5 pl 4 2 4 95 . ure — N 3 —— — * Wa — Volls Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. „ ũoꝛñ..%ͤ⁰—'rÜ'˙⅜;Wꝛʃ˙d'.˙¹ ⁰ t, u Nummer 169 eiertagen. otenlohn, Jamslag tiernheimer Verkündigungsblatt der NSA. Mlernheim ür mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 den 23. Juli 1938 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. A 8 igenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ L 7 SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Japanischer Großangriff in Vorbereitung General Doihara beſetzt wichtige Sthlii Ueberſchwemmung in Nordching zchwere Vollenbrüche bedrohen Kaifengfu Peking, 22. Juli. Rieſige Regenfälle verurſachten be⸗ deutenden Schaden in ganz Nordchina. Zahl⸗ reiche Verbindungsmöglichkeiten wurden un⸗ terbrochen und das ganze Gebiet zwiſchen Tientſin und Peking überſchwemmt. Am Vangtingho werden Deichbrüche erwartet. Das Waſſer des Hoangho ſteigt ſchnell. Mit einer weiteren Ausbreitung der Ueberſchwem⸗ mung iſt zu rechnen. Kaifengfu wird jetzt wie⸗ der bedroht, nachdem die Gefahr in der letzten Woche durch abſichtliche Verbreiterung der Lük⸗ ken im Lunghai⸗Eiſenbahndamm abgewendet worden war. Großangriff auf Hankau in Vorbereitung Tokio, 22. Juli. Während täglich neue Truppentransporte der Japaner jangtſeaufwärts gehen und im Gebiet von Hukau öſtlich des Pofang⸗Sees er⸗ hebliche Verſtärkungen eingeſetzt werden, ſtie⸗ ßen am Donnerstag nach mehrtägigen Luftbom⸗ bardierungen des Jangtſe⸗Ufers acht japa⸗ niſche Flußkanonenboote bis nahe vor Kiukiang vor. Sie gaben mehrere hundert 23000 auf die Stadt und das gegenüberliegende nördliche Jangtſe⸗Ufer ab. Die zu ihrer Unter⸗ Sitten auf dem Pojang⸗See operierenden Streitkräfte ſind um mehrere Kanonenboote verſtärkt worden. Gleichzeitig iſt eine erhöhte Aktivität kleinerer japaniſcher Flußſtreitkräfte auf der Seenkette nörd⸗ lich des mittleren a zu verzeichnen. Ihre Aufgabe iſt es, den Rücken der hier ſtarken Widerſtand leiſtenden chineſiſchen Front zu beunruhigen. In Ergänzung des Aufmarſches der Japaner am mittleren Jangtſe hat die 2555 N5 des Ge⸗ nerals Doihara wichtige Schlüſſelſtellungen am Nordufer des Gelben Fluſſes in der Provinz Schanſi beſetzt. Die Operationen erſtreckten dc hier vor allem auf das Gebiet N Menghſien und dem 150 km weſtlich avon gelegenen Ort Maotſingtu. In ſachverſtändigen militäriſchen Kreiſen wird für die nächſten Tage mit dem Beginn eines Großangriffes vom Jangtſe aus nordwärts gegen Hankau gerechnet. Dieſe Annahme gewinnt auch durch die Tat⸗ ſache an Wahrſcheinlichkeit, daß die Diviſion Doiharas zur Unterſtützung dieſer Operationen vom Norden her die Ueberquerung des Gelben Fluſſes vorbereitet. 8 der Führer in Kiel Kiel, 22. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht traf am Freitagvormittag zu einem kurzen Beſuch bei der Kriegs⸗ marine in Kiel ein, wo er von der Bevöl- kerung begeiſtert begrüßt wurde und ſich auf dem Aviſo„Grille“ einſchiffte. Großaufmarſch in der Oſtmark Die Deulſchen in aller Welt hören Rudolf heß Berlin, 22. Juli. Die Rundfunkübertragung der großen Gefal⸗ lenen⸗Gedenkfeier, die Rudolf Heß am Sonntag in Klagenfurt abhält, wird wie NSK. meldet, nicht nur in der Zeit von 11 bis 12 Uhr als Reichsſendung„ ate ſondern auch mit Nichtſtrahler nach Oſtaſien, Südaſien, Afrika, Süd⸗, Mittel⸗ und Nordamerika übertragen, ſo daß die Deutſchen in aller Welt Zeugen dieſer feierlichen Stunde ſein werden. In den Städten und Dörfern der Oſtgaue werden außerdem am Sonntag in der Zeit der Klagenfurter Kundgebung würdi ge meinſchaftsempfänge durchgeführt. In Klagenfurt werden mit den Gauleitern Führecde Gauamtsleiter, Kreisleiter und höhere ührer der Gliederungen der Oſtmark verſam⸗ melt ſein. Aus allen ſieben Gauen werden außerdem Tauſende von Parteigenoſſen nach Klagenfurt kommen, um mit dem Stellvertreter des Führers der für Großdeutſchland Gefalle⸗ Ge⸗ nen zu gedenken. Der Klagenfurter Tag wird f die bisher größte Parteikundgebung der ieben Oſtmarkgaue werden. Ruſſo kehrt nach Italien zurſitk Abſchiedsreden von Slabschef Lutze und Exzellenz Ruſſo Düſſeldorf, 22. Juli Freitagnachmittag traf Exzellenz Ruſſo im Fliegerhorſt Düſſeldorf ein, wo er von dem Kommodore des Geſchwaders„Horſt Weſſel“ herzlich willkommen geheißen wurde. Flugvor⸗ führungen des Geſchwaders vermittelten den italieniſchen Gäſten ein Bild von dem Ausbil- dungsſtand der deutſchen Luftwaffe. Die Vor⸗ führungen fanden durch General Ruſſo hohe Anerkennung. Anſchließend fuhren die Gäſte zum Dienſtge⸗ bäude der SA.⸗Gruppe Niederrhein, wo im Ehrenſaal in Anweſenheit des geſamten höhe⸗ ren Führerkorps der Gruppe Abſchiedsreden ge⸗ wechſelt wurden. Stabschef Lutze wies in ſeiner Anſprache noch einmal auf die großen ine lichen Bindungen zwiſchen der SA, und der Faſchiſtiſchen Miliz hin. Er freue ſich, daß der Abſchied in dieſem Gebiet ſtattfinde, aus dem er in der 1 1 hervorgegangen ſei und in dem die Arbeit der SA. vor der Macht⸗ übernahme aus vielerlei Gründen mit am ſchwierigſten 7 704 ſei. gefallenen SA.⸗Kameraden lege Zeugnis ab von dem Opferwillen und der Einſatzbereit⸗ Die Gedenktafel der ſchaft, die an Rhein und Ruhr bei der SA. ſtets beſtanden habe. Stabschef Lutze brachte ſodann die Erlebniſſe ſeiner Italienreiſe noch einmal in Erinnerung. Er habe das Bedürf⸗ nis gehabt, die große Freundſchaft, die ihm bei ſeinem Beſuche in Italien entgegengebracht worden ſei, zu erwidern, und hoffentlich ſei das gelungen. Exzellenz Ruſſo beſtätigte in ſeiner Antwortrede, daß die Eindrücke ſeiner Deutſch⸗ landreiſe, ſehr groß ſeien. Er habe nicht nur den Geiſt der SA. 0 ſpüren bekommen, ſon⸗ dern auch die ſchöne deutſche Landſchaft geſehen und die von 1 0 kommende Begeiſterung des deutſchen Volkes empfunden. Die Kame⸗ radſchaft zwiſchen der Faſchiſtiſchen Miliz und der SA, wurde auch von Exz. Ruſſo lebhaft unterſtrichen. Auf der Fahrt zum Parteilokal, wo Exz. Ruſſo Wohnung nahm, wurde der Gaſt von der Bevölkerung, die in dichten 3— die An⸗ ahrtsſtraßen ſäumte, herzlich begrüßt. Am bend gab Gauleiter Florian zu Ehren des Generals Ruſſo im Schloß Benrath einen Em⸗ pfang, womit der Deutſchlandbeſuch des Gene⸗ a der Faſchiſtiſchen Miliz ſeinen offi⸗ ziellen Abſchluß fand. General Ruſſo wird am Samstagvormittag von Düſſeldorf aus die Rückreiſe nach Rom antreten. Fröhliche zimmung in der Stadl des Deulſchen Turn- und Sporlfeſtes ſſelſtellungen in der Provinz Schanji Nun beginnen auch in Breslau die erſten Kämpfe für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938, deſſen offizielle Eröffnung allerdings erſt am kommenden Mittwoch erfolgt. Unſer Bild zeigt einige Teilnehmerinnen, die am Tag der Jugend in dieſen hübſchen Trachten mitwirken. Rechts: Arbeitsmaiden, die bei den Vorbereitungen elfen, beim Geſchirrſpülen.(Schirner⸗M.) Abſchluß des Pariser Königsbeſuchs Bom engliſchen Königspaar hal das franzöſiſche Volk nichls geſehen Paris, 23. Juli Nachdem das engliſche Königspaar und der Präſident der franzöſiſchen Republik auf der Ehrentribüne auf dem Friedhof der gefallenen Auſtralier am Fuß des Denkmals Platz genom⸗ men hatten,, begann die religiöſe Zeremonie. Anſchließend erhob ſich der ſtellvertretende Mi⸗ niſtervräſident von Auſtralien und bat den eng⸗ liſchen König, im Namen ſeiner Regierung und des auſtraliſchen Volkes die Einweihung vorzu⸗ nehmen. König Georg VI. wies in ſeiner Weihe⸗ rede zu Anfang auf die Gegenwart des Präſi⸗ denten der franzöſiſchen Republik hin. In den Steinen dieſes Denkmals, erklärte er weiter, das die Erinnerung an auſtraliſche Streitkräfte des Imperiums in Frankreich und Flandern fortſetze, müſſe man über das Opfer hinaus, das ſie verherrlichen, eine tiefere weiter⸗ gehende Bedeutung erblicken. Das Denk⸗ mal ſei ein Symbol für die erſten Schritte einer jungen und tapferen Nation. Es ſei gleichſam das Gewölbe, unter dem Auſtralien von ſeiner Jugend in ſein Mannesalter geſchritten ſei. Der Präſident der Republik, Lebrun, er⸗ innerte in ſeiner Anſprache gleichfalls an die Kämpfe in Amiens, an denen das auſtraliſch⸗ neuſeeländiſche Armeekorps Anteil hatte. Er freue ſich, als Chef des franzöſiſchen Staates bei dieſer Feier an der Seite des engliſchen Herrſcherpaares ſein zu können. Lebrun dankte ſodann dem engliſchen Königs⸗ paar erneut für den Beſuch in Frankreich. Er dankte der auſtraliſchen Regierung für die Ini⸗ tiative, auf dieſem Boden, auf dem einſt die auſtraliſche, britiſche und franzöſiſche Armee ge⸗ kämpft habe, das Denkmal zu errichten, das jetzt auf auſtraliſchem Boden ſtehe und während der kommenden Jahrhunderte von den Franzosen mit aufmerkſamer Ehrfurcht umgeben ſein würde. Auf der heimfahrt Nach Abſchluß der Einweihungsfeier in Vil⸗ lers⸗Bretonneur nahm das engliſche Königs⸗ paar Abſchied vom franzöſiſchen Staatspräſiden⸗ ten und trat im Sonderzug die Weiter⸗ reiſe nach Calais an. Wenige Minuten ſpäter erfolgte auch die Rückreiſe des franzöſi⸗ ſchen Staatspräſidenten nach Paris, während ſich Außenminiſter Bonnet gleichfalls nach Ca⸗ lais begab, um das engliſche Königspaar auf franzöſiſchem Boden zu verabſchieden. Am 17.30 Uhr erfolgte die Abreiſe des Kö⸗ nigspaares an Bord der königlichen Jacht „Enchantreß“. König Georg hat an den franzzſiſchen Kriegsminiſter und den Luftfahrtminiſter Te⸗ legramme geſandt, in denen er noch einmal den tiefen Eindruck unterſtreicht, den die Parade in Verſailles auf ihn gemacht habe. Wie verlautet, ſoll die Einladung, die der engliſche König an den franzöſiſchen Staatsprä⸗ ſidenten zum Gegenbeſuch in London gerichtet hat, auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch noch vor der Abreiſe aus Frankreich bekannt⸗ gegeben worden ſein, weil König Georg ſich da⸗ durch auch gegenüber dem franzöſiſchen Volk für die berzliche Aufnahme erkenntlich zeigen wollte. In Dover Das engliſche Königspaar traf ant Freitag abend um 19,10 uhr an Bord der Jacht „Enchantreß“ in Dover ein. Krifiſche Preſſeſtimmen aus Paris Der Ordnungsdienſt war wie eine„wandelnde Maginot⸗Linie“ Paris, 22. Juli Die franzöſiſche Preſſe hat ſich während der ganzen Dauer des engliſchen Königsbeſuches bemüht, auch nicht den kleinſten Anſchein irgendeiner Mißſtimmung wahrhaben zu wol⸗ len. Der größte Teil der Zuſchauer iſt jedoch höchſt un befriedigt geblie⸗ ben, da infolge der ſtrengen Abſperrungsmaß⸗ nahmen eine lebendige Anteilnahme an dem Beſuch des engliſchen Königspaares nicht möglich geweſen war. Das muß auch nachträglich der„Paris Soir“ zugehen, indem er folgende recht ſcharfe Vorwürfe erhebt: Seit drei Tagen, ſo müſſe man eingeſtehen, habe man die königlichen Gäſte ein wenig allzu ſehr hinter einem ungeheuren Ordnungsdienſt verſteckt, der einer „wandelnden Maginot⸗Linie“ geglichen habe. Man verſtehe wohl, daß dieſe notwendigen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen in keiner Weiſe getroffen worden ſeien, um das Pariſer Volk zurückzu⸗ halten, ſondern nur gegen die Möglichkeit, daß unerwünſchte Elemente die engliſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſtören könnten. — —— Krieg und Frieden Dr. E. K. Man kann nicht ſagen, daß in die Bezirke der hohen Politik die ſommerliche Ruhe und Erholung eingezogen iſt. Nach wie vor ſteht Europa im Zeichen lebhafteſter und anhal⸗ tender Spannung. Eine ganze Reihe von Prob⸗ lemen harren der Löſung und kreiſen um die Pole Krieg und Frieden. Wäre das Thema nicht ſchickſalhaft ernſt, man wäre ver⸗ ſucht zu ſagen, daß die europäiſche Politik ſo⸗ gar in dieſen Somermonaten ſo„intereſ⸗ ſant“ ſei wie je, denn von mancherlei Seiten her konzentriert ſich die Geſamtlage ſo, daß man glauben müßte, dieſe oder jene Klärung könne unmöglich länger hinausgezogen werden. Das Ende des ſpaniſchen Konflikts iſt vorerſt noch nicht abzuſehen. Der britiſche Plan iſt zwar angenommen. Er harrt nun der Stellungnahme der beiden ſpaniſchen Par⸗ teien, aber ſonſt iſt es ruhig geworden um die⸗ ſen Plan, von dem die Welt einige Tage lang ſo ausgiebig ſprach. Wir ſagten damals ſchon: Greifbare Ergebniſſe können von den Londoner Völkerdebatten kaum erwartet werden. Ent⸗ ſcheidend iſt die militäriſche Schlagkraft des nationalen Spaniens, deſſen neue Großoffen⸗ ſive über den Wirrwarr der Verhandlungen und Gegenverhandlungen hinweg das Endziel des ſpaniſchen Krieges wieder um ein erhebliches Stück näher gerückt hat. Der Kampf Francos iſt ſchwer; er iſt ſicherlich viel ſchwerer, als man⸗ che Ungeduldige glauben wollen, und die völlige Einigung des Landes unter dem aufbauenden Regime der nationalen Idee wird, wie bisher ſchon, nur ſchrittweiſe zu erreichen ſein. Es ſei denn, daß gänzlich unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, die vor allem in einem völligen mo⸗ raliſchen Zuſammenbruch der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten als möglich erſcheinen. Der britiſche Plan aber, der ein Plan der Befriedung iſt, war innerſte Urſache zu einer in dieſem Ausmaß bisher wohl noch nicht dageweſenen Kriegshetze der vereinig⸗ ten bolſchewiſtiſchen Söldner mit„News Chro⸗ nicle“ als Stoßtrupp. Faſt die ganze vergan⸗ gene Woche ſtand im Zeichen dieſer brutalen und unverhüllten Hetze, einer Hetze, die von Moskau und England ausging und in Frank⸗ reich einen ſehr lebhaften Widerhall fand. Man wollte die endgültige Nichteinmiſchung in Spa⸗ nien torpedieren, indem man die Aufmerkſam⸗ keit der Welt mit Greuelmärchen über Deutſch⸗ land abzulenken verſuchte. Im Gegenſatz zu dieſen„kriegeriſchen“ Ta⸗ gen, die Deutſchland nicht aus dem Gleichge⸗ wicht bringen konnten, ſtehen die„friedlichen“ Tage der nun zu Ende gehenden Woche.„Fried⸗ lich“ freilich nur inſofern, als bei dem eng⸗ liſchen Königsbeſuch in Paris in Rede und Gegenrede immer wieder die Abſicht betont wurde, dem Frieden und der Verſtän⸗ digung der Völker zu dienen. Staatsoberhäup⸗ ter und führende Miniſter zweier mächtiger Nationen der Erde ſprachen über Mittel und Wege, die Zuſammenarbeit der europäiſchen Mächte zur Klärung dringender Probleme in Spanien oder der Tſchecho⸗Slowakei zu aktivie⸗ ren. Wildgewordene Oppoſitionspolitiker aber und bezahlte jüdiſche Journaliſten bieten alles auf, die angeſtrebte friedliche Zuſammenarbeit zu erſchweren oder unmöglich zu machen. Wer vermöchte ſich in dieſem Durcheinander der Gefühle, in dieſem Hin und Her, in dieſen ſich einander entgegenſtemmenden Kräfte einheit⸗ licher Nationen noch auskennen! Zwiſchen Krieg und Frieden pendelt der Zeiger des Schickſals. Und das nicht nur in den weſtlichen„Demo⸗ kratien“ allein. Denn unſer nächſter öſtlicher Nachbar, die Tſchecho⸗Slowakei, hat ſich keineswegs in ſeinem provozierenden Ver⸗ halten die Beſchränkung der weiſen Erkenntnis auferlegt. Ohne das Geringſte zu tun, um das in ſeinem Lande geborene Problem der natio⸗ nalen Volksgruppen zu löſen— im Gegenſatz zu den Sudetendeutſchen, die einen vorbildlichen und ausführlich detaillierten Plan vorlegten— hat unſer tſchechiſcher Nachbar die Truppen⸗ bewegungen gerade in dieſen Tagen wieder ge⸗ ſteigert. Erſt die letzten Meldungen wiſſen da⸗ von, daß das tſchechiſche Heer durch die kurz⸗ friſtige Einberufung der Reverviſten um 140000 Mann verſtärkt wurde. Krieg und Frieden, dieſe beiden Pole des politiſchen Kräfteſpiels, lagen in der Tſchecho⸗Slowakei in dieſen Tagen wieder beſonders eng beieinander, zu einer Zeit, da auch weit außerhalb Europas, im Fernen Oſten, zwei große Völker in krie⸗ geriſchen Kämpfen verwickelt ſind, und da Sowjetrußland, das ſich immer ein⸗ ſtellt, wo ſich ein chaotiſches Gefilde zu bilden droht, durch unverantwortliche Grenszwiſchen⸗ fälle die ohnedies geſpannte Lage noch ver⸗ ſchärft. Die diplomatiſchen Verhandlungen zwi⸗ ſchen Japan und Sowjetrußland gehen weiter, ſie ſind, wie aus japaniſchen Kreiſen ver⸗ lautet, noch nicht erſchöpft. Aber auch ſie gehen um Krieg und Frieden, wenn man auch nicht erwartet, daß Sowjetrußland das labile Ge⸗ füge ſeiner inneren Terrorherrſchaft durch einen ernſten außenpolitiſchen Konflikt aufs Spiel ſetzt. In einem wohltuenden Gegenſatz zu dem zwieſpältigen Verhalten mancher Länder in der Stellungnahme zu den letztlichen Fragen der Politik ſtanden die diplomatiſchen Geſpräche in Rom aus Anlaß des Beſuches des ungariſchen Miniſterpräſidenten bei Muſſolini. Die italie⸗ niſch⸗ungariſchen Verhandlungen in Rom ga⸗ ben der europäiſchen Politik klare und über⸗ ſchauliche Impulſe friedlichen Aufbaues, die von keiner Seite her unverantwortlich gefälſcht we. den können. Die in Rom ausgebenene Parole der Viermächte⸗Zuſammenarbeit zwiſchen Ita⸗ lien, Deutſchland, Jugoſlawien und Ungarn war deshalb der wertvollſte Friedensakt dieſer „Woche um Krieg und Frieden“. Es kommt ſicher nicht von ungefähr, daß gerade die auto⸗ ritären Staaten und die parallel dazu ausge⸗ richteten Länder allein nicht nur vom Frieden reden, ſondern zu poſitiven Leiſtungen einer friedlichen Zuſammenarbeit gelangen. Ohne Zweifel auch würde die geſamteuropäiſche Zu⸗ ſammenarbeit der Großmächte ſchneller Wirk⸗ lichkeit werden— den guten Willen nach den offiziellen Reden vorausgeſetzt— wenn alle Regierungen frei in ihrer Entſchlußkraft und Handlungsfreiheit wären. Solange aber die Re⸗ gierungen gewiſſer Mächte mit innerpolitiſchen Strömungen rechnen müſſen, die offen und un⸗ verhüllt Sabotage treiben an der Geſundung Europas, die jeden Schritt und jede Aeußerung ihrer Miniſter argwöhniſch verdächtigen oder falſch deuten, ſolange wird der gemeinſame Weg des Friedens immer wieder mit mächti⸗ gen Quadern belegt ſein. England und Frank⸗ reich: beide Länder haben, wie wir mehrfach berichteten, eine Kriegs⸗ und eine Friedens⸗ partei. Und die negativen Mächte der Hetzer ſind, wie die Welt es leider erleben mußte, im⸗ mer noch ſtark genug, um jene europäiſche Konſtellation zu verhindern, die den zöeifellos vorhandenen friedenswilligen Geiſtern der de⸗ mokratiſchen Mächte endgültig freie Bahn ver⸗ ſchafft. Fkalien und der Naſſengedanke Eingehende Erörlerungen in der flalfeniſchen Preſſe Rom, 22. Juli Nach der Veröffentlichung des Manifeſtes zur Raſſenfrage beſchäftigt ſich die römiſche Preſſe nunmehr faſt täglich mit dieſem ſo wich⸗ tigen Problem. Die grundlegende Bedeutung des Raſſenbewußtſeins und der Raſſenpolitik wird vom Direktor des„Giornale d'Italia“ eingehend gewürdigt. Die Verherr⸗ lichung und Verteidigung der Raſſe bilde den Kern des faſchiſtiſchen Aufbau⸗ werkes und der Verteidigung ſei⸗ nes Imperiums. Die Raſſenfrage ſei heute über die Grenze der Weltanſchauung hinaus zu einem konkreten und vordringlichen politiſchen Problem geworden. Das Regime habe den Raſſengedanken heute zur Grundlage ſeines nationalen Aufbauwerkes gemacht, das die durch eine jahrhundertealte Geſchichte er⸗ probten höchſten Werte der einſten italieniſchen Weſenart widerſpiegele. 0 i Das halbamtliche italieniſche Blatt betont, daß eine Raſſe ſich nicht etwa durch die Hautfarbe und ſonſtige körper⸗ liche Merkmale heraushebe, ſon⸗ dern ebenſo ſehr durch ihre Eigenſchaften und Fähigkeiten. Gerade in ſeinen Eigenſchaften und Fähigkeiten hebe ſich das italieniſche Volk, das lange Perioden politiſcher Zerriſſenheit überſtanden habe, als eine Einheit von jeher von vielen anderen Völkern ab. Je⸗ dermann kenne die geiſtige und körperliche Ge⸗ ſundheit des italieniſchen Volkes, ſeine Ausge⸗ glichenheit, ſeine Eignung für alle Arbeiten, ſeinen Optimismus und ſeine Genügſamkeit ebenſo wie ſeine Großzügigkeit und ſeinen Heldenmut. Alle dieſe Eigen⸗ ſchaften habe Muſſolini von ihren Schlacken befreit, um einen neuen Zeitabſchnitt der ita⸗ lieniſchen Geſchichte zu eröffnen und das neue Imperium zu ſchaffen. Nach der Eroberung des Imperiums ſei der Augenblick gekommen, die Raſſenfrage als das Grundproblem der Vertei⸗ digung und der Macht der italieniſchen Nation in Angriff zu nehmen. Die italieniſche Raſſe wolle ſich nicht von anderen Raſſen oder an⸗ deren Nationen abſchließen, aber ent⸗ ſchloſſen und unbedingt von jedem fremden Einfluß freibleiben. Die italieniſche Raſſe müſſe auf ſich ſelbſt ſtolz ſein, und aus ihrem Raſſenbewußtſein heraus ergebe ſich unmittel⸗ 3 die Aufgabe der Verteidigung ihrer Rein⸗ heit. i Der erſte Schritt der italieniſchen Raſſen⸗ politik iſt bereits durch die klare Scheidung der italieniſchen Koloniſten von den Eingeborenen in den Ueberſeegebieten erfolgt, aber dieſe Po⸗ litik müſſe ſich heute angeſichts der Erfahrun⸗ gen in der politiſchen und geiſtigen Geſchichte der Gegenwart noch weiter ausdeh⸗ nen. Man könne in der Tat feſtſtellen, daß diejenigen Imperien, die ſich gegenüber der Erhaltung der vorherrſchenden Elemente ihrer Raſſe teilnahmslos oder unfähig erweiſen, heute dem Niedergang entgegengehen. Das Bei⸗ ſpiel jener mit dem Bolſchewismus liebäugeln⸗ den Imperien, deren Politik und deren natio⸗ naler Wille durch das Ueberhandnehmen frem⸗ der Eindringlinge zerſetzt werden, machen es den ſtarken und verantwortungsbewußten Na⸗ tionen zur Pflicht, die Raſſe reinzuhalten und damit die Kräfte der inneren Ordnung und der äußeren Macht zu bewähren. Tropiſche Hitze hemmt den Vormarſch nicht die Rolen leiſteten nur ſchwachen Widerſtand 8 Bilbao, 22. Juli. Der Vormarſch der nationalen Truppen an der Eſtremadura⸗Front fand bei 44 Grad Hitze im Schatten ſtatt. Der Feind. der den Angriff offenſichtlich nicht erwartet hatte, lei⸗ ſtete teilweiſe nur ſchwachen Wider⸗ ſtan d. Der von den Truppen während des Vormarſches eroberte ort Monte Rubio war von den Einwohnern völlig geräumt wor⸗ den. Die Sowjettruppen hatten die etwa 1000 Köpfe zählende Bevölkerung zum Verlaſſen ihrer Heimat gezwungen. Erſt nach dem Einmarſch der nationalen Truppenverbände kehrten einige hundert Frauen und Kinder in den Ort zurück. In dem Ort haben die Sowjettruppen die üb⸗ lichen Zerſtörungen und Plün⸗ derungen begangen. So wurde die Kirche des Ortes als Garage mißbraucht. Auch im Ort Orellana la Sierre wurden ſämtliche Gebäude geplündert. Die Kirche des Ortes iſt durch marxiſtiſche Sudeleien entweiht worden. Ueberall fand man auch fran⸗ zöſiſche und andere Marxiſtenblätter. In Orellana la Vieja ſind die Häu⸗ ſer durch Handgranatenexploſionen ſchwer be⸗ ſchädigt worden. Beſonderen Schaden hat der 11 0 Palaſt mit ſeinen reichen Kunſtſchätzen er⸗ itten. Vorſtoß in die Provinz Valencia Gewaltiger Erfolg der Kolonnen Varelas An der Sagunt⸗Front erzielte die Offenſive der nationalſpaniſchen Truppen am Freitag einen gewaltigen Erfolg im Gebiet ſüdlich der Straße Teruel—Sagunt. Nach Ueber⸗ windung eines zähen, feindlichen Widerſtandes beſetzten die Kolonnen des Generals Varela die letzten Höhen des Javalambre⸗Gebirges. Sie erſtürmten in tollkühnem Angriff bei wahrhaft tropiſcher Hitze den 1580 m hohen Gipfel des Gebirges. Von dort herab drangen die Kolon⸗ nen in die Provinz Valencia hinein und ver⸗ folgten den Feind, vor ſich hertreibend, der kei⸗ ne Gelegenheit mehr fand, ſich feſtzuſetzen. So gelang die Einnahme des Ortes Andilla, der ſüdlich des Gebirges ſchon in der Provinz Va⸗ lencia liegt. Von hier aus iſt der Weg auf die 11 km von Andilla entfernte wichtige Stadt Villar del Arzobisvo frei. Der Vormarſch der nationalen Truppen beträgt insgeſamt 20 Im. Der Vormarſch an der Eſtremadura⸗Front Panik und neue Mordwelle in Don Benito Ein Geiſtlicher gevierteilt Das ſiegreiche Vordringen der nationalſpani⸗ ſchen Truppen an der Eſtremadura-Front hat bei den bolſchewiſtiſchen Machthabern große Beſtürzung hervorgerufen. Um die Bevölkerung, die auf den raſchen Einmarſch der Nationalſpa⸗ nier hofft, in Schach zu halten, werden die Me⸗ thoden ſchärfſten Terrors angewendet. Ueber⸗ läufer aus dem roten Hauptquartier Don Be⸗ nito, die bei den nationalen Truppen der Eſtre⸗ madura⸗Front eintrafen, ſagen aus, daß in Don Benito in den letzten Tagen eine Panik aus⸗ gebrochen ſei, die eine neue Mordwelle verur⸗ ſachte. In einem kleinen Ort hätten die Roten bisher 500 Perſonen ermordet, darunter ganze dN Ein Geiſtlicher ſei gevierteilt wor⸗ en. „Regime Faſziſta“ gegen den„Oſſervatore“ Jcharfe Angriffe gegen das grgan des heiligen Fluhles Mailand, 22. Juli Nachdem bereits vor einigen Tagen das „Regime Faſciſta“ dem„Oſſervatore Romano“ nachweiſen konnte, daß ſich die Stellungnahme des Vatikans zu den Zioniſtiſchen Protokollen, deren Echtheit früher von päpſtlicher Seite nie bezweifelt wurde, ſehr gewandelt hat, denn heute werden ſie als„tendenziöſe Fäl⸗ ſchungen“ bezeichnet, und heftige Angriffe gegen den„Oſſervatore Romano“ richtete, nehmen jetzt die Auseinanderſetzungen immer ſchärfere For⸗ men an. Das radikalfaſchiſtiſche Cremonenſer Blatt ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Wir und eine ausländiſche Zeitung“, man könne nicht zulaſ⸗ ſen, daß jene, die ſich anmaßen, die Wahrheit gepachtet zu haben, Tatſachen zu dema⸗ ogiſchen und umſtürzleriſchen wecken entſtellen. Man müſſe leider noch einmal darauf hinweiſen, daß der Hei⸗ lige Stuhl ſchlecht bedient werde. Nach der n zwiſchen Kirche und Staat im Jahre 1929 habe man gehofft, daß in die Lei⸗ tung des„Oſſervatore Romano“ andere Män⸗ ner mit anderer Denkungsart und vor allem mit einer anderen Anſtändigkeit in der Ge⸗ ſinnung berufen würden. Indeſſen ſeien es die gleichen geblieben, die die niederträchtige Politik der Volkspartei betrieben, die gleichen, die die Maſſen gegen den Krieg aufhetzten, als die Beſten ihr Leben dafür einfetzten, daß Ita⸗ lien groß werde. Der„Oſſervatore Romano“ habe immer zu der Behauptung geſchwiegen, daß die Kirche ihre Autorität verloren ae und wenn eine ewiſſe katholiſche Preſſe gefeinſame Sache mit t Moskau und Barcelona machte. Aber er ſei ſofort zur Verteidigung dieſes oder jenes Prälaten bereit, der ſich auf die faſchiſtiſchen Nationen losſtürze* Die Herren vom„Oſſervatore Ramano“ müß⸗ ten zugeben, daß die Vertreter des Vatikans immer die Politik des Stärkeren verfolgten, alſo mit den Marxiſten und Komuniſten, mit den Freimaurern und auch mit den Atheiſten gingen, wenn dieſe das Kommando führten. Die Goelhe-Medaille für Dr. Philipp v. heck Der Führer und Reichskanzler hat dem Univerſitätsproſeſſor Dr. Philipp v. Heck in Tübingen anläßlich ſeines 80. Geburts⸗ tages in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Rechtswiſſenſchaft die Goethe⸗ Medaille für Kunſt u. Wiſſenſchaft verliehen. Aundfunk überträgt Deulſches Turn- und Sporlſeſt Berlin, 22. Juli. Das Deutſche Turn- und Sportfeſt Breslau 1938 wird auch vom Deutſchen Rund⸗ funk weiteſtgehend gewürdigt wer⸗ den. Reichsintendant Dr. Glasmeier hat um⸗ faſſende techniſche und künſtleriſche Maßnah- men getroffen, um der Bedeutung der ſport⸗ lichen Wettkämpfe angemeſſene Uebertragun⸗ gen ſicherzuſtellen. Die Ingenieure haben an allen Kampfplätzen ihre Mikrophone mit der dazugehörigen Uebertragungsapparatur aufge⸗ ſtellt. Die Reichsſender haben ihre beſten Sportberichterſtatter entſandt. Der Hörer darf deshalb auf ſpannende und ſachkundige Be⸗ richte rechnen. Von den beſonderen Exeig- niſſen wird der Reichsrundfunk über mehrere Sender zugleich, oft ſogar in Reichsſendungen berichten. In jedem Fall können ſich alle in⸗ tereſſierten Hörer ſelbſt bei einfachſten Emp⸗ fangsgeräten über den Gang der Kämpfe un⸗ terrichten. Es iſt vor allem darauf Bedacht genommen, daß auch die werktätigen Volks- genoſſen von den Ergebniſſen in den Vor⸗ und Zwiſchenentſcheidungen hören können. So wird neben Breslau u. a, der Deutſchlandſen⸗ der täglich gegen 22.15 Uhr in einem Rückblick die während des Tages durchgeführten Kämpfe und ihre Ergebniſſe zuſammenfaſſen. Das ſport⸗ liche Uebertragungsprogramm iſt ſogar durch Unterhaltungsmuſik der beſten Rundfunkkapel⸗ len und Rundfunkorcheſter aufgelockert wor- den. Die Rundfunkübertragungen aus Bres⸗ lau beginnen am Samstag, 23. Juli, mit der Reichsſendung um 19.30 Uhr„Breslau, Sym⸗ bol des deutſchen Oſtens“ und enden am Sonntag, 31. Juli, 16—21 Uhr, mit der Uebertragung der großen Maſſenkundgebung und Siegerehrung. 126 Nillionen Pfund für Englands Luftwaffe Das erſte Bombenflugzeug einer Schattenſabrik London, 22. Juli. Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood wohnte heute dem Start des erſten in der Schat⸗ tenfabrik der Auſtin⸗Werke in Birmingham her⸗ geſtellten Fairey⸗Bombenflugzeuges bei. Bei dieſer Gelegenheit richtete der Luft⸗ fahrtminiſter an die 4000 Arbeiter der Auſtin⸗ Werke eine Anſprache, in der er hervorhob, daß die britiſche Regierung bereits 11 Millionen Pfund für Schattenfabriken ausgegeben habe. Weitere 126 Millionen Pfund würden im Laufe dieſes Jahres noch für die britiſche Luftwaffe aufgewandt werden. Die Summen, die für dieſe Zwecke ausgeworfen würden ſtellten einen Bei⸗ trag zur Sicherung der Nation und der Völker der Welt dar. Niemals gelten dieſe An⸗ ſtrengungen, die Großbritannien zur Verſtär⸗ kung ſeiner Verteidigung mache, einem An⸗ griff. Großbritannien ſei jedermanns Freund und niemandes Feind. Die Verteidigung werde lediglich verſtärkt, um die Sicherheit Englands zu erhöhen. Damit leiſte England einen gro⸗ zen Beitrag zum Frieden der Welt. Franzöſiſch-engliſche Generalſtabs⸗ beſprechungen Paris, 22. Juli. In Amiens traf am Freitag der britiſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha müt dem franzöſiſchen Generaliſſimus Gamelin zuſam⸗ men. britiſchen Kriegsminiſter zu Ehren ſtattfand und an dem auch hohe britiſche Militärs teil⸗ nahmen, hatten der britiſche Kriegsminiſter und der franzöſiſche Generaliſſimus Gelegenheit zu wichtigen Beſprechungen. Im Anſchluß an die Einweihungsfeier des Denkmals für die auſtraliſchen Kriegsgefallenen in Villers Bretonneur wird Hore⸗Beliſha nach Paris fahren, um hier das Wochenende zu verbringen. In Begleitung Hore⸗Be⸗ liſhas befinden ſich der Chef des engliſchen Ge⸗ neralſtabes, Vincomte Gort, und zwei Sachverſtändige des engliſchen Kriegsminiſte⸗ riums. Man nimmt in Paris an, daß Hore⸗ Beliſha während ſeines Aufenthaltes in Paris mit verſchiedenen Militärs des franzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes Beſprechungen haben werde, zumal auch der Chef des Generalſtabes der britiſchen Luftſtreitkräfte, Sir Cyrell Nevill, ſeit Donnerstag in Paris weilt. Im„Paris Midi“ ſchreibt in dieſem Zuſam⸗ menhang der franzöſiſche General Mieſſel, daß der in Begleitung Hore⸗Beliſhas nach Amiens gekommene britiſche Generalſtabschef Gort und Generaliſſimus Gamelin eine Prüfung der die beiden Armeen intereſſieren⸗ den ſtrategiſchen Fragen vorgenom⸗ men hätten. 1 * In dem Aufſtandsdreieck Jenin⸗Nablus⸗Tul⸗ karam unternahm das Militär eine großange⸗ legte Aktion, bei der mehrere hundert Bauern verhaftet wurden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckexei Hal⸗ lenhäuſer, Enyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1988 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Im Verlauf eines Frühſtücks, das dem Jae fen h ie denk Auf di i obne I undanten mm ſitzt irg z Vbeſeres undte ſi „Vollen 1. ß gelangte en„Ende wenige Ta Eeraſjewo kerade Wa Telegramm dadon, daß VLbecchleuder em Poe Heimat, u das wußte drückende Das ö Tingtau I LEirheiten, beſeel. i E emden“; gut wie le ſeegewallig ehe wir n pollen wi. Ideſen dichter zu des esch ö len Ozean 1 1 J war im 5 berechnet d nch eirige bo 6. 90 ben noch d V aiſerin 6 kn er ſen Rvehr in 5 An zl. a Wege die J ngerblit nicht eine zu ſiten, l. 1 uſge⸗ eſlen darf Ve: e in⸗ Emp⸗ e un⸗ dacht U aber ausgelacht. verrückt, mögen ſie gedacht haben. mir den damaligen Zuſtand vergegenwärtige, zu ſitzen, lief die„Emden“ aus. Volksliedes Schule in Nein Freund jluli-Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emder Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (9. Fortſetzung) Mein gutes Schiff überließ ich der Obhut des Erſten Offiziers und meldete mich ſelbſt beim Kommando in Tſingtau. Und das war der Auftakt zu jenen ſeltſamen und wil⸗ den Abenteuern, die der wohlbeleibte China⸗ Schiffer demnächſt zu Waſſer und zu Lande er⸗ + eben ſollte. In Tſingtau geriet ich zunächſt in Feſtestru⸗ bel. Keine Menſchenſeele ſchien an Krieg zu denken. Einige engliſche Schiffe mit dem Flagaſchiff„Hampſhire“ lagen als Gäſte im Hafen. Es wurde getanzt und geflirtet, man verkehrte ſehr kameradſchaftlich untereinander und die Admirale begaben ſich ſogar gemein⸗ ſchaftlich auf die Jagd. Natürlich meldete ich meinen Vorgeſetzten, was ich von den ruſſi⸗ ſchen Truppenverſchiebungen wußte, wurde Lauterbach, du biſt ja total Wenn ich kann ich ſie nicht einmal tadeln, war ja ein Herz und eine Seele. Bald nach meiner Ankunft ſaß ich mit an⸗ deren Offizieren, unter denen ſich auch Graf Spee befand, im Reſtaurant Dachſel. Der Ad⸗ miral redete mich an. „Na, Lauterbach, auf welches Schiff wollen Sie denn?“ „Auf die„Emden“, Exzellenz“, antwortete ich ohne Beſinnen, kannte ich doch deren Kom⸗ mandanten, den Fregattenkapitän v. Müller und ſchätzte ihn und ſein Schiff. Kam es wirklich zum Kriege, dann konnte ich mir kein beſſeres Kommando wünſchen. Graf Spee wandte ſich an den dabeiſitzenden v. Müller. „Wollen Sie Lauterbach haben?“ „Aber mit Vergnügen, Exzellenz!“ Somit war mein Geſchick entſchieden und ich gelangte an Bord der nachmals ſo berühm⸗ ten„Emden“. Das war am 15. Juni und wenige Tage ſpäter zerriſſen die Schüſſe von Serajewo die friedliche Stimmung. Ich ging gerade Wache, als wir das verhängnisvolle Telegramm erhielten. Es unterrichtete uns davon, daß man den Funken ins Pulverfaß geſchleudert hatte. Würde er zünden—21 Daß wir Deutſchen hier draußen auf verlore⸗ nem Poſten ſtanden, abgeſchnitten von der Heimat, auf der anderen Seite des Erdballs. das wußten wir. Uns gegenüber ſtand die er⸗ denn alles drückende Uebermacht der engliſchen Flotte. Das Kreuzergeſchwaden, das ſich auf Tſingtau ſtützte, beſtand nur aus wenigen Einheiten, war jedoch von vorzüglichem Geiſt beſeelt Auch verfügten wir über einige ſehr gute Schiffe, zu denen in erſter Linie die „Emden“ zählte. Natürlich beſaßen wir ſo gut wie keine Hoffnung, auf die Dauer dem ſeegewaltigen Albion trotzen zu können, aber ehe wir mit wehender Flagge untergingen, wollten wir ihm nach Kräften Abbruch tun. Indeſſen ſich die Wolken des Krieges immer dichter zuſammenzogen, befand ſich der Kern des Geſchwaders im ſüdlichen Teil des Stil⸗ len Ozeans. Nur ein kampfkräftiges Schiff war im Hafen geblieben und das war aus⸗ gerechnet die„Emden“. Außer uns lagen nur noch einige Kanonenboote und das Torpedo— boot S. 90 in Tſingtau, zu welchen Fahrzeu⸗ gen noch der öſterreichiſch-ungariſche Kreuzer „Kaiſerin Eliſabeth“ ſtieß. Für ein Seegefecht kam er ſeines ehrwürdigen Alters wegen nicht mehr in Frage. Am 31. Juli erhielten wir auf drahtloſem Wege die Nachricht, daß der Krieg jeden Augenblick erklärt werden könne, und um nicht eines Tages wie die Maus in der Falle Draußen im Copyright by Noehler& Amelang, Leipzig Gelben Meer erreichte uns die Meldung, daß zwiſchen Rußland und dem Deutſchen Reiche des Kriegszuſtand eingetreten ſei. Wir waren allein auf weiter Flur, aber ich kannte wenig⸗ ſtens die Gewäſſer wie meine Taſche und das war immerhin etwas wert. Der Kommandant beſprach mit uns die zu ergreifenden Maßnahmen. Womit ſollten wir anfangen? Mit der Wegnahme feindlicher Handelsſchiffe? Ich wußte, daß ſich der ruſ⸗ ſiſche Poſtdampfer gerade auf ſeinem gewöhn⸗ lichen Törn zwiſchen Wladiwoſtok und den chineſiſchen Häfen befinden mußte. Er wäre ein leckerer Biſſen für unſeren hungrigen Seewolf geweſen. Wie moderne Flibuſtier kamen wir uns bereits vor. Sehr kriegsmäßig ſah es an Bord aus. Alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, hatte von Deck verſchwinden müſſen. Unſere Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe geſtellt, denn während der erſten Tage begegneten wir nur einem einzigen Japaner, und den mußten wir laufen laſſen, weil ſich das Inſelreich noch nicht unſeren Feinden angeſchloſſen hatte. Dann aber erſchien doch eine raſch wachſende Rauchwolke am Horizont, die offenbar von einem größeren Dampfer herrührte. Alſo drauflos! Ich bedurfte keiner langen Zeit, um den Fremden zu erkennen, war ich doch oft genug drüben an Bord geweſen. Es war der er⸗ wartete„Rjäſan“ mit der ruſſiſchen Poſt. Der Kapitän— und das war wirklich tragiſch— zählte zu meinen perſönlichen Freunden. Durch Flaggenſignal forderten wir ihn zum Beidrehen auf. Er tat, als ſähe er nichts und als wir ihm einen Warnungsſchuß vor den Bug legten, wollte er ſogar ausreißen. Erſt einige weitere Granaten brachten ihn zur Einſicht. „Herr Kapitänleutnant“, ſagte der Kom⸗ mandant zu mir,„bitte, nehmen Sie die Pri⸗ ſenbeſatzung und fahren Sie hinüber.“ Die Rolle des Priſenoffiziers ſollte ich im Verlauf der nächſten Wochen noch häufig ſpie⸗ len. Das war auch ganz begreiflich, da ich wohl von allen am beſten über die feindliche Handelsſchiffahrt orientiert war. Allerdings verurſachte mir meine ſchwere körperliche Be⸗ ſchaffenheit manchen Schweißtropfen, denn das Aufentern an ſchmalen Seefallreeps und der⸗ gleichen iſt für einen dicken Menſchen wirklich nicht ſonderlich reizvoll. Kurzum, es war ein peinliches Geſchäft und der alte Neptun mag ſich oft die Hucke voll gelacht haben, wenn der dicke Lauterbach wie eine Seiltänzerin irgend⸗ wo zwiſchen Himmel und Waſſer balancierte, oder von einem hin und her geſchleuderten Kutter an Bord hinüberſprang, gerade wenn eine grobe See das Boot wegzureißen drohte. Alſo der Führer des„Rjäſan“ war mein alter Freund Auſtin. Oft hatten wir gemein⸗ ſam an Land gebummelt. Jetzt aber—? Er erwartete mich in ſeiner Kajüte. „Tut mir aufrichtig leid, Captain“, ſagte ich. „Es iſt meine Pflicht, Ihr Schiff als Priſe zu erklären.“ Ich ſprach deutſch. Auſtin verhielt ſich ſehr ſteif und zugeknöpft. Wieviele Menſchen wurden ſo durch den Krieg auseinanderge⸗ riſſen! „Ich weiß nicht, was Sie ſagen“, erwiderte er.„Ich verſtehe kein Deutſch.“ Das ging denn doch zu weit! (Fortſetzung folgt) Will Prag das weiterhin dulden? Unerhörle Beleidigungen des deulſchen Skaalsoberhauples Prag, 23. Juli. Der Abgeordnete der Sudetendeutſchen Par⸗ tei, Ernſt Kundt, hat an die Prager Regie⸗ rung wegen der Verbreitung von provozieren- den Hetzliedern durch Militärperſonen und Lehrer eine dringliche Anfrage gerich⸗ tet. Abgeordneter Kundt weiſt darauf hin, daß in einer Zeit, wo zwiſchen der Regierung und den Bevollmächtigten der Sudetendeutſchen Partei Beſprechungen ſtattfinden, in denen vor allem nach Grundlagen geſucht werde, die einen pſychologiſchen Ausgleich von Volk zu Volk er⸗ möglichen ſollen, vom Militär und der tſchechi⸗ ſchen Lehrerſchaft in den Grenzgebieten die deutſche Bevölkerung durch Schmählieder aufs ſchwerſte provoziert werde. Die Anfrage führt dann konkrete Fälle an. So hat z. B. der Lehrer Haſil der tſchechi⸗ ſchen Volksſchule in Beniſch während des Un⸗ terrichts am 22. Juni d. J. den Kindern einen Vers an die Tafel geſchrieben, vorgeſprochen und vorgeſungen. Der Vers iſt in der Anfrage wortwörtlich angeführt und enthält ſchwere Beleidigungen gegen das deutſche Staatsoberhaupt. Dieſer Lehrer hielt die Kinder an, das Lied zu lernen, was ſie auch taten.. Ein zweiter Fall: Die Soldaten der Garni⸗ on Königgrätz, aber auch anderer Garniſonen, ingen ſeit einiger Zeit ein Lied, in welchem ebenfalls der deutſche Reichskanzler auf das gröblichſte beleidigt und beſchimpft wird. Auch dieſes Lied führt die Anfrage wort⸗ wörtlich an. Das gleiche Lied wird, wie Abgeordneter Kundt weiter feſtſtellt, ſeit dem 11. Juni von tſchechiſchen Schulkindern und Erwachſenen in Türnau nach der Weiſe eines alten tſchechiſchen eſungen. Auch in der tſchechiſchen er Böhmerwald⸗Stadt Winterberg wird der gleiche Text den Schulkindern 4 Ende Juni 1938 von dem Lehrer gelehrt, der ihnen den Auftrag gab, das Lied zu Hauſe aus⸗ wendig zu lernen, was die Kinder befolgten und nun das Lied öffentlich ſingen. Im übrigen konnte man dieſes Lied während des Sokol⸗ kongreſſes in dem überwiegenden Teil der Pra⸗ ger Gaſtſtätten und auf den Straßen hören. Neben dieſem Lied hat ſich das Infanterie⸗ regiment in Winterberg noch ein beſonderes zu⸗ gelegt. Am 26. Juni, ſo führt die Anfrage aus, etwa um 347 Uhr marſchierte eine Abtei⸗ lung dieſes Regiments unter dem Kommando des Reſerveleutnants Hanslik durch die Straßen dieſer Stadt, wobei dieſes Lied geſun⸗ gen wurde. Auch die 4. Kompagnie des Regi⸗ ments unter Leitung des Leutnants Schober ſingt dieſes Lied faſt täglich. Der Anfrage iſt dann der Text beigeſügt. Weiter ſtellt Abgeordneter Kundt feſt, daß in Türnau ein Spottlied geſungen wurde. Auch dieſer Text iſt in der Anfrage wörtlich ange⸗ führt. Während des Sokolkongreſſes wurden Sprechchöre laut, die eine gröbliche Belei⸗ digung des Deutſchtums darſtellten. Da von zuſtändiger Seite bisher nichts geſchehen iſt, dieſe Geſangsübungen abzuſtellen, fragt Abge⸗ ordneter Kundt die Regierung, ob ſie bereit iſt, die Vorkommniſſe ſtreng und gründlich unter⸗ ſuchen zu laſſen, geeignete Maßnahmen zwecks Abſtellung dieſer Geſangsübungen zu treffen und dafür zu ſorgen, daß gegen dieſe Lehrer und Soldaten ein Verfahren eingeleitet werde, welches zumindeſt genau ſo ſtreng durchgeführt wird, wie dies bei den Schutzgeſetzverfahren ge⸗ gen deutſche Staatsbürger der Fall iſt. Die Dringlichkeit der Interpellation wird damit begründet, daß die angeführten Lieder in immer weiteren Kreiſen verbreitet werden, die deutſche Bevölkerung in größte Erregung verſetzten und damit durch die Weiterbelaſſung des jetzigen Zuſtandes ernſte Gefahren für die Ruhe, die Sicherheit und die Ordnung im Staate gegeben ſcheinen. Prag beruft Reſerviſten ein Das lſchechiſche heer wird um 140 000 Mann verſtärkt Nom, 23. Juli. Der Prager Vertreter des„Meſſaggero“ hält dem Prager Dementi wegen der Nachricht von neuen militäriſchen Maßnahmen in der Tſche cho⸗Slowakei zahlreiche Zeugniſſe entgegen, die beſtätigen, daß die veröffentlichten Meldungen nicht unbegründet ſind. So wurden auf dem ganzen Gebiet der Tſchecho⸗Slowakei, wie der Korreſpondent an⸗ führt, gegenwärtig die Reſerviſten, die normalerweiſe erſt im nächſten oder übernäch⸗ ſten Jahre zu einer Reſerveübung einberufen worden wären, zu einer vierwöchigen Uebung eingezogen. Damit würde die Stärke des tſchecho⸗ſlowakiſchen Heeres um 140 000 Mann erhöht und das Syſtem der teilweiſen Mobiliſierung vom vergangenen Mai fortgeſetzt. Der Korreſpondent verweiſt ferner auf den Brief des Abgeordneten Wollner an den Miniſterpräſidenten Hod za über Truppenbe⸗ wegungen in ſeinem Wahlkreis und über mili⸗ täriſche Arbeiten an der Hauptverkehrsſtraßte Karlsbad Fiſchern. Unmögliche zuſtände im Memelgebiet Ankerdrückung der deulſchen Bevölkerungsmehrheit Memel, 22. Juli. Der Memelländiſche Landtag hielt am Don⸗ nerstagabend ſeine ſechſte Sitzung der vierten ordentlichen Tagung ab. Auf der Tagesordnung ſtanden 12 Punkte, von denen 11 angenommen wurden. Darunter befanden ſich auch drei Ge⸗ ſetze, die der Gouverneur früher mit ſeinem Veto belegt hatte. Abgeordneter Bingau(Einheitsliſte) be⸗ ründete einen Dringlichkeitsantrag auf Aufhe⸗ ng des Kriegszuſtandes und Beſeitigung der Staatsſicherheitspolizei im Memelgebiet. Der Kriegszuſtand beſteht ſeit 1926, alſo faſt ein Dutzend Jahre. Wer könnte es da wagen, ihn noch als einen„Ausnahmezuſtand“ zu bezeich⸗ nen? Er diene nur dazu, den Memelländern ihre im Statut garantierten Rechte zu nehmen und die deutſche Bevölkerungs⸗ mehrheit zu unterdrücken. Mit dem Geſetz zum Schutz von Volk und Staat, das mit dem Memelſtatut nicht vereinbar ſei und daher auch von den Memelländern nicht anerkannt werden könne, werde die deutſche Bevölkerung du Menſchen zweiter Klaſſe geſtempelt. Auch die vergangenen Wochen hätten bewieſen, daß dunkle Kräfte am Werk ſeien, um die Memel⸗ länder zu verleiten, den Boden des Rechtes und des Statuts zu verlaſſen.„Wir haben die Zu⸗ verſicht“, fuhr der Abgeordnete Bingau fort, „daß die praktiſche Erfahrung von nun bald 20 Jahren den Memelländern die Erkenntnis ein⸗ gehämmert hat, daß wir ſtark ſind und immer ſtärker werden, je mehr wir Unrecht erleiden müſſen, daß wir aber uns ſelbſt den Boden ent⸗ ziehen, wenn wir ſelber das Geſetz verletzen.“ Auf die Zwiſchenfälle im Juni über⸗ gehend, betonte der Abgeordnete, bei den Vor⸗ gängen am 21. Juni habe die Staatsſicherheits⸗ polizei mehrere Verhaftungen vorgenommen ohne zuſtändig zu ſein. Denn nach Artikel 20 des Statuts gebe es nur örtliche Polizei(Lan⸗ despolizei), Hafenpolizei, Grenz⸗, Zoll⸗ und Eiſenbahnpolizei. Es ſei weiter feſtgeſtellt wor⸗ den, daß Beamte der Staatsſicherheitspolizei Verhaftete mißhandelt haben. Die körperlichen Mißhandlungen ſeien durch einwandfreie Aus⸗ ſagen und ärztliche Unterſuchungen beſtätigt. Das Kriegsgericht habe nun einige der Verhaf⸗ teten zu Zwangsarbeitslager von drei Mona⸗ ten bis zu einem Jahre verurteilt. Andere Be⸗ teiligte ſollten noch vor das Kriegsgericht ge⸗ ſtellt werden. Als die Abgeordneten der Einheitsliſte von den Zuſtänden im Arbeitslager erfuhren, hätten ſie am 14. Juli den Gouverneur gebeten, einer Kommiſſion aus Mitgliedern des Direktoriums die Genehmigung zur Beſichtigung dieſes La⸗ gers zu vermitteln. Die Genehmigung ſei vom Innenminiſter für Donnerstag, den 21. ds. Mts., erteilt worden. An der Beſichtigung durf⸗ ten teilnehmen Präſident Baldſchus und Abge⸗ ordneter Monien. Als dieſe beiden im Arbeits⸗ 1. erſchienen, wurde ihnen mitgeteilt, daß ſich die Beſichtigung nur auf die allen Beſuchern zugänglichen Teile erſtrecken dürfe. Die Beſich⸗ tigung des eigentlichen Lagers(Unterkunfts⸗ räume, Verpflegungsräume uſw.) wurde nicht geſtattet. Konferenz der allianzfreien Staaten De nordiſchen Außenminiſter beſprechen die inkernalionale Lage Kopenhagen, 22. Juli. Die im Laufe des Freitag beginnende Kon⸗ ferenz der Außenminiſter der Staaten der Oslo⸗Gruppe wird mit einer beſonderen Beſprechung der Außenminiſter der nordiſchen Länder Dänemark, Schweden, Nor⸗ wegen und Finnland eingeleitet. Die Beſprechungen auf dem Kopenhagener Treffen gelten der internationalen Situation im all⸗ gemeinen und werden beſonders auf die Stellung der ſieben ſogenannten allianzfreien Staaten zum Genfer Pakt und deſſen Sanktionsartikel ausgedehnt werden. Die Wirt⸗ ſchaftsprobleme des Raumes der Oslo-Gruppe werden diesmal nur am Rande bebandelt. Die Außenminiſter der nordiſchen Länder, die Miniſter Dr. Munch(Dänemark). Koht Norwegen). Sandler(Schweden) und Holſti(Finnland), die Freitag zuſammenkom⸗ men, werden die Stellung Skandinaviens und Finnlands zu den aktuellen Fragen erörtern und die Möglichkeit einer gemeinſamen nor⸗ diſchen Haltung prüfen. deren Bejahung im all⸗ gemeinen wobl erwartet werden kann. Lansburn beſucht die Balkanhauplſtädte Sofia, 22. Juli. Nach einer Meldung der Zeitung„Sora“ aus London wird der Labour⸗Abgeordnete Lans⸗ bury am 17. Auguſt zu einem dreitägigen Be⸗ ſuch in Sofia eintreffen, um anſchließend auch Bukareſt, Belgrad und Budapeſt zu beſuchen. Lansbury will, wie er dem Korreſpondenten der„Sora“ erklärt hat, in inoffiziellen Beſpre⸗ chungen mit den zuſtändigen Staatsmännern ſeinen bekannten Plan einer wirtſchaftlichen Verſtändigung und engeren Zuſammenarbeit der europäiſchen Völker erörtern. Koͤnigsbeſuche nach genauem Programm Pünktlichkeit der Güäſte und Gaftgeber Der Verlauf des engliſchen Königs ⸗ beſuches in Paris hat wieder einmal gezeigt, mit welcher Pünktlichkeit Gäſte und Gaſtgeber das einmal aufgeſtellte Programm einhalten müſſen. Es iſt fürwahr für den Gaſt kein reines Vergnügen, immer zur beſtimmten Minute, da es erforderlich iſt, zugegen zu ſein. Es gehört eine großes Maß von Selbſtverleug⸗ nung dazu, ſich oft den ſtrapaziöſen Anforde⸗ rungen des Feſtprogrammes zu unterwerfen, anſtatt der eigenen Luſt und Laune nachzu⸗ gehen. Solche Gedankengänge bringt der„Temps“ im Hinblick auf den Königsbeſuch zum Aus⸗ druck und bewundert die Diſziplin der E 1 be en Gäſte, die geradezu bei⸗ ſpielgebend geweſen ſei. Sie ſetze eine einzig⸗ artige Willenskraft, Pflichtgefühl, ja ſogar Opferbereitſchaft voraus. Recht luſtig wird dann an den Pariſer Beſuch Peters des Großen erinnert. Dieſer ruſſiſche Zar war mit den Empfängen, die ihm König Ludwig XIV. berei⸗ tete, niemals zufrieden und revanchierte ſich da⸗ durch, daß er immer zu ſpät kam und ſtets proteſtierte. Er wollte nicht in einer Kutſche fahren. Ihn ärgerte es, daß der ihn begleitende franzöſiſche Marquis mehrmals am Tage die Kleider wechſelte.„Sein Schneider muß ſehr ſchlecht ſein, weil er niemals ein Gewand nach 2 Geſchmack findet“, ſpöttelte Peter. In der Oper proteſtierte Peter, indem er gähnte, ja er leiſtete es ſich ſogar einzuſchlafen. Als er dann aufwachte, verlangte er Bier, eine ganz ungewöhnliche Forderung, aber man tat ihm den Willen, worauf er auf die Qualität des ihm gebotenen Biers ſchimpfte. Auf der anderen Seite bekundete er ein großes Intereſſe für die Frau de Maintenon, die Geliebte des Königs, die gerade zur Zeit ſeines Beſuches im Bett lag. Er beſtand darauf, dieſe Frau zu ſehen. Er hatte überhaupt die Manier, gerade das ſehen zu wollen, was man ihm nicht aufs Programm geſetzt hatte. Das war damals— heute ſpielen ſich Königsbeſuche nach genauem Fahrplan ab. Rraftakt mik Rieſenſchlange Ein Artiſt ſchwer verletzt Prag, 23. Juli In Lewentz in der Mittelſlowakei gaſtiert ein Wanderzirkus, deſſen Schlangenbändiger ein gefährliches Abenteuer beſtehen mußte. Er führt allabendlich einen orientaliſchen Tanz vor, wo⸗ bei er ſich eine 100 kg ſchwere und nicht weniger als 8 Meter lange Pytonſchlange um Hals und Körper wickelt. Kürzlich wand ſich die Schlange noch ein zweites Mal um den Körper des Artiſten, und zwar mit ſolcher Gewalt, daß der Mann blutüberſtrömt zu Boden fiel. Den Zirkuswärtern gelang es nur mit Mühe, den Schwerverletzten aus ſeiner gefähr⸗ lichen Lage zu befreien. . r — — ———Uw¶ãU 4— — . — Urheber-Rechtsschutz; Drei Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Dresden) (6 Fortſetzung) „Ach was!“ Kremer wehrte verlegen ab. Und dann ſprach er davon, daß er mit ihrem Vater zuſammen die An⸗ meldungen und alle peinlichen Wege zum Amtsgericht für ſie erledigen wolle. Da nicht zu erwarten war, daß die Eick⸗ hoffs irgendwelche Schwierigkeiten machten, würde ſich alles glatt abwickeln. Kremer war damals noch einmal bei Eickhoff geweſen und hatte ihm ernſthafte Vorſtellungen gemacht, allerdings nur mit dem Erfolg, daß die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen ihnen in die Brüche gingen. Schwiethardt hatte nichts wieder von ſich hören laſſen. Die Tatſache, daß ſein Brief unbeantwortet blieb, hatte ſein Gewiſſen ungemein be⸗ ruhigt. Wenn ihr ſchan nichts mehr an ihm lag——l * Lena erholte ſich verhältnismäßig raſch und nahm nach einigen Wochen ihre Arbeit in der Küche des Krankenhauſes wieder auf. Eine ſtille, umfriedete Tätigkeit, in die die Außenwelt nur ſpärlich hineindrang. Sie war in dieſer Zeit faſt wunſchlos glücklich. Sie lebte ganz ihrem Kinde, das bei der ſorgſamen Pflege prächtig ge⸗ dieh. Alles, was mit ihm zuſammenhing, war ſo beſeligend: Die erſten Anzeichen, daß der junge Geiſt ſich zu regen be⸗ gann, das Lächeln des Kleinen, ſein Strampeln und Kreiſchen, ach alles! Aber Lena wußte, daß es ſo nicht immer bleiben konnte. Zum Frühjahr mußte ſie ſich nach einer Stellung umſehen. Es würde nicht leicht ſein, etwas Paſſendes zu finden, da ſie ſich um keinen Preis von ihrem Kinde trennen wollte. Da kam ein Zufall ihr zu Hilfe. Ende April wurde eine ältere Frau mit einem Bein⸗ bruch in das Krankenhaus eingeliefert. Lena brachte ihr oft das Eſſen und wechſelte immer ein paar freundliche Worte mit ihr. Die ſtille Frau mit dem vergrämten Geſicht war ihr ſympathiſch. Sie hörte, daß der hochgewachſene Mann, der ſie oft beſuchte, ihr Sohn ſei, und daß die Familie Bruck⸗ ner— ſo hieß ſie— im Kirchſpiel Bergeloh eine kleine Landſtelle beſaß und im vergangenen Jahre von allerhand Schickſalsſchlägen heimgeſucht wurde. Zuerſt hatte ein Blitz⸗ ſchlag im vergangenen Jahre das Wohnhaus eingeäſchert. Sie waren nur ungenügend verſichert und erlitten dadurch viel Schaden. Der ſchwerſte Schickſalsſchlag kam aber erſt gegen Ende des Winters. Ernſt Bruckner war verlobt und wollte im Frühjahr heiraten; da ſchickte ſeine Verlobte ihm ohne jede Veranlaſſung den Ring zurück, um einen anderen zu heiraten, der ihr ein beſſeres Los bieten konnte. Vier Wochen ſpäter kam dann auch noch das Unglück mit dem Beinbruch. Es würde längere Zeit vergehen, bevor ſie das Bein richtig wieder gebrauchen konnte; man würde ſich eine Hilfe nehmen müſſen. Bei dieſer Außerung kam Lena der Gedanke, ſich für dieſe Stellung anzubieten. Aber würde es Frau Bruckner recht ſein, ein ſo kleines Kind mit aufzunehmen? Sie be⸗ ſprach ſich mit Schweſter Martha, die dann das Weitere veranlaßte. Schon einige Tage ſpäter ſagte Frau Bruckner zu Lena: „Schweſter Martha ſprach davon, daß Sie eine Stelle ſuchen, wo ſie Ihren kleinen Jungen bei ſich haben können. Haben Sie nicht Luſt, zu uns zu kommen?“ Lena antwortete: „Ich würde es gerne tun, Frau Bruckner, aber Sie müſſen bedenken, daß ein ſo kleines Kind noch viel Arbeit und Unruhe macht. Ich bin keine volle Arbeitskraft. Aller⸗ dings würde ich auch mit wenig Lohn zufrieden ſein—“ Frau Bruckner unterbrach ſie. „Wir haben beide Kinder ſehr gern. Der Kleine wird ſicher viel Freude ins Haus bringen, das können wir gut ge⸗ brauchen. Und daß Sie nicht viel Lohn haben wollen, kommt uns gut zu paſſe. Krankheiten koſten viel Geld, wir müſſen ſehr rechnen. Ich habe ſchon mit meinem Sohn ge⸗ ſprochen; wenn Sie alſo wollen—“ So kam Lena zu einer Stellung. Ende Mai wurde Frau Bruckner aus dem Krankenhaus enklaſſen, und am nächſten Tage verlſeß auch Lena dasſelbe, um für den Reſt des Monats nach Göhrden zu ihren An⸗ gehörigen zu fahren. Sie wollte ihre Sachen in Ordnung bringen, noch etwas neue Wäſche nöhen und dann am erſten Juni ihren Dienſt antreten. Der Abſchied von den Schweſtern, beſonders von der Schweſter Martha, fiel ihr nicht ganz leicht. Sie hatte hier immerhin in der ſchwerſten Zeit ihres jungen Lebens Zu⸗ flucht und freundliche Aufnahme gefunden. Nun lag wieder eine Wegſtrecke hinter ihr. Wie würde die nächſte ſein?— Die wenigen Tage zu Hauſe waren ſo mit Arbeit an⸗ gefüllt, daß Lena nicht recht zur Beſinnung kam. Den Kleinen hatte die Mutter faſt immer mit Beſchlag belegt. In der Schwägerin begann ſich ſchon wieder der Neid zu regen. Natürlich, Lenas Kind! Sie bemühte ſich aber, Lena freund⸗ lich zu begegnen, denn nun würde ſie ja ſo bald nicht wieder nach Hauſe kommen. So kam der Tag der Abreiſe heran. Der Vater brachte ſie mit dem Wagen zu der kleinen ländlichen Bahnſtation Göhrden. Er gab Lenas Koffer auf und löſte eine Fahrkarte für ſie. Dann ſetzten ſie ſich in eine Ecke des kleinen Warteſaals ans Fenſter. Der Raum war faſt leer; an einem Tiſche ſaß nur noch eine Frau mit einem halbwüchſigen Mädel. Der Bahnhofswirt ſtand hinter der Theke und ſpülte Gläſer. Der Kleine war während der Fahrt eingeſchlafen unt auch beim Herausnehmen nicht erwacht. Lena und ihr Vater gen beide auf das ſchlafroſige Geſichtchen nieder und unter⸗ hielten ſich leiſe. Der Zug mußte auch bald eintreffen. Draußen fuhr noch ein Wagen am Stationsgebäude vor Gleich darauf öffnete ſich die Tür. Ein Mann trat ein, ging, ohne auf die Anweſenden zu achten, auf den Schanktiſch zu. „Einen großen Pott Bier, Hufmeyer! Puh, iſt das eine Hitze beute.“ 8 Die Stimme des Blutes Roman von Marle Schmidtsberg Er nahm den Hut ab und trocknete mit dem Taſchentuch umſtändlich die Stirn. Lena hatte es wie ein Schlag durchzuckt. Ihr Herz tat ein paar raſende Schläge. Ihre Augen begegneten denen des Vaters; ſie las die Beſorgnis darin und nickte ihm be⸗ ruhigend zu. „Auch verreiſen, Eickhoff?“ fragte der Wirt und ſchielte verſtohlen zu Lena hinüber. „Nee. Ich will bloß den Schwiethardt abholen. Der kommt heute von Schechtrup heim.“ „Soſo.“ „Ja, er hat ſich nun lange genug da umgeſehen. Ich kann ihn auch nicht mehr gut entbehren, wo die Heuernte nächſtens losgeht.“ Lena begriff. Der Alte glaubte, daß nachgerade etwas Gras über die leidige Geſchichte gewachſen war und der Sohn nun heimkommen konnte. Und gerade heute kam er! Mit demſelben Zug kehrte er in das Elternhaus zurück, mit dem Lena es verließ. Wunderliches Spiel des Schickſals! Sie würde alſo Schwiethardt wiederſehen; es würde ſich nicht vermeiden laſſen. Auch der alte Mann, der ihr ahnungs⸗ los den Rücken kehrte, konnte es nicht verhindern! Tapfer ſein, Lena! Wie oft hatte ſie in ſchweren Stun⸗ den ſich an dieſe mahnenden Worte des alten Kremer ge⸗ klammert. So auch jetzt— Der Zug meldete. Der Vater ſtand auf, äußerlich auch ganz ruhig, und nahm Lenas kleinen Handkoffer. Als ſie ſich nun ebenfalls erhob, erwachte der Kleine. Er fuchtelte mit den Händchen und ſtieß einen krähenden Laut aus. Eickhoff wandte ſich arglos um. Stand dann wie ange⸗ wurzelt, ſtarrte ungläubig, faſſungslos auf die Frau, die er nicht wiedergeſehen hatte, ſeit ſie auf ſeinem Hofe mit er⸗ hobenen Fäuſten vor ihm ſtand— Er riß ſich hoch, drehte ſich jäh um. Ruhig, ohne den Kopf zu wenden, ging Lena an ihm vorbei nach draußen und dann, gefolgt von ihrem Vater, durch die Sperre. Der Zug war eben eingelaufen. Drei— vier Türen wurden aufgeriſſen. Auch eine in einem der letzten Wagen. Ein Mann zerrte einen Koffer aus einem Abteil und ſtülpte im Gehen den Hut auf den vollen blonden Haarſchopf. Schwiethardt Eickhoff! 0 8 Lena fühlte eine wunderliche, ſchmerzhafte Leere in ſich. Sie ſtrebte dem nächſten Abteil zu.„Hier, Vater!“ Schwiethardt kam raſch näher. Und dann erging es ihm wie ſeinem Vater vorhin. Mitten auf dem Bahnſteig blieb er ſtehen— ſtarrte— ſtarrte— Sah auf die Frau, die er über alles zu lieben geglaubt und trotz tauſend Verſprechungen doch verlaſſen hatte, ſah auf das roſige, zappelnde Bübchen in ihrem Arm—. Sein Kind! Sein Kind! Fleiſch von ſeinem Fleiſch! Blut von ſeinem Blut! Stolz aufgerichtet, den wehverdunkelten Blick geradeaus, ſchritt Lena an ihm vorüber, ſtieg in das Abteil, deſſen Tür der Vater für ſie geöffnet hatte. Stand dann am offenen Abteilfenſter, das Kind im Arm, das feine, leidgezeichnete Geſicht leicht geneigt, reichte dem Vater noch einmal die Hand— der Zug fuhr an— Ein qualvolles Stöhnen entrang ſich Schwiethardts Bruſt. Da fuhr ſie hin, ſie und— das Kind— und er— und er— „Schwiethardt!“ ſchreckte ihn auf. Der Alte ſtand mit hochrotem Geſicht an der Sperre und winkte. Wenn das alles auch nur kaum eine Minute gedauert hatte— ihm ſchien es eine Ewigkeit zu ſein. Er fühlte die neugierigen Blicke des Bahnhofswirts und der Reiſenden in ſeinem Rücken wie ſpitze Pfeile. Eine unbän⸗ dige Wut war in ihm, eine Wut auf dieſen dummen Zufall und auf den blöden Bengel, der ſich ſo gänzlich aus der Faſſung bringen ließ. „Nun komm doch endlich, Junge!“ rief er mit er⸗ zwungenem Lachen. Und als Schwiethardt dann mechaniſch, wie ein Traum⸗ wandelnder, näherkam, begrüßte er ihn wortreich. Der alte Bormann ging währenddeſſen ſtumm an ihnen vorbei und verließ den Bahnhof. Als die Eickhoffs wenig ſpäter zuſammen heimfuhren, überſchüttete der Alte den Sohn mit Vorwürfen über ſein Verhalten. Einfach ſtehen zu bleiben und die Frau wie ein Olgötze anzuſtarren! Blamiert habe er ſich vor allen Leuten! Schwiethardt hielt den Kopf geſenkt. Sein hübſches Ge⸗ ſicht ſah ganz grau aus, ganz verſtört. Schweigend ließ er den Zorn des Vaters über ſich ergehen. In ſeinem Inneren tobte ein viel ärgerer Sturm. Alles, was neun Monte lang in ihm verſchüttet und zugedeckt war, hatte Lenas Anblick wieder aufgeriſſen. Er wurde das Bild nicht los, wie ſie am Abteilfenſter ſtand— ſein Kind im Arm. Großer Gott, was hatte er aufgegeben— leichtfertig— feige—l Zu ſpät! Zu ſpät! * Dieſer Vorfall wirkte noch lange in Schwiethardt Eickhoff nach. Er hatte ſich damals dem Willen ſeines Vaters gefügt, weil er zu feige war, die letzten Folgerungen zu ziehen und weil er im Augenblick keinen anderen Ausweg fand. Von Zweifeln und Selbſtvorwürfen zerriſſen ſchrieb er dann jenen Brief an Lena und erhoffte von ihrer Antwort Troſt und neuen Mut. Als dieſe Antwort ausblieb, ſteigerte ſich ſeine Unruhe. Er vergewiſſerte ſich durch Nachfrage bei dem Jungen, daß der Brief auch richtig abgegeben worden war, und ſchrieb in der zweiten Woche noch einmal, diesmal mit der Poſt. Der Brief kam mit dem Vermerk zurück: Adreſſat verzogen. Er ſah verſtört darauf nieder. Was war das? Ver⸗ zogen? Alſo fort von Göhrden? Und wohin? Erbittert knüllte er den Brief zuſammen. Das brachte ſie fertig, fort⸗ zugehen ohne eine Nachricht für ihn! Und was hatte er alles Die ſcharfe Stimme ſeines Vaters für Unannehmlichreiten auf ſich neymen muſſen ihretwegen! Er vergaß dabei ganz, daß er ja auch fortgegangen war ohne ein Wort der Erklärung. Zorn und Trotz wuchſen in ihm. Wenn ſie ſich ſchon ſo wenig aus ihm machte, wenn ſie ſich nicht mühte, eine Löſung zu finden, weshalb quälte er ſich dann? Tief drinnen in ſeinem Innern regten ſich wohl Stimmen, die ganz anders ſprachen, aber ſein künſtlich ge⸗ nährter Trotz ſchrie ſie tot. Gut denn, er ließ den Dingen ihren Lauf! Freilich hätte er ſich nie eingeſtanden, daß er dieſen Weg wählte, weil er der— bequemſte war. Schwiethardt verbannte nun bewußt den Gedanken an Lena aus ſeinem Herzen. Er ſtürzte ſich in die Arbeit, ſuchte Zerſtreuung in der Geſellſchaft ſeiner Verwandten. Mit dem Erfolg, daß die Vergangenheit ihm fern und ferner rückte. Viel trug dazu die neue Umgebung bei. Im Hauſe ſeines Onkels herrſchte eine ganz andere Lebensart als da⸗ heim. Seine Tante war eine lebensfrohe Süddeutſche, und ihr Weſen hatte wohl etwas auf den Onkel abgefärbt. Wenigſtens hatte er viel von der Steifheit und Schwerfällig⸗ keit des Norddeutſchen abgeſtreift und war außerdem auch einem guten Tropfen nicht abgeneigt. Schwiethardts Zurück⸗ haltung fiel allmählich von ihm ab; er wurde lebhafter und aufgeſchloſſener als zu Hauſe, wo die Herrſchaft des Vaters immer wie ein Druck auf allen lag. Als er die Nachricht erhielt, daß Lena einem Jungen das Leben geſchenkt hatte, berührte ſie ihn kaum noch. Er glaubte mit dem Vergangenen fertig zu ſein, als ſein Vater ihn heimrief. Und da kam die Begegnung auf dem Bahnhof. Frau Eickhoff war gar nicht zufrieden mit dem Sohn. Sie hatte unter der Trennung von ihm ſehr gelitten. Ihr einziger Troſt waren die Verſicherungen der Schwägerin ge⸗ weſen, daß Schwiethardt gänzlich überwunden habe und ein ganz anderer Menſch geworden ſei. Und nun war er ſo wortkarg und verſchloſſen! Dabei ließ ihm der Vater viel mehr Freiheit, fragte, was er ſonſt nie getan, nach dieſem und jenem um Rat, aber es ſchien ihn nicht zu freuen. Dagegen ſtürzte er ſich mit einer wahren Wut in die Arbeit, ſchuftete von früh bis ſpät, wozu ihm die beginnende Heuernte allerdings die beſte Ge⸗ legenheit gab. Frau Eickhoff quälte ſich mit dem Gedanken, ob es nicht beſſer ſei, die Vergangenheit noch einmal zur Sprache zu bringen. Vielleicht ließ ſich dadurch die Fremdheit zwiſchen ihnen beſeitigen. Sie ahnte nichts von jener Begegnung auf dem Bahnhofe, weil ihr Mann darüber geſchwiegen hatte. Da ſprach Schwiethardt eines Tages ſelbſt davon. Sie ſaßen nach Feierabend auf der Bank unter den Eichen. Der Vater erledigte in ſeinem Zimmer noch einige Schreibarbeiten. Vom Hoftor her klang das luſtige Lachen und Schwatzen der Dienſtboten, die mit einigen anderen jungen Leuten auf der Milchbank ſaßen, ſo genannt, weil ſie dazu beſtimmt war, die Milchkannen zur bequemen Abfuhr aufzunehmen. Sie waren ſo vergnügt, als ob nicht ein langer Tag angeſtrengteſter Arbeit hinter ihnen lag. Sechs Fuder Heu waren heute unter Dach gekommen und mancher Schweißtropfen dabei vergoſſen worden. Aber die Jugend hatte alle Mühſal ſchnell vergeſſen und freute ſich nun doppelt des köſtlichen Abends. Frau Eickhoff ſah verſtohlen zu ihrem Sohn hinüber. Er ſaß zurückgelehnt, den Blick im Grün der Baumkronen, und ſchien mit ſeinen Gedanken welt fort.— „Schwiethardt!“ ſagte ſie leiſe. N Da wandte er ſich ihr zu und ſagte ganz unvermittelt: „Mutter, weißt du, wo Lena ſich jetzt aufhält?“ Sie war erſt erſchrocken, dann nickte ſie zuſtimmend. Ja, darüber konnte ſie ihm Auskunft geben. Sie war immer ziemlich genau über Lenas Schickſal unterrichtet, da Vater Kremer ſeinen Groll gegen den alten Eickhoff nicht auch auf ſie ausdehnte. Er hatte ihr vor ungefähr drei Wochen ge⸗ ſagt, daß Lena augenblicklich zu Hauſe ſei und bald eine Stelle annehmen würde im Kirchſpiel Bergeloh. Eine gute und paſſende Stelle, wie es ſcheine. Das ſagte ſie jetzt dem Sohne. „Möchteſt du das Kind nicht einmal ſehen?“ fragte Schwiethardt ſtockend.„Es iſt doch dein Enkelkind.“ „Was redeſt du da, Schwiethardt!“ ſagte ſie mit ſanftem Tadel.„Dieſes Kind geht uns nichts mehr an. Wir ſind doch fertig mit dieſer ganzen Geſchichte.“ Er ſah ſie mit eigentümlich verlorenem Blick an. „Glaubſt du das wirklich, Mutter? Denke doch einmal darüber nach: In den Adern dieſes Kindes fließt mein Blut, das Blut der Eickhoffs. Es wächſt heran, vielleicht bekomm es meine Geſtalt, mein Geſicht, vielleicht dein Lächeln oder Vaters harten Kopf. Du, ich, wir alle leben in dieſem Kinde fort. Und dann ſagſt du, es geht uns nichts mehr an!“ Er hatte mit ſteigender Leidenſchaftlichkeit geſprochen, und ſeine Mutter ſtarrte ihn erſchrocken an. Minutenlang ſtand er ſchwer atmend, dann ſagte er in verändertem Tone: „Ich habe es geſehen.“ „Du hast— wann?“ Frau Eickhoff war in ihrer Er- regung aufgeſtanden, und auch Schwiethardt erhob ſich. „Als ich ankam. Lena fuhr wohl mit demſelben Zuge g in ihre neue Stellung.“ Daher alſo ſein ſonderbares Weſen, dachte ſeine Mutter. Mein Gott, kam man denn nie zur Ruhe? Der arme Junge! „Schwiethardt!“ bat ſie.„Warum quälſt du dich mit Laß die Sache ſolchen Gedanken? Das iſt doch ſinnlos. ruhen, es iſt doch nichts mehr zu ändern.“ „Ja, ja, du haſt recht.“ Er lachte kurz auf und ging ohne ein weiteres Wort ins Haus. Es hatte ja keinen Zweck, wenn ſie ihm auf das, was ſo gewaltſam aus ihm heraus- gebrochen war, nichts weiter zu ſagen wußte. Frau Eickhoff ſank, nun gänzlich ratlos, wieder auf die Bank. So fand ſie ihr Mann. Er ſah ſich ſuchend um. (Fortſetzung folgt.) — berg egen 9 hen ite, eine 0 wal ilch ge⸗ en Dingen 0 dg er N. danken an det aht Mt den ler rückte. m Haufe tt als da Ache, und abgefirtt. werfilig. dem auch s Juri, after und es Vater n Jungen och. Er een Uater TJahnhof em Sohn. ten. Ihr ägerin ge⸗ e und en var er ſo it, tagte, Rat, aber ſch nt bis pat, bete Ge- bes nt proche zu pie ung auf zn halte. on. inter den ch einige K Wachen anderen b weil ſi n Abfuhr nicht en 1 Sechs mancher e dugend in doppelt hinüber. Imkronen, mitelt“ 5 finmend. ar immer 1 da Vater ach a ochen ge. bald ene line gls V fuge 1 3 men Ur id. in. 9 enn un Bu bekomm en ade an Lind 1 cru muten n Tn ur l sc 1 f Nute 1 dub, dich e Sache id ging 1. gutt, hau * fl mb aue enen une e Nr. 30 ———— W Studioſus Schulze „Eine heitere Erzählung von Hein rich Schuſſer Fer. Wünſchelmann hatte ſich in den Kopf geſetzt, zu ſiedeln.— Sie ſagte, es 4 doch zu ſchön, wenn man für wenig Ge* eigenes Häuschen in einem netten Garten haben könne und das teuere Sup⸗ E nicht beim Händler zu kaufen rauche. Auch brächte der Frühſommer reichen Segen an duftenden Erdbeeren, und ſpäter hingen die ſaftigen Pfirſiche vor dem Fenſter, wo ſie bequem vom Aſt zu pflücken ſeien. Und wie gut würde es ihrem Mann tun, der bei der Behörde angeſtellt war und den ganzen Tag Aktenſtaub ſchlucken mußte, wenn er abends vor der Tür ſitzen und ſeine Lungen ausputzen konnte! Wie kleine Fürſten würde man leben können, und häkte es dann auch nicht mehr nötig, 5 lumpige zwanzig Mark im Monat den echen Studenten zu beherbergen, der jetzt das ſchöne große Hinterzimmer bewohne und außerdem noch bedient werden müſſe. felt ein wohnte der stud. med. Schulze ſchon einem Jahr bei Wünſchelmanns und machte ihnen keine große Laſt, er war mit allem zufrieden, zahlte pünktlich und ſtudierte fleißig, doch immerhin, Frau Wünſchelmann mußte, trotzdem Herr Schulze faſt zur Familie gehörte, täglich das Zimmer des jungen Studenten in Ord⸗ nung bringen, und das war ihr unbequem. Mit Staubtuch und Schrubber hatte ſie nicht gern zu tun. Ihr ſtattlicher Amfang neigte mehr zu behaglichem Verweilen im weichen Lehnſtuhl. Und wenn gar der Tag der großen Wäſche herannahte, stellten ſich ernſte Krankheitsanzeichen bei Frau Wün⸗ ſchelmann ein. Die Kopfſchmerzen, die ſie dann bekam, waren meiſt ſo heftig, daß der gute Gatte es nicht verantworten konnte, ſſeiner lieben Frau dieſe aufreibende Tätig⸗ keit zuzumuten, und er verfügte beſorgt, daß die Wäſche zur Waſchanſtalt gegeben werden müſſe. Dann wurde die Kranke ſchnell wieder geſund. Herr Schulze aber war ſich im klaren, daß die gute Dame ein 8 Maß von Faulheit aufzuweiſen e. Daß Herr Schulze nach Meinung der guten Frau Wünſchelmann ein„frecher Student“ war, kam daher, weil er es liebte, frei von der Leber weg zu reden. So konnte er ſich nicht enthalten, häufiger an Frau Münſchelmann unbequeme Fragen zu rich⸗ ten, zum Beiſpiel, ob ſie Erde umgraben und Unkraut jäten könne, und ob ſie auch wiſſe, daß das Stallausmiſten eine un⸗ gewohnte Arbeit für eine Lady ſei. Sie antwortete dann ſpitz, er möge ſich um ſein Medizinſtudium kümmern; bei ihr würde die Sache ſchon in Ordnung kommen, ihr Mann ſei bereits um 17 Uhr dienſtfrei, und er wolle ſich ja auch nützlich machen. Als zu Pfingſten der große Hausputz vor der Tür ſtand, hatte Frau Wünſchelmann wieder„wahnſinnige Kopfſchmerzen“ Herr Schulze blickte ſie bedauernd an und fragte, ob er ihr den Puls fühlen dürfe. Sein Mit⸗ gefühl tat der armen Frau wohl, und ſie reichte dem jungen Mediziner vertrauens⸗ voll das Patſchhändchen. Herr Schulze fand den Puls in Ordnung, aber er ſchüttelte dennoch bedächtig das upt und murmelte:„Merkwürdig— öchft merkwürdig— das gibt mir zu denken——.“ Der angehende Doktor wollte wiſſen, ſeit wieviel Jahren ſie dieſe eigenartigen An⸗ fälle hätte.— Oh, die hatte Frau Wünſchel⸗ mann faſt ſchon ſo lange, ſeit ſie ver⸗ heiratet war. „Dann ſteht feſt, daß die Sache bei Ihnen chroniſch iſt“, ſagte der Student. „Um Gottes willen, Herr Schulze, was iſt denn chroniſch bei mir?“ bebte Frau Wünſchelmann. „Die Pigritia, liebe Frau Wünſchelmann, ein typiſcher— von Pigritia communis, einer häßlichen Krankheit, der man häufiger begegnet——.“ „Ochottochott, Herr Schulze,— iſt denn dieſe Prigizia gefährlich?“ Beinahe hätte Frau Wünſchelmann angefangen zu heulen. Aber Herr Schulze beruhigte ſie Lebens⸗ gefährlich ſei die Pigritia nicht, aber ſie ſei Sonntag, den 24. Juli 1938 Foto Mauritius M Die zu Hauſ' Gebliebenen U deru lacht die gleiche Sonne Vom Himmel zu uns hernieder. Ueberall ſtärken die warmen Strahlen Den müden Leib und die Glieder. Aeberall blühen und duften die Blumen, Ueberall kann man wandern. Ueberall kann man in Gärten ſitzen, 0 In fröhlicher Rede mit andern. And wer nicht weit auf rollenden Rädern In die ferne Welt konnte reiſen— Der wird die friedliche Ruhe und Die Trinkkur zu Hauſe preiſen. ein ſchleichendes Uebel, das mit über⸗ mäßigem Schlafbedürfnis, Kopfſchmerzen an arbeitsreichen Tagen und anderen ſtörenden Begleiterſcheinungen, beſonders Jettſucht, verbunden ſei. Da Frau Wünſchelmann immer noch an ihre ſchlanke Taille glaubte, wollte ſi wiſſen, was ſie tun ſolle. Das durfte der stud. med. Schulze ihr aber natürlich nicht ſagen, weil er noch kein approbierter Arzt war, doch er gab ihr den Rat, den Amtsarzt, der die Unter⸗ ſuchung der Siedlungsluſtigen vorzunehmen hatte, auf ihr Leiden aufmerkſam zu machen. Der würde ſchon die richtige Ent⸗ ſcheidung treffen. „Schreiben Sie mir doch den Namen von der neuen Krankheit auf, Herr Schulze, da⸗ mit ich ihn nicht vergeſſe“, bat Frau nr und der hinterhältige Herr Schulze ſchrieb auf einen Zettel:„Nach meiner Diagnoſe leidet Frau W. an chroniſcher Pigritia communis! H. Schulze, stud. med.“— Die Unterſuchung verlief ungünſtig für Frau WMünſchelmann. Zwar konnte der Amtsarzt keine organiſchen Fehler feſt⸗ ſtellen, doch als ſie ihm den Zettel gab, machte der Doktor zuerſt ein verdutztes Geſicht, dann aber blickte er die Kranke durchdringend an. „Der junge Kollege ſcheint ein ſcharfer Beobachter zu ſein und wird ſicher mal ein guter Pſychologe werden, verehrte Frau“, hatte er dann geſagt,„ich hätte Ihre Krank⸗ heit beinahe gar nicht bemerkt; Sie müſſen Herrn Schulze dankbar ſein, daß er Sie vor Enttäuſchungen bewahrt hat, denn Sie können mit der Pigritia, an der Sie leiden, unmöglich ſiedeln!“ Mit dieſem Beſcheid fand ſich die Familie, wenn auch ſchweren Herzens, ab, bis Frau Wünſchelmann eines Tages ein lateiniſches Wörterbuch auf dem Schreib⸗ tiſch des angehenden Mediziners entdeckte, in dem ſie das Wort„Pigritia“ fand. Darauf kündigte Frau Wünſchelmann Herrn Schulze fuchsteufelswild das Zimmer und ſetzte den frechen Studenten kurzer⸗ hand an die friſche Luft. In dem Wörterbuch ſtand unter p: „pigritia= die Trägheit.“— Zommer über der heide Gedenken an Hermann Löns Von Fritz Alfred Zimmer Wir dachten, die herrliche Droste, der alte liebe Theodor Storm und der köſtliche Detlev von Liliencron hätten uns die Wunder der Heide ausgeſungen. Doch da biſt du gekommen im ſchlichten Lodenrock und Wetterhut, mit einem Sträußchen Ritterſporn und Ehrenpreis und ein ver⸗ träumtes Volkslied auf den Lippen— und wieder blühte die Heide, die rotfroh ſchim⸗ mernde Heide in Unendlichkeit.. Am Grünwaſſer goldet der Ginſter, und aus dem Junglaub im Erlengeſtrüpp und Weidenbuſch flötet die Goldammer. Frau Einſamkeit ſitzt am Feldrain an der kleinen Böſchung bei den zwei Ebereſchen und ſingt ihr ſehnſuchtsvolles Lied bis in die Abend⸗ farben. Und aus dem Knick- und Kiefern⸗ ſchlag am Galgenberg, bei den Kreuz⸗ und Jammerſteinen, um die der Nordwind pfeift, klingt Habichtsruf, und aus der Uhlenflucht und dem Eulenloch ſchreien der Waldkauz und die Nebelkrähe. Dann ſchleichſt du, herrlicher Heidedichter, in Jägerleidenſchaft den Finger am Hahn, und doch allem Erdenweſen verſchwiſtert zugeſellt und den freien Waldtieren ver⸗ wandt, mit dem Grauhund durch Bruch und Moorrauch, durch Verhack und Stan⸗ Nane in beglücktem Staunen vor jedem äuber und Eichelhäher und in Andacht und Ehrfurcht vor jedem Rohrſänger und Felefrerdee Deine Freude ſind die Moor⸗ auern, die Tümpelfiſcher und Heidbauern, und du unbekümmerter Naturburſche und Geeſtkerl ſagſt, daß die weniger, als die vornehmen Leute drinnen in der großen Stadt, Alltagsmenſchen ſind. Und was für Geſchichten du weißt von all deiner heiligen Jagd und den Mümmel⸗ manns und anderm köſtlichen Getier! Oh, wie du aufhorchen ließeſt wieder die eiteln, landfremd gewordenen Menſchen, auf⸗ horchen vor Schöpferwonne in deinem Märchenwald auf dem Eichsfeld, am Radauner See und in der Lüneburger Heide! Aufhorchen ein ganzes Volk vom Flugſand der Düne bis zur dunklen Berg⸗ waldwildnis, du Wittekindsblut mit den viſionären Augen, über deinen Dorf⸗ geſchichten und dem großen Schickſalsbilde vom Wehrwolf. Aber: auf der Moorwieſe, in der Som⸗ merheide am Binſen⸗ und Waſſerroſenteich gehen Irrlichter. Auch dein Irrlicht, du Dichter der Heide! Du ſahſt, du Sehnſuchts⸗ menſch, das zweite Geſicht. Zuerſt in Märchenheimlichkeit. Aber es hat dich, tiefſtes Heimatherz, wie deinen Helmolt Hagenrieder wurzellocker gemacht und zu einem Hermann Heimlos, der eigenwillig, ohne Habe, ohne Weib und Kind, ohne Geld und ohne Freund und Bruder im Straßenſtaube fremder Länder ging, un⸗ ruhvoll in Oeſterreich und Holland und der Schweiz, und warſt in deinem fernen Deutſchland doch ſein ſehr berühmter Dichter Hermann Löns! Und haſt, Gott Dank, doch aus dem Lande Nirgendwo zuletzt auch wieder heim⸗ gefunden und haſt noch einmal, jäh empor⸗ geriſſen in Krieg und Jagd, dem alten Lande der Löns⸗Geſchlechter ganz tief und rot dein wild⸗verſehntes Herzblut gegeben, als eine Franzoſenkugel vor Reims dich traf. Du ruhteſt im Lande Nimmernot. Und biſt nun wieder auch heimgebracht in deine Heide! Und wenn ſie jedes Jahr von neuem blüht, dann wallfahrten die Deutſchen zum Löns⸗Grabe im Wacholderpark zu Tiet⸗ lingen, und das Jungvolk lieſt in den Schulen mit leuchtenden Augen deine wun⸗ derbaren Tiergeſchichten; dann ſingen die Wandervögel, Burſchen und Mädel, zur Laute in Sehnſucht deine lieben Lieder, — eine verſehnte Künſtlerſeele erſchauert über deinem„Schmerz- und Notbuch“ des zweiten Geſichts, und herbe deutſche Männer ſchöpfen Kraft aus deinem Letzten Hansbur und dem ſchickſalgroßen Wehrwolf! 2 glücklos⸗glücklicher Dichter Hermann Löns! — der Freiwerber Pune Sommerſonne lag über dem ge⸗ räumigen Gutshofe, der in ſonntäg⸗ licher Ruhe feierte. Am Frühnachmittag waren die Männer zu einer Verſammlung ins Dorf gegangen, nur der alte Vieh⸗ fütterer, der ſich nicht mehr um die Händel dieſer Welt kümmerte, ſaß auf dem Hau⸗ klotz, den er ſich in den Schatten der Scheune geſchoben hatte, und ſchnitzte an einem Beſenſtiel. Maria kam die Stufen der Veranda her⸗ ab, beſchattete die Augen mit der Hand und ſchaute umher. Aufgeregt gackernd ſtürzte ihr, der Spenderin täglichen Futters, das Hühnervolk entgegen, lachend wies ſie ihre leeren Hände und rettete ſich in den Garten. Hier war ſommerliche Pracht; ſchon zeig⸗ ten die Obſtbäume ſtarken Anſatz künftigen Segens, die Beerenſträucher hingen voller Trauben und Büſchel, die ſich zu röten be⸗ gannen, auf den Beeten wucherten Salat und Peterſilie, und zwiſchen ihnen prang⸗ ten im Schmuck ihrer Blüten breitäſtige Sommerroſen; Nutz und Schönheit ver⸗ träglich in einer Erde. Das Mädchen ſchritt die Wege entlang, blieb zuweilen betrachtend ſtehen, las hier ein Räuplein ab, ſtützte dort einen be⸗ ſonders ſchweren Aſt und half einem Käfer, der auf dem Rücken liegend alle Viere zum Himmel ſtreckte, wieder auf die Beine zu kommen. Von der Hundehütte her klagten kleine Töne zärtlicher Ungeduld, mit heller Stimme verwies ſie Treff, ihren Verzug, dieſe Unart. Wie liebte ſie dieſes Haus und dieſes ſchwere, geſegnete Leben, ſie, die aus dem Steingewirr der Stadt gekommen war, die ihr keinen Arbeitsplatz gegönnt hatte! Dort wär ſie keinem lieb und nützlich geweſen, hier gab es Arbeit in Fülle, hier brauchte man ſie, hier war ſie unentbehrlich. Da kommen feſte Schritte die Auffahrt entlang, das Tor knarrt, Maria bleibt ſtehen und lauſcht und kann es nicht hindern, daß ihr leichte Röte ins Geſicht ſteigt, ſie kennt dieſes kraftvolle Schreiten. Der Hausherr bleibt mitten auf dem Hofe ſtehen, ruft den Alten an, der mit dem Daumen rückwärts zeigt, und—„da ſind Sie ja!“ ſagt er nähertretend, und geht an Maria vorbei in den Garten, deſſen Tür er ſorgſam einklinkt. Befremdet ſchaut ſie zu ihm auf und folgt zögernd ſeiner ſtummen Aufforderung, ſich ihm anzuſchließen. Plötzlich kommt ihr ein Gedanke, der ihr das Blut zu Herzen treibt. Er ſucht eine Ausſprache. Wozu? Will er ihr die Stelle kündigen? Es entſpricht ſeiner menſchenfreundlichen Art, unan⸗ genehme Notwendigkeiten ſo taktvoll wie möglich zu erledigen. Sie weiß, daß ſie in dieſem Hauſe mehr als ihre Pflicht tut, unzufrieden kann der Herr nicht ſein; alſo ſtehen dem Hauſe Veränderungen bevor. Natürlich, das mußte einmal kommen, daß ſie daran nicht gedacht hat! Drei heirats⸗ fähige Männer und keine Hausfrau! Sie ſeufzt unhörbar und ſieht ſehr blaß aus. „Ich bin ſchnell einmal nach Hauſe ge⸗ kommen“, beginnt der Mann und nimmt den Hut vom Kopf, um ſich den Schweiß zu wiſchen,„weil ich gern etwas mit Ihnen unter vier Augen beſprechen möchte. All⸗ tags iſt man nie allein.“ Er ſieht ſie nicht an und kann eine kleine Verlegenheit kaum verbergen.„Wie lange ſind Sie jetzt bei uns, Fräulein Maria?“ „Im Herbſt werden es vier Jahre“, ſagt ſie leiſe; ihre Kehle iſt trocken, die wenigen Worte machen ihr Mühe. „Richtig, Sie haben ja meine Frau noch in den letzten Wochen vor ihrem Tode gepflegt.“ Sie nickt. Es entſteht eine Pauſe. Sie ſchreiten weiter, die Köpfe geſenkt. „Sagen Sie“, fährt der Mann fort, und auch ſeine Stimme iſt unſicher,„haben Sie ſchon einmal daran gedacht, daß hier ſpäter einmal eine Hausfrau einziehen wird?“ Einen Augenblick ſchließt ſie die Augen, dann ſagt ſie tapfer:„Nein, daran habe ich wirklich nicht gedacht; man hat ſo viel Arbeit, daß man nicht zum Nachdenken kommt. Aber freilich, es iſt ſchon richtig.“ Er ſieht ſinnend auf ſie herab, die merk⸗ würdig blaß und ernſt an ſeiner Seite geht.„Wir, das heißt meine Söhne und ich“, fährt er dann fort,„ſind Ihnen zu großem Dank verpflichtet. Glauben Sie nicht, daß wir überſehen, was Sie hier leiſten, wenn wir auch nicht viel Worte machen.“ Sie macht eine kleine, ablehnende Bewegung.„Man kann es ſich kaum vor⸗ ſtellen, daß hier einmal eine andere Frau wirtſchaften ſoll.“ Sie ſchaut vor ſich nieder und weiß nicht, was ſie von dieſem Geſtändnis halten ſoll. Erzählung von Klara Hanſſen Dann leiht ſie ihrer Angſt Worte und fragt mit kurzem Atem:„Sie wollen heiraten?“ „Ich?“ fragt er gedehnt,„ich? Nein, aber einer meiner Söhne.“ Ein befreiender, kleiner Seufzer hebt ihre Bruſt. Sollen ſie heiraten, denkt ſie, das iſt nicht das Schlimmſte. Nur dieſer hier, der an meiner Seite geht— das hätte wehgetan. „Ich habe da eine ſonderbare Aufgabe übernommen“, fährt der Mann verlegen lächelnd fort; man kann ihm die Unbehag⸗ lichkeit richtig anſehen.„Ich komme nämlich als Freiwerber, Maria, und zwar in zwie⸗ facher Auflage. Was ſagen Sie dazu?“ Sie ſieht ihn verſtändnislos an, ſieht das leiſe Lächeln in ſeinen dunklen Augen und lächelt unwillkürlich mit.„Alſo, um es kurz zu machen: meine beiden Söhne lieben Sie— ſt!“ mahnt er, als ſie ihn unter⸗ brechen will,„hören Sie erſt zu. Da iſt der Aeltere; er iſt ganz die Mutter.“ Es ſoll wie ein Lob klingen, wirkt aber gegen⸗ teilig, wenn man die Frau gekannt hat. „Ordentlich und ſparſam iſt er und—!!“ Was rede ich da?, denkt er unwillkürlich. Ordentlich? Sparſam? Nein. Geizig iſt er und engherzig, wie ſeine Mutter es war, die weder ſich noch einem andern den klein⸗ ſten Ueberſchwang, ein Quentchen Freude gönnte. Die mir die Luft zum Atmen miß⸗ gönnt hätte, wenn ſie um Geld zu kaufen wäre. Laut ſagt er:„Vielleicht iſt er ein wenig karg in ſeinem Weſen— ein wenig kantig— aber unſere Zeit formt harte Menſchen.“ In ihren Augen iſt ein Licht erblüht, ſie ſieht den merkwürdigen Freier von der Seite an und ſpürt unwillkürlich frauliche Ueberlegenheit.„Der Herr Fritz könnte für mich bis über beide Ohren in Gold ſtecken — ich wollte ihn nicht haben. Nein, wirk⸗ lich nicht“, wiederholt ſie, als er ſie fragend anſieht. „Wenn Fritz heiratet, übernimmt er nach dem Willen ſeiner Mutter das Gut“, gibt er zu bedenken. „Und wenn. Was kümmert's mich?“ „Nun denn zum andern“, ſagt er leiſe und ſieht zur Seite, um nicht ihr zuſtimmendes Lächeln aufzufangen.„Der iſt von anderer Art. Freilich, Bauernblut hat er nicht in den Adern— doch jeder kann nicht Bauer ſein. Aber er iſt ein feiner Kerl, das muß ich ſagen, wenn ich auch ſein Vater bin. Die Konkurrenz eter Hagenbach, im Kreiſe ſeiner Kameraden als Witzbold bekannt, war ſeit einigen Wochen nicht mehr der alte. Er ging mit verdüſtertem Geſicht umher, auf ſeiner jugendlichen Stirn erſchienen tiefe, ſorgenvolle Falten, auch ärgerte er ſich— was ein bedenkliches Zeichen war— nicht mehr über ſeine Wirtin und die dieſer Dame eigene verwerfliche Angewohnheit, in ſeiner Abweſenheit die Couch ſeines Zimmers zum Nachmittagsſchläfchen zu be⸗ nutzen, und der Fußballklub„Die elf Draufgänger“ hatte berechtigten Grund, ſeinem Mittelſtürmer vorzuwerfen, daß es ihm an dem nötigen Eifer und der ge⸗ wohnten Elaſtizität mangele. „Menſchenskind, was iſt bloß los mit dir?“ fragte Fritz Körner, genannt der „blonde Pils“, weil die Farbe ſeines Haares bedenklich der des guten Pilſener Bieres ähnelte. Es war an einem Sonn⸗ tagnachmittag, und Peter hatte wieder einmal— wie in letzter Zeit ſo oft— das Klubſpiel„geſchmiſſen“. Nun ſaß er blaß und gedankenvoll mit dem„blonden Pils“ in einem kleinen Waldreſtaurant und rührte mit dem traurigen Eifer eines Melancholikers in ſeiner Zitronenlimonade. „Liebeskummer?“ fragte der„blonde Pils“ ſehr zart und genierte ſich ſchrecklich ob ſolcher Indiskretion. „Anſinn“, blies Peter verächtlich zurück, „geb mich doch mit ſowas nicht ab!“ Und nach einer Weile, während der er Löcher in den dunkelblauen ſeidigen Sommer⸗ himmel geſtarrt hatte, mit einer Stimme, aus der das Schickſal ſelbſt zu ſprechen ſchien:„Konkurrenz!“ Nun war es dem„blonden Pils“ zwar bekannt, daß Peter ein bis dahin erfolg⸗ reicher Reiſender in der Wäſchefirma Pütz & Söhne war, doch wußte er, ein dem Ge⸗ ſchäftsleben fernſtehender Lehramtskandi⸗ dat, nicht ſogleich, wo die von Peter ſo ſtark beklagte Konkurrenz der Herren Pütz, Vater und Söhne, zu ſuchen ſei. Und er Und er hat ein gutes Herz—“ und da ſie noch immer ſchweigt, will er den Jungen nicht weiter ausprahlen und ſagt:„und wenn er noch ein biſſel unklar, ein biſſel unſicher iſt, das macht die Jugend——“ „Ja, er iſt vier Jahre jünger als ich“, ſagt Maria und lacht über das ganze blühende Geſicht.„Aber auch der kann es nicht ſein. Ja, wenn Sie noch einen dritten hätten, der ſo wäre wie Sie— ſo tüchtig, und warmherzig— und ſo gütig—, den würde ich nehmen, und wenn er bettelarm wäre.“ Der Mann ſieht ſie an und verſteht, daß das Weſenloſe, das ſehnſüchtig in ſeinem Herzen blühte, Geſtalt annimmt. „Ich bin in wenigen Jahren alt“, ſagt er ſchwer,„ich könnte Ihr Vater ſein. Ich weiß nicht, ob das gut tut, Maria.“ „Die dummen Jahre“, ſagt ſie leicht⸗ herzig,„ſoll man das Glück mit der Elle meſſen? Sind zwanzig, dreißig gleichgültige oder gar ſchlimme Jahre mehr als ein Jahr der Erfüllung? Sie ſind jünger als Ihre Söhne——“ „Wie Ihr fungen Menſchen das Leben packt! Ich quäle mich mit dieſen Jahren, die mir das Herz verriegeln, den Mund verſchließen, du, Mädel, ſchiebſt ſie mit einer Handbewegung beiſeite. Und haſt vielleicht recht.“ Er zieht ſie an ſich, und dieſer Griff iſt der des Beſitzers. „Vielleicht will das Schickſal gut machen, womit es mich betrogen hat“, denkt er. „Immer war mir der Himmel verhangen, tu ich unrecht, mir den Abendſonnenſchein einzufangen?“ „Aber weißt du auch, daß ich vom Hofe gehe, wenn ich nochmals heirate?“ fragt er ernſt werdend, und hebt ihr Geſicht zu ſich empor. „Es iſt doch gleich, wo man arbeitet“, ſagt ſie ſorglos,„du findeſt überall ein Fleckchen Erde, das dich braucht. Und ich will dir helfen. Mein Gott, wieviel ſchöner wird jetzt erſt die Arbeit werden!?“ „Und was ſagen wir meinen— nein, unſern Söhnen?“ „Was du willſt. Was kümmert's mich? Ihretwegen will ich nicht unglücklich werden. Im übrigen hoffe ich, daß ſie ſich tröſten werden.“ a „Offen geſtanden, das hoffe ich auch“, lacht er glücklich,„denn ſonſt hätten ſie mich nicht in voller Eintracht gleichzeitig mit dieſer Miſſion betraut.“ „Die du großartig erfüllt haſt!“ ſpottet ſie und lehnt ihren Kopf im Frohbeſitz ſeiner Liebe an ſeine Schulter. Heitere Skizze von Gerda Wachsmuth 7 95 dieſen von ihm ſelbſt mit Miß⸗ illigung empfundenen Mangel an Wiſſen freimütig ein. Trotz ſeines offenſichtlichen Kummers ließ ſich Peter herab, den Freund, der ja in kaufmänniſchen Dingen„unſchuldig wie ein Säugling“ war, zu belehren, daß die Firma Pütz als ſolche von dieſer Kon⸗ kurrenz, die übrigens in den Händen eines gewiſſen Alfons Widerhake liege, nicht be⸗ droht werden könne. Denn dieſer Wider⸗ hake ſei—„unter uns, blonder Pils“— ein ganz kleiner Mann, mit wenig Moos — ſoweit er, Peter, das habe feſtſtellen können, und ſein Scharfblick habe ihn be⸗ kanntlich noch nie betrogen! Aber dieſer Mann namens Widerhake, dieſe„verächt⸗ liche Exiſtenz“, habe eine fabelhafte Ver⸗ käuferin, Stadtreiſende, und hier eben beginne für ihn, Peter Hagenbach, die Konkurrenz, ja, mehr noch, die reſtloſe Ver⸗ bitterung ſeines Daſeins. Denn ſei es für einen erfahrenen Geſchäftsreiſenden und noch dazu für einen Mann nicht beſchämend, eingeſtehen zu müſſen, daß dieſes—(Peter verſchluckte mit einer Fliege in der Zitro⸗ nenlimonade zugleich einen vollſaftigen Fluch) nun ja, daß dieſe„Dame“ in ſeinem eigenen Revier Kunden für dieſen Wider⸗ hake geworben habe? Freilich handele es ſich hier nicht um die alten treuen Geſchäfte, ſondern nur um gelegentliche Bezieher, un⸗ ſichere Kandidaten, die mal hier, mal dort einkauften. Aber immerhin— und Peter verſank wieder in tiefes Nachdenken. „Es wird ſchon beſſer werden“ tröſtete der„blonde Pils“ in ſchönem Mitgefühl und beſtellte, um den kummervollen Mittel⸗ ſtürmer der„elf Draufgänger“ auf andere Gedanken zu bringen, ſtatt der Zitronen⸗ e eine aromatiſch duftende Erdbeer⸗ owle. Prophezeiungen und Troſtſprüche, mögen ſie noch ſo gut gemeint ſein, pflegen ſelten in Erfüllung zu gehen. Und wenn Peter Hagenbach auch nur die geringſte Hoffnung in den troſtreichen Zuſpruch ſeines Freundes Die kleine Freude Die Stirn voll Sorgenfalten, ſo ſaß ich jüngſt zu Haus, da kam die kleine Freude, die Freude, und ſchalt mich tüchtig aus! Ich wollte aufbegehren in Trotz und Unverſtand, da nahm die kleine Freude, die Freude, mich leiſe bei der Hand!— Und draußen auf der Wieſe mit Blumen kunterbunt, da küßte mich die Freude, die Freude, wohl mitten auf den Mund! Bert Brennecke IUnmmmummummmmunmmmuunmmunnummmumemummnumm geſetzt hätte, ſo wäre er in der Folgezeit ſchwer enttäuſcht worden. Denn die Pech⸗ ſträhne, die das Auftauchen der leidigen Konkurrenz heraufbeſchworen hatte, wollte und wollte nicht abreißen. Und als eines Tages gar ſeine treueſte Kundin, Frau Kuwalke, Inhaberin der kleinen Weiß⸗ warenhandlung neben dem Gaſthaus„Zum roten Ochſen“, auf ſeine Frage nach neuen Beſtellungen zögernd eingeſtehen mußte, daß ſie ſchon einer Dame einen Auftrag —„Jotte doch, Herr Hagenbach, et war ja man bloß'ne Kleinigkeit. Is doch nich leicht for ſo'n junget Ding, nich?“— ge⸗ geben habe, da war es mit ſeiner Faſſung vorbei. Er tobte, daheim angelangt, wie ein Rachegott und ſchwur bei allem ihm Erreichbaren, dieſe Konkurrenz, wenn er ſie je einmal zu faſſen kriegte— oh, und dieſer Tag würde kommen, dafür war er Peter Hagenbach, dem noch nie ein noch ſo hartnäckiger Schuldner entſchlüpft war!— faſen!“ ihr eigenes Geſchrei hören zu aſſen Ungeſtillter Rachedurſt zehrt an der Ge⸗ ſundheit. Peters Geſichtsfarbe nahm die Bläſſe eines weißen Käschens an, er magerte zuſehends ab und ließ mit dem traurig⸗eingefrorenen Lächeln eines edlen Dulders die Knöpfe ſeines Anzuges ver⸗ ſetzen. Wie geſagt: Peter war nur noch der Schatten ſeiner ſelbſt, und dieſer Schatten ſtand eines Sonnabends vor Herrn Pütz, hörte deſſen beſorgte Frage nach ſeinem Wohlergehen und hielt plötzlich eine Teilnehmerkarte zu einer KdF.⸗Fahrt ins Blaue in der Hand. „Damit Sie mal wieder'n bißchen Farbe kriegen“, ermunterte Herr Pütz und ſchlug ſeinem melancholiſchen Reiſenden wohl⸗ wollend auf die ſpitz gewordene Schulter. „Nette Sache, ſo ne kleine Fahrt, hübſche Mädchen, Muſik, Lampions, bißchen Tanz. Na, mal los, junger Mann! Meine beſten Wünſche begleiten Sie!“ And in der Tat ſchienen die Wünſche des biederen Herrn Pütz wirkſame Kraft zu be⸗ ſitzen. Denn Peter Hagenbach fand ſich, als er den geräumigen, mit roten Lederſeſſeln ausgeſtatteten Autobus zur Fahrt ins Blaue beſtiegen hatte, plötzlich, ganz ohne ſein Zutun, wie von einer unſichtbaren Hand gelenkt, neben einem hübſchen jungen Mädel, das ihm fröhlich zunickte, ſo fröh⸗ lich, daß Peter ſchleunigſt die griesgrämige Maske abnahm und nun ſeinerſeits dem netten Mädel ein lachendes und unbeküm⸗ mertes Jungensgeſicht zeigte. Ja, ganz blanke Augen bekam der Peter, und dieſe Augen ſahen mit Wohlgefallen, daß das Mädel wunderſchönes kaſtanienbraunes Haar mit einem ganz leiſen Schimmer ins Rötliche hatte und daß ſie ein reizendes buntgemuſtertes Sportkleid trug, das ſich trotz der einfachen Machart ganz vorzüglich ausnahm. Es iſt nicht Sache des Chroniſten, im einzelnen darzulegen, wie dieſer Abend zwiſchen Peter und dem netten Mädel— ſie hörte überdies auf den, nach Peters Meinung, einzigartig ſchönen Namen Kordula— verlief. Es genügt, zu berichten, daß, kaum war eine Woche ſeit der denk⸗ würdigen„Fahrt ins Blaue“ vergangen, Peter und Kordula Arm in Arm im Stadt⸗ park ſpazierengingen. „Du haſt mir eigentlich noch gar nicht erzählt, was du ſo treibſt, Kordel“, unter⸗ brach Peter eine vielſagende Stille, die auf einen Kuß gefolgt war. „Ach“, machte das Mädel, und es war ihrer Stimme anzuhören, daß dieſe Frage ſie im Augenblick durchaus nicht inter⸗ eſſierte,„ich muß viel rumlaufen. Ich bin 251 Stadtreiſende für die Firma Alfons Widerhake.“ Hier wäre für einen Dramatiker der An⸗ ſatzpunkt zu einer Tragödie geweſen. Peter Hagenbach war kein Dramatiker, er war nur ein ſehr verliebter junger Mann, der zum erſtenmal erfuhr, daß eine große Liebe alle Grundſätze und alle Rachepläne über den Haufen werfen kann. And ſo kam es, daß Kordula am nächſten Abend in ihrem beſcheidenen Stübchen einen Brief fand, in dem Peter ſie um Aufgabe ihres Berufes bat, denn es ginge doch wohl nicht an, daß er ſich mit ſeiner und ſeiner Firma Kon⸗ kurrenz verlobe! rächt derte wille Mott Oed hand ihn! ben 161 tens bon! lf Nu im E Luft fun geit ech; gen lle les rau eiß⸗ un len te, 10 lich ge⸗ ing wie ihm et und et 1 2 he⸗ die er em len er 'oc et bor age li q che 10 fl er. ſche 1 ten des als eln i hne fen Jen öh ige U im⸗ iz ede 5 les 113 es ich ich In 5 15 el et . — Blick in den Gerichtsſaal Die eigenen Kinder verlaſſen Kaſſel. Wegen Kindesausſetzung verurteilte die Jugendſchutzkammer den 49⸗jährigen Wilh. Andrecht zu 2 Jahren Gefängnis und ſeine 38⸗ jährige Ehefrau Eliſabeth zu 1 Jahr 6 Mona⸗ ten efängnis. Gegen die mitangeklagte 38 Jahre alte Frieda Weiß wurde wegen Beihilfe auf 1 Jahr Gefängnis erkannt. Die Eheleute, die ebenſo wie die Weiß in Notwohnungen in Kaſſel⸗Kirchditmold wohnten, haben am 4. Januar ds. Is. ihre fünf Kinder, bno denen das älteſte 13 Jahre alt iſt, verlaſſen und ſind erſt nach Grebenſtein, dann weiter nach Leer gefahren. Ihr eigentliches Ziel war Holland. Ein Glück für die Kinder war es, daß der Ortsgruppenleiter von Kaſſel⸗Kirchditmold durch die Notwohnungen ging und dabei auch an die Tür klopfte, hinter der die 5 Kinder, die faſt nichts mehr zu eſſen hatten und froren, weilten. Er ſorgte für ſchnelle Hilfe. Die mit⸗ angeklagte Weiß hat einen unheilvollen Einfluß auf die Eheleute, beſonders auf die Ehefrau, ausgeübt, die eine Vorladung vom Gericht er⸗ halten hatte und der die Weiß die unſinnigſten Märchen über unſere Rechtspflege erzählt hatte. Die Eheleute behaupteten, durch dieſe Verrückt⸗ heiten ſei die Ehefrau veranlaßt worden, mit nach Holland zu fahren. Der Ehemann be⸗ Hauptete auch u. a., die Weiß habe nach den Kindern ſehen und ſie einem Heim zuführen wollen. Auf einem Zettel hatte die Weiß auch den Eheleuten den Reiſeweg nach Holland auf⸗ geſchrieben. Aus der Verhandlung ging hervor, daß die Weiß genau im Bilde war und dem Ehepgar die nötige Zeit bis zum Ueberſchreiten der Grenze verſchaffen ſollte und wollte. Noch ſo jung und unverbeſſerlich Ludwigshafen. Der erſt 21 Jahre alte W. Z. von Ludwigshafen a. Rh. iſt eine gerichtsbe⸗ kannte Perſönlichkeit. Erſt im Februar ds. Is wurde er nach Verbüßung einer einjährigen Ge⸗ fängnisſtrafe aus der Strafhaft entlaſſen und ſtand heute ſchon wieder vor dem Strafrichter des Schöffengerichts Ludwigshafen. Kurz nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis gelang es dem Angeklagten, bei einer Ludwigshafener Firma eine Stellung als Autoſchloſſer zu er⸗ halten. Unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen entwendete er dem Pförtner der Firma einen Schlüſſel zur Garage der Firma und ſtahl da⸗ raus ein Kraftrad mit Beiwagen ſowie einen Staubmantel. Den Beiwagen verkaufte er am nächſten Tage in Ludwigshafen und verſchleu⸗ derte ebenſo den Soziusſitz. Den Staubmantel will er angeblich weggeworfen haben. Mit dem Motorrad ſelbſt unternahm er eine Fahrt nach Oeſterreich und zurück. Z. war in der Ver⸗ handlung geſtändig. Nur ſeine Jugend ſchützte ihn vor dem Zuchthaus. Das Schöffengericht berurteilte ihn wegen Diebſtahls im wiederhol⸗ ten Rückfall, wegen Betrugs und wegen Fah⸗ rens ohne Führerſchein zu einer Gefängnisſtrafe von 15 Monaten. Z. nahm die Strafe an. Laftkraflwagenfahrer freigeſprochen Lollar. Der Kraftfahrer H. B. von hier fuhr im Sommer v. Is. ſeinen mit Sand beladenen Laſtwagen nach Gießen. An einer Straßenſtei⸗ Sie hören im Rundfunk. Sonntag, 24. Juli Stuttgart 6: Frühkonzert. 7: Kurkonzert. 8: Wetter,„Bauer hör' zul“. 8.30: Evang. Morgenfeier. 9: Konzert. Da⸗ zwiſchen:„Großer Preis von Deutſchland“ auf dem Nürburgring. 10: Wer handelt, darf nicht zweifeln. Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.30: Militär⸗Kon⸗ zert. Dazwiſchen:„Großer Preis von Deutſchland“ auf dem Nürburgring. 11.30: Frohe Weiſen. 12: Kon⸗ zert. Dezwiſchen:„Großer Preis von Deutſchland“ auf dem Nürburgring. 14: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. 16: Muſik zum Sonntag nachmittag. 18: Rund um die Hornisgrinde. Eine heimatliche Hörfolge. 19: Tanzmuſik. 19.30: Sport, anſchl. Schallplatten. 20: Nachrichten. 20.10. Wie es euch gefällt. Schöne Abendmuſik. 21:„Volk in Lei⸗ besübungen“. Der Auftakt des deutſchen Rundfunks zu den Uebertragungen vom Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. 22: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport. 22.30: Zu Tanz und Unterhaltung. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8: Zeit, Wetter. Dazwiſchen:„Gr. Preis von Deutſchland“ auf dem Nürburgring. 8.10: Unterhaltungskonzert. 9.30: Chorgeſang. 10: Mili⸗ tärkonzert. 11.30: Serenadenmuſik, 12: Mittags⸗ konzert. 14: Der deutſche Sportfunk ſendet aus Bres⸗ lau. Dazwiſchen: Unterhaltungskonzert. 18: Heimat und Volkstum. Alte Kneipen— Stille Städte. 18.45: Bunte Stunde.„Mein ſchönes Fräulein, darf ich's wagen?“ 19.30: Waſſerballſpiel Deutſchland— Holland. 19.45: Sportſpiegel des Sonntags. 20: Zeit, Nach- richten, Wetter. 20.10: Unterhaltungskonzert. 21: Un⸗ terhaltungsmuſik. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Zu Tanz und Unterhaltung. 24—3: Nachtmuſik. Montag, 25. Juli Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Morgenmuſik. 11.30: Volks- muſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Eine Stund ſchön und bunt. 16: Nachmittagskonzert. 18: So ſchnell wie möglich. Eine halbe Stunde höch⸗ ſter Geſchwindigkeit. 18.30: Griff ins Heute. 19: Tanz⸗ muſik der Meiſterſchaftsorcheſter. 20: Nachrichten. 20.10: Stuttgart ſpielt auf. Heitere Feierabendmuſik. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Unter- haltungsmuſik. 24—3: Großes Unterhaltungskonzert. 5 Frankfurt 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.30: Früh⸗ konzert. 8: Zeit, Wetter. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine W für Küche und Haus. 9.50: Geſund leben, heißt länger leben. 11.45: Volk und Wirtſchaft. 12: Schloß⸗ konzert. 13: Zeit, Nachrichten. Wetter. 13.15: Schloß⸗ Konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.15: Muſikaliſche Kurzweil. 15: Für unſere Kinder: Jetzt baſteln wir. 16: Nachmittagskonzert. 18: Soldaten— Kameraden. Ein Tag aus dem Leben der Flak-⸗Artillerie. 18.50: Der fröhliche Lautſprecher. 19.10: Kleines Unterhal⸗ tungskonzert. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Stuttgart ſpielt auf. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter. 22,15: Kamerad, wo biſt du? 22.35: Muſik aus dem Schlüterhof. 2—8; Nachtmuſil. 3 1 15 gung überholte er im Abſtand von über einem Meter einen 78jährigen Mann, der mit einem geliehenen und ihm deshalb wohl ungewohnten Fahrrad fuhr. Nach etwa 100 Metern blickt der mit dem Laſtwagen fahrende Sohn des B. zu⸗ fällig zurück und ſah den alten Radfahrer leb⸗ los auf der Straße liegen. Ein vorbeikommen⸗ der Arzt konnte keine Verletzung an dem Ge⸗ ſtürzten entdecken. Trotzdem fuhr B. dieſen in die Klinik, wo ein Schädelbruch feſtgeſtellt wur⸗ de, dem der Mann infolge Embolie erlag! Nach dem Sachverſtändigen⸗Gutachten kann der Rad⸗ fahrer auch ohne Berührung mit dem Laſtwagen geſtürzt ſein. Der Angeklagte wurde freigeſpro⸗ chen. Beantragt waren 6 Monate Gefängnis. Abſchreckendes Beiſpiel für Wilderer Betzdorf(Sieg). In einzelnen Gebieten des Siegerlandes und Weſterwaldes blüht noch im⸗ mer das Wildererunweſen. Meiſt ſind es Leute, denen dieſe Unart ſozuſagen im Blute ſteckt. Für derlei Gefühle hat jedoch der Staat we⸗ nig Intereſſe und er beſtraft die Wilddiebe mit der ganzen Strenge des Geſetzes. Aus dem nahen Bergmannsdorf Herdorf hatte ſich dieſer Tage auch wieder ein 38jähriger Mann zu ver⸗ antworten, der mit einem Flobert einen Bock erlegt hatte; das Gericht verurteilte ihn— ob⸗ wohl die benutzte Waffe nicht unter das Schuß⸗ waffengeſetz fiel— zu ſieben Monaten Gefäng⸗ nis. In der Begründung wurde ausdrücklich be⸗ tont, daß die ganze Schwere des Geſetzes in Anwendung gebracht werden müſſe, damit die Strafe nicht nur als Sühne, ſondern auch als abſchreckendes Beiſpiel wirke. der Vagen war nicht zugelaſſen Butzbach. F. R. von hier, kein Neuling vor den Gerichtsſchranken, hatte in Rödgen einen ebrauchten Wagen belgiſchen Urſprungs ge⸗ auft, der abgemeldet war. Trotzdem fuhr er den Wagen nach Butzbach. Die Gummiſtempel hatte der Verkäufer entfernt, das polizeiliche Kenn⸗ zeichen war aber noch an dem Erkennungsſchild. Er beantragte mehrmals telephoniſch beim Kreisamt Friedberg die Zulaſſung des Wagens, die aber nicht gewährt wurde. Trotzdem fuhr er noch verſchiedene Male damit. Ein Polizei⸗ beamter brachte R. im Januar in dem gleichen Wagen zum Strafantritt wegen einer anderen Sache ins Gefängnis. Da waren wieder Gum⸗ miſtempel an dem Wagen und der Beamte er⸗ fuhr erſt ſpäter, daß dieſer gar nicht zugelaſſen war. Das Bezirksſchöffengericht Gießen verur⸗ teilte R. wegen Gebrauchs einer gefälſchten öffentlichen Urkunde und Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggeſetz zu 9 Monaten Gefängnis. Ein leurer haſenbralen Wetzlar. Ein Naunheimer Einwohner, der ſich vor einiger Zeit nachts mit einem Begleiter auf der Fahrt nach Dorlar in ſeinem Kraft⸗ wagen befand, überfuhr unterwegs einen Haſen. Sie bemerkten den Vorfall und töteten das Tier. Obwohl der Begleiter warnte, daß es einen teu⸗ ren Haſenbraten geben könnte, nahm der Mann aus Naunheim das Tier mit nach Hauſe, an⸗ ſtatt es pflichtgemäß der Polizei abzuliefern und veranſtaltete ein Feſteſſen. Der Nachge⸗ ſchmack war ſehr bitter. Des Jagdfrevels un⸗ ter erſchwerenden Umſtänden angeklagt, wurde der Mann vom Einzelrichter beim Amtsgericht Wetzlar zu der Mindeſtſtrafe von 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Bunte Tageschronik Aulo überſchlug ſich dreimal 5 Perſonen verletzt Kirn. Auf der Fahrt von Bad Kreuznach er⸗ kannte nachts im Nebel der Fahrer eines mit fünf Perſonen beſetzten Autos aus Idar⸗Ober⸗ — an den Hartſteinwerken bei Kirn eine egegabelung nicht rechtzeitig. Da auch noch ein Radfahrer kam, den er nicht anfahren wollte, riß er das Steuer ſo heftig herum, daß der Wagen an die Böſchung geriet und ſich dreimal überſchlug. Alle fünf Inſaſſen wurden erheb⸗ lich verletzt und mußten ins Krankenhaus transportiert werden. Der Wagen wurde zer⸗ trümmert. Deviſenvergehen eines Juden Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der jüdiſche Bankier eppold Kauf⸗ mann, der früher in Frankfurt am Main unter der Firma Franz Strauß Sohn ein Bank⸗ geſchäft betrieb und Teilhaber der Maklerfirma S. Kaufmann⸗Löffler& Co. war, lebt ſeit Sep⸗ tember 1937 in Amſterdam. Wie die. dungsſtelle Frankfurt a. M. ermittelte, hat er in Amſterdam im Februar 1938 über eine 5 15 rung von 187 000 Mk. aus der Zeit ſeiner Tätig⸗ keit in Frankfurt am Main gegenüber einer Schweizer Geſellſchaft ohne Deviſengenehmigung verfügt. Außerdem hat er ohne Deviſengenehmi⸗ gung ſeine ausländiſchen Wertpapierguthaben in Höhe von über 73 000 Mk. veräußert. Durch ſeine ungenehmigten Verfügungen hat das Deutſche Reich einen Deviſenausfall im Gegen⸗ wert von mehr als 260 000 Mk. erlitten. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen Kaufmann ſofort nach Bekanntwerden ſeiner ſchweren Deviſen⸗ vergehen Anklage im Abweſenheitsverfahren erhoben. Zur Sicherſtellung der neben einer Freiheitsſtrafe zu erwartenden hohen Geldſtrafe wurden Vermögenswerte von mehr als einer Million Reichsmark beſchlagnahmt. Nach zwei Monaten als Leiche gefunden Altenkirchen. Seit dem 29. Mai wurde der 81⸗ jährige Landwirt Simon Runkler aus Breibach vermißt. Eine Suchaktion, die damals durchge⸗ führt wurde, blieb erfolglos. Nun fand ein Landwirt den Mann als Leiche am Fuße einer ſteil ins Wiedtal abfallenden 1 Der Verunglückte muß ſich in der Dunkelheit ver⸗ irrt haben und an dieſer einſamen Stelle, wo ihn niemand vermuten konnte, abgeſtürzt ſein. 5 eee hatte ſeinen Tod herbei⸗ geführt. ſchwerer Verkehrsunfall Ein Toter, drei Schwerverletzte Pirmaſens. Am Donnerstag früh ereignete ſich auf einem in Richtung Erlenbronn ziehen⸗ den Waldweg hinter dem Lemberger Bade⸗ weiher ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Laſt⸗ kraftwagen, der eine Anzahl Arbeiter beförderte, eriet zu nahe an die Böſchung und kippte. war hielt ein Baum das Fahrzeug noch auf, doch wurden mehrere Inſaſſen eingeklemmt. Ein auswärtiger Arbeiter wurde getötet. Drei Schwerverletzte mußten in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Die näheren Um⸗ ſtände des Unfalles ſind noch zu klären. Homburg(Saar). In Schaidt rannte der hieſige, 31 Jahre alte Schreiner Fritz Schröer, Vater von zwei Kindern, auf ein Polizei⸗ auto auf, das unvorhergeſehen abbremſen mußte. pralls auf die Straße geſchleudert und durch Schädelbruch auf der Stelle getötet. Schwere Verkehrsunfälle Ludwigshafen. Am Donnerstag kurz vor 11 Uhr ſtieß in der Mundenheimer Straße ein Per⸗ ee e mit einem Leichtkraftrad zu⸗ ammen. Der Lenker des Leichtkraftrades wurde zu Boden geſchleudert und blieb bewußtlos lie⸗ gen. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.— Ein weiterer Verkehrsunfall ereignete ſich gegen 13 Uhr bei der Einmündung der Brunckſtraße in die Oppauerſtraße. Dort ſtieß ein Motorradfahrer mit einer die Straße überquerenden Rad⸗ fahrerin zuſammen. Beide ſtürzten zu Boden. Während der Lenker des Motorrades einen Schädelbruch davontrug und ins Krankenhaus gebracht werden mußte, kam die Radfahrerin mit leichten Hautabſchürfungen davon. Kind bei Verkehrsunfall getötet Wiesbaden. Abends ereignete ſich auf einem Platz in Wiesbaden ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Motor⸗ rad mit Beiwagen. In dem Beiwagen ſaß eine Frau, die ihr ſieben Jahre altes Töchterchen auf dem 18 hatte. Mutter und Kind wurden aus dem Beiwagen auf die Straße geſchleudert. Das Kind erlitt ſchwere innere Verletzungen ſowie Kopfverletzungen und ſtarb im Kranken- haus. Die Frau wurde im Geſicht und an der Hand verletzt, während der Fahrer, der Ehe⸗ mann, mit leichteren Verletzungen davon kam. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Die Geliebte erſthoſſen, dann zum Manöverball Der Fall Joſt⸗Hüttigweiler aufgeklärt.— Die Vermißte ermordet aufgefunden. Saarbrücken. Der Polizeipräſident brücken teilt mit: Wie vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, be⸗ ſchäftigte ſich die Kriminalpolizei Saarbrücken mit dem geheimnisvollen Verſchwinden der 24⸗ jährigen Elſe Joſt aus Hüttigweiler. Wie ſchon damals mitgeteilt wurde, war unter dem ſchweren Verdacht, an dem Verſchwinden der Joſt beteiligt zu ſein. der Kolonialwarenhänd⸗ ler Peter Andler, gleichfalls aus Hüttig⸗ weiler, feſtgenommen worden. Nachdem er bis⸗ her immerwieder eine Beteiligung beſtritten hatte, hat er im Laufe der letzten Nacht die Tat zugegeben. nachdem es in den letzten Tagen ge⸗ lungen war, Beweismaterial herbeizuſchaffen, aus dem ſich klar ergab, daß die von ihm ge⸗ machten Ausſagen über ſein Alibi an dem Tat⸗ Samstag für die Zeit von 22 bis 24 Uhr nicht der Wahrheit entſprachen. Nach längerem eingehenden Verhör hat And⸗ ler zugegeben, daß er die Joſt an dem Sams⸗ tagabend mit in ſein Auto genommen und ſie dann in einem Kornfeld nördlich von Stennwei⸗ ler durch drei Schüſſe in den Hinterkopf getötet hat. Geſtern Morgen führte er dann die Mord⸗ kommiſſion an die Stelle, wo die Leiche im Kornfeld liegen ſollte und auch tatſächlich ge⸗ funden wurde. Nach ſeinem eigenen Geſtändnis hat er ſich ſchon mehrere Tage vor der Tat mit dem Gedanken getragen, die von ihm geſchwän⸗ in Saar⸗ gerte Joſt auf gewaltſame Weiſe zu beſeitigen. Das Mädchen hatte auf eine Heirat gedrängt. wogegen ſich jedech die Angehörigen des And⸗ ler ausgeſprochen hatten. Er hat dann die Joſt einige Tage vor der Tat ſchriftlich zu einem Stelldichein am Samstag. 9. Juli, gegen 22 Uhr zur Neuen Brücke nach Illingen beſtellt. Da ſie ſich etwas verſpätete, iſt er ihr mit ſeinem Opel⸗ wagen entgegengefahren und hat ſie unterwegs aufgenommen. Im Wagen hatten ſie dann mit⸗ einander noch Zärtlichkeiten ausgetauſcht und unterwegs auch noch in einem Lokal Einkehr ge⸗ halten. Sie ſeien dann bis zu dem Kornfeld gekommen und hätten dort den Wagen verlaſ⸗ ſen, um ſich etwas in das Kornfeld hineinzule⸗ gen. Hier hat Andler dann von Rückwärts ihr mit einer Piſtole drei Schüſſe in den Kopf bei⸗ gebracht, die den ſofortigen Tod zur Folge ge⸗ habt hätten. Er habe hier das Mädchen liegen gelaſſen und ſei ſofort auf dem kürzeſten Weg zu einem Manöverball in Holz gefahren, um ſich, wie er unumwunden zugibt, ein Alibi für die Tatzeit zu beſchaffen. Die am geſtrigen Nachmittag ſtattgefundene Obduktion hat in großen Zügen ſeine Angaben beſtätigt. Die Ermittlungen werden noch fort⸗ geführt, um auch die letzten Hintergründe noch zu klären. Nach der ganzen Schilderung und nach den Vorbereitungen, die Andler vor und nach der Tat getroffen hat, handelt es ſich um einen überlegten Mord. Sch. wurde durch die Wucht des Auf⸗ Polniſches Berkehrsflugzeug abgeſtürzt 14 Tote Bukareſt, 23. Juli Am Freitag mittag ſtürzte ein polniſches Verkehrsflugzeug bei Stulpikanij in der Buko⸗ wina ab. Sämtliche 14 Inſaſſen des Flugzeuges wurden getötet Es handelt ſich um ein Lockheed⸗Flug⸗ zeug der polniſchen Flugzeuggeſellſchaft Lot, das die Strecke Helſinki— Warſchau—Bukareſt beflog. Die Maſchine war nach einer planmä⸗ ßigen Zwiſchenlandung in Czernowitz um 17 Uhr von dort zum Weiterflug nach Bukareſt geſtartet und ſtürzte etwa 45 Minuten ſpäter aus bisher unbekannten Gründen ab. Der Un⸗ glücksort liegt 20 km von der Stadt Kim⸗ polung entfernt. An Bord befanden ſich zehn Fluggäſte und vier Mann Beſatzung. Unter den Paſſagieren befanden ſich ein japaniſcher Hauptmann, der Kommandant des Flughafens von Czernowitz und ein rumäniſcher Pilot. Beim Rangieren tödlich verunglückt Marburg. Ein Rangierarbeiter aus Fran⸗ kenberg geriet zwiſchen die Puffer und erlitt dabei ſo ſchwere Bauchquetſchungen, daß er nach Einlieferung in die Klinik ſtarb. Aus Furcht vor Strafe in den Tod Geiſenheim a. Rh. Ein Mitte der 20er Jahre ſtehender Mann, der aus Hochheim a. M. ſtammt und in Geiſenheim beſchäftigt war, ſprang in einem Rheingauer Städtchen aus etwa 15 Mtr. Höhe vom Dachgeſchoß in den Vorgarten ab. Schwerverletzt fand er Aufnahme im Kranken⸗ aus, wo er kurze Zeit ſpäter verſchieden iſt. Es handelt ſich um einen bereits vorbeſtraften jungen Mann, der erneut im dringenden Ver⸗ 55 eines Verbrechens ſtand. Dem Zugriff der Polizei ſuchte er ſich durch dieſen gewagten Sprung zu entziehen. ichweres Unglück beim Teerkochen Ein Arbeiter tot, ein zweiter ſchwer verletzt Koblenz. Im Stadtteil Lützel waren mehrere Arbeiter mit der Zubereitung von Aſphalt be⸗ ſchäftigt. Plötzlich geriet die Teermaſſe in Brand. Von den umherſpritzenden Teermaſſen wurden zwei Arbeiter ſo ſchwer verletzt, daß einer nach mehreren Stunden im Krankenhaus ſtarb, während der andere noch in Lebensge⸗ fahr ſchwebt. der raſende Tod Rennerod(Kreis Oberweſterwald). Hier fuhr nachts ein Motorradfahrer in eine Gruppe fu er Leute. Ein junger Mann erlitt ſchwere ein⸗ und Kopfverletzungen. Der aus Hüblin⸗ gen ſtammende Motorradfahrer ſtürzte und ver⸗ letzte 1 ſchwer; er ſtarb kurze Zeit nach dem Unglück. Vierjähriger Junge in der Moſel ertrunken Koblenz. Am Donnerstag fiel ein vierjähri⸗ ger Junge in die Moſel. Auf die Hilferufe eines Spielkameraden eilten ſofort mehrere Leute herbei und es gelang auch, den Jungen aus dem Waſſer zu bergen, doch waren Wiederbelebungs⸗ verſuche erfolglos. Der Rhein in Flammen Nächtliche Verzauberung des Rheins von der Marksburg bis zum„Deutſchen Eck“ Koblenz.„Der Rhein in Flammen“, der in dieſem Jahre bereits am Niederrhein und am Siebengebirge ein großer Erfolg war, findet nun am 30. Juli auf der Mittelrheinſtrecke von Niederſpay— Braubach— Rhens— Oberlahn⸗ ſtein— Kapellen— Stolzenfels und Nieder⸗ lahnſtein bis zur Felſenfeſte Ehrenbreitſtein und dem„Deutſchen Eck“ in Koblenz ſtatt. Der Zau⸗ ber, den dieſe Rheinlandſchaft bei Tage um⸗ webt, iſt in der Großbeleuchtung„Der Rhein in Flammen“ ebenfalls lebendig, aber auf eine an⸗ dere Art, neue Art. Märchenhaft liegt der rote Flammenſchein auf den Berghängen, leuchten im flammenden Licht die dem Strom zugewand⸗ ten Seiten der freundlichen Städte und Orte, während die Marksburg, die Feſte Lahneck, Schloß Stolzenfels, der wuchtige Koloß des Ehrenbreitſteins, der die Moſelmündung be⸗ ſchirmt, und das„Deutſche Eck“ von feuriger Lohe umgeben ſind. Knallfronten auf der Inſel Niederwerth, am Ehrenbreitſtein und gegenüber am„Deutſchen Eck“ werden durch die nächtliche Stille dröhnen, wenn die Beleuchtung allmäh⸗ lich ihrem Ende zugeht. 30 ein 3winigel! Junghühner ſind doch keine Inſekten Nach Brehm gehört der Igel zu den inſekten⸗ freſſenden„Raubtieren“. Selbſt ſeine bei uns übliche Art des„gemeinen“ Igels iſt nicht des⸗ halb gemein, weil er ſich beſonders gemein be⸗ nähme. Im Gegenteil, er macht ſich durch Ver⸗ tilgung von Schnecken, Würmern, Infekten und Mäuſen dem Landwirt und Gärtner nützlich. Selbſt Spaniſche Fliegen, Schlangen, Fröſche und Kröten bekommen ihm nicht ſchlecht. Aber daß er Abfallobſt auf ſeine Stacheln ſpieße und einhamſtere, iſt eine Verleumdung. Was kann er dafür, wenn ihm auch mal eine faule Birne auf den Buckel fallen ſollte? Es ſchlägt jeden⸗ falls allen Naturgeſetzen ins Geſicht, was da aus Dreieichenhain berichtet wird: Abends hörte ein Einwohner, der übrigens ver⸗ geſſen hatte, ſein Hühnerhaus zu ſchließen(bei der jetzigen Diebs⸗ und Raubwildgefahr!), wie ſeine Hühner fürchterlich aufſchrieen. Beſonders eine Glucke mit Junghühnern tat, als ob ſie am Spieße ſteckte. Als der Mann mit der Taſchen⸗ lampe den Hühnerpferch ableuchtete, bemerkte er am Rande, daß ein großer Igel ein Küken vor ſich herſchob. Er fing den Stachel⸗ häuter und 1 feſt, daß er die ganze Spitz⸗ ſchnauze vo Hühnerfedern hatte. Die Küken waren ſieben Wochen alt— Es war einmal ein Igel, der mit einem Haſen um die Wette lief und dieſe infolge ſeiner Schlauheit gewann. Es gibt auch Jägerlatein. Aber warum ſoll der Hühnerzüchter aufſchneiden? Wahrſcheinlich bleibt nichts übrig, als die Sonnenflecken dieſes Jahres für die neueſten Gelüſte der Igel ver⸗ antwortlich zu machen — r r » H—:—rr.:————— — ———— r „FFF . ———— Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stoch Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch Was es auch Großes und Unſterbliches zu erſtreben gibt: den Mitmenſchen Freude zu machen, iſt doch das beſte, was man auf der Welt tun kann. Peter Roſegger. * Jempendamente 2. 0 Menen ein Naket Jeder hat ſchon einmal ein Paket bekommen. Vielleicht zum Geburtstag mit einem Kuchen darin oder einem hübſchen Angebinde. Viel⸗ leicht auch jetzt zur Ferienzeit von Freunden oder Angehörigen, möglicherweiſe eine delikate Wurſt enthaltend, Spezialität des Ortes, in dem man gerade die Ferien genießt, oder eine kleine Kunſtgewerbearbeit. Da ſteht das Paket auf dem Tiſch, und man ſchickt ſich an, es zu öffnen. Nur wenige wiſ⸗ b daß man an der Art, wie Menſchen ein aket aufmachen, die Charaktere erkennen kann. Mancher ſtürzt ſich voll Ungeduld dar⸗ auf, möchte die Schnur herunterreißen und wird zappelig, wenn das nicht gleich gelingt. Schon zückt er ein Taſchenmeſſer, um den Bindfaden zu durchſchneiden, hebt raſch den Deckel des Kartons ab, wirft Seidenpapier⸗ hüllen heraus, überſieht den lieben Brief, der obenauf lag und wühlt haſtig, um die Schätze aus dem Paket herauszuheben. Erſt dann iſt er zufrieden, wenn er genau weiß, was das Pa⸗ ket enthält. Dann gibt es die anderen, die der Geſchichte mit lächelnder Muſe zuleibe gehen. Sie ſtu⸗ dieren erſt noch einmal den Abſender, ſuchen dann vorſichtig den Knoten der Schnur und beginnen ihn langſam und beharrlich aufzu⸗ löſen. Nichts kann ſie aus der Ruhe bringen, und wenn das Aufknoten auch eine halbe Stunde dauert.„Durchſchneiden bedeutet nichts Gutes“, ſagen ſie weiſe,„dann iſt viel⸗ leicht der Inhalt zerbrochen oder verdorben.“ Es ſind die überaus Gewiſſenhaften, Gedul⸗ digen, die es ſich auch nicht nehmen laſſen, den abgelöſten Bindfaden zunächſt fein ſäuber⸗ lich aufzurollen und jede abgewickelte Papier⸗ hülle gleich tadellos zuſammenzulegen. Dann finden ſie den Brief, ſetzen ſich behaglich in einen Seſſel und vertiefen ſich in die Epiſtel, um erſt ganz zuletzt daran zu gehen, das Paket völlig auszupacken! Genau ſo wie mit dem Oeffnen eines Pa⸗ ketes iſt es, recht betrachtet, auch mit dem Leben. Machen wir es da nicht ebenſo? Stür⸗ zen ſich nicht die einen voll Ungeduld darüber her und wollen es gleich im Handumdrehen bis auf den Grund ausſchöpfen? Stehen nicht daneben die Friedlichen, Beſchaulichen, die langſam und nachdenklich Blatt um Blatt im Buche des Lebens umblättern, die manchen Knoten gewiſſenhaft löſen, um erſt allmählich tiefer auf den Grund zu ſchauen und dort die Schätze zu finden, die das Leben bereithält? Wie gut iſt es, daß die Temperamente ſo verſchieden ſind. Denn wir brauchen die Stür⸗ menden, Drängenden, die mit der großen Un⸗ geduld und Leidenſchaft die Zukunft erobern, genau ſo, wie wir die Stillen im Lande brau⸗ chen, die in die Tiefen des Lebens hinein⸗ horchen. Hausbejuch bei. Sieblers Es iſt ein eigen Ding um die Hausbeſuche in den Siedlerfamilien. Was wird man an⸗ treffen? Wird man wieder hinausgewieſen? Iſt die Siedlerfrau zugänglich? Das ſind die Fragen, die jede Siedlungsberaterin ſich auf dem Weg zur Heimſtättenſiedlung ſtellt. Aber all dieſe Ueberlegungen ſind verflogen beim Anblick der hübſchen Häuschen und der gepflegten Gärten. Die Kinder ſpielen ver⸗ nügt und geſund auf der Straße.„Ja, die gaßen es hier gut,“ klingt eine Stimme aus dem Garten, während man dem Spiel der Kinder zuſchaut. Eine Siedlerfrau ſteht am Zaun, man bittet darum den Garten auſehen zu dürfen, ſtellt ſich vor und erklärt, was man will. Meiſtens ſind die Frauen ſo ſtolz auf ihr Heim, daß ſie gern alles zeigen. Da ſieht man ſich die Vorratsräume, den Keller, den Stall uſw. an. Dabei kommt es nun darauf an, die Augen aufzumachen und die jeweils notwendigen Ratſchläge einzuflechten. Nicht immer glückt es der Siedlungsbera⸗ terin, gleich das Vertrauen zu erwerben— manchmal wird man nicht ins Haus gelaſſen Das beuljche Turn⸗ Auch Viernheimer Sportl Nun ſtehen wir kurz vor dem Beginn des Feſtes der Leibesübungen, des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 in Breslau. Zehntauſende und Aberzehntauſende ſtrömen am Sonntag und Montag ſowie den folgenden Tagen nach der Hauptſtadt Schleſiens und hel⸗ fen mit, den gewaltigen Faktor, den Turnen und Sport in Deutſchlands Leben einnehmen, aufs Machtvollſte in Erſcheinung treten zu laſſen. Aus allen deutſchen Gauen kommen ſie, die Städter wie die Landbewohner, um in Breslau in friedlichem Wettkampf die Kräfte zu meſſen. Auch der hieſige Turnverein befolgte die ſchon vor mehreren Monaten vom Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ausgegebene Parole und bereitete ſich eingehend auf das Deutſche Turn- und Sportfeſt vor. Die mühe⸗ volle Arbeit, welcher ſich Turner und Sportler unter der aufopfernden Leitung von Oberturn⸗ wart R. Friedel Woche für Woche, Sonntag für Sonntag unterzogen, ſie ſoll jetzt den Lohn und die Krönung erfahren durch die Teilnahme an den Veranſtaltungen, durch das begeiſterte Miterleben all der gewaltigen Darbietungen. Zwar iſt das Aufgebot des Turnvereins kein übermäßig großes, aber immerhin ſind es ſechs Volksgenoſſen, 4 Turner und 2 Leicht⸗ athleten, die das Ausſcheidungsturnen für Breslau mit Erfolg beſtanden, die vor kurzem anläßlich des Kreisprobetreffens in Mann⸗ heim, das ebenfalls ganz der Vorbereitungsar⸗ beit für das Feſt der Leibesübungen diente, durchweg erſte Plätze belegten, und die nun die Reiſe nach Breslau antreten, um dort zu kämpfen und zu ſtreiten für die Ehre der Heimat und des Vereins. Es ſind dies die er kämpfen - da muß man ſich bei dem erſten Beſuch auf den Garten beſcheiden. Aber auch hier horcht die Frau auf, wenn ſie hört, daß man den noch im Garten ſtehenden Rhabarber zu Moſt ver⸗ arbeiten kann. Die Kinderwäſche hängt auf der Leine— man fragt nach den Kindern— da wird die Frau ganz redſelig und all die Sorgen muß ſie los werden. Das eine will nicht eſſen, das andere hängt immer am Schürzenzipfel der Mutter, ſo daß ſie zu ihrer Arbeit gar nicht kommt— oder die Kinder wachſen zu ſchnell aus ihren Sachen. Da gibt es unzählige An⸗ knüpfungspunkte und meiſt heißt es zum Schluß:„Kommen Sie bald wieder!“ Großes Viernheimer Volksjeſt am Samstag, den 6., Sonntag, den 7. und Montag, den 8. Auguft und Sportjeſt 1938 in Breslau! Turner: Oberturnwart Rudolf Friedel, Mathias Träger, Valentin Träger, Karl Hohenadel, ſowie die Leichtathleten: Adam Beckenbach und Georg Kühlwein. Und mit dieſen ſechs Sportlern fahren noch zahlreiche Mitglieder ſowohl des Turnvereins als auch der Amicitia ſowie ſonſtige Intereſ— ſenten nach Schleſiens Hauptſtadt; insgeſamt werden es ungefähr 23 Viernheimer Teilneh- mer ſein. Eine monatelang ſtill im Herzen gehegte Freude wird nun in Erfüllung gehen. Sie werden das Feſt der Leibesübungen erle⸗ ben, werden aber auch Land und Leute in Schleſien kennen und ſchätzen lernen. Und das iſt es, was bei ſolchen Anläſſen immer zu Wort kommen muß, was nun einmal zu einem großen Ereignis gehört; denn erſt dadurch wird das Erlebte zur unauslöſchlichen Erinnerung. Die Abfahrt der Viernheimer Teilnehmer erfolgt vorausſichtlich in der Nacht von Sonn⸗ tag auf Montag(ſie wird noch genau mitge⸗ teilt). Eine Unterbrechung erfährt die Fahrt in Dresden, von wo aus es nach einer ein⸗ gehenden Beſichtigung der wunderſchönen ſäch⸗ ſiſchen Stadt weitergeht nach Schleſiens Hauptſtadt. Für alle das Feſt betreffenden Fragen iſt für die Viernheimer Breslaufahrer Herr Karl Hook zuſtändig, der über alles informiert iſt und beraetnd zur Seite ſteht. Schon wochen⸗ und beratend zur Seite ſteht. Schon wochen⸗ die Abfahrt, die Unterkunft, die Verpflegung uſw. beſchäftigt, hat ſich Herr Hook großes Verdienſt erworben. In uneigennütziger Weiſe hat er der edlen und guten Sache gedient, was Am Montag beginnt der Sommer⸗Schluß- Verkauf Alljährlich, wenn der Sommer im Zenith ſteht, findet im ganzen Reich der Sommer⸗ ſchlußverkauf ſtatt. Er beginnt diesmal mit 25. Juli und umfaßt zwölf Werktage. Dieſe zwölf Tage ſind die Zeit des günſtigen Ein⸗ kaufs, die jeder nach Kräften nutzen muß. Dieſe zwei Wochen des Schlußverkaufs brin⸗ gen ſowohl der Geſchäftswelt wie der Käufer⸗ ſchaft wichtige Vorteile. Ihr Zweck iſt in erſter Linie, daß in den Geſchäften die Lager ge⸗ räumt werden, daß die Sommerbeſtände reſt⸗ los verkauft werden, damit Platz geſchaffen wird für die beginnende Winterſaiſon. Jeder weiiß, daß ſich der Sommerſchlußverkauf faſt ausſchließlich auf Modeartikel erſtreckt. Klei⸗ der, Mäntel, Anzüge, Stoffe, Hüte, Schuhe und alle möglichen Artikel, die der Mode un⸗ terworfen ſind, ſollen jetzt abgeſtoßen werden, damit die Lager frei werden, um die Beſtände für die Winterſaiſon aufzunehmen. Damit iſt durchaus nicht geſagt, daß etwa nur Dinge zum Verkauf gelangen, die bereits an der Grenze der Mode ſtünden und etwa mit dieſer Saiſon„erledigt“ ſind. Im Gegenteil — die Käuferſchaft wird Gelegenheit haben, im Schlußverkauf manches gute Stück zu er⸗ werben, das auch im kommenden Jahre noch der Mode ſtandhält. Sehr viele Menſchen haben ſich im Laufe der Jahre daran gewöhnt, dieſen Sommerſchlußverkauf beſonders auszu⸗ nutzen. Er liegt freilich zeitlich zu ſpät, als daß man etwa ſeine geſamte ſommerliche Aus⸗ rüſtung dabei erſtehen könnte. Dies würde auch gewiß nicht im Intereſſe der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und genau ſo wenig im Intereſſe des Käufers liegen. Aber es gibt eben doch viele Dinge, die man auch noch gegen Ausgang des Sommers erwerben kann, weil man genau weiß, daß ſie auch im kommenden Jahre noch gut getragen werden können. Außerdem wird niemand behaupten können, daß der Sommer mit dem 1. Auguſt ſchon vorüber ſei— wir können auch jetzt noch mit einer langen Reihe ſchöner heißer Sommerwochen rechnen. Ganz beſonders für die Frauenwelt bedeutet der Schlußverkauf immer eine gewiſſe Sen⸗ ſation. Schon Wochen vorher werden dafür Plane entworfen. Man hat hier einen hüb⸗ ſchen modiſchen Sommerſtoff geſehen, dort ein reizendes Sportkleid oder eine der wunderhüb⸗ chen ſommerlichen Bluſen. Manchmal war bei Beginn des Sommers vielleicht der Etat für Anſchaffung an Kleidung erſchöpft— alſo hat man ſich getröſtet; dann werden wir es viel⸗ leicht im Schlußverkauf noch billig kaufen können „Billig— billig— billig“ iſt die Parole. Aber das nicht allein: wir ſollten lieber ſagen „billig und gut!“ Die Notwendigkeit, ſparſam zu denken und zu wirtſchaften, ſollte jede Frau davon zurückhalten, ein Stück zu kaufen, nur weil es billig iſt! Auch im Schluß verkauf muß die Ueberlegung herrſchen: wir kaufen was wir brauchen, und wenn wir die Augen offen halten, werden wir auch im Schlußverkauf billig und gut kaufen! ſicherlich den Dank aller Bekeiligken finden wird. N Wir zuhauſe, die wir nicht das Glück haben, während dieſer herrlichen Tage in Breslau. zu weilen, mitten unter deutſchen Sportlern zu ſein, richten unſere Blicke nach dorten und erleben im Geiſte die große, gewaltige Heer⸗ ſchau der deutſchen Leibesübungen. Allen denen aber, die in der Feſtſtadt kämpfen und darüber hinaus auch denen, die als begeiſterte Anhänger der Leibesübungen, die ja Gemeia⸗ gut aller Deutſchen ſind, Zeuge einer gewal⸗ tigen Kundgebung deutſchen Wollens und Schaffens in ſportlicher Hinſicht ſein dürfen, wünſchen wir glückliche Tage, Tage der Er⸗ holung und inneren Erbauung und nicht zu⸗ letzt den großen, bleibenden Eindruck, den das 1. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt ganz gewiß ausſtrahlen wird. * Die Feldfrüchte ſtehen gut. Ein Gang durch unſere Fluren läßt jetzt allgemein einen ſelten guten Stand der Feldfrüchte erken⸗ nen. Ganz beſonders hat ſich der Tabak glän⸗ zend entwickelt und ſteht recht üppig. Die Kartoffeln, hauptſächlich die Herbſtkartoffeln, verſprechen einen guten Ertrag. Allerdings muß man Vorſicht walten laſſen und den un⸗ erwünſchten Störenfried, den Kartoffelkäfer, fernhalten, was allein durch eifrige Suchak⸗ tionen möglich iſt. Wenn er nicht im An⸗ fangsſtadium ſeines Auftretens nachdrücklichſt bekämpft wird, iſt der Schaden unabſehbar, deshalb hat jeder Kartoffelerzeuger ſelbſt das größte Intereſſe, ſeine Kartoffelfelder laufend zu kontrollieren, wenn er ſich vor großem Schaden ſchützen will. Die regenreichen Tage haben den Rübenfeldern ebenfalls einen ſehr guten Dienſt erwieſen, wie auch alle Gemüſe⸗ ſorten in beſter Verfaſſung ſich befinden. Einen unerſetzlichen Ausfall bedeuten die Obſternten, deren Blüten im April durchweg abgefroren ſind und gerade unſere Gegend, insbeſondere Bergſtraße und Odenwald, noch nicht ein Zehntel einer Normalernte erwarten läßt. Die Einnahmen für Frühobſt ſowie Heidelbeeren werden dort ſehr vermißt. Kein Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1938. Infolge des men⸗ genmäßig geringen Ausfalles der Weinernte 1937 haben ſich die zuſtändigen Stellen ent⸗ ſchloſſen, in dieſem Jahr das„Feſt der deut⸗ ſchen Traube und des Weines“ nicht ſtatt⸗ finden zu laſſen. Rekrutenball. Unſere jungen Rekruten halten zum Abſchluß ihrer Muſterung im „Ratskeller“ einen Ball ab, zu dem ſich be⸗ ſtimmt die Angehörigen der jungen Leute ſo⸗ wie auch Freunde der Jugend zu frohem Tanze einfinden werden. Für die Rekruten iſt nach dem ergangenen Tagesbefehl Beginn um 8 Uhr. Der Urlaub bis früh um f——— iſt genehmigt. Der Antrag auf Vorſchuß auf die kommende Löhnung iſt ſofort bei der Mutter oder Braut zu ſtellen. So wird man denn ei⸗ nige frohe Stunden bei den angehenden Vater⸗ landsverteidigern und Arbeitsſoldaten ver⸗ bringen. Generalverſammlung. Die Sportver⸗ einigung Amicitia 09 hält morgen Sonntag in der Waldſchenke ihre diesjährige General⸗ verſammlung ab, wozu alle Mitglieder und Ehrenmitglieder erſcheinen werden. Aeberall neue Kartoffeln In Heſſen⸗Naſſau iſt die Frühkartoffelernte in vollem Gange. Infolge der letzten Regen⸗ fälle haben ſich die Erträgniſſe beträchtlich gebeſſert, ſo daß in allen Verbraucherorten des Rhein⸗Main⸗Gebietes Frühkartoffeln be⸗ ſter Beſchaffenheit und höchſten Wohlgeſchmak⸗ kes preiswert angeliefert werden. Die Haus⸗ frauen ſollten daher jetzt überall zum Ver⸗ brauch von neuen Kartoffeln übergehen, zumal ſich die Landwirtſchaft beſondere Mühe mit der Heranzucht der Frühkartoffelernte gegeben hat und den Ertrag verwerten will. Eine lange Einlagerung der Frühkartoffeln iſt jedoch aus bekannten Gründen nicht möglich, ſo daß jetzt der Hauptverbrauch einſetzen muß. Die Preiſe bewegen ſich auf der Höhe des Vorjahres, ſo daß alle Verbraucherkreiſe Frühkartoffeln kau⸗ fen können. Die alten Kartoffeln ſollte man der NSV für ihre im allgemeinen Intereſſe arbeitenden Mäſtereien zur Verfügung ſtellen. Frühkartoffeln eignen ſich beſonders als ausgezeichnete Beikoſt zu Fiſchen, beſonders den jetzt auf den Markt kommenden deutſchen Fettheringen und nicht weniger für Quarg. M bie okbrscug Wel TMA 25 Neue Klungverbesserungen, wesentliche Empfungserleichterungen, erweiterte Kurzwellenbereiche, vorteiſhufte Presse. ö — 155 190 0 ein ug li icht bol 10 f. prlft. hei, 0 ob nic chen 5 und fl unn fe Endnut⸗ Grßes 3 0 ful f fund, z bern A fein zu enen un vichen ;vperden! Diese des Tun L bat el Ligkei geben. 4 Gu u Mcp ala bier, — —— chf“ die drei vorlieb! ber für Peas Connag un Leg Lahn bed der Spor ſchleßen! I He verpflichte I nerhalb! auric. guten Ci mit gleic ms bei De zwei alt Nennen. 1 wude ſie 8 Patte Nunhei Sil. ber Großes und Beachtenswertes geleiſtet wurde 8 Zum Abſchluß ber Spieljaſſon 1937-38 Der Turnverein v. 1893 zieht Bilanz Von ſieben geſtarteten Mannſchaften gelangten vier zu Meiſterehren! Die drei übrigen auf dem 2. Ein Weiterkommen, ein Erfolg im Streben nach höheren Zielen iſt undenkbar, wenn man nicht von Zeit zu Zeit ſeinen Schritt hemmt, den Blick zurückwirft und das Geleiſtete über⸗ prüft. Denn erſt dann erhält man die Gewiß⸗ heit, ob auch der rechte Weg eingeſchlagen und ob nicht trotz dem gewiſſenhafteſten Vor⸗ gehen doch noch vieles falſch gemacht wurde und künftig verbeſſert werden kann. Erhält man jedoch bei einem ſolchen Rückblick den Eindruck, daß mit dem beſten Willen auch 0 ſoll dieſe Tatſache nicht etwa zum Still⸗ tand, zum Ausruhen auf den eroberten Lor⸗ beeren Anlaß geben, ſondern vielmehr Anſporn ſein zu weiteren, noch größeren Taten, ſoll einen unerſchöpflichen Quell darſtellen, aus welchem Kraft und Stärke und Mut geholt werden können für die Zukunft. Dieſe Worte ſeien den Raſenſportlern des Turnvereins ins Gedächtnis ſchreiben, die heute einen Ueberblick über ihre erfolgreiche Tätigkeit während der Spielſaiſon 1937/38 geben. Mit insgeſamt ſieben Mannſchaften (Fuß- und Handball) iſt der Verein in die Pflichtſpiele geſtartet, wovon nicht weniger als vier, zwei aktive und zwei Jugendmann⸗ ſchaften die Meiſterſchaft heimholten, während die drei übrigen mit dem 2. bzw. 4. Platz vorlieb nehmen mußten. Ein ſchöner Erfolg, der für die Spieler, die von einem ſeltenen Idealismus beſeelt ſind und Sonntag für Sonntag mit dem Einſatz der letzten Kräfte um Sieg und Punkte kämpften, einen gerechten Lohn bedeutet. Lebhaftes Intereſſe vonſeiten der Sportler an dem Aufblühen des Vereins e alle eigenen perſönlichen Vorteile aus. e die Kameradſchaft iſt es, die verpflichtet und die dem ſportlichen Leben in⸗ nerhalb des Vereins den beſonderen Stempel aufdrückt. Und von den Aktiven gleiten dieſe guten Eigenſchaften über auf die Jugend, die mit gleichem Intereſſe und demſelben Idealis⸗ mus bei der Sache iſt. Die Fußball⸗ Abteilung lag mit zwei aktiven und einer Jugendmannſchaft im Rennen. Die erſte Garnitur galt ſchon von vornherein als Favorit der Kreisklaſſe 2 und wurde ſie auch ihrem guten Ruf gerecht. Mit 8 Punkten Vorſprung ging man vor Lanz 8 dem größten Rivalen, ſicher durchs Ziel. Eine nicht minder gute Rolle ſpielte auch die 2. Mannſchaft, der es zwar nicht ganz zur bzw. 4. Platz! Meiſterſchaft reichte, aber mit dem 2. Tabel⸗ lenplatz immerhin noch eine gute Stellung behauptet. a Ganze Arbeit leiſtete die Jugendelf. Ohne Punktverluſt führt ſie im Kreis Bergſtraße die Tabelle an. 12 Spiele— 24 Punkte— 48:4 Tore— lautet hier der Schlußſtand. Die Pflichtſpiele der Fußball⸗Kreisklaſſe 2 endeten mit folgender Tabelle: TV. Vienheim 18 17 00 1 65.14 34 Lanz 18 is d SS ihn Weinheim 18 11 2 5 42.84 24 Laudenbach 18 10 2 6 36525 22 Gartenſtadt 18 9 3 6 34.21 21 Stadt 1 h 8 sd, SA 18 10 do Lützelſachſen 18 66 1 11 36.49 13 Sulzbach 18 1 3 14 1864 5 Altenbach VVV Hierzu noch die Worte des Kreisſpielleiters: „Meiſter wurde der Turnverein Viernheim. Ich gratuliere Viernheim zur Meiſterſchaft und wünſche, daß ſich die Mannſchaft in der wieder eroberten Kreisklaſſe 1 ebenſo ſport⸗ lich und anſtändig verhält... Der Spielei⸗ ter: gez. Karl Nagel.“ Die Handball- Abteilung hatte vier Mannſchaften zu den Pflichtſpielen entſandt. Die 1. Elf, die bekanntlich der Bezirksklaſſe angehört, kam nach einem unglücklichen Start nach und nach beſſer in Schwung, um bis zum Schluß noch den 4. Platz zu erobern. War man in ſonſtigen Jahren immer unter den „letzten Vier,“ legte man ſich diesmal in der Spitzengruppe feſt; wenigſtens ein kleiner Troſt für den Verluſt der Meiſterſchaft, die unter ungünſtigen Umſtänden verloren ging. Anders machte es die 2. Mannſchaft, die ungeſchlagen und ohne Punktverluſt das Ziel, die Meiſterſchaft, erreichte. Die beiden Jugend⸗Mannſchaften ſtellten für die übrigen Vereine ernſthafte Konkur⸗ renzen dar. Doch nur einer gelang die Füh⸗ rung der Tabelle, während die andere ſich mit Bleibt vom Juden weg— und wir werden bald von ihm befreit ſein, denn: wir brauchen in Viern⸗ heim keine Juden! Fahrt in die Nordmarbe Swanzig Viernheimer Hitlerjungen auf großer Fahrt Ein Erlebnisbericht von Hans Bauer 4. Fortſetzung Zehntauſend Jungen fahren in die Nordmark!— Eine volle Woche ſind die Viernheimer Nordmarkfahrer jetzt in Schleswig⸗Holſtein. Von der Oſtſee aus quer durch Schleswig Holſtein führt der Fahrtenweg der Gruppe. In wenigen Tagen haben die Jungen das Land zwiſchen beiden Meeren liebgewonnen, Tage freudigen Er⸗ lebens liegen hinter ihnen.— In den beiden letzverfloſſenen Tagen kam die Fahrten⸗ gruppe durch die Geeſt, jene charakteriſtiſche Landſchaft in der Mitte Schleswig Hol⸗ ſteins. Jetzt lockt das Meer mit ſeiner Unendlichkeit, ein paar Marſchtage noch, dann werden die Jungen die Nordſee ſehen. Wir fahren weiter in unſerem Bericht: Die Eider— eine„naſſe“ Ange- legenheit „Huch, dieſe Hitze!“, gerade wie Tante Adelheid ſeufzt Heiner dies aus tiefer Bruſt. Die anderen lachen. Endlich tauchen hinter Baumkronen die Häuſer unſeres Quartier⸗ ortes auf. Bargen heißt das Bauerndorf über dem Fluß. Aber jetzt gehen wir ſchwim⸗ men. Breit und träge fließt die Eider zwiſchen den Deichen. Dem„Doktor“ kann der Fluß überhaupt nicht imponieren, es iſt ihm viel zu wenig Waſſer, nachdem er ſchon einmal in der Oſtſee herumgeſtiegen iſt.„Schweng“ iſt na⸗ türlich als erſter im naſſen Element, dann ſpringt auch Oskar hinein.„Es iſt äußerſt warm im Waſſer,“ verſichern die beiden aus der Mitte den am Ufer Stehenden. Daraufhin gehen alle rein, aber nicht lange, denn das Waſſer iſt noch unangenehm kalt. Auch der „Doktor“ iſt ein Stück hinausgeſchwommen, da ſchreit er plötzlich aus Leibeskräften um Hilfe.„Rettet ihn, ein Hai... ruft Heiner lachend; aber es iſt doch ernſt. Er angelt den erſchrockenen„Doktor“ mit größter Ruhe aus dem Waſſer, zum rieſigen Spaß für uns. Fritz ſchlägt dem„Doktor“ tröſtend auf die Schul⸗ ter:„Na, wie meinſt du jetzt mit der Eider!“ „Ja, die hat es in ſich,“ ſagt der ſich abtrock⸗ nend. Noch die ganze Woche war dieſes Er⸗ eignis ein beliebter Geſprächsſtoff, weniger für den„Doktor“, als für uns, zumal ihm Hubert daraufhin jegliche Schwimmbegabung abgeſprochen hatte. Abends finden wir auch eine Erklärung über die minimale Waſſerwärme. Die Bauern er⸗ zählen uns, daß die Eider unheimlich tiefe Wellen hat. Am nächſten Tag liegt ſeit aller Frühe ſchon grelle Hitze über dem Land. Beim Ueberſetzen mit der Fähre ſagt uns der Fähr⸗ mann, daß früher die Eider ſogar mit Tor⸗ pedobooten befahren wurde. Damals waren auch noch die Einwirkungen von Ebbe und Flut auf über 30 Kilometer landeinwärts zu ſpüren. Jetzt regulieren Schleuſen den Waſ⸗ ſerſtand. Auf ſchmalen Straßen wird gewandert. Die Affen kleben in der heißen Sonne und über den weiten Koppeln flimmert die Luft. In einem ſchattigen Wäldchen wird über Mittag geraſtet. Erſt abends, als eine drückende Schwüle ſich bemerkbar macht, wird weitermarſchiert. Nach einer halben Stunde vermißt Hans ſeine Son⸗ nenbrille, wahrſcheinlich iſt ſie beim Gepäck⸗ aufnehmen verloren gegangen.„Finanzielle und geſundheitliche Erwägungen“ laſſen ihn die zwei bis drei Kilometer wieder zurück⸗ laufen, während Heiner, der auch hier geblie⸗ ben iſt, ſeine Schuhe repariert. Im Abſtand von einigen Kilometern laufen dann die beiden hinter der Fahrtengruppe her. Sie vertreiben ſich die Zeit mit allerlei Vorſtellungen:„Ja, wenn nur ein Auto käme, um uns mitzuneh⸗ men...“ Plöftzlich hält auch wirklich eines, der Fahrer ladet die beiden auf und weiter einem Platz in der Tabellenmitte zufrieden geben mußte. Wir geben nachſtehend den Schlußſtand der Tabelle in der Handball-Bezirksklaſſe: TBV. Leutershauſen 16 12 2 2 11365 26 SV. 98 Schwetzingen 16 12 2 2 124-81 24 Tſchft. Käfertal 10 i o 5 889 22 TV. Viernheim 46 10 0 6 91.76 20 TV. Friedrichsfeld 16 8 1 7 10803 17 TG. Ziegelhauſen 10% 87 0% 8.10801 16 TV. 1846 M'heim 16 5 2 9 877106 12 TGde. Laudenbach 16 2 1. 13 63:103 5 TB. Germ. M'heim 16 ii n Und nun ſieht man im Lager der Raſea⸗ ſportler des Turnvereins voll Hoffnung dem kommenden Spieljahr entgegen. Eifrig iſt man dabei, durch intenſives Training ſich„fit“ zu machen, um auch diesmal wieder ebenſo erfolg⸗ reich zu ſein. 50—60 Sportler beleben Sonn⸗ tag für Sonntag das Sportfeld und niemand, der Einblick in dieſes rege Sportleben gewinnt, kann an weiteren Erfolgen ſowohl der Fuß⸗ als auch der Handballer(letztere haben in Herrn T. Galm einen bewährten Förderer der Handballſache als Sportleiter gewonnen!) zweifeln.„Wer raſtet, der roſtet“, ſagt ein altes Sprichtwort, das ſich ſchon immer auch als Wahrwort erwieſen. In der Erkenntnis deſſen ſind die Sportler des Turnvereins nicht müßig, arbeiten an ſich ſelbſt, arbeiten für die Gemeinſchaft in der Gemeinſchaft. Und das iſt gut ſo: denn nur die gemeinſame Ar⸗ beit verhilft zum Ziel, das die Fußballer in der Erreichung der Bezirksklaſſe erblicken, während die Handballer ihre Aufgabe in der Heimholung der Gauklaſſe erfüllt ſehen. In dieſem Sinne erwartet man wohlgerüſtet den Beginn der Pflichtſpielſaiſon 1938/39, einge⸗ denk der ſtets und ſtändig voranleuchten⸗ den Leitworte:„Ohne Fleiß— kein Preis!“ Der Beſtand an Mannſchaften hat ſich um eine Jugendelf verſtärkt, ſodaß dieſes Jahr alſo die Pflichtſpiele mit vier Fußball⸗ und vier Handball⸗Mannſchaften beſchickt werden können.—. Handwerker werden bei Niederlaſſung oder Betriebsverlegung beraten. Die Handwerks⸗ kammern und Kreishandwerkerſchaften ſind da⸗ zu übergegangen, alle die Handwerker und Handwerkerinnen, die ſich neu niederlaſſen oder ihren bisherigen Betrieb in einem anderen Ort verlegen wollen, über die Zweckmäßigkeit des gewählten Standortes zu beraten. Dieſe Beratung hat ſich als förderlich erwieſen. So konnten in vielen Fällen Handwerker und Handwerkerinnen von der Anzweckmäzigkeit einer neuen Niederlaſſung in einem beſtimmten Ort überzeugt und zur Niederlaſſung in anderen Orten, die weniger mit Handwerksbetrieben Überſetzt waren, veranlaßt werden. Koſtenloſe Beratung erfolgt durch die Handwerkskammern und Kreishandwerkerſchaften. Gemeinden ſammeln Briefmarken. Unter der Parole„Kampf dem Verderb“ wird in mehreren Großſtädten augenblicklich die Möglichkeit der Verwertung der auf den Poſteingängen befind⸗ lichen Briefmarken geprüft. Während bisher faſt überall den Beamten und Angeſtellten ſtill⸗ ichweigend die Abnahme der Briefmarken geſtat⸗ tet wurde, haben einige Gemeinden die gebrauch⸗ ten Briefmarken zu einer Einnahmequelle ver⸗ wertet. Die entwerteten Briefmarken werden ausgeſchnitten und an Sammlervereine oder Briefmarkenhandlungen für etwa 40 Mr. je Zentner verkauft.. 4 Archivbild Alte niederſächſiſche Bauernhöfe in der Nordmark gehts. Der Fahrtwind bringt eine erfriſchende Kühlung, Heiner hält inzwiſchen nach der Fahrtengruppe Ausſchau. Da taucht ſie hinter einer Biegung auf. In gelaſſener Haltung grü⸗ ßen die beiden aus dem Wagen, eine rieſige Staubwolke kommt hinterher. Sehr herzlich geſtaltet ſich abends das Wiederſehen im Quar⸗ tierort Tellingſtedt. Heiner kann ſich die ſcheinheilige Frage, warum die anderen ſo ſpät kommen, nicht verkneifen. Gerade ſitzen wir beim Abendeſſen unter den Linden, da bricht im Augenblick ein fürchter⸗ liches Gewitter los. Alles rennet, rettet, flüch⸗ tet— in eine geräumige Hausdiele, wo dann eine gewaltige Breſche in die vorhandenen Eſ⸗ ſenportionen gelegt wird. Bei ſtrömendem Re⸗ gen beziehen wir unſer Quartier in einer Scheune, von den Bensheimern mit großem Hallo empfangen. Regentropfen Am anderen Morgen regnets. Trotzdem ſind alle ſchon früh„aktiv.“ Beſonders„Schlauch,“ der ſich über Nacht mittels Schuhwichſe in einen Hottentotten aus Afrika verwandelt hat. Er iſt ſchon zwei Stunden beim Waſchen, ſieht aber immer noch ſo aus, daß ſelbſt der Haus⸗ hund winſelnd den Schwanz zwiſchen die Beine nimmt und durchgeht... Nach dem Kaffee⸗ trinken ſingen wir Lieder, von den Klampfen begleitet, in der Küche des Bauernhauſes. Draußen in der Scheuer herrſcht unterdeſſen großer Betrieb. Die Fahrtengruppen tragen untereinander einen Städtekampf im„Kunſt⸗ ſpringen“ aus. Vom Gebälk aus in etwa 6 m Höhe wird ins weiche Stroh abgeſprungen. Die Viernheimer ſind anfangs im Hintertref⸗ fen, dann aber ſchraubt Hubert das Reſultat durch mehrere Sprünge gleich. Als Fritz zum Mittageſſen antreten läßt, ſteht der Kampf 12:12, wobei es auch bleibt. Rühreier und Kartoffel läßt Hans„ſervieren“, als Nachtiſch ibts noch Rhabarberkompott. Es ſchmeckt fabelhaft! Wir beſuchen dann einen Töpfer, der nicht weit von unſerem Quartier wohnt. Für die meiſten iſt die Entſtehung und Herſtellung der Krüge und Taſſen uſw. etwas Neues. Sogar im Brennofen wird herumgeſchlüpft. Einige verſuchen auf der kreiſenden Scheibe ihre Kunſt. Meiſt mit geteiltem Erfolg; insbeſon⸗ dere Karl hat ſich alle Mühe gegeben. Man kann ſein ſelbſtgeſchaffenes Werk ebenſo gut als Untertaſſe wie auch als halbfertige Plaſtik anſprechen; er iſt beſonders ſtolz darauf. Wun⸗ derbar wurden dabei auch ſeine Hoſen gefärbt, die reinſte Tarnung gegen Fliegerſicht. Nachmittags wird abmarſchiert. Eine Ab⸗ teilung„Muſelmänner“, denn denen ſehen wir mit unſeren umgehängten Zeltbahnen am ähn⸗ lichſten, wird im Dorf gebührend beſtaunt. Wir laufen heute noch einmal ſo leicht. Bald iſt Albersdorf, unſer Quartierſtädtchen in Dithmarſchen, erreicht. Alle werden in Privat⸗ quartieren verpflegt, die Gaſtgeber ſind nette Menſchen, ihnen machen die Hitlerjungen aus Heſſen⸗Naſſau große Freude. Erlebnis am Nord⸗Oſtſee-Kanal Heute iſt der 10. Juni. Uebermorgen wer⸗ den wir am Meer ſtehen; von allen wird dieſer Tag freudig erwartet. Wir marſchieren ſchon früh ab in Albersdorf, denn die weiteſte Tagesſtrecke liegt vor uns. In wenigen Minu⸗ ten ſind wir am Nord⸗Oſtſee⸗Kanal, der wi tigen Lebensader der deutſchen Flotte. Ein⸗ drucksvoll iſt der Anblick von der über 40 Meter hohen Hochbrücke bei Grüntal, die in kühn geſchwungenem Bogen über den Kanal führt. Ein kalter Wind pfeift hier oben durch die rieſigen Eiſenkonſtruktionen. Langſam kommt ein Schiff auf die Brücke zu. Es iſt ein Schwede, wie es die Flagge am Heck uns zeigt. Hubert beobachtet ſchon eine Weile mit dem Fernglas einen noch weit entfernten Dampfer. Er glaubt, daß es ein ſowjetruſſi⸗ ſches Schiff iſt. Wir ſind alle äußerſt geſpannt als das große Schiff näher kommt. Jetzt iſt es deutlich zu erkennen; tatſächlich, am Heck flat⸗ tert die rote Fahne mit Sichel und Hammer. Wir winken, als der Dampfer unter uns hin⸗ durchfährt. Mit geballter Fauſt, dem Rot⸗ Front⸗Gruß, winken die Matroſen zu uns herauf auf die Brücke.(FJortſ. folgt.) —————ů— — x———— der Olympiafilm läuft in Viernheim Der 2 Spannung erwartete große Film von den Olympiſchen Spiel en zu Berlin iſt nun auch in Viernheim! Genau wie im ganzen Deutſchen Reich werden auch die Volksgenoſſen unſeres Ortes es nicht verſäumen, ſich dieſes monumentale Werk Leni Riefenſtahls anzu⸗ ſehen. Der erſte Teil„Feſt der Völker“ läuft ſeit geſtern im Central-Film⸗Palaſt. Mit den Farben des Reiches und den Olym⸗ piſchen Ringen war der Central Film⸗Palaſt am Freitagabend für die Feſtaufführung ge⸗ ſchmückt. Man erlebte eine erhebende Feier⸗ ſtunde ſportlichen Geiſtes und Willens. Wer das Glück hatte, die 16 olympiſchen Tage des Jahres 1936 in Berlin mitzuerleben, und heute ſich wieder in dieſe ganze Atmoſhäre des Berliner Olympia-Stadions verſetzt ſieht, der iſt genau wieder ſo eingefangen von der ganzen großen Dramatik des ſportlichen Geſchehens auf der olympiſchen Kampfbahn. Die ſpan⸗ nungledanenen Momente ergreifen wieder Be⸗ ſitz von einem und zerren an den Nerven. Die Größe des Kar upfes iſt es, die immer wieder packt und die Stärke des Willens nimmt aufs Neue gefangen. So nah, ſo wirklich, wie wir die einzelnen Olympia⸗ Nompfer vor uns ſehen, ſo erleben wir auch die auf den Rängen ſich abſpielenden menſchlichen Schauſpiele und Tragödien. Herr⸗ liche Erlebniſſe hat die Kamera eingefangen. Staunend verfolgt man immer wieder aufs neue die Reaktion von Sieg und Niederlage, von der kein Menſch ſich ausnehmen kann im Stadion der Hunderttauſend, wo ſelbſt Her— mann Göring ſich vor Freude über Heins Meiſterwurf freudig erregt auf den Schenkel klopft und der greiſe Generalfeldmarſchall von Mackenſen ſich vor tiefſter Enttäuſchung kaum faſſen kann, als die Schluß läuferin der deut⸗ ſchen Fennel weit in Front liegend, den Stab fallen läßt. Bilder ziehen vorüber, die allen unvergeß⸗ lich bleiben werden. Der Bajuware Miller ſtrömt vor jedem Start Ruhe und Sicherheit aus. Er ſtartet den 100⸗Meter⸗Endlauf, zu dem die ſechs ſchnellſten Läufer der Welt an⸗ getreten ſind, mit der gleichen Gelaſſenheit, wie den Marathonlauf, und ſelten nur unter⸗ läuft ihm ein Fehlſtart. SCHTEUSs VERKAUF Greifen Sie mit beiden Handen zu; detzt, Wo dle kleinen Preis e bluͤhen, lohnt es sich doppelt! S aceo- Anzüge aus strapazlerfähigem Flanell, Kammgarn und Cheviotstoffen 22.U— 28.U- 33.— 42. 48. Einzelne Modell-Anzüge aus hochwertigen Stoffen; besonders ermäfligt ** 68.** Sport- Anzüge mit Golf- oder Umschlaghose 18.— 25.— 33.UÜ 43.— 33.— Moderne Kombinationen (Sporti. Sacco mit pass. Tennishose) —„ 35.LU— 45. 35. Ubergangs-Häntel aus Gabardine und sport., Wollstoffen 23. 28. 33. 42.— 30. Sumtiiche Leinen- und Trachtenkleidung. Begenmüntel sowie Kinder- u. Kknaben- eicung stark im Preise ermägigt. Das deutsehe Fachgesch ft fur gute Herren- und Knabenkleidung NMANNHIE INI F 1, 1 Sreite strasse rel Un WorIK EB DER Woklkkk Es kommt in dieſem Film alles das auf us zu, was die Höhepunkte ſportlichen Geſchehens im Olympiſchen Stadion waren. Wir hören den herrlichen Klang der Olympia⸗Glocke am Tage der feierlichen Eröffnung durch Adolf Hitler. Wir vernehmen den ſchönen Zuſam⸗ menklang der Olympiſchen Fanfaren und glau⸗ ben beim Klang der Hymnen ſiegender Natio⸗ nen, dem Toſen der Menge auf den letzten Metern der Läufe mitten im Olympiſchen Stadion zu ſitzen. Für ewige Zeiten wird uns dieſer Film in Erinnerung bleiben. Alle ſollen ihn daher ſehen. Leichte Senkung der Ferkelpreiſe Nach der letzten Schweinezählung hat der Stand der Zuchtſauen ſtark zugenommen. Aber auch dieſe Verſtärkung der Nachzucht wird noch nicht genügen, um die Lücke im Schweine⸗ beſtand zu ſchließen und den laufenden Bedarf an Ferkeln und Schweinen voll ſicherzuſtellen. Der derzeitige Anfall von Ferkeln iſt noch gering, obwohl die Zahl der zugelaſſenen äl⸗ teren Zuchtſauen zugenommen hat. Aber der Geſamtbedarf der Landwirtſchaft an Ferkeln bleibt groß, wenn auch in einzelnen Gebieten inzwiſchen die Nachfrage infolge des Erntebe⸗ ginns nachgelaſſen hat. Der Rückgang der Maul- und Klauenſeuche ermöglicht jetzt man⸗ cherorts eine unmittelbare Belieferung der Er⸗ zeuger untereinander. Die Ferkelpreiſe im Erzeugergebiet ſind nicht weiter zurückgegangen, jedoch hat ſich der Abgabepreis der Händler in unſeren Ge⸗ bieten entſprechend den niedrigeren Preiſen Norddeutſchlands angepaßt, ſo daß jetzt Fer⸗ kel im Gewichte von 10 bis 15 kg RM. 0.90 bis RM. 0.95 je Halbkilogramm koſten. Schwere Tiere, die hauptſächlich von den Mä⸗ ſtereien der NS aufgenommen werden, ſtel⸗ len ſich erheblich billiger. Alle Schweinehalter, gleichgültig, ob ſie für den eigenen Bedarf oder für den Verkauf Schweine mäſten, ſind gehalten, ihren Beſtand möglichſt bald aufzufüllen, um jede Lücke in der Verſorgung der Märkte mit Schweinen zu verhindern. Warum„Blauer Montag“? Ein Kapitel, das ſchon vor Jonnfag geleſen werden muß [Wann die Bezeichnung„Blauer Montzg“ entſtanden iſt, konnte bislang noch nicht ein⸗ wandfrei ſeſtgeſtellt werden. Jedenfalls war ſie ſchon vor Jahrhunderten bekannt. Urſprünglich führte nur der Montag vor Beginn der Faſten⸗ zeit dieſen Namen. Weil er ehemals vielfach zur Nachfeier der Feſtlichkeiten des letzten Sonntags vor Aſchermittwoch benutzt wurde, bezeichnete man ſpäter jeden Montag, den man zum Feiertag machte, indem man an ihm nicht arbeitete, als Blauen Montag und ſagte von einem Handwerker, der an dieſem Tag nicht ſei⸗ ner Beſchäftigung nachging, er„macht blau“. Zu jener Zeit, als das Geſetz die Sonntagsarbeit noch nicht verbot. bekamen Geſellen, die am Sonntagvormittag gearbeitet hatten. den hal⸗ ben oder ganzen Montag frei. Sie nannten dies ihren Blauen Montag. Durch Mißbrauch dehn⸗ ten ſie ſpäter die Freiheit des Blauen Montags auf ſämtliche Montage aus, ſie verlangten ſogar volle Zahlung des arbeitsfreien Tages. Schon im Mittelalter war es üblich, im Hin⸗ blick auf die nabe Fastenzeit am Faſtnachtmon⸗ ſchwelgen. Dieſe Sitte artete ſo aus, daß der Tag im Volke vielfach Freßmontag genannt wurde. Da es bei den Gelagen meiſt ziemlich zuging, kam es unter den Handwerkern ſtets zu Schlägereien, ſodaß mancher mindeſtens ein blaues Auge davontrug Ein Totſchlag an die⸗ ſem Tage war keine Seltenheit und wenn je⸗ man nur unbedeutende Verletzungen erlitten hatte, ſagte man, er ſei mit einem blauen Auge davongekommen. Auf dieſe Weiſe entſtand die bekannte Redensart. Als Ueberreſte der Faſt⸗ nachtsſchwelgerei ſind die Faſtnachtsbälle anzu⸗ ſehen, die namentlich auf dem Lande weite Ver⸗ breitung fanden und am Faſtnachtmontag fort⸗ geſetzt wurden. Ueber die Entſtehung der Bezeichnung Blauer Montag gehen die Anſichten der Forſcher aus⸗ einander, Vielleicht ſtammt ſie von der blauen (violetten) Bekleidung des Altars und der Kanzel her, wie ſie einſt vom Faſtnachtmontag an in den Kirchen üblich war. Einleuchtender iſt die Erklärung, die den Beinamen vom alt⸗ hochdeutſchen Wort bliuwan, das heißt bleuen, ſchlagen. ableitet. Danach war der Faſtnacht⸗ r*„auch im Hinblick auf die zahlreichen Schlägereien gewiß ſeine Berechtigung hatte. Gegen den Blauen Montag mit ſeinen Schwel⸗ gereien, Trinkgelagen und Ausſchreitungen, vor allem aber gegen die erzwungene Arbeitsruhe der Handwerksgeſellen ſind die Behörden früh⸗ zeitig eingeſchritten, ohne jedoch dieſe Unſitte ausrotten zu können. Bereits 1515 erließ Kur⸗ fürſt Joachim J. von Brandenburg eine Polizei⸗ verordnung, die den Handwerkern bei Straſe verbot, nachdem ſie ſich am Sonntag erſt bei ihrer„Meiſter⸗ oder Geſellenlade“ verſammelt und gefeiert hatten, am folgenden Tage wieder zuſammenkommen und„einen blauen Montag“ zu machen. Trotz dieſer Verfügung blieb alles beim alten, ja, der Umfang artete immer mehr aus, ſodaß der Blaue Montag ſchließlich 1726 vor Kaiſer und Reich kam. Damals war zwiſchen den Schuhmachern von Augsburg und Würzburg ein Streit ausgebrochen, weil die Augsburger für den Montag, an dem ſie nicht arbeiteten, vollen Lohn verlangten. Um nun den Zuzug fremder Geſellen aus Würzburg zu verhindern, ſchrieben die Augsburger Schuſter dorthin Drohbriefe und ſtellten allen Streikbrechern Prügel in Ausſicht. Da es im Laufe der Zeit wiederholt zu blutigen Auseinanderſetzungen gekommen war. wurden 107 Schuhmachergeſellen aus Augsburg verwieſen. Sie zogen nach Friedberg a. Lech und richteten von dort aus an ihre Arbeits⸗ genoſſen in Berlin, Dresden, Leipzig uſw. ein Schreiben, worin ſie die Gründe ihres Handelns auseinanderſetzten und unter Androhung von Gewaltmaßnahmen jeden warnten. in Augs⸗ burg Arbeit anzunehmen. Die Sache kam vor den Reichstag und eine kaiſerliche Verordnung von 1731 ſchaffte den Blauen Montag für das geſamte Deutſche Reich ab. Trotzdem ließ ſich der alte Brauch, nament⸗ lich in Süddeutſchland, nicht ausrotten, ſodaß 1771 ein neuer Beſchluß des Reichstages nötig wurde. 1783 erließ Friedrich der Große ein „Edikt wegen Abſtellung einiger Mißbräuche, beſonders des ſogenannten Blauen Montags bei den Handwerkern“, worin Strafen von 8 und 14 Tagen Arreſt bei Waſſer und Brot, im zwei⸗ ten Wiederholungsfalllle ſogar von vier Wo⸗ chen Zuchthaus und Entziehung der Erlaubnis zur Ausübung des Handwerks feſtgeſetzt wur⸗ den. Im Laufe der Zeit geriet die Verordnung jedoch in Vergeſſenheit und bis auf den heuti⸗ gen Tag iſt es nicht gelungen, den Blauen Montag völlig zu beſeitigen Tag der Vetriebsſportgemeinſchaften. Das Sportamt der NS⸗Gemeinſchaften„Kraft durch Freude“, Gau Heſſen- Naſſau. führt am 28. Au'g u ſt im Sportfeld zu Frankfurt unter der Schirmherrſchaft des Gauſportführers. SA.⸗ Obergruppenführer Beckerle. wieder wie im vergangenen Jahr den Tag der Betriebsſport⸗ gemeinſchaft durch. Teilnahmeberechtigt ſind alle Betriebsſportgemeinſchaften des Gaues Heſſen⸗Naſſau. 1 Der n gen: versuche ſchon leit einigen Jahren, ſich in Hentſchland ein zuniſten Wan in gegen d zu tun 1. Pie au den Wuteln deſpritzen! 2. Die Kartofteldger aindeftrag ale Woche einmal auf den * naſer abſuchen 1 geden Larven · und Raherfund ſolort der holtzel memden⸗ * Allgemein trocken Die über Mitteleuropa beſtehende ausgegli⸗ chene, ſchwachwindige Luftdruckverteilung zeigt noch immer keine Aenderung. Es iſt daher noch nicht mit einer weſentlichen Aenderung des herrſchenden Wetters zu rechnen. Samstag: Wolkig und im allgemeinen trocken, Tagestemperaturen wenig geändert, ſchwache Winde. Die Ausſichten für Sonntag: Noch keine Aenderung des beſtehenden Wetters. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Ausgabe iſt eine Beilage des Kaufhauſes Gebrüder Braun, Mann⸗ heim, K 1, 1, betr. Sommerſchlußverkauf 14 ep die wir der Beachtung unſerer Le⸗ ſer empfehlen. Ven 28. juli bis 2 dg. 2 7 888 ed 8285 * 94 7 2 8 722255 8 8 2 55 88 4 0 * 5 25 2 55 5 N 82 7 8 7 N 5. 15 8 8 9.* 8 2—— . e 1255 1 25 1 8 8 2 2 2 26.5 2 2 2275 25 — 52 925 5 55 2* ö 5 7. * 5 bene, oeltdonseres er, 6 ,, Schloß-Verkos. uns noch KSufVerte H A wee wird ouch solch Freulichen, fisch- Zug machen. Er be · — en us guter, bing, und schꝭ ner Al Enn Miau nein n, ee Kirchliche Anzeſgen Zeichenerklärung: So. Sonntag; Mo. — Montag; Di.— Dienstag; Mi. Mittwoch; Do.— Donnerstag; Fr.= Freitag; Sa.= Sams⸗ tag.— M.— Meſſe; HA.— Hochamt; Pr.— Pre⸗ digt; A.— Amt; Eu.- Engelamt; SA. See⸗ lenamt. Gd.— Gottesdienſt; Abdm. Abendmahl. Kalholiſche Kirche: 7. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 2. hl. M.; 9.30 HA.; 1.30 Chriſtenl. f. d. Jungfr.; 2 And.; Verſlg. d. Jungfr.⸗Kongr.; 8 Uhr Al loſius⸗A dacht. Marienkirche: 8 Uhr hl. M. f. Erwachſene; 10 Uhr Kinderm.; 1 Uhr And. f. d. Kinder⸗ Mo. 6 Uhr best. A. f. Heinr. Bläß 1., Ehefr. Kath. gb. Grieſemer, Tochter Barbara geehel. Kempf u. Angeh.; 6.30 beſt. Seg.⸗M. für Maria Bläß geb. Schloſſer, Eltern und Schwiegereltern, Tochter Magdalena. Di. 6 Uhr beſt. A. f. Anna Klee gb. Löb, Angh.; beſt. EA. f. led. verſt. Eliſe Wunder, Brud. Adam, Großeltern Wunder u. Bauer. Mi. 1. u. 2. SA. f. Kth. Ringhof gb. Alter; Do. 1. u. 2. SA. f. Nikl. Bergmann 1. Fr. 3. SA. f. Kath. Ringhof gb. Alter; geſt. hl. M. f. Matthäus Dewald 5., Eltern u. Geſchwiſter; 3. SA. f. Nikl. Bergmann 1. Sa. Beſt. A. f. Valt. Lammer, Ehefrau Marg. gb. Weidner; Schw.⸗Sohn Gg. Bähr; geſt. hl. M. f. Joſ. Ant. Rückert, Ehefr. Marg. gb. Kühlwein, Söhne Friedr. Joſ. u. Wilh. Beſt. A. f. Phil. Winkenbach 3., Ehefr. Sab. gb. Adler, Sohn Georg, Tante Eliſe. Mo. u. Mi. bei den Engl. Frl., Di. u. Do. b. d. Barmh. Schw. hl. M. Nächſt. So.: Por⸗ tiuncula. Der Ablaß kann ab Sa. 12 Uhr bis So. abend gewonnen werden, wenn man jedes⸗ mal die Kirche beſucht und ſechs Vater unſer, ſechs Ave Maria mit Ehre ſei dem Vater betet. Er kann auch den armen Seelen zugewandt werden.— Nächſt. S. gemeinſ. hl. Komm. der Jüngl.⸗Sodalität u. gemeinſ. Komm. der Erſt⸗ kommunikanten 1934. Beichte für Erwachſene und Kinder ſchon Freitag 5—7 Uhr. Nächſten So. Kollekte fürs Exerzitienwerk. Evangeliſche Kirche: So. 9.30 Gottesd.; anſchl. Kind.⸗Gottesd. Di. 8.00 Frauenabend. N Werthe E Me heißt seinen Bedarf während des Fonnmer- Schluss- Derkaus bei mir zu decken Manutaktur- u. odewaren- wäsche u. aussteuer * * Aaananmmunumammnmnmummnmnmnnmammnmmmnununummmmmnumummmumn S 5 e Blllige 0 teleut Weinhelmer- 0 . straße 62 1 Sommer stoſte im Sommer-Schlußverkauf e e eee/ True 108 Jahrganges 101g. 10 Guterhaltenen Kinber⸗ Freischütz Morgen Sonntag im feſtlich illuminierten Garten u. in den Sälen bei jed. Witterung großes Sommernachtszeſt mit Tanz u. Unterhaltung Wir laden unſere geſchätzten Gäſte, Freunde und Gönner hierzu herzlichſt ein. Für Speiſe und Trank iſt wie bekannt beſtens geſorgt. Die Rapelle Fümile dochim Heute Samstag abend 8 Uhr findet im„Ratskeller“ unser Rekrüten-Bal! statt. Wir laden hierzu sämtliche Rekruten des Jahrganges, sowie die Eltern und Ange- hörigen herzlichst ein. SS T/// wagen zu verkaufen. Waldſtr. 56 E SHA- GOLA (Brauſelimonade) friſch u. eisgekühlt im Cafe FISCHER Ernſt Ludwigſtr. 5—— Amtliche Bekanntmachungen Ae Preiswert droße auswan Betr.: Steuerſprechtag. u verpachten. So⸗ Der nächſte Steuerſprechtag des 1 1 5 ſort anzutreten. K 5 9 7 gemustett und einfetdle am Donnerstag, 4. Auguſt 1938, hier im Gemeindehaus N a N 5 5 Bürſtädterſtr. 10 ſtatt. Dieſenigen Steuerpflichtigen, die an 7 75 1 1 e l e 19.75 14.73 9.73 dieſem Tage ere 17* 1 A zu verlaufen 2 Montag, den 1. Auguſt 1938 mittags 12 Uhr, bier—[ 1 6. 2— 17— melden und genau 88 in Näh. Austunſtst. 8 8 1 6 155 f uUSsen 48 2.95 1.95 welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗ Erſtklaſſi 2 gute quelltäten wünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Erſtklaſſige Ommer- Schld vor II Sprechtag nicht derüaſchugt werden. Scnun⸗ Kostüme 45.7s 38.78 29.78 Viernheim, den 21. Juli 1938. Reparaturen 4 totle eermen i Sohl Flecken] Der Bürgermeiſter ee 5 M An t— b 39.75 29.75 19.75 Sporivereimgung Amicitia 09 e. B. Secdseſchäft 1 deen 3 zute gusliteten Margen Sonntag, 24. Jul 1038, nach- Holz. San„„ 4 Geschoister Frauen-Mäntel 28.28 48. mittags 2 Uhr, findet in der Waldſchenke un⸗ füller⸗ el Gutmann) 20 in nette ketben und kotmen . Hüte ss 2s 1.88 1.45 Das große Spezialgeschäft Mannheims U 3. 1 NH 7. 4 Schwelzingerstraße 6d Hürtolleln abzugeben. Lorſcherſtr. 9 Generalverſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Geſchäftsbericht des Vereinsführers und ſeiner Mitarbeiter; 2. Entlaſtung des Vereinsführers und ſeiner Mitarbeiter; 3. Genehmigung des Haushaltvoranſchlags; Kinder-Kleider und-Mäntel sehr preiswert 4. Satzungsänderungen; Moderne 5. Verſchiedenes. 15 Hierzu lade ich unſere Ehrenmitglieder und Familien- Mitglieder höfl. ein. Der Vereinsführer. Drucksachen Verlobungskarten Bereins⸗Anzeiger Geburtsanzeigen Visitenkarten Mannhelms gröstes Fachgeschäft r 47* 7 A e u de Todesanzeigen fur Damen- und Kinderkleldung ug 8.0 bis 11 Uhr Uebungs⸗ e Mannheim am Paradeplatz 7 ſchießen für Kyffhäuſer⸗ und 3 eee chene; e Hpouſhreen jeden Sonntag. Aufſicht: fiche Martin und Kempf. e eee Der Kameradſchaftsführer. Männergeſangverein 1846 45 abend 8.30 Uhr letzte Singſtunde vor de Druckerei der Merngelmerbolkszelun9 .— Geflügelzuchtverein Viernheim 1926 dem Wertungsſingen in Lampertheim. Sän⸗ gerkameraden, ſeid daher pünktlich und reſtlos zur Stelle.— Die Abfahrt nach Lampertheim erfolgt morgen Sonntag um 13.18 Uhr am Staatsbahnhof in Viernheim. Der Fahrpreis beträgt—.45 RM. und wird heute abend in der Singſtunde kaſſiert, andernfalls die Fahr⸗ eee nicht* werden kann. er Vereinsführer. einheit te abend letzte Singſtunde vor dem Kritik⸗ ingen in Lampertheim. Alles zur Stelle. Ab⸗ ahrt nach Lampertheim morgen Sonntag um 4 18 Uhr. Alle Sänger, ſowie paſſive Mit- lieder wollen den 155 reis von 45 Pfg. te abend in der lag unde abliefern. *. Der Vorſitzende. angverein Sängerbund⸗Flora. eute abend 9 Uhr vollzahlige Sin egen 25 nach Lampertheim zum Kritikſingen morgen mittag 13.18 Uhr am Staatsbahnhof. ahrpreis pro Perſon 45 Pfg. Fahrgeld iſt 4 te abend abzuliefern. Der Vorſitzende. Seſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend Singſtunde. Morgen Sonntag N Krititſingen in Lampertheim. Abfahrt 13.18 Uhr. Fahrpreis 45 Pfg(Geſellſchaftsfahrt) iſt eute abend zu entrichten. Paſſive Mitzliede r 125 dazu freundlichſt eingeladen. 1 Der Vorſitzende. Samstag abend 8.30 Uhr Mitgliederver- ſammlung im Fürſt Alexander.“ Tagesord⸗ nung im Lokal. Der Beſuch dieſer Verſamm⸗ lung iſt Pflicht. Der Vorſitzende. Brieftaubenverein Sonntag, den 24. Juli, nachmittags 2 Uhr, Gruppen⸗Verſammlung im Lokal Saftladen zum grünen Laub. Erſcheinen aller Züchter iſt Pflicht. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Morgen Sonntag nachmittag 2 Uhr findet in der Waldſchenke unſere diesjähre Generalver⸗ ſammlung ſtatt, wozu ich das Erſcheinen aller aktiven, paſſiven und Chrenmitglieder erwart Sonntagvormittag 10 Uhr Trainingsſpiel 5 dem Waldſportplatz. Turnverein von 1893 Morgen Sonntag vormittag ab 10 Uhr Training für Fuß⸗, Hand⸗ und Fauſtball⸗ ſpieler ſowie Uebungsſtunde der Turner. Der Vereinsführer. O fename e Propaganda d Werbung 3 Begriffe, die ein AHskalxakg und dasselbe bedeuten: beiden B⸗ Jugend-Fußball⸗ Mannſchaften auf Geleauft wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts- welt auch mit der Anzeigen⸗ Werbung nicht ausſetzen, Der Rabatt für Geschäfts-Anzelgen beträgt: * Bei er Aufgabe 3 Voz * 17 17 1 2** 1 0 1 1 4** 1⁵* „ 3 2 17 1 2⁰ 7 Venkauęt wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Ulernneimer Volkszellung Dice Arbeit der AS Oolkswohtfahrt zcigt Dic onatsfeütift für ben deutfehen notfsgrnoſſen Fil Beulſchland meu iet een Bit dc rein un uf uten Glückliche Jugend fran Mütter ucſundcd Lolk⸗ den 25. Juli 1938 beginnt unser großer Kamman 81e und grellen Sle zu! gewaltig Sind die PreIsUVort elle. Ale wir Ihnen leiten e eee V ERNH FIN und Kurzwaren Textil-, Beachten 810 nine unsere austagen f Abt HtER- * Gutgehende Gastuirtischant Gaſthaus z. Noſengarten unt günſtigen Bedingungen ſofort zu verpachten. Es beſteht kein Bierlieferungsvertrag, und kann Bier v. jeder beliebigen Brauerei bezogen werden. Lorenz Noos Wwe. fur zur Propaganda H lein bild- HVeunde!? ks gibt jetzt eine funkel. nogelneue Agfa · Kleinbild- comero die„Agfo-Korot“ för soge ound schreibe 23 Motk. Unverbindliche Vorführung und Erklärung. .— 2 Georg Spiegel f Nathausdrogerie 5 795— 8— 2 141 5 Rollfitmautomat mit Einwurf⸗ ſchacht ſtets dienſtbereit barnung! Ich warne hiermit jedermann, Gerüchte, die über mich im Um⸗ lauf ſind, weiter zu verbreiten oder auszuſagen, widrigenfalls ich die Verleumder gerichtlich belangen werde. Ernjt Moos Ein größeres Quantum faſt neuwertige Mperichuwanzziegel g ab Montag, 25. Juli 1938 laufend abzugeben. Zu erfragen lneim Eisinger Bauunternehmung mannnhelm-Ratertal Nelkenſtraße 22 Samstag ab 8/ Ahr Sonntag ab 5 Ahr Es ladet herzl. ein „Deutscher Ral OEG. Bahnhof Fernſprecher 10 d e e OLVMPISCHEN SPIELEN BERLIN 1030 LLL Im Centpal-Flim-Palalt Ueberall ganz große Begeiſterung! Für Film⸗ u. Sportfreunde ein Hochgenuß Werktags ab ½9, Sonntags ab 7 Uhr ab 9 Uhr 2. Vorſtellung. in nächsten Samstag Olymnla 2. Tel TANZ Spezialität: Wiener Schnitzel garniert, Rahm⸗ koteletts, pikante Platte, als Fiſchgericht Filet geb., ſaure Remoladen, neuer Kartoffelſalat. Speiſen in guter Zubereitung.— Empfehle im Ausſchank: Liebfraumilch, Sonderklaſſe, Kallſtadter Kobnert, St. Martiner natur. Erſtklaſſige Flaſchen⸗ weine. Das gute Kühnerbier. Familie Weſchmann V„ Zur Vorstadt“ Samstag, Sonntag und Montag * Uoges Pr drin files der A8 iti N eier, en Schenbeltstonlern 01 N90 . wobe, pe. 00 eri 3 de fecbslellungen und Kleider, Mela o* und elderstottf. 0˙ stern, „ letxi donne Steg 2 sebone m Fglle esche uageg. schwere, 1 0„ eigt. e— ompietstofl, 1 „ letxt 3 8 10,. el. „„ letrt beumwoll. bruck 5 47% une e 0 Mete „„ Ontsteg, Konturen wahl. weit ugte- zol Neider Jotat 3 gem webe fel Atohalette . dagtbete Ge- Bemberg- . de dee, Jie, Sieben. de dee, tavable- bruen da otebem Fefbsofh f degeneed, ee dev ege st 3 0 lote Gg. Heibel Dirndl-steffe Vistra-NMousseline Noppen-Leinen echtſarbio hübsche Muster imit., moderu-⸗ i jetzt Mtr. 78 53 38 jetzt Mtr.. 90. 78 jetxt Mtr. 1 Bedruckte Maroc. 2. er l ne. 11 1 Cioque ca. 95 em br., moderne Dessins und modische Farbtöne crôpe-Satin crèpearoc. os c br. eee kes ca. 95 em breit für Jacken u. Mantettutter solide Qualltzt Farben jetzt Mtr. 180 168 1385 jetzt Mtr. 210 1 jetzt Mtr. 1. Raus- u. Arbeitskleiderstofte Kleicler- Schotten waschecht jetzt Mtr. 90 73 38 jetzt schöne Fachstellun 1„8 7 kin ses§foffe m. Abseite, 95 em br., nochwertige herrschend schwarz u schöne Farb., vor- 3*⁰ 2 1* marine. jetzt Mtr. Einfarbige Wolistoffe E ca. 180 em br., mod. Farben für Kleider u. Komplets jetzt Mtr. 35 200 Kostümstoffe eee eee. solide Strapazler-Qualltät jetzt Mtr. 200 2⁵⁰ 140 em br. Spitzen- Geargette FEE 130 m dreit aparte Farben jetzt Mtr. 80 ö2⁵⁰ Mantelstoffe 140 em breit, einfarbig u. engl. artig 4* 3 9⁰ jetzt Mtr. Turückgrsetete Herran-und Knaben-Anzugstoffe 0 Wosch-Konstselde nerren- Hemdenstoffe Teegedeche eee E ille 1 nttatbig m. 12 Serv. m. 6 Segz. dete Ne.. 888 letzt bit. 128 2.78- 68 jetzt 16880 1 l. 785 Damen-schlatanzüge Damen- Nachtbemden Damen-Untertlelder eee eee eee, l....... Charmeuse und Charmeuse mit schönen 5 8 Waschseide NMativen 4 jetzt 380 2550 jetzt 880 390 jetzt 190 168 125 damen-Unterkleider Damen-Hemdchen Rinder-Schiüpfer CCC CC Charmeuse mit eleganten] oder Schlüpfer je nach Größe Motiven eee eee 5 jetzt 290 285 285 jetzt 110 83„8 jetzt 88 38 34 Her ren-Hemden dus echtfetb. Stoffen, jetzt 2 2 Kunstseide, glatt u. porös 3. olldecken Schlafdecken Wolldecken 3 W. 1 kamelhaarſarbig tarbig u. Jacquardmuster einſat 0 jetzt Stück 850 jetzt Stück 9. 850 letst Stuck 2803.16. ö Damen Strümpfe Damen-Söckchen Herren-Socken FE r weil und bunt Phautasiemuster 0 jetzt Paar- 68 38 8 Tolle-Karo wechftheg 1 e ee 0 depp. Maron. . 550% 0. eo em dre— Reet W 1 * 3 2 85 ding. ce. 93 2 dungen, 9708 ee. 88 em brei. 013 Konturen Posten leicht rbeite auf Extratischeg in der St angestaubter, aber hochwertiger n und Damen 0% οο,ẽeeii Damen- Siusen oon. Fotos, a us Künste zn garten Stroſtenmuster Wen- Bekleidun — 4 — Sommerkieider dos tunstse, do druckt. Vie Sommerxleider 1 heuptsachhen Frauen. ste- 5 Tanten cee, gecteth 4g 90 1 Posten ee leicder o 1 S7 ed q Kompie ts „ Kstss“ en. 1 9 n 1b ee bisdenen Aer 75 3 posten „ 2 omme Se g ee. 1 Toigeſte, Taveblg d, forno dor Mott. 8 ee ech Ftavengtogen 8 jetzt Paar 33— jetat Paar 563 deren-Sportstrümne Kinder-Mniestrümpfe kältige Qualttaten und Söckchen jetzt Paar 128. 90 66 jetzt Paar- 8 48-. 35 jetzt Paar 1 Damen-Handschuhe Kunstseide u, Leder imit. 0 Damen-Schais eee eee eee jetzt Stück„785„486. 30 Nleider- Schürzen EEC kräftige Qualitäten zetzt 338 278 20 LILA 1 Intelligenten, kräftigen Jungen als Polſter⸗ und Tapezier⸗ lehrling geſucht. Tapeziergeſchäjt Kool Weinheimerſtr. 43 denem delseh ode ta- Muss oline, totrt 85 Ela posten — Sommernleider Wussgsing 8 etope od. Viss. e. o mustert od, gestreift, rr ei 95 kia posten 3 205 Vste Serie Saftladen Jeden Sonntag Jan Es ladet ein Fam. Heſch 0 77 Blechdose(8 Pflaster) 9 8 65 Pig. in Apotheken u. —— Drogerien. Sicher zu haben: Es it doch o wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, mann wird beim kaufenden Publikum keine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ſich lohnende Repräſentation für den Kaufmann iſt das Angebot in der „Viernheimer Volkszeitung“, deren Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind und— was ſehr wichtig iſt— im am am Rathaus 2 Rathaus ———* 9 fun dle Cunte empfehle: Sensen, Sicheln, Sensenwürfe, Reffen Rechen u. Gabeln, Dengelwerkzeuge nathaus-rogerie Gg. Spie ge . wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ N lokalen Bezirk wohnen. nicht r gewaſchen, nicht nur tein, lie 521 2 pessi gepteg ſullwäſcheſenn N den det Okt Ktei De liche Stitn leine des don Bi zei U nut! 5 licht Weihe ken 91 Heil das E und ſe übet Rude Nit i organ Haul 101 Und g Minn teil Laut des di Hinter 125 gebra t