lang: det ehr 8 5 iſprechende 1 Gelegn⸗ e Mlihtr⸗ unterhalten Gas felt, ud pertheimer en verde bahn e acer nuch intagkar⸗ Alen Sla⸗ bend wir t und an raus im de fleißge ge Boden⸗ gel, zu obe zu fi bau des Aanpet⸗ et mut 5 r Germa⸗ Familien nabrücer, heim, s b. Frank- ſonen die s Zweis Lungen. ten die den. gungen ingen des Vietu⸗ in Mür⸗ in. nurkt ge: N Uhren,* henuhren len goh⸗ „ Unsere t bereits gehr als zm Ver⸗ 90 Nil. unſeren Reichstagungen“, Amtsblatt der Bürgermeilſterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 R einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſteugeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezu Nummer 134 Die vierte Kd F. Tagung in Han etertagen. otenlohn, Jams fag den 11. Juni 1938 Leckündigungsblatt der Ned A;. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 14. Jahrgang burg eröffnet 300 ausländische Ehrengäſte aus 22 europäljchen und überſeeiſchen Staaten— Die Aufgaben und neuen ziele der NSG.„Kraft durch Freude“ Amfaſſender Rechenſchaftsbericht Dr. Ley:„Jozialismus iſt der Erfolg Hamburg, 10. Juni Die vierte Reichstagung der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ wurde heute vor ⸗ mittag feierlich in der Muſikhalle eröffnet. Beſonders ſtark war auch die Preſſe des In⸗ und Auslandes vertreten. Das NS. Reichsſymphonie⸗Orcheſter unter Leitung ſeines Dirigenten Profeſſor Ada m leitete die Tagung meiſterhaft mit der Ouver⸗ türe zu Webers„Euryanthe“ ein. Reichsamtsleiter Dr. Lafferentz hieß dann die Erſchienenen willkommen und gab einen umfaſſenden Rechenſchaftsbericht über die groß⸗ artigen Leiſtungen des deutſchen Kraft⸗durch⸗ Freude⸗Werkes im abgelaufenen Jahre. ö Ueber die neuen Ziele der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ äußerte ſich dann Dr. Lafferentz eingehend Es ſollen neue Sportkurſe geſchaffen werden. Neue Schiffsbauten für KdF.⸗Fahrten, ſowie die Ausdehnung der KdF.⸗Reiſen auf weitere befreundete Länder, ſo u. a. auf Griechen⸗ land und Jugoſlawien, ſeien geplant. Der Bau des KdF.⸗Bades auf Rügen werde ſchnellſtens gefördert. Neue KdF.⸗Erholungsſtät⸗ ten in den Küſtengebieten und im Gebirge wür⸗ den folgen. An Anerkennung für die Arbeit der NSG.„Kraft durch Freude“ von Seiten des Auslandes fehle es nicht. Engliſche Behörden haben beſcheinigt, daß die Mannſchaftsunter⸗ bringung auf den deutſchen Schiffen vorbildlich ſei. Er erinnerte daran, daß neben der Verleih⸗ ung des Olympiſchen Pokals die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft auf der Internationalen Weltausſtellung in Paris mit drei großen Preiſen. nämlich für das KdF.⸗ Schiff„Wilhelm Guſtloff“ für das KdF.⸗Bad Rügen und für die Zeitſchrift „Schönheit der Arbeit“ ausgezeichnet worden ſei. Dr. Lafferentz ſchloß mit dem Wunſch, daß das KdF.⸗Werk im Ausland immer mehr Verſtänd⸗ nis finden werde. Dann werde eine tatkräftige Zuſammenarbeit die unſelige Periode der Zer⸗ riſſenheit Europas beenden. Keichsorganiſalionsleiter Dr. Len ſpricht Nach dem großen Rechenſchaftsbericht, den Reichsamtsleiter Dr. Lafferentz über die Kdß.⸗ Arbeit im letzten Jahre erſtattete, überbrachten die Delegationsführer des Auslan⸗ des die Grüße und Wünſche ihrer Länder und Völker. Dann nahm, von lebhaftem Jubel begrüßt, Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley das Wort. Er hieß im Namen des Führers und des gan- zen deutſchen Volkes die zahlreichen Gäſte aus dem Auslande willkommen und betonte die gro⸗ ße Freude, die das immer ſtärker werdende Ver⸗ ſtehen für das deutſche Kraft durch Freude⸗Werk durch das Ausland in Deutſchland auslöſe. Der Reichsorganiſationsleiter betonte dann, daß das Kraft durch Freude⸗Werk ein Teil der Geſamtarbeit der DAF. ſei. ein Teil der Ge⸗ ſamtleiſtung der DAF allerdings, der für ſich allein ſchon auf ungeheure Erfolge hinweiſen könne. Unter lebhafter Zuſtimmung aller Ver⸗ ſammelten rief Dr. Ley aus:„Unſer heute vor⸗ gelegter Rechenſchaftsbericht weiſt für ein Jahr mehr Erfolge auf. als ſie alle marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften der ganzen Welt in Jahrzehnten erreicht haben!“ Sinn der Reichstagungen in Hamburg ſei es. Rückschau zu halten auf das bisher Geleiſtete. um daraus Kraft zu ſchöpfen für die bevor. ſtehenden großen Aufgaben.„Wir wollen auf ſo erklärte Dr. Ley. „nicht eine Reihe langer Reden halten, ſonde rn wir wollen unſere Leiſtungen zeigen! Große Leiſtungsſchauen auf den verſchiedenen Gebie⸗ ten der Kraft durch Freude⸗Arbeit werden beſſer als Worte das Geleiſtete beweiſen.“ g Dr. Ley zeigte dann die Grundſätze auf, die der ſozialen Arbeit im neuen Deutſchland zugrunde liegen.„Sozialismus iſt der Erfolg und der Ausdruck der Erziehung der Menſchen!“ a Unter Hervorbebung des Prinzips der Lei⸗ und der Ausdruck der Erziehung“ ſtung betonte der Reichsorganiſationsleiter, daß Wirtſchaftlichkeit und Sozialismus keinerlei Gegenſätze ſeien.„Wer die Gemeinſchaft will, muß wirtſchaften können, und wer wirtſchaften will, muß wirtſchaften können, und wer wirt⸗ ſchaften will, muß der Gemeinſchaft dienen!“ (Stärkſter Beifall.) Es ſei auch kein finanzielles Problem, den Menſchen Arbeit zu geben, ſondern allein eine Frage der Energie und des Willens. „Das neue Deutſchland iſt nicht durch Banken und Bankiers gebaut worden, ſondern allein durch Adolf Hitler und ſeinen Glauben an des deutſche Volk!(Stürmiſche Zuſtimmungskund⸗ gebungen.) Dem Ziel der Leiſtungsſteigerung diene vor allem auch der Gedanke des Wettkampfes. Nicht weniger als 3 Millionen Schaffender hätten am letzten Reichsberufswettkampf teilgenommen. — 3 Jabre werde die Zahl wieder arö⸗ er ſein. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley zeigte dann die Arbeiten für das nächſte Jahr auf. Es müſſe gelingen, mit den geringſten Mit⸗ teln den höchſten Effekt zu erzielen, und es müſſe daneben Klarheit im Aufbau der Orga⸗ niſation verlangt werden. Bei allen in Angrifj zu nehmenden Arbeiten ſei von dem Gedanken auszugehen, daß das Schönſte und Beſte gerade gut genug ſei. Unter ſtarkem Beifall betonte 25 Ley. daß die Organiſation zur Partei ge⸗ öre Zu den ausländiſchen Gäſten gewandt, ſprach der Reichsorganiſationsleiter von der un bän⸗ digen Lebensbejahung des deuſchen Volkes und dem ſtarken Friedenswillen des Führers.„Wir glauben daran“, ſo betonte er, unter ſtürmiſcher Zuſtimmung,„daß die Fran⸗ zoſen und Deutſchen nicht als Feinde geboren ſind, ſondern daß beide Länder zuſammenarbei⸗ ten müßten, wie überhaupt die Völker Europas zuſammengehörten.“ Unter ſtärkſter Zuſtimmung ſtellte Dr. Ley dann feſt, daß im übrigen Deutſchland gar keine Zeit habe, Krieg zu führen. Er erinnerte dabei an die Bauten, die allein von der DAF. in An⸗ griff genommen worden ſeien, ſo an die im Bau befindlichen drei Ordensburgen, bei denen je 1200 Arbeiter beſchäftigt ſeien, an das im Wer⸗ den begriffene KdF.⸗Bad Rügen, wo 4000 Ar⸗ beiter Beſchäftigung gefunden hätten, weiter ein großes Erholungsheim am Rhein, an di⸗ ſieben Adolf⸗Hitler⸗Schulen und anderes. Fer⸗ ner erwähnte er, daß der Bau eines Seemanns⸗ heimes in Hamburg geplant ſei. Die Ausführungen des Reichsorganiſations⸗ leiters löſten lange Zuſtimmungskundgebungen der großen Verſammlung aus. Mit der Führer⸗ ehrung ließ Dr. Ley die große Eröffnungskund⸗ gebung ausklingen. Jeierlicher Beginn der Kdz.⸗Reichskagung Als Auftakt der vierten Reichstagung„Kraft durch Freude“ des KdF.⸗Schiffes„Wilhelm Guſtloff“ ein Empfangsab in, Hamburg fand an Bord end ſtatt, bei dem Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley die deutſchen und ausländiſchen Ehrengäſte begrüßte. Die meiſten Abord⸗ nungen waren in ihren bunten heimatlichen Trachten erſchienen. Hier ſieht man neben Dr. Ley holländiſche Arbeitskameradinnen und rechts Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann. (Scherl-Bilderdienſt, M.) Tſchechiſche Coldateska wütet nächtlicher UAeberfall auf ein ſudelendeulſches Dorf tendeutſchen Partei aus Neudorf mitgeteilt Prag, 10. Juni. Wie erſt jetzt bekannt wird, kam es im An⸗ ſchluß an eine Wahlkundgebung der Sudeten⸗ deutſchen Partei in Neudorf bei Seba⸗ ſtians berg im Bezirk Komotau am letzten Mittwoch wiederum zu unerhörten Ueberfällen auf Teilnehmer der Wahl⸗ kundgebung, die, wie ausdrücklich hervorgeho⸗ ben werden muß, von tſchechiſchem Militär verübt worden ſind. Ein Sudetendeutſcher wurde, wie der Sude; England und die roten Bombenabwürfe Enkſcheidung über elwaige Maßnahmen am Monkag London, 10. Juni. Wie in gutunterrichteten Kreiſen verlautet, erwartet man nach der erneuten Abreiſe des Außenminiſters Lord Halifax aus Lon⸗ don jetzt allgemein, daß eine Entſcheidung über engliſche Maßnahmen gegen Bomben⸗ abwürfe auf Transportſchiffe in rotſpaniſchen Häfen erſt in einem Kabinettsrat am Montag fallen wird. Lord Halifax, der auch während ſeines weiteren Ferienaufent— haltes in enger Fühlung mit dem Foreign Office ſteht, wird am Sonntag in Lon⸗ don zurücker wartet. Man hält es aber auch für möglich, daß Miniſterpräſident Cham⸗ berlain die Frage am Montag mit dem Mi⸗ niſterrat nur beſpricht und daß ein endgül; tiger Beſchluß erſt in der Vollſitzung des Ka- binetts am nächſten Mittwoch gefaßt wird. Bisher ſind jedenfalls nur Vorſchläge gemacht, aber noch keinerlei Entſcheidungen getroffen worden und werden auch über das 4 Wochenende nicht erwartet. Es kann aber als ſicher angeſehen werden, daß bereits in der er⸗ ſten Sitzung des Unterhauſes nach den Ferien am Dienstag Fragen an Chamberlain gerich- tet werden. Ueber die Beſprechungen, die Lord Halifax während ſeiner Urlaubsunterbrechung im Foreign Office hatte, und über die füngſte Entwicklung in Spanien iſt der Miniſterpräſi⸗ dent telephoniſch auf dem Laufenden gehalten worden. Man hält es ferner für wahrſchein⸗ lich, daß ein Meinungsaustauſch mit der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſtattgefunden hat, da auch 3 Transportſchiffe betroffen worden eien. Im übrigen weiſt man darauf hin, daß die britiſche Schiffahrt wiederholt gewarnt wor⸗ den ſei, in die Drei⸗Meilen⸗Zone einzulaufen und daß ſie dies auf eigene Gefahr tue. wird, auf dem nächtlichen Heimweg von tſche⸗ chiſchen Soldaten und einem Gendarmen be⸗ läſtigt und ſchließlich von einem Soldaten mit geballter Fauſt ins Geſicht ge⸗ ſchlagen. freikam und einige Schritte weitergeeilt war, ſchoſſen die Tſchechen auf ihn. Eine Kugel ging dicht über ſeinem Kopf hinweg. Auch der Ortsleiter der Sudetendeutſchen Partei von Neudorf wurde von tſchechi⸗ ſchen Soldaten mit Bajonetten be⸗ droht und mit der Fauſt ins Geſicht ge⸗ ſchlagen. Dabei wurde ihm ein Bild Kon⸗ rad Henleins abgenommen, das vorher im Wahlkundgebungsraum gehangen hatte und das er vorſorglich mit nach Hauſe nehmen wollte. Weiteren Mißhandlungen mit dem Gewehrkolben, zu denen die tſchechiſchen Sol⸗ daten Anſtalten trafen, konnte ſich der Be⸗ drohte nur durch die Flucht entziehen. Nach dieſen Vorfällen wurde durch die Gen⸗ darmerieſtation an alle Bewohner von Neu⸗ dorf die Aufforderung gerichtet, das Licht in ihren Wohnungen auszuſchal⸗ ten. Die Gendarmen zogen dann unter wü⸗ ſten Schmährufen und Drohungen von Haus zu Haus, wobei ſie mit Taſchenlampen in die Wohnungen hineinleuchteten. Als der Ueberfallene ſchließlich n Berlin, 10. Juni. Generalfeldmarſchall Göring und ſeine Gattin haben dem Deutſchen Nachrichtenbüro — 8 Dankſagung zur Veröffentlichung über⸗ geben: „Anläßlich der Geburt unſeres Töchterchens Edda iſt uns aus dem In⸗ und Ausland eine ſolche Fülle von Glückwünſchen. Blumen und Geſchenken zugegangen, daß es uns leider nicht möglich iſt, allen Gratulanten verſönlich zu antworten. Hocherfreut über dieſe vielen Be⸗ weiſe enger Verbundenheit und Anhänglichkeit ſprechen wir daher auf dieſem Wege allen, die unſer ſo freundlich gedacht haben, unſeren herz- lichſten und wärmſten Dank aus.“ * Dieſe Dankſagung des Generalfeldmarſchalls und ſeiner Gattin hat das Deutſche Nachrichten⸗ büro zum Anlaß genommen, einen Sonder⸗ berichterſtatter nach Karinhall zu entfen⸗ den, dem in liebenswürdiger Weiſe Einblick in die Fülle der ſchriftlich eingegangenen Glück⸗ wünſche gewährt und gleichzeitig Gelegenheit gegeben wurde, auch die große Zahl von Ge⸗ ſchenken zu ſehen. Der außerordentlichen Be⸗ liebtheit Hermann Görings und ſeiner Frau und der großen Anteilnahme des ganzen Volkes an allem. was ihn und ſeine Familie angeht. entſpricht die Vielzahl der Blumenſpenden, der ſinnvollen Geſchenke, der Glückwunſchſchrei⸗ ben und Telegramme, die in Karinhall mit achtſamer Sorgfalt auch für die kleinſte Auf⸗ merkſamkeit geſammelt und aufgebaut ſind. Obne Uebertreibung läßt ſich ſagen: Hier hat ſich das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit als Gratulant eingefunden. Mit herzlichen Grüßen, mit Handarbeiten, Blumen und vielen kleinen Angebinden ſind alle Volks⸗ ſchichten, alle Berufsſtände und alle deutſchen Gaue vertreten, nicht ſeten auch, daß zwei oder gar mehrere auf den gleichen Einfall gekommen ſind. Da ſtehen beiſpielsweiſe mehrere Wiegen. Aber ſie gleichen einander doch acht. ſondern ſie ſind nach Stil und Eigenart recht verſchieden. Hier iſt eine, die der Reichsſtand des deutſchen Hand⸗ werks dem Generalfeldmarſchall überreicht hat: Vom Erſten bis zum Letzten handgearbei⸗ tet, ein gediegenes Meiſterſtück handwerklichen Könnens unſerer Tage. Sie ſteht nicht der Eh⸗ rengabe der Stadt Kaſſel nach, die dem Töchterchen Edda eine originelle Schwäl⸗ mer Arbeit als Wiege überreicht hat, mit Bau⸗ ernſtickerei, die das Entzücken jeden Liebhabers für alte Volkstumskunſt hervorruft. Und dort nicht zu vergeſſen: Die ſtilechte Bieder⸗ meierwiege, die ein Original ihrer Zeit iſt. Auch Kinderwagen und Kinderbettchen ſeh⸗ len nicht. Daneben ſtehen Porzellane, hand⸗ werklich gefertigte Becher, Schalen und Teller, Spieluhren und allerhand luſtiges Kinderſpiel⸗ zeug, reizende Handarbeiten und Kinderwäſche, die deutſche Frauen und Mütter ins Haus ge⸗ ſchickt haben. Ein beſonders ſinnvolles Geſchenk hat ſich die NSKOV. ausgedacht: Sie ſpendete zehn Baby⸗ Ausſtattungen, die der Feldmarſchall ſeinerſeits zur Verteilung bringen kann, um jungen Müt⸗ tern Freude zu bereiten. Farbenfreudig und mannigfaltig ſind die Blumenſpenden vom wertvollen Blumenarrangement bis zum ein⸗ fachen kleinen Sträußchen. Ein Geſchenk das Hermann Göring ebenſo be⸗ geiſtert wie ſeine Frau, iſt eine Stiftung des Präſidenten des Reichsverbandes öffentlich⸗ rechtlicher Verſicherung: Es ſind fünf bei⸗ tragsfreie Patenſchaftsverſiche⸗ rungen. Die Verſicherungen werden gege⸗ ben, wenn Göring die Patenſchaft für neugebo⸗ rene Kinder erbgeſunder und kinderreicher El⸗ tern übernehme, und ausbezahlt zur Verheira⸗ lung, oder bei einer Tochter am 25. Geburts⸗ tage, bei einem Sohn am 18. Geburtstage. Durch die Vielzahl der Glückwunſchtele⸗ gramme und Glückwunſchſchreiben ſich durchzu⸗ finden, iſt einfach unmöglich. Der Führer hat Frau Göring mit einem herzlichen Glück⸗ wunſchſchreiben einen prachtvollen Ro⸗ Die Fprache der heimal Zum Wettſtreit deutſcher Mundart Vom 20.—25. Juni findet in Wuppertal ein Wettkampf der Mundarten ſtatte, zu dem ſich bereits eine große Zahl von Mundartdich⸗ tern angemeldet hat. Ein Preisgericht beſtimmt den Sieger, der im Rahmen eines großen öf⸗ fentlichen Volksfeſtes verkündet wird. Die meiſten Deutſchen kennen neben dem Hochdeutſchen nur noch eine Mundart, meiſt die⸗ jenige, die in ihrer engeren Heimat geſprochen wird. Die Zeiten ſind längſt vorbei, da ſich je⸗ mand ſeiner Mundart ſchämte und ſorg⸗ fältig beſtrebt war, alle Anklänge daran ſorg⸗ fältig zu vermeiden. Der Großſtädter freut ſich, wenn er einen Landsmann trifft, mit dem er ein wenig in der Mundart plaudern kann, Er weiß die Bezirke der Mundart und die Mög⸗ lichkeiten, ſich ihrer zu bedienen, genau abzu⸗ grenzen. Im Beruf, im geſchäftlichen Leben iſt das Hochdeutſche, die Schriftſprache allein am Platze. Dieſe Schriftſprache iſt eines der ſeſteſten Bänder, das alle Deutſchen umſpannt, ob ſie nun innerhalb des Reichsgebietes oder in fremden Ländern wohnen. Die Mundart umſpannt einen kleineren, aber vertrauteren Kreis. Die Menſchen, die ſie ſprechen, geben ſich dadurch als Angehörige eines beſtimmten deutſchen Gaues. einer beſtimmten Landſchaft, eines beſtimmten Stammes zu erkennen. Die weitaus überwie⸗ gende Zahl aller Deutſchen lernt als Kinder zuerſt eine Mundart. Es gibt bekanntlich Mundarten. die ſich nur in Kleinigkeiten von der Schriftſprache unter⸗ ſcheiden. wie zum Beiſpiel das Märkiſche oder Berlin iſche, und es gibt Mundarten. die von Außenſtehenden nur ſchwer oder erſt Glütk⸗ und Segenswünſche für Klein⸗Edon der Generalfeldmarſchall und Gallin danken— Beſuch in Karinhall ſenſtrauß überſandt. Ferner haben füh⸗ rende Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht und viele Tauſende von unbekann⸗ ten Volksgenoſſen aus dem Reich Hermann Gö⸗ ring und Frau Emmy Göring ihre Glück⸗ wünſche dargebracht. Auch das Ausland iſt un⸗ ter den Gratulanten durch Namen von Klang und Ruf zahlreich vertreten. Das geſamte Diplomatiſche Korps hat dem Feldmarſchall und ſeiner Gattin gratuliert. Ferner hat eine große Zahl von ausländiſchen Perſönlichkeiten, die den Feldmarſchall 3. T. ſchon ſeit Jahren kennen und ſchätzen, in herzlich gehaltenen Te⸗ legrammen ihre Glückwünſche ausgeſprochen. darunter— um einige Namen zu nennen— der engliſchen Außenminiſter Lord Halifax, ferner Lord Londonderry, der wieder⸗ bolt Gaſt des Feldmarſchalls geweſen iſt. Aus dem Oſten und Südoſten Europas, zu dem Her⸗ mann Göring beſonders enge Beziehungen hat, ſind Glückwunſchadreſſen des Königs Boris von Bulgarien, des Prinzregenten Paul von Jugo⸗ lawien und der Prinzeſſin Olga, des jugo⸗ ſlawiſchen Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch. des ungariſchen Reichsverweſers Nikolaus von Horthy und des ungariſchen Miniſterpräſiden⸗ 578 H. Heime Berlin, 10. Juni det am 12. Juni die Grundſteinlegung zu 578 Heimen der Hitler⸗Jugend in allen Gauen des Reiches ſtatt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick und der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach werden aus dieſem An⸗ laß von Schlochau in Weſtpreußen aus im Rah⸗ men einer Reichsſendung ſprechen. Der RIP. bemerkt zu dieſer Tatſache weiter: Nichts iſt wohl charakteriſtiſcher für den Frie⸗ denswillen eines Volkes, als die Haltung Hamburg. 10. Juni In Anweſenheit der ausländiſchen Ehrengäſte, ſowie Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht fand am Freitagnachmittag die feierliche Eröffnung der Kunſtausſtellung in der Kunſthalle ſtatt. Nach muſikaliſchen Darbietungen des Reichs⸗ ſinfonieorcheſters hielt Reichsgmtsleiter Pg. Klemme die Eröffnungsanſprache und wies darauf hin. daß die Förderung aller Künſte durch den Führer in das geſamte deutſche Kunſt⸗ leben eine neue Periode der Entwicklung hin⸗ eingetragen habe. Der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſei die Aufgabe zugefallen, die Beziehungen zwiſchen Künſtler und Volk enger zu geſtalten. Der Erfolg habe den Erwartungen entſprochen. Das Beſtreben dieſer Ausſtellung ſei es nun, die Kunſt der Malerei, Plaſtik und Graphik dem Volke nahezubringen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wies in einer kurzen Anſprache darauf hin, daß ent⸗ gegen der früheren Auffaſſung Arbeit und Kunſt nicht zwei grundverſchiedene Dinge ſeien. Ar⸗ beit und Kunſt ſeien die Faktoren der Raſſe und des Blutes, und die alte Auffaſſung, der Arbei⸗ ter verſtehe nichts von Kunſt, ſei völlig irrig. Auch der Künſtler ſei an ſein Volk gebunden. Man müßte zu der Erkenntnis gelangen, daß Kunſt keinen Luxus bedeute und daß man den Arbeiter dadurch. daß man ihn zum Schönen führt, nicht verwöhne, ſondern im Gegenteil durch den Kunſtgenuß neue Kraft zum Schaffen gab. Dr. Ley ſprach abſchließend die Hoffnung aus, daß die anweſenden ausländiſchen Gäſte be⸗ greifen lernen möchten, wie das Deutſchland den können, wie zum Beiſpiel das Platt. Es gibt echte Mundarten und unechte, wie zum Beiſpiel das ſogenannte„Gaſſenſächſi⸗ ſche“, gegen das neuerdings mit Erfolg an⸗ gekämpft wird. Mundart muß man deutlich vom Jargon unterſcheiden. Die Forſchung, die ſich in neueſter Zeit mit viel Fleiß und Erfolg der Mundarten angenommen hat, leiſtete be⸗ reits ſehr Erſprießliches und Grundlegendes auf dieſem Gebiete. Ihren Bemühungen iſt auch das Mundartenarchiv zu danken. das— auf zahlreiche Schallplatten aufgenommen— vor zwei Jahren dem Führer zum Geburtstag ge⸗ ſchenkt werden konnte. Ein unendlicher Reich⸗ tum an Gemüts⸗ und Volkstumswerten iſt in dieſen Mundarten enthalten. Wer das Volk kennen und verſtehen will, muß mit ſeinen Mundarten vertraut ſein, er muß, wie es Mar⸗ tin Luther ſagte:„den Menſchen aufs Maul ſchauen“. Es gibt Mundarten. die aus ſo kräftigem Grund wachſen, daß ſie ſich auch im ſpäteren Leben von ihren Trägern kaum je ganz ab⸗ ſchleifen laſſen. Die Art und Weiſe, wie zum Beiſpiel ein Württemberger die Diphtonge ſpricht. macht ſich auch in deſſen hochdeutſcher Ausſprache immer wieder erkennbar, und ein Bayer wird zeitlebens nicht das Berliner„R“ erlernen. Wer ein Ohr für die Mundarten hat und ſich ein wenig um dieſes ſchöne und dank⸗ bare Gebiet gekümmert hat, der wird bei vielen ſeiner Mitmenſchen unſchwer die Herkunft aus deſſen Ausſprache erraten können. Noch feiner iſt das Ohr der Mundartſprechen⸗ den ſelber. Es kann einer zwanzig Jahre in München leben und leidenſchaftlich bemüht ſein, möglichſt„münchneriſch“ zu reden, der Einheit⸗ miſche wird ihn an unmerklichen Fehlern und Dr. Frick und Baldur von zchirach ſprechen Wie der Reichsjugendpreſſedienſt meldet, fin⸗ ten Bela von Imredy ſowke des polniſchen Außenminiſters Beck und ſeiner Gattin ein⸗ gegangen. Beſonders groß iſt die Zahl der Glückwunſch⸗ telegramme aus dem befreundeten Italien. „Ihrer Gattin und Ihnen tauſend Glück⸗ und Segenswünſche anläßlich der Geburt Ihres Töchterchens“, telegraphierte der König und Kaiſer. Das Telegramm des Duce lautet:„Für das Telegramm, das mir die Geburt von Edda anzeigte, danke ich Ihnen. Ich ſende meine be⸗ len Glückwünſche Ihnen und Frau Emmy und ſehr viele Wünſche der Kleinen.“ Neben dieſen Glückwünſchen liegen die Telegramme der Kö⸗ nigin Elena, des Kronprinzen Umberto, des Außenminiſters Graf Ciano, des Propaganda⸗ miniſters Alfieri und all der vielen anderen Perſönlichkeiten des Faſchismus, die Hermann Göring aus ſeinen vielen Aufenthalten und Verhandlungen in Italien verbunden ſind. Es muß ein herrliches Gefühl ſein, ſo viel Freundſchaft. Liebe und Verehrung um ſich zu wiſſen, wie ſie anläßlich des freudigen Ereig⸗ niſſes im Hauſe Göring ſichtbar geworden 1 Für den Staatsmann nud für den Volksmann ere Göring aber ſpricht, ohne viele orte zu machen, eines: Er hat es ſich nicht nehmen laſſen, alle dieſe Glückwünſche und kleinen Briefchen, die ihm zugegangen ſind,. nach einem arbeitsreichen Tage ßis auf das seher des unbekannten Volksgenoſſen durchzu⸗ ehen. werden gebaut der Jugend in dieſem Volk. Die deutſche Jugend baut ihr„Heim der Hitler⸗Jugend“ als den Hort des Friedens an den Grenzen. Hier in den Heimen der Hitler-Jugend wächſt die Kameradſchaft und formt ſich zur großen Ge⸗ meinſchaft des Volkes. In dieſen Heimen ſind keine Maſchinengewehrneſter, vor dieſen Heimen werden keine Tankfallen gebaut, ſie haben keine andere und wohl keine größere Beſtimmung. als die Grenzlandiugend aufzunehmen, damit ſie in ihrem wöchentlichen, freiwilligen Dienſt Durch Kunſtgenuß neue Schaffenskraft N. Len eröffne die Kunſtausſtellung auf der Kd.-Reichslagung zu Nationalſozialiſten erzogen werden können. Adolf Hitlers bemüht ſei, den ſchöpferiſchen Geiſt unſerer deutſchen Raſſe und unſeres Blutes im- mer mehr zur Geltung zu bringen. In dieſem Sinne eröffnete der Reichsorgani⸗ ſationsleiter die Ausſtellung unter dem Motto: „Es gibt im Deutſchland Adolf Hitlers nichts, was zu ſchön wäre, um es dem deutſchen Arbei⸗ 14 1d damit dem deutſchen Volk nicht zu ge ⸗ en! en eic 1 ielegrammwethſel zwiſchen dem Führer und Dr. Ley Hamburg, 10. Juni Von der KdF.⸗Reichstagung in Hamburg folgen Reichsorganiſationsleitet Dr. Ley das olgende Telegramm an den Führer: „Ich melde Ihnen, mein Führer, den Beginn der Hamburger Reichstagung„Kraft Sf Freude“ auf unſerem herrlichen KöF.⸗Schif „Wilhelm Guſtloff“. 300 ausländiſche Ehren⸗ Gitte aus 22 europäiſchen und überſeeiſchen taaten und 35 ausländiſche Volksgruppen nehmen mit aufrichtiger Bewunderung an die⸗ ſer nationalſo iallſtiſchen Leiſtungsſchau teil und entbieten Ihnen, mein Führer, gemeinſam mit vielen tauſenden deutſcher Arbeitskame⸗ raden aus allen Gauen Großdeutſchlands ehr⸗ erbietigſte Grüße. Dr. Robert Ley.“ Der Führer antwortete: „An Dr. Robert Ley. Den deutſchen Teil⸗ nehmern an der Hambur er Reichstagung „Kraft durch Freude“ und ihren ausländiſchen daß es leichter iſt, eine fremde Sprache korrekt zu erlernen, als eine ſchwierige Mundart bis in die letzten Feinheiten zu beherrſchen. A. N. „Lange lieb' ich dich ſchen“ Zu Hölderlins erſtem Heidelberg⸗Beſuch vor 150 Jahren Von allen 1 zum Preiſe bergs iſt ölderlins berühmte Ode — die ſchönſte. Kein Dichter vor und nach ihm hat den Zauber der Neckarſtadt, die lieb⸗ liche Heiterkeit ihrer Landſchaft und den tragik⸗ umwitterten Ernſt ihrer Schloßruine ſo tref⸗ end, ſo tief, ſo beſchwingt,— man möchte faſt agen: be heidelber 0 in Verſe Gehlen wie er große unglückliche ichter und eben— er wurde in Lauffen geboren und 5 in Tübingen— aufs Engſte mit dem eckartal verbunden iſt. Am 3. Juni waren es 150 Jahre, daß er als Kloſterſchüler von Maulbronn zum erſtenmal Heidelberg ſah. Wie ſehr er ſchon damals die einzigartige Schönheit der Landſchaft, den gro⸗ 3 eiteren Zuſammenklang von Berg und al, von Stadt und Fluß erfaßte, beweiſt ſeine Schilderung:„Ungefähr um Mittag kamen wir in Heidelberg an. Die Stadt gefiel mir außerordentlich wohl und am Rücken der Stadt — en ſteile, walddichte Berge empor, und auf ieſen 3 das alte, ehrwürdige Schloß“. Im Winter 1795 kam Hölderlin dann zum weitenmal M r als er nach Frank⸗ furt reiſte, wo ſich in der Liebe zu Diotim a ſein menſchliches Schickſal erfüllte. Fünf Jahre ſpäter, im Frühling 1800, erlebt der Schwer⸗ geprüfte die Neckarſtadt zum dritten Mal. und nun entſteht jene ergreifende Ode,. als Dank an die geliebte Stadt, die den tief Ge⸗ Heidel⸗ eher, deſſen Wie von Göttern geſandt, feſſelt' Auf die Brücke mich an, da i Und herein in dit Berge* Sträuche blühten Gäſten danke ich herzlich für die N vom KdF.⸗Schiff„Wilhelm Guſtloff“, die. den beſten Wünſchen für einen guten Erfolg ihrer völkerverbindenden Arbeit erwidere. Adolf Hitler.“ der Lehrgang in Gmunden eröffnel Reichsleiter Roſenberg über die Schulungsarbeit der Partei Gmunden, 10. Juni In Gmunden begann am Freitag der erſte Aufbaulehrgang für die künftigen Schu⸗ lungsleiter und Schulungsbeauftragten der NSDAP. und ihrer Gliederungen. Die hohe Bedeutung dieſes Lehrganges wurde dadurch herausgeſtellt, daß der Beauftragte des Füh⸗ rers für die geſamte geiſtige und weltanſchau⸗ liche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Roſenberg, mit Gauleiter Bürckel die Eröffnung ſelbſt vornahm. Alfred Roſen⸗ berg gab in einem Vortrag die Maßſtäbe für die verantwortungsvolle Lebensarbeit der Männer, denen in den Gauen der Oſtmark die Erziehungsarbeit der Partei in Zukunft an⸗ vertraut werden ſoll. Grundſleinlegung zum haus des Fremdenverkehrs Beginn eines neuen gewaltigen Bauabſchnittes in der Reichshauptſtadt Berlin, 10. Juni Am Dienstag, den 14. Juni, vormittags zwi⸗ 250 11 und 12 Uhr, findet auf dem 8 00 75 unden Platz an der Potsdamer Straße die Grundſteinlegung zum Haus des ſchen Fremdenverkehrs ſtatt. An der Grundſteinlegung wird ſich die ge⸗ ſamte Bevölkerung beteiligen. Es iſt Vorſorge etroffen, daß die Volksgenoſſen ohne Zulaſ⸗ 1 unmittelbar auf dem Platz an det Feier teilnehmen können. Ab 11 Uhr ſpielt der Muſikzug der Standarte Feldherrnhalle auf dem Platz. Etwa 500 Trachtengruppen, die ſich anläßlich der KdF.⸗Tagung in Hamburg befin⸗ den, werden nach Berlin kommen, um an der Feier teilzunehmen. Außerdem marſchieren je 500 Angehörige des deutſchen Gaſtſtätten⸗ ie in Berufskleidung auf. Die 300 Ar⸗ eiter, die mit den Abbrucharbeiten beſchäftigt waren, werden ſich ebenfalls geſchloſſen an der Feier beteiligen. e wird noch eine Reihe ande⸗ rer rundſteinlegungen vorgenom⸗ men. Nach Beendigung der Feiern wird die Arbeit unmittelbar N Rieſige Dampframmen werden in Tätigkeit geſetzt. leine poſiiiſche nachrichlen Die 1 Regierung hat dem deutſchen Botſchafter in Salamanca aus Anlaß der Wie⸗ derkehr des Tages, an dem vor einem 196 der feige Angriff rotſpaniſcher Flieger auf die „Deutſchland“ erfolate und zahlreiche Opfer an deutſchen Menſchenleben forderte, ihr Geden⸗ ken ausgeſprochen und um entſprechende Unterrichtung der Reichsregierung gebeten. Der deutſche Botſchafter iſt beauftragt worden, den aufrichtigen Dank der Reichsregierung für die erwieſene Anteflnahme auszuſnrechen Der franzöſiſche Miniſterrat beſchäftigte ſich unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten in er⸗ ſter Linie mit einem ausführlichen Bericht Bon⸗ nets über die außenvolitiſche Lage und der Schilderung des Miniſterpräſidenten über ſeine Reiſe an die Pyrenäengrenze. Die neuen in Vorbereitung befindlichen Geſetzeserlaſſe ſollen am Samstag ip. Verlauf eines Kob nettorales eingehend geprüft werden. Spielleiter Karl Ritter, der Schöpfer der ilme„Verräter“,„Patrioten“,„Unternehmen ichael“ und„Urlaub auf Ehrenwort“ wurde von Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Mitglied des Präſidialrates der Reichsfilmkammer er⸗ nannt und gleichzeitig in den Reichskulturſenat berufen. eut⸗ ———— ſen“ und„duftenden Gärten“ zum Gedicht löſte. Die Verſe, als 159. Schau und Deutung Heidelbergs in ſich vollendet, bedürfen keiner weiteren Worte. Sie ſprechen für ſich ſelbſt und ſollen zum Gedächtnis an Friedri ölder⸗ lins erſten Heidelbergbeſuch dor 150 Jahren dieſe Zeilen beſchließen: Heidelberg Lange lieb' ich dich ſchon, möchte dich, mir zur Luſt Mutter nennen, und dir ſchenken ein kunſtlos Lied, Du der Vaterlandsſtädte Ländlich ſchönſte, ſo viel ich ſah. Wie der Vogel des Walds über die Gipfel fliegt, Schwingt ſich über den Strom, wo er vorbei dir glänzt, Leicht und kräftig die Brücke, Die von Wagen und Menſchen tönt. ein Zauber einſt vorüberging, Mir die reizende Ferne ſchien, Und der Jüngling, der Strom, fort in die Eb'ne zog, Traurig froh, wie das Herz, wenn es, ſich ſelbſt zu ſchön, Liebend unterzugehen In die Fluten der Zeit ſich wirft. Quellen hatteſt du ihm, hatteſt dem Flüchtigen Kühle Schatten geſchenkt, und die Geſtade ſahn All' ihm nach, und es bebte Aus den Wellen ihr lieblich Bild. Aber ſchwer in das Tal hing die gigantiſche Schickſalskundige Burg, nieder bis auf den Grund Von den Wettern geriſſen; Doch die ewige Sonne goß Ihr verjüngendes Licht über das alternde Rieſenbild, und umher grünte lebendiger Efeu; freundliche Wälder Rauſchten über die Burg herab. herab, bis wo im heitern Tal, Läſſigkeiten doch erkennen. Man hat deshalb nach einem gewiſſen Studium verſtanden wer⸗ nicht mit Unrecht die Behauptung aufgeſtellt, troffenen in* öttliche Heiterkeit aufnahm und ſein Leid im Zauber ihrer„fröhlichen Gaſ⸗ an den Hügel gelehnt, oder dem Ufer hold. Deine fröhlichen Gaſſen Unter duftenden Gärten ruhn Am! aus dent nan ib 5 1 1 1 19 5 Daeſehl. „ 0 Komma Nils ha sche belt Veſit e dis an lhenk de Gordo det Der Gordo fell au 1 beitzzin Allen Ebßiteibe ift die! in den Derwiſc Nieſenpt N de di die * 0 das glä ligten! macht? gettäum Nach g endlich! de. Net auf. Sc ben ihm de Du il 9 Die! der geſ det K ſtunden it der ark die unſt ay, liz ſhnitteg Juni ift aße die deut; die e 1 5 Jula, lla an andatt die ſih 5 befin⸗ an det en ſlätten, 1 Ars ſhäftigt an det ande genom⸗ itd die Riefge tt 1 lichen Wies iht der I die er an eden ethende . der „ den it die e ſich I er⸗ t Bon⸗ ) der eine en in ſollen ola . der ehmen vurde iglied t et tſenat lot. tung deiner ſelbt lbet⸗ ahten du Lied, 1 län, ein pg hen, in die Hände gefallen iſt und ſich ſchon jahr⸗ Kriegsgeſänge, Ein Mann erschüitert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General Noskoff Copyright by Vorhut- Verlag Otto Schlegel. Berlin SW es 22. Fortſetzung. der Mahdi vor Kharkum iſt das beilige Schwert, das nach einem Sieg über die Ungläubigen den Ahnen des Mahdis bundertelang im Beſitze der Familie des Mab⸗ dis befindet. Der Mahdi ergreift das Schwert und legt es quer über den Sattel. Totenſtille herrſcht über dem weiten Feld. Der Mahdi wendet das Geſicht zum ſonnen⸗ glühenden blauen Himmel. Er betet zu Gott um neuen Segen und um den endgültigen Sieg über die Ungläubigen. Dann hebt er das Schwert hoch über ſein Haupt. Zugleich heben ſich dicht wie die Halme eines Kornfeldes die Speere und Schwerter der Krieger aus den Fronten des Vierecks. Ein Schrei fanatiſcher Begeiſterung erfüllt die heiße Luft, als der Mahdi das Schwert in den breiten Gürtel ſeiner Giuppe ſteckt und darauf e die offene Front zu ſeiner Hütte zurück⸗ reitet. Unbeſchreiblicher Jubel herrſcht im Heer der Derwiſche. Wie ein Wüſtenſturm rauſchen die dröhnt das Donnern der Kriegstrommeln, pfeifen die ſchrillen Töne der Umbaias über Rahad. Und im Orkan ſolcher Leidenſchaft ſinkt der Mahdi in ſeiner Hütte auf die Knie, betrachtet das heilige Schwert ſeiner Ahnen und küßt in tiefer Demut die un⸗ bekannten Worte 1„CAROLUS QUIN TUS“ die tief in ſeine Klinge eingraviert ſind. Det Araber weiß nicht, was dieſe Worte bedeuten. Er weiß auch nicht, daß die heilige Wafſe ein deutſches Ritterſchwert iſt. das einſt einem Kreuzfahrer gehörte. Für ihn gilt ſie als ein Symbol des Sieges ſeines Glaubens über die Feinde, über das Zeichen des Kreuzes, das auch das Schwert ſchmückt. Der Engländer von Khar⸗ 9 dieſem Zeichen untertan. Er ſoll beſieg werden. N * Am 11. September wird Gordon ſehr früh aus dem Schlaf geweckt: ein Bote aus Omdu:⸗ man überbringt eine wichtige Nachricht. Der Kommandant des Forts jenſeits des Weißen Nils hat tags zuvor den Beſuch zweier Derwi⸗ ſche bekommen.— Die ſchwarzen Rieſen ſind im Beſitz eines eigenhändigen Briefes des Mah⸗ dis an Gordon. Außerdem führen ſie ein Ge⸗ ſchenk des Mahdis für Gordon mit ſich. Gordon verſetzt die Nachricht von der Ankunft der Derwiſche in große Erregung. und er gibt Befehl, ſie ſoſort zu ihn zu bringen. Gordons Adjutant eilt davon, um den Be⸗ fehl auszuführen. Als Gordon in ſeinem Ar⸗ beitszimmer allein bleibt. entnimmt er der Aktenmappe mit den Geheimdokumenten ein Schreiben und ſieht es aufmerkſam durch. Es iſt die Abſchrift ſeines Briefes an den Mahdi. in dem Gordon im Namen des Khediven dem Derwiſch von Abba das Sultanat über die Rieſenprovinz Kordofan anbietet. Iſt des Mahdis Schreiben ſchon die Antwort auf dieſen Brief? Nimmt der fromme Derwiſch das glänzende Angebot an, das ihn zum mäch⸗ tigſten Vaſallen des Khediven von Aegypten macht? Iſt der böſe Traum von Khartum aus⸗ geträumt? Nach qualvollen Stunden des Wartens gelangt endlich der Brief des Mahdis in Gordons Hän⸗ de. Nervös reißt der Engländer den Umſchlag auf. Schon die erſten Sätze des Schreibens trei⸗ ben ihm das Blut ins Geſicht: „Dein Vorſchlag erſcheint mir lächerlich. Du übereigneſt mir nur einen Teil von dem. was ſchon längſt mein iſt. Zudem: ich brauche keine Güter dieſer Welt. Ich bin allein der Diener meines Gottes und ſeines Propheten.“ Gordon ſieht in dieſen Worten nicht nur ſei⸗ ne Hoffnungen ſchwinden. Er empfindet ſie zu⸗ gleich als perſönliche Beleidigung, als den Aus⸗ druck des Hochmutes eines anmaßend geworde⸗ nen Abenteurers.. Als er aber auf die Worte ſtößt: „Dieſe Derwiſch⸗Giuppe ſollſt du anziehen und in dieſem Kleid der Frommen zu mir A verliert er die Selbſtbeherrſchung. In einem Anfall grenzenloſer Raſerei ſchreit er in die Tür der Kanzlei: 7 „Alles in den Audienzſaal!“ Eine Stunde ſpäter ſind im Audienzſaal die Paſchas, die höheren Offiziere und Beamten der Stadt, die ausländiſchen Konſuln und die Geiſtlichkeit verſammelt. Die höchſten Würdenträger ſtehen zu beiden Seiten des Thronſitzes des Stellvertreters der Regierung. Die übrigen Anweſenden bilden einen Halbkreis um den Thron des General- gouverneurs. In der Mitte des Saales haben die beiden Mahdi⸗Rieſen Aufſtellung genom⸗ men. In ihren weißen Derwiſch⸗Giuppen, an g denen rote Embleme vom Rock des unglücklichen Engländers Hicks angenäht ſind, ſehen ſie 0 0 8 und ihren Lanzen und Schwertern maleriſch kriegeriſch aus. Auffallend wirkt ihr unbefan⸗ genes Benehmen inmitten der goldbeſtickten Paſchas und ägyptiſchen Beamten. Es hat den und nicht die gold⸗ Anſchein, als ob ſie ſich ſchimmernde Umgebung für die Herren der La⸗ ge halten. Auf den Lanzen geſtützt, betrachten ſie mit Neugierde und zugleich mit ſelbſtbewußter Würde die Verſammlung. Zu ihren Füßen liegt das Bündel mit der 8 die der Mahdi dem Engländer geſchickt at. f Gordon hat mit Abſicht dieſe Inſzenierung anbefohlen. Er will dadurch den Verhanlungen mit ſeinem Todfeind das Ausſehen eines dip⸗ plomatiſchen Aktes verleihen. Noch immer hofft er, den Mahdi zur Vernunft zu zwingen und Khartum zu retten... 3 In dem prachtvollen, mit Gold. Orden und Sternen bedeckten Rock des Gouverneurs des Sudans, mit dem roten Tarbuck auf dem Haupt, erſcheint Gordon im Saale. 0 Alles verbeugt ſich vor dem Stellvertreter des Khediven. Nur die beiden Araber bewah⸗ ren ihre Stellung und entbieten keinen Gruß. Gordon nimmt auf dem Thronſeſſel Platz. Aeußerlich iſt er ruhig, aber die in der Nähe des Thrones Stehenden bemerken ſofort die nervöſe Bewegung der Hände. die die Löwen⸗ köpfe des Seſſels umklammern. Gordon wendet ſich zu dem nebenſtehenden Sekretär: 5 i „Verleſen Sie den Brief des Mahdi!“ Während der Sekretär die Botſchaft verlieſt, ſtrahlen die Geſichter der ſchwarzen Geſandten vor Freude und Stolz. Gordons Finger bewe⸗ gen ſich ſchon nicht mehr. Sie ſind wie ange⸗ wachſen an die Löwenköpfe des Thrones. Es ſieht ſo aus, als ob Gordon ſich nur mit äußer⸗ ſter Anſtrengung im Seſſel hält. In dieſem inneren Kampf bleibt Gordon den⸗ noch Sieger. Als der Sekretär fertig iſt, wendet er ſich an ihn in freundlichem, faſt familiär klingendem Ton: „Na, und jetzt meine Antwort!“ (Fortſetzung folgt) Frantos Truppen im Vormarſch die verſorgung Rolſpaniens aus Frankreich zum Teil unterbunden Bilbao, 10. Juni Die Offenſive der nationalen Truppen an der geſamten Front zwiſchen Teruel und der Küſte wurde in den erſten Morgen⸗ tunden des Freitag fortgeſetzt unter Einſatz er Luftwaffe, die unaufhörlich die feind⸗ lichen Stellungen angreift und dabei durch Artillerie unterſtützt wird. Tanks und nfanterie brachen allenthalben in die feind⸗ ichen Linien ein, beſonders die im Mittelteil des Abſchnitts Lucena del Cid. Die durch⸗ ſchnittliche Tiefe des Einbruches beträgt hier wölf Kilometer. Die am weiteſten öſtlich vor⸗ n Kolonne des Generals Aranda be⸗ droht den nur noch 14 Kilometer von Caſtellon entfernt liegenden Ort Villafames, der die Ver⸗ bindungswege zwiſchen Albocacer und Caſtel⸗ lon beherrſcht. Weſtlich anſchließend beſetzte eine weitere nationale Gruppe den Ort Co⸗ ſtur. Durch den weiteren Vormarſch dieſer Abteilung ſind die Orte Alcora und La 1 755 915 von Lucena del Cid bedroht Die Ver⸗ indung zwiſchen Caſtellon und Lucena iſt damit abgeſchnitten. Weſtlich und 8 des letztgenannten Ortes befindliche Höhen ſind bereits im Beſitz der nationalen Truppen, die von dort aus die Stadt unter Feuer nehmen. Weſtlich von Lu⸗ cena beſetzte eine weitere nationale Kolonne den Ort Caſtillo de Villamalefs. Angeſichts des noch andauernden Vormarſches iſt mit wei⸗ teren großen Bodengewinnen zu rechnen. Der feindliche Widerſtand war am Freitag ſchwä⸗ 12 f 6 An der Pyrenäenfront ſetzten die na⸗ tionalen Streitkräfte die am Donnerstag be⸗ onnene Offenſive erfolgreich fort. Zu dieſen Kampfhandlungen wird bekannt, daß ſie gegen eine feindliche vorgeſchobene Stellung geri htet ſind, die innerhalb des von den Flüſſen Eſera und Broto gebildeten Tales liegt. Der An⸗ riff richtet ſich hier gegen zwei feindliche Violſionen, die von einem früheren Uhrmacher aus Jaca kommandiert werden, der vor kur⸗ zem den Befehlshaber dieſes Abſchnittes, einen Oberſtleutnant, erſchießen li eß und dann deſſen Stelle einnahm Intereſſant iſt, daß die beiden feindlichen Diviſionen— es handelt ſich um die 43. und 45. Diviſion— ſowohl Verpflegung wie Waffen und Muni⸗ tion über die nahegelegene franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze bei San Juan de Plant erhielten. Die nationalen Truppen, geführt von Ge⸗ neral Iruretagoyena, ſtießen längs der Grenze vor und beſetzten San Juan, wo ſie mit den franzöſiſchen Grenzbeamten Grüße austauſchten. Hiermit iſt ein weiteres Zu⸗ fahrtstor für die Verſorgung Rotſpaniens abgeſchnitten. Nach Verſiegung der franzö⸗ ſiſchen Zufahrtsquelle iſt die Lage der Roten in dieſem Abſchnitt ausſichtslos. Der nationale Vormarſch an der Caſtellon⸗ Front iſt durch ein bemerkenswertes Um⸗ B der von General Aranda befehligten galiziſchen Truppen begün⸗ ſtigt. Die Bolſchewiſten hatten im Abſchnitt zwiſchen Albocacer und der Küſte unter Aus⸗ nutzung des gebirgigen Geländes eine ſtarke Verteidigungsſtelle ausgebaut, die die natio⸗ nalen ktionen aufhalten ſollte. Genexal Aranda durchkreuzte aber dieſe bolſchewiſtiſchen Pläne und ſtieß von Albocacer direkt nach Sü⸗ den, wobei er ſich parallel zur Küſte hielt. Die bolſchewiſtiſchen Kolonnen ſehen ſich nun zwiſchen der nationalen Front und der Küſte eingeſchloſſen und beginnen. die vorher er⸗ wähnte und nunmehr nutzlos gewordene Ver⸗ teidigungsſtellung abzubauen. In dieſem ein⸗ geſchloſſenen roten Gebiet, das etwa 1000 Quadratkilometer groß iſt, ſchaffen die Bol⸗ ſchewiſten nun in größter Eile ihr Kriegsmate⸗ rial zurück. Gleichzeitig werden die Städte und Dörfer geräumt. So nimmt der Rückzug der Bolſchewiſten nach Süden einen überſtürzten Verlauf. Kinderentführungen Dr. E. K. Die Entführung eines Kindes Lindberghs, des amerikaniſchen Volks⸗ helden, die ſeinerzeit die Senſation der gan⸗ zen Welt war, iſt noch nicht dem Gedächtnis entſchwunden. Die Furcht um das Leben ſeines zweiten Kindes veranlaßte den kühnen und ſympathiſchen amerikaniſchen Flieger, dem als erſter die Ueberquerung des atlan- tiſchen Ozeans im Alleinflug glückte, ſein Va⸗ terland zu verlaſſen. Inzwiſchen haben ſich die Kindesentführungen mit der Abſicht, hohe Löſegelder von den beraubten Eltern zu er⸗ preſſen, in Amerika in erſchreckendem Maße gehäuft. Der„Kidnapper“-Skandal hat For⸗ men angenommen, die man ſelbſt in dieſem Lande der ſogenannten unbegrenzten Mög- lichkeiten für kaum glaublich halten ſollte. Allein in der letzten Zeit ereigneten ſich nicht weniger als ſieben Fälle von erpreſſe⸗ riſchen Kindesentführungen, von denen der Fall des fünfjährigen Knaben James Caſh deshalb beſonders erſchreckend iſt, weil die Eltern die geforderten zehntauſend Dollar Löſegeld bezahlten, das Kind aber dennoch nur als Leiche aufgefunden wer⸗ den konnte. Dieſer neueſte Fall hat in ganz Amerika Abſcheu und Entſetzen hervor⸗ gerufen. Er iſt als Anlaß genommen wor- den, um wieder einmal den„größten Feldzug gegen die Verbrecher“ ein⸗ zuleiten. Man weiß, daß die wohlorganiſier⸗ Am Rande nolieri.: ten amerikaniſchen Verbrecherbanden nicht geringe Teile des Wirtſchaftslebens jahraus, jahrein terroriſieren. ohne daß die Polizei mit der gebotenen Rückſichtsloſigkeit dagegen einſchreitet. Im Gegenteil: die Polizei ſelbſt und mancherlei Funktionäre der öffentlichen Sicherheit unterhalten teilweiſe direkte Be- ziehungen zur Unterwelt, beſonders auf dem Wege der paſſiven Beſtechung. Was ſoll man nun dazu ſagen, daß in einem der reichſten und mächtigſten Länder der Erde der Prä- ſident des Staates ſelbſt und der Se⸗ nat auf dem Weg über die langwierigen Um⸗ ſtändlichkeiten des Parlamentarismus ganze 200,000 Dollar zum Kampf gegen die Kindesräuber einſetzen wollen! Iſt das ein Ordnungsſtaat, in dem für den Kampf gegen ein Verbrechen, das ſich nun ſchon Dutzendemal wiederholte, erſt über den Um- weg eines parlamentariſchen Beſchluſſes die erforderliche Summe bereitgeſtellt werden muß? In Deutſchland kennt man in⸗ nerhalb einer langen Reihe von Jahren nur einen einzigen Fall von Kindesraub zu Er⸗ preſſungszwecken, und in unmittelbarem An⸗ ſchluß an dieſen Fall wurde das Geſetz ver⸗ kündigt, wonach auf ein ſolches Verbrechen die Todesſtrafe ſteht. So und nicht an⸗ ders verfährt man in einem Ordnungsſtaat. Amerika aber, das ſo viele Worte über die „Kulturverwilderung“ in Deutſchland findet. ſammelt einſtweilen auf eine Anregung des Präſidenten zweihunderttauſend Dollar! Von der Deutſchlandfahrt der Radfahrer Die Spitzengruppe. zu pereiteln. Mißtrauiſch beäugt jeder ſeinen Nebenmann, um einen Ausreißverſuch (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 N Neuer Höhenrekord des deutſchen Rieſenflugzeuges Die gleiche„Ju 90“, die am Samstag mit 5 000 Kilo Nutzlaſt eine Rekordhöhe von 9312 Metern erreichen konnte, ſtellte jetzt mit 10 000 Kilo einen neuen Höhenrekord von 7242 Me⸗ tern auf, der ſich ebenfalls in ausländiſchem Beſitz befand. eſſanten Blick in den Führerſtand der Maſchine. Durch den Ausſchnitt der beiden Handräder erkennt man links und dung der vier Motoren. 6 Unſer Bild gewährt einen inter⸗ In der Mitte die Hebel für Gas und Zün⸗ rechts den künſtlichen Horicont, der auch beim Flug in dichtem Nebel dem Piloten die genaue Lage der Maſchine anzeigt. In der Mitte oben: Die Druckanzeigegeräte für die Motoren. (Werkphoto, Zander⸗Multiplex⸗K.) Engliſche Milifärſtadt am Juezkanal Kairo, 10. Juni Die ägyptiſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſi eingehend mit einer engliſch⸗ägypti⸗ chen Auseinanderſetzung über die Baukoſten für die Kaſernen, die für die aus Kairo und Alexandrien abziehenden engliſchen Truppen am Suezkanal errichtet werden ſollen Ein anfängliches engliſches Bauangebot in Höhe von vier Millionen wurde den Zeitungen zufolge von Aegypten abgelehnt, da dieſes die Kaſernen am Suezkanal ſelbſt errichten wollte. Millionen angewachſen. Durch die engliſchen Komfortanſprüche ſei jedoch das Bauprogramm angeblich auf 12 oder 17 Von den Wünſchen Englands gibt die ägyptiſche Preſſe folgende Einzelheiten: Drei Mtlitärflugplätze, deren Koſten eine Million betragen würden, zehn Munitionsdepots, die 25 Meter tief ſein ſoll⸗ ten, würden zuſammen 1 130 000 koſten. Für Tennisplätze iſt eine Ausgabe von 585 000 Pfund vorgeſehen. Weiterhin ſollen Villen, Gartenanlagen, Waſſerleitungen und ein Elek⸗ trizitätswerk errichtet werden. Nach Voll⸗ endung dieſer Pläne würde eine neue Militär⸗ ſtadt bei Ismaila entſtanden ſein. —— ——— 7 Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: E. Ackermann (Schluß) Nach einigen Wochen war es dann ſo weit, daß Hans von Erdolf die Heimreiſe antreten konnte. Während der ganzen Zeit hatte er darüber nachgedacht, ob es ihm gelin⸗ gen werde, Fees unerklärliches Benehmen zu enträtſeln. Nachdem er Monate durchraſt, um den wütenden Schmerz in ſich zu betäuben, war er in letzter Zeit längſt wieder zum faſt einſiedleriſch dahinlebenden Menſchen geworden. Wenn Geora Hagen all das hätte ahnen können! Hans von Erdolf hatte den ganzen Kauf der Hagen⸗ werke mit Juſtizrat Eberling abgeſchloſſen, der Fees Voll⸗ macht beſaß. Erdolf atmete auf bei dem Gedanken, daß wenigſtens die Werke, die Hagen ſo geliebt, nun nicht in fremde Hände übergegangen waren. Die arme kleine Fee! Mit vollen Händen hatte ſie das Geld ausgeſtreut, im tief⸗ ſten Herzen befriedigt, armen Menſchen helfen zu können, ohne zu bedenken, daß auch Wohltun eine Grenze haben muß. Das ſah ihr aber ähnlich! Und ihre naive Menſchenliebe hatte ein Verbrecher e ſeinen eigenen ſchmutzigen Zweck dabei zu ve olgen. Erdolf ſah all das ganz klar vor ſich. Nur das ſtand wie ein dunkles Rätſel vor ihm, was Fee veranlaſſen konnte, ihn ſo zu kränken, indem ſie ihm ſeine Briefe un⸗ eröffnet zurückgeſandt hatte. Die weiche, zärtliche Fee, die ihn geliebt hatte und ihn nun mied wie einen Paria. Was hatte er ihr getan? Er wußte es nicht, was ſtärker fach konnte als ihre Liebe. Aber er wollte es zu ergründen uchen. 7 3 a An einem ſchönen Auguſtmorgen ſaß Erdolf dem Juſtizrat Eberling in deſſen Zimmer gegenüber. Nachdem alle geſchäftlichen Angelegenheiten erledigt waren, fragte Erdolf den alten Herrn:„Herr Juſtizrat, iſt Ihnen be⸗ kannt, warum Fee Hagen ſo ſchwermütig wurde? Ich kann nicht glauben, daß ſie nur meint, daß ſie das Geld ihres ver⸗ ſtorbenen Mannes verſchwendet habe, ſondern dieſe Schwermut muß ſchon vorher vorhanden geweſen ſein.“ Der Juſtizrat ſah forſchend in Erdolfs ernſtes Ge⸗ ſicht, dann ſagte er:„Schwermut war es wohl zuerſt nicht, ſondern eher die Sucht, ſich zu betäuben, irgend etwas zu erſticken. Ich hatte ſtets das Gefühl, daß Frau Hagen an einer eingebildeten Schuld litt.“ „Das braune Männergeſicht wurde blaß, der alte Herr ſah es wohl. Nach einer Weile fragte Erdolf:„Wo hält ſich Frau Hagen zur Zeit auf?“ Der Juſtizrat nannte ihm die Adreſſe. Mit einem feſten Händedruck ſchieden die beiden Herren voneinander. een: Wed rt ed u voller Blüte. Sinnend ſtand Hans von Erdolf da und blickte auf die duftende Pracht. Wie oft hatte er ſich Fee vorgeſtellt, wie ſie durch den Garten von Bärwalde ſchritt in ihrem hellen Kleid, wie ihr die blonden Locken um die weiße Stirn ſchimmerten. Und ſie war doch ſchon ſo lange Zeit nicht mehr nach Bärwalde gekommen, hatte es ängſt. lich gemieden, weil es ih m gehörte. Ein ſcharfer Schmerz durchzuckte ihn. „Wenn nun Fee einen Anderen liebte?“ f Nein, das konnte nicht ſein. Sie war nicht wandelbar in der Liebe. Davon war ja auch Hagen überzeugt geweſen. J Seufzend wandte Erdolf ſich ab und ging zum wirr⸗ ſchaftshof hinüber. Seine Leute freuten ſich ſehr über ſeine Rückkehr; Erdolf rührte dieſe Anhänglichkeit. Der alte Inſpektor war ſehr ſtolz darauf, daß er ſeinem Herrn den Beſitz in tadelloſem Zuſtand übergeben konnte. Erdolf bat ihn zu ſich. Der alte Mann ſaß mit glänzenden Augen da, als ſein Herr ihm anbot, auch weiterhin die Oberhand über die Landwirtſchaft zu behalten, da er ſelbſt vorerſt ſich darum nicht kümmern könne, weil er die Hagenwerke ge⸗ kauft habe. „Ach ja, der Herr Hagen. So ein guter Mann. Daß er ſo ein Unglück haben mußte. Die ſchöne, junge Fraul Manchmal, wie ſie ſo im Sommer hier waren, hab ich mir wohl zuweilen meine Gedanken gemacht. Ein recht unglei⸗ ches Paar war es doch. Man hätte eher qlauben können, es ſei Herrn Hagens Tochter. Er war wohl noch einmal ſo alt wie ſie. Aber nie iſt ein böſes Wort zwiſchen den bei⸗ den gefallen.“ Der alte Mann wußte nicht, daß Hans von Erdolf unter den harmloſen Worten zuſammengezuckt war. Er⸗ dolf dachte:„War ich denn blind? Mußte mir denn erſt mein alter Inſpektor darüber die Augen öffnen, daß ich aleichfalls viel zu alt für Fee bin?“ Nach und nach wurbe es immer ſchweigſamer im Zimmer. Der alte Inſpektor trank mit Behagen den ſchweren, dunklen Wein; Hans von Erdolf hing ſeinen folternden Gedanken nach. Was Kairo, die Fremde, ihn mit ihrem Wirrwarr und Getriebe betäuben ließ, das brach die Heimat wieder auf. Die alte, große Liebe zu Fee wurde immer lebendiger. Hier, wo Fee gelebt, wo er ihr geſagt, daß er ſie liebte! d Durch die weitgeöffneten Fenſter ſtrömte die Nacht⸗ luft. Sie trug den ſchweren Duft der Rofen herein. — Natürlich gab es eine allgemeine Senſation, als man wußte, wer der neue Beſitzer der Hagenwerke war. Mut⸗ maßungen entſtanden weiter nicht, da man den wirklichen Grund von Erdolfs damaliger Abreiſe ia nicht kannte. Irene aber lebte verbiſſen dahin und wußte zunächſt wohl nicht einmal, daß Erdolf zurückgekommen war. Natürlich gab man ſich auch jetzt wieder Mühe, den Heimgekehrten an dieſes oder jenes Haus zu feſſeln. Er folgte den Ein⸗ ladungen, denn jetzt konnte er ſich nicht in Bärwalde ver⸗ Drei me EEP;́FĩðVn!.. T—T—.¼.. . Oraußen in Bärwalde ſtanden die Roſen wieder in nsche Roman von Gert Rothberg graben, da er die Menſchen brauchte. Von free Hagen ſprach man faſt nie. Sie hatte ſich niemals 2— 57 ſchaftlichen Vordergrund gedrängt; ſo hatte man es ihr großmütig verziehen, daß ſie die Erbin des reichen Hagen geworden war. 0 Und jetzt überhaupt! Jetzt war es direkt lieb von ihr, daß ſie ſo ſtill irgend⸗ wo im Verborgenen lebte. Denn ſchließlich hatte man es ihr noch nicht ganz vergeſſen, daß ſie einſtmals Hans von Erdolfs Ritterdienſte faſt a ließlich fü. 5 ſpruch genommen— N usſchließlich für ſich in An So ſtanden alſo fetzt die Sachen. Erdolf konnte ſich kaum retten vor dringenden Einladungen. Vorerſt hatte er natürlich ſehr viel Arbeit. Der vollſtändigen Um. geſtaltung ſeines bisherigen Lebens kam ſeine Tätigkeit in dem Kairoer Exporthaus ſehr zuſtatten. Schon nach wenigen Wochen war er ſehr gut eingearbeitet. Seiner Tatkraft war ein rieſiges Arbeitsfeld gegeben, und das War gut ſo. Arbeit brauchte er, Arbeit, ſo viel als irgend. möglich. 2 0. Kapitel. Es war bereits Herbſt, als Fee in Begleitung ihres Vaters endlich heimkehrte. Scheu und furchtſam war ſie noch immer. Von irgend einer Geſelligkeit wollte ſie nichts wiſſen. Jeden Theater- oder Konzertbeſuch wies ſie weit von ſich. Profeſſor Altou war verzweifelt. Was hatte der lunge Aufenthalt in dem idylliſchen Bergdorf für einen Zweck gehabt, wenn Fee ſich nur kör⸗ perlich erholt hatte und ſeeliſch krank blieb? Gewiß, er mußte dem Schickſal dankbar ſein, daß Fee wenigſtens körperlich geneſen war. Doch das andere, war das nicht am Ende die größere Krankheit? Durch Juſtizrat Eberling er⸗ fuhr Altou, wer der neue Beſitzer der Hagenwerke war, daß dieſer draußen in Bärwalde bereits wieder Wohnung genommen hatte und täglich zur Stadt geritten oder ge⸗ ahren kam. Altou blickte den Juſtizrat faſſungslos an. Herr von Erdolf?“ fragte er noch ganz benommen. Der Juſtizrat nickte. „Jawohl, Herr Profeſſor. Ich glaube, dieſe Löſung wird ganz im Sinne Herrn Georg Hagens ſein. Meinen Sie nicht?“ Altou nickte. Dabei dachte er nur immerfort: dae hier, er iſt Beſitzer der Werke, und Fee weiß es nicht?“ „Herr von Erdolf bittet Sie durch mich, ihn an einem der nächſten Vormittage draußen in der Fabrik zu be⸗ ſuchen. Er wollte Ihnen aus irgend einem ſchwerwiegen⸗ den Grund nicht ſchreiben. Darf ich ihm Ihren Beſuch melden, Herr Profeſſor?“ f 7 Haſtig nickte Altou. „Ja, natürlich, ich gehe zu ihm. Morgen gegen elf Uhr werde ich mir erlauben. Wenn Sie ihm das freund- lichſt übermitteln wollten, Herr Juſtizrat?“ „Gewiß, ich rufe nachher aleich an, da ich ſowieſo etwas geſchäftlich Wichtiges mit ihm zu beſprechen habe.“ „Ich danke Ihnen. Auf Wiederſehen.“ ſagte Altou. „Auf Wiederſehen. Herr Profeſſorl“ ſagte Eberling und ſchloß die Tür hinter ihm. Der Diener führte Alreu am nächſten Tage den lan⸗ gen, mit einem roten Läufer bedeckten Gang entlang. Am Ende desſelben befand ſich das Arbeitszimmer des Fabrik⸗ herrn. Der Diener hatte wahrſcheinlich Befehl, Herrn Profeſſor Altou ſofort hierher zu führen, denn er klopfte, öffnete auf den von drinnen ertönenden kurzen Ruf die Tür und ließ Altou eintreten. Die Tür ſchloß ſich hinter 5— alten Herrn, der mit klopfendem Herzen um ſich ickte. Hinter dem breiten Diplomatenſchreibtiſch erhob ſich eine rieſige Figur. „Derzrich wiutommen, Herr Profeſſor! Ich freue mich ſehr, Sie hier begrüßen zu dürfen. Darf ich bitten, Platz zu nehmen?“ Die alte, zitternde Greiſenhand und die ſchöne, kraft⸗ volle braune Hand des Jüngeren lagen mit feſtem Druck ineinander. Und dann ſaßen ſich die beiden Männer gegen⸗ über, die ſich ſo viel zu ſagen hatten, und doch fand keiner ſogleich den Anfang. Endlich fragte Erdolf leiſe:„Darf ich fragen. wie es Frau Fee geht? Der aite perr ſay in vas ernſte Geſicht, ſah die blauen Augen mit qualvollem Ausdruck auf ſich gerichtet, und da brach es aus ihm hervor mit überſtrömender Ge⸗ walt. Er erzählte Hans von Erdolf, was Fee ihm anver⸗ traut hatte. „Es hat mich ſelbſt wie ein Blitzſtrahl getroffen, Herr von Erdolf, Auch ich habe doch ſtets an einen Unglücks fall geglaubt. Wir alle. Und manchmal ſteigen mir trotzdem noch Zweifel auf, ob Irene Baudiſſin das alles meiner armen Tochter nur ſagte, um deren Seelenfrieden zu ver⸗ nichten.“ Schweigend lehnte Hans von Erdolf im Klubſeſſel. Seine Augen waren mit einem rätſelhaften Ausdruck auf den alten Herrn gerichtet. Jetzt war ihm alles klar. Unter dieſem vermeintlichen Schuldbewußtſein war Fee zuſammengebrochen. „Ich danke Ihnen, Herr Profeſſor. Ich liebe Fee noch heute mehr wie mein Leben. Sie wird und muß an dieſe Liebe glauben, wenn ſie Georgs Brief geleſen hat, den er kurz vor ſeinem Tod an mich ſchrieb. Fee wird daraus er⸗ kennen, daß es keine Sünde iſt, wenn ſie meine Liebe er⸗ widert,“ ſagte Hans von Erdolf, und durch ſeine Stimme klang ein unendliches Glück. Dann entnahm er ſeiner Brieftaſche den Brief des Freundes und reichte ihn Altou. Bitte, leſen Sie, Herr Profeſſor, und dann ſoll auch Fee ihn leſen. damit endlich das Glück anfangen kann.“ Altou las; ſein feines, altes Geſicht rötete ſich. Als er fertig war, ſagte er:„Es gehört eine ſeltene Seelengröße zu ſolch einem Charakter, wie Georg Hagen ihn beſaß.“ Nach kurzem Schweigen ſagte Erdolf:„Ich möchte Ihnen noch einmal herzlich danken für jene Zeilen, die Sie mir damals nach Kairo ſandten. Freilich, vor einem vor⸗ übergehenden moraliſchen Zuſammenbruch haben dieſe warmen, verſtehenden Worte mich nicht bewahren können.“ Mitleidig ſah Altou in das braune Geſicht. Dann ſagte er:„Und ſoll ich Fee etwas beſtellen?“ „Nein, Herr Profeſſor. Wenn es Ihnen ſedoch ge⸗ länge, Fee unter irgend einem Vorwand nach Bärwalde hinauszubringen, wäre ich Ihnen dankbar. Ich möchte dort mit ihr ſprechen.“ Altou nickte ernſt. „Jawohl, Herr von Erdolf. Ich werde Fee ſagen, daß ſie elend getäuſcht worden iſt und daß ſie in Bärwalde etwas finden wird, was ihr die Wahrheit meiner Worte beſtätiat. Ich denke, daß ſie dann mitfahren wird.“ „Ich danke Ihnen, Herr Profeſſor. Uebermorgen e drei Uhr erwarte ich Sie mit Fee in Bär⸗ walde.“ ö Als der alte Herr gegangen war, atmete Hans von Erdolf tief auf. Fee ſah ihren Vater abweiſend an. „Nach Bärwalde, Papa? Nein! Was ſoll ich dort? Ich wüßte nicht was ich dort erfahren könnte. Ich mag Bärwalde nicht wieder ſehen. Zu viele Erinnerungen hän⸗ gen daran.“ Der alte Herr ſtreichelte ihre unruhigen Hände. „Du mußt mich begleiten, Fee. Dein Seelenfrieden hängt davon ab. Aber auch der meinige. Wir werden dort erfahren, daß Irene Baudiſſin dich belogen hat.“ Wees große Augen hingen ſtarr an dem Geſicht des aters. „Papa, wie ſoll ich das verſtehen? Hat Georg in Bär⸗ walde etwas hinterlaſſen? Das kann doch nicht ſein. Juſtizrat Eberling hat doch damals alle Papiere an ſich genommen.“ Sie ſprach haſtig, die Worte überſtürzten ſich faſt, Sie hatte nie gefragt, wer der neue Beſitzer der Werke ſei, hatte keine Ahnung, daß Erdolf in der Heimat weilte. Profeſſor Altou aber ſagte:„Wirſt du mitfahren? Es kann dir doch nicht gleichgültig ſein, wenn man in Bär⸗ walde etwas gefunden hat, was dir mit einmal alle Selbſt⸗ pein nimmt?“ Da ſchluchzte Fee bitterlich auf. a i „Ich will mit dir nach Bärwalde fahren. Doch den Frieden finde ich dort nicht. Meinen Frieden nahm Hans von Erdolf mit ſich. Ich habe ihn unſagbar geliebt, und das war meine Schuld gegen Georg.“ Der Wind ſtrich uver die Stoppelfelder. Gelb und rot lag das Laub am Boden. Eine Schar Rebhühner flog erſchrocken in die Höhe, als das Auto vorüberfuhr. Es bog jetzt ab, fuhr die lange Allee zum Schloß hin, deſſen hohes, ſchmiedeiſernes Tor ſich wie von ſelbſt öffnete. Hans von Erdolf ſtand am Fenſter ſeines Zimmers. und ſeine Hände ballten ſich, als er jetzt fees liebes Geſicht ſah. Er bemerkte, daß ſie wie ſchutzſuchend nach der Hand ihres Vaters griff. Der alte Diener führte die Angekommenen zum Schloß herauf und in den Salon. Hier empfina ſie die alte weißhaarige Hausdame. Sie bot in ihrer ſtillen Art Er- friſchungen an und plauderte liebenswürdig mit Fee und dem alten Herrn. In Fee ſtieg plötzlich eine rieſengroße Angſt empor! Es war doch alles gar ſo ſeltſam. Wer wollte ſie hier ſpre; chen? Was ſollte ſie erfahren? Da ging die alte Dame plötzlich zu dem kleinen Tiſch, hob von dort ein Schreiben auf, kam zurück und reichte es Fee. Es war ein geſchloſſener Umſchlag ohne Adreſſe. Mit zitternden Händen öffnete Fee den Brief, las die Zeilen ihres Mannes, die er an Hans von Erdolf geſchrieben. Als ſie fertig war, ließ ſie den Brief ſinken, lehnte den Kopf zurück und große Tränen liefen über das blaſſe Ge⸗ ſicht. Endlich rang es ſich von ihren Livven: „Papa, bann hat Zrene Baudiſſin alſo gelogen. Dann hat er niemals dieſe Worte zu ihr geſagt, obwohl er ſich——— oh Papa, wie groß war ſein Charakter, daß er bemüht war, noch in letzter Stunde dieſen Brief zu ſchreiben. Doch es iſt alles zu ſpät: Hans von Erdolf wird nie wieder zurückkehren.“ Fee erhob ſich. Ganz langſam, wie taſtend, ging ſie zur Tür. -Papa, ich——— möchte noch einmal in den Abhnenſaal. dann fahren wir nach Hauſe.“ Der Profeſſor mite zummmend. die Treppe hinauf, den wohlbekannten langen Gang zum Ahnenſaal hin. Sie wunderte ſich nicht, daß die hohe, ge⸗ ſchnitzte, ſchwere Tür nur angelehnt war, ſie bemerkte es vielleicht nicht einmal. Die Herbſtſonne huſchte an den bunten Scheiben entlang, drängte ſich herein, legte ſich dann auf Fees Blondhaar und huſchte ſchließlich über das Bild des hochgewachſenen Schutztruppenoffiziers, vor dem Fee jetzt mit gefalteten Händen ſtand. Unaufhaltſam ran⸗ nen die Tränen über ihr Geſicht. Feel“ Leiſe, zärtlich klang eine tiefe, wohlbekannte Stimme durch den Raum. Fee zuckte zuſammen, blickte mit weit geöffneten Augen um ſich. Auf ſie zu ſchritt——— Fee ſchrie laut auf:„Hans Erdolf, vergib mir!“ Er aber nahm ſie ſtill in ſeine Arme. Fee ging langſam Ende] 5b e iter wut N fing . lu. Dat Ives hlt Chepaa Init einen benbutg die beden . Sohn, die Es putde Faniliena einem ge n, daß pegel a ber Sohn, ſheins Wa 5 1 ud abel iaflah ſändiget Faufharſe eh. 9 den von d Ir eie In det! nit del bnnende, ben eine Aberſchl den Räder 5 dem Alten lezten J. Ennitäterr * kachmittag Narr, det wurden ine Mann bon derer Ver. hier ſoll de IIluß get Lind Darmſtt blick näher I Weißbinder eine Kan Das Kind und deren ergoß. 8 0 in das D. Bitburg Hilgers brei kr. Nutte un le . Larlern burden gti Der betun bon über dieser Ber ten dahre drei pe in das Un Neeb „ Nebach ſch ein ö ö Güdingen ener 1 Eunde melt. 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Der bei ſeinem Onkel, dem Weinhändler Heinrich Beiſer in Sprendlingen, beſchäftigte Heinrich Beiſer von hier befand ſich ebenfalls im Jagdrevier ſeines Onkels, das an dasjenige von Weinsheimer grenzt. Als Beiſer die erſten Schüſſe hörte, ließ er ſich auf die Erde fallen. Weinsheimer ſoll dann mit ſeinem Auto auf die andere Seite gefahren ſein und wieder geſchoſ⸗ en haben, worauf Beiſer ins Korn flüchtete. un ſoll Weinsheimer gerufen haben:„Komm mal hoch, du feiger Kerl!“ Als der Angerufene Kranken ſah, wer der Schütze war, richtete er ſich auf und rief:„Nun hör' mal auf mit deiner Schie⸗ erei und ſcher dich aus meinem Revier!“ Nun choß Weinsheimer wieder und verletzte Beiſer ſo ſchwer, daß ſeine ſofortige Ueberführung ins haus nach Kreuznach notwendig wurde, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Der Täter wurde verhaftet und ins 1 gefängnis Wöllſtein eingeliefert. Unter Alkoholeinfluß am Steuer ſw. Darmſtadt. Die Schuldfrage in dem Fall = des tödlichen Zuſammenſtoßes des Darmſtädter Sohn, die Schuld an dem Ehepaars Heidecker auf dem Motorrad mit einem Trierer Perſonenkraftwagen bei Obernburg a. M. iſt jetzt ſo weit geklärt, daß die beiden inhaftierten Trierer, ater und uſammenſtoß trifft. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſie mit vier anderen Familienangehörigen die Pfingſtfahrt mit einem gemieteten Wagen gemacht hat⸗ ten, daß dem Vater der Führerſchein wegen Trunkſucht entzogen und daß der Sohn, der fed im Beſitz eines Führer⸗ m ſcheins war, de ater das Steuer überließ, obwohl er wußte, daß dieſer nicht fahren durfte und obwohl der Vater unter Alkohol⸗ einfluß ſtand. Dagegen war Heidecker als ſtändiger Kraftfahrer eines großen Darmſtüdter Kaufhauſes ein zuverläſſiger und beſonnener Fahrer. Die Leichen der beiden Getöteten wur⸗ den von dem Vater der Frau nach Darmſtadt zur Beiſetzung gebracht. In der Mittwoch nacht nach 2 Uhr ſtieß eine mit drei Perſonen beſetzte, vom Hauptbahnhof kommende Autotaxe am Adolf⸗Hitler⸗Platz ge⸗ gen eine Signalleuchte, die N wurde und überſchlug ſich zweimal. Sie kam mit den Rädern nach oben am Brunnenbecken vor dem Alten Palais zu liegen. Die ſämtlich ver⸗ letzten Inſaſſen wurden von Paſſanten und Sanitätern befreit. Eine Frau, die Donnerstag nachmittags noch bewußtlos war, und ein Mann, der ſchwere Rippenbrüche davon trug, wurden ins Krankenhaus gebracht. Ein anderer Mann konnte ſich trotz ſchwerer Kopf⸗ und an⸗ derer Verletzungen nach Hauſe begeben. Auch 3 Kompreſſor. hier ſoll der Fahrer unter Alkoholein⸗ fluß geſtanden haben. . Kind mit heißem Kaffee verbrüht Darmſtadt. J blick näherte ſich das 17 jährige Kind eines Weißbinders in Wixhauſen dem Tiſch, auf dem eine Kanne mit 1 Kaffee ſtand. Das Kind ſpielte mit der Kanne, die umkippte und deren Inhalt ſich über den kleinen Jungen ergoß. Schwerverletzt wurde das Kind in das Darmſtädter Krankenhaus eingeliefert. Drillinge geboren Bitburg(Eifel). Die Frau des Poſtſchaffners Hilgers von hier wurde von Drillingen, drei kräftigen Jungen, entbunden. Mutter und Kinder ſind. Ueber 31000 RM. veruntreut Karlsruhe. Bei einem hieſigen Unternehmen wurden größere Unterſchleifen aufgedeckt. Der veruntreute Betrag erreicht eine Summe von über 31 000 RM. In der Angelegenheit dieſer Verfehlungen, die ſich auf die beiden letz⸗ ten Jahre erſtrecken, hat die Kriminalpolizei drei Perſonen feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. In einen Kompreſſor geraten Brebach. Auf der Brebacher Hütte ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der etwa 65jährige Arbeiter Adolf Ebersohl aus Güdingen geriet im Pumpenhaus in einen Man fand ihn erſt ungefähr eine Stunde ſpäter auf; er war ſchrecklich verſtüm⸗ melt. Der Getötete hat erſt kürzlich ſein 40⸗ jähriges Arbeitsjubiläum gefeiert. Eine Tiertragödie auf dem Rhein Koblenz. Ein ſeltſamer Vorfall ſpielte ſich oberhalb der Schiffbrücke in Koblenz auf dem Rhein ab, wo ein Wildentenpaar mit ſeinen ſechs Jungen den erſten Ausflug in den Strom unternahmen. Dem ſchnellfließenden Waſſer waren die jungen Entchen noch nicht gewachſen und ſo kam es, daß ſchließlich die kleinen Tier⸗ chen verloren gingen und es den Enteneltern nicht mehr möglich war, die„Kinderſchar“ zu⸗ ſammenzuhalten. Viele Stunden ſuchten die alten Enten nach den Jungen und als ſie ſpäter erſchöpft am Rheinufer raſteten, hatten ſie doch nur noch drei der Jungen in Sicherheit bringen können. Die übrigen drei werden noch„ver⸗ mißt“. Exploſion in einer Waffenhandlung Kaſſel. In einer hieſigen Waffenhandlung ereignete ſich am Mittwochnachmittag eine Ex⸗ 5.— Durch den ſtarken Luftdruck wurden dle enſter der Werkſtatt ſowie eine Tür heraus- gedrückt. Auch ein Teil der Fenſter der Häuber der gegenüberliegenden Straßenſeite wurden fal nicht dei Perſonen wurden bei dieſem Un⸗ fall nicht verletzt. n einem unbewachten Augen⸗ Bunte Tageschronif gchulgebände im Ziedlerhausſlil Darmſtadt. In Darmſtadt geht ein einzig⸗ artiges Schulhaus ſeiner Fertigſtellung ent⸗ gegen. Von weitem ſieht es gar nicht wie ein Schulgebäude aus. Es iſt kein ſtolzer Prunk⸗ hau mit mehreren Stockwerken, ſondern ein langgeſtrecktes, einſtöckiges Gebäude. Aber in die hohen Fenſter ſchauen die Kiefern des Wal⸗ des hinein, und der Schulhof befindet ſich unmittelbar im Wald. „Es handelt ſich dabei um die neue Schule, die für die Kinder der ſich in ſtändiger Ausdeh⸗ nung. begriffenen Stadtrandſiedlung im Süd⸗ weſtviertel(ſüdlich der Eſchollbrücker Land⸗ ſtraße) beſtimmt iſt. Das Schulhaus, mit dem das Städtiſche Hochbauamt einen ganz neuen Weg beſchritten hat, paßt ſich in ſeiner äußeren Form trefflich den es rings umgebenden andert⸗ halbſtöckigen Siederhäuſern an. Sechs Klaſſen⸗ räume ſind in dem Hauſe untergebracht. Mehr als 390 Kinder, die heute noch einen weiten Weg bis zu den Schulen im Stadtteil Beſſun⸗ gen haben, werden noch im Laufe des Jahres in dem Neubau ihren Einzug halten. „Gegenüber dem Schulhaus iſt bereits in einem umgebauten älteren Hauſe ein NSV.⸗ Kindergarten errichtet, der ebenfalls den Klein⸗ kindern viel Gelegenheit zum Spielen im Freien a von einer Pergola umſäumten Hofe ibt. Die größte Roſenſchau Deutſchlands Bad Nauheim. Im benachbarten Steinfurth, dem weltbekannten Roſenbauerndorf, werden gegenwärtig die Vorbereitungen zu der großen Ro ſenſchau getroffen, die von der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ in Verbindung mit der Sondergruppe Roſen im Reichsnähr⸗ ſtand veranſtaltet wird. Die Schau wird in ihrer Art die größte ſein, die man bisher in Deutſchland dei Die ſchönſten und edelſten Züchtungen der Blumenkönigin und zahlreiche Neuheiten werden auf dieſer Schau gezeigt werden, die einen Begriff gibt von der hoch⸗ ſtehenden Roſenkultur in unſerem Gau. Großfeuer in einer Hanauer Fabrik Donnerstag gegen Mitternacht brach in einer Hanauer Klebſtoffabrik in einer Lagerhalle ein Brand aus. Das dort aufbewahrte leicht brennbare Zellhorn bot dem Feuer reichliche Nahrung. Die 160 qm große Wellblechhalle wurde von dem Feuer völlig vernichtet, auch die anſchließende ebenſo große Kannenputzhalle fiel dem Brand zum Opfer. Während des Brandes explodierten zahlreiche leere und halb⸗ leere Fäſſer, in denen ſich exploſive Gemiſche ge⸗ bildet hatten. Der hell in die Nacht leuchtende Brand war bis nach Frankfurt zu ſehen. Zur Bekämpfung des Brandes war neben der Frei⸗ willigen Feuerwehr von Hanau auch ein Löſch⸗ zug der Frankfurter Feuerwehr an die Brand⸗ ſtätte geeilt. Den vereinten Bemühungen der Wehren gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, ehe er auf weitere mit brenn⸗ baren Materialien gefüllte Gebäude übergrei⸗ fen konnte. Zwei Feuerwehrmänner zogen ſich bei den Löſcharbeiten leichte Verletzungen zu. Wollenbruch über dem Kaiſerſtuhl Ihringen. Die drückende Schwüle entlud ſich am Freitag früh zwiſchen 12 und 1 Uhr über dem Kaiſerſtuhl. Am heftigſten tobte das Un⸗ wetter über der bekannten Winzergemeinde Ibringen, wo ein Wolkenbruch ſchwe⸗ ren Schaden anrichtete. Die von den Rebber⸗ gen herabſtürzenden Waſſermaſſen konnten von der Kanaliſation nicht mehr aufgenommen werden. Geröll und Lehm mit ſich führend, ergoſſen ſich die Waſſerfluten in die Dorfſtra⸗ zen. Bis zu 60 Zentimeter hoch ſtand das Waſſer in der Hauptſtraße. Zahlreiche Keller wurden überflutet, und noch am frühen Mor⸗ gen war man damit beſchäftigt, die letzten Waſ⸗ ſerreſte aus den Kellern herauszutunken. Die Aufräumungsarbeiten dürften noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Nach Berichten von alten Einwohnern war dies der heftigſte Wolkenbruch ſeit dem Jahre 1875. Opfer beim Baden Beim Baden ertrunken Ludwigshafen. Beim Baden im Altrhein bei Ludwigshafen⸗Neuhofen ertrank der 138 ahre alte Schüler Ernſt Wittemann aus Neuhofen. Der Junge badete mit einigen Freunden und benutzte zum Schwimmen die im Altrhein wachſenden Binſenſtengel. Als das Binſenpaket 95 löſte, verſank Wittemann, ehe ihm Hi fe gebracht werden konnte. Die Leiche konnte inzwiſchen geborgen werden. Ertrunken Mittelheim(Rhg.) Der 16jährige Schön⸗ leber von hier nahm abends im Rhein ein Bad, wobei er den Ertrinkungstod fand. Sofort wurden Bergungsverſuche unternommen, doch hatten dieſe keinen Erfolg; die Leiche iſt noch nicht geborgen. Der Rhein fordert Badeopfer „Vom Rhein. Das herrliche Badewetter ſeit einigen Tagen hat bereits wieder mehrere Men⸗ ſchenleben gefordert. Im Rhein bei Meh⸗ lem ertrank ein Angehöriger des Hilfswerks Nordweſt beim Baden, bei Bonn fand ein 16⸗ jähriger Junge den Ertrinkungstod. Der junge Mann hatte ſich mit einem 18jährigen Kamera⸗ den— beide waren Nichtſchwimmer— auf einem aufgepumpten Autoreifen den Rhein hin⸗ untertreiben laſſen. Als der 16jährige für einige Augenblicke den Reifen losließ, verſank er in den Fluten. Der 18jährige wollte ihn retten, kam aber dabei ſelbſt in die Gefahr des Ertrinkens. Während es dem Bademeiſter des nahegelegenen Strandbades gelang, den 18jäh⸗ 5 100 zu retten, konnte der andere nicht mehr geborgen werden. Bingen a. Rh. In der Nähe der Hindenburg⸗ brücke wollte ein 19 Jahre alter Mann, der vorübergehend in Bingen wohnte und aus Wehm in 0 ſtammte, mit zwei Kame⸗ raden ein Bad im Rhein nehmen. Obwohl er des Schwimmens unkundig war, begab er ſich an einer Stelle, wo der Rhein etwa drei Meter tief iſt, ins Waſſer. Er ging unter und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht ge⸗ borgen werden. Wieder ein Opfer der Moſel Trier. Nunmehr hat die Moſel ein zwei⸗ tes Opfer der kaum begonnenen Badeſaiſon efordert. Ein 20 jähriger Jungmann aus Wel⸗ en fand beim Baden in der Moſel bei Wellen den Ertrinkungstod. Der Fall iſt umſo tragi⸗ ſcher, als ein Bruder und der Vater durch Un⸗ fall aus dem Leben geſchieden ſind. In den Fluten verſunken Hofweier(b. Offenburg). Beim Baden im Rhein bei Goldſcheuer verſank plötzlich der 30jährige Landwirt Samuel Roß in den Flu⸗ ten. Man vermutet, daß ihn ein Strudel er⸗ Höbt und in die Tiefe geriſſen hat. Vater und ruder, die gleichfalls badeten, konnten hm keine Hilfe bringen. Bis jetzt iſt es nicht ge⸗ lungen, die Leiche zu bergen. Der Kampf um das gelbe Trikot Schild[Chemnitz Sieger der zweilen Elappe Der Belgier Bonduel führt in der Deutſchland⸗Rundfahrt Weſentlich günſtigere Bedingungen als am Vortage trafen die Teilnehmer an der inter⸗ nationalen Deutſchland⸗Rundfahrt auf ihrer zweiten Tagesſtrecke von Zittau nach Chemnitz (294.1 Kilometer) an. Kühles Wetter hatte die Sonnenglut des Vortages abgelöſt und die kurzen Regenſchauer vertrugen die Fahrer we⸗ ſentlich beſſer als die unerbittliche Sonne. Wieder gab es einen deutſchen Sieg durch den ſpurtſchnellen Chemnitzer Schild in 9:43:17 vor ſeinem belgiſchen Markengefährten Bonduel, der nunmehr in der Geſamtwertung in Führung liegt und Träger des gelben Trikots geworden iſt. Umbenhauer, der Sieger des Vortages. vermochte ſich nicht zu behaupten, er ſtieg faſt bei jedem Vorſtoß den Ausreißern nach und hatte ſich dabei ſo verausgabt, daß er zum Schluß erſchöpft ins Hintertreffen geriet. Maſſenſturz Die regennaſſen Straßen hatten im weiteren Verlauf einige Stürze im Gefolge. In Calbitz wurden Level. Magne, der Schweizer Stettler, Bulla(Wien) und Küſter in einen Sturz ver⸗ wickelt, ſie konnten aber bald die Fahrt wieder 5 Hauswald lag ſpäter zuſammen mit unke allein in Front, nachdem anfangs auch Stettler mit dabei geweſen war. Hinter Leip⸗ zig bildete ſich eine ſechsköpfige Spitzengruppe aus Funke. Bautz. Bonduel. Schild. Heide und Fiſcher, der unterwegs bei einem ſchweren Sturz böſe Geſichtsverletzungen davongetragen hatte und unter Aufbietung aller Energie ein großes Rennen fubr. Am Hartmannsdorfer Berg. einer etwa 2 Kilometer langen Steigung, kam es im Anſchluß an einen Maſſenſturz zur end⸗ gültigen Sprengung des Feldes Schild hatte ſchon hier bei einem Prämien⸗ purt als Erſter das Ziel paſſiert. Bonduel olgte dem Chemnitzer. Beide zogen in ſtür⸗ miſcher Fahrt davon und erreichten cinen das Ziel in Chemnitz, wo ſich eine nach Tauſen⸗ den 3 uſchauermenge eingefunden hatte, emeinſam. Schild hatte wie immer den gro⸗ 10 Gang eingeſchaltet(mit einer g4er⸗Ueber⸗ etzung zog er in den Endſpurt) und ſchlug ſei⸗ nen 170685 Gegner ſicher. Der Jubel war umſo größer, als Schild in Ken fle beheimatet iſt und außerdem auf den erſten ſieben Plätzen die Vertreter von Chemnitzer Fabriken endeten, deren Arbeiter zum größten Teil dem Ausgan dieſer Etappe beiwohnten. Bautz(Dortmund traf in 9:44:07 als Dritter ein, den Chemnitzer unke im Spurt hinter ſich laffend. Eine halbe inute ſpäter führte der Frankfurter Bruno Roth eine ſtärkere Gruppe Über das Zielband. Ergebniſſe, Deutſchland⸗Radrundfahrt: 2. Etappe Zittau⸗Chemnitz über 294,1 km: 1. Schild(Deutſchland) auf Preſto⸗Rad 8:43:17 Stunden; 2. Bonduel(Belgien) Preſto⸗ Rad 2 Lg.; 3. Bautz 8 auf Dia⸗ mant 8:44:07; 4. Funke(Deutſchland) auf Dia⸗ . 5. Bruno Roth(Deutſchland) 6. Fiſcher 617 land); 7. de Ca⸗ luwé belgien 46:01; 8. Heide(Deutſchland) 8:48:39; 9. Scheller(Deutſchland) 8:51:05; 10. Wierinckx(Belgien); 11. Arents(Deutſch⸗ land) dichtauf; 12. Wendel(Deutſchland) 8:52:1; 13. Siebelhoff(Deutſchland); 14. Ger⸗ 400(Deutſchland); 15. Ruland(Deutſchland); .Hanſen Dänemark); 17. Weckerling (Deutſchland); 18. Bulla(Deutſchland) alle dichtauf. Sie hören im Rundfunk.. Reichsſender Stuttgart Sonntag, den 12. Juni 6: Frühkonzert. 7: Aus Bad Wildbad: Kurkon⸗ zert. 8.30: Aus Karlsruhe: Evang. Morgenfeier. 9: Rhythmus der Freude. 10: Aus dem kulturpoliti⸗ ſchen Lager der Hitlerjugend in Weimar:„Alle Kunſt ſoll Glauben ſchaffen“ 10.45: Frohe Klänge. 11: Grundſteinlegungsfeier für 300 Heime der Hitler⸗ jugend. 11.50: Kleine Zwiſchenmuſik. 12: Muſik am Mittag Das kl. Orcheſter des Reichsſenders Berlin 14: Trarira, der Sommer der iſt da! 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 16: Muſik zum Sonntag Nachmit⸗ tag. 18:„Au z'Märkt“, Hörfolge. 19: Tanzmuſik. 19.30: Nachrichten. Sportbericht. 20:„Der Zigeuner⸗ baron“. Opererten in drei Akten von Joh. Strauß. 22: Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.15: Echo von der Reichstheaterfeſtwoche. 22.30: Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. 24—3: Nachtkonzert. Hän⸗ del⸗Zyklus. 10. Abnd: Vollendung. Reichsſender Stuttgart Montag, den 13. Juni 5.45: Wetterbericht, Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8: Wetterbericht. 8.30: Morgenmuſik. 10: Ein Le⸗ ben lang auf Horchpoſten. Vom Leben des Haſen im Sommer. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender 12: Aus Dresden: Mittagskonzert. 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Nachmittagskonzert. 18: Tanzmuſik. 18.20: Klingendes Handwerk. 19: Nachrichten. 19.15: Zur Unterhaltung. 20: Seltſame Begegnungen des Franz kaver Schmederer Ein Traumſpiel. 21.15: Was wir gern hören. 22: Nachrichten, Wetter. 22.30: Aus Köln: Nachtmuſik. 24—3 Nachtkonzert. 1. Klin⸗ 8 Märchenbuch, 2. Volkstümliche Opernſzenen; .Konzert für Klavier-, Orcheſter und Männerchor von Ferrucci Buſoni. Gerichtssaal Jude verging ſich gegen das Spinnſtoffgeſetz Mainz. Auf Veranlaſſung des Reichsſtatt⸗ halters in Heſſen— Landesregierung— wurde das jüdiſche Geſchäft Moſes Buchsbaum (Textilwaren. Trikotagen. Wäſche), Mainz. Flachsmarktſtraße 15, geſchloſſen. Der jü⸗ diſche Inhaber hatte gegen das Spinnſtoffgeſetz verſtoßen. Außerdem wurde eine Geldſtrafe von 1000 RM. verhängt. Ein Zugunglück vor Gericht Bingerbrück. Auf dem Bahnübergang an der Druſusbrücke in Bingerbrück rarnte am 2. Juli 1937 ein Schnellzug. der von Bingerbrück nach Paris unterwegs war, auf einen Fern⸗ laſtzug aus Düſſeldorf. Der Anhänger des Laſtzuges war an der Schranke hängen geblie⸗ ben und wurde von dem fälligen Zug erfaßt. zur Seite geſchleudert und völlig zer⸗ trümmert. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Lokomotivführer des Zuges, Max Schind⸗ ler aus Bingerbrück, hatte ſich nun vor Ge⸗ richt wegen fahrläſſiger Transportgefährdung zu verantworten. Das Amtsgericht Bad Kreuznach, das dieſerhalb eine Ortsbeſichtigung vornahm und anſchließend im Amtsgericht Bin⸗ gen die Hauptverhandlung führte, ſprach nach eingehender Beweisaufnahme Schindler frei, der keinerlei Schuld an dem Unglück habe. Der Angeklagte hatte ebenfalls Freiſpruch be⸗ antragt. Nochmals Frankfurter Metzgerprozeß Vor der vierten Strafkammer begann Don⸗ nerstag der Metzgerprozeß, der lic gegen acht Angeklagte richtete, die ſich ſämtli. freiem 115 befinden. Die Angeſchuldigten waren im ai vorigen Jahres von der hieſigen Straf⸗ kammer zu erheblichen Freiheitsſtrafen verur⸗ teilt worden; ein Teil hatte Reviſion einge⸗ legt. In dem umfangreichen Verfahren drehte es ſich um die Schiebungen, die in den Jahren 1935—36 auf dem Frankfurter Schlachthof, ins⸗ beſondere bei der Verteilung von kontingentier⸗ tem ausländiſchem Friſchfleiſch, ſich ereignet hatten. Von den Verurteilten legten nur vier Reviſion ein, während die übrigen Beſchuldig⸗ ten auf das ihnen zuſtehende Rechtsmittel ver⸗ zichteten. Die Beſchwerdeführer waren der Lei⸗ ter der Verteilerkolonne, der wegen fortge⸗ ſetzter Untreue, paſſiver. und fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfäl⸗ chung in Tateinheit mit Betrug zwei Jahre Zuchthaus und 200 RM. Geldſtrafe er⸗ hielt, der frühere ſtellvertretende Innungsober⸗ meiſter, der wegen Beihilfe zur Untreue, Be⸗ ſtechung und Urkundenfälſchung in Verbindung mit Betrug, zu einem Jahr und ſechs Monaten Zuchthaus und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war, ein gewerbsmäßiger Hehler, der anderthalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt bekommen hatte und ein wegen Bei⸗ 1 zur Straftat des Leiters der Verteiler⸗ olonne zu zehn Monaten Gefängnis verurteil⸗ ter Angeſtellter. Der Erſte Strafſenat Reichsgerichts hob das von der Strafkammer bai Urteil im Januar ds. Is. zum größten eil auf, und zwar mit der Wirkung, daß da⸗ von auch diejenigen Beſchuldigten betroffen wurden, die ſich mit den gegen ſie verhängten Strafen abgefunden hatten. Das Reichsgericht war zu der Ueberzeugung gelangt, daß die von der Strafkammer bezüglich der Untreue getrof⸗ fenen Feſtſtellungen zu Bedenken Anlaß gaben. Der Prozeß wird alſo jetzt vollkommen neu aufgerollt und dauert vorausſichtlich mehrere Wochen. Amtsunterſchlagung ſw. Offenbach. Der 29 Jahre alte Ldw. B. von hier hatte ein Poſtauto aufs Land zu fahren. Dabei nahm er unterwegs Pakete mit Lebensmitteln ganz an ſich, oder er entnahm anderen Paketen Dinge, wie Handttaſchen u. ä., die er an ſeine Verwandten und Bekannten . konnte. Das Geld verwendete er für ſich. Vor der Darmſtädter Großen Strafkam⸗ mer verſuchte der Angeklagte, der nicht aus Not gehandelt hat, anfangs zu leugnen, gab aber dann alles zu. Da er noch jung und bisher un⸗ beſtraft iſt, billigte ihm das Gericht mildernde m n und erkannte wegen Unterſchla⸗ gung im Amt auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Die Unterſuchungshaft wird ihm mit zwei Monaten und drei Wochen angerechnet. des —ñ̃— Radwandern—! Wieviel Wunderſames liegt in dieſem Wort! Hier verſchmelzen zwei ſonſt ge⸗ trennte Einheiten zu einem Ganzen. Radwandern heißt nicht Kilometerſchlucken, Hauptſtraßen benutzen, um recht ſchnell vor⸗ wärtszukommen. O nein! Radwandern iſt für den echten Sportler eine ewige Sehnſucht, auf deren Erfüllung er ſich von Wochenend zu Wochenend, vom Winter zum Sommer freut. Tage vor der Fahrt wird die Landkarte ſorgfältig ſtudiert. Iſt das Ziel geſetzt, wer⸗ den die ſchönſten Wege geſucht, die durch Waldſchneiſen über Feldwege führen und faſt immer an einem abgeſchiedenen See enden. Dem Radler bleibt es vorbehalten, überall hinzukommen, wo Auto und Motorrad mit⸗ unter nichts mehr zu ſuchen haben, weil der Weg die Anfahrt verbietet. Ein Tret⸗ rad kann man zur Not auch einmal auf die Schulter heben und ein Stück Weges tragen, wenn der Zauber der Landſchaft nicht anders erobert werden kann. Proviant und Zeltteile werden dem Rad aufgeſchnallt, ſie bedeuten für den Fahrer nur geringe Belaſtung. Die friſche Briſe, die ihn beim Radeln ſtändig umſpült, läßt ein Erhitzen und Ermüden kaum auf⸗ kommen, ſo daß Radeln keinerlei An⸗ ſtrengung bedeutet. Die kräftige Bewegung läßt das Blut lebhafter kreiſen, ſo daß ein beglückendes Lebensgefühl durch den Körper ſtrömt. Faſt immer wird in kleinen Gruppen ge⸗ radelt. Tauchen beſonders ſchöne Punkte auf, wird gehalten, Zeit ſpielt keine Rolle. Immer aber werden eine oder mehrere große Ruhepauſen ein⸗ geſchoben. Da heißt es dann, runter vom Rad, abgeſchnallt und mit einigen ſchnellen Griffen ein„Zelt mit allem Komfort“ hin⸗ ezaubert. Man will ſeine Bequemlichkeit 4 N55 ohne die ein rechtes Wochenende nicht zu denken iſt. Geht es aber gar auf„Große Fahrt“, dann merkt der Radwanderer erſt ſo recht, was ihm ſein kleines Stahlroß wert iſt. Ohne große Koſten erſchließt er 9 die deutſche Heimat. Wieviel junge Menſchen ſind kreuz und quer durch Deutſchlands herrliche Landſchaften geradelt und haben ſich ihre Heimat vom„Radſattel“ aus er⸗ obert. Radwandern iſt für Jung und Alt ein geſunder, Geiſt und Körper ſtählender Sport, der von niemand unterſchätzt werden ſollte. M. Schm. Der Hals— Verräter des Alters Falten, die ſich rund um den Hals bilden, kann man manchmal ſchon bei ganz jungen Menſchen feſtſtellen. Wenn man hier nicht rechtzeitig Einhalt tut, wird der Hals ſo unſchön die ganze Erſcheinung beeinfluſſen, daß das hübſcheſte Geſicht dieſen Fehler nicht auszugleichen vermag. Die Mode des freien Halſes verpflichtet uns geradezu zu ſeiner Pflege. Wenn er zu verblühen be⸗ ginnt, iſt es meiſt zu ſpät. Man ſollte ſich daher die kleine Mühe machen, recht zeitig mit der Pflege zu beginnen. Man reibt den Hals mit einem guten Muskelöl oder Fettereme ein und maſſiert mit den Finger⸗ ſpitzen des Mittel⸗ und Zeigefingers ſanft kreiſend den ganzen Hals, am ſorgfältig⸗ ſten aber die vordere Partie. Dieſe Fett⸗ maſſage ſollte man morgens und abends ausführen. Vor der Behandlung mit Oel oder Creme iſt ein heißer feſter Wickel um den Hals ſehr vorteilhaft. Die Haut wird geſchmeidig und gut vorbereitet für die Maſſage. Auch eine Klopfmaſſage iſt ſehr vorteil⸗ haft. Man beginne am Wirbel und ſchlage leicht mit der flachen Hand gegen den Hals. An den Seiten ſchlägt man mit der rechten Hand die linke Seite. Den vorderen Teil behandele man mit dem Handrücken und gehe bis zum Kinn vor. Eine gewiſſe Regel⸗ mäßigkeit iſt Bedingung bei dieſer Be⸗ handlung. Rafgeber zur Vorbeugung der Engliſchen Krankheit Die Engliſche Krankheit oder Rachitis iſt als Kinderkrankheit am meiſten gefürchtet. Die von dieſer Krankheit befallenen Kleinen haben beinahe ihr ganzes Leben darunter zu leiden. Mütter ſollten ihre Kinder vom früheſten Alter an ſtändig beobachten und durch vernünftige Pflege ſie davor zu be⸗ wahren ſuchen. Von zwei Monaten bis zu ſechs Jahren kann dieſe Krankheit auf⸗ treten. Durch richtige Ernährung und Pflege kann ſie unbedingt vermieden werden. Jede Gelegenheit ſollte benutzt werden, das Kind an die friſche Luft, in die Sonne zu bringen. Wenn es regnet, kann man den Kinderwagen mit Verdeck auf einen geſchützten Balkon oder unter eine Laube ſtellen. Der hellſte und freundlichſte Raum in der Wohnung ſollte als Kinderzimmer dienen. Das Kind ſoll der Sonne auch im Zimmer ausgeſetzt ſein, denn gerade die ultravioletten Sonnenſtrahlen ſind das beſte Vorbeugungsmittel gegen Rachitis. Das Kind darf nicht feſt eingewickelt und verſchnürt werden, es muß auch in ſeinem Wickel die Möglichkeit haben, Arme und Beine zu bewegen. Es ſoll möglicht flach liegen und nicht in Federn gebettet ſein, ſondern Roßhaarmatratzen und Kiſſen als Unterlage haben. Die Ernährung ſpielt natürlich eine Hauptrolle. Bruſtkinder erkranken erfah⸗ rungsgemäß viel ſeltener an Engliſcher Krankheit als Flaſchenkinder. Möglichſt bis zum ſechſten Monat ſollten die Kinder die Mutterbruſt erhalten. Aber neben der Muttermilch iſt den Kindern noch eine Bei⸗ koſt in Form von Früchten und Gemüſen zu geben, da dieſe in ſich auch Sonnenkraft aufſpeichern. Sie wirken aus dieſem Grunde ſchon vorbeugend. Sie ſind für eine gedeihliche Entwicklung, für richtige Blut⸗ und Knochenbildung unentbehrlich. Fleiſch in jeder Form, Alkohol, auch tropfenweiſe, ſind ſtreng zu meiden. Bekommt das Kind Kuhmilch, darf dieſe nicht aufgekocht, ſon⸗ dern nur erwärmt werden, ſonſt zerſtört man die lebenswichtigen Vitamine. Kinder milch wird ärztlich kontrolliert. Bei Flaſchenkindern ſoll man vom dritten Monat an die Ernährung miſchen: geſchabte Aepfel, Tomatenſaft, zerdrückte Bananen, Orangenſaft, geſchabte Mohrrüben, Spinat. Sobald ſich die erſten Anzeichen eines Unbehagens bei einem Säugling oder kleinen Kind bemerkbar machen, iſt ſofort der Arzt hinzuzuziehen. Dieſe erſten An⸗ zeichen ſind zumeiſt Bläſſe des Ausſehens, Aengſtlichkeit, Mißmutigkeit. Das Kind gerät leicht in Schweiß, namentlich am Hinterkopf, in der Nacht, der Bauch ſchwillt an, Jucken ſtellt ſich ein. Muskeln und Gelenke werden ſchlaff und das Fleiſch wird ſchwammiger. Kleine Handarbeiten für die großen Ferien Die Ferien ſind zum Ausruhen da. Das ſollte namentlich auch die Hausfrau be⸗ herzigen. Sie hat das ganze Jahr, alltags und 1 95 zu arbeiten und kann ſich, wie die berufstätigen Frauen, nicht auf eine uchtſtündige Arbeitszeit beſchränken. Ihre nie ruhenden und raſtenden Hände wollen ſtets Beſchäftigung haben. Es macht ſie in der erſten Zeit unruhig und nervös, den Tag ohne jede Leiſtung oder Be⸗ ſchäftigung zu verbringen. Sie greift nach einer Handarbeit. Nun, es iſt ganz gut, wenn der Uebergang vom Haushalt zu den Ferien, von der Arbeit zum Nichts⸗ tun, durch kleine Arbeiten überbrückt wird. Es kann aber nicht genug davor ge⸗ warnt werden, große Stickereien, Stricke⸗ reien oder Häkeleien mit auf die Sommer⸗ reiſe zu nehmen und ſich Fleißaufgaben zu ertigſtellung der Kaffeedecke mit den unzähligen Kreuzſtichen oder des Teegedecks, das beinahe nur aus Hohlſaum beſteht, mit dem Ende der Ferien. Jede Arbeit, die nervlich ſchon durch ihren Umfang belaſtet, iſt auszuſchalten. Auch Arbeit, bei der man nicht ſieht, was geleiſtet iſt, darf nicht mit auf die ſtellen: z. B. die Ferien genommen werden. Eine hübſche Ferienarbeit, die man in kurzer Zeit beenden kann und die außerdem Freude bereitet, ſind Pullover, Damen⸗ mützchen und ⸗käppchen und dazu paſ⸗ ſende Krawatten, oder aber, man ſtickt mit Baſt in bunten Farben Gürtelbänder Eine bunte Kante für ein Kinderkleidchen mit großen Strichſtichen mag auch noch geſtattet ſein. Nur kniffliche Arbeiten, oder gar Arbeiten, bei denen Zählen unerläßlich iſt, dürfen nicht mit auf die Sommerreiſe genommen werden. Jede Hausfrau ſollte ſich ſo er⸗ ziehen, daß ſie auch einmal faulenzen kann, wenn man von ihr keine Arbeit erwartet. Sie wird dann um ſo leichter ihren Pflich⸗ oder kleine Handtäſchchen. ten nachkommen können. Töll und Spitze Sibt es bezauberndere Sommerkleider als unsere beiden aus dem hauchzarten Material? Große Bandschleifen und plissierte Rüschen bilden den einzigen Schmuck. Kiehlich-Dienst M ——— 2 — Wie kann man Eis länger erhalten? Wer nur einen einfachen Eisſchrank oder Kaſten beſitzt und nicht einen der modernen, an den elektriſchen Strom angeſchloſſenen Kühlſchrank, trachtet danach, das Eis mög⸗ lichſt lange zu erhalten; denn das Eis iſt nicht billig, und je wärmer die Temperatur iſt und man von ihm Nutzen und Vorteil haben will, deſto ſchneller ſchmilzt es. Darum iſt es ratſam, das Eis ſofort in ein wollenes Tuch 1 ſchlagen, zuvor aber etwas Salz darauf zu ſtreuen. Der Eisſchrank darf nicht an einer Oſt⸗ oder Weſtwand ſtehen. Wer keinen Eisſchrank beſitzt und doch ſeine Vorteile genießen will, wähle als Kühl⸗ raum eine Kochkiſte oder, wo auch dieſe nicht vorhanden iſt, einen großen alten Waſchtopf oder Keſſel. Der Waſchtopf wird zweckmäßig in der Mitte des Bodens mit Löchern verſehen, dann auf einen Eimer geſtellt, damit das Waſſer gut ablaufen kann. Wer aber nur einen ganz kleinen Haushalt hat, wie Jung⸗ geſellinnen, muß ſich kleine Eisbeutel⸗ chen aus Wollſtoff herſtellen, das Eis zer⸗ kleinert hineinlegen und mit billigem Steinſalz beſtreuen. Kleine Vorräte kann man mittels ſolcher Eisbeutelchen ſehr gut friſch erhalten. Bei allen Kühlvorrichtungen, gleichgültig, ob es Eisſchränke oder nur kleine Beutelchen ſind, heißt es, daß man niemals heiße Speiſen in die Nähe des Eiſes ſtellen darf. Sie müſſen zuvor an der Luft gekühlt werden. ————— Erreger und Behandlung der Lungenentzündung Im Staate Maſſachuſetts, U. S. A., hat man ſoeben einen Fünfjahresplan abge⸗ ſchloſſen, der nicht wirtſchaftlichen Dingen, ſondern der Erforſchung der Lungenent⸗ zündung galt. Unter Aufſicht der Geſund⸗ heitsbehörden haben die Aerzte Arſache, Auftreten und Verlauf der Krankheit über⸗ wacht; ſie wurden dabei von eigens zu dieſem Zwecke errichteten, bakteriologiſchen Laboratorien unterſtützt. Es iſt ſchon eine Weile bekannt, daß der Erreger der Lungenentzündung, der Pneumokokkus, nicht einheitlich iſt, ſondern in einer An⸗ zahl verſchiedener Typen auftritt. Im ganzen hat man bisher 32 ſolcher Typen feſtgeſtellt. Biologiſch kann man dabei von verſchiedenen Raſſen ſprechen, die ſich hier, beim Pneumokokkus, weniger in der Form, als in ihren Lebensäußerungen unter⸗ ſcheiden. Nach den amerikaniſchen Unter⸗ ſuchungen ſind es beſonders zwei Typen (Typen J und II), die für die Verbreitung der Krankheit eine hervorragende Be⸗ deutung haben. Sie finden ſich ſehr häufig auch in der umgebung der Kranken, bei geſunden Familienmitgliedern, die ſie dann weitertragen. Die gleiche Beobachtung macht man ja auch bei andern anſteckenden Krankheiten, und ſo zeigt ſich, daß auch der Pneumo⸗ kokkus allein nicht ausreicht, eine Lungen⸗ entzündung zu erzeugen, ſondern daß noch andere Momente dazukommen müſſen, die ihm erſt ein günſtiges Angriffsfeld ſchaffen. Der gewöhnliche Wegbereiter iſt irgendein Katarrh der oberen Luftwege. In Amerika glaubt man nach den gemachten Beobach⸗ tungen, die Lungenentzündung durch Serumbehandlung günſtig beeinfluſſen zu können, wenn das dem jeweiligen Erreger⸗ typus entſprechende Serum frühzeitig genug angewandt wird. Notwendig iſt dabei, im Einzelfalle den Typus ſo raſch wie möglich feſtzuſtellen. Anderswo, ſo auch bei uns in Deutſchland, iſt man von der beſonderen Wirkſamkeit des Serums nicht ſo ganz überzeugt. Die Heilergebniſſe ſind jeden⸗ falls hier nicht ſchlechter. l Die Anregung zu dieſen einſchneidenden Maßnahmen gingen von einem Bericht aus, der in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ veröffentlicht wurde,. Aerzkliche Ratſchläge Muskelkater ſtellt ſich nach großen Wan⸗ derungen, überhaupt nach ungewohnter körperlicher Betätigung ein. Er macht ſich durch große Schmerzen und verhärtete Stellen am Muskel bemerkbar. Ein heißes, aber nur kurzes Bad und vorſichtige Maſſage der Muskelverhärtungen ſind gute Gegenmittel. Bei Muskelrheumatismus iſt der Arzt hinzuzuziehen. Wärme in Form von heißen Bädern, und das Auflegen von Heizkiſſen iſt auf alle Fälle empfehlens⸗ wert. D f Thunfiſch— mittags— wie Schweinskotelett Scheiben von Thunfiſch werden, genau wie jedes andere Bratfleiſch— geſalzen, gepfeffert, in Ei und ſchließlich in Reibbrot gewälzt. In heißem Fett brät man ſte auf beiden eiten, ibt als Beigabe Salzkartoffeln und es wird aum jemand merken, daß es ſich um Fiſch⸗ fleiſch handelt.— Anzuraten iſt es, die Scheiben kurz vor dem Braten mit Zitronen⸗ ſaft zu beträufeln und kurze Zeit ſo ſtehen zu lassen. Thunfiſch— abends— als Fiſchſülzkotelett Man bereitet ſich von etwas Kalbsknochen⸗ brühe ein Aſpik, ſchmeckt es würzig ab und bindet mit Gelatine. Auf eine Schale oder in Formen gießt man etwas Aſpik, legt darauf, nachdem es erſtarrt iſt, einige Mohrrüben⸗ ſcheiben und mit dem Buntmeſſer geſchnittene Pfeffergurke, gießt wiederum etwas Aſpik nach, ehe man den gebratenen Fiſch darauf gibt. Eisſtückchen vervollſtändigen die Zutaten zum Fiſchſülzkotelett und man achte dei der Ver⸗ zierung darauf, ob man die Koteletts geſtürzt oder ungeſtürzt auf den Tiſch bringen wi a danach richtet es ſich, ob man die Haupt⸗ garnitur auf den Boden der Form oder als krönenden Abſchluß einfügt. Makrelen— mittags— mit Krabbentunke Suppengemüſe, Gewürzkörner und Zwiebel werden in halb Waſſer und halb Weißwein aufgeſetzt und ausgekocht und in dieſem Sud die vorbereiteten Makrelen etwa 15 Minuten gegart. Man kann die Fiſche auch vorher ent⸗ gräten.— Indeſſen ſie garen bereitet man eine helle Mehlſchwitze, fällt mit dem Sud und etwas Milch auf, läßt gut durchkochen, ſchmeckt ab und fügt eine kleine Büchſe Krabben bei. Die Fiſche kommen in der Tunle auf den Tiſch. Makrelen— abends— in Gelee Vorbereitung der Fiſche genau wie beim Mittagsgericht. Der Sud bekommt ſtatt des Weißweines einen Schuß Eſſig. Man legt die gegarten Fiſche am beſten nebeneinander auf eine viereckige Platte, die man nach Belieben auch ſchon vorher mit etwas Gelee ausgießen kann. Das Gelee wird aus dem Sud mit Hilfe von Gelatine(12 Blatt auf einen Liter) hergeſtellt. Auf die Fiſche kann man auch wieder Gurkenſcheiben, Tomaten auch Krabben, ſowie Eiſcheiben legen und das Ganze mit recht dicken Aſpik überziehen. Röſtkartoffeln ſchmecken dazu ausgezeichnet. 2 fer, die ſhaffen gendein lnetin obaß duc n. neger, denn bei m nöglich Uns in deren 9 ganz lden⸗ denden Bericht nien Wan⸗ ohntet t ſch härtete heißes, i D gute ismus Forn n bon lens, r.. A7——————————— Nr. 24 Sonntag, den 12. Juni 1938 —————.——————— Der Sonderling Nach der Rückkehr in mein Heimatdorf ſuchte ich nacheinander alle auf, die einſt in der Schule neben mir ſaßen. Mählich und als ob es nichts anderes gäbe, hatten ie ſich an Vaters oder Mutters Statt ge⸗ etzt— ein jeder ſeiner Art entſprechend. Der übermütige Franz ſteht hammer⸗ chwingend hinterm Amboß, wie damals ein Vater, der ſich nun an leichteren Arbeiten nützlich macht; der noch immer etwas ſchwerfällige Jochen übernahm in⸗ zwiſchen die jahrhundertealte Koſſätenſtelle einer Vorfahren, und Wilkens Hans chwang ſich vom Maat zum ſelbſtändigen Fiſcher auf. Sein alter Vater ertrank vor Jahren; ſo ſorgt er nun außer für ſein junges Weib und für die vier Kinder auch noch für die alte Mutter. „Es geht recht und ſchlecht“, meinte er, und ich ſah es. Ueppig lebten ſie hier an der Küſte noch nie, wenn ſchon die Arbeit nächtens auf dem Meer, in Sturm und Wetter, geſunde und feſte Kerle erfordert. Die ſchöne Gertrud mit den blonden Zöpfen, einſtmals unſer aller Schwarm, wurde inzwiſchen Bäuerin und glück⸗ ſtrahlende Mutter, und auch die anderen 1 leugneten ihre Naturbeſtimmung nicht. So hat hier eines jeden Daſein einen weitgreifenden Sinn und Zweck: Die gott⸗ gewollte Kette der Geſchlechter hatte ſich langſam und faſt unmerklich um ein weiteres Glied vermehrt. So war es ſchon vor hundert, vor tauſend Jahren, und ſo wird es ſein und bleiben, ſolange wir Menſchen eingedenk bleiben jener unver⸗ rückbaren Geſetzmäßigkeit, wonach nicht wir das uns zugewieſene Stück Erde formen, ſondern dieſes uns. Das ſpricht aus allem um mich her. Nur einer, Paul Schmid benannt, den wir damals wegen ſeines ſcheuen und ſchüchternen Weſens oft hänſelten, wieder⸗ um aber auch achteten ob ſeiner uns Kin⸗ dern unverſtändlichen Begabung, ſein Fühlen und Denken in ſchöne, wohl⸗ klingende Reime niederzuſchlagen— dieſer eine ſchien nicht ohne weiteres in die natur⸗ bedingte Formel von Mühe und Not und Freude zu paſſen. Von meinem ehemaligen, betagten Lehrer erfuhr ich, daß Paul Schmid, der Dichter, wie ſie ihn hier nennen, auf dem etwas ab⸗ ſeits liegenden Gehöft arbeite und mit niemandem Verkehr pflege; offenbar fühle er ſich in Geſellſchaft heute ebenſo wenig heimiſch, wie als Kind, wennſchon er in⸗ zwiſchen lange Jahre zur See gefahren ſei. „Er iſt demnach der Sonderling von damals geblieben?“ fragte ich, denn Paul hatte in meiner Erinnerung Platz als ein in ſich verkapſelter Junge, der die bunte Schar lärmender Dorfkinder mied, der es aber trotz ſeiner Jugend ſehr ernſt nahm mit der ihm vom Schickſal zugewieſenen Rolle, die einzige Stütze ſeiner früh ver⸗ witweten Mutter zu ſein. „Ein Sonderling?“ wiederholte mein Lehrer, und es klang, wie wenn er nicht recht wüßte, wie er zu dieſem Begriff in bezug auf Paul Stellung nehmen ſollte. „Nein, ein Einſamer iſt er. Dennoch will mir ſcheinen, als lebt er mehr mit uns als wir mit ihm: Im vorigen Jahre rettete er dem Bauer Wichmann nicht nur die zwei Kinder aus den Flammen, ſondern auch noch ſechs Kühe. Was nun ſeine nachdenk⸗ liche Art betrifft— nun, Paul lebt uns allen weit, weit voraus.“ Auf meinen fragenden Blick hin, fügte er abſchließend hinzu:„Geh zu ihm, ſprich mit ihm!“ „Schreibt er noch immer Sprüche und Gedichte?“ forſchte ich weiter. Ich war all⸗ mählich neugierig geworden und wollte mehr über Paul Schmid, den Träumer, den Seefahrer, den Dichter als Knecht er⸗ fahren. „Er wird nichts Arges darin finden, wenn ich deine Frage bejahe, obzwar er außer mir niemand ſonſt ſeine ſchönen und verinnerlichten Verſe leſen läßt.“ „Alſo doch ein Sonderling!“ „Wenn dir ſo ſehr an einer Bezeichnung für ihn liegt, wirſt du ſchon eine beſſere Mein treuer Hausgenosse finden müſſen“, verabſchiedete mich mein Lehrer und er lächelte ſo, als warte meiner bei meinem ehemaligen Schul⸗ kameraden etwas ganz Beſonderes. Anderntags, gegen Abend, ging ich hin⸗ aus zu Paul Schmid. Ich fand ihn im Stall, wo er die Schweine fütterte und ihnen den Nacken kraulte. Bei unſerer Be⸗ grüßung leuchtete Freude aus ſeinen Augen, doch in ſeiner Arbeit ließ er ſich durch mich keineswegs ſtören. Kaum, daß er mich be⸗ grüßt hatte, begab er ſich auf die Tenne und ſchnitt Häckſel. Dann fütterte er die Pferde, und erſt jetzt entſann er ſich meiner. Verändert hatte er ſich wenig, wenn auch ſein einſtmals ſchmales, bläßliches Antlitz ſich gerundet hatte und tief gebräunt war von den beſonnten Meeren, die er einmal ſah, und von der geſunden Luft hier an der Küſte. Seine Hände waren grob⸗ ſchrötig geblieben; kaum zu glauben, daß er mit ſolchen ſchwieligen Pranken„ſchöne und verinnerlichte“ Gedichte zu Papier brachte.—— Uta Kleßlich-Dienst M Doch als ich ihm in die Augen ſah, in verträumte und doch ſo wunderbar klar blickende Augen, da ſtand ich wieder dem Jungen von einſt gegenüber, dem wir alle Verwunderung und uneingeſtandene Achtung entgegengebracht hatten. „Du lebſt ſehr einſam“, begann ich das Geſpräch, als wir bei ſinkender, goldgelber Sonne hinterm Viehhaus auf der Bank unter der uralten Kaſtanie Platz genom⸗ men hatten. „Ich habe meine Arbeit“ erwiderte er ſchlicht, ſeine Stummelpfeife ſtopfend. „Genügt ſie dir? Du ſahſt ſicherlich manches Schöne auf deinen weiten Fahrten——?“ Er lächelte verſonnen, und aufmerkſam verfolgten ſeine Augen eine Fledermaus, die unter dem Gebälk des Viehhauſes zum Vorſchein gekommen war und uns lautlos umflatterte. Dann begann er zu erzählen. Er ſprach von wochenlangen Reiſen auf Ozeanen, von fernen Ländern und von fremden Sitten und Gebräuchen. Bildhaft unmmmmmm In der Fremde Bin ich auch fern von dir, Heimaterde, der Stätte meiner Kinderzeit, ich höre deinen Herzſchlag gehen, auch über Meere weit. Ich höre deinen Nuf im Schweigen, ich höre ihn im rauſchenden Wind, und ich höre ihn in Tönen und Liedern, wenn die Zugvögel eingekehrt ſind. Dann ſingt mir die Nachtigall ein Lied, daß ſie die Heimat gelehrt, und vielfach wird die Zahl ihrer Lieder bis ſie dorthin wiederkehrt. a Dann erzählen die Stare von der Tanne ſchon feſtlichem Grün— die Störche berichten, daß daheim die farbſatten Teppiche blüh'n. Bin ich auch fern von dir, Heimat, ſo durchglüht mich doch dein Blut— ich trank aus dem Quell deiner Erde und hüte mein heiliges Gut. In mir bleibt lebendig dein Herzſchlag, dein Atem und— dein Sinn, ſo daß ich auch im fremden Lande ein Kind meiner Heimat bin. Martha Salecker 1 deutlich erſtand eine bunte, farbenprächtige Welt vor mir und ich fühlte, wie er ſie ge⸗ ſehen und erlebt und in ſich aufgenommen hatte.„Achtzehn verſchiedene Länder be⸗ reiſte ich“, ſchloß er,„Urwälder und Step⸗ pen, Wüſten und Menſchen, eigenen und fremden Blutes, lernte ich kennen— aber das Schöne, von dem du ſprachſt, dieſes Schöne empfing ich erſt aus dieſer meiner Arbeit hier in der Heimat!“ Hätte ein anderer ſolche Worte ge⸗ ſprochen, ich hätte ſie als geſucht, als auf⸗ geblaſen hingenommen; ſo aber, da er, der im Schweiße ſeines Angeſichts arbeitende Knecht, von dem Schönen der Arbeit ſprach, fand ich keine Worte, die ich für wert er⸗ achtete, die Pauſe, die entſtand, auszufüllen. Er lehnte ſich zurück gegen die Kaſtanie. Ein heiterer Ernſt lag auf ſeinem Antlitz. Dieſer Ernſt machte ſein grobgeſchnittenes Geſicht friedlich und ſtrahlend, als er ver⸗ halten hinzufügte:„Ich füttere das Vieh, ich karre Dung, ich pflüge und ſäe, ich ernte und genieße der vielen Mühe Lohn. Das iſt etwas Großes, etwas Verpflichtendes, ja etwas Heiliges.— Du biſt Ingenieur, du entwirfſt und bauſt Maſchinen und Brücken 3 a 3 15 Er hielt inne; das„Ja“ klang wie die Feſtſtellung eines notwendigen Uebels. Nach langem Schweigen:„Gut iſt es, wenn der Menſch die Pflicht als Inbegriff ſeines Schaffens ſieht, ſchön aber nenne ich es, wenn er ſeine Arbeit liebt, ſo liebt wie das Kind die Mutter. Erſt dann iſt Arbeit Beglückung.“ Die Bäuerin, eine hochbetagte Frau, trat mit einer Tracht Eimer aus dem Haus und ging an den Ziehbrunnen. Paul erhob ſich, nahm ihr die Laſt ab, füllte die Eimer und trug ſie ins Haus. Die Alte nickte mir zu und folgte ihm. Etwas ſpäter ſaß er wieder neben mir. Er verſank in den Anblick des wunderbaren Abendrots. Vom Dorf herüber tönten die Klänge einer Handharmonika. „Schreibſt du noch?“ fragte ich, erſt als ich die Frage wiederholte, erwiderte er zögernd:„Hin und wieder.“ Nach einer Weile ging er ins Haus und kam alsbald mit einem blauen Heft, wie es Schulkinder benutzen, zurück. „Lies!“ ſagte er kurz.„Sonſt geht es niemand etwas an.“ Es ſind wahrhaftig tieferfühlte Gedichte, die Paul ſchreibt, ſie laſſen durch Liebe ge⸗ heiligte Erde ahnen, ſie ſprechen ſich hinein in die Tiere des Feldes und der Ställe. Ueber allem ſteht des Schöpfers Kraft wie klare Sterne einer Auguſtnacht. „Du mußt ſie veröffentlichen“, riet ich. „Gar mancher wird ſich an ihnen erbauen.“ Er ſchwieg; ſein Geſicht verriet weder Zu⸗ ſtimmung noch Ablehnung. In mir rührte ſich ſo etwas wie Mitleid, als ich ſeine roten, groben Hände ſah.„Du wirſt durch ſie berühmt“, entfuhr es mir,„man wird dir viel Geld dafür bieten.“ Er ſog heftig an ſeiner Pfeife. „Du brauchſt nicht mehr ſo ſchwer zu arbeiten. Ich meine es gut mit dir, Paul.“ Er ſah mich an, als zweifle er an meinen Worten. Mit einemmal entriß er mir das Heft und knüllte es ſo feſt zuſammen, daß die Sehnen ſeiner Fauſt weiß hervortraten. Rauh, faſt grob erwiderte er:„Wenn das Geſchreibſel Wert hat, ſo wird es ſich ſchon einmal herausſtellen. Ich bin ein Bauers⸗ mann und will ein Bauersmann bleiben! ee ſchert mich Ruhm, was ſchert mich Geld!“ Ich ſchwieg beſchämt. Paul begann un⸗ vermittelt von ſeinen Reiſen zu erzählen, während er das Heft unauffällig in ſeine Rocktaſche ſchob. Wir ſaßen noch lange beieinander. Und als ich dann endlich von ihm ging und draußen vor dem Tor noch einmal einen Blick zurückwarf, das Bild genoß, das er bot: auf der Bank unterm Kaſtanienbaum ſitzend, die Beine ausgeſtreckt und überein⸗ andergeſchlagen, die Arme verſchränkt, die Pfeife im Mund, den Kopf ſchräg zurück⸗ gelegt gegen den Stamm, und den Blick mit auf unendlich eingeſtellten Sehachſen in den verblaſſenden Abendhimmel gerichtet— da verhielt ich für Sekunden den Atem: Mir war's, als ſchwebe über Paul in abgeklär⸗ ter, durchglühter Schrift das ſtille Wort: Der Zufriedene. Arthur M. Fraedrich . 3 Sur. V kinolen im Taſchenluch Kriminalkommiſſar Dr. Egloff bleibt vor dem aufgebrochenen Schrank ſtehen. Dann nimmt er vorſorglich Fingerabdrücke, Der Juwelier Brockhauſen iſt auch gar nicht aufgeregt und deutet nur auf das Loch in der Decke des Privatkontors, in dem der Geldſchrank ſteht. „Saubere Vorarbeit, Herr Doktor!“ Dr. Egloff nickt.„Wenn ich nicht genau wüßte, daß John Hay ſich ins Privatleben zurückgezogen hätte, möchte ich behaupten, er wäre der Einbrecher geweſen. Mit den vielen Fingerabdrücken will er uns natür⸗ lich hinters Licht führen. Uebrigens ein uralter Trick, präparierte Gummifinger an⸗ ee, Im Polizeipräſidium ſitzt Egloff über dem Verbrecheralbum, ſieht das Bild John Hays, dann die Fingerabdrücke, ſchüttelt den Kopf und lächelt:„Herr John Hay, ein Meiſterdieb darf nicht vergeßlich ſein. Nun, Sie werden an den geſtohlenen Juwelen überdies eine beſondere Freude erleben!“ Dann geht er und ruft auf der Straße erſt eine Kraftdroſchke an. Es ſind noch 15 Minuten bis zum Abflug des Verkehrsflugzeuges nach Rotterdam. Der ältere, ſehr fein gekleidete Herr mit der Hornbrille ſcheint kaum Eile zu ver⸗ ſpüren. Er lächelt vor ſich hin. Dennoch irren ſeine Augen über die Tiſche der Flug⸗ hafen⸗Gaſtſtätte, und da geſchieht es doch, daß die Hände ein wenig vor Erregun feucht werden und John Hay unwillkürli das Taſchentuch zieht. Nein, er führt es nicht zur Stirn, ſeine Augen weiten ſich, in ſeinen Zügen ſteht Entſetzen. Im Taſchentuch grinſt ihm ein dicker Knoten entgegen. Er grübelt, was dieſer Knoten zu be⸗ deuten hätte.— Die Hornbrille kann es nicht ſein. Die trägt er ſeit ſeiner Abreiſe von VPliſſingen. Das elegante Armband, das er ſeiner Freundin Rita verſprochen hatte, wurde 2 verzollt. Jawohl, auch die Poſtkarte an ſeinen Freund Haſtings in London hat er geſchrieben. Die Hotelrech⸗ nung? Die iſt natürlich bezahlt. Es ſind nur noch fünf Minuten zum Abflug. Da kommt der Kellner:„Sie möchten Ihres Paſſes wegen noch einmal bei der Flugplatzleitung vorſprechen—!“ Der ältere Herr hebt den Kopf. Jetzt Ruhe bewahren. Die Füße werden ihm ein wenig ſchwer. Er zahlt, ſteht in dem Dienſt⸗ raum der Aver giftuge. Ein Uni⸗ formierter hebt den Kopf.„Herr van Tweel, wit haben Sie hierher bitten laſſen, weil ein alter Freund Sie ſprechen will.— Bitte die Beläſtigung zu enſchuldigen.“ Da ſteht auch ſchon der alte Freund, ein Herr mit ſchon ſtark ergrautem Haar. Doch wie ihn der Herr van Tweel ſieht, er⸗ bleicht er. „Bleiben Sie nur“, ſagte der ältere Herr. „Wir ſind doch alte Freunde.“ „Ich hätte mir das Wiederſehen anders vorgeſtellt“, erwidert mühſam Herr van Tweel. Der andere Herr lächelt.„Ich auch.— Anſere heutige Begegnung kam ſo formlos 9— ſo ohne die Nervenſpannung der orfteude.— Ja, ja, mein Lieber, wir ſind wohl beide aus den Sturz⸗ und Brauſe⸗ = heraus.— Nicht wahr, Herr John 9 3 8 „Ein unbegreiflicher Irrtum— Herr—“ „Kriminalkommiſſar Dr. Egloff“, hilft ihm der andere Herr mit leichter Ver⸗ beugung.„Doch wollen wir dieſen Irrtum aufklären. Wir können das notfalls noch vor dem Abflug des Flugzeuges tun. Darf ich Sie um einen Fingerabdruck bitten.— Stimmt er nicht mit dem hier überein, dann haben Sie den Einbruch bei dem Juwelier Brockhauſen in der geſtrigen Nacht beſtimmt nicht auf dem Kerbholz——“ er ältere Herr eckt das Kinn vor.— Können Sie haben!“— Er hält die rechte Hand ſchon hin.— Nein, nein, er zögert, wird noch bleicher.— Zieht das Taſchen⸗ tuch, tupft es an die Stirn. Und jetzt iſt dieſer Knoten im Taſchentuch auf einmal eine glühende Kohle geworden, die ihn bis ins Gehirn brennt.— Ja, ja, ja, jetzt weiß er's.— Er wollte doch jene präparierten Gummifinger überſtreifen, um die Fährte zu verwiſchen.— Das hat er vergeſſen—. Er ſinkt auf einen Stuhl und läßt alles mit ſich geſchehen. Draußen brauſt das Rotterdamer Flugzeug himmelan.— Dr Egloff vergleicht mit dem Vergröße⸗ rungsglas die Fingerabdrücke. Er ſieht John Hay nicht ohne Mitleid an:„Erſt habe ich angenommen, Sie hätten uns eine falſche Viſitenkarte dagelaſſen, John Hay. Es iſt leider die echte. Nun werden Sie wohl in Ihren alten Tagen noch auf etliche Jahre von der Bildfläche verſchwinden. Für ſolche Einbrüche ſind Sie zu alt geworden.“ John Hay lacht auf.„Zu alt—. Ich habe nur den wichtigen Knoten im Taſchen⸗ tuch nicht beachtet.“ „Nein, nein“, ſagt Dr. Egloff freundlich. „Sie hätten ſich auch drinnen in der Stadt und nicht in der letzten Konditorei vor dem Flughafen ihre Pfannkuchen kaufen ſollen, ſonſt hätten wir die geſtohlenen Brillanten ſicher nicht darin vermutet—!“ „Alſo auch das haben Sie herausbekom⸗ men!“ ächzt John Hay. „Gewiß“, nickt Dr. Egloff,„wir wiſſen ſogar mehr als Sie.— Sie hätten ſich mit dem Einbruch und dem Panzerſchrank gar keine Mühe zu geben 15 denn der Juwelier Brockhauſen bewahrte dort nur wertloſe Similiſteine auf. Die haben Sie geſtohlen.— Die echten Diamanten lagen auch heute morgen nach wie vor in dem anderen Verlies, in dem ſie Brockhauſen immer verbirgt—.“ Jetzt ſpringt John Hay auf.„Das iſt nicht wahr! Es ſind die echten Steine, denn ich kenne auch das andere Verlies in der kleinen Mauerniſche hinter der Panzer⸗ ſchranktür. Ich habe ſie vertauſcht.“ „Sieh an, ſieh an“, lächelt Kriminal⸗ kommiſſar Dr. Egloff,„noch immer ſo ein bißchen Berufsſtolz— Leider irren Sie ſich wiederum— Sie waren zu aufgeregt.— Sie bildeten ſich ein, die falſchen Steine in die Mauerniſche gelegt zu haben Sie haben jedoch unrecht, denn ſie verwechſelten im letzten Augenblick die beiden Schachteln. Gott, ja, das kann auch Leuten mit beſſeren Augen paſſieren, als Sie ſie beſitzen—!“ „Und was noch?“ fährt John Hay auf. „Dann führen Sie mich doch ab.“ Das Mädchen An einem naßkalten, ſtürmiſchen März⸗ abend lief die Tochter des Fiſchers Janſen vom Inſeldorf nach dem Leuchtturm, der jenſeits der Bucht auf einer ſchmalen, giſcht⸗ umſprühten Felszunge ſtand und ſeine Lichtſtrahlen weit über das wogige Meer warf Sie näherte ſich dem Turm bis auf Rufweite, legte dann die Hände an den Mund und rief mit lauter, bebender Stimme:„Jörn! Jörn—!“ Zehn⸗, zwölfmal mußte ſie den Namen wiederholen, bis endlich auf der hohen Galerie eine Geſtalt erſchien und nach dem felſigen Ufer hinüberſpähte. „Jörn—!“ rief das Mädchen abermals. „Helke, du—?“ kam es da zurück, und gleich darauf verſchwand die Geſtalt von der Galerie, um wenige Augenblicke ſpäter unten aus dem Turm herauszutreten and auf der Felszunge der unerwarteten Be⸗ ſucherin entgegenzueilen. Es war Jörn Thießen, der junge Hilfs⸗ wärter des Leuchtturms. Als er vor Helke Janſen ſtand und im Widerſchein des Leuchtfeuers ſah, daß ihr Geſicht von Bläſſe und Verſtörtheit ganz entſtellt war, griff er erſchrocken nach ihren Armen.„Helke, um Himmelswillen“, rief er,„was iſt— was haſt du—?“ Doch ſie wehrte zitternd ab und ſenkte die Augen. Endlich fragte ſie beklommen, ob ſie mit in den Turm kommen könnte. „Harm Dirck hat zwei Tage Urlaub“, ant⸗ wortete er überraſcht,„ich bin allein!“ Da ging ſie ihm wortlos über den un⸗ ſicheren Felspfad zum Turm voran, ſtieg die Wendeltreppe hinauf und ließ ſich oben in die kleine, behaglich durchwärmte Wär⸗ terſtube führen, wo ſie mit ſchwerem Seuf⸗ zer auf die Holzplanke, die neben dem Ofen ſtand, niederſank und den Kopf in die auf⸗ geſtützten Hände vergrub. Eine lange Weile war es ſtill. Dann fragte der junge Wärter plötzlich ahnungs⸗ voll:„Haſt du mit deinem Vater Streit ge⸗ habt?“ Und als ſie ihm nicht antwortete: „War Drewes wieder da?“ Sie ſtöhnte auf und hob langſam den Kopf. Mit verſtörten, gramvollen Augen ſah ſie ihn lange an. Dann nahm ſie ſeine Hand:„Jörn, hältſt du zu mir, wie wir es uns einſt verſprachen? Auch— wenn mein Vater mich verſtößt—?“ Jörn ſetzte ſich vor ihr auf einen Schemel. „Aber, Helke!“ rief er, ſeinen Schreck krampfhaft niederzwingend.„Wie kannſt du daran zweifeln?“ Dann wäre es gut, ſagte ſie, und ein mattes Lächeln huſchte über ihre Züge. Jörn Thießen brauchte nun nicht mehr in ſie dringen. Er wußte ſchon, was ſie be⸗ wegte und hergetrieben hatte. Heiß wallte es in ihm auf Doch er biß die Zähne zu⸗ ſammen und ſchwieg. Still ſaß er vor ihr und ſchloß ihre Hand feſt in die ſeinige. Später holte er eine Decke, die er dem Mädchen über die Schultern legte.„Mach' es dir bequem, Helke“ ſagte er dann.„Wenn du Hunger haſt, dort links iſt unſere Küche. Ich muß jetzt nach den Lampen ſehen!“ Damit ging er hinaus, um in die Spitze des Turmes zu ſteigen, wo er dem Leuchtfeuer aus dem Oelvorrat neue Nahrung gab. „Kommt noch, alter Freund. Das einzig Echte, was wir bei Ihnen janden, iſt ein ſchönes Frauenarmband—.“ „Es iſt mit ſauer erſpartem Geld gekauft!“ ruft John Hay. „Gewiß, wir fanden ſogar den Kaſſen⸗ ſchein. Es wird Ihrer Freundin zugeſtellt. Und jetzt darf ich Ihnen wohl ſchon den längſt 3 Mantel halten, John Hay, unſer Wagen wartet draußen.“ John Hay ſteht auf, geht neben Dr. Egloff ur Tür, grüßt gemeſſen den Beamten der lugleitung, der mit ſeltſamer Neugierde das kurze Geſpräch hörte. Dann ſtiebt der Wagen zum Polizeipräſidium. In Dr. Egloffs Zimmer ſitzt John Hay teilnahmslos da und beantwortet müde alle ragen Als er ſeinen Namen unter das rotokoll 0 ſieht er Dr. Egloff an:„Sie meinen, ich ſolle mir nach den paar Jähr⸗ chen, die dieſes Abenteuer koſtet, einen aſſenderen Erwerb ſuchen.— Jawohl, ich ſehe es ein. Ich werde Ihrem Rat folgen. Und weil ich Ihnen dankbar bin, Herr Doktor, geſtatten Sie wohl auch, daß ich Ihnen Ihre goldene Taſchenuhr, die ich ſchnell mitgehen hieß als Sie mir in den Mantel halfen, zurückgebe—.“ John Hay lächelte:„Sie ſollte ein kleines Andenken ſein, aber man würde ſie mir dann bei der Durchſuchung doch wieder abnehmen.— Ich wollte Ihnen nur den Beweis Fein daß man noch immer auf einem beſtimmten Gebiete etwas leiſtet. Ich habe Ihnen ſo ganz nebenbei auf der Fahrt hierher auch einen Knoten in Ihr Taſchentuch geknüpft, damit Sie nicht vergeſſen, wem Sie dieſen Erfolg zu verdanken haben.— Auf Wieder⸗ ſehen.“ Hanns Lerch im Leuchllurm Als das geſchehen war und er die rieſigen Lampen noch einmal gründlich 3 date lehnte er ſich an eins der ppel⸗ enſter, und bald irrten ſeine Blicke mit den 3 Strahlen der Scheinwerfer durch as Dunkel des Abends über die räuchernde Brandung hin. Er fiel in dumpfes Grübeln. Lichte und trübe Bilder jagten durch ſeine Gedanken. Doch es kam ihm keine Klarheit. Was nun werden ſollte, da Helke mit ihrem Vater gebrochen hatte wußte er nicht. Nur das war ſicher: 55 e, das begehrteſte Mädchen der Inſel, hatte ſeinetwegen alle andern ausgeſchlagen, nun auch den Schiffsbauer Drewes aus der. an den ihr Vater durch den Kauf eines neuen Fiſcher⸗ ewers ſchwer, ja 8 verſchuldet war! Jörn erſchauerte. Helke gab alles auf, entſagte dem letzten, um ihm treu zu bleiben — und was konnte er ihr bieten? Nichts. Er war ein armer Teufel, ein dürftig be⸗ zahlter Hilfswärter, der kaum ſich allein ſatt machen konnte und nicht einmal wußte, ob er in der nächſten Woche ſeine Brotſtelle noch hatte. Doch dann, mit einem Male, fuhr er heftig auf, um im Augenblick ſeine Not zu vergeſſen. Auf einen ſchwarzen Gegenſtand, der unten auf den hellen Schaumkämmen der Brandung tanzte, waren ſeine Sinne plötzlich gerichtet Erregt ſtürzte er auf die Galerie, beugte ſich über die Brüſtung und ſuchte das verlorene Spielzeug der Wellen mit dem Kieker zu enträtſeln. „Ein Stück Bootswand!“ entfuhr es ihm nach einer Weile, und gleich darauf er⸗ kannte er auch, daß ein Menſch daran hing. Da gab es für ihn kein Halten mehr. Er ſtieg haſtig die Eiſenſtiege abwärts. Er warf einen Blick in die Märterſtube, wo elke Janſen noch immer verſtört am Ofen ockte, rief ihr zu, daß draußen ein Schiff⸗ rüchiger in der Brandung triebe, und ſtürmte alsdann die Wendeltreppe hinab, um unten das kleine Rettungsboot zu Waſſer zu bringen. Aber als er die Winde, an der das Boot hochgezogen war, in Gang ſetzen wollte, hielt er betroffen an. Er hörte das Praſſeln des Regens, das Heulen des Sturmes, das Brodeln der See, das Donnern der Brandung. War es nicht ſinnlos, was er vorhatte? Ein Spiel mit dem Tode? Ein mörderiſches Wagnis, bei dem die Ausſichten zehn zu eins gegen ihn ſtanden?„Verdammt!“ brüllte er auf. Doch ein Menſch war in Gefahr! Und dann: das Schickſal bot ihm eine Chance, ſich zu bewähren! Jetzt mußte er zeigen, daß er wert war, nicht nur ein Hilfswärter zu ſein, daß er ſeinen Poſten ganz auszufüllen vermochte, auch mit dem Einſatz des Lebens! In füähem feſten Entſchluß ließ er die Winde abrollen. Das Boot klatſchte auf das Waſſer. Er ſprang hinein, griff nach den Riemen und ſtieß mit kräftigem Schwung ab. And dann kämpfte Jörn Thießen mit den entfeſſelten Gewalten. mit Sturm, Regen und Dunkelheit und mit der wilden, toſenden Brandung.— Oben, in der Wärterſtube des Leucht⸗ turmes, war Helke Janſen ans Fenſter ge⸗ ſtürzt. Mit weiten, ſchmerzenden Augen ſtarrte ſie nach unten, wo im Zwielicht unter dem Leuchtfeuer das Boot in irr⸗ ſinnigem Auf und Ab, ſchaukelnd, tanzend, ſich drehend und doch immer wieder mit raſcher Kraft abgefangen, ſeine unheimliche ahrt zu machen ſuchte. Oh, es war für Felle 3 Anblick, der ſie alle Schrecken und Nöte der Welt 1 ließ.„ Endloſe Zeit ſchien vergangen, als Jör Thießen eiblüch an den hilfloſen Schiff⸗ brüchigen herangekommen war. Helke konnte in dem unſicheren Zwielicht nur ahnen, daß er den Fremden jetzt von dem treibenden Wrackſtück riß und mühſam ins Rettungs⸗ boot zog. Sie ſchloß für Sekunden in gren⸗ zenloſer Erregung die Augen. Doch dann trieb es ſie plötzlich vom Fenſter. Ein dumpfes, zwingendes Gefühl jagte ſie die Wendeltreppe hinab. In wenigen Augen⸗ blicken ſtand ſie draußen, zu Füßen des Leuchtturmes, im Sturm und Regen und ſpähte atemlos nach dem Boot aus. Umſonſt! Ihre Augen fanden es nicht wieder. Sie 5 nur jagende, giſchtſprühende Wogen; ſie hörte nur das Heulen des Sturmes und das Donnern der Brandung. Hatte der„Blanke Hans“ ihren Jörn ver⸗ lungen? Lähmendes Entſetzen packte ſie. it einem Male aber fuhr ſie mit gellen⸗ dem Schrei auf, und im nächſten Augenblick ſtürzte ſie ſich in die kochende Brandung. Keiner hat nachher zu ſagen vermocht, wie es Jörn und Helke und dem Schiff⸗ brüchigen gelang, der raſenden Flut zu ent⸗ rinnen. Doch es glückte im letzten Augen⸗ blick. Es glückte, obgleich das Rettungsboot ekentert und zerſchmettert war und die ogen ihre Opfer immer wieder gegen das felſige Ufer zu ſchleudern ſuchten. Jörn und Helke trugen den Geretteten in den Turm. Sie ſchleppten ihn keuchend die Wendeltreppe hinan und betteten ihn oben in der Wärterkammer auf ein warmes Lager. Dort konnte er ſich erholen und gen ins Leben zurückfinden. Schweigend hatten Jörn und Helke das ſchwere Rettungswerk vollendet. Nur ein⸗ mal war ein leiſer Aufſchrei über 9 Lippen gekommen— als ſie mit dem Ohn⸗ mächtigen ins helle Licht traten und plötz⸗ lich erkannten, daß ſie den Schiffsbauer Drewes 8 hatten——. Von oben bis unten durchnäßt und vom Froſt geſchüttelt, ſaßen ſie dann am Ofen der Wärterſtube. Sie grübelten und horch⸗ ten zwiſchendurch auf das ſchwere Atmen des Geretteten, das aus der Kammer durch die halbgeöffnete Tür zu ihnen drang. Endlich ſagte Jörn:„Er ſcheint zu ſchlafen. Ich bin geſpannt, was er morgen früh ſagen wird.“ i Helke ſah den jungen Wärter forſchend von der Seite an.„Jörn“, fragte ſie, „hätteſt du ihn auch gerettet, wenn du gleich gewußt hätteſt, daß es Drewes war?“ Er nickte:„Ja, Helke, danach hätte ich nicht gefragt! Aber fuhr denn Drewes in ſeinem Motorboot allein zurück?“ „Sicherlich. Ach Gott, wenn er doch nun ein Einſehen hätte!“ Jörn Thießen ſtrich ſich die feuchten Haarſträhnen aus der Stirn.„Es wäre gut“, ſagte er.„Aber ich hoffe auch, daß mir dieſe Rettungstat die feſte Anſtellung als Leuchtturmwärter einbringen wird. Dann hätte ich endlich eine richtige Exiſtenz und—.“ Er griff bewegt nach Helkes Händen„Nicht wahr, Helke? Uns wäre damit ſehr geholfen! Und du haſt mir erſt die Rettung ermöglicht“, ſagte er.„Ohne dein Eingreifen hätte ich es wohl kaum ge⸗ ſchafft. Iſt es nicht ſeltſam, daß wir beiden Drewes Retter wurden?“ Sie ſchwieg und blickte ſtill vor ſich hin. Dann lehnte ſie ſich in Jörns Arme. Da hüllte Jörn ſie in warme Decken und bettete ſie auf die Ofenbank. Ihn ſelber aber hielt die Pflicht wach. Bis zum Morgengrauen tobte draußen das Unwetter. Dann legte es ſich plötzlich. Und dann brach ein anderer Tag an, ein neuer Tag, mit blank gefegtem Himmel und junger, blinkender Sonne.— Jörn Thießen kletterte die Eiſenſtiege empor und löſchte das Leuchtfeuer. Da ſchrak er jäh auf. Er ſah einen Mann, der haſtig vom Turm über die Felszunge ans Ufer ſchritt und in der Richtung des Dorfes davonging. Es war Drewes der ſich an der ſchlafenden Helke vorbeigeſchlichen und den Turm heimlich verlaſſen hatte. „Ohne ein Wort des Dankes“, ſagte Jörn. Helke bereitete Kaffee und Frühſtück. Sie aßen ſchweigend und konnten es nicht ver⸗ ſtehen, daß der gerettete Schiffsbauer fluchtartig davongelaufen war. Doch wenn ſie glaubten, Drewes ſei undankbar, ſo irrten ſie. Gegen Mittag kam nämlich Helkes Vater nach dem Turm und rief: Helke, komm nach Haus, und wenn Jörn Thießen Zeit hat, ſo 3 ihn mit. Es iſt alles gut. Drewes war bei mir. Er hat mir erzählt, was geſchehen iſt. Er hat mir die Schulden geſtrichen und euch eine hohe Belohnung angewieſen. Außerdem will er in der Stadt mit der Lotſenverwaltung über Jörn ſprechen. Kommt Kinder, ſeid glücklich und vergebt mir!“ Da flogen ſich Jörn und Helke jubelnd in die Arme, und ihre Augen ſuchten das Bild an der Wand der Wärterſtube, auf dem der Spruch ſtand:„Und ſetzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen ſein!“ Hobert Södekum 1 1 0 55% 8 4 fit f Nlihe 3 len ve In An 1 Partei bihulh bügel Alle braunen I bann ber Ver L De! genial 5 b 1 .d ſudet i ae Dien Ihr in! 0 1 bit w. 1 kimen! 1 den ſind Laich e roarte un. 1 bitler 11 1 * 14 Renn Weißt e. f N ſchrin etuaz E J bogen v. Cue ge Serhat in Den U ö Naur ſt datbe ni Kl, do 1 Vuerza melblaue purpurne wer lam Und die eau blitn, liter, ein zal Shi uf ene füllg, An, use mi m uf 15 1 luden Lait. 9 bulbene uit dit dem ur 0 aber der e We mulberiſ wehen Veen Au hier dun din f Lise beweg, un W e 1 Wg, und n; . l 5 let e Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. O. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stoch Mitgliederappell am Montag, 13. Juni Am Montag, 13. Juni, findet abends 9 Uhr im Saale des„Kaiſerhof“ ein Mit- glieder⸗ Appell ſtatt. Es haben daran alle Parteigenoſſen und Parteianwärter teilzunehmen. Die— Verpflichtung neuer Mitglieder durch Aushän⸗ digung der roten Mitgliedskarte wird hierbei vorgenommen. Alle Parteianwärter haben hierzu ihre braunen Parteianwärterkarten mitzubringen, die ordnungsgemäß geklebt ſein müſſen und bei der Vereidigung gegen die rote Mitgliedskarte abzugeben ſind. Die Zellenleiter melden zu Beginn dem Or⸗ ganiſationsleiter die Stärke der erſchienenen gg. und PA. Braun, Ortsgruppenleiter. 8 Aeichsluftichutz In der Zeit vom 13. bis 19. Juni 1938 findet im ganzen Reich die Reichsluftſchutz⸗ woche ſtatt. Aus dieſem Anlaß findet am Dienstag, 14. Juni 1938, abends 8.30 Uhr in der Luftſchutzſchule(Mühle) ein ö Amtsträger⸗Appell ſtatt, wozu alle Amtsträger und Amtsträge⸗ xinnen reſtlos zu erſcheinen haben. Armbin⸗ den ſind anzulegen. Nur Krankheit oder Schichtarbeit gilt als Entſchuldigung. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſche⸗ nen. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr- ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Achtung! Teilnehmer an der Hejen⸗Naßaufahrt! Sämtliche Teilnehmer der Heſſen⸗Naſſau⸗ fahrt vom 4.—13. Juli 1938 liefern r abend von 8.00—8.30 Uhr ihre vollgeklebte Sparkarte auf der Geſchäftsſtelle der HJ ab. Da die Sparkarten morgen Sonntag weg⸗ geſchickt werden, muß jeder Teilnehmer heute abend ſeine Sparkarte abliefern, da ſonſt die Teilnahme an der Fahrt in Frage geſtellt iſt. Der Gefolgſchaftsführer. Sil 50 deulſche Arbeitsfront Am Dienstag, 14. Juni, abends 8.30 Uhr, findet im„Freiſchütz“ ein DAF ⸗Walter⸗Appell ſtatt. Teilzunehmen hat der Stab des Ortsob⸗ mannes, ſämtliche Betriebsobmänner, Stra⸗ ßenzellen⸗ und Blockobmänner, ſowie Kdỹ⸗ Warte. Der neue Kreisobmann Pg. Kehl⸗ Bensheim wird zum erſten Male anweſend ſein, weshalb pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen Pflicht iſt. Der Ortsobmann: Mögelin. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Sonntag, den 12. Juni, Sturmdienſt in Ladenburg. Antreten: 7 Uhr mit Fahrzeugen an der Goetheſchule. Der Führer des Trupp I. * Jungmädelgruppe Alle IM⸗Führerinnen rechnen morgen Sonntag 10 Uhr ihren Beitrag für Juni im Heim ab. Lokale Nachrichten Vriernheim, den 11. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Kennſt du den Weg, der dich vorwärts führt? Weißt du, was dich erhebet und ziert?— Uebe Genügſamkeit heute und morgen, ſchränke dich ein, unterlaſſe das Borgen! * Junlzaulien Blühende Wieſen im Juni... kann es etwas Schöneres geben? Ein ganzer Regen⸗ bogen von Farbigkeit hat ſich da über die Erde gebreitet,— Farbtönungen von ſolcher Zartheit und Schönheit, daß wir wieder nur in Bewunderung vor dieſem Meiſterwerk der Natur ſtehen können. Da iſt die weiße Schaf⸗ garbe mit den ſtarken Dolden auf feſten Sten⸗ geln, dort gelbe Löwenmäuler, Hahnenfuß, Löwenzahn, dort rote Kuckuckslichtnelken, him⸗ melblaue Vergißmeinnicht und Ehrenpreis, purpurne Kleeblüten, zartroſa Winden,— ja, wer kann die Herrlichkeiten alle aufzählen? Und dieſer Formenreichtum! Er iſt faſt noch erſtaunlicher als die Farben,— die Dolden⸗ blüten, die Korbblüter, die Schmetterlings⸗ blüter, die Sternenblumen,— jede einzelne ein zauberiſches Etwas, vollendet in ſeiner Schönheit. Auch unſer Geruchsſinn kommt auf ſeine Rechnung. Wir ſchnubbern wohlge⸗ fällig,— ja, das riecht gut! Da duftet die Minze, der Klee, die Luzerne, ſie locken und rufen mit ihrem Duft das Volk der Bienen und Inſekten herbei, die eifrig ſummend die ſo ſchön geſtalteten Honigkammern umſchweben, flink in ſie eindringen und trunken von duf⸗ tendem Nektar weitertaumeln zur nächſten Blüte. Am Rande der Wieſe aber flammt der goldene Ginſter. Rieſenbüſche, über und über mit Blüten beladen. Das iſt ein Blühen, an dem wir uns nicht ſatt ſehen können. Wenn aber der Abend dunkelt und die Farbenpracht der Wieſe erliſcht, dann bietet ſich ein neues zauberiſches Schauſpiel: dann gaukeln und ſchweben leuchtende Glühwürmchen über dem Wieſengrund, ziehen funkelnde Kreiſe, ſind bald hier, bald dort,— als wären Sternchen vom Himmel herniedergeſunken zu uns. Dieſe Juninächte, in denen der Wind ſchweigt, in denen die Natur wie geſättigt iſt vom Glück des Reifens und der Erfüllung! Noch haben wir den längſten Tag nicht er⸗ keicht, noch ſteigt die Sonne ſtändig höher empor, noch ſind wir im beglückenden Auf⸗ wärtsgehen, wündervoll iſt das! Wir mögen noch gar nichts wieder vom Abſtieg hören. Es geht alles viel zu raſch. Wir möchten auch nicht daran denken, daß ſchon die Senſen über die Wieſen hingehen. Da iſt keine Blume zu ſchön und zu fein, ſo daß ſie verſchont hliebe. Es kommt der Tag, an dem ſie in Haufen mit vielen anderen aufgeſchichtet liegt und nur noch ihren ſchweren Duft entſendet, ihr letztes Lebenszeichen, ehe auch dieſe zarten Schöp⸗ fungswunder dem praktiſchen Zweck nutzbar gemacht werden. Nein, noch wollen wir nicht daran denken, noch wollen wir beglückten Her⸗ zens die Schönheit beſtaunen und uns, wie jedes Jahr, dem Zauber einer blühenden Wieſe hingeben, die uns doppelt zauberhaft erſcheint, eben weil ſie ſo vergänglich iſt. * Schutz dem Volksvermögen 30 Handfeuerlöſcher über den Ort verteilt Im Intereſſe des Vierjahresplanes und zur Verhütung von Brandfällen wurde durch die Ortspolizei gemeinſam mit der Feuerlöſch⸗ olizei in den hieſigen gewerblichen Betrieben, in denen leicht entzündbare Stoffe verarbeitet werden, wie Sägewerken, Mühlen, Schrei⸗ nereien, Zigarrenfabriken, Autoreparatur⸗ werkſtätten, Lagerräume, Bäckereien und ſon⸗ ſtigen einſchlägigen Geſchäften, eine Kontrolle vorgenommen, wobei faſt in allen Betrieben Anſchaffung von Handfeuerlöſchern zur Be⸗ kämpfung etwaiger Brandgefahr als dringend notwendig erachtet wurde. Durch die Erkennt⸗ nis dieſer Notwendigkeit ſeitens der Betriebs⸗ inhaber war es möglich, über 30 Stück Hand⸗ feuerlöſcher, je nach Größe und Bedarf, Trok⸗ ken⸗(Pulver) oder Naßlöſcher zu beſchaffen, welche jetzt auf den ganzen Ort verteilt ſind, um bei evtl. Brandgefahr die erſte Hilfe lei⸗ ſten zu können. Brandfälle haben gezeigt, daß ſchon mancher Großbrand entſtanden iſt, wo⸗ bei wertvolles Volksvermögen vernichtet wurde, die man im Anfangsſtadium leicht mit einem Handfeuerlöſcher hätte vermeiden kön⸗ nen. Die Anſchaffung von Handfeuerlöſchern iſt ſomit ein wertvoller Beitrag zur Verhü⸗ tung von Brandfällen. * Im Silberkranz Am Sonntag, 12. Juni, feiern die Ehe⸗ leute Franz Kamuff und Frau Emma geb. Wunder, am Tivoli, Königsackar 102 das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herzlichen e und Glückauf zur goldenen Hoch⸗ zeit! Einſtellung von Freiwilligen bei ber Flieger⸗ und Luftnachrichtentruppe Das Luftwaffengruppenkommando 3 gibt bekannt, daß im Frühjahr 1939 Einſtellungen von Freiwilligen bei der Fliegertruppe und bei der Luftnachrichtentruppe erfolgen. Ein⸗ ſtellungsgeſuche ſind zu richten an: a) für die Fliegertruppe Flieger⸗ erſatzabteilung 15 Neubiberg b. München Fliegererſatzabteilung 25 Kaufbeeren/ All- gau; b) für die Luftnachrichtentruppe: Luftnachrichtenabteilung 1/15 München, Luftnachrichtenerſatzabteilung 1/15 Augsburg⸗Pferſee. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Annahme für die Frühjahrseinſtellung 1939 bereits zum 5. 7. 1938 abgeſchloſſen wird und nach dieſem Zeitpunkt eingehende Meldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Für die Freiwilligenmeldung kommen in er⸗ ſter Linie Angehörige einſchlagiger motoren⸗ techniſcher Berufe in Frage, wie Motoren- ſchloſſer, Maſchinenſchloſſer, Klempner, Elek— triker, Metaller, Flugzeugtiſchler, Flugzeug⸗ handwerker und ähnliche Berufe. * Eine gemeine Tat. Während der Pfingſtfeiertage wurde von unbekannten Tä⸗ tern an der Sandabfuhrſtelle für die Um⸗ gehungsſtraße(Winterskiſte) zum Nachteil der Firma Straub eine Aufenthaltsbude gewalt⸗ ſam erbrochen und das Verbandsſchränkchen demoliert. Der Inhalt des Verbandsſchränk⸗ chens wurde herausgeriſſen, muwillig umher⸗ geſchleudert und ſinnlos zerſtört. Es wäre zu wünſchen, daß die Täter gefaßt und einer exemplariſchen Strafe zugeführt werden. Wer ſachdienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung dieſer Lausbuben führen, machen kann, möge dies auf der Kriminalpolizei(Saarſtr. 15) tun. Billigkeitsmaßnahmen bei der Grund⸗ ſteuer. Bei Geſchäftsgrundſtücken, die vom Eigentümer zu mehr als 80 v. H. ſelbſt be⸗ nutzt werden, ſoll die über dieſe Grenze hin⸗ ausgehende Belaſtungserhöhung nur erlaſſen werden, ſoweit ſie dem Steuerpflichtigen nach den wirtſchaftlichen Verhältniſſen des Be⸗ triebes nicht zugemutet werden kann; hierüber haben die Gemeinden nach pflichtgemäßem Er⸗ meſſen zu entſcheiden. Bei Wohngrundſtücken, die vom Eigentümer zu mehr als 80 v. H. ſelbſt benutzt werden, iſt die Frage des Steuer⸗ erlaſſes ohne Rückſicht auf das Ausmaß der Belaſtungserhöhung zu prüfen; die Unerheb⸗ lichkeitsgrenzen gelten alſo hier nicht. In dieſen Fällen ſoll die Belaſtungserhöhung er⸗ laſſen werden, ſoweit ſie dem Steuerſchuldner nach ſeiner wirtſchaftlichen Lage nicht zuge⸗ mutet werden kann. Spatzen bekämpfung. Die im Laufe des Frühjahrs an Dachfirſten und verſchiedenen anderen Stellen angebrachten Niſtkäſten zur Bekämpfung der Sperlingsplage müſſen alle paar Tage einer Kontrolle unterzogen wer⸗ den. Die ſich in den Käſten befindlichen Eier oder Jungſpatzen ſind zu vernichten. Dabei iſt darauf zu achten, daß man womöglich auch die Altſpatzen miteinfangen kann. Zu dieſem Zwecke iſt es vorteilhaft, die notwendige Kon⸗ trolle niemals am Tage, ſondern erſt in den Abendſtunden, wenn die Dunkelheit herein⸗ bricht, vorzunehmen. Auf alle Fälle muß jeder Hausbeſitzer ſeine Pflicht erfüllen und die Niſtkäſten nachſehen, ſoll dieſe Art der Spatzenbekämpfung erfolgreich ſein. Im an⸗ deren Falle hat man den Sperlingen mit dem Aufhängen der Käſten eine willkommene Niſt⸗ und Brutſtätte geſchaffen, was doch ſicherlich nicht der Zweck der Uebung iſt. Der Pfändungsſchutz für Arbei⸗ ter und Angeſtellte. Im Intereſſe der Arbeiter und Angeſtellten legt eine neue Ver⸗ ordnung feſt, daß der Vollſtreckungsrichter jetzt auf Antrag dem Schuldner auch den Teil ſeiner Bezüge belaſſen kann, der an ſich pfänd⸗ bar wäre, mit Rückſicht auf die beſonderen Un⸗ terhaltspflichten aber eine mildere Beurteilung rechtfertigt. Hierbei wird es ſich vor allem um die Frauen- und Kinderzulagen handeln, bei denen für Arbeiter und Angeſtellte bisher eine Unpfändbarkeit geſetzlich noch nicht gege⸗ ben war. Die Richter werden bei ihrer Ent⸗ ſcheidung davon auszugehen haben, daß die von den Unternehmungen gezahlten Familien⸗ zulagen nach Möglichkeit auch ihrer wirklichen Beſtimmung zugeführt werden. Vorausſetzung iſt, daß keine überwiegenden Belange des Gläubigers entgegenſtehen. Viernheimer Hitlerjungen in der ſonnigen Pfalz In 3 Wochen ſteigt die Heßen⸗Aaßaufahrt! Wie es zu allen größeren Veranſtaltungen gewaltiger Vorbereitungen bedarf, um für reſt⸗ loſes Gelingen garantieren zu können, ſo war es auch klar, daß man nicht auf Großfahrt gehen kann, ohne irgendwelche Vorbereitungen zu treffen. Denn auch hier bei der Großfahrt muß ſchon alles vorher genau eingeteilt und feſtgelegt ſein. Und zu einer der beſten Vorbereitungen ge⸗ hört die Kurzfahrt. All die praktiſchen Sachen, wie Zeltebauen, Kochen uſw. kann man hier leicht erproben. Es ſtärkt vor allen Dingen die Kameradſchaft und die Ig. lernen ſich untereinander leichter kennen. Aus all dieſen Erwägungen mußten auch wir in Viernheim eine 2⸗Tagesfahrt durchführen. Und was wäre hierzu wohl geeigneter als die beiden Pfingſt⸗ tage! Das Fahrtenziel ſtand feſt: die ſonnige Pfalz! Sie galt es kennen zu lernen. Und daß dieſe Fahrt reſtlos gelungen iſt, bewieſen die freudigen Geſichter der Kameraden, als wir am Pfingſtmontag nach Hauſe kamen. Se oren wit dabei Manches konnte auf dieſer Fahrt gelernt werden und nahmen wir vor allen Dingen herrliche Eindrücke von Land und Leuten aus der Pfalz mit. Die humorvolle Art der Pfäl⸗ zer iſt wirklich etwas herzerfriſchendes. Und nun zu unſerer Heſſen⸗Naſſaufahrt. Welch gewaltige Vorbereitungen notwen⸗ dig ſind, um dieſe Fahrt zu einem großen Erlebnis für den einzelnen Ig. zu geſtalten, kann niemand ermeſſen. Noch iſt viel Kleinar⸗ beit zu leiſten. Vor allen Dingen: Uniform und Ausrüſtung. Und hier iſt es Sache der Eltern, wenn nötig helfend einzugreifen. Sämtliche Ig., die vom 4.— 13. Juli auf Fahrt gehen, müſſen reſtlos bis morgen Sonn⸗ tagfrüh 10 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der HJ. ihre vollgeklebten Sparkarten abliefern, da ſonſt ihre Teilnahme in Frage geſtellt iſt. Alſo auch hier können die Eltern ihre Jun⸗ gens unterſtützen. Und wenn alles zuſammenhilft, Eltern und Hitlerjugend, muß ja die Heſſen-Naſſaufahrt zu einem großen Erlebnis für die Ig. werden! Aufubsete: 8 Hayf eee — Weſhe des neuen A⸗Voot⸗Ehrenmales an ber Kieler Förbe am 12. Juni 1938 Das vom Volksbund Deutſche Kriegsgrä⸗ berfürſorge auf der Adolf Hitler⸗Schanze bei Heikendorf an der Kieler Forde erbaute neue U-Boot⸗Ehrenmal wird am 12. Juni 1938 eingeweiht. Der Bundesführer des Volksbun⸗ des, Dr. Eulen, wird die Weihe ſelbſt voll⸗ ziehen und das Mal dem Bundesführer des NeS⸗Deutſchen Marinebundes, Kapitän zur See Hintzmann, in Obhut übergeben. Zahl⸗ reiche Vertreter von Staat, Wehrmacht und Partei ſowie Abordnungen der Kriegsmarine, der Gliederungen der Bewegung und der U⸗ Boots⸗Komeradſchaften werden an der Ver⸗ anſtaltung teilnehmen, der Kommandierende Admiral der Marineſtation der Oſtſee, Ad⸗ miral Albrecht, wird die Schlußanſprache hal⸗ ten. Das neue Ehrenmal wurde an der gleichen Stelle erbaut, wo das frühere U-Boot⸗Ehren⸗ mal geſtanden hat. Im Verfolg ſeiner 16. Reichstagung in Kiel Ende 1934 reifte beim Volksbund der Gedanke, ein neues Mal zu er⸗ richten, das in würdiger und künſtleriſch ein⸗ wandfreier Form das Gedenken an die Hel⸗ dentaten unſerer U-Boote und ihrer todes⸗ mutigen Beſatzungen der Nachwelt übermittelt. In zweieinhalbjähriger Arbeit iſt der Bau durchgeführt worden. Das weithin über die Förde ſichtbare Wahrzeichen des Males bildet ein 17 Meter hoher Steinpfeiler, der aus mächtigen Blöcken des ſchönen deutſchen We⸗ ſerſandſteines aufgeführt iſt und von einem 4½ Meter hohen Bronzeadler gekrönt wird. Seine Schwingen im Seewind breitend will der Adler ſich zum Flug in die Lüfte erheben, Sinnbald des wiedererſtarkten Deutſchland und im beſonderen ſeiner neuerſtandenen Macht zur See. Zu beiden Seiten des Pfeilers . Das U⸗Boot⸗Ehrenmal an der Kieler Förde Mittätige Familienmitglieder nicht immer verſicherungspflichtig In neueſter Zeit iſt eine grundſätzliche Ent⸗ cheidung über die Frage ergangen, inwieweit Familienmitglieder, die ein Handwerksmeiſter in ſeinem Betrieb beſchäftigt, Sozialverſiche⸗ rungsfreiheit genießen. Nach dem bis jetzt eltenden Zuſtand kam Sozialverſicherungs⸗ freiheit nur dann in Frage, wenn es ſich um nur einen mittätigen Meiſterſohn handelte, der ſpäterhin einmal das Geſchäft übernehmen ſollte und mit Rückſicht darauf außer Koſt und Wohnung nur ein geringfügiges Taſchen⸗ geld bekam. Die neue Entſcheidung beſagt, daß in jedem Falle die Geſamtheit der Umſtände daraufhin zu prüfen ſei, ob es ſich bei dem Beſchäf⸗ tigungsverhältnis um ein Lohnarbeitsverhält⸗ nis handelt oder ob die Tätigkeit auf Grund des ſittlichen Familienbandes vor ſich geht und daher die Zuwendungen des Arbeitgebers kein Entgelt, ſondern einen Unterhaltsbetrag auf Grund eben dieſes Familienbandes dar⸗ ſtellen. — ſind zwei Gedenkhallen angeordnet, die gleich⸗ falls aus Weſerſandſtein erbaut ſind. Sie ſind vertieft angelegt und in ihren Umriſſen ganz ſchlicht gehalten; ähnlich den Bunkerbauten in der Kriegszeit ſind ſie mit Raſen abgedeckt. Ein im Halbkreis geführter Umgang, nach der Landſeite zu gelegen, verbindet die beiden Ge⸗ denkhallen miteinander. An der Brüſtung der Innenſeite ſind Gedenkſteine eingelaſſen für die U-Boot⸗Flottillen mit Angabe der Verluſte an Boote und Mannſchaften.— Es iſt Grundſatz des Volksbundes, beim Bau ſeiner Ehrenmale 0 Künſtler und 0 5 werker in weitgehendem Maße zu beteiligen. Die eine der beiden Gedenkhallen enthält eine ergreifende Plaſtik, die die Kameradſchaft im ſinkenden U-Boot zum Ausdruck bringt. Die andere Gedenkhalle birgt in einer beſonderen Niſche hinter bronzenem Gitter vier metallene Bücher, in denen auf feuervergoldeten Blättern die Namen aller geſunkenen U-Boote und der gefallenen U-Bootshelden verewigt ſind. Dieſe vier Goldenen Bücher, die unter Aufſicht und nach Entwürfen der Bauleitung des Volks⸗ bundes in München hergeſtellt wurden, ſtellen eine einmalige Leiſtung deutſcher Handwerks- kunſt dar. So bildet das Mal in ſeiner Ge⸗ ſamtheit eine ergreifende und zugleich erhe⸗ bende Ehrung unſerer U-Boothelden; es reiht ſich ein in den Kranz der Ehrenmale, die der Volksbund im Inlande und an den ehemaligen Fronten des Weltkrieges geſchaffen hat. Für alle Zukunft werden unſere deutſchen Schiffe bei ihrer Ein⸗ und Ausfahrt in der Kieler Förde zum U⸗Bootmal hinübergrüßen und von Generation zu Generation das lebendige Vermächtnis weitergeben, das uns unſere U⸗ Boothelden hinterlaf ſen haben. . Goldene Bücher für die U-Boot⸗Helden In dem vom Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge erbauten U-Boot⸗Ehrenmal an der Kieler Förde ſind die Namen aller ge⸗ ſunkenen U-Boote und der gefallenen U-Boot⸗ Helden in 4 Goldenen Büchern verewigt FFP Wird die Tätigkeit ausgeübt, um eine Ge⸗ enleiſtung für den gewährten Unterhalt zu ieten, ſo iſt ſie verſicherungsfrei. Der kinderreiche Handwerker, der einem Sohn oder einer Tochter eine Zuflucht im väterlichen Hauſe gewährt, weil der betreffende A aus irgendwelchen Gründen ſeinen eigenen Beruf nicht ausüben kann, braucht ſich alſo nicht zu ſcheuen, ſich von dem Aufgenom⸗ menen im Betrieb helfen zu laſſen, weil er die Sozialabgaben fürchtet.— Die ausgeſproche⸗ nen Grundſätze ſind ausdrücklich nur für das Handwerk aufgeſtellt. Es kann aber wohl als ſicher angenommen werden, daß der Grundge⸗ danke der neu aufgeſtellten Rechtsſätze nicht nur auf das Handwerk beſchränkt bleiben ſoll, ſondern einen Umſchwung in der ſozialrecht⸗ lichen Behandlung einſchlägiger Fälle über⸗ haupt anzeigt. Warum ſoviel Handgepäck ſchlep⸗ pen? Wenn in den kommenden Wochen wie⸗ der der ſommerliche Reiſeverkehr in voller Stärke einſetzt, kann man auf den Bahnhöfen beobachten, daß viele Reiſende ſich immer wie⸗ der mit e ee Handgepäck abmühen. Sie bringen ſich dadurch nicht nur ſelbſt um den Reiſegenuß, ſondern verurſachen oft auch Auseinanderſetzungen mit anderen Reiſegenoſ⸗ ſen, denn der Platz für Gepäck iſt in den Ab⸗ teilen nur beſchränkt. Grundſätzlich ſoll nach den Beſtimmungen nur ſoviel mitgenommen werden, wie man über und unter ſeinem Sitzplatz unterbringen kann. Größere Stücke ſollten i bie immer im n rei⸗ ſen, zumal die Koſten dafür im Reiſeetat kaum eine weſentliche Rolle ſpielen dürften. So koſten zum Beiſpiel 20 kg Gepäck für 100 km 0,80 Mark, für 500 km 2,40 Mark. Buchführungskurs für den Einzelhandel Die Anmeldungen zu dem demnächſt begin⸗ nenden Buchführungskurſus für den Einzel⸗ handel müſſen baldigſt getätigt werden. Alle Einzelhandelsmitglieder werden ſich die Gele⸗ genheit, an dieſen Kurſen teilnehmen zu kön⸗ nen, nicht entgehen laſſen. Wer Meldung noch nicht erſtattet hat, tut dies im eigenen In⸗ tereſſe ſofort. Grüße aus dem Bayriſchen Wald Die D J. Großfahrtgruppe 20 kehrt heute von ihrer Fahrt in den Bayriſchen Wald wie⸗ der zurück. Wir kommen dem Wunſche unſerer Viernheimer Jungen nach und übermitteln hiermit ihre Grüße an ihre Eltern, die ſie uns geſtern in einem aus Frankenried ab⸗ geſandten Brief, mit dem Datum vom 7. 6. 38 ugehen ließen. Inzwiſchen werden unſere Sagen wieder bei der Mutter eintreffen und von ihrer erlebnisreichen Fahrt in die deut⸗ ſchen Lande berichten. Generalverſammlung des Heſſ. Tabakbauverbandes. Es wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Generalver⸗ ſammlung des Heſſiſchen Tabakbauverbandes morgen Sonntag in Lorſch, Gaſthaus„Zum Lagerhaus“, ſtattfindet. Außer der Tagesord⸗ nung werden noch fachkundige Vorträge durch das Tabakforſchungsinſtitut Forchheim gehal⸗ ken, die jeden i inkereſſieren wer⸗ den.— Abfahrt per Rad 12.30 Uhr am Rathaus. Frühlingsſeſt der rhein⸗maini⸗ ſchen Preſſe. Ganz beſonderen Wert hat die Leitung des Frühlingsfeſtes der rhein⸗ mainiſchen Preſſe am meeeigen Samstag in Bad⸗Homburg darauf gelegt, daß gut und viel zum Tanze aufgeſpielt wird. Die Beſucher können im Gold- und Spielſaal nach den Klängen der Kleinen Kapelle des Reichsſenders Frankfurt, unter Leitung von Franz Hauck, tanzen. Im Konzerthaus ſpielt die Kurhaus⸗ kapelle Willi Burkart, in der ſehr hübſchen inſtandgeſetzten Wandelhalle iſt Willi Fernau mit ſeiner Stimmungskapelle zu hören, wäh⸗ rend im Weißen Saal, in dem ſich ein richtiger Bierbetrieb entwickelt, die acht Mann ſtarke Tanzkapelle Edgar Gerke zum Tanz aufſpielt. Eine weitere Tanzkapelle, die Kapelle Birrong, beherrſcht den oberen Saal. In den verſchie⸗ denen kleineren Räumen ſind ausgezeichnete Akkordeonſpieler eingeſetzt. Sperrt die Katzen ein! Mitte Juni werden die Jungen der bei uns brütenden Singvögel flügge. Sie machen in dieſen Tagen ihre erſten ſelbſtändigen Flugverſuche und meiſt gelingen dieſe erſten Flüge 1 recht. Man⸗ cher junge Vogel erreicht ſein Neſt nicht wie⸗ der; er muß irgendwo in einer Hecke mit neuen Verſuchen beginnen. Viele der jungen Vögel werden in dieſen Tagen das Opfer der Katzen, die ihnen mit Liſt und Tücke nachſtellen. Sie jagen die halbflügge Vögel, bis dieſe ermattet ſind und ſich nicht mehr erheben können. Dann fallen ſie der Katze unrettbar zum Opfer. Es muß daher von jedem Katzenhalter verlangt werden, daß er die wenigen Tage über, an denen die jungen Singvögel fliegen lernen, die Katzen, beſonders bei Nacht, einſperrt. Viele tausend junger Singvögel würden dann am ihre verirrten Sprößlinge mit unfehlbarer Si⸗ cherheit und tragen ihnen die erforderliche Nahrung zu. Das Ernührungshilfswerk tagt Aus dem ganzen Reichsgebiet treſſen heute im Gau Heſſen⸗Naſſau die Teilnehmer an der 5. Arbeitstagung des Ernährungshilfswer⸗ kes ein. Es ſind die Männer, die in ihren Gauen ſeit wenig über Jahresfriſt die wichtige Organiſation des Ernährungshilfswerkes auf Befehl des Beauftragten für den Vierjahres⸗ plan, Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, einrichten. Keine Erfahrung und kein Beiſpiel irgendwelcher anderer Länder ſtand ihnen bei Aufnahme ihrer Arbeit zur Verfü⸗ gung. Einzig und allein der Befehl zum Han⸗ deln war ihnen erteilt worden; und der Wille, das Ernährungshilfswerk als einen erfolgrei⸗ chen Beitrag der NS.„ Volkswohlfahrt zum Vierjahresplan zu liefern, hat die Arbeiten bis heute ſchon ſo weit gebracht, daß die geſamte Einrichtung des Ernährungshilfswerkes für al⸗ le Zeiten als beiſpielgebend gelten kann. Der Gauleiter, der ſtets ein energiſcher Förde⸗ rer des Ernährungshilfswerkes war, wird die Gäſte am Donnerstag, den 9. Juni 1938, im Jakob Sprenger⸗Haus in Darmſtadt mit grund⸗ legenden Ausführungen begrüßen. Deutſchland erlebt ſeit einigen Jahren einen Kampf um ſeine Selbſtändigkeit und Unabhän⸗ gigkeit, der in der Geſchichte der Völker bei⸗ ſpiellos iſt. Der ſtärkſte Ausdruck dieſes Wil⸗ lens iſt der Wunſch zur Sicherung der eigenen Ernährung. Dieſem Wunſche wurde mit der Verkündung des zweiten Vierjahresplanes durch den Beauftragten für den Vierjahresplan ent⸗ ſprochen und ein Teil der Geſamtarbeit iſt die Verwertung unermeßlicher Abfallmengen zur Schweinemaſt und damit deren Umſatz in hoch⸗ wertige Nahrungsmittel, wie Fleiſch und Fett. Für das geſamte Reichsgebiet rechnet man mit der zuſätzlichen Mäſtung von mindeſtens 1 Million Fettſchweinen für den Gau Heſſen⸗Naſſau mit der nicht unbeträchtlichen Zahl von rund 25000 Schweinen. Im Februar 1937 wurde auf Anordnung des Gauleiters verſuchsweiſe die erſte Mäſterei in Darmſtadt in gepachteten Stallungen eingerich⸗ tet. Der anfängliche Beſtand von 380 Schweinen und die damit angeſtellten Maſtverſuche berech⸗ tigten zu den beſten Hoffnungen, ſodaß man nach kurzer Zeit dazu überging, eine Großmä⸗ ſterei in Darmſtadt neu zu errichten und auch in anderen Städten auf die Einrichtung des EH W. zu drängen. Am die Jahreswende konnte das Ernährungshilfswerk im Gau Heſſen ⸗Naſſau einen laufenden Beſtand von über 2000 Tieren aufweiſen. Heute hat das EH W. im Gau Heſſen⸗ Naſſau bereits 52 Mäſtereien in Be⸗ trieb geommen, die zur Zeit insgeſamt 4500 Schweine auf Maſt liegen haben. Ende 1938 iſt bei der Berückſichtigung der Erweiterungen An⸗ bauten und Neubauten der Mäſtereien ein Geſamtbeſtand von weit über 8000 Schweinen anzunehmen. Bei 2 maligen Maſtperioden er⸗ gibt dieſe Zahl ſchon heute für das Jahr einen Schweinebeſtand von 20 000 Tieren. Bei reſtlo⸗ ſer Erfaſſung aller Küchenabfälle im Gau Heſſen⸗Naſſau durch das Ernährungshilfswerk kann deshalb ohne weiteres mit einem Geſamt⸗ beſtand von 25000 Schweinen gerechnet werden. Die Küchenabfälle ſind zum öffentlichen Gut erklärt worden, und die Erſolge haben gewieſen, daß tatſächlich ein Recht der Oeffent⸗ lichkeit auf ihre Verwertung beſteht. Niemand mehr wird heute ſagen können, daß es eine beſ⸗ ſere Verwendung gebe., oder daß ſich die Mühe nicht lohnen würde, ſie durch die Einrichtun⸗ gen der NS.⸗Volkswohlfahrt nutzbringend aus⸗ werten zu laſſen. Es iſt ſchon heute ſo weit, daß jeder Volksgenoſſe, der ſich ernſtlich über die Ernährungsfrage Deutſchlands ſeine Gedanken gemacht hat, lich der hohen Verpflichtung be⸗ wußt iſt, dem Ernährungshilfswerk reſtlos alle Küchen⸗ und Haushaltungsabfälle zu erhalten und abzuliefern. Was überall dort, wo das ES W. eine feſtſtehende Einrichtung ge worden iſt, zur Selbſtverſtändlichkeit gehört, muß und wird auch überall da, wo es noch im Aufbau begriffen oder ſeine Einrichtung demnächſt zu erwarten iſt, zur gleichen Selbſtoerſtändlichkeit werden. Große landwirtſchaftliche Flächen, die Aecker vieler Bauernhöſe wären nötig, um die⸗ jenige Futtermenge anzupflanzen, die dem Er⸗ nährungshilfswerk durch die Sammlung aller Abfälle zur Verfügung ſtehen. Die deutſche Hausfrau hat es in der Hand. durch ihren klei⸗ nen Beitrag mitzuhelfen, daß eine ſolch lebens⸗ wichtige Einrichtung zum Erfolg führt, der 1 ſchon mit Beſtimmtheit erwartet werden ann. Alles alſo, was aus dem Ernährungsbilfswerk gewonnen wird. Fleiſch und Fett wie auch et⸗ waige Barüberſchüſſe kommen immer wieder nur der Allgemeinheit zu gut. Volks⸗ genoſſen haben Arbeit bekommen, Züchter ha⸗ ben ein wichtiges Abſatzgebiet für ihre Tiere gefunden, Induſtrien haben Aufträge erhalten, und das Bauhandwerk hat eine anſehnliche Be⸗ lebung erfahren, und nicht zuletzt wurde in der Fleiſch⸗ und Fettverſorgung eine empfindliche Lücke geſchloſſen, was unſere Hausfrau wieder zu spüren bekommt. Morgens Malzkaffee trinken heißt: den Tag gut beginnen/ Leben bleiben, denn die alten Vögel finden * 5 0 Eo, Hul id wit b chen e Et in un gende li egi runtiſche und schon der Ruf an tadt— trer Amit pie in zw aut wäte, Hegatkeil: weit höhere n v Eportgemei ks pird! Vor allem die wohl! ume in! Kſolgreich Aißlang, d. Nichde „Grünen“ notpendig Plankſadt trauen und unerſchütter wiederum d übrigen in ſterervies, nit ihrer zit igen Spiel cairheit einz die für Vie maße des nuch die unt 5 Murg ein gegen Nat N. Annſchaft Merlel, Br 1 0 9. un ſinlich 8 bil it. Teefſpunkt Falss ein e doch den 1. cbei fein Echidli if don lat bann gen uche der hen ober m bun Ale Life bab Lehen dadur ö achen, o mützen in het. acgete l detſcie wicht 4 Jun tenden r Tage id ne l. Man⸗ igt Wie⸗ lt neuen u Vel aße, len. Eie klmattet ner Si dalige 6600 8 it A ein einen f er⸗ einen tetlo⸗ 6 welk ſont⸗ den. gen haben ſſent⸗ naond beſ⸗ Rübe btun⸗ aus⸗ „daß t die mlen g be⸗ alle alten D5 erden und ſſbau t* leit die die⸗ Et⸗ lle che llei⸗ ens det den dell kl⸗ eder ls⸗ ba. fett tel, Be⸗ et iche 1 — it 51. Betriebsführer unterliegen wegen bös⸗ williger Ausnußbunge der Arbeite kraft der Gefolgſchafsangehörigen und wegen böswilliger Verleßung der ſozfa⸗ len Ehre der Cee ene der ehrengerichtlichen Beſtrafung leiner War⸗ nung, einem Verweis, einer Ordnungsſtrafe bis zu 10 900 Mark oder der Aberkennung der ehe in wens wenn ſie Gefolgſchaftsan⸗ ehörige in men 1 oder geſund⸗ eitsſchädlichen ienſtwohnungen, ohn⸗, chlaf⸗ und Aufenthaltsräumen unterbringen. 2. Strafverſchär fun iſt gerechtfer⸗ tigt, wenn der Betriebsführer. e nung nicht für anderweitige, nach Lage der . belreſſende 1 folgt 1 Unterbringung er betreffenden efolgſchaftsangehörigen ge⸗ 13 gſchaftsangehörigen g 3. Schlechte Betriebs⸗ und Wirt⸗ Ice fis lage entſchuldigt die Anter⸗ ringung von Gefolgſchaftsangehörigen in un⸗ würdigen Räumen nicht, vor allem dann nicht, wenn der Betriebsführer die Möglichkeit gehabt hätte, andere vorhandene Räume zur Verfügung zu ſtellen, oder wenn er für weni⸗ 2 wichtige Dinge Betriebsmittel aufgewandt 1605 Sätze ſtammen aus einem Urteil des Arbeitsehrengerichts für den Reichstreuhänder⸗ Das vorletzte So, nun wären wir wieder ſoweit: Noch ſind wir völlig beeindruckt von dem letztſonn⸗ täglichen Ereigniſſen in Plankſtadt, noch haf⸗ tet in unſerem Gedächtnis der, wenn auch gerade nicht mit fußballeriſchen Feinheiten ausgezeichnete, ſo aber immerhin jederzeit dramatiſche Kampf des Pfingſtſonntags— und ſchon dringt erneut, noch eindringlicher, der Ruf an unſer 912 Auf nach Plank⸗ bar— zum vorletzten Aufſtiegsſpiel un⸗ ſerer Amicitia! Nicht, daß dieſes Plankſtadt⸗ piel in zweiter Auflage etwa weniger intereſ⸗ ſant wäre, nein, unter keinen Umſtänden; im Gegenteil: Der morgige Kampf beanſprucht in weit höherem Maße das Intereſſe ſowohl der hieſigen, wie beſonders auch der Plankſtadter Sportgemeinde. Denn einer- wie auch anderer⸗ ſeits wird man hart um die Punkte kämpfen. Vor allem jedoch wird der Gaſtgeber, dem die wohl ungeahnte Pfingſtniederlage noch ſchwer im Magen liegt, alles. um erfolgreich zu beſtehen. Was am Sonntag mißlang, diesmal ſoll es gelingen. Nichtsdeſtoweniger haben ſich auch unſere „Grünen“. auf dieſen durch die Platzſperre notwendig gewordenen zweiten Gang nach Plankſtadt vorbereitet. Mit dem gleichen Ver⸗ trauen und Selbſtbewußtſein, mit demſelben unerſchütterlichen Siegeswillen betritt man wiederum das Plankſtadter Gelände, das ſich übrigens in der Tat als ein recht heißes Pfla⸗ ſter erwies, wozu aber weniger die Mannſchaft mit ihrer ziemlich harmloſen, viel zu durchſich⸗ tigen Spielweiſe, als vielmehr die große Un⸗ fairheit einzelner Spieler, und vor allem aber die für Viernheim ungewohnten kleinen Aus⸗ maße des Spielfeldes beitrugen. Dazu kommt noch die unebene, mit Grasbüſchen reich durch⸗ Vöswillige Ausnußung der Arbeitskroft. bezirk Mitteldeutſchland(vom 30. 9. 37, Nr. J 1437). Sie verraten uns, daß ein Gericht, das über die Ehre der Arbeit zu wachen Wien Anlaß genommen hat, in dieſer ſcharfen Weiſe über einen Betriebsführer zu urteilen. Wir haben ungezählte Betriebe kennengelernt. Immer aber ſind wir zu dem Eindruck gekommen, daß über⸗ all dort, wo der gute Wille vorhanden war, auch aus wenigem mancherlei geſchaffen wurde. Nicht das Geld allein iſt ausſchlag⸗ gebend, um ſolche ſoziale Geſinnung zu bewei⸗ ſen. Daß gerade mit wenigen Mitteln durchaus „menſchenwürdige und e e Wohnungen und Aufenthalts⸗ und nter⸗ kunftsräume geſchaffen werden, können, haben wir wiederholt erlebt. und wenn das Geld wirklich knapp war, ſo haben Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaftsangehö⸗ rige nach Feierabend gemeinſam Hand angelegt und gezimmert, gemauert und ge⸗ baſtelt, bis eben der Kameradſchaftraum da war. Vielleicht ſitzen in dieſem Raum alle mit einem noch einmal ſo ſtolzen und freudigen Bewußtſein der Betriebsgemeinſchaft. Aus (er alten Baracke— es iſt in einem Magde⸗ burger Muſterbetrieb!— wurde ein ſchönes Kameradſchaftsheim. Wir wollen dieſes Bei⸗ ſpiel den oben zitierten Sätzen aus dem Urteil des Arbeitsehrengerichtes ohne weiteren Kom⸗ mentar nur einmal gegenüberſtellen! Aujitiegsjpiel in Planljtabt wirkte Fläche, auf welcher ein ſtörungsloſes Kombinationsſpiel faſt unmöglich iſt. Rein ſpieleriſch geſehen, kann Plankſtadt unſeren „Grünen“ niemals die Hand reichen. Einzig und allein der größere Eifer iſt es, was man den erfahrenen Mannen der Amicitia als wirkſames Mittel entgegenſetzen kann. Ob dies aber reicht, um die Ueberlegenheit der Grünen abzuſchwächen und dem Spiel einen ausgegli⸗ chenen Charakter verleihen kann, iſt eine zweite Frage. Wie die Sache nun ausgeht, müſſen wir abwarten. Feſt ſteht nur das eine, daß es ein Kampf auf Biegen oder Brechen 8 wird, bei welchem derjenige Sieger leibt, der die beſſeren Nerven beſitzt. Daß bei ſolchen Kämpfen der moraliſche Rückhalt einer Mannſchaft, die Anhänger⸗ ſchar, eine weſentliche Rolle ſpielt, brauchen wir wohl nicht beſonders zu erwähnen. Wir denken, daß dieſe Tatſache in den Herzen aller Viernheimer Sportfreunde Platz gegriffen hat und erwarten eine recht zahlreiche Begleitung der Elf. Mit der Bahn, mit dem Auto, dem Fahrrad, mit allen nur möglichen Beför⸗ derungsmitteln muß die hieſige Sportgemeinde Richtung Plankſtadt einſchlagen und dort Zeuge des Großkampfes werden. Unſere „Grünen“ werden für die treue Gefolgſchaft Dank wiſſen in der Vorführung eines begei⸗ ſternden Spieles, bei welchem jeder ſeinen Mann ſteht, bereit, die letzten Kräfte aufzu⸗ bieten und durch gemeinſame Arbeit erneut einen Sieg an die Fahne zu heften. Mannſchaftsaufſtellung: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin H., Müller Joſ., Martine; Kiß 3, Koob, Weiß Kiß 4, Kiß 2.— Erſatz: Fetſch. CCC Schach Morgen Sonntag, 12. Juni, ſpielt Viern⸗ 95 gegen Mannheim in Mannheim, Kaffee Merkur N 3. Für Viernheim ſpielt folgende Na t: Walter, Rockenſtein, Frank, Merkel, Breiling, Hofmann, Adler, Rech K., Rech L. und Theobald. Es iſt Pflicht, daß ſämtliche Spieler antreten, da es ein Pflicht⸗ be iſt. Abfahrt mit OEG punkt 8 Uhr. reffpunkt 7.45 Uhr am OeEG⸗Bahnhof.— Falls ein Sieg möglich iſt, kann Viernheim noch den 1. Platz belegen. Alſo heißt es mit dabei ſein! * Schädling Blattlaus. Kaum eine Pflanze iſt im Frühjahr oder Sommer ganz von Blattläuſen verſchont. Ihnen muß der Kampf gründlich angeſagt werden. Sie ent⸗ ziehen der Pflanze nährende Stoffe und hem⸗ men oder unterbinden ſogar ihre Fortentwick⸗ lung. Als zuckrige Löſung ſcheden ſie die Säfte bald wieder und nur halbverdaut aus, ziehen dadurch die Ameiſen heran und verur⸗ ſachen, wo ſie zu Tauſenden auftreten, den irnisartigen Ueberzug der Blätter, der oft als„Honigtau“ bezeichnet wird. Ihre Fort⸗ pflanzung iſt merkwürdig. Aus Wintereiern gehen im Frühjahr nur Weibchen hervor, die bereits nach zehn Tagen ungeſchlechtlich in „Jungfernzeugung“ eine neue Generation Weibchen lebend zeugen. Das geht ſo fort bis zum Herbſt. Erſt das letzte Geſchlecht bringt geflügelte Männchen und Weibchen hervor, die ſich paaren und Eier erzeugen, die den Winter überdauern. So wird eine Laus des Frühjahrs in einem Sommer zur Urmutter von 10 und mehr Generationen, und da eine jede nach mehrmaliger Häutung 150 und mehr Junge . abſetzt, iſt ihre Bekämpfung durch Spritz⸗ und Streſchmittel dringend notwendig. Parke mit Vverſtand Nicht umſonſt enthält die neue Straßenver⸗ kebrsordnung beſondere Beſtimmungen über das Parken. Es iſt ſelbſtverſtändlich. daß man überall dort nicht parken darf, wo die Straßen unüberſichtlich ſind in Kurven, engen Durchläſ⸗ ſen, wo man den übrigen Verkehr ſtört, ſelbſt nicht für„5 Minuten“! Auch vor Ein⸗ und Aus⸗ fabten darf ein Fahrzeug nicht aufgeſtellt wer⸗ den. Außerdem ſind für zwei Fälle beſtimmte Vorſchriften erlaſſen. Das ſind Halteſtellenſchil⸗ der öffentlicher Verkehrsmittel und Straßen⸗ ecken. Vor und hinter dem Halteſtellenſchild muß man je 10 Meter freilaſſen, alſo insgeſamt 20 Meter. Dieſer Raum iſt notwendig, damit die Fußgänger Gelegenheit haben, ohne Gefähr⸗ dung ein⸗ und auszuſteigen. Der Omnibus muß die Möglichkeit haben, rechts heranzufahren. Muß er in der Mitte der Straße halten, kann der fließende Verkehr nicht weiter und muß ebenfalls halten. Von den Straßenecken iſt ebenfalls ein Abſtand von 10 Metern einzuhal⸗ ten. Auch hier ſoll dem Fußgänger die Möglich⸗ keit gegeben werden, die Straße zu überſchrei⸗ gchuth⸗ und Gütezeichen der DA . für deutſchen Hausrat Vom Neichsheimſtätten⸗ amt der D, Abteilung Deutſcher Hausrat, ſind Mö⸗ bel und andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs für deutſche Haushaltungen ent⸗ wickelt worden. Dieſer vom „Neichsheimſtättenamt“ entworfene und anderer gleichwertiger Hausrat aus deutſchen Werkſtoffen wird nach Prüfung durch das Neichsheimſtättenamt mit einem Schutz- und Gütezeichen der DAß verſehen. Zweck dieſer Maßnahme iſt, insbeſondere den mit Ehe⸗ ſtandsdarlehen aufgebauten Haus haltung; den Erwerb kulturell wertvollen und preiswerten aber trotzdem guten Haus rats zu ermöglichen. ken, de Fahrer, du ſehen, 55 Und welcher Ver⸗ klebr aus der Querſtraße kommt. Allen nützen 1555 Bestimmungen, alle müſſen ſie genau ein⸗ alten! Ein N5.-zchweſternheim in Vorms NSG. In Worms errichtete die NS. ⸗ Schweſternſchaft des Gaues Heſſen⸗Naſſau ihr 1. Jungſchweſternheim. Ein Wohnhaus wurde zu einem Heim umgebaut. das allen Anforde⸗ rungen gerecht wird und eine würdige Stätte für die Unterbringung der NS.⸗Jungſchweſtern iſt. Die Jungſchweſtern erhalten hier auch ihre weltanſchauliche Ausrichtung, während die berufliche Ausbildung in der Krankenpflegeſchule erfolgt. Das neue Gebäude, in dem zur Zeit 20 Mädel, 10 Vor⸗ ſchülerinnen der NS.⸗Schweſternſchaft, eine Jungſchweſternführerin und eine Wirtſchafts⸗ führerin wohnen, wird am Samstag um 17 Uhr geweiht und ſeiner Beſtimmung überge⸗ ben. Zu der Feier wird die Generaloberin in der Reichsleitung der NSDAP., Frau R. Böttger, anweſend ſein. Die Uebergabe des Heims an die NS.⸗Schweſternſchaft erfolgt durch Gauamtsleiter Haug. Der Deutsche Aundjunk- Funk Post Das neue Heft der Rundfunkprogramm⸗ Zeitſchrift„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ enthält ein reizendes Titelbild:„Wie⸗ ner Wäſchermädel“, einen Ausſchnitt aus ei⸗ nem Ballett Wiener Tänzerinnen, das täglich auf der internationalen Handwerksausſtellung am Berliner Funkturm ſeine Tanzkünſte zeigt. Der übrige Inhalt des Heftes iſt— wie im⸗ mer— mit vielen aktuellen Bildern auf das Rundfunkprogramm der kommenden Woche eingeſtellt. Ein Photo zeigt uns den Führer bei der Beſichtigung des neuen Kdßß⸗Volks⸗ wagens. Die letzte Seite iſt wieder einmal eine der beliebten„Seiten für das Kind“; die Kleinen erzählen uns diesmal, wie die Kin⸗ der Sport treiben.— Die Rubrik„Technik“ des vorliegenden Heftes beſchäftigt ſich mit der Funktechnik der deutſchen Marine. Auch die Milchzähne müſſen ge⸗ ſund 101 5 0 bleiben. Es hat ſich ergeben, daß der Gebißſtand der Schulanfänger außerordentlich ungünſtig iſt. Deshalb iſt es nötig, auch ſchon im vorſchulpflichtigen Alter dem Zuſtand der Zähne unſerer Kinder grö⸗ ßere Beachtung zu ſchenken. Den Gemeinden und Gemeindeverbänden iſt empfohlen wor⸗ den, bereits in den Säuglings- und Klein⸗ kinder⸗Beratungsſtellen zahnärztliche Unter⸗ ſuchungen durchzuführen. Es ſoll auf die Wich⸗ tigkeit der Erhaltung des Milchgebiſſes hin⸗ gewieſen werden. Auch Milchzähne können ärztlich behandelt werden, worüber bisher noch nicht die erforderliche Klarheit beſteht. Im Rahmen der Säuglings⸗ und Kleinkinderbe⸗ ratung werden künftig nach beſter Möglich⸗ keit auch zahnärztliche Sprechſtunden von den Schulzahnärzten abgehalten. Treten die Kin⸗ der in das ſchulpflichtige Alter ein, ſo wird durch frühzeitige Beobachtung mit Sicherheit die ſpätere zahnärztliche Hilfe bedeutend ein⸗ geſchränkt werden können. 8 ——— Aus Rimbach i. O.(Iſt ſo etwas 12 noch möglich?) Erſcheint da am 25. ai 1938, abends gegen 6 Uhr, der Jude Ludwig Kaufmann im Laden eines Metzgers. Zuerſt verlangte er ½, dann/ Pfund Rind⸗ fleiſch und dann 1 Stück Lunge. Als der Metzgermeiſter auf kurze Zeit den Laden ver⸗ ließ, gab die Frau dieſes Metzgermeiſters dem Juden einfach das Meſſer und ſagte zu ihm, ſchneiden Sie ſich nur ab, was ſie haben wol⸗ len, worauf der Jude auch von einem im Laden hängenden großen Stück ſich ſein ½ Pfund herunterſchnitt. So etwas geſchieht in Rimbach 5 Jahre nach der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus und deutſche Volksgenoſſen müſſen es ſich gefallen laſſen, daß ihnen nachher das Fleiſch verkauft wird, das der Jude vorher mit ſeinen Dreckpfoten berührte. Warum dieſes Entgegenkommen dem Juden gegenüber? Da ſteckt doch ſicher etwas anderes dahinter. Die Bevölkerung Rimbachs wird dem ſauberen Herrn Metzgermeiſter mit ſeiner holden Gattin ſchon die richtige Ant⸗ wort erteilen. —— Vorerſt noch unbeſtändig Die Schönwetterlage kann als beendet an⸗ geſehen werden. Von Weſten her eindringende immer kühlere Staffeln feuchter Meeresluft brachten auch unſerem Bezirk nach anfänglich roßer Schwüle vielenorts gewittrige Nieder⸗ ſchläge mit beachtlicher Abkühlung. Wohl wird ſich von Weſten her ſehr raſch wieder Aufhei⸗ terung durchſetzen, doch iſt das Aufkommen niederſchlagsfreien Schönwetters und ſtarker Erwärmung vorerſt unwahrſcheinlich. Samstag: Veränderlich mit häufiger Aufheiterung, aber auch Neigung zu einzelnen, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, mäßig warm, weſtliche Winde. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach aufheiternd, aber nicht beſtändig. E Amiliche Bekanntmachung Die Heugrasvergebung vom 9. ds. Mts. iſt genehmigt. Viernheim, den 10. Juni 1938 Der Bürgermeiſter. Kirchliche Anzeigen Zeichenerklärung: So.= Sonntag; Mo. Montag; Di.— Dienstag; Mi.— Mittwoch; Do.— Donnerstag; Fr- Freitag; Sa.= Sams⸗ tag.— M.— Meſſe; HA.— Hochamt; Pr.— Pre⸗ digt; A.- Amt; Erl.— Engelamt; Sa.= See⸗ lenamt. Gd.— Gottesdienſt; Abdm. Abendmahl. Katholiſche Kirche: Dreifaltigkeitsſonntag: Gottbekenntnistag 7½8 Gemeinſchaftl. hl. M. mit gemeinſ. hl. Kom. der kath. Jug.; 2 And.; 8 abds. Gott⸗ bekenntnisfeier der kath. Jug. m. Pred. eines auswärtigen Geiſtlichen. Die ganze Pfarrge⸗ meinde iſt eingeladen. Marienkirche: 8 hl. M.; 10 Kindermeſſe; 1 Uhr And. f. d. Kinder. Mo. 5.40 beſt. A. f. Jak. Bugert 5., Elt., Schw. Angeh.; 6.10 beſt. A. f. Eliſ. Weidner gb. Kirchner, beſt. v. d. Schulkameradinnen; Di. 2. u. 3. SA. f. A. M. Adler gb. Babylon Mi. 2. u. 3. SA. f. Cäc. Kühlwein gb. Winkler Mo. u. Mi. iſt bei den Engl. Frl., Di. u. Fr. b. d. Barmh. Schw., Di. in der Marien⸗ kirche hl. M. Do. Hochhl. Fronleichnamsfeſt: Die Pro⸗ eſſion nimmt denſelben Weg wie im vorigen Jahr: Lamperth.-, Bismarck⸗, Adolf Hitler⸗ ſtraße. Der Altar am„Waghäuſel“ wird ver⸗ legt; er wird im Hof der Ehatt'ſchen Hofreite aufgeſtellt und gilt als erſter Altar. Die Kin⸗ der nehmen Aufſtellung zur Prozeſſion mit der Spitze an der Schillerſchule. Gottesdienſt: 6 Uhr 1. hl. M., 7 Uhr 2. hl. M., ½9 HA., Prozession— Marien⸗ kirche: 7 hl. M., 8 Kindermeſſe. Damit ſich die Prozeſſion ordnungsgemäß entwickeln kann, wird dringend gebeten, daß 2 dem Hochamt zuerſt die Kinder die Kirche verlaſſen, dann Jünglinge und Männer, zu⸗ letzt Jungfrauen und Frauen.— Wallfahrt nach Walldürn geht Freitag ab; 5 Uhr hl. M. in der Kapelle am Weinh. Weg, dann zu Fuß nach Weinheim. Gepäck am Vorabend abgeben. Evangelijſche Kirche: So. vorm. 9.45 Gd., anſchl. Chriſtenl. und Kind.⸗Gd.— Mo. Singſt.; Di. Frauenabend. Tabakbauverein Die Generalverſammlung des Ta bak⸗ bauverbandes findet morgen Sonntag, 12. Juni, nachm. 2.30 Uhr, in Lorſch ſtatt. Alle hieſigen Tabakpflanzer werden hierzu herzl. eingeladen. Abfahrt per Rad 12.30 Uhr am Rathaus. Der Fachſchaftsführer. Im Rahmen des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe wird für hervorragende Leiſtungen auf dem Gebiete des Wohnungs- und Siedlungs- weſens oben gezeigtes Ehrenſchild:„Für vorbildliche Heimſtätten und Wohnun⸗ gen“ verliehen. Das Ehrenſchild iſt von Prof. Beer entworfen und hat die Größe: 5575 em. Eine große Anzahl deutſcher Betriebe, die in Zuſammenarbeit mit dem„Reichsheimſtät⸗ tenamt“ der DAF. Wohnungen und Siedlungen für ihre Gefolgſchaften zu außerordentlich günſtigen Bedingungen erſtell— ten, ſind anläßlich des 1. Mai mit dieſem Ehren⸗ ſchild ausgezeichnet worden. Es iſt zu erwarten, daß in Zukunft die Zahl der Betriebe, die eine Auszeichnung mit dieſem Ehrenſchild erſtreben, ganz erheblich zunimmt. ⸗St. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Marvin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— Da. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 3 Deutscher Ralser- Jans tag 2b g 30 Uhr ung Sonntag ah 5 Ur Tan 2 aan gente D I Zimmer Næufecten 75 Vermählung beehren ſich anzuzeigen und Küche eugtas⸗ in schönen„ V E Est el 9 E ku I 9 5 ſportwagen zu kaufen geſucht Am Montag, den 13. Juni 1938, Jean Belkert Näh. Auskunftst nachmittags 6 Uhr wird in der Wirt⸗ ſohbenklele ſchaft Werle i. d. Neuzerlache b. Viern⸗ 7— im diesjährige Heugrasertrag Llldaadudumdtaunmumnmnmuumemunmununummunun 2 2 71 S 22 2 rt* heim der ö 76 IN 7 e5. W̃ der Gräfl. v. Berckheim'ſchen Wieſen i. Vistra- Muslin!. N e 10 E 9 5 elanò und d. Need 5 voller Musterauswahl Mtr. 1.45, 1.25 Fuller men Auskunft erteilt Ludwig Werle, Trachten-Cretonne indanthren 5 5 1 Neuzerlache. für das prakt. Dirndlkleid 1 10 88 SS Viernheim, 71. Juni 1938 zu verkaufen Gral 4 Berckheim jches 1 Pirndl-Tefir nadanres 65 N Aaoh. 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