* U Bezugspreis: Ins Haus Nummer 170 ol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und 0 5 gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC ͤ ˙·1 85 Mernheim eiertagen. otenlohn, Montag Jiernheimer eilun 5 Ver kündigungsblatt der NS D AP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101. eee eee eee eee eee eee ee eee eee e e Et ze este 0E AdG , den 25. Juli 1938 14. Jahrgang je Weiheſtunde der deulſchen Oſtmark Der Slellvertreter des Führers ſprach vor dem Bau des früheren Polizeigejängniſjes in Klagenfurt Die Fahnen ſenken ſich. 24 000 Männer der Parleigliederungen aufmarſchierl Klagenfurt, 25. Juli Die Weiheſtunde für die Helden der Oſt⸗ mark, die in den Julitagen des Jahres 1934, als das deutſche Volk der Oſtmark ſeinen erſten verzweifelten Aufbruch gegen Knechtung und Verrat unternahm, Leben und Gut geopfert haben, geſtaltete ſich zu einer Kundgebung feier⸗ lichen Gedenkens und des entſchloſſenen Gelöb⸗ niſſes, die Treue und den Opfermut dieſer Hel⸗ den in nimmermüder Bereitſchaft für Volt und Reich wach zu erhalten. Die ganze oſtmark aufmarſchierl Auf dem Platz der Helden waren in den Vormittagsſtunden des Sonntag die Glie⸗ derungen der Bewegung aus der ganzen Oſt mark aufmarſchiert, mit ihnen faſt alle Kreis⸗ und Gauamtsleiter der ſieben Gaue. Die tief geſtaffelten Kolonnen füllten den mit reichem Fahnenſchmuck umſäumten Platz. Die Stirnfront bildete der kahle, nur mit den kleinen vergitterten Fenſtern verſehene Bau des früheren Poltzeigefängniſſes von Klagenfurt. Ueber dem einſtöckigen Bau erhob ſich das große goldene Hoheits⸗ zeichen des Reiches, das ſieghafte Sym⸗ bol der Ueberwindung des Syſtems, das ſich nur durch Knute und Kerker ſeinen Beſtand ſichern konnte. Die vielen Tauſende. die hier nicht mehr Platz finden konnten, erlebten die Weiheſtunde durch Lautſprecher auf allen ande⸗ ren größeren Plätzen und Straßen der Stadt. Rudolf heß krifft ein Heilrufe aus der Ferne künden um 11 Uhr das Eintreffen des Stellvertreters des Führers und ſeiner Begleitung. Ein Fanfarenkorps gibt über den weiten Platz hin das Zeichen, als Rudolf Heß die Tribüne betritt. Mit ihm nehmen an der Weiheſtunde Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley, Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel. Reichsſtatthalter Seyß⸗ Inquart. ſämtliche Gauleiter der Sſtmark und als weitere Ehrengäſte viele führende ee von Partei. Staat und Wehrmacht eil. Lautloſe Stille herrſcht, als der Stellvertreter des Führers zunächſt zu den Ehrenplätzen der Hinterbliebenen, der als Kämpfer ihres poli⸗ tiſchen Glaubens durch den Strang ums Leben a n 13 Männer ſchreitet und dieſe be⸗ grüßt. Nachdem Rudolf Heß ſo den Angehörigen der Toten Ehre und Dank erwieſen hat, erſtattet der ſtellvertretende Gauleiter von Kärnten, Kut⸗ ſchera, die Meldung daß zur heutigen Weihe⸗ ſtunde 24000 kampferprobte Männer der Gliederungen angetreten ſind. und ruft nach dem Chorgeſang der Hitler⸗Jugend„Heiliges Vaterland“ die Namen der 13 Nationalſozia⸗ liſten auf, die durch Henkershand ihr Leben laſſen mußten. Unter andächtigem Schweigen verweben ſich die Namen in den Geſang des Deutſchlandliedes. Gauleiter Klausner bittet dann Nudolf Heß, dem Führer das Gelöbnis der Natio⸗ nalſozialiſten aus der Oſtmark zu überbringen, Der Führer in Bayreuth Beginn der Bühnenfeſtſpiele Bayreuth, 25. Juli. Am Sonntag nahmen die Jubiläumsfeſtſpiele zum Gedenken an den 125. Geburtstag Richard Wagners im Bayreuther Feſt⸗ ſpielhaus mit einer Neuinſzenierung von„Tri⸗ ſtan und Iſolde“ ihren Anfang. Und wieder iſt der Führer in der Stadt Richard Wagners eingetroffen, um inmitten einer zahlreichen Kunſtgemeinde aus allen deutſchen Gauen und dem Auslande an dieſem Hochfeſt deutſcher Opernkunſt teilzunehmen. Mit dem Führer ſind Reichsminiſter Dr. Goebbels und zahl⸗ reiche weitere führende Perſönlichkeiten des daß dieſe heute und immerdar bereit ſind, wenn es gilt, für das Wohl. die Freiheit und die Ehre des Vaterlandes das Leben einzuſetzen. Die toten Helden der deutſchen Oſtmark ſind in die Standarte„Horſt Weſſel“ mit dem Na⸗ men des Führers auf den Lippen eingegangen. Ihr letzter Schwur iſt auch unſer Bekenntnis. And ſo grüßen wir den Führer: Siegheil! Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchlie⸗ zen die erhebende Weiheſtunde. Auf dem feſtlich geſchmückten Adolf⸗Hitler⸗ Platz findet nunmehr der Vorbeimarſch der Gliederungen der Partei vor dem Stellver⸗ treter des Führers ſtatt Neben dem Wagen des Reichsminiſters haben die Angehöri⸗ gen der 13 Hingerichteten Platz ge⸗ nommen. Mit klingendem Spiel zieht der Spielmanns⸗ zug der ⸗Verfügungstruppe im Paradeſchritt an Rudolf Heß vorbei, ſchwenkt ein. und nun dröhnt eine Stunde lang der Marſchtritt der Kolonnen. Anter den vielen Marſchblocks be⸗ findet ſich auch der Sturm der Stan⸗ darte 89, die am 25. Juli 1934 den hiſtori⸗ ſchen Marſch zum Bundeskanzleramt unternom⸗ men hatte. Immer wieder grüßt der Stellver⸗ treter des Führers die Männer, die hier unter dem blauen Himmel Kärntens an ihm vorbei⸗ ziehen mit dem Gelöbnis im Herzen. ewig für Führer und Volk mit Blut und Leben einzu⸗ ſtehen. Damit iſt die Weiheſtunde vorüber, die ewig lebendig bleiben wird, in der Geſchichte des deutſchen Volkes der Oſtmark. Zu Beginn ſeiner Rede in Klagenfurt umriß der Stellvertreter des Führers mit ernſten Worten den Sinn der Stunde, in der das deutſche Volk feierlich ſeiner Toten gedenkt, die ihr Leben für die Verwirklichung des gro⸗ ßen Gedankens„Großdeutſchland“ gaben und insbeſondere der Tage ſich erinnert, an denen vor vier Jahren opferbereite und leiden⸗ ſchaftliche Nationalſozialiſten den Verſuch mach⸗ ten, die öſterreichiſchen Gaue der deutſchen Hei⸗ 6 Maria von Rumänien nach Cotroceni In einem feierlichen Zuge wurde der Sarg mit gebracht. wo ein großer Gottesdienſt Ankunft der ſlerblichen Reſte der Königinmuller Maria in Colroteni der ſterblichen Hülle der Königinmutter ſtattfand, an dem auch König Carol mit den Angehörigen des Königlichen Hauſes teilnahm.(Aſſociated⸗Preß⸗M) mat zuzuführen gemäß dem Willen ihrer Be⸗ wohner. Rudolf Heß ſprach zu den Angehörigen der 13 Opfer des 25. Juli 1934. die um Tote, Män⸗ ner, Söhne und Väter,. um Brüder und Schwe⸗ ſtern klagen. Er ſprach zu ihnen davon, daß überall dort. wo auf der Welt deutſche Natio⸗ nalſozialiſten marſchieren, die Toten im Geiſte in ihren Reihen mitmarſchieren. „Die Toten unſerer Bewegung“, ſo fuhr der §s Bilbao, 25. Juli. Obwohl an der Eſtremadurafront, wie der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet, die Trup⸗ pen unter der ungewöhnlichen Hitze ſehr zu lei⸗ den hatten, wurde der Gegner faſt völ⸗ lig aufgerieben. Am Sonntag konnte ein Gebiet von 2780 Quadratkilometer mit 23 wichtigen Städten und Dörfern mit einer Ge⸗ ſamteinwohnerzahl von 400 000 erobert wer⸗ den. In dieſen Zahlen ſpiegeln ſich am beſten die gewaltigen Verluſte wider, die den Bol⸗ ſchewiſten zugefügt wurden. Unter den großen Mengen an Kriegsmate— rial, das erbeutet wurde, befanden ſich auch Geſchütze, Maſchinengewehre, Panzerwagen und zwei große Munitionslager. Bisher konnten über 1000 rote Gefallene gezählt werden. Die Zahl der Gefangenen wird auf mehrere 1000 Mann geſchätzt. Die nationale Kavallerie iſt jetzt damit beſchäftigt, das eroberte Gebiet von roten Streitkräften zu ſäubern. Der große Sieg an der Eſtremadurafront kennzeichnet am beſten wieder einmal die Verlogenheit der Bolſchewiſten, die in ihren Heeresberichten den Operationen„keine Bedeutung“ beimeſſen. Alle Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers beſtätigen, daß ſeit dem Zuſam⸗ menbruch der roten Nordfront ſowie dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands erſchienen. Durchbruch zum Mittelmeer kein ähnlicher Er⸗ Eroßer, bedeutender Erfolg Frantos Die Rolen an der Eſtremadura⸗Front faſt völlig aufgerieben folg wie am Sonntag an der Eſtremadurafront bisher zu verzeichnen geweſen iſt. Der Opera⸗ tionsplan, der von General Franco entworfen war. ſah eine Offenſive von 9 Tagen vor, die ſchon in 3% Tagen durchgeführt werden konnte. Caſtuera beſetzt Die Südarmee mit der Zentralarmee vereinigt Burgos, 25. Juli Die unter dem Befehl des Generals Quei p o de Lla no ſtehenden Truppen der nationalſpa⸗ niſchen Südarmee ſtellten am Sonntag bei der 60 km öſtlich von Merida gelegenen Ortſchaft Campanario die Verbindung mit den Truppen der Zentralarmee her. Damit iſt die große Einbuchtung der Eſtremadura⸗Front verſchwunden. Alle in dieſem Gebiet gele⸗ genen Ortſchaften ſind von nationalſpaniſchen Truppen beſetzt. Auch an der Eſtremadura⸗Front ha⸗ ben die Bolſchewiſten unglaubliche Grauſamlei⸗ ten begangen. Noch kurz vor ihrer Niederlage ſteckten ſie ſämtliche Kirchen und die öffentlichen Gebäude in Brand. In faſt ſämtlichen Orten wurden auch wieder zahlreiche Einwohner, die nationaler Einſtellung verdächtigt waren, er⸗ mordet oder als Geiſeln verſchleppt. Der Opfergang der deutſchen Ostmark Rudolf heß über den inn des Kampfes um Gro bdeulſchland Stellvertreter des Führers fort,„ſind das letzte Glied einer großen Opferkette der Deutſchen in der Oſtmark, einer Opferkette, die weit in die Vergangenheit der deutſchen Geſchichte zurück⸗ reicht, zurückreicht bis in die Zeit, da die beſten Deutſchen aller Stämme ſich ihres gemeinſamen Deutſchtums bewußt wurden und damit zugleich die Sehnſucht der beſten Deutſchen erwachte nach der Vereinigung aller Glieder dieſes deutſchen Volkes in einem Deutſchen Reiche. durch schwerk und Pflug gewonnen Im Kampf um dieſes Reich haben die Deut⸗ ſchen des Donau⸗ und Alpenlandes ihre Opfer gebracht. immer wieder, bis die Oſtmark durch Schwert und Pflug gewonnen wurde. Es ſind Deutſche aus allen Gauen geweſen, die ihr Leben einſetzten für das deutſche Volkstum in dieſer Grenzmark des Reiches.“ Wie verſchiedenartig iſt der Kampf geweſen, der zum Reiche aller Deutſchen führte! Schien er eine Epoche lang ein dynaſtiſcher Streit zu ſein, ſo ſahen ihn die nächſten Generationen wieder auferſtehen in Bauernaufſtänden, wieder andere in religiöſen Revolutio⸗ nen. Wie immer in der Vergangenheit dieſe Kämpfe auch aufgefaßt und ausgelegt ſein wor⸗ den mögen, wir wiſſen heute. es waren letzten Endes Kämpfe um das Großdeutſche Reich aller Deutſchen. Und wie die Toten unſerer Generation, ſind die Gefallenen von damals gefallen für Großdeutſchland. Die Bauern in Oberöſterreich ſo gut wie in Tirol, in Salzburg, wie in Kärnten. Wofür denn anders haben die Männer aus Kärnten und Steiermark, aus Wien und Tirol, haben die Deutſchen Oeſterreichs von 1914 bis 1918 und von 1918 bis 1938 gekämpft als für ihr deutſches Volk, das ſeine einzige, wirk⸗ liche Heimat in Großdeutſchland hat? Und heute weiß es das ganze deutſche Volk und wird es nie vergeſſen, daß die Zahl der ge⸗ fallenen Deutſchen im Weltkriege prozentual am höchſten geweſen iſt in den deutſchen Gauen der Oſtmark. (JFortſetzung auf Seite 2) 8 5 ——.— e 8 Anſeres Gauleilers Geburlskag Der Führer gratulierte Zum 54. Geburtstag überſandte der Führ Adolf Hitler Gauleiter und Reichsſtatthalter 58 8 3 93 Telegramm:„Nehmen u rem Geburtstag meine be ück⸗ wünſche entgegen.“ eee Auch von Seiten der Führerſchaft der i ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen.de ſowie von allen Teilen der Bevölkerung wurden dem Gauleiter die herzlichſten Glückwünſche über⸗ mittelt, die erneut die enge Verbundenheit des Gaues Heſſen-Naſſau mit dem alten Kämpfer des Führers zum Ausdruck brachten. Darüber hinaus 7—-N Glückwunſch⸗ rende 0 und des Staates ein. I Iftmark-Gauleiler vereidigt Klagenfurt, 25. Juli. Am Sonntagnachmittag fand im hiſtoriſchen Wappenſaal des Landhauſes zu Klagenfurt die feierliche Vereidigung der ſieben vom Füh⸗ rer neuernannten Gauleiter der Oſtmarkgaue durch den Stellvertreter des Füh⸗ rers ſtatt. Königinmulter Maria beigeſeßt Bukareſt, 25. Juli. Am Sonntag wurde die Königinmutter Ma⸗ ria von Rumänien in der Kloſterkirche von Gurtea de Arges, der Ruheſtätte des rumäniſchen Königshauſes, feierlich bei⸗ geſetzt. Der Trauerzug bewegte ſich vor⸗ mittags zunächſt vom Königsſchloß nach dem Sonderbahnhof des Königshauſes. Hinter dem Sarg ſchritten u. a. König Carol, Prinz⸗ regent Paul von Jugoſlawien, der Herzog von Kent, Prinz Cyrill von Bulgarien und die außerordentlichen Geſandtſchaften, die die mei— ſten europäiſchen Staaten entſandt hatten, da⸗ runter für Deutſchland der Chef des Pro⸗ tokolls, Geſandter Frhr. von Foernberg und der Bukareſter deutſche Geſandte Fabri ⸗ cius. Es folgten die Mitglieder der Regie⸗ rung, die Spitzen der zivilen und militäriſchen Behörden und zahlreiche Abteilungen des Hee⸗ res. Der Sarg und die Teilnehmer an der Lei⸗ chenfeier wurden vom Bahnhof mit Sonder⸗ zügen nach Curtea de Arges gebracht, wo um 17 Uhr die Beiſetzung erfolgte. hlinka bleibt Slowalen-Jührer Preßburg, 25. Juli. In Prager Regierungsblättern und in flo⸗ wakiſchen zentraliſtiſchen Kreiſen wurden plan⸗ mäßig Nachrichten verbreitet, wonach Pater Hlinka ſeinen Poſten als Vorſitzender der Slowakiſchen Volkspartei noch zu Lebzeiten ſei⸗ nem Nachfolger übergeben wolle. Dieſe Ge⸗ rüchte werden von den zuſtändigen Stellen dementiert und als zentraliſtiſcher Bluff hingeſtellt. Das Hauptblatt der ſlowakiſchen Volkspartei „Slowac“ nimmt am Sonntag in ſeinem Leitaufſatz gegen dieſe Tendenzgerüchte Stel⸗ lung und ſchreibt, Hlinka habe nichts derglei⸗ chen geäußert. Auch habe niemand mit Hlinka darüber geſprochen. Die Führerſchaft und der Vorſitz der Partei bleiben weiter in ſeinen Händen. Alle Organe gingen einheitlich vor⸗ wärts, weil ſie ſich deſſen bewußt ſeien, daß der Wunſch Pater Hlinkas der Wunſch des ganzen ſlowakiſchen Volkes ſei. Ihn zu erfüllen be⸗ deute, das ſlowakiſche Volk einen Schritt weiter sz um Siege zu führen. Hlinka ſelbſt veröffentlicht im„Slowac“ ſeinen Dank an das ſlowakiſche Volk unter dem Titel„Aus dem Sanatorium an die neue Ar⸗ beit“. Wie ergänzend mitgeteilt wird, iſt das Befinden Pater Hlinkas ausnehmend gut. Rüſtungsgeſpräche in Paris Hore⸗Beliſha bei Daladier Paris, 25. Juli. Der engliſche Kriegsminiſter Hore⸗Be⸗ liſha, der ſich augenblicklich in Paris aufhält, hatte eine Unterredung mit Miniſterpräſident Daladier. Im franzöſiſchen Kriegsmini⸗ ſterium bewahrt man jedoch über dieſe Zuſam⸗ menkunft größte Zurückhaltung. Die Blätter heben nichtsdeſtoweniger die Bedeutung der Unterredung hervor, denn nach dem Be— ſuch des engliſchen Königspaares erfordere das politiſche Klima eine immer engere Zuſam⸗ menarbeit der Generalſtäbe der beiden Länder, um die Dispoſitionen der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Landesverteidigung genau auszuarbeiten. Hore⸗Beliſha gab dieſer engen Zuſammen⸗ arbeit durch die Erklärung Ausdruck, daß man die Fahnen der beiden Länder nicht mehr un⸗ terſcheiden könne. Amerika organiſiert zivilen Flugwarndienſt Waſhington, 25. Juli. Der amerikaniſche Generalſtab, der im Frühjahr erſtmalig Verſuche mit Luft⸗ ſchutzübungen unternommen hat, beabſich⸗ tigt, im Oktober ein größeres Luft ma⸗ nöbver an der Atlantiſchen Küſte mit Fort Bragg in Nord⸗Carolina als Zentrum durchzu⸗ führen, wobei nicht der Luftſchutz für die Zivil⸗ bevölkerung, ſondern die Einſpannung ziviler Stellen in den Flugabwehr⸗ und Nachrichten⸗ dienſt organiſiert werden ſoll. Entlang der Küſte und in der Umgebung von Fort Bragg, dem für dieſen Fall die Bedeutung eines wichtigen militäriſchen Flughafens beige⸗ legt wird, ſoll ein„Warnungsnetz“ von 300 zivilen Stationen eingerichtet werden, die bei Fliegergefahr Fort Bragg ſo⸗ fort benachrichtigen ſollen. Die Stationen be⸗ ſtehen aus Telefonämtern, Elektrisitätswerken, Eiſenbahnen und anderen ſtändig benutzten Un⸗ ternehmungen. Das Luftmanöver wird in Angriff und Ab⸗ wehr den größten Teil der amerika⸗ niſchen Luftwaffe vereinigen. Auf Grund der dabei gewonnenen Erfahrungen ſollen an der Oſtküſte und an der Weſtküſte ſolche War⸗ nungsnetze als ſtändige Organiſation eingerich⸗ tet werden. Was Frauen und Jugend opferten Auf friſchen Gräbern wurde das ymbol des gieges aufgepflanzt (Fortſetzung von Seite 1) Der Stellvertreter des Führers gedachte hier der zahlloſen Unbekannten, die auch ihr Leben einſetzten, und erinnerte an die Kameraden, die in Hunger, Elend und Not dahinſiechten oder in Kummer um deutſches Schickſal erloſchen. „Nicht nur der Männer“, ſo rief Rudolf Heß aus, wollen wir gedenken, wir wollen die Opfer der Frauen Deutſchöſterreichs ebenſo vor uns auferſtehen laſſen. Wieviele von ihnen ſind auch dahingegangen. Wieviel Bekümmernis und Sorge hatten ſie alle zu er- tragen. Wie haben ſie, die unbekannten Frauen Deutſchöſterreichs mit der Sorge um das tägliche Brot gekämpft, wenn ihre Männer oder ihre Söhne um des Glaubens willen im Kerker ſaßen. Wie oft haben ſie ſelbſt den Weg in Ge⸗ fängniszellen genommen, wie oft ſind ſie krank und elend wieder heimgekehrt. Und den⸗ noch! wie haben dieſe Frauen immer von neuem. in die Herzen der oft Verzweifelten, wie haben ſie beſonders in die Herzen ihrer Buben und Mädel immer wieder Zuverſicht getragen, immer wieder Glauben gepflanzt! Wie haben ſie mit ihren arbeitszerfurchten Händen den Ihren, die im fanatiſchen Kampfe ſtanden, Zeichen des Troſtes, des Verſtehens und des Glaubens an den gemeinſamen Sieg gegeben. Mit welch großer Liebe ſo manche den letzten Gang der Ihren in bewundernswertem Leugnen eigenen Schmerzes zu einem ſtolzen Gang in eine große Zukunft werden laſſen. Wieviel Güte, Verſtehen und Glauben haben die Frauen in die Gefängniſſe getragen, während die Männer in Kerkern und in Anhaltelagern waren, in Ker⸗ kern, wie in dieſem hier, der ſo viel Leid in ſei⸗ nen Mauern barg!(Rudolf Heß zeigt auf die Front des Gebäudes hinter ihm, des Polizeige⸗ fängniſſes, in dem viele tauſend Nationalſozia⸗ liſten ihrer politiſchen Ueberzeugung wegen Mo⸗ nate hindurch zubringen mußten.) Dieſen Frauen Deutſchöſterreichs gebührt ein ſtilles Heldenlied und die Dichter unſe⸗ rer Zeit, ſie werden es ſchreiben, wie ſie ſchon Mir glauben ſo viele Lieder des Kampfes und des Glaubens geſchrieben haben! Welches Opfer brachte auch die Jugend! Eine Jugend, für die ſchon im Kindesalter der Kampf und das große Leid begannen. Eine Ju⸗ gend, die ſtatt der Betreuung und Umhegung im Vaterhauſe nur Angſt kannte, Sorge und Not um des Deutſchtums willen. Ständig vom Verrat bedroht, ſtändig wachſam, daß nicht ein unbedachtes Wort dem Vater das tägliche Brot oder die Freiheit koſtet, haben ſie dahin gegeben, was Millionen anderen das ſchönſte Erinnern im Leben iſt: die wahre Kindheit. In der erſten Erinnerung nicht nur an die ge⸗ waltige Zahl der Opfer, ſondern auch an die lange Leidenszeit der Oſtmark überhaupt dankt das deutſche Volk heute nochmals dieſen ſeinen Volksgenoſſen.“ 5 Der Stellvertreter des Führers ſprach hier von dem Ergebnis dieſes Kampfes und Leides der Vergangenheit die hier auf oſtmärkiſcher Erde ein kampfgeſtähltes, hartes, bewußt groß⸗ deutſches Geſchlecht wachſen ließ. „Das aber“, ſo fuhr Rudolf Heß fort,„macht die Erinnerung an die Jahrhunderte des Kam⸗ ſes und des Leides, an die Zeit des Elends des letzten Jahrzehnts dem deutſchen Volk zu einer troſtreichen Gewißheit: Die im Zeichen des Na⸗ tionalſozialismus Gefallenen der vergangenen Jahre werden, das wiſſen wir, die Opfer ſein, die im Bruderkampf um das Deutſchtum der Oſtmark gefallen ſind, und es iſt die Tragik der Toten der letzten Jahre, daß ſie den Sieg eines über tauſendjährigen Kam⸗ pfes, der ſo greifbar nahe vor ihnen ſtand, nicht mehr haben ſehen dürfen. Nicht nur daß ſie am zäheſten u. härteſten mitgekämpft mitgekämpft, macht ihre Namen in der deutſchen Geſchichte ewig, ſondern daß auf ihren friſchen Gräbern das Symbol des großdeutſchen Sieges auf⸗ gepflanzt wurde: das Hakenkreuz. die Well lügt Abrechnung mit den berufsmäßigen heßern im Ausland Wie äußerlich ſteht jene Welt dem großdeut⸗ ſchen Kampf gegenüber, die da glaubt, daß irgendwelche materielle Ueberlegun⸗ gen die Heimkehr Oeſterreichs ins Reich be⸗ wirkt hätten! Wie arm iſt eine Welt. die für die wahren Empfindungen der Herzen und der Seelen eines ſo innigen und ſo gläubigen. ſo leidenſchaftlichen und ſo edlen Volkes wie es das kämpferiſche Deutſchtum der Oſtmark iſt, kein Empfinden hat. Wie wenig kennt ihr draußen uns, wenn ihr glaubt, Deutſche hätten Deutſche mit Waffengewalt er⸗ obert.„Das Reich“ hätte Oeſterreich„beſiegt'“. Was wißt ihr draußen von der grenzenloſen Liebe der Oſtmärker zu Großdeutſchland und zu ſeinem Führer! Was wißt ihr davon? Die Wiedergewinnung Oeſterreichs für das Reich, die Errettung der deutſchen Herzen der Oſtmark für Großdeutſchland hat keinem Gegner don draußen Blut gekoſtet. Nur die deutſchen Nationalſozialiſten haben ihr Blut geopfert, da⸗ mit die Gemeinſchaft der deutſchen Herzen eine Einheit des deutſchen Volkes in einem deutſchen Reich ſei. Kein fremdes Volk. kein fremdes Land in Europa und auf der Welt hat dadurch Schaden gelitten, daß die Deutſchen ſich ihr Recht nahmen. Niemandem hat es zum Scha⸗ den gereicht, daß ihr Oſtmärker aufgegangen ſeid im Großdeutſchen Reich. Niemandem hat es zum Schaden gereicht, wohl aber wird es Millionen zum Segen werden, daß auch hier in dieſem Lande neues Le- ben eingezogen iſt, daß die Arbeitsloſen wieder Arbeit bekommen haben. daß die Räder, die ſtillſtanden, ſich wieder drehen, daß der Bauer wieder weiß. warum er ſein Korn ſät und erntet, daß Euer Daſein wieder einen Sinn hat, daß das Wirken von Kopf und Hand nicht nur dem eigenen Ich dient, ſondern vor allem der großen gemeinſamen Heimat und ihrer Zukunft. Wie ſchmählich hat ein Großteil der Aus⸗ landspreſſe die Völker draußen beloaͤen über bie Kampf der deutſchen Nationalſozialiſten ier! „Daß Deutſchland und nun auch das einſtige Oeſterreich wieder frei ſind von dieſen ſo raffi⸗ niert ausgedachten Syſtemen und Methoden, das lüßt ſo vielen draußen keine Ruhe. Immer wieder überſchreit dann ein Teil der Preſſe draußen diejenigen, die Klugheit und Gerech⸗ tigkeitsſinn beſitzen und die Ehrfurcht empfin⸗ den vor dem Leidens⸗ und Opfergang eines Volkes. Immer wieder dröhnt Lärm auf gegen die Vernunft und immer wieder wird in frey⸗ leriſcher Weiſe jener furchtbare Gedanke in die friedliebenden Völker getragen, der Gedanke an einen neuen Krieg. Je mehr wir in Ruhe aufbauen und Werke des Friedens tun, je weniger wir ſelbſt an den Krieg denken, umſomehr Vorwände erfinden ſie von einem drohenden Kriegszuſtand, zetern dieſe erfahrenen Spezialiſten der Völkerver⸗ hetzung, der Tartarennachrichten. Wir kennen ja nun ſchon zur Genüge die Me⸗ thode und dieſe Melodie. Es iſt heute, wie es immer war. Jene, die weder geopfert noch ge⸗ blutet haben, ſie erheben in Abſtänden Kriegsgeſchrei. Es iſt ein Glück für die Völker, daß der Führer Deutſchlands ſich nicht provozieren ließ und ſich nicht provozieren läßt. In ſouveräner Ruhe tut der Führer. was er tun muß für ſein Volk. und er tat es und wird es tun im Zeichen des Friedens. denn er wirkt für den Frieden in Europa. indem er auch das deutſche Volk in Deutſchöſterreich rettete vor dem Bolſchewismus;: indem er dieſes Herz Europas davor bewahrte, zur Brandfackel der Weltrevolution zu werden. hat er Europa da⸗ vor bewahrt. Er wirkt für den Frie⸗ den, indem er Deutſchland ſo ſtark machte, daß andere nicht mehr aus nichtigen Gründen ein⸗ marſchieren können, um billige Lorbeeren zu ernten. Wir glauben an eine höhere Gerechtigkeit, die nicht zulaſſen kann, daß von neuem Krieg in die Welt gebracht wird, ein grauenhafter Krieg mit unausdenkbaren Folgen, der blühende Gebiete zu troſtloſen Wüſten macht, Millionen Menſchen hinſchlachtet oder zu Krüppeln werden läßt, ein Krieg, der nur einen Sieger kennen würde: den Bolſchewismus. unser Leben gehört dem Führer Rudolf Heß ſchloß: So wenig, wie Ihr gebeugt werden konntet, als Ihr Foltern und Martern ertragen mußtet, um Deutſchlands willen, ſo wenig wird der Führer nachgeben. Unerſchütterlich, wie Ihr ſtandet um Eurer Ueberzeugung willen, ſo ſteht der Führer für ſeinen Glauben und für ſeine Sendung für Deutſchland. Und ebenſo uner⸗ ſchütterlich werden wir zu Deutſchland ſtehen und zu Adolf Hitler! Das iſt unſer Gelöbnis an die toten Helden der Oſt⸗ mark und des ganzen deutſchen Volkes. Unſer Leben gehört dem Führer, wie ihr Leben und Sterben ihm gehört hat. Unſer Le⸗ ben gehört ihm, durch deſſen Wirken das Schick⸗ ſal unſer Volk wieder auferſtehen ließ, unſer Leben gehört ihm, mit dem der Herrgott war und mit dem der Herrgott ſein wird. Das iſt unſer heißer Glaube. Wir danken dem Höch⸗ ſten, daß er den Tod all der Vielen nicht ver⸗ geblich ſein ließ. Wir danken ihm, daß er den Tod unſerer Kameraden geſegnet hat durch den Sieg des Ideals, für das ſie ſtarben. In die⸗ ſem Ideal iſt Leben und Tod des deutſchen Nationalſozialiſten umſchloſſen. Es heißt: Adolf Hitler! Es heißt: Deutſchland!“ Kleine poliliſche Nachrichten Wie aus Aſuncion gemeldet wird, findet die Volksabſtimmung über das Abkommen mit Bo⸗ livien zur Beilegung des Chaco-Konfliktes am 10. Auguſt ſtatt. Im Zuſammenhang mit der am Freitag er⸗ folgten Verhaftung des ehemaligen Chefs der politiſchen Polizei in Rio wegen Mißhandlung politiſcher Gefangener wurde deſſen früherer Sekretär feſtgenommen. Mehrere Detektibe der politiſchen Polizei wurden entlaſſen. Durch die Exploſion von Feuerwerkskörpern iſt eine Feuerwerksfabrik in Novoli(Süd⸗Apu⸗ lien) eingeſtürzt. Unter ihren Trümmern haben vier Arbeiter den Tod gefunden. letzten. Der Jowſekhenker arbeilel Warſchau, 25. Juli. Wie„Expreß Poranny“ aus Moskau mel⸗ det, habe jetzt der Generalſtaatsanwalt Wys⸗ zynſki aus der Ukraine genaue Angaben über die dort im Laufe des Juni vollſtreckten To⸗ desurteile erhalten. Danach ſeien in der Sowjet⸗Ukraine insgeſamt 114 Perſonen beſei⸗ tigt worden. 73 von ihnen ſeiem gewöhnliche Parteimitglieder, 29 Angeſtellte des Partei⸗ komitees, acht hätten verantwortliche politiſche Poſten innegehabt und vier gehörten der GPll. an. Flugzeugunglücke in der Tschechei Prag, 25. Juli. Bei Medonice in der Slowakei ſtießen drei Jagdflugzeuge, die in einer Kette übten, aus unbekannter Urſache zuſammen. Einer der Piloten konnte ſich durch Fallſchirmabſprung retten; die beiden anderen Piloten kamen in den Trümmern ihrer Maſchinen ums Leben. Bei Borek ſtürzte ein Militärflugzeug ab. Beim Aufſchlagen auf den Boden ging die Maſchine in Flammen auf. Der Pilot, Oberleutnant Rys, kam in den Trümmern des Flugzeuges ums Leben. Genau vor einem Monat, am 23. Juni, iſt der Bruder des Verunglückten eben⸗ falls bei einem Abſturz ums Leben gekommen. Oslo-Skaalen bleiben neural Kopenhagen, 25. Juli Die Konferenz der ſieben Außen mini⸗ ſter der Oslo-Staaten hat am Samstag zwei Sitzungen abgehalten, über deren Verlauf keine Mitteilungen ausgegeben worden ſind. Der erſte Tag der Konferenz wurde am Abend mit einem Bankett beſchloſſen, auf dem der dä⸗ niſche Außenminiſter und der belgiſche Miniſter⸗ präſident das Wort ergriffen. Es iſt zur Gewohnheit geworden, ſo führte der däniſche Außenminiſter Dr Muſch u. a. aus, die Oslo-Konvention von 1930 als ein Zeugnis des Willens zur wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit der Oslo-Staaten anzuſehen. Unſere Länder, ſo erklärte der Redner, wünſchen und brauchen jedoch auch die Märkte außerhalb un⸗ ſeres Kreiſes. Daraus folgt ſchon, daß wir höchſt intereſſiert an einer Verminderung der wirt⸗ ſchaftlichen Abſperrungen ſind. Aber dieſe Konferenz, ſo fuhr Dr. Munch fort, gilt weniger den wirtſchaftlichen Fragen als der allgemeinen internationalen La⸗ ge. Wir ſehen mit Unruhe die Gefahren, die dem Weltfrieden und damit der ganzen menſch⸗ lichen Kultur drohen. Unſere Staaten bilden weder eine Allianz noch eine En⸗ vente. Jedes unſerer Länder bat ſeine eigenen Probleme, ſeine eigene Politik. Wir alle ſind feſt entſchloſſen, uns außerhalb von Konflikten zu halten, die zwiſchen den politiſchen Macht⸗ gruppen entſtehen könnten, in die ſo viele Staa⸗ ten in Europa und der Welt geteilt ſind. Unſer Verhältnis zu allen Staaten iſt gut. Sollte ein Krieg von neuem ausbrechen, ſo ſind wir entſchloſſen, unſer Aeußerſtes zu tun, dem zu entgehen, daß wir in ihn hineingezogen werden. Außenminiſter Munch betonte dann. daß die Genfer Liga die ganze Zeit hindurch auf dem politiſchen Gebiet verſagt habe und ſchloß mit dem Wunſch auf eine fruchtbare Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den auf der Konferenz vertretenen Ländern. Nach Dr. Munch nahm der belgiſche Mini⸗ ſterpräſident und Außenminiſter Spaak das Wort. Dr. Munch habe Recht. ſo führte er aus, daß unſere Staaten weder eine Allianz noch eine Entente ausmachen. Unſere Gemeinſchaft beruht auf der gemeinſamen politi⸗ ſchen Form unſerer Staaten. der Demokratie. Wir ſind Friedensfreunde. weil wir un⸗ ſere Länder lieben, aber auch, weil wir uns deſſen bewußt ſind, daß ein Krieg in unſeren Tagen das Zeichen zu einer wirtſchaftlichen und moraliſchen Kataſtrophe geben würde. Alle hier Anweſenden haben an die Genfer Einrichtung geglaubt. Sie haben ſich ihr gleich zu Beginn angeſchloſſen. Sie haben mit ihr zu⸗ ſammengearbeitet und die übernommenen Ver⸗ pflichtungen treu erfüllt. Aber die Begebenhei⸗ ten haben gezeigt, daß eine kollektive Sicher⸗ heitsordnung, die nicht auf einer weltumſpan⸗ nenden Organiſation beruht, wirkungslos und ohnmächtig iſt. Das hat uns gezwungen, den Genfer Pakt eine Deutung zu geben, die in Uebereinſtimmung mit der Praxis, welche die Mitglieder der Genfer Liga faktiſch verfolgen, 1 unſere Verpflichtungen auf die Wirkungsmög⸗ lichkeiten und auf das, was möglich iſt, begrenzt. Dieſe Erkenntniſſe bewirken, daß in erſter Linie die Miniſter der Nordiſchen Länder und weiter die Miniſter Hollands, Luxemburgs und Belgiens einig darüber zu ſein pflegen, daß ſie ihre Geſichtspunkte über die Situation austau⸗ ſchen und wechſelſeitige Fühlung ſuchen, um, wenn möglich, gemeinſam Stellung zu nehmen. Der Staatsſekretär im amerikaniſchen Schatz⸗ amt, Morgenthau, iſt am Samstag in Paris eingetroffen. Morgenthau erklärte, daß ſein Beſuch rein privat ſei. Der amerikaniſche Staatsſekretär wird heute Gaſt des Staatsprä⸗ ſidenten ſein. Er wird trotz des privaten Cha⸗ rakters ſeines Beſuches auch Beſprechungen mit dem Finanzminiſter und dem Wirtſchafts⸗ miniſter haben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckeret Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1938 über 190d. Z. Zt. ist Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig“ um gei s ftihnet 1 bien ende! legt vu Kutz! Limburg zuges in b eine der Pie ettt l Bei de Agel Gogo ſtiez ein J bribüne u er getötet ſcwanten 80 biz zeug rah bovchl di zunch ſcht u Auf det bei Ploge ein ſchwer Ein On befand fic zut Arb dei Prise 5 det Wag den St ünte St vit gro itebauſ Omnibus Wihꝛen alte Arbe dem Wag tötet wot davon zw fil Diti Lott An So dergleichen Leinfel Snuiße 8 Juſamnen Die er un nach tude im nach dem 0 ug eintt Nahen hir einzel betten, hal tutt fel Dunne! m 12 1 Spittberd alk auf bahn ange 32 eh bend die! f fern Hör 1 dung der 0 lte uc außerntze er! enny en bielen 1 Det J 1 W er 1 2 lühne ier Banbf: l fi dme ſie ö 0 5 ad die d z 5 ammen⸗ Unere en und ib die nenich⸗ dilden e Ef⸗ eigenen le ſind Fhten Macht⸗ e Staa⸗ it gut. 0 nd „ un gemgen en und Genfer t gleich g ihr zu⸗ 1 Uer⸗ henhei⸗ 540 mſpan⸗ 6 und v dent N die il* che die ſolgen/ mög 9 grenzt. erster f und 5 Clſenb ahn Anglütt in Belgien 10 Todesopfer und über 20 Verletzte l Brüſſel,. 25. Juli. Bei St. Truiden in der Provinz Limburg ereignete ſich am Sonntagvormittag ein ſchwe⸗ 175. bei dem zehn Rei⸗ getötet und eine große a= letzt wurden. e Kurz vor St. Truiden in der Provinz Limburg ſprang ein Wagen eines Perſonen⸗ zuges in einer Weiche aus den Schienen und riß einen Betonpfeiler einer Signalanlage um. Der Pfeiler fiel auf den Wagen, der völlig A wurde. Bisher gelang es, ü nf Leichen zu bergen, während ſich fünf Tote noch unter den Trümmern befinden ſollen. Die Zahl der Verletzten wird auf über 20 geſchätzt. Die Rettungsarbeiten ſind in vol⸗ lem Gange. Großfeuer in Kanalhafen Paris. 25. Juli. „Im Hafen von Gravelines an der fran⸗ zöſiſchen Kanalküſte brach Samstag nachmittag ein großer Brand aus. der ſämtliche Lager⸗ ſchuppen und Ladeſtege aus Holz und eine Kon⸗ ſervenfabrik in Schutt und Aſche legte. Große Mengen Altpapier, Saatgetreide. Dünger, Oel⸗ kuchen und 7000 Konſervenbüchſen wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden beläuft ſich auf 15 bis 20 Millionen Franken. Folgenſchweres Unglück in Columbien Ein Flugzeug raſt in die Präſidenkenkribüne Bisher 45 Tole Bei der am Sonntag auf dem Truppen⸗ übungsplatz Santa Anna, 20 Kilometer von Bogota entfernt, abgehaltenen Militärparade ſtieß ein Kampfflugzeug gegen die Präſidenten⸗ tribüne und ſtürzte dann in die Maſſe der Zu⸗ ſchauer. Eine große Zahl von Menſchen wurde getötet und verletzt. Die Schätzungen ſchwanken zwiſchen 35 bis 50 Toten und 80 bis 100 Verletzten. Da das Flug⸗ zeug nach dem Abſturz in Brand geriet, wurden ſowohl die Toten als auch die Verwundeten durch ſchwere Verbrennungen derart verſtüm⸗ melt, daß es bei den meiſten nicht möglich war, ihre Perſönlichkeit feſtzuſtellen. Nach den letzten Feſtſtellungen ſind bei dem Flugzeugunglück, das ſich auf dem Truppen⸗ übungsplatz Santa Anna bei Bogota ereignete, 45 Tote zu verzeichnen. 18 von ihnen konnten bisher identifiziert werden. Unter den Opfern des Unglücks befindet ſich etwa die gleiche An⸗ zahl Männer und Frauen. Präſident Lopez be⸗ teiligte ſich perſönlich an den Hilfeleiſtungen. 10 weiter Verunglückte ſind ſo ſchwer verletzt, daß ſie wohl kaum am Leben erhalten werden können. Drei ſchwere Omnibus⸗Anfälle Arbeiler-Imnibus verunglückt Hochkirch, 25. Juli. Auf der Reichsſtraße Leobau— Bautzen bei Plotzen ereignete ſich am Samstagmorgen ein ſchwerer Omnibusunfall. Ein Omnibus eines Bautzener Unternehmens befand ſich mit zehn Arbeitern auf der Fahrt zur Arbeitsſtelle an der Reichsautobahn bei Priſchwitz. Am Gaſthof in Plotzen geriet der Wagen zu weit nach rechts. Er ſtreifte einen Straßenbaum und wurde dadurch auf die linke Straßenſeite gebracht. Hier prallte er mit großer Wucht gegen die Hausecke eines utshauſes. Mit eingedrücktem Kühler kam der mnibus an der Hauswand zum Stehen. Während des Anpralls war der 60 Jahre alte Arbeiter Grohmann aus Leobau aus dem Wagen herausgeſchleudert und ſofort ge⸗ tötet worden. Fünf Arbeiter wurden verletzt, davon zwei ſchwer. Aulobus mit Jug zuſammengeſtoßen Drei Tote, drei Schwer⸗ und zehn Leichtverletzte Stuttgart, 24. Juli. Am Sonntagvormittag kam es auf der ſchie⸗ nengleichen Kreuzung der Eiſenbahnſtrecke Leinfelden— Neuhauſen und der Straße Bernhauſen— Sielmingen zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem fahrplanmäßigen Perſonenzug Neuhauſen— Leinfelden und dem fahrplanmäßigen Autobus der Linie N der Stuttgarter Straßenbahn. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß wurden drei Frauen getötet, drei Perſonen ſchwer und zehn leicht verletzt. Acht der leicht Verletzten konnten in ihre Wohnungen entlaſ⸗ ſen werden. Die Urſache des Unglücks, das ſich an einer überſichtlichen Stelle der Fahrſtrecke zu⸗ trug, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Aukobusunglück in der Schweiz Baſel, 25. Juli. Anmittelbar vor der Halteſtelle Therwil der Birſigtalbahn ereignete ſich am Sonntagmittag ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem aus Schlettſtadt(Elſaß) kommenden Autobus und einem Motorwagen der Birſigtalbahn. Als der mit 49 Perſonen beſetzte Autobus, in Richtung Baſel fahrend, die Linie der Birſig⸗ talbahn überquerte. wurde er von einem ebenfalls in Richtung Baſel fahrenden Motor⸗ wagen der Birſigtalbahn erfaßt. Der Motor⸗ wagen bohrte ſich dabei in die rechte Seite des Geſellſchaftswagens und riß deſſen Wand faft in ihrer ganzen Länge auf. Gleichzeitig wurde der Führerſitz der Bahn eingedrückt. Der Mo⸗ torwagen entgleiſte, ſein Führer wurde ſchwer verletzt. 17 Inſaſſen des Autobuſſes wurden leicht bis erheblich verletzt. Meiſterleiſtung deutſcher Bergſteiger Die Nordwand des Eigers bezwungen München, 25. Juli. Die Deutſche Bergwacht teilt uns mit, daß man nach den letzten ſchlechten Meldungen ge⸗ rade im Begriff ſtand, eine Rettungsmannſchaft nach dem Eiger auszuſenden, als folgende Mel⸗ dung eintraf: Nachdem die vier Bergſteiger in der Nacht an vier einzelnen Plätzen in der Schlucht biwakiert hatten, haben ſie am Vormittag den Aufſtieg in einer ſteilen Eisrinne, die zum oberen Teil des Oſtgrates hinaufleitet, durchgeführt und mittags um 12 uhr den Gipfel erreicht. Am Spätabend ſind ſie über den Weſtgrat wohlbe⸗ halten auf der Station Eigergletſcher⸗-Jungfrau⸗ bahn angelangt. Kampf mit dem Eis Der Schweizer Rundfunk hat am Sonntag⸗ abend die Konzertübertragung unterbrochen und ſeinen Hörern die Mitteilung von der Bezwin⸗ gung der Eiger⸗Nordwand durch die vier Deut⸗ ſchen durchgegeben. Dieſe Nachricht war bereits wie ein Lauffeuer durch die Kurorte des Mönch⸗ Eiger⸗Jungfrau⸗Gebietes gegangen, wo die . alpine Leiſtung hohe An 0 erkennung und Bewunderung bei den vielen hier weilenden Bergſteigern auslöſte. Der Münchener Heckmeier machte dem DNB.⸗Vertreter einige nähere Angaben über das kühne Unternehmen. Die Beſteigung der Eiger⸗Nordwand ſei in der Hauptſache ein Kampf mit dem Eis. Die ganze Wand ſei faſt lauter Eis und wenig Fels, teilweiſe rage ſie ſogar über. Auch die beiden Kamine oder Bergriſſe, in denen die Vier am Samstag und dann wieder am Sonntag aufſtiegen, beſtanden faſt gänzlich aus Eis. Sie zu nehmen, war das Schwerſte der ganzen Nordwandbeſteigung. Zahlreiche Lawinen und Steinſchläge gingen nieder. Am Samstag wären Harrer und Kaſparek ums Haar von einer Lawine mitgeriſſen worden, als ſie auf einem Eisfeld waren, wäh⸗ rend ſich Vörg und Heckmeier noch im Kamin befanden. Die beiden glaubten ſchon, ihre Ka⸗ meraden ſeien in die Tiefe geriſſen worden, weil ſie faſt eine halbe Stunde lang nichts von ihnen ſahen. Am Sonntag mußten wegen des Witterungs⸗ umſchwungs geradezu die Pauſen zwiſchen den einzelnen Lawinen abgewartet und berechnet werden, um den Aufſtieg durch den zweiten Ka⸗ min fortzuſetzen. Das letzte Stück zum Gipfel ging dann völlig ſenkrecht in die Höhe. Die Biwaks in der Nacht waren ſchlecht und ſchwierig und konnten nur dank überlegten Anſeilens ausgehalten werden. Bei Bewälti⸗ gung der letzten 300 Meter vom Großen Schnee⸗ feld, der ſogenannten„Spinne“, bis zum Gipfel herrſchte ein eiſiger Stur m, der ſo ſtark war, daß ſich die vier kühnen Bergſteiger nach Erreichung des Zieles kaum aufhalten konnten. Sie traten ſchleunigſt den Abſtieg nach der Sta⸗ tion Eigergletſcher an, der in etwa dreieinhalb Stunden zurückgelegt wurde. Das eidgenöſſiſche Militär⸗Departement hat für die geſamte Schweiz für den 27. und 28. September eine allgemeine Verdunkelungsübung angeordnet. Die Abteilung für paſſiven Luft⸗ ſchutz wurde ermächtigt, ergänzende Verfügun⸗ gen zu treffen, insbeſondere Anleitungen für die Bevölkerung und Weiſungen für die Luftſchutz⸗ organiſation zu erlaſſen. 230000 aktive Turner Körperkultur iſt eine Lache des geſamlen deulſchen Volles Breslau, 24. Juli Zum erſtenmal in der Geſchichte der deutſchen Leibesübungen und des deutſchen Volkes rollt in den Tagen vom 24. bis 31. Juli in der Hauptſtadt Schleſiens ein Hochfeſt der geſamten deutſchen Leibesübungen ab, das Erſte Deut⸗ ſche Turn⸗ und Sportfeſt Groß⸗ deutſchlands. Dieſes Feſt, dem vorausſicht⸗ lich 2 Millionen Zuſchauer beiwohnen werden, iſt hinſichtlich ſeiner Geſtaltung und ſeiner Be⸗ teiligung mit rund 250,000 Aktiven. von denen 30 000 allein an den Veranſtaltungen des Tages der Wettkämpfe beteiligt ſind, ohne Vorläufer nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in der ganzen Welt. In dieſer größten Kund⸗ gebung der Leibesübungen aller Zeiten wurde der Wille des Führers und der Anſpruch des von ihm geſchaffenen totalitären nationalſozialiſti⸗ ſchen Staates Wirklichkeit, daß die Geſunderhal⸗ tung und körperliche Leiſtungsfähigkeit ſtaats⸗ bürgerliche Pflichten, die körperliche Erziehung aber ein gleichberechtigter Faktor in der Ge⸗ ſamterziehung des deutſchen Men⸗ ſchen ſind. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat allen das hohe Ziel der Gemeinſchaft und die große Aufgabe gewieſen, die jetzt in Breslau zum erſtenmal in Erſcheinung tritt: Ein Volk in Leibesübungen. Wie umfangreich dieſer Geſamteinſatz iſt, das zeigt ein flüchtiger Blick in die Feſtfolge, die am Samstag, dem 23. Juli, mit einem Ge⸗ bietsſportfeſt der Hitler⸗Jugend des Gebietes Schleſien ihren Anfang nahm. Der heutige Sonntag bringt den erſten feſtlichen Auftakt mit der ſchleſiſchen Feierſtunde auf dem Schloßplatz. Der Sonntagabend bringt die feſt⸗ liche Aufführung von„Feier und Spiel“ in der Jahrhunderthalle und zugleich die Urauffüh⸗ rung des Feſtſpiels in der Schleſierkampfbahn, an dem nicht weniger als 10 000 Breslauer mit⸗ wirken. Bis zum Mittag des Mittwoch treffen dann die 240 Sonderzüge mit den Teilnehmern aus dem Reich und den volksdeutſchen Gebieten des Auslandes ein. Mittwoch mittag findet in der Schleſierkampfbahn die feierliche Eröff⸗ nung des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes durch den Reichsinnenminiſter Dr. Frick ſtatt. Der Donnerstag iſt der Tag der Wettkämpfer. Der Schlußtag, Son n⸗ tag, der 31. Juli, bringt am Vormittag den Feli und Vorbeimarſch der Vereine des eutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, die in drei gewaltigen Heerſäulen durch die Stadt ziehen, während am Nachmittag auf der Frieſen⸗ wieſe die Schlußfeier dieſer gewaltigen Kund⸗ gebung ſtattfindet, an der nicht weniger als 70 000 Teilnehmer mitwirken. Anterredung Chamberlain ⸗Dirkſen Klarſtellung gegenüber unzulreſſenden Vermulungen 88 Berlin, 24. Juli Ein großer Teil der engliſchen Morgenpreſſe hatte an den Beſuch des Botſchafters von Dirkſen beim engliſchen Premierminiſter am Freitag allerhand Vermutungen geknüpft und wußte von angeblichen deutſchen Vor— ſchlägen und Angeboten zu berichten. Die eng— liſche Regierung hat ſich Sonnabend mittag veranlaßt geſehen, dieſer Flut von teils fal⸗ ſchen und teils tendenziöſen Berichten entge- genzutteten. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite: Der deutſche Botſchafter wurde ge⸗ ſtern bei der Verabſchiedung gelegentlich eines längeren Urlaubs von dem engliſchen Premier miniſter Chamberlain zu ſich gebeten. Bei dieſer freundſchaftlichen Ausſprache, die ſich auch auf die deutſch-engliſchen Beziehungen im allgemeinen erſtreckte, nahm der deutſche Bot⸗ ſchafter Gelegenheit, die engliſche Regierung auf die vorliegenden Meldungen aus Prag hinzuweiſen, die erkennen ließen, daß man dort offenbar nicht gewillt ſei, den ſude⸗ tendeutſchen Forderungen entgegenzukommen. Der engliſche Premierminiſter erwiderte da⸗ raufhin, daß man engliſcherſeits auf die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung einwirken wolle. Irgendwelche konkreten Vorſchläge oder An- regungen wurden von keiner Seite gemacht. Herr Hodza empfüngt Englands Geſandte und zwei ſudelendeulſche Abgeordnele empfangen §S Prag, 23. Juli. Miniſterpräſident Dr. Hodzſa empfing am Samstagvormittag im Miniſterpräſidium den britiſchen Geſandten in Prag, B. C. Newton. Wie die dem Außenminiſterium naheſtehende „Lidove Noviny“ erfährt, hat der britiſche Ge⸗ ſandte erklärt, daß es zur Erreichung einer Einigung mit den Sudetendeutſchen ratſam ſei, die Regierungsentwürfe ſo ſchnell wie möglich zu veröffentlichen. Anſchließend fand eine kurze Ausſprache zwi⸗ ſchen dem Miniſterpräſidenten Dr. Hodza und den Delegationsmitgliedern der Sudetendeut⸗ ſchen Partei, Abg. Kundt und Dr. Roſche, über den weiteren Gang der Geſpräche zwiſchen e Partei und der Regierung ſtatt. Ungarn fordern Lelbſtverwalkung §§ Budapeſt, 24. Juli. Der Ausſchuß der ungariſchen Abgeordneten beſchäftigte ſich während ſeiner letzten Sitzung in Preßburg mit der Lage der Minderheiten in der Tſchecho⸗Slowakei. Der Vorſitzende der Par⸗ tei, Abgeordneter Szüllö, betonte u. a., daß die Regierung in Prag auf die beſonderen Ver⸗ hältniſſe in der Slowakei Rückſicht zu nehmen habe, da die Slowakei aus einem Teil Un⸗ bel ren gebildet worden ſei. In Teillöſungen ſei eine Klärung der Lage zu ſehen. Für Prag gebe es nur ein einziges Mittel, um aus der Kriſe berauszukommen und dieſes Mittel ſei: ehrliches Spiel!— Abg. Szüllö teilte dann mit, daß das Ungarntum in der Slowakei noch immer nicht über die Vorſchläge der Regierung unter⸗ richtet worden ſei. Nach allem, was bisher je⸗ doch bekannt geworden ſei, dürften die Vor⸗ ſchläge der Regierung für die Löſung der Kriſe nicht geeignet ſein. Die Vertreter der ungari⸗ ſchen Volksgruppe ſtellten feſt, daß ſie die Selbſtändigkeit der Slowakei ver⸗ langen, in deren Rahmen das Ungarntum im Einvernehmen mit den Slowaken ſeine eigene nationale Selbſtverwaltung beſitzen müſſe. Diplomalen bei Bonnet 88 Paris., 23. Juli. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois Poncet, iſt am Sonnabend in Paris eingetroffen. Er hatte am Nachmittag eine Unterredung mit Außenminiſter Bonnet, die der allgemeinen Lage in Mitteleuropa galt. Außenminiſter Bonnet empfing anſchließend den tſchecho⸗ſlowakiſchen Geſandten in Paris. Obgleich über dieſe Unterredung amt⸗ licherſeits nichts verlautbart wird, geht man kaum in der Annahme fehl, daß der Vertreter der Prager Regierung die Antwort auf die letzten Vorſtellungen Frankreichs und Eng⸗ lands hinſichtlich einer beſchleunigten Regelung der Nationalitätenfrage überbracht hat. Auch der ſowietruſſiſche Botſchaf⸗ ter ſtattete dem Außenminiſter einen Beſuch ab. Oslo-Gruppe klagt Die erſten Beſprechungen in Kopenhagen Kopenhagen, 24. Juli Die Konferenz der ſieben Außenminiſter der Staaten der Oslo-Gruppe hat Samstag⸗ vormittag programmgemäß begonnen. Vor der Beratung mit ihren Miniſterkollegen aus Hol⸗ land, Belgien und Luxemburg haben ſich die vier nordiſchen Miniſter die Fragen vorgelegt, die gemeinſam behandelt werden ſollen. Die Beſprechungen der nordiſchen Miniſter ergaben die erwartete Uebereinſtimmung in allen be⸗ handelten Themen. Erörtert wurde von den nordiſchen Miniſtern die allgemeine außenpoli⸗ tiſche Situation und in erſter Linie das ſpa⸗ niſche Problem, ſoweit es die Handels⸗ intereſſen der beteiligten Länder betrifft. Feſtipiele in Salzburg eröffnet Die erſten Spiele unter dem Banner Großdeulſchlands Ss Salzburg, 24. Juli Die alte Stadt Salzburg erlebte geſtern ihren großen Tag. Die Feſtſpiele, die zum erſten Mal deutſche Feſtſpiele ſind, nahmen mit der„Meiſter⸗ ſinger“⸗Aufführung ihren Anfang. Die Stadt hat reichen Flaggenſchmuck angelegt. Das Aus⸗ land iſt ſtark vertreten. Dieſe Feſtſpiele ſtehen weit über den früheren. Ein einheitlicher leiten⸗ der Grundgedanke, der früher verhindert wurde, beherrſcht heute die Programmgeſtaltung. Le⸗ bensbejahung und Freude ſind das Grundmo— tiv, nach dem Opern. Schauſpiele und Konzerte ausgewählt wurden. Die große Bedeutung der Salzburger Feſtſpiele nicht nur für Salzburg und die deutſche Oſtmark, ſondern für das ganze deutſche Volk wird noch beſonders unterſtrichen durch die Anweſenheit des Reichspropaganda⸗ miniſters Dr. Goebbels, der nach einer Rundreiſe durch die Oſtmark nach Salzburg kam und bei der Aufführung der„Meiſterſin⸗ ger“, die den feſtlichen Auftakt geben, anweſend iſt. Die Aufführung des„Don Giovanni“ am Montag um 19 Uhr wird beſonders ausgezeich⸗ net ſein durch die Anweſenheit des Stellvertre⸗ ters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. „Meiſterſinger“ als Auftakt Die Salzburger Feſtſpiele wurden am Sonn⸗ abend um 19 Uhr mit der Aufführung der „Meiſterſinger von Nürnberg“ unter der Leitung Wilhelm Furtwänglers in Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und zahlreicher führender Männer der Bewegung, des Staates und des Kunſtlebens eröffnet. Das Feſtſpielhaus iſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Als Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels mit ſeiner Begleitung das Haus betrat, wurden ihm ſtürmiſche Ovationen dargebracht. ——ę— — —— — Nein Freund juli-Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (10./11. Fortſetzung) „Gut“, erklärte ich achſelzuckend.„Sie ſchei⸗ nen manches vergeſſen zu haben. Vor vier⸗ zehn Tagen, als wir in Tſingtau gemeinſam beim Bier ſaßen, verſtanden wir einander recht gut.“ Das brach das Eis. Er lachte und wurde wieder ganz gemütlich. Dann gingen wir an Oberdeck. Von der„Emden“ wurde mir be⸗ fohlen, ich ſolle das Kommando des„Rjäſan“ übernehmen. Bei Annäherung feindlicher Streitkräfte war das Schiff ſofort zu verſen⸗ ken. Aber ohne weiteren Zwiſchenfall erreich⸗ ten wir Tſingtau, wo wir unſere Priſe ſamt den Gefangenen ablieſerten. Während unſerer Abweſenheit war der alte Kreuzer„Cormoran“ eingelaufen. Da er in— folge feiner geringen Geſchwindigkeit ſo gut wie keinen Gefechtswert beſaß, mußte er ſeine Armierung an„Rjäſan“ abgeben, der nun als Hilfstreuzer„Cormoran“ in Dienſt geſtellt wurde. Inzwiſchen erreichte uns der Befehl zur Vereinigung mit dem Kreuzergeſchwader. Als Treffpunkt wurde die Inſel Pagan in der Südſee angegeben. Die„Emden“ er— gänzte daher beſchleunigt ihre Vorräte und verließ noch am gleichen Abend in Begleitung der als Kohlendepot mitgeführten„Marko— mannia“ den Hafen. Hinter uns verſanken die Tſingtau umgebenden Höhenzüge am Horizont. Wir ſollten es nie wiederſehen. Mit ſüdlichem Kurs laufend, ſuchten wir jede Begegnung mit überlegenen engliſchen Streitkräften zu vermeiden. Beinahe aber wäre es uns ſchlecht ergangen, denn wir paſſierten das ganze britiſche Oſtaſien⸗Geſchwader in ſo geringer Entfernung, daß wir jeden Augenblick glaubten, die feindlichen Maſtſpitzen über dem Horizont erſcheinen zu ſehen. Der Gegner be— fand ſich nämlich auf dem Marſch von Wei⸗-hai⸗ wei nach Hongkong und aus den aufgefangenen Funknachrichten konnten wir ſeinen genauen Standpunkt erkennen. Bald darauf begegneten wir einem japaniſchen Frachtdampfer, der na— türlich unſere Anweſenheit verriet. Das war unſeren Plänen äußerſt nachteilig. Wir lauerten nämlich dem Schnelldampfer „Empreß of Japan“ auf, einem Kanadier, der ſich unſeres Wiſſens bereits von Japan her unterwegs befand. Nun man aber unſer Da⸗ ſein in alle Welt hinauspoſaunt hatte, war un- ſeres Bleibens hier nicht länger. Am 11. Auguſt ſollten wir mit dem Grafen Spee zu— ſammentreffen und da wir bis dorthin reichlich Zeiten hatten, bummelten wir noch ein wenig vor Schanghai herum, da wir hofften, dort die eine oder andere Priſe machen zu können. Das Glück war uns jedoch nicht hold. Wieder ſahen wir nur einige Japaner, und deren Land ver— hielt ſich bisher neutral. Es war zu dumm! Die Straße von Formoſa paſſierten wir bei Nacht und natürlich abgeblendet. In der Ferne glitten einige hellerleuchtete japaniſche Zer— ſtörer vorüber. Am Morgen des 11. ſichteten wir endlich unſer Kreuzergeſchwader, das aus den beiden Panzerkreuzern„Scharnhorſt“ u.„Gneiſenau“, dem kleinen Kreuzer„Nürnberg“ und dem Be⸗ gleitſchiff„Titania“ beſtand. Außerdem ſchleppte es noch einen Troß verſchiedener Dampfer mit ſich. Es war ein wundervoller Anblick, dieſe hellen Kriegsſchiffe, die ſich vom tiefen Blau des Tropenhimmels abhoben. Kapi⸗ tän von Müller begab ſich ſofort zum Admiral hinüber und bat um die Erlaubnis, mit der „Emden“ auf eigene Fauſt Kaperkrieg führen zu dürfen. Bei ſeiner Rückkehr ſagte er nichts und natürlich ſchwirrten die wildeſten Gerüchte durch alle Decks. Anderen Tages um 8 Uhr ging das Ge— ſchwader Anker auf. Zwei Stunden ſpäter wehte vom Flaggſchiff das Signal: „Emden“ entlaſſen. Wünſche guten Erfolg!“ Unſer Kommandant dankte und in elegantem Bogen trennte ſich unſer Kreuzer vom Gros. Bald waren wir allein in der Unendlichkeit des Ozeans; nur unſer treuer Begleiter, die„Mar⸗ komannia“, blieb bei uns. Und dann ging es los! Der Vorſtoß in den Golf von Bengalen Es war ein ſonderbares Leben, das nun be⸗ gann. Die Stimmung an Bord ließ nicht das Geringſte zu wünſchen übrig. Wer einen Damp⸗ fer zuerſt ſichtetet, wurde mit einer Flaſche Sekt belohnt. Die Leute waren ſehr ſcharf auf die Prämie und es wurde mancher Champag⸗ nerflaſche der Hals gebrochen, ehe uns ſchließ⸗ lich das unvermeidliche Geſchick ereilte. Das Offizierskorps der„Emden“ war erſt⸗ klaſſig zuſammengeſtellt. Unſeren Kommandan⸗ ten kannte ich noch von der Kadettenſchule her. Er galt mir ſtets als das. Fdeal eines See⸗ offiziers. Bei aller dienſtlichen Strenge beſaß er doch ein ſehr warmes Herz für ſeine Leute und erfreute ſich daher großer Beliebtheit. Während der mehrmonatlichen Kriegstätigkeit der„Emden“ ſah ich ihn eigentlich Tag und Nacht auf der Brücke. Wenn er ſchlief, ſo zog er ſich höchſtens auf ein paar Stunden ins Kartenhaus zurück. 5 Der erſte Offizier, Kapitänleutnant von Mücke, war hochgewachſen und ſchlank wie der Kommandant und— was man ſo nennt— ein drahtiger Kerl. Unter den jüngeren Offizieren befand ſich ein Neffe des Kaiſers, Prinz Franz Joſeph von Hohenzollern, ein wirklich famoſer Kamerad. Er war unſer zweiter Torpedooffi⸗ zier und daß der unter der Waſſerlinie gelegene Torpedoraum eines Torpedokreuzers gerade kein ſehr erfriſchender Aufenthaltsort iſt, wird ſich auch der Laie denken können, Jederzeit aber zeigte ſich Prinz Franz gutgelaunt und auf dem Poſten. 5 Ades in allem hatten wir es auf der„Em⸗ den“ nicht ſo ſchlecht getroffen. Wenn uns etwas fehlte, holten wir es uns einfach— von Bord — eines feindlichen Schiffes. Darüber vergaß man * faſt die harte Arbeit, die wir ſo oft zu bewäl⸗ ligen hatten. Copyright by Koehler& Amelang, Lelpzig Unſer Kurs brachte uns nach Süden. Bei der öſtlich von Java gelegenen Inſel Timor ſollte uns ein Kohlendampfer treffen. Leider erfuhren wir bei unſerer Ankunft, daß die holländiſchen Behörden das Schiff ausgewieſen hatten. Ein Offizier, des Küſtenpanzers „Tromp“ kam zu uns an Bord. „Tut mir ſehr leid“, ſagte er rundheraus, „aber Sie dürfen hier nicht kohlen.“ Na, dann nicht! In Begleitung der treuen „Markomannia“, deren Vorräte aber bedenk— lich auf die Neige gingen, mußten wir uns aus dem Staube machen. Wir kohlten darauf⸗ hin bei Nuſi⸗Beſi, einer portugieſiſchen Be⸗ ſitzung an der Oſtſpitze von Timor, ließen da⸗ bei allerdings die größte Vorſicht walten, denn es wimmelte in jenen Gewäſſern von britiſchen Kriegsſchiffen. „Mit Ausnahme der„Karlsruhe“ haben un⸗ ſere kleinen Auslandskreuzer drei Schorn⸗ ſteine“, ſagte der Erſte Offizier gelegentlich einer Beſprechung.„Ich ſchlage vor, daß wir uns durch einen vierten unkenntlich machen.“ Der Gedanke war gut und ſo entwuchs der „Emden“ denn über Nacht eine neue Qualm⸗ röhre. Allerdings beſtand ſie nur aus Bambus und Segeltuch, ſah aber ganz natürlich aus, zu⸗ mal, wenn wir mit allerhand Chemikalien Rauch darin entwickelten. Von der Weſtküſte Sumatras gings nach Norden. Eines Tages gewahrten wir am Hori— zont eine Rauchfahne und aus den aufgefan⸗ genen Radiotelegrammen erſahen wir, daß wir uns hatten. In der Nacht kamen wir ſogar ſo nahe heran, daß wir drüben die Lichter erken⸗ nen konnten. In tiefſter Finſternis ſchlüpften wir glücklich vorüber. Der uns weit überlegene Kreuzer, mit dem übrigens 1916 Lord Kitche⸗ ner unterging, ſuchte uns natürlich. Dennoch waren wir frech genug, um nächſten Morgen den holländiſchen Hafen Simalolo anzulaufen, von dem die„Hampſhire“ gerade herkam. Wir brauchten nämlich unbedingt Brennſtoff. Gottlob hatte unſer guter Schutzgeiſt, die„Mar⸗ komannia“, immer noch etwas. Sie wurde da⸗ her längsſeit genommen und trotzdem wir uns in niederländiſchen Gewäſſern befanden, ging es ſchleunigſt an die Kohlenübernahme. Ehe die Hafenbehörden an Bord erſchienen, um unſer harmloſes Tun zu verbieten, waren wir ſchon beinahe fertig und vermochten die guten Leute mit allerlei Redensarten noch ſolange hinzuhal⸗ ten, bis vollends alles in Ordnung war. Uebri⸗ gens benahmen ſich die Holländer ſehr nett, und da wir keine Luſt hatten, hier wie eine Maus in der Falle von den Engländern gefan⸗ gen zu werden, machten wir ſowieſo, daß wir ſchnellſtens wieder die offene See erreichten. Unſer nächſtes Ziel war der Golf von Benga⸗ len. Jetzt befanden wir uns zum mindeſten. im Herzen des ungeheueren Seegebiets Seiner 1 Großbritanniſchen Majeſtät, wobei wir die größte Luſt verſpürten, den Löwen Albions ein wenig am Schwanz zu ziehen. Wir legten uns alſo quer vor die Hauptverkehrslinie. Grobe See und dieſiges Wetter kamen uns zunächſt wenig zuſtatten. Endlich ſichteten wir in der Nähe von Point de Galle an der Südweſtſpitze der Inſel Ceylon den erſten Dampfer. Die Nacht war dunkel, aber das andere Schiff kam daher wie ein Weihnachtsbaum am Heiligen SJ. beim Adolf⸗Hiller⸗Mar Krönung: Vorbeimarſch der Pannfahnen vorm Führer NSG. Alljährlich trägt die Hitler-Jugend in beſonders feierlicher Form die Bannfahnen aus dem geſamten Reichsgebiet im Marſch zum Reichsparteitag nach Nürnberg. Dieſer Marſch, der ſtrahlenförmig von Oſtpreußen und von der Nordmark, von Oeſterreich und vom Rhein, von Schleſien und von Pommern nach Nürnberg durchgeführt wird, iſt, wie jede Feierſtunde der Marſches teilnehmen laſſen. An den Ruhe⸗ tagen, die für unſer Gebiet vorausſichtlich in Miltenberg eingelegt werden, halten die Marſcheinheiten Dorfgemeinſchaftsabende ab. Am Sonntag, dem 21. Auguſt, früh wird an dem Grabe Peter Frieß in Darmſtadt eine kurze Gedenkfeier für die Toten der Hitler-Jugend abgehalten. 5 4 Ne Oldesloe J. 8 csc 8 eee 8 a HELFEN D gell 28 Nee Ge e Wes TfHANN N Uebegz Wr ess CNN ede . Wfa Saarbructeg 8.8 2 Zum diesjährigen Adolf Die Anmarſchwege und ihre Anfangszeiten 1 ein Symbol ihrer Einſatzbereit⸗ ſchaft. Seit dem 15. Juli marſchiert als erſte Ein⸗ heit die Hitler-Jugend des Gebietes Pom-⸗ mern auf den Landſtraßen zur Stadt der Reichsparteitage. In den nächſten Wochen tre⸗ ten die übrigen Gebiete zum Marſch an. Die Adolf⸗Hitler⸗Marſchgruppe des Gebietes Heſſen— Naſſau(13) marſchiert am 18. Auguſt in Wies⸗ baden ab. Bei dem Adolf-Hitler⸗Marſch wird roßer Wert auf die bis ins kleinſte gehenden Babs gelegt. Die Marſchgruppe unſe⸗ res Gebietes. die unter der Führung von Bannführer Mahr aus Bad Homburg in der Stärke von 76 Mann mit 19 Bannfahnen ſich auf den Weg macht, wird vorher in einem Lager zuſammengezogen und auf ihre endgül⸗ tige Tauglichkeit beurteilt. Das Weſentliche an dieſem Adolf⸗Hitler⸗Marſch iſt. daß abgeſehen von einer kurzen Strecke. die das Gebiet 1 Oſt⸗ lond zur Umgehung des ſogenannten polniſchen Korridors mit dem Dampfer zurücklegt, der ganze Marſch durch Deutſchland zu Fuß zurück⸗ gelegt. Begleitet werden die Marſcheinheiten von Feldküchen, Laſtautos, die das Gepäck transportieren, Feldſcheren uſw. Es kommt aber nicht darauf an, daß dieſe Einheiten einfach ihren Weg durch Deutſchland machen und ſich zwei Tage vor der Eröffnung des Reichsparteitages in Fürth treffen, ſondern überall, wo dieſe Einheiten durch Dörfer, kleine Ortſchaften und Städte marſchieren. da ſollen ſie die Bevölkerung durch ihr Erſcheinen, und durch ihr Auftreten an dem Symbol dieſes * N SACHSEN elszeg LC SO 9 1 8 2 8„61 8 * n 1 . ⸗Hitler⸗Marſch der 58. für den Adolf⸗Hitler⸗Marſch nach Nürnberg. In einigen Tagen werden in ſämtlichen Dör⸗ fern und Städten die großen Plakate des Adolf⸗ Hitler-Marſches der deutſchen Jugend 1938 mit der Ankündigung der Ankunft hängen. Und wenn dieſer Marſch ſeine volle Rechtfertigung in der körperlichen Leiſtung der Marſchteilneh— mer und dem aus der Marſchleiſtung geborenen Kameradſchaftsgeiſt findet, ſo iſt ſein voller Er⸗ folg erſt dann gegeben, wenn ſich die Bevölke— rung in allen Gemeinden, die vom Adolf-Hitler⸗ Marſch berührt werden, mit der Marſcheinheit eng verbunden fühlt. Außer der Marſcheinheit unſeres Gebietes, die von Wiesbaden über Mainz nach Groß Gerau und dann weiter über Darmſtadt, Rein⸗ heim. Bad König aus dem Gebiet heraus mar⸗ ſchiert. ziehen noch die Marſcheinheiten der Ge⸗ biete Ruhr⸗Niederrhein(10). Mittelrhein(11), Weſtmark(12), Baden(21) und Saarpfalz (25) durch Heſſen⸗Naſſa u. Die erſte Marſcheinheit des Adolf-Hitler⸗Marſches, die in Heſſen-Naſſau ſein wird. iſt die Marſchein⸗ heit des Gebietes Ruhr⸗Niederrhein(10), die am 9. Auguſt in Bad Ems ankommt. Seine Krönung findet der Adolf⸗-Hitler⸗ Marſch in dem traditionellen Vorbei⸗ marſch der Bannfahnen vor dem Führer zur Eröffnung des Reichsparteitages. Im Anſchluß an den Reichsparteitag marſchiert die geſamte geſchloſſene Marſcheinheit nach Landsberg, den engliſchen Panzerkreuzer„Hampfhire“ vor denn die aus Indien Abend, als wir ihm den Befehl zum Halten erteilten. 7 Ich führte das Priſenkommando. es für mich wohlbeleibten Menſchen, an der dünnen und ſchlüpfrigen Jakobsleiter hochzu⸗ entern, indeſſen mich die hochgehende See jeden Augenblick in das von Haifiſchen verſeuchte Waſſer zu ſchleudeen droht. Welch ein Lecker⸗ biſſen wäre der dicke Lauterbach für die Be— ſtien geweſen! Im Grunde genommen war es immer dieſelbe Geſchichte. Erwies ſich ein Schiff als brauchbar für uns, dann bekam es ſein Priſenkommando und mußte uns folgen. Andernfalls übernahmen wir die Beſatzung und öffneten die Bodenven⸗ tile. Gewöhnlich halfen wir auch noch durch ein paar Sprengbomben mit Zeitzündern nach. Wenn die losgingen, blieb das fremde Fahrzeug ſelten länger als fünfzehn Minuten über Mer ſer. rund eine Stunde. Wir mußten uns natürlich beeilen, denn erwiſchte uns ein feindlicher Kreu⸗ ze bei unſerer Tätigkeit, dann— Proſt Mahl⸗ zeit! f Hart war war ein griechiſcher Frachtdampfer. den Kapitän, auf Engliſch an, ohne daß er mich verſtand. Darauf verſuchte ich es auf Franzöſiſch. „Ah— Ihr Schiff iſt ein engliſcher Kreuzer?“ lächelte er. „Keine Spur— Deutſche ſind wir.“ Er fiel aus allen Himmeln.„O ds mein Gott!— Wie kommt denn ein deutſches Kriegs⸗ h hierher?!“ „Jeigen Sie mir Ihre Papiere“, befahl ich. „Wir find Griechen“, proteſtierte er.„Wir 95 neutral.“ „Das iſt mir ganz egal. ich ehen, Er gab ſich die redlichſte Mühe, mich hinters Licht zu führen und erklärte ein übers andere Mal, daß er von Kalkutta nach Karachi mit einer Ladung Kohlen unterwegs ſei. ſuchte er mir weiszumachen, daß ſeine Papiere mit der Eiſenbahn dorthin geſchickt worden ſeien. So eine unverſchämte Lügerei! „Selbſtverſtändlich haben Sie die an Bord“, ſchnaubte ich ihn an.„Her damit!“ Endlich rückte er widerwillig damit heraus und wie ich es von Anfang an ahnte, waren ſeine Kohlen für die britiſche Regierung be⸗ ſtimmt. „Ich danke Ihnen verbindlichſt“, lächelte ich. „Ihr Schiff iſt beſchlagnahmt.“ a Kohle war ja gerade das, was wir ſo notwen⸗ dig brauchten. Wir ſetzten alſo unſer Priſenkom⸗ Ich redete Ihre Papiere will zur„Markomannia“ ſich übrigens die Beute als recht minderwertig, e: ſtammende Kohle taugte nichts und verſchmutzte die Feuerungen, ſo daß wir unſere Höchſtgeſchwindigkeit nicht zu halten vermochten. Wir zogen die richtige Lehre dar⸗ aus und in der Folgezeit wurden uns begeg⸗ nende Dampfer mit indiſcher Kohle kurzerhand vernichtet. In der Kapitänskajüte fand ich eine Zeitung aus Kalkutta. Sie enthielt eine Liſte der Da ferbewegungen und ſomit konnten wir uns den jeweiligen Standort verſchiedener Schiffe er⸗ rechnen, die Kalkutta im Laufe der letzten Tage e hatten. Wir machten alsbald Jagd auf ie. Der erſte, der uns in den Weg lief, war der „Indus“, der in Bombay für den weſtlichen Kriegsſchauplatz beſtimmte Truppen an Bord nehmen ſollte. Er mußte ſtoppen und ich begab mich hinüber. Die„Emden“ zeigte keine Flagge und aus dem Benehmen der Leute des„Indus“ erſah ich, daß man uns für Engländer hielt. Der Schornſtein⸗Simulaker tat ſeine Schuldigkeit. Nun drohte uns damals gerade die Seife aus⸗ kilten 1 5 ſtieg ich dem engliſchen Ka⸗ paitan mit den Worten an Deck:„Haben Sie Seife an Bord?“ 5 8 „Maſſenhaft“, grinſte er. „Was für'ne Sorte?“ „Sunlight⸗Soap.“ „Schön“, ſagte ich.„Ich übernehme Ihren gan⸗ zen Vorrat.“ (Fortſetzung folgt) — Bill Moskau ſtören? Japaniſche Truppen ſollen in Mandſchukuo feſtgehalten werden §§ Tokio, 24. Juli Die Grenzüberſchreitung bei Hunſchun und die Zuſammenziehung ſowjetruſſiſcher Truppen an der mandſchuriſchen Grenze wird in Koreg vielfach lediglich als Störungsmanöver betrach⸗ tet. Die Sowjetruſſen machten durch ihre Akti⸗ vität an der Grenze den Verſuch, den Abtrans⸗ port von japaniſchen Truppenteilen, die in Mandſchukuo ſtationiert ſind, nach China zu verhindern. Trotzdem trifft die japaniſche gen. Luſchlows Nachfolger Frinowſki, der neue GPU.⸗Chef im Fernen Oſten Ss Warſchau, 24. Juli. „Einer aus dem ſowjetruſſiſchen Fernen Oſten in Warſchau vorliegenden Meldung zufolge hat die Sowjetregierung nunmehr durch die Er⸗ nennung eines Nachfolgers für den nach Mand⸗ ſchukuo geflüchteten ehemaligen GPu.⸗Chef Luſchkow die Tatſache der Flucht des Ge⸗ nannten, die bisher in Moskau abgeleugned wurde, eingeſtehen müſſen. Die in Sabarow er⸗ ſcheinende ſowjetamtliche„Tichopkeanſkaja Sweſda“ berichtet nämlich von einem offizieller; deſſen Chef Frinſowſki teilgenommen habe“ „Der neue Chef der GPu. des Fernen Oſtens iſt ein alter Tſchekamann. der ſich bie zuletzt des beſonderen Vertrauens der leitenden Parteikreiſe erfreut hat. Frinowfki gilt als be⸗ ſonders brutal und hat ſich als Henkersknecht Stalins in der„Bekämpfung der Feinde“ blu⸗ tige Verdienſte erworben. e Im allgemeinen dauerte meine Tätigteit Unſere erſte Beute in den indiſchen Gewäſſern einen unterwürfigen Halunken, Dabei mando an Bord und ſchafften die Gefangenen hinüber. Später entpuppte Heeresleitung die erforderlichen Umgruppierun⸗ Empfang, an dem„für das Innenkommiſſarias 550 bl un den. gleiche durtelt gewollt vutden Kampf zindutt des fung Merkede übernon Stuck un vich de Nunde! le Den g porta von zwe den. Ei dien un Munde, alten Re Klaſſe b. dit 1.2, ö 1 ah Ptix⸗Sie SN. 56 2 0 Stoßen Lauf zur der Unga in Train ANeneedes LFnochsfah der erſte bon Bra det and Freund die in i und fat 5 burden; ten gebte die Karg um den! ters auß Herma ter belan lehre mi Murkeng Mio), (Auto ll und Mil ersten 14 g geteilt 1 Itont. B Otaben. dehnen u Ne erte Senman, kunden an den L 2 rinnt lagen. unde in aber dank feigen. Delahaye Di bede dbberſande wurden — 1 ide hi ben a “vricder in Nille bi* Rel g heisen ii kibete 9 alunken endan. 5 ſrelzerde dn meit 5 Atiegs bl M. 0 Ait nd iete will h hinter- 5 andert tachi mit 1 dabei b Papiere Vworhen 1 9 RE—*2 1 Votde, it hetaus e, waren tung be⸗ ele h. fangenen Atpuppte begeg⸗ gerhard ten gal 3 Mercedes-Benz Sieger auf dem Nürburg⸗-Ring! Dier deulſche Vagen an der Spitze— herz-Lamperlheim Molorrad-Sieger Richard Seamans größler Sieg der Engländer gewinnk auf Mertedes-Benz den„Großen preis“ herz⸗Lamperkheim[oK.] Sieger der Mokorradklaſſe 350 000 Menſchen waren am Sonntag freudi⸗ gen Herzens und in geſpannter Erwartung zum Nürburgring in der Eifel gepilgert, um den 11. Großen Preis von Deutſchland, der gleichzeitig den 2. Lauf der Europameiſterſchaft darſtellte, zu erleben. Und ſie erlebten dieſes gewaltige Rennen tatſächlich mit allen Faſern, wurden durch alle Leidenſchaften, die der heiße Kampf der Rennwagen zu entfeſſeln pflegt, hindurchgeführt und erlebten ſchließlich den Sieg des jungen Engländers Richard Seaman auf Mercedes/ Benz. Lang, der Caraccfolas Wagen übernommen hatte, wurde zweiter vor Hans Stuck und Tazio Nuvolari, während Brauchitſch durch den Brand ſeines Wagens in der 16. Runde um alle Chancen kam. Rekorde bei den Sportwagen Den Reigen der großen Kämpfe eröffneten die Sportwagen, deren drei Klaſſen in Abſtänden von zwei Minuten auf die Reiſe geſchickt wur⸗ den. Erbittert wurde dabei in allen Katego⸗ rien um den Sieg gerungen, und ſo war es kein Wunder, wenn ſchließlich in allen Klaſſen die alten Rekorde ihr Leben laſſen wußten. In der Klaſſe bis 2000 cem erreichte Paul Greifzu mit 112,1 kmſtd. als Sieger einen Durchſchnitt, der noch zu Beginn des Jahrzehnts zum Grand⸗ Prix⸗Sieg gelangt hätte. Eine ſichere Sache für B. war auch das Rennen der Klaſſe bis 1500 cem, die erwartungsgemäß von Dr. Wer⸗ neck(Garmiſch⸗Partenkirchen) mit 105,7 kmſtd. vor Wiswedel(Berlin), der den mit Kompreſſor ausgeſtatteten MG. ſteuerte, gewonnen wurde. In der kleinen Klaſſe lag Neumaier(Buſen⸗ bach) auf BMW. drei Runden lang an der Spitze, mußte ſich aber auf den letzten Kilome⸗ tern noch von dem Münchener Fiat⸗Fahrer Reichenwallner verdrängen laſſen. herz⸗Lamperlheim Sieger Schöne Erfolge waren in den Motorradren⸗ nen den deutſchen Privatfahrern beſchieden. In allen drei Rennen kam DW zum Siege, aber 3 wies die ſchnellſte Maſchine den chwarz⸗roten Tank der Privatfahrer auf. In der Halbliterklaſſe war der Auto⸗Union⸗Fabrik⸗ fahrer Bungerz zunächſt derart überlegen, daß er ſchon nach zwei Runden einen Vorſprung von 1% Minuten beſaß. Aber er hatte ſeiner Ma⸗ ſchine zu viel zugemutet und blieb in der dritten Runde mit Maſchinenſchaden liegen. So kam Herz mit 111,1 kmſtd. zum Siege. Das Rennen der 250er⸗Klaſſe war Gablenz nicht zu neh⸗ men. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr der ge⸗ wichtige Taktiker und große Könner Walfried Winkler auf der 350 cem⸗Da W. mit 113.8 kmſtd Seine Kameraden Wünſche und Hamel⸗ ehle ſchieden vorzeitig aus. Heiner Fleiſchmann wurde knapp geſchlagen Zweiter. „Großer Preis“— das Rennen des Tages 20 Wagen im Kampf— v. Brauchitſch im Pech 20 Wagen nahmen den Kampf um den 11. Großen Preis von Deutſchland, dem zweiten Lauf zur Europameiſterſchaft, auf. Es fehlten der Ungar Graf M. Feſtetics, der ſeinen Wagen im Training„kopfgeſtellt“ hatte, und der fünfte Mercedes Benz⸗Wagen, der von einem Nach⸗ wuchsfahrer hatte geſteuert werden ſollen. In der erſten Reihe ſah man die Mercedes⸗Benz von Brauchitſch's, Lang's und Seaman's, dahin⸗ ter ſtand Rudolf Caracciola neben ſeinem alten Freund Tazio Nuvolari. Die übrigen Wagen, die in ihren knall⸗bunten Anſtrichen das feſtliche und farbenfrohe Bild des Startplatzes unter- ſtrichen, ſchloſſen ſich an. Die deutſchen Wagen wurden mit dem elektriſchen Anlaſſer auf Tou⸗ ren gebracht. Dann krachte ein Böllerſchuß und die Karawane ſtob heulend und ſingend davon, um den großen Kampf um den Preis des Füh⸗ rers aufzunehmen. Mercedes⸗Benz in Front Hermann Lang übernahm, als ſchneller Star⸗ ter bekannt, die Spitze und erſchien aus der Süd⸗ kehre mit ſichtlichem Vorſprung vor ſeinem Markengefährten Seaman. Nuvolari(Auto Anion), Carracciola(Mercedes⸗Benz), Haſſe (Auto Union), v. Brauchitſch(Mercedes⸗Benz) und Müller(Auto⸗Union). Schon nach den erſten 14 Kilometern hatte ſich das Feld ſichtbar eteilt. Die vier Mercedes⸗Benz lagen klar in 8 Biondetti(Alfa Romeo) fuhr in den Graben. Er mußte fremde Hilfe in Anſpruch nehmen und ſchied damit aus. Lang durchfagte die erſte Runde mit 131,5 kmſtd., gefolgt von Seaman, Carraciola und v. Brauchitſch. 17 Se⸗ kunden ſpäter kamen Jae Müller und Stuck an den Tribünen vorbei. Nuvolari, der ſich am „Brünnchen“ gedreht hatte. war weit abge⸗ Nuagen, Der Italiener gewann in der zweiten unde in einer tollen Fahrt fünf Plätze, mußte aber dann doch an den Boxen endgültig aus⸗ ſteigen Comotti verließ mit dem zweiten Delahaye die Bahn und gab am Startplatz auf. Die beiden Alfas von Dr. Farina und Taruffi überſtanden gerade noch die dritte Runde, dann wurden auch ſie nicht mehr geſehen. Noch 16 Wagen waren im Rennen. In der vierten Runde hielt H. Lang an den Boxen, er tankte, bekam neue Kerzen und ging als Siebenter wieder in den Kampf Brauchitſch, Seaman und Caracciola waren jetzt an der pitze nur noch durch 13 Sekunden getrennt. Haſſe folgte vor Müller und Stuck. Der Schweizer Grafenried ſchied aus während ſich der Maſerati-Mann Pietſch ausgezeichnet ſchlug. Lang mußte noch einmal an die Boxen. Auch die Monteure kämpfen mit Brauchitſchs phantaſtiſche Fahrt zeitigte die erſten Folgen. Er mußte die Reifen wechſeln und tanken. Fieberhaft arbeiteten die Mon⸗ teure und v. Brauchitſch konnte als Dritter 99 ter Seaman und„Carratſch“ ins Rennen gehen. In der achten Runde fuhren auch Seaman und Caracciola an die Boxen. Brauchitſch ſchoß vor⸗ bei, aber ehe die Auto Union-Wagen zur Stelle waren, nahmen die beiden Mercedes/ Benz-Fah⸗ rer den Kampf ſchon wieder auf Lang war vom Pech verfolgt, wieder hielt er und übergab chließlich ſeinen Wagen an Walter Bäumer. ach der 10. Runde ſtieg Lang in den Wagen Caracciolas, der infolge Magenſchmerzen auf⸗ geben mußte und lag nun als Dritter wieder vor Haſſe im Rennen. Nuvolari macht wieder mit 5 Nach der Hälfte der Strecke, als Nuvpolari den Wagen H. P. Mullers übernommen hatte, lag Brauchitſch an der Spitze mit 18 Sekunden vor Seaman, Lang, Haſſe und Nuvolari. Walter Bäumer mußte in der 15. Runde an Brauchitſch eine Runde abgeben. Ein furchtbarer Anblick bot ſich plötzlich den Tauſenden am Start⸗ und Zielplatz:. ſtrecken Brauchitſchs Wagen brannte lichterloh Beim Tanken war der hochempfindliche Brennſtoff über das heiße Auspuffrohr gekom⸗ men und hatte ſich entzündet. Flammen ſchlugen aus dem Heck empor und drohten zum Führer⸗ litz überzugreifen. Noch im letzten Augenblick konnte Brauchitſch durch den mutigen Einſatz ſeines Rennleiters Neubauer, der ſeinen Fahrer geiſtesgegenwärtig aus den Polſtern riß, von der großen Gefahr befreit werden Trotz des voraufgegangenen Brandes ſtieg von Brauchitſch mutig wieder in den notdürftig vom Löſchſchaum gereinigten Wagen und nahm unter dem Jubel der Maſſen den Kampf wieder auf, aber am Farce mußte er endgültig die Bald tauchte er, völlig ſchwarz und ver⸗ ſengt, und mit dem Steuerrad in der Hand, zu Fuß wieder auf. Korpsführer Hühnlein ſchüt⸗ telte ihm die Hand für ſeine hervorragende Haltung und das Publikum ſpendete Beifall. Rudolf Haſſe teilte dann Brauchitſchs Schickſal, ein Maſchinenſchaden zwang ihn am Keſſelchen zum Ausſcheiden. Dann mußte Bäumer und bald darauf der Engländer Hyde auf Maſerati auf⸗ geben. ö Richard Seaman vornweg Durch das Ausſcheiden von Brauchitſchs und Haſſes hatte ſich die Lage des Rennens geändert Seaman führte nun vor Lang, Nu⸗ nolari, Stuck und dem überrundeten Dreyfus auf dem blauen Delahaye. Der junge Englän— der ſteuerte ſeinen Wagen in meiſterhafter Fahrt einem überlegenen Siege entgegen. nachdem er in der ſechſten Runde mit 10:09:14 134,8 kmſtd die ſchnellſte Runde des Tages gefahren hatte. Als Zweiter traf Hermann Lang ein, nicht weniger ſtark gefeiert als vorher der junge Engländer. Im Kampf um den dritten und vierten Platz gab es noch Waffen. eine Verſchiebung, als Tazio Nuvolari kurz vor ſeiner letzten Runde noch einen Kerzen— wechſel vornehmen laſſen mußte und ſo Hans Stuck auf den dritten Rang rückte Fünfter wurde mit Rundenabſtand der Franzoſe Drey— ſus auf Delahaye, während Paul Pitſch mit dem um die Hälfte ſchwächeren Maſerati als Sechſter vor Belmondo(Alfa Romeo), Gherſi (Alfa Romeo) und Corteſe(Maſerati) ein⸗ traf. Bei der Preisverteilung zeigte Korpsführer Hühnlein in kurzen Worten noch einmal den bewegten und dramatiſchen Verlauf des Ren— nens auf und feierte den engliſchen Sieger Seaman, zu deſſen Ehren die engliſche Natto— nalhymne geſpielt wurde Anſchließend gab der Korpsführer folgendes Telegramm an den Führer bekannt:„Mein Führer, ich melde: Der 11. Große Preis von Deutſchland für Rennwagen endete mit einem überlegenen deutſchen Sieg. Vom Start an beherrſchten die neuen deut— ſchen Rennkonſtruktionen von Mercedes-Benz und Auto Union überlegen das Feld. NS.“ Sturmführer M von Brauchitſch, von Anfang an führend und bewundernswerte Proben ſeines Mutes und Könnens an den Tag le⸗ gend, brachte in der 16. Runde ein Brand ſei⸗ nes Wagens beim Tanken um den verdienten Sieg. Sieger und damit Erringer Ihres ſtol⸗ zen Preiſes mein Führer, wurde Richard Sea⸗ mann auf Mercedes-Benz, gefolgt von NS. ⸗Sturmhauptführer Lang, gleichfalls auf Mercedes-Benz, Hans Stuck und Tazio Nuvolari auf Auto nion. Heil mein Führer! Korpsführer Hühnlein.“ Die Ergebniſſe: Sportwagen, bis 2000 cem:(5 Runden= 114.05 Km.) 1. Paul Greifzu(Suhl) auf BMW. 1:01:00,3 112,1 kmſtd.(neuer Rekord, alter Rekord Fane⸗England auf BMW. 108,4 kmſtd.); 2. F. Huſchke von Hanſtein(Hausneundorf) auf BMW. 1:01:06,0 112 kmſtd.; 3. Paul Heine⸗ mann(Köln) auf BMW. 1:02:24.4 109.6 kmſtd.; 4. Adolf Brudes(Breslau) auf BMW. 97 9 108,8 kmſtd.— 12 geſtartet, 12 ͤ am iel. Bis 1500 cem:(4 Runden= 91,24 Km.) 1. 915 Werneck(Garmiſch⸗Partenkirchen) auf MW. 51:47,0 105,7 kmſtd.(neuer Rekord, alter Rekord von Werneck(96,8 kmſtd.); 2. A. Wiswedel(Berlin) auf MG. 52:05,3— 105,1 kmſtd.; 3. Werner Hillegaart(Hamburg) auf HRG. 54:41,3- 100 kmſtd.— 11 geſtartet, 10 am Ziel. Bis 1100 cem:(4 Runden= 91,24 Km.) 1. A. Reichenwallner(München) auf Fiat 5711.3 95,6 kmſtd.(neuer Rekord, alter Rekord: Regies auf MG. 91,9 kmſtd.) 2. A Neumaier(Buſen⸗ bach) auf BMW. 57:16,.2- 95,4 kmſtd., 3. G. Vollmer(Eſſen) auf Neander 1:00.07,= 91,1 kmſtd.— 14 geſtartet, 10 am Ziel. Motorräder(5 Runden 114,05 Km.) bis 500 cem: 1. W. Herz(Lampertheim) auf DAW. 1.01.33,4 111½ kmſtd.. 2 O. Rührſchneck (Nürnberg) auf Norton 11:02:52.1= 108,8 kmſtd.; 3. Hans Bock(Mannheim) auf DKW. 1:03:59,4 106,95 kmſtd.— 25 geſtartet. 17 am Ziel. Bis 350 cem: 1. W Winkler(Chemnitz) auf Auto Union/ DKW. 1:00 08,4- 113,8 kmſtd. (neuer Rekord, alter Rekord Mellmann auf NS mit 112,1 kmſtd.): 2. Heiner Fleiſchmann (Neckarſulm) auf NSU 1:00 13.2- 113,7 kmſtd.; 3. Hans Richnow(Berlin) auf Rudge 11:02:58, 108,7 kmſtd.— 33 geſtartet, 15 am Ziel. Bis 250 cem: 1. H. Gablenz(Karlsruhe) auf DKW. 1:07:08,1- 102 kmſtd, 2. O. Kohfink (Bietigheim) auf DW. 1:07:53,4 100.8 kmſtd.; 3. H. Schneider(Klingenthal) auf DKW. 1:07:58,2— 100,7 kmſtd.; 4. H. Drews(Ham⸗ burg) auf DKW. 1:08:44,1 99,6 kmſtd.— 17 geſtartet, 14 am Ziel. Großer Preis von Deutſchland 1938 (22 Runden= 501,820 Km.) 1. R Seaman(Mercedes⸗Benz) 3:51:46,1 Std.= 129,8 Stdkm. 2. Lang/ Caracciola(Merc. Benz) 3:55:06,1 Std.= 128,0 Stdkm. 3. Stuck(Auto Union) 4:00:42,3 Std.= 125,0 Stdkm. 4. Nuvolari/ Müller(Auto Union) 4:01:19,1 Std.= 124,6 Stdkm. 1 Runde zu rück: 5. Dreyfus(Delahaye) 2 Runden zurück: (Maſerati) 7. Belmondo(Alfa Romeo) 8. Gherſi(Alfa Romeo) 3 Runden zurück: 9. Corteſe(Maſerati) Bartali läßt ſich nicht verdrängen! Die 15. Elappe der„Tour de France“— Kink[Belgien) Zpuriſieger Mit der 15. Etappe von Briancon nach Aix⸗ les⸗Bains über 311 Kilometer haben die Tour de France⸗Fahrer nun auch den„Schreck Weſt⸗ alpen“ überwunden. Nun harren nur noch die Vogeſen ihrer Ueberwindung und dann geht es in der Ebene mit Rieſenſchritten dem Ziel in der franzöſiſchen Hauptſtadt entgegen. Nach der alles überragenden Sturmfahrt Bartalis vom Vortage hatten die Belgier natürlich für Samstag einen großen Gegenangriff vorberei⸗ tet, der aber an der unerſchütterlichen Zähig⸗ keit Bartalis geſcheitert iſt. Fünf Belgier be⸗ fanden ſich am Ziel in der achtköpfigen Spitzen⸗ gruppe, aber auch Bartali war dabei. Der Bel⸗ gier Kint gewann den Spurt nach einer Fahrzeit von 10:52:24 Stunden vor ſeinem Landsmann Lowie, Bartali, Coſſon, Viſſers, Maes, Fon⸗ tenay und Verwaecke. Sechs Minuten verſtri⸗ chen, ehe Antonin Magne in 11:08:07 als Neun⸗ ter eintraf. Auch auf der 15. Etappe, die die Fahrer end⸗ gültig aus dem Reich der Weſtalpenberge her⸗ ausführte, waren die Berge wieder Trumpf. Ja, Finnlands Sport in einer Front Alle Kräfte werden In Verbindung mit der Uebernahme der Olympiſchen Spiele 1940 zeigen ſich in Finn⸗ land auch in den inneren Verhältniſſen des Landes bereits die erſten Auswirkungen. Ab- ſeits von den Sportverbänden des Landes gibt es in Finnland auch noch eine ſogenannte Arbeiterſportbewegung, deren beſte Kräfte al⸗— lerdings nach ihrem Aufſtieg meiſtens den Anſchluß an die großen Sportvereine ſuchten, um auch an größeren Wettkämpfen teilnehmen zu können. Im Hinblick auf die Spiele 1940 in Helſinki wird jetzt vor leitender Stelle be— reits angedeutet, daß die Arbeiterſportvereine ſich entſprechend eingliedern werden, um die finniſche Front für die Olympiſchen Spiele zu verſtärken. Dieſe Ankündigung ſpiegelt den Eindruck wieder und zeigt die Stimmung an, von der Finnland in dieſen Tagen beherrſcht iſt. Es gibt eigentlich nur eine einzige Meinung im Lande, und gegen die Olympiſchen Spiele richtet ſich keine Partei des Landes. So dürfte denn nunmehr auch die Einheitsfront im fin⸗ niſchen Sport vor der Verwirklichung ſtehen, und beſtimmt wird das leiſtungsmäßig von einem nicht zu unterſchätzenden Vorteil ſein, weil in den vielen kleinen Vereinen noch wertvolle Kräfte ſchlummern, die nur der An⸗ leitung und Ausbildung bedürfen, Amerika wird Finnland unkerſtützen Die finniſchen Zeitungen berichten in dieſen Tagen beſonders eingehend über das Aus⸗ für 1940 mobiliſiert landsecho, das die Uebertragung der Olym— piſchen Spiele 1940 nach Helſinki gefunden hat. Es kommt zum Ausdruck, daß allgemein inter national die Stimmung für Finnland ſehr günſtig iſt und mit einer großen Beteiligung der führenden Sportnationen in Helſinki be⸗ ſtimmt gerechnet werden kann. Finnland rech— net nach den vorliegenden Meldungen auch mit ſtärkſter Unterſtützung aus USA., da von ver⸗ ſchiedenen Stellen bereits die Eutſendung der beſten Mannſchaften auf den einzelnen Gebie— ten in Ausſicht geſtellt wurde. Eine hervorragende Zeit ſchwamm der Un— gar Grof bei den Landesmeiſterſchaften in Bu— dapeſt. Er erzielte über 400-Meter-Kraul 448.6 Minuten und bewies damit, daß er doch mehr kann, als er beim Länderkampf gegen Deutſch— land(wo er nur 5:02,4 ſchaffte!) zeigte. Olym⸗ piaſieger Cſik ſiegte über 100-Meter⸗Kraul in 100,6 und Engvel ſchwamm 100-Meter-Bruſt in 1:13.6 Minuten. Niederrhein und Luxemburg trugen in Ober— hauſen einen Schwimmkampf aus, den die Rheinländer mit 40:25 Punkten ſiegreich ge ſtalten konnten. Im Waſſerballſpiel ſiegte Nie⸗ derrhein mit 610(10) Toren. Ambroſiana Mailand, Italiens Fußballmei⸗ ſter, hat vom italieniſchen Verband eine zwei⸗ monatige Sperre für Auslandsſpiele erhalten, weil er beim Mitropapokalſpiel in Prag, das bekanntlich 019 verloren wurde, ſeinem Ruf nicht gerecht wurde. ſie erreichten ſogar ihren„Höheßunkt“ in dem erſtmals in die Strecke aufgenommenen Col de 1Iſeran, der ſein mächtiges Haupt bis in eine Höhe von 2770 Mtr. erhebt. Aber auch der Gali⸗ bier, der bisher den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen konnte, der gewaltigſte Rieſe der Tour zu ſein, ſtand wie ein Schreckgeſpenſt mit ſeinen F 2650 Mtr. vor den Fahrern auf. Bald bildete ſich eine Spitzengruppe, in der das ſchwarze Trikot der Belgier mit den rot⸗gelben Bruſtringen vorherrſchend war. Verwaecke kur⸗ belte mit ſeinen Getreuen Lowie, Kint, Maes und Viſſers wie der Teufel, aber die beiden Franzoſen Coſſon und Fontenay ſowie der unbe⸗ 10 5 Bartali hielten wacker mit und ließen ich bis zum Ziel nicht abhängen. Der Leid⸗ tragende war der Luxemburger Matthias Cle— mens. der auf der überaus ſchweren Etappe viel Zeit verlor und in der Geſamtwertung auf den fünften Platz abrutſchte. Hinter Bartali liegt nun wieder Verwaecke(allerdings weiterhin mit über 20 Minuten Rückſtand). Coſſon folgt als Dritter vor Viſſers und Clemens. Die Deutſchen hielten ſich im Hauptfelde, das eine halbe Stunde nach der Achtergruppe eintraf. Wendel wurde in 1112348 22. Weckerling kam mit der gleichen Zeit auf den 44. Platz. Arents er⸗ reichte in 11.26.25 als 45. das Ziel und Haus⸗ wald als 49. benötigte 11:41:03. In Aix⸗les⸗Bains verbringen die Fahrer nun⸗ mehr am Sonntag ihren vorletzten Ruhetag. Ergebniſſe vom Famslag: 15. Etappe: Briancon—Aix⸗les⸗Bains, 311 Km.: 1. Kint(Belgien) 10 52:24, 2. Lowie(Belgien) 19.52.36, 3. Bartali(Italien); 4. Coſſon (Frankreich), 5. Viſſers, 6. Maes, 7. Fontenay, „Verwaecke, 9. A. Magne 11.08:07, ville(Belgien). Geſamtwertung: 1. Bartali(Ital.) 104:48:58; 2. Verwgecke(Belgien) 105709:00; 3. Coſſon (Frankreich) 105:17:54, 4. Viſſers(Belgien) 05:24:20; 5. Clemens(Luxemburg) 105:31:37; 6. Vicini(Italien) 10536739, 7. Lowie(Bel⸗ gien) 105:41:22. Mannſchaflsrennen im Taunus Bei gutem Wetter aber auf recht ſchlechten Straßen führte der Radfahrergau Heſſen am Sonntag in Anſpach(Taunus) ein Zweier- Mannſchaftsrennen durch, das vornehmlich von Frankfurter Mannſchaften beſtritten wurde. Der Frankfurter Radfahrer⸗Verein konnte nicht mit ſeiner ſtärkſten Vertretung, die in Breslau an der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft teilnimmt, er⸗ ſcheinen. Dennoch ſiegten die Frankfurter, die neben dem alten Praktiker Becht die jungen Kräfte Figgenſer und Sgoff eingeſetzt hatten, mit mehr als einer Minute Vorſprung. A⸗Klaſſe(56 Km.): 1. Frankfurter RV. 1 18:50, 2. Offenbacher Bicycle⸗Club 1.20 04, 3. NC. Bürgel 1:21:38, 4. NV. Mars⸗Rotweiß Frankfurt 1:25:43, 5. RV. Staubwolke Frank⸗ furt, 6. Frankfurter BC., 7. RV. Frankfurt⸗Weſt, 8. RV. Gießen. 10. Neu- ee — 5 — — 3 1 1 1 N 0 7 ö * ö 0 1 5 l 5 1 4 * 155 g* 15 14 8 0 1 0 . 5 00 4 1 1 a i „ n 14 1 1 e * 15 1 . N 705 2 2. n ihren Höhepunkt erreicht. Eine Anzahl von hervorragenden Leiſtungen konnte auch in die⸗ ſem Jahre bereits wieder regiſtriert werden und mit großen Erwartungen blickt man den kommenden Ereigniſſen entgegen. Beſondere Höhepunkte werden die deutſchen Meiſterſchaf⸗ ten im Rahmen des großen Deutſchen Turn- und Sportfeſtes 1938 in Breslau vom 28. bis 30. Juli und die Europameiſterſchaften Anfang September in Paris ſein. Erfreulich die Feſtſtellung, daß auch Deutſch⸗ lands Leichtatbletik weiter tüchtig voran ge⸗ kommen iſt, Jedenfalls kann man die kommen- den Exeigniſſe— zu denen auch die Länder- kämpfe gegen USA. in Berlin und gegen Schweden in Stockholm gehören— beſtens ge— rüſtet erwarten. Nachfolgend die jeweils ſechs beſten Lei⸗ ſtungen der europäiſchen Leichtathleten in den wichtigſten Wettbewerben bis zum 21. Juli: 100 Meter: 10,3 Sek. Oſendarp(Holland); 10,4 Kerſch(Deutſchland); 10,5 Mariani (Italien), Boersma(Holland), Baumgarten (Holland), Kovacs(Ungarn), Leichum (Deutſchland), Vogelſang(Deutſchland), Sa⸗ volainen(Finnland). 200 Meter: 21,2 Sek. Holmes(England), Mariani(Italien); 21,5 Roberts(England), Scheuring(Deutſchland); 21,2 Baumgarten (Holland), Riether(Deutſchland). a 400 Meter: 47,3 Sek Linnhoff(Deutſchland); 47,9 Roberts(England); 48,0 Harbig(Deutſch⸗— land); 48,5 Klupſch(Deutſchland), Robens (Deutſchland); 48,6 Pennington(England), Kovacs(Ungarn), Görkoj(Ungarn), Baumgar⸗ ten(Holland). 800 Meter: 151,6 Min. Harbig(Deutſch⸗ land); 1:52,2 Lanzi(Italien); 1:52,6 Gaſſowſki (Polen); 1:53 B. Anderſſon(Schweden), Eich- 815(Deutſchland); 1:53,1 Me Cabe(Eng⸗ and). 1500 Meter: 3:52 Min. Hartikka(Finnland); 3:52,2 H. Jonſſon(Schweden), Sarkana(Finn⸗ land); 3:52:8 Beccali(Italien), Igloi(Un- garn); 3:53 Pekuri(Finnland). 5000 Meter: 14:28,8 Min. H. Jonſſon (Schweden); 14:29 Mäki(Finnland); 14:29,5 Pekuri(Finnland); 14:35,6 Szabo(Ungarn); 14:36,2 Siefert(Dänemark); 14:36,7 Rasdahl (Norwegen). 10 000 Meter: 30:19 Min. Salminen(Finn⸗ land); 30:43 Tamila(Finnland); 30:47 Paini⸗ nen(Finnland); 30:57,2 Szilagyi(Ungarn); 31:13,5 Siefert(Dänemark); 31:16,8 Iſohollo (Finnland). 4100 Meter: 41 Sek. Deutſchland; 42,0 Po⸗ len; 42,1 Mailand; 42,2 Budapeſt; 42,3 Hol- land. 4* 400 Meter: 317,2 Deutſchland; 3:18 Frankreich: 3:20 Budapeſt. 110 Meter Hürden: 14,4 Finlay(England), Lidman(Schweden); 146 Wegner(Deutſch⸗ land), Kumpmann(Deutſchland); 14,8 Lockton (England), Scopes(England), Thornton (England). 3000 Meter Hindernis: 918,6 Min. Kaindl; 9:20,6 Dompert; 9:28,4 Heyn; 929,8 Neß; Deulſche hockeymeiſterſchaft Die Ausſchreibung zur deutſchen Hockey⸗Mei⸗ ſterſchaft 1938/39 iſt jetzt erſchienen. Zu den Endkämpfen zugelaſſen ſind wieder die Meiſter der Gaue, alſo diesmal, nach der Eingliederung Oeſterreichs. 17 Mannſchaften. Gie Gaumeiſter kämpfen zunächſt wieder in 4 Gruppen, die Grup⸗ penſieger tragen am 14. Mai 1939 die Vorſchluß⸗ runde aus und das Endſpiel iſt zum 4. Juni vorgeſehen. Der genaue Spielplan wurde bereits wie folgt feſtgelegt: Gruppe A: 26. März: Oſtpreußen Pommern; 2. April: Niederſachſen—Oſtpreußen oder Pom⸗ mern; Heſſen Niederrhein; 23. April: Gruppen⸗ Endſpiel. Gruppe B: 2. April: Nordmark—Branden⸗ burg; Baden— Württemberg; 23. April: Grup⸗ pen⸗Endſpiel. Gruppe C: 2. April: Schleſien— Mitte; Süd⸗ weſt—Sachſen; 23. April: Gruppen⸗Endſpiel. Gruppe D: 2. April: Weſtfalen— Mittelrhein; e 23. April: Gruppen⸗End⸗ piel. Südweſt⸗Hockey am Sport⸗Opfertag Am Sport⸗Opfertag, 4. September, wird es im Gau Südweſt einige größere Hockey⸗Spiele geben. Nach Frankfurt a. M. iſt ein Treffen zwiſchen der Gaumannſchaft und einer Gau⸗ Nachwuchsmannſchaft angeſetzt, in Saarbrücken ſpielen Saar gegen Weſtpfalz und in Franken⸗ thal Pfalz gegen Mainz Wiesbaden. Wiesbaden Handball-Pokalſieger Das entſcheidende Spiel um den Südweſt⸗ Handballpokal führte am Samstag in Wiesba⸗ den vor 1500 Beſuchern die Städtemannſchaften von Wiesbaden und Frankfurt zuſammen. Wies⸗ baden ſicherte ſich durch einen 11˙8(6:3) ⸗Sieg den Preis. Die Gaſtgeber mußten zwar zwei Erſatzleute einſtellen, ſiegten aber doch auf Grund ihrer beſſeren Geſamtleiſtung verdient. Wiesbaden übernahm ſchon in den erſten Mi⸗ nuten mit zwei Treffern die Führung und gab ſie auch nicht mehr ab. Mitte der zweiten Halb⸗ zeit kam 4 975 beim Stand von 93 bis auf zwei Treffer an Wiesbaden heran, ohne aber den Sieg des Gegners noch gefährden zu können. Torſchützen für Wiesbaden waren Bothe(4), Herzer(4), Rath(2) und Becker; für Frankfurt waren Knoll(3), Obermark(3), Heiden und Biſchoff erfolgreich. 9:37,6 Unger; 938,4 Milda(ſämtlich Deutſch⸗ land). 400 Meter Hürden: 53,7 Sek. Joyce(Frank⸗ reich) 53,9 Scheele(Deutſchland); 54,1 Kovacs (Ungarn), Stöckle(Deutſchland), Bosmans (Belgien); 54,3 Klix(Deutſchland). Hochſprung: 1,97 m Kalima(Finnland): Kotkas(Finnland); 1,96 Weinkötz(Deutſch⸗ land); 1,95 Martens(Deutſchland); 194 Haag (Deutſchland); 1,93 Lundqviſt(Schweden). Weitſprung: 7,57 m Maffei(Italien); 7.52 Long(Deutſchland); 7,48 Leichum(Deutſch⸗ land); 7,44 Merſch(Luxemburg); 7,41 Studer (Schweiz); 7,40 Biebach(Deutſchland). Stabhochſprung: 4.02 m Aärna(Eſtland), Kiiſpaar(Eſtland); 4,01 Reinikta(Finnland); Am Lindblad(Schweden), Ramadier(Frank⸗ reich), Sutter, Müller, Hartmann(alle Deutſch⸗ 1 Moronczyk(Polen), Guſtafſſon(Schwe⸗ en). Diskuswerfen: 51,49 m Oberweger(Italien): 50,85 Lampert(Deutſchland); 50,02 Kotkas (Finnland); 49,77 Bergh(Schweden); 49,75 Soerlie(Norwegen); 49,60 Kulitzy(Ungarn). Europas beſie Leichlalhleten des Jahres Am 21. Juli: Deulſchland und Finnland wieder in Führung Die Leichtathletik⸗Kampfzeit hat gegenwärtig Hammerwerfen: 56,70 m W. Lutz; 56,43 O. Lutz; 56,30 Blask; 55,92 Hein; 54,83 Storch; 54,23 Küfner(ſämtlich Deutſchland). Kugelſtoßen: 16,05 m Kreek(Eſtland); 15,98 Lampert(Deutſchland); 15,95 Woellke(Deutſch⸗ land): 16,65 Bärlund(Finnland); 15,58 Stoeck (Deutſchland); 15,56 Gierutto(Polen). Speerwerfen: 75,93 m Suule(Eſtland); 75,50 Nikkanen(Finnland); 74,48 M. Järvinen (Finnland); 72,85 Atterwall(Schweden); 72,19 Autonen(Finnland); 71,85 Iſſack(Eſtland). Dreiſprung: 15,31 m Rajasaari(Finnland); 15,28 Kotratſcheck(Deutſchland); 14,99 Ilo⸗ vaara(Finnland); 14,88 L. Anderſſon(Schwe⸗ den); 14,85 Hallgren(Schweden); 14.83 Woell⸗ ner(Deutſchland). Zehnkampf: 7467 P. Sievert(Deutſchland). — In anderen europäiſchen Ländern ſind be- merkenswerte Zehnkampfleiſtungen noch nicht erzielt worden. In der Geſamtwertung hat Deutſchland wie in den Vorjahren die Führung vor Finnland inne. Dann folgen Schweden, England, Ita- lien, Eſtland, Ungarn und Holland. Südweſt und Baden ſieglen Vorrundenſpiele zum Breslauer Fußball⸗Turnier Ein verdienker Fieg! Südweſt ſchlägt Bayern 4:1(2:1 In der Bergland-Kampfbahn zu Walden⸗ burg hatten ſich mehr als 10 000 Zuſchauer zum Treffen zwiſchen Südweſt und Bayern eingefunden. Die Bayern, die Jakob im Tor hatten, mußten ſich hier eine überraſchend klare Niederlage gefallen laſſen. Der Südweſt— Sieg an ſich war verdient, aber Bayern war keine drei Tore ſchlechter. Die zweite Halbzeit beiſpielsweiſe ſtand mehr im Zeichen der Bayern, da Südweſt in erſter Linie darauf bedacht war, den einmal erkämpften Vorſprung zu halten; aber ſelbſt als verteidigende Par⸗ tei gelang Südweſt noch eine Verbeſſerung des Ergebniſſes. a Die ſiegreiche Elf harmonierte prächtig und wies kaum einen ſchwachen Punkt auf. Sehr gut war der Sturm, in dem ſich Fath und Reinhardt durch ſchnelle Flankenläufe und gute Flanken auszeichneten. Bayern ſpielte zeitweiſe ſehr gut zuſammen, aber der Sturm konnte ſich gegen die aufmerkſame und ſichere Südweſt⸗Deckung nicht zur Geltung bringen. Vielverſprechend begann das Treffen für Bayern, denn ſchon nach ſechs Minuten ſchoß Lehner einen Strafſtoß zum Führungstor ein. In der Folge machte ſich aber eine Ueberlegen⸗ heit der Südweſt⸗Elf bemerkbar, die ſchließlich fünf Minuten vor der Pauſe durch Fat h, der den Ball aus dem Gedränge heraus ein— ſchoß, zum Ausgleich führte. Noch vor dem Seitenwechſel glückte Schuchardt auf Vorlage von Fath ein zweites Tor. Nach der Pauſe hielt zunächſt die Südweſt-Ueberlegenheit an, und als Reinhardt in der 12. Minute ein drit⸗ tes Tor erzielte, war praktiſch die Entſchei— dung gefallen Südweſt verteidigte in der Folge recht geſchickt, konnte aber durch einen über- raſchenden Weitſchuß Schuchardts das Ergeb- nis noch auf 4:1 ſchrauben. Baden führle ſchon 4:0 Baden beſiegt Niederrhein 4:3(2:0) Zu einem etwas unerwarteten und daher be— ſonders erfreulichen Erfolg kam die badiſche Gauvertretung in Schweidnitz gegen die als ſehr ſtark bekannte Niederrhein-Elf. Auf Seiten der Rheinländer fehlten zwar ſo bekannte Abwehr⸗ ſpieler wie Janes und Bender, aber die 6000 Beſucher glaubten doch eher an einen rheini⸗ ſchen als an einen badiſchen Sieg. Aber ſchon in der erſten Halbzeit zeigte es ſich, daß Baden den beſſeren Fußball ſpielte. Die vorzügliche Läuferreihe hielt den Niederrhein-Sturm glän⸗ zend in Schach und war außerdem dem eigenen Sturm eine ſtarke Stütze. Die fünf Stürmer waren techniſch auf der Höhe und mit ihrem ſchnellen und dazu genauen Abſpiel brachten ſie die gegneriſche Abwehr ſtändig in Verlegenheit. Schon nach einer Viertelſtunde ſchoß der Außenläufer Schneider einen Nahe. direkt ein und zehn Minuten ſpäter erhöhte der Halb⸗ linke Klingler(Daxlanden) auf 2:0. Als gleich nach Seitenwechſel Klingler auf 3:0 und wenig ſpäter ſogar auf 4:0 erhöhte, war das Treffen entſchieden. Baden ließ die Zügel jetzt etwas locker, was die nun beweglich werdenden Nieder⸗ rhein⸗Stürmer geſchickt ausnützten. Olef buchte das erſte Gegentor und Kobierſki das zweite. Als dann Heibach drei Minuten vor Schluß noch einen dritten Treffer anbrachte, lag ein Um⸗ ſchwung, zumindeſtens aber eine Verlängerung, im Bereich der Möglichkeit, doch-ſoweit ließ es Baden dann doch nicht mehr kommen. Jachſen verlor zu Anrecht Niederſachſen gewann mit 2:0(1:0) In Liegnitz zeigten ſich die Sachſen im Kampfe mit Niederſachſen, dem Gau des neuen deutſchen Meiſters, techniſch zwar beſſer, aber die Niederſachſen verfügten über die größere Kampfkraft, die ihnen ſchließlich auch den Sieg einbrachte. Beim Sieger gefiel beſonders die Hintermannſchaft, in der Torwart Flotho über⸗ ragte. Bei den Sachſen ließ die Arbeit des Sturmes zu wünſchen übrig. Der Niederſachſe Pöhler ſchoß in der 44. Minute das erſte Tor und der gleiche Spieler ſchloß 12 Minuten ſpäter einen feinen Alleingang mit einem kraftvollen Schuß ab, nachdem Ziolkewitz und Hänel zwei Tore geſchoſſen hatten, die aber wegen Abſeits bezw. Hand nicht anerkannt worden waren. Tapfer kämpfende Iſtpreußen Aber Brandenburg ſiegte klar 3:0(1:0) Im Vorrundenſpiel in Frankfurt(Oder) be⸗ wieſen die Oſtpreußen, daß ſie unter Leitung ihres tüchtigen Lehrers„Tute“ Lehmann viel gelern haben. Sie leiſteten den Branden- burgern beſonders in der erſten Hälfte lebhaf— ten Widerſtand, konnten ſpäter allerdings ge⸗ gen die Berliner nichts mehr ausrichten. Stef⸗ fen im Tor ſowie die beiden Verteidiger Jantz und Rietſchek überragten bei den Oſtpreußen, während bei Brandenburg gleichfalls die Hin- termannſchaft einſchließlich des Mittelläufers Appel gefiel. In der 30. Minute kamen die Brandenburger zum erſten Treffer. Im Kampf mit Berndt ſchlug der Oſtpreuße Jantz den Ball unglücklich ins eigene Tor. Ein Kopfball von Hallex ſtellte das Ergebnis auf 2:0 für Brandenburg und Berndt ſorgte ſchließlich auch für den dritten Treffer. henkel/ Relaxa haben es geſchafft! Der Davispokalkampf Deulſchland-Frankreich ſtand am Jamskag 3:0 Im Davispokaltreffen zwiſchen Deutſchland und Frankreich iſt, viel früher als erwartet, die Entſcheidung zu Gunſten Deutſchlands gefallen. Schon am Samstag, dem zweiten Tag des Ber⸗ liner Kampfes, holten Henkel/ v. Metaxa den r dritten Punkt, indem ſie das Doppelſpiel gegen Pétra/ Leſueur mit 4:6, 6:4, 2:6, 10:8, 6:4 gewannen. Es war ein ungemein erbitterter Kampf, in dem die Franzoſen mehr als einmal wie die Sieger ausſahen, aber letzten Endes triumphierte doch die Einſatzbereitſchaft des deutſchen Paares, das in den entſcheidenden Augenblicken über ſich ſelbſt hinauswuchs. Deutſchland erreichte alſo am Samstag bereits eine 3:0⸗Führung und ſteht damit als Sieger über Frankreich feſt, da ja nur noch zwei Punkte aus den beiden letzten Stag at 2. zu vergeben ſind. Durch dieſen Sieg hat Deutſchland die Europa⸗Schlußrunde erreicht, in der 5 Jugoſlawien der Gegner ſein wird. Die deutſch⸗jugoſlawiſche Ausein⸗ anderſetzung ſteigt ſchon am kommenden Wo⸗ chenende in Berlin und nach dem ſchönen Erfolg über Frankreich hat Deutſchland die beſten Aus⸗ ſichten, auch Jugoſlawien zu ſchlagen und als Sieger der Europazone an den entſcheidenden Kämpfen auf amerikaniſchem Boden teilzu⸗ nehmen. Stechend heiß ſtrahlte die Sonne über Ber⸗ lin, als auf der Berliner Rot/ Weiß⸗Anlage am Hundekehlenſee der große Doppelkampf zwiſchen Henkel/ Metaxa und Petra /Leſueur begann. Auf deutſcher Seite hatte man alſo darauf verzichtet, Henkel und Metaxa nach ihren ſchweren Einzelſpielen und dem Gewinn der beiden erſten Punkte zu ſchonen. Obwohl die beiden in Hamburg gegen das franzöſiſche Paar ziemlich klar verloren hatten, rechnete man ſich im deutſchen Lager eine reelle Siegeschance her⸗ aus. und Henkel Metaxa bewieſen dann auch, daß ſie mehr können, als ſie in Hamburg zu zei⸗ gen in der Lage waren. Schwer, ſehr ſchwer war der Kampf, ehe ſich die prächtig zuſammenſpie⸗ lenden Franzoſen geſchlagen bekannten und für die 5000 Beſucher war die zweiſtündige„Schlacht“ eine nervenaufreibende Angelegenheit. Umſo ſtürmiſcher und herzlicher praſſelte der Beifall auf die beiden Rot/ Weißen nieder, als der Schiedsrichter das 64 für Deutſchland im fünf⸗ ten Satz verkündete! Der Kampf begann mit dem Verluſt von Hen⸗ kels Aufſchlagſpiel und ſchnell ſicherten ſc die Franzoſen eine 3:1⸗Führung. Pétras' Auff läge ſoſelt prächtig und Leſueur zeigte ſeine Doppel⸗ pielerqualitäten am Netz. Bon 5:2 holten die Deutſchen zwei Spiele auf, aber der Satz ging 6:4 an die Franzoſen. Der zweite Satz ſtand im Zeichen Henkels, der aus allen Lagen ſchmetterte und mit geſchickt eingeſtreuten Stopbällen viel Erfolg hatte. Ueber 5:2 und 5:4 wurde mit 64 Satzausgleich erzielt. Metaxa war diesmal auf deutſcher Seite der ſchwächere Spieler; das er⸗ kannten die Franzoſen ſofort und bombardier⸗ ten den Wiener. Henkel war zum Zuſehen ver⸗ Erweilerle Jugendklaſſen Wichtige Aenderungen bei der Fußballjugend Nach den ſeitherigen Ordnungen des Fach- amt Fußball mußten alle Jugendlichen des Jahrgangs 1920 mit Ablauf des Spieljahres 1937/8 aus der Jugendklaſſe ausſcheiden und in die aktiven Mannſchaften überführt wer⸗ den. Dadurch waren beſonders die Jugendli- chen, die in der zweiten Hälfte des Jahres 1920 geboren ſind, ſtark im Nachteil, da ſie be⸗ reits zum großen Teil vor dem vollendeten 18. Lebensjahr aus den Jugendabteilungen ausſcheiden mußten. Sinngemäß wird dieſe Verordnung ſchon lange Jahre angewandt. Dadurch kamen viele Jungens aus dem leich- teren Sportbetrieb der Jugend ſchon frühzeitig heraus und mußten in die harten Spiele den aktiven Mannſchaften eingereiht werden, die ihrer Entwicklung in geſundheitlicher wie in ſportlicher Hinſicht nie von Vorteil waren. Es wurde deshalb auch ſehr ausgiebig von der Ausnahmebeſtimmung der Zurückverſetzung ſchwacher Jugendlicher, die aus der Jugend⸗ klaſſe ausſcheiden mußten, Gebrauch gemacht. Durch die Uebernahme des Jugendſportes in die Hände der Hitler-Jugend iſt nun endlich ein ſchon jahrelang von den Jugendwarten angeſtrebter Ausgleich rnd Anpaſſung an die wirklichen Verhältniſſe bei den Jugendlichen verwirklicht worden. Das Reichsfachamt Fuß⸗ ball veröffentlicht im Gauverordnungsblatt Nr. 29 vom 19. Juli 1938, daß alle Spieler, die nach dem 31. 8. 1920 bis einſchließlich 31. 12. 1920 geboren ſind, noch bis zum 1. 9. 1939 an den Spielen der Jugendmannſchaften teilnehmen kön⸗ nen. Haben ſie allerdings ſchon Spielbe⸗ rechtigung für die Teilnahme an Spielen der erſten Mannſchaft erhalten, iſt eine Rückverſetzung in die Jugendmannſchaften nicht mehr möglich. b f Durch dieſe Aenderung der Beſtimmungen über die at peiget zur Jugend wird alſo ein gro⸗ ßer Teil der aß ausſcheidenden Spieler noch in der Jugendklaſſe verbleiben dürfen. Die Ju⸗ gendklaſſe iſt praktiſch durch dieſe Verordnung um einen ganzen Jahrgang erweitert worden. Alle vor dem 1. 9. 1920 geborenen Spieler er⸗ halten mit dem 1. 9. 1938 Spielberechtigung für Erwachſenenmannſchaften. Für die nun wieder neu zur Jugendklaſſe zählenden Spieler des Jahrganges 1920(ab 1. 9. 20 geboren) iſt. wie für alle übrigen Jugendſpieler, wenn ſie in der erſten aktiven Mannſchaft verwendet werden ſollen, auf dem den Vereinen bekannten Wege die Erlaubnis einzuholen. 1 In den Jugendmannſchaften dürfen nach wis vor nur ſolche Jugendliche ſpielen, die der Hit⸗ lerjugend angehören. Ausnahmen werden nun keine mehr zugelaſſen. Durch die Erweiterung der Fußball-Jugend⸗ klaſſe ſteht zu erwarten, daß der Jugendbetrieb nun wieder ſtärkeren Auftrieb und größere Spielmöglichkeiten erhält. Phil. Alter, Bannfachwart TCCͥͤ ĩVL(-ß aa. N urteilt und nach 15 Minuten hatten Pétra/ Le⸗ ſueur den Satz mit 6:2 in der Taſche. Aner⸗ hört hart wurde im 4. Satz gekämpft. 4:2 führ⸗ ten die Franzoſen, als das deutſche Paar durch einige Glanzleiſtungen Henkels gleichzog, ſpäter beim Stand von 818 Leſueurs Aufſchlag durch⸗ brach und mit 108 Satzgleichheit erzwang. Im fünften Satz entſchied dann die größere Kampf⸗ moral der Deutſchen. Metaxa war fetzt ein gleich⸗ wertiger Partner Henkels. Die Franzoſen, die verzweifelt kämpften, wurden ſtändig am Netz überſpielt oder paſſiert und beim Stand von 54 verwertet Metaxa den erſten Siegball gleich zum entſcheidenden Punkt. Endſtand 3:2 für Deulſchland Die beiden letzten Einzelſpiele des Davis⸗ pokal⸗Kampfes Deutſchland— Frankreich, die allerdings ohne Einfluß auf den Ausgang des Kampfes waren, brachten den Franzoſen die Ehrenpunkte. Der Wiener von Metaxa, der am Freitag noch mit einer Glanzleiſtung über- raſchte, indem er den franzöſiſchen Spitzen- ſpieler Deſtremeau ſchlug, ſpiele gegen den jungen Petra nicht konzentriert genug und mußte ſich in dieſer Form eine Niederlage gefallen laſſen. Der franzöſiſche Nachwuchs⸗ ſpieler ſiegte in drei Sätzen und zwar 977, 8:6, 6:4. Die Partie Deſtremeau— Henkel kam nicht zur Durchführung, da Henkel auf den Kampf verzichtete. So kam Deſtremeau kampf⸗ los zum Sieg. n Jugoſlawien-Belgien 5:0 Der Brüſſeler Davispokalkampf zwiſchen Bel⸗ gien und Jugoflawien ſchloß mit einem glat⸗ ten 5:0 für die Gäſte. Am Samstag gaben Puncee und Palada in den beiden letzten Einzelſpielen nicht einen einzigen Satz ab. Franz Puncec beſiegte André Lacroix mit 6:4, 6:1, 6˙2 und Joſef Palada war mit 623, 6:3, 6:1 über Jack v. d. Eynde erfolgreich. f 2 Sporkneuigkeilen in Kürze Die deutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften began⸗ nen am Samstag auf dem Baldeney-See in Eſſen. Langſtreckenmeiſter im Zweier-Kajat wurden Tiebe/ Eberle(München) im Einer⸗ Kajak war Kleckers(Düſſeldorf) erfolgreich, im Einer⸗Faltboot ſiegte der Wiener Hradetzky und im Zweier⸗Faltboot kamen Kreh/ Fuchs (München) zu Meiſterehren. Den Zweier-Ka⸗ nadier endlich gewannen Weinſtabl/Proiſl (Wien). 5 N Vier Oſtmark⸗Siege gab es bei den deutſchen Kanu-Kurzſtrecken⸗Meiſterſchaften in Eſſen. Hradetzky(Wien) ſiegte im Einer⸗Kajak, O. Neumüller(Wien) gewann den Einer⸗Kana⸗ dier. Schnecke Linz(Kainz/ Maurer) wax im Zweier⸗Kajak erfolgreich und der PSV. Wien Proiſl/Weinſtabl) ſicherte ſich den Titel im Zweier-Kanadier. Die fünfte Meiſterſchaft, die zu vergeben wax, ſicherte ſich Wanderfalke Eſſen im Vierer-Kajat. 3 5 derden, die d bie in waten, Ez bun der werezung T Jugerd⸗ b macht ſpottez in un endlich ſendwatten ug an die gendlichen ant Fuß⸗, rungsblatt 102 bis deen ſind, u Spielen men lin. . Spielhe⸗ n Spielen iſt eine nſchuſten ngen übet o ein gro⸗ dieler noch 1. Die u rotdnung worden. un wieder pieler des i) it, vie ſie in det et werden ſten Wege nach wie e det Hit, erden lun ehen ver⸗ Perua Le⸗ he, Uner⸗ 44 führ⸗ haar dutch ſpäter lag dulch⸗ wang In Kampf⸗ ein gleich⸗ toſen, die am Nez ad bon 9 all gleich fahrer Bunte Tageschronik Am b keuer eingeſchlaſen Os. Stockach. Ein Stockacher Kraftwagen be⸗ fand ſi in den frühen Morgenſtunden des Donnerstag auf der Fahrt nach Schwackenreute. Der Fahrer des Wagens, Mattes aus Stockach, war am Steuer eingeſchlafen und zwiſchen Mühlingen und Schwackenreute in voller Fahrt auf einen Baum aufgefahren, wobei der Wagen vollſtändig zertrümmert wurde. Der Fahrer wurde mit einem ſchweren Schädelbruch, einem Kieferbruch und Schnittwunden ins Stockacher Krankenhaus gebracht. aus bubenſtreich kölel einen Mann Der Schütze vom Eringer Tunnel ermittelt OL. Karlsruhe. Wie die Kriminalpolizei⸗ ſtelle Karlsruhe mitteilt, iſt der Täter, der am 19. Juli früh morgens im Eringer Tunnel den tödlichen Schuß auf den Rottenführer Kaſper aus Bilfingen abgegeben hat, ermittelt worden. Die Ausſage eines Eutinger Jugendlichen führte zu der Feſtſtellung des Unglücksſchützen. Es handelt ſich um den 17 Jahre alten Lehr⸗ ling Albert Regelmann aus Birkenfeld. Regelmann war an dem fraglichen Morgen allein in einem Abteil am Ende des Zuges und begab ſich zum Beſuch der Gewerbeſchule nach Karlsruhe. In einem anderen Abteil des Wa⸗ gens befanden ſich noch mehrere andere Ju⸗ gendliche, die aber während der Fahrt ſchliefen. Der Täter war bei der Vernehmung geſtändig. Im Tunnel tot aufgefunden Triberg. Im großen Haldetunnel bei Triberg wurde am Donnerstagnachmittag die Leiche eines Mannes aufgefunden, der vom Zug über⸗ fahren worden war. Der Mann wurde als der 65 Jahre alte verheiratete Landwirt Bern⸗ hard Dieterle aus Schonachbach erkannt. Es liegt zweifellos Selbſttötung vor, doch iſt noch nicht klar, was den in geordneten Verhältniſſen lebenden Mann in den Tod getrieben hat. Kindestod auf der Straße Bruchſal. Mittwochnachmittag fuhr ein Kraft⸗ radfahrer von Neuenbürg über Odenheim nach Zeutern. In Odenheim ſpielten Kinder auf der Straße. Sie machten zunächſt dem Kraftrad⸗ Platz. Im letzten Augenblick ſprang jedoch das zweijährige Kind Edwin Lett vor das Kraftrad. Dabei wurde ihm vom Num⸗ mernſchild buchſtäblich der Schädel geſpalten. ſo daß der Tod ſofort eintrat. Die Gendarmerie 185 feſt, daß den Kraftradfahrer keine Schuld rifft. Fußgänger überfahren— Auto ſtürzte in einen Mühlenteich Bad Kreuznach. Auf der Straße bei Odern⸗ heim fuhr abends ein Laſtkraftwagen aus Kirn den 47 Jahre alten Bahnbedienſteten Carl Chriſtian, der am Wegrand ging. an. Der Mann wurde zur Seite geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus zu Bad Kreuznach ſtarb. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Der Laſtwagen fuhr nach dem Unglück noch ein Stück weiter, durchfuhr dann ein Straßengeländer und ſtürzte in einen Mühlen⸗ teich. Fahrer und Beifahrer konnten ſich in Sicherheit bringen. Sie wurden nicht verletzt, doch waren ſie völlig durchnäßt. Abgeſtürzt und ſchwer verletzt Bad Ems. Auf einer Anhöhe zwiſchen Bad Ems und Arzbach befindet ſich eine Burgruine. Es ſind die Reſte der ehemals kurfürſtlich⸗trieri⸗ ſchen Jagdburg Sporkenburg. Das Betreten der Ruine iſt verboten und angebrachte Schilder weiſen auf die Gefahren hin, die ein Beſteigen der alten Mauern mit ſich bringen. Ein 1ö8⸗ jähriger Junge aus Offenbach hatte trotzdem die Ruine erſtiegen und ſtürzte dabei ab. Er fiel auf einen Steinhaufen in den Burghof und wurde ſchwer verletzt. Seine Ueberbringung ins Krankenhaus war notwendig. In der Grube zu Tode gekommen LP. Siegen. Auf der Grube Eupel bei Wiſſen wurde ein 18jähriger Bergmann von einbrechenden Geſteinsmaſſen verſchüttet. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte geborgen. Er ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Mit dem Kopf in eine Gabel geſtürzt Kirn(Nahe). Der bei einem Landwirt in Bergen beſchäftigt geweſene 15 Jahre alte Auguſt Huber aus Mittelbollenbach ſtürzte vom Heuboden ab und fiel in eine Gabel. Die Zinken drangen dem jungen Mann in den Kopf. Außerdem erlitt er einen ſchweren Schä⸗ delbruch. Er ſtarb im Krankenhaus Kirn, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. In den Rhein geworfen? Mainz. Vor einer Woche wurde im Zollhafen zu Mainz eine weibliche Leiche geländet. Die Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich bei der Toten um die 34 Jahre alte Ehefrau Maria Eichhorn, geb. Heidelmeier, in Mainz wohn⸗ haft handelt. Wie neuerdings durch den Preſſe⸗ dezernent beim Landgericht Mainz bekannt wird, beſteht der Verdacht, daß die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Die Bevöl⸗ kerung wurde daher aufgefordert, an der Auf⸗ klärung mitzuarbeiten und gebeten Angaben zu machen, wann und wo die Frau am 11. Juli lebend geſehen wurde, ob allein oder in Beglei- tung eines Mannes oder einer Frau. Weiter wird nachgeforſcht wer der Mann oder die Frau war und ob bezüglich des Eheverhältniſſes be⸗ ſondere Beobachtungen gemacht worden ſind. Todesſturz vom Heuboden Bendorf a. Rh. Der aus Bad Salzig ſtammen⸗ de 53 Jahre alte ledige Gärtnergehilfe Andreas Graß wollte in der Scheune der Oekonomie des St. Joſefs⸗Krankenhauſes zu Bendorf Stroh boden. Neben inneren Verletzungen erlitt er einen ſchweren Schädelbruch. Schon kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus iſt 5 pflichtgetreue Mann den Anfallfolgen er⸗ egen. An der Hand der Mutter getötet Zweibrücken. In der Hauptſtraße von Cont⸗ wig fuhr ein Auto etwa 1.50 Meter auf den Gehſteig und rannte dabei ein 2 jähriges Bübchen, das einzige Kind eines Eiſenbahners, um. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es nach wenigen Minuten ſtarb. Die Mut- ter, die ihr Kind an der Hand geführt hatte und von dem Auto ebenfalls geſtreift worden war, blieb unverletzt. Das durchſchnillene Paddelbool Koblenz. Wie es Paddler nicht machen ſollen, bewies ein Vorfall, der ſich in der Höhe von Neuwied a. Rh. zutrug. Zwei in Koblenz ſich aufhaltende Gäſte hatten eine Paddelbootfahrt mit dem Ziele Andernach unternommen. Auf der rechten Rheinſeite befindlich, verſuchten ſie bei Neuwied noch ſchnell an dem Köln-Düſſel⸗ dorfer Dampfer„Goethe“ vorbeizukommen., ein gewagtes Spiel, das mißlingen mußte und auch tatſächlich den Beiden zum Verhängnis wurde. Das kleine Boot wurde vom Bug des Rheindampfers erfaßt und mitten durch⸗ geſchnitten. Die beiden Paddler können von Glück ſagen, daß ſie ſelbſt dabei nicht ver⸗ letzt worden ſind. Sie ſtürzten ins Waſſer und konnten ſich ans nahe Ufer retten. Ihre im Boot verſtauten Gepäckſtücke allerdings ſind verloren. Neues Opfer der Moſel Lay. Im Laufe der vergangenen Tage hat die Moſel in ihrem unteren Lauf verhältnismäßig viele Opfer gefordert. Es ſind meiſt ſolche Per⸗ ſonen, die von auswärts ſtammen und die Ge⸗ fahren des Fluſes nicht kennen. So geriet ein 17jähriger Jungmann aus Hannover, der in der Nähe des ſogenannten„Layer Herr⸗ gotts“ badete, in eine tiefe Stelle. Er ging plötzlich unter und kam nicht wieder zum Vor— ſchein. Mebere gute Schwimmer, die den Vor⸗ fall beobachtet hatten. darunter auch ein Eng⸗ länder, begaben ſich ſofort ans Rettungswerk. Dem Engländer gelang es durch Tauchen, an den Verunglückten zu kommen, und ihn ans Land zu bringen. Doch es war ſchon zu ſpät. Die durchgeführten Wiederbelebungsverſuche blieben leider ohne Erfolg. Radfahrerin tödlich verunglückt Neuwied. In der Kurve bei Grieſenbach er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Eine 21jährige Radfahrerin wurde vom Anhänger eines Laſtzuges erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Blitk in den Jicherungsverwahrung für 24⸗jührigen Frankenthal. Zu vier Jahren Zuchthaus(ab⸗ züglich drei Monaten drei Wochen Anterſu⸗ chungshaft), zu fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung verurteilte die Erſte Große Strafkammer den ledigen 24jährigen Her⸗ mann Geis aus Mutterſtadt wegen mehrerer Fahrrad⸗ und anderer Diebſtähle in Mutter⸗ ſtadt, Schifferſtadt, Limburgerhof und Mann⸗ heim Mit geſtohlenen Nahrungsmitteln und Kleidern hatte der Vagabundierende ſein Le⸗ ben gefriſtet. Bei der Vernehmung hatte Geis ohne Gefühlsregung ſeine Verfehlungen einge⸗ ſtanden; ſie waren ja auch nichts anderes als eine Fortſetzung ſeiner von Jugend her verüb⸗ ten Untaten. Geis hat ſchon mehrere 7 hin⸗ ter feſten Mauern geſeſſen, die jetzige Rückfäl⸗ ligkeit machte ſeine Sicherungsverwahrung nötig. Der vorliegende Fall zeigt das typiſche Bild erbbiologiſcher Verwahrloſung. Der Sach⸗ verſtändige nannte Geis einen haltloſen Pſycho⸗ pathen und eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Die Richter gigen mit dem Straf⸗ maß noch über das vom taatsanwalt bean⸗ tragte hinaus. Juchthaus und Sicherungsverwahrung Wiesbaden. Zwei Jahre und neun Monate Zuchthaus, von denen vier auf die Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet werden, erhielt der 51jährige Heinrich Z., ein mit Zuchthaus und Gefängnis mehrfach vorbeſtrafter Mann. Auch wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Um die menſchliche Geſellſchaft von ſolchen Schädlingen zu befreien, verhängte man ferner über Z. die Sicherungsverwahrung. Nach der letzten, im April 1933 verhängten Strafe hätte er alle Urſache gehabt, die Möglichkeit zur Rückkehr in die bürgerliche Geſellſchaft wahrzunehmen. Sie wurde ihm mit einer Anſtellung beim Zweckver⸗ band Wiesloch gegeben, wo er einen Ver⸗ trauenspoſten erhielt. Zuſammen mit einem ge⸗ wiſſen F. aber ſtahl er unter Verwendung eines Nachſchlüſſels während langer Zeit große Men⸗ gen Weizen, Mais, Hanf, Mohn, Benzin und Nutzholz aus dem Lagerhaus. Auch unterſchlug er Geld. F. kam mit fünf Monaten Gefängnis unter Anrechnung von vier Monaten Unter⸗ ſuchungshaft davon. Wer wurde geſchädigk? Ludwigshafen. Der Wen Rückfallbetrug vor⸗ beſtrafte ſtellenloſe aufmann Johannes König von Meckenheim hat von Mitte Juni ds. Is. bis heute in einer Reihe von Ort⸗ ſchaften der Vorderpfalz in zirka 60 Fällen Pri⸗ herunterholen. Der Mann rutſchte aus und ſtürzte kopfüber auf den zementierten Scheunen⸗ vatperſonen, meiſt Landwirte und Witwen, durch fingierte Verſicherungsabſchlüſſe und Umſchrei⸗ * 2 22 Brand in einer Mühle Fritzlar. Aus bisher unbekannter Urſache ent⸗ ſtand in der Oelmühle bei Züſchen ein Brand, der mit großer Schnelligkeit auf das ganze Mühlengebäude übergriff und ſich weiter auf das angrenzende Wohnhaus ausdehnte. Es ge— lang der Ortsfeuerwehr, das Wohnhaus, deſſen Dachſtuhl ſchon in hellen Flammen ſtand. zu retten, jedoch iſt die Mühle bis auf die Grund⸗ mauern niedergebrannt. Außer den wertvollen Maſchinen wurden auch etwa 200 Zentner Ge— treide vernichtet. Die Brandſtätte muße von den Wehren noch lange unter Waſſer gehalten werden, um die immer wieder emporſchlagenden Flammen niederzuhalten. Laſtauto ſtürzt in den Main Frankfurt a. M. Gegenwärtig werden auf dem Sachſenhäuſer Ufer der Adolf-Hitler⸗Brücke am Tiefkai Planierungsarbeiten ausgeführt. Als am Samstagvormittag ein Laſtwagen Kies anfuhr, rutſchte der Anhänger des Laſtzuges rückwärts in den Main. Die Feuerwehr hatte einige Stunden zu tun bis ſie den ſchwe— ren Wagen aus den Fluten gezogen hatte. Ein zutraulicher Fuchs Bad Dürkheim. Ein ſeltenes Naturſchauſpiel kann man bei Bad Dürkheim täglich im Kapf⸗ wald, in ziemlicher Nähe des Ortes, beobachten. Dort befindet ſich eine Fuchshöhle aus der der Fuchs, ſobald ſich Spaziergänger nähern, heraus⸗ ommt und ſich von den Leuten füttern läßt, ja ſogar das Futter aus der Hand nimmt. Den Kurgäſten bereitet dieſe Unterhaltung das größte Vergnügen, ſodaß der Fuchs nicht zu kurz kommt. In Jägerkreiſen wird es als größte Seltenheit bezeichnet, daß ein frei lebender Fuchs ſich den Menſchen ſo zutraulich nähert. Schweres Berggewitter überſtanden Die Münchener und die öſterreichiſche Seil⸗ ſchaft ſind ſeit Sonnabend vormittag in ſchwerer Kletterei weiter in der Eiger⸗Nordwand auf⸗ wärts geſtiegen. Sie folgten erſt einem tiefen Riß, der ſich von dem bisher erreichten höchſten Kamm oſtwärts gegen die Lauper⸗Route ent⸗ lang zieht, auf der 1932 der Schweizer Dr. Lauper den Eigergipfel erreichte. Dadurch umgingen die vier Kletterer die große, teilweiſe überhängende„Gelbe Wand“. Von dort aus iſt es ihnen gelungen, in einer ſehr heiklen und exponierten Traverſierung oberhalb der Gelben Wand gegen die Wandmitte über das „Spinne“ genannte große Schneefeld hin⸗ überzuqueren. Zwiſchen 16 und 17 Uhr wur⸗ den ſie von einem ſchweren Berggewitter überraſcht, das ſie aber überſtanden. Um 17.15 Uhr wurden Förg und Heckmeier am oberen Rand der„Spinne“ in 3650 Metern Höhe und die andere Partie im Schneefeld ſelbſt geſichtet. Die Münchener Förg und Heckmeier ſcheinen einen Raſtplatz zu ſuchen. Auch die dritte Nacht müſſen die Kletterer in der gefährlichen Wand zubringen. Gerichtsſaal bungen, um Einzelbeträge bis zu 24 Mark her⸗ eingelegt. Der bisherige Geſamtſchaden beläuft ſich auf etwa 400 Mark. König führt einen leichtſinnigen Lebenswandel und hat die Gelder meiſt vertrunken. Er wurde bei Bege⸗ hung eines neuerlichen Betruges feſtgenommen und dem Amtsgericht Ludwigshafen vorgeführt. Perſonen, die von König geſchädigt wurden und dies noch nicht zur Kenntnis der Polizei oder Gendarmerie gebracht haben, wollen ſich um⸗ gehend bei der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigs⸗ hafen bzw. bei den zuſtändigen Gendarmerie⸗ ſtationen melden. „Der... macht zu der..“ Lorſch. Als Ehrabſchneider wurde ein 56 Jahre alter Angeklagter, von hier vom Schöf— fengericht Darmſtadt zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt, weil er Mitte Januar in einer Wirtſchaft ein falſches Gerücht über einen Poli⸗ zeibeamten verbreitet hatte mit den Worten: „der... macht zu der...“, womit er ſagen wollte, daß der Beamte in Beziehungen zu einer eben nicht gut beleumundeten Frau ſtünde. Sie hören im Rundfunk.. Dienstag, 26. Juli Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Morgenmuſik. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Muſikaliſches Allerlei. 16: Nachmittagskonzert. 18: Das Haus des Dichters. 18.30: Griff ins Heute. 19: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. Die Fußballvorrunde begann. 19.30: Die Berliner Phil⸗ harmoniker ſpielen. 20: Nachrichten. 20.10: Heidi! Jetzt wird gefaulenzt!... 22: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport. 22.30: Unterhaltungskonzert. 24—3: Nachtkonzert: 1. Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik; 2. Aus Opern und Operetten; 3. Konzert. Frankfurt 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.30: Früh⸗ konzert. 7: Nachrichten. 8.05: Wetter. 8.30: Bäder⸗ konzert 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 11.45: Volk und Wirtſchaft. Die Reichsbahn— das größte Unternehmen der Welt. 12: Werkskonzert. 13: Zeit, Nachrichten. 13.15: Mittags⸗ konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Operetten⸗ Wirbel. 15: Kleines Konzert. 16: Nachmittagskonzert. Zeitgenöſſiſche Unterhaltungsmuſik. 18: Die Moral der ſpitzen Zunge Allerlei Spitzfindigkeiten rund um den Kaffeetiſch. 18.25: Der fröhliche Lautſprecher. 19: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. Die Fußballvorrunde begann. 19.30: Muſik für Violine und Klavier. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Frankfurter Würſtchen. 22: Zeit, Nachrichten. 22.20: Politiſche Zeitungsſchau. 22.35: Unterhaltung und Tanz. 24-3: Nachtmuſik. Ein Schoppen Wein vor dem Unfall 6 Monate Gefängnis für den Leichtſinnigen Bingerbrück. Das Schöffengericht Bad Kreuz⸗ nach verurteilte einen Mann wegen fahrläſſiger Tötung zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Ange⸗ klagte befand ſich an Oſtern 1937 mit einem Freund auf einer Motorradtour. Auf der Straße zwiſchen Bingerbrück und Trechtingshauſen fuhr er an einen rechten Bordſtein. Dadurch wurde ſein Freund vom Sitz geſchleudert, wobei er auf das Straßengeländer aufſchlug und tödlich ver⸗ letzt wurde. Der Angeklagte, der die Maſchine fuhr, wurde nur leicht verletzt. Er ſoll damals wie ein Geiſtesgeſtörter neben dem toten Freund geſtanden haben und wollte ſich in den Rhein ſtürzen. An den Hergang des Unglücks will er ſich nicht mehr beſinnen können. Eingehend wurde vor Gericht die Schuldfrage ergründet. Der Angeklagte hatte kurz vor dem Unfall zwei halbe Schoppen getrunken. Das Gericht war der Anſicht, daß dieſe Alkoholmenge nicht ohne Ein⸗ wirkungen auf den Angeklagten geblieben ſeien. Auf Grund der Beweisaufnahme ſei der Ange⸗ klagte ſchuld an dem Unglück. Bei 80 Stundenkilometer darf man nicht zuwinken Ulm. Eine Verhandlung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Ulm zeigte wie⸗ der einmal, wie leichtſinnig manchmal mit dem Leben geſpielt wird. Der 19 Jahre alte Kraft⸗ wagenfahrer W. E. aus Hunderſingen(Kreis Ehingen) hatte ſich— fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Dem Angeklagten, der einen Perſonenkraftwagen ſteuerte, kam in einer Kurve ein Laſtkraftwagen entgegen. Zu gleicher Zeit überholte ein Motor⸗ radfahrer in großer Geſchwindigkeit das Laſtauto. Der Motorradfahrer, der verheiratete Landwirt Wilhelm Heinzelmann, drehte ſich, als er den Laſtkraftwagen überholt hatte und be⸗ reits wieder auf der rechten Straßenſeite war, mit dem Körper noch etwas auf dem Rad und winkte einem Manne, der in dem Laſtwagen ſaß und den er kannte, lächelnd zu. Die Folge war, daß er bei einer Geſchwindigkeit von etwa 70 bis 80 Stundenkilometer in der Beherrſchung ſeines Rades unſicher wurde und auf den Kraft- wagen des Angeklagten mit ſolcher Geſchwin⸗ digkeit aufſtieß, daß er einen Schädelbruch erlitt und an den Folgen ſtarb. Der angeklagte Perſo⸗ nenkraftwagenfahrer beſtritt jede Schuld. Das Gericht kam zu der Anſicht, daß der Motorrad— fahrer durch ſein unvorſichtiges Verhalten das Unglück ſelbſt verurſacht hat und ſprach den An⸗ geklagten frei. Zuchthaus für jüdiſchen Sittlichkeitsverbrecher Gießen. Die Große Strafkammer in Gießen verurteilte heute wegen Sittlichkeitsverbrechens an Kindern unter 14 Jahren den 71 Jahre alten Juden Simon Friedemann aus Rodheim v. d. H. zu 1% Jahren Zuchthaus. Alls Fußball⸗Leidenſchaft ins Gefängnis Mit einer Bahnſteiglarte zum Endſpiel Schalke— Hannover Berlin. Sportleidenſchaft nimmt mitunter recht merkwürdige Formen an, das iſt bekannt und auch verſtändlich. Sie darf aber niemals ſo weit führen, daß der von ihr Beſeſſene ſich zu ſtrafbaren Handlungen hinreißen läßt. Weil er ohne Fahrkarte von Gelſenkirchen nach Berlin 1 war, hatte ſich der 29 Jahre alte Joh. aus Gelſenkirchen vor dem Schnellſchöffenge— richt Moabit zu verantworten. Der Angeklagte hatte am 1. Juli ſeinen Lohn erhalten und war mit ſeiner Frau zunächſt in ein Gelſenkirchener Kino gegangen, danach in eine Gaſtwirtſchaft, in der er dem Alkohol ſehr reichlich zuſprach. In der Wirtſchaft war eben eine große Debatte begeiſterter Fußball- pieler im Gange, die ſich mit den Ausſichten des Fußballwettkampfes Schalke 04 gegen Hannover 96 befaßte. An dieſem Meinungsſtreit beteiligte lich der Angeklagte, der ebenfalls ein Sport⸗ freund iſt, mit großer Leidenſchaft. Dabei lernte er einen anderen Sportfreund kennen, einen gewiſſen St., mit dem er ſich in der Nacht ſo anfreundete, daß beide in reichlich angetrunke— nem Zuſtand frühmorgens auf dem Bahnhof Gelſenkirchen landeten, um dort im Warteſaal noch eine Molle zu ſich zu nehmen, weil die übrigen Lokale geſchloſſen waren. Als ſie auf dem Bahnhof waren, wurde gerade die Gelſen⸗ kirchener Schalke-Mannſchaft feierlich verabſchie⸗ det. Wer von den beiden nun zuerſt auf den Ge⸗ danken gekommen iſt, will der Angeklagte nicht mehr wi lh jedenfalls ſprachen ſie beide davon, es wäre ſehr ſchön, wenn man an dem Fußball⸗ kampf perſönlich teilnehmen könnte. St. ſoll geſagt haben, er käme gleich wieder und ſei fort⸗ gelaufen. Nach einigen Minuten kam er wieder mit den Worten:„So, hier habe ich zwei Fahr⸗ karten, und jetzt können wir nach Berlin fahren.“ Beide ſtiegen ein, und der Angeklagte ſchlief nach der durchzechten Nacht auch bald ein. Erſt in Hannover erwachte er, und dort geſtand ihm der neue Freund, daß er in Gelſenkirchen nur zwei Bahnſteigkarten gelöſt habe, man müſſe alſo ſehen, wie man vom Bahnſteig herunter⸗ komme. Beide fuhren weiter bis Spandau und verließen dort den Zug. Was aus St. gewor⸗ den iſt, weiß der Angeklagte nicht, er ſelbſt wurde jedenfalls bei dem Verſuch, ſich durch die Sperre zu ſchlängeln, geſchnappt. Die Reichs⸗ bahn hatte nämlich eine verſtärkte Kontrolle eingerichtet, denn der Sachverſtändige der Reichsbahn erklärte, es ſei eine überaus be⸗ dauerliche Tatſache, daß ſich die Fälle mehrten, in denen bei großen Sportveranſtaltungen blinde Fahrgäſte die Züge der Reichsbahn auf weite Strecken bevölkerten. Der Angeklagte wurd feſtgenommen und der Polizei übergeben, die ihn nun dem Schnellſchöffengericht zuführte Er zeigte zwar große Reue, und ſeine Frau hat der Reichsbahn das Fahrgeld in Höhe von 21.90 RM. auch bereits überſandt; aber trotzdem hielt das Gericht in dieſem Falle eine exempla⸗ riſche Strafe für angebracht, um allen dieſen „Sportfreunden“ das Verbrecheriſche ihrer Hand⸗ . zeigen und ſie von weiteren Ta⸗ ten dieſer Art abzuſchrecken. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefängnis. 5 —— Blutes 7. Fortſetzung „Nun? Wo iſt denn Schwiethardt r“ Sie machte eine hilfloſe Bewegung. 5„Gerade iſt er ins Haus gegangen. Er war wieder ſo ſonderbar.“ „Sonderbar? Soſo! Na, ich weiß ſchon, was ihm im Kopfe herumſpukt.“ Eickhoff erzählte nun von der Begeg⸗ nung am Bahnhof, von der ſie nun auch ſchon wußte. „Ich weiß aber ſchon ein Mittel dagegen“, ſchloß er. „Der Junge muß heiraten, dann vergißt er das Grillen— fangen. Das iſt das beſte Mittel, ihn gänzlich zu kurieren. Und wenn dann erſt ein Kind kommt—“ Mit dieſem Kinde, das noch geboren werden ſollte, um den Namen Eickhoff weiterzugeben an kommende Gene— rationen, beſchäftigten ſich die Gedanken des Alten oft. Eigent⸗ lich erſtaunlich oft, aber das hatte ſeinen beſonderen Grund. Immer noch klangen jene Worte in ihm nach, die Lena ihm in unſinniger Erregung entgegengeſchleudert hatte:„Daß dem Eickhofe der Erbe verſagt bleiben möge, das will ich von Gott erflehen an jedem Tage meines Lebens! Daß du ſterben mußt in dem Bewußtſein, dein Geſchlecht geht zu⸗ grunde!“ Er fürchtete dieſe Worte. Ja, er fürchtete ſie, wenn er ſich auch ſelbſt deswegen verlachte. War es nicht möglich, daß ein ſo fanatiſcher Wunſch, ein ſo glühendes Gebet Kraft hatte, das Schickſal zu zwingen?! Frau Eickhoff ſtimmte ihm hoffnungsvoll zu: „Ja, eine Heirat wäre die beſte Löſung. Haſt du denn ſchon an etwas Beſtimmtes gedacht? Ich meine, wer da wohl in Frage käme?“ Ja, auch darüber hatte Eickhoff nachgedacht. Zwar war die Auswahl nicht mehr ſo groß wie früher, denn bei man⸗ chem Bauern der Umgegend würde Schwiethardt nach dem Geſchehenen vergebens anklopfen, weil man ſein Verhalten gegen Lena Bormann nicht billigte. Am beſten würde es ſein, ſich in einem benachbarten Kirchſpiel umzuſehen. Geſprächsweiſe war einige Male von ſeiten Schwiet⸗ hardts der Name Hille Willmers gefallen. Willmers war ein Nachbar ſeines Schwagers in Schechtrup. Sein Hof war nicht ſehr groß, und es waren vier abgehende Kinder da; das Brautgut würde nicht allzu reichlich ausfallen. Früher wäre Hille Willmers als Schwiegertochter für den alten Eickhoff nicht in Frage gekommen, aber jetzt war das anders. Die Hauptſache war, ſie war ein geſundes, kräftiges Mädchen, etwas derb, aber ganz hübſch. Sie würde ſicher dem Eick⸗ hofe den erſehnten Erben ſchenken. Eickhoff entwickelte ſeinen Plan, und ſeine Frau ſtimmte ihm zu. „Wenn Schwiethardt nur will!“ „Ich werde in den nächſten Tagen mit ihm ſprechen.“ Was der alte Eickhoff tat, hatte immer Hand und Fuß So handelte er denn auch jetzt ganz folgerichtig. Zuerſt ſchrieb er an ſeinen Schwager in Schechtrup, deutete leiſe ſeine Abſichten an und erbat ſich Auskunft über Hille Will⸗ mers. Es konnte ja ſein, daß das Mädchen bereits feſten Verkehr hatte. Dann brauchte er gar nicht erſt mit Schwiet⸗ hardt darüber ſprechen. Die Auskunft lautete befriedigend. Nettes, tüßhtiges Mädel und, ſoviel man wiſſe, noch gänzlich frei. Eine Gelegenheit, Schwiethardt ſeine Abſichten klarzu⸗ legen, ergab ſich dann am nächſten Sonntagvormittag. Sie ſaßen in der Laube beim Kaffee. „Wunderbares Wetter heute. Möchteſt du nicht ein bißchen ausfahren?“ Schwiethardt fah erſtaunt auf. „Ausfahren? Wohin?“ „Nun, zum Beiſpiel— auf Brautſchau.“ Er hatte einen ſcherzenden Ton angeſchlagen und zwin⸗ kerte verſchmitzt mit den Augen. Schwiethardt ging nicht darauf ein. „Darum brauche ich mich ja nicht bemühen“, ſagte er mit abweiſendem Geſicht.„Du haſt doch geſagt, du würdeſt mir eine Frau beſtimmen.“ „Mach' keinen dummen Schnack. Laß uns mal ver⸗ nünftig darüber reden. Du biſt ſiebenundzwanzig Jahre, alſo alt genug, an eine Heirat zu denken.“ „Es eilt mir gar nicht damit.“ „Aber mir. Mutter iſt auch nicht mehr die Stärkſte, ſie kann gut Hilfe gebrauchen, und überhaupt... Alſo kurz und gut, ſieh dich um. Oder haſt du ſchon eine im Auge?“ „Ich nicht. Du vielleicht?“ fragte Schwiethardt dagegen. Er kannte ſeinen Vater gut genug, um zu wiſſen, daß er mit dieſem Geſpräch ein beſtimmtes Ziel verfolgte. Der Alte räuſperte ſich. „Das nun gerade nicht. Aber du haſt ſchon mehrmals den Namen Hille Willmers erwähnt, und da dachte ich, ob ſich da vielleicht etwas angeſponnen hätte. Wir, Mutter und ich, hätten nämlich nichts gegen das Mädchen.“ „Ich auch nicht; aber angeſponnen hat ſich da nichts.“ „Aber du wäreſt nicht abgeneigt?“ „Ob ſie oder eine andere, mir iſt es gleich.“ Die Stirn des Alten rötete ſich und ſeine Stimme wurde ſcharf. a f. „Was iſt das für ein Unſinn?! Es kann dir doch nicht gleich ſein, wer deine Frau wird!“ Schwiethardt wandte das Geſicht zur Seite. „Ich weiß wohl, daß ich heiraten muß, weil der Hof das verlangt. Ich weiß auch, daß das Mädchen ordentlich und ſtandesgemäß ſein muß, aber ſeine Perſon iſt mir wirklich gleichgültig, denn liebhaben kann ich keine wieder.“ Es blieb lange ſtill nach dieſen Worten. Frau Eickhoff. die noch kein Wort geſagt, ſondern Mann und Sohn nur ängſtlich beobachtet hatte, wiſchte ſich verſtohlen die Augen. Endlich ſagte der Alte: „Du haſt alſo nichts dagegen, wenn ich einmal zu Will⸗ mers fahre und für dich anfrage?“ „Nein, wenn ich ihr noch gut genug bin“, kam es ſo Die Stimme des Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Dresden) gleichgültig zurück, daß der Alte an ſich halten mußte, um nicht aufzubrauſen. a Aber er bezwang ſich. Die Hauptſache war, daß er die Einwilligung des Jungen hatte. Alles andere würde ſich finden So kam es, daß Eickhoff am nächſten Sonntag nach Schechtrup fuhr, und zwar zunächſt zu ſeinem Schwager. Durch ihn hatte er ſich bei Willmers anſagen laſſen. Er hatte dort noch allerhand zu fragen. Er würde ſich doch keinen Korb holen, wie? Nein, das glaubten ſie nicht. Und das Mädchen ſei doch geſund, nicht wahr? Er meine, eine geſunde Frau, die imſtande ſei, dem Hof einen Erben zu ſchenken, müſſe es ja ſein. Oder ob man lieber vorher den Arzt noch befragte? Sein Schwager lachte ſchallend auf. l„Nein, du. da brauchſt du dich nicht in Unkoſten zu ſtürzen. Ein ganzes Dutzend ſchenkt die dem Hof, wenn es ſein muß.“ Da war er zufrieden. Bei Willmers ging auch alles glatt. Er ſprach zuerſt mit den Eltern. Sie waren mit Freuden bereit. Wenn man vier unverſorgte Kinder hat, dann ſieht man ſchon über einen Makel in der Vergangenheit hinweg. Beſonders bei einer ſo glänzenden Partie, und wo der Junge doch wirklich nicht ſo übel war. Hille wurde gerufen. Die Mutter ſagte ihr kurz, um was es ſich handelte. Sie wurde rot und blaß, ſah hilflos von einem zum andern. Eickhoff nahm väterlich ihre Hände. „Du mußt es nicht falſch verſtehen, daß er nicht ſelbſt kommt. Aber nach der peinlichen Sache im vergangenen Jahre— du wirſt begreifen, daß er Hemmungen hat. Aber er hat dich gern, das weiß ich, und wenn du ihn auch ein wenig liebhaben könnteſt... Er iſt ganz gewiß ein guter Junge—“ Hille Willmers ſagte ſa und wurde Schwiethardt Eick⸗ hoffs Braut. Aber nicht, weil ſie an eine gute Verſorgung dachte, ſondern weil ſie ihn wirklich lieb hatte. Mitte September wurde die Hochzeit gefeiert, natürlich in großem Stile, wie es dem Erben des Eickhofes zukam. Und zur ſelben Stunde, als bei der Hochzeitstafel die junge Frau mit zärtlichem Blick ihr Glas dem Gatten entgegenhob. da entfaltete Lena Bormann in Bergeloh die Zeitung, die ihr der Poſtbote eben gegeben hatte. Ihr erſter Blick fiel auf eine groß aufgemachte Anzeige: Schwiethardt Eickhoff a Hille Eickhoff geb. Willmers geben ihre heute vollzogene Vermählung bekannt. Die Zeitung flatterte zu Boden. Mit dumpfem Laut warf Lena ſich über die Wiege ihres Kindes. * Unaufhaltſam rollte das Zeitrad weiter. Tage reihten ſich zu Wochen und Wochen zu Monaten. Zum dritten Male nach dieſen Ereigniſſen war nun ſchon der Frühling ins Land gezogen. Hille Eickhoff ſtand im Gemüſegarten zwiſchen den vielen ſauber eingeteilten Beeten. Sie war eifrig mit Hacken und Jäten beſchäftigt. Ab und zu bückte ſie ſich und richtete behut⸗ ſam ein zartes Pflänzchen auf. Dabei fielen die Strähne ihres braunen Haares in das von der Sonnenwärme erhitzte Geſicht. Sie war voller geworden in ihrer Ehe mit Schwiet⸗ hardt Eickhoff und wirkte dadurch noch derber als ſonſt. Vom Hauſe her kam der alte Eickhoff, gerade und aufrecht wie vor drei Jahren. Hille bemerkte ihn in ihrem Arbeits⸗ eifer erſt, als er vor ihr ſtand. „O Vater, biſt du ſchon zurück vom Kartoffellegen?“ „Ja, wir haben zu wenig Saatkartoffeln, ich muß welche nachholen. Da dachte ich, du könnteſt mir das Veſper⸗ brot mitgeben, dann brauchſt du nicht deswegen laufen. Willſt du es eben fertig machen? Mutter kommt ja heute aus dem Schweineſtalle nicht heraus.“ 8 Das entſprach den Tatſachen. Am Vormittage hatte näm lich eine Sau geferkelt, die ſich als wahre Rabenmutter er⸗ wies, denn ſie wollte durchaus ihre eigenen Kinder verſpeiſen. Frau Eickhoff verſuchte nun immer wieder, ſie an ihre Mutterpflichten zu gewöhnen. Hille lachte. „Dann will ich man gleich mitgehen. Sieh nur hier, Vater, die Erbſen habe ich vor acht Tagen geſteckt und jetzt brechen ſie ſchon auf.“ „Das macht die Sonne. Erſt der Regen und nun die Wärme, da muß es ja wachſen. Aber du ſollſt dich nicht ſo viel bücken, Hille, das ſtrengt dich zu ſehr an.“ Der letzte Satz war in ſo beſorgtem Tone geſprochen, wie ihn wohl ſelten einer von dem alten Eickhoff gehört hatte. Hille wehrte lächelnd ab. „Aber nein, Vater, gar nicht. In einigen Monaten viel⸗ leicht, aber jetzt doch noch nicht.“ „Aber es könnte dir ſchaden“, beharrte er,„und das will ich nicht. Du ſollſt dich ſchonen.“ Man muß nämlich wiſſen, daß ſich endlich der ſehnlichſte Wunſch des Alten erfüllen ſollte: Gegen Ende des Sommers ſollte auf dem Eickhofe der Erbe geboren werden. Im erſten Jahre von Schwiethardts Ehe hatte er ihn heimlich erhofft, im zweiten beſtimmt erwartet, ja gefordert, im dritten endlich würde er nun kommen. Je länger der erſehnte Erbe ausblieb, je mehr hatten Eickhoffs Gedanken ſich mit ihm beſchäftigt. Bedenken tauch⸗ ten auf. Sollte man Hille nicht einmal zum Arzt ſchicken? Seine Angehörigen, mit denen er darüber ſprach, ſchüttelten den Kopf. Was der Vater nur für Eile hatte! Mochten doch ruhig erſt ein paar Jahre vergehen. Er gab ſich nicht damit zufrieden. Angſt überfiel ihn oft jäh und verfolgte ihn bis in ſeine Träume. Dann ſah er Lena Bormann wieder vor ſich ſtehen, hörte ihre Worte. die ihn wie Roman von Marie Schm'dtsberg ein Fluch, wie eine Prophezeiung dünkten. Dann war oft tagelang ſchwer mit ihm umzugehen. Aber nun war ja alles gut! Er freute ſich unbändig auf den Jungen. Denn daß es ein Junge werden würde, ſtand bei ihm außer Frage. So umgänglich und ſo guter Dinge wie jetzt war der alte Eickhoff wohl ſelten in ſeinem Leben geweſen. Eine faſt zärt⸗ liche Dankbarkeit gegen ſeine Schwiegertochter erfüllte ihn. Er vergaß ganz, daß es ihn anfangs doch gewurmt hatte, daß ſie ſo gut wie gar nichts mit in die Ehe gebracht hatte. Ein Erbe wog ja zehn Wagen voll Brautgut auf!— 5 Sie waren zuſammen ins Haus gegangen. Hille ſtrich mit flinken Händen die Veſperbrote und füllte Kaffee in die große Kruke. Eickhoff ging in den Schweineſtall, wo Frau Eickhoff die Zähmung der Widerſpenſtigen immer noch nicht gelungen war. Sobald die Sau der Ferkelchen anſichtig wurde, fuhr ſie auf die Tierchen los. Sie waren vorſichts⸗ halber ſchon hinter einen Verſchlag gebracht worden. Kopfſchüttelnd ſah Eickhoff dieſes Gebaren an. „Ich denke ja, daß es morgen beſſer wird, aber das hat keinen Zweck. Sobald die Ferkel abgeſäugt ſind, wird das Tier fettgefüttert. Wir können es dann ja zur Kindtaufe ſchlachten.“ Frau Eickhoff lachte trotz ihrer Not. „Vorige Woche haſt du geſagt, das Kalb, das die Bleſſe nächſtens wirft, ſoll den Kindtaufsbraten abgeben. Was ſoll denn nun gelten?“ „Vielleicht beides.“ Er lachte ebenfalls.„Was, Hille?“ wandte er ſich dann an ſeine Schwiegertochter, die eben hin⸗ zukam. „Wird das nicht ein bißchen viel werden?“ lächelte ſie. „Na, wir wollen mal ſehen.— Wollen wir nun erſt die Rartoffeln auf den Wagen laden? Ich helfe anfaſſen.“ „Das wäre noch ſchöner!“ entrüſtete ſich Eickhoff.„Du ollſt dich doch nicht mit den ſchweren Säcken herumſchleppen. Das ſchaffe ich ſchon allein.“ Er ließ es nicht zu, daß ſie mit anfaßte. Hille empfand etwas wie Unmut darüber. Seine Sorge für ſie war manch⸗ mal übertrieben und unbequem. Auch ſeine übergroße Vor⸗ freude auf das Kind bedrückte ſie zuweilen. Wenn es nun kein Junge wurde, wie er ſo beſtimmt erwartete? Ach was! Hille ſchüttelte dieſe dummen Gedanken immer raſch ab. Wenn es diesmal kein Junge würde, dann eben nächſtes Mal. Der Vater würde ſich auch über ein Mädchen freuen. Und ſonſt— was ſollte ſonſt ſchon paſſieren! Sie war ja geſund und kräftig. Gemächlich fuhr der alte Eickhoff zurück auf das Feld, wo die übrigen Hofbewohner wie immer ſtark beſchäftigt waren. Die Ländereien zu beiden Seiten des Feldweges ge⸗ hörten zum Eickhofe, und er überſah ſie mit zufriedenen Blicken. Die letzte Kopfdüngung hatte dem Roggen doch ge⸗ holfen, er ſtand jetzt gut. Der Weizen ſogar noch beſſer. Wenn das Wetter günſtig blieb und er ſich nicht lagerte, konnte man auf gute Ernte rechnen. Das würde ſchon einen ſchönen Kind⸗ taufskuchen geben! Da war Eickhoff ſchon wieder bei dem Punkte angelangt, um den ſich bei ihm alles drehte. Zukunftsbilder ſtiegen vor ſeinem Geiſte auf. Noch ein paar Jahre, dann würde er den Jungen mit auf den Wagen nehmen oder ihn auf dem Fuchs reiten laſſen. Oder auf ſeinen Knien: Hopp, hopp Reiter! Alte Kinderlieder flogen ihm durch den Sinn. Sein Sohn hatte ſie nie von ihm gehört, aber dem Enkel wollte er ſie ſingen. Und mit ihm über die Acker wollte er gehen und ihm zeigen: Sieh, dies iſt alles dein! Hier wirſt du pflügen und ſäen, wie es deine Ahnen ſchon vor Jahrhunderten taten. „Brrr, Fuchs!“. In Gedanken eingeſponnen, hatte Eickhoff nicht bemerkt, daß er ſchon angelangt war. Schwiethardt hielt gerade mit dem Geſpann am Ende des Kartoffelfeldes und rief nun die Leute zum Veſperbrot herbei. Schwiethardt hatte ſich in den vergangenen Jahren ſehr verändert. Er ſah mindeſtens um zehn Jahre älter aus als damals. Sein Geſicht war faſt hager geworden und das Un⸗ fertige, Jungenhafte daraus verſchwunden. Nach der Veſperzeit wurde das Kartoffellegen fort⸗ geſetzt. Der alte Eickhoff beteiligte ſich nicht daran, ſondern machte umliegende Arbeiten. Erſt gegen Abend nahm er Schwiethardt das Geſpann ab. „So, jetzt will ich mal helfen. Schick nur die Guſte nach Hauſe, Schwiethardt, damit ſie Hille bei der Vieharbeit hilft. Sie macht ſonſt alles wieder allein, und das ſoll ſie nicht.“ Schwiethardt war es zufrieden. Er freute ſich immer wieder über das gute Verhällnis zwiſchen ſeinem Vater und ſeiner Frau. Beſonders in den letzten Monaten war er ſo gut gelaunt und nachgiebig wie noch nie. Das ſpürte Schwiethardt beſonders; denn ſeine Stellung auf dem Hofe war ganz anders als vor Jahren. Wenn der Vater auch das Steuer noch feſthielt, ſo ließ er ihm doch in vielen Dingen faſt gänzlich freie Hand. Es war nicht mehr ſo, daß alles vor ihm zitterte, Daß es aber allein die Freude und die Ausſicht auf den Erben waren, die ihn ſo veränderten, wußte Schwiethardt nicht. Auch er freute ſich auf das Kind. Vielleicht, ſo hoffte er, würde dann das Bild verblaſſen, das ihn durch Jahre ver⸗ folgt und ſo viele Stunden unerträglicher Qual bereitet hatte: Das Bild des Mädchens mit dem Kinde im Arm am Fenſter des abfahrenden Zuges. Vielleicht würde er dann endlich ver⸗ geſſen— vielleicht. Hille ſtand am Hoftor, als ſie am Abend heimkamen, die bollen Arme gekreuzt, das etwas herbe Geſicht ihnen zuge⸗ wandt, breit, faſt wuchtig. f Und wie ſo oft, ſo kam Schwiethardt auch heute wieder der Gedanke an die Andere, Verlorene mit dem feinen, zarten Geſicht und der ſchlanken Geſtalt. Er mußte wieder Vergleiche onſtellen, und er ſchalt ſich ſelbſt deswegen Weshalb fand er ſich nicht endgültig mit ſeinem Schickſal ab? War Hille ihm nicht eine gute Frau? Tüchtig, fleißig und ſparſam, wie eine Landfrau ſein muß?! (Fortſetzung folgt.) 8 den Del wicſt. des ld dem Mit gerecht Is zun uch de du . Ulch ei M ih ihr f det Pr der gel. Karel Scho Hundsl Lihe. e Würm, urn, „Hunde belchtte genöſpe Zeichen und daf denden In und lla Magen geiten. a ll be —— Eon scheit ker uns, Suns der Au ſpnfaſf Samsta ungettet wald u. erlebte Schüler Weinhei ſchinen Abend te Deulſcht Weinhel ner Tu und fun mer Sd Guttenh Geſprit ds dun Guten dieser ei Vandl. Muenner auſchault ihn d Feuer Meisfeu Anfers eb: J Velen un brachen Neg. Gllen! Velerde 45 Unsere Si Sulhert Langerhh 9 auf ind lle itt paß din die u ct fig hal ue ſe oll dle igt ls I Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim NS. Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch N Volk, du biſt ſtark, wenn du eins wirſt. Du biſt gewaltig, wenn du den Geiſt des Klaſſenkampfes und der Zwietracht dir aus dem Herzen reißeſt. Adolf Hitler. * 7 Ze tunclstage Mit dem 23. Juli begannen, kalendermäßig gerechnet, die ſogenannten„Hundstage,“ die bis zum 23. Auguſt dauern. Sie ſind gewöhn⸗ lich die heißeſte Zeit des ganzen Sommers. Mit ihrem Beginn haben die„hellen Nächte“ ihr Ende erreicht. Dafür können wir uns an der Pracht des Sommernachthimmels erfreuen, der gerade zur Zeit der Hundstage eine ſeltene Klarheit aufweiſt. Schon bei den alten Griechen galten die Hundstage als der Höhepunkt ſommerlicher Hitze. Sie waren es, die die außergewöhnliche Wärme, die mit dem Frühaufgang des Hunds⸗ ſterns, des Sirius beginnt, nach dieſem Stern „Hundstage“ nannten. Die alten Aegypter verehrten den großen„Hundsſtern“ als Se⸗ gensſpender, denn er war gewiſſermaßen das Zeichen, daß ſich der Nil über die Ufer hob und daß ſich das Land mit dem fruchtbegie⸗ ßenden Naß überſchüttete. Im Bauernſpruch heißt es:„Hundstage hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr; werden Regen ſie bereiten, kommen nicht die beſten Zeiten.“ Großes Viernheimer Volksjeſt am Samstag, den 6., Sonntag. den 7. und Montag, den 8. Auguft Das Wochenende Sonne über dem Land! Dies hört und ſchreibt man gerne. Ein Wochenende liegt hin⸗ ter uns, das der Jahreszeit alle Ehre machte. Samstag und Sonntag ſtanden im Zeichen der Ausflüge. Die Gefolgſchaft der Bezirks⸗ ſparkaſſe Lorſch beendete am Spätabend des Samstag ihren in der Frühe des Morgens angetretenen Betriebsausflug in den Oden⸗ wald und an den Main. Herrliche Stunden verlebte man in froher Gemeinſchaft. Hieſige Schüler der Klaſſe 2a der Benderſchule in Weinheim nahmen mit ihren Eltern an dieſem ſchönen Samstagabend an einem Banater Abend teil, den der Pionier für die Pflege des Deutſchtums im Ausland, Profeſſor Maenner, Weinheim, mit ſeiner Klaſſe in der Weinhei⸗ mer Turnhalle veranſtaltete. Fünf„Buwe“ und fünf„Mädche“, darunter auch Viernhei⸗ mer Schüler und Schülerinnen, führten in Guttenbrunner Mundart ein unterhaltendes Geſpräch über die Eroberung und Beſiedelung des Banates, über die Gründung des Dorfes Guttenbrunn und über Sitte und Brauchtum dieſer einzigen Odenwälder Gemeinde im Banat. Was ſie„verzeihlten,“ hat Profeſſor Maenner, der auch hier kein Unbekannter iſt, durch einen Lichtbildervortrag beſonders ver⸗ anſchaulicht. Schüler und Lehrer erfreuten mit ihrer Volkstumsarbeit die dankbaren Beſucher. Feuerwehr und Luftſchutz nahmen an dem Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes Heppenheim in Lörzenbach teil. Die Veranſtaltungen des Ta⸗ ges: Tagung des Kreisfeuerwehrverbandes, Waldbrandbekämpfung ſowie Luftſchutzvorfüh⸗ rungen und der Kreisappell mit den An⸗ ſprachen des Kreisfeuerwehrf ers Hübner, Reg.⸗Rat Denzer und Kreis Brückmann wieſen eine ſtarke Beteiligung ſeitens der Feuerwehrmänner des Kreiſes auf. Unſere Geſangvereine beteiligten ſich am Sängertag des Kreiſes Ried⸗Süd im Heſſiſchen Sängerbund. In Hunderten fuhren Sänger und paſſive Mitglieder mit ihren Angehörigen nach Lampertheim. Den Maſſenchören und Wer⸗ tungsſingen in„Kaiſerhof“ und„Rheingold“ ſchloſſen ſich frohe Sängertreffen in den Lo⸗ kalen an, um die Freundſchaftsbande mit den Sängern der Riedvereine enger zu knüpfen. Frohgeſtimmt kehrte man am Abend wieder zu⸗ rück und zogen die Vereinsfamilien liederſin⸗ gend durch die Straßen zum Vereinslokal zu nochmaligem frohem Beiſammenſein. Der Sängertag bot den Vereinen und ihren Diri⸗ genten wieder Gelegenheit, ihr Können in aller Oeffentlichkeit unter Beweis zu ſtellen. Hoffen wir, daß die Liedvorträge unſerer Vereine, ſo wie es immer war, auch heute noch auf hoher Stufe ſtehen zum Wohle des deutſchen Liedes und unſeres großen Vater⸗ landes. ö Die Bauern haben dieſen Sommerſonntag benutzt, um Frucht heimzubringen. Beſonders wurde Gerſte eingefahren. Gingen ſchon am Spätnachmittag an der Bergſtraße ſtarke Ge⸗ witterregen nieder, ſo quoll auch bei uns ge⸗ gen 10 Uhr das Waſſer aus den Wolken und die Abkühlung, die dieſer Regen mit ſich brachte, war heute früh eine durchgreifende. Einen beſonderen Anziehungspunkt bildete über das Wochenende der Olympia⸗Film „Feſt der Völker,“ der im Central⸗Film⸗ Palaſt ſeine Aufführung erlebte. Ein Film⸗ ſtreifen, einzigartig in ſeiner gewaltigen Größe rollt vor den Augen der begeiſterten Zu⸗ ſchauer ab. Man wird förmlich mitgeriſſen von den vielſeitigen und eindrucksvollen Bil- dern; ſo klar und ſo deutlich redet der Film, daß man die Abwicklung der dramatiſchen Ge⸗ ſchehniſſe ſelbſt mitzuerleben glaubt. Wahr⸗ lich ein Meiſterwerk Leni Riefenſtahls, wie es ſeinesgleichen ſucht. Die Krone des olympi⸗ ſchen Kampfes, die Leichtathletik, zeigt ſich in ihrer ganzen Schönheit und wirkt in den Endphaſen der Kämpfe auf der Laufbahn, in der Sprunggrube, über der Latte oder in den klaſſiſchen Diſziplinen des Diskus- und Speer⸗ wurfes, wie eine Symphonie von Kraft und Schönheit des menſchlichen Körpers.— Zehn⸗ tauſende und Aberzehntauſende haben dieſes gigantiſche Werk in zahlreichen deutſchen Städten und Dörfern ſchon erlebt und auch das ſportliebende Viernheim war Zeuge der Wiedergabe der 11. Olympiſchen Spiele zu Berlin. Heute abend bietet ſich die unwider⸗ ruflich letzte Gelegenheit zum Beſuch des Films, der die Herzen aller erobert und der ein Erlebnis unvergleichlichen Ausmaßes be- deutet! * Sommer ⸗Schluß⸗Verkauf Heute Montag, 25. Juli, beginnen die Sommer⸗Schluß⸗Verkäufe und dauern bis Samstag, 6. Auguſt. An der Veranſtaltung beteiligt iſt die Fachgruppe Bekleidung, Textil und Leder. Am Ende einer Verkaufszeit iſt es für den weitblickenden Einzelhändler das beſte Geſchäft, wenn er ſich von ſelbſt von der ſchön⸗ ſten Ware kurz und ſchmerzlos zu trennen ver⸗ ſteht, während der Verbraucher an zwölf Tagen die Annehmlichkeit hat, für ſein bares Geld einen größeren Gegenwert zu erhalten. Ein Vorteil, der umſo hoher zu bewerten iſt, als bei der Fachgruppe Bekleidung— Textil infolge ihrer modiſchen Einſtellung der weit⸗ aus überwiegende Teil aller Waren dem Som⸗ mer⸗Schluß⸗Verkauf unterliegt. Kaufleute, ladet die Kundſchaft durch eine Anzeige in der Heimat⸗ zeitung zum Kaufe ein! * Im Silberkranz Am Dienstag, den 26. Juli, feiern die Ehe⸗ leute Nikolaus Brechtel 3., Sägewerks⸗ beſitzer, und Anna geb. Nebling, Saar⸗ ſtraße 2, das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. Mögen dem Jubelpaar, das ſich allgemeiner Wertſchätzung erfreut, auf ſeinem ferneren Le⸗ bensweg nur glückliche und ſonnige Tage be⸗ ſchieden ſein! Herzlichen Glückwunſch! Auswärts verſtorbene Viernhei⸗ merin. Am 21. Juli ſtarb die von hier ge⸗ bürtige und in Landau verheiratete Fran Magdalena Vock geb. Kalt im Alter von 72 Jahren. Trauergeläute gab am Sams⸗ tagnachmittag in ihrer Heimatgemeinde das Scheidezeichen. Haltet die Straßen ſauber! Immer wieder, und beſonders in der Sommer⸗ und Erntezeit, beſteht Veranlaſſung, die Einwoh⸗ nerſchaft** aufmerkſam zu machen, daß die Ortsſtraßen beſſer gereinigt werden müſ⸗ ſen. Es ſind wieder Einwohner da, die es nicht unlerlaſ en können, Waſchbrühe, Spülwaſſer mit Kaffeeſatz und allen Speiſereſten in die Goſſen gehen zu laſſen, woſelbſt dieſe dann einen ülben Geſtank verbreiten. Aller Unrat iſt von den Straßen fernzuhalten. Verſtöße dürften bei einer Streife der Polizei mit Strafe belegt werden. Es müßte eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit 1 daß in dieſer Beziehung jeder auf ſeine Mitmenſchen Rück⸗ ſicht nimmt; aber auch der Verkehr, an dem ja alle teilnehmen, erfordert die Sauberhal⸗ tung der Straßen. Die Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim kamen am Freitagvormittag in Weinheim zu⸗ ſammen, im Nebenzimmer des Gaſthauſes zum „Deutſchen Haus.“ Wichtige Fragen, die das Gemeindeleben berühren, wurden beſprochen, wertvolle Anregungen gegeben. Sicherlich wird auch dieſe Bürgermeiſterverſammlung weiter zur Zuſammenarbeit beitragen für die Fortent⸗ wicklung der einzelnen Gemeinden und des Gebietes von Odenwald und Bergſtraße. In ſeiner Begrüßungsanſprache hieß Bür⸗ germeiſter Bechtel, Viernheim, der die Ver⸗ ſammlung leitete, Regierungsrat Denzer, Heppenheim, der Kreisdirektor Nanz vertrat, ferner Kreisleiter Brückmann, Bensheim, Regierungsaſſeſſor Sommer, Heppenheim, und die Referenten willkommen. Ueber die Kartoffelbekämpfung ſprach Dr. Küthe, Heppenheim. Der gefähr⸗ liche Schädling iſt ſeit 1922 in Europa. In Bordeaux trat der Kartoffelkäfer dabei erſt⸗ mals auf. 16 Jahre vergingen, bis er nach Deutſchland kam. Hier wird ihm erſtmals Ein— halt geboten werden. In Frankreich bringt die halbe Anbaufläche keine Kartoffeln mehr, da der Käfer das Kraut kahl frißt. Seit zwei Jahren wird bei uns, ſeit dem erſten Auftreten, die Abwehr ſyſtematiſch geführt. 1936 und 1937 gab es im Reichsge⸗ biet nur wenige Gefahrenherde. Erſt durch den Sturm am 11.— 13. Juni kam es zu einer weiteren Ausbreitung. Dabei legte der Kartof⸗ felkäfer, wie feſtgeſtellt worden iſt, eine Flug⸗ ſtrecke von 150 km zurück. Eine ſolche Strecke konnte er, durch den erwähnten Sturm begün⸗ ſtigt, zurücklegen. Dabei iſt es wichtig, daß im Odenwald die öſtliche Grenze der Verbreitung feſtgeſtellt werden konnte, und zwar durch die örtlichen Funde. Die Gefahr beruht auf der ſchnellen Vermehrung. Die Nachkommenſchaft eines Kä⸗ fers kann einen halben Morgen kahlfreſſen. Der Referent, der Gläſer mit Eiern, Larven und Käfern mitgebracht hatte, gab eingehend Aufſchluß über die Jungkäfer und die Notwen⸗ digkeit der Abwehrmaßnahmen, die bei einer weiteren Verbreitung zu einer Verteuerung führen würden. In Frankreich iſt die Kartoffel kein Volks⸗ nahrungsmittel. Deswegen wurde dort nicht viel zur Abwehr getan. Wir müſſen mit allen Mitteln dieſer Gefahr Herr werden. Wir werden damit fertig, wenn der Kartoffelkäfer, wo er ſich immer befindet, gefunden wird. Darum die dauernden Anordnungen des Such⸗ dienſtes. Sobald die Herde bei der Außen⸗ ſtelle des Kreisamtes gemeldet werden, erfolgt von dort aus die Bekaͤmpfung, und zwar ra⸗ dikal. Die Stelle im Boden wird entſeucht. Eine Gefahr zur Weiterverbreitung beſteht bei entſprechenden Windverhältniſſen. Es iſt alſo weſentlich, von Oſten her das Auftreten einzudämmen, das Auftreten gleichſam ab⸗ zuriegeln. Von einer Sabotage wird dabei oft geſpro⸗ chen. Dieſes Gerede iſt falſch. Erſtens konnte der Flugweg von der Grenze her genau ver⸗ folgt werden und dann iſt das, überblickt man die Fundſtellen, abſurd. Vielmehr kam die Ver⸗ Wichtig iſt, daß der Suchdienſt genau durchge⸗ führt wird. In jeder Woche 5 jede Gemar⸗ kung ganz durchſucht werden. Der einzelne kann dabei wenig ausrichten. Hier muß die Gemeinſchaftsarbeit einſetzen. Alle Bauern müſſen herangezogen werden und in Kolonnen von 10—15 Mann eingeteilt werden, die einen Gemarkungsteil gründlich abgehen. Es iſt ein⸗ facher, jetzt genau zu ſuchen, als ſpäter ſechs Mal zu ſpritzen und noch eine kleinere Ernte zu haben. Es iſt nicht richtig, nur die Aecker entlang zu laufen; man muß die Furchen durchgehen, wobei vier Reihen überblickt wer⸗ den können. Die Larven ſind nämlich gut ſichtbar, da ſie oben auf den Stauden ſitzen, Iſt einmal ein Fund gemacht, ſo ſoll nicht das ganze Dorf zuſammenlaufen und das Ge⸗ lände zertrampeln. Jede einzelne Larve muß auf dem Bürgermeiſteramt gemeldet und ſichergeſtellt werden. Kein Privater darf ſie im Beſitz behalten, auch Lehrer nicht. Die Käfer müſſen auf dem Rathaus abgegeben werden. Die Larven werden am beſten auf den Stöcken belaſſen, die durch Reiſig kenntlich zu machen ſind. Die Entſeuchung am Boden wird nur durchgeführt, wo Altlarven gefunden wer⸗ den. Jungkäfer werden in 8—14 Tagen er⸗ wartet. Wo ſie auftreten, iſt ſofort Meldung zu machen, damit feſtgeſtellt werden kann, an welcher Stelle ſie aus dem Boden kommen, was ſehr weſentlich iſt. Der Fraß des Kartof⸗ felkäfers iſt daran zu merken, daß er ſeitlich an den Blättern auftritt und Kotflecken dabei ſind. Der Kartoffelkäfer hat gelbe und ſchwarze Längsſtreifen, die Larve iſt rot und hat ſchwarze Punkte auf der Seite. Die Puppe des breitung mit dem ſtarken Wind im Juni. die Bürgermeister bes Kreijes Heppenheim tagten in Weinheim Marienkäfers iſt unbeweglich, woran die Un⸗ terſcheidung möglich iſt. Je eher die Funde beachtet werden, je kleiner iſt die Fläche, die entſeucht werden muß. So brauchen zuerſt überhaupt keine Kartoffelſtau⸗ den vernichtet zu werden. Der Suchdienſt be⸗ ſchränkt ſich hierbei ſtets auf das Unerläß⸗ liche. Da in Frankreich nichts getan wird, iſt bei der Maſſenvermehrung es unerläßlich, daß der Suchdienſt in jeder Woche einmal die ganze Gemarkung erfaßt. Anſchließend wies Bürgermeiſter Bechtel darauf hin, wie wichtig es iſt, in den Ge⸗ meinden aufklärend zu wirken, um eine Aus⸗ breitung zu verhüten im Hinblick auf die Sicherſtellung der Ernährung. Auch Regie⸗ rungsaſſeſſor Sommer betonte, daß es mit einer gelegentlichen Suche nicht getan iſt. Dieſe muß gemeinſam erfolgen. Ueber Fremdenverkehr und Fremdenwerbung, den zweiten Punkt der Tagesordnung, ſprach Gebietsreferent Fiſcher vom Landesfrem⸗ denverkehrsverband Rhein-Main. Mehrere Bürgermeiſter brachten Einzelhei⸗ ten aus ihren Gemeinden vor. Vielfach ſollte die Reichsbahn mehr für die Verſchönerung von Bahnhofsplätzen tun. Ueber Straßen und Viehverteilung wurden Wünſche mit Begrün⸗ dung nachdrücklichſt ausgeſprochen. In ſeinem Vortrag über den Lufk⸗ ſchutz gab LS-Oberführer Moskopp, Bensheim, einen Ueberblick über die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen. Die Erfaſſung der Selbſtſchutzkräfte obliegt dem Bürgermeiſter als örtlichem Polizeiverwalter, die Organi- ſation und die Ausbildung führt der Reichs⸗ luftſchutz durch. Die Erfaſſung erſtreckt ſich auf die Beſtimmung des Hauswartes und ſei⸗ nes Stellvertreters, des Feuerſchutzes, der Laienhilfe und des Melders. Die polizeiliche Ladung iſt die Vorausſetzung zur Uebung und für den Verſicherungsſchutz. Die Gemeinde⸗ gruppenführer, die ehrenamtlich für Volk und Vaterland tätig ſind, verdienen Unterſtützung, in jeder Weiſe. Die Karte zur Einberufung unterſchreibt der Bürgermeiſter, der im Rat⸗ haus oder ſonſt einen Raum zur Verfügung ſtellt. Die Ausbildung übernimmt der RLB. Die Einteilung zum Selbſtſchutz(Haus), er⸗ weiterter Selbſtſchutz(evtl. Kino, Schule) und Werkluftſchutz(3. B. Gaswerk) trifft der Bür⸗ germeiſter. Die Amtsträger des REB., deren Einſatzbereitſchaft der Gemeinde gilt, ſollen weitgehend Verſtändnis bei den Bürgermei⸗ 101 finden. Luftſchutzübungen ſind nur in erbindung mit dem Kreisamt anzuſetzen, wo⸗ bei der RB. rechtzeitig zu verſtändigen iſt. Eingehend ging Regierungsrat Denzer auf dieſen Vortrag ein. Der Luftſchutz darf unter keinen Umſtänden zurückgeſtellt werden. Es wird ſich niemand Intereſſenloſigkeit vor⸗ werfen laſſen wollen. Die Erfaſſung muß jetzt im Sommer vorwärts getrieben werden. Wo die Bevölkerung mit den Aufgaben, die unbedingt ernſt zu nehmen ſind, vertraut ge⸗ macht worden iſt, hat es bei Uebungen ge⸗ klappt. Aus Fehlern ſoll man lernen. Es kön⸗ nen aber Fehlerquellen von vornherein aus⸗ geſchloſſen werden. Enge Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen den Bürgermeiſtern und den Amtsträ⸗ gern iſt Vorausſetzung. Unter Hinweis au die kommenden Aufgaben wurde die Vormit⸗ tagsſitzung geſchloſſen. Am Nachmittag wurden in der Bürgermei⸗ ſterverſammlung verſchiedene Punkte erörtert, u. a. das Volksbildungswerk durch Kreisob⸗ mann Kehl, Bensheim, und die Schnakenbe⸗ kämpfu Die Abfahrt aller hieſigen Teilnehmer am Deutſchen Turn- und Sportfeſt 1938 in Breslau, findet heute Montag abend 10.18 Uhr(OéCG.-Bahnhof) ſtatt. Von hier aus geht die Fahrt bis Heidelberg, wo ein ein Sonderzug die Viernheimer Feſtteilnehmer aufnimmt und mit noch vielen Hunderten von Breslau⸗Fahrern aus der näheren und weiteren Umgebung in Richtung Schleſiens Hauptſtadt abfährt. Fortdauer des unbeſtändigen Wetters Das Wetter Mitteleuropas wird bei un⸗ verändert ſchwacher Luftbewegung durch klei⸗ nere Störungskerne beſtimmt, die zu örtlich ſehr verſchiedener Bewölkung, teilweiſe auch zu gewittrigen Schauern führen. Eine weſent⸗ liche Aenderung iſt noch immer nicht abzu⸗ ſehen. Monkag: Veränderliche Bewölkung, zeik⸗ weiſe aufgeheitert, im allgemeinen trocken, mäßig warm, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Dienstag: Noch keine Aenderung des herrſchenden, meiſt wol⸗ * kigen Wetters. Marktbericht ber Lanbesbauernſchaft ö die alle wiederum mit je ſiebzig Nachkommen 4 10 dale dae 3 unſerer Kartoffel die Lunge zernagen. ichli f 8 1. Wenn ür längere Zeit verreiſen willſt, Sacglich ist 5 90 ähr⸗ Reichliche Anlieferung von noch nicht ſehr lebhaft. Die inemärkte ſichere N N deine Wohnung[ Sachlich iſt über dieſen läſtigen 015 gefohie Frühkartoffel waren nach dem Preisaufſchlag ſehr reichlich gegen Einbruch. lichen Ausländer zu ſagen, daß er gelblichweiß 8 1 1 5 1 f beſchickt, hauptſächlich mit 1 Tieren, ſo 2. Schließe gut alle Türen und Fenſter, aber ausſieht, etwa einen Zentimeter lang wird, Die Frühkartoffelernte hat in weiteren Ge⸗ 10 3 laß die Fenſterläden offen— es braucht auf jeder Flügeldecke fünf ſchwarze Streiſen bieten Heſſen⸗Naſſaus begonnen. Die Erträg⸗ daß die Metzger Vorſchlachtungen tätigen nicht jeder ſchon von weitem zu ſehen, daß kann ihn alſo nicht verkennen— 1 776 75 ee 1 lezten Regenfälle konnten. Der Auftriebsrückgang der nächſten niemand zuhaus iſt. 1. Freßluſt auf das Kartoffel⸗ gebeſſert. Die Verſandmöglichkeiten ſind ge⸗ Wochen wird jedoch einen Ausgleich herbei⸗] 3. Vergiß nicht, die Antenne zu erden, den kraut 5 ialiſiert. Die Kartoffelkäferin legt ring. Auch der Verbrauch in den Städten 50 Kühnlung e ebe er 33 ben ot ang Jer f n 588 im Laufe ihres Lebens oft anderthalbtauſend ſah 1 e 4 K 1 0— 8 g der Voranmeldungen empfohlen 1 8 5 0 3 Eier, die ſchon e, Tagen 1 in den Hau ungen noch alte Vorräte e 4 l 8 Biſt der Wanderung erhitzt, ſo trinke f d d als Larven zwanzig Tage lang zur Verfügung ſtehen. Jedoch ſollten jetzt die Dos Feeiſchgeſchüäft beim Metzger iſt wüh⸗ nicht ſofort und ih zei Ei. gehe auch nicht bas Kartoffelgrün vernichten. Cie verpuppen Hausfrauen 5 rühtartoffeln bei jeder Gelegen⸗ rend der Ferien und den heißen Tagen ruhig. ins Waſſer, bevor du dich abgekühlt 1 01 ſich in der Erde und ſind, je nach der Tem⸗ heit als Beikoſt verwenden, zumal die Preiſe Stetige Milcherträge 85 3 05 e peratur, in vier bis ſieben Wochen wieder die ermäßigt worden ſind. Der nach dem Regen gebeſſerte Ertrag der Stellen. Ahnen kommender Geſchlechter. Kleines Angebot von Grünfutterflächen ſichert eine stetige Milch⸗ 6. ß lein anreifes Out und trinke dein Was] Es beſteht für unſer Vaterland allſonmor⸗ . 9 1 19 ble ſer auf Obſt. Sorge vor allem auch, daß lich die Gefahr, daß dieſer läſtige Ausländer 1 Wintergerſte erzeugung. Die Städte fordern jetzt weniger deine Kinder es nicht tun— bei ihnen kann ich die Gefahr, daß die 5 0 Wa.„ 5 Friſchmilch ab, was der Werkmilchverarbei⸗ es tödlich wirken. aus Frankreich zuwandert, weil es 7 e 4 Get 1 1625—3 Anlieferung von altem] tung zugute kommt. Jedoch wurden zur Si⸗] 7. Setze dich nicht unbekleidet zu ſehr der Ein⸗ Nachbarn im Weſten nicht gelang, ſeinen Vor⸗ f etreide vollſtändig aufgehört hat, beſtehen cherung der Butterverſorgung auch in den wirkung der Sonnenſtrahlen aus und 1 marſch aufzuhalten. Noch haben wir ihn im⸗ bereits Kaufmöglichkeiten in neuer Ernte. Saiſongebieten größere Buttermengen meiſt jedenfalls Kopf und Geſicht im Schatten. mer wieder in ſeine Schranken verweiſen kön⸗ 5 Norddeutſcher Weizen und Roggen findet ausländiſcher Ferkunft von der Reichsſtelle] 8. Vor dem Konnenkad öle oder kette deine;] nen. Aber Aufmerkſamkeit tut not! jedoch für ſpätere Lieferung wenig Intereſſe 5 a B f Körper gehörig ein und wiederhole das a e e 5, tene n. 15 3 in 1 ſtiegen 5 mehrmals im Schatten.— . a bartet. allen Sorten an. Beſonders erfreulich iſt Fü ſektenſtiche Salmiakgeiſt bei 5 Dagegen iſt Wintergerſte weniger aus 1 der größere Bezug 5 Saen 136* N 6055 d diä den igt deb ali, Deuljchen Aienſchen gehört deuljches e ee angeben bes ge. en Be, F 10. Sate ves ere deep den mn e, e Lan ngeboten, egen bei er⸗- a Sticht dich eine Weſpe in den Mun er 1 arbeitern kein ſonderlicher Bedarf beſteht.—] Rückgang der Eiererzeugung Hals, laß einen Kaffeelöffel voll angefeuch⸗ U er Schni 5 tetes Salz im Munde langſam zergehen Uden uin er unerwun 1 Der Schnitt des Roggens und der Sommer⸗ Wie im Sommer läßt jetzt die Eiererzeu⸗ So verhüleſt du Anſchwellungen. die zur 00000000 gerſte hat begonnen. gung merklich nach, ſowohl im Inlande wie Erſtickung führen können. Auch an äußeren Der Abzug von Weizenmehl iſt lebhafter f aber auch in den derzeitigen Kauptlieferlän⸗ Körperſtellen kannſt du bei Weſpenſtichen Weinheimer Obſtgroßmarkt geworden, ſodaß die Beſtünde abnahmen. Rog- dern des Often. Infolgedeſſen kann der Ver⸗ 0 e Die Geſamtanfuhren beliefen ſich in der genmehl wird nur in der hellen Type gefragt,] braucher zur Zeit ſeinen Bedarf nur in be⸗ a W Berichtswoche auf über 1000 Zeutner Die aber auch der Umſatz der billigen, dunklen chränktem Umfange decken, zwnal vorläufig 5 Fim de iſt im Abnehmen begriffen und ehlſorte ſollte wieder anſteigen. ie ausbeſtände noch nicht angegriffen d nt r e 3 1 5 2 e 90.. Na VVV Ein läftiger Ausländer fiel ſehr befriedigend aus. Die erſten Früh⸗ Die Futtermittelverſorgung iſt ausreichend] werden können. e äpfel und Frühpfirſiche kamen auf den Markt. bis auf Oelkuch d Müllereiabfälle, di a Einreiſe unter Umgehung der äpfel und Frühpfirſ 15 a „—5 Sen Größere Anlieferungen von Paßkontrolle Johannisbeeren kommen nur noch. ; e 5 i Mengen auf den Markt. Die Brombeer⸗Ernte 1 werden. Die Bezüge von Schnitzeln und Kar⸗ Weichobſt g l Von Herkommen iſt er Amerikaner, aber zu hat Angeſeßt und verſpricht einen ſehr guten nut. toffelflocken ſollten jetzt zunehmen. Heu wird. Die Ernte in Erdbeeren iſt zu Ende. Jedoch] unſerem Leidweſen naturaliſierter Franzoſe. Ertrag. Es wurden folgende Preiſe(in Pfg. a gerne gekauft, aber das Angebot iſt mäßig. 5 2 in Himbeeren, Johannisbeeren und Doch auch die Franzoſen ſind nicht glücklich] je 1 Kilo) bezahlt: Johannisbeeren 40—50, 06 Ruhige Nachfrage nach Fleiſch achelbeeren größere Anlieferungen an die über dieſen Gaſt. Denn ſchließlich will jedes][ Stachelbeeren 40—68, Himbeeren 56—70, ben 9 Verbrauchermärkte wie auch an die Induſtrie[ Lebeweſen atmen, und auch die Kartoffel will] Pfirſiche 80—100, Aepfel 50—60; Bohnen füt! während der Ferien öglich. A irſi S f a- Pfirſiche 80— 100, Aepfe 560; Bohne 1 55 ee 1 ſund 55 2 Wh 550 e w. dies. 24—50; Erbſen 16—24 und Pfifferlinge 30 1 uf den Hauptmärkten war der Auftrie aus unſerem Anbaugebiet angeboten, wie; 1 leſer W n ie von Rindern reichlich, ſo daß in Frankfurt] auch aus Italien Steinobſt eingeführt wird. Zu Atmen hat die Kartoffel die Blätter. bis 60. Ab dieſer Woche wird die See a M. Heraus ür die Wurſtfabrik Die Preiſe wurden niedri ſtgeſetzt Werden ihr dieſe vernichtet, ſo kann ſie nicht] Verſteigerung auf Samstags vorverlegt. 1a 00 5 ee; 3 9 705 een 5 e weiterleben und keine Knollen bilden. Der Samstags nachmittags und Sonntags keine einge 1 er 2 VN f 5 0 0 Gemüſe iſt der Jahreszeit entſprechend] oben erwähnte Fremdling hat es aber gerade Annahme mehr. Ari Aus leich wird in der Hauptſache dur Ge⸗ michlich und vielfältig vorhanden. Beſonders auf ihre Blatter abgeſehen. Da er weder Paß, Weinheimer Schweinemarkt— frierſleſch ermöglicht— duch 155 1 ſtark ſind die Anfuhren von Wirſing, Blumen- kontrolle noch Zollgrenzen fürchtet, verſucht 3 den ſten 155 chen e 8 N 5 in d. Ei 7 kohl, Kohlrabi und Weißkraut. Auch Tomaten er jetzt auch ſich in Deutſchland feſtzuſetzen. Zugeführt 125 Milchſchweine, 213 Läufer, 10 von beter Beſchaffenhel ee ſind inzwiſchen aus Bulgarien und Italien in Wir wiſſen es alle, was die Kartoffel heute[ zuſammen 338 Stück; Verkauft 98 Milch⸗ 1 ee eſchaf 5 eee größeren Mengen eingegangen, ſodaß bei dem] für unſere Ernährung bedeutet. Wir können es ſchweine, 121 Läufer, zuſammen 219 Stück. M Die Anlieferungen von Kälbern befriedigen] niedrigen Preis jetzt weite Verbraucherkreiſe] uns denken, was es heißt, wenn ein Schädling Milchſchweine das Stück von 15—18, Läufer 4 qualitativ wie quantitativ und fanden überall] dieſes gute Gemüſe aufnehmen können. Boh⸗ wie der Kartoffelkäfer innerhalb eines Som⸗] das Stück von 20—45 RM. Marktverlauf raſch Abnehmer. Das Intereſſe für Schafe ist] nen werden täglich mehr angeliefert. mermonats ſiebzig Nachkommen haben kann,] mittel. 0 a un noch ist es Zelt. sten das iriumpnsle Flimwern anzusenen 5 1 1 I 5 der Uölker“ f Heute Montag die letzte delegenhelt bendtzen und nommen Umpla 0 61 5e. 88 5 0 Amtliche Betanntmachungen a, 22 ͤ ͤ a Betr. Unterhaltung des Faſelviehes. un eig 20. 9 el ot 1 22 8 verteilte die usb. bisher 1 003 914 75 Für den Faſelſtall werden ca. 350 Zentner fü 7 Sommer-Sohlugverhauf J betten. damit einmal jedes Familien · det Hartſtroh(neuer Ernte) e Die Lie⸗ ür den 7 J e e eee 1 der ſoll losweiſe erfolgen. Vergütet wird q ammex-· 9 ca. 150 Paar 8 15 er Tagespreis. f 2 J vel 2 il J een 1 auf dem Büro Nr. 7 ent⸗ Ccſiluſßven kauf 7 a Damenschuhe 8 10 Rindersiuetel krsttre Qualität, 30⁰ 7 F J Betr.: Verſteigerung des Dunges im Faſelſtall. braun Nr. 23—26 9 jsdes Paar RM. 4.90 8 Am Donnerstag, den 28. Juli 1938, vor⸗ draun,—— Modelle, 31—35 5˙⁰ 7 1 ne Ten* Minder schunen 8 mittags 7 Uhr, wird im„Ratskeller“ der nalssenune braun, Spertnodell— 90 7 ebenfalls günstige Preise a J Dung im gemeinheitl. Faſelſtall in 7 Loſen 22—30 6.20, 31—35 5 7 Hall pf J (1 Los— 2 Wagen) öffentlich verſteigert. Leinenspangensenune 1¹⁰ 7 0 U 80 Uuning J Viernheim, den 22. Juli 1938 f Z00rt Heibs 0 1 7 Seegartenstraße 10 N 5 5 Der Bürgermeiſter. 9— 0 3⁰⁰ 4 NB. Beachten Sie bitte meine Schaufenster d r HLF SWERKA 1 8 7 2 0 nen. nschune 55⁰ SSS SS oWok e 11 5 Schwarz, 36—.42 5 eichene M Dienst 8 A b 0 ereins⸗Anzeiner 9 5 1 1893. Zale, durcbgzznöbte Ware 0 gtür. m. Friſier⸗ 10 chene Breslen-Fahrert Se A5, en 4 e 55 5 1 tung! reslau⸗Fahrer! Die.— für Herren 40—46 gteil., 180 em m. bei e 12755 zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt J Sandalen durchgensht, belsgenezelt, billigst III Friſtertom. 335. ans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 n 8 Hin 8 tete erfol 80 heute Montagabend 10.18 Segelmen-Mausscnune 15⁰ Feiert 1 Ferkel, unb Läufer zum Verkauf 5* Sud Uhr(OEG.) a schwarz, Gummisehle Nußbaum 350. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. kahm 1 Posten Badeschuhe mit guter Crepsohle l. 75 ee i 5 die e Anelpsandalen 36—46, Gummischle 1.90 Tür geſchweift f Beſtellſch em n 5 365. 1 schun- dür. 200 em m. K 0 ue— H OK geschan eiſerkem. 448. Der Unterzeichnete beſtellt hiermit die 5 Adolf Hi H. Baumann ke e b eue e Biernheimer Voltszeitun 1 —̃— Mannheim 3 i 1012 Ztr. e aller Art. ö 9 1 2 in 6 Jagen fller-% Job. Abam Aller 2. u en e em e n 7 2 95 m i N f ö 1.00 1 ö nrw e 85 n e Hapioſleln Mehl, Futtermittel u. Getreide 1 115 3 5 eee 1 5 und Hornhaut durch„Uri a“, ie Zeitung erſcheint 6 mal wöchentlich. 2 „%%% leine Adolf Hitlerſtraße 67 Zeitung erſch chentlich 1 MH. Weltrel. Näh. Auskunftst. Als Gruß Name: ö 1 eee ee, egen Als Gru u Möbliertes Jacke mit grünem Beruf: f 11 s 3 Er im Sasa in dieser aus der Heima l a Knapp, Goetheſtr.,: ſenden Sie am beſten Ihren a 1 mod mmer 2 bee e ü 5 1 Verwandten und Bekannten Straße: Nr. 4 is — iegengeblieben. ſind Ihnen ſtets' im In- und Ausland die weit f 1 in 5 N 3 ſofort zu mieten gejucht. San gegen ce und überall 8 Neuhinzutretende Leſer erhalten die Zeitung 4 f 2— Angebote mit Preisangabe unter e Jule Holſor geleſene„Vi ernheimer Volks⸗ 6 Tage gratis vor Beginn des 4 5, K. 15206 an die Geſchäftsſtelle. Fundbüro. zm beitung“. neuen Abonnements ä 4 Ju 1 Nan