ichen u übrigen A0. Ver⸗ „Vorn. . Mud: in a lo, . it ah — t 100 Vol k Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und! etertagen. Bezugspteie: Ins Nummer 142 Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Voſt monallich 60 M ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Miltwoch S iernheimer Vorkündigungsblatt der NSAR. Miernheim L den 22. Juni 1938 Anzelrgenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 um Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Roig Zur Zen iſt Anzeigenpretsliſte Nr 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Nernſpr. 153. Peg L'baſen 15101 14. Jahrgang Goebbels vor 120 000 im Olympia⸗Stadion Die gewaltige Sonnwendfeier der deutſchen Reithshauptſtadt Was wollen die Juden in Verlin? Die provokaloriſche hallung des Berlin, 22. Juni „Im völlig gefüllten Olympiaſtadion beging die Reichshauptſtadt am Dienstag ihre Son⸗ nenwendfeier, bei der Berlins Gauleiter Dr. Goebbels ſprach. f Gegen 21 Uhr war das ganze Oval des Olympiaſtadions bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Da aber noch Tauſende Einlaß gs len, erging die Aufforderung an die Volksgenoſſen, enger zuſammenzurücken, um jedes verfügbare Plätzchen. So hatten ſich 120000 Menſchen zu dieſer Feierſtunde um den lodern⸗ den Holzſtoß eingefunden. Lodernd und züngelnd ſchlugen aus dem 5 inmitten des breiten Ringes der 6000 ſackelträger die Flammen zum nächtlichen immel empor, als der Gauleiter von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels, in ſtrahlend weißem Licht der Scheinwerfer an das Redner⸗ pult trat. Er begann bei dem Sinn der Feier: Der Nationalfozialismus habe den alten germa⸗ niſchen Brauch der Sonnenwendfeier aus dem Erleben unſerer Tage wieder zu Ehren ge⸗ bracht, habe Brauchtum der Väter und Emp⸗ finden des modernen Menſchen des 20. Jahr⸗ hunderts verſchmolzen. Faſt wie ein Märchen mute es an, wenn auch inmitten des Häuſer⸗ meeres und der endloſen Aſphaltſtraßen dieſer Viereinhalbmillionenſtadt das Feſt der Son⸗ nenwende feierlich begangen werde. Man ſchimpfe auf dieſes Berlin und nenne es herz⸗ los und unromantiſch. Das aber, ſo betonte Dr., Goebbels unter dem begeiſterten Beifall der 120 000 Männer und Frauen ſeines Gaues, könne nur der ſagen, der Berlin und den Berliner nicht kenne. Mit Begeiſterung nahmen die Maſſen die Erklärung des Gau⸗ leiters auf, daß er nach 12jähriger Tätigkeit in der Reichshauptſtadt auch ſich ſelbſt mit Stolz zu dieſen Berlinern rechne. Trocken cha⸗ rakteriſterte Dr. Goebbels den Berliner als einen Menſchen, der rauh, aber herzlich ſei und deſſen rauhe und harte Schale ein weiches, de e und mitfühlendes Herz umſchließe. r. Goebbels verwies in dieſem Zuſammen⸗ hang auf die grandioſen Baupläne des Führers, deren Ziel es ſei, Berlin zur wahrhaften. einer neuen Groß⸗ macht Deutſchland, zur würdigen Repräſentan⸗ tin des neuen Reiches zu machen. Mit ſtür⸗ miſchem Beifall unterſtrichen die Maſſen ſeine Erklärung, daß der Berliner ſtolz darauf ſei, an dieſer großen Aufgabe der Neugeſtaltung der Reichshauplftadt mitwirken zu können. N Toſender Beifall erhob ſich hüben und drü⸗ ben auf den Rängen, als der Gauleiter in die⸗ em Zuſammenhanag erklärte: „Wir haben nicht ſieben Jahre in Berlin gegen das internationale Judentum gekämpft. damit es ſich heute im nationalſozialiſtiſchen Berlin beinahe breiter macht als ie zuvor. Ge⸗ gen dieſe provokative Haltung des internationa⸗ len Judentums in Berlin müſſen wir ſchärf⸗ ſtens proteſtieren. 85 Mitunter habe man faſt den Eindruck, daß ſich die Juden in Berlin noch genau ſo wohl fühlten, wie in den Zeiten vor unſerer Revolu⸗ tion, und ſie fänden offenbar noch Gelegenbeit genug, in Berlin ibre ſchmutzige Geſchäftemache rei den Augen der Oeffentlichkeit zu entzieben. Entrüſtete Pfutirufe wurden im ganzen Stadion laut, als Dr. Goebbels ausrief: „Iſt es nicht geradezu emvörend und treibt es einem nicht die Zornesröte ins Geſicht. wenn man bedenkt, daß in den letzten Monaten nicht weniger als 3000 Juden nach Berlin eingewan⸗ ert ſind? Was wollen die bier?(Erregte E ee Wahre Beifallsſtürme erhoben ſich im Stadion. als Dr. Goebbels fortfuhr:„Sie ſollen dahin gehen, woher ſie gekommen ſind. und ſie ſollen uns nicht noch weiter läſtig ſein. Sie ſollen nicht ſo tun, als wenn es eine natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution überhauut nicht ge⸗ geben hätte.“ Mit Nachdruck betonte dann Dr. Goebbels. daß die Auseinanderſetzung mit dem internatio- nalen Judentum in Bexlin legal und ſtreng nach dem Geſetz von der Partei und vom Stagte und nicht von der Straße vollzogen werde. Im übrigen würde ſchon durch geſetzliche Maßnab⸗ men dafür geſorgt, daß in abſebbarer Zeit der jüdiſche Einfluß auch in der Wii chaft gebrochen werde. Er inlernalionalen Judentums richte das Erſuchen an die Juden, nicht weiter⸗ hin ſo provokatoriſch in der Oeffentlichkeit auf⸗ zutreten. Die Bevölkerung forderte er auf. Dil⸗ ziplin zu halten, nicht zu Einzelaktionen zu ſchreiten und dem Staate das Weitere zu über⸗ laſſen. 2 Dr. Goebbels gab vor allem den nach Berlin in der jüngſten Zeit zugewanderten Juden den dringenden Rat, Berlin möglichſt ſchnell wieder zu verlaſſen. Wenn ſich im übri⸗ gen die marxiſtiſch⸗jüdiſche Auslandspreſſe ſo ſehr für die Zurückweiſung jüdiſcher Unver⸗ ſchämtheiten intereſſiere und von Unterdrückung ſpreche, ſo könne er nur empfehlen, ſich näher mit der Terroriſierung und brutalen Unterdrük⸗ kung von 3½ Millionen Deutſchen in einem anderen Lande zu befaſſen. 22. Jun: K „Deutſchland will“, ſo erklärte der Miniſter unter immer wiederholten ſtürmiſchen Zuſtim⸗ mungskundgebungen der Hunderttauſend,„den Frieden, aber nicht den Kirchhofsfrie⸗ den, der in Verſailles organiſiert werden ſollte. Wenn man im Auslande etwas für den Frieden tun will, dann ſoll man möglichſt ſchnell dafür ſorgen, daß die unhalt⸗ baren Bedingungen dieſes Vertrages verſchwin⸗ den. Wenn die Völker eins aus dem Kriege gelernt haben müßten, dann wäre es die Tat⸗ ſache, daß es im 20. Jahrhundert nicht mehr möglich iſt. auf die Dauer Volk von Volk zu trennen.“ Es könne uns alle mit tiefem Stolz erfüllen, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, in dieſer Millionen⸗ ſtadt, deren Bevölkerung vor ſechs Jahren noch in Dutzende von Parteien zerfiel, nun auf die⸗ ſes einheitliche, geſchloſſene, wogende Menſchen⸗ meer zu ſchauen. das doch wiederum nur ein ganz kleiner Ausſchnitt aus dem großen 7ö⸗ Millionen⸗Volk ſei, das ſich kraft ſeiner Größe, ſeines Mutes und ſeiner Intelligenz eine glück⸗ liche nationale Zukunft erobern werde. Dieſer feſtliche Abend ſei für uns mehr als eine romantiſche Gefühlsduſelei und wenn er bei dieſem Anlaß von Politik ſpreche, dann deshalb. weil die Politik der Inbegriff unſeres nationalen Lebens ſei. weil unſer Volk poli⸗ tiſch geworden und weil jeder Deutſche poli⸗ tiſch zu denken und politiſch zu handeln ent⸗ ſchloſſen ſei. „Was wäre aber dieſe Politik“, ſo ſchloß Dr. Goebbels,„ohne ihre tragende Idee und ohne ihren führenden Mann? Ich glaube, wenn die⸗ ſes Volk ſeinem Führer ſo treu bleibt. wie der Führer ſeinem Volk treu bleibt. dann braucht uns um die Zukunft nicht bange zu ſein. Des⸗ halb wollen wir es aufs neue geloben im Scheine dieſer niederſinkenden Flammen: Dem Volte unſere Arbeit. dem Führer unſer Herz! Die Nation, das Reich, der Führer— Sieg⸗Heil!“ Begeiſtert ſtimmen die 120 000 in den Gruß an den Führer ein, und feierlich klingen, das Treuegelöbnis bekräftigend, die Hymnen der Nation zum nächtlichen Himmel empor. indermord von Karlsruhe Eine Erinnerung an die„Heldenkal“ eines franzöſiſchen Hehjournaliſten 82 Kinder kol, 72 verwundel Eine„Ruhmestat“, die 1. Welt nicht vergeſſen darf. Berlin, 22. Juni Unter der Überſchrift„Zum 22. Juni“ ſchreibt die„Berliner Börſenzeitung“ Morgen jährt ſich wieder einmal der Tag, an dem franzöſiſche Flieger(am 22. Juni 1916) unter Führung des Hauptmanns de Keryllis Bomben auf Karlsruhe warfen. In unſer aller Erinnerung lebt noch das Entſetzen über das furchtbare Bluk⸗ bad, das unter unſchuldigen Menſchen, haupt- ſächlich Frauen und Kindern. angerichtet wurde. Wir geben im folgenden den ausführ⸗ lichen deutſchen, 14 Tage ſpäter veröffentlichten Bericht wieder, 1. weil es heute beſonders Frankreich iſt, das Erregung über national⸗ ſpaniſche Bombenangriffe auf rotſpa⸗ niſche militäriſche Anlagen zur Schau trägt. 2. weil Herr de Keryllis bekanntlich zu jenen Kreiſen führender franzöſiſcher Journali⸗ ſten gehört, die Gehäſſigkeiten gegen Deutſchland und Sowietfreundſchaft mit gleicher Intenſität betreiben. Der deutſche Be⸗ richt lautet nach„BB“ vom 7. Juli 1916: „Die amtlichen Ermittlungen über den letzten Fliegerangriff auf Karlsruhe ſind nunmehr ab⸗ geſchloſſen. Die erſchütternden Einzelheiten des franzöſiſchen Verbrechens gegen die friedliche badiſche Hauptſtadt ſollen daher dem deutſchen Volk nicht länger vorenthalten bleiben. g Es iſt offenbar kein Zufall geweſen, daß die Franzoſen ſich gerade den Fronleich⸗ namstag für ihren Ueberfall auserwählt hatten. Sie wußten genau. daß an dieſem hohen katholiſchen Kirchenfeſt, das heller Sonnenſchein verſchönte, ein Strom von luftbedürftigen Men⸗ ſchen über die Straßen fluten würde. Und auf Menſchenleben hatten ſie es abgeſehen. Das beweiſt die Art der benutzten Abwurf⸗ geſchoſſe. Brandbomben ſind garnicht. u. ſchwere zur Sachzerſtörung beſtimmte Geſchoſſe nur in ſehr geringer Zahl verwendet worden. Bei wet⸗ Berlins große Sonnwend feier im Olympia⸗Stadion Am Dienstagabend beging der Gau Berlin im Olympia⸗Stadion das Feſt der Sommerſonnen⸗ wende. Bereits am Montagabend fand eine Generalprobe ſtatt, bei der auch dieſes rieſige le⸗ bende Hakenkreuz, aus fackeltragenden SA.⸗Leuten gebildet, zu ſehen war. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) tem die meiſten Bomben hatten nur kleines Ka⸗ liber, dafür aber eine Füllung, deren beſog⸗ ders ſtarke Sprengkraft die auf lebende Ziele berechnete Splitterwirkung erhöhen und oben⸗ drein auch vergiftende Gaſe entwickeln ſollten. f Den Vorbereitungen und der Abſicht hat der Erfolg nur allzuſehr entſprochen. Auf dem Karlsruher Feſtplatz, wo Hagenbecks Tierſchau ihre Zelte auf⸗ geſchlagen hatte, wogte am Nachmittag des 22. Juni eine feſtlich gekleidete Menge durcheinan⸗ der. Fröhliches Kinderlachen miſchte ſich mit den Klängen der Muſik. Da plötzlich traf die Mel⸗ dung ein, daß feindliche Flieger nahten. Noch ebe es möglich war, die Bevölkerung in Sicher⸗ heit zu bringen. ſchlugen bereits die erſten Ge⸗ ſchoſſe ein. In großer Höhe kreiſten, durch leich⸗ ten Dunſt faſt ganz der Sicht entrückt, die ver⸗ derbenbringenden Sendboten ſeindlicher Mord⸗ luft über der friedlichen Stadt. Schlag auf Schlag zerbarſt jetzt mit dröhnendem Krachen Bombe auf Bombe. Ein Teil der Geſchoſſe traf die Stadtviertel, mo kleine Bürger und Arbet⸗ ter wohnten. Auch nahe beim Schloſſe. wo die Königin von Schweden auf dem Krankenbett lag. ſchlugen einzelne Bomben ein. Die ſchlimmſten Verheerungen aber richtete der Feind in der Nähe des Feſtplatzes unter den kurz zuvor noch ſo fröhlichen ſchuldloſen Kindern an. Als die franzöſiſchen Flieger nach einer Vier⸗ telſtunde wieder verſchwanden, konnten ſie ſich des traurigen Erfolges rühmen, daß ſie 117 wehrloſen Menſchen— darunter 30 Männer, 5 Frauen und 82 Kinder— mitten heraus aus dem blühenden Leben einen ſchreck⸗ lichen Tod bereitet hatten, und daß weitere 140 Unalückliche, darunter 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder, verwundet in ihrem Blate lagen. Jammernd irrten verzweifelte Mütter unter ſchrecklich verſtümmelten Leichen umher, um ihre getöteten Lieblinge zu ſuchen. Drei blü⸗ bende Knaben batte eine von ihnen verloren: eine andere, die Witwe eines gefallenen Flie⸗ gers, den einzigen Sohn. Soldaten ſelbſt die draußen im Felde kein Schrecken des Kampfes erſchüttert hatte, bekannten, daß ihnen nie zuvor ſo Furchtbares vor Augen ge⸗ kommen ſei. Die franzöſiſche Nation, die ſich ſo gern als ritterlich und vornehm rühmt, kann in ihrer Geſchichte ein neues Heldenſtück verzeichnen. 154 deutſche Kinder haben bluten und 82 von ihnen haben ſterben müſſen. damit die Flieger des ſtolzen Frankreichs ſich eines Triumphes rühmen konnten, der ihnen im Kampf mit den wehrhaften deutſchen Beherrſchern der Luft bis⸗ her verſagt geblieben war.“ —— — rr nere 3 — —— „C'est la guerre“? Dr. E. K. Der Weltkrieg hat Millionen von Toten und Verwundeten gekoſtet. Hundert— tauſende von jungen Menſchen aus den Län⸗ dern aller Erdteile mußten ihr Leben dahin⸗ geben. Unſagbares Leid wurde durch ihren Tod in die Herzen ihrer Angehörigen gebracht. Weitere Hunderttauſende der im Kriege ver⸗ wundeten Soldaten tragen die Pein und die Folgen ihrer ſchweren Verletzung bis zum Le⸗ bendsende. Es liegt im Weſen des Krieges an ſich, daß er die Fülle des einzelnen Un⸗ glücks zuſammenträgt zu einer einzigen gro— ßen Tragödie. Daß junge Menſchen ſterben müſſen im Kampf auf dem Schlachtfeld, iſt ein Schickſal, mit dem ſich die Welt abfinden muß, ſolange der Krieg an ſich unvermeidbar iſt. Tragiſcher aber als dieſer Tod an der Front der Schlachten ragt ein Ereignis des Krieges hervor, das ſich, wie das am n Karlsruhe, mitten im Heimatland zutrug und das ſeine Opfer faſt ausſchließlich in den Reihen der Frauen und Kinder ausſuchte. Ein Krieg bringt zwangsläufig Leid und Elend auch in unſchul⸗ dige Kreiſe mit ſich. Die Franzoſen ſelbſt, die Urheber jenes Karlsruher Attentates auf Kin⸗ der, haben das treffende Wort geprägt:„C' est la guerre!“— Das iſt der Krieg! Ja- wohl! Aber der Kindermord von Karlsruhe iſt nicht nur eines der tragiſch⸗ ſten Geſchehniſſe, ſondern auch das ſcheußlichſte und verabſcheuungswürdigſte Verbrechen, das die Geſchichte des Weltkrieges kennt. Der nackte Tatſachenbericht über dieſen Mordüber— fall ſpricht für ſich ſelbſt. Man ſollte meinen, daß der Ausführende einer ſolchen ſchrecklichen Bluttat in ſeinem Leben dieſes Ereignis nicht vergißt und fortan ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Erhaltung des Friedens ſtellt. Anders Monſieur de Kervpllis, ſei⸗ nerzeit Hauptmann der franzöſiſchen Luftwaffe und als ſolcher Führer des Mordgeſchwaders von Karlsruhe, heute Journaliſt in Paris. Herr de Keryillis dient demnach heute einem Berufe, der es ihm ermöglicht, leine ganze Kraft in den Dienſt der Völker— verſtändigung zu ſtellen. Wenn er wollte! Und wenn er den Adel der Geſinnung bätte. der ihm das grauenhafte Geſchehen vor 22 Jahren zu dem einmaligen großen und tragiſchen Erlebnis ſeines Daſeins vermittelt bätte. Dieſen Adel der Geſinnung hat Herr de Keryllis nicht. Denn er iſt einer der übelſten Hetzer unter den franzö⸗ ſiſchen Journaliſten! Einer unter je⸗ nen, die nicht genug Geifer des Haſſes über Deutſchland finden können, einer von jenen aber auch, die zu gleicher Zeit die Verbrecher⸗ herrſchaft der Sowjets glorifizieren, und einer von jenen ſchließlich, die glauben, den Schein von Gerechtigkeit beſonders wahren zu müſ— ſen, indem ſie natione miſche Bombenab⸗ würfe auf wirklich miltsker de Ziel mit dem falſchen Pathos der Schein helligkeit verurtei⸗ len. Die menſchliche Anſtändigkeit iſt ein knappſter Pfad auf dem Wege unſeres Le⸗ bens. Man muß ihn entweder genau gehen, oder man weicht davon ab; und wenn es nur Millimeter wären: der Abgrund liegt unmit⸗ telbar links und rechts dieſes ſchmalen We— ges. Herr de Kerryllis hat dieſen Weg der Anſtändigkeit verſäumt. Aus der Tiefe ſei⸗ zes Verbrechens ſendet er noch die Giftpfeile uf die Nation, deren Kinder er mordete. Und jener Teil der„ritterlichen Nation“, der unberührt blieb von dem tiefen menſchlichen Leid des Krieges, der mit den Sowjetverbre⸗ chern marſchieren will, klatſcht begeiſtert Bei⸗ fall dazu! Valter Bloem 70 Jahre Berlin, 21. Juni In Berlin beging am Montag Dr. Walter Bloem den 70. Geburtstag. Wer allein ſeine an die großen Geſchehniſſe von 1870/71 anknüp⸗ fende Trilogie las:„Das eiſerne Jahr“— „Volk wider Volk“—„Die Schmiede der Zu⸗ kunft“ und ebenſo ſpäter die drei erſchütternden Weltkriegsbände„Vormarſch“,„Sturmſignal“, „Das Ganze halt!“, der hat das Weſen Bloems erfaßt, der immer beides ſein wollte: Dichter und Soldat. Stets bereit, die Feder mit dem Degen zu vertauſchen, zog er 1914 in einen Krieg, aus dem der Rheinländer zwar vier Jahre ſpäter mit den Achſelſtücken des Majors und höchſten Kriegsauszeichnungen, aber auch drei ſehr ſchweren Verwundungen, grau, hager und ausgemergelt in eine veränderte Heimat zurückkehrte. Unerſchütterlich weiter ſeine Ro⸗ mane und Dramen ſchreibend, verſuchte er wie ſo viele Künſtler, den neuen Tatſachen gerecht zu werden, um aber nach dem Verluſt des er⸗ arbeiteten Gutes eine Enttäuſchung nach der anderen zu erleben. So wurde auch Walter Bloem, der ſich lange aufs Land geflüchtet hatte, der Anbruch des Hitler⸗Reiches eine Er⸗ löſung. Eng zuſammengeſchloſſen mit ſeinen Ka⸗ meraden, die ebenſo ihr Blut hingaben für Deutſchland, dient er nun der nationalſozialiſti⸗ ſchen Gemeinſchaft. Der jetzt 70jährige, der 1933 die Goethe-Medaille erhielt, wirkt dabei wie einſt weiter, ſeine Arbeit gilt dem Buch, dem Film und mit beſonderer Liebe der Bühne. Frankreichs Hilfe für Notſpanien Die 43. Diviſion über die Grenzen zurücktransporkierl Rom. 21. Juni. Zu den Beſprechungen in der Dienstag⸗ Sißung des Neuner⸗Ausſchuſſes ſtellt der Außenpolitiker der„Tribuna“ recht peſſimiſtiſche etrachtungen an. in denen er einleitend er⸗ klärt, es ſei tatſächlich mehr als an der Zeit, daß der Ausſchuß das Problem der Nichtein⸗ miſchung allen Ernſtes in Angriff nehme, Nach zahlloſen Sitzungen und Beſprechungen ſei man bisher lediglich zu mageren Ergebniſſen ge⸗ kommen. Für einen Augenblick ſchien es ſo, als ob Frankreich ſich den engliſchen Plan tatſäch⸗ lich zu eigen gemacht und man wenigſtens ein Minimum von Uebereinkommen erreicht habe. „In Wirklichkeit ſeien die Dinge aber weſent⸗ lich anders verlaufen, und Frankreich habe nur zu oft Mittel und Wege gefunden, um ſich des Londoner Komitees für ſeine eigenen Pläne zu bedienen. Noch ſchlimmer ſei aber die flagrante Ver⸗ letzung der elementarſten Grundfätze des inter⸗ nationalen Rechts durch Frankreich geweſen, als man die 43. rotſpaniſche Diviſſon mit„bereits zuvor bereitgeſtellten“ Zügen nach Rotſpanien zurücktranspor⸗ tiert habe. Selbſt Flandin und Laval hätten in der Verletzung des internationalen Ab⸗ kommens eine Verminderung des moraliſchen Anſebens Frankreichs geſehen. Als Italien lein in London eingegangenes Wort hielt, ſchien für Frankreich im Vertrauen auf die ita⸗ lieniſche Gutgläubigkeit der geeignete Moment gekommen. die Hilfeleiſtungen an die Roten zu verſtärken. Auf dieſe Weiſe ſei heute das in gewiſſem Sinne hergeſtellte Gleichgewicht geſtört worden. Denn man dürfe nicht ver⸗ geſſen, daß die letzten Schlachten den National- truppen an Menſchen und Material nicht ge⸗ ringe Verluſte gekoſtet hätten. während ande⸗ rerſeits den Roten ſtets neuer Nachſchub zu⸗ teil geworden ſei. Die Verantwortung, die heute auf Frankreich laſte, ſei ungeheuerlich. Es wiederholen ſich ge⸗ wiſſe Situationen wie zu Beginn des Bürger⸗ krieges, die die Wurzel aller gegenwärtigen Uebel darſtellen. Wer habe damals, ſo fragt das angeſehene römiſche Blatt, mit der Ein⸗ miſchung begonnen, die erſten ausländiſchen Kämpfer entſandt, den freien Durchgang für den Abſchaum der Menſchheit aus aller Welt geſchaffen und Spanien als Freiwild ange⸗ ſehen? Sierauf gebe es nur eine einzige Ant⸗ wort: Das Frankreich der Volks⸗ front! Die Kardinalfrage laute heute: Will ſich Frankreich endlich entſcheiden, ſeine Verpflich⸗ tungen einzuhalten oder„von Neuem mit der Einmiſchung beginnen“? Eine Frage, die in eindeutigfter Weiſe geklärt werden müſſe. Auch London habe Zeit genug gehabt, ſeine Schluß⸗ folgerungen zu ziehen und habe in gleichem Maße das Recht, die Pariſer Abſichten kennen⸗ zulernen; denn das Inkrafttreten des italie⸗ niſch⸗engliſchen Abkommens hänge von der ſpa⸗ niſchen Freiwilligenfrage ab. Dunkle Machenſchaften in Frankreith oſſene Vorke des ehemaligen Miniſterpräfidenlen Flandin Paris, 21. Juni Der ehemalige Miniſterpräſident Flandin ab am Dienstagvormittag eine durch den Rundfunk verbreitete Erklärung ab, in der er zur politiſchen Lage Stellung nahm, da es ihm infolge der Schließung der Parlamentstagung nicht mehr möglich ſei, ſich vor der Kammer auszuſprechen.. Die Verletzung der Nichteinmiſchungsabma⸗ chungen durch die Volksfront ſtellte Flandin „eindeutig“ als ein„trübes Manöver“ feſt und erklärte, es könne den Frieden beeinträch⸗ tigen, daß die Regierung Leon Blum am 17. März ds. Is. einen vertraulichen Er⸗ laß ausgegeben habe, um den Durchgangsver⸗ kehr von Kriegsmaterial durch Frankreich, das für Spanien beſtimmt iſt, zu erlauben. Die Folge dieſer Politik ſei, daß im April und Mai mindeſtens 25000 Tonnen Material und Munition über die Pyrenäengrenze gegan⸗ gen ſeien. Nachdem Flandin die Forderung aufgeſtellt hatte, in der ſpaniſchen und in den tſchechoſlo⸗ wakiſchen Fragen eine Politik zu treiben, die mit der engliſchen in Uebereinſtimmung ſtehe, brandmarkte er die Gefährlichkeit der inter⸗ nationalen Brunnen vergiftung. Wenn man wirklich den Frieden wolle, dürfe man nicht tagtäglich die internationalen Bezie⸗ hungen durch Falſchnachrichten, Polemiken und Beleidigungen verſchlimmern. Flandin forderte ſeine Hörer auf, ſich ſelbſt eine Meinung zu bil⸗ den und gewiſſe Zeitungen durchzuſehen auf das, was in ihnen geſchrieben oder gezeichnet werde, oder einmal gewiſſe Radioſprecher an⸗ zuhören. Seine Hörer würden dann über die dunkeln Machenſchaften gegen die Wiederherſtellung des Friedensklimas in Europa im Bilde ſein. Er, Flandin, habe innerhalb 14 Tagen im Monat März in einer einzigen Volksfrontzeitung fünf ſenſationelle Falſchmeldungen feſt⸗ geſtellt, die Frankreich in den Spanienkonflikt hineinziehen und ſogar die Beziehungen zu Eng⸗ land trüben ſollten. Es vergehe kein Tag, an dem nicht Chamber⸗ lain von der kommuniſtiſchen„Humanité“ oder dem ſozialdemokratiſchen„Posen we“ durch den Schmutz gezogen werde. Die Luftkriegsfrage im Unterhaus Chamberlain über die Bombenabwürſe auf engliſche öchiſſe London, 22. Juni Im Anterhaus griff am Dienstag der La⸗ bour⸗Abgeordnete Baker die Spanienpolitik der Regierung Chamberlains ſcharf an. Er machte dabei Vorſchläge, die Chamberlain als leichtfertig zurückwies. Chamberlain entwickelte die Anſicht der engliſchen Regierung zur Luftkriegsfrage, indem er drei Regeln aufſtellte, wobei er jedoch darauf hinwies, daß ſich aus ihnen offenſichtlich erheb⸗ liche Schwierigkeiten ergeben würden, ſobald ſie praktiſch angewandt werden müßten. Die Re⸗ geln lauteten: Es verſtoße gegen das inter⸗ nationale Recht, wenn man abſichtlich die Zivil⸗ bevölkerung angreife, aus der Luft angegriffene Ziele müßten legitime militäriſche Objekte dar⸗ ſtellen und als ſolche erkennbar ſein; ferner müſſe bei den Angriffen auf dieſe militäriſchen Ziele ausreichend ſorgfältig vorgegangen wer⸗ den, damit nicht die Zivilbevölkerung in ihrer Nachbarſchaft getroffen werde. Chamberlain betonte dann nochmals, es wäre nutzlos, Re⸗ geln feſtzuſtellen, welche die Schwierigkeiten der Praxis uyberückſichtigt ließen. Ein Ueberein⸗ kommen dieſer Art hänge aber nicht nur von den vorgebrachten Vorſchlägen ab, ſondern auch von der internationalen Atmo⸗ ſphäre. Die britiſche Regierung ſehe es daher als eines ihrer Ziele an, die internationale Atmoſphäre allgemein zu beſſern. Zu Spanien verwies Chamberlain darauf. daß die britiſchen Kriegsſchiffe den Befehl hät⸗ ten, im Falle eines Angriffes oder einer Be⸗ helligung angemeſſenen Schutz zu gewähren. Man könne ſich aber nicht verpflichten, in jedem Fall ein Kriegsſchiff bereit zu haben, in dem ein Angriff 40 Niemand habe das Recht, die britiſchen Schiffe anzugreifen. Die Regie⸗ rung ſehe aber keinerlei praktiſche Möglichkeit, um das zu verhindern, ohne daß ſie zugleich eine Politik einſchlage, die im völligen Gegen⸗ ſatz zu der gegenwärtigen Politik des Landes ſtehe. So habe es keinen Sinn, den Handels⸗ agenten aus Burgos dre e da das unwirkſam ſei. Auch der Abbruch der Handels⸗ beziehungen würde nicht die gewünſchte Wir⸗ kung haben und darüber hinaus den britiſchen Handel ſchädigen. Wenn Baker verlange, daß auf Flugzeuge geſchoſſen werden ſolle, ſo müſſe er demgegenüber feſtſtellen, daß man bei der Abwehr von Luftangriffen nur Flugzeuge ſchießen könne. Das eine klare Intervention darſtellen. Die britiſche Regierung aber habe nicht die Abſicht, ihre Politik zu ändern. um der Labour⸗ Partei einen Gefallen zu tun. Koſten der engliſchen Aufrüftung Täglich 12,3 Millionen RM. London, 22. Juni Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha ſprach am Dienstag auf der Tagung der Regierungslibe⸗ ralen in London. Er erklärte u. a., daß Eng⸗ land für die Aufrüſtung rund eine Million Pfund täglich(12,3 Millionen Reichs⸗ mark) ausgebe. Hore⸗-Beliſha gab dann be⸗ kannt, daß England zur Zeit über 181000 Frei⸗ willige in der Territorialarmee verfüge, wäh⸗ auf alle aber würde rend es im Jahre 1936 nur 136 000 geweſen ſeien. Nalieniſcher Floklenbeſuch in Malta London, 22. Juni Ungewöhnlich dichter Nebel lag über Malta, als das italieniſche Geſchwader am Dienstag⸗ morgen zu ſeinem angekündigten Beſuch in der engliſchen Seefeſtung einlief. Das Geſchwader, das aus den Schlachtſchiffen„Ceſare“ und„Ca⸗ vour“ ſowie aus vier Zerſtörern beſteht, wurde von den britiſchen Batterien mit einem Salut von insgeſamt 164 Schuß begrüßt. Es handelt ſich um den erſten Beſuch italieniſcher Schiffe in Malta ſeit zwölf Jahren. Immer neue Vorwände Aufreizende Langſamkeit der Prager Verhandlungen Rom, 21. Juni Zum ſudetendeutſchen Problem unterſtreicht die römiſche Preſſe auch am Dienstag unter Ueberſchriften wie„Immer neue Vor⸗ wände Prags zur Verſchleppung einer Löſung“, „Prag beharrt in ſeiner Verſchleppungstaktik“ die aufreizende Langfſamkeit der Verhandlungen, die naturgemäß Unſicherheit und Verſtimmung hervorrufen müſſe. In Wirklichkeit, ſo betont der Prager Vertre⸗ ter der Agenzia Stefani, beginne dieſe Taktik der verantwortlichen tſchechoſlowakiſchen Kreiſe die Tſchechen wie die Deutſchen zu verdrie⸗ ßen. Die Tſchechen ſeien unwillig, weil ſie nunmehr ſeit über zweieinhalb Monaten dar⸗ ſenbergs, der in auf warten, zu erfahren, in welcher Weiſe die Regierung das Nationalitätenproblem zu löſen edenke, das die innere und äußere Lage des Staates ſo tief erſchüttert habe. Die Deutſchen. aber ſeien mißtrauiſch, weil ſie feſtſtellen müß⸗ ten, daß trotz der Beteuerungen des guten Wil⸗ lens die Prager Regierung ſich noch immer nicht entſchieden habe, über die Phaſe der Prüfung hinauszugehen, ſo daß die Annahme berechtigt ſei, Prag wolle durch Verſchleppungsmanöver die ganze Angelegenheit auf die lange Bank ſchieben. Erhöhung der Renlen Berlin, 21. Juni In dem Geſetz über den Aufbau der Ren⸗ tenverſicherung vom 21. Dezember 1937 iſt vorgeſehen, daß die aktive Dienſtzeit der Sol⸗ daten des neuen Heeres ſowie die Zeiten des Reichsarbeitsdienſtes eine Erhöhung der Rentenanſprüche bewirken ſollen, ob⸗ wohl für dieſe Zeiten keine Beiträge entrichtet zu werden brauchen. Ferner beſeitigt das Ge⸗ ſetz die Härte, daß bisher den Invalidenver⸗ ſicherten im Gegenſatz zu den Angeſtelltenver⸗ ſicherten die Kriegsdienſtzeit für ihre Renten nicht angerechnet wurden. Die näheren Anord⸗ nungen, insbeſondere über die Rentenſteige⸗ rungen, ſind Ausführungsvorſchriften über⸗ laſſen, die bisher aus beſonderen Gründen noch nicht herausgegeben werden konnten. Sie wer⸗ den aber vorausſichtlich bald ergehen. Nach⸗ teile für die Verſicherten entſtehen aus der Verzögerung nicht, weil alle Beträge nachge⸗ zahlt werden, ſobald die Verordnung erlaſſen iſt. f Poſtwurfſendungen jüdiſcher Abſender nur noch an jüdiſche Empfänger Berlin. 22. Juni Poſtwurfſendungen jüdiſcher Abſender wird die deutſche Reichspoſt ab ſofort nur noch dann zulaſſen, wenn die Sendungen an jüdiſche Gewerbebetriebe verteilt werden ſollen. Die Angabe weiterer Empfängergruppen auf Sendungen dieſer Art iſt nicht geſtattet. Es iſt demnach ſichergeſtellt, daß von jüdiſchen Abſen⸗ dern Poſtwurfſendungen künftig nur noch an jüdiſche Gewerbebetriebe angenommen und daß dieſe Sendungen unter keinen Umſtänden an andere Empfänger verteilt werden. Die orienkierung verloren Berlin, 21. Juni Am Montag nachmittag hat ein Flugſchüler der Luftwaffe, der ſich in einem einſitzigen, unbewaffneten Uebungsflugzeug ohne Funk⸗ gerät auf einem Ueberlandflug befand, die Ori⸗ entierung verloren. Er iſt nach Ueberfliegen der Grenze, offenbar in der Meinung ſich über einem deutſchen Flugplatz zu befinden, auf dem Flugplatz Pilſen glatt gelandet. Kleine poliliſche Nachrichlen Die fünfte Reichstagung der Nordiſchen Ge⸗ ſellſchaft in Lübeck ſtand am Dienstag im Zeichen einer großangelegten Rede Alfred Ro⸗ grundlegenden Worten die Stellung des Nordens in der Schickſalswende unſerer Zeit beleuchtete. Die Feier des fünften Jahrestages der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ mus in Danzig wird in der polniſchen Preſſe viel beachtet. Der„Expreß Poranny“ über⸗ ſchreibt ſeinen Bericht über die Rede des Dan⸗ ziges Senatspräſidenten mit der Feſtſtellung, in Danzig gebe es kein Pulver mehr, das zu explodieren drohe. Die Sowjets in Valencia haben jetzt auch die Angehörigen der Jahrgänge 1923 und 1924 zu Befeſtigungsarbeiten gepreßt. Die letzten noch tätigen Handelsgeſchäfte müſſen ſchließen, weil ihnen ſo die Arbeiter und Angeſtellten genommen werden. In der Zeit vom 24. 6. bis 1. 7. 1938 wird Stabschef Lutze auf Einladung des General⸗ ſtabschefs der faſchiſtiſchen Miliz, Exz. Ruſſo, in Italien weilen und dort Einrichtungen und Vorführungen der faſchiſtiſchen Miliz ſehen. Der nationalſpaniſche Heeresbe⸗ richt verzeichnet von der Teruelfront, daß dort die Truppen General Francos ihre Stellungen verbeſſern und verſchiedene bolſchewiſtiſche Paſi⸗ tionen erobern konnten. Der Gegner erlitt wie⸗ der beträchtliche Verluſte. Die britiſche Heimatflotte, insge⸗ ſamt 80 Kriegsſchiffe, lief am Dienstag früh aus der Bucht von Weymouth zu den alljähr⸗ lich um dieſe Zeit ſtattfindenden Königsmans⸗ vern aus. König Georg hat ſich am frühen Mor⸗ gen des Dienstag an Bord des Flaggſchiffes „Nelſon“ begeben, um von hier aus perſönlich ſeine Flotte ins Manöver zu führen und zu be⸗ fehligen. Arbeitsgemeinſchaft für die deutſch⸗italieniſchen Rechtsbeziehungen. Rom, 21. Juni. Am Montagnachmittag ſtattete Miniſter Sol⸗ mi in Begleitung des Vorſitzenden der italient⸗ ſchen Gruppe der Arbeitsgemeinſchaft für die deutſch⸗ italieniſchen Rechtsbeziehungen dem Reichsminiſter Dr. Frank einen Beſuch ab. Dr. Frank erwiderte Juſtizminiſterium in Begleitung des Vizeprä⸗ ſidenten der Akademie für Deutſches Recht. den Beſuch im italieniſchen Das? Alten G. fete deu dreitägit wälti! Höhepun bor den det Dr.! . Fahne d. übergab. Junkern erheben Die an Kotbark berhaſten pergleichl bezauber und lebe treuen d. Bis zi der We Nachmitt kung die jähriger herzliche Yren f. der Gre Kurfürft Matsch! Caulei darüber des Fih tions! Dan Organiſat — ten Aron, anenßehe⸗ N 1 ais her . ache i eklaſſen a alle iger 2. Nun ander wit noch dann iüdiſce den ſollen. pen auf ltet. Es it ben Aben⸗ u roch an f und daß fänden an inden, auf landet. 3000 gm von 8 Schanghai, 21. Juni „Infolge der Ueberſchwemmungskataſtrophe in Mittelchina dauern die militäriſchen Opera⸗ tionen zur Zeit nur im Jangtſe⸗Tal an. Und auch hier muß ſich die Flotte gegen das Hoch⸗ waſſer langſam flußaufwärts vorarbeiten. Sie bildet gleichzeitig den Flankenſchutz für die auf beiden Ufern des Stromes im ſchweren R egen langſam vorrückende japaniſche In⸗ fanterie, die über Anking hinaus nach Weſten eee kurz vor der Stadt Taiho eht. Die Flut des Hoangho bedeckt bis jetzt 300 0 q km eines einſt dichtbevölkerten frucht⸗ baren Landes, doch ſoll der Regen im Ober⸗ der Kampf gegen das hochwaſſer des Gelben Fluſſes 8 der Flut bedeckt lauf des Fluſſes angeblich aufgehört haben. Die in der im Oſten der Provinz Honan iſt infolge der Ueberſchwemmungen noch immer unverändert. Der Waſſerſtand des Gel⸗ ben Fluſſes iſt zwar um einen halben Meter geſunken, aher es wird bis auf weiteres mit einem endgültigen Rückgang der Ueber⸗ ſchwemmung nicht gerechnet, weil im Juli ge⸗ wöhnlich eine Regenperiode eintritt. Japaniſche Flugzeuge warfen bei Tſchung⸗ mae an der Lunghai⸗Bahn mit Fallſchirmen eine große Anzahl von Gummibooten ab, weil an der erwähnten Stelle mehrere Kompa⸗ nien japaniſcher Soldaten vom Hochwaſſer eingeſchloſſen ſind. Guter Nat an die Amerikaner Eine aufſchlußreiche Unterredung mit amerikaniſchen Biſchöfen New Pork, 21. Juni Die„New Norker Staatszeitung“ veröffent⸗ licht ein Interview, das ihr Vertreter mit zwei Biſchöfen der Vereinigten Staaten hatte, als dieſe aus Europa— nach der Teilnahme an einer internationalen Kirchenkonferenz in Ut⸗ recht— zurückkehrten. Die„Berichte aus eigener Anſchauung“, die die Biſchöfe geben,„unterſcheiden ſich weſentlich von den„Berichten“, die man gewöhnlich— von jüdiſchen Hetzredakteuren für die große amerikaniſche Preſſe fabriziert— in Blättern der Vereinigten Staaten über das Preſſeweſen, Fragen der Religionsausübung und, Juden⸗ boykott Hauptſächlich in den„faſchiſtiſchen“ Staaten Europas veröffentlicht findet. Biſchof James de Wolf Perry von der Episkopaldiözeſe Rhode Island erklärte dem Vertreter der Zei⸗ tung folgendes: „Ich bin nicht ſehr erbaut über den Brauch der Preſſe, amerikaniſche Reiſende, die aus Europa zurückkehren, nach ihrem Urteil über andere Länder zu befragen. Es iſt dies jedoch eine nationale Einrichtung geworden. Perſön⸗ lich bin ich der Anſicht, daß wir uns beſſer zu Hauſe umſehen und die Art unſe⸗ res Kritiſierens unter die Lupe nehmen. Wir beobachten mit Mißtrauen oder gar Verhöh⸗ nung die ekſtatiſche Begeiſterung, mit der ſich die Völker anderer Länder zur Löſung der Weſtmark⸗Fahrt nationalen Wiedergeburt zu⸗ Wir bezeichnen das als„fa⸗ natiſch“ und„imperialiſtiſch“. Wir fragen uns demgegenüber aber einmal: Welche Fig e loyal zu einer Füh⸗ rung zu ſtehen, zeigt Amerika unter irgendeiner Regierungs⸗ form? Wir beobachten mit Schrecken die Verwüſtun⸗ gen, welche durch den Kampf widerſtreitender Mächte in Spanien angerichtet werden, und brechen in anklagende Rufe und Verdammungs— urteile aus. Aber wie ſollen wir die Zerſtörung bezeichnen, die unſere Induſtrie bedroht, die öffentliche Moral untergräbt und Millionen Familien ins Elend ſtürzt? Wir ſind ſchnell dabei, religiöſe Verfolgungen in Europa zu verdammen, aber geben wir uns die Mühe, über die Tatſache nachzudenken, daß bei uns Religion vom Lehrplan der Schulen ausgeſchloſſen und in den Hörſälen der Univer⸗ ſitäten mit Verachtung behandelt wird? Wir, die wir uns religiöſer Freiheit rühmen? Amerikaner ſind nur zu leicht bereit, Kritik an anderen Völkern zu üben. Wir rübmen uns unſerer Freiheit und laſſen uns dennoch eine kontrollierte Preſſe gefallen. eine Preſſe, die zwar nicht von der Regierung, aber von politiſchen Cliquen und mächtigen Finanz⸗ intereſſen kontrolliert wird. der Allen Garde Aufgabe einer ſammenſcharen. Auflakt in Trier mit einer Rede Dr. Leys Trier, 21. Juni Das 2000jährige Trier hat am Dienstag der Alten Garde des Führers, die von dieſer Grenz⸗ feſte deutſcher Art und deutſchen Weſens ihre dreitägige Weſtmarkfahrt antritt, einen über⸗ wältigenden Empfang bereitet. Sein Höhepunkt war die abendliche Großkundgebung vor dem ehemaligen Kurfürſtlichen Palaſt, auf der Dr. Ley die Alte Garde begrüßte und ihre Fahne dem Gau Koblenz⸗Trier in treue Obhut übergab. Den Ausklang bildete eine von den Junkern der Ordensburg Vogelſang geſtaltete erhebende Feierſtunde. Die an herrlichen Bauten, Denkmälern und Koſtbarkeiten überreiche Stadt prangt in zau⸗ berhaftem Schmuck. Mehr aber als dieſer un⸗ vergleichliche Schmuck und der ſtrahlende Tag bezaubert die Herzlichkeit, mit der das fleißige und lebensfrohe Volk dieſes Gaues die Ge⸗ treuen des Führers empfängt. Bis zum Mittag waren alle 650 Teilnehmer der Weſtmarkfahrt in Trier eingetroffen. Am Nachmittag beſuchten ſie unter kundiger Füh⸗ rung die zahlloſen ſteinernen Zeugen aus 2000⸗ jähriger deutſcher Geſchichte, überall von der herzlichen Freude der Bevölkerung umgeben, Ihren ſchönſten Ausdruck aber fand dieſe bei der Großkundgebung vor dem ehemaligen Kurfürſtlichen Palais und beim anſchließenden Marſch durch die Stadt. Gauleiter Guſtav Simon gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, 630 der älteſten Mitkämpfer des Führers, an ihrer Spitze Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley begrüßen zu können.. Dann verlas der Stabsleiter des Reichs⸗ organiſationsleiters das Telegramm, in dem die 630 Ehrenzeichenträger dem Führer ihren Treuegruß entboten. 2 Von brauſenden Heilrufen pep ſprach dann Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Er führte zunächſt die Gründe an, die ihn vor nun⸗ mehr fünf Jahren veranlaßt hätten, den Marſch deny Alten Garde anzuordnen. Die alten Kämpfet ſollten auf dieſe Weiſe das Deutſchland kennenlernen, für das ſie gekämpft, geblutet und geopfert hatten. Dann hob er hervor, welch innigen Anteil das Volk von Trier an dieſem Marſch nehme. Jeder einzelne von uns, ſo betonte Dr. Ley, kann mit Stolz dieſen Dank entgegennehmen, denn der Wechſel, den 005 einzelne von uns und darüber hinaus alle die Träger des Gol⸗ denen Ehrenzeichens im Reich, alle die Kämoſer vor der Machtübernahme dem Schickſal aus⸗ eſtellt haben, dieſen Wechſel kann das Schick⸗ fal niemals einlöſen. Unter jubelnder Zuſtimmung der vielen Tauſende fuhr Dr. Ley fort: Der Jubel ber Weſtmark iſt beſonders groß, weil ſie zum erſten Male auf dieſer Fahrt die alten Kämpfer aus der deutſchen Oſtmark begrüßen kann. Sie ha⸗ ben länger aushalten müſſen, und ihr Kampf war noch ausſichtsloſer und ſchwerer. 2000 wur⸗ den ermordet! Deshalb wollen wir ſie auf die⸗ ſer Fahrt beſonders ehren und wollen ſie bit⸗ ten: Nehmt dieſe Freude der Weſtmark als klei⸗ nen Dank für alles, was ihr getragen habt! Nach Dankesworten an den Gauleiter und ſeine Mitarbeiter für die Vorbereitung dieſer Fahrt übergab der Reichsorganiſationsleiter die Fahne der Alten Garde an den Fahnen⸗ träger der Ehrengarde des Weſtmarkgaues Koblenz⸗Trier. Feſtung für viele Milliarden Silberdollar In dieſem feſtungsartigen Gebäude in der Näbe von Weſt⸗Point(USA) wurde jetzt der Silber⸗ ſchatz der Vereinigten Staaten. der bisher in den Banktreſoren von San Franzisko. Denver und Philadelphia ſchlummerte, 32 Kilo wiegt, ſtellen einen Wert von vielen Milliarden Silberdollar dar. deſſen Wände faſt meterdick ſind, dieſem Gebäude, Stahltür. untergebracht. Die 100 000 Silberbarren, von denen jeder etwa Der Eingang zu eine 15 Tonnen ſchwere (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) erfolgt durch 5 8 L nremeeeeeencrra nue uneeeeeeeeeeeee 2 Moderne Völkerwanderung Soeben werden die Ziffern des deutſchen Fremdenverkehrs im Jahre 1987 veröffent⸗ licht. 27 Millionen Menſchen— In⸗ und Ausländer— waren im Deutſchen Reich un⸗ terwegs und 105 Millionen Fremdenüber— nachtungen wurden gezählt. Angeſichts dieſer Zahlen wird man nicht ſagen können, daß die Statiſtik trocken ſei. In dieſen beiden Zahlen drückt ſich weit mehr aus als die einfache Tatſache, daß Deutſchland ein Reiſeland erſter Ordnung iſt. Hinter die- ſen Zahlen ſehen wir die Lebensfreude des deutſchen Volkes; aus ihnen ſprechen eine ganze Rekbe wirtſchaftlicher und politiſcher Faktoren, die für Land und Volk von größ— ter Bedeutung ſind; ſie zeigen uns eine gei— ſtige Verbindungsbrücke zwiſchen den Völkern. Die politiſche und geiſtige Revolution des deutſchen Volkes ſeit dem Jahre 1933 hat den Deutſchen nicht nur von Schranken ſeiner alten Denkungsart und ſeines geiſtigen Blick— feldes befreit, und ſomit nicht nur ſeine Ide- enwelt in Bewegung gebracht, ſie hat ihn auch in des Wortes natürlicher Bedeutung in Marſch geſetzt zur großen Wanderung durch ſein eigenes Vaterland. Gerade für dieſes fröhliche Wandern und Reiſen iſt der Deutſche ſo ſehr empfänglich. Fragen wir in unſeren Bibliotheken, zu wel— cher Lektüre das deutſche Volk am erſten greift, dann heißt es zu den Reiſeſchriftſtel-⸗ lern. Und nicht ohne tiefinnerliche ſeeliſche Begründung läßt ſich jeder Deutſche auch heute noch gern von den deutſchen Romanti— kern mit auf Fahrt nehmen. Wir lauſchen mit Eichendorff dem ſchmetternden Horn des Poſtillons in der Frühe des Sommertags ebenſo gern, wie wir uns dem Zauber und der Schönheit der Landſchaft hingeben, die uns durch die modernen Naturfilme vermit- Am Rande nolieri: telt werden. Die Sehnſucht der Deutſchen ging immer in die Ferne, in die weite, weite Welt. Heute iſt ſie uns erſchloſſen. Das ganze Volk iſt in Bewegung geraten. Alle haben den Wanderſtab zur Hand genommen— wenn auch nicht mehr im Sinne unſerer Großväter — und lernen das Vaterland ſchätzen und lieben. Mit den neuzeitlichen Verkehrsmit⸗ teln werden die größten Entfernungen raſch und bequem überbrückt und der national⸗ ſozialiſtiſche Staat hat viele Einrichtungen getroffen, die es auch dem wirtſchaftlich Schwachen ermöglichen, eigenes und fremdes Land und Volk kennen zu lernen. Und dann die wirtſchaftliche Seite. Wenn wir hören, daß München im vergangenen Jahr 750 000 Gäſte in ſeinen Mauern be⸗ herbergt hat und Garmiſch-Partenkirchen mit ſeinen 12 500 Einwohnern ſogar 800 000 Gäſten Uebernachtung und Aufenthalt im Zeitraum eines halben Jahres gewährte, dann erkennen wir, wie groß die wirtſchaft⸗ liche Seite des Reiſeverkehrs, der modernen Völkerwanderung, iſt. Zum Schluß die politiſche Seite. Unter den 27 Millionen Gäſten, die Deutſchland be⸗ reiſten, waren allein 2½ bis 3 Millionen Ausländer. Sie kamen verhetzt durch ihre Lügenpreſſe, zum Teil mit größter Voreinge⸗ nommenheit, nach Deutſchland und ſind alle mit anderer Meinung aus unſerem Lande geſchieden. Sie haben ſich bei uns wohlgefühlt und ſind begeiſterte Bewunderer des Aufbau- werkes des Führers geworden. Sie werden in.! ihrer Heimat dazu beitragen, daß die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den Völkern wächſt. So wirkt ſich die moderne Völkerwande⸗ rung in vielfacher Hinſicht ſegensreich aus. Sie ſchenkt unſerem Volk Lebensfreude in Hülle und Fülle, wirbt Freunde im Ausland und gibt einer verhetzten Welt die Hochachtung vor unſerem Volk wieder zurück. Ph. O. ſcümupnnnusppndgpgann napaunngnnnnammunnnnnanmgnunnnaaamaanmngannnmnmnpmnnnn mum dmnnanvpamsamnannnannunnnmmnnammnmdnnnnummmwan Ein Mann erschüttert Afrika Der Kumpf um den Sudan/ Von General Noskoff Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW. 68 (31. Fortſetzung) Die Mittagsſonne ſteht hoch über Khartum. Sechs volle Stunden währte ſchon das Morden. Der öſterreichiſche Konſul Hanſal. das älteſte Mitglied der europäiſchen Kolonie iſt auch einer ihrer letzten Ueberlebenden. Aus ſeinem Verſteck hat er den furchtbaren Tod des grie— chiſchen Konſuls Leondidi und ſeiner Söhne beobachten können. Die Mahdiſten haben ſie dem ſchrecklichſten Tod, dem Feuertod überliefert. Starren Auges, ja faſt gefühllos verfolgt Hanſal vom Fenſter ſeines Zimmers das Wü⸗ ten der Mahdiſten. Er kann es kaum faſſen, daß er noch immer verſchont bleibt. Das entfernte Trommeln ruft ihn in die Wirklichkeit zurück. Er horcht geſpannt auf die nahenden Klänge. Ein Haufen Derwiſch-Reiter erſcheint in der Straße. Hanſal ſieht, wie ſie die Plünderer umzingeln und heftig geſtikulierend auf ſie einreden. Dann löſen ſie ſich von ihnen und ſauſen im ſcharfen Galopp an dem Hauſe Han— ſals vorbei. Hanſal hört ihr Geſchrei. verſteht aber nicht, worum es geht. Der Kawaß erſcheint an der Schwelle des Zimmers. „Herr! Die Rettung!“ „Wie? Was?“ „Befehl des Mahdis.... Aufhören!“ Hanſal ſinkt in den Seſſel. Einige Minuten ſtehen Herrn und Diener regungslos da. Zu heftig war der Uebergang von endloſer Furcht vor grauſamem Tode zum neuen Leben. Dann wenden ſich die Blicke beider nochmals dorthin, wo ſoeben die rettenden Reiter vor⸗ beigeſtürmt waren. Hanſal ſpringt plötzlich auf. „Achmed! Die Leute vor unſerer Tür!“ Hanſal tritt etwas zurück vom Fenſter, um von der Straße aus nicht bemerkt zu werden. Zuſammen mit dem Kawaß beobachten ſie die Derwiſch-Gruppe, die den Zugang zum Hofe ſucht. Ein ſtattlicher Araber ſteht in der Mitte der Straße und ſcheint ſie zu leiten. Der Kawaß ſtarrt den Araber an. als ob er in ihm einen Bekannten entdeckt hätte. „Herr! Unſer Ibragim!“ Hanſal zaudert noch. „Kann ſchon ſein. Aehnlich ſieht er jedenfalls aus.“ Und ein neues trübes Gefühl erfaßt den öſterreichiſchen Konſul. Ibragim war früher ſein Kawaß. Vor wenigen Wochen hat er ihn entlaſſen. Er war kein ehrlicher. aufrichtiger Menſch. Was ſucht Ibragim jetzt hier? Die Derwiſche verſuchen. die Tür zu öffnen. „Herr, ſoll ich ſie einlaſſen?“ Hanſal iſt unentſchieden. Die Anweſenheit Ibragims mahnt ihn zur Vorſicht. f Eine neue Reiterſchar ſprengt heran. Der Führer macht vor Ibragim halt. Die Derwiſche reden einen Augenblick untereinander. Dann verſchwindet die Truppe raſch. Der Kawaß ſuch: die Erklärung: 3 eine Beſtätigung des Mahdi⸗Be⸗ ehls!“ Hanſal beobachtet unterdeſſen. wie die Der⸗ wiſche den Verſuch machen. über die hohe Mauer zu klettern. „Oeffne die Tür, Achmed! Unſer Widerſtand iſt ſinnlos.“ Achmed iſt überzeugt, daß der Befehl des Mahdis befolgt wird: auch die Straße hat ſich bereits beruhigt. Der Kawaß eilt in den Hof. Hanſal geht ihm nach und ſteigt langſam die Treppe hinab a Wenige Minuten ſpäter liegt Hanſals Haupt vor ſeinem ehemaligen Kawaſſen. Ibragim hat ſich gerächt. Der rachedurſtige Araber läßt im Haus ſeines früheren Herrn keinen Stein auf dem andern. Alles wird zer⸗ trümmert und, was von Wert iſt, geraubt. In der allgemeinen Verwirrung gelingt es Ach⸗ med, zu entkommen. Ibragim feiert ſeinen Sieg. Unter Geheul und Geſchrei der Dewiſche ſchleppt er die ver⸗ kohlte Leiche durch die engen Gaſſen der Stadt und wirft ſie in die Fluten des Weißen Fluſſes. * Die Nacht zum 26. Januar. die Khartums Schickſal beſiegeln ſollte., findet den Mahdi in tiefem Gebet. Seit der ſpäten Abendſtunde hört man ihn immer wieder beten. Tauſendmal ruft er den Namen des Großen, des Barmherzigen, des Ewigen Allah. i Denn es geht um das Schickſal ſeiner großen Sache, um das Schickſal des Reiches der Schwarzen im Sudan, um den Triumph oder den Untergang der Lehre des großen Propheten. Das letzte Abendboöot vom Norden hat dem Mahdi böſe Nachrichten gebracht. Gordons Dampfer, gefüllt mit engliſchen Soldaten, kom⸗ men gut vorwärts. In anderthalb Tagen kön⸗ nen ſie Khartum erreichen. Das Gerücht, das der Bote überbringt, will wiſſen: General Wol⸗ ſeley ſelbſt führt die Dampfer-Karawane. Seit der Vernichtung der beſten Derwiſch⸗ Truppen durch Wolſeleys Armee fürchten ſelbſt der Mahdi und ſeine Kalifen das Nahen der engliſchen Entſatzexpedition. 1 So ſtark zweifelt der Mahdi am Sieg, daß er keinem der Kalifen die Erlaubnis geben will, an dem Sturm teilzunehmen. Er will ſie alle bei ſich im Schutze des Weißen Nils behal⸗ ten, um im Falle des Mißerfolges ſich mit ih⸗ nen zuſammen nach El Obeid zurückzuziehen. Der zweite Kalif hat aber keine Ruhe gege⸗ 17 bis der Mahdi für ihn eine Ausnahme zu⸗ ieß. Wie ſein hoher Herr und Lehrer findet auch Abdullahi keine Ruhe in dieſer Nacht. Vor Tagesanbruch verläßt er ſein Zelt und geht zum Nil. Dort ſteht er ſtundenlang wie ein rieſiges weißes Geſpenſt und ſchaut auf die we⸗ nigen ſchwachen Lichter der Gordon- Stadt. Eines von dieſen Lichtern erleuchtet das Fen⸗ ſter Gordons, ſeines Erzfeindes. Die heiße Phantaſie des Arabers bringt ihn über den mächtigen Strom. Er hört die Klänge der Schlacht, er ſieht ſich in den engen Gaſſen Khartums, wie ein Engel des Todes fällt er mit ſeinem langen ſchweren Schwert über die verhaßten Aegypter her, dringt im Geiſte bis zu dem Palais von Gordon Paſcha vor. bis zu dem Licht ſeines Arbeitszimmers. 5 Das plötzliche Aufdröhnen von Hunderten von a unterbricht den Flug ſeiner Phan⸗ A Abdullahi kniet vor der aufgehenden Sonne. „Allah! Sei deinem Volke gnädig!“ Eine Stunde ſpäter überquert ein Boot den Weißen Fluß. Es bringt den erſten Boten des Kalifen Cherif aus Khartum. Der Mahdi ſelbſt empfängt ihn am Ufer des Nils. Der Bote wirft ſich zu Boden: „Mein Herr und Gebieter! Khartum iſt in deinen Händen!“ Fortſetzung folgt.) 8 — E ur Unſerhalliung und Belehrun 40 Jahre Vitamin⸗Forſchung Energie allein tuts nicht/ bo dre nen Mangelkrankheiten Im Jahre 1897 wütete in Niederländiſch⸗ Indien eine gefährliche Krankheit. Dieſe Krank⸗ heit, Beri⸗Beri genannt, im Fernen Oſten ſeit Arzeiten bekannt, wurde der Anlaß daß die Deoiziniſche Forſchung einen eigenen weig ent⸗ wickelte: die Behandlung der ſogenannten 2Mangelkrankheiten“. Dieſe Forſchungen ſind heute zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Es war ein mühſeliger Weg. der ſchließlich zu immer klarerer Erkenntnis der biologiſchen Be⸗ deutung jener Wirkſtoffe geführt hat, die unter dem Namen„Vitamine“— was eigentlich eine falſche Bezeichnung iſt— eine gewiſſe Volkstüm⸗ lichkeit erlangt haben. Der enttäuſchte Mitrobenjäger Damals, als die Beri⸗Beri⸗Krankheit in Niederländiſch⸗Indien ſo viele Opfer forderte, berief die holländiſche Regierung eine Kommiſ⸗ ſion, die nach den Urſachen der geheimnisvollen Krankheit forſchen und ein Heilmittel finden ſollte. Chriſtian Eijkman, Mitglied dieſer Anterſuchungskommiſſion, ſeines Zeichens Bak⸗ terienforſcher, nahm, wie es damals ſelbſtver⸗ ſtändlich war, ohne weiteres an, daß er nach einem Erreger zu ſuchen habe, nach Bakterien, die für den Mikrobenjäger ein gefundenes Freſſen ſind, um ausgerottet zu werden. Allein dieſe Jagd brachte ihm keine Glück. Der Zufall mußte ihm zu Hilfe kommen und ihn auf die richtige Spur ſetzen. a Eijkman war ein guter Beobachter, und ſo entging es ihm nicht, daß auf einem Hofe, der in der Nähe ſeines Laboratoriums lag, ge⸗ lähmte Hühner herumliefen. Er war ſchnell mit einer Erklärung bei der Hand: Die Tiere haben ſich angeſteckt. Damals war eben Bakteriologie Trumpf, und es gab keine Krankheit, bei der man nicht zunächſt nach Mikroben Ausſchau hielt. Aber bei genauerer Unterſuchung zeigte es ſich, daß die Sache doch andere Urſachen haben mußte. Denn es gab auf dem Hofe auch Hühner, die kerngeſund waren und ſich keines⸗ wegs angeſteckt hatten. Wie mochte das wohl kommen? Hühnerkoſt aus dem Gefängnis Dieſe geſunden Hühner liefen viel in der Sonne herum und ſuchten ſich ihre Körner im Freien. Die gelähmten, von der„Polyneuritis“ befallenen Hühner hingegen waren im Hauſe efüttert worden, und zwar mit Reisreſten, die, iikman feſtſtellte, aus javaniſchen Gefängniſſen ſtammten. Der Forſcher machte ſich nun daran, die Koſt der Gefangenen zu unterſuchen— und er fand, daß ſie im weſentlichen aus geſchältem Reis beſtand. Auch in dieſen Gefüngniſſen war die Beri⸗Beri⸗Krankheit aufgetreten, und zwar am meiſten dort, wo faſt ausſchließlich polierter Reis gereicht wurde. Dieſe Beobachtung führte Eijkman zu Folgerungen, die den neuen Zweig 5b Wiſſenſchaft, die Vitaminforſchung, angeregt aben. Ein bündiger Beweis Freilich waren die entſcheidenden Erkennt⸗ niſſe des holländiſchen Gelehrten nur ein An⸗ fang, und über die tieferen Zuſammenhänge vermochte er ſich noch keine Rechenſchaft abzu⸗ legen. Aber es gelang ihm immerhin, Maß⸗ nahmen zu treffen, durch die ſich die Ausbrei⸗ tung der Beri⸗Beri⸗Krankheit eindämmen ließ. Und das kam ſo: Eijkman fütterte mehrere Hühner ausſchließ⸗ lich mit poliertem Reis: und ſie wurden alle krank. Eine andere Hühnergruppe wurde aus⸗ ſchließlich mit unpoliertem Reis gefüttert: und ſie blieben alle geſund. Dann gab er den kran⸗ ken Tieren, die von Polyneuritis befallen waren, Reisſchalen zu freſſen: ſie erholten ſich raſch. Damit war erwieſen, daß die Krankheit, die bei den Menſchen„Beri⸗Beri“ und bei den Hühnern„Polyneuritis“ heißt, auf eine falſche Ernährungsweiſe zurückzuführen iſt. Dieſer Nachweis(1898) hat es freilich nicht verhindern können, daß die reiseſſenden Völker nach wie vor ſchwer heimgeſucht wurden. So war im ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg ein Sechſtel der japaniſchen Truppen die mit Reis ernährt wurden, kampfunfähig. Denn die Erkenntnis Eijkmans hatte ſich noch nicht überall durchge⸗ ſetzt, und man verabreichte aus hygieniſchen Gründen immer wieder polierten Reis, der ſich beſſer hält als ungeſchälter. Vitamine in der Retorte Die bahnbrechenden Unterſuchungen Eijk⸗ mans waren lange Zeit nur einem kleinen Kreiſe von Forſchern bekannt, und man wußte auch nichts Rechtes mit ihnen anzufangen, weil man ſich von den biologiſchen Zusammenhängen vorerſt überhaupt kein Bild machen konnte. Eine Reihe jüngerer Forſcher ſetzte ſpäter die Ver⸗ ſuche fort, und zwar mit verſchiedenen anderen Tieren und auch mit anderen Nahrungsmitteln. Die Geſchichte der Vitaminforſchung zeigt ein buntes Auf und Ab, aber ſchließlich gelang es doch, des Rätſels Löſung zu finden. Und heute darf wohl behauptet werden, daß die wichtigſten Vitamine und die biologiſchen Funktionen, die ſie zu leiſten haben, bekannt ſind. Ja, es iſt ſogar gelungen, Vitamine, die doch eigentlich organi⸗ ſche Stoffe ſind, alſo etwas mehr als tote chemi⸗ ſche Verbindungen, ſynthetiſch zu erzeugen. Die Chemiker haben das Geheimnis gelüftet, und nun iſt man eifrig dabei, auf Grund der chemi⸗ ſchen Konſtitutionsformeln, die nicht nur die Zuſammenſetzung, ſondern auch die Art des Auf⸗ baues angeben, künſtlich Vitamine herzuſtellen, nachdem man bereits vorher die wichtigſten Vitamine aus den Stoffen, in denen ſie ſich be⸗ finden, in reiner Form herausdeſtilliert hatte. Krankheiten werden bekämpft Heute wiſſen wir auch genau über die Be⸗ deutung Beſcheid, die den Vitaminen im Stoff⸗ wechſel der Organismen zukommt. Man kennt die Krankheiten, die auftreten. wenn dieſes oder jenes Vitamin in der Nahrung feht: Skorbut, Beri⸗Beri, Rachitis, Augenkrankheiten uſw. Und in der Therapie ſpielt die Behandlung mit Vitaminen eine bedeutende Rolle. Nachgewieſenermaßen iſt die Rachitis zurück⸗ gegangen, ſeitdem man weiß, daß Lebertran⸗ präpatate und Beſtrahlung dem kranken Kinde Vitamin D zuführen. Terophytalmie, eine ee die früher ſehr ſtark in Japan verbreitet war, Stillſtand des Wachstums, daraus ſich ergebende Störungen des Zentral⸗ nervenſyſtems und manche andere Krankheiten beruhen auf einem Mangel an Vitamin 4, das außer im Lebertran vor allem in der Butter und in der Vollmilch vorhanden iſt. Der Mangel an Vitamin E, das im übrigen noch wenig er⸗ forſcht iſt, hemmt bei Tieren die Fortpflan⸗ zungsfähigkeit. Die Vitamin⸗B⸗Gruppe iſt be⸗ ſonders reich au Anteratten. Die fruher in Oberitalien als Volkskrankheit auftretende Pellagra, die ſehr ſchmerzhaft iſt und oft mit dem Tode endet, iſt durch einſeitige Ernährung mit Mais bedingt; hier ſpielt das Fehlen be⸗ 9 ſtimmter B-Faktoren eine ausſchlaggebende Rolle. Skorbut, die Krankheit der Seefahrer, läßt ſich durch Zufuhr von Vitamin C beheben, das im friſchen Gemüſe und im Obſt vorhanden iſt. Dies ſind nur einige Beiſpiele, die ſich leicht vermehren ließen. In allen Fällen liegen Mangelkrankheiten vor, deren radikale Be⸗ kämpfung erſt in dem Augenblick glücken konnte, als man die Urſachen erkannt hatte. Kleine Arſachen— große Wirkungen Als allgemeine Ertenntnis läßt ſich aus die⸗ ſen Forſchungen folgern, daß unſere Nahrung, um ihren Zweck zu erfüllen, nicht nur unter dem Geſichtspunkt der Zufuhr von Energien zuſam⸗ mengeſtellt werden darf, ſondern daß auch andere Faktoren berückſichtigt werden müſſen. Die Vitamine dienen dazu, das Gleichgewicht des Stoffwechsels aufrechtzuerhalten und die nor⸗ male Funktion der Organe ſicherzuſtellen. Der früher geübte Brauch, den Wert der Nahrung nach Kalorienzahl zu beſtimmen, muß ergänzt werden: Es ſind auch gewiſſe chemiſche Stoffe eben die Vitamine, nötig, die in der Art von Katalyſatoren(Reaktionsbeſchleunigern) wirken und, obwohl nur in kleinſten Mengen vorhanden, dafür ſorgen, daß die Nahrungsſtoffe dem organiſchen Aufbau zugänglich gemacht werden. Wie ein Fünkchen genügt, um ein großes Feuer in Gang zu bringen, ſofern dies nur reich⸗ lich Nahrung findet, ſo genügen winzige Men⸗ gen Vitamine, um den Verbrennungsprozeß des Körpers einzuleiten. Prüſe aint andert auf ihre faltung, du ſelbſt gehörſt ale mitglied in die 50.! Geſchichte in Grün ͤ Von Feliz 1 Die Gegend, in der ich wohne, iſt eine Sied⸗ lungsgegend. Alles iſt grün, die Bäume regie⸗ ren, die Häuſerchen dazwiſchen leuchten. Maler malen hier ſofort, Amateure tun es leider auch, aber das geht mich erſt an, wenn einer von ihnen mir etwa befreundet wird und mir ſein eee dann ſtiftet. 91 7 könnte er es ſchon, er wenn er erwartet, ich es hinhän er kontrollieren kommt. 13 U Seit mir das einmal paſſiert iſt, verhalte ich mich ſolchen gegenüber mit Würde. Im übrigen iſt hier draußen für Würde wenig Gelegenheit, wenigſtens nicht im Som⸗ mer. Kann ein Menſch Würde tragen, wenn er in die Ladengeſchäfte geht und dabei Badehose trägt mit übergeworſener Schilfleinenjacke oder Bayernblau? Die Frauen gehen in Strand- hoſen. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, nicht im geringſten; ich bin ſogar dankbar. Dies alles wollte ich gar nicht ſagen. kam nur darauf, weil ich von 1 n und ſpricht man erſt, ſo gibt ein Wort das an⸗ dere. Nein, ich wollte ſagen „Das iſt die Sache mit dem entflogenen Kana⸗ rienvogel. Aber dieſe Sache verſteht niemand, der unſere Gegend nicht kennt, und darum, um auf den Vogel zu kommen, kam ich zunächſt auf die Gegend. Die Siedlungsmenſchen, die alſo grün woh⸗ nen, indianiſch einkaufen Then und— ſoweit es die Frauen ſind— mir Urſache zur Dankbar. keit geben. So geht das nicht. Ich muß ſachlich mit der Sache anfangen. Die Sache iſt die, daß dieſe Siedlungsleute ein Dorf für ſich bilden. Die Dorfnachrichten Flieger über der Stadt des Cid Geſchichtliche Erinnerungen an das„ſchöne Valentia“ Der ſiegreiche Vormarſch Francos, der nur noch durch Sagunt aufgehalten wird, rückt nun auch das rote Valencia mit ſeinen gro⸗ ßen hiſtoriſchen Erinnerungen in den unmit⸗ telbaren Bereich der Gefechtshandlungen. „O Valencia, o Valencia/ Dios te quiera remediar'!„O Valencia, o Valencia, möge Gott Dir ſtehen bei“)— ſo ſagt ein altes Volkslied, das die Gefühle der Araber ſchildern will, als ſie die Stadt aufgeben mußten. die von ihnen gerühmt wurde als ein„Stück vom Himmel auf die Erde gefallen“. Nicht, daß etwa die Lage Valencias ſo außerordentlich ſchön wäre, ob⸗ wohl ſie wenige Kilometer vom Meer liegt. Aber die große Stadt in reicher, fruchtbarer und gut oewäſſerter Ebene. woran die Mauren ſelbſt ein Hauptverdienſt haben. mit einer reg⸗ ſamen und handelsluſtigen Bevölkerung mochte ihnen wohl das Leben dort als eine Art Pa⸗ radies erſcheinen laſſen. Die Roſinen und Oran⸗ gen der Provinz Valencia ſind noch jetzt be⸗ rühmt, auch die Seidenzucht blüht. Die Frauen Valencias trugen viel Gold— und die Bäu⸗ rinnen ſogar goldene Kappen— viel Seide und Spitzen und wer ſie einmal mit blitzenden Augen im Volkstanz flott„die Beine ſchmei⸗ ßen“ ſah— man kann es wirklich nicht anders ausdrücken— der bekam einen Begriff von der ſinnenfrohen Ueppigkeit und Lebensfreude die⸗ ſer Stadt. Sie war in vieler Hinſicht das Nea⸗ pel Spaniens. a „Möge Gott Dir ſtehen bei“, möchte man wohl jetzt von Valencia ſagen, auf welches das Kriegsgeſchehen nun unerbittlich zurückt. Nicht. daß etwa damit der Wunſch ausgedrückt wäre. oaß die Roten in ihrem fetten Neſt doch noch ſitzen bleiben können, wo ſie ſich ſehr wohl ge⸗ fühlt haben. Denn prinzipienfeſte Verbiſſenheit iſt nicht die Sache dieſes mehr real denkenden Handelsvölkchens, wie ſo vieler anderen mehr heroiſch geſinnten Städte Spaniens. Nein, die⸗ ſer Stoßſeufzer gilt Valencia nur. weil die ſchöne, luſtige Stadt, mit ihren reichen Kirchen und Kunſtſchätzen, ihrer herrlichen gotiſchen Börſe(Lonja) und den ſeltſamen Türmen doch ein beſonderer Liebling und Glanzpunkt Spa⸗ niens iſt und man vor ihrer Befreiung die Zer⸗ ſtörung durch die bolſchewiſtiſche Wut befürchten muß. Auch die nationalſpaniſchen Befreier, wenn ſie von ferne die dunkelblau ſtrahlenden „Azuleios“, die glaſierten Majolikaziegeln von den vielen Türmen Valencias über die Ebene blicken ſehen, werden ſich vielleicht auch dieſes Verſes erinnern. Aber noch an Anderes iſt zu erinnern! Ge⸗ nau vor 700 Jahren, nämlich 1238. wurde Va⸗ lencia von Jakob J. von Aragon(Jaime dem Eroberer) eingenommen. Sollte dieſe Jahres⸗ zahl nicht abergläubigen Bolſchewiſten ein Gruſeln verurſachen? Zwar iſt nicht anzuneh⸗ men, daß dieſe Wiederholung der Eroberung Valencias nach 700 Jahren auch auf den Tag hin zutrifft,— dann müßten wir noch bis Ende September warten. Immerhin iſt merkwürdig: Der vorangehende Eroberer Valencias im Jahr 1094, der Cid“, der auch uns Deutſchen durch Herders Nachdichtung ein Begriff iſt, jener Held, nach dem die Stadt ihren Zunamen„Va⸗ lencia del Cid“ erhielt, kam aus Bur⸗ gos. Ausgerechnet aus Burgos. der heutigen nationalen Hochburg. Dieſer Cid.— was nur „Sidi, Said, Herr“ als arabiſche Zubenennung bedeutet— hieß eigentlich Rodriggo Diaz de Vivar(1026—99) und war in Burgos geboren, auch ſeine Gebeine ſind nach vielen Schickſalen ins dortige Rathaus gebracht worden. Auf dem Wege des Helden nach Valencia haben dann eine Reihe von Orten ſtolz den Zunamen„del Cid“ angenommen. 5 8 1 Schriftſätzen. nageln ſie einfach an eine Kiefer, die ſo ſteht, daß jeder daran vorbeikommt. Oben trägt die Kiefer Nadeln und kleine Zäpfchen, iſt alſo durchaus nur Kiefer, aber ſozuſagen am Anter⸗ kiefer trägt dieſer ſpezielle Baum regelrechte Blätter, große und kleine Blätter, ſogar Viſiten⸗ karten, die angepinnt ſind. Der Baum teilt mit, was ſo der Dinge Lauf ergibt. Buſſardweg 7 vermietet eine ältere Dame ein Zimmer mit Bad an eine evtl. hierauf er⸗ pichte andere ältere Dame; Waldkauzneſt 18 ſteht ein Kinderbett zum Verkauf und kann täg⸗ lich nach 17 Uhr beſichtigt werden; Frl. Brutſch erteilt Geigenunterricht; zwei Roßhaarſeſſel ſind preiswert abzugeben, und ein gelber Kanarien⸗ vogel iſt auf Wehpfad 11 entflogen, leider. Die⸗ ſen Vogel ſind die Leute nun los, aber ſie wollen, wie man ſieht, durchaus ihren Vogel wiederhaben. Nun kann ich als gereifter Mann vieles ver⸗ ſtehen, auch wenn ich es in manchen Fällen nicht voll billigen kann. Den Geigenunterricht zum Beiſpiel billige ich gar nicht, und zwar juſt des⸗ wegen nicht, weil er billig erteilt werden ſoll. Eine Dame rechts von mir erlernte die Muſik⸗ erzeugung auf dem Akkordion, aber dieſe Dame übte ſtets im Keller, und ſomit hatte ich nichts zu klagen, weder in Worten noch in Anwalts⸗ Aber der Sohn des Nachbars, wenn er Geigenunterricht ſollte nehmen wollen, dieſer Sohn macht mir Sorge. Weniger Sorge machte mir anfangs der ent⸗ flogene Kanarienvogel. Er freut ſich entweder der Freiheit, dachte ich mir, oder der Habicht hat ſich inzwiſchen ſeiner erfreut, und was den Schmerz der Leute anlangt, ſo heilt die Zeit vieles. Und plötzlich, wie ich derart denkend da⸗ hingehe bzw. daherkomme— was ſehen meine Augen? Sie ſehen einen naturwidrig gelben Piepvogel, der in voller Freiheit ſich in des Lebens Wellengang begibt, Würmchen pickend unter grünem Buſchzeug, und ſofort durchdringt mich die Einſicht: dieſer Vogel kann nur der Vogel ſein! Ich gehe nun leider meiſt hutlos. Ich hätte ſonſt mit dem Hut... Ich rief alſo nur:„Häns⸗ chen!“ Er kam nicht, hüpfte nur tiefer unter den Buſch. Seitdem war mir der halbe Tag ver⸗ vorben, denn ich habe dauernd das Problem wälzen müſſen:„Was ſollte ich tun oder getan haben?“ Rufen hatte nichts geholfen, ein Hut hätte nichts geholfen, und alles andere konnte ſchon überhaupt nichts helfen. Ich hätte aber, da ich den Entflogenen immerhin geſehen hatte, Kunde überbringen können. Wie ein Licht⸗ ſpender hätte ich eintreten können bei den Ver⸗ laſſenen.„Richtet euch darauf, euer Hänschen lebt!“ Aber ſie hätten wahrſcheinlich gefragt: „Wo?“ und„Wie?“ Sie hätten am Ende und uletzt ſchließlich bittere Blicke auf mich gewor⸗ ea, ſogar verächtliche.„Konnten Sie Duſſel ihn nun nicht greifen?“ Wer will ſich in ſolche Verſtrickungen hinein⸗ begeben? Niemand, und ich ebenſowenig. Darum begab ich mich nicht in die Ver⸗ ſtrickungen, ſondern heim zu mir, aber das Un⸗ vollendete begleitete mich, und der Vogel geht mir ſeitdem im Kopfe umher, Hätte ich ihn lieber nie geſehen. a Dreierlei wünſche ich jetzt: Möge jeder, der einen Vogel hat, ihn ewig behalten! Zweitens: Hätte ich das kleine Luder bloß greifen können! Und drittens: Man ſoll nie ohne Hut gehen! Es ſage alſo niemand, ſolche ſtille idylliſche Siedlungsgegend, das ſei der Friede, nichts könne dieſe Leutchen erregen, nichts ſie bewegen, nur Ruhe umlullt ſie. Sie umlullt uns gar nicht. Dieſer Nationalheld Spaniens ent⸗ riß 1094 die Stadt den Arabern, die von Alme⸗ ria bis zum Ebro an der Küſte ein ſelbſtändi⸗ ges Königreich Valencia unter den Almeriden gegründet hatten. Der Cid erreichte als Herr⸗ ſcher dieſes Reiches den Gipfel ſeiner Laufbahn. Nach ſeinem Tode, bereits 5 Jahre ſpäter, ſuch⸗ te ſeine treue Gattin Chimena das Reich noch zu halten, mußte aber bald die Stadt verlaſſen. Auf dem Streitroß Babieca führte ſie die Leiche des Helden mit ſich, wie es die ſpaniſche Ro⸗ manza und nach ihr Herder beſchreibt. Dieſe ſtolze Tochter eines Grafen von Oviedo ſtarb dann in einem ſchlichten Häuschen bei der klei⸗ 95 Stadt Cardena, wo der Eid beigeſetzt wur⸗ e. Noch anderes Bemerkenswertes iſt von Va⸗ lencia und ſeinem Geiſt zu melden. Nur 50 Ki⸗ lometer davon, in der Stadt Jativa, iſt das Geſchlecht der Borja litalieniſch Borgia“) geboren, das in der italieniſchen Geſchichte eine große Rolle ſpielte. Denn 1455 wurde Alfonſo Borja, der nach Neapel berufen war. als Papſt Calixtus III. zum Papſt gewählt, und Neffe Rodrigo beſtieg als berüchtigter Papſt Alexander VI. den päpſtlichen Stuhl. Sein natürlicher Sohn Giovanni wurde Begründer des Geſchlechtes der Herzöge von Gandia, ein anderer Sohn Ceſare Borgia, ein ſkrupelloſer und ausſchweifender Gewaltmenſch, ſowie ſeine unglückliche ſchöne Schweſter Lukrezia ſind eben⸗ falls weltberühmt geworden. Mannigfache Verbindungen zu Neapel haben auch auf die Malerſchule von Valencia gewirkt. Von dieſen Malern ſind beſonders Ri⸗ balta und ſein Schüler Ribera. Anfang des 17. Jahrhunderts, berühmt geworden.— Von dem letzteren haben wir in Deutſchland u. a. in der Dresdener Galerie die ſchöne„heilige Agnes“, mit leicht maureskem Einſchlag. Frömmigkeit und Lebensſucht gingen wie in Neapel ſo auch in Valencia gut zuſammen. An jedem Freitag wurde bis zum Bürgerkrieg in der Kirche Cor⸗ ſein pus Chriſti ein Miſerere⸗Gottesdienſt abgehal⸗ ten, vem man nur knieend beiwohnen durſte, die Frauen in ſchwarz mit der Mantilla ver⸗ hüllt. Dann verſank das Bild auf dem Hoch⸗ altar— übrigens von dem erwähnten Ribalta: Es wurde durch ſchwarze Vorhänge und Schleier erſetzt. Dieſe zerriſſen plötzlich und die Geſtalt des ſterbenden Erlöſers erſchien. Neben dieſem frommen Zuge aber iſt Reg⸗ ſamkeit und praktiſcher Sinn für Valencias Einwohnerſchaft charakteriſtiſch. Es gab vor kurzem noch ein richtiges Bauerngericht, das ſogenannte„Waſſergericht“(Tribunal de Aguas), wo Bauern unter ſelbſtändigem Vor⸗ ſitz an jedem Donnerstag tagten. in einfachſter. raſcher Weiſe Recht ſprachen und den Schuldi⸗ gen durch Entziehen des Waſſers beſtraften. wofür dann der amtliche Kanalwächter zu ſor⸗ gen batte. Denn die ganze Ebene von Valencia. auch„Huerta“(Garten) genannt. iſt nur durch ein kunſtreiches Waſſerſyſtem aus mauriſcher Zeit zu ibrer Fruchtbarkeit gelangt. Und die Waſſerfrage iſt dort das Wichtigſte für jeden Landbauern. Der uralte Turm Miguleté, der neben der gewaltigen gotiſchen Kathedrale von Valencia,„La Seo“, aufragt, hat ſogar eine „Waſſerglocke“, deren Glockenzeichen die vorge⸗ ſchriebene Bewäſſerung der„Huerta“ regelt. So verſtehen wir, daß das ſchöne Valencia. die drittgrößte Stadt Spaniens. die ſchon 138 v. Chr. als Valentia von den Römern gegründet und mit luſitaniſchen Kriegsge⸗ ſangenen beſiedelt wurde, dieſe Stadt der Go⸗ ten und Mauren mit ihrer alten Geſchichte und ihrem eingewurzelten Woblſtand ein wichtiges Stück Spaniens bildet. Die Schickſale der einſt ſo lebensfrohen Stadt in der jetzigen entſchei⸗ denden Kampfzeit werden daher vom ganzen Volk Spaniens mit beſonderer Anteilnahme verfolgt.—„Und je ſchöner wir ſie ſehen,— Deſto ſchwerer drückt der Schmerz— Oo Va⸗ 577 8 o Valencia— Möge Got! Dir ſtehen ei“ 1 In Ju elin gunge wen Niede alte bid oil berge 9 Schlaſ nun re a aus 800 ihm, muß ſchläge 115 105 bier 0 witd'! nit he anf feiner tr bon eine 1 ene i eiter erlüätt einen kann, das Vit Cone 1 770 ſchen bac denken dae chen meine dig gelben ſch in dez en pitend durheengt. fut det J ite u Häns, t unter den a Tag dek⸗ s Ploblen oder getan * ein hut ere bonnte ſätte aber, chen halte, ein Licht, i den Ver, Hänschen eeſtagt: Ende und ich gewor⸗ Sie duſſel en hinein enſowenig. die Ver⸗ r das Un⸗ vogel geht te ich ihn cher, det Jueitens: n Hirnen! chen! bbylläche de, nichts e bewegen, gat ficht. ie —— t abgehal⸗ en dulit, milla ver den doc n Riballa⸗ 5 Schleier die Geſalt r il Reb. Palencia gab vol ict, das betten, it u ll Valencia, ur dür aui Und die für jeden zulett, det role van un ei die vorge⸗ igel. Fillen. 0. 13 N inet Kriese uu bo Wir wird Vor⸗Weltmeiſter? Schmeling rechnet nicht mit Hemmungen bei Louis— Keine falſche Einſchätzung des Gegners In den Erörterungen über den Ausgang des Weltmeiſterſchafts⸗Titeltampfes ſpielen Erwä⸗ gungen über die Frage eine große Rolle, wie Heit Joe Louis im Hinblick auf ſeine ſchwere Niederlage gegen Max Schmeling vor zwei Jahren noch von Hemmungen beeinflußt ſein wird. Nach einem amerikaniſchen Sprichwort vergeſſen Neger und Elefanten niemals die Schläge, die ſie bekommen haben. Man folgert nun— und auch erfahrene amerikaniſche Fach⸗ leute ſtehen auf dieſem Standpunkt— daß Joe Louis doch mit einer gewiſſen Scheu gegen Max Schmeling in den Ring gehen wird oder daß ihm, wenn er Treffer von Schmeling einſtecken muß, wieder die Erinnerung an die Nieder⸗ ſchläge kommt, die er bei dem erſten Kampf dalle Max Schmeling 1936 hinzunehmen aer Art dem Kampfverlauf unter Umſtänden ne entſcheidende Wendung geben können, doch wird Max Schmeling alle Kombinationen, die mit Hemmungen bei Louis rechnen, aus ſeinem Kampfplan ausſchalten. Max Schmeling hat ſeiner Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß er von Louis eher eine von dem Gedanken an eine„Rächung“ ſeiner k. o⸗Niederlage getra⸗ ente Haltung und nicht ein von Minderwertig⸗ eitsgefühlen beherrſchtes Antreten exwartet. Weiter hat Max Schmeling auch unzweideutig erklärt, daß es verfehlt ſein würde, Louis als einen Boxer anzuſehen, der nichts einſtecken kann, weil gerade der Kampf im Jahre 1936 das Gegenteil bewieſen habe. Wie vor zwei Jahren, ſo läßt ſich Max Schmeling in keiner Weiſe von den einander widerſprechenden Nachrichten in der amerikani⸗ chen Preſſe beeinfluſſen. Die Stellung des eutſchen Exweltmeiſters iſt allerdings auch viel gefeſtigter als im Jahre 1936, denn damals wurde immer wieder an Schmeling die Frage gerichtet, ob er nicht Angſt hätte, gegen Louis 2 kämpfen. Jetzt iſt es ſo, daß das ſtarke Selbſtvertrauen, das von Max Schmeling ausgeht, und die Leiſtungen im Training in Speculator in ihren Auswirkungen einen bölli⸗ gen Umſchwung herbeigeführt haben. Während vor zwei Jahren faſt ohne Ausnahme von allen Newyorker Blättern ein Sieg von Louis vor⸗ ausgeſagt wurde, lauten die Urteile diesmal anders. Es 55 nicht wenige Stimmen, die ſich klar für Max Schmeling ausſprechen. Man kann wohl ſagen, daß die Zielſicherheit von Max Schmeling viel bewundert wird und es wird auch hervorgehen, daß Schmeling ſeit zwei ahren auf der Jagd nach dieſem Weltmeiſter⸗ chaftskampf geweſen iſt und daß er nicht we⸗ 5 als achtmal den Ozean gekreuzt hat, um endlich mit ſeinem Anſpruch durchzudringen. Jetzt, vor dem Ziel ſtehend, hat Max Schme⸗ ling auch die größte Gründlichkeit walten laſ⸗ ſen. Es iſt daher auch verſtändlich, wenn er jede falſche Einſchätzung ſeines Gegners ab⸗ lehnt. So wird denn einzig und allein auch die Haltung von Louis im Ring entſcheidend für die Taktik von Max Schmeling ſein, der auch nach amerikaniſcher Auffaſſung vor Louis den 5 55 hat, der weitaus klügere Stratege zu ein. Joe Louis war niemals beſſer! n einem durch die amerikaniſche Preſſe lau⸗ enden Artikel von Joe Louis nimmt dieſer elbſt au ſeinem bevorſtehenden Kampf gegen ax Schmeling Stellung. Louis führt aus, daß er ſeinen im Jahre 1936 ausgetragenen Kampf gegen Max Schmeling als eine leichte Angelegenheit angeſehen habe. Er habe, von ſeinem ſchnellen Aufſtieg irregeleitet, ſeinen Gegner unterſchätzt und die Ratſchläge ſeiner N55 iſt ſelbſtverſtändlich möglich, daß Einflüſſe Maße und Gewichte der beiden Boer g f(Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Betreuer in den Wind geſchlagen. Die in die⸗ ſem Kampf gegen Schmeling gemachten Fehler würde er, ſo ertlärt Louis, nicht ein zweites Mal wiederholen. Er habe zuſammen mit ſei⸗ nem Trainer Jack Blackburn nunmehr Max Schmelings Kampfweiſe genau ſtudiert und ſich auf ſeinen Gegner eingeſtellt,, Er glaube auch, die ſchwachen Punkte ſeines Gegners zu ken— nen und würde in jeder Weiſe fit und voll Vertrauen am Mittwoch in den Ring gehen. Von den Beobachtern des Trainings von Louis wird beſtätigt, daß der amerikaniſche Farbige niemals ſorgfältiger trainiert hat und daß er tatſächlich in einer Form iſt, wie er dieſe vorher nicht hat zeigen können. Die Nie⸗ derlage gegen Max Schmeling war für Louis, ſo ſagt man, ein guter Lehrmeiſter. Louis habe vor zwei Jahren noch wie ein Noungſter ge⸗ kämpft, während er jetzt viel hinzugelernt habe. In dieſem Zuſammenhang mag noch erwähnt werden, daß Louis nach ſeiner Niederlage gegen Max Schmeling ſeit 1936 im ganzen 15 Kämpfe ausgetragen hat. Zwölf dieſer Kämpfe ſchloſ⸗ ſen mit k. o.⸗Siegen innerhalb von fünf Run⸗ den ab. Gegen Braddock gewann Louis in der achten Runde durch k. o., während er gegen Bob Paſtor(10 Runden) und gegen Tommy Farr(15 Runden) nur nach Punkten Sieger bleiben konnte. Im Gegenſatz zu den Anhän⸗ gern von Louis, die auf einen k. o.-⸗Sieg ge⸗ gen Schmeling ſchwören, wird von anderer Seite darauf verwieſen, daß die Punkterfolge von Louis gegen Bob Paſtor und Tommy Farr nicht für ein erfolgreiches Abſchneiden von Louis gegen Schmeling ſprechen, weil ſich in dieſen Kämpfen gezeigt habe, daß Louis gegen eine gute und blockierte Deckungsarbeit ſeiner Gegner nicht viel erreichen konnte. Hier findet der Meiſterſchaftskampf zwiſchen Max Schmeling und Joe Louis ſtatt Unſer Bild zeigt das Yankee-Stadion in Newyork, in dem am Mittwochabend 10 Uhr (etwa 8 Uhr früh deutſche Zeit) das in der ganzen Welt mit Höchſtſpannung erwartete Treffen um die Schwergewichtsmeiſterſchaft entſchieden wird. Bereits am Sonnabend hatte der Vor⸗ verkauf die ſchon ſeit Jahren im amerikaniſchen Boxſport nicht mehr dageweſene Einnahme- ſumme von 750 000 Dollar erreicht. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Bunte Tageschronit den Arm verloren Folgen der Unbeherrſchtheit. Bingen a. Rh. Als Sonntagabend ein Son⸗ derzug mit etwa 1000 württembergiſchen Gä⸗ ſten Bingen verlaſſen ſollte. ſpielte ſich ein trauriger Vorfall ab. der einzig und allein auf die Unbeherrſchtheit der Menſchen zurückzuführen iſt. Während der Zug rückwärts in den Binger Bahnhof geſchoben wurde, ſetzte ein Sturm auf die Wagen ein, um möglichſt den beſten Sitzplatz zu er⸗ wiſchen. Das Opfer wurde eine 45jährige Ebe⸗ frau aus Stuttgart, die mit ihrem Mann u. zwei Söhnen vorne ſtand und durch das Ge⸗ dränge und Geſchiebe zwiſchen Bahnſteigkante und Wagentrittbrett geriet, ſodaß ſie unter den Zug kam. wobei der Bedauernswerten der rechte Arm abgefahren wurde. Sie fand Aufnahme im Binger Krankenhaus. Ihr Befinden iſt ernſt, doch hofft man, ſie am Le⸗ ben zu erhalten. 905 Dieſer Fall ſoll Anlaß ſein, nachdrücklichſt darauf hinzuweiſen. daß man beſonders bei einem Maſſenandrang Diſziplin walten läßt und ſich nicht ſelbſt und andere Mitmenſchen unnötig in Gefahr bringt. Aus dem Fenſter geſprungen. Mainz. In dem Vorort Mom bach ſprang am Sonntagmittag eine 53jährige Frau in einer Schwermutsanwandlung aus dem Fen⸗ ſter, ſie war ſofort tot. Die Frau hatte ſchon früher die Abſicht geäußert, aus dem Leben zu ſcheiden, trotzdem ſie in geordneten Familien- verhältniſſen lebte. Invalide fiel unter ein Fuhrwerk. Ober⸗Ingelheim(Rhh.) Ein Invalide von auswärts, der auf Krückſtöcken geht, fiel hier auf der Straße, als er von einem Pferdefuhr⸗ werk überholt wurde, plötzlich um. Er kam zwi⸗ ſchen Pferd und Wagen zu liegen. Dem Fuhr⸗ mann gelang es, das Tier ſofort anzuhalten, ſodaß die Räder nicht über den Mann hinweg⸗ gingen, jedoch wurde der Verunglückte von einem Pferdetritt getroffen, aber glücklicher⸗ weiſe nicht ſchlimm verletzt. „Jwiſchenfall“ bei der hochzeit Kochem(Moſel). Im Eifelort Büchel herrſcht der Brauch, daß den Neuvermählten, wenn ſie aus der Kirche kommen, von jungen Burſchen die Schuhe gewichſt werden. Für dieſe Arbeit gibt es immer ein gutes Trinkgeld. Nun hat es ſich aber zugetragen, daß, als ein Braut⸗ paar die Kirche verließ, die Burſchen fehlten, um das Schuhputzen auszuführen. Zur Zeit drängt die Feldarbeit, und alle jungen Leute arbeiteten draußen in der Flur. Dennoch ſollte der alte ſchöne Brauch nicht unterlaſſen werden und in der allgemeinen Aufregung, die herrſchte, als die Schuhputzer nicht zu ſehen waren, griff eine zweiundſiebzig Jahre alte Frau geiſtesge⸗ genwärtig ein und rettete die„Situation“. Sie beſorgte das Schuhputzen und ſo wurde der „peinliche Zwiſchenfall“ eine Angelegenheit, die viel belacht worden iſt. Der Ziegenbock und die Weinkelter Kochem(Moſel). In Kochem iſt ein Brun⸗ nen aufgeſtellt worden. dem man den Bei— namen„Traubendieb-Brunnen“ gegeben hat. Das ſchöne Kunſtwerk iſt aus Naturbaſalt, der Brunnentrog mit bunten Moſaikſteinchen aus; gelegt. Ueber den wuchtigen Trog hinaus er- hebt ſich eine Weinkelter, unter der ein Ziegenbock liegt. Die Kelter wird von zwei kleinen Jungen zugedreht. Die Darſtel⸗ lung erzählt die Geſchichte vom gekel⸗ terten Ziegenbock. Ein Ziegenbock war in Kochem nämlich einmal als Traubendieb erwiſcht und vor das hohe Gericht geſchleppt worden. Lange zerbrachen ſich die hohen Ge- richtsherren den Kopf, wie der Bock zu beſtra⸗ fen ſei. Es fiel ſchwer, eine gerechte Strafe zu fällen, da eine ſolche für Ziegenböcke, die Trauben ſtehlen, nicht im Geſetzbuch zu finden war. Schließlich war man ſich darüber einig, daß der Bock auf die Kelter ſollte. Man wollte auf dieſe Weiſe dem Dieb die gefreſſenen Trau⸗ ben wieder als Moſt abnehmen. Wie befoh⸗ len, ſo geſchah es. Doch war das Gericht höchſt erſtaunt, als roter Moſt floß, denn der Bock hatte weiße Trauben gefreſſen. herren ließen darauf den Bock frei und ſprachen ihn auch frei. Auf dem mürburgring wird gefilmt Adenau(Eifel). Gegenwärtig wird auf dem Nürburgring ein Filmwerk geſchaffen, an dem viele bekannte Filmgrößen mitwirken. So u. a. Karola Höhn, Willi Fritſch und Willi Birgel. Auch Rennfahrer, wie Rudolf Carracciola, Manfred von Brauchitſch und Hermann Lang beteiligen ſich an der Sache. Vor allem iſt man in den Abſchnitten Adenauer Forſt und Extal dabei, Aufnahmen zu machen. 150 000 Eier behinderten den Verkehr Kaub(Rhein). Auf der ſteilen Straße bei Kaub, im ſogenannten„Stich“ konnte ein Laſt⸗ wagen mit Anhänger aus Meppen in Olden⸗ burg, der 150 000 Eier geladen hatte. nicht mehr weiter. Die Fahrzeuge ſtellten ſich quer über die Fahrbahn und verſperrten die Durch⸗ fahrt. Erſt nachdem kräftige Männer zupack⸗ ten, gelang es, den Anhänger zur Seite zu ſchieben und dadurch die Durchfahrt freizuma⸗ chen. Die Eier wurden auf einen Reichsbahn⸗ wagen umgeladen und weiterbefördert. ſofort wieder Beim Photographieren tödlich abgeſtürzt Kaub(Rhein). Ein 42 Jahre alter Mann aus Aſchaffenburg ſtattete auf einer Rheinfahrt Achtet auf die 10 Pflichten 1 Die Gerichts- Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, 23. Juni Stuttgart 5.45 Uhr: Wetter, Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8: Wetter, Marktberichte. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen 10: Volksliedſin zen. 11.30. Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 14: Zur Un⸗ terhaltung 16: Nachmittagskonzert. 18: Muſtlaliſche Muſterknaben. Eine heitere Hörfolge um die Muſik⸗ erziehung einſt und ſetzt. 14.30: Griff ins Heute. 19.15: Melodienkranz. 20.10: Unzer ſingendes flin⸗ gendes Frankfurt. Im Reiche der 10 Muſe. 22: Nach⸗ richten. 22 30: Volks- und Unterhaltungsmuſik. 24.—3: Nachtkonzert. 1. Orcheſterkonzert; 2. Hundertjabrfeter der Mozartſtiftung des Frankfurter Liederkranzes; 3. Berlioz—Debuſſy—Franck—Chauſſon. Kaub einen Beſuch ab. Er wollte dabei auf dem Hindenburgplatz einige photographiſche Aufnah- men machen und beſtieg eine vor dem Krieger⸗ denkmal aufgeſtellte Kanone Dabei butſchte er aus und fiel in die ſpitzen Stafeten der eiſernen Umzäunung. Schwer verletzt wurde er in ein Krankenhaus nach Wiesbaden ge⸗ bracht, wo er ſtar b. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Seine Leiche wurde nach Aſchaf⸗ fenburg gebracht. Fortuna lächelte. Simmern(Hsr.). Ein Mann aus Riesweiler bei Simmern hatte eine Reiſe an den Rhein gemacht und war dabei in einer Weinwirt⸗ ſchaft in Bacharach eingekehrt. Als er durſtig einen feinen Tropfen aus dem Viertälergebiet ſchlürfte, fragte ihn ein brauner Glücksmann, ob er nicht einmal ein Los nehmen wollte. Geſagt, getan. Es war ein Volltreffer, denn er zog einen Gewinn von fünfhundert Reichsmark. Daß die Freude des glücklichen Gewinners groß war, kann man ſich denken. Vorgeſchichtlicher Ringwall freigelegt Trier. Der Verein für nützliche Forſchungen beſichtigte die Ausgrabungsſtellen bei Preiſt im Kreiſe Bitburg und bei Beilingen. Bei Preiſt handelt es ſich um die Durchforſchung der Reſte eines vorgeſchichtlichen Ringwalles, der ſchon lange bekannt iſt und im Zuge der Fliehburgen auf den Kyllhöhen liegt. Der Wall iſt größtenteils zerſtört, da er früher als willkommene Fundſtelle für Bauſteine benutzt wurde. Das Landesmuſeum Trier hat genaue Forſchungen angeſtellt und dabei ergab ſich, daß die Abſchlußmauer, hergeſtellt aus Sandſtein- blöcken, die ohne Mörtel aufeinander gehäuft waren, eine Höhe von vier bis fünf Meter und eine Breite von anderthalb Meter hatte. Bei den Grabungen bei Beilingen, ebenfalls durch das Landesmuſeum Trier durchgeführt, ſtieß man auf ein ausgedehntes Gräber⸗ feld. Vierzig Grabhügel zählt das Feld, zwölf ſind bis jetzt freigelegt. Es handelt ſich um Brand⸗ und Skeletigräber aus der Zeit zwiſchen dem zweiten und vierten Jahrhundert v. Chr. Vermißt Neunkirchen(Saar). Seit einer Woche wird hier der bisher bei der Knochenmühle in Lim⸗ bach beſchäftigte Vg. Gehrhardt vermißt. G. verließ ſeine Wohnung mit dem Bemerken, nach Neunkirchen zu fahren, um geſchäftliche Angelegenheiten zu erledigen. Bis heute iſt er aber noch nicht zurückgekehrt. Aus einem vor⸗ gefundenen Brief, den er in ſeiner Wohnun hinterlaſſen hat, hegt man die Befürchtung, daß ſich der Vermißte ein Leid angetan hat. Auf verbotenen Pfaden gewandelt Traben⸗Trarbach(Moſel). Ein Ehemann kam mit einer Freundin an die Moſel, um hier glückliche Tage zu verleben. In Traben⸗Trar⸗ bach hatten ſich beide niedergelaſſen. Von die⸗ ſem Stelldichein erfuhr die Gattin des treuloſen Mannes und ſie reiſte beiden nach. Gerade als der Ehemann und die Freundin ſich in einer Wirtſchaft am Moſelwein labten, traf die mit Recht erboſte Ehefrau ein. Ohne viele Worte zu machen, ſchlug ſie mit ihrem Re⸗ genſchirm auf die„Freundin“ ein, die fluchtartig das Lokal verließ. Dann wurde mit dem Ehemann abgerechnet. Frau und Mann Der Schuhmacher ſeinen Verletzungen erlegen Frankfurt a. M. Bei der Exploſion in einer Schuhmacherwerkſtätte im Stadtteil Sachſen⸗ hauſen wurde, wie gemeldet, der Schuhmacher Juſtus Jordan ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ haus iſt Jordan jetzt ſeinen Verletzungen er legen. Aufbau der Hanauer Gummiſchuhfabrik Hanau a. M. Nachdem in ſchneller Arbeit binnen weniger Wochen die durch ein Großfeuer zerſtörte Lackiererei und Vulkaniſationsabtei⸗ lung der Hanauer Gummiſchuhfabrik A. G. wie⸗ der aufgebaut wurde, erfolgte die Einſtel⸗ lung von 500 Gefolgſchaftsmitgliedern. Der Reſt der Gefolgſchaft kann in wenigen Wochen nach Fertigſtellung des zweiten Bauabſchnittes die Arbeit wieder aufnehmen, ſo daß der Be⸗ trieb dann wieder vollbeſchäftigt iſt. Vor dem Brand waren 1300 Gefolgſchaftsmitglieder in Arbeit. f Tödlicher Verkehrsunfall Pforzheim. Am Sonntagabend gegen 19 Uhr fuhr der ledige Richard Sand aus Grötzingen bei Durlach mit ſeinem Motorrad von Unter⸗ reichenbach nach Pforzheim. 500 Meter vor Dillſtein lief ihm ein Hund ins Rad, der ſofort getötet wurde. Der Beifahrer des Sand, der 28 Jahre alte Eugen Vortoſch wurde auf die Straße geſchleudert; er erlitt einen Schädelbruch und ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. a Leiche geborgen Pforzheim. Die Leiche des beim Brückenein⸗ ſturz zwiſchen Eutlingen und Niefern ertrun⸗ kenen Schachtmeiſters Straßer wurde auf der Gemarkung unterhalb Mühlacker aus der Enz geländet. Tödlicher Sturz Pforzheim. Im benachbarten Tiefenbronn wollte der ledige 30 Jahre alte Friedr. Pfef⸗ finger auf dem Heuboden übernachten. Er ſtürzte aus einer Höhe von 8 Metern ab und war ſofort tot. fuhren ſpäter zuſammen nach Hauſe. 2 1 eeerer- 5 Sopyright 1988 by Aufwärts-Verlag, Berlin SWW 88 Roman von Hertha von Puttkamer-Netto Ole Romme& uge 7. Fortſetzung a Sein Erſcheinen gleich heute mußte ſie ſtutzig machen. Später konnte er dann in aller Ruhe ſeine wohl⸗ verdienten Früchte ernten. Lionel Smith rieb ſich die Hände. Dann nahm er das Blatt einer anderen beliebigen Zeitung, die er ſich vorhin ebenfalls getauft hatte, in die Hand, breitete es aus und ſchielte alle Augenblicke über den Rand in die Halle hinein, ſtets gewärtig. ſich hinter ihr zu verſchanzen und ſich ganz und gar unſichtbar zu machen, wenn Carmen plötzlich hier auftauchen ſollte. Außerdem ſaß er in gutet Deckung in einer Ecke und konnte von hier aus jederzeit entfliehen. Oh, er hatte Zeit, er konnte abwarten, bis er ſich ihr näherte! Hatte er ſie ſo lange nicht geſehen, ſo eilte es ihm nun auch nicht um einige Tage. Wahrhaftig nicht! Borels war er ſicher, der war informiert. Und wenn Carmen ſich bei der Redaktion der Zeitung erkundigen ſollte, ſo hatte er auch dort vorgeſorgt. Sie würde nicht erfahren, von wem der Artikel ſtammte. Im übrigen hatte er ſich nicht verrechnet: Allmählich begann es in der Halle des Cap d' Aigle lebhafter zu werden. Einige Neugierige, die Zeitung in der Hand, fanden ſich zuſammen und beſprachen eingehend den„Fall Caſini“. Andere, die ſonſt aus ihren Zimmern morgens als erſtes zum Baden ans Meer hinuntergingen, er⸗ ſchienen heute in der Halle, ſichtlich durch die Nachricht angelockt, und wollten Näheres wiſſen und erfahren. Ueber Carmen Caſinis Privatleben waren ſchon früher zu den Zeiten ihrer Bühnentätigkeit ſo ſeltſame Dinge im Umlauf geweſen, daß man— was ihre Perſon betraf— ſtets geneigt war, Geheimniſſe zu wittern. Gerade weil ſie ſelbſt niemand hereinſehen ließ und ſich von allem zurückzog, wuchſen allerlei Vermutungen und damit die Neugierde, die Schleier zu lüften. War ſie verheiratet, war ſie es nicht? Einen Sohn hatte ſie. Wer war der Mann? Je berühmter Carmen wurde, um ſo üppiger wucherte das Unkraut dieſer Gerüchte um ſie her. Sie ſelbſt ſchwieg zu ern. Ste blied einſana. Une„l dieſe Einſamkeit dichtete die Phan kaſie des Punuues ſane usbeſtimmten Legenden. Eines Toges dang war ſie erſchwunden— mitten im höchſten Triumph, lächelnd und ſchweigend. Seither war ſie ſo gut wie verſchollen. Aber sie Phantaſie ſpann und dichtete weiter an dem Marchen Carmen Caſini. An einem der Tiſche hatte die Signora Giulani mit ihrer Tochter Platz genommen. Sie war Süditalienerin. Lionel Smith kannte ſie flüchtig von Les Sapins her. Sie redete laut und temperamentvoll und geſtenreich, wobei die vielen filbernen Armreifen, die ſie trug, aneinander⸗ klingelten, un) hielt das Zeitungsblatt in der Hand. Lionel hörie Ziſchlaute wie„Pſch!“ und„Sſss!“ herüber⸗ klingen. Der Name Caſini fiel. So war es gut. Hatte die Signora erſt einmal Feuer gefangen und ſich über etwas hergemacht, dann brauchte er ſich nicht mebe zu ſorgen, dann wurde es eine Sen⸗ ſation. Die Ginani kunnte hier jeden Menſchen, es war nicht möglich, ibr zu entgehen. Sie war bewandert in allen Dingen des Klatſches und redete beherzt und un⸗ verzagt mit brutaler Offenherzigkeit über alle Dinge, die andere betrafen. Jedes Jahr kam ſie mit ihrer Tochter Bianca auf einige Wochen hierher, und jedes Jahr kam ſie mit der friſchen Haffnung auf eine„reiche Partie“, die ihre Tochter ma hen ſollte. Branca war ein ſtilles, dunkel- häutiges, ſchmales Geſchöpſchen mit Madonnenſcheitel und »Mandelaugen, das neben der impoſanten Mutter zu einem Nichts verblaßte. Jeder Bewerber, der ſich Bianca ge— nähert, hatte nach kurzer Zeit vor der barbariſchen Koketterie der Signora Giulani bisher noch erſchreckt und verängſtigt die Flucht ergriffen. Sie trug eine Menge Korallenketten, evenſolche Ohrgehäſtige und hatte auf der Oberlippe einen dunklen Flaum. Alles an ihr war laut, ſprühend und von beängſtwender Lebendigkeit. Lionel Smith kniff aſtig die Augen ein. Signora hatte er noch gar nicht gedacht! Einmal trat Borel aus der Tür des Büros und ging ourch die Halle, er war ſichtlich beſchäſtigt und in glän⸗ zender Laune. Es war jetzt ziemlich voll an den Tiſchen. Für heute genügte Lionel Smith, was er geſehen, voll⸗ kommen. Im ſelben Augenblick jedoch, als er ſich erheben und fortgehen wollte, kam Carmen mit Cecil die paar Stufen herunter, die von der Rückſeite in die Halle führten. Sie war hell und einfach gekleidet und trug einen Sonnen⸗ ſchirm in der Hand. Lionel erkannte ſie ſofort. Das war ſie! Der Gang! Die Faltung! Die Art, den Kopf zu wenden! Nun ſchnell hinter ie Zeitung und ſich verbergen! Sie hatte ihn ja noch nicht geſehen. Aber leider hatte Lionel Smith ſeine Rechnung ohne ſein Gefühl gemacht. Halb im Aufſtehen, wie er geweſen, geriet er in bei⸗ ſpielloſe Verwirrung; ſein altes, dummes Herz begann zu poltern und zu toben wie das eines jungen verliebten Narren. Er wurde rot und blaß in einem, er vergaß alles um ſich herum: er ſah nur noch ſie. Dieſe eine Sekunde, in der er ſie erblickte, überwältigte ihn und warf alle ſeine Vorſätze, ſeine Pläne und ſeine ganze Diplomatie kurzerhand über den Haufen. Er fegte die Zeitung fort, die zwiſchen ſeinen Knien klemmte, ſtieß mit Vehemenz den Stuhl von ſich, rannte mit ſeinen kurzen, haſtigen Schritten in die Mitte der großen Halle, breitete ſeine beiden Arme aus und rief— unbekümmert um die neu⸗ gierigen Geſichter von rechts und links— laut und zärtlich:„Caſini!“ An die FUNFTES KAPTITEI. Von Tag zu Tag, während Carmen im Hotel Cap d' Aigle wohnte, wurde es ihr klarer, daß ſie mit Cecil ſvrechen mußte: von Tag zu Tag zögerte ſie, es zu tun; von Tag zu Tag wurde ſie unruhiger, hoffte auf eine Entſcheidung, kämpfte um einen Entſchluß und warteie weiter. Mit Cecils Stellung war noch nichts entſchieden. Jetzt fiel es auf ſie zurück, daß ſie ihn im unklaren ge⸗ laſſen hatte über die Dinge, vor denen ſie ihn gerade hatte ſchützen wollen. Eines war ſicher: Mußte Cecil die Kaution ſtellen, dann war ſie gezwungen, zu reden. Dann mußte ſie ihm ſagen, daß ſie das Geld dafür nicht beſaß. Hätte es ſich um Cecils Stellung allein gehandelt, dann wäre alles um vieles leichter geweſen. Durch die Tatſache jedoch, daß Cecil ein Mädchen liebte, für das er die Verantwortung zu übernehmen bereit war, indem er ſie zu ſeiner Frau machte, durch dieſe Tatſache wurde alles viel ſchwerer. War ſie, Carmen, damit nun nicht auch verpflichtet, Cecil die ganze Wahrheit zu ſagen? Ja, war es nicht noch mehr als eine Verpflichtung, war es nicht ſogar eine Not⸗ wendigteit? Hatte Cecil jetzt nicht das Recht, über ſein Leben Beſcheid zu wiſſen? Er war ein Mann und damit ihrer Obhut entwachſen, in ſein eigenes Leben hinein. So⸗ lange er ein Kind geweſen, hatte ſie geglaubt, das Recht zu haben, ihm dieſe Wahrheit vorzuenthalten, die ihm ſeine ſorgloſe Jugend zerſtört hätte und vielleicht auch den Glauben an ſeine eigene Zukunft. War es Recht oder Unrecht, zu ſchweigen? War es Recht oder Unrecht, zu reden? Cecil und Colette waren glücklich. Mußte ſie nicht ihre Hände über dieſes Glück breiten und es ſchützen? Und war nicht die Wahrheit der beſte Schutz im Leben? Wer aber ſagte ihr, daß nicht noch alles gut werden konnte? Wer ſagte ihr, ob es ihr nicht auch gelingen würde, Laszko zu überwinden und umzuſtimmen, wenn ſie ihn wieder⸗ ſah? Sie wollte ihn anflehen, ſie wollte ihn beſchwören und alles tun, damit er in eine Scheidung willigte und nie wiederkam— vielleicht würde er es tun. Ja! So ſchlecht und grauſam konnte ein Menſch doch nicht ſein...! Und dann konnte ſie ſchweigen— vielleicht... Nein!— ſie mußte es Ceeil dennoch ſagen, er mußte es wiſſen, es mußte ſein. Sie war ja hergekommen, um mit Cecil zu ſprechen. Sie würde ſich überwinden, ihm zu ſagen, daß ſein Vater nicht Laszko war. Immer wieder kam Lionel Smith zu Carmen und drängte. Er wollte einen Vertrag mit ihr abſchließen, er wollte ſie wieder auf die Bühne bringen. Täglich verſuchte er es aufs neue, Carmen zu überreden. Er erhitzte ſich und ſprach mit einem Eifer, der ſie oft lächeln machte. Der gute Lionel! Er wußte es nicht, auch er nicht! „Bemühe dich nicht, Lionel“, ſagte ſie ihm.„Ich will nicht mehr ſingen und werde nicht mehr auftreten. Spare dir deine ſchönen Worte. Wie oft ſoll ich es dir noch ſagen? Ich habe die Bühne ſatt.“ „Caſini“, ſagte er vorwurfsvoll,„du haſt Verpflich⸗ tungen!“ „Verpflichtungen? Ich wüßte nicht, Lionel.“ „Doch. Du darfſt deine Stimme, deine Kunſt nicht einfach vergraben und den Menſchen vorenthalten. Das iſt unrecht von dir.“ „Schön“, ſagte ſie,„mag es unrecht ſein. Laß mich! Wer fragt danach?“ 3 „Das Publikum, Caſini! Und ich werde nicht eher ruhen, als bis ich dich überzeugt habe. Darauf kannſt du dich verlaſſen.“ s „Ach, Lionel, lieber, guter— es wird dir nicht ge⸗ lingen.“ 5 „Das laß nur meine Sorge ſein, Caſini! Wir werden ja ſehen. Es wird ſich alles finden.“ Carmen lächelte müde. Nichts würde ſich finden, nichts würde ſich ändern, er wußte es nur nicht. Die Urheberſchaft an der Zeitungsnotiz beſtritt Lionel Smith. Er log ſo erbärmlich ſchlecht, der liebe Lionel! Oliver Milbrey tauchte— wie er es geſagt hatte— in Les Sapins auf. Wenige Stunden nach ſeiner Ankunft beſuchte er Carmen im Cap d'Aigle. Er ſelbſt war im Hotel Minerva abgeſtiegen. Und die Signora Giulant ſchwankte zwiſchen dieſen beiden Polen der Senſation hin und her. Mehr als das: Sie wurde der Senſation Caſini untreu und ging mit fliegenden Fahnen zu Milbrey über, der mit ſeinem ſprichwörtlichen Reichtum geradezu eine Attraktion für die Signora bedeutete. Oliver Milbrey lud Carmen ein, er forderte ſie zu einer Spazierfahrt auf, er aß mit ihr im„Minerva“. Und Carmen— auf der Flucht vor ſich ſelbſt, vor Lionel Smith und vor der Ausſprache mit Ceeil— war dankbar für die Entſpannung, die das Zuſammenſein mit Milbrey mit ſich brachte. Wenn es Direktor Borel auch heimlich wurmte, daß Oliver Milbrey nicht ebenfalls im Cap d'Aigle wohnte, ſo war die Bekanntſchaft dieſes reichen Amerikaners mit Carmen Caſini doch immerhin eine Art Erſatz für die noch immer unbeglichene Hotelrechnung Carmens. Wenn ſie an ihm vorüberkam, ſo machte er eine tiefe Verbeugung. Aber einmal faßte er ſich doch ein Herz und ſtreifte in einem nichtsſagenden Geſpräch höflich und taktvoll die Rechnungsfrage. Das würde ja wohl genügen, meinte er... Milbrey ſchickte Blumen, Milbrey ſchickte ſeinen Wagen, Milbrey kam ſelbſt. Und Direktor Borel, der den Wert der Reklame immerhin zu ſchätzen wußte, wartete inzwiſchen geduldig weiter. f * Währenddeſſen ſaß der Marquis Prangins in Moron, einem kleinen Städtchen oben in den Bergen oberhalb des Meeres, und verſchob ſeine Weiterfahrt nach Les Sapins von Tag zu Tag. Er hatte in der Maiſon griſe in Moron auf der Durchfahrt nur einen Aperitif nehmen wollten— und daraus waren faſt acht Tage geworden. Materne zerbrach ſich den Kopf über den unvorher⸗ geſehenen Aufenthalt. Prangins blieb und zögerte. F. ccc—— Warum hatte er ſich zu der Fahrt nach Les Sapins be⸗ reden laſſen? Der Teufel hole dieſe ewigen Liebes- geſchichten junger Leute! Hinter all ſeinem Zögern aber ſtand der Gedanke an das Wiederſehen mit Carmen Caſini. Endlich entſchloß er ſich und fuhr weiter. * „Der Wagen von Mr. Milbrey für Frau Caſini!“ rief Little Bit, der Page des Hotels Cap d'Aigle mit hochrotem Kopf, indem er die Glastür aufriß, in die Halle hinein. Er war bis zum letzten Blutstropfen von der Wichtigteit ſeiner Meldung angefüllt. Little Bit verrichtete hier am Eingang des Hotels ſeinen Dienſt als Page und war zwiſchen dem Empfangsraum, der Glastür und dem Liſt unterwegs. Seit einigen Tagen nun, ſo ſchien es ihm, war ein höherer Sinn in die meiſt recht langweiligen Obliegen⸗ heiten ſeines Berufes gekommen. Carmen Caſini kam, Carmen Caſini ging, und er, der Page des Hotels d'Aigle, und niemand anders war vom Schickſal dazu auserſehen, vor ihr die Tür aufzureißen, ſie hinter ihr wieder zu ſchließen, ſtramm zu ſehen, die Hand grüßend an die Mütze zu legen und in rittetlicher Verbeugung vor ihr zu verſinken. Am liebſten wäre er dabei jedesmal in die Knie gegangen. Das ſpielte ſich mehrmals am Tage ab. Little Bit war ganz Ohr, ganz Auge, ganz Aufmerkſam⸗ keit. Und wenn ſie dann kam mit ihrem unvergleichlich leichten Schritt, ſchlank und hochgewachſen, mit ihrer ganzen unnachahmlichen Haltung, wenn ſie ihn mit einer kleinen Neigung des Kopfes zulächelte, dann ſchwoll jedes einzige Mal Little Bit das Herz in der kleinen, uni⸗ formierten Bruſt; und während er zitternd und andachts⸗ voll den Augenblick erwartete, da ſie an ihm vorüber⸗ rauſchte, ſchmolz er in inbrünſtiger Verehrung vor ihr dahin. Für ihn ſchwebte ſie wie Aurora auf einer roſen⸗ roten Morgenwolke, deten Saum ihn dann und wann be⸗ ſeligend ſtreifte. Für En war ſie mehr die verwunſchene Prinzeſſin irgendeiner Fabelwelt als ein Menſch, un⸗ 1 5 und unerreichbar; ihr traurig-ſüßes Lächern ſagie „ Das war noch etwas! Das war noch elnmal wirklich etwas, um das es ſich lohnte, Page in einem ſolchen Hotel zu ſein. Hätte man ihm nicht im Lauft der Jahre mit gelegentlichen Rüffeln und ſogar Ohrfeigen deine dienſt⸗ lichen Pflichten längſt beigebracht, durch Carmen Caſinis Gegenwart hätte er das Grüßen und Geradeſtehen von ſelbſt gelernt, er konnte gar nicht anders. Was waren dagegen alle die andern, die vor ihm hier durch die von ihm bewachte Tür aus und ein gegangen waren! Es waren reick und berühmte Leute aller Art geweſen, Künstler, Beers, Millionäre, Maharadſchas und Fürſten. Bei keinem Necte Little Bit auch nur mit der Wimper ge⸗ zuckt. Er was ſozuſagen immun gegen bloße Namen, die ihm nichts bedeuteten, es waren in ſeinen Augen Men⸗ ſchen wie andere auch, mit mehr oder weniger Geld, mehr oder weniger berühmt, mehr oder weniger freundlich, wenn ſie durch ſeine weitgeöffnete Tür ſchritten. Und die andern erſt, all die Namenloſen. Ach! Little Bits Lippen ſchürzten ſich voller Verachtung. ö Carmen Caſint aber war erhaben, turmhoch erhaben über alle, die er geſehen. Ein heißes ſiebzehnjähriges Herz braucht einen Kult, und Little Bits Kult hieß: Carmen Caſini. „Der Wagen von Mr. Milbrey für Frau Caſini!“ Little Bits hell ſchmetternde Stimme ſtieß wie ein Trompetenton in die Luft und weckte die Halle aus däm⸗ mernder Schläfrigkeit. 5 Nicht nur bei Little Bit, auch bei den Sommergäſten von Les Sapins hatte die Nachricht von der Anweſenheit der großen Sängerin Caſini ihre Wirkung getan. An⸗ gelockt durch die Zeitungsnotiz und durch den Klatſch, liefen ſie aus der Senſationsloſigteit ihres trägen Sommer⸗ brütens wie eine Herde aufgeſcheuchter Schafe hier in der Halle des Hotels Cap d' Aigle zuſammen. Man wollte ſich von der Richtigkeit der Nachricht überzeugen, mit der man dann natürlich gar nichts anzufangen wußte. Dennoch, man war neugierig, man wollte vieles wiſſen und, beſſer noch, Carmen Caſini ſelber ſehen. Und in den erſten Tagen nach dem Erſcheinen der Zeitungsnotiz war die Halle des Cap d' Aigle meiſt von morgens bis abends beſetzt ge⸗ 00 Endlich hatte man etwas, über das man debattieren onnte. g. Zwei Dinge kamen dazu: Oliver Milbrey, der ſagen⸗ haft reiche Amerikaner, lag mit ſeiner Jacht vor dem Hafen, mit ſeinem Herzen jedoch zu Carmen Caſinis Füßen. Dieſe 1 die neulich jemand gebraucht hatte, machte ganz Les Sapins die Runde, was die Signora Giulam zu der draſtiſchen Bemerkung ver⸗ anlaßte:„Natürlich! Der Teufel macht immer auf den dickſten Haufen. Geld zu Geld— ich kenne das. So iſt die Welt!“ In dieſen kurzen Worten kochte der Signora ganzer heimlicher Grimm. Oliver Milbrey, das wäre eine Partie für ihre Tochter Bianca geweſen! Und ſie nahm ſich vor, bei dieſem Rennen um den Amerikaner mitzu⸗ halten. Gelegentlich kam es doch vor, daß ein Außenſeiter gewann, warum ſollte ſie zurückſtehen? Sie hatte ihren Poſten in der Halle am dritten Tiſch von links bezogen, vielleicht gelang es ihr doch, ſich wenigſtens einmal an die Caſint heranzumachen. Das zweite war: das größte Kino von Les Sapins kündigte für Ende der Woche einen Film mit Carmen Caſini an, den letzten, den ſie ſeinerzeit gedreht hatte. Er hieß„Die Maske des Ruhms“. Die Karten für die erſte Vorſtellung waren heute ſchon ausverkauft. Man hoffte, die Caſini würde ſich verſönlich zeigen. N (Jortſetzung jolat) gun Hilf Enn die f derungen geteine/ garerve Aulaß zu en dem put ch ne J bölerun nerkſam Es ſ 195 Ne 5 Bett, Imi 1 Die die ſndet an 1 Hunkelhel n Wieſe Reihenfclg pol, 83 wir 1 ein hei Sonne, Jugend, Fink un der ſteil und in 6 an. 1 1% 1 9. Ob i 1 In epi el der J. der eit de ber Reife, Vorfahren uffachten, ſaft den kuch wir wende und berdrä dmegelöſch J dem 1 ſche Boden, Volkes, en und gierige danken wit gebrochen deutſche wir in dies nus unſere was uns! Unſere und unante heher Kull geneinſchaf Halrechnun lenſchar! Naa damals der 1 u us dn un seine 5 immer wich zu uns von und von tung. Sa; gunmerſo dahen lode — 2 2 5 ns be Rebez, tn abet barnen rig ahtoten bil, ici ei hier am I war den At war eln leger, n lun, e erſehen, eder zu an die vor iht lein die age ab, lerkſam, leitlih t her it einer l jedez u, uni ndachtz, otüber⸗ bot iht r koſen⸗ ann be⸗ inſchene , m. u sage pirlich n Hotel te mit dienſt⸗ Faſlnis e von waren e von IU Es weſen, ürſten. er ge⸗ en, die Nen⸗ mehr ͤblich id die Uippen thaben hriges hieß: ani e ein däm⸗ üfen ſenhelt „ Au⸗ lach, nmer⸗ in der te ſich nan moch, heſſet Tagen le des ge teten fag dem a taucht i die hel⸗ 1 50 f nora eine nahm üithu⸗ ſeitet ihren gen, U s en 6. ele 1 1 n U U 1 1 1 U N 1 1 1 1 1 1 . 1 9 N 0 N 0 0 1 * . Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde der A. S. D. A. P. Viernheim eden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtele Bürſtädterſtr. 16, 1. Stod Groß⸗Kundgebung am nächsten Sonntag im Freiſchütz, abends 8.30 Betr. Beſprechung Die Führer der Formationen, Glie⸗ derungen, angeſchl. Verbände und der Vereine, ſowie der Muſikleiter der Feuerwehrkapelle bitte ich aus dieſem An laß zu einer gemeinſamen Beſprechung am Donnerstag abends 9 Uhr in der Parteidienſtſtelle ſich einzufinden. Ich mache ſchon heute die ganze Be⸗ völterung auf dieſe Kundgebung auf⸗ merkſam und erwarte ſie dabei vollzählig. Es ſpricht: Reichsſtoßtruppredyer Pg. Mayer ⸗ Hannover. * Betr.: Sommer⸗Sonnenwendfeier am 22. Juni 1938. Die diesjährige Sommer⸗Sonnenwendfeier findet am Mittwochabend bei eintretender Dunkelheit auf dem alten Turner⸗Sportplatz am Wieſenweg ſtatt. Es beteiligen ſich der Reihenfolge nach: HJ mit Spielmannszug, 9 BDM, DM, Sa, NS, P, SS. [Es wird punkt 9 Uhr Schulplatz Schul⸗ ſtraße angetreten. Abmarſch 9.10 Uhr Rich⸗ tung Saarſtraße. gez. Braun, Ortsgruppenleiter. 8 1 Standoribejehl! Sämtliche Einheiten der Hitlerjugend,§J, BDM, Jungvolk und Jungmädel treten am Mittwoch, 22. Juni, in tadelloſer Uniform um 8.30 Uhr im Hof der Schillerſchule zur Sonnenwendfeier an. Szu; Der Gefolgſchaftsführer. ASK, Trupp Viernheim Heute Mittwochabend 9 Uhr Antreten an der Goetheſchule. Donnerstagabend, 8.30 Uhr, der NS⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes. Liederbücher, Schreibheft und Bleiſtift mitbringen! Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Ein heiliges Feuer entzünden wir. Sonne, dir ſchwöret hier Jugend, ſtets beieinander zu ſteh'n, ſtark und mutig den Weg zu geh'n, der ſteil zu ſonniger Höhe weiſt und im ſtolzen Siege den Kämpfer preiſt. geclanken au q oamme sann eναν,]dla Im ewigen, immer gleichbleibenden Wan⸗ del der Jahreszeiten begrüßen wir jetzt nach der Zeit des Sprießens und Werdens die fire der Reife, die Zeit der Erfüllung. Wie unſere Vorfahren die Feuer der Sommerſonnenwende entfachten, um in froher, dörflicher Gemein⸗ ſchaft dem ewigen All zu danken, ſo begrüßen auch wir heute wieder die Sommerſonnen⸗ wende und ihr Brauchtum, das in uns zwar verdrängt geweſen ſein mag, aber niemals ausgelöſcht wurde. In dem ſtolzen Bewußtſein, daß der deut⸗ ſche Boden, der Ernährungsquell des deutſchen Volkes, endgültig frei iſt von Spekulationen und gierigen Zugriffen einer artfremden Raſſe, danken wir all denen, die der Freiheit Bahn gebrochen haben. Wenn die Feuer über die deutſche Landſchaft leuchten, dann lauſchen wir in dieſer Zeit der Beſinnung auf das, was aus unſerem Inneren herausklingt, auf das, was uns mit unſeren Ahnen verbindet. Unſere Vorfahren waren ein ackerbebauen⸗ des und viehzüchtendes Volk. Heilig war ihnen der Boden und die Sippe, heilig die Ehe, heilig und unantaſtbar die Ehre. Sie ſtanden auf hoher Kulturſtufe und in hoher ſittlicher Volks⸗ gemeinſchaft, ſchon Jahrtauſende vor unſerer Zeitrechnung. Denſelben Boden, den heute die Eiſenſchar des modernen Pfluges bricht, brach damals der flache Stein am einfachen Holz. Wenn wir, losgelöſt von der Schwere des täglichen Daſeinskampfes, jetzt einmal zur Zeit der Sommerſonnenwende über die Wieſen ſchreiten, auf denen die Senſe rauſcht, wenn wir auf ſchmalem Pfade die unendlichen Flä⸗ chen des Getreides durchwandern, in deſſen Aehren das neue Brot der Reife entgegengeht, dann werden wir, ob Landmann oder Städter, etwas von der deutſchen Ewigkeit ſpüren. Dieſer, unſer uralter Boden, unſere Lebens- möglichkeit ſchlechthin, er ſpricht zu uns. Er ſpricht zu uns von ſeiner Urkraft, er ſpricht zu uns von den zahlloſen blutigen Kämpfen um ſeine Befreiung, die Jahrhunderte hindurch immer wieder erneut auf ihm tobten, er ſpricht zu uns von der Zeit ſeines kläglichen Zerfalls und von ſeiner endlichen, dauernden Erret⸗ tung. So iſt für uns der Tag der diesjährigen Sommerſonnenwende, wenn die Feuer auf den Höhen lodern, nicht nur der Tag der unge⸗ künſtelten urväterlichen Fröhlichkeit. Wir be⸗ grüßen nicht nur die neuerliche Erfüllung, ſondern wir beugen uns auch mit heiliger Ver⸗ pflichtung in Ehrfurcht vor unſeren Ahnen, denen wir wiederum geloben, dieſen unſeren blutsmäßig angeſtammten Boden zu pflegen und zu ſchützen. Vieles iſt vergänglich. Der Boden iſt unvergänglich. Mit beſſpielloſer Treue bringt er uns Jahr für Jahr wieder neues Brot. Die ihn bebauen, ſterben dahin, er aber bleibt. Eine neue Generation beackert ihn und ſo geht es fort in die Jahrhunderte und Jahrtauſende. Dieſer Dank an den Boden und die deut⸗ ſchen Menſchen, die ihn bebauen und ver⸗ teidigen, das heiße Gelöbnis, ihr Erbe zu wahren zur Erhaltung unſeres Volkes, das iſt der tiefſte Sinn der Feier der Sommer⸗ ſonnenwende, dieſes uralten deutſchen Volks- brauches, den unſer junges Reich wieder zu neuem Leben erweckt hat. „ Die Sonnenwendfeier in Viernheim indet heute abend auf dem alten Turner⸗ portplatz am Wieſenweg ſtatt. Es beteiligen ich daran HJ mit Spielmannszug, Jungvolk, BDM, DIM, Sa, NS, Po, ſowie die SS. Antretezeit iſt 9.00 Uhr Schulplatz Schulſtraße, woſelbſt der Abmarſch in Rich- tung Saarſtraße um 9.10 Uhr erfolgt. Die Bevölkerung iſt zur Teilnahme an dieſer Son⸗ nenwendfeier herzlich eingeladen. Die Spargelernte geht zu Ende. Ob's uns recht iſt oder nicht, wir müſſen uns jetzt wieder für ein weiteres Jahr von dem Spargel trennen. Wie lange iſt es her, als wir mit rieſiger Freude die erſten Spargel⸗ gerichte koſteten, und die Hausfrau auch in den folgenden Wochen dieſem herrlichen Ge⸗ wächs, dem„König der Gemüſe“, im Küchen⸗ zettel einen beſonderen Platz einräumte. Doch jetzt iſt es aus! Nur noch drei bis vier Tage werden wir uns des Spargels erfreuen können. Zum großen Leidweſen ſeiner überaus zahl- reichen Freunde, die ihn während der wenigen Wochen ſo außerordentlich ſchätzen lernten. Aber wie geſagt: noch ſind es vier Tage! Noch beſteht reichlich Gelegenheit, den Spargel bei den täglichen Mahlzeiten zu berückſichtigen! Und beſonders diejenigen Viernheimer Hausfrauen ſollten dies nicht verſäumen, die— es werden wohl die wenig⸗ ſten ſein— dieſem Sommergemüſe, bewußt oder unbewußt weniger Beachtung ſchenkten. Es gibt ja ſo viele und ſo gute-Rezepte— und bei richtiger Zubereitung wird ein Spargel⸗ gericht auch dem verwöhnteſten Gaumen vor⸗ trefflich munden. Deshalb, Hausfrauen, no⸗ tiert euch gut: heute und morgen und über⸗ morgen, einmal am Tage kommen Spargel auf den Tiſch! Die Ernte iſt ausgiebig genug, da ſich nun doch noch— entgegen des größten Teils der Erntezeit— einigermaßen gün⸗ ſtiges Wetter eingeſtellt hat. Unſere hieſigen Erzeuger ſind mit ſorgfältig erleſener Ware gerüſtet, ſie werden alle Wünſche befriedigen können. Drum nochmals: Nüßzt dieſe letzten Tage des Spargels! Bree Ganz Viernheim beſucht am Sonntag abend 8.30 Ahr im„Freiſchütz“ die große Partleli⸗ Kundgebung ãã bbb Rheinfahrt der tauſend Schul- kinder. Am Freitag vergangener Woche un⸗ ternahmen mehr als 1000 Schulkinder, darun⸗ ter auch eine größere Anzahl von hier, eine Dampferfahrt nach Koblenz. Gegen 8.30 Uhr wurde von der munteren Schar in Mainz⸗ Kaſtel der Dampfer„Rheingold“ beſtiegen. Eine Muſikkapelle ſorgte für die nötige Un- terhaltung. Um 1 Uhr war Koblenz erreicht. Am„Deutſchen Eck“ fand eine Kundgebung ſtatt, wobei Schulrat Siebert, Heppenheim, eine Anſprache hielt. Nach 1½ſtündigem Auf- enthalt wurde um 2.30 Uhr die Rückfahrt an⸗ getreten. Es ging diesmal nur bis Rüdesheim, von wo aus die Eiſenbahn die luſtige Geſell⸗ ſchaft wieder ihrer Heimat zuführte. Auch 35 Oeſterreicher, die zur Zeit in Heddesheim wei⸗ len, nahmen an der herrlichen Fahrt teil. * Zur Pflege der Mutter war die friſtloſe Auflöſung des Arbeits- verhältniſſes berechtigt. Eine be⸗ merkenswerte Entſcheidung fällte das Kölner Arbeitsgericht. Eine Hausgehilfin hatte ihren früheren Dienſtherrn auf Zahlung von 7.50 RM. Lohnreſt verklagt. Die Zahlung dieſes Betrages lehnte der Beklagte ab, da die Klä⸗ gerin vertrauensbrüchig geworden ſei und ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt die Das Sonnenwendfeuer wird entzündet — Arbeit eingeſtellt habe. Für Aushilfeleiſtun⸗ gen habe er mehr Geld ausgeben müſſen, als die Forderung der Klägerin betrug. Ihren plötzlichen Austritt begründet die Klägerin da⸗ mit, daß ſie als einziges Kind ihrer Eltern die plötzlich erkrankte Mutter, die operiert worden war, habe pflegen müſſen. Das Ge⸗ richt verurteilte den Beklagten zur Zahlung des geforderten Lohnreſtes und betonte in der Begründung, daß es Kindespflicht der Klä⸗ gerin geweſen ſei, die Mutter zu pflegen, da der Vater die Koſten für Krankenhauspflege nicht aufbringen konnte. Unter dieſen Umſtän⸗ den ſei ein Grund zur friſtloſen Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes durch die Klägerin vorhanden geweſen. Pflichtjahr iſt keine Lehre Es beſtehen immer noch Unklarheiten über das Pflichtjahr der Mädchen. Man beachte, daß das Pflichtjahr im Grunde nicht mit den verſchiedenen Formen von Lehren zu tun hat, ſondern eine arbeitsbuch- und verſicherungs⸗ pflichtige Tätigkeit iſt, daß außerdem ein Ar⸗ beitsvertrag auf ein Jahr abgeſchloſſen wird, der nichts mit einem Lehrvertrag zu tun hat. Daneben kann aber ein Lehrjahr als Pflicht⸗ jahr angerechnet werden. Es ſei auch darauf hingewieſen, daß das Pflichtjahr auf verſchiedene Weiſe abgeleiſtet werden kann, nämlich erſtens im freien Ar⸗ beitsverhältnis, außerdem in der Hausarbeits⸗ lehre, im Arbeitsdienſt, im Landdienſt der HJ, in der ungeförderten Landhilfe, in einem vom Arbeitsdienſt durchgeführten land- oder hauswirtſchaftlichen Lehrgang und in einer nicht arbeitsbuchpflichtigen Tätigkeit im El⸗ ternhaus oder bei Verwandten, wenn es ſich um Familien mit vier oder mehr Kindern un⸗ ter 14 Jahren handelt.— Sinn des Pflicht⸗ jahres iſt, den Hausfrauen, vor allem den bäuerlichen Frauen, eine Hilfskraft zur Seite zu ſtellen. Sommers Anfang. Es mag eigenartig erſcheinen, daß am längſten Tage des Jahres der Kalender den Beginn der heißen Jahres⸗ zeit, des Sommers, verkündet. Denn wir überſchreiten ja nun die Höhe des Jahres, und wenn uns auch der 16ſtündige Tag noch eine Weile erhalten bleibt, es geht doch— minutenweiſe erſt— wieder abwärts mit dem Sonnenjahr. Und doch iſt's nicht Seltſames. Die Sonne hat ſich gegen die Kaltluftmaſſen des Nordens nun in unſeren Breiten durch⸗ geſetzt; der Tag, da ſie am höchſten ſteht, iſt zugleich der Tag ihres endgültigen Sieges, nun kommt der Sommer mit ſeiner Fülle und läßt reifen, was wir dem Boden anvertraut, um den Herbſt der Ernte glückhaft vorzuberei⸗ ten. Bergfeſt des Jahres! Nein, es denkt noch niemand daran, daß die Tage abnehmen; die Hundstage kommen noch, die Urlaubs⸗ und Ferienzeit naht, und jedem möge der Sommer das Sonnenglück froher Stunden in heiteren Tagen beſcheren. Möge der Sommer fruchtbar ſein, daß ſich die Mühen des deutſchen Bauern um die Ernährung unſeres Volkes in reiche Frucht verwandeln, ihm und uns zum Segen. Das Zeitalter des Derkehrs muß jum Zeitalter der Lerkehrsgemeinſchaft werden. Benimm bich beshalb als fiamerad und befolge ble Regeln der Straßenderkehrs⸗Oronung. Ras Briefkaſten „Zur Aufklärung.“ Dieſe Sache iſt einmal eine Angelegenheit der Hausordnung, weiter aber auch des Anſtandes. Liegen die Fenſter nach der Straße zu, ſo iſt ſowieſo jedes Ausſchütteln und Ausklopfen von Bett⸗ vorlagen, Bettüchern uſw. verboten. An⸗ ders, wenn die Fenſter nach dem Hof zu liegen. Hier ſind in erſter Linie die Beſtim⸗ mungen der Hausordnung zu beachten. Im übrigen ſollten die im 2. Stock Wohnenden ſtets daran denken, was ſie tun würden, wenn ſie tiefer wohnten und es würden über ihnen Bettvorlagen ausgeſchüttelt. Unter ſolchen Geſichtspunkten wäre wohl ſehr ſchnell eine Einigung zu erzielen. Tagsüber ziemlich warm Der Aufbau eines neuen feſtländiſchen Hochdruckgebietes hat vor allem in Süd⸗ und Weſtdeutſchland ſehr raſch wieder heitere Wit⸗ terung hergeſtellt. Die allgemein in der Höhe über dem europäiſchen Feſtland herrſchende kräftige Weſtſtrömung, die ſich in den nord⸗ deutſchen Gebieten auch bis zum Boden hin merkbar macht, läßt ungeſtörtes Schönwetter für längere Zeit jedoch nicht erwarten. An⸗ dererſeits iſt jedoch keine durchgreifende Ber⸗ ſchlechterung zu befürchten. Mittwoch: Meiſt heiter und tagsüber warm, ſpäterhin Bewölkungszunahme und Neigung zu gewittrigen Störungen. Winde meiſt aus Süd bis Weſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Viel⸗ fach heiter, doch leicht unbeſtändig und wieder etwas friſcher. er- PP Infanteriſt ihre Unterſtützung die nächſten Wochen ſchenken uns eine große ülle der prächtigſten Blumen. Alle Jahre kehrt dieſes Blumenwunder wieder. a Der Kinder höchſte Freude iſt das Blumen⸗ pflücken auf den Wieſen. Doch iſt es mit Ge⸗ fahren verbunden, da viele Wieſenblumen Gifte enthalten, die bei zarten Kindern Hautaus⸗ ſchläge und Fieber. Erbrechen und ſonſtige Stö⸗ rungen verurſachen. Deshalb laſſe man kleinere Kinder nicht ohne Aufſicht beim Blumenpflücken und belehre die größeren über den Giftgehalt mancher Blumenarten. Da iſt z. B. vor allen Hahnenfußarten zu warnen. Sie haben einen ätzenden Saft, der Hautausſchläge und Geſchwüre verurſacht. Tau⸗ ſendſchönchen, Goldköpſchen und Sumpfdotter⸗ blumen zählen auch zu dieſer Art. Der eben⸗ falls gelb blühende Giftlattich wirkt durch ſei⸗ nen Saft betäubend, erregt Schwindel, Erbre⸗ chen und Schlafſucht. Die reizende Waldanemone verurſacht durch ihren Saft auf zarter Haut brennende Blaſen. Als Gegenmittel kommt Kein Plah für Veichlinge bei der Jufankerie Gegenüber der falſchen Meinung, daß die Be⸗ beutung und der Wert der Infanterie durch die moderne Technik gelitten habe und daß in einem Zukunftskrieg nur Maſchinen. Motoren und Panzer die Entſcheidung bringen könnten, legt der Chef des Stabes der Inſpektion der Infanterie, Oberſt Jaſchke., in dem Organ des Oberkommandos der Wehrmacht„Die Wehrmacht“ die Gedankengänge zur richtigen Beurteilung dar. In ſieben Punkten zeigt er die ausſchlaggebende Stellung der Infanterie im Wehrmachtsſyſtem von heute: 1. Ein Ge⸗ lände in Beſitz nehmen und halten kann nur der Infanteriſt. 2. Alle anderen Waffen ebnen der Infanterie den Weg, indem ſie ihr helfen, den Feind zu vernichten. 3. Die beſte Auf⸗ klärung in der Luft und auf der Erde iſt nutz⸗ los, wenn ſie nicht durch die Infanterie ausge⸗ nutzt wird. 4. Die ſtärkſte und beſtſchießende Artillerie erkämpft keinen Sieg, wenn nicht der zum Vorgehen ausnutzt. 5. Panzerfahrzeuge ſind Bahnbrecher für den Infanterie⸗Angriff. Verlieren ſie den Zuſammenhang mit der Infanterie, ſo fahren ſie ohne Nutzen in den Feind. 6. Motoriſierte Truppen ſind ſchnell beweglich. um Kampf aber müſſen ſie ihre Fahrzeuge aufgeben und als Infanterie kämpfen, ſonſt ſind ſie wertlos. 7. Auch der Reiter kämpft heute meiſt zu Fuß. Der Kampf zu Pferde iſt eine Ausnahme, die nur im Aufklärungsdienſt gelegentlich vorkom⸗ men kann.— Jede kriegeriſche Handlung ſei darum ohne die Infanterie undenkbar. Sie allein ſei die Waffengattung, die einen Erfolg erſt herbeiführen und behaupten kann. Alle anderen Waffen ſeien ausſchließlich Mittel zum Zweck, um der Infanterie einen ausſchlag⸗ gebenden Erfolg zu geben. Für Weich⸗ inge ſei kein Piat in der Infan⸗ terie. Sie brauche Männer die ihrer Auf⸗ gabe, im Kampf die letzte Entſcheidung herbei⸗ zuführen. gewachſen ſeien. Amlliche Bekanntmachung Die Anforderungszettel für die Hundeſteuer 4938 gehen den Steuerpflichtigen in dieſen Tagen zu. Wenn auch das in Vorbereitung befindliche Geſetz zur Aenderung des Heſſiſchen Hundeſteuergeſetzes, auf dem die Erhebung der Hundeſteuer 1938 durch die Gemeinden(in den ſelbſtändigen Gemarkungen durch die Kreiſe) beruhen wird, noch nicht erſchienen iſt, ſo wird den Steuerpflichtigen in ihrem eigenen Intereſſe doch dringend empfohlen, zu den auf dem Anforderungszettel angegebenen Fäl⸗ ligkeitsterminen einſtweilen freiwillig die an⸗ geforderten Ratenzahlungen auf ihre Hunde⸗ ſteuer 1938 zu leiſten. Viernheim, den 20. Juni 1938 Der Bürgermeiſter. Bereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Mittwoch Training auf dem Waldſport⸗ platz: 6 Uhr Jugend, ab 7.30 Uhr 1. Mſchft., Erſatz⸗ und Jungliga. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Heute Mittwoch Handball-, morgen Donners⸗ tag Fußballtraining; Beginn jeweils 6.30 Uhr. CCCCCCCcCCCCccTCCCcccCcccTcT Achtet auf bie 10 Pflichten Dr eee Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 20. Juni 1938 Erdbeeren A) 64— 72, Erdbeeren B) 46 bis 60; Erbſen 44. Anfuhr: 65 dz.— Näch⸗ ſter Markt am 22. Juni 1938, 14 Uhr. Marktbericht vom 21. Juni 1938 Erdbeeren A) 56—68; Erdbeeren B) 44 bis 54; Erbſen 40—44. Anfuhr 110 dz. uptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Berlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Vorſicht beim Blumenpflütken! Zitronenſaft oder Eſſig äußerlich, oder Wein oder ſchwarzer Kaffee innerlich angewendet in Frage. Sehr giftig ſind die helmartigen blauen Blüten und Bläter des Eiſenhuts. Sie erzeugen Fieber. Kolik und Delirien, ja ſelbſt Krämpfe. Wein Eſſigwaſſer, ſchwarzer Kaffee lindern die Erſcheinungen. Beim gefleckten Schierling ſind die Fruchtkap⸗ ſeln die Giftträger. Hiergegen wendet man Milch und Rizinusöl oder Zitronenſaft an, hole aber ſofort den Arzt, wenn Verdacht vorliegt. daß die Pflanzen in den Mund geſteckt worden find. Denn dadurch ſind ſchon Todesfälle ver⸗ urſacht worden. Dasſelbe gilt vom Schwarzen Bilſenkraut., den Blüten des Goldregens, ſowie vor allem vom Roten Fingerhut der mit ſeinen prachtvollen, traubenförmigen Blüten die Kin⸗ der entzückt. Sein Stengel birgt ſtarkes Giſt: das eine nachhaltige Nervenſchwäche zeitigt. Schließlich ſei noch vor der im Herbſt blühenden Herbſtzeitloſe gewarnt. die man von Kindern niemals pflücken laſſen ſollte. Erſparniſſe durch Zinsgutſchrift. Die kapitalbildende Kraft der Zinsgutſchrift auf Spareinlagen wird in ihrer Bedeutung oft unterſchätzt, und doch handelt es ſich hierbei um gewaltige Summen. Alljährlich wachſen den Guthaben bei den Sparkaſſen mehr als 400 Millionen Reichsmark Zinſen zu, das iſt faſt ſo viel wie das geſamte in der Firma Krupp, Eſſen, verkörperte Kapital. Spart man wöchentlich nur 1 RM., ſo hat man bei 3 Prozent Zinſen nach 5 Jahren 280.20 RM., nach 10 Jahren 605.12 RM., nach 15 Jahren 981.80 RM., nach 20 Jahren 1418.47 RM, nach 25 Jahren 1924.69 RM., nach 30 Jah⸗ ren 2511.54 RM. Wie eine Einlage langſam, aber ſtetig durch Zinsgutſchrift anwachſen kann, zeigt die Geſchichte vom Sparkaſſenbuch im Kirchturm zu Stralau. Dort wurde im Jahre 1907 in einer Kapſel im Turmknauf ein Sparkaſſenbuch der Berliner Sparkaſſe aus dem Jahre 1823 mit einer Einlage von 25 Talern gefunden. Dieſes inzwiſchen in Ver⸗ geſſenheit geratene Kapital war, als das Buch bei einer Reparatur nach 84 Jahren wieder zum Vorſchein kam, durch Zinsgutſchrift auf 1168 Mark angewachſen! Die Sache mit der Fiſchvergiftung Eines ſchönen Tages— nein, von dieſem Tage läßt ſich wahrhaftig nichts Schönes ſa⸗ gen! Denn er begann mit all den Beſchwerden, die mit einem regelrecht verdorbenen Magen zuſammenhängen. Immerhin, wir werden da⸗ mit fertig, am eheſten übrigens, wenn wir den ſouſt ſtändig eher zu ſehr als zu wenig be⸗ laſteten Magen einmal richtig hungern laſſen. Iſt die Unpäßlichkeit oder Krankheit dann überwunden, beginnt gewöhnlich das große Forſchen nach ihren Urſachen. Gewiß, wir haben mancherlei gegeſſen, was nicht gerade als leicht bekömmlich gilt, wir haben vielleicht auch einen mannhaften Trunk getan, aber alles das iſt auch ſchon zu anderen Zeiten geſchehen. Doch wie war das vor einigen Tagen? Da gab es doch Fiſch! Na, und Fiſch im Sommer — das weiß man ja! Natürlich, alſo eine Fiſchvergiftung. Nun iſt es uns klar! Aber meiſt ſtimmt dieſe Annahme nicht. Nahezu immer iſt es etwas anderes, z. B. Waſſer auf Obſt uſw. Eine Fiſchvergiftung iſt in Deutſch⸗ land ſo ſelten, daß ſie praktiſch gar nicht vor⸗ kommt. Vom Fang bis in die Küche jedenfalls ſorgt die bekannte„Kühlkette“ dafür und in der Küche müßten ſchon Dummheiten gewaltig⸗ ſten Ausmaßes gemacht werden, ehe ein Fiſch verdirbt. Darauf läßt es kein Koch und keine Hausfrau ankommen. So ſagt es auch der Doktor. Und er fügt hinzu, daß gerade die Sache mit der Fiſchvergiftung ihn immer ſehr mißtrauiſch mache nſg. Jetzt Kampf den Weſpen! Wie oft werden nicht die Weſpen verwünſcht, wenn ſie im Spätſommer bei der Fruchternte in Scharen den Pflücker umſäumen oder beim Einkochen von Obſt in der Küche ſtören. Es werden Fanggläſer aufgehängt, und freudig wird gemeldet, daß ſich ſchon einige hundert Weſpen gefangen hätten. Wenn man aber be⸗ denkt, daß jedes Weſpenneſt 5000 bis 6000 Bewohner hat, ſo macht das garnichts aus. das Frühjahr. Jede Weſpe, die jetzt fliegt, iſt ein Weibchen, das ſich erſt ein Neſt grün⸗ den will. Während alſo im Spätſommer Hun⸗ derte von Weſpen nichts ausmachen, vernichtet man jetzt mit der getöteten Weſpe Tauſende zu erwartende Nachkömmlinge. e Roſenzeit. Wenn im erſten Lenz die Keime zum Lichte drängen, die erſten Knoſpen brechen, ſind wir beglückt und jeder Tag bringt uns neue Freuden im Blick auf die Natur. Wenn dann aber die Zeit der Fröſte überwun⸗ den iſt und gegen Ende April alle Kräfte der Natur wach geworden ſind, dann ſind wir überwältigt von der Fülle der Schöpfung, die ſich uns offenbart. Immer neue Blüten, immer neue Schönheit, und wir können ob der Schnelligkeit, mit der ſich jetzt alle Pflanzen dem Lichte erſchließen, kaum alles erfaſſen. Schneeblüten der Kirſche und Birne und Pflaume zuerſt, und dann der Kerzenbaum der Kaſtanie, rote Polſter des Rotdorns, ein gelber Rauſch von Goldregen und endlich die Apfelblüte, zart und lieblich wie Brautſchmuck um ein roſiges Unſchuldgericht. Die Wieſen aber ſind bunt beſtickt, leuchtende Sterne, la⸗ chende Farben, ein Teppich der freudvollen Frühlingszeit. Aber wenn die Obſtblüten kaum Aktbnakl- Fksfsiklwochk 50 Jährige Gabrag. 1888/89) Vom 28. dum bis 3. Jul 1939 Einladung zu der am Sonntag, den 26. Juni, nachm. 3 Uhr bei unſerem Alterskollegen Michael Ring hof(Wirtſchaft „Zum Deutſchen Haus, Weinheimerſtr. 75) ſtattfindenden 1. Zufammenkunft. Es wäre wünſchenswert, wenn in dieſer 1. Zuſammen⸗ kunft, in welcher die grundlegenden Richtlinien für unſere Jubelfeier gegeben werden ſollen, alle Alterskolleginnen und Alterskollegen, auch die auswärts Geborenen, er⸗ ſcheinen würden. Mehrere Alterskollegen. Jungeres, tüchtig. für Haushalt ſo⸗ fort geſucht. Näh. Auskunft bei inter der 3333* Morr, Reichsministets Or. Jose 1 2 enn segel. Mietwaſchküche Adolf Hitlerſtr. 30 Verloren ging geſtern auf dem Wege von Mannheim nach Viernheim eine Damen Jacke. Um gefl Rückg. i d. Geſchäftsſt w. geb. ble Nibelungen. Ein deutsches Trauerspiel von Friedrich Heb- bel. Dargestellt durch das Hessische Landes thester Darm- stadt. Gesamtleitung: Generellintendent Franz Evertf. Spielleltung: Richard welchert. Zühnenblid: Max fritzsche. Hauptdarsteller: Matle koppen- höter(Steatsthester Berlin) 2. G., Agnes Straub a. G., Walter zung a. G., Max Nemetz, Cet Raddatz, Jochen boelzig, kerl Zistig. Auffühfungen im Städt. Spiel- u. Festhaus am 26. und 7. Juni, 2. und 3. Jull. Anfang jeweils 16 Unt, Ende gegen 22.30 Uhr. Verloren Nech dem ersten 1 ging geſtern eine eine bause von nuten statt. Karten zum Prelse von Sommerfjacke v. Bierkell. b. Eggel⸗ ſee. Um Rückg. geg. Belohngg. w. gebet. Adolf Hitler⸗ ſtraße 90 1,0 RM. bis 7,50 RM. erhält- lich durch den Verkehrsverein Worms e. V., fernruf 5044, durch dolle Reisebüros und, soweit noch Karten vorhenden, an der Ihedterkasse vor Beginn der Votstelſungen. Kleine Anzeigen Anzeigen preisliſte Nr. 7 gültig. Tor- mull müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge- iſt wieder ſchäftsſtelle bezahlt werden, da eingetroffen ſonſt ihr Erſcheinen infrage Flollr. Neuer geſtellt iſt. 6 I Steinſtraße 7 Verhütet Waldbrände! Naucht nicht im Walde! Sündet im Wald oder in gefährlicher Nähe desſelben kein Feuer an! Ihr ge⸗ fährdet Dolksvermögen und ver jündigt euch am Bolz! Ihr ſabo⸗ tiert das Nufbauwerd des Führers! Die beſte Zeit, die Weſpen zu bekämpfen, iſt. verblichen, dann iſt's Zeit für den Flieder, der ſich uns in dieſem Jahre jedoch nur ſpär⸗ lich ſchenkte. Wir werden müde von Farben⸗ rauſch und Blütenduft und Vogelſang. Da öffnet ſich die erſte Roſe. Iſts nicht, als hätteſt du all das vorher erleben müſſen, um ihre Schönheit zu erfaſſen? Iſts nicht, als wollte dir das anſteigende Jahr mit dieſen erſten Roſen ſein allerſchönſtes Blütengeſchenk darbringen? Roſenzeit— Zeit der Erfüllung all unſerer Sonnenſehnſucht. Roſen wählen ſich die Zeit, wo die Nacht ganz kurz iſt, wo Tag und Nacht faſt nur ein Dämmern ver⸗ bindet, weil ſie das Licht lieben, den Blau⸗ himmel und die Sonne. Und bleibſt du ſtehen, auch du, haſtender und gehetzter Menſch, am blühenden Roſenſtrauch, es wird dir heller, es lacht dir Sonne, denn der Wolkenhimmel deines Alltages ſcheint ſich aufzuziehen, weil du dir eine Minute vergönnteſt des Glückes bei blühenden Roſen. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Montag ereigneten ſich hier vier Verkehrsun⸗ fälle, wobei zwei Perſonen verletzt und zwei Kraftfahrzeuge, ſowie zioei Fahrräder beſchä⸗ digt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrs- vorſchriften zurückzuführen.— Bei einer Ver⸗ kehrskontrolle wurden 34 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung gebührenpflichtig verwarnt und an vier Kraftfahrzeughalter mußten rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt werden, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Lebensrettungskurſe im Laden- burger Schwimmbad Der Sommer hat ſeinen Einzug gehalten und mit ihm auch die Badezeit. So ſchön und o erlebnisreich dieſe Zeit auch iſt, ſo gefähr⸗ ich und überaus reich an Unfällen iſt ſie ſchenleben jährlich den Tod im naſſen Element inden: es ſind 3000 Menſchen in den deut⸗ chen Binnengewäſſern, acht im Tagesdurch⸗ Deutſche ein Schwimmer, und jeder Schwim⸗ mer ein Retter! Um dieſe Parole zu verwirk⸗ lichen, finden allüberall in Deutſchland Jahr für Jahr Schwimm⸗ und Rettungskurſe ſtatt, die unter Leitung gut geſchulter Kräfte ſtehen. raktiſch werden hier alle Beteiligten ſorgfältig ausgebildet und mit dem Ein ſolcher Kurſus findet zur Zeit auch in unſerer Theorethiſch und Rettungsſchwimmen vertraut gemacht. näheren Umgebung ſtatt und zwar in Laden⸗ burg. Kursbeginn iſt: Donnerstag, 23. Juni, im Ladenburger Schwimmbad; von 19—20 Uhr und Erwachſene von 20 bis frei. 0 e Co fort man immer toieda Zeitumęsleser urteilen Wer glaubt an die Qualität Ihrer Lieferung, wenn Sie Ihre Offerten mittels, fadenscheiniger“ Brief- auch. Man bedenke nur, wieviele junge Men⸗ 4155 chnitt! Drum Kampf dem naſſen Tod! Jeder 3 bogen oder Drucksachen machen?— Ihre Geschäftsdrucksachen sollen darum selbst Qualitätserzeug nisse sein, die von erfahrenen Fach- leuten mit vielseitigen Wirkungsmitteln nach gepflegtem neuzeitlichem Ge- schmack ausgestattet sind. Solche Arbeiten liefert rasch und preiswert die Buchdruckerel der. 1 Viernheimer Volkszeitung 1 n 21. Uhr. Die Ausbildung iſt vollſtändig koſten⸗ eich! eh uch die U — 1 i Der„ der ec begleitet Das 8 den letzter mung, eugt hab fn de ne. Das Gewähren Staatsbre fei, eher Verfaſſun eben. 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