inte herbe. oni, r be af ſtzende. 9 3 f.. 12 U üben.— 1 aun. 9 J 909. WW. Jag. ſpilt N ab 10 uhr feht. J. i 1938: Plukſubt t. 12.18 aß: Gem en. Jug. lung in führe. i m, wut, bende. — Vodelen volitõt a n preisen 6. 4 ——— U, 5 durch d Nummer 135 Amtsblatt der Bürgermeiſtetel Bernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezu 0 spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einschließlich e Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 3 . etertagen. otenlohn, ö Monlag iernheimer L den 13. Juni 1938 Verkllndigungsblatt der N89 Ad. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Abjage an die Prager Kataftrophenpolitiker Der Stellvertreter des Führers ſpratch auf dem Gaulag der Pommern Velennknis zum Frieden Dir regieren nicht mil Bajonellen Stettin, 13. Juni Annähernd 500 000 Menſchen hatten ſich am Sonntag aus allen Kreiſen des weiten Pom⸗ merngaues zum diesjährigen Gautreffen in Stettin verſammelt. Mittags ſprach auf einer machtvollen Kundgebung auf der Quiſtorp⸗Aue der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. Um 13.30 Uhr traf dann der Führer ein, der ſich unter dem Jubel der Bevölkerung zum Landes ⸗ haus begab, wo ihm der Ehenbürgerbrief der Stadt Stettin überreicht wurde. Später erfolgte der Vorbeimarſch der Formationen vor dem Führer. So geſtaltete ſich der Schlußappell der getreuen Pommern zu einer machtvollen Kund⸗ gebung vorbehaltloſer Einſatzbereitſchaft, zu einem unvergeßlichen Gemeinſchaftserlebnis Aberſtrömender und dankbarer Freude. Treue um Treue Rudolf Heß betonte einleitend in ſeiner Rede, es ſei beſonders für diejenigen Deutſchen, die noch die furchtbare Erinnerung an die Zeiten mit ſich tragen, da der Haß in deutſchen Grenzen herrſchte und es keine Brücke zu geben ſchien wiſchen den Menſchen, die gleicher Boden ge⸗ 4 hat und durch deren Adern das gleiche Blut fließt, immer von neuem ein gewaltiges Erlebnis, die Gemeinſchaft zu ſehen und 90 empfinden, in der Adolf Hitler das deutſ Voll geeint hat. Ein Ausſchnitt aus dieſer Ge⸗ meinſchaft und ein Symbol für ſie ſei auch die⸗ ſer Aufmarſch des Gaues Pommern.„Immer, wenn wir vor dem Führer ſtehen, wollen wir ihm zuerſt zeigen: Sieh, die große Volksge⸗ meinſchaft die Du einſt in der Zeit der Not und des Kampfes aller gegen alle gepredigt aſt ſieh, 1855 große Volksgemeinſchaft iſt auch 12 Wirklichkeit geworden! Führer, wir ſtehen wie Du fh t De. und W wieder zu uns ſtehſt. Deine Treue zu Deinen Volk t wir in Treue zu Dir(Stürmi⸗ ſcher Beifall.) Wer in der übrigen Welt daran zweifle, möge ſich zwiſchen uns ſtellen; er wird es genug geſehen und gehört haben, wenn der Führer kommt. Bei uns blitzen keine Bajo⸗ nette, wenn Tauſende beieinanderſtehen. Bei uns toben keine wildgewordenen Gendarmen mit Säbeln und Piſtolen, wir brauchen nicht Pulver und Blei, um ein Volk zu regieren.(Be⸗ geiſterte Zuſtimmung der Maſſen.)„Wir ſtehen zum Führer, jawohl um ihn zu ſchützen; aber um ihn zu ſchützen, damit er von Zehntauſenden zu Dir, nicht erdrückt wird. Wir ſtehen Hand in Hand um ihn als eine lebende Mauer der Liebe. Der Führer iſt der erſte Volksgenoſſe unter ſeinen Volksgenoſſen, und noch nie wurde ein Deutſcher von ſeinen Deutſchen ſo geliebt wie dieſer Führer. Aus freiem Entſchluß haben wir Deutſche die eeinte Kraft und den geeinten Willen dem ührer gegeben zu ſeinem großen Werk. Aus reiem Eniſchluß ſind wir hier bereit, ſie ihm von neuem ſtets zu geben. Weil wir ſehen, was der Führer mit dieſer Kraft und dieſem Willen chafft, deshalb ſind wir Deutſche immer wieder o froh und ſo beglückt an Tagen wie dem heutigen.“ Abſage an die Kriegsheßer Wie armſelig, meine Parteigenoſſen, ſo viele Menſchen draußen in der übrigen Welt, die glauben, daß dieſer Mann, deſſen Sinnen und Handeln jo ſtark eingeſtellt iſt auf Großtaten der Kultur, der Kunſt, des Bau⸗ willens, ſeines Volkes, daß dieſer Mann im Innern trachten könnte auf Krieg und Zerſtörung.(Toſende Zuſtimmung.) Er jennt den Krieg; er weiß, daß er das Ende all ſeiner friedlichen Pläne bedeuten würde. Er weiß noch mehr, daß ein europäiſcher Krieg das Ende der Kultur Europas bedeutete. „Hätte jeder maßgebende Mann der anderen en Völker den gleichen Weg des letzten Einſatzes zurückgelegt, wüßten ſie es alle aus eigener N was das Wort„Krieg“ und das Wort„Tod“ bedeutet, dann könnten ſich nicht Ereigniſſe abgeſpielt haben an unſeren Grenzen, wie wir ſie in den letzten Wochen er⸗ lebten. Kaum je ſei ſo leichtfertig mit dem Schickſal der Völker geſpielt worden, wie in dieſen letzten Wochen, in deren ereignisreichem Mittelpunkt ein Staat ſtand, der als ſolcher nur dank der Lüge von Verſailles beſteht und der dank dieſer Lüge die Welt in Aufre⸗ ung zu verſetzen vermag, ein Staat, in den erſailles willkürlich eine Reihe ſtarker und ge⸗ ſunder Minderheiten hineingezwungen hat. Allein faſt 3½¼ Millionen unſerer deutſchen Volksgenoſſen mußten dort leben! „Dieſen Minderheiten“, fuhr der Stellvertre⸗ ter des Führers fort,„werden ihre Rechte im⸗ mer weiter genommen— werden ihre Le⸗ bens möglichkeiten immer mebr zerſtört. Einſt erhielten ſie feierliche Ver⸗ ſprechungen wie Selbſtbeſtimmungsrecht und Selbſtverwaltung. Dieſe feierlichen Verſpre⸗ chungen wurden gebrochen.(Zehntauſende bre⸗ chen in Pfui⸗Rufe aus.) Der gegenwärtige Zuſtand des Daſeins der Minderheiten iſt ein Hohn auf die einſtigen Verſprechungen. Immer furchtbarer werden die Minderheiten entrech⸗ tet, terroriſiert und mißhandelt. Immer wie⸗ der werden Angehörige nichttſchechiſchen Volkstums nie⸗ dergeſchlagen, niedergeknüppelt und nieder⸗ geſchoſſen. nur deshalb, weil ſie eben nicht Tſchechen ſind. Klar und deutlich zeigt ſich vor aller Augen: 1. Dieſer Staat iſt offenſichtlich nicht in der Lage, Ruhe und Ordnung innerhalb ſeiner Grenzen zu halten, iſt nicht in der Lage, das Leben ſeiner Bürger zu ſchützen.(Minutenlange leidenſchaftliche Zu⸗ ſtimmung.) 2. Dieſer Staat iſt zum Gefahrenherd für den Frieden Europas geworden! Es heißt, den Frieden Europas bedrohen, wenn man plötzlich mobil macht— mobil macht ohne den geringſten Grund!“ Aber dieſer Staat mobiliſiert nicht nur: ſchlagartig hat an der Grenze dieſes Staates zu ſeinen Nachbarn ein Zuſtand eingeſetzt, praktiſch eine Art Kriegszuſtand ſei. Eine Provokation des Nachbarn ſei der anderen gefolgt. Als dieſer trotz allem nicht reagierte, wurden Kriegsflugzeuge über ſeine Grenzen geſchickt: Ein unverantwortliches Spiel,, wie es in der Geſchichte der Kultur⸗ nationen nicht ſeinesgleichen kennt. (Fortſetzung im Innern des Blattes der Gablonz der Mittelpunkt einer weltberühmten Induſtrie In allen Erdteilen ſind die Gablonzer Glaswaren berühmt. Dieſe Stadt iſt der Mittelpuntt der iſergebirgiſchen Glasinduſtrie, Unſere. aus Gablonz zeigt, daß es hier 7 15 . M.) Hochhäuſer mit über einem Dutzend Stockwerken gibt.(Zeichnung F. H. Reineſch— Scherl⸗ Dritte Etappe der Gemeindewahlen Machtvolles Bahlbekenninis des zudelendeulſchlums Prag, 13. Juni. Nach dem vorläufigen Ergebnis des dritten Abſchnitts der Gemeindewahlen in der Tſche⸗ choſlowakei wurden am 12. Juni insge⸗ ſamt 824 282 deutſche Stimmen abgegeben. Mutloſigkeit bei den Bolſchewiſten Francos Truppen 4 Kilomeler vor Caſtellon Bilbao, 13. Juni Seit den erſten Morgenſtunden des Sonntags herrſcht rund um die Stadt Caſtellon eine rege Gefechtstätigkeit. Nachdem die Nationalen die Ortſchaft Borriol beſetzt hatten, erober⸗ ten ſie einen Teil des ausgebuaten Graben⸗ ſyſtems und kamen auf 4 Kilometer an Ca; ſtellon heran. Der Feind zog ſich gegen ſeine Gewohnheit kampflos zurück, wie überhaupt von allen Abſchnitten eine große Mutloſigkeit des Feindes gemeldet wird. Am Samstag wurde Albocacer ein⸗ genommen. Die rote Beſatzung verſuchte in wilder Flucht Caſtellon zu erreichen. Daher fie⸗ len den nachdringenden galiciſchen Diviſionen weite Gebietsſtreifen im Süden und Südoſten von Albocacer in die Hand, die von der roten Heeresleitung für einen hartnäckigen Wider; ſtand vorbereitet worden waren. Verbindung nach Valencia geſtörk Salamanca, 13. Juni Aus taktiſchen Gründen iſt der vorliegende nationalſpaniſche Heeresbericht außerordentlich zurückhaltend, ſodaß ſich der Umfang und ebenſo die Bedeutung der durchgeführten Operationen nur ahnen läßt. An der Front von Teruel ha⸗ ben die nationalen Truppen ihren Vormarſch trotz ſchwerſter Behinderung durch ſehr ungün⸗ ſtiges Wetter weiter fortgeſetzt. An der Front von Caſtellon wurde die Offenſive weiter⸗ geführt. In Gewaltmärſchen beſetzten die Natio⸗ nalen eine Reihe von Ortſchaften und Poſitio⸗ nen von entſcheidender Bedeutung. Während des Freitags und im Laufe des Samstags wur⸗ den über 3000 Gefangene gemacht. Im Abſchnitt Einca an der Pyrenäenfront wurden die Kämpfe durch ſtarken Nebel ſehr erſchwerr. Trotzdem wurde auch hier der Gegner von den nationalen Truppen zurückgedrängt. Die Luft- waffe hat in der Nacht vom 9. zum 10. Juni die Häfen Caſtellon und Denia bombar⸗ diert, wo eine Reihe von Piratenſchiffen gerade ausgeladen wurden. Ferner wurden Gandia u. Alicante mit Bomben belegt. Im Laufe des Samstags wurden beſonders der Hafen und der Bahnhof von Alicante mit Bomben belegt und die Bahnverbindung mit Valencia un⸗ terbrochen. Davon erhielt die Sudetendeutſche Partei 749 820 Stimmen; das ſind 90,9 v. H. aller deutſchen Stimmen. Das Geſamt⸗ ergebnis aller drei Abſchnitte der Gemeinde⸗ wahlen am 22. Mai, 29. Mai und 12. Juni ergibt für die Sudetendeutſche Partei einen Hundertſatz von 91,44 aller deutſchen Stimmen. Die dritte Etappe der Gemein⸗ dewahlen in der Tſchechoſlowakei hat eine überaus ſtarke Beteiligung der Wahlberechtig⸗ ten gebracht. Ter Wahlterror führte in mehreren Orten dazu, daß von Marxiſten und Kommuniſten Fenſterſcheiben deutſcher Häuſer eingeworfen wurden. Die bisherigen Wahl⸗ ergebniſſe beweiſen erneut, daß ſich das Sudetendeutſchtum zu einer machtvollen Einheit durchgerungen hat. In Franzendorf bei Reichenberg ent⸗ fielen von 1858 gültigen Stimmen 1220 oder 20 Mandate auf die Liſte der Sudetendeutſchen, auf die Sozialdemokraten 99, die Kommuni⸗ ſten 195, die Tſchen 344. In den 18 Gemein⸗ den des Reichenberger und Kratzauer Bezirkes wurden zuſammen 3412 Stimmen für die Sudetendeutſche Partei, 800 für die Kommuniſten und 172 für die tſchechiſche Liſte abgegeben. Damit bekannten ſich von den deut⸗ ſchen Wählern nicht weniger als 96,6 v. H. für die Sudetendeutſche Partei.— In Unter⸗ metzenſeien in der deutſchen Sprachinſel Zip s erhielten die Sudetendeutſche Partei 515 Stimmen(12 Mandate) gegen 118 Stimmen bei den Parlamentswahlen im Jahre 1935, die Kommuniſten 346(7 Mandate), die ungar⸗ iſche Liſte 396(8 Mandate) und eine unpoli⸗ tiſche Liſte 149 Stimmen(3 Mandate).— In Bruck erzielte die Liſte Konrar Henleins 541 2 e 3 ches rahmte dies Erleben ein. Stimmen(14 Mandate), während eine Ein⸗ heitsliſte aller übrigen Parteien nur 179 Stim⸗ men(4 Mandate) erhielt. Im Bezirk Gablon wurden in 13 Gemeinden insgeſamt 2077 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielten die Sudetendeutſche Partei 16299 Stimmen (274 Mandate), Sozialdemokraten 587(8 Mandate), Kommuniſten 2110(37 Mandateh⸗ Tſchechen 1771(28 Mandate). 97,9 v. H. aller deutſchen Stimmen wurden für die Liſte Hen⸗ leins abgegeben. In dieſen Zahlen iſt auch das Städtchen Reiche nau inbegriffen, der frühere Wohnſitz und Heimatort Konrad Hen⸗ leins. Wie nicht anders zu erwarten, erhielt in der Stadt Reichenau die Sudetendeutſche Partei 100 v. H. aller deutſchen Stimmen. Von 2182 abgegebenen gültigen Stimmen vereinigte ſie 1729 Stimmen(24 Mandate) auf ſich. Pariſer Preſſe zur Wahl Paris, 13. Juni Der letzte Wahlgang in der Tſchechoſlowakei ſteht in der Pariſer Preſſe im Vordergrund aller Ereigniſſe. Die Blätter unterſtreichen den Er⸗ folg der Sudetendeutſchen Partei, und ſelbſt die Marxiſten ſind gezwungen, die ſtarken Verluſte zuzugeben, die die Sozialdemokraten und vor allem die Kommuniſten erlitten haben. Für die Pariſer Zeitungen bedeutet es geradezu eine Senſation, daß die Komm'uniſten in dem ſudetendeutſchen Gebiet faſt völlig ver⸗ ſch wunden ſind. Wahlterror in Bodenbach Bodenbach, 13. Juni In der ſudetendeutſchen Stadt Bodenbach wurde, wie in den anderen ſudetendeutſchen Städten und Dörfern, der Vorabend zur Ge⸗ meindewahl von der deutſchen Bevölkerung feierlich durch eine eindrucksvolle Beleuchtung der mit Bildern Konrad Henleins, Fah⸗ nen und Tannengrün geſchmückten Häuſern be⸗ gangen. In voller Ruhe und Ordnung zogen die Maſſen der deutſchen Bevölkerung Ward der feſtlichen Beleuchtung zwiſchen 9 und 10 Uhr durch die Straßen der Stadt und ließen ſich auch von kleineren Anſammlungen der Tſchechen nicht provozieren. Ohne jeden Anlaß wurde der Arzt Dr. Tangl um 11 Uhr nachts von Tſchechen angefallen und durch Fauſtſchläge ſowie mit einer Stahlrute verletzt. An dem rohen Ueber⸗ fall beteiligte ſich auch ein uniformierter tſche⸗ chiſcher e Tſchechen und Sozial⸗ demokraten riſſen verſchiedentlich ſudetendeutſche Manifeſtationen ab. Mit Blendlaternen und Gummiknüppeln ausgerüſtete Gruppen der„Roten Wehr“ der Sozial⸗ demokraten, die ſich als Staatspolizei ausga⸗ ben, überfielen um 12 Uhr nachts eine Gruppe von ſudetendeutſchen Ordnern, bewarfen ſie mit Steinen und ſchlugen mit Gummiknüppeln auf ſie ein. Vier Ordner wurden verletzt; zwei von ihnen wurden mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die ſudetendeutſche Be⸗ völkerung hat vorbildliche Diſziplin bewahrt. Frauen u. Kinder niedergeknüppell „ Mähriſch⸗Schönberg, 13. Juni Das Prager Innenminiſterium hatte auf An⸗ trag des Abg. Künzel in Mähriſch⸗Schönberg einen Umzug der Sudetendeutſchen Partei er⸗ laubt. Der Polizeichef jedoch verbot den Umzug. Eine Bereitſchaft von 40 Mann Gendarmerie und Polizei wurde gegen die ſich zum Umzug ſammelnden Deutſchen eingeſetzt. Sie ging ohne weiteres mit Gummiknüppeln und Sä⸗ beln vor. Etwa 28 Perſonen wurden verletzt, Darunter befinden ſich beſonders ältere Frauen und Kinder, Eine 75jährige Frau wurde vom Gehſteig geſtoßen und in roher Weiſe verprü⸗ gelt, ſodaß ſie ſchwere Verletzungen erlitt, u. a. wurde ihr eine Niere losgeſchlagen. Zwei Jung⸗ turner erlitten ſchwere Verletzungen am Rücken. Bei einem anderen Verletzten wurden Säbel⸗ hiebe in der Magengegend feſtgeſtellt. Zehn Perſonen ſind verhaftet worden, darunter der Leiter des Ordnungsdienſtes. Kricgszuſtund ohne Grund Die Iſchechoſlowalei ein Gefahrenherd für Europa „Als Begründung für dieſes furchtbare, ge⸗ fährliche Tun ſei ſchließlich der erſtaunten Um⸗ welt bekannt gegeben worden:„Gerüchtweiſe“ habe verlautet, deutſche Truppen bewegten ſich in Richtung auf die Grenze. Ein nicht nach⸗ geprüftes, völlig unwahres Gerücht genüge alſo, mit einem grauenhaften Krieg wielen. „Niemandem als dem Führer, ſeinen ſo gu⸗ ten Nerven und ſeiner grenzenloſen Friedens⸗ liebe hat es Europa und die Welt zu verdan⸗ ken. daß dieſes Spiel nicht zur Kataſtrophe führte“, ſtellte Rudolf Heß unter anhaltendem Beiſall feſt. Vir haben gule Nerven „Dieſes Spiel iſt freilich der Beweis. daß andere nicht ſo gute Nerven ha⸗ ben! Und das iſt auch kein Wunder! Denn zu guten Nerven gehört en gutes Gewiſſen. Ein ſchlechtes Gewiſſen ruiniert aber auf die Dauer die Nerven. Und woher ſoll bei der Fülle gebrochener Verſprechungen, nichterfüllter Verträge und nichteingelöſter Worte ein gutes Gewiſſen kommen?“ Zu verwundern ſei nur. daß in ihrer wahrſcheinlich wahnſinnig Gewordene nicht ſchleunigſt zur Raiſon gebracht werden durch Staaten. die Einfluß auf ſie haben Stattdeſſen hätten wir erlebt, daß jedenfalls in der Oef⸗ fentlichkeit durch einen großen Teil der Rund⸗ ſunkſender, durch Preſſeverlautbarungen uſw. eine Flut von Verleumdungen und Verdrehun⸗ Angſt gen der Tatſachen ſich ergoſſen hat gegen den⸗ jenigen, der die Nerven behielt und dem es allein zu danken iſt. daß Europa nicht in Flammen ſteht.(Anhaltende Zuſtim⸗ mung.) Die Welt habe allen Grund, auch der vorbildlichen Diſziplin der Deutſchen in Böhmen ſelbſt und der beſonnenen Haltung ihrer Führer Anerkennung zu zollen. umſo mehr Anerkennung zu zollen, je mehr ſie pro⸗ voziert wurden, je mehr ſie ſchikaniert werden. je mehr gemordet wird! „Wen ſollte es wundern“, fuhr der Stell⸗ vertreter des Führers fort,„daß unſere Herzen mit denen der Sudetendeutſchen ſchlagen?“(Die Maſſen grüßen die Sudetendeutſchen mit minu⸗ tenlangen Heil!⸗Rufen.) Wir wiſſen heute alle um den Kampf des Deutſchtums in den ſudeten⸗ deutſchen Ländern, der ſaſt ſo lange ſchon währt, wie Deutſche dort wohnen. Immer ſind aus dieſem Kampf harte und entſchloſſene Män⸗ ner als vorbildliche Deutſche hervorgegangen. und je härter die Schläge geweſen ſind, die fremdes Volkstum auf dieſe Deutſchen nieder⸗ ſauſen ließ, umſo härter wurden die Schädel. Ja. unter dieſen Schlägen entſtand die eherne Geſchloſſenheit der deutſchen Volksgruppen im Staat der Tſchechen, einig, hart und der gerech⸗ ten Sache bewußt. Niemals wird dieſes deutſche Volkstum durch Schikanen zerſtört, durch Ter⸗ ror zermürbt werden. Allein auf ſich geſtellt, unter eigener Führung kämpft es um die Rechte der Selbſtbeſtimmung! Die Verdrehung der Takſachen Deulſchlands Friedensliebe iſt leine zchwäche! Im Bewußtſein eigenen Rechts, im Bewußt⸗ ſein, damit aber auch für die Rechte der anderen Minderheiten zu ſtreiten, geht das Sudetendeutſchtum ſeinen Weg! Und es iſt unſer heißer Wunſch, daß endlich, endlich für das Volkstum die Tage der Opfer vorbei ſeien, daß die Zeiten anbrechen werden, wert dieſer Opfer.(Jeder dieſer Sätze des Stellver- treters des Führers wurde von ſtürmiſchen Zu⸗ ſtimmungskundgebungen unterbrochen.) Meine Volksgenoſſen! Wir können es getroſt einer ſpäteren Geſchichtsſchreibung überlaſſen, ſo führte Rudolf Heß weiter aus, das endgül⸗ tige Urteil zu fällen, wer in dieſen Tagen das Verdienſt um die Rettung des Friedens hatte und wer ſich bemüht hat, den Frieden zu bre⸗ chen. Die Leitartikel einer gewiſſen Auslands⸗ preſſe mögen hierbei die dokumentariſchen Un⸗ terlagen abgeben für das Gerichtsurteil vor der Nachwelt. Wir können aber inzwiſchen ſchon für uns feſtſtellen: Selten noch iſt in der Welt⸗ öffentlichkeit ſo grundlos gelogen worden, zugleich aber auch ſo lendenlahm dementiert worden, ſelten noch hat man ſich ſo bemüht, die wahren Tatſachen zu verwiſchen, wie in den vergangenen Wochen. Selten noch— und das will etwas heißen! Als ſich aber herausſtellte, daß Deutſch⸗ land auf die Provokationen wirklich nicht reagiert, da wollten plötzlich draußen alle die Friedensengel geweſen ſein, ja, es begann ſogar ein großes Gerauſche unter den Frie⸗ densengeln, wer denn der größte Friedens⸗ engel geweſen ſei, wer eigentlich wirklich den Frieden gerettet hätte!(Stürmiſche Heiter— keit.) Freilich: Dieſes Verdrehen der Tat⸗ ſachen, dieſes dreiſte Lügen, dieſe Verſchlep⸗ pung der Verantwortung wäre die einzige Möglichkeit geweſen, einen ſchließlich doch ausbrechenden Krieg vor den eigenen Völkern zu rechtfertigen. Denn die Völker wollen ſo wenig wie je den Krieg.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Und die Verantwortlichen wiſſen ſehr wohl, daß die Völker ihn nur dann auf ſich nehmen, wenn der Gegner als der Schuldige und der Krieg als unvermeidbar hingeſtellt wird. Der vergangene Krieg iſt allzu ſehr in aller Erinnerung, als daß die Völker zugeben, daß ein neuer leichtfertig vom Zaune gebrochen wird. Vor allem, es leben noch zu viel Front⸗ ſoldaten in den Völkern und die Frontſoldaten in aller Welt wollen den Frieden.(Begeiſterter Beifall.) Angriff auf deulſchland lein Spaziergang Ich kann mir jedenfalls nicht denken, daß die wahrhaften Frontſoldaten anderer Völker es billigen, daß ihre Tapferkeit und die Tapferkeit ihrer Kinder mißbraucht wird, Kriegs⸗ hetzern ihr Handwerk zu ermög⸗ lichen. Wie aber auch die andere Welt ſich zu den Kriegshetzern ſtellen mag, unſere Ant⸗ wort lautet: Deutſchlands Wehrmacht iſt ſtärker denn je! Und weniger denn je iſt der Verſuch eines Angriffes auf Deutſchland ein militäriſcher Spaziergang. 0 Einiger denn je ſteht das deutſche Volk hinter ſeiner Wehrmacht und hinter ſeinem Führer, noch nie war das Bewußtſein des deutſchen Vol⸗ kes ſo ſtark, das Recht auf ſeiner Seite zu ha⸗ ben. Es weiß zugleich, daß in dieſer Welt Recht nur Geltung hat, wenn es geſchützt wird durch die Macht. Wir warnen die übrige Welt davor, Deutſchlands Friedensliebe für Schwäche zu halten. Wer glaubt, auf diefe Friedensliebe hin auf die Dauer ſündigen zu können, der kennt das deutſche Volk nicht. Er würde eines Tages ein furchtbares Erwachen erleben, wenn ſeine Provokation zum Erfolge geführt hätte. Die Sätze, mit denen der Stell- verkreter des Führers die deutſche Friedensliebe und zugleich die deutſche Verteidigungskraft be⸗ tonte, riß die Zehntauſende zu immer neuen Beifallskundgebungen hin.) Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeine Rede mit der Betonung, Deutſchland ſtehe heute als ruhiger Pol inmitten ſo vieler nervöſer Erſcheinungen. Das Deutſchland Adolf Hitlers ſtehe feſt, und werde ſtets ge⸗ tragen von nationalem Stolz und von der ſozialiſtiſchen Gemeinſchaft.„Für dieſes Deutſchland dienen wir dem Führer und gehorchen ihm blind, weil wir wiſſen, daß er die Verkörperung dieſes Deutſchlands iſt.“ Rudolf Heß grüßte mit den zehntauſenden auf⸗ marſchierten pommerſchen Parteigenoſſen und Volksgenoſſen den Führer als den Mann, der unſer Volk würdig gemacht habe eines großen Schickſals, einer großen Zukunft. Meiſterwerk der handwerksarbeit Nach einem umfaſſenden Rechenſchaftsbericht des Gauleiters über den allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen, kulturellen und ſozialen Aufſtieg Pom⸗ merns entbot Oberbürgermeiſter Faber dem Führer den Willkommensgruß. Aus dem ſter⸗ benden Stettin ſei heute wieder ein aufblühen⸗ des Gemeinweſen geworden. Dann überreichte der Oberbürgermeiſter dem Führer den künſt⸗ leriſch ausgeſtalteten Ehrenbürgerbrief, ein Mei⸗ ſterwerk pommeriſcher Handwerksarbeit. den der Führer mit herzlichen Worten des Dankes ent⸗ gegennahm. Vorbeimarſch der 60 000 Weit öffnet ſich der Blick von der hochragen⸗ den Hafenterraſſe mit dem mächtigen, im Schmuck rieſiger Hakenkreuzbanner prangenden Muſeumsbau auf die Oder bis hinüber zum Freihafen. An den Grünhängen zu beiden Sei⸗ ten der kühn vorgeſchwungenen Freitreppe ſtehen bis an die Uferſtraße hinunter dicht die Menſchenmaſſen in freudiger Er⸗ wartung des Führers. An der Mole hat der Torpedobootszerſtörer„Friedrich Ihm“ feſt⸗ gemacht. Auf Deck ſteht die Mannſchaft, die be⸗ reits zur Großkundgebung in der Quiſtorp⸗Aue eine Ehrenkompagnie geſtellt hatte, in Parade⸗ aufſtellung. Das ſchmucke Schiff hat, wie die an⸗ deren Schiffe auch, über die Toppen geflaggt. Vor hier— vor einer der ſchönſten derartigen Terraſſenanlagen Deutſchlands nimmt der Führer den Vorbeimarſch der 60000 politiſchen Soldaten des Gaues Pom⸗ mern ab. Eine erneute beiſpielloſe Triumph⸗ ſahrt durch die Stadt hat ihn zunächſt gemein⸗ ſam mit Rudolf Heß und Reichsführer 1 Himm⸗ ler ins Muſeum geführt. Nach dem Vorbeimarſch der Formationen ttat der-Führer auf einem Motorſchiff eine Haſen⸗ rundfahrt an. die ihm einen eingehenden Ueberblick über die vielen neuentſtandenen An⸗ lagen vermittelte. Anſchließend fuhr er— be⸗ gleitet von den Freudenkundgebungen der Be⸗ völkerung— noch einmal zum Landeshaus, wo er noch kurze Zeit im engen Kreis mit den füß⸗ renden Männern des Gaues verweilte. Nach⸗ dem der Führer gegen 18 Uhr die Gauhaupt⸗ ſtadt mit ſeinem Stellvertreter im Sonderzuge wieder verlaſſen hatte, fand das große Gau⸗ treffen Pommerns am Abend mit einem Zap⸗ fenſtreich der Wehrmacht ſeinen feſtlichen Aus⸗ klang. Munilionsprogramm für Kanada London, 12. Juni Nach einer Meldung aus Montreal (Kanada) kündigt die„Montreal Gazette“ als Ergebnis des kürzlichen Beſuchs eines bri⸗ tiſchen Luftfahrtausſchuſſes in Kanada ein um⸗ fangreiches„Munitionsprogramm“ an. Aus . Quelle will das Blatt erfahren aben, daß dieſe Pläne Aufträge an kanadiſche Werke in Höhe von 20 Millionen Pfund vor⸗ ſähen, und zwar für Flugzeuge, Waffen und Munition München ladet zu Gaſt Die Leitung„Tag der Deutſchen Kunſt 1938“ ſchreibt in ihrer Programmſchrift: Wenn am Freitag, dem 8. Juli, der Tag über München aufgeht, ſind die hallenden Hammer- ſchläge in den Straßen verſtummt. ſind die Lei⸗ tern und Gerüſte verſchwunden, iſt München be⸗ reit, ſeine Gäſte feſtlich zu empfangen. Hunderttauſende kamen im Vorjahre zum Tag der Deutſchen Kunſt in dieſe Stadt. Hun⸗ derttauſende waren Zeugen dieſer drei Feſttage der deutſchen Kunſt. Der Tag der Deutſchen Kunſt 1937 aber war nur ein Anfang. Er war der Auftakt zu den Feſten und Feiern unſerer Zeit: er hatte kein Vorbild, ſondern er war Urbild für ſie. An ſei⸗ nen Aufgaben wuchſen die Künſtler und in ſei⸗ nem Erleben blühte das deutſche Empfinden, das deutſche Gemüt neu auf, denn die Wurzel, die treibende Kraft unſeres Volkes iſt ſeine er⸗ erbte Kultur, ſeine ererbte deutſche Kunſt. Sie iſt der Urquell der deutſchen Natur. Weit über die Grenzen des Reiches hinaus ſtrahlte der Widerſchein dieſer feſtlichen Tage. ſtrahlte die Weihe, die die Kunſt empfing, als ein leuchtendes Symbol für die Menſchheit. Die Kunſtſtadt des Dritten Rei⸗ Sie war der Schauplatz, auf dem dies glänzende Spiel in farbiger Fülle vorüberrauſchte. Ueberwältigt und hingeriſſen waren alle. die daran teil hat⸗ ten. Aus dem Anfang von 1937 entwickelt ſich der Tag der Deutſchen Kunſt 1938. Aus dem Samenkorn. das mit ihm gelegt wurde, ſprießt eine junge, knoſpende Pflanze. In lebensfroher und lebensbejahender Hingabe an das Edle. Schöne und Frohe geſtalten in ihr die Künſtler ihr glühendes Bekenntnis zur hei⸗ ligen Kunſt. Sie iſt Walſtatt ihrer welt⸗ ſchaffenden Kräfte in den Weiheſtunden ihrer Tage. Sie iſt die Seele der unzerſtörbaren Le⸗ benskräfte der Nation, die in der zweitauſend⸗ jährigen deutſchen Kultur ihren überwältigen⸗ den Ausdruck finden, wenn ſie die erhabenſten Schöpfungen aller großen Kulturepochen durch die Straßen Münchens trägt. Sie iſt der Glanz und der beſinnliche Rauſch kühnſter Künſtler⸗ träume, die in den Feſten dieſer Tage Leben ge⸗ winnen. Was das Gefühl an Schönheit, das Herz an Freude empfindet, was die Künſtler zum Schaffen begeiſtert, wird geknetet und ge⸗ formt, wird gemalt, wird gehauen in Stein und gegoſſen in Erz. Was die bunteſte Phantaſie er⸗ dachte, gewinnt Geſtalt und füllt ſich am Feſt ſelbſt mit blutwarmem, pulſierendem Leben. Alle Straßen, Plätze, Parks und Anlagen werden die Menſchen füllen und ein Lichter⸗ glanz wird ſich darüber breiten, der die Stadt in ein feenhaftes Märchenſchloß verwandelt. Drei Tage wird das Leben in München eine jauchzende Hymne der Kunſt und der Freude ſein. Drei Tage werden Melodien unſerer gro⸗ zen Meiſter die Herzen umfangen. Drei Tage wird die Kunſt dem Volke huldigen und drei Tage das Volk der Kunſt durch ſeine Anteil⸗ nahme danken. So etwas Gewaltiges, ſo etwas Erhabenes und ſo etwas Berauſchendes ſah und empfand die Menſchheit noch nicht. Die Freude ſchwingt in dieſen Tagen den Zauberſtab. Zum Bund findet ſich das Leben mit der Kunſt. Hört die rauſchende Symphonie! Kommt, ſeht und erlebt München am Tag der Deutſchen Kunſt 1938. Erlebt die Stadt der Deutſchen Kunſt, von der Dr. Goebbels ſagt: „Keine andere im weiten deutſchen Städte⸗ kranz wäre würdiger, die deutſche Kunſt zu be⸗ herbergen Von München aus ſind ſeit jeher die deutſchen Ströme künſtleriſcher Geſinnung und künſtleriſcher Geſchmacksbildung in das deutſche Volk hineingefloſſen. Von hier aus haben vor allem die bildenden Künſte ihre ſtärkſten Im⸗ pulſe erhalten. Hier hatten ſie auch immer unter der Patronanz kunſtfreudiger und kunſtbegeiſter⸗ ter Mäzene eine faſt attiſch anmutende Heim⸗ ſtätte. Hier auch ſoll für unſer Reich das Zen⸗ trum unſeres künſtleriſchen Schaffens neu er⸗ ſtehen.“ a 9 5 Tag der Deutſchen Kunſt ladet alle zu aſt. Gralsburg der Schauſpieler Das Wiener Burgtheater ſteht im Mittelpunkt der Reichstheaterfeſtwoche. Was war es, das Wiens Leidenſchaft und Liebe für das Burgtheater einſt einen ſo gro⸗ artigen Ausdruck gab? Wie kam es, daß es jahrelang höchſtes Lebensziel, ja ſtolzeſter Traum für jeden Bühnenkünſtler war, an die „Burg“ gerufen zu werden? Die Antworten auf dieſe beiden Fragen geben gemeinſam auch die Antwort auf den einzigartigen Ruf der„Burg“, der, obwohl in den letzten Jahrzehnten ein wenig verblaßt, doch noch vor einem Jahr Thema eines vielbeſprochenen und hochwertigen Films, des Willy Forſt⸗Films„Burg⸗ theater“ werden konnte. Beides, Liebe und Leidenſchaft des Publikums, und Hochachtung und Bewunderung der Schauſpieler für jenes alte„Theater nächſt der Burg“, haben im Laufe von anderthalb Jahrhunderten der erſten Bühne Wiens jenen weltweiten Ruf geſchaffen, der auch Zeiten des Nieder⸗ ganges zu überdauern vermochte und den das neue Wien, das nationalſozialiſtiſche Wien, nach den Worten des neuen kommiſſariſchen Theater⸗ leiters Mirko Jeluſich, zu erneuern trachtet. Wann iſt das Burgtheater zur bewunderten Stätte eines theaterhungrigen Publikums, zur unerreichbaren Gralsburg Tauſender von Schauſpielern geworden? And wodurch? Zu den Begründern ſeines Ruhmes gehören die Theaterleiter Schreyvogl, Laube und Dingelſtedt. Schreyvogl entdeckte und för⸗ derte noch vor der Märzrevolution 1848 Oeſter⸗ reichs größten Dramatiker Franz Grill⸗ parzer. Unter Laube, einem Schleſier, ent⸗ wickelte ſich der ſogenannte Burgtheaterſtil, der ſich nach den Worten Mirko Jeluſichs in„weiſer Beſchränkung gleichermaßen vom geſchrauhten Deklamieren der Haupt⸗ und Staatsaktion wie von der Schludrigkeit der Alltagsrede entfernt hielt, ſich einen leichten flüſſigen, bis ins Feinſte ausgearbeiteten Plauderton zu ſchaffen wußte, der beſonders dem damals beliebten Geſell⸗ ſchaftsſtück zuſtatten kam.“ Unter Laubes Nachfolger, Franz von Dingel⸗ ſtedt, wurde eine andere Seite des Burgthea⸗ terruhms ausgebaut, entſtand die Burg⸗ theater ausſtattung, die die darſtelleri⸗ ſchen Leiſtungen mit einem entſprechenden Rahmen umgab und auch dem Theater das ge⸗ währte, was eine Schaubühne nun einmal for⸗ dern darf. Laube kritiſierte den Pomp und Prunk der e Burgtheaterausſtat⸗ tung durch das harte Wort„Tapezier⸗ ramaturgie“. Trotz dieſer nicht ganz un⸗ berechtigten Kritik wurde die Burgtheateraus⸗ ſtattung ein Vorläufer des Richard Wagnerſchen Ruf der Burg beigetragen. Die Anſtrengungen dieſer drei großen Theaterleiter im Verein mit NMonelen Schauſpielern von unvergeßlichem ang haben die Wiener Bühne lange 7 im 9 Jahrhundert zur führenden des Reiches gemacht. And die Aufgaben des öſterreichiſchen Thea⸗ ters, voran der Burg, nach der Wiedervereini⸗ gung dieſer alten deutſchen Länder mit dem großen Reich der Deutſchen, ſind mannigfaltig. Theaterleiter Mirko Jeluſich beſchreibt ſie in einer knappen. als„Nachholen und Einholen. Er will aus den Spielplänen der Bühnen des Reiches jene Werke auswählen, die weſentlich und kennzeichnend für die deutſche Theatergeſchichte der letzten fünf Jahre ge⸗ worden ſind. Er hofft dadurch, dem deutſchen Volk in Oeſterreich bericht ne eigenen Worten „eine gedrängte Ueberſicht über das zu geben, was in den letzten fünf Jahren, in denen Oeſter⸗ reichs einreichsfeindliches ſeparatiſtiſches Suſtem auch geiſtig abzuſperren bemüht war, im Dritten eich an Eigenartigem geſchaffen wurde“ Die Anſtrengungen des öſterreichiſchen Theaters werden durch die Vorarbeit der deutſchen Büh⸗ nen erleichtert. Es bedarf für die Wiener In⸗ tendanten weniger vorſichtiger taſtender Experi⸗ mente, zu denen Deutſchlands Bühnenleiter in den erſten Jahren gezwungen waren. Dieſe Vor⸗ arbeit der erſten Verſuche hat das Altreich der Oſtmark abgenommen. —— Geſamtkunſtwerkes und hat viel zum Ruhm und I Au udderppil om übel beönis ben kcdezn die 3 bum Glück bihe in de ems r Benin des J. 0 1 eirſeitigen beicen der len u. bier ametikanet Cvelhälfe länder. d den water die Fußbal wung zr bones Sin ertbeckt. Vo 1 2 1 kung in . 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Die Schweizer Mannſchaft leiſtete in Lille gegen Ungarn hartnäckigen Widerſtand. Gegen die in famoſer Verfaſſung und vor allen Din⸗ gen ausgeruhten Ungarn verloren ſie 02. Wie nicht anders zu erwarten. lieferten ſich in Bordeaux Brasilien und Tſchechoflowakei einen ebenbürtigen Kampf. Braſiliens Stür⸗ mer gelang es nicht, den glänzend aufgelegten tichechoſlowakiſchen Schlußmann Planicka zu überwinden. Aber in der zweiten Halbzeit ge⸗ lang den Europäern doch noch der Ausgleich. * Bei Redaktionsſchluß lagen Spielberichte über 4 3 Schweiz— Ungarn und Braſilien— Tſchecho⸗ flowakei noch nicht vor. 0 Schweden überfährt Kuba 8:0(4:0) wurden die Gäſte aus Ueberſee geſchlagen In Antibes gewann Schweden das Zwiſchen⸗ krundenſpiel gegen die Fußball⸗Elf von Kuba ganz überlegen mit 8:0(4:0) Toren. Das Er⸗ gebnis beweiſt am beſten, wie erdrückend ge⸗ kradezu die Ueberlegenheit der Nordländer war. Zum Glück für die Schweden hatte die tropiſche Hitze in dem Rivieraort nachgelaſſen. Noch am Samstag regnete es, und erſt eine Stunde vor Beginn des Kampfes erſchien die Sonne. NRNund 20 000 Zuſchauer erlebten einen recht einſeitigen Kampf, der in allen Phaſen im Zeichen der Schweden ſtand. Der flüſſigen, 5 und zielſtrebigen Arbeit der geſamten chwediſchen Mannſchaft konnten** n jeder amerikaner wenig entgegenſetzen. Spielhälfte gab es vier Treffer für die Nord⸗ nun länder. Die erfolgreichſten Spieler bei Schwe⸗ den waren der Rechtsaußen Anderſſon, der Linksaußen Wetterſtröm(de 3) und der Halb⸗ rechte Nyberg(2 Tore), 4 Ialien ſetzt ſich durch Frankreich unterlag in Paris 1:3(1:1) Von den vier Spielen der Schlußkämpfe um die e en hatte die Begeg⸗ zwiſchen Frankreich und Italien im Co⸗ lombes⸗Stadion zu Paris das meiſte Intereſſe erweckt. Vor rund 65 000 Zuſchauern ſiegten die Italiener dank einer beſſeren Geſamtlei⸗ fu in der zweiten Halbzeit mit 3:1.(1:1). it dem Wind im Rücken hatten die Ita⸗ liener einen guten Start, erzielten aber zu⸗ nächſt nur fünf Eckbälle. Beide Mannſchaften chlugen unter der nachſichtigen Leitung des — 1 55 Schiedsrichter M. Baert eine ſehr arte Gangart an. So gab es viele Zuſammen⸗ f 115 e und ein Pfeifkonzert löſte das andere ab. Schon in der 8. Minute erzielten die Italiener den Führungstreffer. Der Linksaußen Colauſſi hatte geflankt, der Ball drehte zum Tor, wo di Lorto das Leder ins eigene Netz ſchlug. Aber 6 glelch 15— kamen die Franzoſen zum Aus⸗ das Leder, aber der 5 55 3 52 2 1 1 5 1 1 4 5 4 2 19 5 angeſetzt: 8 952 bacher einante lief an dem italieniſchen Ver⸗ zwar verpaßte Nicolas franzöſiſche Halbrechte FECCCCTFTbßfß0ß ð Um den Tſchammer⸗Pokal VfB. Unterliederbach— Opel Rüſſelsheim 1:5(1:4) lei l eidiger Joni vorbei, Vor 600 Mie. mußten die Unterlieder⸗ in dieſem Tſchammerpokal⸗Spiel, das 15 mit vier Erfatzſpielern beſtritten, eine hohe iederlage einſtecken, die aber dem Spielber⸗ lauf doch nicht ganz entſpricht. Immerhin iſt der Sieg der Rüſſelsheimer Elf vollauf ver⸗ dient. rfolgreichſter Torſchütze beim Sieger war Nold, der allein vier Treffer beſorgte. Den fünften ſchoß Schucker(Elfmeter). Gleichfalls durch Elfmeter kamen die Unterliederbacher, bei denen übrigens der als Erſatzmann für Torhüter Held eingeſprungene Vertreter eine ſchlechte Vorſtellung gab. Wormalia— Opel Rüſſelsheim f Die 3. Runde um den Tſchammer⸗Pokal ür die dritte Hauptrunde im Tſchammer⸗ 0 Fuß bauvotal, in der bereits Mannſchaften aus berſchiedenen Gauen aufeinandertreffen, wur⸗ den von Gruppenſportwart Dr. Glaſer(Frei⸗ burg) für den 2 6. Juni folgende Paarungen SB. Frankfurt— Kickers Offenbach 3 Horns— Opel Rüſſelsheim d Bis. Ludweiler oder FC. Pirmaſens gegen BfB. Mühlburg hönix Karlsruhe—. 1. FC. Kaiſerslautern 85 Gen— Pf. eee 1. FC. Pforzheim— Union Böckt Stult 75 Kickers— Sportfr. Stuttgart Sportfr. Eßlingen— SSV. Ulm oder Ulmer FV. 94 WiN. Schwenningen— Freiburger FC. Heiſſerer war blitzſchnell zur Stelle und ſandte ein. Nach dem Wechſel beherrſchten die Azzurri klar die Lage. Wieder war es die 8. Minute, die dem Weltmeiſter den zweiten Treffer brachte. Meazza hatte die Kugel ſteil in den egneriſchen Strafraum geſandt, Piola blieb im Zweikampf mit Mattler ſiegreich und über⸗ wand auch di Lorto. Die Franzoſen antworte⸗ ten jetzt mit heftigen Gegenangriffen, die aber nur drei Ecken einbrachten. Bereits in der 27. Minute entſchieden die Italiener den Kampf vollends zu ihren Gunſten. Eine Kombination zwiſchen Piola und Colauſſi und Biavati ſchloß Italiens Angriffsführer mit dem dritten Tref⸗ jer ab. Wohl ſetzte die franzöſiſche Elf zum Schluß noch einmal alles auf eine Karte und ſtürmte immer wieder vor das Tor des Geg⸗ ners— aber Jataliens Deckung ſtand uß⸗ bpüiff. und hielt das Ergebnis bis zum Schlu N fiff. Vormalia Taufpafe in eudwigshafen Tura Ludwigshafen— Wormatia Worms 21:4 m Ludwigshafener Sport iſt Großreine⸗ machen. Das Sportleben dieſer bedeutenden Induſtrieſtadt iſt ebenſo berühmt wie berüchtigt im Hinblick auf die Tradition und die Vielzahl der Vereine. Es gibt beſtimmt wenig Städte von der Größe Ludwigshafens mit der gleichen Zahl guter, traditionsreicher Fußballvereine, die, früher lange Zeit erſtklaſſig. im letzten Jahrzehnt in die zweite Klaſſe zurückgefallen ſind. Aber, ihre Namen behielten doch den alten, 7870 Klang: Phönix, Pfalz, Nulldrei, Null⸗ vier ußball-Wellmeiſterſchaftskampf lobt weiter die Schweiz, Kuba und Frankreich wurden geſiern überrannt— Draſilien-Tſchechoſlowalei rangen erbittert um den Sieg und leglen nach 120 Minuten„Vaffenſtillſtand“ ein Javorilenſiege in der Zwiſcheurunde Der Reichsbundgedanke hat nun aber auch in Ludwigshafen geſiegt. Der Gründung der TSG.(aus Phönix und Pfalz), die nun die Gauliga für Ludwigshafen zurückgewonnen hat, folgte in der letzten Woche nach monatelangen Vorarbeiten nun die Tura aus Nulldrei und Nullvier. Tura iſt der Großverein der Nord⸗, TSG. der Großverein der Südſtadt. Wormatia war als Taufpate gebeten. Sie kam der ehrenvollen Berufung gerne nach. Leider machte Petrus dem Großbeſuch des Spiels einen Strich durch die Rechnung. Vor dem Spiel goß es eine zeitlang aus regenſchwe⸗ ren Wolken und ſo waren höchſtens 1500 Menſchen auf den Platz am Schlachthof gekom⸗ men, die ſehen wollten, wie ſich die neue Lud⸗ wigshafener Mannſchaft in ihrem erſten Spiel gegen einen tüchtigen Gegner(Wormatia wird in Ludwigshafen ſehr geſchätzt) ſchlagen würde. Die Tore fielen ſo: Nr. 1 durch Kopfſtoß Eckerts bald nach Spielbeginn. Nr. 2 verdankt einem Lattenſchuß Lehrs ſein Entſtehen. Fath köpfelte den rück⸗ ſpringenden Ball ſchön ein. Dann macht Eckert im Solo Nr. 3, das wegen angeblichem Ab⸗ 71 nicht gegeben wird. Es war ein richtiges 0 r. In der zweiten Halbzeit erzielte Tura durch vorangehenden Fehler Pfeifers, der die„Fin⸗ ger nicht zumachte“, im Nachſchuß durch Panther, der wirklich wie ein Panther heran⸗ Nigga kam und nachſchoß, das erſte Tor. Im achgang zu einem Lattenſchuß, den Worma⸗ tia nicht wegbrachte, weil der Gegner ranging. kam Tura zum Ausgleich. Das war den Wormaten aber doch zu viel. chlägt kurz ab und Eckert nützt das zum Ein⸗ chuß aus. Es ſteht 3:2. Und bald danach 115 tritt einen Faulſtrafſtoß vors Tor, Miller 4:2 durch einen prima Solo Eckerts. Sie wollen eine Klaſſe höher! Gerade noch gelange Olompia Lorſch— Vf. Homburg 5:4(4:3) Das Spiel brachte ſchnell Stimmung. Schon in der 3. Minute überſpielte die Homburger rechte Flanke die Lorſcher Hintermannſchaft und legte ſo ſchön zur Mitte, daß Eigner nur einzulenken brauchte. Nach weiteren drei Mi⸗ nuten ſetzte ſich Eigner in der Mitte allein durch und erhöhte auf 2:0. In der 15. Minute wurde der durchgehende Eigner im Strafraum 1 K. Der fällige Elfmeter wurde von En⸗ res 8 glatt verwandelt. Im Anſchluß an eine Ecke, wo es im Homburger Strafraum nicht anz einwandfrei zuging, kam der Lorſcher alblinke in der 24. Minute zum erſten Ge⸗ gentreffer. Eine unbegründete Elfmeterentſchei⸗ dung zwei Minuten ſpäter gegen Homburg, verhalf den Platzheren durch Gärtner 2 zum zweiten Tor. Lorſch drängte in dieſer Zeit ſtark und kam in der 34. Minute durch Gärtner 1 um Ausgleich. Nachdem der Schiedsrichter ſich doch noch einmal zu einer energiſchen Verwar⸗ nung von Schmitt bequemte, wurde das Spiel ruhiger und die Lorſcher auch beſſer. Gärtner erzielte aus einem Gedränge zwei Minuten vor der Pauſe die Führung. Nach dem Wechſel wa⸗ ren zunächſt die Lorſcher wieder in Front und konnten auch durch eine feine Einzelleiſtung von Gärtner 2 in der 16. Minute auf 5:8 erhöhen. Als die Gäſte in der 30. Minute aber durch ihren Linksaußen auf 5:4 herankamen, lag der Ausgleich mehr als einmal greifar. Doch nun verſagte der Homburger Innenſturm im letzten Moment, obwohl er das Lorſcher Tor ſtark belagerte und gute Erfolgsmöglichkeiten hatte. Am die Bezirksklaſſe TS. Abenheim— Spyog. Gonſenheim 5:2 Tura Kaſtel— FV. Hoſheim 31 Tura Kaſtel 8 TSG. Abenheim FF 6 Spog. Gonſenheim 6 3 0 3 16:12 6 FV. Hofheim 1 812 4 R.⸗K. Wiesbaden 4 0 0 4 9.22 0 Gruppe 2 SpV. Mörfelden— Klein⸗Krotzenburg 21 Haſſia Dieburg— Das. Darmſtadt 2:3 DRL. Darmſtadt 2 5 SpV. Mörfelden 1 0 8 Haſſia Dieburg 11 99 4 Klein⸗Krotzenburg 4 1 1 2 1111 3 Die Deulschlandfahrer/ Bezirksklaſſe Jüdheſſen Wieder ein Stück weiter Die Gruppe Südheſſen iſt nun wieder ein Stück dem Schlußſtand nähergekommen. Zwei Vereine, Alemannia Worms und der MSV. Darmſtadt, haben ihre Punkteſpiele durch ein Urteil des Gaufachwartes beendet. Alemannia iſt ſeiner Zeit nicht in Darmſtadt zum Wieder⸗ holungsſpiel angetreten, da ſie einmal Mann⸗ ſchaftsſchwierigkeiten hatte und dann der finan⸗ zielle Teil dieſer Reiſe auch ſehr zweifelhaft geweſen wäre. Nach dem Urteil iſt nun dieſes Spiel für Alemannia verloren und für den MSV. Darmſtadt gewonnen. Der MSV. Darmſtadt rückt durch den doppelten Punktge⸗ winn nun doch noch über Normannia Pfiff⸗ ligheim auf den 2. Platz, während Alemannia endgültig auf dem 9. Platz verbleibt, ja u. U. ſogar auf den 10. Platz rutſchen kann. In Darmſtadt kam der Sportverein 98 zu dem erwarteten Sieg über den VfR. Bürſtadt, der nebenbei mit ſeiner ſtark verſüngten Mann⸗ ſchaftt ſich noch gut gehalten hat. Der Tabellenſtand nach dem 12. 6. 38: Olympia Lorſch 21 16 3 2 59:28 35 MSV. Darmſtadt 22 13 3. 6 60:33 29 Norm. Pfiffligh. 22 13 2 7 62:37 28 Ol. Lampertheim 21 10 3 8 48:46 23 VfR. Bürſtadt 22 9 4 9 1440 2 SVgg. Arheilgen 22 9 4 9 42:42 22 Germ. Oberroden 22 7 8 7 29:40 22 Blauweiß Worms 228 5 9 48:56 21 Alem. Worms 22 8 4 10 46:54 20 98 Darmſtadt 21 7 Noé Union Wixhauſen 21 4 5 18 26:59 11 SV. Horchheim 22 2 4 16 38:80 8 SV. 98 Darmſtadt— VfR. Bürſtadt 4:2 5(3:0) Das rückſtändige Treffen der Bürſtädter Ra⸗ ſenſpieler gegen den SV. 98 Darmſtadt war nun für geſtern angeſetzt worden. Die Bürſtäd⸗ ter ſind feſte beim Mannſchaftsumbau und pro⸗ bierten in dieſem Treffen, das für ſie ja kei⸗ nerlei Bedeutung mehr hatte, wieder eine Reihe junger Leute aus. Die Mannſchaft, die nach Darmſtadt geſchickt wurde, ſtand ſchließlich ſo: Ludwig; Bauer, Weidenauer; Korpus, Feen Kleber, Jakob, Ohl, Ofenloch, tockmann, Lambert. Daß unter dieſen Umſtänden mit einer Nie⸗ derlage von vornherein zu rechnen war, iſt verſtändlich. So zogen die 98er auch ſofort in Front und waren bis zur Pauſe ſtets Herr des pielverlaufs. Durch Mahr, der erſtmals wieder spielte, Seifert und Weinmann holte ſich Darm⸗ ſtadt bis zur Pauſe einen 3:0⸗Vorſprung. Als bald nach dem Wechſel Hebeiſen für die Platz⸗ herren ſogar auf 4:0 verbeſſerte, ſah es ganz nach einer ſaftigen Niederlage der 3 aus. Die jungen Spieler aus Bürſtadt fanden ſich aber mit der Dauer des Spieles unter der gu⸗ ten Führung von Haßlöcher immer beſſer zu⸗ ſammen und ſetzten den Darmſtädtern immer ſtärkeren Widerſtand entgegen. Im Bewußt⸗ 10 des ſicheren Sieges ließen die Platzherren ann auch etwas nach und ſchließlich gelang es den Gäſten ſogar durch Ohl und Kleber das Ergebnis auf 4:2 zu verbeſſern. gie raſen dahin wie Tiere vor dem Wüſtenflurm Wierinckr[Belgien) wurde drilter Ekappenſieger Deutſchlandfahrer am Samstag in Schweinfurt Schild iſt jetzt Spitzenreiter Drei Tage rollt jetzt die Internationale Deutſchland⸗Rundfahrt. And an jedem Tag bat es bisher einen neuen Spitzenreiter ge⸗ geben, da ſich am Samstag der Chemnitzer Schild das„gelbe Trikot“ des in der Geſamt⸗ wertung Führenden überſtreifen und ſeine beiden Vorgänger Umbenhauer und Bonduel ablöſen konnte. Im übrigen brachte die 276.6 Klm. lange dritte Tagesſtrecke von Chemnitz nach der Nabenſtadt Schweinfurt den erſten ausländiſchen Etappenſieg. Der Belgier Wie⸗ rinckr ſiegte in 8:04:59 Stunden mit einem Mittel von 34.2 kmſtd. vor Oberbeck, Le Calvez (Frankreich), Kijewſki und Schild. Der ſtarke Publikumserfolg iſt der großen Fahrt auch am Samstag treu geblieben. ueberall ſtanden in den Städten die Zuſchauer zu Tauſenden am Straßenrand. Ganze Schu⸗ len waren angetreten und Jungen und Mäd⸗ chen ſchwengten in heller Begeiſterung ihre Fähnchen, wenn die Kolonne der Deutſchland⸗ fahrer vorüberſtürmte. Immer wieder leuch⸗ teten den Fahrern große Spruchbänder entgegen mit herzlichen Willkommensgrüßen. Ergebniſſe der dritten Etappe: A— Schweinfurt 276,6 km: 1. ierinck?x(Belgien) auf Dürkopp⸗Rad 8:04:59, 2. Oberbeck(Deutſchland); Diamant⸗ Rad 8:05:27, 3. Le Calvez(Frankreich) Phä⸗ nomen⸗Rad 8:06:02, 4. Kijewſti(Deutſchland) auf Wanderer, dichtauf, 5. Schild(Chemnitz!) 8:06:25, 6. de Caluwé(Belgien), 7. Heide (Deutſchland), 8. Roth(Deutſchland), 9. Peter⸗ ſen(Dänemark), 10. Umbenhauer(Nürnberg), 11. Weckerling(Magdeburg), 12. Thierbach (Dresden), alle dichtauf, 13. Gerber(Chemnitz) 8:09:29, 14. Scheller(Schweinfurt), dichtauf, 15. Wengler(Bielefeld) 8:11:18. 16. Level (Frankreich), 17. Bautz(Deutſchland), 18. Lachat(Frankreich), 19. Wendel(Schweinfurt), 20. Geyer(Schweinfurt). 2. Bonduel(Bel⸗ gien); Geſamt: 1. Schild 24:18:27, 2. de Taluwé(Belgien) 24:19:04. 3. Bonduel(Bel⸗ gien) 24:21:15, 4. Weckerling 24:25:17, 5. Ki⸗ jewſki 24:25:52, 6. Noth 24:26:39, 7. Bautz 24:27:41. 8. Heide 24:29:42. Oberbeck gewann die 4. Elappe In der Deutſchland⸗Rundfahrt fiel am Sonntag eine gewiſſe Vorentſcheidung. Auf der Tagesſtrecke von Schweinfurt nach München (297,2 km) konnte Hermann Schild als Träger des gelben Trikots ſeinen Vorſprung in der Geſamtwertung auf 15 Minuten ausdehnen. Sein 20 iſt damit jedoch noch keineswegs geſichert, denn wie ſchnell geht durch Zwiſchen⸗ fälle eine Viertelſtunde wieder verloren! Außerdem werden die hinter Thierbach an drit⸗ ter und vierter Stelle liegenden Belgier de Ca⸗ luwé und Bonduel ſich noch keineswegs geſchla⸗ en bekennen. Die Etappe ſelbſt gewann der ſtarke Weſtfale Willi Oberbeck auf Diamant in 8:21:27 Stunden vor Grundahl⸗Hanſen und entſchädigte ſich ſo für ſeine Niederlage, die er am Vortage durch Wierinckx erlitt. Ueberraſchung durch die Dänen Nach dem Ausſcheiden von Bulla, Neubauer, Küſter und Huber— die drei letzten wegen Zeitüberſchreitung— traten in Schweinfurt noch 51 Mann an. Schon nach 20 km wurde das anfänglich langſame Tempo erheblich 12.85 und wenig ſpäter hatte ſich aus Ober⸗ eck, Scheller, Schild, Geyer, Thierbach, Bertola, Maréchal und der vollſtändigen däniſchen Mannſchaft Grundahl⸗Hanſen, Falk⸗Herman⸗ ſen, Peterſen und Jakobſen eine elfköpfige Spitzengruppe gebildet. Geradezu vorbildlich war die Ablöſung in der Führung, denn auch die Ausländer reihten ſich willig in die Staf⸗ fel ein. Ständig vergrößerte ſich der Vorſprung auf den ausgezeichneten Straßen. Im Hinter⸗ feld dagegen war man ſich nicht einig, und nur Umbenhauer verſuchte allein heranzukom⸗ men. Stürmiſcher Jubel empfing die Fahrer in den dicht beſetzten Straßen Nürnbergs. Zehn Mann erreichten geſchloſſen die Kon⸗ trolle in Neumarkt mit vier Minuten Vor⸗ ſprung vor Umbenhauer und dem zurückgefalle⸗ nen Bertola. Steigungen ſprengen die Spitze Auf dem letzten Teil der Strecke gab es dann zahlreiche Steigungen, von denen der etwa 8 km lange Berg bei Beilgries mit ſeinen faſt 300 m Höhenunterſchied die Sprengung der Kopfgruppe herbeiführte. Oberbeck machte ſich bei Zeiten aus dem Staube und holte ſich wertvolle Punkte zur 1000⸗Mark⸗Prämie vor Jakobſen, Scheller und Schild, der dann ebenſo wie Falk⸗Hermanſen und Mareéchal den An⸗ ſchluß verlor. Vielleicht wäre der Themnitzer mit enden däniſchen Begleiter noch einmal herangekommen, aber eine geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke machte dieſe Hoffnung zunichte, Sie⸗ ben Mann hielten ſo in München im dichtbe⸗ ſetzten Dante⸗Stadion, wo ſchon zwei Stunden vorher die Teilnehmer der Alpenfahrt einge⸗ troffen waren, ihren Einzug. Oberbeck gewann auf der Aſchenbahn dann den Endſpurt gegen ſo ſtarke Leute wie Grundahl⸗Hanſen und Scheller. Noch nicht eine Minute ſpäter erſchien Schild vor Falk⸗Hermanſen, und dann vert ing eine Viertelstunde, bis Funke die eigentliche Hauptgruppe ins Ziel führte. 1 Um die deulſche Handball-Meiſterſchaft Veißenfels Sturm iſt onderklaſſe SV. Waldhof 2:10(0:4) unterlegen Die Endkämpfe um die Deutſche Handball⸗ Meiſterſchaft haben in Mannheim und Leipzig begonnen. Vor rund 400 Zuſchauern ſtanden ſich in Mannheim die Meiſter⸗Mannſchaften von Baden und Mitte. SV. Waldhof und MSV. Weißenfels. gegenüber. Man wußte zwar von vornherein. welch ſchweren Stand die Waldhöfer gegen die überragende Mitte⸗ Mannſchaft haben würden und war auch au eine Niederlage der gaſtgebenden Elf gefaßt. daß dieſe aber derart eindeutig ausfallen würde, überraſcht doch etwas. Ausſchlaggebend war hierfür der Weißenfelſer Angriff, der ſich in Hochform befand. Aber auch die Deckung der Gäſte arbeitete überaus ſicher und hart. Sehr matt wirkte dagegen Badens Meiſter, der an frühere Leiſtungen nicht anknüpfen konnte. Dem Wiesbadener Unvarteiiſchen Müller ſtellten ſich die beiden Mannſchaften in kom⸗ pletter Aufſtellung. Das Spiel begann in ſchnellem Tempo; bald hatten die Weißenfelſer eine klare Feldüberlegenheit herausgearbeitet. In der 4. Minute hieß es durch Laqua bereits 1:0 und wenig ſpäter erhöhte der gleiche Spie⸗ ler auf 2:0. Klingler reihte bis zur Pauſe noch einen dritten und vierten Treffer an. Nach dem Wechſel hatte Waldhof den Wind im Rük⸗ ken und begann äußerſt energiſch und ſchnell. Doch konnte die Platzelf ihre zunächſt anhal⸗ tende Feldüberlegenheit nur einmal ausnutzen, als Herzog einen Dreizehnmeter-Wurf verwan⸗ delte. Sofort im Gegenzuge erhöhte jedoch Klingler auf 5:1 und bis Mitte der zweiten Hälfte hieß es durch Hübner. Klingler und Stabhr 8:1. Zimmermann überwand dann zum zweimal den Gäſte⸗Torhüter. Bis zum Schluß⸗ pfiff kam der Mittemeiſter aber durch Stahr und Sieler noch zu zwei weiteren Toren, ſo daß es am Ende 10:2 für Weißenfels lautete. Die prächtige Mitte⸗Mannſchaft dürfte damit den Eintritt ins Endſpiel bereits ſicher haben. Rieſenüberraſchung in Minden Hindenburg Minden ſchlägt den Meiſter mit 8:5(3:2) Mit einer ganz großen Ueberraſchung endete der Vorſchlußrundenkampf in Minden. Der deutſche Meiſter MTS A. Leipzig traf hier auf Weſtfalens Meiſter Hindenburg Minden und galt als hoher Favorit. Doch ließ ſich Min⸗ den nicht verblüffen und ſiegte nach großem Kampf verdient mit 8:5(3:2) Toren. Bei Leipzig vermißte man die große Linie, was wohl zum Teil daran lag, daß der National⸗ ſpieler Doſſin fehlte. Wendt im Tor war gut, wurde aber von Bannert. dem Torhüter der Mindener, weit übertroffen. Die Verteidigung ließ einige Wünſche offen. Im Sturm war der Rechtsaußen Göllner ſehr ſchwach, aber auch ſonſt vermißte man die Durchſchlagskraf: in der Angriffsreihe. Minden hatte keinen ſchwachen Punkt in der Elf. Vor 6000 Zuſchauern erkämpften die Leip⸗ ziger durch Göllner die 1:0⸗Führung, aber ſchon zur Pauſe lag Minden 3:2 in Front und errang ſpäter ſogar einen Vorſprung von fünf(1) Toren beim Stande von 7:2. Die Weſtfalen ließen hier etwas nach und Leipzig kam auf 5:8 heran. Die Tore für Minden ſchoſſen Roß II(3), Röttger(2). Roß J, Knautz und Helligrath(je 1), während Göllner, Hö⸗ fer(ie 2) und Reinhardt für Leipzig erfolg⸗ reich waren. Schiedsrichter war der Hannove⸗ raner Ackermann. Gleichwerlig! TSV. Herrusheim— Wormatia Worms 11:10(6:1) Die Frage nach der beſten Handballmann⸗ ſchaft unſeres Kreiſes iſt nach dieſem erſten Zuſammentreffen unbeantwortet geblieben, denn der knappe Herrnsheimer Sieg beſagt gar 1 Paolino kämpft für Franco Der berühmte ſpaniſche Boxer Paolino kämpft ebenfalls für das nationale Spanien des Gene⸗ rals Franco. Unſer Bild zeigt den Borer als Soldat der nationalſpaniſchen Armee. N(Aſſociated⸗Preß⸗M.) nichts, weil dem Spielverlauf nach auch das Umgekehrte hätte eintreten können. Wenn man berückſichtigt, daß beide Mann⸗ ſchaften nicht in ſtärkſter Beſetzung antraten und die Wormaten gerade durch das Fehlen von drei ihrer beſten Spieler empfindlich ge⸗ ſchwächt war, ſo kann man ſich ungefähr ein Bild machen, wie das Rückſpiel unter Umſtän⸗ den ausgehen kann. Herrnsheim hatte Kronauer, Köſtner und Embach 2 erſetzt, auch Becker war nicht da, während bei den Worma⸗ ten die geſamte Verteidigung, alſo Döring und Neugebauer, ſowie die beiden Seitenläufer Schneider und Albrecht fehlten. Während nun die Gäſte ihre Elf gut vervollſtändigen konn⸗ ten, brachten die Herrnsheimer Erſatzleute mit, die kaum den Anforderungen genügten. Vor allem fielen die beiden Außenſtürmer vollkom⸗ men aus, ſo daß der Innenſturm Embach Flörſch— Worms auf ſich allein angewieſen war. Dieſer Angriff kam nach der Pauſe zu keiner einheitlichen Leiſtung, ſo daß das Ge⸗ wicht bei der Abwehr blieb, die den gefähr⸗ lichen Wormſer Sturm zu meiſtern hatte. Wormatia begann den Kampf ohne Schäfer, ſeinen beſten Stürmer. Die Mannſchaft blieb, ſolange ſich Kreider als Verteidiger betätigte, hinter den gewohnten Leiſtungen. Als nach 15 Minuten dann Schäfer den Angriff vervoll⸗ ſtändigte und nach der Pauſe Kreider den Sturm führte, verſtärkte ſich der Druck der Wormaten, die aus einer bereits hohen Nieder⸗ lage heraus zum Angriff übergingen und in der 17. Minute ſogar mit 9:10 in Führung lagen. Der Sieg lag greifbar nahe, aber in den entſcheidenden Augenblicken fehlte das Verſtändnis der Verbindungsſtürmer und da die Herrnsheimer ſich dann zum Schlußangriff aufrafften, entſtand ein Sieg der Vertreter der Gauklaſſe. Bei Herrnsheim hat diesmal Kiſſel einen we⸗ ſentlichen Anteil am Sieg. Vor ihm verteidig⸗ ken Ernſt und Janſon ſehr gut und entſchloſſen und die Läuferreihe Frühwein— Seeberger— Wiegand konnte ſich auch ſehen laſſen. Im Sturm fielen Dinges und Kundel aus. Embach ſetzte ſich zwar in der erſten Halbzeit gut ein, um ſpäter nachzulaſſen. Worms iſt von ſeiner früheren Form weit entfernt und verdirbt viel durch Ballhalten. Flörſch in der Mitte gab ſich die redlichſte Mühe. Wormatia hatte in Rohleder einen ſchwachen Hüter, der erſt nach der Pauſe beſſer wurde. In der Abwehr überzeugten Siebecker und Böhner, aber Bögler deckte ſchlecht ab. Der An⸗ griff blieb Stückwerk, bis Kreider ihn an⸗ führte. Von da an wurden Schäfer und Kiefer, der diesmal der erfolgreichſte Stürmer der beiden Angriffsreihen war, lebendiger. Schäfer verdirbt viel durch unüberlegten Wurf, Beide Stürmerreihen bevorzugten das ſattſam be⸗ kannte Innenſpiel. Schembs vom Platzverein war für den aus⸗ gebliebenen(J) Spielleiter eingeſprungen, eine Aufgabe, die ihm den Undank der Zuſchauer einbrachte. Wann erleben wir es eigentlich, daß Spieler und Zuſchauer ſich auch einem Schiedsrichter vom eigenen Verein fügen? Um den Abftieg in der Gaullaſſe In Offenbach ſtanden ſich geſtern im erſten Ausſcheidungsſpiel der vorjährige Gaumeiſter VfR. Schwanheim und SV. 98 Darmſtadt ge⸗ genüber. Wie wir bereits in unſerer Vorſchau auf Grund der letzten Ergebniſſe erwähnt hat⸗ ten, wurde Schwanheim klar geſchlagen, das allerdings nicht in ſtärkſter Aufſtellung antre⸗ ten konnte. Bei Halbzeit führten die 98er be⸗ reits mit 1:4 und am Schluß hatten ſie ihren Vorſprung glatt gehalten, denn ſie verließen mit einem Sieg von 2:6 den Platz und konn⸗ ten ſich die Gauklaſſe erhalten. Schwanheim hat jetzt eine letzte Gelegen⸗ heit in ſeinem nächſten Kampf in Darmſtadt gegen Germania Pfungſtadt. Auch hier aber glauben wir, daß Schwanheim ſich nicht wird halten können. f Große Sportſtätte in Deſſau Bei den großen Feierlichkeiten, die anläßlich der Eröffnung des Deſſauer Theaters und des Gautages der NSDAP. am Sonntag ſtattfanden, wurden auch getroffen, die für die Stadt Deſſau von weittragender Bedeutung find. ſtädtebauliche Entſcheidungen Dieſes Modell einer großen Sportanlage wollen die SA. und die Gefolgſchaft der Junkers⸗Werke in Gemeinſchafts⸗ arbeit aufbauen. (Scherl-Bilderdienſt⸗M.) Jrankreichs neue Tennismeiſter für 1938 Donald Budge und Simone Malhien Bei kühlem Wetter fielen am Samstag im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion die erſten Ent⸗ ſcheidungen bei den franzöſiſchen Tennis⸗Mei⸗ ſterſchaften. In den beiden Einzeln fehlten die Titelverteidiger: Henner Henkel und Hilde Sperling. So wurden diesmal neue Namen in die Siegerliſte eingetragen: Donald Budge und Simone Mathieu. Von vornherein hatte bei den Männern nie⸗ mand an dem Endſtege des Weltmeiſters Donald Budge(USA.) gezweifelt. Doch wurde die Schlußrunde immerhin mit einiger Spannung erwartet, da der ſudetendeutſche Meiſter Roderich Menzel gerade in Paris ganz ausgezeichnete Leiſtungen gezeigt hatte und man ihm die Fähigkeit zutraute. ſeinem roßen Gegner heftigen Widerſtand zu leiſten. er Amerikaner bewies jedoch, daß er wirklich Weltklaſſe darſtellt und ihm augenblicklich kaum ein Spieler gefährlich werden dürfte. In drek Sätzen ſchaltete er Menzel 6:3 6:2 6:4 aus. Abgeſehen von einigen unverſtändlichen Dop⸗ pelfehlern zeigte Budge ganz großes Tennis und ließ ſeinem Gegner keine Chance. Bei den Frauen kam Frankreichs beſte Spielerin, Si⸗ mone Mathieu, die ſchon zahlloſe Tennis⸗ turniere gewonnen hat, aber noch nie Mei⸗ ſterin von Franreich war, zum erſtenmal zu dem begehrten Titel. Im Vorjahre unterlag ſie der Dänin Hilde Sperling. Diesmal ſtand Frau Mathieu im Endſpiel ihrer Landesſchwe⸗ ſter Landry gegenüber und ſiegte glatt 6:0 6:3.— Die Ergebniſſe: Männereinzel(Endſpiel): Donald Budge(USA.)— Roderich Menzel(Tſchecho⸗ ſlowakei) 6:3 6:2 6:4. Fraueneinzel(Endſpiel): Simone Ma⸗ 0 5.— P. Landry(Frankreich) 0 63. Maxe hau zu! Max Schmeling zu einem Antreten auch gegen Max Baer bereit Von dem Ausgang des Weltmeiſterſchafts⸗ Titelkampfes zwiſchen Max Schmeling und Joe Louis am 22. Juni in New Pork hängt nicht nur für jeden der beiden Kämpfer. ſondern auch für den Veranſtalter Mike Jacobs ſehr viel ab. Mike Jacobs. der Beherrſcher der Großereigniſſe im amerikaniſchen Boxſport, will in dieſem Herbſt möglichſt noch einen zweiten Titelkampf ſtarten. Die Vorausſetzungen ſind allerdings nur dann gegeben, wenn Mar Schmeling am 22. Juni der Sieger des Tages ſein wird, weil Joe Louis in dieſem Jahre nicht wieder in den Ring gehen will. Schme⸗ ling hingegen hat vor der Neuvorker Borkom⸗ miſſion ſeine Bereitwilligkeit erklärt, den Weltmeiſtertitel gegebenenfalls in Amerika wieder zu verteidigen, wie auch dem Veran⸗ ſtalter Mike Jacobs gegenüber das Einver⸗ ſtändnis ausgeſprochen, einen Vertrag zu einem neuen Titelkampf gegen Max Baer zu unter⸗ zeichnen. Man wird damit rechnen können. daß eine Vereinbarung über einen zweiten Titelkampf im September nach einem Sieg von Mar Schmeling gegen Joe Louis zuſtandekommen wird. Max Schmeling dürfte es nur recht ſein. wenn dieſe Begegnung mit Bax Baer. der ver⸗ traglich an Mike Jacobs gebunden iſt. nicht bis zum nächſten Jahr verſchoben wird. Nach allen Eindrücken und Urteilen hat Schmeling in dieſem Jahr wirklich die„Form ſeines Le⸗ bens“, ſo daß er keine Urſache hat, einen neuen Titelkampf hinauszuſchieben. —— Scharſſchütze Mar Max Schmeling, der ſich zu ſeiner Vorbereſ⸗ tung auf den Kampf gegen Joe Louis bereits in den Vereinigten Staaten aufhält, verſucht ſich hier als Scharſſchütze mit der Kleinbildkamerg (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Jüdweſt-Gaumeiſterſchaflen der Leichlalhlelen Die Gaumeiſterſchaften von Südweſt in der Leichtathletik werden am 25. und 26. Juni in Neuſtadt an der Weinſtraße durchgeführt. Aus⸗ geſchrieben ſind bei den Männern: 100, 200, 400, 800, 1500, 5000, 10 000 Meter. 110⸗ und 400⸗Meter⸗Hürden, Weitſprung, Hochſprung, Dreiſprung, Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Dis⸗ kuswerfen, Hammerwerfen, Speerwerfen, Amal 100 Meter und amal 400 Meter. Zehnkampf, 10 000-Meter⸗Bahngehen. 35⸗Klm.⸗Straßen⸗ gehen; bei den Frauen: 100 Meter. 200 Meter, 80⸗Meter⸗Hürden, Kugelſtoßen. Speerwerfen, Diskuswerfen, Hochſprung. Weitſprung und eine Amal 100⸗Meter⸗Staffel. l Glänzende Beſetzung in Raunheim Die Mannheimer Ruderregatta am 18. und 19. Juni auf dem Mühlauhafen weiſt eine Ve⸗ ſetzung auf. die zahlenmäßig vielleicht gegen über früheren Regatten etwas zurückſteht, da für aber an Qualität kaum zu übertreffen ist. Neben zwei Züricher Vereinen ſtarten Mann⸗ ſchaften aus Linz(Donau), Eſſen. Breslau, Frankfurt, Mainz. Godesberg, Offenbach, Bonn, Rüſſelsheim und ſchließlich den ſüddeutſchen Plätzen, alſo Vereine. die bei den Deutſchen Meiſterſchaften in erſter Linie die Gegner der Berliner Vereine ſind. Aber auch das zahlenmäßige Meldeergebnis iſt ausgezeichnet; Es ſtarten 38 Vereine mit 118 Booten und 584 Ruderern.. Beſonderes Intereſſe findet wieder der Erſte Senior⸗Achter, in dem ſo gute Mannſchaften wie Renngemeinſchaft Etuf⸗Kruwa Eſſen, Ger⸗ mania Frankfurt, RV. Friedrichshafen, Renn⸗ gemeinſchaft Wratislavia⸗Akademiſcher Ne. Breslau und Mannheimer RV. Amicitia zu⸗ ſammenkommen. Im Senior⸗Doppelzweier trifft das neue Paar Kaidel⸗von Opel(Renngemein⸗ ſchaft Schweinfurter RC. Franken⸗RV. Rüf⸗ ſelsheim; auf namhafte Gegnerſchaft. Sehr Kit beſetzt iſt auch der Straßburg⸗Gedächtnis⸗ iner, zu dem Kaidel(Schweinfurt), von Opel (Rüſſelsheim). Broockmann(Bonn). Neubur⸗ ger(Godesberg) und Graffenried(Zürich) ſtarten. Um den Bückenſtein⸗Gedächtnis⸗Vierer bewerben ſich Amicitia Mannheim, Germanig Frankfurt und Wratislavia Breslau. während im Großherzogs⸗Vierer o. St. Amicitia Mann⸗ heim Etuf⸗Kruwa Eſſen als Gegner findet. Wie man hört. wird in Mannheim auch der Wormſer Ruderverein erſtmals an den Start gehen. Miklelrhein-Regalla in Koblenz Am 18. und 19. Juni veranſtaltet der Mit? telrheiniſche Regatta⸗Verband auf der Moſel bei Koblenz⸗Moſelweiß ſeine Regatta, zu der 22 Vereine mit 88 Booten und 433 Ruderern 13 haben. Aus Süddeutſchland kommen annſchaften aus Saarbrücken. Mainz. Rüſ⸗ ſelsheim und Wiesbaden⸗Biebrich. Vereine, die bereits in Mülheim. Trier und Hanau er⸗ folgreich abgeſchnitten haben, treffen hier auf⸗ einander. Beſondere Beachtung verdient der Erſte Senior⸗Einer. in dem am Samstag Schneider(Köln 77) und Piro(Kochem), am Sonntag Schneider, Piro. Skoda(Beuel) und Scheben(Godesberg) aufeinandertreffen. Außer⸗ 5 gut ſind die Jungmann⸗Rennen be⸗ etzt. KR. Netzer von der 16. Worms Doppelſieger Einen hervorragenden Erfolg von der Karls⸗ ruher Regatta kann die Rudergeſellſchaft Worms melden. Bei der zweitägigen Regatta in Karlsruhe, die hervorragend beſchickt war, konnte der Jungmann Schütze K. Netzer vom IR. 115 vorgeſtern im Jungmann⸗Einer einen überlegenen Sieg von bier Längen vor Alemannia Karlsruhe herausrudern, und ge⸗ 7 70 gelang es ihm ſogar, im Junior⸗Einer er⸗ olgreich zu bleiben. Wir wollen hoffen, daß uns wieder in Netzer eine ſo hervorragende Kraft im Einer erwächſt, die an die beſten Zeiten eines Mutſchler anknüpfen kann, denn wie ſtolz waren doch die Wormſer vor Jahren, als Mutſchler durch ſeinen prachtvollen kämpfe⸗ riſchen Einſatz ſo manches erſtklaſſige Rennen für ſeinen Verein gewinnen konnte. ſurlen Vohrzif tung Schneide aus der eletttiſc ſcheinen das Lit blieb, ſcdaß d den Bre Vewohn ſchtänke und Kl Koble muchmitt tortadfa feinen 1 dot ein habe n ſaß, die und Lat Junge it er u gefall bunte St. K kraße il Motorta gegen hei mit ſchleuder haus it ſic bete ben. 8 0 Hotall Näderen ſahtet i ter ſtüt; bewohnet herbei u ins Kra Lahr tenſtein 1 üds ludwig Wurde b nal nt, Mtyen ind ne Leiche der 0 We fel einen 30 1 hte 0 ollen, togini Redaille hat in 8 die dein enen St uber de keintenz et Volle kus ben beſuct fit N ltnlerg/ — n west in . In führt. 10 3 . 10% mititig 5 peiet fuß engen K. J aft 5 Hedäthnt ſeinen 16jährigen Bruder geſehen habe. vor einer halben Stunde hier Brandlöcher in den Kleidern Gemeiner Nacheakt eines„Liebhabers⸗ Andernach(Rhein). Ein in einem Ander⸗ nacher Gaſthaus beſchäftigtes Mädchen ent⸗ deckte, als es ein Kleid aus ſeinem Kleider⸗ ſchrank holen wollte, daß ſämtliche Klei⸗ ungsſtücke Brandlöcher aufwieſen. Es zeigte die ſeltſame Entdeckung bei der Krimi⸗ nalpolizei an, die feſtſtellte, daß die Kleider mit Schwefelsäure beſpritzt worden waren. Es gelang auch den Täter zu ermit⸗ teln. Er war geſtändig und will es aus Rache getan haben. Keines der Kleidungs⸗ ſtücke iſt mehr zu benutzen. Feuer auf der Waſſerkuppe Mehrere Segelflugzeuge vernichtet Gersfeld. Bei Umarbeiten in einer Mugzeug⸗ reparaturwerkſtätte auf der Waſſerkuppe brach Feuer aus. Nach etwa einſtündiger Arbeit ge⸗ lang es, den Brand zu löſchen. Einige in der Werkſtatt befindliche Segelflugzeuge fie⸗ len den Flammen zum Opfer. Im Innern der Werkſtatt wurde erheblicher Schaden angerichtet, während das Aeußere des Gebäudes nicht in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt. Pferd geriet unter Laſtwagen Bad Kreuznach. Auf einer abſchüſſigen Straße in Bad Kreuznach löſte ſich ein 155 Sand beladener Anhänger von der Zugmaſchine und fuhr allein weiter. wobei er die Zug⸗ maſchine überholte und an einer Straßenecke in ein Pferdefuhrwerk eines Spediteurs rannte. Das Pferd wurde erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es von einem Polizeibeamten getötet werden mußte. Brand durch ein vergeſſenes Bügeleiſen Bad Kreuznach. In Meddersheim bemerkte man* im Hauſe von Ernſt Hexamer 123 randgeruch. Als man in das ohnzimmer eindrang, ſtand die Einrich⸗ tung in hellen Flammen. Eine Schneiderin hatte am Tage vorher eine Birne aus der Lampe geſchraubt und ſtattdeſſen ein elektriſches Bügeleiſen angeſchloſſen. An⸗ ſcheinend hatte ein anderer Bewohner ſpäter das Licht einſchalten wollen und. da es dunkel blieb, den Strom nicht wieder ausgeſchaltet, ſodaß das Bügeleiſen ſich erhitzte und nachts den Brand verurſachte. Zwar gelang es den Bewohnern. das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken, doch waren inzwiſchen Tiſch, Sofa und Kleidungsſtücke vernichtet worden. Motorradfahrer verlor Beifahrer Koblenz. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich nachmittags am Deutſchen Eck ab. Ein Mo⸗ torradfahrer frug die Umſtehenden, ob 8 r ſei geweſen und habe mit ſeinem Bruder, der auf dem Beiſitz ſaß, die Stelle verlaſſen. Zwiſchen Moſelweiß und Lay habe er plötzlich bemerkt. daß der Junge nicht mehr hinter ihm ſaß. Vermutlich iſt er während der Fahrt herunter⸗ 9 Der Motorradfahrer fuhr zurück, unte aber keine Spur mehr von ihm finden. Motorradfahrer tödlich verunglückt St. Goar(Rhein). Auf der Provinzial⸗ ſtraße in St. Goar fuhr ein 26 Jahre alter Motorradfahrer aus Bonn mit ſeiner Maſchine gegen einen Bordſtein. Er wurde da⸗ bei mit dem Kopf gegen den Prellſtein ge⸗ ſchleudert und ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ haus iſt der Mann jetzt— der Anfall ereignete * bereits am erſten Pfingſttag— geſtor⸗ e n. Zuſammenſtoß mit einem Hirſch Horath(Ssr.). Auf der Fahrt von hier nach Niederemmel fuhr nachts ein Motorrad⸗ fahrer im Wald einen Hirſch an. Der Fah⸗ rer ſtürzte und erlitt einen Beinbruch. Orts⸗ bewohner, die ſeine Hilferufe hörten, eilten herbei und ſorgten für ſeine Ueberbringung ins Krankenhaus nach Bernkaſtel. Vom Aufzug zermalmt Lohr a. M. In einer Pappenfabrik in Par⸗ tenſtein ereignete ſich ein gräßlicher An⸗ . Der z5sjährige Werkmeiſter udwig Meichner kam in einen Aufzug und wurde bis zur Unkenntlichkeit zer⸗ malmt. Im Tunnel tot aufgefunden Mayen(Eifel). Im Schalkenmehrer Tunnel and morgens ein Bahnſtreckenläufer die eiche eines Mannes auf den Schienen. Der Kopf war vom Rumpf getrennt. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte ſich der Tote von einem Zug überfahren laſſen. Der Mann war 74 Jahre alt und ſtammte aus Pützborn. Ein Lebensretter ausgezeichnet Koblenz. Rechtsanwalt Dr. Hermann Hie⸗ ronimi von hier erhielt die Rettungs⸗ medaille am Bande nebſt Beſitzurkunde. Er hat im September 1937 eine Engländerin. die beim Baden im Strandbad Oberwerth in einen Strudel geraten war, unter ſehr ſchwie⸗ rigen Verhältniſſen vom ſicheren Tode des Er⸗ trinkens gerettet. Von der Scheune abgeſtürzt 10 Großkarlbach. Einen ſchweren Unfall erlit der in den 60er Jahren ſtehende Landwirt Da⸗ vid Ittel, der ſo unglücklich von ſeiner Scheu⸗ ne abſtürzte, daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog. Er mußte ſofort in das Siebiſche Krankenhaus Frankenthal überge⸗ führt werden, wo er in ernſtem Zuſtand dar⸗ niederliegt. 1 g Eine Jugendliche wird vermißt Pirmaſens. Seit 1. Juni wird hier die 15 Jahre alte Elfriede Hoffmann vermißt. Sie hat ſich an dieſem Tage von zu Hauſe entfernt Bunte Taßgesthronik und kehrte nicht mehr zurück. Wie der Krimi⸗ nalpolizei mitgeteilt wurde, kann angenom⸗ men werden, daß ſie von jemand zwangs⸗ weiſe zurückgehalten und verſteckt wird. Die Polizei iſt dabei, dieſe geheimnis⸗ volle Angelegenheit aufzuklären.. Nächtlicher Einbruch Heidelberg. In der Nacht auf Freitag zwi⸗ ſchen 2 und 3 Uhr wurde in der Handſchuhs⸗ — Großmarkthalle ein Einbruch verübt. ine Polizeipatrouille ſah dort verdächtige Ge⸗ ſtalten, die einem Auto zuliefen. Der Beamte, der allein war, rief aus größerer Entfernung die Leute an und ſchoß, als ſie weiterliefen. Sie entkamen aber mit dem Wagen, den ſie mitgebracht hatten. Es ſtellte ſich dann heraus, daß die Täter den im Büro ſtehenden Geld⸗ ſchrank aufgebrochen und rund 1900 Mark mitgenommen hatten. Nach 23 Jahren von einem gefährlichen Kriegsandenken befreit Im Jahre 1915 wurde der Bildhauer A. Staud aus Calw(Wttbg.) an der Weſtfront durch einen Granatſplitter verletzt. Das Ge⸗ ſchoß drang ihm durch die Schädeldecke und konnte ſeinerſeit nicht entfernt werden. Der Splitter wanderte nun durch den ganzen Kör⸗ per Stauds und eiterte dieſer Tage zur Freude — Kriegsverletzten an der rechten Fußſohle eraus. Der Führer ehrt einen 75jährigen SA.⸗Mann Idar⸗Oberſtein. Der alte Parteigenoſſe Peter Kuhn, einer der älteſten noch aktiven SA.⸗ Männer ganz Deutſchlands, feierte kürzlich, wie berichtet, in außerordentlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Der Jubilar wurde jetzt durch ein Schreiben aus der Privatkanzlei des Füh⸗ rers mit eigenhändiger Unterſchrift geehrt. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſpricht dem alten Kämpfer ſeine herzlichſten Glückwünſche aus und überſendet gleichzeitig ein Bild mit ſeinem Namenszug. Schreiben und Bild des Führers wurden dem 75jährigen 1e durch Kreisleiter Diedenhofen über⸗ reicht. Motorrad raſte in Menſchengruppe Argenthal(Ssr.). Abends rannte hier ein Motorrad an einer Straßenkreuzung in eine Gruppe junger Leute, die dort ſtand. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer flogen im Bogen auf die Straße, mehrere der Um⸗ ſtehenden wurden hingeworfen Der Fahrer und drei andere junge Leute erlitten erhebliche Vei⸗ letzungen, die zum Teil ſogar ſchwerer Natur ſind. Der Beifahrer wurde nur leicht verletzt. Die Kleider brannten lichterloh Trier. Ein junges Ghepaar aus Trier paddelte auf der Saar und machte bei Saar⸗ burg Raſt. Als der Ehemann den Spiritus⸗ kocher herrichtete und Spiritus in den bereits entzündeten Kocher nachfüllte, wurde das Kleid der Frau, die neben dem Kocher ſaß, von den Flammen erfaßt. Im Nu glich das leichte Sommerkleid einer Feuergarbe. Die Frau wälzte ſich auf der Wieſe herum, bis das Feuer erſtickt war. Sie hat ſchwere Brand⸗ verletzungen erlitten und mußte ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Auto fuhr gegen einen Baum Kirn(Nahe). Auf der Fahrt von Sobern⸗ heim nach Monzingen fuhr ein La ſtwagen der Güterverkehrsfirma Horbach gegen einen Baum, wobei der vordere Wagen ſtark zertrümmert wurde und das Führerhaus⸗ dach über den Wagen hinweg auf die Straße ſtürzte. Fahrer und Beifahrer wurden aus dem Führerhaus geſchleudert und landeten im Straßengraben. Sie haben Prellungen und Schürfungen erlitten. Das Unglück ſoll darauf zurückzuführen ſein. daß der Fahrer plötzlich durch die Sonne geblendet wurde und dadurch die Herrſchaft über das Fahrzeug verlor. Weinbergsſpritze explodierte Bingerbrück. Im Weinbauort Burg⸗Layen an der unteren Nahe explodierte eine Weinbergsſpritze, als ſie vollgepumpt wurde, wobei der Winzer Joſef Pie roth erhebliche Verletzungen am Kopf erlitt. Das Unglück dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß der Druck zu hoch war. Der Vorfall ſei eine War⸗ nung für alle Winzer und Arbeiter, die jetzt in der Zeit der Schädlingsbekämpfung mit derartigen Spritzen zu tun haben. Exoͤbeben erschüttert Brüſſel Erdſtöße in Belgien, Frankreich und Weſideulſchland ö 85 Brüſſel, 12. Juni Weite Teile Belgiens wurden am Samstag⸗ mittag durch ein Erdbeben erſchüttert, das etwa eine halbe Minute andauerte. In mehre⸗ ren Stadtteilen ſtürzten die Schornſteine von den Häuſern auf die Straßen. In vielen Säu⸗ ſern bildeten ſich Riſſe in den Wänden. Ein Haus in der Brüſſeler Vorſtadt Cherbeck ſtürzte völlig ein. Auch mehrere Fabrik⸗ ſchornſteine brachen zuſammen. Zahlreiche Tele⸗ phon verbindungen und Gasleitungen wurden zerſtört. Der Einwohner Brüſſels bemächtigte ſich eine Panik, und ſie eilten bei den erſten Erdſtößen zu Tauſenden auf die Straßen. Es wurden mehrere Verletzte gemeldet. Auch aus der Provinz werden größere Schä⸗ den gemeldet. Im Obſervatorium von Uccles wurden durch das Beben alle Apparate außer Betrieb geſetzt. Kurz nach 14 Uhr iſt erneut ein Beben ver⸗ ſpürt worden. Nach den Feſtſtellungen der Erd⸗ bebenwarte von Brüſſel befindet ſich das Zen⸗ trum dieſes Erdbebens etwa 60 Kilometer weſt⸗ lich von Brüſſel in Richtung der Nord⸗ ſeſe. Man vermutet, daß auch die erſten beiden Beben ihr Zentrum in Belgien hatten. Auch in Lüttich wurde das Beben ſtark ver⸗ ſpürt. In mehreren Häuſern fielen Bilder und Spiegel von den Wänden. Auch in der Faſſade des Juſtizvalaſtes von Gent bildete ſich ein großer Riß. Das Erdbeben. das in Brüſſel verzeichnet wurde, iſt auch in Paris. Lille und Co m⸗ piegne., Dünkirchen und anderen nord⸗ franzöſiſchen Städten regiſtriert worden. Vor allem im Norden der franzöſiſchen Hauptſtadt wurde es von den Bewohnern der höheren Häu⸗ ſer beſonders deutlich verſpürt In Lille ſind an einigen Häuſern Riſſe zu verzeichnen. Ganz beſonders ſtark wurde das Erdbeben jedoch in Roubaix verſpürt. Die Häuſer zitterten, als ob ein ſchwerer Laſtwagen durch die Straßen führe. Die Fußgänger auf den Straßen hatten den Eindruck, als ob ſie plötzlich den Kontakt mit dem feſten Boden verloren hätten Alles ſtürzte erſchreckt auf die Straßen. Elektriſche Uhren blieben ſtehen. und auch der Rund funk ſetzte aus In verſchiedenen Stadttei⸗ len ſtürzten die Schornſteine ein. In Tour⸗ coing bemächtigte ſich der Bevölkerung eine Panik. Die Kirche der Stadt, in der gerade eine Hochzeit ſtattfand. war im Augenblick leer. ebenſo die Kaffeehäuſer. die um die Mittagszeit gewöhnlich ſtark beſucht ſind. In den Wohnhäu⸗ ſern wurden die Einwohner zum Teil zu Boden geſchleudert. Möbe! wurden von der Stelle ge⸗ rückt oder ſtürzten ſogar um. Veſldeulſchland regiſtrierk Erdſlöße 88 Köln, 12. Juni Am Samstagmittag um 12.01 Uhr ſtellte die Erdbebenwarte in Aachen zwei Erdſtöße feſt. die beſonders im Aachener Gebiet und im an⸗ grenzenden holländiſchen Grenzbezirk verhält⸗ nismäßig ſtark auftraten. Soweit bisher feſt⸗ ſteht. ſind größere Schäden nicht aufgetreten. wenn ſich auch in vielen Wohnungen Gegen⸗ ſtände verrückten Ebenſo wurden in Köln dieſe zwei Erdſtöße wahrgenommen Gleiche Meldun⸗ gen liegen aus Muppertal. Krefeld und Düſſel⸗ dorf. ſowie darüber hinaus aus dem ganzen weſtdeutſchen Gebiet vor. Die Autobahn im Rhein⸗Main⸗Gebiet Der Anſchluß für Mainz und Wiesbaden— Baubeginn an der Kleeblatt⸗Anlage am Klm. 0 In den nächſten Tagen werden im Bereich der Reichsautobahndirektion Frankfurt wichtige Bauten begonnen. Am Wandersmann wird mit dem Bau der Rampe angefangen, die die Zufahrt zur Autobahn Frankfurt— Köln für die Autoumgehungsſtraße, vor allem aber für die Städte Mainz und Wiesbaden darſtellen wird. Dieſe Auffahrt wird in der Form eines vierblättrigen Kleeblattes ausge⸗ bildet. Mit der Verlegung der Umgehungsſtraße am Wandersmann wurde bereits begonnen. Dieſe Wiesbadener Straße wird nach Norden u verlegt und zwar in den Zug der ſpäteren uffahrt Frankfurt Köln und der Abfahrt in Richtung Wiesbaden. Mittlerweile werden auch das Kreuzungsbauwerk hergeſtellt und die Erd⸗ arbeiten für das eigentliche Kleeblatt aufgenom⸗ men. Am Wandersmann ſoll bekanntlich die Straße Frankfurt— Wiesbaden tiefer gelegt werden. Nach der Fertigſtellung fließt der Ver⸗ kehr nicht mehr über die oben erwähnte nörd⸗ liche Umleitung, ſondern wieder in geradem Zug der abgeſenkten Straße. Die Autobahn wird dann mit Rampen an dieſe abgeſenkte Straße angeſchloſſen. Die Fertigſtellung der geſamten Kleeblattanlage iſt vorausſichtlich bis zum Sommer nächſten Jahres zu erwarten. Auf der Teilſtrecke Wandersmann— Grauer Stein gehen die Arbeiten jetzt ihrem Ende zu. Am Grauen Stein erreicht die Autobahn ihren höchſten Punkt im Taunus. Von hier hat man einen ausgezeichneten Ausblick nach dem Feld⸗ berg und in das Lorsbachtal. Hier entſteht nochmals eine Auffahrt für die Tau⸗ rusgebiete und für Mainz und Wiesbaden. Eine Anſchlußſtrecke wird ebenfalls noch hergeſtellt werden. Bis zum Früh⸗ herbſt dieſes Jahres kann dieſer Teilabſchnitt ſchon in Betrieb genommen werden. uch ſind bis dahin die Anſchlüſſe ſowohl am Wanders⸗ mann wie am Grauen Stein fertiggeſtellt. Mainz und Wiesbaden haben dann auch ihren Anſchluß an die Autobahn. Weiter nördlich bis Limburg und von hier bis Montabaur iſt mit den Erd⸗ arbeiten für die Reichsautobahn bereits be⸗ gonnen worden. Die Fortſetzung der Reichs⸗ autobahn vom Wandersmann in öſtlicher Rich⸗ tung über Frankfurt nach Würz⸗ burg wird zunächſt noch einige Zeit zurückge⸗ ſtellt. Dagegen wird bereits in den nächſten Wochen mit der Anſchlußſtelle für den Luftſchiffhafen an die Autobahn begon⸗ nen. Dieſe Anſchlußſtelle wird am Kilometer 2,3 hergeſtellt. Sie iſt mit einer beſonderen Zubringerſtraße an die am Bahnhof Mitteldick vorbeiführende Straße zum Luftſchiffhafen an⸗ geſchloſſen. Der Bau der großen Kleeblattan⸗ lage am Kilometer Null wird gleichfalls in allernächſter Zeit in Angriff genommen. Hier ſchneiden ſich bekanntlich die beiden Autobah⸗ nen, die Nord— Süd⸗Linie und die O ſt— Weſt⸗Linie. Dieſe Kleeblattanlage ſtellt den Anſchluß Frankfurts an die beiden Linien her, ſie vermittelt aber auch zugleich den Uebergang von der einen Linie zur anderen. Sowohl Auffahrt wie Abfahrt und Uebergang von Linie zu Linie erfolgt, wie dies bei der Autobahn oberſtes Prinzip iſt, völlig kreu⸗ zungsfrei. Gerichtsſaun!n Ein übler denunziantn Ein 52jähriger Angeklagter aus Worms wurde wegen ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung in 8 Fällen, viermal in Tateinheit mit Betrug, zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis verurteilt, abzüglich 4 Monate verbüßter Un⸗ terſuchungshaft. In einem weiteren Falle wurde auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes von 1988 das Verfahren eingeſtellt. L. hat als Lokomo⸗ tivführer in Worms in einer Anzahl von Pſeu⸗ donymen an vorgeſetzte Dienſtſtellen und Be⸗ hörden gegen Arbeitskameraden intriguiert, ja ſelbſt gegen hohe Vorgeſetzte Vorwürfe erhoben. Dadurch, daß er nicht mit eigenem Namen, ſon⸗ dern mit den Namen ſeiner Arbeitskollegen un⸗ terzeichnete, brachte er dieſe in vorübergehende Schwierigkeiten. Schließlich ſchlug er im Bahn⸗ hof zu Biſchofsheim einen Aufruf an, in wel⸗ chem er zum Austritt aus dem Lokomotivfüh⸗ rerverein aufforderte, da dieſer die Intereſſen ſeiner Mitglieder nicht wahre. Ferner hat er in ſeinem Leiſtungsbuch geringere, als die ver⸗ brauchten Kohlenmengen, verzeichnet, um Prä⸗ mien zu erreichen. Er iſt zwar unbeſtraft und zum Teil geſtändig, vorgerückten Alters, und leidet infolge eines erlittenen Unfalles an Ge⸗ hirnſchwäche, iſt aber lt. ärztlichem Gutachten nicht minderwertig, weder im Sinne des 8 51/1 noch 51(T, ſondern voll verantwortlich. Er hat ſich überaus übel benommen, den Betriebsfrie⸗ den geſtört, und iſt, wenn er ſich ſchon berufen fühlte, zu kritiſieren, nicht offen und mit eige⸗ ner Namensunterſchrift aufgetreten, ſondern hat nach Art feiger Denunzianten ſeine Gift⸗ pfeile aus dem Hinterhalt geſchleudert, was im Strafmaß gewürdigt werden mußte. Oeffentliches Aergernis erregt ſw. Darmſtadt. Der Darmſtädter Ernſt Anton S., der 26 Jahre alt iſt, wurde wegen Er⸗ regung öffentlichen Aergerniſſes zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten verurteilt. Das Schöffengericht ſetzte die Strafe deshalb ſo hoch an, weil der Angeklagte bereits zweimal we⸗ gen der gleichen Handlungen vorbeſtraft iſt, zu⸗ letzt mit einer Gefängnisſtrafe von 10 Mon. Ein unſilklicher Beltiebsführer Kaſſel. Ein Kaſſeler Betriebsführer war ſchon im Jahre 1936 vom Sozialen Ehrengericht zu einer Ordnungsſtrafe von 1000 Mark ver⸗ urteilt worden, weil er ſeinen jungen weiblichen Angeſtellten gegenüber gar zu S geworden war und dabei ſeine Stellung zu 4155 unſittlichen und die Ehre ſeiner Ange⸗ tellten kränkenden Handlungen ausgenutzt hatte. Nur mit Rückſicht auf ſeine tadellose Vergangenheit hatte man Milde walten laſ⸗ ſen und von der Aberkennung der Befähigung, ührer ſeines Betriebes zu ſein, abgeſehen. ber noch ehe er dieſe 1000 Mark bezahlt 2278 wiederholte er ab 1937 das gleiche Trei⸗ ben neuen jungen weiblichen Angeſtellten ge⸗ enüber. Er wurde dreiſt und handgreiflich, 5 in einem Falle ſogar die ür ab und agte, eine Kontoriſtin wünſche er ſich ganz anders; dabei ließ er auch die Gefahr einer Entlaſſung durchblicken. Wegen dieſer neuen Fälle wurde er nunmehr der e mer vorgeführt, die ihn wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens und zuzüglich wegen tätlicher Beleidigung in zwei weiteren Fällen zu 1½ Jahren Gefängnis unter Anrech⸗ nung der nterſuchungshaft verurteilte. Mil⸗ dernde Umſtände wurden ihm vor allem des⸗ halb fart beef weil ſein Verantwortlichkeits⸗ gefühl ſtark beeinträchtigt iſt. Nun wird das Soziale Ehrengericht zum anderen Male ſein Arteil zu fällen haben. Farrenſchwanz, Prügel und meſſer Pirmaſens. Eine fürchterliche Schlä⸗ gerei lag der Verhandlung zu Grunde, die am Donnerstag vor dem Schöffengericht Pir⸗ maſens durchgeführt wurde. Der 35 Jahre alte Ludwig Weismann hatte ſich mit einem Bekannten auf einer abendlichen Wirtshaus⸗ reiſe Mut angetrunken, um dem W. verfein⸗ deten 38jährigen Robert Hoſſeus einen „Beſuch“ zu machen. Es kam dabei zu Aus⸗ einanderſetzungen und dann zu einer ſchweren Schlägerei, bei der zunächſt Farrenſchwanz und Prügel eine Rolle ſpielten. Später wurde mit dem Meſſer geſtochen, und die Folge war, daß der Freund Weismanns mit ſchweren Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte Die Frau des Hoſ⸗ ſeus war an der Auseinanderſetzung inſofern beteiligt, als ſie verſucht hatte, mit einem Beil auf den Widerſacher ihres Mannes loszu⸗ gehen; ſie ſtürzte ſedoch und kam ſchwer zu Fall, daß ſie in den Streit nicht mehr aktiv eingreifen konnte. In der Gerichtsverhandlung verſuchten die Angeklagten, ſich mit allen möglichen Ausflüch⸗ ten reinzuwaſchen. Es erging folgendes Ur⸗ teil: Weismann und Hoſſeus je neun Mo⸗ nate, Frau Hoſſeus ſechs Monate Gefängnis. Sie hören im Rundfunk. Reichsſender Stuttgart Dienstag, den 14. Juni 5.45: Zeit, Wetter, Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8: Wetterbericht. 8.30 Aus Köln: Morgenmuſtk. 10: Es ſpiegeln ſich die Alpen im Schwäbiſchen Meer. Hörfolge vom Bodenſee 11.30: Volksmuſik u. Bauern⸗ kalender. 12: Reichsſendung: Uebertragungen und Hörberichte vom Baubeginn zur Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt Schlagartiger Arbeitseinſatz an 11 Berliner Großbauſtellen 13.30: Nachrichten Wetter. Anſchl. Schallplatten. 14: Zur Unterhaltung. 16: Muſik am 3 17: Von jedem etwas. 18: Eigenbrödtler aus Alt⸗Oeſterreich. 18.30: Griff ins Heute. 19.15: Schwäbiſch⸗Hall. Ein Städtebild. 20: Stuttgart ſpielt auf! Heitere Feierabendmuſik. 22.202 Politiſche Zeitungsſchau des drahtloſen Dienſtes. — 0 CCCCFTCCCCTCCTTTTTTT0T0TTTTTTTTT 3— ——x— p ers KArrral Loniſe Latour hatte die Angewohnheit, alle belangloſen Dinge des täglichen Lebens— ſoweit dieſe ſie ſelbſt und auch ihre Umgebung betrafen— ſo wichtig zu nehmen, jedem noch ſo kleinen Geſchehnis eine ſolche Bedeutung beizumeſſen, aus jeder Mücke einen ſo ausgewachſenen Elefanten zu machen, daß ihr Leben einer ununter⸗ brochenen Kette von Senſationen glich. Dies war bei dem verhältnismäßig ſtillen und beſchaulichen Landleben, das ſie führte, immerhin ein Kunſtſtück. Aber ſie brachte es fertig. Sei es nun die Anſchaffung eines neuen Kleides, was außer allem andern ſelbſtverſtändlich noch eine Fahr! in die Stadt mit ſich brachte; ſei es ein Wechſel in ihrem Perſonal, was oft genug vorkam; ſei es die Frage, ob man eine Sommerreiſe nach England oder der Nor⸗ mandie unternehmen, und ob man dazu das rote oder das blaue Kleid mitnehmen ſollte; oder ſei es ein plötz⸗ licher Platzregen, der die Roſen in ihrem Garten in der Blüte geknickt hatte— ſie brachte es zuwege, die Wichtig⸗ keit aller dieſer Vorkommniſſe mit erſtaunlicher Beredſam⸗ keit zu übertreiben, ſich ſtundenlang darüber zu ver⸗ breiten und alle möglichen, mehr oder weniger ſachlichen Betrachtungen daran zu knüpfen. Vom Hundertſten kam ſie ins Tauſendſte, und es herrſchte rings um ſie herum ene Art von Unruhe und Verwirrung, wie ſie im Um⸗ kreis ſolcher Menſchen zu finden it. Es gab Freunde und Bekannte, die ſich fragten, wie Louiſe Latour ſich wohl den wirklich großen, entſcheiden⸗ den und einſchneidenden Ereigniſſen des Lebens gegen⸗ über verhielt, da doch alle Kleinigkeiten ſie ſchon ſo über⸗ mäßig beſchäftigten. Der Tod ihres Mannes, Philippe Latour, vor einigen Jahren zum Beiſpiel hatte ſie wirklich ehrlich betrübt und erſchüttert und ihr echten Schmerz zu⸗ gefügt. Dann aber kam die Beerdigung mit dem üblichen Zeremoniell, die vielen Trauerbeſuche, die Erbſchafts⸗ regelung und dazu auch noch der notwendig gewordene Einkauf eines Witwenſchleiers und hunderterlei andere, für Louiſe Latour aufregende weitere Zwiſchenfälle, die— obgleich ſie weder etwa oberflächlich noch gefühllos war — ſte vom Weſentlichen ablenkten und ihren Kummer bald unter einem Bera von Nichtiakeiten begraben batten. Nach Philippe Latours Tode war das Leden unver⸗ ändert weitergegangen, mit dem einzigen Unterſchied, daß Louiſe Latour von nun an die Vollendung der Erziehung ihrer Tochter Colette allein in Händen hatte, und ihr niemand mehr hineinredete. Sie liebte Colette, die ihr einziges Kind war, fanatiſch. 5 Louiſe Latour klingelte Sturm. Sie ſaß in ihrem kleinen Boudoir, deſſen Fenſter auf den Garten hinausblickten, und trank ihren Kaffee. Das ſchöne Wetter des Vormittags hatte ſie dazu verführt, eine Spazierfahrt zu machen; anſchließend hatte ſie zu Mittag gegeſſen und ſich danach wie jeden Tag in ihr Boudoir zurückgezogen, wo der Mokka ihrer wartete. Da⸗ neben lag auf einem runden, ſilbernen Tablett die in⸗ zwiſchen eingelaufene Poſt. Sie ſchenkte ſich eine Taſſe ein und ſtellte dieſe auf das Tiſchchen neben ſich, nahm das Tablett mit den Poſtſachen auf die Knie und ergriff ihre Strickerei, mit deren Nadel ſie der Reihe nach die Briefe öffnete. Dann lehnte ſie ſich im Seſſel zurück und nahm ihre früh unterbrochene Strick⸗ arbeit wieder auf, während ſie gleichzeitig die Briefe in ihrem Schoß ausbreitete und ſie einen nach dem anderen zu leſen begann. Der Brief ihrer Freundin Pvonne konnte warten, die übrigen— meiſt waren es Anzeigen und Poſtkarten— auch. Sie begann mit Colettes Brief. Colette ſchried aus ves Sapins. Sie hatte im Winter ein wenig gekränkelt und viel unter Erkältungen gelitten. Colette war zart, es war weiter nicht ſchlimm oder be⸗ ängſtigend, aber der letzte Winter mit viel Regen und wenig Kälte und Schnee hatte ihr nicht gut getan; ſie huſtete, ihre Lungenſpitzen waren ein wenig angegriffen, und in ihrem Alter, ſo ſagte der Arzt endlich, müſſe man ſolche Kleinigkeiten beachten und auskurieren. Louiſe Latour hatte gegen die Reiſe Colettes tauſend Einwände und Bedenken vorgebracht, jedoch nachgegeben, als der Arzt ſchließlich ein Machtwort ſprach, und ſie mit vielen guten Ratſchlägen und Ermahnungen zuguterletzt nach Les Sapins fahren laſſen, wo ſie im Hotel„Iles d'Ores“ ja auch ſehr gut untergebracht war und ſich über die Maßen wohl zu fühlen ſchien. Sie erholte ſich, ſchwamm im Meer, lag in der Sonne und unterhielt ſich, wie es ſchien, vor⸗ trefflich. Es ging ihr gut, wie ſeit langem nicht. Und alles das ſpiegelte ſich in den Briefen wider, die Colette Latour an ihre Mutter ſchrieb. Frau Latour war nicht mitgefahren, weil ſie, wie jedes Jahr, den Beſuch ihrer Freundin Pvonne erwartete, die ſich wiederum bei ihr erholen wollte. „zwei rechts, zwei links, zwei rechts, zwei links... Sie ſtrickte mechaniſch und ſchaute währenddeſſen leſend auf Colettes Zeilen in ihrem Schoß nieder. Louiſe Latours Augen wurden, je weiter ſie las, immer größer und größer, ſie hörte auf zu ſtricken, und plötzlich ſprang ſie mit einem Satz auf ihre Füße. Das Strickzeug fiel zu Boden, die Maſchen löſten ſich von der Nadel, das ſilberne Tablett kollerte hinterher. Frau Latour hatte mit ſolcher Vehemenz den Stuhl von ſich geſtoßen, daß der Heine Tiſch ins Wanken geriet. Die gefüllte Kaffeetaßſ⸗ rutſchte, kippte und ergoß ſich über den Seidenberg 8 Stuhles und über den hellen Teppich. Das Unglück war geſchehen, es war nichts mehr zu machen. Frau Latour ſtampfte mit dem Fuß, ſtürzte zur Tür und drückte mit wütender Ungeduld auf dan KIinaelkuani. Copyright 19888 by Aufwürts-Verlag, Berlin Sw 88 Roman von Hertha von Puttkamer-Nettq Das Dienſtmädchen Marke erſchien nach eintger Feu, ſchläfrig gähnend, mit erſtauntem Geſicht in der Tür. „Schnell, ſchnell“, rief Frau Latour.„Einen feuchten Lappen. Schöne Beſcherung! Auf meinen hellen Teppich und den hübſchen Seidenbezug! So ein Pech! So machen Sie doch ſchon, daß Sie fortkommen und ſtehen Sie nicht ſo herum. Beeilen Sie ſich doch!“ Marie wachte vollends auf und entfernte ſich ſchleunigſt; in ſolchen Sachen war mit Frau Latour nicht zu ſpaßen, das wußte ſie. Durch die geöffnete Tür rief ſie ihr nach:„Und— ſchicken Sie mir Jean. Sofort. Er ſoll gleich kommen.“ Marie kam nach einigen Minuten wieder, kauerte am Boden und putzte aus Leibeskräften. „Wenn es nur Kaffee wäre“, ſagte ſie;„aber die Sahne macht eben Flecke.“ Frau Latour, ohnehin aufgebracht und deshalb geneigt, dies als verſteckten Vorwurf Maries aufzufaſſen, war eben drauf und dran, ihr ſcharf zu erwidern, als es klopfte und Jean ins Zimmer trat. „Was wollen Sie?“ fragte ſie. Sie hatte bereits wieder vergeſſen, was ſie eigentlich von ihm wollte. Mit einem Male fiel es ihr wieder ein.„Ach ja, Jean— richtig! Warten Sie!— Sind Sie noch immer nicht fertig, Marie? Vorwärts, ein bißchen ſchnell. Es iſt ja gut. Gehen Sie.“ Marie war entlaſſen, noch ehe es ihr gelungen war, die Flecke auch nur annähernd herauszureiben. „Hören Sie, Jean“, ſagte Frau Latour,„ſpannen Sie bitte ſofort die Braunen an. Sie können den offenen Wagen nehmen. Ich fahre aus.“ Die Braunen waren nun zwar heute vormittag ſchon gegangen. Frau Latour beſaß überhaupt nur das eine Paar Pferde; und ſie ſprach von ihnen ſtets großartig als „die Braunen“— als ob ſie Füchſe oder Schimmel oder Gott weiß was noch alles in ihrem Stall gehabt hätte. Und überhaupt— ſie hätte ſich ja gut und gern ein Auto leiſten können, aber ſie hielt an ihren Pferden feſt, aus irgendeinem Jean unbekannten Grunde, der ihn heimlich wurmte. Er wäre viel lieber Chauffeur ſtatt Kutſcher ge⸗ weſen. Es half ihm nichts. Als Jean ſich entfernt hatte, ging Louiſe Latour auf⸗ geregt im Zimmer auf und ab. Colettes Brief hielt ſie noch immer in der Hand. Sie trat an den Schreibtiſch, öffnete ihn und kramte eilig alle bisherigen Briefe ihrer Tochter heraus— wie gut, daß ſie keinen davon weg⸗ geworfen hatte, es war doch richtig, alles aufzuheben!— und las ſie hintereinander. Im fünften Briefe, hier, richtigl, da hatte Colette den Namen zum erſten Male erwähnt. Dann war er immer öfter in ihren Zeilen aufgetaucht, und heute Ich muß mit jemandem ſprechen, ſagte ſich Frau Latour; das wird das Beſte ſein. Was ſoll ich tun? Ich muß mir einen Rat holen bei irgendeinem Menſchen, der das Leben kennt. Bei wem? Sie hatte mehrere Freun⸗ dinnen in der Stadt und in der Nachbarſchaft, zu denen ſie fahren konnte. Je länger ſie es ſich jedoch überlegte, um ſo mehr zweifelte ſie, ob eine Freundin das Richtige in dieſem Falle ſei. Frauen waren unſachlich. Joſefine z. B. wußte immer Rat, wenn es ſich um eine Toiletten⸗ frage handelte, Claire konnte man mit allem kommen, was den Haushalt betraf; und Anna war ſchließlich auch eine herzensgute Perſon, wenn auch ein wenig töricht. Wenn es ſich aber um eine Tochter handelte... Nein! Frau Latour ſtand und überlegte angeſtrengt. In den wichtigen Dingen des Lebens muß ein Mann entſcheiden, das war der Schluß, zu dem ſie endlich kam. Ein Mann, natürlich! Und zwar—: Prangins. Daß ſie auf den nicht gleich gekommen war! Ueberdies war Prangins Colettes Pate und ſozuſagen ihr Onkel. Mit dem alſo konnte man die Angelegenheit am beſten beraten. Prangins war klug, er hatte Verſtändnis für ſolche Sachen, war weitherzig, wenngleich— wie ſie fand— manchmal ein wenig unberechenbar, aber er hatte immerhin einige Welt ge⸗ ſehen. Prangins war der Freund, der immer einſprang, auf den man ſich verlaſſen und dem man vertrauen konnte. Nach vielem Hin und Her alſo und nachdem Jean ge⸗ meint hatte, ob es nicht einfacher ſei, Prangins anzurufen, er hatte ja ein Auto und wäre mit dem weſentlich ſchnellen hier geweſen— womit er natürlich recht hatte, aber die Braunen waren nun eben ſchon vorgeſpannt—, verzichtete Frau Latour darauf, mit ihrer Neuigkeit ſelber aus⸗ zufahren und ſchickte den Kutſcher Jean mit Wagen und Pferden nach Chantillon zum Marquis Prangins. Sie gab ihm die ausdrückliche dringende Weiſung, Prangins ſofort zu ihr zu bringen. Faſt hätte ſie geſagt„tot oder lebendig“, beſann ſich jedoch im letzten Augenblick und ließ ihm ſagen, es handele ſich um eine Angelegenheit von allergrößter Eile und Wichtigkeit. So trabte Jean denn kurz darauf gemächlich auf del Landſtraße dahin. Er war ein Tierfreund und ſchonte die Pferde, es gab nichts, daß ſo dringend war, daß er ſie deshalb etwa abgehetzt hätte. Alle Dinge brauchten ihre Zeit. 5 Die Nachmittagsſonne blendete heiß, auf der Straße flimmerte der Staub, die Bäume gaben kaum Schatten. Es ging hinauf und hinunter, am Flußufer entlang. Frau Latours Haus und Garten lagen im äußerſten Villenvorort der Stadt. Jenſeits dieſer bog dann der Weg ab nach Schloß Chantillon, dem Beſitz des Marquis Prangins. Nach einer guten halben Stunde war er da, fuhr au der breiten Anfahrt unter den Kaſtanien dahin und del die Pferde vor dem Eingang halten. Er ſtieg vom Bock herunter, ſchlang die Zügel um die Peitſche und ging, um Materne zu ſuchen. Die Braunen blieben geduldig ſtehen. Die Läden des Schloſſes waren nach dieſer Seite hin lalt alle geſchloflen: es war niemand in der Näbe. Auch aterne war micht zu inden. Jean ging um das Baus 3 zum Seitenflügel, öffnete dort vorſichtig 1 s. und ſchaute in den Flur. In der Küche ſummten unzählige Fliegen um einen verlaſſenen Herd. Sonſt nichts. Ein Stück weit links entdeckte er nach einigem Suchen Materne, der auf einer Bank unter dem alten 3 in der Nähe des Gemüſegartens eingenickt war. Die 1K hing ihm erkaltet im Mundwinkel, ſein Kopf war zur Seite geſunken. er ſchnarchte friedlich und geräuſchvoll.— ean überlegte, was zu run war. Auf der einen Seite 1918 er den dringenden Auftrag, Prangins unverzüglich abzuholen und mit ihm wieder zurückzufahren; auf der andern aber ſtand den„wichtigen Angelegenheiten ſeiner Herrin mit der ganzen Skepſis einer langjährigen Dienſtzeit gegenüber, in der er die Erfahrung gemacht hatte, daß in ihren Augen alles und jedes eben„wichtig war; Frau Latour hatte ſich das ſelbſt zuzuſchreiben. Und dann beſaß Jean eine ausgeſprochene Abneigung, einen Menſchen zu wecken. Der Schlaf war etwas Heiliges, Unantaſtbares, das man wie ein Gottesgeſchenk reſpek⸗ tieren und keinesfalls ſtören durfte. Außerdem kannte er ſeinen Freund Materne: der würde— unausgeſchlafen— mürriſch und brummig, vielleicht ſogar zänkiſch ſein und ſich auf ein Schwätzchen mit ihm dann nicht einlaſſen. Wenn Jean aber in der Mittagshitze ſchon hierher ge⸗ fahren war, dann wollte er zum mindeſten ein Schwätzchen haben; das konnte er ſeiner Meinung nach immerhin ver⸗ langen. So ließ er ſich alſo nach einer Weile des Zögerns bo⸗ hutſam und leiſe auf die Bank neben Materne nieder und verbarrte dort geduldig, die Hände im Schoß gefaltet. Ringsumyer war es ganz ſtiu. Durch das dichte Laub des Nußbaums ſtahlen ſich nur vereinzelt Sonnenſtrahlen, die in dem Grün der Blätter als ſprühende, goldene Punkte tanzten. Vom Hof her klang leiſes Taubengurren, ein Huhn gackerte langgedehnt und träge und eine Weſpe ſchwirrte vorüber.. Jean ſchloß die Augen und träumte untätig vor ſich hin. Das regelmäßige, leiſe raſſelnde Atemholen Maternes wirkte wie eine einſchläfernde Muſik, und langſam, ganz nach und nach, ſank Jeans Kopf vornüber auf ſeine Bruſt. 1 Man konnte ſagen, daß der Marquis Theodore⸗Cecil Prangins ſeine Leute und Dienſtboten voller Rückſicht und mit ausgeſprochener Güte behandelte. Niemals verlangte er zuviel von ihnen und niemals Unſinniges. Materne ſtand ſeit vielen Jahren in ſeinem Dienſt, war zuverläſſig, treu und ergeben. Was ſchadete es und wem, wenn er ſich hin und wieder, wenn auch nach dem Mittageſſen vielleicht etwas allzugern und oft, ein Nickerchen leiſtete. Prangins kannte dieſe Schwäche Maternes und verſagte es ſich, wo und wann es nur irgend ging, ihn in dieſer Stunde zu beſchäftigen, zumal es die war, wo er ſelber ruhte. Er war Junggeſelle und ließ ſeinen Haushalt laufen, wie er lief. Neuerungen einzuführen, wäre ihm durchaus lächerlich vorgekommen, ſoweit ſie nicht unbedingt vonnöten waren. Soweit ihm ſelbſt eine gewiſſe Ungeſtörtheit ſeiner Gewohnheiten garantiert war, ließ er den Dingen ihren Gang und hütete ſich wohl, ſelbſt einzugreifen. Auf dieſe Weiſe, das hatte er erfahren, ging es am beſten und allen Teilen war geholfen. Der Betrieb ſeines Beſitzes war in Ordnung und er ſelbſt für ſeine Perſon ſehr anſpruchslos, obgleich er ſich in ſeiner Lage entſchieden Luxus hätte leiſten können. Luxus aber verpflichtete, Luxus ſtellte An⸗ forderungen, und das lag ihm nun einmal nicht. Wozu auch und für wen? Es war vernünftiger ſo und ganz unbedingt beſchaulicher für ihn und bequemer für feine Leute. Wem wäre mit Luxus gedient geweſenf Ihm ſelbſt? Ach, du lieber Gott, er war froh, wenn er un⸗ geſchoren blieb und Muße für ſeine anderen Dinge hatte. An Luxus lag ihm nichts. Materne batte nach dem Eſſen die Vorhänge und Läden in ſeinem Zimmer geſchloſſen und Prangins hatte ſich wie immer auf dem Diwan niedergelaſſen. Nun ſtand er auf, zog die Vorhänge zurück und öffnete das Fenſter. Draußen vor der Einfahrt erblickte er das Gefährt der Frau Latour. Die beiden lammfrommen Braunen ſtanden im Schatten, reckten die Hälſe bis an das niedere Gras des Wegrandes und ſcharrten mit den Hufen im Sande. Von Jean, dem Kutſcher, war nichts zu feben. Prangins ſchritt durch die Raume des Erdgeſchoſſes bis zur Veranda und rief. Niemand antwortete. Er trat ins Zimmer zurück und klingelte nach Materne. Materne kam nicht. Endlich machte Prangins ſich ſelber auf die Suche. Im Hauſe war Materne nicht. Prangins verließ die Veranda und ging ums Haus. Von weitem ſchimmerte ihm von der Bank unter dem Nußbaum her Maternes grüne Weſte entgegen. Näher hinzutretend, fand er ihn und den Kutſcher Jean ein⸗ trächtig nebeneinander auf der Bank ſitzend, der eine zur Seite und der andere vornübergeſunken. Prangins bliev ſteyen und lacheite. Die beiden rü rien ſich nicht. Mochten ſie weiterſchlafen, er jedenfalls— ſie nicht aufwecken. Wenn man etwas von ihm wollte, ere fuhr er es noch früh genug; wenn nicht— um ſo beſſer. Er war gerade im Begriff, ſich leiſe und taktvoll wieder zu entfernen, als vom Seitenflügel her Marguerite mit flatternder Schürze und laut rufend herbeigelaufen babe womit ſie dem Idyll unter dem Nußbaum ein jähes Ende bereitete. 5 Wertſekun falt fit ibn b “hringen. der Ot des eren det Mahd bc be dem der Tag betet Eieg über treuer M. Meiers Mitte ö Marſhe, g etwa 40 1 valtige V Eiuide. Hordons Nil aus l Licht aus. den Nürſe det unbar Tausende Stimmung den. Man Der Trau daun het „der mä verde euc tunſerdjäh Anausſchöy Was ſin freudigen den Ceſchl, An 14. den glühe an Stöcken echt fallen ſten gelte den und ze In schw Siinme: „Abd el Nabdik⸗ Der ehe dor dem J lig eine 9 Det Mal „Ih möt den. Schr wahren M. 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Laut und gebieteriſch klingt ſeine Stimme: 5 „Jetzt kehrt zu eurem Mahdi zurück! Weg von hier!“ Aller Augen ſind auf die beiden Araber gerichtet. Man hofft auf ihren Geſich⸗ tern Beſtürzung abzuleſen. Die ſchwarzen Geſandten aber ſtehen unbe⸗ lange wie am Anfang des feierlichen Aktes da. Der eine ſteckt ſorgfältig den Brief in die Giuppe, der andere ſieht Gordon mit heraus⸗ forderndem Lächeln an. Dann hebt er ſeine Lanze und ſtößt heftig das vor ihm liegende Bündel in der Richtung des Thrones. Die zer⸗ ſchnittenen Schnüre löſen ſich auf, und des Mahdis Giuppe rutſcht bis zu Gordons Füßen. Ein Zittern geht durch die Verſammlung. Blaß vor Wut und Erregung zertritt Gordon die Sendung des Mahdis und verflucht den unſichtbaren Beleidiger. ann verläßt er wutbebend den Thronſaal. An dieſem Tage wagte keiner der ägyptiſchen Gehilfen und Beamten den Generalgouverneur u ſtören. Die Landsleute Gordons aber ſuchten 5 raſch ſie konnten das Weite. So mußte Gordon einſam und verlaſſen dieſen ür ihn ſo ſchweren und demütigenden Tag ver⸗ ringen. g 9** Der Oeſterreicher Slatin nimmt im Gefolge des erſten Kalifen Abdullahi an dem Vormarſch der Mahdiſten teil. Von dem ehemaligen ägyp⸗ tiſchen Gouverneur von Darfur ſpürt man in dem Derwiſch Abd el Kadr nichts mehr. Jeden Tag betet er zuſammen mit dem Mahdi um den Sieg über Gordon. Jeden 5 ſteht er als treuer Mulazem Wache vor dem Zelte des Meiſters. Mitte Oktober, nach einem dreitägigen Marſche, ſteht die Streitkraft des Mahdis etwa 40 Km. ſüdlich von Khartum. Die ge⸗ waltige Völkerwanderung nähert ſich ihrem Ende. Gordons Dampfer können den Anmarſch vom Nil aus beobachten. Ihre Kanonen reichen nicht aus, um ihn 8 Die anſtrengen⸗ den Märſche in der waſſerarmen Wüſte 1 aben Tauſende von Opfern gefordert. Aber die Stimmung iſt dadurch nicht beeinträchtigt wor⸗ den. Man hat den märchenhaften Fluß erreicht. Der Traum nähert ſich ſeiner Erfüllung. Der Mahdi hat ſein Verſprechen gehalten. „Der mächtige. Strom gehört euch. Ich werde euch zu ihm führen. Dann werden eure tauſendjährigen Sorgen vorbei ſein und ſeine unausſchöpfbaren Fluten ſind euer Eigentum.“ Was ſind ſelbſt Tauſende von Toten vor der reudigen Zukunft der lebenden und kommen⸗ en Geſchlechter! Am 14. Oktober liegt Slatin todmüde auf dem glühenden Boden. Einige Baumwolltücher, an Stöcken befeſtigt, ſchützen ihn vor den ſenk⸗ recht fallenden Strahlen der Sonne. Die mei⸗ ſten Zelte ſind ſchon längſt unbrauchbar gewor⸗ en und zerfetzt. 3 Im ſchweren Traum vernimmt Slatin eine Stimme: 5 „Abd el Kadr! Stehe auf und eile zum ahdi!“ Der ehemalige öſterreichiſche Offizier fällt vor dem Mahdi in die Knie und küßt ehrerbie⸗ tig ſeine Hand. 5 Der Mahdi ſpricht kurz und ſachlich. 0 „Ich möchte unnützes Blutvergießen vermei⸗ den. Schreibe Gordon, daß er ſich mir, dem wahren Mahdi, ergeben ſoll...“. Der ſchlaue Slatin begreift ſofort die Vor⸗ teile, die ſich für ihn aus dieſem Vorſchlag er⸗ geben können. Vielleicht gelingt es ihm ſo, ſei⸗ nen eigenen Brief in die Hände Gordons zu ſchmuggeln. So wird der Oeſterreicher zum Vermittler zwiſchen dem Mahdi und Gordon, ſeinem ebhe⸗ maligen Vorgeſetzten. In der Nacht vum 15. Oktober ſitzt Slatin unter freiem Himmel und überprüft ſorgfältig. was er tun kann. Beim Tagesanbruch muß der Mahdi den Brief in ſeinen Händen haben. Im fahlen Licht einer Kerze entwirft er den Brief an Gordon. Es iſt für ihn eine ſchwere Arbeit. Er kennt den aufrichtigen und in ſeiner Ueberzeugung nie wankenden Engländer zu gut, um die Miß⸗ billigung ſeines ehemaligen Vorgeſetzten an⸗ geſichts des Religionswechſels und des Emtre⸗ tens in die Dienſte des Mabdis nicht zu ver⸗ ſtehen. Wird Gordon ſeine Worte und Erklärungen überhaupt ernſt nehmen, wird er ſein Schrei⸗ ben überhaupt beantworten? Was erwartet ihn aber. wenn der Mahdi und der grauſame Kalif Audullabi den Inhalt des Briefes erfahren? Lange ſitzt Slatin in tiefem Nachdenken vor dem angefangenen Brief. Sein Gehirn arbeitet fieberhaft. Sein erniedrigendes Daſein als Leibgardiſt des Mahdi iſt unerträglich. Die Ausſicht aber, gegen ſeinen väterlichen Vor⸗ geſetzten aktiv kämpfen zu müſſen, den Fall von Khartum und die Niedermetzelung der Sol⸗ daten, mit denen er einſt unter der gemein⸗ ſamen Fahne geſtanden batte, zu erleben, iſt für ihn entſetzlich. Lohnt es nicht, den Verſuch zu machen, alles auf eine Karte zu ſetzen, und nach Khartum zu entkommen? Wer kann hier ſchon deutſch leſen? Ein paar griechiſche Kaufleute, die ungeachtet der Feind⸗ ſeligkeiten doch zwiſchen Khartum und dem Mahdilager Handel treiben. Sie alle ſind Sla⸗ tin gut bekannt, doch mit keinem von ihnen könnte er ſich in ſeiner Mutterſprache unter⸗ halten. Slatins Kopf brennt wie Feuer. Die Stun⸗ den vergehen. Die Nacht naht dem Ende. Slatin rafft ſich zuſammen. Sein Entſchluß iſt gefaßt. Er ſchreibt Gordon einen deutſchen Brief. Es iſt die Beichte eines Sünders, ein Appell an den Engländer, ihm die Flucht nach Khartum zu ermöglichen, ein Verſprechen,„in dieſem Falle mit ihm zu ſiegen oder zu fallen.“ Das Mißtrauen Gordons vorahnend, ſchrieb Slatin noch einen anderen deutſchen Brief an den öſterreichiſchen Konſul Hanſal, der in dem belagerten Khartum weilte Auch dieſer Brief genügte vollkommen, den ſchwerſten Foltern ausgeſetzt zu werden. Der Mahdi iſt wohlwollend und voll Ver⸗ trauen zu ſeinem Gefangenen. Er läßt Slatin ſelbſt den Boten aus ſeiner Dienerſchaft wäh⸗ len. So bekommt Slatin die Möglichkeit, noch eine mündliche Bitte Gordon zu übergeben. Voll Hoffnungen erwartet Slatin die Stunde, wo er als Geſandter des Mahdis nach Khartum gehen wird., um nie wieder zurück⸗ zukehren. um * Unendlich groß iſt das Reich des Mahdis. Die Schnellkamele, die die Papiere und die Hab⸗ ſeligkeiten des unglücklichen Oberſt Stewart und ſeiner Begleiter tragen, treffen erſt einen Monat nach der Kataſtrophe im Lager des Mahdis ein. 5 Es iſt der 16. Oktober, der Tag, an dem Sla⸗ tins Gedanken unausgeſetzt bei ſeinem Sklaven. der zu Gordon eilt, weilen. Ein Bote des Kalifen Abdullahi unterbricht den Traum des Oeſterreichers: „Komm raſch zum Kalifen!“ Slatin eilt zum Zelt der ſchwarzen Fahne. „Iſt Gordons Antwort gekommen? Naht die Stunde der Freiheit?“ (Fortſetzung folgt) 5. Reichstheaterfeſtwothe in Wien der„Roſenkavalier“ in Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Goebbels Wien, 13. Juni Die erſte Reichstheaterfeſtwoche im Großdeut⸗ ſchen Reich hat begonnen. Der Entſchluß des Reichsminiſters Dr. Goebbels, ſie an der Donau abzuhalten, hat alle Deutſchen der Oſt⸗ mark. insbeſondere aber die Wiener, mit wahr⸗ haft aufrichtiger Freude erfüllt. Darum hat auch Wien zur Freude über dieſen Tag, der gleichſam zu Beginn dieſer neuen Zeit ſteht, ſein ſchönſtes Feſtkleid angelegt. Von allen Gebäuden bis zum kleinſten Vorſtadthäuschen hinaus wehen die Fahnen des Dritten Reiches. Vor der Oper hatte ſich am Abend des Sonn⸗ tag eine große Menſchenmenge eingefunden, um Reichsminiſter Dr Goebbels, den Garanten für das Erwachen eines neuen Kulturlebens in der Oſtmark, zu begrüßen. als er ſich zur erſten feſtlichen Vorſtellung der Reichstheaterfeſtwoche begab.. Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm in der Platz, neben ihm Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel, Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart, ferner Vertreter des ge⸗ ſamten deutſchen Theaterlebens. die in einer Zahl und Geſchloſſenheit, wie ſie bei einer Reichstheaterfeſtwoche noch nie zu ſehen waren, an den Eröffnunasfeierlichkeiten teilnahmen. Die Oper„Der Roſenkavalier“ von Richard Strauß wurde als erſte Vorſtellung der Feſtwoche erwählt. ö Die muſikaliſche Leitung hatte Generalmuſik⸗ direktor Dr. Karl Böhm. Der Feldmarſchallin lieh Anni Konetzni ihre große Stimme. Fritz Krenn als Baron Ochs eine wundervolle Wieneriſche Figur. ganz ausgezeichnet auch Jar⸗ mila Novotna als Octavian, Eſther Rethy als Sophie, Wiedemann als Faninal und die zahlreichen anderen Sänger und Sän⸗ gerinnen. heule ſprichl Dr. Goebbels Berlin, 13. Juni Der Präſident der Reichstheaterkammer, Lud⸗ wig Körner, hat eine Anordnung erlaſſen, daß die Jahrestagung der Reichstheaterkammer in der Wiener Staatsoper am heutigen Mon⸗ tag mit der Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels, die von 15—16.30 Uhr auf die öſterreichiſchen Sender und den Deutſchland⸗ ſender übertragen wird, von allen deutſchen Bühnenſchaffenden im geſamten Reichsgebiet im Gemeinſchaftsempfang entgegengenommen wird. Die Intendanten und die Direktoren aller deutſchen Reichs⸗, Staats⸗, Kommunal⸗ und Privattheater ſind angewieſen worden, die ent⸗ ſprechenden Vorbereitungen zu treffen. — Das ist Berlin Eine kleine Koſtbarkeit iſt auf dem Bücher⸗ markt erſchienen, nicht dem Preiſe nach(der in dieſem Falle ganze 25 Pfg. beträgt), ſondern im Hinblick auf die ſachliche Bedeutung. Es handelt ſich, wie das B. T. berichtet, um das Taſchenbuch„Berlin in Zahlen“, eine Veröf⸗ fentlichung des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin. Ein Buch mit 400 Seiten in Weſten⸗ taſchenformat, dazu eine ebenſo anregende Lek— türe; billiger kann das nicht mehr gemacht werden. Wir finden in dieſem Büchlein„tolle Sachen“, obgleich nüchterne Statiſtiker am Werk waren. Wer hätte angenommen, daß eine einzige Berliner Straße, nämlich die Frankfurter Allee, nicht weniger als 17 677 Einwohner zählt, während die kürzeſte Straße der Weltſtadt Berlin, die Neue Gaſſe, ganze 27 Meter lang iſt? Wir erfahren, daß im letzten Jahr 45 768 Ehen geſchloſſen wurden und daß in Berlin 63 417 Menſchen zur Welt kamen. Im Durchſchnitt wohnen und leben in Berlin mehr als 100000 Ausländer. unter denen zahlenmäßig die Polen und Tſchechoſlo⸗ waken an erſter Stelle ſtehen. London hat die— ſer Tage in einer Statiſtik mitgeteilt, daß dort an der Themſe im Verlauf eines Jahres 17 000 Betrunkene auf der Polizeiwache lan⸗ 8 den. Berlin ſteht in dieſer Hinſicht gut da: Af nangagangmpaakaraanuanganngndunucggamnuaansgpacmananadangaammgauaunnaamaaaangaeg ang Am Rande nolieri. hier finden nur 2600„Alkoholfälle“ den Weg nicht nach Hauſe(ſondern zur Rettungswache). Auf jeder Seite bringt dieſes Büchelchen Ueber- raſchungen. Im ganzen Jahr 1937 ſind in Berlin nur 404 Wohnungen durch Abbruch verſchwunden; es werden in dieſem Jahr be⸗ deutend mehr ſein. Beim Städtiſchen Leihamt ſind in einem Jahr für faſt 10 Millionen RM. Gegenſtände verſetzt worden. Aber Handel, Induſtrie und Wirtſchaft haben im letzten Jahr einen Umſatz von 19,9 Milliarden RM. erzielt, und es ſind von den Berlinern im Jahr 1937 nicht weniger als 2,5 Milliarden RM. an Steuern abgeführt worden. Die Stadtverwal- tung hat allerdings nur 807 Millionen RM. erfordert; der größere Reſt iſt dem Reich zuge- fallen. Wir erfahren ferner die erbauliche Tatſache, daß jedes zehnte Ei, das in Berlin gegeſſen wird, auch von einem Berliner Huhn gelegt wurde: das macht im Jahr mehr als 60 Millionen Stück. Und im Grundſtücksver⸗ kehr wurden im letzten Jahr mehr als 600 Millionen RM. umgeſetzt. Daß Berlin genau den zehnten Teil des ganzen deutſchen Bier- ausſtoßes bereitet, fällt einigermaßen auf(400 Millionen Liter in einem Jahr!). Es bleibt daneben ein kleiner Troſt, daß in der Reichs⸗ hauptſtadt immerhin noch 1000 Zentner Spar⸗ gel und 350 000 Zentner Wieſenheu geerntet werden. faahauaada Der Höhepunkt der Hamburger Reichstagung„Kraft durch Freude“ Den glanzvollen Höhepunkt der 4. Reichsta gung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freu⸗ de“ in Hamburg bildete der große Feſtzug durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Alſterſtadt. Fahnenſchwinger im Feſtzug. (Preſſe-Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Gautreffen der NSDAP. In Anweſenheit des Stellvertreters des Füh rers Reichsminiſters Rudolf H men des Gautreffens Pommern der NSDAP. die Großkundgebung auf der Quiſtorpaue in. Stettin ſtatt.— Reichsminiſter Rudolf Heß ſpricht zu den aufmarſchierten Einheiten. (Weltbild, Zander-Multiplex⸗K.) eß fand im Rah⸗ A-Boof-Ehrenmal Kiel, 18. Juni. Zur Erinnerung an den unvergeßlichen Ta⸗ tenruhm deutſcher U-Boothelden während des Weltkrieges fand am Sonntagmittag auf der Adolf⸗Hitler⸗Schanze auf der Kieler Förde bei Möltenort die feierliche Weihe des neuen U⸗Bootehrenmals ſtatt. Strahlender Sonnenſchein lag über der Kieler Förde, als der Kommandierende Admiral der Marine- ſtation der Oſtſee, Admiral Albrecht, mit ſeiner Begleitung am Ehrenmal eintraf und unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front der Ehrenformationen abſchritt. Wäh⸗ rend von Höhenmaſten die Fahnen des Dritten Reiches wehten und auf dem Waſſer die ſtolzen Fahrzeuge unſerer U-Bootwaffe lagen. hielt Bundesführer des Volksbundes Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge. Dr. Gulen-⸗Verlin, die Weihe⸗ rede. Er übergab das U-Bootehrenmal dem Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Marinebund und weihte es in dem Wunſche, daß ein jeder Beſucher zuvor ſeinen Blick nach innen richten und Blutsbrüderſchaft mit denen ſchließen möge, die hier für alle Zeiten geehrt ſind. r—. 8 ae —— 6 1 . 1 5 1 1 Der Loͤhevunkt der Kö. Tagung Feſtzug und Volksfeſt als Ausklang in hamburg Hamburg, 12. Juni. Hamburg ſtand am Sonntag, dem letz⸗ ten Tage der 4.„Kdg“!⸗Reichstagung, im Zeichen des großen Feſtzugs, des„Kog“. Volksfeſts im Zoo, des Tanzes auf einer i künſtlichen Alſterinſel und ſchließlich des großen Feuerwerks auf der Binnenalſter. Der Feſtzug Pünktlich zogen unter dem unbeſchreiblichen Jubel der Hunderttauſende die ausländiſchen Volksgruppen unter Vorantritt eines Spiel⸗ manns⸗ und Muſikzugs des Jungvolks auf dem gingen mit luſtig geſtimmtem Geigenklang vor⸗ bei. Da ſah man die Belgier in ihren ſchwarz⸗ gelb⸗roten Nationalfarben, die Bulgaren in ihren geſtickten ſchwarzen Jacken, die Dänen gingen mit luſtig geſtimmten Geigenklang vor⸗ bei und die ſchönen Frauen des nationalen Spa⸗ nienstanzten nach dem Rhythmus des Tamburins die Tarantella. Franzoſen aus allen Teilen ihres Landes bildeten die größte Gruppe der Ausländer. Griechenlands Teilnehmer ſchwenk⸗ ten die Fahnen ihres Landes und die Fahnen des neuen Deutſchlands; eine Sympathiekund⸗ gebung, die ein brauſendes Echo fand. Eng⸗ lands Sportler und Sportlerinnen marſchierten in ihrer Sportkleidung. Als ſie vor der Ehren⸗ tribüne Dr. Leys angekommen ſind, rufen ſie auf Kommando:„Eins zwei drei, gſuffa“; einen Schlachtruf von der Hamburger Reeperbahn. Die Holländer haben ſoaar eine echt holländiſche Zweiradtutſche mitgebracht. Irland zieht an Dr. Ley mit dem deutſchen Gruß vorüber. Eine beſondere Ueberraſchung bereiten die Osloer Knabenkapellen, die mitten auf dem Platz das Deutſchland. und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſpielten. Spontan reckten ſich die Arme empor, brauſen⸗ der Beifall dankte den kleinen Gäſten für ihre Höflichkeit. Lettland, Litauen, Polen, Portu⸗ gal, Schweden und Ungarn(auch die Ungarn grüßten mit dem deutſchen Gruß) bildeten den Schluß des erſten Teils dieſes glanzvollen Schau⸗ ſpiels. In ſtiliſierten Uniformen eröffnete ein ver⸗ 5 ſtärkter Muſik⸗ und Spielmannszug den Haupt⸗ block des Zuges. Reitende Fanfarenbläfer, Kin⸗ der und Frauen, reitende Skandartenträger, alle in geſchmackvollen, wunderbar aufeinander ab⸗ geſtimmten Gewändern, zogen in gemeſſenem Schritt vorüber. Ein farbenprächtiger Anblick. Ein beſonderer Abſchnitt des Feſtzugs iſt der Muſik, der darſtellenden Kunſt, der per, dem muſikaliſchen Schauſpiel. dem Drama und der Operette gewidmet. Ein Szenenbild aus den „Meiſterſingern“ mit Bäckermeiſter Kothner und zwei Lehrbuben, iſt beſtens auf einen Wagen gezaubert. Aus dem„Sommernachtstraum“ ſehen wir Rüpel Zettel als Eſel mit der ſchönen Titania auf der Wieſe koſend. Finſter ſind Schillers„Räuber“ um ein rauchendes Lager⸗ „euer in dräuender Felsſchlucht verſammelt. f„Frau Luna, die ſchöne Mondkönigin, hat der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ihren ganzen Mondhimmel zur Verfügung geſtellt. Von der Klingenthaler Kinderkapelle eröff⸗ nen nun Buben und Mädel mit rieſigen Schnee⸗ glöckchen, Gänſeblümchen und Kornblumen die Gruppe Spielzeug, die einen reizvollen Ueberblick über unſer ſchönſtes deutſches Spiel⸗ zeug vermittelt. Der Sport wird von 2500 Sportlern und Sportlerinnen vertreten, die mit ihren Sportgeräten in Trainingskleidung ange⸗ treten ſind. Die Gruppe„Kraft durch Freude“ zeiat die Modelle der beiden neuen„Kor“ Schiffe„Wilhelm Guſtloff“ und„Robert Ley“, die ebenfalls ſtürmiſchen Beifall finden. Auch der alte Vater Rhein hatte in dieſem Feſtzug mit ſeinen alten Burgen, ſeinem Wein und ſeinen rheiniſchen Mädeln einen ehrenvollen Platz erhalten. Nach dem farbenprächtigen Zug der Ernte mit Schnitterinnen und Erntewagen, Bauern und Bäuerinnen in ihren Trachten, folate der alanznolle Abſchlum. ö⸗Männer in prächtigen Aniformen trugen die goldenen Stan⸗ darten aller deutſchen Gaue vorüber. Ein Wagen führte ein Relief des Großdeutſchen Reiches mit ſich, zu beiden Seiten geleitet von Schwert⸗ trägern. In dieſem Augenblick war der Höhe⸗ f punkt der Begeiſterung erreicht. Ein nichtenden⸗ wollender Jubel klang auf und ein dankbarer Gruß an den Führer hallte aus hunderttauſen⸗ den Kehlen über den Platz. Volksfeſt im Zoo Am Nachmittag feierten 150 000 Volksgenoſſen in Gemeinſchaft mit den ausländiſchen Gäſten in den Zoo⸗Anlagen ein fröhliches Volksfeſt. Meh⸗ rere Muſikzüge, Vorführungen von Tanzgruppen aller Art, Volksbeluſtigungen, wie Lanzenſtechen, Ballwerfen und Schießen, verwirklichten den Gedanken„Kraft durch Freude“, denn überall ſah man frohgeſtimmte Menſchen. Fur die in⸗ und ausländiſchen Ehrengäſte fand in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Zordfeſt auf dem„Wilhelm Guſtloff“ ſtatt. Während unſere Rotationspreſſen laufen, wird in Hamburg auf dem„Ko“⸗Schiff„Wilhelm Guſtloff“ noch getanzt. Harke Arbeit- viel Zonne Dr. Ley bei der Werkkunſtausſtellung Hamburg, 13. Juni In der gewaltigen Halle der Hochbahn⸗Bauan⸗ ſtalt Falkenried in Hamburg fand am Samstag morgen im Rahmen der vierten KdF.⸗Reichs⸗ tagung die Eröffnung der Werkausſtellung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und ein großes Werkkonzert des NS.⸗Reichs⸗ ſinfonie⸗Orcheſters unter der Leitung ſeines Dirigenten Profeſſors A da m ſtatt. Nach Dar⸗ bietungen des Orcheſters ergriff Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley das Wort. Er führte u. a. aus: Ich habe ſeinerzeit„Kraft durch Freude“ gegründet und geſagt, daß das Beſte gerade gut genug ſei, um es dem deutſchen Arbeiter zu bringen. And ich glaube heute, nach mehr als vier Jahren, vor Sie hintreten und Sie fragen zu können, ob ich Wort gehalten habe.(Stür⸗ miſche Ja⸗Rufe und nicht endenwollende Bei⸗ fallskundgebungen begleiteten dieſe Frage des Organiſationsleiters.) Eine einzige Stunde, ſo wie dieſe, hat mehr Wert für den deutſchen Arbeiter, als alle marxiſtiſchen Theorien zuſam⸗ men.(Lebhafter Beifall.) Es iſt ſchon ſo, es muß ſein, dort, wo die härteſte Arbeit gelei⸗ ſtet wird, dort muß die meiſte Sonne hineinge⸗ bracht werden.(Lebhafter Beifall.) kleine poliliſche Nachrichlen Unter ſtärkſter Beteiligung aller Parteiſtellen, des Staates und der Wehrmacht wurde am Samstagnachmittag in der Bayreuther Ludwig⸗ Siebert⸗Feſthalle die Gaukulturwoche des Gaues Bayeriſche Oſtmark eröffnet. Bisher waren über eine Viertelmillion Beſu⸗ cher auf der Handwerksausſtellung. Am Samstag um 23.40 Uhr landete in Frank⸗ furt am Main das Lufthanſa⸗Poſtflugzeug mit der Poſt an Bord, die am Tag zuvor Mittags in Braſilien aufgegeben war. Die Lufthanſa brauchte alſo nur 37 Stunden und 10 Minuten. um die ſüdamerikaniſche Poſt von Braſilien über Afrika nach Deutſchland zu befördern und faſt 10 000 Kilometer zurückzulegen. Zwei weitere Gruppen italieniſcher Urlauber ſind am Samstag zu einem einwöchigen Beſuch deutſcher Städte abgereiſt. 578 neue Heime der Hitlerjugend Grundſteinlegung durch Reichsminiſter Dr. Frick in Ichlochau Schlochau, 13. Juni In der Grenzſtadt Schlochau fand am n die Grundſteinlegung für 578 Heime der Hitler⸗Jugend ſtatt. Reichsminiſter Dr. Frick und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſprachen während der Feier. Reichsinnenminiſter Dr. Frick führte u. a. aus:„Mit dem Geſetz über die Hitlerjugend vom 1. Dezember 1936 hat der Führer und Reichskanzler dem Jugendführer des Deutſchen Reiches die h der kör⸗ perlichen, geiſtigen und ſittlichen Erziehung der geſamten deutſchen Jugend, ſoweit ſie außerhalb der deutſchen Schule und des Elternhauſes er⸗ folgt, übertragen. Damit iſt eine der wichtigſten Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates in die Hände des Reichsjugendführers und der Hitleriugend gelegt worden. Dieſes große Werk, durch das die Zukunft Deutſchlands maß⸗ geblich beeinflußt wird, kann aber nur dann in vollem Umfange erfüllt werden, wenn der deut⸗ ſchen Jugend in allen Gemeinden geſunde und würdige Heime zur Verfügung ſtehen, in denen der Geiſt des Dritten Reiches gepflegt wird, und die zugleich dieſen Geiſt der Gemeinſchaft. der Wehrhaftigkeit und der Pflichterfüllung in⸗ nerlich und äußerlich verkörpern. 775 Die Heime der Hitlerjugend werden die Stät⸗ ten ſein, in denen die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung als die Lebensart des deutſchen Volkes für alle Zeiten gehegt und dem nächſten Geſchlecht als das Unterpfand der Einheit, Größe und Macht unſeres Volkes vererbt wird. Die Grundſteinlegung der HJ.⸗Heime, die heute gemeinſam mit dieſem feierlichen Akt von der Oſtgrenze des Reiches, von Schlochau die Verkeilung der hillerjugendheime in heſſen-Naſſau IA OH vrundſteinlegung — FR * K M rν,dH Aαν aus, erfolgt, hat ihre beſondere Bedeutung, Ge⸗ rade im deutſchen Oſten werden und müſſen die Bauten der deutſchen Jugend Vorbilder des deutſchen Weſens ſein und Zeugnis dafür ab⸗ legen, wie feſt verwurzelt in dieſem Boden die deutſche Jugend ſteht und wie ſehr ſie bereit iſt, in Treue zu Volk und Führer, zu Heimat und Vaterland ihre Erziehung in ihre eigenen Hände zu nehmen, um dereinſt ihre Pflicht der Gemeinſchaft gegenüber erfüllen zu können. Rulkurbekennknis der Jugend Kulturlager der 5. geht in thüringiſche Dörfer Weimar, 13. Juni Das Arbeitslager des Kultur- und Rundfunk⸗ amtes der Reichsjugendführung bot am Sams⸗ tag und Sonntag beſonderen Einblick in die Art der Arbeit der Hitler-Jugend. So wurden am Samstag die Kinder von Weimar zuſam⸗ mengerufen zu einem fröhlichen Nachmittag. Am Abend beſuchte das Lager zwei Dörfer. Hier wurden die§J.⸗Führer und BDM.⸗Führerin⸗ nen von den Einwohnern mit größter Freude empfangen. die Weimarer Feſtſpiele der deutſchen Jugend 1938, die in dieſem Jahre in fünf Wochenreihen durchgeführt werden und vom 13. Juni bis 13. Juli dauern, werden am heutigen Montag, dem 3. Juni, abends 20 Uhr, im Deutſchen Nationaltheater zu Weimar in einer feierlichen Kundgebung durch ihren Schirmherrn, den Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur v. Schirach, eröffnet. ciessg f N avuινοο HF,] SAC S it o-¹,. 1 icht suνν S- 2* wobats ostαα sa Nu * Alt- Has .-N 158 Deesxss 1 N OZ 44, vat e KHE. 4 ON 2 Jatus * .- aH πονν * ataανονι * EU von fi) · ſſeimen im bediet ſſeſſen· iaſſau liz] im Jahre 1038 Berlins neut Vauperlode Am 14. Juni Spalenſlich für die neuen Baulen b 88 Berlin. 12. Juni. Tag und Nacht ſchaffen viele hundert Arbei⸗ ter, Techniker und Ingenieure, um die letzten Vorbereitungen für den gewaltigen Ba u⸗ einſatz in der Reichshauptſtadt am 14. Juni zu treffen. Jeder Berliner hat die Möglichkeit, an einer der Feiern teilzunehmen. da keine beſonderen Einlaßkarten ausgegeben werden. Am Run⸗ den Platz erfolgt die Grundſteinlegung zum Haus des deutſchen Fremdenver⸗ kehrs um 12 Uhr. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und der Präſident des Reichsfremden⸗ verkehrsverbandes, Staatsminiſter a. D. Eſſer, werden hier zu der Bevölkerung und den ange⸗ tretenen Ehrenformationen ſprechen, während auf den anderen bekannten Plätzen der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick, Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorp⸗ müller und Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident Dr. Lippert das Wort ergreifen werden. 7 Im gleißenden Sonnenlicht liegt der weite Runde Platz an der Potsdamer Straße. Das Gelände iſt eingeebnet. Die großen hufeiſen⸗ förmigen Tribünenaufbauten, in deren Mitte ſich die Ehrentribüne befindet, iſt faſt vollendet. Sie bietet Platz für 3500 Perſonen. Zwiſchen zwei rieſigen Hakenkreuzfahnen wird das Ber⸗ liner Stadtwappen wehen. Der Grundſtein zum Haus des deutſchen Fremdenverkehrs und damit zum erſten großen Neubau an der Nord⸗Südſtraße liegt in der Mitte des von den Tribünen gebildeten Hufeiſenbogens. Der freibleibende Raum wird in einen Auf⸗ marſchplatz für etwa 1000 Angeſtellte des Gaſtſtättengewerbes. Abordnungen der Arbei⸗ ter und für die aus Hamburg eintreffenden Trachtengruppen umgewandelt. Das gleiche Bild unermüdlichen Schaffens bietet ſich an den 14 anderen Bauſtellen. An der Kreuzung der Charlottenburger Chauſſee, bisherige Siegesallee. zwiſchen Bahnhof Tiergarten und der Char⸗ lottenburger Brücke(Haus des deut⸗ ſchen Gemeindetages), überall wird noch emſig gearbeitet, um für den Beginn der größten Bauperiode in der Geſchichte der Reichshaupt⸗ ſtadt gerüſtet zu ſein. Die Grundſteinlegung zum Haus des Frem⸗ denverkehrs findet am Dienstag, 14. Juni in Anweſenheit des Führers und Reichskanzlers in feſtlichem Rahmen ſtatt. Dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung zu⸗ folge hat die Zahl der beſchäftigten Ar⸗ beiter und Angeſtellten Ende Mai einen Stand von 19,85 Millionen erreicht. Die Zunahme der Beſchäftigten um 450 000 iſt überwiegend auf die Eingliederung des Schul⸗ entlaßiahrganges 1938 zurückzuführen. Seit dem ſaiſonmäßigen Zuſtand im Januar 1938 hat die Beſchäftigung eine Zunahme von etwa 1.8 Millionen erfahren. Im Mai ging die Ar⸗ beitsloſigkeit nochmals in demſelben Umfang wie im April, nämlich um rund 8400 0, zurück, ſo daß jetzt ein Stand von 338 000 er⸗ reicht iſt. Davon waren nur 37 000 volleinſatz⸗ fähig und für den Ausgleich geeignet. Die Ge⸗ ringfügigkeit dieſer Zahl im Verhältnis zu den außerordentlich ſtarken Anforderungen des zwi⸗ ſchenbezirklichen Ausgleichs zeigt vielleicht am beſten die anhaltende Verknappung der Ar⸗ beitskräfte. Von den 338 000 Arbeitsloſen entfallen über die Hälfte auf die drei Landesarbeitsamtsbezirke Rheinland(76 000), Sachſen(41000) und Brandenburg(57000), hier faſt ausſchließlich aus Berlin. Auch im Lande Oeſterreich konnte durch Vermittlungen in die ſich wieder be⸗ lebende Wirtſchaft und die Abgabe von Wirt⸗ ſchaftskräften an das Reich bereits ein weſent⸗ licher Fortſchritt in der Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit erzielt werden. Die Zahl der Arbeitsloſen wurde um 65 000 vermindert, ob⸗ wohl ſich auch noch im Mai noch zahlreiche Ar⸗ beitsloſe im Zuge der Göring⸗Aktion bei den Arbeitsämtern neu meldeten. Insgeſamt wur⸗ den durch die Aktion bisher 114700 Ausge⸗ ſteuerte Arbeitsloſe wieder in die Unterſtützung und Arbeitsvermittlung aufgenommen. Die Zahl der Arbeitsloſen beträgt in Oeſterreich jetzt noch 351000, liegt alſo noch etwas höher als die Geſamtzahl der Arbeitsloſen im Alt⸗ reich. Die Zahl der Unterſtützten betrug 246 000 gegenüber 183 000 im Altreich. 112 häuſer niedergebrannt 700 Perſonen obdachlos Warſchau, 12. Juni. Die ſeit einiger Zeit in Polen herrſchende Dürre hat in verſchiedenen mittel⸗ und oſt⸗ polniſchen Ortſchaften zu Bränden geführt, die beträchtlichen Schaden verurſacht haben. In Zaklikow bei Lublin brannten ſämtliche 112 Wohnhäuſer mit zahlreichen Wirtſchafts⸗ gebäuden nieder. Bei der Bekämpfung des Bran⸗ des, durch den 700 Perſonen obdachlos wurden, trugen zwei Perſonen ſchwere Brandwunden davon.— In Sarnoki⸗Gorne bei Roha⸗ tyn in Oſtgalizien brannten 20 Wirtſchaften, größtenteils mit ſämtlichem toten und lebenden Inventar, bis auf die Grundmauern nieder. Tornado forderk 18 Tole 40 Verletzte, 25 Häuſer zerſtört Newyork, 12 Juni. Aus Abilene in 92525 wird gemeldet, daß ein Tornado in den frühen Morgenſtunden das dort in der Nähe gelegene Dorf Clyde verwü⸗ ſtete. Es wurden 18 Menſchen getötet, 40 verletzt, von ihnen ein Teil ſchwer. Der Sturm richtete auch einen ſchweren Sachſchuden an. 25 Häuſer wurden zerſtört. Man vermutet, daß weitere Opfer unter den Trümmern be⸗ graben liegen. Die herbeigerufene National⸗ garde leiſtete die erſte Hilfe. Flug zum Nanga Parbat 8s München, 12. Juni Das Flugzeug der Nanga⸗Parbat⸗ Expedition hat am Freitag einen Flug zum Nanga⸗Parbat ausgeführt und über dem Hauptlager insgeſamt etwa 300 Kg. Nutzlaſt, vor allem Lebensmittel für die Bergſteiger ab⸗ geworfen. Nach dreiſtündigem Flug, an dem auch ein Offizier der britiſchen Luftwaffe teil⸗ nahm, iſt das Flugzeug zu ſeinem Ausgangs⸗ ort Srinagar(Kaſchmit) zurückgekehrt. Unruhe im Nahen Oſlen Freiſchärler erzwingen Arbeitseinſtellung Jeruſalem, 13. Juni Mehrere hundert arabiſche Straßenarbeiter wurden bei Jenin von Freiſchärlern vor einigen Tagen beſchoſſen und aufgefordert, die Straßenarbeiten einzuſtellens weil dadurch dem Militär und der Polizei der Zugang zum Ge⸗ birge erleichtert werden würde. Zuwiderhand⸗ lungen wurden mit dem Tode bedroht.— Die Straßenarbeiter haben daraufhin ſeit drei Ta⸗ gen die Arbeit unterbrochen. Bei Tiberias wurde am Samstagfrüh ein jüdiſcher Wächter erſchoſſen.— Auch aus anderen Gegenden lau⸗ fen zahlreiche Meldungen über verſtärkte Ter⸗ rorakte und Unruhen ein. Bier Mörder hingerichtet Am 11. Juni 1988 ſind der am 9. Oktober 1916 geborene Heinrich Nehrkorn und der am 21. Juli 1912 geborene Peter Bitter beide aus Opladen, hingerichtet worden, die vom a in Düſſeldorf wegen Mor⸗ des und Raubes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ſind. Die beiden Verurteilten, vorbe⸗ trafte Verbrecher, haben gemeinſchaftlich mit dem noch jugendlichen Horſt Nehrkorn in der Nacht zum 22. November 1937 in Leverkufen einen Kraftdroſchkenführer, den ſie zu einer Fahrt beſtellt hatten unterwegs heimtückiſch er⸗ mordet und ſeiner Varſchaft beraubt.— Fer⸗ ner wurden der am 23. April 1909 geborene Karl Georg Genèse und der am 12. Mai 1910 geborene Walter Krauſe hingerichtet, die vom Schwurgericht in Bielefeld wegen Mor⸗ des zum Tode verurteilt worden waren. Gense und Krauſe haben am 8. Juli 1930 in den n bei Schloß Holte den 20 Jahre alten Kraftwagenführer Johannes Rottmann ermordet, um ſich ſeines Kraftwagens zur Durchführung eines geplanten Raubüberfalls zu bemächtigen. 5 90 deſlerreich in der Arbeitsſchlacht genf Nitglie zu k u Ne in Saale glieder, 05 hab Parti flichtl Verpflich Aung del argen Ale dune! die ad K der Nereid L Huudel in! bel 0 0 Zl fgmiſclol . und — Deutsch a6 Nitbei Ar dug eiche. gen H der au U n guſſal, 0 Front in g 26. Juni ben auf der sche Abei Tlr Kräfte wird nunm Form erſimt und deu Schteiberin ſtungsſchrei der Schreib wiederum 1 Leinheibichen Ficrderungen. lung füt rung, die d Fuchäntern Banken und Eterogmufen I den Augben ge 1. 10 9 kertes; 2. darm nuch Jbet Bo 9 Min ener Jen diesem Fir jede lurgsbeſchi werden Gau. dit Neni micht 15 r Neither N duch derben für wee gelegt. Amer is ſpäteſten wullng 5 r Verufge Heng, 45 Velcheim g. 1 1 1 — i en 0 U b Bekannlmachungen len e serrei N 450 00 ct. us 8 Orisgruype W en Mitgliederappell h am Montag, 13. Juni ben,] Am Montag, 13. Juni, findet abends 9 Uhr 1. Parteianwärter teilzunehmen. Die eierliche 05 Verpflichtung neuer Mitglieder dur Aushön⸗ 0 00 de digung der roten Mitgliedskarte wird hierbei vorgenommen. Alle Parteianwärter haben hierzu ihre braunen Parteianwärterkarten mitzubringen, dice ze, die ordnungsgemäß geklebt ſein müſſen und bei e im Saale des„Kaiſerhof“ ein Mit⸗ in be den[glieder⸗Appell ſtatt. en Es haben daran alle Parteigenoſſen und 4 5 5 aan Ui, der Vereidigung gegen die rote Mitgliedskarte u el abzugeben ſind. 5 5 8 Die Zellenleiter melden zu Beginn dem Or⸗ anden g. J ganiſationsleiter die Stärke der erſchienenen 1 0 M- gg und PA. 0 8 1 Braun, Ortsgruppenleiter. nen Deutſche Hausfrau! nden de] Das Ernährungshilfswerk braucht Deine deſerneih 8 5 i tos hier Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! 1 im At⸗ 1 run Ab N in Viernheim, den 13. Juni 1938 * unſer Tages ſpruch 2 dun.. Die Jugend iſt der Bauſtein unſeres neuen Fates] Reiches. In ihr formt ſich die deutſche Volls⸗ 1 Für gemeinſchaft. Adolf Hitler. babe I 8 Das AKeichsleintungsjchreiben z din, der Deutſchen Arbeitsfront auf der Schreibmaſchine 25 Wie in allen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗ benden][ Naſſau, ſo führt auch die Deutſche Arbeits⸗ nike.[ front im Kreis Bergſtraße am Sonntag, 26. Juni 1938, das Reichsleiſtungsſchrei⸗ 1 ben auf der Schreibmaſchine durch. Die Deut⸗ üütt ſche Arbeitsfront betrachtet ebenſo wie die dun Kurzſchrift das Maſchinenſchreiben als wich⸗ 1 ol, de tiges Hilfsmittel für die geſamte Berufs⸗ und eh 11 Leiſtungsgeſtaltung aller ſchreibenden Berufe. be bew] In Anbetracht des geſteigerten Einſatzes al⸗ allet, 40 ler Kräfte auf den vorgenannten Gebieten, en sun wird nunmehr eine großzügige und in dieſer 3 Form erſtmalige Erhebung über den Leiſtungs⸗ meme] ſtand deutſcher Maſchinenſchreiber und Autun?]-Schreiberinnen, durch das erſte Reichslei⸗ ſtungsſchreiben der Deutſchen Arbeitsfront auf der Schreibmaſchine vorgenommen und zwar f I wiederum unter einheitlicher Leitung, nach 2 Juni einheitlichen Richtlinien und c An⸗ harhote] forderungen. Die Leitung liegt bei der Abtei⸗ n den lung für Berufserziehung und Betriebsfüh⸗ Jutlaf,]Trung, die die Richtlinien zuſammen mit den keiget ale] Fachämtern Energie⸗Verkehr, Verwaltung, . 1. Banken und Verſicherungen, und der deutſche kanne Handel in Zuſammenarbeit mit der deutſchen „ Stenografenſchaft gibt. In dem Wettbewerb werden folgende zwei I Aufgaben geſtellt: 1. 10 Minuten Abſchreiben eines Druck⸗ lung 1 i textes; l f uunbelet“ 2. Formgerechtes Darſtellen eines Briefes lun dt nach einem Drucktext. 5 cet die] Jeder Volksgenoſſe und jede Volksgenoſſin, uch den] ob Anfänger, Durchſchnittsſchreiber, oder 725 Spitzenſchreiber, iſt zur koſtenloſen Teilnahme „die an dieſem Wettbewerb berechtigt. a. den i Fur jede brauchbare Arbeit wird eine Lei⸗ betig] ſtungsbeſcheinigung ausgeſtellt; Außerdem Wii, werden Gau⸗ und Reichspreiſe ausgeſetzt. 10 zun] Fur Betriebe, die geſchloſſene Gruppen von g möglichſt 15 Teilnehmern ſtellen können, kann der Wettbewerb in betriebseigenen Räumen f durchgeführt werden. Die Termine hierfür gate] werden für jeden Betrieb von der zuſtändigen und der] Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront feſt⸗ gitter gelegt. i dan, 11 8 für dieſen Wettbewerb ſind en bis ſpäteſtens 15. Juni 1938 bei der Kreis⸗ melt waltung der Deutſchen Arbeitsfront, Abtlg. be 55. Berufserziehung und Betriebsführung, ensheim a. d. B., Hochſtraße 2, vorzulegen. * Ein Sonntag im Juni Der geſtrige Sonntag, der zweite im Ro⸗ 1 ſenmonat, hat ſich nicht von der ſchönſten teilt Seite gezeigt. Den heißen Sommertagen der Vorwoche folgte wieder ein unfreundlicher Tag, an deſſen Morgen das Thermometer nur 5 7 ein, wenn alle Gäſte ihren der A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. an ae* Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock ben Unzut⸗ n Fitler ſugend Die Scharen 1, 2 und z treten heute abend 8.30 Uhr im Heim Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. 37 N. Rur Am Dienstag, 14. Juni, abends 8.30 Uhr, findet im„Freiſchütz“ ein 5 DAF ⸗Walter⸗Appell ſtatt. Teilzunehmen hat der Stab des Ortsob⸗ mannes, ſämtliche Betriebsobmänner, Stra⸗ ßenzellen⸗ und Blockobmänner, ſowie Kdỹ⸗ Warte. Der neue Kreisobmann Pg. Kehl⸗ Bensheim wird zum erſten Male anweſend ſein, weshalb pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen Pflicht iſt. i Der Ortsobmann: Mögelin. Lokale Nachrichten wölkung war den ganzen Tag zu beobachten und mehrmals ſchien es regnen zu wollen, doch immer nur in wenigen Tropfen. Erſt am Abend fiel ſtärkerer Regen. Der Ausflugsverkehr bewegte ſich geſtern in mäßigen Grenzen. Nur wenige Spazier⸗ gänger ſah man auch in Wald und Feld, deſ⸗ en Saatenſtand erfreulicherweiſe ein ſehr chöner iſt. Die Roggenfelder ſtehen zum Teil noch in Blüte und es iſt eine Freude für den Menſchen, insbeſondere für den Bauern, die 05 wogenden Aehrenfelder in der duftenden lütezeit zu beſchauen. Und wer immer, gleich⸗ gültig wohin, den Sprung aus dem Dorf ins Grüne getan, hatte es nicht zu bereuen. Die⸗ jenigen, die beglückt von der Frühlingsſchön⸗ eit der Natur gegen Abend zurückgekehrt ſind, heben ein bedeutendes Plus für den Alltag mitgebracht. Auch für diejenigen, die ſich zum Marinefeſt in Worms oder zum Lamperthei⸗ mer Spargelfeſt einfanden, dürfte dieſer Tag ein nicht 5 raſch der Vergeſſenheit anheim⸗ fallendes Erlebnis geweſen ſein. Unſere Ami⸗ citia hat in Plankſtadt zur Freude ihrer Sport⸗ freunde einen Sieg eingeholt. Mit demſelben Reſultat wie Sonntags zuvor mußte ſich Plankſtadt zuhauſe beugen und den„Grünen“ den Vortritt laſſen. In vielen unſerer Gaſtſtätten herrſchte ge⸗ ſtern ein erfreulich lebhafter Betrieb. Beim Spiel und ſonſtiger Unterhaltung, zu der nicht unweſentlich der reiſende Akkordeononkel bei⸗ trug, entſchwaiden raſch die Stunden. Nicht ſelten bildet an den Stammtiſchen das frevel⸗ hafte, Empörung auslöſende Verhalten„der tſchechiſchen Soldateska und der Gendarmen den Geſprächsſtoff.— Die„grauen Männer“ mit ihrem Bauchladen er⸗ ſcheinen an den Tiſchrunden und gar manches Los wird aus dem Kaſten gezogen. Nicht wenig Spannung, aber auch Hoffnung tritt Zehner geben und gemeinſam 8—10 Loſe gezogen werden. Iſt es auch nur ein Freilos,„Eine Mark“ oder „Nichts“, das die Loſe einbringen, ſo hatte doch jeder Teilnehmer die Gewißheit, durch ein Opfer zum großen Werk der Arbeitsbe⸗ ſchaffung mitbeigetragen zu haben. Wie leicht könnte auch hier mal ſo ein„Hunderter“, „Fünfhunderter“ oder ein„Tauſender“ in die Runde fallen. Die Viernheimer Lanbplage! In den letzten Tagen werden an unſer Ohr ſo viel Sachen herangetragen, es ſind meiſt Beläſtigungen durch Juden! Ueber⸗ all hört man die Leute ſagen, ja, iſt denn das noch möglich, kann man denn da garnichts dagegen machen! Aus dem einen Haus wurde uns geſagt, daß die Kinder ſich vor lauter Angſt verkriechen, weil ſie Angſt haben vor dieſem wütigen Geſicht, das ſich plötzlich durch das Hoftor drückt, Frauen drehen ſich er⸗ ſehreckt um, wenn plötzlich Willi mit der Naſ' hinter ihnen in die Küche geſchlichen kommt und ſo ein wirres Geſeires anfängt. Schaft Gemeinzchaftsöporthlätten! Am Samstagvormittag ſprach anläßlich einer Tagung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in Darmſtadt Miniſte⸗ rialrat Loewer, der Referent für Turnen und Sport in der Heſſiſchen Landesregie⸗ rung, und Profeſſor March⸗Berlin, der Schöpfer des Reichsſportfeldes, zur Frage der Schaffung von Gemeinſchaftsſportplät⸗ zen in den deutſchen Städten und Gemein⸗ den. Nach der Begrüßung der Tagungsteilneh⸗ mer— es waren u. a. die Bürgermeiſter der Heſſiſchen Gemeinden, die Vertreter der Be⸗ hörden, die Sportreferenten der Gliederungen der Partei und eine Reihe junger Architekten erſchienen— ſprach Miniſterialrat Loewer, der Referent für Turnen und Sport in der Heſſiſchen Landesregierung, zu der Frage der Errichtung von Sportplätzen. Der Redner ging von dem Führerwort aus:„Ich will, daß Deutſchland die ſchönſten Stadien erhält“, und den Punkt 21 des Nationalſozialiſtiſchen Par⸗ teiprogrammes, der die Leibesübungen zu ei⸗ nem vom Staat mit allen Mitteln zu unter⸗ ſtützenden Pflicht des einzelnen Volksgenoſſen macht. Um dieſe Forderung des Führers zu erfüllen, ſei es notwendig, die Sportſtätten⸗ erſtellung genau wie die Ausübung des aktiven Sportes im nationalſozialiſtiſchen Sinne zu vereinheitlichen. Um dieſes Ziel zu erreichen, müſſen ſich die Partei und ihre Gliederungen mit dem Reichsbund für Leibesübungen in einer Front zuſammenfinden. Es gehe nicht an, daß an einem Ort die Vereine, die Gliederun⸗ gen der Partei, die Wehrmacht, Betriebe uſw. ſich jeder ſeine eigenen Sportplätze ſchafft. Um dieſe Einheitlichkeit in der Schaffung von Uebungsſtätten zu erreichen, ſei in Heſſen, als dem erſten Land Deutſchlands, durch die Ini⸗ tiative des Reichsſtatthalters und Gauleiters Sprenger innerhalb der Landesregierung ein Referat für Turnen und Sport geſchaffen wordn. Dieſe Stelle ſehe ihre Aufgabe darin, den Gemeinden, die die Schaffung einer Sport⸗ ſtätte planen, beratend zur Seite zu ſtehen und etwaige Schwierigkeiten, die ſich aus nebeneinander beſtehenden Bauplänen ver⸗ ſchiedener Organiſationen ergaben, zum Se⸗ gen der körperlichen Ertüchtigung des deut⸗ ſchen Volkes zu beſeitigen. Die Finanzierung allerdings ſei vorwiegend Sache der Gemein⸗ den ſelbſt. Aber auch hier laſſe ſich bei gutem Willen ſehr viel durch Gemeinſchaftsarbeit ſchaffen. Das Beiſpiel einiger heſſiſcher Ge⸗ meinden, in denen die geſamte Einwohnerſchaft mit dem Bürgermeiſter an der Spitze die Erd⸗ arbeiten für ein Schwimmbad oder Sport⸗ platz gemeinſam in freiwilliger Arbeit geleiſtet hätten, ſei hier richtungweiſend. Nur durch Gemeinſchaftsleiſtung ſei etwas Vorbildliches zu ſchaffen. Das Ziel ſei ein Gemeinſchafts⸗ ſportplatz, der von morgens bis abends von allen Organiſationen und Gliederungen benützt werde, nicht aber ein Nebeneinander von Sportſtätten der einzelnen Verbände. Nur dieſer einheitliche Sportplatz garantiere die einheitliche politiſche Leibeserziehung der deutſchen Jugend ſchon vom frühen Kindes- alter an, deren endliches Ziel der wehrhafte deutſche Menſch ſei. Zum Schluß ſeiner be⸗ merkenswerten Ausführungen rief der Redner aus, daß man ſehr wohl wiſſe, daß viele Ge⸗ meinden mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, aber das letzte Ziel der Ge⸗ meindepolitik ſei nicht allein die Tilgung der Schulden aus der Zeit marxiſtiſcher Mißwirt⸗ ſchaft, ſondern die Schaffung von Ewigkeits⸗ werten zum Nutzen des deutſchen Menſchen. Solche Ewigkeitswerte ſeien vorbildliche Sportſtätten. Wo heute die Erſtellung noch nicht möglich ſei, da ſolle man wenigſtens durch großzügige Planungen, die die Erfor⸗ derniſſe des Heimbaues der HJ, die ſtädte⸗ bauliche Planung und die fortſchreitende Mo⸗ toriſierung des Verkehrs in Betracht ziehen, der nachkommenden Generation die Wege eb⸗ nen. Nach der mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ menen Rede Miniſterialrat Loewers ſprach noch kurz der Erbauer des Reichsſportfeldes, Profeſſor March, Berlin. Er betrachtete den Sportſtättenbau vom architektoniſch⸗künſtleri⸗ ſchen Standpunkt und von den techniſch-wirt⸗ ſchaftlichen Gegebenheiten her. Der Bau der Sportſtätten erfordere ein eingehendes Stu⸗ dium der Bedürfniſſe der Sporttreibenden, aber auch der Partei und der Gemeinde ſelbſt. Denn der Gemeinſchaftsſportplatz ſoll nicht nur die Stätte der körperlichen Ertüchtigung ſein, ſondern auch der Aufmarſchplatz der Partei und die Erholungsſtätte der Bevöl⸗ kerung beim Volksfeſt. Die Tagung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen brachte den anweſenden Vertretern der Behörden und Gliederungen der Partei wertvolle Anregungen für die Er⸗ richtung einer Gemeinſchaftsſportſtätte, die nach dem Willen des Führers in jeder deut⸗ ſchen Gemeinde entſtehen ſoll. nſg. * (In unſerer Gemeinde nehmen die Vorbereitungen zur Schaffung eines Schwimmbades und einer Großſport⸗ anlage im Viernheimer Wald erfreulicher⸗ weiſe geſtaltende Formen an. Für alle Sport⸗ treibenden, und das iſt in Zukunft die ge⸗ ſamte Bevölkerung, ſoll in Anlehnung an die beſtehenden Sportplätze eine Gemein⸗ ſchaftsſportſtätte geſchaffen werden. Näheres hierüber in einer unſerer nächſten Ausgaben. D. Schriftltg.) FC ſein Hoftor zuſchließen, ſagte ein Bauersmann, der ebenfalls ſein Leid klagte und dazu noch, zuweilen erzählt dieſer Judd' Sachen und Märchen, da könnt' man in Teufels Küch' kommen, immer do drumherum, daß man ihn nicht ſchnappen kann. Mir kommt es ſo vor, ſagte eine andere Frau, daß der„Naſen⸗ Willi“ nicht mehr ganz dicht iſt, weil er ſo den ganzen Tag im Ort herumrennt und den Leuten zur Laſt fällt. Neulich, ſagte uns ein aufrechter, deutſcher Mann, ich kam gerade dazu, als dieſer Judd' zum Hof reinkam, ich kam aus dem Stall und hörte die Kinder ſchreien. Sie ſagten mir, als ich ſie fragte, der böſe Mann da, mehr war aus ihnen nicht herauszubekommen. Da kann alſo etwas nicht ſtimmen und es wird an der Zeit ſein, daß ſich die Behörde dieſer ſogenannten Land⸗ plage annimmt und deutſche Menſchen ſchützt, ehe etwas paſſiert iſt, dann iſt es zu ſpät. en„Heppenheim⸗Süd“ wird noch etwas frei ein. Die gleiche Plage wird uns aus der Mann⸗ heimerſtraße gemeldet, wo ſich die Leute ſchon lange Jahre gegen die bekannte Sitte des „Gutſel⸗Judd Iſack“ nicht erwehren können, all die Leute, die ſeit Jahren in der Juden⸗ frage aufgeklärt ſind und die genau wiſſen, warum der Jude immer„Gutſel“ für die Kin⸗ der in der Taſche hat. Glaubt denn jemand aus reiner Menſchenfreundlichkeit! Wer das glaubt, iſt auf falſcher Meinung, denn Spa⸗ nien iſt dafür der beſte Beweis, wo der Jude Frauen und Kinder hinſchlachtete und zwar in vielen Fällen hat er dort auch die Kinder zu ſich gelockt, ſie dann beſtialiſch abgeſchlach⸗ tet. Gewiß, wird jemand ſagen, was hat der „Gutſel⸗Judd“ mit Spanien zu tun! Darauf ſoll er die Antwort erhalten: ob Jude hier oder in Rußland, in Spanien oder anderswo, Handlungen ſind überall dieſelben! Hier Gutſel⸗Judd oder in Spanien Gutſel⸗Judd, man wird ſich überall an den volksbewußten Menſchen rächen und ſei es an den Kindern ſchon, indem man ſie durch kleine Gutſel ver⸗ juden will oder es ſind Gutſel beſonderer Art, die ſchließlich bei den Kindern irgendwelchen geſundheitlichen Einfluß haben. Deswegen, ge⸗ rade deswegen ſind die vielen deutſchen Fa⸗ milien in Sorge und ſuchen öffentlichen Schutz auch vor dieſer Landplage! Wer ſich vor der Judenfrage die Augen verſchließt, der wird nie ſehend ſein, der wird ſein Volk nicht ſehen und zugrunde gehen! An die zuſtändige Behörde aber ſei der Wunſch vieler deutſcher Familien gerichtet, zu Been Schutze hier helfend einzugreifen. * Mitglieder⸗Appell. Am heutigen Mit⸗ lieder⸗Appell im„Kaiſerhof“ nehmen alle Parteigenoſſen und Parteianwärter teil. Ein Omnibus⸗ Unternehmen in Viernheim. Wie bereits bekannt, hat ſich Vg. Guſtav Mühlhäuſer mit ſeinem Omnibus hier niedergelaſſen. Etwas kühler Zwiſchen dem unverändert kräftigen Oſt⸗ atlantikhoch und dem ruſſiſchen Hochdruckgebiet iſt es über Mitteleuropa zur Ausbildung einer Tiefdruckrinne gekommen. In ihr werden ver⸗ ſchiedenartige Luftmaſſen zuſammengeführt, weshalb der Witterungscharakter weiterhin wechſelhaft bleiben wird. Montag: Veränderlich mit wechſelnder Bewölkung, Neigung zu einzelnen Nieder⸗ ſchlägen, Temperaturen wenig geändert bei nördlichen Winden. Die Ausſichten für Dienstag: Unbeſtän⸗ e 195 5 15 Wärmegrade verzeichnete. Wechſelnde Be- Man kann doch auch nicht den ganzen Tag das Geſicht iſt das gleiche und die! dig und etwas kühler. 200 Hier it ein deuhches Haus Judd bleib draus! Deshalb: Hände weg vom Juden- und dſe Türe zu! * Deuijche Aenjchen haben mit Juben nichts gemein! — — — —— 8— Befriedigende Umſätze in Fabrikkartoffeln Nach Beendigung der Verladungen von Fabrikkartoffeln an die norddeutſchen Fab⸗ riken findet das Angebot in geringeren Mengen für die Verſorgung der Speiſekartoffelmärkte, im größeren Umfange aber zur Lieferung als Futterkartoffeln Verwendung. Hierfür waren größere Verladungen nach dem Rheinlande und Weſtfalen möglich, ſodaß der größte Teil der Verkaufsmengen abgenommen werden konnte. Aus Franken lag kein Angebot vor. Es iſt auch in nächſter Zeit mit ſtetigen Umſätzen in Kartoffeln zu rechnen. Getreidemarkt in der Uebergangszeit Am Getreidemarkt erfolgen während der Uebergangszeit kaum noch Umſätze, da die Ablieferungen durch die Landwirtſchaft been⸗ det ſind und die Verſorgung der Mühlen für die kleine Vermahlungsquote ausreichend iſt. Nur in Einzelfällen erfolgten wieder Zuwei⸗ ſungen, auch in Auslandsweizen. Futtergerſte wurde nicht geliefert, auch in Hafer iſt das Angebot ohne Bedeutung. Weizenmehl wird wegen des kommenden Preisabſchlages nur für den laufenden Bedarf bezogen, ſodaß die Mühlen wieder über grö⸗ ßere Vorräte trotz ihrer Qualitätsbeſtrebun⸗ gen und Verkaufsbemühungen verfügen. Rog⸗ genmehl wird von den hieſigen Landmühlen allgemein gut abgenommen, während die oſt⸗ deutſchen Herkünfte langſam aufgenommen werden. f Die Futtermittelverſorgung iſt ausreichend, abgeſehen von Kleie. Die Landwirtſchaft ſollte die Bezugsmöglichkeiten von Schnitzeln und Kartoffelflocken noch mehr ausnützen. Vorläufig noch große Schweine⸗ auftriebe im Rhein⸗Main⸗Gebiet Während in Norddeutſchland die Zufuhren von Maſtſchweinen bereits nachlaſſen, ſind die rhein⸗mainiſchen Märkte mit Schweinen guter Ausmäſtung vorläufig noch reichlich ver⸗ ſorgt, ſodaß eine Verteilung der Anmeldungen auf die nächſten Märkte vorgenommen werden muß. Denn der Bedarf der Reichsſtelle und der Konſervenfabriken für die Vorratswirt⸗ ſchaft iſt vorerſt gedeckt, die Verarbeiter können aber nur 70 v. H. ihrer Kontingente erhal⸗ ten. Die Nachfrage nach Rindfleiſch iſt jetzt ſehr ſtark, da während der Frühgemüſezeit hauptſächlich Schweine⸗ und Kalbfleiſch ge⸗ fragt wird. Die Rinderzufuhren, im allge⸗ meinen von guter Beſchaffenheit, reichen für die Deckung der Kontingentsanſprüche aus. Kälber werden ſehr flott abgenommen, wäh⸗ rend der Umſatz in Schafen trotz der geringen Zahl langſam bleibt. Steigender Friſchmilchbedarf an den warmen Sommertagen Wenn auch die Molkereien in dieſen Wochen noch ſteigende Milchanlieferungen erhalten, ſo Ae doch auch für die Friſchmilchverſor⸗ gung in allen Gebieten größere Milchmengen bereitgeſtellt werden. Trotzdem hat die Werk⸗ milchverarbeitung noch eine kleine Erhöhung Marktbericht der Landesbauernſchaft ter kam überwiegend zur Kühlhauseinlage⸗ rung. Der Butterbedarf der Verbraucher wurde durch Anlieferungen von den Mol- kereien, wie auch durch Abgabe der Reichs- ſtelle ſichergeſtellt. Fettkäſe in einigen Sorten ſchwächer vertreten ſind, konnten die Umſätze in Sauermilchkäſe und auch Quarg ſteigen, zumal dieſe im Früh⸗ jahr beſonders gern verwendet werden. Höhepunkt der Eiererzeugung überſchritten Die Eiererzeugung in den ländlichen Gebie⸗ ten zeigt den ſaiſonmäßigen langſamen Rück⸗ nungsſtellen ſchwächer wird. Allerdings ſind auch während der Pfingſtzeit auf dem Lande mehr Eier verbraucht worden. Die Verſorgung der Städte wird durch Anlieferungen aus Oſt⸗ und Norddeutſchland gedeckt. Wer ſchon der erſten Begegnung in Plank⸗ ſtadt beiwohnte, dem war wohl bewußt, daß ſich ſowohl Viernheim als auch der Gaſtgeber bei dem zweiten Treffen gegenſeitig nichts, ſchenken und daß beide Mannſchaften erſt recht mit dem letzten Kräfteeinſatz um die Punkte kämpfen würden. Und dem war auch ſo. Es war ein Fußballkampf in des Wortes wahrſter Bedeutung. Kampf um den Ball, Kampf um jeden Meter Boden! Und wenn wir ſchon in unſerer Samstagvorſchau ſagten, daß nur die Elf mit dem größeren Stehver⸗ mögen und den beſſeren Nerven Endſieger werde, ſo erwies ſich dieſe Feſtſtellung als wirklich zutreffend. Ausſchließlich die große Ruhe, die Vermeidung jeglicher Nervoſität war es, worin unſere Amicitia gegenüber Plankſtadt ein nicht unweſentliches Plus hatte und ihr den ſchönen Sieg einbrachte. Kam Viernheim auch geſtern wieder nicht auf die gewohnte Höhe, ſo tut dies dem errungenen Erfolg nicht den geringſten Abbruch, erſt recht nicht, wenn man die ſchon bei der erſten Be⸗ gegnung mitwirkenden und auch geſtern wie⸗ der in Erſcheinung tretenden Mißſtände— u. a. in der Hauptſache der für Viernheim nicht gewohnte kleine und dazu noch unebene Platz— in Betracht zieht. Für uns iſt ledig⸗ lich von Wichtigkeit: Viernheim hat wiederum gewonnen, wenn auch nur mit einem Tor Unterſchied! Schließlich reicht es ja aus, um die ſo begehrten zwei Pünktchen mit nach Hauſe zu nehmen! Der Spielverlauf ſelbſt zeichnete ſich durch das beiderſeits in den Vordergrund tretende kampfbetonte Spiel aus. Hart wurde ſchon in den Anfangsminuten um die Führung ge⸗ ſtritten, wobei ſowohl die Viernheimer als auch die Plankſtadter Abwehr mächtig zu ſchaffen hatte. Und nachdem eben noch die Läuferreihe einen gegneriſchen Angriff un⸗ ſchädlich machen konnte, den eigenen Sturm nach vorne warf, da ſchien man dem Füh⸗ rungstreffer wirklich nahe. Doch das Glück erfahren können. Die daraus hergeſtellte But⸗ Herzlichen Dank Allen, für die uns anläßlich un⸗ jerer Silberhochzeit zuteil ge⸗ wordenen Glückhwünſche und überreichten Geſchenke Olto Grubert und Frau Pereins⸗Anzeiget Kleintierzuchtverein 1916 Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß von Montag bis Samstag jeweils abends von 6 Uhr ab das vom Reichsnährſtand zugeteilte Körnerfutter ausgegeben wird. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim 1926 Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß das Futter vom Reichsnährſtand(Gerſte) einge⸗ troffen iſt. 5 kg pro Huhn, 1 kg 20 Pfg. Dasſelbe kann beim Vorſitzenden Reinhard, Steinſtraße 22, abgeholt werden jeweils von 6—8 Uhr und muß bis 20. Juni ab⸗ geholt ſein. Ferner können die A Ringe daſelbſt beſtellt werden. Wir machen darauf aufmerkſam, nicht ſo lange zu warten, da nur dieſe eine Sammelbeſtellung in Frage kommt. Der Vorſtand. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW eiſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! war auf ſeiten des Gaſtgebers: vom Torpfoſten ich dahier einen zeichnet Heil Hitler! Fernsprecher 196 Der Abſatz von Käſe war befriedigend. Da. gang, ſodaß die Anlieferung an die Kennzeich⸗ * Honlung! Ommpusnelr seh! Geschäfiseröffnung und Empfehlung Der geehrten Einwohnerschaft, werten Vereinen, Betrieben und Gesellschaften zur Kenntnis, daß ommniusbetrien eröffnet habe. Uebernahme sämtlicher F ahrten, zuverlässig und zu mäßigen Preisen. Um gefl. Unterstützung meines Unternehmens bittend, Gustav muninauser Omnibusbetrieb— Weinheimerstraße 60 1 Kleine Kirſchenernke Infolge der ſtarken Froſtſchäden kommen nur ſehr wenig Kirſchen zur Anlieferung, wäh⸗ rend im Taunus und am Mittelrhein die Erdbeerernte langſam ſteigende Erträge bringt. An der Bergſtraße erwartet man jetzt beſſere Zufuhren. Der Verkauf wickelt ſich ſehr flott ab. Außerdem wurde auch Rhabarber gut ge⸗ kauft, wie auch die Knappheit an Obſt den Umſatz von ausländiſchen Tomaten anregte. Die Ergebniſſe der Spargelfelder ſteigen erſt langſam an, ſodaß allmählich auch die Konſervenfabriken beliefert werden können. Kopfſalat wird überall in reichen Mengen ge⸗ erntet. Aus Franken und der Pfalz werden Rettiche zugeführt. Auch die übrigen Sorten von Gemüſen ſind genügend käuflich, zumal jetzt täglich neue Früchte geerntet werden. Zwiebeln werden ſchon aus Italien abge⸗ laden. Für die Verbraucher kommen aber hauptſächlich grüne Zwiebeln und andere Ge⸗ würze in Frage. And wieber nimmt Viernheim die Punkte mit TS Plankſtadt— Amicitia Viernheim 12(1.1) ſpritzte das Leder ins Feld zurück. Viernheim ließ nicht locker, kämpfte unentwegt; und trotz⸗ dem muß man das erſte Tor hinnehmen, das Plankſtadt durch Freiſtoß erzielte. Doch nicht lange währte die Führung. Schon wenige Minuten ſpäter endet einer der zahlreichen Viernheimer Angriffe mit dem Ausgleichs⸗ treffer. Bis zur Halbzeit lagen beide Mann⸗ ſchaften abwechſelnd in Front, doch wurde nichts Zählbares mehr erreicht, hüben wie drüben erfüllten Verteidigung und Torwart in hervorragender Weiſe ihre Aufgabe. Sofort nach Wiederanſpiel arbeitet ſich Viernheim eine Ueberlegenheit heraus. Ener⸗ giſch wird Plankſtadts Heiligtum beſtürmt. Und ſchon iſt's paſſiert: unſere Grünen ſchie⸗ ßen zur Freude ihrer Anhänger das Füh⸗ rungstor. In der fünften Minute war's als Kiß 4 den Ball erhält, eine Lücke erſpäht und entſchloſſen einſendet. Das gab den Plank⸗ ſtadter Spielern mächtigen Antrieb, doch alle ihre Vorſtöße zerſchellten an der aufmerk⸗ ſamen Arbeit der Viernheimer Hintermann⸗ ſchaft. Auch der hieſige Angriff war nicht müßig und belagerte des öfteren des Gegners Tor, doch im allgemeinen merkte man, daß ſich die„Grünen“ auf Halten des Reſultats einſtellten, dies umſo mehr, als die Spielzeit mehr und mehr ihrem Ende zugeht“ Und tat⸗ ſächlich, es ſollte dabei bleiben: mit 2:1 ver⸗ läßt Viernheim als verdienter Sieger das Spielfeld, Plankſtadt zum zweitenmale das Nachſehen gebend. Sport bes Turnvereins Fußball: TV Jugend— Lützelſachſen Ig. L. n. a. Unterabtſteinach Jug.— TV 2. Jug. 3:3 Während die Handball⸗Abteilung des Turn⸗ vereins aufgrund des durch die Austragung des Meiſterſchaftsſpiels S8 Waldhof— MSL Weißenfels notwendig gewordenen und von der Gaubehörde angeordneten Spielver⸗ bots nochmals zu feiern gezwungen war, Eine junge hoch⸗ trächtige Simmen⸗ taler Kuh fehlerfrei, zu verkaufen. Karlſtraße 4 Aller unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäetsſt. Zwei ſtarke leger Die vornehme zu verkaufen. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. Familien⸗Druckſache Derlobungs /, Bermählungs /, Geburts/ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Dolbszeitung“, Bismarckſtr. 13, Tel. 133. Erſtklaſſige Scnun⸗ Renaraturen Sohlen u. Flecken in bek.gut. Qualität im Fachgeſchäft Heinz. Saarſtr Derhütet f Waldbrändel Hülerfreiplatſpende der Nu Hionutſoꝛial.voοαεοf¹ꝭjHxrt 1 ſtand auch die Fußballabteilung geſtern mit nur zwei Spielen auf dem Programm. Und zwar war es der Nachwuchs, die Jugend des Vereins, welche die Kräfte erprobte. Leider mußte jedoch das Pflichtſpiel der gem. Jugend ausfallen, da der Gegner TV Lützelſachſen nicht antrat. Das Spiel gilt für V. als ge⸗ wonnen und hat jetzt unſere Jugendelf mit 11 Spielen und 22 Punkten und einem ſchö⸗ nen Torverhältnis von 45:4 die Meiſterſchaft der Gruppe Bergſtraße errungen.— Die 2. Jugend hat ihr erſtes Spiel in Unterabt⸗ ſteinach ausgetragen und erzielte ein Unent⸗ ſchieden(3:3). Unſere Kleinen holten ſich im Kampf gegen die körperlich ſehr ſtarke A Jugend des Gaſtgebers des öfteren Beifall der zahlreichen Zuſchauer. zommerblumen Einjahtblumen Auf den Staudenbeeten ſind die Frühjahrs⸗ blumen voll erblüht. Je näher aber der Som⸗ mer heranrückt, um ſo mehr geht ihr Blühen zu Ende. Dann iſt die Zeit der Einjahrs⸗ blumen und Somm'erſtaud'en gekom⸗ men. Es gibt ſo viele Möglichkeiten, einjährige Blumen unterzubringen, als Zwiſchenpflanzung für kahle Stellen der Staudenbeete auf Rabat⸗ ten, unter Roſenhochſtämmchen, und an allen ungenutzten Ecken unſeres Gartens. Sie ſind die anſpruchloſeſten Blumen. die wir kennen. Im Freien breitwürfig ausgeſät, verlangen ſie keine andere Pflege als Gießen und Bodenlok⸗ kerung. Die Fülle ihrer Formen und Farben iſt ſo groß, daß ſich Einjahrsblumen für jeden Geſchmack und Standort zufammenſtellen laſſen. Als Kletterpflanzen zum Begrünen von Lauben und Zäunen, die 1.5 m hoch werden, und ſich durch den Duft u. die ſchönen Farbe ihrer Blüten auszeichnen, eignet ſich die bekannte anſpruchsloſe Feuerbohne. Sehr ſchön iſt auch die Kapuzinerkreſſe, die bis 3 m hoch llettert und ſich durch ihre vielen leuchtend orangefarbenen und roten Blüten auszeichnet. Rieſen unter den Einjahrsblühern ſind unſere Sonnenblumen und die Stockmalven. deren Blütenkerzen bis 3 m hoch werden. Niedrige u. langblühende Arten eignen ſich gut zur Ein? faſſung von Wegen und Beeten, wie Zwerglöwenmaul, Reſede, Zwergſtern, niedri⸗ ger Sommerphlox, Vergißmeinnicht, niedrige Studentenblumen und Zinnien. Rabatten laſſen ſich nur mit Sommerblumen füllen. Sie wirken beſonders gut vor Hecken u. Mauern. Die Höhe der einzelnen Arten muß in dieſem Falle aber ſo abgeſtimmt ſein, daß die hohen Blumen im Hintergrund die niedri⸗ gen dem Beſchauer am nächſten ſtehen. Sehr ge⸗ fällig wirken Blumenmatten, die aber nicht zu klein angelegt werden dürfen und eine Min⸗ deſtgröße von 8 bis 10 am haben ſollen. Man ſät dazu gleichhohe Arten bunt durcheinander. Die Einjahrsblumen erfreuen uns aber nicht nur draußen im Garten, ſie eignen ſich ebenſo⸗ gut auch zum Schnitt. Beſonders geeignet ſind dazu höhere Arten, wie Aſtern. Glockenblumen, Schleierkraut, Levkojen, Sommerritterſporn u. Studentenblumen. 1 15 Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 57 Milchſchweine, 267 Läufer, N verkauft 57 Milchſchweine, 208 Läufer.— Milchſchweine das Stück von 21—25 RM., Läufer, das Stück von 30—50 RM.— i Marktverlauf: gut. E Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigen breisliſte Nr. 7 gültig. Auch ganze It pe but . U 91 lier ft 6640 poche deulſh Stund mie! claden lünſtler An Bühne kun, d. füt e delle ö geſhich tadezu Reichs monſtt die L ſtimmen Wir 10 ultut Forde fi t Phra ung, elt uns ihn un ftir N Nah nit dem nicht al ls ein, ei kom