a ing te No 4 * fel. len ach· die U Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 168 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, Freitag S iernheimer eilung Verkündigungsblatt der NSD AP. Bernheim teil den 22. Juli 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 7 ẽ Pb. 14. Jahrgang Frankreich zeigt seine militärijche Stärke Große Parade vor König Georg VI.- Staatspräfident Lebrun bejucht England im Frühjahr 1939 Die Truppenſchau in Verſallles Aufgebol von Kolonialtruppen— Luflparade fällt aus Paris, 21. Juli. Einen eindrucksvollen Verlauf nahm der Be⸗ ſuch des engliſchen Königs in Verſailles. Kurz nach 11 Uhr lief der Sonderzug mit König Georg VI. und dem Staatspräſidenten in dem mit langen, herabwallenden Fahnen, Tannen⸗ rün und Blumen geſchmückten Bahnhof ein. er Bürgermeiſter von Verſailles, Senator Henry Haye hieß hier den engliſchen König auf dem Boden der alten Stadt willkommen. In langer Kraftwagenkolonne ging es dann in die Stadt zur Avenue de Paris, einer der breiteſten Straßen Frankreichs, auf der der Truppenvorbeimarſch ſtattfinden ſollte. Auf der Ehrentribüne, die für den Vorbei⸗ marſch errichtet worden war, ſtand König Georg VI. neben dem Präſidenten der Republik, dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Daladier und ſämtlichen Mitglie⸗ dern der franzöſiſchen Regierung. Neben dem Bürgermeiſter Senator Henry Heye be⸗ merkte man weiter den ehemaligen Kriegsmini⸗ ſter Fabry, Marſchall Petain, ſowie den Chef des Generalſtabs der Landesverteidigung, Generaliſſimus Gamelin, den Chef des Ad⸗ miralſtabes, Vizeadmiral Darlan und den Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, General Vuillemin. Dann begann der Truppenvorbeimarſch, an dem neben den Truppengattungen von Paris vor allem Truppenteile des 20. Armeekorps aus dem Befeſtigungsgürtel an der Oſtgrenze teil⸗ Auſgedr Beſonders auffällig war das ſtarke Aufgebot von franzöſiſchen Kolonial⸗ truppen. Der Militärgouverneur von Paris eröffnete den Vorbeimarſch. Militärkapellen ſetzten ein, und hinter ihrem General zogen die Truppen vorüber, 1 80 mit ihren Fahnen die Kavalle⸗ rie. Dabei wurden die Spahis von der Zu⸗ ſchauermenge mit beſonderem Beifall begrüßt. Danach folgten in 24er Reihen die Infanterie⸗ Abteilungen, angeführt von Abteilungen der ſtanzäfiſchen Kriegsſchulen. Nach kurzer Pauſe folgten in ihrem typiſchen Geſchwindſchritt die Jäger zu Fuß und die Al⸗ 8 5 576 Hinter ihnen folgten die Marine⸗ nfanterie⸗Regimenter in ihren Khaki⸗Unifor⸗ men, anſchließend algeriſche Schützen vom 22. und Senegalſchützen vom 12. Regiment mit ihren dunkelbraunen und ſchwarzen Geſichtern. Mo⸗ toriſierte Formationen der Artillerie-Regimenter folgten. Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich dann die dröhnende Vorbeifahrt der MöG.⸗ Kraftwagen, der leichten und mittleren Kampf⸗ wagen, ſowie beſonders der ſchweren Tanks, die rollenden Feſtungen glichen und mit ihren chweren Raupenketten das Pflaſter der alten erſailler⸗Straße zermalmten. Die angekündigte große Luftparade mußte jedoch wegen Nebels und weil ab 200 Meter ſchlechte Sicht herrſchte, ausfallen. Nur 30 der neueſten franzöſiſchen Jagdflugzeuge brauſten in Kampfſtaffeln mit 480 Stunden⸗ kilometern vorüber. Damit war die Truppen⸗ chau beendet, die rund anderthalb Stunden ge⸗ auert hatte. Der engliſche König und der franzöſiſche Staatspräſident beſtiegen wiederum ihren Kraftwagen und fuhren mit ihrem Gefolge kurz darauf unter militäriſchen Ehrenbezeug⸗ ungen der im Hofe des Verſailler Schloſſes auf⸗ 8 ußtruppen und berittenen Spahis urch das Tor des Schloßhofes ein. Beſuch Lebruns in England Paris, 21. Juli Der franzöſiſche Staatspräſident hat eine Einladung des engliſchen Königs angenom⸗ men, ſich Anfang nächſten Jahres zu einem offiziellen Beſuch nach England zu begeben. Staatspräſident Lebrun und ſeine Gattin werden dieſen Beſuch wahrſcheinlich im erſten Vierteljahr 1939 abſtatten. Moskau elwas ſäuerlich Moskau, 21. Juli. Der Staatsbeſuch des engliſchen Königspaa⸗ res in Paris findet abſolut nicht den Beifall der„Prawda“. In ihrem ſäuer⸗ lichen Kommentar führt ſie aus, daß Moskau der engliſch⸗franzöſiſchen Freundſchaft nur Bei⸗ fall zollen könnte, wenn ſich dieſe Freundſchafts⸗ politit voll und ganz gegen die auto⸗ ritären Staaten richten würde. Leider würden aber, ſo hat die„Prawda“ erfahren, mit dieſem Königsbeſuch auf engliſcher Seite F verbunden z. B. olle damit die öffentliche Meinung beſchwich⸗ 1b werden, die mit der„profaſchiſtiſchen“ Poli⸗ tik Chamberlains unzufrieden ſei. Aus engliſchen Preſſeſtimmen folgert das Blatt dann weiter, daß London immer noch an dem Standpunkt feſthalte, daß die ee Entente auf keinen Fall die Handlungsfreiheit der engliſchen Regierung beeinträchtigen dürfe. ie„Prawda“ lamentiert dazu: In welcher Richtung London ſeine Handlungsfreiheit aus⸗ zunutzen pflege, ſei ja durch die Nichteinmiſchung in Spanien, durch das engliſch⸗italieni⸗ ſche Abkommen und durch die engliſche Po⸗ litik im Fernen Oſten hinreichend geklärt. Zum Schluß gibt das Moskauer Blatt ſeinem franzöſiſchen Verbündeten den guten Rat, doch nur recht ſtandhaft zu bleiben. „Nichts Ueberraſchendes in Paris“ Feſtſtellungen der franzöſiſchen Preſſe Paris, 21. Juli. Die franzöſiſch⸗engliſchen Beſprechungen in Paris veranlaſſen den„Temps“ zu der Feſt⸗ ſtellung, daß es ſich dabei nicht um eine neue franzöſiſch⸗engliſche Entente ge⸗ handelt habe, ſondern daß man dieſe 89 menkunft in den Rahmen der ſtändigen Zuſam⸗ menarbeit der beiden Regierungen einſchließen müſſe. Wichtig ſei die in der amtlichen Ver⸗ lautbarung zum Ausdruck gekommene Feſtſtel⸗ lung, daß die vollſtändige Uebereinſtimmung der Auffaſſungen, die ſchon gelegentlich der Lon⸗ beſteh Beſprechungen hergeſtellt wurde, weiter eſtehe. Das„Journal des Debats“ erklärt zu den diplomatiſchen Beſprechungen vom Mittwoch, die feſtgeſtellte Harmonie der Anſichten enthalte nichts Ueberraſchendes. Im Laufe der letzten drei Monate ſeien die beiden Regierun⸗ gen in ſtändiger und enger Fühlung geweſen, und auf allen Gebieten hätten ſie in voller Uebereinſtimmung gehandelt. Die franzöſiſche Regierung habe den ſchweren Fehler der Regie⸗ rung Blum wieder gutgemacht und die ſowjet⸗ ſpaniſche Grenze geſchloſſen, was den Erfolg im Nichteinmiſchungsausſchuß ſichergeſtellt habe. Es ſei weder der Fehler Englands, noch derjenige Frankreichs, wenn die Beziehungen zu Italien ſich nicht unter den wünſchenswerten Bedingun⸗ gen gebeſſert hätten. Das Blatt hält es jedoch für angebracht, deſſenungeachtet einen Bot⸗ ſchafter nach Rom zu entſenden. Auch das „Journal des Debats“ iſt im übrigen der An⸗ ſicht. daß die tſchechiſch⸗ſlowakiſche Frage den Hauptgegenſtand der Be⸗ ſprechungen gebildet hat. Garlenfeſt im Bagafelle-Ichlößchen in Paris Der König und die Königin von England waren am Mittwochnachmittag dem auch der Präſident der Republik Lebrun mit ſeiner Gattin erſchienen war. Ein⸗ einer ladung der Stadt Paris zu einem Gartenfeſt im Park des Bagatelle⸗Schlößchens gefolgt, zu Auf unſerer Aufnahme ſieht man den König, die Königin und den Staatspräſidenten Lebrun während einer Pauſe zwiſchen den künſtleriſchen Darbietungen des B' tes der großen Oper. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Große Gedenkfeiern in Klagenfurt Rudolf heß ſprichl zum deulſchen Volk Berlin. 21. Juli. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. teilt— laut NSK.— mit: Am kommenden Sonntag, dem 24. Juli. fin⸗ det in Klagenfurt eine Großkundgebung ſtatt, auf der Rudolf Seß der Toten ge⸗ denken wird, die auf oſtmärkiſcher Erde ihr Leben für Großdeutſchland gegeben haben. Ins⸗ beſondere gilt dieſe Feierſtunde der Erinnerung an die 13 Nationalſozialiſten, die als Opfer des Verſuches der nationalen Erhebung in Oeſter⸗ reich vor vier Jahren hingerichtet wurden. Deren Angehörige werden in Klagen⸗ furt anweſend ſein. Die Rede von Rudolf Heß Die Tatſachen reden anders Militäriſche Maßnahmen beeinlrächligen Kurbelrieb in Karlsbad Prag, 22. Juli Der ſudetendeutſche Abgeordnete Wollner richtete am Donnerstag an den Miniſterpräſi⸗ denten Dr. Hodza ein Telegramm, in dem er darauf binweiſt, daß er— obwohl das Tſchecho⸗ Slowakiſche Preßbüro erſt vor wenigen Tagen die Nachricht über neuerliche Truppenverſchie⸗ bungen und Vorbereitungsarbeiten dementier⸗ te— aus verſchiedenen Gebieten ſeines Wabl⸗ kreiſes Karlsbad die Mitteilung erhalten habe, daß trotzdem derartige Maßnahmen getroffen werden. Insbeſondere habe er mit eigenen Augen ſeſtſtellen können, daß auf der Hauptver⸗ kehrsſtraße Karlsbad—Fiſchern am Donnerstag⸗ vormittag von Militär Straßenarbeiten auf der Fahrbahn vorgenommen worden ſeien. Auf Grund ſeiner Intervention bei der Karlsbader Polizeidirektion ſei ihm mitgeteilt worden. daß dieſe ihm keine Auskunft geben könne, weil es ſich um rein militäriſche Angelegenheiten han⸗ dele. Karlsbad, ſo heißt es in dem Schreiben wei⸗ ter, ſei durch die Maßnahmen vom 21. Mai wirtſchaftlich außerordentlich ſchwer getroffen. und werde durch die militäriſchen Maßnahmen im Weichbilde der Stadt neuerlich in ſeinen kurörtlichen Intereſſen bedroht. Es ſtehe zu erwarten, daß dieſe Beunruhigung den hier weilenden Kurgäſten die letzte Möglichkeit eines ruhigen Ablaufes der Saiſon vernichte. Das Telegramm ſchließt:„Herr Miniſterprä; ſident! Ich erlaube mir die Anfrage, wie dieſe unleugbare Tatſache mit dem vor kurzem ver⸗ öffentlichten Dementi des Tſchecho⸗Slowakiſchen Preßbüros in Einklang zu bringen iſt. Ich er⸗ warte von Ihnen, daß Sie die Einſtellung die; ſer Maßnahmen im Intereſſe des Kurortes ver⸗ anlaſſen und der Oeffentlichkeit dies zum Zwecke der Beruhigung in geeigneter Weiſe be⸗ kanntgeben werden.“ wird über alle deutſchen Sender übertragen werden. N Am Nachmittag wird der Stellvertreter des Führers die feierliche Vereidigung der neuer⸗ nannten Gauleiter der Oſtmark im Wappenſaal des Landeshauſes in Klagenfurt vornehmen. General Ruſſo in Bad Godesberg Bad Godesberg, 21. Juli Der Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, Exzellenz Ruſſio, und Stabschef Lutze tra⸗ fen am Donnerstag um 17 Uhr an Bord des Sonderdampfers„Albert Leo Schlageter“ in Bad Godesberg ein, freudig begrüßt von einer großen Menſchenmenge. die deulſch-franzöſiſchen Virkſchaftsverhandlungen Paris, 21. Juli Die ſeit mehreren Wochen in Paris geführ⸗ ten deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen haben am Mittwoch abend zur Para⸗ phierung mehrerer Abkommen durch die Vorſitzenden der beiden Delegationen, Geſandten Hemmen, und dem Direktor für Handelsverträge im franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ miniſterium, Alphand, geführt. Es wurden paraphiert: ein Abkommen über die Eingliederung des Waren⸗ und Zahlungsverkehrs mit Oeſterreich in die deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsab⸗ machungen; ein Abkommen über die Verlängerung der deutſch⸗franzöſiſchen Erz: und Koksabkommen vom Jahre 1937; ein Abkommen über die neuen Kontingente und Zahlungswertgrenzen, und ſchließlich ein Abkommen über die Saarkohlenlieferungen. Die Verhandlungen über die Regelung der öſterreichiſchen Finanzfragen werden Ende des Monats in Berlin fortgeſetzt. 5 5 Anerkennung des Imperiums durch Porkugal Beweis der Freundſchaft Portugals Rom, 21. Juli. Die Anerkennung des italien ſchen Imperiums in Oſtafrika durch Portugal iſt in italienischen volitiſchen Kreiſen mit lebhafter Ge⸗ nugtuung begrüßt worden. Die römiſche Morgenvpreſſe weiſt auf die politiſche und mora⸗ liſche Bedeutung der Anerkennung durch Portu⸗ gal bin. Die Freundſchaft und die herzlichen Beziehungen zwiſchen Italien und Portugal. ſo betont„Meſſagero“, ſeien niemals auch nur durch leichte Meinungsverſchiedenheiten getrübt worden. Die gemeinſame geiſtige Einſtellung und ihre übereinſtimmenden Wiederaufbau⸗ beſtrebungen ſeien ein neuer Anlaß. dieſe Freundſchaft zu unterſtreichen und zu feſtigen. Schießerei an der volniſch-ſowjel⸗ ruſſiſchen Grenze Wolniſche Freiwillige für Notſpanien auf dem Wege zur Internationalen Brigade Warſchau, 21. Juli. Einen blutigen Kampf mit Kommuniſten hatte eine polniſche lung in dem unwegſamen Walddickicht Poleſien dicht an der ſowjetiſchen Grenze zu beſtehen. Die Polizei hatte davon Kenntnis erhalten, daß eine Gruppe von Perſonen, die ſich im Kreiſe Pinſk geſammelt hatte, von Polen aus die ſow⸗ jetiſche Grenze überſchreiten wollte. Die Po⸗ lizeibeamten verſteckten ſich in der Nähe der Sammelſtelle und verſuchten die Gruppe feſtzu⸗ nehmen, Hierbei kam es zu einem heftigen Kugelwechſel, der längere Zeit dauerte, bei dem ein Polizeibeamter und auf der an⸗ deren Seite eine Frau ſchwer ver⸗ letzt wurden. Das unüberſichtliche Gelände erleichterte die Flucht, ſodaß von der 25köpfigen Gruppe bis jetzt nur zwölf Männer und die ver⸗ wundete Frau feſtgenommen werden konnten. Bei den Verhafteten handelt es ſich um pol⸗ niſche Staatsbürger, die von kommu⸗ niſtiſchen Agenten als Freiwillige für das rote Spanien angeworben worden waren. Sie hat⸗ ten ſich mit Waffen verſehen und verſuchten nach der Sowjetunion zu gelangen, um dort der In⸗ ternationalen Brigade zugeteilt zu werden. Jowſelruſſiſche A- Boole vor der finniſchen Küfte Die vierte Hoheitsverletzung innerhalb kurzer Zeit Warſchau, 21. Juli. Nach einer Meldung des„Kurier Czerwony“ aus Helſinki wird die Küſte Finnlands in letzter Zeit häufig von geheimnisvollen u⸗ Booten beſucht. Nach Beobachtungen von Fiſchern haben ſich geſtern zwei U⸗Boote in der Nähe der Inſel Bjerko, etwa 5 Kilometer vom Feſtland, befunden. Da es ſich weder um fin⸗ niſche noch um eſtniſche U⸗Boote gehandelt hat, beſtehe, ſo heißt es in der Meldung weiter, kein Zweifel darüber, daß die geheimnisvollen U⸗ Boote der ſowietruſſiſchen Flotte an⸗ gehören. Nach finniſchen Feſtſtellungen iſt dies innerhalb kurzer Zeit bereits das vierte Mal, daß ſich U⸗Boote unbekannter Herkunkt auf den finniſchen Hoheitsgewäſſern zeigen. Der Vormarſch der Nalionalen Erfolgreiche Flankenangriffe im Caſtellon⸗Gebiet Bilbao, 21. Juli. An der Eſtremadura⸗Front ſetzten die national⸗ ſpaniſchen Truppen ihren plötzlichen Vormarſch fort. Die Roten waren völlig überraſcht und leiſteten nur geringen Widerſtand, ſodaß die ganze Front aufgerollt werden konnte. Geſtern und heute drangen die na⸗ tionalen Truppen 15 Kilometer vor und be⸗ ſetzten den Ort Acedera im Abſchnitt Madriga⸗ lejos. An der Caſtellon⸗Front wurden erneute Flantenangriffe auf die feindliche Einbuchtung ſüdlich von Mijares mit gutem Erfolg durch⸗ geführt, ſodaß dieſe vorſpringende bolſchewiſtiſche Stellung bereits faſt völlig eingedrückt iſt. Nach außerordentlich ſchweren Kämpfen ge⸗ lang es den ſüdlich der Hauptſtraße Sagunt— Teruel operierenden nationalſpaniſchen Trup⸗ pen, den 10 Kilometer ſüdlich der Ortſchaft Toro gelegenen 600 Meter hohen Salada⸗Berg zu ſtürmen. Dieſer Berg bildet eine wichtige Aus⸗ „ für die Operationen der nächſten age. Valencia erneut bombardiert Salamanca, 22. Juli An der Sagunt⸗Front konnten, wie der nationale Heeresbericht meldet, die Stellun⸗ gen weiter vorverlegt werden. Die Ortſchaften Higuero und Benafar wurden beſetzt. Im Ab⸗ ſchnitt Fanzara wurde der Ort Argelita er⸗ obert. An der Eſtremadura⸗Front, im Abſchnitt Puente del Arzobiſpa, eroberten die Nationa⸗ len wichtige Uferſtellungen am Guadiana⸗Fluß und rückten 10 km weit vor. Beſetzt wurden zwei Ortſchaften, wobei reiche Beute gemacht wurde. Der Feind verlor über 250 Tote. Auch ſüdlich davon, im Abſchnitt Meſe⸗ guera, wurden weitere Fortſchritte erzielt. Die Luftwaffe bombardierte erneut militäriſche Ziele von Valencia und Alicante ſowie eine Kriegsmaterialfabrik Barcelona. dem Ende enkgegen Genickſchüſſe am laufenden Band— 15jährige „Soldaten“ Bilbao. 22. Juli. In Barcelona dauern die Erſchießungen am laufenden Band an. Am Donnerstag wurden wieder 16„Saboteure der Weltrevolution“ durch Genickſchüſſe ins Jenſeits befördert. In Valencia beſchloß die„Volksfront“ die Einfüh⸗ rung des Waffendienſtes als Unterrichtspflicht⸗ fach für 15jährige. Polizeiabtei⸗ in Caſtell de Fells bei Dr. Goebbels in der Steiermark Anſprache an die führenden Männer und Allen Kämpfer 1 Graz, 21. Juli Reichsminiſter Dr. Goebbels traf am Don⸗ nerstag um 12,14 Uhr aus Klagenfurt kom⸗ mend auf dem Grazer Flugplatz Thalerhof ein. Im Landhaus hatten ſich inzwiſchen die Spitzen der Partei, der Wehrmacht und des Staates ſowie die alten Kämpfer der Bewegung eingefunden. BdM. begrüßte Dr. Goebbels mit einem Steirer Lied, worauf Gauleiter Dr. Uiberreither den Miniſter mit herzlichen Wor⸗ ten willkommen hieß. Hierauf nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſtürmiſch umjubelt, das Wort und führte aus: „Ich habe vor einigen Wochen in der Aus⸗ landspreſſe geleſen, daß in der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung in Oeſterreich eine fehr ſchwere Kriſe ausgebrochen ſei. Es hätten ſich in dieſer Bewegung eine Reihe von Gruppen gebildet, die ſich auf das erbittertſte befehden, und es ſei die Einfügung Oeſterreichs in das Reich auf das ernſteſte in Frage geſtellt. Ich bin nun gekommen, um mich von der Wahr⸗ heit dieſer Behauptungen zu überzeugen.(Stür⸗ miſches Gelächter.) Ich wollte einmal durch eigenen Augenſchein feſtſtellen, wie weit die Wahrheitfanatiker in London und Paris ihr Spiel mit dem deutſchen Volk im ſpeziellen und mit dem europäiſchen Frieden im allgemei⸗ nen zu treiben ſich unterſtehen. Ich bin zum erſten Mal in dieſem Land⸗ ſtrich, und ich muß feſtſtellen, daß der Empfang, der mir von Land und Volk bereitet wird, ein ſo überaus herzlicher iſt, daß er mich auf das tiefſte rührt. Es iſt für jeden Volksgenoſſen aus dem Altreich, wie Sie ſich vorſtellen kön⸗ nen, in dieſen Wochen und Monaten ein be⸗ ſonderes Erlebnis, nach Oeſter⸗ reich zu kommen. Es hat vor dem 13. März Zeiten gegeben, in denen auch wir ſehr um dieſes Land gerungen und gelitten haben. Vor einem Jahr ſind die Oeſterreicher auf dem Nürnberger Parteitag zahlreich in Erſchei⸗ nung getreten, und als der Parteitag zu Ende war und ich gerade im Begriff war, nach Berlin zurückzufliegen, trat ein junger Partei⸗ e im Hotel auf mich zu und bat mich, in en Kulturvereinsſaal zu kommen, weil dort Oeſterreicher verſammelt ſeien. Ich wollte ſchon ablehnen, aber dieſer Parteigenoſſe ließ nicht ab und bewegte mich ſchließlich doch dazu, ſeiner Bitte Gehör zu ſchenken. Ich habe nun dort eines der ergreifendſten Erlebniſſe mei⸗ nes ganzen Lebens mitgemacht. Ein paar hundert Paxteigenoſſen waren verſammelt, und es entlud ſich in dieſen wenigen Minuten ein derartiger Fanatismus, eine derartige nationale Beſeſſenheit und Glaubensfähigkeit, daß ich von dieſem Augenblick an davon überzeugt war, daß die Stunde der Entſcheidung in Oeſterreich in abſehbarer Nähe ſt and. Die weitere Entwicklung iſt dann ſo vor ſich gegangen, wie Sie ſie alle kennen. Es würde vielleicht eine ſtändige ſeeliſche Belaſtung für uns ſein, wenn nicht der Nationalſozialis⸗ mus am Ende doch noch den verlorenen Krieg in einen Sieg verwandelt hätte. Denn was wir im Kriege verloren haben, haben wir durch eine gewonnene Revolution auf⸗ geholt. Unerträglich wäre uns ferner der Gedanke, daß die ſchweren Opfer, die die Na⸗ tionalſozialiſten Oeſterreichs im Juli 1934 gebracht haben, umſonſt geweſen wären, wenn heute die alten Kämpfer und Fanatiker unſerer Bewegung ſich vorſtellen müßten, daß das Schuſchnigg⸗Regime ſich ſo verfeſtigt hätte, daß überhaupt keine Ausſicht geblieben wäre, daß es einmal beſeitigt werden könnte. Sie können es mich bedeutet, nun in einem Lande und unter einem Volke zu weilen, an deſſen Befreiung ich auch in beſcheidenem Umfange mitarbeiten durfte, und Sie können ſich vorſtellen, mit wel⸗ chem Gefühl ich in dieſem Augenblick vor Ihnen ſtehe und mit welcher herzlicher Ver⸗ bundenheit ich dieſes ſchöne Land und dieſes herrliche Volk begrüße.“ Rede Dr. Goebbels löſte ſtürmiſche, langanhaltende Heilrufe aus. Nach der Vorſtel⸗ lung der Anweſenden fuhr der Miniſter mit ſeiner Begleitung, an den hegeiſterten Men⸗ ſchenmaſſen vorbei, die auf ſein Wiedererſchei⸗ nen gewartet hatten, über den prächtig ge⸗ ſchmückten Adolf⸗Hitler⸗ Platz zum aßen Schloßberg. Auf der Rückfahrt zum Flughafen Thalerhof war die Begeiſterung noch größer als zuvor. Das Auto Dr. Goebbels' konnte nur in ganz langſamem Tempo vorwärtskommen und mußte mehrere Male ſtehen bleiben, ſo ungeſtüm war der Andrang der begeiſterten Volksgenoſſen. Um 15,20 Uhr erfolgte der Start zum Weiterflug nach Linz. Die Dietrich führt im Italien⸗Nundflug Die deulſchen Flugzeuge liegen dauernd an der Spitze Beim Dritten Internationalen Italien⸗Rund⸗ flug behält der Deutſche Dietrich nach der geſtrigen Verbrauchsprüfung mit 115 Punkten immer noch die Führung vor den Italienern Bonzi(104.3), de Bernardi(100.3), Pancera(97.1). Gadel(96.9). Leo(89.8) und Pomo(85.7). Dann folgen die deutſchen Meſſerſchmitt⸗Maſchinen mit Riechers(83.6), Mayer(79.6), Friedel(79.3) und Al e⸗ feld(77.9). Italien iſt durch den Ausſchluß von Colombo einer ſeiner ſtärkſten Waffen be⸗ raubt worden. Bei der Zuverläſſigkeitsprüfung am Donnerstag hinterließen die ſechs deutſchen Maſchinen, die weitaus die ſchnellſten waren und die insgeſamt 1760 Klm. mit einer erſtaun⸗ lichen Gleichmäßigkeit flogen, einen großartigen Eindruck. Dietrich dürfte ſeinen Vorſprung wie⸗ der vergrößert haben und ſich am Sonntag in Venedig den Endſieg nicht entgehen laſſen. Beim Zuverläſſigkeitsflug gab es einige Not⸗ landungen ſowie Zeitverluſte durch Magnet⸗ und andere Schäden, von denen aber zumeiſt nur im Mittel- oder rückwärtigen Feld liegende Konkurrenten betroffen wurden. Naſſenpolitiſche Schulung Nicht die Umwelt, ſondern das Erbgut iſt enkſcheidend Berlin. 21. Juli. Auf dem raſſenpolitiſchen Lehrgang des Reichsrechtsamtes der NSDAP. und des Raſ⸗ ſenpolitiſchen Amtes, der zum erſten Male öſterreichiſche Richter in einer achttägigen Lager⸗ gemeinſchaft bei Berlin vereinigt, ſprach einer Meldung der NSK. zufolge der Leiter der Reichsſchule des Raſſenpolitiſchen Amtes, Dr. Oppermann. über Probleme von Erb⸗ gut und Amwelt. Die Frage der Bedeu⸗ tung der Erbmaſſe und der Einfluß der Um⸗ welt habe nicht nur ein wiſſenſchaftliches In⸗ tereſſe, ſondern werde auf politiſch⸗weltanſchau⸗ lichem Gebiet wirkſam. Die Irrlehre von der Gleichheit der Menſchen habe ihren Urſprung in der überſteigerten Bedeutung gehabt. die man dem Einfluß der Umwelt zugemeſſen habe. Demgegenüber vertritt der Nationalſozialis⸗ mus den Standpunkt der Verſchiedenartigkeit der Menſchenraſſen und erkennt damit nur die ewig geltenden Geſetze der Natur an, gegen die wir Menſchen in der Vergangenheit ſo oft ge⸗ ſündigt haben. Die nationalſozjialiſtiſche Staatsführung iſt nun keineswegs bei abſtrakten Erörterungen ſtehen geblieben, ſondern hat in Abwägung der Kräfte von Erbgut und Umwelt geſundes Erb⸗ gut gefördert und Maßnahmen gegen das Ueberwuchern durch erbkranke und erbminder⸗ wertige Blutlinien getroffen. Die Bedeutung des Einfluſſes der Umwelt auf den einzelnen und damit auf die Volksgemeinſchaft führt zu einer ſinn⸗ und planvollen Erziehung des deut⸗ ſchen Volkes. Abſchließend ſprach Dr. Vollguth von der Reichsleitung der RBK. und gab dabei einen Ueberblick über die bevölkerungsvpolitiſche Ent⸗ wicklung des deutſchen Volkes. Den Rückgang der Geburtenziffer beſonders bei den wertvollen Volksteilen ſeit Ende des vorigen Jahrhun⸗ derts habe der Nationalſozialismus nicht ein⸗ fach als unabwendbaren Naturvorgang hinge⸗ nommen, ſondern ſei ihm erfolgreich entgegen⸗ getreten. Feier des belgiſchen Verfaſſungstages Parade und Fliegervorführungen vor dem König Brüſſel, 21. Juli. Der belgiſche Nationalfeiertag, der an die Eidesleiſtung des erſten belgiſchen Königs, Leopold I. auf die Verfaſſung des unabhängi⸗ gen belgiſchen Staates am 21. Juli 1831 erin⸗ nert, wurde in dieſem Jahr mit beſon⸗ derem Glanz in der belgiſchen Hauptſtadt gefeiert. Am Donnerstagvormittag wohnte die königliche Familie einer kirchlichen Feier auf dem Königsplatz bei, zu der auch die Regierungsmitglieder und das diplomatiſche Korps erſchienen waren. Am Nachmittag wurde in Anweſenheit des Königs, der von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt wurde, eine große vaterländiſche Feier vor dem Juſtispalaſt veranſtaltet. Die Jugendver⸗ bände, Polizeiformationen, Vertreter des Handwerks und der Induſtrie und Abteilun⸗ gen der freiwilligen Luftorganiſation, ſowie die vaterländiſchen Verbände beteiligten ſich an dem Vorbeimarſch vor dem König. Die Feier wurde durch eine Militärparade abge⸗ ſchloſſen, die dem Volk die militäriſche Bereit⸗ ſchaft Belgiens vor Augen führte. An der Parade beteiligten ſich mehrere Kavallerie⸗ und Artillerieformationen, einige Abteilungen der Ardennenjäger, Kraftfahrtruppen, eine Flakabteilung, Nachrichtentruppen und moto⸗ riſierte Formationen der Brüſſeler Garniſon, ſowie eine Flugzeuaſtaffel Am Donnerstag- abend wurde der Natjſonalfeiertag durch Flie⸗ gervorführungen bei Scheinwerferbeleuchtung. Feuerwerk und Tor zbeluſtiaungen auf den öffentlichen Plätzen abgeſchloſſen. auch verſtehen, was es für Erſt der Arbeitsplatz! Das Verbrechen des tſchechiſchen Großfapitals Prag, 21. Juli. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Der Politiſche Ausſchuß der SDP. befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung auf Grund eines Referates des Leiters für die 3 und Wirtſchaftsorganiſationen, Abg. ng. Richter, auch mit der durch den Ver⸗ kauf der Petſchel⸗ Aktien an den Zivno-Konzern e Lage im nord⸗ weſtböhmiſchen Kohlengebiet und gibt folgen- des bekannt: In einer Zeit, in der das durch die Sdp. vertretene Sudetendeutſchtum mit der Regie- rung über die Neuregelung der nationalen Verbältniſſe und damit über die Sicherung des deutſchen Arbeitsplatzes und Beſitzſtandes offiziell Geſpräche führt, erwirbt das tſchechiſche Finanzkapital nach umfaſſen⸗ den Vorbereitungen und ſichtlicher Förderung durch offizielle Stellen einen gewaltigen Ein⸗ fluß auf den deutſchen Arbeitsmarkt und die deutſche Wirtſchaft Nordweſtböhmens. Die Ex⸗ panſionsgelüſte des tſchechiſchen Finanzkapitals haben, wie das Beiſpiel der Außiger Chemi⸗ ſchen Werke beweiſt, nicht nur allein wirt⸗ ſchaftlichen Charakter. Das Vordringen des tſchechiſchen Kapitals war ſtets mit der Tſche⸗ chiſierung bisheriger deutſcher Arbeitsplätze verbunden. Dieſe Befürch⸗ tungen können auch durch die Erklärungen des neuen Zivno⸗Syndikats, mit den bisheri- gen Kräften weiterarbeiten zu wollen, auf Grund übler Erfahrungen nicht als beſeitigt gelten.. Die Sdp. wird daher ſchon im Hinblick darauf, daß an dem neuen Syndikat eine auf das deutſche Geſchäft angewieſene Bank betei⸗ ligt iſt, eine praktiſch wirkſame Sicherung des bisherigen Standes an Arbeitsplätzen und Lieferungsverträgen fordern. Solange in dieſer Hinſicht nicht verbindliche Verſprechun ⸗ gen von dem neuen Syndikat übernommen werden, iſt die Uebernahme eines Mandates der Verwaltungsräte der Syndikatsgeſellſchaf⸗ ten unvereinbar mit der Mitgliedſchaft bei der SD. oder auch nur mit der Zugehörigkeit zum völkiſchen Sudetendeutſchtum. Zur Sicherung der nationalen, ſozialen und wirtſchaftlichen Belange des Sudetendeutſch⸗ tums fordert die SDP. alle deutſchbewußten Aktienbeſitzer der dem neuen Syndikat angehö⸗ renden Brüxer Kohlenbergbau A. G. und der Nordweſtböhmiſchen Kohlenberggeſellſchaft auf, ihre Aktien zur Vertretung bei den Niederlaſ⸗ ſungen der Kreditanſtalt der deutſchen Indu⸗ ſtrie, der Deutſchen Agrar⸗ und Induſtriebank, in Kürze anzumelden. Senſafſon in New Hork Regierung gegen Filminduſtrie New Pork, 21. Juli. Auf Grund des Antitruſt⸗Geſetzes hat die Regierung der Vereinigten Staaten vor dem New Vorker Bundesgericht ein Zivilver⸗ fahren gegen acht der größten amerikaniſchen Filmgeſellſchaften eingeleitet. Die Anklage ſtützt ſich auf die Be⸗ bauptung. daß von dieſen Geſellſchaften 65 v. 5. der geſamten amerikaniſchen Filminduſtrie kon⸗ trolliert würden. In der Anklageſchrift werden 25 Tochterunternehmen oder angegliederte Ge⸗ ſellſchaften erwähnt. Ferner werden von ihr 132 Einzelperſonen aufgezählt— unter ihnen 2 Pickford und Douglas Fair⸗ anks. 8 Die Regierung verlangt, daß die Beklagten ihre Eigentumsrechte an Filmtheatern aufgeben, oder aber ihre Betriebe und Unternehmungen abſtoßen. ö Dieſer Prozeß iſt einer der größten Antitruſt⸗ Prozeſſe die bisber von der N eine Induſtrie in die Wege geleitet wurde. Noch zwei Todesopfer Der„ſchwarze Mittwoch“ im oberſchleſiſchen Bergbau Kattowitz, 21. Juli. Die ſchweren Unfälle. die ſich, wie bereits ge⸗ meldet wurde, am Mittwoch im otſtoberſchleſi⸗ ſchen Bergbau ereigneten, haben zwei wei⸗ tere Todesopfer gefordert. Von den 12 ſchwerverletzten Bergknappen der Wolfgang⸗ Grube f ſeinen Verletzungen erlegen. Grube wurde die Leiche des einen vermißten Bergmannes geborgen. Die Zahl der Toten hat ſich damit auf ſieben erhöht. Die Suche nach dem 14. auf dem Wolfgang⸗Schacht verun⸗ glückten Grubenarbeiter geblieben. Moskauer Agenlen Polens Kampf gegen die Kommuniſtenſeuche 88 Warſchau, 21. Juli Auf der Renard⸗ In mehreren polniſchen Städten hatten ſich nen wieder Agenten Moskaus wegen ſtaats⸗ eindlicher Betätigung vor den Gerichken zu ver⸗ wolhyniſchen Hauptſtadt antworten. In der Luzk wurden drei Mitglieder der ſogenannten Kommuniſtiſchen Partei der Weſtukraine zu Zuchthaus bis zu 8 Jahren und in Lodz eine erſt 171ährige Jüdin, die bei der Verteilung von kommuniſtiſchen Flugblättern gefaßt war, zu 174 Jahren Zuchthaus verurteilt. Hauptſ tiſchen Teil Dr. Eduard übrigen Teil Friedrich artin. Verlag: Vereinigte eitungsverlage Cnyrim, Haller 4 Co., Worms. Geſchäftsſtelle: 77005 Martin Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreſliſte Nr. 1 battle 4 iſt bis jetzt erfolglos worden riftleiter und verantwortlich für den poli⸗ Kuhn, Worms, für den Viernheim. egierung gegen iſt am Donnerstag einer im Lazarett 2 1 glen fte kant nach gime Nebe zula geht 0 gun ließ merk. Veh, über ſezun jetzt der e Dieſe denfa 1 5 4 8 ö Nein Freund Iuli-Bumm Am Rande nolieri- e ö I N Oesterreichs St durchqueren kann, ohne wie bisher auf langen — n 1 4 s Straßen 0 n 8 Die Abenteuer des Kapitäns Lauterbach von der Emden FS nn reer — Herausgegeben von Graf Fehx von Lucner Copyniedt dy Koehler& Amelang, Leiple l 8 8 werden. Dieſe„Entſtaubungsmaßnahmen“ — 8. Fortſetzung Ju den erſten Aufgaben des großdeutſchen werden fortgeſetzt, wie überhaupt der weitere Reiches gehörte die Wiederbelebung und För⸗ 0 8 Ausbau des Verkehrsweſens im Fluß iſt. Im derung des Fremdenverkehrs in Oeſterreich. einzelnen wird berichtet, daß vor allem das der unter der Mißwirtſchaft langer Jahre und Salzkammergut mit ſeinem herrlichen See⸗ der daraus entſtandenen finanziellen Not ſtark gebiet ſtaubfrei oder ſtaubarm gemacht wurde. delttten batte. Der Generalinſpekteur für das Im Gau Niederdonau ſind die wichtigſten Zu⸗ deutſche Straßenweſen Dr. Ing. Todt erkannte fahrtsſtraßen der Fremdenverkehrsgebiete ent⸗ als die zunächſt größte Notwendigkeit die ſtaubt, in Tirol und Vorarlberg ſind faſt alle Staubfreibeit der Straßen. Für wichtigen Straßenzüge durch Sofortprogramm dieſen Zweck wurden ſofort 12 Millionen RM. verkehrsfähig gemacht. Der Reiſende kann aus dewilligt. Dank des tatkräftigen Einſatzes der dieſen kurzen Angaben erſehen, was ſchon in Straßenverwaltungen kann nunmehr berichtet wenigen Monaten geleiſtet wurde. um das werden, daß man beute ganz Oeſterreich in herrliche Reiſeland Oeſterreich zu einem locken⸗ einer Länge und Breite mit dem Kraftwagen den Ziele zu machen. Nortſezung folgt)— 2 NN een 2 In Schanghai ſuchte ich im Afto 2 andere Bekannte auf, die ſtets f * war. Der Geſchäftsführer k 1„Herr Kapitän“, ſagte e Stimme, ſo daß niemar ihn verſtehen konnte. der Dame los? Die trz N„Ausgeſchloſſen. Da i Ein Blick guf die gen aber machte mi Rſchwarz auf weiß. Ko ** nach oben und wurde! g* fangen. Aber der Ge den Alkoholkonſum ft etwas kitzelige Ang kannten wir uns noch Schließlich vermochte nicht mehr zu unterdrücken n 5 Beſcheid. daasgaangennamam mag U 10 ſib nischen Inſeln, die man endlich 8 1 Nenn Bereits peitſchten die erſten interſtürme 0 Aezecn der gangen Walt Weſchnittenen Po⸗ ds ungaſtliche Land. Die Sonne ſtand niedrig. diff unter der Es war die letzte Minute, um über offenes 1 weine verzwei⸗] Meer nach Sibirien zu ſegeln. Einen Monat f Dann wurde das dauerte die abenteuerliche Fahrt auf kleinen f 1 Kraft in Be Nettungsbooten durch das Eismeer. Am 12. 0 trieb das] September ſegelte man nach der Richtung zur 4 en h] Mündung des Lena-Fluſſes. Eine Woche ſpä⸗ weiter nach f. 1 ö it, wo ſie ſich ter konnten die ſtark beſchädigten Fahrzeuge an 1 er Soiger Jahre der Mündung des wilden ſibiriſchen Stroms vergingen! Es] landen. Es war ein gottverlaſſenes Land, das ost. Di ſich den Blicken der Erſchöpften offenbarte.— ff verlaſſen,[eine tote, elende menſchenleere Gegend. nd, um Vögel Die Expedition teilte ſich jetzt in zwei Grup⸗ war aber die pen. Die eine mit dem Obermaſchiniſten Mel⸗ Pumpen. ville, verſuchte ins Innere des Landes einzu⸗ Wan tails?“ hielt ich 1 5„Gewiß; das W ich eſſe die eing bekommt Natũ g 5 3 fällt Jo 5 8 U ſondern umgekehrt. Erſt nach zwei Monaten br u ꝛomiſch e lünen E II ew en E unbeſchreiblicher Strapazen, des„Watens“ im J 1 wält gen sh** 5 4 eiſigen Brei und ae Vorwärtsdringens, 5 l n.* 5. konnten die vollſtändig Erſchöpften ihre Füße 9 fürchterlich viel z 8 1 3 1 N 2 ur Sie beteten 30 die Polartragödie des Jennel-schiffes„Jeanelte“ auf feſtes Land ſetzen. Es war eine der neu⸗ Der amerikaniſche Sceofſizier und Schriſt⸗ ſteller Commander Edward Elsderg dat in einer dreijährigen Arbeit das disder wenig de⸗ kannte Material üder die tragiſche Polarſanrt der Jeanette“ im Jahre 1879 bearbeitet und ſoeben in zuſammengeſaßter Form derunsgege⸗ den. Feſt feiern konnten. ein freu 2 — f te nicht anders, als in dre Heiter⸗ W. *——————— 8— . zu ſuchen. 1 E 5 1 5 — E Bahn das gut ar 1 Schiffs⸗ dringen, während De Long's Gruppe die Küſte — Häfen 2 s erhob ſiche] durchſtreifte. Melville ſtieß auf Eingeborene 1. * viel Hã— Tunguſen und begab ſich dann auf die Suche 1 * danach auch Krankheits⸗] nach De Long. Vergeblich! Erſt im Februar Rundfab de ſchneeblind J des nächſten Jahres— man ſchrieb bereits 1882 1 * Ich unt t verlaſſen.]— entdeckte der Obermaſchiniſt Kapitän De 1 —— meinem holland er ſelbſt vor] Long. Er ſchlief mit ſeinen zehn Männern den Miſſionare B 1 ſtand, gezwun⸗ letzten Schlaf am Ufer der Lena. Das Tage⸗ ein Auge wegzuoperieren. buch des Kapitäns war unverſehrt. Bis zum . 1881 brach an. letzten n— die letzte Eintragung iſt arforſcher wußten. daß ihr Schiff nach mit dem 30. Oktober datiert— ſchrieb er feine getrieben wurde. Aber wohin? Erlebniſſe auf. meinte bereits w . N ertönte ein Ruf vom Maſt: Land Viele Jahre nach dem Untergang der„Jea⸗ 1 1 Man ſah eine eisbedeckte Inſel ohne nette“ fand man ihre Reſte an Grönlands 1 r. ſpaßig Pidgin, würde dur von Menschen. Bald entdeckte man[ Küſte. Ein junger Norweger entſchloß ſich, den ö — ner Lage gedacht habe zwei weitere Inſeln, die alle zuſammen Weg der„Jeanette“ nachzugehen. Er hieß Frit⸗ ong⸗Inſeln getauft wurden. Eine Schlit⸗jof Nanſen und wurde Leiter der weltberühm⸗ pedition beſchäftigte ſich mit Skizzieren von] ten Fram⸗Expedition. die den Spuren der 4 De Long ſtellte feſt, daß man ſich nörd⸗]„Jeanette“ gefolgt iſt. der neufibiriſchen Inſeln befand, was einen von Hoffnung bedeutete. Das Eis wollte ſeine Beute nicht loslaſſen. An einem Kleine poliliſche Nachrichlen 5 nen derartige Aeuß a grenzen. Aber der ernſte ur ſchof ſetzte mir die Sache x.„In Sidirien ſind transporten begegnet, nach dem Weſten rollten 22 gimenter. Stundenlang Wel Nebengleiſen warten, um 1 zulaſſen. Paſſen Sie auf, 2525 geht das europäiſche P f Immer noch ſchien mir 1 ganz undenkbar. Wo um 5 ließ ſich denn ſo et vĩ merken? Allerdings: Verhältniſſe immer meh über kurz oder lang; 4 ſetzungen kommen mußte. 1 jetzt bereits verſchiedene 1 der Sicht der Allgemeinh 1 Dieſe ſibiriſche Teilmo 1 denfalls einen äußerſt bed Andere Reiſende, die mit n Junitag, an dem die arktiſche Sonne be⸗ 1 rs hell ſchien. ging es zu einem letzten An⸗ Der Führer und Reichskanzler bat dem Her⸗ b Kaum hatte die Mannſchaft Zeit,, mann Fiſcher in Krempel. Kreis Weſer⸗ el und Zelte ſowie Rettungsboote in][ ünde, aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. ö eit zu bringen, als das Schiff wie eine[ Lebenslahres ein verſönliches Glückwunſchſchrer⸗ chale von den Eismaſſen zermalmt wurde.] ben und einen Ehrengabe zugehen laſſen. e Long, der ſich bisher rein wiſſenſchaftlich Der engliſche Außenpolitiſche Ausſchuß der ö at hatte, zeigte jetzt eiſernen Mut Regierungsparteien hielt am Donnerstagnach⸗ ö Entſchloſſenheit. Die Mannſchaft[ mittag eine Sitzung ab. in der er ſich mit in Booten untergebracht und am 17. Pmitteleuropäiſchen Problemen be⸗ begann die endloſe Wanderung.] faßte. Der konſervative Abgeordnete Bever⸗ . 2s Eis narrte aber ſeine unglücklichen Opfer.[ley Baxter, der kürzlich zentraleuropäiſche zent] Nach Tagen und Wochen des Herumirrens] Länder bereiſt hat, eröffnete die Ausſprache. Die mußte De Long feſtſtellen, daß ſeine Expedition[ Sitzungen des Außenvpolitiſchen Ausſchuſſes ſind ſobaß nicht einen Meter näher ans Land gekommen, I geheim. Er erkannte klar, daß wir wiederum einer wirk⸗, und den Reſt nach reiflicher Ueberlegung zu⸗ Miſter Apleys Europareiſe gente. Fre 3 gate g lichen Kriſts gegenüberſtanden rückgelaſſen zu haben. Ein Beſuch ihres Fen⸗ 4 5727 Von John P. Marquand. hat, iſt in unſerer li Lieb 1 way-Palais macht einen tatſächlich mit allem ö des Ereignis 8 Lieber John!* 1 Wir werfen einen Blick in die verſchwun⸗][ des Eteignis mehr zu ver bekannt, was überhaupt ſehenswert iſt. Der Ich bin gerade mit Clara Goodrich von einem — N 5 5 e, 5 2 Nöte Grog d Wir müſſen Anteil daran ne 0 74 dene Welt unſerer Väter und Großr N intereſſanten Spaziergang auf dem Palatin zu— d Kopf der Aphrodite in unſerem Muſeum iſt ö in das Leben Mr. Apleys, eines wpiſchen] nach allem, was man von allem Überlegen, was ich im Vatikan geſehen int Vertreters der amerikaniſchen Bildungsariſto-] beſonders viel von ihm gehalten. wir baben dort die vielen inter. habe. Auch finde ich, dad wir die bei weitem Aer 1 e r e f..„ anten Grundmauern katſerlicher Paläſte ge. koſtbarere Hälfte des ſogenannte Ludoviſi⸗ 5 kratie Boſtons. Seine muſterhafte Laufbahn Außerdem ſoll Eleanor auf dieſer Reiſe Ge- ehen Deine Mutter, Eleanor und die Chicke⸗ 1 ö lle N geri en e. erzählt mit köſtlichem Humor und feiner Jro⸗ legenheit bekommen, etwas von der eleganten g 1 N Thrones beſitzen. Ich wollte, das Koloſſeum g 10 r 25 l 1 J N rings wollten lieber mit Mr. Goobrich einem dne mebr im relle 10 er Stadi i nie John P. Marquand in ſeinem Roman internationalen Welt zu ſehen; denn es ift er⸗ Tes in die Heſuab fc 5 ſodaß Elta— läge mehr im Freien, ſo wie unſer Stadion in 5 Der ſelige Mr. Apley“. Das Buch er⸗ freulich zu wiſſen, daß wir dort jederzeit Ju- 1 1 n n N Harvard, damit man ſeine Proportionen 1 mit 12 hiel kurzem den Pulitzer⸗Preis, die] trit 925. u. Ich fade an Here ich die Paläſte gans für uns allein hatten, ab.] einem Blick umſaſſen könnte. Ich bin natürlich ie bert jelt vor kurz tritt haben. Ich habe an 0 geſeben von einem ſehr redſeligen Führer, der.. ef 1 höchſte amerikaniſche Literatur⸗Auszeichnung.] phiert, ihm unſer Kommen angekündigt und 5 ehr redſeligen Jübrer, de auch am Grabe von Keats geweſen, aber dieſer mit ſchließlich zehn Lire über den Tarif ab⸗ genommen hat, ich weiß immer noch nicht, wie das gelommen iſt. Als ich ins Hotel zurück Friedhof kommt mit nicht ſo intereſſant vor 1 Der bei C. H. Beck, München, erſchienenen[ihn gebeten, uns in den nächſten Monaten f g. 0 0 bei wie unſer Granary-Friedhof, den man ſo bequem deutſchen Ausgabe entnehmen wir nachſtehende[Einladungen zu ein paar exkluſiveten geſell⸗ anarg. ö N 9 Epiſode. ſchaftlichen Veranſtaltungen zu verſchaffen. kehrte, erfubr ich, daß das Sch imme ein von den oberen Fenſtern unſeres Aethenäums * Unter uns geſagt: ich hoffe ſehr, daß die getroffen und die Börſe zuſammengekracht ist.] aus ſeben kann. Im Herbſt des Jahres 1929 8 77797 Reiſe Eleanors Gedanken in e 3 174 Ii dür Liſte von Freunden, die] Lieber John! gewohntes Leben eine erfreuliche Unterbre⸗ lenkt. Ich habe Dich ſchon einmal gefragt, wahrſcheinlich durch eigene Unvorſſchtigkeſt l ernſt⸗ 1. g. 8 1 1 55 Er beſchloß, ſich inmitten ſeiner man-] was Du von dieſem William Budd hältſt,] lich geſchädigt ſind. Sage ihnen, daß ſch mch Soeben bin ich 1 der Villa d' Eſte geweſen. nigfachen Tätigkeit eine ſehr notwendige und Du äußerteſt Dich ziemlich neutral. Ich] bereit halte, ihnen zu helfen. aber nicht wünſche,] Als ich die vielen Brunnen ſah. konnte ich mich Ruhepauſe zu gönnen, und ſo finden wir ihn]ſempfinde ganz anders. Wie meine Tochter, daß darüber geſprochen wird. Solche Panitzet⸗] betletbe nicht mehr daran erinnern, ob man in alſo auf einer Europareiſe; insbeſondere bei J mein einziges kleines Mädchen, an einem ſol⸗ ten haben immer ihr Gutes, und bieſe hier ſollte blllereſt die Waſſerleitung abgeſtellt hat einem längeren Aufenthalt in Rom, denn chen Manne feſthalten kann, verſtehe ich mit J dem arbeitenden Volk zeigen, wie notwendig Willie Du ei al* N ele enn Rom war die Stadt ſeiner Träume, und er dem beſten Willen nicht. Er iſt offenbar eines ſſt, in beſſeren Zeiten zu sparen, ftatt tegen lſt Du einmal deswegen telegraphieren? hatte ſie noch nie geſehen. Zwei Gründe ſpra⸗] Abenteurer der von der Welt, in die er ein-] welche wertloſen Nichtigkeiten zu kanſen unde] Auch erinnerten mich die Zypreſſen daran, daß chen für dieſen Entſchluß. Einmal hatte ſein[dringen möchte, keine Ahnung hat. Be- unter dem Einfluß eines neuen Lebe neſtlls pie Immergrünhecke des Familiengrabes auf entfernter Vetter, Horatio Apley, in dieſem] ſtimmt will er Eleanor nur wegen ihres] weichlich zu werden, Die Leute müſſen zu ben dem Friedhof ni enen f Jahr einen wichtigen Poſten an der ameri- Geldes und ihrer geſellſchaftlichen Stel- alten Grundprinzipien zurückkehren, wit, alle 25 105 9 8 8* iſt. kaniſchen Geſandtſchaft in Rom erhalten. Ob- lung heiraten. Ich kann ganz 4 5 11 müſſen es. ünnteſt Du wohl auch dafür ſorgen? wohl George Apley ſeinen Vetter Horatio nur begreifen, weshalb Eleanor von ihm ſo entzückt Rom iſt wirklich eine entzückende abt, be— Eleanor h mer 0 bohl: r 25 5 ö ö. r hat einen jungen Mann von der ein einziges Mal vor vielen Jahren bei einem iſt, auch verſtehe ich offen geſtanden nicht, wa⸗ ſonders wenn man ſeinen eigenen Krels imlt— Guarda Nobile kennen gelernt, und ich hoffe, er Rugby⸗Spiel getroffen hatte, vermochte dieſer] rum du nicht eine entſchiedenere Haltung ein⸗ bringt. Wenn man einen Ke bat, ntgehe Mangel an näherer Bekanntſchaft doch ſein genommen baſt. Sicherlich kannſt Du doch die⸗] man meiſt dem, was ich als bie Geſabr des Nel Intereſſe an dem unerwarteten Erfolg ſeinen] ſen Budd ſo wenig ausstehen wie ich, denn sens empfinde. Sie beſtebt darin, bah man beim Verwandten nicht zu vermindern. Er ſpricht Eleanor iſt ſchließlich Deine Schweſter. Reiſen den Kontakt mit der Heimat ewas ver in einem Brief an ſeinen Sohn ſehr herzlich Dies mag genügen, um eine Affäre anzudeu- liert: der Anblick neuer Geſichter und bie, Aue finden kannſt, als Weihnachtsgeſchenk von mir er i le. ten, die damals in Apleys Augen und in denen[ zahme neuer Ideen bringt zuwellen, lelblt bie] aus. Ich zähle die Tage, bis ich wieder nach Lieber John! faſt aller andern Familienmitglieder als trau⸗ Beſten von uns ein klein wenig in Verwirrung] Hauſe komme; ebenſo Clara Goodrich. Deine Du haſt ſicher gehört, daß Dein Vetter Ho-] riges Beispiel einer ſonderbaren Vernarrtheit[und iſt ſchuld an der Ratloſigteit, die auch 32 Mutter wünſcht immer noch ſie könnte länger ratio an die Geſandiſchaft in Rom verſetzte daſtand. Auf jeden Fall war dieſe Affäre ſchuld 8 hatte, als Du aus dem Kriege 8 hier bleiben, Glaube mir, ich bin nur um worden iſt. Das iſt einer der Gründe, wes⸗ daran, daß George Apley zur Zeit des Börſen⸗ ehrteſt. Ich bin jetzt zu alt für dieſes leſuß Eleanors willen bier. Wenn Rom auch ſchön halb wir alle für ein paar Monate nach Rom krachs, der verdiente wie unverdiente und noch der Raſtloſigkeit. Rom. mit heute nu iſt, ſo iſt doch das Eſſen nicht gut. Bitte ſieh gehen. Ich finde, wir ſind es Horatio und heute nicht vernarbte Wunden ſchlug, nicht in] wie ſchön meine eigene deimat iſt. doch einmal nach. ob die Schlöſſer am Weir auch einigen andern Leuten ſchuldig zu zeigen, Amerika weilte. Seine Abweſenheit lenkte je⸗ Mrs. Gardener ſcheint wirklich das Beſte aus] keller in der Beacon Street noch in Oronung daß die Familie geſchloſſen hinter ſeinem 1 doch ſeine Gedanken nicht von der Heimat ab. 1 Rom und Italien zu uns nach Boſton gebracht J ſind.. wird ſie von Budd ablenken. Er ſcheint ſich we⸗ nigſtens alle Mühe zu geben. Ich habe verſchie⸗ dene Bilder für den kleinen John gekauft. Bitte, ſuch ihm doch das beſte Schaukelpferd, das Du — Uheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Dresden) (5. Fortſetzung) Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er yhmaus. Stöh⸗ nend ſank Schwiethardt in ſich zuſammen. da war die Mutter neben ihm Ihre Hände umſpannten ſein Geſiche, tröſtend, beruhigend. bittend. „Vater hat recht. Schwiethardt. Wenn du alles recht überlegſt, mußt du es zugeben. Und ſelbſt wenn er nicht recht hätte— du mußt ihm doch gehorchen. Schon um meinet⸗ willen, ich will— ich kann dich nicht verlieren.“ Sie legte ihren Kopf an den ſeinen. „Schwiethardt, hörſt du deine Mutter? Lena wird es ja überwinden, ſie wird ſpäter einen anderen braven Mann heiraten.“ a Sie ſprach weiter auf ihn ein in der Angſt des Mutter⸗ herzens, ihn zu verlieren. Ach, ſie war wohl ſehr egoiſtiſch in dieſer Stunde, trotz⸗ dem gerade ſie als Frau und Mutter am erſten Verſtändnis für Lenas Lage hätte haben ſollen. Aber ſie ſah hier mit den Augen ihres Mannes, ſie beging wie er einen Fehler, der ſich ſpäter bitter rächen ſollte: Sie dachte nur an das Gegen⸗ wärtige, nur daran. wie man dieſe Sache mit möglichſt wenig Aufſehen und für ſie am günſtigſten aus der Welt ſchaffte! Sie dachte nicht an das Zukünftige, nicht daran, daß ein Weſen geboren werden ſollte, das Fleiſch und Blut der Eick⸗ hoffs war, das Anrecht auf ſeinen natürlichen Beſchützer hatte! Ein Anrecht, das durch kein Geld der Welt abzutun war!— Als Frau Dora den Sohn verließ, hatte ſie ſein Ver⸗ ſprechen, wenigſtens vorläufig dem Vater den Willen zu tun und am nächſten Tag zu fahren. Draußen traf ſie ihren Mann. „Geh zu Bett“, ſagte er.„Es wird Zeit.“ „Und du?“ fragte ſie verwundert. Er lächelte eigentümlich. ö„Ich gehe heute nicht zu Bett. Muß aufpaſſen, daß mir der Vogel nicht noch in der letzten Nacht fortfliegt— zum fremden Neſt!“ * Lena wartete. Der Tag, an dem ſie den Eickhof verließ, war ein Dienstag geweſen. Heute wird er wohl noch nicht kommen, dachte ſie am Mittwoch, aber es war doch eine ganz leiſe Hoffnung in ihr. Vielleicht—! Schwiethardt kam nicht. Auch am Donnerstag nicht. Sie entſchuldigte ihn vor ſich ſelbſt. Er würde erſt noch verſuchen, ſeinen Vater umzuſtimmen, damit er nicht mit leeren Händen zu ihr kommen mußte. Aber morgen— morgen ganz beſtimmt! Am Freitag und Sonnabend ſaß ſie faſt immer in der Wohnſtube am Fenſter, eine Näharbeit im Schoße, und be⸗ hielt den Weg im Auge, der zum Eickhofe führte. Eine Haus⸗ arbeit faßte ſie nicht an; die Schwägerin hätte ſie auch keine tun laſſen, ſchon um ihr zu zeigen, wie überflüſſig ſie ihr war. Ihre Blicke wurden immer höhniſcher, immer häufiger ihre ſpitzen Bemerkungen: Der Freier laſſe lange auf ſich warten! Wann er denn nun komme? Die Mutter hatte noch kein Wort wieder mit ihr ge⸗ ſprochen. Der Vater und der Bruder beobachteten ſie traurig. Lena wartete. Wartete in ſehnſüchtiger Ungeduld, in quälender, wachſender Unruhe. Warum kam Schwiethardt noch immer nicht? Sie ſuchte nach Entſchuldigungsgründen. Es war mitten in der Ernte, die Arbeit drängte, er würde bis zum Sonn⸗ tag warten. Trotzdem ſprach eine innere Stimme dagegen, trotzdem hätte er längſt kommen müſſen. Nichts hätte ihn abhalten dürfen! Am Sonntagnachmittag ſetzte ſie ſich auf die Bank unter dem großen Kaſtanienbaume. Von hier aus konnte ſie den Weg noch beſſer überſehen. Sobald ein Radfahrer oder Fußgönger an der Weg⸗ biegung auftauchte, zuckte ihr Herz auf in freudigem Schreck. Das war er! Das mußte er ſein! Und wenige Minuten ſpäter ſank eine Hoffnung in ſich zuſammen. Wieder nicht! Einige Male kamen die beiden kleinen Mädel und kletter⸗ ten auf ihren Schoß, aber ſie liefen bald wieder davon. Die ſonſt ſo fröhliche Tante war ſo ſeltſam ſtarr und abweſend. Er muß krank geworden ſein, ſonſt gibt es keine Ent⸗ ſchuldigung mehr, dachte Lena verzweifelt. Als drinnen im Hauſe Tellergeklapper verkündete, daß man zum Abendbrot rüſtete, ſtand Lena auf. Steif aufge⸗ richtet, mit kleinen, mechaniſchen Schritten, wie eine Schlaf⸗ wandlerin ging ſie den Weg hinab. Lieber Gott, wie weit war dieſer Weg heute! Und wie ſchwer! Der alte Eickhoff kam gerade aus der großen Dielentür, als Lena durch das Hoftor trat. Er hing die Pferdehalfter, die er in der Hand hielt, gemächlich auf einen Nagel an die Hauswand und ſah ihr gleichmütig entgegen. Es war, als ob Lena bei ſeinem Anblick erwachte. Ihr Blick wurde hart. „Ich möchte Schwiethardt ſprechen“, verlangte ſie feſt und beſtimmt. Deer Alte hob bedauernd die Schultern. „Das iſt leider nicht gut möglich. Schwiethardt iſt ſchon ſeit vorgeſtern fort.“ Lena fühlte ſeine Worte wie einen körperlichen Schlag der ſie faſt taumeln machte. „Fort? Fort? Wohin?“ ſtammelte ſie. Wieder ein Achſelzucken. überlegen. „Wenn er ſelbſt es nicht für nötig befunden hat, es di! mitzuteilen, warum ſoll ich es denn tun?“ „Es iſt ja nicht wahr! Ihr lügt!“ „Du kannſt ja nachſehen und dich von der Wahrheit überzeugen“ Und ein Lächeln, ſpöttiſch Die Stimme des Blutes Roman von Marle Schm'dtsberg Lena ſtarrte dem Bauern in das breite, rote, lächelnde Geſicht. Gott im Himmel, war das möglich? Gab es das? Daß Schwiethardt gegangen war ohne ein Wort, ohne eine Nachricht? Daß er ſie einfach ihrem Schickſal überließ? Sie preßte die Hand aufs Herz. Eine Tür ſchlug zu da drinnen, eine Tür, die nie mehr zu öffnen war. „Das iſt Euer Werk, Ihr habt ihn fortgeſchickt!“ ſchrie ſie auf.„Schuft! Feigling! Ihr könnt ſtolz ſein auf Euren Sohn, Eickhofbauer!“ Sie trat einen Schritt vor. Sie hob ihm die geballten Hände entgegen, ſinnlos, in irrem Schmerz. „Du glaubſt, das Schickſal nach deinem Willen zwingen zu können. Aber es gibt noch einen gerechten Gott, der wird dir dieſe Stunde heimzahlen! Dein erſtes Enkelkind ſtößt du unbedenklich von dir, gibſt es der Schande preis. Möges es dein letztes ſein, mögen dir weitere verſagt bleiben! Das will ich von Gott erflehen an jedem Tage meines Lebens! Daß du ſterben mußt in dem Gedanken: Der Eickhof hat keinen Erben, das ſtolze Geſchlecht geht zugrunde!“ Das Lächeln um den Mund des Bauern war ver⸗ ſchwunden. Er ſtarrte in dieſes weiße, verſteinerte Geſicht mit den flammenden Augen, und wie ein Fröſteln lief es über ſeinen Rücken. War es möglich, daß ein ſo fanatiſcher, in⸗ brünſtiger Wunſch Kraft hatte—? Da ging plötzlich eine ſeltſame Wandlung in Lenas Geſicht vor ſich. Seine Starrheit lockerte ſich, es wurde weich, gelöſt. Die Augen blickten, als lauſche ſie nach innen. In dieſem Augenblick hatte Lena Bormann an einer zarten Regung unter ihrem Herzen zum erſten Male das Werdende geſpürt. Und dieſe Regung genügte, ſie zurück⸗ zureißen aus dem Strudel von Verzweiflung, Schmerz und Haß, in dem ſie zu verſinken drohte. Sekundenlang ſtand ſie noch regungslos, als lauſche ſie dem Wunderſamen nach, dann hob ſie den Kopf. Ich bin hindurch!“ ſagte ſie laut zu ſich ſelbſt und dann zu Eickhoff gewendet: „Behaltet Euren Sohn, Eickhofbauer, ich will ihn nicht mehr. Ich verachte ihn. Sucht ihm nur die richtige Frau aus, mit einem großen Geldbeutel und möglichſt auch noch einem Hof dazu, und werdet alle ſo glücklich, wie ihr es verdient.“ Sie wandte ſich und ging davon, ruhig, ſicher, nicht wie eine Beſiegte. Nicht einen Blick mehr warf ſie zurück. Auf halbem Wege kam ihr der Vater entgegen. Lena lächelte ſchmerzlich. Gerade hier zweigte der Weg ab, der zu der Schleuſe mit dem tiefen Kolk davor führte. Vielleicht wäre ſie dieſen Weg gegangen, wenn nicht jene wunderſame Minute vorhin geweſen wäre. „Ich war in Sorge, Lena“, ſagte der Vater. „Du ſollſt dich nicht mehr ſorgen, Vater. Ich bin nun hindurch.“ Sie nahm ſeine Hände.„Schwiethardt iſt fort, Vater. Aber du mußt nun nicht denken, daß ich den Kopf hängen laſſe. Ich will den Kampf mit dem Leben ſchon auf⸗ nehmen. Komm. wir machen noch einen kleinen Umweg und ſprechen gleich über die Zukunft, wenn es dir recht iſt.“ Sie gingen eine Weile ſchweigend, dann begann Lena: „Ich muß ſobald wie möglich von zu Hauſe fort. Die Mutter— nein, laß nur, Voter— ich habe euch großen Kummer gemacht und verſtehe Mutters Weſen nur zu gut. Aber ihr ſollt keinen Unfrieden im Hauſe haben meinet⸗ wegen. Ich weiß, daß Anna mit meiner Anweſenheit nicht einverſtanden iſt. Ich habe auch ſchon einen Plan, gerade vorhin iſt mir der Gedanke gekommen. Geſtern las ich in der Zeitung, daß das Krankenhaus in Bergeloh ein Mädchen für Haus- und Küchenarbeit ſucht. Um dieſe Stelle will ich mich bewerben. Ich kann dann gleich dort bleiben, wenn— und vielleicht auch noch länger. Ich gehe morgen gleich zu Onkel Kremer, der ohnehin ſchon auf Nachricht von mir warten wird. Vielleicht fährt er dann einmal mit mir hin und macht die Sache in Ordnung.“ „Lena“, unterbrach der Vater,„bevor du weiter ſprichſt, lies dieſen Brief. Ich war vorhin im Zweifel, ob ich ihn dir heute ſchon geben ſollte, aber da du ſo verſtändig biſt—“ „Ein Brief für mich?“ „Ja, ein halbwüchſiger Junge hat ihn vorhin gebracht. Er behauptete, von Schechtrup zu kommen und mit Freunden eine Sonntagsrundfahrt gemacht zu haben, und da habe man ihm den Brief für dich mitgegeben.“ Lena erkannte ſofort die Handſchrift. „Von Schwiethardt“, ſagte ſie ohne Erregung.„Alſo zu ſeinem Onkel nach Schechtrup haben ſie ihn geſchickt.“ Sie riß den Umſchlag auf und las die haſtig hinge⸗ worfenen Zeilen: „Vergib mir, daß ich fortging. Der Vater wollte es ſo, ich mußte mich vorläufig fügen. Aber ich werde dich nicht vergeſſen. Ich denke immer an Dich und bin hier ſehr unglücklich. Hoffen wir auf die Zukunft, es muß ſich doch ein Ausweg finden.“ „Haltlos, feige und unſchlüſſig wie er ſelbſt! Dieſer Brief bedarf keiner Antwort!“ ſagte Lena hart und riß ihn entzwei. 5 Ihr Vater ſah ſie traurig und zweifelnd an. „Du willſt dieſen Brief wirklich nicht beantworten? Willſt alles hinter dich werfen? So kampflos?“ Sie hob das Geſicht zu ihm empor, und er bemerkte in tiefer Erſchütterung, wie die letzte Stunde es verändert hatte. „Kämpfen“, ſagte ſie leiſe,„kann ich nur um etwas, was mir wert erſcheint. Laß uns weiter von der Zukunft ſprechen, Vater, Schwiethardt Eickhoff hat nichts mehr damit zu tun.“ 0 Auf dunklen Schwingen ſank der Heilige Abend herab, zitete ſie ſanft über die ſtille, winterliche Erde. Von den ürmen der Kirchdörfer riefen die Glocken zur Chriſtkirche. zus den größeren und kleineren Gehöften, die verſtreut in der benen, niederſächſiſchen Landſchaft liegen, eilten vermummte Menſchen herbei, um im Gotteshauſe das Wunder der Chriſt⸗ nacht in ſich lebendig werden zu laſſen. Dieſe Glockenklänge waren es, die zuerſt in Lena Bor⸗ manns wiederkehrendes Bewußtſein drangen. Eine Schweſter mit weißem Häubchen ſtand an ihrem Bett und ſtreichelte ihr wirres Haar. N „Lena! Lena! Hören Sie mich? Ich gratuliere. Es iſt ein Junge!“ Verwirrt und noch etwas benommmen von der Narkoſe öffnete Lena die Augen und ſah das junge, gütige Geſicht der Schweſter über ſich geneigt. „Ein Junge, Lena, hören Sie! Ein Chriſtkind!“ „Ein Junge—“, flüſterte Lena,„Gott ſei Dank!“ ö „Freuen Sie ſich? Haben Sie ſich einen Jungen ge⸗ wünſcht?“ „Ja, ſo ſehr. Nur kein Mädchen, damit nicht—.“ Lenas Stimme erſtickte. Mit leichten Schritten ging Schweſter Martha zu dem förbchen in der Ecke, entnahm ihm das winzige Menſchlein und legte es behutſam und erbarmend der jungen Mutter in den Arm. Sie war ſelbſt innerlich bewegt, denn ſie und alle im Krankenhauſe zu Bergeloh hatten in den vergangenen Monaten Lena liebgewonnen. Sie trug ſo aufrecht und ſtolz ihr Los, gleich weit entfernt von Leichtfertigkeit und ſtumpfer Verzweiflung. Als der alte Kremer damals wegen der Stel⸗ lung für Lena im Krankenhouſe war, hatte er den Schweſtern ihr Schickſal dargelegt und ſie nahmen ſtarken Anteil daran, beſonders Schweſter Martha. Mit ihrem feinen Empfinden hatte ſie bold herausgefunden, was Lena am meiſten ſchmerzte: Nicht die Verachtung der Menſchen, nicht der Groll ihrer Angehörigen, nicht der Gedanke an ihr verpfuſchtes junges Leben, nein, das war die Tatſache, daß ſie den Vater ihres Kindes aus tiefſter Seele verachten mußte. Alles, ſelbſt ſeinen Tod hätte ſie leichter ertragen als dieſes feige Hinwegſtehlen! „Ein Prachtkerl!“ ſagte Schweſter Martha.„Faſt neun Pfund ſchwer. Wenn Sie ganz brav ſein wollen, dürfen Sie ihn ein Weilchen behalten. Ich komme dann gleich wieder.“ Sie zog das Deckbett etwas höher und ging dann leiſe hinaus. Lena war mit ihrem Kinde allein. Sacht rannen die Tränen von ihren Wangen. Tränen des Glücks? Tränen des Leides? Ach, beides! Nur eine Mutter, die zum erſten Male ihr Kindchen im Arme hält, kennt das wunderſelige Glücksgefühl, das Lena durchſtrömte. Und nur die ledige Mutter den bitteren Schmerz, der ſich hineinmiſchte, den Schmerz des Verlaſſenſeins von dem Manne, der natur⸗ und gottgewollt in dieſen Stunden ibr zur Seite ſein müßte! „Du Kind! Mein Kind!“ Lena ſtreichelte zart das flau⸗ mige Köpfchen; da öffneten ſich die Lider. Augen von dunkel⸗ ſtem Blau ſahen ſie mit ausdrucksloſem Blick an. Es durchzuckte Lena. Blaue Augen! Schwiedhardt Eick⸗ hoffs Augen! Das Erbe des Vaters! Was hatte das Kind ſonſt noch von ihm mitbekommen? Sie forſchte in dem roten Kindergeſichtchen. Ganz unverkennbar die weiche Kinn⸗ partie, überhaupt die ganze Geſichtsform. Und ſonſt? Auch das Herz? Das feige, wankelmütige Herz? Nein, nur das nicht, dachte Lena, er ſoll ſtark werden und hart, er ſoll den Kampf aufnehmen und ſich nicht feige drücken. Lieber Gott, wenn du ihm ſchon einen guten Schuß Eickhoffſches Blut in die Adern gegeben haſt, dann— ja, dann lieber etwas mehr von der Härte des Großvaters als von der Weichmütigkeit des Vaters.— Schweſter Martha trat wieder ein. „Haben Sie ſich den Bengel nun genug angeſehen?“ fragte ſie munter.„Er muß nämlich wieder in ſein Bettchen, und Sie ſollten jetzt verſuchen, noch etwas zu ſchlafen.“ Sie bettete den Kiemen wieder in ſein Körbchen. Dann ſetzte ſie ſich auf Lenas Bettrand und legte ihr den Fieber⸗ meſſer in die Achſelhöhle. „Schweſter Martha“, ſagte Lena zögernd,„werden Sie morgen früh meinen Eltern Nachricht geben und auch Onkel Kremer?“ ⸗Iſt bereits geſchehen. Ich habe Kremer telefoniſch an⸗ gerufen. und er hat ſich erboten, Ihren Angehörigen Be⸗ ſcheid zu geben. Morgen nachmittag werden ſie ſicher kommen.“ Glauben Sie das wirklich?“ fragte Lena leiſe.„Auch — meine Mutter?“ a Die Schweſter wußte, wie ſehr ſie darunter litt, daß die Mutter ſie während ihres Aufenthalts in Bergeloh nicht einmal beſucht hatte. Der Vater war mehrmals dageweſen, aber immer allein, und ſie ſelbſt war zu ſtolz, um unge⸗ beten nach Hauſe zu kommen. „Ganz gewiß! Jyr Enkelkind— da kann ſie nicht widerſtehen. Das klopft mit ſeinen Fingerchen an ihr ver⸗ härtetes Herz: Großmütterlein! Da kann ſie gar nicht anders, da wird ſie ihr Herzenstürlein weit auftun.— So, Temperatur normal. Nun muß ich laufen, Lena, wir ſind mit den Vorbereitungen für unſere Weihnachtsfeier noch nicht ganz fertig. Ich mache nachher die Tür auf, dann können Sie das Singen hören—“ Schweſter Martha ſollte recht behalten. Am erſten Weihnachtstage fuhr nachmittags ein Kutſchwagen am Krankenhauſe vor und ihm entſtiegen Lenas Eltern und Vater und Mutter Kremer. Die Mutter war alſo doch mit⸗ gekommen! Und auch ſonſt ſollte Schweſler Martha recht behalten. Der Anblick des kleinen Weſens ſchmolz die Eisrinde um Frou Bormanns Herz. Sie drückte Lena ſtumm die Hand, und dieſer Händedruck ſagte ihr mehr als viele Worte. „Wie ſoll der Junge denn heißen, Lena?“ fragte Kremer. „Hermann. wie ſein Großvater“, ſagte Lena. „Das iſt recht. Und mich nimmſt du doch als zweiten Paten?“ Gerne, wenn du willſt. Du haſt ja ſchon mich getan. Onkel Kremer.“ (Fortſet ang folgt.) viel für gen, tung Rieß delt Wel U gen zieh Beet den geit Kall det bund EIL viet anita beim lige Es über den fang det freut chen Sch! Vebö pit nand Prive bertſt bund das Se Het Auf Spitz perde durch em in ih weite ger e ſtertet die E fades dehnt wit Deut ſchau den ten mit ind lan allet geiſte die Turn und geſtel Die lager das g ſportf lend. Hern Kamy purde senheit th derlan Und Häſte deut Bring Turn kun e verde gedach eine 5 ben! jeden tung! 19 Vorl ihrem 8 fl arkoſe eker N ge feng dem chlein er in N alle genen ſulz pier Sdel⸗ tern dran, den gte: ihrer ges ihtes einen len! neun Sie det.“ lle die des ten lige ige den n ſlau⸗ bel. Fit And dem⸗ finn⸗ luch das den gott, 1 n fehr gell ** hen, ann bel Sie uc! an e⸗ her luch daß I ſen, ge⸗ ict er⸗ ic 50, ind och nn len am 5 ſil⸗ en. unn d, fen für 1 bundadler und das Turnerzeichen, BRESTLIAU Das Feſt der Leibesübungen „Nur noch wenige Tage, dann beginnt das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau, das erſte im Großdeutſchen Reich, das Feſt des „Deutſchen Volkes in Leibesübungen“. Schon ſeit Monaten ſteht die altehrwürdige Stadt an der Oder im Zeichen der Vorbereitungen für die großen Tage. die das größte Sportfeſt brin⸗ gen, das die Welt je geſehen hat. Die Vorberei⸗ tungen ſind beendet! Breslau iſt bereit, die Rieſenſcharen ſeiner Gäſte aus allen Gauen Deutſchlands, aus Europa, ja aus der ganzen Welt aufzunehmen! Ueberall in den Straßen ſind in dieſen Ta⸗ gen die 3000 Fahnen errichtet worden. Schon ziehen ſich die Fahnenbänder in den rotweißen Breslauer Farben über die Straßen und wer den die Häuſerfronten mit grünen Guirlanden geſchmückt. Am Ning, vor dem ſchönen, alten Rathaus, erſtehen 17 Pylonen für jeden der einzelnen Gaue des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen, und auf dem Schloßplatz ſind nach wochenlanger Arbeit die vier rieſigen Tribünen für die gewaltigen Ver⸗ anſtaltungen. die ihren Höhepunkt in dem Vor⸗ beimarſch des Fuſtzuges finden, nunmehr fer⸗ tiggeſtellt. Es liegt eine erwartungsfrohe Stimmung über der ſchleſiſchen Gauhauptſtadt. die nur noch den einen Wunſch hat, ihren Gäſten einen Emp⸗ fang zu bereiten, der der Größe des Feſtes und der alten ſprichwörtlichen ſchleſiſchen Gaſt⸗ freundſchaft würdig iſt. In den ſchon vor Wo⸗ chen gebildeten Haus⸗ und Straßen⸗ Schmuckgemeinſchaften wetteifert die Bevölkerung, um auch dem kleinſten Haus weit in der Vorſtadt ein ebenſo feſtliches Ge⸗ wand zu geben wie den großen Geſchäfts⸗ und Privathäuſern in der Innenſtadt. Ueberall be⸗ herrſchen die Symbole des Feſtes, der Reichs⸗ ſchon jetzt das Straßenbild. Seit einigen Tagen iſt der Zugang zum Hermann⸗Göring⸗Sportfeld geſperrt. Auf den herrlichen Kampfſtätten, die durchweg Spitzenleiſtungen ſportlicher Bauten darſtellen, werden die letzten Arbeiten zu ihrer Vollendung durchgeführt. Selbſt der Breslauer, der in die⸗ ſem Sportfeld heimiſch iſt, erkennt die Anlagen in ihrer neuen Schönheit und gewaltigen Er: weiterung kaum wieder. Und wieviel gewalti⸗ ger erſt wird der Eindruck auf jeden ſportbegei⸗ ſterten Fremden ſein, der zum erſtenmale auf die Stätten kommt, die Mittelpunkt des Hoch⸗ feſtes der Leibesübungen ſein werden. Weit dehnt ſich hier die grüne Fläche der Frieſen ⸗ wieſe, eines der größten Aufmarſchfelder Deutſchlands mit den ringsum für 200 000 Zu⸗ ſchauer errichteten Tribünen. Bewundernd wer⸗ den alle die Schleſierkampfbahn betre⸗ ten und das Glockenſpiel hören, das allſtündlich mit dem Oſtmarkenlied die deutſchen Turner und Sportler zum Wettkampf ruft. Die Jahn⸗ kampfbahn, Stätte der Deutſchen Leicht⸗ athletik⸗Meiſterſchaften 1938, wird ebenſo be · geiſtern wie das prächtige Schwimmbad oder die neue herrliche Tennisanlage. Auch die Turnhalle mit den modernſten Einrichtungen und Geräten ausgeſtattet, iſt rechtzeitig fertig⸗ geſtellt worden. Die Anlagen der Poſt, der Aufbau der Zelt⸗ lager für die Kanufahrer und die Jugend, die das große Feſt mit dem Gebiets⸗ und Oberaau⸗ ſportfeſt Schleſiens einleitet, gehen ihrer Vol⸗ lendung entgegen. Alles in allem bietet das Hermann-Göring⸗Sportfeld. auf dem an 18 Kampfſtätten für die großen Ereigniſſe gerüſtet wurde, einen Eindruck von wuchtiger Geſchloſ⸗ ſenheit, einer Stätte, die Glanz und Größe aus⸗ ſtrahlt, wie es die hehre Aufgabe der Feſttage verlangt. Und nun wartet die alte Schleſierſtadt ihrer Gäſte Sie hat alles aufgeboten, das Feſt der deutſchen Leibesübungen würdig zu geſtalten. Bringen nun die Hunderttauſende der deutſchen Turner und Sportler jenes Hochgefühl mit, das nun einmal zu einem ſolchen Feſt gehört. ſo werden die Tage von Breslau nicht nur das gedachte Hochfeſt der deutſchen Leibesübung, eine völkiſche Kundgebung von überwältigen ⸗ dem Ausmaß werden., ſondern darüber hinaus jedem Teilnehmer eine unvergeßliche Erinne⸗ rung bleiben. ———ũ— .. in Kürze Am erſten Trainingstag zum Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring fuhr Manfred von Brauchitſch im Mercedes/ Benz die hervorragende Zeit von 9:58,1 Minuten und erreichte damit ein Stundenmittel von 137,3 kmſtd. Tazio Nuvolari fuhr ſich auf dem Auto Union ein und drehte ſchließlich eine Runde(22,8 km) in 10:15 Min. Ueberraſchend erſchien auch H. P. Müller, den man am Sonn⸗ tag als ſicheren Starter anſehen kann. Eine große Grenzlandſtaffel bildet den Höhe⸗ punkt der leichtathletiſchen Wettbewerbe bei der Grenzlandkundgebung am 21. Auguſt in Kandel (Rheinpfalz). Obergruppenführer Beckerle hat zu dieſem Wettbewerb, an dem Mannſchaften der Wehrmacht, der Parteigliederungen und des Arbeitsdienſtes teilnehmen, einen Wanderpreis geſtiftet. Deutſche Straßenfabrer, und zwar Umben⸗ hauer(Nürnberg) und Bulla(Wien) beteiligen ich am kommenden Sonntag, 24. Jun, am rofeſſional⸗Kriterium in Bern. Für das 106 Kilometer lange Rennen wurden insgeſamt 28 Fahrer verpflichtet. Oeſterreichs Fußball⸗Gauliga iſt jetzt nach der Ermittlung der Meiſter von Nieder⸗ und Oberdonau vollſtändig. Sie umfaßt folgende 10 Vereine: Rapid, Sportklub, Auſtria, Wacker, Vienna, Admira, Auſtro⸗Fiat(alle Wien), Grazer SC., Wacker Wiener⸗Neuſtadt und Amateure Steyr, Bor Hochlagen des deulſchen Sporles Breslau ruft zum deulſchen Turn- und Sporlfeſt Das Breslauer Jußball-Turnier 16 Gaumannſchafken ſlehen im Kampf Einer der bedeutendſten und zugkräftigſten Wettbewerbe im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau iſt zweifellos das Turnier der Fußball⸗Gaumannſchaften, das in einem Zeitraum von nur ſieben Tagen ent⸗ ſchieden wird. Von den 17 Mannſchaften iſt bereits eine, die des Gaues Heſſen, in einem Ausſcheidungskampf gegen Sachſen auf der Strecke geblieben, ſo daß alſo nur 16 Gauver⸗ tretungen im Wettbewerb ſtehen, die am kom⸗ menden Sonntag, 24. Juli, zu den acht Vor⸗ rundenſpielen antreten werden. Selbſtverſtändlich war es nicht möglich, dieſe acht Spiele alle in Breslau durchzuführen; es wurden vielmehr die größeren Städte Schle⸗ ſiens als Austragungsorte gewählt, und erſt von der Zwiſchenrunde ab werden alle weiteren Entſcheidungen in Breslau fallen. Die vier Zwiſchenrundenſpiele ſind zum 26. Juli ange⸗ ſetzt, ſchon zwei Tage ſpäter ſteigt die Vor⸗ ſchlußrunde, und am 30. Juli wird der End⸗ kampf ausgetragen. Um auch den unterlegenen Mannſchaften des Turniers noch weitere Spiel⸗ möglichkeiten zu geben, wird noch ein Troſttur⸗ nier veranſtaltet. Am Tag des Endſpiels, alſo am 30. Juli, iſt auch noch der Kampf um den dritten Platz angeſetzt, den die Unterlegenen der Vorſchlußrunde beſtreiten werden. Für die acht Vorrundenkämpfe am kommen⸗ den Sonntag ſind folgende Paarungen ge⸗ troffen: Waldenburg: Südweſt— Bayern Schweidnitz: Baden— Niederrhein Neiße: Württemberg— Weſtfalen Frankfurt/ O.: Brandenburg— Oſtpreußen Liegnitz: Niederſachſen— Sachſen Ratibor: Oeſterreich— Mittelrhein Beuthen: Schleſien— Pommern Görlitz: Nordmark— Mitte. Es iſt nicht leicht, ſeiner Meinung über den mutmaßlichen Ausgang dieſer acht Spiele Aus⸗ druck zu geben. Viel Gaue laſſen bei dieſem Turnier den Nachwuchs zu Worte kommen, aber im großen und ganzen iſt das Beſtreben zu erkennen, in möglichſt ſtärkſter Beſetzung bertreten zu ſein. So darf man auf der gan⸗ zen Linie heiße Kämpfe erwarten. Jüdweſt und Bayern ſtehen ſich in Waldenburg gegenüber, und viel⸗ leicht triumphiert auch diesmal wieder die Kampfkraft der Vertreter von Main, Rhein und Saar. Die Südweſt⸗Fußballer für Breslau Torhüter: Remmert(Reichsb. Frankfurt), Ittel(VfR. Frankenthal): Verteidiger: Groß(Eintracht Frankf.), Welſch(Boruſſia Neunkirchen). Schweinhard (FSV. Frankfurt: Läufer: Sold(JV. Saarbrücken), Dietſch FSV. Frankfurt), Lindemann(Eintracht Frankfurt), Erfurth(VfB. Anterliederbach): Stürmer: Reinhardt(VfR. Frankenthal), Götz(VfR. Frankenthal), Schuchardt(F SV. Frankfurt). Doſedzal(FSV. Frankfurt), Fauſt (FSV. Frankfurt) Pfirſching(VfR. Franken⸗ thal), Fath(Wormatia Worms), Bille (FK. 03 Pirmaſens). Der Gau Baden, der in Schweidnitz gegen Niederrhein antreten muß, ſteht vor einer ſehr ſchweren Aufgabe, aber die Badener haben ja gerade dann angenehm überraſcht, wenn man es am wenigſten von ihnen erwartete. Niederrhein muß übrigens auf Janes und Zwo⸗ lanowſki verzichten, was zweifellos eine Schwä⸗ chung bedeutet. In Neiße hat es Württemberg mit Weſtfalen zu tun. Man darf geſpannt ſein, welche Rolle die kampfkräftigen Schwaben gegen die in der Hauptſache aus Schalke⸗Spie⸗ lern beſtehende weſtfäliſche Elf(mit Szepan, Tibulſki, Gelleſch, Kalwitzti und Bornemann!) zu ſpielen vermag. In Frankfurt(Oder) müßte Branden⸗ burg formgemäß gegen Oſtpreußen ge⸗ winnen können, Niederſachſen und Sach⸗ ſen werden ſich in Liegnitz einen ausgegliche⸗ nen Kampf liefern, und das gleiche gilt auch für die Begegnungen Schleſien— Pom ⸗ mern und Nordmark— Mitte. Von beſonderem Intereſſe iſt der Kampf deſterreich und Mittelrhein in Ratibor, da ja mit Oeſterreich einer der großen Favoriten auf den Plan tritt. Die Ver⸗ tretung des Gaues Deutſch-Oeſterreich iſt mit der früheren öſterreichiſchen Länderelf identiſch; man findet in ihren Reihen viele bekannte und berühmte Namen wie Sindelar, Seſta, Raftl, Schmaus, Platzer, Mock, Neumer, Preſſer uſw. Die Wiener werden allerdings von ihrem Vor⸗ rundengegner nichts geſchenkt bekommen; die Mittelrhein⸗Elf verfügt über die Härte und Kampfkraft, die in derartigen Pokalwettbe⸗ werben oft über Technik und Eleganz trium⸗ phieren. Die Sieger der Vorrunde treten ſchon zwei Tage ſpäter in Breslau zur Zwiſchenrunde an und mit je einem Tag Pauſe geht es dann bis zum Schlußſpiel. Das wird ein ſehr dornen⸗ voller Weg ſein, und nur die Mannſchaften wer⸗ den bis ins Endſpiel vordringen, die neben dem nötigen Können auch über eine große Por- tion Härte und vor allem über erſtklaſſige Re⸗ ſerveſpieler verfügen. Hier in Breslau wird es ſich zeigen, welche Gaue ſich mit beſonderer Liebe der Pflege des Nachwuchſes widmeten, hier bei dieſem Turnier könnte ernſte und ver⸗ antwortungsbewußte Arbeit ihren ſchönſten Lohn finden. Uuvolari gegen Alfa Romeo Am Jonnlag:„Großer Aukopreis von deulſchland“ Nach dem Ausfall des Eifel⸗Rennens und dem Ende der Avus-Rennen wird der„Große Preis von Deutſchland“ am 2 4. Juli das einzige internationale deutſche Autorennen des Jahres. Naturgemäß konzentriert ſich nun erſt recht das Intereſſe der Oeffentlichkeit auf dieſes Ereignis. Selten iſt ein Autorennen unter ſo großen Schwierigkeiten zuſtande gekommen, wie der „Große Preis von Deutſchland“. Im Jahre 1922 mußte die erſte Ausſchreibung annulliert werden, da ein Metallarbeiterſtreik alle Pläne zunichte machte. Ein Jahr ſpäter verhinderte die Beſetzung des Rheinlandes die Durchfüh⸗ rung des Rennens, und auch der im Jahre 1924 unternommene Verſuch fiel der allgemei⸗ nen Wirtſchaftsnot zum Opfer. Endlich— 1925— konnte der„1. Große Preis von Deutſchland“ auf einer Strecke im Taunus ge⸗ ſtartet werden. Im folgenden Jahre fand das Rennen auf der Avus ſtatt, 1927 über⸗ ſiedelte es nach dem Nürburgring. In den Jahren 1930 und 1933 fiel aber auch dort das Rennen aus. Wenn am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring die Startflagge fällt, dann wird ein erleſenes Fahrerfeld am Start ſtehen, das eigentlich zum erſten Male ſeit der Einführung der neuen techniſchen Formel einen Kampf auf breiteſter Baſis, wie man ihn ſich längſt gewünſcht hat, verſpricht. Alfa Corſe kommt, die blauen, kompreſſorloſen Delahaye machen mit und Deutſchland ſchickt die Streiter der Auto Union und von Mercedes/ Benz in den 22 Runden dauernden Kampf auf der 22,81 Kilometer langen Nordſchleife. Ein beſonderer„Leckerbiſſen“ für die ausge⸗ pichten Freunde des Automobilſports wird der Start des alten italieniſchen Kämpen Tazio Nuvolari auf dem neuen Auto Union ſein. Er iſt ſchon im Alfa Romeo der unerbitt⸗ liche Gegner der Deutſchen geweſen; wird er es nun auch im deutſchen Wagen ſein?„Num⸗ mer 2“ des Zwickauer Werkes iſt am Sonntag kein Geringerer als der frühere deutſche Berg⸗ meiſter Hans Stuck, der nach langem Sträu⸗ ben nun doch wieder zu ſeiner alten Liebe zu⸗ rückgefunden zu haben ſcheint. Rudolf Haſſe und der Schweizer Kautz vervollſtändigen das Quartett der Auto Union. Und nun zu Mercedes/ Benz Man iſt es längſt gewohnt, den Untertürkhei⸗ mern mit Vertrauen zu begegnen. Die großen Sieger von Tripolis und Reims ſetzen diesmal gleich fünf Wagen ein. Sie wollen den„Gro— ßen Preis“, den ſie ſeit dem Jahre 1926 nun ſchon fünfmal gewonnen haben, auch diesmal wieder erringen. Caracciola, v. Brauch⸗ itſch, Lang, Seaman und der junge Bäumer treten für den Dreizackſtern ein. Ein Fahrerfeld von hohen Graden! Auf dem franzöſiſchen Delahaye ſitzen René Dreyfus und Comotti, zwei Männer, die Mercedes/ Benz bisher ſchon manch harten Kampf geliefert haben. Alfa Corſe hat ſeine Wagen doch noch fertigbekommen und zieht mit ßarina, der ſeine Sturzverletzungen von Tripolis überwunden haben ſoll, und So m⸗ mer in den Großen Preis. Motorrad⸗ und Sportwagenrennen, die neben den Hauptrennen laufen, werden dem „Großen Preis“ einen Rahmen verſchaffen, der nur geeignet iſt, die Bedeutung dieſes größ— ten deutſchen Automobilſportrennens noch zu unterſtreichen. 52 Sportwagen bringen Fahrer mit bekannten Namen an den Start, und auch unter den 92 Motorradfahrern der drei Klaſſen befinden ſich namhafte Vertreter Deutſchlands und des Auslandes. Alles in allem darf man am 24. Juli auf dem Nürburgring einen über⸗ zeugenden Querſchnitt durch den geſamten Mo⸗ torſport vorausſagen. — Und nun die Alpen „Neuling“ Gianello gewinnt die 13. Etappe der „Tour“— Weckerling wurde Sechſter Nach einem Ruhetag in Cannes erledigten die Teilnehmer der„Tour de France“ am Don⸗ nerstag die 13. Etappe, die von der„blauen Küſte“ über die Päſſe der Meeralpen nach dem 284 Klm. entfernten Digne führte. Ein Licht⸗ blick für uns war wieder der kleine Magde⸗ burger Weckerling, der ſich von den Pyrenäen⸗ Strapazen offenbar wieder gut erholt hat und am Donnerstag eine feine Form bewies. Stets ſah man den Magdeburger mit im Vordertref⸗ fen und als ſchließlich die Entſcheidung fiel tat ſich auch der Sieger der Deutſchlandfahrt 1937 hervor. Zum Siege reichte es allerdings nicht. Der franzöſiſche Neuling Gianello war zuſammen mit ſeinem Landsmann Goasmat dem Felde enteilt und ſchlug dann nach einer Fahrzeit von 9:19:49 Stunden ſeinen Wegge⸗ noſſen im Spurt. Der Belgier Neuville führte in 9:21:10 Mallet und Vicini ins Ziel. 1 Minuten ſpäter traf Weckerling allein als Sechſter ein. 13. Etappe Cannes— Digne, 284 Kl m.: 1. Gianello(Frankreich) 9:19:49, 2. Goasmat(Frankreich). gleiche Zeit. 3. Neuville (Belgien) 9:21:10. 4. Mallet(Frankxeich), 5. Vicini(Italien), gleiche Zeit. 6. Weckerling (Deutſchland) 9:22:40, 7. Clemens(Luxemburg) 9723:34. 8. Fontenay(Frankreich) 9:23:32, 9. Middelkamp(Holland) 9:25:00. 10. Gallien (Frankreich), dichtauf, 11. Carini 9:26:13. 12. Servadei 9:27:13, gleiche Zeit: Verwaecke, Bar⸗ tali. Viſſers, Magne; 51. Arents 9:47:15. 52. Hauswald, gleiche Zeit. 57. Wendel 9:52:08. Geſamtwertung: 1. Verwaecke(Bel⸗ gien) 85:10:13. 2. Bartali(Italien) 85:13:58, 3. Clemens(Luxemburg) 85:18:12, 4. Gianello (Frankreich) 85:18:31. 5. Coſſon(Frankreich) 85:19:58, 6. Viſſers, 7. Magne, 8. Goasmat. Vaſſerball-Länderkämpfe in hamburg Im neuen Bad am Kaiſer⸗Friedrich⸗Ufer in Hamburg wird am 23. und 24. Juli ein großes Schwimmfeſt veranſtaltet, in deſſen Mittelpunkt zwei Länderkämpfe unſerer Waſſerballſieben ſtehen. Am Samstag iſt Belgien unſer Gegner. der nach ſeinen Siegen gegen Frankreich(6571) und gegen Holland(2:t) ſich als ſtärkſter unſe⸗ rer weſtlichen Nachbarn erwieſen hat. Ein zwei⸗ tes deutſche Aufgebot tritt einer kombinierten belgiſchen Mannſchaft gegenüber. Am Sonntag trifft die deutſche Nationalmannſchaft auf Hol⸗ land, die B⸗Mannſchaft erhält die holländiſchen Kikvorſchers zum Gegner Hervorragend beſetzt ſind an beiden Tagen die Schwimmwettbewerbe. Faſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe der Männer und Frauen 3 in den verſchiedenen Wettbewerben am Start. Können wir Frankreich ſchlagen? Deulſchland— Frankreich im Davis-Pokal Die großen Turniere in Paris. Wimbledon und Hamburg, bei denen die Meiſterſchaften von Frankreich, England und Deutſchland ent⸗ ſchieden wurden, ſind vorüber und nun tritt wieder der Davispokal in ſeine Rechte Die Kämpfe in der Europa⸗Zone ſind bereits bis zur Vorſchlußrunde gediehen und an dieſem Wochenende werden in Berlin und Brüſſel die beiden Schlußrundenteilnehmer ermittelt. Der Ausklang des Brüſſeler Kampfes iſt ſon⸗ nenklar: Jugoſlawien wird mit ſeinem prächti⸗ gen Quartett Puncec. Palada, Kukuljevic und Mitic den Belgiern, die vorausſichtlich Lacroix. Geelhand und de Borman einſetzen, ſehr ſicher das Nachſehen geben und in das Endſpiel ein⸗ ziehen. Gegner der Jugoſlawen wird der Sieger des Berliner Kampfes ſein, der vom Freitag bis Sonntag Deutſchland und Frankreich zuſam⸗ menführt. Gewinnt Deutſchland gegen Frank⸗ reich, dann ſteigt der Europa, Schlußrunden⸗ kampf ſchon eine Woche ſpäter ebenfalls in Berlin, da ja Deutſchland bei der letzten deutſch⸗ jugoſlawiſchen Begegnung im Jahre 1936 in Agram antreten mußte und ſeinerzeit durch einen 3:2⸗Sieg Europa-Sieger wurde. Das erſte Spiel in Berlin bringt am Freitag um 14.30 Uhr unſere erſte Kraft Henner Henkel mit Frankreichs zweitem Mann Pvon Petra zu⸗ ſammen, und anſchließend ſtreiten Georg von Metaxa und der Franzoſe Deſtremau um den Sieg, ſodaß die Spitzenſpieler beider Länder erſt am Sonntag im letzten Spiel der Begegnung zuſammentreffen. Die Aufſtellung der Doppel geſchah zwar namentlich. doch wurden einige Aenderungen vorbehalten. Der Spielplan: Freitag, 14.30 Uhr: Petra—Henkel Deſtremau—Metaxa Samstag, 15.30 Uhr: Petra /Leſueur—Hen⸗ kel/ von Metaxa Sonntag, 14.30 Uhr: Petra—Metaxa »Deſtremau— Henkel Können wir Frankreich ſchlagen? Das iſt die Frage, die in dieſen Tagen die deutſche Tennisgemeinde und darüber hinaus den ganzen deutſchen Sport bewegt. Die ſchwan⸗ kende Form Henkels, die wenig erfreulichen Er⸗ gebniſſe unſerer Davispokalſpieler in Wimble⸗ don und Hamburg, vor allem die Niederlagen von Henkel gegen Pellizza und von Henkel⸗ Metaxa gegen Pétra⸗Leſueur, ſtimmen ja nicht ſehr zuverſichtlich, andererſeits wäre es aber falſch. allzu peſſimiſtiſch zu ſein. Waren in Ham⸗ burg die Franzoſen die Sieger. ſo iſt noch lange nicht geſagt, daß ſie am Wochenende in Berlin auch das beſſere Ende für ſich haben werden. CCC ͤ TTT . . ——— — — —— — Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. f Dieuſtſt unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stod A. S. K. K. Motorſturm 21/M 153 Trupp 1 Viernheim Heute Freitag, 22. Juli, ſteht der Trupp 1 und die Motorſchar punkt 20.30 Uhr an der „Vorſtadt“ angetreten. Der Führer des Trupp I. . Viernheim, den 22. Juli 1938 Anſer Tagesfpruch Führer, wir ſtehen zu dir, wie du zu uns geſtanden und immer wieder zu uns ſtehſt. Deine Treue zu Deinem Volke erwidern wir in Treue zu Dir. Rudolf Heß. 4 U + Ole unsiclitlaue teueꝭ Es wird uns von Völkerſtämmen im Alter⸗ tum berichtet, die irgend einem Ungeheuer, das ſie fürchteten, zur Beſänftigung geſunde Kna⸗ ben und Mädchen ihres Stammes zum Opfer brachten. Noch in unſerer Zeit gibt es weiter Völker, die ihrer Gottheit von dem opfern, was ihren Reichtum ausmacht, Haustiere oder auch Korn und Wein. Wir mögen darüber lächeln, weil wir ja ſelbſtverſtändlich über ſo ein abergläubiges Ge⸗ tue erhaben ſind. So dumm waren und ſind die alſo, ſagen wir und ſind ſtolz, daß unſere Haltung ſolche Schwächen nicht aufweiſt. Trachten wir aber auch nur einen Augen⸗ blick danach, unſere Schwächen, die uns eben⸗ falls Jahr um Jahr viel geſundes, kräftiges Leben und Millionen und Abermillionen an Wert von dem koſten, was unſeren Wohl⸗ ſtand ausmacht, zu erkennen und zu bekämp⸗ fen? Wir lächeln über jene, die einem Unge⸗ heuer lebendige Menſchen opferten und laſſen es geſchehen, daß aus unſerer Mitte in jedem Jahr achttauſend Volksgenoſſen unſeren eige⸗ nen Schwächen allein durch den Verkehrstod zum Opfer fallen. Es berührt uns kaum, daß dazu noch 160 000 Volksgenoſſen auf dieſelbe Weiſe eine Verletzung davontragen. Die Schwäche jener Völker war ihr Aberglaube, unſere Schwächen heißen Leichtſinn, Rück⸗ ſichtsloſigkeit, Bequemlichkeit, Unentſchloſſen⸗ heit und Eitelkeit, ſie toben ſich täglich auf unſeren Straßen aus und fordern Opfer an Leben, Blut und Sachwerten. Unſere Schwä⸗ chen legen uns Blutſteuern und Wertſteuern auf, die wir zwar nicht ſehen— auf die wir auch nicht ſchelten, weil ſie nicht vom Ein⸗ kommen abgezogen werden— die aber unſer Volk doch ſchwer belaſten. Ueber drei Viertel aller Straßenunfälle laſ⸗ ſic ſich bei Beobachtung der notwendigen Um⸗ icht und Vorſicht vermeiden, das heißt, wir zahlen dieſe unſichtbare Steuer nicht nur, ſon⸗ dern zahlen ſie gern, denn es liegt in unſerer Macht, ſie auf ein erträgliches Maß herabzu⸗ drücken, wir haben aber anſcheinend keine Luſt dazu. Immer und immer wieder werden die Volks⸗ genoſſen ermahnt, durch umſichtiges Verhalten auf der Straße den Verkehrstod einzudämmen. Vernehme jeder den Ruf und befolge ihn auch— alle helfen mit, eine drückende Steuer abzubauen! Und wer täte das nicht gern? * 1 Bei der Ernte. In den letzten Tagen hat man eifrig mit dem Schnitt des Getreides begonnen. Schon ſieht man auf vielen Aeckern die Garben ſtehen. Daneben wallen noch gold⸗ gelb die Getreidefelder und warten auf den Schnitt. Der Sommer gibt mit ſeiner Sonne das Zeichen, wann die Ernte reif iſt; die Zeit hierfür iſt gekommen. Erntezeit— heiße Zeit, Tage der angeſtrengteſten Mühe und Plage von der Frühe bis zur ſinkenden Nacht! Bau⸗ ernhände holen das Brot eines ganzen Volkes heim und das koſtet viel Schweiß und Kraft. Wahr wird wieder die ewige, uralte Tatſache, daß das Leben nur erkämpft wird in hartem Ringen mit der Erde. Aber dann winkt auch der ſchönſte und herrlichſte Lohn, aus Arbeit und Plage wird Segen und Brot. Die Ernte⸗ wagen ſtehen gerüſtet, doch zuvor muß ein Fallen der Halme durch die Lande gehen, ein Erſchauern der Frucht im Schnitt. Gar ſchnell geht die Arbeit heute vorwärts, wenn man das Arbeiten der Mähmaſchinen mit Ableger oder gar dem Bindemäher mit der enormen Schnittbreite beobachtet. Ueberraſcht iſt man von der äußerſt ſauberen und ſchnellen Arbeit der Maſchinen, zumal die Frucht faſt gerade ſteht. Nun können ſich auch die Vorteile der großen zuſammenhängenden Flächen, die durch die Feldbereinigung geſchaffen wurden, aus⸗ wirken. Die Arbeit der Getreidemäher be⸗ 2 Kltler Jugend ** Die Motorſchar tritt heute abend pünktlich 8.30 Uhr an der „Vorſtadt“ an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten deutet für die Bauersfrau eine große Erleich⸗ terung. Die ſchwierige Arbeit des 0 der Frucht fällt weg, was gewiß angenehm bei der Hitze der Erntetage empfunden wird. In Garben wird ſie wieder aufgerichtet und dann predigen dieſe Garben und Haufen in langen Reihen wegein und wegaus die Güte des Schöpfers. Die Ernte hat begonnen— nun mögen des Himmels Blitze und Schauer ſich verhalten, mogen das große Werk nicht gefähr⸗ den, bis in den Scheunen das Korn ge⸗ ſammelt iſt. Todesfall. Im Alter von 69 Jahren ſtarb geſtern Nikolaus Bergmann 1., Fried⸗ richſtraße 32. Seine Gattin ging ihm vor wenigen Monaten erſt im Tode voraus. Großes Viernheimer Volksjeſt am Samstag, den 6., Sonntag, den 7. und Montag, den 8. Auguſt Jüdiſch— die Gaunerſprache. Das internationale Verbrechertum bedient ſich von alters her beſonderer ſprachlicher Ausdrücke, um ſich untereinander leichter verſtändigen zu können. Es iſt bekannt, daß jüdiſche Worte dabei eine erhebliche Rolle ſpielen. Dagegen beſteht nur ſelten eine rechte Vorſtellung von dem Umfang dieſes„Wortſchatzes.“ Im Laufe der Jahrhunderte ſind nämlich die jüdiſchen Ausdrücke, die in andere Sprachen übergegan⸗ gen ſind, den nichtjüdiſchen Völkern ſo ver⸗ traut geworden, daß man ſie teilweiſe kaum noch als fremd oder jüdiſch empfindet. In der deutſchen Sprache ſind hier Worte wie„keß“ oder„verſchütt gehen“ zu nennen. Dem urber⸗ liniſch klingenden„dufte“ merkt man es nicht an, daß es ſich um ein jüdiſches Wort handelt. Auch„Moos“ in der Bedeutung von Geld iſt dem Jüdiſchen entnommen, desgleichen der Ausdruck„Schmiere ſtehen.“ Weit mehr jü⸗ diſch klingen ſchon„baldowern, Kaſſiber und Pinke.“ Daß die Worte„Maſſel“ und „Pleite“ jüdiſchen Urſprungs ſind, iſt für den Händlergeiſt des Judentums bezeichnend. Dieſe Beiſpiele laſſen ſich in faſt beliebigem Aus⸗ maß vermehren. Es iſt gut, ſich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, daß ſolche Worte aus unſerem Sprachſchatz verſchwinden müſſen. Dies dürften ſich noch viele merken. Schuhverbrauch iſt größer. Neuer⸗ dings zeigt ſich eine merkliche Belebung der Umſätze in den Schuhwarengeſchäften. Schon das vorige Jahr hatte eine Umſatzſteigerung um 10 v. H. gebracht, und auch die erſten Monate des laufenden Jahres zeigen einen erneuten Anſtieg um abermals 10 v. H. ge⸗ genüber Anfang 1937. Der Olympfa⸗Film lauft in Viernheim Ab heute Freitag gelangt im hieſigen Ten⸗ tral⸗Film⸗Palaſt der erſte Teil des am 1. Mai dieſes Jahres mit dem Staatspreis ausge⸗ zeichneten Olympia⸗Films unter dem Titel „Feſt der Völker“ zur Aufführung. Als ein⸗ zigartiges Sportdokument wird er noch einmal die unvergeßlichen und unvergleichlichen Tage der Olympiſchen Spiele 1936 in uns wach⸗ rufen und all denen, die nicht dabei ſein konn⸗ ten, die herrlichſten und großartigſten Kämpfe der Sportgeſchichte zum Erlebnis werden laſ⸗ ſen. Sport, Kunſt und Technik haben ſich in dieſem Film zu idealem Wettkampf vereint. 40 Meiſter der Kamera fingen die Höchſtlei⸗ ſtungen der beſten Athleten der Welt ein. Kein Auge hat die Olympiſchen Spiele in Berlin ſo klar, ſo ſchön, ſo reich geſehen wie die Kamera, wie der Film. Leni Riefenſtahl formte aus den über 400 000 Meter Aufnahmen das gewal⸗ tigſte Filmdokument des bisher größten Er⸗ eigniſſes des internationalen Sportes. Was Hunderttauſende bei den Olympiſchen Spielen in Berlin geſehen haben, das zeigt Leni Riefenſtahl der ganzen Welt. Die Viernheimer Bevölkerung wird ſich nicht die Gelegenheit entgehen laſſen und die einzigartigen Bilder des Films in ſich auf⸗ nehmen. Heute abend erſte Aufführung! Auf die Geſinnung kommt es an! Wenn das Geld das allein Entſcheidende wäre, dann wäre der Leiſtungskampf der deut⸗ ſchen Betriebe nicht eine Angelegenheit der ge⸗ ſamten deutſchen Volkswirtſchaft, ſondern ein finanzielles Wettrennen der gewinnbringend⸗ ſten Unternehmungen. Die betriebliche Ge⸗ meinſchaft, Betriebsführer und Gefolgſchaft, tritt an, um auf dem Fundament gegenſeitiger Achtung unter Einſatz der ganzen perſönlichen Kraft für die Gemeinſchaft und damit zum Nutzen eines jeden einzelnen zu ſchaffen. Es war ein Beweis anſtändiger Geſinnung und größten Verſtändniſſes für den Wert einer ge⸗ ſunden Menſchenführung und Menſchenbetreu⸗ ung, daß über 84 000 Betriebe ihre Meldung zum erſten Leiſtungskampf der deutſchen Be⸗ triebe vollzogen und bewieſen haben, daß ſie bereit ſind, entſprechend dem Wollen der NSdDaAp Schrittmacher für die Betriebe zu ein. f b Die Baumwärtervereinigung des Kreiſes Heppenheim führte in den letz⸗ ten Tagen unter bewährter Führung des Kreis⸗ obſtbauinſpektors Ohrtmann, Heppenheim, eine viertägige Lehr- und Beſichtigungsfahrt nach dem Bodenſeegebiet durch, die dem Teil⸗ nehmer außerordentlich viel Neues und Schö⸗ nes bot. Nachdem die Muſteranlagen des Vo⸗ denſeegebietes beſichtigt worden waren, wurde in Friedrichshafen auch noch die Zeppelinwerft und die Ausſtellung beſucht. Eine herrliche Fernſicht bot ſich den Fahrtteilnehmern am Bodenſee hinüber nach den fernen Alpenketten. In früheſter Morgenſtunde des 2. Tages wurde die Fahrt nach der Oſtmark angetreten. Unvergeßlich werden die Eindrücke dieſer Fahrt für alle Teilnehmer ſein, als es hineinging in die herrliche Alpenwelt. Nach einer Raſt in Landseck war bald Innsbruck erreicht. Auf der Rückfahrt war der Beſuch der Hauptſtadt der Bewegung wieder ein Ereignis fur viele Fahrt⸗ teilnehmer. Am nächſten Tag wurde noch auf der Rückfahrt Augsburg berührt und die Se⸗ henswürdigkeiten dieſer Stadt beſucht und dann gings durch das ſchöne Schwabenland der Heimat wieder zu. Die hauswirijchajtliche Lehre iſt eine anerkannte Berufsausbiloͤung Die Aufgaben, die der deutſchen Hauswirt⸗ ſchaft heute in unſerem Volksleben geſtellt ſind, werden immer größer. So iſt z. B. auf volkswirtſchaftlichem Gebiet die Bedeutung ei⸗ ner guten Haushaltführung für das Gelingen des Vierjahresplanes nicht zu unterſchätzen. Hauswirtſchaftliche Leiſtung iſt eine nationale Forderung geworden! Wie in jedem anderen Beruf, ſo führt auch im hauswirtſchaftlichen der Weg zur Leiſtung über eine gründliche Ausbildung, wie ſie die zweijährige faden iin Nee Lehre bietet. Ausbildungsſtätten ſind hierbei Haushalte, die von der Abteilung Volkswirtſchaft— Haus- wirtſchaft des Deutſchen Frauenwerkes ausge⸗ wählt und laufend betreut werden; Lehrfrauen ſind tüchtige Hausfrauen, die ſich fachlich und menſchlich zur Erziehung eines hauswirtſchaft⸗ lichen Lehrlings eignen. Das hauspwirtſchaftliche Lehrverhältnis be⸗ ruht auf einem zweijährigen Lehrvertrag, der nach Ablauf einer 6 wöchigen Probezeit bin⸗ dend wird. Der Lehrling erhält freie Koſt und Wohnung und vor allem eine gründliche Fach⸗ ausbildung in allen im Haushalt vorkommen⸗ den Arbeiten. Der Berufsſchulunterricht bildet — wie in jeder anderen Lehre auch— eine wichtige Ergänzung. Die ſtaatlich anerkannte Haushaltungsſchule wird mit einem Jahr und das„Hauswirtſchaftliche Jahr“ mit einem halben Jahr auf die hauswirtſchaftliche Lehre angerechnet. Während der Lehrzeit werden drei kleinere Zwiſchenprüfungen abgelegt und im Reichsberufswettkampf das Können unter Be⸗ weis geſtellt. Die Lehrzeit findet ihren Ab⸗ ſchluß in einer Prüfung unter ſtaatlicher Auf⸗ ſicht, die die Berechtigung zur Bezeichnung „Geprüfte Hausgehilfin“ verleiht. „Geprüfte Hausgehilfinnen“ haben die Möglichkeit, in Privathaushalten, Heimen u. ä. Stellungen anzunehmen und ſind als ge⸗ lernte Kräfte ſehr geſucht. Die hauswirtſchaft⸗ liche Lehre vermittelt auch die Kenntniſſe, die als Grundlage für die meiſten Berufe ſozialer und pflegeriſcher Art— z. B. Kindergärtae⸗ rin, Säuglingspflegerin, NS-Schweſter— ge⸗ fordert werden. Die hauswirtſchaftliche Berufsausbildung iſt wie keine andere jedem Mädel von Nutzen für ſein ganzes Leben. Sie gibt jeder zukünf⸗ tigen Hausfrau darüber hinaus die gründliche Vorbereitung für ihre Aufgaben dem Volk gegenüber. Auch der Verbraucher ſoll Vor⸗ ratswirtſchaft treiben. Der größte Teil der Verbraucher iſt nicht zugleich Selbſt⸗ erzeuger. Nur Verbraucher ſein heißt aber nicht, ſich um die Erzeugung gar nicht küm⸗ mern. Verſtändnis für die Arbeit des Erzeu⸗ gers iſt heute ebenſo unerläßlich wie die Mit⸗ hilfe des Verbrauchers durch richtigen Nah⸗ rungsmittelverbrauch. Noch eine Aufgabe hat der Verbraucher: in kleinem Rahmen eine Vorratswirtſchaft betreiben. Induſtrie und Handel mit ihrer Verarbeitung und Lagerung in Kühlhäuſern und anderen geeigneten Lager⸗ räumen haben uns dieſe Aufgabe die früher jede Hauswirtſchaft für ſich allein löſen mußte, heute weitgehend abgenommen. Sie können und ſollen ſie aber nicht ganz allein bewäl⸗ tigen. Werden auch im Großen Butter, Eier, Fleiſch eingekühlt, Konſerven hergeſtellt und Getreide zu haltbaren Nahrungsmitteln ver⸗ arbeitet, ſo muß ſich doch der einzelne Haus⸗ 3 ſelbſt einen kleinen Vorrat für die ernte⸗ oſe Zeit ſchaffen, vorausgeſetzt, daß er über die geeigneten Vorratsräume verfügt. Gerade in den nächſten 6 bis 8 Wochen, wenn Ge⸗ müſe und Früchte laufend geerntet werden, oll jeder Haushalt mit Hilfe der Vorratswirt⸗ chat dafür ſorgen, daß alle mit viel Mühe ezogenen Erzeugniſſe reſtlos für unſere Ver⸗ u Verwendung finden. Der Kraftfahrzeugbrief unpfänd⸗ bar. Im Amtsblatt des Reichsminiſters wird mitgeteilt:„Der Kraftfahrzeugbrief kann auch nicht allein gepfändet werden. Dies folgt dar⸗ aus, daß er nicht Gegenſtand ſelbſtändiger, dinglicher Rechte, alſo auch nicht des Pfän⸗ dungspfandrechts ſein kann. Die Pfändung des Briefes ohne gleichzeitige Pfändung des Kraft⸗ fahrzeuges muß aber auch aus dem Grund als unzuläſſig erachtet werden, weil der Brief kei⸗ nen eigenen Vermögenswert hat, die Zwangs⸗ vollſtreckung in ihm allein alſo gar nicht zur Befriedigung des Gläubigers führen könnte. Dasſelbe gilt für die Pfändung des Anſpruchs auf Herausgabe des Kraftfahrzeugbriefs. Eine ſolche Forderungspfändung iſt nur dann zu⸗ läſſig, wenn ſie im Zuſammenhang mit der Zwangsvollſtreckung in das verbriefte Kraft⸗ fahrzeug erfolgt.— Auch ein kaufmän⸗ niſches Zurückbehaltungsrecht am Kraftfahr⸗ zeugbrief allein kann nicht ausgeübt werden. Der Kraftfahrzeugbrief gehört weder zu den beweglichen Sachen noch zu den Wertpapieren, die Gegenſtand eines Zurückbehaltungsrechts ſein können.“ Weltkongreß der Friſeure in Köln In der Zeit vom 2. bis 9. Oktober findek in Köln der erſte Weltkongreß der Friſeure ſtatt. Im Rahmen dieſes Kongreſſes, an dem bereits 27 Länder ihre Teilnahme zugeſagt haben, kommt erſtmals eine Weltmeiſterſchuft des Friſeurhandwerks zum Austrag. Gleich⸗ zeitig werden internationale Kämpfe um den Wanderpreis des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley und die Kämpfe um die deutſche Mei⸗ ſeeſchat durchgeführt. An dem Kongreß wer⸗ den Zehntauſende von Friſeuren aus allen Ländern teilnehmen. Auch der Gau 1 Naſſau wird mit den beſten Friſeuren in Kölg vertreten ſein. Der Deutsche Aundjunk- Funk Poſt Zwei deutſche Städte im Südoſten: Bres⸗ lau und Salzburg ſtehen zur Zeit im Mittel⸗ punkt allgemeinen Intereſſes. In Breslau fin⸗ det in der kommenden Woche das Deuktſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 ſtatt. Um die gleiche Zeit beginnen die Salzburger Feſtſpiele 1938, die ſich bis Ende Auguſt hinziehen. Der Rundfunk iſt bei derartigen großen Ereigniſſen immer dabei, und die 0 — vor uns liegt gerade das neue Heft„Der Deutſche Rundfund Funk Poſt“— bringen anläßlich der Uebertragungen umfangreiche illuſtrierte Beiträge. Das vorgenannte, im beſten Kupfertiefdruck erſcheinende Blatt, ent⸗ hält in der neueſten Nummer neben Berichten von jenen Feſttagen noch zahlreiche Beiträge und Bilder zum laufenden Rundfunkpro⸗ gramm. In der Rubrik„Technik“ werden neu⸗ artige Röhrenkonſtruktionen beſprochen. Starke Bewölkung— jedoch niederſchlagsfrei Während im Norddeutſchen Flachland bis zum Mittelgebirge unter dem Einfluß kleinerer Störungen über der Nord- und Oſtſee trübes und regneriſches Wetter herrſcht, kommt es im Südweſten des Reiches lediglich zu zeitweiſe tarker Bewölkung. Bei der nur ſehr lang⸗ amen Wetterentwicklung iſt eine weſentliche Aenderung des herrſchenden Wetters noch nicht wahrſcheinlich. Freitag: Ueberwiegend bewölkt, doch im weſentlichen trocken, Tagestemperaturen wenig geändert, etwas ſchwül, ſchwache Winde. Die Ausſichten für Samstag: Noch keine durchgreifende Aenderung der beſtehenden Wit⸗ terung. Gr el! Ore dan böse Ent war noc geti wer des 605 N Lal Gle bol 10 Het bl gen aber beft Abſt von Vm aus gen. het war, mit Det ſchit berle erlit brad ort nied Veet zuge zerla ſchw. in d dann n Lahkt⸗ i ffihe Ame, c kanne 1 bewil⸗ ir, elt und ln her, 1 Haus⸗ ie elte⸗ er her „Getade Nenn Ges weder, rutzwitt⸗ dl Nahe tte Perz ipfänd⸗ ers wird un auch og dar⸗ lündige, 12 dung des a ut⸗ und als orie ke Joangs, licht zur 12 puch 8. Eine unn zu⸗ nit der e Kenſt⸗ aufnün⸗ fta werhel. l den ſchieren, Arche Nöln et fuel Ftiſeure an dem Jugeſagt ſtrchaſt Gleich- um den ſleitets . Na dtß wel⸗ 8 allen Heſſe⸗ in Kilt L 1. Bes⸗ Mitiel⸗ au fl Deulſche Un die epic eb fuulyr⸗ en ſel⸗ . 0 0 b feuert telbes 1 8 ln zabvaſe ſen 0 fich uc in 1g be. 0 eile Wil⸗ n 1 12 ſullie Bunte Tageschronik die Gelieble erſtochen Der Mörder feſtgenommen Altnuifra bei Nagold. Der kleine Schwarz⸗ waldort Altnuifra war am Dienstag der Schau⸗ platz eines Liebesdramas. Die 21 Jahre alte Tochter des ſeit vier Monaten in Altnuifra anſäſſigen Pächters des Gaſthauſes„Zur Linde“ wurde von dem 25jährigen Schäfer Fritz Grießinger in den Abendſtunden zwiſchen 8 und 9 Uhr im Wald in der Nähe des Fried⸗ hofes durch Meſſerſtiche in den Hals getötet Der Mörder hat früher als Schafhüter bei dem jetzigen Lindenwirt auf einem Hof bei Bern⸗ Joch in Dienſt geſtanden. Da das Mädchen den Wunſch hatte, das Verhältnis zu löſen, ſtellte es der Mörder gegen Abend und verübte dann die Tat die bald entdeckt wurde. Die Mord⸗ kommiſſion Stuttgart war die ganze Nacht hindurch tätig und am Mittwoch früh um 6 Uhr wurde der Mörder bei Oberiettingen ver⸗ haftet. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Schweres Boofsunglück Meersburg. Ein ſchweres Bootsunglück ereignete ſich am Mittwoch nachmittag vor Meersburg. Ein in Meersburg anſäſſiger jun⸗ ger Mann hat ſich mit zwei Berliner Urlauber⸗ innen in einem Boot auf den See begeben. Da⸗ bei wollten die drei Inſaſſen anſcheinend die Plätze wechſeln und fielen ins Waſſer. Der junge Mann vermochte, etwa 50 Meter vom Land entfernt, nur das eine der beiden Mäd⸗ chen über Waſſer zu halten und zu retten, wäh⸗ rend die zweite Begleiterin ertrank. Benzinkankwagen verunglückt Oberweſel. Auf der Rheinſtraße zwiſchen St. Goar und Oberweſel gegenüber der Lore⸗ ley geriet ein ſchwerer Benzintankwagen aus Koblenz aus bisher noch nicht ermittelten Gründen von der Fahrhahn ab, rannte gegen einen Prellſtein, riß in etwa 30 Meter Breite das Straßengeländer ab und rutſchte dann, ſich mehrfach überſchlagend, die Straßen- böſchung hinunter. Unmittelbar am Ufer des Stroms blieb der Wagen liegen Der Fahrer war auf der Stelle tot. Seine Leiche konnte nach mühſeliger Arbeit von der ſofort herbei⸗ geeilten Feuerwehr aus St. Goar geborgen werden Eine leicht verletzte Inſaſſin, die Frau des Fahrers, wurde ins Krankenhaus in St. Goar gebracht. Mit 150 Zentner Glasflaſchen in die Tiefe. Neuwied. In Fahr bei Neuwied ſtürzte ein Laſtwagen mit Anhänger, der 150 Zentner Glasflaſchen geladen hatte, eine fünf Meter hohe Böſchung hinunter. Als der Laſtzug eine Bauſtelle paſſierte, geriet er auf eine Kies⸗ ſchicht und rutſchte ab. Der Fahrer verlor die Herrſchaft über das Fahrzeug, das ſich über · ſchlug und mit den Rädern nach oben zu lie⸗ gen kam. Der Mann wurde leicht verletzt, war aber im Führerhaus eingeklemmt und mußte befreit waren. Der Beifahrer war vor dem Abſturz abgeſprungen und kam unverletzt da⸗ von. Vergeſſene Sprengladung ging los. Baumholder. In einem Steinbruch in Baumholder erlitt der 23 Jahre alte W. Schwab aus Ronnenberg lebensgefährliche Verletzun— gen. In unmittelbarer Nähe. wo am Tage vor⸗ her eine Sprengladung nicht losgegangen war, bohrte er ein neues Loch. Dabei kam er mit der Ladung in Berührung, die explodierte. Der Mann wurde von Geſteinsmaſſen über⸗ ſchüttet und zurückgeworfen. Er wurde ſchwer verletzt am ganzen Körper und im Geſicht, und erlitt auch erhebliche Verbrennungen. Man brachte ihn ins Krankenhaus Baumholder. Dort liegt er in bedenklichem Zuſtand dar⸗ nieder g Vier Arbeiter mit einem Aufzug in die Tiefe geſtürzt. Frankfurt a. M. Beim Bau eines Laſtauf⸗ zuges in einer Maſchinenfabrik in der Main⸗ zerlandſtraße ereignete ſich am Mittwoch ein ſchwerer Unfall. Der Aufzug ſtürzte plötzlich in die Tiefe und riß vier Arbeiter mit. Ein Sie hören im Rundfunk.. Samstag, den 23. Juli Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Fröhliche Morgenmuſik. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittags- konzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mit⸗ tagskonzert. 14: Bunte Volksmuſik. 15: Unſere Hei⸗ mat: Vorarlberg— Montafon. 16: Vom Frohſinn bis zum Uebermut. 18: Tonbericht der Woche. 19: Zur Unterhaltung. 19.30: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt 1938„Breslau— Symbol des Oſtens“. 20: Nach⸗ richten. 20.10: Mit Sonnenbrand und Mückenſtich quält jetzt die Sonne dich und mich. 21.15: Rhythmus! Rhythmus!(Schallplatten). 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24—3: Nachtkonzert: 1. Allotria. 2. Tanz⸗ und Un⸗ terhaltungsmuſik. Frankfurt 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6: Fuge in D⸗Dur, op. 59 Nr 6, von Reger. Morgenſpruch. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40: Deutſchland— Kinderland. 11.45“ Volk und Wirtſchaft! Flüſſiges Obſt. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten. 13.15: Mittagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Operet⸗ tenzauber. 15: Bilderbuch der Woche. 15.15: Stille Liebe zu einer kleinen Stadt. 15.30: Wir Jungmädel ſingen, vom Schlaf kaum erwacht, des Morgens, des Mittags, bis ſpät in die Nacht 16: Vom Frohſinn bis zum Uebermut. Vergnügtes Unterhaltungskonzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.20: Der Nürburg im Dröhnen der Motoren. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 18.50: Sportſchau des Tages und für den Sonntag. 19: Hei⸗ teres Intermezzo. 19.30:„Breslau, Symbol des Oſtens“. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Liebesfreud und Liebesleid, eine Rundfunkphantaſie um das alte und ewig neue Thema. 22: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 22.15: Am Abend vor dem„Großen Preis von Deutſchland“. 22.30: Tanzmuſik. 24—3: Nachtkonzert Elektromonteur aus Stuttgart erlitt einen doppelten Beinbruch, die drei anderen Arbei- ter trugen trugen Schädelbrüche, Rückgrat⸗ u. ſonſtige Verletzungen davon. Alle vier wurden von der Rettungswache ins Städtiſche Kran⸗ kenbaus eingeliefert. Unachtſamer Laſtkraftwagenführer verurſacht tödlichen Verkehrsunfall Der Fahrer eines Laſtkraftwagens aus Frei⸗ burg fuhr in einem Abſtand von nur 4 bis 5 Meter hinter einem Perſonenwa⸗ gen. Dieſer bremſte plötzlich. Da der Laſt⸗ wagenführer ſeinen ſchweren Wagen nicht ſo raſch zum Halten bringen konnte, riß er ſein Steuer nach rechts herum und überfuhr eine auf dem Gehweg gehende Frau. Dieſe ſtarb an den erlittenen Verletzungen. Schuld an dem Unfall war der Laſtkraftwagenführer, der zu dicht hin⸗ ter dem Perſonenkraftwagen gefahren war. Er hatte in leichtſinniger Weiſe außer Acht gelaſſen, daß er mit ſeinem ſchweren Gefährt auf dieſe kurze Entfernung nicht mehr halten konnte, als der Perſonenkraftwagen plötzlich abbremſte. Sei⸗ nen ſträflichen Leichtſinn mußte er mit vier Monaten Gefängnis büßen. Mord und Selbſtmord Pforzheim. Im benachbarten Dietlingen er⸗ ſchoß am Mittwochabend der 31 Jahre alte Karl Schwarz die 29 Jahre alte, in Ellmendingen geborene und in Dietlingen beſchäftigte und wohnhafte Elſe Heinkel. Das Motiv der Tat iſt in der Löſung des Liebesverhältniſſes durch das Mädchen zu ſuchen. Der Täter geriet deshalb in Wut, ging der Heinkel nach und ſchoß ſie an der Haustür ihrer Wohnung nieder. Von dort aus begab er ſich in ſeine Wohnung und brachte ſich einen Schuß in den Unterleib bei. Er iſt nach der Einlieferung ins Kranken⸗ haus geſtorben. Blick in den 1½ Jahre Juchlhaus für einen „Geſandten Golles“ „ Ein Zigeuner, der als Alteiſenhändler des öfteren in einem württembergiſchen Ort zu tun hatte, machte eines Tages die Entdeckung, daß eine Einwohnerin dieſes Ortes ſich in religiöſer Hinſicht leicht beeinfluſſen ließ. Sein Verſuch, hieraus Kapital zu ſchlagen, iſt ihm leider vor⸗ trefflich gelungen. Dabei ging er ſo argliſtig zu Werke, daß die Frau in ihrer völlig unbe⸗ greiflichen Gutgläubigkeit immer mehr ſeinen religiöſen Phantaſtereien verfiel. Klein fing der Schwindel an, um in raffiniertem Aufbau immer groteskere Formen anzunehmen. Er⸗ gaunerte der Schwindler zuerſt nur ſechs Mark, ſo ſtiegen die Beträge, um die er die Frau er⸗ leichterte, im Einzelfall bald auf 20, 30, auf 100, 160, 200, 250 und zu wiederholten Ma⸗ len gar auf 350 Mark. Sollte man es für möglich halten, daß es im aufgeklärten 20. Jahrhundert noch Menſchen gibt, die darauf ereinfallen, wenn ein Zigeuner ſeinen 18jäh⸗ rigen Sohn als„Maria, die Mutter Gottes“ verkleidet und im Auftrag dieſer „Mutter Gottes“ ſowie als„Geſandter Gottes“ kommt, um immer und immer wie⸗ der Gelder 1555 wohltätige Zwecke“ einzukaſ⸗ ſieren? Als die Frau ſchließlich doch ſeinen an nicht mehr recht mitmachen wollte, brachte ſie der Verbrecher ſchließlich an den Rand der Verzweiflung durch Androhungen wie„der Teufel werde ihr den Hals abbeißen“ oder„die ſchlimmſten Höllenqualen ſtünden ihr bevor“, wenn ſie irgend jemand gegenüber et⸗ was verrate. Als der Frau, die völlig den Kopf verloren hatte und ſich ganz im Banne dieſes Halunken befand, das eigene Geld aus⸗ gegangen war, entlehnte ſie ſolches gar noch in ihrem Bekanntenkreis, um es dem nie⸗ derträchtigen Burſchen auszuhändigen. Schließ⸗ lich kam aber der Sohn der Geſchädigten hinter die Sache, zeigte ſie kurzerhand an und nun⸗ mehr ſprach das Amtsgericht ſein Urteil über den wegen zahlreicher kleinerer Vergehen vor⸗ beſtraften Zigeuner. Unter Berückſichtigung des Notſtandes und der einſtigen Frontkämpfer⸗ eigenſchaft des Angeklagten, andererſeits aber auch der Gemeinheit ſeiner Handlungsweiſe und der niederträchtigen Ausnützung religiöſer Gefühle wird er wegen fortgeſetzten ſchweren Betrugs 173 Jahre Zuchthaus abzu⸗ ſitzen haben. Er wird erſt unlerſuchl Darmſtadt. Ernſt Willi Scheller heißt der 34jährige Angeklagte, der aus der Unterſu— chungshaft vorgeführt wird, in die er kam, weil er zu einer früher angeſetzten Verhand— lung nicht erſchienen war. Er ſtammt aus Aue in Sachſen und erweckt zuerſt den Ein⸗ druck, als wolle er vor den Schranken des Gerichts als„Komiker“ auftreten. Angeklagt iſt er wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung, Beleidigung und Verächtlichmachung eines Rechtswahrers. Mit Rechtsanwälter will er ſchon früher„ſchlechte Erfahrungen“ gemacht haben— was verſtändlich wird, wenn man die Liſte ſeiner Vorſtrafen hört. Zehnmal ſtand er vor Gericht, wegen Diebſtahls, Beamtenbe⸗ leidigung und ⸗nötigung, übler Nachrede, Be⸗ leidigung, Beleidigung, Beleidigung. Aber, ſo meint er,„objektiv möge er wohl vorbeſtraft ſein,„ſubjektiv“ fühle er ſich nicht ſo, und ſetzt hinzu:„Wenn wir heute hier ver⸗ handeln wollen, dann miſſ'n mor grindlich vorgehen.“ Das geſchieht denn auch mit großer Geduld, als der Ange- klagte ſeine einzelnen Straftaten erklären ſoll und dabei mit einem ganzen Lexikon von falſch angewandten Fachausdrücken um ſich wirft. Immer iſt er unerhört mißverſtanden worden, tjawoll, immer ſchon! Aber er iſt dabei be⸗ ſcheiden geblieben:„Wenn ich geene abſolute Gewandtheit im Prozeßführen habe!“— bei der Praxis!—„dann bitte ich das zu ent⸗ ſchuld'gen. Jedenfalls iſt mir die Ehre an- derer gerade ſo heilig wie meine eigene.“ Als ö Eine Familie ſtellt 60 Jahre den Bürgermeiſter Fulda. Vor wenigen Tagen waren es 60 Jabre. daß in Zirkenbach die heimiſche Bauern⸗ familie Herbert ununterbrochen der Gemein⸗ de den Bürgermeiſter ſtellt. Im Jahre 1878 wurde der Bauer Daniel Herbert als Erſter aus ſeinem Hauſe zum Bürgermeiſter gewählt. Er konnte volle 30 Jahre hindurch das Amt zu Nutzen und Segen der Gemeinde verwalten. Als er im Dezember 1908 ſtarb. übernahm aus ſeinen Händen ſein Sohn Karl Herbert das 25 des Ortsoberhauptes, der es beute noch ührt. Dieſes Jubiläum wird im Regierungsbezirk Kaſſel noch übertroffen durch die Gemeinde Meerholz im Kreiſe Gelnhauſen, wo die dortige Bürgermeiſterfamilie Paul das Amt 75 Jahre hindurch verwaltete. Der vor kurzem in den Ruheſtand getretene Bürgermeiſter Heinrich Paul hatte 35 Jahre lang den Poſten des Ortsoberhauptes inne ſein Vater 18 Jahre und ſein Großvater 22 Jahre. Ein beiahrter weiblicher Gemeindediener Marburg. Im Kreisort Marbach iſt der ſel⸗ tene Fall zu verzeichnen, daß eine Achtzigiäh⸗ rige als„Ortsdiener“ die für die Bekannt⸗ machungen der Gemeinde zuſtändige„Orts⸗ ſchelle“ ſchwingt. Die Trägerin dieſes Gemeinde⸗ amtes, Frau Anne Seibert Wwe., feiert am 27. Juli ihren 80. Geburtstag; ſie verwaltet dasſelbe ſeit dem Tode ihres Mannes in Treue und großer Gewiſſenhaſtigkeit. Einweihung eines Neubauerndorfes Heidelberg. In Anweſenheit des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner fand am Sonntag die Einweihung des Neubauerndorfes Lauerskreuzſtatt, einer Siedlung aus 12 Siedlerſtellen, die nach Abſchluß der Rodung 145 Hektar umfaſſen wird. Gerichtsſaal ihm der Richter vorhält, daß nach den Akten ſeine Angaben doch wohl nicht ſo ganz ſtim⸗ men, gibt er mit einem friedlichen„Na, ſcheen, Herr Vorſitzender“ bei. Schließlich ſtellt er einen Antrag,„wenn ich mich chetzt ins Gefängnis ſetzen muß, dann muß ich auch meine Intereſſen ſchärfſtens wahrnehmen“ Aber noch iſt es nicht ſo weit, wie er ahnun 8 voll befürchtete. Die Strafkammer ſetzte die Verhandlung ab, damit der Angeklagte zuerſt einmal auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht werden kann. Ueber 6000 Mark erſchwindell Wiesbaden. Der 44jährige Wilhelm Gei⸗ lenkirchen betätigte ſich ſeit einigen Jahren als Steuerberater und Buchprüfer. Bei dieſer Tätigkeit legte er ſich verſchiedene Titel zu, wie Oberleutnant, Volkswirt, Syndikus, Dr. jur., Dr. rer. pol. uſw. Auch legte er ſich verſchiedene Orden an, darunter auch das E. K. I. Auf dieſe Weiſe verſtand er es, ſich das Vertrauen ſei⸗ ner Mitmenſchen zu erwerben und dieſe nach trich und Faden zu beſchwindeln. Bei einer alleinſtehenden Dame mietete ſich der Herr Doktor ein, zahlte prompt die Miete, und als er dadurch das Vertrauen der Dame erwor⸗ ben hatte, war es ihm leicht, ſie um 2700 Mark zu prellen. Er erzählte ihr, daß er ſich ſelbſtän⸗ dig machen wolle und einen Kraftwagen brauche. Als der Herr Doktor das kurzfriſtige Darlehen nicht zurückzahlte und die Vermieterin Sicherheit verlangte, gab er ihr eine Lebensverſicherung, deren Prämie er aber nicht mehr zahlte. Das erhaltene Geld hatte G. zur Abtragung einer alten Schuld, die ihn ſehr drückte, verwandt. Am ſich weitere Geldmittel zu verſchaffen, beſuchte er einen penſionierten Beamten im Rheingau, den er von früher her kannte. Auch dieſem wußte er 1700 Mark zu entlocken, von denen der Mann mit Ach und Krach 120 Mark zurückerhalten hat. Bei einer Firma, bei der er vorübergehend be⸗ ſchäftigt war, erſchwindelte er ſich 2000 Mark. Nun hatte ſich der Schwindler vor der Großen Strafkammer zu verantworten, die ihn wegen Betrugs in drei Fällen und Vergehens gegen S. 6 des Ergänzungsgeſetzes über Orden⸗ und Titelführung zu insgeſamt zwei Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilte! Der Köpperner Vafſenfund Frankfurt a. M. Als nach der Ermordung des Waldhüters Hofmann ſeitens der Staatsanwalt⸗ ſchaft und der Polizei die große Aktion zur Er⸗ mittelung der Wilderer in der Köppener Ge⸗ gend einſetzte, geriet ein gewiſſer K. in den Ver⸗ dacht, der Waffenlieferant einer Anzahl Wilde⸗ rer geweſen zu ſein und ſich ſelbſt als Wilderer betätigt zu haben, nachdem er bis 1933 Jagdbe⸗ rechtigung beſaß. K. wurde von der Kriminal⸗ polizei in dem Augenblick überraſcht, als er ſi bemühte, Waffen in ſeinem Haus zu verſtecken. Die Menge der bei ihm gefundenen Waffen und Waffenteile war derart umfangreich, daß man zwei Wa n Abtransport be⸗ nutzen mußte. Anter den beſchlagnahmten Ge— genſtänden befanden ſich Jagdgewehre aller rt, eine Elefantenbüchſe, Stockflinten uſw. K. erlag in der nud ags e einem lang⸗ wierigen Leiden. Vor ſeinem Ableben machte er gewiſſe Angaben über ſeine Wilderertätigkeit. Er belaſtete einen gewiſſen St. aus Köppern, der ſein Begleiter ewefen ſei und ſich hierzu trefflich geeignet habe, weil er dicht halte und einen Ruckſack beſitze, der nicht pfeife, d. h. St. verrate nicht, woher der In⸗ halt des Ruckſacks ſei. St. iſt im vorigen Jahre wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßigen Wil⸗ derns und verbotenen Waffenbeſitzes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. In der Berufungsinſtanz wurde er lediglich des ver⸗ botenen Waffenbeſitzes ſchuldig befunden und 85 neun Monaten Gefängnis verurteilt. Das ericht konnte ſich nicht entſchließen, den An⸗ geklagten nur auf Grund der Angaben des K. wegen Wilderns zu beſtrafen. Der Fall hatte jetzt noch ein weiteres gericht⸗ liches Nachſpiel, und zwar drehte es ſich um die Seen der beſchlagnahmten Waffen uſw. ei Da es zu keiner Verurteilung des K. gekommen iſt und ſomit nicht feſtſteht, daß er gewildert hat, war eine Einziehung im üblichen Sinne nicht möglich. Drei Tiſche im Ge⸗ richtsſaal waren mit dem beſchlagnahmten Ma⸗ terial bedeckt. Das Gericht fand einen Mittel⸗ weg: das Material ſoll verkauft und der Er⸗ lös der Witwe zugewieſen werden. Blutſchande mit der minderjährigen Tochter. Hainſtadt a. M. Ein beſonders kraſſer Fall von Verbrechen nach Ss 176 und 173 StGB. fand vor der Großen Strafkammer Darmſtadt ſeine Aburteilung unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit. Der 42 Jahre alte Joh. Blakes- berger von hier, Vater von fünf Kindern, hat ſechs Jahre hindurch, von 1931 bis 1937, mit ſeiner jetzt erſt 17jährigen Tochter unzüchtige Handlungen vorgenommen und Blutſchande getrieben. Der Angeklagte, der ſeit Mitte April in Unterſuchungshaft war, iſt in vollem Um- fang geſtändig, Die Tochter und die Ehefrau verweigerten die Ausſage. Der Sach⸗ verſtändige erklärte, daß der Angeklagte trotz kleiner Anzeichen von Schwachſinn und gewiſ⸗ ſer pſychopathiſcher Züge für ſeine Handlun⸗ gen verantwortlich zu machen ſei. Der Staats- anwalt trat für eine eremplariſche Beſtrafung ein, da die Jugend vor ſolchen Verbrechen bewahrt werden müſſe u. beantragte 3 Jahre und 6 Monate Zuchthaus. Das Gericht kam zu dem Beſchluß, den unnatürlichen Vater zu zwei Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenreche auf 5 Jahre zu verur- teilen. Die Unterſuchungshaft wird auf die Strafe angerechnet. — Aus Starkenburg Auerbach. Im Fürſtenlager haben ra⸗ dauluſtige und zerſtörungswütige junge Bur⸗ ſchen mit unglaublicher Roheit gehauſt. An dem mit großer Liebe wiederhergeſtellten Efeu⸗ tempel hoben die Lausbuben nachts die Bänke ſamt den Sockeln aus dem Grund, be⸗ ſchädigten den nachgepflanzten Efeu und zerſtör⸗ ten die benachbarten Anpflanzungen. Neckar⸗Steinach. Bei der Einfahrt zur neuen Neckarbrücke wollte ein Radfahrer die Straße überqueren, als ein Motorradfahrer auf ihn zukam. Da dieſer im letzten Augenblick auszu⸗ weichen verſuchte, glitt er auf der naſſen Straße aus, wodurch das Motorrad in Brand geriet und völlig zerſtört wurde. Erzbach. Das von einer Weide ausgebrochene Rind, das vier Mochen im Wald umherirrte, und trotz aller Suchaktionen, an denen ſich das ganze Dorf und der Arbeitsdienſt beteiligten, nicht aufgefunden werden konnte, hat ſich jetzt, anſcheinend des Wildlebens müde und ziemlich heruntergekommen,„ſelbſt geſtellt“. Es lief in Rohrbach an einen Brunnen, um zu trinken, und konnte eingefangen werden. Darmstadt. Im Stadtteil Arheilgen, wo in den letzten Tagen zweimal eingebrochen wor⸗ den war, zuletzt Montagnacht am Gehmer Weg, wo aus einem Wohnhaus verſchiedene Gegen⸗ ſtände u. ein Geldbetrag geſtohlen wurden, ge⸗ lang es der Polizei, den Täter, einen vorbe⸗ ſtraften Angehörigen der Aumühle, zu ermit⸗ teln. Er hatte ſich nachts, vermutlich durch das Mühlrad, einen Ausweg verſchafft und begab ſich auf ſeine Streifzüge. Den größten Teil des Diebesgutes hatte er in der Nähe der Mühle verſteckt. Der Eulbacher Markl Erbach i. O. Dort, wo ſich die Mümling durch die Täler des Odenwaldes ſchlängelt, liegt in⸗ mitten ſatter Wieſengründe und bewaldeter Berge das alte Städtchen Erbach, deſſen Grün⸗ dung wohl ſchon zu Zeiten Karls des Großen erfolgte, bekannt als Heimat der Odenwälder Elfenbeinſchnitzer. Aber auch der„CEulbacher Markt“, das große Odenwälder Volksfeſt, das am kommenden Sonntag und Montag wieder in Erbach begangen wird, hat ſeinen Ruf. Das ließ ſich der gute Graf Franz von Erbach nicht träumen, daß zu dieſem Markt einmal viele tauſend Menſchen zuſammenſtrömen wür⸗ den, den er im Jahre 1802 für ſeine Bauern, Hirten und Jäger gründete und zwar zu Cul⸗ bach, eine knappe Wegſtunde von Erbach ent⸗ fernt. Am Fuße der Eulenburg, dem Stammſitz der Erbacher Grafen, wurden die erſten Märkte abgehalten, als aber Franz von Erbach geſtor⸗ ben war, verlegte man ſie in die Kreisſtadt Er⸗ bach, die doch für die meiſten Odenwälder an der großen Verbindungsſtraße vom Main zum Neckar günſtiger lag, als das kleine Eulbach. Das war im Jahre 1824. Nun müſſen die Eul⸗ bacher auch nach Erbach zum Markt kommen. aber der traditionelle Name„Eulbacher Markt“ blieb erhalten. Auf der großen Seewieſe vor der Stadt wird auch in dieſem Jahre wieder der Markt gehalten werden mit den ebenfalls ſchon Tradition ge⸗ wordenen Pferde- und Bauernrennen. Wenn auch die Arbeit drängt, denn die Ernte ſteht zur Zeit des Eulbacher Markts in den meiſten Odenwalddörfern vor der Tür, ſo läßt man es ſich doch nicht nehmen, an dieſem Tag nach Er⸗ bach zu fahren, um dort vor harter, wochenlan⸗ ger Arbeit noch einmal einen frohen Tag zu verbringen. Marktbericht Mannheimer Produkten Alles unverändert Mannheimer Ferkelmarkt. dub. Zufuhr: 250 Ferkel, 109 Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen 14—20, über ſechs 27—34, Läufer 35—45. Preiſe: Wochen Marktverlauf: mittel. r g 5 Sichere deine Leitern gegen Ausrutſchen. Obſtpflücken nur werden Scheune bringe frühzeitig in Ordnung. Man⸗ gelhaft hergeſtellte Scheunentennen ſind Todesfallen. ubgeſtelltem Getriebe beſeitigt werden. laſſe in deinem Betrieb nicht arbeiten. rufen, wenn beim Aufladen von Heu und Ge⸗ treide auf dem Felde weitergefahren wird. 6. Fliegen ſind häufig die Urſachen, daß die Zugtiere durchgehen. Deshalb ſorge ſtets für Aufſſicht. 7. Beim Sitzen auf dem beladenen Wegen iſt größte Vorſicht geboten, ſchon mancher hat ſich totgeſtürzt.. 8. Beim Fahren auf der Landſtraße iſt die 10 Etüte-Gebole eitern von 6 Meter Länge an dürfen beim mit Gegenſtützen verwendet 2. Die Sicherheitsvorſchriften in deiner Bodenbeläge über den 3. Störungen an Maſchinen dürfen nur bei 4. Dreſchmaſchinen ohne Schutzvorrichtung 5.„Achtung!“ mußt du rechtzeitig und laut d rar Nc Y def ung ure H,= ren furchtbaren Schrei ſtößt Jochen aus:„Feuer! 3 gellt es über den Hof.—„Feuer!— as nützt die armſelige Waſſertonne gegenüber der entſetzlichen Gewalt des entfeſſelten Elemen⸗ tes? Was nützt die Feuerwehr, die der Bauer alarmiert und die ſchon angeraſſelt kommt? Sie muß ſich darauf beſchränken, Wohnhaus und anſtoßende Gebäude vor dem Funkenmeer zu retten, das ſich über das Gehöft ergießt. Am Morgen geht die Sonne über einem wir⸗ ren Haufen verkohlter Trümmer auf. Die Staatsanwaltſchaft hat eingegriffen und iſt Jochen auf der Spur. Er wird an dieſe geflickte Sicherung Zeit ſeines Lebens zu denken haben. Sie iſt teuer bezahlt, doppelt teuer, weil ſie unerſetzbare Lebensgüter der Nation vernich⸗ tete und weil zwar nicht der Bauer, wohl aber die Verſicherung und damit die Geſamtheit des Volkes den Schaden zu tragen hat. e Deutichen Alenſchen gehört deuljches mme Elafer, Flaschen, Töpfe, ölles Zubehör, wie Gummiringe und Löffel, müſſen tadellos ſauber und inſtand ſein. Alle Vorſchrif⸗ ten muß man genau beachten, beſonders die Vor⸗ ſchriften über den Erhitzungsgrad und die Er⸗ hitzungsdauer, die nicht nur für die verſchiede⸗ nen Gemüſe und Obſtſorten ungleich ſind, ſon⸗ dern ſich auch danach richten, ob wir auf einem Gas⸗ oder elektriſchen Herd, im Waſſerdad oder durch Heißluft ſteriliſieren. Beachten müſſen wir allgemein, daß wir heute Obſt und Gemüſe nicht mehr vorher kochen, damit die Vitamine nicht zerſtört werden, ſondern roh in die Gläſer füllen und ſteriliſieren. Geburtsſtichtag 1. April 1920 hat diesmal Anſpruch auf Jugendurlaub. Die Beſtimmung des Jugendgeſetzes vom 30. April d. J., wonach alle Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr einen geſetzlichen Urlaubsanſchruch haben, bat in der Praxis wegen des Stichtages zu Zwei⸗ feln geführt. Das Amt für Rechtsberatungs⸗ ſtelle der DAF. teilt mit, daß nach der jetzigen geſetzlichen Regelung der 1. April, nicht aber der 1. Januar als Stichtag gilt. Nach 8 21 des Ju⸗ Straßenverkehrsordnung zu beachten. 9. Bedenke, daß Senſen, Gabeln und Mäh⸗ maſchinenmeſſer ſchwere Verletzungen hervorru⸗ ſen können. Deshalb arbeite vorſichtig damit. 10. Beachte jede ſcheinbar geringfügige Wun⸗ de. Suche bei Augenverletzungen ſofort den Facharzt auf. Jochen holt häckſel Den ganzen Tag hat Jochen Klein ſchwer ge⸗ chuftet. Es iſt, weiß Gott, kein Vergnügen, lleinknecht auf dem Stoltenhof zu ſein. Aber jetzt noch den letzten Sack Häckſel aus der Scheune holen, und dann Schluß für heute. Knacks, macht der Lichtſchalter. Verflucht und zugenäht, auch das noch! Jetzt kann man wieder über den Hof latſchen und die Treppe rauf, die neue Sicherung holen. Aber hängt da nicht ein Stück Maſchinendraht? Jetzt wird die 9 7575 geflickt. Bis morgen wird's ſchon gut gehen! Am Frühmorgen hängen ſchwere Wolken am Himmel, Regen droht. Wer denkt da an eine geflickte Sicherung? Die hält lange. Jochen hier, ochen da— er weiß kaum, wo ihm der Kopf ſteht.— Wochen vergehen. Die Ernte iſt gut hereingekommen. Scheune, Heuboden bis an die Decke vollgepfropft, mit all den guten Sachen, nach denen man ſich die Finger leckt, beſonders heutzutage, wo jeder Scheffel Hafer unentbehr⸗ lich iſt. Wieder iſt Jochen dabei, ſein Tagewerk zu beenden. Wieder iſt es ein Sack Häckſel, der vom Boden herunter muß. Knacks, macht der Lichtſchalter, nanu? kein Licht? Da ſoll doch In dieſem Augenblick ziſcht in der Ecke ganz hinten ein blauer Funke auf, wie ein Blitzſtrahl, noch einmal, ein drittes Mal. Und ſchon— Jochen hat noch gar nicht begriffen, um was es geht— ſprüht Feuer aus, 1750 peitſcht eine Stichflamme über den Boden hin, frißt glühen⸗ den Staub, pufft zur Decke, langt nach dem dicht⸗ 8 Heu und— blaff!— ſchlägt ihm ins eſicht. daß er zurücktaumelt. züngelt nach rechts eee ee Alles— Ist gespannt I Anzeigen zum Comme Cchbußvexkauę die in unſerer morgigen Ausgabe erſcheinen ſollen, recht frühzeitig aufgeben— heute noch! Ihre Anzeige wird in allen Familien geleſen! genſchutzgeſetzes hat der Betriebsführer für je⸗ den Jugendlichen für jedes Kalenderjahr, in dem er länger als drei Monate bei ihm tätig geweſen iſt, Urlaub zu erteilen. Als Stichtag, an dem der Jugendliche noch im Betrieb be⸗ ſchäftigt und noch jugendlich ſein muß. iſt daher der 1. April anzuſehen. Da nach 8 187 BGB bei Berechnung des Lebensalters der Tag der Geburt mitzurechnen iſt, vollendet derjenige der zum Beiſpiel am 1. April 1920 geboren iſt, ſein 18. Lebensjahr bereits mit Ablauf des 31. März 1938. Am maßgebenden Stichtag, dem 1. April, hat er das 19. Lebensjahr bereits begonnen. Für das Urlaubsjahr 1938 folgt hier⸗ aus, daß auf das Jugendſchutzgeſetz ein Be⸗ ſchäftigter einen Urlaubsanſchruch nur dann ſtützen kann, wenn er am 2. April 1920 oder ſpäter geboren iſt. Für die Benutzung der Ur⸗ laubsdauer bleibt es bei der im Jugendſchutz⸗ geſetz getroffenen Regelung, daß inſoweit der Beginn des Kalenderjahres, alſo der 1. Ja⸗ nuar Stichtag iſt. Land Juden ¹¹ hier unerwünicht! Jetzt wird eingemacht Die Einmachzeit für viele Früchte und Ge⸗ müſe hat nun begonnen oder ſteht bevor. Da iſt es für die einzelne Hausfrau an der Zeit, nachzudenken, wie viel ſie noch einkochen will. Es iſt aber auch höchſte Zeit für die allgemeine Frage an die Hausfrau, ob ſie ſich etwas von den Ernten der Sommerzeit aufbewahrt für den Winter Im Landhaushalt iſt es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß Obſt und Gemüſe der Reihe nach einge⸗ macht werden, damit im Winter genügend pflanzliche Koſt vorhanden iſt. Daneben werden Marmeladen und Saft bereitet und Gurken ein⸗ gelegt, ſodaß nichts von der Ernte unverwertet bleibt. Wie ſteht es aber mit der Hausfrau der Stadt? Auch ſie muß mithelfen, die leicht ver⸗ derblichen Obſt⸗ und Gemüſeſorten haltbar zu machen. Der Vorrat hilft ihr im übrigen im Winter, die notwendigen Mineralſtoffe und Vitamine in der Ernährung zu berückſichtigen. Die ſelbſtgekochte Marmelade dient nicht nur als billiger Brotaufſtrich, ſondern auch zur Zubereitung mancher Süßſpeiſen. Ein Glas bſtſaft wird auch im Winter gern getrunken, und ſelbſteingekochte grüne Bohnen oder Pilze ſind eine angenehme Abwechſelung zwiſchen den Heilpflanzenſammlung wird organiſiert. Zur Förderung des Sammelns wildwachſender Heil⸗ pflanzen hat der Beauftragte für den Vierjah⸗ resplan die Reichsatbeitsgemeinſchaft zur Heil⸗ pflanzenkunde in München mit der Organiſa⸗ tion des Sammelweſens betraut und eine ver⸗ ſtärkte Sammeltätigkeit in die Wege geleitet. Der Reichsforſtmeiſter hat die Naturſchutz⸗ behörden angewieſen, die praktiſche Durch⸗ n a führung nach Möglichkeit zu erleichtern. Es „ Nicht außer acht laſſen wollen wird eine Liſte der freigegebenen Heilpflanzen⸗ wir den hohen Nährwert der mit Zucker einge⸗ arten aufgeſtellt, die den Behörden für die Aus⸗ kochten Früchte, Marmeladen und Säfte. Ob⸗ N der Erlaubnisſcheine als Grundlage wohl der Zucker als Kohlenhydrat ſehr geſund ient. Perſonen, die aus Gründen des Feld⸗ iſt und von unſerem Körper leicht aufgenommen Forſt⸗ Jagd- oder Naturſchutzes nicht zuverläf⸗ wird, eſſen wir noch bedeutend weniger Zucker ſig erſcheinen, ſind von der Sammeltätigkeit als in anderen Ländern. In den Vereinigten auszuſchließen. Schulen und Hitler⸗Jugend dür⸗ Staaten und in England verbraucht man bei⸗ fen ſich nur unter Aufſicht ſachkundi⸗ ſpielsweiſe faſt mehr als doppelt ſo viel Zucker[ger Perſonen am Sammeln von Heilpflan⸗ je Kopf, als bei uns. zen beteiligen. Frijcher Transport une und nder melkend, reſp. flott, z T. gefahren Bürstadt Ernſt Ludwigſtraße 32 ab Samstag, den 23. Juli bei Nutzviehbeſchaffung e. G. m. b. H.. 6 Jodes- + Anzeige Dem Herrn über Leben und Tod hat es ge⸗ fallen, unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Groß⸗ vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn MHolaus Bergmann l. nach ſchwerem Leiden, geſtärkt durch die Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 69 Jahren zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Viernheim, den 21. Juli 1938 Dle trauernden HInteronedenen Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachm. 5.30 Uhr vom Trauerhauſe, Friedrichſtraße 32, aus ſtatt. Als Gruß Freſpprechüng der Landarbeils⸗ und Hausar beitslebrlinge. Am Sonntag, den 24. Juli, fin⸗ det mittags um 13 Uhr die Freiſprechung von 3000 Landarbeitslehrlingen und 500 weiblichen Hausarbeitslehrlingen ſtatt. Die Jungen ha⸗ ben nach einer zweijährigen Landarbeitslehre nunmehr ihre Landarbeitsprüfung vor dem Prüfungsausſchuß der zuſtändigen Kreisbauern⸗ ſchaft abgelegt. Bei den Mäde gilt nach der zweijährigen Haushaltslehre der Reichsbe⸗ rufswettkampf als Abſchlußprüfung. Da dieſer jedoch wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen⸗Naſſau in dieſem Jahre nicht durchge⸗ führt werden konnte, wurde er von den weibli⸗ chen Prüflingen nachgebolt. Dieſe Freiſpre⸗ chungsfeier iſt die erſte große Veranſtaltung ih⸗ rer Art im ganzen Reich. Es werden auf ihr Landesbauernführer Dr. Wagner und Ge⸗ bietsführer Brand ſprechen. Die 800 Jungen und Mädel erhalten bierbei ibre Prüfungs⸗ heugniſſe. Keine Einquartierungen dei Juden. Auf Grund des, neuen Wehrleiſtungsgeſetzes hat der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht den Gemeinden und Gemeindeaufſichtsbehörden mitgeteilt, daß Wehrmachtsangehörige bei Juden nicht einzu⸗ gartieren ſind. In zwingenden Fällen können hiervon Ausnahmen zugelaſſen werden, wenn die Einquartierung keine häusliche Gemein⸗ ſchaft mit jüdiſchen Perſonen zur Folge hat. Ge⸗ hört z. B. ein für die Einquartierung in Fra⸗ ge kommendes Gebäude zwar einem Juden, kommt aber eine häusliche Gemeinſchaft mit jüdiſchen Perſonen für die Einquartieeung nicht in Frage. weil dieſe während der Zeit der Ein⸗ quartierung nicht anweſend ſind, oder wefl ſte in einem getrennt liegenden anderen Gebäude wohnen, ſo ſteht der Einquartierung nichts im Wege Zweiſelsfälle ſind im Einvernehmen mit dem örtlichen Hoheitsträger der Partei zu ent⸗ ſcheiden. Sonderurlaub für das Breslauer Turnfeſt. Nach einem für alle Behörden des Reiches, der Länder und Gemeinden ergangenen Erlaß kann Behördenangehörigen, die bei den Vorführun⸗ en zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in 75 als Turner oder Sportler aktiv tätig ſind, für die Zeit vom 26. bis 30. Juli Ur⸗ laub mit Fortzahlung der Bezüge und ohne Anrechnung auf den Erbo⸗ lungsurlaub gewährt werden. Urlaubs⸗ anträgen kann ſtattgegeben werden, wenn durch Vorlegung der von den Gauen des Reichsbundes für 8 ausgeſtellten Wettkampf⸗ karten die Teilnahme nachgewieſen iſt. Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 21. Juli 1938 Die Preiſe für das kg waren: Johannis⸗ beeren 40—48; Himbeeren 60—70; Stachel⸗ beeren 40—68; Pfirſiche 80—100, Bohnen 30—40; Erbſen 20—24; Pfifferlinge 30.— Anfuhr: 80 dz. f Tre rn VorlkkR Beteins⸗Anzeiger 50jährige(Jahrgang 1887/88 Diejenigen Schulkameradinnen und Schulka⸗ meraden, die ſich an dem Ausflug am kom⸗ menden Sonntag, 24. Juli, nach Heidelberg beteiligen wollen, werden gebeten, am Sonntag 11.30 Uhr am OCG⸗Bahnhof zu erſcheinen. Geſangverein Liederkranz Heute Freitagabend Singſtunde. Sonntag Kritikſingen in Lampertheim. Abfahrt 13.18 Uhr Staatsbahn. Fahrpreis(Geſellſchafts⸗ fahrt) 45 Pfg. Paſſive wollen ihre Betei⸗ ligung bis Samstagnachmittag beim Vereins⸗ führer melden. Der Vorſtand. Brieftaubenverein Sonntag, den 24. Juli, nachmittags 2 Uhr, Gruppen⸗Verſammlung im Lokal Saftladen zum grünen Laub. Erſcheinen aller Züchter iſt Pflicht. Der Vorſtand. Wenn einem Gastwirt fehlen Gäste So ist es immer noch das Beste, Er kündet durch die Zeitung an, Wie nett man bei ihm sitzen kann! aus der eimal! Das Spitzenfilmwert der Welt Ab heute Freitag im Central ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. Der Furchtſame erſchrickt vor der befaht, der Feige in ihr und der Mutige nach ihr. Der fluge lleſt„fiampf der Gefahr“- und ver⸗ hütet ſie. Dean Wau Sara P.... Anzeigen⸗Erfolg! Je d cliauensten puppe Sie ſteht hinter blank geputzten Scheiben und ſucht die Aufmerkſamkeit der Vor⸗ übergehenden auf ihr Geſchäft zu lenken. Mit freundlichem Lächeln wirbt ſie um neue Kunden, und ſie bringen Ihnen manchen Käuſer. Aber was wird mit den vielen, die nicht vorbeikommen, oder die keine Zeit haben, an Ihrem Schaufenſter ſtehen zu bleiben? Haben Sie ſchon Vorſorge getroffen, um auch dieſe auf Ihr Geſchäft aufmerkſam zu machen? Werben Sie durch Anzeigen in der„Viernheimer Volkszeitung“! Sie ſind das ſicherſte Mittel, Ihr Geſchäft in weiteſten Kreiſen bekannt werden zu laſſen, denn ſie gehen zu den Kunden in die Häuſer, ſie ſprechen zu jedem Einwohner und Einwohnerin, und ſie finden die beſte Beachtung, weil ſie ſtets dann geleſen werden, wenn der Käufer Zeit und Muße hat. Auflage und Leſerkreis der„Viernheimer Volkszeitung“ ſind maßgebund für den r ——— 5—— N 5 4* D Braves, ehrliches, fleißiges in Haushalt ſofort geſucht. Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. Verſchiedene gebrauchte Wirtschalis- Jogennände billig abzugeben. Näh. Auskunfts tafel d Geſchäftsſt acker (Nachtweide) zu verpachten. So⸗ fort anzutreten Daſelbſt Korn auf dem Halm zu verkaufen. Näh. Auskunftst. Moderne Familien- Drucksachen Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbildchen us W. lie fert die Druckerei der Merngelmervoltszenung Gebr. Klein⸗ kraftrab (Saxmotot) zu verkaufen. Schneider Zum Roten Kreuz Verhütet Waldbrändel Nm,. Kleme Anzeigen müäſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ ſchaftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen infrage geſtellt iſt. *— 2 2 S deutet keiche tetb Ties An? Das! einet nung det be Voche ken it wotde Wah Japan Gebiet heblich ßen an bardie tiſch vor K 6a dbl ſtüzun Stteitl derſtit