rigſen N kom⸗ vi, uken, mlom⸗ t. as t nicht bird t. . fuser, Mich Stüc, RM, oll Aten ligen un. 5 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelrſe: Nummer 125 Lebhaftes Weltecho der Deſſauer Rede Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM ueinſchließlich durch die Poſt monatlich 160 N ausſchließl ich eiertagen. otenlohn, Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Dienslag S ſernheimer geilu 0 Vorkündigungsblatt der NS d Ap. Wernheim Anzeigen preis: Grundpreis für Umm Höbe und 22 mm Breite 3 Myfg., im Text- L den 31. Mai 1938 teil für iI mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenprelsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153. PSg v'bafen 15101 14. Jahraang Die Bedeutung des Wahlſieges der Sudetendeutjchen am letzten Sonntag Klürung der politiſchen Lage Preſſeſtimmen zu den pollfiſchen Ereigniſſen des Zonnlags Die klaren Worte, die Dr. Goebbels in Deſſau zu den fortgeſetzten Grenzverletzungen und der Haltung Prags ausgeſprochen hat, werden von der geſamten römiſchen Preſſe als eine nachdrückliche Warnung her⸗ vorgehoben. Auch in der norditalieniſchen Preſſe finden ſie ein lebhaftes Echo. Die Rede wird auszugsweiſe wiedergegeben, wobei vor allem die Betonung des deutſchen Friedens⸗ willens und die Kennzeichnung der allen Geſetzen von Volkstum und Blut widerſprechen⸗ den und den Frieden bedrohenden Haltung der Prager Regierung mit Nachdruck betont wird. Der Berliner Vertreter des„Giornale d'Italia“ erklärt, wenn man auch noch nicht von einer wahrhaften Entſpannung ſprechen könne, ſo hätten aber zweifellos die Erklärun⸗ en von Reichsminiſter Dr. Goebbels und die Ergebniſſe des zweiten Wahlſonntags zu einer Klärung der Lage beigetragen, die die demokratiſchen Kriegshetzer und Bolſchewiſten ihrerſeits hartnäckig zu verwirren ſuchten, in⸗ dem ſie Deutſchland nicht beſtehende Pläne an⸗ dichteten und behaupteten, daß die Sudeten⸗ deutſchen ſich nicht mit Henlein identifizierten. Man könne nur hoffen, daß man in Prag, Lon⸗ don, Paris und Moskau die Erklärungen von Dr. Goebbels aufmerkſam prüfe, um Enttäu⸗ ſchungen zu vermeiden, und die Ergebniſſe der Wahlen ſtärkſtens zu beachten, die ein wahr⸗ heitsgemäßes Bild geben. Die geſamte Pariſer Preſſe bringt 110 Teil ſehr lange und auch ausführliche uszüge aus der Rede, die Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Gautag in Deſſau gehakten hat. Von faſt allen Zeitungen iſt der Havasbe⸗ richt über die Rede verwandt worden. Eine eigene Stellungnahme fehlt jedoch bisher, nur die Ueberſchriften der Blätter ſpiegeln die Auf⸗ faſſung wider. Allgemein hat außerordentlich ſtarkes Intereſſe für die Ausführungen es Reichspropagandaminiſters beſtanden. Die N der Linken nennt die Rede„heftig“. ie bürgerlichen Blätter bringen in ihren Ueberſchriften den nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ atz zum Ausdruck, daß Stärke der beſte Friedensſchutz ſei. Die bedeutſamen Stel- len der Rede, vor allem auch jene Teile, die — mit Prag beſchäftigen, werden in Fettdruck ervorgehoben. Die führenden Londoner Blätter 8955 zum Teil ausführliche Auszüge aus der Rede von Dr. Goebbels in Deſſau. Der Berichterſtatter der„Times“ hebt in der Ueber⸗ ſchrift ſeines Berichtes den Satz hervor, in dem Dr. Goebbels verlangt, daß Prag zur Ordnung gerufen werde.—„Daily Telegraph“ ſtellte die Stellen der Rede in den Vordergrund, in denen darauf hingewieſen wird, wie notwendig Deutſchland den Frieden ge⸗ brauche. In der Einleitung des Berichts wird feſtgehalten; daß der Reichspropagandaleiter in einer ſcharfen Rede die Stimmung, die Eng⸗ lands und Frankreichs Haltung„gegenüber dem tſchechoſlowakiſchen Problem in„radika⸗ len“ nationalſozialiſtiſchen Kreiſen hervorge⸗ rufen habe“, ausgedrückt habe. Die Neworker Preſſe berichtet in längeren Auszügen über die Rede Dr. Goeb⸗ bels in Deſſau. In den Ueberſchrften bringen die Blätter zum Ausdruck, daß der Miniſter „Prag gewarnt“ habe.—„New orker Times“ überſchreibt ihre Meldung: Dr. Goeb⸗ bels greift London und Paris an. In ſeinem Kommentar ſchreibt das Blatt dazu, Dr. Goeb⸗ bels habe ſehr deutliche Worte an die Regie⸗ rungen in London und Paris gerichtet. der Pilisburger Verlrag An einem ſicheren Ort hinterlegt! Prag, 31. Mai. Die Abordnung der amerikaniſchen Slowaken traf am Montagabend aus Preßburg in Prag ein. Die tſchechiſchen Stellen hatten ſich die äußerſte Mühe gegeben, diefen Beſuch der Ueherbringer des Pittsburger Vertrages als eine tſchechiſche Angelegenheit erſchei⸗ nen zu laſſen. So wurde die Abordnung denn mit großem Pomp empfangen. Aber ſchon die Erwiderung des Leiters der flowakiſchen Ab⸗ ordnung auf die Begrüßungsanſprache gab dem tſchechiſchen Enthuſiasmus einen erheblichen Dämpfer. Er erinnerte daran, daß der 30. Mai für die Slowaken in Amerika deshalb ein Feiertag ſei, weil an jenem Tage vor 20 Jah⸗ ren der Pittsburger Vertrag unterzeichnet wurde. Die amerikaniſchen Slowaken hätten den Tſchechen wohl geholfen. einen ſelbſtän⸗ digen Staat zu ſchaffen. das aufrichtige Ver⸗ hältnis zwiſchen Tſchechen und Slowaken ſei ſpäter aber geſtört worden. Der Zweck des Beſuches der Abordnung beſtehe darin. dieſes Verhältnis wiederherzuſtellen. Die Ehrenwache, die den Pittsburger Vertrag von Edingen nach Roſenberg brachte, habe nun ihre Pflicht er⸗ füllt und der Vertrag ſei jetzt in der Heimat. Um allen Eventualitäten vorzubeugen, ſei das Original an einem ſicheren Ort hinter⸗ legt, der nur Pater Hlinka und noch drei Perſonen ſeiner Umgebung bekannt ſei. Die ſlowakiſche Abordnung wird am Diens⸗ tag vom Staatspräſidenten Dr. Beneſch und von Miniſterpräſident Dr. Hodza empfangen werden. Eine Lüge von seltener Dreistigkeit Eine Unterredung mik dem Führer, die nie ſlallfand Engliſche Revolver-Journaliſten Berlin. 31. Mai. Die engliſche Zeitung„Sunday Graphic“ veröffentlicht ein angebliches Inter⸗ view mit dem Führer, das dieſer einem gewiſſen Edward Price⸗ Bell vor etwa 10 Tagen gegeben haben ſoll. Der Führer ſoll dabei u. a. erklärt haben. er lade zu einer Dauerregelung mit Frankreich ein, ſchlage ein„Luft⸗Locarno“ an der Weſt⸗ renze vor und habe einen umfangreichen riedensplan für Europa vorbereitet. Wie hierzu amtlich mitgeteilt wird, handelt es ſich bei der ganzen Meldung um eine lumpe Fälſchung und Lüge von eltener Dreiſtigkeit. * Was die engliſchen Preſſemethoden angeht. ſo ſind wir ſchon allerlei gewohnt. Von ſchein⸗ barer Lovalität und Obiektivität bis zu nack⸗ ten Gangſterſtreichen ſtuft eine gewiſſe Preſſe ihr unverantwortliches Spiel gegen Deutſch⸗ land und andere Ordnungsfaktoren ab. ein verderbliches Spiel, das immer dann ſtärkſtens einſetzt, wenn bedeutſame politiſche Entwick⸗ lungen eintreten. Der Preſſebetrug, den jetzt ein engliſches Blatt ſeinen Leſern mit einem Interview vor⸗ ſetzt, das nie ſtattgefunden hat,(der Führer hat den„Journaliſten“ Price⸗Bell nie geſehen!) iſt mit nichts, auch nicht mit der „Konkurrenz“ zu rechtfertigen. Man wird dieſer Art von Revolverjournaliſten nur dann gerecht. wenn man dahinter ein Syſte m erkennt: Man legt irgend jemandem. in dieſem Falle dem Führer, angebliche politiſche Pläne in den Mund. um ſie erſtens umgehend ſofort ſelbſt zu verzerren. und zweitens dann, wenn von der betroffenen Stelle das Dementi kommt, aus dieſer Tatſache in unverſchämter Weiſe neues Kapital für Verleumdungen und Hetze⸗ reien zu ſchlagen. Zum vorliegenden Fall braucht im übrigen nicht erſt feſtgeſtellt zu werden, daß der Füh⸗ rer wohl kaum auf dem Umwege über ein ſo unbedeutendes Blatt an ſeine bekannten Frie⸗ densvorſchläge erinnern würde, die der un⸗ ſaubere Schreiber als neu in die Welt poſau⸗ nen will. — 7 ————— ——. . Das ſchöne Land der Zudelendeulſchen Eger, die alte Re ichs⸗ und Kaiſerſtadt l Blia auf Eger, die alte Reichs⸗ und Kaiſerſt adt mit der berühmten Pfalz Kaiſer Friedrich Barbaroſſas die man auf unſerem Bilde rechtserkennt. Die bedeutende Handelsſtadt im Mit⸗ telpunkt des weſtböhmiſchen Bäderdreiecks iſt die Organiſationszentrale der Sudetendeutſchen Partei. Bekannt iſt Eger auch als die Todesſtätte Wallenſteins. (Zeichnung F. H. Reimeſch— Scherl⸗M.) Prag wird zur Oroͤnung gerufen das Wellecho zur Goebbels⸗Rede Dr. E. K. Ein ſo unverfänglicher Zeuge, wie es der Pariſer Journaliſt Jules Sauer⸗ wein iſt, der ſich durch ſeine zahlloſen Aus⸗ fälle gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land„einen Namen gemacht hat“, veröffentlicht einen Bericht über die militäriſchen Maßnah⸗ men der tſchechiſchen Regierung.„Wie lange“, ſo fragt er,„wird dieſe Mobiliſierung noch dauern?“ Zu gleicher Zeit bringt der bekannte eng⸗ liſche Publiziſt Garvin im Londoner„Ob- ſerver“ einen Artikel über die ſeltſame und merkwürdige„Friedensvermittlung“ Englands und den hahnebüchenen Unſinn von Verſailles, dem das tſchechiſche Staatengebilde ſeine Ent⸗ ſtehung verdankt, eine Löſung, die auf die Dauer ein Ding der Unmöglichkeit iſt. Ein Zu⸗ fall fügt es, daß zu gleicher Zeit einer der be⸗ kannteſten engliſchen Journaliſten ſeine Stimme erhebt, um Prag zur Ordnung zu rufen, als dies Dr. Goebbels in ſeiner Rede in Deſſau tat. In dieſer Rede wie in dem Londoner Ar⸗ tikel kommt zum Ausdruck, daß es höchſte Zeit für die Weſtmächte ſei, die Prager Hy⸗ ſterie zu dämpfen und die tſchechiſche Re⸗ gierung zur Beſinnung zu bringen, anſtatt ihr fortgeſetzt den Rücken zu ſteifen. Das geht vor allem Frankreich an, das durch ſein Verhalten Prag die Unterlage und Möglichkeit zu den unerhörten Herausforderungen gab und die Spannung zwiſchen Deutſchland und der Tſche⸗ choſlowakei auf die Baſis eines Machtkampfes zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu leiten ſchien. In den letzten Tagen hat weiterhin ein gro⸗ ßer Teil der Auslandspreſſe, vor allem die polniſche und die ungariſche, Stellung genom— men gegen die unſinnigen Ausſchweifungen der Prager Soldateska. Die Welt beſchäf⸗ tigt ſich demnach immer noch täglich mit den Problemen, die von Prag ausgehen und die nach wie vor eine Beunruhigung Europas und eine Gefährdung des Friedens bilden. Es iſt freilich und zu den kſchechiſchen Vahlen nicht ſo, daß man überall den wahren Frie⸗ densſtörer erkennt oder erkennen will. Sonſt hätte u. a. der amerikaniſche Staatsſekretär Hull in ſeiner Erklärung vor der Preſſe über die Verpflichtungen aus dem Kellogg-Pakt not⸗ wendigerweiſe ſich namentlich an die Adreſſe von Prag wenden müſſen, anſtatt ſich in all⸗ gemeinen Redensarten zu ergehen. Es war gut, daß in dieſem Augenblick poli⸗ tiſcher Hochſpannung Dr. Goebbels in Deſſau noch einmal den feſten Standpunkt Deutſch⸗ lands dargelegt hat. Noch einmal betonte Dr. Goebbels, wie ſehr Deutſchland den Frieden wünſche, weil Deutſchland ihn brauche zur Bewältigung der gigantiſchen Auf⸗ gaben, die für den weiteren Ausbau des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reiches vorgeſehen ſind, Auf⸗ gaben, die das ganze 75-Millionenvolk des Großdeutſchen Reiches aufs Intenſivpſte beſchäf⸗ tigen und genügend ausfüllen. Deutſchland will den Frieden, und es bekräftigt und un⸗ terſtreicht vor der Welt dieſes Wollen durch die Tat, während die anderen nur davon reden. Denn wer hat in den zurückliegenden Tagen, beſonders an jenem kritiſchen Wochen- ende, das England ſo fürſorglich auf den Plan rief, um in einer voreiligen Geſchäftigkeit die Rolle des„Vermittlers“ zu übernehmen, in Wahrheit den Frieden gerettet, wenn nicht Deutſchland? Hätte Deutſchland die gleichen Provokationen unternommen wie ſein öſtlicher Nachbar, dann wäre es füt die Ruhe Europas in der Tat ſchlecht beſtellt geweſen. Deutſch⸗ land hat, wie dies ganz offiziell den Londoner und Pariſer Anfragern beſtätigt werden konnte, keine Truppenbewegungen durchgeführt, anders als die Tſchechoſlowalkei, die auch heute noch, wie ſelbſt Sauerwein und andere wahrhaft nicht als deutſchfreundlich bekannte Ausländer mit Befremden feſtſtellen, ihre an Wahnſinn gren⸗ zenden militäriſchen Vorbereitungen nicht ein⸗ ſtellt. Wer hat zudem in der Tſchechoſlowakei während der kritiſchen Zeit der Gemeindewah⸗ len angeſichts der fortgeſetzten und uner⸗ hörten Provokationen amtlicher und nichtamt⸗ licher tſchechiſcher Organe eine eiſerne und bei— ſpielloſe Diſziplin bewahrt, wenn nicht die Ge⸗ ſamtheit der Sudetendeutſchen 71 Daß dennoch das Ergebnis der Wahl eine ſo eindeutige Manifeſtation der Einheit unter den Sudetendeutſchen mit der Führung Konrad Henleins ergab bei einer Wahl, die unter der bedrohenden Aufſicht der Bajonette tſchechiſcher Soldaten ſtattfand, iſt eine Tat⸗ ſache, an der die Welt auch bei größter Bös⸗ willigkeit nicht mehr rütteln kann. Der Aus⸗ gang des Wahlgangs am Sonntag mit einer Mehrheit von über 92 v. H. für Konrad Hen— lein wird in ſeiner Bedeutung auch von jener Aus landspreſſe nun nicht mehr beſtritten, die bisher ihre Spalten lediglich den tſchechiſchen Intereſſen zur Verfügung ſtellte. Die Welt hat geſehen, daß die von einem Teil der Auslands⸗ preſſe immer wieder verbreiteten Nachrichten, als ob ſich die Sudetendeutſchen nicht mit Kon⸗ xad Henlein identifizieren, eine Lüge iſt. Allerdings: auch diesmal ſagen wir, daß dieſe Wahlen, die nur eine Beſtätigung von bis⸗ her ſchon vorhandenen Tatſächlichkeiten ſind, kei⸗ nen Selbſtzweck hatten. Man kann deshalb auch noch nicht von einer Entſpannung ſprechen, ſo lange Prag ſich nicht entſchließt, ein völlig überflüſſiges und unnötiges Spiel mit militäriſchen Maßnahmen einzuſtellen und grundſätzlich den Wandel ſeiner Stellungnahme zu dem Problem der tſchechiſchen Nationalitä— tengruppen einzunehmen, der allein die Befrie— digung bringen kann, indem es den berechtig— ten Forderungen der dortigen Volksgruppen Rechnung trägt. Immerhin hat der Sonntag nach zwei Richtungen hin wenn auch keine Ent— ſpannung, ſo doch eine Klärung gebracht. Einmal in dem Bekenntnis der Einmütigkeit in den Reihen der Sudetendeutſchen und weiterhin in der neuerlichen Feſtlegung des nach wie vor unveränderten deutſchen Standpunktes. Die eingangs erwähnten Stimmen aus dem Aus- land zeigen eine wachſende Erkenntnis der Wirklichkeit, einen Durchbruch zur Wahrheit, die auf die Dauer zu ihrem Recht kommen muß. Das Scho, das zudem die beiden politi⸗ ſchen Ereigniſſe des Sonntags in der Weltpreſſe finden, läßt den Schluß zu, daß der Ruf nach Prag, der ein Ordnungsruf iſt, dort vernommen werden wird. Ichechiſche Berfolgungsakle Reichenberg(Böhmen). 31. Mai. Gegen alle Gerichtsbeamten Reichenbergs, die an der Feier des 1. Mai teilgenommen haben, wurde eine Anterſuchung eingeleitet. Dieſe Unterſuchung wird vom Präſidenten des Prager Landgerichts, Dr. Dobias. geführt, der am Freitag in Reichenberg eingetroffen iſt. Die deutſchen Beamten wurden nach ihrer Teil⸗ nahme und ihrem Verhalten befragt und ob ſie der Erklärung zugeſtimmt haben, die von der Verſammlung als Zuſtimmung zu den Forder⸗ ungen der SDP. begehrt worden war. Ebenſo wie in Reichenberg finden ähnliche Verneh⸗ mungen auch in anderen Gemeinden im ſude— tendeutſchen Gebiet ſtatt. Ueber gleiche tſche⸗ chiſche Verfolgungsakte gegenüber Sudetendeut— ſchen, die ſich am 1. Mai zu einer gemeinſamen Feier verſammelt hatten, konnte erſt kürzlich Ferichtet werden. Die nationalſpaniſche Preſſe hat des Jahres- tages des verbrecheriſchen Ueberfalles auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ in würdi⸗ ger Weiſe gedacht. Die Blätter veröffentlichen an erſter Stelle eine Ehrentafel der gefallenen deutſchen Seeleute und ſetzen ihnen als den Op⸗ fern des bolſchewiſtiſchen Weltfeindes ſo ein ſchönes Denkmal. Bäume E Londons zweifelhafte Vermittlung Vekannler engliſcher Publiziſt London, 29. Mai. Im„Obſerver“, der führenden engliſchen Sonntagszeitung, beſchäftigt ſich Garvin mit der„Tſchechiſchen Gefahr“, wie er es nennt. Der Artikel verdient umſo mehr Be⸗ achtung, als hier ein angeſehener eng⸗ liſche Publiziſt zum erſten Male frei⸗ mütig feſtſtellt, daß die„Kriſe“ am vergange⸗ nen Wochenende das Ergebnis von Ueber- treibungen. voreiligen Schritten auf der tſchechiſchen Seite und viel überflüſſigen Worten war, weil er klar herausſtellt, wo⸗ ran die ganze Vermittlungsaktion Englands krankt, nämlich daran, daß ſie den Eindruck her⸗ vorruft, als wäre London das wirkliche Ende der Verbindung Moskau Prag Paris. Garvin beklagt ſich deshalb eingangs tief, daß England ſich nicht alle Komplikationen und Verbindungen irgendwelcher Art mit den Sowietpakten habe vom Leibe halten können. Er ſpricht dann von herausfordernden Worten und übertriebener Geſchäftigkeit am vergan⸗ genen Wochenende. Der britiſche Botſchafter habe Verſicherungen erhalten, und heute gebe man in England offen zu.— wenn auch nicht in Moskau— daß der urſprüngliche tſchechiſche Bericht über einen„geplanten Coup der deut⸗ ſchen Armee“ völlig unbegründet war. Man habe ſogar geſagt. daß die entſchloſſenen War⸗ nungen Englands die„deutſche Agreſſion“ durchkreuzt hätten. l Keine Verdrehung, ſo ſagt Garvin, hätte bös⸗ artiger ſein können. Es ſei ſchwer, abzumeſſen, e Sim! . über die lſchechiſche Gefahr wieviel Erregung und Unwillen dadurch in Deutſchland hervorgerufen worden ſei, wo die meiſten guten Ergebniſſe des Haliſax⸗Beſuches in Berlin bereits wieder zunichte gemacht wor⸗ den ſeien. Er, Garvin, erkläre mit allem Nach⸗ druck, wenn weitere diplomatiſche Schritte in Zuſammenhang mit der tſchechiſchen Frage mit derart prahleriſcher Begleitmuſik vor ſich gin⸗ gen, ſo würde das fatale Folgen für den Frie⸗ den haben. Obgleich england kein Partner der Sowjetpakte ſei, könne es doch von den Folgen völlig erfaßt werden. Die öffentliche Meinung ſei ſich wenig darüber im klaren, in wie ſtarkem Maße England bereits darin verwickelt ſei. Englands Schritte würden notwendigerweiſe dahin verſtanden, daß ſie in voller Uebereinſtimmung mit Paris erfolgten und ſelbſtverſtändlich von Paris Moskau zur Kenntnis gebracht würden. Unter dieſen Umſtänden ſei die engliſche Vermittlung nicht ganz unvorteiiſch, und man könne nicht erwarten. daß ſie von Deutſchland ſo angeſehen würde. Der Verfaſſer ſchließt mit der Feſtſtellung. daß die„Tſchechoſlowakei“ niemals durch den hahnebüchenen Unſinn von Ver⸗ ſailles hätte geſchaffen werden dürfen. Sie könne weder durch friedliche Mittel, noch durch Krieg aufrechterhalten werden, wenn ſie nicht zu einer zweiten Schweiz auf der Grundlage der Gerechtigkeit und Neutralität umgeſormt werden würde. ſche Grenzen ſind befestigt Pariſer Preſſe über die iſchechiſche Mobiliſierung Paris, 31. Mai. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“, Jules Sauerwein, hat aus Prag ſeinem Blatt einen bemerkenswerten Bericht über die Lage in der Tſchechoſlowakei, vor allem über die rieſigen militäriſchen Maßnah⸗ men der Prager Regierung an ſämtlichen Grenzen übermittelt. Sauerwein, dem man beſtimmt keine Vor⸗ eingenommenheit zugunſten der Sudetendeut⸗ ſchen vorwerfen kann, berichtet über eine Rundfahrt an die Grenzgebiete, insbeſondere in die Umgebung von Komotau. wobei er an drei verſchiedene Punkte der deutſchen Gren⸗ ze gelangt iſt. Auf allen großen Straßen, vor allem auf der nach Chemnitz führenden Land— ſtraße, hat Sauerwein umgeſchlagene und beſonders hergerichtete Weg⸗ ſperren feſtgeſtellt. Rechts und links konnte er zahlreiche Unterſtände, Maſchinengewehrne⸗ ſter und Sockel für Geſchütze wahrnehmen. Tſchechiſche Offiziere ſah er mit Ferngläſern den Horizont abſuchen. Wiederholt wurde der Kraftwagen von Soldaten oder Polizeibeamten angehalten und et hatte es nur ſeinen zahl- reichen Ausweispapieren zu verdanken, daß er nicht feſtgenommen wurde(]). Auf der Rückfahrt nach Prag ſtieß er in der Nähe des kleinen Ortes Oſſek auf ein regelrechtes befeſtigtes Lager, das ganz offen vor aller Welt dalag, und das bis in die kleinſten Einzelheiten organiſiert war. Ganz in der Nähe fand eine Kirmes ſtatt. Die Kinder ſpielten nur wenige Meter von den Maſchinengewehren entfernt. Mir liegt es fern, dieſe Maßnahmen zu kri⸗ tiſieren, die ſich wahrſcheinlich auf allen Flan⸗ ken des böhmiſchen Viereckes wiederholen. Wie lange aber, ſo fragt Sauerwein ſchließlich. wird dieſe Mobiliſierung noch andauern? Sauerwein berechnet dann die Ausgaben dieſer Mobiliſierung mit annähernd FF ˙ Ä ĩ⅛ BTX ̃ ⁵—ꝛ1—ͤ—j—ñ— * 700 Millionen Kronen, alſo mehr als der normale Staatshaushalt für die gleiche Zeit beträgt. Dieſe Mobiliſierung würde fer⸗ ner, wenn ſie den ganzen Sommer andauert. die Badeorte Karlsbad und Marienbad u. andere Kurorte völlig ruinieren u. gleichzeitig im ſudetendeutſchen Gebiet ſtatt einer Beruhigung eine Wirtſchaftskriſe auslöſen, ganz abgeſehen von den Reibereien tſchechiſcher Soldaten mit der ſudetendeutſchen Bevölkerung. Hieraus könnten, ſo folgert Sauerwein, jeden Tag Zwiſchenfälle entſtehen. Das Vahlergebnis vom Jonnkag Weitere Preſſeſtimmen Zu dem überwältigenden Wahlſieg der Su⸗ detendeutſchen Partei am Sonntag ſchreibt die in Prag erſcheinende Zeitung„Die Zeit“ am Montag: Die neuerlichen, über alle Erwartungen großen Erfolge der Sudetendeutſchen Partei bei den Gemeindewahlen am 29. Mai hat im geſamten Sudetendeutſchtum rieſige Begeiſterung hervorgerufen. Vor den Häuſern der völkiſchen Zeitungen in den ſudetendeutſchen Städten, in denen die Wahlergebniſſe zum Aushang gebracht wurden, drängte ſich eine feſtlich geſtimmte Menge, die auch die neuen ſchweren Verluſte der Sozialiſten und Kommuniſten lebhaft beſprach, ehrlich er⸗ freut über das Heimfinden ſo zahlreicher Volks⸗ genoſſen zur Volksgemeinſchaft.— Die Wahl⸗ ergebniſſe aus dem Egerland, in dem die letzten roten Hochburgen endgültig gefallen ſind, und aus Südmähren, das ſich ebenfalls faſt durch⸗ weg zu Konrad Henlein bekannte, aber auch die in allen anderen Teilen weit über den Erwar⸗ tungen liegenden günſtigen Ergebniſſe, wurden immer wieder mit Heilrufen quittiert. Der neue große Wahlſieg der Sudetendeut⸗ ſchen Partei hat in der italieniſchen Preſſe wieder den ſtärkſten Eindruck gemacht und wird als eine neue Beſtätigung für die Berechtigung der ſudetendeutſchen Förderungen aufgefaßt. 80 as Ergebnis des zweiten Wahltages wird von der römiſchen Mittagspreſſe unter Ueber⸗ ſchriften wie„Heinlein erhält über 96 pCt. der deutſchen Stimmen“,„Ueberwältigender Sieg a„Die Sudentendeutſchen geſchloſſen inter Henlein“ unterſtrichen. Von der geſam⸗ ten oberitalieniſchen Preſſe wird die ſcharfe Ablehnung jeder Kompromißlöſung durch Hen⸗ lein, ebenſo auch ſeine Aeußerungen über die unduldſame Haltung der Tſchechen und ihre Maßnahmen hervorgehoben. Der„Popolo d'Italia“ ſtellt feſt, daß ſich am Sonntag ein neuer erdrückender Sieg der Sudetendeutſchen Partei gezeigt habe. Das Pariſer„Journal“ hebt in ſeiner Betrachtung über die Ergebniſſe des Wahlſonn⸗ tags die bedeutende Stimmenzunahme der Su⸗ detendeutſchen Partei hervor. Henlein habe mehr als 90 v. H. der deutſchen Wählerſchaft auf ſich vereinigt. Man habe einen Maſſenab⸗ zug der kommuniſtiſchen und ſozialdemokrati⸗ ſchen Stimmen erlebt, die zur Sudentendeutſchen Partei übergegangen ſeien. So habe beiſpiels⸗ weiſe Henlein im Induſtriegebiet von Reichen⸗ berg faſt zwei Drittel der früher kommuniſtiſch geſtimmten Wähler zu ſich herübergezogen. Das Blatt belegt dieſe Feſtſtellungen an eingehen⸗ den Weges Pn aus den Ergebniſſen von 1931. Dieſes hänomen ſei auch in anderen Wahlgebieten zu verzeichnen, ſo in Süd⸗Mäh⸗ ren, wo die deutſchen Sozialdemokraten in die Reihen der Henlein⸗Partei übergetreten ſind. Das Ergebnis des Wahltages wird von der geſamten ungariſchen Preſſe als neuer überwältigender und bedeutungsvoller Sieg der Sudetendeutſchen Partei bezeichnet. Das Regie⸗ rungsblatt Eſti Ujſag bemerkt, daß neben der Geſchloſſenheit des Sudentendeutſchtums auf dem rein tſchechiſchen Gebiet ein bedeutſames Anwachſen der tſchechiſchen Kommuniſtenpartei feſtzuſtellen ſei. Auch das 8 Uhr⸗Blatt weiſt in großer Aufmachung darauf hin, daß auf der einen Seite ein neuer Wahlſieg der Partei Henleins, auf der anderen Seite ein geradezu auffallendes Anſteigen der kommuniſtiſchen Wahlziffern auf tſchechiſchem Gebiet ſeſtzuſtellen ſei. Die tſchechiſche Kriſe ſei jedenfalls nach der jüngſten Entwicklung mit innenpolitiſchen Mitteln nicht mehr zu lö⸗ ſen. Das Blatt nennt die heutige Tſchechoflo⸗ wakei ein„boffnungsloſes Land.“ Moskaus letzles Aufgebol In Barcelona traf ein ſowjetſpaniſcher Abgeordneter aus Caſtellon ein, der ſich bei 1* bitter über die Untätigkeit Bar⸗ celonas beklagte. Angeſichts der nationalen 99 ſei die Stadt Caſtellon in eine ſchwie⸗ rige Lage geraten, ſo daß Barcelona alles ver⸗ ſuchen müſſe, die Stadt zu halten. Der Fall Caſtellons bedeute den Verluſt Valencias. Zur Verſtärkung der bolſchewiſtiſchen Streit⸗ kräfte haben die ſowjetſpaniſchen Machthaber an der Caſtellon⸗Front angeordnet, daß ſofort ſämtliche Inſaſſen der Gefängniſſe und Zucht⸗ häuſer freizulaſſen und in die Fronttruppen ein⸗ zureihen ſeien. Um einen Aufſtand der Bevölke⸗ rung, die infolge Mangels von Verkehrsmitteln noch nicht evakuiert werden konnte, zu verhin⸗ dern, haben die ſpaniſchen Volſchewiſten ihre Schreckensherrſchaft noch verſtärkt. Franzöſiſcher Propagandaſender Paris, 30. Mai Wie die Blätter, darunter„Excelſior“ und „Populair“, aus Tunis melden, findet am kommenden Mittwoch in Djedeida die Aufſtel⸗ lung des erſten Antennenmaſtes des neuen franzöſiſchen Staatsſenders„Radio⸗ Tunis⸗Diedeida“ in Anweſenheit des franzöſiſchen Generalreſidenten in Tuneſien, Guillon, ſtatt. Die Blätter laſſen erkennen, daß dieſer Staatsſender, deſſen Schaffung von der letzten Regierung Blum beſchloſſen wurde, franzöſiſchen Propagandazwecken im Mittel⸗ meerbecken und im nahen Orient dienen ſoll. Geſtanzles Blech Die Maſſenproduktion von Kampfgedichten. Als in den Märztagen des Jahres 1933 die nationalſozialiſtiſche Revolution mit gewaltigen Schritten durch die deutſchen Lande zog, hatte ſie eine Millionengefolgſchaft von Menſchen, die in den Jahren des vorhergehenden Kampfes gehärtet und geſtählt worden war. Aus dieſer Gefolgſchaft wurde bald, mitgeriſſen von dem Elan dieſer Revolution, das ganze Volk, auf deſſen breiten Schultern die Fundamente eines neuen und kraftvollen Reiches aufgebaut wurden. Wir erinnern uns alle noch jener unvergeß⸗ lichen Tage, da zum erſten Mal aus den Laut⸗ ſprechern des Rundfunks, auf allen Straßen u. Plätzen des Deutſchen Reiches die ſtraffen Rhythmen der jungen Kampflieder der Nation ertönten, die aus der Größe der Stunde herausgeboren wurden und deren Ver⸗ faſſer den meiſten bis heute im Weſentlichen unbekannt blieben. Es kamen dieſe Lieder aus dem Herzen des Volkes, und ſie nahmen ihren Weg auch unmittelbar wieder dahin zurück. Deshalb nämlich, weil dieſe Lieder die direkteſte Umwandlung eines großen Erlebniſſes waren. des Erlebniſſes eines ganzen Volkes, echter Empfindung entſtammten und damit zu neuen Volksliedern der Deutſchen wurden. An Volksliedern legt man gemeinhin nicht den Maßſtab künſtleriſcher Wertung in engerem Sinne. Sie entſpringen dem einfachen, ſchlichten und völlig ungekünſtelten Fühlen des Volksherzens, ihr Klang wird von Mund zu Mund weitergetragen, kaum jemand kennt den., der das neue Lied zum erſten Mal ſang. Es liegt im Weſen der Volkslieder. daß ſie nur vereinzelt entſtehen und nur die Weſen⸗ haften unter ihnen der Mit⸗ und Nachwelt er⸗ halten bleiben. Anders verhält es ſich mit den Maſſenproduktionen von Kampfgeſängen, kon⸗ AHünſtleriſchen Ausmaßes. junkturbefliſſener Dichterlinge und Reimſchmiede, gegen die am Sonntag der Reichsjugendführer Front machte. Sie kommen mit protzigem Schritt daher, ſie verſuchen ein Erlebnis zu geſtalten, das dem Schöpfer dieſer Lieder gar nicht auf ſeinem Lebensweg mitge⸗ geben wurde; ſie reimen möglicherweiſe beſſer und formgerechter als dies das ſchlicht- naive Volkslied es je vermöchte. Sie tragen allen überlieferten Geſetzen der Dichtkunſt Rechnung, Stil und Rhythmus ſind harmoniſch miteinan⸗ der verbunden, ſcheinbar ſind es Geſchöpſe Doch freilich, man ſpürt es alsbald, daß dies hier die Speku⸗ lanten zeitgebundener Kunſt ſind, Abenteurer und Glückſucher der Lyrik, die je⸗ weils mit dem feſtlichen Gewande der augen⸗ blicklichen Mode auftreten und deren falſches Pathos dennoch ſchon im erſten Augenblick hör⸗ bar wird. Man merkt es: die„Kunſt“ ging ab⸗ ſeitige Wege, ſie wurde von der einſamen Höhe, der ihr allein gemäß iſt, herabgewürdigt zum Kunſtgewerbe. Kunſtgewerbe nämlich. ſo ehr⸗ bar und ſchätzenswert es iſt, läßt ſich in Maſſen roduzieren, ſobald nur einmal der Vorwurf. das Modell, das Schema da iſt. Kunſt aber ſteht immer allein und iſoliert. Die Geſtaltung des Kunſtwerks will in heißem und mühſamem Kampfe errungen ſein, will im Kernpunkt das Erlebnis als ſchöpferiſchen Funken haben und in die Form eingebettet ſein, die ſeinem Form⸗ geber nicht glatt und fließend, am laufenden Band faſt, aus den Händen gleitet. Von dieſer„Kunſt“, die wir nicht Kunſt nen⸗ nen wollen, erlebten wir in den erſten Jahren des nationalſozialiſtiſchen Reiches eine wahre Sintflut. Es war jene Sintflut, von der Baldur von Schirach ſagt. ſie habe das koſtbare Gold, das in der Kampfzeit als Erlebnis geboren wurde, in billige Scheide⸗ münzen verwandelt. Mit Trommeln und Fanfaren, mit Standarten, Treueſchwüren und Heilrufen hallt es in jenen Geſängen wider, die aus den Blechſchmieden der Dichterlinge, aus den Schriftſtellereien G. m. b. H. entſtammten und wie billige Ware das Land geradezu über⸗ ſchwemmt. Manchmel leider nicht richtig erkannt und deshalb mehr als einmal in koſtbaren Leinenband mit Lederrücken und Gold⸗ aufſchrift gebunden. Deshalb iſt es beſonders erfreulich, daß der Reichsjugendführer unter Würdigung der wahrhaft formvollendeten Kunſtwerke, wie man ſie in dem von uns ſchon beſprochenen kleinen Buch„Das Lied der Getreuen“ findet und die wirkliche und wahrhafte künſtleriſche Mittler eines großen Erlebens ſind, mit klaren Worten die Flut zu⸗ rückdämmte, die ein Konjunktur⸗ und Patent⸗ heroismus ohne ſonderliche Wehen gebar. Wahre Kunſt kann nur in einer Stunde der Begnadung geboren werden. Der Urgrund aller Kunſt iſt das Erlebnis. Wir wiſſen, daß in den Reihen jener Männer, die ſich mit Gut und Blut für das neue Werden Deutſchlands ein⸗ ſetzten, künſtleriſche Kräfte vorhanden ſind, die bereits Zeugen ihres wahren künſtleriſchen Könnens in ſchmalen Bändchen gaben. Wir wiſſen auch und glauben, daß Kunſtwerke leben⸗ digen und uns erfaſſenden Inhalts noch geſchaf⸗ 135 werden, auch von Männern, die nicht von Infang an aktiv im Kampfe für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland ſtanden. Die Erkennt⸗ nis des einmalig Politiſchen, wie wir es von der Geburtsſtunde des Dritten Reiches an er⸗ lebten, konnte nicht engen Gemeingut aller geiſtig bedeutenden Menſchen ſein. anchen, der guten Willens war, mag das Erlebnis erſt ſpäter erreicht haben und ihn künftig erſt zu der befreienden Tat befruchten. Wir warten auf dieſe Tat auch aus ſeinem Herzen und ſeinem Kopf. Und wir wiſſen auch, und Goebbels hat das einmal in einer Stuttgarter Rede mit be⸗ ſonderem Nachdruck betont, daß ein Kunſtwerk häufig erſt in einem gewiſſen 1 5 Ab⸗ bebe von dem Ereignis, das es behandelt, ent⸗ tehen kann. Man tut unſeren deutſchen Drama⸗ tikern z. B. ganz gewiß Unrecht, wenn man jetzt ſchon von ihnen das große Drama der Deutſchen von heute erwartet. Vor hundert Jahren kann das gewiß nicht geſchrieben wer⸗ den! Ein ſo elementares Ereignis, wie es die deutſche Revolution war, wird die künſtleriſchen Kräfte 4 Generationen erſt mit ganzer Macht beſchäftigen können, die erſt lange Zeit nach uns geboren werden. Denn das große Drama der Zeit war, wie es das Beiſpiel 2 rer Klaſſiker lehrt, noch immer das geſchicht⸗ liche Drama! Es iſt deshalb nicht zu verwun⸗ dern und keineswegs ein Zeichen dafür, daß uns Gegenwärtigen der große Dichter und Drama⸗ tiker unſerer Zeit fehlt, wenn das roß e Kunſtwerk, das die Größe unſerer Zeit in einer gewaltigen und repräſentativen orm darbietet, noch nicht geſchaffen wurde. Es iſt auch nicht ſo, daß dieſes Kunſtwerk befohlen werden ſollte. Kunſt läßt ſich nicht kommandie⸗ ren, und niemand in Deutſchland hat die Ver⸗ meſſenheit des Gedankens, dies tun zu wollen. Was wir aber tun können, und was auch in die rein politiſche Aufgabe des neuen Reiches fällt, iſt das, die Wege zu ebnen um der wahren Kunſt, auch wenn ſie vorerſt noch anonym ſein ſollte, das Schaffen zu erleichtern. Dahin zie⸗ len alle Beſtrebungen, Maßnahmen und Orga⸗ niſationen, wie wir ſie bisher erlebten. Dahin 5 auch die große Rede über die Grundfätze eutſcher Muſik, die Dr. Goebbels bieſer Tage in Düſſeldorf hielt, dahin zielt der Bau des monumentalen Deſſauer Theaters und dahin, nämlich der Bekämpfung der 9 vornherein als unwürdig zu erkennenden kunſt⸗ . Dichtung, zielt auch die Rede Bal⸗ ur pon Schirachs. „Geſtanztes Blech haben wir leider übergenug in Deutſchland, und leider findet es auch immer wieder den Weg zur Oeffentlichkeit, doch freilich damit nicht zum Volk, das ihm keinen Widerhall gibt. Das deutſche Volk iſt— in n e e des Wortes— heute wie je und künftig ein Volk der Dichter und Den.⸗ ker. Es wird der Welt die Kunſtwerke geben, die die Fortſetzung einer verpflichtenden Tra⸗ dition aus Jahrhunderten iſt, wenn die Be⸗ gnadigung der Zeit ſie ſchenkt. Dr. Eduard Kuhn 0 1 Nobbi * — 2 1„ s n 1 5 den.! Hinde “benden Meng. Nac ſallene ber N nitge ufer b Nut eme Vbiethu gehſ 1 Jalie tit belonde det int les iſt Nonta lionale ibtet den un tionale mibloße Bolſe und da len ein butde lionale denkt oder n hen ferbetel lichte Monate dat! laben — Nit der 5 es h aut ich bei at- ionalen schwie- es et- t Fall ils. Stteit⸗ ſthaber sofort Zucht en ein⸗ gevölle, nittelg berhin⸗ n ihre t Mai ud el an luſſel⸗ geen adio⸗ 1 des ieſien, dennen, 0 von wütde, ſittel⸗ fol es i ver⸗ es die riſchen aner 15 f unſe⸗ icht rwun⸗ i uns tama⸗ toe eit in Form i it ſohlen undie⸗ b Ver⸗ ollen. in die ſält, ahten n ſein U...... 6 6——v:!féß2ß.— 4 e 8— N 3— ——ͤ— 777......fßã6ã TTT. D Ein Mann ersch 5 D üllert Afrika er Kamp um den Sudan Von General Vos ROH Copyright dy Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin Swy 08 (14. Fortſetzung) Kloß beginnt endlich zu verſtehen, was man von ihm will. Das Geſicht iſt o ſchrecklich ver⸗ ſtümmelt, daß nur der Bart als ſicheres Erken⸗ nungszeichen dienen kann. Einzig Hicks und der deutſche Major von Seckendorff einen ſolchen Bart. Kloß Zögern reizt den Araber, der den blu⸗ tigen Kopf hält. Er verſucht, ihn dem zitternden Weißen in die Hände zu drücken. Klo weicht erſchrocken zurück. Seine Sinne verlaſſen ihn. Ein Brauſen und Rauſchen iſt um ihn, er fühlt ſich verſinken, will ſich anklammern, findet kei⸗ nen Halt mehr! Da verſucht er zu rufen Die Araber lauſchen ungeduldig auf die Wor⸗ te, die undeutlich über ſeine Lippen kommen. Sie glauben in dem Flüſtern des Entſetzens den Namen„Hicks Paſcha“ zu höten Alle, die um den Mahdi ſtehen, werden in die⸗ ſem Augenblick von Jubel erfaßt. Gewehre, Lanzen und Schwerter fliegen hoch in die Luft, und jeder preiſt die Namen Gottes und ſeines Erlöſers: Mahdi el Monteſer. Zwei Wochen lang dauert das Sammeln der Beute, die auf dem il da nf liegengeblie⸗ ben iſt. Der Mahdi will, daß nichts von dem, was ihm der Himmel geſchenkt hat, verloren⸗ geht. Er weiß ſehr wohl den Wert alles deſſen u ſchätzen, was ihm Hicks Paſcha hinterlaſſen at. Er fühlt auch, daß er ſich für weitere und weit ſchwerere Kämpfe rüſten muß. Der Eng⸗ länder iſt zäh— er wird dieſe Niederlage nicht vergeſſen. Vieles wertvolle Gut iſt uraltem Brauch zu⸗ folge in die Hände der ſchwarzen Krieger gefal⸗ len. Aber der Mahdi und ſeine Kalifen ſchrecken nicht vor den ſtrengſten Maßnahmen zurück, um das Geraubte für die Schatzkammer, Bet⸗el⸗Mal des Mahdi, zu retten. Groß iſt die Zahl der Armſeligen, die auf dem Marktplatz von Birtet mit abgehackten Händen und Füßen im Staube unter der glü⸗ henden Sonne verenden. Noch zahlreicher iſt die Menge der Ausgepeitſchten. Nachdem das vieltauſendköpfige Heer der ge⸗ fallenen Aegypter gänzlich ausgeplüͤndert iſt— der Mahdi braucht alles, was dieſe Fremdlinge mitgeſchleppt haben—, bleiben die rieſigen Haufen nackter Leichen unbegraben liegen. Nur die eigenen Gefallenen werden in einem gemeinſamen Grabe beigeſetzt: es ſind noch nicht vierhundert Mann. Zehn Tage ſpäter erreicht Kloß El Obeid. Der Mahdi hat ihn aus Mitleid entlaſſen, damit er Solidarität mit Der allive Einſat der Rom, 31. Mai. Die ſpontane Begeiſterungsfähigkeit des Italieners verlieh dem Tag der Solidari⸗ tät für das nationale Spanien ein beſonderes Gepräge. Ein getreues Spiegelbild der inneren Anteilnahme des italieniſchen Vol⸗ kes iſt auch hier die italieniſche Preſſe, die am Montag dieſen Tag der Sympathie für das na⸗ tionale Spanien wiederum in den Mittelpunkt ibrer Betrachtungen ſtellt und insbeſondere den unerbittlichen Kampf Francos für die na⸗ tionale Freiheit Spaniens und ſeine kompro⸗ mißloſe Haltung gegenüber der Weltpeſt des Bolſchewismus würdigt, die in Spanien und damit im weſtlichen Mittelmeer auszurot⸗ ten eine ſeiner vornehmſten Pflichten iſt. Damit wurde dieſer Tag der Solidarität für das na⸗ tionale Spanien zugleich auch zu einem Ge⸗ denktag an die für dieſe Ideale gefallenen oder noch im Kampfe ſtehenden italieni⸗ ſchen Legionäre, deren Einſatz und Ov⸗ ſerbereitſchaft durch die am Montag veröffen:⸗ lichte Geſamtverluſtliſte der letzten 16 Monate vor aller Welt klar bewieſen wird. Faſt 10000 italieniſche Offiziere und Legionäre aſcha atten ſich von den tragiſchen Erlebniſſen etwas er⸗ holen kann. Wie der Mahdi ſelber, ſo trägt auch Kloß die Giuppe der Derwiſche, ein weißes Gewand mit aufgenähten farbigen Flecken, dem Symbol der Armut und der Beſcheidenheit. Nach der Schlacht ſehen die Giuppen der Krieger beſon⸗ ders bunt aus, ein Anblick, der auf den Deut⸗ ſchen beſonders ſchmerzlich wirkt— erkennt er doch in den aufgenähten Flecken die Uniform⸗ fetzen der Soldaten von Hicks Paſcha. Feierlich werden die Krieger des Mahdi be— ſtaktet. Der Meſſias des Prorheten gibt ihnen ſelber das letzte Geleit. Schlimme Tage ſind jetzt auch für die Weißen gekommen, die in El Obeid wohnen. Die Pater und Schweſtern der gefangenen Miſſionen wa⸗ gen nicht, ihre Häuſer zu verlaſſen. Ueberall werden ſie mit Haß und Spott empfangen. Und nun rauben die ſchrecklichen Berichte von Kloß dieſen Unglücklichen die letzte Hoffnung auf Be⸗ freiung. Eines Tages hören ſie ein dumpfes Trom⸗ meln. Das geſpannte Ohr der Gefangenen er⸗ zen Heeres. Pater Ohrwalder will auf die Straße eilen. er auf bewaffnete Derwiſche. „Raus aus dem Haus!“ brüllen ſie ihn an. „Ihr Ungläubigen! Ihr Hunde!“ Mit brutalen Stößen werden die überraſchten Weißen aus der Stube hinausgetrieben. Drau⸗ ßen umringt ſie eine tobende ſchreiende Menge und führt ſie zum Marktplatz. In dem allgemei⸗ nen Tumult und Wirrwarr vernehmen Pater Ohrwalder und ſeine Leidensgenoſſen begeiſter⸗ te Rufe: „El Mahdi illah! Mahdi des Gottes! Er kommt! Der große Sieger kommt!“ Nie hat die verloren in der Wüſte liegende Stadt ein ſo grandioſes Schauſpiel erlebt wie an dieſem Tage. In der glühenden Sonne leuchten grell die bunten Fahnen der Mahdiſten. Hunderte von weißen, grünen und roten Tüchern wehen über den Köpfen des ſchwarzen Reitertrupps, der die Spitze der heranrückenden Menſchenflut bildet. Kriegerſcharen auf Kriegerſcharen folgen den Fahnen. Wie die brauſenden Wogen des Meeres ertönt das rhythmiſche„La illah!“ (Fortſetzung folgt) Nakionalſpanien ilalieniſchen Legionäre lidarität mit ihrem Leben oder Blut beſiegelt. haben bewieſen, daß der Begriff der europäiſchen Kultur und die bedingungsloſe Bekämpfung des Bolſchewismus nicht etwa leere Phraſen, ſondern einige der böchſten Aufgaben des Fa⸗ ſchismus ſind. In dieſem Geiſte beging das faſchiſtiſche Ita⸗ lien den 29. Mat, der ſymbolhaft zugleich der Tag der faſchiſtiſchen Aushebung war. Begeiſterung und ebrliche Anerkennung für Franco und ſeine Sendboten verliehen dieſer 12. Faſchiſtiſchen Aushebung eine beſondere No⸗ te, ſei es, als Tauſende und Abertauſende am Vormittag von der Piazza Venezia aus dem Duce und General Milan Aſtrav zujubelten. oder viele Zehntauſende im weiten Rund des Olympiſchen Stadions des Forum Muſſolini dem Begründer des Tercio zur Rechten des Duce auf der Ehrentribüne mit ſtürmiſchem Beifall und Hochrufen auf Franco und das na⸗ tionale Spanien begrüßten. Die gleiche leiden⸗ ſchaftliche Anteilnahme der Bevölkerung hat auch in den übrigen italieniſchen Städten diefen Tag der Solidarität für das nationale Spa⸗ nien zu einem eindrucksvollen Bekenntnis für den gemeinſamen Kampf für die europäiſche baben in den Reihen der Falangiſten dieſe So · Kultur werden laſſen. kennt die Töne der Kriegstrommel des ſchwar⸗ 8 Aber ſchon an der Schwelle des Zimmers trifft! „Wein- Bibliothek“ Wenn wir Rheinheſſen im Wirtshaus ſitzen, und am Nebentiſch redet einer vom Wein, dann drehen wir leicht den Kopf dem Sprecher zu. Redet er etwas Vernünftiges, dann hören wir ſchärfer hin und betrachten uns den Mann. Redet er Unſinn, dann ſa⸗ gen wir zu unſeren Freunden nur„Proſit“ und bringen den Kopf in die alte Lage zu— rück. In Glas und Flaſche liegt ſoviel Sonnen— gold und tiefe Wahrheit, daß ein Schwätzer und Läſtermaul nicht ungeſtraft davon reden ſollte. Aber der wirkliche Kenner und Freund des deutſchen Weines wird entblößten Haup— tes in ſtiller Glückſeligkeit ſich des edlen Trop⸗ fens freuen und nicht leichtfertig von dieſem göttlichen Geſchenk der Natur reden. Dichter beſingen ihn ſeit den fernſten Zeiten, und noch in tauſend Jahren wird man ſeinen Ruhm preiſen. Die Jahrhundertweine wer— den in der Ehrengalerie Aufſtellung genom— men haben. Man wird die Vorzüge und Eigenarten jedes Einzelnen loben, ſeine Her— kunft nach Raſſe und Boden prüfen und le— ſen. was die Zeitgenoſſen von ſolchen Jahr⸗ gängen zu ſingen und ſagen wußten. So machen es viele deutſche Weinbauern, und die Leiter der ſtaatlichen Domänen ſind e ſtolz auf ihre gehaltvollen kleinen Wein⸗ nutzbare Illuſtration zu dem jeweiligen In⸗ 4 muſeen. halt des Buches iſt. Was bleibt da an der = Amerika— wo könnte es anders ſein!— ganzen Sache noch übrig? Ein kleines Wein⸗ 5 Amerika zieht jetzt dieſe Sache ganz groß muſeum. Für uns nichts Neues. Aber in auf. Aus New Vork wird uns berichtet, daß Europa lagern die alten in Ehren grau 5 es dort eine„Weinbibliothek“ gibt. In 2000 gewordenen Jahrgänge. 5 Bänden haben die Fachmänner und Gelehr⸗ Alſo haben die Amerikaner hier wieder ten ihre Weißheit über jede einzelne Sorte einmal geblufft. Amerika bleibt Amerika trotz niedergelegt. Damit die Bibliothek— vor ſeiner Weinbibliothek. Ph. O. . ů uke Berlin, 30. Mai Zur Unterrichtung der Oeffentlichkeit über den Stand der Arbeiten an der Erneuerung des Strafverfahrensrechtes erſcheint ſoeben in R. von Decker's Verlag G. Schenk, Berlin, ein von Reichsminiſter der Juſtſz' Dr. Gürt⸗ ner herausgebenes umfangreiches Buchwerk „Das kommende deutſche Strafverfahren“. Es behandelt in zahlreichen Aufſätzen, die die Anſichten der im November 1936 eingeſetzten Straſprozeß-Kommiſſion widerſpiegeln, die Hauptfragen des Strafverfahrensrechtes. Staatsſekretär Dr. Freisler leitet die Aufſätze mit grundſätzlichen Ausführungen zur Strafverfahrenserneuerung ein, Das Strafverfahren, ſo betont Dr. Freisler, wird dadurch am beſten eine eigene Hand⸗ lung des Volkes, daß man das Volk durch Beteiligung von Latlenrichtern zum unmittelbaren Mitträger des Rechts- lebens macht. In der Hauptverhandlung ſol⸗ len nach dem Vorſchlag der Kommiſſion die Laienrichter überwiegen, um ſicherzuſtellen, daß wirklich lebendiges Recht geſpro⸗ chen wird. Ohne Lalenrichter ſoll nur der mit beſchränkter Strafgewalt ausgeſtattete Amts- richter entſcheiden. Der Präſident der Reichsrechtsanwaltſchafts⸗ kammer, Dr. Neuberg⸗Berlin, behandelt die Stellung, die der Strafverteidiger nach den Vorſchlägen der Kommiſſion erhalten ſoll, Er hat aber auch der Ermittlung der Wahrheit zu dienen und zu einer gerechten Ur⸗ teilsfindung beizutragen. Er muß die Treu⸗ Gau Magdeburg-Anhalt beging in Anweſenheil des Führers ſeinen Gaulag Der Gautag Magdeburg⸗Anhalt fand am Sonntagabend einen feſtlichen Ausklang mit der feierlichen Einweihung des neuen Deſſauer Theaters, die in Anweſenheit des Führers erfolgte und bei der Reichsminiſter Dr. Blick auf die Bühne während der Rede von Dr. Goebbels. ei 1 1. der Bevölkerung ſo recht widerſpiegelt. Vor lauter Spannung war dieſes kleine Mädel bei der es ihm die Blumen überreichen wollte, in Tränen der Freude ausbrach. Goebbels die Weiherede hielt. Rechts ein Bild von der Ankunft des Führers, das die Unſer Bild zeigt einen rührende Begeiſterung Ankunft des Führers ſo erregt, daß es, als (Scherl⸗Bilderdienſt— Atlantik⸗M.) Am Rande noſieri: Die künftige Strafverfahrens⸗Oroͤnung Eigene Handlung des volles- Mehr Laien-Richler als bisher allem aber der Bibliothekar und die freund⸗ lichen Beſucher nicht unter dem Aktenſtaub vermodern und ihre Leiber elendiglich zer⸗ fallen, hat der Mann mit dem klugen Gedan— ken der Weißheit letzten Schluß gezogen und eine leibhaftige Flaſche Wein neben jedes Buch geſtellt. Der Geiſt der Buchgelehrſam— keit kann nur noch übertroffen werden von den in den 2000 Flaſchen gebannten guten Weingeiſtern. Wer ſich alſo dem eifrigen Studium der Weinſorten nach allen theore⸗ tiſchen und wiſſenſchaftlichen Seiten hingege— ben hat, dem winkt als letzte abgrundtiefe Wahrheit noch das„Belegexemplar“, 2— ———— 11 5 J a 1 Große Karten an den Wänden unterrich⸗ N ten den Wiſſensdurſtigen noch über die 1 Weingegenden der ganzen Welt. Mit etwas 105 Phantaſie kann man in dieſer berühmten 10 Bibliothek je nach Wunſch und Stimmung Aroma und Würze des feurigen Ungarn- weins, die lieblichen Gewächſe vom deutſchen Rhein oder die dunkle Glut der Südweine beziehen. Amerika bleibt Amerika! Beſſer kann die Weinwerbung nicht betrieben werden. Wer machts nach? Aber die Sache hat doch noch einen Haken. Es wird nämlich weiter noch aus New Pork berichtet, daß die Flaſche Wein, nicht für den Leſer der 2000 Bücher beſtimmt iſt, ſondern nur eine kleine unbe⸗ pflicht gegenüber dem Beſchuldigten und die Treupflicht gegenüber der Gemeinſchaft ſorg⸗ fältig und gewiſſenhaft gegeneinander ab⸗ wägen. Das künftige Recht wird nach den Vorſchlä⸗ gen der Kommiſſion neben den ordentlichen Rechtsmitteln auch die Wiederaufna h me des Verfahrens kennen. kann und ſoll aber, wie Oberregierungsrat Dr. Dörner bom Reichsjuſtizminiſterium ausführt, nur eine Ausnahme ſein und nur dann zugelaſſen wer⸗ den, wenn das Urteil der Gerechtigkeit in ſo hohem Grade widerſpricht, daß durch Aufrecht⸗ erhaltung des Urteils wichtige Belange der All⸗ 9 gemeinheit beeinträchtigt werden. Ueber ihre 1 Zuläſſigkeit ſoll in einem beſonderen Verfahren 15 entſchieden werden. Die künftige Strafperfahrensordnung legt 1 dem Schutz dex Ehre, des höchſten Gutes 7 des einzelnen Volksgenoſſen innerhalb der 1 Volksgemeinſchaft, eine beſonders große Be- deutung bei. Die Strafprozeßkommiſſion ſchlägt daher ein beſonderes Verfahren für den Ehren⸗ ſchutz des Verletzten vor, den Miniſterialdirek⸗ tor Schäfer vom Reichsjuſtizminiſtertum er⸗ örtert, Dieſes Verfahren bezweckt die Wieder⸗ herſtellung des Rufes des durch eine Ehren⸗ kränkung Verletzten auch für die Fälle, in denen der Beleidiger nicht verurteilt werden kann. Ueher eine weitere grundlegende Neuerung des Entwurfs, die Entſchädigu ng des Verletzten, berichtet Profeſſor Dr. Graf von Gleispach⸗ Berlin. In Zukunft ſoll der Verletzte das Recht haben, im Rahmen eines Strafverfahrens vom Täter Entſchädi⸗ 15 gung zu verlangen, wenn der Entſchädigungs⸗ 75 anſpruch aus einer ſtrafbaren Handlung er⸗ wachſen iſt. Sie — 5 Vird daraus Talſache? Prag ſagt Beſtrafung der an Grenzzwiſchenfällen ſchuldigen Militärflieger zu Verlin. 30. Mai. 1 Der Leiter der politiſchen Abteilung des 15 Prager Außenminiſteriums Geſandter Dr. Krno hat heute, mie das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro meldet, den deutſchen Gefandten Dr. Eiſenlohr über die Unterſuchung des Ueberfliegens deutſchen Gebietes durch tſchecho⸗ ſlowakiſche Militärflugzeuge unterrichtet und zugeſagt, daß alle Schuldigen beſtraft wür⸗ den. Weiter hat Gefandter Dr. Krno mitge⸗ ö teilt, daß die Grenzzone, deren Ueberfliegen 15 den tſchechoſlowakiſchen Militärflugzeugen ver⸗ boten worden iſt. auf 10 km ausdehnt wurde. Es bleibt nur der Wunſch offen, daß die Zu⸗ ſage des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſteriums zur Tatſache wird und daß. wenn weitere Grenzzwiſchenfälle wirkſam unterbun⸗ den werden. endlich wieder Beruhigung im Grenzgebiet eintritt. Prags Geſandler bei Bonnet Paris, 30, Mai Außenminjſter Bonnet hatte am Sonntag⸗ abend eine längere Ausſprache mit dem gerade aus Prag zurückgekehrten tſchechiſchen Geſand— ten in Paris, Oſuſky. Wie verlautet, ſoll dieſe Ausſprache allen ſchwebenden Fragen des 1 tſchechiſchen Problems gegolten haben. r . 5 9 — Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: S. Ackermann (6 Fortſetzung) Ein ſchüchternes rauchen, das bisher nur mit glan⸗ zenden Augen gelauſcht hatte, wagte die ſcheue Frage: „Iſt Herr von Erdolf eigentlich verheiratet?“ Dieſe Naivi⸗ tät war doch zu ſtark; Frau Profeſſor Frittmann ärgerte ſich ernſtlich darüber. Faſt mitleidig ſagte ſie:„Wer Erdolf näher kennt, weiß, daß das ausgeſchloſſen iſt. Wen hätte er denn auch dort drüben heiraten ſollen? Eine Schwarze vielleicht? Mir iſt das ſogar zweifelhaft, ob man ihn hier zu einer Ehe bekommen wird. Zeit wird es natürlich für ihn. Na, das wird ia alles die nächſte Zukunft bringen. Vergraben wird ſich Erdolf nicht auf Bärwalde.“ Auf den Geſichtern aller Damen lag eitel Sonnen- ſchein. Frau Profeſſor Frittmann zog höhniſche Mund. winkel. Sie kannte die geheimen Wünſche, trotzdem man dieſe Wünſche ſo ſorgſam verſteckt hielt. Mit kühnem waffen. lenkte ſie das Thema jetzt in ein anderes Fahr · er. ——— 2— 4 Georg Hagen blickte auf. Der Diener meldete ihm den Beſuch von Stiefmutter und Stiefſchweſter. Hagen war ſo erſtaunt, daß er im Augenblick keine Antwort 158 Dann aber ſagte er: Führen Sie die Damen her⸗ ei Frau Hagen ging mit ausgeſtreckten Händen auf ihn du.„Guten Tag, Georg; wir finden, daß wir uns nun ange genug von einander ferngehalten haben. Schließ. lich haſt du ja auch ganz recht gehabt: in eine junge Ehe paſſen keine anderen Menſchen mit hinein. Das haben wir eingeſehen. Wir haben deine Frau wiederholt im Theater getroffen. Wie jedoch heute die Verhältniſſe lie. gen, hatten wir keine Urſache, ſie am dritten Ort mit un⸗ ſeren Freundſchaftsbezeugungen zu überfallen. Wir kön. nen ja das bequemer hier in eurem Heim nachholen. Nun, wie geht es dir? Bißchen magerer biſt du geworden, aber ſonſt ſiehſt du gut aus. In unſerem kleinen Garten blühen die Roſen ganz prachtvoll; Frühroſen, die der Gärt⸗ ner mühſam gezüchtet hat. Wir wollten euch bitten, ſobald wie irgend möglich zu uns zu kommen.“ , Er ſagte kühl:„Gewiß, Mama, das iſt lieb von euch. Ich hatte aber in den letzten Tagen große Schmerzen, und da werden wir den Beſuch wohl einſtweilen verſchieben müſſen. Ich freue mich, daß ihr ſo blühend ausſeht; du vor allem, Irene, wirſt immer jünger.“ Es war eine kleine Bosheit von ihm, denn Irene ſah verwelkt und ſtark ge altert aus. g Irene ſtrahlte und drückte ihm die Hand. Er ſagte: „Aber, bitte, nehmt doch Platz. Macht es euch bequem. 415 iſt leider bei ihrem Vater oben. Dieſes Kaffeeſtünd⸗ chen am Dienstag läßt ſie ſich von niemandem rauben.“ „„„Du biſt aber dann allein,“ ſagte Frau Hagen ta⸗ delnd. Er wehrte lächelnd ab. „Wir haben das ſo vereinbart. Ich erledige während der Zeit Korreſpondenz; dabei würde ſich Fee dann doch nur langweilen.“ Jrene warf ihrer Mutter einen ſpöttiſchen Blick zu. Georg Hagen ſah es wohl, doch er lächelte auch weiterhin liebenswürdig. Bei ſich aber dachte er:„Was ſteckt denn eigentlich hinter dieſem Beſuch? Etwas ſteckt beſtimmt da⸗ hinter. Will Irene vielleicht heiraten und verſucht man einen Vorſtoß auf meine Mithilfe bei der Ausſtattung?“ Frau Hagen erzählte dieſes und jenes. Er hörte höf⸗ lich zu, obwohl ihn das meiſte nicht inkereſſterte. ö Irene lachte plötzlich hell auf und ſchlug die Hände zuſammen. f„Da hätte ich beinahe vergeſſen, dich zu fragen, ob du weißt, daß dein Freund Erdolf wieder hier iſt?“ Ihre waſſerblauen kalten Augen hingen mit glitzern der Wißbegierde an ſeinem Mund. Georg Hagen aber dachte verächtlich:„Aha!“ N Jetzt wußte er, welcher Urſache er dieſen liebens⸗ würdigen Beſuch zu verdanken hatte. Er ſagte:„Aber gewiß weiß ich das, liebe Irene. Er verkehrt ſogar in mei⸗ nem Hauſe! Wenn es dich intereſſiert, er kommt gewöhn⸗ lich Mittwochs zum Abendbrot und Sonnabends zum Muſikabend. Richtig, ihr kennt euch doch von früher. Er hat mich ſogar längſt nach dir gefragt.“ Irene ſtrahlte. Seoeorg Hagen lächelte und dachte an die Worte, die Hans von Erdolf über Irene geäußert: „Deine Stiefſchweſter hat mich früher intereſſiert; Ich habe mich manchmal gefragt, ob Irene Baudiſſin ein⸗ mal einen Mann bekommen wird. Sie war immer ein bißchen zu ſehr auf ihr eigenes liebes Ich und auf eine mich peinlich berührende Koketterie eingeſtellt.“ Irene ſchüttelte jetzt jugendlich⸗mutwillig den Kopf und wirkte dadurch lächerlich altjüngferlich. „Ja, natürlich, er wird ſich an das Gartenfeſt erin⸗ nern, wo ich zu Mamas größtem Entſetzen die bunten Lampen unbrauchbar gemacht hatte und dann die ganze Geſellſchaft im Finſtern ſaß, als die italjeniſche Nacht be⸗ ginnen ſollte.“ Irene lauerte auf eine Einladung— ver⸗ ebens. Ihr Stiefbruder lächelte nur harmlos. Nach einer eile ſagte er:„Ich kann leider gar nicht beſtimmen, wann wir euren liebenswürdigen Beſuch erwidern wer⸗ den. Jedenfalls danke ich euch, daß ihr kamt. Darf ich euch, eine kleine Erfriſchung anbieten laſſen?“ „Wir danken dir, doch wir müſſen leider jetzt gehen. Nicht wahr, Mama? Eine dringende Sache mit der Mo⸗ diſtin duldet keinen Aufſchub.“ Frau Hagen lächelte. „Allerdings, Georg; du wirſt ja derartigen Damen⸗ ſorgen nicht mehr ſo weltfremd gegenüberſtehen wie frü⸗ er.“ Er antwortete nicht. Er dachte daran, wie ungern ee mit Kleidern und Hutmoden etwas zu tun hatte. g Die Damen verabſchiedeten ſich jetzt. „Hoffentlich kommſt du doch am zwölften zu unſerer Geſellſchaft? Wir feiern Mamas Geburtstag im Kreis in ⸗ Sen Freunde. Grüße deine Frau herzlich, Georg,“ ſagte rene. 8 ö ö N Drei lnenschen Er nickte ihr zu. „Wenn es irgend möglich iſt, dann kommen wir.“ Irene zögerte einen Augenblick, doch die Minuten waren koſtbar. So ſagte ſie:„Weißt du, bei ſolchen Geſell. ſchaften fehlt es ſtets ein bißchen an Herren. Wie wäre es, wenn du deinen Freund mitbrächteſt?“ Sie ſah mit einem Ausdruck der Verlegenheit an ihm vorüber. Er lachte harmlos. Dann ſagte er:„Warum nicht, Irene? Erdolf iſt nur im Augenblick ſehr ſtark in An⸗ ſpruch genommen. Das alte, ſchloßartige Wohnhaus von Bärwalde wird vollſtändig renoviert. Soviel ich weiß, verkehrt er vorerſt nur bei uns. Aber ſagen will ich es ihm natürlich gern. Vielleicht kommt er doch.“ Irene lachte ſchelmiſch. „Na, und du? Willſt du uns nicht einladen?“ Er ſah ſie ruhig an. „Gern, Irene. Daran haben wir längſt gedacht. Doch ich lege das alles in die Hände meiner Frau. Sie allein beſtimmt unſer geſellſchaftliches Programm.“ Irene warf ihrer Mutter einen vielſagenden Blick zu, den Hagen aber nicht weiter beachtete. Die Damen verabſchiedeten ſich jetzt wirklich. Georg Hagen war allein; er lehnte ſich zurück und beſchattete die Augen mit der Hand. f „Sonnenmenſch!“ Merkwurdig, der Name fiel ihm plötzlich wieder ein. So hatte einmal der Oberſt von Saſſewitz Hans von Erdolf genannt. Ja, der alte Herr hatte wohl recht ge⸗ gehabt: Erdolf brachte Sonne und Frohſinn, wohin er auch kam. Alle Frauen liebten und begehrten ihn, die Män⸗ ner achteten ihn und ſuchten ſeine Freundſchaft. Wie ein Künſtler von der Natur begnadet war, ſo war auch Erdolf begnadet. Und Fee— ſie allein hätte eine Ausnahme machen ſollen? Er wußte, wie Fee verzweifelt gegen dieſe Liebe ankämpfte, die mit Allgewalt ſchon damals in Florenz von ihr Beſitz ergriffen hatte. Wie Erdolf dachte, wußte er nicht. Das Innenleben des Freundes lag ver · ſchloſſen vor ihm. Wenn es nicht gerade er geweſen wäre, nicht Hans von Erdolf, er hätte ſicher auf furchtbare Ge⸗ danken kommen müſſen. Doch Erdolf würde niemals hin⸗ ter dem Rücken ſeines beſten Freundes——— nein, Erdolf nicht. Der nicht! f Georg Hagen ſtöhnte; er verwünſchte das Schickſal, das Erdolf wieder in die Heimat geführt hatte. Oder war er, Hagen, ſelbſt ſchuld? Warum mußte er Erdolf veranlaſſen, nach Florenz zu kommen? Er, der von der deutſchen Frau ſo gut wie entwöhnt war, kam und ſah die blonde Schön⸗ heit Fees, war täglich mit ihr zuſammen unter Italiens blauem Himmel, und die Schwüle der Abende, an denen man plaudernd beiſammen ſaß, legte ſich ſinnverwirrend auf ſie alle drei. War es ein Wunder, wenn auch Erdolf vergeſſen hätte, daß es die Frau des Freundes war? Wenn er nun Fee liebte? Die überſtürzte Arbeit auf Bärwalde, die Renovierung der dortigen Räume, der überflüſſige Neubau verſchiedener Wirtſchaftsgebäude— war das alles nicht am Ende doch nur ein Vergeſſenſuchen? Georg Hagen gruveite wener, marrerte ſich mit Vor- ſtellungen, die er doch im nächſten Augenblick ſchon wie⸗ der verwarf. Fee durfte ihn nicht verlaſſen, er wollte ja nichts von ihr, aber auch ein anderer durfte ihre köſtliche, liebreizende Jugend nicht beſitzen— ſelbſt Erdolf nicht!“ Hagen ſchrak zuſammen. Wohin verirrte er ſich? Erhaben über jeden ſchwar⸗ zen Verdacht ſtanden die zwei Menſchen, die ihm die lieb⸗ 50 auf Erden waren. Dieſe zwei Menſchen wollte ſeine wahnſinnige Liebe durch einen Verdacht beſchmutzen? Draußen erklang ein leichter Schritt. Hagen ſtarrte mit brennenden Augen auf die Tür. Da wurde dieſe ge⸗ öffnet und Fee kam herein, trat zu ihm, ſchmiegte den blonden Kopf an ſeine Schultern. „Papa läßt herzlich grüßen und er würde morgen Abend bei der Partie beſſer aufpaſſen. So leicht wirſt du ihn nicht wieder ſchachmatt ſetzen! Uebrigens— war ich zu lange, Georg?“ Seine Hand ſtrich über die ihre. „Nein, Fee; obwohl ich dich natürlich am liebſten immer um mich hätte, ſo geht das ja aber doch nicht. Aber ich hatte Beſuch— rate!“ Der feine Kopf zuckte empor. In den Augen war eine leuchtende Frage. Wer war bei dir?——— dein—— Fpreund?“ „Nein, Fee. Mir wäre ſein Beſuch allerdings liever ee Mutter und Irene waren hier!“ 7 ſo—“ Tees Stimme verriet die Enttäuſchung. Dann aber ſetzte ſie hinzu: „Aber das iſt ja erfreulich, Georg. Ihr habt euch wie der verſöhnt?“ „Ja und nein. Sie kamen wohl hauptſächlich deshalb, weil ſie Hans von Erdolf durch uns in ihr Haus ziehen möchten. Irene ſcheint ſich ſehr für ihn zu intereſſieren. Sie kennt ihn ja von früher her.“ Fee ſah ihren Mann an, ungläubig angſtvoll: „Sie kennt——— ihn von früher her? Sie—— lieben——— einander?“ „Nein, Fee. Die Zuneigung beſteht nur auf Irenes Seite, das weiß ich genau.“ 505 ſagte nichts. Doch die felternde Angſt ſchwand aus ihren großen, grauen Augen „Da wird Fräulein Irene doch nun enttäuſcht wer⸗ den, ſelbſt wenn du eine Vermittlung übernimmſt,“ ſagte ſie. Ihre Stimme klang ruhig. Er nickte. „Ja, das wird ſie allerdings. Ich kenne Erdolfs Ge. ſinnung ihr 1 genau.“ Tee ſtrich die Locken aurück. Roman von Gert Rothberg „Barf ich dir deute vorleſen, Georg?“ fragte ſie unvermittelt. Er ſah ſie liebevoll an. „Ich bitte dich darum. Doch zuvor müſſen wir ſchon noch einmal das vorige Thema anſchneiden: Mama und Irene erwarten wohl zunächſt eine Einladung zu uns—“ Sie ſah ihn hilflos an. Er ſagte beruhigend: „Meine Angehörigen wiſſen, daß ſie dir mit groß ⸗ ter Hochachtung entgegenkommen müſſen. Sie wiſſen auch, daß mir deine Wünſche heilig ſind— wenn du es nicht willſt, dann werden die Damen nicht kommen!“ Fee ſtreichelte ſeine Hand. „Ich bin einverſtanden, Georg. Es war mir nich recht, daß eine Mißſtimmung zwiſchen dir und deinen An gehörigen beſtand. Wir wollen ſie recht oft einladen, wenn ſie ſich bei uns wohlfühlen!“ Nein, Fee, ab und zu genügt vollkommen. Mir 1 der Frieden unſeres Hauſes viel zu heilig, um——“ Er brach ab und ſah ſie prüfend an. „Du ſiehſt ſo blaß aus, Fee! Eigentlich müßteſt d im Sommer irgendwohin. Ueberlege dir das einmal. E gibt ſo viele Erdenfleckchen, die du noch nicht kennſt—!“ Sie wehrte erſchrocken ab: 8 „Nein, das koſtet viel zu viel. Erſt der herrliche Auf⸗ enthalt in Florenz, und jetzt ſchon wieder fort? Nein— ich laſſe dich auch nicht allein!“ Er glattete die Becke auf ſeinen Knien. Plötzlichf fragte er: „Hat Erdolf eigentlich verſprochen, am Samstag- ſabend zu kommen?“ f Fees Augen irrten ſcheu an denen ihres Mannes vorüber. „Herr von Erdolf wollte kommen, wenn es ihm irgend möglich ſei.“ f Hagen hörte auf die junge Stimme, die das leiſe Zit tern nicht zu verbergen vermochte. N Fee ging ein paar Schritte bis zum Blumentiſch und ordnete die Pflanzen. Hagen ſah ihr nach, dann ſchloß er die Augen. Schwer laſtend bina das Schweigen zwiſchen ihnen. g Fee kam zurück, ſetzte ſich zu ihrem Mann und griff nach einem Buch. Sie wartete noch ein Weilchen— ihr Blick ſtreifte Georg. Heute fiel es ihr ganz beſonders auf, wie leidend er ausſah: die krankhaft weißen Hände lagen nebeneinander auf der Decke, und Fee ſah im Geiſte zwei ſchöngeformte, kraftvolle, braune Hände, die ihre Hände damals in Florenz einmal ſo heiß und zärtlich gedrückt 55 und ſeitdem nun ſo fremd und kühl ſich in die ihren egten. Fee kniete plötzlich vor ihrem Mann und drückte den blonden Kopf an ihn. l „Hilf mir doch, Georg, o hilf mir! Mir iſt ſo bange wie vor einem Unheil, das ſchon irgendwo lauert, um mich zu zerſchmettern!“ g Seine Hände legten ſich ſanft um ihr Geſicht, hoben es in die Höhe. „Ich will mich ſicher nicht in dein Vertrauen drän⸗ gen, Fee. Doch wenn du einmal einen Menſchen brauchſt, dann komme zu mir. Ich bin dein beſter Freund, vergiß das nie!“ Fee ſah ihn an, dann ſagte ſie leiſe: „Das will ich nie vergeſſen. Georal“ 9. Kapitel. „Es wäre mir eine große Freude, Hans, wenn du ab und zu mit Fee zum Tennis gehen könnteſt. Sie inter⸗ eſſiert ſich ſehr dafür, und du warſt doch früher ein 2 Spieler. Ich fürchte, daß meine Frau ſich manchmal lang weilt: es wäre doch ſchließlich auch ganz logiſch.“ Georg Hagen ſchaute lächelnd auf den Freund, der ihn forſchend anſah. In Erdolf ſtürmte es. Warum mußte Hagen ihm die Pflicht der Treue ſo ſchwer machen? War er denn blind gegen den Zauber, den Fee auf einen Mann ausübte? 25 85 er nichts? War er der Liebe ſeiner Frau ſo icher? ö Sein Schweigen war auffällig, alſo mußte er ant; worten. Er richtete ſich auf. f „Natürlich, Georg, gern. Hat deine Frau früher be⸗ reits dem Tennisſpiel gehuldigtz⸗ ä Kühl, nebenſächlich klangen die Worte. Hagen ſchüttelte den Kopf. 1 „Nein, Hans. Fee war ganz arm, als ich ſie heira⸗ tete. Dir kann ich es ruhig ſagen. Profeſſor Altou war nicht in der Lage, ſeiner Tochter auch nur die armſeligſte Zerſtreuung zu gönnen. Und Tennis iſt doch gewiß nicht der billigſte Sport. Fee lebte ganz zurückgezogen. Sie kannte auch aus der Geſellſchaft niemand. Sie verlor die Mutter ſehr früh. Das mag ſchuld an allem ſein. Eine Frau verſteht wohl doch noch beſſer, trotz Armut die frü⸗ heren Beziehungen aufrechtzuerhalten. Altou aber hatt ſich. völlig verbittert. aanz und gar von allem abgewandt. Erdolfs Hände umkrampften die Lehne des Seſſels Die Grundlage dieſer Ehe ſah er plötzlich klar und deut lich vor ſich, eine Grundlage, unter der Fees Glück be graben lag. Arm war ſie geweſen! Deswegen alſo, des. wegen! a Gewaltſam unterdrückte er das Gefühl, das in ihm langſam heraufkroch und gegen den Freund gerichtet war. Hatte der nicht anders helfen können? Da ſtand vor Erdolf ein gehäſſiges Etwas in ſeiner ganzen rieſenhaften Größe, ein Etwas, das ſich üble Nach⸗ rede nennt. Einen Mann, der einem jungen Mädchen gu, bezeichnet die Welt gar zu gern mit einem häßlichen amen. Fortſetzung folgt) Ent ſſe wer die und Han per es Das über Die 11 ſchn coder Geſt Han die wer flug gem band bc deu uns, volle tauſe werd die wehr bäuf Und Mal. Tilm des lung das Hank ſie i lunſ — n berg 1 gte ſe it ſchn mn und ung— t 95 0 en a 5 nig ir bn 10 „ denn 0 tet hu nul. E t— 1 0 in Jülich nstag⸗ daes wal e 10 0 10 She ö f — iht s guf, lagen e zwei Hände tüdt ihren ie bange t, um ben i nuchſt, dergiß m du inter⸗ noſer lang · „ der ö ihm blind übte? 1 f ant t he⸗ 1 daß jeder nur über den Das Handwerk iſt die Seele alles Schaffens. Letzten Endes iſt jeder Menſch ein Handwerker, weil es des Men⸗ ſchen Hand geweſen iſt, die unſere Gedanken zur Tat werden ließ, weil es die Handfertigkeit der Menſchen war, die ſie befähigte, die Welt zu beherrſchen, ſich alles untertan und nutzbar zu machen. Im weiteſten Sinne aber iſt das Handwerk der Urgrund aller Kultur. 2 Immer wieder werden wir von der Fülle des hand⸗ werklichen Schaffens überraſcht. Wieviel Handwerke mag es geben, die allein berufsorganiſatoriſch erfaßt werden? Das amtliche Verzeichnis der Handwerksgewerbe umfaßt über 70 Handwerkszweige mit rund 200 Handwerksſparten. Die meiſten Handwerksberufe ſind uralt. Wir brauchen nur an den Töpfer zu denken und an ſein Werkzeug, die Töpfer⸗ ſſcheibe, die ſich nun ſchon durch die Jahrtauſende dreht, oder an den Schmied, den die Sage zum Beiſpiel in der Geſtalt Wieland des Schmiedes verewigt hat. Manche Handwerke fallen der Vergeſſenheit wieder anheim, wie die Feilenhauer oder die Peitſchenmacher. Andere Hand⸗ werke entſtehen im Fortſchritt der Zeit, um nur den Segel⸗ flugzeugmacher zu nennen. Allem Handwerk aber iſt es uralten Zweiklang der andwerklichen Berufsausbildung— Lehrling und Geſelle — zur Meiſterſchaft gelangen konnte, zu einem Schöpfer höchſter Wertarbeit, deren Erzeugniſſe zugleich ſtolze Zeugen deutſchen Fleißes und deutſcher Kultur ſind. Die Ausgrabungen der jüngſten Gegenwart beweiſen uns, daß ſchon Jahrtauſende vor Chriſti Geburt wunder⸗ volle Handwerksarbeit geleiſtet wurde, aber erſt vor etwa tauſend Jahren begannen die Handwerker, ein Stand zu werden und vor einem halben Jahrtauſend etwa blühten die deutſchen Städte des Mittelalters im Glanze ihrer wehrhaften Handwerkerzünfte. Alte Dome und Bürger⸗ häuſer ragen aus dieſer Zeit als ewige Zeugen empor. Und aus dem Handwerk wuchs die erhabene Kunſt des Malers Albrecht Dürer, des Stein⸗ und Holzbildhauers Tilman Riemenſchneider, des Bildhauers Adam Krafft oder des Erzgießers Peter Viſcher. Dieſe wunderbare Entwick⸗ lungs- und Blütezeit des Handwerks erſtreckt ſich bis in das ſechzehnte Jahrhundert, um dann immer mehr be⸗ ſchleunigten Niedergang zu erleben, der erſt im deutſchen Handwerk der Gegenwart aufgebalten worden iſt. Und an dieſen Handwerkern der Gegenwart erleben wir, daß ſie in ihren beſten Vertretern die hohe deutſche Handwerks⸗ kunſt über die Zeiten des Verfalls hinweg gerettet haben. Immer hat es Handwerker gegeben, die wußten, daß keine Maſchine der Welt zur gleichen Beſeelung des Werk⸗ ſtoffes führen konnte wie das Wirken der feinnervigen Hand eines Meiſters. Ja, auch da, wo die Maſchine dem Handwerker heute in weitem Maße dienen muß, gibt ihr 7 Vo falls erſt die Beſeelung. Tretet einem Töpfer, ſeht einmal dem wie herrlich es iſt, als Meiſter freude förmlich ausſtrahlt. Und bauer an ſeiner Arbeit ſitzt, lauſcht er bei ſeinem Schaffen bereits dem künftigen Ton des werdenden Inſtrumentes. Mit welcher Sorgfalt hat er nach alten Hölzern für die Geige geſucht. Um die Wöl⸗ bung der Decke und des Bodens, um den richtigen Sitz des Stimmſtockes, um die rechte Miſchung des Lackes weben Geheimniſſe, die die Meiſter noch heute ſorgfältig hüten, und Geheimniſſe alter berühmter Geigenbauer, wie der beiden italieniſchen Mei⸗ ſter Amati und Stradivarius, ſind heute noch nicht reſtlos ent⸗ ſchleiert worden. Was iſt ein Glas? Ein Hand⸗ werklicher Maſſenartikel, wenn wir an die einfachen Waſſergläſer in unſerem Küchenſchrank denken. Aber was kann alles aus dem ſpröden Stoff Glas werden in der Hand eines meiſterlichen Glasbläſers, oder in der Hand der Glasſchleifer? Wenn wir dem Meiſter Benna, einem der wenigen Glasgraveure zuſehen, die dieſe hohe Kunſt noch verſtehen, dann wird die Schönheit des meiſterlichen Schaffens zur künſt⸗ leriſchen Offenbarung. Es gibt über⸗ haupt kein Handwerk, das nicht vom Können zur Kunſt vorgeſchritten wäre, ſelbſt dort, wo das Handwerk unſere primitivſten Bedürfniſſe, den Hun⸗ ger, ſtillen will. Hier das derbe Bauernbrot in ſeiner geſunden Zweck⸗ mäßigkeit, dort das kunſtvolle Werk einer Geburtstagstorte. Welch ein Weg handwerklicher Entwicklung vom Grobſchmied zum Goldſchmied? Wenn das Handwerk untergeht, geht auch das Können verloren. Das Handwerk iſt der ewige Quell für die hervorragendſten Facharbeiter. Es wird getragen von einer alten Tradi⸗ tion und feierlichen Bräuchen. Jeder Handwerker findet aber in ſeinem Handwerk auch ſeine berufliche Heimat, die er hochhält, wie der Bauer ſeinen Acker. Der Handwerkerſtand iſt nicht etwa ein Stand, der hinter den an⸗ deren Wirtſchaftsgruppen zurückſteht. Im Gegenteil: Mit 1652 751 Be⸗ trieben, mit rund 2 100 000 Geſellen, Angeſtellten und Arbeitern ſowie 588 000 Lehrlingen ſtellt es einen ge⸗ waltigen Faktor im deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben dar, zumal mit den über zwei Millionen Familienangehörigen, die im Handwerk mit tätig ſind, über ein Achtel unſeres Volkes durch das Handwerk ihre Nahrung findet. Die Bedeutung des Handwerks für unſer Volksleben und unſere Volkskultur Links: von einem Feilenſtrich e n Das Hancuerh, cdlie Seele dle Arft 4 ö das Fingerſpitzengefühl deſſen, der ſie bedient, eben⸗ ſeiner Hände zu, wie er jeden Druck beherrſcht, wie unter ſeinen Händen der Ton lebendig wird, Form und Schönheit gewinnt, und ihr werdet erkennen, Arbeitsprozeſſes zu ſtehen, wie die nichtmechaniſierte Arbeit des Handwerkers Schaffensluſt und Arbeits- Handwerksarbeit. Ein Bucheinband, angefertigt. Rechts; Der letzte Büchſenmachers. Schafen cles Meloless 1 e geht jedoch über dieſe Zahlen noch hinaus, zumal die 1 geſunden Lebensgrundſätze der alten Zünfte in neuem 1 Geiſte zur Geltung gebracht werden. 1 Dieſer ſozialen Bedeutung des Handwerkerſtandes, di⸗ 1 noch durch die Tatſache erhöhi wird, daß es ſich meiſt um 4 kleinere und mittlere Betriebe handelt, ſteht die kulturelle 10 ebenbürtig zur Seite, denn letzten Endes ſtammt alles, was unſerem Heim Kultur und Schönheit verleiht, aus 10 guter deutſcher Handwerksarbeit. Wir ſind es uns nur nicht 1 immer bewußt, daß der äußere Menſch vom Scheitel bis 1 zur Sohle, ebenſo wie ſeine Um⸗ 10 gebung, im weiteſtgehenden Sinne g vom Handwerker geformt wird. Jh. doch einmal ein bei feinen Arbeitsſpiel im Mittelpunkt des wenn der Geigen⸗ Links: Das Gravie⸗ ren einer Silberſchale. — Handfertigkeit und künſtleriſches Empfin⸗ den zeichnen den 5 Graveur aus. O ben: Der Modelltiſchler. Ein Handwerks- beruf, der im allgemeinen we⸗ niger bekannt iſt. Rechts: Mei ⸗ ſter Benna, der letzte Glasgra⸗ veur. In ſeiner Hand eins der koſtbarſten Stücke ſeiner Werkſtatt eine kunſtvoll gravierte Vaſe. Das iſt Meiſter des — Phoko: Henſchke(J), Maeſchke⸗M. e 2 N e „ N r —— 1 Bunte Tageschrontt Todesfahrt auf dem Mokorrad Saarlautern. Am Sonntag vormittag ereig⸗ nete ſich hier ein ſchweres Motorradunglück, dem der verheiratete Hüttenarbeiter Adolf Tining aus Wallerfangen zum Opfer fiel. Mit drei Kameraden, einem auf dem Sozius⸗ ſitz und den beiden anderen im Beiwagen, be⸗ fand ſich T. mit ſeiner Maſchine auf dem Heimweg von einer Ausfahrt. Aus noch nicht geklärter Urſache kam T. mit ſeiner Maſchine zu weit auf die rechte Straßenſeite und kannte gegen zwei Bäume, wobei zwei ſeiner Begleiter von der Maſchine herunterflogen. Die Maſchine prallte dann noch gegen einen drit- ten Baum, wobei der Führer der Maſchine ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bereits beim Eintreffen des von einem der Mitfahrer her⸗ beigerufenen Autos geſtorben war. Von den Mitfahrern wurde nur einer am Arm leicht verletzt. Vom Laſtwagen tödlich überfahren Zweibrücken. Im benachbarten Einöd ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Von der Verbindungsſtange eines ſchweren Laſtkraft⸗ wagens mit Anhänger ſprang der 28jährige Albert Kirſch aus Rheinheim während der Fahrt ab, vermutlich weil er zum Bahnhof wollte, um nach ſeinem Wohnort zu fahren. K. kam entweder zu Fall oder nicht ſchnell ge⸗ nug vom Anhänger weg. Er geriet unter den Anhänger und wurde von deſſen beiden rechten tädern überfahren. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde der Verunglückte in das Zweibrücker Krankenhaus eingeliefert, wo er noch in der Nacht geſtorben iſt. Opfer einer Unſitte Mannheim. Auf der Luzenbergſtraße kam am Samstag ein 16 Jahre alter Radfahrer, der ſich an einen Straßenbahnzug anhängte und mitziehen ließ, plötzlich zu Fall und ſchlug ſich am Trittbrett des Straßenbahnwagens ſo heftig auf den Kopf auf, adaß er mit einem ſchweren Schädelbruch in das Kranken- haus eingeliefert werden mußte. Nicht auf den fahrenden Zug ſpringen! Saarbrücken. Am Freitag, den 27. Mai, wollte im Neunkirchener Hauptbahnhof um 6.33 Uhr ein penſionierter Bergmann aus Neunkirchen auf einen fahrenden Perſonenzug ſpringen. Das mißlang aber. Der Mann fiel zwiſchen Trittbrett und Bahnſteigkante und erlitt dabei eine Quetſchung des linken Knie⸗ gelenkes. Der Verletzte befindet ſich zur Zeit noch im St. Joſephs⸗Krankenhaus in Neun⸗ kirchen. Durch die Falltüre in den Keller geſtürzt Baumholder. In einer Gaſtſtätte in Baum⸗ holder wollte ein Serviermädchen nach Beendi⸗ Ming der Arbeit hinter dem Schanktiſch einen antel vom Kleiderhaken abnehmen. Dabei 5 die Falltüre, die zum Keller führt, unter en Füßen des Mädchens plötzlich nach. Das Mädchen ſtürzte in die Tiefe und wurde erheb⸗ lich verletzt. Wieder ein Kind verbrüht Bad Wimpfen. In einem unbewachten Augenblick fiel das ziveijährige Kind einer Ar⸗ beiterfamilie in Bad Wimpfen im Tal im Hausflur der Wohnung in einen Waſchbottiſch mit heißer Waſchbrühe. Am nächſten Tage ſtarb das Kind an den ſchweren Brand⸗ wunden. Durch ſcheuende Pferde getötet Mannheim. Auf der Gemarkung Wallſtadt verunglückte am Samstag ein 69 Jahre alter Mann aus Heddesheim tödlich, als er die ſcheu gewordenen Pferde eines Ge⸗ ipannes anhalten wollte. Erdbeben aufgezeichnet Heidelberg. Ein mittelſtarkes Fernbeben wurde am Freitagabend in der Zeit von 22 Uhr 26 Minuten 16 Sekunden bis gegen 22 Uhr 36 Minuten von dem Seismograpb der Königs⸗ ſtuhlſternwarte aufgezeichnet. Die Aufzeichnun⸗ gen ergaben eine Entfernung von ungefähr 1500 Kilometer. Empfang der italieniſchen Fechter im Römer Frankfurt a. M. Die italieniſchen Fechter und die Abordnung der faſchiſtiſchen Miliz unter Führung des Generalinſpekteurs Tara— bini, die ſeit einigen Tagen in Frankfurt wei⸗ len und die am Freitag abend gegen die Fech⸗ ter der SA.⸗Gruppe Heſſen einen Fechtwett⸗ kampf ausgetragen hatten. wurden am Sonn⸗ tag abend im Frankfurter Römer von Ober⸗ bürgermeiſter Staaatsrat Dr. Krebs empfan⸗ gen. Wegen Deviſenvergehen feſtgenommen Lörrach. Der frühere Rechnungsdirektor der Stadt Lörrach, Johannes Pfeffer, wurde wegen ſchweren Vergehens gegen die Deviſen⸗ beſtimmungen in Haft genommen. Es handelt ſich hierbei um Deviſenſchiebungen, die auf das Jahr 1934 zurückgehen. Der Betrag der nach der Schweiz verſchobenen Gelder hat nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen die Höhe von rund 10 000 Mark erreicht. In dieſer Angelegenheit ſind im Bayeriſchen noch zwei andere e verhaftet worden, darunter ein früherer Schulkamerad des Pfef⸗ fer, in deren Auftrag und mit deren Einver⸗ ſtändnis er dieſe Schiebungen begangen hatte. Pfeffer, der Ende der öoer Jahre ſteht, und in der Syſtemzeit in Lörrach in Zentrumskreiſen eine führende Perſönlichkeit war, war im Jahre 1933 wegen politiſcher Unzuverläſſigkeit aus ſeinem Amt entlaſſen worden. Tödlicher Unfall beim Ueberholen Birkenfeld. Auf der Straße bei Nohfelden wollte der 24 Jahre alte Peter Klein aus Neunkirchen mit ſeinem Motorrad einen Per⸗ ſonenwagen vor einem entgegenkommenden Laſtauto überholen. Es war aber ſchon zu ſpät und er geriet zwiſchen die Fahrzeuge. Von dem Laſtwagen wurde er erfaßt und mit Wucht gegen den Perſonenwagen geſchleudert. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus Birkenfeld er la g. Ein Rehbock ſprang ins Schotten. Auf d 1 Motorrad r abendlichen Heimfahrt mit dem Motorrad ſprang einem jungen Mann aus Ulfa ein durch den Lichtſchein der Motor⸗ radlampe geblendeter Rehbock in die Maſchine. nd er Rehbock tot auf der Un⸗ liegen blieb, mußte der Motorrad⸗ e P de mit fahrer allerlei Knochen⸗ und Rippenbrüchen ſowi einer„ Gehirn— erſchütterung ſchwer letzt dem Schottener Krankenhaus zugeführt werden. Tödlicher Sturz von der Kellertreppe Nüdesheim a. Rh. Das Opfer eines bedauer⸗ lichen Unfalles wurde die im 69. Lebensjahre ſtehende Frl. Sophie Schmoll(Rüdesheim). Bei einem Gang in den Keller tutſchte Frl. Schmoll auf der ſteilen Treppe aus und ſtürzte in den Keller. dem Fall zog ſie ſich ſchwere Kopfverletzungen zu. denen ſie am anderen Tage im Rüdesheimer Krankenhaus erlegen iſt. 55 Bei Die böſen Nachbarn Ludwigshafen. Am 27. Mai gegen 21 Uhr gerieten zwei Nachbarsfamilien im Stadtteil Oggersheim in Streit, in deſſen Verlauf ſich die Eheleute H. vor die W Ihnungstüre der Eheleute N. begaben und mit Schürhaken ge⸗ gen die Tür der Familie N. ſchlugen. Sie for⸗ derten die Eheleute N. auf, herauszukommen. Plötzlich öffnete ſich dann auch die Tür und der Ehemann N. ſchlug mit einer Garten⸗ hacke auf H. ein, ſodaß dieſer zu ſammen⸗ b f brach und mit einer ſehr ſchweren Kopfver⸗ letzung in das Städtiſche Krankenhaus Lud⸗ wigshafen eingeliefert werden mußte, wo er hoffnungslos darnieder liegt. Der Tã⸗ ter wurde feſtgenommen und dem Amtsgericht Ludwigshafen vorgeführt. Die polizeilichen und gerichtlichen Ermittlungen ſind eingeleitet. koſchler Handkes⸗Jeſcht Landau. Das Loſchter Handkes⸗Feſcht. das des ſchlechten Wetters wegen vom vorigen auf den geſtrigen Sonntag verlegt worden war, wurde zu einem vollen Erfolg: die Verlegung hatte ſich gelohnt. Wenn auch das Wetter des letzten Maienſonntags nicht gerade ideal geweſen iſt, ſo war es erfreulicher⸗ weiſe doch am Nachmittag frei von Regen und ſo konnten alle die Freunde des Loſchter Hand⸗ kes⸗Feſchtes zum feſtlichen Maiblumenwald kommen, um dort mit allen Freuden das be⸗ kannte Volks⸗ und Heimatfeſt zu erleben. Sie kamen in hellen Scharen, viel mehr als ſonſt. Schätzungsweiſe waren es 8 000 Beſucher. und dieſe erlebten den Höhepunkt der Handkes⸗ Feſchte. Der Feſtzug zum Maiblumenwald, das ganze Tun und Treiben dort und insbeſondere die Prämiierung der ſechs beſten„Handkes⸗ dricker“ waren Höhepunkte des feſtlichen Ge⸗ ſchehens. Daneben gab es noch Volksbeluſti⸗ gungen aller Art. Die Edenkobener Trachten⸗ gruppe wie auch die Kapelle der 104er ernteten für ihre Darbietungen reichen und verdienten Beifall. Daß die„gedrickten“ 8000„Handkes“ alleſamt verkauft wurden und auch alle ſon⸗ ſtigen Speiſen ausverkauft waren, mag zur Ge⸗ nüge beweiſen, wie der Umſatz und auch die Feſtſtimmung geweſen ſind. So darf auch dieſes „Handkesſeſcht““ das zum erſten Male rom KdF.⸗Kreisamt Speyer gemeinſam mit den Ge⸗ meinden Ober- und Nieder⸗Luſtadt durchgeführt wurde, als ein würdiger Nachfolger der bis⸗ herigen„Handkesfeſchte“ verbucht werden. Blick in den Gerichtsjaal Unlauterer Wettbewerb oder Werkſpionage ſw Offenbach. Vor dem Darmſtädter Gericht ſtanden als Angeklagte wegen unlauteren Wett- bewerbs die beiden Offenbacher Karl W., geb. 1895 und Richard W., geb. 1890, die in kleinem Umfang Lederwaren herſtellen, ferner Franz und Karl A. Vater und Sohn, 49 bzw. 18 Jahre alt, aus Solln bei München, wo der Ael⸗ tere in einer Kunſtlederfirma mit Anſtreicher⸗ arbeiten, der Sohn als Lehrling beſchäftigt waren. Eines Tages kam W., der auch einmal kurze Zeit in Solln tätig war, zu Richard W. und eröffnete ihm, er habe eine Erfindung auf dem Gebiet der Kunſtlederfabrikation und ⸗Preſſerei gemacht, die ſie beide zuſammen aus⸗ beuten könnten, wenn ſie einen Geldgeber fän⸗ den. Da nach dem Ergebnis der Vorunter⸗ ſuchung Richard W. ſich bereit erklärte mitzu⸗ machen, ließ ſich Karl W. Rezepte von den bei⸗ den A. beſorgen. Karl W. ſoll übrigens meh⸗ rere Jahre in Nußland gelebt und in Deutſch⸗ land wegen kommunſſtiſcher Betätigung be⸗ ſtraf ſein. Er behauptete nun, er habe die Rezepte aus Solln gar nicht verlangt, ſondern ſie ſelbſt aus Büchern zufammengeſtellt. Der ältere A. gibt an, was er nach Offenbach ge⸗ ſchickt habe, ſeien überhaupt keine Betriebs⸗ geheimniſſe(außer Rezepten waren es auch zederproben). Dagegen ſpricht allerdings, daß bei Karl W. Briefe von A. gefunden wurden — andere hat er anſcheinend vernichtet—, in denen er aufgefordert wurde, die Schreiben und den Inhalt der Sendungen zu beſeitigen. Un⸗ ter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurden Sach⸗ verſtändige gehört. Die Plaidoyers zogen ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hin, ſo daß das Urteil noch ausſteht. Das Urteil im Offenbacher Prozeß ſw. Darmſtadt. In der Verhandlung vor der Großen Straflammer gegen die beiden Offenbacher Carl W. und Richard W. ſowie Franz A. und deſſen Sohn aus Solln b. Mün⸗ chen, die gemeinſam Rezepte von Kunſtleder aus einer Sollner Fabrik ver⸗ wendet bzw. geliefert haben, verkündete das Gericht am Freitag in ſpäter Abendſtunde fol⸗ gendes Urteil: Carl W., der vorbeſtraft iſt, erhält ein Jahr drei Monate, Franz A. ein Jahr Gefängnis. Erſterem werden 8 von 8 Monaten Unterſuchungshaft angerechnet, letz⸗ terem 6 Monate. Beide müſſen als Geſamt⸗ ſchuldner der Sollner Firma 1000 RM. Buße zahlen und dürfen drei Jahre lang den Beruf als Kunſtlederherſteller nicht ausüben. zur Herſtellung Richard W., der die von A. durch W. gelie⸗ f 5 9 05 5 ferten Rezepte, zur Herſtellung von 500 m Kunſtleder verwendet hatte, wovon 100 m verkauft wurden, ſuchte glaubhaft zu machen, daß er von der Herkunft der Rezepte nichts an⸗ deres gewußt habe, als daß ſie eine Erfin⸗ dung des W. ſeien. Er wurde ebenſo wie der Sohn von A., der die Rezepte aus der Soll⸗ ner Fabrik mit nachhaus genommen hatte, angeblich um eine Kalkulation aufzuſtellen, mangels Beweiſes freigeſprochen. Ein 70jähriger Heiratsſchwindler. Frankfurt. Vor dem Einzelrichter ſtand ein faſt 70jähriger Angeklagter, der auf dem Ge⸗ biet des Betruges zu den alten Praktikern ge⸗ hört. Ein 69jährige Witwe wurde für ihn zu einem dankbaren Objekt. Er nutzte die Gut- gläubigkeit der Frau auf alle mögliche Arten aus und entlockte ihr 250 Mark. Als er das Geld hatte, machte er ſich über die Frau noch luſtig. Der Einzelrichter verurteilte den Ange⸗ klagten wegen Rückfallbetrugs zu vier Mona⸗ ten Gefängnis „Billiger Zement“ Pforzheim. An drei Tagen des Monats März ds. entwendete der 33 Jahre alte verheiratete und wiederholt vorbeſtrafte Wilhelm Hollſte in in Wilfer⸗ dingen und der gleichfalls verheiratete 30 Jahre alte Ludwig Roß wag in Singen nach Feierabend aus Güterwagen auf dem Bahnhof Wilferdingen im ganzen 22 Sack Zement verſchiedenen 2 98. im Werte von 50 RM. Das Baumaterial war für die Reichsautobahn beſtimmt. R. wollte ſich ein Häuschen bauen und beſprach ſich mit H., wie er zu„Abfallzement“ kom⸗ men könne. Hollſtein wußte als Rollkutſcher eines Speditionsgeſchäftes Beſcheid und machte „günſtiges Angebot“. Beide verſtanden ſich von vornherein gut, und Hollſtein kamen die 17 RM., die er für den geſtohlenen Zement er⸗ löſte, gut zuſtatten, denn er lebte über ſeine Verhältniſſe. Die Güterwagen wurden durch Entfernen der Sicherungsplomben geöffnet. In der Hauptverhandlung verſuchte einer dem andern die Schuld in die Schuhe zu ſchie⸗ ben, allein das Gericht war von der Täter— ſchaft der beiden Angeklagten überzeugt und verurteilte ſie wegen fortgeſetzten teils einfa⸗ chen, teils ſchweren Diebſtahls ſowie wegen Verwahrungsbruchs zu Freiheitsſtrafen: Holl⸗ ſtein zu 1 Jahr 3 Monaten und Roßwag zu 6 Monaten Gefängnis. Marklberichle f Mannheimer Produkten. Weizen: 75/77 Kg. X) Falz. preiſe, ges. tr. Durchſchn. n exkl. 11— Preisgebiet We 14, per 1. April bis 31. Juli 19 RM. 20.70, We 15 20.80, W 16 20.90, W 17 21.00, W 19 21.30, W 20 21.50, Ausl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge für 1 Kg über Durchſchn. 0.15 RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.90, für 3 Kg. 0.40 RM. Abſchläge je Kilo 20 Pfg. Roggen: 69/1 Kg,&) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Veſchalfenb. exkl. Sack,. R 14, per Maſ Idas. 18.80 Rin. R Js is. 90, R 18 19.30, R 19 19.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge für 1 Kg. über Durchſchnitt 0.07½ p 100 095 für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg 0.22 ½ RM. 0 erſte: 59/60 Kg. x) Feſtpreiſe, gel tr. Durchſchn. Beſchaffenh. epkl. Sack, hreisgebh, G Je deß, Mai 1086 18 0, G8 1740, G9 17.30, G 11 17.60, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ gerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis 15 2.00 RM. p. 100 Kg. ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeu⸗ gerſtation je nach Preisgebiet RM,. 20/22 p. 100 Kg. K* Raps, inl ab Station 32.00 RM., Mais mit ack—.—. Re 46/40 Kg. X): Jeſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh, exkl Sack. H, per 1. März bis 31. Mai 1938 16.90, H 14 1740,§ 7 17.70, Ausgl. pl. 40 Pfg. hafer Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM. 2.00 p. 100 Kg. Mühlennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 4086, Preisgeb. W! 10.60, W 15 10.65, W 16 10,20, W575, Wi 10.00, W 20 11.00, Weſzenvollkleie pl. RM. 0.50, Roggenkleie ab 15 8. 1996, Preisgeb. N14 12 R 15 1 3 e R N pl 30 Pfg., dazu g. Vermittlergebühr. Roggen⸗ vollkleie pfl. RM. 1.00. Gerſtenfuttermehl: Preisgeb⸗ G7, per Mai 1938 RM. 18.50, G 8 18.80, G9 19.00, G11 19.30 Röhz. Wbizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Hochſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40 R., Ausl. pl. 20 Pig.&) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Xx) Feine- und Aus⸗ ſtichware RM. 0.70—1.50 per 100 Kg. hoher.— Sonſtige Futterarkikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Mai RM. 15.80, Sovaſchrot 15.50. Rapskuchen inl. 13.70, do, ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 19.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00 Lein⸗ kuchen 16.30 RM Trockenſchnitzel Fabrikpreiſe, loſe, April 1938, Rp. 8 76, Rohmelaſſe 6.24, Sſeffen⸗ ſchnitzel 10.96, Zuckerſchnitzel, vollw. 11.66, Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, des, geſund, trocken RM. 5.30—6.20, Luzernekleeheu, lofes, ut, geſund, trocken 7.00—7.40. Dieſe reſſe verſtehen ſſch frei verladen Vollbahnſtation Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Pfg., für je 100 Kg. erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſäch⸗ lich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den mpfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg, für je 100 Kg. exboben werden. Stroh:(Großhandelspreiſe ab bad Verladeſtation) Roggen. und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20—3.60, do drahtge⸗ preßt 3.60—4.00, Hafer. und Gerſtenſtroh, bindfaden⸗ gepreßt 3.00—9.40, do drahtgepreßt 3.43.80, Jut⸗ texſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe verſteben ſich frei verladen Voll⸗ bahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Emp⸗ fangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 Kg. erhoben werden, Spelzſpreu, ab Sta⸗ tion des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2.70/ 3.00. Mehlnotierungen: Weizenmebl: Preisgebiet Ba⸗ den 14, Type 812 aus Inl.⸗Wz. per Mai 29.60, do. 15 20.60, do 16 29 60, do. 17 29 60, do. 19 29.95, do. 20 29.95. Pfalz⸗Saar 10 29.95, do, 20 209.95. Roggenmehl und Mafsmehl ab Mühle: ab 15. März 1937. Preisgebiet Baden 14 22.70 do. 15 22.80, do. 18 23 35, do. 19 23 60. Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23.50 RM. Marsmehl nach Bedingungen der R.. G. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 rozent Ausl.⸗Wz Auſſchl RM 1.50 p. 100 Kg. ei 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkannten Kle⸗ berweizen Aufſchl. RM. 1.25 je 100 Kg. Genoſjenſchaften des Rhein⸗Main⸗Gebietes tagen Am Freitagnachmittag wurde durch den Verbands- leiter Bürgermeiſter Weyrauch die 5. Verbands⸗ tagung des Ländlichen Genoſſenſchaftsverbandes Rhein⸗Main⸗Neckar, Frankfurt a. M. im Palmen⸗ Karten eröffnet Erſchienen waren einige hundert Ver⸗ treter der angeſchloſſenen Genoſſenſchaften neben einer Reihe von Ehrengäſten. Das Jahr 1938 hat für das ländliche Genoſſenſchaftsweſen ſeine beſondere Bedeutung, die Todestage ſeiner beiden großen Orga⸗ niſatoren Friedrich Wilhelm R atlffeiſen und Wilhelm Haas jähren ſich zum 80. bezw. 25. Male. Nach dem Grußwechſel durch die Gäſte gab der Ver⸗ bandsgeſchäftsführer einen ausführlichen Ueberblick „über die Arbeit der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaf⸗ ten von Heſſen und Heſſen-Naſſau. Trotz der erſchwer⸗ ten Entwicklung durch den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche babe die bisherige Linie ſich günſtig fortgeſetzt. Der Umſatz der Landesbauernkaſſe erhöhte ſich um 117 auf 1927 Millionen RMk. Die Bäuerliche Hauptgenoſſenſchaft ſteigerte ihren Umſatz auf 9,66 (8,53) Mill. Zentner im Werte von 55,38(48,84) Mill. Ra. Die Treuhandſtelle hatte durch ihren Einſatz bei der Abwicklung verſchiedener Genoſſen⸗ ſchaften erhöhte Arbeit zu leiſten. Günſtig war die Entwicklung ebenfalls bei der Deutſchen Bauern⸗ dienſt⸗Verſicherungsgeſellſchaft. Die angeſchloſſenen 1168 Kredit genoſſen⸗ ſchaften verzeichneten 1937 einen Zuwachs ihm Einlagen, die ſich um 12,2% auf 141,3(125,9) Mill. RM, erhöhten. Der weitere Zufluß von Einlagen er⸗ möglichte die Rückzahlung alter Kredite und die Ver- beſſerung der Zahlungsbereitſchaft. Der Bezug landwirtſchaftlicher Be⸗ darfsſtoffe und der Abſatz von Erzeugniſſen wurde von 1300 Ortsgenoſſenſchaften gepflegt. Zwecks erhöhter Verſorgung der Bauern und Landwirte mit den für die Erzeugungsſchlacht notwendigen Bedarfs⸗ ſtoffen konnten für 57(51) Mill. RM. Waren aus⸗ gegeben werden. Bekannt iſt der um 28 Prozent höhere Maſchinenabſatz im Werte von 1,27 Mill. RM., der von der Hauptgenoſſenſchaft vermittelt wurde. Bei den im Verbandsgebiet vorhandenen Molkereigenoſſenſcha ten wurden 236,4 Mill. Kilo gegenüber 216,8 Mill. Kilo im Vorjahr, rund 20 Mill. Kilo Milch mehr als im Vorjahr an⸗ geliefert. Der durchſchnittliche Auszahlungspreis iſt um 0,6 RPfg. pro Kilo geſtiegen. Von den Molkerei⸗ genoſſenſchaften, wurden insgeſamt 7659 041 Kilo Butter, gegen 6 812 577 Kilo im Vorjahr hergeſtellt. Aus dieſen Zahlen iſt erſichtlich, wie die Molkerei“ genoſſenſchaften in verſtärktem Maße bei der Schlie⸗ zung der Fettlücke mitwirkten. Die Viebverwertungsgenofſenſchaf⸗ ten haben in 1937 für eine regelmäßige Belieferung der Schlachtviehmärkte geſorgt. Der Umſatz in Schlachtvieh hat ſich gegen das Vorjahr verdoppelt und betrug 14,2 Mill. RM., während an Nutzvieh für 1707 000 RM gegen 705 000 RM. im Vorjahr ver⸗ mittelt wurden. 4 Bei einer qualitätsmäßig ſehr guten, mengenmäßig meiſtens aber geringeren Traubenernte konn⸗ ten die Winzergenoſſenſchaften in 1937 793 Stück Rotwein und 5428 Stück Weitzwein ernten. Erſtmals wurden in unſerem Gebiet die Trauben ⸗ kerne der Oelgewinnung zugeführt. In Rheinheſfen und im 4 wurden 2 000 dz Treſter entkernt und hieraus 427,6 dz Traubenkerne ewonnen, wel⸗ che bei der Oelmühle Fautb in Wiesdaden zu Oel ge⸗ ſchlagen wurden. Es wurde hieraus ein hochwertiges Speiſeöl gewonnen. 1 für Obſt und Gemſſe Bei dem Abſatz b ſt waren die Genoſſenſchaften ſtärkſtens eingeſchaltet. Von der wertmäßig ungefähr 28 Mill. RM. betra⸗ genden Ernte des Jahres 1937 an Obſt und Gemüſe ſind von genoſſenſchaftlichen Bezirksabgabeſtellen für etwa 27 Mill RM. abgeſetzt worden. Die Eierverwertungsgenoſſenſchaf⸗ ten haben gegenüber dem Vorjahr ſowohl die Eigenerfaſſung von Eiern wie auch ihre Geſamt⸗ umſatzziffern mehr als verdoppelt Während in 1936 5 991000 Stück Eier im Land geſammelt wurden, waren es im Jahre 1937 12 883 000 Stück, wozu noch 21, Mill. Eier den Genoſſenſchaften vom Eierwirt⸗ ſchaftsverband zugeteilt wurden, um eine regelmäßige Belieferung der Kundſchaft zu ermöglichen. Auch die übrigen Genoſſenſchaftsgruppen, wie Dreſchgenoſſenſchaften, Zucht⸗ und Weide⸗ genoſſenſchaften, Ppropfrebengenoſſenſchaften, Kohlen⸗ genoſſenſchaften, Schädlingsbekämpfungsgenoſſenſchaf⸗ ten, haben zufriedenſtellend gegrbeitet. Verbands geſchäftsführer Fendt konnt ö i einem Dank an die Genoſſenſchaften forderung zum verſtärkten Einſatz im jahresplan abſchließen. hauplverſammlung der Landes bauernkaſſe Dem Abſchluß der großen Tagung des Ländlichen Genoſſenſchaftsverbandes Rhein⸗Main⸗Neckar wohnte der Landesbauernführer Dr. Wagner bei. In ſei⸗ nen Ausführungen wies er u. a. auf die kataſtro⸗ phale Lage hin, in der ſich die öſterreichiſche Land⸗ wirtſchaft befunden hat. Bei uns im Altreich iſt die Situation um ein vielfaches beſſer geworden. Trotz⸗ dem heißt es, weiter nach oben arbeiten. Der Lan⸗ desbauernführer teilte mit, daß gegenwärtig in Ber⸗ lin vorbereitende Verhandlungen über edeutſame weitere Unterſtützungen der bäuerlichen Arbeit ge⸗ führt werden. Auch l die Frage des ländlichen Ar⸗ beitermangels im Verlaufe des nächſten Jahres ihre Löſung finden. Schließlich wandte er ſich der länd⸗ lichen Genoſſenſchaftsarbeit zu, die im Rahmen der Erzeugungsſchlacht beſondere Aufgabe habe. Weſentliche Gebiete hierbei ſeien die Gewährung von Aae dite und der genoſſenſchaftliche Maſchinen⸗ Sodann erläuterte Direktor den ſchon mitgeteilten Abſchluß der Bäuerlichen Hauptgenoſſenſchaft und ging noch einmal auf ihre einzelnen Arbeitsgebiete ein. Der Verwaltung wurde ee 08 e Hauptverſammlung der Landesbauernkaſſe e⸗ nehmigte deren Abſchluß mit einer wieder 90 195 zentigen Verzinſung der Guthaben. Nach⸗ etragen wurde, daß im Berichtsjahr 1937 der fandwechſel als Kreditunterlage gan wegfiel, wäh⸗ rend 1934 noch für 11 Mill. Ro. fandwechſel im Umlauf waren Weiterhin konnte der Reſtkredit bei Strasburger der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe d 193 noch 26 Mill. RM. etrug, 8 N perben. Die Einlagen der Kreditgenoſſenſchaften waren um 8 Mill auf 20,6 Mill. geſtiegen oder gegenüber 1934 um 218 v. H und gegen 1996 um 11 v. H. Für die Errichtung von neuen Molkereien und zu Aus und Umbauzwecken wurden 655 000 RM,. zur Vorfinanzierung zur Nen tach geſtellt Die Winzer⸗ Feib ſbnſchaften, erhielten 00 00 RM., um einen eil der angelieferten Trauben zu bevorſchuſſen. Die Landesbauernkaſſe verfügte Ende 1937 über 1267 Mitglieder gegen 1175 im Jahre zuvor, allein über 1025 Kredit-, 186 Bezugs⸗ 34 Molkerei ⸗ hierunter r a und Abſatz⸗, und 15 Winzergenoſſenſchaften. nduſtrie⸗ ö S 7 8 — .— 2 . dem Nn und e alu dier gen 0 hen b fh. durfte dies die le ante W. on ber, ſ muß 155 Mbit voll end gende! ſte an Doch auf di den ar lind. Unt des En In die Aerger WJ 5 10 10 0 Awolle fesch lmäzige , die Veide⸗ TTT 2 9— vom Morgen bis zum Abend. Wie im Novem⸗ ber, ſo brauſte der Wind über das Land. Wie muß es den Straßenpaſſanten und hier un⸗ Bekannlmachungen Orisgruppe ber N. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungiſtunde leden Montagabend von 20—21 Uzr. Steffan ben der Pol Leitung nut Donnerdtags 20—321 u— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stock Die Scharen 4 und 5 treten am Mittwoch an der Schillerſchule an. Motorſchar: Heute abend Antreten mit Sport 7.30 Uhr Sportplatz Lorſcherweg. Der Spielmannszug tritt heute abend 8.30 Uhr mit Inſtrumenten(ſoweit vorhanden) an der Schillerſchule an. c Der Gefolgſchaftsführer. Mittwoch, von 7—8.30 Uhr Training auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße für alle die⸗ jenigen Ig., die beim Reichsſportwettkampf über 200 Punkte erreicht haben. Wegen Auf⸗ ſtellung der Bannſportmannſchaft uſw. müſſen unbedingt alle erſcheinen. Leiter des Trai⸗ nings: Kiß Karl, Hanf Karl und Brechtel Erwin. Der L.-Stellenleiter. 2 U. S. Srauenſchafk Bitte alle Zellenleiterinnen, heute Diens⸗ tagabend 8.30 Uhr zwecks wichtiger Aus⸗ fache bei mir zu erſcheinen. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 31. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Im Menſchenleben zum Höchſten ſtreben! Ob Tiefen auch winken— du darfſt nicht verſinken! Streif ab alles Kleine und ſieh nur das Reine, blick auf in die Klarheit, zum Licht und zur Wahrheit! * Euttduscſienclex Monnemqnat (Nun iſt auch der Wonnemond Mai zu Ende und es gibt nicht wenige Leute, die ihn ohne allzu großes Bedauern ſcheiden ſehen. Denn dieſer Maimonat brachte mehr Enttäuſchun⸗ en als angenehme Ueberraſchungen: abgeſe⸗ 5 von einigen hochſommerlich heißen und frühlingsmäßigen Tagen, die wir genießen durften, war uns nicht viel von den Wonnen dieſes Lenzmonats beſchieden geweſen. Und die letzten Tage des Mai haben an dieſem Ge⸗ ſamteindruck gleichfalls nichts mehr geändert. Was war dies geſtern! Sturmwind 45 Radfahrern auf dem Heimweg von der Arbeitsſtätte ergangen ſein! Gar mancher wird wohl ſein Stahlroß geſchoben haben. Am Abend zogen wiederum Unwetter über die Ge⸗ end, die unſere Gemarkung vor Schäden, wie fie anderwärts gemeldet werden, verſchonte. Doch manche Dachziegel hat der Sturm geſtern auf die Erde geſchleudert, wie auch ſonſt Schä⸗ den an Dachfirſten und Kaminen entſtanden Jind. i Enttäuſchungen wird man je nach dem Grad des Entbehrten leicht oder ſchwer überwinden. In dieſem Fall aber können wir uns nur mit — Was er uns verſagt hat, iſt unwiederbringlich dahin, und er hat uns etwas Großes und Schönes kaum richtig genießen laſſen: das im Blütenſchmuck allerorts aufkeimende, zarte und keuſche Entfalten der Natur, das für den Menſchen immer ein Erlebnis darſtellt, ob er es jetzt im großen oder im kleinen zu beobach⸗ ten gewohnt iſt. Wir fühlen uns um den wirk- lichen Frühling betrogen, um den Glanz be⸗ ſtändiger Sonnentage, um all. den Zauber, der von blütenſchweren Obſtbäumen und blu⸗ migen Wieſen ausgeht. Kühl und regneriſch wars bisher, man brauchte wieder den Mantel und auch der Ofen mußte wieder in Tätigkeit geſetzt werden; man ſah verkümmerte, er⸗ frorene Blüten und blieb in die vier Wände verbannt zu einer Zeit, die ſonſt ſo lebhaft zu Ausflügen verlockte. Eine unerfreuliche Bilanz! Ziehen wir einen dicken Strich unter dieſen„Wonnemonat“ und hoffen wir, daß es der Juni beſſer, viel beſſer macht! * „Ewiges Deutjchland“ Intereſſante Beiträge im Juniheft 1938 Deutſches Volkstum und deutſche Land— ſchaft erſtehen vor uns in ihrer Tiefe und Schönheit— von weit unten, dem ſüdlichen Teil des neuen Deutſchen Reiches bis zur Saarpfalz, von der Donau und dem Harz wird jedem Volksgenoſſen ein Bild und Wiſſen über die Art der deutſchen Gaue erſchloſſen. Das namenloſe Elend, das eine verantwor⸗ tungsloſe Regierung über Oeſterreich gebracht hatte und der alles erfaſſende Einſatz des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Reiches wird in knappen Worten in das Gewiſſen des deutſchen Volks⸗ genoſſen eingehämmert. Die neue Erſchließung der öſterreichiſchen Rohſtoffquellen im Rahmen des Vierjahres⸗ planes und die Erinnerung an 1924, als deutſche Pflegekinder aus dem Reich im Bru⸗ derlande Oeſterreich Brot und Obdach fanden, runden den Eindruck über unſere neue Oſt⸗ Aerger vom geweſenen Monat Mai trennen. mark ab. Die blühende Pfalz, das Land der Burgen, und die Stätte tauſendjährigen Kampfes zu⸗ ſammen mit dem Induſtrie-⸗ und Kohlenbek⸗ ken Saarland, wachſen unter dem Dritten Reich zu einem mächtigen, glücklichen Gau. Man läßt uns hineinſchauen in die Seele, die Geſchichte und das Schaffen eines wertvollen deutſchen Menſchenſtammes. Dann noch die raſtloſe helfende Arbeit und der politiſche Geſtaltungswille der RSV— überall wo deutſche Menſchen wohnen, ihre Sitten und Bräuche, und vieles andere—— Alles im Juniheft des„Ewigen Deutſchland“! * Todesfall. Nach längerem ſchweren Lei⸗ den ſtarb geſtern nachmittag Frau Cäcilia Kühlwein geb. Winkler, die Gattin des Adam Kühlwein, Bertholdus Pfenningh⸗ ſtraße 27. Die Verſtorbene ſtand im 50. Lebensjahre. Tuberkuloſenberatung. Die nächſte Tuberkuloſenberatung findet am Mittwoch, den 1. Juni, nachmittags von 2—4 Uhr, im hieſigen Krankenhaus ſtatt. Gemeiner Diebſtahl. In der Nacht zum Sonntag haben unbekannte Täter an einem in der Bismarckſtraße parkenden Fernlaſtzug das Lichtkabel entfernt und entwendet. Dem Beſitzer wurde dadurch ein Schaden zugefügt. Sachdienliche Angaben, die zur Feſtſtellung der Täter geeignet ſind, wolle man bei der Kriminalpolizei(Saarſtraße) machen. Um den Ladenſchluß. Die bisherigen Möglichkeiten zur Ueberſchreitung der regel⸗ mäßigen achtſtündigen Arbeitszeit bleiben auch nach der neuen Arbeitszeitverordnung mit ei⸗ nigen Abwandlungen aufrechterhalten. Für die ſogenannten Vor⸗ und Abſchlußarbeiten(Ar⸗ beiten zur Reinigung und Inſtandhaltung des Betriebes ſowie Arbeiten, von denen die Wie⸗ deraufnahme oder Aufrechterhaltung des vol⸗ len Betriebes arbeitstechniſch abhängt) bleibt eine Ausdehnung um zwei Stunden täglich — jedoch auf höchſtens 10 Stunden zuläſſig. ceu iſt, daß beim Zu-Ende⸗Bedienen der Kundſchaft einſchließlich der damit zuſammen⸗ hängenden notwendigen Aufräumungsarbei⸗ ten die Arbeitszeit um eine halbe Stunde ver⸗ längert werden kann. Im übrigen kann das Gewerbeaufſichtsamt beſtimmen, welche Ar⸗ beiten als Vor⸗ und Abſchlußarbeiten gelten. Auch die Arbeitszeitverlängerung an 30 Ta⸗ gen im Jahr auf Anordnung des Betriebs⸗ führers bleibt wie bisher zuläſſig, ebenſo kann die regelmäßige Arbeitszeit durch Tariford⸗ nung bis zu 10 Stunden täglich verlängert werden. Mitnehmen von Perſonen und Gegenſtänden auf Fahrrädern Nach dem§ 30 der Straßenverkehrsord⸗ nung dürfen Perſonen auf einſitzigen Fahrrä⸗ dern nicht mitgeführt werden. Kinder unter 7 Jahren dürfen von erwachſenen Perſo⸗ nen(nicht auch von Kindern) nur mitgenom⸗ men werden, falls für ſie eine geeignete Sitz⸗ gelegenheit auf dem Fahrrad vorhanden iſt und der Fahrer dadurch in ſeiner Bewegungs⸗ freiheit nicht behindert wird. Radfahrer dürfen Gegenſtände nur mitnehmen, falls ſie ihre Be⸗ wegungsfreiheit nicht beeinträchtigen und Perſonen oder Sachen nicht gefährden. Häu⸗ fig wird der Vorſchrift dadurch entgegengehan⸗ delt, daß Kinder auf der Rahmenſtange oder auf dem Gepäckträger mitgeführt werden. Bei⸗ des iſt verboten. Der Gepäckträger iſt nicht als geeignete Sitzgelegenheit anzuſehen. Beim Mitführen von Kindern auf dem Fahrrad müſ⸗ ſen auch Raſten zum Aufſetzen der Füße vor⸗ handen ſein, damit das Kind die Füße nicht in die Speichen bringen kann. Häufig werden auch Gegenſtände auf dem Rade mitgeführt, die es dem Fahrer unmöglich machen, den Er⸗ forderniſſen des Verkehrs(Bedienung der Glocke, Bremſe, Zeichengeben) Rechnung zu tragen bzw. ſicher zu fahren. Auch das Mit⸗ führen von aufgeſpannten Regenſchirmen iſt unzuläſſig. Der Fahrer muß beide Hände frei haben, um verkehrsſicher zu fahren. Das Mit⸗ führen ungeſchützter Senſen und Gabeln auf den Rädern iſt ebenfalls verboten. Die mit⸗ geführte Ladung darf keineswegs die Breite des Fahrrades überragen. Kein Lohnausfall durch Gemein⸗ ſchafts empfang. Es entſpricht allge⸗ meinem Rechtsdenken, daß ein Gefolgſchafts⸗ mitglied, das an einem Gemeinſchaftsempfang zwecks Anhörung einer Rede des Führers teil⸗ nimmt, durch den Ausfall der Arbeitsſtunden keinen Schaden erleiden darf. Der Betriebs⸗ führer muß daher den Gefolgſchaftsmitgliedern in einem ſolchen Falle Gelegenheit geben, die verſäumten Arbeitsſtunden nachzuholen. Iſt eine derartige Gelegenheit nicht gegeben wor⸗ den, ſo iſt der Lohn für die verſäumte Zeit ohne Verpflichtung der Nacharbeit zu zahlen, und zwar auch dann, wenn nach der auf das Arbeitsverhältnis anzuwendenden Tariford⸗ nung nur die wirklich geleiſtete Arbeitszeit bezahlt wird.(Urteil des Arbeitsgerichts Nien⸗ burg— Aktenzeichen: Ca 58/37.) Süßwarengeſchäſte berichten über beſ⸗ ſere Umſätze. Die Verkaufsergebniſſe der Schokoladen⸗ und Süßwarengeſchäfte haben im verfloſſenen Jahr bereits 40 v. H. höher gelegen als 1933. Außerdem iſt auch im lau⸗ fenden Jahr, wenn man die Verkaufsziffern der erſten vier Monate zugrundelegt, eine er⸗ neute Zunahme um mehr als 10. v. H. ge⸗ genüber 1937 feſtzuſtellen. Süßigkeiten ſind alſo ſichtlich begehrt.(Index der Umſätze ſeit 1933: 62.0, 63.5, 71.4, 76.4, 86.3). Veränderlich mit Aufheiterung Nachdem es am Sonntag bei lebhafter Be⸗ wölkung zu einzelnen Schauern gekommen war, brachte die Nacht zum Montag mit dem Durchzug einer neuen Störungsfront wieder verbreitete Regenfälle. Die Wetterlage läßt mit der Zufuhr feuchter Meeresluft auch für die Folge noch kein beſtändiges Wetter auf⸗ kommen, doch wird ſich ſpäter häufig Auf⸗ heiterung einſtellen. Dienstag: Veränderlich mit Aufheiter⸗ ung, aber auch Neigung zu einzelnen leichten, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, Tages⸗ temperaturen etwa um 15 Grad, lebhafte weſt⸗ liche Winde. Die Ausſichten für Mittwoch: Wechſel⸗ haftes, aber immer noch unbeſtändiges Wet⸗ ter. Hingelten uad Farben an fehlen: nen, i, Sportselelcos qus modernen Cheviotstoffen mit verschied. sportl. Röckengarnier. 39 Tennishosen cus Flonell, zu den Sakkos passend, mo- derne dunkle forbtõne 18 Sportanzüge, zweiteilig mit longer Hose, flotte sportliche Gaburdine · Mäntel in Rog- lon- v. Sliponform, gonz gouf Kunstseide, weite Form 55 7 und Formen 65. Maur Bult, Olugendliches Sportkleid aus Kunstseiden-Vigoreux- Lei- nen, mit gem. Schal 27* D Sportliches Sommerkleid gos leinefto, zweiteilig, in Pastellforben v. Weiß 25˙* Ogeise- u. Sportmantel ous gemust. Wollstoffen auf kunst- seidenem Marocoin. 45 Wos Ihnen för Ihre Pfingst- Vorbereitungen noch fehlt, erhalten Sie in der Defaka. — N 9 r W IN . rr: NN le ee... SS r . INK c * ———— Jeder fiacdefseinen Vorteſſſob er Barkguf ode. Urutſches FaimliensRgutligüs bmöß Mannheim, F 5. 1.4 an den Planken · Anruf: 23354.56 lis bebohte zohſungsetleichtetung vorzieht, — ̃—— 1 11 1 —— der Zehnſtreiſige, ein Feind unzerer Vollsernährung Achtet auf ben Kartoffelkäfer! Welche Bedeutung die Kartoffel für unſere Vollsernährung hat, kann man am beſten aus der Tatſache ermeſſen, daß wir in Deutſchland einen Speiſekartoffelverbrauch von 175 kg pro Kopf und Jahr haben, das ſind 28,3 vh. einer Durchſchnittsernte. Viel größer aber noch iſt der Hundertſatz, der alljährlich für Futter⸗ zwecke verwendeten Kartoffelmenge, die 17,7 Millionen Tonnen, oder 39,3 vh. der Ge⸗ ſamternte ausmacht. Dieſe Zahlen laſſen erkennen, daß die Kar⸗ toffel, die Friedrich der Große dem deutſchen Volke mit ſanfter Gewalt in der allererſten deutſchen Erzeugungsſchlacht gewiſſermaßen aufdrängen mußte, die Grundlage unſerer Volksernährung darſtellt. Obwohl die Kar⸗ toffelverſorgung geſichert iſt, denn die deut⸗ ſche Scholle liefert ſelbſt in beſcheidenſten Erntejahren mindeſtens das Dreifache des Speiſebedarfs, droht ihr ſeit Jahren doch eine nicht zu unterſchätzende Gefahr. Vor einigen Jahren trat der Kartoffelkäfer in Frankreich und Belgien in größerer Zahl auf, und da die Einſchleppung dieſes gefährlichen Pflanzenſchädlings zu ſpät entdeckt wurde, glückte die Ausrottung nicht mehr vollſtändig. Weite Strecken unſerer Nachbarländer wurden mit dem„Zehnſtreifigen“— der lateiniſche Beiname„decemlineata“ macht nämlich auf das weſentlichſte Erkennungsmerkmal, die typiſchen zehn ſchwarzen Streifen auf den gel⸗ ben Flügeldecken aufmerkſam— geradezu ver⸗ verſeucht. Da der Kartoffelkäfer die unangenehme Ei⸗ genſchaft hat, ſich durch kilometerweite Strek⸗ ken durchzufreſſen und dann weiter zu wan⸗ dern, beſteht ſeit Jahren an unſerer Weſt⸗ grenze eine Gefahrenzone; im Vorjahre iſt der Kartoffelkäfer vereinzelt bereits im Weſten des Reiches aufgetreten. Um dieſen Feind un⸗ ſerer Volksernährung wirkſam auszurotten, iſt vom Reichsnährſtand ein beſonderer Kartof⸗ fel⸗Abwehrdienſt eingerichtet worden. In dem Befallsgebiet des Vorjahres, durch einen Schutzgürtel von 10 km erweitert, muß jede mit Kartoffel bebaute Fläche während der Wachstumszeit mit Bekämpfungsmitteln, die für den Menſchen unſchädlich ſind, beſpritzt werden, und auf Grund einer geſetzlichen Mel⸗ depflicht iſt jeder Fund ſofort der Ortspolizei⸗ behörde anzuzeigen, damit ſogleich die Be⸗ kämpfungsmaßnahmen in großzügiger Weiſe einſetzen können. Man ſage nicht:„Was kann ſo ein kleiner Käfer ſchon für einen Schaden anrichten?!“ Nach einem Bericht des franzöſiſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſters erreicht die Nachkommen⸗ ſchaft eines einzigen Weibchens im Laufe von 1½ Jahren achttauſend Millionen, die zu ih⸗ rer Ernährung 2 600 Morgen Kartoffelpflan⸗ zen brauchen. Sie freſſen die Blätter und Stengel mit Stumpf und Stiel, und die Pflanzen ſetzen dann keine Knollen an. Selbſt wenn man auf einen Teil der Kartoffelernte verzichten könnte— Deutſchland kann es in ſeinem Kampfe um die deutſche Nahrungs⸗ freiheit keineswegs— ſo würde der Kartoffel⸗ anbau dennoch völlig unwirtſchaftlich; denn die Koſten für die Spritzmittel, für die Geräte und die große Organiſation des Abwehrdien⸗ ſtes in ſo großem Rahmen überſteigen das, was die Ernte an Erträgen bringt. Schon jetzt muß das Reich innerhalb des Befallsge⸗ bietes mit Reichsmitteln für die Anſchaffung der Spritzgeräte und z. T. auch für die Mit⸗ tel eingreifen. Die Vorausſetzung für die wirk⸗ ſame Bekämpfung iſt die Achtſamkeit der ge⸗ ſamten Bevölkerung: Achtet deshalb auf den „Zehnſtreifigen“, auf die ſchwarz⸗gelbe Ge⸗ fahr! Pflichtjahrmüädchen im Haushalt Das neue Pflichtjahr für ſchulentlaſſene Mädchen hat, obwohl es erſt kurz vor Oſtern. dem Schulentlaſſungstermin, eingeführt wurde, und alſo die Vorbereitungszeit nur unzuläng⸗ lich war, doch bereits einen ſchönen An⸗ fangserfolg aufzuweiſen. Nach den Feſt⸗ ſtellungen der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat gend beſonders die Hauswirtſchaft eine eachtliche Entlaſtung erfahren. Wie alljährlich im April waren Hausgehilfinnen beſonders ſtark geſucht. Die kleineren und mittleren Haushaltungen konnten nun vielfach mit Pflichtiahrmädchen verſorgt wer⸗ den. Bei manchen Arbeitsämtern kamen über 50 Prozent der Vermittlungen auf dieſe jugendlichen Kräfte. Es iſt zu erwarten, daß die zunehmende Verſorgung kleinerer Haus⸗ n mit Pflichtjahrmädchen allmählich durch reiſtellung der erfahrenen Kräfte auch den Erberer Haushaltungen zugute kommen wird. m geringſten ſcheint die Entlaſtung durch das Hflichtiahr in Süddeutſchland und im Rheinland zu ſein, wo die Schulent⸗ laſſenen von den Haushaltungen noch zu wenig aufgenommen werden. Auch in der Landwirt- ſchaft konnten die Betriebe erſt in einigen Be⸗ zirken Hilfskräfte aus dem Pflichtjahr erhal⸗ ten, während in anderen feſtzuſtellen war, daß von den Pflichtiahrmädchen die Arbeit in der Hauswirtſchaft der in der Landwirtſchaft vor⸗ Im ganzen reicht naturgemäß die Entlaſtung durch das Pflichtjahr bisher noch nicht aus zu⸗ mal in dieſem erſten Jahr auch zahlreiche Aus⸗ nahmen gemacht werden mußten. Im nächſten Jahr erhofft man, geſtützt auf die vorliegen⸗ den Erfahrungen, eine intenſivere praktiſche Auswirkung. Dabei iſt von Intereſſe. daß die einſtweilige Begrenzung des Pflichtiahrs auf die Anwärter der Büro- und ſpezieller Ge⸗ werbeberufe in der Praxis vereinzelt ſchon verſchwunden iſt. Bezirksweiſe war nämlich die Erfaſſung der ſchulentlaſſenen Mädchen für das hauswirtſchaftliche Jahr ſchon ſo gut organi⸗ ſiert und angelaufen, daß die ſchulentlaſſenen Mädchen zu 100 Prozent im Sinne des Pflicht⸗ jahrs zum Einſatz gelangten. Entgegen der anfänglich geäußerten Vermutung iſt das An⸗ ebot von Stellen für die Unterbringung von lichtiahrmädchen ausreichend geweſen. Da aber 1939 zahlenmäßig mehr Mädchen erfaßt werden dürften, wird, wie das Ng. weiter meldet, das Deutſche Frauenwerk die Haus⸗ frauen darüber aufklären, daß ſie in ihrem eigenen Intereſſe handeln. wenn ſie Pflicht⸗ jahrmädchen aufnehmen, weil ſonſt die Gefahr beſteht, daß bald kein Nachwuchs mehr für die Hausberufe vorhanden iſt. Auch die Ein⸗ richtungen, die auf das Pflichtjahr angerechnet werden ſo der Landdienſt der HJ. die land⸗ wirtſchaftlichen Umſchuldungslehrgänge der Reichsanſtalt, das hauswirtſchaftliche Jahr und der weibliche Arbeitsdienſt haben eine beträcht⸗ liche Aufwärtsentwicklung erfahren. Vom Spatzenſchießen. Nicht jeder iſt dazu berechtigt. In der letzten Zeit wiederholen ſich in der näheren oder weiteren Umgebung verſchiedentlich die Fälle, daß ju⸗ gendliche Schützen mit Flobert⸗ oder Luft⸗ gewehren auf Spatzen ſchoſſen, dabei aber Perſonen trafen und ſie töteten oder ſchwer verletzten. Aus dieſem Grunde wird wieder⸗ holt darauf hingewieſen, daß das Schießen— ſelbſt mit Luftdruckgewehren— innerhalb des Ortsbereichs und namentlich an allen Ver⸗ kehrspunkten verboten und ſtrafbar iſt. Er⸗ ziehungsberechtigte müſſen ſich zudem über ihre Schadenerſatzpflicht bei Unfällen durch ihre Kinder oder Pflegebefohlenen klar ſein. Aus⸗ nahmen auf Schießgenehmigung können nur auf beſonderen Antrag geſtattet werden. Mannheim.(Die Folgen ſträflichen Leichtſinns). Wie oft ſchon wurde auf die Ge⸗ fährlichkeit des Anhängens an Fahrzeuge hin⸗ gewieſen und die ſich immer wieder ereignenden Unfälle ſind der beſte Beweis dafür, daß die Warnungen ihre Berechtigung haben. Das zeigte ſich auch am Samstag wieder auf der Luzenbergſtraße, wo ſich ein 16 Jahre alter Radfahrer an einen Straßenbahnzug anhängte und ſich von dieſem mitziehen ließ. Plötzlich kam der Radfahrer zu Fall und ſchlug ſich am Trittbrett des Straßenbahnwagens ſo hef⸗ tig den Kopf auf, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Bei dem Verunglückten beſteht Lebensgefahr. Heddesheim. Der Arbeitsinvalide Jak. Siefert aus Heddesheim war am Samstag mit den Pferden ſeines Schwiegerſohnes Ad. Menz beſchäftigt. Die Pferde ſcheuten plötz⸗ lich. Siefert wollte ſie abhalten, kam aber da⸗ bei zu Fall, wobei ihm der Bruſtkorb einge⸗ drückt wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polltiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Nee—— IV. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt nzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. N U immer reichlich 8SoBe was Sie auch kochen und braten! den Würfel zerdrücken, mh ½ Liter Wasser gut verrühren, aufkochen und 3 Minuten ziehen lassen Molor⸗ rab Horex, 350 cem, 1 ſteuerfrei, günſt. zu verkaufen. Auto- goon Weinheimerſtraße ſchreib maschinen erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken herzlichſt Fur die uns anläßlich unſerer Dermählung Albert Schuhmacher und Frau Eliſabeth geb. Stumpf UU. SFGNAUCHT Damenkleider u. Blusen Jodes- 7 Anzeige Maria! Jesus geb. Winkler Josef! 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