frage) mende en lön⸗ det ab⸗ e Sonne ge, wie den, et⸗ Städte r Fabr⸗ ut ſein, techt⸗ Städte n ſie sta len bei Iilets⸗ zu den kennt ſänt⸗ ic den agen in end ließ itte det Zührer mals brauche fit Ot. s die das zu⸗ ſen des Porte Baton ſeben Dr, sfübrer nulſchen ge He⸗ nit —c 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich aus S 2 3 genommen an Sonntagen und ee Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, urch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rypfg. Nummer 138 Vom. bis 10. Juli Ti eteriagen. Freilag den 17. Juni 1938 Verkündigungsblatt der NSAR. Mernheim Anzelgenpreis. Grundpreis für 1mm Höhe und 22 um Brette 8 Ryfg., im Text⸗ teil für f mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS'baſen 15101 14. Jahrgang nt en Ein grandiojer Festzug„2000 Jahre deutjche Kultur“ in Münthen Eroßdeutſches Kunſtbekenntnts Leſlerreichs Volkstum im Feſtzug Berlin, 17. Juni. In den Tagen vom 8. bis 10. Juli wird München, die Hauptſtadt der Bewegung und die Stadt der Deutſchen Kunſt, in einem Nahmen von einmaliger Großartigkeit ein Bekenntnis zur heiligen Kunſt ablegen, wie es in der Ge⸗ ſchichte ſeinesgleichen nicht hat. Ganz Deutſch⸗ land iſt in München, das in dieſen Tagen einen wahrhaft königlichen Schmuck tragen wird, zu Gaſt. Künſtler aus allen Gauen des Reiches vermitteln die unvergänglichen Werte deutſcher Kunſt und das deutſche Volk ſchöpft am Born des Edlen, Schönen und Erhabenen neue Kräfte. Vor den Vertretern der in⸗ und ausländi⸗ ſchen Preſſe ſprach der Stellvertretende Gau⸗ leiter des Traditionsgaues München⸗Ober⸗ bayern, Nippold. über den Sinn des dies⸗ jährigen Tages der Deutſchen Kunſt. Der erſte Tag der Deutſchen Kunſt in München im Jahre 1933 hatte einerſeits das Volt von neuem zu der Ueberzeugung zu führen, daß alles Leben ſinnlos iſt, wenn es nicht durch⸗ drungen iſt von der Kultur, andererſeits muß⸗ ten die Künſtler wieder einſehen lernen, daß ſie nicht nur Maler, Bildhauer. Architekten und Zeichner ſind, ſondern Hüter alles Großen und Hehren, was im deutſchen Menſchen liegt. Die Erfüllung dieſer Forderungen brachte bereits der Tag der Deutſchen Kunſt im Jahre 1937. Er war ein Markſtein auf dem Wege zu dem Ziel, den Künſtlern den Weg frei zu machen, das Schlechte zurückzu⸗ drängen und dem ganzen Volk den Blick auf das Große und Schöne zu eröffnen. Der Tag der Deutſchen Kunſt 1938 ſoll nun als die Fortſetzung und Krönung aus den vorher⸗ 17 814 Feſten hervorwachſen. In ſeinem kittelpunkt wird der große Feſtzug ſtehen, der 2000 Jahre deutſcher Kultur den Hunderttauſenden, die die Straßen Münchens ſäumen, anſchaulich vor Augen führen wird. Indem die Künſtler, die den Feſtzug geſtalten, die Geſchichte vor dem Volk lebendig werden laſſen, lernt dieſes wieder den Künſtler ſchätzen und ehren. Wiederum werden die Hauptveranſtaltungen umrahmt von den Tagungen der in der Reichskammer der bilden den Künſte zuſammengeſchloſſenen Künſtler und von Darbietungen der Schweſterkünſte Muſik und Theater. Aber auch die großen Volksfeſte der Freude werden in dieſem Jahre wieder zum Ausdruck bringen daß ein Volk der harten Ar⸗ beit auch ein Anrecht auf die Freude hat. Gaupropagandaleiter Wenzel führte an Hand von farbigen Zeichnungen die Fülle von Geſtalten und Gruppen des großen Feſtzuges ſowie die Entwürfe zur feſtlichen Ausſchmük⸗ kung des Münchener Stadtbildes den Vertre⸗ tern der Preſſe vor. Von Fahnenreitern ein⸗ geleitet wird die Gruppe der Oſtmark die Nachbildungen der alten deutſchen Reichs⸗ inſignien, Darſtellungen der einzelnen öſterrei⸗ chiſchen Länder und der Donau bringen und ſymboliſch die Verbrüderung zwiſchen dem Alt⸗ reich und ſeiner heimgekehrten Oſtmark zeigen. Zum erſtenmal wird auf dieſe Weiſe in Geſtalt eines Feſtzuges. der nicht weniger als 500 Nei⸗ ter, 200 Frauen und 2500 Männer zu Fuß neben den zahlreichen Wagen umfaſſen wird, die geſamtdeutſche jahrtauſendalte Kulturüber⸗ lieferung vor die Augen der Nation treten. U-Boolfloktillen 1938 nach gefallenen U⸗Voot⸗Kommandanten benannt Berlin, 17. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat befohlen. daß die im Laufe des Jahres 1938 zu bildenden drei Unterſeeboote⸗ flottillen die Namen folgender gefallener U⸗ Bootskommandanten erhalten: Emsmann, Oberleutnant zur See, Kom⸗ mandant„U. B. 116“, gefallen am 28. Oktober 1918 als einer der letzten U-Bootskommandan⸗ ten beim Verſuch, mit ſeinem Boot nach Scapa Flow einzudringen. Hundius, Kapitänleutnant, für ſeine er⸗ folgreiche Tätigkeit als Ul⸗Bootkommandant mit dem Pour le merite ausgezeichnet. zuletzt Kom⸗ mandant„U. B. 103“, von einer Fernfahrt im Herbſt 1918 mitſeinem Boot nicht zurückgekehrt. Wegener, Kapitänleutnant, war bereits vor dem Kriege U-Bootkommandant. Er leiſtete im Krieg als Kommandant des„U. 27“ wert⸗ volle Aufklärungsdienſte und vernichtete meh⸗ rere feindliche Kriegsſchiffe.„U. 27“ wurde im Auguſt 1915 durch die engliſche U Bootfalle „Baralong“ verſenkt. Kommandant und Be⸗ ſatzung getötet. Seyß-Inquart in Stullgark Stuttgart, 17. Juni. Am Donnerstagnachmittag traf Reichsſtatt⸗ halter Dr. Seyß⸗Inquart. mit einem Sonderflugzeug aus Wien kommend. in Stuttgart ein. In ſeiner Begleitung befand ſich der Wiener Bürgermeiſter. Die Gäſte aus der Oſtmark wurden von den Spitzen von Par⸗ tei u. Staat, ſowie von Vertretern des Deut⸗ ſchen Auslandsinſtituts herzlich willkommen geheißen. Stuttgart hat zu Ehren der Gäſte ein Feſtkleid angelegt. Reichswirtſchaftsminiſter Funk beſichtigte zu⸗ ſammen mit dem Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk unter Führung des Re⸗ gierenden Bürgermeiſters der Hanſeſtadt Bre⸗ men, SA.⸗Gruppenführer Boehmcker, die Aus⸗ ſtellung„Bremen, Schlüſſel zur Welt“. Die große Leiſtungsſchau, die ſeit ihrer Eröffnung am 25. Mai von über 520 000 Volksgenoſſen beſucht wurde, fand das größte Intereſſe der Miniſter. 1 Rudolf Heß empfing die ſüdafrikaniſchen Frontkämpfer im Charlottenburger Schloß Zu Ehren der gegenwärtig burger Schloß einen Empfang, in Berlin weilenden anſtaltete der Stellvertreter des Führers, Re ichsminiſter Rudolf Heß, an dem etwa 600 Gäſte ſüdafrikaniſchen Frontkämpfer ver⸗ im Charlotten⸗ teilnahmen. Auch Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop und führende Perſönlichkeiten der Partei und des Staates ſowie der Wehrmacht nahmen an dem Empfang teil. denten der Vereinigung deutſcher Frontkämpfer⸗ Verbände, Man erkennt von links: den Präſi⸗ NSKK.⸗Obergruppenführer Herzog von Coburg, Reichsaußenminiſter von Ribbentrop, Reichsminiſter Rudolf Heß, der ſüdafrikaniſchen Brigadegeneral Tanner mit ſeiner Gattin und ganz rechts Frau Heß. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) „Chinas Kummer“ ſtört Japans Vor marſch der Fluß des Todes ſchafft Chinas Marſchall elwas Luft Die künſtliche Herbeiführung einer der fürchterlichſten Ueberſchwemmungs⸗Kataſtro⸗ phen am mittleren Hoangho ſchafft eine neue Lage im Fernoſt⸗Krieg und zeugt von der grauen haften Erbitterung der Kämpfe. Die Naturgewalten haben mit grauſiger Hand in den Fernoſt⸗Krieg eingegriffen. Die Süddämme am mittleren Hoangho ſind gebor⸗ ten, und Dörfer und Ländereien im nördlichen eil der Provinz Honan, einer der fruchtbarſten Gegenden Chinas, ſind teilweiſe von einer 15 Meter hohe Flutwelle mit vierzig Kilometern Stundengeſchwindigkeit überſpült worden. Die„ ſchieben den Chineſen die Schuld an der Naturkataſtrophe zu, die Chine⸗ ſen bezeichnen die Japaner als die Urheber. Aber gleichviel, wer verantwortlich für die Dammbrüche iſt, der„Fluß des Todes“ hat dem 3 General Tſchiangkaiſchek ein wenig uft verſchafft. 5 „Chinas Kummer ſeit den älteſten Zeiten“, wie die Chineſen in ihrer blumen⸗ reichen Sprache den Hoangho nennen, hemmt den japaniſchen Vormarſch an den nördlichen Fronten. Vielleicht haben chineſiſche Soldaten die Dämme abſichtlich durchſtochen, vielleicht haben wirklich japaniſche Fliegerbomben die Dämme empfindlich beſchädigt. Die ſich wider⸗ ſprechenden Behauptungen können in der gegen⸗ wärtigen Atmoſphäre nationalen Haſſes und entfeſſelter Kriegsleidenſchaften ebenſo wenig nachgeprüft werden, wie die japaniſchen Mel⸗ dungen von dem Tode 150 000 chineſiſcher Bauern in den Waſſern des Gelben Fluſſes oder die chineſiſchen Berichte von der Ertränkung 500 0 japaniſcher Soldaten und der Abſchneidung weiterer 7000 Japaner durch das Hochwaſſer. Es iſt verſtändlich, daß jede Partei der an⸗ deren die Schuld an der Auslöſung dieſer un⸗ 20 Deichbrüche am Gelben Fluß 50 im breite Flul lrennk die Fronlen Hankau, 17. Juni. Infolge des heftigen Dauerregens iſt der Gelbe Fluß in ſtändigem Steigen begriffen. Durch etwa 20 Deichbrüche ergießen ſich immer größere Waſſermengen zwi⸗ ſchen Tſchentſchau und Kaifeng über die Ebene von Oſt⸗Honan hin. Die Stadtmauern von Kaifeng, das von mehreren Meter hohen Fluten umgeben iſt, halten vorläufig noch ſtand. In etwa 50 Kilometer Breite wälzt ſich die Flut, die die chineſiſche und japa⸗ niſche Front voneinander trennt, in ſüdöſtlicher Richtung dahin, auf die Grenze von Anhwei zu. Sie bedeckt bereits ein Gebiet von mehre⸗ ren tauſend Quadratkilometern, in dem über 3 Millionen Menſchen anſüſſig ſind. Da die Ueberſchwemmung die Operatio⸗ nen lahmgelegt hat, ziehen die Truppen beider Parteien in ſüdlicher Richtung ab, nach dem Kriegsgebiet am Südufer des Jangtſe. Hier bauen die Japaner die nach der Landung bei Anking eroberten Stellungen aus, um dann von hier aus die Offenſive auf Hankau zu eröffnen. Die japaniſchen Flugzeuge beleg⸗ ten am Donnerstag mehrere Male die chineſi⸗ ſchen Artillerieſtellungen in der Nähe der erſten Jangtſe⸗Sperre bei Matante mit Bomben. vorſtellbar grauenhaften Naturgewaltun zu⸗ ſchiebt. Es iſt aber auch begreiflich, daß ferne Beobachter denjenigen am eheſten mit der Ver⸗ eee e der trotz ſchrecklicher Ein⸗ bußen an Menſchenleben und Werten doch un⸗ mittelbare ſtrategiſch⸗militäriſche Vorteile aus den Verwüſtungen des Gelben Fluſſes zieht. Es gibt auch gewiß manchen leidenſchaftlichen chineſiſchen Offizier, dem jedes Mittel zur Ab⸗ wehr der Japaner recht iſt, und der es begrüßt, daß„Chinas Kummer ſeit den älteſten Zeiten“ nun einmal eingreift und Chinas Selbſtbe⸗ hauptungskampf unterſtützt. Dennoch ſcheint es ſchier unfaßlich, daß Menſchenhände abſichtlich eine Kataſtrophe heraufbeſchwören, vor der Millionen Chineſen in Jahrhunderten gezittert und ſich oft vergeblich bemühten, ſie abzuwehren, einzudämmen. Sollten ſich die japaniſchen Be⸗ richte von chineſiſchen Durchſtichen der Dämme in vollem Umfange bewahrheiten, ſo wird man dieſe Tatſache zugleich als eine der entſetzlichſten und heroiſchſten Offenbarungen des Völker⸗ haſſes und chineſiſchen Selbſtbehauptungswil⸗ lens werten müſſen. Aehnliche Beiſpiele kennt die Weltgeſchichte kaum. Die Schleuſenöffnungen der Holländer gegen die Angriffe der Armeen des Herzogs Alba oder Ludwigs XIV., die Ver⸗ brennung Moskaus durch die Ruſſen gegen den korſiſchen Eindringling, verblaſſen demgegen⸗ über vollſtändig. Welche entſetzlichen Szenen, welche menſch⸗ lichen Tragödien ſich bei ſolchen Naturkataſtro⸗ phen zutragen, davon vermittelt der Bericht eines Teilnehmers an der Rettungsexpedition während einer Ueberſchwemmung des Jangtſe⸗ kiang ein anſchauliches Bild.„Aufs geradewohl — heißt es darin— verſuchen die Rettungs⸗ boote die elenden Hütten und Baracken zu er⸗ reichen, in denen Tauſende und Abertauſende von Flüchtlingen in dichten Maſſen, wie die Heuſchrecken, verelendet, verwahrloſt, verhun⸗ gert auf den nackten Boden liegen und mit fataliſtiſchem Gleichmut den unvermeidlichen Fortſetzung im Innern des Blattes) 4 80 * müſſen freilich eine Politik und Wirtschaft ( Dr. E. K. Die Rede des Reichswirtſchafts⸗ miniſters Funk in Bremen zeichnet ſich durch eine für wirtſchaftliche Dinge beſonders notwen⸗ dige Klarheit der Begriffe aus. Beſſere Formu⸗ Zierungen für das Problem, das Funk anſchnitt, dönnen kaum gebracht werden. Wenn auch im Mittelpunkt ſeiner Rede die durch die Rückkehr der Oſtmark ins Reich akut gewordene Frage der früheren öſterreichiſchen Auslandsſchulden ſtand, ſo war ſie im geſamten doch eine Gene- ralabrechnung mit dem durch Verſailles gebo⸗ renen Syſtem der politiſchen Verſchul⸗ dung. Die Welt lebt ſeit vielen Jahren in einer furchtbaren Wirtſchaftskriſe. Vorübergehende konjunkturelle Erſcheinungen beſtätigen allen⸗ falls dieſen erregenden Zuſtand, der zu einem Dauerzuſtand zu werden droht oder gar ſchon geworden iſt. In Amerika vor allem, dem an Naturſchätzen und techniſchen Bedingtheiten reichſten Lande der Welt, herrſcht, wie wir wiedersolt berichteten, eine Kriſe, die das ganze Land erfaßt und viele Millionen von Arbeits⸗ kräften ſeit langem brachlegte. Gibt dieſer Zu⸗ ſtand, der ſeine folgenſchweren Rückwirkungen auf die ganze Welt zeigt, nicht zu denken? Iſt ſich dieſe Welt auch durch die unerbittliche Härte der Tatſachen immer noch nicht klar geworden, daß der Keim zu dieſer entſetzlichen Wirtſchafts⸗ kriſe, die ſtatt Wohlſtand in den Ländern nur Elend und Jammer bringt, in dem„Irie⸗ dens vertrag“ von Verſailles liegt und vornehmlich in ſeinem Syſtem von wirt⸗ ſchaftlichen Verpflichtungen, die letztlich nichts anderes ſind als politiſche Schulden? Wir erinnern uns, wie damals, in den Jah⸗ ren, da die ſogenannten Sieger des Weltkrieges berauſcht waren von ihrem ſcheinbaren Erfolg, Deutſchland mit einer Laſt von Schulden belegt werden ſollte, die ins Phantaſtiſche ſtieg. Das, was an Reparationen ſchließlich übrig⸗ blieb, war fürchterlich genug. Fürchterlich für das deutſche Volk, das buchſtäblich bis an den Rand des Abgrundes gebracht wurde, fürchter⸗ lich aber auch für die Welt, denn die wirtſchaft⸗ liche Aufnahmefähigkeit eines Siebzigmillionen⸗ volkes bis faſt auf den Nullpunkt abzudroſſeln, mußte Konſequenzen nach ſich ziehen, die auf die Urheber ſolcher Diktate ſelbſt zwangsläufig zurückgehen mußten. Die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung der Nachkriegsjahre hat gezeigt, daß, wie Funk in Bremen betonte, politiſche Schulden in höchſtem Maße wirtſchafts⸗ feindlich ſind. Wenn das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland ſie, die wahnſinnigen Aus⸗ geburten eines Vertrages, der für Jahrzehnte ſo namenloſes Unglück und Elend in die Welt brachte, ablehnt, ſo hat dies ſeine berechtigte Begründung. Damit wird eher der Welt eine Wohltat erwieſen, denn Deutſchland ſteht heute wieder mit jener wirtſchaftlichen Kraft da, die es befähigt, der Welt gegenüber als Abſatzland größten Ausmaßes entgegenzutreten wenn die Welt will. Deutſchland hat in den letzten fünf Jahren den Weg gezeigt, der aus der furchtbaren wirtſchaftlichen Verelendung herausführt, trotz der Schwierigkeiten, die ihm dabei von den wirtſchaftlich mächtigſten Län⸗ dern der Erde bereitet wurden. Immer wieder haben die maßgebenden Stellen Deutſchlands darauf hingewieſen, daß wir uns von der Welt⸗ wirtſchaft nicht iſolieren wollen. Wir können uns aber vollgültig in den Kreislauf der Welt⸗ wirtſchaft erſt dann wieder einreihen. wenn das Ausland von ſeinem längſt ausgefahrenen Kurs abweicht und ſich den wirtſchaftlichen Er⸗ kenntniſſen beugt, die ſich nun einmal als völlig unabänderliche Tatſachen ergeben haben. Dann ganze Menge politiſcher Voreingenommenheiten endgültig beſeite ge⸗ legt werden. Der Geiſt von Verſailles, die Genfer Ideologie muß verſchwinden, eher gibt es keine Geſundung der Weltwirtſchaft. Gerade auch das Beiſpiel Oeſter⸗ reichs weiſt darauf hin, daß dieſer aus poli⸗ tiſchen Inſtinkten geborene Geiſt die ueſächlich⸗ ſte Schuld hat an der wirtſchaftlichen Verelen⸗ dung eines Landes. Der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter wies mit klarer Formulierung nach, aus welchen Motiven das Ausland jahrelang große Anleihen an Oeſterreich gewährte, aus Motiven jedenfalls, die nicht der Abſicht entſprangen, dem Lande wirtſchaftliche Hilfe zu bringen. Wie ſich dieſe ſcheinbare Hilfe für Oeſterxreich auswirkte, zeigt die Praxis. So ſehr Deutſch⸗ land die reinen Wirtſchaftsſchulden loyal aner⸗ kennt, ſo groß wäre der Widerſpruch in ſich ſelbſt, wenn das Dritte Reich, als der gegebene Widerpartner des Syſtems von Verſailles, in dem„Falle“ Oeſterreich dieſen Geiſt durch die Anertennung einer rein politiſchen Schuld reha⸗ bilitierte. ſchen Schulden Die Welt iſt Zeuge dafür, daß die Ueberwindung von Verſailles Deutſchland in knappſtem Zeitraum einen wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtieg gebracht hat und eine Blüte, die ohne Bei⸗ ſpiel iſt. Wenn die Welt nüchtern denkt, muß ſie ſich ſagen, daß Deutſchland heute unmöglich — rückwirkend gewiſſermaßen— die ßpoliti⸗ Oeſterreichs anerkennen und damit ſeine eigene wirtſchaftliche Erkenntnis und wirtſchaftliche Politit desavouieren kann Deutſchlands Standpunkt in dieſer Frage ſteht feſt. Die Welt möge davon Kenntnis neh⸗ men; ſie wird das umſo leichter können als ſie weiß und von Funk in Bremen daran erinnert wurde, daß ſie ſelbſt in mehr als einem gleich⸗ gelagerten Fall praktiſch nicht anderer Meinung war als heute das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land. Kamyf gegen die Waſſermaſſen Die größle Flukkalaſtrophe der Geſchichle? (Fortſetzung von Seite 1) Hungertod erwarten. Andere, die ſich noch ans Leben klammern und die letzte Hoffnung noch nicht aufgegeben haben, heulen und brüllen und 175 laut mit herzzerreißender Stimme um Hilfe. An einem ſchwachen Baum hängen Dutzende von Menſchen, die von den Waſſerfluten verfolgt, auf einem Hügel ihre Rettung ſuchten und, als auch dieſer überſchwemmt wurde, die Aeſte des Baumes erklettert hatten. Der Baum beugte ſich unter dem ſchweren Gewicht der vielen Körper, er drohte jeden Augenblick zuſammenzubrechen. Die Menſchen ſchauten mit Schaudern und Ent⸗ ſetzen auf die reißende gelbe Flut unter ihren Füßen, in den erbarmungsloſen Rachen der un⸗ erſättlichen Naturgewalt, die ſich anſchickte, ihre unzähligen Opfer um Tauſende zu vermehren. Oft geſchah es, daß die an den Bäumen hängen⸗ den Menſchen einige Minuten vor dem Heran⸗ nahen des Rettungsbootes, von den letzten Kräften verlaſſen, ins Waſſer fielen und, er⸗ ſchöpft wie ſie waren, erbarmungslos von den Fluten in den naſſen Tod fortgeſchwemmt wur⸗ den. Es kommt hinzu, daß dieſe menſchlichen Tra⸗ ödien ſich in einer Landſchaft von ſeltener dere a dichter Beſtedlung abſpielen. ie Beckenlandſchaften, die Gebirgshänge und die Hoangho⸗Tiefebene ſind mit ertragreichem Lößboden bedeckt, wodurch chineſiſche Ackerbauer und Seidenzüchter in hellen Scharen herbeige⸗ lockt werden. Schon die in den verſchiedenen Jahren ſich regelmäßig wiederholenden Damm⸗ brüche haben oft einen Schaden angerichtet, der größer iſt als die Erträgniſſe der friedlichen Arbeit in dem fruchtbaren Honanlande, ſo daß in den letzten Jahren langſam eine Abwande⸗ rung der Bevölkerung in die nördlichen Nach⸗ barlande der Provinzen Schanſi und Schantung einſetzte. Wie ſchwer der Hoangho als zweiter Haupt⸗ ſtrom Chinas Nen werden kann, zeigt die Verlagerung ſeiner ündung ſeit dem Jahre 602 v. Chr. Zehn Mal hat der Todesfluß Bett und Mündung ſeitdem gewechſelt. Er iſt zwiſchen dem 33. Grad nördlicher Breite bis zum 39. Grad hin und her gependelt. In den Golf von Petſchini am gelben Meer mündet er erſt ſeit 1889. Dabei beträgt die Länge des Stroms, der in 4400 Metern Höhe im nördlichen Tibet entſpringt, mit allen Nebenſtrömungen annähernd 4000 Kilometer, ſein Stromgebiet 980 000 Quadratkilometer, bald die doppelte Größe des deutſchen Reiches. Es iſt ein merk⸗ würdiger Zufall, daß die Entſtehung des gegen⸗ wärtigen Beckens und die Wahl der gegenwär⸗ tigen Mündung mit dem Peiping-Aufſtand im vorigen Jahrhundert zuſammenhängt. Damals verſäumten 64000 mit der Ueberwachung der Uferbauten beauftragten Arbeiter ihre Pflicht und der nördliche Arm des Fluſſes brach durch. Vierzig Jahre ſpäter war die Mündung dann endgültig verlegt. Ob Menſchenwerk und Men⸗ ſchenfehler diesmal ebenfalls das Strombett des Hoangho verlegen werden, läßt ſich nicht vor⸗ ausſagen. Immerhin fallen Ueberſchwem⸗ mungskataſtrophe und Kriegsfieber gegenwär— 15 zuſammen, was trübe Prophezeiungen zu— läßt. zwei Provinzen in Gefahr Schanghai, 17. Juni In den 0 48 Stunden muß es ſich ent⸗ ſcheiden, ob ſich das Hochwaſſer des Gelben Fluſſes durch die große Seenkette mit dem Jangtſehochwaſſer vereinigt. Dieſe Ver⸗ einigung würde die Provinzen Honan und Anhwei in ein Meer verwandeln und 30 Millionen Menſchen einem ſicheren Tode aus⸗ liefern. Die Japaner erklären, wenn der Gelbe Fluß infolge der tagelangen Regengüſſe in den nächſten 48 Stunden weiter ſteige, würde alle Menſchenkraft nicht ausreichen, um die größte Elutfataſtronde der Geſchichte zu verhindern. Alle verfügbaren japaniſchen Flugzeuge wur⸗ den zum Transport von Sandfäcken eingeſetzt, die zu Tauſenden gebündelt mit Fall⸗ ſchirmen dn Deicharbeitern zugeworfen werden. Die Verteidigung gegen die unabläſſig vordrin⸗ benden Fluten des Gelben Fluſſes ſi95 infolge der dauernden. außerſt ſchwierig und faſt aussichtslos, wenn ſich auch am Abwehr⸗ kampf Hunderte von chineſiſchen Bauern und alle verfügbaren japaniſchen Soldaten ver⸗ zweifelt beteiligen. Bisher haben die Waſſer⸗ maſſen 200 Dörfer vernichtet. 5 Japaniſchen Meldungen zufolge ſollen die Chineſen vor der Zexrſtörung der Deiche 200 Angehörige des ſtaatlichen chineſi⸗ ſchen Deichpetſonals erſchoſſen haben, was als ein weiterer Beweis für eine planmäßige Durchführung der Deichſprengungen angeſehen wird. Wiss it ein jüdiſches Geſchüft? nähere Bestimmungen zum Reichs bürgergeſez erlaſſen Berlin, 17. Juni Das Reichsgeſetzblatt vom 15. Juni bringt die vom 14. ds. Mts. datierte Dritte Verord⸗ nung zum Reichsbürgergeſetz, die außerordent⸗ lich wichtige Beſtimmungen enthält, die den Begriff eines„Jüdiſchen Gewerbebe⸗ triebes“ feſtlegen. Während die Erſte Verordnung des Reichs⸗ bürgergeſetzes die Begriffe„Jude“ und„Jü⸗ diſcher Miſchling“ einheitlich für alle Rechts⸗ und Verwaltungsgebiete feſtlegte, wird durch die Dritte Verordnung beſtimmt, was als „Jüdiſcher Gewerbebetrieb“ zu be⸗ trachten iſt. Da für Parteimitglieder und Mitglieder aller Gliederungen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung ſowie für Beamte Ver⸗ bote über den Ein kauf in jüdi⸗ ſchen Geſchäften beſtehen und außer⸗ dem bei der Vergebung öffentlicher Aufträge oder der Zulaſſung von Ver⸗ kaufsſtellen zur Entgegennahme von Ehe⸗ ſtandsdarlehenſcheinen uſw. der Begriff des jüdiſchen Gewerbebetriebes ſehr wichtig iſt, iſt nunmehr auf Grund der Verordnung eine endgültige Entſcheidung über dieſe Frage ergangen. Der Artikel 1 der Verordnung behandelt den Begriff des jüdiſchen Einfluſſes, der bei einem Betrieb eines einzelnen Kaufmannes oder Handwerkers einfach dadurch gegeben iſt, daß klargeſtellt wird, ob der Inhaber Jude iſt oder nicht, Schwieriger iſt die Feſtſtellung aber bei den Geſellſchaften. Hier beſtimmt die Verordnung, daß eine Aktiengeſellſchaft bereits dann als jüdiſch anzuſehen iſt, wenn im Vor⸗ ſtand oder Aufſichtsrat auch nur ein Jude vertreten iſt. Außerdem iſt die Verordnung aber auch auf die Kapitalverteilung abgeſtellt. Ein Betrieb gilt dann bereits als jüdiſch, wenn ein Viertel des Kapitals Juden gehört. Da das Aktienkapital nicht immer mit der Verteilung des Stimmrechts übereinſtimmt, iſt weiter vor⸗ geſehen, wie in ſolchen Fällen zu entſcheiden iſt. Auch bei Aktien mit Vorzugsſtimmrecht iſt die Beſtimmung getroffen, daß die jüdiſche Stim⸗ menzahl nie die Hälfte der Geſamtſtimmen er⸗ reichen darf, damit die Beſchlüſſe einer Aktien⸗ Geſellſchaft nicht von jüdiſcher Seite herbeige⸗ führt oder Weſelche werden können. Bei ſol⸗ chen Aktien⸗Geſellſchaften, deren Aktien an der Börſe gehandelt werden, und die in der Regel nicht in der Lage ſind, über den Aktienbeſitz Feſtſtellungen zu treffen. gibt der 8 2 die Mög⸗ lichkeit„der Vermutung“, d. h., ſind im Vor⸗ ſtand oder Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft Juden vertreten, ſo, wird vermutet, daß auch der Aktienbeſitz ſich zum größten Teil in jüdiſchem Beſitz befindet. Der§ 3 endlich ſieht noch eine Generalklauſel vor, die es ermöglicht, alle die Fälle, in denen ſich die Juden hinter die Mög⸗ lichkeiten des bürgerlichen Rechts verſchanzt oder ihren Betrieb nach außenhin getarnt ha⸗ ben. zu etfaſſen. a Der Artikel 2 der Verordnung behandelt die Verfahrens vorſchriften. Danach iſt die entſcheidende Stelle eine höhere Verwal⸗ tungsbehörde unter Einſchaltung der Partei⸗ dienſtſtellen. Der§ 14 ſieht vor, daß der Gau⸗ leitet jederzeit das Recht hat, die Nachprüfung einer Entſcheidung herbeizuführen, auch wenn dieſe bereits rechtskräftig geworden iſt. Die jü⸗ diſchen Gewerbebetriebe werden in Liſten zuſammengefaßt und dieſe zur Einſicht⸗ nahme für jedermann offen aufgelegt. Damit jeder Volksgenoſſe die Möglichkeit hat, ſich darüber zu unterrichten, ob ein Ge⸗ ſchäft jüdiſch iſt oder nicht, werden voraus⸗ ſichtlich die unterſten Verwaltungsbehörden mit der Auflegung der Liſten betraut. Die bisher in Umlauf befindlichen Liſten fallen nach der Aufſtellung der geſetzmüßigen Liſten fort Der Artikel 3 beſtimmt, daß diejenigen fü⸗ diſchen Geſchäfte, die ſich nicht ariſteren, in abſehbarer Zeit ein beſon deres Kenn⸗ zeichen führen müſſen. Krach in der franzöſiſchen Kammer Rechts-Abgeordneler ſetzt ſich mit den Kommuniſten auseinander Paris, 17. Juni. In der Franzöſiſchen Kammer kam es am Donnerstagnachmittag erneut zu ſtürmi⸗ ſchen Lärmſzenen, ſodaß ſich der Kammer⸗ präſident veranlaßt ſah, die Sitzung aufzuhe⸗ ben. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Tixier Vignancour, dem der wiederholte Verſuch der Kommuniſten, die Spanienpolitik zur Spra⸗ che zu bringen, auf die Dauer zu dumm vor⸗ kam, ſtelte ſchließlich den Antrag, das Thema am Freitag zu behondeln. Er erklärte,, die Ausſprache ſei umſo notwendiger, als er im Beſitz von Verichten zweier franzöſiſcher Offiziere über die Beſetzung von zwei franzöſiſchen Ge⸗ meinden durch Truppen der 43. rotſpaniſchen Diviſion ſei. die Kommuniſten brüllten: „Es handelt ſich um Berichte aus Burgos!“ Vignancour antwortete:„Ihre Berichte kommen aus Moskau. Der Bericht, auf den ich mich berufe, iſt von franzöſiſchen Offizieren ge⸗ ſchrieben worden!“ Es kam zu erneuten Lärm⸗ ſzenen Kammerpräſident Herriot hatte in⸗ zwiſchen die Zuſchauerbühnen und die Preſſetri⸗ büne räumen laſſen. Vergeblich rief er den kom⸗ muniſtiſchen Abgeordneten zur Ordnung. Auf ſeine Erklärung:„Ihre Worte ſind ficherlich über Ihre Gedanken hingusgegangen“, bemerkte PVignancour höhniſch:„Neim nein, er hat ja gar keine Gedanken!“ Der Lärm ſteigerte ſich derartig, daß man in dem allgemeinen Durcn⸗ einander kaum noch ein Wort verſtehen konnte. Die Lärmſzenen erreichten ihren Höhepunkt, als von rechts die Rufe ertönten:„Marty, Mörder!“(Marty iſt der kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete, der ſich ſeit langem. in Rotſpanien her⸗ umdrückt, ſich als gewiſſenloſer Antreiber der franzöſiſchen Freiwilligen hervortut und einen berüchtigten Namen gemacht hat. D. Schriftltg.) Die Kommuniſten aber brülten:„Es lebe Marty!“ Es gelang Hertiot nicht, die Ruhe wiederherzuſtellen, und er mußte die Sitzung aufheben. In den Wandelgängen kam es ſogar zu handgreiflichen Auseinanderſetzungen zwiſchen Kommuniſten und einer kleinen Gruppe von rechtsgerichteten Abgeordneten. Der Abgeord⸗ nete Claudet erhielt von einem Kommuniſten durch einen Schlag eine blutende Wunde über dem Auge. Zwei andere rechtsgerichtete Abge⸗ ordnete wurden von den Kommuniſten gleich⸗ falls erheblich bedrängt. Als die Wogen der Erregung ſich endlich ge⸗ legt hatten, konnte die Sitzung wieder aufge⸗ nommen werden. Bald darauf wurde die Sit⸗ zung auf Freitag vertagt. Ehrung der Gefallenen durch Ungarns Juſtizminiſter in Berlin. 8 Berlin, 17. Juni. Der ungariſche Juſtizminiſter Dr. von Mi⸗ kecz, der als Gaſt von Reichsminiſter Dr. Frank zur fünften Jahrestagung der Akade— mie für Deutſches Recht in Berlin eintraf, legte heute vormittag am Ehrenmal Unter den Lin⸗ den einen Kranz nieder, ungariſchen Nationalfarben trugen. In ſeinet Begleitung befand ſich Reichsminiſter Dr. Frank, der Königlich ungariſche Geſandte Ge⸗ neralleutnant Sztojay. der Kommandant von Berlin Generalmajor Seifert, der un⸗ gariſche Militärattaché ſowie die Mitarbeiter des ungariſchen Miniſters, die mit ihm nach Berlin gekommen waren, Vertreter der unga⸗ riſchen Studentenſchaft und der Vizepräſident der Akademie für Deutſches Recht Profeſſor Dr. Emge, und der Direktor der Akademie, Dr. Laſch. Zu Ehren des ungariſchen Gaſtes hatte eine Kompanie der Vachtruppve mit Muſikzug vor dem Ehrenmal Aufſtellung genommen. An die Kranzniederlegung ſchloß ſich ein Vorbei⸗ marſch der Ehrenkompanie an, Der ungariſche Juſtizminiſter ſtattete ſodann Reichsinnenmini⸗ ſter Dr. Frick und Reichsaußenminiſter von Ribbentrop einen Beſuch in ihren Ar⸗ beitsräumen ab. Der Reichsaußenminiſter über⸗ reichte im Namen des Führers und Reichskanz⸗ lers dem ungariſchen Juſtizminiſter das Großkreuz des Deutſchen Adlers. Gäſte Deulſchlands 190 000 öſterreichiſche Kinder ſchon zur Erholung ins Reich vermittelt Berlin, 17. Juni Wie tatkräftig die NSV. auf ihrem umfang⸗ reichen Arbeitsgebtet dazu beiträgt, Not und Elend des alten Syſtems im Lande Oeſterreich zu überwinden, wird aus einem Bericht über die Entwicklung der Kindererholungsverſchik⸗ kung deutlich. Danach wurden ſeit der Macht⸗ übernahme bis zum 31. Mai ds. Is. durch die Kinderlandverſchickung der RSV. 1 408 205 Kinder in Erholung verſchickt. Dazu kommen noch rund 190000 öſterreichiſche Kin⸗ der, die ebenfalls bis zu dem angegebenen Termin in Pflegeſtellen des Reiches entſandt werden konnten. Für die ländliche Bevölke⸗ rung bedeutet es ein ſtolzes Zeugnis, an die⸗ feln großen Werk entſcheidend beteiligt zu ein. Engliſche Bomben human ſagt Miniſterpräſident Chamberlain. London, 17. Juni. Im Unterhaus fragte am Donnerstag der Labour⸗Abgeordnete Henderſon den Mini⸗ ſterpräſidenten, ob die Regierung im Rahmen einer internationalen Zuſammenarbeit zur Hu⸗ maniſerung der Kriegsführung bereit ſei, die Praxis der Bombardierung an der Nord⸗ weſtgrenze Indiens und ſonſt in der Welt auf⸗ zugeben. 1 Chamberlain betonte bei dieſer Gelegenheit, daß vor Beginn ſolcher Bomba Wierungen ſtets eine 24ſtündige Warnungszeit zugeſtanden wer⸗ de, damit die Nichtkämpſer zuvor das Gebiet täumen könnten. Ein Abgehen von dieſen Maß⸗ nahmen halte er nicht für eine entgegenkom⸗ mende Geſte. Sollte ſich aber herausſtellen, daß dieſe Praxis, die doch ſehr human ſei, einem allgemeinen Abkommen zur Aufgabe des Luft⸗ bombardements im Wege ſtehe, wäre England ſicherlich bereit, darauf zu verzichten. Als Cham⸗ berlain auf Angriffe der Oppoſition hin erklär⸗ te, er habe geleſen, daß es in der fraglichen Ge⸗ gend zahlreiche Höhlen gebe und daß die Be⸗ völkerung ſehr wohl in das offene Gelände ausweichen könne, wurde er von lauten Pfui⸗ rufen der Oppoſition mehrfach unterbrochen. Ausſchließung der Juden geforderk Warſchau, 15. Juni In Krakau wurde auf einer Zuſammenkunft der Vertreter der ſozialen Selbſthilfe⸗Organi⸗ ſationen„Brüderliche Hilfe“. die ſämtliche akademiſchen Schulen Polens umfaſſen, ein Be⸗ ſchluß gefaßt, in dem gefordert wird, den Ju⸗ den den Zutritt zu den Hochſchulen und den Univerſitäten mit Beginn des neuen abademi— ſchen Lehrjahres zu verweigern. deſſen Schleifen dis Ir Fun Wucen ſöndiſchen Pas bebe Geltmar iter der Ihers furt 0 wurd iget 5 9. I 0, ali Eacten s die ginge n Jahre 100 Nil cttug det Hatz in 037 ni Peichsmar inlommer Ametila 1 Frozen Die Entw fell, bemüht ſir nabhä Das n Uurhh se die Reg 0 dem Aus Heit ark tuoſus und de ſaftelt befte heit die lan, a dient el wirtſcha und geſ beſete füt ktank hängige Veunru marktes Die ſtüt 9 berurſat tung de Nerſaill zahlung ben der dchn en tien weren tel get Net zum Grundsätze deutſcher Außenhandelspolitif deulſchland übernimmt leine Verpflichtung für Leſterreichs Schulden Eine Rede FJunks 2 Ss Bremen, 17. Juni Anläßlich des 400jährigen Beſtehens des auſes„Schütting“, des hiſtoriſchen Hauſes er Bremer Kaufmannſchaft, fand geſtern eine eng im Hauſe„Schütting“ ſtatt, auf der einer Begrüßungsanſprache des Leiters Wirtſchaftskammer und Präſes der In⸗ uſtrie⸗ und Handelskammer Bremen Karl Ilmever Reichswirtſchaftsminiſter Wal⸗ ter Funk eine Rede über die Grundſätze der een Außenhandelspolitik und das Pro b⸗ lem der internationalen Ver⸗ . in ieder u In dieſem Zuſammenhan in eichs⸗ miniſter Funk auf r ee ee 0 die Arſachen der gegenwärligen Wellwirlſchaftskriſe n und ſtellte den Kriſenerſcheinungen in der eltwirtſchaft die geſunde und ſtabile Lage er deutſchen Wirtſchaft gegenüber. Im An⸗ chluß an eine Erörterung der unheilvollen Wirkung politiſcher Schulden behandelte der Reichswirtſchaftsminiſter die Frage der Rechtsnachfolge der öſterreich⸗ iſchen Staatsſchulden, die er einer eingehenden Unterſuchung nach der völkerrecht⸗ lichen, der wirtſchaftspolitiſchen und der mora⸗ liſchen Seite hin unterzog. Im einzelnen führte Reichswirtſchaftsminiſter Funk hierzu u. a. Folgendes aus: Die internationalen Erörterungen über die weltwirtſchaftlichen Vorgänge und konjunk⸗ turellen Vorgänge zeigen in der letzten Zeit im allgemeinen die gleiche Tendenz, nämlich die Furcht vor einer neuen ſchweren Kriſe der Weltwirtſchaft. Hierbei treten bemerkenswerterweiſe zwei Wirtſchaftsgebiete als ausgeſprochene Gegen⸗ pole in Erſcheinung, nämlich auf der einen Seite die Vereinigten Staaten von Amerika, die geradezu als das Störungs⸗ zentrum bezeichnet werden, und auf der ande⸗ ren Seite Deutſchland, deſſen Wirtſchaft dem neuen Konjunktureinbruch bisher einen ungebrochenen Widerſtand entge⸗ gengeſetzt hat. Inmitten eines allgemeinen Konjunkturrückgangs ſetzt ſich der Aufſchwung der deutſchen Wirtſchaft unvermindert fort. Weltmarkt und Welthandelsumſütze Da man heute draußen offenbar die Kriſe noch als ein unentrinnbares Schick⸗ a3 betrachtet, beziehen die einzelnen Han⸗ elspartner ihre Schutzzollbaſtionen, um der mit der Kriſe ausgelöſten verſchärften aus⸗ ländiſchen Konkurrenz ſtandhalten zu können. Was bedeutet nun eigentlich dieſer ſogenannte „Weltmarkt“, deſſen drohende Kriſe die Ge⸗ Ig müter der am internationalen Handel beſon⸗ ders ſtark beteiligten Völker zur Zeit ſo ſehr in Erregung verſetzt? Er bedeutete viel we⸗ det ungj⸗ 1 85 als man gemeinhin glaubt! deotälldert ztoſeſot di. ö ie geſamten Welthandelsumſätze betrugen 929, alſo zur Zeit des höchſten bisher er⸗ reichten Standes, 284 Milliarden Reichsmark. Sie gingen wertmäßig bis auf 105 Milliarden im Jahre 1936 zurück und ſtiegen 1937 auf 130 Milliarden Reichsmark. Demgegenüber betrug der geſamte Wirtſchaftsum⸗ fſatz in Deutſchland allein im Jahre 1937 nicht weniger als 210 Milliarden 5 eichsmark. Die Exportquote betrug im Jahre „ 1937 bei Deutſchland 8,7 Prozent des Volks⸗ 1 einkommens, bei den Vereinigten Staaten von Amerika nur 5,4 Prozent, bei England 10 Prozent und bei Frankreich 11,4 Prozent. ie Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt deutlich, daß die einzelnen Volkswirtſchaften bemüht ſind, ſich von den Einflüſſen des Weltmarktes mehr und mehr unabhängig zu machen. g Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat durch ſeine handelspolitiſchen Methoden und die Regelung ſeines Zahlungsverkehrs mit dem Ausland, an deſſen Verbeſſerung wir zur Zeit arbeiten, ſich von dieſem Circulus vir⸗ tuoſus der internationalen Konjunkturzyklen und den Einflüſſen ausländiſcher Wirt⸗ ſchaftskräfte ſo weit als möglich lac! befreit. Dem Ziel der Wirtſchaftsfrei⸗ 5 75 h beit dient in erſter Linie der Vierjahres⸗ ade plan, aber dieſe deutſche Wirtſchaftspolitik dient ebenſo auch der Geſundung der welt⸗ wirtſchaftlichen Beziehungen. Denn ſtarke und geſunde Nationalwirtſchaften ſind eine beſſere und ſtabilere Grundlage für die Weltwirtſchaft als kranke, ſchwache und international ab⸗ hängige Wirtſchaften von denen dauernd Beunruhigungen und Störungen des Welt⸗ marktes ausgehen müſſen. Die ſtärkſte Verwirrung des Weltmarktes hat die wellpoliliſche Verſchuldung verurſacht, die in Verfolgung der Finanzie⸗ rung des Weltkrieges und der durch das Verfailler Diktat ausgelöſten Reparations⸗ zahlungen eingetreten iſt. Das Mahnſchrei⸗ „ Bebolle⸗ I, an die- klelligt zu ben der amerikaniſchen Regierung an drei⸗ zehn europäiſche Nationen Nun iſt ſozuſagen ein Schulbeiſpiel ſolcher bpolitiſchen Anleihegewährung durch die Wie⸗ dervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich aktuell geworden. Die ausländiſche Preſſe er⸗ Pen um Teil ein großes Geſchrei, weil Deutſchland die Rechtsnachfolge in die öſter⸗ kreichiſchen Staatsſchulden grund ſätzlich nicht anerkennen will. Wie iſt in Wahrheit der Sachverhalt? Eine Tagung der Garantieſtaaten, die Mitte Mai in Rom ſtatt⸗ efunden hat, hat ſich auf den Standpunkt ge⸗ ellt, daß Deutſchland Rechtsnachfolger er drei öſterreichiſchen Bundesanleihen e⸗ orden ſei, und eine entſprechende Aufforde⸗ rung an die Reichsregierung gerichtet, dieſe echtsnachfolge in beſonderer Form anzuer⸗ nnen. Eine Rechts verpflichtung es Deutſchen Reiches liegt je⸗ enfalls nicht vor. In einer„Reihe hnlicher völkerrechtlicher Vorgänge iſt eine che Haftung abgelehnt worden. Eng⸗ nd hat z. B. nach dem Burenkrieg die Schul⸗ den der Burenrepubliken nicht als engliſche Staatsſchulden anerkannt, was ſeinerzeit durch ein Rechtsgutachten einer hierfür eingeſetzten ommiſſion des Unterhauſes und durch ein des höchſten engliſchen Gerichtshofes be⸗ ftigt wurde. Ebenſowenig haben die Ver⸗ i Staaten von Amerika ach dem Bürgerkriege die Anleihen der üdſtaaten als für das amerikaniſche Staats⸗ eſen verbindlich anerkannt. Aus der fran⸗ zöſiſchen Staatspraxis iſt an die Ueber⸗ nahme von Madagaskar zu erinnern, bei der die Staatsſchulden Madagaskars ebenfalls nicht als franzöſiſche Staatsſchuld bebandelt wor⸗ den ſind. wegen der am 15. Juni fällig geweſenen Kriegsſchuldenrate in Höhe von 1,9 Milliar⸗ den Dollar hat wieder einmal die Aufmerk⸗ . auf die beiſpielloſe Vergewaltigung er Vernunft und der wirtſchaftlichen Ord⸗ nung der Welt gelenkt, von der die ge⸗ quälte Menſchheit erſt dann befreit ſein wird, wenn der letzte Schlußſtrich unter dieſem aus politiſcher Unvernunft erzeugten wirtſchaft⸗ lichen Wahnſinn gezogen ſein wird. Durch die politiſchen Schulden in Geſtalt der Reparationen iſt Deutſchland an den Rand des Verderbens und um Freiheit und Ehre gebracht worden. Eine politiſche Schuld wird auch dadurch keine kommerzielle Schuld, daß auf der Gläubigerſeite an die Stelle von Staaten private Vermögensbeſitzer treten. Dieſe Cha⸗ rakteriſierung der Dawes⸗ und No ung ⸗ Anleihe iſt von nationalſozialiſtiſcher Seite ſtets auf das ſchärfſte bekümpft wor⸗ den. Ich muß wiederholt zum Ausdruck bringen, daß das Preſtige der Völker den heutigen Zuſtand der Staatsanleihen im Ausland nicht verträgt, und daß einmal ein Arrangement erreicht werden muß, bei dem die durch nichts mehr gerecht⸗ fertigten Zins ſätze von 7 und 5 Proz. auf einen normalen Stand geſenkt werden. Die Wiederherſtellung des deutſchen Kredit⸗ anſehens verlangt die völlige Beſeitigung die⸗ ſes Schandflecks, der aus der überwundenen Epoche der deutſchen Erniedrigung übrig ge⸗ blieben iſt. Jede kommerzielle Schuld wird von uns ehrlich erfüllt werden, aber das Syſtem der politiſchen Schulden lehnen wir grundſätzlich als wirtſchafts⸗ feindlich und als mit den für uns un⸗ verrückbaren Grundbegriffen einer national⸗ ſozialiſtiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftsfüh⸗ rung unvereinbar ab. Politiſche Schulden ſind, wie die Finanz ⸗ geſchichte aller Zeiten lehrt, fa ſſt immer notleidend geworden. Wer mit Kre⸗ diten Politik macht, muß damit rech⸗ nen, daß die politiſchen Gegenkräfte dieſe Anleihen von vornherein mit einem un⸗ berechenbaren Riſiko belaſten. Politiſche Anleihen tragen ſtets das Merk⸗ mal des Odioſen in ſich. Sie dienen nicht einem wirtſchaftlichen Zweck, ſondern der Erreichung einer politiſchen Machtſtel⸗ lung. Sie ſind daher faſt immer wirt⸗ ſchafts feindlich, zumal ſie neben der politiſchen auch eine wirtſchaftliche Abhängig⸗ keit bedingen. Diue Polillk der ausländijchen Finanzhilfe Nach einer völkerrechtlichen Praxis kann daher eine Uebernahme der öſterreichiſchen Bundesſchulden durch das Deutſche Reich nicht verlangt werden. Hiervon zu unterſcheiden iſt die Frage, ob das heutige Land Oeſterreich als Beſtandteil des Deutſchen Reiches als Rechtsnach⸗ folger des öſterreichiſchen Staats⸗ weſens von St. Germa in anzu⸗ leben iſt. Das bisherige Staatsweſen Oeſterreichs iſt nicht auf das Reich übergegangen, ſondern als ſolches beſeitigt worden, und zwar durch den ſich in abſolut friedlichen und ge⸗ ſetzlichen Formen durchſetzenden Volkswillen. Der Zwangsſtaat von St. Germain hat un⸗ ter ſchärfſter Mißachtung des Volkswillens ſchließlich nur in Form eines deſpotiſchen Regimes aufrecht erhalten werden können. Dieſes Regime ſtützte ſich ausſchließlich auf ausländiſche Hilfe, die ihm auch finan⸗ ziell unter rein politiſchen Ge⸗ ſichtspunkten gewährt wurde. Die Ueberwindung dieſes Regimes durch den eindeutig bekundeten Willen des öſterreichi⸗ ſchen Volkes ſtellt eine derartig einſchnei⸗ dende Umwälzung dar, daß eine rechtliche Verbindung zwiſchen dem früheren und dem heutigen ſtaatsrechtlichen Zuſtand nicht her⸗ geſtellt werden kann. Die Behauptung, daß die Bundesanleihen zum öſterreichiſchen Aufbau beigetragen haben, muß von Deutſchland mit allem Nachdruck als unzutreffend zurückgewieſen werden. Dieſe Anleihen ſind nicht nur unter wirt ⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten gegeben worden. Sie haben vielmehr dem politiſchen Ziel ge⸗ dient, den Anſchluß Oeſterreichs an Reich zu verhindern. Wäre nicht un⸗ ter Verletzung aller dem deutſchen Volk bei der Einleitung des Waffenſtillſtandes gege⸗ benen Zuſagen das Land Oeſterreich zwangs⸗ weiſe zu einem ſelbſtändigen Staat gemacht worden, ſo würde es als ein Teil des groß⸗ deutſchen Wirtſchaftsgebietes ohne aus; ländiſche Finanzhilfe lebens fähig geweſen ſein. Das Ergebnis der ausländiſchen Finanzhilfe. die in Form der drei Bundesanleihen Oeſter⸗ reich gewährt wurde, iſt derart erſchütternd. daß das Ausland in keiner Weiſe ſich darauf be⸗ rufen kann, hier einen produktiven Auf⸗ bau geleiſtet zu haben. Bei der Uebernahme des Landes Oeſter⸗ reich in den großdeutſchen Wirtſchaftskörver iſt nicht eine mit ausländiſcher Hilfe auf⸗ gebaute, ſondern eine in unerträglichem Aus⸗ maß verelendete und erſt des Aufbaues be⸗ dürftige Wirtſchaft übernommen worden. Wenn die ausländiſchen Finanzgläubiger etwa die Auffaſſung vertreten ſollten, daß Großdeutſchland ſchon deshalb für eine Be⸗ zahlung der Bundesanleihen haftet, weil es die Aktiva der öſterreichiſchen Wirtſchaft übernommen habe, ſo würde auch dieſe Auf⸗ ſaſſung die tatſächliche Lage völlig verkennen. Wirtſchaftswerte. die mit ausländiſcher Hilſe tatſächlich aufgebaut worden find. bat das Land Oeſterreich nicht aufzuweiſen. Es iſt vielmehr in höchſtem Grade aufbaubedürftig. Die Anleihemittel, die es erhalten bat, haben lediglich dazu gedient, es unter gänzlich un⸗ wirtſchaftlichen Geſichtspunkten künſtlich in einem politiſchen Zuſtand zu erhalten, der einer allmählichen wirtſchaftlichen Er⸗ droſſelung des öſterreichiſchen Volkes nahe kam. Weder völkerrechtlich, wirtſchaftspolitiſch noch moraliſch beſteht daher für das Reich die Verpflichtung, eine Rechtsnachfolge in die öſterreichiſchen Bundesanleiben anzuerken⸗ non. Dieſes iſt unſere grundſätzliche Einſtellung zu dem Problem, das dadurch eine beſondere Bedeutung erhält, daß einige Staaten eine Garantieverpflichtung für dieſe öſterreichiſchen Staatsſchulden eingegangen ſind, die ſie den Anleihegläubigern gegenüber erfüllen müſſen. Ueber die Regelung dieſer Frage finden zur Zeit Verhandlungen insbeſondere mit einer engliſchen Regierungskommiſſion unter Vorſitz von Sir Frederic Leith⸗Roß ſtatt. Schnelljahrt nach Kärnten Auf der Reichsaulobahn in 3 Fkunden von München nach Klagenfurt Weimar, 17. Juni Der Generalinſpektor für das deutſche Stra⸗ ßenweſen, Dr.⸗Ing. Fritz Todt. hielt am 16. Juni 1938 vor dem 4. Arbeitslager des Kultur- und Rundfunkamtes in Weimar einen Vortrag über die Technik im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat. Eingangs be⸗ grüßte der Redner die Anregung des Reichs⸗ jugendführers, Architektur und Technik in das Kulturprogramm der Reichsjugendführung einzubeziehen. Für die Architektur ſei der Zu⸗ ſammenhang mit der Kultur eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Mit der Technik hingegen greife damit die Jugend einen Gedanken auf, der erſt durch den Nationalſozialismus geprägt worden ſei Denn im Zeitalter des Materia- lismus und des Liberalismus habe die Tech- nil ihre Aufgabe nur in einem materiellen und einem wirtſchaftlichen Ziel geſehen. Das materielle Ziel lag in der Beherrſchung der Materie, das wirtſchaftliche Ziel in der Produktion, im Verkauf, im Gewinn, in der Rente. Demgegenüber ſieht der national- ſozialiſtiſche Ingenieur die Aufgaben der Tech⸗ nik höher, übergeordneter, kulturell. Er führt die Technik zu ihrem urſprünglichen Weſen zurück. Für den Nationalſozialismus ergeben ſich folgende Erkenntniſſe: 1. Die Technik iſt und bleibt angewandte Naturwiſſenſchaft. Die Natur iſt die Lehr ⸗ meiſterin des Ingenieurs. 2. Die Technik dient nicht dem Einzelnen, auch nicht der einzelnen Wirtſchaftsgruppe oder der Wirtſchaft, ſondern dem ganzen deut- ſchen Volk. a 3. Die Technik verlangt von dem, der ſich mit ihr beſchäftigt, ſchöpferiſche Be⸗ gabung. An Hand von Lichtbildern, die Bauten und Brücken der Reichsautobahnen zeigten, wies der Redner auf den neuen Bauſtil und die neue Baugeſinnung hin, die bewußt in dieſe Werke des Führers hineingelegt würden. Er kam dann in dieſem Zuſammenhang auf die Linienführung der Reichsautobahnen zu ſpre⸗ chen, die nur von Ingenieuren mit wirklicher ſchöpferiſcher Begabung geplant werden könn- ten und zeigte dabei die großen Aufgaben auf, die den Ingenieur in Oeſterreich erwarten. Eine der ſchönſten Strecken hierbei werde die Reichsautobahnlinie über das Alpen⸗ maſſiv nach Klagenfurt ſein, die es ermög⸗ liche, in 3 Stunden durch Verwendung von zwei bis drei Tunnels von 6 bis 8 Km. Länge von München nach Klagenfurt mit dem Auto zu kommen. Als Dr. Todt mit der Verſicherung, gute Kameradſchaft mit der Jugend zu halten, ſchloß, brauſte ihm die einmütige Begeiſterung des Führerlagers entgegen. Rithklinien für Reiſcomnibuſſe Eine Anordnung des Korpsführers hühnlein über Gelegenheilsverkehr Berlin, 17. Juni. Der Korpsführer des NSKK. Hühnlein gibt im Zuſammenbang mit dem Auftrag des Führers, unverzüglich ſämtliche im Gelegen⸗ heitsverkehr mit Omnibuſſen eingeſetzten Kraft⸗ fahrer durch ſachverſtändige NSKK.⸗Führer auf ihre perſönliche und fachliche Eignung nachprü⸗ fen zu laſſen, Richtlinien bekannt, nach denen die Unternehmer von Gelegenheitsverkehr mit Omnibuſſen zunächſt ſich ſelbſt und die bei ihnen angeſtellten Fahrer auf das Vorhandenſein der notwendigen perſönlichen und fachlichen Eig⸗ nung prüfen und ſichten laſſen müſſen. Wir ent⸗ nehmen dieſen Richtlinien einige wichtige Ein⸗ zelheiten: Vom Fahrer ſind unbedingte Zuverläſſigkeit, beſtimmte Erfahrungen u. ein Mindeſtalter von 23 Jahren zu fordern. Bei dieſem Alter hat der auch ſeiner Wehrpflicht genügt und iſt ein ge⸗ feſtigter Mann. Weitere Vorausſetzung iſt eine mindeſtens zweijährige praktiſche Fahrertätigkeit, von der ein Jahr mit Führerſchein Klaſſe 2 gefahren ſein muß. Ein⸗ wandfreie körperliche und geiſtige Geſundheit, insbeſondere tadelloſes Seh⸗ und Hörvermögen, ſchnelle Reaktionsfähigkeit, unbehinderter Ge⸗ brauch aller Glieder und abſolute Nüchternheit im Dienſt ſind Vorausſetzungen für dieſe Tä⸗ tigkeit. Der Beſitz des Führerſcheins, die Fähigkeit, einen Wagen zu ſteuern, Reifen zu wechſeln und techniſche Störungen zu beſeitigen. ſind ſelbſtverſtändliche Vorausſetzungen, aber noch kein Beweis für die Fähigkeit, einen Om⸗ nibus zu fahren. Gründliche techniſche Kennt⸗ niſſe und ausgeſprochenes Können am Lenkrad müſſen verlangt werden. Bei den Fahrzeugen iſt zu bedenken, daß ein großer Teil der im Gelegenheitsverkehr einge⸗ ſetzten Omnibuſſe nicht in allen Teilen als ver⸗ kehrsſicher angeſehen werden kann. Das gilt insbeſondere für die Fahrzeuge ſogen. Sai⸗ ſonbetriebe. Lenkung, Bremſen, Bereifung müſ⸗ ſen aber dauernd in hervorragendem Zuſtand ſein. Jede Fahrt mit einem Omnibus iſt mit peinlicher Gründlichkeit vorzube⸗ reiten. Hochgebirgsfahrten dürſen überhaupt nur von Fahrern ausgeführt werden, welche die Strecke bereits aus eigener Anſchauung— z. B. als Beifahrer— kennen. Urſache für ſchwe⸗ re Omnibusunfälle war wiederholt der Verſuch des Fahrers, auf ſtarkem Gefälle nachträglich herunterzuſchalten. Jedes zu ſpäte Schalten bedeutet höchſte Le⸗ bensgefahr für die Inſaſſen, da durch das Aus; kuppeln bei Bergabfahrten der Wagen ohne die Bremſung des Motors fährt und der kleine Gang bei der erhöhten Geſchwindigkeit nicht mehr einzurücken iſt. Geſchwindigkeit und Fahr⸗ weiſe müſſen in jedem Fall dem Gelände ange⸗ paßt ſein. Das Verantwortungsbewußtſein des Fahrers muß ſo ausgeprägt ſein, daz er an un⸗ überſichtlichen, ſteilen Gefahrenſtellen ſofort eine entſprechend langſamere Geſchwindigkeit einhält. Der wirtſchaftliche Eigennutz und die Notlage manchen Unternehmers führen dazu, daß un⸗ geeignete Fahrer mit ſchlechten Löhnen zu hohen Leiſtungen und langen Strecken ver⸗ pflichtet werden. Ein Fahrer, der in der Woche einen kleinen Opel fährt, kann nicht am Sonn⸗ tag auf einen Omnibus geſetzt werden. Strecken von 400 km bis 500 km mit einem Fahrer an einem Tage zu fahren, iſt ſträflicher Leichtſinn und bedeutet ein Spiel mit Men⸗ ſchenleben. Für lange Fahrten müſſen ausge⸗ ruhte Fahrer eingeſetzt werden, die nicht ſchon vom Anfang an mit im Führerhaus geſeſſen ha⸗ ben. Unternehmer und Fahrer trifft die gleiche Verpflichtung, alles zu tun. um die Sicherheit des Verkehrs zu fördern und alles zu vermei⸗ den, was die Sicherheit der Fahrgäſte beein⸗ trächtigen kann. Wir werden bei der hohen Ver⸗ 1 die jedem Omnibusfahrer obliegt. um die Schaffung eines allgemeinen Omnibus⸗ Führerſcheins nicht herumkommen. Wenn demnächſt die Nach⸗ prüfung der Omnibusfahrer durch die Dienſt⸗ ſtellen der NS KK. beginnt, ſo trifft die Verant⸗ wortung für die dann noch vorhandenen unge⸗ eigneten Fahrer die Unternehmer und die zu⸗ ſtändigen Organiſationen. Nach der 17. italieniſchen Verluſtliſte ſind bei den Kämpfen in Spanien weitere 22 Frei⸗ willige gefallen. Damit belaufen ſich die Ge⸗ ſamtverluſte auf 2045 Tote. Am Donnerstagmorgen ſind erneut 1000 ſowietſpaniſche Milizſoldaten bei Arangmouet über die franzöſiſche Grenze geflüchtet. 5 — —— ——— * Ein Mann erschüttert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General NVoskOf Copyright by Vorhut- Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 a 25. Fortſetzung. „Metgan! So früh! Du warſt nicht in Khar⸗ tum? Man bat dich nicht eingelaſſen?“ „Ja! Ja! Herr! Ich komme von Omdurman!“ Er ſchnallt ſeinen breiten Gürtel auf, ſucht lange in den Falten des Gewandes den ſorgfältig verſteckten Brief und reicht ihn endlich Slatin. „Hier! Von deinem Landsmann, Herr, von Konſul Hanſal!“ Slatin überfliegt gierig die kurzen Zeilen: Lieber Freund Slatin Bey! Ihre Brieſe ſind angekommen, und ich bitte Sie, mit mir auf dem Fort Omdurman zuſammenzutrefſen. Ich muß mit Ihnen ſpre⸗ chen. welche Schritte zu unternehmen find, um unſere Rettung herbeizuführen. Wir werden Sie dann unbeanſtandet zu Ihren Freunden zurückkehren laſſen. Beſten Gruß! Ihr Hanſal. „Um uünſere Rettung herbeizuführen!. So hoffnungslos ſteht alſo die Sache für Khar⸗ tum!“ ſagt Slatin. „Mergan! Haſt du mit den Soldaten des Forts geſprochen? Was ſagen die?“ „Nein, Herr, ich habe mit niemandem ge⸗ lprochen. Der Paſcha Gordon hat allen ſtreng⸗ ſtens verboten, mit mir zu reden.“ Slatin überfliegt den arabiſchen Terkt im Brief des Konſuls. Der unglückliche Satz„um unſere Rettung herbeizuführen“ iſt auch in ihm wiedergegeben, Gern möchte Slatin ihn vor dem Mahdi und beſonders vor dem Kaliſen Abdul⸗ lahi verheimlichen. Aber jede Möglichkeit hier⸗ für iſt genommen. Er muß dem Mahdi den ara⸗ biſchen Text vorlegen. 5 Wirre Gedanken gehen durch Slatins Kopf, als er ſich zum Mahdi begibt. Wird der Mahdi ihn nach Khartum gehen laſſen? Was erwartet ihn, wenn er von neuem zu Gordon überläuft und Khartum in die Hän⸗ de des Mahdis fällt? Iſt der Mahdi ſelber auch milde und groß in ſeiner Güte. ſo iſt ſein ein⸗ flußreicher Kalif Abdullahi die Verkörperung grenzenloſer Grauſamkeit. 1 Der Mahdi iſt allein in der Rekuba. Die Angarebs der Kalifen ſtehen frei. Die alltäg⸗ liche Ratsſitzung des Mahdis ſoll etwas ſpä⸗ ter beginnen. Kniend überreicht Slatin dem Mahdi das Schreiben Hanſals. Ruhig, mit Würde in den langſamen, gemeſſe⸗ nen Bewegungen, nimmt der Mahdi den Brief. Der kluge Mann begreift ſoſort den Sinn der troſtloſen Zeilen des öſtetreichiſchen Konſuls. „Abd el Kadr! Wirſt du nach Khartum gehen?“ „O Mahdi! Ich werde deinem Willen gehor⸗ ſam folgen.“ 5 „Haſt du keine Angſt vor Gordon? Er ant⸗ wortet nicht auf deine Briefe. Wird er dich nicht als Verräter betrachten?“ a Slatin kennt den Wert der Schmeichelei bei den Söhnen der Wüſte gut. Seine geheime Sehnſucht iſt, nach Khartum zu entkommen. Um dieſes Ziel zu erxeichen, iſt er bereit, die Rolle des hörigen, ſanatiſch ergebenen Gläubigen bis zu Ende zu ſpielen. 5 Und er tut es. f „Für mich gibt es keine Angſt und keine Be⸗ denken, wenn es ſich um den Dienſt für dich und deine Sache handelt.“* Der ſchlaue, mißtrauiſche Araber tut, als hal⸗ te, er Slatins Worte für reines Gold, Einige Minuten dauert der Wettkampf der Liſt und gegenſeitigen Schmeichelei. Da meldet der Skla⸗ ve den erſten Kalifen. Der Mahdi hebt die Hand. 5 Die mächtige Figur Abdullahis erſcheint wie ein, maleriſcher Schatten auf dem grellen ſon⸗ nigen Grund. Er kniet vor dem Mabdi nieder, küßt ſeine une und nimmt Platz auf ſeinem Angareb. In nweſenheit des heiligen Mannes darf kein anderer begrüßt werden. Abdullahi hat auch keine Luſt, einen Mulazem zu begrüßen. Seine ausdrucksvollen Augen ſtarren Slatin hart und ſtreng an. Der Mahdi beſchließt die Audienz. „Abd el Kadr! Du kannſt gehen. Ich werde dir ſpäter meinen Willen mitteilen.“ Als der Vorhang der Rekuba hinter Slatin fällt, übergibt der Mahdi den Brief Hanſals ſeinem erſten Kalifen: „Was ſagſt du dazu, Abdullahi? Soll Slatin zu Gordon gehen?“ Abdullahi ſchätzt ſeinen Herrn und Lehrer, aber diesmal beherrſcht er ſich kaum: „Gott bewahre uns vor dieſem Fehler! Herr. du kennſt doch den Inhalt ſeiner Briefe an Gordon.“ N 7 überredet er Gordon zur Ueber- gabe. Abdullahi atmet ſchwer. Die Augen ſind weit geöffnet. Die Fäuſte umklammern eiſern das breite Schwert, daß er der Sitte gemäß auf dem Schloß hält. „Gefoltert ſoll er werden. der Verräter! Laß ihn wie einen Hund aufhängen.“ Der Mahdi ſieht ihn ruhig an.. „Abdullahi, gedulde dich!“ „Elumro dauwil, biſchuf retir“. In der Weisheit der Väter erzogen. weiß Abdullahi wohl, was dieſes„Wer lange lebt, ſieht viel“ bedeuten ſoll, aber das heiße Blut des Kalifen will die ewige Predigt der Ge⸗ duld nicht faſſen. Er möchte handeln, ohne ab⸗ zuwarten. Sofort, in dieſem Augenblick, ſoll der Kopf des Verräters vor ſeinen Füßen liegen. Der Mahdi kennt ſeinen erſten Kalifen. Nicht zum erſten Male ſieht er ſich gezwungen, Ab⸗ dullahis Leidenſchaften zu bändigen. Hätte er ſeinem Liebling die Freiheit des Handelns überlaſſen, wäre ſeine Sache vielleicht ſchon längſt auf die ſchiefe Ebene geraten. Abdulla⸗ hi hätte wohl Khartum zu frühzeitig angegrif⸗ ſen und dabei vorausſichtlich neue blutige Ver⸗ luſte erlitten. Geduldig läßt der kluge Mann den inneren Kampf in Abdullahi austoben. Dann ſagt er beruhigend zu ihm: „Strafe Slatin, aber töte ihn nicht. Wer weiß, ob nicht die Zeit kommt, wo er für uns von großem Wert ſein wird.“ Auf ein leiſes Händeklatſchen erſcheint der Sklave. „Die Kalifen eintreten.“ Der Rat beginnt. Auf der Tagesordnung ſteh: die große Frage: Sollen die Hauptſtreitkräfte des Mahdis Khartum eng umſchließen? Obgleich die Gefahr beſteht, daß Gordon in dieſem Falle ſelbſt zum Angriff übergehen wer⸗ de, befiehlt der Mahdi ſeinen Kalifen ſoforti⸗ ges Vorgehen. Der Mahdi ſpürt deutlich die Stimmungs⸗ kriſe ſeiner wilden Horden, ihre Sehnſucht nach dem Kampf. Der Pfychologe von der Auua-In⸗ ſel beurteilt das Maß der Geduld richtig, das er von ſeiner ſchwarzen Geſolgſchaft fordern kann. Er weiß auch, daß die Entbehrungen des Wü⸗— ſtenmarſches ihre beruhigende Wirkung nicht verfehlen werden. Während der Rat der Kalifen tagt, hart Slatin in ſeiner Hütte in größter Erregung aus. Was wird ihm der nächſte Augenblick bringen? Wird er zu Gordon entſandt werden, oder wird das Mißtrauen des Mahdis es nicht zulaſſen? Erwartet ihn die Freiheit und damit der Kampf gegen die ſchwarzen Machthaber. oder zwingt ihn das Schickſal, gegen Gordon zu kämpfen? und der Kadi mögen mögen Stundenlang ſchwebt der Oeſterreicher zwi⸗ ſchen Hoffnung und Verzweiflung. Unzähl'ge Male legt er den Weg von ſeiner Hütte nach der Rekuba des Mahdis zurück. Endlich iſt der Rat beendet. Die Kalifen ver⸗ laſſen ihren Herrn.. (Fortſetzung folgt) And das Nationalitätenftatut? die Ausſprache zwiſchen Hodza und den zudelendeulſchen Prag, 16. Juni. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit:„Dienstagabend waren die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei, die Abgeordneten Kundt. Dr. Peters, Dr. Roſche, Dr. Sebekowſky und Dr. Schick e⸗ tanz beim Miniſterpräſidenten Dr. Hodza, um die Antwort der Regierung auf das Me⸗ morandum der Sudetendeutſchen Partei ent⸗ gegenzunehmen. Miniſterpräſident Dr. Hodza erklärte namens der Regierung, daß dieſe ſo⸗ wohl das Memorandum der Sudeten⸗ deutſchen Partei als auch das Nationali⸗ tätenſtatut der Regierung als Grundlage der Verhandlungen betrachten wolle. Um die gegenſeitige Stellungnahme zu ermöglichen. findet eine weitere Aussprache in den nächſten Tagen ſtatt. Abgeordneter Kundt nahm die Mitteilung des Miniſterpräſidenten zum Anlaß, um das Memorandum neuerlich zu begründen und legte beſonderen Nachdruck auf die Feſtſtellung, daß dieſes leine Theorien enthalte, ſondern Unerläßlichkeiten, die nach 20jährigen Erfah⸗ rungen zur Sicherung des Sudetendeutſchtums und zur Neuordnung der politiſchen Verhält⸗ niſſe im Staate notwendig ſind. Das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro 115 eine gleichlautende Erklärung veröffent- icht. Wie wir weiter erfahren, betonte Abgeord— neter Kundt gegenüber dem Miniſterpräſi⸗ denten, daß die Karlsbader Grundfätze Konrad Henleins eine realiſtiſche Beur⸗ teilung der Geſamtlage der einzelnen Volks⸗ gruppen und des Staates bedeuten. Aalionalilätenſtaluk nicht behandelt Paris. 16 Juni. Ueber die Unterredung, die der tſchechiſche Miniſterpräſident Hodza am Dienstag mit den Vertretern der Sudetendeutſchen Partei ge⸗ habt hat, ſchreibt der Prager Sonderbericht⸗ erſtatter der Agentur Havas, daß das Natio⸗ nalitätenſtatut noch nicht behan⸗ delt worden ſei. Der Eindruck nach dieſer neuen Zuſammenkunft ſei aber günſtig. Man Ausbau der weſtlichen Luftflotten Frankreich und England rüſten weiler auf . 5 Paris, 16. Juni. Im„Journal Official“, dem amt⸗ lichen Geſetzblatt, wurde am Mittwoch die am Dienstag vom Miniſterrat verabſchiedete Ge⸗ T5 e über die Vergrößerung der ranzöſiſchen Luftwaffe veröffentlicht. Sie beſagt: Die Geſamtſtärke der Luftarmee im ſtändigen aktiven Dienſt zu Friedenszeiten iſt vom 1. Juni 1938 an auf 3085 Offiziere und 59 410 Unteroffiziere und Mannſchaften feſtge⸗ ſetzt. Die Offiziere werden in drei Gruppen eingeteilt: 2473 Fliegeroffiziere, darunter 11 Diviſtonsgenerale. 16 Brigadegene⸗ rale und 65 Oberſten. Von dieſen 2473 Offi⸗ zieren dürfen höchſtens 223 mitfliegende Offi⸗ ziere ſein. 335 techniſche Offiziere, darunter ein Brigadegeneral und vier Oberſte. 277 Ver⸗ waltungsoffiziere, darunter ein Oberſt. Der letzte Teil der Verordnung beſtimmt, daß dem Luftfahrtminiſterium für das Jahr 1938'n Ergänzung der bereits durch den Haus⸗ haltspian und durch die Sondergeſetze zur Ver⸗ fügung geſtellten Kredite neue Kredite in Höhe von 47545000 Francs zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. l In der Begründung der Verordnung wird ausgeführt, daß es verfrüht erſcheine. ſchon jetzt endgültig die Zahlen feſtzulegen, die dem feſtgeſetzten Plan entſprechen. Eine perio⸗ diſche Verſtärkung der Luftwaffe je nach der außenpolitiſchen Lage und der finan⸗ ziellen Belaſtung des Landes ſei vorzuziehen. Die Verordnung beſchränke ſich daher darauf, die Bedürfniſſe der Luftarmee bis zum Ende des Jahres 1938 feſtzuſetzen. Spätere Aende⸗ rungen würden jährlich in den Haushaltsplan aufgenommen werden. Wie das franzöſiſche Kriegsminiſterium mit⸗ teilt, ſoll infolge der erhöhten Anforderungen an die Marinewerften deren leitendes und techniſches Perſonal zahlenmäßig verſtärkt werden. Dieſe Maßnahme wird damit begrün- det, daß das Schiffsbau⸗ und Marineflugzeug⸗ programm den Arſenalen und Werften neue zu⸗ ſätzliche Aufgaben auferlegt habe. Engliſche Luftabwehr verſtärkt London. 16. Juni. Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha gab am Mitt⸗ wochabend bekannt. daß die engliſche Luft⸗ abwehr zu gegebener Zeit noch ſtärkere Waf⸗ fen als die 3,7⸗Zoll⸗Geſchütze(etwa 9,5⸗Zim.⸗ Geſchütze) erhalte. In die Luftabwehreinheiten ſeien jetzt ſechsnmal ſo viel Mann eingereiht — vor zwei Jahren nömtich 40000 gegenüber 700. verhehle ſich zwar die noch zu überwindenden Schwierigkeiten nicht, aber zwei Tatſachen wür⸗ den als ermutigende Faktoren ausgelegt: ein⸗ mal der Umſtand, daß eine neue Zuſam⸗ menkunft beſchloſſen worden ſei. dann aber auch die Tatſache, daß diesmal auch der poli⸗ tiſche Leiter der Sudetendeutſchen Partei, der Nichtparlamentarier Dr. Sebekowſky, an den Beſprechungen teilgenommen habe. Sebekowſty werde allgemein als eine Per⸗ ſönlichkeit angeſehen, die ein hohes Be⸗ wußtſein der Verantwortlichkeit habe. die den ſudetendeutſchen Führern zufalle. Ein anderes Mitglied der ſudetendeutſchen Ab⸗ ordnung, Schichetanz. ſei Leiter der juriſti⸗ ſchen Abteilung der Sudetendeutſchen Partei und habe ſich ſtets bemüht. durch wiſſenſchaft⸗ liche Argumente ſeine Gegner von der Gerech⸗ tigkeit der ſudetendeutſchen Forderungen zu überzeugen. Die Anweſenheit dieſer beiden Sachverſtändigen ſcheine darauf hinzudeuten, daß die Sudetendeutſche Partei eine tief⸗ greifende Ausſprache über die ge⸗ ſchichtlichen und politiſchen Probleme wünſche, die die ins Auge gefaßte Regelung aufwerfe. Bon den Spanien Belſchewiſten ermordel den Tschechen ins lammbuch Jugoflawiſche Richtigſtellungen 1 Belgrad, 16. Juni. Der Prager Vertreter der halbamtliche. iugoſlawiſchen„Vreme“ berichtet über den Kampf der Tſchechen mit dem ange blichen „deutſchen Imperialismus“, gegen den ſie die Idee des Humanismus ſetzten. bemühen ſich, nachzuweiſen, daß ſie immer ſeit den Zeiten von Huß Vorkämpfer der„Menſchlichkeit“ geweſen ſeien. Iros niſch bemerkt„Vreme“, daß die Tschechen dabeß ganz vergäßen, daß ſie den Gedanken des Hu⸗ manismus nicht als Monopol für ſich in An⸗ ſpruch nehmen könnten und übrigens Goethe Europa den wahren Humanismus gelehrt habe, Der Berichterſtatter erinnert weiter daran daß gerade die Tſchechen im alten öterreichſz ſchen Kaiſerreich die Vorkämpfer der Forderung nach Beteiligung aller Volksgruppen an der öffentlichen Verwaltung entſprechend ihrer Zahl eweſen ſeien. Ferner bemerkte er. daß die Tſchechoſlowakei heute nicht etwa aus eigener Kraft ſondern nur dank der Hilfe ihrer Ver bündeten lebe. Zum Schluß befaßt ſich das Blatt mit dem Prager Plan. einen Block aller ſlawiſchen Nationen gegen das Deutſchtum zu ſchaffen und erklärt, daß dies heute eine reine Utopie ſei. 1 Mandſchukuo grüßt Deulſchland 1 Botſchaft des Miniſterpräſidenten von Mandſchukuo an das deutſche Volk Hſinking, 16. Juni Anläßlich der Ratifizierung des deutſch⸗ mandſchuriſchen Freudſchaftsvertrages durch die mandſchuriſche Regierung übergab der Miniſterpräſident von Mandſchukuo, Mar ſchall Changchinghui, dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Botſchaft an das deutſche Volk. In dieſer Botſchaft heißt es u. a.: An dieſe T denkwürdigen Tag der Ratifizierung des deutſch-mandſchuriſchen Freundſchaftsvertrages, der als eines der wichtigſten Ereigniſſe in der Geſchichte Mandſchukuos in Ehren gehalten wer⸗ den wird, iſt es mir eine hohe Freude, aus herz⸗ licher Dankbarkeit dem deutſchen Volk, für da ich tiefe Achtung und Zuneigung empfinde, fol⸗ gende Botſchaft zu übermitteln: 4 Das Volk Mandſchukuos bewundert das deutſche Volk, das ſeit der Errichtung des nationalſozialiſtiſchen Regimes unter der Führung Adolf Hitlers ſteigenden Wohl⸗ ſtand errungen, ſich trotz innerer und äuße⸗ rer Schwierigkeiten eine unanfechtbare Stel⸗ lung unter den Völkern der Erde geſichert hat und angeſichts der glorreichen Tradi tion der germaniſchen Raſſe unabläſſig be⸗ ſtrebt iſt, allgemeine Gerechtigteit aufrecht zu erhalten. J 17 hinrichlungen in Chabarowſk Moskau, 16. Juni. Wie die Zeitung„Tichrekeanſkaja Swieſdge aus Chabarowſt in einer kurzen Notiz mit⸗ teilt, wurden dort von einem Sondertribuna des Oberſten Gerichtshofes der Sowjetunion 17 Perſonen zum Tode verurteilt. Die Ange klagten wurden beſchuldigt, ſchen Organiſation“ angehört und ſich mit antiſowjetiſchen Umtrieben, Sabotage und Spio⸗ nage befaßt zu haben. 400 Opfer der rolen Schreckensherrſchaft in Caſtellon Bilbao, 16. Juni Nunmehr werden einige Einzelheiten über die letzten Tage des bolſchewiſtiſchen Schreckens⸗ regiments in Caſtellon bekannt. Wie die Natio⸗ nalen nach Einnahme der Stadt feſtgeſtellt ha⸗ ben, verſuchten die roten Milizen vor ihrer Flucht, die Zivilbevölkerung zu zwin⸗ gen, mit ihnen in Richtung Valencia zu fliehen. Die Bevölkerung, die die Befreiung durch die nationalen Truppen längſt herbeige⸗ ſehnt hatte, weigerte ſich. Als die bolſchewiſti⸗ ſchen Schergen mit Gewalt vorgingen, kam es zu ſchweren Kämpfen mit beherzten Teilen der Bevölkerung. Die roten Untermenſchen ſchreck— ten nicht zurück, etwa 400 unſchuldige Einwoh⸗ ner jeden Alters und Geſchlechts umzubringen, nur weil ſie die Flucht ins Sowjetgebiet nicht mitmachen wollten.— Weiter hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß die Bevölkerung der Stadt Caſtel⸗ lon während der letzten fünf Tage über⸗ haupt nichts mehr zu eſſen hatte, da alle Lebensmittelbeſtände von den Bolſchewiſten bereits fortgeſchafft oder vernichtet worden wa⸗ ren. An der Pyrenäenfront ſind die Natio⸗ nalen weiter in das Stellungsſyſtem der 43. roten Diviſion eingedrungen. Die bolſchewiſti⸗ Angriff auf die Jeruſalem, 16. Juni. Die Preſſe aller Lager berichtet mit offen⸗ ſichtlichem Erſtaunen von einer Aeuße rung des britiſchen Kolonialminiſters in deſſen Unterhausrede am Dienstag. Dem Kolonialmmiſter zufolge ſoll dem Ara ber⸗ aufſtand in Paläſtina das Rückgrat gebrochen worden ſein. Dementgegen wird darauf verwieſen, daß am gleichen Tage, an dem die Rede gehalten wurde, folgende revo— lutionäre Ereigniſſe ſich abſpielten, bezw. Gegenmaßnahmen verhängt wurden: Ueber fünf arabiſche Dörfer in der Gegend bei Akko wurde das Ausgehverbot ver⸗ hängt. Durch Freiſchärler wurden fünf Ara⸗ ber und zwei Juden entführt, deren Schickſal ungewiß iſt. Die Jrak⸗Oel⸗Linie wur⸗ de angegriffen und beſchädigt. An vier Stel⸗ len wurden Telefon-Hauptleitungen unterbro— chen. In drei Fällen wurden Ernten ganzer ſchen Milizen weichen hier ſtändig zurück, und es bleibt ihnen kein anderer Weg übrig als die Flucht nach Frankreich. 4 43.„Diviſion“ völlig aufgerieben Burgos, 16. Juni Nach in Burgos eingegangener Meldung iſt die ſogenannte 43. Diviſion, die den nationalen Truppen in der Gegend von Biela hart an der Pyrenäengrenze dank der ſtändigen Unterſtüb zung aus Frankreich heftigen Widerſtand lei ſtete, völlig aufgerieben worden. In der Nacht zum Donnerstag trafen in Frankreich größere Scharen von Flüchtlingen dieſer Diviſion ein, und nach und nach über ſchritten mehrere tauſend Sowjet⸗ ſpanier in voller Ausrüſtung die Grenze beß Fabian, wo ſie unverzüglich entwaffnet wur den. Nach Ausſagen der Flüchtlinge ſollen nut noch 800 Mann zur Deckung der Flucht nach Frankreich in der Nähe des Krankenhauſes von Bielſa ſtehen. Die Flüchtigen weiſen jedoch da⸗ rauf hin, daß dieſer letzte Reſt ſicherlich im Laufe des Donnerstag gefangen genomen wird ſofern es ihm nicht gelingen ſollte, die franzö⸗ ſiſche Grenze zu erreichen. 5 Iral⸗Oelleitung Dörfer verbrannt. Zwiſchen Militär und Po⸗ lizei auf der einen Seite und Freiſchärlern auff der anderen Seite kam es an ſechs verſchiede⸗ nen Stellen zu Schießereien. Telefonarbeiter wurden durch Freiſchärler überfallen und ihres“ Arbeitsmaterials beraubt. Ein Freiſchärler wurde bei Naim erſchoſſen, drei Freiſchärler wurden gefangen genommen. 450 Meter des! berüchtigten Stacheldrahtzaunes an der Nord⸗ grenze Paläſtinas wurden von Freiſchärlern zerſtört. 1 Jeden Tag vorher ſpielten ſich ähnliche Gr⸗ eigniſſe in ebenſo gedrängter Fülle ab. Wie man unter dieſen Umſtänden annehmen kann daß der Aufſtand erledigt ſei, bleibt in Jeru ſalem unverſtändlich. Die arabiſche Zeitung „Falaſtin“ erklärt, daß die Araber nicht gegen einen beſtimmten Feind, ſondern gegen die Tyrannei ſchlechthin zämpften Auch tauſend Stacheldrahtverhaue würden die arabiſche Wut nicht befänftigen. 4 geſen gegen . 90 Nah Kaisers bird d dem a togra 10 de maſchun Es ſpi hof, Y Im 6 ſteigen Schra Mainz laufen mählic Südwe Arefeld len St Die Harz, innerh. der H) entſend denen Große das Pi Die Deutſc tag in am S. Tages; kämpfe Fran, Frankr burg i der M Straße Mainz in muh on. 9 70 wald e Freibu Arbeit af. Felober Höhenu Uberwin tung ei geſichett Tua, er, Btaune bomber und der, Schwarze huſat vom Rhein. ſtehen am 22. Juni im Kampf um die Box-Wellmeiſterſchaſt in new Bork im Ring Jußball-Veltmeiſterſchaft bald entschieden— Auf den Jattel, von dem Saltel, bei der deulſchlandfahrl Ichmeling muß Trumpf ausspielen Württemberg-Südweſt Rälſel um Joe Louis- Deckungsarbeit nuch wie vor mangelhaft Vas ſich am Sonnlag kul Auch das Sportprogramm des 19. Juni vermittelt uns wieder einen umfaſſenden Ueberblick über faſt alle Gebiete der Leibes⸗ übungen. In mancher Sportart ſtehen darüber hinaus wieder Kämpfe zur Entſcheidung an, die den Rahmen des Alltäglichen ſprengen. Wir meinen da vor allem die 3. Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft, die am Sonntag in Paris mit dem Endſpiel ihren Höhepunkt erreicht. Auch in Deutſchland intereſſieren zwei größere Er⸗ eigniſſe: die letzten Vorſchlußrundenſpiele zur Handball⸗Meiſterſchaft und die Deutſchland⸗ Radrundfahrt.— Im Fußball wird am Sonntag in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt der neue Fußball⸗Weltmeiſter feſtgeſtellt. Die Fachleute meinen, daß auch diesmal wie⸗ der die„Italiener ſiegreich ſein werden. Trotz ihres mäßigen Beginnens gegen Norwegen. In Deutſchland ſelbſt finden verſchiedene Gau⸗ Auswahlſpiele Beachtung. Württemberg und Südweſt treffen ſich in Stuttgart, der würt⸗ tembergiſche Nachwuchs probt ſeine Kräfte in Ulm im Kampf mit dem SSV. Weiter ſpielen: Mitte— Sachſen in Gera, Pommern gegen Brandenburg in Stettin, Berlin— Belgrad in Belgrad und Breslau— Wien in Breslau. In Baden, Bayern und Heſſen werden die Auf⸗ ſtiegsſpiele fortgeſetzt bzw. abgeſchloſſen. Mit Tſchammerpokalſpielen tritt allein Bayern auf, Dazu kommt noch ein badiſches Spiel zwiſchen SV. Waldhof und Vf. Neckarau am Samstag. An Freundſchaftsſpielen gibt es: Union Niederrad— Ulmer FV. 94, FV. Senden— VfB. Stuttgart, FV. Tuttlingen gegen VfR. Schwenningen, Freiburger FC. gegen ASC. Innsbruck, Kaſſel 1— Kaſſel II, 75 Kornweſtheim— Stuttgarter Kickers, Krefeld— Heidelberg, 1. FC. Idar— 1. FC. Kaiſerslautern.— Im Handball wird die Vorſchlußrunde abgeſchloſſen. Nach⸗ dem alle Meiſterſchaftsſpiele bisber ziemlich 1 verlaufen ſind, brachte bekannt⸗ ich der vergangene Sonntag heftige Ueber⸗ raſchungen. Ob es diesmal wieder ſo kommt? Es ſpielen: MSV. Weißenfels— SV. Wald⸗ of, MTS. Leipzig— Hindenburg Minden. m Gau Südweſt hofft man den letzten ab⸗ ſteigenden Verein im Kampf zwiſchen VfR. Schwanheim und Germania Pfungſtadt lin Mainz) zu ermitteln.— Im Hockey laufen jetzt die neuen Meiſterſchaftsſpiele all⸗ mählich an. Am Sonntag ſind bereits die Gaue Südweſt, Bayern und Württemberg beteiligt. Krefeld und Heidelberg liefern ſich ihren zwei⸗ ten Städtekampf. Motorſport Die Internationale Motorſport⸗Woche im Harz, das größte geländeſportliche Ereignis innerhalb unſerer Grenzpfähle, nimmt mit der HJ.⸗Fahrt ihren Anfang. Die Adlerwerke entſenden ihre Fahrer wieder zum 24⸗Stun⸗ denrennen in Le Mans. Dazu kommt der Große Preis von Ungarn.— Umfangreich iſt das Programm im Radſport. Die Teilnehmer an der Internationalen Deutſchland⸗Radrundfahrt treffen am Sams⸗ tag in Frankfurt am Main ein und nehmen am Sonntag morgen den Kampf wieder auf. Tagesziel iſt an dieſem Tage Köln. Titel⸗ kämpfe gibt es im Ausland. So ermitteln Frankreich, die Schweiz, Italien und Luxem⸗ burg ihre neuen Straßenmeiſter. Im Rahmen der Mainzer Gutenberg⸗Feſtwoche wird das Straßenrennen um den Großen Preis von Mainz ausgetragen. Das Trommelfeuer der Reklame für den Weltmeiſterſchafts⸗Titellampf zwiſchen Max Schmeling und Joe Louis am 22. Juni im Nankee-Stadion in New York iſt um einen neuen Schlager bereichert, nachdem der ameri kaniſche Veranſtalter Mike Jacobs mit ſeinen Ankündigungen über einen von ihm abge— ſchloſſenen Rückkampfvertrag an die Oeffent⸗ lichkeit getreten iſt. Mike Jacobs will nur dann im September dieſes Jahres einen zweiten Titelkampf veranſtalten, wenn Max Schmeling k. o. Sieger gegen Joe Louis wird. In dieſem Falle ſoll im September Max Baer als Herausforderer gegen Max Schmeling an- treten. Wenn eine k. o.⸗Entſcheidung aus⸗ bleibt und ein Punkterfolg den Titelkampf be⸗ endet, dann ſoll es im September ein drittes Zuſammentreffen Schmeling— Louis geben. Baer wird dann erſt im nächſten Jahre die Gelegenheit zu einem Titelkampf erhalten. Es iſt leicht zu erkennen, was hinter dieſer Ankündigung ſteht. Mike Jacobs rückt nun in ſeiner Propaganda eine k. o.⸗Entſcheidung in den Vordergrund, an der logiſcher Weiſe Schmeling und Louis das größte Intereſſe haben müſſen. Der amerikaniſche Veranſtal⸗ ter hält ſich aber auch ein neues Schmeling⸗ Louis⸗Geſchäft in Reſerve, ſo daß er die An- 5 von Max Baer erſt einmal zurück- llt. der„Bomber“ erhält 40, der„Huſar“ 20 Prozent Man muß ſchon ſagen, daß im amerikani- ſchen Borxſport wirklich ſmart und zielbewußt gearbeitet wird. Nach Lage der Dinge er⸗ ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß mit einem reſtlos ausverkauften Stadion und 90 000 bis 95 000 Zuſchauern eine Einnahme von 14 Pillionen Dollar erreicht wird. Den großen Vorteil hat dann neben Mike Jacobs noch Joe Louis, der als amerikaniſcher Titelhalter mit einer Börſengarantie von 40 Prozent von den Einnahmen die günſtigeren Bedingungen als Max Schmeling hat, der als Herausfor- derer einen Satz von 20 Prozent erhält. Mit einem erfolgreichen Abſchneiden von Max Schmeling gegen Louis ändern ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich auch ſofort die Bedingungen, denn dann iſt Max Schmeling der Titelinhaber und Joe Louis oder Max Baer haben als Heraus- forderer mit dem kleineren Börſenanteil zu⸗ frieden zu ſein Joe Louis,- das große Rälſel Inzwiſchen ſchwenkt die Stimmung, obwohl die Wetten nach wie vor zugunſten von Louis ſtehen, mehr und mehr zum Vorteil von Max Schmeling um. Es gibt manche Rätſel um Joe Louis. Mögen auch bei den Nachrichten aus dem Trainingslager von Louis in Pomp. ton Lakes Täuſchungsmanöver mit im Spiel ſein, ſo berichten amerikaniſche Fachleute doch übereinſtimmend, daß von der viel erörterten Umſtellung von Louis nichts zu ſehen iſt. Der Farbige erſcheint in ſeiner Deckungsarbeit ge⸗ gen rechte Kontertreffer nach wie vor offen. Unter dieſen Umſtänden ſind alle großen An- kündigungen über einen ſchnellen k. o.⸗Sieg von Louis auch mit großer Reſerve aufzuneh- men. Gegenwärtig hat Max Schmeling alle Trümpfe in der Hand. Gegen die ausgezeich- nete Deckung des deutſchen Exweltmeiſters dürfte Louis kaum viel ausrichten können. Sollte keine Entſcheidung fallen, dann hat Max Schmeling das Anrecht auf einen dritten Kampf gegen Louis ſicher. Wahrſcheinlicher iſt aber ein zweiter Titelkampf im September mit Max Baer in der Rolle des Herausfor- derers. Um die Jußball⸗Wellmeiſterſcha“ Endſpiel Jalien-Ungarn Nalien— Braſilien 2:1/ Angarn— Schweden 5:1 Bei den Kämpfen um die Fußball⸗Weltmei⸗ ſterſchaft war am Donnerstag die Vorentſchei⸗ dung fällig. Italien und Ungarn. alſo jene Mannſchaften, denen man nach den erſten Spie⸗ len die beſten Ausſichten gegeben hatte, quali⸗ fizierten ſich für das Endſpiel, das am kom⸗ menden Sonntag, 19. Juni, im Pariſer Colom⸗ bes⸗Stadion ausgetragen wird. Braſilien und Schweden. die Unterlegenen der Vorſchlußrunde. kämpfen am gleichen Tag in Bordeaux um den dritten Platz. Der Weltmeiſter Italien hatte in Mar⸗ ſeille gegen Braſilien erwartungsgemäß einen ſchweren Kampf zu beſtehen, den er nach einer torloſen erſten Halbzeit nur knapp mit 2:1 Toren zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Ungarn ſchlug dagegen Schweden eindeu⸗ Parole der Deulſchlandfahrer: eiter!.. Treten.., Treken!... Schild führt vor Bonduel und Baut Lepel(Frankreich) gewinnt die 7. Etappe von Friedrichshafen nach Freiburg Auf der 7. Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt von Friedrichshafen durch den Hochſchwarz⸗ wald nach dem 241,2 Kilometer entfernten 3 hatten die 44 Fahrer noch ſchwerere rbeit zu leiſten als am Tage vorher am Arl⸗ berg. Zweimal waren auf ſteiler Strecke zum Feldberg und ſpäter zum Notſchrei hinauf Höhenunterſchiede von mehr als 500 Meter zu überwinden. Es gab auch in der Geſamtwer⸗ tung einige Veränderungen. Schild behauptete ſein gelbes Trikot, dagegen büßten Thierbach und Weckerling wertvolle Minuten ein. Bon⸗ duel gelangte in der Geſamtwertung auf den zweiten Platz vor dem ebenfalls aufgerückten Bautz und de Caluweé. Als beſter Kletterer er⸗ wies ſich der Franzoſe Level, der mit zwei Mi⸗ nuten Vorſprung nach einer Fahrzeit von 6:58:07 allein am Etappenziel in Freiburg eintraf und in der Geſamtwertung gleich elf Plätze nach vorne rückte. Bergſteiger an die Front Die Berge gaben auf dieſer Etappe den Aus⸗ ſchlag. Auf dem erſten Teil hatte es verſchie⸗ dene Vorſtöße gegeben und ſchließlich war eine iebenköpfige Spitzengruppe beiſammen, in der ich u. a. Schild, Kiſewſti und Oberbeck befan⸗ en. Die Meute folgte in der Verpflegungs⸗ kontrolle Waldshut mit 2 Minuten Abſtand, aber auf der kilometerlangen Steigung im Alb⸗ tal änderte ſich die Lage ſehr ſchnell, zumal auch der ſcharfe Wind den Fahrern zu ſchaffen machte. Aus dem Hinterfeld rückten Level und Bonduel allmählich auf und als es zum Anſtieg auf den 1230 Meter hohen Feldberg ging, er⸗ ſchien Level an der Spitze. Der Franzoſe ließ ſeine Gegner einfach ſtehen und raſte dann in berwegener Fahrt die ſteile Straße nach dem faſt 600 Meter tiefer gelegenen Todtnau hin⸗ ab, gefolgt von Kijewſki, Bautz, Oberbeck, Ja⸗ kobſen und Bonduel. Zwei Minuten hinter Level folgte ſchon Schild. Die zweite große Steigung zum 1160 Meter hohen Notſchrei zog das Feld noch weiter auseinander. Level er⸗ reichte dieſen Gipfel drei Minuten vor Kijewſki, 4% Minuten vor Bautz und Bonduel, während Schild hier ſieben Minuten Rückſtand hatte. In ſtändiger Talfahrt ging es auf den letzten 23 Kilometern dem Ziele zu. Trotz aller Verwe⸗ genheit kamen die Verfolger nicht mehr an Le⸗ vel heran, der auf der ihm unbekannten Strecke mit den vielen Spitzkehren doch Vorſicht walten ließ und wieder eine Minute verlor. Sein Sieg war jedoch nie in Gefahr. Ergebnis: Siebente Etappe, Friedrichshafen— Freiburg, 241,2 Kilometer: 1. Level, 2. Kijewfki, 3. Bautz, 4. Bonduel, 5. Schild, 6. de Caluweé, 7. Heide, 8. Geyer, 9. Le Calvez, 10. Lachat, 11. Wierinckx, 12. Dedonder, 13. Jacobſen, 14. Dignef, 15. Nievergelt, 16. Oberbeck. Geſamt: 1. Schild 51:16:49, 2. Bon⸗ duel 51:21:07, 8. Bautz 51:27:33, 4. de Ca⸗ luwé 51:28:49, 5. Thierbach 51:34:12, 6. Peterſen 51237:16, 7. Kijewſti 51:42:22, 8. Umbenhauer 51:42:42, 9. Weckerling 51:48:20, 10. Level 52:03:17. tig mit 5:1(3:;) Treffern, wobei die Nordlän⸗ der in Paris eine enttäuſchende Leiſtung boten. Ein verdienter dieg Italien— Braſilien 2:1(0:0) Im Städtiſchen Stadion von Marſeille hat- ten ſich zum Vorſchlußrundenkampf um die „coupe du monde“ zwiſchen Italien und Bra⸗ ſilien bei ſehr heißem Wetter rund 35 000 Be- ſucher eingefunden. Die Braſilianer wurden recht herzlich empfangen, dagegen pfiff man die italieniſche Nationalhymne aus, und wäh- rend der ganzen 90 Minutne ſtellte ſich das unſportliche Publikum eindeutig gegen die Italiener. Aber trotzdem kam der Weltmeiſter dank einer beſſeren Mannſchaftsleiſtung zu einem verdienten Sieg. In der Abwehr der „azzurris“ gab es keinen ſchwachen Punkt, die Läuferreihe kämpfte aufopfernd und er⸗ folgreich und im Sturm wußte man, wenig- ſtens nach Halbzeit, mit den gebotenen Tor⸗ gelegenheiten etwas anzufangen. Die Süd- amerikaner warteten mit prächtigen Einzel- leiſtungen auf, aber ihr Mannſchaftsſpiel war nicht ſo ausgeprägt wie das des Gegners und das entſchied über Sieg und Niederlage. Ueberraſchend hatten die Braſilianer auf ihren ſchwarzhäutigen Stürmer Leonidas verzichtet, der in den bisherigen Spielen ſtets der beſte Mann und der erfolgreichſte Torſchütze war. Schon in der erſten Halbzeit hatten die Ita⸗ liener mehr vom Spiel, aber die gute Abwehr des Gegners hielt allen Angriffen ſtand und konnte ſo die erſte Hälfte torlos geſtalten. In der zweiten Halbzeit mehren ſich dann die An⸗ griffe der Italiener, vor allem der Halblinke Ferrari brachte immer wieder Verwirrung in die hinteren Reihen der Südamerikaner. In der 13. Minute fiel dann das Führungstor für Italien durch den Linksaußen Colauſſi, der von Piola prächtig freigeſpielt worden war und die große Gelegenheit auch nicht verpaßte. Das Spiel wurde nun ſehr hart und als einmal Piola in ausſichtsreicher Stellung von dem bra— ſilianiſchen Verteidiger Domingos regelwidrig „geſtellt“ wurde, verhängte der ſchweizeriſche Schiedsrichter Wüthrich einen Elfmeter, der von Meazza ſicher verwandelt wurde. Damit ſtand der Sieg des Weltmeiſters feſt. Erſt zwei Minuten vor Schluß kamen die Südamerikaner durch ihren Mittelſtürmer Romeo zum ein⸗ zigen Gegentreffer. Ueber 500 Meldungen wurden zu den deut- ſchen Polizeimeiſterſchaften in der Leichtathle⸗ tik und im Mannſchaftsgepäckmarſch abgegeben, die vom 18. bis 21. Juni in Lübeck. entſchie⸗ den werden Der Münchner Gall kam mit ſeiner BMW. ⸗ Maſchine beim Training zur engliſchen T. T. auf der Inſel Man ſchwer zu Fall und mußte mit einer Gehirnerſchütterung und einem Armbruch ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den. Gall wird natürlich in der„Senior T. T.“ nicht ſtarten können. 0 in Stuligart Das wichtigſte ſüddeutſche Fußballereignis am kommenden Sonntag iſt zweifellos der Kampf zwiſchen den Gaumannſchaften von Würt⸗ temberg und Süd weſt, der in der Stutt⸗ garter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn durchgeführt wird. Kürzlich ſtanden ſich in Neuſtadt a. d. W. die Nachwuchsmannſchaften beider Gaue gegen- über und da behielten die Schwaben eindeutig mit 5:0 die Oberhand. In Stuttgart wird es wahrſcheinlich einen ziemlich ausgeglichenen Kampf geben, deſſen Ausgang als offen an⸗ zuſehen iſt. In den bisherigen drei Begegnun⸗ gen zwiſchen Südweſt und Württemberg gab es im März 1934 und im Februar 1936 mit 4:3 und 6:2 zwei Südweſt⸗Siege, während Würt⸗ temberg im November 1934 in Göppingen einen 68⸗Sieg verzeichnete. Zum vierten Tref⸗ ſen, das für beide Gaue als Vorprüfung zum roßen Turnier beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt gilt, wurden folgende Mannſchaften aufgeboten: Württemberg: Schnaitmann(BfB. Stutt⸗ gart): Seibold(VfB. Stuttg.), Janſen(Stutt⸗ garter SC.); Förſchler(SV. Feuerbach), Mühl⸗ äuſer(FV. Geislingen), Schädler(Ulmer FV. 94); Pröfrock, Schäfer(beide VfB. Stuttgart), Seitz(FV. Kornweſtheim), Sing(Stuttgarter Kickers), Hauſer(Pfgt. Schwenningen). Südweſt: Remmert(Reichsbahn Frankfurt); Sold(FV. Saarbrücken), Kern(Wormatia Worms); Kiefer(Worm. Worms), Dietſch (F SV. Frankfurt), Lindemann(Eintr. Frank⸗ furt); Reinhardt(VfR. Frankenthal), Schu⸗ chardt(FSV. Frankfurt), Eckert(Wormatia Worms), Fauſt(FSV. Frankfurt), Fath (Wormatia Worms). ſtluges größler Sieg Der deutſche Meiſter Sieger in der engliſchen„TT“ Den größten Sieg in ſeiner an Erfolgen ge⸗ wiß nicht armen Rennfahrer⸗Laufbahn hat der deutſche Meiſter Ewald Kluge am Mittwoch⸗ nachmittag auf der Inſel Man in der Iriſchen See errungen: er gewann das Rennen der 250er⸗Maſchinen auf ſeiner ſchnellen DKW. in der neuen Rekordzeit von 3:21:56 mit einem Stundenmittel von 126.301 Km. für die 425 Km. Dieſe Geſchwindigkeit hätte er noch im Jahre 1934 ausgereicht. Sieger in der Senior⸗TT. (500 cem⸗Klaſſe) zu werden. Der bisherige Re⸗ kord des Vorjahrsſiegers Tenni(Italien), der als erſter Nichtengländer auf einer nichteng⸗ liſchen Maſchine den erſten Platz belegte, ſtan auf 120.250 Km.⸗Std. 5 Breslau erwarlef 240 Sonderzüge 190 000 Teilnehmer werden erwartet. Unter dem Vorſitz von Reichsſportführer Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten tagte am Dienstag in Breslau der Große Ausſchuß für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt. von Tſchammer und Oſten gab noch einmal die Marſchparolen für dieſes große Feſt, das deut⸗ lich die nahe Verwirklichung des Gedankens „Ein Volk in Leibesübungen“ zeige und alle Gliederungen der Partei und des DR. ver- eine. In einzelnen Referaten wurde ein ge⸗ naues Bild über den Stand der Vorbereitun⸗ gen unterbreitet. Bereits jetzt liegen Meldun⸗ gen von 178000 Teilnehmern vor, von denen 134000 auf die DRL.⸗Gaue entfallen, während 44000 Sportler von jenſeits der Reichsgrenzen zuſammen mit den Kameraden aus dem neuen Gau Deutſch-Oeſterreich erwartet werden. Mit über 10 000 Nachnennungen wird noch gerech⸗ net, ſo daß die Geſamt⸗Teilnehmerzahl etwa 190 000 erreichen dürfte. Dieſes Rieſenaufge⸗ bot ſtellt das Quartieramt vor eine große Aufgabe. Rund 50 000 Strohſäcke ſtehen für die Maſſenquartiere bereit, die privaten Schlaf ſtellen werden nach Anforderung zugeteilt. Ueber 4000 Kampfrichter, Riegenführer und Ordner ſorgen für den reibungsloſen Verlauf der Wettkämpfe. Allein am Männerkampf ſind 29 500 Sportler beteiligt, die in zwei Gruppen antreten. Mehr als 240 Sonderzüge bringen die Teilnehmer nach Breslau. Auf allen Gebieten wird alſo höchſtes Organi- ſationstalent verlangt. Seit Jahresbeginn ar- beiten täglich 800 bis 1000 Volksgenoſſen an der Ausgeſtaltung der Feſtanlage, die ſchon in Kürze ihrer Vollendung entgegenſieht. Bauern im Tſchammer-Polal Die beiden nächſten Sonntage bringen im Gau Bayern die letzten Hauptrunden um den Tſchammerpokal. Die noch im Rennen liegenden Vereine haben folgende Spiele zu erledigen: 19. Juni: Bayern München— Teutonia Mün⸗ chen. Bayern Kitzingen FC. Schweinfurt. Spogg. Fürth— Wacker Marktredwitz. Concor⸗ dia Plauen 1860 München: 26. Juni: BC. Augsburg— Sieger aus Bay⸗ ern Teutonia München. Kaſſeler SC 03— Sieger aus Kitzingen/ Schweinfurt. Spogg Fürth oder Marktredwitz— Polizei Chemnitz, Sport Kaſſel gegen ASV. Nürnbera Mercedes-Benz trainierte in den letzten Ta⸗ gen mit Caracciola, Lang und von Brauchitſch auf der Rennſtrecke von Reims, wo in Kürze der Große Autopreis von Frankreich entſchie⸗ den wird. Caracciolg fuhr dabei mit 178,280 Stdkm. die höchſte Geſchwindiakeit. 34 deutſche Fahrer werden an der Interna⸗ tionalen Motorrad⸗Sechstagefahrt vom 11. bis 16. Juli in Wales teilnehmen. Die Mel⸗ dungen wurden jetzt abgegeben. Je Aomme (3. Fortſetzung) Jetzt war er ſchon eine ganze Zeitlang in Europa, aber die Ergebniſſe ſeiner Arbeit— wenn man es Arbeit nennen wollte, was er hier tat— befriedigten ihn nicht eigentlich. Schön, es war ihm gelungen, den Mathiſſen zu verpflichten, und der war ja gewiß auch ein guter, viel⸗ verſprechender Sänger, aber eine Senſation würde er nicht werden, zumindeſt fürs erſte nicht. Vielleicht ſpäter ein⸗ mal, wenn alle Welt vergeſſen hatte, daß er, Lionel Smith, es geweſen war, der ihn gewiſſermaßen für Amerika„ent⸗ deckt“ hatte. So war es ja immer, die Menſchen waren eben undankbar. Und er hatte gehofft, diesmal irgend etwas ganz Beſonderes zu finden, eben eine Attraktion. So hatte er ſich bisher auch nicht entſchließen können, die Sängerin zu engagieren, die er ſuchte. Er hatte mit einigen verhandelt, er hatte geſehen und gehört, aber er zogerte immer noch und verſchob es jedesmal wieder. Die Roy würde wahrſcheinlich herkommen, das hatte ſie ihm geſagt, und deshalb war er ja auch eigentlich hier. Mit der konnte er ja immer noch abſchließen, ſie war frei. Aber das Publikum drüben war zu verwöhnt, er durfte ihm nicht eine namenloſe Sängerin vorſtellen. Man war es gewöhnt, daß Sängerinnen wie die Mirba und die Croiſon und die Caſini auftraten. Man konnte den Leuten leider nicht klarmachen, daß es ſolche Stimmen eben nicht jeden Tag gäbe. Ja, die Caſini! Die...! Aber die hatte ſich— jung und noch auf der Höhe ihres Könnens— zurückgezogen und lebte jetzt irgendwo in Frankreich. Lionel Smith liebte Carmen Caſini wie eine Tochter und war böſe auf ſie, ſo richtig von Herzen böſe. Sie war damals ohne Abſchied verſchwunden. Sie kümmerte ſich wohl nicht einmal um die langen Geſichter, du hinter ihr dreinſchauten. Sie war die Caſini, ſie hatte Geld wie Heu und konnte ihr Leben geſtalten, wie ſie es wollte. Das Publikum hatte ſie nicht vergeſſen, ſonderbarerweiſe tauchten immer wieder undefinierbare Gerüchte über ihr Wiederauftreten auf, ohne daß ſie ſelbſt ſich jemals dazu äußerte. Verrückte Perſon! Ach, er hatte ſie ja ſo gern. Trotzdem— ein wenig verquer war ſie wohl immer ge⸗ weſen, das mußte ſchon wahr ſein. Dieſe Frau, die ein Dutzend Männer an jeder Hand haben konnte, lebte auch in ihrer Glanzzeit ſtets zurückgezogen, für ſich allein und für ihren Sohn, dem ſie von jeher die treueſte und beſte Mutter geweſen war. Sie lebte und dachte wohl über⸗ haupt nur für dieſen Sohn, der ihr ein und alles war. Was war denn ſchon beſonderes dabei, daß ſie einen Sohn hatte?! Söhne hatten andere Frauen doch auch, das kam vor; und deshalb brauchte man ſich doch noch lange nicht ſo anzuſtellen. Kein Menſch bekam ihn jemals zu Geſicht, auch er, Lionel, nicht. Wahrſcheinlich war er verwachſen, bucklig oder Gott weiß was. Es kam ja wohl vor, daß Mütter manchmal gerade zu ſolchen Unglückskindern eine Art Affenliebe faßten, als wären ſie das köſtlichſte Juwel der Welt. So etwas hätte der Caſini nur ähnlich geſehen. Ach— ſie war eben doch hinreißend! In Lionel Smiths ſechzig⸗ jährigem guten Herzen polterte und tobte es los wie immer, wenn er an Carmen Caſini dachte. Seine ganze aufgeſpeicherte Wut kam ihm mit einmal mit einem bitteren Geſchmack in die Kehle und er ſpuckte in hohem Bogen vor ſich hin. N „Hoppla!“ ſagte er gleich darauf laut und ſehr er⸗ ſchreckt. Es wurde ihm zu ſpät klar, was er getan, er war ja hier nicht allein, Gott behüte! Zum Glück jedoch hatte es wohl niemand geſehen. Lionel Smith nahm einen großen Schluck von dem eisgekühlten Getränk, das vor ihm auf dem kleinen Tiſch ſtand. Irgendwo ſummte ein Ventilator mit leiſe bohrendem Brummen. Jedesmal, wenn die Glastür geöffnet wurde und neue Menſchen in die Halle kamen, war es Lionel Smith, als käme ein Schwall heißer Luft mit ihnen von draußen herein— wie aus einem Backofen. Die Hitze, der er mit viel Tücke doch gerade entflohen war, ſchien ihm hierher nachſchleichen zu wollen. Immerhin war es hier in der Halle des Hotels Cap d' Aigle beſſer und auch um einige weſentliche Grade kühler als im Freien. So war es ihm jedenfalls erſchienen, als er vor einer Stunde beraekommen war. Lionel Smith ſaß auf einem der mit glatten, hell⸗ gemuſterten Kiſſen belegten Korbſeſſel. Er war bequem und niedrig. Die mattſchimmernden Marmorflieſen des Fußbodens erzeugten die Vorſtellung angenehmer Kühle. Von dem Baſſin in der Mitte des Raumes ſtrömte eine friſche Welle Feuchtigkeit aus. Es beſtand aus zwei über⸗ einandergeſchichteten runden Schalen. Aus der oberen plätſcherte das Waſſer in die untere größere herab. Die Mitte der oberen Schale bildete ein etwas gewölbter und erhöhter Teppich von ſattgrünem Moos und Pflanzen, auf deſſen oberſter Spitze ein feiner, hauchdünner und ſich im Kreiſe drehender Springſtrahl lautlos nach allen Seiten ſprühte, ähnlich einer winzigen Raſenſprengmaſchine. Das Licht brach ſich in glitzernden Tropfen, mit ſanftem Ge⸗ räuſch perlte und rieſelte das Waſſer von einem Becken ins andere. Lionel Smith warf einen Blick in die Zeitung, die er ausgebreitet auf den Knien liegen hatte. Sie langweilte ihn und er fand, daß nie etwas wirklich Neues darin ſtünde. Es ſchien wahrhaftig ſo, als wenn im Sommer alle Menſchen nur ſchliefen. Es gab keine Oper und keine Konzerte mehr, wenn die Winterſaiſon zu Ende war. Mit dieſen Dingen mußte man ſich eben auf den Herbſt vertröſten. Durch die Glastür kamen ab und zu einige Menſchen herein, gingen durch die Halle, ſtanden im Geſpräch zu⸗ ſammen, nahmen an den Tiſchchen Platz oder gingen weiter. Die meiſten waren hellgekleidet; die Damen trugen leichte Strandanzüge oder Kleider und bunte Kopftücher oder cepyrieht 1988 by Aufwärts-Verlag, Berlin S. 88 Roman von Hertha von Puttkamer-Netto age www... cw cP—PPPwbwPwbwPbPwP—GGGGTVT0TVTVT—TVTGTGGGTGTT—w—w—www Strohhüte von rteſigen Dimenſionen; die Herren ein offenes Hemd mit Leinenhoſe. Brocken von Unterhaltungen und Lachen klangen zu ihm herüber. In einer Ecke lag eine ſehr elegante Frau— wohl eine Engländerin— lang ausgeſtreckt in einem Longchair und träumte vor ſich hin, während ſie ſich mit einem komiſchen kleinen Fächer Kühlung zufächelte. Ein Herr mit breitem, langem Voll⸗ bart, der wie ein Bettvorleger ſeine halbe Bruſt verdeckte, las ebenfalls die Zeitung. Lionel Smith holte kurz und ein wenig aſthmatiſch Luft und ſchaute um ſich. Sein Auge blieb auf dem Springbrunnen in der Mitte haften; nach einer Weile aber machte es ihn ſchwindlig, der kreiſenden Bewegung zu⸗ zuſehen und er ſchloß die Augen. Carmen Caſini! Wie kam es nur, daß er ſeit einigen Tagen ſo lebhaft und immer wieder an ſie denken mußte? Ach ja, er entſann ſich: es war vor zwei oder drei Tagen, da hatte er drüben in Les Sapins in dem Hotel, in dem er wohnte, von unbekannten Menſchen ihren Namen im Geſpräch erwähnen hören. Wer über ſie und in welchem Zuſammenhang ſie geſprochen hatten, das hatte er nicht verſtehen können. Er hatte wohl falſch gehört, wenn er zu verſtehen glaubte, ſie ſei hier, und hatte, als ihr Name fiel, recht indiskret und neugierig die Ohren geſpitzt, um mehr zu erfahren. Man hatte dann aber das Thema ge⸗ wechſelt und von anderen Dingen geſprochen; und da er die Leute nicht kannte, konnte er auch nicht gut hingehen und fragen. Hier war Carmen Caſini nicht, das hatte er längſt feſt⸗ geſtellt. Aber ſeit dieſem Geſpräch mußte er ebenſo intenſiv an ſie denken. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Glastür wieder und ein junger Menſch trat in die Halle. Er blieb ſtehen, ſchaute ſich um und winkte einen Boy heran. Der kam herbeigelaufen und zeigte ihm linker Hand die Tür zur Rezeption, in der der junge Mann dann verſchwand. Lionel Smith ſah ihm nach: es war ein auffallend ſchöner, großer Menſch um die Zwanzig, mit ſchmalem Kopf, dunklem, ſonnverbranntem Teint, glatt anliegendem, dichtem Haar, gut gewachſen, mit langen, ſehnigen Gliedern. So ſehen die jungen Männer aus, die den Frauen reihenweiſe den Kopf verdrehen, dachte Lionel Smith bei ſich und dachte dabei wehmütig an ſeine eigene Jugend zurück. Er zog die Uhr: es war kurz vor zwölf. Da mußte er alſo fort; in dieſem verdammt heißen Land hatte man die Angewohnheit, ſehr früh zu Mittag zu ſpeiſen. Man war gezwungen, ſich dem zu fügen— oder aber auf den Lunch zu verzichten. Die köſtlichen hors d'oeuvres aber, die ſeiner im Hotel in Les Sapins heute warteten, die Languſten à l'Américaine und den vin rosée gedachte Lionel Smith nun auf keinen Fall ſchwimmen zu laſſen. Nachdem er gezahlt hatte, ſtand er auf, ging jedoch nicht durch die Glastür vorn hinaus, ſondern durchquerte die Halle, ſtieg im Hintergrund die paar Stufen hinauf, die in eine etwas höher gelegene Diele mündeten. Von hier aus leiteten rechts und links Treppen in die oberen Stock⸗ werke; geradeaus führte eine ebenſolche Glastür wie am Eingang auf eine Terraſſe hinaus, über der eine große, braune Markiſe ſich breitete. f Hier ſaßen die Gäſte des Cap d' Aigle bereits beim Eſſen, die meiſten waren in Bademänteln und ſchienen eben vom Meer heraufgekommen zu ſein. Auf dieſer, dem Meer zugelegenen Seite des Hotels befand ſich ein herr⸗ licher, großer und gepflegter Garten mit Kieswegen zwiſchen Palmen, Agaven, Eukalyptus, Oleander und wuchernden Tropengewächſen. Abſeits, im Schatten der Bäume weiter rechts, hatte Lionel Smith ſeinen Wagen ſtehen. Einige Schritte vor der Terraſſe ſtand jetzt der junge Mann von vorhin im Geſpräch mit einem Herrn, der Lionel Smith den Rücken zuwandte. Sie verabſchiedeten ſich, der Junge verſchwand hinter der Ecke nach der Straße zu, der andere drehte ſich um und kam gerade auf Lionel Smith zu. „Mr. Smith!“ rief er plötzlich aus.„Nein, welche Ueberraſchung, Sie hier zu treffen!“ Es war André Borel, gebürtiger Schweizer, den Lionel Smith von Amerika her kannte. „Mr. Borel, wie kommen Sie hierher?“ fragte Lionel Smith, während er ihn begrüßte. „Oh, ich führe dies Hotel“, ſagte Borel.„Ich habe ja damals ſchon in der Branche gearbeitet, wie Sie ſich viel⸗ leicht erinnern. Im Aſtor' in New Pork.“ „Ganz recht“, entgegnete Lionel Smith,„natürlich, ja. Und es geht Ihnen gut, wie ich ſehe?“ „Ich kann nicht klagen“, erwiderte Borel.„Es geht mir gut, jawohl. Und Sie, Mr. Smith, Ihnen ſelbſt? Immer noch jugendlich, immer noch elegant. Sie haben ſich überhaupt kaum verändert.“ 7 Lionel Smith lächelte geſchmeichelt.„Ich kann Ihnen das Kompliment zurückgeben. Und Ihr Geſchäft hier geht auch gut? Schönes Hotel, ſoviel ich davon verſtehe.“ „Danke, danke“, ſagte Borel.„O ja. Aber es koſtet natürlich, wie Sie ſich denken können. Der ganze Betrieb frißt eben. Aber ich vergaß ganz zu fragen— verzeihen Sie, Mr. Smith: Suchen Sie ein Zimmer? Wollen Sie nicht vielleicht bei uns wohnen?“ „Verbindlichen Dank, nein; ich wohne in Les Sapins drüben und bin recht gut untergebracht. Ich wußte ja nicht, daß Sie hier ſind, verzeihen Sie. Außerdem weiß ich gar nicht, wie lange ich noch bleibe.— Haben Sie viele Gäſte, wenn ich fragen darf?“ „Ja, doch, es iſt alles ſo ziemlich beſetzt“, ſagte Borel. „Ich habe erſt eben wieder ein Zimmer vermietet.“ „So, ſo, das freut mich. An den jungen Menſchen, der gerade fortging?“ fragte Lionel. „Ja.“ 5 5 „Hübſcher Burſche, ſo einer, nach dem die Frauen ſich umfehen. Doppelzimmer wahrſcheinlich?“ Und Lionel Smith blinzelte vergnügt. „Nein, nicht einmal, ſondern ganz brav: für ſeine Mutter.“ „Aha!“ „Ja“, ſagte Borel.„Eine Frau Caſini.“ Lionel Smith hatte ſich ſoeben nach ſeinem Wagen um⸗ geſehen— er mußte ja doch fort zu ſeinen Languſten— und war ſchon im Begriff geweſen, dem andern die Hand hinzuſtrecken, um ſich zu verabſchieden. Jetzt fuhr er mit einem Male herum und vollführte beinahe einen Luft⸗ ſprung.„Was??“ brüllte er, ſo daß Borel erſchrak.„Was ſagen Sie da? Carmen Caſini?“ „Ja“, ſagte Borel ruhig,„Sie kennen ſie?“ „Menſchenskind“, rief Lionel Smith,„das fragen Sie 71 Nun, das iſt wirklich gut!“ Er lachte aufgeräumt! aus vollem Hals. „Ja, ja, ich erinnere mich, den Namen irgendwo ſchon einmal gehört zu haben“, ſagte Borel, der abſolut nicht begriff, was Lionel Smith ſo erregte. „Sie erinnern ſich! Großartig! Prächtig! Sagen Sie mal: Haben Sie den Namen Caruſo vielleicht auch ſchon einmal irgendwo“ gehört, wie? Oh, Sie Banauſe!“ Borel lächelte leicht gekränkt. Smith fuhr fort:„Die größte Künſtlerin, die die Staaten geſehen haben, die ſchönſte Stimme der Welt, die bezauberndſte Frau, die es gibt! Und Sie erinnern' ſich! Hören Sie, das iſt wirklich zu komiſch. Sie entſchuldigen ſchon...“ „Bitte, bitte“, ſagte Borel. „Sagen Sie mal“, fragte Lionel Smith,„dieſer junge Mann iſt alſo ihr Sohn?“ a „So ſagte er“, erwiderte Borel. „Wohnt er nicht bei Ihnen?“ „Nein, ich glaube in Les Sapins.“ „Ach, Sie ſind ein unverbeſſerlicher Ignorant, mein Guter!“ ſagte Lionel Smith.„Und ein Glückspilz dazu. Das wird eine Reklame werden für Ihr Hotel— ſage ich Ihnen! Das verdienen Sie gar nicht!“ „Oh, bitte ſehr!“ ſagte Borel.„Mein Hotel iſt das erſte hier. Aber da hätte ich wohl einen ganz andern Preis machen können“, ſein Geſicht wurde nachdenklich, und er überſchlug in Gedanken die Summe, die er hätte verdienen können. „Freuen Sie ſich, daß ſie bei Ihnen wohnt. Von Rechts wegen müßten Sie ſie umſonſt aufnehmen, doch, doch.— Aber nun entſchuldigen Sie mich bitte, ich muß gehen. Apropos: und wann, ſagten Sie, kommt ſie an?“ „Morgen abend.“ „Alſo, dann werden Sie mich ja bald wieder hier ſehen. Auf Wiederſehen!“ Lionel reichte Borel die Hand, eilte mit trippelnden, kurzen Schritten zu ſeinem Wagen, ſtieg ein und brauſte wie ein Berſerter in der Richtung nach Les Sapins von dannen. 4 Die Sonne ſtand ſchon tief am Himmel. Allmählich verglühend in der Pracht des eigenen Lichts, randete ſie mit rötlich⸗gelbem Schimmer die Spitzen der Berge ein, hinter denen ſie langſam verſank, als Cecil am ſpäten Nachmittag Colette Latour auf dem Wege nach Sainte Couronne entgegenging. 5 Von einer kleinen Anhöhe löſte ihre Geſtalt ſich ab, umtanzt von den zuckenden Strahlen der Sonne, die ſie im Rücken hatte. So ſchritt ſie auf ihn zu. Cecil ſtockte das Herz, faſt wirkte ſie wie eine Erſcheinung im fließen⸗ den Licht, in dem ſie gleichſam zu ſchweben ſchien. Er war ſtehengeblieben. Jetzt kam Colette nahe heran und rief ihm munter zu:„Was machen Sie für ein Ge⸗ ſicht, Cecil? Was iſt denn mit Ihnen? Sie ſehen ja aus wie.. wie“ „Wie, was?“ fragte er. Sie gab ihm lächelnd die Hand.„Ach, nichts“, ſagte ſie,„ich meinte nur ſo... So andächtig, wollte ich ſagen, ja, andächtig.“ 8 Cecil ſtand groß und ſchlank vor ihr und ſchaute ſie an. Am liebſten hätte er ſie jetzt in die Arme genommen oder irgend etwas ganz Tolles getan. Ich bin glücklich, wollte er ſagen, aber er brachte nicht einmal das heraus. So etwas konnte man doch nicht ſo einfach ausſprechen, er zumindeſt nicht. So hiel“ er nur ihre Hand feſt, ſah ſie verzehrend an und ſagte nichts. Colette wurde verlegen.„Was iſt...?“ fragte ſie, und ihre Augenlider flatterten wie aufgeſcheuchte Vögel. „Ach, nichts, gar nichts“, ſagte er kurz und beinahe grob,„wirklich gar nichts. Was ſoll denn ſein?!“ Es tat ihm gleich wieder leid, er hatte ja ganz etwas anderes ſagen wollen, und er ärgerte ſich über ſich ſelbſt. Es war zu kindiſch, wie er ſich benahm. Und dabei war es das erſtemal, daß ſie richtig ver⸗ abredet waren; bisher hatten ſie ſich zwar jeden Tag, aber doch immer nur zufällig getroffen. Das letztemal geſtern, es war abends geweſen, da hatte er ſie nach Hauſe begleitet; und beim Abſchied an der kleinen Seiten⸗ tür des Hotels Iles d'Ores hatte er plötzlich ſo heftig ihre Hand an ſich gepreßt, daß er ſah, wie ſie ganz weiß im Geſicht wurde. Er fürchtete, ihr weh getan zu haben und flüſterte verwirrt:„Kommen Sie morgen um 6 Uhr auf die Rue Marguerite, ich werde auf Sie warten“— dann war er davongeſtürzt durch die Nacht, ohne auf ihre Antwort zu warten. Wie ein Betrunkener war er umher⸗ gelaufen, hatte ſich am nächſten Morgen nicht einmal ge⸗ traut, an den Strand zu kommen, wo ſie ſich doch ſonſt immer trafen, und hatte einen vollen Tag lang gezittert, daß ſie abends nicht kommen würde. f a Fortſetzung folgt) Ae Ridesbe gelbe. funges bein. Be ihnen der engen d und zog e 0b erte det Lie Die Iten roch bei gefeiert. 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Der Jubilar, der noch vor zwei Jah⸗ ren in ſeiner Werkſtatt arbeitete liegt zur Zeit als Kranker im Bett und wird von ſeiner 83 Jahre alten Gattin betreut. Wolf iſt der Mann, der, als vor mehr als fünfzig Jahren das Niede rwalddenkmal bei Rüdes⸗ heim eingeweiht wurde, verhinderte„daß das Denkmal einem verbrecher ſchen Attentat zum Opfer fiel. Er hatte mit elf Soldaten die Wache, und ſeine Auf⸗ merkſamkeit war es, die die glimmende Zünd⸗ ſchnur entdeckte, die zu einer Dynamitladung führte. Wolf trat damals die Zündſchnur aus. Hätte er es nicht getan, wäre das Denkmal in die Luft geflogen und Hunderte von Menſchen, die der Einweihung beiwohnten, darunter Könige und Fürſten, wären ſicherlich getötet worden. Nur die Geiſtesgegenwart des jetzt hochbetagten Schloſſermeiſters verhinderte das furchtbare Attentat und ſo iſt Wolf der Retter des Denkmals und vieler Menſchen geworden. Doppelles Glück KdF.⸗Urlauberin gewann 500 RM. Rüdesheim(Rhein). Mit„Kraft durch Freude“ aus dem Gau Sachſen kam auch ein junges Brautpaar aus Dresden nach Rüdes⸗ heim. Bei einem Beſuch in der Droſſelgaſſe bot ihnen der braune Glücksmann Loſe an. Nach einigem Zögern griff die Braut in den Kaſten und zog einen Gewinn von 500 RM. Darüber hoch erfreut rief ſie aus:„Ich habe Glück in der Liebe und nun auch noch im Spiel! Die Freude über den Fünfbunderter wurde noch bei einigen guten Flaſchen Rüdesheimer gefeiert. Tolles Gaunerſtück Dreis(Bez. Trier). Ein tolles Gaſt⸗ ſpiel gab ein Mann in Dreis. Er mietete ſich in einem Gaſthaus ein und ſuchte Quartiere für einen 60 Mann großen Geſangverein, der zehn Tage zur Erholung kommen wolle. Man traf bereits Vorbereitungen für das Eſſen und war ſchon gerichtet für die erſten ſechzig Eſſen. als der Mann plötzlich verſchwunden war Hinterher ſtellte ſich dann heraus. daß alles ein großangelegter Schwindel und der Mann ſelbſt ein e geſuchter Verbrecher war. Der Mann konnte noch nicht gefaßt werden. Opfer der Arbeit Tödlicher Betriebsunfall in den Ovelwerken Rüſſelsheim. Dienstagvormittag ereignete ſich in den Opelwerken ein Betriebsunfall. der leider ein Menſchenleben forderte. Arbeiter. luden von einem Fernlaſtzug mit einem Kran größere Mengen Blech ab, als ſich plötzlich ein Bund Blech löſte und den 35jährigen Ar⸗ beiter Ehmann aus Flörsheim ſo unglücklich traf, daß das rechte Bein unmittelbar am Rumpf abgetrennt wurde. Arbeitskame⸗ raden zogen den Verunglückten, der noch bei Bewußtſein war, unter dem Blechſtapel hervor und brachten ihn zur Sanitätsſtation, wo er kurz darauf ſeinen Verletzungen erlag. Eigene Todesanzeige aufgegeben Hagen. Einen ſeltſamen Streich ver⸗ übte eine junge Frau, um einmal wieder hin⸗ ter dem Ladentiſch zu ſtehen. In Hagen hatte die Frau, deren Mann arbeitslos iſt. lange Zeit ein kleines Lebensmittelgeſchäft betrieben. Als der Mann dann in der Altmark Arbeit bekam, wurde das Geſchäft aufgegeben. Später fand der Mann in Sachſen Beſchäftgung. und die Familie blieb vorläufig in der Altmark zurück. Hier las die Frau eines Tages eine Heirats⸗ anzeige, in der ein junger Mann. der ein Le⸗ bensmittelgeſchäft betreibt, eine Lebensgefähr⸗ tin ſuchte. Sie ſchrieb auf dieſe Anzeige, wobei ſie ſich als junge Witwe mit Vermögen ausgab, und kurze Zeit darauf erſchien auch der Bräu⸗ tigam, dem die„junge Witwe“ mit den beiden Kindern gut gefiel. Nun fuhr die Frau mit ih⸗ Ee Tüirkinnen flirten am Marmarameer ten Kindern für fünf Wochen zu den Eltern dieſes Mannes, half fachkundig im Geſchäft und machte ſich in jeder Weiſe nützlich. Da inzwiſchen aber der Hochzeitstermin immer näher rückte und der richtige Ehemann ſeine Familie nach Sachſen nachkommen laſſen wollte, ließ die Frau kurzerhand Todesanzeigen drucken, in der zu leſen war, daß die Witwe Erika X in Lüden⸗ ſcheid plötzlich geſtorben ſei und die Beiſetzung in aller Stille ſtattgefunden habe. Natürlich er⸗ kundigte ſich der Bräutigam nach den näheren Umſtänden, wobei der ganze Schwindel hetaus⸗ kam. Vor dem Schöffengericht in Hagen, vor dem ſie ſich jetzt wegen Betruges und Urkun⸗ denfälſchung zu verantworten hatte, führte die Angeklagte als Entſchuldigung ihre große Sehnſucht an, einmal wieder in einem Le⸗ bensmittelgeſchäft tätig ſein zu können. Die Erfüllung dieſes Wunſches mußte ſie mit zehn Monaten Gefängnis bezahlen. Krankenautofahrer tödlich verunglückt Andernach(Rhein). Auf der Straße bei Na⸗ medy rannte ein Krankenauto aus Mainz beim Ausweichen eines Laſtzuges gegen einen Baum. Der Fahrer des Krankenautos, ein Sa⸗ nitäter aus Mainz, wurde aus dem Führerhaus geſchleudert und ſchwer verletzt. Als der Arzt eintraf, war er bereits tot. Er ſtand im 11. Lebensjahr und hinterläßt Frau und Kind Das Auto war auf der Rückreiſe. Der Verunglückte ſaß allein im Wagen. Ziege frißt Fünfzigmarkſchein Koblenz. Einen koſtſpieligen Spaß erlebte ein Landwirt in Baſſenheim. Sein Töchterchen hatte das Milchgeld einkaſſiert und es auf den Kü⸗ chentiſch gelegt. Unter dem Geld befanden ſich auch mehrere Scheine. Durch die offene Tür ſpazierte eine neugierige Ziege herein. die das Geld beſchnupperte und ſchließlich einen 50⸗ Mark⸗Schein verſchlang. Bevor ſich die Ziege an dem„teuren Futter“ noch weiter güt⸗ lich tun konnte, kam die Frau des Landwirts hinzu und verhinderte ſo weiteren Schaden Ueber den ſchmerzlichen Verluſt des Geldes ſuchte ſich der Landwirt nach dem erſten Schrek⸗ ken zu tröſten. indem er meinte:„Jetzt iſt un⸗ ſere Geiß 50 Mark mehr wert!“ Tot aufgefunden Boppard(Rhein). Auf dem Bahnkörper bei Boppard wurde die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden, die ſtark ver ſtüm⸗ melt war. Nach den vorgefundenen Papie⸗ ren war der Tote 27 Jahre alt und Medi⸗ ziner in Bonn. Vermißter erhängt aufgefunden Rüdesheim(Rhein). Im Wald bei Rüdes⸗ heim wurde eine ſchon ſtark verweſte Leiche gefunden. Nach den polizeilichen Ermittlungen handelt es ſich bei dem Toten um den Vertre⸗ ter Willi Ries aus Rüdesheim, der ſeit dem 18. März 1938 vermißt wurde. Er hatte ſich erhängt. Kind fiel aus dem Zug Band Hönningen(Rhein). Ein Ehepaar aus Heidelberg hatte in Neuwied mit ſeinem ſechs⸗ jährigen Söhnchen einen Perſonenzug beſtie⸗ gen und wollte nach Ockenfels fahren. Der kleine Junge ſpielte im Zugabteil an der Tür, die dadurch geöffnet wurde. In dem Augenblick, als ſich bei Hönningen der Zug und ein Güterzug begegneten, fiel das Kind aus dem Abteil gegen den Gü⸗ ter zug. Schwerverletzt fand ein Angler den Jungen. Drei Finger der linken Hand und der Fuß bis zur Ferſe waren ihm abgefahren worden. Vorgeſchichtlicher Eiſenbarren Neuburg(Rhein). Bei Baggerarbeiten im Rhein wurde ein Eiſenbarren aus vorgeſchicht⸗ licher Zeit gefunden und an das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz abgeliefert. Ein weiblicher Gemeindediener Fritzlar. Daß auch Frauen in der Lage ſein können, das oft nicht leicht Amt des Orts⸗ bzw. Gemeindedieners vorbildlich auszufüllen, zeigt die Tatſache, daß in der Kreisgemeinde Waltersbrück die Witwe Martha Eliſabeth 2 Modernſtes europäiſches Badeleben im Anblick des aſiatiſchen Olymp.— Ueberall entſtehen neue Volksbäder und Sportanlagen.— Jeden Dem Regime Kemal Paſchas, das die An— ſchauungen und Lebensgewohnheiten des tür— kiſchen Volkes ſo tiefgehend veränderte, hat die Türkei auch die Errichtung richtiger Bade— orte am Marmarameer zu danken. Sie wer⸗ den gegenwärtig mit großer Regſamkeit im modernſten Stile ausgebaut. Die herrlichen bewaldeten Prinzen-Inſeln, die im unendlich ſanften, dunſtigen Blau dieſes Meeres wirk— lich zu„ſchwimmen ſcheinen“, lockten ſchon im⸗ mer Erholungsbedürftige an. Die neue Blüte von Haidar-Paſchah, dem wichtigen Vorort und Kopfbahnhof Iſtambuls für die großen anatoliſchen Linien nach Ankara und dem vor— deren Orient, rief zahlreiche Villenorte von ganz modernem Gepräge an der hier ſo üppi⸗ gen Küſte Anatoliens ins Leben. Jetzt iſt aber eine ſozuſagen ſyſtematiſche Aktion für die Erſchließung von neuen Badeorten oder Eröffnung von Badegelegenheiten in den al⸗ ten Städten und Orten der Küſte in Angriff genommen worden, und zwar auf der euro- päiſchen wie der aſiatiſchen Küſte dieſes Bin- Sanitätsdienſt, Rettungsdienſt nenmeeres. 5 dien und Schwimmlehrer werden in allen dieſen Orten eingeſetzt. 1 1 8 Vor allem mußte für die Rieſenſtadt Iſtam⸗ bul ſelbſt ein weltſtädtiſcher Badeort geſchaf⸗ ſen werden. Wenn man bedenkt, was allein der Begriff des öffentlichen Badens für eine Umwälzung der ſeeliſchen Einſtellung gerade in dem konſervativen Iſtambul hervorrief, ſo ermißt man erſt die Bedeutung dieſer neuen Sonntag Völkerwanderung aus Iſtambul. Stätten der Leibesübungen und Körperſtär⸗ kung für das türkiſche Volk. Darüber hinaus bietet die hinreißend ſchöne Szenerie des Marmarameeres, das in der guten Jahreszeit ſo bezaubernd lieblich lächeln kann, ſchon an ſich einen hohen Reiz. Da blühen und grü⸗ nen wahre Rivieraorte, mit rieſigen Walnuß— bäumen, Zypreſſen, bunten Anemonen und Tulpen und blühenden Geſträuchen. Die Halb- inſeln der anatoliſchen Seite, der Olymp mit ſeinen 2500 Metern— nicht der griechiſche, ſondern der kleinaſiatiſche Olymp— der hin- ter dem teppichberühmten Bruſſa ſchneegekrönt aufragt, ſteigern die Schönheit dieſer Land- ſchaft. Die Prinzen-Inſeln unterbrechen an- mutig die weite Waſſerfläche des Marmara⸗ meeres, der antiken Propontis. Und herrlich leuchtet, überall ſichtbar, das Stadtbild von Iſtambul mit ſeinem Wald von ſchlanken himmelhohen Minaretts und den maleriſch verfallenen Stadtmauern. Den ſchönſten Strand in der Umgebung Iſtambuls beſitzt der neue Badeort Florya, auf dem europäiſchen Ufer, 22 Kilometer von Iſtambul nach Süden zu, Vorortzüge und aſphaltierte Chauſſee verbinden den Ort mit der alten ſchönen Hauptſtadt. Ein breiter Sandſtrand mit Palmſchmuckanlagen, ſchatten⸗ ſpendende Hallen mit bunten Rieſenſchirmen, anz nach europäiſcher Art auf dem flachen Dach, dazu Reſtaurationen und Badeanlagen machen Florya zu einem modernen Badeort. Dort kann ſich jetzt die einſt bis an die Augen Neumann ſeit Jahren dieſes Amt Tag für Tag ausfüllt. Frau Neumann konnte vor we⸗ nigen Tagen ihren 70. Geburtstag feiern. Sie ſchwingt noch fleißig die Ortsſchelle und be⸗ ſorgt auch noch das Glockengeläute ihres Dorfes. Eine Kuh vom Blitz getötet Alsfeld. In Verfa ſchlug während eines heftigen Gewitters der Blitz in eine Kubhherde. Eine Kuh wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie notgeſchlachtet werden mußte. Sturm warf zwei Boote um Reil(Moſel). Bei einer kräftigen Sturmbö kenterte auf der Moſel bei Reil ein Paddal⸗ boot. Als man die Paddlerin, die nicht ſchwim⸗ men konnte, retten wollte und in einem ande⸗ ren Boot Hilfe brachte, wurde auch dieſes von der B5 umgeworfen. Hilſe von dritter Seite rettete die Paddlerin, ſpäter konnten auch das Boot und die ins Waſſer gefallenen Kleidungsſtücke geborgen werden. Eine Verbrecherjagd Trier. Am Moſelufer ſahen ſich plötzlich zwei Kriminalbeamte einem langgeſuchten Verbre⸗ cher gegenüber, der ſteckbrieflich geſucht wird. Der Mann war den Beamten bekannt, konnte aber bisher nicht gefaßt werden. Die Beamten waren aber auch dem Mann bekannt, der, als er die„drohende Gefahr“ ſah, ſchleunigſt Reiß⸗ aus nahm. Es gab nun eine wilde Ver⸗ folgungsjagd, bei der der Verbrecher über einen Zaun ſprang, dabei ſtürzte und ſich an⸗ ſcheinend verletzte. Als ihn die Beamten faſt erreicht hatten, ſprang er wieder auf und lief weiter. Er gewann auch wieder als guter Läufer einen großen Vorſprung und glaubte ſich ſchon ſicher, da lief er einem anderen Poli- zeibeamten direkt in die Arme. Nun gab es kein Entrinnen mehr. Vom Holzklotz erſchlagen Bad Krozingen. Im Holzwerk Zimber wurde der 19 jährige Adolf Müller aus Mengen beim Verladen von Holz von einem plötzlich abſtürzenden Holsklotz am Kopf getroffen. Der junge Mann wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Reh verurſacht Motorradunfall Presberg(Rhg.). Auf der Fahrt von Rüdes⸗ heim nach Presberg lief dem Lorenz Kempenich, als er oberhalb des Forſthauſes durch den Wald fuhr, ein Reh vor dem Motorrad vorbei. Kem⸗ venich ſtürzte und erlitt erhebliche Hautabſchür⸗ fungen im Geſicht und an den Händen. Ein ſpäter vorbeikommender Laſtwagen lud den Verletzten und das beſchädigte Motorrad auf. In Presberg ließ ſich der Verletzte verbinden. Auto vom Zuge erfaßt Frankfurt a. M. Mittwoch früh kurz nach 7 Uhr wurde auf der Strecke Frankfurt a. M.— Kronberg an einem unbeſchrankten, aber mit Warnlichtanlage verſehenen Bahnübergang ein Perſonenauto von der Lokomotive eines in Richtung Frankfurt fahrenden Zuges er⸗ faßt und mitgeſchleift. Verletzt wurde niemand, der Perſonenwagen iſt ſchwer beſchä⸗ digt worden. Die Warnlichtanlage war in Ord⸗ nung. Beim Rangieren tödlich verunglückt Gießen. Beim Rangierdienſt kam am Mitt⸗ woch der 40 Jahre alte auf dem Bahnhof Gie⸗ ßen tätige Rangierer Joſt Weber aus Fron⸗ hauſen zwiſchen die Puffer zweier Gü⸗ terwagen. Der Mann erlitt dabei ſo ſchwere Quetſchungen des ganzen Unterleibes. daß er hald nach der Einlieferung in die Klinik ge⸗ ſtorben iſt. Neckarwaſſerſtand faſt wieder normal. Heidelberg. De hohe Waſſerwelle des Neckars die aber zu eigentlichem Hochwaſſer nicht ge⸗ führt hat, war bis Mittwoch mittag vorüber. Seitdem fiel der Waſſerſtand faſt wieder auf die Normalhöhe. Am Donnerstag vormittag wurde in Heidelberg ein Pegelſtand von 280 em gegen den Normalſtand von 265—270 cem feſtgeſtellt. Die Schiffahrt auf dem Neckar dürfte heute wie⸗ der in Gang kommen. Ein Fernbeben aufgezeichnet. Heidelberg. Am Donnerstag vormittag wur⸗ de von dem Seismographen der Königſtuhl⸗ verhüllte türkiſche Frau nun im leichten, ele- ganten Badeanzug ergehen. Junge Männer machen hier ihre gymnaſtiſchen Uebungen, Kinder ſpielen im Sande, wie an der Oſt⸗ oder Nordſee. Schattige Promenaden— denn der Schatten bleibt in jenen ſüdlichen Regio- nen mindeſtens ſo wichtig wie die Sonne— Hotels und Villenanlagen, Kioske und Ver- gnügungsſtätten beleben den Strand. In et⸗ wa zwei Jahren ſoll dieſer Badeort voll aus— gebaut ſein, in einer Ausdehnung von zwei Kilometern. Schon jetzt iſt Florya der beleb⸗ teſte und beliebteſte, auch der eleganteſte Bade— ort der ganzen Marmara-Küſte. Am Sonntag findet aus Iſtambul eine wahre Völkerwan⸗ derung dahin ſtatt. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer und mehr idylliſcher Badeorte auf der anatoliſchen Seite und auf den Prinzen-Inſeln. So liegt auf einer derſelben, Heybeli, der Badeort Hey— beliada. wo die nahen Inſeln traulichere Buchten bilden. Pinien und rieſige Aloe— Pflanzen recken ſich in den heiteren Himmel. Die Inſel Buyukada-Prinkipo hat an dem Ort Mürükali ebenfalls einen anmutigen Bade- ort von mehr idylliſchem Charakter. Auf dem kleinaſiatiſchen Feſtland haben wir Cadeboſton mit rieſigen alten Bäumen, die noch hart am Waſſer ihren Schatten ſpenden und Suadiye, mit einer modernen künſtlichen Strandplatt⸗ form von 200 Metern, aber ebenfalls mit Sandſtrand. Die kleinen Küſtendampfer— auch in Iſtambul ſelbſt gehört der Dampfer⸗ verkehr zum täglichen Leben— verbinden alle dieſe Orte mit den größeren Zentren. Zwi- ſchen Ueskudar(Skutari), der Vorſtadt Iſtam⸗ buls auf der aſiatiſchen Seite, und Kadiköi iſt ein Badeort entſtanden, ebenſo zwei kleine Badeorte, bei der ſchönen Halbinſel Fener⸗ Sternwarte ein ſtarkes Fernbeben, deſſen Herd in ungefähr 9700 km Entfernung liegt, in der Zeit von 6 Uhr 20 Min. 4 Sek. bis gegen 7 Uhr 35 Min. aufgezeichnet. J Totengräber ſteckt Haus in Brand. Schwetzingen. In Reilingen entſtand am Mittwoch um 13 Uhr in einem der Gemeinde gehörenden Haus ein Feuer, das ſehr ſchnell das Haus trotz ſofortigen Einſatzes der Orts⸗ feuerwehr zerſtörte. Der Brand iſt. wie man beſtimmt annimmt, von dem im gleichen Hauſe wohnenden Totengräber Bauer angelegt wor— den, der vermutlich in betrunkenem Zu⸗ ſtande dürres Holz auf dem Dachboden ent⸗ zündete und ſelber in den Flammen umkam. Nach Ablöſchen des Brandes fand man ihn, bis zur Unkenntlichkeit verkohlt, auf. Die Gendarmerie ſtellte ſofort die nötigen Er hebungen an. Den drei im gleichen Haus woh— nenden Familien iſt faſt der geſamte Hausrat vernichtet worden. Tot in der Badewanne Karlsruhe. Im Vorort Rüppurr wurde der 48jährige L. Stutz in der Badewanne ſei⸗ ner Wohnung tot aufgefunden. Vermutlich hat ein Herzſchlag dem Leben des Mannes ein Ende gemacht. Leichenfund auf dem Bahnkörper St. Georgen(Schwarzw.). Zwiſchen der Gü⸗ terhalle und dem Stellwerk wurde am Dienstag früh um 5 Uhr die Leiche des 23jährigen Alfred Baumert. der ſeit vergangenem Samstag be' einem hieſigen Baugeſchäft in Ar⸗ beit ſtand. aufgefunden. Der junge Mann war vom Zuge überfahren worden. Ob Unfall oder Selbſtmord vorliegt, muß noch geklärt werden. Verſchulden bei dem Schönauer Unglück Waldshut. Die Ermittlungen der hieſigen Oberſtaatsanwaltſchaft bei dem Bauunglück in Schönau im Wieſental, bei dem am Diens- tag drei Arbeiter getötet wurden, hat zu der Verhaftung des Kiesbauunternehmers Kirch— ner aus Bühl geführt, der die Verantwor⸗ tung für die Arbeiter hatte. Es hat ſich herausgeſtellt, daß Kirchner von Samstag bis nach dem Unglück von der Bauſtelle abweſend war und die Arbeiter ſich ſelbſt überlaſſen hatte. So kam es, daß die Böſchung nicht rechtzeitig geſichert wurde, trotzdem der Riß im Erdreich bereits ſichtbar war und die Gefahr des Abſtürzens des Erdreichs in den Bereich der Möglichkeit gezogen werden mußte. Somit liegt eine Fahrläſſigkeit vor, für die der Unternehmer die Verantwortung trägt. Vermißte tot aufgefunden Pirmaſens. Am Montag fand ein Spazier⸗ gänger in einer Dickung hinter dem Eisweiher die ſchon in Verweſung übergegan⸗ gene Leiche einer Frau. Die Polizei ſtellte feſt, daß es ſich bei der Toten um die ſeit dem 28. Mai vermißte 38jährige Ehefrau Katharina Schieler geb. Emſer von hier handelte. Die Frau war nervenleidend und ihre Angehörigen hatten ſogleich bei ihrem Verſchwinden befürchtet, daß ſie ſich ein Leid angetan habe. Seit ihrem Verſchwinden hatte man ſtändig erfolglos nach ihr geſucht. Rettungstat unter Einſatz des eigenen Lebens. Pirmaſens. Anläßlich eines großen BDM ⸗ Treffens im Juni 1936 kam es hier zu einem aufregenden Vorfal. Im Oberteil einer ſteil ab- fallenden Straße, inmitten der Stadt, ſtand ein Laſtkraftwagen, auf dem 65 auswärtige BdM.⸗ Angehörige Platz genommen hatten. Als der Kraftfahrer das Fahrzeug für kurze Zeit verlaſ⸗ ſen hatte, geriet dieſes auf unerklärliche Weiſe plötzlich in Fahrt und erreichte auf der ſteilen Straße ſchnell eine hohe Geſchwindigkeit. Es beſtand die Gefahr, daß der im Zick-Zack laufen⸗ de Wagen umſtürzen oder am Ende der Straße an ein Haus anprallen würde. Die Folgen wä⸗ ren in jedem Falle furchtbar geweſen. Der Kaufmann Karl Schwenk von hier, der den Vorfall beobachtet hatte, rannte dem Laſtkraft⸗ wagen nach, ſchwang ſich unter eigener Vebens⸗ gefahr auf den Führerſitz, bekam den Wagen in die Gewalt und brachte ihn ſicher zum Halten. Der Führer und Reichskanzler hat dem mutigen Mann, der jetzt in Waldfiſchbach wohnt, nun⸗ mehr die Rettungsmedaille am Ban⸗ de verliehen. 5 5 bahtſche, Kalamis und Moda. Auch die alten Orte am Bosporus, wo ſchon ſeit langem Villen und Sommerwohnungen an den hüge— ligen Ufern ſich entlangziehen, haben nun Badeeinrichtungen erhalten, um den Bedarf der Rieſenſtadt Iſtambul zu decken. Doch ſind dort, wegen der ſtarken Strömung des Bos— porus vom Schwarzen Meer her und auch wegen der beträchtlichen Ufertieſe des Waſ— ſers, nicht dieſelben günſtigen Vorbedingun⸗ gen, für allgemeine Volksbäder geſchaffen, wie an den ſanfteren, freien Geſtaden des Mar- mara-Meers. Auch die uralte ſchöne Handelsſtadt Izmir (Smyrna) an der Weſtküſte Kleinaſiens beſitzt in ſeinem Villenvorort Tſcheſchme einen ſtatt— lichen Badeſtrand, der über den Golf von Smyrna hinweg den Blick auf die ſchönen Ge⸗ birge der gegenüberliegenden altberühmten „Zweibrüder-Gruppe“ gewährt. Ein Sonnen- untergang in der Bucht von Izmir, mit den unwahrſcheinlich tiefpurpurnen und lila⸗ ſchwarzen Abtönungen der Gebirgsketten iſt ſchon an ſich ein Schauſpiel einziger Art. Die alten Griechen, die durchaus Genießer des Lebens waren, haben neben Gründen des Handelsintereſſes, ſchon gewußt, warum ſie ſich ſo reichlich mit Kolonien an der Propon⸗ tis, dem heutigen Marmarameer feſtſetzten. Aber immerhin wären auch ſie erſtaunt, wenn ſie ſehen könnten, wie ſetzt das allermodernſte Europa, ſehr viel ausgeſprochener, als etwa im griechiſchen Stammlande, an den Küſten der blauen Propontis mit fröhlichem Bade— leben, mit Tanz und Muſik eingezogen iſt. Ein Volk iſt zu neuem ſchönem Aufſchwung erwacht und genießt die Sonne und die Kör— perfreuden in freier Luft, von denen es bis— her ſo ſtreng abgeſperrt war. 4 Juchthaus für Berleilung zum meineid g 3. Große Strafkammer Mainz „Die 49jährige Ehefrau Katharina Reich in Eich wurde wegen Verleitung zum Mein⸗ eid nach 8 159 zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus verurteilt, abzüglich zwei Monate eine Woche verbüßter Haft. . Die Angeklagte, eine„fromme Frau“, die ſich keinem irdiſchen Richter verantwortlich fühlt, verleidete dennoch ihren Ehemann durch ihre Untreue und Liebloſigkeit— als er eine militäriſche Uebung machen mußte, nahm ſie ihn einen Teil der eingepackten Lebensmittel wieder aus einem Koffer und gab ihm nur 5 Mark mit auf den Weg— das Leben derart, daß er im Mai 1937 beſchloß, ſeiner Qual ein Ende zu machen und ſie und ſich umzubrin⸗ gen. Er verſuchte, ſie zu erſchießen, verletzte ſie aber nur leicht, während er durch den ſich ſelbſt beigebrachten Schuß einen Arm verlor. Es kam zur Anklage wegen Totſchlagsverſuchs, wurde aber in Würdigung der ganzen Sachlage nur zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. In dieſem Prozeß hat die Angeklagte ihrem Stiefbruder angeſonnen, auszuſagen, er wäre am Bahnhof in Ibersheim bei ihr geweſen, nicht jener Andere, von dem es behauptet wurde. Der Stiefbruder leiſtete jedoch den von der Gewiſſenloſen geforderten Meineid nicht. Wegen ihr war in der letzten Schwurgerichts⸗ periode auch ein anderer Mann wegen Mein⸗ eids angeklagt, und nur mangels genügenden Beweiſes freigeſprochen worden. Sie war auch heute wegen eines zweiten Falles der Verlei— tung zum Meineid angeklagt, weil ſie einem anderen Zeugen einen Brief ſchrieb, den ſie der Frau ihres Stiefbruders zur Uebergabe an den Zeugen brachte. Die Frau gab den Brief aber nicht weiter, um ihrem Mann keine Schwierigkeiten zu bereiten, ſondern verbrannte ihn ſpäter, als die Ange⸗ klagte ihn kniefällig von ihr zurückverlangte. In dieſem Brief an den Zeugen hatte die An⸗ geklagte geſchrieben:„Schreib mir, was u aus ſagſt oder beſchwörſt!“ Trotz des ſtärkſten Verdachts wurde ſie in die⸗ ſem Falle freigeſprochen von der Anklage we⸗ 55 Verleitung zum Meineid. Hätte der rief ſeinen Empfänger erreicht, wäre es ganz ſicher auch hier zur Verleitung gekommen. Von der vom Staatsanwalt beantragten Ehrver⸗ luſtsſtrafe ſah das Gericht ab, weil die Ange⸗ klagte keine materiellen Vorteile mit ihrer Straftat bezweckte, und weil ſie nur einmal ganz unweſentlich beſtraft iſt. die Gulmüligkeit ſeiner Milmenſchen mißbrauchl Kaſſel. Das Schöffengericht verurteilte den 40jährigen Leonhard Stiegele aus Kaſſel wegen Rückfallbetrugs in vier Fällen zu drei Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt. Außerdem wurde die Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht ausgeſprochen. Seine mitangeklagte Ehefrau wurde unter Zubil⸗ ligung mildernder Umſtände und unter Frei⸗ ſprechung im übrigen wegen Betrugs in einem Falle zu 200 Mark Geldſtrafe oder 40 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte, der ſchon mehrmals vorbe⸗ ſtraft iſt, hatte die Gutmütigkeit anderer Volksgenoſſen in nichtswürdiger Weiſe aus⸗ genutzt. So hatte er das Vertrauen eines Ehepaares gewonnen, bei dem er mit ſeiner Frau wohnte. Dieſe Vermieter ſteckten 100 Mk. in das Vertretergeſchäft des Angeklagten: der größte Teil dieſer Summe ſollte zur Anſchaf⸗ fung von Waren dienen, die zur Sicherheit bei der Vermieterin lagern ſollten. Aber der An⸗ geklagte entpuppte ſich ſehr bald als Betrüger. Ein Betrug mit einem Scheck, Wechſel, die er nicht einlöſen konnte und Zechbetrun kamen hinzu. Die mitangeklagte Ehefrau wurde nur im dem erſterwähnten Falle mitverurteilt. Ein ſchwerer Diebſtahl 26 Zentner Matall geſtohlen. Marburg. Gelegentlich einer Eiſenbahnfahrt traf der Materialverwalter des Buderusſchen Hüttenwerkes Ludwigshütte bei Biedenkopf zu⸗ fällig mit einem Angeſtellten aus einer be⸗ nachbarten Metallverarbeitungsſtätte zuſam⸗ men, der ihm u. a. erzählte, daß er kürzlich Ge⸗ legenheit gehabt hätte, verſchiedene Metallſor⸗ ten von einem gewiſſen Schmidt aus Bieden⸗ kopf ankaufen zu können. Natürlich intereſſierte ſich der Materialverwalter für dieſe Metallbe⸗ zugsquelle und forſchte nach. Er mußte ſchließ⸗ lich feſtſtellen, daß der angebliche Schmidt gar⸗ nicht exiſtierte, ſondern daß der bei der Lud⸗ wigshütte angeſtellte 28jährige Heini Bernhard unter dem Namen Schmidt einen ſchwunga⸗ haften Metallhandel betrieb. Es war ihm gelungen, nach und nach 26 Zentner Metall aus dem Metallager an den Mann au bringen. Bernhard kam im September v. J. in Unterſuchungshaft und beinahe hätte er durch ſeinen unlauteren Metallhandel zehn weitere Perſonen, die ihm das Metall abgekauft hatten. reingeriſſen. Ihnen kam aber das kürzlich er⸗ laſſene Straffreiheitsgeſetz zugute. ſodaß mit Bernhard nur noch ein älterer Mann aus Bie⸗ denkopf wegen Beihilfe und Begünſtigung als Angeklagter vor dem Schöffengericht ſtand. Die⸗ ſer mußte mangels Beweiſes freigeſprochen wer⸗ den. Bernhard wurde wegen ſortgeſetzten Dieh⸗ ſtahls und Urkundenfälſchung zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt. Toller Ichwindel eines Belgiers Koblenz. Das Lebensbild eines ganz tollen Schwindlers und Abenteurers entrollte eine Verhandlung vor dem Koblenzer Schöffenge⸗ richt gegen den belgiſchen Staatsangehörigen Peter Metz. Dieſer war vor vielen Jahren in Frankreich wegen Raubmordverſuchs an einer Frau zu lebenslänglicher Zwangsarbeit Blick in den Gerichtssaal verurteilt und nach Cayenne transportiert worden. Dort lernte er einen Deutſchen ken⸗ nen. der ſeine Strafe wegen Flucht aus der Fremdenlegion verbüßte. Metz gelang es. das Vertrauen dieſes Deutſchen zu erringen, der ihm ſein ganzes Familienleben erzählte und ihm ſchließlich ſogar ſeine Papiere aushändigte Mit dieſen gelang dem Belgier die Flucht, die ihn nach Deutſchland führte Hier gab er ſich mit den Papieren des Deutſchen unter deſſen Namen aus und hatte ſogar die Frechheit, ſich bei der Schweſter des Deutſchen als deren wirk— licher Bruder vorzuſtellen. Die Bedenken der Schweſter wegen ſeiner Unkenntlichkeit be⸗ ſchwichtigte er mit den Papieren, ſodaß die Schweſter ihm Obdach und Unterhalt gewährte Zum Dank beſtahl er dieſe dann nach Strich und Faden, unternahm dann einen Raub— überfall auf eine alte Frau und landete dafür zwei Jahre im Zuchthaus Unter- deſſen ſickerte aber immer mehr durch, daß es ſich gar nicht um den in den Papieren angege⸗ benen Deutſchen handeln könne. Man knöpfte ſich den Burſchen ordentlich vor, ſodaß dieſer ſchließlich geſtan d. daß ſein ganzes Auftreten Schwindel geweſen ſei. Das Koblenzer Schöffengericht diktierte ihm dafür zunächſt ein⸗ mal eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr zu. Dann wird er als läſt'ger Ausländer über die Grenze abgeſchoben werden. Die Straßenverhältniſſe waren ſchuld Offenbach. Wegen fahrläſſiger Kör⸗ ververletzung und Tötung hatten ſich vor dem Bezirks⸗Schöffengericht Offenbach der 45 Jahre alte Friedrich Hofmann aus Köln⸗ Troisdorf und der 59 Jahre alte Dr. WMerner Zerweck aus Frankfurt⸗Fechenheim zu ver⸗ antworten. Es bandelt ſich hierbei um den Verkehrsunfall, der ſich am Karfreitag auf der Landſtraße Offenbach—Aſchaffenburg hinter Seligenſtadt unmittelbar an der Stra⸗ ßenkreuzung Mainflingen—Zellhauſen ereig⸗ nete und bei dem die Ehefrau des Angeklagten Hofmann tödlich verunglückte. Der Ange⸗ klagte Hofmann kam an dieſem Tage mit ſei⸗ nem Wagen von Köln und wollte nach Bay⸗ reuth fahren. An der fraglichen Stelle beabſich⸗ tigte er den vor ihm fahrenden Angeklagten Dr. Zerweck zu überholen. Scheinbar war hier⸗ bei der Wagen des H. ins Schleudern geraten und fuhr dann dem Wagen des Z. in die Flanke. Die Geſchwindigkeit des von Frankfurt kommenden und nach Wertheim fahrenden Dr. Zerweck konnte nicht übermäßig geweſen ſein. da dieſer einen vollſtändig neuen Wagen be⸗ ſaß. der noch plombiert mar Das Gericht ſprach beide Angeklagte frei Es hat ſich in erſter Linie auf den Standpunkt geſtellt, daß bei einem Verkehrs- unfall nicht immer ein Schuldiger oder ein Ver⸗ antwortlicher gefunden werden müſſe. Eine Verkettung unglücklicher Verhältniſſe, die in der ſchlechten Beſchaffenheit der Stra⸗ zßenverhältniſſe an dieſer Stelle zu ſuchen ſeien, hätten zu dieſem bedauerlichen Verkehrsunfall geführt. Ein großzügiger Käufer ſw. Offenbach. Der 33jährige F. W. R. be⸗ ſtellte u. a. für 750 RM. Wäſche unter Nach⸗ nahme. 250 RM zahlte er auch und ließ die Sendung freigeben, worauf er den Reſt mit einem Wechſel„beglich“, den er nicht einlöſte. Das konnte er auch nicht. denn er bezog Wobl⸗ fahrtsunterſtützung. Aehnlich ſchädigte er einen Anzugſtoffhändler um 250 RM. Für eine Stahlwarenfirma, deren Vertreter er war. kaſſierte er unbefugt Gelder, ohne ſie völlig ab⸗ zuliefern— Fehlbetrag 1500 RM. Kleinere „Pump“⸗Sachen fallen demgegenüber weniger ins Gewicht. Da der Angeklagte vor dem Schöffengericht ſehr ſchweigſam war, wurde ihm eine längere Unterſuchungshaft nicht angerech⸗ net. Er erhielt wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung 11 Monate Geföngnis. Schwerer Junge landet im Zuchthaus Mannheim. Die Große Strafkammer verur⸗ teilte den 1904 in Würzburg geborenen Paul Rauſch wegen ſchwerer und einfacher Dieb⸗ ſtähle(Ss 242 und 243), begangen in 24 Ein⸗ zelfällen, unter den Vorausſetzungen des ver⸗ ſchärften Rückfalles nach§ 20a zu sechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt und ordnete gemäߧ 42b des STB. die Sicherungsverwahrung an. Das Gericht war der gleichen Auffaſſung wie die Staatsanwaltſchaft den Angeklagten als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher anzu⸗ ſehen, der nach ſeinem ſchwer kriminell belaſte⸗ ten Vorleben immer wieder rückfällig wird u. aus Gründen der öffentlichen Sicherheit neben einer langjährigen Freiheitsſtrafe die Sicher⸗ ungsverwahrung über dieſen jugendlichen Rechtsverbrecher zu verhängen war. Er hat al⸗ lein 22 Gefängnis⸗⸗ und Zuchthausſtrafen hin⸗ ter ſich, darunter u. a. auch kleine Haftſtrafen. Mit einer erſtaunlichen Energie betätigte er ſich in ſtrafwürdiger Hinſicht. Sein Reiſefieber und ſein Wandertrieb unterſtützte das verbre⸗ cheriſche Wollen und ſo folgten Straftaten auf Straftaten in den Jahren 1937 und 1938. Die Stadt Solingen beehrte er dreimal mit ſeinem Aufenthalt. Er verübte Einſteigediebſtähle, ſtahl aus Stahlwerkfabriken 31300 Raſierklingen und ein andermal 2000 Taſchenmeſſer. Das Diebesgut wurde in Stuttgart. Frankfurt, Hei⸗ delberg. Köln und Elberfeld zu Schleuderprei⸗ ſen abgeſetzt. In Ulm ſuchte er auf dem Güter⸗ bahnhof einen mit Möbeln angefüllten Wag⸗ gon auf, ſtahl, was ihm in die Finger kam, lud das Diebesgut auf einen„geliehenen“ Hand⸗ wagen und ſchaffte die 40 Wolldecken, Kleider und Wäſcheſtücke 50 Kilometer weit in Richtung Augsburg. Wo ſich R. einmietete, gab er ſich mittels falſchen Namens durch Vorzeigung ge⸗ ſtohlener Papiere aus und beſtahl jeweils dieſe Vermieter. Seine Spezialität aber war die Beraubung von Zigarettenauto⸗ maten. In Mainz war ihm die Polizei hart auf den Ferſen, aber im letzten Augenblick entwich der Angeklagte und fuhr nach Mann⸗ heim, wo er ſich in den S-Quadraten einmie⸗ tete und die Vermieterin um 200 Mark Var⸗ geld, ein Sparkaſſenbuch über 600 Mark und Kriegsauszeichnungen beſtahl. Von Frankſurt aus ſandte er der beſtohlenen Frein das Spar kaſſenbuch und die Kriegsauszeichnuegen mit der Poſt zurück. Bei dieſem Diebſtahl fiel dem Dieb auch viel Schmuck in die Hände, ben er gegen geringen Erlös verſchleudecte. Von Köln aus gelangte der Angeklagte dann mir Tern⸗ laſtzügen nach Bremen und Bremerhaven, Kiel und Hamburg. Er hatte die Frechheit, in man⸗ chen Städten zwei⸗ und dreimal Einbrüche zu verüben, oft am hellen Tage. An Faſtnacht 138 landete R. wieder in Mannheim, wo er endlich verhaftet werden konnte. Meineide um Kleinigkeiten Mannheim. Wieder hatte das Gericht einen Meineidsfall abzuurteilen, deſſen Urſache eine verhältnismäßige Geringfügigkeit geweſen war. Wegen Tierquälerei(bei einem Vieh⸗ transport von Heddesheim nach dem Schlacht⸗ hof Mannheim waren einem Schwein durch rohe Behandlung beide Hinterbeine gebrochen worden) hatte der 1909 in Heddesheim(Berg⸗ ſtraße) geb. Albert Maas einen Strafbefehl über 50 RM. Geldſtrafe bekommen. Die An— zeige war von der Direktion des Mannheimer Schlachthofes erſtattet worden. Vor der Be⸗ rufungsverhandlung über dieſen Strafbefehl ſtiftete nun der genannte Maas den heutigen Mitangeklagten, den 1920 in Heddesheim geb. Arthur Schub bach, zu der Ausſage an, das Schwein habe durch Ausrutſchen die Beine ge⸗ brochen und habe Maas außerdem gebiſſen ge⸗ habt. Trotz eindringlicher Eidesbelehrung in dieſer Berufungsverhandlung war Schubbach bei ſeiner Behauptung geblieben: Maas mußte auf Grund dieſer Beweiserhebung freigeſpro⸗ chen werden Dieſer durch Anſtiftung zum Meineid erreichte Freiſpruch wurde im Wirts⸗ haus gebührend begoſſen.— Später kam der richtige Sachverhalt dann aber doch ans Ta⸗ geslicht. Das Schwurgericht verurteilte nun den An⸗ ſtifter Maas zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten., er⸗ kannte ihm die Ehrenrechte auf zwei Jahre ab und rechnete ihm wegen fortgeſetzten Leugnens in der Hauptverhandlung die Unterſuchungs⸗ haft nicht an. Dem lsSiährigen Mitangeklagten Schubbach kamen die Jugendſchutz-Paragraphen 3 und 9 zugute, ſodaß er mit einer Gefängnis⸗ ſtrafe von neun Monaten davon kam. Aus erzieheriſchen Gründen iſt dieſe Strafe nach Auffaſſung des Gerichts zu vollſtrecken. Beiden Verurteilten wurde die Edesfähig⸗ keit auf Lebenszeit aberkannt und die Haft für fortdauernd erklärt. Das Urteil. ſoweit Schubbach in Frage kommt. iſt durch die Annahme der Strafe rechtskräftig geworden. Falſcheid in einem Vaterſchaftsprozeß. Mannheim. Vor dem Schwurgericht ſtand die 1914 in Mannheim- Waldhof geborene Ange- klagte Emma Roth unter der Beſchuldigung, in einem Vaterſchaftsprozeß einen Meineid geſchworen zu haben. Das Gericht kam zu einer Verurteilung wegen fahrläſſigen Falſcheides u. erkannte auf ſechs Monate Gefängnis abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Die Beweisaufnahme hatte den ſchlüſſigen Meineids⸗ nachweis nicht erbringen können. Sie hören im Rundſunkl.. Samstag, den 18. Juli 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Wetterbericht. 6.30 Frübkonzert. 0. te bericht. 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 1000 Ein Räu⸗ berhauptmann wird Ratsberr. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender 12.00 Mittagskonzert weite Welt. 15.00 Ausverkauf am Wochenende. 0 Bunter Nachmittag. 18.00 Achtung! Achtung! Sie bö⸗ ren den Tonbericht der Woche. U heitrer Klang. 20.00 Wenn die Muſik ſpielt, ſollt ihr euch drehen! 22.30 Unterhaltungs- Nachtkonzert. und Tanzmuſik. Aus ſubjektiven Gründen von der Anklage der Raſſenſchande freigeſprochen. Frankfurt a. M. 8.00 Wetter⸗ 14.00 In die 16.00 Ein von einem ariſchen 9 19.15 Froher Sang und 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. 4 24.00—3.00 Vater und einer jüdiſchen Mutter abſtammen⸗ der Angeklagter wurde vor der Droten Stref⸗ kammer der Raſſenſchande beſchuldigt, da er mit einem ariſchen Mädchen Verkehr gepflo⸗ gen hatte. 5 erlaubt gehalten haben und beitritt, Jude zu Der Angeklagte will den Verkehr ſein. In der Verhandlung'am es darauf an, ſeſtzuſtellen, ob der Beſchuldigte bei Crlaß der Nürnberger Geſetze noch der iſraeliſchen Kultovs⸗ . gemeinde als Mitglied angehörte. Nach Ausſage eines Angeſtellten der wird der Angeklagte in der Kartei nach Mitglied geführt und es ſind auch reimal Kul⸗ tusſteuern von ihm angefordert, aber nicht be⸗ 08 worden. Der Angeklagte behauptete, daß ein inzwiſchen verſtorbener Vater den Sohn 1 1 0 mittels Einſchreibebriefes vor Jahren bei der iſraeliſchen Gemeinde abgemeldet habe. aber 5 nach Ausſage des Zeugen iſt ein ſolcher Brief nicht eingegangen. Das Gericht beiahte, daß der Angeklagte als Jude zu gelten habe. denn der jüdiſchen Neligtonsgemein⸗ Austritt aus der ſchaft könne nicht ſo erfolgen. klagte es ſchilderte, ſondern mie der Ange⸗ 5 ſeit Jahren als Diſſident bezeichnet hat. Der Angeklagte wurde freigeſprochen. In der Ur⸗ teilsbegründung hieß es, das Gericht ſei nicht in der Lage geweſen nachzuweiſen, daß der Angeklagte wußte, daß er der iſraeliſchen Reli⸗ gionsgemeinſchaft noch angeböre. Von jetzt an er aber, daß er mit ariſchen Mädchen wiſſe nicht mehr verkehren dürfe. Betrug und falſche Anſchuldigung. Biebesheim. Wirtſchaft gepachtet hatte, von deren Anwe⸗ ſen durch die Feldbereinigung ein Stück zur Wegerweiterung enteignet wurde, verweigerte die Hergabe des Schlüſſels zu dem Hofe, als Steine zum Wegbau abgeladen werden ſollten. Als der Bürgermeiſter anordnete. daß die Otto R. von hier, der eine 0 *— Steine über die noch ſtehende Mauer geworfen werden ſollten, ſtellte ſich R. mit ſeiner Frau ſo auf, daß die Steine nicht hinübergeworſen werden konnten, ohne die beiden zu treffen. R. beſchimpfte den Bürgermeiſter und die Arbeiter und erſtattete ſpäter Anzeige gegen ſie wegen „Hausfriedensbruchs“ und„Nötigung“, obwohl ein ehemaliger Oberlandjägermeiſter wiſſen müßte, daß die Behörde im Recht war. R. kam nun vor das Schöffengericht Darmſtadt, daß ihn wegen dieſer Sache zu drei Monaten Gefängnis verurteilte.— In einer außerdem ſchwebenden Betrugsſache wurde die Ladung eines weiteren Zeugen ausgeſetzt. Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt. Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 20—23, über 6 Wochen 23—30, Läufer 30—40.— Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Produkten. Alles unverändert. Iſt das Kofferpacken eine Kunst? Hein, man muß nur überlegen— Nichls Ueberflüſſiges mitnehmen „Hurra, die Koffer werden hervorgeholt! Das iſt ein großer Tag im Jahr! Und ein paar Stunden lang geht es in der Wohnung zu wie in einem Ameiſenhaufen, ein jeder trägt ſein Hab und Gut herbei und möchte ſo viel wie irgend möglich mitnehmen. Mutter ringt die Hände.„Aber Kinder, das braucht ihr doch gar nicht alles! Ihr wißt doch, als wir vor zwei Jahren an der See waren, da habt ihr hinter⸗ her geſagt: wenn wir das nächſte Mal fahren, dann nehmen wir bloß die Badeſachen und dann noch eine Regenkluft mit! Und jetzt...“ Aber die erwachſene Tochter muß doch unbe⸗ dingt all die hübſchen Sommerkleider mit ha⸗ ben, und Vater möchte am liebſten ſeinen hal⸗ ben Bücherſchrank einpacken, und Fritzchen bricht in Geſchrei aus, weil er die Feſtung nicht mit⸗ nehmen darf. Lottchen hätte auch gern den Pup⸗ penkochherd mitgenommen, aber ſie iſt vernünf⸗ tig, ſie ſieht ein. daß ein Koffer ja keine Gum⸗ miwände hat. Alſo nur das nötigſte... und doch ſo viel, daß man für alle Fälle mit allem verſehen iſt.. Wenn die ganze Familie reiſt, ſind die großen Reiſekörbe ſehr bequem, die man einige Tage vor der Abreiſe als Frachtgut ſchickt. In ihnen läßt ſich etliches unterbringen. Man muß den Inhalt aber gut feſt packen, damit nicht alles durcheinander geſchüttelt wird. Auf das feſte Packen kommt es überhaupt bei jedem Koffer an! Alle ſchweren Gegenſtände legt man nach unten und ſchnallt ſie mit im Koffer angebrach⸗ ten Gurten feſt. Darüber legt man die Schicht der Kleider, Bluſen und Mäntel. Um nichts zu vergeſſen, iſt es praktiſch, wenn jedes Familienglied ſich genau überlegt, was es zum Anziehen braucht: Strümpfe, Schuhe, Hemden, Beinkleider, die Damen Unterröcke, die Herren Schlipſe und Kragen, Nachthemden oder Schlafanzüge, Taſchentücher.(Unbedingt ein Paket Papiertaſchentücher mitnehmen für den Fall eines Schnupfens!) Kopfbedeckungen, Badeſachen, Toilettenſachen, Bluſen, Anzüge, Verhandlung wegen ufuhr: 200 Ferkel, 90 99 Kleider, vielleicht auch Mäntel. Handſchuhe, ſo⸗ weit erforderlich. Eine kleine Reiſe-Apotheke mit etwas Verbandzeug und einigen Arzneimit⸗ teln. Flaſchen ſind ſehr mit Vorbehalt mitzu⸗ nehmen, eigentlich nur, wenn ſie in unzerbrech⸗ lichen und gut verſchließbaren Hüllen aufbe⸗ wahrt werden. Wenn man keinen Reiſekorb als Frachtgut ſchickt, wird es das beſte ſein, wenn jedes er⸗ wachſene oder halbwüchſige Familienglied ſei⸗ nen eigenen Koffer mit ſeinen Sachen be⸗ kommt, den es unterwegs auch tragen muß. Das erleichtert das Auspacken und die Vertei⸗ lung der Sachen am Beſtimmungsort. Regen⸗ ſchirme ſoll man, wenn man ſolche mitnehmen will, falls man nicht über die genügende An⸗ zahl von regenfeſten Mänteln verfügt, immer mit abſchraubbaren Krücken kaufen, ſo daß man ſie zerlegen und in den Koffer packen kann, denn es iſt ſehr unhandlich, außer dem Koffer und vielleicht einem Mantel noch einen Schirm tragen zu müſſen! Die Koffer ſollen handlich und nicht allzu groß ſein. Ja, hoffentlich iſt nun wirklich nichts ver⸗ geſſen, wenn der Ameiſenhaufen wieder zur Ruhe gekommen iſt. Und hoffentlich hat man 1 diesmal zwar genügend Sachen, aber nicht zu viel mitgenommen. Das Bedauerliche iſt, daß man die Witterung nicht vorausſehen kann, ſo daß man alſo immer für beide Fälle ausge⸗ rüſtet ſein muß! Die eine Warnung mögen alle beherzigen: man ſoll, auch wenn man bei herr⸗ lichſtem Sommerwetter abreiſt niemals warme Kleider vergeſſen, denn frieren zu müſſen iſt unerfreulich! Und man kann ſelbſt in den Hundstagen frieren, ſowohl an der See, wie in den Bergen. Alſo: Wolljacken, Wollkleider, dicke Mäntel! Ein paar warme Handſchuhe ſind ſelbſt für die Sommerreiſe nicht vom Uebel! Für die Kinder die wollenen Trainingsanzüge nicht ver⸗ geſſen! So, und nun— los! 8 — iſraelitiſchen Gemeinde als 5 8 9 müſſe durch eine Erklärung vor dem Amtsgericht geſchehen. zu Gunſten des Angeklagten ſpreche, daß er ſich Muiuner nehmen. bald eh. l b find Vollsgene ab d mne ui Alt der 1 n genie b Mum un Eh tüte fegt Oer Ftht 90 Pfg. lt!) Wſehtt t Allketen e bel A— 9 dl Juul n 1. le igel, U min, E nſſen be veuidel. Ft! unt ont t 500 ö Die folgt ſt Ithaber d bei J. Ihaber d. bei Jo. Ithabet 9. bei Pio 110 dN geſchloſſen eusplatz, Amann Deutſch. am E Küchen Halte ſent ut müſſen 2 „N die ſſt die Lin um, der nut geen der Samn krete Nes her hüt! Nigg. 0 den Für bern Seite Fütnuch, geben 9 er Lide, dale, fei duft ind f Auges 3 1 h eil Nr. N eigerte ſe, als ſollte. 15 die wolſeg tun wocſen en. N. bettet wegen wohl biſen . an aß in ingnis eder rigen 1 f Bekanntmachungen als die grö Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Betatungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leltung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Aufruf an alle Mitglieder der Partei, Formationen und Gliederungen! Deutſche Männer und Frauen von Viern⸗ heim! Am kommenden Sonntag findet in Bens⸗ heim der Kreistag unſeres Kreiſes Bergſtraße ſtatt. Erſtmals verſammeln ſich hier die im vorigen Jahre vereinigten Kreiſe Heppenheim und Bensheim zu einer machtvollen Kundge⸗ bung unter den Augen des Kreisleiters, der die Geſchicke des Großkreiſes Bergſtraße in Namen des Führers lenkt, dem wir alle in herrlicher Kameradſchaft verbunden ſind. An dieſem Kreistag ſollen alle deutſchen Männer und Frauen des Kreisgebietes teil- nehmen. Aus allen Gemeinden und Dörfern werden die Kämpfer Adolf Hitlers anrücken, dazu viele 5 mit ihren Frauen und Kindern, um dieſen Tag in der großen an. mitzuerleben. Viernheim te Gemeinde des Kreiſes Berg⸗ ſtraße wird ſich eine Ehre darin ſetzen, auch mit der größten Teilnehmerzahl anzutreten! Ich tuße daher nochmals in jede deutſche Familie hinein: Mann und Frau, Sohn, Tochter, fahrt am Sonntag mit nach Bensheim und zeigt eure Verbundenheit mit der Volksgemein⸗ ſchaft! Der Fahrpreis hin und zurück beträgt nur 80 Pfg. ür die Teilnehmer am Sonntag: Abfahrt in Viernheim morgens 6.50 Uhr— Antreten am Staatsbahnhof, 15 Minuten frü⸗ her—; Rückfahrt ab Bensheim mittags 4.55 Uhr— Antreten um 4.15 Uhr zur Rückfahrt am Lokal Miſchler—. Fahrkartenvor verkauf: 1. bei Pg. Braun, Zollamt; 2. bei Pg. Engel, Mannheimerſtraße; 3. bei Pg. Hof⸗ mann, Schulſtraße 4.— Die Fahrkarten müſſen bis Samstagmittag, 12 Uhr, abgeholt werden. Für die Teilnehmer am Samstag (mit Sonntagskarte): ab Staatsbahnhof mit⸗ kags 3.30 Uhr. Die Verpflegung findet folgt ſtatt: Inhaber der braunen Eßkarte Feldküche Nr. 7 bei J. Diefenbacher, Gaſthaus„zur Poſt“; Inhaber der braunen Eßkarte Feldküche Nr. 8 bei Joſ. Krings,„Deutſches Haus“; Inhaber der blauen Eßkarte Feldküche Nr. 9 bei Plößer,„zum Rheintor“. Nach der Rückkehr erfolgt der Abmarſch eſchloſſen vom Staatsbahnhof aus zum Rat⸗ uspldz, dortſelbſt löſt ſich der Zug auf. Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter. Ailmmumumnnanmmnunmnupuunmmanmam mmm mum Deutſche Hausfraul Deine Mitarbeit am EW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! wie Dienſtbefehll Die Beteiligung am Kreistag iſt für alle Parteigenoſſen und Parteianwärter Pflicht! Fahrt nur mit der Bahn! Uniform iſt anzu⸗ legen von allen Pol. Leitern, die Berechtigung zum Uniformtragen haben, alles übrige mit Hakenkreuzbinde. In Krankheitsfällen und Beſchäftigung auf der Arbeitsſtelle ſind dem zuſtändigen Zellen⸗ leiter ſchriftliche Entſchuldigungen zu geben. Die Pol. Leiter in Uniform treten in Bens⸗ heim 9.30 Uhr in der Straße der SA an. Braun, Ortsgruppenleiter. 5 A S Betr.: Kreistag der NS DA des Kreiſes Bergſtraße; hier Sondertagung der NS. In Abänderung meiner Anordnung gebe ich allen Amtswaltern der NSW davon Kennt- nis, daß die für Samstag, den 18. Juni 1938 vorgeſehene Sondertagung der NS, infolge der für dieſen Tag unzulänglichen Saalver⸗ hältniſſe, in dem beabſichtigten Rahmen nicht ſtattfinden kann. Es haben daher nur die Amtsleiter(nicht die Sachbearbeiter, Zel⸗ len⸗ und Blockwalter) teilzunehmen. Dagegen wird am Sonntag alles erwartet!— Hier verweiſe ich auf die Anordnungen der Orts⸗ gruppenleitung der NS DAP. 2 Zöller, Ortsamtsleiter. . S Kitler Juczend Achtung! Bannſportfeſt! Sämtliche Ig., die beim Reichsſportwett⸗ kampf mehr als 220 Punkte hatten, kommen heute abend 7.30 Uhr zum Training auf das Sportfeld an der Lorſcherſtraße. Die Motorſchar tritt heute abend 8.30 Uhr an der Schillerſchule an. Der Spielmannszug tritt ebenfalls heute abend 8.30 Uhr an der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Achtung! Teilnehmer an der Hejjen⸗Aaßaujahrt! Gefolgſchaft 21/249 Sämtliche Heſſen⸗Naſſaufahrt⸗Teilnehmer der beiden erſten Fahrtengruppen von 4. bis 13. Juli treten heute abend pünktlich um 8.15 Uhr in tadelloſer Uniform zu einem Uniform⸗Appell im Heim der Schillerſchule an. Da außerdem noch wichtige Fragen betr. Ausrüſtung uſw. erledigt werden müſſen, liegt es im Intereſſe jedes einzelnen Ig., daß er A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Heute Freitagabend„Sturmdienſt“ in Laden⸗ burg. Abfahrt 8 Uhr an der Goetheſchule. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Juni 1938 unſer Lagesſpruch Halte Schritt und gehe mit der Zeit, ſonſt wirſt du mit der Zeit... gehen müſſen! . Iſt die Eiche Sinnbild deutſcher Kraft, ſo iſt die Linde ein Symbol deutſcher Fun liebe. Beſonders auf dem Lande iſt der Linden⸗ baum, der vielen Geſchlechtern ein Stück Hei⸗ mat geworden iſt, beliebt. Die Dorflinde iſt der Sammelplatz für jung und alt. Unter ihren breiten Aeſten iſt der Spielplatz der Kleinen, 5 hält die erwachſene Jugend ihre frohen eigen. Linden umſtehen die Kreuzbilder an den Flurwegen zwiſchen den Feldern. In frü⸗ heren Zeiten wurde die Linde als Markbaum gebraucht, um Grenzen der Ortſchaften zu 4 5 Viele innige Volkslieder erzählen von er Linde, dem Lieblingsbaum des deutſchen Volkes, ſeit uralter Zeit. Größere Waldbe⸗ ſtände von Linden finden wir in Deutſchland nicht; wohl aber ſollen in früheren Zeiten große Lindenpflanzungen in Deutſchland be⸗ ſtanden haben, worauf noch viele Ortsbezeich⸗ U nungen hinweiſen. Mit Vorliebe wurden die Linden auf den öffentlichen Plätzen und auf Friedhöfen angepflanzt. Der Baum iſt ſehr anſpruchslos an Boden und Pflege und kann leicht verpflanzt werden. Lindenbäume mit einem Alter von mehreren hundert Jahren ſind nichts ſeltenes. Vielſeitig iſt auch der Nutzen der Linde. Da das Lindenholz ſehr weich iſt, findet es Verwendung bei Schnitzarbeiten aller Art. Aus der Rinde bereitet man Baſt zum Anbinden von Pflanzen ſowie zur Herſtellung von Matten. Die aus der Linde hergeſtellte Kohle benutzt man zum Zeichnen. Zu den älteſten und viel verwendeten Hausmitteln ge⸗ hört der aus den Lindenblüten bereitete Tee, der eine ſchweißtreibende Wirkung beſitzt. * Unglücksfall mit Todesfolge. In Kaiſerslautern verunglückte auf einer Fahrt mit dem Motorrad Kpl. Hans Bauer von hier. Er war ein Sohn des Friſeur Bauer und deſſen Ehefrau Maria geb. Kirchner. Seine Verwandten und Freunde nehmen innigen An⸗ teil an dem traurigen Geſchick des jungen Prieſters, der erſt vor zwei Jahren im Dom zu Speyer ſeine Weihe empfing. Zuletzt ſtand er in Homburg(Pfalz). Samstag, 18. Juni 1938: 14—16 Uhr: Eintreffen der Tagungs⸗ teilnehmer; 16-17 Uhr: Sondertagungen der verſchie⸗ denen Aemter der Kreisleitung durch die Kreisamtsleiter; 17—19 Uhr: Große Gemeinſchaftstagung (Deutſches Haus)—(Redner: SA-⸗Bri⸗ gadeführer Pg. Lucke, Darmſtadt,/ Pg. Fell, Leiter der Gauſchulungsburg Kron⸗ berg,/ Pg. Haug, NSV⸗Gauamtsleiter); 20.30 Uhr: Kameradſchaftsabend mit muſika⸗ liſchen und künſtleriſchen Darbietungen. Sonntag, 19. Juni 1938: 3 8 Uhr: Eintreffen der Kreistag⸗Teil⸗ nehmer; 9—10 Uhr: Feierſtunde am Ehrenmal im Stadtpark; 11 Uhr: Großkundgebung in der ſtädtiſchen Anlage; es ſpricht: Gauperſonalamtsleiter Pg. Heyſe; 12 Uhr: Vorbeimarſch der Formationen; 13 Uhr: Gemeinſame Verpflegung aus Feld⸗ küchen der Wehrmacht; 14 Uhr: Erſcheinen einer Flugzeugkette des NSc über Bensheim, ſowie Vorführun⸗ gen eines bekannten Kunſtfliegers. Tagungslokale der am Samstag, 18. Juni, ſtattfindenden Sondertagungen: ö Ortsgruppenleiter: Sitzungsſaal der Kreisleitung; ö Kaſſenleiter: b. Adam Vetter, Bens⸗ heim, Hauptſtr. 33; Propagandaleiter, Film, Kultur, Funk: Zum Bierkeller, Inh.: Karl Roth, Bensheim, Grieſelſtr. 50; Preſſeamtsleiter: b. Georg Kraft, Bensheim, Wambolderhofſtr. 18; Organiſationsleiter: Weinſtube Adam Schwing, Hauptſtraße 35; Schulungsleiter: b Haus, Inh. Joſ. Krings, Bensheim, Rodenſteinerſtra⸗ ße 20; 5 NS-Frauenſchaft: b. Georg Miſchler, Bensheim, Rodenſteinſtraße 25; N S K O V: Rathaus Bensheim; Amt für Volksgeſundheit: Sitzungsſaal; Bensheim, DAF. Programm zum Kreistag in Bensheim um Rheintor“, Inh.: Plößer, Bensheim, Horſt⸗ Weſſelſtraße; NS-Volkswohlfahhrt(19 Uhr): Speiſeſaal des Hotel Deutſches Haus, nach der Gemeinſchaftstagung; Amt für Erzieher: b. Heinrich Wollen⸗ Amt für Kommunalpolitik: 5 berg, Bensheim, Hauptſtraße 3(Kaffee Perkeo) Amt für Beamte:„Reſtauration Ernſt Ludwig“, Inh.: Hch. Hannewald, Bens⸗ heim, Adolf Hitlerſtr. 183, Wirtſchaftsberater: Germania⸗Hof; Inh.: Albert Fleiſchmann, Bensheim, Hin⸗ denburgſtr. 22; Landw. Fachberater: Bensheimer Hof, Inh.: Schwerdt, Bensheim, Rodenſteiner⸗ ſtraße 90; Deutſche Arbeitsfront: Bensheimer Weinſtube, Inh.: Schober, Bensheim, Grie⸗ ſelſtraße 34. Antreten: Die Pol, Leiter von Bensheim, Auerbach, Heppenheim treten am 19. 6. 1938 um 8.30 Uhr in der Straße der SA, mit der Spitze an der Rodenſteinerſtraße, an. Die Bereitſchaften in der Folge 1—6 und nachfolgend die Bereitſchaften des ehem. Krei⸗ ſes Heppenheim treten zur Feier am Ehren⸗ mal in Bensheim an. Der geſamte Stab der Kreisleitung ſteht an der Spitze des Zuges. Der Kreismuſikzug ſteht um 8.45 Uhr an der Rodenſteinerſtraße. Fahne mit einem Be⸗ gleiter an der Spitze des Zuges. Feier am Ehrenmal um 9 Uhr. Nach der Feier am Ehrenmal treten ſämt⸗ liche Politiſche Leiter des Kreiſes Bergſtraße wiederum in der Straße der Sͤ um 9.30 Uhr zur Großkundgebung in den Städt. Anlagen an. Die Pol. Leiter der Kreisleitung nehmen an der Spitze des Zuges Aufſtellung. Fahnen nebſt je einem Begleiter am rechten Flügel. Während der Kundgebung darf nicht ge⸗ raucht werden! Der geſamten Bevölkerung des Kreiſes Bergſtraße entbieten wir in Bensheim ein herz⸗ liches Willkommen! 5 eee eee eee Abſchied von einem Altveteranen Am Mittwochnachmittag wurde unter der Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr und der Krieger- und Soldatenkameradſchaft, Satt⸗ lermeiſter i. R. und Altveteran Franz Wilhelm Kempf zu Grabe getragen. Mit dem Heimgang des Altveteranen Kempf, der am 12. März des Revolutionsjahres 1848 geboren war, iſt der vorletzte hieſige Kriegs⸗ teilnehmer von 1870/71, die auch anderwärts ſeltener werden, von uns geſchieden. Mit ihm wurde auch ein alter Handwerksmeiſter und unſer älteſter Einwohner abberufen, der u. a. ſeinen Bürgerſinn dadurch bewies, daß er zu den Männern gehörte, die unſere Feuerwehr gründeten, wie er auch viele Jahre bei ihr Dienſt leiſtete. Kriegerkameradſchaft, Feuer⸗ wehr und Handwerk ehrten den Verſtorbenen und als ſich am Grabe die Fahne zum letzten Gruße ſenkte, erklang das Lied vom guten Kameraden und donnernd krachten dann drei Salven als letzte Ehrung für den verſtorbenen Altveteranen. Die Freiwillige Feuerwehr gab durch den Alterskameraden Gregor Gärt⸗ ner ihrer Verehrung und Zuneigung durch ehrende Dankesworte am Grabe und durch eine Kranzſpende Ausdruck. Auch die Sattler⸗ und Tapezierinnung, deren Mitglieder ihrem Alterskollegen das Geleite gaben, gedachten des Heimgegangenen durch eine Kranzſpende, die der Obermeiſter der Kreisinnung Bens⸗ heim⸗Heppenheim niederlegte. Ein ehrendes Andenken ſoll dem Altveteranen Kempf, der ſich allſeitiger Achtung erfreute und als tüch⸗ tiger Handwerksmeiſter bekannt war, gewahrt bleiben. Die Fahrkarte nach Bensheim zum Kreistag koſtet hin und zurück 80 Pfg., das Mittageſſen 15 Pfg. Für noch nicht 1 Mark einen ganzen Tag in der Volksgemeinſchaft an der Bergſtraße— fahre mit! In ariſchen Beſitz übergegangen. Wir können die erfreuliche Mitteilung machen, daß das jüdiſche Anweſen Herzberger(vorm. H. Weißmann) Saarſtraße 23 in ariſchen Beſitz übergegangen iſt und zwar hat es die Landwirtſchaftliche Warengenoſſenſchaft e. G. m. b. H. für ihre Geſchäfts⸗ und Lagerzwecke erworben. Hoffentlich erwägen auch die an⸗ deren Juden Verkaufs⸗ und Reiſepläne, wie ſie bereits der Vieh- und Alteiſenjude Lublin, Luiſenſtraße, getroffen hat, denn unſer Viern⸗ heim iſt kein Feld mehr für ſie. Augen auf! Der Kartoffelkäfer im Anmarſch In noch nicht erlebten Maſſen dringt der Kartoffelkäfer in dieſem Jahre vor: Die ge⸗ ſamte Bevölkerung wird daher zu erhöhter Wachſamkeit aufgerufen. Jeder Fund iſt ſofort der Polizeibehörde zu melden. Die Bekäm⸗ fungsarbeiten werden dann unverzüglich durch den Kartoffelkäfer-Abwehrdienſt des Reichs⸗ nährſtandes aufgenommen. Der Kartoffelkäfer iſt einen Zentimeter groß, gelb gefärbt und hat lange ſchwarze Streifen auf den Flügeln. Die Larve iſt rot gefärbt, an der Seite mit zwei Reihen ſchwarzer Wärzchen verſehen. Sie wird bis 1½ Zentimeter lang. Achte auch du auf das Auftreten des Kartoffelkäfers, du erfüllſt damit eine große Pflicht an der Ge⸗ meinſchaft! ü Willerungsvorherjage für die Zeit vom 16. bis 25. Juni 1938. Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Im ganzen Reichsgebiet bis ungefähr Mitte nächſter Woche unbeſtändiges Wetter, häufig wolkig und regneriſch, beſonders in den Alpen und am Alpennordrand, jedoch mit zwiſchen⸗ liegenden Aufheiterungen von teilweiſe etwa ganztägiger Dauer, beſonders im äußerſten Südoſten öfters heiter und trocken. Schwan⸗ kende Temperaturen, für die Jahreszeit aber meiſtens, vom Südoſten wahrſcheinlich abge⸗ ſehen, zu kühl. In der zweiten Hälfte der näch⸗ ſten Woche Wetterbeſſerung. Geſamtſonnenſcheindauer in dem zehntägi⸗ gen Zeitraum meiſtenorts größer als 50 Stunden. Von der Rückſeite des feſtländiſchen Tief⸗ druckwirbels, der auch bei uns verſtärkte Un⸗ beſtändigkeit auslöſte, iſt ein Stoß arktiſcher Meeresluft auf das europäiſche Feſtland er⸗ folgt. Er macht ſich auch für Deutſchland in weiterem Temperaturrückgang bemerkbar, baut jedoch gleichzeitig das weſteuropäiſche Hoch⸗ druckgebiet nach Oſten hin aus. Damit wird ſich auch bei uns wieder häufiger aufheiterndes Wetter einſtellen, ohne daß die Geſamtlage durchaus beſtändiges Wetter aufkommen läßt. Freitag: Häufig aufheiternd, doch noch nicht allgemein niederſchlagsfrei, nachts ſehr friſch, Tagestemperaturen leicht wechſelhaft, abflauende Winde. Die Ausſichten für Samstag: Wechſel⸗ haftes und leicht unbeſtändiges Wetter, Tem- peraturen verhältnismäßig warm. Schach Viernheim an der Spitze der Mannheimer Bezirksmannſchaftskämpfe! Nach dem Spiel gegen Mannheim 2. hält nun Viernheim in der Gruppe B die Spitze. Gelingt nun noch ein Sieg gegen Weinheim, ſo dürfte unſer hieſiger Schachklub nicht mehr von der Spitze zu verdrängen ſein.— Heute abend 8.30 Uhr beginnt unſer diesjähriges Sommerturnier. 1. Preis: eine Schachuhr ſo⸗ wie Diplom. Drei weitere Preiſe kommen noch zur Verteilung. Es iſt Pflicht, daß alle Mitglieder an dieſem Turnier teilnehmen und Heute abend im Klub erſcheinen. Spieler, die nicht im Klub ſind, können ebenfalls teilneh⸗ men. Damit jeder Spieler Ausſichten auf den 1. Platz hat, wird Meiſter Walter außer Kon⸗ kurrenz ſpielen. Spieler, die das edle Schach⸗ ſpiel erlernen wollen, mögen ſich bei Spiel⸗ leiter Walter melden.— Nachſtehend der Ta⸗ bellenſtand der Bezirksſpiele: Vereine Punkte Viernheim 35 ½ Neckarſtadt 35 Käfertal 29 Weinheim 23 ½ 10 Mannheim 2. * Ehemalige Frontſoldaten treffen ſich in Frankfurt Vom 8. bis 10. Oktober 1938 verſammeln ſich die Kameraden der ehem. 21. Feldart.⸗ Brigade, der Feldart.⸗Rgter. 27 und 63 und ihrer ſämtlichen Feldformationen zu einer Wiederſehensfeier in Frankfurt a. M. Den Mittelpunkt des Feſtes bildet die Denkmals⸗ weihe der 63er, die im Zeichen des gewaltigen fen haben die Vertreter der Partei, der Wehr⸗ macht und des Staates ihre Teilnahme zuge⸗ ſagt. Der Traditionstruppenteil, die II. Ab⸗ teilung des Artl. Regts. 15 Frankfurt(M.) Bonames beteiligt ſich an der Denkmalsweihe mit den anderen Truppen des Standortes Frankfurt⸗M. und gibt der Wiederſehensfeier durch militäriſche Vorführungen eine beſondere Note. Unverbindliche Anmeldungen für das Feſt ſind an die Anſchrift des Regimentsverbands⸗ führers, Oberſtleutnant v. Reckow, Oberurſel i. T., Füllerſtraße 12, unter Angabe der Per⸗ ſonenzahl zu richten. Deutſcher Voltsgenoſſe— auch du fährſt mit zum Kreistag nach Bensheim— kaufe dier ſofort deine Fahrlarte(ſiehe amtl. Be⸗ kanntmachung) PPPTPPTPoooTbTTbTPTbTPbTbTbTPbTbTbTbTbbebbe Eine halbe Million beſichtigten das Luftſchiff„Graf Zeppelin“! Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das in der Halle 1 des Flug⸗ und Luftſchiffhafens Rhein⸗Main liegt, wurde von dem 500 000. Beſucher, Fräulein Hanni Deines, aus Darmſtadt, am letzten Sonntagnachmittag beſichtigt. Herr Obering. Beuerle überreichte als Betriebsleiter Fräulein Deines als An⸗ denken eine Vaſe aus Luftſchiffmetall. Eine Widmung erläuterte den Sinn des Andenkens. Die Tatſache, daß ſeit Eröffnung der In⸗ nenbeſichtigung im Sommer vorigen Jahres man heute bereits den 500 000. Beſucher zäh- len kann, zeigt das große Intereſſe, das man dem Luftſchiff überall entgegenbringt. Die Be⸗ deutſchen Aufſtiegs ſtehen wird. Zu dem Tref⸗ Der Iiger von ESchnanur ſucher kamen aus allen Gauen Deutſchlands und auch aus dem Ausland, teils mit der Eiſenbahn, teils mit Autobuſſen oder mit Kraftwagen zum Luftſchiffhafen, um dort das berühmte Luftſchiff im Innern zu ſchauen. Die ſtarke Belebung des Fremdenverkehrs zum Rhein⸗Main⸗Gebiet iſt zu einem großen Teil auf die Luftſchiffbeſichtigung zurückzuführen. Dieſe Beſichtigung bedeutete für viele Frem⸗ denverkehrsorte und Bäder eine Bereicherung in der Ausgeſtaltung des Programms für die Gäſte. Kraftfahrzeugzählung zum 1. Juli. Der Reichsverkehrsminiſter gibt bekannt, daß die Zahl der im Deutſchen Reich vorhandenen Kraftfahrzeuge nach dem Stande vom 1. Juli 1938 ſeſtgeſtellt werden ſoll. Soweit das Alt⸗ reich in Betracht kommt, werden die Laſtkraft⸗ wagen, Sonderfahrzeuge, Kraftomnibuſſe uſw. mit Hilfe der Reichskartei der Sammelſtelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge gezählt. Die Zulaſſungsſtellen zählen nur die Kraft- räder und Perſonenkraftwagen, die von ihnen zugelaſſen ſind. Weiterhin haben ſie die Zahl der erteilten Führerſcheine anzugeben. Für das Land Oeſterreich ergehen beſondere Be⸗ ſtimmungen. Unſere Kühe leiſten mehr. In Anbe⸗ tracht gewiſſer Futterſorgen und der Notwen⸗ digkeit, aus deviſenpolitiſchen Gründen die Einfuhr von Kraftfutter einzuſchränken, haben ängſtliche Gemüter immer wieder vor dem drohenden Rückgang unſerer Kuhmilcherzeu⸗ gung gewarnt. Die deutſche Landwirtſchaft iſt aber trotz der beſtehenden Schwierigkeiten ihrer Aufgabe gerecht geworden. Die Kuhmilcherzeu— gung konnte im Gegenteil von Jahr zu Jahr geſteigert werden. In dem Jahr der Hochkon⸗ junktur— 1929— wurden z. B. 207 Mill. hl Kuhmilch gewonnen. 1935 ſtieg die Kuh⸗ milcherzeugung auf 235 Mill. hl, 1936 auf 247 Mill. hl, um dann 1937 eine bis dahin nicht feſtgeſtellte Rekorderzeugung von 254 hl zu erreichen. Schreibe mit Waſſer! Der Waſſer⸗ füller iſt ein neues Schreibgerät— ein Füll⸗ federhalter— mit dem vornehmlich der Ver⸗ treter, der täglich an vielen Stellen Beſtel⸗ lungen aufzunehmen oder Formulare auszu⸗ füllen hat, gern arbeiten wird. Denn dabei kann es ihm nie geſchehen, daß der Halter unverſehens leer iſt, daß er infolge des reſt⸗ loſen Tintenverbrauchs plötzlich ſeine Arbeit unterbrechen muß. Der neue Halter braucht nicht mit Tinte gefüllt zu werden, ſondern er begnügt ſich mit Waſſer. Waſſernachfüllung iſt überall, ſonntags wie werktags, während der Geſchäftszeit oder nach Feierabend, möglich. Im Halter finden wir eine Tintenpatrone, die die Schreibflüſſigkeit erzeugt. Die Schrift iſt dauerhaft, klar und gut lesbar. Eine Pa⸗ trone hält vielleicht zwei Jahre vor. Sowohl das Nachfüllen des Waſſers wie das Aus⸗ wechſeln der Patrone läßt ſich ohne Be⸗ ſchmutzung der Hände durchführen. Vorrang für F Dt. und FD⸗Züge. Da ver⸗ ſchiedentlich feſtgeſtellt wurde. daß Schnelltrieb⸗ wagen(F /t) und Fernſchnellzüge(F D) durch verſpätete D⸗Züge aufgehalten wurden, hat der Reichsverkehrsminiſter angeordnet, daß. obgleich ſonſt keine Rangordnung für dieſe Zuggattun⸗ gen beſteht, doch den F/Dt⸗ und den FD⸗Zügen ein beſchränkter Vorrang vor anderen Zügen zu geben iſt, und zwar auch bei annähernd gleichzeitiger Abfahrbereitſchaft. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenhreisliſte Nr 7 oültio Das indisene Grenmal 1. Ten an haute Freitag im Centrat-Flim-Palast Das gawalligste Füumwerk d. J. man besuche schon die heulge Vorstellung. „Deutscher Kaiser 1 OEG-Bahnhof Tabal⸗ pflanzen Haben Sie Fernsprech. 10 schon eine Samstag abend 8½ Uhr Cchdußl ale etränke. Es ladet herzlichst ein J. Stündebeck der Tanzstunden Stündebeck Tanzſchau— Tanzſpiele— Gäste willkommen S o 7977 ab 5 Uhr Tanz Gute Küche. Preiswerte zu verkaufen EInla harte für das größte flugsportliche Ereignis Südwestdeutschlands Englert, Waldſtraße 36 kann abgefahren Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz Heute Freitag abend 8.15 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. 50jährige(Jahrgang 1887/88 Nächſten Sonntag, den 19. Juni, nachmittags ½4 Uhr findet im Gaſthaus zum„Karpfen“ unſere letzte Verſammlung ſtatt. Wir bitten alle, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Heute abend 8.30 Uhr in der Sporthalle Spielerverſammlung für Hand⸗ u. Fußballer. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Freitag ab 7.30 Uhr Training auf dem Waldſportplatz für 1. Mſchft., Erſatz⸗ und Jungliga. MachabsakrgenosSensscnalt Heute abend von 8 bis 9 Uhr Milchgeld⸗ auszahlung und Einzug des Ausgleichs. Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 15. Juni 1938 Erdbeeren 66—80, 50—64; Erbſen 40. Anfuhr: 26 dz. FFF Felalt es an Nunclocliat dann muß man werben Aimee Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler Nachfrage zwischen Angebot und Eln vorzugliches Werbeorgan Ist dle „Viernhelmer Volkszeitung“ 1 Teilnehmer u. a.: Familie Weschmann e ee eee Erweilere D mit Deinen Kuh Kal Kundenkreis S d ch A zei nN Stroh undd e. Heu Viernheimer Volkszeitung u GrOnugtag en Am Sonntag, den 19. Jun 1930 4. 8 te Neue Kartoffeln kg 24 Matjesheringe(Kühlhaus- ware) Stück 100 rettheringe in Tomaten- soße 3 Dosen 1 Feinmarinade- Schlemmer schnitten Dose 42 0 Die Luftwalfe und weitere Ueberraschungen mit Graf Hagenburg Lochner Kungtflieg er Altnolfl.* guflermann ee Flugkapitän Hanna Reits en massenabsprung aus 7 Flugzeugen Filet-Fettheringe 2 5 Dose 25 u. 45% Oelsardinen Dose 20, 30, 40, 45, 55 lzmann Allgäuer Stangenkäse 20% F. i. TI. 125 gr 13 4 Romadourkase 20 0% F. i. T. Stück 12 u. 24 Münsterkäse 0 6% F. i. T. 125 gr 253 Schweizerkäse zu verkaufen. 45% F.. T. 125 gr 32 3 Hansſtraße 10 N Hän- maschinen aller Syſteme wer⸗ Camembertkase, 500% F. i. T. Schachtel ab 20% Elite, vollf. Schmelzkäse 45 0% F. i. T. Schachtel 20 0 88 Vorderschinken, gekocht 125 gr 43 0 Salami- u. Zervelatwurst 125 gr 50 0 125 gr 35 0 Bierwurst den repariert. 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