——— 1 „ 3 en ei⸗ ez il en die 5 jen 1 1 11 in⸗ le⸗ V= hren 10 Die it ende Ja ibel. Tie eld. ein Fd⸗ 905 17 8, fer. l ſchen gen Ver⸗ nb. ut: Co., 0 * 18 Vol k Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 153 eiertagen. otenlohn, Dienskag S ternheimer Sellung Verkündigungsblatt der NS AN. ern hei m den 5. Juli 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 eee eee 14. Jahrgang Wann kommt das Nationalitäten⸗Statut? Veritht der Abordnung der Eudetendeutjchen Partei an Konrad genlein Vewußte Verſchleppungstaktik Eine Feſtſtellung Konrad henleins Prag, 5. Juli Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Am 4. Juli erſtattete in Eger die Abordnung der Sudetendeutſchen Partei Konrad Sen⸗ lein eingehenden Bericht über den Stand der Geſpräche mit der Regierung. In dieſem Be⸗ richt wurde Konrad Henlein vorgetragen, daß die Regierung nach wiederholtem Drängen nur einen Teil des Nationalitäten⸗ ſtatuts übergeben habe und daß die Ueber⸗ gabe des Hauptteiles nach der Zuſage des Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Hodza erſt in dieſer Woche erfolgen werde. Weiter teilte die Dele⸗ gation mit, daß die von Miniſterpräſident Dr. Hodza bereits am 15. Juni dieſes Jahres zu⸗ geſagte Stellungnahme der Regierung zu den Vorſchlägen der Sudetendeutſchen Partei noch nicht erfolgt iſt. Schließlich wurde auf die Worte des Miniſterpräſidenten Dr. Hodza hin- gewieſen, es werde in der formalen Behandlung der Nationalitätenfrage, alſo insbeſondere in der parlamentariſchen Behandlung, nichts ohne Einvernehmen mit der Sudetendeutſchen Partei erfolgen. Konrad Henlein erteilte der Delegation wei ⸗ tere Richtlinien und ſtellte abſchließend feſt, daß er erſt nach der offiziellen Stellungnahme der Regierung zu den Vorſchlägen der Sudetendeut⸗ ſchen Partei und nach Vorlage des vollſtändi⸗ gen Nationalitätenſtatuts hierzu Stellung neh⸗ men könne. Neutraler Hafen vorgeſchlagen Auskunft in London über den Inhalt der Note Frantos London, 5. Juli Die vom Unterhaus mit Spannung erwar⸗ tete Erklärung des Premiermini⸗ ſters zu der Antwort General Francos in der Bombenabwurffrage wurde vom Schatz⸗ kanzler Sir John Simon abgegeben. Si⸗ mon erklärte, die Prüfung der Note Francos ſei noch nicht beendet. Das Haus werde nicht erwarten, daß er ihm heute mehr als eine Ueberſicht über die Antwort gebe; die 505 Robert Hodgſon von Burgos mitgebracht e. In ſeiner Antwort bleibe 3 dabei, daß Häfen rechtmäßig als militäriſche Ziele anzuſehen ſeien, und ſtellte entſchieden in Abrede, daß abſichtlich britiſche Schiffe als Angriffsziele gewählt worden ſeien. Die Antwort enthalte Vorſchläge, einen be⸗ ſtimmten Hafen feſtzulegen, und zwar Al⸗ meria, der künftig von Luftangriffen ver⸗ ſchont bliebe. Burgos verlange allerdings angemeſſene Ga⸗ rantien hinſichtlich der Waren, die in dieſen Hafen verbracht werden. Es ſei weiter bereit, über Vorſchläge zu verhandeln, die für die Zu⸗ kunft neue Regeln der Kriegsfüh⸗ rung einführen. Die britiſche Regierung habe den in Frage kommenden Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten von dieſen Vorſchlägen Kenntnis gegeben. Sie werden die Anſicht der Schiffahrt berück⸗ ſichtigen. Als hierauf von einer Reihe von Abgeord⸗ neten Fragen geſtellt wurden, erklärte Simon, er halte es nicht für richtig, auf dieſe zu ant⸗ worten, da der Premierminiſter nicht an⸗ weſend ſei. —ů— Jeruſalem darf nicht ausgehen l Jeruſalem, 5. Juli Nachdem ein über Jeruſalem verhängtes mehrtägiges Ausgehverbot für die Nacht⸗ zeit gerade erſt aufgehoben worden iſt, wird es für heute von 19—6 Uhr von neuem ver⸗ hängt. Auch für Jaffa iſt ebenfalls ein Aus⸗ gehverbot zu erwarten. Am Montag 24 Tote und Verwundete Jeruſalem, 5. Juli Die Geſamtziffer der Toten und Ver⸗ wundeten bet den neuen ſchweren Zwiſchen⸗ fällen am Montag beläuft ſich in den Städten Jaffa und Jeruſalem auf 24. Fünf Araber wurden getötet und 15 verletzt. Von Juden wurden vier verletzt. Zu der Waffenentwendung auf der Polizei⸗ ſtation Tulkarem werden weitere Einzelhei⸗ ten bekannt. Danach hat eine ſtärkere Abtei⸗ lung Freiſchärler die Station nachts umzingelt. Es iſt noch nicht einwandfrei geklärt, ob und wieviel Poliziſten anweſend waren. Die Frei⸗ ſchärler nahmen die vorgefundenen 22 Gewehre ſowie über 1000 Schuß Munition und nach unbeſtätigten Meldungen auch einen Schein⸗ werfer mit ſich und zogen unbehelligt ab. In der Araberſtadt Jaffa blieben auch am Montag alle Läden geſchloſſen. Gewaltige Feuersbrunst in Paris Die größle franzöſiſche Thealerkuliſſen-FJabrik in Flammen Paris 5. Juli Kurz vor Mitternacht brach in der in Bou⸗ logne bei Paris gelegenen größten franzöſiſchen Fabrik von Theaterkuliſſen ein Feuer aus, das ſich mit rieſiger Geſchwindigkeit aus⸗ breitete. Schon nach 20 Minuten ſtanden die mehrere tauſend Quadratmeter großen Arbeits⸗ räume der Fabrik in hellen Flammen. Da un; mittelbare Gefahr beſtand, daß die Flammen auf die angrenzenden Häuſerblocks mit Hunder⸗ ten von Arbeiterwohnungen übergriffen, wurde ſogleich höchſter Alarm gegeben. Sämtliche Löſchzüge aus Paris, ſowie aus den weſtlichen und ſüdweſtlichen Vorſtädten erſchienen an Ort und Stelle. Obwohl die Feuerwehr mit über 30 Rohren die Flammen bekämpfte, dehnte ſich das Feuer doch noch weiter aus. Gegen 1 Uhr nachts ſtanden zahlreiche Häuſer in Flammen. Der ganze Stadtteil mußte poli⸗ zeilich geräumt werden. Hunderte von Arbeiter⸗ ſamilien konnten nur gerade ihr nacktes Leben retten. Trotz der polizeilichen Abſperrungsmaßnah⸗ men hatten ſich auf den umliegenden Straßen⸗ zügen unüberſehbare Menſchenmengen an⸗ geſammelt, um Zeugen dieſes Rieſenfeuers zu ſein, dem ihr Hab und Gut zum Opfer fiel. Bis 1 Uhr nachts war es den Wehren noch nicht einmal gelungen, den Brand völlig einzukreiſen und eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Die Bevölkerung wurde von einer wahren Panik ergriffen. Selbſt aus Häuſern, die ſich in einer beträcht⸗ lichen Entfernung vom Brandherd befanden. verſuchten die Bewohner, ihren Beſitz und ſelbſt ganze Möbelſtücke auf die Straße und von da in entlegenere Stadtteile zu bringen. Erſt nach 2 Uhr morgens waren die Löſch⸗ arbeiten der Feuerwehr ſoweit gediehen. daß einer weiteren Ausbreitung vorgebeugt werden konnte Menſchenleben ſind den Flammen nicht zum Opfer gefallen; doch mußten zahlreiche Per⸗ ſonen mit zum Teil ſehr ſchweren Rauch⸗ vergiftungen in verſchiedene Krankenhäu⸗ ſer eingeliefert werden. Der Schaſchaden iſt ſehr beträchtlich. Ueber die Entſtehungsurſache des Rieſenbrandes iſt noch nichts bekannt. ſenden von Sudetendeutſchen angefüllten Straßen. Jubelfahrt Henleins beim„Feſt aller Deutſchen in Komotau“ Das Sudetendeutſchtum kam am Sonntag in Komotau anläßlich der Hauptverſammlung des „Bundes der Deutſchen“. der ſeine Eingliederung in den„Sudetendeutſchen Verband“ beſchloß. zuſammen. Auf dem Marptplatz fand der größte Aufmarſch ſtatt. den die Sudetendeutſchen his⸗ her erlebten. Unſere Aufnahme zeigt Konrad Henlein bei der Jubelfahrt durch die mit Tau⸗ (Scherl-Bilderdienſt⸗M.) Kein Friede 5 Tokio, 5. Juli Politiſche Kreiſe in Tokio kündigen neue um⸗ faſſende Beſchlüſſe der japaniſchen Regierung an. Insbeſondere werde die kommende Mobiliſierung in einem der⸗ artigen Ausmaß durchgeführt werden, daß ſie China und dritte Mächte von der Entſchloſſen⸗ heit Japans vollauf überzeugen würde. Fürſt Konoe brachte erneut— wie unter⸗ richtete Kreiſe betonen— in einer Ausſprache mit dem Kriegsminiſter zum Ausdruck, daß es zwiſchen Japan und Hankau keinen Frieden ge ⸗ ben werde, ſolange Tſchiangkaiſchek nicht beſeitigt ſei. Dieſes Ziel könne keineswegs be⸗ — boracel Inseln N 2(01 N Tokio warnt Frankreich Nach in Tokio umlaufenden Gerüchten wollen die Franzoſen die der Inſel Hainan vorgelager⸗ ten Paracel-⸗Inſeln militäriſch beſetzen. weil die Japaner die Beſetzung der Inſel Hainan an⸗ kündigten. Die Japaner erklären jedoch, daß ſie keiner dritten Macht das Recht einräumen könnten. unter chineſiſcher Oberhoheit ſtehende Inſeln zu beſetzen.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) mit Hankau Japan verlangt Abberufung Tſchiangkaiſchels einträchtigt werden durch Gerüchte über angeb⸗ liche Bemühungen um Vermittlungsverſuche dritter Mächte zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts. Es wird im Gegenteil vollſter Einſatz der militäriſchen Kräfte mit der Sto ß⸗ richtung auf Hankau für die nächſte Zu⸗ kunft in Ausſicht geſtellt, da der Widerſtand Tſchiangkaiſcheks keine andere Wahl zulaſſe. Vem gehören die Paratel-Inſeln? Paris, 5. Juli Zu den Meldungen über die Beſetzung der ſüdlich von der Inſel Hainan gelegenen Pa⸗ racel⸗Inſel⸗ Gruppe durch Frankreich. ſchreibt der„Paris Soir“, am Quai d'Orſay er⸗ kläre man, es handele ſich nicht um eine Beſet⸗ zung im eigentlichen Sinne. Die Paracel-In⸗ ſeln ſtänden unter franzöſiſcher Oberhoheit, ob⸗ wohl dies China manchmal beſtritten habe. Wenn Frankreich kürzlich eine Flottille in die Gewäſſer dieſer Inſeln entſandt habe. ſo habe dieſe Maßnahme der Sicherung der Fiſcherei gedient. Zu einer Meldung aus Tokio be⸗ ſen darauf hin, daß die ſeit Beginn des letzten Jahrhunderts vom Königreich Annam beſetzten Paracel⸗Inſeln als zu Annam gehörig betrach⸗ tet würden. Zur Sicherung der Schiffahrt in dieſen Gewäſſern habe die Regierung von In⸗ dochina ſtändige Leuchtfeuer eingerichtet. Anerſchöpflicher Bolſchewismus Sowietrußland will amerikaniſche Flugzeuge nachbauen Paris, 5. Juli Wie das„Oeuvre“ in einer undatierten Mel⸗ dung berichtet, ſoll die Zentralverwaltung der ſowjetruſſiſchen Luftflotte beſchloſ⸗ ſen haben, trotz der hohen Koſten in den Ver⸗ einigten Staaten Flugzeuge zu beſtellen. Dieſe geplanten Käufe ſollen ſich jedoch von denen anderer Länder inſofern unterſcheiden, als die Sowjets nur Prototypen kaufen wol⸗ len(J). die ſpäter nachgeahmt werden ſollen. Im Augenblick ſeien die Verhandlungen noch im Gange. Eile mit Weile Die Prager Vorschläge Dr. E. K. Die Tſchechen laſſen ſich Zeit. Trotz der Dringlichkeit eines Problems, von dem nicht nur die 3 Millionen Sudeten⸗ deutſchen, ſondern die tſchechiſche Regie⸗ rung ſelbſt betroffen werden, iſt das oft ge⸗ nannte Nationalitätenſtatut immer noch nicht ganz fertiggeſtellt. Und auch der nun⸗ mehr überreichte Teil wurde nur nach ſtarkem Drängen überreicht. Auch eine Stellungnahme zu den Vorſchlägen der Sudetendeutſchen iſt noch nicht erfolgt. Prag ſucht das ganze Prob⸗ lem auf die lange Bank zu ſchieben. Es wird abzuwarten ſein, ob das neuerliche Verſpre⸗ chen— der Uebergabe des fertigen Statutes in dieſer Woche erfolgt, vor allem aber, welchen Inhalt dieſes Statut hat. Die ſudetendeutſche Frage iſt nun ſeit langem in Fluß. Konrad Henlein hat frühzeitig genug ſeine Vor⸗ ſchläge unterbreitet, ſodaß es der Prager Re⸗ gierung bei gutem Willen leicht möglich gewe— ſen wäre, zeitig Gegenvorſchläge zu machen. Daß es an dieſem guten Willen fehlt, braucht nicht erſt jetzt feſtgeſtellt zu werden. Immerhin kann Prag den ganzen Fragenkomplex nicht ins Endloſe hinausziehen. Die Zeit iſt reif gewor⸗ den für eine klare Erklärung Prags. Wenn dieſe Erklärung erfolgt, wird man ein großes Stück weiterſehen und erkennen, wie weit die tſchechiſche Regierung auf die berech- tigten Forderungen der großen deutſchen Volks- gruppe eingeht, bzw. auch wie weit der franzö— ſich⸗engliſche Einfluß ſich auf die von Paris und London ſo oft genannte„Entſpannung“ erſtreckt. Nach den neuen Verſprechungen Prags müßte alſo das Wochenende eine vorläufige Klärung über eines der wichtigſten Probleme in der europäiſchen Politik bringen. In dieſem Zuſammenhang intereſſiert eine Meldung des„Daily Mail“ über die Unter⸗ redung, die der britiſche Geſandte in Prag mit dem tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſidenten Hodza geführt hat. Der engliſche Geſandte habe die tſchechiſche Regierung darauf aufmerkſam gemacht, daß nach engliſcher Anſicht unbedingt eine Beſchleunigung der Verhandlungen über das Nationalitätenſtatut erforderlich ſei. Die engliſche Regierung habe den Eindruck, daß die Veröffentlichung des Statutes unge⸗ bührlich verzögert würde. Im gleichen Sinne meldet der„Daily Expreß“ über dieſe Unterredung. Der„News Chronicle“ ſchreibt, es ſei unwahrſcheinlich, daß in den nächſten Tagen Verhandlungen zwiſchen den ſudeten⸗ deutſchen Führern und der tſchechiſchen Regie⸗ rung ſtattfinden könnten, da die tſchechiſchen Miniſter durch die verſchiedenen Veranſtaltun⸗ gen der Sokoln zu ſehr in Anſpruch genom⸗ men ſeien. Francos Antwort Auch der, den der ſpaniſchen Konflikt unge⸗ duldig werden läßt, um gezwungenermaßen ſich damit abfinden, daß die Dinge nur lang⸗ ſam vorangehen. In der Frage der Bomben⸗ abwürfe nationalſpaniſcher Flieger auf engliſche Schiffe— beſſer geſagt, auf Schiffe, die die engliſche Flagge führen— werden ſeit Wochen Noten gewechſelt, Diplomatenbeſuche ausgetauſcht, heftige Parlamentsdebatten ge⸗ führt und um den Sitz eines Miniſterpräſi⸗ diums gekämpft. Die Antwort Francos an die engliſche Regierung hat das beſtätigt, was man ſchon in den letzten Tagen erwartete. Zweifellos iſt Franco im Recht, denn es iſt er⸗ wieſen, daß die angeblich engliſchen Trans⸗ portſchiffe in Wirklichkeit im Beſitz aller mög⸗ lichen internationalen Kriegsgewinnler ſind, die ſehr zu Unrecht die engliſche Flagge führen und den Roten maſſenweiſe Kriegsgerät zufüh⸗ ren, Die durch die Bombardierung heraufbe⸗ ſchworenen Konflikte ſind auch weniger auf dieſe Tatſache als auf den Kampf der Oppoſition des Unterhauſes gegen die ausgleichende und auf den Grundſätzen der Vernunft fußende Politik Chamberlains gerichtet. An dieſem Kampf beteiligt ſich neuerdings auch die fran⸗ zöſiſche Linke ſehr heftig, die die Rückkehr der Politik Edens wünſcht. Daß Chamberlain die Antwort Francos nicht ſelbſt bekanntgab, ſon⸗ dern ſie erſt nach genauer Prüfung vor dem Parlament vertreten will, läßt vermuten, wie ernſt das engliſche Kabinett dieſe Frage be⸗ trachtet und wie ſorgſam Chamberlain ver⸗ ſucht, der Oppoſition den Wind aus den Segeln zu nehmen.— Im übrigen tagt heute in Lon⸗ don der Hauptausſchuß des Nichteinmiſchungs⸗ nusſchuſſes, um endgültig über die Annahme des britiſchen Planes auf Zurück⸗ siehung der Freiwilligen zu entſcheiden. Man darf auf dieſe Sitzung beſonders geſpannt ſein, wenn ihre Beſchlüſſe auch, wie wir annehmen, nur formale Bedeutung haben werden. Denn es ſprechen wichtige Gründe dafür, daß der ſpa⸗ niſche Konflikt nicht durch Ausſchüſſe und ihre Entſcheidungen beendigt wird. —— Englands Arbeitsloſenzahl wächſt London, 5. Juli Die Zahl der Arbeitsloſen in England be⸗ lief ſich am 13. Juni auf 1.8 Millionen. Seit dem vorletzten Stichtage, dem 16. Mai. hat die Zahl um 42 000 zugenommen. Davon ſind 24000 Unterſtützungsberechtigte. Seit dem 90. Juni 1937 iſt die Zahl der Arbeitsloſen in England um 500 000 angewachſen. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſidentk und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch erklärte am Montag auf einer Tagung der Regierungspar⸗ tei in Skoflie, daß Wahlen zur Skupſchtina erſt im Spätjahr 1939 zu erwarten ſeien. Mordgeſindel in Rokſpanien Geiſeln zuſammengebunden und ins Meer geworfen Brüſſel. 5. Juli. In Namur wurde eine bemerkenswerte Veranſtaltung der aus Rotſpanien zurückgekehr⸗ ten belgiſchen„Freiwilligen“ abgehalten. Die Redner, ſämtlich bedauernswerte Opfer der kommuniſtiſchen Agitatoren, von denen ſogar einige als Gegenredner zu der Verſammlung zugelaſſen worden waren, rich⸗ teten erſchütternde Anklagen gegen ihre bolſchewiſtiſchen Verführer. Dabei brachten ſie hochintereſſante Enthüllungen über die wahren Zuſtände an der rotſpaniſchen Front vor. In ergreifenden Worten ſchilderten ſie, wel⸗ cher entſetzlichen und allen menſchlichen Geſetzen hohnſprechenden Szenen ſie in dem noch von den Bolſchewiſten unterdrückten Teil Spaniens Zeuge hätten ſein müſſen— tägliche Erſchie⸗ zungen, mißhandelte und umgebrachte Prieſter und„Faſchiſten“— und unter welchen Schwie⸗ rigkeiten und täglicher Lebensgefahr es ihnen gelungen ſei, aus Rotſpanien zu entfliehen, nachdem ſie verwundet worden waren. Die Ver⸗ ſprechungen großer Gelder und Entſchädigungen durch die Kommuniſten wurden natürlich nie⸗ mals eingehalten. Eine Redner berichtete, wie ſeine nur ärm⸗ lich ausgerüſtete Kolonne von den bolſchewiſti⸗ ſchen Drahtziehern buchſtäblich in den Tod geſchickt wurde. Die Bolſchewiſten beſchoſſen ſie von hinten und plünderten die eigenen Schützengräben. Der Redner brachte auch eine bemerkenswerte Aufklärung zu der vor Wochen durch die Welt⸗ preſſe gegangene Nachricht, daß an der fran⸗ zöſiſchen Küſte zuſammengebundene Leichen angetrieben worden ſeien. Damals ſei natürlich allgemein behauptet worden, daß es ſich um Opfer der National- ſpanier handele. Tatſächlich aber ſeien es bol⸗ ſche wiſtiſche Kugeln geweſen, durch die dieſe Opfer getötet worden ſeien, die man vor⸗ her zu Zweien zuſammengebunden und dann ins Meer geworfen hatte. Auch der Kolonnen⸗ führer Durutti wurden von den Bolſche⸗ wiſten ermordet. Als ſchließlich auch ein katholiſcher Prieſter das Wort gegen die Kommuniſten ergriff, ver⸗ anſtalteten dieſe einen derartigen Lärm, daß die Verſammlung abgebrochen werden mußte. „Balencia in Gefahr“ Madrid äußerſt gefährdet Burgos, 5. Juli Wie das nationale Hauptquartier mitteilt. wurden die Operationen bei Teruel und an der Küſte mit glänzendem Erfolg fortgeſetzt. Der Brennpunkt der Kämpfe liegt 20 km ſüdlich von Teruel, wo der gegneriſche Widerſtand gebro⸗ chen werden konnte eingenommen wurden. Die nationalen Erfolge haben einen erneuten Notſchrei der roten Machthaber her⸗ vorgerufen, den dieſe über den Sender in Va⸗ lencia an die Bevölkerung der Oſtküſte rich⸗ teten. Die Lage Valencias, ſo ſagt der bolſche⸗ wiſtiſche Sprecher, ſei„äußerſt r und es beſtünde Gefahr, daß die Stadt an die Natio⸗ nalen verloren ginge. Auch die Verbindungen zwiſchen Madrid und dem Süden ſeien aufs äußerſte gefährdet. Die Sowjetbonzen forderten deshalb jeden Einzelnen zum„bedingungsloſen Einſatz“ bei den Schanzarbeiten auf. Das franzöͤſiſch⸗kürkiſche Abkommen Türkiſche Truppen in den Fandſchak einmarſchierl Antichia, 5. Juli. Die türkiſchen Truppen, die an der San d⸗ ſchakgrenze ſtehen, erhielten ſoeben tele⸗ grafiſchen Befehl, heute in den Sandſchak einzurücken, und zwar zunächſt bis Kirik⸗ han und am Mittwoch bis Antiochia. Der Freundſchaftsverkrag paraphiert Paris, 5. Juli. Havas berichtet aus Ankara, daß am Mon⸗ tag um 18 Uhr im türkiſchen Außenmini⸗ terium vom türkiſchen Außenminiſter und em franzöſiſchen Botſchafter der franzöſiſch⸗ türkiſche Freundſchaftsvertrag paraphiert wor⸗ den iſt. Es ſei beſchloſſen worden, ſämtliche unterzeichneten Schriftſtücke unmittelbar zu veröffentlichen. Der Paraphierung wohnten auch der diplomatiſche Vertreter Syriens in Ankara und Preſſevertreter bei. ö Wie aus zuſtändigen franzöſiſchen politiſchen Kreiſen verlautet, umfaßt der in Ankara para⸗ phierte Freundſchaftsvertrag drei Artikel. In Artikel 1 verpflichteten ſich Frankreich und die Türkei, keine politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Verpflichtungen einzugehen, oder in eine Konvention einzutreten, die gegen den anderen Vertragspartner gerichtet: ſei. Artikel 2 be⸗ ſtimme, daß im Falle eines Angriffes auf einen bon beiden Partnern durch eine dritte Macht der andere Partner weder Hilfe noch Beiſtand irgendwelcher Art den Angreifern leiſten werde. „. In Artikel 3 bekräftigen die beiden Mächte ihre Verbundenheit an der Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens und an der Aufrechterhaltung der Sicherheit im ö ſt⸗ lichen Mittelmeer. Sie verpflichteten ſich, im Falle der Bedrohung dieſer Sicherheit ſich ins Einvernehmen zu ſetzen. Die übrigen Beſtimmungen ſehen die Beibehaltung der Ge⸗ neralakte der Schiedsgerichtsbarkeit vor, die ſchon zwiſchen Frankreich und der Türkei be⸗ ſtehe, ferner rufe der Vertrag die meine tungen der beiden Länder aus dem Genfer Pakt in Erinnerung. Die Gültigkeitsdauer des Vertrags ſei auf zehn Jahre feſtgeſetzt worden. Sein Inkraft⸗ treten ſoll vom Austauſch der Ratifizierungs⸗ urkunden an gelten. Unter dieſen Bedingun⸗ gen, ſo bemerkt man ſchließlich in zuſtändigen franzöſiſchen politiſchen Kreiſen, werde die franzöſiſch⸗türkiſche militäriſche Zuſammen⸗ arbeit im Sandſchak am Dienstag vormittag beginnen, d. h. im Augenblick, wo die türkiſche Abteilung von 2500 Mann in den Sandſchak einrücken werde. a Fyrien lehnt Abtrennung ab Jeruſalem, 5. Juli. Das ſyriſche Kabinett hielt am Mon- tag eine außerordentliche Sitzung ab. Gegen⸗ ſtand der Beratung, die in Anweſenheit des franzöſiſchen Vertreters erfolgte, war die A b trennung des Sandſchak von Syrien. Wie man in politiſchen Kreiſen erklärt, will man in Syrien keinesfalls einer Loslöſung freiwillig zuſtimmen. Aalionalpoliliſche Erziehung ine Rede des Reichsminiſters Ruft in Arenshoog Roſtock, 5. Juli Am Montagmittag traf der Chef der natio⸗ nalpolitiſchen Erziehungsanſtalten, Reichsmini⸗ ſter Ruſt, zu einer Beſichtigung des Reichs⸗ lagers der nationalpolitiſchen Erziehungsan⸗ ſtalten in Arenshoop ein. Hier ſind auf einem Gelände in Mecklenburg die 3000 Jung⸗ mannen für acht Tage zuſammengezogen. Das Lager befindet ſich auf dem Fiſchland, einer ſchmalen Landenge, ſo daß die Jungmannen auf der einen Seite den Blick auf die Oſtſee und auf der anderen zum Saaler Bodden haben. In Begleitung des Reichsminiſters befanden ſich der Inſpekteur der Anſtalten, ⸗Obergruppen⸗ führer Heißmeyer, der Vizeinſpekteur U⸗ Gruppenführer Dr. Schieffer und SA.⸗ Obergruppenführer Kaſche. Pommerns Gau⸗ leiter Schwede⸗Coburg begrüßte Reichsmi⸗ niſter Ruſt auf pommerſchem Boden. Der Mi⸗ niſter beſichtigte dann die einzelnen Abteilun⸗ gen des Zeltlagers. Reichsminiſter Ruſt nahm Gelegenheit, vor den Erziehern und den im La⸗ ger erſchienenen Gäſten über Aufgaben und Ziele dieſer Anſtalten zu ſprechen. f In einem kurzen Rückblick erinnerte er an die Begründung der erſten drei Anſtalten am Geburtstag des Führers im Jahre 1933. Die drei ehemaligen Kadettenanſtalten Plön, Potsdam und Köslin wurden für die nationalpolitiſche Schulung umgeſtaltet. Es ſollte auf ihnen der totale Menſch gepflegt werden ohne eine einſeitige geiſtige Ausbil⸗ dung. Unter verſtärkter Berückſichtigung der körperlichen Ausbildung und der Stärkung des Gemeinſchaftsſinnes lehne ſich der Lehrplan an die ſämtlicher übrigen hohen Schulen an. Der Miniſter umriß dann kurz die zur Zeit im Reiche beſtehenden 14 Anſtalten und teilte mit, daß in dieſem Jahre in Preußen vier Anſtalten neu gebaut würden, und zwar werde Potsdam durch Einſchaltung einer berſtufe zu einer vollen Anſtalt ausgebaut. Weiter werde die nationalpolitiſche Erzie⸗ hungsanſtalt„Scharnhorſt“ am Steinhuder Meer, eine neue Anſtalt bei Hirſchberg und eine bei Trier erſtehen. Die nationalpoliti⸗ ſchen Erziehungsanſtalten ſeien die granitene Grundlage der zukünftigen national⸗ politiſchen Erziehung. Im Laufe des Nachmittags wandte ſich der Reichserziehungsminiſter und Chef der natio⸗ nalpolitiſchen Erziehungsanſtalten noch einmal an die Jungmannen und Erzieher. Herodot habe uns die Erziehungsgrundſätze der ari⸗ ſchen Perſer überliefert: Reiten. Bogenſchießen und die Wahrheit ſagen. Wenn wir„Reiten und Bogenſchießen“ richtig verſtünden. dann be⸗ deute es: Mutig ſein, die Augen aufmachen und ſcharf beobachten. In den Worten„Wahrheit ſagen“ liege aber die anſtändige Moral eines ariſchen Volkes. Erziehen heiße, Charakter bil⸗ den, die Grundtugenden üben, die niemals in der Welt entbehrlich ſeien.„Als wir“, ſo be⸗ tonte Miniſter Ruſt,„vor einem halben Men⸗ ſchenalter mit dem Führer antraten. hat uns jene ablehnende Richtung, die nur den Geiſt und nicht den Körper gelten laſſen wollte, den Vorwurf gemacht, daß die Form unſeres Kamp⸗ fes unwürdig ſei, weil wir auf die Straße ge⸗ gangen ſind und die anderen, die uns ſchlugen, auch geſchlagen haben. In dieſer Stunde ent⸗ hüllte ſich der Selbſtbetrug von der alleinigen Beherrſchung der Welt durch den kultivierten Geiſt: Die Fauſt gehört dazu, Der Führer wollte nicht nur den geiſtigen Arbeiter in der Führung des Volkes haben, ſondern die Kraft haben, die nur zuſtande kommt, wenn Geiſt und Fauſt zuſammenwirken.“ Die ins Leben gerufenen nationalvpolitiſchen Erziehungsanſtalten hätten die Jungmannen auch aus der Einſeitigkeit ihres Le⸗ bens herausgebracht. Er habe dieſe Anſtalten aber nicht gegründet. um gewiſſe Be⸗ ſonderheiten des Sportes durchzuführen, ſon⸗ dern um bedingungsloſe Nationalſozialiſten zu erziehen. und wichtige Stellungen Beſuch bei der Iſtmark-Jugend Baldur von Schirach kommt nach Kärnten und Salzburg Wien, 5. Juli Die Großkundgebung der HJ. am Sonntag abend in Klagenfurt, auf der auch Reichsjugendfüührer Baldur von Schi⸗ rach ſprechen ſollte, wurde abgeſagt, da der Reichsjugendführer, wie er in einem Aufruf an die Kärntner HJ. mitteilte, die Durchfüh⸗ rung dieſer Kundgebung bei den ſchlechten Witterungsverhältniſſen nicht verantworten konnte. Er werde ſich aber freuen, die Kärnt⸗ ner Jugend im Laufe dieſes Sommers unter günſtigeren Umſtänden beſuchen zu kön⸗ nen. Eine ähnliche Erklärung hat der Reichs⸗ jugendführer für Salzburg abgegeben. Oftmark meldel 788 doo DdAzZ.⸗Mitglieder Wien, 5. Juli Der Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront in der Oſtmark, der von Reichskommiſſar Bürckel in die Hände des Pg. Hupfauers gelegt wurde, geht mit Rieſenſchritten voran. „Seit dem Beſuch et öſterreichiſchen Betrieben und ſeit der Eröff⸗ nung der erſten DAfF.⸗Dienſtſtellen haben ſich bereits 788 000 öſterreichiſche Arbeiter in die gemeinſame Front eingereiht. Dabei haben in mehr als 13 700 Betrieben die Arbeitskamera⸗ den vollzählig ihre Mitgliedſchaft zur Deut⸗ ſchen Arbeitsfront erklärt. So hat der Ge⸗ danke der Betriebsgemeinſchaft, der Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaft in der DAF. vereint, in der Oſtmark einen ſpontanen Widerhall ge⸗ funden. Aeberfall auf deulſche Jugend Tſchechiſche Gendarmen verſuchen, die Rädelsführer zu decken Prag, 5. Juli Wie erſt jetzt bekannt wird, haben anläßlich der Sonnwendfeier in Schlowitz an der Pilſener Sprachgrenze 40—50 Tſchechen eine Gruppe deutſcher Jugendlicher überfallen. Bei dieſem zweifellos organiſierten Ueberfall wurden deutſche Jungen und Mädel verprügelt und niedergeknüppelt, ſodaß einige von ihnen bewußtlos im Straßengraben liegen blieben. Als Organiſator vermutet man einen tſchechiſchen Fachlehrer aus Littitz, der wieder⸗ holt ſeinem Deutſchenhaß Ausdruck verliehen hat. Nicht weniger als 26 Tſchechen konnte bis⸗ her ihre Beteiligung nachgewieſen werden. Bei den verletzten Jungen und Mädel handelt es ſich durchweg um Jugendliche von 13—17 Jah⸗ ren. Außerordentlich bezeichnend iſt das Ver⸗ halten der tſchechiſchen Gendarmen, die den Ueberfall zu unterſuchen hatten. Stän⸗ dig verſuchten ſie, die Angelegenheit als be⸗ langlos hinzuſtellen oder umzufälſchen als eine deutſche Provokation. Das Unterſuchungsergeb⸗ nis hat jedoch klar erwieſen, daß die tſchechiſchen Rädelsführer den Ueberfall bereits vor der Sonnwendfeier beſprochen und unbedachterweiſe ſogar Drohungen gegen die Deutſchen ausgeſto⸗ zen hatten. Werksdienſt im ſudelendeulſchen Gebiet Prag, 5. Juli Im ſudetendeutſchen Gebiet wird in dieſem Jahr mit einem Geſamteinſatz von 150 deutſchen Studenten in ſieben Orten der ſudetendeutſche Werksdienſt durchge⸗ führt, nachdem der erſte Verſuch im Vorjahr in Reichenberg einen vollen Erfolg gebracht hatte. Die Studenten werden eine gleiche Anzahl von Arbeiter einige Wochen hindurch an ihrem Ar⸗ beitsplatz unentgeltlich ablöſen und ihnen ſo einen bezahlten zuſätzlichen Urlaub ermögli⸗ chen. In vorbildlicher Weiſe tragen ſie damit zur Verwirklichung des deutſchen Sozialismus ei. Ljuſchlow bereils in Tokio Japans Preſſe prangert Moskaus Angriffsabſichten an 88 Tokio, 4. Juli Die aufſehenerregenden Ausſagen des entkom⸗ menen und bereits in der japaniſchen Haupt⸗ ſtadt befindlichen früheren Chefs der GP. im Fernen Oſten, Ljuſchkow, werden von der 1 5 ten japaniſchen Preſſe weiterhin in den Vor⸗ dergrund aller politiſchen Geſchehniſſe geſtellt. Kleine poliliſche Nachrichten Der Kommandeur der Schnellen Diviſion Ve⸗ rona, Oberſt Brunelli, der Führer der Mann⸗ ſchaften der italieniſchen Armee und faſchiſti⸗ ſchen Miliz, die ſich an der Drei⸗Tage⸗Mittel⸗ gebirgsfahrt im Harz beteiligten. ſandte nach Ueberſchreiten der italieniſchen Grenze an Korpsführer Hühlein ein Telegramm. Der ſtellvertretende Senatspräſident und Wirtſchaftsſenator Huth aus Danzig beſuchte auf Einladung däniſcher Wirtſchaftskreiſe däni⸗ ſche Induſtriebetriebe. Die Tagung der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Naumforſchung findet endgültig am 22. und 23. September in der deutſchen Oſtmark, und zwar in der Hochſchulſtadt Graz ſtatt. Im An⸗ ſchluß daran wird eine viertägige Studienreiſe durch Oeſterreich durchgeführt werden. Die Tanzgruppe der Staatsoper Berlin mit ihren bekannten Soliſten unter Leitung von Staatsballettmeiſterin Lizzie Maudruk iſt an⸗ läßlich des Tages der Deutſchen Kunſt in München eingeladen worden, am 8. Juli im Nomphenburger Schloß, am 9. Juli im Dante⸗ Stadion und am 10. Juli im Haus der Deut⸗ chen Kunſt zu tanzen. Dr. Leys in den —— E Rei in G. mini det 9 Recht Berli ſhule ſühtu die in Stel len. 810 länge Reich Fin teres in S lige den 110 de Ste bolde nnen fände bebt 1 gemäß — — Pio wier de al 110 5 Fan f dil Reichs nen u J. eite lit e fen die — * „ Das„Trojaniſche Pferd“ des 20. Jahrhunderts Ein luſtiger Einfall, der bei einer großen hiſtoriſchen Vincennes bei Paris vorgeführt wurde. Tank befeſtigt hatte. Pferdeſchau auf der Rennbahn in Es war ein rieſiger Pappaufbau, den man auf einen (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Reichsfinanzſchule Berlin eröffnet Der Beruf eines Fachanwalts für Sleuerrechl Berlin, 5. Juli. Staats. ſekretär im Reichsfinanzminiſterium Reinhardt eröffnete am Montagvormittag in Gegenwart von Vertretern des Reichsjuſtiz⸗ miniſters, der Reichs⸗Rechtsanwaltskammer und der Reichsfinanzverwaltung und von 130 Rechtsanwälten und Anwaltsaſſeſſoren die in Berlin⸗ Grunewald eingerichtete Reichsfinanz⸗ ſchule Berlin. Zweck der Schule iſt die Durch⸗ führung von Lehrgängen für Rechtsanwälte, die in die Liſte der Fachanwälte für Steuerrecht eingetragen zu werden wün⸗ en. Staatsſekretär Reinhardt führte in einem längeren Vortrag u. a. aus: 8 107 Abſ. 3 der Reichsabgabenordnung gemäß gibt es zwei Gruppen von Perſonen, die ohne wei⸗ teres befugt ſind, geſchäftsmäßig Rat und Hilfe in Steuerſachen zu erteilen und als Bevollmäch⸗ tigte und Beiſtände von Steuerpflichtigen vor den Finanzbehörden aufzutreten: die Rechts⸗ anwälte und Notare und die Perſonen. die durch einen Oberfinanzpräſidenten als „Steuerberater“ ausdrücklich zugelaſſen worden ſind. Es ſind dies die einzigen Per⸗ ſonengruppen, die als Bevollmächtigte und Bei⸗ ſtände von Steuerpflichtigen vor den Finanz⸗ behörden allgemein zugelaſſen ſind und dem⸗ gemäß nicht zurückgewieſen werden können. Prozeßagenten, öffentlich beſtellte Wirtſchafts⸗ prüfer, vereidigte Bücherreviſoren uſw. können die allgemeine Befugnis, als Bevollmächtigte und Beiſtände von Steuerpflichtigen vor den Finanzbehörden aufzutreten, nur durch aus⸗ drückliche Zulaſſung als Steuerberater erlangen. Die Rechtsanwaltſchaft hat den Wunſch, ſich in Zukunft mehr als bisher auch als Steuerwahrer auf dem Gebiet des Steuerrechts zu betätigen. Dieſer Wunſch wird von der Reichsfinanzverwaltung außerordent⸗ lich begrüßt. Der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichsminiſter der Juſtiz haben im Einverneh⸗ men mit der Reichs⸗Rechtsanwaltskammer am 10. November 1937 Richtlinien über eine beſondere Fachanwaltſchaft Danach dür⸗ außen für Steuerrecht erlaſſen. ſen diejenigen Rechtsanwälte, die nach Miniſter beim Feuerſprung Im Marmorſtadion des Forum Muſſolini in Nom fanden in Gegenwart des Duce sportliche Leiſtungsprüfungen der führenden Männer des ſaſchiſtiſchen Staates ſtatt. Auch Mutproben ge⸗ hörten zu dem Programm, und hier ſieht man. wie der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei, Miniſter Starace, durch den Feuerreifen ſpringt.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) hin als Rechtswahrer auf dem Gebiet des Steuerrechts aufzutreten wünſchen, nach Erfül⸗ lung beſtimmter Bedingungen neben der Be— zeichnung„Rechtsanwalt“ die Sonderbezeichnung „Fachanwalt für Steuerrecht“ führen, ſofern ſie vom zuſtändigen Oberfinanzpréſidenten in die Liſte der„Fachanwälte für Steuerrecht“ ein⸗ getragen ſind. In die Liſte der Fachanwälte für Steuerrecht können nur Rechtsanwälte eingetragen werden. Die Eintragung in die Liſte geſchieht nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt ſind: 1. Der Rechtsanwalt muß die Eintragung beantragen und ein Zeugnis der Reichsfinanzſchule Berlin darüber beibringen. daß er mit dem Weſen der verſchiedenen Steu⸗ ern und mit den Vorſchriften der Steuergeſetze vertraut iſt und die Buchführung und das Bi⸗ lanzweſen, ſowie die praktiſchen Auswirkungen und Beziehungen von Buchführung und Bilanz zum Steuerrecht beherrſcht. 2. Der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichsminiſter der Juſtiz müſſen die Eintragung beſtimmt haben. Die Enkeignung der delfelder Den Haag, 5. Juli Wie der niederländiſche Regierungspreſſe⸗ dienſt meldet. hat der niederländiſche Ge⸗ ſchäftsträger im Auftrage der Regierung dem mexikaniſchen Außenminiſter am 29. Juni eine Note überreicht. Die Note erinnert daran, daß die niederländiſche Regierung ſich in einer am 4. April überreichten Note alle Rechte bezüglich der Prozeſſe um die Enteignung der Oelfelder und der Arbeitskonflikte in der mexikaniſchen Oelinduſtrie vorbehalten hatte. Weiter wird darauf hingewieſen, daß die Aus⸗ ſprache der erſten Inſtanz im Enteignungspro⸗ zeß, die für die niederländiſchen Intereſſenten ungünſtig war, die niederländiſche Regierung mit großer Sorge erfüllt. Dieſe Sorge ſei um⸗ ſo größer, als die mexikaniſche Regierung ſchon dazu übergegangen ſei. Petroleum auszuführen, bevor in dieſer Angelegenheit ein endgültiger Beſchluß gefaßt worden ſei. Aklankik-Flugverkehr Berlin, 5. Juli Mit Genehmigung der amerikaniſchen und portugieſiſchen Regierung wird die Deutſche Lufthanſa in der Zeit von Mitte Juli bis Ende Oktober auf der Strecke Liſſa⸗ bon— Horta—Newyork wiederum verſuchsweiſe einen planmäßigen Luftverkehr über den Nordatlantik durchführen, der wöchentlich je einmal in beiden Richtungen betrieben wird. Wie ſchon im vergangenen Jahr werden bei den Flügen die mit 4 Junkers⸗Schwer⸗ ölmotoren ausgerüſteten Hochſeeflugzeuge des Muſters HA 139 von Blohm u. Voß Ver⸗ wendung finden, die im Laufe der letzten Mo⸗ nate weiter verbeſſert wurden. Der Start dieſer Flugzeuge in Horta und in Newyork er⸗ ſolgt von den Flugzeugſtützvunkten„Schwa⸗ benland“ und„Frieſenland“, die ſich zur Zeit auf der Anfahrt zu ihren Stationen befinden. Kohlenflöz verſchültel Fünf Verſchüttete gerettet, drei vermißt Prag, 5. Juli im Kohlenrevier von geſtern früh zwei In Radwanitz Mähriſch⸗Oſtrau wurden heftige Erdſtöße verſpürt. Dieſe Erſcheinung war auf ein Grubenunglück zurückzuführen. Im Ludwigſchacht war ein Teil eines Flözes verſchüttet worden. Von 86 Bergleuten, die zur Zeit in dieſem Schacht arbeiteten, konnten 72 nach dem erſten Einſturz den Förderſchacht erreichen und ausfahren. Den Rettungsmann⸗ ſchaften gelang es nach großen Bemühungen, 5 der Verſchütteten zu retten. Sie wurden in das Werksſpital nach Orlau gebracht. Drei Bergleute konnten bis jetzt noch nicht geborgen werden. Es beſteht keine Hoffnung, daß ſie noch am Leben ſind. 5 5 1 eee naaameänn unnd Versuchsdörfer für Kohlenfeuerung So etwas gibt es. Es iſt noch viel zu we— nig bekannt, daß auch heute noch der aller— größte Teil des in Deutſchland gewonnenen Holzes in die Feuerung wandert. Es iſt dies eine der übelſten Rohſtofſ⸗ verſchwendungen, die ſich das deutſche Volk noch leiſtet. Gewiß gibt es unzählige Kubikmeter Holz, die zu nichts anderem mehr als zum Verbrennen benutzt werden können. Aber es wandern weitaus größere Mengen in die Oeſen und unter die Kochkeſſel, ja aber auch in die Feuerungsanlagen gewerblicher Betriebe, die zu anderen Zwecken dienlicher wären. Vornehmlich auf dem flachen Lande wird eine volkswirtſchaftlich geſehen uner— hörte Verſchwendung in dieſer Hinſicht ge⸗ trieben. Das Reichskuratorium für Technik in der Landwirtſchaft hat in Verbindung mit der Braunkohlen⸗ und Steinkohleninduſtrie 22 Verſuchsdörfer eingerichtet. Die Einrichtung der Verſuchsdörfer iſt nichts Neues. Dank der verſtändnisvollen Mithilfe der Bewohner ſolcher Dörfer hat das Reichs- kuratorium ſchon zahlreiche Techniſierungs— möglichkeiten in voller Praxis auszuproben Am Rande nolieri- vermocht. Der Erfolg blieb auch bei den „Kohlenfeuerungsdörfern“ nicht aus. Die Umſtellung der Feuerungsanlagen erfolgte teilweiſe auf Braunkohle, teil⸗ weiſe auf Steinkohle; ſoweit ſchon mit Kohle gekocht wurde, erfolgte eine Moderni— ſierung der Feuerungsanlagen, um eine volle Ausnutzung des Brennſtoffes zu erreichen. Die in allen Fällen notwendigen Umände— rungen der Feuerſtellen und der Schornſteine brachten ein derartig überraſchendes Ergeb— nis, daß die breiteſte Oeffentlichkeit Veran- laſſung hat, ſich damit zu befaſſen. Der Brennſtoffverbrauch wurde um bis zu 50 v. H., ja in einzelnen Fällen 80 v. H. herab⸗ geſetzt! Im Durchſchnitt von 17 Betrieben wurde eine Erſparnis von 43 v. H. erzielt, und zwar unter faſt völligem Ausſchluß des Holzverbrauches. Die größten Erſparniſſe wurden bei Futterdämpfern und Waſchanla— gen erreicht. Die Moderniſierung bedeutet alſo nicht nur Einſparung volkswirtſchaftlich wichtiger Rohſtoffe, ſondern auch Einſparung von Betriebskoſten und, was gerade für die Landwirtſchaft von Wichtigkeit iſt, Einſpa⸗ rung der Arbeitskraft, denn Kohlen-Dauer⸗ brandanlagen erſparen das ſtändige Ueber- wachen der Feuerungsſtellen. ſagaddadddhaggeogwaaaanaan gamma uunagannnanmuanaananmm mana Ein Mann erschüſtert Afrika Der Kumpf um den Sudun/ Von General Nos Roff Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (42. Fortſetzung) Die helle Freude ſtrahlt aus den Zügen ſei⸗ nes harten Geſichts, der Mund lächelt, die Strenge der Augen iſt verſchwunden. Beide Hände auf den Schultern des vor Ueberraſchung erſtarrten Offiziers ruft der Sirdar: „Mein lieber Freund! Der Feldzug iſt be⸗ willigt Am 6. Juni beginnt der Vormarſch. Nach ſchweren Kämpfen mit den Derwiſchen bei Akaſha und Firket wird am 23. September Dongola beſetzt. Zwei Tage ſpäter wird der Er⸗ oberer von Dongola zum Generalmajor der britiſchen Armee befördert. Gegen Ende des Jahres erreicht die Vorhut des Sirdars die uralte Hauptſtadt Abeſſiniens, Merawi. Vierhundert Kilometer der toten Bayudawüſte liegen noch zwiſchen der Armee Kitcheners und Khartum. der Tag von Imdurman Die Geburtsſtunde einer neuen Waffe Der Weg nach Indien wieder geſichert Die Erfahrungen, die der Sirdar in den elf Jahren, die ſeit dem Tode Gordons verfloſſen ſind, geſammelt hat, führen ihn zu der Ueber⸗ zeugung, daß die Durchquerung der Bayuda⸗ wüſte für ſeine Armee ein äußerſt gewagtes Unternehmen iſt. Die leichtbeweglichen Heere des Kalifen Abdullahis haben viel Chancen, auch ihm dasſelbe Schickſal wie Hicks-Paſcha zu bereiten. Die lange Nilſtrecke mit ihren launiſchen Katarakten und Sandbänken iſt eine unſichere Etappenlinie; ſie kann auch überall angegriffen werden. Zwar iſt eine Eiſenbahnlinie von Wadi Halfa längs des Oſtufers des Nils im Bau. aber die Länge der Wadi Halfa—Merawi — Abu Hamed und die Schwierigkeiten, auf die man hier auf jeden Schritt ſtößt. ſind ſo ge⸗ waltig, daß der Bau viele Jahre dauern und koloſſale Summen verſchlingen würde. Und London möchte weder zu lange warten, noch zu viel Geld ausgeben. Die ägyptiſche Kaſſe kann aber die Koſten des Feldzuges nicht allein tragen. Die internationalen Kontrolleu— re ſorgen dafür, daß in erſter Linie die Ver⸗ pflichtungen gegenüber den Kreditoren der verſchwenderiſchen Vorgänger des Khediven Abbas erfüllt werden. So kommt der Sirdar auf die Idee, ſein wei⸗ teres Vordringen gegen Khartum von dem Bau der direkten Eiſenbahnlinie Wadi Halfa— Abu Hamed abhängig zu machen. Die Linie ſoll den mächtigen Nilbogen von Dongola ſchneiden und würde ſomit faſt zwei— einhalb Mal ſo kurz ſein, wie die Strecke längs des Stromes. Ein kanadiſcher Pionieroffizier verſichert dem Sirdar, daß ein derartiger Bau. trotz der unge— heuren Schwierigkeiten, die ihm entgegenſtehen, doch möglich ſei. Girouard iſt der Name des Offiziers. Dem Sirdar gefällt ſeine Gründlich⸗ keit und der feſte Wille, von der jede ſeiner Be— wegungen und Handlungen durchdrungen iſt. Kitchener erkennt in ihm etwas von ſich ſelbſt. Da der Sirdar ſelbſt ein alter Pionieroffizier iſt, unterzieht er ſeinen jungen Kameraden einem eingehenden Verhör. „Wie werden Sie gegen den Sand kämpfen?“ fragt er Girouard. „Er iſt für dieſe Bahn nicht ſo gefährlich, Ex⸗ zellenz, wie man ſich das gewöhnlich vorſtellt. Der Sand iſt in der Nubiſchen Wüſte nicht ſo beweglich wie in den anderen großen Wüſten Afrikas.“ Kitchener hat dieſelbe Erfahrung gemacht. Natürlich kann man mit ſolchen Annahmen nie reſtlos ſicher gehen, aber das Wagnis iſt be⸗ rechtigt. „Und die Waſſerverſorgung? Wie werden Sie Tauſende von Arbeitern vor dem Verdurſten ſichern und die Lokomotiven verſorgen? Girouard erzählt von einem Bahnbau in Kanada, der ungefähr unter denſelben Um⸗ ſtänden ſtattfand. Die Ziſternen werden das Nilwaſſer heranſchaffen. Es wird nur die erſte Zeit— bis die Schienen bis Abu Hamed gelegt werden— ſehr ſchwer ſein. Daneben aber wird die Verſorgnung gleichzeitig von Wadi Halfa und von Abu Hamed aus geregelt werden. „Uebrigens hoffe ich auf der Strecke ſelbſt Waſſerlöcher bohren zu können.“ Girouard entfaltet die Skizze mit den Er⸗ gebniſſen der ſorgfältig ausgeführten Erkun⸗ dung der Strecke. Einige primitive Brunnen u. Waſſerſtellen hat er in der Wüſte bereits ge⸗ funden. „Warum ſoll es uns nicht gelingen, dieſe Waſſerauellen auszunutzen? Selbſtverſtändlich müſſen mir genügend Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Auch bitte ich darum, nur Ih⸗ nen ſelbſt, Exzellenz, verantwortlich zu ſein; die Einmiſchung anderer Inſtanzen würde ſich nur verzögernd auswirken.“ Dem Sirdar, der ſelbſt vor keiner Verantwor⸗ tung ſcheut, iſt die ſelbſtbewußte Sprache des jungen Offiziers ſehr ſympathiſch. „Das verſpreche ich Ihnen!“ ſagt er kurz und entſchieden. Als alle möglichen Einzelheiten und Even⸗ tualitäten erwogen ſind und Girouard die ſchwerſte Prüfung ſeines Lebens glänzend be⸗ ſtanden hat, wird er mit den Worten entlaſſen: „Morgen um 12 Uhr muß der ausführliche Entwurf hier liegen. Kichener zeigt mit der Hand auf die Tiſch⸗ platte und deutet dann mit einem leichten Kopfnicken an, daß die„Audienz“ beendet iſt. Girouard findet in dieſer Nacht keine Stunde Schlaf. Am nächſten Tag ſteht er zur befohlenen Stunde mit dem Entwurf in der Hand vor dem Sirdar. Kitchener nimmt die Arbeit. „Danke! Wann werden Sie mit der Bahn fertig ſein?“ „In einem halben Jahr, Exzellenz. meine Forderungen erfüllt werden.“ Durch den Generalagenten. Lord Cromer, wird Girouards Entwurf der britiſchen Regie⸗ rung unterbreitet. Da gewaltige Summen er⸗ forderlich ſind, werden die beſten Spezialiſten befragt. „Völlig undurchführbar!“ iſt das einſtimmige Urteil. Auch des Sirdars Gönner, Lord Cromer, zaudert. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, die dreihundertſiebzig Kilometer lange Wüſten⸗ ſtrecke vor den Angriffen der berittenen Der⸗ wiſchmaſſen zu ſchützen? Wie immer bleibt Kitchener unnachgiebig. Die Regierung geriet in eine äußerſt heikle La⸗ ge. Den Entwurf abzulehnen, hieße auf weitere Führung des Sudanfeldzuges durch Kitchener zu verzichten. Doch wer könnte eine derartige Verantwor⸗ tung auf ſich nehmen! Der Name Kitchener be⸗ deutet das blinde Vertrauen auf den Sieg für die ihm unterſtellte Armee— ja für ganz England. So werden die notwendigen Mittel und der Entwurf ſelbſt von Parlament und Regierung bewilligt. Im Mai 1897 beginnt Girouard ſeine un⸗ glaublich ſchwere Aufgabe. Der Sirdar ſelbſt ſteht ihm mit dem ganzen Gewicht ſeiner Per⸗ ſönlichkeit zur Seite. Aber als Kitchener ein⸗ mal ſo weit geht, daß er die Richtigkeit einer von Girouard getroffenen Maßnahme bezwei⸗ felt muß er die ihm höchſt unerwartete Frage hören: „Sind Sie, Sir, verantwortlich für dieſes Un⸗ ternehmen oder ich?“ Die Ueberraſchung des Sirdars wird noch größer, als er den Rücken des ſich entfernenden Girouards ſehen muß. Aber der eigenwillige, ja deſpotiſche Sirdar wird das ſelbſtändige und ſelbſtwußte Han⸗ deln ſeines jungen Untergebenen nie bedauern müſſen. (Fortſetzung folgt) wenn * H Sa leben sie uùu alle Tage. Die Hochflut der Ferienreiſenden Das Ziel langgehegter Wünſche Wo iſt Deutſchland am ſchönſten? Es gibt ſo recht verträumte Neſter noch in Deutſchland, die abſeits der großen Straßen liegen, wo ſich der Urlauber nicht den geringſten Zwang aufzuerlegen braucht. Dort gehört er mit zur Familie ſeines Wirtes. Da kann er, wenn es ihm Spaß macht, mit den Bauern aufs Feld gehen oder ſtundenlang am Dorfbach ſitzen und das Anglerglück verſuchen, ſich irgendwo auf einer Wieſe den langen lieben Tag lang⸗ ſtrecken. Und wenn es einmal regnet, iſt er dem Gutsinſpektor und dem Pfarrer ein angenehmer Skatpartner. Alles atmet rings⸗ um Ruhe und ländlichen Frieden und lebt wie in der Verzauberung des Dornröschen⸗ ſchlafes. „Für mich kommt nur die See in Frage“, erklärt ein anderer. Und wer könnte nicht auch dieſen Wunſch verſtehen? Und doch, wie unterſchiedlich ſind die Erholungs- ſtätten an den deutſchen Küſten. Die Kuriſche Rehrung mit ihren Sanddünen faſt voll eiſer Melancholie. Die großen Seebäder der eſamten Oſtſeeküſte, fröhlichſtes Strand⸗ ben, bei dem einem alles geboten wird, aas man nur wünſcht, Strandkonzerte und eſte, Dampferfahrten, Sport und Spiel. nd wer nichts weiter wünſcht als Sonne, and und Meer, erklärt den Bereich eines trandkorbes für tabu und träumt in das piel der Wellen hinaus, das mit jedem zetter ein anderes Ausſehen bekommt. zem aber die Nordſee lieber iſt, der emp- ndet neben all den Freuden, die auch die Iſtſee bietet, die Majeſtät des weiten Ozeans mit dem vollen Spiel der Gezeiten 7 Wo wurden und werden in dieſen Tagen nicht überall Koffer gepackt. Und mit jedem Koffer, der abgeſchloſſen, hat der Urlauber abgeſchloſſen mit dem Alltag der Heimat. Da weilen ſeine Gedanken Ziele ſeiner Reiſe, das zumeiſt auch ein 1 20 f Ziel jeim 0 aterland iſt ja ſo rei Reiſezielen, daß es jedem Wunſche, jeder perſönlichen Neigung werden vermag. Sucht der Menſch die Einſamkeit, weltentrü g Oſtpreußen oder irgendeinem verſteckten Dorf unſeres Vaterlandes. ſchon längſt am geheimer Wünſche geweſen iſt. Unſer er findet ſie in der Heide ebenſo wie in und trotzigen Sturmtagen, an denen die Brandung faſt drohend gegen die Küſten anſpringt und in wilden Springfluten über Damm und Molen fegt. Im Takt der ſchnaufenden Lokomotive ſummt ein anderer ſein Reiſelied. Wie wohlig wird ihm ſchon zumute, wenn er aus dem Fenſter blickt. Das Ziel iſt nahe. Wald, Wald, nichts als Wald. Es iſt, als dringe der duftende Odem der Tannen bis in das Abteil hinein. Immer ſchnaufender keucht der Zug bergan. Da wird die Ziel⸗ ſtation ausgerufen. Der Reiſende bleibt einen Augenblick auf dem Bahnſteig ſtehen und blickt ſich um, als wollte er ſagen:„Da bin ich nun endlich einmal mitten im grünen Herzen Deutſchlands, mitten im Thüringer Wald. Irgendwo da oben muß auch der Kickelhahn ſein.“ Es weiten ſich die Lungen und ſchlürfen die Luft wie einen Götter⸗ trank. Der Wald ruft, und unſer Sehnen ſingt:„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh So ruft uns der Wald nicht nur in Thüringen. Ueberall iſt es der Zauber des Waldes, der uns in den deutſchen Mittel⸗ gebirgen gefangennimmt und überall hat er ein eigenes Weſen, geprägt von der Seele Rechts oben: Bei froher Raſt am herr⸗ lichen Rhein gegen⸗ über e Rechts: Die Steil⸗ küſte in Oſtpreußen. Hunderte Kilometer weit erſtreckt ſich im Norden Deutſchlands der herrlichſte See⸗ ſtrand. Links: Blick auf den Groß ⸗Glockner. Viele Tauſende fin⸗ den Erholung in den Bergen. Links: Wer benei⸗ det nicht unſere Jun⸗ en und Mädel, die m Lager und auf Dent das ſchöne eutſchland erleben. Unten: Das Oden⸗ waldſtädtchen Mittel⸗ ſtadt. Der beſchauliche Wanderer hebt in dieſen Tagen die in der Landſchaft ver⸗ borgenen Sch itze. Photo: Weltbild(Y, Rupp— M. oder Ferienreiſende an ſchönen * zu te Stille, der Landſchaft. Die Roman⸗ tik des Speſſarts iſt eine andere als die des Schwarz⸗ waldes. Und grundverſchie⸗ den iſt das Erlebnis des Waldes im Harz und im Rieſengebirge, überall aber voller Schönheit und Gottes⸗ nähe. Wie unendlich reich und mannigfaltig iſt doch unſer Vaterland. Und wie ſchön iſt es, daß immer mehr Mög⸗ lichkeiten geboten werden, die Schönheiten unſerer Gaue kennenzulernen. Beneiden wir nicht unſere Jungen und Mädel als ſie auf Fahrt gingen, wenn ſie im Zelt⸗ lager und auf Wanderung mit all der wunderbaren Aufnahmefähigkeit der Ju⸗ gend jauchzend ihr Vater⸗ land ans Herz drücken? Und wo es am ſchönſten iſt, ſtehen ihre Herbergen, die Burgen der Jugend. Und wo ſie mar⸗ ſchieren, da klingt aus ihren Liedern die Wanderluſt, die Freude an der Natur und der Stolz auf ihr herrliches Vaterland. Und ſie halten die Augen auf, durchſtöbern alte Burgen, ſchauen hier einem Dorfſchmied zu, ſehen die deutſchen Lande und Menſchen bei der Arbeit und am Feiertag, probieren jedes Leibgericht, von den Thürin⸗ ger Klößen bis zur Aalſuppe oder dem Schleſiſchen Him⸗ melreich, und wenn ſie heim⸗ kehren, leuchten ihre Augen noch in ſeliger Reiſeluſt, trun⸗ von all dem Zauber der deutſchen Welt. Iſt es nicht auch ein Gottesgeſchenk, daß uns in Deutſchland ſo abwechſlungs⸗ reiche Freuden geboten wer⸗ den. Die weiten Ebenen des Nordens, die Seen und Wäl⸗ der Maſurens und der Mark, das Meer und die Alpen, Weltbad und ſtilles Dorf, ſegenſpendende Brunnen und Bäder, Städte, die durch ihre Bauten be⸗ rühmt ſind oder Stätten der Geſchichte. Seit unſer Vaterland die Oſtmark wieder in ſeinen Schutz genommen hat, iſt die Zugſpitze, der einſt höchſte Berg, hinter den wuchtigen Gipfeln der öſterreichiſchen Alpen weit ins Hintertreffen geraten. Vor der Majeſtät dieſer Berge beugen wir uns und werden doch zugleich auch von ſtolzer Freude erfüllt. 5 Und haben wir die Berge und Wälder, die deutſchen Städte und verſchwiegenen Dörfer geprieſen, wie dürften wir die Schönheit unſerer Ströme und Flüſſe ver⸗ geſſen, an ihrer Spitze immer noch der deutſche Rhein mit ſeinen Burgen und Rebenhügeln, mit ſeinen ſtolzen Städten und lieblich fröhlichen Weindörfern, mit ſeinen lachenden Menſchen und frohen Liedern. Und von den Ufern und Damp⸗ fern klingt und ſingt es in dieſen Tagen voller Ferienluſt und ⸗freude. Und haben wir nicht auch noch den Neckar, die Moſel, die Weſer und die Donau mit dem Wiener Wald. Wo ſoll man an⸗ fangen, wo aufhören, die Ziele zu preiſen und zu erleben? Wo iſt es am ſchönſten? Da gibt es keine andere Autwort, als überall in unſerem Vaterlande, man muß nur eines jeden Gaues Schönheit zu finden wiſſen! Die deutſche Erde beſitzt eine Unzahl eigenartiger und eigentümlicher Schön⸗ heiten, ſo daß eine jede Reiſe für uns zum ſinnfrohen Erlebnis unſe⸗ res Vaterlandes wird. „Ganz gleich“, ſagte ein⸗ mal ein Kenner Deutſch⸗ lands,„ob es die über⸗ wältigende Macht der Berge iſt, die ſonnige Pracht des Rheingaues, die ſatten Marſchwieſen oder die ſandigen Kiefern⸗ wälder der Mark, die Lieb⸗ lichkeit des Thüringer Lan⸗ des oder das Schweigen der Seen und Wälder Maſurens— ein Klang verbindet die deutſche Seele immer mit dieſer Natur. So iſt es auch mit den großen Bauten deut⸗ ſcher Meiſter: dieſe Schlöſ⸗ ſer und Burgen, dieſe Mauern und Türme kleiner mittelalterlicher Städte, die maſſigen Bau ernhöfe. Niederſachſens die Dome und Kirchen aus Quadern und Back ſteinen— alles iſt deut ſchen Geiſtes, deutſcher Seele voll.“ Georg Beßler. 2 e N S S Se Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stod 8 „. Am Dienstag treten die Scharen 4 und 5, die Motorſchar und der Spielmannszug eben⸗ falls zum Heimabend an der Schillerſchule abends 8.30 Uhr an. Der Gefolgſchaftsführer. Sportdienſtgruppe: Alle Fechter treten heute Dienstag um 6 Uhr im„Ratskeller“ an. Pünktlichkeit! Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Am Dienstag, 6. Juli, findet im„Rats⸗ keller“ die Uebergabe der Gruppe Viernheim an die neue Gruppenführerin durch die Un⸗ tergauführerin ſtatt. Zu dieſem Zweck treten alle Mädels pünktlich um 8 Uhr in tadelloſer Uniform am Heim der Schillerſchule an. Alle Mädels, die wünſchen, weiterhin in den Rei⸗ hen des BDM zu ſtehen, werden aufgefordert, am Dienstagabend anzutreten. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch Die Dummheit drängt ſich vor, um geſehen u werden; die Klugheit ſteht zurück, um zu ſchen Carmen Sylva. elend Ge ghut exit au tauae „Schlafen ſoll man im Bett und nicht auf der Straße. Wer einmal geſehen hat, welche Scharen von Arbeitern nach Betriebsſchluß ihre Ar⸗ beitsſtätte auf dem Fahrrad verlaſſen, wird kaum noch über den hohen Anteil der Radfah⸗ xer an den Verkehrsunfällen erſtaunt ſein. Nicht, daß nun etwa der Radfahrer ein beſon⸗ ders ungeſchickter Verkehrsteilnehmer wäre, aber die gewaltige Zahl der in Deutſchland im Gebrauch befindlichen Fahrräder wird ja gefahren von Menſchen mit Fehlern und Schwächen, wie wir ſie alle haben. Dieſe Feh⸗ ler und Schwächen, als da ſind beſonders Leichtſinn und Unachtſamkeit, ſollen nun in dieſen Tagen energiſch bekämpft werden, denn es iſt für das deutſche Volk nicht länger zu ertragen, daß jährlich 8 000 Menſchen den Verkehrstod ſterben. Die wichtigſte Forderung, die der Straßen⸗ verkehr an uns alle ſtellt, heißt: Sich ſtändig ſo verhalten, daß weder Menſchen noch Ma⸗ terial zu Schaden kommen können. Die Er⸗ füllung dieſer Pflicht bedingt eine ſtändig an⸗ 5 3 Aufmerkſamkeit auf der Straße. Das bedeutet mit anderen Worten für alle, die mit dem Fahrrad nach Hauſe fahren: Der Feierabend beginnt nicht am Betriebs⸗ tor, ſondern erſt zu Hauſe! Auf dem Weg dahin müſſen die Sinne ebenſo wach ſein wie an der Maſchine, ſchlafen ſoll man im Bett und nicht auf dem Rade. Ferner darf, wo Radfahrwege ſind, nicht auf der Fahrbahn gefahren werden, und wo keine ſind, iſt es bei der Benutzung der Fahrbahn Ehrenſache, ſich ſo zu benehmen, daß ein Unfall unter allen mſtänden ausgeſchloſſen bleibt. F. G. B K ĩ Deutſcher, bedente, immer iſt der Jude dein Feind— dieſe Mahnung präget euch ein— bringt ſie an jedem Haus, an jeder Tür an— daß jeder die große Gefahr, den Juden, erkenne! . d Die Tuberkuloſenberatungsſtunde am Mittwoch, 6. Juli, fällt aus. Nächſte Beratungsſtunde am Mittwoch, den 3. Auguſt. Auswärts verſtorbener Viernhei⸗ mer. In Auerbach ſtarb der von hier ge⸗ bürtige Michael Roos. Merklich kühl war es geſtern und heute früh. Das Thermometer verzeichnete nur 14 Grad über Null. a Die Zeit zum Leſen der Tannen⸗ zapfen iſt wieder gekommen. Täglich ſieht man die Volksgenoſſen in den Wald gehen, um dieſes beliebte Anfeuerungsmaterial, das un⸗ ſer Wald in großen Mengen liefert, heimzu⸗ ſchaffen. Gegen eine geringe Gebühr werden von den Forſtbehörden Leſeſcheine verabreicht. Sonderbriefmarken. Die Deutſche Reichspoſt gibt zum 8. Juli 1938, an dem ich der Geburtstag des Grafen Zeppelin zum 100. Male jährt, Luftpoſtmarken zu 25 Rpf. — Bild des Grafen in der offenen Gondel eines alten Zeppelin⸗Luftſchiffs— und zu 50 Rpf.— Abbildung des Gondelteiles des neueſten Luftſchiffs— in Stahlſtich auf Papier ohne Waſſerzeichen heraus, entworfen vom Berliner Graphiker von Axter⸗Heudtlaß. Schloßbeleuchtung. Die letzte Heidel⸗ berger Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung mit Feuerwerk vor Beginn der Reichsfeſtſpiele fin⸗ det am 9. Juli ſtatt. Sie wurde auf viel⸗ fachen Wunſch auf einen Samstag gelegt, da⸗ mit die auswärtigen Beſucher nicht gezwungen ſind, unmittelbar nach der Schloßbeleuchtung eine mehr oder weniger lange Heimreiſe anzu— treten. Keine Experimente bei den Pflichtkrankenkaſſen. Die Pflicht⸗ krankenkaſſen konnten von 1936 in 1937 und von 1937 in 1938 hinübergehen, ohne Schul⸗ den gemacht zu haben. Sie waren jedoch auch nicht in der Lage, große Ueberſchüſſe zu er⸗ zielen. Dieſe betrugen 1936 etwa 3 Millionen und 1937 gegen 20 Millionen RM. Wenn man berückſichtigt, daß die Geſamteinnahmen der Pflichtkrankenkaſſen im Jahre 1937 etwa 1,4 Milliarden RM. betrugen, ſo kann man von einem nennenswerten Ueberſchuß über⸗ haupt nicht ſprechen. Dem Verſicherten kommt es darauf an, daß mit ſeinen Beträgen haus⸗ hälteriſch umgegangen wird und daß keine Ex⸗ perimente gemacht werden, die ja letztenendes von ihm zu tragen ſind. Beſchränkung auf zwei Vornamen Im Rahmen der Neuregelung des Per⸗ ſonenſtandsrechtes werden in der„Zeitſchrift für Standesamtsweſen“ Vorſchläge für eine Regelung auf dem Gebiete der Vornamen ge⸗ macht. Nach dem heutigen Recht iſt die Zahl der Vornamen, die dem Neugeborenen beigelegt werden können, unbeſchränkt. Hinzu kommt, daß der Rufnahme nicht feſtliegt. Es iſt denk⸗ bar, ſo heißt es in der Zeitſchrift, daß jemand mit ſechs Vornamen an jedem Werktag einen anderen als Rufnamen benutzt. Dadurch ſei dem Betruge Tür und Tor eröffnet. Es wird deshalb vorgeſchlagen, die Zahl der Vorna⸗ men für deutſche Kinder zu beſchränken und zu der früheren Sitte zurückzukehren, dem Kinde ein oder zwei Vornamen zu geben. Der Rufname ſoll bei der Geburtsanzeige bezeich- net und feſtgelegt werden. Als Vornamen ſollen nur Worte zugelaſſen werden, die nach deutſchem Sprachempfinden Vornamen ſind. Aus Namen bekannter Perſönlichkeiten oder aus politiſchen Begriffen dürfen Vornamen nicht gebildet werden. Im übrigen müſſen die Vornamen das Geſchlecht des Kindes erkennen laſſen, da die Geburtsurkunde darüber nichts beſagt. Nur Maria kann für einen Knaben als Nebenname verwendet werden. Namen deut⸗ ſcher Herkunft ſind zu bevorzugen. Dauerware. Als lange vor dem Krieg im Handel die erſten Suppenwürfel als Dauer⸗ ware auftauchten, hatte die zünftige Haus⸗ frau zunächſt eine Abneigung. Es kam ihr wie zu viel Bequemlichkeit vor, ſich ihrer zu be⸗ dienen, ſie wollte ihre Suppen und Nudeln ſelbſt herſtellen, das Obſt und Gemüſe ſelbſt zubereiten. Es hat ſich mit den Jahren ein vollſtändiger Wandel vollzogen. Wir können uns kein Lebensmittelgeſchäft mehr denken ohne die Fächer voller Büchen und Gläſer und fer⸗ tiger Packungen, die der Hausfrau eine Fülle von Arbeit abnehmen und den Küchenzettel unabhängig von den Jahreszeiten geſtalten laſ— ſen. Das Vertrauen zur deutſchen Dauerware iſt auch berechtigt. Wenn man weiß, welche Prüfungen ſie beſtehen müſſen, um ihre Güte und Haltbarkeit zu erweiſen, wird man ſich ihrer umſo lieber bedienen. Alljährlich werden Reichsprüfungen durchgeführt. Daß dabei die entnommenen Fleiſch-, Obſt⸗, Wurſt⸗ und Ge⸗ müſeproben vor ihrer Unterſuchung erſt eine Tropenreiſe hinter ſich haben und dann nicht nur auf ihre Haltbarkeit, ſondern auf ihren Geruch, Geſchmack und Nährwert geprüft wer⸗ Augen auf im Straßenverkehr Bilder von der Verkehr sunfall-Verhütungsaktion Schulklaſſe erhält praktiſchen Verkehrsunterricht Polizei ſchreitet gegen Verkehrsſünder ein Das Fuhrwerk ſchneidet die Kurve, die S chulklaſſe überquert die Straßenkreuzung falſch Aufn.(2) Photo-Blaſchke-Viernheim den, wird den wenigſten bekannt ſein. Die Dauerware iſt ja jetzt aus der nationalen Wirtſchaft garnicht mehr wegzudenken. Sie erſt ſichert durch die Möglichkeit der Vorratswirt⸗ ſchaft ünſere innere Ernährung und Verſor⸗ gung. Dabei werden jetzt als Verpackungs⸗ mittel zumeiſt heimiſche Rohſtoffe verwendet. Das Glas iſt vorherrſchend. Der Kunſtdarm aus Zellglas hat ſich durchgeſetzt. Die Schwarzblechdoſe hat jene aus Weißblech ver⸗ drängt. Der hohe Stand unſerer Ernährungs- induſtrie, die große Verantwortlichkeit aller prüfenden Stellen und die Güte der Rohſtoffe und Materialien haben vereint jenes große Vertrauen der deutſchen Hausfrau erzeugt, deſſen ſich heute deutſche Dauerwaren erfreuen. Sieben Glas Bier in fünf Stun⸗ den ſind zu viel! Das Reichsgericht bringt in einer neuen Verkehrsentſcheidung zum Ausdruck, daß ein Kraftfahrer ohne weiteres ſchuldhaft handelt, wenn er in fünf Stunden ſieben Glas Bier trinkt und ſich dann noch ans Steuer ſetzt. Nach der allgemeinen Er⸗ fahrung mußte ſich der betreffende Kraft- fahrer ſagen, daß ihm die Zuführung von Alkohol die Fähigkeit zu ſchnellen und ſicheren Entſcheidungen nehmen könnte. Vom Grund⸗ ſatz über den Beweis des erſten Anſcheins aus⸗ gehend, iſt mit Recht auf ein Verſchulden des Kraftfahrers geſchloſſen worden, der mit 3 Prozent Alkoholgehalt im Blut, alſo nach einem erheblichen Alkoholgenuß, mit ſeinem ſchweren und temperamentvollen Wagen nachts mit mindeſtens 60-Stunden⸗Kilometer hinter einer leichten Kurve an einen Baum geprallt iſt. „Ewiges Deutſchland“ In Gold getaucht von den Strahlen der Juli⸗Sonne ſind die Blätter und Gräſer am plätſchernden Bach— ein feiner Dunſt hängt über der Lichtung— leiſe wiegen ſich die Zweige und Halme und das ganze Bild atmet Leben, Wachſen und Reifen in Wald und Flur— Sommer im„Ewigen Deutſch⸗ land!“ a Könnte es von anderem erzählen, uns an⸗ deres zeigen als deutſchen Sommer— und reifendes Korn— ein Sommerſonntag— weit in der Ferne die kreiſenden Flügel der Wind⸗ mühlen am lachenden blauen Himmel— Höfe und Gärten und Wälder: unſer„Ewiges Deutſchland!“ Freude und Sonne lacht aus den Augen des blonden Mädels im Titelbild — und Sonne gibt uns im Juli⸗Heft das „Ewige Deutſchland.“ Freude an den Blu⸗ men am Wegrand— an den wilden Buben im Sommerheim— am Spiel der Kleinen und Kleinſten— und an„Hanske“, der in den Wald zog! Wir blicken hinauf nach Norden zu den Brüdern in Skandinavien— erleben im Gau Weſer⸗Ems die unendliche Marſch— ſtehen in Ehrfurcht vor dem brandenden Giſcht der Nordſee— da weht ein Lied von deut⸗ ſchen Mädels an unſer Ohr:„Und die Mor⸗ genfrühe, das iſt unſere Zeit———!“ Wettervorherſage Vor allem in der Urlaubszeit möchte gern ein jeder das Wetter des kommenden Tages, vielleicht auch der nächſten Woche, wenn nicht gleich des ganzen Urlaubs vorher wiſſen. Der Kundige ſtudiert die Wetterkarten; der Lale begnügt ſich mit dem Zeitungsbericht oder hört fleißig die Vorherſagen des Rundfunks ab. Sehr oft aber ſtimmen nach ſeiner Mei⸗ nung die Vorherſagen nicht. Das kommt wohl daher, daß er oft Angaben des Wetterberichts auf ſeine Gegend bezieht und daß er über Mitteilungen, die für die Wettergeſtaltung ſeines Standortes ausſchlaggebend werden können, hinweghört oder hinweglieſt. Das Ur⸗ teil über den amtlichen Wetterdienſt würde ſicher beſſer ſein, wenn jeder lernen würde die Beobachtungen über die Großwetterlage, die der Dienſt vermittelt, auf ſeine Gegend umzu⸗ werten. Wir müſſen wiſſen, daß ſich der Reichswetterdienſt auf Naturbeobachtungen ſtützt, die wenige Stunden vorher gemacht wurden. Die Kunſt iſt nur, ſeine Angaben für den eigenen Aufenthaltsort umzuwerten und dabei Anzeichen in der Natur ſinnvoll mit zu verwenden. Es iſt eben bei ausgeſpro⸗ chenem Schönwetter durchaus möglich, daß ſich Gewitter bilden, die ſich durch die aus Wolkenbänke aufſtrebenden Wolkenköpfe deut⸗ lich ankündigen. Sie ſind rein örtlich begrenzt und eilen vielleicht einmal der Vorherſage vor⸗ aus. Wer die Wettermeldungen ſinnvoll an⸗ zuwenden weiß, wird ſich bald mit ihnen be⸗ freunden. Man muß nur ein klein wenig eigene Gedankenarbeit dazu leiſten. Neigung zu Niederſchlägen Die gegen Ende der Vorwoche aufgekom⸗ mene Weſtwetterlage bleibt erhalten. Die Tem⸗ peraturen werden dabei meiſt etwas unter dem jahreszeitlichen Durchſchnitt liegen. Die Neigung zu Niederſchlägen verſtärkt ſich. Dienstag: Unbeſtändig und zeitweiſe Regen, bei lebhaften, gelegentlich auch böig auffriſchenden weſtlichen Winden ziemlich kühl. Die Ausſichten für Mittwoch: Unbeſtän⸗ dig und zu Regenfällen neigend. Bunte Tageschronik den Bruder angeſchoſſen Bruchfal. In der Oel⸗ und Mehlmühle Un⸗ jeröwisheim beſtehen ſchon lange Streitig ⸗ keiten zwiſchen dem Vater und dem in den 40er Jahren ſtehenden Sohn Oskar Lepp, während der jüngere, der 35 Jahre alte Helmut Lepp auf Seiten des Vaters ſteht. Am Freitag kam es gegen Abend wieder zu Auseinander⸗ ſetzungen, wobei Oskar ſeinen Vater beſchimpfte und bedrohte. Helmut kam aus der Mühle und verabfolgte ſeinem Bruder eine Tracht Prü⸗ gel. Oskar holte vermutlich dann ſeine Piſtole Und fing in der Küche erneut einen Streit an. Als Helmut wieder dazu kam, gab Oskar einen Schuß ſch ihn ab, der jedoch fehlging. Hel⸗ mut zog ſich zurück, worauf Oskar einen zwei⸗ ten Schuß abgab, der in den Rücken traf. Die Gendarmerie nahm den Täter feſt. Tödlicher Sturz aus der Straßenbahn Pforzheim. Beim Ausſteigen aus der Stra⸗ E an der Halteſtelle Durlacher Straße am eine 77⸗jährige Frau zu fall. Die Grei⸗ ſin zog ſich einen Schädelbruch zu, der den Tod zur Folge hatte. Auto die Böſchung hinuntergeſtürzt Karlsruhe. Am Sonntagmorgen gegen 7.15 Uhr ſtürzte auf der Gemarkung Hagsfeld ein Perſonenkraftwagen über die Bö⸗ ſchung der Reichsautobahn hinunter, Der 15 wurde mit inneren Verletzungen in das urlacher Krankenhaus gebracht. Wie es zu dem Unfall kam, bedarf noch der Feſtſtellung. Schweres Laſtkraftwagenunglück— Ein Toter Baden⸗Baden. Bei der Nee, Gaisbach auf dem Wege Fiſchkultur— Rote Lache ereignete ſich am Samstag ein ſchweres Laſtkraftwagenunglück, das in dem 85⸗jährigen 7 7 Pflüger aus Sandweier ein Todesopfer forderte. Schwerer Zuſammenſtoß Darmſtadt. Freitagabend nach Eintritt der Dunkelheit kam es an der Ecke Nieder-Ram⸗ ſtädter und Heinrichſtraße zu einem ſchwe⸗ ren Zuſammenſtoß zwiſchen einem Drei⸗ rad⸗Lieferwagen und einem in die Stadt ein⸗ fahrenden Motorrad, das von dem Bürgermei⸗ ter von Gräfenhauſen, SA.⸗Oberſtuxmführer etry mit SA.⸗Oberſturmführer Klingel ⸗ höfer von Arheilgen als Beifahrer gefahren wurde. Bürgermeiſter Petri erlitt ſchwere Kopfs und innere Verletzungen, Oberſturmfüh⸗ rer Klingelhöfer eine ſchwere Kopfwunde und eine Gehirnerſchütterung. Tödlicher Motorradunfall OL. Deidesheim. An der gefährlichen Links⸗ kurve vor dem hieſigen Marktplatz ſtürzte in der Nacht auf Montag gegen 2 Uhr der 34 Jahre alte Schuhmacher Imanuel Müller aus Bad Dürkheim von ſeinem Motorrad. Er erlitt einen Schädelbruch und war ſofort tot. Müller war Wolgadeutſcher und war vor Jah⸗ xen aus Rußland ausgewieſen worden. Von einem Baumſtamm erſchlagen Darmſtadt⸗Eberſtadt. Im Walddiſtrikt Klings⸗ ackertanne verunglückte Samstagmittag der 52jährige Landwirt Wilhelm Rückert von hier tödlich. Er wurde von einem abrollen⸗ den Stamm ſo unglücklich getroffen, daß er er⸗ 7 5 wurde und der Tod auf der Stelle ein⸗ rat. Siebenjähriger rettet ſein Schweſterchen vom Ertrinkungstod 3 Baumholder. Während mehrere Kinder in Baumholder am Waſchbach ſpielten, rutſchte ein pierjähriges Mädchen plötzlich aus und türzte an einer tieſen Stelle ins Waſſer. er ſiebenjährige Bruder des Mädchens ſprang beherzt ſofort nach, und es gelang dem tapferen Jungen, ſein Schweſterchen vor dem ſicheren Tod zu retten. 8 Bergknappe tödlich verunglückt Saarlautern. Einen ſchweren Anfall erlitt der 28jährige verheirgtete Kohlenhauex Jakob Weisgerber von hier kurz vor Schichtende auf ſeiner Arbeitsſtelle Grube Engelfangen. Niedergehendes Geſtein traf Weisgerber der⸗ art ſchwer, daß er mit ſchweren Verletzungen, Quetſchungen ernſter Natur. ins Knappſchafts⸗ krankenhaus nach Völklingen eingeliefert wer⸗ den mußte. An den Folgen der Verletzungen iſt der Verunglückte in der Nacht zum Freitag geſtorben. Autotürklinke riß Radfahrer die Schlagader auf Hirſchhorn a. N. Kurz vor der Einmündung der Straße von Finkenbach in das Städtchen lud ein Transporteur von ſeinem auf der lin⸗ ken Straßenſeite haltenden Wagen Waren ab. Ein von der Stadt kommender Lieferwagen aus Maenmatenwag ſteuerte links vorbei, als im gleichen Augenblick ein Radfahrer vom Ge⸗ meindehaus her in die Straße einbog. Obwohl der Fahrer ſofort bremſte, ſtreifte der etwa 60 Ne alte Radfahrer den Lieferwagen und lieb an deſſen Türklinke hängen, die ihm die Halsſchlagader aufriß. Er verblutete ſich binnen weniger Minuten. Großfeuer im Hunsrück Simmern. In dem kleinen Hunsrückdorf Kludenhach wütete am Samstag ein ver⸗ heerendes Schadenfeuer, dem, begünſtigt durch errſchenden Sturmwind. dreji Wohnhäu⸗ er und vier Scheunen zum Opfer ſelen. An der Bekämpfung des Brandes be⸗ tätigten ſich die Feuerwehren der Umgebung und die motoriſierte Feuerwehr von Simmern. Das Bemühen der Wehren wurde leider durch Waſſermangel ſehr erſchwert. Als der erſte Feuerſchein aus der mit Friſchheu gefüllten Scheune eines Bauern aufleuchtete, ſetzte ein mächtiger Sturmwind ein, der die Feuer⸗ funken auf die umliegenden Gebäude weiter⸗ trieb, ſodaß auch hier die Flammen bald ihr vernichtendes Werk begannen. Die Bewohner der vom Brand ergriffenen Wohnhäuſer ergriff ein paniſcher Schrecken. Es war unmöglich, vom Ineintar etwas zu retten, um nicht das ganze Dorf in Gefahr zu bringen. Einigen beherzten Männern gelang es indeſſen, wenigſtens das Großvieh aus den Ställen zu bringen. Neben den vom Brand völlig zerſtörten Gebäuden waren einige weitere Anweſen bereits ange- ſengt, doch konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers mit Anſtrengung aller Kräfte verhütet werden. Sieben Familien ſind durch den Brand obdachlos geworden, die von der NS V. betreut werden. Brand in einem elſäſſiſchen Dorf Bergzabern. Das Dorf Mackweiler(Els.) wurde nach Mitteilung des„Südpfälziſchen Tag⸗ blattes“ am Mittwoch von einem Brand heim⸗ geſucht. Das Feuer entſtand in einem Haus und verbreitete ſich infolge des heftigen Windes mit raſender Geſchwindigkeit, ſo daß ſchließlich elf Anweſen in Flammen ſtanden. Infolge herſchenden Waſſermangels brannten alle elf Anweſen nieder. Der Schaden wird auf minde⸗ ſtens 1,5 Millionen Franken geſchätzt. Gasherd explodiert Neu⸗Iſenburg. In der Küche eines Neubaus der Roonſtraße explodierte ein Gas⸗ herd, wobei er auseinandergeriſſen wurde und die Fenſterſcheiben hinausflogen. Als Urſache wird angenommen, daß der Hahn des Brat⸗ ofens nicht dicht geſchloſſen war und beim An⸗ zünden des oberen Brenners das angeſammelte Gas explodierte. Hagelſchlag und Blitzſchäden Alzey. Die Gewitter am Samstagnach⸗ mittag haben an verſchiedenen Orten Schaden verurſacht. In der Gemarkung Wendels⸗ heim hagelte es, und in Spies heim ſchlug der Blitz in eine Pappel! Der Baum brannte die ganze Nacht hindurch. Den Bäcker⸗ meiſter und Landwirt Wilch aus Ensheim überraſchte das Wetter auf dem Feld. Der Blitz traf ſein Gefährt, lähmte das wert⸗ volle Pferd, das mit großer Mühe heimtrans⸗ portiert wurde. Wilch ſelbſt wurde mehrere Meter beiſeite geſchleudert, ohne ſelbſt dabei Schaden zu nehmen, Der Retter des Niederwalddenkmals ſtarb Wiesbaden. Im Alter von 92 Jahren ſtarb hier Karl Wolf, der dadurch bekannt gewor⸗ den iſt, daß er durch ſeine Geiſtesgegenwart das Denkmal auf dem Niederwald bei Rüdes⸗ heim rettete. Er hatte vor Beginn der Ein⸗ weihungsfeier die Wache und entdeckte dabei die glimmende Zündſchnur des verbrecheriſchen Blick in den Sliefmuller wie im Märchen Und ein ſchwacher Vater. Auerbach. Sie iſt 41 Jahre alt, die Frau Anna S. von hier, die neben ihrem gleichaltri⸗ gen Ehemann Guſtav Adolf vor den Schranken der Großen Strafkammer Darmſtadt ſtand. Eigentlich ſieht ſie gar nicht ſo aus, als ob ſie aus dem Märchenbuch entſchlüpft ſei, wo es Aſchenbrödel und noch ärgere Stiefmütter gibt. Während der Verhandlung ſaß Frau An⸗ na meiſt ganz ſtill da und trug einen leidenden Ausdruck im Geſicht, als ob ſie aller Welt und dem Gerichte bedeuten wollte: Ja, glaubt ihr denn, es wäre eine Kleinigkeit, einen Mann nicht für ſich allein zu haben, ſondern mit der ärgerlichen Dreingabe eines Bübchens belaſtet? Dieſer ihr Stieſſohn iſt jetzt 1 boder 11 Jahre alt und mußte nun ſelbſt ausſagen, wie die Stiefmutter ihn behandelt habe, Die Frau heiratete Guſtav Adolf, den Vater des Kindes, als dieſes zwei Jahre alt war. Nach der Anklage hat die Frau den Kleinen ſtändig hungern laſſen, ihn übermäßig ge⸗ ſchlagen und überhaupt mit aller Lieb⸗ loſigkeit behandelt. Bei ihrer erſten Vernehmung hatten Frau und Mann dies auch zugegeben. Der Vater hatte u. a. geſagt, er ſei bloß froh, daß der Junge in andere Hände ge⸗ kommen ſei, denn man habe es nicht mehr mit anſehen können, was die Frau ihm antat. Er ſelbſt ſei ein Waiſenknabe geweſen und habe ſei⸗ ne Jugend bei fremden Leuten verbringen müſſen, aber ſo ſchlecht ſei es ihm nie ergangen wie ſeinem Jungen. Vor Gericht aber wollten beide Angeklagte dieſes Eingeſtändnis nicht mehr wahr haben. Es erwies ſich, daß Guſtav Adolf unter einem je nachdem rauhen oder zarten Pantoffel ſteht und vor der Oefſentlich⸗ keit gegen Ließ er ſich doch einmal dazu bringen, ſo erhielt der kleine verängſtigte Mann ſofort einen heim⸗ lichen Beſchwichtigungs⸗„Stumber“, damit er den Mund halte, So ſollte er auch für ſich be⸗ halten, daß er dem Kleinen ab und zu hinter dem Rücken der Stiefmutter etwas zuſteckte. Der Bub ſagte, der Vater habe ihm dann einge⸗ ſchärft, ja die Mutter nichts wiſſen zu laſſen, ſonſt ſei der Teufel los. Der Weibsteuſel konn⸗ te bei ſolchen Ausſagen auch vor Gericht recht giftig werden und zitternd vor„gerechter“ Em⸗ pörung dem Kind ſeine Sünden vorhalten. Es hat nämlich, ſo behauptete ſie, ihr Geld aus der Kaſſe genommen, um ſich was für den Hunger zu kaufen, denn wenn es zu eſſen verlangte, hieß es:„Vielfraß, jetzt haſt du genug!“ An den Tiſch der Eltern durſte es gewöhnlich nicht, es kam an ein Katzentiſchchen oder wurde auf die Treppe verwieſen, um dort zu verzehren, was abfiel, Waſchen mußte es ſich aus einem alten Putzeimer, Als der Junge völlig unterer⸗ nährt aus dem Elternhaus genommen und von der NSW. im Frühiahr zur Erholung geſchickt wurde, ſchrieb die Stiefmutter unter ſeinen Na⸗ men am Koffer:„Lügt und ſtiehlt“, um ihn von vornherein an ſeinem Aufenthaltsort bloß⸗ zustellen. 5 Das Gericht ging über die Mindeſtſtrafe hin⸗ aus und erkannte gegen die Frau auf vier Mo⸗ ſeine Frau nichts zu ſagen wagt.“ Anſchlags auf das Denkmal. Dadurch, daß er die Zündſchnur austrat und gleich Meldung da⸗ von machte, blieb das Denkmal erhalten. Amokläufer in Anlwerpen Drei Tote und drei Schwerverletzte Im Hafen von Antwerpen ereignete ſich eine Schreckenstat. Ein Matroſe eines jugoflawi⸗ ſchen Schiffes, das zur Zeit im Hafen von Ant⸗ werpen liegt, wurde plötzlich wahnſin⸗ nig und ſtürzte ſich mit einem großen Meſſer auf alle, die in ſeiner Nähe waren, Er tötete drei Perſonen und verletzte weitere drei, darun⸗ ter einen belgiſchen Hafenbeamten. Zunächſt verfolgte der Amokläufer den Ka⸗ pitän des Schiffes bis auf den Hafendamm, tötete ihn durch mehrere Meſſerſtiche und warf ihn in den Hafen. Dann ſtürzte er ſich auf einen anderen Matroſen, der ihn entwaffnen wollte, und verletzte ihn ſchwer. In ſeiner Ra⸗ ſerei überwältigte er hierauf einen Hafenbe⸗ amten und entriß ihm den Revolver. Darauf eilte er auf das Schiff zurück und tötete durch Revolverſchüſſe zwei ſeiner Kameraden auf der Stelle. Als die Polizei erſchien, richtete er ſeinen Revolver auf die Schutzleute. Die Waffe war jedoch bereits entleert. Der Amokläufer ſtürzte ſich ſchließlich ins Waſſer und konnte dort von Matroſen und Poliziſten aufgefiſcht und feſtgenommen werden. Studenten in Allmendfeld NScg. Die Rechts- und Staatswiſſenſchaft⸗ liche Fakultät der Univerſität Freiburg im Breisgau beſichtigte zum Ende des Sommer⸗ ſemeſters auf einer Studienfahrt das Rhein⸗ Mainiſche Wirtſchaftsgebiet. Auf dieſer Fahrt lernten Profeſſoren und Studenten aud die Probleme der Neubildung des deutſchen Bau⸗ erntums kennen. Am 2. Juli 1938 trafen die Teilnehmer der Beſichtigungsfahrt in Allmend⸗ feld, der jüngſten Neubauernſiedlung im Heſſi⸗ ſchen Ried, ein. In Vertretung des Landes⸗ bauernpräſidenten und Landesbauernführers Dr. Wagner begrüßte Landeskulturrat Reich von der Heſſiſchen Landesregierung die Teil⸗ nehmer der Studienfahrt und ſtellte in einem Referat die Bedeutung des nationalſozialiſti⸗ ſchen Milorationsarbeits⸗ und Siedlungspro⸗ gramms in Heſſen im Aufbauwerk unſeres Füh⸗ rers heraus. Hieran ſchloß ſich nach einer ein⸗ gehenden Beſichtigung der Höfe und des Lagers für den weiblichen Arbeitsdienſt eine rege Aus⸗ ſprache an, in der alle wichtigen Fragen dieſes großen Meliorations- und Siedlungsprogramms im Heſſiſchen Ried beſprochen und vertieft wurden, Gerichtssaal nate Gefängnis, während die über den ſchwa⸗ chen Mann zu verhängende Straſe unter einem Monat geblieben wäre, weshalb das Verfahren gegen ihn aufgrund der Amneſtie eingeſtellt wurde. Landwirte um 9000 Mark Vieberlös gebracht. Albig(Rheinh.) Der 36 Jahre alte H. A. von hier wurde 1934 als Agent und Verteiler für Vieh an den Märkten Mainz und Alzey zugelaſſen und war als Viehhändler zugleich Treuhänder des Viehwirtſchaftsverbandes. Im letzten Jahre fing er an, mit den gablungen an die Landwirte im Rückſtand zu bleiben und lie⸗ ſerte den Erlös ſchlieblich nicht mehr ab, Of⸗ ſenbar wuchs ihm das Geſchäft über den Kopf, denn er will bei 5200 Mark Jahresverdienſt 6000 Mark Speſen gehabt haben. Auf dieſe Weiſe blieb er 9000 Mark ſchuldig. Schließlich zeigte er ſich ſelbſt an. Das Mainzer Schöffen⸗ gericht verurteilte ihn wegen Untreue in 16 und Betrugs in 6 Fällen zu einem Jahr 8 Monaten Gefängnis und 200 RM. Geldſtraſe. Empfindliche Strafe für einen Milchpantſcher Trier. Vor dem Trierer Amtsgericht hatte ſich ein junger Landwirt aus einem Orte, der näheren Umgebung von Trier wegen Milch⸗ pantſcherei zu verantworten. In außerordent⸗ lich raffinierter Weiſe hatte es der Angeklagte verſtanden, längere Zeit hindurch ſein volks⸗ ſchädigendes Treiben durchzuführen. Als man dem Burſchen endlich auf die Spur kam, fand man in einer ſeiner Milchkannen zwei Drit⸗ tel Waſſerzuſatz. Das Gericht ver⸗ hängte gegen ihn eine Strafe von ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Gegen das Blutſchutzgeſetz vergangen Aſchaffenhurg. Das bee Viehhänd⸗ lersehepgar Sigmund und Itti Löwenthal aus Hösbach wurde, wie die„Aſchaffenburger Zeitung“ berichtet, wegen ſe zweier ſachlich zu⸗ eee Vergehen gegen das Blut⸗ chutzgeſez von der Großen Strafkammer Aſchaffenburg zu ſe zwei Monaten Ge⸗ fängnis und zur Tragung der Koſten ver⸗ urteilt. Das jüdiſche Ehepgar hatte zur Pflege ſeines Kindes zwei jugendliche Mädchen einge⸗ felt, die guch im Haüshalt mitarbeiten muß⸗ len, Die Verurteilten ſuchten die Sache ſo zu drehen, als ob ihre Handlungsweiſe nicht un⸗ ter gehe Nürnberger Geſetze fallend zu betrach⸗ ten ſe!, Die Maul- und Klauenſeuche nicht angemeldet. Karlsruhe. Wegen Vergehens gegen das Viehſeuchengeſetz hatte ſich vor dem bieſigen Amtsgericht der Angeklagte Wilhelm Klotz aus Neureut zu verantworten, der es vorſätzlich un⸗ terlaſſen hatte, die in ſeiner Stallung ausgebro⸗ chene Maul⸗ und Klauenſeuche beim Bürger⸗ meiſter anzuzeigen, was zur Folge hatte, daß in Neureut mehrere andere Gehöfte verſeucht wur⸗ den. Als Sühne für dieſe unglaubliche Diſzi⸗ plin⸗ und Verantwortungsloſigkeit ſprach das Gericht gegen den Angeklagten eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 14 Tagen aus. Sie hören im Rund unk. Stuttgart Mittwoch, den 6. Juli 8.30 Uhr: Morgenmuſik. 10 Uhr: Dichter ſtarben für Deutſchland. Eine Hörfolge. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: 9106 Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Fröhliches Allerlei. 16: Nachmittagskonzert aus Bad Wildbad. 18: Kunterbunt(Schallplatten). 18.30 Griff ins Heute. 19; Nachrichten. 19.15: Bremsklötze weg! Von deutſchem Fliegergeiſt, 19,45: Im Drei⸗ vierteltakt, 20: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. Marklberichle Mannheimer Produkten. Weizen: 75/77 Kg.“) eſt⸗ preiſe, geſ. ir, Durchſchn Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet W 14, per 1. April bis 16. Juli 1988 RM. 20 70, W 15 20.80, Wö 16 20.90, W 17 21.00, W 19 21.30, W 20 21.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Quali⸗ tätszuſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchnitt 0.15 RM. p. 100 Kg. für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0,40 RM. Ab⸗ ſchläge je Kg. 20 Pfg. Roggen: 69/71 Kg.) Feſtpreiſe, geſ. tr Durchſchn Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14, per Juni 1938 RM. 17,80, R 15 17,90, R 17 18,20, R18 18,50; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchn. 0.07% RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 RM. Futter⸗Gerſte: 59/60 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitt Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7, per 1./9. Juli 1988, 15,70, G8 16,00, G9 16,20, G 11 16,50, Ausgleich plus 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zu⸗ läſſiger Preisguſſchlag bis zu 2.00 RM p. 100 Kg. ab Erzeugerſtat. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 p. 100 Kg.“), Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack—. Jutter⸗Hafer: 46/49 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet H 11, per Juli 1938, RM. 16,10, H 14 16,60, H 17 16,90, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 200 RM. p. 100 Kg. Mühlennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1936, Preisgeb W 14 10 60, W 15 10.65, W 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 50 11.00 Ra,, Weizenkleie pl. RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgeb. R 14 10 10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggen⸗ vollkleſe pl. 100 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr. Gerſtenfuttermehl: Preisge⸗ biet G7, per Juli 1938, 18,10 RM., G8 18,40, G9 18.60, G 11 18.90; Weizenfuttermehl 13.50, Biertre⸗ ber, ab Fabrik, Höchſtpreis 1400, Malzkeime ab Fabrik, Höchſtpreis 18.40, Ausgl. pl. 30 Pfg. Y 3Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. ) Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100. Kg. höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompf Feſtpreis ab Fabrik, Juli 1938 Rh. 15,80, Soyaſchrot 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, do. ausl. 14,20, Rapskuchenſchrot 13,70, Palmkuchen 13,90, Ko⸗ koskuchen 14,70, Seſamkuchen 15,00, Leinkuchen 16,30 z Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per Juli 1938 RM. 9,18, Rohmelaſſe 6,42, Steffenſchnitzel 11,38, Zucker⸗ ſchnitzel, vollp. 12,38, Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter, alte Ernte(neue Ernte im Preis entſprech. niedriger): Heu: Wieſenheu, loſes, gut geſund, trocken RM. 5.90/ 6,30, Luzernekleeheu, loſe, gut, geſund, trocken 7,00 6.20. Luzernekleehen, loſe, gut, geſund, trocken 7—7 7.40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Voll⸗ bahnſtation, Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 0 40 RM. für je 100 Kg. erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für Fracht ab Perladeſtatien und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Emhbfangsperteiler darf ein Zuſchlag von höch⸗ ſtens 50 Pfg. für je 100 Kg, erhoben werden. Stroh: (Großhandelspreiſe ab bad Verladeſtation.) Roggen⸗ u. Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20/ 3.00, do, drabtgepreßt 3.60/4.—, Hafer⸗ und Gerſten⸗ ſtroh, bindfadengepreßt 3—/.40, do drahtgepreßt 3.40/ 3.80, Futterſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50—3.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 Kg erhoben werden. Spelzſtren, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle 2.70/3.—. — Mehlnotierungen: Weizenmehl: per Juli: Preis⸗ gebiet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗Wz. 29,20, 15 20,20, 16 29,20, 17 20,20, 19 29,58, 20 20,53. Preisgeb. Pfalz⸗Saar 19 29,55, 20 29,55. Roggenmehl u. Mais⸗ mehl ab Mühle: ab 15. März 1037 Preisgeb. Baden 14 22.70, 15 22.80, 18 23 33, 19 23.60, Preisgeb. Pfalz⸗Saar 18 23.30, 19 23.50 Maismehl nach Be⸗ dingungen der R. f. G. Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 pCt aus! ⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 Kg. Bei 20 pCt. Beimſſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſch! RM. 1.25 fe 100 Kg. Zuzügl. RM. 0.50 Frachtausgl, fret Empfangs⸗ ſtation gemäß Anord. der WV. Für alle Geſchäfte — die len enen 9 WV. der Roggen⸗ und eizenmühlen bezw. der neue Reichsmü ſchein maßgebend. 0 mücenſcſſ⸗ Frankfurter Getreidegroßmarkt Am Getreidegroßmarkt wurde hauptſächli ie neue Getreidemarkkordnung e W alter Ernte nicht umgeſetzt wurde. Der Abruf für Weizenmehl hat nach der Preisermäßigung wieder ſtärker eingeſetzt, auch für die neue Roggenmehltype 997 war faded wil feſtzuſtellen. Von Futter⸗ mitteln ſind beſonders Mühlenabfälle ſehr geſucht, im Mae war genügend Angebot vorhanden. Am Rauhfuttermarkk blieb Heu und Stroh gefragt. Heu aus neuer Ernte war erſt vereinzelt angeboten. Es notierten(Getreide je Tonne, alles übrige je 100 kg) in Rt.: Weizen W13 210, W 16 312, Wö 9 217, W' 20 219, Roggen R 12 180(letzte Notierung 187), R 15 183(190), R 18 187(194), R 19 189(190) Groß⸗ handelspreiſe der Mühlen der genannten Preis⸗ gebiete. Weizenmehl Type 812 W113 29,10(39,30), W'10 29,20(29,60), W 19 29,20(29,60), W' 20 29,55 (29,95), Roggenmehl Type 997 R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50, für Type 1150 ergibt ſich ein Abſchlag von 0,50 RM. Welzenfutter⸗ mehl 13,60, Weizenkleie W 13 10,78, W 16 10,90, W' 18 11.00, W 19 11,10, W 20 11,20, Roggenkleie R 12 9,5, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50 Müh⸗ lenfeſtpreiſe ab Mühlenſtatjon. Anfall-Chronit 300 Todesopfer des amerikaniſchen Wochenendes Nem Pork, 5. Juli Das durch den Nationalfeiertag verlängerte Wochenende hat in den ganzen Staaten einen rieſigen Verkehr gezeitigt, bei dem ſich auch wieder zahlreiche Unfälle ereigneten. Bisher ſind bereits über 300 Todesopfer ge⸗ meldet. Von dieſen wurden etwa 200 Perſo⸗ nen bei Autounfällen getötet, 80 ertranken beim Baden in den Flüſſen, und eine große Zahl Perſonen iſt beim Abbrennen von Feuer⸗ ſvperk verletzt worden. Ein Sonntag der Verkehrsunfälle in Frankreich Paris, 5. Juli Am Sonntag kam es in Frankreich wieder einmal zu außergewöhnlich vielen folgenſchwe⸗ ren Verkehrsunfällen. Die Bilanz des Tages beläuft ſich auf 9 Tote und 62 Verletzte. 7 * 1 3 513 . 3 V N —ñ—ñ— k ¶ (18. Fortſetzung.) Im Rücken ſammeire ſich ein unbeſtimmt tauves Gefühl, kroch bis zum Nacken hinauf, ballte ſich dort zu⸗ ſammen und wurde zum Schmerz. Ihr Kopf ſank nach vorn, faſt bis auf ihre Hände nieder. Ihm die Wahrheit ſagen! Sie liebte ihn ja doch! Und Oliver Milbrey? Nein, nein, der glaubte an ſie, den durfte ſie nicht betrügen. Aber betrog ſie ihn denn nicht? Hatte ſie nicht gelogen, als ſie ihm ſagte, ſie wolle ſeine Frau werden? O Cecil, Cecil! ö Vrohasla leiſe hantieren. rette aus. Laun trat er ans Fenſter und blickte hinaus. Carmen zitterte. Ceeils Bild lag auf dem Tiſch zwiſchen ihnen beiden. Prangins machte eine Bewegung, kam zu ihr an den Tiſch zurück und ſie erhob ſich. „Ich werde alſo gehen. Leben Sie wohl, Carmen Caſini! Ich wünſche Ihnen Glück. Sie wenigſtens ſollen glücklich werden. Ich möchte mich verabſchieden.“ Er nahm ihre Hand und beugte ſich darüber. Dabei ſah er, daß ſie den Ring nicht mehr trug. 5 Sie wirklich abreiſen, Prangins?“ fragte ſie eiſe. „Ja“, ſagte er.„Was ſoll ich denn noch hier?“ „Bleiben Sie noch“, bat ſie plötzlich weich.„Bleiben Sie doch noch...“ „Warum? Wozuk Nein, laſſen Sie mich, es iſt beſſer, wenn ich fahre. Glauben Sie mir. Ich weiß ſchon warum.“ „Ich möchte Sie un etwas bitten, Prangins“, ſagte ſie. „Sie werden es vielleicht nicht verſtehen, es wird Ihnen verrückt und widerſinnig erſcheinen. Aber halten Sie mich deshalb bitte nicht für taktlos, es gibt ſo viele Dinge, die man nicht verſtehen und noch weniger erklären kann, nicht wahr?“ „Und das wäre?“ fragte er. „Daß Sie dabei ſind, wenn ich heute abend meine Ver⸗ lobung feiere mit Oliver Milbrey und die von Cecil und Colette.“ „Sie verlangen ein bißchen viel von mir, Carmen. Warum ſoll ich dabei ſein? Wollen Sie denn, daß ich eine ſchiefe Rolle ſpiele, und ſei es auch nur, um Ihnen eine Genugtuung zu verſchaffen? Genügt es Ihnen nicht, mich mit Ihrem Stolz zurückgewiesen zu haben?“ „O nein“, ſagte ſie.„So nicht, Prangins! Wirklich nicht. Das liegt mir völlig fern. Aber, wenn ich jetzt, wie man ſo ſagt, ein neues Leben beginne...“ „Einen neuen Start, meinen Sie“, ſagte er hart. Sie überhörte es.„Wenn ich jetzt mein Leben neu auf⸗ baue, dann möchte ich mich mit dem Vergangenen ver⸗ ſöhnen: mit allem, was einmal geweſen iſt.“ „Es iſt Ihnen doch nichts geweſen, Carmen“, ſagte er mit verhaltener Stimme.„Warum ſprechen Sie von Schickſal, wo es ſich zwiſchen uns ja nur um eine Bagatelle gehandelt hat?“ „Nennen Sie es, wie Sie wollen“, entgegnete ſie.„Aber wenn Sie jetzt gehen, ſo, wie Sie es wollten, dann gehen Sie in Bitterkeit von mir. Und das will ich nicht. Sie haben mir vorhin geſagt, daß Sie mein Freund ſind. Und jetzt bitte ich Sie—: Bleiben Sie als mein Freund!“ f „Sie ſtellen mich auf eine verdammt harte Probe, Carmen! Denn daß das nicht ſo gemeint war, das wiſſen Sie ſehr gut.“. „Bleiben Sie, Prangins“, bat ſie wieder.„Ich habe nur dieſe eine Bitte an Sie. Eine einzige Bitte—— iſt das zuviel für ein ganzes Leben?— Schon allein Ceeils und Colettes wegen. Schlagen Sie ſie mir nicht ab!“ Sie ſtreckte die Hand nach ihm aus und berührte ihn am Arm. Er nahm ihre Hand.„Wenn Sie es wünſchen“, ſagte er,„gut.“ „Ich danke Ihnen.“ g Er machte eine ſtumme Verbeugung und ging. Sie hörte, wie die Tür ſich leiſe hinter ihm ſchloß. Sie war allein. ö Warum hatte ſie das getan? Es war falſch, ihn zurück⸗ zuhalten, unverſtändig, unehrenhaft und vielleicht ſogar mehr als das. Aber das Leben war häßlich und ihre Kraft plötzlich aufgebraucht. Als Prangins die Tür von Carmens Zimmer hinter ſich geſchloſſen hatte und auf den Gang hinaustrat, um den Flur bis zur Treppe entlang zu gehen, öffnete ſich geräuſchlos und vorſichtig die Tür des Nebenzimmers, und eine kleine, ſchwarze Geſtalt huſchte auf leiſen Sohlen hinter ihm her. Es war die Prohaska. „Herr Marquis!“ rief ſie leiſe.„Bleiben S' noch einen Moment, Warten S'!“ Prangins drehte ſich um und blieb ſtehen. Es bedurfte einiger Zeit, bis er ſie wiedererkannte. Klein und un⸗ ſcheinbar war ſie auch früher ſchon geweſen. Nun aber war ſie ganz winzig geworden und zuſammengeſchrumpft wie ein Apfelchen in der Röhre. Aus all den Fältchen und Runzeln ihres Geſichts aber ſchauten ihm genau wie ehedem ihre treuen, quten, ehrlichen Augen entaegen. „Prohaska!“ rief er. Im ſelben Augenblick, in dem er ſie erkannte, fiel ihm auch ihr Name wieder ein.„Sind Sie immer noch da!“ „Wo werd' ich ſchon ſein!“ brummte ſie.„Bin da. Natürlich bin ich da.“ Er ſtreckte ihr die Hand hin und wollte etwas ſagen. 2 pft!“ machte ſie und legte warnend den Finger an den Mund. „Was iſt? Was gibt's?“ fragte er verwundert. 0„Ein Unglück wird's geben, Herr Marquis, ein Un⸗ alück, ſag' ich Ihnen!“ Sie flüſterte ganz leiſe und auf⸗ Sie Aomme Sie ſchwiegen beide. Nebenan hörte man fetzt die Prangins drückte ſeine Ziga⸗ Copyright 19888 by Aufwärts- Verlag, Berlin SW SS Roman von Hertha von Puttkamer- Netto Lage —————— geregt, wahrend ſie Prangins am mermel „Gehen S' nicht fort, Herr Marquis...“ „Aber ich bin doch da, Warum ſoll es ein Unglück geben? Ich bitte Sie!“ „Hat ſich verlobt, will heiraten reichen Mann. Hat ge⸗ Wird nix draus. ſagt:„Ja!“ Iſt alles Papperlapapp. Wie ſoll auch? Wo gekommen iſt Hallodri!“ „„Ich verſtehe kein Wort“, ſagte Prangins, nun ſeiner⸗ ſeits erregt.„Sprechen Sie doch deutlich, Prohaska, was iſt denn nur geſchehen?“ „Soll ich nicht ſagen. Frau: K Schwanz. Kann aber nicht gut ausgehen. geſagt. Und was Prohaska ſagt, ſtimmt.“ überpurzelten ſich, Prangins am Rockärmel feſthielt. Er ſuchte ſie zu beruhigen. nehmen.„Prohaska“, ſagte er begütigend und. wiſſen, was Sie meinen.“ Sie ſchnappte nach Luft, ſie ließ ſeinen Aermel fahren und rang die Hände.„Darf ich ja eben nicht ſagen. Hat verboten. Kann aber nicht verbieten, daß Hallodri kommt, Lumpenkerl. Kommt, wann er will; geht, wann er will. kann man nix machen. Iſt immer ſo...“ „Wer denn, um Gottes willen? Nun ſagen Sie es doch ſchon endlich!“ f Sie zog ihn ganz dicht zu ſich heran, er mußte ſich zu ihr niederbeugen, und ſie hob ſich auf die Zehenſpitzen. Sie legte die Hand an ſein Ohr und flüſterte:„Der Herr von Laszko!“ Prangins fuhr zurück.„Was ſagen Sie da? Laszlo? Der lebt doch nicht mehr. Wie um alles in der Welt hängt denn das zuſammen, Prohaska?“ Sie nickte mehrmals hintereinander heftig mit dem Kopf. Dann ſah ſie geſpannt zu ihm auf.„Iſt, wie ich ſag'. Kommt, wann er will, und geht, wann er will. Iſt da! und hat geſagt:„Ich komme wieder. Bringt nichts Gutes. Lug und Betrug und alles z! wegen dem Herz⸗ binkerl... Gibt ein Unglück. Ich ſpür's in die Knochen.“ In dieſem Augenblick hörte man von der Tür her ein Geräuſch. Dann wurde ſie geöffnet. Carmen trat heraus. „Jeſſas Maria und Joſeph!“ ſchrie die Prohaska auf. Carmen ſtand da und ſah Prangins eindringlich an. Er erſchrak über ihre Bläſſe. Die Prohaska war ver⸗ ſteinert. Von der Tür her fiel etwas Licht in den Flur. „Prohaska!“ ſagte Carmen, tyre Augenbrauen waren zu einem ſcharſen Strich zuſammengezogen.„Was tuſt du hier? Und Sie, Prangins: Ich dachte, Sie wären gegangen?“ „Entſchuldigen Sie“, ſagte er.„Darf ich Sie noch einen Augenblick ſprechen! Nur eine Sekunde.“ Die Bläſſe auf Carmens Geſicht vertiefte ſich. Sie ſchaute auf die Prohaska nieder, die geduckt und mit ein⸗ gezogenen Schultern daſtand.„Geh hinein“, ſagte Carmen, „bitte, Prohaska, geh' ins Zimmer.“ Sie hielt die Türklinte in der Hand. Die Alte ver⸗ ſchwand mit einem Blick auf Prangins. Carmen zog die Tür hinter ihr langſam zu. Carmen und Prangins ſtanden auf dem ziemlich dunklen Flur einander gegenüber. „Nun?“ fragte ſie. „Carmen“, ſagte er.„Verzeihen Sie, daß ich hinter Ihrem Rücken hier mit der alten Prohaska redete. Sie kam heraus, als ich gehen wollte und redete mich an. Ich habe nicht genau verſtanden, was ſie ſagte, aber jeden⸗ falls doch ſo viel, um jetzt hier nicht fortzugehen, bevor Sie mir nicht einiges erklärt haben.“ Sein ſehr beſtimmter Ton brachte ſie für einen kurzen Augenblick aus der Faſſung. Dann ſtraffte ſie ſich und ſagte überlegen und mit einem Lächeln:„Was ſoll ich Ihnen denn noch erklären? Ich kann mir denken, was die Prohaska Ihnen geſagt hat. Es iſt ihr Steckenpferd, ich kenne das. Fixe Idee, nennt man ſo etwas. Sie müſſen nämlich wiſſen, Prangins, daß die Prohaska nicht mehr ganz richtig im Kopfe iſt. Für mich iſt das natürlich eine kleine Plage, das werden Sie ſich ja denken können. Aber ich nehme es gern in Kauf, ſchließlich iſt ſie ja ein ganzes Leben lang bei mir geweſen. Sie iſt gutmütig und ſorgt für mich; da überſieht man eben ſolche Dinge, die ja auch niemand weiter weh tun. Ihr Gedächtnis hat gelitten, ſie kann ſich von gewiſſen Vorſtellungen nicht freimachen und wirft alles durcheinander, munter und wie es gerade trifft. Früheres mit Heutigem, Menſchen, Dinge, Ge⸗ ſchehniſſe. Nehmen Sie es ihr nicht übel. Sicher hat Sie Ihnen von Armut erzählt, von Not und allem möglichen. Sie war früher einmal ſehr arm, es ging ihr einmal ſehr ſchlecht...“ „Nein“, unterbrach Prangins,„nichts davon, ſondern von... Laszko.“ Für eine Sekunde war es, als zuckten Carmens Augen⸗ lider, dann ſagte ſie ganz ruhig:„So, ſo... Nun, das iſt auch ſo eine Wahnvorſtellung von ihr, nämlich, daß er noch lebt...“ Prangins zögerte. Was ſollte er glauben, und wem ſollte er glauben? Ihr oder der Alten? Was wurde hier geſpielt? Was ging hier vor!? Plötzlich erinnerte er ſich an Carmens Schreck vorhin, als er Laszkos Namen aus⸗ ſprach. „Sie hat nicht nur davon geſprochen“, ſagte er,„daß er noch lebt und immer wiederkommt, ſondern ſie nannte ihn— wie drückte ſie ſich doch aus?—; Einen Hallodri und Lumvenkerl.. ſeſthtelt. und ich bleibe ja auch noch. Weiß ich. Wird fuchsteufels⸗ wild, wenn ich's ſag', Kenn' ich. Will nicht, daß jemand weiß. Da beißt keine Katz' ein' Faden ab. Denkt gnädige mt man über Hund— kommt man auch über Hab' im»er N Sie ſprach ganz atemlos, ſchnell, abgehackt und verworren; ihre Worte während ſie urch immer krampfhaft s Aus dem, was ſie ſagte, vermochte er beim beſten Willen keinen Sinn zu ent⸗ g ehr freund⸗ lich,„Sie reden ja ganz konfus. Ich kann wirklich nicht „Sie mochte ihn nie leiden, das iſt alles“, erwiderte ſie. Und mit einmal dicht auf Prangins zutretend und ihn voll ins Auge faſſend:„Glauben Sie mir etwa nicht, Prangins? Glauben Sie mir vielleicht auch nicht, was ich Ihnen neulich über den Vater Ceeils ſagte? Zweifeln Sie etwa daran— an mir und an meinen Worten? Bitte! Sie können es halten, wie Sie wollen. Aber wenn dem ſo iſt, dann ſind wir beide niemals Freunde ge⸗ weſen. Dann wäre es beſſer, Sie gingen jetzt gleich und für immer fort und erzählten allen, die es hören wollen, daß ich eine Lügnerin bin. Das können Sie ja machen! Das ſteht Ihnen abſolut frei...!“ „Ich bitte Sie, Carmen“, ſagte er,„wie komme ich denn dazuf Sie ſind erregt und ſehen Geſpenſter. Wenn e, mlir sagen, dag es ſich ſo verhält, dann muß ich Ihnen natürlich auch glauben. Verzeihen Sie!“ Er hielt ihr ſeine Hände hin, ſie nahm ſie. „Es iſt gut“, ſagte ſie.„So— und nun müſſen Sie wirklich gehen. Wir ſehen uns ja noch.“ Sie trat ins Zimmer zurück, Prangins ging. DREIZEHNTES KAPITEL. Es war am Nachmittag, als Carmen nach einem ge⸗ meinſamen Mittageſſen im„Minerva“ in ihr Hotel zurück⸗ kehrte, in der Abſicht auszuruhen, In ihrem Zimmer überfiel ſie wieder die Furcht. Was war mit Laszlo und wo war Laszko? War er abgereiſt und wohin? Das Geld hatte er genommen. Und die Scheidung— würde ſie gelingen? Sie ſtand im Begriff, am Abend ihre Verlobung zu feiern. War es da nicht beſſer, mit Oliver Milbrey zu ſprechen und ihm alles zu ſagen? Er liebte ſie ja doch, wie es ſchien; vielleicht würde er alles verſtehen. Aber mußte ſie ihm dann nicht auch all das andere ſagen? Mußte ſie dann nicht ehrlich und mit der ganzen Wahrheit vor ihn hintreten, die er dann nicht mehr verſtand? Wo⸗ mit hatte es angefangen und war nun ſoweit gekommen, daß ſie alle belügen mußte— und ſelbſt Prangins? Wenn ſie ſich an den wandte, wenn ſie zu dem Freund ihrer Jugend ginge und ihn um Hilfe bäte? Der würde helfen, daran zweifelte ſie nicht. Aber zu ihm, gerade zu Prangins konnte ſie am allerwenigſten gehen. Es war nicht nur das allein, es war noch etwas anderes. Sie hatte Angſt vor ſich ſelbſt. Wäre er wirklich ihr Freund ge⸗ weſen, nur ihr Freund und weiter nichts als das— war er's? Nein! Es ſpielte zu viel anderes hinein, Dinge, die ſie nicht anrühren und eingeſtehen wollte. Ihr Stolz bäumte ſich auf, den er einmal ſo verwundet hatte, daß es heute noch brannte. Sie war dazu verdammt, endlos über das Eis zu wandern. Es kniſterte und gurgelte unter ihren Schritten und die Schicht, die ſie trug, war ſo dünn, daß ſie jeden Augenblick brechen konnte. Wenn ſie aber brach, dann gab es nur noch ein Verſinken in arundloſes Waffer. „Prohaska!“ rief ſie durch die offene Tur. Die Alte kam aus dem Nebenzimmer, wo ſte nähend geſeſſen hatte. „Was hat Laszko geſagt?“ fragte Carmen. Die Prohaska hob die Schultern und zog den Kopf ein wie ein frierender Vogel.„Weiß ich?“ erwiderte ſie. „Hab' ihm Geld gegeben, hat genommen.„Hab' geſagt: Fahren's ab und kommen's nicht wieder.“ „Und...? Kommt er wirklich nicht wieder?“ „Bin ich Prophet?“ ſagte die Prohaska.„Kann man ſagen? Kann man wiſſen?“ „Ich muß zu ihm, jetzt gleich“, ſagte Carmen.„Ich muß wiſſen, wo er hinfährt; wegen der Scheidung, Prohaska. Sollte jemand nach mir fragen, ſo bin ich ausgegangen, ſpazieren oder was weiß ich. Du weißt jedenfalls nicht, wo ich bin. Perſtanden!“ Die Prohasta nickte. Seit dem heimlichen Geſpräch mit Prangins war ſie eingeſchüchtert und wortkarg. Carmen hatte zwar nichts darüber geſagt, kein einziges Wort, Sie hatte die Prohaska nur angeſchaut mit einem Blick, den die Alte ihr Lehen lang nicht wieder vergeſſen würde, auch wenn ſie noch hundert Jahre und mehr zu leben hätte. Auf den Straßen von Les Sapins war es ſtill und heiß. Die Nachmittagshitze brütete. Um dieſe Zeit war kaum ein Menſch unterwegs. Alles ſchlief hinter ge⸗ ſchloſſenen Jenſterläden und dicht verhangenen Gardinen. Nur ein paar Straßenarbeiter hockten auf den Bänken und lungerten faul umher in ihrer Arbeitspauſe. Kinder ſpielten im Sand mit bunten Glaskugeln, die in der Sonne glitzerten. Im ſchmutzig ſchillernden Waſſer des Hafens lag ein ſchwerer Frachtdampfer, der eben ein⸗ gelaufen war. Man lud große Säcke aus und ſchichtete ſie am Kai in Stapeln übereinander. In der grellen Bunt⸗ heit der Häuſer mit den ſchmalen, ungleich hohen Giebeln fing ſich die Lichtglut des Nachmittags und ſtrahlte ſengend zurück auf Pflaſter und Steine. Halbwüchſige Mädchen hatten ſich untergefaßt und kicherten. Carmen ſah es nicht, als Prangins, der in einem Kaffeehaus am Hafen geſeſſen hatte, aufſtand und ihr folgte. Ein kleiner Gaſſenjunge wies Carmen den Weg zum Fiſchmarkt.„Dort links, Madame, und dann die Straße hinauf und wieder links an der Mairie vorbei und durch die Torfahrt. Dann ſind Sie gleich da.“ Carmen drückte ihm ein paar Sous in die Hand und ging weiter in der beſchriebenen Richtung. Es ſtimmte. Sie fand es. Pranains blieb in einiger Entfernung binter ihr. Fortſetzung folgt! ——— 2 — ——. ——— lw—— —— — ũ— Fünf Jahre nalionalſozialiſtiſche Agrarpolitik Die Erfolge der Erzengungsſchlacht in Heſſen⸗Naſſau — k Am 29. Juni 1933 übertrug der Führer dem Reichsleiter R. Walther Darrs das Amt des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters r Ernährung und Landwirtſchaft. Damit rat jene hiſtoriſche Wende des deutſchen auernſchickſals ein, die in ihrer gewaltigen Bedeutung vielleicht erſt von ſpäteren Genera— tionen bis in ihre letzten Auswirkungen er⸗ meſſen werden kann. Es galt für Darré, ſofort zu handeln. So kamen das Reichserbhofgeſetz, das [Reichs nährſtandsgeſetz und die Marktordnung als die drei großen Markſteine in der Linienführung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Agrargeſetzgebung. Obgleich der Verbrauch in unſerer Ernäh⸗ una geſtiegen iſt und die landwirtſchaftlich genutzte Fläche infolge des Landbedarfes für öffentliche Zwecke in den letzten Jahren erheb⸗ lich verringert wurde, konnte doch die Ver⸗ orgung des deutſchen Volkes mit Nahrungs- mitteln aus eigener Kraft ſichergeſtellt wer⸗ den. Neben einer klugen Vorratspolitik war dr nur durch die Mobiliſierung aller bis⸗ her in der Landwirtſchaft noch ungenutzten Produktions reſerven möalich. Das war und iſt die große Aufgabe der Erzeugungs⸗ ch lacht. Sie wird vom geſamten deutſchen Fandvolk geſchlagen, um die Ernährung Deutſchlands aus der eigenen Scholle zu ſichern und wieder jene Rohſtoſſe zu gewin⸗ nen, die aus der Landwirtſchaft geſchaffen werden können. a Einige kurze Zahlenbeiſpiele mögen ihren Erfolg in Heſſen⸗Naſſau darlegen: Die Ernte an Brotgetreide iſt in Heſſen⸗Naſſau von 201 253 t des Jahres 1934 auf 318 3130t im Jahre 1936 geſtiegen, 1934 hatten wir in unſerem Gebiet 140 Saatbauſtellen, 1937 waren es deren 550. Ein weſentlicher Er⸗ fola der Erzeugungsſchlacht iſt auch die Wie⸗ dereinführung des Flachsanbaues, der uns wiederum die Unabhängigkeit vom Ausland in der Leinenerzeugung gewinnen ſoll. 1933 wurden in Heſſen⸗Naſſau 16 ha, vier Jahre ſpäter aber 1100 ha Flachs angebaut. Be⸗ trächtlich ſind weiter die Anbauflächen von Raps und Rübſen zur Gewinnung von Speiſeöl und Oelkuchen, für die Viehfütterung vergrößert worden, nämlich von 365 ha im Jahre 1933 auf 1709 ha in 1936. Zur Er⸗ weiterung des wirtſchaftseiaenen Futter⸗ anbaues bis zur reſtloſen Ausnutzung des Futters wurde der Gärfutterbehälter⸗ und Kartoffelſauerarubenraum von 12 000 ebm im Jahre 1933 auf 95 000 ebm des Vorjahres vermehrt. Gleiche Erfolge ſind auch in der Viehzucht feſtzuſtellen, wo z. B. die Vermeh⸗ rung unſerer Schafzucht von 60 000 Scha⸗ en 1933 auf 118 000 Schafen 1937 beſonders n die Augen fallen. 5 „ Dies ſind nur wenige Zahlenbeiſpiele aus der großen Reihe der Erfolge der Erzeu⸗ gungsſchlacht in Heſſen⸗Naſſau. Und dasſelbe Bild zeigt ſich auch für das ganze Reich. Die Erzeugungsſchlacht iſt die größte Gemein⸗ ſchaftsleiſtung, die für die Geſamtheit der Nation durchgeführt wird.. „ So ſteht die nationalſozialiſtiſche Agrar⸗ politik nicht im Dienſte der Intereſſen eines einzelnen Standes, ſondern ſie dient vielmehr dem ganzen Volk. In ihr hat Darrs den ihm vom Führer erteilten Auftrag erfüllt. Das Bauerntum wurde vor dem Zuſammenbruch gerettet und auch wieder ſeiner Aufgabe als Blutsquell des deutſchen Volkes zugeführt. Die Erzeugungsſchlacht erkämpft unſere Nah⸗ rungsfreiheit. Und die Ordnung des Mark⸗ tes dient dem Erzeuger ſowohl wie dem Verbraucher. Heute nach fünf Jahren läuft das Hauptſchwungrad der deutſchen Wirt⸗ chaft, die deutſche Landwirtſchaft, feſt und zu⸗ Perläſfſä wieder auf Pöllen Touren. Wenn auch noch manche Aufgabe zu löſen, manche Frage zu bereinigen iſt, ſo wiſſen wir doch, daß der Weg Schritt für Schritt und Zug um Zug vorwärts geht. Kleine mediziniſche Nundſchau Sind Geſchwiſter von Erbkranken zu ſteriliſieren? Es iſt in letzter Zeit bisweilen die Auffaſ⸗ ſung verbreitet worden, es ſei mit der Feſt⸗ ſtellung einer Erbkrankheit gleichzeitig auch für alle Geſchwiſter ein mindeſtens moraliſches Hei⸗ ratsverbot ausgeſprochen. Dieſem Gedanken tritt der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP., der Reichsamtsleiter Prof. Dr. Groß, in der Zeitſchrift„Neues Volk“ mit al⸗ ler Deutlichleit entgegen. Es könne zwar ſehr wohl im Einzelfall eine Erbkrankheit ſchwerer Art bei mehreren Geſchwiſtern auftreten; viel häufiger treffe ſie aber in einer Geſchwiſter⸗ reihe nur eine Perſon, während die übrigen von der Krankheit frei bleiben und nicht ein⸗ mal die Anlage zu übertragen brauchten. Es beſtehen alſo keinerlei grundſätzliche Bedenken gegenüber der Heirat von Geſchwiſtern Erb⸗ kranker, es ſei jedoch eine vorherige gründliche ärztliche Beratung zu wünſchen, wie auch die erbliche Beſchaffenheit der künftigen Ehepart⸗ ner ſorgfältiger zu prüfen ſei. Etwa eine Stunde Bahnfahrt von Berlin entfernt, mitten in der märkiſchen Heide und unter geländemäßig denkbar günſtigen Vor⸗ zeichen liegt die Kraftfahrkampftruppenſchule. Sie iſt die Einrichtung der deutſchen Wehr⸗ macht, die neben der Fliegerei vielleicht die zäheſte Arbeit verlangt. Wer heute die hoch⸗ modernen Anlagen in Wünsdorf ſieht oder der Truppe im Uebungsgelände begegnet. dem iſt es, als ſeien die fünfzehn Nachkiegsjahre fort⸗ gewiſcht. Und ſie ſind es auch in Wahrheit— durch den Willen eines Mannes, der die Wehr⸗ macht neu erſtehen ließ und auch den Kampf⸗ wagenformationen ihre Aufgaben zur Vertei⸗ digung des Reiches und zur Erziehung unſeres ſoldatiſchen Nachwuchſes zuwies. Die Ausbildungsarbeit dort gliedert ſich in taktiſche und techniſche Lehrgänge, in eine Lehr⸗ und Verſuchsabteilung und in Schießlehrgänge. Die taktiſchen Lehrgänge ſind für die waffentaktiſche Aus⸗ und Weiterbildung der Offiziere und Oberfähnriche beſtimmt. Parallel laufen Kurſe für Stabsoffiziere, die zur Ver⸗ wendung als Abteilungs- und Bataillonskom⸗ mandeure ausgebildet werden. Es liegt im Weſen der Kraftfahrkampftruppen, daß es nie⸗ mals genügt, eigene„Spezialiſten“ zu züchten, ſondern daß mit allen anderen Waffen der Wehrmacht zuſammen gearbeitet werden muß. Man hat daher ſogenannte Unterweiſungslehr⸗ gänge eingerichtet, denen Offiziere anderer Waffen zugewieſen werden, um ſie mit dem Weſen. den techniſchen und taktiſchen Möglich⸗ keiten und mit den Verwendungsgrundſätzen der Truppe vertraut zu machen. Neben den tak⸗ tiſchen ſtehen die techniſchen Lehrgänge, die der Ausbildung u. der Pflege und dem Ge⸗ brauch des Geräts dienen und für Unteroffiziere zwei, für Schirrmeiſter, Verwalter der Kraft⸗ fahrgeräte, Angehörige der techniſchen Beamten⸗ laufbahn. Werkmeiſter und Militärkraftfahrſach⸗ verſtändige mehrere Monate dauern. Den beiden großen Abteilungen der Kraftfahrkampftruppenlehr⸗ und der Verſuchs⸗ abteilung fallen gänzlich geſonderte Aufgaben zu. Die Lehrabteilung ſteht für taktiſche Lehrzwecke zur Verfügung: ſie ſoll die neueſten Erfahrungen und Erkenntniſſe auf taktiſchem Gebiet an die Führer der Fronttruppenteile weitergeben. Sie muß ferner taktiſche und auch Gerätenerſuche durchführen, alſo auf der einen Seite den Einſatz der Kraftfahrkampfwaffen Warum wird bei gutem Wetter mehr geraucht als bei ſchlechtem? Wie die Wiener Forſcher Wenuſch und Schöl⸗ ler erklären, iſt die Tatſache häufigeren Rau⸗ chens bei gutem Wetter gegenüber dem gerin⸗ deren FTobakgenuß bei ſchlechtem Wetter darauf zurnazuführen, daß bei ſchönem Wetter eine vergrößerte Nikotinausſcheidung durch den Schweiß ſtattfinde, womit bei Exzeſſen auch eine Abnahme des ellektriſchen Widerſtandes der Haut verbunden ſein könne. Im übrigen rufe das Rauchen allerdings zweifellos auch eine Erhöhung des Blutdruckes hervor, und 1 beſonders ſtark, wenn der Tabakrauch in⸗ haliert werde. Süchtige und nichtſüchtige Men⸗ ſchen verhalten ſich dabei in gewiſſem Umfange jedoch verſchieden. Deutſche Hausfrau! Leine Mitarbeit am EHW ſiſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! a Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am 3. Juli, 13 Uhr, ſtieß auf dem Friedrichsring bei Qu 7 ein Kraftradfahrer aus Landau mit ſeinem Kraftrad gegen einen eiſernen Maſt und erlitt beim Sturz ſchwere Verlet⸗ zungen, welche alsbald ſeinen Tod herbei⸗ führten. Der Tote war offenbar mit der ge⸗ liehenen Maſchine nicht genügend vertraut.— Ausbildung der Kraftjahrkampftruppen theoretiſch ervroben und fördern, zum anderen techniſch durchkonſtruiertes neues Gerät auf ſei⸗ ne taktiſche Verwendbarkeit hin prüfen. Schließ⸗ lich werden auch hier Lehrgänge zur Weiterbil⸗ dung von Offizieren und Oberfähnrichen im Truppendienſt zuſammen mit den taktiſchen Lehrgängen abgehalten. Der Oeffentlichkeit am bekannteſten iſt die Verſuchsabteilung. die in eine Aus⸗ bildungs⸗ und zwei Verſuchskompanien zerfällt. Der erſten Kompanie liegt die truppenmäßige Erprobung von Kraftfahrzeugen ob, woben der Ton auf dem Wort„truppenmäßig“ liegt. Die Prüfungen erfolgen alſo unter gleichen Voraus⸗ ſetzungen wie im Ernſtfall, bei kriegsmäßiger Belaſtung und Ausrüſtung. Als zweite Aufgabe unterſteht dieſer Kompanie die Betreuung der Sportkraftfahrzeuge der Wehrmacht. alſo des Materials für die großen in⸗ und ausländiſchen Zuverläſſigkeitsprüfungen, an denen Fahrer der Wehrmacht teilnehmen. Ueber der zweiten Verſuchskompanie ſteht ſtillſchweigend das Zeichen des Vierjahrespla⸗ nes. Von ihr werden, und zwar von beſonders ausgewählten Mannſchaften des zweiten Dienſt⸗ jahres, auf 50 Perſonen⸗, 10 Laſtkraftwagen u. 10 Krafträdern jene Großverſuche durchgeführt, die Deutſchlands Kraftfahrinduſtrie von auslän⸗ diſchen Rohſtoffen freimachen ſollen. Unter den verſchiedenſten Bedingungen der Belaſtung, des Reifendrucks, der Geſchwindigkeit, der Gelände⸗ bedingungen werden in 900⸗Kilometer⸗Fahrten alle Materialprüfungen vorgenommen. Die Ausbildungskompanie ſchließlich hat. wie ſchon ihr Name ſagt, die Ausbildung von Fahrlehrern ſämtlicher vorkommenden Stra⸗ ßen⸗, Gelände⸗, Panzerkampf⸗ und Zugfahrzeuge durchzuführen. Vielſeitig ſind die Aufgaben der Wünsdorfer Kampftruppenſchule. Neben der grauen Theorie — man ſtelle ſich den Bibliotheksbau mit etwa 20 000 Bändern Fachliteratur vor— ſteht die Praxis, die zwar in dem wurzelt, was der Welt⸗ krieg auf dem Gebiete der motoriſierten Waffen ſchuf, aber niemals in ihrer Entwicklung ſtehen⸗ bleibt.„Vorwärts und aufwärts!“— donnern die Motoren ihr Lied und heißt die Parole, un⸗ ter der Offiziere. Mannſchaften und die ſtän⸗ dig wechſelnden Kurſusteilnehmer zur Vertie⸗ fung wehrhaften Geiſtes ſtreben. F. Lund. Am 4. Juli, früh 1 Uhr, lief auf der Wald⸗ hofſtraße ein bis jetzt unbekannter junger Mann beim plötzlichen Ueberqueren der Fahr⸗ bahn gegen einen Perſonenkraftwagen, wurde zur Seite geſchleudert und ſchwer verletzt; eine Stunde nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus iſt der Verunglückte verſtorben. Seine Perſonalien ſind noch nicht bekannt.—(Lei⸗ chenländung). Am 2. Juli morgens wurde bei der Rheinbrücke die Leiche eines unbekannten Mannes geländet, die etwa acht Tage im Waſſer gelegen haben mag.—(Geflügeldiebe). In letzter Zeit wurde in den Vororten Mann⸗ heims aus Geflügelſtällen in mehreren Fällen Junggeflügel entwendet, welches vermutlich verkauft wird. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, er⸗ bittet die Kriminalpolizei Mannheim. Weinheim. Im Zuge der Zuſammen⸗ legung badiſcher Arbeitsämter wird das Ar⸗ beitsamt Weinheim am 1. Auguſt ds. Is. aufgelöſt und dem Arbeitsamt Mannheim an⸗ gegliedert. Von dieſem Zeitpunkt ab beldet das Weinheimer Arbeitsamt eine Nebenſtelle des Arbeitsamtes Mannheim und wird die Be— lange der Betreuten auch weiterhin vertreten. Willſt du dich im Verkehr erſt rückſichtsvoll benehmen, wenn du einen Unfall verur⸗ acht haſt? Das Wort„zu ſpät“ hat ſchon manchen für ſein ganzes Leben unglücklich gemacht! EDERRCööccccccccrcc Humor „Das geht nicht ſo weiter,“ ſchimpfte der Gatte.„Du gibſt ja mehr aus, als ich ver⸗ diene.“—„Ja,“ entgegnete die Gattin kühl, „du darfſt nicht vergeſſen, daß du dreimal mehr kriegſt als du verdienſt.“ * Die jungverheiratete Frau erzählt ihrer Freundin:„Zur Erinnerung an einen ſchreck⸗ lichen Streit, den Hans und ich vorige Woche hatten, haben wir einen Baum in unſeren Garten gepflanzt.“ „Das iſt ein hübſcher Gedanke,“ meinte die Freundin,„wenn wir das auch von Anfang an ſo gemacht hätten, hätten wir jetzt ſchon einen ganzen Wald.“ * 8 Der Chef geriet mit dem Buchhalter in eine heftige Auseinanderſetzung. Schließlich fragte er:„Na, was denn? Sind Sie etwa der Chef?“ „Nein,“ ſagte der Buchhalter. „Na alſo, warum reden Sie denn ſolchen Unſinn?“ a Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 4. Juli 1938 56—70, Erdbeeren B) 4454; beeren 56; Stachelbeeren 40— 56; 80—88; Erbſen 16—24. Anfuhr: Nächſter Markt: heute 14 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1938 über 1900. 3. 8t. iſt Johannis⸗ Himbeeren 70 dz.— Anzeigen preisliſte Nr 7 gültig. Amiliche Bekanntmachung Betr.: Bahnübergangsſperre. Wegen Gleisumbauarbeiten muß der Ueber⸗ weg an der Bürſtädterſtraße am Mittwoch, den 6. Juli 1938, von 7—16 Uhr geſperrt werden. Umleitung erfolgt über Lamperthei⸗ merweg. Viernheim, den 4. Juli 1938 Der Bürgermeiſter. Bereins⸗Anzeiget Sängereinheit Ich bitte ſämtliche Blockwarte heute abend 9 Uhr zu einer kurzen Beſprechung zu mir. b Der Vorſitzende. gchutz⸗ und Gütezeichen der DR 1 für deutſchen ausrat Vom Veichsheimſtätten⸗ amt der DAF, Abteilung Deutſcher Hausrat, ſind Mö— bel und andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs ſür deutſche Haushaltungen ent⸗ wickelt worden. Dieſer vom „Neichsheimſtättenamt“ entworfene und anderer gleichwertiger Hausrat aus deutſchen Werkſtoffen wird nach Prüfung durch das N Reichsheimſtättenamt mit einem Schutz- und Gütezeichen der DAß verſehen. Zweck dieſer Maßnahme iſt, insbeſondere den mit Ehe— ſtandsdarlehen aufgebauten Haushaltungen den Erwerb kulturell wertvollen und preiswerten aber trotzdem guten aus rats zu ermöglichen brsciß Hab SEAT NAL AO SEL ERM OBE. — 2 Bienen- volker Bienenkäſten und Gebrauchsgegen⸗ ſtände zu verkaufen Hofmannſtr. 12 Grammo⸗ phon m. Platten, Man⸗ dolinenzither u. Kinderbett⸗ ſtelle zu verkauf 9 Viernheim 5. Juli 1938 palbipp IMuncdlenlde. ib cle uncle le geb. Gutperle Achtung! Heute Dienstag ab 4 Uhr 1 Transp. Ferkel u.Läuferſchweine zu hab. in der Schweinehandlung Georg Helfrich, moitnestr. 3 Zen Naumann u. AManclu/exken spricht durch Anzeigen in der großen Heimatzeitung VERMAHLT E Weinsheim 3 eituns 5 e. l. 6 VIERNH EIMER VOLKSZ EITUNG zu einem groß en nach tau- senden zählenden kaufkräf- tigen Verbraucherkreis. Da Lorſcherſtr. 21 Guterhaltene lllele-Wwasch:- mae chine billig zu verkaufen Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. MANNHEIM. 112 724221 Werdet Mitglied der NS V Wer glaubt an die Qualität Ihrer Lieferung, wenn Sie Ihre Offerten mitteis„fadenscheiniger“ Brief- bogen oder Drucksachen machen?— Ihre Geschaftsdrucksachen sollen darum selbst Qualitätserzeug nisse sein, die von erfahrenen Fach- leuten mit vielseitigen Wirkungsmitteln nach gepflegtem neuzeitlichem Ge- schmack ausgestattet sind. 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