Schaſbe⸗ erngen wor * Wolde den. und für ung auf it geit nahezu he hier⸗ 0 ie U be⸗ cdweſten ötungs⸗ keit he⸗ e Hoch⸗ 5 foch 1 Aufe frnung ie Ni⸗ türken. 0 ſtär⸗ Ig bor⸗ V Ni t chr helliche ij tuf⸗ a ſü⸗ 1 Vor · arte 11 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Niernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Nummer 133 , Freilag —B 1 iernheimer eiluno Lerkündigungsblatt der N89 AR. Viernheim Anzergenpreis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für l mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zei iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gülng Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 Peg v'bafen 15101 2 den 10. Juni 1938 14. Jahrgang Die neueſten Manöver mit der Wellmeinung Der Wahn von der freien Preſſe in den Ländern der„Demokratie“ Immer noch Kriſenzentrum Prag Von Dieter von König Wären die Früchte nicht ſo giftig, könnte man verſucht ſein, von der Meiſterſchaft zu ſprechen, mit der gewiſſe Regierungen über gewiſſe Nach⸗ richtenagenturen des Auslandes Manöver mit der öffentlichen Meinung, der Furcht und den Hoffnungen der Welt treiben! Vor vierzehn Tagen ſtand Europa, beinabe der ganze Erdball, über der tſchechofſlowakiſchen Kriſe am Abgrund eines 1914. Eine Woche ſpäter legten die gleichen Fabrikanten der öffentlichen Meinung eine andere Schall- platte auf und meldeten fortgeſetzt: Entſpan⸗ nung. Heute, nachdem das Stichwort nicht. oder noch immer nicht genügend gezündet, kürt man neue Kriegszentren, um die lä⸗ ſtige Aufmerkſamkeit einer aufgeweckten Welt vom Prager Infektionsherd abzulenken. Man verſucht neue Generaltbemen der Po⸗ litik zu ſchaffen, obwohl das eine Thema. der Alarmzuſtand. die Mobiliſierung und gereizte Atmoſphäre im Böhmiſchen Lande, nach wie vor auf den Fingern brennt. Spanien und die Bombenabwürfe auf die Zivilbevölke⸗ rung müſſen herhalten. So lancierte die„mei⸗ ſterbhafte“ Regie der Manöverleitung die Mel⸗ dungen von engliſchen Vermittlunas⸗ abſichten zwiſchen National⸗ und Rot⸗ ſpanien. So erfand die gleiche Regie die Lügen⸗ mären von inneren Unruben im Hin⸗ terlande General Francos und von Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem faſchi⸗ ſtiſchen Italien und dem nationalen Spanien. Und in Verfolg dieſer inſpirierten Weltpolitik mit Kabel und Telegraphendraht wurden end⸗ lich die Luftbombardements von Kanton in Südchina und von Orten in Spanien und an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze aufgegrif⸗ jen, um eine internationale Aktion zur Verbin⸗ derung von Luftangriffen auf die Zivilbenöl⸗ kerung ein weiteres Mal durch Bildung einer Komiſſion zu ſtarten. Die Leſer in England, Frankreich und all jenen Ländern der Welt, die Paris und Lon⸗ don und im Abſtand auch New Pork und Mas⸗ kau als Quellen der Orientierung nutzen, wiegen ich in dem Glauben, als läge das alles in der Natur der Ereigniſſe, als würde ihnen hier nichts als die reine Wahrheit über die Baro⸗ meterſchwankungen der Weltpolitik von Preſſe und Nachrichtenbüro ſerviert. Es lieſt ſich alles ganz zwanglos, hört ſich alles ganz unverdächtig an. Wie ſollte es auch anders ſein?! Lebt doch in jedem engliſchen und franzöſiſchen Leſer der ſtändig eingeimpfte Wahn von der freien Preſſe in den„Demokratien“! Die anderen, die autoritären Staaten, haben ja die „gefeſſelte Preſſe“, ſo betet man ihnen vor, und ſie beten nach. Selten iſt das geſchickte Wechſelſpiel zwiſchen ausländiſchen Nachrichtenbüros, als den Zen⸗ tren, die die Weltmeinung kreieren, und gewiſſen Stellen im Foreign Office und Quai d' Orſay ſo deutlich geworden wie im letzten Monat. Durch eine Lüge des britiſchen Geheimdienſtes von deutſchen Truppenbewegungen gegen die Tſchechoſlowakei erregte man die fieberhafte Angſt vor einem Weltkrieg und bot den Män⸗ nern in Prag das Sprungbrett zur Mobiliſie⸗ rung. zu tätlichen Uebergriffen im ſudetendeut⸗ ſchen Gebiet und zu neuer Hinauszögerung des längſt fälligen Staatsneubaues. Ein Stroh⸗ balm? Ein Rettungsanker? Jeden⸗ falls. Prag ergriff. was ihm geboten, und „rettete“ ſich auf jene Inſel, auf der Gewalt⸗ taten und Kriegsbereitſchaft üppig ins Kraut ſchießen, vor dem Zwang, endlich einmal auf ſchöne Worte ſchöne Taten folgen zu laſſen. Nun die Abſicht erreicht, den ausgleichsfeind⸗ lichen Kreiſen in Prag der Rücken geſtärkt und die Löſung der ſudetendeutſchen wie der Na⸗ tionalitätenfrage mit neuen Steinen erſchwert, durch Hunderte von Zwiſchenfällen. Bluttaten und Bajonettdrohungen. durch den Zuſtand eines Daueralarmes belaſtet. bläſt die Manöverleitung ein neues Signal. Das Spanienbuch, das Buch der vergeblichen Be⸗ mühungen zur Abſchaffung von Luftangriffen auf Ziviliſten, wird aufgeſchlagen. In der Tſchechoſlowakei iſt aber alles beim alten geblieben. Die Slowaken harren auf Erfüllung des Pittsburger Vertra⸗ ges, auf Gewährung der Autonomie. die Sude⸗ ſendeutſchen auf Diskuſſion der Karlsbader teile, Luftkrieges zu ſpüren bekam?! Forderung Konrad Henleins und vor allem auf Demobiliſierung, nicht nur militäriſch, ſon⸗ dern auch geiſtig, auf Abbau des Alarmzuſtan⸗ des und der Sondermaßnahmen, die jeden Bür⸗ ger täglich unter ſchwerem Druck erwachen laſ⸗ ſen, das wirtſchaftliche Leben töten. Die Mel⸗ dungen über Unruhen in Nationalſpanien, Un⸗ ſtimmigkeiten zwiſchen Franco und Muſſolini verpufften als Märchen. Ihre Un⸗ wahrheit kam allzubald an den Tag. Ebenſo erhielt die franzöſiſche Erregung über die Bom⸗ bardierung franzöſiſchen Gebiets bei Ax⸗les⸗ Thermes und Orgeix eine kalte Duſche. Daladier der Miniſterpräſident ſelbſt, ſtellte auf ſeiner Reiſe an die Pyrenäen feſt: Es waren rote Flieger. Barcelona nicht Salamanca iſt ſchuld. Eine neutrale Kommiſſion ſoll unterſuchen, ob die Bombardements in Spanien und China ſich wirklich nur auf militäriſch wichtige An⸗ lagen beſchränken, nicht aber auf zivile Stadt⸗ 1 das iſt der engliſche Vor⸗ ſchla ng. zu dem die Times einen langen und moralgeſättigten Artikel über die Grauſamkei⸗ ten der modernen Kriegsführung und die un⸗ menſchlichen Leiden der Zivilbevölkerung zu ſchreiben weiß. Wie oft hat Deutſchland durch den Mund Adolf Hitlers der Meinung Aus⸗ druck gegeben, daß längſt eine internationale Vereinbarung über die Humaniſierung des Luftkrieges hätte erzielt werden müſſen und können. Aber ob dazu Kommiſ⸗ ſionen vom Stile der jüngſten engliſchen Vor⸗ ſchläge der geeignete Weg ſind, daß kann nach den kläglichen Schickſalen aller internationalen Kommiſſionen der Nachkriegszeit füglich bezwei⸗ felt werden. Beachtenswert an all dieſen Va⸗ riationen um humane Luftkriegsführung bleibt wie ſchon ſo oft der Zeitpunkt, zu dem ſie in gewiſſen Ländern in den Spalten der Leit⸗ artikel und den Reden der Miniſter geſpielt werden. Nämlich ſtets dann. wenn jene Staa⸗ ten unter den Bombardierungen leiden, denen die gleichen gewiſſen Länder offene oder ge⸗ heime Sympathien entgegenbringen, nie aber dann, wenn die Bombardements zum Erfolge dieſer Staatengruppen beitragen. Oder hat je⸗ mals ein Leitartikler dort die Feder gezückt, wenn in Paläſtina. an der indiſchen Nord⸗ grenze oder auf nationalſpaniſchem Terri⸗ torium Zivilbevölkerung die Schrecken des Kaum oder höchſt ſelten. Und dann war es ein Außenſeiter, der noch nicht recht ins Wechſelſpiel zwiſchen demokratiſchen Außenämtern und Nachrichten⸗ büros eingeordnet, der aus der Reihe tanzte in dieſen Manövern mit der Weltmeinung. Madrid unter Gefängnisdireklor verhaflel— Bilbao, 9. Juni Die GPU. hat in Madrid neuerdings wieder eine fieberhafte Tätigkeit entwickelt. So wurde der Direktor des Gefängniſſes San An⸗ ton kürzlich abgeführt. Ihm wird vorgewor⸗ fen, verſchiedene Gefangene, darunter zwei zum Tode verurteilte Mitglieder der Guardia Ci⸗ vile, befreit zu haben. Ferner iſt der„Po⸗ lizeichef“ von Madrid abgeſetzt worden. Schließ⸗ lich bereiten die Bolſchewiſten einen großen Schauprozeß gegen 128 Perſonen vor, die die nationale Sache gefördert haben ſollen. In der Nähe von Alp, am Fuße der Pyre⸗ näen, errichten die Bolſchewiſten einen Flug⸗ hafen mit unterirdiſchen Hallen. Nunmehr ſind ſämtliche bei dem Bau beſchäftigten Ingenieure und Arbeiter von den Sowjets in das Gefäng⸗ nis geworfen worden. Es heißt, daß ſie den Nationalen Einzelheiten über den Flughafen übermittelt haben. Nach Nachrichten aus Barcelona beſtätigt ſich, daß der griechiſche Fat Alexander As⸗ cari, Herzog von Tonedos, von den Bolſchewiſten ermordet worden iſt. Der in Spanien geborene Fürſt war bei Ausbruch des Bürgerkrieges mit archäologiſchen Studien in der Nabe von Madrid beschäftigt. Das Innere eines engliſchen Truppenkransporkflugzeuges Ein Bild vom Transport des erſten engliſchen Coldſtream⸗Garde⸗ Regiments in einem Truppentransportflugzeug der britiſchen Luftwaffe in Odiham vor dem Abflug in das Ma⸗ növergelände nach Catterick. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rolt Bomber überfallen Frankreich Palrouillendienſt der franzöſiſchen Luftwaffe an der Spaniengrenze Paris, 9. Juni. Wenn die Marxiſten immer noch für die Stützung der verbrecheriſchen Pläne Barcelonas die Lüge kolportieren wollen, daß es natio⸗ nalſpaniſche Flugzeuge geweſen ſeien, die während der Pfingſttage franzöſiſches Gebiet an der ſpaniſchen Grenze überflogen und mit Bom⸗ ben belegt haben. ſo wird jetzt auch vom „Temps“ dieſes Schwindelmanöver durchkreuzt. Das Blatt meldet aus Per⸗ vignan, nach Berichten aus Andorra ſcheine über die Nationalität der Flugzeuge, die am ver⸗ gangenen Montag das franzöſiſche Gebiet von Cerdagne überflogen, eine neue Feſtlegung ge⸗ geben zu ſein. In der Tat hätten neun Flugzeuge Andorra an dieſem Tage über⸗ flogen und ſich nach dem Bericht von Augenzeu⸗ gen den benachbarten Grenztälern zugewendet, GPA. Terror Polizeichef von Madrid abgeſetzl Rümpfe an der Pyrenäen-Fronl Bilbao, 10. Juni An der Pyrenäen⸗Front unternahmen die nationalen Truppen im Bielſa⸗Tal einen An⸗ griff auf die 43. rotſpaniſche„Di⸗ viſion“, die ſich dank der über die franzö⸗ ſiſche Grenze erhaltenen Unterſtützungen— kürzlich erließ der„Populaire“ ſogar einen „Adoptions“⸗Aufruf— dort noch immer hal⸗ ten kann. Nach einem Umgehungsmanöver wurden wichtige Höhenſtellungen erobert. Auch die weiteren Operationen verliefen für die Nationalen außerordentlich erfolgreich. An der Caſtellon-Front dauert die nationale Offenſive an. Der Vormarſch nach Süden wird weiter fortgeſetzt. Die Offenſive der nationalen Truppen an der Caſtellon⸗Front ſchreitet planmäßig vor⸗ wärts. Die Kolonne des General Aranda ſteht nunmehr 20 Kilometer vor Caſtellon. Weſt⸗ lich von Albocacer erſtreckt ſich jetzt die natio⸗ nale Front in einer Länge von 30 Kilometern nach Süden und verläuft parellel zur Küſte. Im Oſten von Teruel nähert ſich die Kolonne General Varelas der Küſte der Provinz Va⸗ lencia, von der ſie nur noch 25 Kilometer ent⸗ fernt iſt. die Spanien von Andorra trennen. Man habe dann die Exploſionen von 24 Bom⸗ ben vernehmen können. die wahr⸗ ſcheinlich die nationalen Stellungen von Palla⸗ res in der Gegend von Trott treffen ſollten. Kurz darauf ſeien die Maſchinen dann zurück⸗ gekehrt und längs der Grenze von Andorra. ohne andorriſches Gebiet zu berühren, nach Sowjietſpanien weitergeflogen.(Die gleiche Meldung wird von der„Liberté“ aus Perpig⸗ nan gebracht). Wie weiter aus Perpignan verlautet, iſt auf dem dortigen Flugplatz ein Patrouillen⸗ dienſt zur Luftüberwachung an der ſpaniſchen Grenze eingerichtet worden. 30 De⸗ woitine⸗Maſchinen mit Maſchinengewehren und Schnellfeuergeſchützen verſehen zu Zweit oder zu Dritt Tag und Nacht den Patrouillendienſt an der Grenze ſeit Dienstaa. London dementiert den Plan der Luftpatrouille An zuſtändiger engliſcher Stelle wurde heute erklärt, daß die in der Morgenpreſſe verzeich⸗ neten Berichte, denen zufolge England an die Schaffung einer Luftpatrouille zur Verhin⸗ derung der Bombardierung britiſcher Schiſfe denke, gegenwärtig jeder Grundlage entbehrten. Auch heute äußert man ſich in London nicht darüber, mit welchen Maßnah⸗ men ſich die engliſche Regierung beſchäftigt, um der Beſchädigung britiſcher Sceffe in ſpaniſchen Häfen vorzubeugen. Außenminiſter Lord Halifax, der die Frage mit ſeinen Sachverſtändigen weiter prüft, hat. wie von gutunterrichteter Seite ver⸗ lautet, ein langes Telefongeſpräch mit Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain gehabt. der ſeine Pfingſtferien in Hampſbire verbringe. In dem Geſpräch ſoll zwiſchen den beiden Staatsmän⸗ mern die jüngſte Entwicklung eingehend beſpro⸗ chen worden ſein. Iwiſchenfall an Bulgariens Grenze Sofia, 10. Juni. Wie erſt fetzt bekannt wird, kam es vor zwei Tagen an der ane Grenze zu einem blutigen Zwiſchenfall. Bei einer Schießerei, die zwiſchen einem bulgariſchen und einem griechiſchen Grenzpoſten aus noch nicht ganz geklärter Urſache entſtand, wurden zwei griechiſche Grenzwächter getötet. Die bei⸗ den hatten ſich nach der hier vorliegen⸗ den Darſtellung auf bulgariſchem Gebiet be⸗ funden. ö Schöne Wohnungen Dr. E. K. Die Mitteilung Dr. Leys über die Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft für Woh⸗ nungsweſen bei der Reichsarbeitskammer ver⸗ dient ganz beſondere Beachtung. Sie ſtellt die notwendige Ergänzung und die Parallele zu der Aktion„Schönheit der Arbeit“ dat, die in den Jahren ihres Beſtehens ſchon außer⸗ ordentlich viel erfolgreiche Arbeit geleiſtet hat. Es iſt heute eine Selbſtverſtändlichkeit gewor⸗ den, daß die Betriebe als tägliche Arbeitsſtätte des ſchaffenden deutſchen Menſchen in einem Zustand gehalten werden, der der neuen Ar⸗ beitsgeſinnung in Deutſchland entſpricht. „Schönheit der Arbeit“ iſt zu einem Begriff ge⸗ worden, der in edelſter Weiſe die neue Würde. den neuen Adel und den neuen Geiſt der Ar⸗ beit im neuen Reich propagiert. Wenn wit den ſchaffenden Menſchen, den Arbeiter ſchlechtweg. als den erſten Sohn des Volkes wiſſen wollen, müſſen wir ihm auch eine Arbeitsſtätte ſchaffen, deren Atmoſphäre und deren ganze Umgebung die neue Geſinnung von dem Geiſt der Arbeit ausſtrahlt. Das war die Abſicht der Aktion „Schönheit der Arbeit“, ein Plan, der in er⸗ freulich vielen Fällen bereits zur Tat geworden iſt. In vielen Fällen bedarf es lediglich des au⸗ ten Willens, um dieſen wahrhaft ſozialen Ge⸗ danken in die Wirklichkeit umzusetzen. Ein gro⸗ zes Fenſter, das der Sonne Platz läßt, um auf den Arbeitstiſch zu ſcheinen. Blumen⸗ oder Grünſchmuck können manchmal einen Teil von dem erreichen, was die Deutſche Arbeitsfront auf dieſem Teilgebiet ihres Wirkens erreichen will. Ein Muſterbeiſpiel aber deſſen. was auf lange Sicht geplant iſt, wird die rieſige Fabrik bieten, in der künftig der KdF.⸗Wagen gebaut werden wird. Es liegt nahe, daß auch das Wohnungs- weſen nach den gleichen Geſichtspunkten und nach einheitlichen Richtlinien erfaßt werden muß. Denn die Wohnung iſt für den ſchaffenden Menſchen in noch höherem Maße als die Ar⸗ beitsſtätte der Platz, wo er Erholung und Aus⸗ ruh findet nach der ſchweren Mühe der Alltags⸗ arbeit, wo er die Gemütlichkeit und die Freude eines bequemen, geſunden und ſchönen Fami⸗ lienheimes finden ſoll, die ihm ein Höchſtmaß der Wohnkultur einer neuen Zeit beſchert. Denn die Wohnung iſt der Sitz der Familie, alſo der Keimzelle des Volkes und einer geſunden Volkskraft. Wenn wit auch in der Wohnkultur manchen anderen Völkern unſeres Erdteiles weit voraus ſind, ſo können wir doch unmöglich zufrieden ſein mit den be⸗ ſtehenden Verhältniſſen. Wie auf allen Gebie⸗ ten des Lebens müſſen wir auch auf dieſem nach neuen Fortſchritten uns bemühen. Wenn nun⸗ mehr die geſamte wohnungspolitiſche Entwick⸗ lung von der für den geſamten Lebensſtandard des deutſchen Arbeiters zuſtändigen Organiſa⸗ tion der Deutſchen Arbeitsfront künftig mit be⸗ ſonderer Aufmerkſamkeit behandelt wird mit dem Ziel, neben die beſtehende Betriebsgemein⸗ ſchaft die ideale Haus⸗ und Wohnungs⸗ gemeinſchaft zu ſtellen, dann iſt dies eine Aufgabe, die ein ungeheures Arbeitspenſum umfaßt. Eine Aufgabe auch, die nur auf lange Sicht ihre Planungen treffen kann, ſo ſehr auf die ſofortige Abſtellung augenfälliger Mißſtände geachtet werden wird. Die Tatkraft des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Aufbauwillens wird aber auch auf dieſem Gebiet aller im Wege ſtehenden Schwierigkeiten Herr werden und unbeirrt an der Erreichung eines Zuſtandes arbeiten, der für unſere und die ſpäteren Generationen eine Segnung des Alltags bedeuten wird. Deshalb begrüßt das mit neuem Geiſt der Ar⸗ beit erfüllte Volk den Beſchluß Dr. Leys aufs Herzlichſte, weil es weiß, daß im nationalſozia⸗ liſtiſchen Reich ein einmal aufgeſteckter Plan auch zur Wirklichkeit umgewandelt wird, mö⸗ gen die Schwierigkeiten auch noch ſo groß ſein. Ehrung des ägypliſchen Geſandlen Berlin, 9. Juni Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop gab zu Ehren des nach London als Botſchafter berufenen langjährigen Königlich⸗ Aegyptiſchen Geſandten Profeſſor Dr. Haſ⸗ fan Nachat Paſcha ein Frühſtück im Hotel Adlon, an dem neben Mitgliedern der ägypti⸗ ſchen Geſandtſchaft auch der Präſident und det Vizepräſident der ägyptiſchen Handelskammer in Berlin, Dr. Cotta und van Delden, teilnah⸗ men. Von deutſcher Seite waren u. a. Staats⸗ ſekretär von Weizſäcker und der Polizeipräſi⸗ dent von Berlin, Graf Helldorf, ſowie weitere Vertreter von Staat und Partei erſchienen. Am Tage zuvor hatte der Reichsaußenmini⸗ ſter den ägyptiſchen Geſandten im Auswärtigen Amt empfangen und ihm bei dieſer Gelegenheit das vom Führer und Reichskanzler verliehene Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler überreicht Die Reichskheakerfeſtwoche in Vien Wien, 9. Juni In einer Preſſekonferenz im Reichspropaganda⸗ amt Wien wurde das umfangreiche Veranſtal⸗ tungsprogramm für die Reichstheaterfeſtwoche in Wien bekannt gegeben. Die Veranſtaltung. die am 12. Juni beginnt und im ganzen Reich ein äußerſt großes Intereſſe findet, wird die größte ihrer Art ſein. Die einzelnen Arbeitstagungen werden einen Großteil der deutſchen Theaterdirektoren und Verleger, ſowie zahlreiche Bühnenautoren und darſtellende Künſtler als Teilnehmer ſehen. Im Mittelpunkt des Programms ſteht eine große programmati⸗ ſche Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels, die auf alle deutſchen Sender übertragen wird. Im weiteren Verlauf der Reichstheaterfeſtwoche wird u. a. eine Reihe von Arbeitsſitzungen der Fachſchaft„Bühne“, der Bühnenautoren und Verleger, der Bühnenverleger, ſowie der Verſor⸗ gungsanſtalt deutſcher Bühnenſchaffenden ſtatt⸗ finden. An Feſtlichkeiten ſind ein Empfang im Rat⸗ haus, eine Einladung der Tagungsteilnehmer auf den Kahlenberg durch die Gemeinde Wien und ein Konzert im Schloß Schönbrunn vor⸗ geſehen. Verlogene Preſſedarſtellung Die Pahrheit über die Jombenabwürſe auf rolſpaniſches Gebſel Nom, 9. Juni. Die Offenſive der franzöſiſchen und engliſchen Marxiſten und ihrer Trabanten gegen den europäiſchen Frieden bildet das Hauptthema der Korreſpondenten der römiſchen Blätter aus allen europäiſchen Hauptſtädten. Insbe⸗ ſondere weiſen die Londoner Vertreter auf die künſtliche Aufregung engliſcher Kreiſe im Zuſammenhang mit der Bombar⸗ dierung roter Kriegsmateriallager und Pran sport fchffe hin. „Tevere“ betont, daß ſich die Engländer jedesmal dann aufregen, wenn ſie Angſt hätten um einen Profit zu kommen. Das ſei be⸗ reits damals der Fall geweſen, als man von dem Ptratenweſen im Mittelmeer geſprochen habe. Jetzt wolle man das Abkommen von Nyon auf die Flugzeuge ausdehnen, um der Kriegsgewinne nicht verluſtig zu gehen. Die Luftwege aber ſeien, ſo erklärt das Blatt troniſch, ebenſo wie die der Vorſehung ſehr geheimnisvoll. Es ſei aber auch nur zu leicht möglich, daß es den Bolſchewiſten gelinge, wie⸗ der neue Wege zu Provokationen zu finden, da ihre Lage ja nur dadurch gerettet werden könne, daß man den Kampf in Spanien in einen europäiſchen Krieg verwandele. Der Londoner Vertreter der„Tribuna“ be⸗ tont, daß ſämtliche Pläne zu Gegenmaßnahmen abſurd erſchienen und die meiſten von ihnen auch allzugefährlich ſein dürften. Die engliſche Regierung werde aller Vorausſicht nach die Einberufung einer Konferenz der Teilnehmer- ſtaaten von Nyon vorſchlagen. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ ſtellt feſt, daß nationalſpaniſche Luftangriffe ſolange berechtigt ſeien, als die Roten ihre Munitions⸗ und Materiallager in ſogenannten offenen Städten unterbringen. Die Vernichtung von 65 000 Tonnen Benzin im Hafen von Barcelona beweiſe aller Welt nicht nur die Treſſſicherheit der nationalſpani⸗ ſchen Flieger, ſondern auch die Notwendig⸗ keit der Bombardierung, die den Zweck habe, jene Kriegsmittel zu vernichten, die die Bolſchewiſten mit Hilfe des Auslandes weiterhin anhäuften. Aber nicht nur über vier Millionen Liter Benzin ſeien in der erſten Aprilhälfte über die Pyrenäengrenze nach Rotſpanien geſchafft worden, ſondern auch viele weitere tauſend Tonnen anderes Kriegs- material. Trotz der„Nichteinmiſchung“ Frank⸗ reichs ſei, was in dieſem Zuſammenhang wohl beſonderes Intereſſe verdiene, die Lieferung von Flugzeugen im Monat April beſonders be⸗ deutend geweſen. Insgeſamt ſeien in dieſer Zeit 284 Flugzeuge und 150 in fran⸗ Man Fliegerſchulen ausge⸗ ildete Piloten, in den erſten Maitagen weitere 46 Flugzeuge über Perthus und Tou: de Carol nach Spanien gelangt. Was die„Freiwilligen“⸗Transporte betreffe, ſo hätten dieſe zwar eine gewiſſe Abnahme er⸗ fahren, denn es werde immer ſchwerer, Leute zu finden, die ſich den Roten als Kanonenfutter zur Verfügung ſtellen wollten. Immerhin ſeien zwiſchen dem 9. und 25. April 298 Techniker, zumeiſt ſowjetruſſiſche und tſchechiſche Inge⸗ nieure, nach Rotſpanien abgereiſt, und von Marſeille fänden auch weiterhin kleinere mit Küſtenſchiffen ausgeführte Transporte von „Fteiwilligen“ ſtatt. Bei den oben angeführten Tatſachen handele es ſich, wie das halbamtliche Blatt abſchließend bemerkt, um einige vereinzelte Epiſoden, die das Bild der franzöſiſchen„Nichteinmiſchung“ vervollſtändigten. Mehr denn je ſei es heute nötig, darauf hinzuweiſen, daß Frankreich dieſe Politik nicht nur fortführe, ſondern ver⸗ ſtärke, nachdem Italien ſich ſeinerſeits England gegenüber dazu verpflichtet habe, in noch ſtär⸗ kerem Maße ſich jeder Einmiſchung zu enthal⸗ ten. Es ſei notwendig, einige Zahlen und Tat⸗ ſachen anzuführen, da man in Frankreich durch viel Geſchrei verſuche, die Wahrheit zu verdrehen. Ausſichtsloſe Lage der tolſpaniſchen Bolſchewiſlen Rom, 9. Juni. Ueber eine Unterredung des franzöſiſchen Botſchafters in Barcelona. Labonne, mit Außenminiſter Bonnet erklärt der Pariſer Ver⸗ treter der Agenzia Stefani, daß man in dor⸗ tigen diplomatiſchen Kreiſen der Anſicht ſei. Labonne habe ein peſſimiſtiſches Bild von der militäriſchen Lage der Roten entworfen, deren Widerſtand von Tag zu Tag trotz des unge⸗ heuren Nachſchubs aus Sowfietrußland im Schwinden begriffen ſei. „Neue Luftangriſſe auf engliſche und franzöſiſche Dampfer London, 9. Juni. Die Londoner Mittagszeitungen berichten von einem neuerlichen Luftangriff auf ein engliſches Schiff im Hafen von Caſtellon nördlich von Valencia. Danach ſoll der engliſche Dampfer„Iſidora“ von einer Luftbombe getroffen worden ſein, die den Maſchinenraum zerſtörte. Perſonen ſind hierbei nicht verletzt worden. Der britiſche Zer⸗ ſtörer„Vanoc“, der geſtern Alicante anlief, iſt noch am gleichen Abend aus dem Hafen ausge⸗ laufen. Nach einer Reutermeldung iſt der fran⸗ zöſiſche Dampfer„Brisbane“ in der Nähe des Hafens von Denia geſtern ebenfalls von Brandbomben getroffen worden. Das Schiff ſoll um Mitternacht noch gebrannt haben. Der an Bord des Schiffes befindliche engliſche Nichteinmiſchungs⸗Beobachter Jones ſei zugleich K Mitgliedern der Beſatzung getötet worden. Mit 10 000 kg. Nutzlast 7242 Meter hoch neuer höhenweltrekord des„Großen deſſauers“ Nachdem die deutſche Luftfahrt erſt in den Pfingſttagen mit ihren beiden Rekordflügen — dem Geſchwindigkeitsrekord des Heinkel⸗ Flugzeuges unter Führung von Generalmajor Üdet und dem Höhenrekord des Junkers⸗ Flugzeuges mit der Beſatzung Kinder; mann, Wendel, Hotopf— die Welt überraſcht hat, konnte ſie Mittwoch bereits einen weiteren ſtolzen Erfolg verbuchen. Das gleiche Flugzeug, das am Samstag vergange⸗ ner Woche mit 5000 kg Nutzlaſt eine Rekord⸗ höhe von 9312 Metern erreicht hatte, ein vier⸗ motoriges Junkers⸗Flugzeug vom Typ„Der große Deſſauer“, ſtellte am Mittwoch mit 10.000 kg Nutzlaſt einen neuen Höhenrekord von 7242 Metern auf. Auch dieſer Rekord befand ſich bisher in auslän⸗ diſchem Beſitz. Am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr war das mit vier Daimler-Benz-Motoren ausgerüſtete Junkers⸗Flugzeug mit der Beſatzung Flug- kapitän Kindermann und Dipl. Ing. Hotopf vom Werksflugplatz der Junkers⸗ werke in Deſſau zu ſeinem Rekordflug geſtar⸗ tet. Die nach den beſtehenden internationalen Vorſchriften vorgenommene Auswertung der Barographen, die geſtern nachmittag abge⸗ ſchloſſen wurde, ergab eine Höhe von 7242 Metern, welche die Maſchine mit einer plom⸗ bierten Nutzlaſt von 10000 kg erflogen hatte. Damit iſt der beſtehende Rekord um über 200 Meter überboten worden, Auch dieſer Rekord— flug ſtand unter der amtlichen Kontrolle von Luftfahrzeugen und wurde durch den Aexro- club von Deutſchland der F. A. J. zur offi⸗ ziellen Anerkennung angemeldet. Lord Nuffields Entführung vor Gericht In London begann ein inlereſſanker genſaljonsprozeß London, 9. Juni. In Oxford begann am Donnerstag der Pro⸗ zeß gegen die beiden Männher, die unter An⸗ klage ſtehen, am 24. Mai die Entführung des bekannten Autoinduſtriellen Lord Nuffield verſucht zu haben. Die Anklage wirft ihnen vor, daß ſie Lord Nuffield aus ſei⸗ nem Büro entführen und auf ein Schiff bringen wollten. Hier hätten ſie Nuf⸗ field dann zur Ausſtellung von Kreditbriefen zwingen wollen, um ihn mit verbundenen Au⸗ gen nach Einkaſſierung des Geldes irgendwo an Land zu ſetzen Der Vertreter der Anklage be⸗ ſchuldigt John Bruce Thorton, den Plan ausgeheckt und für die Durchführung den Major Ramsden, der ſich in Geldſchwierig⸗ keiten befand, geworben zu haben. Die beiden Angeklagten hätten ſich für die Ausführung der Tat bereits in Auſtralien eine Verkleidung. Perücken, falſche Schnurrbärte und Goldzabn⸗ imiationen beſorgt. Dieſe Geſchichte begegnet in der Londoner Preſſe größtem Intereſſe. Die Zeitungen mel⸗ den den Prozeßbeginn in Rieſenüberſchriften. Die Anteilnahme der Oeffentlichkeit iſt umſo verſtändlicher, als Lord Nuffield nicht nur zu den reichſten Leuten des Landes zählt, ſondern auch eine der bekannteſten Perſön⸗ lichkeiten des öffentlichen Lebens iſt. Eine überaus naive Behauplung! Bern, 9. Juni Im Berner Waffenſchmuggelpro⸗ deß, der wegen der großen Zahl der in ihn verwickelten Perſonen— 22 Angeklagte ſtehen vor Gericht— und wegen der Menge der be⸗ ſchlagnahmten bezw. bereits nach Sowjetſpanien verſchobenen Waffen ſtarkes Aufſehen erregt, machte der Staatsanwalt intereſſante Ausfüh⸗ rungen über die Zuſtände an der franzöſiſch⸗rot⸗ ſpaniſchen Grenze. In ſeiner Anklagerede ſtellte der Staats⸗ anwalt zunächſt feſt., daß die geſchmuggelten Waffen ſämtlich nach Perpignan und Narbonne gegangen ſeien, alſo nach Städ- ten, die ſich in der Nähe der franzöſiſch-rotſpa⸗ niſchen Grenze befinden: Narbonne ſei außer⸗ dem der Wahlkreis Leon Blums. wo ſich nicht nur Flüchtlinge. ſondern auch Spione und Funktionäre aus dem bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens aufhielten. Die Angeklagten hätten gewußt, daß die Waffen nach Rotſpanien gin⸗ gen. Sie ſeien ſämtlich zu beſtrafen. Auch die Spanier(unter den Angeklagten befinden ſich drei ſpaniſche Bolſchewiſten. Die Schriftleitung), die die Gaſtfreundſchaft der 8 genöſſen, ſtänden unter ſchweizeriſchem eſetz. Das amerikaniſche Abgeordnetenhaus nahm eine vom Haushaltsausſchuß empfohlene Zuwen⸗ dungsvorlage von insgeſamt 277 Millionen Dollar an. Der größte Teil der Vorlage iſt für öffentliche Arbeiten und Arbeitsloſenunterſtüt⸗ zung beſtimmt. 35,8 Millionen Dollar für den Beginn der im Flottenaufrüſtungsprogramm vorgeſehenen Bauarbeiten. Die Vorlage geht zunächſt dem Senat zu. cherung der Güte Eingabe des Bundes der Polen an den Reichs innenminifter Berlin, 9. Juni Der Bund der Polen in Deutſchland hat an den Reichsminiſter des Innern eine Eingabe gerichtet, in der eine Reihe von Wünſchen der polniſchen Volksgruppe im Reich vorgetragen wird. Die einzelnen Wünſche des Polenbundes, die ſich auf die allgemeine wittſchaftliche und kulturelle Betätigung beziehen, werden gegen⸗ wärtig von den zuſtändigen Stellen einer ein⸗ gehenden Prüfung unterzogen. Wie die Eingabe ſelbſt feſtſtellt, iſt ein Hauptwunſch der polniſchen Volksgruppe, die Errichtung eines polniſchen Real⸗ gymnaſiums in Marienwerder ſeit einem halben Jahre erfüllt. Die Schule befin⸗ det ſich in ungeſtörter Fortentwicklung, was ſich auch in einer namhaften Steigerung der Schü⸗ lerzahl auswirkt. Hinſichtlich der übrigen Schul⸗ wünſche finden ſeit längerer Zeit Beſprechungen mit dem Bund der Polen ſtatt. Im übrigen kann ſchon jetzt bemerkt werden, daß die polni⸗ ſche Volksgruppe an dem wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtieg des Deutſchen Reiches, der ſich vor allem in der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit äußert, in vollem Umfange teilnimmt. Inkervenlſon Paſhinglons? Zum Konflikt Ecuador— Peru Quito, 9. Juni In einer amtlichen Mitteilung erklärt das ecuadorianiſche Außenminiſterium erneut, daß die Schuld an dem Grenzzwiſchenfall Peru trage und daß die Konzentrierung veruaniſcher ruppen in der Grenzzone von Tumbes trotz des Proteſtes der Regterung von Ecuador er⸗ ſolgt ſei. Ecuador habe ſeine Grenzgarniſonen nur vorſichtshalber für den Fall eines Angrifis verſtärkt, und es werde einen Krieg nicht pro⸗ vozieren. Gerüchtweiſe verlautet in Quito, die Regierung von Ecuador beabſichtige. Waſhing⸗ ton um eine freundſchaftliche Intervention im Konflikt mit Peru zu erſuchen. Rümpfe in 2400 Meter höhe §s Salamanca, 10. Juni. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurden an der Teruelfront im Abſchnitt Puertomingalos weitere Ortſchaften, ſowie im Abſchnitt Camaxena verſchiedene wichtige Höhen beſetzt. Auch an der Caſtel⸗ lonfront rückten die Nationalen weiter vor. Durch ein Unwetter ſind hier jedoch die Telefonverbindungen geſtört, ſodaß die augen- blicklich erreichten Stellungen nicht angegeben werden können. An der Pyrenäenfront er- oberten die Truppen im Abſchnitt Cine c mehrere Gebirgsſtellungen in über 2400 Me- ter Höhe, ſowie die Ortſchaft San Juan de Plan. Der Feind erlitt hohe Verluſte. Der Heeresberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers ſchreibt, daß die Bolſchewiſten an der Teruelfront allein im Javalam⸗ bre⸗Gebirge 30000 Menſchen zuſammen⸗ gezogen haben. Außerdem ſtehen ihnen zahl⸗ reiche ſowjetruſſiſche 12,4 em⸗Geſchütze zur Verfügung, die die nationalen Stellungen un⸗ aufhörlich beſchießen. Trotzdem konnten die Nationalen dank überlegener Führung bis an die Ortſchaft Sarrion herankommen. Mehrere Vverletzle Schlägerei zwiſchen polniſchen Pfadfindern und Tſchechen. 88 Warſchau, 9. Jun! Die Polniſche Telegraphenagentur meldet aus Mähriſch⸗Oſtrau von einem Zuſammenſtoß zwiſchen Polen und Tſchechen, der ſich am zwei⸗ ten Pfingſtfeiertag in dem Bergdorf Karpentna zugetragen hat. Als polniſche Pfadfin⸗ der in dem von Polen bewohnten Dorf pol⸗ niſche Lieder ſangen, ſeien ſie von Tschechen beleidigt worden. Daraufhin ſei es zu einer Schlägerei gekommen, in deren Verlauf meh⸗ rete Perſonen verletzt worden ſeien. Slaafspoliliſche Nachwuchsverleilung Zur Durchführung der Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften gibt der Präſident der Reichsanſtalt den Lan⸗ desarbeitsämtern und Arbeitsämtern durch beſondere Anordnung Richtlinien. Er betont die nunmehr beſtehende Möglichkeit planvoller Lenkung des geſamten beruflichen Einſatzes der Jugendlichen und beſtimmt, daß bei der Genehmigung der Lehrſtellen folgende Ziele zu beachten ſind: Sicherung des zahlenmäßigen Nachwuchsbedarfs der einzelnen Betriebe. Si⸗ der Ausbildung und der Vorausſetzungen in der Perſon des Bewerbers. Der ſchon heute in vielen Berufen beſtehende Mangel an Facharbeitern und Lehrlingen werde durch die bis 1947 abſinkende Zahl der Schulentlaſſenen von Jahr zu Jahr verſchärft. Daraus erwachſe der Berufsberatung die drin⸗ gende Aufgabe, den vorhandenen Nachwuchs entſprechend den ſtaatspolitiſchen Geſichtspunk⸗ ten auf alle Berufe zu verteilen und ſedem Be⸗ ruf den anteilmäßigen Nachwuchs nach Mög⸗ lichkeit zu ſichern. Die Schaffung gerechter An⸗ haltspunkte für dieſe Nachwuchsverteilung ſei die vordringlichſte Aufgabe aller Dienſtſtellen der Reichsanſtalt. Die im Juni und Juli durch⸗ zuführende Arbeitsbuchſtatiſtik werde die erſten geſchloſſenen ſtatiſtiſchen Unterlagen für dieſe Aufgaben bringen. Gegebenenfalls werde eine weitere Auszählung für dieſen Zweck zu einem zäteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Aus Gründen, die in der Eigenart des Betriebes oder in der Perſon des Lehrmeiſters liegen, dürfe das Arbeitsamt eine Einſtellung nicht verbieten, ohne ſich vorher mit der zuſtändigen Wirtſchaftskammer oder der von ihr beauf⸗ tragten Organiſation der Wirtſchaft ins Ein⸗ vernehmen geſetzt zu haben. bedu 1 1 2 Echaren Tina zt et! duld zu! parnen. 10 At pon Abc Naur ſin Als det werden m Ales st untuhig! Mahdi fi Kampf la. Meinung. Abdulla zu ſpteche von fall den glutk Kampfesl. „Het! Lange gel Rufen uns unternehn kommen Hilfe Abdulla die dez J. haben, bol der Garni den enkkot 8 Etteitlräft du hebt die Stile Votte: „Meine Menschen, Echſchal Füßen fäl Abdulal 1 7 det gelin Mun Aulttz zu Eine B. der Umbaj Wer das desen fo Kin Daſei Appel, 9 Men auf eln. dan G ek, der F einer regel mlt dem 6 fa Kalifen 9 buntſargz, 1 inlfarbig meldet, loſchnitt ſchaflen, chiedene stel weiter Linen 0 Me⸗ an de N , longlen ehwiſten kan⸗ immen⸗ Johl⸗ e zur dern Jun meldet denſtoß zddel⸗ peſtha ö in F dol⸗ ehe er Ein Mann erschůitert Agia Der Kampf um den Sudan/ Von General Vos kof Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin Sw 6 (21. Fortſetzung.) der Mahdi vor Kharkum Seltſam ſind die Fügungen des Schickſals. Während der vorſichtige Gladſtone und die übrigen Miniſter der Königin Viktoria ſich end⸗ lich zu dem Entſchluß durchringen, eine Entſatz⸗ expedition nach Khartum zu ſchicken, trifft der ſchwarze Gebieter des Sudans eine entſcheiden⸗ de Maßnahme. In den gleichen Auguſttagen, in denen General Wolſeley von Großbritannſen aufbricht, wird in der beſcheidenen Hütte des Mahdis im ſchier unüberſehbaren Lager von Rahad die Belagerung Khartums beſprochen. Rings um den Angareb des Propheten ſitzen die Kalifen. Auf ihren Knien ruhen die großen Schwerter. Mit Ehrerbietung lauſchen ſie den Worten ihres Meiſters. „Die Frucht ſoll gepflückt werden, wenn ſie reif iſt... Khartums Verderben vollzieht ſich unaufhaltſam. Die Stadt ſteht vor ihrem Fall. Gordon wird, wie einſt Hicks Paſcha, ſeinem Schickſal nicht entgehen.“ Unerſchütterlicher Glaube und ruhige Zuver⸗ ſicht ſprechen aus den Worten des Propheten. Er redet wie im Halbtraum mit geſchloſſenen Augen und erweckt den Eindruck, als erblicke er ſchon die zertrümmerte Stadt, ſeinen ver⸗ nichteten Feind Gordon und die niederge⸗ machte Beſatzung der ungläubigen Hauptſtadt des Sudans. Seine überzeugenden Worte finden begei⸗ ſterten Widerhall in den Herzen ſeiner Stell— vertreter. Der Mahdi weiß, mit welcher Un⸗ geduld ſie darauf warten, den unzähligen Scharen ihrer leidenſchaftlichen Krieger das Signal zum Sturm zu geben. Deshalb be— nutzt er dieſe Stunde auch dazu, ſie zur Ge⸗ duld zu mahnen und vor unnützen Opfern zu warnen. Seine Predigt wird zum Unterricht in Taktik und Strategie. Der kluge Derwiſch von Abba weiß genau,— die Zeit und die Natur ſind ſeine beſten Verbündeten. Als der Mahdi geendet hat, fragt er:„Was werden meine treuen Kalifen dazu ſagen?“ Alles ſchweigt. Nur Abdullahi umklammert unruhig den Griff ſeines Schwertes; der Mahdi ſieht, daß der Kalif einen inneren Kampf kämpft und er befragt ihn nach ſeiner Meinung. Abdullahi beginnt raſch und leidenſchaftlich zu ſprechen. Sein ausdrucksvolles Geſicht iſt von fanatiſcher Begeiſterung überſtrahlt, aus den glutvollen Augen ſprüht Energie und Kampfesluſt. „Herr! Laß uns in den Kampf gehen! Lange genug haben wir untätig geſeſſen! Laß uns, den Feind mit dem Schwerte vernich⸗ NR Der Mahdi bleibt unbeweglich. Abdullahi aber fährt fort: „Die Brüder, die mit Gordon kämpfen, rufen uns! Der Engländer in Khartum iſt zu unternehmungsluſtig. Wer weiß— vielleicht kommen ihm ſeine Stammesgenoſſen bald zu Hilfe!“ Abdullahi redet von den letzten Mißerfolgen, die des Mahdis Truppen vor Khartum erlebt haben, von der Möglichkeit, daß Gordon mit der Garniſon die Stadt verläßt und nach Nor⸗ den entkommt, um ſpäter mit vermehrten Streitkräften zurückzukehren. Da hebt der Mahdi ſeine Hände empor. In die Stille der Hütte tönen prophetiſch die Worte: „Meine Söhne! Nichts ſind die Kräfte des Menſchen, wenn Gott gegen ihn iſt. Gordons Schickſal iſt beſiegelt, wenn er mir nicht zu Füßen fällt und um Gnade fleht!“ Abdullahis leidenſchaftliche 1 iſt vergeſſen. Tief neigen die Kalifen ibre Häup⸗ ter. Sie fügen ſich dem Willen des Meiſters, der ſie ſeit Jahren von Sieg zu Sieg geführt hat. Noch lange ſpricht der Mahdi mit ſeinen Getreuen. Er will über alles auf das ge⸗ naueſte unterrichtet ſein. Dann befiehlt er, ihn allein zu laſſen. Er will den großen Pro⸗ pheten um Rat bitten. In der Stille des Ge⸗ bets gelingt es ihm vielleicht, Mohammeds Antlitz zu ſchauen. Eine Weile ſpäter rufen die mächtigen Töne der Umbaia die Krieger des Kalifen zur allge- meinen Verſammlung auf den großen Platz vor der Hütte des Mahdis. Jeder, der die ſchrillen Trompetenſtöße aus den rieſigen, aus Elefantenzähnen hergeſtellten Inſtrumenten vernimmt, eilt erwartungsvoll herbei. Die Kalifen und Emire kennen kein Mitleid mit denen, die dieſem Rufe nicht Folge leiſten. Wer das uralte Geſetz der Umbaia verletzt, deſſen Kopf fällt unter dem Schwerte, oder ſein Daſein wird ſo elend ſein wie das der Krüppel, die mit abgehackten Füßen oder Ar⸗ men auf den Märkten der Sudanſtädte bet⸗ teln. Das Chaos der unzähligen Reiter und Krie⸗ ger, der Fahnen und Wimpel ordnet ſich zu einer regelrechten Parade. An der Spitze ſteht, mit dem Geſicht nach Oſten gewandt, der Trä⸗ ger der großen ſchwarzen Fahne des erſten Kalifen Abdullahi. Der Wald der kleineren buntfarbigen Wimpel der Emire nimmt da⸗ hinter Aufſtellung. Der kilometerlangen Front der ſchwarzen Fahne gegenüber hat ſich die ebenſo lange Front der grünen Fahne des zweiten Kalifen gruppiert. Die Verbindung zwiſchen dieſen beiden Heerſäulen bildet die Front der roten Fahne Rei el Aſchraf, der Fahne der Edlen. Der dritte Kalif gehört zur Familie des Mahdis. Die Emire und ein⸗ fachen Krieger dieſer Front ſind ſtolz darauf, den Namen Aſchraf zu tragen und damit in irgendeiner engeren Verbindung mit dem Meſſias Mohammeds zu ſtehen. In den Reihen der Hunderttauſende verhrei⸗ tet ſich wie ein Lauffeuer die freudige Nach⸗ richt: „Auf zum Marſch nach Khartum! Moham⸗ med hat ihn befohlen!“ Nur mit Mühe gelingt es den Emiren, ihre Leute zur Ruhe zu bringen und das wogende Menſchenmeer in Diſziplin zuſammenzuhalten. Es iſt höchſte Zeit, daß der Mahdi ſelber erſcheint. Da verkündet endlich die Umbaia des erſten Kalifen, von dem ſich der Mahdi ſtets begleiten läßt, ſein Kommen. Die Töne dieſes rieſigen Elefantenzahnes unterſcheiden ſich von den Trompetenſignalen der beiden an⸗ deren Kalifen. Ein prachtvoller reinraſſiger Araberhengſt trägt die ſtattliche Geſtalt des Erlöſers, Der Mabdi hat das einfache Derwiſchkleid an. Sein Geſicht erſcheint fröhlich, ſein ganzes Weſen und Verhalten iſt von großer Ruhe und von Selbſtbewußtſein durchdrungen. So erhaben können nur Menſchen ſein, die einen tiefen, unerſchütterlichen Glauben an ihre Miſſion in dieſer Welt in ſich tragen oder geniale Schauſpieler ſind. Langſam reitet der Mabdi die Fronten der drei Fahnen ab. Von Zeit zu Zeit bebt er die Rechte. Kurz und männlich klingt ſein Gruß: „Allah barek fikum!“ Dies„Gott ſegne euch!“ des heiligen Man— nes, von deſſen übernatürlichem Weſen die orientaliſche Phantaſie ſo viele Märchen dich⸗ tet. wirkt wie ein heißer Funken, der die ſtille Begeiſterung der einfachen Menſchen zu einem Flammenmeer wilder Leidenſchaft entzündet. Der Mabdi erkennt ſofort die Wirkung ſei⸗ ner Worte und die Macht ſeiner Perſönlich⸗ keit. Aus dieſem Wiſſen ſchöpft er den Glau⸗ ben an weitere Erfolge, an den baldigen Sieg über den Engländer, der tapfer auf ſeinem Poſten ausharrt und ſich takkräftig auf die große Entſcheidung vorbereitet. Der Mahdi ſagt kein Wort von Khartum. Das iſt die Aufgabe des Führers der erſten Armee, des Kalifen Abdullahi. Ueberall er⸗ teilt Abdullahi den Emiren die Parole:„Nach Khartum!“ Die Emire geben die Parole weiter. Helle Freude leuchtet a den ſchwarzen Geſichtern der Wüſtenſöhne. Am liebſten mochten ſie ſo⸗ fort nach Norden aufbrechen. Aber noch zwingt die Anweſenheit des heiligen Mannes ſie zum Schweigen. Wenn er das Feld ver⸗ läßt, wird das Kriegsgeſchrei der Hunderttau⸗ ſende deſto gewaltiger in die Wette ſchallen. Der Mahdi hat ſeinen Ritt an allen drei Fronten des offenen Menſchenvierecks entlang beendet. Gemeſſenen Schrittes reitet er nun mit ſeinem Gefolge in die Mitte des Platzes. Als er halt macht, ſcharen ſich die Kalifen der toten und grünen Fahne um ihn, Ehrfuürch⸗ tig grüßen ſie ihren Herrn und Gevieter und nehmen hinter ihm in einer Reihe mit dem erſten Kalifen Abdullahi Platz. Auf einen Wink des Mahbdis ſprengt ein Reiter heran und zügelte ſein Pferd dicht neben dem Hengſt des heiligen Mannes. In ſeinet Rechten hält er ein grozes, langes Schwert, das in einer einfachen ledernen Scheide ſteckt. (Fortſetzung folgt) „Das haben wir nicht erwartet“ Ausländiſche Begeiſterung über die„Kd.“ ⸗Jagung Hamburg, 9. Juni Die ausländiſchen Teilnehmer und Gäſte auf der Reichstagung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die größtenteils auf dem Kd. Schiff„Wilbelm Guſtloff“ wohnen, äußern ſich in Worten der Begeiſterung über ihre erſten Eindrücke in der Kdg.⸗Stodt, dem Urtlaubsgäſte⸗Schiff und über ihte Aufnah⸗ me in Hamburg. „Die Reichstagung iſt ein Sieg des Leiſtungsprinzips!“ Der griechiſche Kultusminiſter Profeſſor Nico Louvatis aus Athen erklärte bei einer Unter⸗ redung u. a.:„Meine griechiſchen Freunde und ich ſind auf dieſem wunderſchönen Schiff nicht zum erſtenmal in Deutſchland, aber immer wie⸗ der übertaſcht ſind wir von der liebenswürdigen Aufnahme. Deutſchland iſt ein gaſtliches Land. Die Reichstagung iſt ein Sieg des Leiſtungs⸗ prinzips, es kommen ihr die Erfahrungen der letzten Jahre zugut. Das iſt mein Eindruck von allem, was ich ſei geſtern geſehen habe, beſon⸗ ders auf dieſem herrlichen Schiff. Ich habe die Hoffnung, daß es möglich iſt, die arbeitenden Menſchen der Welt noch näher an die Kultur zu bringen. Ich bin der Meinung, daß das auch das wirkſamſte Mittel gegen den Bolſchewismus iſt. Ich werde meine Gedanken über die Kultut⸗ arbeit eingehend darlegen.“ „Ich bin über die Aufnahme begeiſtert!“ Der Direktor des großen Stockholmer Blattes „Nya Dagligt Allehanda“, Sven Laft⸗ man, äußert ſich wie folgt;„Ich bin begeiſtert darüber, wie man uns dieſesmal wieder in Deutſchland aufgenommen hat. Ich weiß das be⸗ ſonders zu ſchätzen, weil meine 30jährige Tätig⸗ keit als führender Sportsmann in Schweden mich überall in der Welt herum⸗ gebracht hat. Ich habe in den vielen Jahren auch mit den deutſchen Sportverbänden zuſam⸗ mengearbeitet, jetzt mit dem Reichsbund fur Leibesübungen. Wie überall in der Welt haben wir im Frieden einen tiefen Eindruck von der Arbeit der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Wir haben großes Intereſſe an dieſer deutſchen Arbeit. In Schweden ſind wir leider noch nicht ſo weit. Aber das wird jetzt kommen! Ich werde hier auf det Reichstagung in Ham⸗ burg und anſchließend in Rom verſuchen, die Beziehungen zwiſchen der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ und mit dem Internatio⸗ nalen Zentral⸗Büro„Freude und Arbeit“ zu vertiefen. Sagen Sie den deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen, daß wir uns ſehr wohl fühlen in ihrem f LL N N Lee beit und Ungeſtörtheit eee Am Rande noliert: Mehr KdFE.⸗Geist Es iſt merkwürdig, daß die Verbannung der Kriegsgefahr aus der Welt ſo große Schwierigkeiten bereitet, während doch die Verſtändigung der Völker in ſo vielen Fra⸗ gen ſo leicht und offen vor ſich geht. Die Jugend der Welt tritt in freimütigen Gedankenaustauſch miteinander. Die reifen Männer, die in den Schreckenstagen des Weltkrieges gegeneinander geſtanden und mit der blanken Waffe gekämpft, kommen in den Hauptſtädten der Länder zuſammen und war- nen vor einem neuen Krieg. Schließlich tref⸗ fen ſich die Staatsoberhäupter da und dort und verſichern ſich gegenſeitig des größten Wohlwollens und der dauernden freund- ſchaftlichen Beziehungen. Und dennoch verſtummt das Gerede vom Kriege nicht, und tagtäglich wird die Pro- duktion an Kriegsgerät aller Art immer grö— ßer Gefährliche Kriſen werden im letzten Augenblick überwunden und ſchon tauchen neue Schwierigkeiten am internationalen politiſchen Horizont auf. Hier klafft ein elementarer Gegenſatz zwi— ſchen dem tatſächlichen friedlichen Wollen der Völker und der politiſchen Schickſalswendung. Im Grunde genommen wollen doch die Zöͤlkter nichts anderes als in friedlicher Ar- beit ibr Brot verdienen, ihr Daſein ſo ſchön geſtalten wie nur möglich und ſie ſind ſogar gern bereit, alle übrigen Völker an ihrem Glück und Wohlergehen teilnehmen zu laſſen. Sie ſtudieren ihre gegenſeitigen Lebensbe— fahrungen der anderen zu eigenem Nutz und Frommen. Freilich, ſie verlangen auch Sicher⸗ ihrer nationalen Le— Aber ſind das denn ö dingungen und verwenden die praktiſchen Er⸗ bensausdrucksformen. ſo gefährliche Dinge, daß von ihnen der Weltkriede bedroht werden könnte? Nein! Von Grund aus in keiner Weiſe, Aber ſie werden von den Verantwortungs“ loſen im politiſchen Weltgeſchehen zu den Gefahrenherden gemacht, aus denen jederzeit die offene Flamme emporſchlagen kann. Wir kennen die verantwortungsloſe ausländiſche Preſſe, die ſortgeſetzt dieſes Feuer ſchürt, und kennen die bolſchewiſtiſchen Elemente, die nur vom Unfrieden der anderen leben können, und wir wiſſen, daß viele Staatsmänner des Auslandes in ihrer Schwachheit und Hilf⸗ loſigkeit dem Anſturm der deſtruktiven Ele⸗ mente erliegen. Sie ſind das Werkzeug des Böſen in der Welt und beiden gilt der ewige Kampf der Verantwortungsbewußten. Freilich, mit den alten Methoden kann man heute dieſen Kampf nicht mehr führen. Die Zahl der Friedensſtörer und Völkerver⸗ gifter iſt zu groß, als daß man ſie mit pla⸗ toniſchen Erklärungen überwinden könnte. Nur aus dem neuen Geiſt inter⸗ nationaler Zuſammenarbeit, wie ihn die Ju⸗ gend lehrt und ihn die verantwortungsbe⸗ wußten Erwachſenen mahnend fordern, kön⸗ nen die Staatsmänner geboren werden, die den Sieg über den Krieg erringen. Deutſch⸗ land gibt der Welt ein Beiſplel für dieſe neue Auffaſſung. Wenn Dr. Ley bet der ge⸗ ſtrigen Begrüßung der in- und ausländiſchen Preſſe in Hamburg ſagen konnte, die drei Buchſtaben Kd. ſeien die kürzeſte Formel des nationalſozialiſtiſchen Programms, dann gilt das im rechtverſtandenen Sinne auch für die Beziehungen der Völker untereinander. Mehr Geiſt von dieſem Geiſt in den Kabi⸗ nettsſtuben, und es wird bald das Kriegs⸗ geſchrei ſchwächer werden. Ph. O. nadcmamndmmmsondowabmmamumuummmuummmmddumm Der Sinn der Kö F.⸗Reichstagung D. Ley unlerrichtel die in- und ausländiſche Preſſe In den ſchönen Räumen des Kdßß.⸗Schiffes „Wilhelm Guſtloff“, das in buntem Wimpel⸗ und Flaggenſchmuck an der Ueberſeebrücke liegt, verſammelte ſich am Donnerstag nach⸗ mittag eine große Anzahl von Preſſevertretern, wobei die Zeitungen des Auslandes beſonders ſtark vertreten waren. „Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gab zu⸗ nächſt ſeiner Freude Ausdruck, ſo zahlreiche Preſſevertreter aus Deutſchland und der gan⸗ zen Welt begrüßen zu können und wandte ſich dann vor allem an die Vertreter des Auslan⸗ Lande und daß es uns beſondere Freude macht, zu ſehen, wie die Geſichter der deutſchen Men⸗ ſchen immer froher werden.“ „Das haben wir nicht erwartet!“ Die einfache Arbeiterfrau aus Mittelfrank⸗ teich, die ebenfalls als Gaſt nach Hamburg ge⸗ kommen iſt, erzählt:„Ich bin eine einfache Ar⸗ beiterfrau aus dem Weingebiet Frankreichs. Das große Glück hat es mir ermöglicht, an die⸗ ſer wundervollen Reiſe teilzunehmen. Was ich erlebt habe, auf dieſer Reiſe durch Deutſchland und beſonders auf dieſem Schiff, iſt ſo groß, daß ich mir das Glück kaum erklären kann. Ich wünſchte, mein Mann könnte dabei ſein. Wenn wir heimkommen, werden wir monatelang noch erzählen, wieviel Schönes wir geſehen und er⸗ lebt haben. Ich bin ſchon jetzt der Meinung: das haben wir alle nicht erwartet!“ des. Man erwarte in Deutſchland, daß ſie ihren Zeitungen, und damit ihren Völkern, ein wahrheitsgetreues Bild von dem übermittelten, was ihnen in dieſen Tagen in Hamburg ge⸗ zeigt werde.„Wir zeigen Ihnen“, ſo dle Dr. Ley den Männern der Auslandspreſſe zu, „unſere Erfolge aus einem Gefühl der inne⸗ ren Freude heraus, aus dem gleichen Gefühl der Freude, mit dem eine Mutter ihr Kind ihren Verwandten und Bekannten zeigt.“ Der Rcichsorganiſationsleiter brachte dann vox den Vertretern der Auslandspreſſe den deut ſchen Willen zum Frieden und zur fried⸗ lichen Zuſammenarbeit mit den anderen Völkern zum Ausdruck. Dr. Ley zeigte dann den tiefen Sinn der alljährlich in Hamburg ſtattfindenden Reichs⸗ tagungen der NSG.„Kraft durch Freude“ auf: „Kraft durch Freude“ iſt für uns det ſo⸗ ztaliſtiſche Begriff der emein⸗ ſchaft geworden, ein Begriff, der nicht allein mit dem Verſtand geregelt, ſondern von den Millionenmaſſen unſeres Volkes mit dem Her⸗ zen aufgenommen wird.„Kraft durch Freude“ iſt die kürzeſte Formel, auf die die Idee des Nationalſozialismus ſich bringen läßt!“ Wir wollen Ihnen, ſo erklätte Dr. Ley, und damit der ganzen Welt zeigen, was wir bisher bereits mit unſerer Idee„Kraft durch Freude“ geleiſtet haben. Mit dieſer Idee haben wir dieſes Schiff der Freude gebaut, das unſeren Schaffenden Kraft und Erholung bietet. Aus rein wirtſchaftlichen Erwägungen wäre es nie gebaut worden. Und ſo bauen wir mit unſerer Idee nicht nur Schiffe, ſondern Stedlun⸗ gen. Seebäder, Ordensburgen. Ihnen all dieſe Erfolge zu zeigen, Ihnen auf Grund der tatſächlich vorhandenen Leiſtung ein Bild von der Kraft unſerer Idee zu geben, das iſt der Sinn der Reichstagungen in Hamburg. Jugoſlawiens Prinzregent auf der geronautiſchen Ausſtellung in Belgrad In Begleitung des Kriegsminiſters General Maritſch und des deutſchen Geſandten von Heeren beſuchte Prinzregent Paul von Jugoflawien auf der Ausſtellung in Belgrad die deutſche Abteilung. rechts) beſichtigt einen Rhönſperber, f Internationalen Aeronautiſchen — Prinzregent Paul von Jugoflawien(vorn (Weltbild. Zander⸗Multipler⸗K.) 2 e 2—— „ W — — Nn — — —— ——— — — Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: G. Neckermann (14. Fortſetzung) Haſtig erbrach er den Brief. Sein Brief, den er an Fee geſchrieben, fiel ihm uneröffnet entgegen. Wie ein Wahnſinniger ſtarrte er dann auf die Zeilen: „Fee weigerte ſich beharrlich, Ihren Brief zu öffnen. Sie iſt überhaupt ſo ſeltſam geworden. daß ich für ihren Geſundheitszuſtand fürchte. Es muß etwas in Fees Leben getreten ſein, was ſie zwingt, nicht mehr an Ihre Freundſchaft, Herr von Erdolf, zu glauben. Ich hatte eine Hoffnung, Herr von Erdolf, die ſich nun nicht er⸗ füllen wird, und es hätte mich doch ſehr glücklich ge⸗ macht.“. 5 Der alte Herr ſchrieb viele gute, verſtehende Worte, doch Erdolfs Blick hing wie gebannt an dem Satz:„Fee weigert ſich beharrlich, Ihren Brief zu öffnen. Sie hat mich gebeten, Ihnen das Schreiben zurückzuſenden.“ Hans von Erdolf ſchrieb noch zweimal an Fee. Doch auch dieſe Briefe kamen zurück, aber ohne ein paar Worte von Profeſſor Altous Hand. Da wußte Erdolf, daß Fee die Briefe ſelbſt zurückgeſandt hatte. Ein bitteres Lachen brach ſich Bahn aus ſeinem Innern. Dann ſagte Hans von Erdolf ganz laut vor ſich hin:„So alſo endet unſere Liebe, Fee? Dann iſt alles zu Ende. Sterbt, Ideale von Liebe und ewiger Treue, es lebe das Leben!“ 2 Von dieſem Tag an hatten die Spielhöllen und Ver⸗ gnügungsſtätten Kairos einen neuen, ſtändigen Gaſt. Hans von Erdolf arbeitete tagsüber mehr als ſeine Ange— ſtellten zuſammen. Des Nachts durchraſte er das Leben, um ſich Betäubung zu ſchaffen aus der furchtbaren Qual, die der Verluſt von Fees Liebe in ihm entfachte. 18. Kapitel. Vor Monaten war Direktor Merker geſtorben. Fee trauerte um den alten, aufrechten Mann, ohne noch recht zu wiſſen, was ſie an ihm verloren hatte. Ein neuer Direk⸗ tor war da mit vorzüglichen Referenzen; Fee hatte ihn eingeſtellt. Nach einiger Zeit kam einer der alten Buch⸗ halter zu ihr. Es war ein verhutzeltes Männchen mit einem zerknitterten, pergamentfarbenen Geſicht und einer Brille Er ſaß dann auf der äußerſten Kante des Stuhles, druckſte ewig nach Worten und ſagte endlich:„Gnädige Frau, der neue Direktor iſt ein Gauner. Er arbeitet direkt gegen unſere Intereſſen. Direktor Merker würde keine Ruhe im Grab haben, wenn er das ſehen könnte.“ Fee ſah in die kleinen Augen, die ihr durch den ſchie⸗ lenden Blick falſch und tückiſch vorkamen. Sie begriff nicht, wie ein Menſch einen anderen derart anſchwärzen konnte. Direktor Gorhoff war doch ein Mann, der ihr ſtets mit der größten Höflichkeit begegnete. Er rechnete mit ihr wie ſein Vorgänger, und Fee hatte keinerlei Ahnung, daß er zweierlei Bücher führte. Er war aus einer fernen Stadt 8 gekommen, hatte ſich um die Stelle beworben. Was ollte er für Intereſſe daran haben, ſie wiſſentlich ſchädi⸗ gen zu wollen? Außerdem erhielt er dasſelbe hohe Gehalt wie ehemals Merker. An all das dachte Fee. Sie dankte dem alten Buch⸗ halter und bat ihn. nicht weiterhin ſolchen Gedanken nach. zuhängen, es ſei doch ganz beſtimmt ein Irrtum von ihm. Der alte Mann ging. Sein Geſicht war verbiſſen und wirkte abſtoßend. Die Monate verſtrichen einer nach dem andern. Von Hans von Erdolf hörte Fee nichts mehr. Wenn ihre Ge⸗ danken anfangen wollten, ſich mit ihm zu beſchäftigen, dann ſtürzte Fee ſich in Arbeit und Pläne. Sie hatte einen Kinderhort erbaut, war den ganzen Tag unter den Klei⸗ nen. Alle möglichen Wohlfahrteinrichtungen waren erſtan⸗ den, die, ſo gut ſie auch gemeint waren, ungeheure Gelder verſchlangen. Fee hatte früher ſchon einmal über all die inzwiſchen ausgeführten Pläne mit Direktor Merker ge⸗ ſprochen. Für den Kinderhort war er Feuer und Flamme geweſen, den anderen Plänen hatte er abweiſend gegen übergeſtanden. Er hatte damals ungefähr ſo geſagt:„Es zeugt von ſehr viel Nächſtenliebe, was Sie da vorhaben, gnädige Frau, Sie überſchätzen aber Ihren Reichtum ein bißchen.“ Fee hatte damals nicht gewagt, zu widerſprechen. Aber als Merter plötzlich ſtarb, verwirklichte ſie ihre Ideen, umſomehr. da der neue Direktor ihr vollkommen recht aab. * Profeſſor Altou freute ſich an Feees Intereſſe und war ſelbſt viel zu wenig Geſchäftsmann, um irgend eine Gefahr zu wittern. So ging denn alles ſeinen Gang, bis eines Tages Juſtizrat Eberling vor Fee ſtand und ſie fragte, ob ihr das Erbe ihres Mannes nicht viel zu heilig ſei, um es zu verſchwenden. Fee ſaß verſchüchtert in ihrem Seſſel, blickte ihn aus ratloſen Augen an. Er ſprach lange und ernſt in ſie hinein. „Ja, aber Herr Juſtizrat, bin ich denn eine Ver⸗ ſchwenderin geweſen? Ich habe doch nur das Beſte ge⸗ ollt!“ ſagte ſie endlich leiſe. Er nickte ein paarmal mit dem Kopf, ehe er ſagte: „Das bezweifle ich keinen Augenblick, gnädige Frau, doch auch Wohltun kann in Verſchwendung ausarten. Es ſind Unſummen verbraucht worden. Da ich noch Verwalter des Vermögens bin, iſt es meine Pflicht, Sie darauf aufmerk⸗ am zu machen. Ich hörte geſtern zufällig in meinem Klub, ß die Georg⸗Hagen⸗Werke dem Konkurs zuſteuerten. Würden Sie mir eine Vollmacht ausſtellen, damit ich die Geſchäftsbücher nachſehen kann?“ Tees Augen hingen angſtvoll an ihm. Konkurs? O. mein Gott! Wenn Geora das wüßtel „Ich war doch ſehr reich, Herr Juſtizrat, die paar Bau⸗ ten können doch unmöglich ſo viel verſchlungen haben?“ Er ſah eine Weile vor ſich nieder, überlegte und meinte dann:„Das glaube ich auch nicht, daß Sie wirklich allein ſo viel verbraucht haben. Es müſſen von anderer Seite Gelder entnommen worden ſein. Das wird ſich ja herausſtellen. Ihr verſtorbener Herr Gemahl hat mir Auf⸗ zeichnungen hinterlaſſen, nach denen ich Sie ſchalten und walten laſſen ſollte, wie Sie es für aut befanden. Nur Drei Mensche wenn Gefahr ſei, ſollte ich eingreifen. Ver Augenblick iſt da, gnädige Frau. Ich bitte um Vollmacht.“ Fee ſenkte ſchuldbewußt den blonden Kopf. Dann unterſchrieb ſie das Schriftſtück, welches der Juſtizrat vor ihr ausgebreitet hatte. Der alte Herr ſtreichelte die kleine Hand, die ſich ihm bittend entgegenſtreckte. „Es ſind Unſummen auf Ihr Privatkonto gebucht. Ich werde zu ergrunden ſuchen, wie das zuſammenhängt,“ ſagte er. Als er ein Weilchen ſpäter in ſeinem Wagen davon⸗ fuhr, dachte er angeſtrengt nach. Eine Beſtimmung Hagens lautete, daß er, der Juſtizrat, Fee beiſtehen, nötigenfalls die Werke verkaufen ſollte, wenn er es an der Zeit fand, „ natürlich, daß Fee ſich nicht wieder verheira⸗ et hatte. Der Juſtizrat grübelte. SGeltſam, wie oft Georg Hagen in ſeinen letzten Be⸗ ſtimmungen immer wieder eine Wiederverheiratung ſei⸗ ner Frau erwähnt hatte. Da mußte irgend ein Geheimnis liegen. Hing es vielleicht gar mit dem Beſitzer von Bär⸗ walde zuſammen, der da unten in Kairo ſaß und an den er den Brief ſenden mußte? Während der alte Herr davonfuhr und über all das nachdachte, ſtand Fee mit gefalteten Händen im Zimmer. Die Monate, in denen ſie ſich betäubt, in denen ſie ihre „Schuld“ vergaß. die kamen zurück, grinſten ſie an und höhnten:„Sein Gewiſſen kann man betäuben, vernichten aber kann man es nicht. Du haſt deinen Gatten in den Tod getrieben und nun haſt du auch noch ſein Vermögen verſchwendet.“ Fee ſank in die Knie. „Ich habe es doch gut gemeint. Ich wollte allen Men⸗ ſchen wohltun. Vergib mir, Georg.“ Es dunkelte bereits und noch immer kauerte Fee am Boden. Aus dem Dämmer des Zimmers ſchien eine hohe Geſtalt auf ſie zuzuſchreiten. Sie ſah ein paar herriſche blaue Augen, hörte die tiefe, zärtliche Stimme:„Mein Herz bleibt bei dir, Fee.“ Das junge Weib duckte ſich geängſtigt. „Hans Erdolf— du weißt ſa nicht das Furchtbare! Georg— hat— ſich— erſchoſſen, weil er alles wußte!“ wimmerte ſie. Ins Zimmer huſchten Schatten, führten einen Tanz auf vor dem irren Blick der lungen Frau— ächzend ſank dieſe zurück... Man fand Fee am Boden, benachrichtigte ſofort den Hausarzt. „Gehirnhautentzündung,“ ſtellte dieſer nach einge⸗ hender Unterſuchung feſt. Gebrochen ſaß Profeſſor Altou am Bett ſeiner Toch · ler, die eingeſunkenen Augen auf das blaſſe Geſicht dort in den Kiſſen geheftet. Der Arzt kam ſtündlich. Er hatte dem Profeſſor nicht länger verhehlen können, daß das Leben Fees an einem ſeidenen Faden hing. Inzwiſchen hatte der Juſtizrat die Bücher der Firma eingeſehen. Solange der alte Merker die Werke geleitet. war alles in Ordnung. Doch unter Leitung des neuen Direktors? Der Juſtizrat ſtellte unauffällig Ermittelungen an und da erlebte er die Ueberraſchung, daß der Direktor von, Gorhoff ein entfernter Verwandter Irene Baudiſſins war, der jetzigen Frau Dr. Struhdten. Das ging dem alten Herrn gegen die Rechnung. Er mußte jetzt, um das An⸗ ſehen der Hagen'ſchen Familie zu ſchonen, über die ge; machten Entdeckungen ſchweigen. Ueber Dr. Struhdten waren ſowieſo ſchon merkwürdige Dinge im Umlauf. Die Herrſchaften hatten alſo verſucht, ſich auf dieſe Art an dem entgangenen Erbe ſchadlos zu halten. Nach genauer Prü⸗ fung und Ueberſicht der Geſchäftslage kam der Juſtizrat zu der Ueberzeugung, daß es das Beſte ſei, wenn die Werke verkauft und Fees Vermögen ſichergeſtellt wurde. Doch die Verantwortung war zu groß. Er war auch kein Fachmann. Was ſollte er da tun? Er wußte auf der anderen Seite doch aber auch zu genau, wie ſehr Georg Hagen an den Werken gehangen hatte. Einen Fachmann einſtellen? Da konnte Fee Hagen eines Tages ihr ganzes Vermögen ein⸗ gebüßt haben. Plötzlich kam dem Juſtizrat ein Gedanke: nachdem er dieſen auch ſchon tagelang gründlich bei ſich erwogen, führte er ihn auch ſchon aus. TT.. ⁵⁰ T ̃ ² m— ‚—. Fee Hagen war geneſen. Furchtbare Wochen lagen hinter Profeſſor Altou. Der Tod hatte triumphierend an der Schwelle geſtanden, er wollte den ſicheren Sieg nicht aus der Hand geben, endlich aber hatte er doch weichen müſſen. Nun ſaß Fee blaß und ſtill in ihrem Seſſel, hörte apathiſch zu, wenn ihr Vater mit ihr plauderte. Ihre krankhaft großen, traurigen Augen taten dem alten Herrn weh, und der Arzt machte ein bedenkliches Geſicht. Fee zeigte für nichts mehr Intereſſe. Altou erzählte ihr von dem Kinderhort, dem doch ihre Liebe und Fürſorge ſo lange gehört hatte. Fee lächelte nicht einmal. Mit müdem, gequältem Ausdruck hörte ſie zu. Plötzlich hob ſie den Kopf.„Vater, niemals kann ich meine Schuld gutmachen. Ich habe Georg getötet. Er kann mir nicht verzeihen.“ Entſetzt blickte Altou auf ſein Kind. „Fee, komm doch zu dir. Wie kannſt du ſo etwas ſagen?“ 735 Sie antwortete ihm nicht mehr. Wie lauſchend legte ſie den Kopf zurück. An den Schläfen ſchimmerten die blauen Aederchen durch die weiße Haut. Profeſſor Altou dachte entſetzt:„Sie ſieht aus, als träumte ſie ſehnſüchtig dem Tod entgegen.“ Einige Wochen ſpäter waren die Werke verkauft. Der neue Beſitzer lebte im Ausland, wollte jedoch in einigen, Monaten kommen, um die Leitung der Werke zu über⸗ nehmen. Dr. Struhdten war mit Gorhoff geflohen. Irene und ihre Mutter lebten ganz zurückgezogen in ihrer Villa in der Parkſtraße, da ſie die ſchadenfrohen Geſichter der Roman von Gert Rothberg — Bekannten nicht mehr ertragen ronnten. Ueber die dunklen Geſchäfte Struhdtens war von verſchiedenen Seiten Klage angeſtrengt worden. ——̃— Dp p——— Fee Hagen ſah den Juſtizrat traurig an.„Ich habe meinem Mann nur Unglück gebracht. Nun ſind auch noch durch meine Schuld ſeine Werke verkauft.“ Kein Gedanke kam ihr, nach dem Namen des neuen Beſitzers zu fragen. Mitleidig ſah der Juſtizrat in die traurigen Augen. Dann ſagte er:„Gnädige Frau, wollen Sie nicht den Rat des Arztes und den Ihres Herrn Vaters befolgen? Eine Reiſe wäre jetzt wirklich das Beſte für Sie. Sie müſſen ſich erholen. Das können Sie am beſten auf einer Reiſe, wenn Sie nichts von dem bisher Gewohnten ſehen. Und dann 9 kommen Sie ſchön geſund zurück.“ 5 Fee ſchüttelte den blonden Kopf. „Ich——— mir iſt das Leben gleichgültig. Doch um Papas willen muß ich wohl leben.“ f Der Juſtizrat wandte ſich an den Profeſſor: „Wohin ſoll die Reiſe gehen?“ Der alte Herr blickte ihn ratlos an. „Ich weiß nicht,— Fee, wie denkſt du darüber?“ a „Ich will in ein ſtilles Gebirgsdorf, wo ich nicht mik vielen Menſchen zuſammenzukommen brauche. 1 Der Juſtizrat nickte. „Das iſt gut, gnädige Frau, dort werden Sie ge⸗ ſunden.“ f Einige Tage ſpäter reiſte Fee in Begleitung ihres Vaters ab. In einem abſeits gelegenen bayriſchen Dörf⸗ chen, das, eingebettet in gigantiſche Bergrieſen, maleriſch dalag, wohnten ſie in einem freundlichen, kleinen Gaſt⸗ haus. Morgens, wenn die Sonne aufging und wenn es noch feucht im Gras war, wenn auf die fetten Wieſen an den Berghängen die Kühe hinausgeführt wurden, dann gingen Fee und ihr Vater bereits Arm in Arm den ſchma⸗ len Weg zum Lärchenwald hinauf. Im Gaſthaus wohnten nur wenige Gäſte, da es für die eigentliche Saiſon noch zu früh war. So blieben ſie ganz für ſich. Fee freute ſich über die Blumen, die Vögel, atmete in tiefen Zügen die würzige Bergluft. Allmählich kehrte die roſige Friſche früherer Tage in Fees Haut zurück. Profeſſor Altou war glücklich. doch er vermied jedes überflüſſige Wort. Als er einmal von der Abreiſe ſprach, blickte Fee bittend auf. Dann ſagte ſie leiſe: „Wäre es dir möglich, noch einige Wochen mit mir hierzubleiben?“ N Er nickte. N „Gewiß, wenn du dich hier ſo wohl fühlſt. Dir zu⸗ liebe verzichte ich gern noch einige Wochen auf meine 1 Bücher.“ 980 blieben ſie noch weiter in dieſem ſtillen Winkel, der doch viel mehr Schönheiten beſaß wie manches be⸗ rühmte Modebad. Und hier war es auch, wo Fee ihrem Vater an einem Abend endlich ſagte, was ſie durch Irene Baudiſſin erfuhr. 2 „Da wären wir alſo. Ich freue mich wirklich, Sie noch anzutreffen, Herr von Erdolf. Bernhard, drücke die kleine Taſche nicht, ich habe da etwas hineingepackt.“ Rund und roſig ſtand Antje Klaaſſen vor dem Direk- tor. Der küßte ihr die mollige Grübchenhand, was ſie mit ſichtlichem Vergnügen geſchehen ließ. Bernhard Klaaſſen ſah ganz zufrieden aus, ſchien aber mächtig unter dem Pantoffel zu ſtehen, wie Hans von Erdolf lächelnd bei ſich feſtſtellte. Er konnte das auch im Laufe der nächſten Tage noch wiederholt konſtatieren, als er Bernhard in alles Geſchäftliche des Exporthauſes einführte, 0 Antje nahm mit dem ernſteſten Geſicht an jeder Be⸗ ſprechung teil, ſtenographierte flott ihre Notizen, intereſ⸗ ſterte ſich überhaupt für die kleinſte Angelegenheit. Wenn Bernhard etwas ſagen wollte, dann ſagte ſie kurz: „Aber Schatz ſo geht das nicht. Wir werden das lie“ ber ſo machen, nicht wahr, Herr von Erdolf?“ 7 Sie ſtand dann auf und küßte ihren Mann. Dabei meinte ſie mütterlich: „Nein, mein Liebling, vom Geſchäft verſtehſt du wirk⸗ lich nicht viel. Aber das wird ſchon noch werden, und Papa wird dann höchſt zufrieden ſein mit deinen Leiſtungen.“ Erdolf dachte, daß das muntere Perſönchen reichlich viel Selbſtbewußtſein beſitze, daß Bernhard eine etwas komiſche Rolle ſpiele, daß aber doch deſſen Leichtſinn einen ſolchen Dämpfer gebraucht hatte. f Bernhard aber hatte ſich noch nicht ganz zum Muſter⸗ gatten entwickelt, ſondern ſpähte immer noch ab und zu nach einem kleinen Abenteuer aus. Am zweiten Abend nach ſeiner Ankunft wollte er den Direktor durchaus mit haben. Unter dem Deckmantel einer geſchäftlichen Be⸗ ſprechung ſollte ein köſtlicher, lange entbehrter Bummel ſtattfinden. f Erdolf warnte lächelnd vor Frau Antſe. „So etwas tut man nicht, wenn man glücklich ver⸗ heiratet iſt wie Sie.“ ſaate er Bernhard Klaauen aber drängte:„Spielen Sie ſich nicht als Sittenrichter auf, lieber Erdolf, und kommen Sie mit!“ Gerade als ſie gehen wollten, geſellte ſich Antje zu ihnen.„Ich werde doch lieber an der Beſprechung teil⸗ 3 Weißt du, Schatz, du vergißt immer das Wich⸗ tigſte.“ Erdolf telephonierte ſchleunigſt einen bekannten Herrn an, und in einem ſoliden Hotel fand dann wirklich eine geſchäftliche Unterredung ſtatt. So war wenigſtens der Ehefrieden gerettet. Bernhard aber ſah wütend in Erdolf ſpöttiſches Geſicht. Daß er ſich vor dem gar ſo bla⸗ mieren mußte, war ihm höchſt unangenehm. Dann aber ſah Bernhard doch wieder verliebt auf Antje. Die ſah in ihrem koſtbaren Kleid ſehr hübſch aus und erwiderte ſeinen Blick. Schluß folgt 87 Olen 750 Karl. 780 Spor Kite Po 910 91. Spvg 1. 80 Tut VfR. Kiter Hann 8. Poli Im f nücltän 858. ſammen nehmen weitere Jortgan Aus ſen wit 1. N. Oſtmark futt, ſo nach S. 0 Fußball Als 0 dal portfe lenbetg dende feine N geſtellt betg er Kampfd ler gege Südw hn f ern Ham indem ardt Frankf 588. Wirt Stuttgg Stutt 0 fue dite ü I. Kiter) 21 die dun i 5, Mule delten Aan 1 2 daga 13 lan Eine wesen ſch leise, penn 50 bann ug dh : lberd⸗ h ich nik N Sie ge⸗ ing ihres en Brrf, nalrich nen Gaſt⸗ und penn en Nieſen den, dann den ſchma⸗ 5 pohnten pn hoch zu e ſch über e winzige früherer glücklich lr dez mit mir Ar zu⸗ U meine Vinkel, ches be⸗ te ihrem ich Jene Sie noch zie leine m Hirel! s ſe mil Klaaſſen ter dem bei ſch en Tage in alles der de intereſ⸗ . 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Braſilien und die Tſchechoſlowakei ſtreiten ſich in Bordeaux um den Eintritt in die Vorſchlußrunde, Frank⸗ reich und Italien treffen ſich in Paris und in Antibes greifen erſtmals die Schweden gegen den Sieger des Kampfes Rumänien⸗Kuba(wie Deutſchland— Schweiz am Donnerstag) ein. Lediglich Schweden kann man von vornherein als Sieger erwarten, alle anderen Spiele ſind völlig offen in ihrem Ausgang. Jußball in Jüddeulſchland Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gau Südweſt Sfe. Neu⸗Iſenburg— SV. Koſtheim Olympia Lorſch— fe. Homburg 9 TSG. Ludwigshafen—Spgmd. Saarbrücken Gau Baden Karlsruher FV.— VfR. Pforzheim TSG. Plankſtadt— Amicitia Viernheim Sportklub Freiburg VfR. Konſtanz Gau Bayern Kickers Würzburg— PfB. 8 Poſtſportverein München— ASV. Nürnberg Gau Nordheſſen Vf. Lauterbach—Kurheſſen Kaſſel VfL. 1860 Marburg— SC. Eſchwege Spogg. Elz Dunlop Hanau 1. FC. Oberurſel SC. 1900 Gießen Freundſchaftsſpiele Tura Ludwigshafen Worm. Worms(Sa.) VfR. Mannheim—1. FC. Nürnberg Kickers Stuttgart—Oſtmark Wien annover 96— Eintracht Frankfurt V. Nieſa— Kickers Offenbach Polizei Chemnitz—Kickers Offenbach Im ſüddeutſchen Fußball tut ſich wenig. Ein rückſtändiges Meiſterſchaftsſpiel führt den SF V. Frankfurt und den FV. Saarbrücken zu⸗ ſammen. In allen übrigen Gauen des Südens nehmen die Aufſtiegsſpiele, bei denen man mit weiteren Entſcheidungen rechnen darf, ihren Fortgang. Aus der Reihe der Freundſchaftsſpiele grei⸗ ſen wir die Begegnungen VfR. Mannheim 1. FC. Nürnberg, Stuttgarter Kickers SC. Ostmark Wien, Hannover 96—Eintracht Frank⸗ furt, ſowie die Reiſe der Offenbacher Kickers nach Sachſen heraus. Eine inkereſſanle Kraflprobe Fußballvergleichskampf Württemberg Südweſt Als Generalprobe für Breslau, d. h. für die . beim Deutſchen Turn⸗ und portfeſt, dient den Gauen Südweſt und Würt⸗ temberg der am 19. Juni in Stuttgart n dende Vergleichskampf. Während Südweſt ſeine Mannſchaft bereits vor einiger 10755 auf⸗ eſtellt hat, wird die Elf des Gaues Württem⸗ 5 erſt jetzt bekannt. In der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn werden ſich demnach folgende Spie⸗ ler gegenüberſtehen Südweſt: Tor: Remmert(Reichsbahn Frank⸗ furt); Verteidigung: Sold(JV. Saarbrücken), Kern(Wormatia Worms); Läuferreihe: Kiefer Wormatia Worms), Dietſch(FSV. Frankfurt), indemann(Eintr. Frankfurt); Sturm: Rein⸗ 118(VfR. Frankenthal), Schuchardt(FSV. rankfurt), Eckert(Wormatia Worms), Fauſt FSV. Frankfurt), Fath(Wormatia Worms). Württemberg: Tor: Schnaitmann(ß. 5 Verteidigung: Seibold(PB. Stuttgart) Janſen(Stuttgarter Kickers); Läu⸗ 8 65 örſchler, Ribke(beide Stuttgarter Kickers), Schädler(Ulmer FV. 94); Sturm: röfrock, Schäfer(beide VfB. eee Seitz . Kornweſtheim), Sing(Stuttgarter ickers), Hauſer(VfR. Schwenningen). Deutſchland: Paris, 9. Juni Bei drückender Hitze, die Spielern und Zu⸗ ſchauern ſtark zuſetzte, wurde am Spätnachmit⸗ tag des Donnerstag im Pariſer Prinzenpark⸗ Stadion das am Samstag beim Stande von 1:1 nach Verlängerung beendete Vorrunden⸗ ſpiel der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen Deutſchland und der Schweiz wiederholt. Mit 4:2 ging der Sieg an die Schweiz, die nun⸗ mehr am Sonntag in Lille auf Ungarn ſtößt, während Deutſchland aus der Konkurrenz aus⸗ geſchieden iſt. Man iſt nicht ſo überraſcht von dieſem Ergebnis, ohne aber direkt damit gerech⸗ net zu haben. Wieder einmal mehr erwies es ſich, daß bei an ſich gleichſtarken Mannſchaften oft nur Kleinigkeiten entſcheidend ſind. Der Kampf hatte— für einen Werktag eine große Zahl— etwa 25 000 Zuſchauer ange⸗ zogen, unter denen ſich gut 3000 Schweizer Schlachtenbummler befanden, während Deutſch⸗ land diesmal faſt ohne Unterſtützung aus dem Zuſchauerraum daſtand. Nachdem die deutſche Elf erſt kurz vor dem Spiel bekanntgegeben worden war, ſtanden beide Mannſchaften nun wie folgt: Raftl Janes Streitle Kupfer Goldbrunner Skoumal Lehner Stroh Hahnemann Szepan Neumer * Abegglen Bickel Wallacek Lörzer Vernati Springer Minelli Lehmann Schweiz: Huber Während Deutſchland alſo gegenüber dem Vorſpiel ſechs neue Leute geſtellt hatte, brachte die Schweiz die gleiche Mannſchaft, alſo auch den angeblich„ſchwerverletzten“ Mi⸗ nelli, ins Feld. Deutſchland erſt klar in Front Die Zuſchauer ſahen einen von beiden Mann⸗ ſchaften wieder mit großer Verbiſſenheit durch⸗ geführten Kampf, bei dem Deutſchland in der erſten halben Stunde klar überlegen war. Schon in der 8. Minute ſchoß Hahnemann den deut⸗ ſchen Führungstreffer. Immer wieder kam der deutſche Angriff gut durch und in der 20. Mi⸗ nute ſtand es 2:0 für Deutſchland. Neumer hatte einen Bombenſchuß an die Querlatte geſetzt. Von da ſprang der Ball ab und von des Schweizers Lörzer Fuß zurück ins Tor. Die Eidgenoſſen kamen nun ſtärker auf und in der 41. Minute ſchoß Walacek den erſten Gegentreffer. Kurz vor Halbzeitpfiff prallten Goldbrunner und Aebi hart zuſammen; der Schweizer wurde verletzt rausgetragen. Drei Treffer für die Schweiz Die Schweiz begann mit nur zehn Mann, und es dauerte immerhin gut zehn Minuten, bis Aebi wieder erſchien. Die Schweizer ſtellten nun Amado in die Mitte, was ſich ganz ausgezeichnet bewährte. In der 19. Mi⸗ nute konnte Raftl einen Schuß des Luganeſen nur abfauſten, aber Bickels Nachſchuß ſaß un⸗ Amado Aebi haltbar zum Ausgleich. Das Prinzenpark⸗ Stadion glich jetzt einem Hexenkeſſel. Auch in der deutſchen Elf nahm man eine Umſtellung vor: Hahnemann ging nach Rechtsaußen und Lehner⸗Strob in die Mitte; aber dieſe Aen⸗ derung bewährte ſich nicht. In der 25. Mi⸗ nute fiel der dritte Schweizer Treffer und da⸗ mit war das Geſchick der deutſchen Elf beſie⸗ gelt. Der nach Links gelaufene Amado ſchlug den Ball fein zur Mitte, wo Abegglen aus kürzeſter Entfernung zum 3:2 einſchoß. In der 30. Minute kam das 4:2. Janes hatte ge— rade noch mit Kopfball gerettet, aber Abegglen kam ſofort wieder zum Schuß. Der ſcharf ge⸗ ſchoſſene Ball wurde vom Skoumal ſo unglück⸗ lich abgefälſcht, daß er ins deutſche Tor prallte. Damit war der Kampf wenn jetzt auch die deutſche Elf mit aller Macht ſtürmte, ſo verſtanden es aber die Schweizer, taktiſch richtig, mit verſtärkter Ab⸗ wehr das Reſultat zu halten. Sogar Abegglen half mit in der Verteidigung aus. Unter be⸗ geiſtertem Beifall verließen die Eidgenoſſen als Sieger das Feld. Der Schweizer Sieg war verdient Die Elf erwies ſich wieder als famoſe Ein⸗ heit und kämpfte bis zum Umfallen. Stark ausſchlaggebend war auch die geglückte Um⸗ ſtellung, welche die deutſche Hintermannſchaft zuerſt ganz außer Konzept brachte. 0 Die deutſche Mannſchaft kämpfte nur zu Beginn aut. Eine halbe Stunde lang lief das Spiel unter Szepans Regie wie am Schnürchen. Als aber Szepan ſelbſt nachließ, ließ der geſamte Sturm nach. zumal man es verſäumte, den ſchnellen Neumer mit Bällen zu bedienen. Auch die Umſtellung klappte nicht. In der Läuferreihe konnte Goldbrunner den wendigen Amado nicht immer halten; er war zu ſchwer. Beide Außenläufer gut, hervor⸗ ragend Kupfer. In der Verteidigung zeigte ſich der junge Streitle ſeiner Aufgabe doch nicht ganz gewachſen. So wurde zuletzt auch Janes ſtark überlaſtet. Raftl war wieder ausgezeichnet. An der Niederlage trifft ihn keine Schuld. entſchieden. Denn Kuba ſchlug Rumänien Mit 2:1(0:1) blieben die Exoten ſiegreich. Wie ſchon am Sonntag, ſo boten auch am Donnerstag im Wiederholungsſpiel in Tou⸗ louſe die Mittelamerikaner eine überraſchend gute Leiſtung gegen Rumänien. Bis zur Pauſe gaben zwar die Rumänen den Ton an und führten durch einen Treffer ihres Links⸗ außen mit 1:0. Nach Wiederbeginn änderte ſich das Bild ſtark. Schon in der 5. Minute ſchoß der kubaniſche Mittelſtürmer den Aus⸗ gleich und kurz darauf der Halbrechte Hernan— dez das zweite Tor, das auch der Siegestref— fer bleiben ſollte. Die Kubaner gewannen den unter Leitung von Birlem Berlin ſtehen- den Kampf verdient. Unſer Handball- Programm Deulſche Hhandball-Meiſlerſchaft— Gan Südweſt noch ſehr rege Wahrk Waldhof ſeine Chante? Die letzten Vier der Handball⸗Meiſterſchaft Am letzten Maien⸗Sonntag wurden die Gruppenkämpfe zur deutſchen Handball-Meiſter⸗ ſchaft 1938 abgeſchloſſen. Am 12. Juni begin⸗ nen die Vorſpiele der Zwiſchenrunde. Vier Mannſchaften, jede von ihnen würdig. den Ti⸗ tel zu tragen, nehmen den ſchweren Kampf auf: M TSA. Leipzig. MSV. Weißenfels, Hinden⸗ burg Minden und SV. Waldhof. Drei von ihnen haben bereits einmal die Meiſterſchaft erkämpft. Leipzig verteidigt den im Vorjahr errungenen Titel. Der Spielplan zum 12. Juni lautet: SV. Waldhof— MSW. Weißenfels M TSA. Leipzig— Hindenburg Minden Die Zwiſchenrunde wird im Vor⸗ und Rück⸗ ſpiel ausgetragen und bei Punktgleichheit nach dem Torverhältnis gewertet. Dadurch werden die Mannſchaften noch weit mehr angeſport als in der Vorrunde, gebt es doch jetzt nicht nur um Umbenhauer erſter Träger des gelben Trikots Die erſte Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt gewann der Nürnberger Zittau, 9. Juni Mit dem geſtrigen Tag hat die Deutſchland⸗ Rundfahrt begonnen, die nun 15 Tage lang durch ganz Deutſchland rollt. Bei oft glühen⸗ der Sonne, die den Fahrern das Letzte abfor⸗ derte, wurde die erſte Etappe Berli n—Zit⸗ tau(259 km) zurückgelegt. Das geſamte Feld der Teilnehmer war am Start und lieferte ſich harte Jagden, ſo daß der Sieg erſt im End⸗ ſpurt entſchieden werden konnte. Sieger blieb der deutſche Straßenmeiſter Georg Umben⸗ hauer⸗Nürnberg vor Funke⸗Chemnitz und dem Dänen Grundahl⸗Hanſen und Bondel⸗Belgien. Umbenhauer iſt alſo damit der erſte Träger des „gelben Trikots“ der diesjährigen Deutſchland⸗ Rundfahrt. Die erſten Zehn der Etappe: 1. Umbenhauer⸗Nürnberg 7:26,30 Std.; 2. Funke⸗Chemnitz 20 m zurück; 3. Grundahl⸗ Hanſen(Dänemark) dichtauf; 4. Bondel⸗Bel⸗ gien 7:26,40 Std.; 5. Arens⸗Berlin, 6. Kijewſki⸗ Dortmund; 7. de Caluwe⸗Belgien; 8. Wecker⸗ ling; 9. Kutſchbach; 10. Schild. Sieg oder Niederlage, ſondern um jedes ein⸗ zelne Tor. Bei der Ausgeglichenheit der vier Mannſchaften ſind unerhört ſpannende Kämpfe zu erwarten. Während man Leipzig als Sie⸗ ger erwarten darf, iſt der Mannbeimer Kampf völlig offen. Sporkneuigkeifen in Kürze Europameiſter Adolf Heuſer wurde von der JBu. als Herausforderer des Halbſchwergewichtsweltmei⸗ ſters John Henry Lewis anerkannt. Etuf Eſſen hat einen Vierer für das Rennen um den Stewards⸗Cup bei der engliſchen Henley-Re⸗ gatta vom 29. Juni bis 2. Juli gemeldet. Insgeſamt nehmen 8 ausländiſche Boote aus Deutſchland, USA., Braſilien und der Schweiz an der Veranſtaltung teil. Frankreichs„Ecurie bleue“, der Rennſtall der Dela⸗ haye⸗Wagen, wird den Großen Preis von Frankreich am 3. Juli in Reims nicht beſtreiten. Delahaye iſt nach wie vor darüber verſchnupft, daß die Firma bei der Verteilung des diesjährigen Millionenpreiſes nicht berückſichtigt wurde. Edi Kainberger, der ausgezeichnete Torhürter der öſterreichiſchen Olympia⸗Mannſchaft, hat aus beruf- lichen Gründen ſeinen Wohnſitz nach München ver⸗ legt und wird dort der Fußball⸗Abteilung des TSV. 60 beitreten. „Rund um München“, die 23. traditionelle Straßen⸗ fernfahrt, die am 19. Juni abgewickelt werden ſollte, wurde verſchoben und wird vorausſichtlich Ende Auguſt nachgeholt. 440 000 Dollar betragen die Einnahmen aus dem Vorverkauf zur Schwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft Schmeling— Louis am 22. Juni. Der deutſche Mei⸗ ſter aller Klaſſen bereitet ſich weiter eiſern vor und hinterließ auch bei den amerikaniſchen Preſſevertre⸗ tern den beſten Eindruck. Adolf Heuſer wird wahrſcheinlich noch in dieſem 5 817 zum Titelkampf mit Weltmeiſter John Henry ewis kommen. Der farbige Amerikaner erklärte, er werde noch im Sommer nach Deutſchland fahren, um in Berlin gegen Heuſer zu kämpfen. Der Mannheimer Schwergewichtler Hermann Kreimes wurde nach Tripolis verpflichtet, um dort am 12 Juni gegen den italieniſchen Meiſter Santa de Leo du kämpfen. Diener Verufsſpielerverlrüge gekündigt 160 Spieler werden in das Berufsleben eingegliedert Die Aufhebung des im Wiener Fußballſport beſtehenden Berufsſpielertums iſt nunmehr ein⸗ geleitet. Das„Wiener Sport-Tageblatt“ ver⸗ öffentlicht dazu nachfolgende Ausführungen: „Am geſtrigen Tage haben alle Vereine die Verträge der in ihren Dienſten ſtehenden Be⸗ rufsſpieler gekündigt. Der erſte Schritt zur endgültigen Liquidierung des Berufsſpieler⸗ tums iſt damit getan. Selbſtverſtändlich müſſen alle bisher aufgelaufenen Forderungen der Spieler befriedigt werden. Sie ſtehen aber nicht mehr im Vertrag und ebenſo iſt die Ver⸗ pflichtung der Vereine zu weiteren Gagenzah⸗ lungen erloſchen. In der Nationalliga erſtreckt ſich dieſer Vorgang faſt auf alle Spieler, wäh⸗ rend in der erſten Liga wohl nur Libertas und Helfort auf höhere Beträge laufende Ver⸗ träge zu kündigen hatten. Mit dieſen Vertragskündigungen haben alle Beteiligten, auch die Spieler, gerechnet; ſie hat im Augenblick nur die Bedeutung einer längſt erwarteten Formalität. Damit iſt aber die Liquidation keineswegs abgeſchloſſen. da nun⸗ mehr die wichtigere Aktion, den Spielern die Möglichkeit zu einer beruflichen Tätigkeit zu beſchaffen, die ſchon eingeſetzt hat, in beſchleu⸗ nigtem Tempo weitergeführt werden wird. Jusgeſamt handelt es ſich um 160 Spieler.“ Nach der Durchführung der Umſtellung wird dann die völlige Angleichung in der Oſtmark an das Altreich vollzogen ſein. Mannſchaftsmeiflerſchaft im Boxen Die Kampfpaarungen für Breslau Im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes 1938 Breslau tragen unſere Amateur⸗ boxer die Gau⸗Mannſchafts⸗Meiſterſchaft aus. Mit einer Ausnahme finden die Vorrunden am 26. Juli in vier ſchleſiſchen Städten ſtatt. Ledig⸗ lich die Gaue Baden und Südweſt führen ihre Ausſcheidungen in Frankfurt am Main durch. Zur Vorrunde am 286. Juli lauten die Paarungen: in Hirſchberg: Pommern—Nieder⸗ ſachſen und Sachſen— Mittelrhein: in Liegnitz: Oſtpreußen— Mitte und Schleſien—Südweſt oder Baden: in Görlitz: Niederrhein—Heſſen und Brandenburg— Bayern: in Breslau: Weſtfalen gegen Oſtmark und Nordmark— Württemberg. Die weiteren Kämpfe werden im Freiluft⸗ ring des Breslauer Hermann⸗Göring⸗Sportfel⸗ des veranſtaltet. Die Zwiſchenrunde mit 32 Einzelkämpfen wird am 28. Juli. die Vorſchluß⸗ runde mit 16 Kämpfen am 29. Juli und die Endrunde am 30. Juli erledigt. Karlsruher Ruderregalla Zur Karlsruher Ruderregatta am 11. und 12. Juni auf dem Stichkanal ſind zahlreiche Meldungen eingegangen. 26 Vereine werden mit 81 Booten und 347 Ruderern ſtarten, ein Meldeergebnis, das die Zahlen des Vorjahres weſentlich übertrifft. Im Erſten Achter wird es ein ſpannendes Zuſammentreffen zwiſchen Amicitia Mannheim und RV. Friedrichshafen geben. Aufſchlußreich wird auch das Einer⸗ rennen ſein, in dem ſo gute Skuller wie Kaidel (Schweinfurt), von Opel(Rüſſelsheim), van den Bergh(Mainz) und Matſchke(Nürnberg), ſtarten. Kaidel/ von Opel, das neue Rennge⸗ meinſchaftspaar im Doppelzweier, finden den Mainzer RV. und Alemannia Karlsruhe als Gegner. Zum Zweier„ohne“ haben die Mannheimer Olympiaſieger Eichhorn/ Strauß und Faber/ Waßmann gemeldet. Im Erſten Vierer m. St. finden wir RV. Rüſſelsheim und Amicitia Mannheim als Favoriten. * 66*** „Reichsoffenes“ in Göppingen Beſte deutſche Schwimmerklaſſe am Start Ein ausgezeichnetes Meldeergebnis liegt zu dem reichsoffenen Schwimmfeſt vor, das der SV. Göppingen am 11.12. Juni veranſtaltet. Rund 140 Einzel⸗ und 30 Mannſchaftsnen⸗ nungen ſind eingegangen. Darunter befinden ſich deutſche Meiſter und eine Reihe beſter Nach⸗ wuchskräfte. Der Bremiſche Schwimmverband ſchickt ſeine Spitzenkönner Fiſcher, Freeſe, Balke und Heibel. Beim ASV. Breslau ſind Przi⸗ wara und Heimlich die bekannteſten Schwim⸗ mer. Poſeidon Berlin kommt mit Meiſter Heinz Arendt. Dazu kommen natürlich noch zahlreiche Schwimmer und Schwimmerinnen aus Süddeutſchland. Beſte deutſche Klaſſe ſtellt ſich bei den Sprungwettbewerben vor. Bei den Frauen ſtarten die Nürnbergerinnen Daumer⸗ lang und Schloßnagel, ſowie Heinze(Berlin) und Hanſelmann(Stuttgart). Der hervor⸗ ragende Osnabrücker Nachwuchsſpringer Ader⸗ holt dürfte ſich bei den Männern durchſetzen. Deulſche Wagen bei der polniſchen Tourenfahri An der internationalen Polniſchen Touren⸗ fahrt, die vom 25. Juni bis 1. Juli als große Langſtrecken⸗ und Zuverläſſigkeitsprüfung mit teilweiſe ſehr langen Tagesſtrecken und eingeleg⸗ ten Bergrennen durchgeführt wird, beteiligt ſich auch in dieſem Jahr wiederum die deutſche In⸗ duſtrie. Mercedes⸗Benz wird durch die NSKK.⸗ Mannſchaft der Motorgruppe Südweſt mit Bri⸗ gadeführer Emminger. Hans Rauch und Karl Klink vertreten. Die Adler⸗-Werke entſenden eine Mannſchaft auf Adler⸗Trumpf⸗Junior mit Paul v. Guilleaume, Graf Orſſich und Sauer⸗ wein. Bei der Tourenfahrt 1937 hatten die Fahrer der teilnehmenden deutſchen Werke Adler und Mercedes⸗Benz hervorragend abge⸗ ſchnitten. Befannlmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags Mitgliederappell am Montag, 13. Juni Am Montag, 13. Juni, findet abends 9 Uhr im Saale des„Kaiſerhof“ ein Mit- glieder-Appell ſtatt. Es haben daran alle Parteigenoſſen und Parteianwärter teilzunehmen. Die feierliche Verpflichtung neuer Mitglieder durch Aushän⸗ digung der roten Mitgliedskarte wird hierbei vorgenommen. Alle Parteianwärter haben hierzu ihre braunen Parteianwärterkarten mitzubringen, die ordnungsgemäß geklebt ſein müſſen und bei der Vereidigung gegen die rote Mitgliedskarte abzugeben ſind. Die Zellenleiter melden zu Beginn dem Or⸗ ganiſationsleiter die Stärke der erſchienenen Pgg. und PA. Braun, Ortsgruppenleiter. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr- ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl ber A. S. D. A. J. Bernheim Montagabend von 20—21 Uhr. 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Die Ig. der Fahrtengruppe 1 und 2 der Gefolgſchaft liefern heute abend 8.30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle ihre Sparkarten ab. Die Scharen 4 und 5 treten heute abend 8 Uhr mit Sport am Sportplatz am Wieſen⸗ weg an. Die Motorſchar tritt heute abend 8.30 Uhr an der Vorſtadt an. Der Gefolgſchaftsführer. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 133 Trupp 1 Viernheim Heute Freitag, abends 8.30 Uhr, Trupp⸗ dienſt in der„Vorſtadt“. Motorſchar eben⸗ falls antreten. Sonntag, 12. Juni, Sturm⸗ dienſt in Ladenburg. Weiterer Befehl erfolgt in der Samstagausgabe. Der Führer des Trupp J. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Ein jeder Schlag ruft ernſt dir zu: Auf, wirke du! Und ſäume nicht! Es kommt die Nacht, die allem Werk ein Ende macht! Her en ee Gilt Der Holunder blüht— der Sommer iſt da! Ja, der Sommer iſt da, und ſeinen ſieg⸗ haften Einzug verkünden allenthalben die aus Gartenecken winkenden, über Mauern und alte Zäune ſich neigenden, blütenüberſchütteten Holunderbäume. Wie Herolde, die mit ſchmet⸗ ternden Fanfarenſtößen das Nahen ihres Herrn der wartenden Menge anzeigen, ſo weiſt der blühende Holunderbaum mit dem Schmuck ſeiner großen, herb duftenden Dolden das wunderliche Menſchenvolk darauf hin, daß der Sommer, der Prangende, den uralten Geſetzen des Jahrkreiſes folgend, wieder einmal ſeine ſtolzen Herrſchaftszeichen über unſerer alten Erde aufgerichtet hat. Dazu dient ihm aber von altersher in unſerem Lande der uns allen vertraute Holunderbaum. Iſt es doch, als ob die ungezählten Spiegelbilder der Sonne in Seen und Flüſſen unter Pans Zauberſtab all⸗ überall ihr ſchwankendes Element verlaſſen und in den ſchimmernden Blütenſcheiben der Holunderbäume für kurze Zeit feſte Geſtalt, gewonnen hätten, als ob ſie wie durch ein Wunder in die dunkelgrünen Gewölbe der Holunderbäume hinaufgehoben worden ſeien, um von dort als beſcheidene Gegenbilder ihres welterwärmenden, lebensträchtigen Urbildes weithin über ſommerliches Land zu leuchten. Demütig ſich neigend halten die leicht nach außen gekrümmten Zweige die duftende Laſt ihrer weißgelbe Blütenſträuße dem ſtrahlen⸗ den Sommerhimmel entgegen, und dem be⸗ trachtenden Auge und beſinnlichen Nachdenken des ehrfürchtigen Beſchauers entdeckt ſich kein anderer Baum unſerer Heimat, der ſo geeignet wäre, Sinnbild einer ganzen Jahreszeit zu werden wie der Holunderbaum. Und darum kann auch ganz ohne Ueberſchwang geſagt wer⸗ den, daß wohl kein Menſch, über deſſen Kin⸗ dertage ein freundlicher Holunderbaum ſeine Zweige gehalten hat, je ganz das Lied ver⸗ geſſen wird, das ihm der Sommer einſt ſang. Kreistag des Kreijes Vergſtraße Im Kreis Bergſtraße findet, wie bekannt, am 18. und 19. Juni in Bensheim der Kreis- tag der NS Da ſtatt. Er beginnt mit Son⸗ dertagungen der verſchiedenen Aemter der Kreisleitung und einer Arbeitstagung der Be⸗ triebsobmänner. Auf der großen Gemein⸗ ſchaftstagung ſprechen Gauſchulungsleiter Denzer, der Leiter der Gauſchulungsburg Kronberg, Parteigenoſſe Fell, SA-Brigade⸗ führer Lucke und Gauamtsleiter Haug. Im Rahmen der muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen auf dem Kameradſchaftsabend wirkt die Spielſchar der NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ mit. Der Sonntag beginnt mit einer großen Feierſtunde am Ehrenmal im Stadtpark, chen Anlage werden die neuen Ortsgruppen⸗ ahnen geweiht. Ideales Sommerwetter herrſchte an den letzten Tagen. Mit einmal iſt es nach den kühlen Tagen der Vorwoche hochſommerlich geworden. Die Eismänner an den Straßen⸗ ecken hatten zeitweiſe alle Hände voll zu tun. Die nahen Flußbäder verzeichneten Hochbe⸗ trieb. Waſſertemperaturen um 20 Grad lock— ten jung und alt. Hochſommerlich war auch die Kleidung. Helle Sommerkleider wechſelten im Straßenbild mit den luftigen und bunten Hemden der Herren ab. Das Schwitzen war an der Tagesordnung, insbeſondere bei unſeren Landwirten und allen im Freien Arbeitenden. — Ein erfriſchender Regen ſtellte ſich heute in der Morgenfrühe ein, der beſtimmt allen Gartengewächſen, und insbeſondere dem in den letzten Tagen ausgepflanzten Tabak ſehr zu⸗ gute kommt. Ueber den Regen nicht erfreut waren wohl all die Radfahrer und Radfahre— rinnen, die in den Frühſtunden den Weg zur Arbeitsſtätte machten. Die meiſten fuhren ein⸗ gehüllt im Regenmantel oder Umhang. Andere hatten den Schirm übergeſpannt, das jedoch nicht praktiſch und übrigens auch verboten iſt. Dorjjchönheit Auj bem Wege zur Dorjverſchönerung Im Wege der Verſchönerung des Anſehens unſerer Gemeinde ſowohl nach innen wie nach außen hin kommen wir von Tag zu Tag immer ein Stückchen weiter. Da und dort ſieht man bereits die in unſerem letzten Ar- tikel beanſtandeten alten Schilder der Zigar⸗ renreklame uſw. verſchwinden, die ganz und gar durch die Witterungseinflüſſe verroſteten ſieht man bald gar nicht mehr am Haus, aber dennoch ſollte man ſie entfernen, wie auch er- wartet wird, daß die letzten Reſte nunmehr in den nächſten Tagen völlig entfernt werden. Die tätige Mithilfe eines jeden einzelnen iſt dazu wohl ſchon erforderlich, denn es muß jeder un⸗ ter uns den Sinn für Schönheit und damit eine Verſchönerung des Ortes haben. Das iſt ja auch letzten Endes der Zweck, weshalb wir dieſe Fragen öffentlich behandeln, denn man will doch nicht dauernd zu den Leuten jemand ins Haus ſchicken und ihn darauf aufmerkſam machen, daß er auch mittun muß. Schließlich fühlt ſich gerade er immer betroffen und meint, man hätte es auf ihn abgeſehen. Das darf man nicht denken, denn einer iſt uns ſo lieb wie der andere, wenn er beweiſt, daß er es erfaßt hat, was er der Geſamtheit ſchuldig iſt. Heute wollen wir einmal im Zuge der Dorf- verſchönerung auf etwas anderes hinweiſen, was für das Anſehen unſeres Ortes nach au⸗ ßen hin eine gute Empfehlung ſein würde und zwar betrifft dies die Anlage am OEG. Bahnhofl Sie iſt ganz nett und hoch zuge— zogen mit Liguſterhecken, damit ja niemand über die Hecke ſchauen kann in des Nachbars Garten. Und ſchaut man doch einmal darüber, dann entdeckt man ein ödes Wieſengelände oder ſo eine Art Kleingärten. Daß wir eine bäuer⸗ liche Gemeinde ſind, das braucht man ſicher⸗ durchgeftthrt von der Hitlerfagend. Auf einem allgemeinen Appell um 10 Uhr in des ſtädti⸗ lich nicht direkt am OE g-Bahnhof durch eine Wiederholungsprüfung für S A.- Sportabzeichen kommt in die Per⸗ ſonalakten. Nachdem der Führer und Reichskanzler die Einführung der Wiederho⸗ lungsprüfungen für das SA-Sportabzeichen genehmigt hat, wendet ſich der Reichsverkehrs⸗ miniſter an die ihm unterſtellten Behörden⸗ angehörigen. Er äußert die Erwartung, daß ſie, ſoweit ſie Inhaber des SA-Sportabzei⸗ chens ſind und ſoweit ſie körperlich dazu in der Lage ſind, ſich zur Ableiſtung der Wieder⸗ holungsprüfungen melden. Der Miniſter be⸗ ſtimmt, daß die Beſtätigung der abgeleiſteten Wiederholungsprüfung zu den Perſonalakten zu nehmen iſt. Für die in der Zentralinſtanz liegenden Perſonalakten der höheren Beamten ſind dem Miniſter ſelbſt die Beſtätigungen laufend vorzulegen. Die Nachtruhe der Jugendlichen. Die Vorſchriften des heutigen Rechts über die Nachtruhe der unter ſechzehn Jahren alten Ju- gendlichen werden in dem Geſetz durch die Heraufſetzung des Schutzalters von ſechzehn auf achtzehn Jahre auf die bis zu achtzehn Jahre alten Jugendlichen ausgedehnt. Hier⸗ durch wird einer jahrelangen Forderung aller ſozialpolitiſch intereſſierten Stellungen Rech- und für beſtimmte Gewerbezweige, in denen die Abend⸗ oder Nachtarbeit Jugendlicher nicht entbehrt werden kann, mußten Ausnahmen vorgeſehen werden. Wegen der Einzelheiten ſei auf die beſonderen Ausführungen zu den einzelnen Paragraphen verwieſen. Gauamtsleiter Ziegler nach Wien berufen. Der Gauobmann der NSKOV, Gauamtsleiter Ziegler, Frankfurt a. M., wurde vom Reichskriegsopferführer für den Aufbau der NSͤKOV nach Oeſterreich be—⸗ rufen. Weitere Maßnahmen zur Fett⸗ verſorgung der minderbemittel⸗ ten Bevölkerung. Die von der Reichs⸗ regierung für Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung und zur Si⸗ cherung des Bezugs von Konſummargarine getroffenen Maßnahmen werden für die Mo⸗ nate Juli, Auguſt und September im bisheri⸗ gen Umfang fortgeführt. Die nicht verbrauch⸗ ten Verbilligungsſcheine ſind nach den bis⸗ herigen Beſtimmungen bis zum 5. bzw. 10. Oktober ds. Is. zurückzugeben. Rezeßholzabgabe. Im Wiegehäuschen des Rathauſes werden morgen Samstag, vor⸗ mittags von 7—9 Uhr, die reſtlichen Abfuhr⸗ ſcheine an die Rezeßholz bezugsberechtigten Ortsbürger für 1938 abgegeben und zwar Kiefern-Knüppel in Gaben von je 2 Rm, von Philipp Knapp 3.(10. 11. 79) bis Julius Blaeß 1.(14. 11. 93). Wir bitten um Beachtung der heutigen diesbezüglichen Bekanntmachung. Todesfall. Geſtern ſtarb nach längerer Krankheit im Alter von 73 Jahren Herr Kieutautlage von Peterſilie und Schnittlauch Nikolaus Filbeck 3., Goetheſtraße 8. oder ein eingekapſeltes Wieſenſtück zu zeigen, ſondern das ſieht der Vorüberfahrende an den vielen Aeckern und Wieſen in all ihrer Pracht, wenn er hindurchgefahren wird. Hier am OeG⸗Bahnhof, an unſerer ſogenannten „Prunkſtraße“, dem Hindenburgring, muß außer den ſchönen Vorgärten an den Villen auch die ganze Anlage eine Viſitenkarte für unſere Gemeinde ſein und werden. Müſſen denn an den Sonn⸗ und Feiertagen, wo wir viele Volksgenoſſen von auswärts hier bewir⸗ ten und ihnen frohe Stunden in unſerer Mitte bereiten, ſolche, wenn ſie auf den OEG⸗-Zug warten müſſen, längere Zeit dort herumſtehen und gehen, während es doch ſicherlich ange— nehmer wäre, wenn ſie dort in den Anlagen ſich auf Bänken inmitten von Blumen und blühenden Sträuchern ausruhen könnten. Der Weg von vielen Spaziergängern führt alltäg⸗ lich über die Ringſtraße und wie gerne würde ſicherlich jedermann dort etwas ausruhen, mit dem Blick nach dem ſchönen Odenwaldgebirge. Sowohl hier wie auch in der Anlage am Reichsbahnhof wäre eine gute Gelegenheit zu ſchaffen, daß dieſe Plätze zu Orten der Er⸗ holung und der Sammlung werden. An dieſen Orten Bänke hinzuſtellen, würde unbedingt der ganzen Einwohnerſchaft mehr gedient ſein als ſie irgendwo draußen in der Gemarkung hinzupflanzen. Unſer Verſchönerungsverein ſowie die zuſtändigen Stellen ſollten dieſe un— ſere Anregung einmal aufgreifen und ganz Viernheim wird ihnen dankbar ſein, ſchöne Stätten geſchaffen zu haben, woran man auch ſeine Freude haben kann. Dann können wir auch mit Stolz auf unſere Anlagen hinweiſen, die wir haben, die aber jetzt noch für niemand zugänglich ſind. Dann wird Viernheim noch ſchö⸗ ner ſein! nung getragen. Für mehrſchichtige Betriebe 1 Werdendes Brot. Kaum hal das Korn ſein Wachstum beendet, ſo ſteht es nun in voller Blüte. Es iſt eine Pracht, dies zu be⸗ obachten. Das mit Regen und Sonnenſchein wechſelnde Wetter hat das Korn im Wachstum in den letzten Tagen recht gefördert. Beſonders ſchön und vielverſprechend ſteht aber die Som⸗ merfrucht(Weizen, Gerſte und Hafer). Klee und Wieſengras ſind gleichfalls in den letzten Tagen im Wachstum gut vorangekommen. Nachdem nun die Bauern ihre Dickrüben⸗ und Tabakpflanzen größtenteils geſetzt haben, wird die Heuernte ihren Anfang nehmen, d. h. wenn es das Wetter zuläßt. i Fürſorge für die Wehrdienſtent⸗ laſſenen. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht ordnet an, daß die Vorarbeiten zur Ein⸗ liederung der im Herbſt 1938 in Ehren aus⸗ ſcheidenden Soldaten in den Zivilberuf, ins⸗ beſondere ihre Rückkehr in die freie Wirt⸗ ſchaft, durch die Fürſorgedienſtſtellen der Wehrmacht im engſten Einvernehmen mit den Truppenteilen, den Dienſtſtellenleitern der Wehrwirtſchaftsorganiſationen ſowie den Ar⸗ beitsämtern durchgeführt werden ſollen. Die Vorarbeiten müſſen bis zum 1. September 1938 abgeſchloſſen ſein. * Alljährlich um die beginnende Sommerzeit müſſen unſere Fiſchgeſchäfte trotz aller Wer⸗ bung ein erhebliches Nachlaſſen der Nachfrage feſtſtellen. Das iſt umſo mehr zu bedauern, als der Sommer für viele Seefiſcharten die Hauptfangzeit iſt und aus Mangel an Nach⸗ frage ein großer Teil unſerer Hochſeefiſchflotte außer Betrieb geſetzt werden muß, wenn für ſie gerade die beſten Verdienſtmöglichkeiten gegeben ſein ſollten. Auch vom Standpunkt der Ernährungslehre aus iſt zu bedauern, daß im Sommer vielfach Fiſchgenuß abgelehnt wird. In den Sommermonaten iſt der Fiſch bekann⸗ termaßen am beſten im Fleiſch, damit alſo am nahrhafteſten und wohlſchmeckendſten. Die Sorge nicht ganz friſche Ware zu erhalten, braucht die Hausfrau, die die leichte Ver⸗ derblichkeit des Fiſches fürchtet, nicht mehr zu haben. Die Abſatzorganiſation, die eingeführt worden iſt, arbeitet ſo ſchnell und ſo ausge⸗ zeichnet, daß heute auch in den kleinſten und entlegenſten Gegenden Deutſchlands der an⸗ gelieferte Seefiſch unbedingt einwandfrei iſt. Der vielen ſo läſtige Fiſchgeruch braucht auch im Sommer nicht aufzutreten und wird es auch nicht, wenn der gekaufte Fiſch ſofort zweckentſprechend behandelt wird. Niemals darf man ihn längere Zeit im Einwickelpapier liegen laſſen. Wird er ſofort nach dem Kauf gewaſchen, mit Zitrone oder Eſſig beträufelt und geſalzen, ſo wird kein Fiſchgenech bemerk⸗ bar werden. Der Geſchmack wird barch dieſe Art der Vorbehandlung nur verfeinert. Was allgemein vom Seefiſch gilt, hat ſeine Bedeutung beſonders für den Hering. Jetzt beginnt die Zeit der grünen Heringe, aber zu⸗ gleich iſt auch noch Salzhering, der ſich ſo vielſeitig verwenden läßt und nur zu wenig geſchätzt wird, in genügender Menge auf dem Markt. Wie wäre es, wenn jede deutſche Hausfrau in ihren Küchenzettel zweimal wö⸗ chentlich zum Abendbrot Salzhering reichte? Aber bitte nicht kalt. Es gibt ſo ſehr viele warme Heringsgerichte, die zuſammen mit grü⸗ nem Salat und Kartoffeln eine Köſtlichkeit bilden und ſicher auch dem verwöhnteſten Hausherrn munden werden. Auch den Räucherfiſch wollen wir nicht vergeſſen. Fiſch iſt in jeder Form geſund und richtig zubereitet immer wohlſchmeckend und billig. Denken wir daran, daß der Seefiſch uns in ausreichender Menge zur Verfligung ſteht. Schon 1937 liegt unſer deutſcher Fiſch⸗ ang um 12 v. H. höher als im Vorjahr. Für das laufende Jahr dürfen wir, wenn die deutſche Hausfrau als Verbraucherin nicht verſagt, mit einer weiteren Erhöhung rechnen. An ihr liegt es, zum beſten unſerer Volkser⸗ nährung den Bedarf an Fiſchen in ähnlichem Umfang zu ſteigern. Sie und ihre Wirt⸗ ſchaftskaſſe hat den größten Vorteil dabei; denn ſie erhält in jeder Weiſe vollwertige und geſundheitlich wichtige Nahrungsſtoffe durch n Fiſchverbrauch zu geringen Prei⸗ en. 1 Leichte Unbeſtändigkeit Mit der ſtarken Erwärmung am Mittwoch, die im Rhein⸗Maingebiet die Temperaturen bis zu 32 Grad im Schatten anſteigen ließ, war der Höhepunkt der Schönwetterlage er⸗ reicht. Eine durchgreifende und nachhaltige Verſchlechterung iſt jedoch unwahrſcheinlich, 7 5 auch leichte Unbeſtändigkeit erhalten eibt. Freitag: Nach verbreiteten gewittrigen Niederſchlägen am Donnerstag wieder häufig 9 doch immer noch einzelne, teil⸗ weiſe gewittrige Niederſchläge, bei weſtlichen Winden Tagestemperaturen um etwa 20 Grad. Die Ausſichten für Samstag: Wolkig bis heiter, wieder etwas wärmer, aber kein ſtörungsfreies Wetter. Seeſiſch auch in den Sommermonaten Atweil Mädchen 45 pon G Haste u. eund f. eiche dt pirkte do nach vent J Aus ergab hinkehter lückte am . blen Trang. 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Am Dienstag fuhren die Leute im Auto, das die Tochter ſteuerte, zurück. Als der Wagen hinter Bendorf in die Haupt⸗ verkehrsſtraße einbog, ſtürzte er in den Stra⸗ zengraben und rannte gegen einen Betonpfeiler, wobei die Ebefrau mit dem Kopf auf den Rahmen der Windſchutzſcheibe aufſchlug. Der 60 Jahre alten Frau wurde das Naſenbein zertrümmert und Splitten davon drangen in den Schädel ein. Einige Stunden ſpätet ſtarb ſie im Krankenhaus. Der Ehemann und die Tochter blieben unverletzt. „Der Zimmermann Hugo Sebaſtian aus Großmaiſcheid. Vater von zwei Kindern, erlitt in Bendorf einen Motorradunfall und wurde ſchwer verletzt. Man brachte ihn in ein Kran⸗ kenhaus nach Koblenz, wo er jetzt ſtarb. Irrkümlich Giſt gelrunken Tragiſcher Tod eines Mädchens Ahrweiler(Ahr). Ein vierzehn Jahre altes Mädchen aus Mayſchlhß ergriff zu Haufe. als es von Feldarbeiten heimgekommen war eine Flaſche und trank daraus. Unglücklicherweiſe befand ſich in der Flaſche, die keinerlei Kenn⸗ zeichen trug. eine giftige Flüſſigkeit. Das Gift wirkte ſo entſetzlich, daß das Mädchen bereits nach wenigen Minuten ſtarb. Jugendlicher Unverſtand Aus dem fahrenden Zuge geſprungen Bergzabern. Der zehnjährige Sohn des Ka⸗ minkehrermeiſters Roſſel von hier verun⸗ lückte am Mittwoch ſchwer, als er aus dem fene Zug Bergzabern Winden prang. Er hatte eine Karte nach Kapellen ge⸗ Löſt und wollte dort ausſteigen. Da der Zug dort nicht hielt, ſprang er kurzerhan a b. Dabei fiel er ſo unglücklich, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch und anderen ſchweren Verletzungen liegen blieb. Er wurde ins Krankenhaus Landau gebracht. 5 Todesſturz vom Burgturm Diez. Auf Burg Hoblenfels ließ ſich abends ein älterer Mann, der ſich zur Heilung von län⸗ gerer Krankheit in Ketzenellnbogen aufhielt, in die Burg einſchließen. Im Laufe der Nacht er⸗ kletterte er den Turm und ſprang von dieſem in die Tiefe. Gegen 4 Uhr morgens wurden die Burgbewohner durch Schreie geweckt. Sie fanden den Mann ſchwerverletzt auf einer Treppe liegen. Auf dem Transport ins Kran⸗ kenhaus verſtarb er. Zwei Rehe von Autos überfahren Büdesheim(Rhein). Auf der Straße vom Jagdſchloß nach Aulhauſen, die über den Nie⸗ derwald führt, wurden morgens zwei Rehe verendet aufgefunden. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß die Tiere nachts von Autos über⸗ fahren und dabei ſo ſchwer verletzt wurden, daz ſie verendeten. An die Autofahrer ergeht daher die Bitte, mehr Rückſicht auf das Wild zu nehmen. Todesſturz mit dem Auto Limburg. Bei Weſterburg wurde der Avo⸗ theker Kohlenberg aus Limburg mit ſeinem Auto aus einer Kurve getragen. Das Auta überſchlug ſich und Kohlenberg wurde tödlich verletzt. Seine gleichfalls im Wagen ſitzende ee Frau trug nur unbedeutende Wunden avon. Betrunkener ſprang in den Glan Odernheim(Glan). Abends ſprang bier ein Dienſtknecht, der einen über den Durſt getrun⸗ ken hatte, halb angekleidet in den Glan. Um⸗ ſtehende Leute mußten ihm lange zureden, ehe er wieder aus dem Waſſer kam. Er wurde dann von der Polizei in Gewahrſam genommen. wo er ſeinen Rauſch ausſchlief. Beim Kochen bei lebendigem Leibe verbrannt Vad Mergentheim. In der Küche eines bie⸗ ſigen Sanatoriums war die 26 Jahre alte Luiſe Dürr aus Elpersheim damit beſchäftigt. Geflügel über einer Spiritusflamme ab⸗ zubraten. Dabei fiel der Behäler mit dem Spi⸗ Die ſich raſch ausbreitenden Flam⸗ men ergriffen das Mädchen, das als leben⸗ dige Fackel ins Freie ſtürzte und in ſeiner Todesangſt laut um Hilfe rief. Obwohl es ſich ſofort im Graſe wälzte, um die Flammen zu er⸗ ſticken, mußte es mit lebensgefährlichen Ver⸗ brennungen am ganzen Körper in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Dort iſt es in⸗ * unter furchtbaren Schmerzen geſtor⸗ e n. Plötzlicher Tod eines Kindes Neunkirchen(Saar). Unter ſeltſamen Er⸗ ſcheinungen erkrankten an den Pfingſttagen zwei Kinder der Familie Keller von der Scheib. Sie litten unter ſtarkem Fieber. Ein Kind war be⸗ reits ſo ſchwer erkrankt, daß es ſtarb, ehe ärzt⸗ liche Hilfe eingreifen konnte. Das andere Kind wurde ſofort ins St. Joſefskrankenbaus gebracht, wo es ſchwer krank darniederliegt. Die Unterſuchungen über den Fall wurden ſofort eingeleitet. Tödlicher Unfall Germersheim. Mittwoch vormittag verun⸗ glückte der 31jährige Elektromeiſter Franz 1 auf der Arbeitsſtelle im Reichsbahn⸗ gelände durch Abſturz tödlich. Der Ver⸗ unglückte iſt jung verheiratet und der einzige Sohn einer alten eingeſeſſenen Familie, die ſeit Jahrzehnten eine Schloſſerei betreibt. 400 Wildſchweine abgeſchoſſen Dahn. Wie Kreisjägermeiſter Leukers auf 58 Tagung der en Lan⸗ dau mitteilt, wurden im letzten Jahr im Be⸗ zirk Pirmaſens rund 400 Wildſchweine Bunte Tageschronik erlegt. Der größte Teil davon entfällt auf das Dahnertal, das beſonders unter der Plage des Schwarzwildes zu leiden hatte. Gegen einen Straßenbaum gerannt Ludwigsbaſen a. Rh. Gegen 1 Ubr nachts fuhr ein Kraftwagenführer aus Ludwigshafer⸗ Oggersheim auf der Straße von Maxdorf nach Oggersheim gegen einen Straßen⸗ baum. Der Perſonenkraftwagen wurde dabei vollſtändig zettrümmert und in das Ackerſeld geſchleudert. Der Kraftwagenfühter blieb mit ſchweren Verletzungen am Kopfe. an der rech⸗ ten Bruſtſeite, am rechten Knie und an der lin⸗ ken Hand unter den Trümmern liegen. Er wur⸗ de in das Krankenhaus verbracht. Auto landete im Acker Gau⸗Algesheim(Rhh.) Auf der Fahrt von Gau⸗-Algesheim nach Bingen geriet ein Auto von der Fahrbahn ab und ſtürzte auf einen Acker, wobei es ſich überſchlug. Die Inſaſſen, ein Ehepaar aus Mainz, erlitten ſchwere Verletzun⸗ gen und wurden ins Krankenhaus gebracht. Tragiſcher Unglücks fall Gau⸗Algesheim. In den frühen Morgenſtun⸗ den des Mittwochs wurde der Gefreite Auguſt Fork, gebürtig aus Münſter i. Weſtf., bei dem Bahnhof Gau⸗Algesheim im Gleis Bingen⸗ Mainz tot aufgefunden. Vermutlich iſt der junge Mann aus dem fahrenden Zug gefallen. Auf der Pfingſtreiſe tödlich verunglückt Mainz. Ein junges Ehepaar aus Mainz⸗ Bretzenheim machte auf dem Motorrad eine Pfingſtreiſe. Auf einer Straße bei Fulda platzte der Hinterreifen und die Fahrer ſtürzten. Wäh⸗ rend der Mann mit Hautabſchürfungen davon kam, erlitt die 22 Jahre alte Frau ſchwere Ver⸗ letzungen, denen ſie nach ibrer Einlieferung ins Krankenhaus erlag. Zugentgleiſung auf der Aarbahn Vad Schwalbach. Am zweiten Pfingſttag abends entgleiſte der von Wiesbaden kommende Perſonenzug kurz vor der Station Michelbach. Es gelang, die Lokomotive ſoſort zum Stehen zu bringen, ſo daß es bei geringem Sachſchaden blieb. Der Verkehr wurde bis zur Freimachung der Strecke durch einen Hilfszug durch Umſtei⸗ gen aufrecht erhalten. Der furchtbare Kindermord in 15 A. Miami(Florida), 9. Juni. Die am Donnerstag erfolgte Aufdeckung des grauenhaften Todes des neueſten amerikaniſchen Entführungsopfers hat in den Vereinigten Staaten Abſcheu und Entſetzen hervor⸗ gerufen. Die Blätter veröffentlichen ausführliche Mel⸗ dungen über die näheren Umſtände der Auffin⸗ dung der Leiche des fünfjährigen Söhnchens James des Tankſtellenbeſitzers Caſſh. Den Berichten zufolge wurde die Leiche etwa zwei Kilometer von der elterlichen Wohnung in Princeton entfernt aufgefunden. Sie konnte lediglich an den Kleidern des Kindes identi— fiziert werden. Als Todesurſache wird Erſticken oder Erwürgen angenommen. Der Mann, der unter dem Verdacht an dem Verbrechen beteiligt geweſen zu ſein, verhaftet wurde, heißt Franklin Mac Call. Er iſt 21 Jahre alt und hat ſich, offenbar um ſeine Schuld zu verbergen, an der tagelangen Suche nach dem entführten Kinde eifrig beteiligt. Nach einer Mitteilung des Chefs der Unter— ſuchungsbehörde hat er bereits geſtanden. die drei Erpreſſerbriefe geſchrieben und das von den Eltern bezahlte Löſegeld von 10 000 Dollar empfangen zu haben. Er beſtreitet jedoch, an der Entführung oder an der Ermordung des Kindes teilgenommen zu haben. Tatſächlich vermutet die Kriminal⸗ polizei, daß noch weitere Perſonen in den Fall verwickelt ſind. Das Löſegeld wurde inzwiſchen an der von Mac Call bezeichneten Stelle in voller Höhe gefun'd'e n. Mac Call war bis zum April dieſes Jahres im Hauſe des Tankſtellen⸗ beſitzers Caſh beſchäftigt und iſt ein Bruder des derzeitigen Pfarrers von Princeton. An der Tatſache, daß es ſich um den zweiten Fall von Kindesentführung mit tödlichem Aus⸗ gang in einem Zeitraum von wenigen Wochen handelt, hat ſich weiter Elternkreiſe in Amerika große Beunruhigung bemächtigt. Zahlreiche Zuſchriften erſchütterter Leſer be⸗ tonen, daß europäiſche Länder keine Verbrechen dieſer Art aufzuweiſen haben und fragen ver⸗ zweifelt nach Mitteln zur Bekämpfung dieſes auf die Vereinigten Staaten beſchränkten grauenhaften Verbrechens. Geſunde und ſchoͤne Wohnungen Arbeilsgemeinſchaft für Wohnungsweſen bei der Reichsarbellskammer 8s Berlin, 9. Juni Reichsleiter Dr. Ley gibt bekannt:„Die Bildung einer wirklichen Volks- und Leiſtungs⸗ gemeinſchaft verlangt, daß die Betreuung des deutſchen ſchafſenden Menſchen nicht nur an der Arbettsſtätte und in der Freizeit, ſondern ſchon am Beginn ſeiner Beziehungen zur Volks⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft einſetzt: bei ſeinem Leben in der Wohn uin g.— Infolge die⸗ ſet hervorragenden politiſchen Bedeutung der Wohnung kann die Ordnung des Wohnungs- weſens nicht einzelnen Intereſſentengruppen überlaſſen werden. Ich habe deshalb die Bildung der Arbeits⸗ gemeinſchaft für Wohnungsweſen bei den Arbeitskameraden veranlaßt. Wegen der Bedeutung. die der Löſung der Wohnungsfrage über die beſte Sozial. und Gemeinſchaftsord⸗ nung zukommt, babe ich die Arbeitsgemeinſch zit für Wobnungsweſen in der Reichsarbeitskam⸗ mer verankert. Das Ziel iſt die Haus⸗ und Wohnungs⸗ gemeinſchaft neben der Betriebs⸗ gemeinſchaft als Garant für die Verwirk⸗ lichung der Leiſtungs⸗ und Volksgemeinſchaft.“ In einem Kommentar der DAF., Amt Sozia⸗ le Selbſtverantwortung, wird dazu erläuternd u. a. ausgeführt:„Unmöglich kann es ein Ne⸗ beneinander von ſchönen Arbeitsſtät⸗ ten und ſchlechten und ungeſunden Wohnſtätten auf die Dauer geben. Das Haus iſt die Stätte, an der ſich das Familien⸗ leben, die Keimzelle geſunder Volkskraft, ent⸗ faltet. In der Reichsarbeitskammer wurde am 1. Mai 1938 die Arbeitsgemeinſchaft für Woh⸗ nungsweſen gebildet, deren Aufgabe es iſt. Fra⸗ gen von grundſätzlicher Bedeutung durch Sach⸗ verſtändige aus allen Kreiſen des öffentlichen Lebens eingehend zu unterſuchen und auf die wohnungsvpolitiſche Entwicklung Einfluß zu neh⸗ men.“ Blick in den Gerichtssaal Fahrraddiebſtahls- u. hehlerprozeß Frankfurt a. M. Die ſeit Mitte Mal gegen Moog und 13 weitere Angeklagte durchge⸗ führte Verhandlung vor der Zweiten Straf⸗ kammer war Mittwoch ſo weit gediehen, daß die Beweisaufnahme geschlafen und die Plä⸗ doyers gehalten werden konnten. Der Staats⸗ anwalt ging in ſeinen Ausführungen noch einmal auf die Prozeßgeſchichte ein, wobei er zunächſt hervorhob, daß der Angeklagte Adolf Moog ſeinerzeit ſchon im Verdacht ſtand. Ge⸗ wohnheitsverbrecher zu ſein. Wenige Monate nach ſeiner Entlaſſung iſt Moog wieder, und zwar ſozuſagen am laufenden Band, ſtraffällig geworden. Er hat Monate hin- durch ſtrafbare Handlungen begangen, und als er wieder feſtgeſetzt wurde, hatte man einen recht geſtändn fpfesupigen Mann vor ſich, der nicht nur Straftaten einräumte, die nach ſeiner Entlaſſung lagen, ſondern auch Diebſtähle, die vor ſeinem letzten Prozeß ausgeführt wurden, und die noch unbekannt geblieben waren. Der Prozeß geſtaltete ſich einzig in ſeiner Art, und zwar Wielero, als er eine Fundgrube für eine große Menge kriminalpolizeilicher, erbbiologt ſcher, pſychologiſcher und ſozialer Geſichts⸗ punkte bildete. Bei Betrachtung des Ergebniſſes bietet ſich das kraſſe Bild der Verſeuchung ſeit zwei Generationen, Nachdem der Staatsanwalt dann ſich aus⸗ führlich mit den Einzelfällen befaßt hatte, be antragte er 15 Moog wegen fortgeſetz⸗ ten einfachen und ſchweren Diebſtahls im Rück⸗ fall, Begünſtigung und Unterſchlagung A Jahre ach dene, zehn Jäbre Ehrver⸗ luſt, Sſcherungsverwahrung, gegen Fritz Heußner wegen fortgeſetzten einfachen und ſchweren Diebſtahls im Rückfall, Hehlerei, Ur⸗ kundenfälſchung und falſcher Anſchuldigung zehn Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung, gegen Theodor Heußner wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und ſchweren Diebſtahls im Rückfall ſechs Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung, gegen Kramer wegen gewerbsmäßiger Hehlerei drei Jahre Zuchthaus, Polizeiauſſicht und Unterſagung der Ausübung des Berufs als Fahrradhändler oder Fahrradreparatur— werkſtätteninhaber auf die Dauer von drei Jahren, gegen Otto Heußner wegen Hehlerei und Begünſtigung ein Jahr Gefängnis, gegen Joſef Böhler wegen Rückfalldiebſtahls drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung, gegen Willi Heußner wegen Diebſtahls ein Jahr und neun Monate Gefängnis, drei Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, gegen weitere ſechs Ange— klagte Gefängnisſtrafen von vier Monaten bis fünfzehn Monaten und Freiſprechung eines Angeklagten. Moog ſollen ein Jahr und zehn Monate durch die Unterſuchungshaft als ver- büßt angerechnet werden, Fritz Heußner und Kramer je ein Jahr, Theo Heußner und Böhler je ſieben Monate Die gegen Otto Heußner be— antragte Strafe ſoll als verbüßt gelten. Wegen Deviſenvergehens 63 000 Mk. eingezogen Darmſtadt. Durch Beſchluß des Strafſenats des Oberlandesgerichts Darmſtadt gegen die ins Ausland geflüchteten früher in Darmſtadt wohnenden Kaufleute Paul und Fritz Wil⸗ dau ſowie Pen den früher in Saarbrücken wohnhaften Dr. Ludwig Kahn wegen Zu⸗ widerhandlung gegen die Deviſengeſetze wurde auf Einzi A ng folgender Beträge erkannt: Gegen Paul Wildau 34 717.61 RM., gegen Fritz Wildau 8186.03, gegen Dr. Kahn 20 000 RM. Sie hören im Rundfunk.. Samstag, den 11. Juni 1938 Reichsſender Stuttgart 5 5.43 Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, beirn Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 W er 2. Abendnachrichten. 6.90 Frübkonzert. 8.00 aſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbericht, Gym⸗ naſtik 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 11.30 Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetterbericht. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 14.00 Heitere fee Wochenende. 15.00 Muſikaliſches Allerlei. 16. Bunte Melo⸗ dien. 18 00 Tonbericht der Woche. 18.30 Ulmer Schachtel... ahon. 19.00 Nachrichten. 19.15 Tanz⸗ muſik. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. Aus Starkenburg Daheim iſt daheim! ſw. Auerbach a. d. B. Wenn Schweine auch nicht lebensmüde zu ſein pflegen, ſo macht man es ihnen doch wenigſtens bequem, wenn es gilt, ſie in Schinten und Würſte zu verwandeln. Man fährt ſie hübſch im Wagen oder auf dem Auto⸗Anhänger zur Schlachtbank. Alſo geſchah es auch mit einer Speckſeitenſpenderrin, die ohnehin— ſollte man meinen— ſchlecht zu Fuß war, weil ſie an die ſechs Zentner wog. Als ihr Brotherr von Hochſtädten her aber vor Auerbach ſich einmal liebevoll nach dem Tierchen umſah, war es verſchwunden. Schleunigſt machte er Kehrt, denn ein ſolches Lebendgewicht verliert man ungern. Beruhigt ſagte ex ſich, daß es gar nicht verloren gehen könne— ſicher lag es irgendwo im Straßen⸗ graben. Dem war aber nicht ſo. Der Mann mußte bis nach Hauſe zurückfahren. Dort fand er das Schwein wieder im vertrau⸗ ten Stall. Es war in voller Fahrt abge⸗ ſprungen und heimgelaufen. Leider nützte ihm dieſe Leiſtung gar nichts. Zum zweitenmal fand es den Weg alles Schweinefleiſches ſicherer. Schwere und leichtere Verkehrsunfälle Darmſtadt. Bei dem tödlich verlaufenen Ver⸗ kehrsunfall in der Nähe von Obernburg a. M., dem ein Darmſtädter Ehepaar zum Oypfer ſiel, handelt es ſich um den 31 Jabie alten Benno Heidecker und ſeine junge Frau, die erſt vor vier Wochen geheiratet hatten.— Eine andere Darmſtädterin fuhr mit ihrer Familie auf FJabr⸗ rädern nach Groß⸗Bieberau. Kurz vorher ver⸗ lor ſie auf der Ober⸗Ramſtädter Straße die Herrſchaft über das Rad. ſtürzte und rutſchte noch einige Meter weiter. Sie wurde mit ſchwe⸗ ren Hand⸗ und Beinverletzungen ins Kranken⸗ haus gebracht.— Ecke Hermanns⸗ und Heidel⸗ berger Straße wurde ein zur Mineralwaſſer⸗ lieferung benutzter Perſonenwagen von der Straßenbahn gegen einen Laternenmaſt gedrückt, der durch den Anprall umſtürzte. Fahrer und Beifahrer, die unverletzt blieben, mußten dem ſchwer beſchädigten Wagen durch das Dach ver⸗ laſſen. Faſt zur gleichen Zeit geriet am Haupt⸗ bahnhof ein Brauereiſuhrwerk zwiſchen einen Trieb⸗ und den Anhängewagen der Straßen⸗ bahn. Dabei brach dem Fuhrwerk ein Vorder⸗ rad.— In der Mittwochnacht geriet in einer Metzgerei der unteren Eliſabethenſtraße das Sägmehl der Räucherkammer in Brand. Trotz der ſpäten Nachtſtunde wurde das Feuer in⸗ folge der ſtarken Rauchentwicklung bemerkt und konnte von der Wehr bald gelöſcht werden. Flugzeug gehorcht einer hupe Während des Modellflugwettbewerbs des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorbss auf der Waſſerkuppe fielen bei den Modellen der Hit⸗ leriugend beſonders viel Neukonſtruktionen auf. die ein eindrucksvolles Bild von der Erfinder⸗ gabe der am Modellbau beteiligten Jungen ver⸗ mittelten. In dieſem Zuſammenhang iſt beſon⸗ ders die Tatſache erwähnenswert. daß ſämtliche drei für die Anwendung neuer Bau⸗ ſtoſſe ausgeſetzten Prämien an Hitlerjungen fielen. Adolf Reinecke aus Göttingen und Kurt Moldenhauer aus Braunſchweig haben erſt⸗ malig Torf als Leichtbaumatetial verwandt, während der Berliner Hitlerjunge Rauchwetter ſein Modell mit einem von ihm ſelbſt erfundenen Stoff beſpannt hat, der ſich vortrefflich bewährte. Das höchſte Intereſſe galt dem Wettbewerb der Flugmodelle mit beſonderen techniſchen Aus rüſt ungen. Da führten NSF K.⸗Männer, Hitlerjungen und Pimpfe von 13 und 14 Jahren wahre techniſche Wunderwer⸗ ke mit den einfachſten Mitteln vor. Bei den Selbſtſteuergeräten überragte das Modell des Wieners Lang. das mit einer Doppelkom⸗ paßſteuerung verſehen war und die abſo⸗ lut beſte Flugzeit von 19 Minuten 30 Sekunden erzielte. Größtes Auſſehen erregte die akuſtiſche Fernſteurung des Pforzheimers Herbert Scholl, der in ſein Modell ein Mikrophon eingebaut hatte, das, von den Schallwellen be⸗ eindruckt, die Steuerorgane in Tätigkeit ſetzte. Scholl konnte ſein Modell durch eine Auto ⸗ hupe über drei Minuten im Umkreis von 100 Meter auf und ab pendeln laſſen. Weitere Sonderpreiſe für beſondete techniſche Leiſtungen wurden noch dem Oehringer Helmut Sinn und dem Danziger Hitle, jungen Jari⸗ ſchewſki zuteil. Sinn, dem auch für die beſte Ein⸗ zelleiſtung der Wanderpreis des Horpsſührers des NSF K. zugeſprochen wurde. führte ein Mo⸗ dell mit Lichtſteuerung vor, während der Danziger Jariſchewſki wie der Wiener Lang eine Doppelkompaßſteue rung in ſein Modell eingebaut batte. — . — ——— — —— Lange Zeit hat das deutſche Radſportleben Farunter gelitten, daß ihm ein Spitzenereignis im Saen er wie es das Ausland in der klaſſiſchen„Tour de France“, der nicht min⸗ der volkstümlichen„Giro d'Italia“, der„Tour de Suiſſe“ uſw. ſeit Jahr und Tag beſitzt, —8* Dieſer Mangel iſt nun im vergangenen Jahr mit der Schaffung der„Deutſchland⸗ Rundfahrt“ beſeitigt worden. Männer, die alle kleinlichen Bedenken im Blick auf das große Ziel beiſeite ließen, ſahen ihr mutiges Unter⸗ nehmen von ungeahnt großem Erfolg begleitet. Die große deutſche Nadſportgemeinde verfolgte mit aufgeſchloſſener Freude die Fahrt der Pe⸗ dalritter durch faſt alle Gaue des Reiches. Und Jahr der Beendigung der„Deutſchland-Rund⸗ ſahrt 1937“ war es allen klar, daß dieſes Ren⸗ nen ſich gleich auf Anhieb einen unverrückbaren latz im deutſchen Terminkalender für alle Seit erobert hatte. Wieder ſtehen wir nun vor dem Beginn des roßen Rennens. Mit Genugtuung und Freude können wir feſtſtellen, daß das Ausland ſich immer mehr an dieſer großen deutſchen Prü⸗ fung beteiligt. Aus Belgien, Dänemark, Frank⸗ reich, Italien, Jugoſlawien und der Schweiz haben ſich diesmal Fahrer zum Kampf auf den deutſchen Landſtraßen gerüſtet, die auch über die engeren Grenzen ihres Heimatlandes 15 15 im internationalen Radſport einen amen beſitzen. Belgiens Aufgebot wird von ſo anerkannt großen Radfahrern Bonduel, de Caluwé und Wierinckx angeführt, die Dä⸗ nen entſenden Grundahl, Falck Hermanſen, Knud Jacobſen und Arne Peterſen, Frank⸗ reichs Spitzenkräfte ſind de Calvez. Lachat und Level,„Kapitän“ der Italiener iſt Bertola und eine ausgeſprochene Elitetruppe ſchickt die Schweiz mit Blattmann, Bula, Martin, Nie⸗ vergelt(dem Olympia⸗Dritten) und Stettler. De deulſche ölreilmacht umfaßt 37 Fahrer. Mit verſchwindend gerin⸗ en Ausnahmen ſind alſo alle Berufsſtraßen⸗ fahrer, die wir ja von den Induſtrierennen in en letzten Jahren her ſehr genau kennen, zur Stelle. Von ihnen ſollten in erſter Linie ritz Scheller(der ſich ja überraſchend chnell im Lager der Berufsfahrer zurechtge⸗ funden hat und auf dem beſten Wege iſt, hier enau ſo zu dominieren, wie er es bei den mateuren getan hat), der Dortmunder Erich Bautz, der ſtarke Schweinfurter Geyer, der Kölner Arents, der geriſſene Praktiker Oskar Thierbach, der Sieger der letzten Deutſchlandfahrt Otto Weckerling, Die⸗ erichs(Dortmund), Roth(Frankfurt am Main). UAmbenhauer(Nürnberg) und der Amiliche Bekanntmachung Morgen Samstag, vormittags von 7—9 951 Uhr, werden im Wiegehäuschen des Rathau⸗ ſes die reſtlichen Abfuhrſcheine an die Rezeß⸗, holz bezugsberechtigten Ortsbürger für 1938 abgegeben. Sämtlich Kiefern⸗Knüppel in Ga⸗ ben von je 2 Rm. und zwar von Phil. 105 Knapp 3.(10. 11. 79) bis Julius Blaeß 1. (14. 11. 93).— Eine Auflage wird vorl. nicht erhoben. Die Empfänger bzw. deren Ehefrauen haben perſönl. zu erſcheinen. Rück⸗ 5 ſtände aus 1937 und vorderer Jahre ſind 8 vorher zu begleichen. Viernheim, den 10. Juni 1938 Gemeinde Viernheim: Der Kaſſenverwalter Landw. Warengenoßenjchalt Ab Montag, 13. Juni, 9 Uhr ab, werden am 7 Reichsbahnhof die angemeldeten Kartoffeln verladen. Der Vorſtand. Heugras⸗ Verjteigerung Der Heugras⸗Ertrag aus dem Gräfl. von Berckheim ſchen Wieſengut in Hemsbach⸗ Laudenbach wird am Dienstag, den 14. Juni 1938 vorm. 9 Ahr in der Wagenhalle des Gräfl. Schloſſes in Weinheim öffentlich verſteigert. Auskunft erteilt Karl Ullrich, Hemsbach, Gartenſtr. 43. Gräfl. von Berckheim' jches Aentamt Weinheim Die Deutjchlanb⸗Nunbjahrt rollt wieber Weltmetſterſchaftszweite Emil Ktfewfki (Dortmund) berufen ſein, dem Anſturm der usländer erfolgreichen Widerſtand entgegen⸗ ſetzen zu können. Sie ſollten vor allem mit den Schweizern h rechnen haben. Walter Blattmann hat chon„Deutſchlandfahrt⸗Praxis“, da er ſich an dem Kampf des Jahres 1931 beteiligte. Er empfiehlt ſich beſonders durch ſeinen 3 dritten Platz in der ſchweren Schweizer⸗Rund⸗ fahrt 1937. Als zuverläſſiger Etappenfahrer iſt Alfred Bula bekannt, der Olympia⸗Dritte Ernſt Nievergelt wurde auch in Deutſch⸗ land bekannt durch ſeinen zweiten Platz hinter Kijewſki in„Rund um Berlin“ 1937. Hans Martin und Kurt Settler vervollſtän⸗ digen das Schweizer Aufgebot. Belgiens „Zugpferd“ heißt Franz Bonduel; er weilt ſeit vielen Jahren im Lager der Berufs⸗ fahrer und hat ſich durch Siege in zahlloſen großen und kleinen Schlachten einen berühm⸗ den Namen gemacht. 3780 Kilomeler in 15 Elappen Die Deutſchlandfahrt des Jahres 1938 über⸗ trifft in einer Beziehung alle ihre Vorgänger: ſie wird zum erſten Mal in ihrer Geſchichte durch das ganze, große Deutſchland führen und auch in der neuen Oſtmark für den Gedanken des deutſchen Radſports werben. Ja, gerade die ſchweren Alpenpäſſe im deutſchöſterreichiſchen Gebiet ſind es diesmal, die die Deutſchland⸗ fahrt zu einer Rundfahrt von hohen Graden zeſtalten und in vorher nie getanntem Ausmaß ie„alpinen Kräfte“ der Fahrer mobiliſieren werden. Die Berge der Oſtmark mögen nicht zuletzt manchen ſtarken Ausländer zur Teil⸗ nahme bewogen haben. Insgeſamt führt die Strecke über 3780 Km., die in 15 Etappen zurückgelegt werden müſſen. Auf dem Teilſtück von Innsbruck nach ried⸗ richshafen über 237,5 Km. gilt es, den höchſten Berg der Fahrt, den 1805 Meter hohen Arl⸗ bergpaß zu überwinden. Aber auch in den übrigen deutſchen Gauen haben die Bergſtei⸗ ger ausreichende Möglichkeit, ihre Qualitäten zu beweiſen. Sehen wir uns einmal den Streckenplan an: 9. Juni: Berlin—Zittau 259 Km., 10. Juni: Zittau Chemnitz 294,1 Km., 11. Juni: Chemnitz Schweinfurt 283,1 Km. 12. Juni: 13. Juni: 14. Juni: 15. Juni: 16. Juni: Schweinfurt München 297,2 Km., München Innsbruck 185,1 Km., Ruhetag in Innsbruck. Innsbruck Friedrichshafen 237,5 Km. Friedrichshafen—Freiburg 241.2 Km., 17. Juni: Freiburg Stuttgark 217 Km., 18. Juni: Fannie a. M. 271,9 Km., 19. Juni: Frankfurt.—Köln 231,4 Km., 20. Juni: Köln—Münſter— Bielefeld 300,4 Km., Ruhetag in Bielefeld. Bielefeld Hannover 239,8 Km., Hannover— Hamburg 227 Km., Hamburg- Roſtock 257 Km., Roſtock— Berlin 235,7 Km. Deutſcher Sieg? Im Vorjahr haben ſich bekanntlich die deut⸗ ſchen Fahrer ihren ausländiſchen Gegnern klar überlegen gezeigt. Allerdings war damals das Feld der Ausländer keineswegs ſo ſtark wie diesmal. Wie wird es nun 1938, wenn wirk⸗ f hervorragende Ausländer mit im Kampfe ſtehen? 21. Juni: 22. Juni: 23. Juni: 24. Juni: 25. Juni: And wieter geht's nach Plankſtabt Durch die Platzſperre mußten wir an Pfing⸗ ſten auf des Gegners Gelände antreten. Vor etwas über 1000 Zuſchauern entwickelte ſich ein Kampf, der nicht allzu viele Feinheiten aufzuweiſen hatte, deswegen nicht, weil ein mal der Platz ſehr kurz, dazu uneben und mit Grasbüſchen bewachſen war und dadurch eine genaue Ballführung unmöglich machte. Der Hauptgrund war natürlich die allzu unfaire Gangart, die einige Plankſtädter Spieler in der zweiten Spielhälfte einſchlugen und deret⸗ wegen kein glanzvolles Spiel ſich entwickeln konnte. Unſere Mannſchaft hat ſich muſter⸗ gültig verhalten und wird auch feſtgeſtellt haben, daß man mit einer anſtändigen, fairen Spielweiſe weit mehr erreicht, als mit allen möglichen unfairen Mätzchen. So müſſen wir am Sonntag, ſo bitter es iſt, dieſen Weg zum zweitenmal gehen. Wir ſind uns bewußt, daß Plankſtadt ſich revan⸗ chieren will und mit allen Mitteln verſuchen wird, die Pfingſtniederlage wieder gut zu ma⸗ chen. Wir haben jedoch Vertrauen zu unſerer Mannſchaft und hoffen, daß ſie auch am Sonntag mit einem Sieg nach Hauſe kehren wird. Wir hoffen, daß auch unſere Sport⸗ freunde wieder genau ſo zahlreich mit von der Jodes- + Anzeige Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 9. Juni 1938 straße 8, aus statt. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unseren lieben Bruder und Onkel, Herrn Nikolaus Filbeck im Alter von 73 Jahren zu sich in die Die trauernden Hlinterbllebenen Die Beerdigung findet am Samstag nach- mittag 5 Uhr vom Trauerbause, Goethe- Wenn Sie einma etwas anzubieten haben. oder wenn Sie etwas kaufen, mieten odei vermſeten wollen, sa- gen Sie es stets dure eine „Kleine Anzeige“ m unserer Zeitung Hier findet ſhre An- zeige eine starke Be. achtung. Der Verlag us Zeitung N e. Maud! Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW k iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! . und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigen breisliſte Nr 7 gütig Das gastliche Lampertheim ladet herzl. ein zum am 11., 12., 13. 5. Sopargelfes! u. 16. Juni 1938 Hauptfesttag: Sonntag, 12. duni 14% Uhr 3 km. lang. FSS Zug. Spargelessen i. all. Lokal. Stimmung u. Betrieb i. Spargeldorf u. i. all. Gaststätt. Messerummel auf dem Römer. IMifltar konzerte. Tanz im freien. „ 0 N 3 E Ke DDr Na „Jum Schenern gibts re nimmt/ der bleibt dabei a Ara grain bonvefnalche: 30 pl.-ATa Hen normale: Er Ul.- AI A rn Daher: l bl Ordentliches zu verkaufen. i Näh. Auskunftst. liefert Madchen ſrauer- für e geſu 0 Näh, Auskunfts- 1 11 daf. d. Geschäfts Sachen Briefe, Karten Zimmer usw. empfiehlt und Küche die s 8 ab 16. Juni vorü⸗ der„Viernheimer bergeh. zu miet. 5 140 geſucht. Volkszeitung Müh, Austunfte.. Cacſis- HOotorrader von I. Sachs-Spexialist Sachs-Motor- Dienst Knap Lorscherstraße Fernsprecher 89 taf. d. 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Juni, beginnt das Fe ſtdurch einen feierlichen Einzug der Ehrenformationen, der Ausſchüſſe und Spar⸗ gelfahnen unter den Klängen der Militär⸗ geldorf. zug in Bewegung, der ſich aus mehr als 50 Gruppen zuſammenſetzt. Der von MNauſcktapel⸗ len reichdurchſetzte Zug wird mit ſeinen ori⸗ ginellen Einfällen in dieſem Jahre beſonders großen Beifall finden. Eine zweckentſprechende dorfes mit rieſigem Zelt, in dem für jeden Geſchmack vorgeſorgt iſt, wird außerdem einen angenehmen Aufenthalt bieten. Eine beſonders geſtellte Tanzbühne und eine entſprechende Tanzkapelle wird den Tanzluſtigen Gelegen- heit zum Tanzen geben. Schneidige Militär⸗ muſik wird Alt und Jung gut zu unterhalten verſtehen. Auch die Lampertheimer Gaſtſtät⸗ wird überall das köſtliche Lampertheimer Jungſpargeleſſen zu zivilen Preiſen verab⸗ reicht. Nachtverbindungen der Reichsbahn er⸗ möglichen es jedem auswärtigen Beſucher nach allen Richtungen heimzufahren. Sonntagskar⸗ ten der Reichsbahn ſind von faſt allen Sta⸗ tionen aufgelegt.— Am Montagabend wird das Feſt im Spargeldorf fortgeſetzt und am Fronleichnam(Donnerstag) iſt Kehraus im Spargeldorf. Inzwiſchen ſind tauſende fleißige Hände damit beſchäftigt, die köſtliche Boden⸗ frucht, den Lampertheimer Jungſpargel, zu ernten, um den Gäſten eine Koſtprobe zu ſi⸗ chern, während andere mit dem Aufbau des großen Heimatfeſtes ſich befaſſen. Lampert⸗ heims großes traditionelles Spargelfeſt nimmt zum Wochenende ſeinen Anfang. Bürſtadt. Im Gaſthaus„Zur Germa⸗ nia“ trafen ſich am Samstag die Familien von Dungen aus Bürſtadt, Zweibrücken, Frankenthal, Oppenheim, Bad Dürkheim, ſo⸗ wie aus Darmſtadt und Griesheim b. Frank⸗ furt a. M. Anweſend waren 93 Perſonen die⸗ ſes Namens. Johann von Dungen aus Zwei⸗ brücken ſprach über die Sippe von Dungen. In kameradſchaftlicher Weiſe verbrachten die Verſammelten dann noch frohe Stunden. Weinheim.(öHeugras⸗Verſteigerungen). Die diesjährigen Heugras⸗Verſteigerungen des Gräfl. v. Berckheim'ſchen Rentamtes finden wie folgt ſtatt: am 13. Juni in Viern⸗ heim⸗Neuzerlache, am 15. Juni in Mör⸗ lenbach und am 14. Juni in Weinheim. * Unſere Uhren auf dem Weltmarkt ge⸗ fragt. Die Nachfrage nach deutſchen Uhren, insbeſondere nach Stand⸗ und Taſchenuhren in billigen Gehäuſen, hat in den letzten Jah⸗ ren eine ſichtbare Belebung erfahren. Unſere Uhreninduſtrie führt im letzten Jahr bereits für 37,9 Mill. RM aus. Das iſt mehr als ein Drittel der Geſamterzeugung. Im Ver⸗ gleich hierzu wurden 1932 für nur 29,9 Mill. RM auf dem Weltmarkt abgeſetzt. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liedertranz Heute Freitagabend, 8.15 Uhr, Singſtunde. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. B. Heute Freitagabend ab 7.30 Uhr Training für 1. Mſchft., Erſatz⸗ und Jungliga. 8.15 Uhr Vorſtands⸗ und Spielausſchußſizung auf dem Waldſportplatz. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Heute Freitagabend, jeweils 8.30 Uhr be⸗ ginnend, in der Sporthalle: Uebungsſtunde für ſämtl. Turner, ſowie Spielerverſammlung für Fuß⸗ und Handballer. Verein der Hundefreunde Morgen abend nach der Dreſſurſtunde iſt Mit⸗ gliederverſammlung auf dem Uebungsplatz. Der Vorſitzende. ten iſt. Das Motto des diesmaligen Zuges nicht verraten werden. Der Umfang des Feſt⸗ programmes und die Fülle der eingeleiteten kapelle der 115er, danach Volksfeſt im Spar⸗ Umſtellung und Erweiterung des Spargel⸗ ten ſind auf Maſſenbetrieb eingeſtellt, und Partie ſein werden wie am Sonnkag, um ſo Lampertheim begeht ſein 5. Spargelfeſt 1 Der Hauptfeſttag iſt Sonntag, 12. Juni. Um 14.30 Uhr ſetzt ſich der 3 km lange Feſt⸗ l Nr. Die ſchaft, mittag Velo und At Das Neitunt leitete lüte du fei die Etſ umfaſee artigen Freude⸗ der! ſchnellte len ind den fol. NS. Auslant haben! btingun bei. Et ung der haft a in Pat das Kd 98. „Schönt fei dre A5 8⸗N nis fin Zuſamn ziſſenhe . 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