Watt auf bald 1 g ſpärr i Affe le Seiten gent nit ag hit auhringt. lac ae g, nach en. whit leren mit 1 Latten Hinhein c die rpg klt iinheiner alben be⸗ A Dup⸗ bannen geringen ren wut ro d 0 gz be⸗ 51 M. 12 lt. 08 Ku⸗ a 131 1 22.— 1 25— ite. an 1 ig: Ver bun . dul: n Alo, * 1 7 rl eme en Bezugspreis: A 15 Nummer 141 Fapan ver Amtsblatt der Bürgermeiſterel Biernheim Erſcheinungs werke: Täglich ausgenommen an Sonntagen und; eiertagen. 5 Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Poſt monatlich 160 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. otenlohn, Dienslag Ausdehnung der Kriegszonen Große japaniſche Aklion gegen Hainan Tokio, 21. Juni Der japaniſche Außenminiſter richtete ein Rundſchreiben an die diplomatiſchen Ver⸗ treter aller Staaten, in dem Sicherheits⸗ maßnahmen zum Schutz des Lebens und des Eigentumes der fremden Staatsbürger in China empfohlen werden. In dem Rundſchrei⸗ ben wird darauf hingewieſen, daß die Kriegs · zonen in China in der nächſten Zeit er; 2 ausgedehnt werden könn⸗ e n. Das Außenminiſterium bezeichnete als das vorausſichtliche Frontgebiet die Linie von Sianfu über Pakhoi an die Südküſte. Die japa⸗ niſche Regierung lehne jede Verantwortung für das Eigentum fremder Staatsbürger ab. wenn es von den Chineſen für militäriſche Zwecke ausgenutzt werde. 5 Eingehende Beſprechungen des Kriegsmini⸗ ſters mit dem Fürſten Konoye und dem ſtellver⸗ tretenden Kriegsminiſter ſollen eine Ueberein⸗ ſtimmung in dem Sinne ergeben haben daß der Krieg mit verſchärften Mitteln und unter Ausdehnung der Kriegszonen ſortgeſetzt werde. In politiſchen Kreiſen rechnet man beſonders nach den letzten Erklärungen der Regierung mit einer Aktion gegen Hainan um die Zufuhren von Kriegsmaterial für die Cbineſen zu unterbinden. Nachrichten aus chineſiſcher Quelle zufolge. rechnet man in Hankau auch mit einer großen japaniſchen Aktion gegen die Provinz Schenſi. Paris iſt„erſtaunl“ Paris. 21. Juni. Außenminiſter Bonnet empfing am Montag⸗ mittag den japaniſchen Botſchafter in Paris, um ihm„das Erſtaunen der franzöſiſchen Re⸗ gierung angeſichts der Beſchuldigungen auszu⸗ drücken“, die der japaniſche Außenminiſter kürzlich japaniſchen Preſſevertretern gegenüber gemacht habe. Außenminiſter Bonnet verſicherte, daß Frankreich ſich„an ſeine Verpflichtungen halte“ und daß es keine Kriegsmaterialliefe⸗ rungen an China vorgenommen habe. Bezüglich der angekündigten Beſetzung der Inſel Hainan durch Japan erklärt man in zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen man erkenne in Paris an, daß die japaniſche Auffaſſung, wonach eine ſolche Beſetzung keine Verletzung des franzöſiſch⸗japaniſchen Vertrages vom Jahre 1907 darſtelle, begründet iſt. Letzler Appell an Moskau Der japaniſch⸗ſowietruſſiſche Fiſcherei⸗Konflikt Tokio. 21. Juni Nachdem Moskau ſich bis heute geweigert hat, die Vorausſetzungen für eine gütliche Bei⸗ legung des durch ſowjetruſſiſche Schikanen her⸗ vorgerufenen Fiſchereikonfliktes zu ſchaffen. wurde dieſe Frage am Montag von Vertretern des Auswärtigen Amtes. der Kriegsmarine und der Landwirtſchaft erpeut geprüft Man kam dabei zu dem Beſchluß. Mos⸗ kau eine letzte Gelegenheit zu bieten, ſeine Haltung zu ändern bevor die japaniſche Regte⸗ rung entſcheidende Maßnahmen gegen die Sowietunion ergreifen würde. In vpolitiſchen Kreiſen iſt man davon über⸗ zeugt, daß die Ausübung der japaniſchen Fiſche⸗ reirechte in den nördlichen Küſtengewäſſern an⸗ dernfalls unter dem Schutz der Kriegs⸗ marine erfolgen werde. weite deutſch⸗franzöſiſche Lagung Ausſprache über Friede und Verſtändigung Baden⸗Baden, 20. Juni In dieſer Woche findet die 2. deutſch⸗ franzöſiſche Tagung ſtatt, dieſesmal auf deutſchem Boden in Baden⸗Baden, nachdem die erſte Tagung im vergangenen Jahre die Freun⸗ de der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft in Paris zuſammengeführt hatte. Zu Beginn der Eröffnungsſitzung am Montag vormittag wurde mit Genugtuung die zahlreiche Beteili⸗ gung aus dem Nachbarſtaat feſtgeſtellt. Beſon⸗ ders herzlich begrüßt wurde der Vizepräſident des Comité France⸗Allemagne, Fernand de Brinon. 2 Der Vorſitzende der Deutſch⸗Franzöſiſchen Ge⸗ ſellſchaft in Baden⸗Baden, Freiherr von D u ſch, eröffnete die Tagung im Runden Saal des Kurhauſes. Das in Paris Begonnene ſoll nun⸗ mehr vertieft und ausgebaut werden. Gerade nach den letzten ſchwierigen Wochen hätten die Freunde jenſeits des Rheins ihren feſten Wil⸗ len bekundet, dem Frieden und der Verſtändi⸗ gung ihre Mitarbeit zu leihen und damit die mancherlei Schwierigkeiten zu beheben. In Deutſchland wiſſe man dieſen Beweis des gu⸗ ten Willens zu ſchätzen und danke herzlichſt da⸗ für.. Der Vorſitzende des Comité r ne, der auch in Deutſchland ſehr gut bekannte Leiter der franzöſiſchen Kriegsblinden Georges Scapini, dankte für den ſehr freundlichen Empfang in Baden⸗Baden. Scapini legte die Motive und Ziele der deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigungsarbeit dar unter Betonung der Ver⸗ antwortlichkeit des Schrifttums. beſonders der Preſſe. 1 6 Es folgten zwei Vorträge, die ſich mit dem Schrifttum der beiden Nationen befaßten. Zu⸗ nächſt ſprach der Hiſtoriker Pierre Benoit Mitglied der Academie Francaiſe, über das Zeitgeſchehen im Spiegel des franzöſiſchen Schrifttums. Die romantiſche Idee von Deutſch⸗ land müſſe hinter dem ernſten Deutſchland zu⸗ rücktreten, gerade ſo wie die Deutſchen das ernſte Frankreich erkennen müßten. Eine Ver⸗ ſtändigung der Völker ſei nur auf der Grundlage der wahren Erkenntnis ihrer Kultur und gei⸗ ſtigen Arbeit möglich. Der Literatur falle hier⸗ bei eine beſondere Aufgabe zu. Dem Zeitgeſchehen im Spiegel des deutſchen Schrifttums widmete Prof. Dr. Joſef Nad⸗ ler, Wien, ſeine Darlegungen, die er beſonders auf die dichteriſche Geſtaltung der verfloſſenen 20 Jahre gründete. Der Vorſitzende der Deutſch-Franzöſiſchen Ge⸗ ſellſchaft, Prof, von Arnim, unterſtrich die Darlegungen von Pierre Benoit, der mit Recht betont habe, daß nur ein ethiſches Erkennen der Völker den Boden für eine Verſtändigung vor⸗ bereiten könne An die mit ſehr lebhaftem Beifall aufgenom- menen Vorträge ſchloß ſich eine Ausſprache, die teils von franzöſiſchen, teils von deutſchen Ta⸗ gungsteilnehmern beſtritten und in den Nach⸗ mittagsſtunden des Montags fortgeſetzt wur— en. Abends verſammelten ſich die Teilnehmer abermals im Kurhaus, um Rezitationen mo⸗ 7 deutſcher und franzöſiſcher Lyrik nzu⸗ ören. den 21. Juni 1938 Verkündigungsblatt der Ned An. Viernheim Anzelgenprets: Grundprets für 1am Höbe und 22 mm Bteite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Roig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS x'vaſen 15101 fen denen el Eine Ankündigung an die dinlomatiſthen Vertreter aller Staaten Rudolf heß ſprach auf dem Gaulag in Königsberg 14. Jahrgang Der 10jährige aer Rudolf erreichte mit einer Großkundgebung auf dem Erich⸗Koch⸗Platz, bei der Reichsminiſter Rudol gebung fand auf dem Trommelplatz ein Heß eine ne hielt, ſeinen Höhepunkt. Nach der Kund⸗ orbei marſch vor dem Stellvertreter des Führers ſtatt. Unſer Bild zeigt eine Ueberſicht während des Vorbeimarſches auf dem Trommelplatz. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Der Terror kſchechiſcher Soldateska Eine Beſtäligung durch amlliche Prager Stellen Freiwaldau, 20. Juni In der endloſen Reihe der Verfolgungen und Mißhandlungen Sudetendeutſcher durch die tſchechiſche Soldateska wurde kürzlich über einen brutalen Terrorakt in Frei⸗ waldau berichtet. Tſchechiſche Soldaten fie⸗ len über einen Sudetendeutſchen her und ver⸗ Lord Perth wieder bei Graf Ciano Vorerſt keine Beſprechungen zwiſchen Rom und Paris Nom. 20. Juni. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano 77 Montagmittag den engliſchen Botſchafter Lord Perth in Fortſetzung ſeiner Beſprechun⸗ gen vom Sonntagabend erneut empfangen. Ueber den Gegenſtand der Beſprechungen wird in zuſtändigen italieniſchen Kreiſen er⸗ klärt, es handele ſich weder um Vorſchläge Italiens noch um eine Ablehnung Englands. Die Beſprechungen drehten ſich um die Möglich⸗ keit der Reviſion einiger Punkte der engliſch⸗ italieniſchen Vereinbarungen. nachdem die ſeit⸗ herige Entwicklung einige Aenderungen in bezug auf die ſpaniſche Lage gebracht hat. Es ſei jedoch noch viel zu früh, irgendwelche Vorherſagen in einem oder anderem Sinne über die weitere Entwicklung der Beſprechun⸗ gen zu machen. Eine Wiederaufnahme der franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechun⸗ gen wird in den gleichen italieniſchen Kreiſen vorerſt als unwahrſcheinlich bezeichnet, wenn ſich vielleicht auch im Laufe der Zeit die erforderlichen günſtigen Umſtände ergeben könn⸗ ten. Die römiſche Abendpreſſe berichtet über die Informationen der engliſchen Preſſe, wobei ſie den engliſchen Wunſch nach Wiederaufnahme der Beſprechungen zwiſchen Rom und Paris und die antifaſchiſtiſchen Umtriebe im Hinblick auf die bevorſtehenden Sitzungen des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes und des engliſchen Unterhauſes verzeichnet. letzten ihn, als er zwei Jugendlichen zu Hilfe eilen wollte, die von den Soldaten bedroht wurden. Außerdem kam es zu wilden Aus⸗ ſchreitungen betrunkener Soldaten in verſchiedenen Gaſtſtätten. „Die Empörung unter der Bevölkerung zwang die amtlichen tſchechiſchen Stellen, eine Un⸗ terſuchung über dieſe unerhörten Vor⸗ fälle einzuleiten,„über deren Ergebnis jetzt % Wee veröffentlicht wird, die ein grel⸗ lessLicht auf die eigenartige Diſziplin tſchech⸗ iſcher Soldaten wirft. Es wird in dem amt⸗ lichen tſchechiſchen Bericht zugegeben, daß ein tſchechiſcher Soldat ſich auf einen 15jähri⸗ gen Lehrling ſtürzte, als dieſer mit er⸗ hobenem Arm einen Gruß austauſchte. Wie es in dem Bericht weiter heißt,„ſchüttelte“ der Soldat den Jungen. Als ihm ein in der Nähe ſtehender Arbeiter Vorhaltungen machte, wurde ihm von einem anderen Soldaten ein⸗ fach ins Geſicht geſchlagen. Dieſes Eingeſtändnis tſchechiſcher Stellen ſpricht für ſich. Tſchechiſches Militär maßt ſich Drangſalierungen der ſudetendeutſchen Bevöl⸗ kerung an. Einmal iſt es die Fauſt, das andere Mal das Bajonett, die die Sude⸗ tendeutſchen durch die Soldateska zu ſpüren bekommen. Wenn Prag auch in einigen Fäl⸗ len, ſo auch in dem vorliegenden, nachträglich eine Veſtrafung der betreffenden Soldaten durchführt, ſo laſſen dieſe Gewaltakte tſchech— iſcher Militärperſonen doch einen bezeich- nen den Schluß auf die Autorität und Diſziplin des tſchechiſchen Militärs zu. Iſchechiſche Villfür Prag. 21. Juni Auf Grund des Verbotes der„Slovenska Prawda“ war für heute eine Sitzung des Vor⸗ ſtandes der Slowakiſchen Volkspartei einberu⸗ fen worden. In der Sitzung wurde eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der auf das Schärſſte gegen die Einſtellung der„Slovenska Prawda“, die den politiſchen Willen und den Kampfgeiſt des ſlowakiſchen Volkes ſtärkte und deshalb den Regierungskreiſen ein Dorn im Auge war. Proteſt erhoben wird. Weiter proteſtierte man gegen die ſogenannte Anterſchriftenaktion, die dazu dienen ſoll, daß die Slowaken der jetzigen Regierung ihr Ver⸗ trauen aussprechen und zu der ungeſetzlicher— weiſe von amtlicher Seite ein Druck ausgeübt wird. Zum Schluß wendet ſich die Entſchließung dagegen, daß man von tſchechiſcher Seite und züdiſcher Seite durch verſchiedene Methoden die Freiheit und Exiſtenz der Anhänger der Slowakiſchen Volkspartei bedroht. Der Partei⸗ vorſtand wird nicht dulden, daß die Freiheit und Exiſtenz ſeiner Anhänger vernichtet wird und wird alles tun. daß dieſe in der Slowakei in ihren Rechten weder behindert noch an⸗ gegriffen werden. Jorderungen an prag Warſchau, 21. Juni In Karwin(Tſchechiſch⸗Schleſien) fand eine Verſammlung der dortigen polniſchen Bevölke⸗ rung ſtatt, in der angeſichts des bevorſtehenden neuen Schuljahres für die volniſchen Kinder polniſche Schulen gefordert wurden. Wie die Polniſche Telegraphenagentur berichtet. prote⸗ ſtierten die verſammelten Polen auf das ent⸗ ſchiedenſte gegen die von tſchechiſchen Lehrern und ſonſtigen„Kulturpolitikern“ angewandte Methode, die volniſchen Eltern zu zwingen, ihre Kinder aus den polniſchen Schulen abzumelden und in tſchechiſche Schulen einzuſchulen. Von tſchechiſcher Seite werde hierbei mit Droh⸗ ungen und Verſprechungen gearbeitet. Die Polniſche Telegraphenagentur weiſt auf das vpolniſche Minderheitenblatt„Robotnik Slonſki“ hin, das feſtſtellt, daß die polniſche Be⸗ völkerung es ſich nicht mehr länger gefallen laſ⸗ ſen könne, daß ihre Kinder in den tſchechiſchen Schulen entnationaliſiert werden. Die polniſchen Kinder müßten in ihrer Mutterſpra⸗ che erzogen werden und ohne Sorge um ihre Exiſtenz leben können. Das Recht, die Kinder in ihrer Mutterſprache erziehen zu laſſen, müß⸗ te auch für die polniſchen Eiſenbahner und alle 1 in den Staatsdienſten ſtehenden Polen gelten. Rollrenzlagung in London London, 20. Juni. In London begann am Montag die 16. Ta⸗ gung des Internationalen Roten Kreuzes, an der Vertreter aus 30 Ländern teilnehmen. Die Tagung wurde durch den Herzog von Glou— ceſter im St. James Palaſt eröffnet, der auf 17* Verdienſte des Roten Kreuzes hin- ies. Deutſchland iſt auf der Konferenz durch eine Abordnung der Reichsregierung und eine Abordnung des Deutſchen Roten Kreuzes, die beide unter der Führung des Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, NSKK.⸗Obergrup⸗ penführer Herzog von Coburg ſtehen, vertreten. Der Herzog von Coburg verlas auf der Konferenz eine Botſchaft, in der u. a. darauf hingewieſen wird, daß der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſelbſt bei einem Ueberblick über die friedliche Zuſammenarbeit er e den Völkern beſonders auf die Gen: er Rotkreuz⸗Konvention und ihr großartiges Danzig, 20. Juni Aus Anlaß des fünfjährigen Beſtehens der nationalſozialiſtiſchen Regierung in Danzig fand Montagmittag eine ia des Volks⸗ tages ſtatt, vor dem Senatspräſident Greiſer eine Regierungserklärung abgab. Volkstagspräſident Beyl verwies darauf. daß die letzten Vertreter der damaligen Oppo⸗ ſitionsparteien im Volkstag ihren Anſchluß an die großdeutſche Front, an die NSDAP, voll⸗ lh und ſich der Führung des nationalſoziali⸗ 5 chen Fraktionsführers e haben.„Ich telle mit Stolz feſt“, ſo erklärte er,„da heute alle 70 deutſchen bgeord⸗ neten im Ehrenkleid Adolf Hitlers erſchienen ſind. Damit tritt das vereinte Deutſchtum Danzigs wür⸗ dig an die Seite des geeinten Großdeutſchen Reiches.“ Senatspräſtdent Greiſer gab dann die Re⸗ gierungserklärung ab. Er betonte ein⸗ gangs, daß der Volkstag am heutigen Feiertag der nationalſozialiſtiſchen Regierung zum er⸗ tenmal das ſtolze Geſicht einer wahren deutſchen olksvertretung zeige. Der Volkstag habe ſich unter dem Siegeszeichen des Hakenkreuzes zur agung verſammelt. Damit ſei ein hohes Ziel erreicht. Dafür, daß dieſes Ziel verwirklicht ſei, danke er beſonders Gauleiter Forſter. Sodann gab der Senatspräſident einen Re⸗ chenſchaftsbericht über die Entwicklung ſeit 1933. Er erwähnte u. a. die Arbeitsbeſchaffung, die Wohnungsfürſorge, die Schaffung produktiver Wirtſchaftseinrichtungen, den Ausbau des Flug⸗ hafens, die Hausinſtandſetzung, die Geſundung der Sozialverſicherung, die Neu- und Umbauten am Staatstheater und die außerordentlich um⸗ fangreichen Erneuerungsarbeiten an der St. Marien⸗Kirche, dem Wahrzeichen Danzigs. Alles dieſes habe dazu geführt, daß von den 40 000 Arbeitsloſen im Jahre 1933 nur noch ein völlig unbedeutender Reſt von 2000 übrig ge⸗ blieben ſei. Die Danziger Werften und die In⸗ duſtrie ſeien voll beſchäftigt. Danzig beſitze zwei Na Seeſchlepper und eine eigene Herings⸗ otte. Durch geſetzliche Maßnahmen ſei die Verſchul⸗ dung der Danziger Landwirtſchaft, die 1933 mit über 100 Millionen Gulden völlig zerrüttet ge⸗ weſen ſei, zum Stillſtand gebracht worden. Für die Bauernhöfe habe 0 5 das Erbhofgeſetz ſegensreich ausgewirkt. ie Einfuhr polniſcher landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe ſei durch ein be⸗ ſonderes Abkommen reguliert worden Der Senatspräſident behandelte dann ein⸗ ehend die Maßnahmen zur Volksgeſund⸗ 115 Die Eheſchließungen ſeien durch Ehe⸗ ſtandsdarlehen im Geſamtbetrag von 1,8 Mill. Gulden gefördert worden. Eine ſtaatliche Aka⸗ Wiederum hat die deutſche Luftfahrt eine neue hervorragende Fluglei⸗ ſtung zu verzeichnen. Der von Prof. Focke A Hubſchrauber, der im Som⸗ mer vorigen Jahres ſämtliche internationalen Rekorde dieſer Klaſſe in deutſchen Beſitz brachte, ſtellte mit 28 0 km einen neuen inter ⸗ nationalen Streckenrekord auf. Am Sonntag nachmittag landete der Hub⸗ ſchrauber, der unter der Führung des Chef⸗ piloten von Focke, Achgelis& Co., Diplomin⸗ enieur Bode, in der Nähe von Bremen ge⸗ ſtartet war, auf dem Sportflughafen Rangs⸗ dorf bei Berlin. Er hat damit den bisherigen Rekord weit überboten. Bei dieſer mit 160 VS⸗Bramo⸗Motor aus⸗ gerüſteten Maſchine handelt es ſich um den gleichen dreh hrauber, mit dem im Herbſt vo⸗ rigen Jahres Flugkapitän Hanna Reitſch Werk verwieſen habe. mit 108 km den internationalen Frauenrekord Ein Beſuch in Dr. E. K. Wenn der Gemeinſchaftsgedanke im Volk und das Zuſammengehörigkeitsgefühl der vielfältig gegliederten deutſchen Landſchaf⸗ ten und ihrer Menſchen im Dritten Reich wie⸗ der beſonders gepflegt werden, dann iſt jegliche Unterſtützung ſolcher Bemühungen ein verdienſt⸗ volles Unternehmen. Denn, nicht wahr, manche Gebiete unſeres gemeinſamen Vaterlandes kennt man vielfach nur aus den Meldungen in der Zeitung, die über einen ſchweren Unglücksfall oder ein Verbrechen aus dieſer oder jener Ge⸗ gend berichten. Die deutſche Preſſe hat es ſich in den letzten Jahren mehr als früher zur Auf⸗ abe geſetzt, die Deutſchen der verſchiedenen Landſchaftsgebiete einander näher zu bringen, indem ſie in ſteigendem Maße Menſchen und Landſchaften aus dem geſamten Bereich des Va⸗ terlandes ſchildert. Darüber hinaus arbeiten ahlreiche andere Kräfte daran, die Kenntnis des geſamten Heimatlandes zu verbreitern, In dieſem Sinne ſind auch die Ausflüge, die der Wormſer Bund zur Pflege der bildenden Kunſt von Zeit zu Zeit unter⸗ nimmt, in beſonderem Maße geeignet, das Wiſſen um unſere Nachbarn in weiterem Sinne u mehren. Gerade die Tatſache, daß man da⸗ dei in erſter Linie nach dem Geſchichtlichen und Künſtleriſchen der einzelnen Landſchaften forſcht, läßt ein raſcheres Eindringen in deren Weſen und Kultur zu, auch wenn ſolche Beſuche wangsläufig zeitlich begrenzt ſind. Flüchtige Eindrücke des Landſchaftsbildes und ſeiner her⸗ vorſtechenden Merkmale bleiben dennoch haften; der Hinweis aus berufenem Munde auf die künſtleriſchen Schätze der Gegenwart und Ver⸗ gangenheit vertieft und bereichert dieſen Ein⸗ druck. Der vor kurzem durchgeführte Ausflug des Bundes, an dem ſich eine ſehr große Anzahl Mitglieder beteiligte, führte über Ba ben⸗ hauſen nach Aſchaffenburg, einer Afthaffenburg Stadt, die am Rande des Kulturbereiches von Worms liegt. Denn Aſchaffenburg war in langen Zeiten mit Rheinheſſen aufs engſte ver⸗ bunden. Die Mainzer Kurfürſten hatten ihren Sommerſitz in Aſchaffenburg und übertrugen auf dieſe fränkiſche Stadt einen Großteil der Kultur ihres Hofes. Die Mainzer waren es auch, die den Grundſtock legten zu der kunſt⸗ freundlichen Geſinnung dieſer Stadt, die ſich in ungemein zahlreichen Schöpfungen großer Meiſter heute noch in grandioſer Weiſe offen⸗ bart, einer Geſinnung, die ſelbſt auch noch mit lebendigen Impulſen in die Gegenwart über⸗ gegangen iſt. 4 A f. 9 affenburg iſt ein altes Städtchen, deſſen Gründung zurückreicht bis in den Beginn unſerer Zeitrechnung. Offenbar handelt es ſich um eine römiſche Siedlung, die erſtmals im Jahre 7 n. Chr. erwähnt wird. In der Nähe von Aſchaffenburg— in Stockſtadt am Main— lagerte jedenfalls damals die 22. ſogen. britanniſche Legion, deren Spuren ſich auch heute in vielen Ausgrabungen nachweiſen laſſen. In der Geſchichte findet ſich dann Aſchaffendurg nicht mehr erwähnt, bis es im Anfang des 9. Jahrhunderts mit Rheinheſſen verbunden wurde, und zwar durch eine Schen⸗ kung der Stadt an den Biſchof Willegis von Mainz. Von dieſem Zeitpunkt an gewinnt Aſchaffenburg, das bald mit einem Stift be⸗ dacht wurde, erhöhte Bedeutung. Die herrliche Stiftskirche mit ihren noch heute erhaltenen romaniſchen Grundmauern und dem ſpäteren gotiſchen Ausbau 1 ein Zeuge jener Zeit. Die Stiftstirche iſt auch zuſammen mit dem vor über 300 Jahren entſtandenen mächtigen Schloß am Ufer des Mains(von Riedin⸗ er 1616 erbaut) das bauliche Juwel der Stadt. Kunſtſinnige Fürſten reſidierten hier, die Erthals und Dalbergs gaben der Stadt das Gepräge. Deulſches Bekenntnis in Danzig Jünffähriges Beſtehen der nalionalſozialiſtiſchen Regierung demie für praktiſche Medizin ſei und ein ſtaatliches vertrauensärztliches eingerichtet worden. Auf ſchuliſchem Gebiet erwähnte der Senats⸗ präſident in erſter Linie die Neugründung der Hochſchule für Lehrerbildung und die Bekämp⸗ fung der Sportplatz⸗ und Turnhallennot. Anſchließend kam der Senatspräſident auf das Verhältnis Danzigs zu Polen zu ſprechen. Niemals wäre die Freundſchaft zweier Völker und das freundſchaftliche Verhältnis zweier Staaten wie Danzig und Polen möglich geweſen, wenn nicht zwei Frontſoldaten ſich zu Staatsmännern Europas aufgeſchwungen und die Vorausſetzung für dieſe normalen und guten Beziehungen geſchaffen hätten.„Unſer Begin⸗ nen wäre zerſplittert, gäbe es in Deutſchland nicht einen Adolf Hitler und hätte es nicht in Polen einen Joſef Pilſudſki gegeben, deſſen Ge⸗ nius noch heute unſer Nachbarland und Nach⸗ barvolk erfüllt.“(Begeiſterte Zuſtimmung.) Wir dienen am beſten dem Frieden der Welt einerſeits und der Entſaltung unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte andererſeits, indem wir die bewährte Verſtändigungspolitik trotz aller Wi⸗ derſtände und bisweilen auch trotz mancher Widerwärtigkeiten fortſetzen und damit weiter⸗ hin der Welt beweiſen, daß es in der Freien Stadt Danzig wirklich gar kein Pulver mehr gibt, das man entzünden könnte. Abſchließend ſtellte der Senatspräfident feſt, daß Danzig innen- und außenpolitiſch zu einem äußerſten Fattor der Ordnung geworden iſt und daß dieſes Staatsweſen in ſeiner heuti⸗ gen Geſtalt ſich mit der Betonung ſeiner Liebe und unwandelbaren Treue zum deutſchen Mut⸗ terland anerkannt ſieht von allen, die in der Welt guten Willens ſind, den Frieden zum Segen der Menſchheit zu erhalten. Danziger Gaukulkurwoche Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am Sonntag Danzig, 20. Juni. Vom 20. bis 26. Juni findet in Danzig die Gaukulturwoche ſtatt, in deren Mittelpunkt ein Gaſtſpiel der Berliner Staatsſchauſpiele mit Marianne Hoppe und Käthe Dorſch ſteht. Die Berliner Staatsſchauſpieler führten am Mon⸗ tag, dem 20. Juni, im Danziger Staatstheater „Emilia Galotti“ auf. Ihren Höhepunkt findet die Gaukulturwoche durch den Beſuch vom Reichsminiſter Dr. Goebbels, der am Sonntag vormittag im Staatstheater bei der kulturpolitiſchen Kund⸗ gebung das Wort ergreifen und weiterhin auf dem Langen Markt zu der Jugend ſprechen gegründet nſtitut wird. Vahnbrechender Erfolg der Lufthansa deulſcher Hubschrauber ſlellt internakionalen Rekord auf für Hubſchrauber aufſtellte, der als ſolcher auch jetzt noch beſtehen bleibt. Die beiden Rekordflüge verdienen inſofern beſondere Anerkennung, als ſie die erſten großen Ueberlandflüge eines Hub⸗ ſchraubers überhaupt darſtellen. Die im Aus⸗ land bisher erzielte Streckenhöchſtleiſtung be⸗ trägt 1078 Meter. Einen nicht unweſentlichen Beitrag zu die⸗ ſen Erfolgen haben die Brandenburgiſchen Motorenwerke geleiſtet, in deren Werkſtätten Motor und Hubſchraubengetriebe entſtanden. Deutſcher Forſchungsgeiſt hat in dieſem Flug⸗ eus, das nicht nur ſenkrecht ſtarten, ſenkrecht landen und und in der Luft ſtillſtehen kann, ſondern auch imſtande iſt, große Strecken wie jedes andere Flugzeug zu⸗ rücklegen, der geſamten Luftfahrt ein bahn⸗ brechendbes Neuland erſchloſſen. Vom Stift aus gingen ſchon zuvor die Im⸗ pulſe, die einen Grünewald zur Schaffung ſeiner großen Werke aneiferten, von denen lei⸗ der nur noch eines, die„BBeweinung“, der Stadt erhalten blieb. Aber auch eine ſtattliche und höchſt beachtenswerte Zahl von Meiſterwer⸗ ken anderer Maler und Künſtler wurden hier geſammelt und aufbewahrt und erfreuen noch heute die vielen Beſucher. Erſt in der jüngſten Vergangenheit hat man ein wahrhaft monu⸗ mentales Kabinett an reizvollen Stichen neu aufgebaut, das der breiteren Oeffentlichkeit lei⸗ der durch einen weniger erfreulichen Zwiſchen- fall bekannt wurde. Vor einigen Jahren näm⸗ lich drangen in dieſes im Schloß untergebrachte Kabinett Diebe ein, die mit ſehr viel Sachver⸗ ſtändnis die ausgeſucht beſten und wertvollſten Blätter im Werte von über einer Million Mark entwendeten. Zum Glück konnte die koſtbare Beute faſt reſtlos wieder zurückgeholt werden, obwohl ſie zum Teil ſchon im Ausland war. In der Stiftskirche, deren majeſtätiſcher Anblick den Beſucher ebenſo erfreut wie der des präch⸗ tigen mittelalterlichen und von feinen Fach⸗ werkbauten umrahmten Platzes, des ſpätroma⸗ niſchen Kreuzganges und des neuerdings mit beſonderer Sorgfalt und künſtleriſcher Umſicht aufgebauten Speſſart⸗Muſeums, iſt auch ein Kunſtwerk enthalten, ein gotiſches Reliquien⸗ käſtchen, das einſt in der Martinskirche zu Worms aufbewahrt wurde. In einer Stadt wie Aſchaffenburg, in der ein Grünewald lebte, in der der liebenswürdige Clemens Brentano arbeitete und ſtarb, der häufig den Beſuch von Bettina von Arnim empfing, iſt ein Spaziergang doppelt reizvoll, denn er führt durch enge und winkelige Gäß⸗ chen, die alt ſind, doch freilich ſauber und lieb⸗ lich und die nach wenigen Minuten immer wie⸗ der mit einem überraſchend reizvollen Ausblick auf ein harmoniſches Mauergewinkel enden, Gäßchen, deren Wege ſich anheben oder die fallen und die, wo es auch ſei, immer irgendwo den Blick öffnen zu den mächtigen vier Türme⸗ giganten des ſtadtbeherrſchenden Schloſſes. Weſtmarkfahrtk der Allen Garde Der Gau Koblenz⸗Trier gerüſtet Koblenz, 20. Juni Der Vorabend der diesjährigen Fahrt der Alten Garde der Bewegung ſieht die Weſtmark des Reiches feſtlich gerüſtet. Stadt und Land im Gau Koblenz⸗Trier haben ihre Ehre darein late den 600 Getreuen des Führer vom auleiter bis zum Blockwart aus allen Gauen des Reiches— zum erſten Male ſind auch die alten Kämpfer der deutſchen Oſtmark dabei— als Dank für ihre von der Kampfzeit bis heute ununterbrochen geleiſtete opferbereite und ehr⸗ liche Arbeit im Dienſt des Führers, der Be⸗ wegung und des Volkes einmal das zu zei⸗ gen, was die Weſtmark im Reich Adolf Hitlers geleiſtet hat. Die Fahrt beginnt am Abend des Dienstag mit einer Großkundgebung auf dem Palaſt⸗ platz der älteſten deutſchen Stadt Trier. Der zweite Fahrttag bringt die alten Kämp⸗ fer zum hiſtoriſchen Bacharach am Rhein. Am Schlußtage werden Adenau, der Nürburgring, die Dauner Eifelmaaxe mit Bad Bertrich, Alf und Cochem beſucht. Am Spätnachmittag trifft die Alte Garde wieder in Koblenz ein, wo eine große Schlußkundgebung am Deutſchen Eck, bei der der Stellvertreter des Führers zu den Al⸗ ten Kämpfern ſprechen wird, eine Fahrt an. den feſtlich beleuchteten Rheinufern entlang, ein rheiniſcher Abend im Weindorf zu Koblenz der feierliche Ausklang ſein werden. Bomben auf brifiſche Schiffe Eine Unterhauserklärung des Unterſtaats⸗ ſekretärs Butler. London, 20. Juni. Unter Hinweis auf die Erklärungen Cham⸗ berlains beſtätigte Unterſtaatsſekretärx But ler im Unterhaus nochmals ausdrücklich, daß die britiſche Regierung zur Zeit nicht bereit ſet, ſich bei Bombenangriffen auf britiſche Schiffe in ſpaniſchen Häfen auf Vergeltungs⸗ maßnahmen einzulaſſen. Abgeſehen von ihren ſonſtigen Nachteilen ſei es nicht ſicher, daß man mit derartigen Maßnahmen auch das ge— wünſchte Ziel erreiche. Butler gab weiter bekannt, daß nach den Informationen des engliſchen Außenamtes ſeit dem 14. Juni vier britiſche Schiffe in ſowjetſpaniſchen Häfen durch Bomben be⸗ ſchädigt worden ſeien. Es ſei aber kein Beweis dafür vorhanden, daß dieſe Angriffe gewollt geweſen ſeien. Veitere 5 im vorgedrungen Bilbao, 21. Juni. An der Caſtellon⸗-Front haben die nationalen Truppen im Gebiet zwiſchen Onda und Burriana die Operationen fortgeſetzt und U durchſchnittlich um 5 km weiter vorge⸗ rungen. Die feindlichen Stellungen mußten zum Teil im Sturm genommen werden. Die Nationalen beherrſchen jetzt die Straße von Onda nach Villareal in ihrer geſamten Länge und die parallellaufende Eiſenbahnſtrecke. Im Laufe der letzten Tage ſind zahl⸗ reiche Bären, die noch in den Wäldern und ſchwer zugänglichen Hochtälern der Pyre⸗ näen hauſten, vor den zurückweichenden ſow⸗ jetſpaniſchen Truppen auf franzöſiſches Gebiet geflüchtet. Am Montag erfolgte in Tokio die feierliche Uebergabe einer Harada⸗Büſte an den Präſi⸗ denten der„Haradar⸗Wohltätigkeitsſtiftung“ Hiſada. Die Stiftung hat zur Förderung des deutſch⸗japaniſchen Kulturaustau⸗ ſches erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt und unter anderem auch den Austauſch von Profeſſoren und Studenten zwiſchen Deutſch⸗ land und Japan durchgeführt. Erſt vor kurzem hatte die Stiftung außerdem für den Bau des Japaniſch⸗Deutſchen Hauſes in Tokio 100 000 Ven geſpendet. Würdig der großen Tradition hat ſich die kulturelle Bereitſchaft der Bevölkerung, wir ſagten es ſchon, bis heute wachgehalten. Die bildende Kunſt findet im Aſchaffenburg der Ge⸗ genwart eine ganze Reihe namhafter Vertreter, in einer fruchtbaren Wechſelſeitigkeit von ſchöp⸗ feriſcher Schaffensluſt und breiteſter Anteil⸗ nahme der Bevölkerung werden immer neue an⸗ regende Momente geboren, die keine Erſtarrung aufkommen laſſen. Mit beſonderer Sorgfalt erfährt das muſikaliſche Leben ſeine Betreu⸗ ung. Aſchaffenburg hat eine Konzert- und Muſikkultur, die weit über die anderer gleich- großer Städte hinausgeht. In Julius Ma⸗ ria ecke x, dem fränkiſchen Lyriker und Dramatiker, hat die Stadt heute zudem einen Sohn, deſſen Name in ganz Deutſchland bekannt iſt und der ſelbſt mit ſeinem Schaffen und ſei⸗ ner Wirkſamkeit das geiſtige Leben der Stadt immer wieder neu befruchtet. Wir ſagten es ſchon: in Aſchaffenburg lebte einſt Grünewald, der große deutſche Maler. Wenn ſeit Jahren die Forſchung um Grüne⸗ wald, von dem man ſo wenig Perſönliches weiß, ja, deſſen Name, Geburtsort und Geburtsjahr noch c einmal eindeutig feſtſtehen, immer eindringlicher gepflegt wurde, dann ſtand Aſchaffenburg jederzeit inmitten der manchmal ſehr lebhaft und hitzig geführten und— feien wir offen— auch der lokalpatriotiſchen Debatte. Denn Aſchaffenburg ſonnte ſich lange in dem Traum, die Geburtsſtadt des großen Meiſters u ſein, ein Traum, den freilich auch Würz⸗ urg und andere Städte träumten. Berufene und weniger Berufene haben ſich um die Löſung des Rätſels Grünewald bemüht. Immer mehr ſtellt ſich jedoch als wahr heraus, und dieſe Theſe vertritt, geſtützt auf ſeine jahrelangen Forſchungen und neueſten Unterſuchungen, vor allem die Grünewald⸗Kapazität Dr. Zülch⸗ Köln, daß Grünewald nicht in Aſchaffenburg geboren iſt. Daß ſich gleichwohl Aſchaffenburg entſchloſſen hat, das Andenken an dieſen großen Deutſchen, der auf alle Fälle in ſeinen Mauern ſchöpferiſch arbeitete, dennoch durch ein Denk⸗ Habe er hab und nel Augenb ſehung geniee fe terfaatz⸗ ö i . dun en Cham⸗ i But⸗ dalich daß ich bereit brittſche cgeltungz· bon ihren cer, daß c das ge⸗ nach den amtes ſeit hiffe n ben be⸗ aber kein Angtifſe l 1. Juni. ben die hen Onda eſetzt und er votge⸗ mußten den. Die tuße bon en Länge leck. zahl⸗ Wäldern det Pyte⸗ den ſow⸗ 4 Gebiet en Präf. gſtiitung“ kung des star- 9 getelt lch den N Deutſch⸗ r kutzem Bau des 100 000 Ein Mann erschüttert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General NVoskof Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (30. Fortſetzung) Und was dann? In tiefem Sinnen überprüft der Mabdi di geſamte Lage und kommt 30 dem Entſchmö⸗ ſich nach El Obeid zurückzuziehen. Am Abend dieſes Tages iſt beim Mahdi der große Rat der Kalifen und Emire einberufen. Alles ſtimmt dem heiligen Mann zu. Da bittet der Emir Mohammed Abd el Ke⸗ rim ums Wort: Herr, geſtatte mir, meine Meinung zu utzern: wir ſollten den Verſuch machen, Khar⸗ tum zu ſtürmen. Und der kluge Araber führt ſeine Gedanken weiter aus: „Werden wir erfolgreich ſein, dann wird die Entſatzarmee nicht wagen, ſich Khartum in Eilmärſchen zu nähern. Wird der Sturm ab⸗ Nataden ſo haben wir immer noch Zeit zum ückzuge!“ Der Mahdi vernimmt aufmerkſam die Worte ſeines Günſtlings. Einige Minuten ſitzt er mit eſchloſſenen Augen. Dann ſegnet er die Ver⸗ ammlung. „Meine Kinder! Ihr könnt gehen. Meinen Beſchluß teile ich euch ſpäter mit.“ Mit der Schnelligkeit des Windes jagen die ſchwarzen Boten durch die Wüſte. Zwei Tage nach dem Rat erfährt der Mahdi, daß Gordons ampfer ſich mit der Entſatzarmee am 21. Ja⸗ nuar vereinigt haben. Werden ſie ſofort mit der Verſtärkung nach Khartum zurückfahren? N In höchſter Spannung erwartet der Mahdi die weiteren Berichte. Sie ſind für ihn unbe⸗ greiflich— die Dampfer beeilen ſich nicht, nach Khartum abzufahren. Haben die Engländer keinen Mut, eine kleine Schar von Soldaten den Nil aufwärts zu ent⸗ ſenden? Allmählich ſteigt die Zuverſicht des Mahdis. Mohammed Abd el Kerims Vorſchlag ge⸗ winnt an Boden. „„ Das Frühgebet des Mahdi am 25. Januar iſt heiß und tief. Der unerſchütterliche Glaube an ſeine Miſſion erfüllt ihn ganz. „Als der Mahdi ſich vom Gebetsteppich erhebt, rritt der erſte Kalif in das Zelt: „Herr! eine Eilnachricht. Gordons Damp⸗ fer haben geſtern die Entſatzarmee verlaſſen und nehmen Kurs auf Khartum!“ Der Mahdi empfängt die Nachricht wie ein Zeichen des Himmels: „Abdullahi! Gott erweiſt uns Gnade!“ Die Kalifen und Emire werden ſogleich zum Mahdi befohlen. Als ſie ihre Plätze eingenommen haben, ver⸗ kündet der Mahdi den Willen und die Botſchaft des Allmächtigen: „Morgen früh wird Khartum geſtürmt und erobert!“ An dieſem Tage wird das Fernrohr, das auf dem Dach des Gordon-Palaſtes ſteht, keinen Augenblick verlaſſen. Gordons Adjutanten 1 80 ununterbrochen nach Norden, von 1 ie Dampfer kommen ſollen. Gordon ſelbſt erſetzt oft die Adjutanten. Un⸗ glaublich langſam vergeht für ihn die Zeit. Die Verſpätung der Dampfer iſt für ihn ebenſo unbegreiflich, wie für den Mahdi. g Seit dem 15. Dezember ſind mehr als vero Tage verſtrichen. Damals glaubte er, die Sta nicht länger als zehn Tage halten zu können. War dieſe unerwartete Leiſtung doch umſonſtſe Heute handelt es ſich nicht mehr um Tage, ſom⸗ dern um Stunden. 0 Die abenteuerliche, bewegte und ruhmreiche Vergangenheit flammt oft wie ein blendendes Licht in Gordons Erinnerung auf. Sind dieſe Qualen der Erwartung und des krampfhaften Ringens nur neue Seiten im Buche ſeines dramatiſchen Lebens, oder werden ſie der würdige Schluß ſein. Von allen Seiten, von den Staatsbehörden, von den Paſchas, von den ausländiſchen Kon⸗ ſuln wird Gordon unausgeſetzt mit der Frage nach der nahenden Verſtärkung überhäuft. Endlich ſind auch ſeine Kräfte zu Ende. Er verſchließt ſich in ſeinem Arbeitszimmer, will keine Beſuche mehr empfangen und raucht eine Zigarette nach der anderen. Gegen Abend gewinnt er ſeine Ruhe wieder. Sein Gewiſſen iſt rein! Er hat alles getan, was ein Menſch an ſeiner Stelle tun konnte. Jetzt wird nichts mehr nützen. Die verzwei⸗ felten, ausgehungerten Leute trauen ſeinen Verſprechungen nicht mehr. Und mit Recht! Unſichtbar ſteht der Todesengel neben Gor⸗ don. Er fühlt faſt ſeine Nähe. Doch immer wieder kommt der gläubige Chriſt Gordon zu ſeiner alten Weisheit zurück: „Wenn Er mit mir iſt— was kann mir ge⸗ ſchehen? Wenn Er mich verläßt, was kann mich dann retten?“ Lange bleibt Gordon in dieſer Nacht wach. Er ſchreibt ſehr viele Briefe an ſeine Lieben und Freunde, ordnet ſeine Papiere. Mitternacht iſt längſt vorüber, als Gordon ſich auf den Divan legt. Schwerer Schlaf überfällt den Todmüden. Plötzliches Aufflackern des Gewehrfeuets weckt Gordon aus dem Schlaf. Eine Sekunde lang horcht er auf den zunehmenden Lärm. Der Tag bricht an. Gordon läuft auf das Dach. Er glaubt, das wilde Geſchrei der Derwiſche in ungewöhnlicher Nähe gehört zu haben. Im nächſten Augenblick eilt er in ſein Ar⸗ beitszimmer zurück. Er hat die weißen Wellen der Derwiſchkrieger, die zum Palaſt ſtrömen. erblidt. Der zitternde Ophali läuft ihm entgegen: „Herr! Rettet Euch! Die Stadt iſt gefallen!“ Gordon ſtürzt in ſein Zimmer und riegelt es ab. Dann zieht er ſeinen Generalsrock an und ſetzt den Fez auf das Haupt. Vor dem Feind will der Engländer in ſeiner ganzen Würde erſcheinen. Dann ſchnallt er den Säbel um. Wenige Minuten ſpäter ſteht Gordon äußer⸗ lich ruhig und entſchloſſen auf dem oberen Flur an der Palaſttreppe. „Die Piſtole in der rechten Hand. ſieht er das ſchaurige Bild der Niedermetzelung ſeiner Ka⸗ waſſen. Die weißen Schwärme überfluten alles. Speere durchbohren den getreuen Ophali auf der unteren Stufe det Treppe. Einen Augenblick ſtocken die Angteifer vor Gordon. Vielleicht entſinnen ſie ſich des ſtren⸗ gen Verbotes, Gordon zu töten. das der Mahdi erlaſſen hat. Vielleicht flößt ihnen Gordons Haltung Furcht ein. Dann ſauſen zwei Speere durch die Luft und durchbohren Gordons Herz. Der lebloſe Körper rollt die Treppe hinunter. Mit ungeheurer Schnelligkeit haben die Schwarzen alle Wälle und Befeſtigungen von Khartum beſetzt. Schon beim erſten Tagesgrauen war die Süd⸗ umwallung der Stadt von ſchwarzen Schwär⸗ men dicht bedeckt. Jeder Widerſtand. den noch hier und dort ägyptiſche Truppen leiſteten. wurde niedergeſchlagen. Keiner blieb verſchont. Der Rauſch des Blu⸗ tes beherrſchte die Sinne der fanatiſchen Mah⸗ dianhänger. Pulver und Kugeln wurden ver⸗ ſchmäht. Die alten ſchweren Schwerter, die breiten Speere und krummen Dolche waren leichter zu handhaben. Am Abend umtanzen die Sieger den Kopf Gordons, der hoch über dem Marktplatz aufge⸗ ſtellt worden iſt. Der Nil, den Gordon ſo geliebt und ſo ver⸗ herrlicht hatte, dem er ſo viele Jahre ſeines be⸗ wegten Lebens geopfert hatte, hat ihn in ſeinen ſchwerſten Stunden doch verraten. In dieſer Schickſalsnacht ſank der Waſſerſpiegel; die Wellen ſchlugen nicht mehr gegen die Mauern Khartums, Ein breiter Streifen flachen unge⸗ ſchützten Landes lag wie ein weit geöffnetes Tor da, das ins Innere der unglückſeligen Stadt führte.(Fortſetzung folgt.) 12 000 geflüchtele Rolmilizen nach Barcelona zurückgeſchickt Nach der Zerſchlagung der 43. rotſpaniſchen Diviſton durch die nationalſpaniſchen Truppen Tags 12000 Rotmilizen auf franzöſiſches Gebiet und wurden hier, dank der umfangreichen ranzöſiſchen Unterſtützung, in Sonderwagen nach Barcelona zurückgeſchickt. Die italieniſche Preſſe hat gef. dieſe Verletzung des Nichteinmiſchungsabkommens durch Frankreich ſchärfſtens proteſtiert. f nſer Bild zeigt ge (Aſſociated⸗Preß⸗M.) mal ganz eigener Art zu ehren, ſtellt der Stadt das beſte Zeugnis aus. Auf die Anregung ihres, um die kulturellen Belange außerordent⸗ lich verdienten Kreisleiters e Wohlgemuth, der nicht nur die Verwal⸗ tungsgeſchäfte hervorragend führt, ſondern auch aus perſönlicher Initiative das ganze künſtleri⸗ ſche und geiſtige Leben der Stadt fördert, wo es auch nur möglich iſt, ſoll Aſchaffenburg näm⸗ lich eine ſtändige Ausſtellung von Kopien aller bis jetzt bekannten Werke von Grünewald er⸗ halten. Nicht ein totes Denkmal aus Stein ſoll demnach errichtet werden, ſondern ein Denkmal, das in einer einmaligen u. ſonſt nir⸗ endwo beſtehenden Ueberſchau das künſtleriſche Leben des Meiſters durch die Darſtellung ſei⸗ ner Werke ins ſtändige lebendige Bewußtſein ruft. Ein origineller und kühner Gedanke, zu deſſen Verwirklichung man der Stadt herzlich Glück wünſchen möchte. n ee Am vergangenen Sonntag erſt war in Aſchaf⸗ fenburg Kreistag der Partei, der zuſammenfiel mit der Eröffnung einer Feſtwoche, in deren Mittelpunkt die traditionelle e ſteht. Wie immer, ſo nahm und nimmt auch diesmal die geſamte Bevölkerung in ganz be⸗ ſonderer Weiſe Anteil an dem Geſchehen, das die Stadt berührt. Es iſt ein fleißiges und emſiges Volk, das dort am Main lebt, das die Beſinnlichkeit ſeiner Landſchaft hat und auch das Temperament, das ihm von jenſeits des Rheins gebracht wurde, nicht zuletzt auch von den Pfälzern, die ihm in den langen Fahren die Mannſchaften ſtellten zu dem früher in Aſchaffenburg garniſoniert geweſenen Kgl. Bayr. II. Jäger ⸗ Bataillons. Der ausgegli⸗ chene Charakter in der beruflichen Zuſammen⸗ ſetzung der Bevölkerung, die zum Teil Weltruf genießende Induſtrie— Herrenbekleidung, Pa⸗ jer⸗ und Buntpapierfabriken, Meßwerkzeugin⸗ buſtrie— und ein land wirtſchaftlich eingeſtell⸗ tes Hinterland garantieren einen gewiſſen Wohlſtand, der, zuſammen mit dem von Opti⸗ mismus und Weitblick getragenen Unternehmen der ſtädtiſchen Verwaltungsbehörde, einen Fun⸗ dus ſchafft zu einem Daſein von Lebensbe⸗ jahung und Tatkraft. Auf dieſer Baſis und getragen von den großen Inſpirationen des Ge⸗ ſamtvoltstums kann auch weiterhin ein Kultur- leben erblühen und beſtehen, das ſich anſchließt an die Bedeutung der Kunſtſchätze, die die Wormſer Beſucher zu ſehen Gelegenheit hatten. Daß auch die nähere Umgebung— Seligen⸗ ſtadt, Heſſenthal im Speſſart, Babenhauſen uſw.— Stätten alter Kultur ſind, erhöht den Reiz und die Vielfalt dieſer Landſchaft und ihrer engſten Nachbargebiete. Babenhau⸗ ſen mit ſeinem berühmten Waſſerſchloß, ſeinem entzückenden Häuſergewinkel und vor allem ſei⸗ nem der Schule Riemenſchneiders naheſtehen⸗ den Flügelaltar haben die Teilnehmer der Ex⸗ kurſion ja kennen gelernt. Die Eindrücke die⸗ ſes Beſuches, die auch die bodenſtändigen und den nackten Bedürfniſſen des Alltages noch meyr entgegenkommenden Erzeugniſſe Aſchaffenburgs umfaßten, werden jedenfalls eine gute und bleibende Erinnerung bei allen Beſuchern zu⸗ rücklaſſen. Erinnerung an Karl May Zur Eröffnung der Karl May⸗Spiele auf der Felſenbühne Rathen Von Dr. Fritz Droop 11 der Felſenbühne im ſächſiſchen Kurort Rathen, der erſten und ſtimmungsvollſten Freilichtbühne Sachſens, haben die Karl May⸗Spiele des ſächſiſchen Gemeinde- Kulturverbandes Dresden begonnen. Sie fin⸗ den am Fuße der Baſtei im Naturſchutzgebiet des Wehlgrundes ſtatt und vermitteln unter Leitung des Intendanten Heydrich und mit Unterſtlüttzung des PYakima⸗ Häuptlings Os⸗ os Mon,(zu deutſch: Grüner Mais), der im Spiel als Medizinmann auftritt, den Beſu⸗ chern während der Monate Juni, Juli und Auguſt in 46 Vorſtellungen die Kenntnis india⸗ lüchtete Rotmilizen nach ihrer Flucht in Fabian in Frankreich. niſchen Brauchtums.“) Hauptdarſteller ſind Fritz Klippel(Shatterhand), Herbert Dir-⸗ moſer(Winnetou) und Hanſi Keßler (Nſchotſchi). Die melodiſche Original-Muſik wurde von dem Dresdener Kapellmeiſter Eich- horn inſtrumentiert und wird auch von ihm bei den Aufführungen geleitet. Der Zuſchauer⸗ raum faßt Sitzplätze für 2400 Beſucher. U. a. hat der amerikaniſche Botſchafter in Berlin ſei⸗ nen Beſuch in Ausſicht geſtellt. Wir Alten haben— wann war es doch gleich— nach der Jahrhundertwende jene ver- meintliche Karl May ⸗„Mode“ miterlebt, die unſere geſamte Jugend wie im Fieber er⸗ griff und auch einen großen Teil der älteren Generation erfaßte und entzündete. Mein füngſter Bruder Karl gehörte zu den leiden- ſchaftlichen Anhängern des gefeierten Forſchers und Jägers, und es gab in unſerer Familie kein Feſt, das nicht durch einen Band von Karl May ſeinen beſonderen Nimbus erhalten hätte. Sehr bald war ein Vertrag zwiſchen meinem Bruder und mir geſchloſſen: mein Weihnachts⸗ geſchenk beſtand ein für allemal aus einem Band von Karl May, beim Quartaner ange- fangen bis zur weißen Primanermütze. Noch heute behaupten die Bücher von Winnetou und Old Shatterhand, Der Schatz im Silberſee, Am Rio de la Plata, Im Lande des Mahdi und durchs wilde Kurdiſtan im Bücherſchrank mei⸗ nes leider verſtorbenen Bruders ihren Ehren- platz. Inzwiſchen haben wir erfahren, daß die weite Verbreitung der Werke von Karl May um 1900 keine literariſche„Mode“ war. Die Silberbüchſe des großen Apachen-Häuptlings Winnetou hat ihren romantiſchen Zauber ſo wenig verloren wie der gefürchtete„Bären⸗ töter“ und der unfehlbare Henry⸗Stutzen; vor allem aber bekennt der Deutſche ſich zu den *) Zwiſchendurch „Sommernachtstraum“ r zur Aufführung. gelangen Shakeſpeaxes und Schillers„Räu⸗ Deulſche Börſen judenfreil Ein Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters Berlin, 21. Juni Der Reichswirtſchaftsminiſter hat mit Erlaß vom 20. Juni 1938 die Abänderung der Vörſen⸗ ordnungen fämtlicher deutſchen Bör⸗ ſen und amtlichen Großmärkte dahingehend veranlaßt, daß Juden nicht mehr zum Bör⸗ ſenbeſuch zugelaſſen werden. Damit entfallen zugleich die bisherigen Zulaſſungen von Juden. Um den fortſchreitenden Ariſierungsprozeß bei den zum Börſenhandel zugelaſſenen Firmen nicht zu ſtören, iſt bis auf weiteres die Mög⸗ lichkeit gegeben, daß ſich die jüdiſchen Firmen durch nichtjüdiſche Prokuriſten oder Bevollmäch⸗ 5 an den Börſen und Großmärkten vertreten aſſen Die Volkswagen⸗ Produktion Ueber den Beginn der Volkswagen⸗Produk⸗ tion teilt„Der Angriff“ mit: „Auf dem Gautag Oſtpreußens in Königs⸗ berg machte Dr. Ley, der gleichzeitig die Rie⸗ ſenhalle der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ihrer Beſtimmung übergab, auch Aus⸗ führungen zum Bau der Volkswagen⸗ fabrik. Er erklärte, daß im September oder Oktober des nächſten Jahres die erſte Serie von 20000 Wagen herausgehe, daß jedoch mit der endgültigen Fertigſtellung des Werkes erſt im Jahre 1946 zu rechnen ſei. Dann aber, bei der vollen Produktions⸗ kapazität würden jährlich anderthalb Millionen Wagen erzeugt. Dieſe rieſige Produktionsziffer übertrifft alles bisher Dageweſene. Ihre Bedeutung er⸗ hellt am eindrucksvollſten, wenn man einem Vergleich zieht mit der augenblicklich in Deutſchland zugelaſſenen Geſamtziffer der Per⸗ ſonenkraftwagen. Dieſe beträgt rund 1,3 Mil⸗ lionen. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß in einigen Jahren in einem Jahre mehr Wagen in Deutſchland produziert werden, als jetzt überhaupt auf deutſchen Straßen fahren. An⸗ geſichts dieſer Zukunftsentwicklung wird kein Zweifler mehr vorhanden ſein, der die Um⸗ baupläne Berlins und der anderen deutſchen Großſtädte für verfrüht oder gar unnötig hielte, wie auch niemand zweifeln kann, daß der„KdF.“⸗Wagen ein wahrer Volks ⸗ wagen ſein wird.“ 1 Der verunglückte Schnellzug Bisher 52 Leichen des Eiſenbahnunglücks in Montana geborgen Newyork, 21. Juni Bisher konnten 52 Leichen aus den Trüm⸗ mern des bei Miles City im Staate Montana . Schnellzuges geborgen werden. Man befürchtet, daß ſteben weitere Leichen von dem Hochwaſſer in den Vellowſtone⸗Fluß ge⸗ ſchwemmt worden ſind. Die Zahl der Verletz⸗ ten beträgt 70. Jünf Jahre Juchlhaus für einen Betrüger und Schädling Berlin. 20. Juni. Der 31 Jahre alte Karl Ernſt Graf von Strachwitz wurde von der 4. Großen Straf⸗ kammer des Landgerichtes Berlin zu fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrver⸗ luſt und 20 000 RM. Geldſtrafe hilfsweiſe wei⸗ teren 20 Tagen Zuchthaus verurteilt. Das Urteil wurde gefällt wegen fortgeſetzter unge⸗ nehmigter Verfügung über aus ländiſche Zahlungsmittel teilweiſe in Tateinheit mit Amtsunterſchlagung, Untreue und Betru⸗ ges. Der Verurteilte hat ſich im Auslande hohe Beträge widerrechtlich angeeignet und ferner an Ausländer ungedeckte Schecks ausgegeben. Zehn Monate Unterſuchungshaft wurden auf die erkannte Strafe angerechnet. ſittlichen Idealen, die durch Karl M herr⸗ licht wurden: Gerechtigkeit, Ritter ⸗ lichkeit und Ghrlichkeit von Menſch zu Menſch. May war ein Feind der ſanguiniſchen Lebensauffaſſungz er wußte, daß das Leben wert ſei, aufs Spiel geſetzt zu werden, und daß man es von Zeit zu Zeit riskieren ſollte, um ſeinen Wert zu fühlen.„Das Leben iſt doch ſchön“ ſagte auch Muſſolini, als er nach einem Abſturz mit dem Flugzeug der Gene⸗ ſung entgegenſah. In jener Zeit machte Muſ⸗ ſolini die mannhafte Forderung Nietzſches: „Lebe gefährlich“ zum Wahlſpruch der faſchi⸗ ſtiſchen Partei und zur Richtſchnur ſeines eige⸗ nen Lebens. Er hatte erkannt: wer das berau⸗ ſchende Glück höchſter Daſeinsfülle erleben will, muß 15 in Gefahren begeben. Dieſer Auffaſ⸗ ſung kommen die Reiſeſchilderungen Karl Mays in hohem Maße entgegen; in ſeinen Erzäh⸗ lungen türmt Gefahr ſich auf Gefahr. Darum greift die Jugend von heute erneut nach den Werken Karl Mays; darum liebt ſie den Ver⸗ faſſer und die Helden ſeiner Bücher als Vor⸗ bilder heroiſchen Daſeins. Der aus dem früheren Hauptverlag der May'ſchen Werke, Fr. E. Fehſenfeld in Frei⸗ burg i. Br. hervorgegangene Karl May⸗ Verlag in Dresden⸗Radebeul kann, am 1. Juli ds. Is. auf ſein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Geſamtauflage der Werke Karl Mays betrug bei der Gründung 1610 000 Bände und iſt inzwiſchen auf 6 078 000 Bände geſtiegen.. Kultur und Kunſt Ein Vühnenſtück ohne Männer. Der ſchwedi⸗ ſche Autor Axel Breidahl hat ein Bühnen⸗ ſtück„Das Damenſchiff“ geſchrieben, in dem nur Frauen vorkommen. Das Stück ohne Män⸗ ner wurde vom Deutſchen Volkstheater in Wien zur Uraufführung angenommen. Es wird in der neuen Spielzeit aus der Taufe gehoben. —— ̃ͤ K— Jie mme (6 Fortſetzung) Nichts half: keine Ruhe, kein Inhalieren, keine Maſſage und nichts von alledem, was ſie verſuchte! Von der Läh⸗ mung behielt ſie eine Stimmbanderſchlaffung zurück, die das Ende ihrer Karriere bedeutete. Der Vertrag, den das Theater ihr nachſandte, blieb ununterſchrieben. Und dann, als ſie nichts mehr verdiente, war Laszko gekommen, hatte ihren Schmuck heimlich an ſich genommen, ihn verkauft und den Erlös dafür— es war viel Geld— durchgebracht; ebenſo, wie er früher ihr Geld verbraucht hatte. Mitten im Erfolg, auf der Höhe des Weltruhms der jähe Abſturz in Armut und Not! Laszko, der Gauner, der Lump, der...! Oh, wie ſie ihn haßte dafür, daß ſie noch immer an ihn gekettet war und es ihr nun nicht mehr gelang, ſich von ihm ſcheiden zu laſſen, mittellos wie ſie war. Wenn ſie es dennoch in⸗ zwiſchen verſucht hatte, ſo war er immer unauffindbar geweſen, auf der Flucht verſteckt irgendwo. Und Cecil wußte nichts von alledem. Sie hatte ihn er⸗ zogen in dem Glauben, einen ehrenhaften, tadelloſen Mann zum Vater gehabt zu haben, der auf unglückſelige Weiſe ums Leben gekommen war. Damit Cecil die Wahrheit nicht erfuhr, mußte ſie ihm ſagen, daß dieſer Laszko, deſſen Namen er trug, nicht mehr am Leben ſei. Laszko wußte das und hütete ſich wohl, Cecil unter die Augen zu kommen. Zu ihr aber kam er, immer wieder, und würde auch jetzt wieder kommen, das wußte ſie. Ihn hatte ihr Reichtum verdorben, wenn er noch zu verderben geweſen war; und als ſie auch nichts mehr hatte, da war er immer mehr zu dem herabgeſunken, was er heute war: zum Gauner. 4 Wenn ſie Cecil den Glauben an die Untadeligkeit ſeines Vaters erhalten wollte, mußte ſie Laszko vor ihm ver⸗ leugnen. Cecil das Geheimnis ſeiner wahren Abkunft ver⸗ raten, hieß gleichzeitig: ihren Stolz als Frau opfern, und das vermochte ſie nicht. Sie mußte es verbergen, ſie konnte es nicht mit einmal preisgeben— auch Cecils wegen, der empfindlich war, ſtolz und ſauber und ehrenhaft und— an ſie glaubte. Oh, ſie kannte ihn, er war ja nicht Laszkos Sohn, ſondern der jenes anderen, den ſie geliebt hatte in einem heißen, wunderbaren, einmaligen Glück. Hatte ſie den Mut zur Lüge gehabt, ſo mußte ſie auch die Kraft zur Lüge aufbringen... Die Läden waren herabgelaſſen, das Zimmer lag in halbem Dunkeln, kaum ein Laut drang durch das ge⸗ ſchloſſene Fenſter. „Prohaska!“ rief Carmen und ſtützte ſich mit dem Ell⸗ bogen auf.. 15 Aus dem Nebenzimmer kam ſo etwas wie ein Murmeln oder Brummen. 1 Kurz darauf öffnete ſich vorſichtig die Tür und die Prohaska trat ein. Sie trug ein Frühſtückstablett in der Hand und war fertig angezogen. Ich dachte, du ſchläfſt noch“, ſagte Carmen. i „Hab' ich auch gedacht“, ſagte die Prohaska,„war nix. Hab ich vergeſſen, Zeugs vor Fenſter herunterzulaſſen bei Nacht „Jalouſie, Prohaska!“ „Ja“, fuhr die Prohaska fort,„hab' ich vergeſſen her⸗ unterzulaſſen, ſchien Sonne frühmorgens herein, in mein Bett, war's aus mit Schlafen. Bin ich aufgeſtanden und hab' Frühſtück geholt. Hab' ich gleich geſprochen mit Direktor. War ſehr freundlich. aber iſt nix mit Auszieben.“ „Du haſt mit dem Direktor geſprochen?“ fragte Carmen. „Weshalb können wir nicht umziehen?“ „Weil der Herr Cecil hat gemietet für vierzehn Tage. Da haben wir's! Hab' ich mir gleich gedacht!“ „Hat Cecil denn im voraus bezahlt?“ „A was! Zahlen können wir. Gemietet hat er, der Saubub!“ „Prohaska!“ „Sag' ich, wie's iſt“, ſagte die Prohaska ſeelenruhig. „Ein Saubub iſt er, unſer Herr Cecil. Pikfein und große RNoſinen— ganz hoch hinaus!“ „Iſt das Zimmer ſehr teuer?“ fragte Carmen unruhig. „Das können S' ſich doch ausrechnen“, erwiderte die Alte,„für die Ehr iſt nix in der Welt und für die Schön⸗ heit auch nix. Kenn' ich mich aus. Aber laſſ'n's gut ſein: Zahlen können wir ſo nicht und ſo nicht; da iſt's hier eben ſo billig wie in einem andern Hotel, koſtet genau ſo. Ein paar Pfennig mehr oder weniger.“ „Aber was machen wir denn da!“ ſagte Carmen ver⸗ zweifelt. „Abwarten!“ ſagte die Prohaska.„Wird herunter⸗ gehen, der feine Herr Direktor.“ „Glaubſt du?“ fraate Carmen. 5 „Weiß ich“, ſagte die Prohasta und holte triumphierend eine Zeitung hervor.„Hier! Wenn er lieſt, geht er her⸗ enter.“ Carmen nahm das Blatt in die Hand, entfaltete es und las:„Carmen Caſini, die berühmte Sängerin, iſt geſtern im Hotel d' Aigle in Les Sapins abgeſtiegen, um hier an der Küſte einige Tage der Erholung zu verbringen, ehe ſie in dieſem Herbſt ihre unterbrochene Bühnentätigkeit wieder aufnehmen wird. Sicheren Gerüchten zufolge iſt es ge⸗ lungen, ſie für die kommende Spielzeit für eines der größten Theater Amerikas zu engagieren. Mit Recht darf man dieſem Wiedererſcheinen der einzigartigen Künſtlerin mit den allergrößten Erwartungen entgegenſehen. Das Publikum hat Carmen Caſini nicht vergeſſen, es wartet auf Carmen Caſini. Ihr Wiederauftreten nach mehr⸗ jähriger Pauſe bedeutet eine Senſation. Wir erinnern uns deutlich, als wäre es geſtern geweſen, ihrer Triumphe als... Hier folgte eine lange Aufzählung ihrer Rollen und eine eingehende Schilderung ihrer Bühnenlaufbahn. Caren Heß bie Seitung Fntben, farrte bor ſich hin und Copyright 1888 by Aufwärts-Verlag, Berlin SW 68 Roman von Hertha von Puttkamer-Netto „Run, was ſagen S' jetzt?“ ſagte die Prohaska nach einer Weile.„Schöne Senſation! Möcht' ich wiſſen, welcher Idiot das geſchrieben hat und hereingeſetzt in Miſtblatt, verdammtes!— Unſere arme, kleine, gnädige Frau! Können's die nicht in Frieden laſſen, müſſen's die immer wieder aufregen und frozzeln und Sachen ſchreiben...“ Ihre Stimme war mit einem Male ganz weich, während ſie Carmen mit ihrer Hand liebevoll und unendlich gütig über die Wange ſtrich.„Armes Herzeln, armes Haſcherl, armes Kind!“ Sie drückte ihr kleines, altes runzeliges Geſicht zärtlich in Carmens Scheitel. Es war immer wieder das einzige, das ihr blieb, von der alten, lieben, braven, treuen und verhutzelten Prohaska getröſtet und geſtreichelt zu werden. Sie beſaß keinen ein⸗ zigen ſo treuen, guten Freund auf der Welt. Die Pro- haska war ihr treu geblieben und hatte bei ihr ausgeharrt, nachdem ſich alles gewandelt hatte; freiwillig blieb ſie und wich nicht von ihrer Seite. Sie nahm die ſchlechten Zeiten ebenſo wie früher die guten. Und das bedeutete viel. „Eſſen müſſen wir aber doch“, ſagte die Alte nach einer kleinen Pauſe,„und frühſtücken. Tee und Sahne und ein Eichen und Zuckerle.“ Sie griff nach den Kiſſen, klopfte ſie fürſorglich zurecht, ſchichtete ſie in Carmens Rücken übereinander, nahm das Tablett und ſtellte es vor ſie hin. Sie tat dies alles in einer ſo energiſchen, ruhigen Weiſe, daß Carmen es hin⸗ nahm wie eine Kranke, die gepflegt werden muß. Die Prohaska ſchenkte den Tee ein, ſchmierte Butter auf ein Brötchen, reichte es ihr hin und redete ihr zu:„Schön eſſen und trinken. Dann gibt's Zigarettchen. Ausnahms⸗ weiſe zur Belohnung. Sieht Welt dann wieder ganz anders aus. Werden's ſehen.“ Carmen aß und trank ſchweigend. Wenn ſie die Pro- haska nicht hätte! Sie mußte bei allem doch dankbar fein Ein wenig ſpäter ſaß Carmen vor dem Toilettentiſch, ſie hatte eine Matinee übergeworfen und war halb an⸗ gekleidet. Die Prohaska ſchielte zu ihr hinüber, während ſie das Zimmer zurechtmachte. Dann kam ſie wütend an, pflanzte ſich mit puterrotem Geſicht in all ihrer ganzen Winzigkeit vor ihr auf und ſagte verächtlich:„Für wen, bitte? Für wen Puder und Waſſer und Creme und all das Zeugs?“ „Für mich, Prohaska“, ſagte Carmen.„Nur für mich ſelbſt.“ Es war ein ewig wiederkehrender Streitpunkt zwiſchen ihnen beiden.„Firlefanz“ nannte es die Prohaska, und „dummes Zeugs“. Mochte ſie es tauſendmal einen Selbſt⸗ betrug nennen— vielleicht war es das ja auch—, Carmen hielt daran feſt, allem zum Trotz. Sie hatte es gelernt, o ja; es war das einzige, worauf ſie nicht verzichtete und nicht verzichten konnte. Sie wollte nicht blaß und müde tusſehen, ſie wollte es einfach nicht. Gab man das einmal bor ſich ſelber zu, dann konnte man ſich ebenſogut gleich ganz aufgeben und die Segel ſtreichen. Warum? Nur weil ſie ihre Stimme verloren hatte, nur weil ſie kein Geld mehr beſaß, nur weil die alte Prohaska ſchimpfte? Nein! Es war ein Inſtinkt und ſie handelte danach. Nur ſo vermochte ſie das Leben zu ertragen, das ſie heute führte. Sie hatte es fertiggebracht, was ihr ſelbſt wie ein Wunder erſchien, daß niemand das Geheimnis ihrer verlorenen Stimme erfuhr. Jung, ſtrahlend, heiter war ſie mitten im Erfolg vom Schauplatz abgetretes, verſchwunden und irgendwo untergetaucht. Nur einen Menſchen gab es, dem ſie ſich anvertraut hatte, ihren alten Lehrer, und der ſchwieg wie ein Grab, das wußte ſie⸗ Kaum war ſie mit dem Ankleiden fertig, als es an ihre Tür klopfte; und noch ehe ſie richtig„Herein!“ ge⸗ rufen hatte, ſtand Cecil vor ihr, groß, lebendig und glühend vor Lebensfreude. „Guten Morgen, Mama! Wie haſt du geſchlafen?“ „Guten Morgen, Cil“, ſagte ſie und ſah in ſein ſtrahlendes Geſicht. „Kommſt du mit herunter“, fragte er,„an den Strand? Colette iſt unten und erwartet uns. Du mußt ſie gleich ſehen und kennenlernen. Sie wird nicht glauben, daß du meine Mutter biſt— ſo jung, wie du ausſiehſt. Hier, warte. Ich habe eine Ueberraſchung für dich.“ Er zog aus ſeiner Taſche die Zeitung mit dem Artikel über Carmen Caſini. „Wußteſt du etwas davon, Cil?“ fragte Carmen zögernd, als ſie ſah, wie er ſich darüber freute. „Du meinſt, ich hätte ihn in die Zeitung geſetzt? Leider nein, Mama. Irgend jemand wird erfahren haben, daß du hier biſt. Dich kennen doch alle Leute. Iſt es nicht wundervoll? Ich bin ſo ſtolz auf dich, Mama! Nun wirſt du wieder auftreten und ſingen. Warum haſt du mir das nicht geſchrieben? Wollteſt du mich damit überraſchen? Du weißt doch, daß ich mich freue, ich habe es dir doch immer geſagt.“ „Hör zu, Cil“, ſagte Carmen ernſthaft und beſtimmt, „es iſt gar nicht wahr.“ „Was iſt nicht wahr?“ fragte er. „Daß ich ein Engagement angenommen habe und wieder auftreten werde. Das iſt ganz einfach eine Lüge.“ Cecils Geſicht wurde lang.„So?“ ſagte er gedehnt. „Wie ſchade.“ „Deshalb brauchſt du aber nicht traurig zu werden, lieber Junge. Du weißt doch: Ich will nicht mehr, ich habe genug und ich habe keine Luſt, wieder zu ſingen. Und wenn mich heute jemand fragt, ſo ſage ich nein.“ „Ich glaubte, du hätteſt dich eben doch anders ent⸗ ſchloſſen“, ſagte Cecil. „Und— das freute dich ſo?“ fragte ſie. „Ja, Mama“, erwiderte er. „Daun muß ich dich enitäuſchen und dir dieſe Traude verderben, mein lieber Junge. Du biſt mir deshalb nicht böſe?“ „Ach— böſe, böſe!“ rief er.„Du biſt und bleibſt immer die gleiche für mich— ſo oder ſo.“ „Dann iſt es ja gut, Cil“, ſagte ſie.„Und dann wollen wir nicht mehr darüber reden. Wie ſteht es denn mit deiner Stellung, von der du ſchriebſt?“ „Ich bekomme ſie ſicher, Mama“, entgegnete er,„ich glaube es ganz beſtimmt. Nur...“ „Nur was?“ fragte ſie ängſtlich. „Es kann möglich ſein, daß ich mich bei der Firma mit Geld beteiligen muß.“ Carmen ſchickte einen kurzen Blick zu ihm herüber. „Mit Geld? Iſt das ſicher? Kannſt du den Poſten ſonſt nicht bekommen?“ „Ich werde noch einmal mit den Herren ſprechen“, ſagte er.„Es iſt eine große Baufirma, weißt du. Sie hat Aufträge von überall und will ſich vergrößern. Es handelt ſich da um Finanzierungen, verſtehſt du? Aber es wäre natürlich eine ganz ſichere und verzinsliche Einlage“, ſchloß er, als er das ratloſe Geſicht ſeiner Mutter ſah. „So, ſo“, ſagte Carmen, ihre Stimme war ein wenig beklommen.„Nun. ich, ich verſtehe wohl zu wenig davon. Sieh mal, ich habe ſehr große Ausgaben gehabt in letzter Zeit und ich mußte dich immer bitten, zu ſparen. Deshalb möchte ich dich bitten, zu verſuchen, ob du die Stellung nicht auch ohne Geldbeteiligung bekommen kannſt. Es wird mir ſchwer— im Moment... Ich wollte ſowieſo mit dir reden...“ Cecil lachte.„Natürlich, Mama, ich werde es verſuchen, wenn du willſt. Es iſt, wie geſagt, ja auch noch nicht ganz ſicher. Wenn ich darum bitte— geht es vielleicht auch 10. meine Arvenen haven dort ja gut gefallen“, ſagte er mit jungenhaftem Stolz und ſehr überzeugt.„Und nun komm. Wir wollen gehen.“ * Lionel Smith war nicht umſonſt ſein Leben lang in Amerika Manager geweſen. Er hatte ſich mit der Pſycho⸗ logie der erfolgreichen Werbung befaßt und beherrſchte alle ihre Spielarten. So wußte er auch, wie man eine Sache„aufzieht“. Er hatte Talente entdeckt, lanciert und gemacht. Das berühmte Publikum, von dem ſo viel ge⸗ tedet wurde— es war in ſeinen Augen im Grunde nichts anderes als eine weiche, knetbare Maſſe, die man nach Belieben und je nach Laune dirigieren konnte, wie es einem gerade einfiel. Er hatte das oft genug erfahren: Wenn man nur rechtzeitig und klug dem Publikum einen Köder hinwarf und es ein bißchen raffiniert anſtellte, dann biß es an. Es kam darauf an, einen Namen geſchickt erſt einmal auszuſtreuen, ihn genügend oft zu wiederholen, ihn mit Geheimniſſen, mit dem undurchdringlichen Zauber der Senſation zu umhüllen, ihn immer öfter zu nennen, um dann— wenn die Neugier und das Intereſſe erwacht waren— zum letzten wohlerwogenen und umfaſſenden Trommelfeuer mitreißender Reklame überzugehen, mit dem man das Publikum bequem über den Haufen ſchießen konnte wie Haſen in einem Keſſeltreiben. Zum Dank dafür verachtete Lionel Smith dieſes Publi⸗ kum gründlich und von Herzen. Warum ſollte ihm hier in Europa nicht dasſelbe glücken, was er drüben ſchon ſo oft ausprobiert hatte? Das ſollte ihm erſt mal jemand be⸗ weiſen! Vergnügt ſchmunzelnd trat er bedächtig und langſam durch die Glastür des Hotels d'Aigle. Die Zeitung mit der Notiz über Carmen Caſini kniſterte leiſe in ſeiner inneren Rocktaſche. Lionel Smith war heute aufgeräumt und beſchwingt wie ſeit langem nicht mehr. Dennoch— er mußte vor⸗ ſichtig vorgehen, wenn er nichts verderben wollte. Wie ein geübter Jäger auf der Fährte eines ſeltenen Wildes, ſpähte er nach rechts und links. Die Halle war noch ziemlich leer. Er durchquerte den Raum, nahm an einem der freien Tiſche Platz und lehnte ſich behaglich im Seſſel zurück. Eigentlich war ſein Hier⸗ ſein heute weiter nichts als eine Informationspatrouille in die Nähe der Feſtung. Hier und nirgends anderswo konnte er die Wirkung ſeiner Zeitungsnotiz am beſten beobachten. Daß Carmen Caſini angekommen war, davon hatte er ſich durch einen Telephonanruf überzeugt. Wahrſcheinlich war ſie jetzt in ihrem Zimmer oben und ſchlief überhaupt noch. Das war gleichgültig, er wollte ihr fürs erſte ja auch nicht begegnen. Hatte ſie den Artitel noch nicht ge⸗ leſen, ſo würde ſie doch beſtimmt davon erfahren, früher oder ſpäter. Erſt würde ſie vielleicht ärgerlich ſein, das konnte er ſich denten. Aber dann würde es doch ſeine Wirkung tun. Wenn ihre weibliche Eitelkeit angeſtachelt und ſie ſich im Mittelpunkt des Intereſſes ſah, dann würde ſie mürbe werden, würde nachgeben und ihre Unterſchrift unter den Vertrag ſetzen, der ſie endlich wieder auf die Bühne brachte. Und er, Lionel Smith, konnte ſich ſchmeicheln, ihren Entſchluß umgeworfen und ihren Eigen⸗ ſinn beſiegt zu haben. Das war ſein Plan, und dieſer Plan— nach allen Richtungen hin ausgefeilt— ſchien ihm gut. Nur ihr hier jetzt nicht begegnen! Das wäre verfrüht geweſen. Kannte ſie den Artitel, ſo würde ſie ihn be⸗ ſtimmt dafür verantwortlich machen, wenn ſie ihn hier ſah, und dann war ſeine Stellung von vornherein er⸗ ſchüttert. Er kannte ſie und ihre impulſive Art zur Genüge. Wenn aber einige Tage darüber hingegangen waren und ſia ihm„zufällig“ irgendwo in die Arme laufen würde, dann würde der erſte Zorn verraucht ſein und ſie würde den Artikel wobl aar nicht mehr mit ibm in Zuſammenbana bringen. Jortſetzung folgt) fieg nabe fuß, die hett Saal Aben loi Als u it il am b letzt! War alt der e id d Sc allen J,; als gat: will ſch ich d keich 1 0 kü Zätt ſoll: nicht geküf eif ſuwitſe ruten, ct ganz ct auch ſagle er ud nun lang in Wc errſchte an eine ert und viel ge⸗ e nichts m nach wie es jahren: n einen k, dann il erſt etholen, Zauber nennen, erwacht ſenden m, mit ſchleßen Publi⸗ hier in ſo oſt ind be⸗ angſam ng mit feiner cwingt te bor⸗ . Vie gibs, tte den lehnte 1 Hier⸗ ſtouille ders wo beſten ate er geinlih thaußt te ja c ge ftühet l, das feine ſutel dann p ihre wiede te ſch Eigen alen Uftüht bn he⸗ f hier in el enüge. ind ſie dann e ben band Menuett Eine Mozart⸗Stizze von Stephan Georgi Es war um die Zeit, da das große Lachen von Verſailles, das damals in ganz Europa widerhallte, dem Ende nahe war. Während aber in den engen und dump⸗ fen Gaſſen von Paris die Hefe der Volks⸗ ſeele zu gären anhub, lag Wien noch immer in ſtillbeſchaulicher Eintracht da und freute ſich ſorglos des lachenden Sonnenſcheins. Aus kleinen Häuschen ſchauten, von wildem Wein umrankt, die Fenſter ſinnend auf die Straßen hinaus, die mit großen, unregel⸗ mäßigen Kopfſteinen gepflaſtert waren; über das Grün der Gräſer, die dazwiſchen emporwucherten, holperten die Poſtkutſchen, von denen herab der Schwager munter ſein Horn ertönen ließ. Friedlich und licht ſtanden die Häuschen neben den Paläſten, um die, begrenzt von kunſtvollen Eiſen⸗ gittern, bunte Raſenflächen herumliefen. Solch ein ſchmuckes Haus gehörte auch dem Baron Gottfried van Swieten, der ein Sohn des Leibarztes der Kaiſerin ſo⸗ wie Präfekt der Hofbibliothek war und in dem berechtigten Rufe ſtand, einer der beſten Muſikkenner und Muſikliebhaber Wiens zu ſein. Karoſſen und Poſtkutſchen ſtanden vor dem Portal, Lakaien in Livree empfingen die Gäſte, die gekommen waren, um den mit vielen Lorbeeren aus Prag zurückgekehrten Meiſter Wolfgang Amade wiederzuſehen. Droben, im Muſikſaale, verſammelten ſich die Angekommenen. Ein mächtiger Kron⸗ leuchter hing von der Decke herab, an der in einem bunten Kranze kleine wohl⸗ genährte Engel mit Roſen und anderen Blumen ſpielten. Zierliche Möbel ſtanden umher, deren mattblaue Polſter mit dem Weiß feingebogener Lehnen und Beine harmonierten. Ein Pianoforte ließ er⸗ wartungsvoll die Taſten leuchten, und in den großen, goldverzierten Spiegeln er⸗ glänzten die ſeidenen Koſtbarkeiten der Gäſte, die hochſtrebenden Friſuren der Damen, die Puderperücken der Herren, g verſchönt durch das Gleißen der Lichter. In zwangloſen Gruppen wurde ge⸗ plaudert. Auf lächelnden, umfächerten Ge⸗ ſichtern verſuchten ſich hier und da kleine Schönheitspfläſterchen halb unter der Puderſchicht zu verbergen. Aber man ſah auch nachdenkliche Mienen. Recht ernſt war das Antlitz des Hausherrn, der mit dem bekannten Opernlibrettiſten Lorenzo da Ponte ſprach. „Wirklich?“ fragte da Ponte und zog die Brauen hoch. Van Swieten nickte.„Ich habe ſichere Nachricht aus Paris. Die Königskrone Frankreichs iſt bedenklich im Kurſe ge⸗ ſunken.“ Er wollte dem Librettiſten die prekäre Situation Frankreichs gerade noch ausführlicher darlegen, als von unten her wiederum Rädergeraſſel erklang. „Er kommt! Er kommt!“ l Mozart kam. Einer gelbroten Kutſche entſtieg er, in blauen Kleidern, Seiden⸗ ſtrümpfen und Schnallenſchuhen, die Hand leicht auf den Galanteriedegen gelegt. Waren ſeine Augen nicht ehedem luſtiger geweſen? Ruhm und Erfolg hatte er in Prag geerntet. Aber hier, in Wien? Wie gleichgültig hatte man ſeinen„Don Gio⸗ vanni“ hier aufgenommen, wie ſehr hatte er hier mit Neid und Mißgunſt zu kämpfen, die nicht zuletzt von ſeinem Todfeinde, dem Komponiſten Salieri ausgingen. Selbſt ſeine Ernennung zum Kammerkompoſiteur Joſefs II. bedeutete keine rechte Freude und Hilfe, denn für die 800 Gulden, die er da⸗ mit bekam, war er gezwungen, nur leichte Tanzmuſik zu ſchreiben. Aber als er, der ſo ſehr Glanz und Pracht liebte, den hellen, ſpiegelnden Saal betrat,, ſtieg trotz aller Sorgen doch wieder die knabenhaft unbekümmerte Freude in ihm auf, und nach der herzlichen Begrüßung, die ihm von allen Seiten zuteil wurde, herrſchte bald ausgelaſſene Fröhlichkeit im Saal. So zwanglos übermütig verlief der Abend, daß Mozart während des Mahles komiſch klagend ausrief:„Aber die Etikette!“ Als man ihm beſchwichtigend antwortete, fuhr er fort:„Sie haben recht, die Etikette iſt überall verſchieden. Ich weiß es ſelbſt am beſten, da ich ſie mehrmals gröblich ver⸗ letzt habe. Es iſt lange her, als wir— ich war damals kaum mehr als ſechs Jahre alt— den Münchener Hof beſuchten. Mit der Etikette noch nicht recht vertraut, ſprang ich dort der Kaiſerin ohne weiteres auf den Schoß und küßte ſie. Kein Menſch, und vor allem ſie ſelbſt nicht, nahm daran Anſtoß. Ja, zu Maria Antoinette, die mich einmal, als ich gefallen war, aufhob, ſagte ich ſo⸗ gar:„Sie ſind brav; wenn ich groß bin, will ich Sie heiraten.“ Anders verhielt es ſich mit der Etikette am Pariſer Hofe. Als ich dort in kindlicher Unbefangenheit die reichlich geſchmückte und gepuderte Madame Pompadour umhalſen wollte, geſchah ein ſo kühles Abweiſen meiner wohlgemeinten Zärtlichkeit, daß ich entrüſtet gerufen haben ſoll:„Wer iſt denn die da, daß ſie mich nicht küſſen will! Hat mich doch die Kaiſerin geküßt!“ Frohes Lachen belohnte den Meiſter für die amüſante Anekdote. Europas größztes Felſenlabprinth f Eine der klaſſiſchen Stätten, von denen in der empfindſamen Zeit die Ent⸗ deckung der deutſchen Landſchaft ausging, iſt die Luiſenburg bei Wunſiedel im Fichtel⸗ gebirge: ein auf langgeſtrecktem Bergrücken unter dunklen Fichten verſtecktes Felſen⸗ labyrinth, das auf europäiſchem Boden nicht ſeinesgleichen hat, ein von engen Schluchten durchzogenes Gewirr durchein⸗ ander geſtürzter Granitblöcke und zyklopiſch verſtreuter Felsbrocken von Zehntauſenden von Zentnern ſchwer, daß ſich die Phantaſie dieſes Chaos nicht wilder ausmalen kann. Die Erſchließung des naturmerkwürdigen Trümmerfeldes wurde im Jahre 1783 durch die Gründung des Kurortes Alexanders⸗ bad am Fuße der Luiſenburg eingeleitet und durch den Uebergang der Markgrafen⸗ ſchaft Bayreuth einige Jahre ſpäter an Preußen und dann an Bayern weiter be⸗ günſtigt. Einer der erſten, der dieſes Fichtelgebirgskleinod eingehend unterſuchte, war Goethe, der die Luiſenburg im Jahre 1785„mühſam durchkroch“. Nach ihm haben ungezählte berühmte Menſchen— Fürſten, Dichter, Naturforſcher— in ehrfürchtigem Staunen vor den Felſen geſtanden. Das größte Eteignis für das Labyrinth war der Beſuch der Königin Luiſe im Jahre 1805, durch den das Naturwunder, das bis dahin Luchsburg oder Losburg genannt wurde, den heutigen Namen erhielt, unter dem es als Sehenswürdigkeit bekannt wurde. Goethe weilte ſpäter noch einmal auf der Luiſenburg und war von ihren Felsmaſſen, von ihren Höhlen und Schluchten ſo er⸗ griffen, daß er erſtaunt ſagte:„Die un⸗ geheure Größe der ohne Spur von Ord— nung und Richtung übereinandergeſtürzten Granitmaſſen gibt einen Einblick, deſſen Gleichen mir auf allen Wanderungen nie⸗ mals wieder vorgekommen.“ Er hat auch in ſeinen Annalen die erſte wiſſenſchaftliche Erklärung über die Entſtehung der Luiſen⸗ burg abgegeben. Während die Menſchen ſo lange glaubten, daß große Kataſtrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Waſſerfluten die Granitblöcke durchein⸗ anderrüttelten, ſagte er, daß ſich„mit einem ruhigen Blick gar wohl erkennen ließ, daß durch teilweiſe Auflöſung wie teilweiſe Be⸗ 5 einer Quelle gebildet ird 8 Der Wasserfall, der durch die könstliche Ableitung harrlichkeit des Urgeſteins, durch ein daraus erfolgendes Stehen⸗ bleiben, Sinken, Stürzen, und zwar in ungeheuren Maſſen, dieſe ſtaunenswürdige Erſcheinung ganz naturgemäß ſich ergeben habe“ Außerdem legte er durch ſechs Zeichnungen dar, wie er ſich die allmähliche, jahrtauſende⸗ lange Entwicklung der Fels⸗ gebilde vorſtellte. Seine Anſicht iſt von den Naturforſchern und Geologen, vor allen Dingen von Alexander von Humboldt und von Wilhelm Gümbel, beſtätigt worden. Einzig und allein die Witterung hat mit ihren an⸗ dauernden Einwirkungen die Felſen zu Fall gebracht und durcheinandergeworfen. Das harte Geſtein konnte dem Ver⸗ witterungseinfluß der Hitze und der Kälte, des Regens und des Windes nicht auf die Dauer widerſtehen, ſank zuſammen und ſtürzte durcheinander, daß es zu liegen kam, als wenn die Erde durch eine gigantiſche Gewalt aus den Fugen geſchüttelt wor⸗ den wäre. Obwohl die einzelnen Fels⸗ gruppen kaum über die Fichten hinausragen, die mit ihren Wur⸗ zeln haltſuchend das Geſtein um⸗ klammern, iſt die Natur der Luiſenburg groß. So ſehr ſich üppige Farn⸗ kräuter bemühen, die Felsſpaten zu ver⸗ decken, und grüne Mooſe verſuchen, die jahrtauſendealten Wunden des Geſteins liebevoll auszupolſtern, es gelingt ihnen nicht, den Verfall des harten Granits zu verheimlichen. Die Erde ſelber ſpricht aus den ſteilwandigen Schluchten und kühn ge⸗ formten Grotten, und ihre Sprache verhallt zu menſchlicher Ehrfurcht vor der Natur. Das Grauen, das die Menſchen vor den aufeinandergetürmten Felsmaſſen befiel, fand in Sagen Ausdruck, in denen Wichtel⸗ männchen leben, die in den Höhlen wohn⸗ ten, und in denen das Opferblut fließt, das ſich in den Druidenſchüſſeln ſammelte. Es iſt verſtändlich, daß die poetiſche Zeit die Granitwände, die von der Verwitterung ver⸗ ſchont geblieben ſind, mit In⸗ ſchriften verſehen und die einzel⸗ nen Felsgebilde mit phantaſie⸗ vollen Namen belegt hat. In ihnen ſpiegelt ſich die Empfind⸗ ſamkeit des vergangenen Jahr⸗ hunderts. „Ich kenn' ein Buch, geſchrieben Und leſerlich für jede Creatur; Ein Buch, das einzig unverfälſcht geblieben: Das große Buch der heiligen Natur.“ So kündet ein moosbewachſener Fels. „Findet, ihr Freunde, je Zwiſt unter euch ſtatt, Beſteiget den Felſen, blickt Um euch und fraget euer Herz! Söhnet ihr dann euch nicht aus, So ſeid niemals ihr Freunde ge⸗ weſen.“ So ermahnt ein anderer. In den Namen der Felſen lebt der von der antiken und nordiſchen Mythologie beeinflußte Geiſt der klaſſiſchen deutſchen Dichtung. Der Pfad, der durch das 650 Meter lange Labyrinth an einer Tränengrotte, an einem Kleeblatt, an einer Eremiten⸗ höhle, an einer Teufelstreppe, an einem Adlerfelſen und an einer Dianaquelle vorbeiführt, er⸗ ſchließt Felſenwinkel, deren Wild⸗ heit überwältigt. Bald windet er ſich empor, bald ſchlängelt er ſich 2 Fotos Hannibal M Der ludwig-Felsen hinab. Hier blickt man in eine Grotte, die ein gewaltiger Granitblock überdacht, der nach mathematiſcher Berechnung 44 000 Zentner ſchwer iſt, dort ſteht man vor einer geheimnisvollen Schlucht, in deren Tiefe ein Rinnſal plätſchert. Die eine geologiſch intereſſante Felsgruppe läßt die Verwitte⸗ rung des Granits deutlich erkennen, die andere veranſchaulicht den Kampf, den auch der Pflanzenwuchs ums Daſein führen muß und zeigt die Wurzelbildung der Fichte auf dem Geſtein. Bei einigen Felsklötzen geſellt ſich zu den Flechten und Farn⸗ kräutern, die die Spuren der Vergänglich⸗ keit des Granits verdecken, das eigen⸗ artige Leuchtmoos, das ſonſt faſt nirgends in Deutſchland anzutreffen iſt. Seine kuge⸗ ligen Vorkeimzellen ſaugen wie Sammel⸗ linſen das Licht auf und reflektieren es mit grüngoldenen Schimmer. Ein Felsblock, der den Namen Helgoland führt, ſpiegelt ſein bemooſtes Haupt in einem Teichbecken, das von dem ſogenannten Leuchtwaſſer an⸗ gefüllt iſt, das durch Sumpfgaſe gebildet wird. Wieder ein anderer Granitbrocken zeigt in außergewöhnlichem Maße, zu welchen verwegenen Lagerungen die witterung des Geſteins führte. 2000 Zentner ſchweres Maſſiv lagert in einem beträchtlichen Winkel auf einer Stützfläche von nur ein Fünftel Quadrat⸗ meter. Franzöſiſche Soldaten verſuchten im Jahre 1809 vergeblich, den Stein, der wegen ſeiner Aehnlichkeit mit der Kopf⸗ bedeckung des großen Korſen der Napo⸗ leonshut genannt wird, von ſeinem ſchwan⸗ kenden Standpunkt herabzuſchieben. Inmitten des Felſenlabyrinths liegen die Mauerreſte der Luxburg, einer alten Feſte, deren Geſchichte zum größten Teil in Dunkel gehüllt iſt. Sie war im Beſitz mehrerer Adelsgeſchlechter, wurde im 14. Jahrhundert von Albrecht Nothafft zu Thierſtein an die Burggrafen von Nürn⸗ berg verkauft und bald darauf von der Stadt. Eger zerſtört. Ein Teil der Felſen⸗ ſzenerien bildet die erſte und ſchönſte deutſche Naturbühne, auf derem alten Theaterplatz die Schüler des Wunſiedler Lyzeums ſchon im 17. Jahrhundert ſpielten. Sie gehört jetzt zu den reichswichtigen Frei⸗ lichttheatern Deutſchlands und pflegt vor⸗ wiegend die klaſſiſche Dichtung, unter deren Einfluß das Felſenlabyrinth die deutſche Naturentdeckung mit einleitete. Hermann Ulbrich-Honnibal fannt ttngnugnmnngmmn numme Mngunnumbunmruminnmunbnnnniumnnnnnnönl nnn ummnmmunpnumummunmumnnnguummnunnummunmnmunm Nach dem Mahl drängten ihn die Gäſte zum Spiel. Er ſetzte ſich an das Inſtrument, präludierte eine Weile und ging dann zu ſeiner Lieblingsarie aus dem„Figaro“ über:„Dort vergiß——“ Da war es, als ginge durch das an⸗ dächtige Schweigen ein weihevoller Atem. Mozarts Muſik! Mozarts Klänge! Und als der rauſchende Beifall einſetzte, als der Spielende die lebenshungrigen Augen der jungen Damen ſah, lachte er leiſe vor ſich hin und begann kapriziös die Arie:„Will der Herr Graf ein Tänzlein wagen?“ Damit hatte er das Richtige für die Jungen getroffen.„Ja, tanzen! Bitte, lieber Maeſtro, ein Menuett!“. Es half nichts, Mozart mußte ſitzen bleiben, und die anderen Muſiker nahmen ihre Inſtrumente zur Hand. Es war ein feingeſtimmtes Quartett, das dort am Ende des Saales muſizierte; eine fühlende Hand war es, die unter wiegenden Bogenſtrichen die Violine locken und ſingen ließ; ein ſo lächelndes Drohen lag in den Tönen der Bratſche; es war Leben in dem Atem, der die Flöte jauchzen und jubeln ließ— und dort, an dem blanken Pianoforte, da war es, als könnten die zarten, weißen Hände die ganze Fülle irdiſcher Sorgloſigkeit erfaſſen und in Muſik verwandeln, da war jeder Ton, jeder Takt von einem ſinnig⸗minnigen Lächeln begleitet, da ſpielte einer auf ſeiner Seele, neigte den Kopf lauſchend zur Seite, ſpiegelte ſich in den Tönen und lebte mit ihnen. Ringsum ſaßen und ſtanden die Hörer, ließen das feine, zart⸗ anmutige Muſik⸗ gewebe zu ihren Ohren klingen. Die Jungen unter ihnen aber ordneten ſich zu einem jener zierlichen Reigen, in dem eine ſo feingetönte, lächelnde Harmonie lag, daß es ſchien, als ginge ein heimliches Flüſtern von den bezopften Perücken zu den bauſchi⸗ gen Reifröcken hinüber. Und ſprachen da⸗ bei mit den Fingerſpitzen über Dinge, für die es keine Worte gab.— Das Bild der tändelnden Rokokozeit lag in dieſem Tanze, in Mozarts Muſik, wie ein duftiges Blumengewinde aus Chloris göttlichen Händen. Als der letzte Akkord verhallt war, die Paare mit graziöſer Reverenz den Reigen beſchloſſen, brauſte ein Jubel durch den Raum, der ſchier nicht enden wollte. „Bravo! Bravo! Es lebe der große Mozart!“ Der kleine Mozart mit dem großen, gött⸗ lichen Geiſt erhob ſich, ſchüttelte ſo fröhlich ſein Haupt, daß der Zopf pendelnd nach beiden Seiten ſchlug und ſah glücklich in den Jubel hinein. Van Swieten reichte ihm die Hand. Maeſtro, es werden hundert und mehr Jahre vergehen, ehe der Welt vielleicht ein⸗ mal ein zweiter Mozart beſchert wird Ein ſolches Können, wie das Ihrige, adelt.“ Mozart wehrte ab.„Das Können allein macht es nicht. Das Herz adelt den Menſchen.“ ö Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dleuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stod Groß⸗Kundgebung am nächſten Sonntag im Freiſchütz, abends 8.30 Betr. Beſprechung Die Führer der Formationen, Glie⸗ derungen, angeſchl. Verbände und der Vereine, ſowie der Muſitleiter der Feuerwehrkapelle bette ich aus dieſem Anlaß zu einer gemeinſamen Beſprechung am Donnerstag abends 9 Ahr in der Parteidienſtſtelle ſich einzufinden. Ich mache ſchon heute die ganze Be⸗ völterung auf dieſe Kundgebung auf⸗ merkſam und erwarte ſie dabei vollzählig. Es ſpricht: Neichsſtoßtruppredner Pg. Mayer ⸗ Hannover. . Betr.: Sommer⸗Sonnenwendfeier am 22. Juni 1938. Die diesjährige Sommer⸗Sonnenwendfeier findet am Mittwochabend bei eintretender Dunkelheit auf dem alten Turner⸗Sportplatz am Wleſenweg ſtatt. Es beteiligen ſich der Reihenfolge nach: HJ mit Spielmannszug, 8 BDM, DIM, Sa, NSeikt, Pe, Es wird punkt 9 Uhr Schulplatz Schul⸗ ſtraße angetreten. Abmarſch 9.10 Uhr Rich⸗ tung Saarſtraße. gez. Braun, Ortsgruppenleiter. Standoribefehl! Sämtliche Einheiten der Hitlerjugend, HJ, BDM, Jungvolk und Jungmädel treten am Mittwoch, 22. Juni, in tadelloſer Uniform um 8.30 Uhr im Hof der Schillerſchule zur Sonnenwendfeier an. Der Spielmannszug tritt heute abend wie üblich an. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Juni 1988 Anſer Tagesſpruch Nur in der eigenen Kraft ruht das Schickſal jeder Nation. Moltke. CcRUν alle mit M eclaclit „Warum bequem, wenn man es auch unbe⸗ quem haben kann“, denken viele Leute, dran⸗ geln ſich mit der Kraft ihrer Ellenbogen durch die Sperre, raſen, 1 ſtolpernd, die Treppe hoch, laufen blindlings über die Fahrbahn und wundern ſich noch, wenn ſie unter den Rädern eines Kraftfahrzeugs landen. Natür⸗ lich hat ihrer Meinung nach immer der andere die Schuld. Er konnte es ja ſehen, daß ſie es eilig hatten.— Mit echter Kameradſchaft der Verkehrsteilnehmer hat 55 ein Verhalten wenig gemein. Aber vielleicht beſſern ſich dieſe Au— ßenſeiter, die uns heute das Leben ſauer machen, auch einmal, wenn ſie nämlich auf dem Umwege über einige erzieheriſche Strafen nähere Bekanntſchaft mit der neuen Straßen⸗ verkehrsordnung gemacht haben. Sie hat es ſich zum Ziel geſetzt, eine wirkliche Gemein⸗ ſchaft aller, einſchließlich der Fußgänger, her⸗ zuſtellen. Schon in den Eingangsworten be⸗ tont ſie ihren erzieheriſchen Charakter. Sie verpflichtet jeden, ſich zu verhalten, daß der Verkehr durch ihn nicht gefährdet werden kann. Aus der Fülle der Paragraphen, die alle auf dieſer Grundregel baſieren, ſeien hier einige wenige herausgegriffen, weil ſie ihren Geiſt ſehr deutlich widerſpiegeln. Beim Ein⸗ biegen muüſſen Fahrzeuge auf die Fußgänger, dieſe aber auch auf die Fahrzeuge beſonders Rückſicht nehmen(8 2 Abſ. 4). Mit ein wenig Aufmerkſamkeit und gegenſeitigem Verſtänd⸗ nis geht das ganz gut. Fälle, in denen ein Fußgänger durch abſichtliches Langſamgehen, womöglich unter höhniſchen Geſten, ein Fahr⸗ zeug aufhält, dürfen ebenſowenig vorkommen wie brüskes Drauflosfahren auf einen die Lage nicht überblickenden Fußgänger. Das Einbiegen hat ſelbſtverſtändlich mit einer mä⸗ ßigen Geſchwindigkeit zu geſchehen(§ 9). Wer die Vorſchriften nicht beachtet, dem kann nut zu leicht widerfahren, daß er von der Ver⸗ kehrspolizeibehörde eine freundliche Einladung zu einer Unterrichtsſtunde erhält, der er nach⸗ zukommen verpflichtet iſt(§ 6). Wenn er dann am Sonntagfrüh um 7 Uhr antritt und u. a. erfährt, daß im deutſchen Straßenverkehr im⸗ mer noch alljährlich 8 400 Menſchen ihr Leben laſſen müſſen, wird er wohl Rare wie notwendig das Einhalten der Verkehrsvor⸗ ſchriften iſt. Der ſicherſte Weg zur Unfallver⸗ hütung a eben immer noch über die gegen⸗ ſeitige Rückſichtnahme. 1 000 Es wallt das Feld. Nun hat das Korn ſchon Mannshöhe erreicht. Die Schwalben fliegen darüber hinweg, die Wolken des Som⸗ mers wandern mit. Wenn der Wind über die grünen Felder landauf und landab ſtreicht, wenn ſich die ſchlanken Halme biegen, dann gehen über dieſe Felder regelrechte Wellen, nicht die des Meeres, ſondern die der Millio⸗ nen und Abermillionen Halme.„Es wallt das Korn weit in der Runde“, dichtete der große Schweizer Dichter Gottfried Keller, und ſein Wort kommt beim Anblick dieſer grünen Meereswogen der Heimat uns zu Sinn. Das iſt ein Neigen und Schwanken, über dem das Auge freudig ruht, das iſt das Antlitz des jungen Feldes, das in wenigen Wochen die Nahrung des Brotes heranreifen läßt, es iſt ein Lachen und Fröhlichſein der Natur. Von wallenden Feldern umgeben, umſpielt die Dör⸗ fer und Hofe des weiten Landes die Freund⸗ lichkeit des Schöpfers, der wiederum den Tiſch deckt, von dem für ein Jahr lang ein großes Volk ißt und lebt. Denn was noch auf ſchwan⸗ kenden Halmen ſich hin und herwiegt, wird zu Brot und Kraft und Leben werden. Mühe⸗ voll ringt der Bauer der Scholle dieſe ihre ewigen Gaben ab, noch weiß er nicht, ob er ſie auch bergen kann in die Scheune; aber erade deshalb gehört unſere tiefſte, unzer⸗ ſeörbare Liebe der Heimaterde und ihrem nun wachſenden Brot. * Aebertragung des Boxkampfes über alle Sender Der Kampf zwiſchen Schmeling und Louis um den Weltmeiſtertitel wird in Amerika von beinahe allen Sendeſtationen übernommen. Der Kampfverlauf wird in engliſcher, deut⸗ ſcher, portugieſiſcher und ſpaniſcher Sprache geſchildert. Die deutſche Uebertragung iſt von der Reichsrundfunkgeſellſchaft übernommen worden. Sie beginnt in einer Sendung„Ring frei“ bereits um 1 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Die Anſage über den Hauptkampf dürfte nachts um 3 Uhr ihren Anfang nehmen. Todesfall. Nach längerem Leiden ſtarb Frau Katharina Weidner geb. Hel⸗ big, Römergartenſtraße. Sie erreichte ein Alter von nur 35 Jahren. Die Fürſorgeſchweſter iſt in dringen⸗ den Fällen zu erreichen: jeden Dienstag nach⸗ mittag von 2—4 Uhr im Krankenhaus hier, jeden Freitag nachmittag von 3—4 Uhr im Lehrerzimmer der Schillerſchule. In ihrer Wohnung iſt ſie nicht zu ſprechen. Auf dem Fuhrwerk nicht döſen. Durch die Aufmerkſamkeit und Zuverläſſig⸗ keit eines Wagenführers der OE wurde ge⸗ ſtern vormittag ein größeres Unglück verhütet. Ein dem Hindenburgring entlang kommendes Fuhrwerk wollte auf dem Feldweg gleich hin⸗ ter der Wagenhalle die Schienen überqueren, als im gleichen Augenblick die Elektrisch in Richtung Mannheim daherkam. Trotzdem der Wagenführer mehrmals Signal gegeben hatte, die der anſcheinend auf dem Wagen döſende Fahrer überhörte. Im letzten Augenblick ge⸗ lang es dem Wagenführer, die Elektriſche zum Stehen zu bringen, während der aufgeſchreckte Fahrer ſein Pferd gerade noch zurückreißen konnte. So wurde ein größeres Verkehrsun⸗ glück verhütet. Dieſer Vorfall muß jedem Bauer zur Warnung dienen. Es iſt unverant⸗ wortlich, im heutigen Zeitalter des Verkehrs auf dem Fuhrwerk einzudöſen, dem Pferde freien Lauf zu laſſen und ſo den Verkehr zu gefährden. Gefunden wurde 1 Herren⸗Taſchenuhr, ſowie ein goldener Ehering. Zugelaufen ge⸗ meldet iſt 1 Faſan. Die Verlierer können ſich auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde melden. Auf der Suche nach dem Kartoffelkäfer Gemäß einer Bekanntgabe des Bürger⸗ meiſters fand am Sonntag in der Gemarkung Weinheim eine Suchaktion nach dem ſo ſehr gefürchteten Kartoffelkäfer ſtatt. Um 7 Uhr früh waren ca. hundert Perſonen, Landwirle und Kartoffelbautreibende, am Schlachthaus verſammelt. Nach kurzen Erläuterungen durch den Ortsbauernführer K. Schulz, Wein⸗ heim, verteilten ſich die Anweſenden in Kolon⸗ nen, die die einzelnen Gewannen unter Füh⸗ rung der Feldhut abzuſuchen hatten. Erfreu⸗ licherweiſe konnte man in Weinheims Gemar⸗ kung kein Auftreten des Kartoffelkäfers feſt⸗ ſtellen. Das erſte Auftreten erkennt man an kahlgefreſſenen Kartoffelſtöcken, die von dem Kartoffelkäfer heimgeſucht werden. Jeder Volksgenoſſe iſt verpflichtet, bei Auftreten die⸗ ſes Käfers ſofort der Feldhut oder der Polizei Anzeige zu erſtatten, damit die nötigen Maß⸗ nahmen zur Verhinderung weiterer Ausbrel⸗ tung getroffen werden können. Auch iſt es er⸗ wünſcht, daß recht viele Volksgenoſſen bei evtl. weiteren Suchaktionen ſich beteiligen. Was hier von den Weinheimer Landwirten bzw. den kartoffelbautreibenden Einwohnern verlangt wird, müſſen auch die Viernheimer ohne jede weitere Aufforderung zu tun be⸗ ſtrebt ſein, damit ein Auftreten des gefürch⸗ teten Kartoffelkäfers ſofort feſtgeſtellt und ſo⸗ gleich alle Gegenmaßnahmen getroffen werden können.— In Schriesheim ſoll ein Kartoffel⸗ käfer gefunden worden ſein. Die Grundſtücks⸗ beſitzer führten am Montagnachmittag eine all⸗ gemeine Suchaktion durch. Wieder mehr Kinder! Die„Vergrei⸗ ſung“ des deutſchen Volkes nimmt ab. Wir haben wieder größere Kinderjahrgänge. Wel⸗ che ungeſunde Zeit wir aber hinter uns laſſen, geht aus der folgenden zahlenmäßigen Ueber⸗ legung hervor: Im Jahre 1910 beſaßen wir 8,4 Millionen Kinder unter 6 Jahren; 1925 war die Kinderzahl vor der Schulpflicht auf 7,1 Millionen zurückgegangen und 1933 hatte ſie ſogar bis auf 5,2 Millionen abgenommen. 1935 konnten wir erfreulicher Weiſe ſchon wie⸗ der 5,9 Millionen Kinder in dem angegebenen Alter zählen und Anfang 1938 ſogar 6,5 Millionen! Reichskriegertag erſt 1939. Die durch den Führer dem RS⸗Reichskriegerbund zugewieſene Aufgabe, die ehemaligen deutſchen Soldaten zu vereinen, erfordert während der nächſten Monate die Durchführung umfang⸗ reicher organſſatoriſcher Maßnahmen, die alle Gliederungen des NS-Reichskriegerbundes bis zu den Kameradſchaften berühren. Aus dieſem Grund hat der Reichskriegerführer angeordnet, daß der alljährlich in Kaſſel ſtattfindende Reichskriegertag in dieſem Jahr ausnahms⸗ weiſe nicht abgehalten wird. Der nächſte Reichskriegertag des NS.Reichskriegerbundes findet im Jahr 1939 in Kaſſel ſtatt. Beitragsgemäße Erfaſſung der Ausländer in der DAF. Die DAß⸗ Gauwaltungen weiſen die im Reiche beſchäf⸗ tigten auslaͤndiſchen Mitglieder der Deulſchen Arbeitsfront auf folgende Bekanntmachung der Abtlg. Ausländer im Zentralbüro der DAß hin:„Bezüglich des DelF-Beitrags⸗Einzugs von den im Reichsgebiet beſchäftigten Aus⸗ ländern iſt mit dem 12. März ds. Is. eine Aenderung vorgenommen worden: In Zukunft iſt der Beitrag nicht mehr auf das Poſtſcheck⸗ konto der Abtlg. Ausländer im Zentralbüro der DAß einzuzahlen, ſondern jeweils an die für den Wohnſitz des Ausländers zuſtändige Verwaltungsſtelle der Du abzuführen. Aus⸗ länder, die Mitglieder der Duß ſind, wollen ſich ſofort bei der für ihren Wohnſitz zuſtän⸗ digen Verwaltungsſtelle der Du melden“. Führerſchein auch für landwirt- ſchaftliche Schlepper. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 iſt der Führerſchein Klaſſe 4 u. a. auch für die Führer landwirt⸗ ſchaftlicher Schlepper(gummibereift und eiſen⸗ bereift) erforderlich. Auf Wunſch des Reichs⸗ bauernführers übernehmen die Dienſtſtellen des RS die Ausbildung der landwirtſchaft⸗ lichen Schlepperführer zur Erlangung des Führerſcheins Klaſſe 4. Bei der Ausbildung wird beſonders Rückſicht auf die ländlichen Verhaͤltniſſe und die mit dem Betrieb des Schleppers zuſammenhängenden Fragen ge⸗ nommen. Da ſich die Führer der Standarten mit den für ihren Dienſtbereich zuſtändigen Kreisbauernführern wegen der Ausbildung (Feſtlegung der Termine, des Ortes und der Durchführung des Unterrichts) in Verbindung ſetzen, müſſen Anfragen an die Kreisbauern⸗ führer geſtellt werden. Flugmodellbauſtunde im Rund⸗ funk. Das NS⸗Fliegerkorps und die Hitler⸗ jugend führen zur Förderung des Luftfahrt- gedankens in der deutſchen Jugend gemeinſam eine Flugmodellbauſtunde für das deutſche Jungvolk durch, die von den Reichsſendern am Mittwoch, den 22. Juni 1938, abends 6 Uhr übertragen wird. Eine Million Pimpfe werden in ganz Deutſchland mit Begeiſterung zur Fliegerei das NSßFet⸗Segelflugmodell„Ich will fliegen“ bauen. Aus dieſer Begeiſterung der Jugend wächſt die Liebe für die Fliegerei, die im NS⸗Fliegerkorps und in der Hitler⸗ jugend gepflegt wird. Aus der modellbauenden Jugend aber ſollen einſt die kühnen Soldaten unſerer ſtolzen Luftwaffe hervorgehen. 1 Der Deutſche Gruß bei der Wehrmacht Der Führer und Oberſte Befehlshaber hat im Mai beſtimmt, daß die Wehrmacht ihm zukünftig mit und ohne Kopfbedeckung als Ehrenbezeigung den Deutſchen Gruß erweiſt. Dazu gibt jetzt das Oberkommando des Heeres in einem Erlaß bekannt, wann die Ehrenbe⸗ zeigung zu erweiſen iſt. Der deutſche Gruß iſt danach dem Fuhrer und Oberſten Befehls⸗ haber gegenüber anzuwenden: von einzelnen Wehrmachtsangehörigen in allen Fällen, in denen bisher die Ehrenbezeigung bzw. Mel⸗ dung durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung bzw. durch Anſehen des Vorge⸗ ſetzten(Vorbeigehen in gerader Haltung, Still⸗ ſtehen oder im Sitzen) erwieſen wurde, von Einheiten und Verbänden a) beim Raſten, wobei ſich die Gruppe ſtets erhebt, der Führer der Einheit oder des Verbandes meldet; dies in Abweichung von der Beſtimmung, daß die Gruppe ſonſt während des Raſtens beim Her⸗ annahen höherer Vorgeſetzter in Ruhe ver⸗ bleibt, b) auf Bahntransporten, e) auf dem Marſch bzw. bei Uebungen oder im Gefecht, wenn ein Kommando für eine Ehrenbezeigung nicht erfolgt. Der deutſche Gruß iſt nicht an⸗ zuwenden: wenn einzelne Wehrmachtsange⸗ hörige am Erweiſen des deutſchen Grußes be⸗ * ſind(z. B. durch Tragen von Waffen zw. großen Gegenſtänden, von Fahrern vom Bock und Sattel, Radfahrern, Fahrern von Kraftfahrzeugen, in der Schützenlinie am Ge⸗ ſchütz, am Fernſprecher, Scherenfernrohr uſw.) und ſofern die Raumverhältniſſe(3. B. nied⸗ rige oder 5 Räume) die Anwendung des vorſchriftsmäßigen deutſchen Grußes nicht zu⸗ laſſen, wenn eine Ehrenbezeigung kommandiert wird. Offiziere, ſoweit ſie nicht den Degen gezogen haben, grüßen oder melden dem Füh⸗ rer grundſätzlich mit dem deutſchen Gruß. Auf dem Marſche bzw. bei einer Uebung oder im Gefecht erfolgt die Ehrenbezeigung der Truppe vor dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht durch Anſehen in Haltung (Marſchordnung). Das neue Heft der„Sirene“ iſt ſo⸗ eben erſchienen! Beſonders hingewieſen ſei auf den Bildbericht über einen Sonderlehrgang der Reichsluftſchutzſchule, die die weit vorge⸗ ſchrittene Entwicklung unſeres Luftſchutzes zeigt. Andere Bilder berichten vom öſterreichi⸗ ſchen Luftſchutz, von Entgiftungstrupps in Glogau und vom großen Düſſeldorfer Treffen der Landesgruppe Rheinland des RLB. Ein weiterer feſſelnder Bildartikel berichtet von engliſchen Fliegerangriffen im Weltkrieg auf Deutſchland. Außerdem enthält die neus „Sirene“ Nr. 12, wie immer, die Mitteilun⸗ gen des Reichsluftſchutzes und noch viel Wiſ⸗ ſenswertes, Unterhaltung und Zeitvertreib. Radfahrervereinigung. Zu einem ge⸗ mütlichen Unterhaltungsabend verſammelten ſich am vergangenen Samstag die Frauen und Mädchen des Vereins im Sälchen des„Fürſt Alexander“. Nach Worten der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Valt. Neff, entwickelte ſich ſofort eine ausgezeichnete Stimmung, die für wenige Stunden die Sor⸗ gen und Nöten des Alltags, wie ſie beſon⸗ ders den Tag für Tag im Haushalt tätigen Hausfrauen zugedacht ſind, dagen machte und Kraft und Stürte für die kommenden Tage vermittelte. Bei Kaffee und Kuchen, bei Mu⸗ ik und ſonſtiger Unterhaltung, wobei auch die chönen alten Volkslieder zu ihrem Recht zlamen aß man lange Zeit beiſammen. Allgemeine Anerkennung fanden die Muſikvorträge der beiden Handharmonikaſpieler Müller und Hoock, die die an und für ſich ſchon guten Launen des„zarten Geſchlechts“ beträchtlich ſteigerten. Nur allzu ſchnell entſchwanden die gemeinſam verbrachten Stunden, und wird man noch lange Zeit von dem Erlebten zehren. Heiter und trocken— neigung Die raſche und kräftige Wärmezunahme 11 wu hat ſehr vaſch einen Vorſtoß ühlerer Meeresluft ausgelöſt. Dabei brachte der Durchzug einer Störungsfront am Sonn⸗ tagnachmittag und Abend 1 unſerem Ge⸗ biet von Weſt nach Oſt fortſch rige Erſcheinungen, z. T. von heftigen Böen begleitet. Trotz überwiegend freundlichem Gewitter⸗ reitend gewitt⸗ Wetter läßt die Geſamtlage noch keine volle 4 Beſtändigkeit erwarten. Dienstag: Vielfach heiter, doch nicht durchaus beſtändig und beſonders nach Nor⸗ den und Oſten hin auch vereinzelt auftretende Schauer, mäßig warm, Winde meiſt um Weſt. Die Ausſichten für Mittwoch: neuer Wärmezunahme und meiſt heiterem Wetter ſpäter wieder gewittrig. Nach 9 1 E Landn bring! Elube griff die ab ſpriten W don lol gehelt 5 Poflaach Btudet de auß Schtaud des Die die Beis den Fal tes Gol llagte u Brett mutde! net Le den. Ei seinen! glücksſa lebenden werden. Sütir dieſet 2 hutzeit k Einwoht doch zu det tei Boot„ Knecht! dend ſei lezten! 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In Langenbrücken erlitt der 88 Jahre alte Landwirt Wilhelm Becker, Sohn der Witwe Val. Becker, einen tragiſchen Tod. Nach Ein⸗ bringung des Heuwagens wollte er ſich in der Stube an einem Schluck Wein gütlich tun. Er griff nach der auf dem Tiſch ſtehenden Flaſche, die aber ſtatt Wein ein Gift zum Hopfen; ſpritzen enthielt. Trotz ſofortigen Nachtrintens von Waſſer war der unglückliche Mann tot. Lolomolive gegen Langholzwagen Ein Todesopfer. Emmendingen. Am Samstag nachmittag 15.47 Uhr wurde auf dem ſchienenebenen Ueber⸗ gang des Haltepunktes Teningen- Mundingen ein durch einen Traktor gezogener Langholzwa⸗ gen von der Lokomotive des Perſonenzuges 985 am hinteren Teile erfaßt. Die Ladung wurde auseinandergeriſſen und der auf der Bremſe ſitzende Arbeiter Guſtav Berblinger aus Bah⸗ lingen a. K. getötet. Die Schranke war nicht geſchloſſen. Der Schrankenwärter wurde verhaftet. Durch die decle geſtürzt und von den Hörnern einer Kuh aufgeſpießt Bad Kreuznach. Ein eigenartiger Un⸗ fall ereignete ſich im Dorf Partenheim. Als eine Frau auf dem Stallboden beſchäftigt war, ſtürzte plötzlich die Decke ein und die Frau fiel in den darunter liegenden Kuh⸗ ſtall. Sie landete auf einer Kuh und zwar ſo unglücklich, daß ſie ſich an den Hörnern des Tieres aufſpießte und ſchwer verletzte. Der Zuffenhauſer Poſträuber⸗Prozeß. Zuffenhauſen. Wie die Juſtispreſſeſtelle Stuttgart mitteilt, wird die Hauptverhandlung gegen die beiden Zufſenhauſer Poſträuber, den Poſtfacharbeiter Paul Schrauder und ſeinen Bruder in Bälde ſtattfinden. Die Anklage wur⸗ de auch auf die 30 Jahr alte Ehefrau des Paul Schrauder ausgedehnt, die bei der Beſprechung des Diebesplanes anweſend war und u. a. für die Beiſeiteſchaffung des geſtohlenen Geldes für den Fall der Verhaftung ihres Mannes und ib⸗ res Sohnes zu ſorgen hatte. Alle drei Ange⸗ klagte waren geſtändig. Der Schuß aus dem Flobert. Bretten. In Oelbrunn(bei Maulbronn) wurde der verwitwete, alleinſtehende Einwoh⸗ ner Leicht in ſeiner Wohnung tot aufgeſun⸗ den. Ein Schuß aus einer Flobertflinte hatte ſeinen Tod herbeigeführt. Ob Abſicht oder An⸗ glücksfall bei dem in geordneten Verhältniſſen lebenden Manne vorliegt, konnte nicht geklärt werden. Beim Paddeln ertrunken. Säckingen. Ein Paddelbootunglück trug ſich dieſer Tage kurz unterhalb Wallbachs 1 dem zurzeit hochgehenden Rhein zu. Zwei Wallbacher Einwohner hatten ſich in ſpäter Abendſtunde noch zu einer Paddelbootfahrt entſchloſſen. Bei det reißenden Strömung kenterte bald das Boot„ und der in den ö5her Jahren ſtehende Knecht Müller ging in den Fluten unter, wäh⸗ rend ſein Kamerad ſich mit Aufbietung ſeiner letzten Kräfte ans Land retten konnte. Das Boot wurde zertrümmert am Stauwehr des Kraftwerkes Schwörſtadt angeſchwemmt. Durch einen Schußapparat tödlich verunglückt. Schramberg. Als in Sulgen der Einwohner Haas mit einem Schußapparat hantierte, der zur Tötung von Tieren verwendet wird, ent⸗ lud ſich ein Schuß und das Geſchoß drang H. in den Kopf. Der Verunglückte wurde ſofort ins Schramberger Krankenheaus überführt, wo er jedoch trotz alsbald vorgenommener Opera⸗ tion verſtarb. Mit dem Motorrad tödlich geſtürzt Frankenthal. Am frühen Sonntagmorgen ſtellien Grünſtädter Radfahrer einen tragiſch verlaufenen Verkehrsunfall feſt. An der Brücke am Ortseingang von Heuchelheim 43 Jahre alte Eugen Burre aus Frankenthal tot im Graben aufgefunden. Das Motorrad lag unmittelbar daneben im Bachbett. Burre trug oberhalb des linken Auges eine erhebliche Verletzung, die einen Schädelbruch erkennen läßt, an deſſen Folgen der Tod vermutlich eingetreten iſt. tach den von der Gendarmerie Frankenthal etroffenen Ermittlungen dürfte ſich der Unfall o zugetragen haben, daß Burre gegen das Brückengeländer ſuhr, mit dem Kopf auf die Einfaſſung aufſchſchlug und mit dem Motorrad in den Bachgraben geſchleudert wurde Das Unglück muß ſich erſt kurz vor Auffindung der Leiche zugetragen haben. Zwei Opfer bei einem Motorradunfall Heidelberg. Beim Ortsausgang von Min⸗ golsheim raſte ein von zwei jungen Leuten be⸗ ſetztes Motorrad infolge übermäßiger Geſchwin⸗ digkeit aus der Kurve über die Straßenböſchung. Der Fahrer, der ledige Hans Lackner von Mingolsheim war ſofort tot, ſein Mitfahrer ſtarb kurze Zeit nach dem Unfall. Das Mo⸗ torrad der beiden, die ſich auf einer Urlaubs⸗ fahrt befanden, ging faſt völlig in Trümmer. In China ermordet Dillingen(Saar). Wie telegraphiſch hierher gemeldet wurde, iſt der zuletzt hier tätig ge⸗ weſene Miſſionspater Alfons Gärtner, der von einer Miſſionsgeſellſchaft nach dem Fernen Oſten entſandt worden war, von einer chine⸗ ſiſchen Freiſchärlerbande ermordet worden. Motorradfahrer tödlich verunglückt Karlsruhe. Am Samstagvormittag ereignete ſich an der Kreuzung Wolfartsweierer⸗Straße und der Schlachthausſtraße ein Zuſammenſtoß wegen Kon Kunden, bei Bunte Tageschronik iſchen einem Motorradfahrer und einem Per⸗ onenkraftwagen. Der Zuſammenſtoß war der⸗ artig ſtark, daß der Motorradfahrer von ſeinem Neid“ geſchleudert wurde und tot liegen lieb. Es handelt ſich bei dem Toten um den ledigen Walter Frick aus Karlsruhe. Nach den bisherigen Feſtſtellungen trägt angeblich der Motorradfahrer die Schuld an dem Zu⸗ ſammenſtoß, weil er das Vorfahrtsrecht unbe⸗ achtet ließ. Direktor des Reichspoſtmuſeums Jacobs geſtorben Am 11. Juni, wenige Tage nach ſeinem Uebertritt in den Ruheſtand, iſt der Direktor des Reichspoſtmuſeums Jacobs in Berlin ge⸗ ſtorben. Direktor Jacobs hat das Reichspoſt⸗ muſeum vom März 1923 bis Ende Ma 1938 geleitet und ſich mit großer Hingabe dieſer Tä⸗ tigkeit gewidmet. Zur heutigen Ausgeſtaltung des Muſeums, der größten öffentlichen Briefmar⸗ lenſammlung der Welt. Auf dem Gebiet der Briefmarkenkunde hat er ſich auch ſchriftſtelle⸗ riſch betätigt. Die Beziehungen zu den Poſt⸗ muſeen anderer Länder hat er in anerkannter Weiſe gepflegt. Heidelberg in Feſtbeleuchtung Heidelberg. Aus Anlaß des Deutſchen Stu⸗ dententages 1938 vom 21. bis 25. Juni wird Heidelberg am Mittwoch, den 22. Juni, abends in Feſtbeleuchtung erſtrahlen. Die ganze In⸗ nenſtadt wird illuminiert ſein, wenn ſich der große Fackelzug, den die Studentenſchaft zu Ehren der Heidelberger Bevölkerung veranſtal⸗ tet, durch die Straßen der alten Univerſitäts⸗ ſtadt bewegt. Den feſtlichen Abſchluß dieſes Tages wird die große Schloß⸗ und Brücken⸗ beleuchtung mit Feuerwerk bilden. Acht Perſonen erkrunken 88 Inſtanbul. 20. Juni. Am Sonntag ſank im Bosporus ein Fiſcher⸗ boot mit 2) Ausflüglern Das Boot lief voll Waſſer, da es undicht geworden war Acht Per⸗ ſonen. datunter drei Frauen. ertranken, während die übrigen gerettet werden konnten. Jechs Tole Bootsunglück in England Auf dem Merſey⸗Fluß kenterte am Sonntag abend ein Segelboot infolge des herrſchenden 90 Windes Sechs von den Inſaſſen, ein Rann und fünf Kinder im Alter von 2—7 Jahren, ertranken. Deutichlandfahrt schon entschieden? der Chemnitzer Schild gewinnt 36 minulen auf der 11. Elappe Auf der 11. Etappe der Deutſchland⸗Rad⸗ rundfahrt von Köln nach Bielefeld über 300,4 Kilometer— zugleich die längſte der ganzen Reiſe— ſcheint bereits die Entſcheidung über das geſamte Rennen gefallen zu ſein. Der Träger des gelben Trikots, Hermann Schild, vollbrachte eine glänzende Leiſtung, die ihn zum wirklich beſten Mann im Rennen ſtempelte. Der Chemnitzer fuhr lange Zeit allein an der Spitze und gewann gegen das geſamte Feld — mit Ausnahme von Siebelhoff— nicht we⸗ niger als 36 Minuten! Damit liegt Schild jezt rund 40 Minuten vor ſeinen ſchärfſten Gegnern. Nur ernſte Zwiſchenfälle können dem Chemnitzer nun noch den Endſieg entreißen. In 7:55:30 Stunden gewann er die Etappe und erzielte dabei das fabelhafte Mittel von 37,8 ſtd./ dkm. Triumphfahrt durchs Induſtriegebiel Die Etappe geſtaltete ſich zu einer wahren Triumphfahrt. Dicht gedrängt ſtanden in den vielen Induſtrieſtädten des Weſtens die Tau⸗ ſende auf den Straßen und jubelten den Fah⸗ rern zu, ſo daß die Durchfahrt mitunter ſo⸗ gar zu eng wurde. Einzelne Werke hatten aus nlaß des Erſcheinens der Deutſchlandfahrer ſogar die Arbeit ſtillgelegt und waren mit ihren Gefolgſchaftsmitgliedern vollzählig auf der Straße angetreten. Der erſte Ausreißverſuch wurde nicht ernſt⸗ genommen. Schon nach 30 Minuten lag vorn eine Spitzengruppe mit dem Dänen Jakobſen und den Deutſchen Weckerling, Ruland und Siebelhoff, zu denen ſich noch Schild geſellte. Siebelhoff und Schild übernahmen dann allein die Führung, ohne vom Hauptfeld ſonderlich beachtet zu werden. Später verſuchte Siebel⸗ hoff, den Chemnitzer abzuſchütteln, was ihm auch teilweiſe gelang. In Krefeld hatte er ſechs Minuten Vorſprung. Schild erkannte aber rechtzeitig die Lage; ex drehte mächtig auf und hatte ſich bis zur Verpflegungsſtation Dort⸗ mund auf 40 Sekunden an Sſebelhoff heran⸗ gearbeitet. Eine körperlich ganz vorzügliche Verfaſſung und die außergewöhnlich hohe Ueberſetzung ſeines Rades begünſtigten Schild bei ſeiner großen Fahrt am Montag. Er über⸗ holte den Dortmunder und lag dann allein in Front. die Hauptgruppe fuhr inzwiſchen immer noch, ein regelrechtes Bummeltempo, da ſich keiner der deutſchen Fahrer für die Führung opfern wollte und auch die Ausländer das Ri⸗ ſiko ſcheuten. Mit ſieben Minuten Vorſprung vor Siebelhoff und rund 38 Minuten vor der von Wengler geführten erſten Gruppe traf Schild in Bielefeld ein. Die Hauptgruppe er⸗ reichte dann faſt geſchloſſen das Stadion.— Ergebniſſe: 11. Etappe Köln— Bielefeld, 300,04 km: 1. Schild⸗Chemnitz(Preſto) 7:55:80 Std.; 2. Siebelhoff-Dortmund(Victoria) 8:02:50; 3. Wengler- Bielefeld(Dürkopp) 9284255 4. Bautzt⸗ Dortmund; 5. Lachat⸗Frankreich; 6. Kijewſki⸗Deutſchland; 7. Dedonder-Belgien; 8. Jakobſen-Dänemark; 9. Umbenhauer⸗Nürn⸗ — erg; 10. Meyer⸗Chemnitz; 11. Ruland⸗Köln; ſämtliche übrigen Fahrer mit Ausnahme von Digne( Belgien) auf dem 12. Platz. Geſamtwertung: 1. Schild 80:31:51; 2 Bonduel 81:10:54; 3. Weckerling 8121149 4. Thierbach 81:15:45; 5. Bautz 81:16:13; 6. Peterſen 81:17:09; 7. deCaluwe 81:20:16; 8. Umbenhauer 81:21:45 9. Wierinckx 81:30:42; 10. Kijewſki 81:38:59; 11. Weg⸗ ler 81:34:13; 12. Lachat 81:46:48. Blick in den Konkursvergehen, Unkreue und Belrug Das Urteil im Bensheimer Achttageprozeß ſw. Bensheim. In dem die ganze Woche über andauernden Prozeß gegen zwei Bens⸗ heimer Geſellſchafter einer früheren Matratzen— fabrik und zwei ihrer Angeſtellten war am Freitag der Sachverſtändige gehört worden. Er bezeichnete als Hauptgrund für den Nieder⸗ gang des Geſchäftes den übermäßigen Auf⸗ wand, den die Geſellſchafter Antoni und Trip⸗ pel getrieben hätten. 1933 habe die Deckung noch etwa 70 Prozent betragen, während heute die Konkursquote 4 bis 5 Prozent ſei. In den nicht ganz acht Jahren des Beſtehens der Fa⸗ brik verbrauchten ſie 94 000 Mark für Privat⸗ zwecke— die Hälfte wäre auch ſchon zu viel geweſen. Sie hätten einfach von den Geldern ihrer Gläubiger gelebt. Dem entſprach auch der geſchäftliche Aufwand. Obwohl bei ihrer Ware der Eiſenbahntransport weſentlich billiger war, ſchafften ſie 1935, als die Firma ſchon über⸗ ſchuldet war, einen teueren Laſtwagen an. Der Aufbau eines Sägewerks brachte auch keine Verbilligung, ſondern nur größere Belaſtung. Die Bücher wurden teils unordentlich, teils falſch geführt. Mit einer Scheinbilanz wollten ſie ein Bankdarlehen erzielen. Manche Beträge waren doppelt und dreifach zediert. So wur⸗ den in einem Jahr 2500 Mark Außenſtände mit über 6000 Mark an eine Bank und eine Lieferfirma übereignet. Seit 1932 wurden auch ſchlechte Wechſel gegeben, ſo der eines dem Tags zuvor zwangsverſtei⸗ gert worden war. Der Staatsanwalt hielt die beiden Haupt⸗ angeklagten bis auf einzelne Betrugsfälle in vollem Umfang für überführt. Der Antrag des Staatsanwalts lautete: Für Fr. Trippel 3 Jahre Gefängnis und 800 Mark Geldſtrafe, für Jak, Antoni als den weniger gefähr⸗ lichen Angeklagten 2 Jahre 9 Monate Ge⸗ fängnis und 600 Mark Geldſtrafe, für Gg. Hartmann und den vorbeſtraften Hans Werner, der als Buchhalter mehr oder we⸗ niger beim Konkursvergehen und Betrug he⸗ teiligt war, 4 Monate 6 Wochen bzw. 8 Mo⸗ nate Gefängnis. Das am Samstag mittag von der Großen Straftammer Darmſtadt verkündete Urteil verhängte 5 Strafen: F. Trippel ursvergehens, Untreue, Gebrauchs Gerichtssaal einer falſchen Urkunde, Einreichung einer fal⸗ ſchen Bilanz, verſuchten Betrugs, Pfandbruchs und fortgeſetzten, teilweiſe in Gemeinſchaft mit dem anderen Geſellſchafter begangenen Be⸗ trugs insgeſamt 2 Jahre 2 Monate Ge⸗ Fängnis und 800 Mark Geldſtrafe; J. Antoni wegen Konkursvergehens, Untreue, fortgeſetzten Betrugs und eech von Sozialbeiträgen zwei Jahre Gefän g⸗ nis und ebenfalls 800 Mark Geldſtrafe, die jedoch ebenſo wie je 10 Monate der Gefäng⸗ nisſtrafe beiden auf die Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet werden; G. Hartmann wegen Beihilfe zum Konkursvergehen und zum fort⸗ geſetzten Betrug, ſowie wegen Aufſtellung einer falſchen Bilanz 3 Monate eine Woche Gefängnis, worauf die Unter⸗ ſuchungshaft mit 2 Monaten 2 Wochen ange⸗ rechnet wird. Der andere Buchhalter wurde mangels Beweiſes freigeſprochen. Das Ver⸗ fahren gegen die Schweſter des Trippel, Magd. A; in Schaafheim, wegen Ffälſchung einer Bürgſchaftsurkunde wurde nach der letzten Amneſtie eingeſtellt.— Das Gericht war gu der Auffaſſung gelangt, daß die Angeklagten ſich nicht eines Konkurs verbrechens ſchuldig gemacht hätten, da ſie, beſonders An⸗ toni, bemüht geweſen ſeien, ihren Verpflich⸗ tungen nachzukommen. Erwieſen ſei aber außer den ſonſtigen Vergehen, daß ſie ihren über- mäßigen Aufwand und Preisſchleuderei getrie⸗ hen hätten und daß bei ihnen keine ſaubere Geſchäftsführung vorgelegen habe. Antoni nahm die Strafe ſofort an. Sittlichkeitverbrecher abgeurteilt. Mannheim. In ſeiner letzten Sitzung hatte das Schöffengericht zwei Sittlichkeitsverbrecher abzuurteilen. Der 1910 in Erfurt geborene A. Rolf Wunder ſtellte ſich ſelbſt der Polizei und beſchuldigte ſich der widernatürlichen Un⸗ zucht, begangen in ſechs Fällen in Düſſeldorf und Mannheim. Der Mitangeklagte Lothar Walter Hammer, 1916 in Mannheim gebo⸗ ren, beſtritt ſeine Verfehlungen. die er zuſam⸗ men mit W. begangen hat. Hammer hat nach dem Geſtändnis des Wunder dieſen zu erpreſſen verſucht und ihm an einem Abend 18 Mark her⸗ ausgelockt und forderte weitere 10 Mark zweſ Tage ſpäter. Statt die 10 Mark in Empfang zu nehmen. wurde er von der Polizei verhaftet. Wunder erhielt 1 Jahr 3 Monate. Hammer 1 Jahr Gefängnis. Bekanntmachungen g der NSA. 2„ Kteis Bergſtraße Kreisgeſchäftsſtelle: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtunden: Täglich von 8—12.30 und 14.30—19 Uh Mittwochs und Samstags von 8—14 Sprechſtunden des Kreisleiters: 2 Dienstags don 15—18 Uhr. Sprechſtunden des Krelswietſchaftsberaters: Dienstags von 1718 Uhr Betr.: Sprechſtunden des Kreisleiters Die Sprechſtunde des Kreisleiters fällt heut! Dienstag, dei 21 Juni 1938 aus. Organiſation Betr.: Reichsparteitag 1938 An die rechtzeitige Erledigung meines Rund- ſchreibens 56/38 vom 8. 6. 38 wird erinnert und iſt der Termin unter allen Umſtänden einzu⸗ halten.. Betr.: Organiſationsgrundberichte. Die Organiſationsgrundberichte der Ortsgruppen. und Stützpunkte ſind ſpäteſtens 25. Juni 1938 bei der Kreisleltung einzureichen. Die PA. ſind ebenfalls getrennt von den Pa. anzugeben. Sie hoͤren im Rundfunk. Mittwoch, den 22. Juni 1938: Reichsſender Stuttgart 6.30 Freut euch des Lebens. 8.30 Morgenmuſik. 10.00 Du Land voll Lieb und Leben— Du herrlich Hermannsland. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalen⸗ der, 12.00 Werkpauſenkonzert. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Heitere Klänge zum Nachriſch. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Aus Operette und Tonfilm. 18.30 Griff ins Heute. 19 15„Bremsklötze weg!“ Vom deutſchen Fliegergeiſt. 19.45 Muſik zum Feierabend. 20.20 Botſchaft des Herzens. 21.00 Ludwig Siede dirigiert eigene Werke. 22.30 Bunte Muſtik. 24.00 1.00, Nachtkonzert. 1.00 Ring frei! Schmeling und Louis kämpfen um die Weltmeiſterſchaft in U Sal. * 1 Markiberichle Mannheimer Produkten. Weizen: 75/77 Kg.*) 5 preiſe, geſ. te, Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet Wü 14, per 1. April bis 31. Juli 1988 RM. 20.70, Wü 15 20.80, W 16 20.90, W 17 21.00, W' 19 21.30, Wü 20 21.30, Ausgl. pl. 40 Pfg. Quali⸗ tätszuſchläge: Für. 1 Kg. über Durchſchnitt 0.15 RM. p. 100 Kg. für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0.40 RM. Ab⸗ ſchläge je Kg. 20 Pfg. Roggen: 69/71 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. ir Durchſchn Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14, per Jum 1988 Rc. 18.50, R 15 18.60, R 18 19.00, R 19 19.20; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchn. 0.07 ¼ RM. p. 100 Kg., für 2 Na. 0.15, für 3 Kg. 0.22 RM. Faltk. Vest 59/0 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitt. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7, per Juni 1938, RM. 16.40, G 8 16.70, G 0 16.90, G 11 17.20, 17.20, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zu⸗ läſſiger Preisauſſchlag bis zu 2.00 RM p. 100 Kg. ab Erzeugerſtat. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 p. 100 Kg. 4), Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack—. Futter⸗Hafer: 46/49 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. H 11, per Junt 1998, Rohl. 16.50, H 14 17.00, 9 17 17.30, Ausgl. pl 40 Pfg. Induſtriehafer: Fuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 200 RM. p. 100 Kg. Mühlennachprodukte: Wetzenkleie, ab 15. 9. 19386, Preisgeb W' 14 10 60, W 15 10.65 W' 16 10.70, W17 10 75, W' 19 10.90, W' 20 11.00 RM., Weizenkleie pl. RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Prefsgeb. R 14 10 10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggen⸗ vollkleie pl. 100 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr Gerſtenfuttermehl: Preisge⸗ biet G 7, per Juni 1038, 18.10 R., G 8 18.40, G 9 18.60, G 11 18.903 Weizenfuttermehl 13.50, Biertre⸗ ber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14 00, Malzkeime ab Fabrik Höchſtpreis 13.40, Ausgl. pl. 30 Pfg. Zu- und Abſchlage auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. % Feine. und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100 Kg. höher. Sonſtige Futterartikel; Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Juni 1938 RM. 15.80, Sohyaſchrot 15.50, Rapskuchen, inl. 13 70, do. ausl. 14.20, Rapstuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13 90, Koks⸗ kuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30; Trockenſchuitzel, Fabrifpreſs, loſe, per Juni 1988 RM. 9.04, Rohmelaſſe 6 36, Steffenſchnitzel 11.24, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw 12.24, Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, gut ge trocken RM. 5.30/ 6.20. Luzernekleeheu, loſe, gut, geſund, trocken 7.—/ 7.40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich fret verladen Voll⸗ bahnſtarion Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 0 40 RM. für je 100 Kg. erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsperteiler darf ein Zuſchlag von höch⸗ ſtens 30 Pfg. für ſe 100 Kg. erhoben werden. Stroh: (Großhandelspreiſe ab bad. Verladeſtation.) Roggen- u. Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt Rot. 3.20/ 3.60, do, drabtgepreßt 3 60/4.—, Hafer- und Gerſten⸗ ſtroh, bindfadengepreßt 3—/.40, do. drahtgepreßt 3.40/ 3,80, Futterſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50390, Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbabnſtatton, Für Stadtanlieferung durch den Empfaugsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 Ka erhoben werden Spelzſtreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle 2.70/3.—. —, Mehlnotierungen: Weizenmehl: per Juni: Prets⸗ gebtet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗Wz 29.60, 15 20,60, 16 29,60, 17 29.60, 19 29 95, 20 29 935 Preisgeb. Pfalz⸗Saar 19 29 95, 20 29 95 Roggenmehl u. Mas- mehl ab Mühle: ab 15 März 1987. Preisgeb. Vaden 14. 22.70, 15 22.80, 18 23 35, 19 23.60, Preisgeb. Pfalz. Saar 18 23.30 ig 23.30 Maismehl nach Be- dingungen der R. f. G Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 pet ausl⸗Wz Aufſchl. RM. 1.80 p 100 Kg. Bei 20 pCt Beimiſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſchl RM. 1.25 je 100 Kg., Zuzügl. RM. 0.5 Frachtausgl. frei Empfangs⸗ ſtation gemäß Anord der NV. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der WV. der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmuü Wei l. eichsmühlenſchluß⸗ ſchein maßgebend. N 9 du teteſt mit die Verantwortung dor den kommenden Generationen, tritt ein in Lie nsb.! Der Vogel in der Volksdeutung Glaube und Aberglaube— Luſti ge Texte unſerer kleinen Sänger Anſere Vögel ſind in mancherlei Weise mir dem alten Volksglauben verbunden. Einige Vö⸗ gel wurden im grrmaniſchen Volksglauben der porchriſtlichen Zeit als Götterboten oder wegen ſonſtiger Eigenſchaften hoch verehrt. Dieſe Ver⸗ ehrung hat ſich zum Teil bis auf unſere Zeit erbalten. Solche Vögel zu erlegen oder ihnen die Eier wegzunehmen, gilt als Frevel und Ro⸗ heit. Aus dem Gebaren der Vögel werden man⸗ cherlei Schlüſſe gezogen. Vom Kuckuck zum Bei⸗ ſpiel beißt es in einem alten Bauernſpruch: Wenn der Kuckuck nach Johanni ſingt, Einen naſſen Herbſt er bringt: Wenn der Kuckuck nach Johanni ſchreit, Prophezeit er teure Zeit. Aehnlich wie Schwalbe ſoll auch das Rotkehl⸗ chen, bei unſeren Landsleuten Rötele genannt, Frieden in das Haus bringen, wenn es ſein Reſt in der Nähe aufgeſchlagen bat. Deshalb darf ein Rotkehlchen ſo wenig verjagt werden wie eine Schwalbe. Der Zeiſig, ſo erzählt uns ein altes Volksmärchen, ſoll manchmal einen Stein im Neſt haben, mit dem ſich Glückskinder unſichtbar machen können. Waſſer. einem Be⸗ bälter entnommen, aus dem eine Lerche ihren Durſt geſtillt hat, kleinen Kindern zum Trinken zu geben, ſoll dieſe zu großen Sängern machen. Wer einer Nachtigall nachſtellt, ſoll im ganzen Leben keine frohe Stunde mehr haben. Waſſer, aus dem ein Fink getrunken hat, ſoll nach dem Volksglauben der Sudetendeutſchen gegen Kin⸗ derkrankheiten ſchützen. Ein Feld, auf dem Wachteln niſten, bleibt vom Hagelſchlag ver⸗ ſchont, beißt es in Mitteldeutſchland. Die Schwalbe ſchützt nach weitverbreitetem Volks⸗ glauben vor Blitzſchlag, ein Kreuzſchnabel, im Hauſe gehalten, ſoll nach dem ländlichen Glau⸗ ben in Sachſen und Thüringen mancherlei Krankbeiten der Hausbewohner an ſich ziehen. Außerordentlich mannigfaltig ſind die Aus⸗ deutungen, die dem Vogelgeſang und dem Vogelgezwitſcher gegeben werden. Ganz beſon⸗ ders verſchiedenartig wird in den einzelnen deutſchen Gegenden der Schlag der Wachtel ge⸗ deutet. In Mecklenburg ruft die Wachtel:„Bück' den Rück'! Bück den Rück!“ In Mitteldeutſch⸗ land iſt die Deutung:„Fürchtet Gott! Fürchtet Gott!“„Schnupftabak— Schnupftabak!“ oder auch:„Kommt Korn ſchneiden! Kommt Korn ſchneiden!“ Der Geſang des Pirols, von unſeren Landsleuten Pfingſtvogel genannt, wird eben⸗ falls verſchieden gedeutet. So ſoll dieſer Vogel fingen:„Bier hol'n, Bier hol'n, austrinken, mehr bol'n!“ In Niederdeutſchland ruft der Pi⸗ rol, dort Biereſel genannt:„Wenn du ſuven heſt, betahl ook!“ Der Geſang des Rohrdroſſel⸗ ſängers heißt in der luſtigen Deutung von Weſt⸗ jalen und Hannover:„Korl, Korl. Korl— Ki⸗ kik, Kitit, Kitkit— Welcher, Welcher— De Dick, de Dick, de Dick!“ 8 „Die Koblmeiſe ruft:„Spitz! die Pflugſchar. 3 Dem Schlag der Finken werden die orte unterlegt:„Tititi, s' iſt Frühling!“ oder Bereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der dies⸗ jährige Ausflug am 3. Juli beſtimmt ſtatt⸗ findet. Ausflugsort Neckargemünd⸗Waldhils⸗ bach. Anmeldungen werden entgegengenom⸗ men von den Sängern und bei Frz. Hofmann, Drehſcheibe. Der Vorſtand. Turnverein von 1393 Handball: Mittwoch abend ab 6.30 Uhr Training, wozu alle Spieler, auch Jugend, unbedingt erwartet werden. uns eiſte Spilbad Sil hinein, ſchnell wird die Wäſche klar und lein/ Verhütet Waldbrände! DNaucht nicht im Walde! Sündet im Wald oder in gefährlicher Nähe desſelben kein Feuer an! Ihe ge⸗ fähedet Volksvermögen und ver- jündigt euch am Dol! Ihr ſabo⸗ tiert das NAufbauwerk des Führers auch:„Tititi, ſchönes Wetter!“ Singt der Fink nicht, ſondern ſchreit er, ſo heißt es:„Regen. Regen!“ Das Gezwitſcher der Goldammer wird in Süddeutſchland, in der deutſchen Schweiz und in Tirol gedeutet:„S' iſt noch zu früh,' iſt noch zu früh!“ und:„Wie hab ich dich lieb, lieb, lieb!“ Dagegen heißt es in Nord- und Oſt⸗ deutſchland, die Stimme der Goldammer laute im Herbſt:„Bauer, miet mich!“, im Frühjahr jedoch:„Bauer, behalt den Dienſt! Ich mag nicht, mag nicht!“ Vom Rotſchwänzchen wird geſagt, daß es rufe:„Hüte dich, Hüte dich!“ Die Wildtauben im Walde rufen:„Mach Tür zu, mich friert, mach zu!“ Das Liedchen der Sing⸗ droſſel heißt in der Auslegung der ländlichen Bevölkerung:„Dürre Ficht, dürre Ficht! Hack ſie ab, hack ſie ab!“ Gelehrte, die ſich mit der Vogelkunde beſchäf⸗ tigen, behaupten übereinſtimmend, daß ſich der Geſang unſerer Vögel mehr und mehr verſchlechtere. Oftmals beherrſchen Sing- vögel nur noch Bruchteile der früher vorgetra⸗ genen Strophen. Die Melodien werden einför⸗ miger; was bei manchen Vogelarten wie eine Fanfare klang, kommt jetzt nur noch zaghaft und trocken heraus. Dieſe Verkümmerung im Vogelgeſang wird nicht allein in Deutſchland beobachtet, die gleichen Beobachtungen werden in anderen euxopäiſchen Ländern gemacht. Die Urſache dürfte! darin zu ſuchen ſein, daß die Vögel infolge des zunehmenden Verkehrs auf der Erde wie in der Luft mehr beunruhigt wer⸗ den als in früberen Zeiten. * Was eſjen wir in bieſen Tagen? Wer nicht ſelbſt ſeit Jahren am Kochherd ſteht, kann ſich wohl kaum in die Not der Hausfrau verſetzen, wenn ſie ſich dieſe Frage vorlegt.„Was eſſen wir in dieſer Woche? Was eſſen wir morgen??“ Gut ſoll es ſchmek⸗ ken, Abwechslung ſoll ſein und viel Geld ſoll es auch nicht koſten. Es iſt gewiß nicht leicht, dieſe drei Bedingungen immer zu erfüllen, und man muß die meiſten Hausfrauen ſchon bewundern, daß ſie es noch immer fertig ge⸗ bracht haben, alle drei Vorausſetzungen zu erfüllen. Außerdem aber ſollen und wollen ſich unſere Hausfrauen auch nach dem richten, was zurzeit am Markt iſt. Denn wir wiſſen ja längſt, daß es ernährungswirtſchaftlich not⸗ wendig iſt, die Erzeugniſſe zu eſſen, die gerade am Markte ſind und ſich nicht auf die Sachen zu verſteifen, die bei uns erſt ſpäter geerntet werden. Wenn auch der Spargel noch immer nicht in ſo großen Mengen geerntet werden kann, wie wir es vom letzten Jahre her gewöhnt waren, ſo wird er doch zur Zeit in etwas angeſtellier ſucht größeren Mengen geernkek. Allerdings werden wir nicht mehr erwarten können, daß er auch bei beſtem Spargelwetter noch die Mengen des Vorjahres erreicht. Damit müſſen wir uns für diesmal abfinden, ſo ſchwer es den paſſionier⸗ ten Spargelfreunden auch fällt. Immerhin reicht das Angebot durchaus, um dieſen„Kö⸗ nig der Gemüſe“ etliche Mal in der Woche auf den Tiſch zu bringen. Kohlrabi ſind jetzt überall ausreichend zu haben, was beſonders erfreulich iſt, weil damit gleichzeitig die Preiſe zurückgegangen ſind, ſodaß die friſchen Kohl⸗ rabi jetzt auch für größere Familien— viel⸗ leicht zuſammen mit einem ſaftigen Stück Rindfleiſch— wieder erſchwinglich ſind. Das warme Wetter der letzten Tage hat den Kohl⸗ rabi in großen Mengen ſchnittreif gemacht. Ein weiteres, reichlich vorhandenes Gemüſe iſt der Sommerſpinat. Ein Blick in das Koch⸗ buch wird zeigen, daß man ihn ruhig noch öfter verwenden kann, ohne eintönig zu werden. Gerade für Spinat ſind in den letzten Jahren ſoviel erprobte gute Rezepte bekannt geworden, daß es ein Leichtes iſt, ihn in reicher Abwechs⸗ lung auf den Tiſch zu bringen. Die Salat⸗ platte kann reichlich mit Kopfſalat, Gurken und Tomaten hergerichtet werden. Hier wird das Angebot jetzt ſtändig gleich groß bleiben, ſo daß der Heißhunger auf friſchen und ge⸗ miſchetn Salat geſtillt werden kann. * Mittel gegen Hitzſchlag. Bei Hitzſchlag haben die Patienten faſt immer erhöhte Tem⸗ peratur, bis 39 Grad C und mehr. Es em⸗ pfiehlt ſich, für eine Abkühlung zu ſorgen. Der Patient wird, ſoweit angängig, entkleidet in einem kühlen Raum flach gelagert. Nacken und Herzgegend werden mit feuchten kalten Tüchern bedeckt. Man darf aber nicht verſu⸗ chen, die Temperatur plötzlich durch ein kaltes Bad herabzuſetzen, da dies wegen der Zuſam⸗ menziehung der Hautblutgefäße und der damit verbundenen Blutdruckſteigerung gefährlich werden kann. Kühles Getränk ſoll nur lang⸗ ſam, in kleinen Schlucken gegeben werden. Bei Kolapszuſtänden iſt energiſche Herzbehandlung am Platze, wozu ſich Coramin bewährt hat: Prophylaktiſch wird Kochſalz verwendet, in manchen amerikaniſchen Induſtriebetrieben er⸗ halten die hitzegefährdeten Arbeiter regelmäßig Kochſalztabletten. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach einer ſolchen Ueberwärmung bei Hitzſchlag oft noch tagelang eine Neigung zu Temperaturſteigerungen beſteht. Zwiſchen Sonnenſtich und Hitzſchlag ſcheinen keine ſehr weſentlichen Unterſchiede zu beſtehen, wenn auch für das Zuſtandekommen des Sonnen⸗ ſtichs unmittelbare Sonnenbeſtrahlung not⸗ wendig iſt. Der Sonnenſtich kann ſich, im Ge⸗ genſatz zum Hitzſchlag, erſt einige Zeit nach der Sonneneinwirkung, ja ſogar erſt am näch⸗ ſten Tage geltend machen. Rückſtrahler an den Pedalen der Fahrräder. Nach der Straßenverkehrsord⸗ nung vom 13. 11. 37 müßten neu in den Verkehr gebrachte Fahrräder ab 1. Juli ds. Is. Rückſtrahler an den Pedalen haben. Die Einführungsfriſt wurde nunmehr auf den 1. Oktoer dsb. Is. verlegt. Hauseigentümer müſſen Anbringung üffent⸗ licher Einrichtungen dulden. Das Sächſiſche Oberverwaltungsgericht hat zu der Frage, ob Straßenanlieger die Anbringung von öffent- lichen Einrichtungen an ihrem Hauſe dulden müſſen, folgendes feſtgeſtellt.(JW. 38/5152): Durch Geſetz ſei für gewiſſe öffentliche Einrich⸗ tungen(Straßenbeleuchtung, Straßenbahn- roſetten uſw.) die Pflicht zur Duldung der Anbringung für die Grundſtückseigentümer feſtgeſtellt. Die Anbringung dieſer Einrich⸗ tungen müſſe vom Grundſtückseigentümer zu⸗ gelaſſen werden, wenn nur ein mäßiger Scha⸗ den entſteht. Nur dann könne der Eigentümer widerſprechen, wenn erwieſen werde, daß durch die Anbringung ausnahmsweiſe ein Nachteil für den Grundſtücksbeſitzer entſpringt, der den üblichen Nachteil aus der Duldungspflicht we⸗ ſentlich überſteigt und der daher dem Haus⸗ 8 billigerweiſe nicht zuzumuten äre. Lieblingskoſt der deutſchen Familie Die Mar⸗ melade gehört in der deutſchen Familie nicht nur auf den Frühſtückstiſch, um damit Brötchen zu ſtreichen, ſondern ſie gehört vor allem in die Küche, wo ſie zu Mehlſpeiſen reichlich Verwen⸗ dung finden ſoll. Verbilligte Marmelade wird je nach Sorte um den Preis von 18—45 Pfg. je „ Kilo abgegeben. Strenge Herſtellungsvor⸗ ſchriften bürgen dafür, daß die verbilliggte Mar⸗ melade wirklich ein hochwertiges Produkt iſt. Der Reichsnährſtand verlangt bei der verbillig⸗ ten Marmelade ein Mindeſtgehalt an Edelfrüch⸗ ten(Kirſchen, Erdbeeren, Himbeeren. Johann's⸗ beeren. Pflaumen. Pfirſiche, Marillen u. a.) Jeder Zuſatz von Karotten. Rüben und ähn⸗ lichem iſt geſetzlich verboten Die Verbilligung erfolgt nicht. wie vielfach behauptet wird, auf Koſten der Güte, ſondern aus ernährungsvpoltti⸗ ſchen Gründen mit Einſatz von Reichs⸗ zuſchülſen. 1 Melde Sich als neitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! e e und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr 7 gültig. zum 1. 7. od. 1. 8. ſchöne 2 Zimmer⸗ Wohnung Miete 30—40 Mk. Angebote unt 201 an die Geſchäftsſt. täglich zu verleihen Leihgeb je Std. 10 Merkel, Hügelſtr. 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Zeitung Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie Sie warnt, berät und hilft, unterhält und Sie ist billig und pünktlich— kurz unentbenrllen für Je den! Hennfelmen Hollæszeltung Im fillifswerk Mutter und find“ hat die nv. für die Seſundheits führung des Volkes 3117 ns. schweſtern · ſiationen eingeſetzt. HILFSV ERK Uſſe anòſtind grasertrag aus ca. 20 ar). geugras Das Gräfl. v. Berck⸗ heim' ſche Nentamt, Wein⸗ heim, vergibt a. d. Neuzerlache, Gemarkg. Viernheim, den Heu⸗ Auskunft u. Abgabe durch Ludwig Werle, Gaſtwirtſchaft, Neuzerlache bei Viernheim. IM Won xis inter der Schirmherrschaft des Reſchsministets Dr. Joseph Goebbels bie Mibelungen. Ein deutsches ITreuerspiel von Frjedtich Heb- bel. Dargestelſt durch, das Hetsleche Landesthester Derm- stadt. Gesamtleltung- Seneralintendant Frenz kverth. Los 15—30(je Achtung! Heute Dienstag ab 4 Uhr Zistig 1 Transp. Ferkel u. Säuferſchweine zu hab. in der Schweinehandlung Georg Relricnh, monnestr. 9 Splelleltung: Richard weichert. Buünnenbild: Max Ftitzsche. Hauptdarsteller: Marla koppen- höfer(Staatstheater Berlin) e. G., Agne: Streb„ S., Walter zung G., Max Nemetz, Carl Recdertz, Jochen boelzig, karl Aufführunger im Stsdt. Splel- u. Fasthaut am 7 und 29. Juni, 2. une 3. t. Antong jeweils 16 ft Fe gegen 22.30 Uhr. Noch der ersten Teil findet Erſtklaſſige Scnhun- Reparaturen Sohlen u. Flecken in bek.gut. Qualität im Fachgeſchäft Heinz. Saarſtr Han- maschinen aller Syſteme wer⸗ den repariert. Anmeldungen im „Freiſchütz⸗ Saarſtr.-Fernſpr. 111 AR N eine%%% von 45 Minuten stet(ter zur preise von 1.% RNA. bie 7,58 NN erhält- lich ura der Verkehrsverein Worms e. 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