Mtezun Valehtz⸗ ag, chi falle af N zurück orgenon⸗ Peru f Kraft auge hend elt ſih ſalichen ö 0 daß iglickeit Etörun⸗ fegcbe, dung da⸗ 1 fi rungen, In We⸗ Vetter. lt 955 W 4 .— l. 0 Bezugspreis: Ins Nummer 144 Amtsblatt der Bürgermeisterei Niernheim Erſcheinungswelle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. a Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. JFreilag teil für 1 mm Höhe und 67 den 24. Juni 1938 na Verkündigungsblatt der NSA. Viernheim Anzergenprets: Grundprets für 1mm Höhe und 22 mm Brette 3 Ryfg., im Text⸗ il! mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzetgenpreisliſte Nr. 6 auültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. v'haſen 15101 14. Jahrgang Allgemeine Dienſtpplicht in Deutſchland zur Eitherſtellung des Krüäſtebedarfs für Aufgaben von beſonderer Bodeutung Nolwendige Verordnung Görings das Jiel: Ueberwindung des Mangels an Arbeitskräften Berlin. 23. Juni. Die nationalſozialiſtiſche Regierung fand bei der Machtübernahme 1933 ſieben Millio⸗ nen Arbeitsloſe vor. Zu Beginn des Vierjahresplanes 1936 hatte Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring noch mit einer Million Volksgenoſſen zu rechnen, die als Re⸗ ſerve in dem Ringen um Deutſchlands wirt⸗ ſchaftliche Selbſtbehauptung bereitſtand. Dieſe Reſerve iſt heute voll eingeſetzt. Es ſind deshalb beſonders Maßnahmen notwendig, die die umgehende Durchführung vor allem der ſtaatspolitiſch vordringlichen Aufgaben ſicher⸗ ſtellen ſollen. Der Beauftragte für den Vierjahresplan hat deshalb durch eine am 1. Juli 1938 in Kraft tretende Verordnung die geſetzlichen Grund⸗ lagen für eine allgemeine, zeitlich begrenzte Dienſtpflicht aller deutſchen Staatsangehörigen geſchaffen. Die„Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfſes für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung“ vom 22. Juni wendet ſich an alle deutſchen ſtaatsangehörigen Männer und Frauen jeden Berufes, die arbeitsfähig ſind, und verpflichtet ſie, vor⸗ übergehend auf einem ihnen beſonders zuge⸗ wieſenen Arbeitsplaß im Rahmen eines ordentlichen Arbeitsvertrages Dienſte zu leiſten oder ſich einer beſtimmten Ausbildung zu unter⸗ ziehen. Der alte Arbeitsplatz und die bisher erworbenen Anrechte bleiben den Dienſtpflich⸗ tigen erhalten. Es wird dafür geſorgt, daß das den Dienſtpflichtigen gewährte Entgelt nicht geringer iſt als das aus dem alten Ar⸗ beits verhältnis. Die Verordnung iſt von dem Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung durchzuführen. Er er⸗ hält ſeine Weiſungen vom Beauftragten für den Vierjahresplan, der auch die Aufgaben beſtimmt, auf die die Verordnung anzuwenden iſt. Es wird ſich dabei nur um beſonders wich⸗ tige, unaufſchiebbare Vorhaben handeln. Die Zahl der Deutſchen, die zu der befriſte⸗ ten Dienſtpflicht herangezogen werden, wird deshalb nur begrenzt ſein. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan bisher mit Dank erfahren, daß für die ihm vom Führer geſtellte Aufgabe das ganze deutſche Volk mit dem Herzen und der Tat miteintritt. Er verläßt ſich darauf, daß das deutſche Volk ihm jetzt auch auf dem Wege, der die Ueber⸗ windung des Mangels an Arbeitskräften zum Ziele hat, folgen wird. Zu der„Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung“ erfährt das DRB bende im Jahre 1933 fand die nationalſozialiſtiſche Regierung eine Maſ⸗ ſenarbeitsloſigkeit von 7 Millionen Arbeitern und Angeſtellten vor. Ihnen ſtanden nur 12.3 Millionen beſchäftigte Arbeiter und Angeſtellte gegenüber. Der ſofort einſetzende Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit hat Millionen von Volks⸗ genoſſen wieder Arbeit und Brot gegeben. Als der Führer und Reichskanzler auf dem Parteitag der Ehre im Herbſt 1936 den neuen Vierjahresplan verkündete und ſeine Durchführung dem Miniſterpräſidenten General⸗ ſeldmarſchall Göring übertrug, ſtanden als Reſerve noch 1 Million Arbeitsloſe zur Ver⸗ fügung. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten war bereits auf 18,4 Millio⸗ nen gewachſen. Es gibt keine Arbeitsreſerven mehr i 1938 meldeten die Arbeitsämter W. Drittel Million Arbeitsloſer. Ein großer Teil dieſer Arbeitsloſen war inſolge kör⸗ perlicher Gebrechen, Alter uſw. nur noch be⸗ ſchränkt einſatzfäbig. Ein anderer. Betrieben, ßer Teil, darunter viele Frauen, waren durch perſönliche Verhältniſſe an ihren Wohnſitz ge⸗ bunden und konnten nicht ohne große Härten im Bedarfsgebiet verpflanzt werden. Die Zahl der voll einſatzfähigen und ausgleichsfähigen Arbeitsloſen betrug Ende Mai nur noch annähernd 37 000. beitsloſen zuſammen, die zwiſchen zwei Arbeits⸗ verhältniſſen tageweis arbeitslos ſind und des⸗ halb als Reſerve für den Arbeitseinſatz nicht in Betracht kommen. Gleichzeitig war die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten, die im Januar 1933 nur 12.3 Millionen, im Herbſt 1936 bereits 18.4 Millionen betrug, auf rund 20% Millionen angewachſen. Die deutſche Wirtſchaft hatte alſo nicht nur 675 Millionen Arbeitsloſe aufgeno'n⸗ men, ſondern darüber hinaus noch mehr als 2 Millionen Volksgenoſſen als Arbeiter und An⸗ geſtellte in ihre Betriebe eingegliedert. Nach der großen Ausweitung der Erwerbstätigen um⸗ faßt die weitere Vepölkerung Deutſchlands, na⸗ mentlich der männliche Bevölkerungsſektor, kei⸗ ne Reſerven mehr. Eine weitere Erhöhung der Produktion hat alſo eine vernünftige Rationaliſierung der Betriebe, insbeſondere ein richtiges und zweckmäßiges Anſetzen der Arbeitskräfte in den das jede Arbeitskraft zur vollen Auswertung ihrer Fähigkeiten. Kenntniſſe und Erfahrungen kommen läßt, zur Vorausſetzung. Dieſe Entwicklung iſt dank der Einwirkungen des Beauftragen für den Vieriahresplan im Fluß und muß in kommender Zeit mit erhöh⸗ tem Nachdruck durch die Betriebsführer weiter⸗ geführt werden. Sie iſt aber nicht allein in der Lage, den empfindlichen Mangel an Arbeits⸗ kräften auszugleichen. Insbeſondere bietet ſie nicht die Möglichkeit, den großen Bedarf an Ar⸗ beitskräften für beſonders bedeutſame Aufga⸗ ben, deren Durchführung aus ſtaatsvpolitiſchen Gründen keinen Aufſchub duldet, ſchnell und ſicher zu befriedigen. (Siehe auch Innenblatt) Dieſe Zahl ſetzt ſich zumeiſt aus Ar⸗ Die Sowjets der Feind der Welt Japaniſche Aufrufe zum Abwehrkumpf gegen Moskau Tokio, 23. Juni An zahlreichen Plätzen der Stadt erſchienen am Donnerstag Rieſenplakate mit Aufrufen, die das geſamte Volk für den Abwehrkampf gegenüber Sowjetrußland vorbereiten ſollten. Die Aufrufe hatten Ueberſchriften wie „Macht Euch gefaßt auf den unvermeid⸗ lichen Krieg mit dem kampflüſternen Sowjet⸗ rußland!“ und„Bildet Maſſenbewegungen zur Abwehr und Beſtrafung der Sowjets!“ Weiter wurde ausgeführt, daß ohne die Ver⸗ nichtung der Sowjets die erfolgreiche Durch⸗ führung des Krieges in China in Frage geſtellt ſei. Die Sowjets ſeien nicht nur der Feind der Welt, ſondern insbeſondere auch der Feind des japaniſchen Volkes. Die Plakate waren gezeichnet mit den Un⸗ terſchriften„Nationale Maſſenpartei Japans“ und„Japaniſche Reichsgründungspartei“. Ein bedauerlicher Jwiſchenfall Fünfzig Memellünder verhaftet Königsberg, 28. Juni Ein bedauerlicher Zwiſchenfall⸗ ereignete ſich, als das Motorſchiff„Preußen“ des Seedienſtes Oſtpreußen am 20. Juni abends fahrplanmäßig den Memeler Hafen an⸗ lief. Die Ankunft des ſchmucken deutſchen Schif⸗ fes hatte bei dem ſchönen Sommerwetter wie üblich eine große Zahl ſchauluſtiger Memel⸗ länder an den Hafen gelockt, die ihrer Freude durch Zurufen und das Abſingen von vaterlän⸗ diſchen Liedern Ausdruck gaben. Als die Menſchenmenge nach dem Wieder⸗ auslaufen des Schiffes ſich zu zerſtreuen be⸗ gann, erſchien die litauiſche Politiſche Polizei und nahm aus der Menge heraus zahlrei⸗ 1 che Verhaftungen vor, was lebhafte Empörung bei der Volksmenge auslöſte und zu ernſten Zuſammenſtößen mit der li⸗ tauiſchen Polizei führte. Im weiteren Verlauf des Abends kam es zu Demonſtrationen vor dem Gebäude der litauiſchen Grenzpolizei, wobei die durch das Vorgehen der Polizei er⸗ regte Menge die Herausgabe der Verhafteten verlangte. Es gelang ſchließlich der memellän⸗ diſchen Landespolizei, deren Anordnungen die Menge willig Folge leiſtete, die Ordnung wie⸗ der herzuſtellen. Die Zahl der verhafteten Me⸗ melländer wird auf etwa fünfzig geſchätzt. Katſonalitütenſtatut noch nicht fertig Vorläufige Beſprechungen in Prag Beſuch bei Hod za Prag, 23. Juni Das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro teilt u. a mit: „Donnerstagvormittag fand unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Dr. Hodza die infor⸗ mative Beſprechung des volitiſchen Miniſter⸗ ausſchuſſes mit den bevollmächtigten Unterhänd⸗ lern der Sudetendeutſchen Partei ſtatt. Die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei Roms größter anliker Tempel gefunden In Nom wurde in dieſen Tagen bei e für ein archäologiſcher Fund von geradezu ſenſationeller 5.' achverſtändigen beſtätigen ſollten, iſt man hier auf die Ueberreſte eines der größten Tempel im antiken Rom, des Tempels der Bellona geſtoßen. ſche Göttin des Krieges und die Schweſter des jalkeg d Mars. e Säulen, die faſt vollſtändig erhalten ge Feſtſtellungen der bz haben dürften. einen Wohnungsneubau edeutung gemacht. Wenn ſich die erſten Bellona war die römi⸗ Unſer Bild zeigt Teile der ind und eine Höhe von mindeſtens 10 m (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) inſormierten die volitiſchen Miniſter über ihre Anſichten betreffs der Löſung der Neuregelung der Nationalitätenverhältniſſe und gaben ihnen ausführliche Erörterungen zu den Forderungen. die von der Sudetendeutſchen Partei der Regie⸗ rung vorgelegt wurden.“ Am Donnerstagnachmittag 17 Uhr wurde im Miniſterpräſidium die Sitzung ſortgeſetzt. Ge⸗ genſtand der Beſprechungen bildete das Memo⸗ randum der Sudetendeutſchen Partei, das in ſeinen Grundgedanken und binſichtlich ſeiner Durchführbarkeit von den ſudetendeutſchen Spre⸗ chern ausführlich begründet wurde. Daran ichloß ſich eine Ausſprache. In ſeiner Zuſammen⸗ faſſung erklärte der Miniſterpräſident, daß er die Ausſprache nicht als geſchloſſen betrachte und über die Weiterführung Vorſchläge der Re⸗ gierung mitteilen werde. Wie das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Par⸗ tei dazu erklärt, hatte die Ausſprache den Zweck. die Vorfragen klären zu helfen, ob die Richt⸗ linien und Vorſchläge des Memorandums der SDP. der Neuordnung des Staates zu Grunde gelegt werden. Hierbei mußten ſich die Vertre⸗ ter der Sudetendeutſchen Partei auf die Begrün⸗ dung und Erklärung des SDP.⸗Memorandums beſchränken, da von der Regierung der Sudeten⸗ deutſchen Partei noch keine Vorſchläge unter⸗ breitet worden ſind. Die Vertreter der Sudeten⸗ deutſchen Partei entwickelten die Unerläßlich⸗ keit einer öffentlich⸗rechtlichen Verankerung des Grundſatzes der Gleichberechtigung der Volksgruppen und die Schaffung einer entſpre⸗ chenden Rechtsordnung, die in der Ver⸗ ſaſſungsurkunde verankert ſein muß. In ihren Darlegungen widerlegten ſie vornherein die po⸗ litiſchen Argumente gegen die Karlsbader Rede Konrad Henleins. Hierbei ſtellten ſie feſt, daß die in dem Memorandum enthaltenen Grundſätze und Durchführungsvorſchläge Frie⸗ densbeiträge aus weiſer Beſchränkung darſtel⸗ len. Endlich erinnerten ſie an die beſonders während der letzten Wochen bewieſene Diſzi⸗ vlin des Sudetendeutſchtums und verlangten die ſichtbare Bezeugung guten Willens auch durch das tſchechiſche Volk und die Staatsfüh⸗ rung. Die Delegation der Sudetendeutſchen Partei ließ keinen Zweifel darüber, daß das tſchechiſche Volk auf alle erpanſiven Methoden gegenüber dem Sudetendeutſchtum verzichten muß und in erſter Linie das nationale Problem zu löen bat. ausmachen. die Um die rechtzeitige Fertigſtellung dieſer un⸗ aufſchiebbaren Aufgaben nicht zu verzögern, ſah ſich daher der Beauftragte für den Vierjahres⸗ plan gezwungen, die geſetzlichen Grundlagen für eine allgemeine, zeitlich begrenzte Dienſt⸗ pflicht aller deutſchen Reichsangehörigen zu ſchaffen. Dies iſt durch die Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes zur Sicher⸗ ſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung vom 22. Juni 1938 geſchehen. Der Geltungsbereich der Verordnung iſt ſehr weit gezogen. Die Verordnung wendet ſich an alle deutſchen Reichsangehörigen, an Män⸗ ner und Frauen, die arbeitsfähig ſind, nicht ein⸗ ſeitig an die Arbeiter und Angeſtellten, ſondern ebenſo an die Unternehmer, die ſelbſtändigen Erwerbsperſonen, an die Beamten, an die An⸗ gehörigen ſonſtiger öffentlicher Organiſationen. die Rentner und die Berufsloſen. Daß aus dieſem Kreiſe der deutſchen Reichs⸗ angehörigen praktiſch nur ein begrenzter Teil der einzelnen Gruppen von der Verord- nung betroffen werden wird, bedarf keiner Aus⸗ führung. Gerade deshalb hat der Beauftragte für den Vierjahresplan davon abgeſehen, den Wer füllt unter die Verordnung Goͤrings (Fortſetzung von Seite 1) Kreis der Dienſtverpflichteten genauer abzu⸗ grenzen. Er hat weder eine durch die Schul- pflicht bedingte untere, noch eine durch das Alter bedingte obere Altersgrenze gezo⸗ gen; er hat auch keine Ausnahmen für Mütter und ſonſtige Perſonengruppen feſtgelegt. Dieſe Grenzen und Ausnahmen ſind Selbſtverſtänd⸗ lichkeiten. Reichsangehörige, die auf Grund der Verordnung verpflichtet werden, auf einem ihnen zugewieſenen Arbeitsplatz Dienſte zu lei— ſten oder ſich einer beſtimmten Ausbildung zu unterziehen, haben bei dieſen Tätigkeiten An⸗ ſprüche auf Gehalt, Lohn und ſon⸗ ſtige Bezüge, wie ſie den neuen Arbeits— plätzen entſprechen. Bei den Zuweiſungen wird ſichergeſtellt werden, daß bei der neuen Beſchäf⸗ tigung kein geringeres Arbeitsent⸗ gelt gezahlt wird als bei der alten, vorüber⸗ gehend aufgegebenen Tätigkeit. Auch ſonſt grei⸗ fen bei dem neuen Dienſtverhältnis alle üblichen Vorſchriften eines regelmäßigen Beſchäftigungs⸗ verhältniſſes, insbeſondere alle Beſtimmungen der Sozialverſicherung Platz. Nur mußte der Natur der Verordnung entſprechend, die Löſung des Dienſt⸗- oder Ausbildungsverhältniſſes an eine beſondere Zuſtimmung geknüpft werden. Das alte Arbeitsverhältnis bleibt bestehen Die Verpflichtung wird in jedem Falle für eine begrenzte Zeit ausgeſprochen. In⸗ folgedeſſen konnte die Verordnung beſtimmen, daß die Dienſt⸗ oder Ausbildungs verpflichteten, die bei ihrer Einberufung als Arbeiter, Ange⸗ ſtellte oder Beamte in einem Beſchäftigungsver⸗ hältnis ſtehen, von ihrem bisherigen Unterneh— mer oder ihrer Dienſtbehörde für die Dauer der Verpflichtung zu beurlauben sind. Das Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis bleibt alſo wei⸗ ter beſtehen. Es iſt ausdrücklich beſtimmt, daß während der Beurlaubung das bisherige Be⸗ ſchäftigungsverhältnis nicht gekündigt werden darf. Den Dienſtverpflichteten wird alſo ein Recht auf den alten Arbeitsplatz, den Unternehmern ein Recht auf die Rückkehr der Arbeitskräfte an die alte Arbeitsſtätte gegeben. Der Dienſtverpflichtete hat während der Dauer der Beurlaubung keinen Anſpruch auf Gehalt, Lohn oder ſonſtige Bezüge aus ſeinem bisheri⸗ gen Beſchäftigungsverhältnis, da er ſein Ar⸗ beitseinkommen aus ſeiner neuen Arbeit er- zielt. Im übrigen gilt die Zeit der erfüllten Dienſtverpflichtung als Beſchäftigungszeit in der bisherigen Arbeitsſtelle. Sie wird alſo z. B. arbeitsrechtlich, beamtenrechtlich ſo angeſehen, als ob ſie beim bisherigen Unternehmer oder bei der Behörde geleiſtet ſei. Der Vollzug der Verordnung brauchte nicht durch beſondere Strafvorſchriften in der Ver⸗ ordnung geſichert zu werden; denn in der Zwei⸗ ten Verordnung zur Durchführung des Vier- jahresplanes vom 5. November 1936 hatte der Beauftragte für den Vierjahresplan bereits allgemein beſtimmt, daß Zuwiderhandlungen gegen die in ſeinen Verordnungen enthaltenen Gebote oder Verbote mit Gefängnis und Geld⸗ ſtrafe, letztere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen geahndet würden. In der gleichen Verordnung iſt ebenſo allge⸗ mein verkündet worden, daß wegen eines Scha⸗ dens, der durch eine Verordnung des Beauftrag⸗ ten für den Vierjahresplan entſteht, eine Ent⸗ ſchädigung nicht gewährt wird. Die neue Verordnung vom 22. Juni 1938 wird am 1. Juli 1938 in Kraft treten. Alle Garde in der Eifel Bad Neuenahr, 23. Juni Die Fahrt der Alten Garde ging am Don⸗ nerstagnachmittag in die Eifel zu dem berühm⸗ ten Laacher See und durch die unvergleichlich romantiſchen Laubwälder des Ahr- und Brohl⸗ tales ahraufbärts nach Bad Neuenahr. Hier klang der zweite Fahrttag mit einem Unterhal⸗ tungsabend aus, bei dem Heinz Goedicke vom Flaliſtiſche Jahlen vom Thealer Nach einer Veröffentlichung in„Wirtſchaft und Statiſtit“ waren in der Spielzeit 1937/8 im Deutſchen Reich 267 Theater mit 241 000 Plätzen und 55 Freilichtbühnen Plätzen vorhanden, mit 123 000 außerdem 173 Theater- unternehmungen ohne beſtimmte Wirkungs— ſtätte wie Wanderbühnen, Gaſtſpielbühnen und ähnliche Einrichtungen. Von 30 390 Büh⸗ nenmitgliedern, die in 217 Theatern verſchie⸗ dener Art angeſtellt waren, gehören 90 Pro- zent zu Theatern der öffentlichen Hand; dieſe weiſen auch im Durchſchnitt je Theater die höchſte Zahl an Beſchäftigten auf. Das tech⸗ niſche Perſonal übertrifft mit einem Anteil am Geſamtperſonal von 34 Prozent weit alle anderen Gruppen, während beiſpielsweiſe die männlichen und weiblichen Bühnenkünſtler zu⸗ ſammen nur 19,5 Prozent der Geſamtzahl Von 277 Theaterunternehmungen haben 38 Prozent ganzjährige Spielzeit, und zwar überwiegend Staats-, Landes⸗ und Stadttheater. Auf Preußen entfallen insge— ſamt 175 oder 51 Prozent der deutſchen Thea⸗ ter, davon auf die Rheinprovinz. Berlin und Schleſien zuſammen mehr als die Hälfte. Bay⸗ ern weiſt 33(9,6 Prozent), Sachſen 32(9,3 Prozent) und Württemberg 11(3,2 Prozent) Tbeater auf. „Jauberkünfller“ gegen„Gedankenleſer“! In USA. tobt ſeit einiger Zeit ein Streit, den die Oeffentlichkeit mit größtem Intereſſe verfolgt. Die kriegführenden Parteien ſind zwei außerordentlich beliebte Vereine und zwar der Verein der amerikaniſchen Zauber: künſtler, kurz„Sam“ genannt, ſowie der„Ver“ ein der Gedankenleſer“. Der Streit begann an einem Abend, an dem Gedankenleſerin Miß Mvonne auftrat. Deutſchlandſender ein überaus abwechflungsrei⸗ ches, von Kd. geſtaltetes Programm anſagte. Daran ſchloß ſich eine Feſtbeleuchtung des herr— lichen Kurhauſes und des Kurgartens an. In das farbenfrohe nächtliche Bild fügte ſich der wundervolle Tanz der jungen Winzerinnen ein und das bekannte„Fähndelſchwenken“, zu dem Winzerbuben aus dem ganzen Ahrtal nach Bad Neuenahr gekommen waren. Ein Kameradſchaftsabend in allen Räumen des Kurhauſes beſchloß den zweiten Tag der Weſtmarkfahrt. Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß hat am Donnerstagabend Berlin verlaſſen, um ſich nach Bad Neuenahr zu begeben. Von dort aus wird er während des Freitags an der Fahrt der Alten Garde teilnehmen. Am Frei⸗ tagabend wird die Fahrt der Alten Garde in Koblenz ihr Ende finden. In einer nächtlichen Kundgebung am Deutſchen Eck wird Rudolf Heß zu den alten Kampfgenoſſen ſprechen. Was wird Frankreich lun? Unentwegte Einmiſchungshetze der Kommuniſten. Paris, 23. Juni. Der Vorſtand der Kommuniſtiſchen Partei hat in einer Sitzung am Donnerstagvormittag gegen die„überſtürzte“ Schließung der Parla- mentstagung proteſtiert, da hierdurch die Kam— merausſprache über die von den Kommuniſten eingebrachte Entſchließung zur Ergreifung von Maßnahmen zugunſten der ſpaniſchen Bolſchewiſten verhindert worden ſei. In dem über dieſe Sitzung des kommuniſtiſchen Parteivorſtandes ausgegebenen Bericht wird auf einen Artikel Léon Blums Bezug genom— men, in dem letzterer geſchrieben hatte, daß dieſe„Blockade-Politit“ nicht hingenommen werden könne. Der kommuniſtiſche Parteivor— ſtand gibt daher der Hoffnung Ausdruck, daß die Sozialdemokratiſche Partei auf die kom⸗ muniſtiſchen Vorſchläge günſtig antworten werde, die auf eine Oeffnung der Pyre⸗ näengrenze nach Sowjetſpanien und auf die Schließung der Grenze nach Nationalſpa⸗ nien hinzielten. 4 7 3 40 „Einſprachigkeit in Flandern Der„Schilderſtürmer“ Grammens zu Gefängnis verurteilt Brüſſel, 24. Juni Der flämiſche„Schilderſtürmer“ Grammens wurde am Donnerstag vom Genter Strafge— richt zu einem Monat Gefängnis und zur Be⸗ zahlung eines Schadenerſatzes von 1725 Fran⸗ ken an den belgiſchen Staats verurteilt. Grammens und ſeine Anhänger hatten in den letzten Monaten in zahlreichen flämiſchen Städten die franzöſiſchen Straßenbezeichnun⸗ gen übermalt oder zerſtört.— Grammens er— klärte, daß er lediglich dem Geſetz von 1932 Geltung verſchaffen wollte, das die Ein⸗ ſprachigkeit in ganz Flandern vorſieht, das aber in vielen Gemeinden noch nicht durchge⸗ führt worden ſei. Reine Kredilgeſuche in London Ein italieniſches Dementi London, 24. Juni italieniſche Botſchafter veröffentlicht ein Dementi, in dem energiſch alle Gerüchte in Abrede geſtellt werden, wonach Italien irgend— welche Kredite in London zu erhalten ſuche. Dieſe Gerüchte entbehren jeder Begründung. Der Der englische Staatsbeſuch in Paris Wegen Trauerfalls am Hof auf 19. Juli verſchoben 85 London, 23. Juni Die Mutter der engliſchen Königin, die Counteß of Strathfore, iſt am Donnerstag morgen um 2 Uhr im Alter von 76 Jahren in London an einem Herzleiden geſtorben. Um die nach dem Tode der Mutter der eng⸗ liſchen Königin, Counteß of Strathmore, mit Rückſicht auf den geplanten Staatsbeſuch des engliſchen Königspaares in Frankreich entſtan⸗ dene Lage zu beſprechen, empfing König Ge— org VI. am Donnerstag vormittag Außenmi⸗ niſter Lord Halifax und den Großkämmerer Lord Cromer. Eine amtliche Entſcheidung iſt noch nicht getroffen. Doch verlautet aus zuverläſſiger Quelle, daß der geplante Staats- beſuch nicht völlig abgeſagt werden ſoll. Viel⸗ mehr ſeien zwei Möglichkeiten ins Auge ge⸗ faßt worden. Die eine ſei die, daß der König allein zum Staatsbeſuch nach Frankreich gehe oder— und das ſei die andere Möglichkeit— daß Königinmutter Mary den König dorthin begleite. Unwahrſcheinlich ſei es jedoch, daß Königin Eliſabeth, wie urſprünglich vor dem Tod ihrer Mutter beabſichtigt war, an dem Staatsbeſuch teilnehmen werde.— Wie ſpäter amtlich mitgeteilt wurde, iſt der urſprünglich für den 26. Juni in Ausſicht ge⸗ nommene Beſuch des enaliſchen Königsvaares Nach ihrer Nummer erhob ſich ein Herr im Parkett, ſtellte ſich dem verblüfften Publikum als Geſchäftsführer des„Sam“ vor und be— gann eine Rede. Er erklärte, daß Miß Yvonne keineswegs eine richtige Gedankenleſerin wäre, ſondern daß ihre Kunſt nur eine Folge ihrer verſchiedenen Tricks wäre, die er beiläufig auch erklärte. Miß Wonne verlor nicht ihre Geiſtesgegen⸗ wart. Sie erwiderte mit einem verbindlichen Lächeln, daß ſie garnicht den Anſpruch erhebe, mit übernatürlichen Kräften geſegnet zu ſein, ſondern daß ſie nur das Publikum unterhalten wolle. Als Gegenleiſtung für die Erfüllung des Herrn vom„Sam“ verſprach ſie„die Ent⸗ hüllung aller Geheimniſſe des Zaubervereins“. Seitdem enthüllte Miß Yvonne bei jedem ihrer Vorträge irgend einen Trick der Zauber— künſtler, was natürlich die Anziehungskraft ihres Auftretens noch erhöhte. Große Heiter— keit erweckte beſonders die Mitteilung von einem Vorfall, der ſich vor kurzem in einem amerikaniſchen Hauſe abgeſpielt hat. Ein Ban- kier hatte einen Zauberkünſtler eingeladen, der u. a. vor den Augen des Publikums die Ehe- frau des Gaſtgebers verſchwinden ließ. Als man die Dame ſpäter ſuchte, war ſie tat⸗ ſächlich verſchwunden. Sie hatte näm⸗ lich ſeit langem den Wunſch, ihrem Manne auszureißen und hatte im Einverſtändnis mit dem Zauberkünſtler die günſtige Gelegenheit ergriffen, ſich auf echt amerikaniſche Art einen effektvollen Abgang zu ſichern. Das hat man nun von„Zauberei“. Kultur und Kunſt Richard Strauß dirigiert in Wien. Der Wiener Konzertverein wird zum 75. Ge⸗ burtstag von Richard Strauß einen vollſtändi⸗ gen Zyklus der ſinfoniſchen Werke des Meiſters veranſtalten. Den erſten Abend wird Richard Strauß ſelbſt dirigieren und dabei jenes Pro⸗ gramm zu Gehör bringen, mit dem vor 25 Jah⸗ auf den 19. bis 22. Juli verſchoben worden. Infolgedeſſen iſt auch die geplante Enthüllung des Kriegerdenkmals für die Auſtralier in Villers-Bretonneux auf den 22. Juli verlegt worden. in Paris Die Gerüchle um Beneſch Vorläufig keine Paris⸗Reiſe Prag, 23. Juni. Die den Prager amtlichen Stellen nahe⸗ ſtehende„Lidowe Noviny“ ſcheeibt, nach In⸗ formationen aus zuſtändigen Kreiſen treffe die Nachricht, daß ſich Präſident Dr. Beneſch in den nächſten Tagen nach Paris begeben werde, nicht zu. Beneſch denke in dieſer Zeit überhaupt nicht an einen Beſuch Frankreichs. Ueber den Präſidenten der Republik ſeien in der letzten Zeit auch ſonſt verſchiedene un- wahre Nachrichten verbreitet worden. So habe der„Matin ein Gerücht über ſeine Abdankung verzeichnet. Auf den erſten Blick ſei zu erkennen, daß es um den Verſuch gehe, Unruhe in die tſchechoſlowakiſche oder internationale Oeffentlichkeit zu tragen. Es ſei ſelbſtverſtändlich überflüſſig, die Gerüchte zu widerlegen daß Präſident Beneſch abdanke. ren der große Wiener Konzerthausſaal eröffnet wurde: das eigens damals für dieſen Anlaß geſchriebene„Feſtliche Präludium“ und die Neunte Sinfonie von Beethoven. Der deutſche Film in Ungarn. Nach der jetzt erſchienenen Aufſtellung der in Ungarn im Jahre 1937 aufgeführten Filme, ſteht Deutſch⸗ land an dritter Stelle. Insgeſamt kamen in Ungarn 196 auen Aufführung. Davon ent⸗ fallen 96 auf die USA., 34 auf die ungariſche Produktion und 29 auf Deutſchland. Die ande⸗ ren Produktionsländer folgen erſt in weiterem Abſtand Die mu der Muſeen Nach Mitteilung von Abteilungsleiter Dr. Hofmann des Propagandaminiſteriums iſt die Säuberung der Bildergalerien abgeſchloſſen. 12 000 gra⸗ phiſche Blätter und 5000 Gemälde und Plaſtiken ſind mit Beſchlag belegt worden und werden ge⸗ mäß der Verfügung des Führers behandelt wer⸗ den. In die Muſeen dürfen ſie nie wieder zu⸗ rückkehren. Hundertmal„Faust“. Das Bochumer Stadttheater kann demnächſt ein ungewöhnliches Theaterereignis feſtlich begehen, und zwar die 100. Aufführung von Goethes„Fauſt J“ und „Fauſt II“ in der gleichen Einrichtung Die Geſamtinſzenierung beider Teile des Werkes wurde anläßlich der Goethe-Woche im Jahre 1928 in Zuſammenarbeit mit der Goethe-Geſell⸗ ſchaft herausgebracht und hat ſich unter Leitung von Intendant Profeſſor Dr. S. Schmitt ſeit dieſer Zeit auf dem Spielplan alljährlich gehal⸗ ten. Es iſt in der Geſchichte des deutſchen Thea— ters bisher einmalig, daß eine Bühne beide Teile von Goethes„Fauſt“ in der gleichen Ein⸗ richtung und Beſetzung 100 Male zu geben ver⸗ mocht hat. 0 Zwei Bilder Franz Aſams gefun⸗ den. Im Chor der Amorbacher Abtei⸗Kirche wurden zwei Fresco⸗Gemälde des Münchner Malers Franz Aſam freigelegt. Die Auf⸗ deckung dieſer beiden Werke gehört zu den größ⸗ ten Ueberraſchungen der letzten Johegezn der Einſpruch gegen die preßburger Vahlſchiebungen 88 Prag, 23. Juni Am Dienstag vormittag wurde ein von 120 Wählern unterſchriebener Einſpruch gegen die Durchführung der Preßburger Gemeindewahlen überreicht. nter den 120 Einſprüchen der 120. Mitglieder der Kar⸗ pathendeutſchen Partei befinden ſich auch die der acht neugewählten magyariſchen Gemeindever⸗ treter Preßburgs. Der Einſpruch ſtützt ſich auf die ſchon bekann⸗ ten unrechtmäßigen Ausgaben von Wahlausweiſen an Perſonen, die bereit waren, mittels dieſer unregelmäßigen Wahl⸗ ausweiſe ihre Stimme auf die Liſte der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Einheitspartei abzugeben. Der Einſpruch iſt mit genauen Daten belegt, und es wäre anzunehmen, daß die Beoörden nicht nur dieſem Einſpruch ſtattgeben, ſondern dar⸗ über hinaus eine wirklich ſachliche Unterſuchung durchführen und die Schuldigen beſtrafen. Daß es bei der Preßburger Gemeindewahl nicht mit rechten Dingen zugegangen iſt, beweiſt u. a. die amtliche Erklärung, nach der eine ſtrenge Unter⸗ juchung im Gange ſein ſoll. Das Preßburger Deutſchtum erwartet mit be⸗ greiflicher Spannung das Ergebnis dieſer Un⸗ torſuchung. Aufhebung der Abſperrmaßnahmen in Nordböhmen ss Gablonz, 23. Juni Die am 21. Mai getroffenen militäriſchen Abſperrmaßnahmen im Rieſengebirge wurden aufgehoben, und das weſtliche Rieſengebirge iſt nunmehr endlich wieder zugänglich. Die Staatsſtraße Neuwelt—Jakobsthal dagegen iſt für Fahrzeuge noch Able errt. Auf dem Iſer⸗ gebirge werden die Abſperrungen aufgehoben. Man wird lange Zeit brauchen, um den durch dieſe Maßnahmen entſtandenen wirtſchaftlichen Schaden nur halbwegs aufzuholen. Die Polizeidirektion in Gablonz hat unter Bezugnahme auf das Staatsverteidigungsgeſe⸗ die Durchführung der Jagd ſowie die Ausübung des Jagdſchießens in 11 Gemeinden des Be⸗ zirkes Gablonz verboten. 60 Folgen der„Grenzſicherung Prag, 23. Juni. In einer Ausſchußſitzung der deutſchen Sek⸗ tion des Landeskulturrates für Böhmen be⸗ faßte ſich der Vorſitzende Windiſch mit den herheerenden Folgen der militäriſchen Maß⸗ nahmen im Grenzgebiet für die Landwirt⸗ ſchaft. Er führte u. a. aus:„Es wurde ſchon bei früheren Gelegenheiten erwähnt, daß die Bewegungsfreiheit der in den Grenzgebieten anſäſſigen Landwirte Einrichtungen zur„Grenzſicherung“ empfind- lich geſchädigt worden iſt. Die militäriſchen Maßnahmen nach dem 20. Mai haben noch weitere Einſchränkungen gebracht und vielen 9 1 4 8 1 7 matſt 1 Landwirten das normale Arbeiten auf ihren Wirtſchaften überhaupt unmöglich gemacht. Es wurden Geſpanne in Anſpruch genommen, ob⸗ wohl gerade in dieſer Zeit dringende land⸗ wirtſchaftliche Arbeiten zu erledigen waren, und Grundſtücke durften von den Beſitzern we⸗ der betreten noch befahren werden. Das Grün- futter konnte nicht gemäht und eingeholt wer⸗ den, und in den Wäldern wurden ohne vorherige Fühlungnahme mit den Eigen⸗ tümern gefällt. —— Ehtenpreis Dr. Fricks für den Länderkampf Deutſchland— Italien 4 Berlin, 23. Juni. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat für die ſiegende Mannſchaft im Schießen mit freier Piſtole auf 50 Meter in dem Län⸗ derkampf Deutſchland— Italien, der am 25. und 26. Juni 1938 in München ſtattfindet, einen Ehrenpreis geſtiftet. Deutſchen Kunſtgeſchichte für das 18. Jahrhun⸗ dert. Es waren aber bisher nur vier Ge⸗ mälde der Aſams nachzuweiſen. Einem Zufall Bäume faſt iſt die Auffindung der beiden Aſam⸗Bilder in der Amorbacher Abtei⸗Kirche zu danken. Archivſtudien wieſen den Weg. Die Aufarbei⸗ tung alter bisher für unbedeutend gehaltener, völlig verſchimmelter Gemäldereſte brachten zwei reife Meiſterwerke zu Tage. Der Mozart⸗Forſcher Siegfried Anheißer. An den Folgen einer Opera⸗ tion ſtarb im Alter von 57 Jahren der Muſik⸗ wiſſenſchaftler Siegfried Anheißer. In der Oeffentlichkeit iſt Anheißer vor allem als Neu⸗ bearbeiter der Textbücher einer Reihe Mozartopern hervorgetreten. Auch das Buch von Roſſinis„Barbier von Sevilla“ iſt von Siegfried Anheißer neu überſetzt worden. s Pianiſtenhände im Spiegel. Die Orcheſtra Hall in Chicago hat eine Neuerung eingeführt, die von allen Beſuchern begrüßt wird. Durch ein neuartiges ber ee iſt es ermöglicht worden, daß jeder Beſucher die Handbewegungen der Pianiſten verfolgen kann. In der großen Muſikhalle Chicagos il jetzt in dieſer 1 jeder Platz gleich gut. nicht das O f zu genießen, hat jetzt in Amerika wenigſtens etwas zu gucken. Frankenſpruch von Heinrich Vierordt. Die Heiden um Wertheim in rötlichem Sprüh'n, Die Flüſſe, die Burgen in flüſterndem Grün. Ich kenne dort hinten an Tauber und Main. Im Speſſart, im Odenwald jeglichen Stein Und jeglichen Baum und jeglichen Strauch Und ich kenne die Herzen des Volkes auch! Wer r hat. um Muſik mit Verſtändnis durch die getroffonen 5 5 Wolle der 5 Nilwaſ + An? die alt ten, zu ihnen Ettech ben Drei 5ol der die iu des Jil det 0 g 3 172 f iſchen den Er inet! ae 1 lich. 3. Abet Tagen! Aber u etholet ddauſendl Eudant ſolthe l warten len, we tungen Die Abet bos es Als et dem alt Willon, Die 4 zurüc. Genet Ttuppe e Epe Sir 0 Kolonia ſagenhaf Fitke Milſo „FPiläne! vieh er ä „Ihre flach Kb Provian „Sir! men wet Wilo hfer ſind oder ein, pſes mit Ungea den an Didten di Ondurm „Heut Dampfer neral N In der dung ei claßte r 3 von Und denk' ich, wo Deutſchland am deutſcheſten 1 glüht In ſonniger Landſchaft in gold'nem Gemüt Aufleuchtet mir in Gedanken Mein Franken! 3 tum am die mit kererlic Sie zäh und Sol beſeelt 1 Wagen, 1 Sbichul Die ö. alle les At krkeichen Ein Mann erschüttert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General Nos hoff Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Bern SW 68 (38. Fortſetzung) Siebentes Kapitel Der Sudan geht verloren/ Baumwolle und ahl Nilwaſſer/ Das afrikaniſche Kreuz/ Um die 0 4 Kairo—Kap⸗Linie ten Am 21. Januar ſtoßen die Dampfer Gordons, in die am 15. Dezember Khartum verlaſſen hat⸗ chen 10 ten, zu der Vorhut der Entſatzarmee. Es iſt ber ar ihnen gelungen, die 150 Kilometer lange 0 Juni iltirihen e wurden gegen it den Jet. 1 en dur folie bat n: gungsgeſe welle des Ve I B. Jun]. ſchen Zel- öhmen be⸗ mit den hen Maß⸗ Landwitt⸗ urde ſchon daß die gebeten getroffenen. empfind⸗ akiſchen aben noch d dielen auf ihten macht, Es Amen, ob⸗ de land⸗ en waren, ſihern we⸗ Grün⸗ lt wer⸗ 1 Mume en Eigen⸗ f Julien Juni Jun. —æ—p Jhthur⸗ din be. en Zufall an⸗Vildet danken. Aufatbei⸗ ehaltener, chten zwei eg ties er Opera er Musi A der als Nel eihe voll 15 Lü ſt bon el. el Die Teuerung begtüft ſyſem it EA Gül, b Nai, Sten elt tuch hel Strecke nilabwärts überwinden. Drei Tage ſpäter ſind die Meldungen, die von der Beſatzung der Dampfer ſtammen und die äußerſt alarmierend lauten, in den Händen des Führers der Entſatzarmee, des Generals ohne Beſchädigungen zu Wolſeley. Der General iſt ein persönlicher Freund Gor⸗ dons. Er war es, der vor einem Jahr dem bri⸗ tiſchen Kabinett die Entſendung Gordons nach dem Sudan vor ba ahen hatte. Gordon aus — 555 verzweifelten Lage zu retten, iſt für Wolſeley eine Ehrenpflicht.. Aber ſeine eigene Lage iſt jetzt höchſt bedenk⸗ lich. Zwar haben ſeine Truppen vor wenigen Tagen den Feind bei Albu Klea geſchlagen. Aber weiter in Eilmärſchen durch die Wüſte 1 marſchieren, das hieße denſelben Fehler wie⸗ erholen, der Hicks Paſcha und ſeiner acht⸗ tauſendköpfigen Armee das Leben koſtete. Die Sudanſteppe iſt unbarmherzig und verzeiht ſolche Fehler nie. Unzählige Mahdi⸗Horden warten darauf, die Entſatzarmee zu überfal⸗ len, wenn Durſt und übermenſchliche Entbeh⸗ rungen ihre Energie und Ausdauer ſchwächen. Die Lage ſcheint Wolſeley äußerſt bedrohlich. Aber Gordon muß geholfen werden, koſte es, was es wolle. Als er die neuen Berichte und Vorſchläge von dem älteſten Offizier ſeiner Vorhut, Sir C. Wilſon, bekommt, da faßt er den Entſchluß: Die Dampfer ſollen eheſtens nach Khartum zurück. General Wilſon mit einer ausgewählten ruppe und den beſten Offizieren ſoll dieſe klei⸗ ne Expedition führen. Sir C.„Wilſon iſt nicht nur ein erfahrener Kolonialkämpfer. Er iſt auch ein General von ſagenhaftem Mut und oft bewunderter Willens⸗ ſtärke. Wilſons Befehle ſind klar und kurz. Die Ka⸗ pitäne der Dampfer„Bordein“ und„Telaha⸗ wieh“ erhalten die Anweiſung: „Ihre Dampfer gehen mit mir übermorgen nach Khartum zurück. Sie nehmen möglichſt viel Proviant an Bord.“ „Sir! Sollen die Rettungsboote mitgenom⸗ men werden?“ Wilſon überlegt einen Augenblick. Die Dam⸗ pfer ſind ſebr klein. Die Boote beanspruchen zu viel Platz. 1„Je eines pro Dampfer und zwar die klein⸗ en.“ f So ſchneidet Wilſon ſchon im Voraus ſich ſelbſt und ſeinen Begleitern den Rückweg im Falle eines Auflaufens auf eine Sandbank oder eines unglücklichen Ausganges eines Kam⸗ pfes mit den Mahdiſten ab. Angeachtet der furchtbaren Mittagshitze ja⸗ gen am 24. Januar die Schnellkamele der Mah⸗ diſten durch die Bajuda⸗Steppe. Ihr Ziel iſt Omdurman. Sie bringen die Nachricht: „Heute früh 8 Uhr verließen die englischen Dampfer Gubat und ſteuern nach Khartum. Ge⸗ neral Wilſon iſt ſelbſt an Bord.“ In der Geſchichte des Sudans wird dieſe Mel⸗ dung eine entſcheidende Rolle ſpielen. Sie ver⸗ anlaßte den Mahdi zu ſeinem Sturm auf Khar⸗ tum am 26. Januar 1885. Klein iſt die Truppe, die mit Sir Wilſon an der Spitze ihre aben⸗ teuerliche Fahrt nach Khartum unternimmt. Sie zählt nur etwa 30 Engländer, Offiziere und Soldaten, und 250 Sudaneſen. Aber ſie iſt beſeelt von dem Entſchluß, das Aeußerſte zu wagen, um Gordon zu retten. Die Größe des Opfers kennt jeder. Im beſten Falle werden ſie gezwungen ſein, Gordons Schickſal noch viele Tage lang zu teilen. Wolſe⸗ leys Armee braucht Monate, um Khartum zu erreichen. Sir Wilſon hat ſein Hauptquartier auf dem Deck der„Bordein“ aufgeſchlagen. Den Schüſſen der Araber von den Ufern des Nils ſchenkt er wenig Aufmerkſamkeit. Viel wichtiger iſt für ihn die Nilſtrecke, die die Dampfer durchlaufen müſſen. Der Kapitän der„Bordein“ kennt die Route wie ſeine eigene Taſche. Aber je weiter er ſüd⸗ wärts kommt, deſto beſorgter wird ſein Beneh⸗ men. General Wilſon iſt ſelbſt nicht weniger be⸗ ſorgt als der Kapitän. Er kennt die fünf Ka⸗ tarakte des Rieſenſtromes ſehr gut, die hinter ihnen liegen. Wieviel Zeit⸗ und Geldverluſt verurſachten ſchon dieſe gewaltigen Naturſper⸗ ren dem Entſatzunternehmen Wolſeleys! Der Nil führt wenig Waſſer. Die Gefahr des Auflauſens iſt groß. Wilſon erwägt mit dem Kapitän. ob man das Schiff nicht entlaſten ſolle. Doch auch dieſer Plan wird verworfen. „Wir können nicht zu Gordon mit leeren Händen kommen. Mit Vorſicht weiter!“ So lau⸗ tet die Anweiſung Wilſons. Um 6 Ubr abends desſelben Tages iſt die „Bordein“ im ſechſten Katarakt auf Grund ge⸗ laufen Die ganze Nacht hindurch und den ganzen Tag des 26. Januar arbeitet die ganze Beſat⸗ zung mit Sir Wilſon an der Spitze. um das Schiff wieder flott zu machen. Der Verſuch ge⸗ lingt. Faſt iſt der Katarakt durchquert, als der Dampfer von neuem auf eine Sandbank ſtößt. Die wertvollſten Stunden gehen ſo verloren. In dem Augenblick, da das Haupt Gordons vor n Mabdi liegt, bezwingt Sir Wilſon endlich den ſechſten Katarakt und ſetzt die Fahrt unter dem immer gefährlicheren Feuer der Mahdi⸗ Scharſſchützen von den beiden Ufern und den Bänken des Fluſſes fort. Am nächſten Tag nach⸗ mittags paſſiert die„Bordein“ eine kleine, bu⸗ ſchige Inſel. Ringsherum herrſcht völlige Stille. Sir Wilſon ſteht mit den Offizieren auf dem Deck des Dampfers. Man beſpricht die Möglich⸗ keiten der letzten Etappe. Morgen früh wird Khartum in Sicht ein. Plötzlich lauſcht Wilſon angeſtrengt. Deutlich vernimmt er eine Stimme: „Kbar—tum— iſt— gefallen!— Gor⸗ don tot!“ „Unſinn! Meine Herren! Eine arabiſche Liſt — nichts mehr!“ Und weiter fahren die beiden Dampfer mit letzter Kraft ſtromaufwärts. Nur wenige Stunden trennen die Dampfer von Khartum. Sir Wilſon gibt die letzten Befehle: „Die„Bordein' läuft an der Spitze. Tela⸗ hawie' folgt ihr bei der Durchfahrt durch die Batterieſperre der Mahdiſten mit äußerſter Ge⸗ ſchwindigkeit.. Die Kapitäne gehen auf ihre Poſten. Nichts iſt vergeſſen, um Gordon möglichſt frühzeitig vom Herannahen der Hilfe zu unter⸗ richten. Der Leutnant Wortley hat ſchon längſt auf dem Turm des mittleren„Bordein“⸗Maſtes einen mächtigen Heliographen aufgeſtellt. Er ahnt nicht, daß die Augen des Helden vom hohen Pfahl des Marktplatzes zwar nach Nor⸗ den gerichtet ſind, daß ſie aber ſchon nichts mehr zu ſehen vermögen. Mit höchſter Geſchwindigkeit geht es durch die erſte Batterieſperre der Mahdiſten. Die noch von der ausgiebigen Siegesfeier berauſchten Mahdi⸗Artilleriſten kümmern ſich nicht um den Fluß. Für ſie iſt jetzt jede Gefahr vorbei. Nur eine Frage beſchäftigt ſie, wie übrigens alle, die mit dem Mahdi den Sieg feiern.— die Teilung der Beute. Aber auf der weiteren Fahrt ſteht Wilſons Flottille trotzdem oft unter Feuer. Es gibt einige Verwundete, die Maſchinen bleiben aber unbeſchädigt. Von ihnen hängt für die kleine Expedition alles ab. Gegen Mittag entdecken die Feldſtecher der Engländer im Süden einige Rauchſäulen. Bald beſteht kein Zweifel mehr, daß es die brennen⸗ den Gebäude Khartums ſind. f Die Mannſchaften der Dampfer beſtehen zum größten Teil aus Sudaneſen, die in Khartum anſäſſig ſind und dort ihre Familien haben. Das Schickſal der Stadt intereſſiert ſie nicht weniger wie die Engländer. Der geſtrige Schrei aus dem Buſch:„Khar⸗ tum iſt gefallen!“ hat bei ihnen große Beſtür⸗ zung hervorgerufen. Je mehr ſie ſich Khartum nähern, deſto öfter hören ſie von den Sandbänken des Fluſſes die traurige Mitteilung und jeder von ihnen weiß, was ihre Angehörigen von den fanatiſchen Sie⸗ gern zu erwarten haben. (Fortſetzung folgt) LL Winneenegnmrnnmupgnangnmnmnmannnernonnnuͤnndnm reinem Greuelpropaganda Zu allen Zeiten hat die Greuelpropaganda in den Beziehungen der Völker zueinander eine verhängnisvolle Rolle geſpielt. Nicht nur wenn die Kriegsfurie über die Länder raſte hat man ſich ihrer bedient, um die Welt in Schrecken zu verſetzen. Auch dann, wenn die Zeiten wieder ruhiger geworden waren hat man ſie als wirtſchaftliches und politiſches Druckmittel wieder ausgegraben, um den Gegner, dem man mit offenem Viſier nicht entgegenzutreten wagte, zu bekämpfen. Eine verantwortungsloſe Lügenpreſſe ſtellte ſich je⸗ nen zerſtörenden Kräften gerne zur Ver⸗ fügung und man kann nicht leugnen, daß dieſen finſteren Mächten es oft gelungen iſt den Frieden zwiſchen den Völkern in ernſter Weiſe zu gefährden. Allerdings ging das im⸗ mer nur eine zeitlang. Schließlich drang doch die Wahrheit durch und die Völker brand⸗ markten die Lügner und Hetzer, wandten ſich von ihnen ab und jagten ſie zum Tempel hinaus. Bolſchewiſten, Juden und ſonſtige Emi⸗ granten haben nach den Methoden der Greuel⸗ propaganda verſucht, das nationalſozialiſtiſche Teutſchland vor den Augen der Welt herab⸗ zuſetzen. Aber ſo oft ſie es unternahmen, Deutſchland als den Friedensſtörer hinzuſtel⸗ len, ſo oft ſind ihre Lügen zuſammengebro⸗ chen. Wir haben heute die Genugtuung, daß ſich die Welt um Deutſchland immer mehr und mehr Savon überzeugt, wie tief ernſt es Deutſchland mit ſeinem Friedenswillen iſt. Am Rande noliert: Es iſt intereſſant, einmal einen Blick in die Werkſtatt der Greuelpropagandiſten zu tun und ihre Methoden kennen zu lernen, nach denen ſie arbeiten. Ein franzöſiſcher Zeitungsſchreiber berichtet, daß ſchon drei Tage nach Ausbruch des Weltkrieges in Frankreichs Kammer und Senat ein Betrag von 25 Millionen Francs bewilligt wurde zur Errichtung eines„Hauſes der Preſſe“. In dieſem Haus wurden die Lügen und Hetz⸗ ſchriften fabriziert, die der ganzen Welt die „Greueltaten der Barbaren“ vorführen ſoll⸗ ten. Der franzöſiſche Zeitungsſchreiber er⸗ zählt: „Unter dem Glasdach des Hauſes der Preſſe war die photo⸗chemigraphiſche Ab⸗ teilung. Ihre Hauptarbeit beſtand darin, von Holzfiguren mit abgeſchnittenen Hän⸗ den, herausgeriſſenen Zungen, ansgeſto⸗ chenen Augen, zertrümmerten Schädeln Lichtbildaufnahmen und Druckſtöcke anzu⸗ fertigen. Die ſo gewonnenen Bilder wur⸗ den als untrügliche Dokumente, ſozuſagen als Augenzeugen deutſcher Greueltaten, in alle Welt geſandt, wo ſie die von ihnen erwartete Wirkung ausübten.“ An der Niederringung einer ſolch üblen Jour⸗ naliſtik ſollte die ganze Welt intereſſiert ſein, denn aus ihrer Feder fließt ein großer Teil der Mißverſtändniſſe und der falſchen Auf⸗ faſſungen, die zwiſchen den Völkern herrſchen und den Frieden der Welt immer bedrohen und gefährden. Ph. O. Aoyd George als Kriegsheher Die verſenkung der briliſchen Schiffe vor dem Unkerhaus London. 24. Juni. Die von der Labour⸗Oppoſition erzwungene Unterhausausſprache über die letzte Ver⸗ ſenkung britiſcher Schiffe wurde am Donnerstag vom Oppoſitionsvorſitzenden Att⸗ lee eröffnet, der in der üblichen Weiſe gegen das nationale Spanien ſcharf machte und auch vor dreiſten Verdächtigungen Deutſchlands und Italiens nicht zurückſchreckte. Seine naiven Vorſchläge wurden von den Konſer⸗ vativen mit Hohngelächter quittiert. was Att⸗ lee zu heftigen Zornesausbrüchen veranlaßte. Chamberlain bedauerte die Erregung, die auf der Seite der Oppoſition herrſchte, weil dieſe es verhindere, daß die Stimme der Vernunft gehört wird. Er müſſe ſie daher daran erinnern, daß ihr auch eine gewiſſe Ver⸗ antwortung obliege, ſobald ſie Dinge berühre, die an die Grenzlinie zwiſchen Krieg und Frie⸗ den ſtießen. Die Regierung ſei jedenfalls ver⸗ pflichtet, hieran zu denken, bevor ſie zu einer Aktion ſchreite, um britiſche Staatsangehörige zu ſchützen. Die Oppoſition habe ſich ſtändig gegen das Nichteinmiſchungsabkommen gewandt. Erſies Junkbild vom Vorkampf Schmeling-Louis Nach den harten Schlägen des„braunen Bombers“ mußte Max Schmeling einige Male den Boden aufſuchen. Joe Louis bleibt im Eifer des Gefechts Sekunden vor ihm ſtehen, wird jedoch vom Ringrichter Donovan in die Ecke verwieſen. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Attlee erklärte, daß dies nicht wahr ſei, worauf ſich erneut Gelächter bei den Regie⸗ rungsparteien erhob. Es entſtand ein wil⸗ der Lärm. An drei verſchiedenen Stellen des Hauſes erhoben ſich auf den Zuſchauerbänken junge Leute, die wüſte Beſchuldigungen gegen Chamberlain in den Saal brüll⸗ ten. Die Ruheſtörer wurden ſchließlich von den Saalbeamten gewaltſa m entfernt. Einer von ihnen, der um ſich ſchlug, mußte von vier Beamten hinausgetragen werden,() Die Szene gab zu einer kurzen Auseinanderſetzung im Unterhaus Anlaß. wobei die Konſervativen der Labour⸗Partei vorwarfen. daß ſie dieſe Szene beſtellt hätte. a Chamberlain konnte hierauf ſeine Rede fort⸗ ſetzen. Er erklärte, daß die britiſche Haltung nicht auf einſeitige Stellungnahme für die eine oder andere Seite in Spanien zurückzuführen ſei. Deswegen müſſe an der Nichtein⸗ miſchung feſtgehalten werden. Er habe aus⸗ drücklich erklärt, daß die britiſchen Schiffe nur auf hoher See beſchützt werden könnten. nicht aber, wenn ſie ſich in territoriale Gewäſſer be⸗ geben. Dieſe Warnung ſei von einer Reihe von Schiffen nicht beachtet worden, und es habe auch ſolche gegeben, die ſich durch hohe Frachten nach Spanien hätten verleiten laſſen. Lloyd Georges machte dann den unge⸗ heuerlichen Vorſchlag, daß Mal⸗ lorca blockiert und mit Bomben belegt wer⸗ den ſolle.(1) 8 Chamberlain erwiderte ihm, daß das nicht die Politit Großbritanniens ſei und rief aus: „In ſeinem 76. Lebensjahr iſt Lloyd George bereit, das Land in einen Krieg zu ſtürzen!“(Starker Bei⸗ fall auf den Regierungsbänken, Proteſte der Oppoſition.) Lloyd George widerſprach heftig, worauf Chamberlain 8 5 85 Lloyd 8 Vorſchlag der Weg zum Beginn eines neu een Krieges ſei. Das ſei die Anſicht der geſamten Regierung. Dieſes Riſiko werde er daher nicht eingehen. Chamberlain erklärte ſodann, er habe, wie bereits ausgeführt, Auf⸗ klärung von den Behörden in Burgos ver⸗ langt. 222 Die jüdiſchen Herausforderungen Die oberitalieniſche Preſſe zur Goebbels⸗Rede Mailand, 23. Juni Die Sonnwendrede des Reichspropaganda⸗ miniſters Dr. Goebbels hat in der norditalieni⸗ 1 Preſſe lebhaften Widerhall gefunden. Die lätter heben unter den bedeutſamen außen⸗ politiſchen Erklärungen des Miniſters als be⸗ merkenswerteſte die erneute Betonung des deutſchen Friedenswillens hervor. Der„Corriere della Sera“ befaßt ſich mit den programmatiſchen Darlegungen der Ein⸗ ſtellung des deutſchen Volkes zum Judentum und ſtellt feſt, daß der Abwehrkampf des deut⸗ ſchen Volkes in den letzten Tagen, vor allem in Berlin, ſtärkere Formen angenommen habe. Das Blatt unterſtreicht die Tatſache, daß die Zu⸗ wanderung von Juden nach der Reichshaupt⸗ ſtadt verſchiedentlich Reaktionen ausgelöſt habe, die von der ausländiſchen Preſſe mit den übli⸗ chen gegen Deutſchland gerichteten Tendenzen verzeichnet worden ſeien. Der„Popolo d'Italia“ Pei die Aufforde⸗ rung an die Juden heraus, Berlin ſo ſchnell wie möglich zu verlaſſen, und beſchäftigt ſich mit den in Ausſicht geſtellten Maßnahmen, durch die der jüdiſche Einfluß auf das Leben des Handels und der Wirtſchaft ein für allemal ge⸗ brochen werden ſolle. Auch die„Gazzetta del Popolo“ weiſt darauf hin, daß ſeit einiger Zeit in Berlin und auch ſonſt im Reich eine anwachſende ſichtbare Ab⸗ neigung gegen das zunehmende jüdiſchg Händlertum zu bemerken war. . Copyright 1888 by Aufwärts-Verlag, Berlin SW S.. Roman von Hertha von Puttkamer-Netto (9. Fortſetzung) SECHSTES KAPIT El. Signora Giulanis„Nachrichtendienſt“ funktionierte dank ihrer guten Beziehungen ausgezeichnet. Man kannte ſie überall. Der Bäcker an der Ecke, der Friſeur, der Portier dieſes oder jenes Hotels und der Gaſſenjunge Pierre, der r ſtets überall herumlungerte und dem ſie ab und zu für eine kleine Dienſtleiſtung ein paar Sous gegeben hatte— ſie alle ſpeiſten das Reſervoir des Klatſches, ohne den die Signora nun einmal nicht auskommen konnte. Wie andere Marken ſammeln oder eine andere Liebhaberei betreiben, ſo war es ihre Leidenſchaft, die Naſe in die Angelegen⸗ heiten fremder Leute zu ſtecken. Und jetzt, wo ſie ſelbſt ſozuſagen„beteiligt“ war, kam ihr dies zugute. Daß Carmen Caſini Mr. Milbrey auf ſeiner Jacht einen Beſuch machte, darüber war ſie ſelbſtverſtändlich orientiert; zudem hatte ſie ſie ſelbſt im Auto abfahren ſehen. Nun, und einmal mußte man von einem ſolchen Beſuch ja auch wieder zurückkehren; beſtimmt würde Oliver Milbrey ſie begleiten, zumal er im Hotel Minerva wohnte. Vielleicht würden ſie wieder zufammen zu Abend ſpeiſen, wie ſie es vorgeſtern nach der Spazierfahrt ebenfalls getan hatten. Dieſe Kenntnis verdankte ſie dem Kellner des Minerva. Ja, ſie hatten Hummern gegeſſen, Schildkröten⸗ ſuppe, Brüſſeler Poularde mit Trüffeln, Creme à la Mala⸗ koff, und dazu hatten ſie Champagner getrunken. Oliver Milbrey hatte ſchon bei der Suppe ihre Hand geküßt und ihr am nächſten Morgen Blumen ins Hotel geſchickt. Die Signora hatte alſo keine Zeit mehr zu verſäumen, wollte ſie nicht überhaupt zurückſtehen. Das gerade wollte ſie nun jedoch auf keinen Fall. Dieſe Caſini! Die legte es nur darauf an, Milbrey einzufangen. Ihr großes Auf- treten, ihre betonte Zurückhaltung und Einfachheit waren Bluff. Mit ſolchen Tricks pflegte dieſe Art von Frauen die Männer dumm zu machen; es war nichts dahinter als kalte Berechnung, und Mr. Milbrey mit ſeinem märchenhaften Reichtum war ſicher ganz der Mann, auf ſo etwas hereinzufallen. Dazu war er in den Augen der Signora nun wirklich zu ſchade. Sie ſpielte ſich, naiv und impulſiv wie ſie war, ein kleines Theater zur Rettung Oliver Milbreys vor. So ſchlenderte ſie an dieſem Abend, gelaſſen und dennoch wachſamen Auges hier und dorthin ſpähend, mit ihrer Tochter Bianca in der Nähe des Kais auf und ab. Hin und wieder blieb ſie ſtehen, wandte ſich um oder richtete ſich mit kleinen temperamentvollen Ausrufen an ihre Tochter:„Ah— dieſer Abend! Welch köſtliche Luft! Wundervoll— dieſer Duft!“ eaca fand, es ſei ein Abend wie alle andern auch, die Luft mochte wohl ein wenig friſcher ſein als zuvor; aber was den Duft betraf, ſo war dieſer hier in der Nähe des Hafens— zuſammengeſetzt aus allerlei Gerüchen nach toten Fiſchen, Teer und Abfällen— keinesfalls als wundervoll zu bezeichnen. Bianca aber hatte es auf⸗ gegeben, ihrer Mutter zu widerſprechen, ſie kam gegen ſie nicht auf; allerhöchſtens gab es familiäre Verſtimmungen, bei denen ſie doch immer den kürzeren zog, und ſo ſchwieg ſie, wie meiſt in Gegenwart ihrer Mutter. Halb und halb erriet ſie den tieferen Sinn ihres abendlichen Spazier⸗ ganges; dieſe Art von kleinen Zwiſchenrufen tarnten Ge⸗ ſpanntheit und Unruhe. Eine gute Weile gingen ſie nun ſchon auf und nieder, aber die Giulani gedachte die Partie nicht aufzugeben. Vielleicht, daß ſie doch noch Glück hatte, man konnte nicht wiſſen, man mußte eben Geduld haben. Und wirklich: Sie hatte ſich nicht getäuſcht. Sie ſah ſie kommen. Ja, das waren ſie! Carmen Caſini und Oliver Milbrey an ihrer Seite. Die beiden blieben eine Sekunde ſtehen, wechſelten ein paar Worte und wandten ſich dann nach rechts, die Promenade unter den Palmen entlang, dorthin, wo das Hotel Minerva lag, in deſſen Tür ſie verſchwanden. Die Signora ſah ihnen nach; ſie war ebenfalls ſtehen⸗ geblieben, ſie blickte umher, ſog die Luft tief in ihre Lungen ein.„Was meinſt du, Kindchen“, ſagte ſie dann auf⸗ geräumt,„wenn wir einmal unſer Abendeſſen in der Penſion ſchwimmen ließen und ſtatt deſſen in ein Hotel gingen? Möchteſt du nicht? Ich hätte— offen geſtanden— Luſt dazu. Ein bißchen leichtſinnig kann man ſchon einmal ſein, nicht wahr?“ „Wie du willſt, Mama“, gab Bianca ſanft zurück. Dieſe ihre ſtets gleiche Antwort hatte bei aller Artigkeit ſchon etwas Automatenhaftes angenommen, ſie kam reſigniert und ſchickſalsergeben. „Du könnteſt ſchnell dein Kleidchen wechſeln, Liebling“, ſagte die Mutter.„Spring raſch hinauf, zieh dein hell⸗ blaues Sommerkleid an und bring mir auch meinen Schal mit. Du kannſt dabei gleich beſtellen, daß wir heute aus⸗ wärts eſſen. Vielleicht ziehen ſie es dann doch vom Preis ab, man kann ja nicht wiſſen. Nun, jedenfalls beeile dich, mein Herzchen, aber mach' dich recht hübſch, da wir ſchon einmal ausgehen. Haſt du mich verſtanden?“ „Ja, Mama“, ſagte Bianca und entfernte ſich. Welch ein Glück, daß das Minerva am Ende der Straße lag und alſo nicht weit von ihrer Penſton entfernt war! Das war ſchon mehr als Glück, das war Fügung. Das Schickſal wollte es ſo, fand die Signora, und ſie lächelte unbeſtimmt und geheimnisvoll. Bianca war noch nicht weit gekommen, da rief ihr die Mutter nach:„Ich gehe voraus ins Minerva und ſchaue, daß wir einen guten Tiſch bekommen.“ Bianca nickte über die Schulter zurück und ging weiter. Langſam ſtieg ſie die Treppen der Penſion hinauf. In dieſem Augenblick haßte Bianca ihre Mutter beinahe: es war alſo wieder ein Mann im Spiel! Wie ſie das nun ſchon kannte und verabſcheute! Mehrmals hatte ſie es ſchon durchgemacht, dieſes ganze Theater aus Hinter⸗ terlonlen. aeſpielter Liebenswürdiakeit und exaltierten hinüber, um Ausbrüchen, das ihre Mutter aufführte, wenn ein Mann in ihren Geſichtskreis trat, den Bianca heiraten ſollte. Und jedesmal waren es für ſie, Bianca, ſelbſt Höllen⸗ qualen und Seelenpein geweſen. Es hatte noch immer damit geendet, daß der Betreffende ſich plötzlich mehr oder minder brüsk zurückzog, wenn er die Abſicht merkte. Und das war meiſt, bevor er dazu gekommen war, ſich um Bianca überhaupt eingehender zu kümmern. So würde es auch diesmal wieder ſein. Ihre Mutter war ſicher eine gute Frau, wenn nur dieſer eine Punkt nicht geweſen wäre.. Bianca ſtand vor dem Spiegel in ihrem Zimmerchen. Ein blaſſes, ſchmales, ein wenig bleichſüchtiges Geſicht ſchaute ihr entgegen. Kein Wunder, daß man ſie nicht beachtete und daß jeder Mann fand, ſie ſei es nicht wert, ſich um ihretwillen eine ſolche Schwiegermutter auf den Hals zu laden. Zugleich erſchrak ſie über ihre häßlichen Gedanken. Nein, nein, ſie hatte nur eine Sehnſucht: nach dem Kloſter, in dem ſie erzogen worden war; nach dem ſtillen, friedlichen Leben bei den frommen Schweſtern, hister hohen, kühlen Mauern, behütet und abgeſchloſſen von der Welt. Währenddeſſen ſteuerte die Signora auf den Portier des Minerva zu.„Ich will mit meiner Tochter hier eſſen“, ſagte ſie,„und möchte vorher einen Blick in den Speiſeſaal werfen.“ Damit ſchritt ſie den Gang entlang zur Schmalſeite des Saales, ſchob vorſichtig den dort niederhängenden Vor⸗ hang zur Seite und ſchaute durch einen Spalt hinein. Es war nicht übermäßig voll, eine Muſikkapelle ſpielte und Kellner liefen mit Schüſſeln hin und her. In einer Ecke des rechtwinkligen Raumes, der in eine offene Terraſſe mündete— ähnlich wie im Cap d' Aigle— ſaß Carmen Caſini mit Mr. Milbrey. Die Signora überſah mit einem einzigen langen Blick den Saal: Ein Tiſch an der Wand in der Nähe war frei. Und als Bianca nach einiger Zeit linkiſch und befangen das Minerva betrat, führte man ſie zu ihrer Mutter, die ſich bereits an dieſem Tiſch niedergelaſſen hatte. Mit lebhaften Geſten, viel Geräuſch und mannigfachem Hin und Her ſtellte die Signora für ſich und ihre Tochter ein Menu zuſammen. Bianca ſah ſich ſchüchtern um. „Gefällt es dir, Herzchen?“ fragte die Mutter laut und ließ ihre Armreifen auf dem Tiſch klirren; ſie war ſichtlich guter Laune. 9 „Ja, Mama“, ſagte Bianca und ſaß mit demütig krummem Rücken da. „Halte dich gerade, ma chérie“, ſagt die Mutter,„ſo wie ich!“ Sie warf ſich ins Kreuz und hob die Bruſt, auf der die Korallenketten ſich prächtig aus breiteten. Nach einem kümmerlichen Verſuch, es ihr gieich zu tun, ſackte Bianca bald wieder in ſich zuſammen. Das da drüben war die Caſini, die bekannte, welt⸗ berühmte Sängerin. Die Signora wies mit dem Kopf ſie Bianca zu zeigen. Eine wundervolle Stimme, ein Genuß, ſie zu hören. Bianca wandte ſchüchtern ein, daß ihre Mutter ſelbſt doch nicht muſikaliſch ſei, aber ſie kam damit nicht an. In einer längeren Rede bewies die Mutter ihr das Gegenteil. Bianca hatte einmal kurz zu dem Tiſch hinübergeſchaut und auch Oliver Milbrey geſehen; jetzt verſtummte ſie wieder und blickte auf ihren Teller nieder. Die Mutter trommelte ungeduldig mit den Fingern den Takt der Muſik und ſchaute zu dem andern Tiſch, an dem der Kellner ſoeben die bors d'oeuvres ſervierte. Sie ſah, ohne ein Wort davon zu verſtehen, wie Milbrey auf Carmen Caſini einredete, ſah ſie aufblicken und lächelnd antworten. Gäſte kamen und gingen; irgendwo hantierte ein Mixer mit Flaſchen und Gläſern. Die kriſtallenen Kronleuchter brannten und die Muſik ſpielte. * Zur gleichen Zeit gingen Colette und Cecil eng an⸗ einandergeſchmiegt durch die nächtlichen Gaſſen von Les Sapins. Aus offenſtehenden Haustüren fiel ſpärliches Licht. Leute hockten auf Schemeln vor ihren Türen, redeten, lachten und lärmten. Drüben auf dem kleinen Platz unter den hohen Plantanen ſpielten die Fiſcher Boccia. Einige Menſchen ſchlenderten auf und ab, ſahen ihnen zu und gingen weiter. Andere tanzten im Café Artiſte nach einem uralten und überlauten Grammophon, das einen rieſigen Blechtrichter hatte. 5 „Wollen wir auch tanzen?“ fragte Cecil. Colette nickte und ſie traten ein. Cecil heſtellte einen Cinzano. Dann ſetzte das näſelnde Grammophon wieder ein. Cecil legte den Arm um Colette. Es war voll und die Luft ſchlecht, obgleich alle Fenſter und Türen offen⸗ ſtanden. Man trat auf fremde Füße, ſtieß alle Augenblick tanzende Paare an. Colette hob einen lächelnden Blick zu Cecil, der preßte ſie an ſich. f „Geh'n wir wieder“, ſagte ſie, als die Muſik aufhörte. „Hier iſt es ſo voll.“ Sie ſchritten an der Mole vorbei, auf der es von Menſchen wimmelte, durch die Anlagen hindurch und gerieten auf einen ſchmalen Fußweg, der unter ſchlanken Pinien am Meer entlang führte. Es war ganz ſtill und dunkel. Sie drückten ſich eng aneinander, Cecil hatte einen Arm um Colettes Schulter gelegt. Das Meer lag zur Rechten unter ihnen im Licht des geſtirnten Himmels, eine polierte, dunkel glänzende, leicht gewellte Fläche; ein Stück weit vor ihnen ragte ein niedriger Felſen am Uferrand, an dem ſich die kurzen Wellchen gluckſend brachen. Sie ließen ſich auf dem Stein nieder, der noch die Wärme der Sonne in ſich barg, ſaßen ganz ſtill und hatten ihre Hände ineinander verſchränkt. Cecil ſeufzte. „Was haſt du, Cecil? Biſt du traurig?“ „O nein“, ſagte er,„o nein, du Süße! Wenn du bei mir biſt...“ N 1 „Aber!“ „Ach— nichts.“ Er wandte ihr das Geſicht voll zu. „Sieh mich an, Colette: liebſt du mich?“ „Ja“, ſagte ſie leiſe und legte den Kopf gegen ſeine Wange.„Ja, Cecil. Warum fragſt du mich?“ „Weil...“ Er zögerte.„Wird deine Mutter— ein⸗ verſtanden ſein? Ich glaube manchmal... Ich habe oft ſolche Angſt...“ „Warum? Woher?“ fragte ſie. „Es iſt wegen meiner Stellung. Ich kann dir ſonſt nichts bieten, du weißt. Meine Mutter iſt reich, aber..“ „Du willſt ſelbſtändig ſein, wenn du mich heirateſt“, ergänzte ſie.„Und das mußt du auch. Ich denke, du be⸗ kommſt die Stellung, Cecil? Dann iſt doch alles gut. Was kann meine Mutter dann noch dagegen haben können, wenn du... Cecil, hör zu, ich wollte es dir ſchon neulich ſagen und vergaß es nur wieder: Meine Mutter hat mir geſchrieben. Onkel Theodore Prangins kommt her, um mich zu beſuchen, und er will auch dich kennenlernen. Sie kann ſelbſt nicht. kommen. Er müßte eigentlich ſchon hier ſein, ich warte auf ihn.“ „Siehſt du, ſie iſt dagegen!“ rief Cecil und zog ſeinen Arm zurück.„Ich habe es ja gewußt. Wenn ſie ſchon nicht ſelber kommt, ſondern jemand zu dir ſchickt, der dich ſicher von hier fortholen will...“ Colette nahm Ceeils Arm wieder zu ſich.„Aber Cecil“, ſagte ſie,„davon iſt doch gar keine Rede. Der Marquis Prangins iſt ein ſehr feiner, lieber, guter Menſch; und von wegholen oder ſo iſt auch nicht die Rede geweſen. Er will dich kennenlernen und deine Mutter...“ „Examinieren, wie? Sag's doch ruhig! Ob ich ſicher und vertrauenswürdig und gut genug erſcheine, um eine Frau wie dich zu behüten. Da haben wir's ja ſchon!“ Cecil grub den Kopf in die Hände. „Mit dir iſt manchmal nicht zu reden, wenn du dir etwas in den Kopf geſetzt haſt“, ſagte Colette vorwurfs⸗ voll.„Du wirſt ſehen: Du wirſt ihm ſehr gut gefallen und er dir auch.“ N „Ach, gefallen, gefallen! Mir kann er meinetwegen geſtohlen werden, von mir aus...“ ö „Pſt!“ machte Colette.„Wie du redeſt! Sei doch ver⸗ nünftig, Cecil! Er heißt übrigens Theodore Cecil.“ „So... Und wann kommt dein Onkel?“ Colette hob die Schultern.„Ich weiß nicht.“ Und nach einer kleinen Pauſe:„Wer war dein Vater, Cecil?“ 1 „Warum fragſt du?“ f „Weil meine Mutter es natürlich auch wiſſen will“, ſagte ſte. N „Mein Vater hieß Deſider Laszko“, ſagte Cecil.„Ich habe ihn nicht mehr gekannt. Meine Mutter ſpricht kaum von ibm. Er iſt wohl ein ſebr vornebmer und auter Menſch geweſen; ich mag meine Mutter nicht nach ihm fragen, mir iſt immer, als ſei etwas da in der Vergangenheit, das ſie mir verſchweigt— ein Geheimnis oder ſo...“ „Deine Mutter iſt eine wunderbare Frau“, ſagte 1 Colette.„Ich wollte, ich wäre wie ſie...“ Da zog Ceeil ihren Kopf zu ſich heran. Sie lag an ſeiner Bruſt gebettet, ihre rechte Hand hing auf die Erde hinab. Mit einer beſchützenden Gebärde ſchlang Cecil beide Arme um ſie und küßte ſie auf den Mund. Zu ihren Füßen murmelte das Waſſer ununterbrochen und monoton wie ein zarter Geſang. * Während Colette mit Ceeil fortgegangen war, kam der Marquis Prangins im Auto in Les Sapins an. Er hielt vor dem Hotel Iles d'Ores, wo Colette wohnte, fragte nach ihr und erfuhr, daß ſie ausgegangen ſei. Alſo ließ er ſich zunächſt einmal ein Zimmer geben, ſeine Koffer hinaufbringen und ging dann hinunter, um zu eſſen. Es war ſchon ſpät und die Gäſte hatten das Souper längſt N Mit anderen Gäſten rechnete man hier nicht. Prangins war hungrig und es blieb ihm nichts anderes übrig, als in ein Reſtaurant zu gehen. Er trat auf die Straße hinaus, ging ſie langſam ein Stück weit entlang, überquerte den Kai und bog in die große Prome⸗ nade ein. Hier lag Hotel an Hotel. Die Straßen waren belebt wie am Tage. Nach der Stille und Einſamkeit von Moron waren Lärm und Betrieb hier um ſo ſpürbarer. Prangins empfand zunächſt nichts weiter als ein Miß⸗ behagen, das ſich— je weiter er kam— zum Widerwillen ſteigerte. Wäre er nur da oben in Moron geblieben, da war es friedlich geweſen und anſpruchslos. Hier dagegen war Leben und Welt und Unruhe. Er beſchloß, ſobald wie möglich wieder abzufahren. Ohne länger zu überlegen— er kannte Les Sapins nicht und war immer nur hier durchgefahren— ſchlenderte er den großen Boulevard hinunter, ſchaute von außen in ein Reſtaurant und in ein anderes. Sie waren alle voll und ſchienen ihm laut. Er ſtand vor einem Hotel und war gerade im Begriff einzutreten, weil er meinte, hier noch am eheſten zu finden, was er ſuchte. Als ſich die Tür dieſes Hotels— es war Minerva— 4. auftat und— Carmen Caſini vor ihm ſtand. Sie ſahen ſich beide in der gleichen Sekunde. Sie ſtarrten ſich beide gleichermaßen zutiefſt erſchreckt in die Augen. Sie machten beide zur gleichen Zeit eine Be⸗ wegung, halb zurück und ins Leere. Dann hob Carmen plötzlich ihre beiden Hände, griff ſich mit einer ſchnellen Bewegung an den Hals, als wenn ee etwas umklammert hielte und ließ ſie wieder nken. Prangins war unwillkürlich mehr aus dem Lichtkreis der Hoteltür ins Dunkel der Straße zurückgewichen, rück 1 wärts und mit dem Blick auf ſie. Carmen ſtand da, unbeweglich, blaß. (Fortſetzung folgt) „ 172 ple Ens Au scher und eine tau Cetil grub im du dir dorvurz⸗ fallen und inetvegen doch ber⸗ eil“ Und nach 1 in wil/ eil. Jh icht kum er Nenſch n tagen, heit daz 1 N 1, ſagte e lag an die Etde mg Cetil. N 0 erbrochen kam det Er hielt te, ftagte Alo ließ ie foffet een. Es er langt nan hiet n nichts Et trat tüct weit Prome⸗ n waren leit von pütbatet. in Miß detwilen. ieben, 90 dagegen bod Ethils llenderte ßen ale vol aul und fte, hier tba be 8e I d 0 ff a wenn iedes ga 1 fut * — * N Deutſchen nachzuſpüren, denn beg an unſerem deutſchen Volke Mannigfaltigkeit ſeines Weſens. Buntgeſtaltig wie die deutſche Landſchaft iſt die Eigenart ihrer Bewohner. Die Nähe des ückend Meeres, der zähe Kampf mit Sturm und Flut Immanuel Kant, 1724 jn Königsberg/ Pr. geboren, ein Ost- preuße, der durch seine kritisch-philo- Sophischen Werke und seine lehre von der Entstehung des Sonnensystems eine neue geistige Welt schof hat die Niederdeutſchen hart, verſchloſſen und ſtandhaft gemacht. In trotziger Abwehr von Gefahren halten ſie an bewährter Ueberliefe⸗ rung feſt. An den Aferhängen des Rheines 5 die Reben von jeher ſchäumende Lebens⸗ uſt in die Adern gegoſſen. Rheinaufwärts im Schwarzwald und Jura hat ſich alemanniſcher Sinnierergeiſt im Dämmerlicht der Tannen wortkarg nach innen gerichtet, ins Grübeln verſponnen. Im bayriſchen Alpland laſſen die immelragenden Berge unter tiefblauem immel mit luſtig getupften Wolken die Herzen aufjauchzen, daß die Beine ſtampfen, die Röcke ſchwingen. In der ſandigen Mark hat ein genügſames Volk ernſt und voll Pflicht⸗ Tale auf der Wacht gegen Europas Oſten ge⸗ anden. In Oſtpreußen, dem in das Slawen⸗ tum vorgeſchobenen Land mit den Seen und Wäldern, Sümpfen und Dünen ſind ſcharf⸗ ſichtige und verträumte Spekulierer zu Hauſe. So reicht jede deutſche Landſchaft dem ſchöpferiſchen Geiſt als Handwerkszeug und Anregung die Bodenbedingtheit und den äußeren Lebensrahmen. Können wir darum aus der Herkunft Schlüſſe auf die Art der Begabung und umgekehrt aus den geiſtigen und künſtleriſchen Schöpfungen Folgerungen auf die Stammeszugehörigkeit ſchließen? Im allgemeinen gewiß, aber man darf Ab⸗ 2 4 nicht immer mit Geburtsort gleich⸗ etzen; denn das erſte Auftreten auf dieſem Planeten iſt Zufällen unterworfen. Einige Beiſpiele: Der Komponiſt der erſten romantiſchen Volksoper„Der Freiſchütz“, Carl Maria von Weber ein Vetter Mozarts, iſt in Eutin in Holſtein geboren. Er trägt aber kein niederdeutſches Blut in ſich. Sein Vater, gebürtiger Mannheimer, in jungen Jahren Offizier am kurpfälziſchen Hofe, war ſpäter mit einer wandernden Schauſpieler⸗ truppe in Lübeck gelandet und dann im nahen Eutin als Stadtmuſikus Vater ſeines berühm⸗ ten Sohnes geworden.— Admiral Graf von Spee, der Sieger von Coronel, am 8. Dezember 1914 ruhmreich untergegangen bei den Falklandsinſeln, wurde 1861 in Kopen⸗ hagen geboren, entſtammt aber einer rheini⸗ ſchen Familie.— Der Zufall brachte Rudolf Dieſel, den Erfinder des nach ihm be⸗ nannten ſchnell laufenden Verbrennungs⸗ motors, in Paris auf die Welt. Fritz Reuter, 1810 in Stavenhagen in Mecklenburg ge- boten, ein Dichtet des Nordens, der der deutschen Literotu das Plattdeutsch erschloß iſt die Will man der Verbundenheit der großen Deutſchen mit der ihnen zugehörigen Land⸗ ſchaft nachſpüren, müßte man den Quellgebiet ihrer Blutſtröme nachgehen, die Vorfahren der Väter und Mütter erkunden— eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Selbſt wenn ſie gelöſt wäre, würde weiterhin zu prüfen ſein, ob es ſich bei den Begabungen um Einzelerſcheinun⸗ ban um beſonders begnadete Erbmiſchungen andelte. Nur die allgemeine Fruchtbarkeit an Be⸗ gabungen kann erweiſen, ob eine Landſchaft auf einem Gebiet des Wiſſens und Könnens beſonders begünſtigt war. Die verbreitete Auffaſſung, daß der deutſche Süden ſich durch Offenbarungen des Gemütes, der Norden ſich mehr durch gedankliche Leiſtun⸗ en und Tatkraft kennzeichne, findet durch Nachprüfungen ihre Beſtätigung. Es ergibt ſich aber zugleich, daß beſondere Begabungen, die einzelnen Landſchaften eignen, oftmals nur zeitweiſe aufleuchten und dann wieder ver⸗ löſchen, während in dieſer Zeit andere Land⸗ ſchaften mit einem Meteorenſchwarm von Genies begnadet werden. Die überraſchenden 9 en ſcheinen die Mahnung zu ent⸗ alten, daß kein deutſcher Stamm ſich auf den Lorbeeren ruhmreicher Vorfahren ausruhen darf, ſondern, was er ererbt, mit höchſter An⸗ ſpannung immer neu erwerben muß, um es weiterhin zu beſitzen. * Erforſchen wir nunmehr die Begabungen der deutſchen Landſchaft. „Der deutſche Süden iſt das Geburtsland der älteſten deutſchen Dichtung. Straßburg, Friedrich Hölderlin, 1770 in lauffen am Neckar geboren, ein Schwabe, der in lyrik und Romanen das Land der Sriechen mit der Seele sochte Regensburg, Mainz, die nördliche Schweiz, Tirol, Wien ſind die Heimat der erſten über⸗ lieferten Goldſchmiede der deutſchen Sprache, der Minneſänger, Epiker und Lyriker. Nach dem Ausgang des Mittelalters verarmt die Seele des Südens. Es ſind harte Zeiten: Bauernkriege, Dreißigjähriger Krieg, die Raubzüge des Sonnenkönigs. Die Schweiz hat ſich abgeſondert vom unruhigen Reich. In Zürich, als einzigem ſüdlichen Platz, erklingt noch die Harfe der Dichtung. Im 18 Jahr⸗ hundert regt ſie ſich aufs neue in Schwaben, um dort wieder eine Heimat zu finden. An unvergeſſenen Dichtern hat der Süden geboren: Walther von der Vogelweide, Gottfried von Straßburg, Hartmann von der Aue, Wolfram von Eſchenbach, Albertus Magnus, Sebaſtian Brand, Hans Sachs, Ulrich von Hutten, Melanchthon, Johann Fiſchart, Lichtenberg, Wieland, Schiller, Goethe, Hölderlin, Jean Paul, Rückert, Hebel, Uhland, Scheffel, Juſti⸗ nus Kerner, Schubart, Hauff, Mörike. Ale⸗ mannien, das alte Dichterland, iſt in jüngſter Zeit in Begabungen neu erblüht. Auch der künſtleriſche Sinn hat im Süden zuerſt zu Pinſel, Feder und Meißel Nhrnfzer Um 1500 hat in Augsburg und ürnberg eine ſtattliche Schar gottbegnadeter Künſtler Unvergängliches geſchaffen. Erinnern wir nur an die Bekannteſten: Veit Stoß, Burgkmair der Aeltere und Jüngere, Schon⸗ gauer, Holbein der Aeltere und Jüngere, Albrecht Dürer. Auch an anderen Orten hat der fruchtbare Süden in dieſer Zeit überragende Begabungen emporſteigen laſſen: Riemenſchneider, Hans Baldung, Grünewald, Lukas Cranach. Man darf hierbei nicht ver⸗ kennen, daß der Maler und Bildhauer von der Gunſt äußerer Lebensumſtände abhängig iſt. Der Dichter geſtaltet, wenn er von Viſionen bedrängt wird, der bildende Künſtler bedarf der Aufträge als Anregung und Lebensnot⸗ wendigkeit. Er hat höhere Materialkoſten als der Schreiber. Die Begabungen dieſer Zeit konnten daher in der im Süden kraftvoll ent⸗ falteten Städtekultur prächtig gedeihen. Als die Höfe ſpäter die Pflege der Kunſt an ſich nahmen, hing die Förderung der Malerei und Bildhauerei von der Kunſtſinnigkeit, Geld⸗ macht oder zumeiſt Schuldenfreudigkeit der Fürſten ab. Im 18. Jahrhundert verſickern die eee Begabungen im Süden. War die drängende Phantaſie ermattet, die künſtleriſche Ergiebigkeit des Bodens erſchöpft, hatte er zu Beginn der Neuzeit allzu verſchwenderiſch mit ſeinen Kräften gehauſt? Wien allein macht eine Ausnahme. Auch das 19. Jahrhundert zeigt ſchwachen Auftrieb. Die Münchener Voher lamen die großen deulſchend⸗ i E iſt reizvoll, der Herkunft der graben Künſtlerkolonie füllt ſich mit Norddeutſchen. Die Spitzweg, Knaus, Defregger, Lenbach, Hans Thoma, Diez, Makart, Albert Keller, Habermann, Zügel können den Künſtlern des Nordens kaum mehr das Gleichgewicht halten. Die deutſche Muſik hat die Welt erobert. Sie kündet von einer außerordentlichen Muſik⸗ begabung unſeres Volkes. Die ſchöpferiſche Begnadung iſt aber nicht allen deutſchen Stämmen zuteil geworden. In Niederſachſen, Schleswig⸗Holſtein, Heſſen, Schwaben, alſo bei betont nordraſſiſchen Stämmen iſt der muſi⸗ kaliſche Sinn weniger entwickelt. Der Sitz der deutſchen Muſikalität befindet ſich in Thürin⸗ gen, Oberſachſen, Schleſien und auch Baju⸗ varien. Da die Hermunduren, die Träger des deutſchen Muſikgenies, aus dem Raum zwiſchen Donau und Main ſtammen und erſt ſpäter nach Thüringen und Oberſachſen übergeſiedelt ſind, hat der deutſche Süden ſomit auch an dieſem klingenden Reichtum des germaniſchen Volkes urſprünglichen Anteil. So wird auch verſtändlich, daß die einſt aus dem Norden eingewanderten Schwaben zu der Muſikdich⸗ tung wenig beigetragen haben. Ihr ſchöpfe⸗ riſches Genie lag auf anderen Gebieten. Im ganzen Süden iſt überragende ſchaffende Muſikalität dünn geſät. Trotzdem hat er für die Entwicklung der deutſchen Muſik größte Bedeutung, weil die aufkeimenden Begabungen der Neuzeit an ſüddeutſchen Fürſtenhöfen, be⸗ ſonders am kurpfälziſchen Hof in Mannheim, in München und Wien fürſorgliche Betäti⸗ eee e fanden. An überragenden omponiſten verdankt die Welt dem deutſchen Süden: Ditters von Dittersdorf, Gluck, Haydn, Mozart, Adam, Cramer, Tzerny, Hummel, Kreutzer, Schubert, Johann Strauß, Cornelius, Hegar, Joachim, Koſchat, Lachner, Lanner, Millöcker, Raff, Rheinberger, Hugo Wolf, Zeller, Ziehrer, Richard Strauß, Bruckner. Ueberprüft man die Geburtsorte der deut ⸗ ſchen Aerzte kann man feſtſtellen, daß ſich von frühauf vorwiegend der alemanniſch⸗ fränkiſche Stamm mit der Körperkunde des Menſchen befaßt hat. Das größte mediziniſche Genie der deutſchen Vergangenheit, Paracelſus von Hohenheim, ſtammte aus Schwaben. Die Mathematiker ſind über Deutſch⸗ land verſtreut, aber in einzelnen Gegenden, wie Bayern, kaum vertreten. Noch feſſelnder iſt die Ueberprüfung der Ge⸗ burtsorte der großen Deutſchen im Norden. Allmählich erſt tauchen im Laufe der Jahr⸗ hunderte erinnerungswürdige Namen aus den Landſchaften empor. Wie ein Aſchenbrödel ſchaut der Norddeutſche nach dem reichen Tiſche des Südens. Zuerſt belebt ſich das mittel⸗ deutſche Gebirgsland, dann die Waſſerkante mit ihren Backſteinſtädten. Hier ſchleppt die Hanſa die Lebensgüter für einen emſigen Auf⸗ dau der Wohlhabenheit und Kultur in die teich bewimpelten Häfen. Lange vor Berlin wird Hamburg die nordiſche Hauptſtadt der deutſchen Kultur. Johann Sebastian Bach, 1685 in Eisenach geboren, Thötinger, der Klassiker def deutschen Musik 6 Bilder Archiv Kießlieh M Hier wirken um 1700 Dichter in einer Zahl, wie ſie kein anderer Platz Deutſchlands auf⸗ weiſt. 5 iſt der deutſche Kulturwart im Oſten. Vorübergehend dringen Braunſchweig und Magdeburg in den Vordergrund. Dann ergreift im 18. Jahrhundert die Univerſitäts⸗ und Bücherſtadt Leipzig die Macht. Immer dichter ballen ſich die Begabungen in Thürin⸗ gen und Sachſen zuſammen. 30 Beginn des vorigen Jahrhunderts erfolgt der Durchbruch von Berlin als der bedeutendſten Sammel⸗ ſtätte der Dichterbegabungen. Zur Zeit Luthers iſt es im übrigen Reich lebendig geworden. Schleſien bekundet ſeine deutſche Seele. Breslau kann ſich eine Zeit⸗ lang neben Nürnberg und Straßburg ſtellen. Mecklenburg erwacht unter der Eindeutſchung des Slawenblutes. Am Rhein erklingt der Ruf der Dichtung nur vereinzelt. Mühſeliger erſchließt ſich der Norden der im Süden üppig wuchernden bildenden Kunſt. Wiederum greift Hamburg mit Schles⸗ wig⸗Holſtein eifrig zu. In der Landſchaft des Niederrheins, in der die deutſche Malerei ſpäter liebevollſte Heimat fand, regen ſich die Begabungen. Der Oſten bleibt unfruchtbar. Der Geiſt der Oſtpreußen iſt kritiſch und zu⸗ gleich myſtiſch: Kant, Hamann, Hippel, E. T. A. Hoffmann. Kein bildender Künſtler. Die Begabungen der deulſchen Landſchaft Alfred Krupp, g 1812 in Essen geboren, ein Westfale, der durch sein technisches und organisgtorisches Genie das bedebtendste Gußstahhwerk der Welt gufgebqaut hat Die deutſche Muſik iſt in Thüringen und Sachſen zu Hauſe. Nennen wir nur die Größten, die hier beheimatet ſind: Händel, Bach, Schumann, Richard Wagner. Außer dieſem deutſchen Mittelland und dem Süden haben andere Landſchaften nur vereinzelt 1 geſpendet, das Rheinland: Anſchütz und Beethoven(deſſen Großvater aus Flan⸗ dern nach Bonn übergeſiedelt war); Hamburg: 0 Mecklenburg: v. Flotow, und Berlin: ortzing. 5 In etwa gleicher Verteilung breiten ſich die ärztlichen und mathematiſchen Be⸗ gabungen vom Süden über die deutſche Land⸗ ſchaft aus. Die reichen Schätze, die in der„roten Erde“ ſchlummern, haben in Weſtfalen und im Rhein⸗ land dem l techniſchen und organiſatoriſchen Genie ſtärkſte An⸗ reize geboten. püren wir der Herkunft der großen deut⸗ ſchen Soldaten nach, finden wir ſie vor⸗ wiegend in der Mark und ihrem Umkreis ver⸗ ſammelt: Blücher(Roſtock), Bülow(Altmark), Blumenthal(Schwedt a. d. O.), Clauſewitz Lüge Kleiſt(Priegnitz), Haeſeler(Wriezen), ützow(Berlin), Moltke(Parchim), Roon Kolberg), Scharnhorſt(Hannover), Schlieffen Pommern), Schwerin(Pommern), Seybdlitz bei Magdeburg), dene(Deſſau), Wran⸗ el(Stettin), Ludendorff(frühere Provinz Poſen,), v. Mackenſen(Provinz Sachſen). Pots⸗ dam war eine Maſſenwiege von Generalen. Der verehrungswürdige Feldmarſchall und Vater des Volkes, Hindenburg, iſt märkiſchem Uradel entſproſſen. Aus der Altmark ſtammt auch der größte Staatsmann der vergangenen deutſchen Geſchichte: Bismarck. In Stendal, dem Urſitz ſeiner Familie, iſt etwa zur gleichen eit Ohm Krüger, der zähe ſtaatsmänniſche ührer der Buren geboren. Das deutſche chickſal hat es mit ſich gebracht, daß Deutſche mit ſtaatsmänniſcher Begabung mehr im Aus⸗ land als in der Heimat Verwendung fanden. Man erinnere ſich der zahlreichen Fürſten und ürſtinnen deutſchen Geblüts, die, auf fremde hrone berufen, i0Eng Land zu glücklichem Aufſtieg 8 England, Holland, Belgien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, um nur einige zu nennen). Deutſche Offiziere haben remde Heere organiſiert. Metternich— ein heinländer— hat Deutſchland von Wien aus unter der Knute gehalten. Das größte Geſchenk hat der deutſche Süden dem deutſchen Volke in dieſen Jahren beſchert: Adolf Hitler. Aus Braunau kam in tiefſter deutſcher Not der gläubig gewaltigſte Erwecker der deutſchen Seele, der ſchöpferiſche Geſtalter einer zukunftsweiſenden neuen Staats⸗ und Weltanſchauung. Wie einſt die deutſchen Stämme umſtedelten und ſich miſchten, haben die Begabungen der deutſchen Landſchaft ausſtrahlend, ſich befruch⸗ tend das Reich durchdrungen. Die Wande⸗ rungen der Kulturkreiſe ſind zum Stillſtand ekommen. Der neu erwachte Kulturwille be⸗ 5 heute das ganze Volk, um es in der viel⸗ ältigen Auswirkung ſeiner Begabungen allent⸗ halben zu Höchleiſtungen anzuſpornen. Hans Holbein, 1497 in Augsburg geboren, einer der größten söddeutschen Maſer, der klassische Form mit strenger Wirklichkeit darin vereinigte N . 2885 Schalle 04 oder hannover 96 In Berlin findel am Sonntag der Kampf um Deulſchlands höchſte Jußball-Trophäe ſtalt Schalke wieder Deulſcher Meiſter? Endſpiel um die deulſche Jußball- Meiſterſchaft zwiſchen Schalke 04 und Hannover 96 im Ber liner Olympia-Stadion Der Sport des onnlags Im Fußball ſteht das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zwiſchen Schalke 04, der Meiſterelf aus dem „Kohlenpott“, und der jungen, aufſtrebenden Mannſchaft von Hannover 96 im Berliner Olympia ⸗Stadion im Vordergrund der Betrach⸗ 7 7 Wird es den Knappen zum dritten Male in ununterbrochener Reihenfolge gelin⸗ gen, den begehrten Titel des deutſchen Meiſters zu erringen und damit einen nie dageweſenen Rekord zu ſchaffen? In Bremen ſtreiten ſich Fortuna Düſſeldorf und der HSV. um den dritten Platz bereits am Samstag. Eine junge deutſche Fußballelf beſtreitet den erſten Länder⸗ kampf auf ihrer Islandreiſe in Reykjavik ge⸗ gen die Isländer. Bayern und Baden treten zu einem Auswahlſpiel in München an. Die ſüd⸗ deutſchen Aufſtiegsſpiele, bei denen der größte Teil der Entſcheidungen bereits gefallen iſt, werden in den Gauen Baden, Bayern und Heſſen fortgeſetzt. Im Handball iſt zunächſt das Entſcheidungsſpiel um den Cal⸗ tritt ins Endſpiel zur deutſchen Handball⸗Mei⸗ ſterſchaft zwiſchen dem Meiſter MTS A. Leipzig und Hindenburg Minden in Kaſſel zu erwäh⸗ nen. Die Ausſcheidungsſpiele der Handball⸗ Städte für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau ſtehen vor ihrem Abſchluß. Am Sonntag ſpielen: Südweſt: Frankfurt— Saarbrücken/ St. Ingbert; Wiesbaden— Haß⸗ loch; Baden: Ketſch— Weinheim, ai Karlsruhe; Württemberg: Gaggenau— Ett⸗ lingen. In einem Auswahlſpiel ſtehen ſich in Kaſſel die beiden Mannſchaften von Kaſſel und Fulda gegenüber. Leichtathletik Unaufhaltſam ſteuern die Leichtathleten ihren ſportlichen Höhepunkten entgegen. Am 26. Juni gibt es im ganzen Reich die Gaumeiſterſchaften, die zuſammenfaſſend einen erſten großen Ueber⸗ blick über unſere Kräfte vermitteln werden. Südweſt ermittelt ſeine Meiſter in Neuſtadt, Baden in Karlsruhe, Württemberg in Stutt⸗ gart und Bayern in München. Heſſens neue Meiſter werden in Kaſſel feſtgeſtellt. Die deut⸗ ſchen Hochſchul⸗Meiſterſchaften in der Leicht⸗ athletik ſehen im Mannheimer Stadion auch eine ganze Reihe bekannter deutſcher Spitzen⸗ könner im Kampf. In Mainz wird die Rhein⸗ ſtaffel entſchieden.— Schwimmen Die Gaugruppenkämpfe zur deutſchen Waſ⸗ ſerball⸗Meiſterſchaft werden in Leverkuſen un⸗ ter Beteiligung von Schwaben Stuttgart, Duis⸗ burg 98, Bayern 07 Nürnberg und 1. Wiener Amateur⸗SC. abgeſchloſſen. Ein Gauvergleichs⸗ kampf im Schwimmen zwiſchen Oeſterreich und Bavern ſteigt in Linz. Der Gau Südweſt führt ſeine Schwimm- und Springmeiſterſchaften in Groß⸗Umſtadt durch. Der Pferdeſport erlebt ſeinen Höhepunkt mit dem Deutſchen Derby in Hamburg/ Horn. Die drei großen Favoriten heißen Adlerfee, Frauenpreis und Orgelton. Otto Schmidt reitet Adlerfee und darum hat dieſe Stute viele Wettfreunde ge⸗ funden. Hamburg erlebt aber noch einen wei⸗ teren pferdeſportlichen Höhepunkt mit der Ent⸗ ſcheidung des 19. Deutſchen Springerderbys in Kleinflottbek.— Im Motorſport nimmt die Harzer Motorſportwoche mit der Dreitage⸗Mittelgebirgsfahrt ihr Ende. 21 Deut⸗ ſche ſtarten in der über 3000 Kilometer lan⸗ gen Polniſchen Tourenfahrt, der einzige deutſche Vertreter beim Rundſtreckenrennen in Neapel iſt der Schwarzwälder Pietſch auf einem klei⸗ nen Maſeratiwagen. Beim Großen Motorrad- preis von Belgien iſt Deutſchland durch die Auto Union⸗Fahrer Kluge und Petruſchke in der 250er⸗Klaſſe ſowie Winkler und Wünſche in der 350er⸗Klaſſe vertreten. Meier und Weſt(England) ſteuern die Halbliter⸗BMW. in dieſem Rennen, das als zweiter Lauf zur Europameiſterſchaft gewertet wird.— Im Radſport erlebt die Deutſchland⸗Rundfahrt nach heißen Kämpfen auf den deutſchen Landſtraßen in Ber⸗ lin ihr Ende. Bahnrennen gibt es in Bochum, Bremen, Freiburg und Kopenhagen. Dazu kom⸗ men zahlreiche Straßenrennen, ſo der Große Preis von Gießen und die Dreiecksfahrt von Iggelheim.— Im Tennis gehen die Kämpfe in Wimbledon(hoffentlich noch unter deutſcher Beteiligung) weiter. Der Gau Südweſt ſucht ſeine Meiſter in Worms.— Unter Verſchiedenes ſeien die Amateur⸗Bor⸗ kämpfe Ludwigshafen Mannheim und Würzburg— Schwein Würzburg—. Schwein⸗ furt ſowie der Schützenländerkampf Deutſch⸗ land— Italien in München genannt. Aufſtiegskampf zur Bezirksklaſſe wird am letzten Sonntag vor der Sommerſperre zwei wichtige Spiele für die Belegung des zwei⸗ ten Platzes bringen, denn es treffen zuſammen: FJ. Hofheim— SpVgg. Gonſenheim RK. Wiesbaden— TSG. Abenheim. Das Riedtreffen hat inſofern größere Be⸗ deutung, als hierbei vorausſichtlich der kom⸗ mende Zweite ermittelt wird. Gewinnt Hof⸗ heim, dann kann ihm nur noch Abenheim den zweiten Platz ſtreitig machen, das ſeinerſeits dann in Wiesbaden gewinnen müßte. In bei⸗ den Fällen einen ſicheren„Tip“ zu geben, iſt ſchwer, denn die Gegner ſind ziemlich g eichwer⸗ tig. Selbſt Wiesbaden, das noch keinen Punkt hat, darf nicht ohne weiteres auf die Seite ge⸗ ſchoben werden. Am Ende der alten deutſchen Fußball⸗Spiel⸗ zeit ſteht das Berliner Olympia-Stadion, das am kommenden Sonntag der Schauplatz des 30. Endſpiels um Deutſchlands Fußball⸗Mei⸗ ſterſchaft ſein wird. Aus erbitterten Punkte- kämpfen, noch ſchwereren Gaugruppenſpielen und den beiden Vorſchlußrundenkämpfen haben ſich wieder einmal zwei Vereine ins Ziel ge— kämpft: Schalke 04, der dreifache deutſche Mei⸗ ſter, der ſich jetzt die vierte deutſche Meiſter⸗ krone erobern will, und Hannover 96, eine Mannſchaft, der man geſtern noch wenig Be⸗ achtung ſchenkte und die heute dabei iſt, höch⸗ ſten deutſchen Fußballruhm zu erkämpfen. Groß gegen Klein Der ewig wirkende Reiz der Gegenſätzlichkeit iſt es, der dieſem 30. Endſpiel um unſere Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft tiefe Volkstümlichkeit verleiht. Auf der einen Seite der fertige, in Erfahrung gereifte Meiſter, der die Narben aus tauſend Schlachten trägt und ſich durch ſein oftmals be⸗ ſtrickend ſchönes Spiel die Herzen der Maſſen längſt erobert hat: Schalke 04. eine Elf und ein Name, ein Begriff. Und auf der anderen Seite eine junge, aufſtrebende, kämpferiſche Elf, die nichts als ſich ſelbſt beſitzt, ihren leben⸗ digen Siegeswillen, ihre unverbrauchte Kampf— kraft: Hannover 96! Ueber die„Knappen“, deren große Kunſt ſeit vielen Jahren wie ein leuchtendes Fanal über dem deutſchen Fußballſport ſteht, kann man ſich viele Worte ſparen. Ihr Spiel iſt zum Inbe⸗ griff deutſchen Fußballkönnens ſchlechthin ge⸗ worden. Wo heute Schalke ſpielt, da ſtrömen ſie herbei, die Fußballfreunde, um ſich am klaſſiſch ſchönen Spiel des Meiſters ſattzuſehen. Vollendete Technik, kluge Taktit und bis ins kleinſte ausgearbeitetes Kombinationsſpiel ſind die Grundpfeiler, auf denen das Gebäude des Schalke⸗Spiels ſicher ruht. Zum fünften Male ſeit 1933 ſtehen die Männer um Szepan und Kuzorra im Endſpiel, dreimal iſt ihnen der Griff nach der Krone geglückt: 1934, 1935 und 1937. Wird es auch diesmal Schalke ſein? Dieſe Frage iſt auch diesmal nicht ohne eine Betrachtung des Gegners zu beantworten. 40 Jahre und mehr beſteht Hannover 96. Nie⸗ mals bisher iſt man über den Gewinn der Gaumeiſterſchaft(1935 und 1937) hinausgekom- men, und nun 1938 iſt man aus Niederſachſen aufgebrochen, um die deutſche Fußballwelt auf⸗ horchen zu laſſen. Ohne einen einzigen Ver- luſtpunkt wurde gegen Vereine wie den 1. FC. Nürnberg und Alem. Aachen die Gruppenmei⸗ ſterſchaft erkämpft, aus einem 0:2⸗Rückſtand heraus ſchalteten die Hannoveraner dann in der Vorſchlußrunde eine Mannſchaft wie den HSV. mit 3:2 aus. Das ſind Leiſtungen, die über jeden Zweifel erhaben ſind. Leiſtungen, die auch einen Sieg über Schalke 04 möglich erſcheinen laſſen. Frei und unbeſchwert können die Hannoveraner zum Endkampf antreten, ſie haben keine Sorgen um einen etwaigen Preſtigeverluſt. Warten wir ab, ob die Kombi⸗ nationsmühle des Meiſters die Hannoveraner und ihren Tatendrang zu meiſtern verſteht. Nach der New Borler Senſalion Schmeling im Krankenhaus— Nierenſchlag einwandftei feſigeſtelll 88 New Pork, 23. Juni Sofort nach dem ſchnellen Ende des Kampfes im Pankee⸗Stadion unterzog ſich Schmeling der Unterſuchung eines bekannten New Porker Facharztes. Nach faſt zweiſtündiger Unter⸗ ſuchung im Krankenhaus, bei der zahlreiche Röntgenaufnahmen gemacht wurden, iſt ein Nierenſchlag einwandfrei feſtgeſtellt worden. Der ärztliche Befund hat weiter ergeben, daß ſich Schmeling eine Spaltung zweier Knochen⸗ anſätze an der Wirbelſäule zugezogen hat. Der Deutſche wird noch im Krankenhaus verbleiben, wo am Donnerstag weitere Unterſuchungen vorgenommen werden ſollen. Drei Vochen Flreckverband Die Verletzung Max Schmelings erfordert äußerſte Ruhe.— Am 2. Juli Ueberführung nach Deutſchland Nach den neueſten Berichten aus dem Poly⸗ kliniſchen Hoſpital muß Max Schmeling minde⸗ ſtens drei Wochen im Streckverband liegen, da die Behandlung ſeiner Knochenverletzung ſchwierig iſt und äußerſte Ruhe erfordert.“ Der Leiter der Chirurgiſchen Abteilung des 9 Dr. Brennan beſtätigte die frühere iagnoſe, daß Schmeling auf der rechten Rük⸗ kenſeite einen Bruch zweier Knochen davonge⸗ tragen hat, die unterhalb der Niere die Wirbel- ſäule mit den Lendenmuskeln verbinden. Au⸗ ßerdem iſt eine Blutung der Lendenmuskeln eingetreten. Das Geſamtbefinden ſcheint jedoch keinen Anlaß zu ernſten Befürchtungen zu geben. Meldungen amerikaniſcher Blätter, daß das Rückgrat verletzt und Schmeling gelähmt ſei, ſind unrichtig. Max Schmeling wird mit einem am 2. Juli von New Vork abgehenden Dampfer zur wei⸗ teren Behandlung nach Deutſchland überge⸗ führt werden. Ausgeartete Siegesfeiern. In den Negervierteln der großen ame⸗ rikaniſchen Städte konnte man nach dem Be⸗ kanntwerden des Blitzſieges von Louis die tollſte Ausgelaſſenheit erleben. Auf mitunter ſehr draſtiſche Art wurde der Sieg, natürlich unter Zuhilfenahme von Alkohol, gefeiert. Die Stimmung artete teilweiſe in allgemeine Schlägereien aus und in Cleveland mußte die Polizei die Kampfhähne ſogar mit Tränengas auseinandertreiben. In Chikago wurden aus lauter Uebermut Fenſterſcheiben eingeſchlagen und die öffentlichen Verkehrsmittel angehal⸗ ten. Joe Louis ſehr ſtolz. Joe Louis war nach ſeinem Siege verſtänd⸗ licherweiſe überglücklich. Er äußerte ſich den vielen Preſſevertretern gegenüber, daß er ſich erſt jetzt als richtiger Weltmeiſter betrachte, nachdem er die vor zwei Jahren erlittene ein- zige k. o.⸗Niederlage ſeines Lebens wieder wettgemacht habe. Von einem Nierenſchlag will der Neger natürlich nichts wiſſen, mit einem ſchweren linken Körperhaken habe er Schmeling gleich zu Beginn auf die Verlierer⸗ ſtraße. immerhin gibt er zu, einen ſchweren Rechten von„Max“ eingefangen zu haben. Trotz ſeines eindrucksvollen Sieges verſpürt er aber keine Luſt zu einer dritten Begegnung mit dem Deutſchen. Auf eine dies⸗ bezügliche Frage antwortete Louis nur grin⸗ ſend:„Wozu noch einen Kampf, nun bin ich quitt mit ihm!“ Das Echo in der US A.⸗Preſſe Die Newyorker Preſſe berichtet in größter Aufmachung auf der Titelſeite über den Kampf. Man iſt ſich darüber einig, daß Joe Louis mit dem Einſatz ſeiner sämtlichen körperlichen Mit⸗ tel gekämpft hat und von Beginn an auf die Vernichtung ſeines Gegners ausgegangen iſt. „Daily News“ und„Herald Tribune“ verzeich⸗ nen ſogar den entſcheidenden Nierenſchlag. Man ſtellt feſt, daß Louis ſeinen Titel in ganz kur⸗ zer Zeit gegen Farr. Thomas. Mann und Schmeling erfolgreich verteidigt hat und auf Grund dieſer Leiſtungen ein wahrer Weltmei⸗ ſter ſei.„New Vork Times“ ſchreiben von dem Sprichwort„They never come back“, deſſen Wahrbeit auch Schmeling nach Dempſey wieder erfahren mußte. Der Kampf ſei trotz ſeiner Kürze der dramatiſchſte der Borgeſchichte gewe⸗ ſen.„Daily News“ macht Schmeling den Vor⸗ wurf, daß er Louis ſträflich unterſchätzt habe. Dr. Metzner an Max Schmeling Der Führer des deutſchen Voxſports, Dr. Metzner, hat an Max Schmeling ſolgendes Te⸗ legramm gerichtet: „Max Schmeling, New Pork. Der Berufsverband Deutſcher Fauſtkämpfer grüßt ſein Mitglied Max Schmeling. Trotz der Niederlage werden Sie Deutſchlands Voxrſport immer Vorbild ſein.“ * 1015096 Dollar wurden beim Schme⸗ ling—Louis⸗Kampf in New Vork eingenommen. Von der Netto⸗Einnahme(808 113 Dollar) er⸗ hielt Joe Louis die runde Summe von 321 245 Dollar, während Schmeling auf 160 622 Dollar kam. Anweſend waren nach der genauen Zäh⸗ lung 72 000 Zuſchauer. Deulſchland— 5 A. in Berlin »Der Vorverkauf beginnt am 4. Juli Der Karten⸗Vorverkauf für den Leichtathletik⸗ Länderkampf Deutſchland— USA. am 13. und 14. Auguſt in Berlin, für den ſchon zahlreiche Vorbeſtellungen aufgegeben ſind, beginnt am 4. Juli. In Berlin ſind verſchiedene Vorver— kaufsſtellen eingerichtet, während auswärtige Beſucher ihre Kartenbeſtellung an das Fachamt Leichtathletik, Berlin-Charlottenburg 9, auf⸗ geben können. Die Eintrittspreiſe am Sonnabend 4.—, 3.— und 1.— RM. zu⸗ züglich Sportgroſchen. Die Kämpfe beginnen am 13. Auguſt um 16.30 und am 14. Auguſt um 16.00 Uhr. Schalke 04 gegen Oſtmark Wien! Der Wiener Verein Oſtmark hat nach den erfolgreichen Spielen im Altreich nunmehr auch wieder eine weitere Wettſpielreiſe abgeſchloſſen. Den 5 dieſer Spiele bildet eine am 29. Juni in Gelſenkirchen vor gegnung mit Schalke 04. Oſtmark Wien, mit ſo hervorragenden Spie⸗ lern wie Sindelar, Mock, Seſta, Nauſch, Stroh und Jeruſalem in der Mannſchaft, ſollte der Meiſtermannſchaft von Schalke einen großen Kampf liefern. kehner in Augsburg ausgezeichnek Dem bekannten deutſchen Nationalſpieler Ernſt Lehner(Schwaben Augsburg), der bei der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in nalmannſchaft abſolvierte und der nunmehr auch allein Deutſchlands„Rekord⸗Internatio⸗ naler“ iſt, wurde in Augsburg mit einer be⸗ ſonderen Auszeichnung bedacht. Der Oberbür⸗ b der Stadt Augsburg verlieh Lehner ie höchſte ſportliche Auszeichnung der Stadt, 1 0 die„Goldene Sportplakette“ mit Urkunde. Um den Mitropa-Pokal betragen ſich gehende Be⸗ . Frankreich ſein 40. und 41. Spiel in der deutſchen Natio- Am kommenden Sonntag, 26. Juni, geht die f erſte Runde der Spiele um den Mitropa⸗Pokal 4 vor ſich. Zur Austragung gelangen acht Spiele. Italien, Ungarn und die Tſchechoſlowakei ſind mit insgeſamt 12 Mannſchaften, Jugoflawien und Rumänien mit je zwei Mannſchaften ver⸗ treten. Angarn ſchlägk Eſtland Die Fußball⸗Mannſchaften von Ungarn und Eſtland ſtanden ſich am Mittwoch vor 8000 Zu⸗ ſchauern in Reval gegenüber. Die Magyaren, die nur eine B-Mannſchaft geſchickt batten, ſieg⸗ ten knapp mit 3:2(1:1) Toren. Unter der Lei⸗ tung des finniſchen Schiedsrichters Pekonen lieferten die Eſten einen tapferen Kampf und gingen auch nach der Halbzeit mit 2:1 in Füh⸗ rung. Doch dann ſetzte ſich die größere Routine der Ungarn durch. Zporkneuigkeiten in Kürze Drei deutſche Siege den engliſchen Wimbledon. Henkel ſchlug den Engländer De⸗ loford 6:3, 6:1 6:3, Göpfert gab es am Mittwoch be! Tennis⸗Meiſterſchaften in ſchaltete Ritchie (England) ebenſo glatt 6:2, 6:3, 610 aus und die Wienerin Rofl Kraus ſiegte gegen die Eng⸗ länderin O'Connell 6:3, 1:6, 6:4. Dagegen wur⸗ den von Metaxa durch den Chineſen Kho Sin Kie 6:4, 316, 6:4, 6:4 und Koch durch Hender⸗ ſon-Brookes 6:4, 1:6, 4:6, 9:7, 6:0 aus dem 1 Rennen geworfen. Schweden zweiten Punkt für die Schweden holten in Kopenhagen Schröder Rohlsſon im Doppel durch einen Fünfſatzſteg über die Dänen Jacobſen/. Panker heraus. Die Fußball⸗Stadtmannſchaften von Frank führt 2:1 gegen Dänemark im Kampf um den Nordiſchen Tennis⸗Pokal. Den furt und Hanau lieferten am Mittwochabend am Bornheimer Hang in Frankfurt ein Werbe⸗ ſpiel für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt. Die Frankfurter Elf verlor infolge wenig glück⸗ licher Umſtellung in der zweiten Halbzeit mit 3·4(2:1). Auf der Budapeſter Margarethen⸗Inſel legte eine Schwimmerſtaffel des ETC Budapeſt die 4 mal 100 Kraul auf einer 33 ½ m langen Bahn in 4:03,63 Minuten zurück und ſtellte damit einen neuen Landesrekord auf. Die Budapeſter Schwimmer kamen dem Weltrekord der Berli⸗ ner Staffel. der in dieſem Jahr mit 4702.4 Mi⸗ nunten in Kopenhagen aufgeſtellt wurde, bis 3 auf 1,2 Sekunden nahe. müde deulſchland⸗Jahrer Bautz gewinnt die 13. Etappe von Hannover nach Hamburg.— 31 Mann im Spurt Die Deutſchland⸗Radrundfahrt iſt nach menſch⸗ lichem Ermeſſen entſchieden. Der Chemnitzer Hermann Schild hat auch am Donnerstag, als es die 225 km lange Etappe von Hannover nach Hamburg zu bewältigen galt, ſeinen großen Vorſprung behalten und da er ſich weiterhin in ausgezeichneter Form befindet, ſollte ſein Vor⸗ ſprung auch auf den beiden letzten Etappen nicht verloren gehen. Der Träger des gelben Trikots war diesmal kaum irgendwelchen Angriffen ausgeſetzt und kam nach einer Bummelfahrt, bei der ſich wenig Aufregendes ereignete, zuſammen mit weiteren 30 Fahrern am Ziel in der Hanſe⸗ ſtadt an. Unüberſehbar war die Zuſchauer⸗ menge, die auf der breiten Zielſtraße am Bahn⸗ hof, die allerdings durch Schienen recht gefähr⸗ lich iſt.beiſammen ſtand und einen packenden Endſpurt erlebte, den der Dortmunder Bautz nach einer Fahrzeit von 7:24:04 vor Wendel. Kutſchbach und dem Franzoſen Lachat gewann. In der 31 Mann ſtarken Kopfgruppe— die übrigen Fahrer waren auf einer ſchlechten Wegſtrecke in Harburg etwas zurückgefallen— befanden ſich auch die Spitzenfahrer der Ge⸗ ſamtwertung, nämlich Schild, Bonduel und Weckerling. Umbenhauer, Wendel und Weng⸗ ler batten auf dem zweiten Teil hinter Bre⸗ men einen Vorſtoß unternommen. Sie kamen aber nicht weit weg, da ſich geſchloſſene Bahn⸗ i in den Weg ſtellten und das Feld ſchnell wieder aufkommen ließen. ſchranken hindernd Ergebnis: 13. Etappe Hannover— Hamburg, 225 km:; Diamant ⸗Rad Wendel(Schweinfurt), 3. 1. Bautz(Dortmund) 7:24:04; 2. Kutſchbach auf (Berlin), 4. Lachat(Frank⸗ reich), 5. Wengler(Bielefeld), 6. Heide Gannover), 7. Jakobſen(Dänemark), 8. tebelhoff(Dortmund), 9. Arents Göln), 10. Dedonder(Belgien), 11. 21 1 Fahrer, darunter Schild, Bonduel und 1 eckerling. 4 Geſamtwertung: 1. Schild(Chemnitz)) ö 95:20:10; 2. Bonduel 95:59:18 8 Weckerling 96:01:24; 4. Th 96:04:25; 5. Bautz 9604:49; 6. Pete ſen 95:05:28; 7. de Caluweé 96:08:83 i 8. Umbenhauer 96:10:25; 9. Wi 1 57 e⸗ 5 rinckx 96:19:01; 10. Wen gler 96:22:83 1 ierbach 8 a lt dtün eri n vid eigen 1 Totſ 7 1 11 f 0 dem perle al als den 100 eft ent imm len traut das Arm zei konn Ung fteie l, geht die ittopg⸗ Pokal aht Spiele. Owalei ſind Jugoſlamien haſten ver; I garn und or Boch Ju⸗ Maghaten, hatten, ſieg⸗ tet der Nie bs Pelonen Kampf und enn Routine tie litwoch bet, haſten in gländer de⸗ 6 ele Richie! 0 aus und! en die Eng⸗ agegen wur⸗ n Abo Sin ich Hender⸗ auz dem ſemork int Polal. Den holten in opel durch Icobſen. von Frank twochabend 17 ein Verb Spottfeſt. ſenig glück. albzen mit! Jel lee dapeſt die gen Bahn lle damit Budobeſtet den Veri 40% Ni- nude bis 8 4 U 8 * Blaue“ unternimmt. So Er hatte opfer eines kragiſchen Unfalles Bingen a. 9 Wir berichteten bereits, daß am Adee ſich im Binger 1500 kurz vor der Abfahrt eines Stuttgarter Sonderzuges, als die etwa 1200 Fahrtteilnehmer nicht ab⸗ warten konnten, bis ſie 170 Plätze geſichert atten, ein bedauerlicher Unfall ereignet 15 ie Ehefrau Luiſe Kölle aus Stuttgart, die unter den rückwärts Aang Zug ge⸗ drängt und der rechte Arm buchſtäblich heraus⸗ geriſſen wurde, iſt leßt im Binger Krankenhaus ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Ihre Leiche wird zur Beiſetzung in die Heimat übergeführt. Der geklärte Mainzer Todesfall Es handelt ſich nicht um Totſchlag Mainz. Die Obduktion der Leiche des Haus⸗ eigentümers Philipp Hoth in der Necepgaſfe atte das Ergebnis, daß es In nicht um einen otſchlag handelt. Man nahm zuerſt an, daß oth von einem Mieter einen Schlag erhalten abe, der ſeinen Tod zur Falze hatte, aber in⸗ z. hen hat ſich 3 ellt 10 Hoth wohl n ſeiner Aufregung bei dem Strei„den er mit dem anderen hatte, ſtürzte und das Bewußtſein verlor. Dabei 5 er ſich und erſtickte 1716 ſeines bewußtloſen 8 Zur Vit als ſich Hoth auf dem Hof be and, wo die Bei⸗ den hintereinander gekommen waren, weilte der Mieter gar nicht mehr dort, er hatte bereits eine Wohnun aufgeſucht. Er wurde auf den efund der Obdukt i n uktion hin aus der Haft Wenn man„ſchwarz“ fährt Wöllſtein. Man ſoll es nicht tun, denn immer dann ae etwas, und mit der illega⸗ len Fahrerei geht es nie ſo ut, wie man es ſich vorher vorgeſtellt hat. Es iſt ein Ver⸗ trauensbruch, wenn man mit einem Motorrad, das man nur reinigen ſoll, eine„Fahrt ins e ing es einen Manne in ee Bei Wensheim klappte es nicht mehr mit der Fahrt, er ſtürzte ſamt dem Motorrad, verletzte ſich am Kopf und am einen Arm und brauchte den Arzt. Der ſetzte ihn wieder zuſammen, aber da nun auch die Poli⸗ zur 14 5— 1 8 ee kam es „Blutprobe“ und einer Anzeige wegen. lehrsgeſhrbung. ˖ 5 Drei, die vermißt werden Marburg. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, werden die zwölfjährigen Zwillin gsbrü⸗ der Karl und Heinz Janſon vermißt. Sie ſind 1,68 Meter groß, ſchlank, dunkelblond und tragen dunkelbraune Kordanzüge. Langen(Heſſen). Seit einigen Tagen wird der Schreiner Adam Sulzmann vermißt. ſich von zu ue entfernt, um nach Egelsbach Ga gehen, iſt aber dort nicht ange⸗ kommen. ha der Mann ſchwermütig und ner⸗ bös veranlagt iſt, wird angenommen, daß er in der Gegend herumirrt, oder ſich ein Leid angetan hat. 5 zchwere Jungen feſigenommen Karlsruhe. In den letzten Wochen iſt es der Kriminakpolizei gelungen, eine Reihe von Ein⸗ brüchen und Diebſtählen aufzuklären, wobei das r dankenswerte Mitarbeit leiſtete. Die inbrecher, die ſeinerzeit im Pelzgeſchäft Zeu⸗ mer auf der Kaiſerſtraße für ca. 3500 RM. Pelze entwendeten, ſind mittlerweile feſtae⸗ nommen worden und warten auf ihre Be⸗ ſtrafung. „Den jugendlichen Tätern aus München, über die wir bereits berichteten, und die in Karls⸗ ruhe, Baden⸗Baden und München ca. 30 Ein⸗ brilche verübt haben, konnten weitere 20 Ein⸗ brüche in Wohnungen und Bootshäuſee nach⸗ gewieſen werden. Für dieſe Einbrüche kommen noch fünf Täter und Hehler in Betracht. „Bei einem Diebſtahl aus einem Auto wurde ein weiterer ſchwerer Junge feſtgenommen, der in faſt allen Großſtädten Deutſchlands um⸗ fangreiche Diebſtähle, vornehmlich in Bild⸗ hauerwerkſtätten, ausgeführt hat. Er iſt bis eat in ca 20 Fällen überführt. Die Ermitt⸗ ungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Eine achtzehnjährige Lebensretterin Wiesbaden. Im ſogenannten„Toten Arm“ des Rheins bei Wiesbaden⸗Biebrich kippte ein mit drei Perſonen beſetztes Paddelboot um. Zwei Paddler konnten ſchwimmend das Ufer erreichen, der dritte geriet aber in die Gefahr des Ertrinkens und rief um Hilfe. Da⸗ raufhin ſprang die 18 Jahre alte Hoe 555 eundlich aus Wiesbaden⸗Biebrich ins aſſer und rettete den jungen Mann vom ſicheren Tode des Ertrinkens. Jugendverderber gefaßt Rüdesheim(Rhein). Die Rüdesheimer Po⸗ 5 nahm einen 28 Jahre alten Mann aus revenbroich feſt, weik er ſich in unſittlicher Weiſe an einem 13 Jahre alten Jungen her⸗ anmachte. Er gab dem Jungen kleinere Geld⸗ beträge und nahm ihn abends mit ins Kino. Während der Filmvorführung führte der Un⸗ hold ſein ſchändliches Tun aus. Er wurde dem Richter in Rüdesheim zugeführt, der anordnete, daß er nach Wieshaden ins Unterſuchungsge⸗ fängnis übergeführt wird. In brennendes Oel geſtürzt Bad Kreuznach. Im Hartſteinbruch auf dem Lemberg bei Feilbingert waren zwei Schmiede mit Schweißarbeiten an einem Geleis beſchäf⸗ tigt. Als der Steinabrichter Friedrich Decker mit einer Kanne Oel über die Gleiſe ging, blieb er in den Schienen hängen und ſtürzte. Das Oel lief aus und entzündete ſich ſo⸗ ort an den glühenden Eiſenteilen. Decker 1 in die Flammen hinein und er⸗ itt ſchwere Brandwunden. Arbeitskameraden konnten ſchließlich die Flammen löſchen und den Unglücklichen aus ſeiner gefährlichen Lage be— freien. Bunte Tagesthronik Vom Laſtzug überfahren und getötet „Fritzlar. Am Fritzlarer Marktplatz ereignete ſich ein ſchweres Unglück, das ein Menſchen⸗ leben forderte. Ein Fernlaſtzug durchfuhr die Stadt und kam an die verhängnisvolle Kurve, an der ſich gerade eine Frau auf dem etwa einen halben Meter breiten Bürgerſteig befand. Durch einen plötzlichen Schrei wurden die Paſ⸗ ſanten darauf aufmerkſam, daß die Frau überfahren worden war, ohne daß der Unfall beobachtet wurde. Der Fernlaſtzug wurde ſofort zum Stehen ebracht. Die Frau wurde mit einem Wir⸗ elſäulenbruch und ſchweren inneren Verletzungen in das Krankenhaus gebracht, wo ſie noch bor der Operation ſtar b. Der Un⸗ fall dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß die Frau noch vor dem Fernlaſtzug ausweichen wollte. Sie kam jedoch hierbei zu Fall und wurde von dem Anhänger überfahren. Im 100⸗Kilometer⸗Tempo aus der Fahrbahn Koblenz. Auf der Fahrt von Höhr nach Val⸗ lendar geriet ein Perſonenkraftwagen aus Koblenz im 100⸗-Kilometer⸗Tempo in einer Kurve aus der Fahrbahn. Der Wagen überſchlug ſich dabei mehrmals und ſtürzte über die Böſchung, Der Fahrer des Wa⸗ 2 konnte nur noch als Leiche aus den rümmern geborgen werden. 101 Jahre alt Oberkirch. Frau Maria Anna Maſt, wohl die älteſte Einwohnerin unſeres Landes, feiert am Donnerstag, den 28. Juni, ihren Geburts⸗ tag. Sie vollendet an dieſem Tage das 101. Lebensjahr. Die ehrwürdige Greiſin er⸗ freut ſich einer erſtaunlichen körperlichen Rü⸗ ſtigkeit und geiſtjigen Friſche. Frohes Wiederſehen von Mutter und Sohn Traben⸗Trarbach(Mosel). Ein Junge aus Oeſterreich erholte ſich als NSV.⸗Pflegekind ſechs Wochen in einem Hunsrückort. Als er jetzt mit anderen Kindern von Traben⸗Trarbach aus die Heimreiſe antrat, erlebte er ein Wie⸗ derſehen mit e Mutter. Die Mutter war nämlich inzwiſchen, ebenfalls durch die NSV. zu einem vierwöchigen Aufenthalt ins NSV.⸗ Mütterheim nach Traben⸗Trarbach gekommen. Auf dem Bahnhof ſahen ſich Mutter und Sohn wieder und das ganz unerwartet. Hiſtoriſcher Grenzſtein wird Erinnerungs⸗ und Mahnmal Gießen. Bei einem Uebungsaufenthalt des Infanterie⸗Regiments 116 auf dem Truppen⸗ übungsplatz Wildfleck fanden die Soldaten, we der„Gießener Anz.“ berichtet, einen alten, Grenzſtein mit der Jahreszahl 1557, der einſtmals zwiſchen dem Fürſtbistum Würzburg und der Abtei Fulda als Grenzzeichen geſtanden hatte. Auf dem 2 Meter langen und etwa 18 Zentner 41 Stein befindet ſich unter der Jahreszahl 1557 auf der Vorderſeite das Wap⸗ pen des 9 77 7 Würzburg, auf der Rück⸗ ſeite das Wappen der Abtei Fulda. Der Stein wurde nach Gießen gebracht und als Erinne⸗ rungszeichen an eine Zeit der ſchlimmſten deut⸗ 25 Zerriſſenheit vor der 116er⸗Kaſerne aufge⸗ ellt. Blitk in den Darlehnsbelrügereien eines willensſchwachen Psychopathen Hanau. Der aus Preſſeck in Bayern ſtam⸗ mende, in der 3 Frankfurts anſäſſige Rudolf Köhler, hatte ſich in ſeiner Tätigkeit als Be⸗ irksvertreter einer ere ellſchaft des ückfallbetrugs ſchuldig Senat indem er im Landkreiſe Hanau zur Erzielung von Verſicherungsabſchlüſſen für Kinder den Ver⸗ ſicherungsnehmern die Verſchaffung von Dar⸗ lehen verſprach und angab, die Darlehen aus eigenen Mitteln gewähren zu können. Hierdurch waren verſchiedene 1 in eine böſe Lage gekommen. Eine alleinſtehende Frau hatte ſogar einen Bau in Angriff nehmen 1 der eingeſtellt werden mußte, als das Darlehen aus⸗ blieb. Das Amtsgericht Langenſelbold hatte wegen Betrugs im Rückfall auf 1½ Jahre Zuchthaus erkannt. In der Berufungverhandlung war die Kleine Strafkammer Hanau zu dem Beſchluß gekommen, den Angeklagten auf ſeinen Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchen zu laſſen, was inzwiſchen erfolgt iſt. In der zweiten Verhandlung der Kleinen Strafkammer Hanau wurde das ge⸗ orderte Gutachten durch Dr. Linder von der niverſitäts⸗Nervenklinik in Marburg erſtattet, das dahin ging, daß der Angeklagte ein wil⸗ lensſchwacher ſychopat l als vermindert zurechnungsfähig der 5 51,2 zuzuſprechen ſei. Das Gericht erkannte nun auf ein Jahr ſechs Monate Ge⸗ wacher und 100 Mk. Geldſtrafe. Ein chwacher Pſychopath würde, ſo führte das Ge⸗ richt aus, aus dem Zuchthaus nur noch mehr ge⸗ ſchwächt Nes en und keine Unterkunft im Erwerbsleben finden, während bei dem Ange⸗ klagten zu erwarten ſei, daß ihn ſeine Fami⸗ lie nach Verbüßung der Strafe vor dem Rück⸗ fall in weitere Straffälligkeit bewahren würde. Fahrläſſigkeit vernichtet junges Menſchenleben Kaſſel. Fahrläſſiges Hantieren mit dem Revolver führte einen jungen Mann aus Brei⸗ tenbach vor das Schöffengericht. Der Angeklagte hatte nfang Mai krank zu Bett gelegen und ſich mit einem Kind aus der Nachbarſchaft, wie ſchon öfters, unterhalten. Im Scherz ſagte er: Du mußt deutlich antworten, ſonſt hole ich mein face reel Seine Braut reichte ihm auch einen Trommelrevolper, den er für ungeladen Lan Der junge Mann drückte ab, aber kein schuß fiel. Als kurz darauf die Mutter des Angeklagten das Kind auf den Arm nahm, ging eine Patrone, die ſich noch in der Kammer des Revolvers befand, los und die Kugel traf Der Rhein gibt ſeine Opfer wieder Oberlahnſtein 8 Bei Oberlahnſtein wurde eine männliche Leiche aus dem Rhein ge⸗ borgen. Der Tote iſt ein 30 Jahre alter Mann aus Mainz der bei einem Paddelunglück er⸗ trank, Der Mann hinterläßt Frau und zwei Kinder. Seine Leiche wurde nach Mainz übergeführt. Kaub(Rhein), Die Leiche eines jungen Mannes wurde bei Kaub aus dem Rhein ge⸗ borgen. Es handelt ſich bei dem Toten um einen Einwohner des Ortes Waſenbach(Kreis Unter⸗ lahn), der im September 1937 ſeinen Heimat⸗ ort verließ und ſpäter vermißt wurde. Die Leiche wurde nach Waſenbach übergeführt. 500 Kleinwohnungen werden gebaut Koblenz. Eine der vordringlichſten Aufgaben der Stadtverwaltung Koblenz iſt die Beſei⸗ tigung der Wohnungsnot. Es wurde daher ein Sofortprogramm aufgeſtellt, das noch für dieſes Jahr den Baubeginn von 500 Wohnungen vorſieht. Schon in den nächſten Wochen ſollen auf einem Gelände an der Beatusſtraße, das bisher von der Stadtgärtne⸗ rei benutzt wurde, 130 Zwei⸗ und Zweieinhalb⸗ zimmerwohnungen mit Küche errichtet werden. Schafſchur von„zarter Hand“ Langenſelbold. In Langenſelbold, de Schafzucht ſich ſeit der Hebung der bäuerlichen Belange im neuen Deutſchland außerordentlich geſteigert hat, iſt gegenwärtig die Schafſchur in vollem Gange; faſt 600 Tiere geben ihre Wolle her. Dieſe nicht alltägliche Arbeit wird nicht von Männern, ſondern von drei Mäd⸗ chen aus dem Harzgebirge vorgenommen. Von ſeinem Pferd erſchlagen Karlsruhe. Am 21. Juni 1938 wurde im Wald(Gewann Füllbruch) ein verheirateter Fuhrhalter aus Durlach von ſeinem eigenen Pferd erſchlagen. Die Leiche wurde am 23. Juni 1938 neben ſeinem Fuhrwerk aufge⸗ funden. Der Fuhrhalter hatte, nachdem die Vorderräder des Wagens in den weichen Wald⸗ boden eingeſunken waren, einen Teil des Hol⸗ zes abgeladen und nun ſeine Pferde erneut an⸗ getrieben. Dabei hat das Sattelpferd ausge⸗ ſchlagen und ſeinen Herrn an die linke Kopf⸗ ſeite getroffen. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. Das Pferd war als Schläger be⸗ kannt; es hat 18 im Mai 1936 einen Mann im Stall erſchlagen. Schlechte Heidelbeerernte im Speſſart Aus dem Speſſart. Wie aus dem Speſſart⸗ teil des Kreiſes Schlüchtern gemeldet wird, be⸗ ſtehen für die diesjährige Heidelbeer⸗ ernte in den ausgedehnten Waldungen des Vorſpeſſarts infolge des Froſtes der Frühlings⸗ monate ſehr ſchlechte Ausſichten. Nur in vereinzelten, geſchützteren Lagen kann mit einem etwas beſſeren Ausfall gerechnet werden. Von der Moſel. Glück im Unglück hatte eine junge Radfahrerin in Zeltingen, die in der Brückenſtraße über ihr Fahrrad nicht mehr Herr war und dadurch ſtürzte. Sie fiel ſteben Meter tief, aber in einen Tümpel. So gab es nur den Schrecken, den Schmutz und einige ge⸗ ringfügige Verletzungen. Gerichtssaal das Kind in den Kopf. Nach wenigen Stunden trat der Tod ein. a Das Gericht erkannte anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 90 Tagen auf eine Geldſtrafe von 300 Mk. Die Ortsbehörden beſchimpft ſw. Mörlenbach. Der 29 Jahre alte Jakob K. von hier begann, als er nicht 8555 nüchtern war, in allen Tonarten auf die rtsbehörde, Bürgermeiſter, Rechner, Beamte des Kreis⸗ amts zu ſchimpfen und ſie in der übelſten Weiſe zu verleumden. Das Schöffengericht Darmſtadt hielt alle Schärfe gegen derartiges Verhalten für angebracht und erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Den Beleidigten ſprach es Publikationsbefugnis durch Aushang an der Mörlenbacher Ortstafel zu. g Zuchthaus für einen Faſſadenkletterer Taran a. M. Von einem im Hochparterre 805 egenen Balkon eines Hauſes in Sachſenhau⸗ en wurde im März ds. Is. ein Herrenanzug geſtohlen. Der Dieb mußte ſchon einige turneri⸗ ſche een beſitzen, um die Beute zu er⸗ langen. Die Polizei vermutete, daß die Tat von einem Manne ausgeführt worden war, der ſich ſchon als Faſſadenkletterer produziert hatte. Kriminalbeamte ſtatteten am Tage nach dem Diebſtahl der Behauſung des 24jährigen Her⸗ bert T einen Beſuch ab und fanden bei ihm den fandſchein über einen eben verſetzten Anzug. iſt als Faſſadenkletterer bekannt, er hat hat ſchon 710 hohe Strafen wegen Diebſtahls N or dem Schöffengericht leugnete er den Diebſtahl und berief ſich auf den großen Unbekannten, von dem er den Pfandſchein er⸗ halten hahen wollte Das Gericht glaubte ihm aber die Märchen nicht und erkannte auf z wei Jahre und drei Monate Zuchthaus. Nichtabgelieferte Brieftaſche mit 750 Mark ſw. Friedberg. Auf dem Friedberger Vieh⸗ markt hatten F. L. von hier und ſeine Frau das„Glück“, die von einem Metzgermeiſter ver⸗ lorene Brieftaſche mit rund 750 RM. In⸗ halt zu finden. Die Taſche mit en pleren warf der Ehemann weg, mit dem Geld machte er ſich und Gäſten in einem Lokal einen vergnügten Abend. Die Frau ſtellte ihn zur Rede, als er heimkam und nahm im einen Teil des Geldes weg, war aber ratlos genug, es nicht abzuliefern. Da der Mann ſich alsbald verdächtig gemacht hatte, wurde er feſtgenom⸗ men. Die Frau hat inzwiſchen den Schaden er⸗ ſetzt und wurde freigeſprochen, der Nann er⸗ hielt vom Schöffengericht Gießen 2 Wochen Gefängnis. deſſen⸗ Sſe hoͤren im Rundfunk., Samstag, den 25. Juni Stuttgart Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8¹ Wetter. 8 30: Fröhliche Morgenmuſik. 10: Bres⸗ lau, die Stadt der deutſchen Erhebung 1813. 11: Uebertragung der Schlußkundgebung des 1. Groß⸗ deutſchen Studententages. 12: Mittagskonzert. 14: Bunte Volksmuſik 15: Mit Sang und Klang ins Wochenende. 16: Heitere Muſik am Samstagnach⸗ mittag. 18: Tonbericht der Woche. 19.15:„Droben und drunten im Badnerland“ Ein heiteres Bild. 20.15: Tanz in der Sommernacht. 22.30: Wir tanzen 3 in den Sonntag. 24—3: Nachtkonzert. 5.45: Wetter. Franzöſiſches Mililärflugzeug abgeſtürzt Fünf Generalſtabsoffiziere und ein Funker tödlich verunglückt. 88 Paris, 23. Juni In der Nähe von Tours ſtürzte in der Nacht zum Donnerstag ein franzöſiſches Militärflugzeug ab. Außer dem Pilo⸗ ten befanden ſich fünf Offiziere des Ge⸗ neralſtabs des Luftfahrtminiſteriums ſowie ein Funker an Vord, die ſämtlich ums Leben kamen. Zu dem Unglück werden folgende nähere Einzelheiten bekannt: Der Abſturz ereignete ſich gegen 2 Uhr früh zwiſchen den Gemeinden Langennerr ie und Beaumont⸗Laronce(etwa 30 Kilo⸗ meter nördlich von Tours). Das zweimotorige Militärflugzeug war in Villacoublay (bei Paris) geſtartet und in Tours zur Brenn⸗ ſtoffergänzung gelandet. Auf dem Weiterflug ſtürzte dann die Maſchine aus bisher nicht ge⸗ klärten Gründen über einem Torfmoor ab und explodierte, Sie wurde geführt von dem ſtän⸗ digen Piloten des Luftfahrtminiſteriums, Leut⸗ nant Reynaud Die in der Nähe der Unglücksſtelle wohnen den Bauern wurden durch den Knall der Exploſion aus dem Schlaf geſchreckt und glarmierten die Gendarmerie von Beaumont⸗ Laronce. Bisher konnten vier verkohlte Leichname geborgen werden, während drei der Inſaſſen vermißt werden. Nach den Ausſagen einiger Bauern dürfte das Flug⸗ zeug in der Luft explodiert ſein. Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt ö Zufuhr; 220 Ferkel und 72 Läufer. Preiſe! Ferkel bis ſechs Wochen 22—25, über ſechs Wochen 26—32, Läufer 33—42 RM. Marktverlauf: lebhaft. Mannheimer Produkten. Weizen: 75/77 Kg.“) Feſt⸗ preiſe, geſ. tr, Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet W 14, per 1. April bis 31. Juli 1938 RM 20 70, W 15 20.80, Wö 16 20.90, W 17 21.00, W'ü 19 21.30, W 20 21.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Quali⸗ tätszuſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchnitt 0.15 RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0.40 RM. Ab⸗ ſchläge je Kg. 20 Pfg. Roggen: 69/71 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr Durchſchn Beſchaffenh. exkl., Sack, Preisgeb. R 14, per Junt 1938 RM. 18.50, R 15 18.60, R 18 19.00, R 19 19.20; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 Kg. uber Durchſchn. 0.07½ RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22% RM. Futter⸗Gerſte: 59/60 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitt. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7, per Juni 1938, RM. 16.40, G 8 16.70, G 9 16.90, G 11 17.20, 17.20, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zu⸗ läſſiger Preisauſſchlag bis zu 2.00 RM p. 100 Kg. ab Erzeugerſtat. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 p. 100 Kg.), Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack—, Futter⸗Hafer: 46/49 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. H 11, per Juni 1938, RM. 16.50, H 14 17.00, H 17 17.30, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 200 RM. p. 100 Kg. Müblennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1936, Preisgeb W' 14 10 60, W 15 10.65, W 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00 RM., Weizenkleie pl. RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgeb. R 14 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggen⸗ vollkleie pl. 100 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr Gerſtenfuttermehl: Preisge⸗ biet G 7, per Juni 1938, 18.10 RM., G 8 18.40, G 9 18.60, G 11 18.90; Weizenfuttermehl 13,50, Biertre⸗ ber, ab Fabrik, Höchſtpreis 1400, Malzkeime ab Fabrik, Höchſtpreis 13.40, Ausgl. pl. 30 Pfg.)Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. ) Fkgeine- und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100 Kg. höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Juni 1938 RM. 15.80, Sovaſchrot 15.50, Rapskuchen, inl. 13 70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13 90, Koks⸗ kuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30; Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per Juni 1938 RM. 9.04, Robmelaſſe 6 36, Steffenſchnitzel 11.24, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 12.24, Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, gut geſund, trocken RM. 5.80/ 6.20, Luzernekleeheu, loſe, gut, geſund, trocken 7.— 7 7.40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Voll⸗ bahnſtation, Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 0 40 RM. für je 100 Kg. erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtatign und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höch⸗ ſtens 50 Pfg. für je 100 Kg. erhoben werden. Stroh: (Großhandelspreiſe ab bad. Verladeſtation.) Roggen⸗ u. Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20/ 3.60, do drabtgepreßt 3 60/4.—. Hafer und Gerſten⸗ ſtroh, bindfadengepreßt 3 7.40, do, drahtgepreßt 3.40/ 3,80, Futterſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50—3.90, Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteller darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. fur je 100 Kg erhoben werden. Spelzſtreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmüble 2.70/3.—. — Mehlnotierungen: Weizenmehl: per Juni: Preis⸗ gebiet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗Wz 29.60, 15 29.60, 16 2960, 17 29.60, 19 29 95, 20 29 95, Preisgeb. Pfalz⸗Saar 19 29 95, 20 29 95. Roggenmehl u. Mais⸗ mehl ab Mühle: ab 15 März 1937. Preisgeb. Baden! 14 22.70, 15 22.80, 18 23 35, 19 23.60, Preisgeb. Pfalz⸗Saar 18 23.30 19 23.50 Maismehl nach Be⸗ dingungen der R. f G. Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 pt ausl-Wz. Aufſchl. RM. 1.50 pb 100 Kg. Bei 20 pet. Beimiſchung bon deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſchl. RM. 1.25 je 100 peüſe nicht andere auf ihre haltung, Du ſelbſt gehörſt als mitgtied in die usb. r Son utag 26. Juni 1938 Große Partei⸗ Kundgebung es pprict: Aeichsſtoßtrupprebner Pg. Mayer⸗Hannover über:-Das internutionale Juben⸗ und Freimaurertum im Kampf gegen das beutſche Volk ————— Deutſche Männer und Frauen von Viernheim: erſcheint in Maſſen! Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stoch Betr.: Groß⸗Kundgebung Ich rufe hiermit zur Teilnahme an der Groß⸗Kundgebung am Sonntagabend 8.30 im„Freiſchütz“ alle Parteigenoſſen und Par⸗ teianwärter(mit ihren Familienangehörigen) die Mitglieder der Formationen, Gliederun⸗ gen und angeſchl. Verbände zur geſchloſſenen Teilnahme auf. Dazu ſind auch die Mitglie⸗ der der Vereine ſowie die übrige Bevölkerung herzlichſt eingeladen. Rauchen verboten. Die Kundgebung beginnt pünktlich um 20.30 Uhr. Die Plätze ſind bis 20.15 Uhr einzunehmen. Die Formationen treten an ih⸗ xen Stellplätzen an und rücken fünf Minuten vor Beginn ein(auf Anordnung). Die Fahnengruppen der SA und Partei ſowie alle Pol. Leiter in Uniform treten pünkt⸗ lich um 20.15 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Ich erwarte zu Ehren des Redners, Reichs⸗ ſtoßtruppredner Pg. Mayer, Hannover, eines alten Mitkämpfers des Führers, eine vollzählige Beteiligung. Braun, Ortsgruppenleiter. iller ſugem Achtung! Bannſportmannſchaft! Am Sonntag, 26. Juni, findet in Lorſch das Bannſportfeſt ſtatt. Daher morgen Frei⸗ tag, von 8—9.30 Uhr, letztes Training der Bannſportmannſchaft(11 Beſten des Reichs⸗ ſportwettkampfes). Ich erwarte unbedingtes Erſcheinen. Der L-Stellenleiter. Achtung! Teilnehmer an der Heßen⸗Nafjaujahrt! Sämtliche Fahrtteilnehmer der Gefolgſchaft vom 4.— 13. Juli(Fahrtengruppen 1 und 2) treten am Freitag, 24. 6., in tadelloſer Uni⸗ form um 8.15 Uhr im Heim Schillerſchule an. Torniſter und Zeltbahn mitbringen. Der Gefolgſchaftsführer. Alle Mädel, welche an dem am Sonntag in Lorſch ſtattfindenden Sportfeſt teilnehmen, treten heute Freitagabend 8 Uhr mit Sport an der Sporthalle an. Die Führerin. Alunuumumnnmmuummmmumnmmmmmmmunmnmmnuummumummnnnunmmummumnnn Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Herzloſigkeit iſt das ſchlimmſte aller Uebel; denn es iſt unheilbar und verdirbt den Charakter. Menke dle Itande „Die Hand hat den Menſchen über die übrigen Geſchöpfe erhöht: aber das iſt ſchon eine alte Erkenntnis. Die Hand wurde wohl auch allem ſprachlichen Ausdruck zuerſt zugrundegelegt. Worte wie: begreifen, Handlung, behändigen, kurzerhand, abhanden, überhandnehmen, aller⸗ hand uff. zeigen das bis auf den Tag. Alle ehr⸗ liche Arbeit war urſprünglich nur Handwerk u. erſt allmählich, als die Handfertigkeit bis zur mechaniſchen Uebung gedieh und durch die gei⸗ ſtige Mitwirkung das Können. die Kunſt ver⸗ feinert und beſchwingt wurde. kam die— Kopf⸗ arbeit zu Ehren. Eine große Ehrfurcht war im⸗ mer vor der Hand und ihr Verluſt durch mittel⸗ alterliches Urteil war eine harte Strafe. Im Merſeburger Dom zeigt man eine eingetrocknete Schwurhand, im Mittelalter einem Fürſten ab⸗ geſchlagen, der ſeinem Kaiſer nicht den Treu⸗ eid gehalten. Die Hand hat ſich über alle Zeiten und Mo⸗ den binweg die höchſte Ausdrucksfähigteit erhal⸗ ten und dazu eine Ehrlichkeit, die jeder halb⸗ wegs Feinfühlige im Händedruck verſpürt. In der Hand liegen unſere Seele und unſer Tha⸗ rakter.„Er hat eine milde Hand“ iſt ein gutes, rer hat ſeine Hand von ihm abgezogen“, ein ſchmerzliches Wort. In unſerer Zeit bedarf es wie zu allen Zei⸗ ten der helfenden, der heilvollen und— der aufrichtigen Hand. Die„öffentliche Hand“ in ihren Inſtitutionen— vor allem in der NS. Volkswohlfahrt— kann nur helfen und lin⸗ dern, wenn die Hand des Einzelnen ihr die Mittel zureicht. Viele Wenig machen ein Viel. So kommen im Sammelbecken der helfenden Liebe die Mittel zuſammen, aus venen die hungrigen Mäuler ſattgemacht, der Friereide gekleidet, der Kranke geheilt werden kann. Nicht unwirſch ſollen wir unſere Spenden ge⸗ ben, nein in dem Bewußtſein, als Mitarbeiter der helfenden Liebe zu wirken, einer Liebe, die dem Einzelnen zugute kommt, aber dem Volks⸗ ganzen gilt. Ein Dorf wächſt aus dem Voben Immer zahlreicher werden die Häuſer in unſerer ſchön gelegenen Nibelungenſiedlung. Ein emſiges Arbeiten dort bis in die ſpäten Abendſtunden. Kaum ragen die Gerüſtſtangen empor und ſind die Bauten von den Hand⸗ werkern unter Mithilfe der Siedler, meiſt kinderreicher Arbeiter begonnen, wehen auch ſchon die Fahnen des Dritten Reiches auf dem Dachſtuhl zum Zeichen, daß das Richtfeſt herangekommen iſt. In einigen Tagen werden wieder eine größere Anzahl von Siedlerhäu⸗ ſern unter Dach ſtehen. Bis zum Spätjahr werden dann alle den Einzug halten. Sie können den Tag faſt kaum erwarten. Behörd⸗ licherſeits kommt man den Siedlern in weit⸗ gehendſtem Maße entgegen, ſo daß es ihnen möglich ſein wird, billig und geſund zu woh⸗ nen. Wir wünſchen den Siedlern im voraus ſchon alles Gute in ihrem ſchönen neuen Heim. Mögen ſie auch das dankbar anerkennen, was der Führer ihnen geſchaffen hat. eee eee eee Ganz Viernheim beſucht am Sonntag abend 8.30 Ahr im„Freiſchütz“ die große Partei⸗ Kundgebung ! Kampf dem Kartoßfelläjer! Erſte Suchaktion: Sonntag, 26. Juni, für den öſtlichen Gemarkungsteil Auf Anordnung des Kreisdirektors müſſen in allen Gemeinden zur Bekämpfung des ge⸗ fährlichen Kartoffelkäfers Suchaktionen durch⸗ geführt werden. Die erſte Suchaktion in hie⸗ ſiger Gemeinde findet lt. heutiger Bekannt⸗ machung des Herrn Bürgermeiſters ſtatt am kommenden Sonntag, 26. Juni, und zwar für den öſtlichen Gemarkungsteil, alſo gegen Weinheim zu. Treffpunkt iſt vormittags 7 Uhr am Ortsausgang Weinheimerſtraße. Es wird erwartet, daß ſich ſämtliche Kar⸗ toffelpflanzer des erwähnten Gemarkungsteils an der Suche beteiligen, andernfalls das Nichterſcheinen aufgrund der 1. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers vom 15. April 1937, beſtraft wird. Allen Anordnun⸗ gen, die durch den Leiter der Suchaktionen oder durch das Feldperſonal ergehen, iſt un⸗ bedingt Folge zu leiſten. Nichts darf unverſucht bleiben, um dem weiteren Auftreten des Kartoffelkäfers wirk⸗ ſam entgegenzutreten. Jeder Deutſche muß von dem Pflichtgefühl durchdrungen ſein, daß auch er mithelfen und ſich einſetzen muß, um mit der Bekämpfung dieſes gefährlichen Schäd⸗ lings unſer wichtiges Nahrungsgut, die Kar⸗ toffelernte, zu ſichern. Viernheims Landwirte wie auch alle übrigen Kartoffelbautreibenden kämpfen gemeinſam gegen die große Gefahr! Sie leiſten einſatzbereit allen diesbezüglichen Anordnungen Folge und finden ſich deshalb auch vollzählig zur erſten Suchaktion am kom⸗ menden Sonntag ein. Dr. Goebbels ſpricht! Heute abend von 7 bis 7.15 Uhr ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels über alle deutſchen Sender anläßlich der groß⸗ zügigen Aktion zur Verhütung der Verkehrs⸗ unfälle. Achtung Tabakpflanzer! In heutiger Ausgabe erläßt der Ortsbauernführer eine wichtige Bekanntmachung betr. Abgabe der Tabak⸗Fluranmeldungen und Nachmeſſen der bebauten Grundſtücke und der Aufſtellung der Schilder. Die Termine ſind genau einzuhalten, da dieſelben der Landesbauernſchaft gegenüber unter allen Umſtänden eingehalten werden müſſen. Zehn Pflichten jür bich werden heute verkündet! Verjolge ſie zum Schutze von Gejundheit u. Leben! PFPPTCTTCTTCCCCTCTTCTTTTCTTTTTTTc Meiſterprüfung nur in Vollberufen Handwerksausbildung iſt keine Züchtung von Spezialiſten, ſondern hat zur Beherr⸗ ſchung eines großen handwerklichen Vollberu⸗ fes in ſeiner ganzen Breite zu führen. Das geht beſonders aus einer Antwort des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums hervor, bei dem ein Friſeur die Zulaſſung zur Meiſterprüfung allein im Herrenfach beantragt hatte. Das Miniſterium hat ihm geantwortet: „Ihrem Antrag auf Erteilung der Ge⸗ nehmigung zur Ablegung der Meiſterprüfung im Friſeurhandwerk unter Beſchränkung auf das Herrenfach vermag ich nicht zu entſpre⸗ chen. Die Meiſterprüfung kann grundſätzlich nur in einem handwerklichen Vollberuf abge⸗ nommen werden. Eine Prüfung, die ſich nur auf einen Teil der im allgemeinen erforder⸗ lichen Fertigkeiten und Kenntniſſe innerhalb eines Handwerkszweiges erſtreckt, iſt keine Meiſterprüfung. Eine Zulaſſung derartiger Teilprüfungen iſt auch mit dem Zweck des Weſens des großen Befähigungsnachweiſes und mit einer ordnungsmäßigen und umfaſ⸗ ſenden Ausbildung im Handwerk nicht zu ver⸗ einbaren. Es iſt weiter zu berückſichtigen, daß mit der Ablegung der Meiſterprüfung nicht nur das Recht zur Eröffnung eines Hand⸗ werksbetriebes, ſondern auch das Recht zur Ausbildung von Lehrlingen verbunden iſt. Ein lediglich im Herrenfach ausgebildeter Friſeur iſt aber nicht in der Lage, einen Lehrling ord⸗ nungsgemäß auszubilden.“ Rentenerhöhung für Militär⸗ dienſt und Kriegsdienſtzeiten. In dem Geſetz über den Aufbau der Rentenver⸗ icherung vom 21. Dezember 1937 iſt vorge⸗ ehen, daß die aktive Dienſtzeit der Soldaten des neuen Heeres ſowie die Zeiten des Reichs⸗ arbeitsdienſtes eine Erhöhung der Rentenan⸗ ſprüche bewirken ſollen, obwohl für dieſe Zei⸗ ten keine Beiträge entrichtet zu werden brau⸗ chen. Ferner beſeitigt das Geſetz die Härte, daß bisher den Invalidenverſicherten im Ge⸗ genſatz zu den Angeſtelltenverſicherten die Kriegsdienſtzeiten für ihre Renten nicht ange⸗ rechnet wurden. Die näheren Anordnungen, insbeſondere über die Rentenſteigerungen, ſind Ausführungsvorſchriften überlaſſen, die bis⸗ her aus beſonderen Gründen noch nicht heraus⸗ gegeben werden konnten. Sie werden aber vor⸗ ausſichtlich bald ergehen. Nachteile für die Verſicherten entſtehen aus der Verzögerung nicht, weil alle Beträge nachgezahlt werden, ſobald die Verordnung erlaſſen iſt. Sonderſtempel zum Tag der deut⸗ ſchen Kunſt. Zum Tag der deutſchen Kunſt vom 8. bis 10. Juli in München werden in der Hauptſtadt der Bewegung Sonderpoſtan⸗ ſtalten errichtet. Der Sonderſtempel trägt die Inſchrift:„München Hauptſtadt der Bewe⸗ gung— Tag der Deutſchen Kunſt 1938.“ Wiedergegeben iſt der Kopf des Bamberger Reiters aus der Feſtplakette und das Hoheits⸗ zeichen. abends/ Uhr Freiſchütz“ Saal Eintritt frei! * Schämt ſich der Jude? Ein merkwürdiges Volk— dieſe Leute aus dem Libanon und den umliegenden Gegenden, genannt Juden. Wenn man zu einem belie⸗ bigen Deutſchen ſagt:„Du Arier!“ oder„Du Deutſcher!“, ſo erfolgt kaum eine beſondere Körperbewegung, allenfalls ein fragendes Ge⸗ ſicht:„Was willſt Du?“ Sagt man aber zu einem 100 prozentigen, äußerlich und innerlich waſchechten Abrahamſohn„Du Jude!“, dann ſpricht er mit de Händ und de Fieß, ſtreckt abwehrend alle ſchlotternden Gliedmaßen weit von ſich und wehrt nervös geſtikulierend dieſe anſcheinend doch beleidigende Feſtſtellung von Tatſachen weit von ſich. Warum nur? Man kann Verſtändnis für jeden haben, der ſagt:„Ich möchte kein Jude ſein!“ Aber für einen Echten? Schämt er ſich? Ja, und wie! Aber nicht darüber, daß er Jude iſt, ſondern daß er als ſolcher erkannt wurde. Antiſemi⸗ tismus iſt weiter nichts als Erkenntnis der jüdiſchen Art. Deſſen„ſchämt“ ſich Cohn und Konſorten. 24 Millionen Verſicherte in der Invaliden⸗ und Angeſtelltenver⸗ ſicherung. Die Zahl der in der Invaliden⸗ verſicherung verſicherten deutſchen Arbeiter be⸗ ziffert ſich jetzt bereits auf 19,5 Millionen und die Zahl der in der RfA verſicherten An⸗ geſtellten iſt auf 4,5 Millionen angewachſen, ſo daß alſo heute bereits 24 Millionen arbei⸗ tende deutſche Volksgenoſſen bei dieſen beiden großen öffentlichen deutſchen Verſicherungs⸗ trägern gegen Unfall und Invalidität ver⸗ ſichert ſind. a Schüler⸗Austauſch mit Amerika ausgebaut. Durch die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie war im letzten Jahre zum erſten Male ein Schüler⸗Austauſch der Stadt Berlin mit der Stadt Cleveland in USA ins Leben geru⸗ fen worden. Es iſt jetzt gelungen, einen ſolchen Austauſch auch zwiſchen weiteren deutſchen und amerikaniſchen Städten zu erreichen. Am 16. Juni iſt von Hamburg aus eine Gruppe von 21 Schülern und 19 Schülerinnen aus Hannover und Umgebung 11 Neuyork ge⸗ fahren, um ſich für mehrere Wochen bei amerikaniſchen Familien in Baltimore aufzu⸗ halten. Die Rückreiſe wird am 28. Juli an⸗ getreten. Die amerikaniſchen Schüler und zum Gegenbeſuch in Deutſchland. Sowohl die deutſchen wie auch die amerikaniſchen Schüler werden nicht nur die Städte ihrer Pflegeeltern ſehen, ſondern auf Rundreiſen die bedeutend⸗ ſten Orte und Sehenswürdigkeitet des Landes beſuchen. Nichts iſt wohl ſo geeignet, die Ju⸗ gend zweier Nationen einander näher zu brin⸗ gen und die beiderſeitigen Verhältniſſe ver⸗ ſtehen zu lernen, wie ein ſolcher Austauſch. Es iſt zu hoffen, daß in Zukunft der Schüler⸗ austauſch zwiſchen Deutſchland und Nord⸗ amerika weiter ausgebaut werden kann. Um den Autowinker. Das Reichsge⸗ richt hat unterm 9. Januar 1937 eine für jeden Kraftfahrer wichtige Entſcheidung getrof⸗ fen. Nach ihr muß der Kraftfahrer von 1 Schülerinnen verlaſſen am 4. Auguſt Neuyork Sitz aus entweder unmittelbar oder mittelbar mit dem Auge wahrnehmen können, ob ein Fahrtrichtungsanzeiger eingeſchaltet iſt oder nicht. Verlangt wird jedoch, daß der Fahrer von ſeinem Sitz aus ſehen kann, ob ein ausge⸗ ſchalteter Winker auch vollſtändig in die Hülſe zurückgefallen iſt. Geringer Temperaturrückgang Auch diesmal hat die ſtarke Erwärmung über dem europäiſchen Feſtland raſch einen Vorſtoß kühlerer Meeresluft ausgelöſt. Nach⸗ dem es bereits vorgeſtern in Süddeutſchland zu vereinzelten Wärmegewittern gekommen war, brachte die Nacht zum Donnerstag auch unſerem Bezirk in größerer Erſtreckung Be⸗ wölkungszunahme und teilweiſe auch gewitt⸗ rige Regenfälle. Die eigentliche von Nordweſt her nach Deutſchland eindringende Störungs⸗ front hat ſich im Weſentlichen am Donners⸗ tag ausgewirkt. Anſchließend wird ſich zwar wieder Aufheiterung durchſetzen, doch wird das Wetter unbeſtändiger und kühler ſein als bisher. Freitag: Zeitweiſe heiter, doch nicht be⸗ ſtändig und Neigung zu einzelnen, teilweiſe gewittrigen Regenfällen, Mittagstemperatu⸗ ren um 20 Grad, weſtliche Winde. Die Ausſichten für Samstag: Verän⸗ derlich mit zeitweiſer Aufheiterung, aber auch einzelnen Niederſchlägen; mäßig warm. flinpfu Fzungsbe zug Nele Det 10 m fallen vis! zelt a einſche Reichs b fh dert w ſchriftel vümpfu keben! falbge den Ka ich Geh Kartoſſ in eine ganze die s erſtrekt Auf machten derung, nie er der b. Kattoff 332 des den ſin Grün Die Plich, fiche n arſen chen ſchaſt e Feenäß halliger punkt chez von R Laäferal ſen die Flieder det Un poligei des Al ihnen! ſellten von P werden. Beauft Landest tungsbe Di de dienst Falle h ſten det Kilfstr Hilfsdie attend waltunt Viene Zun das be verwent nen un den ge lichen durch hindern fen von gleichen herige Fang De de, al worden nungsbe Jauft Weiſun b , mi barten Naordz Zudde — frei! — 1 1 lte aug genden, n heli .„Du cſordere des G. abet u erich „ann „ felt el weit 0 dieß ug en 7 5 ben, het ber für b neh fordern ſltiſemi⸗ l der oh und baliden⸗ eiter he⸗ lien len Au⸗ duch, f arbei⸗ beiden krungs⸗ it ber⸗ jerikg kerika⸗ u Male lin nit 1 gen ſalchn eulſcen . Am Gruppe en aus ark ge⸗ n bei dußzu⸗ lll an⸗ r und depot cl die Schüler eltern eltend⸗ Lundes i. Ju 1 ſe ber⸗ zuuſc. ile Nurd⸗ ie. ne für, getlof⸗ 19 mung einen Nach⸗ ſchland 4 N Die Front gegen ben Kortoßelkiſet Neue geſetzliche Vorſchriften— Keine arſenhaltige Stäube⸗-Mittel— Schutz dem Vieh und den Bienen N Der Kartoffelkäfer hat bekanntlich die Län⸗ der unſerer weſtdeutſchen Grenznachbarn be⸗ fallen und bedroht ſeit einigen Jahren die weſt⸗ und ſüddeutſchen Gaue, wo er verein- zelt aufzutauchen pflegt, aber dank der ſofort einſetzenden Bekämpfungsmaßnahmen des vom Reichsnährſtand organiſierten Abwehrdienſtes bis jetzt an einer weiteren Verbreitung gehin⸗ dert werden konnte. Durch geſetzliche Vor⸗ ſchriften, die die Anwendung beſtimmter Be⸗ kämpfungsmitteln zur Pflicht machten und neben einem als Gefahrenzone erklärten Be- fallsgebiet ein Schutzgebiet einrichteten, wurde dem Kampf gegen den Kartoffelkäfer und ſeine Einſchleppung die Grundlage gegeben. Die Gefahrenzone, in der die Ueberwachung der Kartoffelfelder angeordnet wurde, zieht ſich in einer Tiefe von etwa 100 km längs der ganzen deutſchen Weſtgrenze hin, während ſich die Schutzzone weitere 50 km tief ins Land erſtreckt. Auf Grund der im vorigen Sommer ge⸗ machten Erfahrungen iſt jetzt eine gewiſſe Aen⸗ derung der bisherigen Bekämpfungsmaßnah⸗ men erfolgt. Die neuen Beſtimmungen ſind in der 5. und 6. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers zuſammengefaßt, die in Nr. 32 des Reichsgeſetzblattes veröffentlicht wor⸗ den ſind. Gründlich und ſachgemäß Die erſte Verordnung behandelt die Be⸗ kämpfungsmaßnahmen und macht den Nut- zungsberechtigten des Befallsgebietes zur Pflicht, alle mit Kartoffeln beſtellten Grund⸗ ſtücke während der Wachstumszeit mit Kalk- arſenat, das den Beſtimmungen der Biolo⸗ giſchen Reichsanſtalt für Land- und Forſtwirt⸗ ſchaft entſpricht, wiederholt gründlich und ſach⸗ gemäß zu beſpritzen. Die Verwendung arſen⸗ haltiger Stäubemittel iſt verboten. Den Zeit⸗ punkt ſowie die Art der Durchführung der Beſpritzung beſtimmen die Beauftragten des vom Reichsnährſtand eingerichteten Kartoffel⸗ käferabwehrdienſtes Vor der Beſpritzung müſ⸗ ſen die blühenden Unkräuter auf den Kartof- felfeldern beſeitigt werden. Die Ueberwachung der Unkrautbeſeitigung iſt Sache der Orts⸗ polizeibehörde und daneben des Beauftragten des Abwehrdienſtes. Zu dieſem Zweck muß ihnen der Zutritt zu den mit Kartoffeln be⸗ ſtellten Feldern ſowie die koſtenloſe Entnahme von Proben geſtattet und Auskunft erteilt werden. Außerdem iſt den Anordnungen der Beauftragten, die mit einem Ausweis der Landesregierung oder der höheren Verwal⸗ tungsbehoͤrde verſehen ſind, Folge zu leiſten. Die Beſpritzung kann auch von dem Abwehr⸗ dienſt ſelbſt vorgenommen werden. In dieſem Falle haben die Nutzungsberechtigten die Ko⸗ ſten der Spritzmittel und die Koſten für die Hilfskräfte zu tragen, ſowie die erforderlichen Hilfsdienſte zu leiſten. Die Höhe der zu er⸗ ſtattenden Koſten wird von der unteren Ver⸗ waltungsbehörde feſtgeſetzt. Bienen müſſen getränkt werden Zum Schutze des Viehs wird beſtimmt, daß das beſpritzte Kartoffelkraut nicht als Streu verwendet werden darf. Zum Schutz der Bie⸗ nen und der Imkerei macht die Ortsbehörde den Zeitpunkt der Beſpritzung in der ortsüb⸗ lichen Weiſe bekannt, damit die Bienenhalter durch verſtärkte Tränkung ihrer Bienen ver⸗ hindern können, daß ſie ihnen ſchädliche Trop⸗ fen von den Kartoffelpflanzen aufſaugen. Dem gleichen Zweck dient auch die angeordnete vor⸗ herige Beſeitigung des blühenden Unkrauts. Fangſtreifen ſind notwendig Die Nutzungsberechtigten der Kartoffelfel⸗ der, auf denen der Kartoffelkäfer feſtgeſtellt worden iſt, können von der unteren Verwal⸗ tungsbehörde nach Anhörung des zuſtändigen Beauftragten angewieſen werden, nach näherer Weiſung des Abwehrdienſtes Fangſtreifen auf ihre Koſten anzulegen. Wenn es erforderlich iſt, müſſen dieſe Fangſtreifen auch auf benach- barten Grundſtücken angelegt werden. Dieſe Verordnung trat am 1. Mai 1938 in Kraft. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des Geſetzes zum Schutz der landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen bei Vorſatz mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldſtrafe, bei Fahr⸗ läſſigkeit mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft. Gegen die Verſchleppung Nach dem Wortlaut der weiteren Verord⸗ nung, die die Verſchleppung des Kartoffel⸗ käfers im Inland verhüten will, iſt aus dem Befallsgebiet die Einfuhr von Kartoffeln, To⸗ maten, Wurzelgemüſe,(z. B. Möhren, Rü⸗ ben, Spargel, Sellerie, Meerrettich), bewur⸗ zelten Gewächſen, Speiſe- und Blumenzwie⸗ beln, Rhizomen, Kartoffel- und Tomatenlaub, organiſcher Erde und Wirtſchaftsdünger wäh⸗ rend des ganzen Jahres, friſcher Gemüſe und andere Küchengewächſe aller Art, ſowie ober⸗ irdiſcher friſcher Teile von Gewächſen in der Zeit vom 1. April bis 14. November in das Schutzgebiet und das ſonſtige Inland ver⸗ boten. Gewächshauspflanzen dürfen während des ganzen Jahres eingeführt werden, wenn die Sendung von einem Zeugnis des Pflan⸗ zenſchaudienſtes begleitet iſt, daß ſie unter— ſucht und frei vom Kartoffelkäfer iſt. Das gleiche gilt für Blumenzwiebeln und Knollen von Gloxinien und Begonien. Für die Einfuhr von Baumſchulenpflanzen während der Zeit vom 15. November bis 31. März aus dem Befallsgebiet iſt ebenfalls ein Zeugnis des Pflanzenbeſchaudienſtes erforderlich. In ihm muß beſcheinigt werden, daß die Wurzeln gewaſchen ſind, daß die Sendung unterſucht und frei von Erde und vom Kartoffelkäfer befunden iſt und daß ſie oder der Wagen mit dem Dienſtſiegel des Pflanzenbeſchaudien⸗ ſtes verſchloſſen worden iſt. „Beachte die 10 Pflichten, Du wirst sie noch brauchen.“ Deuljcher landwirtjchaftlicher Genoßſenſchaftstag in Koblenz Die Verhandlungen des diesjährigen Deut⸗ ſchon Genoſſenſchaftstages in Koblenz in der Zeit vom 9. bis 12. Juni 1938 haben in der geſamten Preſſe ſtärkſten Widerhall ge⸗ funden. Dieſe gleichzeitig erſte großdeutſche genoſſenſchaftliche Tagung geſtaltete ſich zu einer beſonderen Ehrung des Andenkens des großen Genoſſenſchaftsſchöpfers Friedr. Wilh. Raiffeiſen, deſſen 50. Todestag in dieſes Jahr fällt.— Ihrer Bedeutung wegen geben wir nun die Ausführungen des Gauleiters des Gaues Koblenz⸗Trier, Guſtav Simon, auf 5 Genoſſenſchaftstagung auszugsweiſe wie⸗ er: Bei der Haupttagung wies Gauleiter Simon darauf hin, daß der Gau Koblenz⸗ Trier mit Stolz Friedrich Wilhelm Raiffeiſen als ſeinen Sohn betrachten kann. Es iſt be⸗ merkenswert, daß im vergangenen Jahrhundert noch ein anderer Mann im gleichen Gau ſich in der Propagierung menſchheitsbewegender Ideen betätigt hat, nämlich der Jude Karl Marx, der Begründer des Klaſſenkampfes. Beide Männer haben verſucht, die Berufs⸗ ſtände zuſammenzuführen, um die Kraft der einzelnen zu einer großen Kraft zuſammenzu⸗ faſſen. Dennoch war das Wirken dieſer beiden Geſtalten des 19. Jahrhunderts grundver⸗ ſchieden voneinander. Der eine— Karl Marx — fühlte ſich nicht verbunden mit der deut⸗ ſchen Erde und dem deutſchen Menſchen, er wirkte infolgedeſſen an allen möglichen Plät⸗ zen der Welt. Der andere— Friedrich Wilh. Raiffeiſen— blieb ein treuer Sohn ſeiner Heimat und ſeiner bäuerlichen Berufsgenoſſen. Der eine hat Haß gepredigt und ſuchte die Arbeiterſchaft der Welt zuſammenzufaſſen, nicht zugunſten, der Arbeiter, ſondern zur Stärkung der Vorherrſchaft des Judentums. Er ſah im Gedanken der Zerſtörung und der Vernichtung das Wohl der wirtſchaftsſchwa⸗ chen Bevölkerung. Auf der- anderen Seite da⸗ gegen hat Friedrich Wilhelm Raiffeiſen durch den Gedanken der Selbſthilfe dem notleidenden bäuerlichen Berufsſtand wirkliche Hilfe ge⸗ bracht. Er hat ganz im Rahmen des völkiſchen 1 Gedankens gehandelt, und infolgedeſſen iſt ſein Werk beſtehen geblieben und wirkt ſich heute noch ſegensreich aus. Raiffeiſen hat das deut⸗ ſche Volk zum erheblichen Teil von jüdiſchem Wucher und jüdiſchem Geiſt ferngehalten und konnte deshalb viel mehr erreichen als die Gedanken eines Karl Marx, denen doch zuletzt der Erfolg verſagt bleiben mußte. Bei der Feierſtunde am Denkmal Raiffei⸗ ſens in Neuwied ergriff Gauleiter Simon nochmals das Wort und betonte, daß Raiffei⸗ ſen mit ſeinen Gedanken nicht nur das ganze deutſche Volk durchdrungen, ſondern darüber hinaus ſich unvergängliche Verdienſte um das Bauerntum der geſamten Erde erworben hat. Raiffeiſen ging von dem Grundſatz aus, daß der einzelne nichts iſt, dagegen die Zuſammen⸗ faſſung der einzelnen alles bedeutet. Dieſe Gedanken Raiffeiſens ſind deshalb gewiſſer⸗ maßen gleichlaufend mit den Gedanken unſerer heutigen Zeit. Ohne deshalb Raiffeiſen als Nationalſozialiſten bezeichnen zu wollen, darf er doch vom Nationalſozialismus als ideen⸗ verwandt anerkannt werden. Raiffeiſen hat in ſeinem kleinen, berufsſtändiſchen Wirkungs⸗ kreis Gedanken, Geſichtspunkte und Wege ge⸗ funden, die heute im großen verwirklicht wor⸗ den ſind. Die Aufgaben der Genoſſenſchaften ſind heute im Dritten Reich größer geworden. Der Nationalſozialismus kann das Werk Raiffei⸗ ſens deshalb auch bejahen, weil dasſelbe dem Kapitalismus des 19. Jahrhunderts ſtarke Beſchränkung auferlegt hat. In nochmaliger Gegenüberſtellung der Ge⸗ ſtalten Raiffeiſen und Karl Marx betonte Gauleiter Simon, daß Raiffeiſen gezeigt hat, wie man in würdiger und entſchloſſener Weiſe Intereſſen vertreten und geſunde Standes⸗ politik treiben kann, ohne gleichzeitig Klaſſen⸗ kampf zu führen. Raiffeiſen konnte ſeine Ge— danken zum Erfolg führen, weil er kein Jude war, weil er ſich mit ſeinem Volke blutver⸗ bunden fühlte, weil er eine Weltanſchauung beſaß, die mit unſerer heutigen ſtark verwur⸗ zelt iſt. Deshalb wird die heutige Zeit Raiff— eiſen mit ſeiner gut deutſchen Geiſteshaltung und ſeinen Leiſtungen für das Bauerntum und ſomit für die ganze deutſche Nation nicht vergeſſen. Gauleiter Simon ſprach den Wunſch aus, daß Raiffeiſens Werk im Dritten Reich weiter wachſen und gedeihen möge. * Der Ginſter verblüht In die bunten Farben des Frühſommers— das wechſelvolle Grün der Wälder, das Blau, Rot, Gelb und Grün der Wieſen und Felder — miſchte ſich von den Hängen her und über die Straßen herüber das leuchtende Goldgelb des blühenden Ginſters, das wie eine ſelig er⸗ füllte Verheißung aufrauſchte aus unſcheinba⸗ ren, unbeachteten Büſchen an Weg und Rain. Aus dem dunklen Grün der Blätter und dem Graubraun des Geſträuchs flammten die gel— ben Blüten wie kleine Sonnen auf. Wie auf Erden umherſpielendes Sonnengold wob ihr Schein von den Hängen und Höhen herab und leuchtete und flammte weithin an wolkenloſen Sommertagen: ja, ſelbſt den graueſten Regen⸗ tagen brachten ſie ein wenig Sonnenglanz. Durch Tage und Wochen ſchimmerten blüten⸗ überladene Ginſterbüſche; und wer nicht den Sonnenglanz in ihnen wiederſchimmern ſah, der mochte ihren Schein für reinſtes Erz hal⸗ ten, das aus verborgenſten Tiefen der Erde den Menſchen zuwuchs. Nun flammt es nur noch hier und dort in den Spitzen der Büſche. Das Gold der Blüten wird langſam runzelia und braun, und die Blüten Pandeln ſich hier und dörk ſchön Ju hellgrünen Schoten. Langſam werden dieſe Büſche bedeckenden Samenhülſen dunkler, länger, härter. Nach Wochen zur Spätſommerzeit, wenn dann der Wind geht, werden die braunſchwarzen Gin⸗ ſterſchoten an ihren Zweigen zu raſcheln und zu klappern beginnen. Und wenn ſie dann ſpringen, hat der ginſterblütengoldene Som⸗ mer ſein ſeliges Lied zu Ende geſungen. UAngültigkeit kurzfriſtiger Kellenverlräge Dem Unternehmer ſteht es. wenn nicht zwin⸗ gende Vorſchriften dem entgegenſtehen, an ſich frei, ob er mit den Geſolgſchaftsmitgliedern auf Zeit laufende Verträge oder Verträge auf be⸗ ſtimmte Zeit abſchließen will, und ebenſo iſt es an ſich zuläſſig, befriſtete Verträge immer er⸗ neut abzuſchließen, ſodaß ſie eine Kette bilden. Dies iſt aber unſtatthaft, wenn es zur Umge⸗ hung von zwingenden Kündigungsſchutzbeſtim⸗ mungen geſchieht. Als eine ſolche der Gültigkeit von Kettenverträgen unter Umſtänden entge⸗ genſtehende Kündigungsſchutzbeſtimmung gilt auch die Vorſchrift des§ 56 AO., die nach Anſicht des Geſetzes grundſätzlich jedem Ange⸗ ſtellten oder Arbeiter nach einjähriger Beſchäf⸗ tigung zuſtatten kommen ſoll und dabei davon ausgeht, daß ein Dienſt⸗ oder Arbeitsverhältnis nach einjähriger Beſchäftigung regelmäßig ſo geſtaltet iſt, daß es einer Kündigung bedarf. Die Gepflogenheit eines Unternehmens, mit einem Teil ſeiner Gefolgſchaftsangehörigen fortlaufend Monatsverträge abzuſchließen und die Fortſetzung dieſes Verfahrens über eine an⸗ gemeſſene Zeit hinaus bedeutet einen Verſtoz gegen die jedem Betriebsinhaber obliegende im § 2 AO. verankerte allgemeine ſittliche Pflicht der Fürſorge für die Betriebsangehörigen und ſtellt im Zuſammenhang damit, wenn nicht ganz beſondere Gründe vorliegen. eine Umge⸗ hung der Kündigungsvorſchrift des 8 56 AO. dar. In dieſem Falle iſt, ebenſo wie bei der Am⸗ gehung einer ſonſtigen zwingenden Kündt⸗ gungsſchutzbeſtimmung, die Befriſtung nach § 134 BGB. als unwirkſam und das Dienſt⸗ verhältnis als auf beſtimmte Zeit geſchloſſen anzuſehen. Die Unmöglichkeit, den Umfang des Arbeits⸗ anfalls auf längere Zeit vorauszuſehen, recht⸗ fertigt auch bei einer öffentlichen Verwaltung für ſich allein nicht den Abſchluß von kurzfri⸗ ſtigen Kettenverträgen. Denn ebenſo wie ein Privatunternehmer, von Ausnahmen abgeſehen, das Riſiko eines Rückgangs der Arbeitsanfalls in ſeinem Betrieb tragen und die Kündigungs⸗ friſten einhalten muß, ebenſo muß davon aus⸗ gegangen werden. daß auch öffentliche Verwal⸗ tungen grundſätzlich die Verpflichtung zur Tra⸗ gung des gleichen Riſikos trifft. Die Rückſicht⸗ nahme auf öffentliche Unternehmen als Ver⸗ walter öffentlicher Intereſſen und zweckgebun⸗ dener Gelder kann nicht dazu führen, die Rückſichtnahme auf die lebenswichtigen Inter⸗ eſſen der Gefolgſchaftsangehörigen ganz außer acht laſſen. RAG. 181/37). 77 Dienſtkräfte der Gemeinden erhalten Unter⸗ ſtützungen wie Reichsbeamte. Nach dem Deut⸗ ſchen Beamtengeſetz gewährt der Staat dem Be⸗ amten Fürſorge und Schutz bei ſeinen amtlichen Verrichtungen und in ſeiner Stellung als Be⸗ amter. Für die Gewährung von Beihilfen an Reichsbeamte gelten die Reichsbeihilfen⸗Hrund⸗ ſätze. Nachdem durch das Deutſche Beamtengeſetz auch die Beamten der Gemeinden Reichsbeamte geworden und ihre Rechts- und Beſoldungsver⸗ hältniſſe angeglichen ſind, ergibt es ſich von ſelbſt, daß auch bei der Gewährung von Unter⸗ ſtützungen in Notfällen an die Dienſtkräfte der Gemeinden und Gemeindeverbände die Reichs⸗ grundſätze Anwendung zu finden haben. Der Reichsminiſter des Innern hat deshalb in einem erneuten Erlaß darauf hingewieſen, daß ent⸗ ſprechend dem Sinne und Zweck des Deutſchen Beamtengeſetzes, jede Gemeinde für ihre Dienſtkräfte ter hgge bereitzuſtellen habe. Die von dem RDB. den Gemeindebeam⸗ ten etwa genere dende ſind dabei nur in der Weiſe zu berückſichtigen, daß die zu gewäh⸗ rende Unterſtützung mit dieſem Zuſchußbetrag zuſammen den Betrag der insgeſamt erwachſe⸗ nen Koſten nicht überſchreitet. Hausjahr iſt nicht Berufsausbildung. Viel⸗ fach herrſcht noch Unklarheit über den recht⸗ lichen Charakter des Hausjahres, das unſere jungen ſchulentlaſſenen Mädchen durchmachen müſſen. Man ſetzt es irrtümlich auf eine Stufe mit der häuslichen Lehre, die— wie ſchon der Name ſagt— eine Ausbildung für einen künftigen Beruf— nämlich den der ge⸗ prüften Hausgehilfin— darſtellt. Das Haus⸗ jahr iſt weder ein Arbeits- noch ein Ansbil⸗ dungsverhältnis. Sein Zweck iſt vielmehr, (Urteil des Reichsarbeitsgerichts, den jungen deutſchen Mädchen die Anfangs⸗ kenntniſſe hauswirtſchaftlicher Arbeit ſoweit zu vermitteln, daß Luſt und Freude am Fami- lienleben und am Beruf der Hausfrau und Mutter erweckt werden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter hat daher entſchieden, daß für Be⸗ amte Kinderzuſchläge für die entſprechende Jeit nicht bezahlt werden, weil eine Berufs⸗ ausbildung im beſoldungsrechtlichen Sinne nicht vorliegt. —esondess fein So hacken ici Sie: Leig: 150 6 Weizenmehl. 1 gest. tel(3 6) Dt. Oether's„ Bachin-. 5 60 b Zuchet, 1 Eigelb, 1 fl. Waſſet, 68 g Suttet Zelgg: 750 f Juack./- J milch, 2 iet, 1 ECtwelfl. 200 f Zucket. 7 Flãſchchen Ot. Oetker's Backöl Zitrone. Ipackch. De. Oetzet's Sofſenpuloet Vanille- Geſchmack, * 60 f De. Oethet's„ Guſtin“, 7 1 geſtr. Teel.(56) De. Oethet's„ Bachin“, 6. 50-75 g flotinthen. Teig: ſlehl und„Bachin“ wetden gemiſcht und auf ein Backbtett geſtebt. In die mitte macht man eine Dettiefung. in welche man Zucker, kigelb und Waſſet gibt. Man vettühtt mit etwas Mehl-, Backin“-Pemiſch zu einem dicken Brei, gibt die halte. in Stücke geſchnittene Buttet darauf, beſtteut mit etwas Ilehl und bechnetet alles ſchnell zu einem glatten Teig. 25 des Teiges rollt man auf dem hoden einer Springform aus. UDon dem heſt formt man eine Rolle, die man als Rand um den Boden legt. gelag: Den Quack läſſt man auf einem Sieb ablaufen und ſtreicht ihn duech ein feines Sieb. as mit einem Teil der ſſlilch angetührte Soßßenpulder, kigelb. 23 des Zuckers, Back ol und das mit„Backig gemiſchte und geſiebte„Guſtin“ gibt man zu dem Quack und fügt ſoviel Milch hinzu, daſt die Maſſe eine Ractoffelbreiähnliche Beſchaffenheit hat. Danach gibt man die geceinigten fotinthen hinein. Das Eiweiſſ witd zu Schnee geſchlagen, in den man nach und nach den Heſt des Zuckers gibt. an muſſ einen ſehe ſteifen kiſchnee echalten, der dem Belag den nötigen falt gibt. Ilan zieht ihn vocſichtig mit dem Schneebeſen untet die Juack⸗ maſſe. Den Belag füllt man auf den boden und häuft ihn zut lite hin etwas an, weil et nach dem hachen leich etwas einſinkt. Backzeit; 50-50 Ilinuten bei gutet Ilittelhite. Zitte ausſchnelden! 600000 Inſektenarten greifen an! Welche Tiere ſtellen die meiſten Arten? olländiſche Zoologen haben ſich die Mühe gemacht, die Bedeutung der verſchiedenen Tier⸗ gattungen gegeneinander abzuwägen. Wenn man nach der Größe geht, dann haben natürlich die warmblütigen Säugetiere ein ge⸗ wiſſes Uebergewicht. Aber der Zahl nach ſind ſie kaum erwähnenswert. In Europa leben knapp 90 verschiedene Arten von Säugetieren während es deren ſin der ganzen Welt etwo 4000 gibt. Wenn wir die Vögel betrachten dann liegen die Verhältniſſe ähnlich. Es gibt in der ganzen Welt 14000 verſchiedene Arten, von denen 500 Sorten auf Europa verteilt ſind. Auch die Fiſche ſind mit 14000 verſchiedenen Arten vertreten. In Europa fin⸗ det man höchſtens 300. Von den Reptilien kennt man 5000 Ver⸗ treter, von Fröſchen und Kröten rund 2000. Nimmt man alle genannten Tiere zuſammen, dann erreicht man eine Zahl von rund 40 000 Arten von Tieren, die Knochen und meiſt auch ein* haben. Es wird die meiſten Menſchen überraſchen, zu hören, daß es doppelt ſovieſe Mollusken gibt, alſo Tiere. die in die Gruppe der Schnecken und Auſtern fallen, keine Knochen haben und höchſtens in harten Schalen leben. Gewaltig iſt auch die Zahl der Arten der Protozoen, die man nur durch das Mikroſkop erblicken kann. Wir kennen bis heute von dieſen Protozoen rund 20 000, aber die Ge⸗ ſamtzahl dürfte ein Vielfaches ſein. Wir füh⸗ ren noch die Würmer mit 16 000 Sorten an. Dann kommen verſchiedene Korallen und Po⸗ lypen ſowie Schwämme, die auch je mit 4000 bis 5000 Arten vertreten ſind. Sogar die Krab⸗ ben haben 20 000 verſchiedene Formen. Wenn wir dann noch die pinnen mit 15 000 Arten erwähnen, ſind wir auf dem beſten Weg zu den Inſekten. Und nun kommt die große Ueberraſchung. Inſekten ſind bekanntlich jene Tiere, die einen zuſammengeſetzten Körper ha⸗ ben, der von 6 Beinen getragen wird. Die In⸗ ſekten ſchlagen jeden Rekord, indem ſie nicht weniger als 600 000 verſchiedene Ar⸗ ten aufweiſen! Dabei iſt zu bedenken, daß wir von den Inſekten auch bis 5 nur einen klei⸗ nen Teil kennen. Es iſt alſo mit Recht anzu⸗ nehmen, daß die Zahl der bekannten Inſekten⸗ arten eines Tages bis auf 1 Million empor⸗ geklettert iſt. Keine Volljährigkeitserklärung für die Heirat einer älteren Frau. Ein 18ähriger Berliner, der mit einer 29jährigen Frau ein Liebesver⸗ hältnis unterhielt, beantragte beim Vormund⸗ Ke ſeine Volljährigkeitserklärung, um ie Frau zu heiraten u. einem zu erwartenden Kinde ſeinen Namen geben zu können. Alle Inſtanzen lehnten den Antrag ab. Das Kam⸗ mergericht(JW. 1589/38) erklärt in ſeinem Beſchluß, daß eine Ehe mit einer elf Jahre älteren Frau im allgemeinen nicht glück⸗ lich werde und daher die Vorausſetzung für die Volljährigkeitserklärung, nämlich die Förde⸗ rung des Wohles der Minderjährigen, nicht vorliege. Hin und wieder ſeien zwar auch Ehen mit erheblich älteren Frauen glücklich 7 9 50 das ſeien aber ſeltene Fälle und zumal ſolche, wo auch der Mann erſt im reiferen Alter und ohne Zwang zur Ehe ſchritt. Wenn aber ein 18jähriger ein 29jähriges Mädchen heiraten Großfeuer im Mannheimer Hafengebiet Geſtern 12 Uhr brach in dem am Verbin⸗ dungskanal gelegenen Hobelwerk Mohr Groß⸗ feuer aus, das von der Berufsfeuerwehr mit drei Löſchzügen, dem Hafenlöſchboot und unter Einſatz freiwilliger Feuerwehren bekämpft wurde. Bei Eintreffen des erſten Löſchzuges ſchlugen die hellen Flammen bereits aus dem Anweſen, das in kurzer Zeit völlig nieder⸗ brannte. Durch den Einſatz der Wehrmänner gelang es glücklicherweiſe ein Uebergreifen auf die Nachbargebäude zu verhindern, in denen durchweg leicht brennbare Dinge lagerten. Vor allem galt es, das Benzinlager einer angren⸗ zenden Automobilfirma zu ſchützen. Nach et⸗ wa einſtündiger anſtrengender Tätigkeit war die Gefahr eines weiteren Uebergreifens be⸗ ſeitigt, doch hatten die Wehrmänner noch lange mit Ablöſcharbeiten zu tun. Die ſtarke Rauch entwicklung wirkte ſich auch in der Innenſtadt aus, die in den frühen Mittagsſtunden von Rauchſchwaden eingehüllt war. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Im Laufe des Mittwoch ereigneten ſich in Mann⸗ heim 5 Verkehrsunfälle, wobei 5 Perſonen verletzt und 5 Kraftfahrzeuge ſowie 2 Fahr⸗ räder beſchädigt wurden.—(Verkehrsüber⸗ wachung). Bei der Verkehrsüberwachung wur⸗ den 40 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt * Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Auf⸗ fallend hoch iſt immer wieder die Zahl der⸗ jenigen Radfahrer, die wegen Nebeneinander⸗ fahrens gebührenpflichtig verwarnt werden müſſen.— Wegen unſittlichem Verhalten ge⸗ genüber zweier Schülerinnen wurde am Mitt⸗ woch nachmittag im Waldpark ein 29 Jahre alter Mann feſtgenommen und in das Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Lampertheim. Eine Verlängerung des Spargelſtiches erſcheint nach den Erfahrungen nicht zweckmäßig. Leider blieb trotz des war⸗ men Wetters der erhoffte Anfall aus, er er⸗ reichte nur ca. 200 Zentner pro Tag. Die Ernte war in dieſem Jahre ſchleppend und beträgt 12 500 Zentner gegen 19 500 Zentner im Vorjahre. Die Preiſe hielten ſich infolge des geringen Anfalls faſt ſtabil, und dadurch iſt geldlich kaum ein Ausfall zu befürchten. Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 23. Juni 1938 Erdbeeren A) 56—68, Erdbeeren B) 44 bis 54; Erbſen 28—30. Anfuhr: 60 dz.— Nächſter Markt: Freitag, 14 Uhr. 8 und verantwortlich für den politiſchen il Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: werde. wolle, ſo ſpreche die eee eee daß die Heirat nicht zu einer guten Ehe führen und an 4 Kraftfahrzeughalter mußten rote Vorfahrtsſcheine ausgegeben werden, weil ihre Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. V. 1938 über 1900. Z. Zt. it Anzeigenbreisliſte Nr 7 aültia. man bittet, schon die heutige Freltagsvorstellung zu besuchen. „Das indische Grabmal ab eule Freitag Im Contra, Fim Paaagt Amiliche Bekanntmachung Nachdem in verſchiedenen Gegenden das Auftreten des Kartoffelkäfers beobachtet wurde, müſſen auf Anordnung des Kreis⸗ direktors in allen Gemeinden Suchaktionen durchgeführt werden. Die erſte Suchaktion findet am Sonntag, den 26. ds. Mts., für den öſtlichen Gemar⸗ kungsteil, alſo gegen Weinheim zu, ſtatt. Alle Kartoffelpflanzer dieſes Gemarkungsteiles ſind verpflichtet, an der Suche teilzunehmen. Nicht⸗ erſcheinen wird aufgrund der erſten Verord⸗ nung zur Abwehr des Kartoffelkäfers vom 15. April 1937 beſtraft. Treffpunkt vormittags 7 Uhr am Orts⸗ ausgang Weinheimerweg. Ich mache die Bevölkerung beſonders darauf aufmerkſam und erwarte, daß auch außer den geplanten Suchaktionen alles getan wird, um eine weitere Ausbreitung des Schäd⸗ lings zu verhüten. Bei den Suchaktionen iſt dem Leiter der Suchaktionen, Ortsbauern⸗ führer Helfrich, ſowie dem Feldſchutzperſonal unbedingt Folge zu leiſten. Viernheim, den 23. Juni 1938 Der Bürgermeiſter. Bekanntmachung Betr.: Anmeldung der mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtücke. Die Formulare für Tabak⸗Fluranmeldun⸗ gen 1938 werden morgen Samstag vormittag von 8—9 Uhr in der Milchzentrale ausge⸗ geben. Dieſelben ſind in Spalte 1—4 genau auszufüllen und am Dienstag, den 28. Juni 1938, daſelbſt wieder zurückzugeben. Die Nachmeſſung der Grundſtücke wird ab 4. Juli ds. Is. vorgenommen. Bis dahin haben die Pflanzer die Grundſtücke an gut ſichtbarer Stelle mit einem an einem Pfahl befeſtigten Schild zu verſehen, auf welchem gut ſichtbar folgende Angaben zu machen ſind: 1. Name und Beizeichen des Pflanzers; 2. Ord⸗Nr. im Verteilungsplan 7 gedr. Nummer auf dem Zuteilungsbeſcheid), 3. Flur, Nummer und Größe der bebauten Fläche. Ich verweiſe ausdrücklich auf die Bekannt⸗ machung des Landesbauernführers und mache pünktliche Ausführung obiger Beſtimmungen jedem Tabakpflanzer zur Pflicht. Helfrich, Ortsbauernführer. Bereins⸗Anzeiger Kleintierzuchtverein 1916 und Selbſtverwertergruppe. Sonntag, 26. Juni, nachm. 2.30 Uhr, findet in Bensheim bei Zehnbauer, Gaſthaus„Zum Roſengarten“, die Kreisverſammlung ſtatt. Die Mitglieder werden hierzu freundl. einge⸗ laden. Abfahrt Staatsbahn 12.40 Uhr. Die Vorſtände. Turnverein von 1893 Heute Freitagabend 8.30 Uhr in der Sport⸗ halle: Spielerverſammlung für Hand⸗ und Fußballer.— 8.30 Uhr Turnſtunde. CCCFFFFFFFFFFCCC Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! täglich zu verleihen Leihgeb je Std. 10 Merkel, Hügelſtr. 3 A aller Syſteme wer⸗ den repariert. Anmeldungen im „Freiſchütz⸗ Saarſtr.-Fernſpr. 111 Spehe⸗ und Fuller ⸗ kartoffeln zu verkaufen Weinheimer ſtraße 14 Spehe⸗ kartojjeln billig zu verkaufen Mannheimer⸗ ſtraße 28 dehaun wird Immer Darum keine Unterbrechung in der Tellungs- Noname — Je jr üher Sie uns Ihren Anzeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len bene bejjer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Danksagung Für die uns beim allzufrühen Heimgang unſerer lieben Verſtorbenen fu Halharina Weidner ven. enn erwieſene herzliche Anteilnahme ſowie für die Be⸗ gleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte, ſagen wir innigen Dank.— Beſonderen Dank den Ehrw. Barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Schulkameradinnen für die Kranzniederlegung, für die Stiftung von hl. Seelenmeſſen und für die Kranz und Blumenſpenden. Viernheim, den 24. Juni 1938 In tiefer Trauer: Nik. Peter Weidner 1. u. Kinder Johann Helbig 12. Frijche Transporte Nahe ung Mader melkend, reſp. flott, z T. gefahren Bürstadt Ernſt Ludwigſtraße 32 bei Nutzviehbeſchaffung e. G. m. b. H. ab Samstag. den 25. Juni 34e 2 Werde Mitglied der S. dale.. Aaaugstonte kaufen Sie billigſt bei Robert Sielert Weinheimerſtraße 62 Qualitätsware u. moderne Muſter 3. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 22. Juni 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 3000 RM. 80982 4 Gewinne zu 2000 RM. 38423 65300 2 Gewinne zu 1000 RM. 144047 28 Sewinne zu 800 RM. 2287 33238 36195 39708 85221 63042 20810 140662 143276 191410 258385 35876 394036 46 Gewinne zu 500 RM. 16829 17754 20575 29097 31331 66749 72730 74364 74494 96116 118984 127935 130891 152378 155089 200918 207773 210534 225074 282489 309101 330763 348387 182 Gewinne zu 400 RM. 1576 2164 2913 7336 8621 13521 16182 15446 15638 24354 25818 25868 30225 31054 35299 41705 41707 45325 48750 52620 63909 67225 68667 70216 78725 80117 93619 93822 113980 116882 116918 120920 22353 129200 131035 132518 149723 152380 155677 163389 165952 176475 180746 180937 187710 188825 192155 192517 195660 196867 199925 199936 211759 214994 216286 223297 227941 230936 234881 237294 246149 247933 254567 280113 260802 263711 266236 267000 271846 311139 318218 320974 321003 327799 329770 334149 335161 344777 346508 3498865 356709 1 1.58 363174 364184 368357 370894 370896 376394 385260 391768 1 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 55089 2 Gewinne zu 10000 RM. 33546 8 Gewinne zu 2000 KM. 237830 291280 811414 g 18 Gewinne zu 1000 RM. 3599 75368 76141 154244 162683 180981 30 1839 321282 347841 20 Sewinne zu 800 RM. 11877 27231 56942 100313 118999 128954 166093 198957 285509 281835 84 Gewinne zu 500 RM. 33613 60397 68382 68126 78827 76468 83987 97781 103096 134889 143408 161094 191239 197986 220464 229898 237058 259764 252898 262880 263840 310907 328428 352355 357457 358190 380210 361323 368269 377866 390980 399342 1686 Gewinne zu 400 NR t. 8108 10879 11449 13871. 18808 19708 20855 25280 28018 28932 29987 32882 34774 38021 36278 39210 47498 57013 62578 66664 71168 73700 75398 79404 79484 81272 82838 92381 92827 99589 101513. 101723 108748 111847 113806 127988 128038 137439 139484 146734 163148 168393 179579 182545 182858 1 1199231 206292 208920 210156 225454 228141 226311 230557 243831 244048 258008 259059 284165 276970 286947 289177 292752 304668 306486 306877 316201 317111 820564 323210 333053 336457 343110 352525 353484 354657 359992 363385 365778 367620 377710 392278 397169 N N—— N N 70 . NN —. N da⸗ Leben le 1e 50 n hitze den bequemen Se a us lelehtem, ots zem 310111 — finden km bel uns in Fresko, Geborchine, und enderem weckmzasigem NMeteriel, in Farben und Schnitten— 20 um sich derin wohl zu fühlen. Uaszere Reeptp telt lagen: Lelnen- Sate es 18. 13.0 9.75 gefütterte Saceos 32.73 24.0 19.80 Bitte, besorgen Sie sich solch ein tück- kommen Sie zu uns. Unsere sachkundige Beratung und unser bequemer Zahlungsplan erleichtern ihnen das kaufen praktisches Die vornehme Familien⸗Druchſache Derlobungs /, Dermählungs/ Geburts/ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Doldszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. J — 0 — U hat!“ telnde tod a Den lehre gleich werks ant! lehre Rei tag b Sende dom 900 tung der u detner haupt Ern Vernu die d Vol! laſſen Staatz Energ beftie derma darüb erich die se willig Stunts Rechen des Der den b ßen 1 fang 6 außer ſeitz Probl. fetgi iſt nic ſelbſt erſteu eine* Jahre