elber⸗ ge im eten. r hei N 31. fe; fich 17 ul üiche un Ver⸗ uuns. ud: Ao, . it 1 A r e Bezugspreis: Ins Haus Nummer 132 Erſcheinungswerſe: 5 ausgenommen an Sonntagen und gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlt durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. eee 10 Rpfg. etertagen. otenlohn, Donnerslag S ternheimer zeilu Amtsblatt der Bürgermeiſterel Biernheim Verkündigungsblatt der Nd Ap. Viernheim den 9. Juni 1938 Anzelgenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zen iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS v'hbafen 15101 14. Jahrgang Dit Offenfive an der Teruel front geht weiter Das Volk wird von den Roten an die Front getrieben— Aufregung in Eaſtellon Der Vormarſch auf Aferas Adzanela genommen— die bolſchewiſliſche Beſatung gefangen Teruel, 8. Juni Die nationale Offenſive an der Teruelfront iſt in den erſten Morgenſtunden des Mittwoch an den gleichen Abſchnitten des Vortages fortgeſetzt worden. Eine im Gſparra⸗ guera⸗Gebirge vorrückende Kolonne ſchnitt die Verbindung der von Adzaneta nach Süden gehenden Straße ab, während eine an⸗ dere Abteilung Adzaneta ſelbſt ſtürmte. Die raſchen Operationen der nationalen Trup⸗ pen ließen der bolſchewiſtiſchen Beſatzung keine Möglichkeit des Rückzuges. Der größte Teil wurde gefangen genommen. Adzaneta war in der letzten Zeit das Hauptquartier des Großen Generalſtabes. Die Bolſchewiſten ver⸗ Loren bei den Kämpfen eine große Zahl von Toten. Das Gros der nationalen Kräfte in dieſem Gebiet rückt auf Uſeras vor, das nur wenige Kilometer von Adzaneta entfernt iſt. Weſtlich davon ſteigt die Navarra⸗Diviſion von Penagoloſa herab und nähert ſich der Stadt Licena del Cid. Dieſe Formationen ha⸗ n eine Reihe von wichtigen Höhen beſetzt. Weitere Abteilungen rücken auf Camaerna vor, das ſüdlich der Straße Teruel—Sagunt liegt. Die Bonzen reißen aus Nachrichten aus Valencia beſagen, daß dort in der vergangenen Nacht verſchiedene marxiſtiſche Anführer aus Caſtellon, die infolge der nationalen Offenſive die Flucht er⸗ . haben, eingetroffen ſind. Sie ſind zum gleich nach Alicante und Carta ⸗ att weitergereiſt. Auch die in den Banken aſtellons deponierten Werte ſind in der letz⸗ ten Nacht nach Valencia gebracht worden. Während der Nachtſtunden herrſcht überhaupt auf der Straße Caſtellon— Valencia der denk⸗ bar regſte Verkehr. Alle Orte der Provinz Caſtellon, ſoweit ſie noch von den Bolſchewiſten beſetzt ſind, werden von zahlrei⸗ chen Militärſtreifen abgeſucht. Alle Männer, die von den Streifen angetroffen werden, wer⸗ den ſogleich für die bolſchewiſtiſche Armee zwangsrekrutiert. Selbſt die Frauen in der Provinz Caſtellon werden eingezogen und für r an die Front geſchickt, oder aber in den Kriegsinduſtriebetrieben be⸗ ſchäftigt. Die Zahl der Einwohner, die infolgedeſſen in die Berge geflüchtet ſind, iſt außer⸗ ordentlich groß. Die Bevölkerung iſt entſchloſſen, ſelbſt die ſchwerſten Entbehrungen in unwegſamen Gebieten auf ſich zu nehmen, um ſich dem Zugriff der bolſchewiſtiſchen Mi⸗ litärſtreifen zu entziehen. Infolge der Verſtopfung der Verkehrswege iſt die Lebensmittelberſorgung Caſtellons ge⸗ 3 ſo 00 es bereits zu Proteſtkundgebun⸗ en kam. General Miaja verſuchte die Stimmung der erregten Bevölkerung dadurch u heben, daß er nicht Lebensmittelſchiffe, ſon⸗ — das Eintreffen neuer Ladungen von Kriegsmaterial ankündigte. Beſonders zahl⸗ reiche Flugzeuge würden mit den nächſten Dampfern erwartet. Außerdem ſeien die be⸗ ſten Truppen an der Caſtellonfront zuſammen⸗ gezogen worden, die jeden Durchbruch vereiteln werden. 12 km lief vorgeſtoßen Bilbao, 9. Juni. Die nationalen Truppen haben am Mittwoch wieder eine erfolg⸗ reiche Operation durchgeführt. An der Teruel⸗Front griffen ſie zwiſchen Penagoloſa und Adzaneta auf 30 Kilometer breiter Front an und warfen die Bolſchewiſten aus ihren ſtark befeſtigten Stellungen heraus. Die durch⸗ ſchnittliche Tieſe des Vormarſches be⸗ trägt 12 Kilometer. Die Nationalen gelangten bis dicht vor Uſeras. nordweſtlich von Caſte!⸗ lon. Im Laufe des Nachmittags wurden alle Uſeras behertſchenden Höhen beſetzt. Von Pe⸗ nagoloſa aus beſetzte eine andere nationale Ko⸗ lonne das Bergmaſſiv von Sierra de la Cruz. Die Zahl der Gefangenen und die Beute ſind ſehr groß. Im Abſchnitt Teruel drangen die Truppen des Generals Varela ebenfalls weiter nach Süden vor. Reine Neigung für Volksfront London, 8. Juni Die Kooperative Partei Englands. die auf das engſte mit der Labour⸗Partei zuſammen⸗ arbeitet, hat auf ihrem Kongreß in Scar⸗ bourough mit 4492 gegen 2382 Stimmen den Gedanken einer Volksfront abgelehnt. Die Debatte war eine der lebhafteſten, die die Kooperative Partei auf ihren Kongreſſen je erlebt hat. Mehrfach mußten Labour⸗Abge⸗ ordnete in die Auseinanderſetzungen eingreifen. Prag führt 3⸗jührige Dienſtzeit ein die Koſten ſollen durch eine öffenlliche ammlung aufgebracht werden Prag, 8. Juni. Nach einer Meldung ſämtlicher, der Prager Regierung naheſtehenden Abendblätter vom 8. Juni wurde die Militärdienſtzeit in der Tſchechoſlowakei von zwei auf drei Jahre verlängert. Die dreijährige Dienſtzeit wird ſchon auf den Jahrgang ausgedehnt, der im Septem⸗ ber dieſes Jahres entlaſſen wer⸗ den ſollte. Lediglich für die Abſolventen der Mittelſchulen und Schulen im Mittelſchulkreis(obere Schulen) wird nach den bisherigen Dispoſitionen die militäriſche Dienſtzeit von zwei Jahren aufrecht erhalten bleiben. Um aber ſchon jetzt den Heeres ſtand Veiſetzung der Hamburger Arbeitsopfer Trauerfeier der hanſeſladt Hamburg. 8. Juni Die Hanſeſtadt Hamburg bereitete am Mitt⸗ woch nachmittag den vier bei dem Fabrik⸗ brand in Altona in Ausübung ihres Berufes auf dem Felde der Arbeit gefallenen Feuer⸗ wehrmännern Ulbricht, Harenberg, Jänichen und Ponto auf dem Hof der Hauptfeuerwache eine würdige Trauerfeier, an der neben ſämtlichen dienſtfreien Kameraden Abordnungen der Wehren aus Berlin, Bremen, Hannover, Braunſchweig und Lübeck, Ehrenab⸗ ordnungen der Partei und aller ihrer Gliede⸗ rungen und der Polizei, die führenden Män⸗ ner der Staats⸗ und Gemeindeverwaltung, der Partei und der Wehrmacht teilnahmen. Gene- ral der Polizei Daluege war erſchienen, um die dankbaren und teilnehmenden Grüße des Reichsinnenminiſters Dr. Frick und des Reichs⸗ führers y und Chefs der deutſchen Polizei Himmler zu überbringen. Die toten Männer, die ihren Eid, für Führer, Volk und Vater⸗ land ſich einzuſetzen, durch die Hingabe ihres Beſtakkung im Jamilienkreiſe Lebens beſiegelt hätten, würden durch die Auf⸗ nahme in das Ehrenbuch der Polizei in der deutſchen Polizei als Vorbild fortleben. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann gab in herzlichen Worten den Gefühlen der Bevölkerung der Hanſeſtadt Ausdruck und be⸗ tonte, daß Männer, die in treuer Pflichterfül⸗ lung für die Allgemeinheit fielen, im Dritten Reich Anſpruch darauf hätten, von der Volks⸗ gemeinſchaft nicht vergeſſen zu werden. Die Allgemeinheit werde für die Frauen und Kin⸗ der der toten Männer in jeder Lebenslage und bei jedem Lebensſchickſal ſorgen. Die Leiter der Hamburger Feuerwehr und der Bauverwaltung riefen den gefallenen Hel⸗ den der Arbeit die letzten Grüße der Kamera⸗ den und engeren Mitarbeiter nach, Anſchlie⸗ ßend fand die Ueberführung der Toten nach den Friedhöfen in Ohlsdorf und Altona ſtatt. wo die Beiſetzung im engſten Kreiſe der 1 8 lien und der Kameraden ſtattfand. gemäß der dreijährigen Dienſtzeit zu erreichen, werden jene Reſerviſten, die am 19. Mai ds. Is. unter die Fahne gerufen worden ſind, bis zum 30. Juni im Militärdienſt be⸗ halten. Am 1. Juli wird der erſte Jahr⸗ gang der Reſerve, der voriges Jahr entlaſſen wurde, einberufen werden, der dann bis zum 30. September dienen ſoll, wo er dann von den zum aktiven Dienſt einrückenden Rekruten abgelöſt wird. Ver bezahlt die Koflen? 5 Prager Begründungsverſuche. Die Einführung der dreijährigen Dienſtzeit wird von iſchechiſcher Seite als„vorüber⸗ Ae Maßnahme“ hingeſtellt, die urch„die internationale Span⸗ nung“ hervorgerufen worden ſei. Die Tſche⸗ choſlowakei ſei zu dieſer Vorkehrung gezwun⸗ gen, um ſich eine genügende Zahl von waffen⸗ geübten Soldaten zu ſichern. Dieſe ungewöhnlichen militäriſchen Maß⸗ nahmen bringen ſelbſtverſtändlich 0 unge⸗ wöhnliche Belaſtung des Staats⸗ haushalts und jedermann 5 55 ſch wie dieſe weitere Erhöhung der an ſich ſchon rie⸗ ſigen Summe für Heereszwecke aufgebracht werden ſoll. Von tſchechiſcher Seite wird dazu erklärt, die hohen Koſten dieſer militäriſchen Vorkehrungen würden teils durch Erſparniſſe in anderen Reſſorts, teils durch Kreditmaß⸗ nahmen gedeckt werden, zu denen der Finanz⸗ miniſter ermächtigt werde. Prager Abend⸗ blätter melden darüber hinaus, daß zur Dek⸗ kung dieſer Koſten eine„Sammlung“ ver⸗ anſtaltet werden wird, d. h. alſo, daß der ge⸗ ſamten Bevölkerun auch auf dieſem unmit⸗ telbaren Wege dieſe ungeheuren finanziellen Laſten aufgebürdet werden ſollen. Der Ver⸗ anſtalter dieſer„Sammlung“ werde ein Komt⸗ tee ſein, das vom Gouverneur der Tſchecho⸗ ſlowakiſchen Nationalbank, Englis, geleitet wird. Das Komitee wird ſich wahrſcheinlich ſchon am Sonntag mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit wenden. Wieder 4000-Kilometer-Jahrk durch Deulſchland um das„Gelbe Trikol“ Am heutigen Donnerstag ſtarten in Berlin die Deutſchlandfahrer, die rund 4000 Kilometer durch die deutſchen Gaue haben, bis ſie am 25. Juni wieder am Ziel in der Reichshauptſtadt eintreffen. Es iſt die größte und ſchwerſte Prüfung, die der deutſche Rad⸗ ſport kennt. 62 Fahrer, die beſten aus ſieben Nationen, nehmen an dem Kampf teil. Unſere. Bilder zeigen einige Schnappſchüſſe zurückzulegen aus der vorjährigen Fahrt, wie man ſie auch diesmal wieder wird beobachten können. Links: Der Sieger von 1 37 We kerling der ſich einige Eier gur Stärkung in die Trinkflaſche ſchlägt. Mitte: Rechts: Das geſchloſſene Feld bei der Fahrt über ein Viadukt in Eine Brauſe aus der Gießkanne iſt bei Sommerhitze eine willkommene Erfriſchung auf der Strecke. Tiefenthal hinter Göttingen. (Schirner, N e N e — — 1 1 17 g f ſeiner Beſtimmung übergehen hatte, Gauleiter Staatsrat Grohe dem Generalfeld⸗ Kronenburg, 9. Juni. Miniſterpräſident Göring wax auch nach ſeiner Ankunft in dem Eifeldorf Kronenburg immer wieder Gegenſtand herzlicher Kundge⸗ bungen der Bevölkerung Vor dem Hauptge⸗ bäude der Hermann⸗Göring⸗Meiſterſchule für Malerei hatte ſich eine zahlreiche Menſchen⸗ menge eingefunden. die Hermann Göring, in deſſen Begleitung ſich Staatsſekretär Körner, Staatsſekretär der Flieger Milch. Gene ral Bodenſchatz u. Miniſterialdirektor Gritz⸗ bach befanden, bei ſeinem Erſcheinen begeiſtert feierte. Er mußte ſich ſpäter immer wieder an den Fenſtern des Hauſes zeigen, um den Jubel der Bevölkerung entgegenzunehmen. Beſondere Freude bereiteten dem Miniſterpräfidenten Berliner Ferienkinder, die hier zur Erholung weilten und ihm in Syprechchören zu⸗ riefen:„Wir grüßen Dich“,„Wir gratulieren!“ Zu dem großen Kreis der Teilnehmer und Ehrengäſte hatten ſich inzwiſchen zahlreiche weitere bekannte Perſönlichkeiten des öffentli⸗ chen Lebens und insbeſondere Vertreter der Kunſt und Wiſſenſchaft des deutſchen Weſtens gesellt. Im Feſtſaal, der im Alltag die Werk⸗ halle der Schule darſtellt und mit dem Wap⸗ pen des Generalſeldmarſchalls geſchmückt iſt. wurde dann die Feierſtunde nach einem Kla- viervortrag mit herzlichen. an den Schirm⸗ herrn der Schule und die Ehrengäſte gerichteten Begrüßungsworten des Leiters der Schule, Profeſſor Werner Peiner, eröffnet Prof. Peiner erinnerte an die mannig⸗ fache Unterſtützung und Förderung, die die Schule dem Miniſterpräſidenten Generalfeld⸗ marſchall Göring verdanke. Er gab einen kur⸗ zen Ueberblick über die Pläne und Ziele der Schule, die ſich zur Aufgabe geſtellt habe, dem neuen deutſchen Kunſtſchaffen der Malerei eine neue ethiſche Grundlage zu geben und ſprach ſeinen Dank für die ſtarke Förderung der Künſt⸗ lerſchaft im Dritten Reich aus. Im Anſchluß an die Begrüßungsworte bat der Bürgermeiſter des Amtes Schmidt⸗ heim, Dr. Seiffert, den Miniſterpräſi⸗ denten, als Dank des Amtes, zu dem Kroönen⸗ burg zählt, für die Auszeichnung, Sitz der ermann⸗Göring⸗Meiſterſchue geworden zu ein, das Ehrenbürgerrecht des Amtes Schmidt⸗ heim anzunehmen. Er überreichte dem Gene⸗ ralfeldmarſchall darauf den von der Schule künſtleriſch ausgeführten Ehrenbürgerbrief. Sodann nahm Miniſterpräſident Generalfeld⸗ marſchall Göring, das Wort zu einer Weihe⸗ rede und übergab dieſe Meiſterſchule ihrer Beſtimmung. Nachdem der Miniſterpräſident unter dem ſtarken Beifall der Verſammelten das a ankte marſchall für das große und zukunſtsreiche Werk, das er mit dieſer Schule dem deutſchen Weſten geſchenkt habe. Mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer und Reichskanzler wurde die Feierſtunde beſchloſſen. Die Rede hermann Görings Kronenburg, 8. Juni. In ſeiner Anſprache bei der Weihe der Mei⸗ ſterſchule für Malerei in Kronenburg führte Generalfeldmarſchall Miniſterpräſident Göring aus: Herr Bürgermeiſter! Laſſen Ste mich Ihnen und damit auch der Gemeinde danken für die Verleihung der höchſten Würde, die Kronenburg zu vergeben hat gleichzeitig mit dem wundervoll künſt⸗ leriſchen Ehrenbürgerbrief, Sie haben mit Recht geſagt, daß aus der Tatſache, daß die Meiſterſchule hier errichtet worden iſt, zwei⸗ felsohne der Name dieſer Gemeinde auch an verpflichtender Bedeutung gewonnen hat und darüber hinaus, wie ich hoffe, auch dazu bei⸗ humor, Freude, Frohſinn Humor, Freude und Frohſinn ſind gute Gaben Gottes für das menſchliche Gemüt. Es iſt nur ſchade, daß dieſe drei eine häßliche Ver⸗ wandtſchaft haben. Wir preiſen jenen Men⸗ ſchen glücklich, der ſich ſo recht von Herzen freuen kann, obwohl eine hämiſche Weisheit behauptet, daß eigentlich die Schaden⸗ freude die beſte, weil ehrlichſte und auf⸗ richtigſte ſei. Wo viel Licht iſt, iſt auch viel Schatten, und wo viel Freude iſt, wird auch gleich die Mißgunſt wach. Dieſe beſitzt das Beſtreben, ſich irgendwie an der reinen Freude zu reiben und ſtirbt, wenn ſie dieſen Zweck nicht erreicht. Betrachten wir die Freudenäußerun⸗ gen unter unſeren lieben Mitmenſchen einmal genau, und wir werden n feſtſtellen müſſen, daß dieſe ſchöne Aeußerung des Her⸗ zens in den wenigſten Fällen ganz rein und auch ſo von Herzen kommend iſt. Vielmehr iſt dieſe Pſeudofreude, die eigentlich niemanden recht glücklich macht, eine Aeußerung von menſchlichen Leidenſchaften, die ein erſtrebens⸗ wertes Ziel gefunden zu haben glauben und nun einen mehr oder weniger billigen, aber keineswegs uneigennützigen Triumph feiern. Seelenforſcher behaupten, oft am Lachen den Menſchen zu erkennen. Leute, die in den Geſichtszügen ihrer Volksgenoſſen zu leſen ver⸗ mögen, können leicht bei Freudensäußerungen angeſichts eines widerlichen Grinſens oder eines auch das häßlichſte Geſicht wunderſam verſchönenden Lächelns den Wert und Unwert dieſer Freude feſtſtellen. Der mit einem La⸗ chen oder Lächeln Bedachte empfindet meiſtens am ſchärfſten, ob dieſes aus einem mitfühlen ⸗ den, ſich mitfreuenden, ſogenannten goldenen Herzen oder aus einer ſchwarzen Seele kommt. in der Haß, Mißgunſt und Eitelkeit, Ichſucht und andere Regungen dicht beieinander woh⸗ nen. ragen wird, die wirtſchaftliche Kraft dieſer Gemeinde weiterhin 1 ſtärken, Ich bin glück⸗ lich, auch auf dieſe Weiſe mit der Gemeinde verbunden zu ſein, Und nun möchte ich zur Schule ſelofß kommen und zu Ihnen, mein lie ber Herr Peiner, Als ich ſeinerzeit den Ewiſchluß faßte, das Haus der Flieger zu ge⸗ ſtal ten, und den Umbau von jenem Parlament der Schwätzer zu einem ſchönen Aufenthalts⸗ raumn meiner Flieger durchzuführen, da war es rnir klar, daß ich nicht beſſer die Vergon⸗ genheit vergeſſen laſſen machen konnte als da⸗ durch, daß dieſes Haus auch eine Stätte des Sehömen werden ſolle, Damals wurden Sie von Hem Architekten, Profeſſor Sagebjel, berufen, zu wirken, Wir ſahen zum erſten Male Ihre Werke, und ich darf es Ihnen heute kviederholen, was ich Ihnen ſchon da⸗ mals geſagt habe: Im gleichen Augenblick fühlte ich, daß Sie zu Beſonderem, zu Gro⸗ ßem verpflichtet und berufen ſind, und daß Ihre Malerei ſo ſehr in die Gedankenwelt des Nationialſozialismus und des Dritten Rei⸗ ches hineinpaßt, wie kaum eine andere zuvor. So kam ei, daß ich Sie aufſuchte in Ihrem Atelier, um Ihre Arbeiten in wirklicher Er⸗ ariffenheit zu bewundern. Es iſt deshalb nur eine Pflicht(des Dankes und eine Freude, mit⸗ arbeiten zu können, wenn ich hier die Pläne, 8 Sie ſich ausgedacht haben, aufgegriffen abe Die Lchulen der großen Meiler Es gehört zu den ſchönſten Errungenſchaften großer künſtleriſcher deutſcher Vergangenheit, daß damals die großen Meiſter, die uns heute noch ſo unendlüch viel in älteren Werken, die ſie hinterlaſſen haben, geben, daß dieſe Mei⸗ ſter Schulen beſaßen, in denen ſie ihr Kön⸗ nen auch bewipſen und auf die Nachkommen übertragen hahen. So iſt aus dem Können und ihrer genialen Begabung des einzelnen Die Kunſt ſoll stark und deutſch ſein Anſprache des Generalſeldmarſchalls Göring bei der Weihe der Meiſlerſchule in Kronenburg ein gutes und glückliches Fundament für viele geworden, Wenn wir der großen Mei⸗ ſter gedenken und von ihnen reden, dann ſpre⸗ chen wir auch von ihren Schulen und von ihren Schülern. Nun haben wir im Dritten Reich dieſen wunderbaren Gedanken und dieſe ſegensreiche Einrichtung zum erſtenmal in dieſer Schule wieder aufgegriffen. Denn heute iſt gerade die Kunſt, wie der Führer ſagte, und wie es in dieſem Ehrenbürgerbrief niedergelegt iſt, eine zum Fanatismus verpflichtende Miſſion. Es genügt nicht, in einer Akademie lediglich Dinge dar⸗ uſtellen und zu lehren, ſondern es muß etwas Lebendiges aus dem Innern, aus der ganzen Denkungsweiſe, aus dem Können des Mei⸗ ſters hineinſtrömen in die Schüler. Sie müſ⸗ ſen ſich verbunden fühlen nicht nur in den Stunden der Lehrtätigkeit, ſondern darüber hinaus in dem ganzen Zuſammen⸗ wirken und Zuſammenleben, ſie müſſen befruchtet werden von dem Geiſt des Meiſters und nicht nur von ſeiner Lehrtätig⸗ leit allein. Sie müſſen ſich auch unterein⸗ ander zuſammenfinden, um ſich der Verpflichtung bewußt zu werden, aber auch eines gewiſſen Stolzes, einer ſolchen Schule angehören zu dürfen, Das erſt wird die Schüler zu großen Leiſtungen hinreißen. Sie ſollen dann weiter ja auch über den Geſel⸗ len und Meiſterſchüler hinweg zu Meiſtern werden und ihrerſeits ſo das große Können und Schaffen eines gottbegna⸗ deten Arbeiters hinaustragen in die nachfol⸗ genden Genergtionen deutſcher Künſtler, Das ſoll hier erreicht werden. Es iſt gut, daß dieſe Schule nicht im Brauſen der Großſtadt liegt, ſondern 1 davon hineingeſetzt in dieſe wunderbare herbe Landſchaft der Eifel, abſeits des großen Treibens, denn die Kunſt verlangt innere Sammlung, wenn ſie wirklich etwas ſchaffen ſoll. Alle Zweige der Kunſt werden gepflegt So entſtand die Schule, die wir heute ein⸗ weihen. Wir wollen nicht dabei ſtehenbleiben. Schon ſind die neuen Pläne wieder gezeichnet, die die Schule über ihre heutige Aus dehnung hinaus erweiterm Schon iſt dieſes Atelier hier wieder zu klein geworden für die großen Auf⸗ gaben, die dem Meiſter und ſeinen Schülern Hetzel ſind. Grͤßeres muß erſtehen, damit leſe Aufgaben erfüllt werden können. Aber nicht nur der Malerei ſoll hier gedient wer⸗ den, ſondern auch andere ſchöne Künſte gibt es zu pflegen. Alle Zweige der Malerei, nicht nur die Tafel, das Bild, auch das Fresko, darüber hinaus aber die Kar⸗ tons der herrlichen Gobelins, aber auch wieder im Kleinen, in der! Miniatur ſoll die Kunſt hier zum Durchbruch kommen, So hoffe ich, daß ger Plan, den ich heute mit Prof. Peiner beſprochen habe, auch in gleicher Weiſe Geſtaltung finden wird wie damals vor einem Jahr zu dieſer Schule, daß hier dann auch jener Zweig der Kunſt beſonders gepflegt werden ſoll: das Würken herrlicher Gobelins. Ich hoffe, daß dieſe Schule eine wirkliche Stätte, ein wirklicher Hort zur verpflich⸗ tenden deutſchen Kumſt, wie ſie im Dritten Reich neu aufgeblüht iſt, ſein wird und daß ihr Ruf immer weiter hinausdringt, daß ihr Ruf immer hehrer und immer lichter ſein werde. Die erſten Schüler, die jetzt in dieſer Schule arbeiten, wollen ſich darüber klar ſein, welch unendliches Glück ihnen zuteil geworden iſt, in dieſer großen Zeit leben zu dürfen. Denn wenn eine Zeit politiſch groß geſtaltet worden iſt, dann folgte dieſer politiſchen Geſtaltung auch die wirtſchaftliche. Ganz ähnlich iſt es mit dem Humor be⸗ ſtellt. Er kann befreiend, aufreizend, biſſig, vernichtend und lebensſtärkend wirken. Auf dem Zaubergrund des Gemütes eines jeden Men⸗ ſchen ſchlummern Schönes und Gemeinſames, dem Werte des Geſchöpfes und ſeiner Bega⸗ bungen entſprechend. Deshalb iſt für kluge Menſchen der Humor des anderen ebenſo wie ſeine Freudensäußerung ein Kennzeichen des Charakters. Es kommt freilich dar⸗ auf an, ob dieſer Humor Selbſtzweck oder Kampfmittel iſt. Der ſchönſte Humor als Selbſt⸗ zweck iſt zweifellos die Lebensbetrachtung durch die roſige Brille des Optimiſten und Men⸗ ſchenfreundes, der alle Schwächen verſteht, ſich nun nicht etwa darüber luſtig macht, ſondern die durch die Schwächen hervorgebrachten Rei⸗ bungen durch einen Scherz zur rechten Zeit mit 1 17 der Allgemeinheit zu überbrücken ver⸗ teht. Anders iſt es mit jenem Humor, der zwar auch mit dem Witz verſchwiſtert iſt, aber mit einem Witz, der den Spiegel der Selbſtgefällig⸗ keit in den Händen trägt. Dieſer Humor der ſpitzen Zunge gewinnt ſeine zweifelhafte Bedeu⸗ tung dadurch, daß er ſtets den Widerhall ſeiner Geiſtesblitze dort ſucht, wo der Menſch den Splitter in ſeines Bruders Auge entdeckt und wo noch andere ſtehen, die um dieſen Splitter ſchadenfroh wiſſen, Dieſer Humor bedeutet nichts weiter als eine billige Kränkung ohne Riſiko. Man könnte ihn deshalb ſtets als negativ betrachten, denn er ſchafft leine aufbauenden Erziehungswerte, wie das gute Wort eines wahren Freundes es vermag, ſon⸗ dern dient nur dem eigenſüchtigen Zweck, den Witzbold in das beſte Licht zu rücken, obwohl gerade dieſer in Kenntnis der Schwächen des Obiektes ſeines Spottes ahnen läßt, daß auch beim Spötter ſelbſt ein Splitter, ja, wenn nicht gar ein Balken im Auge vorhanden iſt, der durch die Blendung der Mitmenſchen unſichtbar gemacht wird. So ſind wir vom guten, ideellen Humor zum Wenn eine ſtarke Staatsführung das Ruder in der Hand hält, dann ſetzt auch die brau⸗ ſende Sinfonie der Arbeit überall wieder ein. Und wenn der Menſch wieder enthoben iſt von der alltäglichen Sorge von Arbeit und Brot, Arbeit und Arbeitsplatz, dann ſchwingt beſonders beim deutſchen und ger⸗ maniſchen Menſchen ſehr bald auch wieder das Gefühl mit, über das Alltägliche hinaus das Schöne zu erfaſſen, das Schöne zu ſehen, das Schöne zu lieben. Auf dem Boden der Arbeil enkſland die Kullur und Kunſl. Sie iſt immer dort im Gefolge geweſen, wo eine ſtarke Staatsführung die Vorausſetzung geſchaffen hat. Aber trotzdem können wir ge⸗ rade von ſeiten der Kunſt dieſe Zeit eine gott⸗ begnadete nennen, denn es könnte ſa auch hier ſein, daß ein genialer Staatsmann nicht unbe⸗ dingt Künſtler ſein muß, Hier aber hat die Vorſehung dem deutſchen Volk in einer Perſon alles geſchenkt, nicht nur den genialen Staatsmann und Politiker, nicht nur ein ſoldatiſches Genie, nicht nur den erſten Arbeiter und wirtſchaftlichen Ge⸗ ſtalter ſeines Volkes, ſondern vielleicht als allerſtärkſte Eignung den Künſtler Adolf Hitler. Aus der Kunſt kam er, der Kunſt hat er ſich zuerſt verſchrieben, der Kunſt der Architektur, der mächtigen Geſtal⸗ terin großer und unvergänglicher Bauten. Und nun iſt er zum Baumeiſter eines Reiches geworden, und in dieſem Reich hat er ſich als Erſtes den gewaltigen Bau der Kunſt errichtet. Spott gekommen, der ſeinen Gipfelpunkt in der oft tödlichen Waffe beißender Satire hat. Bei dieſem Mittel unbedingt geiſtvoller und ſchlagfertiger Redner iſt es wiederum nicht einerlei, gegen wen die Waſſe angewandt wird, Derienige, der ſie beherrſcht, hat die Gewiſſenspflicht, wohl zu unterſcheiden zwiſchen jenem Symbol des bibliſchen Baumes, der fruchtlos iſt, und ſomit als Aergernis abgehackt und ins Jeuer geworfen werden muß, und zwi⸗ ſchen dem Baume, der noch zu Hoffnungen be⸗ rechtigt. Was faul iſt, muß fallen, man helfe es zu ſtürzen. Und dieſes geſchieht mit der geiſtigen Waffe der Satiren polemik. Was noch zu retten iſt und noch einmal wieder wertvoll zu werden verſpricht, dem verleihe man mit allen Kräften wieder die Zuverſicht, den Glauben an den eigenen Wert und die ſtützende Kraft, ſich um Guten zu wenden. Hilft da nicht oft ein Menſch, der mit köſtlichem Frohſinn begabt iſt, dem anderen, vom dunklen Wege der Verzweiflung und Irrung e und den lichten Weg nach oben zu n Freude, Humor und Frohſinn ſind wahr⸗ haft göttliche Gaben und Zierden eines edlen und gütigen menſchlichen Herzens. Wir wollen ſie pflegen und mit ſcharſem Auge jene Menſchen zu finden verſuchen, die mit dieſen Gaben geſeg⸗ net ſind. Wir wollen aber auch lernen, zwiſchen dieſen Eigenſchaften und ihren Abirrungen und Abwandlungen in menſchliche Ichſucht zu unter⸗ ſcheiden. Wer aus dem angeblichen Humor ſei⸗ nes Mitmenſchen nicht den vernichtenden Spott, aus dem ſprühenden Witz nicht die Faulheit ſeiner Anſchauungen, aus der Freude nicht die Schadenfreude und aus dem Frohſinn nicht die falſchen Töne herausmerkt, der iſt noch nicht durch die Schule des Leides, der Demütigungen und der Armut gegangen, Begegnen wir aber Menſchen, die nicht den geringſten Sinn für Humor, Freude und rFohſinn haben, ſondern — an ihre Stelle Gemeinheit, Schadenfreude und Die Kunſt ſoll wieder emporblühen, ſoll wie ⸗ der ſtark und deutſch ſein. Wenn ich hier alſo die Schirmherrschaft über⸗ nommen habe, wenn ich dieſen Bau ermöglicht habe und weiter ermöglichen werde, ſi iſt das nichts anderes als eine tiefe Dankesſchuld, die ich im Kleinen ahzuſtatten verſuche für all das Herrliche und Schöne, das wir im täglichen Leben von den gotthegnadeten Künſtlern emp⸗ fangen und das uns die Kraft gibt, weiter am Rozen Werk zu arbeiten und zu wirken. „Möge denn dieſes Haus nun ſtets eine Pflegeſtätte ernſter Kunſt ſein und bleiben, einer Kunſt, wie ſie uns im Blute liegt, einer Kunſt, wie ſie vom Volke verſtanden wird. Denn nur das iſt wahre Kunſt, was der einfache Mann des Volkes begreift und perſtehen kann. Bedarf es erſt einer Erklärung, um etwas als ſchön zu empfinden, dann hat jedes Kunſtwerk ſeinen Zweck ver⸗ fehlt, denn es muß durch ſich ſelbſt wirken und es muß nicht vom Einzelmenſch, ſondern vom Volke verſtanden werden. Die Kunſt kann nicht irgendwo trrlichtern, auch ſie iſt beheimatet im Volk, denn ſie kommt aus dem Volke und iſt mit dem Volke verwurzelt und kann nur ſo Großes geſtalten. Und das iſt mein zweiter inniger Wunſch ür dieſe Schule: Möge ſie nie volks⸗ remd werden in ihrer Einſtellung und in 765 Kunſt, ſondern möge ſie beſonders darin ihren Stolz und. ihren Ehrgeiz ſehen, eine Kunſt zu een die im Weſen des deutſchen Blutes liegt. Meine beſten n wer⸗ den die Schule ſtets begleiten, und ich werde meine Schirmherrſchaft als eine tiefernſte Ver⸗ pflichtung auffaſſen. In dieſem Sinne über⸗ gebe ich nun heute die neuen Baulichkeiten ihrer Beſtimmung und verpflichte mich gleich⸗ 740 für den weiteren Aufbau dieſer Schule o zu ſorgen, daß ſie der ihr geſtellten Aufgabe unter Ihrer klaren, ſauberen und zielbewußten Führung, Herr Peiner, ſtets gerecht werden ann. Generalfeldmarſchall Göring auf Burg Vogelſang Köln. 8. Juni. N Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring in Begleitung der Gauleiter Grohe(Gau Köln⸗Aachen) und Jlorian(Gau Düſſeldorf) die Ordensburg Vogelſang. Er wurde von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley und dem Burgkommandanten Reichshauptamtsleiter Manderbach, ſowie von der geſamten vor der Burg angetretenen Burgmannſchaft begrüßt. iniſterpräſident Göring richtete an die Mannſchaft Anſprache und nahm anſchließend unter Füh⸗ rung des Reichsorganiſationsleiters eine ein⸗ gehende Beſichtigung der geſamten Burgan⸗ lagen vor. Insbeſondere intexeſſterte er ſich für die ſportliche Arbeit der Burgmannſchaft. Am Nachmittag beſuchte Ehrung verdienter Chemiker Bayreuth, 9. Juni. Die Tagung der Chemiker in Bayreuth wurde am Mittwoch von dem Vorſitzenden des Ver⸗ eins Deutſcher Chemiker, Dr, Karl Merk⸗ Darmſtadt, eröffnet. Der Vorſitzende be⸗ grüßte neben den Ebrengäſten aus Partei, Re⸗ gierung und Behörden beſonders die in großer Zahl aus Oeſterreich gekommenen Chemiker. Dr. Merk gab dann folgende Ehrungen bekannt: Die Ehrenmitgliedſchaft des Vereins wird an Prof, Dr. Karl Duden⸗Frankfurt a. M. wegen ſeiner beſonderen Verdienſte um den Verein verliehen. Die Liebig⸗Denkmünze wird an Prof. Eduard Zintl⸗Darmſtadt verliehen. Prof. Dr. Kurt Alder⸗Leverkuſen wurde tele⸗ graphiſch davon verſtändigt, daß der Verein ihm die Emil Fiſcher⸗Denkmünze verleiht. Schließlich wurde der Karl Duisberg⸗Gedächt⸗ nispreis an Frl. Dr. Eliſabeth Dane, Do⸗ zentin an dem chemiſchen Univerſitäslaborato⸗ rium München, verliehen, beſten im weiten 18575 aus dem Wege, denn ſolche Kreaturen ſind ſowohl für uns, als auch die Volksgemeinſchaft wertlos. Venn die Rebe blühl Von Ludwig Nies Nun iſt der Juni da. Die Dornenhecken ſind dicht von Roſenwundern überſät. Und wo zum Hang die ſteile Stiege geht, dringt zarter Duft aus Rebenlaubverſtecken. Kein Blütenblatt verrät den Schmetterlingen, wo die Geſcheine laden ein zur Raſt. Doch wer im Weinberg heute weilt zu Gaſt, braucht nur den leeren Becher mitzubringen, ſo iſt der Tiſch gedeckt mit Feſtgetränken.— Die Menſchenkinder aber, die der Wein heut labt, läßt himmliſch er begnadet ſein. Hört ihr die Zecher ane in den Schenken?: — Kultur und Kunſt Dichter als Maler. In Dresden wurde in der Sächſiſchen Landesbibliothek eine Aus⸗ ſtellung eröffnet, in der eine Reihe namhafter Dichter der Oeffentlichkeit als begabte Maler vorgeſtellt wird. Gezeigt werden Zeichnungen, Aquarelle und Oelbilder von Hermann Burte. Max Dauthendey, Paul Gurk, Hans Leip, Wilhelm Schäfer, Heinrich Waggerl u. a. Von Gerhart Hauptmann ſind zwei Plaſtiken ausgeſtellt. Gaſtſpiel der Berliner Staats⸗ oper in Wien. Während der Reichstheater⸗ feſtwoche in Wien wird die Berliner Staats⸗ oper ein Geſamtgaſtſpiel mit Richard Wagners 11 ohengrin“ in der Bayreuther Inſzenierung eben. Heinz Tietjen inſzeniert und dirigiert elbſt, genau wie in Bayreuth, Die Aufführung wird den Abſchluß der feſtlichen Peranſtaltun⸗ ſtete Unzufriedenheit ſetzen, denen gehen wir am gen bilden. 95 Die öfen Tube digi 110 bahn cu beg M lande eine kurze iber wacht in Ctof ef Mini dee Mun 65 Felt den jchen ent u Vit Nen leiter wie Mi 50 li politi pualt und! dernd virke. niht leben bn 005 0 trete ute Dr. ;unubn. dDieſe is de f 4 Neis bat g. 5 den 0 in W. tag j Deulſ Algeor 1 13 ahr ven! gent leich, Innen ten A Aibeit „Schön Aotwen Daril naß d. Uubzuf 2.4 lian A0 0 1939 f nen kung 9 de be he. tber derden 9 5 ute Land Few delt g ud i ez Mann ge eine f deſſhen ſche wer⸗ U Verde kite Ver⸗ une üher⸗ lichkeiten ich Leih; r Shnle d Aufgabe lhewußten t perden 1 „ Juni. 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Ziegler, gab einen Ueberblick tiftung in der erſten Miniſterialrat über die Hälfte des 4572 Geſuche Der Ehrenausſchuß genehmigte mit einmaligen und Höhe von 287080 R M. 507 Geſ Opfer der Arbeit“ Weiterhin beſchloß der Ehrenausſchu⸗ ds erneute Anträge. 0 f eſuche mußten abgelehnt werden, da die Vorausſetzungen für eine Unterſtützung aus der„Stiftung für nicht gegeben waren. en über Von dieſen wurden 636 Beſuchſteller mit einem Geſamtbetrage von 4 580 RM. bedacht. 112 Geſuche mußten ab⸗ gelehnt werden, da veränderte wirtſchaftliche Verhältniſſe vorlagen. Die von der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ im vergangenen Jahre in enger Zuſammenarbeit mit der NSV. durchgeführte Kinderverſchickung wird auch im Fahre 1938 durchgeführt. Der Ehrenausſchuß beſchloß eine erhebliche Erweiterung dieſer Kinderverſchickung. So werden in dieſem Jahre ſowohl von der „Stiftung für Opfer der Arbeit“ als auch von der dieſer angegliederten„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ insgeſamt 1.300 Kim⸗ der verſchickt werden Es ſind dies Kin⸗ der tödlich verunglückter Arbeiter, die in der Hauptſache aus den Bergbaubetrieben Ober⸗ ſchleſiens, dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Indu⸗ ſtviegehiet ſowie aus Kreiſen der deutſchen Seefahrt ſtammen. Nationaljozinliſtijche Geſundheitspolliik Reichskagung der deulſchen Aerzle des Geſundheilsdienſtes Danzig. 8. Juni. In Zoppot findet vom 8. bis 12. Juni die Reichstagung der deutſchen Aerzte des Affentlichen Geſundheitsdienſtes und die deutſche Tuberkuloſe⸗Tagung ſtatt, zu der etwa 700 Me⸗ dizinalbeamte aus dem ganzen Reich nach Dan⸗ gzig⸗Zoppot gekommen ſind. Zum erſten Male nahmen an der Tagung der deutſchen Aerzte auch die öſterreichiſchenm Meditzinal⸗ beamten teil. Medizinalrat Dr. Großmann, der Gau⸗ landesleiter, eröffnete die Tagung am Mitt⸗ mochvormittag im großen Saal des Kurhauſes in Zoppot mit einer Begrüßungsanſprache. Zur Eröffnungsſitzung war mit Gauleiter Forſter Senatspräſident Greiſer erſchienen. Neben Miniſterialdirektor Dr. Gütt war als Vertreter des Reichsärzteführers Dr. Wagner Dr. Schlipn⸗ München zugegen. Gauleiter Forſter ſprach von der herzlichen Freude. die Danzig erfülle, wenn es Gäſte aus dem Reich begrüßen könne. Danzig ſehe in jedem deutſchen Gaſt einen Sendboten des Füh⸗ err und des großen glücklichen Deutſchland. „Wir ſind nom Deutſchen Reich abgetrennt. Die Menſchen in Danzig“, ſo verſicherte der Gau⸗ leiter,„hängen mit derſelben Liebe am Führer. wie alle anderen Deutſchen.“ Miniſterialdirektor Dr. Gütt ſprach dann über die Grundlage der Staats- politik. Nationalſozialiſtiſche Geſundheits⸗ politik treiben heiße, das Volk in den Mittel⸗ punkt der ſtaatspolitiſchen Erwägungen 22 75 ör⸗ dernd auf die beiden biologiſchen Kräfte einzu⸗ wirken: Anlage und Amwelt. Es gelte alſo nicht mehr, die Umweltbedingungen der gerade lebenden Generation zu verbeſſern, ſondern den kommenden Geſchlechtern auf Jahrhunderte hin⸗ aus auch biologiſch den Weg zu bereiten. So trete neben die Maßnahmen des Geſundheits⸗ ſchutzes die Erb⸗ und Raſſenpflege. Dr. Gütt aina auf die großzügigen Maß⸗ nabmen ein., die in Deutſchland zur Löſung dieſer Aufgaben ergriffen worden ſind. Es ſei im letzten Jahr gelungen, den Geſund⸗ g f heitsſchutz weiter auszubauen. Gemeingefähr⸗ liche Krankbeiten, wie Ausſatz. Cholera, Peſt und Pocken ſeien in Deutſchland nicht mehr vor⸗ gekommen. Die Dinhteritis habe eine gewiſſe Zunahme erfahren, ſei im allgemeinen jedoth leicht verlaufen. Die aus einer Mehranzeige von 3000 neuen Erkrankungen ſich ergebende Zunabme der Tuberkuloſe ſei nur ſcheinbar und erkläre ſich aus der beſſeren Erjaſſung aller Er⸗ krankten durch die Fürſorgeſtellen der Geſund⸗ beitsämter, die 1936 mebr als andertbalb Mil⸗ lionen Volksgenoſſen betreuten. Die Sterblich⸗ keit an Tuberkuloſe habe mit 6.9 auf 1000 Ein⸗ wohner einen noch nie dageweſenen Tieſſtand erreicht. Auf dem zweiten Arbeitsgebiet der Geſund⸗ heitsämter, dem der Geſundheitsfürſorge, berich⸗ tete Dr. Gütt, daß bei einer Jahresgeburten⸗ ziffer von 1276 000 im Jabre 1987 1 129000 Säuglinge in ärztlicher Betreuung durch die Geſundheitsämter ſtanden. Es ſei gelungen, die Sterbeziffer im Vorjahr auf 4.6 v. H. herab⸗ zudrücken. Dieſes ſchöne Ergebnis habe ſich in enger Zuſammenarbeit mit dem Hilfswerk „Mutter und Kind“ der RSV. und der Erzie⸗ hungsarbeit des Reichsmütterdienſtes des Deutſchen Frauenwerkes erzielen laſſen. Viel Raum widmete Dr. Gütt bei ſeinen Ausführungen dem dritten Arbeitsgebiet, der Bepölkerungs politik, Erb⸗ und Raſſenpflege. 1937 ſtieg die Heiratsziffer auf etwa 620 000 gegenüber rund 609 00 im Jahre 1936. Trotz der ſortſchreitenden Aeber⸗ alterung iſt die Sterblichkeit die gleiche geblie⸗ ben. Wenn auch die Zahl der Geburten von 14.7 auf 1000 im Jabre 1933 auf 19 auf 1000 im Jahre 1936 angeſtiegen ſei, ſo bleibe ſie doch um 11 v. H. hinter dem Geburtenſoll zurück. Miniſterialdirektor Dr. Gütt ſprach ferner über die Maßnahmen zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes. Am Mittwochnachmittag findet die Jahres⸗ bauptperſammlung der Wiſſenſchaftlichen Ge⸗ ſellſchaft der deutſchen Aerzte des öffentlichen Geſundheitsdienſtes ſtatt. Reichsvoſtmaß nahmen für Oeſterreich Iwei Milſionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt Verlin, 8. Juni. Neichsvoſtminiſter Dr. Ing. e. h. Obneſorge hat nach ſeiner Rückkehr aus Oeſterreich unter dem Eindruck des Exlebniſſes ſeines Beſuches in Wien und Linz an ſeinem heutigen Geburts⸗ tag folgende weitere Sofortmaßnahmen der Deutſchen Reichspoſt für, das Land Oeſterreich angeordnet und mit nachſtebendem Telegramm nach Wien mitgeteilt: 1. Ich habe für das laufende Rechnungs⸗ für not⸗ wendigſte bauliche Inſtandſetzun⸗ gen von Poſtdienſtgebäuden im Lande Oeſter⸗ reich, für die Erneuerung oder Ausbeſſerung der Inneneinrichtungen, Erfriſchungsräume, ſanitä⸗ ren Anlagen, für die Geſtaltung der Dienſt⸗ u. Arbeitsräume nach den Geſichtspunkten der „Schönheit der Arbeit“ bereitgeſtellt. Mit den notwendigen Arbeiten iſt ſofort zu beginnen. Darüber hinaus ſind die übrigen Bauten ge⸗ mäß dem im Voranſchlag vorgeſehenen Mittel auszuführen. 2. Außerdem ſtelle ich, nachdem ich zur Veſei⸗ tigung der größten Not einen Vetrag von 200 000 RM. zur Verfügung geſtellt habe, für 1938 einen Betrag von zwei Millio- nen Reichsmark bereit, der zur Gewäh⸗ rung von Unterſtützungen an die in Not gerate⸗ ne Gefolgſchaftsmitglieder und Empfänger von Nube⸗ ud Verſorgungsgenüſſen dienen ſoll. Ueber dieſen Betrag kann ſchon jetzt verſügt werden. a 3. Ich habe ferner angeordnet, daß die Erho⸗ lungsfürſorge der Deutſchen Reichspoſt für das Land Oeſterreich nach der Kopfzahl der Bevölkerung gemeſſen etwa in dem doppelten Umfang durchgeführt wird wie im Altreich. ſo daß im Jahte 1038 rund 1800 Hefolaſchaftsmit⸗ glieder der Deutſchen Reichsvoſt im Lande Oeſterreich einen koſtenloſen zehntägigen Erho⸗ lungsurlaub genießen können. Inlernalionale Kriminalpolizei kagung in Bukareſt Bukareſt, 9. Juni. Im feſtlich geſchmückten Gebäude der Bukare⸗ ſter Polizeipräfektur wurde am Dienstag die 14. Internationale Tagung det Kriminalpoli⸗ zeien eröffnet, an der Abordnungen aus etwa vierzig Staaten teilnahmen. Das Deutſche Reich iſt u. a. vertreten durch den Wiener Polizei⸗ präſidenten Dr. Otto Stein häuſl, der zu⸗ gleich Präſident der internationalen kriminal⸗ polizeilichen Kommiſſion iſt. Innenminiſter Calinescu wies in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache auf die Bedeutung der zwi⸗ ſchenſtaatlichen Zuſammenarbeit der Kriminal- polizei hin. Namens der Tagungsteilnehmer dankte der Präſident der Tagung, Polizeipräſi⸗ dent Dr. Steinhäuſl.— Nach der Eröffnungs⸗ ſitzung begab ſich eine Abordnung der Kongreß⸗ teilnahmer zum Grab des Unbekannten Sol⸗ daten und legte dort einen Kranz nieder. Großdeutſchlands Bibliothekare tagen in Paſſau Paſſau, 8. Juni. Vom 7.—12. Juni findet in Paſſau der 34. Bibliothekartag ſtatt, an dem zum erſten Male Oeſterreichs Bibliothekare teilnehmen. Die Er⸗ öffnung der Tagung erfolgte am Mittwoch vor⸗ mittag im Redoutenſaal mit einer Anſprache des Direktors der Berliner Univerſitätsbiblio⸗ thek Dr. Guſtav A bb, in der dieſer die Freude der Tagungsteilnehmer darüber zum Ausdruck brachte, daß die öſterreichiſchen Kameraden nun⸗ mehr als freie deutſche Männer an dieſem Treffen teilnehmen könnten. Sie ſeien nicht mit leeren Händen gekommen, ſondern führten dem Großdeutſchen Reich den Reichtum ihrer Bibliotheken, an der Spitze das köſtliche Juwel der Wiener Nationalbibliothek, zu. Damaskus, 9. Juni. Wie aus dem Sandſchak gemeldet wird, hat der oberſte Amenierführer, Darkaldiſchian, den Sandſchak⸗Armeniern, die vor allem im Gebirge Diebel Muſſa ſiedeln, beſohlen, ihr Land nicht zu verlaſſen, ſondern es mit Waffengewalt ge⸗ gen etwa einrückende türkiſche Truppen zu ver⸗ teidigen. Ein großer Teil der Alaouiten⸗Be⸗ völkerung ſoll die Abſicht haben, ſich dem Vor⸗ gehen der Armenier anzuſchließen. ergangenen eb übe 0 0 A cee bmg peer Akntwakgchnaannenggegdndugwapgggdmnnanunmnm keit beantwortet und für alle Beſchuldigungen burg iſſchen. Dort nämlich beſchloß die Gemeindeverwaltung, künftig die Geburt je⸗ des Kindes mit Glockengeläut zu be⸗ grüßen. Die Entſchließung lautet ſo: „Wir wollen alle Anteil haben, wenn in einer deutſchen Familie ein junger deutſcher Menſch geboren wird. Wir wollen deshalb, daß aus ſolchem freudigen, glücklichen Anlaß die Glocken in unſerer Gemeinde läuten ſol⸗ len.“— Das iſt gewiß gut gemeint und ſtellt der Verbundenheit der Gemeindeverwaltung mit jeder ortsanſäſſigen Familie, in der Aus⸗ ſicht auf Familienzuwachs beſteht, ein gutes Zeuanis aus. Allerdings würde es zu pro⸗ blematiſchen Folgen führen, wenn dieſes ſchöne Beiſpiel Schule machen würde, wenn beſonders ſich auch größere Gemeinden und Städte zu dem neu eingeführten Brauch die⸗ ſer Gemeinde im Schaumburgiſchen entſchlie⸗ ßen wollten. Käme Freund Adebar beiſpiels⸗ weiſe in unſerer Reichshauptſtadt mit Glok⸗ kengeläute an. dann iſt es ſicher eine Frage, ob das Glockengeläut mit den ſtatiſtiſchen Zahlen und der Geſchwindigkeit der Ereig⸗ niſſe noch in Einklang zu bringen wäre. I A Am Rande nolieri- Adebar mit Glockenklang Dr. E. K. Eine fröhliche Nachricht kommt aus einer Dorfgemeinde im Schau m⸗ Denn in Berlin werden im Monat durch⸗ ſchnittlich fünf⸗ bis ſechstauſend Kinder ge⸗ boren, pro Taa alſo rund 190. Wollte jeder einzelne Erdenbürger beim Eintritt in dieſe Welt das Anrecht auf die feierliche Beglei⸗ tung ſeines erſten Blickes in die Heimat durch Glockengeläut haben, dann entſtünde notwen⸗ digerweiſe ein Stturmgeläut. So ſinnig die neue Einrichtung im Schaum burgiſchen ſein mag, und ſo ſehr man Verſtändnis für die allgemeine Freude hat, die die Geburt eines Kindes über den kleinen Kreis der Familie hinaus erregt, ſo ſchwierig wird es ſein, den ſchaumburgiſchen Beſchluß auf grö⸗ ßere Plätze zu übernehmen. Daß im übrigen dieſer Beſchluß gar nicht ſo ſehr ſonderbar iſt, geht daraus hervor, daß die Berliner ſo etwas Aehnliches bereits haben. Der Glok⸗ kenturm auf dem Dönhoffplatz vermeldet näm⸗ lich alle fünf Minuten mit dreizehn Schlägen, daß in dieſer Zeitſpanne in Deutſchland drei⸗ zehn Kinder geboren wurden. In Wirklich⸗ keit hat alſo jeder junge deutſche Erdenbür⸗ ger bei ſeiner Geburt bereits das Ehronge— läute, das die Schaumburger nun nochmals eigens eingeführt haben, ſodaß ihre Nach⸗ lommen eigentlich mit doppeltem Glocken⸗ ſchlag begrüßt werden. nmemmemdmmmmömmmemum Der Giftmordprozeß in Lüllich Vilwe Becher legl ſich aufs Leugnen Brüſſel. 8. Juni. Im Wen von Lüttich, der unter gewaltigem Publikumsandrang fortgeſetzt wird, wurde am Dienstag und Mitt⸗ woch ein eingehendes Verhör der Witwe Becker vorgenommen. Die Ange⸗ klagte, die alle Fragen mit größter Geſchicklich⸗ eine Ausrede findet. wird u. a. darüber ver⸗ nommen. wie ſie in den Beſitz der großen Menge des von ihr benutzten Giftes gelangt iſt. Ihre Behauptungen, das Präparat gegen ihre Herzbeſchwerden von einem Arzt verſchrie⸗ ben und von einem Apotheker ausgehändigt bekommen zu haben, werden vom Gericht widerlegt. Eine gewiſſe Frau Daumens, der die Angeklagte einen Teil des Giftes ge⸗ geben haben will, konnte trotz aller polizei⸗ lichen Nachforſchungen weder in Belgien noch in Holland ermittelt werden. Im weiteren Verlaufe des Verhörs kommt der erſte Mordfall. der Tod der Asjährigen Frau Gaſta dot im März 1933 zur Sprache. Dabei zeigt ſich, daß eines der Beweisſtücke aus den Gerichtsakten spurlos verſchwunden itt. Der Mann des Opfers, ein Angehöriger der Lütticher Geheimpolizei, lebte längere Zeit in enger Freundſchaft mit der Witwe Becker, die dann eines Tages die Beziehungen zu ihm ab⸗ brach und heute behauptet, daß dieſer aus Rache für das abgebrochene Liebesverhältnis ſie angezeigt habe. Die Zeugenausſagen haben. ergeben, daß die Witwe Becker ein ſe hr lie⸗ derliches Leben geführt hat und hohe Schulden machte. Im Jahre 1935 hatte ſie bei verſchiedenen Leuten Schulden über 40000 Franken. Die Anklage ſagt bekanntlich, 15 die Witwe ihre Opfer umgebratht hahe. um ſie in den Befitz von Geldmitteln und Wertſtücken zu ſetzen. Die Namen der U-Boot⸗Helden in goldenen Ehrenbüchern. Am 12. Juni wird auf der Adolf-Hitler⸗Schanze bei Möltenort an der Kieler Förde das neue U⸗Boot⸗Ehrenmal, das der Volksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſorge errichtete, feier⸗ lich eingeweiht. wahrt, in denen die Namen aller im Weltkrieg geſunkenen U-Boote ſowie Unſer Bild zeigt eines der goldenen Bücher. ihrer Beſatzungen verewigt ſind. In den beiden Gedenkhallen des Mals werden vier goldene Bücher aufbe⸗ der Mitglieder (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Englands neueſtes Flugzeug⸗Mutterſchiff auf der Probefahrt Englands neueſtes Flugzeug⸗Mutterſchiff„Ark Royal“, das vor kurzem in Birkenhead fer⸗ tiggeſtellt wurde, unternimmt jetzt ſeine erſten Probefahrten.— neueſten Exrungenſchaften der Militärtechnik ausgeſtattet iſt, koſtet 3 200 000 Pfund, alſo rund 40 Millionen Reichsmark. Das Schiff, das mit den (Atlantic, M.) Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: E. Neckermann —— 8 7 (13. Fortſetzung.) „Ich will keine Briefe von Herrn von Erdolf. Schrei⸗ de ihm das, Vater. dem Brief.“ Profeſſor Altou ſtarrte auf die Tür, die ſich hinter der kindlichen Geſtalt geſchloſſen. Ganz wirr 55 9 75 Sein altes Hirn konnte das nicht faſſen. Er hatte noch immer im Stillen gehofft, daß Herr von Erdolf einmal zurückkehren und daß für Fee noch ein großes, ſchönes Glück kommen könne. a N Seufzend ſetzte er ſich und ſchrieb einen Brief nach Kairo, überlegte ſedes Wort genau, ehe er es in die Feder ließ, las das fertige Schreiben noch einmal bedächtig durch, ſchrieb auf einen großen dicken Umſchlag die Adreſſe und fügte dem eigenen Schreiben noch das uneröffnete Erdolfs hinzu. Dann ſtand der alte Herr auf. Die Knie zitterten ihm. Langſam ging er dann im Zimmer hin und her, überlegte noch einmal jedes Wort, was er dort hineinge⸗ ſchrieben hatte in den Brief, der geſchloſſen auf dem Schreibtiſch lag. Nein, er bereute kein einziges Wort. Er hatte gut und verſtehend an den Mann geſchrieben, von dem er zu wiſſen glaubte, daß er Fee liebte. Er hatte ihm mitgeteilt, daß Fees jetziges Weſen ihm, dem Vater, ein ſchweres Rätſel aufgebe. Doch Fee ſei beängſtigend ver⸗ ſchloſſen. Wenn Fee eines Tages nicht von ſelbſt ſprach, fragen durfte man ſie nicht. Er hoffe, daß Herr von Er⸗ dolf ſein ſchönes Bärwalde bald wieder ſelbſt verwalte. Er würde ſich freuen, mit ihm hin und wieder eine Stunde verplaudern zu können. Jedenfalls liege ihm alles daran, daß Herr von Er⸗ dolf die Rückſendung ſeines Briefes nicht als Beleidigung und bewußte Kränkung auffaſſe, ſondern einzig Fees Krankheit ſei die Urſache. So und nicht anders müſſe man ihren Zuſtand beurteilen. In dieſem Sinn alſo hatte Altou an Erdolf geſchrie⸗ ben. Er ſchätzte dieſen Mann ſo hoch ein, daß er ihm lieber offen und ehrlich zu verſtehen gab, daß er alles zu wiſſen glaube, als daß er den Gedanken ertrug, Erdolf, der ein⸗ ſam in Kairo ſaß, ſtehe der Tatſache faſſungslos gegen. 0 1 daß Fee ihn, den einſtigen Freund, ſo zu kränken wagte. f Eine leiſe Hoffnung regte ſich in dem alten Herrn: Wenn Erdolf zurückkäme! Dann mußte ja alles gut wer⸗ den. Ein furchtbares Mißverſtändnis mußte zwiſchen den zwei Menſchen ſein. Altou ſetzte ſich wieder, ſtützte den Kopf in die Hände. Seine Gedanken verloren ſich in die letzten Jahre. Er betrauerte ſeinen Schwiegerſohn aufrich⸗ tig. Er hatte ihn ſo hoch geſchätzt, ihm gedankt im tiefſten Herzen. And doch——— die Lebenden beſaßen Rechte. Der Schatten eines Toten durfte nicht zum Schickſal zweier Lebenden werden, ſofern dieſe dem Andenken des Toten degenüber ſchuldlos daſtanden. Schuldlos? Der Profeſſor grikbelte weiter. Seltſam, wie feſt er davon überzeugt war, daß zwiſchen Fee und dem ſchönen, kraftvollen Mann keine Schuld ſtand! Altou atmete tief auf. „Nein, es beſteht keine Schuld, denn Hans von Er⸗ dolf ging!“ Ganz laut hatte Altou das vor ſich hin ge⸗ ſagt, und nun erſchrak er ſelbſt vor ſeinen Worten. Er blickte ſich um. Niemand hatte ihn gehört. Seine Adreſſe ſteht ja dort auf Fee Hagen ſaß in ihrem Arbeitszimmer dem alten Direktor gegenüber. Er blickte von ſeinen Papieren auf, ſah in das blaſſe Geſicht, in dem die Augen ſo klar und leuchtend ſtanden. Fee winkte. „Bitte, Herr Direktor, es ermüdet mich nicht im ge⸗ ringſten. Wollen Sie mir jetzt Ihre weiteren Vorſchläge unterbreiten.“ Er verbeugte ſich und las weiter. Aufmerk⸗ 955 ſchien Fee zuzuhören. Trotzdem wurde der Direktor en Gedanken nicht los, daß die junge Frau ſich in all dieſe geſchäftlichen Fragen ſtürzte, nur um ſich irgendwie zu betäuben. Weshalb aber? Er wußte es nicht. Fee ſagte:„Lieber Herr Direktor, ich benötige die Ihnen angegebene Summe für den Spielpark. Denken Sie doch an die armen Kleinen, die jetzt daheim eingeſchloſſen werden müſſen, während die Eltern an ihre Arbeitsſtätte eilenzſie können dann unter freundlicher Aufſicht im Park . toben. Oh, wie will ich mich an den Kleinen reuen!“ a Der Direktor küßte ihr die Hand, dann ſagte er: „Man wird Sie wie einen Engel verehren, gnädige Frau.“ Fees Augen wurden groß, der Blick fremd. Leiſe, abgeriſ⸗ ſen ſagte ſie:„Sagen——— Sie——— das nie wie⸗ der. Ich habe Schuld, ſchwere Schuld. Ich will gutmachen.“ Betreten ſchwieg der alte Herr. Er wußte nicht, was er jetzt wohl noch ſagen konnte. Fee aber riß ſich zuſam⸗ men. Sie nickte dem alten Herrn zu. „Morgen zur gewohnten Lehrſtunde, Herr Direktor. Ich will mir Mühe geben, die Arbeit meines verſtorbenen Gatten voll zu erfaſſen und ſeine Werke in ſeinem Sinn weiterzuleiten.“ N Der alte Herr ging mit einer tiefen Verbeugung. Draußen dachte er:„Das alles iſt krankhaft. Niemals kann dieſe zarte, junge Frau die Rieſenwerke leiten. Solange, wie ich da bin, wird ihr nichts veruntreut. Doch dann? Wem ſoll dann dieſes Vertrauen entgegengebracht wer— den? Etwa einem der jungen Windbeutel, die bald genug die Hände nach Fee ausſtrecken werden, um in den Beſitz ihres Erbes zu gelangen? Der Gedanke iſt furchtbar. Um meines armen, toten Herrn willen muß ich Gott um ein langes, rüſtiges Leben bitten.“ — Drinnen ſtand Fee am Fenſter, drückte die heiße Stirn gegen die Scheibe und murmelte:„Arbeiten will ich, wohltun denen, die arm und mühſelig ſind. Die Klein. ten will ich lieben.“ a In ihre Gedanken hinein drängte ſich eine gebietende eſtalt: 8 Mein Herz bleibt bei dir, Fee.“ Drei Mensche Fee ſant in die Knie. „Vergib mir, Georg, vergib doch. Das wollte ich nicht, nein, nein, das wollte ich nicht. Das hätteſt du niemals dürfen. Dein Tod war mir das Schrecklichſte. Viel ſchreck⸗ licher als die Trennung von Hans Erdolf. Vergib mir, Georg, ich weiß es nicht, wie es kam, daß ich Erdolf lieben mußte. doch auf deinen Tod habe ich niemals gewartet, niemals, Georg, o glaube mir doch!“ 17. Kapitel. Hans von Erdolf hatte ſich auch in dem völlig neuen Leben zurechtgefunden. Regelmäßig erhielt er aus Köln Poſt, und der alte Herr Klaaſſen vergaß nie, ihm immer wieder zu verſichern, wie froh er ſei, daß Erdolf den ſchwie⸗ rigen Direktorpoſten in Kairo übernommen. Einmal ſchrieb der Chef: „Bernhard wird vielleicht noch einmal ein tüchtiger Mann werden. Das verdankt er dann der reſoluten Antje. Ich war zuerſt nicht erbaut von der Angelegenheit, aber es ſcheint mir jetzt, als ob Bernhard mit dieſer Verlo⸗ bung das Beſte geſchehen ſei, was ihm nur immer im Le⸗ ben geſchehen konnte. Nicht des Geldes wegen, lieber Er- dolf. Das brauchen wir ja nicht. Aber— das andere! Sie wiſſen, daß ich meinen Sohn aufgegeben hatte. Doch nun etwas anderes: Was meinen Export in Kairo anbelangt, ſo werde ich denſelben noch einige Jahre ſelbſt behalten, ſolange nämlich Sie, lieber Erdolf, drüben bleiben wollen. Dann wird vielleicht Bernhard doch mit ſeiner Frau zu— ſammen die Geſchichte übernehmen können. Die Beſitzun gen in Holländiſch⸗Indien ſollen verkauft werden. Na, lie⸗ ber Erdolf, das wollen wir auf die nächſten Jahre verſchie⸗ ben. Vorläufig habe ich nur den einen Wunſch, Sie recht lange in Kairo feſtzuhalten.“ Erdolf hatte den Brief mehreremal geleſen. Ein bit⸗ teres Gefühl war plötzlich in ihm. So herzlich und freund⸗ ſchaftlich der ſechs Seiten lange Brief auch gehalten war, er konnte ſich des Gedankens nicht erwehren, daß Herr Klaaſſen ihn mit dieſen Zeilen darauf vorbereiten wollte, daß er eines Tages hier doch überflüſſig ſein würde. Erdolf hatte den ganzen Tag darüber gegrübelt, ſchließlich hatte er über ſich ſelbſt gelächelt. Ihm konnte es doch nur recht ſein, wenn recht viel Abwechſlung in ſein Leben kam. Vorläufig würde es ja auch noch geraume Zeit dauern, ehe der junge Chef hier antrat. Antje würde immerhin einige Zeit brauchen, um Bernhard die Flügel wunſchgemäß ſtutzen zu können. Erdolf dachte weiter: Schließlich konnte er ſich ja auch ſelbſt in Kairo ein Exporthaus gründen. Der Gedanke ſchien ihm gar nicht ſo übel. In der Fremde blieb er ja doch. In die Heimat durfte er nicht zurück, dort war Fee. Und in ihre Nähe durfte er nicht mehr. Wer weiß, ob ſeine heißblütige Natur ſich ein zweitesmal ſo meiſtern ließ. Einmal ſo in der Heimat angekommen. wanderten ſeine Gedanken weiter: lange, lange Zeit hatte er nichts mehr von Hagen gehört. Warum ſchrieb der ihm nicht mehr? Er war ihm auf ſeinen letzten Brief die Antwort ſchuldig geblieben. Die Palmen wehten ſacht im Wind. Die Granat⸗ büſche ſtanden in leuchtend roter Blüte. Die Roſen duf⸗ teten genau ſo ſchwer und ſüß wie daheim in Bärwalde. Es war um die frühe Morgenzeit. Hans von Erdolf ſaß in dem roten Korbſeſſel und las. Auf dem Nil drüben ſchwammen bereits Dahabijen, tummelten ſich kleine Boote. Von den großen Hotels aus zogen kleine Kara⸗ wanen vorüber. Hotelgäſte, die mit Eſeln, Sandſchneidern, Eſelsjungen und Picknickkörbchen einen Ausflug in die Wüſte unternahmen. Das Kauderwelſch, das aus den verſchiedenen Weltſprachen entſtand, ſcholl gedämpft her⸗ über. Der Araberboy, der zu Erdolfs perſönlicher Be⸗ dienung da war, näherte ſich auf leiſen Sohlen und brachte auf einem Tablett die Poſtſachen. Auf einen Wink ſeines Herrn ſtellte er das Tablett auf den Tiſch und entfernte ſich dann ebenſo leiſe, wie er gekommen. Hans von Erdolf las die Zeitung zu Ende, dann ſtreifte ſein Blick gleichgültig die Poſtſachen. Da zuckte er zurück. Seine Hand griff nach dem Schreiben, welches die wohlbekannten, flotten Schriftzüge Georg Hagens trug. Erdolf brannte ſich eine Zigarette an und erbrach dann langſam das Schreiben. „Mein Alter! „Wenn Du dieſe Zeilen in Händen hältſt, dann bin ich dort, von wo es keine Rückkehr gibt. Mein Rechtsbei⸗ ſtand hatte Auftrag, dieſes Schreiben erſt längere Zeit nach meinem Tod an Dich abzuſenden. Daß das ſo ſchnell gehen würde, hat der gute Herr gewiß nicht geahnt, als er den Auftrag entgegennahm. Alſo laß Dir noch ein mal für Deine Freundſchaft danken und— für Deine Treue! Du liebſt Fee und dennoch gingſt Du! Und ich, ich habe Dich gehen laſſen, weil ich Fee gleichfalls liebte. Ich habe Euch beide geliebt und dennoch habe ich meine Rechte geltend gemacht, die Rechte auf Fee. Im Grund genommen beſaß ich nicht mehr als Du, denn Fee war ja nie meine Frau. Sie trug nur meinen Namen. Ich war zuerſt auch ganz ehrlich entſchloſſen, den Pakt der Vernunftehe zu halten. Doch es wurde ſchwer, immer ſchwerer, weil ich Fees entzückende Schönheit täglich um mich hatte. Da kamſt Du, und Fees Herz flog Dir entgegen„Herzensbrecher“ haben wir Dich früher ge⸗ nannt. Kannſt Du dafür, daß man Dich ſo liebt? In Fees Fall war es Deine Schuld ſicher nicht. Ich war zwiſchen Eurer Liebe, ohne es ändern zu können. Daß gerade ich es war, darin lag das Tragiſche für Dich. Deine Treue hätte das Leben für mich eingeſetzt, wenn Gelegenheit geboten worden wäre. Dennoch liebteſt Du Fee! Sie war die erſte Frau, über die Du nicht geſpot⸗ tet haſt. Ihr Liebreiz bezwang auch Dich. Ich erwo bereits damals, ob ich nicht Platz machen ſollte. Doch i konnte es nicht. Merke Dir gut, Hans: ich konnte es nicht und hätte es auch nicht getan! Meine Freundſchaft für Dich war unbearenzt. doch Tee ſchied dabei aus. Fes Roman konnte ich auch Dir nicht gönnen, weil ich ein Narr war, weil ich immer noch hoffte, Fees Liebe zu gewin⸗ nen, wenn Du wieder fort warſt aus ihrem Leben. Du gingſt! Ich aber mußte einſehen, daß Fees Liebe mit Dir gegangen war, daß ſie ſich krank ſehnte nach Dir. Dabei fühlte ich mich täglich elender, im Herzen und am Körper. Meine Mutter ſtarb an Rückenmarkſchwind⸗ ſucht. Bei mir hatten ſich ſchon früher einmal Anzeichen bemerkbar gemacht, denen aber damals Jugend und Frohſinn noch keinen Platz gönnten. Du ſiehſt alſo, mein Alter, daß die Granate des Feindes nicht einmal das Schlimmſte war. Ich habe mich von meinem Hausarzt und einem Berliner Geheimrat, den ich ohne Wiſſen des Erſteren kommen ließ, genau unterſuchen laſſen— Reſultat das gleiche. Hat man das alſo verdient, daß man ſo jämmerlich endet? Ich habe meine Mutter ſter⸗ ben ſehen— und ich konnte bei vollem Be wußtſein nicht einem gleichen Ende entgegengehen. Alſo habe ich mich noch einmal mit meinen Lieblingen, meinen Waffen, beſchäftigt, ſie gereinigt. Verſtehſt Du, Hans: gereinigt habe ich. Nun zu Dir! Wenn Du Fee noch liebſt, dann gehe zu ihr, nimm ſie an Dein Herz, wo ſie geborgen iſt vor allen Gefahren des Lebens. Ich bitte Dich darum! Jetzt——— bitte ich Dich darum. Weil es mein letzter Wunſch iſt, daß Ihr Euch heiratet. Dann iſt das Trauer ſpiel für Fee zu Ende, dann beginnt das Glück. Du biſt mir Garantie dafür. Fee gehört zu den Frauen, die nur einmal im Leben lieben. Erhalte Dir dieſe Liebe, Hans. Und nun noch einmal: ich erlöſe Euch nicht von mir! Ich erlöſe nur mich von einem furchtbaren Leiden. Fee aber wird an einen Unglücksfall glauben! Glückauf! Georg.“ Hans von Erdolfs Hände krampften ſich um die Stuhllehne, als wollten ſie ſie zerbrechen. Ein Stöhnen entrang ſich ſeiner Bruſt. In dieſem Stöhnen lag die ganze Trauer um den unglücklichen Freund und eine end⸗ liche Befreiung von maßloſer, innerer Qual. Sein braunes Geſicht wirkte unheimlich in dieſer fahlen Bläſſe. Langſam ſtand er auf. Die Glieder waren ihm ſchwer. Mit ungelourer Wucht ſenkte ſich die Erkenntnis auf ihn, daß Hagen um dieſe Liebe gewußt. Und der Charakter die⸗ ſes Mannes erſtand in voller Größe immer deutlicher vor ihm. Hans von Erdolf ſenkte tief die Stirn vor dem An⸗ denken an den Freund. In den Sykomoren raſchelte es. Die Roſen dufteten ſtärker. Erdolf ſpürte, wie ſich dieſer be⸗ rauſchende Duft ſchwer auf ſein Denken legte. Die Sehn⸗ ſucht wuchs rieſengroß in ihm empor, die Sehnſucht, Fee in ſeine Arme, an ſein Herz zu nehmen. Jetzt war es ſa keine Sünde mehr. Armer Freund! Auch er hatte Fee über alles geliebt. Die Sonne brannte immer alühender herab. Erdolk ging im Garten auf und nieder. Er konnte nell kei⸗ nen entſcheidenden Entſchluß faſſen. Dann aber kamen doch allmählich klare Gedanken. Ohne weiteres durfte er Fee nicht überfallen. Er wußte nicht einmal, welches Da⸗ tum der Todestag des Freundes trug. Ob er an den Juſtizrat ſchrieb, ihn um genaue Angaben bat? ö Er war wieder an ſeinem Platz angekommen, ſetzte ſich und überlegte. Georg Hagen würde alles geordnet haben. Wenn Fee eine helfende Hand gebraucht hätte, dann hätte Georg ihn in ſeinem Brief ſicher darauf aufmerkſam gemacht. Wenn nun Fee es als Pietätloſigkeit gegen den Toten empfand, wenn er, Hans von Erdolf, jetzt in ihrem Leben auftauchte? Er mußte erſt einen Brief an ſie ſchreiben, mußte aus ihrer Antwort erſehen, wie ſie dachte und fühlte. Der Umſtand, daß ihm von ihrer Seite aus keine Mitteilung gemacht worden war, ließ in ihm ſonderbare Gedanken aufkommen. Hatte Fee keine Ahnung, wo er ſich befand? Hatte Hagen ſeiner Frau die Adreſſe Erdolfs ver⸗ ſchwiegen? Der Boy kam jetzt wieder und meldete, daß man den Herrn Direktor im Büro erwarte, es ſeien Herren da wegen der Lieferung H. D. L. Erdolf war es lieb, daß ſeine jagenden Gedanken jetzt abgelenkt wurden. Er nickte dem Boy freundlich zu, nahm die Poſtſachen an ſich und ging dann mit ſchnellen Schrit⸗ ten davon. Viele Stunden kam er dann vor lauter Be⸗ ſprechungen nicht dazu, ſeinen eigenen Gedanken nachzu⸗ hängen. g Einige Wochen ſpäter aber ſchrieb Erdolf an Fee, nachdem er ſorgfältig jedes Wort erwogen hatte: „Sehr geehrte gnädige Frau! Erſt vor einigen Tagen erfuhr ich durch Juſtizrat Eberling von dem traurigen Tod Georgs. Ich brauche Ihnen nicht zu verſichern, wie ſehr mich dieſe Mitteilung erſchüttert hat. Mein Schmerz um den geliebten Toten vereint ſich mit dem Ihren. Darf ich hoffen, daß es Ihnen und Ihrem Herrn Vater qut geht? Ich bitte Sie, auch weiterhin in Bärwalde wohnen zu wollen. Warum mir mein alter Inſpektor nichts von dem Tod Herrn Hagens ſchrieb, iſt mir ein Rätſel. Er ſchickt mir monat⸗ lich pünktlich die Abrechnungen. Wahrſcheinlich glaubte er, daß ich längſt verſtändigt ſei; das nur nebenbei. Leider bin ich über nichts unterrichtet, weiß nicht, ob Sie eine Hilfe brauchen. Sollte letzteres der Fall ſein, dann bitte ich herzlich, über mich verfügen zu wol⸗ len, liebe gnädige Frau. Obwohl ich auch hier Pflichten habe, ſo ſind mir die Pflichten gegen Georg heiliger. Ich bleibe Ihres Rufes gewärtig und bin ſtets der Ihre. Hans von Erdolf. Nun wartete er. Sein Herz tat einen ſchweren, dum⸗ pfen Schlag, wenn man ihm die Poſt brachte. Da—— eines Tages ein Brief aus Deutſchland. Er trug die ver⸗ ſchnörkelte, altmodiſchen Buchſtaben einer unbekannten Hand. Als er nach dem Abſende ck. 1 r ſah, zuckte er zuſammen. Gortſetzung folgt) von Gert Rohberg 9 0 1 Nat bett 2 naher 0 ndl Scl 6 9 kat det be N age Alam 1 0 bahll duct det b. aun kom bas 6 Bema fifth af d. 0 gif biſtet ilein 110 0 Nie t Denn pelben wäftl 2 orgen iſt darum in legtet dauer. N bi die nut „ Hans. 3. 5 r Ich r aber J. 1 . um die töhnen lag die ne end. taunes inet. uf ihn, — — ter dies het vor n An⸗ 6s. Die ſet be Eehn⸗ , per es n klabkt. Erdball l lei⸗ lumen fte er s Oa⸗ 19 te Nenn heorg nacht. dtn deben ben, und keine chare r ſch ber⸗ daß ſelen jeht werde?! 990 Larkins konnte ſich nicht mehr halten. Die näheren Bedingungen wurden feſtgeſetzt. „Das Beſte iſt, Sie erwarten mich mit einem Mantel und Ihrem Auto vor der Tür in der zu ⸗ ſtändigen Polizeiwache“, erklärte Bob Smart zum Schluß,„denn dahin werde ich ſowieſo gebracht!“ f Gemacht!“ ſagte Larkins. 8 1 Am nächſten Tage um halb eins war Mr. Lar⸗ kins wirklich mit ſeinen Freunden im Wachraum der betreffenden Polizeiwache eingetroffen. Larkins 2 den motoriſierten Poliziſten aus, der die larmnachricht überbracht hatte. „Iſt viel paſſiert?“ wollte Larkins noch wiſſen. „Es geht!“ entgegnete der Motoriſierte nach⸗ benklich,„ehe ich wegfuhr— ich konnte kaum durchtommen—, hatte man gerade einen Mann, 3 der vor Lachen in eine Pfütze gefallen war, hoch⸗ eee Ein Neger hat'nen Kinnbackenkrampf ekommen. Einige Autos wurden angeſchrammt,— das Schlimmſte: ein Mädchen, das gerade beim Bemalen war,— ſchluckte vor Schteck den Lippen⸗ ſtift hinunter, als es den Mann im Schlafanzug auf der Straße ſah!“. „Seeliſche Grauſamkelt und innerliche Ver⸗ glftung durch einen Lippenſtift!“ ſtellte Larkins ſtet und ſchadenftoh feſt,„das koſtet dem Jungen allein 20 000 Dollars Schadenerſatz, der Neger und der Mann in der Pfütze gar nicht gerechnet! Wie will er da mit 5000 Dollars zurechtkommen. „Denn die Polizeiſtrafen, die auch gepfeffert ſein 21175 Ich ſagte es ja,— ein ſchlechtes Ge⸗ Erſte Begegnung Eine ſibiriſche Erinner Die Sonne war eben untergegangen, in dun tigem Mot leuchtete der Horizont und ſpiegelte ſich ahm h/ de. u de int ue 1 ten es die, um tn jat⸗ be ä— in den Waſſern des Tagul. Zwiſchen Schilf und Weidenbüſchen ſaßen Imauill und ich verborgen, auf dem Anſtand nach dem wehrhaften Rieſen des ſtbiriſchen Urwaldes, nach dem Elch. Seit mehr als einer Woche waren wir hinter einem kapitalen Schaufler her, und jetzt endlich hatten wir die Stelle ausgemacht, wo der Rieſe allabendlich ſein Bad nahm, Zuflucht ſuchend vor dem Gelſen · geſchmeiß, das ihn bis aufs Blut peinigte. Lautlos zog der Fluß vorüber, nur von Zei Zeit gluckſte eine Welle auf, wenn irgendwo in 25 3 Fluten ein Strudel ſeine Waſſer emporwarf. Klar wie bei einem Quell lag das Bett des— weithin ſichtbar, in der Nähe des Ufers blinkten a die Bauchſeiten kleiner Fiſche auf, die ſpieleriſch umherſchwammen, dann aber unruhig wurden, und bald kündete erregtes Springen im ß und zwiſchen den Schilfrohren, daß die ſferräuber auf die Abendjagd gegangen waren. 9 205 von uns, bis dicht an den Fluß, erhod 1 Taiga, der Nadelurwald(ſchwarz — Gegenſatz zur„weißen“ Taiga, die viel Birken ⸗ und Erlendeſtand dat), dunkel, drohend und dicht Weit hin war der Boden überſät mit dürren, ſtel len meterhoch liegenden Zweigen, die ein — Pirſchen unmöglich machten. Wir batten es oft genug verſucht. Umſonſt. Vielleicht bekamen wir den Elch heute abend vor die Büchſe. Jeden s hatten wir die beſte Hoffnung. . noch rührte ſich nichts. Eine Wolke von Gelſen, Bremſen und Muchis hüllte uns ein und bohrte ſich mit wütendem Summen in die Mos kitonetze, ohne die der ſibiriſche Sommer überhaup nicht zu überſtehen iſt. Im leichten Wind, der ſich erhoben hatte, flüſterte das Schilf, und aus de Taiga klang dunkles Rauſchen. 5 Drüb am anderen Ufer, ſpielten Enten Wegen, ack— ack klang ihr Geſchnatter herüber Am Waldrand zwiſchen Wurzeln und Grasbüſchel wurde es lebendig. Hunderte von Mäuſen huſch ien bernax, braun und bebend, mit liſtiaen, Neine- —— 10 1 1 ö 5 4 6 11 16 9 1 0 5 1 7 1 5 Fu Pan bon Der bend Eluſlellung von Freiwillgen bei der Flleger⸗ l uns Lultnachricktentruve Das Luftwaffengruppenkommando 3 gibt f bekannt, daß im Frühiahe 1939 Einſtellungen von Freiwilligen bei der Fliegertruppe und bei der Luftuachrichtentruppe erfolgen. Ein⸗ 0 ſtellungsgeſuche ſind zu richten an: g)für die Fliegertruppe Flieger⸗ Hate 15 Neubiberg b. München bo Fliegererſatzabteilung 25 Kaufbeeren/ All⸗ gau; ö 15 f die Luftnachrichtentruppe: bien Tuftnachrichtenabteilung 1/15 München, ie Luftnachrichtenerſatzabtellung 1/15 Augsburg⸗Pferſee. b Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß 105 die Annahme für die Frühhahteeinfetlung m 1939 bereits zum 5. 7. 1938 abgeſchloſſen f wird und nach dieſem Zeitpunkt eingehende Meldungen nicht mehr berückſichtigt werden 17 können. e 88 Für die Freiwilligenmeldung kommen in er⸗ 1 fte Linie Angehörige einſchlägiger motoren⸗ t techniſcher Berufe in Frage, wie Motoren⸗ daun ſchloſſer, Maſchinenſchloſſer, Klempner, Elek⸗ 1 d triker, Metaller, Flugzeugtiſchler, Flugzeug⸗ in handwerker und ähnliche Berufe. 5 I ſfteher Wilterungsvorherjage 25 für die Zeit vom 9.—18. Juni 198 1 Herausgegeben von der Forſchungsſtelle ö für Lange Witterungsvorherſage des 5 Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Fortbeſtand des gegenwärtigen hochſommer⸗ iche: lich warmen, ſonnigen und trockenen Wetters i a im größten Teile Deutſchlands bis ewa zum Wochefwechſel. In der weſtlichen Hälfte des at Reiches bereits in den nächſten Tagen auf⸗ e kommende Gewitterneigung. f f drei! In der kommenden Woche in ganz Deutſch⸗ d land bei zurückgehenden Temperaturen wechſel⸗ hole aftes Wetter mit häufigeren Niederſchlägen. beit Im Ganzen wird dabei jedoch Süddeutſchland, N50 por allem die Oſtmark des Reiches, ſowie e Schleſien und Oſtpreußen ein freundlicheres ee aufweiſen als das übrige eich. Nachwort: Zur Behebung aufgetretener N Zweifel wird bemerkt, daß die Zehntagevor⸗ a herſagen, 1775 nicht ausdrücklich anders an⸗ Fo⸗beit ür das ganze Reichsgebiet gelten. t bie peligen Gieſweterlage eps müſſen jedoch zuweilen Unterſcheidungen zwi⸗ 50 en Süd- und Norddeutſchland oder in an⸗ erer Weiſe vorgenommen ſperden. Dabei iſt zu beachten, daß unter Süddeutſchland das 5 Reichsgebiet ſüdlich vom Hunsrück, Taunus, Hanauer beinzig, Rhön, Thüringer Wald, i Frankenwald verſtanden wird, alſo bom Saar⸗ bn gebiet bis Kärnten und Steiermark, während ga zu Norddeutſchland das übrige Reichsgebiet, 1 1 alſo 10 das Rheinland ſowie Oſtpreußen und Schleſien gehören.. I 0 1 * b lnger pe nd e. Ei- kuppe: inc, 15 1 , d J ſtellung ſcloſſen. — ä paden f iſ er lolonin⸗ lolbrnn⸗ „ Ce- Ache ——— wärts gebracht wurde, TF N 9 Bunte Tageschronik Iwei lödliche verkehrsunfälle Mainz. An den Pfingſtfeiertagen ereigneten Pr wei tödliche Verkehrsun⸗ äl le. einen Motorradfahrer überholen. brradfah Dabei geriet das Auto ins Schleudern und ſi ch. Die Fahrerin wurde leicht verletzt, der neben der Fahrerin fitzende Ehemann Karl Dauth aus Frankfurt a. M. wurde auf die Straße geſchleudert und ſo verletzt, daß er kurze Zeit ſpäter ſtarb. Durch den Unfall mußte der Straßenbahnyverkehr eine Stunde durch Umſteigen aufrecht werden. Der zweite tödliche Unfall ereignete ſich in Mainz⸗Gonſenheim. f mit ſeiner Maſchine, daß er an den Folgen ſei⸗ mer Verletzungen im Krankenhaus ſtarb. Aulounglück einer Familie Trier. unglück. Eine ältere Frau aus Trier Hatte mit ihren in den 30er Jahren ſtehenden Kin⸗ fahrt unternommen und be⸗ Durch den Re⸗ dern eine Wall fand ſich due 5 gen war die Straße ziemlich glatt, und kurz bor Schweich, wo der das i 9 eine Kurve nehmen wollte, kam der Wagen ins Schleudern und rannte gegen einen aum. Schwer verletzt wurden alle vier in das Schweicher Krankenhaus gebracht. Die Heimfahrt. Mutter hatte ſo erhebliche innere Verletzun⸗ tar erlitten, daß ſie bald an den Folgen ver⸗ arb. Die drei Mitfahrer liegen mit Schädel⸗ brüchen und ſonſtigen Verletzungen in bedenk⸗ lichem Zuſtand darnieder. Eine Hunderlöreijährige Die älteſte Frau Mainfrankens, N N 1 e t Frau Lene R au chbar in Mainſtockheim, konnte am 8. Juni auf eine Lebenszeit von 19.3 Jahren zurückblicken. Man kennt der Jubilarin ihr Alter nicht an und ihre Le⸗ Bendigkeit und Friſche ſind erſtaunlich. Mit 94 Jahren iſt Frau Rauchbar, die unverheiratet geblieben war, noch auf dem Felde mit Arbei⸗ ten beſchäftigt geweſen. Bei der Volksabſtim⸗ mung am 10. April kam ſie in Begleitung ihrer Urenkelin, die genau 100 Jahre jünger iſt, exſönlich in das Wahllokal, um ihr„Ja“ dem Führer zu geben. Uapoleonsbild wird geſucht Ein Werk des Malers Peter Rittig Koblenz. Das ſtädt. Schloßmuſeum Koblenz, das ſeine Hauptaufgabe darin ſieht, das Kunſt⸗ haffen des Mittelrheingebietes zu pflegen, jucht Werke des im Jahr 1789 zu Koblenz ge⸗ borenen Malers Peter Rittig, der 1840 in Rom verſtarb. Bis vor einigen Nane war ſein Name in, Koblenz gänzlich berſchollen. Aus ſeiner Koblenzer Zeit iſt aus alten Akten be⸗ kannt, daß er ein Bildnis Napoleons in ganzer Figur etwa 1812 bis 1813 emalt hat. Dieſes Bild, das ſowohl von Farce als auch deutſcher Seite lebhafte Inerkennung fand, das ſchon in verſchiedenem eſitz war und zuletzt, ſoweit bekannt iſt, der Königlich⸗Preußi en Regierung zur Verfü⸗ gung geſtellt wurde, die 400 Taler dafür be⸗ ahlte, iſt vepſchollen und wird geſucht. 17 Paddelboote ee— 28 Perſonen gerette Wiesbaden. Der am Pfingſtſonntagnachmit⸗ tag plötzlich aufgetretene böenartige Orkan brachte unter die Paddler Veſtürzung und Auf⸗ regung. Hilflos ſchaukelten die kleinen Boote in den hohen Wellen, dabei kenterten viele Boote oder liefen voll Waſſer. Allein im Bezirk der Lebensrettungsſtation Wiesba⸗ den⸗Schierſtein mußten 17 Boote mit 28 Perſonen und 4 Kindern, daxunter ein ſieben Monate alter Säugling, geborgen werden. Mit zwei Motorbooten und einem Ru⸗ derboot leiſtete die Mannſchaft dex Rettungs⸗ ſtation die gewaltige Arbeit, die großes Lob und Anerkennung verdient. Finniſche und ſchwediſche Studienkurſe in Wiesbaden Wiesbaden. Ein weiterer gusländi⸗ ſicher Studien lehrgang in Deutſchland iſt am Pfingſtdienstag in Wiesbaden eröffnet worden. Die Teilnehmer dieſes neuen Stu⸗ dienkurſes, der zum exſten Male in Deutſchland abgehalten wird, ſind Finnländer aller Altersklaſſen und Verufe, die in den kommenden drei Wochen ihre deutſchen Sprachkenntniſſe verbeſſern und einen unverfälſchten Einblick in das deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftsleben tun wollen.— In der nächſten Woche beginnt der zweite Auslandskurſus, für den Wiesbaden ſeit einigen Jahren ſtändiger Tagungsort iſt, der des Hermods-Inſtituts in Schweden, der von dem Leiter der Wiesbadener Auslandskurſe Dr. Kaliſchek betreut wird. Schleppboot wurde leck Vom Rhein. Bei Mehlem wurde ein Schlepp⸗ boot, das vom Schlepper„de Gruyter 8“ berg⸗ im Vordexſchiff leck. Das Waſſer drang in ſo großen Mengen ein, daß der Schleppzüg bei Königswinter halten mußte. Unter Zuhilfenahme einer Motor- ümpe konnte der Schaden notdürftig behoben und alsdann die Weiterfahrt fortgeſetzt werden. Matroſe im Rhein extrunken Oberlahnſtein. Der 17 Jahre alte Hermann Bach aus Holzfeld war als Matroſe auf dem Schiff des Schraubenſchleppdampfers„Seam Nr. 1“(Rotterdam) nach Sberlahnſtein ge⸗ kommen. Als er vom Schiff aus in einen Na⸗ chen ſprang, um damit an Land zu fahten, ſtürzte 1 d 2 1 5 2 und 1 gehr hoch. Vermutlich hat dex junge Mann Aten ge schlag Alen. Bis jetzt konnte die Leiche nicht geborgen werden. In Mainz⸗Koſtheim wollte ein Auto überſchlug ſchwer am Kopf erhalten i. Dort ſtürzte der Motor⸗ radfahrer Rinkel aus Mainz ſo unglücklich 0 Auf der Straße zwiſchen Hetzerath und Schweich ereignete ſich ein ſchweres Auto⸗ Beim Ueberſchreiten der Straße getötet Kahl a. M. Der 74jährige Franz Bau⸗ mann wurde beim Ueberſchreiten der Straße an der unüberſichtlichen S⸗Kurve am Rathaus⸗ platz von einem Perſonenauto überfahren und auf der Stelle getötet. 0 Auf der Landſtraße tot aufgefunden Bruchſal. Von einem tragiſchen Ge⸗ ſchick iſt der 68 Jahre alte Kraftdroſchken⸗ fahrer Wilhelm Heinzmann aus Bruchſaal in der Nacht zum Pfingſtſonntag ereilt worden. Ein heimkehrender Radfahrer fand den Kraft⸗ wagen des Verſtorbenen auf der Landſtraße zwiſchen Zeutern und Stettfeld vor. Heinzmann 51 tot auf dem Trittbrett, den Kopf in beide nde geſtützt. Wahrſcheinlich hat Heinzmann, von einem plötzlichen Anwohlſein befallen, den Kraftwagen auf den Straßenrand geſteuert und ſich dann auf das Trittbrett geſetzt, wo ihn ein Schlaganfall ereilte. Heinzmann war der ſiebtälteſte Kraftdroſchkenfahrer Deutſchlands. Unglücksfall mit Todesfolge Wemmetsweiler(Saar). Am Samstagabend ereignete ſich in der Nähe des Bahnhofs ein folgenſchwerer Unglücksfall. Der 18 jährige eithh aus Welſchbach, der geſchäft tätig war, wollte nach Arbeitsſchluß auf ſeinem Fahrrad nach Hauſe fahren. Unvor⸗ ſichtigerweiſe hielt er ſich an einem Laſt⸗ auto feſt, um ſich dadurch mitgiehen zu laſſen. Dabei kam er zu Fall und ſtürzte derart, daß er bewußtlos liegen blieb. Man ſchaffte den Verunglückten ins Babnhofsge⸗ bäude, wo er nach kürzer Zeit an den Folgen innerer Verletzungen ſtarb. Tot in einem Waldteich aufgefunden Alsfeld. Seite Mitte Mai wurde der 52 Jahre alte Arbeiter Ludwig Arnheiter aus Frankfurt a. M., der auf Liner Bauſtelle in Oberheſſen beſchäftigt war, vermißt. Alles Suchen nach dem Mann war bisher vergeblich geweſen Am Pfingſtmontagnachmittag gingen kun Arbeitskameraden des Vermißten zu dem Waldteich bei dem Dorfe Heimettshauſen in der Nähe von Kirtorf, um dort zu baden. Da⸗ bei fanden ſie ihren Kameraden kot in dem Teiche treibend auf. Wodurch Arnheiter den Tod gefunden hat, iſt noch unbekannt. Die polizeiliche Unterſuchung iſt noch im Gange. Schwer verbrüht. Harbach(Oberheſſen). Das Söhnchen des Landwirts Wilhelm Döring fiel rückwärts ge⸗ hend in einen Eimer mit kochendem Waſſer, das eben aus dem Kartoffeldämpfer abgelaſſen worden war und zog ſich ſchwere Verbrühungen Fu. Immer wieder Silbergeld⸗Schmuggel Saarbrücken. Beim Zollamt Reinheim wurde der 27jährige H. W. aus Reinheim gefaßt, als er 1250.— R Silbergeld, im Kraftwagen verſteckt, üher die Grenze nach Frankxeich ſchaf⸗ fen wollte. Wagen und Geld wurden beſchlag⸗ nahmt und W. feſtgenommen. ie weiteren Ermittlungen des Bezirkskom⸗ miſſars und der Zollfahndungszweigſtelle darbrücken führten zu der Feſtſtellung, daß W ſchon ſcit 1986 ſein die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft ſchwer ſchädigendes Handwerk betrieben at 5 Die Auftraggeber, die die Schiebergeſchäfte des W. finanzterten, konnten gleichfalls feſtge⸗ nommen werden. Es iſt bedauerlich, daß ſich im⸗ mer wieder Leute finden, die aus Eigennutz zu ſchweren Schädigern der deutſchen Deviſenwirt⸗ 177 und damit zu Verrätern am deut⸗ ſchen Volk werden. Die e en können nicht ſcharf ga ge⸗ gen dieſe Schmarotzer am deutſchen Volksgut Dorgehen. Glimpflich abgelaufener Lausbubenſtreich Saarbrücken. Am Pfingſtmontag entgleiſte guf der Strecke Völklingen Lebach zwiſchen den Bahnhöfen Völklingen—Heidſtock und Pütt⸗ lingen um 11.40 Uhr die Lokomotive — Bisher 10 000 Zentner Spargel in Lampertheim geerntet Lampertheim. diesjährige Lampert⸗ heimer Spärgelernte wird den Schätzungen nach erheblich hinter dem vorjährigen Ergebnis zurückbleiben. Bisher wurden etwa 10 000 Zentner Spargel geerntet Die gangenen Jahr betrug 20000 Zentner. Be⸗ rückſichtigt man die Tatſache, daß nahezu zwei Drittel dex Erntezeit um ind, dann iſt kaum noch damit zu rechnen, daß das letztjährige Exgebnis auch nur annähernd exxeicht wird. Beim Baden im freien Rhein ertrunken. Gernsheim. Dex hier auf Urlaub weilende Soldat H. Out 1 war in den freien Rhein geſchwommen. Plötzlich verließen ihn die Kräfte und er rief um Hilfe. Obwohl ſich einige Schwimmer ihm ſofort näherten, konnte er nicht mebr gerettet werden. Huthmacher ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Seine Leiche iſt noch nicht geländet. Die Schokkerfiſcher wieder im Rhein Gernsbeim. Auf dem Rhein ſind jetzt wieder die Boote der Schokkerfiſcher zu ſehen, die jetzt nach ihrem langen„Winterſchlaf“ und den Er⸗ neuerunasarbeiten an Boot und Fanggeräten ihre Sommerarbeit aufgenommen haben. An dem Fang, der ſich namentlich auch auf den Aal erſtreck, ſind guch zahlxeiche Scholler aus den alten rheinheſſiſchen Fif exfamilien beteiliat. Die Aale werden nach dem Fang in Bottichen geſammelt und kommen dann in be⸗ ſondexe Ahlrauche reien, die mit ihrer Räuchex⸗ küunſt das feine Aroma und Fleiſch des Kals für die menſchliche Ernährung erhalten. in einem Bau⸗ 1 die“ Ernte im ver⸗ 1 5 Perſonenzuges mit der vorderen Achſe. NI Steine auf die Schienen gelegt waren. Offenbar handelt es ſich um einen un⸗ überlegten Streich, der aber nur durch ein gro⸗ ßes Glück nicht mit einem folgenſchweren Un⸗ fall endete. Bei dem Vorfall wurde glücklicherweiſe nie⸗ mand verletzt. Der Verkehr war natürlich für einige Zeit unterbrochen, da neben der Aufglei⸗ ſung der Lokomotive erhebliche Ausbeſſerungs⸗ arbeiten am Gleis notwendig waren. Der Reiſeverkehr wurde durch Umſteigen in ſofort eingeſetzte Omnibuſſe in vollem Umfang auf⸗ rechterhalten. Die entſtandenen Verſpätungen waren unbedeutend.— Dieſer Fall. der ja noch glimpflich abgelaufen iſt, muß für alle Eltern und Erzieher eine Warnung ſein. die Kinder über die Gefährlichkeit einer derartigen unüber⸗ legten Tat aufzuklären. g Erfreuliche Kunde Dahn. Bekanntlich hatten es die Juden in Dahn verſtanden, ſich— wie überall— gerade an den ſchönſten Plätzen feſtzuſetzen. Als im Jahre 1919 die Brüder Julius und Joſef Katz in der Marktſtraße das ſchöne neue Hotel„Zur Sonne“ für lächerliche 43000 Papiermark er⸗ warben, erregte das bei manchem Dahner Bür⸗ ger Kopfſchütteln. In den letzten Jahren haben die Juden ſchon manche Poſition räumen müſ⸗ ſen. Nun kommt die erfreuliche Kunde, daß die Brüder ſich zur Aufgabe ihres Eiſen⸗ und Möbelgeſchäftes entſchloſſen haben. Das Anweſen ging dieſer Tage durch Kauf in den Beſitz der Kaufmannseeheleute Karl und Jo⸗ hanna Scharffenbe rger zum Preiſe von 33.000 Mark über. Die bisherigen Beſitzer ge⸗ denken, nach Amerika auszuwandern. Tödlich abgeſtürzt. Kirkel. An der Burgruine Kirkel iſt am 2. Feiertag der 19 Jahre alte Bergmann Alfred Steinmetz aus Vildſtock(Saar) bei dem Verſuch, den Turm der Ruine zu erſteigen, aus einer Höbe von 18 Metern abgeſtürzt. Er ſchlug mit dem Hinterkopf ſo unglücklich auf einen Pfoſten der Amzäunung des Turmes auf und trug außerdem verſchiedene Knochenbrüche davon, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Kind ertrunken 9 Zwingenberg za. N. Von der Neckarfähre ſtürzte ein fünfjähriges Mädchen, das Töchterchen einer Heilbronner Familie, in den Strom. Vis jetzt konnte das tote Kind noch nicht geborgen werden. Das verſchwundene gchloß Saarbrücken. Die Ausgrabungen auf dem Schloßplatz Saarbrücken. die ſeit mehreren Ta⸗ gen Saarbrückens Bevölkerung in Atem halten, haben zu einem Fund von ganz beſon⸗ derer Bedeutung geführt. An nicht weniger als drei verſchiedenen Stel⸗ len ſtieß man in 7—8 Meter Tieſe amf ganze Komplexe von Gängen, die auße rordent⸗ lich verzweigt unter dem Boden dabinlaufen. die überall Eingänge zu neuen Eingängen auf⸗ weiſen, über verſchüttete Treppentüren und Ni⸗ ſchen ſteigen, deren Zweck nicht klar iſt und ſich verſchiedentlich zu Tonnengewölben ausweiten. So iſt man nach der Saar zu unter dem Kreis⸗ ſtändehaus hindurch durch nicht weniger als ſieben hintereinanderliegende Keller von zirka 4. Metex Durchmeſſer geraten, um ſchließlich auf ein Fallgitter zu ſtoßen. Weitere andete Gangſyſteme, die in Richtung Talſtraße verlau⸗ fen, ſind bei gleicher Wucht des Gemäuers doch weit ſorgfältiger gefügt, als das nach der Saar zu, enden aber ebenſo an Fallgittern. Zweifel⸗ los dürfte es ſich alſo hier um Verteidi⸗ gungsanlagen handeln. Ob die, Gang⸗ ſyſteme mit einander in Zuſammenbang ſtehen, konnte natürlich noch nicht feſtgeſtellt werden, doch dürfte es anzunehmen ſein. Dicke Salpeter⸗ ſchichten bedecken neben mancherlei Geröll und Steinen den Boden und hängen in langen * Aus Sfarkenburg Wieder Schulunterricht in Stockſtadt. Stockſtadt. a. Rh. Durch das ſtarke Auftreten der Maſern hatte ſich die Behörde veranlaßt geſehen, den Schulunterricht für einige Zeit auszuſetzen. Nachdem nunmehr die Krankheit exrfreulicherweiſe im Abklingen iſt. wird der Anterricht in dieſen Tagen wieder aufgenom⸗ men werden. Zeitungsverleger Ludwig Kichler ſen. geſtorben. Darmſtadt. Im 87. Lebensjahre ſtarb der frühere Zeitungsverleger und Buchdrucke reibe⸗ ſitzer Ludwig Kichler ſen., der Vorbeſitzer der„Heſſiſchen Landeszeitung“. Mit ihm ging eine Pexſönlichleit von beſonderer Prägung da⸗ hin, die in Fachkreiſen und in der Bevölkerung ſehr geſchätzt war. Gemeinſame Sportſtätten für kleine Gemeinden Darmſtadt. Der Reichsſtatthalter von Heſſen Landesregierung— weiſt die Kreisdirektoren der beſſiſchen Kreisämter darauf hin, daß für kleinere aneinanderliegende Gemeinden(in einem Umkreis von und bis 3 km), die auch landſchaftlich und verkehrsmüßig miteinander in Berührung ſtehen, die Errichtung gemein⸗ ſamex ſportgerechter Aebungsſtät⸗ ten(Sportylgtz und Schwimmbad) das Gege⸗ bene iſt. Abgeſehen davon, ſo heißt es in der egründung, daß die in einer kleinen Gemeinde errichtete Sportſtätte nicht genügend ausgenützt würde, die dafür aufgewendeten Mittel alſo in keinem Verhältnis zu dem erzielten Gewinn stünden, widerſpreche es auch der im Intereſſe der Volksernährung notwendigen ſparſamen Bodenbewirtſchaftung, wenn ſolche Gemeinden zur Errichtung einer für ſie ſelbſt beſtimmten Sportanlage ſchreiten wollten. ls Urſache wurde einwandfrei feſtgeſtellt, daß „ te. Sicher ſcheint ſchon jetzt zu ſein, Cie hoͤren im Rund funk. Freitag, den 10. Juni 1938: Reichsſender Stuttgart Wera-rhicd Deit, Wetzece ich“ ſchaft, Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 800 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbericht, Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 11.90 Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12000 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetteroericht. 13.15 Mit⸗ tagskonzert 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.90 Heitere Laune. 18 30 Griff ins Heute 19.00 Nachrichten. 19.15 Fe⸗ rientinder(Eine Brücke zur Volksgemeinſchaft). 20.00 Ulmer Schachtel„ ahot! 20.15 Virtugſe Kleinig⸗ 5 48 Landweirt⸗ ketten. 20.30 Europöiſches Konzert aus Jugoflawien. 2145 Carl Maria v. Weber. 2200 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.20 „Warüber man in Amerika ſpricht“. 22.30 Aus den hiſtoriſchen Schlaßkonzerten in Bruchſal. 23.00 Neue Unterhaltungsmufik. 2300—3.00 Nachtkonzert. Tropfen von den Gewölben herab, ein Beweis, daß hier ſeit Jahrhunderten keines Menſchen Fuß gegangen iſt. Dieſes Gangſyſtem iſt in oder Aufzeichnungen, die aus der Vergangen⸗ heit des Saarbrücker Schloſſes erhalten ſind, enthalten, ſodaß man mit Recht annehmen darf. daß ſie zu der mittelalterlichen Burg gehörten. die vor dem Renaiſſanceſchloß um das Jahr 900 gebaut worden iſt und von der man bisher we⸗ dex die Lage, noch die Ausdehnung genau kann⸗ daß dieſe Burg ſich viel weiter nach der Stadt erſtreckt, als die ſpäteren Bauten. keinem der Pläne ziehbeſtand durch Herbſtzeitloſe vernichtet Ottenheim(bei Lahr). Von ſchwerem Un⸗ glück wurde der Landwirt Joſef Götz heim⸗ geſucht. Bei dem Spätſchnitt im vergangenen Herbſt waren Herbſtzeitloſe in das Futter geraten. Dadurch wurde nun⸗ mehr der geſamte Viehbeſtand vernichtet. Ob⸗ gleich Götz verſichert iſt, muß der Schaden als ſehr groß bezeichnet werden. Durch unvorſichtiges Hantieren mit der Schußwaſſe getötet Marburg. Der 30jährige Inſtallateur Kon⸗ rad Gimbel im Kreisort Goßfelden ließ ſich von einem Bekannten eine Piſtole erklären. Ohne ſich vorher zu vergewiſſern, ob dieſe auch geladen war, hantierten die beiden mit der Waffe herum. Aang entlud ſich die Waffe und die Kugel drang Gimbel in den Unterleib. Man brachte den Verletzten, Vater von drei Kindern, in die Klinik, wo er alsbald verſtarb. Die kluge Amſel Bad Kreuznach. Einen ſeltenen Beweis von Klugheit einer Amſel erlebten mehrere 1 705 derfreunde, die bei Obermoſchel in einer Id⸗ dichtung lagern wollten. Als ſie ſich niederlie⸗ zen, lärmte etwa 30 Schritte abſeits am Wald⸗ rand eine Amſel in ſichtlicher Aufregung. Man folgte dem ängſtlichen Geſchrei, fand aber weder ein bedrohtes Reſt noch irgend einen Räuber. Beim Näherkommen war die Amſel ſtill gewor⸗ den und hatte ſich in den Wald zurückgezogen. Doch kaum hatte man wieder Platz genommen, ging das Gezeter von neuem los. Der Vorgang wiederholte ſich noch zweimal auf die gleiche Weiſe. Schließlich gewahrten die Wanderer ganz nahe an ihrem Lagerplatz in einem Strauch das brütende Amſelweibchen und fan⸗ den ſo die Erklärung für das ſeltſame Vexbal⸗ ten des Vogels. Er hatte mit ſeinem Gezeter nur die Menſchen von ihrem Lagexplatz weg⸗ locken wollen, was ihm auch gelang. Sie räum⸗ ten das Feld und gaben dem Tier die Genug⸗ tuung, daß es durch ſein kluges Manöver ſein Ziel erreichte. Amexikaniſche Studenten am Rhein Mainz. Fünfundſechzig amerikaniſche Studenten und Studentinnen, die als Aus⸗ tauſchſtudenten an deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen ſtudieren, befinden ſich zur Zeit auf Einladung der Vereinigung Carl Schurz auf einer Deutſchlandreiſe. Ueber Pfingſten kamen ſie an den Rhein. Nachdem die Bergſtraße be⸗ ſucht war, gelangten ſie über Oppenheim nach Mainz, wo die jungen Amerikaner einige frohe Stunden verlebten. Von Mainz aus gab es eine Dampferfahrt rheintalwärts über Bingen, Kohlenz nach Königswinter und Pfingſtmontag trafen ſie in Köln ein. Großfeuer im Oſtſeebad Horſt Drei Gehöfte und zahlreiches Vieh Naub der Flammen. Ss Stettin, 8. Juni. In der Nacht zum Mittwoch brach in dem alten Dorfteil Großhorſt auf dem Gehöft des Beſitzers Laabs Feuer aus. Das Wohnhaus und zwei Ställe und eine Scheune brannten ab. Die Flammen erfaßten auch das Nachbargehöft von Emrich Runge, das mit dem Wohnhaus. zwei Ställen und einer Scheune eingeäſchert wurde. Ferner wurde das Gehöft des Beſitzers Bellin von den Flammen ergriffen; hier wur⸗ den das Wohnhaus und zwei Ställe vernichtet. Der Landwirt Laab hat ſeinen ganzen Viehbe⸗ ſtand von 11 Kühen, zwei Pferden. neun Schweinen und 50 Lämmern eingebüßt. Die Ge⸗ ſchädigten ſind nur gering verſichert. Die Branduxſache ſteht noch nicht feſt. die Kindesenkführung in As A. 8s Waſhington, 8. Jun Präſident Rooſevelt erſuchte am Diens⸗ tag den Kongreß um Bewilligung von 50 000 Dollar zur Finanzierung der weiteren Suche nach den Entführern des fünfjährigen Junge James Caſh, der vor zehn Tagen— wie gemeldet— aus dem Elternhauſe in Princeton weggeſchleppt und, obwohl die Eltern das ge⸗ forderte Löſegeld in Höhe von 10 000 Dollar bezählt hatteß, nicht zurückgebracht wurde. Bundespoliziſten verſuchen augenblick⸗ lich, die den Entführern übergebenen Geld⸗ ſcheine, deren Seriennummern bekannt find, ausfindig zu machen. N Finanzausgleich g Infolge der Neuregelung des Finanzaus⸗ gleichs zwiſchen den Ländern und Gemeinden und der damit verbundenen Aenderun 9 des Geſetzes über das Volksſchul⸗ weſen in Heſſen v. 25. 10. 1921 werden— nach dem der Reichsregierung zur Genehmigung vorgelegten Geſetzentwurf— vom 1. April 1938 an folgende Aenderungen in der Laſtenvertei⸗ lung bei den Volks⸗ und Berufsſchulen eintre⸗ ten: 1. Die G emeinden leiſten einen Bei⸗ trag in Höhe eines Drittels der perſönlichen Koſten der Volksſchulen. Die hiernach von den Gemeinden aufzubringenden Beträge werden in Form von Stellen beiträgen erhoben, deren Höhe ſich nach der Geſamtzahl der Normalſtellen für die wiſſenſchaftlichen Lehrkräfte(Rektoren, Lehrer, Lehrerinnen, Schulverwalter und Schulverwalterinnen) an den Volksſchulen nach dem Stande am 15. Oktober vor Beginn des Rechnungsjahres be⸗ mißt. Für das Rechnungsjahr 1938 errechnet ſich der Stellenbeitrag für jede Normalſtelle auf 2000 RM. Die Schulſtellen einer Gemeinde wer⸗ den in Normalſtellen und Mehrſtel⸗ Len unterſchieden. Die Teilung in Normal⸗ und Mehrſtellen erfolgt nach dem Schülerſtand vom 10. Mai des jeweiligen Rechnungsjahres in der Weiſe, daß auf je 55 Schüler eine Nor⸗ malſtelle und daneben auf je 1000 eine wei⸗ tere Normalſtelle entfallen. Iſt die Schülerzahl nicht ohne Reſt durch 55 bezw. 1000 teilbar, ſo iſt auf die nächſtfolgende ſo teilbare Zahl auf⸗ oder abzurunden, doch ſoll bei Schulen mit einer Schulſtelle immer, bei 2 bis 4 Schul⸗ ſtellen bereits beim Vorhandenſein von wenig⸗ für Schulkoften 20 Reſtſchülern und bei mehr als 7 Schulſtellen beim Vorhandenſein von wenigſten 28 Reſt⸗ ſchülern aufgerundet werden.— Soweit Schul⸗ ſtellen, die bisher Normalſtellen waren, infolge Veränderung der Schülerzahl oder ſonſtiger Veränderungen als Mehrſtellen errech⸗ net werden, ſind ſie bis längſtens zum Ende des Rechnungsjahres weiterhin als Normalſtellen zu behandeln, ſofern ſie nicht zu einem früheren Zeitpunkt durch durch natürlichen Abgang des Stelleninhabers(Tod, Ruheſtandsverſetzung, Entlaſſung auf Antrag oder von Amts wegen wegfallen. Für Mehrſtellen haben die Gemeinden Beiträge zu entrichten, die in der Weiſe berechnet werden, daß ohne Rückſicht auf die Bezüge des Stelleninhabers für jede Mehr⸗ ſtelle das Grundgehalt der 7. Stufe der Ein⸗ gangsgruppe für Volksſchullehrer nebſt dem für den Schulort zuſtändigen Wohnungsgeldzuſchuß abzüglich Kürzungen nach den Reichsnotver⸗ ordnungen und zuzüglich der ſtaatlichen Auf⸗ wendungen an Verſorgungsbezügen zugrunde⸗ ierbe werden. Die Kinderzuſchläge bleiben ierbei außer Betracht..— 2. Die Kreiſe und Stadtkreiſe tragen 75 v. H. der per⸗ ſönlichen Koſten der Berufsſchulen. Die von ihnen aufzubringenden Beträge werden in Form von Beiträgen für die einzelnen Berufs⸗ ſchüler(innen) unter Zugrundelegung der Schü⸗ lerzahl am 15. Oktober vor Beginn des Rech⸗ nungsfahres ermittelt für 1938 mit 36 RM. je Berufsſchüler.— 3. Die ſachlichen Aus⸗ gaben bei den Volks⸗ und Berufsſchulen und die Koſten des Schulvorſtandes tragen die Gemeinden wie bisher allein.— 4. Die Gemeinden haben für ihr Schulbauweſen dens 15. bei 5 bis 7 Schulſtellen von weniaſtens Rücklagen anzuſammeln. eee e Der Nachwuchs in den Berufen Das Geburtendefizit der Syſtemjahre hat pur Folge, daß die Lücke bei den jüngeren Ge⸗ urfsjahrgängen weiter wächſt und daß auch bald die zur Zeit ſtark beſetzten Jahrgänge der 30 bis 40⸗Jährigen, die heute noch die Haupt⸗ produktion tragen, in die älteren Gruppen ineingewachſen ſein werden. Daraus ergibt ſich zwangsläufig die Grundforderung, daß er jährlich zur Verfügung ſtehende Nachwuchs⸗ anteil auf das ſorgfältigſte nach einer beſtimm⸗ ten Rangordnung auf die einzelnen Abſchnitte der deutſchen Volkswiriſchaft verteilt werden muß. Menſchen laſſen ſich nicht einfach„be⸗ wirtſchaften“. Andererſeits aber iſt eine Er⸗ rechnung des zahlenmäßigen Nachwuchsbedarfs als dringend geboten anzuerkennen. Es laf⸗ ſen ſich dann ſicherlich Richtlinien, Höchſl⸗ und Mindeſtgrenzen etwa für die Nachwuchs⸗ zuteilung zu einzelnen Berufen aufſtellen. Vor allem müſſen Betriebe, die anerkannt auf dem Gebiet der Berufserziehung Vorbildliches lei⸗ ſten, in erſter Linie bei der Nachwuchszuteilung berückſichtigt werden. Dadurch bekäme dann auch die Auszeichnung der Lehrwerkſtätte durch die DAF. einen erweiterten und bertieften Sinn. Die praktiſche Durchführung der not⸗ wendigen Berufslenkung wird ſchwierig, wenn ſie nicht in eine„Bewirtſchaftung von Arbeits⸗ kräften“ ausarten ſoll. Daher iſt es höchſte Zeit, z. B. für Bergbau, chemiſche Induſtrie, Baugewerbe und vor allem für die Landwirt⸗ ſchaft die Vorausſetzungen zu ſchaffen, die gleich einem Magneten unſere Jugend zu die⸗ ſen Berufen hinziehen. Als Grundſatz für die nächſten 20 Jahre muß gelten: Der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat, der das Recht des Volksgenoſſen auf Arbeit verwirklicht hat, iſt gezwungen, nunmehr die Pflicht jedes Volks⸗ genoſſen daraus zu folgern, ſeine Arbeitskraft zukünftig in den Beruf einzuſetzen, deſſen Lei⸗ ſtungen die Nation vordringlich benötigt. Die erſten Schritte hierzu ſind in der Meldepflicht Schulentlaſſener und der Einſtellungsgeneh⸗ migung der Arbeitsämter zu ſeben g Das kun bei Gewilter? In dieſem ſonnenfleckigen Jahr ſcheint eine beſondere Unruhe in der Natur zu herrſchen Erſt war es zu früh warm. dann kamen die langen Nachtfröſte, der Wonnemonat gar be⸗ nahm ſich gar nicht wonnig und nahm einen allzu ſtürmiſchen Abſchied. Ohne daß es recht warm geweſen wäre, gab es Gewitter mit Blit⸗ zen ſozuſagen aus heiterem Himmel. Wenig⸗ ſtens grollte der Himmel nicht erſt lange, ſon⸗ Achtung! Holzverkauj! Der für Freitag, den 10. Juni 1938, im„Fürſt Alexander“ feſtgeſetzte Holz verkauf muß auf Montag, 13. Juni 1938 vorm. 8 Ahr verlegt werden. Bohn en ſtangen, das 100 zu 4. RM. werden laufend abgegeben. Intereſſenten wollen ſich auf dem Forſtamt melden. Forſtamt Viernheim Rohde Bekanntmachung Unſerer werten Kundſchaft zur Kenntnis, daß unſereKaſſe am Freitag, den 10. Juni von mittags 12 Uhr ab und Samstag, den 11. Juni dringender Geſchäfte wegen geſchloſſen iſ. i Viernheimer Krebitverein e. G. m. b. H. Viernheim Tabakbauverein Die Generalverſammlung des Tabak- bauverbandes findet am kommenden Sonntag, 12. Juni 1938, nachm. 2.30 Uhr in Lorſch ſtatt. Alle hieſigen Tabakpflanzer werden hierzu herzl. eingeladen. Abfahrt per Rad 12.30 Uhr am Rathaus. Der Fachſchaftsführer. VBerhütet Waldbrände! Naucht nicht im Walde! Sündet im Wald oder in gefähelicher Nähe desſelben kein Feuer an! Ihr ge⸗ fährdet Bolksvermögen und ver⸗ jündigt euch am VDolk! Ihr ſabo— tiert das Aufbauwerk des Führers! Hauptſchriftleiter und verantwortlich fur den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt dern es ſchlug gleich ein und dies an vielen Ceegloch im dq om Friſch eingetroffen: Saarſtraße 47 Stellen faſt gleichzeitig. er ul kleine Brände, aber es war für die Frauen und Kinder auch ſchon erſchreckend genug, wenn die mex Prima Holl. Heringe 10 St.- 58. 72.- 88 Bei 10 Heringen eine Zwiebel gratis! Fijchhalle Breiling Hier und da gad es Sicherungen aus den Leitungen, flogen oder Lichtbogen aus den Drähten und Kontakten ſprangen. Sogar das Daunenbett, das man all⸗ gemein für ein gutes Iſoliermittel hält, war diesmal nicht ſicher— in einem Vorort Darm⸗ ſtadts zum Beiſpiel fing es zu brennen an. Si⸗ cher, nein. bombenſicher iſt überhaupt nichts wenn die Naturgewalten entfeſſelt ſind! Was alſo tun? Zunächſt einmal Ruhe bewahren— und wäre es nut, um auf die Kinder keinen kläglichen Eindruck zu machen! Furcht zeitigt leicht ſinn⸗ loſes Verhalten, kann gewiß kein Unglück ab⸗ wenden, wohl aber ſchaden. Man überlege ſich vielmehr, wo neben den eingebildeten Gefah⸗ ren wirkliche lauern. In der Wohnung meide man die Nähe größerer metalliſcher Ge⸗ genſtände, wie Oefen, Waſſer⸗ Gas⸗ und Licht⸗ leitungen, Radio und Telephon. Am meiſten iſt man während eines Gewitters im Freien in Gefahr. Ausflügler und beimkebrende Land⸗ leute ſollen Gruppenbildungen vermeiden, ſich auch nicht zu nahe bei Großtieren aufhalten. Bauern auf dem Felde ſollen ihre eiſernen Ge⸗ räte weglegen. jedenfalls ſie nicht auf die Schulter nehmen und weglaufen. Bäume bilden keinen Blitzſchutz. eine beſondere Gefahr bilden Eichen. Pappeln und Almen auf feuch⸗ tem Untergrunde. Lieber lege man ſich flach auf den Boden und laſſe ſich naßregnen oder beſchmutzen, als daß man auf baumloſer Ebene aufrechtſtehend einen Anziehungspunkt für den Blitz bildet. Vas der Vanderer wiſſen muß Mit den ſchönen Sommertagen lebt das Wan⸗ dern wieder in vermehrtem Maße auf. Nicht nur des Müllers Luſt iſt das Wandern. ſondern der Wandertrieb ſteckt in jedem Menſchen. Wenn wir uns aber nun draußen an den Schönheiten der Natur erfreuen, dann müſſen wir auch auf die Tiere achten. die uns auf unſeren Wande⸗ rungen begegnen. Von den Säugetieren ſind u. a. geſchützt: der Igel, die Spitzmaus, die Fledermaus, der Siebenſchläfer und die Ha⸗ ſelmaus. Auch unter den Kriechtieren gibt es eine ziemliche Anzahl, die unter Schutz geſtellt ſind. Hier ſind zu nennen die Sumpſſchildkröte, der man ſehr ſelten begegnen wird, dann die Eidechſen, die Blindſchleiche, die Ringelnatter und die Würfelnatter, die auch ſelten ſind. Auch unter den Lurchen gibt es, was wohl die we⸗ nigſten wiſſen dürften, viele, deren Leben ge⸗ ſchützt iſt. Dies trifft auf den Feuerſalamander, die Kröten und Unken, den Laubfroſch und den Moorfroſch zu. Endlich ſind von den Inſekten als geſchützt zu nennen der Segelfalter, der Hirſchkäfer und die rote Waldameiſe. Faſt alle dieſe Tiere ſollten Freunde des Menſchen ſein: denn ſie vertilgen viel Ungeziefer, wie der Igel, die Spitzmäuſe, die nicht mit den Feld⸗ oder Wühlmäuſen zu verwechſeln ſind. und die Fledermäuſe. Auch die Eidechſen ernähren ſich vom Inſektenfang, während die Schlangen Mäuſe, Fröſche und dergl. vertilgen. BE Marmeladen und delees Jetzt reichsverbilligt: Ist er am ne 0 2 kg 32 4 besten Apfelnachpresse-Gelee Hallau o. K. 500 g 29 Apfel-Gel 4 8 g 5 elee m. Hi Scheliniseh o. K.„—35 saft 7 1 42 3 liest von Hanllau 500 g 38 Zuckerrũbenkraut 5 Fllei von Goldnarsch n— 0 kg 18 4 Ferner empfehle: Gemischte Marmelade a% kg 32 3 Aprikosen-M. emelade Aprikosen-Pflaumen-Mar- onnnaus fur Hlnder⸗ Telche! mit Grabgarten. Schlaf⸗ el zimmer 225. und Scheune zuf Schrank 2t. 45. Waſchkomm. 33.⸗ verkaufen. Näh. Krebitverein Nachttiſche 15. Küche kpl. 155. Küchenbüf. 55. Küchentiſch 20. 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Im Vergleich mit der Vorkriegszeit iſt die Zahl der Ledigen von 34 auf 31 Millionen zu⸗ rückgegangen, wogegen die Anzahl der Ver⸗ heirateten von 21 auf 32 Millionen ſehr ſtark geſtiegen iſt. *Das ganze Jahr verbilligte Marmelade. Nach den Meldungen über Froſtſchäden bei Früh⸗ und Spätobſt in vielen Teilen Deutſch⸗ lands und auch in Heſſen⸗Naſſau, ſchien es, als ob die weitere Herſtellung von verbil⸗ ligter Marmelade eingeſchränkt werden müßte. Jedoch ſtehen ſo reiche Mengen von Obſtpülpe, dem Rohſtoff für die Konſerven⸗ fabriken, zur Verfügung, daß ſelbſt bei einer mäßigen Obſternte die gleichen Mengen an verbilligter Marmelade wie im Vorjahr auch in dieſem Jahr hergeſtellt werden können. Der Verbrauch von verbilligter Marmelade ſollte daher auch wegen der Möglichkeit ihrer vielſeitigen Verwendung im Haushalt noch überall vermehrt werden. * Schafzucht erfolgreich— aber Endziel noch in der Ferne. Unſer deutſcher Schafbe⸗ ſtand, der bis 1932 beſtändig zurückgeangen war, iſt ſeitdem beachtlich aufgefüllt worden. Nach der Zählung von 1933 waren 3 386 000 Tiere in Deutſchland vorhanden; 1937 hatten wir ſchon einen Beſtand von 4672 000, und für 1938 wird mit einer weiteren Steigerung auf rund 5 Millionen gerechnet. Damit iſt ſeit 1933 eine Hebung der Beſtände um nahezu 50 v. H. zu verzeichnen. Man vergleiche hier⸗ mit aber einige Zahlen des Auslandes, die den Rückſtand der deutſchen Schafzucht be⸗ leuchten: England 25 Millionen, Spanien 19, Rumänien 11, Frankreich 10, Italien 9, Ju⸗ goſlawien 9 Millionen. Neigung zu gewittrigen Störungen Trotzdem ſich am Mittwoch im Nordweſten des Reiches der Durchzug einer Störungs⸗ front bereits in leichter Gewittertätigkeit be⸗ merkbar macht, bleibt das feſtländiſche Hoch⸗ druckgebiet für den Großteil Deutſchlands noch wetterbeſtimmend. Bei uns dürfte im Laufe des Mittwoch der Höhepunkt der Erwärmung erreicht worden ſein und dürfte ſich die Nei⸗ gung zu gewittrigen Störungen verſtärken. Eine durchgreifende Verſchlechterung und ſtär⸗ kere Abkühlung iſt mit dieſer Entwicklung vor⸗ ausſichtlich aber nicht verbunden. Donnerstag: Heiter bis wolkig, Nei⸗ gung zu gewittrigen Störungen, nicht mehr ſo heiß, doch etwas ſchwül, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Freitag: Häufig auf⸗ heiternd und warm, doch nicht durchaus ſtö⸗ rungsfrei. sonst verpeſdt mon monchen Vorteil, kommt öberall zu spöt und muß quf viel Anregung verzichten! 3 Proz. Rabatt, mit Aus- nahme der mit“ bezeich- neten Artikel 4 durch injerſeren Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Bertholdus 5 Pfenninghſtr.30J Speiſe 1 Standuhr, ——— artoffeln 1 Sich, billig abzugeben. 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