ſchweren eliefet 1 be del. zante ges Ad. f. blötz ber da⸗ einge⸗ Eule — glichen ihren g Ver⸗ Uunnz. Dut: Alo, A.. N ö ter ab · n wird dalsam arkett. ſtragen strablt den angelb. braun. n mit ö 1 0 gere— en dle bb lür weine dlung gr. 1 l 18 0 durch d Nummer 126 Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen un 5 N S d Feiertagen. Burg d Ins Haus gebracht monatlich 1.60 NW. einſchltezlich 8 10 e Poſt monatlich 60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 3 otenlohn, S Mittwoch tiernheimer eilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Wiernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 um Breite 3 Ryfg., im Text⸗ L den 1. Juni 1938 teil für I mm Häbe und 67 mm Breite 15 Roig Zur Zei iſt Anzelgenpretsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. v'vafen 15101 14. Jahrgang England plant die allgemeine Wehrpflicht Eine Ankündigung des Verteidigungsminiſters—„Die Genſation des Tages“ im engliſchen Unterhaus Chamberlain antwortet nicht mehr Eine wahre Flurmfluk von Fragen der Labour-Oppoſilion Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine Erklärung, wie ſie geſtern der engliſche Verteidigungsmini⸗ ſter über die Einführung der allgemei⸗ nen Wehrpflicht in England im Kriegsfall abgegeben hat, in England beträchtliches Aufſehen erregt hat. Für den Engländer war der Schutz ſeiner Heimat ſeit⸗ her garantiert durch ſeine Kriegsflotte. Sein Land hat die ſtärkſte Kriegsflotte der Welt und ſie mußte imſtande ſein, jeden An⸗ greifer zurückzuweiſen. Dazu kam, daß Eng⸗ land durch ſeine geographiſche Lage als Inſel einen natürlichen Schutz gegen jeden Angreifer hatte, wie ihn, abgeſehen von Japan, kaum ein Land der Erde aufzuweiſen hat. Seine Freiwilligen⸗Armee genügte in vollem Maße, um die notwendige Küſtenverteidigung von der Landſeite her zu erfüllen. Und was für das Mutterland des Empire gilt, trifft auch in jeder Hinſicht auf ſeine weiten Kolonialbeſitzungen zu. Angeſichts einer ſolchen Sachlage, die dem Engländer ſeither ein Gefühl der Sicherheit gab, das ſchon traditionell geworden war, iſt es verſtändlich, daß die Erklärungen Inſkips im eigenen Lande eine ſtarke Beunruhigung aus⸗ löſen mußten. Inſkip, und es iſt zweifellos dies auch der Standpunkt der engliſchen Re⸗ gierung, hat in das. engliſche Volk einen Be⸗ unruhigungsfaktor hineingetragen, der die eng⸗ liſche Parlamentsoppoſition zu zahlreichen An⸗ fragen an den Premierminiſter veranlaßt hat. Für das engliſche Parlament iſt allem Anſchein nach die Angelegenheit mit der Erklärung Inſkips noch nicht abgeſchloſſen und man wird geſpannt ſein dürfen, was Chamberlain auf die Anfragen zu erwidern hat. Nicht minder groß, wie für England ſelbſt, war natürlich auch die Erklärung Inſkips für das Ausland eine Ueberraſchung. Es iſt zweifellos richtig, daß ein ernſthafter Angriff auf die engliſchen Küſten mit anſchlie⸗ ßender Landung auf dem Inſelreich kaum im Bereich der Möglichkeit liegt. Selbſt in dieſem Falle genügt das Freiwilligen⸗Heer Englands zur Abwehr. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Kriegsfall kann alſo nur den Zweck haben, ſelbſt mit größeren Truppen⸗ verbänden im Angriff irgendeinem Gegner gegenüberzutreten oder ſeinen Verbündeten, die ſich im Angriff befinden, mit Menſchenmaterial in großem Maße zu Hilfe zu kommen. Mit Frankreich iſt England bekanntlich auch mili⸗ täriſch ſehr eng liiert. Frankreich ſelbſt hat aber, wie ſeine Militärs erklären, eine zur Verteidigung ſeiner Grenzen hinreichend ſtarke Armee. Von deutſcher Seite iſt der Friede Eng⸗ lands, wie überhaupt der Weltfriede, in keiner Weiſe bedroht. Man muß alſo angeſichts dieſer weltpoliti⸗ ſchen Lage jenem engliſchen Blatt ſchon recht geben, das vor einigen Tagen der engliſchen Regierung den Schwindel von dem Marſch der elf deutſchen Diviſionen gegen die Tſchechoflo⸗ wakei vorhielt und in dieſem Zuſammenhang die Frage aufwarf, ob England ſich nicht an⸗ geſtellt habe wie Don Quichote, als er gegen Windmühlen den Kampf aufnahm. Auch im Falle der Einführung der allgemei⸗ nen Wehrpflicht ſcheint es ſich um eine Don Quichoterie zu handeln. Eine ſtichhaltige Be⸗ gründung für den neueſten Schritt Englands im Weltrüſtungswettlauf können wir nicht entdecken. o.— * London, 1. Juni. Im Lauf der Unterhausausſprache kam es nach Mitternacht zu einer aufſehenerre⸗ genden Erklärung des Verteidigungs⸗ miniſters Sir Thomas Inſkip, der in ver⸗ hüllten Worten erklärte, daß die britiſche Re⸗ gierung den Plan für die Ein fü hrung der allgemeinen Wehrpflicht in Großbritannien fertig vorliegen habe, und daß dieſer Plan im Falle des Ausbruches eines Krieges ſofort dem Parlamen! vorgelegt werden könne. Die Aukerhausausſprache Im Verlaufe ſeiner Ausführungen über die Vorbereitungen der britiſchen Regierung für einen„nationalen Verteidigungskrieg“ erklärte Sir Thomas Inſkip, daß alles, was die Re⸗ gierung gegenwärtig tue, ſich natürlich nur auf die Bedürfniſſe der Friedens⸗ zeit beziehe. Jede Regierung jedoch, die ſich mit der Verwendung des Menſchenmaterials heutzutage beſchäftige, würde verbrecheriſch handeln, wenn ſie nicht die Lehren des gro⸗ ßen Krieges in Rechnung ſtellen würde. Die in Frage kommenden Regierungsdepartements bätten daher ſeit einer Reihe von Jahren die Frage eingehend geprüft, wie das Men⸗ ſchen material in einem Notfalle am beſten zu verwenden ſei.„Es iſt ſicher“, ſo erklärte der Verteidigungsminiſter, „daß im Falle eines Krieges es eine kompe⸗ tente Behörde geben wird, die jeder Perſon nach Alter und Befähigung einen angemeſſe⸗ nen Poſten zuweiſen wird. Niemand wird ſich unter ſolchen Umſtänden dieſer Verpflichtung entziehen können, indem er ſich einen anderen Poſten in der Friedenszeit ausſuchte.“ In Friedenszeiten halte er es jedoch nicht für notwendig, daß es Vollmachten gebe, die zur Ergreifung von Zwangsmaßnahmen ermäch⸗ tigen. Wenn aber von einem Mann im paſ⸗ ſenden Alter verlangt werde, daß er militäriſch diene, dann werde das natürlich für wichtiger gehalten werden, als wenn der Betreffende zur Zeit in der Polizeimacht diene. In Frie⸗ denszeiten ſei es jedoch nicht möglich, jedem ſeinen richtigen Platz zuzuweiſen. Der Vorgang hat außerordentlich großes Aufſehen erregt. Er wird in den Spät⸗ ausgaben der Morgenblätter als die Sen⸗ ſation des Tages behandelt. Man erwartet allgemein, daß die Oppoſition den Antrag ſtel⸗ len wird, eine allgemeine Ausſprache über dieſe Frage herbeizuführen Die ziemlich unmißverſtändliche Andeutung des Verteidigungsminiſters Inſkiv. daß die britiſche Regierung für den Kriegsfall einen Plan für die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht bereithalte, hat. wie weiter gemel⸗ det wird, größte Unruhe ausgelöſt. Die Oppoſition überſchüttete dann den Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain mit einer Flut von Fragen und bemühte ſich— allerdings vergeblich— um eine Präziſierung der Erklärungen Inſkiys. Jeſtabend zu Ehren des Handwerks im Charloklenburger öchloß — Zu Ehren der während der Internationalen Handwerksausſtellung in Berlin zu Beſuch weilenden internationalen Handwerksvertreter fand im Charlottenburger Schloß von Berlin ein großer Empfangsabend ſtatt, an dem auch Reichsminiſter Dr. Goebbels mit ſeiner Gattin teilnahm. Hier begrüßt der Reichsminiſter den polniſchen Handelsminiſter Roman. Scherl⸗Bilderdienſt⸗M)) „Keine Cowjttrufſen in Spanien!“ Jowjeljude Kohn provoziert den Londoner Nichleinmiſchungsausſchuß London, 81. Mai. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes befaßte ſich in ſei⸗ ner Sitzung am Dienstag mit den Koſten für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spa⸗ nien, die auf 2 Millionen Pfund geſchätzt werden. Für die Zählung und Zu⸗ ſammenziehung der Freiwilligen in Sammel⸗ lagern bis zum Abtransport iſt ein Koſtenauf⸗ wand von 1 bis 1½ Millionen Pfund errechnet. Es wurde vorgeſchlagen, daß dieſer Betrag Die Stellungnahme der Oppoſition Der Oppoſitionsführer Attlee fragte am Dienstag im Unterhaus den Miniſterpräſiden⸗ ten, ob er ein Weißbuch über die von der Regierung bezüglich des Wehrdienſtes geplan⸗ ten Maßnahmen veröffentlichen wolle. Cham⸗ berlain antwortete:„Nein. Alle Pläne für die im Kriegsfall ſich ergebende Lage werden dem Parlament vorgelegt werden, falls und wenn dieſer Fall eintreten ſollte.“ Attlee frag⸗ te darauf, ob der Premierminiſter in dieſem Fall es nicht als nachteilig anſehe. daß ein verantwortlicher Miniſter(Inſkip) in der geſt⸗ rigen Unterhausausſprache Erklärungen abgege⸗ ben habe, die zu großen Mißverſtändniſſen im Land geführt hätten. Chamberlain erwiderte darauf, es ſei ihm nicht bekannt, daß eine det⸗ artige Erklärung abgegeben worden ſei. Der Labour- Abgeordnete Wedgewood⸗ Benn fragte darauf, ob der Premierminiſter die Stelle des amtlichen Unterhausprotokolls nachleſen wolle, in der Verteidigungsminiſter Inſkip auf die Frage, ob ein Geſetzentwurf für die Einführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht vorhanden ſei, geſagt habe:„Ich habe das ſo klar geſagt, wie ich konnte.“ Chamber⸗ lain gab darauf keine Antwort mehr, was die Oppoſition zu heftigen Zwiſchenrufen „Antwort, Antwort!“ veranlaßte. Auch die Frage des Oppoſitionsliberalen Mander, ob der von Inſkip angedeutete Plan für die Einführung eines Geſetzes der allgemeinen Wehrpflicht auch auf die Begüterten Anwendung finde, blieb un beantwortet. Darauf fragte der Labour ⸗ Abgeordnete Be⸗ van, ob das Haus annehmen könne, daß der Premierminiſter die geſtern von Inſkip abgege⸗ benen Erklärungen mißbillige, was Chamberlain nun verneinte. Als dann der unabhängige Labour⸗Abgeord⸗ nete Buchanan fragte. ob es im Hinblick auf die widerſpruchsvollen Erklärungen und die Bedeutung dieſer Frage nicht gut ſein wür⸗ de, wenn der Premierminiſter dieſe oder eine andere Gelegenheit dazu benutzen wolle, die Lag ſelbſt zu klären, gab Chamberlain folgende Antwort: Wenn ſich eine andere Gelegenheit von ſelbſt ergeben würde und wenn irgendein Zweifel in dieſer Frage vorhanden ſei. ſo glaube er, daß ein Regierungsmitglied imſtan⸗ de ſein werde, die Lage zu klären. Attlee machte jetzt noch einen Verſuch und kam auf ſeine erſte Frage zurück. Er ſagte, der Premierminiſter ſei ſich jetzt darüber klar, daß Zweifel in dieſer Frage vorhanden ſeien. Of⸗ fenbar habe Chamberlain nicht gewußt, was ſein Kollege Inſkip geſagt habe. Könne er denn da nicht Gelegenheit nehmen. eine beſtimmtere Erklärung abzugeben, als ſie auf eine übliche Unterhausanfrage gegeben werden könne. Als Chamberlain weiter von Attlee gedrängt wurde, doch baldigſt eine geeignete Gelegenheit zur Abgabe einer Erklärung zu benutzen, ſagte er ſchließlich nur, wie er höre, liege zu dieſem Punkt eine Unterhausanfrage vor. von den fünf Hauptmächten des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes aufgebracht werden ſoll.“ Sollte jedoch Sowjetrußland dem lane nicht zuſtimmen, ſo ſollen ſich England, Frankreich, Deutſchland und Italien in dieſe Koſten teilen. Für den Abtransport der Frei⸗ willigen in ihre Heimatländer werden 750 000 Pfund für erforderlich gehalten. Dieſe Summe ſoll von den Heimatländern der Freiwilligen entſprechend der auf jedes Land entfallenden Freiwilligenzahl aufgebracht werden. i Für die britiſche Regierung erklärte Lord Plymouth, daß England bereit ſei, ſeinen Anteil zu zahlen, vorausgeſetzt, daß die ande⸗ ren Mächte dem Plane zuſtimmten. Der ſowjetruſſiſche Vertreter Kagan(Kohn), der in der letzten Sitzung gegen ein Ueberein⸗ kommen gearbeitet und rundweg exklärt hatte, daß ſeine Regierung den Vorſchlag zur Wieder⸗ einſetzung der Landkontrolle und Verſchärfung der Seekontrolle nicht annehmen könne, meinte heute, daß ſeine Regierung bereit ſei, die Zah⸗ lung eines Beitrages zuſammen mit den ande⸗ ren Mächten zu den Koſten für die Einſetzung und Unterhaltung der Räumungsausſchüſſe in Erwägung zu ziehen. Er könne dagegen, ſo fuhr er in geradezu provozierender Weiſe fort, der Zahlung eines Betrages zu den Koſten für den Abtransport, die Unterhaltung und Räumung der Freiwilli⸗ gen nicht zuſtimmen, da, wie Kagan mit dreiſter Stirn behauptete, überhaupt keine Sowjetruſſen in Spanien ſeien. Jedes Land ſolle die Räumung ſeiner Freiwil⸗ ligen ſelbſt bezahlen.(111) „Die Vertreter der übrigen Länder erklärten ſich bereit, die Vorſchläge ihren Regierungen zu unterbreiten. Der Unterausſchuß befaßte ſich ferner mit der Frage der Entſendung von Beamten in eine Reihe europäiſcher Hauptſtädte, um mit den dortigen Regierungen wegen Lieferung von Material, das für die Räumung benötigt wird, wie Medikamente, Lebensmittel, Baumateria⸗ lien für Sammellager und anderes mehr, in Fühlung zu treten. — gen haben. ſo vor allem. Co hielt Prag ſein Wort! der Rechlsanſpruch der Zudelendeulſchen auf Selbſtbeſtimmung Berlin. 31. Mai. Die Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förde⸗ rung der Wiſſenſchaften hielt am Dienstag im Harnack⸗Haus in Berlin-Dahlem ihre 27. Hauptverſammlung ab. Staatsſekretär Zſchintzſch überbrachte die Grüße des Reichserziehungsminiſters Ruſt. Dann nahm der bekannte Völterrechtslehrer Prof. Dr. Viktor Bruns das Wort. Er wandte ſich zunächſt gegen die von Ver⸗ ſailler Siegermächten gegenüber der kraftvol⸗ len Außenpolitik des Führers immer wieder erhobene„neue Schuldtheſe“, die in der Be— hauptung gipfelt, geſchloſſene Verträge könnten nicht einſeitig aufgehoben und abgeändert wer⸗ den, wen ſie treffe, den treffe die Schuld vor der Geſchichte.„Die Sieger berufen ſich zwar auf die Verträge, die Unterlegenen aber auf das Recht!“ ſtellte Profeſſor Bruns feſt. Er wies anhand umfangreichen Materials nach, wie die alliierten Mächte einen Ver⸗ tragsbruch nach dem anderen began⸗ als der Verſailler Vertrag unter ſchmählicher Verletzung des Vor— friedensvertrages mit dem Wilſon-Programm abgeſchloſſen wurde. „Die in Paris geſchaffene Ordnung iſt im Rechtsbruch geſchafſen, ihr haftet der Makel der Rechtswidrigkeit an. Die Diktate haben nicht Recht, ſondern Unrecht gebracht, und die Verantwortung dafür trifft nicht uns, ſondern ausſchließlich unſere ehemaligen Geg⸗ ner!“ ſo lautete die Schlußfolgerung der über⸗ zeugenden Darlegungen. Ebenfalls lediglich aus völkerrechtlichen und hiſtoriſchen Geſichtspunkten heraus begründete Profeſſor Bruns dann den Rechtsanſpruch des Sudetendeutſchtums. Er ſtellte feſt, daß die Tſchechoſlowakei bei den Friedensverhandlun⸗ gen als„alliierte Regierung“ aner⸗ kannt wurde und ſomit gleichzeitig zur Aner⸗ kennung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker und der Nationalitäten verpflichtet war. Damit war der Rechtstitel geſchaffen, von den Alliierten, alſo auch von der Tſchecho⸗ ſlowakei, für das Sudetendeutſchtum das Selbſtbeſtimmungsrecht zu fordern. Durch einen Zufall. erklärte Prof. Bruns, iſt es dem Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Inſtitut gelungen, die beiden ge⸗ heimgehaltenen Denkſchriften auf⸗ zufinden und der Welt zugänglich zu machen, die von dem damaligen Außenminiſter Beneſch und der tſchechoſlowakiſchen Delegation bei den Friedensverhandlungen an den Oberſten Rat gerichtet wurden. In dieſen Denkſchriften wird ausdrücklich anerkannt, daß die Deutſchen in der Tſchechoſlowakei ein Recht haben, nicht als bloße Minderheit betrachtet zu werden. „Die deutſche Sprache ſoll die zweite Landes⸗ ſprache werden. und niemals wird irgendwel⸗ cher Mißbrauch gegenüber der deutſchen Be⸗ völkerung geübt werden“, heißt es in der einen Denkſchrift, und an einer anderen Stelle:„Das Regime wird dem der Schweiz ähnlich ſein.“ „Dieſe Verſprechungen gegenüber der Frie⸗ denskonferenz“, erklärte Profeſſor Bruns mit Nachdruck,„ſind freiwillig abgegeben wor⸗ den und ſollten die Grundlage für die terri⸗ toriale Geſtaltung des neuen Staates bilden. Es kann keinen Zweifel darüber geben, daß dieſe amtlichen Verſprechungen der tſchechoflo⸗ waliſchen Delegation zur Bildung des Staates führten und daß auf dieſer Grundlage das Schickſal der Sudetendeutſchen entſchieden wurde.“ Auch in einer Note an den Minder- heitenausſchuß der Friedenskonferenz hat Be⸗ neſch, wie Prof. Bruns weiter feſtſtellte, das Verſprechen abgegeben, daß der künftige Staat nach Art der Schweiz gebildet werden würde. Wenn mithin, ſo ſchloß Prof. Bruns, die Sudetendeutſche Partei ſeit 1920 die Forderung auf Autonomie ſtellt, ſo fordert ſie nur das, was die tſchechoflowakiſche Regierung den Deutſchen im tſchechiſchen Staat zu gewähren 1919 mehrfach bindend verſprochen hat. Sie fordert auch nur die Erfüllung des politiſchen Programms der Tſchechen aus der Vorkriegszeit, die Erfüllung der Erklärung Maſaryks vom 28. Dezember 1918, daß er in dem Ausbau einer wirklichen demokratiſchen Selbſtverwaltung ein geeignetes Mittel zur Löſung der Nationalitätenfrage erblicke. „Frontberichte“ der Preſſevertreter Dom ſpaniſchen Kriegsſchauplatz in die„Kriegszone“ bei Prag Belgrad, 31. Mai Der Prager Vertreter der halbamtlichen „Vreme“ überſchreibt ſeinen Bericht über eine Reiſe in das ſudetendeutſche Gebiet mit den be⸗ zeichnenden Worten:„An die Front“ Er ſchildert einleitend, wie in Prag gegenwärtig 120 ausländiſche Journaliſten wef⸗ len, die teilweiſe auf geradem Wege vom ſpa⸗ niſchen ene gekommen ſind. Sie ſeien jedoch von den Informationen des Prager Preſſebüros, den Veröffentlichungen der tſchechoſlowakiſchen Zeitungen und den ver⸗ ſchiedenen Interviews keineswegs befriedigt, ſondern verſuchten, an die„Front“ zu ge⸗ hen. Als erſtem ausländiſchen Journaliſten ſei dies nun dem Vertreter der„Vreme“ gelungen. Allerdings habe er Schwierigkeiten überwinden und verſchiedene Protektionen in Anſpruch neh⸗ men müſſen. In einer Entfernung von 25 Kilometern von Prag, ſo ſchreibt„Vreme“ beginne bereits die „Kriegszone“. Die Automobile würden ſcharf kontrolliert. Auf beiden Seiten der Straße könne man militäriſche Arbeiten neueſten Da⸗ tums beobachten. Dies ſei aber keineswegs die »„tſchechiſche Maginot⸗Linie“, die ſich entlang der deutſchen Grenze hinziehe und die überhaupt nicht gezeigt werde. Es handele ſich hier um ge⸗ wöhnliche Arbeiten auf dem flachen Lande. Je näher man der eigentlichen Front kom⸗ me, um ſo mehr Soldaten bekomme man zu ſehen. Dieſe Soldaten ſeien in voller Kriegsbereitſchaft. Ueberall habe man auch getarnte Beobachtungspoſten errichtet, von denen aus man Tag und Nacht die andere Seite der Grenze beobachte. In gewiſſen Abſtänden erkenne man Maſchinengewehrneſter, die auf das erſte Signal hin bereit ſeien, das Feuer zu eröffnen. Die Fahrt führte durch einige deutſche Dörfer mit ihren tſchechiſchen und deutſchen Straßen⸗ aufſchriften. Früher habe man um einzelne Fe⸗ ſtungen oder Stellungen gekämpft, während heute das ganze Land eine einzige Verteidi⸗ gungslinie fei. Nach allen Seiten hin erftreckten ſich Tunnels— oder wie man dieſe Dinge ſonſt nennen wolle— in denen die Soldaten gegen Gasangriffe Schutz ſuchen ſollten. Man könne ſich gut vorſtellen, daß die ganze Bevölkerung zum Schanzen mobiliſiert wurde. Patrouillen gingen nach allen Richtungen hin. Ebenfalls nach allen Seiten hin erſtreckten ſich die moder⸗ nen Hinderniſſe, die aus ſtählernen Balken er⸗ richtet ſeien und ein ungewöhnliches Ausſehen hätten. In der militäriſchen Fachſprache bezeich⸗ ne man ſie als„Böcke“. In den letzten Tagen, ſo berichtet„Vreme“ weiter, wurde auf Uebungen mit der Gas⸗ maske beſonderer Wert gelegt. Unter den Soldaten befänden ſich keineswegs nur junge Leute, ſondern auch Männer bis zum 40. Jahre. Sämtliche Brücken ſeien unterminiert, 1 0 rungsmittel und Munition ſeien reichlich auf⸗ geſtapelt. Man gewinne von einer ſolchen Be⸗ ſichtigungsfahrt eine Vorſtellung vom modernen Krieg. Das ganze Land gleiche einem einzigen Feldlager. Aus Angſt vor der Wahrheit Prag enkfernt läſfigen Augenzeugen Prag, 31. Mai. Dem bekannten franzöſiſchen Journaliſten und Schriftſteller Andre Germain iſt von der Prager Regierung nahegelegt worden, die Tſchechoſlowakei zu verlaſſen. was praktiſch einer Ausweiſung gleichkommt. Den Grund zu dieſer Maßnahme bildet die wahr⸗ heitsgemäße Berichterſtattung Germains über die Lage in der Tſchechoſlowakei. André Germain, der als objektiver und un⸗ beſtechlicher Journaliſt bekannt iſt und der auch die Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei ſo wiedergegeben hat. wie ſie wirklich ſind, war der Prager Regierung ſchon lange ein Dorn im Auge. Es iſt bezeichnend, daß die Angſt vor der Wahrheit die Tſchechoſlowakei dazu be⸗ wogen hat, einem Mann von Ruf und Rang André Germains, dazu einem Angehörigen des mit der Tſchechoſlowakei verbündeten fran⸗ zöſiſchen Volkes. den Stuhl vor die Türe zu ſetzen, weil er die von den Kriegshetzern be⸗ ders ſei. triebene Schaumſchlägerei nicht mitge⸗ macht hat. Das Begräbnis des abgeſtürzten tſchechiſchen Fliegers Die Kommuniſten von Weipert beteiligten ſich an der Beerdigung des tſchechiſchen Unter⸗ leutnants der Flieger Alexander Souhrada durch einen Akt, der großes Aufſehen erregte und ein bezeichnendes Bild auf ihre Einſtellung u den jüngſten Grenzzwiſchenfällen wirft. Das lugzeug des Anterleutnants, der bekanntlich am 23. Mai die deutſche Grenze überflog, fing beim Rückflug über tſchechiſchem Gebiet Feuer und ſtürzte ab, wobei der Offizier den Tod fand. Auf dem Sarg des verunglückten Fliegers legten die Kommuniſten einen Lorbeerkranz mit einer roten Schleife und der Goldaufſchrift „Dem tapferen Helden letzte Grüße— Aa Weipert“ nieder. Vor der geſamten Trauerver⸗ ſammlung erklärte der Bruder des Toten, der gleichfalls tſchechoſlowakiſcher Militärflieger iſt, daß er ſtolz auf die Tat ſeines Bru⸗ Ichechiſche Villlür-Herrſchaft Bodenbach, 1. Juni Anläßlich der ee der Opfer von Eger wurde ein Vorfall bekannt, der auf die augenblicklichen Zuſtände in der Tſchechoſlowakei ein bezeichnendes Licht wirft. Der Gerichtsprä⸗ ident in Eger hatte verfügt, daß während der rauerfeier die Fenſter geſchloſſen zu halten . er Amtsdiener des Gerichtes hatte die erfügung eigenmücht Hahingehend abgeän⸗ dert, daß allen Beamten und Angeſtellten des Gerichts die Teilnahme an der Trauerfeier ver⸗ boten ſei. Es erhob ſich die Frage, wer mehr zu ſagen habe: Der Gerichtspräſident oder der Amts⸗ diener. Ein ähnlicher Vorfall iſt jetzt in Bodenbach zu verzeichnen. Die Landesbehörde in Prag hat am 17. Mai unter dem Aktenzeichen 2183 Abt. 20a bewilligt, daß dem Männer- und Frauen per. verein Bodenbach ein Sammelpaß zum Ueber⸗ 1 1 der Grenze für den 3. Juni 1938 bewil⸗ igt wird, da der Verein vom Sängergau Sachſen zu einem Konzert in Dresden eingeladen wor⸗ den war. Die örtliche Militär behörde in Bodenbach hat jedoch ohne Rückſicht auf dieſe Bewilligung die Ausſtellung des Sammelpaſ⸗ ſes verhindert, da alle militärpflichtigen Per⸗ geh von der Gewährung des Sammelpaſſes ausgeſchloſſen ſeien. Da die Grenzen der Militärpflicht in der Tſchechoſlowakei zur Zeit ſehr weit gezogen ſind, und vom 16. bis zum 60. Lebensjahr gehen, ſind 28 alle männlichen Angehörigen des Bo⸗ denbacher Geſangvereins von der Teilnahme an der Fahrt ausgeſchloſſen. Der Lan⸗ desbehörde in Prag iſt es nicht gelungen, ich gegenüber der örtlichen Militärbehörde in odenbach durchzuſetzen. Adolf hiller-5pende in Heflerreich Der Führer und Reichskanzler hatte im Jahre 1933 beſtimmt, daß ſeine monatlichen Gehaltsbezüge zur Unterſtützung der Hin⸗ terbliebenen von im Kampf für die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung gefallenen SA., J Männern, Polizei- und Hilfspolizeibeamten zu verwenden ſind. Nach der Wiedervereinigung N mit dem Reich hat der Führer und Reichskanzler nunmehr angeordnet, daß auch die Hinterblie⸗ benen der im Kampf 115 Großdeutſchland ge⸗ fallenen N der Bewegung und Polizei⸗ beamten im Lande Oeſterreich aus der Adolf⸗Hitler⸗Spende zu betreuen ſind. der Reichsſporlführer in Steiermark Graz, 31. Mai Reichsſportführer von Tſchammer und ſten kam am Montag im Kraftwagen nach Graz und wurde hier von Gauleiter und Lan⸗ deshauptmann Dr. Uiberreither und Landesſtatthalter Profeſſor Dr. Dadien empfangen. Nach Beſichtigung einer Reihe von Sportanlagen begab ſich der Reichsſportführer ins Park⸗Hotel, wo er vor den verſammelten Vertretern der Grazer Preſſe das Sportprob⸗ lem der Oſtmark behandelte. Razzia am Kurfürſlendamm Berlin, 1. Juni Auf Grund des eee von mehreren in der letzten Zeit in Berlin vorgenommenen Razzien ſah ſich die Polizei am geſtrigen Abend veranlaßt, zur Fahndung nach verbre⸗ cheriſchen Elementen händlern, Deviſenſchiebern uſw. auch zwei Lo⸗ kale am Kurfürſtendamm zu überholen. Es wurden insgeſamt 339 Perſonen vor⸗ läufig feſtgenommen. Darunter beſan⸗ den ſich 317 Juden. Von den Feſtgenom⸗ menen wurden ſchon bei der Ueberprüſung 76 als kriminell belaſtet ermittelt. Eine große Anzahl von Perſonen war politiſch belaſtet. Außerdem wurde eine Reihe von Ausländern feſtgeſtellt, die nicht im Beſitz der vorgeſchriebenen Ausweispapiere waren. Um⸗ fangreiches Material aus jüdiſchen Ver⸗ brecherkreiſen konnte ermittelt werden. Großſladk in den Tropen Rio de Janeiro— die ſchönſte Stadt der Erde Von Colin Roß Braſiliens Hauptſtadt iſt vielleicht die ſchbnſte Stadt der Erde. Das iſt ſo bekannt und ſo oft geſchildert, daß es müßig wäre, darüber noch ein Wort zu verlieren. Mehr noch, man ſollte gar nicht erſt verſuchen, ihre Schönheit zu ſchildern, denn ſie iſt derart, daß ſie über Maß und Beſchreibung hinaus⸗ geht. Wenn irgendwo, braucht man in Rio Zeit und Muſe, um die Schönheit zu genießen, die dort auf den Beſchauer einſtürmt. Denn ſie iſt immer da, ob die über die Bucht geſpannte ſchmerzhaft blaue Kuppel wolkenlos iſt und alle Farben an Leuchtkraft miteinander wetteifern, oder ob die aus ſchwarzen Wellen und weißem Giſcht anſteigenden, mit allen Tropengewächſen überwucherten Felſen in myſtiſch⸗geheimnisvolle Nebel ſich verlieren. Mag man über die Hügel wandern oder die Bucht durchkreuzen, die end⸗ loſen Praias, die Strandpromenaden, im Auto oder in der Elektriſchen entlangfahren, auf den Corcovado ſteigen oder auf den Zuckerhut, die Schönheit wird nie weniger. Immer eine neue Bucht, eine neue Klippe, aus Palmen und Blü⸗ ten wachſend, immer ein neuer Ausblick. Geht die Sonne auf, brennen Bucht und Berge in dem tiefſten Rot einer ungeheuren Feuers⸗ brunſt. Senkt ſich die Nacht, ſo laufen vielfache Lichterreihen jede Strandzeile entlang, biſche Hügel hinauf. Die Berge ſtehen wie phantaſtiſche Schatten am Himmel, bis auf den unheimlich⸗ ſten, den Pao d'Aſſucar, der aus den Lichter⸗ kränzen aufſteigt wie die geſpenſtiſche Vision eines rieſenhaften Symbols altheidniſcher Pal⸗ lusfeſte. Wenn ich jemand beneide, ſo ſind es jene portugieſiſchen Seefahrer, die, als erſte in die Bucht einlaufend, die ganze Tropenwelt um die blaue Bucht noch in urſprünglicher, unberühr⸗ ter Herrlichkeit antrafen. a Das heißt jedoch nicht, 000 Rio als Stadt nicht auch 1 ſchönen Teile hätte. Keineswegs will ich mir das boshafte argentini⸗ ſche Wort zu eigen machen, das von Rio, wie überhaupt von ganz Braſilien behauptet:„La naturaleza todo, los braſileros nada“ das heißt, daß alles die Natur geſchaffen, die Brafilianer nichts. Freilich, die Stadt iſt entſtanden und L ſen wie alle ſüdamerikaniſchen Städte. Wahl⸗ los und unorganiſch wurden Häuſer und Straßen über Hügel und Täler entworfen. Aber einen großen bi 0 hat ſie vor faſt allen übrigen Seeſtädten, die Lage des Hafens. Rio ſtößt mit ſeinem Zentrum, mit ſeiner City, in breiter Front an die offene Bucht, und der Hafen. Arſenale, Docks und Werften, alles was raucht, qualmt und lärmt, iſt nach hinten ver⸗ legt, tiefer in die Bucht hinein, gleichſam an die Rückſeite der Stadt. Was man beim Einlaufen von der Stadt zunächſt vor ſich ſieht, wirkt wie ein Palaſt, wie ein Garten. Dieſen Teil der Stadt ſo auszubauen, daß er den Vergleich mit jeder Hauptſtadt der Welt aushält, hat die Braſilianer ein Vermögen gekoſtet, ſo viel, daß die Unzufriedenheit in den einzelnen Staaten, vor allem in denen des Nordens, groß wurde, weil ſo viel an den Prunk der Hauptſtadt gehängt wurde, während es für ihre Bedürfniſſe an Geld mangelte. Wie Buenos Atres war die City von Rio urſprünglich ein Winkelwerk kleiner Gaſſen. Eine Breſche wurde hindurchgeſchlagen, von einer Bucht zur anderen, ein mächtiger Durch⸗ laß für Luft und Licht, der den friſchen See⸗ wind bis ins Zentrum trägt. Die ſo entſtan⸗ dene Avenida Rio Branco grenzt auf der einen Seite an die Kais und die Hafenanlagen, auf der andern an die Praia. den freien Strand, die breiten palmenbepflanzten und beetumſäumten promenadenartigen Straßen⸗ züge, die viele Kilometer weit die Buchten entlang führen. New Vork oder Chicago. Auf dieſen Promenaden ſowie in den Stra⸗ ßen, die auf ſie münden, ſieht man am frühen orgen ein eigenartiges Bild: Männlein und Weiblein wandern da. nur mit dem Bade⸗ anzug, höchſtens noch mit Bademantel oder Badetuch bekleidet, an den Strand. Eine Bade⸗ anſtalt in unſerm Sinne gibt es in ganz Rio nicht; jeder badet, wo er gerade Luſt hat, und an der Stelle, die ſeiner Wohnung am nächſten. In beſtimmten Abſtänden führen Treppen oder ſchräge Rampen ins Waſſer hinunter. Dieſer Badebrauch beſchränkt ſich keineswegs auf die unteren Schichten. Auch die Damen der Ge⸗ ſellſchaft baden hier, und man kann des Mor⸗ gens häufig Damen ſehen, die im Bade⸗ anzug ihr eigenes Auto an den Strand hinunterlenken. Autos ſieht man überhaupt in unge⸗ heurer Menge, kaum viel weniger als in 9 Pferde dagegen zie⸗ hen höchſtens noch einen Leichenwagen. Nichts macht einen merkwürdigeren Eindruck als ſo ein ſchimmelbeſpannter Leichenwagen, hinter dem eine endloſe Kette vielepferdeſtarker Auto⸗ mobile im langſamſten Tempo dahinſchleicht. Ja, die Stadt iſt reich, und ſie zeigt und verſchwendet ihren Reichtum, ſie, die koſtbarſte Blüte eines reichen Landes. Es war für ſie keine Kleinigkeit, nicht nur zur ſchönen, ſon⸗ dern auch zur geſunden Stadt zu werden. Ur⸗ ſprünglich war Rio de Janeiro eines der ſchlimmſten Fieberneſter an der braſilianiſchen Küſt e. So ſchlimm, daß eitweiſe die Schiffe ſich ſcheuten, es anzulau⸗ En— man erzählte von Schiffsbeſatzungen, die bis auf den letzten Mann dahingeſiecht waren—, ſo ſchlimm, daß die braftlianiſchen Kaiſer ihre Reſidenz aus dem Fieberſumpf heraus in die Berge verlegten, wo ſie in Pe⸗ tropolis ſich eine eigene Stadt bauten. Heute aber iſt Rio ſo geſund wie nur irgend⸗ eine Stadt der Welt. Hier, wo es bei einer Lage zwiſchen Waſſer und Wald von Moskitos wimmeln müßte, kann man nachts im Freien ohne Moskitonetz ſchlafen. Nur eines iſt geblieben von den Laſten des Klimas: die Hitze. Kräuſelt kein Wind die Waſſer der Buchten, liegen ſie da wie flüßiges Blei, dann laſtet auch Tag und Nacht uner⸗ träglicher Druck auf allen Straßen, und man hebt ſich morgens nicht erfriſcht und müde von dem ſchweißnaſſen Lager. (Aus Colin Roß:„Südamerika, die auf⸗ ſteigende Welt“, Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.) Kultur und Kunſt „Sin alter Mathias⸗Wieman⸗ Film,„Das blaue Licht“, wird neu heraus⸗ be werden. Die Partnerin Wiemans in ieſem Film iſt Leni Riefenſtahl. Wir ſahen vor Jahren dieſen Film, und trotzdem blieb vieles im Gedächtnis haften. Das iſt ein Beweis dafür, wie bemerkenswert die Leiſtun⸗ gen von Leni Riefenſtahl und Mathias dieſes Films dürfte intereſſante Vergleiche nicht nur in der Entwicklung der beiden Künſtler er⸗ geben— Leni Riefenſtahl iſt ſeitdem leider nicht mehr als Filmſchauſpielerin in Erſchei⸗ nung getreten—, ſondern auch für die techni⸗ ſchen und bildmäßigen Fortſchritte des deutſchen ut überhaupt. Hans Steinhoff beginnt mit der In⸗ zenierun Sybille Schmitz, Carmine Gallone entſtehen wird. Für den neuen Tre nker⸗Film„Liebes⸗ 1 briefe aus dem Engadin“ hat Dr. Becce die 1 Muſik geſchrieben. insbeſondere Rauſchgiſt⸗ ie⸗ man geweſen ſein müſſen. Die Neuaufführung 4 ſeines neuen Films„Genie und 1 Leidenſchaft“. Hauptrollen: Guſtaf Gründgens, eo Lingen und Will Dohm. Benfamino Giglis neuer Film heißt„Marionetten“, der unter der Regle von l N. Fanal niche non, übet de 7 Stu potübe ste A. den Diel den kl. 65 Ju ls erf Plöz belgche Eolbat Es nervt ichen! fan, un dahin, tufen ziehen ten Ka Dann det Ko Staub ſtafli fach i. geigt di Und dumpf L f Vora matte Die e nen i el Pie! bel dieſ des Stu die Stil „0 Weit Der hei keit der iternde Jhedive London. 0 Ein land, 5 Gerücht tigen 1 nd da ſchen A S0 bt liebende weren Ritertat dufgerol wieder „Die d Militäri Zum! lem wol zu ofen dollen Sttaße Aber landet, bleiben) Die J unverzüg nolwend mern Aktion Seit Er ein Nan 1 1 L 1 1 M . 8 ht der 17 ſind, gehen ſuud N des Bo⸗ 1 Mulan 1 an gelungen le i. ä 8 feu hatte in lichen 0 det Hin⸗ W National AA, g kamten zu ———————————— its mit ihslangler finterblie⸗ gland ge⸗ 0 Polſzi⸗ als der J 7 chan . Mai let und gen nach und. let und dadien lache den vottfühter e ö . Juni mehreten ommenen geſttigen b derbe- uschi? zwei Lo⸗ blen. Es bor et beſan⸗ eſigenom⸗ Jung 76 lt. Eine litſſch eihe von N N * u Let werden. n —— 8 u dee sten des bind die flüßiges 1 mer, 5 maſt 1 üde von die ufs tochäus, ———— e* B 8 150 Ein Mann erschüiſert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General Nos koff Copyright dy Vorhut-Veriag Otto Schlegel, Berlin Sw) 08 15. Fortſetzung. In den Augen der Krieger flammt heiliger Fanatismus, auf ihren Geſichtern malt ſich ſtür⸗ miſche Begeiſterung. Bei den wildeſten Rufen recken die Kolonnen ihre blutbefleckten Lanzen über die Häupter empor! Ein einziger Schrei des Triumphes hallt dann über die Menge. Stundenlang ſtrömt das ſchwarze Fußvolk vorüber. Als die Staubwolke, in der dieſe rie⸗ ſige Armee marſchiert iſt, ſich legt, jubelt alles den Reitern zu. die nun dem Fußvolk folgen. Drei ſtattliche Araber auf prachtvollen Pfer⸗ den eröffnen den Vorbeimarſch der Reiterei. Es ſind die drei Kalifen des Mahdis. In der Mitte die ſtolze Geſtalt Abdullahis, des erſten Kalifen des heiligen Mannes. Plötzlich erhebt ſich ein unbeſchreibliches Ju⸗ belgeheul, die Menge erkennt die gefangenen Soldaten der Hicks⸗Armee! Es ſind kaum hundert Mann— und wie jam⸗ mervoll iſt ihr Zuſtand! Halbnackt, mit ſchretk⸗ lichen Wunden bedeckt, ſo ſchleppen ſie ſich müh⸗ ſam unter der unbarmherzig brennenden Sonne dahin, preisgegeben den Droh⸗ und Schmäh⸗ rufen des ſiegestrunkenen Volkes. Hinter ihnen ziehen die Kamele und Maultiere die erbeute⸗ ten Kanonen und Mitrailleuſen. Dann bricht der unendlich ſcheinende Strom der Kolonnen auf einmal ab. Die ungeheure Staubwolke legt ſich allmählich. Das leiden⸗ ſchaftliche Jauchzen und Jubeln der Menge ebbt nach und nach ab. Erwartungsvolles Flüſtern zeigt die Spannung des Augenblicks an. Und ſchon rückt eine neue Reiterſchar mit dumpf rollendem Gebrüll an. „La illah⸗h⸗h! La illah⸗h⸗h!“ Voran ein unbewaffneter Mann auf einem prachtvollen Kamel. Die an die Menge heranſprengenden Reiter rufen in heller Begeiſterung: „El Mahdi! El Mahdi!“ Wie auf ein Zeichen werfen ſich die Zuſchauer bei dieſem Wort zur Erde und dem Rauſchen des Sturmwinds gleich brauſen über El Obeid die Stimmen der gläubigen Verzückung: „La illah! El Mahdi illah!“ Weit und breit im Sudan ertönt dieſer Ruf der heiß erkämpften Freiheit und Selbſtändig⸗ keit der Schwarzen. Sein Echo hallt über das e Khartum, erreicht das Palais des hediven in Kairo, die Downing Street in London. s Gordon— Die Sklavenfrage Ein entſcheidender Miniſterrat Ein Schrei des Entſetzens geht durch Eng⸗ land Hicks“ Name iſt auf allen Lippen. Die Gerüchte über das furchtbare Schickſal des mu⸗ tigen Mannes, ſeiner Offiziere und Soldaten ind das Tagesgeſpräch der Bürger des briti⸗ ſchen Weltreiches. So bringt das neue Jahr 1884 dem friedens⸗ liebenden Gladſtone faſt ein Zuviel an neuen ſchweren Aufgaben, Miniſterrat folgt auf Mi⸗ niſterrat. Immer wieder wird die gleiche Frage aufgerollt, und jedesmal kommen die Miniſter wieder zu demſelben Ergebnis: Die Oeffentlichkeit iſt noch nicht reif für eine militäriſche Aktion im Sudan. Zum wievielten Male wird das heikle Prob⸗ lem wohl ſchon beſprochen? Aber die Gefahr iſt zu offenbar— führt ſie doch zu verhängnis⸗ vollen Verwicklungen im Gebiet der großen Straße Suez— Aden des britiſchen Weltreiches. Aber die ägyptiſchen Garniſonen, die Eng⸗ länder, die Europäer, die im Aufſtandsgebtet bleiben? Die Miniſter ſind ſich einig— ſie müſſen unverzüglich gerettet werden England wird die notwendigen Maßnahmen treffen. Unerwartet findet ſich ein Mann, der dieſe Aktion durchzuführen bereit iſt. Seit Ende 1883 taucht in England von neuem ein Name auf, der ſich ſchon vor zwanzig Jah⸗ ren Weltberühmtheit erworben hat. „The Chineſe Gordon“ iſt ſein Ehrentitel. 0 Er iſt eine eigenartige Erſcheinung, dieſer Gordon: ein äußerlich und innerlich beſchet⸗ dener Mann, und ein überzeugter Chriſt. Als zwanzigjähriger Leutnant der britiſchen Genietruppe kämpft er im mörderiſchen Krim⸗ krieg unter den Mauern von Sebaſtopol, be⸗ reiſt die berüchtigſten Gegenden Kurdiſtans u. landet als Siebenundzwanzigfähriger an den Ufern des Gelben Fluſſes. um dem Kaiſer des Himmelreiches ſeine Dienſte bei der Bekämp⸗ fung des Taiping⸗Aufſtandes anzubieten. Tai⸗ ping bedeutet großer Friede— aber die Heere, die dieſen Frieden in China ſchaffen wollten, ſtürzten das Land in einen der furchtbarſten Bürgerkriege. Was alles hat der junge Eng⸗ länder Gordon da geſehen und erlebt! Und dennoch iſt er zuletzt Sieger geblieben. 31 Jah⸗ te iſt er, als er ein Ti⸗tu, der höchſte Manda⸗ rin der chineſiſchen Armee wird. Reichen Lohn, 10000 Pfund bietet ihm die chineſiſche Regie⸗ rung an, er aber lehnt ihn ab. Der Ruhm. Ruhe und Ordnung im Lande hergeſtellt zu haben, iſt ihm Lohn genug. Als ein berühmter Mann kehrt er 1864 in ſein Vaterland zurück. Auch im Sudan kennt man den Namen Gor⸗ dons. Bis zu den entlegenſten Orten iſt die Legende von dem furchtloſen, tatbereiten, blitz⸗ ſchnell handelnden Engländer gedrungen, der im Auftrage des Khediven einmal das Land u. ſeine Verwaltung inſpizierte und das Gebiet des äquatorialen Afrika eine Zeitlang ſogat ſelbet verwaltete. Als Gladſtone und ſeine Miniſter ſich über den Sudan die Köpfe zerbrechen. verhandelt Gordon gerade mit dem belgiſchen König Leo⸗ pold. Der unternehmungsluſtige Herrſcher möchte Gordon gern als ſeinen Bevollmächtig⸗ ten in die neuerworbene Kongokolonie ſchicken. Die Londoner Preſſe iſt unzufrieden: „Warum ſoll dieſer Mann einem fremden Lande dienen? Iſt er nicht gerade jetzt für un⸗ ſere eigenen Zwecke in Afrika zu verwenden?“ General Wolſeley. ein Kolonialſoldat von Ruf. erfaßt den glücklichen Gedanken. Er eilt in die Downing Street. „Meine Herren! Wenn Sie keine Truppen nach dem Sudan ſchicken können, ſo ſenden Sie wenigſtens einen guten Soldaten. Er wird es ſchaffen.“ Die Miniſter ſind überraſcht. „Einen guten Soldaten? Wen meinen Sie denn?“ „Gordon! Chineſe Gordon!“ Wolſeleys Vorſchlag wirkt wie das„Ei des Kolumbus.“ Er erſcheint allen unerwartet gut. Wenn dieſe Lbſung auch nicht ſo vielverſpre⸗ chend ſein kann wie ein paar gute britiſche Di⸗ viſionen, ſo bedeutet ſie doch eine Hoffnung und vor allem— ſie wird von der Oeffentlich⸗ keit gebilligt. Wolſeley drahtet nach Brüſſel und bittet Gordon, ſofort nach London zurückzukehren. Einige Stunden ſpäter trifft die Antwort ein: „Beſteige ſoeben den Dampfer. Morgen früh London. Gordon.“ (Fortſetzung folgt) 30 000 falieniſche Arbeiter kommen der Auskauſch von Urlaubern zwiſchen Deulſchland und Nalien 30 000 italieniſche Arbeiter werden in wö— chentlichen Fahrten von Anfang Juni ab Deutſchland beſuchen, um gemäß dem Abkom⸗ men zwiſchen der Deutſchen Arbeitsfront und der italieniſchen Organiſation für Freizeit⸗ geſtaltung den Beſuch der 30 000 deut- 2 25 Arbeiter vom Herbſt und Winter es vergangenen Jahres zu erwidern. Die Reiſen werden in Abteilungen von je 2500 Arbeitern durchgeführt und nach Berlin. Mün⸗ chen, Nürnberg. Stuttgart und Freiburg füh⸗ ren. Die Dauer jeder Reiſe iſt auf acht Tage feſtgeſetzt. Die erſte Abteilung, die in Gruppen zu je 500 gegliedert iſt, wird am 4. Juni ihre Reiſe antreten. Wie bei der Ankunft der erſten deutſchen Urlauber in Neapel im November vergange⸗ nen Jahres eine große Kundgebung veran⸗ ſtaltet wurde, ſo werde auch den erſten italie⸗ niſchen Urlaubern in Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage, in Gegenwart von Dr Ley ein überwältigender Empfang zuteil werden. L Dee 1 Eine neue Industrie Auch in der wirtſchaftlichen Welt gibt es klaffende Gegenſätze. In Braſikien ſucht man ſich des Ueberſchuſſes an Rohkaffee unter anderem dadurch zu entledigen, daß man große Mengen ins Meer verſenkt. Die⸗ ſem unökonomiſchen Vorgang ſteht ein Stie— ben nach höchſter Oekonomie gegenüber. In Deutſchland geht man jetzt dazu über, den Kaffeeſatz, der bisher in den Müll⸗ eimer oder in den Rinnſtein geſchüttet wurde, Am Ronde nolieri- wirtſchaften und Hotels, unter denen es zabl⸗ reiche gibt, die wöchentlich 200 bis 250 Kilo⸗ gramm Kaffee verbrauchen. Sechs Dreitonner⸗ Speziallaſtwagen ſind ununterbrochen in Ber⸗ lin unterwegs, um die gefüllten Eimer zu holen und durch Reſerve-Eimer zu erſetzen. In der Fabrik entzieht man dem Kaffeeſatz zu⸗ nächſt das Waſſer. Das ſind 70 Prozent ſei⸗ ner Beſtandteile. Dann wird ihm mittels einer chemiſchen Löſung ein ſchwarzbraunes Oel entzogen, das ſich nach der Deſtillation ſchneeweiß präſentiert und als Fettgrun d⸗ induſtriell zu verwerten. Schon längſt haben N 8 die Chemiker feſtgeſtellt, daß ſich nur 25 Proz. lage für die Herſtellung hochwer⸗ der Beſtandteile des Kaffees bei ſeiner Zu- tiger Seifen dient. Die bei der Behand⸗ bereitung als Getränt verflüſſigen und daz lung des Kaffeeſatzes gewonnenen Wachſe ſin⸗ 5 die reſtlichen drei Viertel mit dem Kaffeeſatz den bei der Herſtellung von Schuhpflegemit⸗ 8 verlorengehen. Dieſer Reſt aber enthält teln Verwendung. Die anfallenden Harze wer⸗ — Oele, Wachſe und Harze, die heraus- den bei der Produktion von Kabelmaſſen ge⸗ 85 zuziehen ſich als durchaus lohnend erwieſen braucht. Der Reſt des Kaffeeſatzes aber dient hat. In Tempelhof bei Berlin iſt eine Anlage als Füllſtoff für die Erzeugniſſe der Kunſt⸗ 85 errichtet worden, die die Ausnutzung des harzinduſtrie. Man ſieht: größte Ver⸗ Aaffeeſatzes als Aufgabe bat. Ihren„Roh- ſchwendung und höchſte Oekono⸗ fſtoff“ liefern die Berliner Kaffeehäuſer, Groß⸗ mie am gleichen Objekt!(S. N. T.) — Die„Nichleinmiſchung“ eine Groteske Bisher nicht gekannte Ausmaße der Paſſenkrausporle nach Battelona Nom. 31. Mai. Zur Haltung Frankreichs in der ſpaniſchen Frage unterſtreicht„Tribuna“, daß der Nach⸗ ſchub über die Pyrenäengrenze gerade in den letzten Tagen ein bisher noch nicht ge⸗ kanntes Ausmaß erreicht habe, obwohl Frankreich in den Sitzungen des Neuner⸗Aus⸗ ſchuſſes die Fiktion der Nichteinmiſchung auf⸗ recht erhalte. Die jüngſte Offenſive der Roten ſei ausſchließlich durch Waffenlieferungen und den Einſatz friſcher Truppen möglich geworden. Es ſei, wie das Blatt betont, an der Zeit, daß jedermann klar und ohne Umſchweife rede und die Verantwortung für ſeine Handlungen übernehme. Es ſei geradezu grotesk. noch von einer Nichteinmiſchung ſprechen zu wolleß wähtend der Rumpfteil der Republik Barcekbna ſich nur noch halte, weil er Frank⸗ reich und vermittels Frankreichs auch So w⸗ e als Waffenlager hinter ſi abe. Ebenſo unerträglich ſei es aber auch, das nationale Spanien mit der internationa⸗ len Mörderbande auf die gleiche Stufe ſtellen zu wollen, wo doch jedermann wiſſe. wo die Kultur und wo die Barbarei zu ſuchen ſei. Man müſſe die Dinge bei ihrem wahren Na⸗ men nennen und ſich endlich offen dazu beken⸗ nen, ob man für oder gegen die europäiſche Ordnung ſei. Ueber die Bedeutung dieſer Deutſchlandreiſe machte der Präſident des Faſchiſtiſchen In⸗ duſtriearbeiterverbandes Cianetti vor den römiſchen Vertretern der deutſchen Preſſe in⸗ tereſſante Ausführungen. Der Führer und der Duce, ſo betonte Präſident Cianetti, wollten, daß immer breiteren Schichten der beiden be⸗ freundeten Völker ſich kennen lernen. Bezeichnend ſei, daß dieſe Urlauberreiſen italieniſcher Arbeiter nach Deutſchland zu dem gleichen Zeitpunkt ihren Anfang nehmen, da in Genf die internationale Arbeitskonferenz beginne, auf der wieder einmal nur von Soli⸗ darität geſprochen werde, ohne daß man ſie in die Tat umzuſetzen vermag, während dieſe Reiſen tatſächlich die Solidarität der deutſchen und der italieniſchen Arbeiter bewei⸗ ſen. Welch große Bedeutung man dieſen Fahr⸗ ten beilege, beweiſe vor allem die Tatſache, daß ſich vor wenigen Tagen Muſſolini über die Vorberettungen zu dieſen Reiſen Bericht er⸗ ſtatten ließ und ſch dabei nach allen Einzel⸗ heiten erkundigte. 4 Deulſches Luftgeſchmader zu Beſuch in Belgrad 8 U des Luftgeſchwaders Greifswald trafen zu einem Beſuch der 1. Belg ider Internationalen Luftfahrtausſtellung auf den ingheſen Hege in Vagrad ein. Unſer Bild zeigt die Empfangsfeier. Links das M ſittorps des Iltegerhorſtes Greifswald. (Aſſociated⸗Preß⸗M.) kufflämpfe über der Teruelfronk Teruel, 31. Mai. Ueber der Teruelfront fand am Dienstag ein erbitterter Kampf zwiſchen 13 natiana⸗ len und 31 bolſchewiſtiſchen Flug⸗ zeugen ſtatt. Die nationalen Flieger ſchoſſen trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit neun gegneriſche Flugzeuge ab, die, wie feſtgeſtellt wurde, ſämtlich in Sowfetrußland hergeſtellt worden waren. Der nationale Heetesbericht ſpricht auch am Dienstag von anhaltenden Angriffen der Bol⸗ ſchewiſten an der katalaniſchen Front. Die An⸗ griffe wurden— ebenſo wie die bisherigen— mit großen Verluſten für den Feind abgewieſen. Der Frontberichterſtatter teilt mit, daß die Geſamtzahl der Gefangenen an der Teruel- u. Caſtellon⸗Front in den letzten drei Tagen Über 5000 betragen habe. Zellſame Veritrungen Paris, 1. Juni. Der rechtsſtehende„Jour“ gibt ſeiner berech- tigten Entrüſtung Ausdruck über die verhee⸗ renden Zuſtände, die im Departement Oſt⸗Pyrenäen durch die Ankunft der wegen Verwundung oder Krankheit aus der rotſpani⸗ ſchen Internationalen Brigade ausgeſchiedenen bolſchewiſtiſchen Milizen aus aller Herren Länder eingetreten ſind. In zahlreichen Städten des franzöſiſchen Grenzgebietes ließen martiſtiſche Stadtbehör⸗ den dieſen Elementen eine übereilte Hilfe an⸗ gedeihen., während aus Rotſpanien heimbeför⸗ derte Franzoſen oder Ausländer, die keiner an⸗ tifaſchiſtiſchen Partei angehörten. als uner⸗ wünſchte Ankömmlinge behandelt und aufge⸗ fordert wurden, das Gebiet innerhalb 48 Stun⸗ den zu verlaſſen Als Gegenbeiſpiel dient dem Blatt die Bewirtung von Marxiſten aus Not⸗ ſpanien im Bahnhofsgebäude von Cerbeĩre. Dieſe ſollten zwar weiter aus Frankreich ab⸗ geſchoben werden, doch dürfte man ſehr wohl daran zweifeln, bemerkt der„Jour“, einmal, weil die entſprechenden Länder wohl ſchwer⸗ lich zu ihrer Aufnahme geneigt ſein dürften u. andererſeits keiner dieſer Bolſchewiſten den Wunſch verspüre. Frankreich zu verlaſſen. So vermehre ſich in Frankreich die Zahl der un kontrollierbaren Ausländet. die von den Marxiſten im Auge behalten würden, um ſie gegebenenfalls als Sturmtrupps bei einem Aufſtandsverſuch zu verwenden. Unter den roten Eindringlingen befänden ſich auch Tuberkuloſe und ſogar Irre. Und dieſe ganze ſchöne Siypſchaft, ſo ſchließt der „Jout“, die auf franzöſiſchem Boden mit Geld⸗ geſchenken empfangen wurde. beehre Frankreich mit dem falſchen Geſang der in zehn ver⸗ ſchiedenen Sprachen angeſtimmten In⸗ ternationale. Enaliſcher Rommenlar zur allgemeinen Mopruffichl In einem Leitartikel ſchreibt„Evening Standard“, England werde die Ankündigung. die Verteidigungsminiſter Inſkip im Unter- haus machte, begrüßen. Dieſe Erklärung ſei für das Land eine Beruhigung und ſtärke ſein Vertrauen zur Regierung. Sie bedeute, daß beim Ausbruch eines Krieges ſofort eine die ganze Nation umfaſſende Wehrpflicht ein⸗ geführt würde. Dieſer Veſchluß ſei weder über⸗ raſchend noch alarmierend. Auch ſtehe er nicht im Widerſpruch zu den Erklärungen Chamber⸗ lains, in Friedenszelten keine Wehrpflicht einzuführen. Aus der Ankündigung Inſkips, ſo ſchließt das Blatt. werde man nicht gleich die Folgerung ziehen. daß Kriegsgefahr beſtehe. allerdings aber die daß die Regierung mit der Möglich⸗ keit rechne, daß England wieder eine unge⸗ heure Armee eigen“ müſſe, ohne in⸗ deſſen für die Sorgen einer Nation kämpfen zu wollen, die England nicht berührten. „ 40 1 1 17 1730 1 1 — 1 15 1. — r 2 8 rr FP e— Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: g. Ackermann 7. Fortſetzung. N Das hatte Georg Hagen vielleicht, ſa wahrſchein⸗ lich nur zu wohl erwogen und hatte das Mädchen, für das er ſich intereſſierte, geheiratet und nahm ſie durch dieſe Tatſache aus aller Not heraus. Ja, gewiß, ſo und nicht anders war es geweſen. Aber—— änderte dieſe Folgerung etwas daran, daß er, Hans von Erdolf, die Frau des Freundes liebte? Erdolf, der ſpöttiſche Frauenkenner, wußte ganz ge⸗ nau, daß auch Fee ihn liebte. Jetzt war aber aller Spott über Frauenliebe in ihm ausgelöſcht, jetzt blieb in ſeinem Herzen nur der ohnmächtige Schmerz über die unſelige Verkettung der Umſtände „Ihr könntet dann das Training bald aufnehmen. Die Bewegung in friſcher Luft wird Fee gut tun. Die Tennis- plätze an der Marienwieſe ſind wundervoll gelegen. Ab und zu werde ich euch ſogar begleiten. Warum ſoll ich meinen Kaffee nicht unter den alten Eichen trinken? Ich freue mich wirklich darauf.“ Erdolf drückte ihm die Hand. g„Das iſt recht, Georg. Auch du brauchſt viel Sonne und friſche Luft. Aber jetzt möchte ich mich verabſchieden. Ich habe noch eine wichtige Beſprechung mit dem Archi⸗ tekten; er hat mir Pläne vorgelegt— Bärwalde wird ein ganz anderes Geſicht bekommen.“ Georg ſah ihn verwundert an.„Du willſt nicht war⸗ ten, bis Fee kommt? Sie muß gleich da ſein. Natürlich iſt ſie wieder mit der Köchin in der Markthalle. Sie hat ent⸗ gückende Hausfrauentalente; du mußt wirklich einmal zu⸗ ſehen, wenn ſie kocht. Sie tut es trotz meines Verbotes manchmal ſelbſt.“ Erdolf ſtand mit finſteren Augen und zuſammenge⸗ biſſenen Zähnen vor ihm. Endlich ſagte er tonlos:„Lei- der unmöglich, daß ich warten kann. Grüße deine Frau recht herzlich und ſage ihr, ich käme beſtimmt am Sonn⸗ abend zum Muſizieren. Da können wir ja die Tennis⸗ angelegenheit noch näher beſprechen.“ Die Freunde wechſelten noch ein paar Worte und reichten ſich dann die Hand. Hagen rollte ſeinen Stuhl ans Fenſter und ſah von dort aus zu, wie Hans von Er⸗ dolf den Wagen beſtieg und mit ſicherer Hand die feurigen Rappen zügelte. f Mit verſchränkten Armen ſaß der Kutſcher würde⸗ voll auf dem Rückſitz, während das Gefährt in ſchlankem Trab dahinrollte. Eine halbe Stunde ſpäter kam Fee. Mit roſigem, er⸗ 3 Geſicht und glänzenden Augen trat ſie mit ihrem eichten, federnden Schritt ins Zimmer. Ein betäubender Duft ſchlug ihr entgegen, und als ſie verwundert ſtehen blieb, zeigte Hagen lächelnd auf die dunkelgelben Roſen, die in der Kriſtallvaſe auf dem Tiſch ſtanden. „Ein Gruß aus Bärwalde. Herr von Erdolf war hier. Bald werde ganz Bärwalde nur noch ein einziger Roſen⸗ hain ſein. Dann wird auch das Schloß anders ausſehen. Ich freue mich auf unſeren Beſuch dort draußen.“ Tees Hand lag in der ihres Gatten. Und leiſe ſagte ſie:„Ich bin ſtets fort, wenn Herr von Erdolf kommt. Ein ſonderbarer Zufall iſt es doch.“ i Hagen ſah ſie ſcharf an. „Ein ſonderbarer Zufall, Fee, daran habe ich auch ſchon gedacht. Aber willſt du denn nicht wenigſtens die herrlichen Blumen etwas näher bewundern?“ Er ſchob ihr die Vaſe hin. Fees kleine, weiße Hände legten ſich um die Blumen, und ſie vergrub das feine Näs⸗ chen in der köſtlichen Blütenpracht. Dabei war es ihr, als liebkoſten die Blumen ihr Geſicht— dieſe eigenartigen ſchönen, dunkelgelben Roſen, durch die ſich rote Streifen zogen. Wie dunkelrote Blutäderchen ſahen dieſe Streifen aus. Und dabei ſtand Erdolfs hohe Figur vor ihr, hörte ie ſeine tiefe, klangvolle Stimme. Fee ſchloß die Augen, ſchob die Blumen zurück. And jetzt dachte ſie an Florenz— Warum lachte Hans von Erdolf ſie nie mehr ſo an wie in Florenz—? Wie aus einem Traum erwachend, ſah ſie um ſich und blickte geradehin in die Augen ihres Mannes, die forſchend auf ihr ruhten. „Ganz blaß ſiehſt du wieder aus, Fee! Ich bin wirk⸗ lich ernſtlich beſorgt. Vorerſt wirſt du viel an friſcher Luft ſein. Mein Freund wird dich das Tennisſpiel lehren. Nächſte Woche fängt die Geſchichte an. Am Sonnabend kommt er wie gewöhnlich, und da könnt ihr ja alles Nähere beſprechen.“ Seine Worte ſchloſſen jede Widerrede aus. Fee aber fürchtete ſich vor dieſem Lehrmeiſter— und dennoch machte ſie die Ausſicht auf dieſes öftere Zu⸗ ſammenſein unausſprechlich glücklich. Die ganze Schönheit eines wundervollen Sommers drängte ſich an dieſem Morgen zuſammen. Die uralten Eichen auf der Marienwieſe rauſchten ſacht und geheim⸗ nisvoll. In ihrem Geäſt kletterten flinke Eichhörnchen um⸗ her, ſchauten mit klugen Perlaugen herunter und huſchten dann höher hinauf. Vor dem Klubhaus ſtanden weißge⸗ deckte Tiſche mitten in der Sonne, und der Wirt öffnete ſſoeben die roten Sonnenſchirme darüber, die nun von weitem wie rieſige Pilze ausſahen. Fröhliches Lachen und Plaudern ſcholl von den Tennisplätzen herüber. Das taktmäßige Kommando einer wohllautenden Frauenſtimme miſchte ſich hinein. Hans von Erdolf ſtand in einem Kreis von Damen 15 Herren. Seine Figur ſah in dem weißen Tennisdreß rachtvoll aus. Man wollte ihn durchaus als Partner in in eilig zuſammengeſtelltes Viereck. Er lachte. „Ich bin bereits engagiert, meine Herrſchaften. Ein andermal.“ Man fügte ſich, fand ſich zu den gewöhnlichen Grup- pen zuſammen, ſah aber dennoch ſcharf zu ihm herüber und pverpatzte dadurch dem Partner das Spiel. Man ſteckte , UAmüalichkeiten ſtillſchweinend ein und wurde erſt, ſrubiger für mich?“ Drei Mensche wütend, als drüben ein Auto vorfuhr und Hans von Erdolf eine Dame begrüßte, um dann im eifrigen Ge ſpräch mit ihr auf das Reſervat zuzuſchreiten. Die Damen waren ſehr verärgert. Kaum tauchte die⸗ ſer begehrte Herr von Erdolf irgendwo auf, dann war er ſtets der Frau ſeines Freundes verpflichtet. Gehörte er denn der dummen Pute allein? Die mochte doch nur in Gottes Namen ihren kranken Mann pflegen. Sie hatte doch wahrhaftig des Glücks ſchon genug, daß ſie die Frau des reichen Hagen war und ſich keinen Wunſch verſagen brauchte. Hans von Erdolf aber ſah lächelnd auf Fee nieder, die wie ein zierlicher weißer Schmetterling neben ihm her⸗ gaukelte. Entzückend ſah ſie aus in dem weißen geſchloſ⸗ ſenen Kleid mit dem roten Schlips. Fee aber vergaß alles, was ihr jetzt ſo oft unerträg⸗ lich ſchien. Die duftende Sommerſchwüle legte ſich auf ſie, und die Gegenwart Hans von Erdolfs dünkte ihr ein unfaßliches Glück. „Nach dem Spiel wird uns ein kleines Frühſtück munden. Vorerſt an die Arbeit, gnädige Frau!“ Fee zeigte ſich als aufmerkſame Schülerin, Erdolf als ſtrenger Lehrmeiſter, der keinen Fehler durchgehen ließ. Einmal nahm er ihren Arm, zeigte ihr, wie ſie einen ſchon geſchickten Wurf noch verbeſſern konnte. Fee zitterte plötzlich und wurde ganz weiß. Er blickte in die ſchönen, grauen Augen, in denen er leſen konnte wie in einem offenen Buch. Ruhig nahm er ihr den Schläger aus der Hand. „Müde, Frau Fee? War ich zu rückſichtslos? Wollen wir ein halbes Stündchen ausruhen?“ Fee nickte. Wie gebannt blickte ſie auf die ſchönen, kraftvollen Hände.. In ihm ſah es durchaus nicht ſo ruhig aus— trotz⸗ dem plauderte er harmlos, bis auch Fee allmählich ihre Ruhe wiederfand. Sie ſaßen hernach unter dem großen, roten Schirm und frühſtückten. Erdolf bediente Fee, war der höflichſte Kavalier, den ſie ſich nur wünſchen konnte. 25 kein Wort fiel, was nicht ein Dritter hätte hören önnen. In Fee aber war plötzlich wieder die folternde Her. zensangſt der letzten Wochen. „Ich will heim— ich möchte Georg nicht ſo lange allein laſſen,“ ſagke ſie leiſe. Erdolf ſah plötzlich ſcharf geradeaus— drüben kam ein hellrotes Auto langſam gefahren. Es war der neue Wagen Hagens, der ſo gebaut war, daß der Fahrſtuhl be. quem im Innern ſtehen konnte. Nun erblickte auch Fee das Auto. „Da kommt Georg!“ ſagte ſie und ſprang auf, lief dem Gatten entgegen. Erdolf folgte langſamer. Der Händedruck, den er mit dem Freund wechſelte, war warm und herzlich.“ Georg Hagen aber ſah forſchend in Fees liebreizen⸗ des Geſicht. Wie einen Retter aus aller Seelennot hatte ſie ihn begrüßt. Sie ſchmiegte ihre weiche Wange on ſeine Hand. Er ſtreichelte das goldene Haar, dann wandte er ſich an Erdolf. „Ein herrlicher Morgen! Mich trieb es heraus, ob. wohl ich eigentlich nicht heute ſchon den Zuſchauer ſpielen wollte, ſondern erſt dann, wenn Fee etwas kann.“ Erdolf lächelte und ſagte dann: „Das dürfte nicht lange auf ſich warten laſſen. Frau Fee iſt ſehr geſchickt.“ Während ſie nun plaudernd beiſammenſaßen— der Kammerdiener war zum Auto zurückgegangen—, erwog Georg Hagen ganz ernſtlich bei ſich, ob es nicht beſſer wäre, wenn er Fee freigäbe. Der wütende Schmerz in ſei⸗ nem Herzen bewies ihm, wie ſehr er Fee liebte! Doch er hatte kein Recht auf dieſe blühende Fraul Wirklich kein Recht—? „Ich muß erſt wiſſen, ob es bei Erdolf tief ſitzt, denn ſonſt wehe Fee! Sie würde eine Enttäuſchung in dieſer Richtung nicht überleben! Es hat Zeit— ich will in Ruhe überlegen!“ ſagte Hagen zu ſich ſelbſt. Hans von Erdolf hatte ſich weit zurückgelehnt und rauchte eine Zigarettte nach der andern. ö Die Sonne ſtand ganz hoch, als ſie endlich heim⸗ fuhren. Georg Hagen und Fee waren müde geworden an der köſtlichen Luft.— Hans von Erdolf aber warf ſich draußen in Bär⸗ walde auf ſein Reitpferd und jagte mitten in der Sonnen- glut auf die Felder hinaus. Als er bei ſeinen Leuten an⸗ gekommen war, ſprang er ab, packte mit zu, ſchaffte mit übermenſchlicher Kraft, ſah nicht die bewundernden Blicke, hatte nur den einen Gedanken: arbeiten, ſich betäuben, damit er am Abend todmüde auf ſein Lager ſinken und ſchlafen konnte, daß wenigſtens dieſe eine Nacht nicht er⸗ füllt war von der wilden Sehnſucht nach Fees Liebe.— 10. Kapitel. Die tiefe Kommandoſtimme Erdolfs dröhnte durch das alte Bärwalde. Ueberall tauchte die rieſige und doch ſo jugendliche, elaſtiſche Figur zwiſchen Handwerkern und landwirtſchaftlichen Arbeitern auf. Oft ſtand Erdolf in ſeinem Zimmer, ballte die Hände, ſah in den hohen Spiegel und hoͤhnte ſich ſelbſt:„So weit alſo iſt es mit dir gekommen? Die Frau deines beſten Freundes liebſt, begehrſt du, als gäbe es keine anderen Frauen auf der Welt? So alſo ſiehſt du heute aus, Hans Erdolf!“ Einmal packte er eine koſtbare, griechiſche Vaſe, warf ſie in die Ecke des Zimmers, ſchuf ſich irgendwie Luft aus dieſer Erſtickung, in die ihn Liebe und Schuld preßten. Als er die Scherben der alten Vaſe am Boden ſah, preßte er den Kopf in beide Hände und dachte:„Verzeih, Onkel Johann, doch dein Erbe bringt mir kein Glück! Warum lockte mich die Heimat? Warum blieb ich nicht lieber drü⸗ ben in Afrika? Waren die einſamen Nächte dort nicht Roman Bärwalde wurde unter der Leitung eines bekannten Architekten ein Paradies. Mit Stolz übergab dieſer Herrn von Erdolf das neue Bärwalde. Der dankte ihm, gab weit mehr, als das verlangte Honorar betrug, und ging dann mit finſteren Augen durch das alte, herrliche Gebäude. Einmal dachte er: Warum kann ich mich nun an all dem nicht freuen? Bin ich denn ein Primaner, der im erſten Liebesrauſch mit einer Ent, täuſchung nicht fertig werden kann?“ Ein paar Tage ſpäter fuhr Erdolf nach Hamburg. Er beſaß dort einen Bekannten, einen Marineoffizier. Der war ſehr lebensluſtig und ſollte ihn auf andere Ge- danken bringen. Erdolf ſtürzte ſich mitten hinein in den Strudel und fuhr dann wieder heim, ein widerliches Ge⸗ fühl im Herzen, aus Ekel. Selbſtverachtung und Lebens- überdruß zuſammengeſetzt. Wenn ihn der ſelige Oberſt von Saſſewitz jetzt geſehen hätte! f „Sonnenmenſch“ hatte der ihn genannt. Hohn war das heute. Er war ein ruheloſer, unzufriedener Menſch, geworden. Und dann tauchte aus all den wirren Bildern der letzten Tage ein ſüßes, weißes Geſicht auf mit gro⸗ ßen, grauen Augen 8 „Fee!“ flüſterte Hans von Erdolf.„Ich liebe dich! Ich werde ja noch wahnſinnig!“ 5 Und neben den blonden Frauenkopf geſellte ſich ein anderes Geſicht— das ernſte, männliche Georg Hagens: in den dunklen Augen deutlich und leſerlich die alte Treue, die immer darin geweſen war. „Ein Schuft, der dieſen Mann mit einem Blick zu hintergehen wagt— ein ehrloſer Schuft!“ ſtöhnte Hans von Erdolf.——— Sie ſaßen auf der mit Efeu und Roſen umſponnenen Veranda von Bärwalde. Georg und ſeine Frau waren die erſten, die Hans von Erdolf zu ſich herausgebeten hatte auf ſeinen ſchönen Beſitz. Fee lehnte im Seſſel und blickte träumeriſch auf die vielen Roſen. f „Wie ſchön iſt Bärwalde—“ flüſterte ſie dann,„wie einzig ſchön!“ Eine dunkelrote Blüte hing weit über die Brüſtung 5 Veranda zu Fee herüber, ſandte einen berückenden uft. f Hans von Erdolk ſtarrte in das reizende Geſicht— in ſeinen Augen glühte es. Georg Hagen ſah es, griff nach der Hand des Freun⸗ des und ſagte: „Du biſt zu beneiden, daß du dieſes Bärwalde dein Eigentum nennſt! Ich glaube, wir werden recht oft zu dir herauskommen, Hans— ich werde hier ein ganz anderer Menſch!“ 5 f e Erdolf nickte und drückte die Hand, die ſich warm und verſtehend in die ſeine legte. Und er hätte doch am liebſten geſagt:„Kommt nicht mehr! Bärwalde wird zur 5 für mich, wenn ich Fee als Fremder gegenüberſitzen muß!“ Doch er ſchwieg, preßte die Zähne feſt aufeinander. Fee aber plauderte plötzlich haſtig, überſtürzt, wollte alles mögliche wiſſen. Wenn Erdolf ihr dieſes oder jenes erklärte, dann irrte ihr Blick ſcheu an ſeinen fiebernden Augen vorüber. Georg Hagen aber lächelte und begrub in dieſer Stunde die letzte Hoffnung auf Fees Liebe. Er wollte dieſe Stunden hier draußen genießen, wollte nicht dar⸗ über nachgrübeln, wie das alles werden ſollte. Eine Löſung mußte ja kommen, ſo oder ſo. Hans von Erdolf aber dachte verzweifelt:„Warum fand ich nicht drüben den Tod wie ſo viele andere?“ Er wußte ja ganz genau, daß auch Fee ihn liebte. Die ganze Tragik, die dieſe hemmungsloſe leidenſchaftliche Liebe für ſie alle drei bedeutete, kam ihm immer klarer zum Bewußtſein. Da fuhr die Erkenntnis plötzlich wie ein Blitz vor ihm nieder:„Du mußt fort, wieder zurück nach Afrika! Hagen mag Bärwalde kaufen oder es verwalten, und du kommſt nie mehr zurück!“ Er atmete tief auf. Endlich ein Lichtblick in dem will den Chaos ſeiner marternden Gedanken! Daß er darauf nicht ſchon längſt gekommen war. Was aber würde Hagen ſagen? Er würde die Gründe wiſſen wollen. Die konnte er ihm niemals nennen, denn wenn Hagen alles wußte, war er imſtande, ſeine Frau freizugeben— das aber durfte nicht ſein! Dazu durfte es nicht kommen, denn Hagen liebte Fee über alles, das wußte Hans von Erdolf längſt. Dem Freund durfte nicht noch einmal zugemutet werden, zu entſagen. Dieſe zweite, furchtbare Enttäuſchung würde er nicht ertragen! So blieb nur das eine: er, der brutal⸗ geſunde Mann, mußte gehen, um den Frieden des Freun⸗ 3 länger zu bedrohen! Und er würde gehen— ald! Später fuhr der mitgebrachte Kammerdiener Hagens ſeinen Herrn durch den blühenden, duftenden Garten. Fee und Erdolf gingen rechts und links von ihm. Man plau-⸗ derte harmlos. Auf einem ſonnigen Fleckchen, das mit Roſen förm⸗ lich überwuchert war wollte Hagen noch ein Weilchen in der Sonne ſitzen. Leichtbin ſaate er: „Mir wäre ein Nickerchen hier ſehr recht. Die köſtliche Luft hat mich müde gemacht. Jean mag bei mir bleiben. Hans, du führſt Fee einſtweilen durch das Schloß— ich ſehe nicht ein, warum ſie auf all das Schöne um meinet⸗ willen verzichten ſoll. Vornehmlich den Ahnenſaal, Fee, mußt du doch anſehen!“ Fee ſtand dicht neben dem Roſenbaum, an dem die weißen Blüten ſchimmerten. Sie ſchwankte und griff wie nach Halt ſuchend in die Zweige. Die Dornen ſtachen, ſie ſpürte es nicht. Ihre Augen hingen entſetzt an ihrem A öchte hierbleiben, Ge im Schloß iſt „Ich möchte hierbleiben, Georg, im oß iſt es ge⸗ wi kühl 150 1 ortſetzung folgt) von Gert Roihberg gelegt 1 potden, en in fachlund feld nun Pair Mann i Pohte ſchloſene belannte Ftau, di egte, un Tochter das Jen um Hilf aber, ſei Die b den 20! betritt berſchiede Mütze w rann, d Alter K hurde i FBurndert Lauter Funde jekt noch wendet n let zu Spritze 1 Kreisſeut alle Sori beſchläge AUdhen he Seit ſtam Held, Feuerlöſt Dieſes F. und bett gen Man teht erw 1 Bud 50 beten n ſich det — . dunpurg, offer der Ge. l in den ies Gr. 8-0 ö Leben e Aer ohn bor dec Liben nit gro, ö de fig ſch ei Hagens ea Nic 1 e Hans nenen aten die n hatte auf dis „,„die rüſtng denden ct Freun de den zu dir mberer arm och am itd zur erſhen der. wollte e fenes ernden dieſer role t dar⸗ ö Eine Barum 1 lebte. ſtliche r zum n Blitz nach alten u bib atauf Hagen te er „ Vat hurft Hagen fangt erden, vürde tutal⸗ reul⸗ 2 agen . Jer plou⸗ form, en in luce ibel. ic inet⸗ Je, 1 die nie 1 ſe rein 1 15 Bad Homburg. Großes Gräberfeld freigelegt Haßloch(Pfalz). In unmittelbarer Nähe von aßloch wurde bei Entwäſſerungsarbeiten auf m ſogenannten„Pfarracker“ in den Nieder⸗ wieſen ein großes Gräberfeld frei⸗ geleat. Man fand insgeſamt 40 voll- ſtändige menſchliche Skelette, die etwa 50 bis 100 Zentimeter unter der Erdober⸗ fläche jagen. Es handelt ſich hier offenbar um eine Begräbnisſtätte aus dem 17. Jahrhundert als an dieſer Stelle die St. Galluskirche ſtand die Mittelpunkt von Alt⸗Haßloch war und um die ſich ein Friedhof ausdehnte. Die Art der Beſtattung läßt darauf ſchließen, daß die hier Beſtatteten nicht in einem größeren Zeitraum geſtorben ſind. ſondern daß hier ein Maſſen⸗ ſter ben vorgelegen haben muß. Dies iſt umſe wahrſcheinlicher. als im Jahr 1621, als der Dreizigjährige Krieg über dieſem Lande tobte. die Spanieèr auch Haßloch vernichteten und ſein⸗ Einwohner erſchlugen. Damals verteidigten ſich die Haßlocher Einwohner zuletzt an der Mauer des um die St. Galluskirche gelegenen Fried⸗ bofes. Eine weitere Möglichkeit iſt noch die. daß es ſich bei den Toten um die Opfer der in den Jahren 1635 bis 1640 hertſchenden Peſt und Hungersnot handelt, die in der ganzen 450 ein unerbörtes Maſſenſterben verurſach⸗ en.— In der Nähe des Gräberfeldes iſt ferner ein vier Meter langer und ein Meter breiter Graben freigelegt worden, der etwa einen halben Meter boch mit Toten⸗ chädeln und Knochen angefüllt iſt. Wahrſcheinlich iſt dieſes Sammelgrab ſpäter an⸗ gelegt und in ihm die Skelettüberreſte beigeſetzt worden, die man bei Feldarbeiten und Grabun⸗ gen in den folgenden Jahrzehnten fand. Unter fachkundiger Leitung wird das geſamte Gräber⸗ feld nun freigelgt werden. Frau im Bett überfallen Pirmaſens. In der Samstagnacht drang ein Mann in das Siedlungshaus der Witwe Kath. Bohrer ein und gelangte durch eine unver⸗ ſchloſſene Tür in das Schlafzimmer. Der Un⸗ bekannte vergriff ſich an der im Bett liegenden Frau, die ſich mit allen Kräften zur Wehr Kecteun um Hilfe ſchrie Ihre vierzehnjährige ochter ſprang auf die Rufe der Mutter durch das Fenſter auf die Straße und rief ebenfalls um Hilfe. Der Unbekannte flüchtete, vergaß aber, ſeine Mütze mitzunehmen. Die Kriminalpolizei ermittelte als Täter den 29 Jahre alten Hans Dielmann. Er beſtritt zwar die Tat, doch zeigte ſein 1780 verſchiedene Kratzwunden; die zurückgelaſſene Mütze wurde als die ſeinige feſtgeſtellt. Diel⸗ mann, der von der Kampfzeit her als berüch⸗ tigter KPD.⸗Mann in übler Erinnerung ſteht, wurde ins Gefängnis eingeliefert. Hundertjährige Feuerſpritze noch in Benutzung „Lauterbach. Der ſeltene Fall. das eine Hundert Jahre alte Feuerſpritze jetzt noch ihren Zweck erfüllt und dienſtlich ver⸗ wendet wird, iſt in dem Kreisort Ilbeshau⸗ ſen zu verzeichnen. Das Jubiläum dieſer Spritze wurde am Samstag in Gegenwart von Kreisfeuerwehrführer Stöppler begangen. Die alte Spritze iſt von 1838: ihre kunſtvollen Eiſen⸗ beſchläge und ihr Holzgeſtell wurden von ört⸗ lichen Handwerksmeiſtern geſchaffen. Aus dieſer Zeit ſtammt auch das ſogen.„Feuereimer⸗ Geld“, das früher jeder Einwohner für Feuerlöſchzwecke der Gemeinde zu zahlen hatte. Dieſes Feuereimergeld wird heute noch erhoben und beträgt 5 RM. für jeden heiratenden jun⸗ gen Mann, der damit formell das Ortsbürger⸗ recht erwirbt. Blitz räumt Küchenſchrank aus 0 Bei einem über den Taunus⸗ bergen niedergegangenen Gewitter leiſtete ſich der Blitz einen beſonderen„Scherz“. Bei Bunte Tageschronik einem jungen Ehepaar hatte die Frau gerade geſpült und ſich zu Bett begeben, als ſie von einem Donnergepolter in der Küche. die ſie eben exſt verlaſſen hatte, erſchreckt wurde. Als ſie dann nachſah. mußte ſie feſtſtellen, daß der Blitz mitten durch ihren neuen Küchenſchrank gefahren war. die Tür aufgedrückt und das ganze Porzellan herausgeſchleudert hatte, das zerbrochen am Boden lag. Auch die Hinter⸗ wand des Schrankes war herausgedrückt. Vier Kinder feiern am gleichen Tag Geburtstag Stockheim(bei Brackenheim). Schöpferin Na⸗ tur ſcheint die Familie des Ortsbauernführers Anton Geiger ganz beſonders ins Herz ge⸗ ſchloſſen zu haben. Nachdem ihm nämlich vor nunmehr fünf Jahren ein ſtrammes Buben⸗ Zwillingspaar geboren wurde, trat jetzt ge⸗ nau auf dem gleichen Tage abermals ein freudiges Ereignis ein— und wiederum waren es Zwillinge, diesmal jedoch zwei Mäd⸗ chen, ſodaß die Freude ob der beiden Pärchen doppelt groß iſt. Die vier Geſchwiſter feiern alſo künftig an ein und demſelben Tag Ge⸗ burtstag. Kriegsverletzung nach 20 Jahren tödlich Eltville(Rhein). Der über 40 Jahre alte Anton Schäfer von hier iſt an den Fol⸗ gen einer Kriegs verletzung ge⸗ ſtorben. Er wurde im Krieg von einem Ge⸗ ſchoß getroffen, ſpürte aber in den vielen Jab⸗ ren nach dem Krieg nichts mehr davon. Erſt neurdings hatte ſich der Geſchoßſplitter in Be⸗ wegung geſetzt, was zur Folge hatte, daß der Mann ſtarb. Folgen der Vergeßlichkeit Pforzheim. In der Bleichſtraße brach Sonn⸗ tagabend in einem Damenſchneidergeſchäft Feuer aus, weil das elektriſche Bügel⸗ eiſen nicht ausgeſchaltet war. Es verbrannten mehrere Koſtüme und zwei Näh⸗ maſchinen; ferner iſt erheblicher Gebäudeſcha⸗ den entſtanden. Blick in den Strafe teils erhöht, teils ermäßigt Groß⸗Gerau. Das Ehepaar Auguſt und Ma⸗ rie Pl. von hier war im April vom Schöffen⸗ gericht Darmſtadt wegen Beleidigung und Aui⸗ forderung zu einem Verbrechen zu ſieben bezw. die Frau zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Beide hatten ſich einem jungen Mäd⸗ chen zur Abtreibung angeboten, indem ſie ihm einen anonymen Brief ſchrieben und es darin auf einen beſtimmten Platz beſtellten. Nicht aus Liebe und nicht aus Mitleid ſei er bereit, dem Mädchen zu helfen, ſo ſchrieb der Mann. ſondern um Geld zu verdienen. Das Mädchen, das in Stellung iſt, zeigte den Brief der Hausfrau, die zur Anzeige bei der Polizei riet. Nachdem die Anzeige erſtattet war. gina das Mädchen zu dem verabredeten Platz. wo ſich die mitſchuldige Ehefrau Pl. einſtellte. um 12 Reichsmark Vorſchuß in Empfana zu nehmen Das Geld konnte ſie aber nicht in Sicherheit bringen, denn ſchon war die Polisen zur Stelle. Nun griff die Große Straffammer als zweite Inſtanz den Fall nochmals auf, weil die An⸗ geklagten ſich bei dem Urteil des Schöffen⸗ gerichts nicht beruhigen wollten. Obwohl beide nichts beſonders Neues vorbringen konnten. wollten ſie ſich von der Berufung nicht abbrin⸗ gen laſſen. Der Mann behauptete jetzt, er babe nach Abſendung des Schreibens Reue bekommen und nichts mehr unternehmen wollen. Wenn ſeine Frau trotzdem zu dem Treffpunkt gegan ⸗ gen ſei, ſo ſei das ihre Sache. Er iſt indeſſen ſchon häufig vorbeſtraft, auch wegen Heirats-; ſchwindels und vor kurzem wegen ſalſcher An- ſchuldigung. Das Gericht war der Auffaſſung. Juden in Bad Ems unerwünſcht Bad Ems. In einer Verſammlung. an der Vertreter der Partei, des Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbes und Mitglieder des Ver⸗ kehrsvereins teilnahmen, kam einſtimmig der Entſchluß zum Ausdruck, daß Bad Ems kei⸗ nen Wert auf jüdiſche Gäſte legt. In allen Hotels, Penſionen und Gaſtſtätten werden Schilder angebracht, die zu erkennen geben, daß Juden nicht mehr bedient werden. Er ſoll ſeine Frau erhängt haben Bärweiler(Glan), 30. Mai. Der Landwirt Wilhelm Schuhmacher aus Bärweiler wurde verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. da er im Verdacht ſteht, ſeine Frau erhängt zu baben. Molorſegler aus Seenol gerellel § Bremen, 31. Mai Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger in Bremen teilt mit, daß nach tele⸗ graphiſcher Meldung der Rettungsſtation Friedrichskoog am 31. Mai bei ſchwerem Wet⸗ ter ein in Seenot geratener Motorſegler mit zwei Mann Beſatzung und einer Ladung Mais durch das Motorrettungsboot„Auguſt Nebel⸗ tau“ glücklich nach Friedrichskoog eingeſchleppt werden konnte. Ichwimmramme im Slurm geſunlen Zwei Todesopfer? Bremerhaven, 31. Mai. Das ſchwere Unwetter. das am Montag und in der Nacht zum Dienstag über Nordweſt⸗ deutſchland hinwegging, hat im Küſtengebiet nicht nur erheblichen Schaden angerich⸗ tet, ſondern vermutlich auch zwei Todesopfer gefordert. Auf der Weſer in der Nähe von Blexen riß ſich eine Schwimmramme von ihrer Verankerung los, trieb ab und kenterte. Zwei auf der Ramme beſchäftigte Arbeiter werden vermißt. Es iſt zu befürchten, daß ſie ein Opfer des Sturmes geworden ſind. Gerichtssaal daß noch eher die Frau einige Milde verdiene, da ſie unter dem Einfluß des Mannes gehandelt habe und bisher unbeſtraft iſt. Die Strafen wurden daher für den Mann auf acht Monate erhöht, für die Frau auf drei Monate herabgeſetzt. Totſchlagsverſuch wegen verſchmähter Liebe Pirmaſens. Am zweiten Verbandlungstage des Schwurgerichts in Zweibrücken wurde aus der Unterſuchungshaft der 1895 geborene Hein⸗ rich Arnold von hier vorgeführt, der ſich wegen Totſchlagsverſuches zu verant⸗ worten hatte f Arnold hatte 1922 die damals noch unverhei⸗ ratete D. M. von hier flüchtig kennengelernt. Sie heiratete 1926 den Vater ihres Kindes wurde aber 1932 wieder geſchieden. Arnold. der in Neunkirchen Stellung gefunden hatte, nahm anläßlich eines Beſuches in ſeiner Heimatſtadt die Beziehungen zur M., die er zufällig traf., wieder auf und es entwickelte ſich ein Liebes⸗ verhältnis. Als er kurze Zeit darauf aus ſei⸗ ner Stellung in Neunkirchen entlaſſen wurde, kehrte er nach Pirmaſens zurück und fand bei ſeiner Geliebten Unterſchlurf. Sie unterhielt ihn gänzlich. was zur Folge hatte, daß Arnold. der an dieſem bequemen Leben Gefallen fand. arbeitsſcheu wurde. häufig betrunken nach Hauſe kam und dann randalierte. Die M. zog ſich immer mehr von ihm zurück. Ende 1938 folgte der endgültige Bruch. Von die⸗ ſem Zeitpunkt an verfolgte Arnold die M. an⸗ dauernd mit Todesdrohungen, die er inſofern wahr machte, als er am Abend des 11. März nach heftiger Auseinanderſetzung einen genau gezielten Piſtolenſchuß auf die Geliebte Sie hören im Rund funk. Donnerstag, den 2. Juni 1938 Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtil. 6.15 Wieder⸗ holung der 2 Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Markt- berichte. Gymnaſtik. 8 30 Ohne Sorgen jeder Mor- gen. 10 00 Volksliedſingen. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetterbericht 13.15 Mittagskonzert(Fort⸗ ſetzung). 14.00 Zur Unterbaltung. 16.00 Nachmittaas⸗ konzert 17.00 Muſikaliſche Koſtproben aus einem Opernführer. 18.00 Junge Mannſchaft im Werk (Hörbericht). 18.30 Griff ins Heute. 19.30 Warum fliegen Sie nicht auch? 20.00 Singendes klingendes Frankfurt 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- abgab. Glücklicherweiſe ging das Geſchoß fehl. In der Schwurgerichtsverhandlung verſuchte Arnold, ſich mit ſeiner totalen Truntenheit zu entſchuldigen. Er erklärte, daß er die M. nie im Ernſt töten wollte und zeigte Reue. Mit Rückſicht auf ſein früher einwandireies Leben. ſeine durch Eiferſucht bedingte Erregung vor der Tat und ſeine Trunkenheit kam er mit zehn Monaten Gefänignis daron. Der Haftbefehl wurde aufrecht erhalten. Die Urlaubsvergütung iſt nach dem Effektivlohn zu bemeſſen Frankfurt a. M. Ein Servierfräulein, das ab Juli 1933 in einem Reſtaurant beſchäftigt war. iſt nach einer Unterbrechung der Tätigkeit von Auguſt bis Oktober 1937 in dem gleichen Betrieb weiter tätig geweſen und am 1. Mai 1938 ausgeſchieden. Als Urlaubsvergütung wurden pro Tag 4.61 RM. bezahlt, was einem Garantieeinkommen von 155 RM. monatlich entſpricht. Die Angeklagte verlangte nun vor dem Arbeitsgericht Bezahlung der Urlaubstage nach dem tatſächlichen Einkommen, das 205.00 RM. monatliche betragen habe und beanſpruchte einen Urlaub von 14 Arbeitstagen. Der Beklagte machte gegenüber dieſen For⸗ derungen geltend, daß die Klägerin keinen An⸗ ſpruch auf 14 Tage Urlaub habe, weil nach ihrer Wiedereinſtellung im Oktober 1932 ein neues Arbeitsverhältnis begonnen habe.. Das Arbeitsgericht ſprach im Urteil der Klä⸗ gerin für jeden Urlaubstag 7.90 RM. zu, einen Betrag, der ibrem effektiven Einkommen in Höhe von 205 RM. monatlich entſpricht, da die Entſchädigung für die Urlaubszeit nach dem tatſächlichen Verdienſt zu zahlen ſei. Ein Ar⸗ beiter oder Angeſtellter dürfe während der Ur⸗ laubszeit in der Bezahlung nicht ſchlechter ge⸗ ſtellt werden, als wenn er in dieſer Zeit ge⸗ arbeitet habe. Das Dienſtverhältnis mit der Klägerin ſei im Auguſt 1937 ordnungsmäßig gelöſt worden, weil das Lokal auf einige Zeit geſchloſſen werden mußte. Im Oktober 1937 ſei die Klägerin wieder eingeſtellt worden. Die Anſicht des Beklagten, daß mit der Wiederein⸗ ſtellung die Friſt für die Urlaubsgewährung von neuem zu laufen beginne, ſei falſch. Bei kur⸗ zen Unterbrechungen gelte das Arbeitsverhält⸗ nis nicht als gelöſt, ſowei! Wartezeiten für ir⸗ gendwelche Vergünſtigungen in Frage kämen. Nach dem klaren Wortlaut des Tarifs gelte eine Arbeitsausſetzung die 3 Monate nicht über⸗ ſteige, nicht als Unterbrechung. Das treffe im vorliegenden Falle zu. Da die Klägerin im Jahre 1933 eingetreten ſei, zähle das Jahr 1934 für den Urlaub als erſtes Jahr; 1938 ſei dem⸗ nach das fünfte Urlaußsjahr, ſodaß der Klä⸗ gerin ein Urlaub von 14 Arbeitstagen zuſtehe. 2 Narllberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 32 Ochſen, 68 Bullen, 168 Kühe, 126 Färſen, 1143 Kälber, 19 Schafe, 3323 Schweine Preiſe: Ochſen: 42—43, 37 bis 41, 30—36. Bullen: 40—43, 35—39, 24— 33. Kühe: 40—43, 3439, 26-33, bis 25. Färſen: 41—44, 36—40, 29—35. Kälber: Sonderklaſſe 66—80, B) andere Käl⸗ ber: a) 60—65, b) 53—59, c) 4150, d) 30—40; Ham- mel: b1) 4450, c) bis 43, d) bis 43. Schafe: a) 31 bis 40, b) 31—40, c) bis 30. Schweine: a) 57, b1) 56, b2) 55, c) 53, d), e) und f) 50, g1) 54, g2) 52, i) 54. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Käl⸗ ber langſam, Schafe mittel. 2—...—.—.—.—.—.—. ˖ddſ,᷑——— ſ— Amerika Land des Reichtums und der Gegenſütze In den meiſten Amerikanern lebt die Vor⸗ ſtellung, daß die deutſche Geſchichte aus einer langen Kette von Eroberungskriegen beſtände. Daß das Deutſche Reich an ſeinen ſämtlichen Grenzen Gebiete liegen hat, die uns im Laufe einer wechſelreichen Vergangenheit verloren gingen, iſt ihnen unbekannt. Wenn man ihre eigene Geſchichte zum Vergleich heranzieht, läßt ſich einwandfrei nachweiſen, daß die Dinge gerade umgekehrt liegen. In einer Zeit von rund anderthalb Jahrhunderten wurde der Flächeninhalt der Vereinigten Staaten um mehr als das Achtfache vergrößert. Nachdem die dreizehn am Atlantiſchen Ozean elegenen britiſchen Kronkolonien, die von Mafne bis nach Georgia hinunter einen ſchma⸗ len Streifen bildeten ihre Unabhängigkeit er⸗ kämpft hatten, dehnten ſie ſich noch im Jahre 1776 weit über die Berge hinaus nach Weſten aus, deren Hauptkette die Alleghanis bilden, ſodaß der Bevölkerung der jungen Vereinig⸗ ten Staaten damals ein Gebiet von ungefähr der doppelten Größe Deutſchlands zur Ver⸗ fügung ſtand. Schon gegen Ende des acht⸗ . Jahrhunderts waren die erſten wirk⸗ lichen Eroberungen zu verzeichnen, da den Franzoſen das Nordweſt⸗Territorium und das„Territorium ſüdlich des Ohio; abge⸗ nommen wurden, die roh gerechnet dreimal ſo groß wie Deutſchland waren. Nachdem die Grenze der Vereinigten Staaten damit bis an den Miſſiſippi vorgeſchoben war, verkaufte Napoleon Bonaparte im Jahre 1803 den ge⸗ waltigen, weſtlich ſich anſchließenden Gebiets- ſtreifen, der die Grenzen des Landes, deſſen Flächeninhalt auf einen Schlag verdoppelt wurde, bis an die Rocky Mountains vorſchob. Im Jahre 1818 wurde den Spaniern Flo⸗ rida entriſſen, ſo daß man, da die Engländer gleichzeitig eine verhältnismäßig geringe Ab⸗ tretung im Norden machten, zum erſten Male von einer Abrundung des Gebietes der Ver⸗ einigten Staaten ſprechen konnte. Im Jahre 1846 verzichteten die Englän⸗ der auf ihre Anſprüche auf das im Nord⸗ weſten gelegene Oregon Country, aus dem die Staaten Waſhington, Oregon und Idaho hervorgehen ſollten. Nachdem ſo der Stille Ozean erreicht war, Saur man daran, die Ver⸗ einigten Staaten endgültig abzurunden. Bis 1853 mußten die Mexikaner nacheinander ein Gebiet abtreten, das etwa fünfmal ſo groß wie Deutſchland iſt. In den amerikani⸗ ſchen Geſchichtsbüchern ſpricht man zwar von einem Kauf, in Wirklichkeit mußten die Mexi⸗ kaner unter Zwang auf ein Gebiet verzichten, in dem ſich heute die Staaten Kalifornien. Nevada, Teile von Colorado, Utah, Arizona, Neu⸗Mexiko und Texas befinden. Aber die Vereinigten Staaten, deren Gren⸗ zen damit endgültig feſtgelegt waren, bauten ſich auch ein Kolonial⸗Reich auf. Im Jahre 1867 erwarben ſie von Rußland das Territorium Alaska für einen Spottpreis, das wahrſcheinlich einmal der 49. Staat der Union werden dürfte. Später wurde ein Teil der Samoa⸗Inſeln amerilkaniſcher Beſitz. Im Jahre 1898 mußten die Spanier, die den Krieg mit den Vereinigten Staaten verloren hatten, Puerto Rico, die Philip ⸗ pinen und Guam abtreten während gleich⸗ 8 Hawai annektiert wurde. Es folgte der Erwerb der Panama⸗Kanalzone im Jahre 1904 und ſchließlich während des Welt⸗ krieges die Abtretung der Virgin⸗IJs⸗ lands durch Dänemark. Die Vereinigten Staaten haben heute ohne ihre Beſitzungen und das Territorium von Alaska einen Flächeninhalt von drei Millio⸗ nen Quadratmeilen. Auf dieſem gewaltigen Gebiete, das ungefähr ſiebzehnmal ſo groß iſt wie das des Deutſchen Reiches, wachſen im Süden Palmen und Kakteen, während im Norden ein Klima herrſcht, das dem deutſchen ähnelt. Alle Früchte und Ackerbauprodukte ge⸗ deihen hier in Hülle und Fülle. Der Boden birgt ungeheure Schätze. Nur ganz wenige Rohſtoffe fehlen dem Lande. Seinen an⸗ nähernd 130 Millionen Einwohnern ſtehen 359 Millionen Acres Ackerbauboden, eine Mil⸗ liarde Acres Weideflächen und eine halbe Milliarde Acres Wälder zur Verfügung. Infolge der ungeheuren Weiten, die es hier gibt, trieben die Amerikaner bisher einen Raubbau ohne gleichen. Sie verfügen über einen ſo gewaltigen Ueberſchuß an Le⸗ bensmitteln, daß hier Millionen und Abermil⸗ lionen weiterer Menſchen ohne Schwierigkeiten ernährt werden könnten, beſonders dann, wenn man endlich dazu überginge, die von Jahr zu Jahr gefährlicher werdende Boden⸗ eroſion aufzuhalten, die eine Folge des Raub⸗ . der planloſen Abholzung der Wäl⸗ er iſt. Die amerikaniſche Erde birgt Kohlenbe⸗ ſtände, die für die Bevölkerung der Ver⸗ einigten Staaten für zwei Jahrtauſende aus⸗ reichen. An Eiſen liegen noch viereinhalb Milliarden Tonnen in der Tiefe, die für Jahr- hunderte genügen. Obwohl die Vereinigten Staaten 25 Millionen Perſonenautos und vier Millionen Laſtautos beſitzen, hält das Petro⸗ leum, ſelbſt wenn keine weiteren Oelquel⸗ len mehr entdeckt werden ſollten, noch für ein halbes Jahrhundert an. Es gibt hier 170 000 Fabriken, deren Räder von 25 Millionen Pferdekräften in Bewegung gehalten werden, 250 000 Meilen an Eiſenbahnſtrecken und eine Million Meilen guter Auto⸗ und Landſtraßen. Aus dem Waſſer werden augenblicklich 54 Millionen Kilowatt elektriſcher Kraft gewon⸗ nen. Aber dieſe Ziffer wird ſich verdoppeln, ſobald die gewaltigen, bereits in Angriff ge⸗ nommenen Pläne zur Ausnutzung des Waſ⸗ ſers, wie beiſpielsweiſe im Tenneſſee⸗Tal durchgeführt ſind. Das größte Trockendock der Welt Nachdem ſich erſt kürzlich die Engländer rüh⸗ men konnten, in ihrem Flottenſtützvunkt Singa⸗ votre das größte Trockendock der Welt fertig⸗ geſtellt zu haben, ſind die Amerikaner im Be⸗ griff, die Engländer noch zu übertrumpfen. So⸗ eben wurden die Pläne für den Bau eines gigantiſchen Trockendocks in Pearl Harbor auf Hawai bekannt gegeben, die ein Teil des Aus⸗ bauprogramms für die zukünftige Flottenbaſis Amerikas im Stillen Ozean ſind. Das geſamte Programm beläuft ſich auf rund eine Milliarde Dollar. Dagegen wird das geplante Trockendock nur etwas mehr als 21 Millionen Dollar koſten. Nach den bereits ausgearbeiteten Konſtruk— tionsplänen. die nur noch die Billigung des amerikaniſchen Senats, ſowie des Präſidenten erfordern, nachdem ſie vom Abgeordnetenhaus bereits gebilligt worden ſind, wird das ſchwim⸗ mende Trockendock eine Länge von etwa 330 m erhalten bei einer Breite von 45 m. Das Trockendock ſoll in der Lage ſein, jeden Schiffstov der amerikaniſchen Marine aufzu⸗ nehmen. Ob es bereits für die in Ausſicht ge⸗ nommenen 45 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe berech⸗ net iſt, läßt ſich vorläufig nicht abſehen. Die Flottenmacht Amerikas im Stillen Ozean würde durch den Bau dieſes gewaltigen Trok⸗ kendocks auf Hawai einen bedeutenden Vorteil erhalten. Pearl Harbor auf Hawai liegt vom amerikaniſchen Feſtland über 3000 Kilometer entfernt. Die Möglichkeit, im Kampf beſchädig⸗ te Kriegsſchiffe ſofort in Pearl Harbor auszu⸗ beſſern, anſtatt nach dem Feſtland zurückkehren zu müſſen, würde die Schlagkraft der amerika⸗ niſchen Flotte ganz beträchtlich ſteigern Wielange der Bau des neuen Trockendocks dauern wird, iſt bisher noch nicht bekannt ge⸗ geben worden, jedoch heißt es, daß man die Arbeit möglichſt beſchleunigen will, ſofern da⸗ durch nicht andere, wichtigere Bauvorhaben be⸗ einträchtigt werden. Bekanntmachungen Ortsgruppe 0 1 A NS.Beratungtſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. N Stenſtſtanden der Pol. Leitung aur Donnerstags 20—21 Uhe— Dienſiſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Sto Belt. Kreistag des Kreis Vergſtraße am 18. u. 19. Juni 1938 in Bensheim. Meine letzte Bekanntgabe betr. des Kreistages am Samstag, den 18. Juni und Sonntag, den 19. Juni in Bens⸗ heim iſt verſchiedentlich ſo aufgefaßt worden, als wenn daran lediglich die Pol. Leiter, Zellen⸗ und Blockwalter, Warte und Wartinnen teilzunehmen hätten. Dieſe Annahme iſt falſch! Der alljährliche Kreistag iſt ein Dienſtappell für die Mitglieder der Partei(auch Parteianwärter) ſowie der Gliederungen(ür die Formationen ergeht von ihren Dienſtſtellen betr. der Teilnahme beſonderer Befehl). Es hat alſo jedes einzelne Mitglied am Kreistag am Sonntag, 19. Juni, teilzunehmen! Die Fahrt erfolgt in einem Sonderzug von hier aus und zurück zu verbilligtem Fahrpreis. Es erfolgt in Bensheim Gemeinſchaftsver⸗ pflegung und toſtet je Kopf 30 Pfg. Zur Teilnahme verpflichtet ſind mit⸗ hin alle Mitglieder und zwar: 1. der Partei einſchl. der Parteian⸗ 2 wärter, 3. der DAF., 4. der NSKO V., 5. der NS⸗Bauernſchaft, 6. des NSE B., 7. des R DB., 8. der NS⸗Frauenſchaft, 9. der NSW.(beſonders aber der 10. Zellen⸗ und Blockwalter, des N B., 11. der Feuerlöſchpolizei. Der Kreistag der Partei iſt für jeden Kreis die höchſte Kundgebung im Laufe des Jahres! Deshalb wolle ſich auch jeder Partei- und Volksgenoſſe den 19. Juni freihalten und mit ſeiner Familie an die ſchöne Bergſtraße fahren zu der großen Volksgemeinſchaft, die uns alle im Großkreis Bergſtraße miteinander verbin⸗ det. Die Leiter der verſchiedenen Aemter ſowie die Führer der Gliederungen haben bereits Samstags an den Sondertagungen teilzuneh⸗ men. Uebernachtung in Bensheim. Meldung bis Donnerstag, 2. Juni! Die Führer der Gliederungen melden mir bis 2. Juni abends 9 Uhr in der Partei. dienſtſtelle die vorläufige Teilnahme ihrer Mitglieder am Kreistag. Die einzelnen Block⸗ leiter, Walter uſw. fragen daher ſofort in ihren Blocks bei jeder Familie, wer Sonntags zum Kreistag nach Bensheim mitfahren wird! Dabei erwarte ich ſofortige aktive Betäti⸗ gung der verſchiedenen Amtswalter, denn am Kreistag muß Viernheim vollzählig antreten! Braun, Ortsgruppenleiter. 7* + N 7 9 Kitler jugend Die Scharen 4 und 5 treten am Mittwoch an der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. * Mittwoch, von 7—8.30 Uhr Training auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße für alle die⸗ jenigen Ig., die beim Reichsſportwettkampf über 200 Punkte erreicht haben. Wegen Auf⸗ ſtellung der Bannſportmannſchaft uſw. müſſen unbedingt alle erſcheinen. Leiter des Trai⸗ nings: Kiß Karl, Hanf Karl und Brechtel Erwin. Der L.⸗-Stellenleiter. * Jungmädelgruppe Alle IM-⸗Schar⸗ und Schaftsführerinnen treten heute abend 8 Uhr in Uniform zum Führerarbeitsabend an. Die J. M.⸗ Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch b Not und Elend ſind unentbehrliche Elemente in der Weltenordnung: Was wäre aus der menſchlichen Geſellſchaft geworden, wenn die⸗ ſer harte Zwang nicht zum Denken und Han⸗ deln triebe. Moltke. Neues dom Arbeilsbuch Wie bekannt, findet in der Zeit vom 23. bis 29. Juni ds. Is. eine große Zählung der Arbeitsbuchinhaber im ganzen deutſchen Reich nach den ideen Merkmalen ſtatt. Es werden z. B. die Arbeiter und Angeſtellten nach Berufsarten ausgezählt, ferner wird die Altersgliederung der Arbeiter und Angeſtell⸗ ten in jeder Berufsart feſtgeſtellt, es werden weiterhin die als Landarbeiter, Bergarbeiter, Metallarbeiter, Maurer und Zimmerer au⸗ ßerhalb ihres eigentlichen Berufes Einſatz⸗ fähigen nach Berufsarten und Altersgruppen gezählt, die Lehrlinge werden nach Berufsar⸗ ten ausgezählt, es werden die berufsfremd Be⸗ ſchäftigten nach Berufsarten und Altersgrup⸗ pen erhoben, ferner werden die beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten und die berufs⸗ fremd Beſchäftigten nach Berufsarten in der Verteilung auf die Wirtſchaftszweige feſtge⸗ ſtellt u. a. m. Die Zählung wird auf Grund der Arbeits⸗ buchſtatiſtik von den Arbeitsämtern durchge⸗ führt. Als Grundlage für die Zählung werden 3. Zt. in allen Arbeitsämtern die Arbeits⸗ buchkarten auf ihre Richtigkeit geprüft. Dazu wurden in den vergangenen Wochen an viele Betriebe und auch an Einzelperſonen Anfra- gen gerichtet. Es wird erwartet, daß dieſe Fragen umgehend beantwortet werden. Es ſei bemerkt, daß die Zählung in der Hauptſache dem Vierjahresplan dient. Hauswirijchaftliches Jahr Alle Hausfrauen Viernheims, welche ein junges Mädchen, das an Oſtern 1938 aus der Schule entlaſſen wurde, in ihren Haushalt aufgenommen haben um es anzulernen, wer⸗ den gebeten, auch im Intereſſe des jungen Mädchens ſelbſt den Vertrag auszufüllen, da ſonſt das Jahr nicht als Hauswirtſchaftliches Jahr angenommen wird, und für ihr ſpäteres Fortkommen ein Nachteil iſt. Es iſt Pflicht der Mütter der Mädchen, dafür zu ſorgen, daß der Vertrag alsbald abgeholt wird, da⸗ mit er an zuſtändiger Stelle unterſchrieben und abgegeben werden kann. Die Verträge ſind bei der Leiterin der NS⸗Frauenſchaft zu haben. — Wiener Eltern banken dem Gau Keſſen⸗Aaßau Die Kinderlandverſchickung geht weit über den Rahmen einer reinen Erholungsmaßnahme hinaus. Von gleicher Bedeutung iſt der ideelle Wert, in dem ſich deutſche Menſchen aus fernen Gauen durch ihre Kinder kennen und gegenſeitig ſchätzen lernen. Aus den Briefen, die faſt täglich bei der RSV aus dem Gau Wien einlaufen, aus dem in den letzten Mo⸗ naten mehrere tauſend Kinder im Gau Heſſen⸗ Naſſau untergebracht waren, geht deutlich her⸗ vor, wie innig und herzlich die Freude der Wiener Volksgenoſſen darüber iſt, daß ihre Kinder bei uns eine ſo beiſpiellos liebevolle Aufnahme gefunden haben. Wir können und wollen dankbar dafür ſein, daß wir durch die Maßnahmen des Führers in der glücklichen Lage ſind, wieder über den Bedarf des eigenen Haushalts hinaus anderen Volksgenoſſen, oder deren Kindern etwas zukommen zu laſſen und Freude bringen zu können. Ein Wiener Vater ſchrieb unlängſt an den Darmſtädter Pflegevater ſeines Kindes:„Wir haben aber in unſerem Handwerk jetzt ſoviel zu tun, ſo daß ich nicht weiß, was ich zuerſt machen ſoll.“ Und in einem Brief, der gleich- zeitig an die NS-Volkswohlfahrt gerichtet wurde, ſchreibt derſelbe Vater:„Spreche hier⸗ mit für die überaus herzliche und liebevolle Aufnahme der Wiener Kinder in Darmſtadt meinen aufrichtigſten Dank aus. Jetzt, nach Rückkehr der Kinder, kann man erſt ermeſſen, wie liebevoll ſie bei den Pflegeeltern in Darm⸗ ſtadt verſorgt waren. Trotzdem ſchon eine Woche ſeit der Rückkehr her iſt, wiſſen unſere kleinen Urlauber noch immer ſoviel Neues zu erzählen. Und mit was für einer Begeiſter⸗ ung!“ Es folgt dann eine dankende Erwähnung der Pflegeeltern ſeiner Tochter,„die ſich um unſer Kind ſorgten als ob es ihr eigenes wäre.“ Es erfüllt uns mit Stolz, einem Volke an⸗ zugehören, deſſen Führer es vermocht hat, in wenigen Tagen die Schranken von Jahrhun⸗ derten niederzureißen und die Herzen der Volksgenoſſen zuſammenzuführen. 8 Rechtsanſpruch auf Nachurlaub bei Erkrankung. Bisher wurde in Recht⸗ ſprechung und Rechtslehre angenommen, daß ein Krankheitsfall, den ein Gefolgſchaftsmit⸗ glied während ſeines Urlaubs erleidet, ein rein perſönliches Mißgeſchick iſt und daher ein An⸗ ſpruch auf Verlängerung des Urlaubs oder auf Nachurlaub nicht beſteht. Dieſe Auffaſ⸗ ſung, die noch aus einer Zeit ſtammt, in der der Urlaub lediglich als perſönlicher Rechts⸗ anſpruch aus dem Arbeitsvertrag angeſehen wurde, iſt heute nicht mehr haltbar. Im Sinne der Leitgedanken des nationalſozialiſtiſchen Arbeitsrechts wird der Urlaub als eine Ver⸗ pflichtung von geſamtvölkiſcher Bedeutung mit dem Ziele der Erhaltung der deutſchen Ar⸗ beits⸗ und Volkskraft angeſehen. Da im Falle der Erkrankung während des Urlaubs niemals der Erholungs⸗ und Fürſorgezweck der Ur⸗ laubsgewährung erfüllt werden kann, ſo wird der Betriebsführer einen Nachurlaub bewil⸗ ligen müſſen. In der Arbeitsrechtskartei vom Monat des Cichtes Ja, ſo könnten wir den Roſenmonat Juni auch nennen, iſt er doch der Monat der langen Tage, in dem die Sonne zwei Drittel jedes Tages mit ihrem Lichte füllt. Ueber 16 Stun⸗ den ſendet ſie in unſeren. Breiten ihre Strahlen zur Erde herab, und Blühen, Wachſen und Reifen füllen den Juni, der beides zugleich iſt: Lenz und Sommer, junges Blütenglück und erſte Reife, Sehnſucht und Erfüllung, Frühling mit Pfingſtmaien und Sommer mit dem Brand der Sonnenwendfeuer am längſten Tage des Jahres. Mit einem friſchen Tau⸗ morgen beginnt zumeiſt der junge Tag, und dem heißen Mittag folgt der ſtille, geruhige Abend, den wir gern im Garten 0 die Nachtkühle erwartend, die uns die helle Sternennacht beſchert. Oft fällt auch in den Juni eine längere Regenperiode, und in der Mitte des Monats ſind auch Kälterückfälle nicht ſelten. Aber der Natur können ſie kaum mehr ſchaden. Die Erdbeeren reifen, und auch an Beerenſträuchern gibts zu naſchen erſt und dann zu ernten. Auch die Kirſchen wollen ge⸗ pflückt ſein, und wenn auch der böſe April mit hartem Froſt und Schneeſchauer in die Blütenpracht unſerer Obſtbäume fiel, er hat uns doch nicht ganz um die Ernte dieſes Juni betrügen können. Auch in den Kinderſtuben in der Tierwelt iſt frohes Leben. Nahezu alle Vögel haben jetzt Junge, und Zeiſig, Rot⸗ kehlchen, Meiſe und Droſſel ſind wohl gar ſchon in der zweiten Brut. Jungwild wächſt jetzt in unſeren Wäldern auf und bittet uns Menſchen um Liebe und Schonung... und iſt nicht der Juni auch den Menſchen Monat der Liebe? Er liebt die leeren Bänke nicht, hat das Frohſein und Lachen und das Lieben gern und verſchenkt ſich uns Menſchen in den ſchönſten Blütenſträußen, die das Jahr be⸗ ſchert, den Roſen, und aus den Wipfeln klingts wohl im luſtigen Vogelſang wie die Melodie: Sah ein Knab' ein Röslein ſtehn.. 24. März— 641— wird ausdrücklich von einem„Rechtsanſpruch“ in einem ſolchen Falle geſprochen. Immerhin wird es auf die Umſtände im Einzelfall ankommen. Es wird zu berückſichtigen ſein, ob ſich das im Urlaub befindliche Geſelgſchaftsmüglted die Erkran⸗ kung durch perſönliches Verſchulden oder durch grobe Fahrläſſigkeit zugezogen hat. Bellen, Benlwaren und aussteuern in relcher Auswahl Aufarbeiten von Matratzen Daunen und Wollsteppdecken Moderne Bettfedern-Reinigung Abholen u. Zustellung per Auto Wagner& 00. Dor mnals Lieb noi d Das größte Spezialhaus für Betten und Aussteuern H 1. 4* H 1. 1310 Breite Straße— Mannnelm Bedarfsdeckungsscheine-Ehestandsdarlehen Jehn Gebole der Ernährung die Jahreszeit bringt. 1. Kaufe das, was erkunft der. Kaufe preiswert und achte auf die Waren. 2. Iß und trink nicht mehr als du Hunger und Durſt haſt. Zuviel Eſſen und Trinken über⸗ laſtet, ermüdet den Körper und ſchädigt den Geldbeutel. Billige Hausmannskoſt iſt beſſer als teure und gewürzte Luxusnahrung! ö 3. Halte die Mahlzeiten regelmäßig ein. Ver⸗ meide morgens und abends ſchwer verdauliche Speiſen. Iß nicht zu heiß oder zu kalt, iß lang⸗ ſam und kaue gründlich. 4. Iß gemiſchte Koſt! Fiſchgerichte nicht ver⸗ geſſen! Verwende reichlich Obſt und Gemüſe, um die tägliche Koſt zu verbeſſern. 9 5. Iß Roggenbrot ſtatt Weizenbrot, mit Butter, Käſe, Quark, Maꝛzmelade oder Honig beſtrichen. Dazu als Getränk ſaure, ſüße oder ö Magermilch oder friſches Obſt. 6. Iß reichlich Kartoffeln, die durch ihre viel⸗ ſeitigen Verwendungsmöglichkeiten die Grund⸗ lage einer billigen und guten Ernährung geben, f 15 nahrhaft, vitamin⸗ und nährſalzreich nd. 1 7. Verwende Grützen, Suppenmehle und Mehlſpeiſen aus deutſchem Getreide, z. B. Ha⸗ fe Gerſte und Grünkern, ebenſo die Hülſen⸗ 1 ſie ſind nahrhaft, wohlſchmeckend und illig. 0 8. Dämpfe oder dünſte das 77 anſtatt es zu kochen. Gieße das Brühwaſſer n 1 weg; es gibt eine köſtliche Suppe. Gewöhne dich an eine . Nahrung. Sorge dafür, da deine Koſt durch Milch und Obſt genügend Kalk enthält. ö 9. Haſt du Durſt, ſo genieße Milch, Obſt, Obſtſaͤfte oder Malzgeträne. 5 5 ß. 10. Achte darauf, daß Preis und Nährwert der Speiſen in Einklang miteinander ſtehen. Halnunmamunmammunmmammuumammnmunnmnmmmenmmmmnmunmmmmmummmmnunmun Maikäfer ſind Schädlingel Sagt ihnen den Kampf an!— Bildet Fangkolonnen!— Geht gemein⸗ ſam gegen ſie vor! f nmnenunmmmnunmmmnunnmmnmmmmmmuun menu Noch nicht beſtändig Nach heftigen Gewitterbben des Montags die vielerorts mit Geſchwindigkeiten von mehr als 70 Stundenkilometern zerſtörende Wir⸗ kungen auslöſten, macht ſich jetzt in einem Zwiſchenhoch eine gewiſſe Beruhigung geltend. Eine neue, beſonders kräftig entwickelte Stö⸗ rung wird allerdings bis Mittwoch ſchon ihren Einfluß bei uns geltend machen und vorübergehend die Niederſchlagsneigung wie⸗ der verſtärken. Mittwoch: Zunächſt wieder zunehmende Unbeſtändigkeit mit verbreiteten Niederſchlä⸗ gen, dann wechſelnd bewölkt und Schauer. An⸗ fänglich ſüdliche, dann böig auffriſchende und 50 Weſt drehende Winde mit neuer Abküh⸗ ung. Die Ausſichten für Donnerstag: Noch immer unbeſtändig und zu Niederſchlägen ge⸗ neigt. Vr Oet les Srie Ecfeſorte Leig: 150 f Weizenmehl Igeſtr. Teel.(3g) Dr, Oetker's, Backin“ 65 g Zucker, J ki 55 6 Buttet oder Schmalz Belag: l mch, I geſtt. Eßl. zucker Pacgchen Dt. Oetzer's Soſßenpulbet 750 g ecdbeeten Pacchen Dt. Oetzer's Göttetſpeiſe mit Zucket ktedbeer- Geſchmach einige Spaltmandeln zum Detzleren Erdbeertorte Oanille · Geſchmack Mehl und„Backin“ werden gemiſcht und auf ein Bachdtett geſiebt. Ju die ſmiſte wied eine Vertiefung gemacht. Zucker und ki hineingegeben und mit etwas von dem ſfehl zu einem Btei vertühtt. Dann gibt man die in Stüche geſchnittene halte utter Schmalz) datuuf. beſtreut ſie mit ffnehl und oecknetet don der fffitte aus alle Zutaten ſchnell zu einem glatten Teig. Ja des Teiges tollt man auf dem hoden einet Sptingfoem aus. Don dem geſt formt man eine folle, die man als fand um den Boden legt. Man backt ihn 15. 20 fHinuten bei gutet Mittelhige. Das goſſenpuloer tũntt man mit 4 El. much an. btingt den geſt det Milch mit dem Zucket zum fochen, nimmt oon dec fochſtelle und gibt das angetühtte Soſtenpuldet hinein. Unter ſtändigem Hühren lãſſt man den rem nochmals aufhochen. Dahtend des Abkühlens tühtct man ihn haufig um, damit ſich heine fjaut bildet, ſtreicht Ihn b dann auf den echalteten Loctenboden und legt die tohen kedbeeten datauf. Die nach Vorſchtiſt aufgelöſte und eckaltete Göttetſpeiſe gibt man datübet, wenn ſie zu gelieten beginnt; damit ſie dollig erſtattt. muß die Totte techt halt geſtellt werden. Zur Detzietung ſtteut man einige Spaltmandeln auf den and. Bltte a AInel den! 8 de. Ver Mison. 9 Fit hen At. fen ſe! Oemeinſe neht, fe und eth. Dutch zu bew die als Verontu getenübe Letantw chen dt ſondet flit, erlegte! g Atbeitsm Menſchen lichkeit! lut. St weil ſie leitung! AB lle die Körp Vewegun dio ange tts der jede Atb alle dieſe maidenzei kuiſcheide Die N erleben, lich pach Darum jede Einz darf nich au dieser dein, in berden, Mitgeben ethalten Leibesetz bolce dot 1 den di geſezten! its unk kudpen U Die 98 Kifte ti denn nac Fähigkeit mwätter Dienſzeit tum eine anerkannt ngk 1 dige rw ſe fit d 1 vitd fi eite det ier qu Lürhuſ denheit dirle eing dan 6 5 Lnge ale be hint t le hunger übet⸗ t den er als „ den, liche ü lung t bet in 5 it onig — viel⸗ tund⸗ geben, g ui ung Ha⸗ ilſen⸗ und f it es 945 eig 10 15 wett en. ann gagt det in, 0 ahr Ui⸗ nem nd. tö⸗ cha und vie „—————..———— Bladeſreuden- aber mit Verſtund g Jedes Jahr der gleiche Unfug Langſame Gewöhnung Die erſten warmen, ja beißen Tage des Mai haben leider wieder eine bedauerliche Zahl von Unglücksfällen zur Folge gehabt. Der naſſe Tod hat wieder ſeine Opfer gefordert, Ov⸗ ſer, die zu einem erheblichen Teil durch eigenen Leichtſinn und fahrläſſiger Unvorſichtigkeit ver⸗ ſchuldet waren. Opfer, die mit ein wenig ge⸗ ſundem Menſchenverſtand zu vermeiden geweſen wären. a Es ſind ja gerade die erſten warmen Sonntage des Jahres, die die größte Zahl von Opfern fordern. Die Freude, mit der ſich jemand in die kühlen Fluten ſtürzt, iſt verſtändlich, denn je heißer es iſt, deſto mehr lockt das naſſe Ele⸗ ment. Leider vergeſſen viele, daß man ſich erſt wieder an die Badefreuden gewöhnen muß. cht Monate lang hat man nicht geſchwommen. a entwöhnt ſich der Körper der waſſenſport⸗ ichen Betätigung. Auch ausdauernde und kräf⸗ ige Naturen werden das ſpüren. Man kann nicht ertrotzen wollen, was der menſchliche Kör⸗ er eben nur nach einer gewiſſen Uebergangs⸗ it ſchafft. 5 Nur ein klein wenig Vorſicht und Vernunft iſt nötig, um über die erſten Fährlichkeiten hin⸗ wegzukommen! Man verſuche langſam ſeine Leiſtungen zu ſteigern, bis man das ſichere Ge⸗ fühl hat, wieder auf der Höhe zu ſein. Das wird bei jedem Menſchen anders verlaufen: i dem einen genügen ein paar Tage, der andere braucht ein paar Wochen. Niemand aber kann von ſeinem Körper am erſten Badetage des Jahres dieſelben Leiſtungen verlangen, wie 05 letzten des Vorjahres. In dieſen Zuſammenhang gehören auch an⸗ ere Torheiten, die ſich mit eiſerner Regelmä⸗ ßigkeit jedes Jahr im Uebermaß ereignen, zum Beiſpiel die vielen ſchweren Son nenbrän⸗ de. Wer ſich eine Stunde lang in die heiße Maiſonne legt, mit der Abſicht, möglichſt an einem Tage braun zu werden. der darf ſich nicht wundern, wenn ihm die verbrannte Haut hinterher hölliſche Schmerzen und ſchlafloſe Nächte bereitet. Auch hier gilt dieſelbe Mab⸗ nung: Vernunft und Maß! Es iſt ein bochgra⸗ dig tötichter Ehrgeiz, an einem einzigen Tage braun werden zu wollen. Dafür muß man ein paar Wochen anſetzen und mit ganz kleinen Doſen beginnen. Dafür wird man aber auch eine viel gleichmäßigere und ſchönere Bräune erzie⸗ len, als mit einer Gewaltkur. Außerdem rea⸗ gieren die Nerven vieler Menſchen höchſt un⸗ günſtig auf allzu intenſive Sonnenbäder. Wer ſich vorſichtig und mit Verſtand hat braun bren⸗ nen laſſen, der hat weiterhin von der Sonne nichts mehr zu befürchten. Daß es äußerſt vor⸗ teilhaft iſt, ſeine Haut einzufetten u. einzuölen, bevor man ſie der prallen Sonne ausſetzt, iſt heute Allgemeinerkenntnis geworden. Was hier über das Baden, Schwimmen und a Braunwerden geſagt worden iſt, gilt eigentlich für jede ſportliche Betätigung, ſofern der Be⸗ treffende nicht aktiver Sportler und in ſtän⸗ digem Training iſt. Auch ein Bergſteiger wird erſt mit ein paar kleineren Touren ſeine Ge⸗ lenke geſchmeidig und ſeine Sinne wachſam machen, bevor er ſich an ſchwierigere Unterneh⸗ men macht und der Paddler unternimmt ein paar kleinere Fahrten, bevor er auf größe te Fahrten geht. Es iſt nicht nur die Angſt vor dem unvermeidlichen Muskelkater, die dabei den Ausſchlag gibt, ſondern die klare Erkenntnis, daß der wintermüde Körper erſt langſam wie⸗ der an Leiſtungen gewöhnt werden muß. Dieſe, dem geſunden Menſchenverſtand ent⸗ ſpringende Vorſicht iſt im höchſten Maße ſport⸗ lich. Einen richtigen Sportler erkennt man auch daran, daß er genau weiß, was er zu einer beſtimmten Stunde von ſeinem Körper verlan⸗ gen kann. Uebergangsloſe Gewaltbeanſpruchun⸗ gen rächen ſich immer. Koͤrverertüchtigung der Arbeitsmalden „Für ein halbes Jahr ſind die deutſchen Mäd⸗ chen Arbeitsmaiden im Reichsarbeitsdienſt. lei⸗ ſten ſie Arbeit für ihr Volk. Sie lernen in der Gemeinſchaft zu leben und zu arbeiten, noch mehr, ſte lernen für dieſe Gemeinſchaft leben und arbeiten. Durch dieſes Gemeinſchaftserlebnis ſollen ſie zu bewußt deutſchen Menſchen erzogen werden. ie als ſolche in ihrem ſpäteren Leben nur die Verantwortung und die Pflicht ihrem Volke gegenüber kennen. Nicht heißt dies, daß die erantwortung und das Pflichtbewußtſein nun jeden Frohſinn von den jungen Menſchen nehme. Jondern ſie bejaben freudig dieſe Pflicht, ſie ſind ſtolz auf dieſe ihnen auf⸗ erlegte Verantwortung. So ſehen wir unſere Arbeitsmaiden ſtets als fröhliche, lachende junge Menſchen; ſie wiſſen, daß die Arbeit mit Fröb⸗ lichkeit ſchneller von Hand geht als mit Un⸗ luſt. So wird ihnen jede Arbeit zur Freude, weil ſie ſie richtig anzufaſſen verſtehen. An⸗ leitung hierzu gibt ihnen die Leibeserziehung. Ihre Uebungen werden ſo ausgeführt, daß ſie die Körper der Arbeitsmaiden zu organiſchen Bewegungen erziehen. Innerlich locker und doch angeſpannt, um bereit zu ſein, aber nie⸗ mals verkrampft, das iſt das Ziel. Soweit ſoll jede Arbeitsmaid kommen. Wenn auch nicht alle dieſes Ziel in ihrem halben Jahr Arbeits⸗ maidenzeit erreichen, ſo erhalten ſie doch eine entſcheidende Haltung für ſpäter. Die Mädels ſtehen ein halbes Jahr im La⸗ gerleben, in der Arbeit, und täglich und ſtünd⸗ lich wachen die Führerinnen über ihrem Tun. Darum iſt es der Führerin möglich, wirklich jede Einzelne zu erfaſſen. Die Leibeserziehung darf nicht nur die eine oder andere fördern, die auf dieſem Gebiet beſonderes Können zeigt, nein, in jeder muß die Freude daran geweckt werden, und mit der Freude das freiwillige Mitgehen jeder Arbeitsmaid. Die Führerinnen erhalten Anregung und Ausbildung in der Leibeserziehung, ſoweit ſie nicht ſchon eine ſolche vor ihrer Arbeitsdienſtzeit erlernt haben, in den Führerinnenſchulen von den hierfür ein⸗ geſetzten Fachkräften für Leibeserziehung einer⸗ its und von den Sachbearbeiterinnen der ruppen und Bezirke andererſeits. Die Laufbahn dieſer Lehrkräfte und Fach⸗ kräfte richtet ſich genau wie die der Lagerfüh⸗ rerin nach der perſönlichen Eignung und den Fähigkeiten für dieſen Beruf. Die Führer⸗ anwärterin muß ihre Eignung während der Dienſtzeit als Arbeitsmaid beweiſen. Wer da⸗ rum eine abgeſchloſſene Ausbildung an einem anerkannten Inſtitut für Leibeserziehung mit⸗ bringt, wird alſo zunächſt Arbeitsmaid. Iſt dieſe Probezeit um, d. h. hat ſie bewieſen, daß ſie für die Arbeit im Arbeitsdienſt geeignet iſt, ſo wird ſie in den dreimonatlichen Lehrgang an eine der Bezirksſchulen einberufen und von hier aus als Gehilfin in einem Lager oder als Lehrkraft an einer der Schulen oder als Sach⸗ bearbeiterin an einer der Gruppen oder Be⸗ zirke eingeſetzt. Das Gehalt der Gehilfin ſteigt von 60 RM. bis 120 RM. neben allen Sach⸗ leiſtungen, das Gehalt der Lehrkraft in einer Schule beträgt zwiſchen 80 RM. und 150 RM., das einer Sachbearbeiterin in einer Gruppen⸗ oder Bezirksleitung wird nach dem RAT. Gruppe 7—8 geregelt. Wie bei allen anderen Führerinnen des Arbeitsdienſtes iſt auch für die Fachkräfte der Leibeserziehung der Ur⸗ laub ſo feſtgeregt, daß nach einem Dienſtjahr 14 Tage, nach zwei Dienſtiahren drei Wochen Urlaub erteilt werden. Die Führeranwärterin, die keine abgeſchloſſene Ausbildung mitbringt, kann, ſofern ſie beſonders geeignet und befähigt erſcheint, für die Zeit einer Ausbildung be⸗ urlaubt werden. Wer nun die Laufbahn der Lagerführerin einſchlagen will, muß ein. oder tand Praktikum nachweiſen können, das auch zw chen der Arbeitsmaiden⸗ und Schulzeit liegen kann. Auch diele Führer⸗ anwärterin beſucht eine Fuhrerinnenſchule und wird von hier aus in einem Lager eingeſetzt. Sie wird im Lager ihre Kenntniſſe in der Lei⸗ beserziehung weiterentwickeln, einmal durch die Anxegung der Sachbearbeiterinnen für Leibes⸗ 8 erzteyung auf den Gruppen ung Bezirleſf de⸗ nen ja die geſamte Leibeserziehung in ihrem Gruppen⸗ oder Bezirksbereich zuſteht, und zum anderen in den Lehrgängen an den Schulen. Eine La erführerin kann alſo bei Eignung als Sachbear eiterin für Leibeserziehung an Grup⸗ pen oder Bezirken oder ſpäter als Fachkraft an einer der Schulen eingeſetzt werden. Der Apolhekertag in Frankfurt a. M. abgeſchloßen Der 5. Deutſche Apothekertag und das 1. Großdeutſche Apothekertreffen in Frank⸗ furt am Main wurde am Montag mit zahl⸗ reichen Einzelſitzungen abgeſchloſſen. Im Volksbildungsheim am Eſchenheimer Tor ver⸗ ſammelten ſich die Lehrapotheker und Mitglie⸗ der der Pharmazeutiſchen Vorprüfungskom⸗ miſſion, die ihre Erfahrungen über die Aus⸗ bildung der Praktikanten austauſchten. Die Apotheker der SA, SS, NS t und HJ be⸗ ſprachen die Fragen der Arzneimittelverſor⸗ gung der Einheiten. Ferner hielten die Phar⸗ mazieräte, die Stadaorganiſation, die Akade⸗ mie für pharmazeutiſche Fortbildung und die Luftſchutzberater Tagungen ab. Beſondere Be⸗ deutung erlangte die Sitzung der Hochſchul⸗ lehrer im Pharmazeutiſchen Inſtitut der Uni⸗ verſität. Seit der Vierjahresplan verkündet wurde, kommt den Arbeiten der pharmazeu⸗ tiſchen Hochſchulen erhöhte Bedeutung zu. Raſtlos wird an den Univerſitäten an der Erforſchung der einheimiſchen Arzucipflanzen gearbeitet, um ſie im Austauſch gegen die ausländiſchen Drogen für die Volksgeſundheit nutzbar zu machen. Als beſonders wichtig ſind die Wirkſtoffe des Veilchens, der Primel, der Miſtel u. a. anerkannt worden. In großzü⸗ gigen Verſuchsreihen werden dieſe Heilkräuter und ihre Wirkſtoffe geprüft und dem deutſchen Arzneiſchatz eingegliedert. Mit dieſen Einzeltagungen und Beſprechun⸗ gen hat nun der 5. Deutſche Apothekertag ſein offizielles Ende gefunden. Der ganze Verlauf der Veranſtaltung kann wohl nicht beſſer cha⸗ rakteriſiert werden, wie durch die Aeußerung eines franzöſiſchen Tagungsteilnehmers:„Ich habe noch niemals einen Stand geſehen in fel cher Einheit und Schlagkraft, unter einer ſol⸗ chen Führung und idealen Einheit der Ziel⸗ ſetzung, wie die deutſchen Apotheker. Am Sonntagnachmittag verlieh der Reichs⸗ apothekerführer dem Apotheker Feldhofen in Lampertheim die Hermann⸗Thomas⸗Me⸗ daille. Dieſe Medaille wird jährlich einem Berufskameraden in Anerkennung für wiſſen⸗ ſchaftliche Leiſtungen in der Apothekerpraxis verliehen. Im Anſchluß daran machte der Reichsapothekerführer Mitteilung einer inter⸗ nationalen Akademie für pharmazeutiſche Fortbildung nach dem Muſter der Deutſchen Akademie, deren Zentrale in Berlin ſein wird. Jedem einen Sommerhut Zur Zeit findet eine Gemeinſchaftswerbung für die Herrenkopfbekleidung ſtatt, an der ſich die Herrenſommerhutinduſtrie mit aller Kraft beteiligt. Ihre 26 Betriebe, hauptſächlich im Allgäu und im Schwarzwald anſäſſig, die eine geſunde Miſchung von Groß⸗ und Mittel⸗ betrieben aufweiſen und von denen die Hälfte auch der Damenhutinduſtrie zugehören, hof⸗ fen durch Zunahme der Aufträge auch eine Saiſonverlängerung zu erreichen. Die Anſtrengungen der Betriebe, den frü⸗ heren Export zurückzugewinnen, haben in den letzten Jahren beträchtlich ſteigende Ausfuhr⸗ ziffern gebracht. Im In⸗ und Ausland war und iſt das Gehen ohne Hut noch das Haupt⸗ hindernis für die wirkliche Blüte der In⸗ duſtrie. Ihre eigentlichen Gründe ſind in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit zu ſuchen, wo große Verbraucherkreiſe aus der Not eine Tugend machten und die Hutloſigkeit ſport⸗ lich betrieben. Im Vordergrund ſteht die Werbung für den Herrenſommerhut, der ſich von den erlittenen Schlägen noch immer nicht erholt hat, was umſo unverſtändlicher iſt, als der Sommerhut des Herrn geſund und angenehm zu tragen iſt. Er iſt kleidſam und vielfältig in ſeinen Mu⸗ ſtern, und wir wollen hoffen, daß er wieder wird, was er früher war: beliebt bei jung und alt! geleauuft wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts. welt auch mit der Anzeigen⸗ Werbung nicht ausſetzen. Der Ra ba t f fur Geschäfts- Anzelgen beträgt: g Bei 3⸗maliger Aufgabe 3 Proz 6 5 ** 7* * 12* 1 10 4 22 5 15„ * 52** 2⁰„ wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Hernneimer Volkszellung 1ü1ꝙ„%ö.ü ͤ—ô᷑ʃ 14 Tage noſtenlos gegen, Einsendung dieser Anzeige erhalten Sie die 2. züdweſtdeuiſce Rundlunk- Jeitung dle groge bodenstäneige Radio-Zeitung der Relchs- zender Frankfurt, Stungart uncl ihrer Nebensender Im ſtbonnement monatl. 80 Pf. Verlag der S · R. 2 Tfurt am Mein, Blacherstr. 20 f Es iſt boch jo wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publikum. keine Beachtung finden, wenn er ſich ö nicht zeigt. Eine anerkannt gute und 8 ſich lohnende Repräſentation für den 93 Kaufmann iſt das Angebot in der— „Viernheimer Volkszeitung“, deren Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind und— was ſehr wichtig iſt— im lokalen Bezirk wohnen. n Domenbadeonzug, Bõstenhelterform, Wolle, kleingemusterte Strickart, mit 2 forbig. Kreuzbondtrdgern, Gr. 42.48 Doamenbadeonzug, Böstenhalterform, 50 mod. 2 farbig. Reliefstrickart, Gr. 1287 Damenbodeonzug, schwer. Reliefstrick- art, gotsitzende Korselettform, 42-46 Domenbadeonzug, Böstenholterform, in modernen Längsstreifen, Gr. 42-46 Strandenzug, einfarb., Tröger v. Shorts mit 2 farb. Streifenverzier., Gr. 40-46 Strondonzug, einteilige ſonge form, mit höbschen abgenöht. Biesen, Gr. 42-46 Strondhose, marine u. kornblau, lange weite Form mit Gürtel, Größe 40-46 Stroncdtuch dazu passend, gestreift in verschiedenen modernen Farben Herrenbademontel, ca 140/160 groß, aus got. Frottierstoff. i. mod. breit. Streif. Damenbademontel, co 130/7150 groß, einforbig u. in mod. Jacquard-· Mustern 27 Deutsches familien- 5* 2⁰⁰ 45 7 9⁰ 2³⁰⁰. 6⁰⁰ 8 2⁵⁰² 8⁵⁰ 5 0 aufhaus bmb f. Mannheim, F 5. 1-4 an den Planken Anruf: 23354-56 e Fleißige Kinderhände Ob Jungen oder Mädchen spielen. das pflegt im Grunde zweierlei zu ſein. Denn während dort die Phantaſie ſich in allerlei Abenteuern beim Indianer⸗ und Soldatenſpiel austobt und ſtets von einem Schein erträumten Heldentums umgeben iſt, der Drang in Ferne und Erleben ſich gltend macht, ſind die kleinen Mädel ein wenig— realiſtiſcher. Ihr Zeitvertreib iſt mehr an die Gegenwart gebunden. in ihnen kommt frühzeitig das ſpätere Hausmütterchen zum Durchbruch, und da iſt es ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich daß zwiſchen Spiel und Arbeit keine all⸗ zu ſcharfſe Grenze gezogen iſt. Schon die ernſthafte Beſchäftigung mit der geliebten Puppe wird genau ſo bewußtſeins⸗ voll und verantwortlich wie die Schulaufgabe erledigt. Es wird gekocht, gewaſchen, genäht, gehäkelt, geſtrickt und geflickt. und von hier aus bis zur erſten ſpieleriſchen, planmäßigen Be⸗ tätigung im Bereich der mütterlichen Tages⸗ arbeit iſt es nur ein kleiner Schritt. Er wird voller Freude getan. Und jede Mutti wird es beſtätigen können, daß ſie bereits an ihrem kleinen Mädel mehr„Hilfe“ hat als an drei Jungens. Kaum können ihn die kleinen Fäuſte halten, da wird ſchon der Beſen geführt, der Scheuerlappen wird geſchwungen. es wird mit wahrer Andacht und Hingebung Staub ge⸗ wiſcht und was dergleichen nützliche Dinge mehr ſind. Die Augen leuchten, und die an ſich ſchon roſigen Wangen glühen— mit einem Wort: man iſt mit Leib u. Seele bei der Sache. Kinderhände ſind genau ſo fleißig wie die Hände der Großen! Beſonders Mädchenhände. Das ſchließt aber nicht aus, daß Inge oder Lotte oder Annemarie einen Jauchzer ausſtößt, enn ſie mit den rauhbeinigen Brüdern ein⸗ mal um die Wette toben darf. wenn ſie als weiße Squaw von den böſen Indianern ge⸗ raubt oder als begehrte Maketenderin mit in den männermordenden Krieg ziehen ſoll. Als Dank dafür bringt ſie dann dem Fritz oder dem Karl bei, wie man mit einer leeren Garnrolle, vier Nägeln und bunter Wolle eine hübſche Pferdeleine aus dem Hohlraum der Rolle zau⸗ bern kann, und damit iſt ſie dann glücklich wie⸗ Mutters große Hilfe! Früh übt ſich, was ein rechtes Jungmädel und ſpäter eine wackere Hausfrau werden will. (Weltbild) derder da angelangt, wo es doch am mädchen⸗ hafteſten zugeht, bei der Handarbeit. Das iſt gut ſo. Das gehört auch zur Kameradſchaftlich⸗ keit. Und wer nun fragt: wieſo?, dem ſtellen wir die Gegenfrage, ob denn ſo ein lebenslu⸗ ſtiger und tatenfroher Pimpf etwa kein Loch im Strumpf mehr hat oder einen Riß in der Hoſe?— Na, alſo! Und wer ſpringt da helfend und heilend ein, wenn die Mutter alle Hände voll zu tun hat?— Die Schweſter! Die neuen Perſonenſtandsbüther Der Reichsminiſter der Juſtiz und der Reichsminiſter des Innern haben in einer Erſten Verordnung zur Ausführung des Per⸗ ſonenſtandsgeietzes die näheren Anweiſungen über den Aufbau der neuen Fami⸗ lien⸗, Geburten⸗ und Sterbebücher gegeben. Das Familienbuch beginnt in ſeinem erſten Teil mit Eintragungen über die Ehe⸗ ſchliezung. Der zweite Teil iſt den Eltern der Ehegatten und beſonderen Angaben über die Ehegatten, z. B. wegen der raſſiſchen Einord⸗ nung und wegen früherer oder ſpäterer Ehen vorbehalten. Der dritte Teil verzeichnet die gemeinſamen Kinder, der vierte die unehelichen Kinder weiblicher Abkömmlinge, der fünfte die an Kindsſtatt angenommenen und für ehelich erklärten Kinder. Außerdem iſt noch Raum für ſonſtige Eintragungen vorhanden. buch einzurichten. Das neue Geburtenbuch vermerkt auch die Ehbeſchließung der Eltern, die Eheſchließung des Kindes und den Tod des Kindes, das neue Sterbebuch außer der Todesurſache auch die Eheſchließung des Verſtorbenen. Durch alle dieſe Bücher, zu denen noch ein Buch für Todes⸗ erklärungen kommt, zieht ſich, durch entſprechen⸗ de Anweiſungen über gegenſeitige Mitteilungs⸗ pflicht geſichert, die einheitliche Aufzeichnung der eine Familie berührenden Perſonenſtands⸗ dinge in dem neuen Familienbuch. Damit auch durch einen etwaigen Verluſt des Familien⸗ buches die urkundliche Erfaſſung der Sippe nicht verloren gehen kann, wird zu jedem Fami⸗ lien buch ein Zweitbuch angelegt, dos bei Verluſt des erſten an deſſen Stelle tritt. In einem ſolchen Fall iſt ſofort ein neues Zweit⸗ Grundſätzlich werden ducch die Verordnung alle Beteiligten verpflichtet, dle zur Fühfüng des Fämilfen⸗, Gebürkeſf- fl. Sterbebuches erforderlichen Angaben zu machen und auf Verlangen die erforderlichen Urkun⸗ den vorzulegen. Sie können bierzu vom Stan⸗ desbeamten durch Erzwingungsſtrafen bis zu 100 RM. je Einzelfall angehalten werden. Wer vorſätzlich falſche oder unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 NM. oder mit Haft beſtraft. Das religiöſe Be ⸗ kenntnis wird, ſoweit eine rechtliche Zugehörig⸗ keit zu einer Religionsgemeinſchaft oder Welt⸗ anſchauungsgemeinſchaft beſteht. hiernach be⸗ zeichnet. Perſonen, die einer ſolchen Organiſa⸗ tion nicht angehören, können in den Perſonen⸗ ſtandsbüchern nur als gottgläubig oder glau⸗ benslos bezeichnet werden. Die frühere Zuge ⸗ hörigkeit zu einer jüdiſchen Religionsgemein⸗ ſchaft wird vermerkt. 8 Die Verlobten ſollen das Aufgebot möglichſt perſönlich vor dem Standesbeamten beſtellen. Sie müſſen dabei, ſoweit ſie im zweiten Teil eines Blattes im Familienbuch noch nicht ein⸗ getragen ſind, ihre Ehefähigkeit ſtatt der de⸗ glaubigten Abſchrift aus dem Familienbuch durch ihre Geburtsurkunden und die Heirats⸗ urkunden ihrer Eltern nachweiſen. Hinſichtlich der Raſſenzugehörigkeit und des Ehetauglich⸗ keitszeugniſſes bleibt es zunächſt bei den gel⸗ tenden Beſtimmungen. Als Zeuge ſoll bei der Eheſchließung nicht mitwirken: 1. ein Minderjähriger, 2. ein Jude im Sinne des Reichsbürgergeſetzes, wenn die Verlobten deutſche Staatsangehörige und deutſchen oder artverwandten Blutes oder Miſchlinge zweiten Grades ſind, 3. eine Perſon. die die bürgerli⸗ chen Ehrenrechte nicht beſitzt. 4. eine Perſon. die nach den Strafgeſetzen unfähig iſt, als Zeu⸗ ge eidlich vernommen zu werden. Die Gebühren für beglaubigte Abſchriften ſind im weſentliken unverän⸗ dert geblieben. Für die neuhinzugekommene Möglichkeit der Erteilung einer beglaubigten Abſchrift aus dem Familienbuch wird eine Ge⸗ bühr von 1.20 RM. erhoben. für die Entgegen⸗ nahme eines Antrages auf Anordnung des Aufgebot eine ſolche von 2 RM. Durch Wirtſchaftsauſſehwung auch mehr NS V- Mitglieder. Der allge⸗ meine Wirtſchaftsaufſchwung hat auch für die NS⸗Volkswohlfahrt ein beachtenswertes Er⸗ gebnis ihrer Mitgliederwerbung in den letz⸗ ten Monaten gebracht. Der Mitgliederſtand, der im Jahre 1937 rund 340 000 betrug, weiſt heute bereits 430 000 Mitglieder auf. Bei der letzten Werbung war ein Zugang von 90 000 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Mannheim.(Verkehrsunfälle). Vergan⸗ genen Montagnachmittag ſprang ein 12 Jahre alter Volksſchüler, welcher mit anderen Kin⸗ dern auf der Hafenſtraße ſpielte, in die Fahr⸗ bahn eines Laſtkraftwagens. Er wurde von dieſem erfaßt und zu Boden geworfen, wobei er am linken Oberſchenkel einen komplizierten Bruch und am Kopfe leichtere Verletzungen davontrug. Er wurde mit dem Krankenwagen der Feuerlöſchpolizei in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht, wo er verblieb.— Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurden vier Kraftfahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt. —(LVerkehrsüberwachung). Bei der Ver⸗ kehrsüberwachung am Montag wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung 65 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an neun Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auf⸗ wieſen. Schädelbruch beim Sturz Schwerer Unfall einer Radfahrerin Lorſch. Ein ſchen Verkehrsunfall er⸗ eignete ſich am Sonntag nachmittag an der Straßenkreuzung Friedhofſtraße— Zubrin⸗ gerſtraße. Eine vom Friedhof herkommende Radfahrerin aus Elmshauſen wollte an der Gärtnerei Lenz die Zubringerſtraße zur Reichsautobahn überqueren, wurde dabei aber von einem aus Richtung Bensheim kommenden Perſonenwagen angefahren und vom Rad ge⸗ ſchleudert. Sie fiel hart auf die Aſphaltdecke und erlitt einen ſchweren Schädelbruch In be⸗ wußtloſem Zuſtande wurde ſie in das Kran⸗ kenhaus nach Bensheim verbracht. Das Fahr⸗ rad iſt verhältnismäßig leicht beſchädigt, die Inſaſſen des Kraftwagens kamen mit dem Schrecken davon. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polltiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Vu. IV. 1938 über 1900. Z. Zt. ist Anzeigen preisliſte Nr. 7 gültig. ö lhre Vermählung geben bekannt eon Olalil Viernheim, den 1. Juni 1938 Maxla Oel geb. Adler Bohnenſtangen s Roſen⸗ und Tomatenpfähle Heuböcke Blumenkübel, Eiche u. Lärche Fußbodenbretter Stabbretter RNauhware Ta. Fi. Blockware Ta. Fi. Rahmen, Latten Holzhandlung im Löwen Bernhard Brückmann eee . Wer will sii verloben? Wer sich Pfingsten verloben will, laßt die Verlobungsanzeige am besten in der an Pfingsten aufliegenden Ausgabe un- serer Zeitung vom 4. Juni 1938 erscheinen.— Die Anzeige müßte bis spätes tens Freitag, 3. Juni 1938 abends 6 Uhr aufgegeben werden * — 3 1 1 für Bau⸗ und ze; ne lll Aud Rüber rei ſof. geſucht Näh Auskunfts- taf d. Geſchäftsſt Guterhaltenen Näh. Auskunfts⸗ daf. d Geſchaten ab Donnerstag, 2. Juni Werbr neue ver P Nächſter Ailchviehvertauj III melkend, reſp. flott, z T. gefahren en ur Stadt Kinder⸗ Eruſt Ludwigſtraße 32 wagen bei Nutzviehbeſchaffung zu verkaufen e. G. m. b. H. Fler et an KandaAa dann muß man werben Ainmmmmmunnunmumummmuummnmumuumeeeeeneemeeunuunm Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler w¾üischen Angebot und Nachfrage Eln vorzuügliches Werbeorgan lst dle „Vlernheimer Volkszeitung“ Jie Ccliauenstexpuppe Sie ſteht hinter blank geputzten Scheiben und ſucht die Aufmerkſamkeit der Vor⸗ übergehenden auf ihr Geſchäft zu lenken. Mit freundlichem Lächeln wirbt ſie um neue Kunden, und ſie bringen Ihnen manchen Käufer. Aber was wird mit den vielen, die nicht vorbeikommen, oder die keine Zeit haben, an Ihrem Schaufenſter ſtehen zu bleiben? Haben Sie ſchon Vorſorge getroffen, um auch dieſe auf Ihr Geſchäft aufmerkſam zu machen? Werben Sie durch Anzeigen in der„Viernheimer Volkszeitung“! Sie ſind das ſicherſte Mittel, Ihr Geſchäft in weiteſten Kreiſen bekannt werden zu laſſen, denn ſie gehen zu den Kunden in die Häuſer, ſie ſprechen zu jedem Einwohner und Einwohnerin, und ſie finden die beſte Beachtung, weil ſie ſtets dann geleſen werden, wenn der Käufer Zeit und Muße hat. Auflage und Leſerkreis der„Viernheimer Volkszeitung“ ſind maßgebund für den Anzeigen⸗Erfolg! Taschentahrnlan für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- derpfalz mit Strecken- Uebersichtskarte Preis 30 Pfg. In Miernheim erhältlich bei Friedrich Marin Geschäftsstelle der Viernheimer Volkszeitung —. 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