ale ſug 0 Vella, eher Ler⸗ f g ehen bel⸗ nt und el rote Por u, weil an ſwieſen. U Laden a0 „ 0 Nſähr⸗. Ile iſt ſie lunge Meu⸗ en Elenent i den deut⸗ Aagesdurch⸗ Lad! cher Ker Schwin⸗. zu berwirk⸗ land Jahr Fur ful, tifte ſihen. n hier alle ind mit dem uch. En h in unserer in Laden „28. Juni, Jugendliche von 20 bis ig lötene 1 i alm er griel· ö 00 Sollen gen Tcl chem be iert di tung 00 be. nit de N 0 icht Mit 90 1 un l N ö 0 1 Anmksblatt der Bür eee eee an Sonntagen und aus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließli durch die Poſt monatlich 1.60 NM. auschließlich Beſtellgeld. 1 10 Ryfg. Bezugspreis: Ins Nummer 143 germeiſterei Viernheim eiertagen. otenlohn, Donnerskag 5 Flimmung gereizter Ungewißheil 4 Paris, 22. Juni Der„Matin“ befaßt ſich im Leitartikel mit der Frage, ob die äußere Kriſe der Tſchechoſlowakei in der nächſten Zeit auch von einer innenpolitiſchen Kriſe begleitet ſein werde. Das Blatt erklärt, daß die Entwicklung in den letzten Wochen im Lande eine Stim⸗ mung gereizter Ungewißheit er⸗ zeugt habe, was ſich auch auf die Zuſammen⸗ etzung der 955 Regierung auswirken kön⸗ ne. Das Blatt behauptet ferner, von ſeinem Gewährsmann gehört zu haben, daß der Staatspräſident Dr. Beneſch entſchloſſen ſei, eher zurückzutreten, als gewiſſen Verfaſſungsänderungen ſeine Zuſtimmung zu geben. Seine Haltung habe die Lage noch weiter kompliziert, weil beſtimmte Verfaſſungs⸗ änderungen unvermeidlich ſeien, um die Sude⸗ tendeutſchen und die anderen Volksgruppen der Tſchechoſlowakei zufrieden zu ſtellen. Der„Matin“ weiſt ferner darauf hin, daß 2 Dr. Beneſch auch der Urheber des tſchechiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Vertrages ſei, der von deut⸗ ſcher Seite mit größter Entſchiedenheit verur⸗ teilt werde. Auch dies ſei ein Grund, daß man — vielleicht verfrüht— annehme, der Präſi⸗ dent werde zurücktreten, um dem Staat die Umſchiffung all dieſer gefährlichen Klippen zu ermöglichen. Beneſch wollte nach Frankreich reiſen Zu den Gerüchten über eine etwaige kurz be⸗ vorſtehende offizielle Reiſe des tſchechiſchen Staatspräſidenten Beneſch nach Frankreich wird in zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen erklärt, daß Beneſch ſich tatſächlich im Juli nach Frankreich begeben wollte, um in den Vogeſen an den Ein⸗ weihungsfeierlichkeiten für ein Kriegerdenkmal teilzunehmen. Infolge der inzwiſchen eingetre⸗ tenen internationalen Ereigniſſen ſei Beneſch jedoch gezwungen worden, ſeinen Plan vorläu⸗ fig zu verſchieben, doch werde er dieſe Reiſe unternehmen,„ſobald die Umſtände es er⸗ laubten“. Fünf Völkern das Vaterland geraubt Scharfe römiſche Vorle gegen die Tschechen Rom, 23. Juni * Die der tſchechiſchen Preſſe zur zweiten Natur gewordenen Verdrehungskünſte und Verlogen⸗ heiten prangert„Tevere“ unter Bezugnahme auf einen anläßlich der italieniſchen Piave⸗ Feier im„Prager Montagsblatt“ erſchienenen Aufſatz an. Das tſchechiſche Organ. ſo ſchreibt „Tevere“, greife die abgedroſchenſten Darſtel⸗ lungen einer italieniſchen Polemik über die von den Alliierten geleiſtete Hilfe bei der Piave⸗ Schlacht und anderen Gelegenheiten auf. Dinge, die durch die hiſtoriſchen Tatſachen längſt wider⸗ legt ſeien. Indem es aber dieſe alten Lügen wieder auftiſche, zeige es ſich als der typiſche Vertreter eines Landes von Zigeunern und Dieben. In Wirklichkeit ſeien die Tſchechen niemals kriegstüchtig ge⸗ weſen. Ihre einzige„Heldentat“ hätten ſie erſt nach Kriegsende mit dem Rückmarſch der Ge⸗ fangenen aus Rußland vollbracht. wobei ſie ſo⸗ gar die ruſſiſchen Lokomotiven mitgehen hießen. Zuſammen mit den Lokomotiven und anderem Hab und Gut der ſibiriſchen Bevölkerung hät⸗ ten aber die Tſchechen auch fünf Völkern ihr Vaterland geraubt. An dieſem Schulbeiſpiel ſehe man wieder ein⸗ mal, daß die Tſchechoſlowakei. die aus einer Lüge entſtanden ſei und 20 Jahre lang von einer Lüge gelebt habe, auch nur durch Lü⸗ gen weiterleben könne. der Tſcheche ſcheue die Wahrheit wie der Teufel das Weih⸗ waſſer. Da er aus Gründen des Anſehens ge⸗ zwungen ſei, eine völlig verlogene Darſtellung ſeiner Geſchichte zu geben, habe er ſich ſo an das Lügen gewöhnt, daß er gar nicht anders mehr könne, als alles und jedes in verleumderiſcher Weiſe zu verdrehen. „Komödie und Fpiegelfechlerei“ Budapeſt. 22. Juni Der Prager Berichterſtatter des„Peſter Lloyd“ befaßt ſich mit dem Stand der ungariſch⸗ iſchechiſchen Verhandlungen über das Nationa⸗ litätenſtatut. Prag. ſo ſchreibt das Blatt, habe nach den Gemeindewahlen unendlich lang- ſam und umſtändlich auch mit den Un⸗ garn Fühlung genommen. Seine ganze Art und Weiſe ſei aber äußerſt„ernüchternd“ und babe unter den Ungarn große Entrüſtung her⸗ vorgeruſen. weil Hodza keineswegs mit den Vertretern der oppoſitionellen Ungariſchen Ver⸗ einigten Partei verhandelt babe. hinter der mehr als 95 v. 5. der ungariſchen Volksgrur⸗ pen ſtänden, ſondern mit den ehemaligen unga⸗ riſchen Kommuniſtenführern Janatz Schulc und Stephan Stunda. Hodzas Verhalten. ſo ſtellt das Blatt feſt. ſe! ein offener Schlag gegen alle ungariſchen Hoif⸗ nungen. Die Verhandlungen mit Schulc und Stunda, die kaum 2. v. H. der ungariſchen politi Volksgruppe hinter ſich hätten, ſeien eine Ko⸗ mödie und eine Spiegelfechterei. ein⸗ zig und allein dazu beſtimmt. Englands Sym⸗ pathien für das tſchechiſch⸗„demokratiſche“ Be⸗ mühen zu gewinnen. Die ganze ungariſche Min⸗ derheit ſei überzeugt, daß man ſie hinters Licht führen wolle. Neue Jühlungnahme? „Informative Sitzung“ ins Prager Miniſterpräſidium einberufen Prag, 22. Juni des politiſchen Miniſter⸗ ausſchuſſes treten am Donnerstag zu einer„in⸗ formativen Sitzung“ mit den Vertretern der Sudetendeutſchen Partei im Prager Miniſter⸗ präſidium zuſammen. Wie von maßgebender Stelle ferner verlau⸗ tet, hat Miniſterpräſident Dr. Hodza die Vor⸗ denden der Regierungsparteien und die Vor⸗ itzenden der parlamentariſchen Klubs dieſer Die Mitglieder Parteien für Fletch zu einer Sitzung eingela⸗ den. Zweck dieſer Sitzung iſt die Ausſprache Nationalitäten⸗ über Fiigemägt Fragen der Der Sitzung wird auch Außenminiſter r. Krofta beiwohnen. 1 iernheimer Verkündigungsblatt der N89 AR. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzelgenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'haſen 15101 den 23. Jun 1938 Prag vor einer innenpolitiſchen Will Skaatspräfident Veneich zurücktreten?— Mu Verfaſſungsänderung unvermeidlich 14. Jahrgang Krise? maß ungen eines franzöſiſchen Blattes e Pr.* . 2 8 ö S 7 5 . 4 Das ſchöne Land der Sudetendeutſchen: Alte deutſche Bergſtadt Iglau Auf der böhmiſch⸗mähriſchen Grenzſcheide liegt die ſchöne alte deutſche Bergſtadt Iglau mit bemerkenswerten gotiſchen und barocken Kirchenbauten. Ehemals war hier ein bedeutendes Silberbergwerk, und das Iglauer Bergrecht war für ganz Südoſt⸗Europa maßgebend. Heute iſt es eine bedeutende Tuchmacherſtadt. In ihrer unmittelbaren Umgebung, in Staunen, wurde der Reichsſtatthalter der Oſtmark, Dr. Seyß-Inquart geboren.(Zeichn. Reimeſch⸗M.) Ende der Maul und Klauenseuche Eine bedeulſame Erfindung der deulſchen Viſſenſchaft Berlin, 22. Juni Seit Jahren wird in allen Ländern mit hochentwickelter Tierzucht an einem Verfahren gearbeitet, das den für die Maul⸗ und Klauen- ſeuchen empfänglichen Tieren(Rindern, Schwei⸗ nen, Schafen und Ziegen) einen wirkſa⸗ men und langfriſtigen Schutz gegen dieſe Seuche verleihen ſoll. Die deutſche Wiſſen⸗ ſchaft hat nunmehr dieſes Ziel erreicht In den Staatlichen Forſchungsanſtalten auf der Inſel Riems bei Greifswald iſt es den Forſchern Profeſſor Dr. Waldmann und Dr. Köbe gelungen, eine Methode der aktiven Immuniſierung auszuar⸗ Co ſieht die„Entjpannung“ aus! Neue lſchechiſche Gewallal Brünn, 23. Juni Wie erſt jetzt bekannt wird, verübte eine grö⸗ ßere Anzahl von Tſchechen am Dienstagabend bei Brünn einen Ueberfall auf mehrere Teil⸗ nehmer einer ſudetendeutſchen Sonnwendfeier. 26 ſudetendeutſche Studenten befanden ſich auf der Straße von Turas nach Maxdorf(bei Brünn), um dort eine Sonnwendfeier mit⸗ zuerleben. Plötzlich fielen über 50 Tſchechen über ſie her und ſchlugen auf die Sudetendeutſchen ein. Bei dieſem feigen Ueberfall, der in der Be⸗ völkerung große Empörung ausgelöſt hat, wur⸗ de einer der deutſchen Studenten erheblich ver le'tz't. Das amtliche tſchechiſche Preſſeorgan gibt über dieſen unerhörten Vorfall eine Meldung aus. in der der Tatbeſtand zugegeben wird. Wirklich grotesk mutet es an, wenn man in die⸗ ſer tſchechiſchen Meldung verſucht, dieſen uner⸗ hörten Ueberfall der Tſchechen auf Deutſche in irgend einer Form zu entſchuldigen und dabei darauf hinweiſt, daß die ſudetendeutſchen Stu⸗ denten„in geſchloſſener Reihe“ marſchiert ſeien. Es wird dann in dem tſchechiſchen Bericht be⸗ ſtätigt, daß einer der Ueberfallenen. der 20jäh⸗ rige Führer der deutſchen tſchechiſchen Hochſchule te gegen Judelendeulſche in Brünn, Johann Wecerka. eine Kopf⸗ und Augenverletzung erlitten hat. Wie von anderer Seite gemeldet wird, ereig⸗ nete ſich ein ähnlicher Vorfall bei Mäh⸗ riſch⸗Schönberg in dem Ort Grulich. Hier war es ſogar tſchechiſches Militär, das plötzlich den einzeln oder in kleinen Gruppen zum Feſtplatz ſtrömenden Sudetendeutſchen die Straße ver⸗ ſperrte und ſogar mit Seitengewehren gegen ſie vorging. Nur der Beſonnenheit der ſudeten⸗ deutſchen Bevölkerung iſt es zu danken. daß dieſe Ausſchreitungen tſchechiſcher Soldaten kei⸗ ne ernſteren Folgen zeitigten. Die Polizei griff erſt ein, als ſie von Augenzeugen dieſer Vor⸗ fälle dazu aufgefordert wurde. Ethmeling verlor! In dem ſenſationellen Kampf um die Welt⸗ meiſterſchaft im Boxen verlor Max Schme⸗ ling gegen den Neger Joe Louis durch k. o. noch vor Ablauf der 1. Runde. Ausführ⸗ licher Bericht im Innenblatt. beiten, die die empfänglichen Tiere mindeſtens drei Monate, wahrſcheinlich aber noch länger, gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche ſchützt. Auf Anordnung des Reichsminiſters des In⸗ nern wurde dieſe neuartige Schutzimpfung in einem von Veterinärbeamten durchgeführten Großverſuch an 50 00 Rindern und einigen tauſend Schafen geprüft. Die Erfolge ſind ausgezeichnet. Mit größten Beſchleunigung werden nunmehr die notwen⸗ digen baulichen Einrichtungen für die Herſtel⸗ lung des Impfſtoffes geſchaffen, um das neue Verfahren noch in dem gegenwärtig laufenden Gang einführen zu können. Verkehrsſicherheit Großzügige Aktion zur Verhütung der Ver⸗ kehrsunfälle— Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am Freitag über alle deutſchen Sender Berlin, 22. Juni Die Woche vom 2 4. bis zum 30. Juni wird im Zeichen einer großzügigen Aktion zur Verhütung der Verkehrsunfälle ſtehen. Ant Abend des 24. Juni wird in der Zeit von 19 Uhr bis 19,15 Uhr Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zum Problem der Verkehrsunfälle über alle deutſchen Sender ſprechen. England vor Neuwahlen? Eine Ankündigung des britiſchen Schatzkanzlers London. 22. Juni. Auf der Tagung der Liberalen in London ſprach am Mittwoch der engliſche Schatzkanzler. Er machte die aufſehenerregende An⸗ deutung, daß Neuwahlen in Großbritannien nicht mehr fern ſeien. Wörtlich erklärte er: „Noch bevor die nächſte Konferenz der Libe⸗ ralen abgehalten wird, werden wir, ſo nehme ich an, der Anſicht ſein, daß wir am Vor ⸗ abend von Neuwahlen ſtehen werden.“ taucht ohnedies heute ſchon auf, Der Londoner Voſchluß Dr. E. K. In London beſteht ein Nichtein⸗ miſchungsausſchuß, deſſen Funktion bekannt iſt. Der Nichteinmiſchungsausſchuß hat Un⸗ terausſchüſſe. Er hat auch einen Hauptunterausſchuß. Und dieſer Hauptunterausſchuß hat einen Beſchluß gefaßt, der nun noch der Zuſtimmung des Haupt⸗ ausſchuſſes bedarf. Daran iſt nun nach Lage der Dinge nicht zu zweifeln. Zu zweifeln iſt aber möglicherweiſe daran, ob dieſer Be⸗ ſchluß Wirkſamkeit erlangt und wie er in der Praxis ausſehen wird. In London einigte man ſich auf die Zurückzie hung der Frei⸗ willigen in Spanien. Da Italien in ſeinem Abkommen mit England die Zurück⸗ giehung ſeiner militäriſchen Hilfskräfte Fran⸗ cos zugeſagt hat— das Abkommen tritt be⸗ kanntlich erſt mit der erfolgten Zurückziehung in Kraft— bleibt die Frage offen, was So w⸗ jetrußland tun wird. Denn die Bolſche⸗ wiſten ſind es, die allein Schuld tragen an der unnötigen und blutigen Verlängerung des ſpaniſchen Zwiſtes. Sie ſind es, die unter⸗ ſtützt von Frankreich und anderen Vertretern der„Demokratie“, durch dauernde Hilfeleiſtun⸗ gen an die Spanienbolſchewiſten die Beendigung des ſpaniſchen Krieges verhinderten. Wenn Sowjetrußland diesmal dem Londoner Beſchluß zuſtimmte, offenbar unter ſtärkſtem Druck aus Londoner und Pariſer Regierungskreiſen, dann iſt damit noch keine Gewähr dafür ge⸗ geben, daß es ſeinen Beſchluß auch ausführt. Denn das würde die völlige Preis⸗ gabe der Moskauer Spanien⸗ politik bedeuten. Inſofern iſt an den jetzigen Londoner Beſchluß ein großes Fragezeichen zu ſetzen. Die engliſche und franzöſiſche Preſſe nimmt zwar die Londoner Vereinbarung faſt mit Begeiſterung auf. Es ſcheint aber, daß dieſe Begeiſterung aus Zweckmäßigkeitsgrün⸗ den kommt. Intereſſanter und ſchwerwiegender iſt die Stellungnahme der italieniſchen Preſſe. Und dieſe nimmt die Londoner Vereinbarung ſehr realiſtiſch auf und bezeichnete den Londo⸗ ner und Pariſer Optimismus als übertrie⸗ ben. Gegen die Moskauer Zuſtimmung be⸗ wahrt ſie eine abwartende Zurückhaltung und Vorſicht. Entſcheidend wird auch ſein, was Frankreich in Wirklichkeit tun wird. Man weiß aus Erfahrung, daß der Londo⸗ ner Nichteinmiſchungsausſchuß ein Apparat iſt, der entweder gar nicht oder ſehr langſam funk⸗ tioniert. Die Eigenart des jüngſten Beſchluſ⸗ ſes läßt zudem erwarten, daß die Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen früheſtens in einigen Monaten akut wird. Was ſich in dieſer lan⸗ gen Zeit ereignet, läßt ſich heute keineswegs vorausſehen. Ein ganzer Komplex von Fragen wie die Zu⸗ ſtimmung der beiden ſpaniſchen Parteien, die Verleihung der Rechte als kriegführende Par⸗ teien uſw. Wenn man trotzdem dem Londoner Zwiſchenabkommen einen gewiſſen Optimtsmus entgegenbringt, ſo entſpringt er der Hoffnung, daß der unſelige Krieg in Spanien doch bal⸗ digſt nicht mit dem Triumph der Kräfte der Zerſtörung, ſondern mit dem Siege der auf⸗ bauwilligen Mächte des Landes beendet ſein möge. Jiegesfahrk der Alten Garde Trier, 22. Juni Von der Porta Nigra aus trat am Mittwoch⸗ früh die Alte Garde in 27 großen, mit Girlan⸗ den und den Standarten der Alten Garde ge⸗ 4 5 offenen Omnibuſſen ihre dreitägige ahrt durch die ſchöne Weſtmark an. Die gan⸗ zen Fahrſtraßen, die durch das liebliche Moſel⸗ tal führten, waren ein einziger Triumphbogen aus Ehrenpforten? Fahnen, Spruchbändern, Girlanden und Blumen. Aus den Betrieben kamen die Arbeiter, die Winzer und Winzerin⸗ nen von den Weinbergen, die Förſter und Forſt⸗ arbeiter aus den Wäldern, die Bauern und Landarbeiter von den Feldern. In den Wein⸗ dörfern kredenzten von hohen Faßpyramiden junge Winzerinnen in farbenfroher Tracht den Ehrentrunk. Geſangvereine boten mit frohen Liedern ihren Willkomm. Auf ihrer Fahrt kam die Alte Garde in Idar⸗Oberſtein auf alten nationalſozia⸗ liſtiſchen Boden. Hier hatte die Partei ſchon im Jahre 1932 die Zweidrittelmehrheit erreichen können. Dementſprechend war auch der Einzug triumphal. Aus Anlaß des Beſuches hatte Idar⸗ Oberſtein eine Ausſtellung von Erzeugniſſen ſeiner weltumſpannenden Edelſtein⸗Induſtrie veranſtaltet. In Bad Kreuznach war am Markt⸗ platz eine große Ehrenhalle errichtet worden. Durch dieſe Halle zog die Alte Garde mit klin⸗ gendem Spiel unter dem Jubel der Bevölke⸗ rung in den Kurhausgarten. Am Mittwoch vereinigten ſich die alten Käm⸗ pfer des Führers im großen Saal des Kurhau⸗ ſes von Bad Kreuznach zu einem Feſtabend. Zur Freude der Alten Garde erſchien gegen halb 10 Uhr abends Reichsminiſter Dr. Goe b⸗ bels, der von ſeinen alten Mitkämpfern mit größter Herzlichkeit begrüßt wurde. Ein engliſcher Plan London will ein Luftabkommen entwerfen London, 22. Juni Engliſche Fachmänner arbeiten— wie Reu⸗ ter meldet— jetzt an einem Entwurf eines internationalen Abkommens zur Begrenzung der Luftbombardements, den Chamberlain geſtern im Unterhaus angedeutet habe. Die engliſche Regierung wird ſpäter an andere Re⸗ gierungen herantreten mit dem Exſuchen, ſich dazu zu äußern, ob ſie den Plan für praktiſch hielten. Der Spanienplan angenommen Hichteinmiſchungsausſchuß beſchließl Jurückziehung der Freiwilligen London, 23. Juni Der britiſche Plan zur Zurückziehung der reiwilligen aus Spanien, der am ienstag im Hauptunterausſchuß des Nicht⸗ Kam iſenng san z ſchu e! einſtimmig angenommen wurde, ſieht zunächſt die Entſen⸗ dung zweier Kommiſſionen nach Spanien vor, um die ausländiſchen Freiwilligen zu zählen und zu klaſſifizieren und ſchließlich deren Ab⸗ transport vorzubereiten. Weiter ſoll die Land- und Seekontrolle verſtärkt werden. Nachdem eine weſentliche Zurückziehung von Freiwilli⸗ gen erfolgt iſt, ſollen dann dem Plan zufolge beiden Bürgerkriegsparteien die Rechte krieg⸗ führender Mächte zugeſtanden werden. Nach endgültiger Annahme des Planes durch die Vollſitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes dürfte der erſte Schritt der ſein, an beide Seiten in Spanien heranzu⸗ treten, um deren Zuſtimmung zur Entſendung der Kommiſſionen zu erhalten. Frankreich hat ſich ſchon bereiterklärt, die internationale Kon⸗ trolle an der Pyrenäengrenze mit dem Augen- blick zu verhängen, da die beiden Kommiſſio⸗ nen in Spanien eintreffen. Dieſe Kontrolle ſoll zunächſt 30 Tage in Kraft bleiben. Wenn bis zum Ende dieſer Zeit der Abtransport noch nicht begonnen hat, wohl aber Ausſicht auf deſſen Beginn beſteht, ſoll ſie um weitere 10 Tage verlängert werden. „London, ein Anfang“ London, 23. Juni Die Einigung im Nichteinmiſchungs⸗ aus ſchuß wird von der Londoner Mittwoch⸗ morgenpreſſe mit großer Befriedigung aufge— nommen und als ein Erfolg der Politit Chamberlains bezeichnet. Die Blätter rechnen allgemein damit, daß die Durch⸗ führung des Planes noch geraume Zeit in Anſpruch nehmen wird. Die„Times“ ſchreibt, der Erfolg ſei im⸗ mer noch klein gegen die Schwierigkeiten, die noch bevorſtünden. Aber es handele ſich we⸗ nigſtens um beſtimmte Erfolge. Die Möglich⸗ keit eines Waffenſtillſtandes inſolge der gegenwärtigen engliſch⸗italieniſchen Be⸗ ſprechungen könne kaum jetzt ſchon Form an- nehmen, aber es ſei Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Klugheit und Staatskunſt der Italiener nicht ſo abgeneigt ſein werde, in Spanien ein Halt zu gebieten, wie das vorher geſchehen ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ rechnet mit der Mög⸗ lichkeit der Entſendung der Freiwilligen⸗ kontrollen Ende nächſten Monats. Den Sowjetruſſen ſcheine frei heraus erklärt wor⸗ den zu ſein, daß, wenn ſie ſich einem Fort; ſchritt weiter widerſetzten, die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Sowjet⸗ rußland merklich geſchwächt würden. Paris zur Londoner Einigung 88 Paris, 23. Juni Die Pariſer Frühpreſſe verzeichnet mit einer gewiſſen Befriedigung den geſtern im Londo⸗ ner Nichteinmiſchungsausſchuß er⸗ zielten einſtimmigen Beſchluß. Man ſieht da⸗ rin hinſichtlich des engliſch-italieniſchen Ab⸗ kommens ein gutes Zeichen und ſpart auch nicht mit anerkennenden Worten an die Adreſſe Italiens, wobei Rom aller- dings ſofort mehr oder weniger plump ein zi enen Abkommen angeprieſen wird. Der dem Quaj d'Orſay naheſtehende„Pe⸗ tit Pariſien“ meint u. a., ein prinzipiel⸗ les Abkommen über die Zurückziehung der aus⸗ ländiſchen Freiwilligen ſei gefunden und dies ſei das Ergebnis einer ſorgfältigen und lang⸗ wierigen diplomatiſchen Vorarbeit. Aufgrund der franzöſiſchen Ratſchläge meint das Blatt weiter, habe Moskau nachgegeben. Der „Matin“ will wiſſen, daß Frankreich gewiſſe kleinere Aenderungen in der Seekontrolle habe durchſetzen können. Es ſei zu hoffen, daß we⸗ der von der einen, noch von der anderen Seite neue Schwierigkeiten erwachſen.„Epoque“ meint, Miniſterpräſident Daladier und Außen⸗ miniſter Bonnet hätten ſchon am 13. Juni be⸗ ſchloſſen, die Pyrenäengrenze erneut unter ſtrenge Kontrolle zu ſtellen, was vielleicht die Kommuniſten verbittere, was aber eine recht N Löſung im Intereſſe Frankreichs dar⸗ ſtelle. Was plant Moskau jetzl? Rom, 23. Juni Zur Dienstagsſitzung des Londoner Neuner⸗ ausſchuſſes unterſtreichen die Korreſpondenten der römiſchen Morgenblätter den unter dem allgemeinen Druck der Mächte erfolgten Ver ⸗ zicht Sowjetrußlands darauf, die Aus⸗ führung des engliſchen Planes, wenigſtens für den Augenblick— zu verhindern, zeigen aber in Bezug auf die Auswirlungen der Haltung Moskaus eine beachtenswerte Zurückhaltung und Vorſicht. Zu den Erklärungen Chamber⸗ lains im Unterhaus, die ausführlich aber kom⸗ mentarlos verzeichnet werden, heben die Korre⸗ ſpondenten die neuerliche Niederlage der Oppo— ſition hervor. Der Londoner Vertreter des„Meſſaggero“ ſchreibt, das Ausſetzen der Sabotage, die ſeit November den Ausſchuß lahmgelegt hätte, und die Frankreich immer wieder mehr oder weniger offen unterſtützt hätte, erlaube es jetzt, die Arbeiten des Aus⸗ ſchuffes wieder in Gang zu bringen. Es ſei aber verfrüht, darauf für die Zukunft allzu optimiſtiſche Schlüſſe zu ziehen. Denn das Ver⸗ fahren zur vollſtändigen Durchführung des engliſchen Planes, d. h. die Zurückziehung der Freiwilligen, die Wiedereinführung der Kon⸗ trolle und die Anerkennung der Kriegsrechte ſei kompliziert und langwierig. ſowjetruſſiſchen Der Londoner Vertreter des„Popolo di Roma“ betont ebenfalls, daß der Optimismus, den die engliſche Preſſe ſchon vor der Ausſchuß⸗ ſitzung an den Tag gelegt habe, übertrie⸗ ben geweſen ſei. Die Provokationen des Judentums Jidiſche Juwanderung in die Reichshauplkſtadt Diejenigen ausländiſchen Journa⸗ liſten, die ſich mangels anderer Fähigkeiten ihren einträglichen Lebensunterhalt gewohn⸗ heitsmäßig durch Verbreitung von Hetz⸗ lügen verdienen, hatten in dieſen Tagen wie⸗ der einmal im Dienſt des Internationalen Ju⸗ dentums gearbeitet. Eine Reihe notwendig ge⸗ wordener Polizeimaßnahmen in Deutſchland hatten 10 kurzerhand in„Judenverfolgungen“ umgefälſcht, obwohl ihnen der zwingende An⸗ 500 zu den Sicherſtellungen in Deutſchland wohl bekannt war. Zweck des neuen Greuelfeldzuges iſt es, der übrigen Welt die Meinung beizu⸗ bringen, daß dieſes neue Deutſchland ein Land des Schreckens für die armen verfolgten Juden iſt und daß dieſe in Deutſchland unter einem unporſtellbaren, ſtändigen Terror ſtehen. Nun gibt es ja viele Tauſende von reiſenden Ausländern in Deutſchland und ebenſoviele Tauſende anderer Beobachter, die von alledem nichts wiſſen. Aber laſſen wir das einmal hier beiſeite und nehmen wir— rein theoretiſch—— an, jene Hetzer—— nicht bewußt wahrheits⸗ widrig gelogen, ſondern hätten ſozuſagen in gu⸗ tem Glauben gehandelt. Dann muß ſich jeder vernünftige Menſch im Auslande doch zum mindeſten folgende Frage vorlegen: Wenn es den Juden in Deutſchland ſo ent⸗ ſetzlich ſchlecht geht, wie ihre publiziſtiſchen Handlanger behaupten, wie kommt es dann, daß innerhalb der letzten 12 Monate ſage und ſchreibe 10000— in Buchſtaben: zehntauſend!— Juden nach Berlin zu gewandert ſind? Und wie kommt es ferner, daß darunter 3000 Juden aus Oe⸗ ſterreich herüberkamen? f Dieſe Fragen ſind natürlich nicht damit abzu⸗ tun, daß die„unglücklichen Flüchtlinge“ ſich in der Viereinhalb⸗Millionen⸗Stadt Berlin ver⸗ krümeln zu können hoffen. Denn in einem Lande mit einem ſo ſtraff durchorganiſierten Meldeweſen, einer ſo korrekt und ſchnell arbei⸗ tenden Polizei und einer ſo gut ausgebauten Handelsaufſicht kann eine plötzliche Zuwande⸗ rung von 10 000 Menſchen ſelbſt in der Haupt⸗ ſtadt nicht einfach ſpurlos verſchwinden. Nenn alſo eine derart hohe Zahl von jüdiſchen Zu⸗ wanderern im ſechſten Jahre des Drit⸗ ten Reiches mit größter Fihlen die Nag keit nach Berlin zieht, obwohl ihnen die Nac barländer Deutſchlands zum weitaus überwie⸗ genden Teil offenſtehen, dann kann es doch wohl mit den„Judenverfolgungen“ in eben die⸗ ſem Deutſchland gar nicht ſo ſchlimm ſtehen? In ſeiner Rede anläßlich der Berliner Sonn⸗ wendfeier hat Reichsminiſter Dr. Goe b bels eine ſcharfe Abrechnung mit den Provokationen des internationalen Judentums in Berlin ge⸗ halten und den Standpunkt der Partei und det Reichsregierung eindeutig umriſſen. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß die Regierung auch die notwendigen Maßnahmen ergreifen wird. Der Unwille, der in der Berliner Bevölkerung in⸗ folge des ſtändigen Anwachſens der füdiſchen Zuwanderung entſtanden iſt, iſt leicht zu be⸗ 10 Wenn der Miniſter deshalb warnt vor inzelaktionen, mit denen ſich die Empörung der Bevölkerung Luft machen könnte, ſo bedeutet dieſer Hinweis, daß wie ſonſt immer auch dies⸗ mal äußerſte Disziplin gehalten werden muß, um dem Ausland gegenüber nicht den unerbitt⸗ lichen Kampf der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ rung gegen die Juden zu diskreditieren. Das jüdiſche Problem, das durch die Zuwanderun⸗ gen in der Reichshauptſtadt neuerdings verſtärkt wurde, wird gelöſt werden mit dem ganzen Nachdruck, den dieſe Erſcheinung verdient. Reichslaulſprecherfüäulen in Breslau Ein Reichs laufſprechernetz im geſamlen Reich Am Donnerstag findet um 15 Uhr die feier⸗ liche Inbetriebnahme und Uebergabe einer Muſteranlage der. ſäulen anläßlich eines 4 8 85 im Rathaus u Breslau durch Staatsſekretär Hanke vom eichspropagandaminiſterium ſtatt. Damit hat der Aufbau eines Reichslautſprecher⸗ netzes, das ſich über das geſamte Reich erſtrecken ſoll, ſeinen Anfang genommen. Die Reichslautſprecherſäulen ſtellen eine Ver⸗ breiterung der öffentlichen Rundfunkver⸗ ſorgung in Deutſchland dar. Ihre Er⸗ richtung dient der Sicherſtellung der Gemein⸗ ſchaftsempfänge der Partei, unabhängig von allen Schwierigkeiten einer überraſchenden In⸗ ſtallation und der Schaffung ſchnellſter und zu⸗ verläſſiger Hörmöglichkeiten für das geſamte deutſche Volk bei Gemeinſchaftsempfängen. Mit der Inbetriebnahme der Muſteranlage in Breslau werden die erſten 100 Lautſprecher⸗ ſäulen ihrer Beſtimmung übergeben. Im gan⸗ en ſollen 6600 Säulen als ſtationäre Laut⸗ precheranlagen im ganzen Reich, und zwar in den größeren Kreisſtädten, aufgeſtellt werden. In ländlichen Bezirken ſoll ein Ausbau des Ge⸗ meinderundfunks erfolgen, alſo die Er⸗ ſtellung transportabler Rundfunkanlagen, die geſchloſ dem Reichslautſprecherſäulen⸗Netz an⸗ geſchloſſen werden können. Die ee der Reichslautſprecherſäu⸗ len liegt beim Reichspropagandaminiſter. Ihre Betreuung 78385 durch die Reichspropaganda⸗ leitung der NSDAP. Dementſprechend wird die Breslauer Muſteranlage nach der Bereitſchafts⸗ meldung durch Staatsſekretär Hanke an Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels in einer Abendveranſtal⸗ tung am gleichen Tag in die Obhut der Partei genommen. neuer Vormarſch Francos Bilbao, 22. Juni An mehreren Stellen der Kaſtilienfront füh⸗ ren die Truppen des Generals Varela ſeit Mittwochfrüh mit pere der Luftwaffe neue, ſorgfältig vorbereitete ngriffsaktionen durch Die Roten leiſten in ihren in den letz⸗ ten Monaten ſtark befeſtigten Stellungen hef⸗ tigen Widerſtand. Dennoch gelang es, beider⸗ ſeits der von Teruel zur Küſte nach Sagunt füh⸗ renden wichtigen Straße mehrere ſtrategiſch wertvolle Stellungen zu nehmen. An einzel⸗ nen Stellen des außerordentlich unwegſamen ge⸗ birgigen Geländes waren Vorſtöße bis zu einer Tiefe von ſechs Kilometer möglich. Die Ver⸗ luſte des Gegners an Toten und Gefangenen ſind recht beträchtlich. uch verſchiedene kleinere Operationen im Gebiet— 7 Valbano und Karien waren von Exfolg gekrönt und brachten reiche Beute vor allem an Gefangenen. Der Vormarſch auf die ſüdweſtlich von Kaſtilien im Küſtengebiet ge⸗ legene Stadt Onda hält weiter an. Der Heeresbericht meldet, daß die Nationalen bei ihrem weiteren Vormarſch an der Caſtellon⸗ front wichtige Bergſtellungen eingenommen und die Orte Ribeſalbes und Onda, einen wichtigen Knotenpunkt beſetzt haben. Trotz hart⸗ näckigen Widerſtandes, des Feindes drangen ſie ſogar noch über dieſe Linie hinaus vor. An der Teruelfront beſetzten die nationalen Truppen die bolſchewiſtiſchen Stellungen am rechten Ufer des Valbonafluſſes, wo der Gegner erhebliche Verluſte erlitt. Die Eroberung von Onda ſtellt einen großen Fortſchritt für die Nationalen dar; ſie ſind nun⸗ mehr nur noch 24 Kilometer von der für die Bolſchewiſten außerordentlich wichtigen Stra⸗ ßen⸗ und Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Te⸗ ruel und Sagunt entfernt. Vor ihnen liegt allerdings noch das Espadangebirge, das von den Roten mit allen Mitteln verteidigt wird. Die in der Küſtenniederung vordringenden na⸗ tionalen Abteilungen nähern ſich Nules. dem letzten wichtigen Ort in der Provinz Caſtellon. Durch das ſchneidige Vordringen der Nationalen ſind die bolſchewiſtiſchen Stellungen ſüdlich von Villareal in Gefahr geraten, abgeſchnitten zu werden. Frankreichs hilfe für Rolſpanien c Nom., 23. Juni „Die ununterbrochene franzöſiſche Hilfeleiſtung für die Bolſchewiſten wird durch das Mittags⸗ blatt des„Giornale d'Italia“ durch neue Zahlen erhärtet. Das Blatt bringt in großer Auf⸗ machung einen Bericht ſeines Vertreters aus Saragoſſa, der eine eindrucksvolle Bilanz der franzöſiſchen Lieferungen gibt. g „Wenn auch die Zufuhr vom Meere her durch die Luftwaffe Francos zum Teil lahmgelegt worden ſei, ſo könne man dasſelbe nicht von dem Nachſchub über die Pyrenäengrenze ſagen. Ueber die franzöſiſchen Grenzſtationen ſei den Roten allein im Monat Mai folgende nachweisbare Hilſe zuteil geworden: 1000 Mann, darunter 130 Techniker, 200 Laſt⸗ wagen, 200 Chaſſis, 80 Perſonenkraftwagen, 20 Geſchütze, 25 Tanks, 100 Tonnen Material für Panzerwagen, 350 Tonnen Gewehre und Ma⸗ ſchinengewehre, 40 Flugzeuge und 350 Tonnen Flugzeugmotoren, wobei in dieſen Zahlen alles das nicht enthalten iſt, was der Beobachtung entgangen ſei. Braſiliens Kampf gegen Moskau Wieder ein Prozeß gegen lommuniſtiſche Unruheſtifter abgeſchloſſen a Rio de Janeiro, 22. Juni Das nationale Sicherheitsgericht in Rio de Janeiro hat am Dienstag wieder einen Prozeß 3 8 4 größere Anzahl kommuniſtiſcher Un⸗ ruheſtifter abgeſchloſſen. Es handelt ich um 172 Matroſen, gegen die wegen Beteiligung an der kommuniſtiſchen Revolte im November 1935 Anklage erhoben worden war. Während das Urteil bei 16 Angeklagten auf Freiſpruch lau⸗ tete, erhielten alle übrigen Gefängnisſtrafen von einem Jahr bis ſechs Jahren acht Monaten. Im Staate Rio Grande do Norte ſteht ein weiterer Prozeß gegen 250 Kommuniſten bevor, die während des Kommuniſtenputſches in Natal im Jahre 1935 Banken überfallen und wehrloſe Einwohner ermordet hatten. —— Vollſtreckung zweier Todesurleile Berlin, 22. Juni Am 22. Juni 1938 wurden der am 17. Noll 1908 geborene Bernhard Brom erg und der am 17. Juli 1903 geborene Paul Maaß hingerichtet, die vom Schwur⸗ th in Schverin wegen Mordes und An⸗ tiftung zum Mord zum Tode verurteilt wor⸗ den waren. e hat am 23. Auguſt 1926 auf Anſtiftung des Maaß deſſen uneheliches Kind gegen Entgeld ermordet. Maaß hat . dem Mord angeſtiftet, weil er urch ie Ermordung die Entdeckung eines von ihm an dem Kind ſeit Jahren verübten Sittlich⸗ keitsverbrechens verhindern wollte. g 1 1175 Als er! ſubte, k worſen. dale lige 2 in Le. l Schon amerilan Iumpf. chen und, Vegeiſer Pohl in. aß g uſchaner nirgends i en Jork in. wie gef Das lam porberlal Andrang dem Kan 20 lung bor mnibuff 290 Ozenanr! bummler, ſche, ak tadt fell ſucher fe lich über Haarlem Negerfan in den ie. ihrem . Rück . Eine t Rilomete. Hanke den alle dion bot lichen ſtette a hen ſaße größen.“ war erſc des Filn hoff, G wenigen el hatte Ninute z des bon Endlich! es ſo wei Kurz! 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Was noch keinem Schwergewicht ⸗ ler je gelungen war, das wollte er bezwingen. das einmalige und erſtmalige Come⸗Back, das Glück war gegen ihn. Vor 80 000 Zuſchauern überrannte ihn der Titelbalter Joe Louis im New Vorker Vankee⸗Stadion gleich in den er⸗ ſten Minuten. Mit einem wuchtigen Schlag⸗ bagel überfiel der Neger ſeinen Gegner und be⸗ endete den Kampf noch vor Ablauf der erſten Runde. Schmeling hatte keine Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Zweimal mußte er zu Boden. Als er zum zweitenmale hochzukommen ver⸗ ſuchte, wurde in ſeiner Ecke das Handtuch ge⸗ worfen. Der Kampf war ausſichtslos für den Deutſchen geworden. Joe Louis hatte die rich⸗ * gewählt. Der Weltmeiſtertitel bleibt New Bork ſland im Boxkaumel Schon in den früheren Jahren hatte die ſſe bei jedem großen Titel⸗ kampf vom Kampf des Jahrhunderts geſpro⸗ chen und mit ihren ſpaltenlangen Artikeln eine Begeiſterung in die Maſſen gebracht, die es wohl in keinem anderen Erdteil aus ſolchem Anlaß gibt. Mehr oder weniger waren die 5 5 aufgepeiſcht worden. Diesmal fehlte nirgends Reklame und Berichterſtattung. Man blieb einigermaßen objektiv, dennoch ſtand New Nork in einem wahren Boxtaumel, ein Zeichen, wie ann man auf den Titelkampf war. as kam nicht nur in dem großartigen Karten⸗ vorverkauf oder in den tollen Wetten oder dem Andrang zu dem Wiegen wenige Stunden vor dem Kampf im Madiſon Square Garden zum Ausdruck. Das große Ereignis warf ſchon tage⸗ lang vorher ſeine Schatten voraus. In großen Omnibuſſen waren Reiſegeſellſchaften vor⸗ nehmlich aus dem Weſten gekommen. Auch die Ozenanrieſen hatten zahlreiche Schlachten⸗ bummler, darunter die„Europa“ 250 Deut⸗ che, nach New Vork gebracht, ſodaß die Welt⸗ tadt 1 ſchließlich nur die Hälfte der Be⸗ ucher ſtellte. Die großen Hotels waren ſämt⸗ lich überfüllt. Beſonders das Negerviertel in Haarlem zeigte ein verändertes Geſicht. Ganze Negerfamilien waren gekommen und hatten ſich in den Gaſtſtätten niedergelaſſen. Alle wollten * ihrem Landsmann durch ihre Anweſenheit en Rücken ſtärken. Vor Beginn des Kampfes Eine rieſige Autoſchlange zog ſich zum acht Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernten Dankee⸗Stadion hin. Stunden vor Beginn wa⸗ ren alle Verkehrsmittel überfüllt. Das Sta⸗ dion bot das gleiche Bild wie bei allen ähn⸗ lichen Veranſtaltungen. 80 000 Sportbegei⸗ ſterte waren anweſend. In den vorderen Rei⸗ hen ſaßen die jetzigen und einſtigen Ring⸗ größen. Der Sohn des Präſidenten Rooſevelt war erſchienen und zahlreiche Berühmtheiten des Films. Der deutſche Botſchafter Dick⸗ hoff, Generalkonſul Corphers und auch die vor wenigen Tagen in Baltimore über USA. er⸗ olgreich geweſene deutſche Gewichtsheberſtaf⸗ el hatte ihre Plätze. Die Spannung wuchs von Minute zu Minute, alles blickte nach der Mitte des von Tiefſtrahlern hell überfluteten Rings. Endlich um 10 Uhr amerikaniſcher Zeit war es ſo weit. N 5 Kurz hintereinander erſchienen Louis und Schmeling mit ihren Sekundanten und wurden ſtürmiſch begrüßt. In ihren Ringecken wurden ie Handſchuhe angelegt. In der Zwiſchenzeit ſtellte der Sprecher die alten Meiſterboxer Sharkey, Dempſey, Braddock, Tunney, Farr und Max Baer vor, der den Sieger heraus⸗ forderte. g Immer wieder brauſte der Beifall auf, der noch ſtärker wurde als das Gewicht von Louis und Schmeling bekanntgegeben wurde. Der Ringrichter Arthur Donovan gab die letzten Er⸗ mahnungen zum Ehrenkampf, und dann ertönte der Gong. Wie Schmeling überrannk wurde Völlig konzentriert kamen die beiden Boxer aus ihren Ecken. Jedem ſtand der eiſerne Sie⸗ geswille im. geſchrieben. Noch war es unklar, welche Taktik beide Boxer 7 würden. Nach kurzem Abtaſten ging Louis, der aus ſeiner einſtigen k. o.⸗Niederlage gegen Schmeling vor zwei Jahren gelernt hatte, zum Angriff über. Er wollte verſuchen, in wildem Schlagwechſel eine ſchnelle Entſcheidung herbei⸗ zuführen. Aber niemand ahnte zu dieſem Zeit⸗ unkt, daß der Weltmeiſter ſchon in den näch⸗ ten beiden Minuten ſein Ziel erreichen ſollte. Louis ſchlug plötzlich mit wildem Ungeſtüm auf den Deutſchen ein, der noch nicht die richtige Einſtellung gefunden hatte. Ruhig und gelaſſen ſtoppte Schmeling die erſten wuchtigen Kopf⸗ und Körperhaken ab. Aber die Deckung genügte 8 doe vous bleibt Wellmeſſer Biltere Niederlage Mar schmeſings ſchon in der erſten Runde nicht gegen einen ſolchen Hagel von Schlägen. Der Deutſche zeigte etwas Wirkung, ſchien aber dennoch die Gefahr nicht richtig erkannt zu ha⸗ ben. In der Ringmitte hielt er ſich tapfer, aber ging nach einem furchtbaren Linken bis 6 auf die Bretter. Schmeling kam mit glaſigen Augen wieder hoch. Der Weltmeiſter ſah ſeine Chance. Kaltblütig ſprang er erneut auf ſeinen Gegner ein, und ſofort mußte Schmeling noch ein zweites Mal zu Boden. Er fiel auf den Rücken, verſuchte ſich zu erheben, aber die Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Zur glei⸗ chen Zeit warf Max Machon zum Zeichen der Aufgabe das Handtuch in den Ring. Zwei Minuten und vier Sekunden waren bei dem 8 Gongſchlag vergangen. Nierenſchlag brach alle Biderſtandskraft Die Zuſchauer waren ebenſo überraſcht wie entſetzt über dieſen Ausgang, mand erwartet hatte. Denn die Ergebnis erlebt. Die Verkündigung„Louis ko.⸗Sieger in der erſten Runde“ löſte die Läh⸗ mung. Ungeheurer Jubel brach los. Louis führ⸗ F te im Ring einen Freudentanz auf, während ſich in der Ecke Machon und Caſey um Schme⸗ ling bemühten, der noch völlig benommen war. Es läßt ſich tatſächlich ſchwer eine Erklärung für die ſchnelle Niederlage finden. Der Neger hatte die richtige Einſtellung. Er nützte ſeine ungeheure Kraft und ließ Schmeling bei dem Wirbel von Schlägen keine Möglichkeit der Ab⸗ wehr. Die vorgeſchobene ſteife Linke des Deut⸗ ſchen wurde dabei als Deckung einfach wertlos. Schmeling verzichtete darauf, den Neger mit ſchnellen Beinen zu umkreiſen. Er nahm gleich zuviel. Das dürfte entſcheidend geweſen ſein. Außerdem landete Louis gleich zu Beginn einen ſchweren Nierentreffer, der den Deutſchen aller Widerſtandskraft beraubte. Ein Mann erschüttert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General NVoskof Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (32. Fortſetzung) Nur mühſam gelingt es, durch das jubelnde Volk einen Weg für den Mahdi und ſeinen Be⸗ gleiter Abdullahi zu bahnen. Alles drängt herbei, um den großen Prophe⸗ ten zu ſehen, den Saum ſeines Rockes zu berüh⸗ ren, oder ihm den Fuß zu küſſen. Hat er nicht vollbracht, was nur ein Heiliger vollbringen kann? Iſt er nicht ein wahrer Mahdi, ein Geſandter Gottes? Eine Stunde ſpäter Immer noch drängt die begeiſterte Menge zum Zelt des Mahdi, kaum vermag die Leib⸗ wache ſie zurückzuhalten. Neue Boote kommen aus Khartum. Einem von ihnen entſteigen drei Derwiſche und laufen mit wildem Geſchrei zum Zelt des Mahdis. Ihre mit Blut befleckten Giuppen, ihre entſtell⸗ ten Geſichter, ihre entblößten Schwerter flößen der Menge Grauen ein alles weicht vor ihnen zu rück. Die Leibwache fragt nach ihrem Begehr. Sie ſordern ſofort Einlaß. Man erfüllt ihre Bitte. Einer von ihnen legt vor des Mahdis Angareb ein blutiges Bündel nieder. Man ſchlägt das Tuch auseinander. Der Kopf eines Europäers fällt ſchwer auf den Boden. Einen Augenblick betrachtet der Mahdi die Züge des unbekannten Geſichts. Wer mag das ſein? Als ob er ſeine Gedanken errät, ſagt einer der Derwiſche glückſtrahlend: „Herr! Es iſt das Haupt Gordons!“ Der Mahdi ſtartt den Kopſ ſeines Feindes an. So ſah der Mann aus, der ihm den Weg zum Triumph verſperren wollte. Der ſchwarze Prophet iſt weit entfernt davon, ſeinen unglücklichen Gegner zu verachten. Die Sorgen der Nacht ſind ihm noch in lebendigaſter Erinnerung. War er denn ſelbſt ſo ſicher vor einem ähn⸗ lichen Geſchick? Der Mahdi macht eine Handbewegung, als wolle er den Kopf zur Seite ſchieben. Der Skla⸗ ve begreift und ſchließt das Bündel wieder. Die drei Derwiſche liegen noch immer vor ih⸗ rem Herrn auf dem Boden, um auf das höchſte Lob, auf das Leb des Mahdis zu warten. Sie ahnen nicht, daß ihr Gebieter in dieſem Augen⸗ 27 chineſiſche Guerilla⸗Diviſionen Schanghai, 22. Juni Die gegenwärtige Kriegslage iſt durch drei Faktoren gekennzeichnet: erſtens durch die in⸗ dee der ochwaſſer⸗Kataſtrophe es Gelben Fluſſes erforderlich gewordene Um⸗ ruppierung der japaniſchen Streitkräfte ſüd⸗ ich der Lunghai⸗Bahn, zweitens durch das ſchlagartige Aufleben des Guerilla ⸗ Krieges, der ſich über das ausgedehnte Gebiet nördlich von Peking bis ſüdlich der Lunghai⸗Bahn ausdehnt, drittens durch den weiteren Vormarſch der japaniſchen Landſtreitkräfte und die Flotte im Jangtſe⸗ al. Vor allem dem Guerilla⸗Krieg kommt gur Zeit eine größere Bedeutung zu. Dieſer ſcheint zum erſtenmal zentral geleitet und in Ueber⸗ einſtimmung mit den Operationen auf dem Hauptkriegsſchauplatz gebracht worden zu ſein. Nach japaniſchen Mitteilungen haben die Chi⸗ neſen mindeſtens 27 Guerilla⸗Divi⸗ 9 n eingeſetzt, die zum Teil mit den mo⸗ ernſten Waffen ausgerüſtet ſind. Dieſe ſtoßen fortgeſetzt gegen alle Nord⸗Süd⸗Bahnen vor, um den japaniſchen Aufmarſch und die Um⸗ gruppierung zur Hankau⸗Offenſive zu ſtören. Die Aufgaben des neuen japaniſchen Zentralorgans Miniſterpräſident Fürſt Konoe gab der japaniſchen Preſſe eine Erklärung über die Ein⸗ richtung eines beſonderen Zentralorgans für den chineſiſchen Konflikt abgegeben. Dies be⸗ deute die Zuſammenfaſſung aller der Kräfte, die an einer raſchen Durchführung des Kon⸗ fliktes mitzuwirken hätten. Das Zentralorgan müſſe durch das Zuſammenwirken der mili⸗ täriſchen Kommandoſtellen in der Heimat und an der Front in der Regierung gleichſam ein Oberkommando für Geſamtchina fein. Nur eine Minute Dr. E. K. Wer heute früh zwiſchen 2 und den wohl nie⸗ 8 f meiſten von ihnen hatten zwei Jahre zuvor das umgekehrte; Am Rande nolierl. 3 Uhr durch die Straßen ging, ſah viele Fenſter beleuchtet. und da und dort drangen auch die Töne flotter Marſch— muſik durch die Fenſter hindurch, die in den Pauſen zwiſchen der Uebertragung des Kampfes um die Weltmeiſterſchaft im Boxen vom Rundfunk geſendet wurde. Denn um dieſes Kampfes willen waren die Leute zu einer Zeit ſchon wach— oder noch wach—, da ſie ſonſt noch von Luftſchlöſſern träumten oder unter der Wucht von Alpdrük⸗ ken ſtöhnten. Und ſo wie in Worms war es wohl im ganzen Reich. Denn mit einer überraſchenden Intereſſiertheit nahm das ganze deutſche Volk Anteil an dem ſchweren Gang Max Schmelings in New Pork. Schmeling hatte ſich eine unendlich ſchwere Aufgabe geſtellt. Die Rückholung einer Welt— meiſterſchaft im Schwergewichtsboxen iſt bis— her keinem gelungen. Schmeling hatte nach ſeinen vielen erfolgreichen Kämpfen der letz⸗ ten Zeit, nach ſeiner trotz ſeines Alters aus— gezeichneten Verfaſſung und vor allem nach ſeinem bereits vor zwei Jahren gegen den gleichen Gegner wie diesmal— den Ne⸗ ger Joe Louis— errungenen entſcheidenden Sieg eine Chance, die in einer knappen Minute unwiderruflich zerſtört wurde. So lange nämlich dauerte der Kampf, zu dem Vorbereitungen getroffen waren wie noch nie zuvor bei einer ähnlichen Entſchei— dung und der tatſächlich die geſamte ſportliche Welt in äußerſter Spannung hielt. Man konnte es anfangs kaum glauben, als der An— ſager verkündete, daß Schmeling ſchwer ge⸗— troffen ſei und als er in Bruchteilen von Sekunden unter ſpürbarer eigener Erregung den weiteren dramatiſchen Verlauf dieſes Niederſchlags des Deutſchen ſchilderte, der verſuchte, den ausſichtslos gewordenen Kampf weiterzuführen. Schmeling hat ver- loren. Das iſt eine für den deutſchen Sport ſchmerzliche Tatſache. Ob er durch einen Beſ— ſeren beſiegt wurde, ob, wie es anzunehmen iſt, Pech oder ein unglücklicher Zufall dieſe raſche und der Kampfſtärke Schmelings ſicher⸗ lich nicht entſprechende Niederlage herbei— führte, es iſt, wie immer im ſportlichen Ge⸗ ſchehen und nach Beendigung des Kampfes, gleichgültig. Die näheren Berichte werden darüber wohl genaueren Aufſchluß geben; an der Tatſache ſelbſt vermögen ſie nichts zu ändern. Der deutſche Sport iſt um einen ſenſationellen Erfolg gekommen. Wir nehmen von dieſer Niederlage mit Be— dauern Kenntnis, ohne indeſſen verzagt zu ſein, denn dieſer Niederlage ſteht eine Er- folgsſerie gegenüber, die einmalig in der Ge⸗ ſchichte des Sports iſt. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß Max Schmeling auch nach dieſer Niederlage, die wohl ſelne Laufbahn als Boxer ein für alle Mal beendigt, ein Recht auf unſere Sympathie hat Das wechſelvolle Geſchick im ſportlichen Leben hat diesmal gegen ihn entſchieden, der ſchon ein⸗ mal den deutſchen Borſport zum höchſten Triumph führte, den die Welt zu vergeben hat. Das wollen wir ihm nicht vergeſſen, und als Weltmeiſter wird der immer tapfere Max Schmeling auch in unſerer dank⸗ baren Erinnerung weiterleben. ene blick einen ſchweren Kampf kämpft. Hat er nicht aufs ſtrengſte befohlen. Gordon zu töten? Haben ſeine Emire ſeinem Befehl ab— ſichtlich nicht Folge geleiſtet? Oder haben dieſe Kinder der Wüſte die Tat auf eigene Fauſt vollbracht, um ihren Herrn ihre Treue zu be⸗ weiſen und ſein Herz zu erfreuen? Iſt er nicht ſchuld daran, daß er jetzt ohne eine ſo wertvolle Geiſel geblieben iſt? War er es nicht ſelbſt, der geſtern mit ſeinen feurigen Reden die Flamme des leidenſchaftli⸗ chen Zornes und der Rache geſchürt hat? Würden dieſe Leute es verſtehen. wenn er ihre Handlungsweiſe mißbilligte? Würde er damit ſeiner Sache nicht mehr ſchaden als nützen? Und der Mahdi ſtreckte die ſegnende Hand über die Köpfe ſeiner Krieger. Ein Jubel der wilden Begeiſterung emp⸗ fang die drei Derwiſche, als ſie mit ihrer ſelt⸗ amen Laſt wieder auf der Schwelle des Zeltes erſcheinen. Die Gefangenen des erſten Kalifen har man ebenfalls nach Omdurman gebracht. Slatin, der e Gouverneur von Darfur, der einſt die üſte nur auf prachtvollen Schnellkamelen durchquerte ſoll ſie jetzt auf einem kleinen, kläg⸗ lichen Eſel überwinden. Die ſchweren 15 Meter langen Ketten machen ihm das Beſteigen ſelbſt dieſes kleinen Tieres unmöglich. Sklaven he⸗ ben ihn in den Sattel. Während der Reiſe muß er ſtets von beiden Seiten geſtützt werden— die Ketten bringen ihn unentwegt aus dem Gleichgewicht. Hals und Füße ſind mit Wun⸗ den bedeckt— das heiße Eiſen verbrennt die Haut und drückt unerträglich. Aber mit erſtaunlicher Geduld läßt Slatin Paſcha all dieſe Qualen über ſich ergehen. Geduld iſt die beſte Tugend des Menſchen. Uebe ſie und du wirſt ſiegen...“ mit ſich ſelbſt Das hatte ihm einſt der erſte Kalif geſagt. und übt die Slatin denkt an dieſe Worte f Tugend mit bewunderungswürdiger ſchwere Energie. In Omdurman wird die Gefangenen⸗Zeriba in der Nähe des Mahdizeltes errichtet. Abſeits von den anderen Hütten ſteht das kleine Zelt des„Verräters Slatin“. Es wird ſtreng über⸗ wacht. Abdullahi würde nicht davor zurück⸗ ſchrecken, Slatins Flucht mit den Köpfen der ganzen Wache bezahlen zu laſſen. Nur ſelten läßt man den Sklaven das Zelt betreten, um Slatin die kärgliche Nahrung zu reichen. Der Schwarze wird von der Wache nie aus dem Auge gelaſſen. Dennoch verſteht der treue Mann ihre Wachſamkeit zu täuſchen. Sein vorſichtiges Flüſtern iſt Slatins einzige Nach⸗ richtenquelle. Am Vorabend des Sturmes hat der Sklave die Nachricht überbracht: „Herr! Morgen früh ſtürmt der Khartum!“ Obgleich die kleinſte Bewegung große Schmer⸗ zen verurſacht, kriecht Slatin in der nächtlichen Dunkelheit wiederholt aus ſeinem Zelt. Er bofft, ſein erfahrenes Ohr werde den Verlauf des Kampfes erraten. Der Jubelruf der Wachen beſtätigt ſeine Ver⸗ mutung: Der Mahdi hat geſiegt, Khartum iſt gefallen. „Der ehemalige Gouverneur von Darfur ſieht die letzten Hoffnungen auf die Freiheit ſchwinden. Wird nicht mit Khartums Fall auch ſeine letzte Stunde ſchlagen? Der Lärm ringsum nimmt zu. Iſt es nur eine Sinnestäuſchung oder ſchreit wirklich die nahende Menge: „Zu Slatin! Zum Verräter!“ Slatin kriecht von neuem aus dem Zelt. Müh⸗ ſelig richtet er ſich auf. Ein Sturm von Drohungen und Schmährufen erhebt ſich in der Menge, als ſie den Oeſter⸗ reicher erkennt. Die herbeieilende Wache ſchließt raſch die Tore der Zeriba. Die Reiter, die die Menge begleiten, drängen die anſtürmenden Maſſen zurück. Nur drei poranmarſchierende Krieger wer⸗ den zur Zeriba gelaſſen. Einer von ihnen trägt auf einem Tuch Gordons blutiges Haupt. Slatins Augen erſtarren in einem Ausdruck grenzenloſen Entſetzens. (Fortſetzung folgt) Mahdi Durch Eis und Cchneeſtürme zum Lager 3 Verpflegung der Nanga⸗Parbal⸗Expedilion durch Flugzeug §8 Berlin, 22. Juni. Zu der Nachricht über die Errichtung des Lagers 8 der deutſchen Nanga⸗Par⸗ bat⸗ Expedition gibt die Expedition in einem Telegramm an die Deutſche Himalaja⸗ Stiftung u. a. nachſtehende Einzelheiten be⸗ kannt: „Am 8. Juni gelang es drei Mitgliedern unſerer Mannſchaft, einen Weg durch das La⸗ byrinth des Eisbruches des Rakiot⸗Gletſchers zu finden, und ſie erreichten die Terraſſe, wo in früheren Jahren das Lager 2 geſtanden hatte. In den folgenden Tagen wurde eine beträchtliche Anzahl Laſten mit Nahrungsmit⸗ teln und Ausrüſtung von den Sherpa⸗ und Balti⸗Trägern hinaufgetragen. Während das Lager 2 ausgebaut wurde, machte uns das Flugzeug der Expedition am 10. Juni 1988 in den frühen Morgenſtun⸗ den ſeinen erſten Beſuch. Die Maſchine hatte von Srinagar den Weg üher die Chongra-Gipfel in einer Höhe von ungefähr 7600 Meter gegen das Industal zu genommen. Da über dem Rakiottal gerade ſchwere Wolken lagerten, hatten wir zunächſt Zweifel, ob der Flugzeug⸗ führer imſtande ſein würde, ſein Ziel zu er⸗ reichen. Bald darauf ſahen wir aber das Flug⸗ zeug einige tauſend Meter tiefer zurückkehren und auf das Hauptlager zufliegen. Es kreiſte ſechs Mal hintereinander über uns und warf Laſten mit Lebensmitteln, friſchem Ohſt und Gemüſe ab. Für einige Tage wurde dann unſer Fort⸗ ſchreiten am Berg behindert, da ſehr ſchlech⸗ tes Wetter einſetzte. Alle Verbindungen mit Lager 2 waren vom 12. bis 15. Juni unter⸗ brochen. Als wir unſere dort eingeſchloſſenen Freunde wieder erreichten, nachdem wir mühe⸗ voll durch den tiefen Schnee geſpurt hatten, waren wir froh, zu ſehen, daß ſie den Sturm in einem wohlgeſchützten Lager in allerbeſter Verfaſſung überſtanden hatten. Am 16. Juni wurde das Lager 3(5900 Meter) erreicht und beſetzt. An dieſem Morgen warf das Flugzeug wiederum friſche Lebens⸗ mittel und Poſt über dem Hauptlager ab. Alle Mitglieder der Mannſchaft ſind bei guter Geſundheit und machen ſich das günſtige Wetter zunutze, um zu den höheren Lagern vorzuſtoßen. Copyright 19888 by Aufwärts-Vorlag, Berlin SW 68S Roman von Hertha von Puttkamer-Netto 8. Fortſetzung Mit der triumphierenden wiiene eines Dompteurs ſtand Little Bit bei ſeiner Tür. Sein Ausruf war der Peitſchenknall, mit der r die ſe. ſationslüſterne Schar der Gäſte im Zaum hielt kleich wilden Tieren im Käfig. Er konnte ſie diris ieren, wie er wollte; man ſchaute auf, man ſah ſich um, man wartete. Dieſe Beſtätigung ſeiner Macht, die darin gipfelte, daß er mit dem unſichtbaren Zauberſtab dieſer vaar Worte die Lethargie der Halle in geſpannte Erwartung zu verwandeln mochte, berauſchte ihn. Gleich würde ſie kommen, die Meldung war durch den Portier bereits nach oben weitergegeben worden; ſie würde durch die Hall⸗ ſchreiten, ohne auf die Blicke zu achten, die ihr folgten. Pur ihn, Little Bit, würde ſie anſehen, nur ihm zulucheln. In ihren Zimmer oben machte Carmen ſich zum Aus⸗ gehen fertig. „Prohaska“, rief ſie nach nebenan,„mein Kleid! Komm, gib es. Biſt du fertig?“ Die Prohaska ſtichelie eifrig an der korallenfarbenen Seide und brummte vor ſich hin. Carmen trat in die Tür. „Iſt wieder etwas zerriſſen?“ fragte ſie. „Natürlich!“ ſagte ſie und nähte weiter.„Wir haben ja nix Ganzes mehr. Alles kaputt, zerriſſen, verſchliſſen. Prohaska muß flicken und ſtopfen, Rüſchchen aufnähen und zaubern und Hokuspokus machen, damit man nicht ſieht, wo's geplatzt iſt. Lauter Plunder— die ganze Eleganz. Und erſt die Strümpf'!“ „Haben wir keine neuen mehr?“ fragte Carmen.„Ich dachte, wir hätten welche gekauft?“ „Neue kaufen, jawohl! Wovon, bitte? Können's mir das ſagen beiſpielsweiſe?“ Sie blickte kummervoll von ihrer Arbeit auf.„Direktor hat auch ſchon wieder ge⸗ fragt. Geld will er haben, Geld, der Idiot! Geld von uns! Zahlen ſollen wir! Direktor, hab ich ihm geſagt, was iſt Carmen Caſini, die zahlt, wann ſie will, und wann ſie nicht will, dann will ſie eben nicht; und wann ſie eben nicht will— nun, dann können Sie... Doch, das können Sie! Iſt überhaupt große Ehr für Sie, daß wir bei Ihnen wohnen in Ihrem g'ſchlamperten Hotel, das ſag' ich Ihnen. Zuzahlen müßten's von Rechts wegen, und wenn Sie das noch einmal ſagen, dann können's was erleben, für gar nichts kann ich Ihnen dann garantieren. Dann ſollen's die Prohaska einmal kennenlernen, Sie! Das kann ich Ihnen ſagen!“ „Ach, Prohaska, haſt du das wirklich geſagt?“ „Nun ja— ſo ungefähr ſchon. Kann ich Direktor doch nicht ſchauen laſſen in unſer leeres Portemonnaie. Nächſtes Mal werd' ich zu ihm ſagen: Gehen's herunter in Ihre ſchöne Halle, zu Ihrem teuren Springbrunnen, und kratzen's von Ihren Goldfiſchen, die im Baſſin ſchwimmen, Gold ab, da haben's was Beſſeres!“ Carmen lachte, dann wurde ſie plötzlich ernft.„Pro⸗ haska“, ſagte ſie,„was ſollen wir denn machen?“ „Was ſollen wir machen?“ wiederholte die Prohaska und überlegte. Dann neſtelte ſie an ihrem Kleid und nahm ihre Broſche ab.„Hier!“ ſagte ſie, indem ſie ſie Carmen hinhielt.„Werd' ich verſetzen. Von meiner Mutter ſelig, wo hat's von Tante, was war Pate.“ „Nein“, ſagte Carmen,„auf keinen Fall. Wenn wir Geld brauchen, dann können wir erſt noch dies hier ver⸗ kaufen.“ Sie zog den Ring ab, den ſie am Finger trug. „Hier. Nimm das und gehe zu dem Juwelier in Les Sapins. Du weißt, den an der Ecke, und verkauf' ihn.“ „Den wollen's verkaufen?“ fragte die Prohaska.„Den Ring vom Herrn Marquis?“ „Ja“, ſagte Carmen, ihre Stimme war ganz weich und zitterte ein wenig.„Es iſt das letzte Schmuckſtück, das ich beſitze. Alles andere iſt unecht. Meine Perlen imitiert...“ 7 Die Prohaska zögerte. a „Nimm!“ ſagte Carmen.„Wir haben uns ja ſchon von ganz anderen Dingen getrennt...“ „Wir nicht, aber der Herr von Laszko!“ rief die kleine Prohaska wütend. „Ja, ja, du haſt recht. Aber was nützt uns das? Geh, Prohaska, es muß ſein. Ein Ring iſt ſchließlich ein Ring...“ „Daß er kein Mohnkipferl iſt, weiß ich auch!“ Die Prohaska wurde grob, wenn ſie gerührt war.„Geben's her! Schon gut. Mach ich.“ Sie wollte den Ring nehmen. Carmen hielt ihn noch in der Hand und ſchaute ihn an. „Geben's her!“ f „Nein“, ſagte Carmen,„morgen. Morgen iſt auch noch Zeit dazu. Heute will ich ihn noch einmal tragen.“ Sie ſteckte ihn wieder an ihren Finger. Dann zog ſie das Kleid an, mit dem die Prohaska inzwiſchen fertig ge⸗ worden war. Die half beim Anziehen.„Vorſicht! Nicht wieder zerreißen!“ ſagte ſie.„und— wann kommens wieder?“ „Ich weiß noch nicht“, ſagte Carmen.„Vielleicht eſſe ich mit Mr. Milbrey. Warte nicht auf mich. Auf Wieder⸗ ſehen, Prohaska, liebe, gute.“ Sie ſetzte den Hut auf, nahm Taſche und Handſchuhe und ging zur Tür binaus. Little Bit ſah ſie kommen. Er hatte ſeine Hand ſchon auf die Klinke gelegt. Jetzt ſchritt Carmen durch die Halle— nein: für Little Bit ſchwebte ſie dahin, als hätte ſie Flügel. An den Tiſchen verdrehte man ſich die Hälſe, tuſchelte und ſtieß ſich an.„Das iſt die Caſini!“ Little Bit riß die Tür auf, hielt ſie mit ausgeſtrecktem Arm, während Carmen ſie paſſierte. Dann ſtürzte er zu dem großen, weißen Wagen mit den glitzernden Be⸗ ſchlägen, um den Schlag für Carmen zu öffnen. Der Chauffeur aber kam ihm zuvor, ſtieß den Kleinen einfach beiſeite und öffnete ſelbſt. g Little Bits Herz loderte auf und ſank in der nächſten Salunde zu Aſche zufamm n. 0 Während Carmen einſtieg und ſich in das Polſter zurücklehnte, wanderte Little Bit gekränkt, mit gramvoll gebeugtem Rücken zu ſeinem Standort zurück. Dies hatte ihm den ganzen Tag verdorben. 60 Es war das dritte Mal ſeit ihrer Ankunft, daß Carmen mit Oliver Milbrey verabredet war. Am zweiten Tage war er aus Cannes nach Les Sapins herübergekommen, ſeine Jacht lag ein Stück weit vor dem Hafen vor Anker, er ſelbſt wohnte im Hotel Minerva. Der Chauffeur fuhr Carmen zum Hafen und führte ſie zum Kai in ein dort wartendes Motorboot. Es ſchaukelte hin und her, das leicht bewegte Waſſer klatſchte gegen die Planken. Carmen ſtieg ein. Die Jacht lag draußen, man ſah ſie, wenn man aus dem Hafen herausſuhr. Zu dumm, daß Carmen vor jeder Waſſerfahrt in kleinen Booten eine ſo paniſche Angſt hatte. Es war peinlich und lachhaft. Nicht allein das Schaukeln auf kleinen Wellen, der damit ver⸗ bundene Geruch von Waſſer, Maſchinenöl, naſſem Holz und das leiſe Beben und Stampfen des Motors— das alles flößte ihr einen unüberwindlichen Abſcheu ein. Sie entſann ſich ihrer erſten Ueberfahrt von Neapel nach Capri... Ach, ſie wollte lieber nicht daran denken! Damals hatte ſie geglaubt, ſie müßte ſterben und es auch beinahe gewünſcht. Die italieniſchen Fiſcherleute hatten gelacht und ſie wie ein Poſtpaket unter den Arm genommen, weil ſie weder zu gehen noch zu ſtehen vermochte. Und die ganze Zeit in Capri dann. Sie hatte von den Schönheiten der Inſel faſt nichts in ſich aufnehmen können und kaum etwas im Gedächtnis zurückbehalten. Die ganze Zeit über hatte ſie ſich vor der Rückfahrt gefürchtet, ſo daß ſie am liebſten für immer dort geblieben wäre. Schließlich hatte man ihr zugeredet und ſie hatte eingeſehen, daß ſie ihre Tage nicht auf der Inſel beſchließen konnte. So hatte ſie die Zähne zuſammengebiſſen und ſich zurücktransportieren laſſen; anders konnte man es wirklich nicht nennen, ein einziges Bündel Elend, das ſie war. Seit jener Fahrt war ſie wohl befangen und jedesmal revoltierten ihre Nerven. Auch jetzt vor dieſem lächerlichen Motorboot. Sie ſaß blaß und ein wenig mißtrauiſch, während ſie ſich mit beiden Händen irgendwo feſthielt, als das Boot ſich in Bewegung ſetzte. In Gottes Namen alſo! Es ging beſſer, als ſie gedacht hatte. Geſchwind durch⸗ ſchnitt das Motorboot die glitzernd blaue Fläche. Eigent⸗ lich war es gar nicht ſo ſchlimm, fand Carmen; ſie kam in leidlich guter Haltung an. Die Treppe der Jacht hinauf — es war zwar kein Genuß, aber es ging auch. Als ſie oben augelangt war, blieb ſie erſt einmal tief⸗ atmend ſtehen, das half. Zuerſt empfing ſie, geblendet, nur einen Eindruck von ſengendem Weiß mit einem Silber⸗ ſchimmern von Sonne. Das Licht ſchrie und ſie mußte die Hand über die Augen legen, um es zu ertragen. Aus dem Flimmern von weißem, heißem Licht löſte ſich Olive Milbreys breites, braunes Geſicht. Er ſtrahlte wie ein Junge; überhaupt war es ſchwer zu ſagen, wie alt er war. „Ich freue mich, daß Sie gekommen ſind!“ ſagte er und beugte ſich über ihre Hand. Er trug einen weißen Anzug, weiße Schuhe und rauchte aus einer kurzen Pfeife. Carmen begrüßte den Kapitän, einen Mann mit ver⸗ wittertem Geſicht und ſtahlblauen Augen. Oliver Milbrey zeigte ihr das Schiff. Er führte ſie überall herum und ruhte nicht, bis ſie alles geſehen hatte. Die Jacht war ſchön und luxuriös. Milbrey war mit ihr ſchon um die halbe Welt gefahren. In ſeinem Salon unten zog er aus einer Schublade ſein Schiffsbuch hervor und bat ſie feierlich, ihren Namen einzutragen. Nachdem ſie es getan, ſchloß er es wieder ein, ebenſo feierlich und wichtig. Carmen ſah ihm lächelnd zu, er war wirklich gut zu leiden, es rührte ſie, wie er ſich über ihren Beſuch freute. Sie waren allein und ſaßen ſich in tieſen Seſſeln gegen⸗ über. Oliver Milbrey hatte einen kleinen Tiſch heran⸗ geholt, auf dem Flaſchen und Gläſer ſtanden. Sie tranken. „Ich vergaß, Sie zu fragen, ob es wahr iſt, was vor einigen Tagen in der Zeitung ſtand. Sie werden alſo wieder auftreten?“ fragte Milbrey. 5 „Sie haben dieſe dumme Notiz alſo auch geleſen“, ſagte ſie.„Nein, es iſt natürlich Unſinn, was darin ſteht.“ „Alſo Reklame, ich verſtehe.“ „Auch das nicht“, ſagte ſie. „Aber warum laſſen Sie es dann ſchreiben?“ fragte er ziemlich erſtaunt. „Wieſo ich? Ich weiß ja nicht einmal, wer es ge⸗ ſchrieben hat. Ich habe allerdings meinen Freund Lionel Smith in Verdacht.“ 5 Oliver Milbreys Erſtaunen wuchs.„Sie wußten nichts davon?“ „Nein, natürlich nicht. Sonſt hätte ich es doch ſelbſt⸗ verſtändlich verhindert“, ſagte ſie. „Verhindert?! Sie hätten das verhindert? Wiſſen Sie — das iſt großartig. Alle Welt ſpricht von Ihnen, wo man hinkommt, hört man Ihren Namen. Und ſo etwas wollten Sie verhindern?“ Er lachte laut. „Ich liebe es nicht, wenn man von mir ſpricht“, ſagte Carmen.„Doch, doch, das können Sie mir ruhig glauben.“ „Aber der Erfolg, der Ruhm...“ „.. iſt kalt, Mr. Milbrey, und macht nicht glücklich.“ Oliver Milbreys Erſtaunen vertiefte ſich zur Be⸗ wunderung. Was war das für eine Frau! Sie verſchmähte mit einer Handbewegizug, was andere ein Leben lang mit heißem Mühen erſtrebten. Er dachte an die amerikaniſche Schauſpielerin Katharine Hill, die von früh bis ſpät nur daran dachte, ihr Privatleben zu Reklamezwecken aus⸗ zubeuten. Sie hatte hohe Summen dafür gezahlt, dies zu erreichen und hatte es ſchließlich erreicht. In ihrem Leben aab es leine Llebesallüre, keinen Autounfall, keinen —::....... ̃]˙ Ä—. * Ferienaufenthalt, keinen Vertrag und keinen noch ſo ge⸗ ringen Vorfall, der nicht durch die Trickmaſchine der Re⸗ klame zur Senſation verarbeitet worden war. Ihr Leben lag offen da, allen bekannt und gleichſam entzaubert. Katherine Hill ſorgte dafür, daß ſie im Munde der Leute blieb, ſie ſcheute keine Mühe, bis ſie am Ende nicht einmal mehr merkte, daß ſie zur Sklavin ihrer eigenen Reklame geworden war. So ſah ſie ſich genötigt, ſich erfundene und angedichtete Angewohnheiten zu eigen zu machen, die ſie gar nicht beſaß; jährlich ſpendete ſie mit blutendem Herzen den Armen eine große Summe, nur weil ihr Ruf es von ihr verlangte; ihre Gefühle waren Schablone ge⸗ worden, jeder ihrer Schritte zur öffentlichen Schau⸗ ſtellung. Oliver Milbrey kannte in ſeinem Kreis eine Menge Frauen drüben in Amerika. Sie waren im allgemeinen hübſch anzuſehen, ſportlich, aber für ſeinen Geſchmack eins wie die andere. Wenn die Männer Geld für ſie verdienten und Geld für ſie ausgaben, waren ſie bezaubernde, liebens⸗ würdige Geſchöpfe, die man mit Luxus verwöhnen durfte. Ueberraſchungen gab es alles in allem nicht. Mit den Frauen in Europa aber kannte er ſich nicht aus. Vielleicht waren ſie nicht ſo ſchick und raffiniert im allgemeinen, dafür aber weicher, unergründlicher und fremder, voller Rätſel. Carmen Caſinis Haltung verwirrte ihn, es ſchien ihm, als ſei ſie ihm in einer ganz andern, undurchdring⸗ licheren Art überlegen als alle Frauen, die er bisher ge⸗ kannt hatte. Zudem war Oliver Milbrey vom Unglück aller reichen Männer verfolgt, deren Geld der Anziehungs⸗ punkt für viele bedeutete. Und dieſe Art von nichts⸗ ſagenden weiblichen Weſen hatte er gründlich und von Herzen ſatt. Hin und wieder machte er zwar den Verſuch, ſie abzuſchütteln, aber es war vergeblich: ſie kamen un⸗ bekümmert wieder, ſcharenweiſe, die gleichen oder andere; alte, junge, häßliche, hübſche. Hier jedoch ſaß er einer Frau gegenüber, die berühmt war, reich und verwöhnt und die es nicht nötig hatte, ihre Seele für Geld zu verkaufen, die freiwillig auf den weiteren Erfolg verzichtete und es vorzog, ihr eigenes Leben zu führen. Er ſprach ehrlich aus, was er dachte, als er nun ſagte: „Ich bewundere Sie, ich habe nie eine Frau wie Sie kennengelernt. Sie ſind wundervoll.“ Carmen lächelte in ſchwermütiger Ruhe. Faſt ohne es zu wiſſen, unterlag ſie der Verſuchuna. Sie verſtand, wie er es meinte. Und wenn es ihm gefiel, ſie ſo zu ſehen—— nun gut! Sie hatte allzulange verborgen gelebt und auf alles verzichtet. Nun war ſie zum erſten Mal wieder unter Menſchen und das Leben gönnte ihr un⸗ erwartet einen Strahl von Licht. War es verwunderli daß er ſie wärmte und daß ſie ſich ihm nicht entzog? Es war alſo noch nicht alles aus, noch nicht endgültig vorbei. Ihre Stimme hatte ſie verloren, aber was bedeutete das ſchon! Hatte denn aber dieſe Stimme, hatten Erfolg und Berühmtheit ſie jemals glücklich gemacht? Nein! Alles was jemals Glück geweſen— es hatte damit nichts zu tun gehabt. Sie hatte ſich niemals verweichlicht, hier jedoch empfand ſie es mit einemmal, wie wenig davon das Schickſal ihr zugemeſſen hatte. Sie beſaß Cecil, und den verdankte ſie einer heißen, kurzen und wunderbar ein⸗ maligen Liebe. Die aber hatte ſie verloren, und alles, was dann gekommen, war Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit geweſen bis zu dem letzten bitteren Schlußpunkt. Als Frau brauchte ſie ihren Anſpruch an das Leben deshalb noch nicht aufzugeben. Es ſchien ihr, als ob kein Beifall und kein Erfolg jemals ſo viel wert geweſen wären wie die Tatſache, daß der Mann Oliver Milbrey der Frau Carmen Caſini zu Füßen lag. a Oliver Milbrey kämpfte mit ſich. Sentimentalität war für ihn ein Luxus, den er ſich nicht leiſtete. Richtiger geſagt: er kannte ihn nicht und hätte ihn ſich auch dann wahrſcheinlich nicht geleiſtet. Es war weit wichtiger, Geld zu machen, und dazu brauchte man keine poetiſchen Gefühle; ſie waren hinderlich, ſie ſtanden einem im Wege. Seine Anbetung für Carmen Caſini war anderer Art, ſie war robuſter und greifbarer. Dieſe Frau erſchien ihm als ein köſtliches, fremdartiges und ſeltenes Produkt der Schöpfung, das er zu gewinnen wünſchte. Wozu viele Umſchweife machen, wenn etwas klar war? Es drängte ihn zu handeln. Dennoch hielt er es für ſchicklich, Carmen Zeit zu laſſen. Sie war aus einem feinen, verletzlichen Stoff, das ſpürte ſelbſt er. Man durfte ſie nicht erſchrecken. Und außerdem ſollte ihm niemand nachſagen dürfen, daß er, Oliver Milbrey, etwas überſtürzt getan, ſich wie ein grüner Junge Hals über Kopf verliebte und etwa unüberlegte Dumm⸗ beiten machte, indem er einer Frau beim zweiten oder dritten Mal gleich ſeine Liebe erklärte. O nein! Trotzdem ſagte er:„Schenken Sie mir auch dieſen Abend, Carmen Caſini? Ich bitte Sie darum. Jede Stunde, in der ich Sie nicht ſehe, iſt verloren. Sagen Sie nicht nein. Eſſen Sie mit mir wieder im Minerva, bitte!“ „Wenn Sie mich darum bitten“, ſagte ſie,„gern, Mr. Milbrey.“ So einfach ſagte ſie zu, ohne Ziererei, ohne viel Herum⸗ reden und ohne Theater und verlor dabei nichts von ihrer Haltung, ihrem kühlen Stolz. Es bedeutete für ſie nicht mehr, als wenn man ihr in den Mantel half; ſeine ganze heftige Bewunderung— ſie nahm ſie hin, als wäre es ſelbſtverſtändlich. Ah— ſie war köſtlich! Oliver Milbrey verſtrickte ſich mehr und mehr in bisher unbekannte Emp⸗ ſindungen.. Gegen Abend fuhren ſie an Land zurück. Es war ſchon faſt dunkel. Die Lichter des Hafens zitterten in der ab⸗ gekühlten Abendluft, hundertfache Reflexe tanzten als ſprühendes Funkenmeer auf dem Waſſer. — dertſezung folat!— 3* 14 ä— 9 ä 3* 900 Ocz! ruchthe Mächtig Meter! 125 ken eile 158 Nel gib. D. belaunte Hörbiger Lb de — Durch 10 ſchen B und des ndelte den Auf ulmaß 5 Nh börbi der ſetz einen all million immer auflöst. Cischich Ind 0 detgegal Teil de Form be dem fe ſchloß. 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Das Geheimnis der Lößlager in China und Niederöſterreich Das Problem des Lößes, jener eigenartigen, fruchtbaren Lehmformation, die in großer Mächtigkeit in Aſien— wo er zwei bis drei Meter dick iſt— und auch in Europa(in Niederöſterreich) vorkommt, iſt ſeit Jahrzehn⸗ ten eines der intereſſanteſten, noch nicht reſt⸗ los geklärten Rätſel, die uns die Geologie auf⸗ gibt. Die merkwürdigſte Erklärung gab der bekannte Schöpfer der Welteistheorie, Hans Hörbiger, der nachzuweiſen verſuchte, daß der Löß von einem früheren Monde ſtamme. Durch neue Forſchungen, die von der Geologi⸗ ſchen Bundesanſtalt in Wien angeſtellt wur⸗ den und die das geologiſche Alter des Lößes und des Lößmenſchen in Niederöſterreich be⸗ handelten, wird der große Gegenſatz zwiſchen den Anſchauungen der Welteislehre und der ſchulmäßigen Geologie erneut beſonders ſcharf ins Licht der Oeffentlichkeit gerückt. Hörbiger nimmt an, daß die Erde, bevor der jetzige Mond eingefangen wurde, noch einen anderen Trabanten hatte, der in Jahr⸗ millionen in einer Spiralbahn der Erde immer näher rückte und ſich ſchließlich völlig auflöſte. Nach Hörbiger ſoll die oberſte dicke Eisſchicht dieſes Vormondes mit Hagelſchauern und Wolkenbrüchen zuerſt auf die Erde nie⸗ dergegangen ſein. Es folgte dann der obere Teil des metalliſch⸗erdigen Mondkernes in Form von Schlammregen, dem ſich zuletzt der Kern ſelbſt als Geſteins⸗ und Erzhagel an⸗ ſchloß. Die wäſſerigen Teile dieſes aufgelöſten Mondes haben keine heute noch feſtſtellbaren Spuren hinterlaſſen. Jedoch ſollen die Löß⸗ lager der Erde noch heute Zeugen jener Mond⸗ kataſtrophe ſein. Ebenſo wie die Metallbrocken des Mondkernes ſich an verſchiedenen, weit voneinander entfernten Orten der Erde fin⸗ den— ſagt Hörbiger—. wird andererſeits auch die Schlammaſſe hier und da in verſtärk⸗ tem Maße niedergegangen ſein. Die Meere dieſer Gegenden wurden daher zu einer ſtark mit Löß geſchwängerten Brühe und lagerten bei mehrmaligem Hin⸗ und Herſchwappen die Schwebeſtoffe in Schichten übereinander ab. So zeige die Schichtung des Lößes in China wie auch in Niederöſterreich in den verſchie⸗ denen Stufen der Ablagerung die Merkmale des allgemeinen Schlammniederſchlages, der mehrmals zwiſchen Pol und Aequator hin⸗ und herſchwankenden„Sintflut“. Dem Einwand der Geologie, daß, wenn HSörbiger im Recht wäre, ſich im Löß einge⸗ bettet auch Meerestiere finden müßten, be⸗ gegnet die Welteislehre mit der Erklärung, daß während einer Sintflut Menſchen und Tiere auf die Berge fliehen, die Meerestiere ſich aber in die ruhigen Tiefen der Ozeane zurückziehen werden; daher ſeien die Lebe⸗ weſen der Vorzeit nach ruhigeren, ſchlamm⸗ ärmeren Meeresteilen geflüchtet. Man müſſe dagegen Reſte von Landtieren, die während der Sintflut umgekommen ſeien, im Löß fin⸗ den— und dies entſpreche ja auch der Tat⸗ ſache. Der berühmte Geograph von Richthofen ſprach die auch heute noch anerkannte Anſicht aus, daß der Löß eine Ablagerung des Win⸗ des ſei; er ſoll von den Zerfallſtoffen alter Moranen herſtammen. Das Alter der Löß⸗ lager wird mit mindeſtens 20 000 Jahren an⸗ genommen. Nach den neueſten Ergebniſſen iſt der Löß eine Bildung kalten, trockenen Klimas der Eiszeiten ſelbſt. Die gewaltigen Schmelz⸗ waſſerſtröme der Eiszeitgletſcher ſetzten ſchlam⸗ mige Flächen ab, von denen feinſte Teilchen auf die umgebende Landſchaft geweht wur⸗ den. Die großen Lößlager Niederöſterreichs ſtammen aus der letzten Eiszeit. Da aber vorher bereits drei andere Eiszeiten über die Erde hinweggingen, wird es auch in dieſen Perioden der Erdgeſchichte zur Lößbildung gekommen ſein, die aber in den Zwiſcheneis⸗ zeiten verwitterten. In dieſem Rahmen iſt die Feſtſtellung in⸗ tereſſant, daß der Menſch ſchon Zeuge der letzten Eiszeit geweſen iſt. Die Lagerplätze dieſer Menſchen wurden„überlößt“, und mit der zunehmenden Aufwehung mußte der Steinzeitmenſch ſein Lager verſchieben. Die Menſchen müſſen durch die große Vergletſche⸗ rung in ihren Wanderungen beengt und durch Staubſtürme beunruhigt worden ſein. Sie fanden aber in jenen heute ſo günſtigen Sied⸗ lungsgebieten ſehr ungünſtige Aufenthalts⸗ bedingungen. Welche Theorie hat nun recht? So bewun⸗ dernswert die Phantaſie Hörbigers iſt, der eine völlig neue Kosmogonie ſchuf, ſo ſcheint doch heute ſchon feſtzuſtehen, daß viele ſeiner An⸗ ſichten, unter denen auch die der Lößbildung, ſich nicht werden beſtätigen laſſen. Auch die Aſtronomie beiſpielsweiſe hat nachgewieſen, daß jene gewaltigen Eruptionen auf der Sonne, die ſogenannten Protuberanzen, nicht, wie Hörbiger behauptet, durch einſtürzende Welteisblöcke entſtehen, ſondern ungeheure Gasausbrüche aus dem Sonneninnern dar⸗ ſtellen. Wer war Othello? Das Arbild des„Mohren von Venedig“ * Bei Shakeſpeare iſt Othello ein Mohr aus Afrika, der im Dienſt der Republik Venedig bis zu den höchſten Kommandoſtellen aufge⸗ ſtiegen war und die Flotte Venedigs im Kampf gegen die Moslemin befehligte. In der Ge⸗ ſchichte aber hat die Republik niemals ihre Soldaten einem Feldherrn anvertraut, der nicht Patrizier war, geſchweige denn einem Mohren. Am allerwenigſten hätte ſie die Flotte, ihr eiferfüchtig behütetes Angriffs- und Verteidigungsmittel, einem Nichtvenetianer übergeben. Auf dieſe hiſtoriſche Unmöglichkeit ſtützte ſich die Hypotheſe des engliſchen Shake⸗ ſpeareforſchers Rawdon Brown, der auf Grund ſeiner dahingehenden Studien in den Archiven von Venedig zu dem Schluß gekom⸗ men war, daß der Held der Shakeſpeareſchen Tragödie in Wahrheit ein Venetianer. und zwar ein Angehöriger der Patrizierfamilie Moro, war. Er hieß mit Vornamen Criſto⸗ foro, war im Jahre 1512 in Cypern zum Leutnant ernannt und drei Jahre ſpäter zum Kapitän einer Galeerenflotte in Candia be⸗ fördert worden. Als er zur Berichterſtattung über den Feldzug nach Venedig zurückkehrte, hatte er unterwegs ſeine Gemahlin durch den Tod verloren. Im Jahre 1515 verheiratete er ſich zum zweitenmal. Die Erwählte war die Tochter des Patriziers Donato da Lezze, die den Beinamen Demonio Bianco führte, von dem nach Browns Ausführungen der Name Desdemona abzuleiten iſt. Dieſe engliſche Hy⸗ potheſe ſowie manche andere, die zu ähnlichen Schlüſſen gelangten, wird heute durch die Studien des Grafen Da Moſto als hinfällig erwieſen. Moſto hat ſich nicht mit der genauen Unter⸗ ſuchung der Shakeſpeareſchen Tragödie be⸗ gnügt, ſondern geht auf die als allein echt er⸗ kannte Quelle zurück: die ſiebente Novelle der dritten Dekade der„Ecatommiti“ von Gio⸗ vanni Cintio, eines italieniſchen Edelmannes und Gelehrten des 15. Jahrhunderts. Bei Cin⸗ tio erſcheint der Mohr nicht als ein General. ſondern nur als tapferer afrikaniſcher Haupt⸗ mann im Dienſte der Republik. Und Desde⸗ mona iſt nicht die Tochter eines Senators, ſondern nichts weiter als eine tugendhafte venetianiſche Bäuerin von berückender Schön⸗ heit. In der Novelle iſt auch der Mohr nicht der Mörder Desdemonas, er läßt vielmehr ſeine Frau von der Frau des Fähnrichs er⸗ droſſeln. Der Fähnrich iſt es der ihn in Vene⸗ dig des Mordes beſchuldigte. Auf Grund die⸗ ſer Anzeige ließ die Signoria den Mohren auf Cypern verhaften und nach Venedig über⸗ führen. Auf Grund dieſer Quellen hat Moſto in den Staatsarchiven mit unendlicher Geduld alles Material durchgearbeitet. Er fand dabei keine Spur eines afrikaniſchen Hauptmanns im Dienſte Venedigs, wohl aber die eines Süditalieners, der„il Moro“ oder„il Capi⸗ tano moro“ genannt wurde, wahrſcheinlich wegen ſeines gebräunten Teints. In Wirklich⸗ keit hieß er Francesco da Seſſa und wurde gegen Ende des Jahres 1554 oder im Anfang des folgenden Jahres in Ketten nach Venedig gebracht, wo er gefangengeſetzt wurde. Am 12. Januar 1555 trat dann der„Rat der Zehn“ zuſammen, um über den Fall Da Seſſa zu ver⸗ handeln. Nach Moſto muß man den Fall für ſehr bedeutſam gehalten haben, denn der Rat berief zu den Verhandlungen auch die„Giun⸗ ta“ ein. Ueber die Vorunterſuchung fehlt in dem Material der Archive jede Spur. Graf Da Moſto hat dafür aber das Protokoll der Verhandlung vom 14. Oktober 1555 gefunden, in der der„Rat der Zehn“ im Verein mit der„Giunta“ das Urteil fällte. Es lautete auf Verbannung aus den Staaten Venedigs für zehn Jahre mit dem Zuſatz, daß beim Bruch dieſes Bannes der Verurteilte auf Lebenszeit im Kerker verbleiben ſollte. Von dem Verbrechen ſelbſt, um das es ſich hier handelte, wird in der lakoniſchen Ent⸗ ſcheidung des Rates nichts geſagt. Wenn man aber das verhältnismäßig milde Urteil be⸗ rückſichtigt, ſo darf man mit Da Moſto an⸗ nehmen, daß es ſich hier um ein Leidenſchafts⸗ drama gehandelt hat. Die beiden Helfershelfer des„Moro“, Paolo aus Padua und deſſen Sergeant Aleſſandro della Mirandola, wur⸗ den beſonders abgeurteilt. Paolo wurde noch am Tage der Verurteilung des„Capitano Moro“ freigelaſſen, ohne daß aber ſeine Schuldloſigkeit ausgeſprochen wurde. Der andere dagegen wurde freigeſprochen und am 4. Mai aus der Haft entlaſſen. Er war im Kerker wahnſinnig geworden. Die Geſtalt des Paolo, der wohl freigelaſſen, aber nicht für ſchuldlos erklärt worden war, kann man gut Ein Verierbild.. 2 Photo Atlantic(M). usq g zaegnvesbaagaeg anne Socpli i ⸗yzuvgck uss uanpickusgag id usbn ds 0 bunjsbeſcks dig dun guuog zog jc sg ug inv unaeg uf sucfqonuuacp e uscblicurgjo geg Jsbefclaahhog leg uaegud) und gern mit der des Jago der Tragödie identifizieren. Die des armen, wahnſinnig ge⸗ wordenen Sergeanten gleicht der des Caſſio, der als Unteroffizier eine beſcheidenere Stelle einnahm als in der Tragödie. Wenn auch nicht der hundertprozentige Nachweis der hiſtoriſchen Figur des Mohren von Venedig feſtgeſtellt iſt, ſo hat doch Graf Da Moſto ſtichhaltige Beweiſe für die end⸗ gültige Feſtſtellung der Geſtalt erbracht. Da⸗ nach war der Mohr von Venedig weder ein General noch ein Afrikaner, ſondern ein be⸗ ſcheidener Offizier im Dienſt der Republik. Er hat gelebt und gelitten und hat auch, wie in der Tragödie, ſeine unſchuldige Frau er⸗ mordet. Vork Garay erzählt Einer der teuerſten Photolieferanten für die amerikaniſche Bilderpreſſe und für die engliſchen Blätter, die oft wahnwitzige Sum⸗ men für ein Photo aufwenden, iſt Bert Ga⸗ ray, der jetzt zum erſtenmal aus ſeinem Le⸗ ben erzählt und die Abenteuer verrät, die ſich an manche ſeiner Bilder knüpfen. Er hat bis⸗ her ſeine Berufsgeheimniſſe aus leicht erklär⸗ lichen Gründen für ſich behalten— teils, weil er die Konkurrenz nicht mit ſeinen Tricks ver⸗ traut machen wollte, teils, weil Perſönlich⸗ keiten kompromittiert worden wären, deren Ableben ihm heute die Möglichkeit gibt. zu ſprechen. Aber die Fernübertragung von Photos, die Transmiſſion von Bildern über weiteſte Strecken, hat das ganze Geſchäft auf eine andere Baſis geſchoben. Zwar gibt es auch heute noch eine abenteuerliche Jagd auf dieſe oder jene Aufnahme, doch der Wettlauf mit dem Bild fällt mehr und mehr fort. Die Welt wird um ein Abenteuer ärmer. Die Bilderjagd des Bert Garay begann mit der Krönung des Königs Ferdinand von Ru⸗ mänien. Bis dahin war Garay ein kleiner, beſcheidener Photograph geweſen, den man nur als Vertreter eines„qualifizierten“ Photoreporters nach Bukareſt entſandte. Für die Rückreiſe der Bildberichterſtatter aus Rumänien hatte man aus gewiſſen Grün⸗ den einen Sonderzug bereitgeſtellt. Offenbar handelte es ſich um eine Schutzmaßnahme der politiſchen Polizei. Nur der Orientexpreß bildete eine Ausnahme von der ſtrengen Sperre. Alſo mußte Bert Garay, der mit ſei⸗ nen Bildern die übrigen Photographen ſchla⸗ gen wollte, jenen Zug erwiſchen. Aber wie ſollte er allein aus Bukareſt wegkommen? Der Bahnhof war abgeſperrt. Autos waren damals nicht im Uebermaß zu haben. Da er⸗ blickte Bert Garay vor einem Regierungs⸗ gebäude ein Auto mit einem amtlichen Wap⸗ pen. Er ging auf den Chauffeur zu, zeigte ies 772756FFFFTFFT. ſeinen für dieſen Chauffeur unleſerlichen Ausweis und rief ihm zu, es handele ſich um einen eiligen diplomatiſchen Auftrag. Der Chauffeur ließ ſich bluffen und fuhr ihn bis zu einer beſtimmten Station in der Nähe der ungariſchen Grenze. Hier veranlaßte Bert Garay einen Weichenſteller, den Orientexpreß auf der Strecke aufzuhalten. Er ſtieg ein und ſchlug um genau 24 Stunden ſeine Konkur⸗ renten. Eine nicht gerade alltägliche Methode wandte Bert Garay an, als er König Boris von Bulgarien auf die Platte bannen wollte. Er hatte den Sommeraufenthalt des Königs ausfindig gemacht. Bei einem Verſuch, mit ſeinem Wagen näher an die Sommerreſidenz heranzukommen, wurde Garay auf einen Motorradfahrer aufmerkſam, der mit einer ſchweren Kopfverletzung am Wegrand lag. Es handelte ſich um einen Poliziſten der Leib⸗ wache des Königs Boris. Er ſollte die Straße entlangfahren, auf der ſpäter König Boris mit dem Auto eine Spazierfahrt unterneh⸗ men wollte. Bert Garzy kümmerte ſich ſo lange um jenen Motorradfahrer, bis das Auto mit dem König heranbrauſte. Der Kö⸗ nig ſtieg aus, um ſich perſönlich nach dem Be⸗ finden des Angehörigen ſeiner Leibwache zu erkundigen. Nie hatte Garay eine ſchönere Gelegenheit, einen König auf die Platte zu bekommen, als damals! — x—. Aneldolen Uebertriebene Vorſicht. Zwei Reiſende wollten mit Kuhmichel ein Geſchäft machen. Aber es war ſehr ſchwer, etwas bei ihm zu erreichen. Nach der erſten Verhandlung unterhielten ſich die beiden Agenten.„Meinſt du, daß wir das Geſchäft machen werden?“ „Ich glaube nicht daran, der Kerl iſt ſcheußlich mißtrauiſch. Als wir ihm die Hand gegeben hatten und weggegangen waren, drehte ich mich noch einmal um und ſah, daß er die Finger ſeiner rechten Hand nachzählte.“ Kurmuſik. 5 Die Kurkapelle ſpielt die Abſchiedsſinfonie von Haydn. Ein Muſiker nach dem anderen legt nach Erledigung ſeines Spieles das In⸗ ſtrument, das er bedient, aus der Hand und verläßt die Muſikhalle. Die Beſucher beob⸗ achten dieſe Vorgänge. Viele wiſſen, um was es ſich handelt, doch zwei Kurgäſte wiſſen es nicht. Nachdem der Kreis der ſpielenden Künſtler auf der Bühne immer kleiner ge⸗ worden iſt, flüſtert beim Abgange des letzten Geigers ein Herr dem anderen mit vorgehal⸗ tener Hand leiſe zu:„Ja, ja, unſer Brunnen, der hat es in ſich.“„Luſtige Blätter.“) Deutſche Männer Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stod 8 . a Hitler Jugend Achtung! Bannſportmannſchaft! Am Sonntag, 26. Juni, findet in Lorſch das Bannſportfeſt ſtatt. Daher morgen Frei⸗ tag, von 8— 9.30 Uhr, letztes Training der Bannſportmannſchaft(11 Beſten des Reichs⸗ ſportwettkampfes). Ich erwarte unbedingtes Erſcheinen. Der L-Stellenleiter. 5 Achtung! Teilnehmer an ber gefgen-⸗Aaffausahrt! Sämtliche Fahrtteilnehmer der Gefolgſchaft vom 4.—13. Juli(Fahrtengruppen 1 und 2) treten am Freitag, 24. 6., in tadelloſer Uni⸗ form um 8.15 Uhr im Heim Schillerſchule an. Torniſter und Zeltbahn mitbringen. Der Gefolgſchaftsführer. Donnerstagabend, 8.30 Uhr, Heimabend der NS⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes. Liederbücher, Schreibheft und Bleiſtift mitbringen! Die Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Au Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Wahre Freiheit iſt nicht die Willkür, zu denken und zu tun, was man mag, ſondern der Gehorſam gegen das, was uns im In⸗ nerſten verpflichtet. Pauß. 2 9 9 Bankt an clie Jes/ So wie der Menſch unter der Sommerhitze leidet, leiden auch die Tiere. Aber ſie haben es oft ſchwerer. Der Menſch ſucht vor der lühenden Sonne den Schatten auf— Tiere ſind ihr manchmal ſchonungslos e der Menſch holt ſich von der aſſerleitung einen Trunk friſchen Waſſers— das Tier muß warten, bis Herrchen oder Frauchen für es ſorgt. Wie viele Menſchen behaupten, ihre Tiere über alles zu lieben und tun doch nichts, um ihnen die Hitzequalen erträglicher zu ma⸗ chen. Wie oft kommt es vor, daß ſich Herrchen auf ſein Rad ſetzt, über lange ſonnige Straßen fährt, ſeinen kleinen Hund hat er an der Leine, und in der Sonnenhitze muß das kleine Tier rennen, rennen wie beſeſſen, um mit dem xaſch fahrenden Rade mitzukommen. Halb tot⸗ gehetzt ſinkt es am Ziel irgendwo in den Schat⸗ ten, und vielleicht kommt es Herrchen noch nicht einmal in den Sinn, ihm friſches Waſ⸗ ſer zu geben. Dann die Vögel im Bauer. Es gibt noch immer Menſchen, die glauben, einem kleinen Vogel etwas Gutes zu tun, wenn ſie ihn in die Sonne hängen. Das iſt zwar für das Tier im Frühling ganz vergnüglich, wird aber im Hochſommer eine bittere Qual. Viele Stunden oft iſt ſolch kleiner gefiederter Freund an der glühenden Hauswand, die die Hitze doppelt widerſtrahlt, der Sonnenglut preisgegeben. Das Waſſer in ſeinem Teinknapf iſt in Mi⸗ nuten warm und ungenießbar— niemand denkt daran, ihn zu erlöſen.— Auch den Fiſchen geht es nicht anders. Manchmal hat der Junge oder das Mädel ein Aquarium, in dem ſich kleine Fiſche tummeln. Auch hier achtet niemand darauf, ob das Glas mit den Fiſchen im Schatten oder in der Sonne ſteht, wo das Waſſer warm wird und ſich die Waſ⸗ ſerpflanzen unter der Einwirkung der Sonnen⸗ ſtrahlen zerſetzen. Wir ſollten mehr an die Tiere denken. Trinknäpfe der Hunde und Vögel müſſen an heißen Tagen mehrmals mit fri⸗ ſchem Waſſer gefüllt werden und allen unſeren Tieren müſſen wir die Möglichkeit geben, in den Schatten zu flüchten. Rolf und Lumpi und Waldi, Hänschen, Mätzchen und Piepchen— alle werden uns dafür dankbar ſein! * Wichtige Beſprechung. Die Führer der Formationen, der Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände, der Vereine, ſowie der Muſikleiter der Feuerwehrkapelle werden aus Anlaß der am kommenden Sonntag, im Frei⸗ ſchütz ſtattfindenden Partei⸗Großkundgebung zu einer gemeinſamen Beſprechung eingeladen. Dieſelbe findet ſtatt heute Donnerstag, abends 9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle. Voll⸗ zähliges und pünktliches Erſcheinen wird er⸗ wartet. Aeichsleiſtungsſchreiben der Deuijchen Arbeitsfront auf der Schreibmaſchine In allen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau führt die Deutſche Arbeitsfront am Sonn⸗ tag, 26. Juni 1938, das Reichsleiſtungs⸗ ſchreiben auf der Schreibmaſchine durch. Die Deutſche Arbeitsfront betrachtet ebenſo wie die Kurzſchrift das Maſchinenſchreiben als wichtiges Hilfsmittel für die geſamte Berufs⸗ und Leiſtungsgeſtaltung aller ſchreibenden Be⸗ rufe. In Anbetracht des geſteigerten Einſatzes aller Kräfte auf den vorgenannten Gebieten, wird nunmehr eine großzügige und in dieſer Form erſtmalige Erhebung über den Leiſtungs⸗ ſtand deutſcher Maſchinenſchreiber und ⸗Schreiberinnen, durch das erſte Reichslei⸗ ſtungsſchreiben der Deutſchen Arbeitsfront auf der Schreibmaſchine vorgenommen. In dem Wettbewerb werden folgende zwei Aufgaben geſtellt: 1. 10 Minuten Abſchreiben eines Druck⸗ textes; 2. Formgerechtes Darſtellen eines Briefes nach einem Drucktext. Jeder Volksgenoſſe und jede Volksgenoſſin, ob Anfänger, Durchſchnittsſchreiber oder Spitzenſchreiber, iſt zur koſtenloſen Teilnahme an dieſem Wettbewerb berechtigt. Für jede brauchbare Arbeit wird eine Lei⸗ ſtungsbeſcheinigung ausgeſtellt; außerdem wer⸗ den Gau⸗ und Reichspreiſe ausgeſetzt. Anmeldungen ſind bei der DAß⸗Dienſt⸗ ſtelle, bei Jakob, Molitorſtvaße 10 und bei Martin, Goetheſtraße, abzugeben. Bei den vorgenannten Stellen wird Auskunft erteilt wo und zu welcher Zeit das Leiſtungsſchrei⸗ ben ſtattfindet. Ganz Biernheim beſucht am Sonntag abend 8.30 Ahr im„Freiſchütz“ die große Parteli⸗Kunbgebung CCC Heiße Tage. Nachdem bereits am Diens⸗ tag über 27 Grad im Schatten erreicht wur⸗ den, ſtieg das Queckſilber am Mittwoch noch höher und erreichte 31 Grad. Zur rechten Zeit, mit des Sommers Anfang hatte ſich richtiges Sommerwetter eingeſtellt, und ſind am Abend die erſten Wagen duftenden Wieſen⸗ heues eingefahren worden. Wie nicht anders zu erwarten war, löſte dieſe Tropenhitze Ge⸗ witter aus, die gegen 3 Uhr früh über unſere Gegend zogen. Mit dem Gewitter waren kräf⸗ tige Regenſchauer, wenn auch nur von kurzer Dauer, verbunden. Wunderbar gereinigt war heute früh die Luft nach Abzug der Gewitter. heim. Morgen Freitag, 24. Juni, wird der Große Partei⸗ Kundgebung es ſurigt: Aeichsſtoßtruppreoner Pa. Mayer⸗Fannover f lber:-Das internationale Juben- und Freimaurertum im Kampf gegen bas beulſche Volk —.—ñ—— und Frauen von Viernheim: erſcheint in Maſſen! abends/ 9 Uhr Ireiſchütz“ Saal Eintritt frei! Sommerjonnenwende 1938 Eine eindrucksvolle Feierſtunde am Waldesrand Wie im ganzen deutſchen Vaterland, ſo feierte auch in Viernheim am geſtrigen Abend auf dem freien Platz an der Induſtrieſtraße die Hitlerjugend mit den Mitgliedern der Par⸗ tei, der Formationen und Gliederungen mit der übrigen Bevölkerung die erſte Son- nenwende im großdeutſchen Reich! Sieg des Lichtes und des Feuers über die Finſterns! Im grellen Lich-⸗ terſchein vereinigt ſich deutſche Sehnſucht in uns! Hell lodert die Flamme des rieſigen Holz⸗ g ſcheites empor zum nächtlichen Himmel, ſie erleuchtet die Finſternis, die uns in den 15 Jahren der Schmach, der Not und des Elends umgeben hatte und aus der hervortrat ein Mann: Adolf Hitler! Der Führer durch- brach dieſe Finſternis, er trug uns die lodernde Flamme voran, er führte uns heraus aus jener Finſternis, empor zum Licht, der Sonne, der Freiheit und der Ehre entgegen! Millionen Deutſcher ergriffen mit ihm die brennende Fackel, immer neue Fackeln wurden entfacht auf dem langen Wege zur Befreiung eines ge⸗ knechteten Volkes, das durch den erſten Fak⸗ kelträger der Nation emporgeführt und ver⸗ einigt wurde mit den deutſchen Brüdern und Schweſtern der Oſtmark zu einem 75⸗Mil⸗ lionen⸗Volk, das in felſenfeſter Treue und Disziplin zu ſeinem Führer ſteht! Flamme empor— Hitlerjungen ſtoßen die Fackeln in den Holzſtoß, eine deutſche ge⸗ einte Jugend gab in Lied und Wort Ausdruck ihres Glaubens an die Zukunft und die Größe Deutſchlands, das in dieſer nächtlichen Stunde zu einem einzigen Bekenntnis akler Deutſchen wurde, im Gedenken der toten Kämpfer und Kameraden, die für Deutſchland, für die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution, im Weltkriege, für die Arbeit ihr Leben ließen. In dieſem Gedenken warf Gefolgſchaftsführer Wunder einen Kranz in die Flammen.„Ein junges Volk ſteht auf zum Sturm bereit“ ſchallt aus einigen hundert Kehlen der HJ, des Jung⸗ volks, des BDM und der Jungmädel, wih rend abſchließend das Flaggenlied der HJ geſungen wird. Die Ss ſtimmt ihr Trutzlied an:„Wenn alle untreu werden, dann bleiben wir doch treu“, das durch die auflodernden 2 Flammen in alle Herzen getragen wird und als einziges Bekenntnis aller Deutſchen hin⸗ überflutet zu den 25 Millionen gleichen Blu⸗ tes, die außerhalb unſerer Grenzen wohnen, die alle mit uns verbunden ſind in dieſer Feierſtunde. Noch ſteigen knatternd die Flam⸗ men zum nächtlichen Himmel, während ſich die Jugend mit den Formationen zum Rück⸗ marſch zum Rathausplatz formiert, in ihrem Herzen mittragend dieſes Feuer der Sommer⸗ ſonnenwende, das ihnen neue Kraft gibt, neuen Kampfgeiſt zur Pflichterfüllung und zur Voll⸗ bringung der gewaltigen Leiſtungen, die ihr von ihrem Führer für die Jahrhunderte ge⸗ ſtellt ſind. Eine kleine Feierſtunde ſchloß ſich im„Ratskeller“ noch an. CCC T Die Kartoffeltäfergefahr iſt außerordentlich geſtiegen In dieſem Jahre verſucht der Käfer mit großer Hartnäckigkeit bei uns Fuß zu faſſen. Man hat ihn bereits bei Landau und Ludwigs⸗ hafen ſowie bei Hanau gefunden. Neuerdings mußte man nun auch dieſen gefährlichen Kä⸗ ganz in der Nähe unſeres Ortes, und zwar in Lampertheim und in Hüttenfeld feſtſtellen. Die eingeleiteten Suchaktionen werden in weſentlich verſtärktem Maße fortgeſetzt. Die Ausbreitung und das Heimiſchwerden des Kar⸗ toffelkäfers in Deutſchland muß unter allen Umſtänden unterbunden werden, denn die Fol⸗ gen wären verhängnisvoll. Ein einziges Weib⸗ chen iſt imſtande, ſich im Laufe von 1½ Jah⸗ ren auf 8000 Millionen Käfer zu vermehren, die zu ihrer Ernährung 650 Hektar Kartoffel- pflanzen auffreſſen. Ohne Blätter— keine Knollen! Völlige Mißernte iſt dann unaus⸗ bleiblich. Deshalb energiſche Abwehrmaßnah⸗ men: Den Suchdienſt ſorgfältig durchführen, jeden Fund ſofort melden! Wenn jeder ſeine Pflicht tut, iſt der Erfolg gewährleiſtet! Dr. Robert Ley ſpricht in Mann⸗ Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, um 17 Uhr, in einer Großkund⸗ gebung im Nibelungenſaal des Roſengartens in Mannheim ſprechen. Alte Kämpfer ſprechen zur 3 über bedeutende Geſchehniſſe in der Partei In den Sommerzeltlagern der HJ wird in dieſem Jahre vom Preſſe- und Propaganda⸗ amt der Reichsjugendführung gemeinſam mit der Reichspropagandaleitung der NSDAP eine Aktion„Alte Kämpfer ſprechen zur HJ“ durchgeführt. Sie beginnt am 4. Juli und wird den Teilnehmern der Lager die Tradition der Partei nahebringen. Als Redner haben ſich die alten Reichs- und Gauredner, insbeſondere die Blut⸗ und Ehrenzeichenträger, die an den bedeutſamſten Geſchehniſſen der Parteige⸗ ſchichte ſelbſt teilgenommen haben, zur Ver⸗ fügung geſtellt. Man hörte den Schmeling⸗Kampf Der Deutſche Rundfunk übertrug in der verfloſſenen Nacht aus New Pork den Borx⸗ kampf um die Weltmeiſterſchaft Schmeling— Louis. Recht lebhaft war es hier in dieſen Nachtſtunden, überall konnte man die Rund⸗ funklaute hören. Gar ſchnell war dieſes Tref⸗ fen der Weltmeiſterſchaftskandidaten entſchie⸗ den. Noch nicht eine Runde überdauerte dieſe energiſche Zwieſprache, da Schmeling von ſei⸗ nem Gegner überraſchend auf die Knie ge⸗ zwungen wurde. Noch auf der Straße wurde das dramatiſche Ende dieſes Kampfes beſpro⸗ chen. * Ein ſeltener Fang. Am Dienstag⸗ nachmittag konnte ein hieſiger Bauer in ſeinem Dickrübenloch am Heddesheimerweg einen ſel⸗ tenen Fang machen. Beim Herausholen der letzten Rüben hatten ſich in der Ecke 6 Wieſel verkrochen, die ſich fauchend gegen ihre Ruhe⸗ ſtörer wandten. Es gelang, die 6 Tiere, 3 Paare, zu erlegen. In ihrem Verſteck fanden ſich noch 4 tote Maulwürfe und 2 Mäuſe, welche die Wieſel durch Ausſaugen des Blutes getötet hatten. Bekanntlich ſind die Wieſel ein gefährlicher Feind des Geflügels, da ſie die Tiere durch Ausſaugen des Blutes töten und mit Vorliebe die Eier ausſchlürfen. Das Fell der erlegten Tiere iſt ſehr zart, auf dem Rücken rötlich⸗braun, der Bauch weiß, wäh⸗ rend die Schwanzenden ſchwarz ſind. * Die erſten Flugverſuche unſerer Jungſtörche, 3 an der Jahl, die mit ihren Storcheneltern hoch oben 5 dem Schornſtein der Heſſ. Mühle niſten, konnte man geſtern wahrnehmen. Und ſiehe, es gelang ſchon recht ſchön. Wie bald wird wieder die Zeit kommen, wo uns unſere Störche wieder verlaſſen und bis dahin müſſen die jungen Langſchnäbel noch ſehr üben, damit ſie auf der langen Reiſe nach dem Süden nicht ſchlapp machen. f Willerungsvorherjage für die Zeit vom 23. Juni bis 2. Juli Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Das gegenwärtige, vorwiegend heitere und recht warme Sommerwetter wird nur noch wenige Tage anhalten. Beginnend mit ört⸗ lichen Wärmegewittern, die vereinzelt in den Mittelgebirgen und in Süddeutſchland bereits am Donnerstag auftreten können, und mit zu⸗ nehmender Bewölkung im Küſtengebiet wird noch vor Ende dieſer Woche im größten Teile des Reiches ein Rückgang der Temperaturen und leichte Unbeſtändigkeit eintreten. In der nächſten Woche zuerſt bei wechſeln⸗ der Bewölkung und niedrigeren Temperaturen (jedoch nicht 50 nieder wie um die Monats⸗ mitte) Neigung zu Regenfällen, dann wieder vielfach aufgeheitert, Erwärmung und Ab⸗ nahme der Niederſchläge. Von örtlich be⸗ ſchränkten Gewitterregen abgeſehen, werden die Niederſchläge im allgemeinen nicht ſehr ſtark ſein. Geſamtſonnenſcheindauer in dem zehntägi⸗ gen Zeitraum im Südoſten des Reiches ſowie vielerorts auch in Süd⸗ und Oſtdeutſchland größer als 70 Stunden. 0 fehl. 9 hate vum 5 * Beſti sun Hintelhe Git. der eil wütete! vat hier Nutter dann e nutttt. d Finlbeine detzeltel uit. du gelaflt eb job zwe! bent t ſhaffe f Sowieget daun fel Aung ber der elf ſich ſelbſt V ideiſun nge Tic furctbate Obhut ge den Stur Fuunkenh. de Fulda. den beim tet Poſef ſteinsmaſſ mühungen mann nut Völler m ö FDulner;s R Aumbut ein Atbei er kand, donn auf der Atbei Hombut pat det gen eines aus 10 J litt einen U Koblenz pellen⸗Sto Vallendar vollet Fa Pagen w Fahrer ſo geborgen! Mfache de i Am Mi nid mittelten Aſein sia ſchah im holfene J hre ſiche pen Augei aufmerkſa ſchreitend, das ſchon ſich zu be in das ar Vaſer. 6 baden un durch Tier. bruar mit Jaht nag etteichte! amm erſten nahm, bor zun Rheis gen, Dan er trug v jet kunnt ſurgenhe antteten. 5 Sturlan in Niesba kahriges 1 t Mud 4 die Ge on Elune Dent use pferd fir die fa 1 Wunber in jugs ſchall aus des Jun 5 el, wiß⸗ ) det Fe r Aula im bleiben ilodernden Wied ung ichen hin⸗ ichen All u pochen, in diser rend ſich zum Rück. in ihren Sommet⸗ it, gumn zur Voll⸗ i, die ir ert ge⸗ ſchaß ſcch 5 beſpr⸗ Nunztig⸗ in ſanem einem fl holen den 6 Meet hte Rihe⸗ Tee, 3 cc fanden 2 Muſe es Mlütes ie Wieſel 6, da ſie tes loten en, Dl auf den eiß, vah⸗ N uſeter nit ihren omen n geſem ban roch chon recht 1 10 ur duc nit ünt⸗ il den 9 bereits nt. t vic n Tele üblen voller Fahrt gegen Jamilienkragödie in fehl Kehl. Hier bat ſich am Dienstag eine furcht⸗ bare Familientragödie zugetragen, deren Bekanntwerden in der Bevölkerung gro⸗ ze Beſtürzung bervorgerufen bat. In der Mit⸗ tagsſtunde kurz vor 12 Uhr hörte man aus dem Hinterhaus der Adolf⸗Hitler⸗Straße 88 mehrere Schüſſe, denen verzweifelte Hilſerufe folgten. Der ſeit einiger Zeit in Scheidung lebende Ge⸗ ſchäftsreiſende Peter Daum aus Offenburg war hier in die Wohnung ſeiner mit ihrer Mutter zuſammenlebenden Ehefrau Lina Daum eingedrungen und batte die Schwieger⸗ mutter, die 50jährige Frau Paula Kraus geb. Finkbeiner durch zwei Schüſſe in den Kopf nie⸗ dergeſtreckt und auch ſeine Frau zu töten ver— ſucht. Durch einen Sprung durch das Fenſter gelang es dieſer, ſich zu retten. wobei ihr Daum noch zwei Schüſſe nachjagte, die ſie am Ober⸗ ſchenkel trafen. Die herbeigeruſene Polizei ver⸗ ſchaffte ſich Eingang in die Wohnung, wo dee Schwiegermutter bereits tot am Boden lag. Daum ſelbſt gab an, nur durch eine Ladehem⸗ mung verhindert worden zu ſein. die letzte in der Selbſtladepiſtole befindliche Kugel gegen ſich ſelbſt zu richten. Seine Feſtnahme konnte widerſtandslos erfolgen. Das zweieinhalbjäh⸗ rige Töchterchen des Ehepaares, das Zeuge der furchtbaren Tat war, wurde von Nachbarn in Obhut genommen. Die durch die Schüſſe und den Sturz verletzte Ehefrau fand Aufnahme im Krankenhaus. g Bei der Arbeit verunglückt Fulda. In einem Steinbruch in Birr wur⸗ den beim Brechen von Baſaltſteinen die Arbei⸗ ter Joſef Hohmann und Völker von Ge⸗ ſteinsmaſſen verſchüttet. Trotz aller Be⸗ mühungen der Arbeitskameraden bonnte Hoh⸗ mann nur noch als Leiche geborgen werden. Völker mußte mit ſchweren Verletzungen dem Fuldaer Krankenhaus zugeführt werden. Limburg. Auf einer hieſigen Bauſtelle fiel ein Arbeiter von einem Lorenwagen, auf dem er ſtand, herunter. Ein anderer Wagen iſt dann auf den Bedauernswerten gefallen, wobei der Arbeiter erdrückt wurde. Homburg(Saar). Im Kraftwerk Homburg war der Monteur Bruno Heim mit dem Le⸗ gen eines Kabels beſchäftigt. Dabei ſtürzte er aus 10 Meter Höhe von einer Leiter. Heim er⸗ litt einen Schädelbruch und war sofort tot. Aukoſahrer ködlich verletzt Koblenz. Ein 19 Jahre alter Mann aus Ka⸗ pellen⸗Stolzenfels, der mit einem Auto von Vallendar nach Höhr fubr, rannte dabei in einen Baum. Der Wagen wurde ſaſt völlig zertrümmert und det Fahrer ſo ſchwer verletzt, daß er nur noch tot geborgen werden konnte. Der Hergang und die Arſache des Unglücks ſind noch nicht bekannt. Ein fapferer Lebensreller Koblenz, 21. Juni Am Moſelufer wurde ein fünfjähriges Mädchen von einem bisher noch nicht er⸗ mittelten Jungen in die durch den hochgehenden Rhein ſtark geſtaute Moſel geſtoßen. Das ge⸗ ſchah im kindlichen Leichtſinn. Aber das unde⸗ holfene Mädchen war ſich ſelbſt überlaſſen und wäre ſicher ertrunken, wenn nicht noch im letz⸗ ten Augenblick ein junger Hoteldiener aufmerkſam geworden wäre. Am Ufer entlang⸗ ſchreitend, bemerkte er auf einmal das Kind, das ſchon zweimal untergegangen war. Ohne ſich zu beſinnen, ſprang er in voller Kleidung in das an dieſer Stelle augenblicklich ſehr tiefe Waſſer. Es gelang ihm, das kleine Mädchen zu packen und ans Land zu bringen. Durch niedrigen Waſſerſtand vier Monate feſtgehalten Trier. Ein Rheinſchiffer hatte Anfang Fe⸗ bruar mit ſeinem 550 Tonnen⸗Frachtkahn eine Fahrt nach der Obermoſel gewagt. Als er Trier erreichte, war der Waſſerſtand noch günſtig. Auch am erſten Tag, als er bei Schengen Ladung nahm, konnte er damit rechnen, die Rückfahrt zum Rhein mit voller Fracht antreten zu kön⸗ nen. Dann aber fiel das Waſſer derart, daß er trotz vollſtändiger Entladung feſtſaß. Erſt jetzt konnte er nach viermonatiger„Ge⸗ fangenſchaft“ mit halber Ladung die Rückreiſe antreten. In der Dunggrube erſtickt Saarlautern. Am Montag morgen vermißte in Piesbach die Familie Valentin ihr drei ⸗ jähriges Söhnchen, das offenſichtlich ſich Sie hören im Rundfunk. Freitag, den 24. Juni Stuttgart 5.45: 8 07 bai an Wetter. 8.30: Muſik am Morgen. 81 el und Kreiſe. Eine Hörfolge um Karl Friedrich Gauß. 10 30: Trakehnen, das Paradies der Pferde. 11.30: Volksmuſtk und Bauernkalender. 12: Mittags- konzert. 14: Muſitaliſches Allerlei. 16: Muſik am Nachmittag. 18. Fugend ſpielt Tänze klaſſtſcher Mei⸗ ſter. 18 30. Griff ins Heute, 19.15: Klingende Far⸗ ben. 20: Feſtkonzert. 22.30: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—3: Nachtkonzert. Heiterkeit und Fröhlichteit. 6.30: Frühkonzert. 8: 10: Zahlen, Zir⸗ Bunte Tageschronik aus dem elterlichen Hauſe entfernt hatte Beim Nachforſchen fand man den Kleinen in einer Dunggrube erſtickt auf. Wiederbele⸗ bungsverſuche blieben erfolglos. Leichtfertige Schußwaffenhandhabung Zweibrücken. 1 einen Schuß, der einem Kameraden beim Reinigen der Piſtole ver⸗ ſehentlich losgegangen war, wurde in Bren⸗ ſchelbach der 29jährige ledige Zollbetriebsaſſi⸗ ſtent ſo ſchwer verletzt, daß er im hieſigen Kran⸗ kenhaus an den Folgen der Verwundung geſtorben iſt. Taubſtummer Radfahrer von einem Auto getötet Aſchaffenburg. Am Ortseingang von Schim⸗ born ſtieß frühmorgens um 9 Uhr ein Liefer⸗ wagen mit einem Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde auf der Stelle getötet. Statt die Nachbarsleute zu wecken und den Wagen auf der Stelle ſtehen zu laſſen, fuhr der Autolenker nach Mömbris und holte die Gendarmerie. Bei dem getöteten Radfahrer bandelt es ſich um einen taubſtommen Einwohner aus Schimborn. Der Autofahrer wurde in Haft genommen. Germaniſches Brandgrab aufgedeckt Groß⸗Gerau. Zurzeit wird die Umgehungs⸗ ſtraße auf der Strecke Mainz Darmſtadt ge⸗ baut. Hierzu ſind größere Erdbewegungs⸗ arbeiten erforderlich Der zur Aufſchüttung des Dammes erforderliche Sand wird aus der ſoge⸗ nannten Schindkaut gewonnen, einer Stätte, an der man bereits in früheren Jahren zahlreiche Bodenfunde machte. Nunmehr hat man hier wiederum ein germaniſches Brandgra b mit reichen Beigaben aufgedeckt. Auch eine Urne römiſchen Urſprungs iſt gefunden worden. Fünf Erdbeerdiebe gefaßt Alzey(Rhh.) Fünf Burſchen im Alter von zwölf Jahren wurden dabei erwiſcht, als ſie auf Erdbeerfeldern ernteten. die ſie nichts angingen. Wahllos riſſen ſie reife und unreife e ab und zertrampelten die Pflanzen. egen ſie wurde Anzeige erſtattet. Der neue größere Kreis Alzey Alzey(Rhh.). Durch die neue Kreiseintei⸗ lung in Heſſen, die am 1. Oktober in Kraft tritt, bekommt der Kreis Alzey einen erheblichen Zu⸗ wachs. Der bisherige Verwaltungskreis beſteht neben der Kreisſtadt aus 48 Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 44051 nach der Zäh⸗ lung von 1933. Der neue vergrößerte Kreis Wird neben der Kreisſtadt 59 Gemeinden mit insgeſamt 55577 Einwohner umfaſſen. Blick in den Gerichtsſaal Ichwachſinniger kölel ſein Kind Mit dem Kopf auf den Herd geſchlagen Kaſſel. Vor dem Kaſſeler Schwurgericht hatte ſich der 26 Jahre alte Adam König zu ver⸗ antworten. der beſchuldigt war, am 23. Oktober 1937 in Vollmarshauſen ſein 555 Monate altes Kind Käthe vorſätzlich und mit Ueberlegung getötet zu haben, und zwar in einem Zu⸗ ſtand. in dem die Fähigkeit, das Unerlaubte der Tat einzuſehen und nach dieſer Einſicht zu han⸗ deln, zur Zeit der Tat wegen Geiſtes⸗ ſchwäche erheblich vermindert war. Am Tage des ſcheußlichen Verbrechens hatte er am Vormittag in Obervellmar gearbeitet und ſich dort geärgert. Gegen Abend ging er nach Vollmarshauſen zu ſeinen Schwiegereltern, die geſchlachtet hatten und wo ſeine Frau mit dem Kinde weilte. Während er aß und gegen ſeine Gewohnheit zwei Gläschen Schnaps trank, brachte ſeine Frau das Kind in die Wohnung und kehrte dann zurück. Er ſelbſt wurde abends heimgeſchickt, um aus der Küche Nudeln zu holen. Als er den Küchenſchrank öffnete, iſt nach ſeiner glaubhaften Schilderung das Töchterchen wach geworden und hat geweint. Darüber geriet er unbegreiflicherweiſe dermaßen in Aerger, daß er das Kind aufrichtete und ihm mehrere Fauſthiebe gegen Kopf und Schläfe verſetzte. Und nun kam ihm der Gedanke, er könne dem Kinde einen dauernden Schaden zugefügt ha⸗ ben, ſo daß es vielleicht in eine Anſtalt gebracht werden würde. Dabei ſah er ganz ſtur, wie ſich der Sachverſtändige ausdrückte, das Bild einer 18 Jahre alten Nichte vor ſich, die ſich ſeit Jah⸗ ren als Vollidiot in Hephata befindet und die der Angeklagte dort auch beſucht hat. Er will nun gedacht haben, es ſei beſſer, das Kind ſterbe, als daß es in eine Anſtalt müſſe. Deshalb habe er es an beiden Schultern geſaßt und mit dem Kopf ein⸗ oder zweimal feſt auf den Herd geſchlagen. Das Kind iſt bald dar⸗ auf in den Armen ſeiner Großmutter ge⸗ ſtorben. Alle Angehörigen des Angeklagten betonten als Zeugen, daß der Beſchuldigte ſein Kind ſehr geliebt und ihm auch vielerlei mitgebracht habe: er ſei überhaupt ſehr kinderlieb geweſen. Nach dem Gutachten eines Sachverſtändigen iſt die Todesurſache in den ſchweren Schädelverletzun⸗ gen zu erblicken. Ein weiterer Sachwverſtändiger. der den Angeklagten in Marburg beobachtet hat, bezeichnet ihn als geiſtesſchwach im Sinne des§ 51 Abſatz 2. Die Ueberlegungen, die der Angeklagte bei Begehung der Tat angeſtellt habe, ſeien in Wirklichkeit keine Ueberlegungen und Abwägungen geweſen; er habe weniger verſtandesgemäß als gefühlsgemäß gehandelt. Der Angeklagte wurde wegen Körperverletzung im Sinne des§ 223 und wegen Totſchlags un⸗ ter Anziehung des§ 51 Abſatz 2 zu ſieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. Die erlittene Unterſuchungshaft wurde angerechnet. Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche verheimlicht. Marburg. Am 10. Juni wurde im Kreisort Allna ein Landwirt in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen, nachdem man feſtgeſtellt hatte, daß dieſer entgegen den beſtehenden ſtrengen Vor⸗ ſchriften den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche unter ſeinem Viehbeſtande etwa ſeit 31. Mai verheimlichte und auch nicht erhitzte Milch der erkrankten Tiere an eine Molkerei lieferte. Das Verhalten des Landwirts war noch dadurch beſonders fahrläſſig. weil er nebenbei das Amt des Fleiſchbeſchauers in All⸗ na und zwei Nachbardörfern verſah und auch die Gehöfte dieſer Orte durch Anſteckung gefähr- dete. Durch den Angeklagten iſt die Seuche auf zwei Nachbargehöfte verſchleppt worden. Vor dem Schöffengericht gab der Angeklagte u. a. an, daß er wohl an einem Kuheuter Krankheits- erſcheinungen wahrgenommen, aber nicht an die Seuche gedacht habe, insbeſondere da die Kuh ihre gewöhnliche Futtermenge zu ſich nahm und auch in der Milchleiſtung nicht nachließ. Er be⸗ handelte die Hufe mit Lyſol und das Euter mit Borſalbe. Am Maule des Tieres habe er keine Bläschen bemerkt. Da der Angeklagte grob fahrläſſig handelte und ſeiner Anzeigepflicht nicht nachkam, hielt das Gericht eine Freiheits- ſtraſe für notwendig, um auch andere in glei⸗ cher Lage befindliche Volksgenoſſen zu warnen. Strafmildernd waren lediglich die ſeitherige Un⸗ beſcholtenheit und die ſchwere Kriegsbeſchädi⸗ gung des Angeklagten. Das Gericht erkannte wegen Verſtoßes gegen die viehſeuchenpolizeili⸗ chen Beſtimmungen auf zwei Monate Ge⸗ fängnis. Die vergeſſene brennende Kerze Wegen fahrläſſiger Brandſtiftung vor Gericht Marburg. Kürzlich brannte im Keller⸗ geſchoß eines Hauſes der Bahnhofſtraße ein Möbellager aus. Außerdem wurde durch den Brand die in einem Nebenraum neuaufgeſtellte Kühlmaſchine eines Fleiſchereibetriebes im Werte von etwa 2000 RM. vernichtet. Feſt⸗ ſtellungen ergaben, daß der Beſitzer des Möbel- lagers in Ermangelung anderer Lichtquellen mit einer Kerze im Lager hantiert hatte. Er wurde dann in den Laden gerufen, vergaß die brennende Kerze, die ſchließlich das mit Stroh verpackte Möbel in Brand ſetzte. Das Gericht erkannte wegen fahrläſſiger Brandſtif⸗ tung auf 150 RM. Geldſtrafe oder 30 Tage Ge⸗ ſängnis. Das Ende einer Verbrecherlaufbahn Kothenſchultes Komplizen zu hohen Zuchthaus⸗ ſtrafen verurteilt Frankfurt a. M. Hohe Aktenſtöße auf dem Gerichtstiſch deuteten darauf, daß die der Gro⸗ ßen Strafkammer aus der Unterſuchungshaft vorgeführten Angeklagten Schwerverbre⸗ cher ſind. Die Akten ſind durchweg älterer Herkunft, die Angeklagten mußten ſich ſchon vor Jahren kriminell betätigt haben, was ſich in der Verhandlung auch beſtätigte. Der 51jährige Philipp Uhrig aus Breitenbrunn iſt 1922 bei dem bekannten Einbruch in die Eliſabethen⸗ kirche in Marburg, wo Koſtbarkeiten geſtohlen wurden, dabei geweſen und hat acht Jahre Zuchthaus abgeſeſſen, ſein Freund. der„Berliner Ernſt“, der 58jährige Ernſt Greske aus Fern⸗ heide bekam 1922 drei Jahre Zuchthaus, hat ſpä⸗ ter aber noch weitere Strafen erhalten. Der mitangeklagte 53jährige Franz Kunz aus Schneidhein erhielt u. a. 1924 fünfeinhalb Jahre Zuchthaus. Uhrig hatte ſich wegen 42, Kunz wegen 33 Diebſtahlsfällen aus den Jah⸗ ren 1931 und 1935 bis 1936 zu verantworten, Gleske war minder belaſtet. Die Angeklagten gehörten der Bande Kothenſchulte an, der im Dezember 1936 zu zwölf Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt worden war. Kothenſchulte hat nachträglich ſeine Mit⸗ täter verraten und ſo kam es, daß ſich die vor⸗ genannten Angeklagten wiederum vor Gericht einfinden mußten. Kothenſchulte hat ſich vor wenigen Tagen das Leben genommen. Ein vierter Angeklagter hat ſich in der Nacht vor der Verhandlung in eine leerſtehende Woh⸗ nung in der Bahnboſſtraße eingeſchlichen und mit Gas vergiftet. Aus der Vernehmung der geſtändigen Angeſchuldigten ergab ſich, daß ſie zahlreiche Geſchäftseinbrüche auf dem Ge⸗ wiſſen hatten und auch Einbrüche in die Ge⸗ ſchäftsräume des Caritasverbandes, der Tuber⸗ kuloſenfürſorge, der ſtädtiſchen Haushaltungs⸗ ſchule, das ſtädtiſche Kinderheim ausgeführt hat⸗ ten. In der Aniverſitätsklinik Carolinum konnten ſie einen eingebauten Treſor nicht öff⸗ e Einlönige Elappe der Deulſchlandrundfahri Kifewſki Etappenſieger— Schild noch vorn Durch den großen Vorſprung des Chemnitzers Hermann Schild hat die Deutſchland-Radrund⸗ fahrt doch etwas an Spannungsreiz verloren. Die rund 40 Minuten, die der Träger des gel⸗ ben Trikots vor den übrigen Fahrern voraus hat, wirken geradezu lähmend auf die Ent⸗ ſchlußkraft ſeiner Verfolger. So verlief die zwölfte Etappe von Bielefeld nach Hannover über 239.8 Klm. eintönig, zumal die große Hitze den Fahrern ſtark zuſetzte, Am Ziel gab es eine Maſſenankunft. Den Endſpurt gewann der Dortmunder Kiiewſki in 7:24:15 Min. vor dem Franzoſen Lachat und dem Belgier De⸗ donder. In der Geſamtwertung iſt keine weſentliche Veränderung eingetreten. Schild führt weiter mit 39 Minuten Vorſprung vor dem Belgier Bonduel und dem Magdeburger Weckerling. Das Tempo war am Mittwoch zeitweiſe recht mäßig. So konnten Fahrer. wie Hauswald und Wengler, die von Defekten überraſcht wur⸗ den, mühelos wieder aufſchließen. In den Dör⸗ fern ſtanden die Zuſchauer wieder in dichten Reihen und waren bemüht, den Fahrern Er⸗ friſchungen zu reichen und ſie mit einem Waſ⸗ ſerguß abzukühlen. Nievergelt. Wendel, Jakob⸗ ſen und Hauswald verſuchten, auszureißen, wurden aber ſchnell wieder eingeholt. Den gleichen Verſuch unternahm Hauswald noch einmal kurz vor Hannover, hatte aber jetzt ebenſo wenig Erfolg. Umbenhauer führte in Hannover das Feld auf die Radrennbahn am „Pferdekopf“. wurde aber im Spurt von vier Fahrern überholt. Kijewſki erwies ſich als der Spurtſchnellſte und erkämpfte damit den erſten Etappenſieg für die Wanderer-Werke.— Ergebniſſe: g 12. Etappe von Bielefeld nach Hannover 239,8 Km.: 1. Kijewſki(Dort⸗ mund) Wanderer 7:24:15 Std.: 2. Lachat (Frankreich) Expreß; 3. Dedonder(Belgien) Wanderer; 4. Wengler(Bielefeld) Dürkopp; 5. Umbenhauer(Nürnberg); 6. Le Calvez(Frank⸗ reich); 7. de Celuwé(Belgien); 8. Arents (Köln) alle dichtauf; alle übrigen Fahrer auf den neunten Platz. Geſamtwertung: 1. Schild(Chemnitz) Preſto 87:56:06 Std.; 2. Bonduel(Belgien) Preſto 88:35:04; 3. Weckerling(Magdeburg) Dürkopp 88:35:55 Std.; 4. Thierbach(Dres⸗ den) Dürkopp 88:40:00; 5. Bautz(Dortmund) 88:40:40; 6. Peterſen(Dänemark) 88:41:24; 7. de Caluwé(Belgien) 88:44:21; 8. Umben⸗ hauer(Nürnberg) 88:46:00; 9. Wierinckr(Bel⸗ gien) 88:54:57; 10. Kijewſti(Dortmund), 88:58:14 Stunden. nen. Sie verließen das Haus und trafen auf der Wilhelmbrücke den Kothenſchulte, mit dem ſie ſich zurückbegaben. Es gelang ihnen, den Tre⸗ ſor freizubekommen und aus dem Gebäude zu ſchleppen. Die aus Geld und Edelmetall be⸗ ſtehende Beute wurde geteilt. Das Gericht verurteilte Uhrig zu acht Jah⸗ ren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Kunz zu fünf Jah⸗ ren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Geske zuzweiein⸗ halb Jahren Zuchthaus drei Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiauſſicht. Jugendſchutzkammer Karlsruhe Karlsruhe. Die Jugendſchutzkammer verur⸗ teilte den 20 Jahre alten vorbeſtraften Ludwig Hammer aus Drumersheim wegen Not⸗ ucht und Sittlichkeitsverbrechens nach§ 176 Ziffer 3 zu zwei Jahren Gefängnis.— Wegen Sittlichkeitsverbrechens nach§ 176 Abſ. 1 Ziff. 2 erkannte die Jugendſchutzkammer gegen den 44⸗ jährigen verwitweten Karl Seiſer aus Karlsruhe auf eine Gefängnisſtrafe von 10 Mo⸗ naten abzüglich drei Monaten Unterſuchungs⸗ haft.— Gegen den 63jährigen einſchlägig er⸗ heblich vorbeſtraften Karl Schropp aus Karlsruhe ſprach die Jugendſchutzkammer wegen Blutſchande und Sittlichkeitsverbrechens nach § 176 eine Zuchthausſtrafe von zwei Jah⸗ ren und Ehrenrechtsverluſt auf drei Jahre aus. Nach 18 Jahren vor dem Rithter Würzburg. Vor dem Würzburger Schwurge⸗ richt ſand am Montag ein Raubmord ſeine Sühne, der vor beinahe zwei Jahrzehnten in Mainfranken großes Aufſehen erregte und ſchon einmal die Gerichte beſchäftigte, als einer der Mittäter, der ſeinerzeit gefaßt werden konnte. zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wur⸗ de. Diesmal ſtand er, nachdem er die Strafe verbüßt hat, als Hauptbelaſtungszeuge gegen den wegen Mordes und Raubes angeklagten 42 jährigen ledigen Anton Maiberger aus Gmünden vor den Geſchworenen, dem es ſeiner⸗ zeit nach der Tat gelungen war, ins Ausland zu fliehen und in der Fremdenlegion unterzu⸗ tauchen, bis ihn das Heimweh wieder zuriick nach Deutſchland trieb, wo er kurz nach Ueber⸗ ſchreiten der Grenze verhaftet wurde. Nach 18 Jahren ſtanden ſich nun die bei⸗ den Täter zum erſten Male gegenüber. Joſef Hartung, der ebenfalls aus Gmünden ſtammt, begab ſich am 26. Januar 1920 mit dem Maiberger und dem ledigen Willy Ru⸗ benſtein aus Frankfurt am Main nach Rei⸗ chenbuch, wobei ſie Rubenſtein vortäuſchten. daß dort altes Silber zu kaufen ſei. Im Walde ſchlug Maiberger auf ein von Hartung gegebe⸗ nes Zeichen mit einem Beil dem Ruben⸗ ſtein von hinten auf den Kopf, ſo daß dieſer tödlich getroffen zu Boden ſtürzte. Dann verſetzte auch Hartung dem am Boden Liegen- den mit einem Meſſer zwei Stiche. Als ſie ſa⸗ hen, daß ihr Opfer kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. raubten ſie ihn aus. Die Beute betrug einige tauſend Mark Papiergeld und Silbermünzen, für die ſie ſpäter 400 Mark er⸗ hielten. Am 25. Januar 1921 wurde gegen Hartung Anklage beim Volksgericht erhoben. Wegen ſei⸗ nes Verbrechens der Beihilfe zum Mord und ſchweren Raubes verurteilte ihn das Gericht zu 15 Jahren Zuchthaus. Im Urteil kam zum Aus⸗ druck, daß als Täter im Sinne der Anklage nur Maiberger in Frage komme. Maiberger, der in der Vorvernehmung alles zugegeben hatte, änderte in der Hauptverhand⸗ lung ſeine Taktik. Er behauptete, niemals die Abſicht gehabt zu haben, Rubenſtein zu töten, er habe ihn lediglich betäuben wollen. Die Leiche des Ermordeten habe er nicht einmal an⸗ gerührt, noch viel weniger habe er den Toten ausgeraubt. Er belaſtete Hartung aufs ſchwerſte und ſtellte dieſen nicht nur als den Urheber des Verbrechens hin, ſondern auch als den, der das Geld geraubt habe. Hartung ſeinerſeits bezeich⸗ nete wiederum Maiberger als den eigentlichen Mörder. Der Staatsanwalt beantragte gegen Maiber⸗ ger die Todesſtrafe. Das Urteil lautete wegen eines Verbrechens des Totſchlages in Tateinheit mit einem Verbrechen des ſchweren Raubes auf 15 Jahre Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. Ferner 7 777 auf Stellung unter Polizeiauſſicht er⸗ annt. Es gibt für den BDM. nichts Wichtigeres ſals die Geſundheit ſeiner Mädel. Mit ihr ſteht und fällt die Arbeit. Man kann nicht früh ge⸗ nug damit anfangen, die Mädel zu bewußter Geſundheitsführung zu erziehen. Schon das Jungmädel muß wiſſen, daß die Aerztin oder der Arzt nicht nur da ſind, um Kranke geſund zu machen, ſondern ebenſo, um zu verhindern, daß Geſunde krank werden. Das Jungmädel muß ſich daran gewöhnen, ſich von Zeit zu Zeit einer ärztlichen Unterſuchung zu unter- ziehen, auch wenn es das ſeinem Geſundheits⸗ zuſtand nach„nicht nötig hat“. Für den BDM. iſt es ſelbſtverſtändlich, daß er, der von den Jungmädeln und Mädeln Lei— ſtungen verlangt, zunächſt einmal mit dafür ſorat, daß ſie leiſtungsfähig bleiben. Das Ziel iſt der Geſundheitspaß für jedes Jung⸗ mädel, der eine ſtändige Kontrolle über den Ge⸗ ſundheitszuſtand im allgemeinen und die aku⸗ ten Krankheitserſcheinungen bei den Mädeln 3 5 Daneben aber ſollen laufend Unter⸗ uchungen durchgeführt werden, die, in Form von Geſundheitsappellen abgehalten, jede Ab- weichung vom normalen Geſundheitszuſtand ſofort feſtſtellen laſſen und die Möglichkeit bie⸗ ten, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Gegenwärtig werden im Obergau Ruhr⸗ Niederrhein allgemein ſolche Geſundheitsappelle durchgeführt Aerztinnen und Medizinſtuden⸗ tinnen ſtellen ſich an mehreren Sonntagen be⸗ reitwillig zur Verfügung. Wie die Appelle vonſtatten gehen, wird hier an einigen Bei⸗ ſpielen gezeigt. Wir fuhren in einen Landuntergau, von dem wir wußten, daß die Arbeit dort mit erheb- lichen Schwierigkeiten verbunden iſt. Durch die ſtillen Straßen des Städtchens hörten wir ſchon von weitem ein Durcheinander von Stim⸗ men auf dem Schulhof. Die Zehnjähri⸗ gen, die eben erſt in die Jungmädelſchaft auf⸗ genommen worden waren, verſammelten ſich. Gerade hatte die Führerin den Befehl zum An⸗ treten gegeben. Es dauerte nicht lange, da FEE kriunph des böſſaafles Die Obſtmoſtler haben ſich gerade Sommer⸗ anfang zum Termin ihrer nunmehr zehnten „Reichskonferenz für gärungsloſe Früchtever⸗ wertung“ in Frankfurt a. M. ausgeſucht, und man muß zugeben, daß dieſes Datum ihrer Tagung ſinnvoll iſt. In allen Lebensmittelge⸗ ſchäften weiſen Plakate und Preiſe jetzt vor allem auf„flüſſiges Obſt“ hin; und in dem ent⸗ legenſten Dorfwirtshaus erinnern Radfahrer und Wanderer den Wirt daran, daß es nun an der Zeit iſt, ſeine Beſtände mindeſtens an Apfelſaft auf eine gewiſſe„Höhe“ zu bringen, um einem plötzlichen Anſturm nicht ungerüſtet gegenüber zu ſtehen. er Verbrauch iſt ſprunghaft geſtiegen. Im Jahr 1933 wurden 21. zwei Jahre ſpäter 32 und 1937 gar 75 Millionen Liter Obſtſaft her⸗ 3 Intereſſante Nebenerſcheinung: bei Wanderungen kann man es oft erleben. daß der Radfahrer und Touriſt nach den leichten Obſt⸗ ſäften geradezu ſchreit. während die ſtändigen Ortsbewohner das gewohnte Bier bevorzugen und zwar gerade jetzt. wo die Ernte in Gang kommt und die Bauern und Landarbeiter, die die ganze Woche hart werken müſſen, den Sonn⸗ tag im Sinne des Ruhetags, aber nicht einer Ausfluggelegenheit feiern. Vielfach wird Obſt⸗ at auch durch Zuſatz von Brunnen⸗ oder eitungswaſſer oder von Selterwaſſer ver⸗ dünnt, um dem ſtarken Durſt dieſer ſommer⸗ Geſunde Müdel— Geſundes Volk VDeasrbeugen beſſer als heilen— Geſundheilsappelle helfen mil ſtanden ſie tadellos in Reih und Glied, als ob ſie nicht erſt vier Wochen, ſondern mindeſtens ſchon vier Monate Dienſt getan hätten. Je- weils eine Gruppe von fünfzehn Mädeln folgte der Medizinſtudentin in den Heimraum. Im Nu waren ſie ausgezogen und ſtanden wartend und ein wenig aufgeregt in einer Reihe. Ein Name wurde aufgerufen, ein Jungmädel trat hervor, ſah die BD M.⸗Aerztin, die ihm gar nicht fremd war, weil ſie die gleiche Bun⸗ destracht trug wie es ſelbſt, voll Erwartung an und machte dann gehorſam den Mund weit auf.„Noch viel weiter,— ſooo.“ Eine Zahn- ärztin prüfte die Schäden der Zähne„Wie alt?“—„Elf Jahre“— und auf unſeren er⸗ 3 Blick hin,„im November— jetzt noch zehn.“ Eine neue Jungmädelſchaft. Die Führerin wurde zuerſt aufgerufen.„Kerngeſund“, ſagte ſie nach kurzer Unterſuchung und half mit, die Liſten weiter ausfüllen, Safe ſah ſie ihre Jungmädel an, die ſie nun vier Wochen geführt hatte.„Gott ſei Dank, ſie ſchei⸗ nen alle in Ordnung zu ſein!“ Wo etwas nicht zin Ordnung“ war, eine kurze Notiz— das Jungmädel wird in der nächſten Zeit gründlich unterſucht und überwacht werden. Immer neue Jungmädelſchaften wurden her⸗ eingeführt. Draußen rückte gerade wieder eine J M.⸗Gruppe an. Wir ließen ſie in einen gro- ßen Kreis zuſammentreten, ſie ſangen uns voller Stolz ihr neueſtes Lied vor. Es hörte ſich wirklich gut an— ſo gut, daß der Kreis⸗ leiter, der gerade vorbeikam, ſchnell einmal nachſah, was denn da die Jungmädel am Sonntagnachmittag auf dem Schulhof trieben. Noch zwei Stunden, dann würden auch die letz⸗ ten Jungmädel unterſucht ſein. Die Aerztin⸗ nen hatten ſeit dem frühen Vormittag alle Hände voll zu tun; aber ſie taten es gern, wie ſie immer wieder verſicherten. Sie wußten wie wir, daß dieſe Appelle unſere Arbeit weiter- bringen können und daß vielen Eltern dadurch die Sorge um die Geſundheit ihres Kindes er⸗ leichtert wird. L. R. vermieden worden, ein irgendwie geſtrectes Produkt in den Handel zu bringen, um den Ruf des flüſſigen Obſtes nicht zu gefährden. Vielfach wird der Preis umſtritten. Die Nach⸗ frage iſt aber ſo ſtark, daß jetzt 100 Liter Traubenſaft mit 80 bis 85 und Apfelſaft mit 35 bis 38 RM. ab Erzeugerort bezahlt wer⸗ den, womit die zuläſſigen Höchſtgrenzen er⸗ reicht ſind. Die Obſtmoſterei iſt vorzüglich eine Sache kleinerer und mittlerer Betriebe, ſchon weil Facharbeiter für dieſes ausgeſprochene Saiſongewerbe ſchwer zu beſorgen ſind. auf der anderen Seite aber Herſtellung und auch Lage⸗ rung ſehr viel Aufmerkſamkeit während der kurzen Produktionsperiode erfordern. Das im Verhältnis zur Erzeugung in den Obſtmoſte⸗ reien angelegte Kapital iſt nicht unerheblich, wobei ebenfalls der Saiſoncharakter des Gewer⸗ bes berückſichtigt werden muß. Die Neuordnungen im Fremdengewerbe Auf einer Großkundgebung des Beherber⸗ ungsgewerbes der Nordmark auf Weſterland . der Leiter der Fa arne Beherber⸗ gungsgewerbe, Fritz Gabler ⸗ Heidelberg. Er ſtellte einleitend drei Geſichtspunkte für die Geſtaltung des deutſchen Fremdenverkehrs als beſonders bedeutungsvoll heraus: 1. die Riſck⸗ gliederung Oeſterreichs, durch die Großdeutſch⸗ land heute die größte Anſammlung landſchaft⸗ licher Reize und kultureller Zentren unter allen Ländern Europas beſitzt, 2. die Schaffung des lichen Zeit zu genügen. Mit Abſicht iſt aber KdF.⸗Wagens und 3. die Grundſteinlegung zum Hells d e ner unterſtrich die Gemeinſamkeit der Inter⸗ eſſen von Fremdenverkehrsträgern(wie Kur⸗ verwaltungen uſw.) und eherbergungsge⸗ werbe. Die Verlängerung der Sommerferienzeit durch eine andere Verteilung ſei die dringlichſte Forderung des Beherbergungsgewerbes. Der be⸗ triebswirtſchaftlichen ee haben viele Anordnungen gedient, die von der Fach⸗ gruppe Beherbergungsgewerbe erlaſſen worden ſind, ſo beſonders das klare Preisangebot, das dazu führen ſoll, daß die Preiſe tatſächlich nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten errechnet wer⸗ den. Im gleichen Sinne liegt die Einführung des Buchführungszwanges für alle der Fach⸗ gruppe angeſchloſſenen Betriebe. Um den Nach⸗ wuchs müſſe man ſich rechtzeitig und ausreichend kümmern. Von größtem Wert ſei die enge und vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Die Fachgruppe habe 20 000 Mk. zur Verfügung geſtellt, um förderungswür⸗ digem Nachwuchs des Gewerbes den Beſuch der Reichsfachſchule in Heidelberg zu ermöglichen. 10 000 Laienorcheſler Wie Kd. die Muſik ins Volk führt. In zahlreichen Städten werden in dieſen Wochen Planungen gemeinſamer Gründung von muſikaliſchen Volksbildungsſtätten durch⸗ geſprochen. Wie die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mitteilt, werden HJ. und Kdß. (Deutſches Volksbildungswerk) in Gemein⸗ ſchaft mit den ſtädtiſchen Behörden den Typ der neuen Muſikſchule herausarbeiten. Es muß ſich um Muſikſchulen für Jugend und Volk handeln. Der Höhepunkt gemeinſamer Schulungspläne wird die Gründung der Reichsſchule für Jugend und Volksmuſikerzie⸗ her in Hirſchberg ſein. ideale Geſtalterin unſeres Lebenswerkes einen immer wichtigeren Platz in der kulturellen und politiſchen Volksbildung einnehmen. Das Amt Deutſches Volksbildungswerk hat 570 Arbeitsgemeinſchaften und über 165 Vor⸗ tragsreihen zur Einführung in alle Teilgebiete der Muſik allein im letzten Winterabſchnitt durchgeführt. 30 Muſikſchulen mit vollſtändi⸗ gem Lehrplan und Schülerzahlen zwiſchen 250 und 2000 ſind bisher eröffnet worden, weitere in Vorbereitung. Von hier aus ſoll, wie in dem neuen KdF.⸗Organ„Die Freizeit⸗Gemein⸗ ſchaft“ noch erklärt wird, unſere neue Volks⸗ muſit, geboren aus dem Lebenskreis des ſchaf⸗ fenden Menſchen, aufgebaut auf Volkslied und Tanz und befreit von allem Kitſch aus⸗ ſtrablen und Kraft und Freude in alle Schich⸗ ten der Schaffenden hineintragen. Schon ſind in Chören und Singgemeinſchaften Millionen von Volksgenoſſen vereinigt. Nicht weniger als 10 000 Laienorcheſter ſind bereits vorhan⸗ den. Und es wird ſelbſtverſtändlich dafür ge⸗ ſorgt, daß bei aller wichtigen Kulturarbeit von hier aus den Berufsmuſikern keine Arbeits⸗ konkurrenz bereitet werden kann. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Schach Freitagabend 8.30 Uhr beginnt endgültig das Sommerturnier 1938. Geſpielt wird in drei Gruppen, ſodaß auch die ſchwächſten Spieler Siegesausſichten haben. Die Grup⸗ peneinteilung wurde am letzten Freitagabend durch Loſung vorgenommen. In der Gruppe 1 ſpielen folgende Spieler: Walter, Adler H., Rech K., Beikert und Frank; in der Gruppe 2: Reinhardt L., Hofmann, Merkel K., Breiling Die Muſik wird als und Buſalt; in der Gruppe 3: Theobald, Merkel A., Adler N., Rockenſtein und Hanf J. 2. Wer in den Gruppen vorausſichtlich Sieger wird, kann man nicht ſagen, da alle Spieler ziemlich gleichſtark ſind. Die Paarun⸗ gen ſind wie folgt feſtgeſetzt: Adler H.— Frank; Rech K.— Beikert; Walter iſt ſpiel⸗ frei. Hofmann— Buſalt, Merkel K.— Breiling; Reinhardt iſt ſpielfrei. Merkel A. — Hanf J. 2; Adler N.— Rockenſtein; Theobald iſt ſpielfrei. Wer nicht erſcheint und ſich auch nicht rechtzeitig entſchuldigt, ver⸗ liert ſeinen Punkt, wird natürlich in der Tabelle mitgeführt.— Am kommenden Sonn⸗ tag, morgens um 9 Uhr, findet das Rückſpiel gegen Weinheim ſtatt. Dieſerhalb müſſen alle Spieler, die in der Mannſchaft ſtehen, am Freitag anweſend ſein. Das Spiel findet in Viernheim im Klublokal ſtatt. Mannheim.(LVerkehrsunfälle). Am Dienstagmittag ſtieß an der Straßenkreuzung Römer⸗ und Schulzenſtraße in Wallſtadt ein Lieferkraftdreirad mit einem Kleinkraftrad zu⸗ ſammen, wobei der Führer des Kraftrades und ein auf dem Sozius mitfahrender Mann erheblich verletzt wurden. Beide Verletzte muß⸗ ten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Führer des Kraftdreirades treffen, weil er mit übermä⸗ ßiger Geſchwindigkeit die Straßenkreuzung überquerte.— Bei ſechs weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden drei Perſonen verletzt, 7 Kraftfahrzeuge und 2 Fahrräder beſchädigt. Auch hier ſind ſämtliche Verkehrsunfälle auf Nichtbeachten der Verkehrsvorſchriften zurück- zuführen.— Bei der vorgeſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrolle mußten 53 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an elf Kraft⸗ fahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausge⸗ händigt werden. Heiteres Wetter vorherrſchend Ueber das europäiſche Feſtland erſtreckt ſich ein Hochdruckrücken. Er iſt im weſentlichen auch für unſer Wetter beſtimmend, ſo daß heiteres Wetter vorherrſcht. Die Möglichkeit zum Auftreten örtlicher gewittriger Störun⸗ gen iſt jedoch für die Geſamtlage gegeben, wenn auch eine durchgreifende Aenderung da⸗ mit nicht verbunden ſein wird. ö Donnerstag: Heiter bis wolkig, höchſt vereinzelt auftretende gewittrige Störungen, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Freitag: Im We⸗ ſentlichen freundliches und warmes Wetter. Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 22. Juni 1938 Erdbeeren A) 56—68, Erdbeeren B) 44 bis 54; Erbſen 32—34. Anfuhr: 95 dz.— Nächſter Markt am Donnerstag, 14 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich jur den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Vorm. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co N Worms.— SA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. . 5 7 r. 8 eee Hunges Ehepaar eee eee* i.((beide in Arbeit)—ʃ. e g 25 2. 0 Gr. 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Juni 1938, nachm. 2 Uhr, verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangs⸗ weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung verſchiedene Mobiliar ⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Klavier, 3 Sofas, 5 Seſſel, 3 Chaiſelongues, 1 Schreib ⸗ tiſch, 2 Biumenſtänder,. 1 Schreibmaſchine, 1 Kre⸗ denz, 1 Rind, 1 Nähmaſchine, 1 Kommode, 1 Bücherſchrank, 1 Tiſch, 2 Kleiderſchränke, 1 Büfett. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 5 Uhr im Gaſthaus Liter 203 Weinessig, 5% Säure Liter 30 3 Beachtet bie zehn Pflichten! „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 23. Juni 1938 N Schmidt, Gerichtsvollz. in Lamperth. Estragonessig, 6 0% Säure 0 11 0 Liter 30 0 Essigessenz, hell und dunkel 200-gr-Flasche 6509 Zitrovinessig 75 Literflasche 2.00 3 Prozent Rabatt! Tuc? n ue ten, Bito ern un MF t hn; Blücklicht Zũgend Beutſchland fruit Mütter giſündcꝭ Qolt⸗ batet e. 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