— Volks Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Ins Haus Nummer 162 5 01 err und 5 8 racht monatli 6 einſchließli durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. eee 10 Rpfg. CCVCTCVCCTCTCTCTTCTTTVGGGGTVTVTGTGVVTVTVTVTPTVTPTVTPTPTPTPTGTPTGTGTGVTPTVTVTGTGTVTVTGTGTCTVTbTVTVTbTbTTbTb eiertagen. otenlohn, Freiſag S iernheimer Verkündigungsblatt der NS d Ap. Viernheim den 15. Juli 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Krieg der„Demokratien“ gegen Deulſchland Eine teuflijche Ausgeburt der getze— Ehemaliger franzöſijcher Luftfahriminiſter gibt Ratithläge zur Einkreiſung Deulſchlands Luftangriffe aus Paris und Prag Die iſchechiſche Karle und der ſowſelruſſiſche Punkt Dieder„News Chronicle“ London, 14. Juli. Dem„News Chronicle“ haben die ſehr ein⸗ deutigen Feſtſtellungen der deutſchen Preſſe über dieß intergründe der neuen Lügen⸗ Tampagne gegen Deutſchland mit Hilfe eines angeblichen Vortrages bezw. Doku⸗ mentes eines hohen deutſchen Offiziers die Sprache verſchlagen. Das Blatt be⸗ ſchäftigt ſich plötzlich mit dem Fall nicht mehr und geht auch nicht auf die ganz präziſen Fra⸗ gen der deutſchen Preſſe ein, ob es ſich nun um einen Vortrag oder um ein Dokument handele, wer den Vortrag gehalten oder das Dokument erfaßt habe, wann der Vortrag gehalten wor⸗ n ſei und vor wem und wo, und wie das Blatt in den Beſitz des angeblichen Dokumentes bezw. des Wortlautes des Vortrages gekommen ſein will. Um von der Blamage, die das Blatt durch die ſehr ſchnelle Aufdeckung ſeiner Lügenmel⸗ dungen davongetragen hat, abzulenken, bringt es jetzt einen langen Artikel des früheren fran⸗ zöſiſchen Luftfahrtminiſters Pierre Cot, der ſich ganz offen und ungeſchminkt mit den Aus⸗ ſichten und Abſichten der Demokratie in einem künftigen Kriege gegen Deutſch⸗ land befaßt. Insbeſondere prüft er die Aus⸗ ſichten in einem Luftkriege. Einleitend meint Cot, daß im Falle eines längeren Krieges die Frage der Rohſtoff⸗ und Benzinbeſchaffung die Autoritätsſtaaten in Nachteil verſetze. Das würde ſich nur ändern, wenn es Deutſchland glücke, die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei zu unterdrücken oder zu neutraliſieren. In dieſem Falle hätten die autoritären Staaten wichtige Verſorgungsquellen in ganz Mittel⸗ europa. Der einzige Krieg, den die autoritären Staaten gewinnen könnten, ſei ein kurzer und ſchneller Krieg. In einem ſolchen Falle würden alle Mittel benutzt. Es ſei daher logiſch, an⸗ zunehmen, daß deutſche und italieniſche Opera⸗ tionen im Mittelmeer ſich mit Maſſenangriffen auf London und Paris verbinden würden. Die beſte Karte für die Demokratien ſei auch in dieſem Falle die Tſchecho⸗Slowakei. Vereinigte Luftangriffe von Frankreich und der Tſchecho⸗Slowakei könnten alle deutſchen Produktionszentren ſchnell errei⸗ chen. Da Deutſchland die Meere nicht offen⸗ ſtünden und es ſomit kein Kriegsmaterial einführen könnte, würde es ſchnell auf die Gade ſeiner Feinde angewieſen ſein. Ne⸗ ben der tſchecho⸗ſlowakiſchen Karte ſollten die Demokratien ſich auch des ſowjetruſ⸗ ſiſchen Trumpfes bedienen. Sowjetruſſiſche Luftangriffe von einer tſchecho⸗ſlowakiſchen Baſis aus würden ein ſchwerer Schlag für die deutſchen Heere ſein. Pierre Cot faßt den Zweck ſeines Artikels dahin zuſammen, daß er auf die Wichtigkeit des polniſchen und ſowjetruſſiſchen Faktors habe hinweiſen wollen. Man mache große Anſtren⸗ ungen, um Muſſolini von Hitler zu trennen. Wenn man ebenſo große Anſtrengungen für eine militäriſche Wiederannäherung zwiſchen den Demokratien, Sowjetrußland und Polen mach⸗ te, ſo hätte das vom militäriſchen Standpunkt aus beſſere Reſultate. In einem langen Kriege könnten die Demokratien nicht geſchlagen wer⸗ den, wenn die Tſchecho⸗Slowakei weiter den Weg zu den Kornfeldern Mitteleuropas und zu den Oelquellen Rumäniens blockiere. Wenn man den Sieg garantieren wolle, dürfe man nicht zulaſſen, daß mit der Möglichkeit eines kurzen Krieges gerechnet werden dürfe. Fran⸗ zoſen, Engländer und Sowietruſſen müßten die⸗ ſen Eindruck zu zerſtreuen ſuchen. Es hätte kein Riſiko darin gelegen, den Angriff auf Abeſſinien oder die Intervention in Spanien von Anfang an zu verhindern. Jetzt ſei es noch möglich, einen Angriff auf die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei zu verhindern. Wenn man die autoritären Staaten allerdings alle ſtrategiſchen Poſitionen erobern laſſe, die ſie brauchten, um ihr Pro⸗ gramm durchzuführen, dann bleibe nur wenig Hoffnung auf den Frieden. Jührerbilder auf dem Rummelplatz Eine unerhörte tſchechiſche Provokation Prag, 14. Juli Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei meldet: Der Konſum verein„Vor ⸗ wärts“ in Zwickau(Böhmen) hielt am 9. und 10. Juli ſein 35. Gründungsfeſt ab. Auf dem Feſtplatz befand ſich eine Ballwurf⸗ bude, in der Bilder des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler und des Führers der Sudetendeutſchen Partei Konrad Henlein als Zielſcheibe dienten. Prager Parlament am 24. Juli? Wie eine der Prager Regierung naheſtehende Korreſpondenz mitteilt, iſt aus dem bisherigen Ergebnis der Verhandlungen zu entnehmen, daß das Parlament für den 24. Juli zu ſeiner ordentlichen Tagung einberufen werden wird, „falls nicht unvorhergeſehene Umſtände eintre— ten“. Hauptgegenſtand der Beratungen würden das neue Sprachengeſetz und das Nation a⸗ litätenſtatut bilden. zu Ehren der einmarſchierenden türkiſchen Soldaten. Ichafsopfer im gandſchal zu Ehren der einmarſchierenden Truppen Auf Grund des franzöſiſch⸗türkiſchen Freundſchaftsvertrages marſchierten vor einigen Ta⸗ gen franzöſiſche und türkiſche Truppen in den bisher heiß umſtrittenen Sandſchak ein. Das künftige Schickſal dieſes ſtrittigen Gebietes iſt allerdings noch nicht endgültig geklärt. Beim Einzug der Türken opferte die türkenfreundliche Bevölkerung im Sandſchak am Wege Schafe (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Der Vormarſch an der Teruel⸗Front den Albenkoſa-Fluß überſchriltken—Manzanera genommen Salamanca, 15. Juli. Der nationale Heeresbericht vom Donners⸗ tag meldet: An der Caſtellonfront wurden ver⸗ ſchiedene feindliche Angriffe auf die nationalen Stellungen abge wieſen. Der Feind erlitt große Verluſte und mußte eine große Zahl von Toten zurücklaſſen. Im Abſchnitt Sueroas bei Tales verfolgten nationale Truppen die zurück- weichenden Roten, denen ſie neun Maſchinen⸗ gewehre abnahmen. An der Teruelfront ſetzten die Nationalen ihre ſiegreiche Offenſive weiter fort und rückten mehrere Kilometer vor. Nach Ueberwindung des feindlichen Widerſtan⸗ des beſetzten ſie mehrere Stellungen nördlich Canalizo und brachten dadurch die Straße von Mora de Rubielos nach Albentoſa in ihren Be⸗ ſitz. Nach der Einnahme des Ortes Man za⸗ nera überquerten ſie den Albentoſa-Fluß. Die Verluſte des Feindes werden ſehr hoch ge⸗ ſchätzt. Auch wurde eine große Zahl von Ge⸗ fangenen gemacht. Die nationale Luftwaffe bombardierte in der Nacht mehrere Bahnhöfe in der Provinz Va⸗ lencia und mehrere Häfen der Roten, wo Mu⸗ nitionslager in die Luft flogen. Bei einem Luftkampf wurden zwei Bomber der Roten abgeſchoſſen. Der Heeresberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers rühmt vor allem die Tätig ⸗ keit der Artillerie bei der Offenſive an der Teruelfront, die eine bisher un⸗ bekannte Stärke erreicht habe. Die Er⸗ oberung von Manzanera ſei außerordentlich ſchwierig geweſen, da der Ort in einem unzu⸗ gänglichen, hochgelegenen Gelände liegt. Durch ſeine Einnahme ſei die Südflanke der Angreifer einwandfrei geſichert. Deutſcher„Weltflug auf die Minute“ Der erſte flugplanmäßige Paſſagierflug um den Erdball Berlin, 15. Juli Am Freitagfrüh 0.30 Uhr ſtartete der be⸗ kannte deutſche Flieger Hans Bertram mit einer planmäßigen Maſchine der Luft⸗ hanſa vom Flughafen Tempelhof aus zu einem Flug um die Welt, der unter dem Leitwort ſteht„Weliflug auf die Minute“. Ber tram hat damit einen Flug über 39 350 Km angetreten, der ihn in 19 Tagen, 21 Stunden und 35 Minuten um den geſamten Erd: ball führen ſoll. Zum Abſchied hatten ſich auf dem Flughafen Tempelhof zahlreiche Vertreter des Luftfahrt miniſteriums und der Lufthanſa, ſowie aus Kreiſen der deutſchen Fliegerei eingefunden. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten, die in wenigen Monuten erledigt waren, da Bertram für ſeinen mehr als igtägigen Welt- flug nur 11 Kg. Gepäck mit ſich führte, ſtartete um 0,30 Uhr die Ju 52„Oswald Boelcke“ zu ihrem planmäßigen Flug nach Bagdad, der erſten Etappe des Weltfluges Bertrams. In Bagdad benutzt Bertram die franzöſiſche Linie Air France über Karachi— Kalkutta nach Bangkok. Hier nimmt ihn bis Hongkong die engliſche Imperial-Airways auf. Von da geht Island— Midway Island— Honolulu— San⸗ Franzisko bis nach New York. Bis dort be⸗ nutzt der Flieger auf der Landſtrecke die Uni⸗ ted Airline und für die Seeſtrecke. die Pan⸗ american Airways. Für die letzte Strecke ſei⸗ nes Fluges über Liſſabon nach Berlin nehmen ihn dann wieder die planmäßigen Maſchinen der Deutſchen Lufthanſa auf. Die Landung Bertrams in der Reichshaupt⸗ ſtadt wird am Mittwoch, 3. Auguſt, gegen 22 Uhr erwartet. Wie der Flieger erklärt, unternimmt er die⸗ ſen Flug nicht als Rekordleiſtung, ſondern um denen ein Denkmal zu ſetzen, die mit Einſatz ihres Lebens den Luftraum unſe⸗ res Erdballes erkämpft und beſiegt haben. Schweres Flugzeugunglück 20 Tote in Italien Nom, 15. Juli. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich geſtern auf der Strecke Cagliari Rom. Das am Morgen planmäßig um 7.35 Uhr geſtartete Waſſerflugzeug iſt an ſeinem Beſtimmungsort nicht eingetroffen. Bei dem Flugzeugunglück haben 20 Men⸗ ſchen, darunter 16 Reiſende, den Tod ge⸗ funden. Unter den Toten befinden ſich zwet Schweſtern und eine Nichte des Unterſtaatsſekre⸗ tärs der italieniſchen Luftwaffe, General Valle. Nach dem Ausbleiben des Flugzeuges wurden ſofort zahlreiche Flugzeuge, ſowie verſchiedene italieniſche Kriegsſchiffe zu Erkundungen ein⸗ geſetzt. Auch General Valle und der Präſident der Italieniſchen Flugverkehrsgeſellſchaft, 1 nahmen an den Erkundungsflügen teil. Am Donnerstagabend wurden die erſten Trümmer des verunglückten Flugzeuges gefun⸗ den. Bis jetzt ſind ſechs Tote geborgen werden. Eine Unterſuchung über die vorerſt noch völlig es weiter über Manila—Guam Island— Wake, unbekanten Urſachen iſt im Gang. — Kriegshetzer am Werk Von Philipp Oben auer. Der politiſche Weg von Moskau nach London führt bekanntlich über Prag und Paris. Das iſt zwar nicht die direkte Verbindung, und die engliſchen Regierungskreiſe haben— ſelbſt in der Aera Eden— ſeither auch keinen beſonde⸗ ren Wert darauf gelegt, die beſtehenden Be⸗ ziehungen mit Moskau ſo eng zu geſtalten, wie das beiſpielsweiſe zwiſchen Paris und Mos⸗ kau oder Prag und Moskau der Fall iſt. Man hat in London dieſer direkten Verbindung mit Sowjetrußland immer in etwas reſervierter Haltung gegenübergeſtanden. Dafür haben aber die franzöſiſchen und iſchechiſchen Verfechter dieſer europäiſchen Mächtegruppierung in allen Tonarten das Wort zu reden. Wir haben es tauſendmal aus franzöſiſchem Munde gehört, daß Frankreich den allergrößten Wert auf die Verbindung mit Moskau legt und die Welt weiß, daß zwiſchen der Tſchecho⸗Slowakei und Moskau ein Mili⸗ tärbündnis beſteht. Darüber hinaus verſuchen die Agenten Moskaus immer wieder auch Eng- land in dieſen Kreis der Verbündeten einzu⸗ beziehen. In England hat ſich die ſattſam be⸗ kannte Zeitüng„News Chronicle“ zu jeder Stunde bereit gefunden, dieſe Pläne reſtlos zu unterſtützen. Sie hat das erſt vor wenigen Tagen mit der Hetzkampagne gegen Deutſch⸗ land getan, die von deutſcher Seite aus in der ſchärfſten Form als Lügen und Verleumdun⸗ gen gebrandmarkt werden mußten. Geſtern hat ſie einem weiteren Bundesge⸗ noſſen in dieſem üblen Treiben, dem früheren franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Pierre Cot, ihre Spalten geöffnet, damit er dort— vor dem Ohr des engliſchen Volkes— Deutſchland als den Bedroher des Weltriedens hinſtellen kann. 5 In dieſem Artikel, den wir an anderer Stelle dieſer Ausgabe auszugsweiſe wiedergeben, ſchildert er die Ausſichten der Demokratien in einem künftigen Krieg gegen Deutſchland. Er betont dabei, daß die beſte Karte für die Demokraten die Tſchecho-Slowakei ſei, denn die vereinigten Luftangriffe von Frank⸗ reich und der Tſchecho⸗Slowakei könnten alle deutſchen Produktionszentren ſchnell erreichen. Außerdem rät er den Demokratien, ſich auch der ſowjetruſſiſchen Hilfe zu bedienen, denn dieſe ſowjetruſſiſchen Angriffe von einer tſchecho⸗ſlowakiſchen Baſis aus könnten den deutſchen Heeren einen ſchweren Schlag zufügen. In ſeinem Artikel gibt Pierre Cot den Kriegshetzern gegen Deutſchland natürlich neuen Auftrieb und wenn er zum Schluß ſeines Artikels ſagt, daß nur„wenig Hoffnung auf Frieden bleibe, wenn man die autoritären Staaten alle ſtrategiſchen Stelungen erobern laſſe, die ſie brauchten, um ihr Program durch— führen zu können“, dann iſt das tief bedauerlich, denn mit dieſen Zeilen wird die Unruhe in Europa und die Kriegsgefahr nur noch geſtei⸗ gert. Einem früheren Miniſter hätte man mehr Verantwortung für den Frieden zugetraut und nicht erwartet, daß er in ſo leichtfertiger Weiſe einem Einkreiſungsplan gegen Deutſchland das Wort redet. Die Welt hat es hier zur Genüge erfahren, wohin ſeinerzeit die Einkreiſungspoli⸗ tik eines Delcaſſe geführt hat und ſchon wird von gewiſſenloſen Kriegshetzern erneut dieſe Methode den„Demokratien“ empfohlen. Daß der Miniſter Cot auch die bolſchewiſtiſche Sowjet⸗ union in dieſen Kreis der„Demokratien“ ein⸗ bezieht, iſt höchſt beluſtigend und beweiſt, wie weit die Gedankenverwirrung in manchen Ge⸗ hirnen ſchon gediehen iſt. Vielleicht wird es Frankreich noch einmal erfahren, was es mit der „ſowjetruſſiſchen Demokratie“ für eine Bewandt⸗ nis hat. Dann wird er vielleicht ſchnell eine andere Meinung von dieſem Bunde.sgenoſſen haben. Die Hintergründe dieſer neuen Hetz⸗ kampagne gegen Deutſchland liegen auf der⸗ ſelben Linie, wie der Lügenfſeldzug des„News Chronicle“ in den letzten Tagen. Charakteriſtiſch iſt ſchon, daß der Aufſatz Pierre Cots in der gleichen engliſchen Zeitung erſcheint. Pierre Cot war bekanntlich der franzöſiſche Luftfahrtminiſter, der die Roten in Spanien offen— oft ſogar zum Nachteil Frankreichs— mit Kriegsmaterial aller Art unterſtützt hat. Nun ſieht er durch den Erfolg der Nationalen in Spanien ſeine Politik als geſchlagen und verſucht in letzter Stunde, den Londoner Be⸗ ſchluß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zu ſabo⸗ tieren. Alle Mittel ſind ihm hierzu genehm. Darüber hinaus will er mit ſeinen Ausführun⸗ gen der tſchecho⸗flowakiſchen Regie⸗ rung den Rücken ſtärken und ſie in ihrem Kampf gegen die nationalen Volksgrup⸗ pen zur Nichterfüllung H gegebener Verſprechen auffordern. Das Unrecht an den Sudetendeutſchen ſoll verewigt werden, ſo wollen es die Gegner Deutſchlands. Sie merken dabei gar nicht, daß ſie hierbei ein ſehr gefährliches Spiel treiben. denn dadurch würde auch dieſer europäiſche Skandal bis zum Nimmerleinstag vertagt und ungeklärt bleiben. Pierre Cot hat mit ſeinem Aufſatz die Pläne der berufsmäßigen Kriegshetzer vor die breite Oeffentlichkeit gebracht. Sie bedeuten im Grun⸗ de ſchließlich nicht anderes als eine gefähr⸗ liche Stimmungsmache für den Krieg. Er reiht ſich damit in den Kreis de⸗ rer ein, die gleich den Bolſchewiſten nur vom Unfrieden der Welt leben können. Italien lehnt Judentum ab Eine grundſähliche Feſtſtellung des ilalieniſchen Skaales Rom, 14. Juli. Eine unter der Schirmherrſchaft des Miniſte⸗ riums für Volksbildung ſtehende Kommiſſion von faſchiſtiſchen Univerſitätsprofeſſoren hat numehr die grundſätzliche Haltung des Faſchts⸗ mus zu den Raſſevroblemen ausgearbeitet und in einer zehn Punkte umfaſſenden Erklärung niedergelegt. In der Erklärung wird die Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Raſſen anerkannt. In Be⸗ zug auf Italien wird ſeſtgeſtellt, daß die Be⸗ völkerung in ihrer Mehrheit ariſchen Ur⸗ ſprungs iſt und eine ariſche Kultur beſitzt. Beſonderer Nachdruck wird auf die Feſtſteuung gelegt, daß die italieniſche Bevölkerung ſich oſſen zur Raſſentheorie zu bekennen habe und daß ihre Merkmale in keiner Weiſe ver⸗ ſtellt werden dürften. Ebenſo wird unterſtri⸗ chen, daß das Judentum der italieniſchen Raſſe nicht angehöre. Das balbamtliche„Giornale d' Italia“ ſchreibt zu dieſen zehn Punkten, die ſie in aller⸗ größter Aufmachung veröffentlicht, daß ſie eine Aktion eröffneten, die dazu beſtimmt ſen, tief in die Sitten einzuſchneiden und eine Mentalität des italieniſchen Volkes auf dem Gebiet der Raſſenfrage zu ſchaffen. Die ariſche Natur des italieniſchen Volkes wird damit begründet, daß eine Bevölkerung mit ariſcher Kultur ſeit verſchiedenen Jahrtau⸗ ſenden die Halbinſel bewohnt. während nur ſehr geringe Ueberreſte der Kulturen vorariſcher Völker erhalten geblieben ſind. Der Urſprung der heutigen Italiener geht vor allem auf die Elemente jener Raſſe zurück, die den ewig le— bendigenBeſtand Europas bilden und bilden werden. Die Ueberſiedlung größerer Menſchen— maſſen nach Italien wird in das Gebiet der Fabel verwieſen Zu der an die Italiener ergangenen Mah⸗ nung der Notwendigkeit eines offenen Bekennt⸗ niſſes zur Raſſenlehre heißt es, daß alle bisher vom faſchiſtiſchen Regime in Italien geleiſtete Arbeit letzten Endes angewandte Raſ⸗ ſentheorie ſei. In den Reden des Duce ſei der Hinweis auf den Raſſebegriff überaus häufig zu finden. Der Begriff der Raſſe müſſe in Italien vor allem italieniſch und ariſch⸗nordiſch aus⸗ gerichtet ſein. Es handele ſich darum, den Italienern ein körperliches und geiſtiges Vorbild der menſchlichen Raſſe zu geben, das wegen ſeiner rein europäiſchen Merk⸗ male ſich volltommen von außereuropäiſchen Raſſen unterſcheide. Zum Leitſatz. wonach Juden nicht der italieniſchen Raſſe angehören, beißt es, daß von den Semiten, die im Laufe der Jahrhunderte in Italien gelandet ſeien, im allgemeinen nichts übrig geblieben ſei. Auch die arabiſche Herr⸗ ſchaft in Sizilien habe außer einigen Namen keine Spuren hinterlaſſen. Im übrigen ſei der Aſſimilierungsprozeß in Italien ſtets außer⸗ ordentlich raſch vor ſich gegangen. Die Juden ſtellten die einzige Bevölkerung dar, die ſich nie in Italien aſſimiliert habe, weil ſie aus nichteuropäiſchen Raſſen beſtänden, die von den Elementen, in denen die Italiener ihren Urſprung hätten, abſolut verſchieden ſeien. Im Sinne einer Reinerhaltung der italte⸗ niſchen Raſſe unterſtreichen die Ausführungen, daß eine Ehe nur mit Angehörigen europäiſcher Raſſen zuläſſig ſei. Der rein europäiſche Cha⸗ rakter der Italiener werde durch Kreuzung mit außereuropäiſchen Raſſen, deren Kultur nicht ariſch ſei, verfälſcht. Zu dem von„Giornale d' Italia“ veröffent⸗ lichten Erklärung über die Stellung des Fa⸗ ſchismus zu dem Raſſenproblem verlautet in unterrichteten Kreiſen, daß zunächſt keine ge⸗ ſetzlichen Maßnahmen zu erwarten ſeien. Die Erklärung habe im weſentlichen die Bedeutung einer Klarſtellung und Feſtlegung 10 Standpunktes des Faſchismus zur Raſſen⸗ rage. Nüchſte Olympiade in Finnland Heule endgüllige Enlſcheidung in Japan Tokio, 14. Juli. Die japaniſche Zeitung„Aſahi Schimbun“ bringt eine amtliche Meldung, wonach die Re⸗ gierung die für 1940 geplante Weltaus⸗ tellung verſchoben habe, und zwar „bis zur Wiederherſtellung des Friedens“. Der Miniſter für Geſundheit und öffentliche Wohl⸗ fahrt Kido hat ferner ſeine Abſicht bekannt⸗ gegeben, die Olympiſchen Spiele, die ebenfalls für 1940 in Tokio geplant waren, abzuſagen.(Siehe auch unſeren heutigen Sportteil. Die Schriftl.) Ueber dieſen Vorſchlag wird das Kabinett am Freitag beraten. Ein Teil der führenden Kreiſe Tokios bedrängt ge⸗ genwärtig die Regierung, dem Miniſter Kido nicht zuzuſtimmen; andere zweifeln aber nicht daran, daß der Kabinettsbeſchluß im Sinne der Vorſchläge Kidos ausfallen wird. Zur Begrün⸗ dung wird geſagt, daß Japan gegenwärtig alle ſeine Tatkraft auf den Krieg richten müſſe. Dafür ſeien aber auch alle Materialien not⸗ wendig, über die es verfüge. Aus London wird dazu gemeldet, im britiſchen Olympia⸗Ausſchuß herrſche die Mei⸗ nung, daß der Internationale Olympiſche Aus⸗ ſchuß im Falle einer endgültigen japaniſchen Abſage an Finnland mit der Bitte um Abhaltung der Spiele herantreten werde. Falls auch Finnland ablehne, werde ſich London um die Ehre der Spiele bewerben. * Berlin, 14. Juli. Japans Abſage veranlaßte den DNB.⸗Sport, ſich umgehend mit Dr. Diem, dem General⸗ ſekretär der XI. Olympiade 1936 in Berlin, in Verbindung zu ſetzen und ihn über die vor⸗ ausſichtliche Geſtaltung der Dinge zu befragen. Japans Verzichterklärung kommt für die Kreiſe des Internationalen Olympiſchen Ko⸗ mitees keineswegs überraſchend. Die japani⸗ ſchen Vertreter waren bereits auf dem letzten Kongreß in Kairo darauf hingewieſen worden, daß eine Durchführung der Spiele nur dann in Frage käme, wenn bis zum Spätſommer ds. Is, eine garantierte Zuſage Ja⸗ pans vorliegen würde. Daß man im IO. durchaus mit der Möglichkeit einer Verzicht⸗ erklärung gerechnet hat, geht ſchon daraus her⸗ vor, daß auf dem Nil eine Art Geheimbeſchluß gefaßt wurde, für den Fall der Abſage Japans automatiſch Helſinki einſpringen zu laſſen. Finnland hatte ſchon auf dem Kongreß 1936 in Berlin in ſchärfſtem Wettbewerb mit Japan gelegen. Mit der Abſage Japans geht naturgemäß auch das Durchführungsrecht der Winter ⸗ ſpiele in Sapporo verloren. Nach Anſicht Dr. Diems, der darauf hinweiſt, daß 1908 bereits ein ähnlicher Fall eingetreten iſt— da⸗ mals verzichtete Rom auf die Durchführung der Spiele, die dann London übertragen wurden— dürften die Winterſpiele 1940 an Norwe⸗ gen fallen, das ſie wahrſcheinlich im Holmen⸗ kol⸗Gelände in der Nähe Oslos bezw. in Rju⸗ kan veranſtalten wird. Dadurch kann man auch die leidige Skilehrerfrage praktiſch als ge⸗ löſt anſehen. Die Augen der Sportwelt richten ſich nunmehr von Tokio nach Helſinki und Oslo, deren endgültige Stellungnahme wohl ſchon für die nächſten Stunden zu erwarten iſt. Keine Antwort auf dumme Fragen Die Lügen vom„News Chronicle“ im engliſchen Unkerhaus London, 14. Juli Der Labour-Abgeordnete Fletcher fragte den Miniſterpräſidenten in der Donnerstags⸗ ſitzung des Unterhauſes, ob er den Reichsvertei⸗ digungsausſchuß anweiſen wolle, die ganze Ver⸗ teidigungsfrage Gibraltars angeſichts der jüng⸗ ſten Ereigniſſe in Spanien und in der Straße von Gibraltar, die die dortige ſtrate⸗ giſche Lage in Mitleidenſchaft gezogen hätten, zu überprüfen. Für den Premierminiſter antwortete Schatz⸗ kanzler Sir John Simon, der britiſche Reichs⸗ verteidigungsausſchuß ſei bereits dabei, die ganze Frage der ſtrategiſchen Lage Gibraltars und ſeiner Verteidigung im Hinblick auf die jüngſten Ereigniſſe in Spanien und in der Straße von Gibraltar zu überprüfen. Die Frage weiterer Inſtruktionen an den Verteidigungs⸗ ausſchuß ergebe ſich daher nicht. Fletcher hatte dann die Stirn zu behaupten, daß Italien und Deutſchland in Spa⸗ nien ſtrategiſche Stützpunkte errichteten, die die Sicherheit Englands bedrohten.(J) Fletcher meinte weiter, es würde zur Beruhigung der öffentlichen Meinung in England beitragen wenn der Verteidigungsausſchuß angewieſen würde, die Lage ad hoc zu prüfen. Simon wie⸗ derholte daraufhin lediglich, daß der Verteidi⸗ gungsausſchuß angewieſen ſei, eine Prüfung vor⸗ zunehmen. Der Oppoſitionsliberale Mander wärmte darauf die Lügenmeldung des News Chro⸗ nicle, die von deutſcher Seite ſchon gebüh⸗ rend und mit aller Schärfe zurückgewieſen iſt, wieder auf und fragte, ob der Premierminiſter den Verteidigungsausſchuß auf die Vorleſung aufmerkſam machen wolle, die General v. Reiche⸗ nau über dieſe Frage gehalten habe, und die er zweifellos geleſen habe(]). Die Frage Manders blieb unbeantwortet. Auf eine weitere Frage des Labour⸗Abgeord⸗ neten Henderſon, ob der Verteidigungsausſchuß auch die Behauptung prüfe, daß deutſche Kanonen an der nordafrikaniſchen Grenze gegenüber Gibraltar eingebaut worden ſeien, erwiderte Simon, man könne wohl mit Sicherheit annehmen, daß der Verteidigungs- ausſchuß nicht nur völlig unparteiiſch arbeiten, ſondern auch alle entſprechenden Erwägungen in Rechnung ſtellen werde. Eine weitere Frage Fletchers wurde vom Sprecher unterbrochen. Ein ehrenvoller Aufkrag Profeſſor March baut Belgrader Stadion Belgrad, 14. Juli Profeſſor Werner March, der ſchon im Mai ds. Is. von der jugoſlawiſchen Regierung für die Planung eines olympiſchen Stadions mit einer Sporthochſchule, ferner eines Auf⸗ marſchfeldes für militäriſche und turneriſche Vorführungen nach Belgrad gerufen worden war, wurde am 11. Juli von Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch und am 12. Juli vom jugo⸗ lawiſchen Prinzregenten Prinz Paul in ſeinem Sommerſitz empfangen. Seine dort vorgelegten N e wurden angenommen. Profeſſor March erhielt den Auftrag für die endgültige e zur Ausführung, die teilweiſe ſchon in dieſem Jahr begonnen werden ſoll. ſtegten die New Deal⸗Anhänger mit Ruſſo beim Führer Berchtesgaden, 14. Juli Der Generalſtabschef der faſciſtiſchen Miliz General Ruſſo wurde heute nachmittag vom Führer in Anweſenheit des Chefs des Stabes der SA. Lutze im Berghof auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden empfangen. In Begleitung des Generals Ruſſo befanden ſich Generalleutnant Montagna, Generalmajor Bal⸗ latio und General Roſſi. Von deutſcher Seite waren ferner u. a. Reichsleiter Bormann und SA.⸗Gruppenführer Reimann zugegen. 5 Daz. vermillelt ariſche verkreler 5 Berlin, 14. Juli Durch das Reichsgeſetz vom 6. Juli 1938 über die Aenderung der Gewerbeordnung ver⸗ lieren am 30. September ds. Is. alle bereits erteilten Reiſelegitimationskarten und Wander⸗ gewerbeſcheine ſowie die Stadt⸗Hauſierſcheine, die bisher an Juden erteilt ſind. ihre Gültig⸗ keit. Damit werden alle jüdiſchen Vertreter aus dem Wirtſchafts⸗ prozeß ausgeſchaltet. Die Reichsfachgruppe„Das kaufmänniſche Hilfs⸗ und Vermittlungsgewerbe“ im Fachamt „Der deutſche Handel“ der DAß weiſt darauf hin, daß ſie arſſchen Unternehmungen behilflich iſt, an Stelle der ausſcheidenden jüdiſchen Ver⸗ treter geeignete ariſche Kräfte zu finden. So werden aus dieſem Grunde in der größten deut⸗ ſchen achzeitſchrift für Handelsvertreter und Geſchä tsreiſende„Der reiſende Kaufmann“ ſtändig Geſuche von Firmen koſtenlos ver⸗ öffentlicht,, Diesbezügliche Schreiben ſind unter Angabe der Branche ſowie des freiwerdenden Bezirkes an die Reichsfachgruppe„Das deut⸗ ſchen Hilfs⸗ und Vermittlungsgewerbe“ im Fachamt„Der deutſche Handel“ in der DAF., Berlin Wü 1, Saarlandſtraße 92—102(Europa⸗ haus) zu richten. 8 Jüdiſche Flugblälfer in Paläſtina Hetze zum Widerſtand gegen die Staatsgewalt. Jeruſalem. 15. Juli. Der engliſche Labour-Abgeordnete Wedge⸗ wood bat in einem Brief an den Präſidenten und die Offiziere des Verbandes ehemaliger jü⸗ diſcher Offiziere in Tel Aviv die Juden in Pa⸗ läſtina aufgefordert, dort ihre Vorherrſchaft mit Gewalt und paſſiven Widerſtand durchzuſetzen. Dieſer Aufforderung haben die paläſtiniſchen Juden nunmehr nach Bekanntwerden des Brie⸗ fes des engliſchen Unterhaus-Mitglieder prompt Folge geleiſtet. Am Donnerstag ſind nämlich in Jeruſalem, Tel Aviv u. Haifa illegale hebräiſche Flugblätter verteilt wor⸗ den, die zum Widerſtand gegen die Staatsge⸗ walt und Steuerverweigerung aufreizen. Es heißt u. a. auch darin, daß die gemäßigten Zio⸗ niſtenführer, welche Zurückhaltung empfehlen, Volksverräter ſeien. Die jüdiſchen Flugblätter nehmen Bezug auf den bekannten Brief des engliſchen Unterhaus⸗ Mitglieder Wedgewood, worin der jüdiſche Wi⸗ derſtand gegen die Staatsgewalt empfohlen ſei. Mit der Verteilung dieſer illegalen Flugblät⸗ ter hätten die Juden bereits den erſten Punkt der Wedgewood⸗Empfehlungen zu erfüllen be⸗ gonnen. Iwiſchenfall in Mandſchukno Sowietruſſiſche Truppen überſchreiten die Grenze Tokio, 15. Juli. Das führende Blatt„Oſaka Aſahi Shimbun“ meldet aus Hſingking, daß eine Abteilung ſow⸗ jetruſſiſchen Truppen am 12. Juli die Oſtgrentze Mandſchukuos in der Nähe von Hunſchun ſüo⸗ weſtlich von Wladiwoſtock überſchritten habe. Die Truppen ſeien mehr als drei Kilometer in mandſchuriſches Gebiet vorgeſtoßen. Zu gleicher Zeit ſeien auffällige Truppenbewegungen auf ſowjetruſſiſchem Gebiet beobachtet worden, die mit einer außerordentlichen Verſtärkung der ſowietruſſiſchen Grenzbefeſtigungen parallel liefen. Die Regierung von Hſinking, ſo meldet das Blatt weiter, ſehe den Vorfall als außer⸗ ordentlich ernſt an und habe bei dem Ge⸗ neralkonſul der Sowjetunion in Mukden ſchärf⸗ ſtens proteſtiert! Die Regierung von Mandſchu⸗ kuo habe dabei gefordert, daß die Sowietregie⸗ rung die eingedrungenen Truppen ſofort zur Rechenſchaft ziehe und weitere Grenzverletzun⸗ gen verhindere. Das 12. lebende Kind Ehrenpatenſchaft des Führers Graz, 14. Juli Der Führer und Reichskanzler hat die Ehren⸗ patenſchaft für das 12. lebende Kind des Berg⸗ bauern Pg. Martin Spitzer in St. Marein. bei Knittelfeld übernommen und den Eltern ſeine herzlichen Glückwünſche ausſprechen laſſen. Ein Erfolg Rooſevells New Deal⸗Anhänger ſiegten in Oklahoma Oklahoma⸗City, 14. Juli Bei den demokratiſchen Wahlen in Oklahoma großer Stimmenmehrheit. Der ſich um ſeine Wieder⸗ wahl bewerbende Bundesſenator Elmer Tho⸗ mas beſiegte zwei, der Gouverneurskandidat Philipps vier Gegenkandidaten. Dies iſt die erſte Kraftprobe nach Beginn der Rooſeveltſchen Wahlkampfreiſe zur. küſte, mit der er die Anhänger ſeiner Reform⸗ 1 den Urwahlen zu unterſtützen beab⸗ ichtigt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Fr! edrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Envrim, Haller Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. die olde nich Sid ich 65 b ſich hat. init und Toll geja lich gezo ligt nen ſeren auf — berne melde die d last! Köni Eind Kant ſchen tube nit don lebha ſchwei der J kun gern geriet als m den 1 ku wiſcht ole einſat hatten da Poliz und U inne: mals oder ohne vählt bon Grade dana Leben deblie An bes 0 ken; Nan hätte ſeſtie diet, mur Rütt * 10 An Grau dach ialsge⸗ „s N dio⸗ fehlen, g aui k haus⸗ he Pi⸗ en fei. iablät⸗ Punkt en be⸗ * Nein Freund Juli-Bumm Die Abenteuer des kKapifäns Lauferbach von der„Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (1. Fortſetzung) Jetzt iſt es mit der Weihnachtsruhe in der engliſchen Marine aus. Der Chef der Blockade⸗ flotte Goodenougb läßt gleich ſieben Kreuzer nach Nord und Süden auslaufen und dazu 23 Wachboote, aber auf den Gedanken kam kei⸗ ner, uns dicht bei Grönland zu ſuchen, wohin 257 der Wind bis zu Neujahr 1917 verſchlagen atte! Die Engländer dachten, mein guter„See⸗ adler“ wäre ein U⸗Boot⸗Mutterſchiff, das für die Blockade Braſiliens beſtimmt ſei, und be⸗ orderten meine Verfolger an die ſüdamerika⸗ niſche Küſte, während ich geraden Kurs nach Süden zur afrikaniſchen Küſte nahm. Dort wäre ich ſicher geſchnappt worden, denn da wimmelte es von feindlichen Schiffen. Aber es zeigte ſich wieder einmal, daß der Kühne auch Glück hat. Kapitänleutnant Valentiner war nämlich mit ſeinem U-Boot nach Madeira gekommen und hatte unſeren Gegnern durch ſeine famoſen Torpedierungen einen tüchtigen Schrecken ein⸗ gejagt und dadurch veranlaßt, daß die eng⸗ liſchen Schiffe von der afrikaniſchen Küſte fort⸗ gezogen wurden, ſodaß der„Seeadler“ unbehel⸗ ligt nunmehr dort ſeine Kapertätigkeit begin⸗ nen konnte. So haben einige Zufälligkeiten un⸗ ſeren Blockadedurchbruch begünſtigt, aber allein auf das Glück konnten wir uns nicht verlaſſen — hilj dir ſelbſt, ſo hilft dir auch Gott! Nun noch eine Geſchichte, die zwar auch mit dem„Seeadler“ zuſammenhängt, deren Schluß ich aber auf meiner Jungensfahrt in Barbados erlebt habe. Im„Seeteufel“ habe ich erzählt, wie wir auf unſerer 2300 Seemeilen-Reiſe im offenen Boot uns von einem engliſchen Polizei⸗ offizier verhaften ließen, weil wir doch als Zi⸗ viliſten von keiner Waffe Gebrauch machen konnten— wenn wir gewollt hätten, ſo hätten wir dem Polizeioffizier und ſeinen vier Mann ohne große Mühe ein kühles Grab auf dem Meeresboden bereiten könnenn und das hatten dieſe Herren ſehr wohl erkannt. Als wir dann in Suva im Eingeborenen⸗ Haus untergebracht wurden, geſchah etwas ſehr Nebenſächliches aber doch ſehr Merkwürdiges: jeden Morgen fand ich vor meinem Quartier einen ſchönen Blumenſtrauß liegen. In der Nähe ſah ich öfters eine Frau mit einem kleinen Kind und ich vermutete, daß das Deutſche wä⸗ ren, die mich natürlich nicht beſuchen dürf— ten, mir aber wenigſtens täglich einen Gruß ſenden wollten. Solche kleine Liebenswürdig⸗ keit vergißt man doch nie! Auf unſerer Weſtindienfahrt mit den ame⸗ rikaniſchen Jungs laufen wir nun eines Tages Barbados an und wollen dem engliſchen Gou⸗ verneur unſeren Beſuch machen. Der Adjutant meldet uns:„Seine Exzellenz erwartet Sie und die Frau Gräfin heute um 11 Ubr.“ Der Pa⸗ laſt des Stellvertreters Seiner Majeſtät des Königs von England macht einen ſabelhaften Eindruck, er iſt reich beflaggt und einige dicke Kanonen geben ihm ein beſonders ſtolzes Aus⸗ ſehen. In ſeiner prächtig eingerichteten Amts⸗ ſtube empfängt uns der Gouverneur zuſammen mit Frau und erwachſener Tochter. Ich muß von meiner Kriegszeit berichten: während ich lebhaft erzähle, iſt der Gouverneur merkwürdig ſchweigſam. Ich ſuche in meinem Gedächtnis— der Mann kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn nicht ausfindig machen. Er möchte gern hören, wie ich ſchließlich in Gefangenſchaft geriet. Ich erzähle von meinem Gewiſſensſtreit, als mich in den Fidſchi⸗-Inſeln auf dem Schoner, den wir auf der offenen See kapern wollten, kurz vor der Abfahrt der Polizeioffizier er⸗ wiſchte und ich ſchwankte, ob ich den Ahnungs⸗ loſen und ſeine vier indiſchen Soldaten nicht einfach niederknallen ſollte— die Uebermacht hatten wir dazu ja. Da ſteht der Gouverneur auf:„Graf, der Polizeioffizier war ich— und daß ich noch lebe, und was ich jetzt bin, das verdanke ich Ihnen!“ Und er nimmt meine Hände und ſchüttelt ſie immer wieder in herzlicher Dankbarkeit.„Da⸗ mals konnte ich wählen zwiſchen 1000 Pfund oder Zulaſſung zum höheren Kolonialdienſt ohne Ablegung der nötigen Examina. Ich wählte letzteres und jetzt bin ich Gouverneur von Barbados von Seiner Majeſtät und Euer Gnaden!“ Und ſeine Frau erzählte mir, daß ſie damals wohl gewußt hätten, wie ihres Mannes Leben nur durch meine Ritterlichkeit erhalten geblieben wäre. Als Dank hätte ſie mir täg⸗ lich einen Blumenſtrauß heimlich vor mein Quartier in Suva gelegt und das kleine Kind, das ſei ihre Tochter geweſen. Und beide dan⸗ ken mir nochmals herzlich dafür, daß ich ihren Mann und Vater damals nicht totgeſchoſſen hätte. So haben wir ein frohes Wiederſehen gefeiert und der feindliche engliſche Polizeioffi⸗ zier, der mir einſt ein recht mäßges Unterkom- menen Susa verſchafft hatte und es durch meine gütige Vermittlung inzwiſchen zum höchſten Verwaltungschef gebracht hatte, der bewirtete mich jetzt geradezu mit fürſtlichen Ehren, und Frau und Tochter wetteiferten mit ihm. meiner Frau und mir den Aufenthalt angenehm zu machen. 5 Doch nun genug von meinen Erlebniſſen, ich will ja gar nicht von mir. ſondern von meinem Freunde Juli⸗Bumm, von meinem famoſen Kapitän Lauterbach erzählen, und wie dieſes Buch eigentlich entſtanden iſt. Auf dieſer Weſtindienfahrt, die mich als den Lebensretter eines richtigen Gouverneurs auf⸗ treten ließ, entſtand nämlich der erſte Gedanke zu dieſem Buche und das kam ſo: Mein Freund Lowell Thomas, den ich ken⸗ nengelernt habe. weil er die amerikaniſche Be⸗ arbeitung des„Seeteufel-Buches“ herausgegeben hat, war auch mit an Bord, und als wir mit geſchwellten Segeln ſo durch die Karaibiſche See Copyright by Koehler& Amelang, Leipzig dahinglitten, wurde natürlich auch manches Garn geſponnen, wie das bei ollen Seebären ſo Brauch iſt. Es war vor Haiti, von dem nur die dunklen Spitzen der Berge durch den bläu— lichen Dunſt am Horizont hindurch ſichtbar wa⸗ ren. Wir befanden uns ganz vorn am Bug. eine Schar Delphine ſchoſſen durch den Giſcht und Lowell Thomas erzählte gerade große Töne von ſeinem Captain Lawrence, über deſſen Abenteuer in Arabien er auch ein Vuch geſchrie⸗ ben hat. „Na, hören Sie mal“, ſagte ich ihm,„wenn Ihnen an ſolchen Geſchichten liegt, da weiß ich Ihnen eine, in der von den tollſten Abenteuern, Schiffbrüchigen, Meutereien und Taifunen, von einer der berühmteſten Kaperfahrten des Krie— ges, von einem Seegefecht. Unterſeebooten, ge- heimnisvollen Schiffen und einer Flucht beinahe um den ganzen Erdball herum die Rede iſt und ich kann Ihnen nur den guten Rat geben: Beſuchen Sie mal meinen Freund Juli⸗-Bumm und laſſen Sie ſich das alles von ihm ſelbſt er⸗ zählen.“ Lowell Thomas war platt. ſoviel hatte er noch nicht auf einmal gehört—„Juli⸗Bumm?“ fragte er ſchließlich.„Wer iſt denn das?“ (Fortſetzung folgt) Verkehrsunglütk fordert neun Tolt Ein Omnibus fuhr gegen §§ Halle, 14. Juli Von der Nachrichtenſtelle der Reichsbahndi⸗ rektion Halle an der Saale wurde folgende amtliche Mitteilung über ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück bei Trebſen(Mulde) ausgege⸗ ben: Am 14. Juli, gegen 7 Uhr, iſt auf dem unbeſchrankten Uebergang der Staatsſtraße Wurzen— Grimma am Kilometer 16,6 der Bahnſtrecke Beucha— Trebſen un⸗ weit Bahnhof Trebſen ein beſetzter Privatomni— bus aus Borna bei Leipzig gegen eine von einer Kleinlokomotive bewegte Rangierabteilung ge⸗ fahren. Durch den Anprall explodierte der Ben⸗ Der Nekordflug um dit eine Rangierableilung zintank des Omnibuſſes, ſodaß der Wagen verbrannte. Von den Inſaſſen wurden, ſoweit bisher feſtzuſtellen war, ſechs Perſonen getötet und 15 verletzt, darunter vier ſchwer. Unter den Schwerverletzten befindet ſich der Führer des Omnibuſſes, der in das Krankenhaus in Wurzen eingeliefert wurde. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Zu dem ſchweren Unfall bei Trebſen teilt die Neichsbahndirektion Halle ſpäter mit, daß ſich die Zahl der Todesopfer von 6 auf 9 erhöht hat. Mehr oder weniger ſchwer verletzt ſind insgeſamt 21 Perſonen. der Amerikaner hughes brauchle nur knapp vier Lage New Vork, 15. Juli Howard Hughes iſt auf ſeinem Fluge um die Welt um 14.36 Uhr Ortszeit(30.36 Uhr Mz.) auf dem New Vorker Flugplatz Floyd Bennet⸗Field glatt gelandet. Drei Marineflugzeuge flogen dem Weltflieger 350 Km. weit entgegen und gaben ihm das Ehrengeleit zum Landungsplatz, wo die erfolg⸗ reichen Flieger mit braufendem Jubel begrüßt wurden. Die Geſamtdauer des Fluges um die Erde beträgt drei Tage 19 Stunden 16 Minuten. Wie dazu gemeldet wird, be⸗ nutzte Hughes einen neuen überempfindlichen Höhenmeſſer, der auf dem Weltfluge zum erſten Male für große Strecken ausprobiert wurde. Zuvor lagen folgende Meldungen vor: Bei der Vertretung des Fliegers Hughes in New Pork iſt die letzte Nachricht von dem amerikaniſchen lieger um 2 Uhr früh New Porker Zeit(7 Uhr ME) eingetroffen. Der Flieger teilte dabei funkentelegraphiſch mit, daß es in der Nachbar⸗ bchaft blitze, und er deshalb eine Zwiſchenlan⸗ ung in Winnipeg vornehmen wolle. Da nun bis 8 Uhr New Porker Zeit weder die Landung in Winnipeg erfolgt war, noch ſonſt ein Lebens⸗ 3 von Hughes gemeldet wurde, erſuchte der ew NVorker Vertreter des Fliegers alle kanadi⸗ ſchen Fluglinien und Funkſtationen, Ausſchau nach dem Hughes⸗Flugzeug zu halten. Die Broadcaſting Company in New Pork teilte mit, ſie habe eine Funknachricht aus Winnipeg erhalten, daß Flugzeuge dort aufge⸗ lachen ſeien, um nach dem Flieger Hughes zu uchen. Der Weltflieger Hughes landete um 7 Uhr 37 Chicagoer Zeit(alſo gegen 15 Uhr 37 MéEz) ja dem Flugplatz von Minneapolis in Minne⸗ ota. Die Maſchine Hughes hat nach dem Abflug in Fairbanks keine Mitteilungen mehr ſenden können da die Sendeanlage beſchädigt worden war. Infolge Zeitmangels wurde ſie auch in Minneapolis nicht in Stand geſetzt. Es wurde lediglich getankt. Hughes und ſeine Begleiter waren ſchon in Minneapolis völlig über⸗ müdet. Hughes ſelbſt erklärte, ſeit Sonntag nachmittag lediglich vier Stunden geſchlafen zu haben. Zlürmiſcher Empfang in New Hork New Pork, 15. Juli. Starke Polizeiketten hatten in Fleyd-Bennett⸗ Field alle Mühe, die rund 25 000 Zuſchauer, zu⸗ rückzuhalten, die ſich zum Empfang der Welz⸗ flieger eingefunden hatten, um die Maſchine vor Beſchädigungen zu bewahren, als der gro⸗ ße ſilberne Eindecker nach einer Doppelrunde Stall Tokio— helſinfi Unſer Bild zeigt einen Teil des Stadions von Helſinki mit dem Turm (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) um den Flugplatz auf genau demſelben Fleck landete, von dem es am Sonntagnachmittag zum Flug um die Welt geſtartet war. Die von Wiley Poſt 1933 aufgeſtellte Rekordzeit iſt durch den neuen Flug mehr als halbiert worden. Es dauerte volle fünf Minuten. ehe die völlig erſchöpften Flieger wieder feſten Bo⸗ den betreten konnten. Howard Hughes ſtieg als erſter aus dem Flugzeug. Man reichte ihm Blu⸗ men und Rundfunkmikrophone. Er erklärte: „Ich bin ſehr glücklich über unſeren Erfolg. Aber ich möchte nicht noch einmal beginnen. Jetzt möchte ich vor allem baden, mich raſieren und eſſen.“ Einer der erſten Wünſche. den die Flieger äußerten, war der nach Zigaretten. Mit ihren drei Tage alten Bärten und den Klei⸗ dern, die ſie ſeit dem Start nicht mehr gewech⸗ ſelt hatten, ſahen ſie gerade nicht ſehr ſalonfä— hig aus. Die Maſchine iſt, abgeſehen von der abhanden gekommenen Antenne, völlig unbe— ſchädigt von dem Fluge zurückgekehrt. In der geſamten amerikaniſchen Oeffentlichkeit findet die außerordentliche Leiſtung der Weltflieger bewundernde Anerkennung. Doppelmord bei Edingen Gdingen, 14. Juli In der Ortſchaft Lenſitz bei Gdingen drangen Banditen in das Beſitztum des Pächters Joſef Zielonka ein und ſtreckten die 65jährige Frau des Landwirts mit einem Beilhieb nieder. Zie⸗ lonka ſelbſt konnte zunächſt fliehen, wurde jedoch von den Banditen eingeholt und ebenfalls nie- dergeſchlagen. Man fand ihn auf dem Wege nach Ziſau auf. Durch einen Schnitt in die Kehle war ihm der Kopf faſt völlig vom Rumpf ge⸗ trennt worden. Nachdem die Verbrecher das An⸗ weſen nach Geld durchſucht hatten, ſetzten ſie es in Brand. Die Feuerwehr konnte jedoch recht⸗ zeitig eingreifen und das entſetzliche Verbrechen aufdecken. Die Frau gab noch Lebenszeichen von ſich, ſtarb aber bald nach ihrer Auffindung. 2 2 22* 2 Jüdiſche Belrüger in danzig Danzig, 14. Juli. Beamte des Fahndungsamtes des Landes- ſteueramtes entdeckten nach einer Meldung des „Danziger Vorpoſten“ beim Juden Sa⸗ lomon Lieb in Danzig bei einer Haus⸗ ſuchung einen Goldſchatz, den ſich der Jude in einer völlig verſchmutzten Wolldecke einge— näht hatte, die er als Schlafdecke benutzt. Der Goldſchatz, für den die Danziger Bank 30 500 Gulden zahlte, reichte gerade aus, um die hinterzogenen Steuern des Juden zu decken. Der Jude Lieb wird in den nächſten Tagen aus wandern. Bei der jüdiſchen Firma Eſſig-⸗ und Moſt⸗ richfabrik O. H. C., die von dem Juden Hug o Joſephsſohn und ſeinen beiden Söhnen Benno und Erich Joſephſohn geführt wird, wur⸗ den Steuerhinterziehungen von 60 000 Gul⸗ den aufgedeckt. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß der Jude für 60 000 Gulden Deviſen in die Schweiz verſchoben hatte. Zur 1 der hin⸗ terzogenen Steuern mußte Joſephsſohn ſeinen völlig verwahrloſten Betrieb verkaufen, aus dem jetzt in ariſcher Hand wieder ein menſchen— würdiges Unternehmen werden ſoll. Auch Jo⸗ ſephsſohn wird ſich ins Ausland begeben. 21 verunglückte Schulkinder Schnellverfahren wegen des Roſtocker Omnibusunglücks Roſtock, 14. Juli. Vor dem Schöffengericht Roſtock begann heute vormittag die Hauptverhandlung über das Ro⸗ ſtocker Omnibusunglück im Schnellverfahren. Im vollbeſetzten Zuſchauerraum ſieht man auch eine Reihe von Eltern der bei dem Unglück am 6. Juli zu Schaden gekommenen 21 Schul⸗ kinder aus Parchim. Dem Angeklagten Rehmer wirft die An⸗ klage beſonders vor, zu ſchnell gefahren zu ſein. Der Angeklagte Hutfilz bedient die Schranke an der Unfallſtelle ſeit 20 Jahren und wurde einmal im Jahre 1925 mit drei Mark und ein zweitesmal 1928 mit 30 Mark Ord- nungsſtrafe belegt, da er die Schranke nicht rechtzeitig geſchloſſen hatte. Rehmer ſagt aus, er habe auf der abſchüſſi⸗ gen Chauſſee auf 30 Kilometer abgeſtoppt, dann jedoch wieder Gas gegeben, als er geſehen habe, daß die Straße mit dem Bahnübergang frei ſei. 20 Meter vor der Schranke ſei er mit 40 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren. Plötzlich habe er geſehen, daß die Schranke gefallen ſei, worauf er mit der Fußbremſe gebremſt habe, ſo daß der Omnibus noch 4 bis 5 Kilometer Geſchwindigkeit gehabt habe. Die ſich wieder öffnende Bahnſchranke habe ihn veranlaßt, noch ſchnell über die Bahngleiſe hinwegzukommen. Der Omnibus ſei aber mit abgewürg⸗ tem Motor auf den Schienen ſtehen geblie⸗ ben, ſo daß der Zug ihn erfaßt habe. Der Fahrer, der Lehrer und die Lehrerin ſowie neun Schüler ſeien aus dem Omnibus geſprun⸗ gen. Der Angeklagte betont, daß ſeine Brem— ſen beſtimmt in Ordnung geweſen ſeien. Hutfilz erklärt, aus dem Fahren des Omni⸗ bus habe er geſchloſſen, daß mit dem Kraft- wagen„etwas, los ſei“., Er habe angenommen, das Auto müßte noch über die Strecke. Des⸗ halb habe er die Schranke wieder geöffnet, zu⸗ mal dieſe ſonſt durchbrochen worden wäre. Der Zug habe den Omnibus gefaßt und ihn etwa 60 Meter vor ſich hergeſchoben. Nach dem Lokaltermin an der Unglücksſtelle waren am Nachmittag eine Reihe Zeugen ver— nommen worden, unter ihnen der Lehrer und die Turnlehrerin der verunglückten Schulkin- der. Der Lehrer ſagte u. a. aus, daß man ſich der furchtbaren Sekunden, die man im Autobus auf den Schienen verbrachte, gar nicht bewußt geweſen ſei. Wenn man geahnt hätte, daß der Zug ſchon im Heranbrauſen war, hätten etwa noch 10 weitere Kinder aus dem Omnibus her⸗ auskommen können. Die Aerzte geben bekannt, daß es den Kin⸗ dern im Allgemeinbefinden beſſer geßde. Das Sachverſtändigengutachten beſagt, aß die Bremſen des verunglückten Omnibuſſes voll⸗ kommen verſchmiert und verölt geweſen ſind. Zuſammenfaſſend hielt der techniſche Sachver⸗ ſtändige den Zuſtand der Bremſen für völlig unzureichend. —— 3 —— T (Schluß) Ohne zu fragen, ohne ſich umzuſchauen! Das wollten S' doch gerade wieder tun, nicht wahr? Aber was die Prohaska iſt, die ſollen S' kennenlernen, wann Sie das riskieren! Treiben S' nicht auf die Spitze, Herr Marquis!“ In Prangins' Gehirn wirbelte ein Rad, drehte ſich blitzſchnell zurück, riß Wände um Wände der Erinnerung ein, tam an einen Punkt, ſtand ſtill und ſtockte wie ein Uhrwerk, das plötzlich zerbricht. Er ſaß mit dem Kopf in den Händen da. Mit einem Ruck ſtand er plötzlich auf.„Prohaska!“ rief er.„Iſt das wahr? Oh, ich Narr!“ „Glauben S', daß ich herkomm, um Ihnen Geſchichten zu erzählen, x-beliebige?“ ſaate ſie gekränkt. Prangins ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. Er blieb vor ihr ſtehen.„Weiß ſie, ich meine, die gnädige Frau, daß Sie hier ſind, um.. mir das zu ſagen?“ Die Prohaska bekam es plötzlich mit der Angſt. „Nein!“ rief ſie entſetzt.„Sagen S' ihr nix. Jeſſas Maria und Joſeph! Wann's die erfährt, ſchlägt's mich tot. Dürfen S' ihr nicht ſagen. Nein!“ „Prohaska“, ſagte Prangins,„ſeien Sie ganz ruhig: ich werde ſchon dafür ſorgen, daß Sie nicht totgeſchlagen werden. Aber ſagen Sie mir um aller Heiligen willen noch eins: Hat ſie denn dieſen Laszko jemals geliebt oder...?“ Die Prohaska ſah ihn mit einem langen, halb verächt⸗ lichen, halb mitleidigen Blick an.„Ich bin alte Frau, Serr Marquis weiß wie Leben iſt. Sie ſind großer Tropf. Männer ſind immer aroße Tropfe...!“ In dieſem Augenblick geſchah etwas Ueberraſchendes: Prangins umarmte die alte, verhutzelte, kleine Prohaska, küßte ſie und hob ſie auf, ſchwenkte ſie hoch in der Luft umher, bis er ſie am Ende wieder ganz behutſam und zärtlich niederſetzte wie ein Kind. Er griff nach ſeinem Hut, der auf dem Bett lag, nahm die verſtörte Alte bei der Hand und rannte mit ihr hinaus. 1 „So“, ſagte Frau Latour zu Materne, als ſie mit Colette aus ihrem Zimmer kam,„wir ſind ſoweit. Wir können fahren. Wo iſt der Herr Marquis?“ Sie ſtanden im Eingang des Hotels. Materne wurde äußerſt verlegen. „So rufen Sie ihn doch, Materne!“ ſaate Frau Latour. Der wurde noch veriegener.„Er iſt nicht da“, ſagte er ſchuldbewußt. 5 „Was ſoll das heißen?“ „Er iſt ſoeben mit dem Wagen fortgefahren“, er⸗ widerte Materne,„und hat mich beauftragt, die gnädige Frau und Fräulein Colette zur Bahn zu bringen. Hier iſt ein Wagen. Der Herr Marquis läßt ſich entſchuldigen und einen Gruß beſtellen. Er hofft, die Damen zu Hauſe wiederzuſehen.“ Colette lächelte. Sie hatte die ganze Zeit gelächelt, während ſie die Treppe hinunterſtiegen, während ihre Mutter Materne ausfragte und dieſer antwortete; es war ein leiſes, geheimnisvolles, verklärtes Lächeln, das wie ein klarer Schimmer auf ihrem Antlitz lag. Frau Latour begriff es nicht, ebenſowenig wie Pran⸗ gins' plötzliche Abweſenheit. Sie wurde böſe, ſie war nahezu empört. Das alles machte ſie ganz nervös, und ihr Zorn entlud ſich auf Materne. „So ſtehen Sie doch nicht ſo herum!“ rief ſie.„Greifen Sie doch zu! Aber geben Sie mir acht auf die Hu ſchachtel.“ Sie drückte ihm die Koffer in die Hand, die in Innern des Flures ſtanden; einen nach dem andern packte ſie ihm auf. Materne ließ ſich beladen wie ein ge⸗ duldiger Laſteſel und trottete dann vorſichtig über die Straße dem Wagen zu. Colette ergriff ſelbſt ihr Täſchchen, Mantel und Schirm ihrer Mutter und trug dies ebenfalls hinüber. „Und wo iſt der Herr Marquis hingefahren?“ fragte Frau Latour.„Wieder nach Moron?“ „Nein“, entaeanete Materne. zu Frau Caſini.“ „Das iſt echt!“ rief ſie.„Wieder einmal echt Prangins! Was will er denn noch von ihr?! Aber ſo iſt er immer: unberechenbar, eigenwillig und ohne jede Vernunft! Man kennt ſich mit ihm nicht mehr aus. Nein, ſowas!“ Materne, der hinlänglich damit beſchäftigt war, die Koffer der beiden Damen zu verſtauen, ſtimmte ihr in einer Ecke ſeines Herzens zu; auch er kannte ſich mit dem Marquis plötzlich nicht mehr aus. Aber Materne war ein Mann und hielt zu ihm, was auch kommen möge, und ſel es gegen alle Frauen der Welt. Das war Ehrenſache. Auf Colettes Antlitz vertiefte ſich das Lächeln und ging in einen Ausdruck zärtlicher Luſtigkeit über. Sie maßte an ſich halten, um nicht laut zu lachen. Sie allein kannte ſich aus, und das genügte. Prangins war bei ihr geweſen; ganz plötzlich war er vorhin zu ihr ins Zimmer geſtürz! gekommen, und ebenſo ſchnell war er dann wieder fort⸗ geweſen, kaum, daß ſie ſeine Worte begriffen hatte. Colette war jung. Es war ein Wunder geſchehen, un⸗ faßlich, beſeligend, und voller Geheimnis. Sie wagte nicht, darüber zu Iprechen, jetzt noch nicht. Copyright 1988 by Aufwärts-Verlag, Serin SW 88 Roman von Hertha von Puttkamer-Netto Auf der Fahrt zur Bahn kamen ſie am Hotel Minerva vorüber. Im Augenblick, als ſie um die Ecke bogen, be⸗ gegnete ihnen dort Oliver Milbrey mit den Damen Giulani. „Hallo!“ rief er und winkte kameradſchaftlich mit der Hand.„Gute Reiſe! Ich fahre nach Sizilien, heute noch. Leben Sie wohl!“ Frau Latour ſchaute ihm baß verwundert nach. Der Wagen fuhr, ſchon war Oliver Milbrey nicht mehr zu ſehen. Sollte er in Drei⸗Teufels⸗Namen nach Sizilien fahren oder zum Nordpol, was ging ſie denn das an! ACHTZEHNTES KAPTTEI. Es war ein lauer, ſchöner Abend im Spätſommer. Die Luft war klar und mild und ſandte einen allererſten bitterlich⸗ſüßen Duft aus, der den kommenden Herbſt an⸗ kündigte. Unter dem alten Nußbaum unweit des Gemüſegartens in Chantillon ſaßen Materne und Jean einander gegen- über. Zwiſchen ihnen ſtand ein Tiſch mit Gläſern und Flaſchen und ein Korb mit Weißbrot. Materne hatte ſich auf ſeiner Bank weit zurückgelehnt, reckte ſich und ſchaute in das dichte Blättergewirr des breiten Nußbaums über ſich, das in der ſchnell herein⸗ brechenden Dunkelheit jetzt wie ein ſchwarzes Dach über ihm lag, beugte ſich ſodann wieder nach vorn und ſandte einen Blick zu ſeinem alten Freund Jean hinüber, der mit aufgeſtützten Armen tiefſinnig und grübelnd in ſein leeres Weinglas auckte. Materne ergriff die Flaſche und ſchenkte ihm ein. „Proſt!“ ſagte er ermunternd.„Trink!“ und hob ſein Glas. „Willſt mich wohl beſoffen machen?“ knurrte Jean, ließ aber dennoch ſein Glas an das Maternes klingen. „Hör doch auf mit deinem dummen Geſchwätz“, er⸗ widerte Materne voller Würde;„wenn du dich betrinkſt, iſt es deine eigene Schuld.“ „Nein!“ rief Jean.„Du legſt es darauf ab, damit ich zugeben ſoll, daß du die Wette gewonnen haſt.“ „Hab ich ja auch!“ ſagte Materne geringſchätzig.„Was redeſt du nur immer?“ Jean ſtellte ſein Glas mit ſolcher Vehemenz auf den Tiſch zurück, daß der Wein überſchwappte.„Das iſt nicht N er entrüſtet.„Ich habe gewonnen.“ „Nein.“ „Bitte“ entgegnete Jean.„Wir wollen doch feſthalten: Du baſt geſaat: Er heiratet überhaupt nicht.“ Jetzt war es an Materne, emport dazwiſchenzufahren: „Mit dir kann man eben nicht wetten, wenn du dich nachher nicht einmal richtig erinnerſt. Ich habe geſagt: Er heiratet, wen er will und wann er will, aber jedenfalls nicht Frau Latour. Und damit habe ich viel mehr recht als du mit deiner Behauptung, er würde ſie beſtimmt nehmen.“ „Du drehſt einem doch wirklich jedes Wort im Munde herum“, erwiderte Jean beleidigt.„Ich habe nur geſagt: Er wird heiraten, und du haſt geſagt„nein“. Alſo habe ich recht. Damit baſta!“ Die Rede ging erregt hin und her. Inzwiſchen brach die Nacht herein; es war jetzt ganz dunkel. Nur vom Küchenfenſter her, wo Marguerite noch hantierte, drang ein kleiner Lichtſchimmer zu ihnen hinüber und erhellte ſchwach das Dunkel. Jean und Materne bemerkten nichts von alledem. Sie vermochten ſich gegenſeitig kaum mehr zu erkennen; aber der Wein war ihnen beiden zu Kopf geſtiegen, ſie gerieten in Eifer und erhitzten ſich mehr und mehr. Keiner wollte nachgeben, keiner dem andern das Recht laſſen, keiner ſich geſchlagen erklären. „Wenn du nicht endlich aufhörſt damit“, ſagte Materne ſchließlich,„dann erzähle ich dir nichts, aber auch gar nichts, mein Guter!“ Geſchickt hatte Materne ſeinen letzten Trumpf aus⸗ geſpielt. Und der wirkte. Jean, deſſen Neugier immerhin ſeine Kampfluſt überwog, glotzte ihn an, kam ein Stück näher herangerückt und beugte ſich über den Tiſch vor. „Nun ſchön“, brummte er,„wenn du mir verſprichſt, nicht mehr davon anzufangen, gut, dann reden wir nicht mehr davon. Alſo. ſchieß los!“ „Hm!“ machte Materne nach einer Pauſe und ließ genießeriſch den andern zappeln.„Alſo— was denn?“ „Was du weißt“, ſagte Jean eifrig. Hoheitsvoll reckte Materne ſein Kinn in die Höhe. „Ich weiß alles!“ „Spiel dich doch nicht ſo auf“, warf Jean dazwiſchen, „das iſt natürlich auch wieder übertrieben.“ Materne ſchwieg, indigniert über die Zweifel ſeines Freundes. Da gab Jean klein bei und verlegte ſich aufs Bitten. „Alſo“, begann Materne gönnerhaft,„ſtell dir vor: ſie kennen ſich ſeit zweiundzwanzig Jahren!“ „Nicht möglich!“ rief Jean und ſchlug auf den Tiſch. „Doch“, ſagte Maternez„in ihrer Jugend haben ſie „... geltebt?“ unterbrach Jean neugierig.„Aber ſie muß doch verheiratet geweſen ſein, wo ſie einen Sohn hat.“ „War ſie ja auch, aber das hat doch mit Liebe nichts zu tun, du Idiot“, erwiderte Materne von oben herab mit Kennermiene.„Und jetzt hat ſie ſich eben ſcheiden laſſen, um den Marquis zu heiraten. Und den Jungen, den Cecil. bat der Marauis ia auch adoptiert.“ „Das weiß ich“, ſagte Jean und verſank in tiefes Nachdenken.„Sag mal, wann kommen ſie denn eigentlich zurück von ihrer Hochzeitsreiſe?“ a „Ich warte jeden Tag auf Nachricht“, erwiderte Materne;„der Marquis wollte depeſchieren. Es iſt ſchon alles hergerichtet.“ a Und die Alte. die jetzt hier bei euch iſt!? „Die Prohaska, meinſt dur“ fragte Materne.„Ach, mit der kommt man ganz gut aus.“ Jean bohrte mit den Augen ein Loch in die Dunkel⸗ heit. Er war vom Weingenuß langſam in eine elegiſche Stimmung geraten und wollte mehr wiſſen.„Ob ſie glücklich ſind, was meinſt du, Materne?“ „Und ob!“ ſagte Materne.„Du hätteſt ſie auf der Rückfahrt ſehen ſollen! Als wenn ſie beide ganz jung wären, ſag ich dir. Ueberhaupt, wenn ich erzählen wollte...!“ Jean hatte den Kopf aufgeſtützt und lauſchte den Worten Maternes.„Schön!“ flüſterte er weinſelig vor ſich hin,„ach ſchön! Und der Junge wird nun alſo unſere kleine Colette beiraten?“ „Ja“, ſagte Materne,„aber das hat ja noch ein wenig Zeit, denke ich.“ Das Licht im Küchenfenſter war erloſchen. Materne zündete mit einem Streichholz das Windlicht an, das an einem Aſt über ihnen hina. „Ich muß ja nach Hauſe“ ſagte Jean, aber er blieb ſitzen. Materne erzählte weiter und Jean hörte zu. Da⸗ zwiſchen tranken ſie. Der Streitfall mit der Wette war begraben und vergeſſen. Zwei Flaſchen Wein waren bereits leergetrunken; Materne griff unter den Tiſch und holte eine neue hervor. Leiſes Froſchquaren vom nahen Teich im Park des Schloſſes klang monoton herüber. Es zirpte im Gebüſch. Sonſt war alles ſtill. Nur das Windlicht baumelte flackernd im leichten Nachtwind über ihren Köpfen hin und her und zeichnete die Schatten der beiden Trinker auf den Raſen. Die Zunge Maternes wurde ſchwerer und ſchwerer, ſeine Stimme leiſer und leiſer. Die Worte kamen in Abſtänden brockenweiſe. Kaum hörte Jean ihn noch ſprechen. Keiner von beiden bemerkte es, als jetzt von der Land⸗ traße her ein Wagen ſich näherte, um die Rabatte fuhr and vor dem Portal in Chantillon hielt. „Endlich!“ ſagte Prangins.„Wir ſind zu Hauſe.“ Und er half Carmen aus dem Wagen ſteigen. Sie ſtiegen die Stufen zum Eingang hinauf. Die Tür war verſchloſſen. Prangins öffnete und ſie traten ein. „Materne wird ſicher noch nicht ſchlafen“, ſagte Pran⸗ zins,„es iſt ja noch nicht ſpät.“ Und er klingelte. Nie⸗ mand erſchien.„Wir hätten telegraphieren ſollen“, ſagte Carmen. „Ach, es ſchadet ja nichts“, ſagte er und ging, um die ſoffer zu holen und den Wagen in die Garage zu fahren. Carmen war ihm gefolgt. Prangins ſchloß die Garagen⸗ tür. Dann ſchritten ſie unter den Bäumen hin zum Hauſe zurück. Er hatte den Arm um ihre Schulter gelegt. Plötzlich blieb er ſtehen: Vom Nußbaum her kam ein deutliches Geräuſch, es klang wie ein Schnarchen. Näher tretend, ſahen ſie im Duntel Materne und und den Kutſcher Jean ſitzen; der eine weit zurückgelehnt mit offenem Mund, das Weinglas feſt umklammert; der andere vornübergeſunken, den Kopf auf dem Tiſch. auf dem eine kleine Weinpfütze ſchwamm Ueber ihnen das Windlicht, zwiſchen ihnen Flaſchen, Gläſer und der Korb mit Weißbrot. So ſchliefen ſie feſt und ohne aufzuwachen. „Pſt!“ flüſterte Carmen und zog Prangins fort,„wir wollen ſie nicht wecken.“ Bevor ſie ins Haus traten. hielt ſie Prangins zurück. „Schau!“ und ſie deutete nach oben zum Himmel, an dem unzählige Sterne funkelten. Sie hielt ſeine Hand.„Wie habe ich zu dieſen Sternen gebetet“, ſagte ſie leiſe,„immer und immer wieder...!“ Prangins hielt Carmen umfaßt.„Und“, ſagte er ebenſo leiſe,„am Ende haben ſie uns doch Glück gebracht, Carmen!“ „Ja“, ſagte ſie,„uns und—— Cecil!“ Da zoa er ſie dicht an ſich beran und küßte ſie. (Ende] Wet a1 fl gewot dions det S 11 f Kälte Goll bend Zutief tische dank aun Grun die A tend! Jaſt A ht die u ten. auf d bon! unerm fein dl halb! 70 in W nuch das n. Von Wehr Schm. dab il 40 J dets f Zuscha bewerl ber in hatten. 3 ſtder lieten Nuria tach! ſchen In Mittia Schuß fichte 12 J hen 1 1 Mann heben Seb numm ſein, In Bran am 8 Sieg. acht ſtutk beve Nennu den G kampf Das natutg Nan nete Einzel 00 l 90 ie e f e . Großlampflag auch ohne Fußball Ungarn ⸗Deulſchland der ichwimmer— deulſche Handball-Meiſterſchaſt die Reichswelllämpfe der 8 A. das Endergebnis des Vorjahres bei weitem überkroffen Wenn in den Tagen vom 15. bis 17. Juli auf allen Deutſchen bekannten und zum Begriff gewordenen Kampfſtätten des Olympiſchen Sta⸗ dions in Berlin die zweiten Reichswettkämpfe der SA. abrollen werden, werden Zehntauſende, ja Hundertauſende auf die Ergebniſſe dieſer Kämpfe warten, und es wird in dem deutſchen Gau Jubel aufklingen, den die Meldung einer beſonderen Leiſtung ſeiner Vertreter erreicht. Zutiefſt iſt gerade die SA. als die erſte vo⸗ litiſche Kampftruppe des Führers, im Volke dank ihrer kämpferiſchen und aktiviſtiſchen Kräfte verankert, und gerade aus dieſem Grunde iſt ſie in allererſter Linie dazu berufen, die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes füh⸗ rend voranzutreiben. Faſt eine halbe Million Männer ſind in 21 Gruppenbereichen zu den Ausſcheidungen für die zweiten Reichswettkämpfe der SA. angetre⸗ ten. 7000 Mann ſtehen jetzt bereit und warten auf den erſten Startſchuß. Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren haben ein Jahr lang unermüdlich an ſich gearbeitet, um mit dabei ſein zu können. Hunderttauſende ſchieden inner⸗ halb der Ausſcheidungen aus. 7 000 kämpfen jetzt vom 15. bis 17. Juli im Weichbild der Reichshauptſtadt um die Ehre, nach Nürnberg entſandt zu werden, ein Ziel, das nur wenige erreichen können. Von den 7 000 Startern gehören 2700 zu den Wehrſportlern, der Reſt zur Leichtathletik, dem Schwimmen, zum Boxen uſw. Bemerkenswert, daß in der Leichtathletik die Klaſſen B(30 bis 40 Jahre) und C(über 40 Jahre) einen beſon⸗ ders ſtarken Andrang aufzuweiſen haben. Die Zuſchauer werden in dieſem oder jenem Wett⸗ bewerb Männer wiederſehen, deren Namen frü⸗ ber im deutſchen Sport einen guten Klang hatten. Zu den in der SA. von jeher beſonders ge⸗ förderten Sportarten gehört das Boxen. Hier treten faſt dreimal ſo viel Männer an wie im Vorjahr, nämlich 173! Außer Runge und Mu⸗ rach wird alles vertreten ſein. was im deut⸗ ſchen Boxſport eine Rolle ſpielt. In Berlin⸗Wannſee geben am Freitagvor⸗ mittag 1600 Mann auf 72 Ständen rund 10 000 Schuß ab und werden dabei von 95 Kampf⸗ richtern überwacht. Traten im Vorjahr nur 12 Mannſchaften zu den Fechtwettbewer⸗ ben an, ſo ſind es diesmal nicht weniger als 51. Die Ringer erſcheinen in Stärke von 152 Mann auf der Matte, und bei den Gewicht⸗ hebern zählt man 87 Mann die unter Führung Sepp Mangers ſtehen. Eine beſondere Zug⸗ nummer wird das WVaſſerballturnier ſein, an dem ſich ſechs Mannſchaften beteiligen. Im Handball kämkfen am Freitagabend Brandenbrug und Heſſen um den dritten Platz,. am Sonntag Donau und Niederrhein um den Sieg. Dazu kommen vier Fußball- und acht Kampfballmannſchaften. Außerordentlich ſtark beſetzt ſind auch die Reiterwett⸗ bewerbe, ſo gingen für Dreſſurprüfung 51 Nennungen ein, für das Jagdſpringen 85, für den Geländeritt 43 und für den Mannſchafts⸗ kampf(1 Führer und 5 Mann) 34. Das Hauptgewicht der Veranſtaltung liegt naturgemäß auf den wehrſportlichen Mannſchaftskämpfen, die Staf Ren⸗ necker betreut, während die wehrſportlichen Einzelkämpfe und reine Sportarten Stubaf. Brechen macher unterſtehen. Im Wehr⸗ mannſchaftsſport, der im nächſten Jahr noch weit mehr als bisher im Vordergrund ſtehen wird, iſt man jetzt zu einer Normung der Hin⸗ dernisbahnen übergegangen. So bat beiſpiels⸗ weiſe die 400 Meter⸗Hindernisbahn jetzt ſpa⸗ niſche Reiter(75 mal 75), eine 1.80 Meter hohe Wand, ein Kriechhindernis und einen Zaun aufzuweiſen. während die 250 Meter lange Hin⸗ dernisbahn aus dem 2 Meter breiten Waſſer⸗ graben, ſpaniſchen Reitern, einem 5 Meter tiefen nn und einem Schützengraben be⸗ eht. Dieſe zweiten Reichswettkämpfe der SA., die wiederum in der Hauptſtadt des großdeutſchen Reiches ſtattfinden und die zum erſten Male auch die Beteiligung der SA. Oeſterreichs brin⸗ gen werden, ſind der Ausdruck der Jahresarbeit der SA. auf dem Gebiet der Leibesertüchtigung und der Wehrhaftigkeit. Sie werden unzwei⸗ felhaft zeigen, daß die SA. ſich in ihrer kämpfe⸗ riſchen Haltung weiter verbeſſert hat und mehr und mehr dem Ziel zuſtrebt, auch den letzten deutſchen Mann für den Gedanken der Wehr⸗ haftmachung und Wehrhafterhaltung zu ge⸗ winnen. Deutſchlands Jußballklaſſe in Breslau Am 30. Juli Kameradſchaftsabend der allen Jußballgarde Für den deutſchen Fußball wird das Deut- ſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau eine ganz einmalige Veranſtaltung ſein, wie ſie bisher im deutſchen Fußballſport noch nicht erlebt worden iſt. Mit ihren Gaumannſchaſ⸗ ten werden die Spitzenſpieler des deutſchen Fußballſports in Schleſien antreten. Eine ganz beſondere Bedeutung erhält das Turnier der Gaue durch die Beteiligung der Oſtmark, deren Elf hier erſtmals mit den deutſchen Gaumannſchaften im Wettkampf ſteht. Der Kampf der Beſten wird zugleich eine einzig- artige Heerſchau über die“ vitzenſpieler des deutſchen Fußballſports ſede Aus techniſchen Gründen müſſen die Gaue Heſſen und Sachſen ſchon am 17. Juli in Weimar ein Ausſcheidungsſpiel austragen, ſo daß dann mit dem Gau Oſtmark 16 Gaue um den Sieg kämpfen werden. Drei Dinge nun ſind es, die insbeſondere von dieſer großen Fußball⸗Kampfwoche in Schleſien erwartet werden. Einmal iſt es die feſte Erwartung, daß dieſe Treffen der Gaumannſchaften neue und wichtige Aufſchlüſſe über die künftige Bildung der deutſchen Nationalmannſchaft ge⸗ ben werden. Deutſchlands Fußball ſteht ja vor der Aufgabe, eine neue Einheit zu finden, die zuſammen mit der Eingliederung der Wiener Spieler die neue Geſchloſſenheit der Nationalmannſchaft ſichert. Niemals zuvor war ein Ueberblick über die beſte deutſche Spielklaſſe ſo gut möglich, wie in den Bres⸗ lauer Feſttagen in der letzten Juliwoche, und wenn neue Aufſchlüſſe für die Nationalmann- ſchaft gewonnen werden, ſo iſt das— ganz abgeſehen von dem Ausgang des Turniers— beſtimmt ein verbeißungsvoller Erfolg! Mit großer Spannung wird allgemein auch das erſte Zuſammentreffen des Gaues Oſt⸗ mark mit den anderen deutſchen Gauen erwar- tet. Man ſagt kaum zu viel, wenn man feſt⸗ ſtellt, daß die Gaue des Altreiches vor einer ſchweren Aufgabe ſtehen. Das Intereſſe wird ſich darauf richten, wie dieſe Aufgabe gelöſt wird. In Wien hat man ſich außerordentlich viel vorgenommen. Für den Oſtmark-Fuß⸗ ball ſoll Breslau eine Demonſtration der Wie- ner Schule ſein, die in den vergangenen Jah⸗ ren zu großen internationalen Erfolgen ge- kommen iſt. Daher werden die Spitzenſpieler der Oſtmark mit großem Ehrgeiz an ihre Auf- gabe herangehen. Der Gau Mittelrhein wird in Ratibor zuerſt gegen die Wiener Spitzen- ſpieler im Kampf ſtehen. Allgemein erwartet man, daß die Oſtmark ins Endſpiel kommt, doch gebührt natürlich allen Gauen die höchſte Aufmerkſamkeit, weht doch gerade nach dem Erfolg von Hannover 96 in der deutſchen Meiſterſchaft ein neuer Zug im Fußball. Valter Neuſel im Schwabenring Europameiſter Lazek iſt am zamslkag ſein Gegner Es iſt dafür geſorgt, daß im deutſchen Be⸗ rufsboxſport die Groß⸗Ereigniſſe nicht ausſter⸗ ben. Diesmal ſind die Blicke der Boxſport⸗ freunde aber nicht nach dem Norden des Rei⸗ ches, nach den klaſſiſchen Berliner Kampfſtät⸗ ten oder dem Hamburger Hanſeatenring gerich⸗ tet. Nein, in Stuttgart, der württembergiſchen Metropole, rührt es ſich. Der Schwabenring, der in den zwei Jahren ſeines Beſtehens durch ſorgfältige Programmauswahl bereits aufge⸗ fallen und vor dem ſchon manche Belebung des deutſchen Boxſports ausgegangen iſt, tritt am Samstag, den 16. Juli, mit einer Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit, die dieſen Ring ſeiner bisher nur geringeren Bedeutung entkleidet und in die Gilde der europäiſchen Großkampfſtätten einreiht: Walter Neuſel, unſer nach Max Schmeling beſter Vorübung zu den Europa⸗-Meiſterſchaflen Tünderkampf Deulſchland— Angarn im Ichwimmen Seit Jahren ſind Deutſchland und Ungarn die führenden Nationen im europäiſchen Schwimmſport. Die Stärke der Ungarn ſind die Kraulſchwimmer und Waſſerballſpieler. bei Deutſchland liegt das Uebrgewicht im Rücken⸗ und Bruſtſchwimmen und im Springen, außer⸗ dem ſteht der geſamte deutſche Schwimmſport auf ſehr hoher Stufe. Die Länderkämpfe zwi⸗ ſchen Deutſchland und Ungarn ſind daher ſtets die großen Kraftproben um den Vorrang im europäiſchen Schwimmſport. a Nachdem Deutſchland im Vorjahr in Berlin die Ungarn mit 23:21 Punkten geſchlagen bat. kommt es zum Wochenende in Budapeſt zu einer neuerlichen Begegnung. Zum 5. Male wird dieſer Länderkampf auf breiter Baſis ausgetragen, d. h. in neun Wettbewerben. 1933 gelang Deutſchland in Budapeſt ein Sieg mit 27:17 Punkten. Dafür ſiegten die Ungarn 1934 in Magdeburg mit 25:19 Punkten und 1935 in Budaveſt mit 32:21 Punkten. Im Vorjahr konnte, wie bereite erwähnt. Deutſchland in Berlin knapp die Oberhand behalten. Jede Nation hat alſo bisher zwei Siege aufzuweiſen. Auch in dieſem Jahre wird es einen harten Kampf geben, denn auf beiden Seiten treten natürlich die beſten Kräfte an. Für Deutſchland werden ſtarten: 100 Meter Kraul: Fiſcher(Bremen): 400 Meter Kraul: Plath(Berlin): 1500 Meter Kraul: Arendt(Berlin); 200 Meter Bruſt: Balke(Bremen): 100 Meter Rücken: Schlauch (Erfurt): Kunſt⸗ und Turmſpringen: Weiß (Dresden): 4 mal 200 Meter⸗Staffel: Birr (Berlin) Freeſe(Bremen). Heimlich(Bres⸗ lau), Plath(Berlin); Erſatz: Fiſcher(Bre⸗ men): Waſſerball: Tor: Wenninger(Wien): Verteidigung: Bayer— Gunſt(beide Han⸗ nover): Verbindung: Hauſer(München); Sturm: Kienzle(Stuttgart), Schneider(Duis⸗ burg), Schulze(Magdeburg): Erſatz: Allerbei⸗ ligen(Hannover). Die ungariſche Vertretung wurde wie folgt aufgeſtellt: 100 Meter Kraul: Cſik; 400 und 1500 Meter Kraul: Grof: 200 Meter Bruſt: Fabian, 100 Meter Rücken: Lengyel, Kunſt⸗ und Turmſpringen: L. Hidwegi: 4 mal 100 Meter Kraul: Grof. Cſik., Zolyvomi. Köröſi; Waſſer⸗ ball: Mizei, Hazai. Sarkany: Halaſſy: Bosci. Nemeth. Brand. Für Deutſchland waren die glänzend verlau⸗ ſenen Meiſterſchaften in Darmſtadt die beſte Ausſcheidung. Im 100 Meter Kraulſchwimmen ſind die alten Rivalen Fiſcher und Cſik die Gegner. Der ungariſche Olympiaſieger hat wiederholt Fiſcher beſiegen können, allerdings auch ſchon deſſen Ueberlegenheit anerkennen müſſen. So wird die Tagesform entſcheiden. Einen ſchweren Stand werden aber Werner Plath im 400 Meter⸗ und Heinz Arendt im 1500 Meter⸗Kraul haben. Dagegen ſollten Heinz Schlauch im Rücken⸗ und Joachim Balke im Bruſtſchwimmen nichts zu befürchten haben, wie auch Erhard Weiß in beiden Sprungübun⸗ gen vor den beſten Ausſichten ſteht Die große Kraulſtaffel dürfte einen ſpannenden Kampf bringen. obwohl die Ungarn hier wohl ein Uebergewicht beſitzen. Aber die deutſchen eee werden ſich nicht leicht geſchlagen geben. Abgeſchloſſen wird der Länderkampf mit dem Waſſerballſpiel. Auf dieſem Gebiet ſind ja nun die Ungarn die großen Lehrmeiſter, die nur ſehr ſchwer zu ſchlagen ſein werden. Wenn aber nicht unerwartete Ausfälle eintreten, müßte Deutſchland den Länderkampf in Bu⸗ dapeſt wieder knapp gewinnen können. Berufsboxer, tritt in der Schwabenhalle auf dem Cannſtatter Waſen gegen den Wiener Europameiſter Heinz Laz ek an! Und um die⸗ ſen Großkampf herum winden ſich ſechs wert⸗ volle Rahmenkämpfe. Wer Walter Neuſel iſt, das braucht man der deutſchen Voxgemeinde nicht in langen Ausführungen klarzumachen. Der blonde Weſtfale hat ſich durch die Art ſei⸗ ner Kampfesführung, die ſich in einem ſtür⸗ miſchen, unaufhaltſamen Vorwärtsdrängen ausdrückt, länaſt alle Sympathien erobert. Zu⸗ letzt ſahen wir ihn beim Schmeling⸗Kampftag im Hamburger Hanſeatenring, als er gegen Ben Foord in der achten Runde durch Disauali⸗ fikation einen Sieg exrang, den er nach An⸗ ſicht aller Fachleute ohnehin, d. h. bei einwand⸗ freiem Kampfverlauf, davongetragen hätte. Seinen vorletzten Kampf beſtritt der Weſtfale auf deutſchem Boden 1934 in Hamburg, wo ihn Max Schmeling in der 9. Runde zur Auf⸗ gabe zwang. Das ſind die beiden einzigen Kämpfe, die Walter Neuſel im Zeitraum von fünf Jahren(Neuſel ſteht ſeit 1930 im Lager der Berufsboxer) in Deutſchland ausgetragen hat. Umſo größer iſt bei uns die Nachfrage nach dem Bochumer, der ſich in den letzten Jahren mit Vorliebe in engliſchen Ringen geſchlagen hat und auf dem Inſelreich auch eine Volks⸗ tümlichkeit genießt, wie ſie nur wenige einhei⸗ miſche Kämpfer auszeichnet. Der unermüdlich hämmernde, pauſenlos ohne ein Zeichen der Leipzig oder 1940 nicht in Tokio! Aympiſche Spiele abgeſagk Der japaniſche Kultusminiſter Kito hat, wie die Agentur Domei berichtet, am Donnerstag den Beſchluß der japaniſchen Regierung be⸗ kanntgegeben, die Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio nicht ſtattfinden zu laſſen. Gleichzeitig mit dieſer Abſage wurde auch die für 1940 in Tokio geplante Weltausſtellung abgeſagt. * Mit dieſer Abſage iſt etwas eingetreten, worauf man nicht nur in Sportkreiſen ſchon ſeit längerer Zeit gewartet hat. Die Ereig⸗ niſſe in China, d. h. der Krieg zwiſchen Ja⸗ pan und China haben ſich aus der anfangs nur geplanten„Expedition“ zu einem Krieg entwickelt, der das Letzte von beiden Staaten fordert. Hatte man in Europa und anderswo ſchon dieſe Meinung, ſo wird ſie jetzt beſtätigt, denn in der Abſage des japaniſchen Miniſters wird erwähnt, daß die Spiele erſt„nach Frie⸗ densſchluß“ durchgeführt werden können. Und das bedeutet, daß ſich Japan jetzt einzig auf den Krieg mit China konzentrieren muß. Was nun werden wird, muß abgewartet werden; Bewerber für 1940(u. a. Finnland) ſind genügend da. Die Abſage trifft natürlich auch die Winter⸗Olympiade, denn mit der Abſage der Hauptſpiele fällt für Japan auch das Recht fort(man wird dort ohnehin nicht verſeſſen darauf ſein), die Winterkämpfe durchzuführen. Es iſt hier mit größter Wahr⸗ ſcheinlichkeit anzunehmen, daß dieſe im Win- ter 1940 in Norwegen bei Oslo durchgeführt werden. F.. eee eee Ermüdung auf den Gegner eintrommelnde Deutſche hat dieſe Popularität ſeiner feurigen Angriffstaktik zu verdanken. Er beſitzt keinen ſogenannten Spezialſchlag, der den Gegner ſchnell wie ein Blitz ins Land der Träume be⸗ fördert. Er hat dafür aber einen ganzen Wir⸗ bel von Treffern, die ihr Zerſtörungswerk ver⸗ richten. Langſam zwar, aber ſicher. Der Wiener Heinz Lazek holte ſich die Europa-Meiſterſchaft ſeiner Klaſſe von Arno Kölblin durch Disqualifikation ſeines Gegners. Disquilifikationsſiege alſo bei Neuſel und bei Lazek in den letzten größeren Kämpfen! Da iſt es klar, daß jeder der beiden Kämpfer ſeinen ganzen Ehrgeiz an das Ziel verſchwendet, dieſe Schönheitsfehler in einem einwandfreien Kampf auszumerzen. Der Wie⸗ ner iſt für ein Schwergewicht außerordentlich wendig und beſitzt dazu einen grundſoliden Kon⸗ terſchlag in der Rechten, die auch ſeine ſcharfe Waffe gegen Neuſel ſein wird. Abendſporlfeſt in Saarbrücken Am Dienstag, 19. Juli, wird in Saarbrücken auf dem Kieſel⸗-humes⸗Sportplatz ein Abend⸗ ſportfeſt durchgeführt, an dem zahlreiche deutſche Spitzenkönner und ſogar Olympiakämpfer teil⸗ nehmen ſollen. Es wird beſtimmt nicht leicht ſein, für die Einladungskämpfe eine erſtklaſſige Beſetzung auf die Beine zu bringen, da bekannt⸗ lich am gleichen Tag das große Berliner Abend⸗ ſportfeſt ſtattfindet, aber wir haben ja ſo viele Spitzenkönner, daß dieſe Frage eine befriedigen⸗ de Löſung finden dürfte. Als Veranſtalter zeich⸗ net übrigens das HJ.⸗Gebiet Saarpfalz verant⸗ wortlich, das neben den Einladungskämpfen 25 1 Wettbewerbe für Jugendliche aus⸗ richtet. Meldung zu den Meiſterſchafts⸗ ſpielen! Termin: 15. Juli 1938. Lt. Bekanntmachung im Gauverordnungs⸗ blatt Nr. 27 vom 5. Juli d. J.(S. 7) müſſen die Meldungen zur Teilnahme an allen Mei⸗ ſterſchaftsſpielen der kommenden Saiſon ſei⸗ tens der Vereine bis zum 15. Juli erfolgt ſein. Die Meldung mit allen Angaben muß in vierfacher Ausfertigung erfolgen. Vereine, welche die Meldung nicht ordnungsmäßig als geben, können an den Meiſterſchaftsſpielen nicht teilnehmen. Englands Schwimmer ſiegten in London im Schwimmländerkampf gegen Schottland und Wales mit 34:20:18 Punkten. Im Waſſerball⸗ treffen gewann England mit 5:0 über Schott⸗ land/ Wales. Weißenfels? Der große Tag der deulſchen Handballer Die Vorbereitungen und die Kämpfe um die Handball⸗Weltmeiſterſchaft bedingen heuer eine Hinausſchiebung des Endſpiels um die deutſche Meiſterſchaft, das nun am kommenden Sonntag in Halle ausgetragen wird und den Titelver⸗ teidiger MTSA. Leipzig mit dem MSV. Wei⸗ ßenfels zuſammenführt. Titelverteidiger iſt der M TSA. Leipzig, der im Vorjahr nach einem ſehr glücklichen Sieg über den SV. Mannbeim⸗ Waldhof Meiſter wurde. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß es einen erbitterten Kampf geben wird. Ob ſich aber diesmal Göttin Fortuna erneut auf die Seite Leipzigs ſchlägt, erſcheint ſehr fraglich Wei⸗ zenfels ſtellt eine in allen Reihen erſtklaſſig beſetzte Elf ins Feld, deren Glanzſtück der Sturm mit den wurfgewaltigen Nationalſpie⸗ lern Klinglern. Laqua, Hübner und Stahr iſt. Leipzig oder Weißenfels, das iſt die offene 455 0 die am Sonntag in Halle beantwortet wir Acht Frauen- Vorrundenſpiele Die entſcheidenden Kämpfe um die deutſche Frauen⸗Handballmeiſterſchaft werden in Bres⸗ lau ausgetragen, lediglich die acht Spiele der Vorrunde ſteigen ſchon am kommenden Sonntag. Der Spielplan lautet wie folgt: Eintracht Frankfurt— Kölner BC. VfR. Mannheim— TV. Bad Cannſtatt Polizei Dresden— TV. 1860 Fürtb Germ./ Jahn Magdebg.— Heſſen/ Pr. Kaſſel Preuß. Bor. Stettin— Asco Königsberg Tib. Berlin— Reichsbahn Breslau Brinkmann Bremen— Tod Eimsbüttel Stahlunion Düſſeldorf— Dortmunder SC. Die Spiele finden in den Städten der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt, lediglich Magdeburg und Kaſſel ſpielen in Halle vor dem Männer⸗ Endſpiel. Titelverteidiger iſt der Tod Eims⸗ büttel. der auch in dieſem Jahre wieder eine aute Rollen ſpielen dürfte. Neben Eimsbüttel ſollten Frankfurt. Mannheim. Dresden. Magde⸗ burg. Berlin. Düſſeldorf und Stettin oder Kä⸗ nigsberg die Vorrunde ſiegreich überſteben und ſich de nit die Fabrkarte nach Breslau ſichern! Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Bernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stod Reſchsluftichutz 0 Am Freitag, 15. Juli, abends 8.30 Uhr, findet in der Luftſchutzſchule(Hügelſtraße, Mühle), ein wichtiger Amtsträger⸗Appell ſtatt, woran alle Amtsträger und Amtsträgerinnen reſtlos teilzunehmen haben. Nur Krankheit oder Schichtarbeit gilt als Entſchuldigung. Wer unentſchuldigt fehlt, wird der Ortskreisgruppe wegen Vernachläſ⸗ ſigung des Dienſtes gemeldet. Entſchuldigun⸗ gen müſſen bereits vor dem Appell vorge⸗ bracht werden. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch Unter vielen ſchlimmen Dingen iſt das ſchlimmſte eine böſe Zunge. Schiller. eute, clie uns aug cli Nauen gellen- Man ſitzt, nichts Böſes ahnend, daheim im Lehnſtuhl, in die Zeitung vertieft, oder man iſt mit irgend einer nützlichen Arbeit beſchäf⸗ tigt,— plötzlich klingelt es, und man empfängt den lieben Beſuch eines jener Leute, die uns auf die Nerven gehen. Jeder kennt ſie, jeder hat in ſeinem Bekanntenkreis ein paar Exem⸗ plare von ihnen. Sie ſind in ihrer Eigenart ſehr unterſchiedlich und haben doch alle etwas gemeinſam: eben die Tatſache, daß ſie uns auf die Nerven gehen. Vielleicht überfällt uns einer von den Leuten mit dem unaufhaltbaren Redefluß. Am Fernſprecher ſind ſie noch er⸗ träglich, dann kann man ruhig den Hörer ein Weilchen aus der Hand legen und nach etwa zehn Minuten in die Muſchel rufen:„Ja, es iſt tatſächlich allerhand!“— das paßt immer. Empfängt man dagegen den perſön⸗ lichen Beſuch, iſt nichts zu machen, da heißt es ſtillhalten. Da heißt es ausharren, bis der Dauerredner die Gnade hat, ſich zu empfehlen und manchmal redet er noch auf der Treppe. Dann gibt es ſolche, die immer nur kommen, um uns ihre neueſten Mißgeſchicke, Unglücks⸗ fälle, Schickſalsſchläge, zu erzählen. Es ſieht ſo aus, als hätten ſie niemals im Leben etwas Erfreuliches erlebt. Geldverluſte, ſchlechter Ge⸗ ſchäftsgang, Aerger mit dem Hausbeſitzer, der neue Anzug iſt verſchnitten, der Dackel hat Rheumatismus, der Junge wird nicht ver⸗ ſetzt,— Reiſen?„Ja, möchte ich auch, lieber Freund, aber dann geht bei mir zu Hauſe alles drunter und drüber, gar nicht dran zu denken!“ Man ſitzt daneben und iſt beklommen. Sorgen haben wir natürlich auch. Aber man möchte trotzdem gern erzählen, daß man ge⸗ rade einen erfreulichen Geſchäftsabſchluß ge⸗ macht hat, man möchte erzählen von der herr⸗ lichen Wanderung am letzten Sonntag, von der geplanten Reiſe, auf die ſich ſchon die ganze Familie freut, erzählen, daß der Jüngſte ſchon laufen kann uſw. Aber man wagt nicht recht, davon zu reden, es iſt uns beinahe pein⸗ lich, daß das ganze Leben bei uns anders aus⸗ ſieht. Und dann ſind wir ärgerlich. Wir wiſſen ganz genau, daß der Beſucher gar keinen Grund hat zu klagen, daß alles halb ſo ſchlimm iſt— wozu kommt der Menſch und ſetzt uns ſeine ſchlechte Stimmung vor? Wenn wir beſonderes Pech haben, beſucht uns auch einer von denen, die immer alles boſſer wiſſen, beſſer machen, beſſer gemacht haben als mar ſelber. Man ſagt, man wolle in dieſe oder jene Sommerfriſche reiſen. Der andere ſchüttelt den Kopf.„Das iſt doch nichts, ein langweiliges Neſt! Auch landſchaftlich nicht überwältigend. Sie haben ſchon Zimmer beſtellt? Soll man nicht machen— paſſen Sie auf, Sie fallen herein!“— Sie ſelber ſind ſelbſtverſtändlich nie hereingefallen, denn ſie haben immer alles richtig gemacht. Ja, wenn wir auch ſo wären ... Dieſen Leuten entgeht man nicht. Sie ſind ein Schickſal. Und ſie haben nur einen einzigen Vorzug: das iſt die Freude, die ſie auslöſen, wenn ſie fortgehen... * Ein gefährlicher Eindringling Wir haben bereits in der geſtrigen Num⸗ mer darauf hingewieſen, daß ein gefährlicher Eindringling, nämlich der Kartoffelkäfer, ſich in verſchiedenen Orten unſeres Grenzlandes eſtgeſetzt hat und wie wichtig es iſt, dieſen e Käfer zu bekämpfen. Es gilt nun, der weiteren Verbreitung des Schädlings enec⸗ giſch Einhalt zu gebieten. Der Kampf gegen den Kartoffelkäfer wird daher bei uns in ver⸗ ſtärktem Maße durchgeführt werden. Und zu dieſem Abwehrkampf ſind in erſter Linie alle die aufgerufen und verpflichtet, die ſelbſt Kar⸗ toffeläcker beſitzen, alſo die Landwirte und Kleingartenbeſitzer. Ihnen obliegt die Pflicht, ihre Kartoffetäcker nach dem ſchädlichen Käfer abzuſuchen und ſich an den Suchkolonnen, die vom örtlichen Abwehrdienſt regelmäßig und ſtreng durchgeführt werden, zu beteiligen. Wenn jeder mithilft und der Sache den nötigen Ernſt entgegenbringt, dann wird es gelingen, unſere Kartoffelfelder vor dem ge— fährlichen Eindringling zu ſchützen. Wir alle wiſſen, daß die Kartoffel eines unſerer wich⸗ tigſten Nahrungsmittel iſt und es kann uns daher nicht gleichgültig ſein, ob wir eine gute oder ſchlechte Kartoffelernte haben. Darum betrachten wir es als eine ſtrenge Pflicht, uns mit allen Mitteln an dem Abwehrkampf zu be⸗ teiligen. Es geht hier um unſer tägliches Brot, um die Ernährung unſeres Volkes. Und da darf niemand zurückſtehen. Heute 2 Uhr an der Dreſchhalle Bugert: Antreten zum Kartof- felkäfer-⸗Suchdienſt! Großes Viernheimer Volksjeſt am Samstag, den 6., Sonntag. den 7. und Nontag, den 8. Auguft Amtsträger⸗Appell im RNeichsluftſchutz Heute Freitag, 20.30 Uhr findet in der Luftſchutzſchule ein wichtiger Amtsträger-Ap⸗ pell ſtatt. Reſtloſe Teilnahme aller Amtsträger und ⸗trägerinnen wird erwartet. Entſchuldi⸗ gungen werden nur mit triftigen Gründen und zwar vor dem Appell entgegengenommen. Wichtig für Betriebsführer und freiwillig Verſicherte. Die Allge— meine Ortskrankenkaſſe für den Kreis Hep⸗ penheim veröffentlichte in der geſtrigen Aus⸗ gabe der„Viernheimer Volkszeitung“ unter dem Betreff„Beitragszahlung bei Einberu⸗ fungen zu Uebungen der Wehrmacht“ eine Be⸗ lanntmachung, die wir der beſonderen Beach- tung der Betriebsführer und der bei der Kaſſe freiwillig verſicherten Volksgenoſſen empfeh⸗ len. Nezeßholzabgabe. Samstag vormittag werden am Wiegehäuschen des Rathauſes Ab⸗ fuhrſcheine von Holz und Wellen an die Be⸗ zugsberechtigten ausgegeben. Die Ausgabe der Abfuhrſcheine erfolgt nur in der Zeit von 8 bis 11 Uhr. 85 Jahre alt. Frau Wanner, Muk⸗ kenſturmerhof, vollendet am heutigen Tage in noch geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ihr 85. Lebensjahr. Herzliche Glückwünſche! Anbefugtes Betreten der Neichsautobahn So erfreulich das Intereſſe weiter Volks⸗ kreiſe an den Straßen unſeres Führers iſt, ſo liegt immer wieder Veranlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß Verbote beſtehen, die von den Volksgenoſſen bei der Beſichtigung der Reichsautobahnen unbedingt beachtet wer⸗ den müſſen. Insbeſondere iſt unterſagt: Das Betreten der Fahrbahn, der Böſchun⸗ gen, der Rand- und Mittelſtreifen, das Gehen und das Radfahren auf der Fahrbahn, das Beſchädigen der Pflanzungen, das Herabwer⸗ fen von Gegenſtänden von den Brücken auf die Fahrbahn, das Oeffnen und die Beſeitigung von Abſchrankungen, das Betreten von Bau- erüſten, Gleisanlagen und Baugruben, das Beſchädigen von Baugerüſten, Einfriedigun⸗ gen, von Verbots⸗ und Warnungstafeln, das Ingangſetzen von Baumaſchinen, Aufzügen, Feldbahnen, die unbefugte Entnahme von Mutterboden, Sand, Kies, Steinen, das Foto⸗ grafieren auf den Bauſtellen ohne vorherige Genehmigung der Oberſten Bauleitung. Umfangreiche in der letzten Zeit feſtgeſtellte Verſtöße geben erneut Veranlaſſung, auf die genaue Beachtung der Verbote hinzuweiſen, damit Unglücksfälle und Schäden an Material vermieden werden. Die zuſtändigen Polizei⸗ und Ueberwachungsbedienſteten— letztere durch grüne Armbinde mit der Aufſchrift „Reichsautobahnen“ beſonders kenntlich— haben Anweiſung, jeden Fall der Nichtbeach⸗ tung der Verbote unnachſichtlich anzuzeigen. Durch Geſetz und eine Polizeiverordnung des Regierungspräſidenten in Kaſſel vom 30. Mai 1938 wird für jede feſtgeſtellte Uebertretung ein Zwangsgeld bis zu 150 Mark und für den Fall der Nichtbeitreibung eine Zwangshaft bis zu zwei Wochen auferlegt. Ohne Arbeitsbuch keine Einſtel⸗ lung. Das Arbeitsbuch ſoll die zweckent⸗ ſprechende Verteilung der Arbeitskräfte in der deutſchen Wirtſchaft ſichern. Wer Arbeiter oder Angeſtellte ohne Arbeitsbuch einſtellt, wer ſich als Arbeiter oder Angeſtellter ohne Arbeits⸗ buch beſchäftigen läßt, wird mit Geldſtrafe bis 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Dazu gibt der Reichstreuhänder für das Wirtſchaftsge⸗ biet Brandenburg bekannt: Dieſe klaren Be- ſtimmungen verbieten alſo, und zwar zum Nutzen der Allgemeinheit, die Einſtellung oder den Dienſtantritt ohne Arbeitsbuch. Ich habe nun mehrfach beobachtet, daß Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder Arbeitsverhält⸗ niſſe eingehen, obwohl das Arbeitsbuch nicht vorgelegt werden kann, weil das Gefolgſchafts⸗ mitglied ſeine frühere Stellung ohne Inne⸗ haltung der tariflichen oder vereinbarten Friſt verlaſſen hat, alſo vertragsbrüchig geworden iſt. Die Ausrede, daß das Gefolgſchaftsmit⸗ glied ja ein Arbeitsbuch„habe,“ es nur zur Zeit nicht vorlegen könne, iſt eine ſpitzfindige Auslegung, die in offenſichtlichem Gegenſatz zu dem oben angedeuteten Willen des Geſetz⸗ gebers ſteht und deshalb entſchieden abgelehnt werden muß. Erzieher des Gaues Heſſen⸗Naſſau an die Front Vor kurzem erließ der Reichswalter des NSL B, Gauleiter Wächtler, einen Aufruf an die deutſche Erzieherſchaft, ſich an der Ein⸗ bringung der diesjährigen Ernte zu beteiligen. Aus dem Gau Heſſen-Naſſau hat ſich ſchon eine Anzahl von Berufskameraden und Ka⸗ meradinnen zur Erntehilfe gemeldet. Ein großer Teil der Erzieher iſt weiterhin noch bei den Eltern oder bäuerlichen Verwandten als Erntehelfer tätig. Es ergeht nun nochmals an die übrigen Erzieherkameraden und Kamera⸗ dinnen der Ruf, ſich für die Erntehilfe zur Verfügung zu ſtellen. Wir leiden heute nicht mehr an Arbeitsmangel, ſondern an Mangel an Arbeitskräften. Da aber die reſtloſe und rechtzeitige Einbringung der Ernte ein wich⸗ tiger Faktor des Vierjahresplanes darſtellt, iſt es nicht damit getan, ſich über den Schwund der Arbeitsloſigkeit zu freuen und über den Mangel an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften zu klagen. Der Erzieher ſoll jetzt zeigen, daß er auch auf einen Teil ſeiner redlich verdien— ten Ferien verzichten kann und ſich freudig für die Allgemeinheit einſetzt, indem er ſich zur Erntehilfe meldet. Der Erzieher ſoll wiederum in vorderſter Front ſtehen, wenn es gilt, dem Volke zu dienen. Wiederſehensfeier ehem. Reſ. Inf. Regt. 223 Am 6. und 7. Auguſt findet in Frankfurt a. M. die erſte große Wiederſehensfeier der Angehörigen des ehem. Reſ. Inf. Regt. 225 ſtatt. Das Regiment, das auch von hier zahl⸗ reiche Teilnehmer hatte, gehörte zu den jungen kriegsfreiwilligen Regimentern, die im Auguſt 1914 aufgeſtellt wurden und ſich gleich beim erſten Eiuſatz an der Front unvergängliche Ruhmesblätter in ihre Geſchichte ſchreiben konnten. Von den mehr als 24000 Mann, die während des Beſtehens dem Regiment ange⸗ hörten, ſind 63 Offiziere und 4070 Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften, getreu ihrem Fahnen⸗ eid, in den Tod gegangen; darunter nicht we⸗ nige Viernheimer. In der jetzt erſchienenen Regimentsgeſchichte ſind die Namen der Ge⸗ fallenen in einer Ehrenliſte der Nachwelt über⸗ liefert. Jetzt auch Radfahrerflucht. Das Ge⸗ ſetz ſieht für Kraftfahrer, die ſich bei Ver⸗ kehrsunfällen ihrer Feſtſtellung durch die Flucht entziehen, ſchwere Strafen vor. Für Radfahrer gibt es keine Strafbeſtimmung hier⸗ für. Und doch ſind in letzter Zeit wiederholt Fälle vorgekommen, in denen das feige Da— vonfahren ſich für den betreffenden Verkehrs⸗ ſünder recht nachteilig auswirkte. So konnte ein jugendlicher Radfahrer, der in Spandau bei Berlin einen anderen Radfahrer gerammt, ihin erhebliche Verletzungen zugefügt hatte und dann in ſchnellſtem Tempo davongefahren war, erſt nach mehreren Tagen aufgrund umfaſſen⸗ der Fahndungen feſtgenommen werden. Das Gericht wies darauf hin, daß zwar eine Ver⸗ urteilung wegen Fahrerflucht nicht möglich ſei. Wegen des unkameradſchaftlichen Verhal⸗ tens aber, das der Radfahrer bewieſen habe, müſſe auf eine höhere Strafe erkannt werden, als für die feſtgeſtellte fahrläſſige Körperver⸗ letzung anzuſetzen ſei. Wenn man ſchon mal das Pech gehabt hat, jemand anzufahren, muß man als anſtändiger Menſch dem Betroffenen helfen und die Folgen tragen. Das gilt nicht nur für den Krafkfahrer, ſondern genau ſo für den Radfahrer. Kommt der Anhaltezwang vor Hauptſtraßen? Die Gegenüberſtellung der erſten Vierteljahre 1936, 1937 und 1938 zeigt ein ſtändiges Anwachſen des„Nichtbeachtens der Vorfahrt“ als weitaus überwiegende Un⸗ fallurſache bei Kraftfahrzeugunfällen, obwohl die neue Straßenverkehrsordnung die Vor⸗ fahrtsregeln für die Praxis vereinfacht und das Einhalten mäßiger Geſchwindigkeiten vor dem Einfahren in Hauptſtraßen(Reichsſtraßen mit gelben Nummerntafeln und Sammelſtraßen für Fernverkehr ſowie Hauptverkehrsſtraßen mit auf der Spitze ſtehendem weißen Viereck mit rotem Rand) eindeutig vorgeſchrieben hat. Es wird daher erwogen, das voͤllige Anhalten vor„Hauptſtraßen“ einzuführen. Blumen als Werbemittel Es iſt eine falſche Sparſamkeit, wenn ein Geſchäftsinhaber glaubt, er habe Blumen zur Werbung nicht nötig, weil vielleicht die Waren und Gegenſtände, die er verkaufen will, in keinem Zuſammenhang mit den Blumen ſtün⸗ den. Blumen gehören im Gegenteil im Früh⸗ jahr, Sommer und Herbſt in alle Geſchäfte, die auf eine gute Bedienung Wert legen. Sie bedeuten einen Gruß des Geſchäftes an den Kunden und werden von dieſem auch ſo ge⸗ wertet. Es macht immer einen freundlichen Eindruck und erhöht die Kaufſtimmung, wenn man in einem Laden und mag er noch ſo vor⸗ nehm ſein, entweder im Empfangsraum oder in toten Ecken eine Blattpflanze ſieht und wenn auf dem Verkaufstiſch einen Blumen⸗ ſtrauß— bei größeren Verkaufstiſchen müſſen es natürlich mehrere ſein— ſteht. Das iſt an ſich eine billige Ausgabe. Sie wird ſich aber ſicher bezahlt machen; denn der Kunde hat für die Aufmerkſamkeit, die darin liegt, ein gutes Empfinden. Außerdem geſtaltet ſie die Atmoſphäre wärmer und macht auch den Kunden aufgeſchloſſener. Im übrigen eignen ſich Blumen ja auch für Schaufenſter, in denen Waren ausgeſtellt werden, die keinen unmit⸗ telbaren Zuſammenhang mit der Flora haben. So erhöht ein Blumenſtrauß in einer kunſt⸗ vollen Vaſe die Wirkung eines Schaufenſters, in dem Samt oder ein anderer Stoff den Kun⸗ den gezeigt wird, oder in dem Kunſtwerke wie Bronzen, Vaſen, Bilder zur Ausſtellung ſtehen. 1 Die Schäben bes Hagelunwellers im Vogelsberg Das Hagelunwetter im oberen Vogelsberg, das am 8. Juli in der Hauptſache die Dörfer Breungeshain, Buſenborn und Michelbach, ſowie Eſchenrod, Rudingshain, Hof⸗Zwiefal⸗ tern und Burkards betraf, hat leider nach den bisherigen Feſtſtellungen ganz erheblichen Schaden angerichtet. Außer Breungeshain, wo ſo ziemlich die ganze Ernte vernichtet wurde, iſt im allgemeinen die Bruchfrucht am aller⸗ ſchlimmſten betroffen worden. Die Verluſte betragen hierbei etwa 90—100 v. H., ſo daß ſich tatſächlich die Dreſchkoſten nicht mehr loh⸗ nen. Aehnlich liegen die Dinge auch bei der Sommergerſte, während es beim Hafer mit durchſchnittlich 60 v. H. Verluſten etwas beſ⸗ ſer ſteht. Glimpflicher iſt der Weizen davon⸗ gekommen, bei dem der Hagelſchlag 40—50 v. H. des Beſtandes zerſtörte. Der Raps hin⸗ gegen iſt völlig vernichtet worden, er war reif und zum Teil ſchon gemäht. Bei den Kartof⸗ feln betragen die Verluſte etwa die Hälfte bis dreiviertel der Ernte. Auch bei den Rüben iſt der Schaden ſehr groß, aber man erwartet hier, daß es ſich in der nächſten Zeit noch etwas ausgleicht. Die endgültigen Zahlen der Scha⸗ densunterſuchung werden erſt Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche feſtſtehen. Es beſtcligt ſich nunmehr, daß dieſes Hagel⸗ unwetter von einer noch nie erlebten Gewalt war. Seine Auswirkungen für die Landwirt⸗ ſchaft des betroffenen Gebietes ſind deshalb beſonders bedauerlich, weil in dieſem Jahr im oberen Vogelsberg vorzügliche Ernteausſichten beſtanden. Eine gute Ernte wäre für dieſes Gebiet ſehr begrüßenswert geweſen, denn dieſe meiſt kleinen landwirtſchaftlichen Betriebe er⸗ lebten 1937⸗38 eine ſtarke Auswinterung ihrer Frucht und ſchwere Schädigungen durch Schneckenfraß. Nicht ganz beſtändiges Wetter Ausgedehnter Luftdruckanſtieg über dem Feſtland hat dort zur Ausbildung eines flachen Hochdruckgebietes geführt, das uns am Don⸗ nerstag heiteres und warmes Wetter brachte. Eine neue, von England heranrückende Stö⸗ rung wird jedoch ſchnell wieder Einfluß auf unſer Wetter nehmen, ſodaß keine länger an⸗ haltende Beſtändigkeit aufkommt. Freitag: Wolkig, beſonders nördlich des Main zeitweiſe Niederſchläge, mäßig warm, etwas ſchwül, ſüdweſtliche Winde. f Die Ausſichten für Samstag: Teilweiſe . jedoch nicht beſtändiges Wet⸗ ex. 3 0 MN. N but del det, nach etwa Kr die! entl. lich ten leich biet ul. etlitt die l Geſic den det! Se- Bunte Tageschronik Ichwere Bluftat Thaleiſchweiler. Hier ereignete ſich eine ſchwere Bluttat, Als der 30 jährige verheiratete Willi Schweitzer aus Thaleiſchweiler, der in der Wirtſchaft Diemer beim Servieren ge⸗ bolfen hatte, ſich nach Hauſe begeben wollte, und eine kurze Strecke weit gegangen war, wurde er von einem etwa 25 Jahre alten un⸗ bekannten Arbeiter zuſammengeſtochen. Er erhielt vier Stiche, darunter einen Heiz— ſtich. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Der Täter, der flüchtig ging, konnte mit Hilfe der SA. feſt⸗ genommen werden. Staatsanwaltſchaft und Gendarmerie eilten ſofort an den Tatort. um die Ermittlungen, die den ganzen geſtrigen Tag in Anſpruch nahmen, durchzuführen. Was den Täter, der angetrunken geweſen ſein ſoll, zu der furchtbaren Tat veranlaßt hat, iſt noch 3 Schweitzer hinterläßt Frau und ind. Muller erhängk ihr eigenes Kind Birkenfeld. In dem Naheort Sötern trug ſich eine furchtbare Familientragödie zu. Die 25 Jahre alte Frau eines Landwirts, Mutter eines vierjährigen Jungen und eines halbjähri⸗ gen Zwillingspaares, wollte in einem Anfall von Schwermut ihre Kinder und ſich töten. An dem vierjährigen Jungen führte ſie die Tat aus. Die Frau lebte in glücklicher Ehe mit ihrem Mann. Als der Junge im vergangenen Jahr ſich am Auge verletzte und bis kürzlich die Gefahr vorhanden war, daß der Junge, an dem ſie ſehr hing, die Sehkraft verlieren würde, wurde ſie ſchwermütig. Der Nachbarſchaft ge⸗ genüber äußerte ſie wiederholt, daß ſie keine Freude mehr am Leden habe. Dieſer Zuſtand wurde bei der Frau immer ſchlimmer und nahm ſolche Formen an, daß ſie nun hinging, und das Bübchen auf dem Heuboden erhängte. Vorher hatte ſich noch dem Zwillingspaar töd⸗ lich wirkende Augentropfen eingegeben. Auch die Frau wollte ſich mit einem Strick aufhän⸗ gen, ſtürzte dabei aber von der Tenne, ſodaß ſie an der Tat gehindert wurde. Sie brachte ſich alsdann Schnittwunden am Hals bei. Die furchtbare Tat, die in Ahweſenheit des Mannes ausgeführt wurde, iſt bald entdeckt worden. Der Junge war nicht mehr zu retten. Man hofft. die Zwillinge am Leben erhalten zu können. Die Frau„wurde nach Koblenz ins Unter⸗ juchungsgefängnis überführt. Uebermüdel im Aulo Fünf Verletzte bei einem Autounglück Freiburg. Ein ſchwerer Kraftunfall, der nach den Ermittlungen zweifellos auf Uebermüdung des Fahrers zurückzuführen iſt, trug ſich in der Nacht auf Mittwoch auf der Reichsſtraße Frei⸗ burg—Baſel zu. Ein in Holzhauſen bei Frei⸗ burg wohnender Techniker, hatte eine befreun⸗ dete Familie, zwei Erwachſene und zwei Kin⸗ der, in ſeinem Kraftwagen von Baſel wieder nach Freiburg gebracht. Hinter Heitersheim, etwa 800 Meter vom Ortseingang von Bad Krötzingen. geriet der Wagen plötzlich auf die linke Seite, fuhr 30 Meter am Straßenrand entlang, ſtreifte zwei Bäume und fuhr ſchließ⸗ lich mit voller Wucht auf einen drit⸗ ten Baum auf. Mährend der Lenker mit leichteren Verletzungen davonkam, hatten die vier Inſaſſen der Freiburger Familie ſchwere Quetſchungen und Schnittwunden erlitten. Die Frau erlitt einen Armbruch und die beiden Kinder ſtarke Schnittwunden im Geſicht und am Kopf. Die Verunglückten wur- den von einem gerade vorbeikommenden Auto der Reichsbahn nach der Klinik überführt. Unachtſamer Schrankenwirt verurſacht Zuſammenſtoß Mannheim. Am Mittwoch früh um 8 Uhr iſt in Mannheim⸗Fabrikſtation ein Laſtkraftwagen einer Mannheimer Lackfabrik beim Ueberque- ren eines beſchrankten Bahnüberganges mit dem Sonderzug Nr. 584 Mannheim— Karlsruhe zuzuſamengeſtoßen. Der Fahrer des Laſtkraft⸗ wagens iſt dabei getötet, der Beifahrer ſchwer verletzt worden. Der Schrankenwär⸗ ter wurde in Haft genommen wegen fahrläſ⸗ ſiger Gefährdung eines Eiſenbahntransportes mit Todesfolge. Durch ſcheuende Pferde tödlich verletzt Schlüchtern. Einem ſchweren Unfall, der durch ſcheuende Pferde hervorgerufen wurde, fiel im Kreisort Oberkalbach der nahe der 70er Jahre ſtehende Landwirt Adam Lang zum Opfer. Auf dem Heimweg von der Feldarbeit ſcheute plötzlich das Zugpferd und Lang und ſein Neffe wurden vom Wagen geſchleudert. Beide wurden überfahren und erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Lang iſt bereits bald nach ſeiner Einlieferung im Fuldaer Landeskran⸗ kenhaus geſtorben, während der 16jährige 7545 in hoffnungsloſem Zuſtand darnieder— iegt. Vom D⸗Zug erfaßt und getötet Neuwied. Ein furchtbares Unglück trug ſich auf der Reichsbahnſtrecke zwiſchen Neuwied und Fahr zu. Ein 45jähriger Bauführer aus Duis⸗ burg, deſſen Firma hier Gleisarbeiten durch— führen läßt, wurde von einem D-Zug er⸗ faßt, als er den Bahndamm benutzte, um zur Bauhütte zu gelangen. Der Mann wurde auf der Stelle getötet. Mit dem Schlachtmeſſer erſtochen Trier. In Kenn ſpielte ſich eine ſchwere Bluttat ab. Ein 30jähriger Mann hat ſeinem Onkel mit einem Schlachtmeſſer einen Stich in die Bruſt beigebracht und ihn ſo ſchwer verletzt, daß es zweifelhaft iſt, ob der Getroffene mit dem Leben davonkommt. Der Meſſerheld hatte die Nacht durchgekneipt und war erſt früh nach 8 Uhr nach Hauſe zurück- gekommen. Sein älterer Bruder machte ihm Vorhaltungen und es kam zu einer Auseinan⸗ derſetzung, die ſchließlich in Tätlichkeiten aus⸗ artete. Als die Lage gefährlich zu werden ſchien, griff der Onkel der beiden Streitenden einer Reihe ein, um ſie zu trennen und weitere Tätlichkei⸗ ten zu verhindern. Da ergriff der erſt am Mor⸗ gen nach Hauſe Gekommene ein Schlachtmeſſer und ſtach damit auf ſeinen Onkel ein, der mit einer ſchweren Stichwunde in der Bruſt zuſam⸗ menbrach. Der Meſſerheld wurde feſtgenom⸗ men. Blutvergiftung durch Inſektenſtiche Gießen. Mit einer ſchweren Blutvergiftung wurde ein 29jähriger Kraftfahrer aus Düſſel⸗ dort in die Gießener Chirurgiſche Klinik ein⸗ gelieſert. der Mann wurde von einem In⸗ ſekt am Kopf geſtochen und hatte zu nächſt dem Vorgang keine Bedeutung beigemeſ⸗ en. Ein älterer Mann aus Gießen, der von einer giftigen Fliege in die Hand geſtochen wurde, mußte ebenfalls mit Blutvergiftungs⸗ erſcheinungen in die Klinik geſchafft werden. Weinbergsſpritze explodiert Gimmeldingen. Alljährlich ereignen ſich bei der Arbeit mit der Weinbergsſpritze ſchwere Anfälle, die leider auch oft tödlich verlaufen. Meiſtens liegt Unachtſamkeit vor, oder es ar⸗ beiten Leute mit dieſen Spritzen, die ſich nicht oder nur wenig mit ihnen auskennen. Ein ſol⸗ cher Unfall ereignete ſich nun in Gimmeldingen. Dort arbeitete der zu Beſuch weilende 60 Jahre alte Bergmann a. D. Strauß aus Haſchbach mit einer Weinbergsſpritze. Wahrſcheinlich infolge zu hohen Drucks explodierte ſie. Strauß wurde am Kopf getroffen und tödlich verlztzt. 43 neue Schwimmbäder im Kreis Kreuznach Bad Kreuznach. Ein großzügiges Proiekt zur Hebung der Volksgeſundheit führt der Kreis Kreuznach jetzt durch. In 43 Gemeinden des Kreiſes werden Schwimmbäder er⸗ richtet, mit deren Projektierung und Bau be- reits begonnen wurde. Die Finanzierung ge⸗ ſchieht durch die Gemeinden und durch den Kreis, weiter ſind ſtaatliche Mittel vorgeſehen. In Orten, wo das Schwimmbad auch als Löſchteich verwandt werden kann, beteiligt ſich auch die Provinzialfeuerverſicherungsanſtalt mit Zuſchüſſen. Vor allem aber ſoll ein großer Teil der Anlagen durch Gemeinſchaftsarheſt der Volksgenoſſen in den einzelnen Gemeinden errichtet werden. Rieſenkarpfen zog Angler und Nachen fort Offenbach. Der Sportfiſcher Otto Stroh angelte mit einer Kartoffel am Haten aus dem Main einen Karpfen von 70 Zentimeter Länge und 13 Pfund Gewicht. Er überbot da⸗ mit einen im vorigen Jahr ebenfalls im Main bei Offenbach gefangenen Karpfen um 2 Pfund. Die älteſten Angler können ſich ſeit 30 Jahren nicht erinnern, ein ſolches Rieſenexemplar ge⸗ ſelke zu haben. Wie von Zuſchauern bei dieſem eltenen Fang berichtet wird, riß der Karpfen die 40 Meter lange Angelſchnur ſofort eine Strecke hinter ſich her und leiſtete ſolchen Wi⸗ derſtand, daß der Fiſcher, der einen Kahn be— ſtieg, um ihn einzuholen, eine weitere Strecke nachgezogen wurde. Als das Tier endlich matt war, wurde es in einem naſſen Sack von dem glücklichen Fiſcher auf dem Fahrrad nach Hauſe gebracht und in eine Waſchwanne mit Waſſer geſetzt. Die Frage iſt nur, wie er gebraten werden ſoll, denn auch das größte Gaſthaus verfügt nicht über eine Pfanne von der nötigen Größe. Gemeinderalsſizung auf Achſe Eine neue, anſchauliche Form der Beratung „Babenhauſen. Bürgermeiſter Klein hatte dieſer Tage ſeine Beigeordneten, Ratsherren und landwirtſchaftlichen Beiräte zu einer außer- ordentlichen Sitzung nicht an den grünen Tiſch, ſondern zu einer vierſtündigen Rundfahrt durch die Stadt geladen. Nach kurzer Berichterſtattung des Bürgermeiſters über die zu erörternden wichtigen Punkte der Tagesordnung beſtiegen alle einen Poſtomnibus, der die Herren durch die Straßen und zu den Zielpunkten der Beratung führte. In dieſem„fliegenden Sit— zungsſaal“ wurden nicht nur die ſchwebenden Fragen behandelt, ſondern auch Beſchlüſſe ge— faßt; denn es ſteht nirgends geſchrieben, daß ein Ratsherrenbeſchluß deshalb weniger gültig iſt, weil er nicht an einer Hufeiſentafel, ſondern auf federnder Achſe gefaßt wurde. Dank der vorzüglichen Lüftungseinrichtungen der Reichs- poſtautobuſſe können in ſolchem Falle die auf— tauchenden Fragen ſogar„ventiliert“ werden. Im übrigen ging es bei dieſer neuen, die un⸗ mittelbare Anſchauung fördernden Form der Sitzung ſelbſtverſtändlich um durchaus ernſte und für die Stadt bedeutungsvolle Dinge, wie um künftige Garniſonsfragen, die Behebung des Wohnungsmangels, die Berückſichtigung der Spargelkulturen bei der Feldbereinigung, die Gerſprenz-Regulierung, die Rodgau⸗Berie⸗ ſelung und vor allem um das ſtädtiſche Projekt der neuen Sport⸗ und Schwimmanlage. Blick in den Gerichtssaal Ein unverbeſſerlicher Schädling Marburg. In einer umfangreichen Verhand⸗ lung der Großen Strafkammer ſtand der 62⸗ jährige Hermann Waldhelm aus Kirchhain unter der ſchweren Anklage, in den letzten Jah⸗ ren ſortgeſetzt unzüchtige Handlungen an Schulmädchen vorgenommen zu haben. Der Angeklagte, der ſeit 18. Februar dieſes Jahres in Unterſuchungshaft ſitzt, leugnete zunächſt die ihm zur Laſt gelegten Straftaten hartnäckig, gab ſie aber— nachdem ihn die Zeuginnen durch ihre Ausſagen ſchwer belaſtet hatten— unter der Wucht der Beweiſe zu. Die Verhand⸗ lung, welche unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfand. endete damit, daß der Angeklagte wegen Sittlichkeitsverbrechens in 6 Fällen zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt wurde. Um die Allgemeinheit vor ferneren Straftaten des Verurteilten zu ſchützen, wurde ferner noch deſſen Entmannung angeordnet. Querulank und Slaalsfeind Ludwigshafen. Als Querulant iſt der 37 Jahre alte ledige Karl Klausmann aus dem Stadtteil Oppau bekannt. Klausmann, der früher in Oggersheim wohnte und dort bei Notſtandsarbeiten beſchäftigt war, wurde we⸗ gen aufreizendem und widerſetzlichem Beneh⸗ mens entlaſſen. Um ſich nun an ſeinem damali⸗ gen Vorgeſetzten zu rächen, ſchrieb er an die Staatsanwaltſchaft Ludwigshafen eine An- zeige, in der er ſeinen früheren Vorgeſetzten ſtrafbare r Handlungen beſchuldigte. Klausmann iſt ein aſozialer und ſtaatsfeindlicher Menſch, der neben vielen an- deren Vorſtrafen auch eine ſolche von 15 Jah⸗ ren Z'uchthaus wegen Totſchlags verbüßt In der Verhandlung vor dem Ludwigshafener Schöffengericht benahm ſich Klausmann ſehr ungebührlich. und mußte zunächſt in eine Ordnungsſtrafe genommen werden Er leugnete natürlich, doch die Vernehmung der 25 aufgebotenen Zeugen ergaben einwandfrei ſeine Schuld Klausmann wurde zu einer Ge⸗ fängnisſtraſfe von 7 Monaten verurteilt und wegen Fluchtverdachts im Gerichtsſaal gleich ſeſtgenommen. Poſträuber vor der Sltafkammer Stuttgart. Die Zweite Strafkammer hatte in einem Fall Recht zu ſprechen, der ſeinerzeit großes Auſſehen erregt hat. Am Nachmittag des 30. Mai war auf dein Bahnhof Stuttgart⸗ Zuffenhauſen ein Poſtbeutel mit 40 000 RM. Inhalt aus dem Poſtſchjebekarren abhanden gekommen. Schon bald darauf waren die Täter ermittelt, die nach anfänglichem Leugnen ein umfaſſendes Geſtändnis ablegten. Der ganze Betrag konnte wieder beigebracht werden. Tä⸗ ter waren der 30jährige verheiratete Paul Schrauder aus Albersweiler(BA. Berg⸗ zabern) und ſein Bruder, der 39jährige verhei⸗ tatete Wilhelm Schrauder in Stuttgart. Die Strafkammer verurteilte beide. und zwar Paul Schrauder wegen Amtsunterſchlagung und Verwahrungsbruchs zu je 3 Jahren 6 Mo⸗ naten Gefängnis und vier Jahren Ehr⸗ verluſt. Die mitangeklagte Frau des Angeklag⸗ naten, und den 1878 geborenen ten Paul, die. wenn auch unter anfänglicher Weigerung. ihrem Manne und ihrem Schwa⸗ ger zugeſagt hatte. im Fall ihrer Feſtnahme für die Beiſeiteſchaffſung des Geldes zu ſorgen, erhielt wegen Beihilfe vier Monate Gefäng⸗ nis. 1 Auch ein„Bibelforſcher“ Frankenthal. Ein ſonderbarer Heiliger iſt der verheiratete 67 Jahre alte k. A. R. aus Kaiſerslautern, der ſich bisher ſtraflos geführt hatte, aber im Mai dieſes Jahres dem Verbot der Werbung für die„Ernſten Bibelforſcher“ in Kaiſerslautern zuwiderhandelte. Gelegent⸗ lich einer Beerdigung am 7. Mai trat er un⸗ aufgefordert vor das oſſene Grab eines„Bru⸗ ders“ und begann mit den Worten:„Laßt uns beten“ ein längeres Gebet, das früher zum Beginn der„Erbauungsſtunden“ der ſogen Bibelforſcher gebetet zu werden pflegte. Er en⸗ dete mit den Worten:„Jehova ſolle dem Ver⸗ blichenen gnädig ſein, er ſei für ſeine Idee ge⸗ ſlorben“(!). R. hatte ſich nun deswegen vor dem Sondergericht zu verantworten. Wie in allen früheren Prozeſſen gegen die Ernſten Bi⸗ belforſcher, verlegte ſich auch dieſer Angeklagte darauf, ſich herauszulügen. Er konnte aber überführt werden, den letzten Satz geſagt zu haben. Der Anklagevertreter beantragte eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Das Son⸗ dergericht verurteilte R. zu einer Geldſtrafe von 200 RM., an deren Stelle im Uneinbring⸗ lichkeitsfalle 50 Tage Gefängnis treten. Bergehen gegen das Weingeſetz Landau(Pfalz). Das Schöffengericht Lan⸗ dau hatte am 30. März wegen Vergehens gegen das Weingeſetz verurteilt den 1902 geborenen Franz Kuhnert aus Edesheim zu zehn Mo— Joh. Brut⸗ ſcher, ebenfalls aus Edesheim, zu 14 Mong⸗ ten Gefängnis. Das Berufungsgericht Landau ermäßigte die Strafen und zwar für Kuhnert auf 5 Monate und für Brutſcher auf 10 Mo⸗ nate Gefängnis. Bei Brutſcher handelt es ſich um einen ſchon zehnmal vorbeſtraften Rechts- brecher, der vom Schwurgericht Frankenthal im Jahre 1928 wegen Bandendiebſtählen eine ſechsjährige Zuchthausſtrafe erhalten hatte. Verſchwender Mare Anton, der römiſche Triumvir und Lieb⸗ haber der Cleopatra, war bekannt für ſeine Ver⸗ ſchwendungsſucht und Freigebigkeit. Als Beiſpiel dafür, wie wenig Begriff er von Geld und Geldes⸗ wert hatte, erzählt man von ihm folgendes: Einſt bat ihn ein Freund, ihm mit einer Million Serterzen auszuhelfen. Marc Anton bewilligte ſo⸗ gleich die Anleihe und rief ſeinen Kaſſenbeamten, der die Million auszahlen mußte. Der Tiſch war bedeckt mit Goldſtücken. Marc Anton aber ſchüttelte den Kopf und rief: „Mehr iſt das nicht? Das reicht nicht lange! Gib ihm noch eine Million!“ Sie hören im Rundfunk., Samstag, den 16. Juli. Reichsſender Stuttgart. 5.45: Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten u. Gymnaſtik. 6.15: Wie⸗ derholung der 2. Abendnachrichten. 6.30: Frühkon⸗ ert. Kapelle Oswald Heyden. 8: Waſſerſtandsmel⸗ ungen, Wetterbericht, Marktberichte und Gymnaſtik. 8.30: Fröhliche Morgenmuſik. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12. Mittagskonzert. 13: Zeit, Nach⸗ richten, Wetterbericht. 13.15: Mittagskonzert(Fort⸗ ſetzung)h. 14: Bunte Volksmuſik. 15: Unſere Heimat — Schorndorf. 16:„Neueſtes— allerneueſtes“. Ein muſikaliſches Perpetuum mobile. 18: Achtung! Ach⸗ tung! Sie bören den Tonbericht der Woche. 19: Aufgedreht(Induſtrie⸗Schallplatten). 20: Nachrich⸗ ten. 20.10: Eine abenteuerliche„Italieniſche Nacht auf der Inſel Capri.„L'Aſtro d'Argento“(Das ſil⸗ berne Geſtirn). 22: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30: Wir tanzen in den Sonn⸗ tag. 24—3: Nachtkonzert. Unterhaltungs- und Tanz⸗ muſik. Reichsſender Frankfurt. 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6: Morgen⸗ lied— Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert (Kapelle Oswald Heyden). 7: Nachrichten. 8: Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05: Wetterberichte. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Bäderkonzert. 9.30: Gaunachrich⸗ ten. 9.40: Deutſchland— Kinderland. 11.35: Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht— Städtiſcher Marktbericht. 11.45: Volk und Wirtſchaft. 12: Mittagskonzert. 13: Zeitangabe, Nachrichten. 13.15: Mittagskonzert Fortſetzung). 14: 1 N Nachrichten. 14.10: Der Muſikfeind. Komiſche Ope⸗ rette in 1 Akt von Richard Genee. 15: Bilderbuch der Woche. 15.15: Träger des Deutſchtums in aller Welt. 15.30: Was ein alter Fahrtenſchuh erzählt. 16: Neueſtes— Allerneueſtes. Ein muſikaliſches Per⸗ petuum mobile. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröh⸗ liche Lautſprecher. 18.50: Sportſchau des Tages und für den Sonntag. 19: Blasmuſik. Wer will unter die Soldaten... 20: Zeit, Nachrichten. 20.15: Johann-Strauß-Abend. 22: Zeitangabe, Nachrichten. 22.10: Wetterbericht, Nachrichten, Sportbericht. 22.30: Wir tanzen in den Sonntag. 24—3: Nachtkonzert. CFFCCCCCCCCCCPPPPTPTPTPTPTPTPTGTPGPPPVPTTc Die Pyrenäen melden ſich! Verwaecke Etappenſieger. Bei der Frankreich-Radrundfahrt wurde am Donnerstag die überaus ſchwierige Pyrenäen⸗ Etappe von Pau nach Luchon(193 km) erledigt. Die großen Favoriten, die ſich bisher ſehr zu⸗ rückgehalten hatten. ſpielten eine überlegene Rolle. Etappenſieger wurde der Belgier Ver⸗ waecke in 7:15:19 Std. vor ſeinem Landsmann Viſſers und dem Italiener Bartali. Verwaecke ſicherte ſich auch den erſten Platz in der Ge⸗ ſamtwertung mit rund 2 Minuten Vorſprung vor Bartali. Weckerling wurde Fünfzigſter und Wengler Fünfundfünfzigſter. Ausgeſchieden ſind von den Deutſchen Schild. Oberbeck und Seidel. Die Ergebniſſe: 8. Etappe Pau⸗Luchon 193 Km.: 1. Verwaecke (Belgien) 7:15:19, 2. Viſſers(Belgien), gleiche Zeit, 3. Bartali(Italien) 7:16:14. 4. Goasmat (Frankreich) 7:19:31, 5. Diſſeaux(Belgien) 7:21:23. 6. Coſſon(Frankreich) 7:23:24, 7. Gia⸗ nello(Frankreich) 7:24:15, 8. Galateau(Frank⸗ reich) 7:24:30, 9. Merſch(Luxemburg) 7125183, 10. Simonini(Italien) 7:26:50, 25. Hauswald 7:34:30, 50. Weckerling 7:41:51. 55. Wengler 7:43:50, 57. Arents, 59. Langhoff, gleiche Zeit. 77. Wendel 7:54.11, 80. Scheller 7:56:44, 85. Heide 8:10:32. Geſamtwertung: 1. Verwaecke 50:17:87, 2. Bartali 50:19:55, 3. Goasmat 50:22:46, 4. Viſſers 50:23:19, 5. Coſſon 50:26:54, 6. Diſſeaux 50:27:50. Sporlnenigkeilen in Kürze Die Mittelrhein ⸗Fußballelf, die für das Turn⸗ und Sportfeſt⸗Turnier vorgeſehen iſt, trug in Köln ein Probeſpiel gegen den Pfg. 99 aus und ſiegte mit 514(3:3) Treffern. In Ber⸗ lin wurden Brandenburgs„Breslauer Elf“ von einer Provinz⸗Mannſchaft mit 2:1(1:0). beſiegt. * Ohne deutſche Spieler werden die vorentſchei⸗ denden Einzelkämpfe bei den deutſchen Tennis⸗ meiſterſchaften in Hamburg durchgeführt, da nun auch Rolf Göpfert durch Verzichterklärung wegen Krankheit ausgeſchieden iſt. Im Män⸗ nerdoppel erreichten Henkel v. Metaxa durch einen 26. 6:4, 6:3, 6:1⸗Sieg über die Ungarn Dallos Asboth die Vorſchlußrunde. Auf der Strecke blieben dagegen die Titelverteidiger im gemiſchten Doppel Frl. Horn Denker. X Mit dem Degenfechten wurde am Donnerstag in Berlin der Moderne Fünfkampf bei den SA.⸗ Reichswettkämpfen fortgeſetzt. Beſter Fechter in Klaſſe A war SA.-Mann Wölfelſchneider(Heſ⸗ ſen), der ſich auch in der Geſamtwertung die Spitze erkämpfte.— Am Donnerstag wurde auch der ſchwierige Mannſchaftskampf der Nach⸗ richten⸗Stürme in Angriff genommen. * Mit einem deutſchen Sieg endete in Kiel der große Segler-Wettkampf der europäiſchen Kriegsmarinen um den Marine-Pokal(Hinden⸗ burg⸗Pokal). Das deutſche Boot gewann am Donnerstag auch die vierte Wettfahrt und hat jetzt einen ſo großen Vorſprung in der Ge⸗ ſamtwertung. daß es von keinem Gegner mehr eingeholt werden kann. *. Die deutſche Fußballelf, die auf Island ſo erfolgreich kämpfte, iſt jetzt wieder in der Hei⸗ mat eingetroffen. Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt. Zufuhr 220 Ferkel, 78 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 16—22, über ſechs Wochen 27—34, Läufer 35—45. Marktver⸗ lauf lebhaft. — Viele Aufgaben. — — —— ——ů— ů ů B39 M. Führerinnen NS. Es war nicht gerade ſchön, in München nach neunſtündiger Bahnfahrt vom Regen emp⸗ fangen zu werden; aber die rund 1000 BDM. Führerinnen des Obergaues Heſſen⸗Naſſau, die auf der Fahrt ins diesjährige Zeltlager in Schongau am Lech einen halben Tag für die alte Iſarſtadt Zeit hatten, ließen es ſich trotz⸗ dem nicht nehmen, möglichſt viel von der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung zu ſehen. In kleinen Grup⸗ pen wurden die Mädel durch die Stadt geführt, 1 zu den Weiheſtätten der Bewegung, durch Mün⸗ chens herrliche Straßen, die zum„Feſt der Deutſchen Kunſt“ im wundervollen Schmuck der Fahnen, Farben und Kränze prangten. Das alte wie das neue München hinterließ bei allen Mä⸗ f del einen ausgezeichneten Eindruck, und ſchließ⸗ „ lich leuchtete auch die Sonne kurz über die Symphonie der Feſtesfreude auf und verſprach f den Inſaſſen des Sonderzuges, der ſich kurze 1 Zeit ſpäter durch das grüne Alpenland, vorbei J am Starnbergerſee, nach Süden bewegte, noch 6 recht viel Freude. Es iſt faſt, als käme man nach langer Zeit 5 wieder zu alten, lieben Bekannten. ſo herzlich 0 wurden die Mädel in der kleinen Stadt Schon⸗ 1 gau am Lech begrüßt, die oben auf dem Hügel überm rauſchenden Lech wie eine faſt vergeſ⸗ ſene, ſtille und beſcheidene Königin thront. Die halbe Einwohnerſchaft erwartet die heſſen⸗naſ⸗ ſauiſchen Mädels am Bahnhof, eine Kapelle ſchmettert den Begrüßungsmarſch und begleitet die langen Kolonnen der Mädel durch die be⸗ flaggten Straßen zum Ballenhaus, wo der Stellvertreter des Bürgermeiſters und Kreislei⸗ ters eine Begrüßungsanſprache hält. Obergauführerin Elſe Rieſe dankt der Stadtverwaltung und Kreisleitung. die keine Mühe ſcheuten, um das Lager vorbildlich zu erſtellen und mit allem Nötigen zu verſehen. Sie grüßt die Führerinnen, die dort oben nun 10 Tage eine große Gemeinſchaft der Freude u. Diſsiplin bilden ſollen und ein herrliches Stück deutſchen Landes erleben dürfen. Das Lager, das die Führerinnen dann beziehen, iſt land⸗ ö ſchaftlich wunderſchön gelegen. Kann man ſich 105 etwas Feineres denken für unſere Mädel als Der Brolypreis blieb ſtabil 5 13„Der Kampf ums Brot“ betitelt ſich eine ö 1 Broſchüre, die die Ergebniſſe fünfjähriger Ar⸗ 0 beit auf dem Gebiet der deutſchen Ernährungs⸗ wirtſchaft zuſammenfaßt und als deren He⸗ rausgeber Dr. Clauß, Preſſereferent im Reichsernährungsminiſterium, zeichnet. Unter der Fülle des Materials findet ſich auch eine Abhandlung über den Brotpreis in Deutſchland und in anderen Ländern. Er iſt von allen Preiſen zweifellos am wichtigſten, ihm kommt nicht nur eine überragende ſoziale 0 und volkswirtſchaftliche, ſondern auch große po⸗ litiſche Bedeutung zu. Das Ziel der deutſchen Ernährungswirtſchaft war, den Brotpreis ſo niedrig wie möglich zu halten und ihn auch „ FF dann nicht ſteigen zu laſſen, wenn die Ge⸗ im Sthongau⸗Lager die kleinen Gruppen heller Zelte zwiſchen grü⸗ nen Tannen und blühenden Almwieſen, ringsum hügelige Halden mit einem überraſchenden Blick ins Lechtal mit dem wilden Bergfluß und dem Kranz blauer Bergſilhouetten im Hintergrund? Von nah und fern hört man das Geläute der Herdenglocken, helle Jodler ſchallen ſchon am frühen Morgen von der Alm herüber. Am erſten Morgen bereits ging es trotz des grauen Himmels an ein eifriges Wettrüſten. Es wurde geſägt und gezimmert, bis Papierkörbe, Eßgeſchirrſtänder und alles Nötige vorbildlich geſchaffen waren und jedes Zelt einen bunten Blumenſchmuck trug. Die Schongauer haben ſo vorbildlich für die ſanitären und Waſchanlagen. für Küchen⸗ und Sitzgelegenheiten geſorgt, daß der H J.⸗Reichsarzt Dr. Hoerdemann, der das Lager am erſten Abend noch mit der Beguf⸗ tragten der Geſundheitsabteilung in der Reichs⸗ jugendführung beſuchte, nicht weniger zufrieden war als die Mädel ſelbſt. Die Befehle der La⸗ gerleitung gibt eine tadelloſe Lautſprecher⸗ anlage weiter, durch die auch Nachrichten u. fröhliche Muſik des Rundfunks gehört werden. Nach eifrigem Sportbetrieb klingen die Lieder der Tiſchgemeinſchaften hell und fröhlich über das Gelände. Die NSV.⸗Küche aus Heſſen⸗Naſ⸗ ſau ſorgt wie im vergangenen Jahr für das leibliche Wohl der Zeltſtadt, zwei Aerztinnen und Mädel vom Geſundheitsdienſt wachen über das Wohlbefinden der Belegſchaft. Nach einem beſinnlichen Auftakt unter der ho⸗ hen Lagerfahne, die von den Wimpeln der Mä⸗ del⸗ und Jungmädeluntergaue flankiert iſt, und der erſten Ausſchmückung des Lagers, gehörte der Nachmittag einem Beſuch der Stadt Schon⸗ gau, die manch geſchichtliche Denkwürdigkeit birgt. Ein herrlicher Rundblick vom nahen Schloßberg zeigte das weite Bergland. Er gab einen Vorgeſchmack der kommenden Fahrten, die in die nähere Umgebung und mit Omnibuſſen mitten ins Oberammergauer⸗ und Garmiſcher Gebiet führen. Ein fröhlicher Singſang auf den Plätzen der Stadt. an dem Mädel wie Bevölke⸗ rung gleiche Freude hatten, beſchloß den erſten Lagertag. treidepreiſe aus erzeugungspolitiſchen Grün⸗ den heraufgeſetzt werden müſſen. So wurde der Brotpreis auch nicht davon berührt, als im letzten Getreidewirtſchaftsjahr der Roggen⸗ preis um 20 RM. je Tonne erhöht wurde. Aus den Abgaben der Weizenmühle wurden Beträge abgezweigt, außerdem der Brau⸗ und Zuckerwirtſchaft erhebliche Beträge auferlegt, um den Preisunterſchied bei den Roggenmüb⸗ len auszugleichen. Auf dieſe Weiſe wurde er⸗ reicht, den Ausgleich für die Roggenpreis⸗ erhöhung im Reichsnährſtand ſelbſt zu ſchaf⸗ fen und das deutſche Volk aus eigener Kraft und ohne Inanſpruchnahme von Reichsmitteln vor einer Brotpreiserhöhung zu bewahren. Während der Brotpreis infolgedeſſen in den letzten fünf Jahren in Deutſchland gleichgeblie⸗ ben iſt, liegt er in anderen Ländern durchweg höhe k. Inf Jähresdülchſchnitt 1933 betrüg der . in Deutſchland je Kilogramm 32 Pfg., im April 1938 nur 81 Pfg. Der Brot⸗ preis liegt in Deutſchland alſo um 3,2 Proz. unter dem Stand von 1933. In den Vereinig⸗ ten Staaten dagegen iſt er ſeit 1933 um 25,4 Prozent geſtiegen. In Frankreich liegt der Brotpreis ſogar um 51,7 Prozent über dem damaligen Stand. In England ſtieg er um 26,7 Prozent, in der Tſchecho⸗ Slowakei um 15 Prozent und in Dänemark um 32.3 Prozent gegenüber 1933. feine Berlragsbrächel Die Gerichte hatten ſich in letzter Zeit häufig angeſichts des Facharbeitermangels mit der Neigung von Geſfolgſchaftsangehörigen zur rechtswidrigen Auflöſung von Arbeitsverhält⸗ niſſen zu befaſſen. Neben anderen Maßnahmen, die zur Bekämpfung von Vertragsbrüchen in Betracht kamen, wurde die Frage erörtert, ob und inwieweit der Unternehmer zum Ausgleich eines ihm entſtehenden Schadens den Lohn des vertragsbrüchigen Gefolgſchaftsmitgliedes einbehalten darf. Das Reichsgericht(2661/7) hat dazu neuerdings eine bedeutſame Entſchei⸗ dung gefällt. Es hält an ſeiner Rechtſprechung feſt, daß nicht jeder vorſötzliche Vertragsbruch ausreicht, um die Aufrechnungsbeſchränkung zu beſeitigen, daß die Lohneinbehaltung vielmehr nur dann zuläſſig iſt. wenn das Verhalten des Gefolgſchaftsmitgliedes zugleich als ſittenwid⸗ rig zu betrachten iſt. Das Reichsarbeitsgericht ſtellt dann aber feſt, daß ein Gefolgſchaftsmit⸗ glied, welches die Arbeit lediglich aus Mißver⸗ gnügen in voller Kenntnis der Rechtswidrig⸗ keit und unbekümmert um die klar vorauszu⸗ ſehenden Schäden, die für den Betrieb und möglicherweiſe auch für die Kameraden daraus erwachſen würden, niederlegt, nicht nur ver⸗ tragsuntreu handelt, ſondern zugleich gegen das Anſtandsgefühl verſtößt, das den Maßſtab für die ſittliche Bewertung ſeines Handelns bildet. Die Aufrechnung des Lohnes eines in dieſer Weiſe vertragsbrüchig gewordenen Gefolgſchaftsmitgliedes gegen Scha⸗ denserſatzanſprüche des Unternehmers ſoll da⸗ her unbeſchränkt zuläſſig ſein. Das Amt für Rechtsberatungsſtellen der DAF. bemerkt zu der Entſcheidung, daß es danach praktiſch in Zukunft wenig Fälle des Vertragsbruches ge⸗ ben wird, in denen die Lohnauftechnung bzw. einbehaltung nicht zuläſſig iſt. Die Entſchei⸗ dung ſei daher eine ernſte Mahnung an die Ge⸗ folgſchaftsangehörigen and eine wertvolle Un⸗ terſtützung der Unternehmer zur Verhinderung don Vertragsbrüchen. Weinheim.(Kraftwagen macht ſich ſelb⸗ ſtändig). Am 14. ds. Mts. gegen 14 Uhr geriet ein auf dem unteren Teil des Markt⸗ platzes aufgeſtellter Laſtwagen nach dem un⸗ mittelbaren Verlaſſen des Führers ins Rollen und ſtieß gegen das Warenhaus Janzer. Der Wagen und das Haus wurden leicht beſchädigt. Glücklicherweiſe kamen Perſonen nicht zu „Dpelklang“ Das erlolgresche Ula. Fumwerk ab heute im Schaden. l Am kommenden Sonntag, 17. Juli, findet in Viernheim ein Großkampftag ſtatt. Meiſter Walter ſpielt gegen Wollenberger, Bensheim, mit Vor- und Rückſpiel. Es ſind zwei ſchöne Spiele zu erwarten. Wer Sieger wird, iſt ſo gut wie Kreismeiſter, da dies das Entſchei⸗ dungstreffen der beiden ſtärkſten Spieler vom Kreis iſt. Außerdem findet das Rückſpiel ge⸗ gen Mannheim 2 ſtatt. Sämtliche Spieler müſſen am Sonntag um 8.45 Uhr pünktlich erſcheinen. Heute abend 8.30 Uhr ſpielen fol⸗ gende Spieler: Rech K.— Walter; Beikert — Frank und Adler H. iſt ſpielfrei. Adler N. — Theobald; Rockenſtein— Hanf J. 2 und Merkel A. iſt ſpielfrei. Merkel K.— Rheinhardt; Breiling— Bu⸗ ſalt; Hofmann iſt ſpielfrei. * Kehraus in den Mannheimer Schachtämpfen Obwohl die am Sonntag geſpielte Schluß⸗ runde nicht ihren entſcheidenden Charakter wahren konnte, weil beſonders in Gruppe 1 eine Anzahl der Mannſchaftskämpfe nachzu⸗ holen ſind, ſtellten ſich entſcheidende Ergeb⸗ niſſe ein.— Abteilung 1: Weinheim ſchlug Neckarſtadt 7:3 und hat nun beſte Ausſichten Abteilungsſieger zu werden. Allerdings blieb Käfertal dicht auf, 10:0 gegen Mannheimer Schachklub 2(nicht angetreten). Die Lage iſt nun folgende: Weinheim führt mit 45½ Zäh⸗ lern, vor Käfertal mit 41½½(beide je 7 Sp.), Neckarſtadt 38½(aus 61), Viernheim 15 (aus 5), Mannheim 2 10(aus 5). g Abteilung 2: Mannheim 3 kam gegen die ſich energiſch zur Wehr ſetzenden Friedrichsfel⸗ der zu einem hohen 9½:½ Sieg, während Waldhof 2 knapp gegen Pfingſtberg 2 gewann mit 4½:3½. Seckenheim, das nur noch mit Mannheimer Schachklub 3 zu kämpfen hat, könnte, was ſehr unwahrſcheinlich iſt, von den Mannheimern noch eingeholt werden, wenn dieſe 10:0 ſiegten. Seckenheim erreichte bisher 52 ½, Mannheim 3 42½ Punkte. Es folgen Waldhof 37½, Pfingſtberg 2 32 ½, Fried⸗ richsfeld 23. Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 14. Juli 1938 Die Preiſe für das kg. waren: Johannis⸗ beeren 40—50; Himbeeren 60— 70; Stachel⸗ beeren 40—64; Pfifferlinge 80—100.— Anfuhr in 50 kg.: 200. Amtliche Bekanntmachung Am Samstag, den 16. Juni 1938 wird an Receßholz für 1938 weiter abgegeben: geboren Auflage Kiefernſtöcke. Föttral-Fümm-Falast DANKSAGUNG Allen herzlichen Dank, die unsern lieben Verstorbenen, Herrn Jonas Schmitt auf seinem letzten Wege begleiteten. 1 8 Manum von Karl Jak. Weidner 2. 4. 2. 08 bis Kaſp. Englert 3. 30. 12.08 2,50 3 Eichenknüppel 145 von Karl Peter Schmitt 2. 2. bis Heinr. Eufinger 2. 3. 6. 12 3,.— Eichenwellen von Franz Helbig 4. 14. 2. 14 bis Adam Kirchner 7. 6. 11.14 1.— 0 Kiefern⸗Knüppelreiſig von Georg Kirchner 7. 7. 10. 09 bis zum jüngſten Ortsbürger 30. 12. 16 und vom älteſten Ortsbürger bis Joſef Adler 1. 15. 8. 60 2.— Kiefernwellen von Joh. Jak. Herſchel 2. 29. 10. 60 bis Aug. Hanf 1. 9. 8.68 1.— Die Ausgabe der Abfuhrſcheine erfolgt nur von 8-11 Ahr im Wiegehäuschen des Rathauſes. Viernheim, den 15. Juli 1938 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz — Heute Freitagabend Singſtunde. Der Vorſtand Bleibt vom Juden weg— und wir werden bald von ihm befreit ſein, denn: wir brauchen in Viern⸗ heim keine Juden! umſtändlich— wenn's doch ſo einfach geht? Es werden oft die merkwürdigſten Verſuche gemacht und als Werbung bezeichnet. Dabei bietet der Anzeigenteil der ſo bewährten und ſo weit verbreiteten Heimat⸗Zeitung, derſ fahrt im Geſolge „Viernheimer Volkszeitung“, eine ſo ausge⸗ zeichnete Möglichkeit, ſehr erfolgreich zu wer⸗ ben. Anzeigen helfen verkaufenl eine ausn Leupln-Creme u. Seite fl, 0 seſt hren bewährt bel Ice Nx gut erhaltener 7 Frijcher Transport d 2 0 22 Rathaus- l Splege! bei günstiger melkend, reſp. flott, z T. gefahren Zahlungsweise Das Schaufenster 8⁰⁰ 8 aul Heckel allein macht es nicht! Pl Sta- 5 Pianolager a Ernſt Ludwigſtraße 32 8 Die Waren verkaufen 75 E 3, 10 ſich nicht von ſelbſt.— ab Samstag, ben 16. Juli] —— Man muß ſie anbieten dei Nutzviehbeſchaffung Zurückgenomm.. e. G. m. b. 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Männer-Gesangverein für den erheben- den Grabgesang, und nicht zuletzt den Stiftern von hl. Messen und den Kranz- 8 Blumenspendern ein herzliches Vergelt's Ott. Viernheim, Mainz-Mombach, 13. Juli 1938 Die trauernd Hinterbliebenen NU Erbſen, Ka⸗ Zur warmen Sommerszeit empfehle ich mein gut bekanntes Illiscnbrol HILFSVEHR K Ulſe eee ee der ten gene tac. ohne gen bffenba miſchur Bein f framzöf erneut tätiſ land. den E lat du nich laubt Namn bverhen geteben elften! wecken Nen 5 Ju de hol der lien! „deulſch Nein gu Dieses e Veſſe a in die a daß did eſſenhe pan! die Ver en fran lie ni el g 50 deichs ge ſhe Gl zeilen d 1 at gu Mither