e⸗ 5 5 ie det ge⸗ r er n= h ah, 15 ih; ir: 15 l 1 es 1 b Jog 10 ges tot det ng tet 515 en en. on ge⸗ fte hit, h en ten in erg neh gut lich hen 5 bin — — 8 mit hen und mit Hilfe der Erſcheinungsweiſe: Nummer 160 eiertagen. Mittwoch Moskauer Hetz⸗Melhoden Bezahlte 3öldlinge bedrohen den Frieden der Vell Schürſſte Abwehr Von Ph. Oben auer Die Völker ſollen nicht zur Ruhe kommen. So iſt der Wille Moskaus und ſeiner elenden Tra⸗ banten, die über ganz Europa verteilt ſind und jede paſſende Gelegenheit wahrnebmen, um einen Hetzfeldzug gegen die autoritären Staaten einzuleiten. Wenn ſie für dieſe Methode der Völkerverhetzung gerade kein brauchbares Bei⸗ ſpiel zur Hand baben. dann verſuchen ſie es mit den Methoden der Intrigue. Sie füttern die Welt mit den dickſten Lügen über Deutſch⸗ land und Italien oder behaupten, zwiſchen dem Führer und dem Duce beſtänden ernſte Diffe⸗ renzen. Dieſen Weg wählt zur Zeit die berüch⸗ tigte Hellſeberin Madame Tabouis die in der franzöſiſchen Zeitung„Oeuvre“„in Außen⸗ politik macht“. Rechnen wir dieſe Hetzpraktiken der Madame Tabouis zu den heute weniger gefährlichen Methoden, zumal ſie von der ganzen Welt ſchon länaſt als aufgelegte ügen erkannt wurden und demnach ihre ürkung nicht mehr ſebr groß ſein kann, ſo ha⸗ ben wir es bei dem neueſten Lügenfeldzug, der von Moskau ausgebt und zuerſt von fransöſi⸗ ſchen und dann von der engliſchen Zeitung „News Chronicle“ übernommen wurde. einer überaus Kriegshetze zu tun, die in der ſchärfſten Form von uns zurückgewieſen werden muß. Um die Angſt vor den Deutſchen und den Haß gegen uns bei den anderen Völkern zur Siedehitze zu treiben, hat man die plumpeſte Lüge von den Zielen Deutſchlands in Spanien und Portugal verbreitet, die je ans Tageslicht gekommen iſt. Wie ſich unſere Leſer aus den in Betracht kom⸗ menden Meldungen dieſer Ausgabe unter⸗ richten können, behauptet der„News Chronicle“, für Deutſchland gehe es darum, von Spa⸗ nien aus die engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Lebenslinien zu bedro⸗ ſiegreichen ſpaniſchen Armee auch in Portugal ein Regime an die Macht zu bringen, das Deutſchland hörig ſei. Zweierlei Ziele glauben die interna⸗ tionalen Hetzer, die in Moskau ihr Stamm⸗ quartiere haben und deren bezahlte Söldlinge in Frankreich und England das Kriegsfeuer zu ſchüren verpflichtet ſind, erreichen zu können. Einmal ſehen ſie, daß die Roten in Spanien nur noch geringen Widerſtand zu leiſten vermögen, daß alſo ihre Tage bald gezählt lein werden, und zu dieſem Zeitpunkt wollen ſie die übrige Welt mobil machen, um im letzten Augenblick dem General Franco die reſtloſe Ausnützung ſeines Waffenſieges unmöglich zu machen. Und zum anderen wenden ſie die niedrigſten Mittel an, um die Beziehungen zwiſchen den anderen Mächten und Deutſch⸗ land in jeder Weiſe zu vergiften. In der Hexenküche Moskaus iſt dieſer Gift⸗ trank gebraut worden, und nun ſoll er die Eng⸗ länder und Franzoſen in einen Rauſchzuſtand verſetzen, in dem ſie ſchließlich aus Angſt zu den letzten Mitteln greifen. Die Welt vor der ſo⸗ genannten deutſchen Gefahr zu warnen, hat immer zu den Mitteln des Moskauer Lügen⸗ arſenals gehört. und die klaſſiſchen Lügenblät⸗ ter vom Schlage der„News Chronicle“ haben mit Heißhunger nach dieſen fetten Happen ge⸗ griffen. Die heute verbreitete dummdreiſte Lüge wurde vom Moskauer Sender in alle Welt geſchickt und die angeführten Aeußerungen wurden dem General von Reichenau in den Mund gelegt. Die genannte engliſche Zeitung verſchweigt den Namen des deutſchen Generals und macht dadurch die Sache noch etwas geheimnisvoller. Man ſieht, es wird bei den Wortführern dei Kriegshetze mit allen Mitteln. darunter auch mit den kindiſchſten Mätzchen gearbeitet. a Wenn es ſich im vorliegenden Fall auch nur um eine als ausgeſprochene Lügenpreſſe be⸗ kannte Zeitung handelt, dann ſprechen wir doch die Erwartung aus, daß die anſtändige engliſche Preſſe von dieſer internationalen Brunnenver⸗ giftung abrückt. Es kann auch der engliſchen großen Preſſe nicht gleichgültig ſein. daß die Trabanten Moskaus zwei benachbarte Völker zum Kriege hetzen und daß Millionen von Volksgenoſſen in mörderiſchen Kämpfen binge⸗ ſchlachtet werden, nur weil es einigen Feig⸗ lingen, die nie einen Schützengraben beziehen werden, Freude bereitet, die Völker ſich im gefährlichen Blut wälzen zu ſehen. Unſerer Meinung nach kann es auch für die anſtändige Preſſe des Aus⸗ landes keine ernſthaftere Aufgabe geben, als die Bemühungen ihrer Regierungen um die Er⸗ haltung des internationalen Friedens mit al⸗ len Kräften zu unterſtütze n. Dem Frieden gedient zu haben in kritiſchen Stunden der Weltgeſchichte, iſt eine Aufgabe, die des Dankes der Geſchichte wert iſt. In dieſem Zuſammenhang darf auch an die dreiſte Lüge erinnert werden. die im Jahre 1937 über angebliche deutſche Abſichten an der afti⸗ kaniſchen ſpaniſchen Küſte in die Welt geſetzt wurde. Auch damals haben die Lügenfabrikan⸗ ten die Welt vor angeblich deutſchen Kriegsab⸗ ſichten gewarnt und ihr verbrecheriſches Spiel ſolange fortgeſetzt, bis die franzöſiſche Regie⸗ rung in einer amtlichen Verlautbarung alle Lügenmeldungen an den Pranger geſtellt hat. Es darf weiter an den in jüngſter Zeit vorge⸗ tragenen Angriff der Moskauer Lügenpreſſe und ihrer bezahlten Trabanten in der tſche⸗ ch o⸗lowakiſchen Frage verwieſen wer⸗ den, die ebenfalls dazu angetan ſein ſollte. Deutſchland vor den Augen der Welt als den Bedroher des Weltfriedens darzuſtellen. Wir meinen, Deutſchland hat in Hülle und Fülle Beweiſe ſeiner friedli⸗ chen Politik erbracht. Aus dem Munde des Führers hat die Welt ſchon oft die Ziele der deutſchen Außenpolitik kennen gelernt. Und die deutſche Preſſe hat dieſem Führerwillen ein tauſendfältiges Echo verſchafft. Wir haben al⸗ len Kulturvölkern der Erde unſere Hand zum Frieden geboten und ſind bereit, mit allen an⸗ ſtändigen Regierungen an der Erhaltung des Friedens zu arbeiten. Unſere Mitarbeit im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß hat unſere Haltung in der ſpaniſchen Frage in jeder Form klar aufgezeichnet, und wir haben unſere auf⸗ richtige Freude über den Abſchluß des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens zum Ausdruck gebracht. In gleicher Weiſe werden wir ein eventuelles franzöſiſch ⸗ italieniſches Abkommen begrüßen, denn wir ſind überzeugt. daß man auf dieſem Wege auch einen Beitrag zum Weltfrieden lei⸗ ſten kann. Aber wir müſſen uns mit allen Mit⸗ teln gegen die berufsmäßigen Frie⸗ densſtörer zur Wehr ſetzen. denn ſie ſind eine ſtändige Gefahr für den Weltfrieden. Sie haben kein Recht, im Namen der Völker zu re⸗ den, denn die Völker wollen in Frieden mit⸗ einander leben, und die Kriegshetzer müſſen vernichtet werden, wenn ſie die Hand erheben, um die Kriegsfackel zu entzünden. iernhei Volksz Amlsblatt der Bürgermeisterei Bernheim 0 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 5 EEE ⁰ AA S Ein neuer Liigenfeldzug Vebelſte hetze der englifthen zeitung„News Chronitle“—„Die Abjithten Deulſchlands in Spanien“ den 13. Juli 1938 gegen gerkündigungsblatt der N89 An. Biernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle. Viernheim, Bismarckſtr, 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 C ·Ü V AA c e 14. Jahrgang eut Ein unverſchümter Schwindel „Spanien als Prüffeld deulſcher militäriſchen Methoden“ London, 12. Juli. Die engliſche Zeitung„News Chro⸗ nicle“ bringt in großer Aufmachung die an⸗ geblich ſorgfältige Wiedergabe einer Vorleſung, die ein angeblich ſehr hoher Offizier vor Füh⸗ rern der Partei über angebliche deutſche Ziele in Spanien gehalten habe. Da⸗ nach habe Deutſchland ſich in Spanien einge⸗ miſcht, um es als Prüffeld für Deutſchlands militäriſche Me⸗ thoden zu benutzen, als ein Mittel, um lebenswichtige Stellungen zu erringen und Englands und Frankreichs Stra⸗ tegie in einem möglichen Krieg ſchon im Voraus zu durchkreuzen. Der Offizier habe angeblich weiter geſagt, daß das deutſche Ziel darauf hinauslaufe, Portugal von England zu tren⸗ nen. Notfalls könne die mächtige Armee, die Franco nach einem Sieg in Spanien haben werde, hierfür in die Waagſchale geworfen wer⸗ den. Unterſtützt von der weitverbreiteten Stim⸗ mung in Portugal zugunſten eines nationali⸗ ſtiſchen Spanien würde dieſe Armee in der Lage ſein, und zwar wirkſamer als diplomatiſche Mit⸗ tel es ſein könnten, in Portugal ein Regime an die Macht zu bringen, das für Deutſchland an⸗ nehmbar ſei. ö „News Chronicle“ bringt zu dieſer un⸗ glaublichen Unterſtellung einen eigenen Artikel, in dem zunächſt geſagt wird, daß weder die engliſche, noch die portugieſiſche Regierung dieſe brutale Enthüllung deutſcher Ziele in Spanien durch einen der größten Män⸗ ner in der deutſchen Armee ignorieren könnte. In ſeiner Vorleſung habe der deutſche Offizier enthüllt, daß das Ziel der Einmiſchung in Spa⸗ nien das ſei, in einem als unvermeidlich ange⸗ ſebenen Krieg Großbritannien und Frankreich in die Zange zu nehmen. Der Offizier habe geſagt, daß die Batterien in der Nähe von Alge⸗ ciras und gegenüber von Gibraltar große Dienſte leiſten würden, wenn es dazu komme, die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Lebenslinie zu durchſchneiden. Weiter habe er geſagt, daß man den Grundſtein für eine Kampffront gelegt habe, die teils deutſch, teils italieniſch, teils nationalſpaniſch längs der Pyrenäen gegen Frankreich laufen würde. Das ſei verteufelt offen und beſchränke ſich nicht auf England und Frankreich allein, ſondern gehe ebenſo Portugal an, was durch Auszüge aus dieſer angeblichen Vorleſung nach⸗ zuweiſen verſucht wird. Angeſichts dieſes Be⸗ weismaterials ſei Chamberlains Re⸗ gierung einer ſchuldhaften Vernachläſſigung hritiſcher Lebensintereſſen überführt. Durch ihre Spanienpolitik helfe die Regierung Ländern, deren geheimes Ziel es ſei, die Kontrolle über ſtrategiſche Stellungen zu erhalten, durch die ſie in die Lage kämen, England in die Knie zu zwingen. f Die portugieſiſche Regierung werde gleichfalls gewarnt. Sollte ſie Francos Sache unterſtützen, würde ſie damit Kräfte er⸗ mutigen, die notfalls bereit ſeien, die Unab⸗ hängigkeit des Landes durch Gewalt zu beſei⸗ tigen. Die Veröffentlichung dieſes Dokumentes müſſe die Augen Chamberlains öffnen. * i Wie DRB. zu dieſer Veröffentlichung des „News Chronicle“ von zuſtändiger Seite erfährt, handelt es ſich bei dieſer angeblichen Vorleſung eines deutſchen Offiziers vor Führern der Par; tei um eine ebenſo plumpe wie un⸗ verſchämte Lüge, die nur zu dem nieder⸗ trächtigen Zweck erfunden wurde, eine neue Hetz⸗ und Lügen kampagne gegen Deutſchland zu entfeſſeln. Madame Tabouis auf dem Ligenfeldzug Paris, 12. Juni. Der außenpolitiſchen Mitarbeiterin des „Oeuvre“, für die es ſchon ſeit langem keine Geheimniſſe mehr gibt, iſt es trotz der augen⸗ ſcheinlich an Senſationen armen Zeit wieder einmal gelungen, ihrem beſcheidenen Leſerkreis mit einer„Bom benſache“ aufzuwarten. Frau Tabouis, deren außerordentliche Hell⸗ ſehergabe bereits ſprichwörtlich geworden iſt, hat ſich nach langer Trance zu der Erkenntnis Unlerwaſſerkraftwerk an der Jer im Belrieb Mit einem feierlichen Akt wurde das nach den Plänen von Landesbaurat Fiſcher-München ge⸗ baute Unterwaſſerkraftwerk an der Iller bei Steinbach(Kreis Memmingenß durch Staatsmini⸗ ſter Gauleiter Adolf Wagner ſeiner Beſtimmung übergeben. Das neue Werk bedeutet eine voll⸗ ſtändige Umwälzung auf dem Gebiete der Waſſerkraftausnutzung und Elektrizitätsgewinnung. Es hat eine Leiſtung von 25 Millionen Kilowattſtunden im Jahr und arbeitet etwa 50 Prozent billiger als ein gleich leiſtungsſtarkes Ueberwaſſerkraftwerk. (Weltbild, Zander, Multiplex⸗K). durchgerungen, daß der Duce augenblicklich gegen den Führer mächtig aufgebracht wäre. Er beſchuldige ihn, den Spanienkrieg abſichtlich hinauszuſchieben, damit Italien aus dieſem Krieg vollkommen erſchöpft hervorgehe und es ihm für die Zukunft unmöglich ſei, ſich von Berlin zu trennen. Darüber hinaus beſchuldige Muſſolini den Führer des Verſuches, die In⸗ kraftſetzung des engliſch⸗italieniſchen Abkom⸗ mens zu hintertreiben. In Prag überfallen Fanatiſche Tſchechen gegen Sudetendeutſche Prag, 12. Juli. Als am Dienstagnachmittag zwei ſudeten⸗ deutſche Junglehrer, Karl Mahal und J. Du⸗ ſchek, und die Junglehrerin Anna Tragl, die alle drei aus der oſtböhmiſchen Stadt Trau⸗ tenau ſtammen, über den Prager Wenzelsplatz gingen, wurden ſie plötzlich von einer Gruppe Paſſanten überfallen. Im Nu ſammelten ſich etwa hundert Leute um die drei Deutſchen und nahmen eine drohen⸗ de Haltung gegen ſie ein. Die Tſchechen ver⸗ ſuchten, den deutſchen Lehrern die Strümpfe aus zuziehen und ihnen und der Lehrerin die Wanderjoppe herunter zurei⸗ ßen. In dieſem Augenblick kam der Kreisamts⸗ walter Walter Ludwig aus Beniſch vorbei und verſtändigte ſofort den Poliziſten Nr. 2 848, der ihm jedoch mit dem Bemerken, daß er nicht deutſch verſtehe. den Rücken zukehrte. Erſt nach längerem Zureden gelang es Ludwig, den Poliziſten zur Amtshandlung zu bewegen. Als die fanatiſche Menge Ludwigs Bemühun⸗ gen bemerkte, ſtürzte ſie ſich auf ihn und riß ihm das Abzeichen der Sudetendeutſchen Partei herunter. Die überfallenen Lehrer und die Leh— rerin hatten ſich inzwiſchen in eine nahegelegene Drogerie geflüchtet, wo dann ſchließlich mit ihnen ein Protokoll über den Vorfall abgefabt wurde. 1 Valencia zu ſchweren Unruhen 88 Salamanca, 13. Juli. Der Heeresberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers hatte eine aufſchlußreiche Un⸗ terredung mit zwei am Dienstag eingetroffe⸗ nen Ueberläufern aus den internationalen Bri— gaden. Die beiden Ueberläufer, zwei Franzoſen aus Montpellier und Bordeaux, die bereits ſeit Kriegsbeginn mit den internationalen Briga— den an allen wichtigen Kämpfen teilgenommen hatten, waren bei Tremp an der katalaniſchen Front vor den Nationalen geflüchtet. Sie er⸗ klärten dem Heeresberichterſtatter, in den inter⸗ nationalen Brigaden herrſche große Empörung, da dieſe ſtändig als Stoßtruppen pauſenlos eingeſetzt würden. Auch wegen der Nichtbezah— lung der verſprochenen Vergütungen ſei die Unzufriedenheit ſehr groß. Die Nachricht vom engliſchen Projekt über die Zurückziehung von Freiwilligen habe innerhalb der internationalen Brigaden große Freude aus⸗ gelöſt, da die meiſten Freiwilligen nur gezwun⸗ 55 bei den Bolſchewiſten blieben. Seit einem Monat, ſo erklärten die beiden Franzoſen, wür⸗ den allen Ausländern unter Vorwänden die Ausweispapiere entzogen. Dafür erhielten ſie neue Ausweiſe, die auf einen geläufigen ſpaniſchen Namen lauteten, ſowie die ſpaniſche Nationalität des Inhabers bezeugten. Alle in⸗ ternationalen Brigaden ſeien bis auf zwei auf⸗ gelöſt worden. Die Mitglieder der aufgelöſten Brigaden würden unter ihren neuen ſpaniſchen Namen in rotſpaniſche Regimenter eingegliedert. Die verbleibenden zwei Brigaden ſollen nur der Täuſchung einer etwaigen Kontrollkommiſſion dienen. Durch dieſe Maßnahmen habe ein gro⸗ ßer Teil der Ausländer jede Hoffnung verlo⸗ ren, in die Heimat zurückkehren zu können. Deshalb nehmen auch die Ueberläufer ſtändig zu. Kämpfe vor Jagunk Der nationalſpaniſche Heeresbericht Salamanca, 13. Juli. Wie der nationale Heeresbericht meldet, er⸗ oberten die nationalen Truppen in der Nacht zum Dienstag vorgeſchobene feindliche Stellun⸗ gen an der Toledofront. An der Caſtel⸗ lon⸗Front wurden Angriffe der Roten auf die nationalen Stellungen bei Vall de Uxo und auf die Höhen Puntal erfolgreich abgewie⸗ ſen. Die Angreifer erlitten ſchwere Verluſte. Die nationale Luftwaffe bombardierte am Dienstag den Bahnhof von Sagunt und den Flughafen Liria bei Valencia und zer⸗ ſtörte dort mehrere Hallen und zwei Flugzeuge. Bei einem Angriff auf den roten Hafen Car⸗ tagena beſchädigten die nationalen Flieger durch Bombenabwürfe verſchiedene Schiffe. Role ſprengen Flad in die Luft Bolſchewiſtiſche Unmenſchlichkeit in Nules vor dem Rückzug §8§S Salamanca, 12. Juli In dem kürzlich eroberten Nules entdeckten die Nationalen bei den Aufräumungsarbeiten die verſchütteten Leichen von über 300 Einwoh⸗ nern jeden Alters und Geſchlechts, die unter den Trümmern ihrer eigenen Wohnungen be⸗ graben lagen. Als die Roten die Stadt auf⸗ geben mußten, ſprengten die bolſchewiſtiſchen Zerchörungskommandos die Häuſer in die Luft, ohne die Einwohner zuvor zu unterrichten, ſo daß dieſe ahnungslos von den zuſammenſtürzen⸗ den Mauern ihrer Häuſer erſchlagen wurden. Bei Fortſetzung der Aufräumungsarbeiten wird ſich die Zahl der Leichenfunde noch weiter er⸗ höhen. Dieſer neue Beweis von Un⸗ menſchlichkeit der organiſierten roten Verbrecher iſt nur eines der vielen aufgedeckten Verbrechen, die die ſchreckliche Lage der gequäl⸗ ten Bevölkerung in den roten Gebieten beweiſten. Nach einer Meldung aus Bayonne ſoll es in gekommen ſein. Die Bevölkerung habe Proteſtumzüge veranſtaltet und nach Frieden und Brot ge⸗ ſchrien. Der bolſchewiſtiſche Polizeihäuptling habe Befehl gegeben, auf die Menge zu ſchießen. Der neulrale hafen Almeria Eine nationale Zeitung zu Francos Vorſchlag. Bilbao, 13. Juli. Die in Bilbao erſcheinende Zeitung„Correo Eſpanol“ ſchreibt zu Francos Vorſchlag, in Al⸗ meria einen neutralen Hafen zu ſchaffen: Nach der Großmut Francos bekommen die engl. Reeder die Möglichkeit. gefahrlos friedliche Trans⸗ porte für Rotſpanien zu übernehmen, was bisher nicht möglich war. Die Weigerung, die⸗ ſen Plan anzunehmen, werde die Vermutung nahelegen, daß man Transnorte von Kriegs⸗ material durchzuführen beabſichtigt. Die Aus⸗ rede, daß die Annahme des Planes die Aner⸗ kennung und das Recht, alle übrigen Städte zu bombardieren, bedeuten würde, läßt uns kalt. Wir verlangen in London keine Ratſchläge für unſere Kriegsführung: wir machen vielmehr freiwillig einen durchaus annehmbaren Vor⸗ ſchlag, der unſeren guten Willen zu einer ver⸗ nünftigen Regelung klar erkenntlich werden läßt. Ilaliens Einſatz in Spanien Kämpfer für die Verteidigung der Kultur. 120 italieniſche Flieger fielen bisher. Nom., 13. Juli. Eine Stefani⸗Meldung gibt die Geſamtzahl der bis zum 11. Juli in Spanien erlittenen Verluſte der italieniſchen Freiwilligen⸗Flieger mit 150 an, darunter 120 Gefallene, 21 Ge⸗ fangene und 9 Vermißte. a a Die Zahl der ſeit Beginn der Kämpfe bis heute von den Freiwilligen-Fliegern abge⸗ ſchoſſenen rotſpaniſchen Flugzeu⸗ ge beträgt insgeſamt 580 Maſchinen. Note Aeberläufer berichten Auflöſung inkernalionaler Brig aden— Gekarnk wieder eingeſtellt Die römiſche Abendpreſſe verherrlicht den Opfermut dieſer im Kampf um die Verteidi⸗ gung der Kultur gefallenen Helden. die in zahlreichen Luftkämpfen ihre Todesverachtung bewieſen und ſich durch Vernichtung von 580 feindlichen Flugzeuge die Bewunderung aller derer erworben haben, denen es möglich war, Zeugen ihrer Taten zu ſein. e Genf ohne Venezuela Der neunte Staat Südamerikas verläßt Genf Genf, 13. Juli Im Sekretariat der Genfer Liga iſt am Dienstag ein Telegramm der Regierung von Venezuela eingelaufen, worin dieſe ihren Aus⸗ tritt aus der Liga erklärt. Venezuela iſt der neunte Staat Südamerikas, der Genf verläßt. Vor Venezuela haben ſchon Bra⸗ ſilien, Chile, Coſtarica, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Paraguay und Salvador die Kün⸗ digung erklärt oder vollzogen. Mitglieder ſind nur noch die lateinamerikaniſchen Staaten: Argentinien, Bolivken, Columbien, Cuba, Santo Domingo, Ecuador, Haiti, Mexiko, Peru und Uruguay. Panama, Iraſilien ausgeſchallel Deutſchland kauft von anderen Ländern Berlin, 12. Juli Der Banco do Braſil hat bekanntlich Ende Juni den Ankauf von Verrechnungs⸗ mark, die aus den deutſchen Käufen von bra⸗ ſilianiſchen Produkten anfallen, vollkommen eingeſtellt. Dadurch iſt es Deutſchland einſtweilen unmöglich gemacht worden, noch weiter als Käufer von Kaffee, Tabak, Kautſchuk. Holz, Fleiſch., Orangen. Bananen uſw. auf dem braſiltaniſchen Markt aufzutreten. Deutſchland iſt infolgedeſſen gezwungen, dieſe Erzeugniſſe, ſoweit es nicht überhaupt auf ſie verzichtet, aus anderen Ländern zu beziehen, wo daher bereits größere zuſätzliche Käufe von Waren dieſer Art getätigt werden, Die deulſch-franzöſiſchen Dirkſchaflsverhandlungen Paris, 13. Juli Frankreichs Handelsminiſter Gentin empfing am Dienstag anläßlich der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen die deutſche Wirtſchaftsabordnung. An dem Emp⸗ fang nahm auch der deutſche Botſchafter, Graf We a teil. Franzöſiſcherſeits ſah man u. a. den. amadier, den Direktor für Wirtſchaftsabkommen, Alphand, ſowie zahl⸗ reiche Miniſterialdirektoren des Wirtſchafts⸗ und Außenminiſteriums. Eine franzöſiſche Note an Japan Franzöſiſche Kriegsſchiffe vor den Paratel⸗Jnſeln Tokio, 13. Juli In einer Note, die der franzöſiſche Botſchafter in Tokio am Dienstag dem japaniſchen Außen⸗ miniſter überreichte, teilt die franzöſiſche Regie⸗ rung offiziell ihre Beſitzergreifung der Paracel⸗Inſeln mit. In Ausübung ihres Hoheitsrechtes hätten die franzöſiſchen Behörden in Indo⸗Ehina vor kur⸗ zem Verwaltungsbeamte und Poliziſten dorthin entſandt. In der Note wird weiter beſonders hervorgehoben, daß Frankreich die wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen Japans an den Paracel⸗Inſeln, wie z. B. die Fiſcherei und den Abbau phosphat⸗ haltiger Düngemittel, nicht antaſten werde. Wie Domei aus Honkong meldet, ſind in den letzten Tagen größere franzöſiſche Flotten⸗ einheiten in der Nähe der Paracel⸗Inſeln zuſammengezogen worden, die jede Bewegung der japaniſchen Flotte aufmerkſam verfolgen. Ferner ſeien bedeutende Mengen von Waffen, Munition und Lebensmitteln auf den Inſeln aufgeſpeichert worden. Ein demenki Havas will nichts erfahren haben Paris, 12. Juli. „Die Nachricht, daß franzöſiſche Kriegsſchiffe in der Nähe der Paracel⸗Inſeln zuſammengezo⸗ gen worden ſeien, wird von Havas demen⸗ tiert. In der von der franzöſiſchen Agentur verbreiteten Meldung heißt es, in unterrichteten Kreiſen ſei von dieſer Tatſache nichts be⸗ kannt. Kein franzöſiſches Kriegsſchiff befinde ſich augenblicklich bei den Paracel⸗Inſeln oder in ihren Gewäſſern. Kein Kriegsmaterial ir⸗ gendwelcher Art ſei nach dieſen Inſeln geſchickt worden. Ein Höͤchſtitand an Beſchäftigten Ueber 20 Millionen Deulſche in Arbeit und Brol Weilerhin Facharbeitermangel Berlin, 13. Juli Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung teilt mit: Der Bedarf der deutſchen Wirtſchaft an Ar⸗ beitskräften iſt im Juni weiter ſtark geſtiegen. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und An⸗ geſtellten betrug Ende Juni über 20 Millio⸗ nen und weiſt damit einen bisher noch nicht erreichten Höchſtſtand auf. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (18 941 000) iſt ein Zuwachs von 1064 000 Be⸗ ſchäftigten zu verzeichnen. Charakteriſtiſch für den zunehmenden Mangel hauptſächlich an männlichen Arbeitskräften iſt die Tatſache, daß die Beſchäftigung von Frauen gegenüber dem Vorjahr verhältnismäßig ſtärker(plus 6.4 v. H.) als bei den Männern(plus 5.3 v. H.) zugenom⸗ men hat, obwohl der vermehrte Bedarf an Ar⸗ beitskräften gerade in den typiſch männlichen Berufen(Metall- und Maſchineninduſtrie, Baugewerbe) auftritt. Einer Zunahme der Beſchäftigten um etwa 150 000 im Juni ſteht eine Abnahme an Arbeitsloſen um 46 000 gegenüber. Von den Ende Juni bei den Arbeitsämtern noch gezählten 292 000 Arbeitsloſen waren nur mehr 28 000 voll einſatz⸗ und zwiſchenbezirklich ausgleichsfähig. Ein Teil davon war am Stichtag im Wechſel zwiſchen der bisherigen und der neuen Arbeitsſtelle begriffen. Die Zahl der nicht voll einſatzfähigen Arbeitsloſen (126 000) iſt im Juni wieder erheblich zurück⸗ gegangen. Der hohe Stand der Beſchäftigung hat in faſt allen Wirtſchaftszweigen angehalten. Be⸗ onders ſtark iſt der Facharbeitermangel wie bisher im Metall⸗ und Baugewerbe. Ikalieniſche Stimme zur Judenfrage 222 „Mwaſion jüdiſcher händler und demagogen niemand willkommen“ Mailand, 12. Juli Die Turiner„Stampa“ nimmt im Hinblick auf verſchiedene an ſie gerichtete Zuſchriften, die das Blatt der Parteilichkeit gegen die Juden bezichtigt hatten, eingehender zum Juden⸗ problem und ſeinen ſozialen Geſichtspunkten Stellung. Das Problem hätte in vielen europäl⸗ ſchen Ländern, nicht dieſe Zuſpitzung und Ver⸗ ſchärfung erfahren, wenn die Juden die edle, nützliche und grundlegende Beſchäftigung des Bürgers und Arbeiters in einem entſprechenden Verhältnis zur vorherrſchenden Bevölkerun ausüben würden. Man führe oft die 300 Juden in Oeſterreich als eine 1 be⸗ deutſame, aber nicht beſorgniserregende Min- derheit an. Aber dieſe Juden ſeien nicht auf das Land und auf die Fabriken verteilt, ſon⸗ dern ſie laſteten ausſchließlich auf den Städten und ganz beſonders auf den Mittelpunk; ten der Städte, in denen ſie vollſtändig oder nahezu ſämtlich die Stellungen in der Wirtſchaft und im Finanzleben ſowie ganz be⸗ ſonders im Aerzteberuf einnehmen. Das Bei⸗ ſpiel Oeſterreichs weiche nur un⸗ weſentlich von allen anderen Län⸗ dern ab, in denen Juden in großen Maſſen lebten. Sei es unrecht oder un · menſchlich, ſo fragt die„Stampa“, wenn ſich ein wirtſchaftliches und ſoziales Mißverhältnis ſo ſchwer auswirke, daß man einer zahlen⸗ mäßigen Minderheit keine Vorherrſchaft im wirtſchaftlichen Leben und in den ſo überaus heiklen kulturellen und geiſtigen Gebieten der Nationen überlaſſen könne? Die Juden hätten ſich eingebildet, eine Art Generalſtab in den international ver⸗ bundenen Wirtſchaftsvölkern bilden zu kön⸗ nen. Aber heute ſei in den nationalen Wirt⸗ ſchaften kein Platz für das ſpekulative Ein⸗ dringen des jüdiſchen Elementes. Die natio⸗ nalen Gegenwirkungen ſeien heftig geweſen, daher auch die Schwierigkeiten der Löſungen. Bei der Konferenz in Evian, einem Ort am Genfer See, wo mehrere Mächte über die Un⸗ terbringung der Juden in der Welt verhandelten, hätten alle mit ſchöͤnen Phraſen aufgewartet. Als es ſich aber dar— um gehandelt habe, auf praktiſches Gebiet her⸗ unterzuſteigen und den Juden ein Aſyl zu bie⸗ ten, da hätten ſich auch die Vertreter der be⸗ völkerungsärmſten Staaten unter der Bevölke⸗ rung nach Landwirten und Koloniſakoren ge⸗ ſehnt Eine Invaſton von Händlern, Aerzten und Demagogen ſei niemand willkommen, nicht einmal dem Präſidenten Rooſevelt, der ſich erboten habe, die Tore der Republik des Sternenbanners den geliebten Opfern des Raſſenhaſſes zu öffnen. „Achtung, jüdisches Geſchäft!“ Abwehrmaßnahmen gegen Juden auch in Frankreich. 5 Paris, 13. Juli. Marxiſtiſche Blätter, wie z. B.„Oeuvre“, zei⸗ gen ſich ſehr beruhigt darüber, daß man ſich jetzt auch in einigen franzöſiſchen Provinzen, beſon⸗ ders in den Oſtprovinzen, gegen das Judentum zu wehren beginnt. So habe man kürzlich in einer kleinen Stadt im Erzbecken von Briey an die Fenſterſcheiben aller jüdiſchen Geſchäfte einen Zettel geklebt, der einen Totenkopf zeigt und die Aufſchrift trug;„Achtung, jüdiſches Geſchäft!“ Es iſt geſchaffl. Prag hat ſeinen kommuniſtiſchen Bürgermeiſter g Prag, 12. Juli Die neue Zentralvertretung der Stadt Prag, nahm die Wahl vertreter des Oberbürgermeiſters wurde der Ab— geordnete Dr. Stula(tſchechiſcher National- demokrat), zum zweiten Stellvertreter der Vor- ſozialdemokratiſchen Rathausklubs ſitzende des Dr. Jerabek, und zum dritten der Kom mu niſt Dr. Vrbenſky gewählt. Daladier zur lſchechiſchen Frage Paris, 13. Juli. Anläßlich eines Banketts der Vereinigung von Angehörigen der Provence und Langdoc in der drei Stellvertreter des Oberbürgermeiſters und die Wahl der Vertreter für verſchiedene Kommiſſionen vor. Nach länge⸗ ren Verhandlungen wurde zwiſchen den Par- teien eine Einigung erzielt. Zum erſten Stell⸗ dier! Heut Schulung Daran Ale. und Wat dm Died oder. Paris machte Miniſterpräſident Daladier am Dienstagabend Ausführungen zur innen⸗ und 1 außenpolitiſchen Lage.. Vor einigen Wochen, ſo erklärte der Miniſter⸗ 4 präſident, europa die Aufrechterhaltung des Friedens auf eine ſchwere und harte Probe ſtellen zu wollen. Die friedliche Entſchloſſenheit Großbritanniens 3 und Frankreichs ſei ebenfalls auf die anderen Länder geſtoßen und insbeſondere Deutſchland. Er wolle hinzufügen, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung bei dieſer Gelegenheit den friedlichen Ab⸗ ſichten habe Glauben ſchenken wollen, die der Führer und Reichskanzler immer wieder öfſent⸗ lich zum Ausdruck gebracht habe. Der Beitrag Frankreichs zu dieſem Werk der Verſöhnung ſei umſo aktiver und ehrlicher geweſen, als ſeine feierlichen Verpflichtungen der Tſchecho-Slowa⸗ kei gegenüber ihm unwiderruflich und heilig ſeien. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer empfing gelegentlich ſeines Münchener Aufenthalts den Generalſekretär im türkiſchen Außenminiſterium, Exzellenz Numan Menemencioglu. Der italieniſche Außenminiſter hat am Dienstag den tſchecho⸗ſlowakiſchen Ge⸗ ſandten empfangen. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, ſtattete am Diens⸗ tag im Palazzo Littorio dem Parteiſekretär Miniſter Starace einen Beſuch ab, Der Reichsjugendführer und der Parteiſekretär ſetz⸗ ten die am Montag begonnenen Arbeitsbeſpre⸗ chungen fort. Präſident Rooſe belt gab den revidierten orſchlag für das am 1. Juli begonnene Haus⸗ haltsjahr bekannt. Infolge der Verſchlechterung der Wirtſchaftslage ſteigt der Fehlbetrag auf 4984 Millionen Dollar. Der Führer und Reichskanzler hat den Oberſt der Gendarmerie, Roettig, Generalinſpekteur der Gendarmerie und Gemeindevollzugspolizei, mit Wirkung vom 20. April dieſes Jahres zum Generalmajor der Ordnungspoli⸗ zei ernannt. a Im Reichsgeſetzblatt iſt eine Verordnung über„Allgemeine Beſtimmungen über die An⸗ wendung von Strafvorſchriften des Deutſchen Reiches im Lande Oeſterreich (Strafenanpaſſungsverordnung) erſchienen. Die Verordnung beſchränkt ſich vorerſt darauf, die Anwenduna der im Lande Oeſterreich einge⸗ führten, in Geſetzen oder Verordnungen außer⸗ halb des Reichsſtrafgeſetzbuches(z. B. im Blut⸗ ſchutzgeſetzz enthaltenen reichsrechtlichen Straf⸗ vorſchriften ſicherzuſtellen. Aus Anlaß der Veröffentlichung des fran⸗ zöſiſch⸗türkiſchen Freundſchaftsvertrages und des Sandſchak⸗Vertrags erklärten türkiſche Militär⸗ kreiſe im Sandſchak, daß der Sandſchak nach Ablauf von etwa einem Vierteljahr an die Türkei angeſchloſſen werden dürfte. Die„Information“ erklärt, man ſpreche in franzöſiſchen Kreiſen von einer neuen, recht er⸗ heblichen Anleihe, die in allernächſter Zeit zur Zeichnung aufgelegt werden ſolle Man denke an die Ausgabe von Verteidigungsbonds mit verhältnismäßig kurzer Laufzeit, die beim Publikum aller Wahrſcheinlichkeit nach eine gute Aufnahme finden dürften. Das engliſche Unterhaus behandelte am Mon⸗ tag die Klage des Abgeordneten Dun⸗ cas Sandys gegen den Militärgerichtshof, der Sandys„wegen einer Angelegenheit, die dieſer in Erfüllung ſeiner parlamentariſchen Pflichten“ behandelt hätte, vor ein Militär⸗ gericht ziehen wollte. Der Privilegienausſchuß des Unterhauſes hatte vor einiger Zeit feſt⸗ geſtellt, daß dieſes Erſuchen an Duncas San⸗ dys ein Bruch der Privilegien des Unterhau⸗ ſes ſei. Der Premierminiſter beantragte, das Unterhaus ſolle dieſe Entſcheidung billigen. Der Sprecher des Hauſes ſtellte ſich auf den Standpunkt des Miniſterpräſidenten und machte damit die Einbringung von Anträgen gegen den Kriegsminiſter unmöglich. Die Op⸗ voſition verſuchte hierauf mehrfach, den Kriegs⸗ miniſter für das Verhalten des Militärunter⸗ luchungsgerichtes verantwortzich zu machen, was der Sprecher jedoch immer wieder für unzu⸗ läſſig erklärte. N Hauptſ riftleiter und verantwortlich für den poli⸗ üſchen Teil Dr Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrr Verlag: Vereinigte 8 & Co., Worms 5 Druck: kenhäuſer, Cuvrim& Co., Worms.— DA. FI. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gült Martin, Viernheim. ſchienen die Ereigniſſe in Mittel⸗ e Zeitungsverlage Cnyrim, Haller Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Wormſer Verlagsdruckerei Hals n Tut e Juul dn Ve 30 1 Funblatt Wel ur von den, gen, n beit au L che Der Ott, 4 len 1 vetde 1 f ſich wandel de sache! Magic nd ſe g Va, daß base Gege Wwe alls! Hide und Ihr zu dime Her ſchracend an 0 bacrabend machte und Mhraſen fi, ur wieder ber hierin voranſchrit o being batten, ein niger, wurd er rice hehe: Art kufrude, J Viocber d 1 wein jn Ich ie beit An bur, de h J wien lag gt Jihte hes nihrend de bad nit e Lr ſud wi an ba ſh Men feng den Ri Heer fleg e f „ 0 der f hen ic i enn . in den Hus ſid. . ban dir lic, 0 n d ne ie Lee un nalen deln ut 8 1 Meut aach 0 chulun dug, h N duften iddens auf lichen Ab⸗ „ die der er öſſent⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe zer A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stod Heute Mittwoch, 13. ds. Mts., abends 9 Uhr, findet im„Deutſchen Kaiſer“ ein Schulungsabend der Partei ſtatt. Daran haben teilzunehmen: Alle politiſchen Leiter, die Walter, Warte und Wartinnen der DAF, NS und NS⸗ Frauenſchaft. Die Führer der Gliederungen ſind dazu ein⸗ geladen. Braun, Ortsgruppenleiter. l Heute Mittwoch, 13. Juli, abends 8.30 Uhr, Gruppenappell im Schulhof der Schiller⸗ ſchule. Erſcheinen iſt für alle BD⸗Mädels Pflicht; auch für die Neuüberwieſenen. Die Gruppenführerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch Tut eure Pflicht und laßt die Götter ſorgen! Cörneille. * Nlumpli cle Cellen e ud Vor 30 Jahren wurde in Deutſchland ein Flugblatt verbreitet, auf dem marxiſtiſche Apoſtel unter der Ueberſchrift„Arbeiterfeſte“ von dem„Arbeitsgebäude der Zukunft“ ſpra⸗ chen, in dem ſich die Idee der ſiegreichen Arbeit ausprägen und das eine Stätte der Schönheit und Lebensfröhlichkeit ſein werde. Der Ort, an dem der Arbeiter ſeine körper⸗ 1 lichen und geiſtigen Kräfte rühren müſſe, werde zu einem„Tempel der ſchönen Künſte“ ſich wandeln. Vor knapp 20 Jahren war jenen, die ſolche Verſprechungen gegeben hatten, die Möglichkeit geboten, ſie in die Tat umzuſetzen. Und ſie gingen mit ſolchem Feuereifer ans Werk, daß ſich ihre löblichen Abſichten ins kraſſe Gegenteil verkehrten. Wißt ihr es noch, wie alles kam? Wie die Zahl der ſchaffenden Hände und Hirne immer geringer wurde, von Jahr zu Jahr jäh abſtürzte, während das graue Heer des Elends in gleichem Maße er⸗ ſchreckend anſchwoll? f Dann aber ſtand einer auf, der nicht in hochtrabenden Worten billige Verſprechungen machte und ſeine Volksgenoſſen mit feilen Phraſen fütterte, ſondern wieder und immer nur wieder Mflich erfüllung forderte und ſel⸗ ber hierin bahnbrechend und beiſpielgebend voranſchritt: Der Führer! Da wuchs dort, wo bislang Grauen und Unkraut gewuchert hatten, ein Keim auf, wurde ſtärker und ker⸗ niger, wurde zu einem Baum, der heute längſt 5 reichen und reifen Früchte trägt, die da eißen: Arbeit, brüderliche Gemeinſchaft, Le⸗ bensfreude, Lebensbejahung! Wieder dröhnen die Maſchinen, ſauſen die Räder in jagendem Schwung, ſurren die Spin⸗ deln. Wie blitzt und blinkt alles vor Sauber⸗ keit! Am hellſten aber leuchten die Augen derer, die hier werken und wirken. Hinter den meiſten liegen die finſteren Jahre dumpfer Untätigkeit und jammervoller Verzweiflung, Jahre des Hungerns und Darbens, Jahre, während der eine Bruder gegen den anderen ſtand mit erhobener Fauſt in tödlichem Haß. Sie ſind wie ein ſchlimmer, ſchwerer Traum. Auf den ſchmucken, grünſchimmernden Fabrik⸗ höfen ſteigt in der Morgenfrühe die Fahne des neuen Reiches am Maſt empor, ihr heiliges Zeichen fliegt der Sonne entgegen. Unter ih⸗ rem ſieghaften Knattern aber ſchließt ſich der Ring der ſchaffenden Menſchen Von ihren Lippen jauchzt das Lied der Lebensfreude in den Sommertag und weckt jubelnden Wider⸗ all in den Herzen aller derer, die deutſchen lutes ſind: Freut euch des Lebens, dieſes ſchönen, immer reicher blühenden Lebens, das wir lieben, nicht nur in ſeinen lichten und leuchtenden, ſondern auch in ſeinen dunklen und ſchmerzensreichen Stunden. Freut euch des Daſeins, das der Eine, Unvergleichliche uns erobert hat und dem wir uns vorſchworen haben mit Leib und Seele. Und noch einmal: Freut euch des Lebens! . 5 Schulungsabeno. An dem heute Mitt⸗ woch, abends 9 Uhr, im„Deutſchen Kaiſer“ ſtattfindenden Schulungsabend der Partei haben alle Politiſchen Leiter, die Walter, Warte und Wartinnen der DAF, NS und NS⸗Frauenſchaft teilzunehmen. Ferner ſind die Führer der Gliederungen dazu eingeladen. Es wird erwartet, daß alle zur Teilnahme an dieſem Partei⸗Schulungsabend Aufgeru⸗ fenen reſtlos und pünktlich erſcheinen.(Siehe parteiamtliche Bekanntmachungen). Todesfall. Im 39. Lebensjahre ſtarb geſtern unerwartet Georg Biſchoff, Schuh⸗ macher, Steinſtraße. Eine Operation, der er ſich unterziehen wollte, ſollte er nicht über⸗ ſtehen. Herzliches Beileid wendet ſich ſeinen Angehörigen zu. Berufskollegen und Schul⸗ kameraden erweiſen dem Verſtorbenen die letzte Ehre. i f Schulentlaſſene 1913(Klaſſe Lehrer Kumpa). Die Schulkameraden des ſo ſchnell verſtorbenen Georg Biſchoff treffen ſich heute abend bei Kamerad Brechtel im„Anker“ zu einer Beſprechung. Wie bei ähnlichen Anläſſen gewohnt, wird kein Schulkamerad abſeits ſtehen. Ehrung für gute Leiſtungen im Reichsberufswettkampf. Fräulein Hermine Reiſchert, Tochter des Fri⸗ ſörmeiſters Franz Reiſchert, erwarb ſich bei dem in Weinheim ausgetragenen Berufswett⸗ kampf aller ſchaffenden Deutſchen in der Wett⸗ kampfgruppe der Friſöre für gute Leiſtungen eine Ehrenurkunde. Nur den Beſten wurde dieſe Ehrung zuteil und beglückwünſchen wir Fräulein Reiſchert zu dem anerkennenswerten Erfolg, der der Anlaß zu weiterem Streben in ihrem Berufe ſein möge. Anträge auf laufende Kinder- beihilfe einreichen! Nach den ergan⸗ genen Beſtimmungen können laufende Kinder⸗ beihilfen früheſtens vom Beginn des Kalender- viertelſahres ab gewährt werden, in dem der Antrag geſtellt iſt. Anträge, die am 1. 7. 38 und ſpäter eingereicht werden, können frü⸗ heſtens vom 1. 7. 1938 an berückſichtigt wer⸗ den. Bei Vorlage der Anträge durch die Poſt gilt als Tag der Antragſtellung der Tag, an welchem der Antrag beim Finanzamt ein⸗ geht. Verſchiedentlich haben Volksgenoſſen zwar die Vordrucke für die Antragſtellung ab⸗ geholt, aber bisher keine Anträge geſtellt. Zur Vermeidung von Nachteilen wird deshalb auf die maßgebenden Beſtimmungen beſonders hin⸗ gewieſen. Wer noch nicht ſämtliche Unterlagen zu ſeinem Antrage(z. B. das polizeiliche Füͤh⸗ rungszeugnis) im Beſitze hat, möge den An⸗ trag zur Wahrung der Friſt ausnahmsweiſe ohne dieſe Unterlagen ſtellen. Die fehlenden Unterlagen können dann nachher eingereicht werden. f Bleibt vom Juben weg— und wir werden bald von ihm befreit ſein, denn: wir brauchen in Viern⸗ heim teine Juden: Die Naupenplage im Viernheimer Wald Nicht ein einziges Blatt haben die gefräßigen Raupen des Schwammſpinners an den Zweigen gelaſſen. Gerade im Viernheimer Wald haben in den letzten Jahren unberechenbare Naturgewalten in ihrer zerſtörenden Kraft ſich ausgewirkt. Nach den großen Schneebrüchen des Früh⸗ jahrs, die vielen jungen Kiefernbeſtänden ſchlimm zugeſetzt haben, kamen die Millionen- heere der gefräßigen Maikäfer. Tauſende von Litern toter Maikäfer betrug damals die Ge⸗ ſamtbeute der mit größtem Einſatz erfolgten Maikäferbekämpfung. Nun hat ſich in den letzten Wochen ein weiterer unheimlich ge⸗ fräßigerer Schädling in den Laubholzbeſtänden des Viernheimer Waldes breitgemacht: Die Raupen des Schwammſpinners. Schon einmal, im Jahre 1920, fraßen Eulen und Nonnen, zwei kleine Raupen, die Kiefernbeſtände der„Rennſchläge“ voll⸗ kommen kahl, heute noch ſind die Auswirkun⸗ gen dieſes Raupenfraßes überall feſtzuſtellen. Und erſt im Vorjahre konnten die jungen Kie⸗ fernwälder um Mannheim nur durch ſchnellis Deſtäuben der Baumkronen mit chemiſchen Bekämpfungsmitteln vor größerem Raupen⸗ fraß bewahrt werden. Wir berichteten kürzlich ſchon über das ver⸗ heerende Auftreten der Schwammſpinnec⸗ Raupen im Viernheimer Wald. Groß iſt der Schaden, der bis heute in den Laubholzbe⸗ ſtänden zwiſchen Lorſcherweg und Ochſenbrun⸗ nen bis in die„Seeſchläge“ vor Hüttenfeld, angerichtet wurde. In wenigen Tagen haben Millionen und Abermillionen von unheimlich gefräßigen Schwammſpinner-Raupen ganze Beſtände Eichenhochwald ſamt Buchenunter⸗ bau vollkommen kahlgefreſſen. Drei Wochen Raupenfraß: Ein troſtloſes Bild bieten jetzt die vor kurzem noch im vollen Grünſchmuck geſtandenen, nun nackt und kahl gefreſſenen Buchen und Eichen. Würden nicht munteres Vogelgezwitſcher oder auch heiße Juliſonne Ein ſcheußliches Ge⸗ würm kriecht zu Hun⸗ derten unterhalb der Leimringe umher. Aufnahmen: L. Hanſelmann(2) wahrzunehmen ſein, ſo könnte man ohne wei⸗ teres ein winterliches Bild des Waldes ver⸗ muten. Ueber 400 Morgen Wald ſind mehr oder weniger mit Raupen verſeucht. Ueberall iſt es licht geworden in den Kronen. Mehrere Tage wurde nun an der Eingren⸗ zung der Fraßherde gearbeitet. Kilometerlange Iſoliergräben und Zehntauſende von Leim⸗ ringen haben die wandernden Raupenheere aufgehalten. Einer nicht zu unterſchätzenden Gefahr für den Wald konnte durch dieſe Maß⸗ nahmen wirkungsvoll begegnet werden. Täg⸗ lich werden die in rieſigen Mengen unter den Leimringen ſitzenden Raupen getötet. Ueber 500 Raupen ſind hierbei ſchon an mittleren Bäumen gezählt worden. Laufkäfer, große, glänzende Tierchen, klettern unermüdlich ſtammauf, ſtammab. Unzählige Raupen wer⸗ den von ihnen total aufgefreſſen. Sie ſind mit den wenigen Vögeln, die dieſe haarigen Rau⸗ pen nicht verſchmähen, äußerſt nützlich. Die heißen Tage der vorigen Woche haben wohl den Höhepunkt des Raupenfraßes ge⸗ bracht, endlich iſt ein Abnehmen der Raupen feſtzuſtellen. Die Natur hilft ſelbſt, unzählige Paraſiten wirken in dieſem Vernichtungs⸗ kampf mit. Intereſſante Einzelheiten konnten ſo bei einem Rundgang mit Prof. Merker, Gießen, beobachtet werden. Tachinen, Lauf⸗ käfer, Puppenräuber und Vögel tragen das Ihrige durch intenſives Vertilgen der Raupen zu der Bekämpfung bei. So iſt das Maſſen⸗ auftreten der Schwammſpinner⸗Raupen auf ungemein günſtige Entwicklungsmöglichkeiten, wie beiſpielsweiſe frühzeitiges warmes Wet⸗ ter im März, zurückzuführen. Landesforſt⸗ meiſter Heſſe, Darmſtadt, beſichtigte dieſer Tage die mit Raupen verſeuchten Beſtände und die Abwehrmaßnahmen der Viernheimer Forſt⸗ verwaltung. Der Schwammſpinner vermehrt ſich ungeheuer, ſeine Bekämpfung muß daher mit allen Mitteln durchgeführt werden. Ein⸗ maliger Raupenfraß wird von allen Bäumen überſtanden, eine Schädigung entſteht im We⸗ ſentlichen nur in Wachstumverluſt und gerin⸗ gem Holzanſatz. Nur Wiederholungen des Fraßes kann zu weitgehenden Schäden führen. Die Verpuppung der Raupen ſetzt jetzt ein, in wenigen Wochen ſchwärmen die Falter. Bis zum Spätſommer werden ſich die Bekämp⸗ fungsmaßnahmen hinziehen. Alles iſt und wird noch getan, um den gefräßigen Schädlingen den Garaus zu machen, die in noch ſelten er- lebter Millionenzahl in die einſt ſo prächtig ſtehenden Laubwälder eingefallen ſind. Mehr denn je ſind alle Kräfte angeſpannt, koſtbares Volksgut, unſeren herrlichen deutſchen Wald, zu ſchützen und zu erhalten. Noch nicht niederſchlagsfrei In der über Europa beſtehenden Weſtſtrö⸗ mung erreichte am Dienstagmorgen ein neues zuſammenhängendes Niederſchlagsgebiet Weſt⸗ deutſchland, das bei auf ſüdliche Richtungen drehenden Winden geringen Temperaturan⸗ ſtieg brachte. Nach dem Durchzug dieſer Stö⸗ rung wird ſich vorübergehend mehr aufrei⸗ ßende Bewölkung und Beruhigung einſtellen, doch iſt im Ganzen noch keine Beſtändigkeit zu erwarten. Mittwoch: Meiſt ſtärker bewölkt, ein⸗ zelne teilweiſe gewittrige Schauernieder⸗ ſchläge, Temperaturen um 20 Grad, weſtliche Winde. Die Ausſichten für Donnerstag: Noch keine Aenderung des bewölkten Wetters mit zeitweiligen Niederſchlägen. — Eigenarliger Unglücksfall Pirmaſens. Am Ausgang der Ortſchaft Rum⸗ bach ereignete ſich am Montag ein ſchwerer und Baleich eigenartiger Unglücksfall. Als ein Omnibus die Kreuzung vor der Ortſchaft paſ⸗ ſierte, und dabei ſeinen Richtungsanzeiger vor⸗ ſchriftsmã ig ſtellte, kam ihm aus entgegen⸗ eſetzter Richtung ein Laſtkraftwagen, der zur eförderung von Arbeitern diente, entgegen. Im gleichen Augenblick lehnte ſich einer der Arbeiter über die Bordwand hinaus und ſchlug mit ſeinem Kopf derart an den Richtungsanzei⸗ ger, daß ihm ſein Schädel faſt völlig ertrümmert wurde. Schon kurz nach der inlieferung ins Krankenhaus ſtarb der Un⸗ glückliche. köwenzwinger im Slraßengraben Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 12. Juli. Die Va⸗ rieté⸗Schau Geſchwiſter Bügler aus Mainz, die während der Winzinger Kerwe dort ihre Zelte aufgeſchlagen hatte, verließ am Dienstag morgen mit ihren Fahrzeugen Neuſtadt um nach Meckenheim zu fahren. Eine Zugmaſchine zog dabei einen Tierwagen und zwei Wohnwagen. Etwa tauſend Meter außerhalb Neuſtadts, auf der Straße nach Mußbach, löſte ſich plötzlich die Steuerungsverſchraubung der Zugmaſchine, ſo⸗ daß der Fahrer die Herrſchaft über das Fahr⸗ zeug verlor. Die Maſchine fuhr rechts die Straße eine etwa einen Meter tiefe Böſchung hinunter in einen die Straße ſäumenden Weinberg. Der Tierwagen wurde gleichfalls mitgeriſſen und ſtürzte der Länge nach in den Weinberg. Zum Glück kam er hinter die Zugmaſchine zu liegen, ſonſt hätte es den Fahrer und den auf der Ver⸗ bindungsſtange ſitzenden Beifahrer das Leben gekoſtet. Die Tiere blieben unverletzt. Kurze Zeit nach dem Unfall war die Berufs⸗ feuerwehr aus Neuſtadt zur Stelle. Sie mußte nahezu vier Stunden tätig ſein, um den etwa 170 Zentner ſchweren Tierwagen, in dem ſich zwei Löwen und eine Hyäne befanden, und ſpä⸗ ter auch die Zugmaſchine wieder auf die Straße zu ſchaffen. Notwendigerweiſe war der geſamte Straßenverkehr von Neuſtadt nach Mußbach und umgekehrt von 9.30 Uhr vormittags bis 14 Uhr geſperrt und mußte über Gimmeldingen umge⸗ leitet werden. Verkehrsunfall mit vier Verletzten. Durlach. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereig⸗ nete ſich am Sonntag 18 Uhr in Grötzin⸗ 925 dadurch, daß ein Perſonenwagen beim zinbiegen von der Waldſtraße in die Reichs⸗ ſtraße 3(Durlach⸗Weingarten) das Vorfahrts⸗ recht verletzte und einem Motorradfahrer in die Flanke fuhr. Der Motorradfahrer erlitt eine Schädelprellung und anzere Kopfverletzun⸗ gen, der Sozius fahre r'Bein⸗ und innere Verletzungen. Beide mußten in das Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Zwei Inſaſſen des Perſonenkraftwagens zogen ſich bei dem Unfall Schnittwunden im Geſicht zu. Das Motorrad und der Wagen wurden ſtark beſchädigt. Tödlicher Unfall. Freiburg. Auf dem Rebgut der Familie Blankenhorn in Müllheim ereignete ſich am Montagvormittag ein ſchwerer Unfall, bei dem der in den 30er Jahren ſtehende Hermann Blankenhorn, der ſeit dem Tod ſeines Bruders das ausgedehnte Gut bewirtſchaftete, ums Le⸗ ben kam. Er ſtand in der Nähe der Motorpum⸗ pe, von der die Rebſpritzen unter mehrere At⸗ moſhären Druck gelegt wurden. Eine dieſer Reb⸗ ſpritzen brach plötzlich auseinander und die Teile trafen Blankenhorn ſo unglücklich, daß er auf der Stelle tot war. Der ganze Hergang des Unglücks konnte bisher noch nicht ermittelt wer⸗ den. Damit iſt auch der letzte Sohn der weithin bekannten Weitgutbeſitzer-Familie durch einen Unglücksfall aus dem Leben geſchieden. Sein Bruder Hans war vor einigen Jahren einem Motorradunfall erlegen. Motorradfahrer mit Auto zuſammengeſtoßen. Wetzlar. In einer gefährlichen Kurve der Reichsſtraße 49 inmitten der Gemeinde Obern⸗ dorf ſtieß der in den 20er Jahren ſtehende Kaufmann Emil Deiß aus Sennheim(Kreis Zell a. d. M.) mit einem Perſonenkraftwagen aus Frankfurt am Main zuſammen. Deiß prallte mit dem Kopf gegen das obere Licht, zer- trümmerte die linke Scheibe und ſchluga dann ſo unglücklich auf das Schlußlicht des Wagens, Bunte Tagesthronit daß er ſich ſchwere Verletzungen am Kopf zuzog. Deiß liegt in bedenklichem Zuſtand im Wetzla⸗ rer Krankenhaus. Tödlicher Sturz vom Soziusſitz. Lahr. Als in der Nacht vom Montag zwiſchen 1 und 2 Uhr zwei junge Männer mit dem Mo⸗ torrad die Heimfahrt antraten, ſtürzte an einer Kurve der Landſtraße zwiſchen Kürzell und Ichenheim der 1917 in Hecklingen bei Emmen⸗ dingen geborene Wilhelm Schlatterer ſo ſchwer vom Soziusſitz auf die Straße, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog, dem er bald darauf erlag. Auch der Beſitzer des Kraftrades kam bei dem Unglück zu Fall und zog ſich erhebliche Verletzungen zu. Mit dem Laſtauto auf Diebestour Pirmaſens. An der Bauſtelle der Umgehungs⸗ ſtraße um Pirmaſens wurde ein überaus fre⸗ cher Diebſtahl verübt. Unbekannte Täter ha⸗ ben dort mit einem Flaſchenzug eine 500 Kilo ſchwere Exploſtonsramme auf ein Laſtauto ver⸗ laden. Nachdem ſie noch eine Bauhütte er⸗ brochen und alles Brauchbare mitgenommen hatten, luden ſie noch den Flaſchenzug und einen Dreibock auf und fuhren unerkannt in Richtung Landau davon. Internationales Luftrennen in Frankfurt a. M. „Frankfurt. Am 31. Juli findet auf dem Flughafen Rhein-Main ein Großflugtag ſtatt, mit dem ein internationales Luft⸗ rennen verbunden ſein wird. Die Durch⸗ führung dieſes Großflugtages hat das Natio⸗ nalſozialiſtiſche Fliegerkorps Gruppe 11(Heſ⸗ ſen⸗Weſtmart) übernommen. Sowohl der An⸗ zahl der an dieſem Großflugtag beteiligten Maſchinen nach wie nach der Art der Darbie⸗ tungen wird dieſer Flugtag ein flugſportliches Ereignis ſein, wie es bisher im Rhein⸗Main⸗ Gebiet noch nie gezeigt wurde. Die Deutſche Kunſtflugkette Lochner, Graf von Hagen⸗ burg und Olzmann wird am Start ſein, Flugkapitän Hanna Reitſch und Heini Dittmar werden Geſchicklichkeitsflüge im Segelflugzeug ausführen. Zum erſten Male kommt der„Fieſeler Storch“ nach Frankfurt, und der Deutſche Meiſter im Geſchicklichkeits⸗ Motorflug 1938, Feldwebel Faldermann wird ſeine Künſte zeigen. Eine große Anzahl ausländiſcher Flugzeuge werden zu dieſem Großflugtag nach Frankfurt kommen, ſo vorausſichtlich hundert engliſche Flieger mit 50 Maſchinen. Maſſenfallſchirm⸗ Abſpringen und ein Tagesfeuerwerk werden das Programm vervollſtändigen. Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger hat die Schirmherr— ſchaft übernommen. Tagung der Goethe⸗Geſellſchaft und der Deutſchen Shakeſpeare-Geſellſchaft Frankfurt. Vom 27.—30. Auguſt findet in Frankfurt a. M. auf Einladung der Stadt, der Johann Wolfgang Goethe-Univerſität und des Freien Deutſchen Hochſtifts aus Anlaß der Uebernahme des Goethehauſes als Dichterſtätte durch das Freie Deutſche Hochſtift vor 75 Jah⸗ ren eine außerordentliche Tagung der Goethe— Geſellſchaft und der Deutſchen Shakeſpeaxe⸗ Geſellſchaft ſtatt. Die Veranſtaltungen ſehen u. a, einen Vortrag von Profeſſor Beutler: „Johann Heinrich Füßli als Maler des Sturm und Drang“, eine Feſtanſprache zur Vorfeier von Goethes Geburtstag durch Univerſitäts⸗ profeſſor Franz Koch-Berlin:„Vergangenheit und Gegenwart in Eins“ und einen Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Hans Glunz:„Sha⸗ keſpeares Staat“ vor. Ferner wird im Rahmen der Tagung die Verleihung des Goethepreiſes der Stadt Frankfurt mit Anſprachen des Ober⸗ bürgermeiſters und des Preisträgers erfolgen. Das Städtiſche Kunſtinſtitut zeigt während der Tagung eine Ausſtellung„Die Kunſt der Goe— thezeit.“ Ueberſchuß im Aſchaffenburger Stadthaushalt. Aſchaffenburg. Bei der Beratung mit den Ratsherren auf der Hohen Warte gab Ober⸗ bürgermeiſter Wohlgemuth den Abſchluß für das Rechnungsjahr 1937 bekannt, der 4,99 Millionen RM. Einnahmen und 4,5 Millionen RM. Ausgaben ausweiſt und ſomit mit einem Ueberſchuß von 485835 RM. aufweiſt. Dieſer Ueberſchuß ſoll nun für notwendige Schulbau⸗ ten, Kanaliſationsarbeiten und zur weiteren Ausſtattung des Krankenhauſes Verwendung finden. Weiter wurde der Plan der Errichtung einer Rollſchuhbahn, der Bau von 12 neuen Kleinſiedlungen und 66 neuer Wobnungen be—⸗ kanntgegeben. Unfall bei Abbrucharbeilen Leipzig 12. Juli Beim Abbruch der alten Rinder⸗ ſchlachthalle im Städtiſchen Schlachthof ſtürzte am Montagvormittag ein Teil der Decke ein. Dabei fielen fünf Bauarbeiter über 6 Meter tief in den unter der Decke gelegenen Raum. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Zwei von ihnen ſind ſchwer verletzt. Einer konn⸗ N ſchon nach kurzer Behandlung entlaſſen wer⸗ en. Blick in den Gerichtssaal Drei Worle fehllen Vertragsduplikate ſtimmten nicht überein Hoxhohl. Wie haſt du's mit der Umſatz⸗ ſteuer? Das iſt eine Frage, die ſich jeder Ge⸗ werbetreibende ſelbſt vorlegen muß— weil er ſie eines Tages doch vorgelegt bekommt, wobei es dann leicht unliebſame Ueberraſchungen gibt. Sonderlich lag in dieſer Hinſicht der Fall eines Bierverlegers H. S. von hier. Gegen ihn hatte das Finanzamt wegen Hinterziehung der Um⸗ ſatzſteuer einen Strafbefehl über 1600 RM. er⸗ laſſen, wogegen er Beſchwerde einlegte, wes— halb ſich das Schöffengericht Darmſtadt damit zu befaſſen hatte. Der Sachverhalt iſt inter— eſſant genug: Seit Jahren hatte S. den Bier- verkauf für eine Brauerei, von der er anfangs das Bier in Flaſchen bezog und für Rechnung der Brauerei weiterverkaufte. Als das Geſchäft ſich ſpäter vergrößerte, baute er mit Hilfe der Brauerei einen Bierkeller und einen Eiskeller, bezog dann das Bier im Faß und füllte es ſelbſt ab. Nach wie vor, ſo ſagte er vor Ge— richt, hielt er ſich aber nicht für einen ſelbſtän— digen Händler. Er betrachtete ſich weiter als Verkäufer der Brauerei, der auch ſeine Rech⸗ nungen ſtets auf deren Namen ausfertigte. Demgemäß hielt er es auch mit der Umſatz⸗ ſteuer. Bei einer Kontrolle kam das Finanz- amt auf den zwiſchen ihm und der Braueret abgeſchloſſenen Vertrag, aus dem hervorging, daß S. das Bier„auf eigene Rechnung“ ver⸗ kaufte. Das heißt, dieſe drei Worte ſtanden wohl in dem Vertragsexemplar der Brauerei. fehlten aber in dem des Angeklagten. Wie das bei ſonſt völliger Uebereinſtimmung der Nie- derſchriften möglich war, iſt heute nicht mehr aufzuklären. Jedenfalls iſt es nun einmal ſo, und es gibt ſo gut einen Schreib- wie einen Druckfehlerteufel. Dieſer Vertrag ohne die drei Worte lag dem Finanzamt ſchon 1927 vor, und auf Grund deſſen wurde damals entſchieden, daß S. nicht ſelbſtändig ſei. Das Finanzamt vertrat aber jetzt die Anſchauung, daß der An⸗ geklagte bei ſeiner Geſchäftskenntnis genau Beſcheid wiſſen mußte und daß es von ihm ge— täuſcht worden ſei. Das Gericht kam indeſſen zu einer anderen Auffaſſung, weil unter Be⸗ rückſichtigung aller Umſtände dem Angeklagten eine vorſätzliche Steuerhinterziehung nicht nach⸗ zuweiſen ſei. Die Sache endete daher mit einem Freiſpruch. 4 Man munkelte und einer blieb hängen Vielbrunn. Der Einwohner Gg. Gebhard, ein Mann von 33 Jahren, ſchrieb einen an o- nymen Brief an die Staatsanwaltſchaft, worin er⸗ den Bürgermeiſter ſtrafbarer Hand—⸗ lungen bezichtigte. Vor dem Schöffengericht Darmſtadt behauptete er, nur einem allgemei— nen Ortsgeflüſter weitergeholfen zu haben. Er hatte eine ganze Anzahl Zeugen aufmarſchieren laſſen, von denen er ſeine„Kenntniſſe“ haben wollte, ja, die ihn gedrängt hätten, die Sache an die Behörde weiterzugeben. Dieſe Zeugen nahmen aber auf ihren Eid, daß der Ange— klagte der treibende Teil geweſen ſei und ſich jetzt nur herauslügen wolle. Wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung wurde er zu neun Mo naten Gefängnis verurteilt und dem Bürgermeiſter Publikationsbefugnis des rechts⸗ kräftigen Urteils durch zweiwöchigen Aushang an der Ortstafel zugeſprochen. Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, 14. Juli 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Nachrich⸗ ten. 6.30 Frühkonzert. ger anſchließend Wetterbericht, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. zert(Fortſetzung). 14.00 Zur Unterhaltung. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Lehrling und. (Hörbericht). 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Schwin⸗ gende Saiten, klingende Weiſen. 20.15 Aus Freiburg: Schubert⸗Konzert. Ausführung: Das verſtärkte ſtäd⸗ tiſche Orcheſter(Leitung: Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abendroth), Konzertmeiſter Adalbert Nau⸗ ber(Violine), Prof. Johannes Willy(Bariton; Heinz Schröter(Klavier). 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht. 22.30 Volks- und Unter⸗ haltungsmuſik. 24.00—3.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. genlied— Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkon⸗ zert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wet⸗ terberichte, Witterungsvorherſage für die Zeit vom 13. bis 22. Juli, herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichs- wetterdienſtes in Bad Homburg v. d. H. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 11.35 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht. Städt. Marktbericht. 11.45 Der Lebensſtandard des deutſchen Volkes. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten, Wetterberichte. 13.15 Mittags⸗ konzert(Fortſetzung). 14.00 Zeitangabe, Nachrichten. 14.10 Schallplatten und Eigenaufnahmen. 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Zeit⸗ geſchehen. 18.30 Der fröhl. Lautſprecher. 18.50 Aller⸗ lei vom Sport der Woche. 19.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten, Wetterbericht und Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft. 19.10 Träger berühmter Stimmen. 19.25 Das Reſerl von Dornbach(Ein Spiel um Franz Schubert von Franz Felix). 20.15 Schubert⸗Konzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Grenzecho. 22.10 Wetter⸗ bericht, Nachrichten, Sportbericht. 22.15 Koloniale Schuld, wie wir ſie ſehen. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—3.00 Nachtmuſik. Sport vom Tage And jetzt die Pyrenäen! Middelkamp Spurtſieger vor Wengler in der 7. Etappe der„Tour de France“ Ueber dem Kämpferfeld der„Tour de France“ liegt der Schatten der Pyrenäen-Giganten. Das ſpürte man beſonders deutlich bei der 7. Etappe, die die bunte Fahrerkarawane am Dienstag von Bayonne nach dem nur 115 km entfernten Pau führte. Man blieb bis zum Schluß einträch⸗ tig zuſammen und nur ganz gering waren die Zeitunterſchiede am Ziel, ſo daß ſich in der Ge⸗ ſamtwertung keinerlei Veränderungen ergeben haben. Ergebniſſe: 7. Etappe Bayonne— Pau 115 km: 1. Middel⸗ kamp(Holland) 2:51:22, 2. Wengler(Deutſch⸗ land), 3. Viſſers(Belgien), dichtauf; 4. Ber⸗ rendero(Spanien) 2:51:33, 5. Fréchaut 2:51:35, 6. Bini, dichtauf, 7. 79 Fahrer gemeinſam, dar⸗ unter alle Deutſchen. Geſamtwertung: 1. A. Leducg(Frankreich) 43:00:55, 2. Wengler(Deutſchland) 43:01:08, 3. Majerus(Luxemburg) 43:01:43, 4. Roſſi(Ita⸗ lien) 43:01:55. Die übrigen Deutſchen: 12. Wek⸗ kerling 43:03:31. 39. Scheller 43:02:04, 50. Haus⸗ wald 43:19:40, 51. Heide 43:20:26. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, 13.15 Mittagskon⸗ Meiſter 6.00 Mor⸗ Nach dem Ruhetag am Mittwoch ſteigen die Fahrer nunmehr am Donnerstag endgültig in die Pyrenäen ein. Ihr Weg führt ſie zunächſt von Pau nach Luchon über 194 km. Sporkneuigkeilen in Kürze Bei den deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg wurden am Dienstag die„letzten Acht“ im Fraueneinzel ermittelt. Es ſind drei Deutſche— Horn, Hamel, Ullſtein— und fünf Ausländerinnen. Sperling, Scott, Lumb, Je⸗ drzeiowſtka, Wynne. In den Dappelſpielen gab es ſchöne Vorrundenſiege von Henkel /Metaxa. und Redl/ Göpfert. Tennisweltmeiſter Donald Budge(USA.) wurde am Dienstag in Belgrad von dem Ju⸗ goſlawen Franz Kukuljevic in einem erbitter⸗ ten Kampf mit 15:13, 7:5 geſchlagen. Auch Gene Mako unterlag in drei Sätzen gegen Franjo Puncec. Münthener J. Bahn 5 ein gigantiſches Bauwerk! 25,5 Kilometer Geſamtlänge vorgeſehen.— Erdaushub von ſieben Millionen Kubikmetern. — Tunnels in offener Baugrube.— Arbeit und Brot für 3000 Volksgenoſſen. Einer unſerer Mitarbeiter hatte Gelegenheit zu einer Unterredung mit Reichsbahnoberrat Reichardt über den Bau der neuen Mün- chener Untergrundbahn, durch die die bay eriſche Landeshauptſtadt den Vororten näher⸗ gebracht und der Straßenverkehr entlaſtet wer den ſoll. „Schon in der Vorkriegszeit“, erklärte Reichs- bahnoberrat Reichardt,„bildete die Münchener Untergrundbahn den Gegenſtand öffentlicher Debatten, doch kann das gigantiſche Projekt erſt jetzt verwirklicht werden. Die Reichsbahn hat ſich bei ihrem Bau zwei Hauptaufgaben geſtellt: in großzügigſter und für lange Zeit genügender Weiſe den Anſchluß der Stadt an das Verkehrsnetz der Reichsbahn zu vermitteln und die Vorortlinien in die Untergrundbahn einzuführen, wobei der neue Hauptbahnhof um 2,5 Kilometer hinausverlegt werden muß. Die neue Untergrundbahn zerfällt bei einer Geſamtlänge von 25,5 Kilometern in zwei große Diagonallinien, eine 14,5 Kilometer lange Oſt⸗Weſt⸗ und eine 8 Kilometer lange Süd⸗Nord⸗Linie. Die Linie Hauptbahnhof München⸗Weſt über München-Süd nach Mün⸗ chen⸗Oſt liegt drei Kilometer unter Tag. Die Entfernung der einzelnen U-Bahnhöfe vonein⸗ ander beträgt 7—800 Meter. Mit Rückſicht auf die Verkehrsverhältniſſe erhalten die Bau⸗ gruben ungewöhnliche Abmeſſungen. Bei Bahnhöfen mit einem Bahnſteig werden ſie 20 Meter breit, bei Bahnhöfen mit zweit Bahnſteigen aber 40 Meter breit angelegt. Die Baugrube am Umſteigebahnhof Karlsplatz wird eine Tiefe von etwa 18 Metern erreichen, ſo daß man darin bequem ein fünfſtöckiges Haus verſenken könnte.“ Gewaltige Arbeitsleiſtungen! „Zur Durchführung der Bauarbeiten“, fährt Reichsbahnoberrat Reichardt fort,„werden vorausſichtlich ſechs Reichsbahnbauämter ein- gerichtet, von denen jedes ſechs Bauloſe von ungefähr 700 Metern Länge zugeteilt erhält. Der Erdaushub allein wird auf ſieben Millio- nen Kubikmeter geſchätzt, von denen 2,7 Mil- lionen wieder eingeſchüttet werden müſſen. Insgeſamt ſind beim Bau der Münchener U⸗ bahn 300 000 Quadratmeter Straßendecken auf⸗ zubrechen und wiederherzuſtellen. Außer dem durch den Erdaushub zur Verfügung ſtehen⸗ den Einfüllmaterial werden noch 1750 000 Kubikmeter Beton und Eiſenbeton, 510 000 Tonnen Zement und 2,2 Millionen Kubikmeter Sand und Kies benötigt. Ferner braucht man für die Herſtellung der Baugruben und Eiſen⸗ konſtruktionen aller Art etwa 200 000 Tonnen Rund- und Trägerſtahl und 150 000 Tonnen ſonſtiges Eiſen. Dazu kommen ſchließlich noch 158 Millionen Quadratmeter Bitumen-Abdich⸗ * tungen. Wenn erſt dreitauſend Meter der neuen Bahnlinie im Bau ſind, werden fort⸗ laufend dreitauſend Arbeitskräft äfti werden Genen n Die U-Babntunnels, die in ſogenannter offe— ner Baugrube errichtet W erhalten bei einer Höhe von 5,10 Metern eine lichte Weite von 9 Metern. In der Geraden ſind die Gleisachſen 3,75 Meter voneinander entfernt. Zwiſchen den Gleiſen bleibt ein Schutzſtreifen von einem Meter Breite frei. Infolge der Li— nienführung der U-Bahn, die im allgemeinen den Straßenzügen folgt, iſt damit zu rechnen, daß die Tunnelwände an verſchiedenen Stel⸗ len den Hausfundamenten nahekommen. Durch zweckmäßige Unterfangsmaßnahmen iſt jedoch dafür Sorge getragen, daß die Gebäude nicht erſchüttert oder irgendwie beſchädigt werden. Zur Verhinderung von Grundwaſſeraufſtau⸗ ungen iſt die Errichtung einer Reihe von Grundwaſſerndückern beabſichtigt, ebenſo ſind durch Grundwaſſerabſenkungen im Zuſammen⸗ hang mit dem Bahnbau keinerlei Nachteile zu befürchten. Beſonders umfangreiche Unter⸗ fangungsarbeiten erfordert die Ver egung der Kabel und ſonſtigen ſtädtiſchen Verſorgungs⸗ ſtränge.“ Bis zu 40 Züge in der Stunde. „Auf den Vorortslinien und der Stadt- bahn“, bemerkt der Beauftragte der Reichs · bahn,„werden vorausſichtlich neue Trieb⸗ wagenzüge verkehren, die den Zügen der Ber⸗ liner S⸗bahn nachgebildet ſind. Der kleinſte Zug wird aus zwei Wagen mit einer Länge von zuſammen 35 Metern, der größte aus acht Wagen mit einer Länge von insgeſamt 140 Metern beſtehen. Letzterer enthält je 480 Sitz⸗ und Stehplätze und vermag demzufolge rund tauſend Fahrgäſte zu befördern. Die Bahn⸗ ſteige der Münchener U-Bahn werden 160 Me⸗ ter lang und ſo hoch angelegt, daß zwiſchen Bahnſteig und Wagenboden nur ein geringer Höhenunterſchied beſteht, das Ein- und Aus⸗ ſteigen alſo auch Kindern und gebrechlichen Perſonen ohne weiteres möglich iſt. In jeder Richtung können pro Stunde bis zu vierzig Züge eingeſetzt werden, womit wohl ſelbſt der bat Verkehrsandrang bewältigt werden ann. Seiner Ausdehnung und Einwohnerzahl nach iſt München für ein eigentliches U-Bahn netz, wie es z. B. in Berlin beſteht, noch nicht groß genug. Doch iſt es notwendig, wenig ſtens einen Teil des heute noch auf der Stra ßenoberfläche ſich abſpielenden Fußgänger⸗ und Radfahrerverkehrs in unterirdiſche Bah nen abzulenken. Da die Hauptbahnhöfe im Oſten, Weſten und Süden von der neuen Un tergrundbahn gekreuzt werden, wird es außer dem vielen fremden Beſuchern Münchens er möglicht, unmittelbar von den Fernzügen in die Stadt und zurück zu gelangen. Damit nicht genug, erwartet man von der zukünftigen U-Bahnlinie eine Belebung und beſſere Ver teilung des Vorortsverkehrs, der bisher auf wenige. oft verſtopfte Einfallſtraßen angewie ſen war und hierdurch den Zuſammenhang mit dem Stadtkern verlor. So wird durch die U-Bahn München erſt zur wirklichen Groß ſtadt, in der man ohne Behinderung durch den Straßenverkehr weite Strecken in kürzeſter Zeit zurücklegen und dabei jeden wichtigen Verkehrsknotenpunkt erreichen kann. * S . 20 copyriant 1888 by Autwurts- Verlag, Bern S S Roman von Hertha von Puttkamer- Netto 125. Fortſetzung) Nirgends war Ceeil geweſen; keiner hatte ihn geſehen. Hatte er Freunde hier? Prangins wußte es nicht, und auch die Witwe Boitel hatte es ihm nicht ſagen können, zu der er ſchließlich dann doch wieder hingegangen war, um ſich noch einmal zu überzeugen, ehe er nach Hauſe ging. Cecil war fort! Und Carmens Angſt und Sorge um ihn waren alſo berechtigt geweſen. Wenn Prangins die Augen ſchloß, ſo war ihm, als wenn er den Jungen deutlich vor ſich ſähe. Cecil! Ja, ja, ſo ſah er aus: groß, ſchlank, braungebrannt und ſchmal. So war er, Prangins, in ſeiner Jugend wohl auch geweſen. Genau ſo, dachte er. Und ſie hatte ihn„Cecil“ genannt! Plötzlich ſtockte er... Irgendeine von weit her kommende Stimme ſprach. War es Erinnerung an Halbvergeſſenes? Oder gab es ein Erinnern an Dinge, die nie geweſen, die man ſelbft nie erlebt? Aus welchem geheimen Quell in ſeinem Innern brach mit einemmal ſo ſeltſam etwas hervor, das er bisher nie gefühlt, das er nicht einmal benennen konnte, kaum daß er es wahrnahm, und das ihn dennoch ſo be⸗ ſtürzte? Unſinn! Irrſinn! Er hatte Hunger und war müde. Das war alles, weiter nichts! War es das? Zum Teufel, wer ſagte denn, wem Cecil ähnlich ſah? Ihr, Carmen, und niemandem ſonſt! Hunger, Müdigkeit, Hirngeſpinſte, Einbildung. Er hätte beſſer getan, etwas zu eſſen und ſich ſchlafen zu legen. Aber er tat keines von beiden; ſondern er ſtand auf, um fortzugehen. Er mußte noch einmal ſuchen, er wollte ihn finden, koſte es, was es wolle! Plötzlich war es ihm, als müſſe. müſſe, müſſe er um jeden Preis der Welt dieſen Junge. finden, um wieder atmen, um weiterleben zu können. In dieſem Augenblick klopfte es leiſe und zaghaft an ſeine Tür. 5 Prangins fuhr herum:„Herein!“ Colettes Kopf erſchien in der Tür. Dann kam ſie herein, ſcheu und ganz verweint.„Onkel Theodore, du biſt angezogen?“ Prangins war noch immer im Frack. Das fiel ihm jetzt erſt ein. Er ſchaute an ſich herunter.„Ach ja“, ſagte er,„ich muß mich ja umziehen.“ Er begann, ſich die Krawatte aufzubinden, legte den Frack ab und die Weſte.„Ich gehe einen Augenblick hin⸗ über“, ſagte er und verſchwand in der Tür des kleinen Toilettenzimmers nebenan.„Bleib du hier, Colette, ich bin gleich wieder da.“ „Ich muß dir etwas ſagen, Onkel Theodore“, ſagte Colette und ſetzte ſich auf einen Stuhl nieder. „Gleich!“ rief er von drüben.„Sofort.“ Sie hörte ihn hantieren, hin und her gehen. Er drehte den Waſſerhahn auf und drehte ihn wieder ab. Colette ſaß angſtlich da, ſtand auf, trat ans Fenſter und ſchaute kurz hinaus. Es dauerte. „Du mußt dich beeilen“, ſagte ſie. „Ja!“ rief er durch die angelehnte Tür. Augenblick!“ „Cecil war hier!“ ſagte ſie. Prangins ſtand plötzlich in der Tür. Er hatte eben begonnen, ſich zu raſieren und hielt den Apparat in der Hand.„Was ſagſt du?“ „Er war hier, bei mir, vorhin“, erwiderte ſie,„um mir Lebewohl zu ſagen. Er— geht fort.“ „Und das ſagſt du mir erſt jetzt? Um Gottes willen, warum haſt du ihn denn nicht zurückgehalten? Wo iſt er hingegangen, ich bitte dich!“ „Ich konnte ihn doch nicht zurückhalten“, ſagte ſie troſt⸗ los;„und es hat ja auch alles keinen Sinn mehr. Er iſt von hier zum Hafen gegangen. Ein Schiff läuft aus und nimmt ihn mit. Er will nicht wiederkommen. Er will niemanden mehr ſehen, auch ſeine Mutter nicht.“ Prangins war in das Toilettenzimmer zurückgetreten. „Augenblick!“ ſagte er.„Ich bin ſchon ſoweit, ich bin ſchon fertig.“ Er wiſchte ſich den Schaum vom Geſicht, warf ſeine Sachen hin, riß den Schrank auf, holte einen Anzug heraus und zog ihn an. In einer knappen Minute war er fertig angekleidet und ſtand vor Colette. „Zum Hafen? ſagſt du. Mit einem Schiff? Mit welchem?“ Sie hob die Schultern.„Willſt du ihn zurückholen, Onkel Theodore? Er wird nicht mit dir gehen, er wird trotzdem abfahren, glaub mir. Er will mich ja auch gar nicht mehr heiraten.“ Sie ſchluchzte auf. „Kind!“ ſagte er.„Liebes, kleines Kind! Sei doch vernünftig. Es gibt wichtigere Dinge jetzt als heiraten — oder nicht. Du denkſt natürlich nur daran, ich kann es verſtehen, aber es geht um anderes. So, und nun tu mir einen einzigen Gefallen: Geh in dein Zimmer hinunter und leg dich wieder hin. Deiner Mutter ſagſt du nichts, verſtanden? Ich komme ſpäter wieder.“ Damit öffnete er die Tür, ließ Colette hinaus, ſchloß ſie hinter ſich, rannte an ihr vorbei den Gang entlang, die Stufen hinab und aus dem Hotel ins Freie hinaus. * Cecil ſtand am Hafen und wartete ungeduldig auf die Ausfahrt des Schiffes. Es war ein Frachtdampfer, der nach Afrika hinüberfahren ſollte. Die Ladung wurde eben verſtaut, große Ballen gingen von Hand zu Hand über einen Laufſteg und verſchwanden im Rumpf des Schiffes. Männer ſchrien und fluchten, liefen auf Deck hin und her. Cecil ſchaute auf die Uhr. Es war noch nicht halb ſieben. Das Meer lag hellblau und verſchwamm im Morgendunſt.. Dort drüben war Afrika. Er würde ſchon weiter⸗ kommen. Nur jort! Fort und nichts mehr wiſſen. nichts „Einen „ mehr hören von dem allen hier! Ein neues Leben be⸗ ginnen, irgendwo, wo niemand ihn kannte. Er hatte ja etwas gelernt, es mußte ihm gelingen. Was dann kam? Er dachte an nichts anderes, nicht an ſeine Mutter und nicht an die Vergangenheit, kaum an das Geſtern. Colettes liebliches Antlitz tauchte eine Sekunde lang auf und zerging. Es war gut, daß er, von Cap d'Aigle kommend, ſehr bald nach Hauſe gegangen war. Er hatte ſich umgezogen und ein paar Sachen an ſich genommen, die er mitnahm. Denn daß er fort mußte, ſtand vom erſten Augenblick an feſt für ihn. Als er ſpäter noch einmal an ſeiner Wohnung vorüber⸗ kam, war Licht in ſeinem eigenen Zimmer geweſen. Ein⸗ mal hatte er— von weitem auf ſich zukommend— Prangins geſehen und ſich ſchnell in einen Hausflur ge⸗ drückt. Dann war er weitergeirrt, zum Bahnhof. zum Hafen. Und ſchließlich hatte ſich die Möglichkeit ergeben, mit dieſem Schiff fortzukommen. Der Abſchied von Colette war das letzte und das ſchlimmſte geweſen. Jetzt ſtand er hier und harrte der Abfahrt. Es dünkte ihn, als dauere es endlos. Das Leben der Stadt war ſchon erwacht, Menſchen kamen vorbei, irgendwo bimmelte ein helles Glöckchen. Fenſterläden wurden aufgeſtoßen. Ceeil ſtand am Ein⸗ gang einer ſchmalen Gaſſe, das Geſicht dem Hafen zu— gewandt. Plötzlich faßte ihn jemand am Arm. Cecil zuckte zu⸗ ſammen, es riß ihn förmlich herum. Vor ihm ſtand Prangins!* Cecil wich um einige Schritte zurück bis an die Haus⸗ wand. Prangins kam ihm nach, warf einen Blick auf die kleine Taſche, die er feſt in der Hand hielt, ergriff ſchweigend ſeinen Arm, in den er ſich einhängte, und ver— ſuchte, ihn mit ſich fortzuziehen. Cecil ſträubte ſich. „Pardon!“ ſagte Prangins ruhig.„Sie kommen jetzt mii mir, wenn ich bitten darf.“ „Nein“, ſagte Cecil verbiſſen.„Entſchuldigen Sie, aber das tue ich nicht.“ „O doch, mein Junge!“ Cecil machte ſich los.„Was wollen Sie?“ fragte er. „Daß Sie mitkommen. Weiter gar nichts.“ „Nein!“ Ceeil zitterte. Er war blaß bis in die Lippen. „Das werden wir ja ſehen“, ſagte Prangins, ſeiner⸗ ſeits nun plötzlich aufgebracht und wütend.„Wollen Sie vielleicht, daß ich hier einen Skandal mache, mitten auf der Straße?“ 5 Cecil lachte böſe.„Das werden Sie nicht tun.“ „Aber Sie können tun, was Sie wollen, meinen Sie, was?“ Prangins packte ihn hart an und ſah ihm ſcharf ins Geſicht.„Ausreißen, nicht wahr? Einfach ausreißen und alles ſtehen und liegen laſſen! Feige, wie? Oh, das habe ich gern!“ „Herr Marquis!“ Cecil wurde noch blaſſer. Prangins Hand unmnklaamerte ihn eiſern. Sie ſtanden ganz dicht voreinander und ſtarrten ſich erregt in die Augen. Prangins atmete heftig. „Sie wollen alſo, daß ich Sie mit Gewalt fortbringen laſſe, vor alen Leuten? Schweigen Sie! Weiß Gott! Gar keine Rückſicht werde ich nehmen, ob es Ihnen paßt oder nicht. Das kann ich Ihnen verſichern. Weglauſen, Ihre Mutter allein zurücklaſſen, ſich gar nicht umſchauen, ſich nicht darum kümmern, ob ſie Sie braucht oder nicht. Ja, Menſchenskind, ſind Sie denn wahnſinnig geworden? Haben Sie ſich denn niemals irgendwelche Gedanken ge— macht über alles das, was geſchehen iſt? Haben Sie immer nur in den Tag gelebt, von Ihrer Mutter Güte? Oh, Sie großes Kind!“ „Warum hat ſie mir das angetan?“ rief Ceeil. „Warum? Ich habe an ſie geglaubt, auf ſie gehört, auf jedes ihrer Worte. Und jetzt? Bitte ſagen Sie doch ſelbſt: Alles war Lüge! Sie mußte ſich doch ſagen, daß ich es eines Tages erfahren würde, erfahren müßte. Warum macht ſie mir vor, mein Vater ſei geſtorben, während hier plötzlich ein Mann auftritt, ein Kerl, der... der... Mein Gott, wie ich mich ſchäme! Nirgends kann ich mich mehr blicken laſſen unter anſtändigen Menſchen. Es iſt alles verloren, alles, alles, alles! Warum hat ſie mich in einen Himmel gelaſſen, wenn ſie mich eines Tages aus dieſem Himmel roh wieder hinunterſtoßen wollte? Ich kann Colette nicht mehr heiraten, ich kann die Stellung nicht annehmen; und für die Summe, die ich als Kaution ge— ſtellt habe, wird dieſer Mr. Smith uns erſatzpflichtig machen. So iſt es doch! Nein, nein, ich will fort, ich muß fort. Dahin, wo anſtändige, ehrliche Leute ſind. Fort von dieſem Leben, denn ich ertrage es nicht. Und wiſſen Sie, warum ſie es tat? Ich will es Ihnen ſagen, es iſt ſchänd— lich: Aus Eitelkeit! Jawohl! Eine Rolle ſpielen wollen in der Welt, das Geld ausgeben, in teuren Hotels wohnen, Verträge abſchließen, die nicht ſtimmen, auf Summen, die nicht da ſind, und auf eine Stimme, die verloren iſt! Sich mit einem Mann verloben, während ſie noch verheiratet iſt, und nur und allein um des Geldes willen. Alles Schwindel und Betrug!“ Cecil ſchwieg bleich und atemlos. „Cecil“, ſagte Prangins,„ſind Sie fertig? Ich meine, haben Sie noch etwas hinzuzufügen? Dann ſprechen Sie ſich ruhig aus. Es iſt Ihr gutes Recht. Bitte!“ Cecil ſchwieg. „Dann“, fuhr Prangins fort,„möchte ich Sie etwas fragen. Und Sie werden mir dieſe Frage auch be⸗ antworten, wenn ich Sie bitten darf: Haben Sie wirklich nichts gewußt? Tun Sie bitte nicht ſo überraſcht! Es iſt viel überraſchender, daß Sie von den Sorgen Ihrer Mutter in all den Jahren nichts geahnt haben, wie Sie ſagen.“ „Sorgen nennen Sie das?“ Cecil lachte böhniſch. EC Prangins überhörte es.„Sie haben alſo, wenn ich recht verſtehe, von Ihrer Mutter immer nur Geld ge⸗ nommen und genommen, ohne jemals danach zu fragen, woher ſie es nahm, und ob ſie es hatte. Sie haben ſtudiert, viel Geld verbraucht, gelebt, Sie wurden verwöhnt und kümmerten ſich um nichts. Ich kann es durchaus verſtehen, und niemand macht Ihnen einen Vorwurf daraus. Aber wenn es ſo iſt, dann haben Sie auch jetzt nicht das Recht, ſie anzuklagen und ſich zum Richter zu machen, verſtehen Sie mich? Sie wollen ſie verlaſſen, im Stich laſſen und auf und davon gehen. Sehen Sie, Ihre Mutter hat mit einem Verzweiflungsſchritt, anders kann man es nicht nennen, Ihnen die Kaution verſchafft und damit die Stellung. Daß ſie hoffte, nach der Scheidung dieſe Summe durch eine Heirat mit Milbrey ſicherzuſtellen, iſt vielleicht nicht ſchön, aber— wer darf hier richten. frage ich Sie?! Wir ſind Menſchen, Cecil! Und für wen, ſo ſagen Sie es mir doch, für wen tat ſie denn das alles? Für ſich ſelbſt! Ach, du lieber Gott! Sind Sie denn ſo blind, mein Junge? Für Sie, Cecil, nur und nur für Sie! Ich habe Ihre Mutter geſtern abend noch aufgeſucht. Ihr erſtes Wort waren Sie! Ihr erſter Gedanke und ihr letzter. Und das nennen Sie„Eitelkeit“? Und wollen ſich heimlich bei Nacht und Nebel davonmachen in dem Augenblick, wo Ihre Mutter Sie zum erſtenmal wirklich braucht und Sie ihr— einmal— helfen können? Es gibt Verpflichtungen, junger Freund, und die liegen immer erſt da, wo das Leben anfängt, grauſam zu werden. Und wer da helfen kann, helfen darf, der ſollte glücklich ſein. Verſtehen Sie das? Sie ſind jung, Cecil, aber——: ein Ehrenmann!“ Cecil hatte ſehr aufrecht geſtanden, mit zurück⸗ geworfenem Kopf, trotzig und verſchloſſen. Jetzt knickte er plötzlich im Kreuz und in den Schultern zuſammen, als hätte ihn jemand geſchlagen. Er nickte mit dem Kopf. „Wiſſen nicht, was Verantwortung heißt?“ fuhr Prangins ſtrenger fort.„Meinen Sie nicht, daß auch Kinder ein Maß von Verantwortung tragen ihren Eltern gegenüber? Und noch dazu, wenn ſie erwachſen ſind und helfen können?“ „Was.. ſoll ich denn tun? Womit kann ich denn helfen?“ fragte Cecil hoffnungslos. „Erſt kommen Sie jetzt einmal mit mir, und dann werden wir weiterſehen.“ Prangins Stimme war um einen Ton weicher geworden. Cecil fügte ſich ſtumm. Sie ſchritten nebeneinander her, Prangins hatte Cecil freundſchaftlich untergefaßt. Auf dem Dampfer läutete eine Glocke. Cecil drehte ſich nicht um. „Warten Sie“, ſagte Prangins, als ſie beim Hotel Iles d'Ores angelangt waren. Er ging zur Garage und holte den Wagen heraus. Materne war aus dem Haus getreten, grüßte und kam heran.„Soll ich fahren, Herr Marquis?“ Prangins winkte ab, ließ Cecil einſteigen, ſetzte ſich ans Steuer und fuhr davon. Materne ſah ihnen kopfſchüttelnd, mit leicht verglaſten Augen nach. SIEBZEHNTES KAPITEI. Little Bit ſtand heute wieder auf ſeinem Platz an det Eingangstür und überblickte die Halle mit der Miene eines Feldherrn. Er trug den Kopf ſehr hoch und reckte ſich alle Augenblicke in den Schultern. Wenn er auch trotz⸗ dem noch klein war, immer noch kleiner als Françoiſe, ſo zum Verzagen klein, daß ihn die Leute leicht überſahen oder über ihn lächelten, ſeit geſtern nacht ließ er ſich nicht mehr überſehen und geſchweige denn belächeln. Beileibe nicht! Er hatte allen Leuten gezeigt, wer er war und weſſen er fähig wax, wenn es darauf ankam. Er hatte ſeinen Mann geſtanden. Und wenn Franscoiſe es noch ein ein⸗ ziges Mal wagen ſollte, zu behaupten, ſein Amt als Hotel⸗ page ſei eine Lächerlichkeit und höchſtens etwa zu ver— gleichen mit dem eines Clowns im Zirkus, dann ſollte ihr Hören und Sehen vergehen. Dann ſollte ſie ſeine Wut kennenlernen. Er konnte ſehr unangenehm werden, ja— wohl; und wehe dem, der ihn jetzt noch herausforderte! So etwas ließ er ſich nun auf keinem Fall mehr ſagen, und von dieſer albernen Perſon ſchon gar nicht. Ihr Rad war draufgegangen— tant pis! Er konnte es nicht ändern. Er würde ſparen, bis er ihr ein neues kaufen konnte. Der Direktor hatte ihn aufgebeſſert; er konnte es ſich leiſten. Es kam ja nicht mehr ſo darauf an. Erſt hatten der Portier und Direktor Borel ſich auf ihn ſtürzen und ihn anſcheinend verprügeln wollen, als er im Auto mit den Beamten angefahren kam. Little Bit mußte in der Erinnerung daran jetzt beinahe lächeln. Aber dann? Man hatte geſchmunzelt, ihn gelobt, ihm über den Kopf geſtreichelt und ihn mit Worten, wie er ſie von ihnen bisher noch nie gehört, ſchließlich zu Bett geſchickt. Die Herren glaubten am Ende, er hätte es für ſie getan! Sie wußten ja eben alle nicht, wer Carmen Caſini war. Den andern Mann hatte man am Bahnhof gefaßt. Ja, ja, ſo war es! Und was Fransoiſe betraf, ſo hatte ſie ihn wie den Helden des Tages behandelt und ſich in großmütiger Aufwallung bereit erklärt, ſich auch mit einem gebrauchten Rad zufrieden zu geben. Dabei war ihr eigenes ein ganz alter Klapperkaſten geweſen. Little Bit wollte ſich nicht beſchämen laſſen, von Fransoiſe nicht. Ein funkelnagelneues Rad ſollte ſie bekommen, wenn ihr eigenes ſich nicht wiederfand. (Jortſetzung folgt) „Vergangenen Samstag hatte ſich unſere Sportvereinigung mit ihren Mitgliedern und N Anhängern im„Freiſchütz“ zuſammengefun⸗ den, um in einfacher, aber doch ſinnvoller Weiſe die errungene Meiſterſchaft⸗ zu feiern. Die Bühne prangte in herrlichem Blumen⸗ ſchmuck und jeder einzelne Tiſch war mit einem lumenſtrauß geziert. Einladender konnte der Freiſchützſaal nicht geſtaltet werden. So hatte ſich denn auch eine ſtattliche Anzahl Sport- begeiſterter eingefunden, um mit der Meiſter⸗ elf des Kreiſes Unterbaden einige heitere Stun⸗ den zu verleben. Nach dem Eröffnungsmarſch begrüßte Ver⸗ einsführer Sutter die anweſende Vereins⸗ familie, Herrn Bürgermeiſter Bechtel, den Veertreter der Preſſe, ſowie die Reigenfahrer der Radfahrervereinigung. Mit treffenden Worten würdigte er die Leiſtungen der Mei⸗ f ſterel während der Verbandswettſpiele und 0 auch das hervorragende Abſchneiden während * der Aufſtiegsſpiele, und richtete an die Spieler g die Bitte, im nächſten Jahre erſt recht zu⸗ ſammenzuſtehen, um das zu erreichen, was ihnen dieſes Jahr verſagt blieb. Er betonte ferner, daß er mit den ſportlichen und finan⸗ ziellen Erfolgen des vergangenen Spieljahres zufrieden iſt und daß es angebracht ſei, heute einmal froh zu ſein über dieſe ſchönen und herrlichen Erfolge. Mit dem Wunſche, einige gemütliche Stunden zu verbringen, ſchloß der . kreinsführer ſeine Anſprache.— Ein ge⸗ meinſam geſungenes Fußballied erhöhte die ſchon gute Stimmung unſerer Sportkameraden. Herrliche Weiſen der Kapelle füllten die Zwiſchenpauſen aus und als die Reigenfahrer auf der Tanzfläche erſchienen, war die Begei⸗ ſterung eine große, weil man wußte, daß dieſe junge Nachwuchsmannſchaft über ein ſolides Können verfügt. Und wenn ihnen am Samstag nicht alles glückte, ſo konnten ſie die Anweſen⸗ den doch reſtlos von ihrer Kunſt überzeugen. Herr Sutter übergab anſchließend als Orts⸗ gruppenführer dem Verein die neue Reichs⸗ Hbundfahne und wies darauf hin, daß die alte J Vereinsfahne„Schwarzblau“, unter der ſo mancher herrliche Erfolg errungen wurde, in Ehren abtrete, um der neuen Reichsbundfahne Platz zu machen. Der ſtellvertretende Ver⸗ einsführer, Herr Kornelius Mandel, nahm die Fahne in Empfang und gelobte, dieſe Meiſterjchaftsfeier her Sportvereinigung Amieſlia Fahne, an der ſich nun der erſte Erfolg an⸗ geknüpft hat, in Ehren zu halten, d. h., inner⸗ halb des Vereins der Diſziplin und dem ſport⸗ lichen Anſtand Geltung zu verſchaffen. Recht eindrucksvoll geſtaltete ſich die Ehrung der Meiſterelf, die auf der Bühne Aufſtellung genommen hatte. Wenn ein Spieler nicht. an⸗ weſend war, ſo zeugt das von deſſen ſportlichem Geiſt und wenn ſein Verhalten keine Beſ⸗ ſerung erfährt, ſo wird ihm die hieſige ſport⸗ liebende Bevölkerung bald die Anerkennung als Sportkamerad verſagen. Kamerad Mandel würdigte den Einſatz und die Opferbereitwil⸗ ligkeit der Spieler, geißelte aber auch die nicht gerade einwandfreie Haltung der Preſſe bei verſchiedenen Anläſſen. Und wenn die Mannſchaft trotzdem das Ziel erreichte, ſo beweiſt das den unbedingten Siegeswillen, von dem die Mannſchaft beſeelt war. Er dankte dem Sportleiter Herrn Franz Bugert und dem Mannſchaftsbetreuer Herrn Gg. Brechtel für ihre unermüdliche Arbeit. Als Lohn für die errungene Meiſterſchaft wurde ja ſchon das Länderſpiel Deutſchland— England beſucht. Ein herrlich geſchmückter Korb mit allerlei Leckerbiſſen wurde heute als nochmalige Aner⸗ kennung dem Spielführer überreicht. Herr Mandel ſagte jedem Spieler nochmals ſeinen Dank und ermahnte zu unerſchütterlicher Treue zu dem Verein. In ſeiner Schlußanſprache ſtellte der Ver⸗ einsführer noch feſt, daß trotz Zuſage das Quartett des Männergeſangvereins nicht er⸗ ſchienen ſei. Er dankte allen Mitwirkenden recht herzlich, lud die Frauen der Spieler, für die auch eine kleine Stiftung gemacht war, zu einem kleinen Kaffeeklatſch für Sonntag auf den Sportplatz ein und ermahnte die Spieler nochmals, in den nächſten Verbandswettſpielen ſich reſtlos einzuſetzen für ihren Verein. Für den nun beginnenden Tanz lud er Alt und Jung recht herzlich ein. 5 —* So ſchwang man bis lange nach Mitternacht das Tanzbein. Es waren wirklich nette Stun⸗ den, die man verlebte und noch lange wird man ſich dieſes herrlichen Abends erinnern. Wir wollen aber den Bericht nicht ſchließen, ohne nochmals der ſiegreichen Mannſchaft, nicht zuletzt auch der Vereinsleitung zu dem ſchönen Erfolg zu gratulieren. In raſtloſer, unermüdlicher Arbeit waren die führenden Jodes- + Anzelge Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, hl. Sterbesakramenten, im Alter von 74 zu sich in die Ewigkeit abzurufen Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meine liebe Gattin, unsere gute, treubesorgte Großmutter, frau fila Maria Bähr vad. dunert nach kurzer Krankheit, versehen mit den Viernheim, Canton(Ohio), USA., 12. Juli 1938 Dle lrauernden Hinterblehenen Die Beerdigung findet beute Mittwoch nachmittag 5.30 Uhr vom Trauerhause, Friedrichstr. 17, aus statt. ser Berufskollege bewahren. Jahren Jodes- Anzeige Schnell und unerwartet starb an einer Operation im Krankenhaus Mannheim un- deorg Bischof 5 Wir werden ihm ein ehrendes Andenken Wir bitten um vollzählige Beteiligung bei der Beerdigung, die am Donnerstag nach- mittag 5.30 Uhr stattfindet. Zusammenkunft bei Lantz, im Darmstädter Hof. 5 Schunmacher⸗Hreisinnung nepgennelm Drlsgrunne Uiernneim. Männer der Sporkvereinigung, voran Ver⸗ einsführer Sutter, tätig und gaben dem Sport⸗ leben innerhalb des Vereins neuen Auftrieb. Nur wer weiß, welchen Idealismus und wel⸗ che Einſatzfreudigkeit die Führung eines Sport⸗ vereins verlangt, vermag die hier geleiſtete Arbeit richtig zu ſchätzen und zu würdigen. Möge die von der Mannſchaft errungene Mei⸗ ſterſchaft von Unterbaden⸗Weſt der Vereins- führung als Lohn gelten für den tatkräftigen Einſatz und Hingabe an die gute, edle Sache. Unſere Hoffnung iſt die, daß man im nächſten Spieljahr ebenfalls erfolgreich iſt und auch das gelingen möge, was in dieſem Jahre mißlang: die Eroberung der Gauklaſſe! In dieſem Sinne wünſchen wir der Vereinsfüh⸗ rung und der Mannſchaft recht viel Glück in ihrem weiteren zielſtrebigen Schaffen. Verjäumt nicht das Abſuchen der Kartoßeläcker! g 1 ö 7 alk . 4 Nihon i en Nachlegnmen ce 1 810 — Doeſer gelrabae Ochädlung veriucht ſchon ſelt einigen Jahren, ſich is Oeuiſchland eintuniſten Was iſt gegen ibn zu tun? 1 Di mit den Mitten beſpritzen! 2 Ole Kartoſeldder mindeſtens ate Woche einwal aul ben dtaber abſuchen* 8 Juden Lorver und Raſerſund ſofort ber Hollzel melben 1 3 Baugeld. Rund eine Million neues Bau⸗ geld konnte die Bauſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft(DSB) in Darm⸗ ſtadt in ihrer am 9. Juni ds. Is. erfolgten neuen Zuteilung ausſchütten; es gelangten 971000 Mark an 106 weitere Mitglieder zur Möollert. Zimmer zu vermieten Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. wohnung A enrutenba 2 Donnerstag. 200 Uhr. im„Deuischen Halser“ 23immer⸗ Hierzu ſind auch die älteren Jahrgänge herzlichſt eingeladen. Eintritt und Tanzen ftreil „„ Vergebung. Damit hat dieſe Bauſparkaſſe allein in 1938 ſchon wieder rund 3,3 Millio⸗ nen Mark zum Neubau von Eigenheimen oder zu Entſchuldungszwecken an ihre Mitglieder herausgeben können. Die Geſamtſumme der bislang zugeteilten Bauſparſummen der DSB in Darmſtadt erreicht nunmehr rund 83 Mil⸗ lionen Mark an über 7600 Bauſparer, ein ſchöner Beweis für den Sparwillen im deut⸗ chen Volk und für die Sparfreudigkeit der Bauſparer. Dem Urheber der Kraftwagenbe⸗ ſchädigungen auf der Spur Mannheim. Der Täter, welcher in der Nacht vom 7. zum 8. Juli in der Oſtſtadt eine ganze Anzahl von Kraftfahrzeugen mut⸗ willig beſchädigte, iſt von mehreren Perſonen geſehen worden; er wird wie folgt beſchrieben: Etwa 45 bis 50 Jahre alt, etwa 1.70 Meter groß, hat Glatze oder lichtes Haar, dunklen Anzug. Unter Hinweis auf die ausgeſetzte Be⸗ lohnung von 200 RM. bittet die Kriminal- polizei um weitere Nachrichten aus dem Pub⸗ likum zur Ermittlung der Perſon des Täters. Es wird beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß es ſich offenbar um einen krank⸗ haften Menſchen, vielleicht um einen Geiſtesge⸗ ſtörten handelt. Nachrichten über den Täter an die Kripo Mannheim. Auch weitere Mel⸗ dungen von Perſonen, welche den Täter ge⸗ ſehen haben, ſind erwünſcht. Auf Wunſch ver⸗ trauliche Behandlung.—(Wieder 7 Verkehrs⸗ unfälle). Am Montag ereigneten ſich in Mann⸗ heim wieder 7 Verkehrsunfälle, wobei vier Perſonen verletzt und vier Kraftfahrzeuge be⸗ ſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachten der Verkehrsvorſchrif⸗ ten zurückzuführen.——(LVerkehrsüber⸗ wachung). Bei der am Montag vorgenom⸗ menen Verkehrsüberwachung wurden 25 Per⸗ ſonen gebührenpflichtig verwarnt und an zwei Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. Turnverein von 1895 Heute Mittwochabend 7 Uhr, Hand⸗ ball training. Man wolle ſich doch dieſen einen Abend in der Woche freihalten und die Trainingsſtunden regelmäßig beſuchen; denn alle Arbeit verfehlt Sinn und Zweck und Ziel, wenn nicht jeder Spieler ſeiner Pflicht be⸗ wußt iſt und demgemäß handelt. mögl. im Unter⸗ orf von kl. Fam (2 Perſonen) zu mieten geſucht Näh. Auskunftst. Halbtags⸗ mädchen oder Frau für angenehmen klein. Haushalt f. leichte Arbeit. ſof. geſucht Jodes- T Apzeige Nach Gottes hl. Willen verschied gestern sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Viernheim, den 13. Juli 1938 vom Trauerhause, Steinstr. 24, aus statt. mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater, Schwieger- Herr GSO g Bischoff nach kurzer Krankheit im Alter von 39 Jahren. Dle krauernden Himterhulebenen Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 5.30 Uhr nachm. Die vornehme Senllenbasseng 1018 (Hlassenlehrer Humpa) Heute Mittwoch abend 9 Uhr Zusammen- kunft bei Kamerad Brechtel im Anker. Ich bitte sowohl heute, als auch bei der Beerdigung unseres Kameraden Bis ehoff, um Euer vollzähliges Erscheinen. Näh. Auskunftst. der Geſchäftsſtelle. Erweitere deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Boltszeitun J. Zöller. Freude und Frhofung M Familien⸗Druckſache Derlobungs⸗, Dermählungs,, Geburts⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Dolbszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 133. Der Furchtſame erſchrickt vor der befahr, der Feige in ihr und der Mutige nach ihr. 0 Der filuge lleſt„Kampf ber Gefahr“ und ver⸗ Hätet ſie. i Paras c i. de fie A Ruf als fen auf 2882 5 K Brrlin⸗Münthen fernſehverbunden Ein Markſtein in der Geſchichle des Fernſehens Berlin, 12. Juli. „Auch der 12. Juli wird in der ſo erfolgrei⸗ chen und bahnbrechenden Geſchichte des Fernſeh⸗ ſprechdienſtes der Deutſchen Reichspoſt fortleben. An dieſem Tage eröffnete die Reichspoſt den Fernſehſprechdienſt zwiſchen der Reichshaupt⸗ ſtadt und der Hauptſtadt der Bewegung. Dieſe Fernſehgeſpräch Berlin— München Unſer Bild zeigt in der Fernſeh⸗Sprechzelle den Rundfunkſprecher, der nach der Eröffnungsfeier als erſter den privaten Sprechverkehr mit ſei⸗ nem Münchener Kollegen aufnahm. deſſen Bild auf der Projektionswand links erſcheint. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Ausdehnung bedeutet einen neuen Schritt auf dem Weg, den Fernſehſprechdienſt zum All⸗ gemein gut des deutſchen Volkes zu machen. 75 Berlin ſtand die bekannte Fernſehſprech⸗ ſtelle am Zoo zur Verfügung, in der ſich zahl⸗ reiche Preſſevertreter eingefunden hatten, um dem bedeutſamen Ereignis des Sehens und Sprechens über eine Entfernung von über 650 Kilometern beizuwohnen. Zunächſt verlas Miniſterialrat Dipl.⸗Ing. Flanze in der Münchener Fernſehſprechſtelle eine Verlautbarung Reichspoſtminiſters Ohneſorge, die den Berliner Teilnehmern an dieſem erſten Fernſehſprechen Berlin— München übermittelt wurde. In dieſer Erklärung heißt es u. a., daß nach der Meſſeſtadt Leipzig und der Stadt der Reichsparteitage nun auch die Hauptſtadt der Bewegung mit der Reichshaupt⸗ ſtadt ſowie mit Nürnberg und Leipzig durch eine Fernſehſprechlinie verbunden ſei. Mit der be⸗ vorzugten Auslegung des Fernſehkabels nach München wolle die Reichsvoſt einen Beweis ihrer Dankbarkeit liefern für die Triebkräfte, die von dieſer Stadt und der in ihr entſtan⸗ denen Bewegung ausgegangen ſind. Erſt die einheitliche nationalſozigliſtiſche Willensgebung, die Zuſammenfaſſung aller ſchöpferiſchen Kräfte und der Einſatz ſämtlicher verfügbaren tech⸗ niſchen und wirtſchaftlichen Mittel habe die gro⸗ ßen Erfolge der deutſchen Fernſehtechnik ge⸗ zeitigt. Der Fernſehſprechdienſt werde weiter ſyſte⸗ matiſch im ganzen Reich ausgebaut werden. Als nüchſte Städte würden Hamburg, Fran kfurt am Main und Köln an das Fernſehſprechnetz angeſchloſſen werden. Aber gerade die Strecke München— Berlin werde immer die klaſſiſche erſte große Fernſehſprechlinie und damit ein Markſtein in dieſer Entwicklung bleiben. Anſchließend ſprach Miniſteriglrat Dipl.⸗Ing. Gladenbeck vom Reichspoſtminiſterium in des der Fernseh precheen am Zoo über die Technik des Fernſe ſprechdienſtes am Zoo. Deutſchland habe, ſo ſchloß er ſeine Ausführungen, dank der unermüdlichen Initiative des Reichspoſtminiſters ein Werk erſtellt, das in der Welt nicht ſeinesgleichen finde. Die erſten der in Bild⸗ und Wortübertragung ganz ausgezeichnet gelungenen Tauſchgeſpräche wurden zwiſchen dem„Völkiſchen Beobachter“ in Berlin und München ſowie der Zentrale Ber⸗ lin und der Hauptſtelle München des Deutſchen Nachrichtenbüros geführt. Der hervorragende techniſche Eindruck der Sendung hinterließ bei allen Teilnehmern bleibenden Eindruck. Dreiminulengeſpräch koſtel 4.80 M. Wie das Reichspoſtminiſterium mitteilt, kön⸗ nen Ferngeſpräche auf der Fernſehſprechſtrecke Berlin— München ſchriftlich, mündlich oder fernmündlich bei den Annahmeſtellen der Poſt⸗ und Telegraphenämter der Deutſchen Reichspoſt in Berlin, Leipzig, Nürnberg und München ſo⸗ wie bei den Fernſehſprechſtellen in dieſen Orten angemeldet werden. Von den öffentlichen Münz- fernſprechern iſt eine Anmeldung nicht zuläſſig. Die Gebühr für ein Fernſehgeſpräch von drei Minuten Dauer zwiſchen Berlin und München beträgt 4,80 RM. zuzüglich einer Gebühr für das Herbeirufen des Geſprächspartners Furchtbares Omnibus⸗Anglück in Aachen 26 Opfer, darunter 5 Tole Aachen, 13. Juli Ein furchtbares Autobusunglück hat ſich am Dienstag abend in der Ortseinfahrt der Gemeinde Haaren vor den Toren der Stadt Aachen zugetragen. Ein Omnibus aus Hanno⸗ ver fuhr auf der a ell den Straße eine Rad⸗ fahrerin an, geriet über den Bordſtein hinaus und ſtreifte ein Haus. Bei dem Anprall wurde die rechte Seite des Wagens aufgeriſſen. Fünf der Fahrgäſte waren ſofort tot, auch die 18jährige Radfahrerin büßte ihr Leben ein. Die übrigen 20 Fahrgäſte wurden ſämtlich ver⸗ letzt, teilweiſe ſchwer. Der Fahrer, der behauptet, daß die Bremſe verſagt habe, kam mit einer Kopfverletzung verhältnismäßig glimpflich davon. Unter den Toten befindet ſich auch der Bürgermeiſter der Stadt Peine, Krüger. Bei den Teilnehmern der Fahrt handelt es ſich um ehemalige Kriegsteilnehmer und Ange— hörige von Kriegsteilnehmern, die eine Son⸗ derfahrt nach den Schlachtfeldern in Belgien unternehmen wollten. Sie ſtammen ſämtlich aus der Gegend von Hannover, Peine und Hildesheim. Der Anprall an das Haus war ſo ſtark, daß das Haus ſofort abgeſtützt werden mußte. ——ů— Hanna Reilſch ſiegle Segelflug⸗Zielſtreckenwettbewerb beendet. Breslau, 13. Juli. Der vom Korpsführer des NSF K. veranſtal⸗ tete zweite Segelflug- Zielſtreckenwettbewerb wurde am Dienstag beendet. Eine Spitzengrup⸗ pe von acht Segelflugzeugen hat den Endflug⸗ hafen Breslau erreicht; die übrigen Teilnehmer blieben wegen der überaus ſchlechten und unhe⸗ ſtändigen Wetterlage, die den ganzen Wettbe⸗ werb begleitete, auf der Teilſtrecke Wittenberge⸗ Brandenburg zurück. Die Ergebniſſe ſind folgende: 5 1. Flugkapitän Hanna Reitſch(D§cg), 321 Punkte, 737,7 Flugkilometer. 2. NSF K.⸗Obertruppführer Schmidt(NSF K.⸗ Gruppe 16) 312,46 Punkte, 3. NSF K.- Obertruppführer Beck(NSF K.⸗ Gruppe 15) 311.66 Punkte, 4. Wieſehöfer(DV.), 5. NSF K. ⸗ Obertruppführer Fick(NSF K⸗ Gruppe 2), 6. NSF K. ⸗Sturmführer Hofmann(NSF K.⸗ Gruppe 4), 7. NSF K. ⸗Sturmbannführer (NSF K.⸗Gruppe 6), 0 8. NSF K. ⸗Obertruppführer Huth(NSF.= Gruppe 3). Beachlliche Leiſtung der Alpinis Mailand, 13. Juli. Eine beachtliche Leiſtung vollbrachten 500 Alpinis der Militärſchule für Alpinismus in Aoſta, die in gemeinſamer Aktion ſämtliche Gipfel des Monte⸗Roſa⸗Stockes von Anzasca bis zum Seſia⸗Tal in voller Kriegsausrüſtung mit Gewehren, Maſchinengewehren, Bombenwerfern und Lebensmittelvorräten erkletterten. Im Zeitraum von wenigen Stunden gelang es ihnen. den 10 km langen Kamm, deſſen höchſte Spitze 4600 Meter über dem Meeresſpiegel liegt, zu beſetzen. Der Aufſtieg wurde in der Nacht durchgeführt, um die Alpinis mit der er— höhten Lawinen⸗ und Steinſchlaggefahr ver⸗ traut zu machen. In der vorangegangenen Nacht war bei ſtarkem Sturm Neuſchnee gefal⸗ len, und die Temperatur ſank bis auf 20 Grad Kälte. Schon am Vorabend hatten die meiſten Kolonnen am Fuß der Gipfel ihre Biwaks be— zogen. Auch der ſchwierige Abſtieg vollzog ſich in vollſter Ordnung. Wagner Cechstagezwillinge spielen Polizei! Die Dorlmunder Kilian und Vopel erzählen von ihren 15 A.-Slarlen Unſer Sportmitarbeiter hatte Gelegenheit, ſich von Kilian und Vopel, den Siegern aus 21 Sechstagerennen, intereſſante Einzelheiten über Eigenheiten des amerikaniſchen Sport⸗ lebens und die Behandlung deutſcher Sportler erzählen zu laſſen. Zwei junge Leute ſaßen vor uns, deren kräf⸗ tige Muskulatur man ſozuſagen durch die An- züge erkennen konnte. Einer mit einem dunklen Lockenkopßf— Guſtav Kilian, eine blonde Haarſträhne fiel dem anderen immer wieder in die Stirn— Heinz Vopel. Das ſind alſo die beiden deutſchen Rennfahrer, die den ganzen amerikaniſchen Sechstageſport auf den Kopf geſtellt haben, die nach einem Sechstage⸗ ſieg in London als verhältnismäßig unbekannte Leute nach USA, gingen und dann auf Anhieb nicht weniger als zwanzig der harten, heiß umkämpften Sechstagerennen auf amerikaniſchen Bahnen gegen die beſten, die eiſernſten Fahrer der ganzen Welt gewannen. Dieſe wahrhaft beiſpielloſe Erfolgs⸗ ſerie hat vielleicht ein kleines Geheimnis. Die beiden deutſchen Fahrer ſind nämlich, wie ſie ſelbſt freudeſtrahlend erzählen, keine„Sechstage— ehe“ aus geſchäftlichen Gründen oder allein um des Erfolges willen. Nein, eine unlösbare Ka⸗ meradſchaft verbindet ſie, eine tieſe ſeſte Män⸗ nerfreundſchaft. Dieſes unbedingte Zuſammen⸗ gehörigkeitsgefühl hat ſie durch die erſten bitte⸗ ren Zeiten gebracht, zum Erfolg getragen und ſchließlich zum ſportlichen Weltruhm geführt. Iſt es ein Zufall, daß ſie viel Gemeinſames haben: beide ſind dreißig Jahre alt, haben die gleiche Größe, ſomit die gleichen Räder, gleichen Lenker, gleiche Ueberſetzungen. Ja, ſie haben er. Die Ankunft der amerikaniſchen Weltflieger nach ihrem Rekordflug New Vork— Paris i i i i F i die Strecke New SA.⸗Millionä üghes konnte mit ſeinem zweimotorigen Flugzeug den Lind bergh Flug wiederholen und„St. New Ne e e 35 Minuten beenden. Unſer Bild zeigt die An kunft des Flugzeuges auf dem. platz Le Bourget und Hughes(mit Hut) mit ſeiner Begleitung nach dem Verlaſſen des Flugzeugs. In den erſten Morgenſtunden des Diens⸗ tags ſetzten die Flieger ihren Weltrundflug fort. (Aſſociated⸗Preß⸗M.) ſogar die gleichen Schuhnummern und Kragen⸗ weiten. Daß ſie— natürlich faſt gleichzeitig— geheiratet haben, ſei nur nebenbei erwähnt. Nur eines hat Vopel vor ſeinem Kameraden voraus: Er iſt ſchon Papa... Heinz heißt der Junge, wie der Vater. Nachdem die beiden Dortmunder, jeder mit einem anderen Partner fahrend, ſich erſt rich⸗ tig aus dem Wege gegangen ſind, bilden ſie ſeit 1933 ein Paar, und nun ſind ſie unzer⸗ trennlich. Man hat es ihnen„drüben“ zuerſt nicht leicht gemacht.„Erſt wollte man bei un⸗ ſeren Starts keine Hakenkreuzfahne hiſſen und bei den Vorſtellungsrunden unſere Nationalhymnen nicht ſpie len. Aber wir haben einfach erklärt, daß wir dann nicht ſtarten würden. Die Ausrede, man hätte keine deutſche Flagge und keine Platte mit unſeren Liedern, brachte uns nicht in Verlegenheit. Wir hatten nämlich vom deutſchen Konſul eine Flag⸗ ge und auch eine Schallplatte mit den deutſchen Hymnen bekommen. Dieſe nehmen wir in un⸗ ſeren Koffern von Stadt zu Stadt mit.„Wie, Sie haben hier keine deutſche Flagge und keine richtige Schallplatte? Bitte, alles hier.“ Heute gibt es ſolche Schwierigkeiten natürlich nicht mehr, denn wir ſind„drüben“ für deutſche Verhältniſſe faſt ſchon unwahrſcheinlich volks⸗ tümlich, und man erfüllt uns jeden Wunſch. Die amerikaniſchen Sportbeſucher ſind ja auch trotz aller Hetzereien durch einwandfreie ſport⸗ liche Leiſtungen ſchnell zu begeiſtern.“ Wie volkstümlich unſere deutſchen Fahrer in Amerika ſind, kann man aus ein paar Beiſpie⸗ len, die ſie lachend erzählen, ſchnell erſehen. So fuhr Kilian in New Vork mit ſeinem Wa⸗ gen verkehrswidrig und dann noch ohne Führer⸗ ſchein. Auch für Amerika ein beſonders ſchwer⸗ wiegender Fall. Richtig„ſchnappte“ ihn auch ein Poliziſt. Als dieſer aber hörte, daß er es mit dem großen„Six⸗Day⸗man“ zu tun hatte, gab es am Straßenrande ſtatt der erwarteten hohen Strafe ein Plauderſtündchen, mitten im Tohuwabohu des Newyorker Verkehrs. In der fünften Nacht eines Sechstagerennens hatte ſich ein junges Mädchen trotz aller Ab⸗ ſperrungen bis zur Kabine unſerer Landsleute durchgekämpft, und nun beſchwor ſie den guten Vopel, doch um Gottes Willen mit ſeinem Part⸗ ner das Rennen zu gewinnen. Sie hätte näm⸗ lich mit ihrem Bräutigam auf den Sieg der Deutſchen... um ein neues Kleid gewettet. Und was denken die amerikaniſchen Konkur⸗ renten von den beiden? Nun, viele haben ſchon zugegeben, daß ſie glatt das Selbſtver⸗ trauen verlieren, wenn ſie nur die blauen Tri⸗ kots mit den ſchwarz⸗weiß⸗roten Bruſtringen und den ſchon traditionellen Startnummern 3 (Kilian) und 4(Vopel) hinter ſich anflitzen ſehen. Jimmy Walthour, der amerikaniſche Crack, ſagte einmal:„Wenn man auch nur um eine halbe Runde vom Felde weg iſt.. gleich kommt die verd... deutſche Polizei(ge⸗ meint ſind natürlich Kilian und Vopel) wie die Windsbraut hinter einem her“. Das Tollſte aber iſt folgendes: Wollten doch ein paar Vankees tatſächlich an Adolf Hit⸗ ler ſchreiben. Und was bezweckten ſie da⸗ mit? Es iſt zum Lachen. Die Amerikaner wollten unſeren Führer auf die prächtigen Fi⸗ guren unſerer beiden Fahrer hinweiſen.„Sie würden wundervoll in das deutſche Heer paſ— ſen“. In ihrer unendlichen Naivität meinten die bedauernswerten Leutchen drüben nämlich, daß ſie damit Kilian und Vopel für eine Zeit vom Halſe bekommen könnten, und der Weg zum Erfolg auch einmal für ihre Rennfah⸗ rer frei würde. Da kann man wirklich nur noch den Kopf ſchütteln. Lachend erzählt dann Kilian, daß ſie in USA. niemals auch nur einen einzigen Tag ſchwach fahren dürften. Man glaubt ihnen einfach nicht, daß auch ſie einmal vorübergehend„fer⸗ tig“ ſein könnten.„Einmal“, meint Vopel, „kam es uns in der dritten Nacht eines Ren⸗ nens verzweifelt ſauer an. Wir konnten ein⸗ fach nicht mehr. So richtig fertig waren wir. Am nächſten Tage hatten wir unſere Schwäche überwunden, fuhren wieder unſere gewohnte Fahrt und holten uns die vorher verlorenen Runden verhältnismäßig leicht zurück. Aber man warf uns vor, daß wir am Vortage nur mit den Konkurrenten„getändelt“ hätten, um ſie in Sicherheit zu wiegen. Kein Menſch hat uns geglaubt, daß wir wirklich in jener Nacht nicht mehr beſſer fahren konnten“, Und nun zum Schluß noch ein Beiſpiel wirk⸗ licher Kameradſchaft! Kilian und Vopel fahren auf gemeinſame Kaſſe. Stürzt einmal der eine von ihnen, dann fährt nach den Be⸗ ſtimmungen der andere mit einem Erſatzpartner weiter. Er würde alſo ſchon allein an Tage⸗ geldern erheblich mehr verdienen. So etwas gibt es bei ihnen nicht Beider Verdienſt kommt in eine gemeinſame Kaſſe, und jeder ethält die Hälfte. Wird einer verletzt und muß längere Zeit eine Klinik aufſuchen, gehen die Unkoſten ebenfalls in zwei Teile. Hat einer ſonſt irgend⸗ wie Pech— vielleicht einen Unfall mit dem Wagen, der koſtſpielige Reparaturen zur Folge hat— dann tritt wieder der andere mit dem gleichen Unkoſtenanteil mit ein. Das iſt in der Tat Nameradſchaft! Mit die⸗ ſer Einſtellung aufeinander werden ihnen auch noch weitere große Erfolge beſchieden ſein, wenn ſie im September wieder über den„großen Teich“ fahren und durch die amerikaniſchen Sechstagenächte dahinjagen. H. A. Mach. Auf der 4. Elappe Der amerikaniſche Weltflieger in Omſk geſtartet Moskau, 12. Juli. Der amerikaniſche Flieger Howard Hughes erreichte Omſk um 19 Uhr MG.— Eine wei⸗ tere Meldung lautet: Mittwochworgen um 1.87 Uhr(Ortszeit) iſt der amerikaniſche Weltflieger zu ſeiner vierten Etappe von Omſk nach Ja⸗ kutſk geſtartet. 6 . —— — — er 1 ö 9 1 Kärnten iſt ein alter Grenzgau, es iſt beute das füdlichſte Grenzgebiet des großen Deutſchen Reiches. Seit vielen Jahrhunderten iſt es Träger deutſchen Geiſtes, deutſcher Kul⸗ tur und deutſchen Fleißes. Mit ſtarker Hand führt hier ein kerniges Alpenvolk den Pflug und mit ſtarkem Arm greift es zum Schwert. wenn es gilt, die deutſche Heimat zu ſchützen. Jeder Deutſche ſollte dieſes Grenzland Kärnten kennen lernen! Entlang den ſteil aufragenden Kalkwänden der Karawanken und des lang⸗ geſtreckten Kammes der Karniſchen Alpen, die das Land Kärnten gegen Süden abſchließen. verläuft die heutige Reichsgrenze, die das Deutſche Reich von Jugoſlawien und Italien trennt. Drei Völker, die Ger⸗ manen, Slaven und Romanen, werden durch dieſe beiden Gebirgsketten geſchieden. Das wildzerklüftete Plöcken⸗Hebiet in den Kar⸗ niſchen Alpen war im Weltkrieg Schauplatz hel⸗ denhafter Kämpfe. Ueber den ſtillen Helden⸗ friedhöfen ſtrahlt aus grauem Felsgemäuer das königliche Edelweiß und auf den grünen Mat⸗ ten des Gartner-Koſels führt die in blauen Dolden blühende Blume Wulfenia, die außer in Kärnten nur noch im Himglaya⸗Gebiet vor⸗ kommk, ein ſchlichtes Daſein. Die Kar⸗ niſchen Alpen ſind nunmehr das einzige zum Deutſchen Reich gehörige Gebiet, das vom Weltkrieg berührt wurde. Kärnten iſt in der Nachkriegszeit ein Sinn⸗ bild grenzdeutſchen Freiheits⸗ willens geworden. Es iſt das einzige Land, das ſich außerhalb des Kernſtaates durch mu⸗ tigen Kampf eine im Friedens⸗Diktat nicht vor⸗ geſehene Volksabſtimmung errang und ſie, am 10. Oktober 1920, ſiegreich durchführte. Durch den heldenmütigen Abwehrkampf haben die Kärntner die Einheit ihres Landes und damit den Beſtand der heutigen Reichsgrenzen er⸗ ſtritten. Sie haben ſomit das Grenzland Kärn⸗ ten für das deutſche Volk gerettet. Nicht minder tapfer kämpfte Kärnten für die Inationalſozialiſtiſche Idee. Kärn⸗ ten iſt jenes öſterreichiſche Land, das bei der Erhebung im Jahre 1934 weitaus die mei⸗ ſten Blutopfer brachte und das in den darauffolgenden Jahren wirtſchaftlich am ſtärk⸗ ſten zu leiden hatte. Not und Verfolgung wa⸗ 7 Unsere Bildet zeigen: Obere Reihe: Hochoſterwitz. Kärnten wurde vor nahe⸗ zu 1000 Jahren ſelbſtändiges deutſches Herzogtum und durchlebte ſeitdem eine bewegte Geſchichte als ſüdlichſter deutſcher Grenzgau. Als ſchönes Zeugnis mittelalterlicher Kraft ſtellt ſich Hochoſterwitz dem Beſchauer entgegen. Die Burg liegt inmitten einer weiten Ebene auf einem un⸗ vermittelt aufragenden Felskegel.(Aufn.: Dr. F. Beneſch.) — Zweite Reihe, links: Das alte Stift Oſſiach am See. Der Oſſiacher See iſt in der Nähe von Villach, er trägt eine Reihe wunderhübſcher Siedlungen an ſeinem Ufer. Zu den verborgenſten gehört Oſſiach ſelbſt, deſſen altes Benedektinerſtift reiche Schätze birgt und viele Exin⸗ nerungen trägt.(Aufn.: Dr. A. Straberger)— Zweite Reihe, rechts: Der Feldſee. Auch wer wenig von Kärnten gehört hat, weiß, daß Kärnten ein Seenland iſt. Von den weit über 200 Seen des Landes iſt ein Großteil nach Lage und Wärme zum Baden geeignet. Zu den klei⸗ nen, aber wohl ausgeſtatteten Seen gehört der Feldſee im ſtillen Gegendtal, der in unmittelbarer Nachbarſchaft des nicht minder reizvollen kleinen Afritzer Sees liegt. Hier reichen würzige Wälder und blumenreiche Almen faſt bis ins Tal herab.(Aufn.: Dr. A. Straberger.)— Dritte Reihe: Kärntner Bauernhaus. So reich Kärnten an landſchaftlicher Schönheit iſt, ſo arm iſt es an Beden⸗ ſchätzen und damit an Induſtrie. Fremdenverkehr und Holzwirtſchaft laſſen das Land leben. Die Bauern haben ein hartes und mühevolles Daſein, und doch vermögen ſie ihren einfachen Häuſern einen unvergleichlich male⸗ riſchen Reiz zu verleihen.(Aufn.: Dr. A. Straherger.)— Vierte Reihe, kinks: Großglockner ⸗Hochalpen⸗ ſtraße.— Vierte Reihe, rechts: Abend an einem Kärntner See.(Beide Aufnahmen: Dr. A. Strabeger.) ren hier ſo groß, wie nur irgendwo in Deutſch⸗ öſterreich. Kärnten zählt zu den ſchönſten Alpenländern. Sein beſonderer Reichtum iſt der Wal d. 447 ſeiner Bodenfläche iſt Waldlandſchaft. damit iſt es das waldreichſte Gebiet Deutſch⸗ lands. Zwiſchen den dunklen Forſten träu⸗ men die vielen herrlichen Kärntner Badeſeen. unter denen der Wörther, Millſtätter. Oſſiacher und Weißenſee die größten und bekannteſten ſind. Das Badewaſſer der Kärntner Seen er⸗ reicht ſchen im Mai Temveraturen über 18 Grad Celſius, in den Monaten Juli und Auguſt ſteigern ſich dieſe bis zu 27 und 28 Grad Celſius. Kärnten iſt ausgeſprochenes Schön wetter⸗ land. In der 1500 m hochgelegenen, in der Landesmitte aufragenden Kanzelhöhe, beſitzt heute Deutſchland den Ort, der die meiſten Son⸗ nenſtunden im mitteleuropäiſchen Raum aufzu⸗ weiſen hat. Auch die Intenſität der Ultravio⸗ lettſtrahlung übertrifft hier jene der berühm⸗ ten Schweizer Orte Davos und Aroſa. Auch die Bodenſchätze des Landes ſind von Be⸗ deutung. In Kärnten liegt das größte Magne⸗ ſitlager des Kontinents und das bedeutendſte Bleibergwerk des Deutſchen Reiches. Wenn hier ſchon auf verſchiedene Beſonderheiten des Lan⸗ des hingewieſen wird, ſo ſoll noch Erwähnung finden, daß das Deutſche Reich mit Kärnten auch den größten Gletſcher der Oſt⸗ alpen, den Paſterzengletſcher, und den höch⸗ ſten Berg des Deutſchen Reiches, den 3798 m hohen Großglockner wiedergewonnen hat. Kärnten iſt uralter Kulturboden. Virunum auf dem heutigen Zollfelde und Teurnia im Drautale künden von der Geſchich⸗ te der Römer, die vor zweitauſend Jahren in dieſem Lande herrſchten. Zahlreiche Baudenk⸗ mäler. Burgen und Dome, liegen im Lande verſtreut und geben Zeugnis vom Kunſtſinn und von der hohen Kultur ſeiner Bewohner. Sie reden die ſtumme und doch ſo beredte Spra⸗ che einer lebendigen Ueberlieferung die von einer reichen Vergangenheit berichtet. Das ſon⸗ nenhelle Berg- und Seen⸗geſchmückte Grenzland Kärnten im Süden des Deutſchen Reiches ver⸗ körpert ein ſchönes und wertvolles Stück deut⸗ ſchen Landes und deutſcher Geſchichte, es ſoll jetzt nach der Heimkehr in den Schoß des großen deutſchen Vaterlandes das bevorzugte Reiſeziel aller Deutſchen ſein. K. F. Harmen- deuſocie Süd. Grenzmarie l — 8 e e beuet Net bet d einen del babe. 1116 dare die zu Velt zu del deut 0 m deut gan dalb bet buch 907 cuben pütde gründ damit lauer E linger uſeze Platt Doof der d dolun wulle! neren Thron hohe dieset kus keis