5 Ellheten 0 323 Nummer 149 Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich! otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. Donners lag S Kriegs und Friedens partei in England RS iel Meilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Alernheim den 30. Juni 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text teil für Imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 CCC. KTC 14. Jahrgang Aber beide für eine Aufrüſtung, die alles in der Geschichte des Landes übertrifft Mit wem ringt Chamberlain? der Machtkampf zwiſchen den engliſchen Parleien (Von unſerem Berliner Mitarbeiter) Eine der umſtrittenſten Figuren der engliſchen Politik iſt gegenwärtig der britiſche Premier⸗ miniſter Chamberlain, von der Arbeiter- partei zum beſtgehaßten Manne des Landes geſtempelt, von ſeinen Anhängern enthuſiaſtiſch als mutiger Vorkämpfer des Friedens und würdiger Sohn des gro⸗ ßen„Joe“ Chamberlain gefeiert. Je länger Premierminiſter Chamberlain der engliſchen Außenpolitik und damit der europäiſchen Ent⸗ wicklung den Stempel ſeiner Perſönlichkeit auf⸗ drückt, deſto erbitterter wird in der engliſchen Oeffentlichkeit um die Perſon des Miniſterprä⸗ ſidenten gerungen. Wäre der Ausgang dieſes Ringens ausſchließlich eine innere Angelegen⸗ heit Englands, ſo könnten die Politiker anderer Länder dem Machtkampf zwiſchen den beiden engliſchen Parteien gelaſſen zuſehen. Ein Ver⸗ hängnis will es jedoch, daß die inneren Aus⸗ einanderſetzungen der engliſchen Demokratie ſich ausgerechnet um die außenpoliti⸗ ſchen Probleme kriſtalliſieren, ſodaß von ihrem Ausgang der europäiſche Friede und da⸗ mit auch die außenpolitiſche Haltung der euro— päiſchen Großmächte beeinflußt wird, ja, nach der Meinung vieler ſogar die Allerweltsfrage „Gibt es Krieg?“ letzten Endes gleich⸗ falls von dem Ausgang des Streites um Cham⸗ berlain abhängt. Niemand kann ſich des Eindrucks mehr er⸗ wehren, daß die Außenpolitik nur deshalb zum Brennpunkt der inneren engliſchen Auseinan⸗ derſetzungen geworden iſt, weil die engliſche Arbeiterpartei alle anderen zugkräftigen Paro⸗ len auf inner⸗ und ſozialpolitiſchem Gebiete eingebüßt hat. Zweimal in der Geſchichte Eng⸗ lands hat die Labour⸗-Party regiert, zweimal wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſch Fiasko erlitten. Mit den erprobten Kampfparolen marxxiſtiſch⸗ ſozialiſtiſcher Färbung ſind deshalb in der poli⸗ tiſchen Arena Englands nur noch ſchlechte Ge— ſchäfte zu machen. Will man alſo die Macht im Staate erringen, ſo gilt es, dem Volk neue Kö⸗ der hinzuwerfen, den Mann auf der Straße an ſeinen empfindlichen Stellen zu packen. Dieſe Taktik hat die Arbeiterpartei mit zu⸗ nehmendem Geſchick und von Monat zu Monat heftiger werdenden Demagogie ſeit dem Rück⸗ tritt Premierminiſter Baldwins und dem An⸗ tritt Premierminiſter Chamberlains verfolgt. Sie hat ſich die weit verbreitete Abneigung wei⸗ ter Bevölkerungskreiſe Englands gegen die autoritären Regierungsmethoden zunutze ge⸗ macht. Sie hat weiter die Fähigkeit der eng⸗ liſchen Bevölkerung, ſich über Verletzung huma⸗ nitärer Grundſätze zu entrüſten, eingeſetzt und zum dritten die Empfindlichkeiten des engliſchen Staatsbürgers in Bezug auf den Schutz der britiſchen Schiffahrt verwendet, um das Vertrauen zur Konſervativen Partei in den breiten Schichten zu erſchüttern. Gewiß iſt ihr dieſes nur zum Teil gelungen. Einen Verbün⸗ deten fand ſie in gewiſſen Perſönlichkeiten der Konſervativen Partei, etwa in dem radikalen Tory und Deutſchenhaſſer Winſton Chu r⸗ chill oder dem dem Ideal der Genfer Liga verſchriebenen ehemaligen Außenminiſter An⸗ thony Eden. Chamberlain ringt nicht nur mit der demagogigen Unterminierung ſeiner Macht durch die Arbeiteroppoſition. Er muß ſich auch mit den heimlichen und zähen Angriffen eige⸗ ner Parteileute auseinanderſetzen. Es iſt letzten Endes nicht mehr und nicht weniger als der Zerfall oder die Teilung der Konſer⸗ vativen Partei durch innere Rivalitäten, wo⸗ rauf die Arbeiteroppoſition ſpekuliert. Die neue Kampftaktik im inneren politiſchen Leben Englands hat indes nur zu Teilerfolgen für die Oppoſition geführt. Durch die fortwährenden außenpolitiſchen Debatten im Unterhaus über China, Spanien oder die Tſchechoſlowakei, durch die mit immer weniger Verantwortungsgefühl für den Frieden der Welt vorgetragenen Angriffe, hat ſich der be⸗ ſonnenere Teil des engliſchen Volkes enger und enger um die Perſönlichkeit ſeines Pre⸗ mierminiſters geſchart, in dem es immer mehr den letzten Rettungsanker für die Erhaltung des Friedens erblickt. Die Augen über das wahre Geſicht der Oppoſition ſind ihm zu einem großen Teil aufgegangen. Die Frontlinien haben ſich geklärt. Das geht ſo weit, daß heute von einer Kriegs- und einer Friedenspartei in England geſprochen wird. Die als Kriegspartei ange- ſehene Gruppe behauptet von ſich ſelbſtverſtänd⸗ lich ebenfalls, ihr Ziel ſei die Erhaltung des Friedens. Sie unterſcheide ſich nur in den Me⸗ thoden zur Erhaltung grundſätzlich von der Re— gierung. Ihre Methode beſteht, auf eine kurze Formel gebracht, darin, daß ſich die ſogenann⸗ ten friedliebenden, geſetztreuen Nationen furcht⸗ einflößend wappnen müſſen, um den angeb⸗ lichen Vertragsbrüchen der autoritären Staaten zu begegnen und alsdann unter dem Banner der Genfer Liga zu gegenſeitigem Schutze zu⸗ ſammenzuſchließen. Die Friedenspartei, um in den Gedanken- gängen und Begriffen der engliſchen Diskuſſion zu bleiben, ſieht aber gerade in dieſem Zuſam⸗ menſchluß die größte Gefahr für den Frieden. Sie glaubt, die Politik der Um⸗ wandlung der Liga in ein Militärbündnis ge⸗ gen den Angriff würde die Welt geradezu in zwei ſich immer feindlicher gegenüberſtehende Blocks zerlegen, würde die Nationen nur noch geeinter, entſchloſſener und härter machen, die eine von der Verſailler Weltordnung ſich ent⸗ ſcheidend unterſcheidende gerechte Regelung zwi⸗ ſchen den Lebensanſprüchen der Völker erſtre⸗ ben. Sie ſetzt ſich deshalb im Gegenſatz zur Kriegspartei für eine Verſtändigung mit den autoritären Staaten, mit den Nationen ein, denen nach dem Weltkrieg großes Unrecht ge⸗ ſchehen iſt. Trotz dieſes Verſtändigungswillens hält ſie aber genau ſo wie die Oppoſition zur Durchführung dieſer Verſtändigung den A u f ⸗ bau einer Rüſtung für notwendig, der alles übertrifft, was in der Geſchichte Englands bisher dageweſen. Zu welchem Zweck wird dieſe Rü ſtung einſt eingeſetzt werden? Das iſt die große Frage, von der die europäiſche Entwicklung maßgeblich beeinflußt werden wird. Der Aus⸗ gang des Chamberlainſchen Ringens wird da⸗ rüber Aufſchluß geben. Tſchechiſche Sokolteilnehmer aus Wien provozierten in Prag Während die Sudetendeutſchen die größten Schwierigkeiten haben, an deutſchen Ver⸗ anſtaltungen teilzunehmen und dieſe Teilnahme von der tſchechiſchen Regierung häufig verboten wurde, iſt den tſchechiſchen Teilnehmern aus Wien an dem Sokoltreffen in Prag von deutſcher Seite ſogar ein Extrazug zur Verfügung geſtellt worden. Bei der Ankunft auf dem Bahnhof in Prag wurden immer wieder von der Maſſe Rufe ausge⸗ bracht: Es lebe das tſchechiſche Wien!“ Dieſe Rufe fanden bei den 1400 Sokoln aus Wien lebhafte Erwiderung. Damit hat ſich erneut erwieſen, daß alles deutſche Entge⸗ genkommen vom Prager Chauvinismus in übelſter Weiſe beantwortet wird. Auf unſerem Bilde ſieht man die Ankunft der Wiener Teilnehmer in Prag. (Aſſociated Preß⸗M.) Die Grenzen des Einfluſſes Ankerredung Ciano-Lord Perth Nom, 30. Juni In einer Stellungnahme zu der am Diens⸗ tag ſtattgefundenen Unterredung des italieni⸗ ſchen Außenminiſters Graf Ciano mit dem engliſchen Botſchafter Lord Perth, wendet ſich der Direktor des„Giornale d'Italia“ un⸗ ter der Ueberſchrift„Die Grenzen des Einfluſ— ſes“ gegen die neuerlichen Entſtel⸗ lungsverſuche, die bereits in den über⸗ eilten Kommentaren der antifaſchiſtiſchen Preſſe in der bekannten Weiſe unternommen worden ſeien. Danach ſoll gewiſſen Linksblättern zu⸗ folge Lord Perth in drohender Weiſe Italien für die Bombardierungen in Spa⸗ nien mit verantwortlich gemacht und die italieniſche Regierung zu einer energiſchen Intervention bei Franco aufgefordert haben. Zweifellos habe, ſo ſchreibt das halbamtliche Blatt, Lord Perth in ſeiner neuen Unterredung mit dem italieniſchen Außenminiſter auch einige ruhige Worte über die durch die Bombardie⸗ rung der rotſpaniſchen Häfen durch national⸗ ſpaniſche Flugzeuge geſchaffene Lage geſprochen, eine Lage, die gewiſſen Kreiſen den Vor⸗ Aufruf des Gauleiters Bohle Dor der Reichskagung der Auslandsdeulſchen in Slullgark Berlin, 30. Juni. Gauleiter Bohle hat— wie die NSk. mel⸗ det— den folgenden Aufruf zur 6. Reichsta⸗ gung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart erlaſ— ſen. die in dieſem Jahre vom 256. 8. bis 4. 9. ſtattfindet: Aus landsdeutſche, Männer der Seefahrt! Die 6. Reichstagung der Aus landsdeutſchen. die vom 26. 8. bis 4. 9. 1938 in unſerer Stadt Stuttgart ſtattfindet, ſteht im Zeichen der Wiedervereinigung der deutſchen Oſt mark mit dem Reich. Dieſe große geſchichtliche Tat unſeres Führers Adolf Hitler wird ihren ſicht⸗ baren Ausdruck in Stuttgart einmal darin fin⸗ den, daß die Fahne der ehemaligen Landes⸗ gruppe Oeſterreich nunmehr als Traditionsfah⸗ ne der Auslandsorganiſation von mir über⸗ nommen werden wird und zum zweiten darin, daß wir zum erſten Mal eine große Anzahl un⸗ ſerer deutſch⸗öſterreichiſchen Volksgenoſſen aus dem Auslande als Reichsbürger begrüßen kön⸗ nen. Sie werden an all dem teilnehmen, was wir ſchon bei den Tagungen der vergangenen Jahre erlebten, und was eine Steigerung in dieſem Jahre finden ſoll: den großen Kundgebungen, bei denen die füh⸗ renden Männer der Partei und des Staates ſprechen werden und dem Gedankenaustauſch mit den Mitarbeitern in der Leitung der Aus- landsorganiſation, die Euch Parteigenoſſen draußen die Zielſetzung für ein neues Arbeits⸗ jahr geben ſoll. Die 6. Reichstagung in Stuttgart ſoll den Grundſtein legen zur großdeutſchen Volksgemeinſchaft im Ausland. Sie ſoll ein erneutes Bekenntnis des geſamten Auslandsdeutſchtums zum nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und zu unſerem Führer ſein. Das ſchöne Stuttgart, die Stadt der Aus⸗ landsdeutſchen, erwartet Euch. wand zu neuen dunklen Spekulatio⸗ nen biete. Es ſei auch möglich, daß der engli⸗ ſche Botſchafter die italieniſche Regierung auf⸗ gefordert habe, ihren Einfluß geltend zu machen, um von Franco eine Aenderung der Art des von ihm geführten Luftkrieges zu errei⸗ chen. Man könne aber auch auf Grund vorlie⸗ gender Informationen die von Graf Ciano er⸗ teilte Antwort aufzeichnen. Dieſe Antwort ſei nicht etwa improviſiert worden, ſon⸗ dern beſtätige die ſtets von Italien befolgten Richtlinien ebenſo ſehr, wie ſie der wahren militäriſchen und politiſchen Lage Nationalſpa⸗ niens Rechnung trage. Die Beziehungen zwi⸗ ſchen Italien und Nationalſpanien beruhen vor allem auf der ſtrikten Achtung vor der politiſchen Unabhängigkeit S pa⸗ niens und ſeiner Bürger. Soweit es ſich mit dieſer Achtung vereinbaren laſſe, verfehle es Italien nicht, einen unaufdringlichen Einfluß im Sinne der Mäßigung und der Sache der internationalen Zuſammenarbeit auszuüben. Ein ſolcher Einfluß habe aber klare und ver⸗ ſtändliche Grenzen, die Italien niemals zu über⸗ ſchreiten beabſichtige. Die Kriegführung und die Anwendung der Waffen müſſe beiſpielsweiſe ausſchließlich der Entſcheidung des nationalſpaniſchen Komman⸗ dos überlaſſen bleiben, denn dieſes Kom⸗ mando ſei allein für den Ausgang dieſes großen nationalen Ringens verantwortlich. Jeder fremde Schritt wäre ein unerlaubter Einmi⸗ ſchungsverſuch und eine Geſte,, die jener Unab⸗ hängigkeit widerſprechen würde, die Italien achte und in Spanien zu achten beabſichtige. Graf Ciano habe jedoch, wie das halbamt⸗ liche Blatt abſchließend betont, Lord Perth über einige, den berechtigten Wünſchen der britiſchen Regierung entſprechende Maßnahmen unterrich⸗ ten können, die General Franco bereits aus eigener Initiative getroffen habe. Hieraus ergebe ſich, daß General Franco angeordnet habe, daß ein Angriff auf in Fahrt befindliche engliſche Schiffe vermieden werde und ſo weit wie möglich die engliſche Flagge in den rotſpaniſchen Häfen eine Ausnahmebehand⸗ lung erfahre. Schließlich habe Franco der Einrichtung von Freihäfen in Sowjetſpanien zugeſtimmt, die von Schiffen mit einwandfreier Ladung ungehindert aufgeſucht werden könn⸗ ten. Dieſe überaus wichtigen Maßnahmen ſtell⸗ ten ſchon offenſichtlich Ausnahmen in jener Verteidigungsblockade dar, die Franco um Spa⸗ nien errichtet habe. Co viel Meldungen. Dr. E. K. So viel Meldungen, ſo viel Dummheiten und Unwahrhei⸗ ten. Was die gegenwärtigen Erzeugniſſe einer internationalen Judenpreſſe nämlich betrifft. Es ſind immer wieder dieſelben Greuelfabri⸗ kanten und Märchenerzähler am Werk, die eine ganze Welt verpeſten wollen. Sie treiben zwar die Lügenhetze gegen das Dritte Reich ſchon ſeit vielen Jahren, ſie müßten ſich eigentlich da⸗ rüber im Klaren ſein, daß Deutſchland in ſei⸗ nem friedlichen Aufbauwerk unberührt bleibt von dieſer elenden Geiferei. Hetze und Lüge iſt ihnen aber, dieſen jämmerlichen Kreaturen, zu einem Geſetz geworden, wonach ſie handeln müſſen. Dieſer Kampf aus dem Hinterhalt gegen das Dritte Reich begann mit dem 30. Januar 1933. Er fand in der Zwiſchenzeit keine einzige Un⸗ terbrechung. Nur manchmal eine Steigerung. die ſich im Maßloſen überſchlug. Und damit zum Sinnloſen wurde. Aber es macht nichts. Gehetzt muß werden. Auf alle Fälle und beſonders dann, wenn das Reich Adolf Hitlers auf einen besonders großen Erſolg zurückblik⸗ ken kann. Die Heimkehr der deutſchen Oſtmark ging ſo reibungslos vor ſich, daß man ſich vor⸗ ſtellen kann, wie die Beſtien in der Greuel⸗ wüſte in ohnmächtiger Wut die Zähne fletſch— ten. Denn mit dem Wien der jüngſten Vergan⸗ genheit wurde ja eine der paradieſiſchen Heim- ſtätten Judas ausgehoben, und der ewige Jude mußte wieder einmal auf Wanderſchaft. Die platten Füße können das kaum mehr ertragen. Und deshalb muß das Mitleid der Welt von den mitfühlenden Raſſegenoſſen beſchworen wer⸗ den. Begreifen ſie denn immer noch nicht, daß ſie ſich ſelbſt damit einen ſchlechten Dienſt er⸗ weiſen? Deutſchlands Weg iſt vorgezeichnet, und dieſer Weg wird begangen werden, ohne daß das Gekläff der Meute draußen mehr als die flüchtige Beachtung und Feſtſtellung findet. Die Unrube in der Welt aber bleibt, während wir in Gelaſſenheit unſeren friedlichen Zielen zuſt reben. In unſerer heutigen Ausgabe veröffentlichen wir einen ausgezeichneten Aufſatz unſeres Ber⸗ liner Mitarbeiters über die Schwierigkeiten, mit denen der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain zu kämpfen hat. Den abſolu⸗ ten und aufrichtigen Willen zum Frieden und zur Verſtändigung bei Chamberlain voraus⸗ geſetzt: muß er nicht auch erkennen, daß ſeiner Politik die Widerſtände letzlich aus den Krei⸗ ſen erwachſen, die nun einmal weniger aus politiſchen Erwägungen im engeren Sinne, ſon⸗ dern kraft ihres raſſiſchen Empfindens abgefeimte Gegner der autoritären Staaten ſind, vor allem Deutſchlands. Stehen hinter den Poſaunenſtößen einer Allerwelts⸗,„Demokratie“ nicht auch die Juden? Chamberlain befindet ſich in Abwehrſtellung. Gegen wen? Doch letzten Endes nur gegen die Kräfte, die ſich ſeit Jahren anmaßen, das grandioſe Aufbauwerk des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands ſtören zu wollen. In Prag ziehen zu dem dort ſtattfindenden allſlawiſchen Sokolkongreß 1400 tſchechiſche Jungſokoln aus Wien ein, die mit dem Ruf be⸗ grüßt werden:„Es lebe das tſchechiſche Wien!“ Iſt nicht auch dieſer Auswuchs von völligem Chauvinismus, von Ueberheblichkeit und herausfordernder Anmaßung nur zu ver⸗ ſtehen aus der von jüdiſch⸗demokratiſcher Frech⸗ heit vergifteten Atmoſphäre? Wir ſehen, wie aus dieſer Atmoſphäre des Kampfes gegen alles Deutſche ein tſchechiſcher Im⸗ perialismus groß zu werden droht, der keine Hemmungen und keine Grenzen kennt und der immer mehr zu einer europäiſchen Gefahr ſich ausweitet. Dieſer Ruf iſt eine der grö ß⸗ ten Unverſchämtheiten der letzten Zeit, die aus dem Land um Prag kam. Zu ver⸗ ſtehen iſt er nur aus dem Geiſt, der aus dem Boden der jüdiſchen Hetze gegen Deutſchland ſich nährt. Die gewiſſenloſen Brunnenvergifter mögen ſich keineswegs einbilden, daß ihr übles Hand⸗ werk uns ſtören wird. An vollzogenen Tat⸗ ſachen und an den Erfolgen des deutſchen Auf⸗ ſtieges werden ſie nichts ändern. Mit der Tat⸗ ſache, daß der deſtruktive Jude von dem Willen zur Vernichtung lebt, haben wir gerechnet, und deshalb haben wir ſeine Macht vernichtet. Eine andere Frage iſt freilich immer die, daß die ehrſamen demokratiſchen Regierungen immer und immer wieder ihre Pflichten verſäumen, nämlich den Weltſeinden des Friedens und der Verſtändigung endlich die Möglichkeit ihrer un⸗ ſauberen Machenſchaften zu nehmen. anſtatt nun auch noch den Judenemigranten aus Wien Gelegenheit zu geben, zu zeigen, daß auch ſie auf dem Gebiet der Hetze Einiges zu leiſten vermögen. Uns können dieſe Hetzer nicht erreichen, die, wie eine Berliner Zeitung ſehr treffend ſchreibt, den wachſenden Bau des Dritten Reiches in Tinte erſäufen wollen. Wir quittieren vielmehr ihre er⸗ bärmlichen Wahnſinnigkeiten mit dankbarer Heiterkeit. Das Beiſpiel Chamberlains aber mag zeigen, wie ſehr die zum Frieden bereiten Mächte der Welt ſelber zu leiden haben unter den Ausgeburten von Kräften, die bei dieſen Mächten ein Aſyl gefunden haben. Der Fall Juntan⸗Sandys Parlamenksteden um die Rechle des Unkerhauſes London, 29. Juni Der Fall Duncan Sandys trat Mittwoch in ein neues Stadium. Sandhys teilte dem Unter⸗ haus mit, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Offizier der Territorialarmee den Befehl er— halten habe, in Uniform vor dem mili⸗ täriſchen Unterſuchungsgericht zu erſcheinen. Sandys, der bekanntlich ſtreng geheime Informationen über den Stand der Aufrüſtung in der Flakartillerie vor das Unter- haus gebracht hatte, iſt vom Generalſtaatsan— walt erſucht worden, ſeine Informa⸗ tionsquelle zu nennen. Gleichzeitig iſt ein militäriſches Unterſuchungsgericht eingeſetzt worden, das ihn nun, wie Sandys im Unter— haus bekanntgab, vorgeladen habe. Sandys wandte ſich darauf an das Unterhaus mit der Frage, ob ſeine Ladung vor das Militärgericht nicht einen Verſtoß gegen die Vor⸗ rechte des Unterhauſes darſtelle. Er müſſe das Unterhaus erſuchen, zu entſcheiden, ob ſein Fall einen Bruch der Privilegien des Unterhauſes bedeute. Nach einer Erklärung des Sprechers, daß man nun prüfen müſſe, ob Verſtöße gegen die Privilegien vorgekommen ſeien, ſtellte Cham⸗ berlain den Antrag, die Angelegenheit zur end— gültigen Klärung dem Privilegien-Ausſchuß des Unterhauſes zu überweiſen. An den Antrag Chamberlains knüpfte ſich eine recht lebhafte Ausſprache, die ein Schlaglicht auf die Auswüchſe des Parla— mentarismus wirft. Als erſter erhob ſich Oppo⸗ ſitionsſprecher Attlee, der einleitend feſt⸗ ſtellte, daß das geſamte Verhalten der Regie- rung im Fall Sandys eine Beleidigung des Parlaments darſtelle. Churchill, der Schwiegervater von San- dys, begrüßte den Antrag Chamberlains, den Privilegienausſchuß einzuberufen. Chamber⸗ lain habe damit in Uebereinſtimmung mit den hohen Traditionen des Parlaments gehandelt. Churchill forderte weiter, die Vorladung von Sandys vor das militäriſche Unterſuchungsge— richt aufzuheben, da der Privilegienausſchuß den Fall zunächſt zu prüfen habe und die Rechte des Parlaments vorgingen. Nachdem die Regierung noch verſchiedentlich von Abgeordneten der Oppoſition angegriffen worden war, gab Kriegsminiſter Hore-Be⸗ liſha ſeine Erklärung ab. Er ſagte, daß im Heeresrat der Eindruck geherrſcht habe, daß ein Offizier ſich des Vertrauens bruches ſchuldig gemacht habe. Der Heeresrat hätte ſich alſo einer Pflichtverletzung ſchuldig gemacht, wenn er nicht ſofort Schritte unternommen hätte. Zweck des Verfahrens ſei lediglich, feſtzuſtellen, ob ein Offizier der briti⸗ ſchen Armee einen Vertrauensbruch begangen habe. Hore-Beliſha beſtätigte, daß der Ver⸗ trauensbruch im Heeresrat durch den Brief be— kannt geworden ſei, den Sandys an ihn, Hore- Beliſha, geſchrieben habe. Das militäriſche Unterſuchungsverfahren vorläufig auſgeſchoben London, 29. Juni Der Privilegien-Ausſchuß des Unterhauſes iſt am Mittwoch nachmittag zur Prüfung des Falles Sandys zuſammengetreten. Später teilte Premierminiſter Chamberlain im Unterhaus mit, daß Kriegsminiſter Hore-Beliſha das Militärunterſuchungsverfahren ſolange aufſchieben werde, bis der Privilegien⸗ Ausſchuß des Unterhauſes ſeine Entſcheidung getroffen habe. Ein ofjenes Wort an England „Die Juden ſind eine Mißbildung, ein unverdauler Teil“ London, 30. Juni Im„Evening Standard“ behandelt der Pub⸗ liziſt Tbomſon die Judenfrage mit einer Offenheit, wie man ſie bisher in den Spalten der in dieſer Hinſicht im allgemeinen ſehr zu⸗ rückhaltenden engliſchen Preſſe nicht anzutreffen gewohnt war. Thomſon kommt zu der Feſtſtellung, daß die Judengegnerſchaft keineswegs auf ein beſonderes Land beſchränkt ſei. In Frank⸗ reich ſchwele ſie immer unter der Oberfläche, u. nichts in der Geſchichte könne zu dem Glauben verleiten, daß in England die Tolerenz dem Juden gegenüber tief verwurzelt ſei. Edu⸗ ard J. habe die Juden aus England hinaus⸗ gejagt, und 400 Jahre hindurch hätten ſie nicht nach England zurückkehren dürſen Frage man nach dem Grund für jene immer wiederkehren— den Verfolgungswellen, ſo müſſe man feſtſtel⸗ len, daß die Juden weder völlig eine Nation noch eine Religion ſeien. Sie ſeien von jedem etwas und wüßten ſich infolgedeſſen in eine Welt der Nationen nur ſchwer einzu⸗ gliedern Die Juden ſeien eine Mißbildung,„gemiſcht mit jeder Raſſe, aber in keiner aufgegangen“, ſeien ſie ein un verdauter Teil, der Un⸗ ordnung hervorrufe. Sie ſeien orientaliſchen Urſprungs. verlangten aber, da ſie lange in Europa gelebt hätten, als ein weſtliches Volk behandelt zu werden. Die Juden ſchrien zu laut und beſtünden zu ſehr auf dem Mitleid der Welt. Zum Beiſpiel ſei ein Fehlurteil an einem jüdiſchen Offizier in der franzöſiſchen Armee zu einer Senſation für die ganze Welt geworden. Diejenigen, die mit Dreyfuß ſympathiſierten, ſollen ſich einmal fragen:„Würden wir von dem ganzen Fall ſo⸗ viel gehört haben, wenn Dreyfuß ein Chriſt geweſen wäre?“ An anderer Stelle ſagt Thomſon von den Ju⸗ den, daß ſie ohne örtliche und nationale Tradi⸗ tion im Verdacht ſtünden, die Tradition und ſogar die Stabilität derjenigen Nationen zu unterwühlen, die ihnen Gaſtrecht gewähr⸗ ten. In England ſehe man deutlich, wie ſie ſich in extremer Politik betätigten Zuſamenfaſſend warnte Thomſon vor einer zu ſtarken jüdiſchen Einwanderung nach England und gab den Juden vor allem den Rat, ſich nicht mit politiſchen Anſichten zu identifizieren, die auf einen Umſturz hinzielten. Paläſtinajuden provozieren ſtrawalle Jeruſalem. 30. Juni. Die Tatſache, daß es dem Weltiudentum trotz wilden Jammergeſchreies und dreiſter Beein⸗ fluſſungsverſuche nicht gelungen iſt, die Hinrich⸗ tung des Terroriſten Schlomo zu verhindern, hat die geſamte Judenſchaft in einen Zuſtand ohn mächtiger Wut verſetzt. Aus die⸗ ſer Stimmung heraus bemühen ſich die Paläſti⸗ najuden. im ganzen Lande Unruhe und Erre— gung hochzupeitſchen, um den engliſchen Man⸗ datsbebörden nach Möglichkeit Schwierigkeiten zu bereiten. In Tel Aviv haben die Juden alle Läden. Kaffees und Reſtaurants geſchloſſen. Die Jeruſalemer Juden folgten die⸗ ſem Beiſpiel und wollten darüber hinaus noch ſchwarze Fahnen hiſſen, was ihnen jedoch von der Polizei unterſagt wurde. Allenthalben ſind jüdiſche Hetzer am Werk, um die Spannung ſo zu erhöhen, daß ſich Zuſammenſtöße nicht ver⸗ meiden laſſen. zchwere Jwiſchenfälle in Tel Aviv Jeruſalem, 29. Juni. Die Spannung in Paläſtina hält unvermin⸗ dert an. In Tel Aviv kam es zu umfangreichen Demonſtrationen der Juden, ſo daß die Polizei mit dem Gummiknüppeleinſchrei⸗ ten mußte. 12 der Demonſtranten wurden verletzt. Die Polizei hat ſich veranlaßt geſehen, über dieſe jüdiſche Metropole ein Ausgeh⸗ verbot für die Zeit von 19 bis 6 Uhr zu verhängen. Dieſe Maßnahme geſchieht damit in dieſer Stadt zum erſten Mal. Feſthow ſollte vergiftet werden geine engſten Mitarbeiter werden verhaftet Paris, 29. Juni. Der„Paris Midi“ veröffentlicht einen Be⸗ richt ſeines Sonderkorreſpondenten, wonach es ſich beſtätigt, daß eine Verſchwörung, die die Vergiftung des Volkskommiſſars für innere An⸗ gelegenheiten und Chefs der GPU., Jeſcho w, zum Ziele hatte, im Laufe der vergangenen Woche in Moskau aufgedeckt worden iſt. Durch einen Zufall ſei feſtgeſtellt worden, daß der litauiſche Koch Plakaitis, der ſich ſeit zehn Jahren im Dienſt Jeſchows befand, beauftragt war, ein ſtarkes Gift unter die Speiſen zu miſchen. Die Gerüchte über dieſe Ereigniſſe hätten ſich ſogleich in Moskau verbreitet und dort ſenſatio⸗ nell gewirkt. Man fragt ſich, ob es ſich um ein bolitiſches Attentat handelte oder ob die Ver⸗ ſchwörer, wie man in gewiſſen Kreiſen annimmt, aus perſönlichen Gründen gehandelt hätten. Sicher ſei nur, daß Jeſchow die Tat⸗ ſache beſonders erſchüttere, daß ſeine engſten Mitarbeiter in dieſe Angelegenheit verwickelt ſeien. Er habe nunmehr zahlreiche hohe Beamte der GPU. verhaften laſſen, ohne i dienſte“ bei der Aufdeckung kürzlicher Verſchwö⸗ rungen zu berückſichtigen. Es handle ſich u. a. um den Leiter des Ju⸗ denſpionagedienſtes Cherbakov, der das Gift geliefert haben ſoll, um den Kommiſſar Brodcki, der bisher Jeſchows rechte Hand war, und um ſeinen Privatſekretär. ihre„Ver⸗ Alle Verhafteten würden von einer Sonderkom⸗ miſſion abgeurteilt werden, deren Vorſitz Je⸗ ſchow ſelbſt führen werde. Roler Tankangriff an der Teruelfronk abgeſchlagen Bilbao, 30. Juni. An der Teruelfront unternahmen die Roten einen Gegenangriff im Abſchnitt Valcona la Muela, der unter ſchweren Verluſten der Roten zurückgeſchlagen wurde. Die Roten ſetz⸗ ten zahlreiche Tanks ein, von denen 5 zuſammengeſchoſſen wurden. Im Abſchnitt Araya an der Caſtellonfront konnten die natio- nalſpaniſchen Stellungen verbeſſert werden. Bei Ribeſalbes wurde die Beſetzung des Corcal⸗ Gebirges fortgeſetzt. Die nationalſpaniſchen Truppen befreiten über 500 Perſonen, die in den Tälern eingeſchloſſen waren. Die Roten verloren viele Hundert Tote, auch konnten wie⸗ der zahlreiche Gefangene gemacht werden. An der Eſtremadurafront wurde im Abſchnitt Pera⸗ lera de Zaucejo ein roter Angriff blutig abge⸗ wieſen. Die Luftwaffe bombardierte ge⸗ ſtern den Flughafen Rabſa bei Alicante und zerſtörte verſchiedene militäriſche Anlagen. Fer⸗ ner wurde der Flughafen Prat de Ilohregat bei Barcelona erfolgreich mit Bomben belegt. Nalieniſche Iumpalhiekundgebung für die 5A. Nom, 29. Juni Nach den in den letzten Tagen vorgenomme⸗ nen Beſichtigungen verſchiedener Milizformatio⸗ nen und ihrer Einrichtungen hat die SA.⸗Ab⸗ ordnung unter Führung von Stabschef Lutze am Mittwoch in Begleitung von Generalſtabs⸗ chef der faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, und anderen hohen Milizoffizieren die Auguſtus⸗ Ausſtellung und die Ausſtellung der italieni⸗ ſchen Freizeitbewegung beſucht. Nach einem Kameradſchaftseſſen in der Aus⸗ ſtellung der Freizeitbewegung begab ſich Stabs— chef Lutze in das Römiſche Forum und auf den Palatin und anſchließend in das Foro Muſſo⸗ lini, wo er den Schlußvorführungen der Turn⸗ und Sportverbände der Freizeitbewegung und der alljährlich damit verbundenen Verleihung der Sportauszeichnungen durch Parteiſekzetär Miniſter Starace beiwohnte. Ueberall wur⸗ den den Männern der SA., an der Spitze Stabs⸗ chef Lutze, von der Bevölkerung herzliche Sym⸗ pathiekundgebungen entgegengebracht. Gegen Mitternacht begibt ſich die SA.-Abord⸗ nung nach Spezia, wo am Donnerstag eine Reihe weiterer Milizformationen und eine Reihe von Kriegsſchiffen beſichtigt werden. * 5 Juſammenſlöße in Memel Tätliche Auseinanderſetzungen zwiſchen Großlitauern und Memelländern Königsberg, 29. Juni. Bei der Ankunft des Seedienſtſchiffes„Han⸗ ſe ſtadt Danzig“ in Memel am Dienstag⸗ abend kam es erneut zu Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Memelländern und Litauern. Kurz bevor das Schiff wieder ablegte, durch⸗ brachen etwa 50 Perſonen aus der großen Zu⸗ ſchauermenge das Tor eines hohen Bretterzau⸗ nes, mit dem die litauiſchen Hafenbehörden den Zugang zum Hafen in einer Entfernung von 300 Metern abgeſperrt hatten. Als die litau⸗ iſche Hafenpolizei die Menge zurückdrängte und dabei Feuer wehrſpritzen eingeſetzt wur⸗ den, kam es zu Steinwürfen und Schlägereien zwiſchen Memelländern und großlitauiſchen Ha⸗ fenarbeitern. Die Zuſammenſtöße ſetzten ſich fort, als ſich die Zuſchauer bereits zurückzu⸗ ziehen begannen. Die Großlitauer, die mit neuen Steinwürfen und unter Gebrauch von Feuerwaffen gegen das zurückweichende Publi⸗ kum angingen, gerieten auch mit der um die Ordnung bemühten memelländiſchen Landes⸗ polizei in Konflikt. Letztere mußte dabei nach einigen Schreckſchüſſen ſcharf ſchießen. Sowohl auf Seiten der Memelländer wie der Litauer gab es zahlreiche Verletzte, unter denen ſich auch Beamte der memelländiſchen Landespolizei befinden. Memeldeulſche ſollen hungern Der litauiſche Gouverneur hat gegen das kürzlich vom Memelländiſchen Landtag verab⸗ ſchiedete Geſetz zur Bekümpfung der Arbeits⸗ loſigkeit erneut ein Veto eingelegt. Dies iſt bereits das dritte Veto, das der Gou⸗ verneur allein in der Wahlperiode des jetzigen Landtags gegen dieſes lebenswichtige ausſchließ⸗ lich der Arbeitsmarktregelung die ⸗ nende Geſetz eingelegt hat. Lager 4 der Nanga-Parbal-Expedilion München, 29. Juni Da die Spitzengruppe der Nanga⸗Parbat⸗ Expedition über ein Funkgerät verfügt, hat dieſe am 29. Juni zum erſtenmal aus Lager 4 (6200 m hoch) eine Meldung durchgegeben, die am ſelben Tage in München eintraf. Danach iſt das Lager 4 ſeit dem 27. Juni von fünf Bergſteigern und drei Trägern be⸗ ſetzt, die mit allem verſehen ſind, um nach Lager 5 weiter zu gehen, ſobald ſich die in den letzten Tagen gefallenen Neuſchneemaſſen geſetzt haben. Geheimraf Profeſſor Frobenius 65 Jahre all Frankfurt a. M., 30. Juni. Aus Anlaß des 65. Geburtstages von Geheim⸗ rat Profeſſor Leo Frobenius und des 40jährigen Jubiläums der Frankfurter kultur⸗ morphologiſchen Einrichtungen veranſtaltete das Forſchungsinſtitut für Kulturmorphologie eine Reihe von Feiern, die einen Einblick in die bis⸗ her geleiſtete Arbeit gaben. Der Grundgedanke aller Glückwünſche von den Vertretern vieler Länder am Mittwochvormit⸗ tag bei dem Feſtakt im neuen Saal des Völker⸗ muſeums galt der Anerkennung der deutſchen Kulturmorphologie, die für alle Nationen bei⸗ ſpielhaft ſei. Neben den Abordnungen der Wiſſenſchaft aus zahlreichen Nationen hatte ſich eine ſtattliche Anzahl von Vertretern der Partei, des Staates und aus Kreiſen der deutſchen Geiſteswelt ein⸗ gefunden. Eine Fülle von Telegrammen zeugt weiterhin von der Bedeutung, die man der Ar⸗ beit an dem von Prof. Frobenius geleiteten Inſtitut in weiten Kreiſen Deutſchlands und der Welt beimißt. Der Vertreter des Frankfurter Oberbürger⸗ meiſters Stadtrat Dr. Keller würdigte aus⸗ führlich das Werk von Geheimrat Frobenius u. überreichte dem Gelehrten die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Anwelter über Bosnien Belgrad, 29. Juni Die tropiſche Hitze, die ſeit einer Wochs in ganz Jugoſlawien herrſcht, führte zu ſchwa⸗ Wolkenbrüche führten vor allem in Bosnien verſchiedentlich zu Ueberſchwemmungen und Bergrutſchen. Sa die Schmalſpurbahn Belgrad-Serajewa ren Gewittern. Niedergehende wurde in der Nähe des Drinatales auf einer Läng von 60 Metern verſchüttet. Nahebei ſtürzte auf der aufgeweichten Straße ein Omnibus um, wo bei drei Fahrgäſte ſchwer und mehrere leich verletzt wurden. 7 R — 5 4 an Dal lan wer * Ab das gan dem nen. wird Tag entſe amt ür er ſul! Lüb teilul Hanſt des An in An Feier ſche auf d Der; met Unſer Frag wiſc 12 ce ſer, Dr. dieser N lich ſtel dere hat. D Stad der, riß rin h Ant ſonde tutel war wer entſc in kl . — —— en gegen das tag betab⸗ er Atbeitz⸗ gelegt, der Gou⸗ des jetzigen gusſchließ, 4 ung die t. H N. n! gü⸗Patbet? igt, hat 1 Agger 4 egebe, die Danach it 1 vun fünf ett be⸗ ach Lahet den lezten ſegt haben. ez — 15 J.. Juni. an Geheim 15 und des let lulu ſtaltete das Aogie eile in die biß⸗ b von e pochvormit⸗ des Völkel f deullben fan bel ait 116 „ kutlibe es Suns elt en- es ———́a—4—6— Hanſeſtadt Dan „Freude und Arbeit“ 1940 in Ofaka Nr. Ley: Ver die Freude will, iſt Todfeind des Bolſchewismus Rom, 30. Juni. Mit einer feierlichen Plenarſitzung, in deren ittelvunkt eine Anſprache des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley ſtand, fand am Mitt⸗ woch der von 72 Nationen beſchickte 3. Weltkon⸗ greß„Freude und Arbeit“ ſeinen Abſchluß. In der mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Generalentſchließung, die einleitend verleſen wurde, wird mit Genug⸗ tuung feſtgelegt, daß es gelungen iſt. einen internationalen Austauſch von deen, Plänen und Maßnahmen un⸗ ter Achtung der nationalen Eigenarten der Völ⸗ ker anzubahnen und durchzuführen, der eine ſo⸗ lidariſche Zuſammenarbeit aller ermöglicht. Das Internationale Zenralbüro„Freude und Arbeit“— deſſen Leiter Dr. Ley iſt— wird be⸗ auftragt, mit allen geeigneten Mitteln die in den Entſchließungen der 11 Kommiſſionen fi⸗ rierten Anregungen und Wünſche der Völker zu verwirklichen, um bis zum nächſten Weltkongreß in Oſaka 1940 die in Rom zum Ausdruck gebrachte Entwicklung der Bewegung Arbeit und Freude zu ſichern. Von lebhaftem Beifall begrüßt, nahm dann Dr. Ley das Wort, um Rückblick auf die gelei⸗ ſtete Arbeit und Ausblick in die künftige Ent⸗ wicklung der Freizeitbewegung zu geben. In überzeugender Weiſe legte Dr. Ley den Vor⸗ kämpfern der Freizeitbewegung aus allen Län⸗ dern der Welt die politiſche Bedeutung und politiſche Auswertungsmög⸗ lichkeit der Freizeitgeſtaltung dar. „Die Staaten, die am ſtärkſten dieſe Bewegung politiſch auswerten, ſind Italien. Deutſch⸗ land. Portugal und in letzter Zeit auch in ſtarkem Maße Griechenland, Rumänien und Bulgarien. Mit Hilfe dieſer Bewe⸗ gung nehmen dieſe Staaten bewußt den Kampf gegen den Bolſchewismus auf. Denn wer die Freude will. muß ja ein Tod⸗ feind des Marxismus und Bolſchewismus ſein.“ (Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall). In Italien ſei Dopolavoro heute bereits eine große Kulturorganiſation. die alle Klaſſen und Stände umfaſſe, und in Deutſchland gebe es kaum einen Abſchnitt des öffentlichen Lebens, der nicht durch„Kraft und Freude“ irgendwie beeinflußt und reguliert werde.„Wer ſich“— ſo betonte Dr. Ley unter ſtürmiſchem Beifall— zzu dem gewaltigen Werk bekennt, dem dieſer Weltkongreß in Rom in vorbildlicher Weiſe diente, muß den Frieden wollen. Wer die Freu⸗ de liebt, muß den Krieg haſſen.“ In abſchließenden kurzen Anſprachen verlie— hen die Vertreter von England. Frankreich,. Holland, der ſkandinaviſchen und der baltiſchen Staaten, Polen, Jugoflawien, Ungarn, Bulga⸗ rien, der Tſchechoſowakei, von Portugal und Nationalſpanien, Uruguay und Chile ihrem Dank für die gaſtliche Aufnahme im faſchiſti⸗ ſchen Italien Ausdruck. Nach Verleſung von Danktelegrammen an den Gouverneur von Rom faßte Dr. Ley die Gefühle des Dankes an Muſſolini und das itali⸗ eniſche Volk in ein begeiſtert aufgenommenes dreifaches Siegheil auf den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien ſowie den Duce zu⸗ ſammen. Hanſelagung in Antwerpen hamburg, Bremen, Lübeck und danzig enkſenden Abordnungen Antwerpen, 29. Juni. In Antwerpen findet vom 30. Juni bis zum Juli eine große Hanſeta gung ſtatt, an der ſich Vertreter aus Deutſchland und Danzig ſowie aus Frankreich, Holland, Lett— land, Norwegen und der Schweiz beteiligen werden. Insgeſamt entſenden 65 anſeſtädte bordnungen zu der Tagung, die das Ziel verfolgt, ein Wiederaufleben der alten hanſeatiſchen Wirtſchaftsbande zu fördern und dem Studium der Geſchichte der Hanſe zu die⸗ nen. Als Vertreter der Hanſeſtadt Hamburg wird Senator von Allwoerden an der Tagung teilnehmen. Die Hanſeſtadt Bremen entſendet den Leiter des Bremiſchen wr amtes, Lueth, in Vertretung des Regierenden Bürgermeiſters Sü.⸗Gruppenführers Boe h m⸗ cker und den Senator für die Wirtſchaft, Kon⸗ ſul Bernhard, während für die Hanſeſtadt Lübeck Oberbürgermeiſter Dr. Dre chs ler teiluimmt. Als Vertreter der alten deutſchen zig erſcheint der Präſident des Senats, Arthur Greiſer. Am Donnerstagvormittag wird der Kongreß in Anweſenheit des belgiſchen Königs durch eine Feier eröffnet. Abends veranſtaltet der belgi⸗ ſche Miniſterpräſident Spaak ein Feſteſſen auf dem Staatsdampfer„Prinz Baudouin“. Der Freitag wird der hiſtoriſchen Hanſe gewid⸗ met ſein, während am Samstag„Die Hanſe unſerer Zeit“ behandelt werden wird, wobei die Frage einer internationalen Zuſammenarbeit bee den Hafenſtädten und eines Hafenver⸗ andes eine Rolle ſpielen wird. Mehrere deut⸗ ſche Vertreter, darunter Senatspräſident Grei⸗ ſer, Oberbürgermeiſter Schmid(Köln) und r. Rörig aus Berlin werden Vorträge zu dieſen Themen halten. Am Samstagnachmittag findet die feier⸗ liche Eröffnung der Hanſeaus⸗ ſtellung ſtatt, zu deren Aufbau insbeſon⸗ 55 auch Deutſchland weſentlich beigetragen hat. Der Schöffe für Hafenangelegenheiten der Stadt Antwerpen Paul Baelde richtet in der„Deutſch⸗Belgiſchen Rundſchau“ eine Be⸗ grüßungsbotſchaft an die deutſchen Gäſte. Da⸗ rin heißt es u. a.:„Die Verbundenheit zwiſchen Antwerpen und den Städten der Hanſe, insbe⸗ ſondere in Deutſchland, die ſich ſowohl auf kul⸗ turellem wie auf wirtſchaftlichem Gebiet äußerte, war nie ganz verloren gegangen. Wenn Ant- werpen ſich zur Abhaltung der Hanſetagung entſchloſſen hat, ſo geſchah das in der Abſicht, in kultureller Hinſicht die Bande der Hanſe mit ſeinen Schweſterſtädten wieder feſter zu knüp⸗ fen und für die Förderung des hanſeatiſchen Geiſtes in der heutigen Zeit wirtſchaftlicher Schwierigkeiten in der Welt einzutreten. In dieſem Sinne rufe ich den deutſchen Abgeſand⸗ ten im Namen der Stadtverwaltung Antwer— pen ein herzliches Willkommen zu.“ Die „Deutſch⸗Belgiſche Rundſchau“ ſchreibt, es ſei zu hoffen, daß die Tagung, an der die Vertre- ter vieler deutſcher Hanſeſtädte teilnehmen, dazu beitragen möge, das gegenſeitige Ver- ſtändnis zwiſchen den beiden Ländern zu feſti⸗ gen und damit der deutſch-belgiſchen Annähe— rung zu dienen. Franzöſiſch-polniſche Beſprechungen Paris, 29. Juni Außenminiſter Bonnet hatte Dienstag eine Beſprechung mit dem aus Warſchau zurückkeh⸗ renden polniſchen Botſchafter in Paris, der ihm die Antwort der polniſchen Regierung auf ge— wiſſe von der franzöſiſchen Regierung geſtellte Fragen überbrachte. Der Agence Fournier zufolge„habe es den Anſchein, als ob dieſe Antworten ſehr zufrie⸗ denſtellend geweſen ſeien“. Auf Grund dieſer Antworten könne man auf eine„glückliche Beſtätigung der franzöſiſch⸗polni⸗ ſchen Beziehungen hoffen“. Ferner empfing der franzöſiſche Außenminiſter am Dienstag den engliſchen Botſchafter in Pa⸗ ris, mit dem er ſich über die verſchärfte inter⸗ nationale Spannung unterhielt, zu der es durch die Bombardierungen offenen Städte und aus⸗ ländiſcher Schiffe in Spanien gekommen ſei. Türkiſcher Einmarſch im Fandſchal Iſtanbul, 29. Juni Wie aus Iſtanbul mitgeteilt wird, findet der türkiſche Einmarſch im Sandſchak am Donners⸗ tagmorgen ſtatt. Die Truppenſtärke der einmar⸗ ſchierenden türkiſchen Formationen wird die gleiche wie die der Franzoſen ſein. Die Türken werden den nördlichen Teil des den Duce, Parteiſekretär Miniſter Starace und; ö Sandſchakgebiets beſetzen. Ein ſtolzes Bauwerk unſerer Zeit Reichsminiſter Darré eröffnet die Aachen, 30. Juni Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft R. Walther Darré weihte am Mittwoch die Rur⸗Talſperre Schwammenauel ein. In ſeiner Eröffnungsrede führte er u a. folgen⸗ des aus: „Mit dem heutigen Tage wird vor der Oef⸗ fentlichkeit der Bau der Rur-Talſperre Schwam— menauel zum vorläufigen Abſchluß gebracht. Der Bau liegt vor uns, als ein neuer, ſtolzer Beweis für den Aufbauwillen des Dritten Reiches und für den Auſſtieg un⸗ ſeres deutſchen Vaterlandes. Der Baubeginn vor vier Jahren ſtand noch ganz unter dem Zeichen der vom Führer befohlenen Arbeits— beſchafſungsmaßnahmen. Die Talſperre Schwammenauel hat alſo be— reits während ihres Baues eine große Aufgabe im Rahmen des Wiederaufbauwerkes erfüllt. Ihr Bau war aber nicht eine Arbeitsbeſchaf— fungs⸗ und Notſtandsmaßnahme ſchlechthin. Die Talſperre hat eine große, bleibende Aufgabe zu erfüllen., die ſich mit dem Satz umſchreiben läßt:„Es ſoll für ein großes, dichtbeſiedeltes Gebiet Schaden verhütet und Nutzen gebracht werden“. Darüber hinaus bedeutet die Fertig⸗ ſtellung der Talſperre einen großen Schritt vor— wärts, dem für die deutſche Waſſerwirtſchaft und das deutſche Landeskulturwerk von mir geſteckten Ziel entgegen: zu einem aus⸗ geglichenen Waſſer haushalt inner⸗ halb unſerer Volkswirtſchaft zu kommen. Wir wiſſen, daß unſer deutſcher Waſſerſchatz mengen⸗ mäßig begrenzt iſt. Der ſtändig zunehmende Waſſerverbrauch auf allen Gebieten hat in ein⸗ zelnen Gegenden unſeres Vaterlandes bereits zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten geführt. Es muß alles daran geſetzt werden, unſeren Weltireizeitgestaltung In Rom ging geſtern der Weltkongreß„Ar— beit und Freude“ zu Ende. Eine ganze Reihe von Staaten tauſchen nunmehr ſchon ſeit Jah— ren gegenſeitig ihre Erfahrungen aus, die ſie in ihren Ländern mit der Freizeitgeſtaltung der ſchaffenden Menſchen gemacht haben. Zweiſellos haben Deutſchland und Italien auf dieſem Gebiet die größten Fortſchritte und Ergebniſſe zu verzeichnen. Es iſt unnötig, hier auf das große Werk„Kraft durch Freude“ hinzuweiſen, das in Deutſchland die Geſtal— tung der Freizeit reſtlos betreut. Italien hat eine ähnliche Organiſation in ſeiner Dopo— lavoro-Bewegung, und Portugal, Griechen— land, Rumänien und Bulgarien haben eben— falls ſehr beachtliche Schritte in dieſer Hinſicht getan. Erneut hat der römiſche Kongreß, auf dem geſtern Dr. Ley die Schlußanſprache hielt, ge— zeigt, daß man in den Ländern mit autori— tärer Staatsführung das Leben des einzelnen Volksgenoſſen höher wertet und beſſer zu er⸗ halten ſucht, als ſonſtwo in der Welt. Es iſt doch eine unumſtößliche Wahrheit, daß Millio⸗ nen deutſcher Volksgenoſſen niemals in den Genuß einer ſchönen Reiſe oder einer billigen und geſunden Erholung gekommen wären, wenn ihnen„Kraft durch Freude“ nicht die Hand gereicht hätte. Der wirtſchaftlich Schwache iſt heute nicht mehr ſich ſelbſt über— laſſen, und nicht ewig verurteilt, an den Gü⸗ tern des Lebens und der Kultur keinen An— teil zu haben. Durch die Gemeinſchaft iſt er ebenſo ſtark geworden, wie alle übrigen Volks— genoſſen, und die Gemeinſchaft verhilft ihm zu Freude, zu Erholung, zu Kraft und Ar— beit für ſein weiteres Leben. act man g grammen rler eee LN . Am Rande nofiert: Der neue Geiſt der Zeit, der nationalſozia⸗ liſtiſche Geiſt, iſt mit gewaltiger Macht über das Volk hereingebrochen und hat den Schwa— chen an die Sonne gehoben, ihm Licht und Luft verſchafft und ſein Daſein menſchenwür— dig geſtaltet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Geiſt und ſein Werk bei der Millionenmaſſe all derer, die deutſche Freizeitfürſorge erfahren haben, auf dankbaren Boden gefallen iſt. Dr. Ley konnte in ſeiner geſtrigen Rede mit Recht darauf hinweiſen, daß die Staaten, die eine planvolle großzügige Freizeitgeſtaltung ins Leben gerufen haben, einen bedeutſamen Schritt zur Niederwerfung des Marxismus und des Bolſchewismus getan hätten. Und an anderer Stelle konnte er ausführen, daß der— jenige, der die Freude liebt, den Krieg haſſen müſſe. Wo und wie iſt den Idealen der Menſchheit und ihrem Streben nach Friede und Glück mehr und beſſer gedient worden, als durch eine Bewegung, wie ſie jetzt im drit⸗ ten Weltkongreß der Freizeigeſtaltung wieder— um ihren Ausdruck gefunden hat! Die Liebe zu Führer, Volk und Staat wächſt, und die Kraft der Nation ſteigert ſich ins Grenzenloſe. Das deutſche Volk weiß heute, was es zu ver— teidigen hat: Ein Reich, in dem das Volk oberſtes Geſetz iſt. Ein Reich, das für alle da iſt, das das Wohlergehen aller Volksgenoſſen in gleichem Maße im Auge hat. Andere Länder ſind heute noch ſtille Be— obachter des Weltkongreſſes. Sie werden es nicht mehr lange ſein können. Die neue Zeit wird auch den alten Geiſt ihrer Regierungen und herrſchenden Schichten hinwegfegen. Ph. O. ügggggaggunmnamaamnagaunpagannanennanno mg Hodza empfängt Verkreier der ungariſchen Volksgruppe bei Hodza Prag, 29. Juni Am Mittwoch kam es zu der angekündigten Beſprechung zwiſchen den Vertretern der unga⸗ riſchen Einheitspartei. den Abgeordneten Gra⸗ fen Eſterhazy, Szüllö und Jaros und dem Miniſterpräſidenten Dr H od za. Wie verlautet, handelt es ſich bei dieſem Ge⸗ ſpräch, das ungefähr eine Stunde dauerte, eben⸗ falls nur um eine rein informative Un⸗ terredung. Die Ungarn forderten wiederum nachdrücklichſt die Erledigung ihrer bereits im Frühjahr vorgelegten Beſchwerde über die Be⸗ handlung der ungariſchen Volksgruppe in der Tſchechoſlowakei. Sie erklärten weiter, daß das ungariſche Problem nur auf dem Weg über die Gewährung einer vollkommenen Autonomie einer befriedigenden Löſung zu⸗ geführt werden könne. Das Nationalitätenſtatut der Regierung wur⸗ de auch den Ungarn bei dieſer Beſprechung nicht vorgelegt. Ueber die Fortführung der ache wurde keine Vereinbarung getrof⸗ en. Auch der Vertreter der volniſchen Volksgruppe bei Hodza Prag. 29. Juni Dr. Hodza empfing am Mittwoch auch den polniſchen Abgeordneten Dr. Wolf. der dem Miniſterpräſidenten eine Erklärung übergab, in Rut-Talſperre ichwammenauel deutſchen koſtbaren Waſſervorrat ſo zu bewirt⸗ ſchaften. daß das Waſſer nicht mehr ungenutzt dem Meer zufließen kann. Wir müſſen zu einer planvoll betriebenen Waſſerwirtſchaft kommen, für die in vieler Hinſicht die Marktordnung im Agrarſektor ein Beiſpiel ſein kann. Dieſe plan⸗ voll betriebene Waſſerwirtſchaft muß vor allem im Hinblick auf die Notwendigkeit der Steige— rung der landwirtſchaftlichen Erzeugung gefor⸗ dert werden, wie überhaupt die Ordnung der landwirtſchaftlichen und forſtwirtſchaftlichen Er zeugung die Ordnung der Waſſerwirtſchakt vor— ausſetzt. Für die Erfüllung dieſer Forderungen ſpielt der Bau von Talſperren eine entſcheidende Rolle. Nur durch entſprechende Speicherräume kommen wir zu einer wirklichen Beherrſchung des Waſſers, nur durch ſie ſind wir in der Lage, die Hochwaſſer abzufangen und den Niedrig⸗ waſſerſtand der Flußläufe aufzufüllen, um in Zeiten der Trockenheit Landwirtſchaft, Gewer⸗ be und Induſtrie ausreichend mit Waſſer ver⸗ ſorgen zu können. Dabei bleibt für die Meiſte⸗ rung der großen waſſerwirtſchaftlichen Auf— ben, die heute geſtellt ſind, die Talſperre das einzige Mittel, um das Waſſer in einem gro— zen Niederſchlagsgebiet zu beherrſchen. Deshalb müſſen alle Talſperren auch grundſätzlich unter großen übergeordneten waſſerwirtſchaftlichen Geſichtspunkten geſchaffen werden. In jedem Fall muß aber den Anforderungen der Landes- kultur in ihrem vollen Umfange Rechnung ge⸗ tragen werden. denn für die landwirtſchaftliche Erzeugung in ihrer Abhängigkeit von ausrei⸗ chender Waſſerverſorgung und ihrer Standort⸗ gebundenheit wirken ſich fehlerhafte Eingriffe in den Waſſerhaushalt einer Gegend am aller⸗ ſchädlichſten aus der die Forderungen der polniſchen Minderheit bezüglich einer Löſung der Nationalitä⸗ tenfrage eindeutig umriſſen ſind. Anſchließend hatte Hodza noch eine Unter⸗ redung mit dem volniſchen Mitglied der mäh⸗ riſchen Landesvertretung, der vor allem die pol⸗ niſchen Forderungen in kultureller und wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht darlegte. Eine ſchwierige Enlſcheidung? Urteil über das Spaniengold in der Vank von Frankreich erneut verſchoben. Paris, 30. Juni. Das Pariſer Gericht, das am Mittwoch über das Schickſal des in den Kellern der Bank von Frankreich verwahrten ſpaniſchen Goldes ent⸗ ſcheiden ſollte. hat ſeinen Urteilsſpruch um weitere acht Tage hinausgeſchobeg. 120 000 häuſer überſchwemmk Anbaltende Wolkenbrüche über Japan Tokio, 29. Juni (Oſtaſiendienſt des DRB.) Durch das mehr⸗ tägige Unwetter, das ganz Japan heimgeſucht hat, ſind allein in Tokio über 120 000 Häuſer unter Waſſer geſetzt worden. In Yokohama kamen bei einem durch die Fluten verurſachten Erdrutſch 10 Koreaner ums Leben; viele andere trugen ſchwere Verletzungen davon. Die ſtarken Regengüſſe dauern weiterhin an. Aus allen Teilen des Landes laufen fortgeſetzt Unglücksmeldungen ein. Fglurm über England England und vor allem die Südküſte wur⸗ den am Dienstagabend von einem für die Jah⸗ reszeit ungewöhnlichen Sturm heimgeſucht, der in den frühen Morgenſtunden des Mittwoch eine Geſchwindigkeit bis zu 120 Stun⸗ denkilometern erreichte. Die Kanal- und Themſeſchiffahrt erlitt erhebliche Störungen. Viele Ausflugsdampfer mußten in den nächſt⸗ liegenden Häfen Schutz ſuchen. In den Bade—⸗ orten der Südküſte richtete der Sturm großen Schaden an. Hunderte von Strandhütten wur⸗ den von der Flut fortgeſchwemmt. Der Sturm war in allen Teilen Englands von ſtarken Re- genfällen begleitet. Entwurf: Reich Zwolle Pflicht ber Nabſahrer: 4 0 Oneter. Ornndſatzluch nicht neben anderen Rabſabrern fahren! + Vom Takt Es gibt zweierlei Takt: formellen und Herzenstakt. Jener vermeidet das Unſchick⸗ liche, dieſer das Unzarte. Es iſt ſchwer, ſich den erſten zu erwerben; er lernt ſich nur durch lange geſellige Uebung. Es iſt un⸗ Pn wie ſechsſpännig fahren lernen. Der aktloſe gibt nur auf die letzten beiden Pferde acht und ſieht nicht, ob die vorder⸗ ſten irgendwo anrennen. Wer Takt hat, ſieht immer auf alle ſechs. Der Herzens⸗ oder Seelentakt aber läßt ſich nicht erlernen: man hat ihn oder man hat ihn nicht. Man kann ihn haben und den formellen nicht. Man kann dieſen haben, ja ſehr haben, und keine Spur von Herzenstakt. Gar manche fahren ganz ſicher und geſchickt, rennen nie an einen Eckſtein; aber es gibt unſichtbare Eckſteine, das ſind die zarteſten Empfindungen der Menſchen, die wir ſchonen ſollen; wir müſſen ſie han und der feinſte Pferdelenker ſpürt ie häufig nicht. Beide Taktarten vereinigen ſich aber äußerſt ſchwer und ſelten. (Fr. Th. Viſcher) Gibt es häßliche Frauen? Solange die Welt ſteht, wird es Frauen geben, die von der Natur benachteiligt ſind, an deren Wiege eine böſe Fee ſtand, die ae den größten Wunſch verſagte: Schön⸗ eit. Aber müſſen unſchöne Frauen häßlich ſein? Müſſen aus ihnen unglückliche Ge⸗ ſchöpfe werden, die ſich im Bewußtſein ihrer Mängel ängſtlich und ſcheu im Winkel halten? Aus häßlichen können reizvolle Frauen werden, wenn man in ihnen gewiſſe Be⸗ gabungen weckt, die die Natur faſt immer zum Ausgleich gegen körperliche Mängel geſchenkt hat. In jeder Frau ſtecken die verſchiedenſten Möglichkeiten, ſie müſſen nur entwickelt werden. Nie hat es eine Zeit gegeben, die es den Frauen, die es jeder Frau ſo leicht machte, reizvoll zu ſein, wie die heutige. Denn es gibt keinen feſten Typ mehr, wie etwa zu Goethes Zeiten, deſſen arme Schweſter Cornelia durch die Mode gezwungen wurde, die Haare ſtraff aus der Stirn zu ziehen, aus dieſer Stirn, die für die Schönheitsbegriffe ihrer Zeit viel zu hoch war. Heute hätte ihr Friſeur ihr zu einer Ponyfriſur geraten, und der Fall wäre erledigt geweſen Noch in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts galten für die Schönheit ganz beſtimmte Regeln. Heute ſteht es faſt jeder Frau frei, ſich ihren eigenen Typ zu wählen und dieſen Typ ſo 7 kultivieren, daß ſie in ihrer Art voll⸗ ommen, das heißt ſchön wirken wird. Eine häßliche Frau kann heute eine ganze Menge andere Eigenſchaften haben, ſie kann Liebenswürdigkeit, Mütterlichkeit haben oder„Schick“ oder Temperament oder Sportsgeiſt— wie denn überhaupt der Sport ein wahrer Segen für die„häß⸗ lichen“ wie für die ſchönen Frauen geweſen iſt. Eine häßliche Frau mit einer ſportlich durchtrainierten Figur iſt jeder hübſchen Frau gleichgeſtellt. Sie hat gelockerte Glieder, etwas Sicheres in ihrer ganzen Art und meiſt auch ein ſo kameradſchaft⸗ liches Weſen, kurz, die meiſten Sports⸗ frauen ſind ſo„patente Kerle“, daß die meiſten Männer ſich gar nicht den Kopf darüber zerbrechen werden, ob ſie nun ſchön oder häßlich ſind. Nun gibt es aber auch Frauen, gegen die die Natur beſonders hart war, und denen ſelbſt der geübteſte Schönheits⸗ ſpezialiſt wenig helfen kann. Aber ſelbſt ſie find durchaus kein verzweifelter Fall. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſolche Frauen ſich beſonders pflegen müſſen: eine gepflegte häßliche Frau wirkt immer noch hundert⸗ mal angenehmer als eine ungepflegte hübſche. Man kann auch durch operative Eingriffe die ärgſten Fehler beſeitigen. Aber es gibt zu alledem noch eine andere, Bilderdienst Kieglieb M als die äußere Kosmetik— und das iſt die innere. Häßliche Frauen müſſen verſuchen, vor allem eines zu gewinnen: Selbſtſicherheit. Durch Diſziplin, durch ſeeliſche Erziehung, durch klare Erkenntnis ihrer ſelbſt, ihrer 8 und ihrer Möglichkeiten müſſen ſie Harmonie erreichen, die auf die Menſchen ſo ſtark wirkt, ſtärker als äußere Schönheit, die zerfahren und eitel auftritt. Häßliche Frauen ſollten auch ihre Stimme beſonders kultivieren. Es iſt erſtaunlich, wie gepflegte Stimmen auf andere Men⸗ ſchen wirken. Sie ſollten ihre Bewegungen kontrollieren, nicht indem ſie ſich geziert be⸗ wegen, ſondern indem ſie natürlich anmutig ſind. Es gehört viel Selbſterziehung dazu, bis das zur zweiten Natur wird, denn Natur muß es werden, ſonſt wirkt es pein⸗ lich. Beſcheidenheit, Liebenswürdigkeit und Güte können die häßlichſte Naſe vergeſſen 9 und werden auf die Dauer ſtets ſtärker wirken als das lärmende Auftreten einer hübſchen dummen Gans. Uünmmmmumumumummmmmmmmmmmmmmmmmmmnununmms Alles aus leinen! Leinen, dieser wunderbar kühlende Sommer- stoff, ist ein reizvolles Material für Strand-, Bade- und Sportkleidung. Oben: Eleganter Strandanzug för junge Mdchen aus marineblauem leinen. Besonders hübsch wirken der qusgecrbeitete Brustteil und die Paspelierung der kurzen Hosen. Die Jacke wird des besseren Sitzes Wegen quf den Schultern leicht unterlegt. Nebenstehend: Zusammenstellung eines schmalen hellgrauen Rockes mit fuchsientoter Blusenjacke, die ſqvendelblau abgepaspelt ist. Poffärmel und Steppgürtel. »Es wächſt der Menſch mit ſeinen höheren Zwecken Dieſer Ausſpruch aus dem Wallenſtein⸗ ſchen Prolog paßt ſo recht in unſere Zeit hinein. Man kann beobachten, daß ſchon ein kleiner Junge, bisher ſchüchtern und ängſtlich, durch ſeine Zugehörigkeit zur Hitler⸗Jugend, durch ein Amt, das ihm aufgetragen wurde, plötzlich ein ganzer Kerl geworden iſt. der alle Hemmungen in der Schule, im Umgang mit älteren Knaben verloren hat Friſch verrichtet er die ihm übertragenen Aufgaben. Der Knabe iſt ſichtlich aus ſich herausgegangen ind leiſtet in jeder Weiſe Größeres als bhordem Bei den Mädels iſt es nicht inders Erhält ſo ein kleines Ding die Aufſicht über jüngere Geſchwiſter, verliert es im Handumdrehen ſeine Unbeholfenheit und Ungeſchicklichkeit Es wird energiſch und ſelbſtbewußt, und es iſt erſtaunlich, was für erzieheriſche Fähigkeiten plötzlich ruftauchen. Auf die funge Frau, auf die Mutter an⸗ ſewendet, kann man heute erſtaunliche Feſtſtellungen machen Jetzt, wo Mutter⸗ ſein als das Höchſte und Schönſte bewertet wird, verlieren alle dieſe Frauen, dieſe werdenden Mütter ihre Scheu. Sie haben erkannt, daß ſie am Aufbau des Staates entſcheidend mitwirken können, indem ſie Kindern das Leben geben. Sie ſind von dem feſten Willen beſeelt, das ihrige durch Mutterpflichten beizutragen. Sie haben keine Angſt mehr vor einer Vergrößerung der Familie. Sie ſorgen mit einer viel ſtärkeren und fraulicheren Bereitſchaft für die Kinder, für die künftigen Träger des neuen Staates. Keine Arbeit, keine Mühe iſt ihnen zuviel Sie können ein vielfaches von dem leiſten, was ſie früher geleiſtet haben und haben trotzdem noch Zeit für den Mann, für die Weiterbildung, für Wohlfahrtspflege, für Verſammlungen Es wächſt der Menſch mit ſeinen höheren Zwecken! Dieſer Ausſpruch iſt für die heutige Zeit geſchrieben. Erprobtes für den Alltag Man benutzt im Sommer häufig Wind⸗ leuchter, zu denen man Stearin⸗ oder Wachskerzen, oder auch ſolche aus Paraffin verwendet. Wenn dieſe Kerzen für die Leuchteröffnung zu dick ſind, darf man ſie nicht mit einem Meſſer abſchaben. Man tauche vielmehr das Ende der Kerze kurze Zeit in heißes Waſſer. Das ſo erwärmte Ende paßt ſich genau der Leuchteröffnung an, und wenn es wieder erkaltet iſt, ſitzt es ganz feſt in dem Leuchter. * Der Gummiſchlauch zum Sprengen des Gartens bedarf guter Behandlung, wenn man ihn ſich lange erhalten will. Man rolle ihn möglichſt nach jedem Gebrauch auf ein Geſtell. Man vermeide es, ihn in der Sonne liegen zu laſſen. Wenn man kein Schlauchgeſtell beſitzt, laſſe man ihn mit Waſſer gefüllt liegen. Iſt man im Beſitze eines ſolchen, muß man den Schlauch vorſichtig auf⸗ und abrollen, damit keine Knicke entſtehen, denn durch ſolche Knicke werden die erſten Undichtigkeiten im Schlauch verurſacht. G¹⁵* 7 . L. Fleiſchlos Gefüllte Kohlrabi Geſchälte Kohlrabi werden ganz in Salz⸗ waſſer etwa eine Viertelſtunde gekocht Dann fiſcht man ſie heraus, ſchneidet einen Deckel ab und höhlt die Kohlrabi mit einem Löffel vor⸗ Toei aus Aus Semmel, Ei, Kräutern, omatenpüree bereitet man eine pikante Farce, —— damit die ausgehöhlten Kohlrabi und chmort ſie, bis ſie vollkommen weich find, in Butter oder Fase Mit gehackter Peterſilie be⸗ ſtreuen. die Soße mit etwas Fleiſchbrühe an⸗ füllen und mit Sago oder Kartoffelmehl dicken Am beſten kocht man die Kohlrabi bei der Zubereitung in Fleiſchbrühe oder man ſetzt dem Kochwaſſer Suppenwürfel oder Suppen⸗ würze zu. Pilze ſind Fleiſcherſatz im beſten Sinne des Wortes. Ein pikantes Pilzgulaſch aus Pfefſerlingen und Steinpilzen, in brauner Tunke gedünſtet, iſt von Rindfleiſch nicht zu unterſcheiden und bekehrt auch den gemüſefeindlichſten Mann! Man reicht gekochten Reis dazu! Die Pilze ſchneidet man recht würflig, um die Aehnlich⸗ keit mit dem Rindergulaſch noch zu erhöhen. Schon wieder ein Trick?— Ja!— Gern ge⸗ geſſen wird auch 8 überbackenes Gemüſe. Dieſe Zuſammenſtellung iſt ſättigend und der Mann klagt nicht nach zwei Stunden wieder über ein leeres Gefühl im Magen. So iſt z. B Blumenkohl viel ausgiebiger, wenn man ihn, nachdem er halbweich gekocht iſt, in kleine Stücke ſchneidet und in eine feuerfeſte Form legt, mit Beſchamel⸗ oder Holländiſcher Soße übergießt, tüchtig mit geriebenem Käſe ver⸗ miſcht, mit Semmelbröſeln beſtreut und kurz im Rohr überbäckt. Man reicht Kartoffeln dazu. Gemüſe mit Teigwaren iſt auch ſehr ſättigend. Klößchen und Knödel aller Art paſſen zu Miſchgemüſe, Sauer⸗ und Rotkohl Wie ausgezeichnet ſchmecken z. B. aber auch Semmel⸗ oder Kartoffelklöße zu Linſen. Ein ſehr empfehlenswerter Trick beſteht darin in die Mitte des Kloßes einen Löffel vo Grieben oder geröſtete Zwiebeln zu geben, das ſchmeckt dann täuſchend nach Fleiſch! Spätzle oder„Nockerln“ munden beſonders gut zu Tomaten-, Sardellen⸗ oder Senfſoße. Bleiben Klöße oder Spätzle über, ſo geben ſie, in Scheiben geſchnitten, geröſtet, ein köſtliches Abendbrot. Zur Verbeſſerung kann man noch für jede Perſon je ein Ei darüber ſchlagen. Dazu reicht man Salat oder rote Rüben. Quark⸗Knödel Man benötigt dazu 500 Gramm Quark, der durch ein Sieb getrieben wird, 125 Gramm Hrieß, 125 Gramm Mehl, 100 Gramm Butter, zwei ganze Eier und Salz nach Bedarf Die Butter oder Margarine ſchaumig rühren, mit den Eiern vermengen, dann wird der Quark mit Grieß und Mehl dazugegeben Man läßt die Maſſe etwa eine halbe Stunde ſtehen, formt dann Klößchen, die in Salzwaſſer gekocht werden. Man ſtreut geröſtete Semmelbröſel über die Klöße und reicht Kompott(Back⸗ pflaumen oder Kirſchen⸗, Pflaumen⸗ oder Aprikoſenkompott] dazu. Das Mestuolle bei Opekiqd ist die Sicherheit, mit der alle Marme- laden bestimmt gelingen. Millionen Hausfrauen wissen das seit Jahren qus eigener Erfahrung und sind restlos begeistert, weil die Opekta- Marmeladen so vollkommen und so unübertreff- Flüssig: Nermaitabehe 96 78. boppeltlasche 159 1.45 lich im Geschmack sind. Das ist es ja quch. worcuf es ankommt, und deshalb bereiten die Hausfrauen nach wie vor bequem und mühelos Marmeladen und Gelees in 10 Minuten mit dem im Haushalt meistgebrauchten Obstigeliermittel mocken: geutel für 4 49 Marmelade 2 65, Beutel für 2 Kk Marmelade 8 34 Beutel für 1 ug Marmelade 2 19 15 for der ſol n bege ißt dur vom lang ihre hetg riß rauf war Ver ſehn D aum Kuge 5 (14. Fortſetzung) N 1 ihn an und antwortete nicht. „Was nun aber meine Miſſion betrifft“ i fort,„der Vater ihres Jungen 8 eee „Deſider Laszko“, ſagte ſie. „Ja, das weiß ich. Und er iſt tot?“ 1 „Lange?“ Sie nickte. „Verzeihen Sie, daß ich frage“, ſagte er,„es iſt wegen der Familie der kleinen Colette, Sie verſtehen: Es gab da nämlich einen Mann, der Laszko hieß und der... Wie ſoll ich ſagen?“ Er ſtockte. „Mein Mann war ein tadelloſer, ehrenhafter Menſch“, unterbrach Carmen.„Er iſt durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen.“ „So. Und— Cecil iſt alſo ſichergeſtellt?“ fragte er. 5„Ja, und er bekommt eine Stellung, in der er gut ver⸗ dient“, entgegnete ſie. Sie ſchwiegen eine Weile. f„Carmen“, ſagte er mit einemmal,„Sie können über mich lächeln und von mir denken, was Sie wollen. Ich kam her, um Colette zur Seite zu ſtehen, weil ihre Mutter es ſo wollte, das wiſſen Sie, um Ihren Sohn kennen⸗ zulernen und Colettes Mutter berichten zu können. Cecil hat eine Stellung und iſt unabhängig; er wird ſich mit Colette verloben, und ſie werden heiraten und glücklich ſein. Ich aber werde, wenn meine Miſſion hier zu Ende iſt, wieder abreiſen und Ihren Weg nicht wieder kreuzen, wenn Sie es ſo wollen. Vielleicht hätte ich gar nicht kommen ſollen, Ihren Sohn hätte ich ja auch woanders kennenlernen können. Aber nun bin ich einmal gekommen. Daran iſt nichts mehr zu ändern, wenn es auch ein Fehler war. Ob ich es heute ſage oder morgen, iſt gleichgültig; aber einmal muß ich es Ibnen ſagen: daß ich Sie geliebt und niemals vergeſſen habe. Ich liebe Sie noch heute, Carmen, mehr vielleicht als jemals. Heute weiß ich es. Da oben in Moron habe ich geſeſſen, acht Tage lang, gezögert und gezögert, weil ich wußte, was es bedeutete, Sie wieder⸗ zuſehen. Ich habe Sie damals verlaſſen, es iſt lange her. Ich habe nie verſucht, es wieder gutzumachen, Sie um Vergebung zu bitten dafür, daß ich zu feige war, daß ich...“ Er ſprach nicht weiter. a Carmen ſchaute ihn lange an.„Ach, Prangins“, ſagte ſie endlich.„Sie waren immer impulſiv und ſind es an⸗ ſcheinend geblieben. Wir haben uns einmal geliebt— ja, ich leugne es nicht. Aber dazwiſchen liegt ein halbes Leben, nicht wahr? So etwas vergißt man doch wieder? Bei einem Mann wie Sie! Ich bitte Sie! Was ſoll ich Ihnen denn vergeben? Daß Sie fortgingen damals? Sehen Sie: über kurz oder lang wären wir ja doch aus⸗ einander gegangen. So etwas hält doch nicht ewig. Und ich heiratete dann ja auch...“ Prangins ſah ihr ſtarr in die Augen.„Iſt das Ihr Ernſt?“ fragte er. „Ja“, ſagte ſie und ſenkte den Kopf. bleich geworden. (Dann ſchwiegen ſie wieder. Colette und Cecil waren ein Stück weit ins Meer hinausgeſchwommen, durch die Klippen hindurch. Sie winkten und riefen ihnen von weit draußen zu. Carmen Sie war ſehr winkte zurück. Prangins ſah ſtill vor ſich hin. „Sie ſind ſehr glücklich, die beiden“, ſagte er. „Ich hoffe, ſie werden es“, ſagte Carmen. „Wenn man jung iſt und zum erſtenmal liebt, iſt man am glücklichſten“, ſagte er.„So glücklich iſt man nie wieder im Leben— nein, nein.“ Carmen ſchickte einen ſchnellen, kurzen Blick zu ihm hinüber und traf ſein Auge, das unausweichlich auf ihr ruhte. Plötzlich erbebte ſie und fühlte einen ſtechenden Schmerz. Mit der Hand überſchattete ſie ihre Augen.„Sie haben unrecht“, ſagte ſie.„Eine erſte Liebe iſt faſt immer eine Täuſchung. Sie hält nicht. Die Erfüllung kommt ſpäter. Und das iſt gut.“ Prangins blieb ſtumm. Sie wollte alſo nicht und nichts mehr wiſſen, ſie wollte leugnen. Ihre ganze Hal⸗ tung wa abwehtr. Hatte ſie wirklich alles vergeſſen, oder tat ſie nur ſo?! Natürlich: ſie hatte es vergeſſen. Sie hatte ja, nachdem er damals von ihr gegangen war, einen andern geheiratet und von dieſem Mann einen Sohn be⸗ kommen. Ganz ſchnell und übergangslos mußte ſie von ihm zu dem hinübergewechſelt ſein; wie es nur ein Menſch zuwege bringt, der plötzlich einer großen Liebe begegnet, um derentwillen er alles Vorhergegangene ver— gißt und hinter ſich wirft. i N Er ſah hinunter zu Coiette und Cecil. Sie waren zurückgeſchwommen und ſtanden nun eine kleine Strecke vom Ufer entfernt im ſeichten Grund. Jetzt kamen ſie langſam und ſchrittweiſe zurück, bei jedem Schritt wuchſen ihre Geſtalten mehr und mehr aus der Fläche des Waſſers heraus. Prangius blickte auf Cecil, der Colettes Hand er⸗ griffen hatte und ſie lachend neben ſich herzog. Das Waſſer rauſchte beim Vorwärtsſchreiten um ſeine Knie. Cecil war ſchön, er ſah es erſt jetzt. Mit ruhigen, kräftigen Bewegungen ſchritt ei aufrecht und gleichmäßig aus. Sein ſehniger Körper glänzte in der Sonne wie helle Bronze, geſtreckt, lang und ſchmal in der Hüfte. Von ſeinem Ge⸗ ſicht ging eine Kühnheit aus, wie er ſie auch bei Carmen kannte. Das helle Haar hing ihm naß in die Stirn; er ſchüttelte es nunmehr heftig zurück und lachte darauf zu Colette hinüber. Dieſer Sohn Carmen Caſinis war das Kind einer Liebe, das ſah man, es konnte nicht anders ſein. Um ihn war das Strablende, die unerklärliche Aura der Glücks⸗ Copyright 19838 by Aufwärts-Verlag, Berlin SWW 88 Roman von Hertha von Puttkamer-Netto 5—— geborenen, aus dem Zuſammentlang zweier liebender Menſchen geboren. Prangins ſchaute ihn an, dieſen Sohn Carmens, und eine dunkle Stimme in ihm begann zu ſprechen, etwas ſich zu regen, das er nie vorher geſpürt. Und er glaubte nun zu wiſſen: ihn ſelbſt hatte ſie alſo nie wirtlich ge— liebt, da ſie ſo bald danach die Frau dieſes andern ge— wo den war. Es war ein plötzlicher Stich, eine ſeltſam quälende Un„e, eine aufquellende Eiferſucht, die ihn überfiel, wenn er daran dachte. NEUNTES KAPTTEI. Oliver Milbrey ſtand ſpät auf. Während ſeiner Er⸗ holungsreiſen leiſtete er ſich dieſen privaten Luxus. Drüben in Amerika hatte er Zeit genug, früh auf den Beinen zu ſein. Da war er fleißig und arbeitete meiſt ohne Unterlaß unermüdlich von früh bis ſpät. Dann und wann aber riß er aus, reiſte hierhin und dorthin und tat nichts. In dieſen Zeiten konnte er mit erſtaunlich wenig Tätigkeit auskommen. Es war ſeine Art der vollkommenen Ausſpannung, ſeine Methode, ſich neue Elaſtizität und Schwung für die Arbeit zu ſammeln. Einen Sekretär, der es nicht hatte unterlaſſen können, ihn mit geſchäftlichen Dingen— angenehmen wie unangenehmen, wenn er ſie für wichtig hielt— in ſeinem Urlaub brieflich zu be⸗ helligen, hatte er nach ſeiner Rückkehr kurzerhand hinaus— geworfen. Seiner Meinung nach gab es nichts, was wichtig genug war, ihm die Ruhe der Erholung zu ſtören, mochten auch ſämtliche Banken am Broadway darüber Kopf ſtehen. Sie konnten warten. Und ſie taten es ja auch. Darüber würden ſie nicht zuarunde gehen. So kam es, daß Oliver Milbrey auf ſeinen Reiſen immer nur als Privatmann auftrat und auch nur als ſolcher genommen zu werden wünſchte. Man kannte ihn überall, der Ruf ſeines märchenhaften Reichtums lief vor ihm her wie ein bellender Hund, der die Augen der Welt und die Aufmerkſamkeit der Leute auf ſeinen Herrn, Oliver Milbrey, lenkte. Das aber ſtörte ihn nicht ſonder— lich, er war es gewohnt wie ſeinen Reichtum ſelbſt und ſcherte ſich weiter nicht viel darum. Er ſtand allein und unabhängig da und ließ ſich dieſe Unabhängigkeit etwas koſten. Heute lag er um halb zehn noch im Bett— er hatte wundervoll und feſt geſchlafen—, und als er nun er⸗ wachte, reckte er ſich, griff dann hinter ſich an die Schnur und klingelte. Nach kurzer Zeit klopfte es an ſeiner Tür, und das Stubenmädchen erſchien. Zunächſt beſtellte Milbrey ſich ſein Frühſtück. Und während er im Bette liegend darauf wartete, nahm er das Telephon und ließ ſich mit dem erſten Blumengeſchäft in Les Sapins verbinden. In einem längeren Geſpräch, in welchem er alle Einzelheiten der Auswahl und Zuſammenſtellung genau beſtimmte, be— ſtellte er ein Arrangement für Frau Caſini, das ins Hotel Cap d'Aigle geſchickt werden ſollte. Dann ſaß er— das Tablett auf den Knien balancierend— und frühſtückte lange und mit Genuß, rauchte eine Zigarette und ließ den Taa an ſich herankommen. Natürlich würde er ihn mit Carmen Caſini zubringen, das ſtand feſt. Eine Autofahrt nach Monte Carlo, eine Fahrt auf ſeiner Jacht, oder was es ſonſt gab. Es wer unwichtig: er wollte mit ihr zuſammen ſein, gleichgültig wo. Irgendwo mit ihr eſſen, bei Muſik unter Palmen neben ihr gehen, in der Dunkelheit der Nacht, am Meer entlang. Romantik— das war es! Wozu war er in dieſes romantiſche Land gekommen? Wozu gab es Palmen und Mondſchein und Sterne? Und dann— ja, dann würde er ihr ſagen, daß er ſie liebte und heiraten wollte. Würde ſie ja ſagen? Mit einemmal wurde er unſicher und aufgeregt wie ein Jüng⸗ ling. Hatte er ſich denn überhaupt geſtern abend mit ihr verabredet? Es fiel ihm wieder ein, wie ſie ihn plötzlich hatte ſtehenlaſſen in ſo ſonderbarer Weiſe, richtig fort⸗ gelaufen war ſie und hatte ihn mit der Signora Giulani und deren Tochter allein gelaſſen— eigentlich mitten auf der Straße. b Wer weiß, ob er ihr ſonſt nicht geſtern abend auf dem Heimweg zu ihrem Hotel noch alles das geſagt hätte, was er ihr ſagen wollte. Und ſie war davongelaufen. Warum? Hatte ſie geahnt, was er zu ſagen im Begriff ſtand? Es mochte ſein. Sie war eine Frau, mit der er ſich nicht aus⸗ kannte, die immer anders war, und das reizte ihn, der doch ſonſt wahrhaftig faſt jede in die Taſche ſteckte. Carmen war ein verfeinertes Geſchöpf, ſenſibel, unnah⸗ bar, das ſpürte er. „Diable!“ ſagte er laut vor ſich hin, während ihm dämmerte, daß vielleicht doch nicht alles ſo leicht gehen würde, wie er dachte. Dann beruhigte er ſich wieder bei dem Gedanken, daß er ſie ſpäter anrufen oder einfach zu ihr ins Hotel hin⸗ überfahren würde. Langſam ſtand er auf und ging in den Duſchraum hinein, der neben ſeinem Zimmer lag. Er planſchte, pruſtete, bürſtete und duſchte ſich, bis er ganz erfriſcht war und beinahe fror. So war es gut, es tat den Nerven wobl. Er zog ſich ſorgfältig an und verließ ſein Zimmer. Erſt wollte er ſich den heutigen Tag einmal aniehen. Zwei Schritte vor dem Minerva fiel er unrettbar der Signora Giulani in die Hände. Gott möge ihr verzeihen: Sie hatte ihm hier auf⸗ gelauert! Lebhaft geſtikulierend ſchwebte ſie auf ihn zu und überfiel ihn mit einem Schwall von Worten. Wie es ihm gehe, was er mache, wie er geſchlafen habe, wo er jetzt binzugehen gedenke, wie reizend der geſtrige Abend ge⸗ weſen, wie ſcharmant die Caſini wäre und vieles andere auf einmal Es war das Verkehrteſte, was er machen konnte. als er nun— um ſie loszuwerden— ſagte, er ſtände im Be⸗ griff, jetzt mit dem Motorboot auf ſeine Jacht hinaus⸗ ufahren. g 17 5 iſt ja herrlich!“ rief die Signora.„Da werden Sie uns doch ſicher mitnehmen. Geſtern abend haben Sie uns verſprochen, wir dürften uns Ihre Jacht einmal an⸗ ſehen Bianca intereſſiert ſich ſo ſehr für Schiffe. Das trifft ſich aber vorzüglich. nicht wahr?“ Zwar konnte er ſich nun durchaus nicht erinnern, ihr ein ſolches Anerbieten gemacht zu haben, aber was blieb ihm ſchließlich anderes übrig, als„Ja!“ zu ſagen, wenn er nicht unhöflich ſein wollte. Und unhöflich war Oliver Milbrey nicht. Er machte alſo eine kleine Verbeugung und ſagte, ſo irtig er konnte: Es ſei ihm ein großes Vergnügen, aber ſoviel er ſähe, ſei ihre Tochter ja gar nicht hier; wenn er ſich die Bemerkung geſtatten dürfe, daß er ein wenig in Eile ſei Oh, das war nicht weiter ſchlimm, dem war abzu⸗ gelfen. Bianca war in ihrem Zimmer in der Penſion. Sie lag auf dem Balkon. Ein bißchen bleichſüchtig war ſie ja leider, und da tat ihr die Sonne gut. 5 Bianca wurde geholt. Als ſie Oliver Milbrey ſah, wurde ſie wieder ſchüchtern. Sie war beinahe bemit⸗ leidenswert ſchmal und zart, mit ihrem Antlitz einer Madonna. War Bianca eigentlich hübſch? Man gab ſich darüber ſonderbarerweiſe keine Rechenſchaft. Ja, ſie war hübſch oder zum mindeſten ſehr apart: Ein Hauch von Roſa tönte ihre Wangen— mochte es nun von der Sonne oder von ihrer Verlegenheit kommen—, und darüber, ſehr groß und ſehr ſchwermütig, ſchimmerten ein Paar ſanfte, tachtdunkle Augen. Oliver Milbrey ſah das alles und ſchaute ſie voll un⸗ beſtimmter Rührung an, als ſie zuſammen im Motorboot ſaßen. Bianca ſaß ihm ſtill in ſich gekehrt gegenüber und verſuchte, ihren Finger über Bord ins rauſchende Waſſer zu tauchen. „Bianca, mein Liebling, zieht es dir auch nicht?“ fragte die Mutter. f „Nein, Mama.“ „Komm, ſetz' dich lieber hier neben mich, hier iſt es geſchützter.“ 5 „Wie du willſt, Mama“, ſagte ſie leiſe und kam herüber. Oliver Milbrey hatte einige Mühe, dem Kapitän, der ihn ſichtlich nicht erwartete, die Situation klarzumachen, ohne daß die Signora es bemerkte. Er zwinkerte mit den Augen und machte ihm heimliche Zeichen. a Die Signora war von allem begeiſtert. Sie ſtürzte ſich leidenſchaftlich auf jede Kleinigkeit und eilte hierhin und dorthin. Laut und geräuſchvoll erfüllte ſie alle Ecken und Winkel des ſtillen Schiffes mit Leben und Bewegung, ließ ihre Armreifen klingeln und redete ununterbrochen. Oliver Milbrey und Bianca ſchritten ſchweigend hinter ihr her treppauf und treppab. „Und auf dieſem Schiff fahren Sie um die ganze Welt?“ fragte die Signora. Oliver Milbrey beiabhte. „Wie intereſſant! Nein, wie intereſſant!“ rief ſie aus und beugte ſich über die Reling.„Und Sie werden nicht ſeekrank?“ Milbrey lachte.„Nein, das werde ich nicht.“ „Bianca wird auch nicht ſeekrank“, erklärte die Mutter, „aber ich, ach, du mein Gott! Nicht wahr, Bianca, mein Herzchen?“ „Ja, Mama“, ſagte Bianca, die niemals widerſprach. Die Signora verſtrickte alsbald den Kapitän in ein eifriges Geſpräch. Sie erkundigte ſich des längeren nach techniſchen Einzelheiten. „Mögen Sie vielleicht ein Eiswaſſer trinken?“ fragte Milbrey Bianca.„Kommen Sie, ich will Ihnen einmal etwas zeigen.“ Bianca ſah ſich nach ihrer Mutter um, die ihr er⸗ munternd zunickte, und ging mit Oliver Milbrey nach vorn. Er holte einen Stuhl für ſie und brachte eine Sammlung ſchöner Muſcheln, die er ihr zeigte. Er nahm eine nach der andern in die Hand, hielt ſie hoch und legte ſie ihr ans Ohr. Es waren kleine und große darunter, bunte und bleiche und einige mit einem opaliſierenden Glanz. Wenn das Licht der Sonne hindurchſchimmerte, leuchteten die Farben märchenhaft auf. „Wie ſchön!“ ſagte Bianca. Eine, die hellroſa war und innen leicht gerippt wie der Sand in der Meerestiefe, nahm Bianca immer wieder in die Hand. „Sie iſt wie ein Traum“, ſagte ſie. „Behalten Sie ſie“, ſagte Milbrey ſpontan.„Ich ſchenke ſie Ihnen. Sie paßt gut zu Ihnen, ſie iſt ſo zart und weich.“ „O nein“, ſagte ſie,„ich möchte ſie Ihnen nicht weg⸗ nehmen.“ „Behalten Sie ſie doch“, beharrte er.„Sie nachen mir eine Freude damit. Ich habe ja ſo viele, wie Sie ſehen. Bitte!“ Biancas Geſicht überzog ſich mit einer hellen Röte. Sie nahm Milbreys Hand und dankte ihm mit einer Heftigkeit, die ibn überraſchte. (Fortſetzung folgt) Bekanntmachungen Drisgruppe der N. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Sto Aeichsluftichutz Heute Donnerstag, 30. Juni 1938, abends 8.30 Uhr, letzter Termin zur Abrechnung der Juni⸗Beiträge. Bei Nichtbefolgung dieſes Dienſtbefehls muß der betreffende UG. der Ortskreisgruppe wegen Dienſtvernachläſſigung gemeldet werden. i Der Gemeindegruppenführer: gez.: Lammer, LS⸗Führer. Wer ſeine Pflichten als Verkehrsteilnehmer verletzt, handelt gewiſſenlos gegen ſich ſelbſt und gegen ſein Volt! Die Schar 5 tritt heute abend 8 Uhr an der Goetheſchule an. Sport iſt mitzubringen. 5 Der Gefolgſchaftsführer. NA.. Srauenſchafk Donnerstag, 30. Juni, abends 8.30 Uhr, Pflichtabend der NS-Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. Juni 1938 Anſer Tagesſpruch Eine Freude unter allen hab' ich ſtets als wahr erkannt und die Leuchte ſie genannt, ſie bleibt wahr, ob alles trügt, unbefleckt vom Groll und Neide, ſelig der, dem ſie genügt: Freude an der andern Freude! Th. Hall. 5 + Ccbicksad? Gar mancher ſpricht von Schickſalsſchlägen und jammert über ein ihm widerfahrenes Un⸗ heil, anſtatt die Urſachen dieſer Schläge zu ergründen und den Anteil der eigenen Schuld feſtzuſtellen. Es iſt ebenſo billig wie unſinnig, für alles, was geſchieht, ein böſes, unheil⸗ ſchwangeres Schickſal verantwortlich zu ma- chen, ſich aber ſelber um die Verantwortung zu drücken. Durch Wehklagen und Berufung auf ein myſteriöſes„Schickſal“ ſind noch keine böſe Tat und kein ſchlimmes Ereignis beſſer geworden. Das mag ſich der Autofahrer vor Augen halten, der ſich betrunken ans Steuer ſetzte und ſpäter den Unſtern verfluchte, der ihm gerade an dieſem Tag einen Verkehrsun⸗ fall verſchulden ließ. Es war nicht der un⸗ ünſtige Stern und auch nicht das böſe Schick⸗ fal, die den Unfall herbeiführten, ſchuldig war allein der Fahrer, der keine Hemmungen kannte, wenn er unter Alkohol ſtand, und der nicht, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, ſich erſt ausſchlief, ſondern der ſich unbekümmert ans Steuer ſetzte, obwohl ſeine Sinne nicht klar waren und ſein Reaktionsvermögen ver⸗ ſagte. Man rede auch nicht vom Schickſal, wenn beim kurzen Einbiegen nach links etwa etwas paſſiert oder wenn der in einer Kurve oder an einer unüberſichtlichen Straßenſtelle parkende Kraftwagen demoliert wird. Nicht das den Fahrer mit Unheil verfolgende Schick— ſal trägt die Schuld an ſolchen Zwiſchenfällen, immer nur der ſeine einfachſten Pflichten ver- letzende Kraftfahrer. Im Rahmen der jetzt, ſtattfindenden Verkehrunfallverhütungsaktion hat jeder Kraftfahrer ſicherlich ſchon ein Merkblatt erhalten, das ſeine einfachſten Pflichten aufzeigt. Nicht, um ihn zu ägern oder um ihn mit erhobenem Zeigefinger zu be⸗ lehren, ſondern um ihn aufzufordern, auch zu ſeinem Teil an der Verringerung der Ver⸗ kehrsunfälle beizutragen. Es wäre ja ſo ein⸗ fach zu ſagen: Das böſe Schickſal reißt in Ge⸗ ſtalt des Verkehrstodes jedes Jahr achttauſend Volksgenoſſen aus unſerer Mitte, und das tut uns bitter leid, aber lehne ſich einer gegen das Schickſal auf! Nein, nicht das Schickſal nimmt uns die Kameraden, unſer Leichtſinn, unſere eigene Unachtſamkeit ſind ſchuld! Die aber können wir bekämpfen und das wollen wir tun. Nicht der Kraftfahrer allein, auch der Fuhrwerkslenker wie der Radfahrer und der Fußgänger, jeder an ſeinem Platz und jeder zu ſeinem Teil. F. G. * 1 Arbeitswillige Frauen und Mädchen werden geſucht Das Arbeitsamt ſucht weibliche Arbeits⸗ kräfte für ein auswärtiges großes Werk. In Frage kommen vor allem Frauen und Mäd⸗ chen, die nach auswärts gehen können und zur Zeit nicht in Beſchäftigung ſtehen, ferner auch ſolche, die ſich verändern möchten. Die Be⸗ zahlung erfolgt zu einem günſtigen Tarif, für gute und billige Unterkunft und Verpflegung iſt geſorgt. Es ſollen ſich für dieſe Arbeit vor allem auch Mädchen zur Verfügung ſtellen, denen eine Arbeitsaufnahme im gegenwärtigen Zeit⸗ punkt aus perſönlichen Gründen nicht möglich oder nicht beſonders wichtig iſt, und die daher noch zu Hauſe ſind. Dies erſcheint deshalb notwendig, damit durch die Anwerbung einer größeren Anzahl der erwähnten Arbeitskräfte die örtliche Wirtſchaft nicht geſchädigt wird. Insbeſondere gilt dies für die Land-, Haus⸗ und Gaſtwirtſchaft, ſowie für die Angehörigen der üblichen weiblichen Mangelberufe. Im Hinblick auf die Pflicht jedes Volks⸗ genoſſen, durch ſeiner Hände Arbeit mitzu⸗ wirken am Aufbau deutſcher Wirtſchaft, iſt zu erwarten, daß ſich eine genügende Anzahl arbeitswilliger Frauen und Mädchen melden wird. n * Wegweiſer für Eheſtandsdarle⸗ hen. Die Reichsfrauenführung hat in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Reichsheimſtättenamt und dem Reichsinnungsverband des Tiſchler⸗ handwerks, der Reichskammer der bildenden Künſte und den maßgebenden Stellen der Mö⸗ belinduſtrie und des Möbelhandels ein Büch⸗ lein herausgegeben:„Heimgeſtaltung mit deut⸗ ſchem Hausrat. Ein Wegweiſer für die Ver⸗ wendung des Eheſtandsdarlehens.“ Das Heft iſt eine praktiſche Hilfe für junge Menſchen, die rechten Hausrat ſuchen. Bis ins letzte Stück genau werden Farbe und Form aller Gegenſtände angegeben und zum Schluß wer— den, ſorglich durchdacht und durchrechnet, zwei Vorſchläge für beſcheidene und doch allen täg⸗ lichen Anforderungen genügende vollſtändige Ausſteuern gegeben, eine für 700 und eine für 1000 RM. Das Büchlein iſt zum Preiſe von 0.20 RM. bei den Gauſtellen des Deut⸗ ſchen Frauenwerks zu beziehen. Tränkt die Tiere! Ein gutes Wort an die Tierhalter. Der Sommer bringt auch Tage mit außergewöhnlicher Hitze. Dies gibt Veranlaſſung, ein gutes Wort an die Tierhalter zu richten. Tränkt während des Tages die Pferde! Ein kräftiger Schluck Waſ⸗ ſer erfriſcht die erſchöpften Tiere genau wie die Menſchen. Vergeßt auch die Kettenhunde nicht! Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Hunde, beſonders im Sommer, ſehr leicht von der Tollwut befallen werden können, wenn ſie nicht täglich friſches Waſſer erhalten. Lei⸗ der wird das an heißen Tagen auf dem Lande vielfach überſehen. Es iſt Pflicht jedes Hunde⸗ beſitzers, den angeketteten treuen Wächtern ſtets friſches Waſſer zu geben. Auch die Stall⸗ haſen brauchen Erfriſchung. Die Haſenſtälle bringe man möglichſt in den Schatten und ſetze ſie nicht direkt der Sonne aus. Durch das an ſich gutgemeinte dichte Verhängen der Ställe iſt die Ausdünſtung deſto drückender. Auch mit dem Geflügel habe man an heißen Tagen Erbarmen. Vögel in Käfigen brauchen ein Waſſerbad, beſonders wenn dieſe Natur⸗ geſchöpfe bei Platzmangel in der heißen Küche im Vogelbauer an der Wand hängen. Förderung des kehrs mit Laſtkraftwagen. Reichs⸗ verkehrsminiſter Dorpmüller hat ſoeben die allgemeine Genehmigungsſperre im Güterfern⸗ verkehr mit Kraftfahrzeugen aufgehoben. Für das GGenehmigungsverfahren gelten die geſitz⸗ lichen Beſtimmungen. Für den Möbelfernver⸗ kehr verbleibt es bis auf weiteres bei den bis- Güterfernver⸗ Verkehrserziehung auch in Viernheim Die Bedeutung der Unfall-Verhütungswoche— Kameradſchaft auch auf der Straße 143 1 Sechs Tage ſind es nun ſchon her, ſeitdem Reichsminiſter Dr. Goebbels über den Rund⸗ funk mit eindringlichen Worten die Verkehrs- erziehungswoche eröffnete und man ſollte eigentlich meinen, daß die Ausführungen des Reichsminiſters, die u. a. auch die alljährlich durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften verurſachten zahlreichen Unfälle ins Gedächt⸗ nis riefen, jedes Gewiſſen aufrüttelten und auch den ſeither etwas Leichtſinnigen zur Ein⸗ kehr, zur Vorſicht und Rückſichtnahme auf der Straße, veranlaſſen würden. Doch weit ge⸗ fehlt; wenigſtens was einige anſcheinend Un⸗ belehrbare hier in Viernheim betrifft, die da glauben, die Verkehrserziehungs- und Unfall⸗ verhütungswoche ſei vornehmlich nur für die Städte da.„Was kann denn bei uns auf dem Lande ſchon viel paſſieren,“ bekam ich geſtern zur Antwort, als ich einen Volksgenoſſen auf ſeine Pflichten im Verkehrsleben aufmerkſam machte. Ja, was ſollte ich denn darauf ſagen. Im erſten Augenblick war ich außer Faſſung, fehlte mir jedes Wort, um dann wenige Se— kunden ſpäter aber mit aller Energie und aller Eindringlichkeit dieſes unverantwortliche Ge— ſchwätz zu geißeln. Iſt ſo etwas überhaupt möglich? Kann denn jemand zu ſolch einer Aeußerung ſich bewogen fühlen,— heute, nachdem ſchon jahrelang, beſonders aber durch die ſeit ſechs Tagen eingeleitete Verkehrser⸗ ziehungswoche, über den Straßenverkehr ge— predigt, auf die ungeheuren Folgen des Nicht- ernſtnehmens der Verkehrspflichten aufmerk⸗ ſam gemacht wird? Die täglichen Verkehrsſünden Daß es ſolcher leichtſinnigen, ſolcher rück— ſichtsloſen Verkehrsteilnehmer hier bei uns tatſächlich noch mehrere gibt, das zeigte ſich unzweideutig, als geſtern ein Radfahrer un⸗ bekümmert die Straße entlang fuhr, auf der Längsſtange— natürlich ohne Sitzeinrichtung — einen Jungen mitführend. Und was denken wohl all jene Radfahrer, die heute noch zu zweien, zu dreien oder gar vieren durch die Straßen gondeln? Was dachte jener Motor- radfahrer, der am Montagabend auf dem Lorſcherweg gen Viernheim fuhr, hinten ange⸗ hängt ein Handwägelchen, das luſtig herüber⸗ und hinüberpendelte und mitunter ſogar bis über die Fahrbahn kam. Ob er auch ſchon ſeine Pflichten als Kraftfahrer kennt, ob er ſich ſeines unverantwortlichen Tuns bewußt war? Doch das iſt nicht alles! Wieviel mal kann man denn am Tage beobachten, daß zahlreiche Radfahrer das Vorfahrtsrecht gänzlich unbe- achtet laſſen, daß ſie auch mehr oder weniger auf das vorſchriftsmäßige Einbiegen in die Seitenſtraßen, oder von ſolchen auf die Haupt⸗ ſtraßen, was beſondere Aufmerkſamkeit erfor⸗ dert, achten! Dann gibt es Radfahrer oder Fuhrleute, die das Zeichengeben noch voll— ſtändig außer acht laſſen und wenn ſchon, dann aber beſtimmt zu ſpät die gewünſchte Fahrtrichtung anzeigen, es gibt Kraftwagen⸗ fahrer, die nicht früh genug den Richtungs- anzeiger hinausſtellen oder, wenn ſie einge⸗ bogen ſind, ihn ſtehen laſſen und damit bei der nächſten Kreuzung andere Verkehrsteil⸗ nehmer täuſchen. b Ganz zu ſchweigen von den Fußgängern, die ſich hier bei uns von den Verkehrsvor⸗ ſchriften anſcheinend überhaupt nicht betroffen fühlen. Da wird, anſtatt den kürzeſten Weg über die. Fahrbahn zu wählen, nur möglichſt ſchräg auf die andere Straßenſeite gegangen, um ja recht lang auf der Fahrbahn zu ver⸗ weilen. Und dann dieſe Herumſteherei auf den Straßen und beſonders an Straßenkreuzungen! Wer ſchon einmal da oder dort mit einem Bekannten ſprechen muß, was ja durchaus nötig ſein kann, der ſuche ſich doch nicht die verkehrsreichſten Fußſteige oder Ecken aus, bei denen er andere Fußgänger behindert oder vorbeikommenden Fahrern die Sicht an Kreu⸗ zungen verſperrt. 5 1 Das muß anders werden! 14 Wenn man all dieſe Verkehrsſünden be⸗ obachten muß, dann drängt ſich einem unwill⸗ kürlich die Frage auf: Ja, wozu denn dann überhaupt noch Verkehrserziehungswoche? Waren die tagtäglichen Bemühungen der Ta⸗ geszeitung, die Verteilung der Merkblätter wirklich vergebens? Sind alle die vielen Ar⸗ tikel und Druckſchriften, die die Pflichten im Verkehr ſowohl der Kraftfahrer und Fuhr⸗ werksbeſitzer, als auch der Fußgänger und Radfahrer nur geſchaffen, damit ſie geleſen, nicht aber befolgt werden? Tun ſich die Viern⸗ heimer Verkehrsteilnehmer wirklich ſo ſchwer daran, die nun einmal notwendigen Anord⸗ nungen richtig zu verdauen? Oder liegt es am guten Willen? Iſt es Leichtſinn, daß man immer und immer wieder gegen die Verkehrs⸗ regeln verſtößt? Wir wiſſen's nicht. Jeden⸗ falls aber hoffen wir, daß ſich der Verkehr nun auch in Viernheims Straßen ordnungs⸗ mäßiger abwickelt, daß alle Teilnehmer mehr Vorſicht als bisher walten laſſen und dies beſonders an den gefährlichſten Straßenkreu⸗ zungen, wie Adolf Hitler-Bürſtädterſtraße, Adolf Hitler-Lorſcherſtraße, Rebſtock, Luiſen⸗ Lorſcherſtraße, Saar⸗Weinheimerſtraße, Bis⸗ marck⸗Adolf Hitlerſtraße,„Anker“ u. a. m. Seid Kameraden— auch auf der Straßel a Wir haben heute nun die wichtigſten Un⸗ ſitten im Verkehr hier nochmals angegeben und erwarten, daß ſich manche, die ſeither etwas leichtfertig über die Verkehrserziehung hin⸗ weggingen, nun doch veranlaßt ſehen, mehr darüber nachzudenken und die Augen offen zu halten. Unnachſichtlich werden jetzt die Polizei⸗ beamten gegen alle Verkehrsſünder vorgehen und da iſt es doch tatſächlich beſſer, ſich den Anordnungen zu fügen als vielmehr erſt durch Schaden klug zu werden. Vernünftige Fuß⸗ gänger, Radfahrer, Fuhrleute, Lenker von Motorrädern, Perſonen- oder Laſtwagen hal⸗ ten ſich an die Vorſchriften und üben ſo auch auf der Straße Kameradſchaft, die ein Stück der Volksgemeinſchaft darſtellt. Das alles liegt im eigenen Intereſſe, im Intereſſe der un⸗ mittelbar beteiligten Mitbenutzer der Straßen und der Allgemeinheit. eee eee herigen Anordnungen. Der Miniſter hat wei⸗ ter beſtimmt, daß auch Spediteure Güterfern⸗ verkehr betreiben dürfen. Einer Betriebstren⸗ nung bedarf es nicht. Die Sturmwirbel, die der Wetterdienſt gemeldet hatte, haben ſich auch bei uns am Dienstag und beſonders ſtark geſtern bemerk⸗ bar gemacht. Mehrmals konnte man Wind⸗ hoſen beobachten, die ſich über die Felder be⸗ wegten. In den Lampertheimer Spargelfeldern ſtob der Sand haushoch in die Luft und hüllte die ganze Landſchaft in Sand und Staub. Auf Wieſen war das Heumachen und das Aufladen desſelben ſehr erſchwert. Erſtaunt betrachtete man auf Feld und Wieſen dieſe bei uns nicht allzu häufige Naturerſcheinung. Aber auch durch die Straßen fegten Sand und Staub, der ſelbſt durch verſchloſſene Türen und Fen⸗ ſter in die Zimmer drang. Wilterungsvorherſage für die Zeit vom 30. Juni bis 9. Juli 1938 Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg d. d. H. In Nordweſtdeutſchland von der weſtlichen Reichsgrenze bis etwa zur Linie Lübeck— Brocken— Kaſſel vorwiegend(nach dem Bin⸗ nenlande zu in abnehmendem Maße) unbe⸗ ſtändig, lebhafte Winde aus meiſt weſtlichen Richtungen, an mehr als der Hälfte aller Tage Niederſchläge, anfänglich kühl, ſpäter warm, um das kommende Wochenende vielfach aufgeheitert. ü In Mittel- und Oſtdeutſchland in den näch⸗ ſten Tagen auch unbeſtändig, dann aber viel⸗ fach heiter, ſeltenere Niederſchläge, nur vor⸗ übergehende Störungen teilweiſe gewittriger Art, vorwiegend warm bis ſehr warm, be⸗ ſonders in Schleſien häufig heiter und trocken. In Süddeutſchland vom Saargebiet bis zum Backriſchen Wald und zur Salzach nach anfänglicher Unbeſtändigkeit vielfach warm, heiter und trocken, jedoch zeitweilig vorüber⸗ gehende Störungen vielfach gewittriger Art. In der Oſtmark vorwiegend warm bis ſehr warm, heiter und trocken, jedoch mit gewitt⸗ rigen Störungen, die im Alpengebiet und Vor⸗ alpenland teilweiſe von ſtarken Niederſchlägen begleitet ſind. f Geſamtſonnenſcheindauer in den 10 Tagen in der Oſtmark, in Schleſien und Oſtpreußen größer als 80 Stunden. e Morgens und abends — S en A ˙ ² Ä ¹v r—. ⅛ XA V!ln e. Q„ r./ ⁵⅛ð ⁵¾§9eg.,.... r e che hunger, chtöbgz⸗ dtoffen el We wögüchſ dungen, a per ff hen hungen b eilen uch lacht die en ds, fat gher f Ach jc Muh 1h 1 id len elchr⸗ Ichen⸗ Val dung r niht 1 dic gelle; auß, Lulſer⸗ „ Ns . f, U. if der en Un⸗ ben und ebbas j hire „ nehr fen zu Polz orgehen ſch den ſhurch e duß⸗ t don en hal buch 1 Etüd liegt * un iwaßel N Bu Ul lichen alle fie villach nüt er biel⸗ lt bol⸗ tiger U, bes wockel. it le 9 lu vam, ſrüber⸗ 1 At, 5 ff gauit⸗ b dor ge Tan. rufen ö 1 * 9 0 l 8 — —— 25 1 —. Rades noch rechtzeitig Bunte Tageschronik 120 meier weit geſchleiſt Mannheim. Auf dem zum ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof führenden Rangiergleis ereignete ich am Dienstag ein Rangierunfall, der er⸗ freulicherweiſe noch glimpflich abgelaufen iſt. Bevor die letzten zehn beladenen Wagen von der Lokomotive vor die Rampe durchgeſtoßen wurden, ſollten Fußgänger und Fahrzeuge den den Schienenſtrang durchſchneidenden Bahn⸗ übergang überqueren, da durch die lange⸗ dauernden Rangierarbeiten bereits eine ſtarke Verkehrsſtockung eingetreten war. Noch wäh⸗ rend der Verkehr über den Bahnkörper flutete, etzte ſich aus noch feſtzuſtellender Urſache die ſtangierahteilung, die bei Oeffnen der Schran⸗ ken ſtill lag, wieder in Bewegung. Der Loko⸗ motivführer konnte infolge eines auf dem Nachbargleis ſtehenden Zuges und einer ſtar⸗ ken Gleiskrümmung die Gefahr nicht bemer⸗ ken, ſo daß ein Dreiradlieferwagen von dem vorderſten Eiſenbahnwagen erfaßt und 120 Meter mitgeſchleift wurde, bis die Rangierabteilung zum Halten kam. Ein Rad⸗ fahrer hatte ſich unter Zurücklaſſung ſeines . in Sicherheit bringen können. Der Lieferwagen mitſamt ſeiner La⸗ dung glich einem einzigen Trümmerhau⸗ fen, doch iſt der Lenker des Fahrzeuges wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Die Unterſuchung über den Hergang des Unfalles iſt noch nicht abgeſchloſſen. Tol aufgefunden Germersheim. Die 20jährige Lieſel Herr⸗ mann aus Sondernheim wurde am Diens— tag morgen gegen 4 Uhr an der neuerbauten Unterführung beim Bahnhof Sondernheim von einer Frau tot aufgefunden. Wie die Jeſtſtellungen der Gendarmeriehauptſtation Landau ergaben, war die Herrmann mit ihrem Fahrrad auf der rechten Straßenſeite gefah— ren, wo eine Blutlache feſtgeſtellt wurde und auch Glasſplitter lagen, die von der zertrüm⸗ merten Fahrradlampe ſtammten. Die Leiche ſowie das Fahrrad wurden jedoch auf der lin⸗ ken Straßenſeite aufgefunden. Vermutlich iſt die Herrmann, die ſich auf dem Heimweg be— 7 fand, mit einem Fahrzeug zuſammengeſtoßen. Der Lenker des Fahrzeuges wird ſie dann, um die Nachforſchungen zu erſchweren, mitſamt ihrem Fahrrad auf die andere Straßenſeite getragen haben und dann geflüchtet ſein. Der Tod der Herrmann, bei der u. a. ein Schä⸗ delbruch feſtgeſtellt wurde, dürfte nach ärzt⸗ licher Feſtſtellung ſchon kurz vor Mitternacht eingetreten ſein. Die Sachlage bzw. der genaue Hergang des Unglücksfalles iſt noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt. Gräßlicher Unfall bei der Arbeil Ein Arbeiter in hellen Flammen Weißenthurm. Ein gräßlicher Unfall ereig⸗ nete ſich an einer Bauſtelle der Reichsbahn. Ein Arbeiter aus Remagen, der flüſſigen Teer vom Teerkeſſel zur Bauſtelle transportierte und dabei ſeine Arbeitskleidung ſtark mit Teer be⸗ ſchmutzt hatte, wurde am Teerkeſſel bei einem plötzlichen Windſtoß von den Flammen der Feuerung erfaßt und ſtand ſofort in hel⸗ en Flammen. Obwohl Arbeitskamera⸗ den ſofort herbeieilten und die Flammen er— ſtickten, hatte der Arbeiter furchtbare Brandwunden am ganzen Körper, be— ſonders an den Händen, an den Armen und am Kopf, erlitten. Er wurde in das Krankenhaus nach Remagen verbracht. Sein Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Ein grauſiger Fund Weidenthal. Eine grauſige Entdek⸗ kung machte am Montag früh die Ehefrau des Feldhüters Stuckert. Als ſie kurz nach fünf Uhr aus dem nahe ihrer Waſchküche gelegenen Hochſpeyerbach Waſſer zum Waſchen holen wollte, ſah ſie im Bache eine Frau lie⸗ gen, die keinerlei Lebenszeichen mebr von ſich ab. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsver⸗ uche waren ohne Erfolg. ei der Ertrunke⸗ nen handelt es ſich um die 92 jährige Witwe Magdalena Gutfrucht geb. Erb von Weidenthal. Es iſt anzunehmen, daß die Greiſin, die immer ſehr früh aufzuſtehen pflegte, in einem Anfall von geiſtiger Umnach⸗ tung ſich unbemerkt von zu Hauſe entfernte und beim Ueberſchreiten des am Hauſe Hart⸗ mann vorhandenen Brückenſteges ins Waſ⸗ ſer gefallen iſt. Die Witwe Gutfrucht war die älteſte Einwohnerin von Weidenthal. Tödlicher Itraßenunfall Seltſamer Hergang Annweiler. Am Dienstag vormittag ereig⸗ nete ſich auf der Fernverkehrsſtraße 10 am Dorfausgang von Queichhambach ein 1 8. ſamer Unfall, dem der verheiratete Landwirt Peter Braun aus Ranſchbach zum Opfer fiel. Braun war mit ſeinem Holzfuhr⸗ werk auf dem Wege nach Albersweiler und ging an der Seite ſeines Gefährts, als ein Kraft⸗ wagen aus entgegengeſetzter Richtung kam, der plötzlich aus bisher noch nicht ganz klaren Gründen ſo ſtark abbremſte, daß er ins Schleudern kam. Der Kraftwagen erwiſchte Braun derart, daß er unter ſein eigenes Fuhr? werk geſchleudert und ihm dabei die Schädel⸗ vaſis und der Bruſtkorb eingedrü ckt wurde. Der Tod trat bereits nach wenigen Minuten ein. Das Auto brauchte noch 36 m, bis es zum Halten gebracht werden konnte. Ein Genoveva⸗Garten in der Eifel Mayen(Eifel). Dex bekannte Märchenhort in Mayen, der durch ſeine deutſchen Märchen⸗ iguren, in Vaſaltſtein ausgehauen von Prof. e weit über die Grenzen des Eifellan— des hinaus belannt iſt, ſoll nun erweitert wer⸗ den. Vorgeſehen iſt die Anlage eines G eno⸗ n der die Figuren der Ge⸗ noveva⸗Sage zeigen ſoll. Schüler verhütet Waldbrand Neuwied(Rhein). Als ein Schuljunge mit⸗ tags durch die Gemarkung Muſcheid ging, be- merkte er einen Waldbrand. Sofort lief er zum Ortsbürgermeiſter und meldete den Brand. Die Einwohnerſchaft wurde alarmiert und es gelang, eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhüten. Der Junge hat ſo durch ſein vorbildliches Verhalten die Gemeinde Muſcheid und die Forſtverwaltung vor gro— zem Schaden bewahrt. Vor dem Elternhaus tödlich verunglückt Hanau. In der Auheimer Straße uhr der 16jährige Rheinhard Schäfer auf ſeinem Fahrrad in einer Kurve derart beftig gegen den hinteren rechten Kotflügel eines Perſonen⸗ kraftwagens, daß er zu Fall kam. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der verunglückte Radfahrer von dem Autofahrer ins Dr.- Robert⸗Ley⸗Krankenhaus gebracht, wo er nach einigen Stunden ſtarb. tragiſche Un- fall ereignete ſich wenige Meter vor dem elterlichen Haus des Getöteten. 2800 Jahre alte Wohngruben freigelegt Bingerbrück. Im Nachbarort Weiler wur⸗ den bei Ausſchachtungsarbeiten zu einem Neu⸗ bau zwei Wohngruben aus der Hall⸗ ſtattzeit angeſchnitten. Die eine befand ſich in der Mitte des Baugrundſtücks, hatte einen Durchmeſſer von 2,50 Meter, während die Höhe der Grubenfüllung etwa 0,60 Meter be— trug. In einem Abſtand von ungefähr zwei Meter lag die zweite Grube. Viele Reſte an Hüttenlehm und verbranntem Stakenwerk, auch Scherben, Stücke von Gebrauchsgefäßen uſw. wurden ſichergeſtellt. Genaue Ermitt— lungen ergaben, daß es ſich um Wohnaruben handelt, die etwa 2800 Jahre alt ſind und aus dem Jahre 800 v. Chr. ſtammen. Der Fund war für die frühere Beſiedlung in der Gemarkung Weiler ſehr aufſchlußreich. Der Von ſeinem Fahrzeug tödlich abgeſtürzt Lohr a. M. Infolge Ausgleitens ſtürzte der Landwirt Joſof Baders bach aus Stein- feld vom Heubaum ſeines Fahrzeugs und er- litt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald da⸗ Vlc in den Räuber machten Inſneklionsreiſen Sie endeten im Zuchthaus Koblenz. Zwei üble Burſchen, der 25 Jahre alte Franz Machwirth aus Urmitz und der 35 Jahre alte Jakob Ehrenſtein aus Mayen, wurden wegen eines Raubüber⸗ jalls auf die Poſthilfsſtelle in Düngenheim vom Gericht in Koblenz zu je zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Beide verzeichnen bereits viele Vorſtraſen und haben ſich im Ge⸗ fängnis kennengelernt. Als ſie im vergangenen Jahr wieder auf freien Fuß kamen. durchzogen ſie das Rheinland und verübten gemeinſam Ein⸗ brüche am laufenden Band. Ehrenſtein war nebenbei für einen Buchverlag beſchäftigt und verkaufte Bücher. Dieſer Buchverkauf bedeutete für ihn eine ausgezeichnete Möglichkeit. auszu⸗ kundſchaften, wo wieder ein Ding ju drehen iſt. Er nahm ſo regelrechte Inſpektrionsrei⸗ ſen vor. Hatte er eine„günſtige Gelegenbeit“ gefunden, benachrichtigte er Machwirth und ge⸗ meinſam wurde dann der Fall bearbeitet In Düngenheim überfielen ſie den Inhaber der Poſthilfsſtelle. Machwirth betrat abends die Hilfsſtelle und wollte telefonieren Er bielt dabei dem Poſthilfsſtellenleiter die Piſtole vor und forderte Geld. Zwiſchen dem Räuber und dem Ueberfallenen gab es ein Handgemenge, als plötzlich ein Schuß fiel und darauf der Ueberfallene für kurze Zeit den Täter los ließ. flüchtete dieſer. In einem Auto entkamen Machwirth und Ebrenſtein. Sie wurden ſpäter gefaßt. Sie haben außerdem einen Ueberfal! auf einen Apotheker in Münſtermaifeld ver übt. Wegen dieſes Ueberfalls werden ſie ſich noch zu verantworten baben. 12 Jahre Juchthaus und Sicherungsverwahrung wegen gewerbsmäßiger Abtreibung Kaſſel. Wegen gewerbsmäßiger Ab ⸗ treibung in 14 Fällen als gefährlicher Ge⸗ wohnheitsverbrecher und unter Freiſprechung im übrigen verurteilte das Schwurgericht Kaſſel den 62jährigen Leopold Meterkamp aus Rengershauſen bei Kaſſel zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, außerdem wurde die Sicherungsverwahrung über ihn ver⸗ hängt. Die 51jährige mitangeklagte Gertrud Bauer aus Rengershauſen wurde freigeſpro— chen und aus der Haft entlaſſen. Meierkamp iſt des öfteren vorbeſtraft, u. a. wurde er am 10. Januar 1927 vom Kaſſeler Schöffengericht wegen verſuchter Abtreibung zu neun Monaten Gefängnis und am 25. Apri! 1928 vom Schwurgericht in Paderborn wegen gewerbsmäßiger Abtreibung und fahrläſſiger Tötung lein Mädchen war nach dem Eingriff verblutet) zu 2 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Er beſaß ſeit 1903 in Kaſſel und dannn in Regershauſen ein Kräutergeſchäft. In einer Vielzahl von Fällen hat er an Frauen und Mädchen verbotene Ein⸗ griffe vorgenommen. Alle dieſe beteiligten Perſonen ſind inzwiſchen zu empfindlichen Ge- fängnisſtrafen verurteilt worden 14 der ihm zur Laſt gelegten Fälle gab der Angeklagte zu. der ſich ſehr gut bezahlen ließ. aber von einzel⸗ nen Mädchen auch noch einen Tribut ganz an⸗ derer Art verlangte. Die freigeſprochene Mit⸗ angeklagte war beſchuldigt worden, dem Meier⸗ kamp in einem Falle Beihilfe geleiſtet und durch Gewährung von Gelegenheit der Unzucht Vor⸗ ſchub geleiſtet zu haben. Zwei Ertrinkende gerettet Bingen. Beim Baden in der Binger Rhein- badeanſtalt verließen einen jungen Schwimmer beim plötzlichen hohen Wellengang. hervorgeru⸗ ſen durch ein vorbeifahrendes Schiff, die Kräfte. und er ging unter. Sein Schulkamerad ſprang ihm nach, tauchte und konnte ihn faſſen Es gelang ihm, den Ertrinkenden zu retten.— Beim Spielen an der Nahe war ein jähriger Junge ins Waſſer gefallen. Der Junge, der nicht ſchwimmen kann, wurde von einem Einwohner gerettet. Beiden Rettern, die Mut und Entſchloſſenheit zeigten, gebührt Dank und Anerkennung. Brand auf Ehrenbreitſtein“ Koblenz. In der Nacht nach dem großen Feuerwerk entwickelte ſich am öſtlichen Rand der Feſtung Ehrenbreitſtein ein ſtarker Qualm und ein Feuerſchein. Die Feuerwehr unter- nahm einen ſchwierigen Aufſtieg und ſtellte feſt, daß dürre Sträucher anſcheinend durch Fun⸗ ken des Feuerwerks in Brand geraten waren. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich außerordent— lich ſchwierig, doch gelang es, der Flammen Hert zu werden. ſw. Darmſtadt. Ein ſeit mehreren Tagen ver⸗ mißter Mann von 63 Jahren hatte ſich aus ſei⸗ ner Wohnung in Kranichſtein entfernt und war im Wald umhergeirrt. Jetzt wurde der Mann, der an ſeeliſchen Bedrückungen litt, von Spa- ziergängern am Ernſt-Ludwigs⸗Teich tot auf⸗ gefunden. ſw. Büttelborn. Infolge zu ſtarken Auswei⸗ chens vor einem Kraftwagen geriet ein aus Darmſtadt kommender Soldat mit dem Vei— wagen ſeines Motorrads auf der Umgehungs-⸗ ſtraße zu weit nach rechts und prallte ſo heftig gegen einen großen Stein. daß dieſer abbrach., der Beiwagen zertrümmert wurde und der Fah⸗ ter in hohem Bogen weit ins Feld flog. Selt⸗ ſamerweiſe geſchah ihm ſonſt nicht das ge⸗ ringſte. ſw. Griesheim. Ein Motorradfahrer von hier wurde in Darmſtadt in der Feldbergſtraße von einem Omnibus angefahren und mit ziemlich ſchweren Verletzungen bewußtlos ins Krankenhaus gebracht. Das neue Rad iſt ſtark beſchädigt. Grrichtsſaal Die Diebſtähle bei den Opelwerken Darmſtadt. Die Große Strafkammer in Darmſtadt verhandelte in mehrtägiger Sitzung gegen 18 Angeklagte, denen Schiebungen und Diebſtähle in den Opelwerken in Rüſſelsheim und Brandenburg zur Laſt gelegt wurden. Ne⸗ ben Betriebsangehörigen waren unter den An⸗ geklagten auch Tankſtelleninhaber und Sypedi⸗ teure, die geſtohlene Reifen und Erſatzteile er⸗ worben hatten und ſich jetzt wegen Hehlerei ver⸗ antworten mußten. Nach eingehender Beweisaufnahme wurde am Dienstag das Urteil geſprochen. Der Haupt⸗ angeklagte erhielt wegen fortgeſetzten Dieb⸗ ſtahls, Beihilfe zum Diebſtahl und ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung insgeſamt 2 Jahre 1 Monat Gefängnis, neun Angeklagte wurden zu Ge⸗ fängnisſtraſen von 4 Monaten bis zu 1 Jahr 4 Monaten verurteilt, zwei Angeklagte erhielten Geldſtrafen von je 300 RM., vier der Beſchuldigten wurden mangels ausrei⸗ chenden Beweiſes freigeſprochen und einer am⸗ neſtiert. Das Verfahren gegen einen der Heh— lerei Beſchuldigten wurde abgetrent, da ſich die Ladung weiterer Zeugen als notwendig erwies. Den Angeklagten, die geſtändig waren, wurde die Unterſuchungshaft voll angerechnet. Vier der in Haft befindlichen Angeklagten nabmen die Strafe ſofort an. Sie hören im Rundfunk., Freitag, den 1. Juli 1938: a Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6 15 Nachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Markt⸗ berichte, Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 10.00 Der fliegende Reitergeneral vom Bodenſee(Hörfolge). 10 30 Das deutſche Madel in der Leichtathletik. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. 13. 15 Mittagskonzerk. 14.00 Zum Nachtiſch. 16.00 Nach- mittagskonzert. 18.00 Volksmuſik. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Durch die Wälder, durch die Augen. 20.00„Glück im Winkel“ oder„Welt im Kleinen“. 21.00 Unterhaltungskonzert. 21.15 Reichsſendung. FPCTTPPFPTCTCCGTCCT0TPPCTCTCCTGTGTGGGGTGTGT(TCTCTCTCTbT—TTTTTV „Geſchüfichen“ mil einem Inden „Bingen. Es gibt leider immer noch Landwir⸗ te, die glauben, ohne die Viehjuden nicht aus⸗ zukommen. Ein Landwirt aus Schwabenheim, der bis jetzt auch zu dieſen zählte. iſt nun gründlich geheilt worden. Er tauſchte bei einem Juden aus Nieder-Ingelheim eine Kuh ein und ſollte eine jüngere, gute Milchkuh dafur von dem Juden beſorgt bekommen. Der Jude führte die Kuh des Landwirts weg. Er ver⸗ ſprach, die jüngere Milchkuh in den nächſten Tagen zu bringen. Als der Landwirt nun mit⸗ tags vom Felde heimkam, fand er die verſpro⸗ chene Kuh an ſeiner Stalltür angebunden vor. Der Mann glaubte ſeinen Augen nicht zu trauen. Da ſtand nämlich eine ganz min⸗ derwertige Kuh, die, wie der Landwirt anderen Tages erfuhr, kaum zwei Liter Milch im Tag gab. Jetzt wußte er, daß er von dem Juden gründlich hereingelegt worden iſt. Et hat nun ſein Leben lang kein Intereſſe mehr an ſolchen Geſchäftchen. die nur der gemeinen jüdiſchen Habgier zuzutrauen ſind. Von einem Kraftwagen überfahren und tödlich verletzt Friedberg. Auf der Kaiſerſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein von aus⸗ wärts kommender Kraftwagen fuhr einen Mann an und verletzte ihn dabei ſo ſchwer, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das Bürger- hoſpital ſeinen Verletzungen er lag. Tödlicher Verkehrsunfall Rodalben. Der Gemeindeſekretär K. Trauth von Clauſen fuhr am Montag abend von Pir⸗ maſens kommend mit ſeinem Motorrad in der Neuen Pirmaſenſer Straße gegen einen Laſtwagen. Man brachte ihn in ſchwerverletz⸗ tem Zuſtand ins Krankenhaus, wo er ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſt arb. Neuſtadt a. d. W. Der 39 Jahre alte Heil⸗ praktiker Hugo Burkhardt von bier ver⸗ unglückte in der Pfalzgrafenſtraße mit ſeinem Leichtmotorrad ſo ſchwer, daß er im Hetzelſtift an den Folgen ſeiner ſchweren Verletzungen ſt ar b. Eine neue pfälziſche Auto⸗Hochſtraße entſteht Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Von der Oeffent⸗ lichkeit faſt völlig unbemerkt wurde mit dem Bau einer neuen pfälziſchen Auto⸗Hochſtraße begonnen, die mitten durch einen der ſchönſten Teile des Pfälzer Waldes führen und nach ihrer Fertigſtellung noch viel ſchönere land— ſchaftliche Reize bieten wird, wie die bereits fertiggeſtellten Auto-Höhenſtraßen zur Großen Kalmit bei Maikammer und zum Trifels bei Annweiler. Es handelt ſich um das Teilſtück vom Forſthaus Taubenſuhl im Landauer Stadtwald bis zur Wellbachtalſtraße Eſchkopf —Johanniskreuz—Elmſtein im Zuge der Fern⸗ verbindung Forſthaus Heldenſtein Forſthaus Taubenſuhl—Johanniskreuz—Elmſtein. Es gibt Zwiebeln Zeiskam(Südpfalz). Das Pfälzer Zwiebel⸗ anbaugebiet bei Zeiskam und Oberluſtadt weiſt in dieſem Jahre eine Rekordernte auf. Die Bauern ſind zurzeit mit der Ernte der erſten Zwiebeln beſchäftigt und täglich werden rund 200 000 Stück Zwiebeln mit Schloten, gebündelt zu je 50 Stück, den Großmärkten zugeführt. Juden unter der Anklage des Volksbverrats Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen Mannheim. Das Sondergericht befaßte ſich in zweitägiger Verhandlung mit dem Deviſen⸗ prozeß gegen die ö5gjährige Jüdin Clara Herrmann aus Mannheim und ihren 37 Jahre alten Sohn Dr Willi Herrmann aus Baden-Baden. Gegen den Sohn mußte das Abweſenheitsverfahren durchgeführt werden, da er 1933 ins Ausland flüchtete, nachdem er vom Amtsgericht Baden⸗Baden wegen Exregung eines öffentlichen Aergerniſſes zu fünfeinhalb Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Die Angeklagte Clara Herrmann war mit dem Bankier Karl Theodor Herrmann in Baden- Baden verheiratet, nach deſſen Tod ihr als Alleinerbin ein Geſamtvermögen von einer halben Million RM. zufiel Den beiden An⸗ geklagten wird nun vorgeworfen, ſie hätten Geldwerte ins Ausland verbracht. vermögensſteuerpflichtige ausländiſche Wert⸗ papiere nicht angemeldet, über ausländiſche Zahlungsmittel unbefugt verfügt und die Einkünfte aus den angelegten Konten in der Schweiz nicht angeboten. Frau Herr⸗ mann hat ihr Vermögen zum großen Teil ins Ausland gebracht und dieſes auf ihren Sohn in New Vork umſchreiben laſſen. In der Haupt⸗ verhandlung kam die Angeklagte mit dem Ein- wand, daß ſie ſich an nichts mehr erinnern könne und daß ihr über die Vermögensverhältnihe kein klares Bild gegeben war In erſchöpfendem Maße mußte der Gerichts⸗ vorſitzende die Akten durchſtudieren und mit der Angeklagten jeden Punkt der Anklage Wort für Wort durchgehen. Natürlich will die Jüdin von den Beſtimmungen keine Kenntnis gehabt ha⸗ ben, obwohl ſie laufend wichtige Schriftſtücke un⸗ terſchrieb. Angeblich iſt das ohne Kenntnis des Sachverhalts“ geſchehen. Daß ſi wegen Hinterziehung der Vermögensſteuer beſtraft wurde, mußte ſie zugeben. Es handelte ſich um einen Betrag von 30000 RM. Ihre Tochter erhielt 60000 RM. und eine Villa, die mit 50 000 RM. im Wert ſtand. Kam der An⸗ geklagten eine Frage des Gerichts gefährlich vor, ſo verſtand ſie es, ſtets ausweichende Ant⸗ worten zu geben; ſie beſtand darauf, daß ſie die ſchweren Verfehlungen nicht mit Wiſſen began⸗ gen habe. Der Staatsanwalt war anderer Auffaſſung. Er hielt beide Angeklagten im vollen Umfange der Anklage überführt, daß ſie ſich des Volks⸗ verrats 8 8 und der Deviſenvergehen§ 42 in Tateinheit mit einem Vergehen gegen die De— viſenbewirtſchaftung(§ 9) ſchuldig gemacht ha⸗ ben und deshalb zu beſtrafen ſind. Die Straf⸗ anträge lauteten gegen die Angeklagte Clara Herrmann auf 4% Jahre Zuchthaus, gegen den Angeklagten Dr. Willi Herrmann auf zwei Jahre Zuchthaus und die Nebenſtrafen. Das Sondergericht Mannheim hielt beide Angeklagten für ſchuldig und erkannte gegen Clara Herrmann auf zwei Jahre und zehn Monate Zuchthaus., 45000 RM. Geldſtrafe und fünf Jahre Ehrverluſt. gegen den Angeklagten Dr. Willi Herrmann auf zwei Jahre Gefängnis und 50 000 RM. Geldſtraſe. Der Angeklagten Herrmann wurde ein Monat der Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet und 15000 RM. Geldſtrafe als durch die Unterſuchungshaft verbüßt erklärt. Den eleganten und gutpassenden Marhenschun annuum uuumamnamnmnnunnmmumunmumumun „Miranda“ Lladnadunnmaadamummumtnuunnnmeuunnmmunmmaun fur Damen, Herren u. Kinder nur vom Sehunheschan Penning Seegartenstraße 10 NB. jn Arbeſtsschuhen nur Qualitàts- f ware, große Auswahl — Dieſe läſtigen Infekten! Viel hatte die§liegenplage beſchmutzt! Zäh ſaßen die häßlichen lecken an den Glüh⸗ birnen und Beleuchtungskörpern, auf Spiegel und Fenſterſcheiben! Bier mußte i helfen. Wie raſch ging das! Jetzt blinken und fun⸗ keln Lampen, Spiegel und Scheiben wieder in gleißender Pracht! 8 welche Freude für wenig 5 Geld, wieviel Glanz und Friſche bringt ii ins Saus! .. ein guter Sri der Griff nach ini! e und da fiel int plöglich ein: Ii fol dein geiſer feln! 3352 8/%½8 Land, Worengenoßemcha . m. b. Morgen Freitagfrüh wird am Reichsbahnhof der Reſt der angemeldeten Kartoffeln ver⸗ laden. Der Vorſtand. Bereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Die Abfahrt nach Waldhilsbach erfolgt am Sonntagmorgen 7.18 Uhr OCG. Bahnhof. Alle Ausflugsteilnehmer müſſen um 7 Uhr am Bahnhof ſein. Der Fahrpreis iſt bis ſpäteſtens Freitagabend bei Hofmann an der Drehſcheibe zu entrichten. Dortſelbſt kön⸗ nen auch noch Anmeldungen entgegengenom— men werden. Der Vorſitzende. Unbeſtändiges Wetter Der am Dienstagmorgen noch vor Irland gelegene neue Sturmwirbel iſt unter weiterer Verſtärkung raſch bis Skandinavien vorgeſto⸗ ßen. Er nahm dabei auch ſeinen Einfluß auf unſer Wetter auf und brachte zeitweiſe ſtarke Bewölkung und heftige Sturmböen, aber noch immer nicht die von der Landwirtſchaft ſo dringend benötigten ausreichenden Nieder- ſchläge. Ein Abſchluß der vom Atlantik aus⸗ gehenden Wirbeltätigkeit iſt noch nicht abzu⸗ ſehen, doch ſcheint ſich eine Beruhigung an⸗ zubahnen. Donnerstag: Veränderlich mit häufi⸗ ger Aufheiterung und höchſtens vereinzelt auf— tretenden Schauern, kühler, abflauende, doch immer noch kräftige weſtliche, vorübergehend auch nordweſtliche Winde. Die Ausſichten für Freitag: Voraus⸗ ſichtlich wieder zunehmende Unbeſtändigkeit, aber wieder etwas wärmer. Für die uns beim Heimgange meines lieben Gatten, unseres guten Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Georg Lahres erwiesene herzliche Anteilnahme sowie für die zahlreiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den Barmh. Schwestern für die treu- sorgende Pflege, der Reichsbahndirektion Karlsruhe und seinen Arbeitskameraden für die ehrenden Worte am Grabe und die Kranzniederlegungen. Krieger- und Soldatenkameradschaft 1875 für die dem Verstorbenen erwiesene letzte Ehre, ferner für die Stiif- tung von hl. Messen und für die Kranz- und Blumenspenden. Viernheim, Mhm.-Feudenheim, Mͤhm.-Seckenheim, In tiefer Trauer: frau eur Lahres Wu. und Hinder 29. juni 1938 DANK SAGUNG Dank auch der Schönes großes Zimmer zu vermieten. Daſ. guterhaltenen Hinderwagen zu verkaufen Kiesſtraße 21 Verloren ging am Samstag abend 10.30⸗11 Uhr auf dem Wege Weinheimer, Saar u. 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Juni 1938 Schmidt, Gerichtsvollz in Lamperth. Qſus Jeilung „L uh. auf Suat. Lu Je jrüher Sie uns Ihren An zeigenauf— trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, beſto bejer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. 3 Für die uns anläßlich unſerer Silberhoch⸗ zeit in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Slüchwünſche und überreichten Geſchenke danken herzlichſt Nikolaus Friebel 1. und Frau 7 . Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge Gewinn und Aufſtieg und Erfolge! Zweimal vom Pferd geſchlagen Birkenau. Im benachbarten Kallſtadt wurde der Pächter Rudolph von ſeinem Pferde ſo heftig geſchlagen, daß er mit zerſchmetter⸗ tem Kiefer in ein Darmſtädter Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Vom gleichen Pferd wurde dem Verunglückten im Vorjahr die andere Kieferſeite aufgeſchlagen. Hammelbach i. Odw.(Ein neues Schwimmbad). Auf Anregung des Bürger⸗ meiſters Steinmann hatten ſich vor längerer Zeit die Einwohner des Luftkurortes Ham⸗ melbach i. O., am Fuße der Tromm, zur na⸗ tionalſozialiſtiſchen Tatgemeinſchaft zuſam⸗ mengetan und nahmen gemeinſam die Erſtel⸗ lung eines Schwimmbades in die Hand. Am Sonntag hatten ſich Hunderte von Gäſten, darunter auch Schwimmſportler aus Darm⸗ ſtadt mit den gerade bei ihnen zu Beſuch weilenden Wiener Schwimmern, eingefunden, um bei der feierlichen Uebergabe und Ein⸗ weihung des Bades ihr ſportliches Können in den Dienſt der guten Sache zu ſtellen. Der Leiter des Referates für Turnen und Sport bei der Heſſiſchen Landesregierung, Miniſte⸗ rialrat Löwer, dankte dem Bürgermeiſter und der Gemeinde für ihre wackere Tat. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms. DA. V. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeisenbreisliſte Vr 7 oßitig Fußgänger l Zeh Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverdütung. Zeichnung: Fred Knab. Bterte Pflicht der Fußgänger: Die Fahrbahn nicht kurz vor oder hinter einem Jahrzeug, beſonders einer Straßenbahn, überichreuen! 1 Entwurf: Reichsarbei Pflichten für Gechſte Pflicht der Fußgänger: Dertebrszeichen und Berlehrsrege die Fahtbabn erſt beteten, wenn die Bertehrtampel grünes Licht zeigt! lung genau beachten! Man darf Vellbgemeinſchaft Schadenverhü lung. Zeichnung: Hueter eahaer: Alcht vergeſſen, daß Fahrzenge bel naſſen und glatten Strasen nic immer ſofort hallen Lönnen! 22 Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverbütung. Zeichnung Fred Knab. Fünfte Pflicht der Fußgänger: An Straßenkreuzungen aur die nzeichneten Uebergaͤnge be⸗ uten! e N 1