Ano. den: 84. wird und ehr am, ne liert 05 2 7 Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und etertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RMI einſchließlich Nn durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 129 Jamslkag Viernheimer Szeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viern heim Anzelgenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 m Breue 3 Ryfg.,, im Text⸗ den 4. Juni 1938 teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK x'bafen 15101 14. Jahraang Wie ſchön blüht uns der Maien! Pfingſtliche Frühlingsfreude erfüllt die Herzen der Menſchen Pfingſten iſt das eigentliche Frühlings⸗ feſt der Deutſchen. Wenn an Oſtern die Natur aus ihrem langen Winterſchlaf erwacht und die erſten Zeichen eines neuen Lebens zeigt, dann hat der Umkreis unſerer deutſchen Heimat in den Pfingſttagen, in der Zeit des „lieblichen Feſtes“, bereits das feierlich⸗ bräutliche Gewand angetan, das ankündigt. daß die Natur ihrer Reife und der Zeit der Ernte entgegenſchreitet. Und das Symbol dieſes Feſtes iſt der Pfingſtmaien, denn Pfingſten iſt, wenn wir es dieſes Jahr auch in den erſten Tagen des Monats Juni feiern, doch das urſprünglich dem Wonnemonat Mai eingeborene Feſt. Schmücket mit Maien das liebliche Feſt! So heißt es, und an dieſem uralten Brauch wollen wir feſthalten als einem Symbol der Sieghaftig⸗ keit des Neuen und Werdenden, des Sieges über das Vergangene, des Triumphes über den Unglauben. In dieſem Sinne iſt gemäß der chriſtlichen Ueberlieferung von der Ausgießung des hei⸗ ligen Geiſtes und dem Mythos unſerer Vor⸗ fahren Pfingſten das Feſt des Glaubens. „Ich glaube an einen Gott:“, ſagte Goethe, „das iſt ein ſchönes, löbliches Wort; aber Gott anerkennen, wo und wie er ſich offenbare, das iſt eigentlich die Seligkeit auf Erden.“ Und ein andermal ſagt Goethe:„Der Glaube iſt nicht der Anfang, ſondern das Ende alles Wiſ⸗ ſens.“ Denn wo das Wiſſen aufhört, wo der menſchlichen Erkenntnis ein endgültiger Schlußſtrich geſetzt iſt, beginnt die unendliche Kraft des Glaubens. Der tiefe Glaube an das Große und Schöne, an das Unbegreifliche und Unfaßliche, an das jenſeits der Dinge Liegende, erfüllt gerade das deutſche Volk wie kaum ein anderes auf Erden. So war es ſeit Urvätertagen, ſo lebte der Glaube in unſeren Ahnen, die die Wiederkehr des Lichtes im ewi⸗ gen Kreislauf des Jahres feierten. Denn ſind nicht ihre heiligſten Symbole, Sonnenrad und Lebensbaum. Sinnbilder ihres Glaubens an den Sieg des Lichtes und an die Ewigkeit des Lebens? Von Generation zu Ge⸗ neration wurde dieſer Glaube weitergegeben, welche Neu⸗ und Andersformulierung er im Laufe der Jahrhunderte auch annahm. Der Glaube an den Geiſt war es, denn der Geiſt iſt es, der die Gezeiten der Menſchheit formt und ihnen im Ablauf der Geſchichte Sinn und Gehalt gibt. Der Geiſt iſt es, aus dem in allen Zeiten die großen und in der Geſchichte unverwiſchbaren Taten herausgebo— ren wurden. Der Geiſt des Pfingſtfeſtes, in den Anfängen unſerer Zeitrechnung vereint aus den Bräu⸗ chen unſerer germaniſchen Vorfahren und den chriſtlichen Anſchauungen, iſt nicht begrenzt in der kirchlichen Lehre. Denn wie könnte das Diesſeits⸗ und Alltagsleben nicht nur des Einzelnen, ſondern auch der großen Völker beſtehen, wenn es nicht getragen wäre von dem lebendigen Bewußtſein und der forttrei— benden Kraft des Geiſtes. Der Geiſt ge⸗ biert die Tat, der Geiſt iſt es. wie die tau⸗ ſend Beiſpiele der Geſchichte lehren, der aus der Erſtarrung und Trägheit des Alltags hin⸗— aufführt auf jene ſittliche Höhe, die Ausgangs- und Zentralpunkt iſt für das aus dem Ur⸗ ſprung kommende Werden und Wachſen, für die große Blüte eines Volkes. Wann hätte gerade das großdeutſche Volk Glaube und Geiſt tiefer in ihrer wei⸗— ten Bedeutung empfunden als in dem füng⸗ ſten Ablauf der Geſchichte! Die ſiegende Macht des Geiſtes iſt letztlich auch der Weg des Führers. Wir haben in un⸗ 1 5 (Zeichnung Beck— Scherl-M.) Behagliche Fahrt in die Pfingſten Hallo! Die Pferde eingeſchirrt, Daß wir ins Grüne fahren! Die Lerche ſteigt, die Schwalbe ſchwirrt, Im„Krug zur Sonne“ winkt der Wirt Den wanderfrohen Scharen. Friſchauf drum, packt den Wagen voll, Wir zieh'n mit Kind und Kegel, Und muſizier'n in Dur und Moll, Das ſcheucht den Gram u. löſt den Groll. Und macht uns frei wie Vögel. ſerem neuen Reich tauſendfach die geſchicht⸗ lichen Zeugen einer großen Zeit. Selbſt der Alltag berührt uns immer wieder aufs Neue von außen her mit Dingen, die von unſeren Sinnen wahrgenommen und von unſeren Her— zen geſpürt werden. Man darf dieſen Alltag nicht verträumen, der ſtraffe Rhythmus un⸗ ſerer Zeit zwingt ohnedies jeden, in gleichem Schritt und Tritt mitzugehen und mitzumar⸗ ſchieren, weil es ihm ein lebendiges Bedürf⸗ nis iſt. Freilich dürfen wir über den Laut des Alltags hinaus auch dann und wann die Beſinnlichketit der Stunde einſchieben, die uns den Geiſt erkennen läßt, als Urſprung ſo vie⸗ ler Macht und Unendlichkeiten der Gegenwart. Der Geiſt iſt es, der die Menſch⸗ heit lermt. Und ſo feiern auch wir Pfing⸗ Sauſt der Pilot auch wie der Blitz Hoch über'm Motorwagen, Wir ſchaukeln auf dem Kremſerſitz Und unſer Kutſcher iſt der Witz. Wir reiſen mit Behagen. Hinein ins ſommerliche Land, Der Tag lockt den Geringſten, Herab mit blauem Seidenband Die alten Leute von der Wand, Wir fahren in die Pfingſten! Hein Willem Claus ſten als das herrliche Feſt des deutſchen Geiſtes und des deutſchen Glaubens an unſere Miſſion als Volk und an die gro— ßen Aufgaben der Zukunft für das einige Großdeutſchland. Wir bekennen uns zu dem Geiſt, der ſtets bejaht, zu dem Geiſt und zu dem Glauben, der Berge verſetzen kann. Wie unſer Glaube ewig lebt, ſo iſt auch unſer Geiſt unſterblich. Deutſcher Geiſt war immer da in deutſchem Volk, die Zeiten eines geiſtigen Niederbruchs und geiſtigen Zerfalls ſind eher eine Beſtätigung dafür als das Ge⸗ genteil. Und deutſcher Geiſt hat die Macht der Lebensbejahung, der Lebenskraft und der Le⸗ bensfreude in ſich. Auch in ſchwerſten Zeiten. da der deutſche Mann täglich und ſtündlich dem Tode gegenüberſtand. Denn wie anders als aus dieſem deutſchen Geiſt heraus könnte dieſes Gedicht entſtehen, das Johannes Bu rau mit dem Titel„Pfingſten 1916“ damals in der Liller Kriegszeitung veröffent⸗ lichte: Und als das Eiſen berſtend ſprang, Die Gräben tropften blutigrot, Durch Dampf und Glut und Männernot Die Lerche ſtieg und ſang. Und die, vom Kupfer heiß umziſcht, An glühenden Gewehren ſtehn, Den Tod im Blick, zum Feinde ſpähn, Die Männer in des Eiſens Giſcht: Sie lauſchen dieſem ſüßen Lied, In Waffenlärm. in Weh und Wut: Das Lied ſchwinat mit in ihrem Blut. D Das Lied in ihren Hirnen glüht. Es packt ſie an wie Melodei. Die ihnen in der Heimat klang. Und wem das Herzblut grade ſprang. Fühlt nichts von Stahl und Blei. Und als der deutſche Sturm gelang, Durch Draht und Dorn, Mann gegen Mann, Der Tag uns dieſen Sieg gewann: Die Lerche ſtieg und ſana. Die Lerche ſtieg und ſang! So klingt der Lebensmut und ſo klingt die Lebensfreude, getragen von dem Optimismus der Bejahung, aus den Stahlgewittern des Weltkrieges auf. Um wie viel freudiger können wir heute das Pfingſtfeſt, das liebliche, feiern, da wir aus den chaotiſchen und dennoch läuternden Zeiten des Weltkrieges und der Nachkriegszeit her⸗ ausfanden in eine Zeit des Aufblühens und des friedlichen Aufbauens, Pfingſten iſt für uns Deutſche nach alter Tradition das Feſt, da wir hinausgehen, um in froher Ungebundenheit und fern von den Mühen und manchmal wohl auch Verdrießlich⸗ keiten des Alltags uns ganz dem neuen und friſchen Reiz der Natur und der pfingſtlichen Schönheit unſerer Landſchaft hinzugeben. Die Lerche wird auch uns ſteigen und ſingen, und wir wollen ihrem Klang lauſchen, der ein Echo finden ſoll in unſerem feſtesfrohen Herzen! Denn wahrlich, unſere Herzen können feſtes⸗ froh ſein! Trotz aller Wetterdrohungen und Wolkenanſammlungen an unſeren Grenzen. Unſer Reich ſteht in ſich gefeſtigt als ein un⸗ überwindliches Bollwerk des Aufbaues, des Friedens nach innen und außen da. Wir füh⸗ len uns frei von dem Geiſt der Ueberalterung, der, wie es ſcheint, manche anderen Völker der Erde in einem verkalkten Leben des Vor⸗ geſtern zurückhält, in einem Leben der Ver⸗ krampftheit, der Beſchwörungen und der Zau⸗ berformeln fremdnationaler Zauberer, in einem Daſein von Bekümmertheit, ſorgenvoller Schwäche und innerer Zerriſſenheit. Die ju⸗ gendliche Kraft des neuen Deutſchen Reiches wird nicht berührt von dem mißtönenden Ge— ſchrei, das aus den Schlagzeilen mancher aus⸗ ländiſcher Gazetten noch immer über unſere Grenzen herübertönt. Wir feiern die Pfingſt⸗ tage in der Zuverſicht auf das Gute und Vor⸗ wärtstragende unſeres nationalen Lebens. Wir fühlen das Fortwirken einer großen Geſund— heit, die nicht nur äußere Einrichtungen, ſon⸗ dern auch Menſchen und Körper umgeſtaltet. Das iſt mehr als alles Herabſtimmende und Aengſtliche, was man uns einſchwätzen möchte. Das iſt einſach nichts anderes als deutſche Lebensſtimmung und deutſcher Pfingſtglaube, Und ſo wird dieſer Glaube auch in dieſer Zeit, da in der Umwelt ſich ein Berg von politiſcher Spannungen auftürmt, ſeinen Segen niemandem in unſerem Volke verweigern. Dr. Eduard Kuhn, . — 8 e — N. — Von Nupels zu Sauerwein (Von unſerem Berliner Mitarbeiter) Die Tſchechen fühlen ſich als Herren der 6 Lage. Die Informationen, die ſich Jules 0 10 chiſchen Mobilmachung bei ihnen geholt ö 10 hat, ſind von ihnen nicht zum erſten Mal, ſon⸗ 1 dern offenbar mit vorbedachter Abſicht wie⸗ derholt ausgegeben worden. AUnſere 1 Leſer ſind im Bilde, worum es ſich handelt. In 5 der Nacht zum 21. Mai(vom Freitag zum „ Sonnabend)— die wichtigſten Daten müſſen in a dieſen Zuſammenhängen feſtgehalten werden— 104 wurde plötzlich die Einberufung„eines“ Reſer⸗ 5 vejahrganges der tſchechiſchen Armee verkündet. Die gleichzeitige Einberufung von Militärſpe⸗ zialiſten ging von vornherein über den Rahmen eines Jahrganges hinaus; tatfächlich wur⸗ den eine ganze Reihe von Jahrgän⸗ 1 gen moblliſiert. Wenige Tage darauf war im Amſterdamet „Allgemeen Handelsblad“ eine Drahtung ſei— nes Sonderberichterſtatters Nypels zu leſen. der von der Schriftleitung in die Tſchechoflowa— kei entſandt wurde Dort ſtand in klaren Lettern: „Bereits am Freitag(20. Mai) wurde Prag, wie es heißt und wie es wahrſcheinlich ſcheint, vom engliſchen Secret Service ge⸗ warnt, daß in Sachſen und Bayern große Truppenbewegungen in Richtung auf die tſchechoſlowakiſche Grenze ſtattfanden.“ Jetzt hat Jules Sauerwein in Prag die- ſelben Informationen erhalten. Alle äuße⸗ ren Anzeichen deuten darauf, daß die an Jules Sauerwein gegebene Mitteilung zeitlich et⸗ was ſpäter erfolgte als die Information, auf die ſich Nypels ſtützte. Warum haben die über den Sachverhalt un— terrichteten, tſchechiſchen Stellen ihre Informa⸗ tion zweimal ausgegeben und damit gera⸗ dezu den Beweis angetreten. daß ſie ihre Verbreit'ung wünſchen? Die Motive einer ſolchen Handlungsweiſe ſind von jemandem, der nicht vollkommen im Spiele iſt und das Spiel von innen heraus überſieht, niemals mit letzter Sicherheit ab— ſchließend feſtzuſtellen. Aber die ſtärkſte innere Wahrſcheinlichkeit ſpricht doch für folgende Deu⸗ FETT 1 tung: Das ſeit Jahrhunderten geſchichts⸗ 1 Loſe tſchechiſche Volk fühlt im Augenblick nur 1 Eines, daß es zum erſten Mal ſeit vielen, vie⸗ n len Geſchlechterfolgen einen ſo ſouveränen Akt durchgeführt hat, wie eine ziemlich umfaſſende Mobilmachung: und das in einem Augenblick, wo die Augen der ganzen Welt auf der Tſchechei ruhen. Immerhin kann man mit dem Einwand kommen, daß ſolche Gefühle wohl ein Volk be⸗ wegen können, nicht aber die naturgemäß ge— ringe Zahl wiſſender Staatsmänner und Offi⸗ 4 6 Aber dieſer Einwand verflüchtigt ſich ſo⸗ fort, ſtände vergegenwärtigen. Eine ſehr autori⸗ tative engliſche Stelle hat nach dem Emvp⸗ finden der Prager Regierung das Stichwort zur tſchechiſchen Mobiliſierung gegeben. Die engliſche Oeffentlichkeit weiß davon nichts. Die engliſche Preſſe bläſt zwar zu⸗ nächſt wunſchgemäß in das Prager Horn; aber ö als Deutſchland gegen dieſe billigen Lorbeeren ö eines ſelbſternannten Friedens⸗ engels Einſpruch erhebt und nachweiſt, das 1 keinerlei deutſche Truppenzuſammenziehungen ſtattfanden, da kann die engliſche Preſſe ſich der Eindringlichkeit dieſer Beweisführung nicht entziehen und ſchwenkt um— ſelbſtverſtändlich noch immer ohne Ahnung, welche ungeheu⸗ erliche Intrige zwiſchen 1 Sauerwein über die Hintergründe der tſche⸗ wenn wir uns die beſonderen Zeitum⸗ London und Prag im Hintergrund geſpielt hat. Die Tſchechen fühlen ſich alſo ſozuſagen etwas bloß⸗ geſtellt. Und dazu ihr bisheriges Gefühl, daß ſie auf Grund eines Stichwortes des engliſchen Geheimdienſtes„die Herren der Lage“ ſeien u. als ſolche angeſehen werden müßten. Hier liegt eine pſychologiſche Zwangslage vor, deren Wirkung ſich wohl Staatsmänner ſeht kühler Sinnesart entziehen könnten. die ſich von den Strömungen einer erregten Stimmung unabhängig fühlen. Gerade in einer ſolchen Lage mag den Diplo⸗ maten und Generalſtäblern in Prag die„ret⸗ tende“ Idee gekommen ſein, England beim 3 nehmen und feſtlegen zu wol⸗ en! Manches andere mag mitgeſpielt haben: Die tſchechiſchen Politiker und Generalſtäbler muß⸗ ten ſich in einer heiklen Lage fühlen, wenn ſie in engliſchen Zeitungen etwa laſen, daß die Haltung des Londoner Kabinetts von früher ausgeſprochenen Befürchtungen des tſchechiſchen Witder Sthüſſe nuf Sudetendeutſthe Der lägliche Terrorall der Prager Soldaleska Aſch, 4. Juni. Im Zuge der bekannten tſchechiſchen Maßnah⸗ men im ſudetendeutſchen Grenzgebiet wurde in den Aſcher Bezirk ein, Verſtärkungsaufgebot tſchechoſlowakiſcher Staatspolizei gelegt. Ein Angehöriger dieſer Truppe betrat am Don- nerstagabend in voller Uniform ein et⸗ was abſeits gelegenes Gaſthaus in der Ortſchaft Haslau bei Aſch und begann ſofort, die anwe⸗ ſenden Gäſte und das Perſonal zu beläſtigen. Als er ſich aus einer Flaſche Wein. die er ſich ſelbſt mitgebracht hatte, noch mehr„Mut“ ge⸗ gen die wehrloſen Gäſte und Hausbewohner ein⸗ geflößt hatte. zog er plötzlich ſeinen Revol⸗ ver, entſicherte ihn und bedrohte damit wahllos alle Anweſenden. Mit vor⸗ gehaltener Waffe trieb er die Gäſte aus dem Lokal und verlangte vom Perſonal unter Schußandrohung verſchiedene Dienſtleiſtungen. Schließlich fing er an, den Wirt, ſeine Famitie und das Dienſtperſonal aus purem Uebermut aus einem Zimmer in das andere zu treiben, wobei er immer wieder jeder Perſon, die ihm in den Weg kam, die Waffe aui die Bruſt ſetzte. Als ſchließlich der Wirt auf die „Keine Vaſis für Ilalien zum engliſchen Rom, 4. Juni Frankreichs„Bereitwilligkeit zu aufrich⸗ tiger Nichteinmiſchung“ und der eng⸗ liſche Plan eines Waffenſtillſtandes in Spanien wird von der römiſchen Abendpreſſe mit ſichtbarer Zurückhaltung aufge⸗ nommen. Der Pariſer Vertreter des Giornale d'Italia führt aus, kürzliche Erklärungen Bonnets hätten zwar die Hoffnung aufkommen laſſen, daß ſich die Nichteinmiſchung doch noch verwirklichen laſſe und daß auch die neuerliche Niederlage der Kommuniſten den Anſchein erwecke, daß Frank⸗ reich heute zu dieſer Nichteinmiſchung ſtärker ge— willt ſei, aber umſo weniger könne man ver⸗ 2 Generalſtabs beſtimmt worden ſei und daß eine entſprechende tſchechiſche Denkſchrift nun, nach den deutſchen Aufklärungen, als„lurid“ bezeichnet wurde, was in deutſcher Ueberſetzung etwa heißt:„Düſter, finſter, geſpenſterhaft, gei⸗ ſterbleich“. Man kann ſich dieſe Wirkung auf die tſchechiſche Eitelkeit unſchwer vorſtellen, und eine uralte Erfahrung beweiſt, daß die Rolle der Eitelkeit auch in geſchichtlichen Augen⸗ blicken äußerſter Tragweite niemals unter⸗ ſchätzt werden darf! Das Manöver, das unter engliſchen Geheimdienſtes zur Anprangerung Deutſchlands als Friedensbrechers ausgeführt worden iſt, iſt in der Anlage ebenſo er bär m⸗ lich und unanſtändig wie kleinlich in den. Mitteln. Es iſt ſozuſagen Hoch⸗ ſtapelei auf weltpolitiſchem Ge⸗ biet, deren weſentliches Kennzeichen freti⸗ lich eine geradezu phantaſtiſche Skrupelloſigkeit und Gefühlskälte iſt. Hier hat wirklich ein der Firma des Scheuſal in Menſchengeſtalt mit Blut und Kno⸗ Straße gelangen konnte, um einen in der Nähe befindlichen Gendarmeriepoſten von dem wahn⸗ witzigen Treiben des halbbetrunkenen„Staats⸗ hüters“ zu verſtändigen, ſandte ihm dieſer zwei Schüſſe in die Dunkelheit nach. Als der Wirt mit dem Gendarmen zurückkehrte, begann der Wütende blindlings gegen die Heran⸗ kommenden zu feuern, die raſch Deckung im Straßengraben ſuchen mußten. Nach acht Schüſſen war das Magazin leer und der Raſende konnte feſtgenommen werden. Daß dieſer für die Verhältniſſe im Egerland bezeichnende neue unerhörte Zwiſchenfall keine ſchweren Folgen hatte, iſt lediglich dem Zufall zu verdanken. Während die anſtändige Bevöl⸗ kerung durch alle möglichen Maßnahmen und Anordnungen diffamiert wird. während man ſogar harmloſe Schützenfeſte verbietet und die Ausübung der Jagd unterbindet, kann ein tſchechiſcher Poliziſt, der„aus Gründen der Auf⸗ rechterhaltung von Ruhe und Ordnung“ ins ſudetendeutſche Gebiet geſchickt wurde, die ru⸗ hige und anſtändige Bevölkerung, die immer wieder allen Gewalttaten gegenüber ſtrengſte Disziplin gewahrt hat. durch unerhörte Waffenſtillſtand“ Vorſchlag über Spanien Tertorakte in Aufregung verſetzen. ſtehen, daß Frankreich gerade in dieſem Augen⸗ blick wieder den Sowjetſpaniern weitere Unterſtützungen zukommen laſſe, die in ſo klarem Widerſpruch zu den Worten führender Perſönlichkeiten ſtehe. Geringem Vertrauen begegnet der engliſche Vorſchlag eines Waffenſtillſtandes, vor allem in den Ausführungen des Londoner Ver⸗ treters der Tribuna, der erklärt, daß es geſtern noch den Anſchein hatte, als ob man der Ver⸗ wirklichung eines ſolchen Planes recht nahe ſei, während man am Freitag wieder ziemlich ſkeptiſch ſei, und betone, daß die Befehlshaber der beiden Heere bereits erklärt hätten, daß im gegenwärtigen Augenblick keine Baſis für einen WVaffenſtillſtand vorhanden ſei. Jenenproblem bei Richard Wagner Von Emil Preetorius Der bekannte Münchener Bühnenbildner, Profeſſor Dr. Emil Preetorius, der klaſſiſche Inſzenierungen von Werken Richard Wagners und anderer Meiſter in den berühmteſten Opern Europas heraus⸗ 15 brachte, der auch richtungsgebend iſt durch f ſeine Bayreuther Feſtſpielaufführungen, mmmt zu dem Szenenproblem bei Richard Wagner Stellung. Die Ausführungen von Profeſſor Preetorius haben das Intereſſe aller Muſikfreunde für ſich. Profeſſor Preetorius inszeniert die feſtliche Auffüh⸗ rung des„Lohengrin“ in der Münche⸗ f ner Staatsoper anläßlich des Tages der 1 Deutſchen Kunſt 1938. s Es gibt in der ganzen dramatiſchen Literatur . kaum noch ein Werk, deſſen ſzeniſche Geſtaltung ſo ſehr im Kampfe der Meinungen ſteht, ſo ſehr 1 Gegenſtand iſt immer erneuter Verſuche, wie ö das Werk Richard Wagners. Das rührt vor allem daher, daß das Wagneriſche Muſikdrama in ganz beſonderem Maße der ſinn⸗ gebenden Ergänzung durch die bildmäßige Ver⸗ 1 wirklichung auf der Bühne bedarf. Denn in der engen Verknüpfung von Muſik und Bild liegt ſeine unvergleichbare Eigenart: beide, 3 lebendig aufeinander bezogen, bilden zuſammen mit dem Worte als dem dritten Element ein untrennbar organiſches Ganze, ſie ſchaffen in⸗ einanderwirkend die eigentümliche Sprache des Wagneriſchen Mythus. Da rum ſind die ſzeniſchen Forderungen und Ge— danken bei Wagner maßgebender, zwingender, bedeutſamer als bei irgendeinem anderen Dra— matiker, und je getreuer ſie erfüllt werden, deſto ſtärker und eindringlicher iſt die einander ſtei⸗ gernde Verſchmelzung von Tonwelt, Bildwelt und Dichtung. So wichtig aber die genaue ſzeniſche Aus⸗ geſtaltung bei Wagner auch iſt, ſo groß ſind doch die Schwierigkeiten, die ſie bietet: Schwierigkei⸗ ten, die nicht nur in den hohen und vielfäl⸗ ligen techniſchen, dekorativen und koſtümlichen Anforderungen Wagners liegen, ſondern noch in einem beſonderen Umſtande begründet ſind. Der bildneriſche Charakter der Wagneriſchen Szene iſt in gewiſſem Sinne zwieſpältig und ſtellt an den Bildner zwei einander entgegen⸗ geſetzte Forderungen. Die Forderung nach ſym⸗ boliſcher Einfachheit und Größe und die andere nach einem gewiſſen Illuſionismus naturaliſti⸗ ſcher Art im alten Theaterſinne. Denn Wag⸗ ners Muſik iſt voll illuſtrierender, erzählender Elemente, die zu ihrer vollen Wirkung und Verſtändlichkeit dieſer realiſtiſchen Details und Illuſionen bedürfen. Aber die Muſik Wagners iſt auch wieder von hohem ſinnbildlichen Cha⸗ rakter, gedacht als tönender Spiegel der Grund- kräfte der Welt und darum nur durch eine ein⸗ dringlich große, klar akzentuierte, bildneriſche Faſſung anſchaulich zu machen, eine Faſſung. die alle notwendigen realiſtiſchen Details einem machtvoll geſchloſſenen Geſamteindruck unterzu⸗ ordnen weiß. Kurz geſagt: bei der Szenen⸗ geſtaltung von Wagners Muſikdrama gilt es. zwei Gegenſätze zuſammenzuswingen, zwei bon⸗ traſtierende Forderungen zu vereinen, das Wi⸗ derſprechende in einer höheren Einheit zu ver⸗ ſchmelzen, ſoll ſein zwiefacher Charakter voll veranſchaulicht werden. 1 g In wachſendem Maße iſt es der ſchöne Ehrgeiz aller Deutſchen, ja auch aller ausländiſchen Bühnen von Bedeutung geworden, dem größten muſikaliſchen Erneuerer den Weg zu bereiten und Darbietungen ſeines Werkes zuſtandezu⸗ bringen, die ſeine großartigen Viſionen andeu⸗ tend nachſchaffen, jene Viſionen, die ein Bild vom Kampfe allen Lebens ſein ſollen, Symbol des ewigen, unabänderlichen Weltgeſchehens. Solch wetteiferndem Streben der bildneriſche Helfer u ſein, iſt eine hohe und verantwortungsreiche Aufgabe, ſei es draußen in der Fremde, ſei es bei uns, und der reiche Lohn aller aufgewandten Mühe iſt das immer neue Erlebnis von der machtvoll bezwingenden Wirkung, welche die großartig ſeltſame Welt Wagners mit ihren Naturgewalten und Leidenſchaften, Ueberwelten und Unterwelten, Göttern und Menſchen überall ausübt: in Mailand nicht anders als in Lon⸗ don, in Paris nicht anders als in Amſterdam, Wien, Berlin oder Bayreuth. Dabei hat jede Bühne ihre beſondere Atmoſphäre, ihre beſon⸗ deren architektoniſchen und techniſchen Gegeben⸗ heiten, ihre beſonderen Grenzen, ſo daß der Szeniker die gleiche Aufgabe auf immer wieder andere Art anfaſſen und doch immer eine Lö⸗ ſung erdenken muß, die zeweils Wagners Abſich⸗ ten ſinnvoll verwirklichen. Zur 1 des Tages der Deutſchen Kunſt 1938 ſoll auf des Führers Wunſch in München, der Stadt der Bewegung und der Künſte, ein fe ſt⸗ licher Lohengrin erſtehen. nd es geht für den Szeniker, der den Lohengrin Bayreuths vom letztvergangenen Jahre geſtaltet hat, in er⸗ höhtem Maße um die Aufgabe, dieſem Münche⸗ ner Lohengrin wiederum eine andere Geſtalt zu gaben. Szenenraum und Szenenkleid für die ritterliche Legende zu ſchaffen, die den beſon⸗ deren Gegebenheiten des Nationaltheaters ent⸗ ſprechen und doch dies hohe Sinnbild des Sie⸗ ges von Liebe und Glaube über Neid und Haß nicht minder eindringlich machen mit all' ſeinem Glanz und all' ſeinem Wunder. Kulkur und Kunſt Das„Peſtſpiel“ in Ober⸗Ammer⸗ au. In Ober⸗Ammergau wird in dieſem ahre das Peſtſpiel zur Aufführung gelangen. Es werden darin ſämtliche Hauptdarſteller der Paſſionsſpiele mitwirken, im ganzen 80 Per⸗ ſonen mit Orcheſter ußd Chor. Den Text dazu hat Leo Weismantel geſchrieben. Es zeigt, wie im Jahre 1633 die Peſt in Oberammergau ein⸗ geſchleppt wurde, und wie ſich bald ein furcht⸗ bares Sterben entwickelte. Die Gemeinde hat damals das Gelübde getan, alle Dezennien die Paſſion auszuführen. Der Brauch iſt dann ein⸗ geſchlafen und erſt nach 300 Jahren, im Jahre Die Geſchichte einer weltpolitiſchen Intrige ö Mie es zur chethlſchen Mobilmachung kam— Die Giftmüfherei des engliſchen Geheimdienſtes chen von vielen Millionen europätſcher Men⸗ ſchen ein frivoles Spiel getrieben! Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht möglich, daß jemand ſich in London einfach an das Telephon anhängt und mit einer in Prag gänzlich unbe⸗ kannten Stimme in den Hörer hineinbrüllt: „Hier iſt der engliſche Geheim⸗ dienſt!“ Dem Verbrecher, der dieſes Spiel geſpielt hat, müſſen die wichtigſten Kenn⸗ zeichen internationaler Verbindungsmöglich⸗ keiten wohl vertraut geweſen ſein. Vielleicht kann man ſagen, daß der Anſchlag auf den Frieden durch Anreizung der tſchechi⸗ ſchen Mobilmachung unter dem verlogenen Hinweis auf deutſche Truppenzuſammenziehun⸗ gen ein krankhaftes Phänomen iſt. Aber jeder Hausbeſitzer trägt die Verantwortung dafür, daß der Hauswart ſein Geſchäft ordentlich ver⸗ ſieht; die engliſche Regierung kann minderwertige Einwände von vornherein nicht erheben, ohne die Sache noch ſchlimmer zu machen. Charakteriſtiſcherweiſe gilt es nach einer Londoner Drahtung der„Berliner Bör⸗ ſenzeitung“„nicht für ausgeſchloſſen. daß er (Der plötzliche Rücktritt Sir Maur ſce Hankey's) im Zuſammenhang mit der tſchechiſchen Kriſis ſteht.“ Hier iſt ein ſehr weiter Ausdruck gewählt: Es iſt von der tſchechiſchen„Krſſis“ die Rede, aber nicht von einer Einzelhandlung; auch über eine etwaige Verteilung von Unter⸗ verantwortlichkeiten iſt nichts geſagt. Allein dieſe Andeutung genügt ſchon, um die Stärke der Erſchütterung zu verdeutlichen, die die Ereigniſſe der letzten zehn Tage ausgelöſt habe. Der engliſche Geheimdienſt iſt ein exklu⸗ ſives Organ und von Weltberühmtheit. Er ſchuldet die Antwort:„Wer ſteht hin⸗ ter dem Spiel, und wer gab den Auftrag?“ Aufgewärmle Lügen Ueble Hetze des Petit Journal Paris, 3. Juni. Das Petit Journal hat ſich im Zuſammen⸗ hang mit der tſchechoſlowakiſchen Frage ein tolles Stück internationaler Brunnenvergiftung geleiſtet. Das Blatt bringt zu den geſtrigen Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters Bonnet vor dem Auswärtigen Ausſchuß der Kammer angebliche Einzelheiten, die in ihrer ganzen Verlogenheit eine infame Ver⸗ dächtigung des ſo oft und immer wieder bewieſenen deutſchen Friedenswil⸗ lens darſtellen. Danach ſoll der Außenmini⸗ ſter bei der Behandlung des tſchechiſchen Pro⸗ blemes insbeſondere die Tage zwiſchen dem 20. und 23. Mai geſchildert haben. Deutſchland hätte damals 29 Diviſionen mobili⸗ iert gehabt(1). Der britiſche Botſchafter in Berlin habe bereits mit der Heimbeförderung der britiſchen Untertanen begonnen und der franzöſiſche Botſchafter habe telegraphiſch nach Paris gemeldet, daß die allgemeine Mobil⸗ machung in Deutſchland bevorſtehe. der Kaiſer und König wieder in Rom 88 Rom, 3. Juni. Viktor Emanuel III. iſt nach ſeiner Beſich⸗ tigungsreiſe durch Libyen am Freitagvormittag in der italieniſchen Hauptſtadt eingetroffen. mit ſolchem Erfolge, daß man das Spiel in dieſem Jahre wiederholen will. Die Proben haben bereits begonnen. Freilichtſpiele am Bodenſee. Die Sommerfeſtſpiele des Konſtanzer Stadttheaters find am Bodenſee zu einem alljährlich wieder⸗ kehrenden Ereignis geworden. Im kommenden Sommer werden die Feſtſpiele nun ganz we⸗ ſentlich ausgebaut unter Einſatz des vollen Or⸗ cheſters und des geſamten Opernperſonals. Auf dem Hohentwiel werden„Der Trompeter von Säckingen“, der„Zigeunerbaron“ und Schön⸗ herrs Schauſpiel„Glaube und Heimat“ auf⸗ geführt. Auf der Mainau wird„Die Hochzeit des Figaro“ und ein Luſtſpiel von Gobſch„Der Fiſchzug von Neapel“ geboten. In Meersburg ſchließlich ſoll„Das Meersburger Hüglinſpiel“, ein Werk des Konſtanzer Heimatdichters Karl Schuhmacher, zur Aufführung gelangen. Im Rahmen dieſes reichbeſetzten Spielplans iſt dem beſonderen Charakter der drei Naturbühnen weitgehend Rechnung getragen worden. Deutſche Oper in Buenos Aires. Dieſer Tage eröffnet das Teatro Color in Bue⸗ nos Aires die Spielzeit 1938, die etwa vier Monate dauert. Das Repertoire des 3500 Zu⸗ ſchauerplätze umfaſſenden Theaters wird vor⸗ nehmlich von ausländiſchen Soliſten beſtritten. Zur Aufführung kommen haupt ächlich italte⸗ niſche, deutſche und franzöſiſche Opern. Als deut⸗ ſche Soliſten wurden u. a. die Wiener Künſtler Anni Konetzni, Koloman von Pataki und Her⸗ mann Wiedemann verpflichtet. Frankfurter Oper im nächſten Jahre wieder in„ Die Frankfurter Oper iſt na ihrem künſtleriſch überaus erfolgreichen Südoſteuropa⸗Gaſtſpiel wieder nach Frankfurt zurückgekehrt. Wie Gene⸗ ralintendant Hans Meißner mitteilte, iſt die Frankfurter Oper eingeladen worden, im näch⸗ ſten Jahre wieder den geſchloſſenen Wagner⸗ „Ring“ in mehreren Städten Südoſteuropas 1033, wieder aufgenommen worden. und zwar zur Aufführung zu bringen. 1 21 ficht keln tung Sud in de einfi. erw. Dit Kenn unme haber ür die E beſte ſchaſt davor den litiri agtilt des g jener Gleic auch liche tu ee über 0 Ein Mann erscſ liier Afika Der Kampi um den Sudan/ Von General Vos RofHH Copyrighi by Vorhut- Verlag Otto Schlegel. Berlin SW es 6 . 1 Nen , d. 0 h unhe⸗ walt . dpi 15 Möglich: i „ auf ſſhechi logen Mehun⸗ er jeher hafit, ich ber⸗ bann N niht let zu 10 h aß er eye iſchen yobll⸗ don in öffentlichen Volksverſammlungen zahlreichen Zeitungsartikeln gegen die Inter⸗ 18. Fortſetzung. Gordon- die sllavenfrage Die„Baia“⸗Zeremonie iſt vollendet. Auf Le⸗ ben und Tod verbindet ſich der Oeſterreicher N mit dem Aufrührer des ſchwarzen Landes. Der Paſcha von Darfur iſt in dieſem Augenblick zum Krieger des Mahdi geworden. Abdullahi nimmt ihn in ſeine Garde auf. Von nun an gilt er nur als ein„Mulazem“, ein Gemeiner der ſchwarzen Leibgarde des erſten Kalifen. Ende März 1884 ſieht es in Khartum ſchon ſehr bedrohlich aus Zwar weilt der Mahdi mit ſeinen ſchwarzen Mannen, die durch den tägli⸗ chen Zuzug neuer Kräfte eine beträchtliche Ver⸗ ſtärkung erhalten haben, noch im Süden des Landes bei El Obeid. Aber zahlreiche Streif ſcharen machen das Gebiet um Khartum un⸗ CCC/ Der Pfingſtfeierlage halber erſcheint unſere nächſte Ausgabe am Dienstag Der Verlag . ſicher Gordons Kuriere, die die Aufgabe haben. die Verbindung mit Kairo aufrechtzuerhalten, werden immer häufiger das Opfer mahdiſtiſcher UVeberfälle. Die Zuſtellung der Depeſchen von der engliſchen und ägyptiſchen Regierung er⸗ ſolgt in immer größeren Abſtänden. Es iſt eine Seltenheit, daß noch Poſt aus Kairo durch— kommt. Die ſpärlichen Nachrichten, die aus England und aus Kairo eintreffen, bereiten Gordon keine Freude. Jede neue Poſt beſtätigt, daß die Kluft zwiſchen ihm, der an Ort und Stelle ver⸗ ſucht, die Flut des Mahdismus. die nilabwärtz drängt, aufzuhalten, und den Verantwortlichen in London und Kairo immer unüberbrückbarer wird. Gordon depeſchiert nach London und weiſt darauf hin, daß die Rettung der ägyptiſchen Garniſonen im Sudan unmöglich iſt, wenn nicht ein britiſches Expeditionskorps zu Hilfe eilt Die Antworten, die er aus England erhält, ſind ausweichend und nichtsſagend. Gladſtone, der Mann, der in Downing Streets das Steuer des Empires in Händen hält, iſt ein Menſch von großer prinzipieller Friedensliebe. Während Gordon ſich zum bitteren Entſchei⸗ dungskampf vorbereiten muß. ſpricht er davon, daß„die Sudaneſen ein Volk ſind, das rechtens nach ſeiner Freiheit ſtrebt.“ Er ſteht mit dieſer Anſicht in England nicht allein da. Jener merkwürdige Mr. Blunt, der während des Ara⸗ bi⸗Aufſtandes die Sache der Aegypter in Lon⸗ und eſſen ſeiner eigenen Landsleute verteidigt, iſt nicht ohne Nachfolger geblieben. In vielen Zir⸗ keln und Klub, aber auch in vielen Tageszei⸗ tungen Englands erinnert man daran, daß der Sudan noch im Jahre 1820 ein freies Land war, in das der ägyptiſche Khedive Mehemet Ali einfiel und es nach barbariſchen Greueln un⸗ terwarf. Die öffentliche Meinung Englands nimmt zur Kenntnis, daß die Sudaneſen ſich gegen ein unmenſchliches und unſittliches Regime erboben haben. und daß der Sudan unter dem Mahdi für ſeine Freiheit ficht. Daß der Mabdi zwar die Sudaneſen aus der Tyrannei des Khediven befreit hat, aber daß das Volk ſeine Herr⸗ ſchaft bald noch drückender empfinden wird, davon ahnt man in London nichts. Man ſieht den Mahdi, deſſen Herrſchaft bald in einem mi⸗ litäriſchen Deſpotismus endet. der von dem agrikulturellen und kommerziellen Untergang des ganzen Landes begleitet iſt, noch im Lichte jener liberaliſtiſchen Phraſen von Freiheit und Gleichheit, die ſeit der franzöſiſchen Revolution auch in England eingedrungen ſind. Die öffent⸗ iche Meinung Enalands ahnt nicht. wie wich⸗ es iſt, die Waſſer des Blauen Nils zu kon⸗ trollieren. um die Bewäſſerung Aegyptens ſicherzuſtellen. a Gordon ſieht, daß der Mahdi die Scheichs u. Stammesbrüder hauptſächlich dadurch gewon⸗ nen hat., daß dieſe durch die Maßnahmen der ägyptiſchen Regierung, die auf die Unterdrük⸗ kung des Sklavenhandels abzielen. ſich ihrer alten Rechte beraubt ſehen. Gordon verſucht nun. nach dem alten Grundſatz des britiſchen Kolonial⸗Imperialismus„Divide et impera“, Verwirrung in den Reihen des Mahdis zu ſchaffen. Er läßt im ganzen Lande Proklama⸗ tionen verteilen und in Khartum feierlich ver⸗ leſen, durch die die Unterdrückung des Sklaven⸗ handels für aufgehoben erklärt wird. Er geht noch einen Schritt weiter, und um den Mahdi zu beſchwichtigen und Zeit zu gewinnen, macht er ihm den Vorſchlag, ihn zu einem vom Khe⸗ diven unabhängigen Sultan von Kordofan zu ernennen. Die beiden Schachzüge ſind von Er⸗ folg begleitet. Der Mahdi zögert mit dem wei⸗ teren Vormarſch. Die Scheichs und Stammes⸗ führer leiſten dem Mahdi nur zögernd Hilfe. So gelingt es Gordon, einigen Tauſend Aegyp⸗ tern und Europäern das Entkommen nach Aſſuan zu ermöglichen und gleichzeitig die Gar niſon von Khartum durch den Zuzug kleinerer ägyptiſcher Garniſonen, die nilaufwärts ſtatio⸗ niert waren, zu verſtärken. Gordon, der meiſter⸗ hafte Kenner der orientaliſchen Psyche geht noch einen Schritt weiter: Er will den Mahdi ſeiner bisher tatkräftigſten Anhänger, der Stammes⸗ führer, dadurch berauben, daß er einen der ihren zum Generalgouverneur des Sudans er⸗ nennt. Er denkt dabei an einen Araberſcheich, der großes Anſehen im ganzen Sudan genießt Es handelt ſich um den Sklavenhändler Zabeir Paſcha, der augenblicklich wegen verſchiedener Gewalttaten im Gefängnis in Kairo ſitzt. Aber die dringlichen Depeſchen Gordons. Zobeir Pa ſcha ſofort in den Sudan zu entſenden, bleiben unbeantwortet, und damat ſcheitert das große Spiel Gordons. Als es Anfang April 1884 einem Kurier der Regierung in Kairo wieder einmal gelingt, Poſt nach Khartum zu bringen, fällt Gordon eine engliſche Zeitung in die Hände, die eine ſcharfe Kritik der Gordonſchen Manifeſte ent⸗ hält. Die Worte „ich gebe euch das Recht zurück, die Sklaven, die in eurem Dienſt ſind, zu behalten“ ſind geſperrt gedruckt und in den nachfolgenden Sätzen wirft dieſes engliſche Blatt Gordon vor, daß er in den Tropen offenbar jeden Sinn für die Ziviliſation Europas, als deren Sendbote er im Sudan weilt, verloren hätte. Gordon wirft, verärgert über ſoviel Ver⸗ ſtändnisloſigkeit, die Zeitung zu Boden und greift nach einer neuen. Dieſe enthält die Schlagzeile:„Gordon will den Sudan dem Sklavenhandel ausliefern.“ Da läßt Gordon reſigniert alle Hoffnung auf einen Ausgleich fallen, der ohne engliſches Blut zu opfern, den Sudan unter der Kontrolle Aegyptens gehalten hätte. Er weiß, daß es nun nur noch eine Mög⸗ lichkeit gibt: bis zum bitteren Ende zu kämp⸗ fen. Er weiß aber auch gleichzeitig, daß ſeine ſchwachen Kräfte nun auch noch durch den Feind in Khartum ſelbſt ausgehöhlt werden. Der Feind, das ſind alle jene einflußreichen und wohlhabenden Kreiſe. die Sklaven beſitzen und die Gordon nach Erlaß ſeines Manifeſtes bereits zu unterſtützen begannen. Nun muß Gordon ſchweren Herzens ſein Manifeſt zurückziehen. Enttäuſchung breitet ſich in Khartum aus. Man ſieht zum erſten Mal den eiſernen Willensmen⸗ ſchen Gordon ſchwanken. So breitet ſich Verrat und Verſchwörung in Khartum ſelbſt aus, wäh⸗ rend Gordon ſich zum Entſcheidungskampf rüſtet. Am 4. Mai befindet ſich Gordon mit ſeinem Freund und Gehilfen, dem Oberſt Stewart, ſeit dem frühen Morgen auf dem Dach des Gouver⸗ neurpalaſtes. Sie warten auf den dritten Eng⸗ länder, der in Khartum weilt. den jungen Journaliſten NVower, um ihm eine freudige Nachricht zu übermitteln. Power iſt ſeit geſtern nicht aufzufinden. Der gewiſſenhafte Sonderbe⸗ richterſtatter der„Times“ verſäumt keine Ge⸗ legenheit, um ſeiner Zeitung Lebenszeichen und Nachrichten zu geben. In der Nacht hat er eine Beſprechung mit befreundeten Arabern gehabt, die bereit ſind, ſeine Berichte durch die Reihen der Feinde zu ſchmuggeln. f Während ſie warten, übervrüfen Gordon und Stewart die Lage der Stadt. Von dem Dach des großen Gebäudes aus iſt Khartum und ſeine Umgebung weithin zu überblicken. „Für Khartum ſelber habe ich keine zu gro⸗ zen Sorgen. aber Omdurman iſt ein kritiſcher Punft“, meint Gordon. Die Blicke der Freunde wenden ſich nach Nordoſten. der Stelle zu. wo der Weiße und Blaue Nil zuſammenſtrömen. Hoch ragen die glühenden Sandhügel der Wüſte über die Palmengipfel der Inſel Tuti empor. Weiter links lieat die alte,. 5 ge⸗ baute Araberſiedlung Omdurman. Sie beher⸗ bergt jetzt eine Fülle unzuverläſſiger Sudaneſen. Die Siedlung durch Befeſtigungen zu ſichern, wäre wohl gut, aber dafür fehlen Gordon die notwendigen Kräfte Und ſelbſt, wenn es ge⸗ lingen könnte, wo nähme er eine Garniſon ber. ſtark genug, dieſe Feſtung erfolgreich zu ver⸗ teidigen?(Fortſetzung folgt.) Das Ende der entarteten Kunſt Einziehung ohne Enkſchädigung zugunſten des Reiches Berlin. 4. Juni. Im Reichsgeſetzblatt Teil J. Nr. 88, vom 2. Juni wird ein vom Führer und Reichskanz⸗ ler und vom Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda unterzeichnetes Geſetz über die Einziehung von Erzeugniſſen entarte⸗ ter Kunſt veröffentlicht. Die Reichsregierung hat danach ein Geſetz beſchloſſen, in dem es u. a. heißt: Die Erzeugniſſe entarteter Kunſt, die vor dem Inkrafttreten des Geſetzes in Muſeen oder ſon⸗ ſtigen Sammlungen der Oeffentlichkeit ſicherge⸗ ſtellt und in einer vom Führer und Reichs⸗ kanzler beſtimmten Stelle als Erzeugniſſe ent⸗ arteter Kunſt feſtgeſtellt ſind, können ohne Enſtſchädigung zugunſten des Rei⸗ ches eingezogen werden ſoweit ſie bei der Sicherſtellung im Eigentum von Reichsangehö— rigen oder inländiſchen juriſtiſchen Perſonen ſtanden. 8 ö Die Einziehung ordnet der Führer und Reichs⸗ kanzler an. Er trifft die Verfügung über die in das Eigentum des Reiches übergehenden Ge⸗ genſtände. In beſonderen Fällen können Maß— nahmen zum Ausgleich von Härten getroffen werden. Der Erlaß dieſes Geſetzes— deſſen Wirkungs- bereich ſich nicht auf das Land Oeſterreich er⸗ ſtreckt— bedeutet die endgültige Bereinigung eines Problems, das ſchon unerfreuliche Be⸗ gleiterſcheinungen gezeitigt und immer wieder Anlaß zu vollauf berechtigten Klagen und Beſchwerden gegeben hat. Als Hüter und Wah⸗ rer echter Kunſt befreit ſich der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat um der Kunſt und des Volkes willen von einer Erbſchaft, die ihm aus den degenerierten Kunſtanſchauungen der Syſtem⸗ zeit überkommen iſt. Es iſt Vorſorge dafür ge⸗ troffen, daß die Prüfung unter Berückſichtigung aller fachmänniſchen Geſichtspunkte erfolgt. und daß ein Schaden nicht eintritt Wie aus dem Wortlaut des Geſetzes hervorgeht, fällt aus ⸗ ländiſcher Beſitz nicht unter die Beſtim⸗ mungen. L h Amel name agen nenn pum n 5 — 8 — 2 — — *— Weiße Strümpfe und Dirndlkleider Die Tſchechoſlowakei ſieht Geſpenſter! Das iſt zwar nichts Neues, denn es iſt eine alte Geſchichte, daß derjenige, der kein gutes Gewiſſen hat, überall Gefahr wittert und an böſe Geiſter glaubt. So iſt es ſeit einiger Zeit in der Tſchechoſlowakei, und ihre Mini⸗ ſter haben deshalb ſicherlich einen ſehr ſchlech— ten Schlaf. Nachts fahren ſie plötzlich im Bett auf. Sie hören den Marſchtritt der deutſchen Bataillone. Manche von ihnen wollen ſie leibhaftig geſehen haben, die deut⸗ ſchen Truppen, wie ſie ſich langſam— nur für den Schlafwandler ſichtbar— nach der tſchechiſchen Grenze bewegt haben. Schwerer Alpdruck hinderte den Atem und ſelbſt unter der über die Ohren gezogenen Decke klang der Schlag der nahen Kirchturmuhr um Mitter⸗ nacht wie Sturmläuten. Außer dieſen prominenten Tſchechen und einigen engliſchen Beamten vom Geheim- dienſt hat zwar niemand ähnliche Feſtſtellun⸗ gen machen können, aber bekanntlich iſt die ler um ſich greift wie die Peſt. So konnte es nicht ausbleiben, daß bald das ganze ſchöne Land der Tſchechoſlowakei in eine Furchtpſychoſe hineingeraten war. Ueberall ſah man Geſpenſter und man holte die ſtärkſte Rüſtung aus dem Schrank, um bei jeder Ge— legenheit dem Ungetüm entgegentreten zu können. Alſo gerüſtet ſchreiten die Tſchechen heute in ihrem Lande fürbaß. Mit Stilaugen ſpähen ſie alle Winkel und Ecken aus und be⸗ ſchwören die Geiſter, die guten und die bö— ſen, und erzählen der Welt das Märchen von dem böſen Wolf, der die Geißlein gefreſſen hatte. Und weil die Furcht, wie wir ſchon ſagten, eine gefährliche anſteckende Krankheit iſt, die keine Landesgrenzen achtet, ſind auch in England und Frankreich, und ſelbſt drü⸗ ben im Lande Dollaria, viele von dieſer Krankheit befallen worden. Die Nervenärzte dieſer Länder haben alle Hände voll zu tun Am Rande nolieri- Miniſter in ſeiner eingebildeten Krankheit vor den braven deutſchen Soldaten fürchtet. ſo iſt es aber kaum zu verſtehen, daß die weißen Wadenſtrümpfe der Sudeten⸗ deutſchen oder die hübſchen blumigen Kleider der deutſchen Dirndl derartige Angſtzu⸗ ſtände bei den maßgebenden tſchechiſchen Be- hördenſtellen ausüben konnten, daß man ſie einfach als ſtaatsgefährlich verboten hat. Ja, ſo ein Wadenſtrumpf iſt auch wirklich eine gefährliche Sache! Wie wäre das, wenn ſein Träger ihn plötzlich vom Bein ſtreifte und der Strumpf liefe aufrecht in die Kanzlei der Miniſterien und verſuchte dort den hiſto⸗ riſchen Prager Fenſterſturz zu wiederholen? Das könnte in der Tat ſehr ſchlimm ausge⸗— hen. Oder wie wäre es, wenn unter den weiten Falten des blumigen Dirndltleides noch ein flotter Burſch ſich verborgen hielte, vielleicht gar ein ſchwer bewaffneter deutſcher Soldat! Aus hunderttauſend Dirndln wären im Nu noch hunderttauſend ſtarke Männer geworden. Ja ja, die Zeiten ſind ernſt, und ſo ein Wadenſtrumpf und ein Dirndllleid iſt eine höchſt ſtaatsgefährliche Sache! Furcht eine anſteckende Krankheit, die ſchnel- Wir haben aufrichtig Mitleid mit jenen Menſchen, die von ſolchen Angſtzuſtänden ge— plagt ſind. Was werden ſie erſt tun, wenn ſie erfahren, daß die Brillen, die von ſchlecht⸗ ſichtigen Sudetendeutſchen getragen werden, in Wirklichkeit gar keine Brillen ſind, ſondern ausziehbare große Fernrohre, mit denen man ſogar um die Ecken gucken kann! Wohin wird man flüchten, wenn man jenſeits des Erzge— birges hört, daß die Ofenrohre in Wirklich- keit Kanonenrohre ſind und die Briketts lau- ter Handgranaten und der Chauſſeeſtaub der Anmarſchſtraßen manifeſtiertes Gas, das nur auf den Befehl wartet, die ganze Tſchechoſlo⸗ wakei in zwei Sekunden mit ſeinen Gift⸗ ſchwaden zu überziehen. Wir wollen ſchweigen, um nicht auch noch zur Verbreiterung der Furchtpſychoſe beizu— tragen. Wenn es ein Mittel gibt, um alle von dieſer Krankheit Befallenen zu heilen, ſo . 8 und danken im Stillen den Tſchechen für die kann es nur aus dem Lande der Wunder einträgliche Krankheit, die ſie ihnen gerade und Rätſel kommen. Ein indiſcher Fakir 5 noch rechtzeitig vor der Sommerreiſe geſchickt wäre allein in der Lage, mit einem leichten — haben. Strich über die Augen die Geſpenſterfurcht zu — So tief ernſt die ganze Geſchichte iſt, ſo bannen. Vielleicht erbarmt man ſich in Lon⸗ — entbehrt ſie doch vielfach nicht eines geſunden don und ſchickt einen ſolchen Wunderdoktor 5 Humors und es gibt Exeigniſſe, die den ge⸗ einmal ins Land der Tſchechen, damit wieder ⁵ſpenſterfurchtfreien Menſchen zum Lachen rei⸗ Friede und Freude einkehre, damit die Mini⸗ 8 zen. Iſt es noch verſtändlich, wenn ſich ein ſter wieder gut ſchlafen können. Ph. O. eee eee eee eee Als Adjutant des Führers berufen Ehrenvolle Auszeichnung des Reichsamlsleiters Bormann Berlin, 3. Juni Der Führer hat laut NSK. folgende Ver⸗ fügung erlaſſen: 1. Ich habe mit Heutigem den Leiter meiner Privatkanzlei Reichsamtsleiter Albert Bormann zum Hauptamtsleiter befördert und als Adiutanten in meinen perſönlichen Stab berufen. 2. Die„Privatkanzlei Adolf Hitler“ wird gleichzeitig als eigenes Amt in die Kanzlei des Führers der NSDAP. eingegliedert und mit einer Neihe neuer Aufgaben betraut. Haupt⸗ amtsleiter Bormann behält die Leitung dieſes Amtes bei. 3. Die Ausführungen hierzu erläßt der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP. Reichs⸗ leiter Bouhler. „Die Slowakei Der vom Führer als Adjutant in den verſön⸗ lichen Stab berufene Hauptamtsleiter Albert Bormann wurde in Halberſtadt am 2. Septem⸗ ber 1902 geboren. gymnaſium in Weimar war er im Bankfach tätig. Mit dieſer fachlichen Vorbildung baute er im April 1931 die Sachſchadenskaſſe im Rahmen der Hilfskaſſe der NSDAP. auf, nach⸗ dem er ſchon 1927 in die Partei und gleichzeitig in die SA. eingetreten war. Nach Bekleidung von Führerſtellen in der HJ. wurde er im Ok⸗ tober 1931 in die Privatkanzlei des Führers berufen. 1933 wurde er zum Leiter der Pri⸗ vatkanzlei und 1934 zum Reichsamtsleiter er⸗ nannt. den Slowaken!“ FIchärſſie Kampfanſage hlinlas an Prag Preßburg, 3. Juni. Die Delegation der amerikaniſchen Slo⸗ wakenliga traf am Donnerstagabend. von einer vieltauſendköpfigen Menge begrüßt, in der Hauptſtadt ihrer ſlowakiſchen Heimat Preß⸗ burg ein. Eine Stunde ſpäter traf der Führer der Slowaken Pater Hlinka ein, dem ein ſtürmiſcher Empfang zuteil wurde. Auf dem Bahnhof hielt er eine kurze An⸗ ſprache, in der er ausführte, daß die Slowaken ein ſouveränes Volk ſeien, und wer dies nicht anerkenne, könne gehen. Die Slowaken würden am Sonntag auf ihrem Parteitag der ganzen Welt zurufen, daß die Slowakei den Slowaken gehöre, und das wollten ſie auch verwirklicht ſehen. Dann bildete ſich unter Führung des greiſen Hlinka ein geſchloſſener Zug, der ſich zum Hotel Carlton bewegte. Die Teilnehmer des Zuges gaben durch Lieder und Sprechchöre ihrer Be⸗ geiſterung Ausdruck. Vor dem Hotel hielt Hlinka wieder eine An⸗ ſprache und ſagte: Wir ſind nicht tſche⸗ chiſch. wir ſind Slowaken. Tauſend Jahre ſind wir in dieſem Lande. und niemand vermochte uns von hier zu vertreiben. Wir werden uns auch heute nicht vertreiben laſſen.“ Er hieß dann nochmals die Gäſte in der ſlowa⸗ kiſchen Heimat willkommen und bezeichnete ihre Haltung als beiſpielhaft.„Wenn alle Slo⸗ waken ſo handeln würden, und wenn es keine krummen Wege gäbe, hätten wir ſchon lange die Autonomie.“ * Wie aus der tſchechiſchen Preſſe der letzten Tage zu erſehen iſt, ſcheint die Ent⸗ ſcheidung über die Erhöhung der akti⸗ ven militäriſchen Dienſtzert von zwei auf drei Jahre bereits gefallen zu ſein. Als Begründung für dieſe außerordentliche Maßnahme werden die augenblicklichen Zu⸗ ſtände in der Tſchechoſlowakei angeführt, für die die Prager Regierung durch ihr nervöſes Vorgehen die alleinige Verantwortung trägt. Drama im Allanlik Fünfzehn Fiſcher ertrunken? Paris, 3. Juni. An der franzöſiſchen Atlantikküſte in der Nähe der Inſelgruppe Moleng vor Breſt iſt am Donnerstag ein anſcheinend mit zehn bis fünfzehn Fiſchern beſetzt geweſenes Fiſcherbvot geſcheitert. Als die erſten Rettungsſchiffe ein ⸗ trafen, wurden fünf Fiſcher in den Kajü⸗ ten ertrunken aufgefunden. Von den übri⸗ gen Beſatzungsmitgliedern fehlt jede Spur. Man vermutet, daß ſie ebenfalls den Tod in den Wellen gefunden haben. Nach dem Abitur am Real⸗ . . 1 . ä — ̃ ͤ—— FFF Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: C. Neckermann PPT (10. Fortſetzung) Fee nickte. Sie beſprachen noch einiges, dann ging Fee, weil Hagen noch ein Stündchen ruhen wollte. Er war in den letzten Wochen ſehr hinfällig geworden, das ſah ſo⸗ gar Fees ungeübtes Auge. Am anderen Morgen begleitete Fee ihren Mann bis zur großen Lindenallee, die vom Schloß nach der Land- ſtraße führte. Sie ſtand dann noch lange, und ihr weißes Tuch flatterte im Winde. 74385 Profeſſor Altou kam wirklich ſchon gegen Mittag heraus, um ſeiner Tochter während der Abweſenheit ihres Mannes Geſellſchaft zu leiſten. Sein Entzücken über die vielen Roſen war groß. Mit den Händen auf dem Rücken lief er auf den gewundenen Wegen zwiſchen den Roſen⸗ ſtöcken umher, die alle ein Schild mit ihrem Namen tru⸗ gen.„Aennchen Müller,“„Königin Louiſe,“„Däniſche Gilda,“„Auguſte Blank,“„Hertha Alger“ und wie ſie alle hießen. i„Daß Hans von Erdolf dieſes Paradies wieder ver⸗ laſſen hat, iſt unglaublich. Herr Wartenberg ſagte mir, Erdolf habe ein viel zu verwegenes Blut, um ſich hier auszuruhen. Seine Natur müſſe kämpfen und ſiegen. Mitten hindurch, was Gefahren birgt. Die Liebesmühe unſerer Damenwelt war umſonſt, den fängt keine ein. „Erdolf und heiraten! ſagte Herr Wartenberg. Hatteſt du denfelben Eindruck, Fee? Mit euch war er doch eigentlich am meiſten zuſammen?“ f Fee lehnte an dem Stamm, der über und über mit weißen Sternen bedeckt war. Einige dieſer Sterne hinge in dem goldenen Haar. Profeſſor Altou dachte:„Wi ſchön iſt ſie, wie wunderſchön!“ Da beſann er ſich auf ſeine Frage, wunderte ſich, daß Fee nicht antwortete. Die Augen des jungen Weibes gingen in weite Fer⸗ nen, ſahen im Geiſte verbranntes Gras, ſtachlige Kak— teen, ſahen ſchwarze Arbeiter, ſahen ein braunes, lachen⸗ des und zuletzt immer ſo ernſtes Geſicht, ſie ſahen blitzende, blaue Augen, die ihr bis ins Innerſte drangen, ſie fühlte wieder Hans von Erdolfs heiße Küſſe, hörte ſeine Worte: „Ich habe dich ſo lieb, Fee, warum muß das Leben ſo traurig ſein?“ Ueber Fees Geſicht ſtürzten plötzlich die Tränen, ſtrömend, unaufhaltſam rannen ſie über ein grenzenloſes Leid hinweg. Fee ſagte langſam, ſich jedes Wort ab- ringend:„Ich weiß, warum Hans von Erdolf ſein ſchönes Heim verließ. Doch ich kann es dir nicht ſagen. Vater.“ Profeſſor Altou zitterten die Knie. Wie ein Blitz fuhr es vor ihm nieder. Er erkannte auf einmal alles, alles. Und er neigte die Stirn vor dem Schmerz ſeines Kindes. Mit keinem Wort, keiner Frage wühlte er in die⸗ ſem Schmerz. C. verſonnen holte er Baſt und Roſen⸗ ſchere aus ſeiner che und begann mit der Pflege ſeiner Lieblinge. Fee aber ſtand da, und ihre Tränen erſtarrten. 5„Mein Herz bleibt dir, Fee,“ klang es durch die duf⸗ tende Stille. War es ein Gruß? Langſam, Schritt für Schritt, ging Fee durch den Garten. 13. Kapitel. Hans von Erdolf hatte noch einige Wochen in Ham- burg verlebt, war dann entgegen der zuerſt in Ausſicht genommenen Reiſeroute nach Frankreich gegangen und wollte ſich von dort wieder nach Afrika einſchiffen. Er lernte in ſeinem Hotel einen Herrn aus Köln kennen. Irgendeinen Großkaufmann, der mit Tochter und Sohn die Reiſe nach Kairo antreten wollte. Man verlebte einige angenehme Stunden, ging zur Vorſtellung in die große Oper, hörte eine hervorragende Italienerin ſingen, ſah ein vorzügliches Ballett, fuhr von dort aus in eins der un⸗ terhaltenden Cafés und trennte ſich befreundet. Für den anderen Morgen verabredete man einen Ausflug in die Umgegend von Marſeille. Herr Daniel Klaaſſen war ein Mann, der einen guten, rheiniſchen Humor beſaß, viel Geld hatte und ſich nach all den Arbeitsjahren die Welt anſehen wollte. Sein Sohn Bernhard machte die Reiſe nur mit, weil er ſich Bereicherung ſeines Studiums in be⸗ zug auf Frauen verſprach. Er war ein bißchen Luftikus mit den Manieren des guterzogenen jungen Mannes. Sonſt war er ein friſcher Junge mit einem hübſchen, kecken Geſicht. Seine Schweſter Suſanne war groß, ſchlank und dunkel. Ein ſchmales Geſicht. Das Haar ſtrengſte Mode. „Haarſchnitt a la verrückt,“ hatte Bernhard dieſe Friſur getauft. Das Profil war klaſſiſch ſchön. Die Bewegungen der mattweißen, ſchön gepflegten Hände wirkten auf⸗ reizend auf jeden Mann. Dabei war Suſanne kühl, unnah⸗ bar. Sie hatte eine Verlobung mit einem flotten Flie⸗ ger hinter ſich, der ihr die Treue brach. Man wußte nicht, ob Suſanne um dieſen Mann trauerte oder ob ſie nun um ſeinetwillen die ganze Männerwelt verachtete. Daniel Klaaſſen fand, daß Suſanne zum erſtenmal wieder für einen Mann Intereſſe zeigte, als ſie in Geſellſchaft Hans von Erdolfs im Schneckenreſtaurant frühſtückten. Der alte Herr hatte den Landsmann gefragt:„Auch Weltenbumm⸗ ler? Bitte recht ſehr, ſchließen Sie ſich uns an— würde mir rieſig angenehm ſein.“ SGuſanne ließ bei den Worten ihres Vaters den Blick auf Hans von Erdolf ruhen. Der dachte:„Warum ſoll ich meine Reiſeroute nicht etwas ändern? Von Kairo aus er⸗ reiche ich den Sudan. Ich kann auch dort hinunter. Vorerſt brauche ich Zerſtreuung, damit ich nicht wahnſinnig werde. Ich kann mir ja eine ſolche Reiſe jetzt leiſten. Onkel Johan⸗ nes Erbe fängt nun doch an, mich zu freuen.“ ————————— So kam es, daß Hans von Erdolf eines Tages den großen Luxusdampfer beſtieg, um in Geſellſchaft dee orei Klaaſſen's die Neiſe anzutreten. Unterwegs erfuhr er von Drei Mensche dem alten Herrn, daß er in Kairo hauptſächlich ſein rieſt⸗ ges Exporthaus inſpizieren wollte. „Mein Direktor wird alt. Das Klima behagt ihm auch nicht mehr. Ich brauche eine unge Kraft. Mein Sohn könnte— nein, Herr von Erdolf, ich kann Ihnen das nicht ſo erklären. Vielleicht verſtehen Sie mich auch ohne Worte.“ Der alte Herr machte ein unglückliches Geſicht, Erdolf verſtand ihn. Er verſtand ihn noch viel beſſer, als er wäh⸗ rend der Reiſe Gelegenheit hatte, den jungen Herrn näher zu beobachten. Bernhard Klaaſſen hatte mehrere Bekannt⸗ ſchaften angeknüpft, Bekanntſchaften, die, obwohl ſie auch Paſſagiere der erſten Klaſſe waren, Erdolf nicht an ſich herangelaſſen hätte. Dabei vergaß Bernhard Klaaſſen Vater und Schweſter vollſtändig. Damen, die mit dem Geld eines Kavaliers dieſe Reiſe ausführten, um ſich eben auf dieſer Reiſe einen neuen Kavalier zu ſuchen, füllten ſeine Zeit aus. Auch ein paar Kavaliere waren viel um ihn herum, Menſchen, denen man den Abenteurer anſah, wenn man einigermaßen Menſchenkenntnis beſaß. Erdolf dachte erſtaunt:„Entweder beſitzt dieſer junge Mann kei⸗ nen Funken Menſchenkenntnis oder gerade das Abenteuer liche zieht ihn an.“ Er wunderte ſich auch, daß der Vater nicht mehr Macht über das Tun und Treiben des Sohnes ausübte; dieſes Sohnes, der doch vollkommen abhängig von ſeinem Vater war. Doch Erdolf kannte ja nicht die Aufregungen, die man im Hauſe Klaaſſens dieſem Sprößling ſchon ver⸗ dankte und daß man froh war, ihn wenigſtens ſo weit be⸗ kommen zu haben, daß er ſich offiziell manierlich benahm, um überhaupt in Geſellſchaft von Vater und Schweſter reiſen zu können. b Da man während dieſer Reiſe den hünenhaften Deutſchen ſtets in Geſellſchaft ſeiner Landsleute ſah. ſo ver. mutete man, daß er der Verlobte Suſanne Klaaſſens ſei. Die blonde Holländerin Antje Staaven fand das jammerſchade. Sie war die junge, reiche Witwe eines Plantagenbeſitzers aus Holländiſch⸗Indien, die zurzeit einen Weltenbummel machte, um für ihre reizende, roſige, rundliche Perſönlichkeit und ihr vieles Geld einen Abneh⸗ mer nach ihrem Geſchmack zu finden. Arm durfte er nicht ſein, aber einen Mann, einen ſchönen, großen ſtarken Mann verlangte ihr Herz. Antje war mißtrauiſch gegen jeden Anbeter. Wer nur ihr Geld wollte, erkannte ſie bald. Da ihr bisher faſt nur dergleichen Kävaliere begegnet waren, fing die ganze Reiſe ſchon an, ihr langweilig zu werden, als Hans von Erdolf in ihrem Geſichtskreis auf⸗ tauchte. Sie hatte ihn ſchon in Marſeille bemerkt, als man das Schiff beſtieg. Sie hatte Paris genoſſen bis zum Ueberdruß, war von einer Sehenswürdigkeit und von einem Vergnügen zum anderen gehetzt und war halb tot auf dem„Prince of Longsfield“ gelandet, um die Ueber⸗ fahrt nach Aegypten anzutreten. Auf den erſten Blick ver⸗ liebte ſie ſich in den großen, blonden Deutſchen. Zunächſt machte ihr die Frage Kopfzerbrechen:„Was will denn die dürre Amazone ſtets in ſeiner Nähe?“ Antje ſpionierte es bald heraus. Aha, natürlich! Wenn einem ſchon endlich einer gefiel, war der nicht mehr frei! Antje war außer ſich, probierte ſtundenlang in ihrer Kabine vor dem Spiegel die herrlichſten Toiletten, brachte die Zofe und die Geſell⸗ ſchafterin zur Verzweiflung, ging endlich in den Speiſe⸗ ſaal, war im Nu von einem Schwarm beutegieriger Ver⸗ ehrer umgeben, lugte verzweifelt nach einem Blick des blonden Deutſchen und ſchlang endlich wütend die Spei⸗ ſen hinunter. Einmal ſtand ſie auf Deck, in ihren weißen, weichen Strickmantel gehüllt. Die Mütze ſaß ſchief auf dem blon⸗ den Haar, die krauſen Locken wehten darunter hervor im Winde. Dicht vorüber ſchritt die rieſige Figur Erdolfs. Antje erſchrak, ließ aber im Augenblick ihre Taſche fallen. Sofort bückte er ſich und überreichte ſie ihr grüßend. Sie dankte ihm ganz befangen, ſah ihm nach, wie er langſam und unbeirrt weiterſchritt und hätte ſich am liebſten ge⸗ ohrfeigt, daß ſie kein Wort eines harmloſen Geſprächs ge⸗ funden hatte, welches ihn für eine Weile an ihrer Seite feſtgehalten hätte.. Antje dachte nach. 5 Einen Verlobungsring trug er nicht. Auch das ſchlanke, ſchwarzhaarige Mädchen nicht. Aber das konnte ein Prinzip ſein. Man mußte das noch näher zu ergrün⸗ den ſuchen. Hans von Erdolf aber ſtand an der Reeling, dachte weder an die roſige Antje noch an die elegante, jugend⸗ haft ſchlanke Suſanne, ſondern ſah aus den grünen Wo⸗ gen ein ſüßes, blaſſes Geſicht auftauchen. „Fee,“ ſtöhnte er plötzlich,„Fee, dieſe Liebe läßt ſich nicht verwinden. Ich kann dich nicht vergeſſen, Fee, ich— haſſe das Leben, es iſt nur da, den Menſchen Leid zu bringen.“ ———————————— Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht befand ſich das Schiff in einem furchtbaren Sturm. In der Nacht war es grauenvoll. Ohne daß die Fahrgäſte es merkten, wurden die Boote flott gemacht. Haushohe Wellen ſpülten über das Deck hinweg. Der Kapitän ging mit dem erſten Offizier in den prunkvollen Tanzſaal. Hier geſellten ſie ſich lächelnd unter die Geſellſchaft. Dieſes freundliche, ſorg⸗ loſe Lächeln ließ keinerlei Angſtgefühl aufkommen. Wohl war das Schlingern des Schiffes zuweilen faſt unerträg⸗ lich, doch das gemütliche Lächeln des Kapitäns und ſeines Offiziers brachte jeden Argwohn im Entſtehen zum Schweigen. So tanzte man weiter, lachte, flirtete, hatte keine Ahnung, wie angeſtrengt beide Offiziere auf die Sig⸗ nale horchten. Ab und zu geſellte ſich ein anderer Offizier dazu. blickte amüſiert auf die Tanzenden und erſtattete dabei in kurzen, knappen Worten Bericht über den Stand des Schiffes. Roman Im Zwiſchendeck war man auch ſehr fidel und dankte dem Kapitän durch fröhliche Laune, weil er an dieſem un⸗ freundlichen Abend ein Feſt veranſtaltet und eine Kapelle geſtellt hatte. Am andern Morgen war die See glatt und ktill. Die Paſſagiere ſchliefen noch feſt. Trotzdem hielt der Kapitän das Verbot aufrecht, daß niemand an Deck zu gehen habe. Er wollte nicht. daß man die im Waſſer trei⸗ denden toten Körper ſah, denn ganz in der Nähe des, Prin- ce of Longsfield“ war ein Schiff untergegangen.„Prince of Longsfield“ hatte nicht helfen können. Der Strudel des untergegangenen Schifſes wäre zum Grab der Rettungs- mannſchaften geworden. Seltſamerweiſe ſah man nicht ein einziges Rettungsboot treiben; man hätte die Schiff- brüchigen doch gern aufgenommen. Erſt gegen Mittag wurde das Deck freigegeben. Erdolf ging an Sufanne Klaaſſens Seite dahin. Suſannes dunk⸗ les Köpfchen ſah aus dem weißen Pelz hervor. Erdolf fühlte eine leiſe Freundſchaft für das junge Mädchen, das ſo jung ſchon des Lebens bitterſte Enttäuſchung hatte er⸗ fahren müſſen. Sie hob das Geſicht zu ihm. N „Herr von Erdolf, was treibt Sie in die Ferne?“ Er ſah ſie ſchweigend an, dann ſagte er: 2 „Eine hoffnungsloſe Liebe, Fräulein Suſanne. Sie nickte, ſchien zufrieden über die offene Antwort. Dann ſagte ſie faſt ſpöttiſch: f „Alſo haben wir beide in der Liebe Schiffbruch ge⸗ litten. Manchmal frage ich mich allerdings, ob dieſe ſoge⸗ nannte Liebe es wirklich wert iſt, daß man innerlich an ihr zugrunde geht. Leichtſinnige Menſchen haben es ent⸗ ſchieden beſſer. Sehen Sie meinen Bruder an: er führt ein ſehr beſchauliches Daſein ohne Gewiſſenbiſſe und Treue⸗ gefühl. Hat er es nicht tauſendmal beſſer als ein Menſch, der ſich mit Leib und Seele in eine Liebe verrennt, die ihm die Erfüllung verſagt?!“ Er ſah ſie ernſt an. Langſam ſagte er:. „Vielleicht haben Sie recht, Fräulein Suſanne, viel⸗ leicht auch nicht. Mich macht dieſe Liebe aber dennoch glücklich. Manchmal allerdings———“ 288 Er brach ab, in ſeinen Augen war wilde Glut, die kraftvollen Hände ballten ſich. 2 ö Ihr Blick ging abwägend über ihn hin. Ein feines Lächeln lag um ihren Mund. Er fand ſich zurück. 1 „Verzeihung, Fräulein Suſanne, doch——— es iſt in meinem Leben die erſte Frau, die ich wahrhaft liebe. Das andere war keine Liebe. Ich werde dieſe Frau nie vergeſſen, werde nie aufhören, ſie zu lieben.“ 0 „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Herr von Er⸗ dolf. Mein Vater trug ſich mit einem Plan. Sie werden ihn vielleicht erraten. Ich hätte Ja ſagen können, weil in mir alles tot und erſtorben iſt, ſeit Horſt Lüdenburg mir 5 den Ring zurückſandte. Nun aber iſt es umſo beſſer.“ Er hielt plötzlich ihre ſchlanke, blaſſe Hand.. „Wie durfte ich Sie mit meiner Vergangenheit lang weilen!“ Sie ſchüttelte den Kopf. N „Eine Offenheit war der anderen wert. Nun könner wir aufrichtige Freunde ſein.“ Noch immer ruhten ihre Hände ineinander. Antje Staaven ſtrich an ihnen vorüber. In ihrem roſigen Geſicht ſtand Eiferſucht. Erdolf verneigte ſich. „Die reiche Holländerin ſcheint ſich lebhaft für Sie zu intereſſieren, während ſie mich ins Pfefferland wünſcht.“ Suſanne lachte herzlich nach ihren Worten. Er lächelte auch, dann meinte er:„Ein Irrtum, Fräulein Suſanne. Frau Antje Staaven iſt ſelten ohne ibren Kreis Anbeter. Wie käme ich auch zu dieſer Ehre?“ Faſt liebkoſend gingen ihre Blicke über ſeine Recken⸗ figur, dann ſagte ſie leiſe:„Sie ſind zu beſcheiden! Die ganze Damenwelt der erſten Kajüte intereſſiert ſich nur für Sie!“ 8 f Er lächelte mitleidig und brannte ſich dabei eine Zigarette an. ö „Mag ſein, Damen ſuchen immer einen Ritter. Ich eigne mich jedoch ſehr ſchlecht dazu.“ Langſam ſchritten ſie jetzt weiter.———— K f Klaaſſen gab ſeiner Dame ärgerlich Aus⸗ ift. „Gott, was intereſſiert dich bloß der lange Kerl ſo? Bei dem fällſt du eklig ab, mein Kind. Das iſt ein ſonder⸗ barer Heiliger. Das heißt, hinter den Ohren hat er es fauſtdick. Ich habe ihn nämlich einmal beobachtet, als er das Bild einer Frau küßte.“ Nelly Grayſon zuckte die weißen Schultern, dann ſagte ſie:„Nun intereſſiert er mich erſt recht, oder haſt du geglaubt, ein unſchuldiger Jüngling würde mich intereſ⸗ ſieren?“ Er ſah ſie verliebt an. b „Nelly, ich erzähle dir verſchiedene Abenteuer. Ich habe gar nicht gewußt, daß du ſo etwas gern hörſt.“ Sie lachte perlend. f „Nein, mein Junge, deine dummen Streiche intereſ— ſieren mich nicht. Aber das Erlebnis, das den Mann dort drüben in die Fremde jagt. das möchte ich wohl wiſſen.“ „Vorbeigeſchoſſen, mein Kind. Er iſt Papas Freund und ein knauſeriger Spießbürger. Der hat nichts erlebt.“ Sie ſchüttelte den Kopf, ſagte eigenſinnig:„Doch! Ich leſe in ſeinem Geſicht. Er iſt von Natur ein ſonniger, ver⸗ wegener Draufgänger. Nur eine unglückliche Liebe hat ihn ſo ernſt und verſchloſſen gemacht. Ich kenn' mich aus.“ Bernhard war ernſtlich erzürnt. „Soll ich ihn dir herholen?“ fragte er giftig. „O ja, wenn du ſo gut ſein willſt. Ich möchte ihn ganz gern tröſten,“ war die gleichmütige Antwort. Dieſe Worte gaben den Ausſchlag. Es gab einen Krach zwiſchen den beiden und die logiſche Folge davon war: Schluß! Nelly Grayſon blickte dem jungen Lebemann nach. Dann ſchob ſie die koſtbaren Brillantringe an ihren Fänger bin und ber. Der Bruch mit ihm aina ihr nicht nahe. Fortſetzung folgt) von Gert Rothberg H 9 oport g Deb Piotr bein 1 as dine t dbiberſch legt in ten die 1 Plan wude Kiefe bon Halle e deen das Aloe. dach 8. er on lin Jleste. die N. Has kr Et abheriſt gen Ele ine Or jährige nahm bei Ef Lon Linb eine Ar beider weggeno .ch ob Als et vieder wveſſe kn. don dem etheblic im jo ledenſc Luer n „ Pit. Aber di lichtet — lte Uun⸗ delle ung t der keis Urin. knee des t ein cf cdolf unk. tdolf das e er. Et bort. . ſoge. an ent. t ein eue. ic, die diel. dach! die * nes 1 ebe. nig 10 den N in U er 1 die t ine r — e r N 10 e . e E Tragiſcher Tod eines Kindes Es nahm einen Grashalm in den Mund Dahn(Pfalz). Das vierjährige Töchterchen des Fabrikarbeiters Auguſt Kunz nahm beim Spielen in einer Parkanlage einen Grashalm in den Mund. Sofort verſpürte das Kind hef⸗ tige Magenſchmerzen und man brachte es ins Krankenhaus, wo es zwei Tage ſpäter ſtarb. Es gelang den Aerzten nicht mehr, das junge Leben zu retten. Man vermutet, daß der plötz⸗ liche Tod des Kindes auf einen Strahlenpilz zurückzuführen iſt, der ſich an dem Grashalm defand. Alſo, keine Grashalme in den Mund nehmen! Kind ertrunken Pforzheim. Beim Spiel am Mühlkanal im Vorort Brötzingen fiel der vierjährige Willi Siegriſt ins Waſſer und ertrank. Die Leiche wurde geborgen. Mik einem Teſching geſpielt Ein Spielkamerad ſchwer verletzt Koblenz. In Rübenach hatten ſich ſchul⸗ pflichtige Bürſchchen einen Teſching beſorgt, mit dem ſie in leichtſinniger Weiſe umgingen. Als ſich plötzlich ein Schuß löſte, drang die⸗ ſer einem achtjährigen Jungen in den Bauch und durchlöcherte einen Darm einige Mal. Schwer verletzt wurde der Junge in ein Krankenhaus nach Koblenz gebracht, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. Schwere Bluttat aus Notwehr Homberg(Bez Kaſſel). In Berndshauſen er⸗ eignete ſich eine folgenſchwere Schlägerei. Auf dem Heimwege wurde ein Einwohner in den Abendſtunden von einem anderen Einwohner überfallen, von dem er ſchon mehrfach bedroht worden war. Der Angreifer war mit einer Zaunlatte bewaffnet. Um ſich zu wehren. zog der Ueberfa“ene ſein Meſſer, um ſo den Angrei⸗ fer abzuhalten. Dieſer ſtürzte aber über den andern her und verletzte ſich an dem Meſſer der— art. daß ſeine ſofortige Einlieferung in ein Krankenhaus notwendig wurde. Da er einen großen Blutverluſt eclitten hat, beſteht Lebens⸗ gefahr. Frau fiel aus fahrendem Auto Hargesheim(Rahe). Auf der Straße Harges⸗ heim wurde beobachtet, wie ſich an einem Auto, das ſchnell fuhr, plötzlich die Türe öffnete und eine Frau auf die Straße ſtürzte. Die Frau überſchlug ſich einige Male und blieb ſchwerver⸗ letzt im Straßengraben liegen. Sanitäter brach⸗ ten die Verletzte ins Krankenhaus. Autofahrer läßt ſein Opfer liegen Planig(Rhh.). Auf der Straße bei Planig wurde der 70 Jahre alte Landarbeiter Jak. Kiefer, der eine Hacke auf der Schulter trug. vom Auto erfaßt. Zunächſt bekam die Hacke einen Schlag, dann wurde der Mann ge⸗ gen das Fahrzeug geſchleudert und erlitt erheb⸗ liche Verletzungen. ſodaß er ins Krankenhaus nach Bad Kreuznach gebracht werden mußte. wo er operiert wurde. Der Auotofahrer kümmerte ſich nicht um den Ver⸗ letzten. Glücklicherweiſe hatte ſich eine Frau die Nummer des Wagens gemerkt. Durch Starkſtrom getötet Hasloch. Dieſer Tage wurde in der Hofſtet⸗ ter Straße durch den Sturm eine Hochantenne abgeriſſen und über die Lichtleitung des hieſi⸗ gen Elektrizitätswerkes geworfen, ſodaß das eine Drabtende auf einer Wieſe lag. Der 12⸗ jährige Sohn des Gerbers Engelbert Kaſper nahm den Draht trotz einer Warnung von zwei Spielkameraden in die Hand und wurde ſofort getötet. Von einer Baudiele aus 40 Meter Höhe 1 getroffen a Limburg. An einer hieſigen Bauſtelle ſollte eine Arbeitsbühne durch einen Kran zur Erde befördert werden. Ein loſes Brett mußte weggenommen werden. Ein Arbeiter überzeugte ſich, ob niemand unten war, und warf das Brett aus etwa 40 m Höhe herunter, damit es unten wieder eingefügt werde. Unvorhergeſehener⸗ weiſe kam ein Arbeiter unten um die Ecke, wurde von dem ſchweren Brett am Kopf getroffen und erheblich verletzt. Auch die Schulter und ein Arm ſowie die Lunge wurden ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Der Verunglückte liegt im Krankenhaus ſchwer darnieder. Vindhoſe über Jdar-Oberſlein Idar⸗Oberſtein. Eine Windhoſe, die über die Stadt Idar⸗Oberſtein hinwegging, richtete an mehreren Stellen ſchweren Schaden an. Zunächſt wurde ein ſtarkes hölzernes Scheunentor abgeriſſen, dann ein Gartenzaun völlig umgelegt, an mehreren großen Kaſta⸗ nienbäumen wurden ſtarke Aeſte wie Streich- hölzer abgeknickt, in einem Garten mehrere Zierbäume glatt abgedreht und ſchließlich wur⸗ den an mehreren Häuſern die Dachziegeln ab⸗ geriſſen. Apfelwein floß auf die Straße. Braubach(Rhein). In der niedrigen Bahn⸗ unterführung in Braubach blieb bei der nächt⸗ lichen Durchfahrt der Laſtzug der Apfelmoſt⸗ fabrit Grünewald aus Hösbach in Mainfran⸗ ken ſtecken. Das Fahrzeug fuhr mit ziemlicher Geſchwindigkeit in die Unterführung hinein, ſodaß es ſtark beſchädigt wurde. Von den ge⸗ ladenen einigen hundert Flaſchen Apfelmoſt ging ein großer Teil in Trümmer, der Apfelwein floß auf die Straße Die beſchädigten Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Ehrlicher Finder Schwabenheim(Rhh.). Der Poſtbote Friedr. Weitzel von hier fand eine Geldbörſe mit grö⸗ ßerem Inhalt. Er lieferte den Fund auf der Bürgermeiſterei ab, wo der Verlierer, ein Ar⸗ beiter vom Elektrizitätswerk Rheinheſſen, das Geld wieder in Empfang nehmen konnte. Bunte Tageschronik Bei einem Einbruch gefaßt Blankenrath(Hunsrück). In der Umgebung von Blankenrath trieb ſich ſeit einiger Zeit ein etwa 40jähriger Mann herum, der angab, Ho⸗ möopath zu ſein. Anſcheinend brachte ihm dieſer Beruf nicht viel ein und ſo beſtritt er mehr oder weniger ſeinen Lebensunterhalt durch Stehlen. Als er jetzt in Blanknrath in den Keller des Gaſtwirts Joſef Stein einſteigen wollte, kam man auf ſeine Spur. Er war nachts durch ein Küchenfenſter eingeſtiegen und verſuchte, in den Keller zu gelangen. Dabei verlief die Sache nicht geräuſchlos und der Gaſtwirt wurde wach. Als er nachſah. flüchtete der Einbrecher. Die Polizei nahm Ermittlungen auf mit dem Er⸗ folg, daß der Homöopath der Einbrecher war. Er wurde verhaftet und nach Zell gebracht. Den Einbruch will er mit noch zwei Männern began⸗ gen haben, die flüchtig ſind. An parkendem Auto die Reifen durchſchnitten Traben⸗Trarbach. Auf einer Straße in Tra⸗ ben⸗Trarbach wurden nachts an parkenden Autos ſämtliche Reifen durchſchnitten, ſo daß dieſe wohl kaum mehr benutzt werden können. Die Täter haben die gemeine Tat mit einem ſchar⸗ fen Meſſer ausgeführt Bisher iſt es nicht ge⸗ lun, die Frevler zu ermitteln. Im Verda ht ſteh. eine Gruppe funger Leute, die nachts angetrun⸗ ken und lärmend ſich in der Straße aufhielten. Blick in den Die ausländiſche Erbſchaft Nichtbeachtung der Vermögensſteuer und Deviſenbeſtimmungen führte ins Gefängnis Wegen Vergehens gegen das Geſetz gegen Ver⸗ rat der deutſchen Volkswirtſchaft und Vergehens gegen die ſeit 1932 erlaſſenen Geſetze und Ver⸗ ordnungen über die Deviſenbewirtſchaftung hat⸗ ten ſich vor dem Son d'e'rgericht Köln drei Perſonen, zwei Ende der 30er ſtehende Män⸗ ner und eine Frau im vorgerückten Alter, zu verantworten. Die 3 Angeklagten ſind vor eini⸗ gen Jahren Miterben eines Holländers gewor⸗ den, der dort Grundſtücke und Effekten im Werte von 264000 Gulden hinterlaſſen hatte. Die Ange⸗ klagten führten in gemeinſamem Einverſtändnis die mit der ie und mit der Vermögens⸗ verwaltung in Holland verknüpften Geſchäfte. Dadurch gelangten auch Deviſen aus Pachtforde⸗ rungen ſtammend, laufend nach Köln. Alle drei hatten es unterlaſſen, die Erbvermögensſtücke, die vermögensſteuerpflichtig ſind, dem Finanz⸗ amt anzugeben. Außerdem ſind Deviſen, die an⸗ bietungspflichtig waren, der Reichsbank nicht an⸗ geboten worden, vielmehr 0 hierüber verfügt worden. Die Angeklagte erhielt wegen Ver⸗ gehens gegen§ 8 Abſ. 3 des Geſetzes vom 12. 6. 1933 gegen Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft in der Faſſung des Geſetzes vom 16. 10. 1934 und wegen Vergehens gegen die Geſetze und Ver⸗ ordnungen über die Deviſenbewirtſchaftung eine Geſamtgefängnisſtrafe von zehn Monaten und eine Geldſtrafe von 1000 RM. im Nichtbeitrei⸗ bungsfalle für je 20 RM. ein Tag Gefängnis. Die beiden männlichen Angeklagten wurden von der Anklage des Volksverrates freigeſpro— chen, erhielten abet wegen Vergehens gegen die Geſetze und Verordnungen über die Deviſen⸗ bewirtſchaftung je ſechs Monate Gefängnis und je eine Geldſtrafe von 1000 RM. für den Fall der beiden Deviſenvergehen. Die Einziehung von 10 000 RM. zugunſten des Reiches wurde angeordnet. Großes Intereſſe für die Raſſehundeausſtellung Karlsruhe Karlsruhe. Das Intereſſe für die Raſſe⸗ hundeſchau in Karlsruhe iſt außerordentlich groß, ſodaß mit einer ſtarken Beteiligung der Raſſehundebeſitzer gerechnet werden kann.— Vom Reichsernährungsminiſterium werden Staatsehrenpreiſe bewilligt. Das Badiſche Staatsminiſterium ſtellt zwei aroße Ebren⸗ preiſe zur Verfügung. die Stadt Karlsrube mehrere Stadtehrenplaketten und beſondere Ehrenpreiſe, der Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter eine Anzahl Münzen, die Reichsfachgruppe Deutſches Hundeweſen ibre großen Ehrenſchilder und Denkmünzen, die Landesfachgrupve Baden-Württembera der R DH. für mehrere tauſend Reichsmark Bar⸗ preiſe und andere große Preiſe, die den Züch— tern vorbehalten ſind. Burg Reichenſtein der Oeffentlichkeit freigegeben. Bingerbrück. Die tauſendjährige Burg Rei⸗ chenſtein am Rhein, auch Falkenburg genannt, die oberhalb von Trechtingshauſen auf dem linken Ufer liegt, iſt baulich hervorragend in Stand geſetzt und von dem Beſitzer der Oef— fentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die alte Burg birgt wertvolle Sammlungen ge— ſchichtlicher Erinnerungen, eine Trophäen⸗ ſammlung aus der ganzen Welt, eine einzig— artige Sammlung gußeiſerner Ofenplatten aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, Waffen, Ritterrüſtungen, wertvolle Möbel, Gemälde, kirchliche Kunſtgegenſtände uſw. Gerichtsſaal Das Urteil im Frankfurter Beſtechungsprozeß Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer be— endete Donnerstag den Beſtechungsprozeß Schütz. Der Angeklagte Friedrich Schütz wurde freige⸗ ſprochen, der 46 Jahre alte Mitangeklagte Franz Kräuslach wegen Falſchbeurkundung und paſ— ſiver Beſtechung zu 13 Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt In der Urteilsbegründung murde u. a. geſagt, daß der Ausgang des Prozeſſes wenig befriedigend ſei, da man hier ſozuſagen den klei⸗ nen Mann, der für ein Trinkgeld tätig wurde, beſtrafen mußte, während der eigentliche Schul— dige nicht ermittelt werden konnte. Nach dem Gang der Beweisaufnahme ſei anzunehmen, daß der Bruder des Angeklagten Schütz der Täter war. Er iſt unter merkwürdigen Umſtänden verunglückt und hatte die Leitung des techniſchen Betriebes Gegen die Inhaber der Firma ſtand ſchon einmal ein Gerichtstermin an und es be⸗ ſtand der Verdacht, daß Schlachthofangeſtellte be⸗ ſtochen wurden. Das Gericht ſtellte in der jet⸗ zigen Verhandlung feſt, daß der im Schlachthof als Wiegebeamter beſchäftigte Angeklagte K. die Waage ſo einſtellte, daß das Laufgewicht bis zu hundert Kilo verſchoben wurde, und daß das Tariergewicht, mit deſſen Hilfe die Waage genau eingeſtellt wird, gleichfalls verändert wurde, um größere Gewichte zu erzielen. Darauf wurden ihm für Ueberſtunden vierzig Mark vergütet. Daß die Angaben des Angeklag⸗ ten Schütz unrichtig waren, konnte nicht bewie⸗ ſen werden. Schütz mußte auch von den Beſchul⸗ digungen der Untreue und des Betrugsverſuchs freigeſprochen werden. Beſtrafung wegen Steuerhinterziehung Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Durch Unterwer⸗ fungsperhandlung des Finanzamts Neuſtadt d. d. Weinſtraße vom 27 Mai 1938 iſt der Bäcker Richard Mayer Neuſtadt an der Weinſtraße, Ludwigſtraße 10, wegen fortgeſetzter Hinterziehung von Vermögen⸗ ſteuer mit 1500 RM., Einkommenſteuer und Gewerbeſteuer mit 8000 RM., Umſatzſteuer mit 500 RM., zuſammen mit 10 00 0 R M. Gel d⸗ ſtrafen rechtskräftig verurteilt worden. Leylshof Worms Ehina 609 Die Geſchichte eines Diebſtahls- ſein Moliv nichl geklärt Im vorigen Herbſt wurde im Kunſthaus Heylshof aus dem grünen Saal, der auf den Garten hinausgeht, eine chineſiſche Vaſe im Werte von etwa 50—60 RM. von einem Be⸗ ſucher aus Dillenburg geſtohlen. Der Diebſtahl wurde von einem Aufſeher des Kunſthauſes wenige Minuten ſpäter entdeckt und der Täter feſtgeſtellt. Gegen ihn wurde ge⸗ ſtern vor dem Einzelrichter des Wormſer Amts- gerichts verhandelt. Es handelt ſich um einen 28 Jahre alten, in guten Verhältniſſen lebenden Mann aus Dil⸗ lenburg, der zuſammen mit ſeiner Frau und ſeinem 40jährigen Vetter, einem Bildhauer, eine Fahrt mit dem Auto an den Rhein gemacht hatte. In Mainz machten die drei damals Sta- tion, der Angeklagte trank nach ſeinen Angaben 2—3 Glas Wein, in Oppenheim wurde die Ka⸗ tharinenkirche beſichtigt. in Worms der Dom und ſchließlich noch kurz vor Beſichtigungsſchluß das Kunſthaus Heylshof. Der Angeklagte, ein eifriger Kunſtfreund und ſammler, kaufte ſich einen Führer für ſpätere Verwen⸗ dung und für ſeine reichhaltige Bibliothek, trennte ſich während des Rundgangs durch das Haus von ſeinen Begleitern und war ſchließlich auch einmal im grünen Zimmer allein Hier geſchah nun das., was ihm heute ſelbſt unerklär⸗ lich iſt. Er nahm aus einer Gruppe von zuſam⸗ mengehörenden chineſiſchen Vaſen eine mit Blu⸗ menmuſter verzierte heraus und ſteckte ſie in die Hoſentaſche. Dann begab er ſich zu ſeiner Frau und ſeinem Vetter, die gerade durch den Garten gingen. Der Aufſeher Saas, der kurz danach den Raum betrat, bemerkte das Fehlen der Vaſe und forderte deshalb die we⸗ nigen noch anweſenden Beſucher auf, zu warten, Der Angeklagte erſuchte nun den Auſſeher, kein Aufſehen zu erregen und wollte die Vaſe zu⸗ rückgeben, mußte ſie aber behalten, bis die in⸗ zwiſchen berbeigerufene Polizei den Fall auf⸗ nahm. Im Mittelpunkt der Verhandlung über die⸗ ſen an ſich von dem Angeklagten ſelbſtverſtänd⸗ lich unumwunden zugegebenen Diebſtahl ſtand die Frage nach ſeinem Motiv. Hier gab der Angeklagte an, er könne auch nicht den lei⸗ ſeſten Grund dafür angeben. Er habe zwar n ſeiner Jugend gelegentlich irgendwo unſinnige Dinge mitgenommen, aber ſeither nie mehr. Er glaube, daß Kleptomanie nicht in Fra⸗ ge komme. Auch ſonſt fühle er ſich geiſtig durchaus auf der Höhe, was auch aus dem gan— zen Geſpräch vor dem Gericht hervorging. Als der Vorſitzende nach den Vorſtrafen des Ange— klagten fragte, gab dieſer an, er ſei einmal wegen Vergehens gegen das Arzneimittelgeſetz mit einer Geldſtrafe von einigen hundert Mark beſtraft worden. Damals habe er mit Kokain gehandelt, er habe geſchnupft. wohl aus der Sucht heraus, die bei ihm während einer län⸗ geren und ſehr ſchmerzhaften Krankheit ent— ſtanden iſt. Der Sachverſtändige Nagel, der zur Abgabe eines kurzen Gutachtens erſchienen war, hatte vor 20 Jahren auf Schloß Herrnsheim die Kunſtbeſtände geſichtet und bearbeitet. Aus einem Katalog ging hervor, daß es ſich bei dem geſtohlenen Objekt um eine Vaſe der Abteilung China handelte aus dem Zeitalter Kienlung 1736-1796. Amtsanwalt Geiſt erklärte in ſeinem Plai⸗ dover, der Tatbeſtand des Diebſtahls ſei nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung objektiv und ſubjektiv erfüllt. Es ſei zu berückſichtigen, daß der Angeklagte noch nicht einſchlägig vor— beſtraft ſei, und daß er die Vaſe freiwillig her⸗ ausgegeben habe Andererſeits ſei ſtrafverſchär⸗ fend, daß es ſich um einen Gegenſtand handele, der in einem öffentlichen Muſeum geſtohlen worden ſei. Dieſe Werte müßten unter beſon⸗ ders ſtarken Schutz genommen werden. Der Staatsanwalt beantragte deshalb eine Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Monaten. Das Urteil des Gerichts lautete unter gleichlautender Wür⸗ digung der Tatumſtände auf ſechs Wochen Gefängnis. r. Cie hören im Rundfunk.. Sonntag, den 5. Juni 1938: Reichsſender Stultgart 6.00 Frühkonzert 7.00 Kurkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen. Wetterbericht, Bauernfunk, Gym⸗ naſtik. 8.15 Morgenſtändchen. 8.30 Chorgeſang. 9.00 Morgenmuſik 10.00„Leben iſt Arbeit— Arbeit iſt Glück“ 10.30 Frohe Werſen. 11.30 Mittagskonzert. 12.30 Blasmuſik 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13 15 Mittagskonzert. 14.00 Hoch auf dem gelben Wagen 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 16.00 Muſik zum Sonntagnachmittag. 18.00 Volksmuſik aus dem Schwarzwald 19.00 Nachrichten. 19 10„Großglock⸗ ner“. 2000 Großes Operettenkonzert 22.00 Zeit, angabe, Nachrichten und Wetterbericht. 22.20 Hör⸗ berichte vom Internationalen Pfingſt-Hockey-Turnier in Bruchſal. 22 30 Unterhaltungskonzert. 24.00 — 3.00 Nachtkonzert. Montag, den 6. Juni 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Frühkonzert 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterberichte, Marktberichte, Gymnaſtik 8.10 Orgel- muſit. 8 30 Kath Morgenfeier. 9.00 Morgenmuſik. 10.00 Morgenfeier der 66 66-Standarte in der Feſt- halle in Freibung i Br. 10.45 Schallplatten. 11.15 Neues Schaffen. 11.30 Mittagskonzert 12.30 Mittags- konzert 14.00 Frohe Pfingſtfahrt. 14.30 Kleine Volksmuſik 15.00 Muſik zur Kaffeeſtunde. 16.00 Heitere Muſit am Nachmittag 18.00 Ulmer Schachtel ahoi! 19.00 Nachrichten, Sportbericht. 19.20 Hör⸗ berichte vom Intern Hockey⸗-Turnier. 1930 Volkstüm⸗ liche Muſik 20.00 Feſtliches Konzert. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport. 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24.00—3.00 Nachtkonzert. Dienstag, 7 Juni 1938 Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht., Land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten und Gymnaſtik. 6.15 Wie⸗ derholung der 2. Abendnachrichten. 6 30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Markt- berichte und Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 9.30 Sendepauſe. 1180 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten. 13.15 Mittagskonzert 14.00 Tauſend Takte Fröhlichkeit. 15.00 Sendepauſe 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 „Auf daß nichts umkomme...!“ 18 30 Griff ins Heute. 19.00 Nachrichten Anſchließend: Kulturkalen⸗ der. 19.15 Zauber der Stimme 19 43 Ulmer Schach- tel.. ahoi! 20.00 Als Jean Paul in Stuttgart weilte. 21.00 Konzert 22 00 Zeitangabe, Nachrich⸗ ten, Wetter- und Sportbericht. 22 20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau des Drahtloſen Dienſtes. 22.35 Unterhal⸗ tungskonzert. 24.0003 00 Nachtkonzert. PPP cc ĩͤ vc Ehefrau am Geburkslag niedergeſlochen Verzweiflungstat eines Eiferſüchtigen Bad Kreuznach. Das Schwurgericht Koblenz verurteilte einen 30 Jahre alten Mann aus Bad Kreuznach wegen verſuchten Totſchlags zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Mann lebt in zer⸗ rütteten Eheverhältniſſen. Als er am 4. April 1938 am Morgen ſeiner Frau zum 31. Geburts⸗ tag Glückwünſche ausſprach, wies dieſe den Mann mit verletzender Kälte zurück. Der Mann wurde ſchließlich, als er ein zweites und drittes Mal abgewieſen wurde, von einem Wutanfall gepackt und ſtürzte ſich mit einem Meſſer auf die Frau, der er 10 Meſſerſtiche ver⸗ ſetzte, ſo daß die Frau blutüberſtrömt zuſammen⸗ brach. Nachdem der Mann ſah, was er angerich⸗ tet hatte. wollte er ſich ſelbſt töten, verletzte ſich aber nur gering. Er ſorgte dann dafür, daß die verletzte Frau ins Krankenhaus kam. Als er von der Polizei verhaftet wurde, erklärte er, er habe ſeine Frau töten wollen. Das Gericht billigte dem Angeklagten mildernde Umſtände zu. Die Frau unterhielt mit anderen Männern ein intimes Verhältnis; ihr wurde kein gutes Leumundszeugnis ausgeſtellt. glurm riß 100 ojährige einde um Neuwied(Rhein). Auf dem hiſtoriſchen Marktplatz in Steimel hat ein orkanartiger Sturm die etwa 1000 Jahre alte Linde, das Wahrzeichen des Ortes, umgeriſſen. Der ſchöne Baum fiel auf die Hauptſtraße; bis zu ſeiner endgültigen Beſeitigung mußte der Verkehr um⸗ geleitet werden. Gleichzeitig wurde eine Eiche von dem Sturm gefällt. Fahrraddiebe und ⸗hehler feſtgenommen. Franfurt a. M. Durch die Zuſammenarbeit der Frankfurter Polizei und der Gendarmerie in Flörsheim und Wicker konnte eine vierköpfige Fahrraddiebes⸗ und Hehlerbande feſtgenommen werden, die ſeit etwa zwei Jahren laufend Fahr⸗ raddiebſtähle begangen hat. Drei von den Feſt⸗ genommenen haben die Fahrräder in Frankfurt a. M. geſtohlen und nach Wicker gebracht, wo ſie von einem Vierten in Empfang genommen und verſchärft wurden. Durch die Gendarmerie in Flörsheim und Wicker ſind bis jetzt ungefähr 100 Fahrräder ſichergeſtellt worden. Italieniſche Arbeiter beſuchen Baden. Freiburg. Bekanntlich werden gemäß dem Abkommen zwiſchen der DAF. und der ita⸗ lieniſchen Organiſation für Freizeitgeſtaltung 30000 Arbeiter in wöchentlichen Fahrten von Anfang Juni ab Deutſchland beſuchen, um da⸗ mit den Beſuch der gleichen Anzahl deutſcher Arbeiter vom Herbſt und Winter des vergan⸗ genen Jahres zu erwidern Die Reiſe wird in verſchiedenen Abteilungen von je 2500 Ar⸗ beitern durchgeführt und außer nach Berlin, München. Nürnberg und Stuttgart auch nach Freiburg i. Br. führen. Internationaler Röntgenkurſus in Bad Kreuznach. Bad Kreuznach In Anweſenheit zahlreicher Beſucher aus dem In- und Ausland fand hier der Internationale Fortbildungskurſus für Röntgenfachärzte von Profeſſor Dr. Hans Holfelder(Frankfurt a. M.) ſtatt. An ſechs Tagen vermittelten zahlreiche Vorträge einen Ueberblick über die Forſchungen des letzten Jahres auf dem Gebiet der Röntgen— Therapie, der Röntgendiagnoſe und der Rönt— gen-Technik, Unter den Ehrengäſten befand ſich auch der bekannte Chirurg Prof. Dr. Schmieden(Frankfurt a. M.), der Dekan der Medtziniſchen Fakultät der Univerſität Frant⸗ furt. Gedanken über das Pfingſtfeſt Zum Pfingſtfeſt gab Gottſohn uns Men⸗ ſchen ſein Beſtes: Durch den Mund ſeiner Jünger ließ er der weiten Welt den ewigen Frieden verkünden. Auch heute, nach Jahr⸗ tauſenden, nehmen wir die Botſchaft immer wieder als etwas Wunderbares und Großes in uns auf. Wir öffnen unſere Seelen und Herzen und laſſen die heiligen Worte in uns hineinfließen. Sind wir doch ſelbſt ein Volk des Friedens, achten die heiligen Sitten und Gebräuche unſerer Vorfahren, geben ſie an unſere Kinder weiter und wer⸗ den ſo zum Jünger deſſen, der für uns ſtarb und auferſtehen durfte—— Gottſohn hat ſich die ſchönſte Zeit des Jahres für ſeine Botſchaft auserſehen. Er weiß, wann die Herzen weit und der Sinn lebendig iſt. Er kennt die Verbundenheit allen Lebens mit der Natur. Er weiß, wenn alles drängt und wächſt, dann will auch der Menſch ſich entfalten, mit der höherſteigenden Sonne geht auch er höheren Zielen nach. So, wie die Erde uns jetzt in ihren aufgebrochenen Schoß hineinſehen läßt, ſo iſt es auch um das Menſchenherz beſtellt: es empfängt die Worte des ewigen Friedens wie ein geöffneter Blumenkelch, der ſich nach dem Samenempfang ſchließt und dieſen für immer in ſich birgt. Wir Erdenkinder ſind der göttlichen Gnade er⸗ ſchloſſen während der Pfingſten— fließen zurück in die Allmutter Natur. Mit feſtem, hartem Schritt ſchreitet der Landmann über ſeine Aecker, um ſein ge⸗ ſegnetes Werk zu betrachten. Dieſe Wege iſt er ſchon tauſende Male gegangen, und immer wieder ſchenken ſie ihm tiefes Er⸗ leben: heute ſchließen ſich ſeine Hände zu einem kurzen Gebet, heute ſieht er ſeine wohlbeſtellten Felder mit den Augen eines heiligen Mannes. Auch er iſt ein Jünger vor ſeinem Herrn. Und mit welcher Sehnſucht zieht es den Städter in die Natur. Das drängende Leben da draußen lockt ihn; auch er will teilhaben am Gebären der Natur. So zieht er denn hinaus, um das Ausſtrömen des Heiligen Geiſtes in der Natur mitzuerleben. Für ihn iſt das Wachſen und Gedeihen etwas unfaßbar Großes, weil er es gar nicht verſtehen, ſondern nur erahnen kann, was da langſam zur Frucht drängt. Ihm zeigen die wenigen Tage ſeiner Rückkehr zur Natur, was der Friede für alles Leben bedeutet. Nur im friedlich ruhenden Schoß der Mutter Erde entfaltet ſich das millionen⸗ fache Werden. Nur im ſorgſam behüteten Schoß der Frauen wächſt das Kind zum Licht. Erde, der man keine Ruhe läßt, kann nicht zur vollen Fruchtreife kommen, Völker, die den Frieden nicht achten, gehen nach ewigen Naturgeſetzen grunde. Gottſohn gab den Frieden der weiten Welt. Möchten doch alle Menſchen, denn er rief ſie alle, alle, zum inneren und N äußeren Frieden kommen, Gott, ſich ſelbſt; und der Welt zur Ehre. M. S. Die ⸗Anſchlußfrage⸗ in der Sommerfriſche Der Zweck der Sommerreiſe iſt wohl bei den meiſten Menſchen: Erholung ſuchen. Erholung von der Arbeit, Erholung von den großen und kleinen Verpflichtungen des täglichen Lebens, Erholung von einer Krankheit oder aber— Erholung von ge⸗ ſellſchaftlichen Verpflichtungen. Man ſucht ſich ein ſtilles Plätzchen aus, wenn man Ruhe haben will und nimmt ſich vor, keine neuen Bekanntſchaften zu ſchließen, deren man an ſeinem Wohnort genug hat. Man i will allein ſein und ſich nur der Erholung hingeben. Aber der Wille zum Alleinſein wird oft ſtark durchkreuzt von anderen Er⸗ holungsſuchenden, deren Erholung im Unterhalten, in der Geſelligkeit, in der Sucht, Erlebniſſe mit anderen Menſchen zu haben, beſteht. Namentlich auf Neu ankommende ſtürzen ſie ſich. Sie ſind nicht nur redeluſtig, ſondern wollen auch er⸗ kunden, wer die für ſie neuen Menſchen im Privatleben ſind, in welchen Verhältniſſen ſie leben und welcher geſellſchaftlichen Schich ſie angehören. Solche Sommerfriſchen⸗Tiger muß man gleich am Anfang des Kennenlernens ab uſchütteln ſuchen. Man muß erſt einmal felbſt an dem neuen Ort heimiſch werden, ſich von den Strapazen der Reiſe erholt und die Luftveränderung, die bei den meiſten Menſchen eine vollkommene Er ſchlaffung mit ſich bringt, überwunden haben. Oft iſt es die Frau, die hungrig iſt auf neue Bekanntſchaften. Sie kommt aus der Eintönigkeit und Enge des Haushalts. Sie iſt nun glücklich, andere Frauen oder Familien kennenzulernen, denen ſie fe alle ihre kleinen täglichen Sorgen und Nöte anvertrauen will. Das tägliche Kochen etzt ſie in der Sommerfriſche in der Theorie fort. Sie erzählt von Rezepten und anderen Praktiken ihrer Haushaltführung, von ihren Kindern und deren Dummheiten oder Wundern, die ſie trotz ihrer Jugend voll⸗ bringen. Auch Krankheitserzählungen ſind ein be⸗ liebtes Thema. In allen Einzelheiten er⸗ zählen die Geneſungsſuchenden von den Phaſen ihrer Erkrankung und ihrer Rekon⸗ valeſzenz. Sie können ſich gar nicht davon befreien, ſie ſteigern ſich in ihren Schilde⸗ rungen ſo hinein, daß dem andern meiſt ö ganz ſchlimm und übel dabei wird. Darum: Vorſicht in der Anſchlußfrage. Gefährliche Blumen und Pflanzen Bunte Blumen, Sträucher, farbenfrohe Beeren und Trauben— welches Kind iſt nicht beglückt, Sträuße pflücken, Zweige abbrechen und Beeren zupfen zu dürfen. Einen unwiderſtehlichen Anreiz haben die Blumen, die im Garten, auf der Wieſe oder im Walde ſtehen. Und voller Freude ſam⸗ meln die Kleinen und Kleinſten Sträuße oder auch nur einzelne Blumen. Sie ſtecken ihr Näschen in den duftenden Strauß, ſie wollen ſie auch ſchmecken. Manche Blumen wurden ſchon gekoſtet oder auch nur ge⸗ dankenlos in den Mund genommen. Große Gefahren tragen oft die Blumen in ſich. Wir haben eine Reihe Giftpflanzen, die den Kindern, ja ſogar oft den Er⸗ wachſenen als ſolche nicht bekannt ſind. Mütter, die Kinder haben, ſollten alle ein wenig Naturkunde treiben, damit ſie ihre Kinder vor Schädigungen und Vergiftun⸗ gen bewahren. Am beſten iſt es, den Kin dern im Freien an den Pflanzen ſelbſt zu zeigen, welche ihnen Gefahren bringen können. Wo dies nicht möglich, ſollte man Bilderbücher zu Hilfe nehmen. Wir wollen hier ein wenig das Gedächtnis der Mütter auffriſchen. Von den Wieſenblumen ſind gefährlich: Löwenzahn, die Sumpfdotterblume, die Kornrade, der blaue und rote Fingerhut, die Hundspeterſilie, der Schierling, der unweigerlich zu⸗ Reizendes buntes Chiffonkleid und ein kurzes Jäckchen dazu aus gleichem Stoff brauch erfolgen. n Flaſche nach gründlichem Spülen umgekehrt zum Trocknen hinſtellen. zwei Meſſerſpitzen Das weiſze Mattkrepp-Kleid bekommt seine Note durch die mehrfurbige gestreifte Schärpe Bilderdienst Kieslich M — Hahnenfuß, die Küchenſchelle, die Anemone, die Herbſtzeitloſe. Im Garten ſind Maiglöckchen, das edle Alpenveilchen, Goldregen, die Primeln und auch einige ausländiſche Roſenſorten giftig, nicht zu vergeſſen der Oleanderbaum. Seine Blätter ſollen einen Saft in ſich tragen, der, an das Auge gebracht, leicht Beein⸗ trächtigungen des Augenlichtes hervorrufen kann. Auch Hautausſchlag iſt auf die Be⸗ rührung mit Oleanderblättern zurückzu⸗ führen. Der Wald mit ſeinem Unterholz iſt be⸗ ſonders verlockend für die Kinder. Die Tollkirſche iſt ſehr gefährlich. Aber auch die roten Vogelbeeren ſind gefahrbringend. Zeigen ſich Vergiftungserſcheinungen, ſollte man ſofort den Arzt hinzuziehen. Iſt er nicht in der Nähe, ſo wende man Gegen⸗ gifte an in Form von Brechmitteln: Warmes Waſſer mit Milch oder auch reine warme Milch, dann reines Oel, ſtarker Kaffee und Zitronenſäure. Es laſſen ſich aber Vergiftungen ver⸗ meiden, wenn die größeren Kinder auf⸗ geklärt werden. Kleinere Kinder ſoll man keinesfalls unbeaufſichtigt laſſen. Aerzkliche Ratſchläge Wirkſames Mittel gegen Schnupfen im Sommer. Bei Schnupfen im Sommer iſt nachſolgendes Mittel empfohlen, da ſo⸗ genannte Schwitzkuren nicht nach jeder⸗ manns Geſchmack in der heißen Jahreszeit ſind. Man ſtelle ſich eine Miſchung von einem Teil Salicylſäure und vier Teilen gebrannter Magneſia her. Beides muß ganz fein pulveriſiert ſein. Alle zwei bis drei Stunden ſoll man es priſenweiſe ſchnupfen. Die ſchleimigen Abſonderungen werden dadurch bald aufhören. Haben ſich Schleimklümpchen in der Naſe gebildet, ſo ſoll man dieſe, bevor man das Schnupf⸗ pulver anwendet, durch Spülen mit lau⸗ warmer, einprozentiger Kochſalzlöſung ent⸗ fernen. Erprobtes für den Alltag Bei Wanderungen und Picknicks iſt man auf Thermos⸗Flaſchen und Gefäße ange⸗ wieſen, wenn man im Freien nicht kochen will. Wenn man ſie aber nicht richtig be⸗ handelt, erlebt man die Enttäuſchung, daß uns der Inhalt nicht ſchmeckt, oder daß die Flaſchen zerbrochen ſind. Der nicht ſchmeckende Inhalt iſt auf mangelhaftes Säubern, zumeiſt der Korke, zurückzuführen. Die Korken nehmen, zumal der Inhalt der Flaſche meiſt wechſelt, leicht einen ſäuer⸗ lichen oder fauligen Geſchmack an. Man muß ſie häufig in Salzwaſſer auskochen, das ſie geſchmack⸗ und geruchsfrei macht. Eine weitere Sicherheitsmaßregel iſt das Umwickeln des Korkes mit feuchtem Perga⸗ mentpapier, das natürlich jedesmal nach Gebrauch erneuert werden muß. Die Flaſchen müſſen ſo voll gefüllt werden, daß nur etwa ein Zentimeter Spielraum zwiſchen Flüſſigkeit und Korken vorhanden iſt. Dadurch iſt ein zu ſtarkes Schütteln des Inhalts unmöglich. Man kann kochend⸗ heiße oder eiskalte Flüſſigkeiten eingießen. [Ein Platzen erfolgt dadurch nicht, es geſchieht zumeiſt beim Reinigen, wenn man beim Ausſpülen und Schütteln die Hand zu feſt auf die Oeffnung legt, ſo daß die Luft nicht entweichen kann. Die Reinigung muß unmittelbar nach dem Ge⸗ Dann muß man die Winke für die Küche Wenn eingemachte Früchte oder Frucht⸗ ſäfte gärig werden, muß man die Säfte der [Früchte oder den ganzen Saft aufkochen Man fügt dann je nach der Menge ein bis doppeltkohlenſaures Natron hinzu. Die Früchte und Säfte wer den ſich dann gut halten. * Vanille hebt man am beſten in einer weithalſigen Glasflaſche auf, die man mi! Streuzucker angefüllt hat. Dadurch bleib! die Vanille friſch und ihr Aroma wird er halten. Außerdem kann man den Zucker [der das Aroma der Vanille annimmt, als Würze für Kuchen und Süßſpeiſen ver⸗ wenden. Friſche Erdbeeren Nicht nur äußerlich und geſchmacklich nimm! die Erdbeere eine Vorrangſtellung ein. Sie iſt auch außerordentlich geſund, da ſie reich an Phosphor, Mineral⸗ und anderen Er⸗ gänzungsſtoffen iſt. Die Erdbeere iſt ein ausgezeichnete Nervenkoſt. Für Gallen- und Nierenleidende iſt ſie von großem Vor⸗ teil. Auch Gichtkranken kann nicht genug eine Erdbeerkur empfohlen werden. Außer⸗ dem hat die Erdbeere blutreinigende Eigen⸗ ſchaften, ihr günſtiger Einfluß auf unſere Verdauungsorgane darf nicht unerwähnt bleiben. Tee von fungen getrockneten Blättern der Erdbeere iſt heilſam bei Aſthma, Katarrh und Huſten. Man ſollte aus dieſem Grunde Erdbeerblätter ſammeln und trocknen. Erdbeerſaft Die geſäuberten Früchte werden mit Zucker lagenweiſe in einen Steintopf eingeſchichtet. Man rechnet auf ein Kilogramm Erdbeeren 500 Gramm Zucker. Der Zucker entzieht den Beeren den Saft. Man braucht ihn dann nur abzugießen. Iſt das Gefäß mit Beeren und Zucker angefüllt, legt man einen paſſenden Porzellanteller darüber und beſchwert ihn mit einem Stein oder Plättſtahl. Dieſer Topf iſt ſofort in den Keller oder einen kühlen Ort zu bringen, da ſonſt leicht Gärung eintritt. Nach etwa drei Tagen ſchüttet man den Inhalt des Topfes durch ein Filtriertuch und läßt den Saft in ein Tongefäß, das koch⸗ feſt iſt, laufen. Der Saft wird wenige Minuten aufgekocht, abgeſchäumt und filtriert in Flaſchen gefüllt und dann ſteriliſiert. Die Rückſtände ergeben eine vorzügliche Marmelade. Erdbeerpaſten Man rührt die Früchte zu Mus, miſcht ge⸗ ſtoßenen Zucker(zu 500 Gramm Mus 750 Gramm Zucker) und läßt beides zuſammen einigemal aufkochen, läßt es dann durch einen Trichter auf irdene Platten laufen und trocknet es. Man kann die Maſſe danach in beliebig große Stücke ſchneiden. Erdbeermarmelade Man kocht die Erdbeeren mit feinem Zucker über langſamem Feuer zu Mus, füllt dieſes noch heiß in Gläſer, die man nach dem Er⸗ kalten mit einem in Rum getränktem Papier bedeckt und dann mit Pergamentpapier zu⸗ bindet. Kandierte Erdbeeren Ausgewählte Früchte breite man auf einem Brett aus und ſtelle ſie einige Zeit in einen warmen Ofen. Dann ſchüttele man ſie in Ei⸗ weißſchnee hin und her, wälze ſie dann in fein⸗ geſtoßenen erwärmten Zucker, lege ſie auf Siebe und laſſe ſie im Ofen trocken werden. Erdbeercremetorte Auf einen Mürbeteigboden legt man folgende Schicht: Man bereitet aus 750 Gramm Erd⸗ beeren durch Zerrühren Mark und miſcht dar⸗ unter 100 Gramm Zucker, drei ſchaumig ge⸗ rührte Eidotter, 100 Gramm Butter und rührt alles mit dem Schneebeſen recht ſchaumig. Nachdem die Maſſe auf den Mürbeteigboden ausgebreitet iſt, verziert man ſie mit friſchen Erdbeeren und Makronen. Erdbeer⸗Halbeis Man vermiſcht einen halben Liter konden⸗ ſierte Sahne mit 750 Gramm Erdbeerpüree und Zucker und läßt es im Eisbehälter gefrieren. Erdbeerkompott von rohen Beeren Die friſchen Früchte werden mit Puderzucker ſchichtweiſe in eine Glasſchüſſel gelegt, mit leichtem Weißwein begoſſen und etwa eine Stunde ſtehen gelaſſen. .. 1 Oberamtsregiſtrator Oberamtsſchreiber Nmtsphyffrus Anto Math. 5 ar Anton N55 Joh. Gg. Wr ——— — umd bei b een eue e eu en eim uvm uspnleq seids pas 2 qiphszd udul Hnut zagv e eee e ene eee eee dun enen; ea hl nu Suan uduremebn sd ane ulla Li a ou pnaq used ung e eee e „ ibu eeuc eee i. ang use need seg oichnoze seg jun uspinppu ui sfeidlung sad uus aba o aut zuuvzeg dpi! e ika d ul di nn eee ne uus ⸗Ueps ebuppact Jeu zem uud zqib oeubc so q Fiche ug Ind d uhu Ja dap uli ue mu uad did aun lorbauvg a0 noi Bunbialnc z Ouaupfeanlqse Jui oupactch uegaa6 ns ue ue nee ee ed ee nezgasg iu -z0%% dun sphamvoze sog zuzeß seg 1 np guad aun i eee eee wee ee eee ent eee ulaa og Hel uobmeg ue pon qusplozzeqn bub jadue gun uegoagß us us log uebunjs peng 10 -zolv nt aan! usage„0 u vob olg alle) ⸗Suuvul azad gun vue, be neue eue eic JBugg se bunze geg zeuvb dig pan jpnd s us - jahndebinv se lot pid ue Inv gun ue 80 nu piep ebene eee ene dee weg in 0 bunzang i“ in uss ed e ed a bee„eee“ ee en eee e eee“ eie u eee„eee e eee so vueſog „Bo neee eee ebene ebe s 69 gun zevuch dae ug sda uschi ne„once“ ue use b ebene ehe ee eee de „ Smpbuc z ne geg a un 0 nqusgeg mene ua su- nig a0 een eee eee“ e e e bunk!g ind ze ng on queue„bimong oßuv]“ % Jeb u eee eee f men jvabqaubg a0 e eee unbiamz zune uten un gips ö denen banque: e ue so 28 ng 101 e np, bang did ngen gogtf dave ug zoliv s 1% Spa un speidling selig ez nme i e Won ue eee en bene enen ee e een ⸗un Luvb og mog aun uvducnenne Pon some un e eee ene ee ener dee eine 0! 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Jahrhunderts ſehen wir das alte deutſche Reich bereits in Auflöſung begriffen. Der Frieden von Baſel(5. April 1795), der von Campo Formio(17. Oktober 1797/ der von Lunéville(9. Febr. 1801) ſind nur die Stationen auf dem Weg, zu dem das morſch gewordene Reich gezwungen wurde, bis es aus- einander fiel. Sein mächtiger Gegner war Frankreich, das immer mehr die erſte Weltmacht ward und deſſen Leiter, Napoleon, damals noch Konſul, ein Genie ſchlecht⸗ hin war. In jedem dieſer vorgenannten Friedensſchlüſſe hatte Deutſchland Gebiete verloren, die ſüddeutſchen Für⸗ ſten waren beſonders geſchädigt worden. Es begann nun ein Wettlauf nach Entſchädigung für verlorene Gebiete. Der Schauplatz dieſes wenig ehrenvollen Rennens ſollte eigentlich der Reichstag zu Regensburg ſein, in der Tat waren es aber die Tuillerien in Paris. Es war mit⸗ unter ein Fellſchen und Handeln mit erlaubten und uner⸗ laubten Mitteln, die geradezu abſtoßend wirkten. Auch die Landgrafſchaft Heſſen wurde in dieſen Strudel hin⸗ eingeriſſen. Sie hatte im Laufe der poliliſchen Wirrniſſe große Gebiete an Frankreich verloren, z. B. die Graf⸗ ſchaft Hanau⸗-Lichtenberg. Heſſen war überhaupt durch das politiſche Ziel Frankreichs: die Rheingrenze, immer in großer Bedrängnis. Es ſaß gewiſſermaßen zwiſchen zwei Reichen: Frankreich und Deutſchland. Es gehörte. viel Glück und eine geſchickte Staatsführung dazu, daß Heſſen aus dieſer Zwickmühle, als ſelbſtändiger Staat wieder herausgekommen iſt. Landgraf 10., der ſpätere Großherzog Ludwig 1., hat dieſe bittere Zeit der Un⸗ gewißheit bis zur Neige koſten müſſen. und der heſſiſche Hof hat viele verzweiflungsvolle Tage geſehen, bis die endgültige Niederwerfung Napoleons die Grundlage für eine ruhige Entwicklung ſchuf. Der Reichsdeputations⸗ hauptſchluß, der die geiſtlichen Fürſten beſeitigte, hat Heſ⸗ ſen nach langen Kämpfen die gerechte Entſchädigung ge⸗ bracht. Es trat damals 40 Quadratmeilen mit 100 000 Bewohnern an Frankreich, Baden, Naſſau ab und gewann 103 Quadratmeilen mit 210000 Bewohnern. Nummeriſch war es dadurch größer geworden, aber die neuen Gebiete waren zum Teil wirtſchaftlich ſtark überſchuldet. Auf vie⸗ len hatten die Kriege der franzöſiſchen Revolution ge⸗ laſtet und die Länder verarmen laſſen. Der größte Teil ſtammte aus geiſtlichen Beſitztümern, z. B. vom Kur⸗ fürſtentum Mainz. Es war ein offenes Geheimnis, daß dieſe geiſtlichen Fürſtentümer dem Untergange geweiht waren, ſie wurden von den ſich ſtetig vergrößernden Groß⸗ ſtaaten einfach an die Wand gedrückt. Es mag ihre Beſitz⸗ ergreifung eine politiſche Notwendigkeit geweſen ſein, ſie war es aber auch eine wirtſchaftliche. Religibſe Dinge ſpielten dabei keine Rolle. Unter den neu hinzugekommenen Ländern war das Oberamt Starkenburg mit den Aemtern Bensheim, Hep⸗ penheim, Lorſch, Lampertheim, Gernsheim, die Kellereien Hirſchhorn, Neckar⸗Steinach, Ehrenberg, das Stift Wimp⸗ fen. Die Gebiete wurden zunächſt militäriſch beſetzt. Ein beſonderes Korps wurde aufgeſtellt, Generalmajor von Werner erhielt den Oberbefehl. Am 10. Sept. 1802 wurde die Grenze bei Auerbach überſchritten und Bensheim, Heppenheim uſw. beſetzt. Die Bevölkerung begrüßte die Truppen überall mit Freude, ſie verſchloß ſich der neuen Zeit nicht. Die Kurmainzer Soldaten werden in heſſiſche Dienſte genommen. Der Geh. Reg.⸗Rat Stockhauſen wird mit der zivilen Ordnung der Aemter beauftragt. Er führt die Umgeſtaltung der Verhältniſſe mit Geſchick durch. Die Beamten werden vereidigt und neu verpflichtet. Wie in allen Orten des Oberamts wurde eine öffentliche Pro⸗ klamation durchgeführt und dabei das heſſiſche Wappen allenthalben angeſchlagen. In Heppenheim erfolgte dies am 20. Jan. 1803. Als Tag der allgemeinen Huldigung vor dem neuen Landesfürſten wurde der 25. Aug. für Oberamt Starkenburg beſtimmt. Nach langem Wettſtreit mt Starkenburg heſſiſch wurde zwiſchen Bensheim und Heppenheim ging Heppenheim als Sieger hervor, der Marktplatz und das Rathaus gaben neben anderen Dingen den Ausſchlag. Bei dieſer feierlichen Huldigung mußten folgende Aemter vertreten ſein: Gerns⸗ heim, Lampertheim, Ehrenberg, Neckar⸗Steinach, Hirſch⸗ horn, Lindenfels, Wimpfen, dazu die Aemter Heppenheim, Bensheim, Lorſch und Fürth. Die Huldigungsfeier fand unter außerordentlichem Gepränge ſtatt, ſie blieb lange noch den Leuten in Erinnerung. Das Oberamt Starkenburg brauchte lange, bis es finanziell ſich ſo erholt hatte, daß es dem Land Heſſen Nutzen trug, es wurde aber unter der verſtändigen Regie⸗ rung der ſpäteren Großherzöge ein blühendes Land, das heute wohl den Hauptteil des Landes bildet. Zu ihm ge⸗ hört vor allem der ſchöne, ſagenumwobene Odenwald und die herrliche Bergſtraße. Die fuldigungsfeier Ueber die Huldigungsfeierlichkeiten zu Heppenheim ſchreibt die Heſſiſche Landeszeitung— Beilage zu Nr. 103 vom Jahr 1803— mit folgendem Bericht: Heute war, 23. Aug,, der glückliche Tag, an welchem aus den Seiner Hochfürſtlichen Durchlaucht dem Herrn Landgrafen zu Heſſen zur Entſchädigung zugefalle⸗ nen Orten und Aemter Starkenburg, Ehrenburg, Gerns⸗ heim, Lampertheim, Hirſchhorn, Neckarſteinach, Linden⸗ fels, der Reichsſtadt Wimpfen mit den dazugehörigen Dörfern Pfaffenbeerfurth und ſonſtigen Zentortſchaften, der Orte Alsheim, Haßloch, des Münchsgrundhofes und Klarenberg, ſondern der Rhein⸗ und Mainaue und der Neſte des Oberamtes Oppenheim, die ſämtliche Geiſtlich⸗ keit, Beamten, Ortsſchultheißen und Deputierten aller einſchlagenden einzelnen Gemeinden und Orte den Huldi⸗ gungseid vor dem Rathaus dahier ablegten. Die Feier⸗ keit dieſes Aktes fing nach der oberamtlichen Veranſtaltung damit an, daß beim Anbruch des Tages gegen 4 Uhr in Bensheim und Heppenheim Kanonen gelöſt wurden und mit allen Glocken in ſämtlichen Kirchen geläutet wurde. Um 6 Uhr wurde die Centmannſchaft des Oberamts Starkenburg mit jener von Lindenfels in Abteilungen nach den einſchlagenden Vogteiämtern von Bensheim bis Hep⸗ penheim aufgeſtellt. An dieſe ſchloſſen ſich die ſämtlichen Schuljugenden von Bensheim und Heppenheim und von den übrigen Vogteiämtern, ein ausgeſuchter Mädchen- und ein Knabencorps und zwar das bei der Centkompagnie in der Vogtei Fürth in Odenwäldiſcher Nationaltracht. Um 7.00 Uhr fuhren die Oberbeamten des Amtes Starkenburg und hinter dieſen weiter der hieſige Poſt⸗ halter Werlé mit 12 in Uniform gekleideten Poſtillions, nach dieſen eine aus jungen Leuten dreſſierte über 100 Mann ſtarke abteilungsweis in Uniform gekleidete Ka⸗ vallerie, hinter dieſen das Forſtperſonal des Oberamtes und dann die Amtsacceſiſten und Gradicanten S. H. D. dem Herrn Landgrafen bis auf die Grenze bei Auerbach entgegen. Um ½9 Uhr fuhren Ihre H. D. die Frau Landgräfin incognito als Augenzeugin zu dieſer Feierlich⸗ keit nach Heppenheim. Höchſt dieſelbe wurde von dem ſämtlich anweſenden Volke mit den herzlichſten Vivat⸗ rufen einer allenthalben ertönenden Muſikß und Präſen⸗ tierung der Gewehre von der Centmannſchaft bewillkommt, von einem ausgeſuchten Mädchen- und Knabenkorps von Bensheim damit auf das angenehmſte überraſcht. Auf dem Wege bis Bensheim und Heppenheim ſtan⸗ den Böller und Kanonen, welche beſtändig abgefeuert wurden. Bei Heppenheim paradierte die Centmannſchaft und in der Vorſtadt war eine Ehrenpforte errichtet. Hier wurde S. H. D. von dem dahieſigen Amtsvogt Pfülb mit dem Stadtratperſonale die Schlüſſel der Stadt mit einer paſſenden Anrede überreicht und von der ange⸗ ſchloſſenen Schuljugend Höchſtderſelben mit einem Kranze umſchlungen und nach vorgängiger Uebergebung einer Rede bis an das Nathaus begleitet. Von da begaben ſich S. H. D. mit ihrem ganzen Hofſtaate durch in Spalier aufmarſchierende heſſiſche Militär in die Kirche, Höchſt— welchem nebſt den anweſenden hohen Herrſchaften die ſämtlichen zur Ablegung des Huldigungseides vorbeſchie⸗ dene Geiſtlichkeit, Civildienerſchaft, Schultheißen und De⸗ mutierten folgten. Hier wurde S. H. D. durch den ehemaligen Herrn Prälaten Molitor von Seligenſtadt mit der zum Gottesdienſt beſtimmten Geiſtlichkeit unter einem von Beamten getragenen Himmel empfangen und in das Chor begleitet, darauf ein feierliches, hohes Amt gehalten, worauf S. H. D. ſich wieder unter Einhaltung des vorgemerkten Zuges auf das Rathaus zurück begaben und hier auf einem geſchmackvollen Balkon unter einem prächtigen Thronhimmel den Platz einnahmen. Alle hul⸗ digenden Perſonen bildeten vor dem Rathaus einen Kreis. Geh. Regierungsrat von Edelmann hielt eine dem er⸗ habenen Zweck entſprechende vortrefflich verfaßte mit hin⸗ reißender Empfindung vorgetragene Rede, worauf die Eidesformel von dem Regierungsſekretär Siebert öffent⸗ lich abgegeben u. von allen Anweſenden beſchworen wurde. Ein anhaltendes Vivatrufen und die Abſeuerung mehrerer auf der Starkenburg angebrachten Kanonen durch die landgräfliche Artillerie, krönte dieſe Handlung, nach welcher S. H. D. ſich abermals in dem vorbemerkten Zeremoniell in die Kirche begaben und dem mit Pauken und Trom⸗ peten abgeſungenen Te Deum beiwohnten. Nachdem S. H. D. ſich von da wieder auf das Rathaus begeben hat⸗ ten, nahmen Höchſtdieſelben die Ihnen von allen Stän⸗ den bezeigte Devotion huldvollſt auf, verfügte ſich dann in die zubereitete Amtsverweſereiwohnung zur Tafel, wo⸗ ſelbſt die erſte Klaſſe, der Geiſtlichkeit und Beamten an der Marſchallstafel und alles übrige zur Huldigung be⸗ ſtimmten Perſonale in verſchiedenen Gaſthäuſern auf höchſt herrſchaftliche Koſten auf das Beſte bewirtet wurden. Nach aufgehobener Tafel überreichte der Auszug der Mädchen aus der Vogtei Lorſch und Fürth Ihrer Durch⸗ laucht der Frau Landgräfin Bousquetts und Blumen, höchſtwelche dieſelbe gnädigſt aufnahmen. Am Abend wurde ein Feuerwerk abgebrannt, die Hauptſtraßen von Heppenheim und Bensheim erleuchtet, worunter ſich beſonders das Rathaus und bei den Zurück⸗ fahrten die Durchlauchtigten Herrſchaften mit einer ange⸗ meſſenen Zahl von Lampions durch die Poſtillione unter einer militäriſchen Bedeckung in Höchſt Ihrer bezogenen Luſtſchloß nach Auerbach begleitet und ſo ſchloß ſich der für den durchlauchtigſten Regenten ſo wie für deſſen Untertanen gleich merkwürdige Tage. Heppenheim, den 25. Auguſt 1803. Die ffeſtode Folgende Ode wurde durch das Gymnaſium Bens⸗ heim dem Landgrafen gewidmet. Ode. „Zulange ſchon ſchreckten blitzende Waffen das Vater⸗ land: Fernher drohte der Donner des Krieges aus ſchwar⸗ zen brüllenden Wolken Tod und Verderben. Die tränende Braut und ängſtliche Mütter, den wim⸗ mernden Säugling halſend, entflohen der dampfenden Hütte, keuchende Greiſe bebenden Fußes. Sie klagten, daß Glück und reifender Segen vom feindlichen Hufe niedergeſchmettert. Mit ſtarrendem Auge blickten ſie auf die ferne Verwüſtung. Doch ſtill! Vorüber ſind ſie, die Tage des Jammers. Es wogte über die Erde das Machtwort der Gottheit: Friede ſei! Friede, Kinder der Erde! Wie ſchreckliche Nacht bei ſcheidenden Wettern, die Eichen entwurzelt, ſchwindet, und neu die gebeugte Natur zur freundlichen Sonne ſtrotzend ſich erhebt: 3 N e e e So freuten ſich izt die Kinder der Erde. Da wallte noch einmal Odem des Himmels verkündend die hohen göttlichen Worte, über die Bergſtraß': „Der beſte der Fürſten, Ludwig, mein Liebling ſei, glückliches Land, dein glücklicher Herrſcher: Er wird deine Wonne ſein und dein Schöpfer ſeeliger Tage. Vernahmſt du noch nicht, wie, ähnlich der Gottheit, er tauſend beglückte? Künſte und Weisheit und Muſen be⸗ ſchützt, auch ſtumme Verdienſte krönt mit Chre?“ Ihm wandle zum Lohn' im weiblichen Bilde mein Engel im Arme ſeliger Liebe: Sie ſchenkte ſein Bild der fürſtlichen Milde künftigen Enkeln. O beſter der Fürſten, komm zu erhöhen die Freude des Volkes, Vaterlands⸗Vater! Sie ſchwören dir Treu, Treue die neuen glücklichen Katten. Empfange den Kranz: die Muſe des Landes flocht ihn, des Geweihten Stirne zu krönen zum Nachruhm: Es lebe Ludewig hoch, hoch, jauchzet der Barde.“ s uch die Rinder katen ſich hervor Schulkinder aus Lorſch, Fürth, Bensheim und Hep⸗ penheim trugen Gedichte vor. Dieſe wurden gebunden dem Landgrafen überreicht und ſind im Archiv aufbewahrt. Die meiſten ſind gedruckt und mit einem Umſchlag aus Goldpapier verſehen. Als Beiſpiel bringen wir die An⸗ rede eines Schulmädchens: Nicht minder zählen auch wir uns unter Deine Kin⸗ der, geliebteſter Vaters des Vaterlandes und ſind Deines väterlichen Blickes würdig. Auch wir wollen uns be⸗ ſtreben, einſt gute Bürgerinnen zu werden. Wenn wir auch von Natur aus zu ſchwach ſind, Deinen Thron zu ſchützen, ſo wollen wir unſer kindliches Flehen zum Himmel um Deine und unſere teuerſte allgeliebteſte Landesmutter, wie auch des teuerſten Erbprinzen Erhaltung und Wohl⸗ fahrt verdoppeln und nicht nachlalſen, bis unſer Gebet er⸗ hört iſt. Empfange daher auch für unſere geliebteſte Lan⸗ desmutter und unſeren teuerſten Erbprinzen hierdurch das erſte Opfer unſerer reinſten Liebe und Ehrfurcht. Sage Ihm und Ihnen, daß auch wir uns in Ihrem kräftigen Schutz empfehlen und uns Ihrer Gnade und Huld nach allen Kräften huldigen wollen. Kinder ruft daher mi“ gleichem Gefühle aus der Fülle eures Herzens Es lebe die Durchlauchtigſte Fürſtin Louiſe Vivat! Es lebe unſer geliebteſter u. teuerſter Erbprinz Ludwig Vivat! Der ffeſtzug Glanzvolle Tage muß Heppenheim damals erlebt ha⸗ ben. Nicht nur, daß die Stadt prächtig geſchmückt war, daß überall die neuen heſſiſchen Fahnen flatterten, das Straßenbild muß durch die hohen Herrn, die zur Huldi⸗ gung kamen, recht bunt und lebendig geweſen ſein. Was haben da die Kinder viele prächtig gekleidete Reiter und viele blinkende Kutſcher geſehen. Die Feſtzugsordnung zeigt, daß ricle hohe Herrn den feierlichen Akt verſchönern halfen. Es muß ein unbeſchreiblich maleriſches Bild ge⸗ weſen ſein, die Huldigungsfeier auf dem ſtilvollen Markt. Die blitzenden Uniformen der hohen Militärs, die koſt⸗ baren Hofkleider der Hofbeamten, die rauſchenden Kleider der Hofdamen und all die bunten Feſtkleider aller übrigen Teilnehmer, dazu die farbigen Trachten des Volkes. Man möchte geradezu neidiſch werden auf die, die dieſen für Heppenheim auf Jahre hinaus bedeutenden Tag miterlebt haben. So viel Glanz, ſo viel hohe Herrn hat Heppe- heim ſpäter nie mehr geſehen. N Der Huldigungszug, der ſich um 8.00 Uhr in Bewe⸗ gung letzte, hatte folgende Ordnung: 2 112 N nee ine S A Sd d b SD Aνõπ⏑a HI n ο e nαει eα˙οε · ⏑ rt PPP• d ˙²˙ܹ-⏑ ˙wmm ̃—⁰ ̃. ͥ—⏑ t ³˙mʃ?’ ˙⁰t ñ ̈—ꝛÜ's. aeandi gi 2 aD o Bunfiꝙpluin ausun uns uus! Do —— 1 noche sod ub si aun 3 * E Du 5 * 8 8 N 31116 a2 BiBups aa V nl usqodsꝗ od uo * N Bungqssas gem 4 maus au usgislas dnss 5 — * * N * 0 5 2 Azure Kuba 9 2 2 2 au use S N * 9 — E. 2 82 2 * 2 2 E E * ** 5 ö 4 15 5 5 N. . . 2 8. 2 2 2 2 9 5 7 15 9 5 85 SU& a asd uns 5 SN * oA ASN — Aus quu as a S 2 8 8 . * me» 7 aG Nr. 23 „ Plinoſten, 955 das feſt des Wunders ſt es nicht ſo, iſt Pfingſten nicht das Feſt des Wunders 5 Blütenrauſch iſt zwar vorüber, aber die Bäume ſtehen in vollem Grün, Blutbuche, Rhododendron leuchten in bunten Farben, und die ganze Welt iſt voller Frohſinn und Son⸗ nenſchein. Das gewaltige Natur⸗ erleben erſcheint uns in jedem Jahre neu, es iſt uns ein Symbol des pulſierenden Lebens, aber es mahnt uns auch an das Wort eines weiſen Mannes, der einmal geſagt hat, im Wechſel liege das Beſtändige. Das iſt nun ſo im Leben, Frühling kommt und geht, Sommer verſchwendet ſich , in ſeiner Reife und der Herbſt ver⸗ ſchenkt ſeine Gaben. Dann kommt die kalte Jahreszeit, und ſo geht das Jahr für Jahr und wir merken dann ſchließlich an uns ſelber, daß wir mit der Jahre wechſelnden Gezeiten immer älter werden und dasſelbe an uns erleben, was die Natur in einem Jahr erlebt. Dieſe Erkennt⸗ nis aber ſtimmt uns keinesfalls traurig, und wenn das Feſt der Pfingſten kommt, dann freuen wir uns in jedem Jahr, daß wir all dieſe Pracht ſehen und erleben dürfen. Erneuerung der Natur und Erneue⸗ rung des Menſchen! Iſt das nicht eine wundervolle Parallele, und ſtellt ſie nicht an uns die Forderung, das Pfingſtwunder zu verſtehen und es voll auszukoſten? Ein deutſcher Dichter hat im Ueberſchwange ſeiner Pfingſtfreude einſt ſeinen Kindern zugerufen: Pfingſten, dann ſchmückt mir fein das Haus, ihr meine lieben Jüng⸗ ſten, mit Birkenzweigen aus.“ N In dieſem Jahr hat uns die Natu einen beſonderen Streich geſpielt. Die Märztage, ſo verlockend warm, haben in uns die ſtille Hoffnung genährt, daß es nun mit des Winters Not endgültig vorbei ſei, doch hat der harte Geſelle den einziehenden Frühling verjagt und uns kalte Tage beſchert. Sogar im Mai war es noch empfindlich kühl, aber jetzt, zu Pfingſten, da iſt die Macht überraſchenden Kälteeinbruchs end⸗ gültig gebrochen, jetzt lockt und lacht der Frühling, und dann nur noch wenige Wochen und der Sommer kommt mit ſeinen heißen Tagen. Die kurze Zeit der weißen Nächte, wo es bis in den Abend hinein hell und leuch⸗ tend iſt und die Tage am längſten ſind, leitet dann jene Periode ein, die eine merkliche Abnahme der Tageslänge bringt. Noch aber genießen wir das Schöne des Frühlings, und im Glauben an unſere eigene Kraft wollen wir froh das Pfingſtfeſt des Jahres 1938 be⸗ 5 gehen. fjeimkehr Eine Erzählung von Karl Gebhardt Damals, als Maria gezwungen wurde, den jüngeren Berbhard Schild zu heiraten, verließ Konrad das Heimatdorf und zog in die Stadt. Er hätte die Heimat nie verlaſſen, gefiel ihm doch das Landleben über die Maßen, aber nun haßte er es um ſo gründlicher, und mit jener Hartnäckig⸗ keit, die ſtillen Naturen eigen iſt. Er war der drittgeborene Sohn, der ſpäter kein Gehöft zu erwarten hatte, deshalb die Weigerung von Marias Vater, ihn zum Schwiegerſohn zu nehmen, und die Bevorzugung des jüngeren, keckeren Schild. ö Konrad verließ das Dorf mit grol⸗ lendem Herzen und dem Schwur, nimmermehr zurückzukehren. Er traute . e e 95 n* b SN Nee debe Sonntag, den!“. Juni „Und naht das Feſt der. FROL 2 0— Pfingstspaziergang mit Muttchen ——— x x—fnœAœO[-‚»d.gGQ.ͥ—ũ0—2õsðdñ«%kc%ö:ꝑ m* ſeinen ſtarken Muskeln und ſeinem nimmer ermüdenden Fleiß. Er nahm jede Arbeit an, die ſich bot. Die Un⸗ ruhe des Herzens jedoch ließ ihn des Lebens nicht froh werden. Die Fülle der Häuſer, der Lärm der Fabriken, der Dunſt der Schornſteine, das haſtende, wogende Getriebe des Ver⸗ kehrs— das alles bedrückte ihn und ließ ſeine Sehnſucht nach einem ruhigen, geraden Leben nicht ſtille werden. Aber ſein zäher Sinn ließ keinen Wortbruch zu. Er hatte geſchworen, er mußte aushalten. Die Zeit würde vieles, vielleicht alles verwiſchen Auch Marias Bild würde ſie austilgen aus ſeiner Erinnerung. Die Stunden, in der ſie beide Hand in Hand am Anger geſeſſen und von einem eigenen Häus⸗ chen, einem Stück eigenen Landes ge⸗ träumt hatten. Jahre vergingen. Für die Leute in dem kleinen Dorf war Konrad ver⸗ ſchollen. Aber er ſelbſt hatte die Heimat nicht vergeſſen. Je größer ihn jedoch die Sehnſucht brannte, wieder zurück⸗ zukehren, deſto weiter wanderte er von der Gegend fort, zu der es ihn zog. Nach ſechs Jahren des Umherirrens ging er als Knecht auf einen Bauern⸗ hof Nun atmete er wenigſtens wieder Landluft. Aber doch war es nicht ſo, daß er ſich freute, wenn er des Mor- gens hinaus aufs Feld zog. Er tat die Arbeit ohne innere Luſt, nur deswegen, weil ſie getan werden mußte und er ſchließlich bezahlt wurde. Auch hier blieb er Fremder unter Fremden. Sicher wäre er eines Tages wieder wel ergegangen, hätte er in der Zeitung nicht eine Anzeige gefunden, die ihn jäh erregte. Es waren nur drei Worte, die da ſtanden:„Kehre zu⸗ rück, Konrad!“ Wohl die Ankündigung PEIN GST Ir 7. doe 48 5 e e Foto Aufsber Bilderdienst Kiehlich *„eee„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„ e eines neuen Filmes in der nahen Kreisſtadt, oder eine andere belangloſe Reklame Auf jeden Fall ſchien es ihm wie eine Fügung zu ſein. Sein reli⸗ giöſer Sinn deutete es ſo, daß er wirk⸗ lich damit gemeint ſei und ſchleunigſt in die Heimat zurückkommen möge. Vielleicht brauchte ihn Maria? Viel⸗ leicht war ihr gar etwas zugeſtoßen? Am folgenden Tage ſchon kündigte er dem Bauern und packte ſeine Koffer. Er ließ ſich ſeinen Lohn auszahlen und fuhr mit dem nächſten Zuge. Aller⸗ dings reichte ſein Geld nicht ganz, ſo daß er noch an die dreißig Kilometer zu Fuß gehen mußte, was ihm aber ſchließlich nichts ausmachte. Einen Tag ſpäter kam er wieder in das Heimatdorf. Links und rechts ſchritt er an Bauernhäuſer vorbei, deren jedes mit Kindheitserinnerungen verknüpft war. Nahezu ſieben Jahre hatte er dies alles vermißt. Sieben lange bange Jahre! Er ſchämte ſich ſeiner Gefühle und vermied die Be— gegnung mit früheren Bekannten, wo er nur konnte. Er ſchritt ſchneller aus, getrieben von einem unbändigen Ver— langen, endlich daheim zu ſein! So kam er ſchließlich vor das Haus, das drittletzte des ganzen Dorfes, in das Maria nach ihrer Verheiratung mit dem jungen Schild gezogen war. Es war ein recht ſtattlicher Bauern- hof, vor dem er ſtand. Gar mächtig ſtand die Scheune vor dem eigentlichen Wohnhaus und gab dem Ganzen einen wuchtigen Anſtrich. Klein und unbe⸗ deutend kam ſich Konrad dagegen vor. Er zögerte, das Gehöft zu betreten. Minutenlang ſtand er vor dem Haus, an dem alles Ruhe und Beſtändigkeit atmete, und ſtarrte in die Fenſter⸗ ſcheiben. N Wedge e ed Ned ge Upg d r W 95 8 Dr N— 5555 e r 8 e e b e N A· 8 5 Vielleicht hätte er ſich wieder ab⸗ gewandt und wäre ſtill davongegangen, wäre nicht Maria herausgekommen. Alles ſchien ihm fremd, ſo unnahbar, bis zu dem Augenblick, als er Maria ſah. Ja, er ging ihr nun mit einem Lächeln einige Schritte entgegen, gab ihr die Hand, als müßte das alles ſo ſein, als ſei es eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß er wieder da war. Sie führte ein Kind an der Hand, ein ſtroh⸗ blondes, etwa dreijähriges Mädchen, das neugierig-verwundert zu ihm auf⸗ ſah.„Es hat deine Augen, Maria“, ſagte er bewegt. Und dann war eine große Stille um ſie, bis die Frau fragte:„Woher weißt du denn, daß er tot iſt? Heute iſt es bereits ein Jahr, daß er in der Schwemme ertrank. Ein Pferd muß ihn geſchlagen haben, ſo daß er, ſchwer verletzt, nicht mehr aus dem Wehr konnte. Spät in der Nacht brachte man ihn tot ins Haus.“ „Maria“, fragte er gerührt, erſchüt⸗ tert von der Macht der Vorſehung, die ihn, das glaubte er nun beſtimmt, juſt zur rechten Zeit zurückgeführt,„darf ich der Vater deines Kindes ſein?“ Sie nickte ſtumm.„Du darfſt es, Konrad“, ſagte ſie dann feſt.„Sieh, alles wartet auf die Ernte, auf den Herrn“ Und ſie beſchrieb einen Bogen mit der Hand, der die Felder bezeich— nete, die, ſchwer von der Frucht, einer ſtarken Hand harrten. Dann gingen ſie ins Haus, während er ſie verſtohlen betrachtete. Sie war älter geworden, herber, reifer und mütterlicher. Und das Bewußtſein eines großen Glücks kam über ihn, daß er bei dieſer Frau alles das finden würde, was er in all den langen Jahren in der Fremde entbehrt hatte. e 2 .* e e — 1 E 3— **** — — 2 . 55 3 Der verſchwundene Diamant Auf der Leipziger Meſſe traf der Amſter⸗ damer Juwelier van Oldenzaal einige ihm bekannte deutſche Geſchäftskollegen, und man benutzte gern die Gelegenheit, um abends bei einer Flaſche Moſel Erfahrungen auszutauſchen und alte Geſchäftsbeziehungen zu erneuern. An dieſem Abend war es, als van Oldenzaal in vorgerückter Stunde das folgende Erlebnis erzählte: „Vor etwa einem Jahr kam eines Tages ein eleganter Herr in mein Geſchäft und ließ ſich verſchiedene Schmuckſachen zur An⸗ ſicht vorlegen. Er war einer jener„ſchwie⸗ rigen“ Kunden, die ſehr wähleriſch ſind und deren verblüffende Kenntnis des inter⸗ nationalen Juwelenmarktes von vornherein ein gewiſſes Mißtrauen erregt; um ſo mehr, als ſie ſich nur für die wertvollſten und teuerſten Stücke intereſſieren. So war es auch in dieſem Falle, denn nach längerem Suchen fragte der Herr, ob ich vielleicht auch größere, ungefaßte Bril⸗ lanten am Lager hätte. Nach einigem Zögern holte ich meine wertvollſte Samm⸗ lung hervor und zeigte ſie ihm. Der Kunde blickte wohl zwei bis drei Minuten ſchwei⸗ gend in das Samtetui, in dem ſich u. a. einige der ſchönſten und wertvollſten Stücke Europas befanden. Ich beobachtete ihn ſcharf, denn er hielt ein Vermögen in ſeinen Händen. Schließlich bat er um eine Lupe und äußerte den Wunſch, mit dem Etui näher zur Schaufenſterſcheibe gehen zu dür⸗ fen, um die Wirkung des Tageslichtes beſſer beurteilen zu können. Ich gab meinem Verkäufer einen Wink und folgte dem Fremden auf Armeslänge. Er ſuchte einen größeren Diamanten aus, und als wir uns über den Preis geeinigt hatten, gab er den Auftrag, den Stein in Platin faſſen zu laſſen. In dieſem Augen⸗ blick machte er eine haſtige Bewegung und ſtieß— ſcheinbar aus Verſehen— mit dem Etui gegen meinen Arm, ſo daß ſämtliche Steine auf den Boden fielen. Der Herr ſchien ſehr erſchreckt; er murmelte eine Ent⸗ ſchuldigung und trat ein paar Schritte zu⸗ rück, während mein Verkäufer und ich die koſtbaren Steine Stück für Stück in das Etui zurücklegten. Der Fremde ſah gelangweilt zu und ent⸗ ſchuldigte ſich nochmals wegen ſeiner Un⸗ geſchicklichkeit. Als ich die Sammlung auf den Ladentiſch legte und überprüfte, fand ich meine Ahnung beſtätigt: ein ſchön ge⸗ ſchliffener Diamant von reinſtem Waſſer im Werte von etwa viertauſend Mark war verſchwunden! Doch der Fremde, darauf aufmerkſam gemacht, lächelte nur höflich und ſagte vollkommen ruhig:„Nun, wenn wirklich ein Stein fehlt, dann muß er hier irgendwo auf dem Fußboden liegen!“ Ich brachte vor allen Dingen erſt einmal meine koſtbare Sammlung in Sicherheit. Dann bat ich den Herrn, Platz zu nehmen, und mein Verkäufer und ich begannen er⸗ neut zu ſuchen. Leider ohne Erfolg. Jetzt ögerte ich nicht länger, offen mit dem Narr e zu reden:„Verzeihung, mein err, obwohl ich überzeugt bin, daß Sie den Stein nicht genommen haben, muß ich Sie dennoch bitten, ſich durchſuchen zu laſſen—“ Der Herr brauſte nicht auf, wie man es bei einem wirklichen Gauner wohl hätte er⸗ warten dürfen; er lächelte nur höflich:„Ich bitte darum!“ Aber auch dieſe Durchſuchung verlief reſultatlos. Ich vermutete daher, daß er den Stein in den Mund geſchoben und viel⸗ leicht ſogar verſchluckt hatte, um das wert⸗ volle Stück ungehindert hinaustragen zu können. Gegen dieſen Trick ſind wir in Amſterdam ja nun gewappnet, und ich führte den Verdächtigen kurz entſchloſſen in meine Röntgenkammer, um ihn zu durch⸗ leuchten. Lächelnd ließ er auch das mit ſich geſchehen. And ſein Lächeln hatte einen guten Grund, denn nach kurzer Zeit war durch die unbeſtechlichen Röntgenſtrahlen einwandfrei erwieſen, daß der Verdächtige den verſchwundenen Edelſtein tatſächlich weder an noch in ſeinem Körper verborgen hielt. Ich hielt ihn zwar nach wie vor für den Dieb, aber da ich ihm nichts beweiſen konnte, mußte ich ihn notgedrungen laufen laſſen. Bevor er ging, verſäumte er nicht, ſeiner Empörung über meine Verdächtigung Luft zu machen; und ſehr hochmütig fügte er hinzu, daß er unter dieſen Umſtänden auf ein Geſchäft mit mir verzichte—— Nun, dieſes„Geſchäft“ war ohnehin nur ein Vorwand geweſen, um den Diebſtahl zu ermöglichen. Aber andererſeits war es nach menſchlichem Ermeſſen ausgeſchloſſen, daß er den Stein hinausgetragen haben konnte. Darum machten wir uns nochmals auf die Suche; wir kramten den ganzen Laden um, doch der Diamant war und blieb ver⸗ ſchwunden! Ich ſtand vor einem Rätſel. Es blieb nur noch die eine Möglichkeit: Der Gauner mußte den Stein in einem unbewachten Augenblick auf raffinierte Weiſe irgendwo im Laden verſteckt haben, um ihn erſt bei einer ſpäteren Gelegenheit mitzunehmen. Ich gab alſo die Hoffnung nicht auf und wartete. Drei Tage lang beobachtete ich vom Nebenraum aus durch ein kleines Fenſterchen jede Bewegung neu eintretender Kunden. And an dieſem dritten Tage ſollte meine Geduld belohnt werden. Als es nachmittags gegen vier Uhr zu dämmern begann, trat eine junge Dame ein, die ein goldenes Armband zu kaufen wünſchte. Gleich bei ihrem Eintritt fiel mir ihr ſuchender Blick auf, mit dem ſie die Holz⸗ vertäfelung prüfte, die das Schaufenſter nach dem Laden zu abſchließt. Und richtig, kaum daß der Verkäufer ſich umwandte, ſtreckte ſie blitzſchnell die Hand aus und ließ etwas in die Handtaſche gleiten. Ich ging nach vorn und bat die Dame in den Nebenraum, wo ich energiſch erklärte, den Inhalt ihrer Handtaſche ſehen zu wollen. Sie wurde ſehr bleich und ſtarrte mich einen Augenblick entſetzt an. Dann ſchrie ſie hyſteriſch auf:„Mein Herr, was er⸗ lauben Sie ſich!— Mein Mann wird Sie für dieſe Unverſchämtheit zur Rechenſchaft ziehen!— Was wollen Sie von mir?“ „Nichts weiter, als daß Sie das kleine Etwas, das Sie eben in die Handtaſche ſteckten, zurückgeben!“ Sie fiel auf einen Stuhl und brach in hyſteriſches Schluchzen aus. Ich ſprach ihr begütigend zu:„Nun, wenn Sie mir den Stein gutwillig zurückgeben, wird Ihnen weiter nichts geſchehen. Mir liegt nichts daran, die Polizei zu alarmieren. Ich will nur mein Eigentum zurückhaben!“ Sie hörte plötzlich zu weinen auf und ſah mich lauernd an:„Wer garantiert mir, daß——?“ „Mein Wort muß Ihnen genügen!“ Einige Sekunden überlegte ſie. Dann ſtand ſie auf, öffnete ihre Handtaſche und legte mir eine kleine braune Kugel in die Hand: Hier, bitte, da iſt der Stein!“ Zuerſt war ich verblüfft. Dann ah ich mir die braune Kugel genauer an. Sie be⸗ ſtand aus Kaugummi. Und darin befand ſich der verſchwundene Diamant!„Aha“, lächelte ich zufrieden,„jetzt iſt mir alles klar: Ihr Komplice hat dieſen Stein vor drei Tagen entwendet und mit bereitgehal⸗ tenem Kaugummi an eine unauffällige Stelle der Holzvertäfelung geklebt—— und Sie ſind nun heute gekommen, um die Beute abzuholen— iſt es ſo?“ Die Gaunerin trocknete ihre Tränen und nickte beſchämt. Dann ſah ſie mich ängſtlich an:„Darf ich jetzt gehen?“ Ich antwortete, daß ich gewöhnt ſei, ein einmal gegebenes Verſprechen zu halten und öffnete ihr die Tür. Noch während ſie hinausging, gab ich ihr den Rat, ſich nicht wieder ſehen zu laſſen, da ich bei einem zweiten Verſuch beſtimmt nicht ſo glimpflich mit ihr verfahren würde.— Und natürlich haben weder ſie noch ihr Komplice ſich ein zweites Mal in meinem Geſchäft blicken laſſen.“— „Ja“, lachte einer der Herren,„dazu hatten ſie auch guten Grund!“ Herr van Oldenzaal trank nachdenklich ſein Glas aus.„Der Grund war triftiger, als Sie vielleicht glauben, meine Herren! Denn als ich den wiedergefundenen Dia⸗ manten ſorgfältig von den ihm anhaftenden Kaugummireſten geſäubert hatte, erkannte ich in maßloſem Erſtaunen, daß man mir eine ſchäbige Imitation angedreht hatte, die von der Gaunerin für alle Fälle mit⸗ gebracht worden war. Die zweite braune Kugel, die den richtigen Diamanten ent⸗ hielt, hat die Gaunerin in ihrer Handtaſche unangefochten hinausgetragen!— Und ich Idiot habe ihr noch eigenhändig die Tür geöffnet—— Olaf Bouterweck heinrich ſprengl den Männerbund Eine Lausbubengeſchichte von Arthur M. Fraedrich Widerſpiegelnd liegt's auf ihren Ge⸗ ſichtern, wie prickelnd abenteuerlich ſie es empfinden, ſich heimlicherweiſe aus dem Dorf davonzumachen und— huſch— in den dunklen Gründen des„Schwarzen Buſch“ zu verſchwinden. Zigaretten und Streich⸗ hölzer in den ausgebeutelten Hoſentaſchen, bewacht von darüber gehaltenen Fäuſten. Fragt man Heinrich, den Aelteſten von den dreien, oder deſſen kleineren Bruder Fritz oder den pfiffigen Fred, der es ſehr ſchlau anzugehen peiſtegl, fich durch halbwegs auf⸗ gedrängte Botengänge die Pfennige für das heimliche Tun zu verdienen, weshalb ſie rauchen und ob ſie nicht wiſſen, daß das Rauchen für Menſchen in ihrem Alter nicht nur ſchädlich, ſondern auch vom Geſetz ſo⸗ wohl wie auch vom Lehrer ſtreng verboten wäre, ſo werden ſie todſicher keine Antwort wiſſen und ſcheinbar beſchämt ſonſtwo hin, nur nicht dem Fragenden in die Augen ſehen. Aber in ihnen— des kann jeder ſicher ſein— blitzt es: Gerade weil es ver⸗ boten iſt!—— Geſchmack haben ſie nicht daran, und wenn ſie den Rauch wie die Großen nach⸗ äffend in die Lungen ziehen, huſten und nieſen ſie erbärmlich. Aber geraucht muß werden! Und wer es am beſten nerſteht, wird, wie ſie folgern, auch immer ſonſtwo ſeinen Mann ſtehen und demzufolge hat er Anſpruch auf ganz beſondere Bevor⸗ zugung, iſt alſo wohlauf berechtigt, dem neugegründeten„Männerbund“ anzuge⸗ hören. Daß Fritz der Knirps, dieſem Bund auch ſchon angehören darf, verdankt er nur dem Blutsverhältnis zu Heinrich, ſeinem großen Bruder Ob er der Aufnahme würdig iſt, ſoll er erſt noch beweiſen. Darum pafft er bei jedem Zuſammenkommen mit bewunde⸗ rungswürdiger Verachtung darauf los, wenngleich ſein Magen erſtaunt rebelliert und die Sonne für ihn hinter Nebel zu ver⸗ ſchwinden ſcheint. „Den müſſen wir ausſchließen“, meint Fred, der wird ſchon bei der erſten weiß wie Käſe“ „Das kommt bloß von meiner hellen Bluſe“, verteidigt ſich der Knirps.„Meine Mutter ſagt auch ſie macht mich blaß, dieſe Matroſenbluſe“ Eifrig ſinnt er, wie er ſich die Anerkennung der beiden erringen, ſich der Aufnahme würdig zeigen kann. Eines Tages kommt er auf weiten Um⸗ wegen dahergeſchlichen. Aufatmend betritt er das Verſteck im„Schwarzen Buſch“ Trotz angeſtrengter Mühe, nicht anders als ge⸗ heimnisvoll zu ſcheinen, macht er einen ſcheuen und erregten Eindruck. Irgend etwas ſcheint ihm erdrückend ſchwer auf der Seele zu liegen.„Da hab ich eine feine Sache für den Männerbund!“ Mit einem Ruck zieht er eine Packung mit zehn Ziga⸗ retten aus der Hoſentaſche. Heinrich, der Fachmann, erkennt ſogleich die gute, teure Marke.„Menſch, wo haſte die her?“ „Fragt nicht ſo dumm! Probiert erſt ein⸗ mal eine. Edles Kraut, kann ich euch ſagen.“ Er ſpricht überlaut und gönnerhaft. Sein Bruder wirft ihm einen mehr erſtaunten als argwöhniſchen Blick zu. Da errötet er bis an die Haarwurzeln. „Wo haſt du ſie her, will ich wiſſen!“ Auf jedem dieſer Worte ruht das Vormunds⸗ recht des älteren Bruders. Fritz tut beleidigt.„Wo ſoll ich ſie ſchon herhaben! Gekauft, natürlich!“ Umſtänd⸗ lich macht er ſich daran, die Packung zu öffnen. Inzwiſchen ſtellt Heinrich folgende Ueberlegung an: Zehnmal acht Pfennig machen achtzig Pfennig Das iſt eine Menge Geld! Wenn man gar fünf Beſorgungen auf einmal für die alte Mutter Kröpelin macht, dann reicht's immer noch nicht zu einer Packung wie dieſe. Woher hat Fritz das viele Geld? Woher? Plötzlich ſtößt ſein Zeigefinger ſo heftig vor, als wollte er ſeinen Bruder damit auf⸗ laß und wie ein Geſchoß kommt:„Du ügſt!“ Fritz Hände zittern mit einemmal. Trotz und Bedrängnis ſprechen aus ſeinen Mienen. Da kommt Fred ihm zur Hilfe: „Der Männerbund duldet ſolche Fragerei nicht. Vertrauen muß——“ „Der Männerbund will keine Lügner!“, unterbricht Heinrich. Dann ſtiert er zu Boden. Fritz lügt, das weiß er nun ganz ſicher. Aber, woher hat Fritz die achtzig Pfennig? Plötzlich drängt ſich ihm ein fürch⸗ terlicher Verdacht auf. Er will ſich gegen ihn wehren, umſonſt. Immer wieder kehren die Gedanken darauf zurück. Ob Fritz, der Knirps, ahnt, daß er eine unheilvolle Verſtimmung heraufbeſchwört, wenn er noch länger mit der Wahrheit hinterm Berge hält, ober ob ihn das nun geahnte Ungeheuerliche ſeiner Tat zum Reden veranlaßt— genug, er beichtet:„Ich hab' für Vater zwei Zigarren von Bolt ge⸗ holt—— And da kam keiner Immerzu habe ich mit der Ladentür geklingelt, aber Bolt kam und kam nicht.—— Und da—.“ Geſtohlen!“ brüllt Heinrich und ſpringt auf. Alſo doch! Mit geballten Fäuſten ſteht er vor ſeinem Bruder, ſchwer atmend wie nach einem Hundertmeterlauf. Seine Fäuſte ſinken kraftlos herab.„Geſtohlen“, wieder⸗ holt er. Danach herrſcht ein bedrückendes Schweigen zwiſchen den dreien. Fitz hockt da, als erwarte er ergeben den Todesſtreich. Die Packung liegt in ſeinen kleinen Händen, die ohne Leben zu ſein ſcheinen. Auch der ſonſt ſo pfiffige Fred weiß nichts aus dieſer Lage zu machen. Schließlich meint er:„Der Männerbund muß be⸗ ſchließen——“ „Quatſch jetzt nichts von deinem Män⸗ nerbund!“ knurrt Heinrich ihn an. Dann ſtiert er wieder zu Boden. Er kann es nicht faſſen, daß ſein Bruder ein Dieb, ein ganz hundsgemeiner, elender Ladendieb iſt. Ohne mit dieſer Tatſache fertig geworden zu ſein, jagen ſeine Gedanken nach einer Möglich⸗ keit, wie Fritzens Untat auf der Stelle aus der Welt geſchafft werden kann. Jetzt ſcheint er eine gefunden zu haben: er bückt ſich, reißt die Packung an ſich und rennt davon. Er rennt und rennt, als ſitze ihm das Feuer auf den Ferſen. Er will zu Bolt, will die Packung zurückbringen. Dann iſt alles wieder gut. Auf halbem Wege bleibt er wie ange⸗ wurzelt ſtehen. Kann er in Bolts Laden gehen und ſagen:„Herr Bolt, mein Bruder, der Fritz, hat Sie beſtohlen; mein Bruder iſt ein Zigarettendieb!“?— Nein, das kann er nicht, und zudem geht es auch nicht; ſo lange wie Fritz lebt, würde er in Bolts Augen dennoch als ein Unehrlicher gelten. Heinrich ſteht und ſteht und ſinnt. Aber er findet keinen Ausweg. Langſam geht er zurück in den„Schwarzen Buſch“. 8 „Das erzähle ich Vater heute abend“, ſagt er als Ausdruck ſeiner quälenden Hilfsloſigkeit. Fritz ſchluckt, dann heult er. Erſt jetzt er⸗ kennt er das Schmutzige ſeiner Handlung ganz deutlich. Als er im Laden ſtand, die Packung, die wie verloren vorne an der Ladentiſchkante lag, vor ſich, ſah er nur die handgreifliche Möglichkeit, ſich der Zu⸗ gehörigkeit zum Männerbund würdig zu machen, nichts weiter. Und als er die Packung an ſich genommen hatte, ſpülte dieſes Wiſſen jeden anderen Gedanken hin⸗ weg. Ja, als Bolt ſchließlich in den Laden kam, wußte er im erſten Augenblick kaum, wozu er geſchickt worden war. Nun aber, wo dieſe Packung ſtatt Freude Aufruhr brachte, erkannte der Sechsjährige erdrückend klar, was er getan hatte. „Es iſt nun einmal geſchehen“, verſucht Fred zu beſchwichtigen.„Daß wir ehrlich ſein wollen in unſerem Männerbund—“ „Sei bloß ſtill mit dem Männerbund!“ unterbricht Heinrich wieder. Seine Mund⸗ winkel ſind verächtlich heruntergezogen. Sag' lieber Diebesbund!“ Damit gab er ſich anſcheinend ſelbſt das Stichwort, denn wie aus einem geſprengten Staudamm ſprudelt es aus ihm hervor:„Mutter ſchimpft, weil wir ſo wenig eſſen; im Dienſt machen wir ſchlapp; beim Laufen jappen wir wie en kranker Hund; der da lügt und ſtiehlt— das kommt alles vom Rauchen! Männerbund! Mein Vater trägt mit Leich⸗ tigkeit zwei Zentner mit einemmal die Stiege hinauf, können wir das? Dann können wir auch nicht rauchen! Weg da⸗ mit!“ Er reißt die Packung auseinander, nimmt eine Zigarette nach der andern her⸗ aus, zerbricht ſie und ſchleudert ſie weit von ſich.„Da, da fliegt der Männerbund! Und wenn du“, droht er ſeinem Bruder,„noch einmal rauchſt——.“ „Nie wieder, nie!“ wimmert Fritz. Es gleicht einem Gelöbnis. „— ſage ich's unweigerlich dem Vater! Und wenn einer von uns wieder Zigaretten kauft, verpetze ich alles beim Lehrer, damit ihr's wißt!“ Er läßt ſich auf den Rücken fallen und ſtiert in den Himmel. Keiner ſpricht ein Wort. Bis Fred, der Finanzier des Män⸗ nerbundes, die praktiſche Seite dieſer An⸗ gelegenheit zu betrachten beginnt.„Und was wird nun mit Bolt ſein Geld? Die Zigaretten müſſen doch bezahlt werden.“ Daran hat Heinrich nicht mehr gedacht. Fritz, der glaubte, mit ſeinem Gelöbnis ſei nun alles wieder ſo, wie es immer war, kriecht noch mehr in ſich zuſammen und blinzelt unter tränenſchweren Lidern auf ſeinen Bruder. „Bevor der Männerbund ſich auflöſt“, beginnt Fred wie ein Generaldirektor zu proklamieren,„und ſeine Mitglieder ſich durch Handſchlag feierlichſt verpflichten, ihn für immer als erledigt zu betrachten, be⸗ ſchließt er, daß achtzig Pfennig aufgebracht werden müſſen, und zwar durch Arbeit bei Frau Kröpelin oder ſonſtwo. Einver⸗ ſtanden?“ Heinrich nickt erlöſt. Fritz hebt ein wenig den Kopf und atmet auf. Etwa acht Tage nach dieſer dramatiſchen Sitzung des Männerbundes im.„Schwarzen Buſch“ bringt der Briefträger dem Zigar⸗ renhändler Volt eine Anweiſung über achtzig Pfennig, Sie iſt in der Kreisſtadt aufgegeben worden Als Abſender zeichnet „Der Männerbund“. Bolt fragt hier, fragt dort, aber niemand im Dorf hat je etwas von einem Männerbund gehört noch ge⸗ leſen. Schließlich legt Bolt die achtzig Pfennig in die Ladenkaſſe, wohin ſie ia auch gehören. Lan In Lal gil Sch um, her, uhr end L lh D* an. en lt t. i 50 f . 2 2 Firmenſchilder Der Pfingſtgeiſt in den Tautropfen Euſtige und ernſte Bräuche um das Frühlingsfeſt In der Altmark zieht der„Meier“ von Haus zu Haus und ſammelt Gaben. Pfingſtglocken läuten durch das deutſche Land. In Oſt und Weſt, in Nord und Süd. In Licht und Sonne iſt der junge Tag ge⸗ taucht. Das Meer der Blumen glüht auf grünen Matten. Im kleinen Dorf im Schwabenland marſchieren jubelnde Kin⸗ der durch die Gaſſen. Flitterkram ziert ihre bunten Trachten Mit dünnen Weidengerten peitſchen ſie die Luft. Ihr Späherblick be⸗ wacht die Türen und Tore. 9 Wann kommt der erſte Bauer? Da unten tritt der Seppl auf die Straße. Mit Holla und Hei und Ho ſtürzt ſich die Meute auf den alten Mann. Sie holen zum Schlag mit den Ruten aus. Doch halt, da greift der Bauer in die Taſchen ſeines Rocks, holt Eier vor und friſche Brezeln. Das ſchützt vor Rutenſtreichen. Mit einem dankbaren „Vergelt's Gott“ ſteckt ſich die Bande die Gaben in den großen Henkelkorb. Jeder Kirchgänger muß ſich durch Geſchenke los⸗ kaufen. „Schmeckpfingſten“ nennt man dieſen Brauch. Die Ruten ſind geweiht und werden aufgehoben. Sie dienen im Herbſt als Geißel, um das ſäumige Vieh von der Weide u treiben. Pfingſtallotria iſt das, urwüch⸗ ge Sitte, die ſich in vielen Gauen unſeres Vaterlandes erhalten hat. Im Jeverland iſt die Pfingſtnacht dem Schabernack geweiht. Da vertauſchen die jungen Burſchen die der Gewerbetreibenden, machen aus dem Bäcker einen Metzger, aus dem Schloſſer einen Schreiber, aus dem Arzt einen Schornſteinfeger. Ganze Wagen werden auf die Häuſerdächer geſchleppt, in⸗ dem man ſie unten auseinandernimmt und oben wieder zuſammenſetzt. Nichts iſt vor dieſen derben Spaßvögeln ſicher. Was frei auf den Höfen und Feldern herumſteht, wird verſchleppt. Jeder Dorfbewohner muß gute Miene zum böſen Spiel machen. Lang⸗ ſchläfern werden Brenn⸗ neſſeln ins Bett geſteckt oder Strohpuppen als un⸗ gewohnte Gäſte zugedacht. Wenn ſie aufwachen, wer⸗ den ſie mit einem Spott⸗ vers begrüßt. Junggeſel⸗ len werden Strohpuppen mit Röcken vor die Fen⸗ ſter gehängt, Jungfrauen Links: In Queſtenberg am Harz wird Pfingſten das Queſtenfeſt gefeiert. Im Mittelpunkt ſteht ein rie⸗ ſiger Kranz auf einer hohen Stange. Mit dem Aufſtellen des Kranzes beginnt für jung und alt das Feſt. — Rechts: Wer Cr 1. von der Weſer. Er iſt mit vie⸗ len hundert Eiern behängt.— Unten: In Oſtpreußen wird in dieſen Tagen fröh⸗ lich getanzt. Photo: Scherl(3), Maeſchke(2)— M. Der Strohmänner. Frohe Laune be⸗ herrſcht das Pfingſtfeſt. Reiterfeſte finden am erſten Pfingſtfeiertag in vielen deutſchen Dörfern ſtatt. In Sachſen ſind es Wettrennen, in Brandenburg akro⸗ batiſche Ringſtechereien. Im Gegen⸗ ſatz zu dieſen Veranſtaltungen ſteht das Finkenſingen von Bennecken⸗ ſtein im Südharz Im Morgen⸗ grauen ziehen hier die Wettkampf⸗ teilnehmer mit den verhängten Käfigen hinaus zur Feſtwieſe, wo ſie ihre Lieblinge ſingen laſſen. Der Vogel, der am längſten ſeinen Ge⸗ ſang ertönen läßt, wird preisge⸗ krönt. Dem Finkenſingen folgt ein großes Volksfeſt, das an Pfingſten natürlich nicht fehlen darf. Das Pfingſtfeſt ſteht im Zeichen deutſchen Brauchtums. Ueberall, im Dorf und in der Stadt, iſt der Maibaum aufgerichtet, das Schutz⸗ ſymbol, das vor Blitz, Unwetter und Unheil aller Art bewahrt. Und mehr als das iſt der Maibaum ein Symbol der Gemeinſchaft, die ſich in ihren Lebens⸗ und Berufsſtän⸗ den dieſem Segenbringer unter⸗ ſtellt. Nächſt dem Maibaum ſpielt die Maibraut am Pfingſtfeſt die Hauptrolle. In Heſſen und in der Pfalz wird ſie durch Verſteigerung gewählt. Dabei geht es zu wie bei einer Holzauktion. In luſtiger Weiſe werden Schönheit und Tu⸗ gend als prima Wuchs und Quali⸗ tät der Holzart geprieſen. Weniger geſchätzte Mädchen werden als Ab⸗ fall⸗ und Prügelholz bezeichnet. Die Verſteigerungsteilnehmer kennen das Holz, denn Ort und Haus wer⸗ 8 den genau angegeben. Maikönigin wird das Mädchen, auf das das höchſte Ge⸗ bot fällt. Man nennt dieſen Brauch das „Mailehen-Erſteigern“. Das Mädchen bleibt mit dem Burſchen, der es erſteigert hat, bis zur Erntezeit verbun- den. Bei allen Feſtlich⸗ keiten und Tänzen tritt das Paar vereint auf. Die Pfingſt⸗ oder Mai⸗ braut ſtellt den perſoni⸗ fizierten Segen dar und bringt der ganzen Ge⸗ meinde Glück. „Ein frommer Sinn wohnt in den alten Bräuchen“, ſingt der Dichter und denkt dabei in erſter Linie an die Flurumgänge. Bauern gehen zum Feld, machen viermal halt, leſen aus den vier Evangelien und zum Schluß einen Wetterſegen. Danach ſegnet der Geiſtliche die Gemeinde und be⸗— ſprengt die Felder mit Weihwaſſer. Dieſe Flur⸗ umgänge werden in vielen Orten Süd⸗ deutſchlands noch geübt. Althergebrachtes und Neuzeitliches gehen in den Pfingſtbräuchen Hand in Hand. In Ma⸗ Die Schmarbecker Burſchen erlegen einen Hühner⸗ habicht und fordern dafür Tribut. ſuren wird ein Ochſe mit grünen Kränzen behängt auf die Weide getrieben und ſchließlich abgeſchlachtet. Das iſt ein Ueber⸗ bleibſel des alten Opfers. Bei den Ger⸗ manen galt das zuletzt die Weide betretende Tier als Opfertier. Im Lüneburgiſchen werden die am Morgen zu ſpät ausgelaſſe⸗ nen Kühe auf die Weide getrieben, als Zeichen dafür, daß die Mägde zu ſpät mit dem Melken fertig geworden ſind; durch die bekränzten Kühe werden die Langſchläfe⸗ rinnen bloßgeſtellt. In der Mark bindet man der Kuh, die zuerſt die Weide betritt, einen Birkenzweig als Ehrenzeichen an den Schwanz. In Süddeutſchland wird der Pfingſt⸗ lümmel gefeiert. Das iſt ein in Laub ge⸗ hüllter Burſche mit einem Kranz auf dem Kopf. Er zieht mit ſeinen Begleitern von Haus zu Haus, ſagt ein Verschen auf, emp⸗ fängt Geſchenke und läßt ſich von den Mäd⸗ chen mit Waſſer begießen. In Heſſen gehen die Bäuerinnen am Pfingſtmorgen mit Töpfen zur Waldwieſe, um den Heiligen Geiſt in der Geſtalt ſilber⸗ ner Tautropfen einzufangen. Das in ſolchen Töpfen gekochte Eſſen ſoll das ganze Jahr über doppelte Nährkraft beſitzen und geſund machen. Im Münſterlande glaubt man ſchließlich, daß an Pfingſten geborene Kin⸗ der beſonders glücklich und alt, dazu auch reich werden. Aus ähnlichen Anſchauungen heraus werden im Harz die meiſten Kinder am erſten Pfingſtfeiertag getauft. Eva Schwandt. . —.— — 5 — —.— 3 e r Bekanntmachungen Orisgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtanden der Pol. Leitung aur Donnerstags 20—21 U— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Die Dienſtſtunden der Partei finden am Dienstagabend von 8—9 Uhr ſtatt. Braun, Ortsgruppenleiter. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EßW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch In ſeinem ſchönſten Prachtgewand ſtrahlt wieder heut' das deutſche Land, und Glocken künden es der Welt: Es hat ſich Pfingſten eingeſtellt; vergeſſet Hader, Haß und Pein— Laßt es ein Völker⸗Pfingſten ſein! Bohs. Halle Nlungoten Auf den erſten Juniſonntag fällt diesmal Pfingſten,„das liebliche Feſt“, und wir wol⸗ len hoffen, daß es der Roſenmonat mit den Menſchen, die ſich auf dieſe Feiertage freuen, recht gut meint. Wir erinnern uns dabei des kalten Oſterfeſtes in dieſem Jahre, das der rückfällige Winter mit ſeinen Schneeſchauern überſchüttete und deſſen Blüten, die eine gütige Märzſonne vorzeitig herausgelockt hatte, im Eiſeshauch des April erfroren. Der Mai hat dann aber mit 9 5 kräftigen Hoch und ſeinen manchmal ſommerlichen Temperaturen alles ſchnell nachgeholt; üppig prangt die Natur im Feſtkleid des frühen Jahres, und die Maien, die das Pfingſtfeſt allüberall ſchmücken, ſind längſt über das erſte Zart⸗ grün hinaus. Wir ſind ja ſchon in den Roſen⸗ monat eingetreten, und die erſten Erdbeeren aus geſegneten Gauen unſeres Vaterlandes grüßen das Feſt. Pfingſten iſt ja das ſchönſte Feſt für den Menſchen, der ſich der Natur verbunden fühlt. Es zieht ihn hinaus in die jugendfriſche Lenzunatur, die ihre grünen Tep⸗ piche über die Fluren breitet, die den dunklen Wald im ſaftigen Grün der Buchen und im jungfräulichen Grün der Birken aufleuchten läßt und in den weiten Wieſenplan ihre bun⸗ ten Blüten als lachende farbenfrohe Muſter hineinſtickt. Wanderfreude erfüllt alle. Sie ſind Sonnenſucher, zu vergeſſen den Alltag mit Kampf und Not und Pflicht und Gebot; ein⸗ mal ganz frei ſein, ganz losgelöſt, nur Menſch und glücklich ob dieſer beiden Sonnentage, in denen die Natur beſonderen Feſtſchmuck- an⸗ gelegt hat. Ueberall draußen in Feld und Wald begegnen einander Menſchen, die durch den Frühling wandern. Hier kleine Trupps, dort eine Familie mit Kind und Kegel, die gemein⸗ ſam den Tag irgendwo im Grünen genießen wollen. Es gibt auch Menſchen, die daheim⸗ bleiben, und es iſt noch gar nicht einmal er⸗ wieſen, ob ſo ein beſchaulich verbrachter Feier⸗ tag nicht ebenſo ſchön ſein kann. Man ſchläft ſich aus, ſitzt dann gemütlich beim Kaffee, nicht ſo haſtig wie am Alltag, wo es eilends zum Berufe geht. Schon das allein iſt ein Pfingſtgenuß! Und daß dazu behaglich die um⸗ fangreiche Pfingſtnummer der Zeitung ſtudiert wird, heute von der erſten bis zur letzten Zeile, iſt eine weitere beſchauliche Freude. In vielen Familien wird man ſich aus Anlaß eines Familienfeſtes zuſammenfinden, um dem jungen Paar und Eltern Glückwünſche zu überbringen. Das Pfingſtfeſt gibt auch Gele⸗ genheit, ſeiner eigenen Freude Ausdruck zu geben, indem jeder danach ſtrebt, anderen Freude zu machen. Geteilte Freude iſt doppelte Freude.— Unſere traulichen Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten laden wie immer zu einem Beſuche ein. Finden wir uns in dieſen Tagen recht oft in froher Geſellſchaft. Mit einem Kunſtgenuß wird uns noch aufgewartet und zwar treffen ſich die Freunde des deut⸗ ſchen Liedes beim Künſtlerkonzert am erſten Feiertag, das man aus Anlaß des 35jährigen Dirigenten⸗Jubiläums des Chormeiſters Hart⸗ mann gibt. Gegenſeitige Freude werden dieſe Konzertſtunden vermitteln. Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, wird Gelegenheiten, Freude zu wecken, genug finden. Viele Volksgenoſſen werden wir finden, die es freuen würde, wenn wir durch unerwartete Hilfe ihre Pfingſttage hell und Freudig geſtalten könnten. So ſei uns Pfing⸗ ſten ein Feſt der Freude an der Natur und im Geiſte unſerer Volksgemeinſchaft! U ddddadadaddadadadddddd Frohe Feſttage wünſcht die Hei- matzeitung allen werten Abon⸗ nenten, Geſchäftsfreunden und Mitarbeitern. Dorjjchönheit. Natürlich ſoll mit dieſem Wort nicht daran gedacht ſein, nun alle„Dorfſchönen“ zu einem Pfingſttag irgendwohin zu beſtellen, um aus ihnen nun die„Schönſte der Schönen“ an das Licht der Sonne zu ſtellen und ſie als„Viern⸗ heimer Pfingſtkönigin“ zu bezeichnen. Das iſt gewiß nicht der Sinn dieſer Zeilen, weil wir an die Schönheit unſerer Gemeinde ſelbſt denken! Auch daran ſoll nun nicht . ſein, daß an dieſem oder jenem Haus ald der ganze Verputz abfällt und ausgerech⸗ net an der Straßenſeite, was immerhin einen nicht gerade hübſchen Eindruck macht, auch nicht an die vielen gebrechlichen Gartenzäune, wo kein Nagel mehr hält und der erneuerungs⸗ bedürftig ſchon viele Jahre iſt, man kann ſich aber davon nicht trennen, weil ihn noch der Urgroßvater⸗ſelig ſelbſt mit der Axt eigen⸗ händig gezimmert hat! Und ſo gibt's noch ſo viele Sachen, an die man anſtoßen könnte, wenn man durch die verſchiedenen Straßen geht, aber davon ſoll ja nicht geſpro⸗ chen werden, das muß jeder mit ſich ſelbſt ausmachen, ob er etwas auf die Schönheit ſeiner Vorderanſicht hält, alſo das, was nach der Straße zu liegt und von vielen Vorüber⸗ gehenden jahraus, jahrein angeguckt und ſchließlich beſtaunt wird, weil der Beſitzer ab⸗ ſolut kein Verſtändnis für eine Dorfſchönheit, einer Dorfverſchönerung hat. Und wenn man dann an einige viele Häuſer hinſchaut, be⸗ ſonders in den Verkehrsſtraßen, da hängt faſt an jedem Haus noch irgend ſo ein altes Re⸗ klameſchild aus vergeſſener Zeit, wo man ſich dieſer Reklame bediente und womit eigentlich jedes Haus verunziert wird. Schauen wir uns einmal ſo ein ganz nettes altes Fachwerk haus an, wenn daxauf ſo zwei oder drei Re⸗ klameſchilder„Alpurſa“ draufhängen, wo man dann meinen könnte, hier wird dieſer Artikel fabriziert. An einem anderen Haus hängt wie⸗ der„Salem Gold“ oder„Eckſtein“, ſchließlich noch„Leibnitz Keks“ oder„Chlorodont“. Da iſt kein Wunder, als jener Engländer damals wieder nach Monaten in ſeine Heimat zurück⸗ kam und man fragte ihn, wo er denn überall Ein jchönes Pfingſigeſchenk jür die ganze Viernheimer Bevölkerung! Drei Worte von ganz großer Bedeutung ſollen zu dieſen Tagen an das Ohr eines jeden Viernheimer Einwohners dringen, aus denen er mit Freude entnehmen wird, daß ein jahr⸗ zehntelanger Traum nunmehr im neuen Deutſchland für uns alle, die wir den Viern⸗ heimer Boden beſiedeln, endlich in Erfüllung gehen wird, nämlich die Errichtung einer Schwimmſport- anlagel In einer erſten Ausſprache, die am geſtrigen Abend im Sitzungsſaale unter dem Vorſitz von Pg. Bürgermeiſter Bechtel ſtattfand und woran außer den drei Beigeordneten Ver⸗ treter der Partei, der Schule, der Turn- und Sportvereine, des Forſtamts, der Preſſe und des Fachgewerbes teilnahmen, erläuterte der Herr Bürgermeiſter die bis heute zur Anfaſ⸗ ſung dieſes großartigen Projektes erfolgten vorbereitenden Arbeiten. Seine Ausführun- gen wurden ergänzt durch den Beigeordneten Pg. Weitzel, der auch für die Durchführung dieſes Gedankens die verantwortliche Leitung übernehmen wird, deſſen Worte ſomit an die ganze Einwohnerſchaft gerichtet waren, weil jeder einzelne am Gelingen dieſes Werkes mit⸗ helfen muß und wird. Es iſt geplant, dieſe Schwimmſportanlage nicht nur als ein Schwimmbad mit Planſch⸗ becken für die Jugend uſw. zu erſtellen, ſon⸗ dern außerhalb dieſer ſchwimmſportlichen Ein⸗ richtungen ſoll eine großſportliche Anlage mit verſchiedenen Sportfeldern entſtehen, einer Turnhalle, dazu Spielplätzen, wie auch an den Winterſport gedacht wurde, um in den Wintermonaten auf dieſer Sportanlage den allgemeinen Eis- und Winterſport ausüben zu können. Wo ſoll dieſe Sportanlage entſtehen? Auch darüber hat ſich der vorbereitende Ausſchuß bereits ſeine Gedanken gemacht und man iſt zu der Anſicht gekommen, daß dieſe Schwimmſportanlage in Anlehnung an die be⸗ ſtehenden Sportplätze des Turnvereins und der Sportvereinigung nach dem Lorſcherweg zu am zweckmäßigſten zu erſtellen ſein wird, jedoch wird darüber bei einer im Laufe der nächſten Woche erfolgenden Beſichtigung das letzte Wort geſprochen werden. Grundlegend war dabei vor allem der erſte Gedanke, daß dieſe Großſportanlage in unſeren herrlichen Wald hineingebaut werden ſoll, denn ſie ſoll für uns alle eine Stätte der Erholung und der Freude werden, für unſere heranwachſende Jugend aber eine Stätte der ſportlichen und kämpferiſchen Ertüchtigung, zur Erhaltung und Stählung ihrer Geſundheit. Die ganze Viernheimer Bevölkerung wird daher zur aktiven Mitarbeit zur Vollendung dieſes geſtellten Zie⸗ les aufgerufen! Und wir zweifeln nicht daran, daß dieſer in den geſtrigen Abendſtun⸗ den von erfahrenen Männern unſerer Ge⸗ meinde gefaßte Gedanke, der damit an jeden deutſchen Volksgenoſſen und an jede deutſche Volksgenoſſin herangetragen wird, daß er feſte Wurzeln faſſen wird und wir alle durch vol⸗ len Einſatz jeder nach ſeinen Kräften nur noch eines kennt: daß dieſe Anlage ſo ſchnell als möglich vollendet und daß dieſer Jahrzehnte gehegte Traum baldigſt in Erfüllung ge⸗ hen wird!—(Ueber die Planung uſw. kommen wir in einem beſonderen Artikel noch⸗ mals zurück). ö eee ee geweſen wäre. Da ſagte er verſchiedene Na⸗ men unſerer Großſtädte und am Ende ſeiner Reiſe, meinte er, fuhr ich von München nach Oberammergau, zuvor kam ich noch durch die Städte„Alpurſa, Sarotti und Chlorodont.“ Auf der Rückreiſe ſind wir dann noch in„Eck⸗ ſtein“ eingekehrt! Und wodurch kommt das! Weil durch dieſe alten und teils zer⸗ ſchlagenen Reklameſchilder Dörfer, Gemein⸗ den und Städte eine ſolche Verunzierung er⸗ halten, wenn man überall dieſe Tafeln hän⸗ gen ſieht, an Häuſerfronten, an Hoftoren, an Gartenzäunen. Helft alle mit an der Dorfſchön⸗ heit und entfernt dieſe jedes Haus und Ge⸗ bäude verunzierenden Tafeln und all das, was das Auge ſtört, was nicht in den Rahmen der Dorfſchoͤnheit paßt. Sage es der eine dem an⸗ Wie wird has Sommerwetter? Man rechnet mit einem ſchönen Vorſommer— Gute Ausſichten auch für den Sommer Der Frühling und der Vorſommer ſtellen alljährlich die Wetterfrage in den Vordergrund des bäuerlichen Intereſſes, auch die Reiſe⸗ und Verkehrswirtſchaft bringt der Wetterge⸗ ſtaltung naturgemäß ſtärkſte Beachtung ent⸗ gegen. Es iſt für dieſe Zweige unſeres volks- wirtſchaftlichen Lebens ſehr wichtig, zu wiſ⸗ ſen, in welcher Richtung das Wetter in der kommenden Zeit verlaufen wird, denn daraus ergeben ſich mancherlei vorſorgliche Diſpo⸗ ſitionen in der Arbeitsplanung. Um eine erſte Antwort auf die vielfältigen Fragen in dieſer Richtung zu geben: die Wettertendenz dürfte dieſes Jahr im Vorſommer und Sommer aus⸗ geſprochen freundlich werden. Wir konn⸗ ten den ganzen März hindurch von einem „Gutwetterfrühling“ ſprechen, der dann aller⸗ dings durch einen ſtarken Kälterückſchlag im April abgelöſt wurde. Die charakteriſtiſche Erſcheinung des Früh⸗ jahrs 1938 iſt die Neigung zur Trockenheit. Nach dem vierwöchigen Niederſchlagsreichtum am Jahresbeginn iſt wieder ein ſtarkes Abklin⸗ gen der Niederſchläge eingetreten, ſozuſagen die Fortſetzung der Trockentendenz des letz⸗ ten Drittels 1937. Der März 1938 war beiſpielsweiſe einer der trockenſten und wärm⸗ ſten Monate, die wir ſeit Jahrzehnten gehabt haben! Der April hat zwar einen Anſtieg der Niederſchlagsneigung gebracht, aber ſie be⸗ ruhte mehr auf der für April charakteriſtiſchen Schauerneigung als auf einer allgemeinen Zu⸗ nahme der Schlechtwettertätigkeit. Wenn man dieſen Beobachtungen aus dem Niederſchlags⸗ ablauf der letzten Wochen— auf den Raum Weſt⸗ und Mitteleuropa abgeſtellt— die Strukturtendenzen der Luftdruckanordnung pa⸗ rallel ſetzt, dann kommt ganz offenſichtlich die „Trockenlegung“ des Weſtwindes zum Aus⸗ druck, die man ſchon ſo oft in den vergangenen Jahren regiſtrieren konnte. Unter„Trocken⸗ legung des Weſtwindes“ iſt eine klimatiſch intereſſante Erſcheinung zu verſtehen, bei der zwar die Windſtrömung über dem euro⸗ päiſchen Kontinent vorherrſchend weſtlich ge⸗ blieben iſt, die aber nicht die ſonſt typiſche Eigenart des ozeaniſchen Windes beſitzt, die ſich in einer dauernden und ſtarken Regen- neigung widerſpiegelt. Allerdings ſind nicht die Seewinde an ſich trockener geworden— auf dem Ozean regnet es genau ſo viel wie ſonſt— ſondern den europäiſchen Weſtwin⸗ den wird auf dem Wege über das Feſtland der Feuchtigkeitsgehalt auffallend ſchnell entzo⸗ gen. Die Luft trocknet ab und hat daher keine Neigung mehr, ſich ſtärker auszuregnen. Dieſe Erſcheinung beruht auf der Wirkung ſtarker weſteuropäiſch-mitteleuropäiſcher Luftdruck⸗ hochs entſprechend der bekannten Welterregel, daß im Bereiche hohen Barometerſtandes die Luft„trocken“ wird. Wenn man berückſichtigt, daß im vergangenen März die Weſtwinde faſt drei Wochen unter der abtrocknenden Wirkung ſolcher Hochs lagen, und daß ſich Anfang April wieder eine Luftdrucklage ähnlicher Art ausbildete, die um Mitte des Monats noch lebensfähig war, ſo iſt das zu verſtehen, wenn die Niederſchlagstafeln ſtändig ein Defizit und die Trockenwettertafeln ein großes Plus auf⸗ weiſen. Es beſteht eine recht erhebliche Wahrſchein⸗ lichkeit dafür, daß die Tendenz zu Nieder- ſchlagsarmut auch in den nächſten Monaten anhalten wird, ſo daß wir alſo einen ſchönen Vorſommer und vermutlich auch Sommer ver⸗ zeichnen werden. So begrüßenswert einesteils viel Sonnenſchein und wenig Regen ſein mag, ſo wollen wir doch nicht hoffen, daß die „Trockenlegung“ des Weſtwindes allzu ausge⸗ prägt bleibt, da ſich dann leicht eine Aus⸗ trocknung des Bodens ergibt, die man im Vorſommer— der Entwicklungsperiode von der Blüte zur Frucht— am wenigſten ge⸗ brauchen kann. deren, der dieſe Zeilen geleſen hat und lege jeder ſelbſt Hand an, auch an den verſchiedenen Geſchäften, wo oft jede Kaffeetaſſe oder jeder Bleiſtift durch ein großes Schild angeprieſen und das dann von irgend einem tüchtigen Reklamereißer an Haus und Tor gepappt wor⸗ den iſt. Laßt das Zeug verſchwinden und verſchönert eure Häuſer— für uns alle! Konzert ber Sänger⸗Einheit Eine Stunde der Erbauung am erſten Feier⸗ tage wird das Konzert der Sängereinheit für jeden Beſucher werden, der dem deutſchen Liede huldigt und dieſen ſchönſten Schatz deut⸗ ſchen Kulturguts noch nicht vergeſſen hat. Welcher echte Sänger freut ſich nicht, wieder einmal eine Feierſtunde des Chorgeſanges zu erleben, die in unſerem ſangesfreudigen Viern⸗ heim, der Hochburg des Geſanges, leider im⸗ mer ſeltener werden. Ein Blick in das reich⸗ haltige Programm läßt den hohen künſtleri⸗ ſchen Wert und die ſinnvolle Zuſammenſtel⸗ lung der Vortragsfolge erkennen. Durch die Mitwirkung des beliebten Künſtlers vom Nationaltheater Mannheim, Hans Schweska, dem ein guter Ruf vorausgeht, erhält das Konzert eine beſondere künſtleriſche Note.— Die Sangesbrüder der Viernheimer Geſang⸗ vereine werden es ſich wohl nicht nehmen laſ— ſen, ihren Bruderverein, der jederzeit bei glei⸗ chen Anläſſen ſeine Bereitwilligkeit bekundet hat, durch zahlreichen Beſuch dieſes Konzertes zu unterſtützen. Auch viele Sänger befreun⸗ deter Brudervereine der näheren Umgebung werden bei dieſer Gelegenheit ihre Verbunden⸗ heit mit der Viernheimer Sängerſchaft durch ihren Konzertbeſuch bezeugen, ſodaß auch nach der Veranſtaltung ſich ein fröhlicher Sänger⸗ kreis zu einem gemütlichen Beiſammenſein finden wird, wie es bei Sängertreffen gang und gäbe iſt. . Jeden Tag ein neuer Erdenbür⸗ ger. Im Monat Mai wurden in unſerer Gemeinde 31 Kinder zur Welt gebracht. Es wurde alſo durchſchnittlich jeden Tag ein Kind geboren. Weiter ſind 10 Todesfälle und 2 Totgeburten zu verzeichnen. Eheſchließungen wurden 8 vorgenommen. —— Wechſelhaftes Pfingſtwetter Die Geſamtlage läßt für die Folge keine durchgreifende Beſſerung des Wetters erwar⸗ ten. Es werden Zeiten der Aufheiterung im⸗ mer wieder Rückſchläge folgen, die umſo hef⸗ tiger ſein werden, je kräftiger die vorausge⸗ gangene Erwärmung ausgefallen iſt. Samstag: Zunächſt vielfach aufgeheitert und etwas wärmer, dann wieder aufkommende Unbeſtändigkeit. Die Ausſichten für Sonntag: Wechſel⸗ haft mit Aufheiterungen; auch Niederſchläge. Jugel und b tungen dall um aber a Vander 0 wiſſe, fg zogen ö bend UI B zu del Fruch 1 Geht penn „bründen Jeibunt derung ſtrorhe Heltur i it. 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Am Pfingſtmontag findet auf dem Sport- feld an der Lorſcherſtraße eine intereſſante Fußball⸗Begegnung zwiſchen der 1. Elf des TVev. 1893 und der 1. MGarnitur von VfL Mainz⸗Finthen ſtatt. Daß die Leitung der Fußball⸗Abteilung mit der Verpflichtung dieſer Bezirkskl.-Mannſchaft keinen ſchlechten Griff getan hat, bewies das Spiel an Oſtern in der dortigen Rheingegend zur Genüge, wo unſer Kreisklaſſenmeiſter mit 4:7 Toren un⸗ terlag. Außer einer ſtabilen Hintermannſchaft hatte unſer Gaſtgeber einen ſehr flinken und ideenreichen Sturm, in dem der Mittelſtürmer hervorragte, der ſich den Viernheimern als ein talentierter Sturmführer, wie auch als ſicherer Torſchütze repräſentierte. Wie wird nun das Rückſpiel am Pfingſt⸗ Montag auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße enden? Berückſichtigt man die Um⸗ ſtände, die zu der Oſterniederlage unſerer Turner in Mainz⸗Finthen führten, ſo muß man wohl oder übel auf einen Sieg der Viern⸗ heimer typen. Denn vor allem war es damals der überaus kleine Platz, der den Turnern ſehr viel zu ſchaffen machte und auf welchem ſie ihr richtiges Können überhaupt nicht ent- falten konnten. Diesmal liegt nun die Sache anders. Zuhauſe auf eigenem Gelände und in gewohnter Umgebung werden wohl die Turner das Feld beherrſchen, vorausgeſetzt natürlich, daß die Mannſchaft auch den Wil⸗ len zum Sieg mitbringt. Und daran wird es wahrhaftig nicht fehlen. Indeſſen werden aber auch die Gäſte nichts unverſucht laſſen, um ihren Vorſpielſieg zu wiederholen. Denn ein Vertreter der Bezirks- klaſſe wird wohl niemals gegen eine Kreis- klaſſen-Elf kapitulieren wollen. So erwarten wir einen Fußballkampf, der alles in ſich hat um zu begeiſtern und mitzu⸗ reißen. Geht es auch nicht um Punkte, ſo mindert dies keinesfalls den beſonderen Reiz. Hauptſächlich für Viernheim würde ein evtl. Sieg viel bedeuten und ihnen zur beſonderen Ehre gereichen. Wir wollen's abwarten, wie die Sache vor ſich geht. Viernheims Sportfreunde werden ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, auch ein⸗ mal die Spielſtärke der rheinheſſiſchen Be⸗ zirksklaſſe kennen zu lernen. Das Fußball- treffen am Pfingſtmontag muß zum Treff- punkt aller hieſigen Sportbegeiſterten werden! Die Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Werle J.; Kühlwein Gg., Schmitt Joh.; Müller, Jakob Gg., Pfenning; Win⸗ kenbach Joſ., Alter, Stumpf 1, Stumpf 2, Helbig Joh, 8 2. Mſchft.: Beikert; Adler Ad., Kühlwein H. Mandel Ad., Kiß, Bugert; Effler, Mandel Jak., Helfrich K., Heckmann, Brandenbur⸗ ger.— Erſ.: Knapp K., Helbig Val. Jugend: in üblicher Aufſtellung. Nach dem Spiel der 1. Mannſchaften ver⸗ einigen ſich Gaſtgeber und Gäſte bei einem gemütlichen Beiſammenſein. eee Radiobaſtler findet in der Rubrik„Technik“ wieder wertvolle Beiträge.— An dieſer Stelle ſei auch einmal auf die regelmäßige Skat- und Bridgeecke der Zeitſchrift hingewieſen. * Der„jeurige Elias“ oder die„Bimmel-Bemmel“ zwiſchen Heidelberg— Weinheim Wäre die Dampfbahn der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft zwiſchen Heidelberg und Weinheim längs der Bergſtraße ſo harmlos, wie ſie der Volksmund getauft hat, dann könnte ſie noch die Strecke befahren, wenn ihre Schweſterbahnen ſchon längſt dem Mu— ſeum angehörten. Mancher Student Alt- Heidelbergs, der ſich nach Jahrzehnten gern der„Stadt an Ehren reich“ erinnert, kann dies nicht, ohne auch der„Bimmel-Bemmel“ zu gedenken, die manchen Studentenſtreich über ſich hat ergehen laſſen. Heute fährt ſie zwar nicht mehr mit ihrer qualmenden Ma⸗ ſchine durch die Muſenſtadt. In Handſchuhs⸗ heim wird eine elektriſche Zugmaſchine vor⸗ geſpannt und die Dampfmaſchine verſieht nur noch den Dienſt zwiſchen Weinheim und Handſchuhsheim. Auf letztgenannter Strecke iſt ſie nach wie vor der„feurige Elias“, der Schrecken der nebenanlaufenden Bergſtraße. Mit dem vor einigen Tagen erfolgten ſchwe⸗ ren Verkehrsunfall, wobei 4 Perſonen le⸗ bensgefährlich verletzt wurden, hat ſich zu den vielen ſchweren Unfällen ein neuer hin⸗ zugefügt, aber ſolange die Bahn noch ver⸗ kehrt, iſt die Unfallſtatiſtik der Bimmel-Bem⸗ mel nicht abgeſchloſſen. Durch die ſtarke Rauchentwicklung vernebelt die Bahn beſon⸗ ders bei dieſigem Wetter die Straße auf große Strecken. Der ſtarke Autoverkehr auf der Bergſtraße kann ſich dann nur mit größ⸗ Die zeit der Fußwanderungen iſt da! In dem Zeitraum, der zwiſchen Sommer⸗ gen vom ewigen Kreislauf des Lebens haben ſonnenwende und Pfingſten liegt, hat das alte[die Verherrlichung der erblühten Natur ge⸗ Bauernbrauchtum ſeinen Platz, das die Be⸗ bracht und gerade die Rolle, die die Quelle grüßung der lichten Jahreszeit, die Freude ſpielt, deutet darauf hin, daß auch das über Wachſen und Blühen und den Glauben Pfingſtbrauchtum mit den natürlichen Sinn⸗ an die Erneuerung des Lebens zum Gegen- bildern des Lebens und manchen Ueberlie⸗ ſtand hat. Die Vielfalt der Sitten und ferungen von deſſen Urgrund erfüllt iſt. Es Bräuche, die im Frühling und Sommer geübt iſt uns auch berichtet, daß Pfingſten oft der werden, ſpiegelt die Verbundenheit zwiſchen Zeitpunkt war, an dem die männliche Jugend ö bäuerlichen Menſchen und Natur wider und des Dorfes mannbar erklärt wurde und ihren zugleich die Formkraft, die der Deutſche im Einzug in Rechte und Pflichten der Gemein Brauchtum entfaltet. ſchaft hielt, die ihnen vorher nicht zukamen. Pfingſten iſt beſonders gekennzeichnet Wer die deutſchen Gaue durchſchweift, iſt durch einige Bräuche, die die Fülle des Som⸗ oft überraſcht, die gleichen Bräuche bald an mers zeigen. Das Laubmännchen iſt in un⸗ dieſem, bald an jenem Feiertag zu finden. ſerer Gegend eine der intereſſanteſten allen[ Aber die einzelnen Sitten ſind nicht immer an Sitten und kann in ähnlicher Form auch in den beſtimmten Tag gebunden, denn dieſer anderen Gegenden beobachtet werden. Dieſer f iſt ſtets die zeitlich viel jüngere Feſtlegung, Brauch iſt— wie heute faſt ausnahmslos die ein Brauch aus germaniſch bäuerlicher alle Bräuche— ein Vorrecht der ländlichen[Zeit in ſpäteren Epochen erfuhr. Es liegt Jugend, die einen Alterskameraden kunſtvoll nahe, an Pfingſten den Zenith des Jahres zu und bunt als Laubmännchen verkleidet, ihn feiern. Dieſes feſtliche Bewußtſein hat ſich tanzend durch das Dorf führt und dann über⸗auch da noch erhalten, wo von den Bräuchen all um eine lohnende Gabe bittet. Wir kennen nichts mehr bekannt iſt und ein Ausflug allein aber außerdem auch das Pfingſtwaſſer, das den Inhalt der Feiertage bildet. Das Land⸗ anderswo als Oſterwaſſer geſchöpft wird, oder[volk hat in vielen Gegenden wieder in echter wiſſen von dem ſorgſamen Winden des Anhänglichekit und ungezwungener Verbun⸗ Pfingſtkranzes, der am Pfingſtbaum hochge⸗ denheit die Bräuche aufgenommen oder aus⸗ zogen und zum Mittelpunkt des Feiertagtrei⸗ f geſtaltet, die noch lebendig waren und der bens wird. Sonnenſchein, grünende Bäume Volksgenoſſe aus der Stadt betrachtet nicht und Büſche und ſprudelndes Waſſer gehören] ohne Ehrfurcht die alten Sitten, die ihm oft zu den Vorausſetzungen und Elementen allen[oft als eigentliche Erfüllung des Feiertages f Brauchtums um Pfingſten. Die Anſchauun⸗erſcheinen. Dr. P. N. . e 1 Mein Wald der Brunnen, die Gaſſen, die Nacht zwiſchen 1 den alten Giebeln der Fachwerkhäuſer. Im 0 Geht dir das auch ſo, daß du traurig biſt, Spitzweg⸗Stil erleben wir zwei Stunden ein wenn abends der Rundfunk von neuen Wald- fröhliches Geſchehen, über die Schwächen der bränden in Deutſchland berichtet, wenn die[Menſchen und ihre Beſtrafung. Den Schluß Zeitungen dann ihre ausführlicheren Schil⸗ des neckiſchen Spieles, bei dem es darum geht, derungen über den Verlauf der Brandkata⸗ daß anläßlich der Huldigung des Oberamtes ſtrophe bringen, durch welche Hunderte von[Starkenburg vor Landgraf Ludwig X. von Hektar deutſchen Waldes vernichtet wurden?[Heſſen im Jahre 1803 ein Feſtſpiel, eben Es iſt mir dann immer, als ſei mir ſelbſt ein[„Die Erlöſung der weißen Dame“ aufgeführt Teil meines koſtbaren Beſitzes genommen wor⸗ werden ſoll, bildet die mit großem Glanze den, auch wenn ich die Gegend vielleicht noch J ſtattfindende Huldigung. Kaum ein Mark platz nicht kenne, ihre weiten Waldungen auf mei- iſt in ſolchem Maße geeignet dazu, wie der nen Wanderungen noch nicht durchſtreiſte. Und[Heppenheimer und man wird ſich der eigen⸗ iſt's nicht mein und dein Beſitz, dieſer deutſche artigen Wirkung des Spieles nicht entziehen . Wald? Nicht nur, weil wir Wanderer ſind, können. Trotz der Fülle der abwechslungsrei⸗ die immer neue Kraft von der Zwieſprache mit chen Handlung iſt das Verſtändnis ſehr leicht, 1 der Natur nach Hauſe bringen, nein, auch daß die Bergſträßer Feſtſpiele nicht einfach darum, weil dieſer Wald— rein wirtſchaft⸗J ins freie übertragene Bühnenſtücke ſind, ſon⸗ lich geſehen— der koſtbarſte Beſtandteil un⸗dern im wahrſten Sinne das Lebendigwerden ſeres nationalen Vermögens bedeutet. Er lie⸗ eines ſtilvollen Platzes zu einem ſpannenden fert uns in dieſen Jahren eines heroiſchen] Theaterſtück. Zu der bekannten Spielſchar der Kampfes um unſere Rohſtoffreiheit den wert⸗ Bergſträßer Feſtſpiele ſind in dieſem Jahre vollen Rohſtoff Holz, von deſſen Verwertung zwei Berufskräfte, Fräulein Liſelotte Fries, im:m chemiſchen Umwandlnugsprozeß ſich nur[Ludwigshafen und Herr Erwin Beſenbeck, wenige ein vollſtändiges Bild machen können. Mannheim, verpflichtet worden. Die Regie Acahtzig, hundert Jahre braucht der Wald, ehe führt der Autor. er 1 und a 0 7* Kindes, Leichtſinn eines Rauchers, Unbedacht⸗ 5 4 ſlamkeit einer Wandergruppe, die auf Wald⸗ der Heuljche Aundfunt Funk Voft 3 boden abkocht, machen die Frucht jahrzehnte⸗ Die Pfingſtnummer der viel verbreiteten langer Arbeit, liebevoller Betreuung und eines und beliebten Rundfunkprogrammzeitſchriit 1 großen Aufwandes an Zeit und Geld zunichte.„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ liegt vor Achtzig Jahre, das iſt ein hohes Menſchen⸗ uns. Ein luſtiger illuſtrierter Beitrag über alter, achtzig Jahre, das ſind Mühen zweier J Pfingſtbräuche und Pfingſthumor bildet den Generationem Und du, Leichtſinniger, ver⸗ Leitartikel des Heftes. Daran ſchließt ſich, wie nichteſt, was ſie aufgebaut, in flüchtiger Zeit![ſtets, eine große Serie aktueller Bilder zum. O, ihr deutſchen Menſchen, die ihr euren[Rundfunkprogramm der kommenden Woche an. Wald liebt, wollt ihr nicht alle ihn hüten, Kurze Notizen zum Programm ergänzen die⸗ für ihn ſorgen, um ihn bangen und euch mit ſelben beſtens.— Zur bevorſtehenden Ferien⸗ verbinden in dem Gedanken, jeden Schaden J zeit iſt eine Seite mit Moden und Modellen von ihm abzuwenden? für den Strand recht willkommen.— Der Zwei Feiertage ſtehen uns bevor. Mehr als üblich wird die Sonne Jung und Alt hinaus- locken. Zahlreicher ſind die Menſchen, die un⸗ ſeren Wald bevölkern. Und größer iſt. eee e deshalb die Gefahr, die ihm droht!„Feine 3 Heul, der auch du morgen oder übermorgen.—— eee er, 5 deine Schritte hinauslenkſt zum herrlichen aus! Scharen von Jungen und Mädel durchzie⸗ 9 Waldesdom, um Körper und Geiſt zu ſtärken, 9* 9 5 1„ 7 91 1 be er i e immer den ersleu e ommen, ſte man 10h11 he Geſichter. See de ade e e e e d in ihm! Sei ild! Ermahne die Leicht⸗ önbeiten, di N in ihm! Sei Vorbild! Ermahne di Schönbeiten, die unterwegs ihrer warten. Herr ſinnigen! Mit einem Wort: Tue alles, was e eee 05 e . 1 5 1 1 8 05 11 5 8. erzogene Jugend auch in ihren ſpäteren Le⸗ 4. 1 g bensjahren dieſen Sport nicht abtun wird, ſon⸗ 9. dune enge, ene den mis wit Er. 4 2 Jun 5 1 An Pfingſten Bergſträßer Feſtſpiele nentrune ſchöpfen kann. Die beute älteren 7 0 1 Jahrgänge ſind meiſt zu bequem. um noch den 1 Wie immer ſeit Beſtehen der Bergſträßer] Wanderſtab zu ergreifen, aber wenn ſie geſund FJeſtſpiele wird auch in dieſem Jahre ein[und kräftig ſind, ſollten ſie doch einmal einen Stück von Hans Holzamer uraufgeführt. Nach Verſuch machen. Man iſt von einer ſo Ane den wirkungsvollen Schauſpielen der letzten„ e i E eigenen Füße verläßt. Man iſt auf keinen Jahre(„Um Stadt und Volk“,„Jörg An⸗] Fahrplan angewieſen, man braucht keinen Un⸗ kel“,„Anno 1813“) iſt es diesmal ein Frei⸗ 1 1 ſein 15— 8. r a Die Erlz ar en 40 5 auf 0 1. W 5 Inchen, unbeläftlat 0 en Lärm der weißen Dame“, reizt allein ſchon zum Lachen, Straßen. Ja. wenn das nicht verlockend iſt! er kündigt von vornherein die Komik des Außerdem ſoll man bedenken, wie geſund das Stückes an. Die Bergſträßer Feſtſpiele haben fla ein en mg a der ane beben. * N Stü i il an örper iſt! r auf viele an⸗ . den Vorzug, daß ihre Stücke 1 9— 98 1 5. Fat. etliche über⸗ ſtilvollen Marktplatz angepaßt ſind. Platz, flüſſige Kilo loszuwerden. wird merken. daß et Handlung und Stoff bilden eine Einheit. Auch bei einer Fußwanderung ſein läſtiges Fett lehr in dem neuen Stück wird der ganze Platz ſchnell verliert,. wieder lebendig, das Rathaus, das Gaſthaus,! Um die rechte Freude an einer Wanderung zu haben, müſſen aber die Füße ſehr gut in Ordnung ſein. Man kann nicht mir nichts, dir nichts. eine Wanderung unternehmen, wenn man für gewöhnlich eine ſitzende Lebensweiſe hat und das Laufen überhaupt nicht gewohnt iſt. Nein, es beißt ſich gründlich vorbereiten. Sonſt kann man darauf gefaßt ſein. daß man ſchon nach dem erſten Tag ſchlapp macht und ſeinen Einfall verwünſcht. Deshalb muß man lange vor der Reiſezeit in jeder freien Stunde gehen, gehen, gehen. So lange, bis einem das Gehen gar keine Anſtrengung mehr bedeutet. An jedem Abend muß man außerdem ſeine Füße richtig und zweckmäßig pflegen. Wie ein Kraftfahrer ſein Fahrzeug, ſo muß der Wan⸗ derer ſeine Füße vor einer Tour richtig„über. holen!“ Sie werden mit warmem Seifenwaſſer gewaſchen und gebürſtet, vor allem aber müſſen alle Hautverhärtungen entfernt werden, was mit Bimsſtein geſchieht. Hilft das nicht, ſo ſoll man von einem Fachmann die Füße in Ord⸗ nung bringen laſſen. Es lohnt ſich! Es wirkt auf den ganzen Organismus günſtig ein, wenn man leicht und mühelos gehen kann. Wenn man in das Waſchwaſſer ein Fußſalz tut, hat das eine ſehr angenehme Wirkung. Nachdem man dann den Fuß gut abgetrocknet hat, reibt man ihn mit etwas Kölniſchem Waſſer ein und maſſiert ihn danach mit einer guten Creme. Schließlich pudert man den Fuß ein und geht zu Bett Wiederholt man dieſes Verfahren bis zur Reiſe jeden Abend. ſo wird man leiſtungsfähige Füße haben Das Beſte iſt natürlich, dieſe ſorgfältige Fußpflege nach der Reiſe fortzuſetzen. ter Vorſicht abwickeln. Schlimmer iſt es bei Dunkelheit, wenn dem Autofahrer aus Rich⸗ tung Heidelberg die Dampfbahn entgegen⸗ kommt. Sämtliche opferreichen Unfälle ſind zur Nachtzeit paſſiert, wenn dem Autofahrer die beiden Lichter der Bahn auf der linken Straßenſeite entgegenkommen. Erblickt er die Lichter dazu noch in einer Kurve, dann iſt das Unglück paſſiert. Ein großer Teil der Züge wird bereits durch Omnibuſſe ausgeführt. Bei der fort⸗ ſchreitenden Motoriſierung wäre es zu be⸗ grüßen, wenn die Schienen der Bimmel⸗-Bem⸗ mel bald verſchwinden würden. Sie geben den ſchönſten Platz für einen Radfahrweg auf der ſtark befahrenen Strecke.. 5 Scheunen und 3 Ställe durch Feuer vernichtet! Infolge Unachtſamkeit wurde dieſer Tage durch eine brennende Pfeife eine Scheune in Brand geſetzt. Da die Gehöfte ringsum aus Fachwerk beſtanden und nicht durch Brand⸗ mauern unterteilt waren, fielen dem Feuer in wenigen Minuten 5 Scheunen nebſt drei Stäl⸗ len mit wertvollem Inhalt zum Opfer. Ob⸗ gleich vier Feuerwehren mit Motorſpritzen und ſechs Feuerwehren mit Saug- und Druckſprit⸗ zen zur Hilfe herbeigeeilt und die Waſſerver⸗ hältniſſe günſtig waren, konnte das Unglück nicht abgewendet werden. Die Beſitzer haben einen empfindlichen Ver⸗ luſt erlitten, weil ſie nicht für eine ausrei⸗ chende Verſicherung geſorgt hatten. Der All- gemeinheit ſind durch dieſen Brand unerſetz⸗ liche Futtermittel, wertvolle Maſchinen und Geräte verloren gegangen, deren Ecſatz ſchwie⸗ rig iſt. Dieſes Brandunglück führt uns ſo recht vor Augen, daß man bei dem Umgang mit Feuer vorſichtig ſein muß. Es wird uns aber auch gezeigt, daß man dafür ſorgen ſollte, durch ordnungsmäßige Brandmauern die Gebäude voneinander zu trennen. Jedem Hausbeſitzer ſollte es längſt klar ſein, daß im Falle eines Luftangriffs den Brandmauern eine große Bedeutung zukommt. In den Fällen, in denen die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſchwierig ſind, gewähren die Brandverſicherungsanſtalten ge— ringverzinsliche Darlehen zur Errichtung von Brandmauern. Amtliche Bekanntmachung etr.: Heugrasvergebung. Am kommenden Donnerstag, 9. Juni 1938, vormittags 10 Uhr, wird im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Ratskeller“ das Heugras von den gemeinheitlichen Wieſen öffentlich verge- ben. Desgleichen das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues. Viernheim, den 3. Juni 1938 Der Bürgermeiſter. Pereins⸗Anzeiget Männergeſangverein 1846 Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Morgen Pfingſtſonntag Beſuch des Konzertes unſeces Brudervereins Sängereinheit. Näheres in der Singſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute abend letzte Singſtunde vor dem Kon— zert. Alles pünktlich und reſtlos zur Stelle! Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund For. Heute abend 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Har monie. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Alles zur Stelle! Der Vorſitzende. 70 Schützenabteilung im N. f. L. Am Montag von 9—12 Uhr Uebungsſchießen für ſämtliche Schützen. Schießbücher mitbrin⸗ gen. Aufſicht: Kempf. Der Kameradſchaftsführer. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb: Pfingſtſonntag, den 5. Juni, 1. Fußballmannſchaft gegen TuSpg. Plank⸗ ſtadt in Plankſtadt. Beginn: 3 Uhr. Abfahrt 12.04 Uhr mit OCG. Pfingſtmontag, den 6. Juni, Erſatzliga gegen TV 1891 Lützelſach⸗ ſen 1. Mſchft. Beginn: 3 Uhr. Abfahrt ſiehe Schaulaſten. Gem. Fußballjugend gegen TV Viernheim auf dem Waldſportplatz. Beginn: 9.30 Uhr. Zum Beſuch des Spieles in Plank⸗ ſtadt wird für 1.20 RM. die Möglichkeit geboten. Anmeldung und Vorauszahlung des Fahrgeldes bis ſpäteſtens 10 Uhr Sonntag⸗ vormittag bei Sander OEG. Abfahrt 12.04 Uhr OEG.— Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Pfingſtmontag großes Fuß⸗ balltreffen gegen 1. M. von Mainz⸗Finthen (Bez.⸗Kl.). Beginn 4 Uhr auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. Vorſpiele: 2. M. gegen Viktoria Wallſtadt. Beg. 1.30 Uhr. 1. Jug. gegen Wallſtadt um 3 Uhr. Zu dieſen Spie⸗ len ſind alle Sportfreunde herzl. eingeladen. Nach den Spielen gemütl. Unterhaltung mit unſeren Gäſten in der Sporthalle, wozu alle Mitglieder u. Sportfreunde willkommen ſind. Abtlg. Handball: Pfingſtmontag, vorm. 9.30 Uhr, Training für 1. und 2. Mannſch. Jugendſpiel und Aufſtellung im Schaukaſten. Hüte 4— und Mützen 0 mit ſchönem Gar— in großer Auswahl ten in guter Lage 9 g. Matin zu verkaufen; neben der Post Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Zwei ernklaſſige Nüchjter Milchvieyvertauß Senwelne f zu verkaufen 1 Näh Auskunfts- 0 Un 1 T taf. d. Geſchäftsſt ſp 5 ſchwere T gefahren Einlag- melkend, reſp. flott, z T Bürstadt Ernſt Ludwigſtraße 32 bei Nutzviehbeſchaffung e. G. m. b. H. JCacſis- ab Freiiag. den 10. Juni 1, 3 . l Dienst Knapp Lorscherstratze Fernsprecher 89 Den passenden U Zenclen für Ihren Anzug finden Sie bei g. Matin neben der Post Terrlssene Strumole werden bei mir zu jedem Schuh tragbar für—.70 angeſußt. Leet 2 Maſchen werden aufgefangen Annahme bei Hedwig Dewald, Weißwaren Viernheim, Saarſtraße Werdet Mitglied der NS Holzverkauj Freitag, den 10. Juni 1938, vormittags S Uhr wird im Gaſthaus„Zum Fürſt Alexan⸗ er- zu Viernheim, aus dem Staatswald Viern— heim, jolgendes Holz verkauft: Derbſtangen: 25 St. Fichte, 43 St. Kiefer; Nutzknüppel: Eiche 50 rm(Gartenpfoſten 2,5 m lang aus Alter Eichwald 7 Nr. 3768 bis 3987); Scheiter rm: 36 Buche, 150 Eiche, 300 Kiefer; Knüppe rm: 144 Buche, 078 Eſche, 1,4 Erle, 130 Eiche, 400 Kiefer; Reifer⸗ tnüppel rm: 2 Buche, 186 Eiche, 232 Kiefer, Aſtreiſig Well.: 1800 Kiefer; Stöcke rm: 34 Kiefer. Kieferu-Wellen und Stöcke aus Freie Heide 46 Nr. 5779—5846. Das Scheit und Knüppel⸗ holz iſt Schueebruchholz und ſitzt zerſtreut in allen Abteilungen. Das Holz iſt vorher einzuſehen. Wer für einen anderen Holz kaufen will, muß einen ſchriftlichen Ausweis ſeines Auftraggebers vorlegen. Forſtamt Viernheim Rohde Heugras⸗ Verſteigerung von etwa 950 Morgen Wieſen des Hofgutes Hüttenfeld-Seehof Am Freitag, den 10. Juni 1938 werden die zu dem Hofgut Hüttenfeld⸗Seeho 5 bei Lampertheim gehörigen Wieſen verſteigert. Zuſammentunft vormittags 9 Uhr in der Wirtſchaft Delp zu Hüttenfeld. Die Verſteigerung findet dieſes 5 Sänger-Einheit Viernheim gegr. 1872 Pfingstsonntag, nachmittags 3.30 Uhr im„Freischütz“ KONZERT Mitwirkende: Hans Schweska, Heldenbariton am Nationaltheater Mannheim. Adolf Schmitt, Pianist, Mannheim(Am Flügel) Männerchor des Vereins Musikalische Leitung: E. Hartmann, Mannheim Alle Sangesfreunde, insbesondere unsere passiven und Ehrenmitglieder, sind hierzu herzlich eingeladen. Eintritt: 60 Pfg. Karten im Vorverkauf im Freischütz und bei den Sängern. Jayr aun ein e m Tage ſtatt. Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe unſerer nun in Gott ruhenden lb. Verſtorbenen, Frau I 2 4 LI 7 2 Cäcilie Kühlwein geb. Winkler ſagen wir allen denen, die ſo liebevollen Anteil nahmen, unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit, den Ehrw. Barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ferner für die vielen Kranz- und Blumenſpenden, ſowie für die große Teilnahme der 50jährigen und Kranz⸗ niederlegung und den Stiſtern von hl. Meſſen. Viernheim, den 4. Juni 1938 Dle krauernden Hinzerbuebenen Es wird eine kurze Mittagspauſe gemacht. Hüttenfeld bei Lampertheim, den 1. Juni 1938 Freiherrlich Heyl zu Herrnsheim che Gejami⸗Güter⸗Berwallung Fernſprecher: Weinheim i. B. 2202 Worms 3021 zDeuischer Ralsstr“ EG. Bahnhof Fernſprecher 10 50 Pfingſtſonntag u. Tanz Meine reichhalt. Speisekarte habe ich noch bedeutend erweitert, für jeden Geschmack etwas passendes. Zum Mittagstisch: Königinsuppe, 1. pikante Platte, 2. gesp. Lenden- braten, versch. junge Gemüse oder Kalbsbraten, versch. Salate, neue Kartoffeln. Vanilleis. Neben dem beliebten 37er St. Martiner natur bringe Wormſer Liebfraumilch(Sonder- klasse) zum Ausschank. Das bekömmliche Kühner bier gut gekühlt.— Es ladet ein Familie Weſchmann Montag ab 5 Ahr fürs fab Ae plsseo empfehlen wir uns in ſämtl. Kleider⸗Sickereien, Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u Einsätzen, Bieſen u. Smokarbeiten, Knopflöcher, Knöpfe, ſowie Monogramme u. Weiß⸗ ſtickerei, Stoff⸗-Dekatur ſchnell und billig bei licsbhlw. Ane, Mannneim 1. Tel. 23210 Annahmeſtelle: Käthe Hoock, Friedrichſtr. 47 güner fün höchst AbalHfgrsgageff 5 A Alleinverkauf: Jose ci Saarstraße ſtücks braucht's mitunter nicht ſchmierige Anſatz am Rande des Keſſels aus den kalkhaltigen Ablagerungen des Waſſers. Dieſe Kalkteilchen ſetzen ſich im Ge⸗ webe feſt, machen die Wäſche grau und unanſehnlich= vor allem aber vermindern ſie ihre Poroſität! Ein Grund zum Wundern iſt das nicht, denn zum„Verkalken“ eines Wäſche⸗ Kann man unanſehnlich ge · wordene Wäſche wieder kallfrei und porös machen? Ja, das gibt es! Solche Wäſche gehort ins Perſil-Bad! Perſil hat nicht nur den Vorzug, Wäſche friſch, duftig und ſauber zu erhalten, es hat darüber hinaus die wert- volle Eigenſchaft, ſelbſt„ver- kalkte“ und vergraute Ge- webe wieder geſchmeidig und ſchön zu machen! Erhalten Sie ſich lange. Harte, graue und ſpröde Mäſche hat man ſchneller, als man denkt ⸗Dieſer Verſuch beweiſt es, denn .. da ſtimm was nicht! Neue, ungewaſchete Wäſche iſt nämlich viel leichter als Wäſche, die lange Zeit in hartem Waſſer gewaſchen wurde. Der Kalkgehalt macht das Gewebe ſchwer und hart Beobachten Sie einmal Ihren Waſchkeſſel Hier.. das kennen Ihr Wohlbefinden! Perſilgepflegte Wäſche iſt immer luftdurchläſſig, ſaugfähig und blütenweiß— ſie ermöglicht eine gute Hautatmung und erhöht Augen vielleicht dadurch Friſche und Spannkraft! ſchmutziger Schaum. In Wahrheit beſteht 8 dieſer graue, Nicht nur gewaſchen, nicht nur rein · dersil- gepflegt tou Waſche ſein! Georg Spiegel 5 Rathausdrogerie hotozentrale Rollfim-Automat stets dienstbereit „Zum freischillz“ 8 Pfingſtſonntag: An⸗ es ſchließend an das Konzert ſowie Pfin ſtmontag von 5 Uhr ab TAN Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle P. Jochim Tnabenanzüdg Knabenhosen, Knaben- hemden, Knabenpullover Kniestrümpfe kaufen Sie preiswert bei g. Matin neben der Post „Saftladen An beiden Feiertagen Janz Beſuchen Sie nachm. unſer ge⸗ mütl.Nebenzimm. Familie Hesch PFE rr ren Tivoli“; An den Dprgfpelertagen f laden wir unſere werten J Gate, Tivolimitbewohner& u. Dorfeinwohner zu einem 8 geſchätzten Beſuche unſerer 8 Cobalitäten höflichſt ein. g Prima 8pelsen u. Gelränze 5 a fall. Merm. Reichert S OO ˙. O- O νν Peter Grab. Käſerlal Landwirtſchaftl. Maſchine und Geräte Tuftſchutz iſt Selbſiſchuh! Werde uguea der 80. Sie er ge⸗ inn. 280 Gοπο * 1 igen ö len 1 huer) nem f eker! 1 11 g n erat ſind 16 auf ein naturnotwendiges Schwächerwerden der Widerſtandskräſte des menſchlichen Körpers zurückzuführen. Das gilt auch für N die früher nie ernſtlich krank waren. Zu den Störungen, die mit den Jahren häufiger auftreten, Fiat vornehmlich nervöſe Herz⸗ und Magenbeſchwerden, Kopfſchmerzen und Schlafloſigkeit. Wer in jüngeren Jahren wenig oder 2 nicht krank war, glaubt häufig leichtere Beſchwerden gering achten zu können, bis plötzlich eine ernſt⸗ hafte Erkrankung da iſt. Mer bei den erſten warnenden Anzeichen etwas für ſeine Geſundheit tut, wird ſie lange erhalten! Als ein ausgezeichnetes Mittel dazu hat ſich ſeit über einem Jahrhundert Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt erwieſen, der als Heilttäuterdeſtillat einen belebenden und regulierenden Einfluß auf den Geſamtor anismus ausübt. Wertpoll iſt die Mannigfaltigkeit der in ihm ent⸗ haltenen Heilpflanzen, die Vielſeikigkeit ſeiner heilſamen Kräfte, die vor allem erdauung und Herz gunſtig beeinflufen. Schon vielen iſt Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt Geſundheitshilfe bis ins hohe Alter geweſen. So ſchreibt Frau Alma demie(Bild nebenſtehend), Leipzig, 9 11 Ruſtſtr. 2, zam 31. 1. 38:„In meinem Alter— ich bin jetzt 65 Jahre alt— ſtellten ſich allerlei kleine Leiden ein, da ich in meinem Leben viel und ſchwer gearbeitet und meine Kräfte nicht geſchont hatte. Außer Kopfſchmerzen, Herzklopfen und Übelſein, das wohl vom Magen herkommt, litt ich des öftern an Schwindelanfällen, Nun hat mir ſtafteude nder inge ut geholfen. Ich fühle mich ſehr geſtärkt und arbeitsfriſch, ſo daß ſich auch die Arbeitsfreude wieder eingeſtellt hat. Sie dürfen dieſe Zuſchriſt gerne veröffentlichen, damit auch andere Frauen meines Alters dies einfache Mittel gebrauchen können.“ Wenden auch Sie vertrauensvoll bei beginnenden Altersbeſchwerden Kloſterfrau-Meliſſengelſt an. Der Ver⸗ ſuch wird Sie ſicher befriedigen. Sie erhalten Kloſterfrau-Meliſſengeiſt in Apotheken, Drogerien und Reform- e Flaſchen zu RM 2,80, 1,65 und 0,90. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; nie⸗ Aanunmaaunannanauunanmmnugunnnunnubnmnnmunamnnnmnmugnnumununnumnummnmmnunnnanaununmmamunmmnnmunmnnaunnuman Bolksgenoſſen: Schützet unſeren Wald! Afaaamaammmamamammumumumnnanamunnndanummnuamunmmmnnuamunnmannnmnannmanunmmunmummnmnanummnumnnmmmnnnmnnmummnmmmmnmnmunnumunmuunn fu geilung 2 l. Maud 2 Das ist dor — Crepe-Rellef CE eee zum schönen Kleid! c 95 cm bieſt, solide Kleider- wore in otaktlschen Farben Mtr. 1.90 crepe-Satin-Hatlassé ca 95 cm breit, apette Ferbtòône, für elegante Kleider und Blusen Mtr. 2.90 — 3 Mattcrepe-Druck CFC zum Erfolg cd 95 ͤ cm breit. aparte Dessins Er mahnt den und fatb stellungen Geſchäfts mann Mtr. 2.35 Ceorgetie rer ca 150 cm breit modische For- den, für Kleider und komplet: Mtr. 3.50 Ins erleren! um nicht in Ver⸗ Impragnierte Regenmantelstoffe cunstseide, vosser- abſtobend, in schönen, modernen kat s.... tr. 2.90 faaadanngnammanm geſſenheit zu ge⸗ raten! 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Wir wer⸗ den auf alle Fälle bis zum Schluß der Auf⸗ ſtiegsſpiele kämpfen, einerlei wer nun der Glückliche unter den Vieren iſt. Wir haben bewieſen, daß wir anſtändig zu kämpfen ver⸗ ſtehen und wollen auch in den reſtlichen Spielen dieſen ſportlichen Anſtand wahren, um das Anſehen unſeres Vereines und auch das der Gemeinde, das durch die Vorkomm— niſſe am Sonntag nicht gehoben wurde, wie⸗ derherzuſtellen. Unſere Mannſchaft fährt am Sonntag mit der Bahn nach Plankſtadt und wir hoffen, daß auch unſere Sportfreunde, die auch in den Beſitz der 50 prozentigen Ermäßigung ge— langen, unſere Mannſchaft zahlreich beglei⸗ ten. Der Fahrpreis für Hin⸗ und Rückfahrt beträgt 1,20 RM. Wer von unſeren Zu⸗ ſchauern mitfahren will, muß ſich bis ſpä⸗ teſtens Sonntagfrüh 10 Uhr unter Hinter⸗ legung des Fahrpreiſes bei Sander(Bahn⸗ hofswirtſchaft) melden, damit die Vereins— führung die vorgeſchriebenen Antragsformu⸗ lare rechtzeitig fertigſtellen kann. Wir fahren 12.04 Uhr ab OéEG⸗Bahnhof und ſind 12.45 Uhr in Mannheim. Der Zug, der 13.12 Uhr Mannheim verläßt, iſt 13.35 Uhr in Schwetzingen. 13.40 Uhr gehts in Schwetzingen ab und 13.44 Uhr ſind wir in Plankſtadt. Da die Zugverbindung günſtig und auch der Fahrpreis erträglich iſt, hoffen wir, daß recht viele unſerer Sportfreunde unſerer Mannſchaft das Geleite geben. Das 4. Aufſtiegsſpiel in Plankſtadt be⸗ ſtreitet Viernheim wie folgt: Krug; Kiß, Faltermann; Martin, Müller Joſ., Martine; Kiß 3, Koob, Weiß, Kiß 4 Kiß 2. Erſatz: Fetſch. Maikäfer ſind Schädlinge! Sagt ihnen den Kampf an!— Bildet Fangkolonnen!— Geht gemein⸗ (konzentriert) otten Ltr. 5 Pfg. dranntwelabrennerel und Lkörtabrig Ludwig Lamperin BURRa Tascheniahrnlan für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- derpfalz mit Strecken- Uebersichtskarte Preis 30 Pfg. In Mernheim erhältlich bei Friedrich Marlin Geschäftsstelle der Viernheimer Volkszeitung Kirchliche Anzeigen Zeichenerklärung: So.= Sonntag; Mo. — Montag; Di.— Lienstag; Mi.— Mittwoch; Do.— Donnerstag; Fr- Freitag; Sa.= Sams⸗ tag.— M.— Meſſe; HA.— Hochamt; Pr.— Pre⸗ digt; A.— Amt; Erl.= Engelamt; SA.= See⸗ lenamt. Gd.— Gottesdienſt; Abdm.= Abendmahl. Kalholijche Kirche: Hochheiliges Pfingſtfeſt Apoſtelkirche:„27 hl. M. ½'8 hl. M. m. Generalkom. d. Erſtkom. Die erſten Bänke mögen für die Kinder freigehalten werden. 10 HA. m. Pr. 2 feierl. Veſp., Generalabſ. f. d. 3. Ord. Beichtgel. nur bis geg. 5 Uhr.— Marienkirche: 8 hl. M. m. Pr.; 10 Kinderm. 1 Uhr Andacht für die Kinder. 2. Pfingſtfeiertag: Gottesd. wie an Sonnt. Wallfahrt auf den Kreuzberg. Di. 5.40 beſt. A. f. Gg. Adler 13., Elt. Stef. Adler, Ehefr. A. M. geb. Bauer. 6.10 beſt. E-A. f. Gg. Mch. Martin, Elt. Schw., Angeh-, Söhne verſt. Krieger Joh. u. Gg., Schw.⸗Vat. Jak. Weidner. Mi. 1. SA. f. Cäc. Kühlwein geb. Winkler beſt. A. f. Joh. Ad. Wunderle, Ehefr. Eva Magd. geb. Haas, Eltr., Schwieg. Tochter Kth. gb. Herſchel, Angeh. Do. beſt. A. f. Gg. Kempf 11., Kind. Val. u. Eva, Angeh.; beſt. EA. f. Ad. Weidner 6., Ehefr. Barb. gb. Brechtel, Sohn Jak., Angh. Fr. beſt. A. f. A. M. Hofmann gb. Schalk, Angh.; geſt. hl. M. f. Jak. Eder u. Ehefr. u. Fam. Joh. Jöſt; beſt. A. f. Jak. Bugert 4., Ehefr. Mad. gb. Kiß, Söh. Nik. u. Joh. Jak. Sa. beſt. A. f. Phil. Sax, Ehefr. Marg. gb. Winkenbach, Augh.; geſt. hl. M. f. Marg. Kempf gb. Burkert, Fam. Nik. Faber u. Jak. Renner; beſt. A. f. Jak. Kühlwein, Angh. Di. u. Do. b. d. Barmh. Schweſt., Mi. b. d. Engl. Frl. hl. M.— Fr. i. d. Marienkirche hl. M.— Nächſt. So. gem. Komm. f. d. 5. Schj. Koll. a. heut. Tag iſt f. d. Prieſt. Sem. Mainz. 7 Evangeliſche Kirche: 1. Pfingſttag: vorm. 9.45 Feſt⸗Gd. Anſchl. Feier d. hl. Abdsm.— 2. Pfingſttag: vorm. 8.15 Feſt⸗Gd.; 9.15 Kind.⸗Gd. Dienstag: Frauenabend. 5—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polltiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Vorms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Du. IV. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Hermann Jo ſef Dewalo Irma Dewalo. Schroder Vermahlte Schopfloch Viernheim Vfingſten 1938 Ihre Vermählung zeigen an Kar! Bergmann Anna Maria Bergmann geb. Haas Viernheim, 4. Juni 1938 * Als Derlobte grüßen Eliſabeth napp Fridolin Siener Maunnheim⸗Waldhof Pfingſten 1938 Diernheim 1 W e ee eee f lhre Verlobung beehren sich anzuzeigen ans Ce Viernheim, Pfingsten 1938 — Sle kaufen gut und sehr zu verkaufen. Mannheimer⸗ vorteil- haft bei Bismarckstr. 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Otto Böhmer VDiernheim Hindenburgring 22 Flakregiment 49 Pfingſten 1938 Mannheim⸗Fäfertal Oberhemden Sporthemden finden Sie in großer Auswehl bei 9. Mann g. Mann neben der Post e bot Pullover Fu den flerrn: Sportgürtel, Hosenträger Socken, Sportstrümpfe, führe ich in Kroßer Auswahl Fahme u. Emplenlung Der geehrten Einwohnerſchaft, ſowie Freunden, Nachbarn und Gönnern machen wir die Mitteilung, daß wir die von unſeren Eltern ſo lange betriebene Gaſtwirtſchaft L. runen Baum übernommen haben. Wir werden uns bemühen, die werten Gäſte mit dem guten Haller Löwenbräu⸗Bier, 14 Weinen und prima Speiſen gut zu bedienen, Wir laden Nachbarn, Freunde und Gönner auf heute Samstag abend zur Uebernahmefeier ein. Auch empfehlen wir den Kegelfreunden unſere ſchöne Kegelbahn. Mit deutſchem Gruß Lubwig Hoock 4. und Frau Für das uns in all den Jahren bewieſene Vertrauen danken wir herzlich und bitten dies auf unſere Nachfolger übertragen zu wollen. 72707 Mit deutſchem Gruß Alſchael Hoock und Frau Amateure! FElekiromoioren Wir haben uns verlobt Sabina jöst Adam Beckenbach Mannheim Viernheim Pfingsten 1938 5 WALLI WEISS KARL HOFMANN Uhrmachermeister Steingaden, Obb. Viernheim Pfingsten 1938 Ihre Verlobung geben bekannt 1 Wir geben unſere Verlobung bekannt Nnnel Klee Luoͤtvig Seoͤerle Viernheim Kempten Lamspertheimerſtr. 3 Vfiugſten 1958 DPPESTO an alle Photo- Decken Sie Ihren Bedarf an Rollfilmen, Platten, Filmpack für Pfingsten rechtzeitig ein, da ich an beiden Feiertagen verreist bin. Rollfilm-⸗Automat stets dienstbereit! geiche Aus wohl on Modellen in erstklossiger Ouolitdt 20 bekonnt niedrigen Preisen Gg. Wunder 6. 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