H H= tach. gha kungen ge⸗ le langiäh⸗ ſen, die er glied die deſert, und iglied ert, emeint ist At gelc⸗ angeſehen 15 Berlin — n politiſchen den lörgen eilag: Fer, Io, Vom, ein. Dru; ihm Jo, 3.3. it U ms det hat man erſt das rte dazu, Betriehs⸗ g in dem uch wirk⸗ vetbeſſern et Virt⸗ inſchrän⸗ gewinnen on Ver⸗ umt von caftlicher aß unſere erſtärkten körner⸗ ſendigkeit ür Brot⸗ hen darf, ſutterban ten muß de Au, ſuttetban wird. gwiſchen⸗ chung er führt 1 chen vom Korreſpondenten des . 5 * Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welke: Täg! ich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Noſt monatlich 1.60 NM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. D Nummer 131 Miltwoch iernheimer zeilun Verkündigungsblatt der NS AP. Viern heim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1am Höbe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ L den 8. Juni 1938 teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zei iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Liernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr 153 PS v'bvaſen 15101 14. Jahraang Neue Gewalttaten iſchechiſchen Militärs Kranke werden beſchimpft- Geiſtlicher an der Ausübung seines Verufs gehindert Jigelloſe Coldateska wütet Aerzle dürfen Verletzlen lein Jeugnis ausſlellen Paſſau, 7. Juni Am Dienstag morgen begab ſich der deutſche Pfarrer Pius Fiſcher von Obermoldau im Böhmerwald mit einem Begleiter nach Eleono⸗ renhain, um dort einen Sterbenden zu ver⸗ ſehen. An der Kleidung und der mitgeführten Taſche war klar zu erkennen, daß es ſich um einen Pfarrer handelte, der auf einem Ver⸗ ſehgang war. Trotzdem wurde der Geiſt⸗ liche kurz vor dem Ort auf eine Entfernung von ſechs Metern von tſchechiſchen Soldaten angerufen, und, da er mit ſeinem Motorrad nicht ſo ſchnell bremſen konnte, ſamt der mit⸗ geführten kirchlichen Geräte von der Maſchine heruntergeriſſen und zu Boden e worfen, Der Pfarrer erlitt mehrere Verletzungen. Trotzdem wurde er in dieſem Zuſtand zur Gendarmerie geſchleppt. Erſt durch die Gendarmerie wurde dem Pfarrer, nachdem ihm notdürftige Hilfe zuteil geworden war, der Gang zu dem Sterbenden erlaubt. Der Pfarrer begab ſich ſpäter zum Arzt, um ſich ein Zeugnis über ſeine Verletzungen ausſtellen zu laſſen. Der Arzt war jedoch inzwiſchen von der Gendarmerie angerufen worden, die ihm bedeutete, daß er kein Zeugnis ausſtellen dürfe.(1) 2* Terror im Böhmerwald Linz, 7. Juni Der„Arbeiter⸗Sturm“ berichtet unter dem Titel„Terror im Böhmerwald“:„Der Kriegs⸗ zuſtand und die grotesken Maßnahmen der wildgewordenen tſchechiſchen Soldaten im ſu⸗ detendeutſchen Grenzgebiet ſind zu den Pfingſt⸗ a neuerlich verſchärft wor⸗ en. Die Folgen waren im Böhmerwald ge⸗ radezu kataſtrophal. Das Gebiet von Plöckenſtein, die Heimat Adalbert Stifters. war vollkommen geſperrt und MG. ⸗Stellungen waren errichtet. Den Gäſten wurde der Beſuch des Plöckenſteiner Sees unterſagt. Aehnlich wurde auch an anderen Orten verfahren. Die tſchechiſche Soldateska iſt an den Feiertagen bedeutend verſtärkt worden. In der Gegend Vewußte Brunnenvergiftung Nalieniſche Jurückweiſung der franzöſiſchen kügenmürchen Nom, 7. Juni Die gefährlichen Manöver der franzöſiſchen Hetzparteien, die ebenſo wie die neuerlichen Piratenſtreiche der bolſchewiſtiſchen Flugzeuge auf franzöſiſchem Gebiet den verzweifelten Ver⸗ ſuch machen, einen europäiſchen Kon⸗ flikt heraufzubeſchwören, werden von der geſamten römiſchen Preſſe ſcharf gebrand⸗ markt. Unter der Ueberſchrift„Sturm über den Pyrenäen“ erklärt der Direktor des„Giornale d' talia“, daß große franzöſiſche Kreiſe ſich an⸗ ſcheinend noch nicht der Gefahren des derzeitigen Augenblickes bewußt ſeien. Jedermann verſtehe ohne weiteres, daß es ſich bei den Gerüchten der Agence Radio über Streitigkeiten zwiſchen italieni⸗ ſchen und ſpaniſchen Offizieren, die auch von Havas übernommen worden ſeien, nur um bewußte Brunnen vergiftung handele, umſomehr, als dieſe Lügen mär⸗ „Daily Tele⸗ graph“ bereits dementiert worden ſeien. Ebenſo hätten die franzöſiſchen Linkskreiſe die neuerlichen Ueberfälle„unbekannter“ Flugzeuge den Italienern zuſchreiben wollen, und das„Oeuvre“ fahre in ſeiner gewiſſenloſen Hetzkampagne fort, die Tatſachen zu verdrehen von Böhmiſch-Röhren ſind tſchechiſche Solda⸗ ten neuerdings in großer Zahl mit dem Bau von Barrikaden und ſonſtigen Hinderniſſen beſchäftigt. Ueberall ſieht man Militärpatrouil⸗ len, die ſinnlos in den Wäldern umherſchlei⸗ chen und ſich geheimnisvoll zu ſchaffen machen. Jede Annäherung wird mit angelegtem Ge⸗ wehr abgewehrt. Jelbſt Kranke werden wüſt beſchimpft! Prag, 7. Juni Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich am Pfingſtſamstag in Turnau an der Straße zwiſchen Reichenberg und Trautenau ein be⸗ zeichnender Vorfall zugetragen. N Ein Reichenberger deutſcher Einwohner wollte ſeine Nichte, die im Krüppelheim in Reichenberg in Behandlung geweſen war und noch ein Bein im Gipsverband hatte, nach Jungbuch bei Trautenau ſchaffen. Beim Um⸗ ſteigen in der Station Turnau wollten beide den Warteſaal des Bahnhofes betreten, was ihnen aber verweigert wurde, weil ſich dort di⸗ Bahnhofswache eingerichtet hatte. Der Kom⸗ mandant der Wache, nach Ausſagen des Rei⸗ chenberger Einwohners offenbar angeheitert, beſchimpfte die Beiden in wüſter Weiſe. Hierauf wurden zwei Mann der Vahnhofs- wache mit aufgepflanztem Bajonett dazu be⸗ ſtimmt, den Deutſchen„dem man inzwiſchen die weißen Strümpfe heruntergeriſſen hatte, mit ſeiner kranken Nichte auf die Gendar⸗ merieſtation zu führen, was großes Auf⸗ ſehen in den Straßen der Stadt hervorrief Die beiden Deutſchen waren auf dieſem Wege üblen Schimpfereien tſchechiſcher Paſſanten ausgeſetzt. Bemerkt muß werden, daß der Wachkommandant die Begleitſoldaten ausdrück⸗ lich gefragt hatte, ob ſie ſcharfe Patronen bei ſich hätten, was von ihnen bejaht wurde.(1) Auf der Gendarmerieſtation wurde ein Protro— koll aufgenommen, worauf die Deutſchen wie- der entlaſſen wurden. Der Betroffene gab den Vorfall bei ſeiner Rückkehr nach Reichenberg im Sekretariat der Sudetendeutſchen Partei zu Protokoll, ſein Name und Wohnort ſind bekannt. Die Sude⸗ tendeutſche Partei hat bei den zuſtändigen Stellen Beſchwerde wegen dieſes neuen Ueber⸗ griffes des tſchechiſchen Militärs eingelegt. und einige Großmächte— mit denen natürlich Italien und Deutſchland gemeint ſeien,— einer Kataſtrophenpolitik„anzuklagen“. Es bedürfe keiner Geiſtesakrobatik, um zu verſtehen, daß es ſich bei den Angriffen„unbekannter“ Flugzeuge ebenſo wie bei den früheren Bombardierungen und Torpedierungen um den Verſuch der Bol⸗ ſchewiſten handele, zu ihren Gunſten Verwirrung zu ſchaffen. Wenn„Ordre“ behaupten wolle, daß Italien keine Freiwilligen, ſondern reguläre Truppen nach Spanien ſchicke, ſo ſei auch dies eine be⸗ wußte Lüge. Italien, ſo betont der Direktor des halbamtlichen Blattes, fahre fort, ſich an ſeine Verpflichtungen zu halten. Italiens Hal⸗ tung beruhe aber 0 der Vorausſetzung, daß ſeiner Nichteinmiſchung die Haltung der anderen entſpreche. Von franzöſiſcher Seite nutze man dagegen die jitalieniſche Nichteinmiſchung aus, um die den Bolſchewiſten gewährte Hilfe zu verſtärken und nochmals durch eine einſei⸗ tige ausländiſche Intervention das gegenwär⸗ tige Kräfteverhältnis in Spanien zu verſchie⸗ ben. Man nutze mit einem Wort den Geiſt des zwiſchen Italien und England abgeſchloſſenen Abkommens und den Friedenswillen Italiens aus, um in erhöhtem Maße in den Krieg einzu⸗ greifen. Dieſe Tatſache, die neue Gefahren- elemente und Möglichkeiten internationaler Komplikationen ſchaffe, beſtimme Italiens Urteil. Für die Erfüllung des Pittsburger Vertrages 100 000 Slowaken begingen in 20. Wiederkehr der Unterzeichnung des Pittsburger Vertrages. Eine rieſige Wiedergabe des Pittsburger Vertrages, der ſeinerzeit zwiſchen Maſaryk und den Amerika lebenden Slowaken in der nordamerikaniſchen Stadt Pittsburg geſchloſſen wurde. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) in Preßburg in einer gewaltigen Kundgebung die Feier zur Leon Blums Syiegelfechtereien Außen- und innenpoliliſcher Rechtferligungsverſuch Paris, 7. Juni. Léon Blum konnte am Dienstag vor dem So⸗ zialdemokratiſchen Landesparteitag ſeine Rede nachholen. die am Pfingſtmontag wegen meh⸗ rerer Zwiſchenfälle und ſchließlich wegen der Unterbrechung der elektriſchen Stromzufuhr ver⸗ ſchoben werden mußte. Eingangs gab der ehe⸗ malige Miniſterpräſident zu. daß ſeine Partei von einem gewiſſen„Unbehagen“ befallen ſei. Dies ſei aber für das ganze Land und für alle politiſchen Organiſationen der Fall. Der Grund dafür liege nicht in dem Mißerfolg der Partei, ſondern in der Abgabe der Regierungs- ſührung, die eine„falſche Lage“ geſchaffen habe. Blum bemühte ſich dann, ſeine Regierungstätig⸗ keit auf innen⸗ wie auf außen polt⸗ tiſchem Gebiet herauszuſtreichen. Einmal traf er auch ſelbſt die Feſtſtellung. daß die Volksfrontpolitik unter ſeiner Aegide Fehler begangen habe, aber das ſei gewiſſermaßen hö⸗ berer Gewalt zuzuſchreiben. Léon Blum kam ſodann auf die Ereigniſſe in Spanien zu ſprechen und behauptete, ſeine Regierung habe„ſtets die Nichteinmiſchungspolitik“ ver⸗ folgt, dann, als wollte er ſich nach einer gewiſ⸗ ſen Richtung hin rechtfertigen, fügte er hinzu, daß ein Eingreifen Frankreichs praktiſch unmöglich geweſen wäre,„denn man hätte weder in den beiden Parlamenten, noch im Lande eine Mehr⸗ heit gefunden“. Er. Blum, habe verzweifelte Anſtrengungen zugunſten der Nichteinmiſchung gemacht, aber er wolle nicht, daß dies zu einer „Uebertölpelung“ führe. Nun hätten ſich an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze ernſte Zwi⸗ ſchenfälle ereignet. Nach der Logik Léon Blums„kann die einzige Antwort, die friedliche franzöſiſche Antwort hierauf in der offiziellen Wiederherſtellung der franzöſiſchen Handlunas⸗ freiheit beſteben.“ Zu der Frage, wie ein Krieg per⸗ mieden werden kann, überraſchte Blum mit einigen Selbſterkenntniſſen. So ſagte er, wenn er beute die Irrtümer des Verſailler Ver⸗ trages anprangere, ſo entwickele er ein Thema. das allen durchaus vertraut ſei. Er, Léon Blum, glaube, daß viele Schwierigkeiten vermie⸗ den worden wären, wenn die Initiative einer Reviſion der Verträge rechtzeitig von den Siegerſtaaten ergriffen wor⸗ den wäre. Dieſer Ausflug in die Obiektivi⸗ tät war jedoch nur kurz, denn gleich darauf ent⸗ wickelte er Anſichten über die autoritären Mächte. die nicht verwundern und keiner Er⸗ wähnung verdienen. Immerhin rang er ſich die Feſtſtellung ab. daß die Achſe Berlin— Rom feſt und dauerhaft ſei. Nicht ohne Intereſſe iſt vielleicht noch, daß Blum von der diplomatiſchen Tätigkeit der augenblicklichen Regierung verlangte, ſie müſſe heute dieſelbe ſein wie 1914. d. h. zwiſchen London und Moskau vermitteln, um vertrauensvollere und engere Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern herzuſtellen! Schließlich ſoll noch die Auffaſſung Blums regiſtriert werden, daß man zur Verhinderung des Krieges„in gewiſſen Augenblicken die Ge— fahr, ihn auszulöſen, auf ſich nehmen müſſe.“ Auf die innenpolitiſche Entwicklung eingehend. bezeichnete Blum es als un mög⸗ lich. ein ausgeſprochenes Volksfrontkabinett zu bilden. Die Erfahrung habe gelehrt, daß das Zuſammenarbeiten kommuniſtiſcher und radikal⸗ ſozialer Miniſter in ein und demſelben Ka⸗ binett unmöglich ſei. Daraus ſei zu ſolgern. daß die Partei— von außergewöhnlichen Umſtänden abgeſehen— ſich damit abfinden müſſe, daß die Regierungsführung in anderen Händen liege, ſelbſt wenn ſie dies nicht abſolut befriedige. Dem Kabinett Daladier ſtellte Blum das Zeugnis aus, daß es ſich anſtrenge „die Wirtſchaft anzukurbeln und daß es keinen Verrat an republikaniſchen Einrichtungen“ gebe. Auch in außenpoli iſcher Beziehung liege es im Intereſſe der Volksfront, wenn die Re⸗ gierung Daladier weiter beſtehe. Die Rede Blums war mehrmals Zwiſchen⸗ rufen vom linken Flügel ausgeſetzt. 5 5 5 1 1 3— 3—TT—T—T—T—T—T—T—X—T—T—...ͤ ĩͤ ͤ—v——...ĩ————— Straßen des Führers Straßen des Volkes i„Zum Autofahren gehört Geld und vor allen Dingen ein Auto, das iſt eine alte Tat⸗ ſache. Und wenn wir auch durch die Erſchaf- fung des Volkswagens die Motoriſie⸗ rung zu einer Angelegenheit der breiteſten Volksſchichten machen, alſo mit dem Privileg des„beſſeren“ Automobi— liſten brechen, ſo war doch vor fünf und vier Jahren die Sachlage erheblich anders. Das Intereſſe des Volkes am Kraftwagen iſt in dem gleichen Maße gewachſen, in dem ihm die Ausſicht auf die umfangreiche Motoriſierung näherrückte. Oder vielmehr: das Intereſſe war ſchon vorher da, nur iſt es durch die Motoriſie⸗ rungsmaßnahmen des Dritten Reiches nun⸗ mehr in ein akutes Stadium getreten. Man könnte meinen, wer kein Auto hat, würde ſich auch nicht für die Autobahnen, die einzigartigen Straßen des Führers, intereſ⸗ ſieren. Ihm lägen vielleicht die Radfahrwege oder die Waldpromenaden mehr am Herzen. Gerade den Ausländer, der die Autobahnen be— fährt, beſchäftigt dieſe Frage brennend. Sind dieſe gewaltigen Straßen populär oder iſt das Volk an ihnen unbeteiligt? Danach allein glaubt er ermeſſen zu können, ob die Auto- bahnen, die ſo herrlich die Landſchaft erſchlie⸗ ßen, ein Luxus ſind oder nicht. Ungezählte Male kann man feſtſtellen, daß der kritiſche kommt: Beobachter zu Werk folgendem Ergebnis Wenn jemals ein großes dem Volke ganz nahe ans Herz gewachſen iſt, dann ſind es des Führers Straßen. Sie ſind kein Schau⸗ objekt für einige reiſeluſtige Kilometerfreſſer, ſie ſind noch weniger Salonſtraßen für wenige kapitalkräftige Kraftwagenfreunde, ſie ſind Straßen des Volkes, auf die das Volk ſtolz iſt und die es liebt. Zunächſt einmal iſt jeder Deutſche ſtolz auf weil kein Land der Erde, kein Volk etwas Gleichartiges aufzuweiſen hat und weil die Bewunderung aller Fachleute der Welt ſich immer wieder auf die breiten Betonbänder, auf die kühnen Brücken und Ueberführungen richtet. Das empfindet auch der ärmſte Volks⸗ genoſſe gegenüber dem reichſten Ausländer. Wir, ſo ein geknebeltes, ver⸗ achtetes, armes Volk, haben aus dem Zuſam⸗ menbruch und den fürchterlichen Nachkriegs⸗ zeiten immerhin jene Kraft gerettet, ſolche ſtei⸗ nernen Zeugniſſe unſerer nationalen Wieder⸗ erweckung zu bauen, daß aus allen Kontinen⸗ ten die Bewunderer heraneilen und nicht ſelten faſſungslos ob ſolcher Leiſtung ſind. Sieh' die Menſchen, die auf den Brücken ſtehen und den Reiſenden fröhlich zuwinken! Sieb' auf die Straßenränder und in die Dörfer ſeitlich des Weges!„Unſere Autobahn!“ ſagen ſie ſelbſtbewuüßt, und man merkt es ihnen an, wie ſie ſie ins Herz geſchloſſen haben, wenn ſie auch ſelber nur ſelten Gelegenheit haben, ſie zu be⸗ fabren. Aber in jenen einſamen Landſchaften Deutſch⸗ lands, die bislang ſern von allem Verkehr la⸗ gen und die heute durch das Netz der neuen Straßen dicht an die pulſierenden Adern des geſchäftigen Lebens gerückt ſind weiß man. was man ihnen verdankt. Wenn Induſtrieprodukte und Erzeugniſſe der Heimatarbeit einen um Tage kürzeren Weg zum Markt finden, dann bedeutet das wirtſchaftlichen Zuſtrom, Erhöhung der Schaffensfreude und Erweiterung der Ar⸗ beitsmöglichkelten. Wie ſollen ſolche Menſchen die Straßen nicht lieben, denen ſie einen der⸗ artigen Aufſchwung verdanken? Oder: ſeit fünf Jahren haben hunderttauſend Mann an Adolf Hitlers Straßen Arbeit und Brot gefunden. Hunderttauſend Mann, die vorher arbeitslos vor den Stempelſtellen Schlange ſtanden oder ausgeſteuert einem Zu⸗ ſtand anheimfielen, der ſich zyniſch„wohlfahrts⸗ erwerbslos“ betitelte. Schwere Arbeit, gewiß! Aber es war Arbeit! Sie lernten wie⸗ der Arbeit leiſten, ihre Hände zu gebrauchen. Spaten und Hacke zu benutzen, Erdreich zu ro⸗ den und Wertzeuge zu bedienen. Viele Tauſende von ihnen fanden nach kurzer Zeit wieder beſſere Arbeit in ihrem eigentlichen Fach, aber durch die Autobahn wußten ſie zunächſt ihre Fa⸗ milien vor dem Hunger geſchützt, und in den Lagern an der Autobahn, die ihnen errichtet wurden, erfuhren ſie, daß ihre Arbeitskraft auch menſchlich gewertet wird. Sie wurden betreut! Zu ihnen kam„Kraft durch Freude“ in die ein⸗ ſamſten Winkel und verſchönte ihren Feier⸗ abend. Dann ſahen ſie ihr Werk wachſen, die Dämme wuchſen, die Fahrbahnen zeichneten ſich ab, die Brücken wurden geſpannt, die Flüſſe und Schluchten überquert. Hunderttauſend Män⸗ ner ſahen ihrer Hände Werk Geſtalt annehmen, und, wenn es ſoweit war, waren ſie die erſten. die Ehrengäſte, die in Anweſenheit des Führers die neue Strecke befahren durſten Wie ſoll⸗ ten ſie alle dieſe Straßen nicht lieben? Man frage einmal die Fernfahrer, die ihre Transportzüge von Stadt zu Stadt rollen lal⸗ ſen, Arbeitskameraden, die lange Tage und lange Nächte unterwegs ſind, was ſie von den Autobahnen halten! Hier und dort entſtehen ſchon Raſthäuſer für ſie, auf ſchnellſtem Wege können ſie heute ihre Aufträge erledigen. Sie ſchaffen mehr und ſie ſchaffen ſchneller. Für ſie bedeutet die Reichsautobahn Leiſtungsſteigerung im höchſten Ausmaße. Wenn ſchon aus keinem anderen Grunde, ſo würde das deutſche Volk die Autobahnen ſchon deshalb lieben, weil ſie Straßen Adolf Hitlers ſind. Dieſes Geſchenk eines Mannes an ſein Volk iſt eine gewaltige Tat. Hunderttauſend Fäuſte rief er zum Werk, das nicht nur techniſche Leiſtung, nicht nur einzigartige Planung und Vollen⸗ dung, ſondern vor allem auch ſteinernes Be⸗ kenntnis iſt Gäſte unſeres Landes und wir ſelber empfinden es bewußt und unbewußt. ſo oft wit die Reichsautobahnen, die Straßen des Führers, die Straßen des Volkes, befahren. VBülktelong hett zum Kriege Bolſchewiſtiſche Agitafionszenkralen beſchuldigen die Nationaliſten Bilbao, 7. Juni Prompt und planmäßig haben nach dem ge⸗ tarnten ſowjetſpaniſchen Ueber⸗ fall auf franzöſiſches Gebiet die bolſchewiſtiſchen Agitationszentralen ihre Hetz⸗ arbeit aufgenommen. Ausgehend von der un⸗ verſchämten Lüge, daß nationalſpaniſche Flug⸗ zeuge die Grenzverletzung verübt hätten, ſetzen die Bolſchewiſten ſofort alle agitatoriſchen Mit⸗ tel ein. um die franzöſiſche Oeffentlichkeit zu täuſchen und, worauf es ihnen vor allem an⸗ kommt, zu einem Konflikt zu hetzen. So hat der Sowjetſender Barcelona unter Berufung auf dieſe Ueberfälle nichts unverſucht gelaſſen, um zu einem Kriege zu hetzen. Der bolſchewiſtiſche Sprecher wiederholt immer wie⸗ der, daß nunmehr„die Situation unhaltbar“ geworden und für Frankreich jetzt die Zeit ge⸗ kommen ſei,„Taten“ ſprechen zu laſſen. Im übrigen will der Sowjetſender wiſſen, daß der kommende 12. Juni„von hiſtoriſcher Bedeutung“ ſein werde, was die Vermutung nahelegt, daß die Bolſchewiſten für dieſen Tag ein neues Verbrechen planen. Ueberdies wird bekannt, daß die rotſpaniſche Agitationszen⸗ trale ihren Agenten im Auslande Anweiſung erteilt hätte, ſofort eine rege Agitation zu ent⸗ wickeln. ſobald Nachrichten über die Bombar⸗ dierungen bekannt werden, und keine Gelegen⸗ heit zu verſäumen, Frankreich gegen Franco aufzuhetzen. Aufſchlußreiche ſowjetſpaniſche„Dankesbeweiſe“ an Frankreich Die Sowjetſpanier haben eine Abordnung der franzöſiſchen Marxiſten-Gewerkſchaft CGT. zu einem Beſuch Rotſpaniens eingeladen als „Dankesbeweis“ für die Unterſtützung, die die franzöſiſchen Marxiſten Barcelona zukommen ließen. Dieſer„Dankesbeweis“ gilt vor allem der Verpflegung einer rotſpaniſchen Diviſion. die in den Pyrenäen völlig abgeſchnitten wor⸗ den iſt und ſich nur dank der über die franzö⸗ ſiſche Grenze kommenden Unterſtützung ſeitens der Marxiſten halten kann. Neuer Beweis für Moskaus Einmiſchung Die Sowjetpreſſe veröffentlicht in großer Aufmachung ein bielſagendes Telegramm des Zentralausſchuſſes der ſpaniſchen Kommu⸗ niſtiſchen Partei an Stalin. Darin wird dem„teuren Genoſſen“ verſichert, daß die ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten„den Kampf gegen den Faſchismus bis zum letzten Blutstropfen wei⸗ terführen“ würden. Im übrigen ſpricht das Telegramm von„ewiger Dankbarkeit für die uns bewieſene Solidarität“ und von der„un⸗ geheuren, hochherzigen und uneigennützigen Unterſtützung“, die Sowjetrußland den ſpa⸗ niſchen Kommuniſten von den erſten Tagen der Kämpfe an leihe. Die Preß burger Slowaken⸗Kundgebung Am 12. Juni beginnk der zweite Abſchnitt der iſchechiſchen Wahlen Budapeſt, 7. Juni. Die große Preßburger Autonomiekundgebung des Slowakentums hat in der hieſigen Oeffent⸗ lichkeit große Beachtung gefunden. Das erſt⸗ malige geſchloſſene Auftreten des ſlowakiſchen Volkes wird als der Auftakt einer ent⸗ ſcheidenden Auseinanderſetzung zwiſchen Slowakentum und Tſchechen⸗ tum beurteilt. Man iſt hier allgemein der Anſicht, daß die Durchſetzung der völkiſchen For⸗ derungen der Slowaken mit dem Schickſal der ungariſchen Volksgruppen verbun⸗ den iſt. Die Dienstagabendpreſſe veröffent⸗ licht ſpaltenlange Berichte ihrer nach Preß⸗ burg entſandten Sonderberichterſtatter, die die leidenſchaftliche Erregung der Maſſen und den eindrucksvollen Charakter der gewaltigen Kund⸗ gebung ſchildern. Die Preſſe bringt ferner eine Erklärung des Präſidenten der ungariſchen Volksgruppen, in der dieſer die Wiedergutmachung des Unrechts von 1919 fordert und die Ablehnung des Na⸗ tionalitätenſtatuts ankündigt, falls die unga⸗ riſchen Forderungen nicht in vollem Maße er⸗ füllt würden. In der Regierungspreſſe wird mit betonter Wärme und Nachdruck das jahrhundertelange reibungsloſe und fruchtbare Zu⸗ ſammenleben des ungariſchen und des ſlowakiſchen Volkes betont und die Schickſalsverbundenheit der beiden Völker auch für die weitere Entwicklung hervorge⸗ hoben. Nom. 7. Juni. Unter Ueberſchriften wie„Hodza macht den Slowaken das Selbſtbeſtimmungsrecht ſtreitig“ beſchäftigt ſich die römiſche Abendpreſſe in kritiſcher Weiſe mit der in Preßburg veranſtal⸗ teten Gegenkundgebung. So ſchreibt der Prager Vertreter der„Tri⸗ buna“ mit einer gewiſſen Ironie, daß trotz der ſorgſam und präziſe organiſierten Sonderzüge und trotz vorangegangener ſtrengſter Maßnah⸗ men. die ein Fernbleiben von der von den Tſchechen aufgezogenen Kundgebung unmöglich machten, dieſe Gegenveranſtaltung ſich mit der wahrhaft gewaltigen Willensäußerung der use Kräfte nicht habe meſſen önnen. Für eine flowakiſche Armee mit flowakiſchen Offizieren Warſchau, 7. Juni. Die polniſchen Blätter beſchäftigen ſich wei⸗ terhin ausführlich mit der Lage in der Tſche⸗ choſlowakei und ſtellen in den Mittelpunkt ihrer Berichterſtattung den Verlauf der Slo⸗ wakentagung in Preßburg und den für den 12. Juni bevorſtehenden zweiten Abſchnitt der Gemeindewahlen. Die Polniſche Telegraphenagentur berichtet von neuen Kund⸗ gebungen ſlowakiſcher Autonomiſten in Preß⸗ burg. Die Teilnehmer der Kundgebungen hät⸗ ten vor dem Militärkommando für die Schaf⸗ fung einer ſlowakiſchen Armee mit ſlowakiſchen Offizieren demonſtriert. Wie die Polniſche Telegraphenagentur wei⸗ ter feſtſtellt, iſt das polniſche Blatt in der Tſchechoſlowakei,„Dziennik Polſki“, erneut be⸗ ſchlagnahmt worden. Der Beſchlagnahme ver⸗ fielen ſämtliche Wahlartikel. Kontinentaler Neklame-Kongreß Flabsleifer Fiſcher Wien, 7. Juni Im großen Feſtſaal der Wiener Hofburg wurde am Dienstagvormittag mit einem ein⸗ drucksvollen Auftakt der Kontinental Reklame⸗ Kongreß 1938 eröffnet, an dem rund tauſend Vertreter des Werbeweſens aus 15 Staaten des Kontinents teilnahmen. An der. Eröffnungsſitzung nahm in Vertretung des Reichsſtatthalters Seyß-Inquart Miniſter Dr. Glaiſe⸗Horſtenau teil. Der Prä⸗ ſident des Kontinentalen Reklame⸗Verbandes, Maillard⸗Paris eröffnete die Veranſtal⸗ tung und übergab das Präſtbium dem Vertreter Deutſchlands als dem Beauftragten des Gaſt⸗ landes, Stabsleiter Hugo ie Dieſer ſtellte dann den gemeinſamen illen heraus, durch Mitteilung und Austauſch der Kenntniſſe der werbewiſſenſchaftlichen Forſchung und der werbewirtſchaftlichen Praxis auch auf dem Wie⸗ ner Reklame⸗Kongreß des Kontinents die wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben der Völker nach beſten Kräften zu unter⸗ ſtützen. In unſeren Händen— ſo führte Stabs⸗ leiter Fiſcher aus— liegt die geiſt 135 und materielle Führung und e ſtal⸗ tung der Wirtſchaftswerbung, in der jeder von uns auf ſeinem Platz ſeinem Volk dient. Er kündet den Fortſchritt und Fleiß ſei⸗ ner Nation und lenkt damit den nationalen und zwiſchenſtaatlichen Austauſch der Wirtſchafts⸗ güter. Durch friedliche Ordnung der Wirtſchaft iſt für die Völker Europas und damit für die ganze Welt die Vorausſetzung für den wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Frieden geſene die jedem Volk und jedem einzelnen Lebensraum und Lebensrecht ſichert. Stabsleiter Fiſcher ſchloß ſeine Ausführun⸗ gen mit den beſten Wünſchen für die Arbeit dieſes Kongreſſes. Unter anhaltenden Beifallskundgebungen wurde beſchloſſen, dem Führer und Reichskanzler ein Begrüßungstelegramm zu übermit⸗ teln und ebenſo den beiden Schirmherren der Veranſtaltung, Reichsminiſter Or. Goeb⸗ bels und Reichsſtatthalter Seyß⸗In⸗ quart, ſowie dem Präſidenten des Werbe⸗ rates der deutſchen Wirtſchaft,„Miniſterial⸗ direktor Dr. Reichard, die Grüße der Kon⸗ greßteilnehmer zu entbieten. über die Geſtallung der Wirlſchaflswerbung Miniſter Dr. Glaiſe⸗Horſtenau über⸗ brachte dem Kongreß die Grüße des Reichs- ſtatthalters und gab anſchließend eine kurze Darſtellung des kulturellen und wirtſchaftlichen Niederganges Deutſch-Oeſterreichs. Erſt im März dieſes. Jahres ſei die große Wendung eingetreten mit allen Vorausſetzungen, die der Stadt Wien und der deutſchen Oſtmark ihre wunderbare alte Kultur den neuen Lebensfor⸗ men anpaſſen kann. Wie auf dem Gebiet der Kultur ſeien jetzt auch die Grundlagen für die Wirtſchaft gegeben. Der ſtändige Vertreter des Präſidenten des Werberates der deutſchen Wirtſchaft, Profeſſor Dr. Hunke, überbrachte zu Beginn ſeines Referates die Grüße des Reichsminiſters Dr. Goebbels, ſowie des Präſidenten des Werberates der deutſchen Wirtſchaft. Er erinnerte daran, daß ſchon auf dem Kontinentalen Reklame⸗Kongreß im November 1936 in Berlin die Grund⸗ linien der Umgeſtaltung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft feſtgelegt worden waren und daß ſich ſeit⸗ er tatſächliche in neuer Stil. eine neue irtſchaftsgeſinnung und ein neues Können in der Wirtſchaftswerbung durchge- ſetzt haben.„Wir verkennen nicht“, ſo führte Profeſſor Hunke aus,„daß die Wirtſchaftswer⸗ bung zunächſt eine techniſche Funktion der Wirtſchaft iſt. Sie entſtammt der Spezialiſierung der Wirtſchaft und wuchs mit der Vergrößerung des Marktes. Die wirt⸗ ſchaftliche Tätigkeit gliederte ſich in ihre Teil⸗ funktionen auf, und eine ſolche Funktion iſt auch die Wirtſchaftswerbung. Als dieſe tech⸗ niſche Funktion iſt ſie natürlich in hohem Maße von den handwerklichen Mitteln be⸗ ſtimmt, die ihr zu ihrer Durchführung zur Verfügung ſtehen. „Wir ſpüren heute alle die Kräfte, die aus der Totalität und aus dem Bewußtſein der Volksgemeinſchaſt erwachſen. Wir alle huldigen wieder der Totalität des Lebens, in dem wir in allen Fragen als die höchſten Richter allein die Intereſſen der geſamten Nation anerkennen.“ Profeſſor Hunke behandelte dann die Frage, weshalb gerade das deutſche Volk aus vielerlei Gründen gezwungen ſei, weit überlegter zu handeln, als jene Völker, denen ein gütiges Geſchick eine längere Entwicklung und beſſere Lebensbedingungen geſchenkt habe. Deutſchland habe ſich aber auf den letzten Quell jeder Wirtſchaft und jeden Reichstums, auf ſeine eigene Arbeitskraft, beſonnen. Heute befänden wir uns auf der letzten Stufe des wirtſchaft⸗ lichen Handelns und fingen an, unſere Kraft immer planmäßiger, vernünftiger und produk⸗ tiver einzuſetzen, um mehr zu leiſten und mehr zu ſchaffen. 1 Auf den dritten Bereich, auf die Volkswirt⸗ ſchaft übergehend, betonte Dr. Hunke, daß alle Wirtſchaft im Volke lebe, vom Volk geſchaffen werde und damit auch dem Volk zu dienen habe. Die Wirtſchaftswerbung habe in Vollzug dieſer Pflichten ein Dreifaches zu be⸗ achten: Die Achtung vor der Volksgemeinſchaft, den notwendigen Takt gegenüber dem Mit⸗ bewerber und Wahrheit und Klarheit gegen- über dem Verbraucher. 1 Polen ſteht auf der Vacht 4 Warſchau, 7. Jun: In einem Prozeß gegen 11 Kommuniſten ver⸗ hängte das Bezirksgericht in Pinſk in Oſt⸗ polen Todesurteile gegen 2 ſchwer vorbeſtrafte kommuniſtiſche Hetzer. Die beide Mordbuben hatten im September des vergan⸗ genen Jahres den Kommandanten des Schützen⸗ verbandes im Kreis Pinſk hinterrücks durch Revolverſchüſſe getötet, weil er die von ihnen betriebene Bildung kommuniſtiſcher Zellen un⸗ ter der Dorfjugend immer wieder zunichte mach⸗ te. Acht von den übrigen Angeklagten wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus und einer zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Moskau peinlich berührt Moskau, 7. Juni Die Tatſache, daß die Tſchechoſlowakei mit Nationalſpanien diplomatiſche Be⸗ ziehungen aufgenommen hat, iſtz von der Sowjetunion, die Prag ſonſt jede ge⸗ wünſchte Rückenſtärkung gewährt, nicht ohne Grollen aufgenommen worden. Man iſt in Moskau peinlich davon berührt, daß ausgerechnet dieſer Bundesgenoſſe Franco an⸗ erkennt. Jedoch iſt die Kritik nicht vernichtendg und es wirkt einigermaßen erheiternd, wenn das„Journal de Moscou“ heute dem„fortge ö ſetzten Druck der britiſchen Diplomatie“ die Schuld gibt 1 Daladier von ſeiner Inſpeklionsreiſe zurück Paris, 7. Juni. Miniſterpräſident Daladier iſt am Diens⸗ tagabend, von Cerbère kommend, im Flug⸗ zeug wieder in Paris eingetroffen. Auf der Flugplatz wurde er vom Innenminiſter und vom Luftfahrtminiſter begrüßt. Eine Erklä⸗ rung über ſeine Inſpektionsreiſe in das fran⸗ zöſiſch⸗ſpaniſche Grenzgebiet gab Daladier nicht ab. Am ſpäten Abend ſuchte Außenmini⸗ ſter Bonnet den Miniſterpräſidenten auf, un mit ihm die Ergebniſſe dieſer Reiſe durchzu⸗ ſprechen. Im Laufe des Abends hatte Außenminiſter Bonnet auch eine längere Ausſprache mit dem franzöſiſchen Botſchafter in Barcelona ſowie mit dem Vorſitzenden des Auswärtigen Aus ſchuſſes des Senats Senator Bérenger. Wie verlautet, wird Bonnet am morgigen Mitt woch vor dem Auswärtigen Ausſchuß des Senates zur außenpolitiſchen Lage ſprechen. Junahme der Arbeilsloſigkeil in England London, 7. Juni England hatte am 16. Mai, dem letzte Stichtage, 1778805 Arbeitsloſe⸗ das heißt 382 000 mehr als am gleichen Tag des Vorjahres. Im letzten Monat ſtieg dit Ziffer um 31000. Darunter befinden ſich 10 000 ſchulentlaſſene Jugendliche. Der Reſt verteilt ſich hauptſächlich auf Arbeitskräfte der Kohlen⸗ und Baumwollinduſtrie. Das Ankikominkerndreieck Vizeadmiral Godo über ſeine Deutſchlandreiſe 88 Tokio, 7. Juni Vizeadmiral Godo ſtattete am Dienstag Fürſt Konoe Bericht ab über die Eindrücke ſeis ner Deutſchlandreiſe. In einer Preſſeerklärung, betonte er, ſeiner Anſicht nach müſſe die Außen- politik Japans unabhängiger und poſitiver ge führt werden. Er ſei feſt überzeugt, daß das Antikominterndreieck die einzig ſtabiliſierende Kraft nicht nur im Fernen Oſten, ſondern auch in Europa ſei. Deshalb ſolle es mit allen Mit teln geſtärkt werden. 1 Neue Junkverbindungen nach Hüdamerila Berlin, 7. Juni In Zuſammenarbeit mit der großen amerikaßs niſchen Kabel- und Funkgeſellſchaft All America in Newyork hat die Deutſche Reichspoſt vor kur⸗ zem unmittelbare Funkverbindungen von Be lin aus mit Bogota in Kolumbien und mite Lima in Peru aufgenommen. Dieſe neuen Funklinien bieten den deutſchen Wirtſchaftskrei ſen neben einer beträchtlichen Abkürzung dez bisherigen Laufzeiten ſchnelle und zuverläſſige Abflußwege für den Telegrammaustauſch ſo⸗ wohl mit den an der Weſtküſte von Südamerika gelegenen Staaten Peru. Bolivien. Ecuadot und Kolumbien, als auch mit Mittelamerika und einem Teil von Weſtindien. Jederman der Telegramme nach den genannten Länder abſenden muß. kann ſich die Vorteile der neuen Verbindungen ſichern, wenn er ſeine Telegran me mit der gebührenfreien Wegangabe„Vig Transradio“ verſieht. * Juni. Dien Fluß uf de er u Eil b frauch aladieh m uf, un urch niniſtet it del ſowitz 1 Aus N Nit 5 def chen. Ein Mann erschüſtert Afrika Der Kampf um den Sudan Von General Vos Roff Copyright by Vorhut- Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (20. Fortſetzung.) Gordon— die Sklavenfrage Die Freunde ſchweigen einen Augenblick.— Dann ſagt Gordon vorſichtig: „Dann wäre ich als Deſerteur gebrandmarkt. Und Sie in dieſer Stunde verlaſſen? Nein! Das tue ich nicht.“ Gordon verſucht Stewart einzureden, welchen unſchätzbaren Dienſt er der Sache erweiſen würde, wenn er die Regierung dazu überreden könnte, ein paar hundert engliſche Soldaten in aller Eile nach Khartum zu entſenden. „Ihre Tapferkeit ſteht doch ſowieſo außer je⸗ dem Zweifel!“ Nach langer Auseinanderſetzung wird Ste⸗ wart nachgiebiger. „Gut, ich werde gehen, aber unter einer Be⸗ dingung!“ „Und welcher?“ „Sie werden mir einen formellen Beſehl er⸗ teilen!“ 5 Gordon denkt einen Augenblick nach. Dann ſagt er entſchloſſen: „Nein, Stewart, das kann ich nicht machen.“ „Weshalb denn nicht?“ „Es iſt ein gefährliches Unternehmen. Ich werde Sie nie in eine Gefahr ſchicken, die ich nicht mit Ihnen teilen kann.“ So endet die Unterredung diesmal ohne Ent— ſcheidung. Nach ſchwerem innerem Kampf kommt Stewart zu der Auffaſſung, er könne der Sache nur dienen, wenn er ſich auf den ge⸗ fährlichen Weg mache. Power und der franzö⸗ ſiſche Konſul Herbin unterſtützen ihn eifrig in dieſem Plan. Sie ſind bereit, ihn zu begleiten. Am 10. September ſteht die geſamte Nil⸗ Flottille Gordons unter Dampf. Oberſt Ste⸗ wart, Power und Konſul Herbin beſteigen den Dampfer„Abbas“. Mit ihnen fahren noch 50 Beamte und Bewohner der Stadt nilabwärts. Gordon hat ſein möglichſtes getan. um die Fahrtteilnehmer zu ſichern. Das Schiff iſt ge⸗ panzert und mit ein paar Geſchützen und Mi⸗ trailleuſen beſtückt worden. Auf der gefährlich⸗ ſten Nilſtrecke(bis über die Stadt Berber hin⸗ aus) ſoll es von der Kampflflottille begleitet werden. Vom Dache ſeines Palaſtes winkt Gordon lange den Freunden nach, die auf den Fluten des majeſtätigen Fluſſes nach Norden getragen werden. Eine Woche ſpäter ſetzt der Dampfer„Abbas“ ſeine Fahrt allein fort. Die Flottille hat ihn nach einem heftigen Artilleriekampf mit den Arabern in der Nähe von Berber verlaſſen. Sie kehrt nach Khartum zurück. Als Albu Hamed im Rücken bleibt, ſteigt die Stimmung der„Abbas“⸗Paſſagiere. Der Ein⸗ fluß des Mahdis ſcheint in dieſer Gegend nicht allzu groß zu ſein, obwohl auf beiden Nilufern berittene Arabertrupps den Dampfer begleiten. Auch der Lärm der Trommeln, der unausgeſetzt von rechts und links erſchallt, regt Stewart und ſeine Begleiter wenig auf. Die Bewohner der Wüſte ſind ſehr neugierig: das Auftauchen eines Dampfers iſt für ſie ein großes Ereignis. Am 18. September paſſiert das Schiff eine kleine Inſel. Alles ſteht an Bord und bewun⸗ dert die maleriſche Oaſe, die aus der unabſeh⸗ Walter Flex⸗Feier auf Heſel kranzniederlegung am Grab des deulſchen Dichlers Reval. 7. Juni 40 Studentenführer und SA.⸗Führer aus Oſtpreußen unternahmen über Pfingſten unter Leitung von Bereichsführer Rother eine Studienreiſe durch Finnland, Eſtland und Lett⸗ land. Im Rahmen dieſer Reiſe beſuchten ſie auch die Inſel Oeſel, wo ſie ſich mit etwa 70 auf dem Dampfer„Tannenberg“ des Seedien⸗ ſtes Oſtpreußen dorthin gekommenen Studenten aus den Kameradſchaften des Studentenbundes Oſtpreußen trafen.— Am Pfingſtſonntag ver⸗ anſtalteten beide Gruppen eine Gedächtnisfeier für Walter Flex auf dem Friedhof in Peude. worden iſt, nach Rahad bringen. baren Waſſer⸗ und Sandlandſchaft hervorragt. Nur das kleine arabiſche Dorf und die dort aufgeregt Ausſchau haltenden Leute bezeugen, daß in dieſer einſamen Weite Lebensbedingun⸗ gen für Menſchen vorhanden ſind. Das friedvolle Bild, das die Paſſagiere des Dampfers feſſelt— iſt es ein Zeichen für das Gelingen der gefährlichen Fahrt oder eine trü⸗ geriſche Fata Morgana? Einige von denen, die auf dem Deck des Schiffes ſtehen und Ausſchau halten, fühlen ſeine doppelte Bedeutung. Und zugleich vollzieht auch ſchon das Schickſal eine verhängnisvolle Wendung. Ein dumpfes Kra⸗ chen— die Planken des Schiffes erzittern!... Ein Knirſchen, ein Ruck— und im Augenblick ſitzt der Dampfer feſt. Die Paſſagiere fallen übereinander. Oberſt Stewart iſt als erſter wieder auf den Beinen: „Verdammt, wir ſind auf Grund gelaufen!“ Er kennt die verräteriſchen Sandbänke des Nils gut genug, um die Größe der Gefahr rich— tig einzuſchätzen, zumal der Fluß gerade ſehr wenig Waſſer führt. Bald ſteht es feſt, daß der„Abbas“ nicht wieder flott gemacht werden kann. Auf der ſchönen Inſel ſchlagen die Schiff⸗ brüchigen ihr Lager auf. Alles. was nicht mit von Bord genommen werden kann., wird ver⸗ nichtet und in den Nil geworfen. Stewart ver⸗ nagelt die Kanonen und ſtürzt ſie ins Waſſer. Während Stewart ſpäter auf der Inſel mit Power, Herbin und einigen Paſſagieren die Lage berät, ſammeln ſich an dem gegenüberlie⸗ genden Ufer die Arab. Man hört ihre Zu— rufe: „Kommt hierher! Bringt uns Brot Einer der Araber, vermutlich der Scheich des Ortes, nähert ſich im Waſſer und ruft: „Habt keine Furcht! Keine Waffen mitbringen!. ſich meine Leute.“ 5 4 Stewart ſteckt ſeinen Revolver in die Taſche. „Wer geht mit mir hinüber?“ Power und Herbin ſchließen ſich ihm ſofort an; einige Paſſagiere folgen. Stewarts Kalt⸗ blütigkeit und Tatkraft ſteckt auch ſie an. Im Dorf werden mit dem Scheich Verhand⸗ lungen über den Ankauf von Kamelen begonnen. Sonſt fürchten Einige Stunden ſpäter tragen die trüben Wellen des ewigen Stromes die Leichen der beiden Engländer und des Franzoſen davon. Der Scheich und ſeine jubelnden Krieger bela⸗ den haſtig ein Boot mit den Habſeligkeiten Ste⸗ warts und ſeiner unglücklichen Begleiter. Der Befehl des Mahdis muß unverzüglich erfüllt werden: Schnellkamele, die auf dem anderen Ufer bereitſtehen, ſollen alles, was bei den niedergemetzelten Freunden Gordons gefunden Im Auftrag des Reichsſtudentenführers verkün⸗ dete hier der Leiter des Verbindungsamtes Anter der Anklage des Giftmordes Elf Perſonen vergiftel— Brüſſel. 7. Juni. Einer der größten Giftmordprozeſſe aller Zei⸗ ten begann heute im Gerichtsſaal des hiſtori⸗ ſchen Biſchofspalaſtes von Lüttich. Die 59jäh⸗ rige Marie Petitjean, verwitwete Bek⸗ ker, iſt angeklagt in den Jahren 1933 bis 1936 nicht weniger als elf Perſonen durch Gift ermordet zu haben. Fer⸗ ner werden ihr fünf Mordverſuche, zahlreiche Fälſchungen, darunter eine Teſtaments⸗ fälſchung und Diebſtähle zur Laſt gelegt. Eine gewaltige Menſchenmenge hatte ſich zu Beginn des Prozeſſes in der Umgebung des Gerichtsſaales angeſammelt. Aus zahlreichen Ländern ſind Sonderberichterſtatter eingetroffen. Annähernd 300 Zeugen ſind auf⸗ geboten worden, um im Verlauf der Verhand⸗ lung, die ſich vorausſichtlich auf mehrere Wochen erſtrecken wird, auszuſagen. Das Un⸗ terſuchungsverfahren, das unmittelbar nach der Verhaftung der Witwe Becker im Herbſt 1936 eingeleitet worden war, hat über 1% Jahre gedauert, da ſich bei den Nachforſchun⸗ gen über die einzelnen Todesfälle außerordent⸗ 7 Schwierigkeiten und Verwicklungen er⸗ gaben. Vier Wochen ſpäter haben der Mahdi und ſein erſter Kalif die Genugtuung. Gordons Tagebuch in ihren Händen zu haben.... Der vorſichtige Engländer, den tragiſchen Ausgang der Belagerung Khartums vorausahnend wollte dieſes wichtige hiſtoriſche Dokument durch Stewart in Sicherheit bringen laſſen (Fortſetzung folgt) Berlin, Standartenführer Trumpf. die vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge über⸗ tragene Patenſchaft für die Grabſtätte Wal⸗ ter Flex' und die weiteren 150 Soldaten⸗ gräber auf Oeſel. Neben dem im Weſten von der Deutſchen Studentenſchaft betreuten Fried- hof in Langemarck ſoll dieſe neu übernommene Patenſchaft im Oſten ein Zeichen der Liebe und Verehrung des deutſchen Studententums für den vorbildlichen Studenten Walter Flex, den großen dichteriſchen Künder des Kriegserleb⸗ niſſes, und ſeine ſelbſtloſe Einſatzbereitſchaft ſein. Standartenführer Trumpf legte am Grab im Auftrag des Reichsſtudentenführers einen Kranz nieder. 300 Jeugen geladen Zu Beginn des Prozeſſes wurde der umfang⸗ reiche Anklageakt verleſen, aus dem ſich bemerkenswerte Einzelheiten über die Vergan⸗ genheit der Witwe Becker ergeben. Die Ange⸗ klagte, die in beſcheidenen Verhältniſſen lebte, hatte ſich demnach in allen Fällen vermögenden älteren Frauen in Lüttich genähert und deren Vertrauen gewonnen. Sie wird angeklagt dieſe Frauen aus Habſucht und Geldgier durch Gift umgebracht zu haben. Zahlreiche Wert⸗ ſtücke, darunter Diamanten, die im Gerichts⸗ ſaal ausgeſtellt find, ſowie hohe Geldbeträge aus dem Beſitz der Opfer wurden nach deren Tod bei der Witwe Becker gefunden. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß ſie in zwei Jahren 200 Gramm Fingerhutgift(Digitalin) verbraucht hatte, wovon bereits eine geringe Menge tödlich wirken kann. Die Angeklagte hat bisher die ihr zur Laſt gelegten Mord⸗ taten hartnäckig geleugnet. Die Beweisführung wird dadurch erſchwert, daß die ärztliche Unter⸗ ſuchung der Opfer in keinem Fall einwandfrei die Verwendung von Fingerhutgift ergeben hat. Es konnte lediglich feſtgeſtellt werden, daß alle Opfer unter ähnlichen ſeltſamen Vergiftungserſcheinungen des Ma⸗ dend gens geſtorben ſind. Fatale Buchstaben Auch Buchſtaben können am entſpre⸗ chenden Ort, Probleme grundlegender Art ſichtbar machen. Als ſich die Tſchechen ſchon wäbrend des Weltkrieges anſchickten, die Grundfeſten ihres Staates zu ſchaffen, konn⸗ ten auch ſie nicht über das zahlenmäßige Mißverhältnis zwiſchen den einzelnen Volks- tümern in den Ländern der ehemaligen Wen— zelskrone hinwegſehen. Da ſie zwangsläufig erkannten, daß das tſchechiſche Volk als Staatsnation für den geforderten ſtaatlichen Raum doch eine allzu ſchmale Baſis abgege— ben hätte, zogen ſie kurzerhand auch das flo⸗ wakiſche Volk als Mitträger des Staates ber— an. So entſtand jene Verbindung zweier Volksnamen durch den ominöſen Buchſtaben „o“ und ſomit der Name des neuen Staates „Tſchechoſlowakei“, ſowie das Scheingebilde einer„tſchechoſlowakiſchen“ Staatsnation. Nun beginnt aber dieſer Buchſtabe„o“, in ein ſehr fragwürdiges Zwielicht zu rücken. Die Tſche⸗ chen müſſen ſich neuerdings von den Slo- waken ſehr unfreundliche Dinge ſagen laſſen. faddduaaaaanngnamaun acganmganm funmpsaamgdupanaaemegunaanunnnsuunnnama Am Rande nolſiert- Das Kartenhaus der angeblichen Staats⸗ nation zerflattert dabei in alle Winde, wenn ſich das ſogenannte Staatsvolk der Slowaken veranlaßt ſieht, ganz eindeutige Autonomie⸗ forderungen zu erheben, und ſich damit in eine Front mit den anderen Nationalitäten des tſchechoſlowakiſchen Staates ſtellt, die ſich genau ſo gegen die tſchechiſche Beherrſchung von Verſailler Gnaden wehren und dadurch das Augenmerk der Weltöffentlichkeit nach Böhmen ziehen, ſo daß man ſich heute ſogar ſchon in weſtlichen Kreiſen über die tatſäch⸗ liche Beſchaffenheit dieſes Landes allmählich klar zu werden beginnt. Dieſer ſchwankende Buchſtabe„o“, der nun als loſe Klammer zwiſchen zwei Völkern ſchwebt, beſitzt er nicht einen gleich fatalen Vorgänger? War nicht das„u“ im„k. u. k.“ der alter öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie eine verwandte Formel? Aber mit Buchſtaben ſchafft man keine Na⸗ tionen. Man kann ſie damit nicht einmal dauernd binden. Sie ruhen im Urgrund der Natur, gottgeſchaffen und gottgewollt. Buch⸗ ſtaben werden ſie nicht überwältigen. U Nalionale Offensive an der Küſte Bilbao, 7. Juni In den erſten Morgenſtunden des Dienstag haben die nationalen Truppen an der ge⸗ ſamten Front zwiſchen Teruel und der Küſte die Offenſive wie ⸗ 5 er aufgenommen. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung und Bombardierung aus Flugzeugen griff die Infanterie in einer Frontbreike von 120 km an. Die Bolſchewiſten leiſteten Widerſtand, der von ſehr verſchiedener Stärke war. An vielen Stellen gelang es den nationalſpaniſchen Truppen durchzubrechen und weiter in das feindliche Gebiet einzudringen. Die Verbindungsſtraßen der Bolſchewiſten ſind infolgedeſſen ſehr be⸗ droht. Der Vormarſch dauert an, ſo daß die augenblicklichen Stellungen noch nicht angege— ben werden können. Auf die Nachricht von der neuen Offenſive eilte der Chef des Sowjet⸗ ausſchuſſes Negrin mit dem Chef des bol⸗ ſchewiſtiſchen Generalſtabes„General“ Rojo im Flugzeug herbei, um das erſchütterte Ver⸗ trauen der bolſchewiſtiſchen Abteilungen zu ihren Anführern wieder aufzurichten. Negrin beſuchte einige Reſerveſtellungen an der Caſtel⸗ lonfront und begab ſich dann in die Rüſtungs⸗ fabriken nach Sagunt, wo er die Belegſchaft aufforderte, die Anſtrengungen zu verdoppeln. Von ihrer Arbeit hinge das Schickſal Sowjet⸗ ſpaniens ab. Bei einem Nachlaſſen der Er⸗ zeugung müſſe mit dem endgültigen Zuſam⸗ menbruch an der Front gerechnet werden. 10 Daß die Stimmung im bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens angeſichts der Initiative der natio⸗ nalen Truppen immer nervöſer wird, beweiſt auch die Haltung des bolſchewiſtiſchen Gerichts⸗ hofes in Barcelona, der an einem einzigen Tage dreizehn Perſonen zum Tode und zehn zu je 30 Jahren Zucht⸗ haus verurteilte. Die Urteilsbegrün⸗ dung erwähnte lediglich die nationale Geſin⸗ nung der angeklagten Perſonen. „Horſt Feſſel“ auf großer Fahrt Von der großen Ausbildungsfahrt des Segel ſchulſchiffes der deutſchen Kriegsmarine,„Horſt Weſſel“, nach Weſtindien trafen jetzt Bilder aus bei anſtrengendem Dienſt auch Stunden der Heiterkeit und Erholung. „Artiſten“ des„Schiffszirkus“ mit Muſik auf. g f HANNOVER ſladeshein 2 n ede *. 4 elrie, ect Hallenholen Suche 5 Agen e nch N 5 e een eee eds, 8 ane Fe 8s . 5 f 72 e. 5 . e Ds NUN e . 1. Sankt Thomas ein. 1 15 man ſieht, gibt es N 1 ung. Hier marſchieren die (Scherl Bilderdienſt, Jander⸗Multiplex⸗K.) n in V Gael Sadelrie. S behgüirel u Heeg 78 1. 485 8 5 OwD'W'‚*' e eee e e e 255 37%. 6„ 7 4 „. 75 . 5 4 7„ 2 „ 20 5 2 e unetag in glelele! Eb un 288 Kn. * 255 27 5 TTT 27 1 Vom 9. bis 25. Juni findet die Deutſchlandfahrt t rer ſtatt. 3777 km lang iſt die Strecke, die zum fü* Auf den Etappen, München— Innsbruck— Friedrichshafen geſchaltet, die an die Fahrer die härteſten Anforderungen ſtellen werden. Deulſchlandrundfahrt 1938 1938, das große Langſtreckenrennen der Rad⸗ erſten Mal auch durch das Gebiet der Oſtmark ſind Alpenſtraßen ein⸗ (Zand.⸗Multipl.⸗K.) Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: E. Ackermann (12. Fortſetzung) Fee hatte im vergangenen Winter all das ſchweigend hinulctergeſchluckt, weil ſie ihrem Mann nie und nimmer ſagen wollte, wie man ſie kränkte. Er war immer hinfäl⸗ liger geworden in letzter Zeit. Der Arzt machte ein beſorg⸗ tes Geſicht, hatte aber anſcheinend Anweiſung, ihr nichts zu ſagen. Als Fee ihn eines Tages im Vorzimmer erwar⸗ tete und angſtvoll um die Wahrheit bat, da hatte der alte Herr gelächelt. „Wer wird ſich denn ſo ängſtigen, Kindchen? Krank iſt ſchließlich jeder Menſch einmal. Herr Hagen arbeitet zu viel. Na, er hat mik aber verſprochen, ſich jetzt zu ſchonen,“ hatte er dann geſagt. Fee war nur halb beruhigt und bat ihren Mann, ihm bei ſeinen Arbeiten helfen zu dürfen. Da wurde er ſehr ungehalten und Fee hatte nie wieder gewagt, davon anzufangen. Es war ihr auch nicht entgangen, mit welcher Ungeduld Georg in letzter Zeit wieder die Poſt erwartete. Wartete er auf einen Brief von Erdolf? Seit jenem erſten Schreiben hatten ſie nichts mehr von ihm gehört. Auch heute ſah Hagen wieder eilig die Poſtſachen durch, warf ſie achtlos in die Schale zurück. Da——— er konnte einen leiſen Ausruf nicht ganz unterdrücken, als er den Namen des Abſenders auf dem breiten, mattgrauen Leinenpapier las. Dann lehnte er ſich im Stuhl zurück und öffnete das Schreiben. Fee hatte ſich mit dem großen Leonberger beſchäftigt, der zu ihren Füßen lag. So war ihr die mühſam verbor⸗ ene Erregung ihres Mannes entgangen. Jetzt ſah ſie auf. uhig faltete Georg Hagen den Brief zuſammen und ſteckte ihn in die Bruſttaſche. Fee ſah verwundert, daß ſich ein großer, ſchöner Frieden auf ſeinem Geſicht ausgebreitet hatte. Das qualvolle Warten auf irgend etwas war ver⸗ ſchwunden. f Fee freute ſich. Sie dachte, daß ihr Mann eine geſchaſtiche Solge ge⸗ habt habe, die ſich plötzlich als unnötig erwies. „Die Sonne ſcheint noch warm, Fee, doch müſſen wir nun an die Abreiſe denken. Bärwalde iſt unter Inſpektor Kneifers Aufſicht gut aufgehoben. Wenn das Wetter ſo bleibt, werden wir in etwa vierzehn Tagen unſere Zelte hier abbrechen. Schlägt das Wetter um, dann eher. Doch in den nächſten Tagen kommt ja Papa noch einmal her⸗ aus. Er wollte ſeine Roſenlieblinge für den Winterſchlaf einbetten. Das werde ich benützen und erſt noch einmal in die Stadt fahren. Ich habe noch etwas Dringendes zu erle. digen, damit ich dann die erſte Zeit Ruhe habe.“ Fee ſtreichelte ſeine Hand. Bläulich und durchſichtig war dieſe Hand wie bei einem Schwerkranken. Seine Stim. me klang fröhlich in ihr ſchweigendes Mitleid hinein. „Die paar Winterwochen, Fee, dann kommt ja doch wieder der Frühling für dich.“ „Für mich? Für dich auch, Georg!“ „Ja natürlich, für mich auch.“ Sie ſaßen noch eine Weile am Tiſch. Fee öffnete Nüſſe, die Hagen ganz beſonders gern aß. —————————— Profeſſor Altou kam pünktlich. Er kam überhaupt immer pünktlich, wenn man ihn rief, und hielt ſich im übrigen ſtill im Hintergrund. Bärwalde war auch für ihn ein Paradies. So ſchritt er jetzt mit Schere und Baſt be waffnet zwiſchen ſeinen Lieblingen umher, die ihn zum Teil mit roten Hagebuttenköpfchen an alles Vergängliche mahnten. Sein Schwiegerſohn war ſeit zwei Stunden fort, und Fee ſchaukelte ſich unter der alten Buche in der Hänge⸗ matte. a Gegen zwei Uhr brachte man dem alten Herrn ein Telegramm. Es enthielt nur die wenigen Worte: 5 „Herrn Profeſſor Altou. Georg Hagen verunglückt. Bitte Gemahlin vorbereiten. Kommen erwünſcht. Stadt⸗ wohnung Hagen. e e Juſtizrat Dr. Eberling.“ a Die Roſenſchere war längſt zu Boden gefallen, die Baſtfäden flatterten im Wind davon. Noch immer ſtarrte Profeſſor Altou auf die ſchickſalsſchweren Zeilen. Georg war tot— das wußte er. ohne daß man es ihm ſaate. Von der Buche herüber klang Fees helle Stimme: „Papa! Bitte, komme doch dann herüber. Ich habe Hunger, und Mamſell Riekchen rief ſchon!“ f Profeſſor Altou ſteckte mit zitternden Fingern das Telegramm zu ſich. Dann ging er mit unſicheren Schritten zwiſchen den Beeten zu Fee herüber. 5. 1 Sie ſprang aus der Hängematte und hüpfte ihm ent⸗ gegen. „Väterchen?“ fragte ſie zärtlich. Er zog ſie an ſich. N. „Fee— das Verſteckſpielen hat keinen Zweck. Es iſt etwas paſſiert— mit Georg! Ich muß ſofort in die Stadt!“ Fees Augen weiteten ſich. „Mit Georg? Was——— iſt?“ „Verunglückt— wahrſcheinlich mit dem Auto! Aus dem Telegramm iſt nichts Näheres zu erſehen.“ Fees liebliches Geſicht war ſchneeweiß. 1 „Wer——— hat telegraphiert, Papa? . Juſtizrat Eberling. Wir ſollen gleich in eure Stadt · wohnung kommen. Alſo iſt Georg wohl dort. Fee war ſchon an ihm vorüber. 3 „Papa, ich bin ſofort bereit— ſelbſtverſtändlich fahre mit!“ Schweigend ſaßen ſie dann nebeneinander im Wagen. Der wohlbekannte Weg dünkte ihr heute eine Ewigkeit. 5 Georg Hagen war nicht mit dem Auto verunglückt. Sein Kammerdiener hatte ihm eine Stunde vorher die ſämtlichen Waffen von der Wand heruntergeben müſſen. Er wollte ſie ſelbſt reinigen, was er ſehr oft tat. Und dann 855 er allein ſein wollen. Da war auch nichts Abſonder ⸗ iches dabei geweſen. Hagen hatte auch früher oft den Kammerdiener weggeſchickt. Dieſer hatte dann immer war⸗ tend im Nebenzimmer geſeſſen, des Klingelzeichens ge⸗ wärtig, als plötzlich ein Schuß ertönte. Der Diener war ins Zimmer geſtürzt. Da hatte ſein Herr im Stuhl ge⸗ ſeſſen, ein freundliches Lächeln im Geſicht. Eine Piſtole, auf die er ſtets beſonders achtete, war anſcheinend gela⸗ den geweſen und er hatte es nicht gewußt. Auf dem Tiſch lagen, auseinandergenommen, mehrere Waffen, Oel⸗ flaſchen und Bürſten danben. Ohne allen Zweifel lag hier ein Unglücksfall vor. Der Meinung waren auch der Arzt und der Juſtizrat Eberling. Den letzteren hatte Herr Hagen telephoniſch kurz vorher zu ſich gebeten. Er hatte keine Ahnung gehabt, daß Hagen um dieſe Stunde nicht mehr lebte. Da trafen Fee und ihr Vater ein. Aufſchluchzend warf dee ſich über ihren Mann, küßte die gütigen, jetzt ſo kalten Hände, die ſtets nur darauf bedacht geweſen waren, ihr das Leben ſchön und ſorglos zu geſtalten. Sechs Wochen waren nach Georg Hagens traurigem Tod vergangen, als Fee in Begleitung ihres Vaters im Sprechzimmer Doktor Eberlings der Teſtamentseröffnung beiwohnte. 8 Auch Irene Baudiſſin und ihre Mutter waren ge⸗ aden. Blaß und ſtill, unendlich rührend in der tiefen Wit⸗ wentrauer, ſaß Fee im Seſſel. Ab und zu ſtreichelte Pro⸗ feſſor Altou die Hand ſeines Kindes. Was Irene Baudiſſin und ihre Mutter halb und halb gefürchtet, traf ein: Fee war die Univerſalerbin ihres Mannes! Stiefmutter und Stiefſchweſter des Verſtorbenen waren mit einem Legat bedacht, außerdem ging die Villa in der Parkſtraße in ihr Eigentum über. In den Augen der zwei Damen war ein unendlicher Haß. Fee ſah es nicht, weil ihre Augen von Tränen ver⸗ dunkelt waren. Doch ihr alter Vater bemerkte dieſe Blicke, und ihn mahnte plötzlich etwas, ſein ſchönes blaſſes Kind vor dieſen beiden Frauen zu ſchützen. f Laut letzten Willens des Erblaſſers war es Fee ganz anheimgeſtellt, die Werke zu ver'aufen, wenn ſie ſich der Leitung entledigen wollte. Doch man hörte aus den Zeilen den Wunſch, daß alles bleiben möchte, wie es war. Falls die Witwe ſich wieder verheiratete— hier ſpitzten Irens und ihre Mutter die Ohren— ſollte gleichfalls alles blei⸗ ben, wie es war, da ſein Nachfolger ja nur ein Würdiger ſein konne; das verbürge Fees Charakter.“ Irene Baudiſſin hätte dem jungen, zarten Geſchöpt dort im Seſſel am liebſten die Kehle zugedrückt, damit es nicht mehr ſo ſicher und wohlgeborgen zwiſchen ihr und Georgs Reichtum ſtand. 5 5 f Juſtizrat Eberling las weiter. Die langjährigen Dienſtboten waren mit Legaten bedacht; auch das Krüp⸗ pelheim und das Krankenhaus, in welchem Georgs Mut⸗ ter geſtorben war. 5 „Ein Legat haben wir wie die Dienſtboten,“ ziſchte Irene ihrer Mutter au. Nachdem die üblichen Fragen vorgelegt, ob die Erben die Hinterlaſſenſchaft anzutreten bereit ſeien, und dieſe Fragen beantwortet waren, war die Angelegenheit er⸗ ledigt. Irene hatte ſich zwar vorbehalten, die Unterſchrift erſt nach einer Beſprechung mit ihrem Rechtsanwalt zu eben. 8 Kühl lächelnd verbeugte ſich Juſtizrat Eberling. Georg Hagen war im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Friſche geweſen, das konnte er, Eberling, am beſten bezeugen, da er viel mit Hagen zuſammengeweſen war. Es gab nichts anzu⸗ fechten. Fee Hagen würde ihr Erbe ungeſchmälert behal⸗ ten.——— Die Winterſtürme umheulten mit Macht die alten, wuchtigen Mauern von Bärwalde. Fee verlebte auch den Winter noch hier draußen. Jede Woche fuhr ſie zweimal, auch bei ungünſtigem Wetter, in die Stadt auf den Fried⸗ hof und ſtand dann lange an der alten Familiengruft, die Georgs ſterbliche Reſte barg. Georgs langjähriger alter Direktor leitete die Werke mit Tatkraft und Umſicht und kam jede Woche einmal zur Abrechnung und Beſprechung nach Bärwalde heraus. Fee dachte an nichts. Sie lebte ein Traumdaſein. Dieſes Daſein war aus Trauer und Dank zuſammenge⸗ ſetzt. Tauchte einmal Erdolfs hohe Figur vor ihrem Geiſte auf, dann vergrub Fee das Geſicht in beiden Händen und ſtöhnte. Kurz nach Weihnachten, das ſehr ſtill verlaufen war, erhielt Fee eines Nachmittags den Beſuch Irene Baudiſ⸗ ſins. Als man Fee die Karte brachte, erſchrak ſie im tief. ſten Herzen. Was wollte Irene von ihr? Doch ſie mußte ſie empfangen. Am Himmel hingen graue Schneewolken. Es war ſchon zeitig finſter geworden. Irene ſaß in dem ſchönen, hohen Salon und ſah ſich in dem mit antiker Pracht eimge⸗ richteten Raum um. Die orangefarbene Lampe warf ein mattes Licht ins Zimmer. Der Diener öffnete die Tür. Irene blickte mit haßerfüllten Augen auf die ſchlanke, zarte Geſtalt im ſchwarzen Sammetkleid. Fees Augen waren fragend auf die Beſucherin gerichtet. Sie glaubte, daß Irene wegen des Teſtaments komme, und war zu einem Entgegenkommen bereit. Am Teſtament ſelbſt ließ ſich nichts ändern, das hatte ihr Juſtizrat Eberling bereits in kurzen, knappen Worten mitgeteilt. Aber ſie konnte doch von ſich aus irgend etwas für die Damen tun. „Seien Sie mir willkommen, Fräulein Irene. Es iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen, ſich zu mir heraus zu be⸗ mühen. Darf ich Sue etwas anbieten?“ ſagte Fee und ſetzte ſich der Beſucherin gegenüber. Irene dankte kurz, ſchlug die Beine übereinander und lehnte ſich weit zurück; dabei muſterte ſie mit ihren kalten Augen die junge Witwe. Augenſcheinlich legte ſie ſich Wort für Wort ihrer Rede noch einmal aurecht. Roman Drei menschen gun Stil ruhten Fees Augen auf ihr. Sie wußte jetzt, daß irgend eine neue Demütigung ihrer harrte. Jetzt ſtand ſie ja dieſen Demütigungen ſchutzlos ge⸗ genüber. Irenes ſchneidende hohe Stimme klang jetzt an ihr Ohr. 8 „Wie lange wollen Sie ſich eigentlich noch im Hauſe Ihres Geliebten aufhalten? Schämen Sie ſich nicht!“ Fees Blick ging über die Feindin hinweg. War denn noch jemand da? Es mußte doch noch jemand da ſein, dem dieſe Worte galten! Irene lachte ſchrill auf. „Tun Sie doch nicht, als ob Sie nicht wüßten, warum Georg ſeinem Leben ein Ende machte. Die Spatzen werden es bald genug von den Dächern pfeifen,“ ſagte ſie hohn⸗ lächelnd. Fees leerer Blick wirkte erſchreckend. Langſam ſtand ſie auf. „Was——— haben Sie——— geſagt? Georg ——— hat——— ſich———2“. Irene nickte. 8 „Tun Sie doch wenigſtens vor mir nicht ſo, als ob Sie auch nur einen Augenblick an dieſen angeblichen Un⸗ 8 geglaubt hätten. Das wird ja dann ſtets auf ieſe Weiſe zugedeckt. Georg wußte ganz genau, daß Sie mit Erdolf ein Liebesverhältnis hatten. Er hat es mir kurz vor ſeinem Tod erzählt.“ Irene Baudiſſin ſagte die gemeine Lüge mit drei⸗ ſter Stirn. Sie hatte ſich das alles in ihrem von Wut und Neid zerfreſſenen Herzen zurechtgelegt, glaubte ſelbſt nicht daran und hatte keine Ahnung, daß ſie unbewußt die Wahrheit ſprach, wenn auch Georg Hagens Motiv ein ganz anderes geweſen war. Tees Hände griffen in die Luft, dann ſank ſie zuſam⸗ men. Kalt, ohne Mitleid blickte Irene auf die am Boden Liegende. Ein Gefühl befriedigter Rache war in ihr. So wie ſie Fee kannte, würde dieſe nun niemals Hans von Erdolfs Gattin werden! Das war Irenes Rache an dem Mann, der ſie ver⸗ ſchmäht hatte! 16. Kapitel. Fee Hagen lebte völlig apathiſch gegen alles in dem kleinen Heim ihres Vaters. Der hatte Fees reiches, ſchö⸗ nes Heim aufgelöſt. Einmal hatte Fee den Juſtizrat Eber⸗ ling gefragt„Darf ich mein Erbe verſchenken?“ Das kalte„Nein, gnädige Frau“ hatte ſie ignoriert und ſich von da an um nichts mehr gekümmert. Kaum daß ſie an jenem Winterabend aus ihrer Ohnmacht erwach⸗ te. hatte ſie mit völlig veränderter Stimme darauf ge⸗ rungen, daß ſie Bärwalde verließen. Und J fügte ſich, als er das in Schmerz förmlich ve rſteinerte G ſicht ſeiner Tochter ſah. Er hatte zwar den Einwand ge wagt:„Du darfſt Herrn von Erdolfs Gut nicht ohne wei⸗ teres völlig Fremden überlaſſen. Er hat es euch damals anvertraut.“ Fees kalte, unbewegte Stimme ſagte:„Das iſt alles gleich, nur ich muß fort hier, ſofort.“ Der alte Herr hatte noch ſchnell eine dringende Un⸗ terredung mit dem alten Inſpektor Kneiſer. Der nickte zu allem und ſeine treuen Augen ließen Altou die Ueber⸗ zeugung gewinnen, daß Bärwalde aut aufgehoben war. Fee, die reiche, unabhängige Fee Hagen lebte von nun an wieder im kleinen, allerdings ſehr behaglich ge⸗ wordenen Heim ihres Vaters. Ihr einziger Ausgang war, wenn ſie das Grab Georgs beſuchte. Dann ſtand Fee lange, lange an der Gruft, ſah auf die Inſchrift und grü. belte über ihre Schuld, die dem beſten, edelſten Menſchen die Waffe in die Hand drückte.— Schuld!? „Wo war dieſe Schuld und wie groß war ſie?“ Hans von Erdolf war gegangen. Fort, wieder in die Welt hinaus, um den Frieden des Freundes nicht zu ſtören. Auf ſeiner Seite war keine Schuld. Dann war ſie alſo auf der ihren. Sie war ja Georg alles ſchuldig geblie⸗ ben, alles! Fee ſenkte den Kopf tiefer und tiefer, horchte auf die ſtummen Vorwürfe, die ihr Inneres zerriſſen. Bisher Kind, reifte ſte in dieſen Monaten zum Weib. Immer deutlicher 3 ſie das Leben—— und wand ſich in Schmerz und eue. Einmal, es war wieder Herbſt und der Todesta Georgs jährte ſich zum erſtenmal, kam ſie vom Friedhof zurück und fand auf ihrem Schreibtiſch die Poſtſachen. Ein Umſchlag war dabei, ein großer, hechtgrauer mit einer ſteilen, ſchönen Männerſchrift. Fee ließ den Brief fallen, als habe ſie ſich verbrannt. Wohl eine Stunde ſaß ſie dann am Fenſter, ſah in den unfreundlichen Tag hinaus und fühlte doch immer aufs neue Hans von Erdolfs Nähe. Der uneröffnete Brief lag noch immer auf dem Schreibtiſch. Die Dämmerung kam, geheimnisvolle Schatten huſchten durchs Zimmer, draußen klatſchte ein Regenſchauer an die Scheiben und noch immer ſaß Fee Hagen zuſammenge⸗ kauert im Seſſel. Die kleinen Hände waren gefaltet. Schmal und blaß war Fee in dieſem letzten Jahr geworden Gewaltſam zwang ſie ſetzt die Gedanken von Erdolfs Brief fort. Mahnend, leuchtend in der Dämmerung ſah der Brief zu ihr herüber. Die ſchlanke Geſtalt richtete ſich auf, ging zum Schreibtiſch, nahm den Brief an ſich und ging in das Zimmer ihres Vaters hinüber. — „Warum, Fee? Willſt du nicht wenigſtens leſen, was Herr von Erdolf dir ſchreibt? Du kannſt ihn doch nicht be⸗ leidigen wollen? Und das tuſt du doch, wenn du ſeinen Brief uneröffnet zurückſchickſt. Herr von Erdolf hat dir doch nichts getan, was ein ſolches Verhalten deinerſeits rechtfertigen würde? Im Gegenteil, ich habe immer ge⸗ Aaubt, ihr ſeid befreundet.“ Fee ſah mit ihren krankhaft großen Augen in das Ge⸗ ſicht des Vaters. 9 2 2 (Fortſetzung folgt) von Gert Roſhberg — cor Altou 9 trözett 1 bett. jſchäm tend de Auſenth 4 den ul die br S ⁰ A A 1 nl bene 4 8 1“bauſes. ben und et „806 unpfang Abet ö r trug leiden ute er runzoft län im 0 nö 1 Kameral vas füt Sie Klundigt „Vie dem hn. ei; ut bt ie in en 0 I k Der Leutnant Hanns von Weißenberg ſtand vor dem Oberſten ſeines Regiments. „Sie ſind mein jüngſter Offizier, vielleicht der jüngſte Offizier der ganzen kurfürſtlich⸗bay⸗ riſchen Armee. Eben darum übertrage ich Ihnen die ſchwerſte Aufgabe. Denn in dieſer Zeit müß⸗ ten wir Deutſche an allem verzweifeln, wenn wir nicht den Glauben an die Jugend und an die Zukunft bättey Des Leutnants klare Augen bielten dem ſcharfen Blick des alten Offiziers ſtand.„Ich werde Ihr Vertrauen rechtfertigen, Herr Oberſt.“ „Sie kennen noch nicht die Größe Ihrer Auf⸗ 1 gabe, Weißenberg.“ Er wies auf eine dunkel⸗ blaue Truhe. Sie trug ſchwere ſchmiedeeiſerne Bänder. Große rote Siegel bedeckten die Schlöſſer.„Ein Kurier brachte mir vor einer Stunde dieſe Truhe. Sie enthält die Kleinodien des Römiſch⸗Deutſchen Reiches, die Krone und das Schwert Karls des Großen, den Reichsapfel, das Evangeliar, das in der Aachener Gruft auf den Knien Karls lag, die heilige Lanze, das Reichskreuz und den Krönungsmantel. Weißen⸗ berg, Sie müſſen den Kaiſerſchatz über die Grenze ins Oeſterreichiſche bringen, damit er den Franzoſen nicht in die Hände fällt. Sind Sie ſich darüber klar, was dieſe Kleinodien be⸗ deuten?“ „Sie ſind von unſchätzbarem Wert,“ ſagte der Leutnant verwirrt. g „Es geht nicht darum, eine Truhe voll Edel⸗ ſteinen aus dem ungeſchützten Nürnberg an den Hof nach Wien zu bringen, Es geht um mehr, Weißenberg. Hier liegen die Sinnbilder des tauſendiährigen Deutſchlands, ſie dürfen nicht eine Beute der franzöſiſchen Truppen werden. Niemals. Bürgen Sie mir mit Ihrem Leben dafür, Weißenberg?“ „Jawohl, Herr Oberſt.“ Der Leutnant faßte die Hand, die ſich ihm entgegenſtreckte. Nur vier Reiter folgten dem Wagen. Eine größere Bedeckung hätte allzu viel Aufſehen er⸗ regt. Die Vorhut des franzöſiſchen Heeres ſchwärmte ſchon über Straßen und Hügel. Wäh⸗ rend der ganzen Nacht ging die Fahrt ohne Aufenthalt. Am Morgen a man den Pfer⸗ den zuliebe raſten. Hanns Weißenberg bezog die Fremdenſtube eines kleinen Dorfwirts⸗ hauſes. Er ließ die Truhe unter ſein Bett ſchie⸗ den und nahm die Mahlzeit in der Stube. Der Wirt pochte leiſe an und trat mit einer linkiſchen Verbeugung ein.„Ein Herr möchte ſeine Aufwartung machen.“ „Sag“ er dem Herrn, daß ich ihn leider nicht empfangen kann. Ich bin krank.“ 8 Aber da trat der Beſucher ſchon in die Tür. Er trug franzöſiſche Uniform.„Eben weil Sie leidens zu ſein ſcheinen, will ich zu Ihnen,“ lagte er in gebrochenem Deutſch und fuhr dann franzöſiſch fort:„Ich heiße La Maitridre, Kapi⸗ tän im ſiebenten franzöſiſchen Jägerregiment. Ich möchte mich meinem erkrankten bayriſchen Kameraden zur Verfügung ſtellen. Kann ich et⸗ was für Sie tun? Wünſchen Sie den Beſuch unſeres Arztes?“ Weißenberg dankte kurs und lud ihn zum Sitzen ein. „Sie ſind in eine neue Garniſon verſetzt?“ erkundigte ſich der Kapitän. „Wie kommen Sie auf dieſen Gedanken?“ Weil Sie mit ſchwerem Gepäck reiſen, mein Kamerade.“ „Sie haben recht,“ ſagte Weißenberg La Maitrière nahm von dem Wein, den der Wirt gebracht hatte.„Sie können offen mit mir reden. Wir ſteben nicht im Krieg mit Ihrem Lande. Wir hoffen ſogar, daß Sie bald unſere wertvollen Verbündeten ſein werden.“ Der Leutnant zuckte die Achſeln.„Ich ver⸗ ſtehe nichts von der hohen Politik.“ Und doch haben Sie eine ſo bedeutungsvolle Miſſion übernommen?“ Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“ Der Franzoſe rückte näher.„Sie ſollten zu mir, dem älteren Kameraden, Vertrauen faſſen. Es gebt über Ihre Kraft, in ſo bewegten Zeit⸗ läuften Ihre Miſſion ohne Hilfe zu Ende zu bringen.“ Weißenberg erhob ſich.„Wenn ich Ihre Hilfe brauche, werde ich Sie darum bitten.“ „Sie zwingen mich, deutlicher zu werden. Ich bin bereit, Ihr Gepäck unter unbedingt ſicherem Geleit an jeden Ort zu ſchaffen, den Sie wün⸗ ſchen. Auch über die Grenze. „Verſprechen Sie mir das als Offizier?“ „Ja, mein Kamerad. Ich ſtelle bloß eine lelbſtverſtändliche Bedingung. Ich muß zuerſt leben, was die blaue Truhe enthält, die Sie mit ſich fübren. Ich kann Ihnen nur helfen, wenn wir gegeneinander offen vorgehen.“ Weißenberg erkannte beſchämt, daz er ſich eine Blöße gegeben hatte. „Ich denke,“ ſagte er ſcharf,„daß unſere Unterredung zu Ende iſt.“ La Maitriere erhob lich obne Eile, verbeugte ſich leicht und verließ ſtumm die Stube. Der Leutnant ſab durchs Fenſter, wie der Kapitän das Haus verließ, dann rief er ſeine Leute, ließ anspannen und ſatteln,— es kam jetzt auf Augenblicke an. Doch ehe noch Wagen und Reiter den Gaſthof verlaſſen konnten, er⸗ ſchien eine Abteilung franzöſiſcher Jäger vor dem Haus, an ibrer Spitze der Kapitän. Die Bayern verrammelten das Tor und naten mit ſchußbereiter Waffe an die Fenſter. Lz Maitrière rief den Leutnant an.„Sie zwingen mich wieder, andere Mittel anzuwen⸗ den, als es mein Wunſch geweſen wäre. Ich laſſe Ibnen aber noch die Wahl zwiſchen zwei Mög⸗ lüchkelten: Entweder Ste ſolgen mir Ihr Gepäck aus und wir ſcheiden als Freunde, oder ich muh Sie wegen dringenden Verdachts des Schmug⸗ dels verhaften.“ Weißenberg hob die Piſtole.„Auch ich ſtelle Ihnen zweierlei zur Wahl, Herr Kapitän—. Entweder Sie ziehen ſich ſofort zurück oder ich Ichiebhe Sie nieder!“ Der Franzoſe machte eine Gebärde des Be⸗ dauerns.„Ich hatte leider vergeſſen, Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß es für Sie noch ein Drittes gibt. Sie werden es nun kennenlernen.“ Er gab ſeinen Leuten einen kurzen Befehl. Die Franzoſen ſuchten in den gegenüberliegenden Dorfbäuſern Deckung und begannen, auf das Wirtshaus zu feuern. Die Belagerten erwiderten das Feuer, ſo⸗ lange ihre Munition reichte. Zwei Reiter lanken ſchwerverwundet nieder. Nun erwar⸗ tete der Leutnant den Sturm. Doch die Fran⸗ zoſen ſandten einen Unterhändler. Der Wider⸗ ſtand ſei ſinnlos, der Kapitän wolle den Bayern freien Abzug gewähren, nur die Truhe mülſe zurückbleiben. Hanns von Weißenberg überdachte in Augen⸗ blicken ſein junges und heiteres Leben, das nun binter ihm lag, und prägte ſich noch ein⸗ mal die Worte des Oberſten ein. Er rief die beiden Reiter und den Kutſcher zu ſich. Sie ſollten wiſſen, wofür ſie kämpften. Dann wies er den Unterhändler ab. Die Franzoſen drangen ein, Weißenbergs Leute erwarteten ſie in der Stube. Es war ein erbitterter Kampf mit der blanken Waffe. Ein Bajonettſtich ließ den Leutnant taumeln und niederſinken. Wie in einem ſchweren Traum ſah er noch, daß die Franzoſen die Truhe unter dem Bett hervorholten und aufſprengten. Mit einem Schrei zorniger Verblüffung riß der Ka⸗ vitän den Inhalt heraus— verroſtete Ketten⸗ glieder, Nägel, Huſeiſen, Steine und anderes wertloſes Zeug. 1 „Wir haben umſonſt gekämpft“, ſagte Wei⸗ zenberg bedrückt, als er, auf einem Krückſtock geſtützt, wieder vor ſeinem Oberſten ſtand. „Nein, mein Freund“, lächelte der alte Offi⸗ zier.„Wir meinten ja alle, daß die Truhe die Reichskleinodien enthalten hätte.“ „Aber wir kämpften um verroſtetes Eiſen und um Steine“, beharrte der Leutnant.„Und gerade dadurch machten Sie es möglich, daß der echte Schatz unbemerkt in Sicherheit gebracht werden konnte. Seien Sie guten Mutes Weißenberg! Manchmal iſt gerade derjenige der wahre Held, der da meint, er hätte ſein Leben für wertloſe Dinge eingeſetzt.“ Die geiſtige Nahrung J den Water Mate Jedes Jahr, gleich zu Ferienbeginn, erſcheint der alte Herr Profeſſor bei der Schloßherrſchaft und ſteigt andern Tags binaus auf die Jagd⸗ bütte, wo er ſich ein paar Wochen lang gänzlich zurückgezogen, der großen Ruhe in den Bergen bingegeben, mit auf der Minute feſtgelegtem Tagesplan der Erholung widmet. Heuer trägt ihm der Loisl die Koffer und ein paar Ruckſäcke hinauf, und weils dem Herrn Profeſſor im abgelegenen Jagdhaus gar zu ein⸗ ſam werden könnte, hat der Lois den Auftrag während ſeines Aufenthaltes in der Dach⸗ fammer zu ſchlafen und den Herrn wie einen Jagdgaſt zu betreuen. Untertags baut er Steige and hat allerhand an der Hütte zu baſteln. „Sakra Toifi, bot der a Gwicht!“ ſagt der Lois, wie er den erſten Ruckſack aufbuckelt,„was bams denn da drinn, Herr Profeſſor, lauters Proviant?“ Er hat halt ſchon allerhand Herren kennen gelernt, der Loisl, ſolche, die ſcheints überhaupt von der Luft leben und im Eſſen nur ſo herumſtochern, und dann wieder welche, die den ganzen Tag nichts tun als freſſen. Gar ſo alt war er eigentlich noch gar nicht, der Herr Profeſſor, aber er hatte ſo was Un⸗ beholfenes, Schutzbedürftiges, das machte ihn, und auch die große Hornbrille, älter ausſeben, als er wahrſcheinlich war. „Lauter Proviant, meinen Sie, babe ich da Gepäck? Ja, mein lieber Lois, allerdings, aber geiſtige Nahrung!“ ſagt det Herr Profeſſor und rückt am rechten Brillenſtangerl, obwohls da gar nichts zu rücken gibt.„A, der is guat, ſchmunzelt der Lois, dös hatt i dem jetzt gar net zuatraut!“ So kann man ſich täuſchen und jener Jagdgaſt fällt ihm ein, der nie auf die Jagd gekommen iſt, weil er ſich mittags ſchon immer ſoviel Spiritus einverleibt hatte, daß er den Mittagsſchlaf in die Pirſchzeit hinein aus⸗ dehnen mußte und der abends jedesmal ſo ge⸗ laden hatte, daß er morgens ſeinen Fetzenrauſch ausſchlafen mußte. Sakra, das war eine luſtige Woche! Der Loisl iſt gar nimmer grad z'ſtehen gekommen ſelbigsmal, denn daß da für ihn und den Jäger auch allerhand abfiel, verſteht ſich. Merkwürdig verpackt war die geiſtige Nah⸗ rung von dem Herrn Profeſſor da: immer wie⸗ der mußte der Lois den Ruckſack lupfen, weil ihn eine ſcharfe Kante in den Buckel druckte. Ein Saugewichtſ Aber ſchmunzelnd ſchaffte es der Lois in die Hütte und zog ein wenig ent⸗ täuſcht ab, den zweiten Ruckſack zu holen. „A biſſerl geiſtige Nahrung hätt zu dem Schwitzen net ſchaden können,“ meinte er. Abends gab es Tee und in der Früh eine dünne Kaffeeſuppn und dann ſetzte ſich der Herr Profeſſor, nachdem er einen Morgen⸗ ſpaziergang unternommen, an das Tiſcherl vor dem Haus, von wo aus man die herrliche Fern⸗ ſicht hatte bis hinaus zum Starnberger See und hinüber zur Zugſpitze, die den ganzen Sommer weißſchimmernd berüberblinkte. Ein dickes Buch nach dem andern bolte ſich der Herr Profeſſor aus der Hütte, ſchrieb eine Menge Zetterl und Heftln voll und immer mißtrauiſcher betrachtete ihn der Lois— von geiſtiger Nahrung auch nicht die Spur! Nach dem Abendeſſen bekam der Lois immer ein Zigarrl, ein gutes. Wie das„Teegwaſch“ wieder einmal recht dünn war und nach lauter Waſſer ſchmeckte, nahm ſich der Lois ein Herz und ſagte:„Wia waars denn nacha amal mit einer geiſtigen Nahrung, Herr Profeſſor?“ „Ach ſieh mal einer an!“ wunderte ſich freundlich der alte Herr.„Unſer Lois!“ Und immer rückte er am rechten Brillenſtangerl, nie am linken.„Recht ſo! Nur ja das Geiſtige nicht überſehen! Das freut mich wirklich, daß auch ein naives Kind der Natur nach geiſtiger Nahrung dürſtet. Das iſt ein Jammer, daß man das Kör⸗ perliche nicht vollkommen vom Geiſtigen abſor⸗ bieren kann: immer ſollte das Geiſtige über der 5 5 ſtehen, nie der Geiſt der Unterjochte ein!“ Der Loisl ſchaut ganz paff und rückt ein Stückerl auf der Ofenbank weg. Aber dann macht ſein Geſichtsausd ruck die ganze Skala von maßlos Erſtauntſein bis zur bellichten Em⸗ pörung durch. „Alter Bazi, ausgeſchaamter! In der belliacht bſuffa! Hoamli ſaufen tuat der, a da ſchaug her! Aber wart Manndei ſcheinheiligs! Du Teifi, du neidiger, dir tua ui für dei geiſtige Nahrung“ Der Herr Profeſſor muß ſeinen Vortrag unterbrechen, weil der Loisl geräuſchvoll auf⸗ ſteht und die Falltür zur Bodenkammer haut er zu, daß die Häfen auf dem Herd tanzen, worüber ſich der Herr Profeſſor ſtillſchweigend ſehr verwundert. Anderntags, ein Prachttag iſt's, macht der Gelehrte, dafür iſt die Zeit von 8.25 bis 9 Uhr angeſetzt, ſeinen Morgenſpaziergang. Darauf hat der Lois gewartet, und kaum iſt der alte Herr unter den erſten Fichten verſchwunden, geht er über Kiſten, Regale, Ruckſäcke, Koffer, alles ſtebt vertrauensſelig offen, ins Bett ſchaut er, unters Bett— von geiſtiger Nahrung nicht die Spur!„Nix wia Büacha, lauters Büacha!“ So⸗ gar in die Hausſchuh ſchaut er, der Lois, und in die Stiefel und gibt die Hoffnung auf gei⸗ ſtige Nahrung erſt auf, als er den letzten Win⸗ kel durchſucht hat— ohne Erfolg! „Der Teixi ſon ſich mit dene Stadtherrn aus⸗ derkennen, allweil moanan ſie's anderſcht als wia ſie's außireden. Dabei hat er doch ſelm gſagt, man ſoll das Geiſchtige über alles andere ſtöllen, bot a aſagt!“ Und derſelbige Jagdgaſt fällt ibm wieder ein und die durchgeiſtigte Woche auf der Hütte: Enziangeiſt, Kerſchler, Zwetſchbengeiſt und dann wieder Wein und Bier! Selbigsmal, das warn acht Täg mit gei⸗ ſtiger Nahrung und der Loisl denkt ſehnſüchtig an die Beendigung ſeiner derzeitfgen völlig „geiſt“loſen Beſchäftigung. Vom Südatlantik ins nördliche Eismeer Ozeanflieger wird Polarforſcher— Lufthanſa⸗Kapitaͤn Mahr auf Amundſens Spur Vor einigen Tagen trafen die beiden Vufthanſe⸗ aten Flugkapitän Mayr und Funkermaſchiniſt Preuſchoff, nachdem in den letzten Wochen mit dem däniſchen Polarforſcher Dr. auge⸗Koch meh⸗ rere Flüge über unentdeckten Gebieten des nörd⸗ lichen Eismeers durchgeführt hatten, von Kopen⸗ hagen kommend, wieder in Berlin ein, Wir laben einander gegenüber. Auf dem Tiſch ſtand eine leicht abgegriffene und ſtellen⸗ weiſe ſchon ſtark lädierte Weltkugel. Dahinter batte ſichs Flugkapitän Mayr in einem Seſſel bequem gemacht.„Alſo, wo wir überhaupt waren, wollen Sie zunächſt von mir wiſſen?“ ſagte er, und dann wuchs er langſam aus ſei⸗ nem Seſſel empor. Immer größer wurde er, bis er uns und die Weltkugel um mindeſtens Haupteslänge überragt: ein braungebrannter, blonder Hüne mit offenem Jungengeſicht. Er nahm einen Bleiſtift zur Hand und wies damit auf den nördlichſten Teil der nördlichen Halb⸗ kugel.„Schauen Sie, bier iſt Spitzbergen und dort drüben, der grönländiſchen Küſte vor⸗ gelagert, Peary⸗Land. Das iſt das Gebiet, das wir in dieſen Wochen beflogen, photographiert und zum Teil auch kartographiſch aufgenommen haben!“ Koch glaubte Land geſehen zu haben Die Sache fing damit an, daß der däniſche Polarforſcher Dr. Lauge⸗Koch zwiſchen Peary⸗ Land und Svitzbergen Land„entdeckte“, Ex traute bieſer ſeiner„Entdeckung“ aber nicht recht und beſchloß daher, eine Flugerpedition auszu⸗ rüſten, die ſich ſpeziell mit dieſem„Land“ be⸗ ſchäftigen ſollte. Er wandte ſich an die Deut⸗ ſche Lufthanſa⸗Geſellſchaft um Ueber⸗ laſſung eines ſeetüchtigen Flugbootes, und dieſe ſtellte ihm ihre„Samoun“ zur Verfügung, ihr Dornier⸗Fugboot, das in den letzten Jahren ohne jeden Zwiſchenfall im Transatlantikver⸗ kehr nach Südamerika eingeſetzt war. Die Be⸗ atzung dieſes Flugbootes, eben Flugkaptän Mayr und Funkermaſchiniſt Preuſchoff, wurden von der„Grönland⸗Geſellſchaft“, unter derem wiſſenſchaftlichem Protektorat die Expedition organiſiert wurde, der Einfachheit halber ganz übernommen. Nachdem die„Samoun“ in Trave⸗ münde gründich überholt war, ſtarteten die bei⸗ den Fliegerkameraden zu einem großen Polar⸗ flug In Kovenhagen nahmen ſie Dr. Lauge⸗ Koch auf und von dort aus flogen ſie dann an der norwegiſchen Küſte entlang über Trontiem nach Tromss. dem Ausganggpunkt ſchon ſo vieler Polarexpeditionen. Von dem Ort Tromsd aus ging der Flug nach Spitzbergen binüber in die Kingsbay⸗Bucht. Dort war inzwiſchen das Expeditionsſchiff der Grönländiſchen Geſell⸗ ſchaft, der„Guſtav Holm“, vor Anker gegangen. Geehundjagd mit Muſik Im übrigen ging es unſeren Fliegern an Bord„Guſtap Holm“ fecht aut. Die alten See⸗ Zur Unſethallung und Belehrung Die blaue Truhe 5 Friedrich Wallich büren ſorgten ſich rührend um ſie und ſuchten ihnen Gutes zu tun, wo ſie nur konnten. Ihr größter Trumpf war die Seehundjagd, in der ſie es zu einer erſtaunlichen Fertigkeit ge⸗ bracht hatten. Sie kannten die Lebensgewohn⸗ heiten dieſer Tiere genau. Sie ruderten aufs Waſſer hinaus, wo auf den Eisſchollen Hunderte und aber Hunderte von Seehunden faul in der Sonne lagen. die bei ihrem Näherkommen allerdings ſofort mit einem kurzen Plumps in einem Eisloch verſchwanden. Aber die Matroſen wußten genau, daß Seehunde äußerſt neugierige und nebenbei auch ſehr geräuſchempfindliche Tiere ſind. Sie ließen alſo ein paar langge⸗ zogene Pfiffe los und entlockten einem uralten Inſtrument myſteriöſe Töne. Und ſchon bald tauchten links und rechts die ſchnurrbärtigen Schnauzen der Seehunde auf. Es war dann ein leichtes, ſie abzuſchießen und ins Boot zu ziehen. Sie erzählten auch von einem großen Seehund⸗ jäger, der auf dieſe Weiſe in wenigen Monaten 4000 dieſer Tiere erlegt hatte. Flug über die„Fata Morgana“⸗Inſeln Allerdings war zur Seehundjagd nicht allzu viel Zeit, denn in der Hauptſache war man zu einem anderen Zweck hier. Dreimal ſtarteten die Flieger zu einem großen Flug übers Polar ⸗ meer. Das erſtemal mußten ſie umkehren, da ſie ſchon nach einer Stunde in eine undurch⸗ dringliche Nebelwand gerieten, und die Gefahr einer vollkommenen Vereiſung beſtand. Sonſt aber hatten ſie mit dem Wetter ein unwahr⸗ ſcheinliches Glück. Seit langem gab es in den Polargebieten nicht einen ſolchen Sommer wie in dieſem Jahr. Ein blauer Himmel ſpannte ſich über das endlos weite Eismeer. Bis in die Nähe des Gefrierpunktes ſtieg die Temperatur. Dieſes prachtvolle Wetter begünſtigte natürlich auch die Unternehmungen der Expedition. Ein zweitesmal flogen ſie hinaus. Diesmal nach Grönland hinüber, in jene Gebiete, in denen Dr. Lauge⸗Koch„feine“ Inſeln vermutete. Er fand ſie nicht. Waſſer und Eis ringsum, das war alles. Er nannte ſie nachher die Fata⸗ Morgana⸗Inſeln. Ein dritter Flug galt dem Peary⸗Land. In zweitauſend Meter Höhe flogen ſie bei beller Sonne über ſchnee⸗ und eisbedeckte Berge binweg die kantig und bizarr in einem vielfältigen Spiel der Farben unter ihnen auftauchten und verſchwanden Aber das Erlebnis dieſer großartigen Landſchaft lag natürlich nur am Rande. In der Hauptſache galt es, dieſes Land zum erſtenmal zu photographieren und kartographiſch aufzu⸗ nehmen. Auch dazu war auf dieſem Fluge Ge⸗ legenheit, wie wohl kaum jemals zuvor. In der vergangenen Woche kehrten die Flie⸗ ger und der Leiter der Expedition, Dr. Lauge⸗ Koch, aus der Eiswüſte zurück. Koch blieb in Kopenhagen, wo er die reiche, wiſſenſchaftliche Ausbeute der Expedition verarbeiten wird. Die beiden Lufthanſeaten flogen weiter nach Berlin. Aber lange können ſie hier nicht bleiben. Zwei, drei Tage Ruhe noch, und dann werden ſie aufs neue im regelmäßigen Poſtverkehr den Süd⸗ atlantik überqueren. Spaniſcher Bürgerkrieg— in Tromſö Die Einwohner von Tromſö im hohen Nor⸗ den Norwegens erleben in letzter Zeit ein un⸗ gewohntes und auch reichlich unerfreuliches Schauſpiel. In dem Hafen von Tromſö liegen nämlich ſchon ſeit einigen Monaten zwei ſpa⸗ niſche Handelsdampfer vor Anker. die aus einem grotesken Grunde nicht den Hafen ver⸗ laſſen können. Die Mannſchaften dieſer beiden Schiffe ſind nämlich zu beinahe gleichen Teilen aus Anhängern der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung und der roten Regierung zuſammengeſetzt. Und die erſteren wollen natürlich nach einem nationalſpaniſchen Hafen in See ſtechen, die anderen dagegen verlangen, daß die beiden Schiffe in einem Hafen gehen, der ſich noch in den Händen der Marriſten befindet. Bei dieſer Meinungsverſchiedenheit ergibt ſich die peinliche Lage, daß jedesmal, wenn die Abfahrt in Frage kommt, die Mitglieder bei⸗ den Mannſchaften in Raufereien geraten, wo⸗ bei ſie ſich wütend prügeln. Und dieſe Strei⸗ tigkeiten ſpielen ſich nicht nur an Bord, ſon⸗ dern auch am Land, zum ſchweren Aergernis der friedlichen Einwohner von Tromſö ab. welche ſchon mehrfach gegen das Verbleiben der beiden Schiffe im Hafen proteſtiert haben. Natürlich ſind die lärmendſten und undiſ⸗ ziplinierteſten die kommuniſtiſchen Seeleute. Nicht genug, daß ſie den anderen Teil der Be⸗ ſatzung herausfordern, beläſtigen ſie ſehr oft ſogar die Bewohner des ruhigen Städtchens ſelber. Daraufhin haben die norwegiſchen Be⸗ hörden ſich an die— rotſpaniſche Regierung gewandt, damit ſie ſo raſch wie möglich auf ihre Koſten dieſe wenig angenehmen Gäſte nach Hauſe holt. Vas iſt ein Menſch wert? Ein Profeſſor der Univerſität Kannion in Texas ſchätzt den Wert eines Menſchen auf knapp— einen Dollar. Dieſe Taxe beruht, wie der gelehrte Sachverſtändige erklärt, auf nachfolgenden Erwägungen: Der Organismus eines 75 Kilo wiegenden, normal ausgewach⸗ ſenen Menſchen enthält: 1. Fett, welches zur Anfertigung von drei Kerzen ausreicht; 2. Waſ⸗ ler, welches zum Auswaschen von zwei Laken genügt: 3. Eiſen, ſo wenig, daß es kaum zur Anfertigung eines kleinen Nagels reicht: 4. Kalk, kaum ſo viel, um einen Hühnerſtall aus⸗ zubleichen; 5. Schwefel, genügend, um einen Hund von ſeinen Paraſiten zu befreien; 6. Zucker, kaum ſo viel, um ein Glas Tee zu ſüßen. Der Profeſſor begab ſich nach ſeinen Feſtſtellungen in ein Kolonialwarengeſchäft, um ſich nach den Preiſen der angegebenen Produkte zu erkun⸗ digen. Die Antwort lautete, daß alle aufgeführ⸗ ten Subſtanzen ungefähr einen Dollar Ver⸗ kaufswert beſäßen. Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim 5 N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Mitgliederappell am Montag, 13. Juni Am Montag, 13. Juni, findet abends 9 Uhr im Saale des„Kaiſerhof“ ein Mit⸗ glieder⸗ Appell ſtatt. Es haben daran alle Parteigenoſſen und Parteianwärter teilzunehmen. Die feierliche Verpflichtung neuer Mitglieder durch Aushän⸗ digung der roten Mitgliedskarte wird hierbei vorgenommen. Die Zellenleiter melden zu Beginn dem Or⸗ ganiſationsleiter die Stärke der erſchienenen Pgg. und PA. Betr.: Haustafeln Die beſtellten Haustafeln ſind eingetroffen und können ſofort bei Organiſationsleiter Pg. Engel, Mannheimerſtraße 45, abgeholt wer den. * * Betr.: Kreistag am 19. Juni in Bensheim Die Gliederungen uſw., die bisher ihre Meldung für die Beteiligung am Kreistag noch nicht abgegeben haben, wollen mir dies unbe⸗ dingt bis 10. Juni mitteilen— letzter Ter⸗ min.— Braun, Ortsgruppenleiter. Reichsluftſchutz Wie aus der Zeitung erſichtlich, iſt der RB zur Teilnahme am Kreisparteitag am 19. Juni 1938 verpflichtet. Die Blockwarte melden ihren Untergrup⸗ penführern bis Freitag, den 10. Juni 1938, ihre Teilnahme. Die Untergruppenfüh⸗ rer melden mir bis Freitagabend 8.30 Uhr namentlich die Teilnehmer. Die Geſchäfts⸗ ſtunden am Donnerstag fallen aus und fin⸗ den am Freitag ſtatt. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. pitlerjungenl Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! 24 2 Kitler Jugend Die Scharen 1, 2 und 3 treten am Mitt⸗ woch, 8. Juni, 8.30 Uhr in Uniform am Heim der Schillerſchule dan. * Sämtliche Kameradſchaftsführer holen heute abend von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der HJ, Bürſtädterſtraße, ihre Beitragsmarken für Juni ab.— Abrechnung der Beiträge für Juni: Samstagabend. Achtung, Heßen⸗Nafſaufahrer! Gleichzeitig mit den Scharen 1, 2 und 3 treten heute abend 8.30 Uhr im Heim Schil⸗ lerſchule auch ſämtliche Heſſen-Naſſaufahrer der Gefolgſchaft, die vom 4.—13.— Juli auf Fahrt gehen(Fahrtengruppe 1 und 2) in tadelloſer Sommeruniform an. Da wichtige Sachen zu erledigen ſind,(Ur⸗ laub uſw.) und die Fahrt ſchon in drei Wochen ſtattfindet, liegt es im Intereſſe jedes einzel⸗ nen Fahrtteilnehmers, daß er pünktlich antritt. Da außerdem die Sparkarten bis Sonntag an den Bann abgeſchickt werden, müſſen die Ig. und auch die Eltern beſorgt ſein, daß der Betrag von 7.— RM. bis Sonntag in Spar⸗ marken bezahlt iſt. Sparmarken werden heute abend ausgegeben. Der Gefolgſchaftsführer. * Jungvolk, Fähnlein 53 Achtung! Donnerstag, 9. Juni, abends 7.30 Uhr, haben alle Ig., die vom 4.—13. Juli auf Heſſen⸗Naſſau⸗Fahrt gehen wollen, an der Schillerſchule(ohne Uniform) anzutreten. Der Fähnleinführer. * Jungmädelgruppe Alle Jungmädelſchar⸗ und Schaftsführe⸗ rinnen treten heute abend 7.30 Uhr in Uni⸗ form im Heim zum Führerarbeitsabend an. Die Jungmädelführerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor iſt zugetan, doch tauſend ſind noch offen. * Ble Malmat Der Mann iſt nun ſchon an die Sechzig. So viele Jahrzehnte liegt ſeine Kindheit zu⸗ rück, und ſchon in jungen Jahren wurde er aus der Heimat verſchlagen. Wir leben ſchon ſeit vielen Jahren in derſelben Stadt und wußten nichts voneinander, Und ſeine Heimat iſt auch die meine. Er hat dieſelbe Schule beſucht wie ich, iſt dieſelben Wege gegangen, hat ſich auf denſelben Bäumen die Hoſen zerriſſen und trägt in ſich dasſelbe Bild des Heimatdorfes, auch wenn es um eine Anzahl Jahre früher empfangen wurde. Ein Zufall hat uns zuſam⸗ mengeführt, und wir waren beide ſehr verwun⸗ dert, in uns ſo enge Heimatgenoſſen zu ent⸗ decken. Ein beſonderes Ereignis wird mich in den nächſten Monaten zwingen, meine Heimat aufzuſuchen. Als ich zu ihm davon ſprach, war ſeine Rede ſofort: wir müſſen zuſammen dieſe Reiſe tun. Und als ich mich damit einverſtan⸗ den erklärte, leuchtete die Freude aus ſeinen Augen.„Mir paßt es in dieſer Zeit zwar nicht recht zu meinen Verpflichtungen, aber ich richte es ein. Wir fahren zuſammen und es wird wunderſchön werden.“ Sogleich entwickelte er ſeine Pläne. Und was kramte er nicht alles aus! Dort hatte er Verwandte, bei denen mich der Aufenthalt nichts koſtet, und dort ſind gute Bekannte, die es ſich zur Ehre anrechnen werden, mich zu beherbergen. Und dieſes wol⸗ len wir aufſuchen, jenes tun. Immer neue Betrachtungen und Pläne bringt er und er kann ſich nicht genug tun in den Ausmalungen alles deſſen, was ihm die Heimat bieten wird. So kann nur einer ſprechen, der ganz tief erfüllt iſt von Heimatliebe. 5 Ich vergleiche ſeine Haltung mit der mei⸗ nen. Bin ich gleichgültig, kühl? Nein, ich kann es nur nicht ſo ſprechen wie er; aber ich em⸗ pfinde es genau ſo wie er. Vielleicht bin ich zu kritiſch all dem gegenüber und weiß zu ſehr, daß das Erleben immer ein wenig hinter den 1 ausmalenden Erwartungen zurückbleibt. Und dieſe Heimat trägt ihre Mängel wie alles in der Welt; ſie werden mir fühlbar ſein aus der Entfremdung heraus, die in den vielen Jahren meiner Abweſenheit eingetreten iſt. Und doch — was tut es? Auch meine Gedanken eilen voraus und malen ein Bild der zukünftigen Tage, das ſo farbig und reizvoll iſt, wie es nur ſein kann. Ich ſinne dem nach und frage mich: Worin beſteht dieſe wunderſame An⸗ ziehungskraft der Heimat! Wie kommt es, daß ſelbſt einem Mann mit grauem Haar das Herz raſcher ſchlägt bei dem Gedanken, ſeine Heimat wiederzuſehen und zuſammen mit einem Hei— matgenoſſen zu erleben? Iſt es nur dieſer un⸗ verlierbare Klang aus Kindheitstagen? Oder ſind da noch andere, viel tiefere und feſtere Beziehungen, die alle Zeit überdauern und die man im Grunde gar nicht erklären und feſtſtellen kann? Mag es ſein, wie es will. Es iſt etwas Großes, wenn es imſtande iſt, einen Menſchen, der doch ſchon lange darüber hinaus iſt, daß ſein Herz ungeſtüm pocht, ſo zu ver⸗ wandeln, daß er mit tiefer, inniger Freude er⸗ füllt wird allein in der Erwartung, ein Stück Erde wiederzuſehen, die nicht einmal durch Schönheit ausgezeichnet iſt. 0 Heſſen⸗Naſſaufahrer! Die Ig., die in drei Wochen auf Heſſen-Naſſau-Fahrt ge⸗ hen, beachten die heutige parteiamtliche Be⸗ kanntmachung der Hitlerjugend. Wichtige An⸗ gelegenheiten ſind noch zu erledigen. Die El⸗ tern wollen beſorgt ſein, daß ihre Jungens den gegebenen Anordnungen rechtzeitig Folge leiſten. Heugrasvergebung. Am Donnerstag⸗ vormittag, 10 Uhr, wird im Ratskeller das Heugras von den gemeinheitlichen Wieſen, ſo⸗ wie das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues öffentlich vergeben. Der Holzverkauf, der vom Forſtamt Viernheim für Freitag, 10. Juni feſtgeſetzt war, wurde verlegt und findet am Montag, den 13. Juni ſtatt. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EßHW ſiſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Deuljches Geſchäß t. FJuben werben hier nicht bebient Ueber die in der letzten Verſammlung der hieſigen Geſchäfte und Gewerbetreibende ab— gegebenen beiden Schilder„Deutſches Ge— ſchäft“ und„Juden werden hier nicht bedient“ haben wir bereits an dieſer Stelle dem Wunſche der vielen deutſchen Geſchäfts— leute entſprochen und in eindeutiger Weiſe nochmals darauf hingewieſen, daß das eine Schild ohne das andere keinen Sinn hat! Die meiſten Geſchäftshäuſer tragen auch die bei⸗ den Schilder und wo man geht und ſteht, oder in einer Wirtſchaft ſitzt, tritt ſofort wieder dieſe Frage an uns heran, weil auf den und jenen Geſchäftsmann hingewieſen wird, der das Schild„Juden werden hier nicht be— dient“ fein ſäuberlich weggelaſſen hat. Entweder— oder— ſagen dieſe Ge⸗ ſchäftsleute und mit vollem Recht, denn in dieſer Frage gibt es keine Halbheiten und jeder Geſchäftsmann hat ſich nunmehr inner- halb 24 Stunden zu entſcheiden, ob er ein deutſcher Geſchäftsmann iſt und mit ſeinen Berufskameraden auf der gleichen Linie mar⸗ ſchiert oder ob er liebäugelt mit dem Juden! Deutſcher Geſchäftsmann— oder Judenknecht und Juden⸗ diener! Bei dieſem Begriff ſcheiden ſich die Wege! Wer glaubt, einmal rechts herum, dann wie⸗ der linksherum gehen zu müſſen, wer glaubt, doch noch vom Juden hintenherum ſich einen Nutzen ziehen zu müſſen, um damit dem auf⸗ rechten und kerndeutſchen Geſchäftsmann ſo⸗ zuſagen als den Dummen hinzuſtellen, der bekennt ſich nun innerhalb der geſtellten Stun⸗ den! Dann wiſſen wir in Viernheim wenigſtens, wen man vor ſich hat — und wir geben dieſen Geſchäfts⸗ leuten die gebührende Antwort. Biſt Du Deutſcher, dann biſt Du ehrlich in Deinem Charakter, aufrichtig in Deiner Haltung— biſt Du es nicht, dann hänge das Schild„Deutſches Ge⸗ ſchäft“ ab, denn wo der Jude noch hinläuft, da wohnen keine deutſchen Men⸗ ſchen, da iſt man dem Juden ver⸗ fallen— und Ihr geht am Juden zugrunde! Das ſei die letzte Mahnung! * Rekordverkehr auf der Reichs- autobahn. Ueber Pfingſten herrſchte auf der Reichsautobahn ein außergewöhnlicher Verkehr, der den Verkehr früherer Feiertage weit in den Schatten ſtellte. Unentwegt brau— ſten die Kraftwagen und die Motorräder über die herrlichen Straßen des Führers. Manch⸗ mal, vor allem am Sonntagfrüh und am Montagabend durch die Heimkehrer— war der Verkehr ſo ſtark, daß ein Fahrzeug hinter dem andern fuhr. Durch den verſtärkten Ein⸗ ſatz der motoriſierten Gendarmerie gab es keine Verkehrsſtockungen, auch nicht durch lie⸗ gengebliebene Fahrzeuge, die man auf allen Reichsautobahnſtrecken in großer Zahl antraf Schüler ſlellten aus Sehenswerte Schau in der Weinheimer Benderſchule f Am Samstag und an den Feiertagen wurde im Zeichenſaal der Benderſchule in Weinheim Eltern und Schülern, zu letzteren auch eine Anzahl Viernheimer Jungen und Mädels ge⸗ hören, eine Ueberſicht geboten, über das, was die Schüler der Benderſchule in den Baſtel⸗ ſtunden der Schule und der HJ und zu Hauſe in ihren Freiſtunden hergeſtellt haben. Der Leiter der Ausſtellung, Herr Zeichenlehrer! Vollhardt, ließ ſich dabei von dem Grund⸗ ſatz leiten, einmal auf verſchiedenen Gebieten des Baſtelns zu zeigen, welche Art von Ar⸗ 5 beiten als wertvoll und welche als wertlos zu bezeichnen iſt. Daher ſtellte er gediegene, ſinnvolle Erzeugniſſe neben ſolche, die man als-Kitſch bezeichnen muß. Wertvoll und aner⸗ kennenswert ſind ſolche Arbeiten, die die Ge⸗ ſtaltungskraft der Schüler anregen und för⸗ dern, während ein ſinnloſes Nachahmen in der Regel zu verwerfen iſt. Dies wurde gezeigt an Laubſäge- und Papparbeiten, ebenſo an den wertvollen Modellen des kaſtens im Gegenſatz zu einem wertloſen an⸗ deren Beiſpiel. Daneben aber zeugten einige entzückende Arbeiten, wie Porzellanmalerei, Bucheinbände, Doſen uſw. von ausgeſprochen künſtleriſcher Begabung der Herſteller. Be⸗ ſonders wurden die zahlreichen Modelle der Kriegsſchiffe, die mit viel Liebe und Ver⸗ ſtändnis hergeſtellt ſind, und die Flugzeug⸗ modelle mit beſonderem Intereſſe von der männlichen Jugend beachtet und bewundert. In ariſchen Beſitz übergegangen Die Lampertheimer Zigarrenfabrik S. Süß & Söhne iſt mit dem 1. Juni in ariſchen Beſitz übergegangen. Die bisherigen jüdiſchen Inhaber Süß ſind aus der Firma ausgetreten. Der neue Inhaber iſt Herr Fritz Buck aus Bünde in Weſtfalen. Die neue Firmenbezeich⸗ nung lautet S. Süß& Söhne Nachflg. Der Betrieb wird in der ſeitherigen Form weiter⸗ geführt. Es werden etwa 300 Menſchen dort beſchäftigt. Als⸗Einzelprokuriſten wurde der bisherige Mitarbeiter der alten Firma Hern Heinerich Wipperſteg, Bünde, beſtimmt. 1 Großſportgemeinde Lampertheim vorbereitet 0 Im Beiſein des Bürgermeiſters Grünewald fand in Lampertheim zwiſchen den einzelnen Vereinsführern ſtatt, die den Zweck hatte, alle Einzelheiten zu erör⸗ tern, um in Kürze die Gründung einer Groß⸗ Sportvereinigung in Lampertheim zu 57 0 fen, in der alle Sportſparten zuſammengefaßt werden ſollen. Alles weitere wird in einer demnächſt einzuberufenden größeren Ver⸗ ſammlung geregelt werden.(Einigkeit macht ſtark! D. R.) Heiter und warm f Hinter der Gewitterfront unſeres Gebietes ſtellte ſich, hauptſächlich im ſpäteren Verlauf des Sonntags, bzw. in der Nacht zum Mon⸗ tag, im Bereich der eingedrungenen Kaltluft der Schönwettercharakter wieder her. Er wird noch für die Folge vorübergehend gewittrige Störungen unterbreiten. 1 Mittwoch: Im allgemeinen heiter und tagsüber warm, Neigung zu gewittrigen Stö⸗ rungen. Die Ausſichten für Donnerstag: Im we⸗ ſentlichen freundliches und warmes Wetter. Sippen; und Heimakgeſchichte Das 1. Heft, das Ende Mai ausgegeben wurde, fand beſonders bei den auswärts woh⸗ nenden Viernheimern freudigen Anklang. Wir geben hier einige Stimmen wieder:„Herzlichen Dank für die Sendung! Wir haben uns ſehr darüber gefreut.“—„Zum 1. Heft Ihrer Heimatgeſchichte meinen herzlichen Glück⸗ wunſch: Ein ſchöner Erfolg Ihres Bienen- fleißes und Ihrer Gewiſſenhaftigkeit.“— „Das Heft iſt ſehr intereſſant.“—„Wün⸗ ſche Ihnen Glück zu dem ſchönen Gedanken, die Viernheimer Sippen- und Heimatgeſchichte zu erforſchen und zu veröffentlichen. Sie ent⸗ hält Wunderbares über die Vergangenheit un— ſerer Heimat.“—„Das kleine Werk iſt für mich ein wertvolles Stück Heimat. Wir„Ver⸗ zogenen“ wiſſen die mühevolle Arbeit zu ſchätzen.“— Auch eine amtliche Anerkennung aus Darmſtadt liegt bereits vor:„Im Na⸗ men des Staatsarchivs danke ich Ihnen be⸗ ſtens für die Ueberſendung des 1. Heftes Ih⸗ rer Viernheimer Sippen- und Heimatgeſchichte und beglückwünſche Sie dazu, daß es gelungen iſt, die Zeitſchrift, die viel Wertvolles ent⸗ hält und in Ausſicht ſtellt, auf die Beine zu ſtellen. Wir ſehen den künftigen Heften mit Intereſſe entgegen.“ Die beſte Anerkennung iſt jedoch die, daß ſich noch nach der Ausgabe des Heftes eine Reihe neuer Bezieher eingeſtellt hat, und daß manche frühere Beſteller nun nachträglich meh⸗ rere Hefte nachbezogen, um damit Ihre ſämk⸗ lichen Geſchwiſter damit verſorgen zu können, damit ſie ſpäter als wertvolles und intereſ⸗ ſantes Erbſtück für die Nachkommenſchaft in jeder Familie vorhanden ſind. f Schon bei dem Eingang der Vorausbeſtel⸗ lungen zeigte es ſich, daß bei den auswärtigen Viernheimern ein beſonders großes Intereſſe für das Werk vorhanden war, denn es wurde in einer unerwartet hohen Zahl von ihnen be⸗ ſtellt. Ohne dieſe auswärtigen Beſtellungen wäre die zum Drucke notwendige Zahl Bezie⸗ her nicht erreicht worden. Es iſt alſo gerade der ſtarken Unterſtützung dieſer auswärtigen Landsleute zu verdanken, daß die Sippen⸗ und Heimatgeſchichte erſcheinen konnte. Die folgende Liſte gibt an, nach welchen Städten und Ortſchaften die Hefte— öfters in mehreren Exemplaren— verſandt werden, wobei auch die Vermittelung durch hieſige Verwandte berückſichtigt iſt: Mannheim, Kä⸗ fertal, Waldhof, Ludwigshafen, Limburger⸗ hof, Heddesheim, Heidelberg, Karlsrühe, Bonndorf, Neuſtadt i. Schw., Konſtanz, München, Binau a. N., Bürſtadt, Goddelau, Worms, Eich, Darmſtadt, Dietesheim, Offen⸗ bach, Frankfurt, Mainz, Finthen, Nacken⸗ 8 Bonn, Köln, Geilenkirchen, Sgarbrük⸗ en, Berlin, Zwickau, Breslau, Oppeln, El⸗ bing, Newyork. jm. Märklinbau⸗ eine Vorbeſprechung 1 u fire Hahnen in unde pig cao an uttihen⸗ cen. Nen einige anmalgei, eſprochen kel. 0 lobelle der und Jer Jugeg⸗ e bon der, beuundett, N czangeg 1 E, Eiß e N fischen Agegtten. duc u wnbepich⸗ chlg. Der 6 im weiter ſchen dert durde der; m Her e ite! rünewald, eprechung der Gtoß⸗ u sche * Er wird, gapiltrige II 5 S 9 3 eiter gen Stä⸗ 1 955 5 5 8 In wei Veler, i . re fine 93 ee ilereſ⸗ ſchaft il L mäbeſtl wittigel Jer 8 wutde chen bes kluge 11 l Vegle⸗ ö 9 pwätligel Eippel⸗ 10 1 ** 1 Belrüger mit nährmitleln Saarbrücken. Der Polizeipräſident teilt mit: Gewarnt wird vor dem Vertreter Art. Weye l. der Beſtellungen auf Scotts Emulſion und an⸗ dere Kräftigungsmittel unter der Vorſpiegelung aufnimmt, daß ſeine Firma einen beſonders niedrigen Reklamepreis mache. Weyel un ter⸗ ſch! ägt die geleiſteten Anzahlungen und gibt Aufträge nicht an die Heidelberger Firma wei⸗ ter, die ihn entlaſſen hat. Beim Auftauchen laſſe man Peivel feſtnehmen. Furchlbare Jamilienkragödie Vater ſchießt auf ſeine beiden Kinder und verübt Selbſtmord Ueberlingen. Eine ſchreckliche Familientra⸗ gödie ereignete ſich am Mittag des Pfingſt⸗ montags in dem bei Owingen gelegenen Hoh— reuther Hof, Der Beſitzer des Hofes, der 39 Jahre alte Landwirt und Geologe Dr. Erich Fokert, wurde mit ſeinem anderthalbjähri⸗ gen Kind erſchoſſen aufgefunden, wäh⸗ rend ein dreieinhalb Jahre altes Kind, das ebenfalls ſchwere Schußverletzungen aufwies, noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab. Man glaubt jedoch nicht, daß das Kind mit dem Le⸗ ben davonkommt. Was den Mann zu dieſer furchtbaren Tat getrieben hat, ſteht bis jetzt noch nicht feſt. Drei Menſchenleben gerellel Ein nächtliches Drama Koblenz. Am Deutſchen Eck wurden nachts laute Hilferufe gehört. Zwei Paddler. die an der Moſel übernachteten, eilten mit ihrem kleinen Boot herbei und fanden einen ertrinkenden Mann. Dieſer klammerte ſich in ſeiner Todesangſt an das Paddelboot, ſodaß es zu kentern drohte und die beiden Paddler ſelbſt in die Gefahr des Ertrinkens kamen. Auf die erneuten Hilferuſe eilte der Bootsbeſitzer Anton Reif aus Koblenz, der ſchon viele Menſchen gerettet hat, mit einem ſeiner flinken Boote an die Unfällſtelle. Er kam ge⸗ rade noch zur rechten Zeit. Alle drei konnte er bergen, in einem Fall waren Wiederbelebungs— verſuche erforderlich, die Erfolg hatten. Die Po⸗ lizei nahm den Tatbeſtand auf. Einer der Ge⸗ retteten, ein 26jähriger Mann von auswärts, wurde ins Krankenhaus gebracht. Belrunkener auf dem Mokorrad 8 Tödlicher Unfall verurſacht Prüm(Eifel). Zwiſchen Prüm und Rom⸗ mersheim ſtießen zwei Motorradfahrer mit großer Wucht zuſammen. Der eine, ein Steinbruchbeſitzer aus Burbach, erlitt ſchwere Verletzungen und ſtarb nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Der andere Motorradfahrer, der ſchuld an dem Unglück iſt, wurde nur leicht verletzt. Er war betrunken und wurde verhaftet. Taſtauto vom Jug überfahren Drei Tote Kaſſel. Wie die Reichsbahndirektion Kaſſel mitteilt, wurde am Samstag mittag auf der Strecke Treyſa— Neuſtadt(Kreis Marburg) auf dem unbeſchrankten Ueberweg am Halte⸗ punkt Wiera ein Laſtauto aus Arnsheim vom Eilzug 71 überfahren und zertrüm⸗ mert. Drei Perſonen wurden getötet. Kleinbahnunglück bei Aachen Sechs Schwerverletzte Aachen, 7. Juni Ein Kleinbahnunglück trug ſich am Montag⸗ abend am Eingang der Ortſchaft Haaren zu. Bei einem Kleinbahnzug, der in Richtung Aa⸗ chen fuhr, verſagte die Bremſe, ſo daß der Zug den Kaninsberg hinunterraſte und in einer Weiche aus den Schienen ſprang. Er prallte gegen einen Eiſenmaſt, der das Dach des Trieb⸗ wagens zertrümmerte, Zahlreiche Inſaſſen wur⸗ den verletzt. Soweit bis jetzt feſtſteht, ſind ſechs Perſonen ſchwer verletzt worden. Tödlicher Verkehrsunfall Ludwigshafen, In der Frankenthaler Straße fuhr ein Händler aus Oggersheim einen vor ihm herfahrenden Radfahrer an, als dieſer plötzlich nach links ausbiegen wollte. Durch den Anſtoß verlor er die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug und fuhr einen entgegenkommenden 20⸗ jährigen Arbeiter an, der einen Handwagen in Richtung Oggersheim ſchob. Der Radfahrer und der Handwagenlenker wurden ſchwer verletzt in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Der Radfahrer iſt kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus geſtorben. Der Kraftwagen und das Fahrrad wurden erheblich beſchädigt. Zwei Tote bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad Obernburg. Am Montag abend gegen 6,30 Uhr ereignete ſich etwa 1 km außerhalb Obern⸗ burgs ein ſchweres Verkehrsunglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Kraft⸗ wagen, in dem eine Familie aus Trier einen Pfingſtausflug unternommen hatte, fuhr in der Näbe der Mümlinger Brücke auf einen Motorradfahrer auf, der mit ſeiner Frau auf dem Soziusſitz dem Auto entgegenkam. Der Anprall war ſo heftig, daß der Motorrad⸗ fahrer, der 81jährige Benno Heid e ck e 1 aus Darmſtadt, ſofort tot war: ſeine Frau wurde ſo ſchwer verletzt. daß ſie kurz darauf ebenfalls verſchied. Von den Inſaſſen des Kraftwagens der Trierer Familie wurden Va⸗ ter und Sobn verhaftet. Mit dem Auto tödlich verunglückt Triberg im Schw. Ein tödlicher Auto; unfall ereignete ſich am Freitag abend bei Gremmelsbach. Als ein Perſonenkraftwagen einem Laſtwagen in der Kurve ausweichen wollte, geriet er über die Straßenböſchung und ſtürzte die Gutach hinab. Die am Steuer Bunte Tageschronik litzende Frau ertrank in dem Bach und die beiden anderen Inſaſſen erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins Krankenhaus Triberg gebracht werden mußten. Das Perſonenauto war aus Pforzheim. Verkehrsunfälle fordern zwei Menſchenleben Fulda. Am Wochenende ereigneten ſich im Landkreis Fulda zwei Motorradunfälle, die zwei Menſchenleben forderten. In einer Eiſenbahnunterführung in der Nähe des Dor— ſes Bronzell geriet ein Motorrad ins Schleudern, wobei eine auf dem Sozius mit⸗ fahrende Frau gegen eine Mauer flog und ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald nach ihrer Einlieferung ins Fuldaer Krankenhaus ſtarb. Der Fahrer trug Schädelverletzungen davon. Im Dorfe Steinau bei Fulda ſtießen ein Motorradfahrer und ein Radfahrer ſo heſtig zuſammen, daß der Radfahrer, ein 17iäheige Lehrling, ſchwer verletzt wurde. Er ſtar b kurz nach dem Unfall, Auch der Motorradfahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Motorrad verbrannt Mayen(Eifel). Auf der Straße von Arhach nach Maven kam das Motorrad eines jungen Mannes aus Thüringen auf der regennaſſen Fabrbahn ins Rutſchen. Der junge Mann ſtürzte, das Fahrzeug fing dabei Feuer und brannte völlig aus. Der Fahrer erlitt ſchwe⸗ re Brandverletzungen und wurde ins Kranken- haus nach Mayen gebracht. Dreijähriger im Dorfbach ertrunken Enkirch(Moſel). An der Sauer'ſchen Mühle ſpielte der zjährige Sohn der Familie Franz am Bach. In einem unbewachten Augenblick fiel das Kind in den an dieſer Stelle geſtauten und daher recht tieſen Bach. Als man den Jun⸗ gen vermißte, war es bereits zu ſpät. Man fand ſeine Leiche am Wehr hängen. Sofort durch⸗ geführte Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. a Verhängnisvoller Wurf mit der Kaffeetaſſe Büdingen. Im Verauf eines Streites warf hier ein Vater ſeinem Sohn eine Kaſfee⸗ taſſe an den Kopf. Der Wurf war ſo verhängnisvoll, daß der Sohn mit einer le⸗ bensgefährlichen Schlagaderverletzung am Kopf in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Vater wurde in Haft genommen. Beim Fenſterputzen abgeſtürzt Bingerbrück. Am Pfingſtſamstag mittag ſtürzte hier die Gaſtwirtin Frau Boeffin⸗ ger beim Putzen der Fenſter des erſt kürzlich umgebauten Saales aus einer Höhe von etwa 5 Meter ab, Die Frau fiel auf das Pflaſter der Viktoriaſtraße und erlitt neben ſchmerzlichen Prellungen eine Gehirnerſchütte— rung. Sie hatte bei dem Unglück noch viel Glück, denn ſehr leicht hätte die Sache ein ſchimmeres Ende nehmen können. In die Waſchbrühe gefallen ſw. Lauterbach. Beim Waſchen bekam eine Frau einen Ohnmachtsanfall und fiel in die Waſchbrühe. Sie wäre ertrunken, wenn nicht ein Nachbar hinzugekommen wäre und einen Arzt geholt hätte, der ſie wieder ins Le⸗ ben zurückrief. Während der Beichte beſtohlen Bad Kreuznach. Eine Frau aus Stromberg i. Hsr. beichtete in einer Kreuznacher Kirche. Blltk in den Ein mißglückter Alibibeweis Frankfurt a. M. Vor einiger Zeit war eine im Weſten der Stadt wohnende Frau abends von einem unbekannten Manne, der ein Rad bei ſich führte, beläſtigt worden. Als ſie 9 8 preßte der Burſche der Frau den Mund erart zuſammen, daß ſie verletzt wurde und längere Zeit Schmerzen hatte. Der Täter ſchwang ſich dann auf ſein Rad und entkam. In ihrer Anzeige gab die Frau eine ſehr ge— naue Perſonenbeſchreibung des Täters. In der⸗ ſelben Gegend ereignete ſich am gleichen Abend nochmals ein ähnlicher Vorfall. Auch einige Mädchen waren in den folgenden Wochen teils in Schulgebäuden, teils auf der Straße von einem Manne, der ſtets ein Rad bei ſich hatte, durch Handgreiflichkeſten beläſtigt worden, Unter dem Verdacht der Täterſchaft wurde ſchließlich der verheiratete 28jährige Jean Treuſch verhaftet; von dieſem Zeitpunkt ab erfolgten keine Anzeigen mehr. Die Frauen und Mädchen erkannten alle in T. den Mann wieder, der ſich an ihnen vergriffen hatte. T. leugnete, und als es zu einer Verhand⸗ lung kam, verwies er auf die Möglichkeit einer Verwechſlung ſeiner Perſon. Das Gericht ver⸗ tagte die Verhandlung, um die Doppelgänger ausfindig zu machen und noch weitere Zeugen zu laden. T. will an dem Abend, als die bei⸗ den Frauen beläſtigt wurden, bis 1 Uhr nachts in der Wohnung eines Bekannten geweſen ſein. Hinſichtlich der übrigen Fälle bemühte er ſich, nachzuweiſen, daß er ſich an einer Arbeitsſtätte oder in ſeiner Wohnung aufgehalten habe. Die⸗ ſer Nachweis aber mißlang. Von einem der angegebenen Doppelgänger ergab ſich, daß er nicht in Betracht kommen konnte, weil er ſich in Haft befand. Ter andere Doppelgänger, der in der jetzigen Verhandlung vor der Jugend⸗ ſchutztammer als Zeuge gehört wurde, verneinte der Täter zu ſein. Auch alle beläſtigten Frauen und Mädchen erklärten, daß er als Täter nicht in Frage komme und bezeichneten wiederum den Angeklagten als den Burſchen, der ſie be⸗ leidigt habe. Das Gericht hielt den Angeklagten in allen Fällen für ſchuldig und ſeinen Alibibe⸗ weis für mißglückt und erkannte wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen zum Teil mit Gewalt und Körperverletzung auf zwei Jahre Zuchthaus und drei Fahre Ehr⸗ berluſt. Die Unterſuchungshaft wurde nicht angerechnet. Als ſie zu ihrer Bank zurückkehrte, war die von ihr zurückgelaſſene Handtaſche mit 20 RM. nicht mehr da. frecher Diebſtahl vor. Der Wüſtling in Nummer Sicher! Niederlahnſtein. Kürzlich war auf dem Wege zwiſchen Fachbach(Lahn) und Niederlahnſtein eine Frau von einem Manne mit unſittlichen Anträgen behelligt worden. Es haben ſich noch weitere weibliche Perſonen zwiſchenzeitlich ge— meldet, denen ſich, der Beſchreibung entſpre⸗ chend, der gleiche Wüſtling in unſittlicher Weiſe genähert hat. Die Gendarmerie konnte jetzt un⸗ ter Mitarbeit der Bevölkerung den Mann feſt⸗ nehmen, der von auswärts ſtammt. Es konnte ihm die Täterſchaft in allen bekannt geworde— nen Fällen bei einer Gegenüberſtellung mit den in Frage kommenden Perſonen nachgewie—⸗ ſen werden. Sicherlich liegt hier ein Schraubendampfer auf Grund geraten Braubach. Als der Schraubendampfer„Col⸗ mar“ aus Straßburg mit fünf Anhängeſchiffen zu Tal kam, geriet er am„Braubacher Köpp⸗ chen“ auf Grund. Während ein Anhänge⸗ ſchiff beim Dampfer hängen blieb, konnten die übrigen vier ſich losturnen und am Ufer vor Anker gehen. Nur mit größter Mühe und Um⸗ ſicht konnten die Schiffe über das rechte Fahr⸗ waſſer ans Ufer gebracht werden. Mutter wollte mit ihren Kindern aus dem Leben ſcheiden Gießen. In dem Kreisort Heuchelheim brachte in der letzten Nacht eine Ehefrau offen— bar in einem Anfall geiſtiger Umnach⸗ tung ihren beiden kleinen Kindern und ſich ſelbſt erhebliche Schnittwunden am Hals und an den Armen bei. Der Ehemann wurde erſt durch das Schreien der Kinder auf den Vorgang aufmerkſam. Es gelang dann, die Frau und die Kinder in Sicherheit zu brin⸗ gen und alle drei in die Gießener Klinik ein⸗ zuliefern. Bohrungen nach einer warmen Quelle Vad Salzhauſen. Bad Salzhauſen. wo ſchon vor tauſend Jahren Salz gewonnen wurde, be⸗ ſitzt vier Solquellen, eine Lithiumquelle, eine Schwefelquelle und eine Stahlquelle; es iſt eines der wenigen Bäder, das über eine An⸗ zahl verſchiedenartiger Heilquellen verfügt. In Kürze werden nun Bohrungen unternommen nach einer Quelle, deren Waſſer bei 40 Grad einen Salzgehalt von 2, Prozent hat. Nach dieſer Quelle iſt ſchon vor 30 Jahren einmal gebohrt worden. doch ſind die Arbeiten da⸗ mals nicht zu Ende geführt worden. Neuerdings wurden nun Mittel bereitgeſtellt. um dieſe Bohrungen wieder aufnehmen zu können. Falls die Arbeiten Erfolg haben, wird es möglich ſein,„Seebäder im Lande“ zu nehmen, da das Waſſer ſehr ſalzhaltig iſt. Verletzter nach zwei Tagen gefunden Ahrweiler(Ahr), Ein ſchwer verletzter Mann wurde in einer Feldſcheune bei Gels— dorf aufgefunden. Er mußte auf Anordnung des Arztes ſofort ins Krankenhaus Ahrweiler gebracht werden. Wie der Mann angibt, befin⸗ det er ſich auf der Wanderſchaft Auf der Straße bei Gelsdorf wurde er von einem Auto an⸗ gefahren. Der Fahrer kümmerte ſich aber nicht um ihn und fuhr weiter. Auf der wenig belebten Straße wurde er nicht bemerkt und ſo ſchleppte er ſich mit letzter Kraft in die nahe- liegende Feldſcheune, wo er zwei Tage obne Hilfe lag. Gerichtsfaal Freiſpruch im Ludwigshafener prozeß Anfangs Mai 1937 ließ die lini in Ludwigshafen in ihrem Werk Umbauarbeiten vornehmen, wobei Holzträger durch eine Eiſenträgerkonſtruktion erſetzt werden ſollten. Mit dieſen Arbeiten waren zwei Bau⸗ firmen beauftragt worden. Beim Abtränsport eines großen Rohres ſtürzte ein Mauer⸗ ſtüſck ein, wobei zwei Arbeiter er⸗ ſchlagen wurden; ſie waren auf der Stelle tot. Wegen berufsfahrläſſiger Tötung hatte ſich der verheiratete 61 Jahre alte Oberingenieur Robert Geiler aus Ludwigshafen am 10. Februar dieſes Jahres vor dem Schöffengericht Ludwigshafen zu verantworten. Er wurde da⸗ mals anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zu einer Geldſtrafe von 600 Mark verurteilt. Dieſes Urteil focht er durch Berufung zum Landgericht Frankenthal an. Dieſe Verhandlung wurde mit einem großen Zeugen- und Sachverſtändigenaufgebot durch— geführt. Der Angeklagte machte geltend, er ſei nicht der verantwortliche Bauleiter ge⸗ weſen. Soweit er der Mittelsmann zwiſchen ſeiner Firma, die als Baulejterin in Frage komme, und den beiden Baufirmen tätig ge⸗ weſen ſei, habe er alles getan, was zum Schutze der beſchäftigten Arbeiter notwendig geweſen ſei. Er habe das Urteil deswegen angefochten, weil er ſich unſchuldig fühle. Nach eingehender Verhandlung wurde der Angeklagte Geiler freigeſprochen. Es wurde wohl feſtgeſtellt, daß er der verantwort⸗ liche Bauleiter geweſen ſei, aber der bedauer⸗ liche Unfall, der zwei Menſchenleben forderte, ſei nicht voraus zuſehen geweſen, zumindeſt nicht für Oberingenieur Geiler, nach⸗ dem ſelbſt die Fachleute nicht an den Einſturz der Mauer glaubten. Ungetreuer Treuhänder verurteilt 5 ſw. Darmſtadt. Nach 10⸗tägiger Verhand⸗ lung fällte die Große Strafkammer das Urteil gegen den Darmſtädter Fr. W. Koop wegen ortgeſetzter Untreue, Betrugs in 2 Fällen, und verſuchten Betrugs in zwei Fällen, einmal in Tateinheit mit ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung. Der Staatsanwalt hatte 3 Jahre Gefängnis beantragt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe, die Bauunglücks⸗ Firma Giu⸗ aber als durch die Unterſuchungshaft verbüßt Sie hören im Rundfunk.. Donnerstag, den 9. Juni 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, landwirtſchaft⸗ liche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbericht, Gym⸗ naſtit 830 Ohne Sorgen jeder Morgen. 10.00 Die Jugend Italiens begrüßt ihre deutſchen Kameraden und ſtellt ſich ihnen vor. 11,30 Volksmuſik und Bauernkalender 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetterbericht. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zur Unterhaltung genaufnahmen des Deutſchen Rundfunks. 15.00 Sendepauſe 16.00 Nachmittags- konzert 17.00 Zum 5 Uhr⸗Tee. 18.00 Bauernhumor⸗ 18 30 Griff ins Heute 1900 Nachrichten. 19.15 Zur Unterhalt. 19.45 Ulmer Schachtel— ahoi! 20.00 Un⸗ ſer ſingendes, klingendes Frankfurt 22.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht. 22.30 Volks- und Unterhaltungsmuſik. 24.00—3.00 Nacht⸗ konzert.. eee eee eee eee erachtet wird, ſowie zum Berufsverbot als Steuerberater, Haus⸗ und Vermögensverwal⸗ ter, Treuhänder, Hypotheken⸗ und Darlehens⸗ vermittler. Der Verurteilte ſei intelligent und auch fleißig, es habe ihm aber jede Gewiſſen⸗ haftigkeit und auch manche Berufskenntnis ge⸗ fehlt, vor allem die Erkenntnis ſeiner eigenen Schwächen. So erſtattete er Meineidsanzeige gegen verſchiedene Zeugen, ſtatt die Schuld bei ſich ſelbſt zu ſuchen. Auch in 4 Fällen, in denen er nicht verurteilt werden konnte, habe er ſich äußerſt ſchmutzig verhalten. 3 Jahre Zuchthaus für Sittlichkeitsverbrecher Waldshut. Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut verurteilte den 61 Jahre alten Joſef Wernet aus Prechtal, zuletzt in Unterlauchringen wohnhaft, zu einer Zucht ⸗ hausſtrafe von drei Jahren abzüg⸗ lich zwei Monaten Unterſuchungshaft. Der alte, wegen ſchweren Diebſtahls, Sittlichkeits⸗ verbrechens u. a. m. wiederholt vorbeſtrafte Verbrecher hatte ſich zuletzt an Kindern ſittlich vergangen. Die Gas geſtohlen ſw. Klein⸗Auheim. Zollfahndungsbeamte hat⸗ ten im vorigen Sommer in dem Steinheimer Betrieb des 66jähr, Klein-Auheimers J. J. Z. bei einer Kellerkontrolle Gasgeruch feſtgeſtellt, der aus einer ſtillgelegten Leitung kam. Z. kam jetzt wegen Gas diebſtahls vor den Offen⸗ bacher Einzelrichter und wurde, da niemand ſonſt für die Benutzung und den Anſchluß der 7 Brennſtellen in Frage kam, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Denkzettel für einen Querulanten Heidelberg. Der Einzelrichter der hieſigen Strafkammer hatte in der Perſon des Ange⸗ klagten Ludwig Witter aus Karlsruhe einem Menſchen abzuurteilen, der bereits elf Vor⸗ ſtrafen— darunter allein neun wegen Belei⸗ digung— im Regiſter ſtehen hat. Leichtfertig erhobene falſche Anſchuldigungen ſo⸗ wie in fortgeſetzter Tat begangene Beleidigun⸗ gen, die ſich insbeſondere gegen die hieſige Rote⸗Kreuz⸗Kolonnen, deren Führer und Mit⸗ glieder richteten, hatten ihn diesmal wieder auf die Anklagebank gebracht. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis, Tra⸗ gung der Koſten des Verfahrens und derjeni⸗ gen der beiden Nebenkläger. Letzteren wurde die Veröffentlichungsbefugnis der lung zugeſprochen. Da die bisherigen abſchreckenden Strafen an⸗ ſcheinend nutzlos geweſen ſind, mußte dieſes verhältnismäßig hohe Urteil gefällt werden. Verurtei⸗ Freiſpruch— trotz Verdachtsmomenten Waldshut. Das Schwurgericht Waldshut hatte ſich mit dem Brand eines landwirt⸗ ſchaftlichen Anweſens in Murg zu befaſſen. An⸗ geklagt war eine Ehefrau aus Murg, der das mit 30 000 RM. verſicherte Anweſen zur Hälfte gehörte, während der Ehemann über die andere Hälfte Eigentumsrecht beſaß; ſie habe am 10. September 1937 abends eine Zeitzün⸗ dung in die Scheune ihres Anweſens gelegt mit der Abſicht, das unter einem Dach zuſammengehaute Wohn- und Oekonomiege⸗ bäude einzuäſchern und mit Hilfe des Brand⸗ geldes ein neues Haus zu bauen. Am frühen Morgen des 11. September brach in der Scheune Feuer aus, dem das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Die Ermittlungen haben er⸗ geben, daß jede natürliche Brandurſache in die- ſem Falle ausſcheiden muß und nur Brandſtif⸗ tung in Frage kommen kann. Während der Unterſuchungshaft hatte die Angeklagte ein Geſtändnis abgelegt und zwölf Tage lang aufrecht erhalten. In der übrigen Zeit und der zweitägigen Hauptverhandlung leug⸗ nete ſie jede Schuld und gab an, die Tat geſtanden zu haben, um ihre Angehörigen vom Verdacht der Brandſtiftung zu befreien. Obwohl viele Verdachtsmomente gegen die Frau ſprachen und der Anklagevertreter eine Zucht⸗ hausſtrafe von vier Jahren und vier Jahre Ehrverluſt beantragt hatte, kam das Schwurge⸗ richt zu einem Freiſpruch und hob den Haftbefehl gegen die Angeklagte mit ſofortiger Wirkung auf. 5 ſw. Gießen. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den 68jährigen Chr. Erle aus Lich, einen arbeitsſcheuen und verkommenen Men⸗ ſchen, wegen Vergehens gegen§ 175 zu drei Jahren Gefängnis und Sicherheitsverwahrung. Marktberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. dub Zufuhr: 34 Ochſen, 77 Bullen, 195 Kühe, 120 Färſen, 464 Kälber, 4 Schafe, 1631 Schweine. Preiſe: O 42—45, 37—41, 30—36. Bullen: 40—43, g. 24—3 3. Kühe: 40—43, 34—39, 26 bis 33, bis 25. Färſen: 41—44, 36—40, 29—35. Kal⸗ ber: Sonderklaſſe 66—80, B(Andere Kälber): 60—65, 53—59, 41—50, 30—40. Hammel: bi) 44—50, c) bis 43, d) bis 43 Schafe: a) 31—40, b) 31—40, c) bis 30. Schweine: a) 57. bi) 56, b2) 55, c) 53, d), e) und f! 50, g1) 54, gz) 52, i) 54. Marktverlauf; Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber flott. Aarktibericht ber Lanbesbauernſchaft Kleine Verladungen von Fabrik- kartoffeln nach Norddeutſchland. Der Abſatz in Speiſekartoffeln hat ein we⸗ nig zugenommen. Dagegen ſind Futterkartof⸗ feln kaum gefragt. Für die Verladung von Induſtriekartoffeln an die norddeutſchen Ver⸗ braucherbetriebe beſtehen noch Möglichkeiten, die auch teilweiſe ausgenutzt werden. Umſtellung auf Roggenbrot noch nicht genügend durchgeführt Die Mühlen entnehmen ihren Mehlbedarf ihren ausreichenden Vorräten, die für ſpäter auch Zuweiſungen von der Reichsſtelle erhal- ten. In Futtergerſte ſind die Umſäͤtze ſehr be— ſchränkt, etwas beſſer dagegen in Hafer. Das Angebot von Weizenmehl hat durch die Er— weiterung der Vermahlungsquote zugenom⸗ men. Der Abſatz iſt jedoch gut, zumal in den bekannteren Mehlen die Mühlen ſich bemühen, qualitativ das Beſte zu leiſten. Der Roggen⸗ mehlverbrauch hat ſich noch nicht gehoben, trotzdem immer wieder auf die notwendige Um⸗ ſtellung von Weizenbrot auf das geſunde und billige Roggenbrot hingewieſen wird. Die Läger in oſtdeutſchem Roggenmehl reichen für die nächſte Zeit aus. In der Futtermittelverſorgung ſteht jetzt die Grünfütterung an erſter Stelle. Jedoch werden von den Betrieben mit Stallhaltung auch andere Sorten, vornehmlich Kleie und Oelkuchen, angefordert. Schnitzel und Kartof⸗ felflocken können noch reichlich geliefert wer- den. Die Nachfrage nach Heu iſt nicht mehr ſehr umfangreich, dagegen wird Stroh viel fell angefordert. Lebendviehzufuhren zu den Schlachtviehmärkten im Rahmen der Kontingente Die Belieferung der Schlachtviehmärkte mit Rindvieh war im Rahmen der Kontingente ausreichend, auch qualitativ konnten die An⸗ ſprüche befriedigt werden, zumal auch in den Großſtädten däniſches Friſchfleiſch zur Ver⸗ fügung ſtand. Die Kälberauftriebe wurden ge⸗ räumt, bei den Verarbeitern war ſogar noch Bedarf vorhanden, beſonders in den Fremden⸗ verkehrsgebieten. Die Schweineauftriebe ent⸗ prachen auf faſt allen Märkten den Zulaſ⸗ ſungen, ſodaß die Verteiler ihr Kontingent Trockene Jahreszeit— Gefahr für unſere Wälder!— Was in 4 Stunden verbrennt, braucht 40 Jahre, um wieder zu wachſen. Jeder Deutſche iſt zu Aufmerkſam⸗ keit und Löſchhilfe verpflichtet! Achiung! Holzvertauj! ſichergeſtellt bekamen. Im Fleiſchgeſchäft trat in den letzten Tagen eine Belebung ein. Umfangreiche Anlieferung von Butter in den Kühlhäuſern Die Grünfütterung hat einen leichten An⸗ ſtieg der Milcherzeugung zur Folge, ſodaß die Molkereien weiterhin neben der Deckung des Friſchmilchbedarfes auch eine umfangreiche Verarbeitung ermöglichen konnten. Die Er⸗ zeugung von Markenbutter in Heſſen-Naſſau und Kurheſſen dient in dieſen Wochen haupt- ſächlich der Einlagerung großer Mengen But⸗ ter im Kühlhaus, um den winterlichen Ausfall decken zu können. Für die Belieferung der ſtädtiſchen Verbraucher und auch der Frem— den wurde daher ausländiſche Butter, bzw. andere Zuweiſungen von der Reichsſtelle ab- gegeben. Andere Nahrungsfette wurden im üb⸗ lichen Rahmen durch den Kleinhandel abge⸗ geben. Der Umſatz in Käſe hielt ſich gut. Sauermilchkäſe und Quarg erfuhren weiter⸗ hin großen Zuſpruch. Die Eierverſorgung iſt im allgemeinen be— deutend, da in den Landbezirken größtenteils die Anlieferung bei den Kennzeichnungsſtellen für die laufende Verſorgung genügen, für die Großſtädte aber Zuweiſungen aus anderen in⸗ ländiſchen Ueberſchußgebieten zur Verfügung ſtehen. Die Preiſe ſind unverändert. Im Benehmen mit den übrigen beteiligten Miniſtern hat der Reichserziehungsminiſter ein Raumprogramm für die Höheren Schulen auf⸗ eſtellt, das für alle Bauvorhaben im höheren Schulweſen eine Richtſchnur ſein ſoll. Das Raumprogramm zeigt, wie auch in bautech⸗ niſcher Hinſicht die Höhere Schule nach der nationalſozialiſtiſchen Reform ein ganz neues Geſicht erhält. Das Beſtreben der Reform, Unterricht vom Kreideunterricht alter Art hin⸗ weg zur praktiſchen Arbeit zu entwickeln, wird deutlich aus den Vorſchriften über die bei Neu⸗ bauten vorzuſehenden Spezialräume. Bei den Jungenſchulen erfahren ins⸗ beſondere die Räume für den naturwiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht eine neuzeitliche Verbeſſerung. Das alte„phyſikaliſche Kabinett“ macht aus⸗ reichend großen Lehrſälen für Phy⸗ ſik und Chemie und für Biologie Platz. Der Bildwerferraum, der beſondere Muſik⸗ raum, vor allem aber die Räume für Werk⸗ arbeit, die im Kellergeſchoß einzurichten ſind, geben den äußeren Rahmen für das neue Prin⸗ zip des gebundenen Arbeitsunterrichts, bei dem der Lehrer die Führung behält, im übri⸗ gen aber die Selbſtändigkeit der Schüler ſtark hervorragt. Aus dem Bereich der Verwal⸗ tungsräume ſei die Vorſchrift eines Eltern⸗ Junges Geflügel, beſonders Hahnen, ſehr geſucht An Schlachtgeflügel ſtehen zwar Suppen⸗ hühner in genügender Zahl ſowohl aus dem Inlande wie auch aus dem Auslande für die Lieferung bereit, aber die Mäſtereien benö⸗ tigen dringend für die zukünftige Verſorgung junge Hahnen. Beginn der Früho bſternte im Rhein⸗Maingebiet In der letzten Maiwoche kamen die erſten Erdbeeren aus dem mittelrheiniſchen Anbau⸗ gebiet und die erſten Kirſchen aus Rheinheſſen zur Anlieferung an die Sammelſtellen. Au⸗ ßerdem wurden aus dem Vordertaunus Treib- erdbeeren herangebracht. Der Verkauf in Frühobſt war ſehr leicht, zumal aus dem Aus- lande kaum Anfuhren vorhanden waren. In den nächſten Tagen wird auch in anderen Ge⸗ bieten die Ernte einſetzen. Die Spargelernte befriedigt bisher infolge der kalten und trockenen Witterung ſehr wenig. Erſt die letzten Regenfälle laſſen eine Beſ— ſerung erwarten, Salat wird nochmals in großen Mengen erwartet, wogegen die Haupt⸗ ernte von Spinat beendet iſt. Andere Frühge⸗ müſe, wie Rettiche und Gurken waren genü⸗ gend und preiswert käuflich. Mit jedem Tage kommen jetzt neue Gemüſe auf den Markt. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Achtung! dellogeinauer!] Große uswahl! Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Raumprogramm für Höhere Schulen ſprechzimmers, eines Fahrradraumes, eines Raumes für Milchausſchank hervorgehoben. Die Mädchenſchulen mit hauswirt⸗ ſchaftlicher Oberſtufe erhalten nach dem Raum⸗ programm vorbildliche Einrichtungen für ihre neue Aufgabe der ſyſtematiſchen Einführung in den wichtigen Beruf der Hausfrau und Mutter. Es ſind da z. B. vorgeſchrieben eine Küche, eine Speiſekammer, Vorratskeller, Haus⸗ arbeitsraum, zugleich Abwaſchküche, Plätt⸗ raum, Speiſe⸗ und Wohnraum, Waſchküche, Raum für Kranken⸗ und Säuglingspflege, Trockenboden und Freitrockenplatz. Da die Mäd⸗ chen in der Regel in Volkskindergärten arbei⸗ ten ſollen, wird ein beſonderer Kindergarten oft nicht erforderlich ſein. Soweit er erforder⸗ lich iſt, iſt er möglichſt in geſondertem Bau, möglichſt aber mit eigenem Eingang einzurich⸗ ten. Er enthält Aufenthalts⸗ und Spielräume, ſowie Milchküche. Das Raumprogramm insgeſamt iſt darauf gerichtet, unter Einhaltung der größten Spar⸗ ſamkeit dem neugeſtalteten Unterricht an un⸗ ſeren Höheren Schulen auch von dieſer Seite her das nötige Rüſtzeug zu ſichern. Bei Neu⸗ bauten und größeren Erweiterungsbauten darf von dieſer Richtſchnur nur aus zwingenden Gründen abgewichen werden. fatein-Mäcchen Jüdiſche Metzgerei geſchloſſen Die Kreiswaltung Mannheim der Deutſchen Arbeitsfront berichtet: Es wurde uns von ver⸗ ſchiedenen Seiten mitgeteilt, daß in der Ju⸗ denmetzgerei Adolf Spanier, Mannheim, D 4, 5 eine große Unſauberkeit herrſchte. Dies veranlaßte uns, gemeinſam mit zwei Herren der Gewerbepolizei die Metzgerei Spa⸗ nier zu beſichtigen. Wir ſtellten feſt, daß die Angaben durch die vorgefundenen Zuſtände noch übertroffen wurden. Die Wurſtküche be⸗ findet ſich in einem Zuſtand, der jeder Be⸗ ſchreibung ſpottet. Der Tiſch, auf dem das Fleiſch zerlegt und zubereitet wird, iſt ſeinem Ausſehen nach ſchon wochenlang nicht mehr gereinigt worden. Am richtigſten bezeichnet man den ganzen Betrieb als Sauſtall. Die Wurſtwaren, meiſt Hartwurſt, machen einen ſo unappetitlichen Eindruck, daß man ſich wundert, daß überhaupt noch jemand in die⸗ ſem Laden etwas kauft. Außerdem fanden wir in einem großen Eimer eine breiartige Maſſe, die bereits ſäuerlich roch und zu Wurſt ver⸗ arbeitet werden ſollte. Außerdem wurde Wurſt vorgefunden, bei der zweifellos Schweinefleiſch verarbeitet wurde, obwohl jüdiſche Metzgereien kein Schweinefleiſch zugeteilt bekommen. Die ganzen Zuſtände veranlaßten die Deutſche Ar- beitsfront, den Beſtand an Fleiſch⸗ und Wurſtwaren reſtlos zu beſchlagnahmen und dem Städtiſchen Schlachthof zuzuführen. Der Laden des Juden wurde geſchloſſen. Rückerſtattung von Invaliden⸗ Verſicherungsbeiträgen Die Beſtimmung, daß eine Invalidenver⸗ ſicherte die Hälfte der Invalidenbeiträge im Falle der Heirat erſtattet erhält, iſt mit Wir⸗ kung vom 1. Januar 1938 in Kraft getreten. Die Beitragserſtattung kommt alſo nur bei Eheſchließungen in Betracht, die nach dem 31. Dezember 1937 erfolgt ſind. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 23 Milchſchweine, 319 Läufer; zuſammen 342 Stück. Verkauft 13 Milch⸗ ſchweine, das Stück von 20—25 RM.; 171 Läufer das Stück von 26—48 RM. Markt⸗ verlauf: mittel. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co 4 Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. ist Anzeigen preisliſte Nr 7 gültig. 1 n n n for! gie. ſthit ide ere! Die r ben! Wil ;burde bor i nie boren DWoten dieſen ur f 1 if.* bon Fadt ben ei Weiter daz fi Der für Freitag, den 10. Juni 1938, Gebe wegen Platz⸗ im„Fürſt Alexander“ feſtgeſetzte Holz- mangel größ. Poſt verkauf muß auf Montag, 13. Juni 1938 laslhanncheg vorm. 8 Ahr verlegt werden.(ca 4 Wochen alt), 2 8 per St. 35 Pfg. ab. ene 8 e Ferner ca. 10 tr. Bereins. Anzei 9 er fuuer karlolleln zu kaufen geſucht Geflügelhof Moſer, Waldhof Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. 11ber Weg 54 Heute Mittwoch abends ab 7.30 Uhr Trai⸗ ning auf dem Waldſportplatz für ſämtliche Fußballmannſchaften. 2 Zimmer Turnverein von 1893 Letzte Neuheiten in Sommerſtojjen Robert Steiert Weinheimerſtraße 62 Manufaktur und Modewaren, Wäſche und Ausſteuer ttwoch ab 4 Uhr 2 1 Transp. Ferkel u. Läuferſchweine V. 2 10 6 2 1 zu hab. in der Schweinehandlung Heltfrien, monnestr. für Haushalt mit 3 Perſonen nach Weinheim a. d. B. geſucht. Gute Pflege und Behandlung zugeſichert Lohn nach Uebereinkunft. Schriftl. Angebote an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. 9 5 ABC guter Werbung iſt ihre vorbe⸗ 0 dachte Planmäßigkeit. Sie muß aus den Not⸗„ 90 wendigkeiten eines Unternehmens heraus ge⸗ Ik boren ſein und genau ſo paſſen, wie ein Maß⸗ 1 mh anzug ſeinem Inhaber. Ausſchlaggebend für 10 die Geſtaltung guter Werbung iſt die Auswir⸗. kung auf das Publikum, und weil Werbung geng eine Kapitalanlage auf lange Sicht iſt, ſo 1 Ce muß ſie auch ſtetig wirken. Es genügt darum 18 nicht, ſich ein⸗ oder zweimal im Jahr bemerk⸗ 49 bar zu machen, wenn man gerade aus eigenem 1 Intereſſe den Kontakt mit dem Konſumenten Probn ſucht, um ihm plötzlich etwas verkaufen zu 14 wollen, das er vielleicht momentan gar nicht N50 braucht. Jeder Menſch wird aber früher oder 5 1 ſpäter einmal doch Intereſſent, und darum zom wäre es auch falſch, die Wirkſamkeit einer Bren planmäßigen Werbung nach Augenblickserfol⸗ ese den zu beurteilen, die auch Scheinerfolge fein f önnen. 1 2——— Achtung! Heute Mi Der Vereinsführer. und Küche Heute Mittwochabend Handball- und morgen ſofort zu mie. Donnerstagabend Fußballtraining. Beginn] ten geſucht. N* 8 jeweils 6 Uhr. Freitag Spielerverſammlung. Näh. Auskunfts] i taf. d. Geſchäftsſt. 8 uurti Deine Bonne. 8 Waden zu haben bei Auguſt Hanf Transportablen eiſernen zu verkaufen. Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. Futter- und Speiſe⸗ kartoffeln billig abzugeben. Neubauſtr. 11 Gut erhaltenen Ander. Waben zu verkaufen. Bürſtädterſtr 31 Werdet Mitglied der NS in unn in ſi 1 ltärſtr Der Furchtſame erſchrickt vor der befaht, der feige in ihr und der Mutige nach ihr. 8 f 1 Der filuge lieſt„Hampf ber Gefahr“- und ver⸗ 85 hütet ſie. Daras 6 einm 0 1. gebt 1 D bf Der Landwirt 5 Fezoger der im Sommer keine Zeitung lieſt, ſchädigt bee durch mehr Schaden erleiden, als eine Zeitung das ganze Jahr koſtet. In jedes Bauernhaus gehört auch im Sommer die Tageszeitung. Sie iſt dern daiegz ſich ganz bedeutend; denn er iſt über die geſamte Marktregelung und amtlichen Ver⸗ der Wegweiſer und Aufklärer über alle Tages⸗ fragen. 5 Vilde baben kreitze J Lernel d m n und nit ordnungen nicht unterrichtet und kann hier⸗ Co hart man immer wiede Zeitungsleser urteilen Hüterfreiplauſpende der Nu fionaiſoꝛiad. vo ονuÿ uhr ——— ———ꝛ— 2 = 1 2 2 1 11 15