„. 0ſt 1 1 N — ien 370 att · 2 22 22 r ee e e e e eee e e Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Bezugspreis: Nummer 124 Ins Haus gebracht monatlich 1.60 Ro einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Sonntagen und Feiertagen. otenlohn, S Monkag iernheimer Volksze Verkündigungsblatt der NS A. giernheim Anzeigen preis. Grundptets für 1am Höbe und 22 mm Breite 8 Ryfg., im Text⸗ L den 30. Mai 1933 teil für i mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. v'bhaſen 15101 14. Jahrgang Deulſches Schwert ſchützt den 2 dr. Goebbels gegen die dunklen Mathenfthaften der marxiſtisch⸗züdijchen Kriegshetze 300000 Volksgenoſſen in Deſſau der Führer auf dem Gaulag des Gaues Magdeburg⸗-Deſſau Deſſau, 29. Mai. Mehr als 300000 Volksgenoſſen des Gaues Magdeburg⸗Deſſau waren am Sonntag in ihrer alten Reſidenz⸗ und jungen Gauhauptſtadt als einzige feſtliche Gemeinſchaft zum diesjährigen Gautag der NSDAP. zuſam⸗ mengeſtrömt. der durch die Anweſenheit des Führers und einer Rede von Reichspropa⸗ gandaminiſter Dr. Goebbels ſeine beſon⸗ dere Bedeutung erhielt. Mit der Einweihung des neuen„Deſſauer Theaters“, dem erſten monumentalen Theaterneubau im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland, fand der Tag ſei⸗ nen erhebenden kulturpolitiſch bedeutſamen Ausklang. Auf den ſattgrünen Raſenflächen der Braun⸗ ſchen Laache ſind am Vormittag 56 000 Männer der Parteiformationen des geſamten Gaues zum Generalappell angetreten. Auf der großen Tribüne haben ſich die Ehrengäſte verſammelt, unter ihnen der Gau⸗ leiter des Nachbargaues Halle⸗Merſeburg, Eggeling, Reichsarbeitsführer Hier l, Mi⸗ niſterpräſident Klagges(Braunſchweig), Frau Loeper, die Witwe des verſtorbenen Reichsſtatthalters, ſowie zahlreiche hohe Offi⸗ ziere der Wehrmacht und hervorragende Ver⸗ treter des Staates und der Partei. Mit ſtürmiſcher Begeiſterung wird Reichs miniſter Dr. Goebbels begrüßt, der nun im Namen des Führers ſpricht. Großmacht Deulſchland! Am Anfang ſeiner Rede beim Generalappell ge⸗ dachte Dr. Goebbels in bewegten Worten des zu früh verſtorbenen Gauleiters des Gaues Magdeburg⸗Anhalt, des allen alten National⸗ ſozialiſten unvergeßlichen Pg. Loeper. Dann wandte ſich Dr. Goebbels den politiſchen Pro⸗ blemen der Gegenwart zu. In mitreißenden Worten ſchilderte der Miniſter, wie Volk und Führung in gemeinſamer Arbeit aus dem Chaos eine Neuordnung in der Wirtſchaft und im ſozialen Leben aufgerichtet haben. Wir können uns des Friedens im eigenen Volk in Ruhe und Sicherheit erfreuen. Dieſer Friede iſt nicht von der Gnade und dem Wohlwollen der Welt abhängig; er iſt ein bewaffneter Friede, deſſen beſter Schutz das deutſche Schwert iſt.(Stürmiſcher Beifall.) Der Schutz unſeres nationalen Lebens ruht in unſe⸗ rer eigenen Stärke, und daher kommt es auch, daß wir wieder Freunde in der Welt haben! Allerdings, ſo fuhr Dr. Goebbels fort. ſähe es die Welt lieber. wenn Deutſchland allein ſtünde. Wäre dies aber der Fall. dann hätten wir eine ganze Reihe großer Erfolge in der jüngſten Vergangenheit nicht ſo leicht erreichen können. Vor drei Monaten waren wir noch ein Volk von 68 Millionen, heute ſind wir ein Volk von 75 Millionen, und dafür haben wir keinen Krieg geführt, nicht ein Schuß iſt ge⸗ fallen, es hat ſich hier das Wunder unſe⸗ res Jahrhunderts vollzogen, nämlich daß gleiches Blut zu gleichem Blut gekommen iſt. Damit iſt Deutſchland in der Tat wieder eine Großmacht, und zwar eine ſolche. über deren Wünſche, Intereſſen und Bedürfniſſe die andere Welt nicht ohne weiteres hinweggehen oder hinwegreden kann. Daß das den Nutz⸗ nießern des Verſailler Syſtems nicht gefällt, nimmt uns nicht wunder. 5 „Jetzt mit einem Male reden ſie vom Frie⸗ den. Plötzlich, plötzlich! Jetzt mit einem Male, da Deutſchland eine Macht darſtellt. da dieſe Macht ihre Lebensrechte fordert. ſich nicht mit Almoſen abſpeiſen laſſen will und nicht für alle Ewigkeit in die Kategorie der Habenichtſe eingereiht ſein möchte.“ „Jetzt, wo wir uns wehren, jetzt, wo die un⸗ erträglichſten Bedingungen des erſailler Sy⸗ ſtems NN ſind, jetzt mit einem Male ſagen ſie:„Der Weltfrieder iſt in Gefahr! Welcher Weltfrieden denn? Auch wir ſind für den Frieden. Aber wir wollen unſer Lebens⸗ recht und haben keine Luſt, uns dauernd von der Weltdemokratie angreifen zu laſſen.“ Mit ſchonungsloſer Offenheit deckte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels die dunklen Machen⸗ ſchaften der marxiſtiſch⸗jüdiſchen Hetzer auf, die von Prag, Moskau, London und Paris aus 710 Erde mit ihrem Kriegsgeſchrei erfül⸗ en. Mit klaren Worten wies der Miniſter darauf hin, daß es dieſen Friedensſtörern heute nicht mehr gelingen wird, wie einſt, Deutſchland mundtot zu machen. Dr. Goebbels zählte noch⸗ einmal die Friedenstaten des Führers auf, ließ aber auch keinen Zweifel darüber, daß der deutſche Frieden ein Frieden der Ehre ſein müſſe. Auf die dauernden Grenzverletzungen von Seiten Prags eingehend, ſtellte der Miniſter die Frage, ob das Syſtem und bewußte Provo⸗ kation ſei? Wenn heute jemand für den Frie⸗ den ſei, dann ſolle er weniger an Deutſchland appellieren, ſondern eher einmal Prag zur Ordnung rufen. Aber das tun dieſe übereifri⸗ gen Linksjournaliſten nicht. Im Gegenteil, ſie beſtärken Prag in ſeiner Intranſigenz. Daß der Führer den Frieden will, das brau⸗ che er gar nicht zu beweiſen. Wir haben den Frieden nötig. Unſer Aufbauwerk iſt nicht auf wenige Monate begrenzt. Es erſtreckt ſich auf Jahre und Jahrzehnte. Es iſt ein Auf bau⸗ werk des Friedens, nicht ein Aufbau⸗ werk des Krieges. Darum wollen wir den Frie⸗ den. Aber wir wollen einen Frieden, in dem man uns auch in Frieden läßt und vor allem, in dem man uns die Lebensrechte zugeſteht, auf die wir nun einmal vor Gott und vor der Welt Anſpruch erheben müſſen. Nach dieſen Ausführungen wandte ſich der Miniſter an die Parteigenoſſen.„Ich weiß“, ſo fuhr der Miniſter fort,„welche Gefühle Eure Herzen erfüllen, Ihr alten Marſchierer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Organiſation, wenn Ihr nun in der nächſten Stunde am Führer vorbei⸗ marſchiert. Ich weiß, daß Ihr in dieſer Sekunde denken werdet: Da ſteht unſer Reich, unſere Hoffnung und unſere nationale Zukunft. Und ich weiß, daß Ihr in Gedanken dem Führer ſa⸗ en werdet: Wo du biſt, da iſt Deutſch⸗ and. Und mit dir iſt uns um die Zukunft des Reiches nicht bange.(Jubelnde, begeiſterte Beifallsſtürme!) Und ſo vereinen wir alten Nationalſozialiſten uns auf dieſem großen Tref⸗ fen unſerer Partei in dieſem ſchönen, alten Gau, wir erheben die Herzen und die Hände und rufen: Das Reich, unſer Volk, unſere Be⸗ wegung und unſer Führer: Siegheil!“ Konrad Henlein 2 e 1 1 lt 7 2 P GE song 5 5 n Der deutſche Volkswagen Das charakteriſtiſche des Wagens iſt der luftgekühlte Heckmotor von 24 PS. der dem Fahr⸗ zeug eine Geſchwindigkeit von 100 Klm. verleiht und mit einem Verbrauch von ſieben Liter Brennſtoff außergewöhnlich ſparſam iſt. ſechs bis Mit einer Mindeſtrate von 5.— RM. wöchentlich und einem Verſicherungszuſchlag von 1.— RM. wöchentlich wird der Erwerb des KdF.⸗Wagens möglich ſein. (Tuſzkay. Zander⸗Multiplex⸗K.) 92 Prozent für Konrad Henlein Wieder ein großarkiger Vahlſieg der Iudelendeulſchen Prag, 30. Mai Nach den bis kurz vor Mitternacht errech⸗ neten Ergebniſſen aus ſämtlichen Wahlkreiſen Böhmens, Mährens und Schleſiens ſind bei den am 29. Mai ſtattgefundenen Gemeindewahlen einſchließlich jener Orte, in denen Einheits⸗ liſten der Sudetendeutſchen Partei eingebracht wurden, 307000 deutſche Stimmen gezühlt worden. Auf die Sudetendeutſche Partei entfielen davon 282 235 oder 92,2 v. H. der deutſchen Stimmen. Die Wahlen ſind ruhig verlaufen. 5 In Gablenz ſollte am Sonntagabend ein Fackelzug von der Sudetendeutſchen Partei ver⸗ liber ſeine ziele Gerechle innerpoliliſche Ordnung— Keine Scheinlöſung Budapeſt, 30. Mai. Konrad Henlein gewährte einem Sonder⸗ berichterſtatter des„Peſti Hirlap“ eine Unter⸗ redung, in der er noch einmal ſeine entſchloſ⸗ ſene und feſte Haltung betonte. Auf eine Frage über ſeine Eindrücke auf ſeiner Londo⸗ ner Meise erklärte der Führer der Sudetendeut⸗ ſchen, daß ſich der Engländer darüber im kla⸗ ren ſei, was eine künftige Löſung bedeuten könne, die den Nationalitäten die ihnen bisher vorenthaltenen Rechte geben würde.„Wer in Mitteleuropa Ordnung und Frieden will, muß vor allem jede Scheinlöſung ab⸗ lehnen und alles ernſtlich wollen.“ Konrad Henlein beantwortete dann eine Frage nach der Möglichkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen den ungariſchen Parteien, den übrigen Nationalitäten und der Sudetendeutſchen Par⸗ tei mit der Feſtſtellung, daß eine ſolche Zuſam⸗ menarbeit durch die Identität der Intereſſen gegeben ſei. Auf eine Frage nach den Gründen der tſche⸗ chiſchen Truppenbewegungen erklärte Konrad Henlein, daß darüber auch in tſche⸗ chiſchen politiſchen Kreiſen die Meinungen aus⸗ einandergingen. Uns intereſſiert vor allem die Frage, ſo erklärte Konrad Henlein, ob von ge⸗ wiſſen Stellen verſucht wird, mit der Armee Innenpolitik zu machen. Inzwiſchen ſind bei beſtimmten tſchechiſchen Stellen bereits in dieſem Zuſammenhang außenpolitiſche Befürch⸗ tungen aufgetaucht. Konrad Henlein ſtellte auf Grund eigener Beobachtungen feſt, daß es Tat⸗ ſache ſei, daß ein Zuſtand geſchaffen worden ſei, der im Widerſpruch zu dex bis heute noch nicht geänderten Zuſage der Regierungsſtellen ſteht, daß nur ein Jahrgang und einige Spe⸗ zialtruppen einberufen worden ſind. Am Schluß ſeines Geſpräches betonte Kon⸗ rad Henlein:„Ich verfolge weiterhin eine Ab⸗ ſicht, die ich von der erſten Stunde an hegte, in der ich mich entſchloß, in die politiſche Ge⸗ ſtaltung der Dinge einzugreifen: Durchſetzung und Sicherſtellung der Anſprüche der ſudeten⸗ deutſchen Volksgruppe gegenüber der Staats⸗ macht und Schaffung einer gerechten in⸗ nerpolitiſchen Ordnung. Ich habe keinen Grund, dieſe Einſtellung zu ändern, weil ich den Eindruck habe, daß bei der Mehrheit der tſchechiſchen Politiker die Auffaſſung vor⸗ herrſcht, die jede Neuordnung als eine Gefähr- dung des Staates anzuſehen trachtet Meine Abſicht iſt es, die bisherige Linie feſtzuhalten und mich in den Kreis jener zu ſtellen, die an der Beſeitigung von Spannungen und Unzu⸗ friedenheit und damit an der Erhaltung des Friedens arbeiten.“ anſtaltet werden. In letzter Stunde erließ die Polizeibehörde ein Verbot. Dieſe Einſchrän⸗ kung kann jedoch nichts an der gehobenen Stim⸗ mung der deutſchen Bevölkerung ändern, die ſich zu 97 v. H. zu Konrad Henlein bekennt. Ueber⸗ all ſieht man frohe Geſichter, obwohl gerade das Induſtriegebiet von Gablenz unter den ſchwerſten wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu lei⸗ den hat. Auch in anderen ſudetendeutſchen Städten berrſcht heute überall Freude über das über⸗ wältigende Bekenntnis zur Sudeten⸗ deutſchen Partei. Bluliger Wahlzwiſchenfall Die Folgen der tſchechiſchen Verhetzungstaktik Auch am heutigen Wahlſonntag iſt es in zahlreichen Orten zu Zwiſchen fällen gekommen. Lediglich der beiſpielgebenden Diſ⸗ ziplin und Kaltblütigkeit der Sudetendeutſchen, die ſich durch keine Provokation aus der Ruhe bringen ließen, iſt es zu verdanken, daß dieſe Zwiſchenfälle unblutig verliefen. Lediglich in der Gemeinde Gibenberg im politiſchen Bezirk Graslitz kam es zu einem ernſteren Zwiſchenfall, bei dem ein ſudetendeutſcher Ordner nie dergeſchoſ⸗ ſen wurde. Schon ſeit langer Zeit werden die deutſchen Marxiſten in der Tſchechoſlowakei von den Tſchechen mit allen Mitteln gegen das Sudetendeutſchtum aufgewiegelt und r Die Preſſe der deutſchen Marxiſten führt ohne Behinderung durch die tſchechiſche Zenſur ſeit Monaten eine unglaubliche Sprache gegen die Angehörigen der Sude⸗ tendeutſchen Partei und betreibt offene Mor d⸗ hetze. Bekanntlich erhalten die deutſchen Marxiſten ſtarke finanzielle Beihil⸗ fen von tſchechiſcher Seite. Die Folge dieſer Hetze iſt der Zwiſchenfalls in Eibenberg, wo aufgehetzte bewaffnete deutſche Marxiſten über Ordner der Sudetendeutſchen Partei herfielen. Bei der ſich entſpinnenden Schlägerei griffen ſie zur Schußwaffe und gaben eine Reihe von Schüſſen auf die Sudetendeutſchen ab, die un⸗ bewaffnet waren. Ein Ordner der Sudeten⸗ deutſchen Partei, der einen Bauchſchuß erhal⸗ ten hatte, mußte ſchwerverletzt einem Kranken⸗ haus zugeführt werden. Drei andere Perſonen wurden leicht verletzt. Gendarmerie ſtellte ſchließlich die Ordnung wieder her und nahm bis zur Klärung des Vorfalls 75 Perſonen feſt. Ein monumentaler Theater⸗Neubau der Führer beim Weiheakl für das„Deſſauer Theater“ Deſſau. 29. Mai. Zu einem hervorragend künſtleriſchen und kulturellen Ereignis im Rahmen des Gautages des Gaues Magdeburg⸗Deſſau geſtaltete ſich am Sonntagabend der Feſtakt zur Einweihung des neuen„Deſſauer Theaters“, das mit einer feſtlichen Aufführung des„Freiſchütz“, der gro⸗ ßen romantiſchen Oper Carl Maria v. Webers, feierlich eröffnet wird. Die Anweſenheit des Führers und die Weiherede von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels kennzeichnete ſinn⸗ fällig die Bedeutung dieſes erſten großartigen Theaterneubaues im Dritten Reich, der nicht nur die modernſte und wohl auch größte Büh⸗ nenanlage Deutſchlands beſitzt. ſondern durch ſeine Ausgeſtaltung zum Ein⸗Rang⸗Theater auch den Charakter eines Volkstheaters im ſchönſten Sinne des Wortes trägt. Die erhebenden Klänge der Ouvertüre „Weihe des Hauſes“ von Ludwig van Beethoven eröffnen den Feſtakt. Dann nimmt Gauleiter Reichsſtatthalter Jordan das Wort. Nichts könne das machtvolle Geſchehen des heutigen Tages ſymbolhafter krönen, ſo ſagte er, als die gegenwärtige Feierſtunde, in der eine aus nationalſozialiſtiſchem Kulturwollen erwachſene Weiheſtätte deutſcher Kunſt dem deutſchen Volke übergeben werden ſolle. Nach dankbarem Ge— denken der Pionierarbeit des verſtorbenen Reichsſtatthalters Wilhelm Friedrich Loeper und einem Dank an Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels für ſeine ſtets bewieſene Hilfsbereitſchaft, ſchloß der Gauleiter mit den Worten:„Mein Führer! Ich melde Ihnen, das„Deſſauer Theater“, zu deſſen Errichtung Sie einſtmals uns den Auftrag gaben, ſteht! In wenigen Minuten wird es ſeine kulturpolitiſche Miſ⸗ ſion beginnen.“ „dem Polke zu dienen“ Dr. Goebbels führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Mein Führer! Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Dieſes neuerbaute Haus, das der Kunſt und dem deutſchen Volke geweiht ſein ſoll, kann nicht würdiger eröffnet werden, als dadurch daß wir zuerſt in ſeinen Räumen in wehmüti⸗ ger Erinnerung den Namen des Mannes aus⸗ ſprechen, deſſen letztes großes aufbauendes Werk die Planung und Projektierung dieſes Theaters war, der ſelbſt aber ſeine Vollendung nicht mehr erleben ſollte: Wir verneigen uns in Wehmut und Pietät vor dem Andenken un⸗ ſeres verſtorbenen Parteigenoſſen Hauptmann Friedrich Wilhelm Loeper. Seine niemals raſtende Schaffenskraft hat dem Plan dieſes Neubaues Sinn und Wirklichkeit gegeben. Sein Geiſt ſoll deshalb immer mit dieſem Hau⸗ ſe verbunden bleiben. Es iſt das Kennzeichen des wahren National⸗ ſozialiſten, daß er vom Volke zur Kunſt vor⸗ ſtößt, und von der Kunſt aus ſich wieder zum Volke zurückfindet. Unſer Pg. Loeper hat ſich in der Verfolgung ſeines Theaterneubauplanes nicht auf fremde Hilfe geſtützt oder verlaſſen; er hat die Vorausſetzungen finanzieller und baukünſtleriſcher Art zu dieſem Projekt ſelbſt geſchaffen und iſt dann mit den fertigen Plä⸗ nen vor den Führer getreten. Er hatte frühzei⸗ tig erkannt, daß das Aufbauwerk des Natio⸗ nalſozialismus ohne kulturſchöpferiſche Taten undenkbar und finnlos geweſen wäre. Gerade die ſchwerſten wirtſchaftlichen Sorgen mußten uns in den erſten Jahren unſerer Arbeit dazu veranlaſſen, unſer Augenmerk auf das kul⸗ turelle Reformwerk unſeres Vol⸗ kes umſo intenſiver zu lenken. In dieſem Sin⸗ ne war es beſonders bedeutſam daß die Pla⸗ nung dieſes Theaters ſchon im Jahre 1933/4 einſetzte. Im Jahre 1934 erging das Preisaus⸗ ſchreiben für Bauentwürfe. Aus 254 Einſen⸗ dungen wurden dem Architekten Friedrich Lipp, Berlin, die Bauausführung übertragen und der Architekt Werry Roth zugezogen. Im Jahre 1935 wurde der Bau begonnen. Das Theater weiſt 1265 Sitzplätze auf. Es iſt ein Einrangtheater, um den Charakter eines Volkstheaters zu wahren. Oft hatte ich Gelegenheit, mit unſerem ver⸗ ſtorbenen Pg. Loeper die Pläne dieſes Theaters, ihrer Finanzierung und praktiſchen Durchfüh⸗ rung zu beſprechen. Am 23 Oktober 1935 riß ihn der Tod mitten aus ſeinem Werk. Nun weilt er nicht mehr unter uns. Aber ſein Thea⸗ ter ſteht als bleibendes Denkmal ſeines Tat- willens. 1 Iſt das nicht Grund genug für dieſe Stadt, auf ein Haus, das wir heute in Gegenwart des Führers einweihen, ihren ganzen Stolz zu ſtel⸗ len? Denn dieſes Haus iſt ein Zeugnis des kulturſchöpferiſchen Willens des Nationalſozia⸗ lismus, der erſte fertiggeſtellte repräſentative Theaterneubau eines Landes im Dritten Reiche, dem die Eröffnung des neuen Theaters in Saarbrücken in kurzer Zeit folgen wird.“ Wo hätte eine Zeit ſich mit ſtärkerer innerer Verpflichtung dem Theater verſchrieben als die unſere? Die Umbauten am Deutſchen Opern⸗ aus, am Schillertheater, am Preußiſchen Staatsſchauſpiel in Berlin, die Neuausſtattung des Gärtnerplatztheaters in München und die Neugeſtaltung der Oper in Nürnberg, die mo⸗ numentale Planung eines Opernneubaues in München ſind ſichtbare Beweiſe der inne— ren Verbundenheit des neuen Reiches mit dem Theaterſchaffen. Uns alle erfüllt es mit tiefer Rührung, am heutigen Abend zum erſten Male in einem neu⸗ erbauten Theater zu ſitzen, das dazu beſtimmt iſt, vielen Generationen Erhebung und Er⸗ bauung zu bringen und mitten unter uns den Mann zu wiſſen, deſſen künſtleriſche Geſinnung, deſſen empfängliches Herz und deſſen offene Hand die kulturellen Neubaupläne unſeres Reiches erſt in die Wirklichkeit überführt hat und weiter überführen wird. So ſei denn mein erſter Gruß in dieſem neuen Hauſe, an Sie, mein Führer, gerichtet. Wir kennen Sie alle als Freund der deut⸗ ſchen Kunſt; aber nur Wenige wiſſen, wie eng Sie mit allen Plänen und Projekten des deut⸗ ſchen Theaterlebens verbunden und befaßt ſind. Ohne ihre Förderung hätte das Werk nicht vollendet werden können. Es iſt mehr als eine äußere Geſte, wenn Sie ſelbſt hierher gekommen ſind, um der Eröffnung dieſes Hauſes die rich⸗ tige Weihe zu geben. So möge denn dieſes Theater ſeinem eigent⸗ lichen Zweck entſprechend in die Gegenwart und in die Zukunft hineinwirken. Möge es immerdar ſein und bleiben: Ein deutſches Theater, fußend auf großer Tradition, ein Theater mitreißender, lebens naher Darſtellungskunſt, ein Theater der Jugend und eines kämpferiſchen Aktivismus, ein Theater nicht für bevorzugte, begüterte Schichten, ſon⸗ dern im wahrſten Sinne des Wortes ein Theater des Volkes. So erhebe ſich denn der Vorhang über dem erſten Spiel Auf dieſen Brettern, die die Welt bedeuten, ſoll es von nun ab für immer nur ein Ziel und eine Aufgabe geben: dem Volke zu dienen und das große und gewaltige Leben zur Darſtellung zu bringen. Dresdener zieg im deulſchlandflug Berlin, 30. Mai. Aus dem ſchweren Wettbewerb des Deutſch⸗ landfluges 1938 ging nach Abſchluß der letzten Etappe als Endſieger hervor der vom Gfr. d. R Güntber Friedrich geführte Verband „K. 7“ des Kommandos der Fliegerſchule Dresden, der ſeine nach dem fünften Tag er⸗ rungene Führung noch weiter ausbauen konnte Als ſtolzeſte Auszeichnung erhielt der mit 2121 Punkten ſiegreiche Verband den Wanderpreis des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbe⸗ feblsbabers der Luftwaffe Generalfeldmarſchall Hermann Göring. 346 Maſchinen vollzogen am Samstagabend die letzte Sammlung und Sichtung, und Sonn⸗ tagmorgen ab 9.30 Uhr hatte das Aſperner Flugfeld Betrieb wie noch nie. Ununterbrochen zogen die ſchnellen Flieger ihre Kreiſe um das rieſige Flugfeld, das am Sonntagnachmittag das Ziel Tauſender von Wienern war, die die Lan⸗ demanöver mit Intereſſe verfolgten und den Deutſchlandfliegern am Ende ihrer großen Prüfung berzlich zujubelten. Geſellſchaflsreiſen ins Ausland Die Ausnutzung der Deviſen⸗Freigrenze Berlin, 29. Mai Die monatliche Freigrenze von zehn Reichs⸗ mark werde, ſo heißt es in einer Mitteilung des Reichswirtſchaftsminiſteriums, vielfach für Geſellſchaftsreiſen in das Ausland in Anſpruch genommen, die nach Umfang und Reiſeziel über den Rahmen einer mit zehn Reichsmark zu be⸗ ſtreitenden Reiſe weit hinausgingen. Bei ſol⸗ chen Reiſen ſeien nun Mißſtände aufgetreten, die den Reichswirtſchaftsminiſter veranlaßt A die Inanſpruchnahme der Freigrenze für eſellſchaftsreiſen in das Ausland im beſtimm⸗ ten Umfange zu begrenzen.. Die Tat Allrichs von Hutten Reichsleiler Roſenberg und Gauleiler Iprenger auf der Steckelburg Die Orte des Kinzigtales waren reich ge⸗ ſchmückt, als am Sonntag Reichsleiter Roſen⸗ berg in Begleitung des Gauleiters und Reichs⸗ ſtatthalters Sprenger zur Steckelburg fuhr; ſie wurden in allen Orten von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Arbeitsdienſtmänner ſtanden auf dem Wege zur Burg Spalier. Nach einem Vorſpruch und Muſik be rüßte Gauleiter Sprenger die Gäſte auf der Steckel⸗ burg, wo Ulrich von Hutten dem deutſchen Volk geboren wurde.„Für uns alle iſt es eine große Freuden, ſo ſagte der Gauleiter,„den Pg. eichsleiter Roſenberg hier willkommen heißen zu können. War er doch der erſte Mittler zwi⸗ ſchen dem Führer und uns. Wer wäre ein beſſe⸗ rer Mittler zwiſchen Ulrich von Hutten, dem Kämpfer, Rufer und Schauer in Deutſchlands Zukunft. und uns als Pg. Roſenberg?“. Reichsleiter Alfred Roſenberg ſchil⸗ derte dann eingehend das Leben Ulrich von Huttens, deſſen Geburtstag ſich in dieſem Jahr zum 450. Male jährte.„Die Steckelburg“, ſo ſagte er,„iſt für die deutſche Geſchichte ein Stück heiliges Land. Denn von hier zog von 450 Jahren ein Mann aus— allein auf ſich geſtellt und ſagte einer ganzen Welt Fehde an. Damals ging eine ganze Welt in Trümmer. Aber um dieſe Zeit zu verſtehen, muß man weiter zurückgreifen. Im 8. Jahrhun⸗ dert entſchied ſich für lange Zeit das Geſchick der germaniſchen Stämme und des ganzen Vol⸗ kes. Es begann die Chriſtianiſierung der Ger⸗ manen und damit auch die Germaniſierung des Chriſtentums. Gegen die Autorität Roms wur⸗ de in den folgenden Jahrhunderten oft, aber vergeblich proteſtiert. Erſt mit Martin Lu⸗ ther kam eine Sturmflut über ganz Europa. Aber auch dieſer große Verſuch, Europa auf eine neue Grundlage zu ſtellen, mißlang. Die prote⸗ ſtantiſche Bewegung iſt zur Hälfte ſtecken ge⸗ blieben, oder durch Gegenkräfte überwunden worden, und der Verſuch, auf Grund einer neuen Konfeſſion das Volk zu einigen, miß⸗ lang. Die Einheit Deutſchlands wurde damit auf 400 Jahre hinausgeſchoben. Reichsleiter Roſenberg ſchilderte dann den Lebensweg Huttens, der entwich, als man ihn zum Mönch machen wollte. Huttens Ruf galt der deutſchen Einheit und dem Sturz der alten Ordnung. Mit Beifall wurden die Worte Ro⸗ ſenbergs aufgenommen, als er ſagte:„Und trotzdem er dies alles tat, war er kein Heide, er war auch kein Neuheide, ſondern er ging von dem inneren Beſtreben aus, eine überlebte Ordnung zu ſtürzen. 1516 kommt Hutten aus Rom mit Empörung im Herzen über das Trei⸗ ben der höchſten Kirchenkreiſe nach Hauſe. Als die große Gefahr durch die Türkenheere er⸗ wächſt, erläßt Hutten wieder ſeinen Warnruf. Er fordert die Fürſten auf, ſich zuſammenzu⸗ ſchließen und für die Einheit Deutſchlands zu kämpfen; er ſuchte ſeine Helfer auf dem Boden der Wiſſenſchaft und des Rittertums. Hutten ſtellte ſich Luther zur Verfügung, für den er ſich immer wieder einſetzt. Er bittet für Luther beim Papſt und Kaiſer um Gehör und es zeigt ſich, daß er bereit war, den Größeren neben ſich als ſolchen anzuerkennen und ſich für deſſen Sa⸗ che einzuſetzen. Unter dem Beifall der Zuhörer fuhr Reichs⸗ leiter Roſenberg dann fort:„Wenn wir heute das Glück haben, daß ſich eine geiſtige Lehre mit einer politiſchen Macht vermählt. dann dürfen wir dieſe geſegnete Stunde der deutſchen Nation nicht ungenutzt verſtreichen laſſen. Es iſt ein Schickſalsgeſchenk, wie es Hutten und Lu⸗ ther ihr Leben lang erſtrebt haben, das ihnen aber verſagt blieb. Das Schickſal wollte es, daß 400 Jahre ſpäter ein Mann auftrat, der die Größe beider in ſich vereinigte. Wir können mit Stolz ſagen, das deutſche Volk hat nicht nur einen großen Mann in ſeiner ſchwerſten Stun⸗ de hervorgebracht, ſondern es iſt ſelbſt dadurch groß geworden, daß es ihn anerkannte. Die Rede Alfred Roſenbergs wurde von den Zuhörern mit großem Beifall aufgenommen. Nachdem Gauleiter Sprenger Reichsleiter Ro⸗ ſenberg gedankt hatte ſchloß er mit dem Gruß an den Führer die Feierſtunde Kein Platz für Patentheroismus! Maſſenptoduklion von Kampfgedichlen iſt geſtanztes Blech Weimar, 29. Mai. Im Rahmen des Reichsführerlagets der HJ. fand am Sonntagvormittag im Deutſchen Na⸗ tionaltheater in Weimar eine ungewöhnlich eindrucksvolle Morgenfeier ſtatt, die über alle deutſchen Sender ging. Nach Verleſung einiger Proben aus dem mit dem Nationalen Buchpreis ausgezeichneten Gedichtsband„Das Lied der Getreuen“ ſprach der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach. 5 „Als Dr. Goebbels am erſten Tage dieſes Monats“, ſo führte Baldur v. Schirach aus, „im Namen des Führers und der Reichsregie— rung dem kleinen Gedichtband„Das Lied der Getreuen“ den Nationalen Buchpreis des Jahre 1938 verlieh, iſt damit nicht nur eine äußere Anerkennung der Geſinnungstreue und Tapferkeit unſerer öſterreichiſchen Jugend erfolgt. Es ging nicht darum, eine Spende an die öſterreichiſche Jugend zu tarnen; der Staatsakt am 1. Mai galt vielmehr einer ſchöpferiſchen Leiſtung jener Kunſt. Dieſer Staatspreis zollte nicht dem guten Willen wer⸗ tebringender Primaner Lob, ſondern einem vollendeten Kunſtwerk, das allein ſei⸗ ner geheimnisvollen Herkunft und Empfehlung wegen heute ſchon eine Sonderſtellung im deutſchen Schrifttum einnimmt. Wir haben in der Geſchichte der deutſchen Literatur keinen ähnlichen Vorgang. Nie zuvor haben Unbe⸗ kannte in ſolcher Weiſe ihrer Nation eine Dich⸗ tung dargebracht, und niemals hat die Führung einer Nation den Anruf der Jugend ſo edel be⸗ antwortet. Wenn jemals Verſe aus der Ein⸗ falt ehrlicher Herzen heraus ohne „ den geringſten Gedanken an Ruhm und Her⸗ kunft geſchrieben wurden, dann dieſe. „Aber gerade dieſe Einfalt des Herzens und dieſe Einfachheit der künſtleriſchen Geſtaltung ſcheint mir das zu ſein, was unſere zeitgenöſ— ſiſche Lyrik ſo oft vermiſſen läßt. Ergriffen von der Sucht nach großen Worten hämmern un⸗ ſere konjunkturbefliſſenen Reim ⸗ ſchmiede ſo lange auf dem Metall unſerer Sprache herum, bis ſie blechern zu tönen beginnt. Was in der Kampfzeit ko ſtbares Gold war, iſt heute zur billigen S ch e i⸗ demünze geworden. Aus der Blechſchmiede der Dichterlinge hallt es wider von Standarten, Trommeln, Fanfaren und Treueſchwüren. Aber das alles iſt keine ehrliche Handar⸗ beit mehr. Darum dürfen wir auch gar nicht von einer Schmiede reden, die Werkſtatt wurde längſt ſchon zur Fabrik erweitert und wie bei Ford wird am laufenden Band für die Mittags⸗ und Abendzeitung je ein Kampf⸗ gedicht produziert, deſſen Eiſen zwar wie Gold glänzt, in Wirklichkeit aber doch ſeine Herkunft nicht verleugnen kann: Es i ſt und bleibt geſtanztes Blech! 5 Das iſt der tiefere Grund, warum ich dieſes kleine edichtbuch„Das Lied der Getreuen“ nannte und die Verſe meiner Kameradinnen und Kameraden drucken ließ. Es geſchah, da⸗ mit, wer Ohren hat zu hören, höre. Wo gebe es heute ein höheres Heldentum als in dieſem beſcheidenen kleinen Buch! Und doch iſt in ihm nichts von jenem Patentheroismu 8 zu ſpüren, der von den Dutzendichtern ſo virtuds ehandhabt wird. Möchten doch die Betrieb⸗ amen, Unzulänglichen fortan und für immer in Scham berſchwinden. handwerk unserer Tage Die Eröffnung der Erſten Internationalen Handwerksausſtellung in Berlin gibt Gelegen⸗ heit zu der Warnung, die mit dem Handwerk verbundene weitſchichtige Problematik mit dem Satz abtun zu wollen, daß das Handwerk gol⸗ denen Boden hat oder daß es keinen goldenen Boden hat. je nachdem ein Optimiſt oder ein Peſſimiſt ſpricht. Viel intereſſanter iſt ſchon die Tatſache, daß alljährlich neue Handwerke Handwerksſpezialitäten entſtehen und andere in den Hintergrund treten, vielleicht auch aus⸗ ſterben. Wer jemals durch unſere alten Städte oder Städtchen gegangen iſt, wird Straßen und Gäßchen nach Handwerkern benannt finden, über deren Beruf er ſich keine klare Vorſtel⸗ lung mehr machen kann. Vielfach ſind mit den Handwerkern auch die Erinnerungen an ihre techniſchen Geſchicklichkeiten ausgeſtorben, ſo daß oft und oft in technologiſch⸗geſchichtlichen Rückblicken die bedauernde Feſtſtellung getrof⸗ fen werden muß, daß wir vor einem Rätſer ſtehen und die Methoden der damaligen Arbeit nicht mehr nachahmen können. Umgekehrt kommen immer wieder neue Handwerke zu den beſtehenden hinzu. Man denke z. B. an alle die Handwerke, die mit der modernen In- ſtallation, mit dem Autovekehr, mit dem Rundfunk uſw. zuſammenhängen. In Deutſchland(altes Reichsgebiet) werden 1.6 Millionen und einſchließlich Oeſterreichs ſogar 1,8 Millionen Handwerksbetriebe gezählt, wobei ein gutes Drittel Kleinbetriebe ſind. Häufig handelt es ſich dabei um ſoge⸗ nannte Ein⸗Mann⸗ Betriebe. manchmal auch um Kleinbetriebe mit einem Geſellen oder auch nur einem Lehrling. Die wirtſchaftliche Leiſtung des Handwerks für die Volksgeſamtheit wird ebenſo wie die der Landwirtſchaft im Vergleich zur Großin⸗ duſtrie und zum Großhandel meiſt erheblich unterſchätzt. weil eben die Bedeutung des einzelnen Handwerkbetriebs klein iſt und über ein räumlich abgegrenztes Gebiet nicht hinaus⸗ reicht. Aber es gibt doch zu denken, daß die handwerklichen Umſätze ſeit dem Jahre 1933 128 9 auf 19 Milliarden geſtiegen Ind. Eine intereſſante Sonderheit iſt faſt gar nicht bekannt: Daß es auch eine Art hand⸗ werklichen Großbetriebs gibt, z. B. in den Hafenſtädten für das Anſtreichen der Schiffe. Einige Handwerker, z. B. die Buch⸗ binder, arbeiten auch ſtark für die Ausfuhr. Vergeſſen wir eines nicht, was auch auf der Internationalen Handwerksausſtellung zur Geltung kommt: Handwerker können durch För⸗ derung des Fremdenverkehrs Deviſenbringer ſein und ihrem Lande einen recht ſchätzbaren, ſozuſagen„moraliſchen“ guten Ruf einbringen: Als Köche und als Konditoren. Ilalieniſch-ſpaniſche Solidarität General Franco an Viktor Emanuel III. und an Muſſolini Bilbao, 29. Mai General Franco ſandte an den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien nachſtehendes Telegramm: „Am Tag der italieniſch⸗ſpaniſchen Solidari⸗ tät“ ſende ich Ew. Mafeſtät den lebhafteſten Ausdruck der warmen Gefühle, mit denen ich die begeiſterten Kundgebungen Ihres Volkes er⸗ widere, die eine Beſtätigung der Verſchwiſte⸗ rung und Freundſchaft ſind, die beide Nationen vereint.— Beide Staaten ſind berufen, eine hohe Aufgabe in der Verteidigung und He⸗ bung der gleichen Ziwiliſation zu erfüllen.“ An den Duce ſandte General Franco fol⸗ gendes Telegramm: „Ich ſende Ew. Exzellenz den Ausdruck mei⸗ ner und des ſpaniſchen Volkes Befriedigung an⸗ geſichts der Kundgebungen der ſpaniſcheitaftenf⸗ fend Solidarität, die ein Ausdruck des Ver⸗ tändniſſes und der Zuneigung ſind, die jenes 15 ſeiner imperialen Größe zurückgeführte Volk ür die nationale Bewegung Spaniens, die ſieg⸗ reich die Größe ihrer geſchichtlichen Sendung beweiſt, hegt.“ Außenminiſter Graf Jordana ſandte ein ähn⸗ liches Telegramm an Graf Ciano und Innen⸗ miniſter Suner an Miniſter Alfieri. Den Auftakt der Feiern, die in ganz Italien am Tag der Solidarität für das nationale Spanien“ ſtattfanden, bildete am Sonntagvor⸗ mittag in Rom eine Kundgebung im Teatro Adriano. In einer immer wieder von Beifall unterbrochenen Anſprache feierte General Mil⸗ lan Aſtray die Geſtalt Muſſolinis,„des großen Vorkämpfers gegen die Barbarei des Bolſche⸗ wismus“, und brachte die Dankbarkeit des ſpaniſchen Volkes für die Solidarität des ſaſchiſtiſchen Italien zum Ausdruck. Sämtliche Teilnebmer begaben ſich dann in geſchloſſenem Zug auf die Piazza Venezia. Während General Aſtray und die Mitglieder der ſpaniſchen Miſſion von Muſſolini empfan⸗ gen wurden, bereitete eine nach Zehntauſenden zählende Menge dem Duce begeiſterte Kund— gebungen, die erſt dann endeten, als Muſſo⸗ lini zum dritten Mal auf dem geſchichtlichen Balkon erſchienen war. Ueber 1000 Gefangene Erfolge an der Caſtellon⸗ und Teruel⸗Front §d Salamanca, 30. Mai Der nationale Heeresbericht vom Sonntag meldet u. a., daß die Bolſchewiſten ihre ver⸗ geblichen Angriffe an der Katalonien⸗ front bei Tremp und Balaguer wiederholten. An der Caſtellonfront machten die Nationalen bei ihrem ſiegreichen Vormarſch 625 Gefangene, während ſie an der Teruel⸗Front 407 Bolſche⸗ wiſten gefangen nahmen. Der Heeresbericht be⸗ ſtätigt ferner die Beſetzung zahlreicher Orte und die Ueberwindung der ſchwierigſten Ge⸗ ländehinderniſſe. Unter der Materialbeute be— fanden ſi 5 Sowjet⸗Tanks, ein Panzerwagen, eine Haubitze und zwei Panzerabwehrgeſchütze. oder mindeſtens gele! ut se Dolf, unge lagen. pom d ſich al 1115 vierzil den we ind ft 1 gefühtt zweck Verl. Und orf Nelibo Hergſtt immer Land! chlöße rothebt meindeſ trägt mein fübrers, nen lungsta 1 M. Landſch dabon des Rei bend, d beihe! von Ga Ueber fern na im ſtürt tüchern blies. auf den bermocht wagen! ſchauet hatle n des auf det Mi. Stun überdech Het un aut nacht l Helen, Spten fers fü Walther Staatskt grüßen, ſchauer mationen eine fat weilende ines; lechtigtez oman 5 da“ don ligsanfal W Roman 10 un pi und ſcün nun zuder Le ge b dſonderer I i 5 i ein en oder nbtertz nie die Ortzin⸗ eblie ing des m über Hinaus⸗ daß die 1933 legen t gur bande usfuht. F der ur g dit ringer ötig lopien dati ſteſten en ich es er⸗ wiſe⸗ tionen eine im ſtürmiſchen Wind, der des auffallend der Mitte des Brunnen, der geſtern noch mit einem Tuch treten, Neubauernderf Allmendpeld wurde geweiht Tauſende wohnken der Feierſtunde bei- Ein Veiheſpiel des Reichsarbeilsdienſtes— Bauernfeſt im Wald Der erſte und tieſſte Eindruck, den geſtern die Beſucher des neuen Erbhöfedorfes All⸗ mendfeld nördlich von Gernsheim empfingen, war: Hier iſt ganz Ungewöhnliches geleiſtet worden. Wo einſt der Sumpf nur ſaure Wieſen wachſen ließ, ſteht heute ein Dorf, das in ſeiner gelockerten Planung rich⸗ tungweiſend iſt für kommende ähnliche An⸗ lagen. Mindeſtens 100 Meter liegt ein Hof vom anderen entfernt, 20 Morgen ſchließen ſich an jedes Bauernhaus an, die reſtlichen vierzig Morgen ſind zu den Hälften verſchie⸗ den weit vom Sitz des Bauern entfernt. Es ſind ſtattliche Bauten. die man hier auſ—⸗ geführt hat, ſtabil, überſichtlich gegliedert und . eingeteilt. Fachleute waren am erk. Und noch eines: Schön liegt dieſes Dorf. Sein Bild wird beherrſcht vom Melibokus und den anſchließenden Höhen der Bergſtraße im Oſten. Wo man auch ſteht, immer überragt der erſte Odenwaldzug das Land und ſchafft ſo einen Maßſtab, der die Größe der langgebauten Bauernhäuſer her⸗ vorhebt. In ihrer Mitte liegt der weite Ge— meindeplatz. der den Namen des Führers trägt; an ſeiner Schmalſeite das Ge⸗ meindehaus, der Sitz des Ortsgruppen⸗ führers. gleichzeitig Schule und Verſamm⸗ lungsraum, ein ſauberes Haus, ſtreng in ſei⸗ nen Maßen und doch wie geſchaffen für dieſe Landſchaft Das. auch für das nicht weit davon ſtehende ager Allmendfeld 2 des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Ju⸗ gend, deſſen Schlüſſel bei der geſtrigen Dorf⸗ weihe der Bezirksführerin der RA D.⸗Mädel von Gauleiter Sprenger übergeben wurde. Ueber all dieſen neuen Dingen flatterten ge⸗ ſtern nachmittag die Fahnen der Bewegung n an den Fahnen⸗ tüchern riß und ſie waagrecht von den Maſten blies. Kolonnen und Kolonnen marſchierten auf den Straßen des jungen Dorfes ein, kaum vermochten die Parkplätze die vielen Kraft⸗ wagen zu faſſen, und der Heerſtrom der Zu⸗ ſchauer wollte ſchier kein Ende nehmen und hatte nur in tiefen Gliedern Platz am Rande großen Gemeinſchaftsplatzes in Dorfes. Hier ſteht auch der überdeckt auf ſeine Enthüllung wartete. Der Bedeutung des Tages entſprechend wa⸗ ren auch hohe Stellen der Partei, der Wehr⸗ macht und der Behörden bei dieſer Feier ver⸗ insbeſondere konnte Gauleiter Sprenger den Vertreter des Reichsmini⸗ ſters für Ernährung und Landwirtſchaft R. Walther Darré, Herrn Miniſterialdirektor und mationen abſchritt. gebrachte, Staatsrat Riecke unter den Ehrengäſten be⸗ grüßen, ehe er unter dem Jubel der Zu⸗ ſchauer die Fronten der angetretenen For⸗ Ihnen hatte ſich auch eine ſtattliche Zahl der z. Zt. im Gaugebiet weilenden öſterreichiſchen Landarbeiter in Gauleiter Galla Placidia Die letzte große Römerin Eines jener Bücher, die in letzter Zeit be⸗ rechtigtes Aufſehen erregten, iſt der geſchichtliche oman„Die Kaiſerin Galla Placi⸗ dia“ von Henry Benrath.(Deutſche Ver⸗ lagsanſtalt, Stuttgart. 514 Seiten. 13. Tau⸗ ſend. In Leinen 8.50 RM.) Ein hiſtoriſcher Roman von dem Ausmaß dichteriſcher Geſtal⸗ tung, wie ſie das vorliegende umfangreiche und ſchön ausgeſtattete Buch aufweiſt, ein Ro⸗ man zudem, der ein getreues Lebensbild einer großen geſchichtlichen Geſtalt gibt, darf immer mit beſonderer Freude begrüßt werden. Sein beſonderer Vorzug liegt einmal in der leben⸗ digen und plaſtiſchen Vermittlung einer Epoche, die eine bedeutſame Rolle im Ablauf der Zeit — und Weltgeſchichte iſt, dann aber auch in dem Format der ſprachlichen und künſtleriſchen Behandlung des Stoffes. die die Lektüre zu einem beſonderen Genuß geſtaltet. Henry Benrath hat dieſem ſeinem neuen Buch bereits die Geſchichte der Kaiſerin Kon⸗ ſtanze vorausgehen laſſen, die ebenſo wie der nun vorliegende Roman durch die Weite des Themas und die auf ein knappſtes Element jede prunkhafte Verklauſelierung weglaſſende ſprachliche Behandlung beſtach. Das neue Werk reiht ſich würdig dem vorangegan⸗ enen an. Das Leben Galla Placidias. deren etztes monumentales Dokument das gewaltige und noch heute erhaltene Grabmal in Ravenna „ iſt einbezogen in den Zeitraum der Jahre von 392 bis 450. Sie iſt eine ungewöhnliche 2 Sprenger ſchreitet die Front der Männer vom Reichsarbeitsdienſt ab Die Schule und der Sitz des Ortsgruppenleiters ſind in dem Gemeindehaus untergebracht ihren Trachten angeſchloſſen. An einer Schmal⸗ ſeite dieſes Platzes hatten vor dem Brunnen die Kolonnen des männlichen und weiblichen Reichsarbeitsdienſtes Aufſtellung genommen, die ſo den Platz wie mit einer Bübne ab⸗ ſchloſſen. Nach den Eröffnungsworten des Kreis leiters von Groß⸗Gerau ſprach einleitend Landesbauern führer Dr. Wagner. Er erinnerte daran. daß, wenn es bei der Errichtung dieſes vorbildlichen Neubauerndor⸗ fes Schwierigkeiten gegeben habe, immer wie⸗ der Gauleiter Sprenger dieſe Schwierigkeiten kurz und bündig aus dem Weg geräumt habe. Für dieſe Unterſtützung, die aus Gauleiter Sprengers Sachkenntnis als Bauernſohn kam, dankte der Landesbauernführer herzlich, auch den Mitarbeitern, beſonders Landeskulturrat Pg. Reich. Er verlas dann ein Tele⸗ gramm von Reichsminiſter 16-Obergruppen⸗ führer Ribbentrop an Gauleiter Spren⸗ ger mit den beſten Wünſchen für die bedeu⸗ tungsvolle Aufbauarbeit. In einem zweiten Telegramm ſandte Reichsminiſter Kerrl zur Dorfweihe ſeine Glückwünſche. Den Worten des Landesbauernführers folgte ein Weiheſpiel der Mädel und Män⸗ ner des Reichsarbeitsdienſtes, eine Symphonie von Melodie und kraftvollem Wort, ein hohes Lied auf die Arbeit, die den Sumpf zum fruchtbaren Acker machte Hier bewies der RAD. wieder ſeine nirgends mehr anzutreffende Fähigkeit in der Geſtal⸗ tung ſolcher Feierſtunden, die jedem, der ſie erlebte, immer in der Erinnerung bleiben werden. Sprecher und Chor wechſeln ſich ab und künden von der Ehre der Arbeit, die für das Volk ſchafft. Sie ſingen von dem Moor, das„ohne Frucht und höheres Streben, Bo⸗ den ohne Blut und Leben, ohne Heim und Herd, der uns Menſchenglück beſchert“. Wir ſtanden zur Tat dort draußen im Moor am Werk in Freud und in Leide. Aus unſerem Glauben wuchs mächtig empor die Kraft und der Mut im Streite Denn Kampf war das Ringen um neues Land und Korn der Preis unſerer Taten. Heut' ſeht Ihr, wo einſt man Waſſer ſand and. erblühen die grünenden Saaten. Mit Stolz ſingen es die Arbeitsmänner und Arbeitsmaiden, und ihr letzter Sprecher ſpricht ſchließlich für ſie alle das Bekenntnis zum deutſchen Bauerntum: f Ein Volk, das ſeine Saat geſät, wird nim⸗ mermehr verderben Wer feſt auf eigner Scholle ſteht, kann nie⸗ mals ſterben Im eigenen Acker lebt die Kraft, die ins Jahrtauſend ſchreitet. i Wer Brot aus eigner Scholle ſchafft, das Bett bereitet, In das ſich gießt der helle Strom des Bluts für alle Zeiten.. n So bauen wir den deutſchen Dom für Ewig⸗ keiten. Dieſen Gedanken betonte auch Gauleiter Sprenger in ſeiner Weiheanſprache. Es gehe nicht nur um die Schaffung der Nah⸗ rungsfreiheit des deutſchen Volkes, ſondern der Führer habe ſchon in der Kampfzeit Stät⸗ ten vorbereitet, die dem Bauerntum neue Quellen geben. Gerade im Gau Heſſen⸗Naſſau ſeien dieſe Abſichten des Führers plan- und kraftvoll in Angriff genommen worden. So ſei auch dieſes Neubauerndorf Allmend⸗ feld entſtanden Seine Weihe ſolle ſich in jedem Jahr wiederholen am 29. Mai oder dem darauffolgenden Samstag, Sonntag und Montag als Höhepunkt und frohes Feſt in dem arbeitsreichen Jahr des Bauern. Der Gauleiter übergab dann das Amt als Treu⸗ händer der Bauern vom Allmendfeld an den Ortsgruppenleiter Muth. Hierauf wurde der ſchlichte, mit einem von Holzbalken getragenen Dach gedeckte Dorfbrunnen auf dem Gemeinſchaftsplatz enthüllt. Nach Beendigung der Weiheſtunde mit einem Gruß an den Führer und dem Geſang der deutſchen Lieder beſichtigten der Gauleiter und die Ehrengäſte zuerſt das Gemeindehaus, in dem auch die Schule untergebracht iſt. Hier trug ſich der Gauleiter und die Herren der Partei- und Regierungs- ſtellen in das Buch der Gemeinde ein. Ihr Weg führte dann zu dem am Waldrand gelegenen Feſtplatz, wo ſchon bei ihrer An⸗ kunft kaum noch ein Platz frei war. In einem langen Zelt fand nur ein Teil der Volksge⸗ noſſen Platz, die den Tag der Weihe des neuen Dorfes freudig in einem Volksfeſt abſchließen wollten, das auch heute abend* gefeiert wird. ümer. Fahnen über dem Neubauerndorf Allmendfeld am Tag ſeiner Weihe.— Im Vordergrund ein Teil der Bauern des neuen Dorfes. 1 Aufn.: L. Hanſelmann(3 0 und ergreifenden Menſchlichkeit des Alltags bis zu der Herrſcherin voll Machtbewußtſein und weltpolitiſcher Bedeutung. Wie ein lebendig gewordenes Zeitgemälde entrollt ſich inmitten der ſtets ungewöhnlich feſſelnden und intereſ⸗ ſanten Charakteriſierung dieſer Kaiſerin die geſchichtliche Zeitenwende, da ſich das antike Rom loslöſt von den morſch gewordenen Trüm⸗ mern einer großen und gewaltigen Tradition. und ſich anſchickt. dem Anſturm der jungen Völ⸗ ker aus dem Norden zu begegnen. Für das alte Reich beſtand nicht mehr die Möglichkeit, dieſen Anſturm aufzuhalten oder gar die Grenzen zu ſchützen u. die vorwärtsdrängenden Volksſtämme der Germanen zu vernichten. Vielmehr war die einzig mögliche Entſcheidung darin zu ſuchen, den Anſturm der jungen Völker aufzu⸗ fangen und ihn ſinnvoll einzureihen in das eigene Syſtem des kaum noch lebensfähigen Imperiums. Die ſtaatspolitiſche Bedeutung Galla Placidias liegt in der Vorausahnung und der Erkenntnis der beginnenden Tatſäch⸗ lichkeiten, einer Erkenntnis, die weit über die der ſie umgebenden Generale und Politiker hinausgeht. So wird ſie zu einem überragen⸗ den letztlichen Bollwerk zum Schutze und zur Aufrechterhaltung des Imperiums, zur„Mut⸗ ter des weſtlichen Imperiums“. Faſt noch mehr als das Politiſch⸗Geſchicht⸗ liche des Buches feſſeln die menſchlichen Sei⸗ ten der wahrhaft großen Frau, die in gleicher Eindringlichkeit aufgezeichnet werden und einen ergreifenden Einblick in das Seelen— leben Galla Plaeidias geſtatten. Ein Bild reinſter Menſchlichkeit entſtehr ſo, das ſeinen letzten Ausdruck in den Grabmal von Ra— Frau, deren Wirkſamkeit reicht von der tiefen 1 venna findet, auf das der Dichter ausführlich eingeht und das Zeugnis ablegt ihres See⸗ lenfriedens in Gott. So fügt ſich der Bewegt⸗ heit des geſchichtlichen Geſchehens die zum Nachdenken und zur Beſinnlichkeit anregende frauliche Erhabenheit und Ruhe hinzu.— Auf jeden Fall hat Henry Benrath mit ſeinem neuen Buch ein vollendetes künſtleriſches Werk geſchaffen, deſſen Leltüre zu einem eindring⸗ lichen Erlebnis wird. r. Eduard Kuhn. Ein Witz ging um Das B. T. bringt folgende amüſante Geſchich⸗ te aus Berlin: Es geſchah weit in der Nacht, in einer Stunde dumpfen Mißvergnügens, daß es an einem ſchmählich verſpäteten Stammtiſch dieſer Witz riſkierte, erfunden zu werden: Drei Eichhörnchen— Vater, Mutter und Kind — hocken im Tiergarten auf einem Aſt, ein Windſtoß wirft ſie herunter, und parterre froh⸗ lockt anſchließend das Kleine:„Welch ein Segen, daß uns Fünf nichts weiter paſſierte!“ „Warum fünf?“, ſo heißt die Frage, und die kalte Antwort vermerkt, daß nämlich das Eichhörnchenkind noch nicht präzis zu zählen verſtand. Es iſt ein maßlos dürrer Witz zum Schütteln, wie man ſieht,. und die Pointe entlarvt ſich als glatter Blödſinn, aber es geſchah eben in dieſer Nachtſtunde dumpfen Mißvergnügens vor drei Wochen, daß müde, indes rechtſchaffene Män⸗ ner die irre Fabel erſannen und ſo nachdrück⸗ lich zur Uraufführung brachten, daß ſie im Vollgefühl der ſchöpferiſchen Nachleſe ihres Alltags vor Lachen und Korn faſt vom Stuhle ippten. Man ſollte es nicht vermuten, aber der Witz ging um und um, verbreitete ſich in einer Stadt voll viereinhalb Millionen vernünftiger Leute, reiſte emſig von Mund zu Mund, ge⸗ wann neue Variationen, und die jeweiligen Erzähler brachten ſich gewiß nicht ſelten unmit⸗ telbar nach Abſchuß der Pointe flugs in Sicher⸗ heit, um nicht beſtraft zu werden. In der Tat, als vor wenigen Tagen der garantiert echte Er⸗ finder in eine ihm bislang fremde Geſellſchaft kam und man ihm das magere Hiſtörchen als nagelneu ſervierte, reagierte ſelbſt der ſtolze Schöpfer in reiſiger Abwehrſtellung mit Gabel und Weinglas, um ſich inſtinktiv zu ſchützen. In Berlin wandern Worte und Witze mit ge⸗ radezu epidemiſcher Eile. Es iſt tatſächlich ein beweisbares Kennzeichen der Berliner, daß ſich Erzeugniſſe ihres immerfort produktiven Sprachgebrauchs mit raſender Schnelligkeit ausbreiten, und was morgens am Weinbergs⸗ weg aus einer urſprünglichen Situation, meiſt aus einem aktuellen Anlaß als leicht und leicht⸗ hin geſchnoddertes Wortſpiel entſtand, findet oft abends ſchon am Kurfürſtendamm wie eine Selbſtverſtändlichkeit des Berliner Wörter⸗ buches ſeine gemäße Verwendung. Was nun den Eichhörchen⸗Witz betrifft, ſo möchten wir die neueſte Variation, die er erlitt, nicht verheimlichen: Die dreiköpfige Familie alſo hockt auf dem oben zitierten Aſt, und da nichts geſchieht, was einen Abſturz veranlaſſen könnte, ergrimmt ſich Vater Eichhorn:„Ver⸗ dammt, wenn jetzt nicht endlich der oben zitier⸗ te Windſtoß kommt, iſt der ganze Witz zum Teufel!“ Gemeinhin gilt ein Witz als Epi- gramm auf den Tod eines Gefühls, dieſe Ab⸗ wandlung aber erſcheint uns ſchlankweg als Epigramm auf den Tod der reinen Vernunft. — * * Ein Mann erschüſſert Afrika Der Komp um den Sudan/ Von General Vos ROH Copyright by Vorhut-Verlag Otto Sdiilegel, Berlin SW 6s (12/13. Fortſetzung) ſeinem Schickſal entgehen, ſchwören die Heer⸗ führer, die mit dem Engländer im letzten Kampfe ſtehen, dem Geſandten Gottes. Es dämmert ſchon, als Albu Angia, der Be⸗ fehlshaber der zur Entſcheidung der Schlacht auserwählten Truppe, vor dem Mahdi er⸗ ſcheint. Er iſt ein unerſchrockener Krieger, ein der nalionale Muſikpreis Erlaß des Reichsminiſters Dr. Goebbels Ss Berlin, 28. Mai Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels hat folgenden Erlaß herausgegeben: ——— — Mabdis zermürbt die Reſte der ſoldatiſchen f g ück⸗ 3 Hafi Saliten⸗ n 1 7 geſtatten, den Muſikanten 9 8 den Aegyptern. een Blutbeflect Nn e e 960 e Wein zu geben?“ Morgen ſoll nun die entſcheidende Er ſelber is 25 Feinde 0 95 0 3 Der Wein iſt eigentlich nur für mediziniſche] Schlacht ausgefochten werden. en b 1 808 U Jeime die Stiftung eines nationalen Mu Zwecke da, und Hicks iſt damit äußerſt krarf Der Mahdi. ebt an ſeinen Händen. Stolz meldet er die[fikpreiſes. Dieſer Preis wird alljährlich Meinetwegen! Laſſen Sie zie Kite dolenl“ 11 der Feen kee e— Senn Vemnicktung det Biäs-Nemse in Höhe von 20 000 Reichsmark, je zur Hälfte, 7 1 1 0 11 Fal! Sie e Ki olenl 1 r ihm. um l 5 4 5 f 1 5 1* 1 85 Aber auch mit Wein will die Stimmung ihm ſeinen Segen zu erteilen Auf dem Antlitz des Mabdis ſtebt das Lä⸗ d A 0 8 5 ar Rache richt beſſer werden. Allmählich verstummen Die drei Kaliſen warten geduldig auf die cheln des Siegers. wuchſes zur Verteilung 8 a 55 S Zu viel Sorge erfüllt die] letzten Beſeble ihres Herrn. Nach dem Gebet„Das ſollte ſo ſein“, ſagte er,„der Prophet l 3 „ der Fängt aide Heben e nach üunhbnelnrn D at trübe 0 ach.„Vierzigtauſen nge werde l 5 g 8 i 5 i Farquhar will ſeinen Freund und Lands⸗[ morgen vom Himmel kommen* Albu Angia ſchildert die Einzelheiten des] Bewegung in der Gruppe bemerkbar. Ein mann zum Meinungsaustauſch auffordern. Er in den Reiben des Mabdis kämp⸗ Kampfes. Mann wird vor Albu Angias Pferd geſtoßen. e mit dieſem klugen Journaliſten zu 1% 8 4 Der Mahdi unterbricht ihn bald: Es it Klos. 91 Tuch 5 5 2 8 or dem letzten Sturm erfährt jeder Krieger] Sind viele der Unſeren gefallen?“ Ein Reiter ſprengt heran. ein blutiges Tu „Na, lieber O Donowan, Sie ſchreiben im-] des Maddie von diefer Gnade des Nllmächti⸗ Nein! Die Aegvpter N raſch den Kopf in den Händen. Albu Anglia gibt ihm mit kur⸗ n e. 2 alle 2 lich— dem Glück, an] berloren.“ zen energiſchen 1 W l Geb n an et unwillig: er Seite der Engel kämpfen zu dürfen. 2 l g 2 tet dabei auf Kloß. Sofort bindet der Reiter l. Arbeit! Niemand wird je meine Der Morgen des 5. November bricht an. Un⸗ Und Angia berichtet weiter. Aber je heißer[den Knoten des Tuches auf, und hält Kloß erichte leſen 8 ter dem Hagel der Kugeln verläßt Hicks] und aufgerester ſeine Erzählung wird. deſto] ein blutiges, furchtbar verſtümmeltes Haupt g Farquhar verſuch 8 2 0 1 5 f 1 3 Farquhar verſucht. das Thema zu wechſeln. Armee die Zeriba. Neue Tote und Verwundete ungeduldiger erſcheint der Mabdi. Seine Ku- vors Geſicht. So ſchnell geht alles vor ſich, daß e eee zu wiſſen— wo wir in einer[müſſen in den Händen des Angreiſers bleiben. rube. die alle um ibn miterfaßt. wächſt von Se- der erprobte Soldat völlig überraſcht wird. N Lache ſein werden. Auch einen Teil der Kanonen beißt es in der] kunde zu Sekunde. Das Blut erſtarrt ihm in den Adern. N g Dir. hebt die Augen gen Himmel.] Zeriba zurücklaſſen. In der Nacht ſind viele Plötzlich gibt er ſeinem Pferde die Zügel frei. Albu Angia ſtößt ihm den Fuß in den Nacken, f „Vie, eicht in einer beſſeren] Kamele und Maultiere erſchoſſen worden, daß 5 N 1 0 m den Erſchütterte ieder ſich bringen. Welt! f 5 a Fübre uns zu den Gefangenen!“ befiehlt er] um den Eiſchütterten wieder zu ſich zu bring N 8. l eine große Menge Munition nicht mehr mitge⸗ 2 ee* Hicks Paſcha? Hicks Paſcha?“ a Aber bald bricht die Unterhaltung ab. nommen werden kann. Albu Angia zögert. Pit 8 1 1 Es gibt keine ruhige Minute mehr. Die Nach kurzem, mübſamen Marſch erreicht die Zu den G 2 Ge Kalif Abdullahi. der ſich ebenfalls nähert ehen dcgen werden immer aufdring.] Armes den Rand des Waſdes. Teile des Kar- 3 zefangenen? ſangene wurden und der ſein Pferd vor Kloß zornig aufbäumen 6 5 en 05 E 4. 775* ſchon 8 74* N Ein kriti⸗ ee 1 1 2 n Stimme: 2 n n Aug des Ges ſcher ugenblick iſt gekommen. orte der Befriedigung ertönen aus der Um⸗ 80 2 Hicks? 2 46 55 ohne ſelbſt das Feuer beant⸗ Hicks ſpornt die Truppen zu beſchleunigtem gebung des Mabdis. Zugleich machte lich eine Cortſetzung kolgt) 0 h den önnen. Dazu ſtühnen überall die[Vorgehen an. Er füblt. daß die Mabdiſten nur 5 1 Bre 1... 8168 3 um die Gunſt des Augen⸗ N er e von Aas n kreiſen übe icks zu nutzen. l *. Heer 50 Unglücklichen N Ein Bild des In der gleichen Sekunde hebt ſich aber auch 8 as nur wenige zu ertragen ver⸗ 45 Bande dens. Jas Nollerdamer Allentat aufgeklürt 4 n 1 5 N icks Paſcha. ö de Der öſterreichiſche Major Hertl zerbricht Schwärme von ſchwar i ü j 5 1 0 5 0 zen Kriegern ſtürzen, ſich den Kopf darüber, was man in dieſer] unabſebbar ſich ie di f f 7 8 er, 8 erneuernd wie die Wogen des e ee um der ſicheren e auf die 1 dem Walde hervorrückende Neuer Mord der Gpu.— Ein UHlrainer gelölel g g U 0. 9 0 Spitze des ägyptiſchen Heeres. Warſchau, 30. Mai. G PUu⸗Agent. Er übergab in einem Kafſes 1 Oberſt! Was werden wir jetzt weiter] Im Handumdreben wird alles von ihnen„Gazeta Polſka“ meldet, daß in Rotterdam J Kongwalec ein Paket, das angeblich Bank⸗ il Pabein N l überflutet. Die Ueberraſchung des der ukrainiſche Hetman Konowalee, der Leiter noten enthalten ſollte, tatſächlich aber eine 1 5 4— ar, der ſoeben mit Hicks geſprochen Angriffs iſt gelungen. der ſich auch in Polen betätigenden illegalen] Höllenmaſchine verbarg. Unmittelbar li Ia. ö 1 wortet mit einem Befehl an die ver⸗ Die Leichen liegen in Hauſen vor dem Walde.[„Nationalen Ukrainiſchen Organiſation“, ums] nach Empfang des verhängnisvollen Pakets ver⸗ je ammelten Anterführer: 3 Hicks Soldaten find tief erſchüttert. Ohne] Leben gekommen iſt. Konowalec habe ſich un⸗ ließ Konowalec das Kaffee. Auf dem Cools⸗ M 1. g 9 ö 8 f g U 188 Herren! Wir müſſen hier übernach⸗] Aeberlegung ſchießen ſie wild ins Blaue. wäh- ter dem Namen Nowak in Rotterdam auf- ingel, der Hauptſtraße von Rotterdam, ereig⸗ 1 en. General Hicks ordnet an. ſofort eine Zeri rend der Feind im welligen Gelände blitzſchnell] gehalten und ſei dort von einer Bombe nete ſich dann wenig ſpäter die Exploſton. ba zu bauen. f 723 a Deckung ſucht und verſchwindet. getötet worden. Die Polizeibehörden Hollands haben um⸗ 1 W verlaſſen die Offiziere Hicks Stab. Gegen dieſe Taktik der unzähligen Scharen Unterdeſſen ist es det holländischen Polizei ſaugreiche Maßnahmen ergriffen, um den 5 erden ſie imſtande ſein, die verdurſteten und des Mabdis findet Hicks kein Mittel mehr. 1 2 80 ent e e 31 Mörder verhaften zu laſſen, der jedoch an⸗ verhungerten Soldaten zum Aufbau einer Pa-] Zwar iſt es ihm endlich gelungen. mit dem 0 r 1 Daus 8 10 Fiel 6 ik. An⸗ Sennebd une at bree nec dem eideascheg 60 liſade oder zum Ausheben eines tiefen Era Reſt des Karrees das Freie zu gewinnen, aber ſchlags iſt taſächlich der Atreiner een* 55 10 Holland bereits verlaſſen hatte. Es wird an⸗ N beus rund um das Karree zu bewegen? Die die von Todesfurcht getriebenen Mannſchaſten[ nowalec Als im Jahre 1926 in Paris der] genommen. daß Waluch ſich ſchon in der Sow⸗ f Diſziplin war bei den ägyptiſchen Truppen nie ſind nicht mehr im Kamvpfverhband zu halten. damalige Führer der Ukraine Hetman Petl⸗ jetunion befindet. f 232 auf der Höbe. Jetzt aber iſt es ſo weit. daß die[Bald bier. bald dort fangen die Araber Teile jura ermordet worden war, übernahm Kong“„ Ueber, die Ermordung Konomalecs wird 1 . e 9 eee des Karrees ab und vernichten ſie reſtlos. bpglet desen Aus en n 7275 detru 14 zur, Zeit 15 e N 2* 1 5 t in Ze zurückgekehr. 5 1 2 1 U e Lampfer„Menſhin⸗ und trägt wie während des ganzen Marſches Der Mabdi 52 8 f Konowalec war am Montag, den 23. Mai, ti“ im Hafen von Rotterdam lag. Der Damp⸗ auch heute forgfältig alle Geſchehniſſe in ſein] Der Mahdi und ſeine Kaliſen verfolgen von] nach Rotterdam gekommen, weil er dort von er war au 20. Maf aus Antwerpen mit einer 05 Tagebuch ein. Eine Kugel durchſchlägt das] einer Anhöbe aus die in der Ebene tobende] einem Landsmann namens Waluch eine grö- Ballaſtladung eingetroffen und hat am Tage. Zelttuch. Er aber ſchreiht weiter:“ Schlacht. Nur noch ein kleiner verlorener Hau- gers, Geldſumme. erhalten ſollte. Am die.] nach der Mordtat Rotterdam mit Beſtimmung 0 „Die Kugeln fallen immer dich⸗ en ven Aegvotern mit Hicks ſelbſt und einigen] Pu ⸗Agenten zu täuſchen denutzte Konowalee] Leningrad verlaffen. Die Vermutung, daß dete i tet und„ weißen Offizieren an der Svitze hält ſich in] bei ſeiner Reiſe nach Holland einen Paß, der] Mörder mit dem Dampfer„Menſhinſti“ 16 g Das Tagebuch des Major Hertl ſchließt mit] einem Wäldchen gegen die Uebermacht. auf den Namen Nowak ausgeſtellt war. Trotz] Rotterdam gekommen uns mit Hilfe dieſes el dieſem„und“. Siegesrauſch hat die ſchwarzen Krieger des dieſer Vorſichtsmaßnahme war er der GPu. in Dampfers nach Sowfetrußland entfloh, llegt Die ganze Nacht zum 5. November hat die] Mabdis erfaßt. Keiner der Unterdrücker ſoll J die Falle gegangen, denn Waluch war ſelbſtel auf der Hand. 5 10 Hicks⸗Armee keine Minute Ruhe. 8 f a Die Zeriba iſt ſo mangelhaft ausgebaut wor⸗ g 958 g 1 a den, daß ſie faſt keine Deckung bietet. Dabei 1 2 2 7 75 1 1 de rücken die Scharen der Araber von allen Sei⸗ 6 an ten ſo dicht heran, daß Hicks Vorpoſten es nicht 10 wagen, vorn zu bleiben. In den Abendſtunden ö— iſt es den Arabern ſogar gelungen, an einigen* i i. 0 Stellen in die Zeriba. einzudringen, nur mit 2 13 8 1* d e raden ten wl Die ſeierliche Eröffnung der Inkernafionalen Handwerker- Ausſtellung Berlin 1938 50 ie Angreifer zurückzudrängen. 5 fehl 5 eee Berlin, 28. Mai. due e date un chu genere des Erfolgen geführt hat. Und dieſe Erfolge, 2 r ee 2 In feierlicher Weiſe wurde am Samstagvor⸗deutſchen Handwerks wird beſonders heraus⸗ 5 quelle zu ſtoßen— iſt nicht in Erfüllung ge⸗ 3 2 5 5 be ve geſtellt, wie weit das Handwerk im national⸗ das muß mit allem Nachdruck betont werden, 1 gangen. 5 7 i 2 mittag im Ehrenraum der Haupthalle am Kai⸗ ſozialiſtiſchen Staat auf den Vierfahres⸗ konnten überhaupt nur auf dem feſten Funda⸗ der * 1 7— 1 8 für 55 n die J 50. 3 5 172 5 plan umgeſchult wurde. g a ment der nationalſozialiſtiſchen Geſinnungs⸗, lich f g 5 3 werksausſtellung Berlin 3 8 er⸗ 2 2 Arbei 10 g 5 1 1 3 ihr[ ffnet Schuhe A a Aweckmäßigleit. 1 1 e e ſah San eg.. 15 ummes Leiden erſchüttert die utigſten. 8 1 5 indie Botſchafter, Geſandten und ſonſtigen Ver⸗ r roßzügige S ui Die erſten Anzeichen einer Panik aus aller Welt war in den vergangenen Jah- treter der an der Schau beteiligten 27 Natio⸗ aufträge die Wirtſchaft angeregt, aber dieſe 85 zeigen. Soldaten werfen ſich auf[ren wiederholt Gegenſtand großartiger Aus- m meren enweſend u. 15* 111 wirtſchaftliche Initiative des Staates wurde den den trockenen Boden und wickeln ſich ihre Uni⸗ſtellungen, die von Millionen beſucht wurden.] miniſter Funk, Darré un Seldte beirn 8 ö ſormröce um die Köpfe— aber die graufige] Win W e 5 g 1„ Reichsorgaliſationsteiter Dr. Ley, Reichslei“ zum Anſporn für die Privatinitiative und da⸗ 0 Stimme der Qualen durchdringt das Tuch. Der weltumſpannende Charakter ter und Oberbürgermeiſter Flehler⸗Mün⸗] mit zum Ausgangspunkt einer allgemeinen 0 Bei Tagesanbruch befindet ſich die Hicks⸗Ar⸗ einer Ausſtellung iſt jedoch niemals ſo augen⸗ chen. ſtarken Belebung der Wirtſchaft. 6 3 2 0 7 1 ſchei 1 de 1 i A K j 2 2 2 2 2. zur. 11 mee in einem Zuſtand grenzenloſer Verwir⸗ ſcheinlich geworden, wie bei der ee Reſchsorganiſationsleiter Dr. Ley entbot Dabei ließen wir den wirtſchaftlichen Be⸗ vad rung. 5 1 2 len Ausſtellung 1938, dieſer gewaltigen Schau,] den Gäſten ſeinen Gruß. Dr. Ley wies darauf ziehungen mit dem Ausland die weiteſt⸗ Mei Hicks erſtaunliche Kaltblütigkeit und der die in Zuſammenarbeit mit der Internationa- bin, daß Deutſchland mit ganzer Kraft daran⸗ 4 8 5 pfl dei d k 5 1 Jair Zepf Siſtztere haben nich eme e len Handwerkszentrale in Rom von dem deut- gegangen 1590 und ein il e und 45 Sn An meh lenden auch deträchte 10 N tere nicht ve. 5. 9 oztg f heit eine Laſt und ein Fluch ſei und zwiſchen f a Auß 1 e Truppe die notwendige Selbſtbeherrſchung wie- ſchen Fenn nd der Deutschen. Kopf⸗ und Handarbeitern eine unüberbrückbare lich erhöhen. Und heute in der Zeit der allge⸗ ali derzugeben... 1 lich und dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks Kluft beſtehe, durch Weckung des Gemeinſchafts⸗] meinen Depreſſion auf den Weltmärkten er⸗ 4 5 ant in 151 1 90 1 5 alt 1 ich] gemeinſam mit dem Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗ ſinnes und der Freude an der Arbeit zu zer⸗] weiſt ſich Deutſchland als der ſicherſte Handels⸗ 7 13 08 1 0* 1 10 4 0 amt der Reichshauptſtadt und unter Beteili- I ſtören. Der Präſident der Internationalen e 15 Wer* nnn ee een von 27 Nationen der Welt veran-] Handwerker- Zentrale, Profeſſor Buronzo⸗Rom. 8 60 dig Kilometer öſtlich der Zeriba Hicks. gung von 1 überbrachte in deutſcher Sprache dem deutſchen Der ſtarke, noch immer im Aufſchwung und 8 Kloß Worte baben nicht verfehlt. auf den ſtaltet wird. 0 Handwerk und der Reichsregierung ſeinen Dank Wachstum befindliche innere Markt gibt uns un Mabdi einen gewiſſen Eindruck zu machen. In 14 Hallen und vier Umgängen wird koſt⸗] für die Verwirklichung dieſer großartigen Aus⸗4 den beſten Schutz gegen die Kriſenerſcheinungen Ar Zwar iſt er überzeugt. daß der Sieg ibm ge“ barſtes Handwerksgut aus aller Welt gezeigt. ſtellung. an den Weltmärkten, und wir find zurzeit wie 1 bören wird aber er weiß 50 1 kein anderes Land der Welt in der Lage, der 155 nützen würde. wenn dieſer Erfolg Tausenden Roithswirt U sminiſter Funk Weltkriſe mit Erfolg zu begeg⸗ ach; kae ee e e dee i dagen eee eee, . 8 a 7 ion des Außenhandels auch bei unſeren Han⸗ 1 auszuſtehen. Und der kluge Mann kennt ſein hielt anſchließend die Eröffnungsrede, in der volkspolitiſche Bedeutung hat und deshalb von deen wie durch A Verbeſſexung 1 Volk zu gut, um von ihm ſchon heute ſo große[er u. a. ausführte: Zum erſten Male veran⸗der Staats führung zu ſtützen und zu[der Methoden des Zahlungsverkehrs auch den 1 Blutopfer zu fordern. 125 4 50 1 00 Krie⸗ 555 das Handwerk als e 1. 2 eee bet 5 11 0 anderen Ländern die beſte Stütze gegen die 5 gern verſprochen, die Kugeln des Feindes un⸗ſtand eine internationale usſtellung. Mi Der ationalſozialismus ha er rbeit[Kriſe bieten können. Dieſem Ziel dienen die. iD e ſchädlich zu machen.. 2 Freude und Stolz erfüllt es uns, daß dieſe nicht nur einen neuen ethiſchen Wert gegeben,[Verhandlungen, die gerade in dieſen Wochen führen Was werden dieſe einfachen leichtgläubigen[große und einzigartige Schau auf deutſchem der die Arbeit und den Arbeiter adelt, ſondern] von uns mit den Delegationen zahlreicher N Menſchen ihm ſagen, wenn Hicks Kanonen und Boden ſtattfindet. Die Schau ſtellt eine Welt⸗ auch einen neuen politiſchen Wert, in dem ſene] Länder geführt werden. 0 unter Maſchinengewehre ihren Reihen Tod und ausſtellung des Handwerks dar,] Arbeit auch verpflichtet, weil ſie das Schickſal 2 l ih 8 Verderben bringen? 5 auf die alle Beteiligten mit vollem Recht ſtolz[der Volksgemeinſchaft mitgeſtaltet und mitbe⸗ Sehen Sie, meine, Handwerker vom, Aus⸗ bdeihe Um die Soldaten des Engländers zu hindern.] ſein können. Sie iſt ein Leiſtungsbericht, wie[ ſtimmt. Das iſt der letzte Sinn der vom Na- land. das neue Deutſchland mit offenen N12 0 ae von ihren vorzüglichen Waffen guten Gebrauch er geſchloſſener und eindrucksvoller kaum ge- tionalſozialismus aufgeſtellten Theſe, daß Ar⸗ aber auch Nuit eiftem aufrichtigen Herzen!“ dle zu machen, will er verſuchen, ſie einzuſchüchtern.] dacht werden kann, eine Manifeſtation unge⸗[beit und Wirtſchaft eine Gunheit Geradheit, Ofien beit und Ehrti gkeit werden. n Der Madbi kennt das heiße Blut des Ara⸗ brochenen Lebenswillens und aufſtrebender Ent- ſind. Es iſt für den Ausländer ſicherlich nicht als die beſonderen Tugenden des Handwerks N ü„ bers. Unter Androhung ſchwerſter Strafen ver-] wicklung. Verwurzelung mit dem Volks leicht, dieſe Zuſammenhänge zu begreifen. zu⸗ gerühmt. Newabren Sie auch Deutschland Daun bietet er den Scheiks. ohne ſeinen beſonderen[tum und Einſatz der ſchaffenden Per mal ſie im Ausland vielfach völlig entſtellt und gegenüter dieſe. Tugend! Un ſer Folk K Befehl zum Hauytangriff vorzugehen. Was fönlichteit mit allen ihren Fähigkeiten— falſch wiedergegeben werden. Aher eins wird Claubt anden Frese 0„Verkande ban die Hicks⸗Armee am 4. November erlebt, iſt die[das ſind die beiden Kraftquellen des Hand- der Wirtſchaftler. der vom Ausland zu uns wie dieß Ware 790 er be Folge dieſer Zermürbungstaktik des ſchwarzen werks. Nach unſerer Auffaſſung iſt das Hand.] kommt. durch perſönlichen Augenſchein feſtſtel. woerden dem Frieden der Völter und der Wohl; Vu Strategen: Die einzelnen Stämme greifen werk nicht nur ein abſolut lebensnotwendiger[len können, daß nämlich dieſe nationalſozjali⸗ fahrt der Menſchen dienen! 1 dunn nicht mehr auf eigene Fauſt den Feind an,] Wirtſchaftszweig, ſondern auch ein Berufs ſtiſche Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitit zu ganz Ich erkläre die Erſte Internationale Hand⸗ 1 1 jondern die geſamte unüberſehbare Macht des J ſtand, der eine hohe kulturelle, ſoziale und gewaltigen, überall ſichtbaren und greifbaren J werksausſtellung für eröffnet! 1 — 0 J dn ft als 0 % 1 * r — PT... 2 A 9 ä lemen und bin es immer geweſen. Stellen Sie Auch der Detektiv iſt es. Sie wiſſen auch, daß Ein Spiel um Tod und Leben Eine ſpannende Detektiv⸗Geſchichte— Von Wilhelm Weldin „Wie geſagt, ich boffe, daß Sie meinen Rat teln, die mir zur Verfi t f befolgen werden,“ ſagte der Chef der Krimingl⸗ geſteben mülſſen. Besch en 7 3 5— abteilung und zerdrückte nachdenklich ſeine Zi⸗ e noch die eine Befriedigung, Ihr Geſtänd⸗ garette in der großen ſilbernen Aſchenſchale. in der Hand zu haben.. ſchwarz auf weiß.“ „Dieſer Redcliffs weiß, daß Sie allein ihm f i .„ r 2 g Eine Sekunde dachte Redcliffs mit gerun⸗ heute gewachſen ſind. und Sie wären nicht zelten Brauen angeſtrengt nach, dann machte er der erſte begabte junge Detektiv, der ihm in f 8 ie Falle ging. Erinnern Sie ſich an Meunier e Handbewegung. Ir Wunsch ſſt von der Pariſer Surets? Vierundzwanzig. Stunden, bevor er Redeliffs faſſen wollte, war 30 ch danke Ibnen nis ſagte der Detektiv und er tot. Selbſtmord... ſonderbar genug war griff in ſeine Bruſttaſche. der Fall...“„Halt!“ der Revolver zuckte auf. Leslie Erskine lächelte das zuverſichtliche„Nur meine Füllfeder...“ lächelte Erskine, Lächeln der Jugend.„Bei mir ſoll Redcliffs an zog die Feder und ſchraubte ſie auf. den Unrechten kommen., ſagte er und knöpfelte ſeinen weiten, bequem geſchnittenen Ulſter zu. „Jedenfalls danke ich aber für den wohlgemein⸗ ten Rat. Guten Abend, Inſpektor!“ In drei Tagen babe ich ihn, dieſen Red⸗ cliffs, dachte er noch, als er ſchon elaſtiſch die Stufen des großen grauen Polizeigebäudes hin⸗ untereilte. Am halb ſieben hielt der Wagen vor der et⸗ was einſamen einſtöckigen Villa in dem kleinen Vorort von London. Es war alles wie ſonſt. Kein Licht in den Fenſtern. Erſt als Esline das elektriſche Licht in ſei⸗ nem Arbeitszimmer angedreht hatte, merkte er, daß doch etwas anders war als ſonſt. In dem ſchweren Klubfauteuil vor dem Ka⸗ min ſaß ein Menſch. Dieſer Menſch war Allan Redcliffs. Leslie Erskine war nicht eine Sekunde dar⸗ über im unklaren, was der Beſuch dieſes Man⸗ nes für ihn zu bedeuten hatte. Er fühlte plötz⸗ lich jene elaſtiſche Angeſpanntheit aller Nerven, jene Bereitſchaft zu jäher, ſprunghafter Hand⸗ lung, die allen Menſchen eigen iſt, die es ge⸗ wöhnt ſind, Gefahren zu meiſtern. Nicht die Spur eines Erſtaunens war Ers⸗ kine anzumerken, als er leichthin ſagte:„Gott— Sie haben mich beinahe erſchreckt, Redcliffs!“ Der Mann vor ihm war in Abendkleidung. „Ach ſo... aber bitte ſchnell!“ Leslie Erskine riß von einem auf dem Rauchtiſchchen liegenden Block ein Blatt Papier, warf ein paar flüchtige Zeilen darauf und reichte Redeliffs den Zettel.„Unterſchreiben Sie das! Es iſt das formelle Geſtändnis Ihrer lechs Morde. Sie können es... nachher.. wie⸗ der vernichten.“ Nedcliffs nahm Erskines Füllfeder und unterſchrieb das Blatt, ohne es auch nur anzu⸗ leben, Bitte“, reichte er dann Blatt und Feder dem Detektiv zurück.„Sind Sie jetzt bereit,“ „Einen Augenblick,, ſagte Erskine.„Haben Sie zufällia von einem Füllfederhalter gehört. 400 000 Blumen blühen in Gchönbrunn Zu Pfingſten, wenn Schönbrunn die höchſte E kagesbeſuche zahl erreicht, ſtehen gewöhnlich ſchon rund 400 000 Blumen im farbenprächtigſten Blütenflor. Unter den bis in den Spätherbſt reichlich und immer blühenden Pflanzen ver⸗ wenden die Schönbrunner Gartenkünſtler gerne Seine Haltung hatte etwas Läſſiges. Das glän⸗ das Ad den(Canna) in gärtne⸗ zend ſchwarze Haar, das glatt an ſeinem Kopf riſcher Ho züchtung beſonders in den Arten: lag, war tadellos geſcheitelt.„Feuerzauber“, Präſident“,„Walhalla“ und „Setzen Sie ſich!“ ſagte Redeliffs und wies auf den leeren Klubfauteuil, der dem leinen gegenüherſtand.„Ich babe mit Ihnen zu reden.“ „Sehr lieb von ihnen, daß Sie mich in mei⸗ nen eigenen Hauſe ſo freundlich empfangen. Erlauben Sie nur, daß ich mir eine Zigarette aus dieſer Schatulle hole...“ Eskine ging auf ſeinen Schreibtiſch zu und öffnete mit einem blitzſchnellen Griff das Käſtchen, in dem er ſei⸗ nen Revolver wußte. Es war leer. „Keine Zigaretten im Haus...“ fragte Redcliffs ironiſch.„Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen aushelfen Die Lage war ernſt. Erskines Gedanken drehten ſich wie wahnſinnig in einem magiſchen Kreis, zus dem es kein Entrinnen zu geben ſchien. Dennoch lächelte er unbefangen, beinahe freundlich. Dieſes Lächeln war augenblicklich ſeine einzige Waffe. 2 ruß an Rom“. Durch die ſcheiben der Prunkgemächer des Schloſſes Schön⸗ brunn können die Beſucher während des Som⸗ mers ein wohl einzigartiges, prächtiges Bild des brauch von zu Heilzwecken. Freilich verwandten ſie es auch zu anderen Zwecken und haben mit dem Aſphalt bereits ihre Straßen geglättet. großen Spiegel⸗ Petroleum als Hellnnittel In der Nähe der überaus reichen Erdöl⸗ lager von Kerkul am linken Afer des Ti⸗ ris hat der franzöſiſche Arzt A. Forbin mehrfach eduinen an einem Aſphalttümpel angetroffen. Sie waren gerade dabei, Leinwandlappen mit dem Erdpech zu tränken, 8 dann in die Wunden ihrer Kamele rieben. Wie Forbin wei⸗ 1 929 del laß, e „Neh i latz“, ſagte Redeliffs eduinen auf dieſelbe Art die Räu ihrer r e ſehl. Etwas Metalliſches blitzte in ſeiner Hand Ferner ſtellen ſie Pomade und Salbe aus dem auf. Es war ein Revolver. Der Revolver Leslie ehr ſchwefelhaktigen Petroleum dleſer Gegend egg 2 g e 4 a. e 5 f Ohne mit der Wimper iu zucken, ſchlenderte don den Nomaden ge nd ge ol auf di der Dedektin in Schußlinſe auf Kedeliffs zu und Erfahrungen, chaldäſſcher und badyloniſcher ließ ſich in den Jauteuil fallen. ſcheltz zurück. Denn die Inſchriften auf Keil⸗ Redcliffs ließ den Revolver auf das Rauch⸗ 195 1 überliefern uns, daß man damals tiſchchen gleiten, das zwiſchen den beiden Fau⸗ chon Pekroleum und andere aus ihm hergeſtellte teuils ſtand. zündete ſich nachläſſig eine Zig. Stoffe bei Umſchlägen und Pflaſtern zur Wund⸗ rette an, machte einen tieſen Zug und ſab dann achte verwendet hat, ja ſelbſt innerlich ver⸗ dem Detektiv gerade ins Geſicht. uchte man Krankheiten damit zu heilen, Auch „Für einen von uns beiden iſt kein Plaz die ägyptiſche Heilkunde kannte dieſes Mittel, mehr auf dieſer Welt., ſagte er langſam.„Sie und die Aerzke ließen ſich Petroleum und ſind mir hart auf den Ferſen. Niemand durfte Aſphalt pon der Küſte des Roten Meeres oder bis jetzt ungeſtraft ſoweit kommen, wie Sie,. Ich aus Syrien kommen. Später als deim Zerfall werde Sie jetzt und an dieſer Stelle töten. des Römiſchen Reiches die Einfuhr lahmgelegt Meine Karten liegen offen vor Ihnen. wurde, machte man ſi an die Mumien und be⸗ Fair pley.“ raubte ſie ihrer aſphaltgetränkten Hüllen, ſo ſehr Leslie Erskine blickte einen Augenblick ge⸗ 38 man lich an dieſes Heilmſttel gewöhnt. dankenvoll in den blauen Rauch, dann ſagte er ie Aſphaltbinden genoſſen noch ſehr lange einen ſachlich:„Die Partie ſteht ungleich, Redcliſſs. ſtten Nu, die in 1. Sie ſtellen ein Schachbrett vor mich hin, auf dem Weiß ſchon beinahe matt iſt, und wollen mich zwingen, dieſe Partie zu Ende zu ſpielen. Ich finde das nicht fair.“ „Sie vergeſſen, daß Sie noch zwanzig Fi⸗ guren in der Reſerve haben,, lächelte Redcliffs. „Ihr Detektivkorps— wo iſt es?“ fügte er et⸗ was ſarkaſtiſch hinzu. „Sie vergeſſen eines, Redcliffs. Sie haben ſechs Morde begangen, die wir Ihnen bis jetzt nicht genau nachweiſen können, obwohl nur Sie allein als Täter in Betracht kommen „Ah! Und...“ „Und wenn Sie mich jetzt töten, wird man gans genau wiſſen, daß Sie der Mörder waren, und es wird ein Leichtes ſein, Sie zu über⸗ führen.“ Redcliffs lachte leiſe in ſich hinein.„Sie unterſchätzen mich, Erskine! Sie vergeſſen, daß ich Sie mit Ibrer eigenen Piſtole erſchießen werde. Selbſtmord, Sie verſtehen maximal fünf Zentimeter Schußlinie, Brandring und alles was dazugehört...“ „Wie Sie wünſchen...“ ſagte Erskine ſach⸗ lich.„Uebrigens erfüllt man auch den zum Tode Verurteilten einen letzten Wunſch...“ Repcliffs ſchien betroffen.„Ich bin ein Gent⸗ ie p wurde mit hnen gehandelt. Alle Völker, die reiche Erdöl⸗ quellen beſitzen, ſcheinen auch die Heilwirkungen dieſes Rohſtoffes erkannt zu haben, denn die In⸗ las Perus verſtanden ſich ebenfalls auf den Ge⸗ Blumenparterres genießen. Die Beyerſchen Großplaſtiken in den Niſchen der grünen Laub⸗ wände rechts und links und die Geſtalten der Neptungruppe ge enüber erſcheinen aus der Ferne wie Porzellanfigürchen der. klaſſiziſtiſchen Die„Palmerſton“ hatte kurz vor der Auſtra⸗ liſchen Küſte an einer romantiſchen Stelle Anker geworfen. Die Vergnügungsreiſenden hatten ſich zumeiſt auf dem oberſten Deck verſammelt und be⸗ trachteten die Umgebung. An einer ruhigen Stelle des zweiten Decks hatte eine junge Mutter ihr vier Monate altes Baby in ſeinem Korb in die Sonne geſtellt, nahe der Reling. Unglück⸗ ſeligerweiſe in dem Augenblick, in dem die Mutter abweſend war, führten Matroſen dort eine kleine Arbeit aus, ſtießen, als ein Seil nachgab, gegen den Babykorb und dieſer flog über Bord. Bevor man noch etwas unternehmen konnte, ſchoſſen auf den friedlich auf den Wellen ſchaukeln⸗ den Babykorb die Haifiſche los, von denen es in dieſer Gegend wimmelte. Kein Augenblick Zeit zur Ueberlegung blieb. Unten lachte das Kind— ihm machte die ſeltſame Sache offenſichtlich Spaß. „Mann über Bord“, hallten die Rufe, un⸗ geachtet der Tatſache, daß der junge Mann gerade erſt den vierten Lebensmonat überſchritten hatte. Da ſprang der Matroſe Patrick Pay über Bord, elbe, der ungewollt das Unalück berbeliührte. eine Bitte, die nicht mit der Befreiung aus Ihrer jetzigen Lage zuſammenhängt, und ſie ſoll Ihnen erfüllt werden.“ „Sie werden aus eigener Erfahrung wiſſen, daß man von ſeinem Beruf beſeſſen ſein kann. ich Ihnen ſeit zwei Jahren vergeblich nachſtelle, daß ich auf nichts brennender gewartet habe, als auf den Augenblick, da ich Sie zu Boden gerungen babe mit List. Gewalt und allen Mit⸗ ur Unferhallung und Belehrun * Blick über den Globus Belehrendes und Anterhaltendes aus aller Welt einen Weg ins Freie und ſchleudern Millionen neuer Sporen in die Luft, um anderen Fliegen zum Verhängnis zu werden. Baby im Haifiſchmeer Mit dem Meſſer gegen die Beſtien des Meeres Um ſich ſchlagend, um die Raubfiſche fernzuhalten, ſchwamm er auf das Körbchen zu. Dieſes ſank ſchnell. Im letzten Augenblick erreichte der mutige Mann es. derungen der Goten in Verbindung gebracht. Damit aber ſchien gleichzeitig ſein Schickſal be⸗ werden. Der Fundort läßt auf den Beſitz des ſiegelt. Unmöglich, daß er gleichzeitig das Körb⸗ Weſtgotenkönigs Athanarich ſchließen, der chen halten und die Haie von ſich abſchrecken konnte — ein Manöver, das höchſtens für Sekunden einigen Erfolg verſpricht. Augenblick Matroſe Johannes Sörenſen folgte. Er hatte be⸗ reits ſein kräftiges See mannsm eſſer in der Hand als er mit kühnem Satz über die Reling ging. wie Sörenſen, legen, bereits war, auf den nächſten Hai von unten her zel⸗ ſchwamm. Räuber des Meeres nicht zu ſehen. Dennoch hätte eine einzige Bewegung, fälliger Schlag mit der Floſſe, dem mutigen Mann das Leben koſten müſſen. Ent⸗ * in deſſen Hülſe ſich zwei mit Strychnin ver⸗ giftete Stahlpfeile befinden, die durch eine ſtarke Feder abgeſchnellt werden und es an Durchſchlagskraft mit jeder Piſtolenkugel auf⸗ nehmen?“ Nicht daß ich wüßte „Leslie richtete lächelnd die Spitze ſeiner Füllfeder gerade gegen Redcliffs Bruſt. Es iſt dieſe Füllfeder!“ ſagte er lakoniſch. l Im Bruchteil einer Sekunde war Redcliffs ſeiner Verblüffung Herr geworden und hatte die furchtbare Gefahr erkannt, in der er ſchwebte. Sein Revolver war unentwegt auf 1 gerichtet geweſen, blitzſchnell drückte er ab—— N knackte die Waffe, ſonſt tat ſie ichts Leslie Erskine war aufgeſprungen, alles Verbindliche war aus ſeinem Weſen gewichen. „Ich wußte ja, daß der Revolver nicht geladen war“, ſagte er mit eiſigem Spott.„Hände hoch!“ „Mein letzter Zug— Schachmatt!“ Eine halbe Stunde ſpäter reichte Leslie Ers⸗ ino in einem Reſtaurant in Piccadilly einem Mädchen eine dicke, ſchwarze Füllfeder.„Dieſe Füllfeder hat mir heute das Leben gerettet...“ bemerkte er lächelnd. Das Mädchen betrachtete den Füllfeder⸗ i 5 Waun e. ihn auf und 5 N 7 ann Erskine et ta 3 ist 5 1 eine ganz gem öh Füller. Bas 2 Erſatzmünzen für die Wiener Straſſenbahn. 1 „Ja eben!“ ſagte Leslie Erskine.„Eine ganz Wenn man in Wien mit der Straßenbahn 1 gewöhnliche Füllſeder. eine Teilſtrecke fahren wollte, mußte man auf 1 der vorderen Plattform eine Münze in einen 1 Automaten werfen und bekam dafür ſeinen 5 Fahrſchein, Jetzt hat man, um Bezahlung 5 durch Falſchgeld aus dem Wege zu gehen, Er⸗ 5 ſatzmünzen geprägt, die man in den ſogenann⸗ ten Trafiken— den Tabaks⸗ und Zeitſchriften⸗ läden— erhält.„W. St. B.— Wiener g Städtiſche Straßenbahnen; die Namensprä⸗ 1 gung der Münze wird dem Volksmund über⸗ 1 laſſen.(Preſſe⸗Hoffmann, Zand.⸗Multipl.⸗K.) 1 n Zeit. Gegen Sulden bildet die Säulenhalle der Gloriette einen wirkungsvollen Abſchluß dieſes einzigartigen Naturgemäldes. Künſtlich vereiſter Bergrutſch Beim Bau des Grand⸗Coulee⸗Dammes“ im ſchloſſen ſtieß er von unten her zu, hielt weiter 1 Staat Wafhington UA. zeigte ſich, daß durch die eiſern ſein Meſſer umklammert und führte den 150 Ausgrabungen ein Ber zulſch drohe. Schon kam Schnitt ſo weit als möglich. Wild ſtieg das Waſ⸗ 10 die Maſſe mit einer Geſchwindigleſt von 60 Zen⸗ fer in die Höhe, färbte ſich rot. Das totwunde Tier 0 timetern in der Stunde ins Gleiten. Um die ſchoß in die Tiefe. Die anderen Haie folgten ihm 1 drohende Gefahr ab; uwenden, griff man zu nach—— eine leichte Beute witternd. Mitten in einem bisher bei ſolchen Arbeiten noch nicht ver⸗ werteten Mittel: die in Bewegung befindliche Erdmaſſe wurde künſtlich vereiſt. Gegen 400 Rohre wurden in die Erde eingelaſſen, zwei rie⸗ ſige Ammoniakkältemaſchinen traten in Tätigkeit, um die Maſſe abzufrieren. Auf dieſe Weiſe wurde ein Froſtkörper von 150 000 Kubikmeter verſteift. Dann konnte durch Eiſenbetonbauten ein feſter Unterbau hergeſtellt und die gefährliche Erdmaſſe allmählich abgetragen werden. Van Gogh auf dem Dachboden Auf dem Dachboden eines Arztes in Deurne fand man zwei Bilder, von denen man annimmt, dem blutgefärbten Meer wurde Sörenſens Koyo f wieder ſichtbar. 1 Inzwiſchen hatte man vom Schiff aus ein Tart 1 ins Waſſer geworfen. Patrick klammerte ſich daran 1 feſt mit der einen Hand, mit der anderen hielt er 5 das Babykörbchen mit dem noch immer ruhigen Kind. Ehe auch Sörenſen herankommen konnte, ſchoß wieder ein Hai heran. So zog man erſt die beiden allein an Bord. Ein Haimagen erzählt Während einige der weiblichen Paſſagiere in Ohnmacht ſanken, beteiligten ſich faft alle Män⸗ ner an dem nun folgenden Todeskampf. Sörenſen daß es echte van Goghs ſind. Bei dem einen han⸗ rang um ſein Leben. Von Bord aus warf man ein 5 delt es ſich wahrſcheinlich um ein Motiv aus dem neues Seil hinab, ließ ein Rettungsboot zu Waſſer 1 Haag. Hinter dem Waſſer ſieht man ein großes und verſuchte, die Haie fernzuhalten, indem man 1 Gebäude, wahrſcheinlich das Mauritshuis, wobei hinter der dunklen Faſſade einige Lichter ſchim⸗ mern, die ſich im Waſſer wiederſpiegeln. Das 495 Bild ſtellt eine düſtere Mondlandſchaft ar. Strenge Theaterdiſziplin in Warſchau In Warſchau wurde* verfügt, daß jedes Theater, das einen Be ucher noch nach Beginn der Vorſtellung in den Zuſchauerraum einläßt(mit Ausnahme der Pauſen, in denen das erlaubt iſt), für diefen Beſucher eine Ordnungs⸗ allerlei Gegenſtände auf ſie und in das Waſſer ſchleuderte. Wenn es irgend möglich war, ohne den g Matroſen zu gefährden, gebrauchte man die Büchſe. Auch der durch den erſten Stich tödlich verwun⸗ dete Hai tauchte nochmals, mit entſetzlicher Wild⸗ heit um ſich ſchlagend, an der Waſſeroberfläche auf. Nie ſah man Bilder von ſolcher Gefährlichkeit und — Ausſichtsloſigkeit für den mutigen Retter Sören⸗ ſen. Es war ihm unmöglich, in die Nähe des aus⸗ geworfenen Seils zu gelangen. Sechs Minu⸗ ten dauerte der Kampf, eine Ewigkeit für einen Menſchen, der nung dem Tode in die Augen ſtrafe von 500 Zloty zu zahlen hat. Für die ſieht! Dann geloeg es endlich einigen Kameraden, Warſchauer bedeutet dieſe drakoniſche Maßnahme ibn in das Rettungsboot zu ziehen. Als er ſich eine Revolution von oben, Theaterbeſucher waren als lichkeit bekannt. Der Fliegenpilz— Todfeind der Fliegen Der größte Feind der Fliege iſt der Fliegen⸗ pilz; er iſt mit Zerſtäubern aus erüſtet, die ihre Sporen in alle Richtungen( Wird denn die Warſchauer 0 ergriffen fühlte, verließ ihn das Bewußkſein. Muſter der Unpünkt⸗ 0 Mit Hilfe von Hainetzen gelang es, den zuerſt verwundeten Hat und noch zwei andere zu töten und an Bord zu ſchaffen. Es waren außergewöhn⸗ lich ſtarke und große Tiere, das eine wog 1½ Ton⸗ nen! In ſeinem Magen fand man die Reſte einer Damenhandtaſche und von Schuhen Pore N 0 aus Krokodilsleder und eine goldene Puderdoſe, 15 die Fliege von einer ſolchen Spore getroffen, ſo Dinge, die von einem grauſigen Geſchehen berichten. 17 lch 1 61 mit 1 10 0 in 0 Ae ötper einzudringen. Iſt ihr das gelungen, be⸗ 2 innt der Schlauch der Spore mik großer Ge⸗ Der Schatz der Goten chwindigkeit zu wachſen, durchdringt alle Teile 5 g a des Körpers und ſaugt ihm die Lebensſäfte aus. Schon die germaniſche Mythologie deckte Sobald der Fliegenkörper mit dieſen Pilzfäden ausgefüllt, bohren ſich die Fruchtkörper des Pil⸗ zes durch die zarten Gewebe des Hinterleibes eine menſchliche und völkiſche Tragödie vom Un⸗ ſegen des Goldes auf: Loki erbeutet unermeß⸗ liche Schätze, zu denen ein Ring gehört, der die ö Gabe beſitzt, das edle Metall anzuziehen. Ein Drache bewacht den Schatz. Jung⸗Siegfried er⸗ ſchlägt den Hüter des Horts. Jedermann kennt den Fortgang der Nibelungenſage, die einen ſehr realen hiſtoriſchen Kern hat. Der 1709 aus ungariſchem Boden am Ufer der Aranyka bei Nagy⸗Szent⸗Miklos gehobene Goldfund, der in einer fabelhaften Fülle an die. Märchen aus „Tauſendundeiner Nacht“ erinnert, wird als Schatz des Attila, des Königs Etzel aus dem Nibelungenliede, bezeichnet. Mit noch größerer Sicherheit kann der 1837 bet Petroaſa in der Walachei gefundene Goldſchatz mit den Wan⸗ ſich, von den Oſtgoten bedrängt, nach Konſtan⸗ tinopel gerettet hatte, wo er bald nach ſeiner Ankunft ſtarb: ſo blieb wohl der Hausſchatz, den er vor dem Laückzuge in der Erde geborgen, 9 nahezu anderthalb Jahrtauſende lang unent⸗ 1 deckt. Im Jahre 1916 wurde der Schatz beim Anrücken der Armee Falkenhayns nach Moskau gebracht. Dort iſt er ſpurlos verſchwunden. Nur die Nachbildungen einiger Stücke des Schatzes im Germaniſchen Altertumsmuſeum in Mainz vermögen über den ideellen Verluſt hinwegzu⸗ tröſten. In dieſen Nachbildungen erſteht das handwerkliche Kulturgut unſerer Vorfahren, das auf der 1. Internationalen Handwerksaus⸗ ſtellung Berlin einen bevorzugten Platz erhal⸗ ten wird. i In dieſem kritiſchen Sprung. Der däniſche ein zweiter Das Waſſer war recht klar und ſo ſah man, ohne ſich auf Scheingefechte zu ver⸗ bevor er einmal wieder aufgetaucht — Unter ſich vermögen dieſe fürchterlichen ein einziger zu 8— — 1 1 * J 1 1 1 4 15 1 1 * 8 5 8 — — e Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 ÜUhe. Slenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ui— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Belr. Kreistag des Kreis Bergſiraße am 18. u. 19. Juni 1938 in Bensheim. Meine letzte Betanntgabe betr. des Kreistages am Samstag, den 18. Juni und Sonntag, den 19. Juni in Bens⸗ heim iſt verſchiedentlich ſo aufgefaßt worden, als wenn daran lediglich die Pol. Leiter, Zellen⸗ und Blockwalter, Warte und Wartennen teilzunehmen hätten. Dieſe Annahme iſt falſch! Der alljährliche Kreistag iſt ein Dienſtappell für die Mitglieder der Partei(auch Parteianwärter) ſowie der Gliederungen(ür die Formationen ergeht von ihren Dienſtſtellen betr. der Teilnahme beſonderer Befehy. Es hat alſo jedes einzelne Mitglied am Kreistag am Sonntag, 19. Juni, teilzunehmen! Die Fahrt erfolgt in einem Sonderzug von hier aus und zurück zu verbilligtem Fahrpreis. Es erfolgt in Bensheim Gemeinſchaftsver⸗ pflegung und toſtet je Kopf 30 Pfg. Zur Teilnahme verpflichtet ſind mit ⸗ hin alle Mitglieder und zwar: 1. der Partei einſchl. der Parteian⸗ wärter, 2. der DAF., 3. der NS KO V., 4. der NS⸗Bauernſchaft, 5. des NS B., 6. des RDDB., 7. der NS⸗Frauenſchaft, 8. der NSV.(beſonders aber der Zellen und Blockwalter, 9. des Ne B., 10. der Feuerlöſchpolizei. Der Kreistag der Partei iſt füt jeden Kreis die höchſte Kundgebung im Laufe des Jahres! Deshalb wolle ſich auch jeder Partei- und Vollsgenoſſe den 19. Juni freihalten und mit ſeiner Familie an die ſchöne Bergſtraße fahren zu der großen Volksgemeinſchaft, die uns alle im Großkreis Bergſtraße miteinander verbin⸗ det. Die Leiter der verſchiedenen Aemter ſowie die Führer der Gliederungen haben bereits Samstags an den Sondertagungen teilzuneh⸗ men. Uebernachtung in Bensheim. Meldung bis Donnerstag, 2. Juni! Die Führer der Gliederungen melden mir bis 2. Juni abends 9 Uhr in der Partei⸗ dienſtſtelle die vorläufige Teilnahme ihrer Mitglieder am Kreistag. Die einzelnen Block⸗ leiter, Walter uſw. fragen daher ſofort in ihren Blocks bei jeder Familie, wer Sonntags zum Kreistag nach Bensheim mitfahren wird! Dabei erwarte ich ſofortige aktive Betäti⸗ a gung der verſchiedenen Amtswalter, denn am Kreistag muß Viernheim vollzählig antreten! Braun, Ortsgruppenleiter. A itler jugend Die Scharen 1, 2 und 3 treten heute abend 8.30 Uhr in Uniform am Heim Schil⸗ lerſchule an. Die reſtlichen Sparbeträge für die Fahrt mitbringen! 5 Der Gefolgſchaftsführer. * Jungmädelgruppe Die IM, die an der Heſſen⸗Naſſau⸗Fahrt teilnehmen, treten heute abend 6 Uhr im Heim an. Die IM⸗Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. Mai 1938 Anſer Tagesſ Was auch immer werde, ſteh' zur Heimaterde, bleibe wurzelſtark! Kämpfe, blute, werbe für dein höchſtes Erbe! Siege oder ſterbe: Deutſch ſei bis ins Mark! Von einem Auslandsdeutſchen. * 8 9 Ole line Wie wunderſam wir doch an unſere Ahnen gekettet ſind. Das entnehmen wir aus dem Inhalt der Sippenhefte, die in dieſen Tagen in den Familien Aufnahme finden.——— Da iſt die Ahne ſchon viele, viele Jahre un⸗ ter dem Raſen, und nur ſelten einmal greift die Erinnerung zurück in glückliche Kindheits⸗ tage, in denen ſie mit ſorgender, zärtlicher Liebe den Schritt des Kindes umhegte. Ganz vergeſſen konnte ſie wohl nicht werden, denn dann hätte man ja die eigene Kindheit ver⸗ geſſen müſſen. Und das kann keiner, wenn er nicht arm werden will. Aber die Gedanken ſind doch immer ſeltener und immer zögernder zu ihr zurückgegangen, wenn nicht ein beſon⸗ deres Ereignis eingetreten wäre, das nicht viel bedeutet, wenn man nach den Werten fragt, die ſonſt die Welt als Maßſtab anlegt, das aber ſehr viel in ſich ſchließt, wenn man erwägt, was es aus Seelenſchächten aufge⸗ rufen hat. Das Schreiben eines Rechtsanwaltes hat alles zurückgeholt, was einſt war. Das Erbe eines ganz fernen Verwandten hat er zu ordnen, den man nicht gekannt und von dem man niemals gehört hat. Er war der Neffe dieſer Ahne, und nun wäre ſie die Erbin, da er ohne Kinder und Geſchwiſter verſtorben iſt. Von ihren eigenen Kindern lebt nur ein ein⸗ ziges, und das iſt ſchon eine hochbetagte Frau, deren Tage knapp zugezählt ſind. Und die Kinder dieſer Kinder ſind in alle Winde zer⸗ ſtreut. Das Erbe iſt nicht groß, und was jedem zufallen wird, bedeutet vielleicht nur ein paar Mark, wenn nicht gar die Ermittlungskoſten höher 7 als das ganze Erbe. Wichtig iſt es nicht. Aber wichtig iſt es, daß auf dieſe Weiſe aus längſt dahingegangener Zeit eine Erin⸗ nerung kommt, die nachdrücklich genug iſt, um allerlei aufzurühren. Hat man nicht ſo vieles vergeſſen, was dieſe Frau damals an Segensworten mit auf den Weg gab? Hat man andererſeits das alles ge⸗ halten, was ſie ſo vertrauensvoll in einen gelegt hat? Man iſt den eigenen Weg geagn⸗ gen, und es war ſo manches auf ihm, deſſen man ſich nicht rühmen kann. Man trägt von ihrem Blut in den Adern. Aber hat man ſich immer würdig erwieſen dieſer ſchlichten Le⸗ benstüchtigkeit, in der ſie ſich bewährt hat? Und nicht allein das. Iſt es nicht, als ob ſie über all die lange Zeit hinweg ſtets ihre ſchützende, führende Hand über einen gehalten hat und ſich nun bekundet in einer Erinnerung an all das, was ſie war und gab? Könnte es nicht ſein, daß unter den Kindeskindern eines iſt, das durch Schickſal oder Schuld in Not und an einen Abgrund getrieben wurde und dem nun ein kleines Erbe Rettung iſt? Wäre es dann nicht wie eine ſichtbare Wirkſamkeit aus Geiſterwelt, der Zeit nicht achtend und ihrer Geſetze? Und könnte man dann nicht ſagen, daß dieſe Ahne niemals ihre liebende Hand von den Geſchöpfen abgezogen hat, de⸗ nen ſie das große Erbe ihres Blutes gegeben hat? Ein ſchöner Maſjonntag Der geſtrige Sonntag ward trotz des ver⸗ hangenen und grauen Himmels in der Frühe mit einer der ſchönſten Frühlingstage, die wir bis jetzt in dieſem unfreundlichen Frühjahr hatten. Dabei herrſchte in den Vormittags⸗ ſtunden wieder eine beträchtliche Maikühle, die es vielen Hausfrauen geraten erſcheinen ließ, Feuer im Ofen anzuzünden, weil es in den Wohnungen und Gaſtſtuben recht unangenehm kühl und unfreundlich geworden war. Um Mittag wölbte ſich blauer Himmel über der grünenden Natur. Und bald ſah man in den Straßen Spaziergänger mit Kind und Kegel unterwegs. Doch hatten alle wieder ihre Män⸗ tel hervorgeholt und ſich mit Regenſchirmen bewaffnet, um gegen alle Eventualitäten ge⸗ rüſtet zu ſein. Nicht umſonſt, wie mancher am Abend feſtſtellen mußte. Doch war der letzte Maiſonntag ein Tag mit Sonne und Freude, der ſich gleich dem Himmelfahrtstag beſonders heraushob aus den noch winterlich kühlen Tagen der letzten Wochen. Denn ſchon heute früh, als die vielen Hunderte von Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen mit dem Fahr⸗ rad zur Arbeit fuhren, war es für die vorge⸗ ſchrittene Jahreszeit zu kalt und regneriſch. Ein großer Tag für Viernheim war der Großkampf auf dem Waldſportplatz, auf dem ſich der deutſche Altmeiſter KFV unſerer Ami⸗ citia zum Rückſpiel in den Aufſtiegsſpielen zur — Kreistag ber NSA. n Bensheim Die ganze Bevölkerung iſt dazu eingeladen In einer beſonderen ausführlichen Bekannt⸗ gabe hat die hieſige Ortsgruppe heute noch⸗ mals im amtlichen Teil der Parteinachrichten erklärt, wer alles am Kreistag des Kreiſes Bergſtraße— ſo heißt bekanntlich der neue Großkreis aus den früheren Kreiſen Heppen⸗ heim und Bensheim— in Bensheim am Samstag, 18. Juni, und vor allem am Sonntag, 19. Juni, teilzunehmen hat bzw. teilzunehmen verpflichtet iſt. Dienſtappell heißt der kurze und klare Begriff, nicht Pflichtappell, denn bei dem Wörtchen Pflicht faßt es mancher ſo auf, als wenn er da nur hinginge, weil er muß. Zu einem Kreistag oder nach Nürnberg zum Reichsparteitag in die große Gemeinſchaft deutſcher Menſchen, dazu braucht man be⸗ ſtimmt keinen Befehl zu geben, dazu kann nicht kommandiert werden, du oder du mußt hin, nein: das muß für jedenpflicht⸗ bewußten und anſtändigen Deut⸗ ſchen eine Selbſtverſtändlichkeit fein! Eine viel größere Selbſtverſtändlichkeit, als wenn irgend ein Geſangverein zu einem Ausflug oder einer Singſtunde aufruft und von ſeinen Mitgliedern eine vollzählige Be⸗ teiligung erwartet. Oder wenn Sonntags Tauſende zum Sportplatz laufen, wozu keiner kommandiert zu werden braucht, denn es iſt für ſie trotz Regen, Schnee und Sturmgebraus geradezu ſelbſtverſtändlich, auf den Sportplatz zu wandern. Und gerade deshalb iſt es für den Platz und die Stelle, wo alljährlich im Jahre einmal ſich das deutſche Volk in ſeiner Gemeinſchaft zuſammenfindet, dort wo der oberſte politiſche Führer eines großen Gaugebietes, der Gauleiter zu den deutſchen Männern und Frauen des be⸗ treffenden Kreisgebietes ſprechen wird, wo er ihnen für die Gefahren des Alltags neue Richtlinien erteilen wird, daß auch der letzte deutſche Volksgenoſſe und Volksgenofſin ſich dorthin begibt und damit auch nach außen hin zum Ausdruck bringt, daß ſie als vollwertige Glieder nicht allein ihrer Verbände, denen ſie angehören, ſondern der deutſchen Volksgemeinſchaft an⸗ geſehen ſein wollen. Auch der letzte Deutſche muß politiſch ſo viel intereſſiert ſein, daß all die großen Kundgebungen an ihm nicht ſpur⸗ los vorüberziehen, daß er der Anſicht iſt, wenn er ſeinen Beitrag bezahlt hat, hätte er ſeine Pflicht erfüllt, wenn er ſonſt nur genug Geld verdiene, meiſt noch in Ueberſtunden, worauf man dann nach der Singſtunde etwas länger ſitzen kann, nein, jeder einzelne deutſche ſchaffende Menſch muß es als ſeine erſte und heiligſte Pflicht anſehen, ſich ſtets und ſtändig zu der uns alle umſchlingenden Volksgemein⸗ ſchaft zu finden und ſich ſtändig mitten in ſie hinein zu ſtellen! Das ſoll unſere For⸗ derung für den Kreistag in Bens⸗ heim ſein! Unſer Viernheim als der größte Ort im Kreis Bergſtraße muß auch die größte Teilnehmerzahl ſtellen und dazu muß und wird jedes Mitglied von Partei und Gliederungen zur Stelle ſein. Deshalb ſei eines jeden Deut⸗ ſchen Parole für Sonntag, 19. Juni: nach Bensheim, an die ſonnige Bergſtraße, zum Kreistag! eee eee Gauliga gegenüberſtellte. Dieſer Kampf mit dem Karlsruher FV hatte ſeine Anziehungs⸗ kraft nicht verfehlt. Unter den zahlreichen Zu⸗ ſchauern befanden ſich auch Miniſter Pflau⸗ mer und Gaufachwart Linnenbach, ſowie Bezirksführer Altfelix. In vielen Wagen fanden ſich die Schlachtenbummler von Karls⸗ ruhe ein und mit ihnen nahm Viernheims Sportgemeinde und zahlreiche Fußballintereſ⸗ ſenten der Umgebung den Weg durch unſere ſchönen Ortsſtraßen nach dem Sportplatz. Ein gleiches Aufgebot von Zuſchauern hatte ſich ſeit Jahren nicht mehr auf dem Platze einge⸗ funden. Wer nicht den Weg zum Sportplatz angetreten hatte, ſah ſich vom Fenſter oder von den Straßenecken aus die An- und Abfahrt der Karlsruher Schlachtenbummler in Autos, Motorrädern an, die zum Teil noch vor den Fabrikanlagen parkten. Einen aufopfernden, wechſelvollen und erbitterten Kampf erlebten die ungefähr 3 500 in dieſen 90 Spielminuten. Stand der Kampf bei Halbzeit noch 0:0, ſo vergaben unſere Grünen in den Schlußminu⸗ ten beim Stande von 2:1 Toren den Sieg. Beim Schlußpfiff des Schiedsrichters hieß es 2:2 und teilten ſich Viernheim und Karls⸗ ruhe die Punkte.(Siehe auch Spielbericht). ** Anjere Jungmäbdel bei Spiel und Tanz Zum Abſchluß des Reichsſportwettkampfes, der auch beim BDM und bei den Jungmädeln gute Leiſtungen aufzuweiſen hatte, hatte die Jungmädelgruppe Viernheim geſtern abend im Ratskeller die Volksgemeinſchaft, insbeſon⸗ dere die Eltern der Jungmädel eingeladen. Wir wollen gleich vorweg betonen, der Abend hat ſeinen Zweck erfüllt und iſt in allen Teilen als gelungen zu bezeichnen. Der Volksgemein⸗ ſchaftsabend zeigte ſo richtig den Betrieb und die Arbeit unſerer Jungmädel, wie es auch die anweſende Untergauführerin Hanna Keitel in ihrer Rede betonte. Der Volksgemeinſchafts⸗ abend ſoll die Bevölkerung und in erſter Linie die Eltern aufklären über den Sinn und das Weſen der Jungmädel. Er ſoll vor allen Dingen den Eltern die praktiſche Arbeit aus Heimabenden uſw. vor Augen führen. Um dies auch hier einmal den Eltern klar zu ma⸗ chen, haben unſere Jungmädel dieſen Volks- gemeinſchaftsabend veranſtaltet. Luſtige Spiele, Lieder, Tänze und ein Heim⸗ abend zeigte den Anweſenden ſo richtig, wie es bei den Jungmädeln zugeht. Der reiche Beifall bewies, daß es die Jungmädel mit dieſem Programm getroffen hatten. Ein all⸗ gemeiner Tanz beſchloß den ſo glänzend ver⸗ laufenen Abend. Die Ausführung von Gas⸗ und Waſſerleitungsanlagen darf, wie unſer Bürgermeiſter in einer Bekanntmachung erneut zum Ausdruck bringt, nur durch die von der Gemeinde zugelaſſenen Inſtallateure erfolgen. Da von anderen Perſonen ausge⸗ führten Anlagen nicht an das Ortsnetz ange⸗ ſchloſſen werden, liegt es im eigenen Intereſſe der Auftraggeber, ſich nach dieſer Anordnung zu richten. Nur der zugelaſſene Fachmann kann Gewähr für einen einwandfreien Zu⸗ ſtand der Anlagen geben. Wir empfehlen die Beachtung der betreffenden Bekanntmachung, worin auch die von der Gemeinde zugelaſſenen Inſtallateure zu erſehen ſind. *. 20 Jungen auf Großfahrt Am Sonntag, 29. Mai 1938, ſind 20 Viernheimer Jungen auf Fahrt in die bay⸗ riſche Oſtmark. 13 Tage werden ſie Gelegen⸗ heit haben, Deutſchlands Grenzgebiete kennen zu lernen, andere Menſchen zu ſehen, andere Sitten, andere Gebräuche mitzuerleben. In 10 bayeriſchen Dörfern werden ſie übernachten: Vom 30.—31 Mai in Stading; vom 31. Mai—1. Juni: Doerſtum bei Cham; 1.—2. Juni: Grabitz; 2.—3. Juni: Warzen⸗ ried; 3.—4. Juni: Arsdorf bei Hohenwart; 4.—5. Juni Arnbrink; 5.—6. Juni: Arn⸗ brink(Ruhetag); 6.— 7. Juni: Badenmais; 7.—8. Juni: Frankenried; 8.—9. Juni: Münchzell bei Engelmar und vom 9.—10. Juni in Furth bei Straubing. * Im Silberkranz Am 31. Mai begehen die Eheleute Gärtner Otto Grubert und Frau An na geb. Hof⸗ mann das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Silberpaar herzliche Glückwünſche und Glück⸗ auf zur goldenen Hochzeit! Meiſter im Buchdruckgewerbe. In Oldenburg, woſelbſt er ſeit zwei Jahren in größerem Verlagshaus tätig iſt, beſtand der Maſchinenſetzer Engelbert Müller, Sohn von Georg Müller, Adolf Hitlerſtraße, vor der dortigen Meiſterprüfungskommiſſion mit Erfolg die Meiſterprüfung. Dem ſtreb⸗ ſamen Gutenbergjünger unſere herzlichſten Glückwünſche. ——— Das Wetter Die nordoſtwärts wandernden Tiefdruck⸗ ſtörungen über Nordengland und der Nordſee veranlaſſen weiterhin ein Zuſtrömen kühlerer Meeresluft aus dem Weſten. Nach vorüber⸗ gehender Beruhigung wird es beſonders in den Nachmittagsſtunden zu Gewittern und ſchau⸗ erartigen Niederſchlägen kommen. Montag: Vorübergehende Aufheiterung, am Nachmittag Aufkommen von leichter Un⸗ beſtändigkeit, Auftreten von örtlichen Gewit⸗ tern und ſchauerartigen Niederſchlägen. Tem⸗ peraturen etwas anſteigend. Die Ausſichten für Dienstag: Noch ge⸗ ringe Unbeſtändigkeit, leichte Beſſerung. In der ganzen Welt hetzt und boytollſert der Jude gegen alles was deutjch n- zu ihm in Heuhch and laujen und von ihm kaufen it Verrat an jeinem Volt! Viesb Gau Reichs lian . 2 be⸗ 00 er i neue der Und gibt druck licht hren, t n eltſch ah all B Ppur⸗ ö wenn feine Geld borauf länger eulſche e und lündig mein⸗ n ſie Jor⸗ ens 5 * 25 . 8 tt in ißte dazu a ud ... AA ell⸗ „ n die tagl tteure usge⸗ ange⸗ resse dung mann *. n die 4 hung, ſenen ſuc⸗ de lerer bber⸗ den 5 hal g/ l- wil m 1 Schale und hannover 9b im Endſpiel Jorluna Düſſeldorf und 95. wurden ausgeboolel der Meiſter nur Glücksſieger Schalke 04- Forkuna Düſſeldorf 1:0(1:0 f Füßhalt in Zahlen deulſche Jußball- meiſterſchaſt FC. Schalke 04— Fortuna Düſſeldorf 1:0(1:0) Hamburger Sportv.— Hannover 96 223(2:0) Jüddeulſche Tſchammerpokalſpiele VfR. Frankenthal Wormatia Worms 2:3 n. V. FSV. Frankfurt Union Niederrad 60 VfL. Frieſenheim— Kickers Offenbach 011 Union Böckingen—SV. Neckargertach 4:0 FV. Geißlingen—Sportfr. Eßlingen 12 FV. Kehl— Freiburger Fußballklub 2:3 u V. Stuttgarter SC.—Sportfr. Stuttgart 2:3 ASV. Nürnberg— Schwaben Augsburg 511 TV. 1860 Fürth—Spielogg. Fürth 0:6 Auſſtiegsſpiele der Bezirksmeiſter Gau Südweſt TSG. 61 Ludwigshafen.—Olympia Lorſch 30 Spgmd. Saarbrücken—Vfe. Homburg 27¹ Reichsb.Rot⸗Weiß— Vf. Neu⸗Iſenburg 21 Gau Baden Amicitia bude. f. Pforgei JV. 22 TSG. Pläntſtadt.— VfR. Pforzheim 20 VfR. Konſtanz—F V. Offenburg 1·2 Gau Württemberg. Spogg. Tübingen—Spogg. Schramber 41 S0. Feuerbach Kickers Vöhringen N 12 Gau Bayern f Union Augsburg Poſtſportv. München 13 VfB. Koburg— Witt Weiden 1 3:0 Gau Nordheſſen L. 1860 Marburg—Kurheſſen Kaſſel 0:0 Vfe. Lauterbach—SC. Eſchwege 1 4:2 Dunlop Hanau— FC. Oberurſel 222 SC. 1900 Gießen—Spielvpg. Elz 4:0 Freundſchaflsſpiele der Gauliga Spo. Wiesbaden—Oſtmark Wien Bfe. Neckarau—FC. 93 Hanau Boruſſia r Wien Boruſſia Neunkirchen SSV. Ulm 33 FC.— AC. Innsbruck ickers Stuttgart VfR. Mannheim 7 Stuttgart—05 Schweinfurt B. Zuffenhauſen—05 Schweinfurt R. Schwenningen— Floridsdorfer AC. Phönix Karlsruhe Vienna Wien Rapid Wien—Baliſpielklub Augsburg SC. 03 Kaſſel— 1. FC. Nürnberg TSV. 1860 Hanau— Kewa Wachenbuchen Kewa Wachenbuchen— FV. Sprendlingen VfB. Friedberg— Union Niederrad Bezirksklaſſe Jüdheſſen Olympia Lampertheim VfR. Bürſtadt 0 S e 0 e888 NSR s 3:2 Deulſche handball-Meiſterſchaft 1. Oberalſter Hamburg MSA Leipzig 612 VfL Königsberg— Flak Stettin 2 2. Polizei SV. Berlin— TV. 47 Wetzlar 11: MSV. Weißenfels Boruſſia Carlowitz 17: 3. VfB. Aachen— Hindenburg Minden 5: Poſtſportv. Hannover—Lintforter SV. 4: 4. Poſtſportv. München— SV. Waldhof 3: Sportverein Urach DR. Haßloch 9: Gauklaſſe Züdweſt TSV. Herrnsheim— Germania Pfungſtadt 4: SW 98 Darmſtadt— Polizei Frankfurt 6: Ausſcheidungsſpiele für Breslau Wiesbaden— Offenbach hocken am Jonnlag Auswahlſpiel: Gau Oeſterreich— Deutſche Auswahl 3:2(1:0) Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt Reichsb R.⸗W. Frankfurt— Tgd. 46 Worms 2 Allianz Frankfurt— DH K. Wiesbaden 8 4 o 00— 14:9 TV. 1860 Fechenheim— DR. Darmſtadt FSV. Frankfurt— Schwarzweiß Worms Davispokalſieg über Ungarn v. Metaxa holt den 3. Punkt Am Sonntag ſtanden auf der Margarethen⸗ Inſel in Budapeſt die beiden letzten Einzel⸗ 1 im Davispokal⸗Kampf Deutſchland gegen ngarn bevor. Die Deutſchen hatten bekannt⸗ lich am Samstag in der zur dritten Runde zäh⸗ lenden Begegnung nur eine knappe 2:1⸗Führung herausgeholt da Metaxa von Gabory 75, 64, 4:6, 2:6, 6:4 geſchlagen worden war. Schon der erſte Kampf des Sonntag brachte Deutſchland den Geſamtſieg mit 3:1 Punkten, da v. Metaxa den Ungarn Dallos 6:2, 3:6, 6:3, 6:1 ſchlagen konnte. Der Wiener wirkte weit ſicherer als am Samstag. Das zweite und letzte Einzel zwiſchen unſerem Splgenſpieler Heinrich Henkel und Gabory konnte nicht zu Ende geführt werden. Henkel gewann den erſten Satz ſehr ſchnell 6:1. Dann mußte die Begegnung wegen eines wolkenbruch⸗ artigen Regens abgebrochen werden. Da Deutſchland den Geſamtſieg bereits ſicher hat und am Dienstag in Berlin der Länderkampf Deutſchland— Japan beginnt. in dem Henkel und Metaxa mitwirken, dürfte Henkel am Mon⸗ tag kaum zur Fortſetzung des Spieles antreten. Als der 9 Meiſter Schalke 04 im Ja⸗ nuar dieſes Jahres im Kölner Stadion das Pokal⸗Endſpiel gegen Fortung Düſſeldorf mit 2:1 gewann, war das ein hochverdienter Sieg, an dem niemand deuteln konnte. Am Sonn⸗ tag ſtanden ſich die beiden führenden weſtdeut⸗ ſchln Mannſchaften an gleicher Stätte im Vor⸗ lußrundenkampf um die deutſche Meiſterſchaft gegenüber, und wiederum behielt Schalke, dies⸗ mal mit 1˙0(1:0), die Oberhand, aber ſelbſt die größten Schalke⸗ 1 müſſen geſtehen, daß der neuerliche Sieg über den Düſſeldorfer Riva⸗ len auf überaus glückliche Art 1 kam. Fortuna war nämlich im Feld beſſer und das Eckenverhältnis von 91 ſpricht von der An⸗ griffsfreudigkeit des Düſſeldorfer Sturmes. In dieſer ee fehlte allerdings der Voll⸗ ſtrecker der vielen Torgelegenheiten, die ſich im Laufe der 90 Minuten boten. 1 lie⸗ ferte die Abwehr des Meiſters, voran Torhüter Klodt und die Läufer Tibulſki und Gelleſch. ein hervorragendes Spiel. Fortuna, die in Ja⸗ nes, Bender, Zwolanowſki und Pickartz die beſten Einzelſpieler hatte, ſpielte, wie ſchon ge⸗ ſagt, im Feld beſſer; die Zuſammenarbeit war ausgezeichnet, aber der Sturm konnte ſich im gegneriſchen Strafraum nicht zur Geltung brin⸗ en, da oft zu ſehr in die Breite geſpielt wurde. ine Enttäuſchung war auch der Schalker Sturm, in dem nicht ein Spieler mit einer ein⸗ drucksvollen Leiſtung aufwartete. Der große Kampf hatte nicht den erwarteten ewaltigen Rahmen gefunden. Das regneriſche etter hatte viel Fußballfreunde im Haus ge⸗ halten, immerhin waren im Müngersdorfer Stadion noch 45 000 Zuſchauer, darunter die der 95 B. führte ſchon mil 2:0! Aber Hannover 96 gewann nach verlängerung mit 3:2 Das vorentſcheidende Spiel um die deutſche Meiſterſchaft zwiſchen den beiden norddeutſchen Spitzenmannſchaften Hannover 96 und Ham⸗ burger SV. ging vor nur 18 000 Beſuchern auf dem Platz des Dresdener SC. im Oſtragehege vor ſich. Der Nordmarkmeiſter HSV. hatte eine Suogartige erſte Halbzeit, die er mit einer urchaus verdienten 2:0⸗Führung abſchließen konnte. Hannover kämpfte aber ruhig und ent⸗ ſchloſſen weiter, und dank einer prächtigen kämpferiſchen Leiſtung gelang dem Niederſach⸗ ſenmeiſter in den zweiten 45 Minuten auch noch der Ausgleich. In der notwendigen Verlän⸗ gerung hatte er dann das Glück auf ſeiner Seite und ſchoß auch noch den e e Treffer. Es war ein glücklicher, aber keineswegs unverdienter Sieg. Der Niederſachſenmeiſter at einen neuen Beweis ſeiner großen Kampf⸗ raft gegeben, die es ihm ermöglichte, auch ein chon verloren geglaubtes Treffen noch aus dem euer zu reißen. Dem Düſſeldorfer Schiedsrichter Raſpel ſtellten ſich die beiden Mannſchaften wie folgt: Hamburg: Warning, R. Dörfel, Bohn; Weber, Reinhardt, Kahl; Sikorſki, Fr. Dörfel, Höffmann, Noack, Carſtens. Hannover: Pritzer; Sievert, Reckel; Jakob, E. Deike, Männer; Malecki, Pöhler, E. Meng Lay, R. Mong. Der HSV. fand ſich auf dem glatten Boden gleich ausgezeichnet zurecht und drängte die 96er in ihre Hälfte zurück. In der 20. Minute ſchloß Höffmann mit plaziertem A einen 15— Angriff erfolgreich ab und ſchon zwei Minuten ſpäter erhöhte Sikorſki, ebenfalls 3 Um die deul che Hand ballmeiſterſchaſt Nachdem im Fußball bereits die Endkampf⸗ Teiinehmer bei der deutſchen Meiſterſchaft feſt⸗ ſtehen, wurden am letzten Mai⸗Sonntag im Handball die letzten vier ermittelt. Dabei gab es in den entſcheidenden Kämpfen keine Ueber⸗. raſchung, ſodaß die für die Vorſchlußrunde an⸗ geſetzten Paarungen beſtehen bleiben können. M TSA. Leipzig, MSV. Weißenfels, Hinden⸗ burg Minden und SV. Waldhof ſetzten ſich in ihren Gruppen erfolgreich durch. Wä rend Leip⸗ zig und Waldhof bereits 1937 in der Vorſchluß⸗ Gauleiter Grohe und Florian ſowie die Oberbürgermeiſter von Köln, Düſſeldorf und Gelſenkirchen, verſammelt, als ſich dem Merſe⸗ burger Schiedsrichter Rühle die Mannſchaf⸗ ten wie folgt ſtellten: Schalke: Klodt; Sontow, Bornemann; Gel⸗ leſch, Tibulſki, Prinz; Kalwitzki, Szepan, Pörtgen, Kuzorra, Berg. Fortuna: Peſch; Janes, Bornefeld; Bender, Zwolanowſki; Albrecht, Wigold. Pickartz. Kobierſti. Schalke wählte den Wind zum Bundesgenoſ⸗ ſen. Das Spiel blieb bis zur Pauſe ohne Höhe⸗ punkt, weder Schalke, noch Fortuna vermochte ſich zu einer Sonderleiſtung aufzuſchwingen. Gleich zu Beginn gab es einen Freiſtoß für For⸗ tuna, den Janes über das Schalker Tor jagte. Fortuna lag im Angriff, Heibachs Geſchoß lan⸗ dete am Pfoſten und Pickartz Kopfball wehrte Klodt zur Ecke. In die Fortung⸗Ueberlegenheit hinein platzte der Führungstreffer Schalkes, der auch der Siegestreffer ſein ſollte. Bornefeld war geſtürzt und Kalwitzki, der freiſtehend an den Ball kam, ließ ſich dieſe Rieſenchance nicht entgehen. Fortuna ſpielte ruhig und über⸗ legt; Schalke hatte in der Abwehr alle Hände voll zu tun. In den K Bor zehn Minuten der erſten Halbzeit war die Fortuna⸗Ueberlegenheit rieſengroß, die Eckenzahl 1 auf 7:1 an, aber ne Torerfolge blieben aus. Einmal verſchoß Albrecht völlig freiſtehend aus weni⸗ gen Metern Entſernung.— Auch nach Seiten⸗ wechſel hielt die Ueberlegenheit Düſſeldorfs an, aber Schalkes Abwehr erwies ſich einfach als unüberwindlich. Mehl, Heibach, durch Kopfball, auf 2:0. Dieſem Treffer war eine Abſeitsſtellung Noacks vorausgegangen, die aber der Schiedsrichter überſah. Der HSV. blieb bis zur Pauſe tonangebend, aber nach Wiederbeginn kam die große Zeit der Nieder⸗ ſachſen. Die Läuferreihe lief zu großer Form auf und Angriff auf Angriff rollte gegen das HSV.⸗Tor. Der erſte Gegentreffer fiel aber erſt, nachdem Warning einige Minuten verletzt aus⸗ geſchieden war und R. Dörfel das Tor hütete. Lay ſchoß in der 55. Minute ein und der gleiche Spieler buchte auch in der 74. Minute den Ausgleich Mit 2.2 ſchloß die reguläre Spielzeit und in der Verlängerung ſchoß Han⸗ novers Rechtsaußen Malecki ſchon nach 2 Minuten das dritte Tor, das den Kampf be⸗ endete und den Sieg Hannovers bedeutete. Hand ball-Pokal der Wehrmacht Für die Vorrunde am 26. Juni iſt folgende Spielfolge feſtgeſetzt worden: Hannover: MSV. Hannover—-MTSA Leipzig Stettin. Luftwaffe Stettin MSV. Weißenfels Darmſtadt: MSV. Darmſtadt—Boruſſia Carlowitz Biſchofsburg: 5 Hindenb. Biſchofsburg—Hindenb. Minden Die Zwiſchenrunde wurde auf den 3. Juli an⸗ geſetzt. Das Endſpiel ſoll am 10. Juli im Rahmen der Wehrmachtsmeiſterſchaften in Düſ⸗ ſeldorf ausgetragen werden. runde ſtanden, ja ſogar das Endſpiel beſtrit⸗ ten, ſind anſtelle von 1 Hamburg und Tura Barmen diesmal MSV. Weißenfels und Hindenburg Minden dabei. 5 Die Vorſchlußrunden-Paarungen Die eee hat bereits die Paa⸗ rungen ſowie Orte und Termine der Vorſchluß⸗ rundenkämpfe um die Deutſche Handballmeiſter⸗ 1 455 1938 feſtgeſetzt. Der Spielplan zur Vor; chlußrunde lautet: 1 Mannheim: SV. Waldhof MSV. Weißenfels Leipzig: MTSA. Leipzig Hindenburg Minden nt Weißenfels: MSV. Weißenfels SV. Waldhof Minden: Hindenburg Minden-M TSA. Leipzig Bei Punktgleichheit entſcheidet bei den Vor⸗ ſchlußrundenkämpfen das beſſere Torverhältnis. Der Deutſche Meiſter ſoll dann am 26. Juni ermittelt werden. * Das Intereſſe in Gaugruppe 1 richtete ſich am Sonntag nach 288 wo Oberalſter die Soldaten⸗Elf des MTSA. Leipzig empfing. Die Mannſchaft des deutſchen Meiſters ging mit letztem Einſatz in den Kampf und ſiegte weit klarer als erwartet mit 12:6(8:4) Toren. Der Nordmark⸗Meiſter hat den Sachſen den Weg in die Vorſchlußrunde nicht verlegen können. In Königsberg ſiegte Flak Stettin gegen den VfL. mit 9:7 Toren.. M TSA. Leipzig 6 12:0 82:35 Oberalſter Hamburg 6 8:4 65:51 Flak Stettin 6 4˙8 48:64 Pf. Königsberg 6 0:12 36:81 Mit faſt der gleichen Spannung wie die Gruppe 1 nach Hamburg, blickten die Beteilig⸗ ten der Gaugruppe 2 nach Weißenfels. Hier hatte der Favorit, MSV. Weißenfels, den ent⸗ ſcheidenden Kampf gegen den Vertreter Schle⸗ ſiens, MSV. Boruſſia Carlowitz, zu beſtehen. Der Mitte⸗Meiſter wußte, worum es ging. Die Weißenfelſer nahmen das Spielgeſchehen ſofort in die Hand und fertigten die Schleſier ziem⸗ lich eindeutig mit 17:8(6:3) ab. Damit errang Weißenfels den verdienten Gruppenſieg und gleichzeitig das beſte Torverhältnis aller Grup⸗ pen mit 81:34 Toren. Das ſchlechteſte Torver⸗ hältnis beſitzt der Heſſen⸗Meiſter, TV. Wetzlar, der bereits am Samstag in Berlin 1:11(0:7) unterlag, mit 15:90 Toren! MSV. Weißenfels 6 10:2 81134 Polizei SV. Berlin 6 84 62:44 MSV. Bor. Carlowitz 6 66 6858 TV. 47 Wetzlar 6 012 15:90 Da in Gaugruppe 3 die Entſcheidung bereits am Vorſonntag gefallen war, erweckten die letz⸗ ten Spiele nicht mehr das ſonſt gewohnte In⸗ tereſſe. Der Gruppenſieger, Hindenburg Min⸗ den, kam in Aachen nach einem ziemlich matten Kampf zu einem knappen 6:5(4:2)⸗Erfolge. In Hannover gewann der SV. Lintfort 6:4(5:2). Hindenburg Minden 6 10:2 39:23 Lintforter SV. 6 775 3534 Poſt SV. Hannover 6 5˙7 33:40 VfB. Aachen 6 2:10 31:41 Erwartungsgemäß ſetzte ſich in Gaugruppe 4 Badens Meiſter. SV. Waldhof, mit einem 513 (3:2)ꝙ⸗Sieg in München durch und errang den Gruppenſieg, während Haßloch in Dettingen gegen Urach 819 unterlag. SV. Waldhof 6 10:2 54:22 Poſt SV. München 6 66 37:35 Vf. Haßloch 6 48 38:47 SV. Urach 6 4˙8 29:54 Alle Mannſchaſtspreiſe ſielen an deulſchland Einzigarliger deulſcher Erfolg bei der Dreilagefahrt der Molorräder Mit einem einzigartigen Erfolg der deutſchen ahrer endete die erſte Dreitageſahrt für Mo⸗ orräder durch Belgien, Holland und Deutſch⸗ land. Unſere Vertreter erkämpften ſich ſämtliche Mannſchaftspreiſe, 30 Goldmedaillen und 27 ſilberne ſowie eine Reihe von bronzenen Me⸗ daillen. Dabei beendeten von 144 Geſtarteten nur 75 die ſchwere Fahrt, 19 davon ſtrafpunkt⸗ frei. Der einzige Ausländer unter ihnen war der Engländer Wolſey auf„Triumph“, Der Holländer van Dinter(DKW) und der Belgier Geminich(Gillet) waren die einzigen Nicht⸗ deutſchen, die mit ſilbernen Medaillen ausge⸗ zeichnet wurden. Die BMW.⸗Mannſchaft der Verſuchsabtei⸗ lung für Heeresmotoriſierung Wünsdorf mit G. Meier, Forſtner, Struwo und Kraus ge⸗ wannen den internationalen Wanderpreis für Nationalmannſchaften, um den ſich je zwei Mannſchaften aus Deutſchland, Belgien und Holland beworben hatten. Die Wünsdorfer überſtanden als einzige den Wettbewerb, da die NSKK.⸗Mannſchaft Schertzer, Fähler, Demel⸗ bauer und Fruth am Schlußtag ausfiel. Fruths Maſchine konnte zur Geſchwindigkeitsprüfung nicht mehr eingeſetzt werden. N Die Plakette der drei Verbände für die ſieg⸗ reiche Firmenmannſchaft fiel NSU. 2 mit Wal⸗ ter, Oettinger und Dunz zu. Den zweiten Platz belegte die 110 cem⸗Maſchine von F. u. S., deren Geſamtpunktzahl geringer war als die der NSU.⸗Fahrer. In der F. u. S.⸗Mannſchaft hatte Kratzer nur die ſilberne Medaille erhalten, während bei NSU. alle drei Fahrer die goldene Auszeichnung erhielten. Im Wettbewerb um den Pokal der drei Ver⸗ bände belegte Deutſchland mit zwei ſtrafpunkt⸗ freien Mannſchaften die erſten Plätze durch die NS K.⸗Motorgruppe Sachſen mit Schertzer, Fähler, Demelbauer(DW) ſowie durch die Wünsdorfer Mannſchaft Wolf, Fritſch, Rein⸗ hardt(BMW.). Hollands Mannſchaft ausgeſchieden Am Samstag, dem vorletzten Tage der In⸗ ternationalen Motorrad⸗Dreitagefahrt, hatten die Teilnehmer eine Strecke von 323 Km. zu⸗ rückzulegen. Nach 182 Km. wurde der Nürburg⸗ ring, auf der eine Runde gefahren werden mußte, erreicht, wo Korpsführer Hühnlein die Fahrer erwartete. Der Korpsführer beſtieg ſelbſt als Beifahrer eine Seitenwagenmaſchine, die allerdings das Pech hatte, ſtecken zu blei⸗ ben. Ohne Beſinnen half der Führer des deutſchen Kraftſports beim Schieben und ſo wurde das Fahrzeug ſchnell wieder flott. Die Schwierigkeiten waren auch diesmal wieder Kr und ſo erreichten nur noch 76 Fahrer das agesziel Spa. ö i Im Wettbewerb um den Nationen⸗Pokal be⸗ haupteten die beiden deutſchen Mannſchaften allein die Führung, da Hollands Vertretung zwei Fahrer verlor und aufgeben mußte. Die beiden deutſchen Mannſchaften fuhren wieder ſehr regelmäßig und kamen geſchloſſen am Ziel an. Von der NSKK.⸗Mannſchaft blieben die drei Solo⸗Fahrer ſtets beiſammen, dagegen mußte der Seitenwagenfahrer Fruth wenige Kilometer vor dem Ziel„bauen“ und die Zeit⸗ einbuße brachte ihm drei Strafpunkte ein. Mit je acht Strafpunkten liegen die deutſchen Mann⸗ ſchaften auf gleicher Höhe. Die Geſchwindigkeilsprüfung Der Schlußtag der Dreitagefahrt brachte auf der 14,8 Klm. langen Rundſtrecke von Spa⸗Fra⸗ morchamps, auf der Belgiens Große Preiſe aus⸗ getragen werden, die Geſchwindigkeltsprülfung, auf der je nach Motorenſtärke 3—6 Runden mit Durchſchnittsgeſchwindigkeiten von 50—90 kmſt. zurückzulegen waren. Dabei holten ſich noch ſechs bisher ſtrafpunktfreie Teilnehmer Strafpunkte, Mit großer Begeiſterung verfolgten die zahl⸗ reichen Zuſchauer das„Privatrennen“ zwiſchen Georg Meier und Forſtner auf BMW. Die bei⸗ den kamen in ihrer ſchnellſten Runde auf 110 emſt. Wird Forſtner es verſuchen, ſeinem Kame⸗ raden gleich zu tun, der ja bei der Geſchwindig⸗ keitsprüfung der letzten Sechstagefahrt im Doninghonpark für den Rennſport entdeckt wurde? Nach all den ſchweren Strapazen, nach dem tagelangen Kampf im ſchweren und ſchwerſten Gelände fanden ſich die Gegner der Dreitage⸗ fahrt noch einmal als Kameraden auf einem. Bankett zuſammen Der Präſident des Orga⸗ niſationskomités Maurice Pire widmete in ſei⸗ ner 1 Korpsführer Hühnlein beſondere Worte der Anerkennung und bezeichnete ihn als den„Erfinder des Geländeſports“. Höchſtes Lob zollte er den deutſchen Fahrern.„Jetzt wiſſen wir erſt, was Geländeſport iſt, und wir wer⸗ den verſuchen, Ihnen nachzueifern.“ 5 — 2 8 Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: E. Ackermann ieee eee eee Drei mensche Roman von Gert Rothberg (5. Fortſetzung) „Gewiß, Gnädigſte. Ich kam eben daran vorüber; es dürfte das geſuchte ſein.“ Deer Herr, der Fee immer enger umkreiſt hatte die Kreiſe wieder weiter, als er a 58 plöglie 15 Kaba lier für die junge Dame aufgetaucht war. „Ich bin Deutſche,“ ſagte? in mi n a Lafee 0 gte Fee,„und bin mit Lands Er lachte auf ſie nieder. „Fee blickte bezwungen in dieſe lachenden, blauen Männeraugen. „Deutſche? Gnädigſte, warum ſtrapazieren wir uns dann mit John Bulls Mutterſprache? Da können wir uns doch auch in der unſrigen unterhalten? Ich bin auch Deutſcher.“ Aus Fee brach die helle Freude. „Ein Landsmann? Wie gut, daß ich mich dann an Sie gewandt habe.“ Er wurde plötzlich ernſt, blickte aufmerkſam in das ſchöne, junge Geſicht. Dann ſagte er: „Schenken Sie mir noch eine Viertelſtunde, gnädiges Fräulein. Es iſt mir ein gutes Zeichen, daß ich hier gleich einer ſo liebreizenden Landsmännin begegnen durfte.“ Seine Hände legten ſich feſt und warm um die ihren. In ſeinen Augen ſtand etwas Großes, Rätſelhaftes, daß Fee wie magiſch angezogen in dieſe Augen blickte. Dann gingen ſie langſam nebeneinander durch die blühenden Sträucher, und tauſend Wohlgerüche umſchmeichelten ſie. Plötzlich lag das Café vor ihnen. Faſt gleichzeitig hielten ſie den Schritt an. Die Augen des Mannes brannten auf dem jungen Geſicht. ö „Es iſt merkwürdig, mir iſt, als hätte ich etwas ge⸗ funden, was ich ein halbes Leben lang geſucht habe. Iſt es möglich, daß wir uns wiederſehen?“ Fee ſtand vor ihm, das Herz ſchlug ihr laut und ſchwer. Seltſam, welch eigenartiges Zuſammengehörigkeitsgefühl ſie mit dem Fremden verband. Aber er war ja kein Frem⸗ der, er war ja ein Landsmann. Deutſche Heimat wehte von ihm zu ihr herüber. Das war es, was im fremden Land zuſammenhält und unſchätzbaren Wert beſitzt. Seine Hände umſchloſſen die ihren noch einmal. Fee erſchauerte. Noch nie hatten ſich Männerhände ſo warm und bittend um die ihren gelegt. „Darf ich Sie wiederſehen?“ g Fee horte die tiefe, ſetzt plötzlich ſeltſam zärtlich klin⸗ gende Stimme, und ihr Herzklopfen wurde noch ſtärker. Da beſann ſie ſich. Daheim wartet Georg; er ver⸗ traute ihr und ſie— ſie hatte einem Fremden Gelegenheit gegeben, ſie um ein Wiederſehen zu bitten. „Nein, mein Herr. Daheim im Hotel wartet mein Mann. Sie werden begreifen, daß ich Ihnen Ihren Wunſch nicht erfüllen kann.“ Sofort trat er zurück. Eine tiefe Verbeugung. „Ich verſtehe vollkommen, gnädige Frau. Verzeihen Sie mir und leben Sie wohl!“ Mit ſeltſam brennenden Augen ſah Fee die hohe Figur des Fremden dahinſchreiten, der ihr trotz der nur minutenlangen Bekanntſchaft wie ein treuer Freund er⸗ ſchien. Er aber ging immer weiter, ohne ſich ein einziges Mal umzuſehen. 5 Langſam ging Fee zum Café zurück, wo Emma Lore ſie verlegen empfing. „Bitte, verzeihen Sie uns, gnädige Frau. Doch wir hatten uns ſo über das Wiederſehen mit unſeren Freun⸗ den gefreut, daß wir Sie faſt ein bißchen vergeſſen hatten.“ Auch Papa Erichſen kam ihr ſchuldbewußt entgegen. „Liebe, gnädige Frau, ich könnte mich ja ohrfeigen. Wegen meiner alten Roſinanten habe ich meine Pflichten ganz und gar vergeſſen. Aber das ſoll mir nie wieder paſſieren, das verſpreche ich Ihnen.“ Fee lächelte mühſam. „Ich habe mich ein bißchen umgeſehen, es war ſehr hübſch,“ ſagte ſie. a waren die anderen beruhigt. Fee aber ſah nur immer wieder eine hohe Geſtalt, ein ſonnenverbranntes, frohes Männergeſicht. Sie krampfte die Hände ineinander, plauderte haſtig. Doch immer wieder ſah ſie mitten im Geſpräch die bittenden, blauen Augen. 7. Kapitel. „Fee, denke dir, eben hat Herr von Erdolf Nachricht geſchickt. Er iſt geſtern hier angekommen und im Hotel Savoja' abgeſtiegen. Ich freue mich unſagbar, ihn wieder. zu ſehen. Er birgt ſo viele Jugenderinnerungen für mich. Er hat ſich für elf Uhr angeſagt. Wenn du ſo freundlich ſein und dich darauf einrichten willſt?“ Fee nickte. „Gewiß, Georg. Es iſt mir gleichfalls eine große — deinen Freund, den du ſo liebſt, kennen zu ernen. N Er blickte ſie prüfend an. 05 „Du ſiehſt heute blaß aus, Fee, und ich freute mich, dich in letzter Zeit ſo blühend zu ſehen!“ Fees Augen irrten an ihm vorüber— Schuldbewußt⸗ ſein drückte ſie. Stets hatte ſie Georg jedes kleine, harm⸗ loſe Erlebnis erzählt. Warum nun das geſtrige nicht? Warum hatte ſie dieſe Begegnung verſchwiegen—? „Bitte, Fee, mach' dich ſchön und elegant! Erdolf hat einen verwöhnten Geſchmack. Ich möchte ſtolz ſein auf dich!“ ſagte Hagen. Fee lächelte ungläubig. „Herr von Erdolf iſt verwöhnt? Wie das— wenn er in Afrika gelebt hat?“ Hagen lachte. „Du haſt recht. Trotzdem bin ich überzeugt, daß Hans von Erdolf ſehr neugierig auf meine Frau ſein und ſie kritiſch muſtern wird.“ 0 Fee lächelte nicht. Etwas Neues, Großes, Rätſelhaf⸗ tes war ſeit geſtern in ihrem Leben. Alles andere ſchien ibr klein und nichtig. Gleichgültig ſah ſie an ſich herunter. Sie hätte dieſen halbverwilderten„Afritaner“ doch auch ganz gut in dieſem Kleid empfangen können. Georg aber hatte ſo freundlich gebeten— ſie mußte ſeinen Wunſch erfüllen. So ſtand ſie gegen elf Uhr neben Georg, um den Gaſt zu erwarten. Georg Hagen hatte kein Wort geſagt, als Fee in ihrem roſa-Kleid mit der großen Blume auf der Schulter vor ihm ſtand. Aber ſie war ſo duftig und traumhaft ſchön, daß er den Blick von ihr wandte, um ſich nicht zu verraten. Fee freute ſich nicht auf den Beſuch, er ſtörte ſie je. doch auch nicht. Einzig Georgs Wunſch hatte ſie erfüllt, als ſie ſich ſchmückte.— Punkt elf Uhr brachte der Diener die Karte herein, und ein paar Sekunden ſpäter trat der Erwartete über die Schwelle. Erdolf ſah den Freund im Stuhl und neben ihm—? Er zuckte ſo heftig zuſammen, daß es Georg bemerkte. Fee aber blickte mit weitgeöffneten, entſetzten Augen auf den Fremden von geſtern. „Willkommen, Hans, herzlich willkommen!“ ſagte er und ſeine Stimme ſchwankte. Erdolf trat ſchnell auf ihn zu und ergriff die ent⸗ gegengeſtreckten Hände: „Endlich, Georg! Es liegen lange Jahre zwiſchen un- ſerem letzten Beiſammenſein. Ich bin glücklich, dich jetzt wiederzuſehen!“ Hagen winkte Fee. „Hier iſt er, mein Freund, von dem ich dir ſo viel erzählt habe. Lieber Hans— meine Frau! Hoffentlich werdet ihr gute Freunde— es iſt mein Wunſch!“ Hans von Erdolf küßte die kleine weiße Hand, die ſich ihm zitternd entgegenſtreckte. Dabei ruhte ſein Blick fra⸗ gend in dem ihren. An ihrem Erſchrecken, ihrer nur müh⸗ ſam gewahrten Faſſung erkannte er, daß ſie die Begeg⸗ nung ihrem Mann verſchwiegen hatte. Sie ſaßen dann plaudernd um den runden, mit einer koſtbaren Decke behangenen Tiſch. Georg führte das Geſpräch. Er wollte alles Mögliche über Afrika wiſſen. b Fee war dankbar für dieſes lebhafte Intereſſe, wel. ches ihr erlaubte, ihren Gedanken nachzuhängen. Hans von Erdolfs Blick ſtreifte ſie während des Ge⸗ ſprächs ein paarmal ernſt, forſchend. Sie fühlte, wie ihr unter dieſem Blick das Blut heiß ins Geſicht ſchoß. Gleich. zeitig aber ſpürte ſie wieder das ſchmerzhafte Herztlopfen. „Eigentlich hätteſt du doch hier abſteigen können, Hans. Es wäre bequemer für uns alle. Soviel ich weiß, ſind auf unſerem Flur noch Zimmer frei!“ „Danke, Georg, ich wohne ſehr gut und ſtehe trotzdem jederzeit zu deiner Verfügung!“ „Darauf habe ich mich längſt gefreut. Aber, Hans, meine Frau wirſt du doch ab und zu begleiten? Wir hat⸗ ten nette Bekannte bisher; ſie reiſen aber in den nächſten Tagen nach Deutſchland zurück. So kamſt du nun gerade recht! Nicht wahr, Free?“ „Meinſt du nicht, Georg, daß ich kein Recht habe, Herrn von Erdolf mit Beſchlag zu belegen? Bei dir iſt das etwas anderes!“ „Ach wo! Mein Freund wird dich gern begleiten. Du mußt noch viele Sehenswürdigkeiten mit ihm zuſam⸗ men beſuchen. Ihr erzählt mir dann!“ In Erdolf kroch es wie Zorn in die Höhe. War Georg der Liebe dieſer Frau ſo ſicher, daß er ſie einem unver⸗ heirateten Mann viele Stunden des Tages anvertrauen wollte? Freilich. das ganze Vernauen, das Georg ihm entgegenbrachte, ſprach aus dieſer Naivität. Und er, Hans von Erdolf, hatte dieſes Vertrauen mit ſtrikter Treue zu belohnen. Doch es würde ſchwer ſein für ihn. Auf dieſes Wiederſehen mit Fee unter ſolchen Umſtänden war er nicht gefaßt geweſen. Seit geſtern hatte er an weiter nichts ge⸗ dacht als an die blonde, ſchlanke Frau, die er allein ge⸗ troffen. Er hatte ſein Intereſſe erſt belächeln wollen, mußte aber während des Nachtſpazierganges, den er allein am Arno unternahm, machtlos die Waffen ſtrecken gegen ſein rebelliſches Herz, welches ſich nach einem Wiederſehen mit der ſüßen, blonden Frau ſehnte, die ihm geſagt, es könne kein Wiederſehen für ſie geben, daheim warte ihr Mann— 7 Und dieſer Mann war Georg Hagen! Hans von Erdolf hatte nie an Ahnungen geglaubt. Heute aber war es ihm doch, als habe das Schickſal mit ſchwerem Fittich ſie alle drei geſtreift. Einer von ihnen mußte unglücklich werden! Erdolf ſprang jetzt auf, um ſich zu verabſchieden. Man verabredete für den Nachmittag einen kleinen Aus⸗ flug, an dem Georg ganz gut mit teilnehmen konnte. Als Erdolf gegangen war, ſagte Hagen: „Nun, wie gefällt dir mein Freund?“ Fee ordnete die Blumen, die Erdolf ihr mitgebracht, in einer Vaſe. Ihre Stimme zitterte, als ſie leiſe ſagte: „Er gefällt mir ſehr gut, Georg. Ich kann es be⸗ Regen daß euch eine ſolche jahrelange Freundſchaft ver⸗ indet.“ Er betrachtete ſie forſchend. Dann ſagte er leichthin: „Und du ſollſt auch Freundſchaft mit ihm ſchließen, liebe Fee!“ Ihr reizendes Geſicht war ihm voll zugewandt, in ihren Augen las er eine ſtumme Qual und er dachte:„Wie konnte ich ſo blind, ſo naiv ſein? Ich wußte doch. daß Erdolf überall ſiegt! Warum ſoll Fee eine Ausnahme machen? Gerade ſie mit ihrer Ehe, die keine iſt? Alles iſt Beſtimmung— wenn Fee für Erdolf beſtimmt wäre?“ Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn bei dieſem Ge⸗ danken. Dennoch verfolgte er ihn weiter. Und Fee, die völlig zurückgezogen bei ihrem Vater gelebt, nie in Ge⸗ ſellſchaften gekommen war, keine jungen Herren kennen⸗ gelernt hatte. mußte ſie nicht in erſter Linie der beinahe dämoniſchen Macht Hans von Erdolfs unterliegen? Es blieb abzuwarten, ob Hans von Erdolf gleichgültig an Fee vorüberging. Sein Zuſammenzucken vorhin aber hatte etwas anderes bewieſen: er und Fee mußten ſich ſchon vorher geſehen haben. Warum aber hatte Fee ihm das verſchwiegen? Eben weil etwas Neues in ihr Leben getre⸗ ten war, dem ſie vorerſt keinen Namen zu geben vermochte? ————————— Hans von Erdolf ſchritt mit Fee durch die belebte Straße. Ihre ſtrahlenden Augen gingen lebhaft umher. Sie plauderte und lachte. Erdolf blickte ſtumm auf den jungen, roſigen Mund. Er wußte, daß er unaufhaltſam einem Verhängnis zutrieb, und dennoch tat er nichts, um dieſes Verhängnis aufzuhalten. Ein paar ſchmutzige Kin⸗ der drängten ſich heran, ſtreckte ihnen bettelnd die Hände entgegen. Der Knabe, ein ſchlankes Bürſchchen mit ver⸗ ſchmitzten, ſchwarzen Augen, das Mädchen eine kleine Schönheit mit den blauſchwarzen Locken und den nacht⸗ dunkeln Augen. f g Fee blieb ſtehen und ſtrich liebkoſend über das Köpf⸗ chen der kleinen Florentinerin. Dann griff ſie in ihre ſil⸗ berne Taſche, zog Schokolade und Geld hervor, beſchenkte die Kinder, die ſich flüchtig bedankten und dann davon⸗ liefen. „Die armen Kinder, warum müſſen ſie betteln? Sicher ſind es Waiſenkinder,“ ſagte Fee und blickte den Kindern mitleidig nach. Erdolf lächelte. Er hatte das große, mit einem roten Kopftuch beklel⸗ dete, robuſte Weib geſehen, das, in einem Flur verſteckt, die Kinder auf die Fremden hetzte. Wahrſcheinlich war dies die einträglichſte Beſchäftigung der ganzen Familie. Doch warum ſollte er Fee die Illuſion nehmen? a Sie ſchritten jetzt durch die Via Nuova, um hier noch ein paar Bücher für Georg zu kaufen. Nachher tranken ſie noch in einem der vornehmen Kaffeehäuſer ihre Eisſchoko⸗ lade. Fee knabberte Gebäck dazu, und Erdolf hätte ſtun⸗ denlang ſo ſitzen und ihr zuſehen können. Wenn es irgend ging, mied er dieſe Spaziergänge zu zweien, doch ab und zu drang Georg darauf. Dann fügte ſich Erdolf reſigniert und genoß dieſes Zuſammenſein aus voller Seele. Fee aber dachte über nichts nach. Sie fühlte ſich glücklich, weil Hans von Erdolf täglich kam und ſie die vielen Stunden mit ihm zuſammenſein konnte. Sie ſuchte nicht nach der Urſache dieſes bealückenden Gefühls. 0 Während Erdolf ſich anſcheinend in ſeine Zeitung ver⸗ tiefte, beobachtete er Fees lebhaftes Mienenſpiel. Er dachte daran, daß Hagen ihn gefragt, ob er ſeinen Spott auch über Fee auszuſchütten gedenke? 7 „Nein, Georg, denn ſie iſt das entzückendſte Geſchöof, das mir je begegnet iſt,“ hatte er feſt erwidert, und Hagen lächelte ſeltſam. ö In einigen Tagen fuhr man heim. Erdolf begrüßte dieſe Fahrt nach Deutſchland wie eine Erlöſung. Wenn er erſt daheim auf ſeinem herrlichen alten Bärwalde wor, dann gab es Arbeit für ihn, viel Arbeit, und das war gut ſo. Dann würde er über dieſe Irrung am eheſten hinweg⸗ kommen. Obendrein war dieſe Arbeit ein ſchwerwiegender Grund, möglichſt wenig in die Stadt zu fahren. Es war jetzt einfach der Süden mit ſeinen ſchwülen, duftgeſchwän⸗ gerten Nächten, der ihn faſt verrückt werden ließ. Es wäre ja noch ſchöner, wenn ein Erdolf plötzlich nicht einmal mehr die alte Freundſchaft und Treue halten könnte einer Frau wegen! Aber während Erdolf das alles ſo vernünftig bei ſich bedachte, hingen ſeine Augen an der jungen Frau mit verzehrenden Blicken. Fee ſah auf, da hatte er ſich aber auch ſchon wieder in der Gewalt. Er ſah nach der Uhr. 5 „Wollen wir gehen, gnädige Frau? Georg wird warten.“ Sie meinte bedauernd:„Schon? Ach, wie ſchade! Es war hier ſo hübſch. Aber natürlich, Georg ſoll nicht um⸗ ſonſt auf uns warten.“ 8. Kapitel. „Der tolle Erdolf iſt wieder da!“ Man ſagte es im Klub, man tuſchelte es auf Damen- tees und ſonſtigen Zuſammenkünften. Frau Profeſſor Frittman zog die Augenbrauen in die Höhe und ſagte: „Hoffentlich ſtellt er nicht wieder allen möglichen Unfug an. Seine früheren Streiche reichen aus, um ihm ein unſterbliches Andenken zu ſichern. Na, er wird wohl in Afrika vollkommen verwildert ſein.“ Eifrig nickend gaben ihr alle Damen recht. Dabei zerbrach man ſich den Kopf, wie man es wohl am beſten anfange, Hans von Erdolf in ſein Haus zu ziehen, denn der Erbe von Bärwalde war ein Schwiegerſohn, wie man ihn ſich nur wünſchen konnte. Dieſe Gedanken hütete man aber ſelbſtverſtändlich auch vor der allerbeſten Freundin. „Er verkehrt bisher bei niemand,“ ſagte Frau Kom⸗ merzienrat Eggebrecht. „Doch,“ widerſprach die jungverheiratete Frau Dok⸗ tor Hafner,„er verkehrt im Hauſe ſeines Freundes Georg Hagen.“ Frau Profeſſor Frittmann zog wieder ein Geſicht. „Eigentlich unvorſichtig von Herrn Hagen. Erdolf war, ehe er nach Afrika ging, in allerhand Affären ver⸗ wickelt,“ ſagte ſie dann und zwinkerte mit den wimper⸗ loſen Augen. Man rückte enger zuſammen. Das Thema war zu pikant, um es jetzt ſchon in die Ecke zu ſtellen. Die in der Nähe befindlichen jungen Mädchen ſpitzten die Ohren, wurden aber hinüber auf die andere Seite geſchickt. „Er ſoll ſich faſt nicht verändert haben. Natürlich ein bißchen älter wird er ſchon geworden ſein. Als er nach Afrika ging, war er——— warten Sie mal, ja, da war er ein flotter Kerl, Mitte der Zwanzig.“ f Frau Profeſſor Frittmann war ſehr ſtolz, ihren Freundinnen die ganzen Neuigkeiten mitteilen zu können, (Fortſ etzung folgt) Nai Münſt 109 Kastel, bänget daß l ſoſolt det an ter zu aber nit Monat Kinder dem ja lam, de Webber Kobl. eignete „Ktonp ließ un Nhendt geſett 1951 Kapitä Das N tädern Sgiſfsp fenſeite in eine len verff tot an betellt, let— 6 dus ſtuſe Seht wa dom Unt un aber 6 82828 ä * . e 2 1 27 ellen, dude, Neil Jeutadte Gabril ge en dteit — i Hände nit ber⸗ 1 ne kane ange dae d den Lachtubt, der vill ab⸗ 45 505 N + 1 5 08 05 f nweſen ein Raub der Flam⸗ 05 Köpf. men wurde. Futtervorräte. die auf dem Dach⸗ 15 f ſtuhl lagerten. wurden ebenfalls vernichtet. * enkte 9 4 2 7 r zwei Kinder kolgefahren 5. Mainz. Ein 28jähriger Kraftfahrer aus 0 eln? Miünſter i. W. hatte im Dezember v. J. zwei date enn] rad fahrende Schüler auf der Landſtraße KAKaſtel—Erbenbeim mit einem der beiden An⸗ 1 bänger ſeines Bulldogs ſo unglücklich geſtreift, 6 00 daß ſie vom Hinterrad überfahren wurden und gert ſiofort tot waren Da eine Mitſchuld der Kin⸗ 1 1 der angenommen worden war. wurde der Fah⸗ gar] rer sunächſt freigeſprochen. Die Sache wurde Familie. 4 aber dann vom Reichsgericht an das Landge⸗ richt Mainz zurückgewieſen, das ihn jetzt zu 4 er noh Monaten Gefängnis verurteilte. weil er die nien ee Kinder nur dann überholen durfte, wenn er mit 55 10 dem faſt 16 Meter langen Fahrzeug ſo vorhei⸗ % al.] kam. daß er kein anderes Fahrzeug oder andere . fun. 6 Wegbenutzer gefährdete. Litgend 22 0 Mädchen über Bord ee Koblen, Ein gefährlicher Zwiſchenſall er⸗ 0 her eeignete ſich hier, als der Perſonendampfer 5 1 1 die UN ver⸗ dtunden J ieß und weiterfuhr. in ädchen aus uch her] Rheydt hatte ſich auf das Geländer det Reeling qgeſetzt und ſtürzte durch Unvorſichtigkeit 1 kopfüber in das WVaſſer. Sofort ließ der 164 Kapitän den Dampfer zum Halten bringen. ab Er Das Mädchen, das beinahe von den Schaufel. Spott!] rädern erfaßt worden wäre. wurde von dem 2 Schiffsperſonal gerettet. edv,, J Han, 200 RR. unterm hulband * 4 3 1 0 Zollbehörde griff einen Mann rute] aus Luxemburg auf, der mit 800 RM. über Nenn die Moſelbrücke kam und deutſches Gebiet be⸗ m, rat, Er hatte 200 RM. unterm Hutband ver⸗ 10 ſteckt, je zwei Hunderter in den Schuhen und ee e noch zwei Hunderter im Rockärmel ein⸗ inweg“ genäht. Er gab an, in Deutſchland für das gender] Geld Weiden zu kaufen. Das glaubte man ihm 55 Kur 4 aber nicht. Gegen eine Kaution von 18 000 chin. 1 Franken wurde er auf freien Fuß geſetzt. 2 4 Am Steuer tot zuſammengeſunken ni Odernheim(Glan). Auf der Straße bei 1 8 3 1 Spaziergänger, wie abends ein Auto langſam an die rechte Stra⸗ dei ſch] ßenſeite fuhr, hielt und dann langſam zurück unit] in eine Böſchung rollte, wo es ſich in Lohwel⸗ ber! len verfing. Die Leute fanden den Fahrer haber tot am Steuer ſitzend auf. Wie ein Arzt t. I feſtſtellte, hatte ein Herzſchlag dem Fah⸗ vit)] rer N 11 iſt Wein Friedr. 605 r ö aus Kuſel— ein jähes Ende gemacht hat. el es J Sehr wahrſcheinlich wollte er. als er plötzlich un.] vom Anwohlſein betroffen wurde. noch halten, 5 3 aber nicht mehr dazu die Bremſen feſtzu⸗ ſtellen, ſodaß der Wagen, der wenig beſchädigt wurde, die Böſchung hinunterrollte. 1 3 Großfeuer 1 Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Das zu der im alen 7 Neuſtadter Tal gelegenen Pfälziſchen Watte⸗ feſot] Fabrik gehörende große Lagerhaus wurde jagte?[am Freitagabend durch Feuer vollſtän⸗ lung] dig vernichtet. Als man das Feuer be⸗ en] merkte, hatte es ſich in der Staubkammer. in ne der ſich der von den Maſchinen ſtammende En. band. 150 o 5 17 daß es mit raſender Geſchwindigkeit um ſi dabei ö greifen 9 5 0 großer 2 gelang 55 „len] Mnoch, den größten Teil der im Lagerraum be⸗ 107. findlichen Kapokballen zu retten. Die im obe⸗ ken Stock lagernden Baumwollabfälle und die a Baumwollrohſtoffe im eee Ne 85400 mall] bäudes wurden dagegen ein Raub der Flam⸗ din“ ehe 1 1 Feuerwehr 1 8 ihr Kaan c merk darauf richten, daß der Brand ni 1 us auf 5 a: 1 1 onnte. a reiſtündiger anſtrengender Ar⸗ al-[ beit konnte der Brand dann auch auf ſeinen Rol- 5 5 änk 1d „org] Herd beſchränkt werden. 1 Ein Unglück kommt ſelten allein. 9 Ockenheim(Rhh.). Auf der Straße bei 8 Ockenheim wurde ein Auto aus Bad Kreuznach per von einem entgegenkommenden Fahrzeug ge⸗ emma ketreift und dann zur Seite geſchleudert, wobei en der Wagen ſo ſchwer beſchädigt wurde daß er den] abgeſchleppt werden mußte. Zur gleichen Zeit it. paſſierte Joſ. Fleck mit einem Fahrrad die 1 Unglücksſtelle. Er wurde von dem einen Auto lich erfaßt und umgeworfen. wobei nicht nur nach ſein 4 851.. 5715 erlitt, ſondern auch pur er verletzt worden iſt. Der Paddel⸗Kavalier. fn Nierſtein. Am Himmelfahrtstag in der Frü— el he legte legte hier ein Paddlerpaar am Ufer Mädchen ſpringk aus dem Jenſter Weil es den gewünſchten Beruf nicht ergreifen durfte Bad Homburg. ſich ein 17jähr dombur geliefert werden. Das Mädchen wollte warnungen die bald n ihrem Betrieb gekündigt. Um dieſe Tatſa he ihren Eltern nicht mitteilen zu müf⸗ ſen, ſtürzte ſich das Mädchen aus dem Fenſter. Blihſchlag in die Mühle Aus der Eifel. witter, das ſich entlud, ſchlug der Oekonomiegebäude Bei einem ſchweren Ge⸗ nachmittags über der Eifel Blitz in Birresborn in das der Mühle Schäfgen und Bunte Tageschronit Am Freitagvormittag ſtürzte iges Mädchen in Bad 8 aus de m Fenſter der im erſten tock ge egenen elterlichen Wohnung und mußte mit erheblichen Wirbelſäulenverletzungen und mit einem Beinbruch in das Krankenhaus ein⸗ 1 gern Malerin werden, ihre Eltern taten ſie aber in eine Frankfurter Lehrſtelle. Durch ihre Lieb— aberei verſäumte ſie wiederholt trotz der Ver⸗ Berufsſchule und wurde des⸗ delte am Freitag einen Hehlereiprozeß, ten zur Nach den Worten des Anklagevertreters bildet das jetzt Verhandelte nur einen kleinen Aus⸗ ſchnitt aus dem noch in Vorbereitung befind⸗ lichen großen Prozeß. Hehlerei war der in Anterſuchungshaft befind⸗ liche Friedrich Guttermann, der früher ſelbſtändiger Hausſchlächtereien bei Gaſtwirten vornahm und danach aushilfsweiſe Fe 0 mitwirkte, angeklagt. Der 56jährige ſol geſtohlene bei Hausſchlachtungen verwertet haben, es ſol⸗ fel zum Teil verworfene Lebern geweſen ein. i furter——— ſteht. Die Ermittlungen führ⸗ hervor, daß der Angeklagte bei ſeiner erſten 3 den Kauf von Lebern beſtritten z atte. er indeſſen geſtändig, als ihm ein Kopf⸗ ſchlächter, der inzwiſchen entlaſſen wurde, gegen⸗ ſo meinte„ſie“ wenigſtens, als ſie arglos aus- ſtieg, um in einer Kanne Trinkwaſſer zu holen, denn Rheinwaſſer dient nicht zum Genuß oder iſt doch nur„äußerlich“ zu nehmen. Sie war noch nicht weit weg, als ſie ſich umdrehte und zu ihrem Schrecken— ſie war nur mit Paddel⸗ anzug bekleidet— bemerkte, daß der Kavalier ſeelenruhig Kurs ſtromabwärts nahm. Sie rannte am Ufer nach, bat, flehte, rang die Hände und ging, als kein liebes Wort den Entſchwindenden zurückzuruſen vermochte, zu Koſenamen“ ſchärferet und ſchärſſter Tonart über. Der Bootsmann aber blieb ungerührt und entſchwand wirklich. Ehrlichkeit gut belohnt. Bingen. Ein junger kaufmänniſcher Ange⸗ ſtellter aus Bingen fand auf der Straße eine Geldbörſe mit einem größeren Inhalt. In der Börſe befand ſich ein Zettel, auf dem die Anſchrift der Verliererin zu leſen war. Eine Geſchäftsfrau hatte den großen Geldbetrag ver⸗ loren. Der junge Mann brachte das Geld ſofort zurück, worüber die Frau nicht wenig erſtaunt, aber noch mehr erfreut war. Sie belohnte die Ehrlichkeit des jungen Mannes gut. Der Rabe und ein Geldſtück Koblenz. In Mülheim bei Koblenz verlor vor einigen Monaten ein Kind ein 50⸗-Pfennig⸗ Stück auf der Straße, das in einen Waſſer⸗ tümpel fiel und damals nicht mehr gefunden werden konnte. Jetzt wurde das Geld bei In⸗ ſtandſetzungsarbeiten auf dem Dach gefunden. Der Rabe der Hausbewohner ſteht im Ver⸗ dacht, das Geldſtück dorthin gebracht zu haben. Er iſt dafür bekannt, daß alles, was blinkt und glitzert, von ihm weggetragen wird. Er dürfte auch die 50 Pfg. aufs Dach geſchleppt haben. Beim Rangieren getötet Gießen. Beim Rangieren im Gießener Bahn— hof wurde am Freitagabend der 26 Jahre alte Rangierarbeiter Walter Müller von einem Güterwagen erfaßt und ſo ſchwer über fah⸗ ren, daß der Tod des Mannes auf der Stelle eintrat. Ein zweiter Arbeiter kam mit leichten Verletzungen davon. Ein diamantenes Hochzeitspaar „Friedberg. In Ockſtadt feierte der hoch⸗ betagte Gottfried Mörler 4. und ſeine Ehe⸗ frau das Feſt der Diamanten en Hoch ⸗ zeit. Unter den zahlreichen Glückwünſchen befand ſich auch ein Glückwunſchtelegramm des Führers, was die alten Leute beſonders freute. Von der Starkſtromleitung getötet Heidelberg. Am Freitagmorgen um zehn Uhr kam der bei der Reichsbahn beſchäftigte 38 leitung mit Hochſpannung in Berührung. Er wurde dabei auf der Stelle getöftet. Amerikaniſche Studenten am Rhein. a Koblenz. Die Carl-Schurz⸗Vereinigung führt im Juni eine Deutſchlandreiſe für die amerikaniſchen Austauſchſtudenten, die an deutſchen Hochſchulen ſtudieren, durch. Es neh⸗ men 20 Studentinnen und 46 Studenten daran teil. Die Fahrt geht von Berlin über München. Innsbruck, Stuttgart, Mannheim. Heidelberg. Mainz nach Köln. Die Rheinfahrt iſt am Pfingſtſonntag. Gewohnheitsdieb im Weinkeller gefaßt. Kobern(Moſel). Nachts drang ein Mann in den Keller des Winzers Sturm ein. eignete ſich mehrere Flaſchen Wein an und verſchwand damit. Der Einbruch wurde bemerkt und da anzunehmen war, daß der Dieb wiederkommt, legte ſich der Winzer mit ſeinen Söhnen auf die Lauer. Er kam auch wieder und wurde dann unter ſchwierigen Umſtänden geſtellt und der Polizei übergeben, die ihn nach Koblenz brachte. Der Täter hat geſtanden, in den letzten zwei Jahren eine ganze Reihe von Einbrüchen in Kobern, Winningen und Wolken verübt zu haben. 116 Gasgranaten geſprengt. Starkenburg(Moſel). Auf dem Rückmarſch nach Beendigung des Krieges 1914—18 warfen deutſche Truppen am Ortsausgang in Starken— burg 116 Gasgranaten unter dem Schloß ab. Damals wurden die gefährlichen Geſchoſſe von einem Artilleriſten vergraben. Jetzt nach 20 Jahren iſt von der Behörde angeordnet wor— den, die Granaten auszugraben und unſchädlich zu machen. Das iſt nun in einem Steinbruch geſchehen. In Frankfurt zieht wieder die Wache auf. Frankfurt a. M. Mit klingendem Spiel zog am Freitag zum erſten Male die Wachmann— ſchaft vor dem neuen Diviſionsgebäude am Hermann⸗Göring⸗Ufer auf, wo der Wachoffizier dem Standortälteſten und Kommandeur det 15. Diviſion Generalleutnant Leeb, der mit einer Anzahl Ehrengäſte vom Balkon aus der Ablöſung der Wache beiwohnte. Meldung er— ſtattete. Von jetzt ab zieht an jedem Freitag um die Mittagsſtunde die Wache vor dem Di⸗ viſionsgebäude auf. Mutter von Drillingen geſtorben. Birkenfeld. In Eckelshauſen hat vor zwei Monaten Frau Simon Drillingen. die ge— ſund und munter ſind. das Leben geſchenkt. Die Frau iſt jetzt im Krankenhaus geſtorbe n. Von einem Bullen auf die Hörner genommen. Rüdingen. Ein Bauer aus Rinderbügen, der das Vieh von der Weide heimtrieb, wurde von einem Bullen angenommen und über einen Jahre alte Elektroſchloſſer Georg Ho lſchuh aus Eberbach beim Nachſehen der Starkſtrom⸗ Blitk in den Geiſtig nicht mehr zurechnungsfähig. Darmſtadt. Das Schöffengericht verhandelte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 30 Jahre alten Karl W. aus Darmſtadt, der beſonders in der Hindenburg-Anlage ſein Un— weſen trieb, indem er Frauen und Kinder in unſittlicher Weiſe beläſti'g'te. Da er einſchlägig vorbeſtraft iſt, erkannte das Ge⸗ richt auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei Monaten. Außerdem ordnete es die Unter⸗ bringung des Angeklagten in eine Heilanſtalt an, da er erblich belaſtet und nicht im Vollbe⸗ ſitz ſeiner geiſtigen Fähigkeiten iſt. Raſſenſchande. Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer verurteilte den 1903 geborenen Juden Siegfr. Maverſohn wegen Raſſenſchande zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus. Der Angeklaa— te, der geſtändig war, hatte ſeit 1929 ein Ver⸗ hältnis mit einem ariſchen Mädchen unterhal— ten und die Beziehungen bis anfangs 1937 ſortgeſetzt. Sieben Wochen Unterſuchungshaſt wurden angerechnet. Zuchthaus wegen gewerbs mäßiger Abtreibung Aſchaffenburg. Ein übler Volksſchädling ſland in der Perſon des 62 Jahre alten ver⸗ heirateten Matthäus Zentgraf von Birken⸗ feld bei Marktheidenfeld vor dem Schwurge⸗ richt Aſchaffenburg. Jahrelang hat er ge⸗ werbsmäßig Abtreibung vorgenom⸗ men, in der Unterſuchungshaft legte er teil⸗ Die Leberdiebſtähle im Frankfurt a. M. Das Schöffengericht verhan⸗ der im engſten Zuſammenhang mit den an⸗ bin gab der Angeſchuldigte zu, daß er die fangs Februar von der Kriminalpolizei aufge⸗ Lebern bei Hausſchlachtungen für Gaſtwirte deckten Fleiſch⸗ und Leberdiebſtählen im Frank⸗ verwendete. eſtnahme von 18 Perſonen. Der gewerbsmäßigen jeg her G war, von 1933 bei Schlachtungen im von Ende 1935 bis zum Jahre 1937 Lebern erworben und Aus dem Gang der Beweisaufnahme ging Bei einer ſpäteren Vernehmung war n.„Er“ blieb ſitzen und hütete das Boot— übergeſtellt wurde. Der Angeklagte gab zu, daß l er von dieſem Mann etwa 17 Lebern kaufte, Frankfurter Schlachthof und daß er ſich gedacht habe, daß die Lebern nicht ehrlich erworben worden ſeien. Weiter⸗ widerrief ex ſein er nichts davon gewußt habe, daß es ſich um verworfene Lebern drehte. Stücke nicht ſondern zu Hauſe für ſich verbraucht habe. Der Angeklagte wollte das Geſtändnis in der Er⸗ regung und in einem Zuſtand der Verwirrung gemacht haben. Erckenbrecht unterſucht worden, ob er zu Auf⸗ regungszuſtänden neige. Theoretiſch ſei es mög⸗ lich, ſo betonte der Sachverſtändige, daß der Angeklagte infolge ſeines Zuſtandes etwas ſage, was er nicht aufrecht halte. Das Geſtändnis hat der Angeklagte nach zwei Monaten wider⸗ rufen. Die in Betracht kommenden Geſichts⸗ punkte laſſen nicht erkennen, daß ſich der Ange⸗ klagte bei der Verwirrtheit befunden hat. Ein ſich über ſtand laſſe ſich nicht annehmen. den Angeklagten wegen gewerbsmäßiger Heh⸗ Jahre Ehrverluſt. Es beſtehe gegen den Ange⸗ Zaun geſchleudert. Der Mann erlitt mehrere Rippenbrüche u. Verletzungen am Kopf. Gerichtsſaal weiſe ein Geſtändnis ab. Das Urteil gegen ihn lautete auf drei Jahre und drei Monate Zuchthaus, ferner auf Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Haftbefehl wird auf⸗ rechterhalten. In der Arteilsbegründung wurde ausgeführt, daß wegen der Gefahr für die Volksgeſundheit und für die Volkskraft die Verbrechen gegen das keimende Leben mit den ſchwerſten Strafen belegt werden müßten. Mit 23 Jahren ins Zuchthaus. Bad Kreuznach. Das Schöffengericht Bad Kreuznach verurteilte einen 23jährigen Mann aus Bad Kreuznach wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu zwei Jahren Zuchthaus und Ab— erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der Angeklagte iſt ſchon neunmal wegen Diebſtahls und ſtrafer⸗ ſchwerenden Diebſtahls vorbeſtraft und als ein überaus arbeitsſcheuer Menſch bekannt. In Genheim. Waldlaubersheim. Windesheim, ſo— wie in Niederhauſen, wo er ſeine neuen Straf— taten verübte, drang er in offenſtehende Häuſer und auch Gaſtwirtſchaften ein u. entwendete Geld und Schmuck. Um leichter„arbeiten“ zu können, zog er mit Kurzwaren über Land. Er hatte dabei reichlich Gelegenheit, auszukund⸗ ſchaften und feſtzulegen, wo er wieder einmal erfolgreich„vorſprechen“ konnte. Der Staats- anwalt bezeichnete ihn als ein Volksſchäd⸗ ling übelſter Sorte. In der 18 gen Hauptverhandlung eſtändnis dahin, daß und daß er die zu Hausſchlachtungen verwertet, Er iſt von dem Regierungsmedizinalrat Dr. ſeiner Vernehmung in einem Zuſtand wei Monate ausdehnender Verwirrtheitszu⸗ er Staatsanwalt beantragte gegen erei anderthalb Jahre Zuchthaus und drei Sie hoͤren im Rundfunk.. Reichsſender Stuttgart Dienstag, den 31. Mai 1938 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, Landwirt- ſchaftl. Nachr. und Gymnaſtik, 6.30: Frühkonzert. 8: Waſſerſtandsmeld., Wetterbericht, Marktberichte und (mit Uebertragung nach Saarbrücken): Gymnaſtik. 8.30; Morgenmuſik. 10:„S. M. S. Wiesbaden“. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachr., Wetterbericht. 13.15: Mittagskonzert. 14: Muſikaliſches Allerlei. 16: Das Mikrophon unter⸗ wegs. 18. Die Frau im deutſchen Volkslied. 18.30: Griff ins Heute, 19: Nachrichten, anſchl: Kultur⸗ 19.15: Wer kann's am beſten! 19.40:„Wal⸗ 7 20: Wie es euch gefällt! kalender. fang unter deutſcher Flagge“. 0 21: Alles tanzt mit. 22: Zeitangabe, Nachrichten, Wet⸗ ter⸗ und Sportbericht, 22.20: Politiſche Zeitungsſchau des Drahtloſen Dienſtes. 24—3. Nachtkonzert. klagten erheblicher Verdacht, daß er verworfene Lebern bekam, aber der Nachweis ſei nicht er⸗ bracht, und deshalb ſei der Angeklagte auch nicht wegen Vergehens gegen das Lebensmittel geſetz zu beſtrafen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen einfacher Hehlerei zu fünf Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untexr⸗ ſuchungshaft. Der Angeklagte habe etwa 15 Lebern bekommen. Im Protokoll ſeiner Aus⸗ ſage ſei der Satz enthalten, daß er die Lebern. zu Hausſchlachtungen bei Gaſtwirten benutzte. werbsmäßiger Hehlerei bilden könne. Es iſt nichts ſo fein geſponnen Siegen. In der Nacht zum 23. September 1926 war in Feudingen. Kreis Wittgenſtein, das Anweſen des O. Heppner niederge⸗ brannt. Die wiederholt angeſtellten Ermitt⸗ lungen lenkten wohl den Verdacht der Brand⸗ ſtiftung auf den Beſitzer, führten aber zu kei⸗ nem Ergebnis. Am 21. 9. 1937 erhielt nun die Feuerverſicherung einen anonymen Brief, in dem Heppner der Brandſtiftung beſchuldigt wurde. Schließlich bequemte ſich der Beſchuldigte zu einem Geſtändnis. Er gab zu, auf dem mit Stroh belegten Dach- boden eine elektriſche Leitung gelöſt und dieſe mit einem Nebendraht verbunden zu haben, um dadurch Kurzſchluß zu erzeugen und das Stroh in Brand zu ſetzen. Das Haus war mit 14000 RM. verſichert, als Schadensſumme zahlte die Verſicherung damals 8000 RM. aus. Heppner hatte ſich nun vor dem Siegener Schwurgericht zu verantworten. das den Ange⸗ klagten wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu eineinhalb Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilte. Von der Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte hat das Gericht abgeſehen, weil die Tat an ſich ſchon 12 Jahre zu⸗ rückliegt und billigerweiſe aus dieſer Zeit verſtanden werden muß. In der Beweisauf⸗ nahme trat ein Schwager des Angeklagten als Belaſtungszeuge auf. Diefer bekundete, daß der Angeklagte den Plan der Brandſtiftung ſchon längere Zeit gehegt hätte. Die Mutter des Angeklagten habe auf dem Sterbebett ge⸗ ſagt, ſie könne nicht ruhig ſterben. wenn ſi nicht ſagte, daß der Angeklagte das Haus ſelbſt in Brand geſetzt habe. 5 In einem zweiten Fall von vorſätzlicher Brandſtiftung, die vor ſieben Jah⸗ ren in Obernau(Kreis Siegen) ausgeführt worden iſt, verurteilte das Schwurgericht den Angeklagten Schmallenbach zu eineinhalb Jahren Zuchthaus. Sieben Jahre hat dieſer Angeklagte die Laſt des en mit ſich herumgetragen, bis er, von Gewiſ⸗ ſensbiſſen getrieben, ein Geſtänd⸗ nis ablegte. Der Angeklagte war in wirt⸗ ſchaftliche Not geraten und wußte nicht mehr ein noch aus. So reifte in ſchlafloſen, ſorgen⸗ vollen Nächten der Plan in ihm heran, ſein Haus anzuzünden. Dies tat er. während er als Gemeindevorſteher in ſeinem Haus eine Ge⸗ meindeſitzung abhielt. Er hatte vorher eine brennende Zigarette in die Spreu rf. und damit ſeinen Zweck erreicht. Auch dieſer Angeklagte iſt in ungerechtfertigter Art in den Beſitz der Schadensſumme gelangt. handwerker ohne Meiſterprüfung Keine Friſtverlängerung für die Nachholung der Meiſterprüfung Auf einer Arbeitstagung der Landeshand⸗ werksmeiſter, Reichsinnungsmeiſter und Kam⸗ merpräſidenten des Handwerks in Berlin er⸗ ſtattete nach einem Referat von Reichshand⸗ werksmeiſter Schramm der Generalſekretär des Reichsſtandes, Dr. Schüler, einen eingehen⸗ den Geſchäftsbericht. Dabei unterſtrich er die Tatſache des Reinabganges von 90 000 Handwerksbetrieben in den Jah⸗ ren 1936 und 1937. Durch dieſes Abſinken der Betriebszahl beginne ein Geſundungs⸗ prozeß des Handwerks, denn die Ausſcheidung von nicht lebensfähigen Betrieben werde von ſelbſt eine allgemeine Leiſtungsſtei— gerung nach ſich ziehen, die wiederum der Ver⸗ braucherſchaft zugute komme. Bezeichnend für die Auswirkung des Großen Befähigungsnach⸗ weiſes ſei die Steigerung der Mei⸗ ſter prüfungen von 1932 bis 1937 um 160 Prozent. Das Reichswirtſchaftsminiſterium und der Reichsſtand dächten keinesfalls daran, die den Handwerkern ohne Meiſterprüfung bis zum 31. Dezember 1939 geſetzte Friſt zur Nach⸗ holung der Meiſterprüfung zu verlängern. Der Generalſekretär betonte weiter die Aufgaben des Handwerks in der Lehrlingsausbildung, vor allem wegen der Tatſache, daß ſich die Zahl der Jugendlichen in den Jahren bis 1945 erheb⸗ lich vermindern wird. Was die Vorſchläge des Handwerks zur Abänderung des Handelsgeſetz⸗ buches anlangt, ſo müſſe auch Handwerkern ins⸗ beſondere allgemein die Eintragung ins Han⸗ delsregiſter 15e werden. Zu den be⸗ ſtehenden Ausfuhrförderungsſtellen des Hand⸗ werks in Berlin, München, Hamburg und Düſ⸗ ſeldorf werde am 1. Juni eine ſolche in Stutt- gart kommen. 22.35: Unterhaltungskonze rt. Das Gericht folgert daraus nicht, daß dies die Grundlage für eine Verurteilung wegen ge⸗ Verbrechens geworfen 10 4 Ein Groß kampf au lem Walo jportplatz KF V— Amicitia Viernheim 22(0:0) Zeit Spannung erwartet, mit großen be⸗ rechtigten Hoffnungen umhegt, begann das Spiel um den Aufſtieg gegen den allgemein favoriſierten KFV. Daß der KFV zu ſchlagen iſt, haben wir ſchon in Karlsruhe geſehen. Und wohl jeder Amicitia-⸗Anhänger hat mit einem Sieg ſeiner Mannſchaft gerechnet. Denn es ging„um die Wurſcht.“ Und das Intereſſe an dieſem Spiel kam in der ungewöhnlich ſtar⸗ ken Beſucherzahl genügend zum Ausdruck. Viernheims Mannſchaft hatte gegenüber Karlsruhe die ſtärkeren Trümpfe in der Hand. Erſtens der Vorteil des eigenen Platzes und dann die durch Martine bedeutend verſtärkte Elf gegenüber dem Vorſpiel. Dem hatte Karls⸗ ruhe nur ſeinen rieſigen Siegeswillen ent⸗ gegenzuſetzen. Allerdings konnte ſich der Gaſt auch auf ſein reifes Spiel und die eiſernen Nerven ſeiner Mannſchaft verlaſſen. Und die beſſeren Nerven gaben ſchließlich auch den Ausſchlag. Denn das letzte Tor, zwei Minu⸗ ten vor Schluß vom KF⸗Linksaußen er⸗ zwungen, wäre bei unſerer Tordeckung unter weniger aufregenden Umſtänden nicht zuſtande gekommen. Dafür iſt uns unſere Hintermann⸗ ſchaft gut. Dann iſt noch ein anderer Umſtand nicht außer acht zu laſſen. Bei ſolch aufopfern⸗ dem Spiel, wie es unſere Läuferreihe in die⸗ ſem Kampf gezeigt hat, muß der Sturm un⸗ bedingt beſſer in Fahrt kommen, d. h. die ſich bietenden Gelegenheiten doch zum mindeſten zu gefährlicheren Torſchüſſen ausnützen als dies der Fall war. Natürlich ſind von dieſem Vorwurf weder der Linksaußen Kiß K. noch ſein Bruder Jakob ſowie Koob betroffen. Aber Kiß 4 und Weiß erwieſen ſich doch zu oft als direkt harmlos bzw. unbeholfen. Die beiden Tore, die Viernheim erzielte, ſind Beweis da⸗ für, wer von unſerem Sturm dem gegneriſchen Tor gefährlich werden kann. Der erſte Treffer kommt auf das Konto von Kiß 2, welcher mit Erfolg den Gäſtehüter angriff und das ab⸗ geſchoſſene Leder mit dem Körper ins Gehäuſe bugſierte. Allen Reſpekt vor dem Drang und Eifer unſeres alten Linksaußen. Der zweite Treffer jedoch war eine Glanzleiſtung von Kiß J. Er hat es fertiggebracht, einen ſo ge⸗ fährlichen Mann wie Bolz 1 ſtehen zu laſſen, dann noch dem Schlußmann abzulauern und kaltblütig über ihn hinweg einzulenken. Bravo, Kiß J.! Und gerade von 1 Augenblick ab, wo Viernheim mit 2:1 in Führung lag, da ſpielte die einheimiſche Elf ganz groß. Und es iſt tragiſch zu nennen, daß zwei Minuten vor Spielende der Hintermannſchaft noch das Malheur paſſierte. Doch dieſes Tor wird wahrſcheinlich über den Auffſtieg entſcheiden. Um den Abjlleg in Anterbaben⸗Weſt Mit drei Begegnungen wurde der Spielbe⸗ trieb in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt flortgeſetzt. Die vom Abſtieg bedrohte Spiel⸗ vereinigung 07 Mannheim konnte die Gelegen⸗ heit, ſich zu ſichern, nicht wahrnehmen und verlor zuhauſe gegen Friedrichsfeld mit 1:3 Toren. Weſentlich beſſer machte es Heddes⸗ heim, das mit einem überlegenen 4:0⸗Sieg über Hockenheim der Gefahrenzone entrückte. Ein kleines Schützenfeſt gab es in Ilvesheim. Mit 6:2 Toren wurden die Feudenheimer von den Platzherren abgefertigt und nehmen zetzt den 3. Tabellenplatz hinter Seckenheim, das die gleiche Punktzahl, jedoch das beſſere Torverhältnis hat, ein. 07 Mannheim— Friedrichsfeld 13(0:1) Mit drückender Ueberlegenheit eröffnet der Platzbeſitzer den Kampf und bleibt auch faſt die erſten 45 Minuten hindurch die tonange⸗ gebende Mannſchaft. Doch iſt der Sturm recht ſchußunfreudig. Nichts Zählbares bringen all die zahlreichen Angriffe der O7er ein, während Friedrichsfeld kurz vor Halbzeit das Füh⸗ rungstor erzielt. Nach Seitenwechſel drückte Mannheim den Gegner in ſeine Hälfte, doch erſt nach einer Viertelſtunde gelingt der Aus⸗ gleich. Den erneuten Kampf um die Führung vollführt Friedrichsfeld glücklicher. Zehn Mi⸗ nuten vor Schluß gelingt das 2. Tor und kurz vor dem Abpfiff ſchlägt es bei 07 zum dritten Male ein. Mit dieſer Niederlage dürf⸗ ten die Mannheimer dem Abſtieg verfallen ſein. Heddesheim— 08 Hockenheim 4:0 Wie ſchon das Reſultat vermuten läßt, wurde hier ein einſeitiger Kampf geführt. Die Gaſtgeber wußten um was es ging, kämpf⸗ ten mit vollem Einſatz und letzter Hingabe, wofür ſie dann auch ihren ſchönen Lohn fan⸗ Amtliche Bekanntmachung Ich weiſe erneut darauf hin, daß zur Aus⸗ führung von Gas⸗ und Waſſerleitungsanlagen nur die von der Gemeinde zugelaſſenen In⸗ ſtallateure berechtigt ſind. Die von anderen Perſonen ausgeführten Anlagen werden nicht abgenommen und auch an das Ortsnetz nicht angeſchloſſen. Es liegt daher im eigenen In⸗ tereſſe der Auftraggeber, mit derartigen Ar⸗ beiten nur den zugelaſſenen Fachmann zu be⸗ trauen, der ihm auch die Gewähr für einen dauernd einwandfreien Zuſtand der Anlage und der angeſchloſſenen Geräte bietet. Zugelaſſene Inſtallateure: 1. Georg Babylon 1., Blauehutſtraße 22 2. Nikolaus Dewald 7., Bismarckſtraße 19 3. Konrad Jakob Effler, Adolf Hitlerſtr. 61 4. Chriſtian Hoock 1., Ludwigſtraße 21 5. Johann Knapp 6., Lorſcherſtraße 7 6. Adam Ludw. Roos 1., Weinheimerſtr. 28 7. Stephan Schmitt 1., Lampertheimerſtr. 30 8. Jakob Konr. Winkenbach 1., Saarſtr. 25 9. Valentin Winkenbach 2., Weinheimer⸗ ſtraße 53. Viernheim, den 25. Mai 1938 den. Hockenheim lieferte zwar harten Wider⸗ ſtand, vermochte jedoch gegen die ſichere ein⸗ heimiſche Abwehr nicht ein einziges Mal zu überwinden, während Heddesheim nicht we⸗ niger als viermal ins Schwarze traf. Ein Sieg, der dem Platzbeſitzer über alle Ab⸗ ſtiegsſorgen ſicher hinweghilft. Alem. Ilvesheim— Feudenheim 6˙2 Ein Spiel, das völlig im Zeichen der Platz⸗ herren ſtand. Schon in der erſten Viertel⸗ ſtunde kamen die Feudenheimer mit 0:2 ins Hintertreffen, konnten jedoch durch die Ver⸗ wandlung eines Handelfmeters ein Tor auf⸗ holen. In der Folge lieferte Ilvesheim ein überlegenes Spiel. Das 3. und 4. Tor bringt den Gegner vollſtändig außer Faſſung und als der Gaſtgeber vor der Pauſe gar noch den 5. Treffer markiert, iſt das Schickſal Feuden⸗ heims endgültig beſiegelt. Ohne jeden Reiz verlief die zweite Hälfte. Die Gleichgültigkeit Feudenheims übertrug ſich auch auf Ilves⸗ heim, was ein recht mattes Spiel zeitigte. Beide Mannſchaften kamen noch zu je einem Erfolg. BUHRa Taschenfahrnlan für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- derpfalz mit Strecken⸗Uebersichtskarte Preis 30 Pfg. In Viernheim erhältlich bei Friedrich Martin Geschäftsstelle der Viernheimer Volkszeitung ale (Fläche iſt gleich) gegen bar zu kaufen geſucht. Angebote unter Nr. 100 an die Geſchäftsſtelle des Blattes erbeten. Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver Der Bürgermeiſter loren! Morgen Dienstag von 5 Ahr ab bei ä ä 0 Hans 8e Adolf Hitlerſtraße 88 Ferkel, und Läufer zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Markibericht ber Lanbesbauernſchaft Speiſekartoffeln reichlich vorhanden Die Lage an den Kartoffelmärkten iſt wenig verändert. Das Angebot überſteigt in jeder Richtung die Aufnahmefähigkeit, da für den Verſand von Speiſekartoffeln nur vereinzelt Aufträge vorliegen und die ſtädtiſchen Ver⸗ teiler ausreichend gedeckt ſind. Futter⸗ und Induſtriekartoffeln wurden wenig umgeſetzt. Nachträgliche Erhöhung der Vermahlungsquote Zur Sicherung einer ſtetigen Entwicklung der Weizenmehlverſorgung iſt die Vermah⸗ lungsquote der Mühlen für den Monat Mai auf 7 v. H. erhöht worden, ſodaß jetzt ent⸗ ſprechende Nachmahlungen ſtattfinden können. Hierfür ſtehen den Mühlen ausreichende Be⸗ ſtände an In⸗ und Auslandsweizen zur Ver⸗ fügung, die im Bedarfsfalle eine weitere Auf⸗ füllung aus den Beſtänden der Reichsſtelle erfahren. Dagegen ſind die erſthändigen Ab⸗ lieferungen jetzt noch weiter zurückgegangen. Futtergerſte und Hafer kommen nur in klei⸗ nen Mengen an den Markt. Die Verſorgung mit Weizenmehl iſt ſehr gut, zumal im hie⸗ ſigen Gebiet auch die ober⸗ und niederrheini⸗ ſchen Mühlen anliefern. Die notwendige Um⸗ ſtellung von Weizen- und Roggenbrot geht nur ſehr langſam vor ſich, ſche der Roggenmehl⸗ abſatz nicht die gewünſchte Ausdehnung auf⸗ weiſt. Die hieſigen Mühlen bringen ihren An⸗ fall raſch unter, aber auch die Läger in oſt⸗ deutſchem Mehl haben in der letzten Zeit eine merkliche Verminderung erfahren. An Futtermitteln werden Kleie und Oel⸗ kuchen ſehr gefragt, jedoch ſind auch zum Er⸗ ſatz andere Sorten in ausreichenden Mengen vorhanden, beſonders Schnitzel und Kurtoffel⸗ flocken. Für die Rauhfutterverſorgung reicht das vorhandene Angebot von Heu aus, wäh⸗ rend Stroh nur ſchwierig zu beſchaffen iſt. Ausreichende Deckung des Fleiſchbedarfes Die Rinderzufuhren hielten ſich faſt un⸗ verändert, ſodaß die Anſprüche der Verteiler kontingentsgemäß erfüllt wurden. Die Kauf⸗ luſt für Fleiſch hat in den kalten Tagen wieder zugenommen, was ſich beſonders im Kalb⸗ fleiſchgeſchäft zeigte. Infolgedeſſen wurden auch die Kälberzufuhren aufgrund der Zutei⸗ lungen raſch untergebracht. Die Zufuhren von Schafen wieſen eine leichte Steigerung auf, je⸗ doch ging die Räumung bei der befriedigenden Nachfrage glatt vor ſich. Auch die aufgetrie⸗ benen Schweine wurden ſehr ſchnell unterge⸗ bracht, wobei die Verarbeiter aber nur 70 v. H. ihres Kontingentes erhielten. Gute Verſorgung mit Seefiſchen Die rhein⸗mainiſchen Märkte werden mit Seefiſchen reichlich verſorgt. Aber entgegen der notwendigen Verbrauchsſteigerung, beſonderz auf dem Lande, hat der Seefiſchverbrauch trotz der großen Vorzüge in den letzten Wochen nicht entſprechend angehalten. Der reiche An⸗ fall an Gemüſe im Sommer bietet die Mög⸗ lichkeit, unter Mitverwendung von friſchen Gemüſen das Fiſchgericht zu einer Vollmahl⸗ zeit zu machen. Butterverſorgung im Rahmen der Zuteilung Die Milcherzeugung konnte nach weiterer Ausdehnung der Grünfütterung zunehmen, ſo⸗ daß auch die Molkereien den Anforderungen neue 180 br. 80 Sonlal⸗ Ammer mit Friſierkom⸗ mode 285. mit geſchw. Mit⸗ telt. 315. echt Eiche mit Friſierkom⸗ mode 335. H. Baumann & Co Mannheim Verkaufshäuſer T 1, 78 rskrel Haunonling ſowohl für den Friſchmilchmarkt wie auch für die Butter- und Käſeverarbeitung nachkommen konnten. Die Butterverſorgung wurde im Rah⸗ men der beſtehenden Kontingente durchgeführt. Die Einlagerung von Butter durch die Reichs⸗ ſtelle wurde fortgeſetzt, damit für die Herbſt⸗ monate ausreichende Beſtände vorhanden ſind. Der Käſeverbrauch war befriedigend, wenn auch der Verzehr von Sauermilchkäſe und Quarg anſtelle der vollfetten Marken noch zunehmen ſollte. Eierverſorgung wieder gebeſſert Nachdem die Eiervorräte für die usch lung vorläufig gedeckt ſind, konnten am Friſch⸗ markt wieder größere Mengen von Eiern zur Verfügung geſtellt werden, die teils aus den Anlieferungen bei den Kennzeichnungsſtellen, teils aus der Einfuhr ſtammten. Reichliche Beſchickung der Gemüſemärkte Während an den rhein⸗mainiſchen Obſt⸗ märkten zur Zeit nur Treiberdbeeren aus dem Taunus angeboten werden, ſodaß der Rhabar⸗ ber neben den wenigen Südfrüchten das ein⸗ zige Obſt darſtellt und daher auch gerne ge⸗ kauft wird, wird die Beſchickung der Gemüſe⸗ märkte mit jedem Tag reichlicher. Im Vor⸗ dergrund ſtehen vorläufig noch Spargel, deren Anfall je nach der Witterung noch ſchwankend iſt. Der Verkauf wickelte ſich glatt ab. Spinat findet dagegen weniger Beachtung und auch die großen Nufuhren von Kopfſalat konnten in der letzten Woche nicht reſtlos abgeſetzt wer⸗ den. Die Preiſe haben jetzt den niedrigſten Stand erreicht. Frühwirſing und Rettiche kom⸗ men in großen Mengen aus der Pfalz, wäh⸗ rend Treibgemüſe, wie Karotten, Gurken, Kohlrabi aus dem hieſigen Gebiet herankom⸗ men. Dieſe Sorten werden gerne gekauft. Das 1 in Wurzelgemüſe alter Ernte iſt nicht mehr bedeutend. Anſtelle von Zwiebeln wird Schnittlauch und Lauch noch umgeſetzt. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 50 Milchſchweine, 286 Läufer, zuſammen 336 Stück. Verkauft 50 Milch⸗ ſchweine, 202 Läufer, zuſammen 252 Stück. Milchſchweine das Stück von 24 bis 27 RM., Läufer das Stück von 30 bis 50 RM.— Marktverlauf: gut. Bille beachten! Bei Chiffre-Anzeigen„unter Nr.. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes“ müſſſ Angebote in Form von Briefen oder Poft mu karten eingeſandt werden. Auf der. die Nummer des Inſerates ſtehen, z. B. die Viernheimer Volkszeitung, Angebote Nr, 500“ oder den 929 Anzeige. Dieſe Briefe und Karten leiten wir dann an die Anzeigenaufgeber weiter. In keinem Falle dürfen wir aber die Adreſſe des betreffenden Inſerenten bekannt geben. Je Anfrage, auch telefoniſch, i ſt 5 5 voll⸗ ſtändig zwecklos. g n und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., erm. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IV. 1938 über 1900. t. Unzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 2* Felalt es an und ocſiatt Die Zeitungsanzeige ist der beste Mittler zwischen Angebot und Nachfrage l Eln vorzũgliches Werbeorgan Ist dle „Vlernhelmer Volkszeitung“ SS S WM Mitarbeit Der Landwirt Friſl ein der im Sommer keine Zeitung lieſt, ſchädigt ſich ganz bedeutend; denn er iſt über die geſamte Marktregelung und amtlichen Ver⸗ ordnungen nicht unterrichtet und kann hier⸗ durch mehr Schaden erleiden, als eine Zeitung das ganze Jahr koſtet. In jedes Bauernhaus gehört auch im Sommer die Tageszeitung. Sie iſt der Wegweiſer und Aufklärer über alle Tages⸗ fragen. * r Di Dea und. betde als ei borgel finden auszu die B pill Geſetz den u age Det Ita ben e Vönne, deen b. Ergeb Klä! demol. jbterſe dem ſi dichtet deuſch Nan! don, 9 Or, G ſchunge Gable heisge Die zum Auszit Gebe hat. licht ü eigene die lie faſung . 35 s Re Pieſe Die bi Ueber d zu Friek en der ſch mi berborg Die bringen *