4 4 * r D Volk 8 Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweile: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus 77 monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 173 eiertagen. otenlohn, M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Donnerskag ternheimer deilunc Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim teil gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 1J. Fernſpr. 153. den 28. Juli 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ ür I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 SK. Lhaſen 15101 14. Jahrgang Feierſtunde der Deulſchen Leibeslübungen Reichsminister Or. Frick eröffnet das Heulſthe Turn, und Sportjeſt in Breslau Sliftung„Sporldank“ errichtet Weihe von öoob Dne.⸗FJahnen Breslau, 28. Juli In überaus feierlichem Rahmen vollzog am Mittwochnachmittag der Schirmherr des Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau 1938, Reichsminister Dr. Frick, in der mit 52 000 Zu⸗ ſchauern bis auf den letzten Platz beſetzten Schleſter⸗Kampfbahn in Anweſenheit von Ver⸗ tretern von Staat, Partei, Wehrmacht, ſowie der geſamten deutſchen Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung die Eröffnung des größten deutſchen Fe⸗ ſtes der Leibesübungen. Mit der Feierlichkeit war die Verkündung der Stiftung„Deut ⸗ ſcher Sportdank“, die Übergabe des neuen Bundesbanners des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen durch den Schirmherrn des Fe⸗ ſtes und den Reichsſportführer, ſowie die Weihe der 17 neuen Gaubanner und von 6000 Vereinsfahnen des Ds. verbunden. Wenige Minuten vor vier Uhr betreten Dr. Frick und ſeine Begleitung, geleitet vom Reichsſportführer, die Ehrentribüne. Im gleichen Augenblick leiten die Bres⸗ lauer Feſtfanfaren den feierlichen Akt ein. Kommandoworte erklingen. Unter feſt⸗ lichen Marſchklängen ziehen dann die Fahnen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in das Oval ein. Ueber die große Freitreppe beiderſeits des Glockenturmes ziehen das bis⸗ herige Bundes banner, geleitet von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin(Stuttgart), welche Stadt das Banner ſeit dem Turnfeſt 1933 in ihrer Obhut hatte, und dahinter die Traditionsfahnen der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft in das Spielfeld ein. Das neue Bun- desbanner, die 17 neuen Gaubanner des DR., ſowie die 6000 Vereinsfahnen, die ihre Weihe erhalten und noch verhüllt ſind, ſolgen nach. Gleichzeitig marſchieren von dem Süd⸗ und Nordtor die Vereinsfahnen in gro- ßen, dichten Blocks ein. Beim Einzug der Fah— nen hat ſich alles von den Plätzen erhoben und jubelt den Einmarſchierenden begeiſtert zu. Alle 20000 Teilnehmer der Eröff⸗ nungsfeier ſind ſchließlich aufmarſchiert, die Männer in weißen Hemden und Hoſen, die Frauen in dem weiten, weißen Feſtoewand. Sie haben ſternförmig vor der Tribüne Auf⸗ ſtellung genommen. Als erſter Redner nimmt Gauleiter Staatsrat Wagner das Wort, um den vielen Tauſenden Teilnehmern des Turn- und Sportfeſtes die herzlichſten Grüße des . und ſeiner Bevölkerung zu ent⸗ ieten. Unter gedämpften Fanfarenklängen leitet ein Vorſpruch zu der Anſprache des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Strölin(Stuttgart) über, der das Traditionsbanner der deutſchen Turnfeſte dem Reichsſportführer übergibt. In dieſem Augenblick fällt die Hülle des neuen Ban⸗ ners des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen, das den Adler des DR., von Gold⸗ lorbeeren umrahmt, auf rotem Feld zeigt. Dann nimmt der Schirmherr des Feſtes. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick, das Wort.(Rede im Innern des Blattes.) Mit einem Schlag fallen die Hüllen von den annern und Fahnen des Reichs ⸗ bundes, die in dieſer Szunde ihre Weihe er⸗ halten. Ihr friſches Rot-Weiß bringt einen neuen Ton in das vielfarbige und ſonnenüber⸗ 7 Bild, und ein neuer Jubelſturm brauſt au der Führer bei den Feſtſpielen in Bayreulh Die Feſtſpiele in Bayreuth werden durch die Anweſenheit des Führers und Reichskanzlers beſonders ausgezeichnet. Dieſer Schnappſchuß wurde während einer Aufführungspauſe aufge⸗ nommen und zeigt den f. ührer mit Frau Winifred Wagner vor dem Portal zum Feſtſpielhaus. Etwas im Hintergrund ſieht man Reichsminiſter Dr. Goebbels. Das Prager Statut keine Verhandlungsbafi (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Kein Nalionalifäfen⸗Slaluk, ſondern eine Zammlung von Minderheilen-Rechlen Prag, 28. Juli Das der Prager Regierung naheſtehende de⸗ mokratiſche„Prager Tagblatt“ iſt in der Lage. in ſeiner Folge vom Mittwoch die Grundſätze des Nationalitätenſtatuts der Prager Regie- rung zu veröffentlichen. Das Blatt ſchreibt:„Das politiſche Miniſter⸗ kollegium hat Dienstag den Text des Sprachen- Kriegshetze im englischen Unterhaus Abgeordneler will Bomben im Flugzeug nach Berlin bringen London, 28. Juli. Wie der Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtmini⸗ ſterium Balfour am Mittwoch im Unterhaus mitteilte, bauen u. a. die Havilland⸗Werke zur Zeit eine viermotorige Verkehrsma⸗ ſchine, weiter ſei man an der Konſtruktion eines viermotorigen Eindeckers, der ebenfalls bei einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 200 Mei⸗ len in der Stunde 40 Fluggäſte in einem Non⸗ Stop⸗Flug von London nach Berlin bringen könne. Die Zwiſchenfrage des Labour⸗Abgeordneten Montagu, ob die neue Maſchine, die 40 Fluggäſte ohne Zwiſchenlandung nach Berlin bringen könne, ebenſo auch 40 Bomben nach Berlin bringen könnte, rief lebhafte Entrüſtungsrufe hervor. Die Entrüſtung im Unterhaus über dieſe Bemerkung des Abgeord⸗ neten war ſo groß, daß nach einigen Minuten der Sprecher einſchreiten und die nächſte Frage aufrufen mußte. Später entſchuldigte ſich dann Montagu beim Sprecher wegen dieſer Zuſatz⸗ frage. 4 Dr. E. K. Die Mitteilung des engliſchen Un⸗ terſtaatsſekretärs Balfour im engliſchen Unter⸗ haus von dem Bau eines neuen Flugzeuges, das 40 Paſſagiere von London nach Berlin be⸗ fördern könne, entſprang offenbar der Abſicht, Kenntnis zu geben von einem techniſchen Fort⸗ ſchritt, der völkerverbindend iſt, demnach dem Frieden der Welt dient. Es gehört ſchon eine bodenloſe und abgrundtiefe verbrecheriſche Ge⸗ ſinnung dazu, wenn ein Labour⸗Abgeordneter in dieſem Zuſammenhang die Frage ſtellt, ob dieſes Verkehrsflugzeug anſtelle von 40 Perſo⸗ nen auch 40 Bomben nach Berlin tragen könne. In einer Zeit. da ſich die Regierungen zahl⸗ reicher europäiſcher Hauptſtädte nach ihren offi⸗ ziellen Reden mit leidenſchaftlicher Hingabe be⸗ mühen, den Frieden aufrechtzuerhalten, wenige Tage, nachdem das engliſche Königspaar der franzöſiſchen Landeshauptſtadt einen Beſuch ab⸗ ſtattete, der, wie man verſicherte, ausſchließlich der Feſtigung des europäiſchen Friedens diente, wagt ein Abgeordneter Seiner Majeſtät gehor⸗ ſamer Oppoſition eine Provokation, die in ihrer Verworfenheit und ihrer Scheußlichkeit ohne Vorbild iſt. Die Labour⸗Party bekennt ſich wie die übrigen marxiſtiſchen Geſinnungsgenoſſen aus aller Welt zu den Grundſätzen des Pazifis⸗ mus. Wir ſind es aber längſt gewohnt, daß dieſe„Friedensapoſtel“ den Pazifismus nur den rot gefärbten Geſinnungsgenoſſen gegenüber kennen, im übrigen aber die ſchlimmſten Kriegs- hetzer ſind, getreu dem Grundſatz:„Und willſt du nicht mein Bruder ſein, ſo ſchlag ich dir den Schädel ein“! Das iſt Pazifismus in Reinkultur! So ſieht die Friedensliebe jener Sozialiſten aus, die die verantwortungs⸗ loſe und verbrecheriſche Kriegshetze zum Grund⸗ ſatz ihres Daſeins erhoben haben und die den⸗ noch nach außen einhergehen mit der Parole „Nie wieder Krieg!“ Eine ſolche Un⸗ terweltsgeſinnung, wie ſie aus den Worten des Herrn Montagu ſpricht, geht nicht nur Deutſchland an, das Land, gegen das ſich dieſer ſaubere Volksvertreter wandte, ſondern die ganze Welt, die ſich dagegen verwahren muß, daß der Parlamentsvertreter eines Weltreiches ſo frivol zum Kriege hetzt. Daß die Zwiſchen⸗ frage im engliſchen Unterhaus einen Sturm der Entrüſtung auslöſte, iſt wenigſtens eine kleine Genugtuung. geſetzes und des Nationalitätenſtatuts geneh⸗ migt, der die Verhandlungsgrundlage bilden wird. Das Nationalitätenſtatut beſteht aus drei Einführungsartikeln und 13 Hauptſtücken Im erſten Einführungsartikel wird eine grundſätz⸗ liche programmatiſche Erklärung über die tſche⸗ cho⸗ſlowakiſche Nationalitätenpolitik abgegeben. Dieſer Artikel lautet: „Um die Beſtimmungen des Nationalitäten⸗ rechtes in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik zu⸗ ſammenzufaſſen und zu ergänzen, und um neuer⸗ lich den Willen der tſchecho⸗flowakiſchen Repu⸗ blik zu bekunden, ihre geſchichtliche Miſſion un⸗ ter Annäherung der Völker im Geiſte der De⸗ mokratie und Humanität zu erfüllen— wird dieſes Nationalitätenſtatut der tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Republik herausgegeben.“ Das erſte Hauptſtück wiederholt die bereits in der Verfaſſung enthaltenen Grundſätze über die Gleichheit aller Staatsbürger ohne Unter⸗ ſchied der Nationalität. In Paragraph 1 iſt die wichtige Beſtimmung enthalten, daß die Zugehörigkeit zu einer be⸗ ſtimmten Raſſe, Sprache oder Religion kein Grund dafür ſein kann, eine Perſon als ſtoat⸗ lich unzuverläſſig zu bezeichnen. Das zweite Hauptſtück handelt von der Rege⸗ lung der nationalen Zugehörigkeit und der Sor⸗ ge um den nationalen Frieden. Dort wird geſagt, daß die Nationalität in der Regel nach der Mutterſprache beſtimmt wird. Jeder Staatsbürger, der 18 Jahre alt geworden iſt, kann vor der Behörde erklären, daß er ſich zu einer anderen Nationalität bekennt, als zu wel⸗ cher er bisher(aufgrund der Angaben ſeines Vaters oder Vormundes) gezählt wurde. Das Bezirksamt, bei dem dieſe Meldung zu erfolgen hat, erkennt aber das Bekenntnis zu einer anderen Nation als zu der der Mutter⸗ ſprache nur dann an, wenn jemand ſeine Mut⸗ terſprache weder in ſeiner Familie noch in ſei⸗ nem Privatleben ſpricht und die Sprache jener Nation, zu der er ſich bekennen will, vollkommen beherrſcht. Ferner muß das Bezirksamt feſtſtel⸗ len, ob das Bekenntnis zu einer beſtimmten Nation nicht aus eigennützigen Gründen zur Erlangung eines Vorteils erfolgt. In einem ſolchen Falle wäre das Bekenntnis nicht zur Kenntnis zu nehmen. Die Beteiligung der Nationalitäten Flalt von Sfaalsvolk teder man von Minderheit Juden können ſich auch dann zur jüdiſchen Nationalität bekennen. wenn die ſprachlichen Vorausſetzungen nicht gegeben ſind.— Das dritte Hauptſtück handelt vom ſtrafrechtlichen Schutz der nationalen Zugehörigkeit und des nationalen Friedens. Jede gewaltſame Entnationaliſterung iſt ſtraf⸗ bar, ebenſo die Entnationaliſierung durch Be⸗ ſtechung. Wer eine Perſon, die älter iſt als 18 Jahre, durch Gewalt oder Drohung dazu zu bewegen trachtet, ſich zu einer anderen Nation zu bekennen, wer als geſetzlicher Vertreter einer Perſon, die jünger iſt als 18 Jahre, dieſe zu einer anderen Nationalität als der ihrer Mutterſprache anmeldet; wer zum Zwecke der Entnationaliſierung eine ihm anvertraute Per⸗ ſon in eine Schule mit einer anderen Unter- richtsſprache als deren Mutterſprache ſchickt. wird wegen Verbrechens mit Kerker von ſechs Monaten bis zu einem Jahr, in beſonders er⸗ ſchwerenden Fällen bis zu fünf Jahren beſtraft. Die Entnationaliſierung durch Beſtechung wird als Vergehen mit Gefängnis von 14 Tagen bis 1 ſechs Monaten, bei beſonders erſchwerenden mſtänden bis zu einem Jahr beſtraft. Weitere Strafen bedrohen jedwede Störung des natio⸗ nalen Friedens und die Schmähung von Per⸗ 5 wegen ihrer Nationalität, Sprache oder aſſe. Das vierte Hauptſtück enthält weitere Be⸗ ſtimmungen über den Schutz der nationalen Zu⸗ gehörigkeit. Ein Kind darf in fremde Pflege nur einer geeigneten Perſon der gleichen Natio⸗ nalität übergeben werden. Auch bei der Auf⸗ ſicht über Kinder in fremder Pflege iſt darauf Rückſicht zu nehmen, daß dieſe von einer Perſon oder Organiſation der gleichen Nationalität ausgeübt wird. Schulpflichtige Kinder, die mit Bewilligung des Schulamtes zu Hauſe unter⸗ richtet werden, und die deshalb vom Schulbe⸗ ſuch befreit ſind, müſſen in ihrer Mutterſprache unterrichtet werden. (Fortſetzung im Innern des Blattes) * 8 Das Prager Schriftitütk Dr. E. K. Selten iſt in der Diplomatie ein ſo verklauſuliertes Dokument veröffentlicht worden, wie das tſchechiſche Nationalitäten Statut, das nunmehr durch die Verlautbarung des„Prager Tageblatts“ bekannt wurde. Zwar fehlt noch die amtliche Beſtätigung der Prager Stellen, doch darf man annehmen, daß der Text authentiſch iſt, denn das„Prager Tageblatt“ ſteht der tſchechiſchen Regierung ſehr nahe. Dies aber muß man auch bei der erſten Kennt- nisnahme des ſeltſamen Statuts feſtſtellen, daß damit keine Grundlage zu Verhand⸗ lungen geſchaffen wurde, denn es handelt ſich bei dieſen Regierungsvorſchlägen keines- wegs um ein Nationalitätenſtatut, ſondern um ein ausgeſprochenes Minderheitenſta⸗ tut Der Optimismus in der Welt, der dieſe po⸗ litiſche Woche ſo verheißungsvoll eröffnete, wenn man die Auslandspreſſe las, war alſo verfrüht, und die Vorbehalte, die man daran knüpfte, beſtanden zu Recht. Prag iſt ſeiner Taktik, die nationalen Volksgruppen weiter⸗ hin als Minderheiten in Schach zu halten, reſt⸗ los treu geblieben. In keiner Weiſe wird den klaren und unmißverſtändlichen Forderungen der Sudetendeutſchen Rechnung getragen. Das Kernſtück dieſer Forderungen, die Autono⸗ mie für die nationalen Volksgruppen, iſt völ⸗ lig übergangen, der Begriff von„Staatsvolk“ einerſeits und„Minderheiten“ andrerſeits bleibt völlig aufrechterhalten. Dabei werden neben dem Verband der Tſchechen auch die Slowaken als„Staatsvölker“ bezeichnet, die Sudetendeutſchen aber als Minderheit. Mit dieſer Bezeichnung allein wird allerdings den Slowaken nicht gedient ſein, denn die ihnen verſprochene wirkliche Autonomie wird nicht gewährt. Schlimmer iſt der Fall noch für die „Minderheit“ der Sudetendeutſchen, denn für ſie exiſtiert noch nicht einmal die Bezeichnung „Staatsvolk“, obwohl ſie zahlenmäßig größer ſind als die Slowaken und mehr als ein Vier⸗ tel der geſamten Staatsbevölkerung umfaſſen. Vor allem aber iſt in dieſem Statut mit kei⸗ nem Wort auf den Kardinalpunkt eingegangen worden, auf den es in dem ganzen Konflikt ankommt, nämlich auf die Gewährung der territorialen Autonomie, die allein die Wiederkehr normaler Verhältniſſe in dem tſchecho-ſlowakiſchen Staatenverband garantie⸗ ren könnte. Der Prager Regierungsvorſchlag läßt demnach Tür und Tor offen für die wei⸗ tere ſyſtematiſche Unterdrückung der Sudeten⸗ deutſchen. Man verſucht von Prag aus offen⸗ ſichtlich in dem Dokument mit vielen Phraſen um das Kernproblem herumzugehen und im übri⸗ gen alles beim Alten zu laſſen. Ganz hinfällig iſt auch der Hinweis, daß für die Provinzen Böhmen, Mähren und Schleſien ſogenannte Landesregierungen eingerichtet würden. Das würde keineswegs eine Löſung des Problems bedeuten, da dieſe Länder eine Tſchechei im Kleinen darſtellen würden. Die Grenzziehung dieſer Provinzen würde im übrigen in keiner Weiſe den Volkstumsgrenzen entſprechen, im Gegenteil, es würden die Volkstumsgebiele eher noch zerriſſen werden. Von einem Umbau des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatenverbandes, der allein eine Befriedung bringen könnte, kann in keiner Weiſe die Rede ſein, ſo lange man in Prag nicht den einſeitigen Standpunkt des Be— griffes„Minderheit“ aufgibt für Volksgrup⸗ pen, die gar keine Minderheiten ſind.. Die in dem Dokument erwähnten„nationa- len Kurien“, die als Erſatz für die verweigerte Autonomie gewährt werden ſollen, ſind eine Prager Spitzfindigkeit. Sie würden eine der⸗ artige Zwieſpältigkeit in die Verwaltung ſelbſt kleinerer Gebietseinheiten tragen, daß damit eine Fundgrube und ein ewiger Quell neuer Reibereien und Streitigkeiten entſtünden. Es bleibt die Frage offen, über was eigent⸗ lich nun die Prager Regierung noch mit den Vertretern der Sudetendeutſchen verhandeln will, bevor das jetzt veröffentlichte Statut dem Parlament vorgelegt wird. Einige noch nicht feſt umriſſene Details noch näher zu gliedern, kann nicht der Sinn einer nach dem Willen von London und auch Paris gewünſchten gründlichen Ausſprache ſein. Eine Ausſprache wäre möglich, wenn ein Vorſchlag zur Debatte ſtünde, der überhaupt auf das Weſen der ſtrittigen Fragen eingeht. Der Prager Vorſchlag berührt dieſes Problem allenfalls nur am Rande. Eine völlig neue und brauchbare Grundlage, die eine ſeit vielen Jahren und beſonders in den letzten Mo⸗ naten nicht nur die unmittelbar Intereſſierten, ſondern ganz Europa brennende Frage grund⸗ ſätzlich zu löſen verſucht, hat das Prager Schrift⸗ ſtück nicht gebracht. Die Befürchtungen, die man in weiten Kreiſen ob des guten Willens der Prager Regierungsſtellen hegte, haben ſich in vollem Maße beſtätigt. Prag iſt, wie wir ſchon ſagten, ſich ſelbſt treu geblieben und hat mit der Veröffentlichung ſeines Statuts, auf die man ſo lange warten ließ, den Ernſt der Situ⸗ ation in keiner Weiſe gemildert. Die Miſſion, in der der engliſche„Unter⸗ ſucher“, Lord Runciman, nach Prag geht, wird durch die Prager Vorſchläge erheblich er⸗ ſchwert. Ohne ſeine Ankunft abzuwarten, hat man die Ankündigung ſeiner Vermittlung be⸗ nutzt, um ihn bei ſeinem Eintreffen vor vollen⸗ dete Tatſachen zu ſtellen. Unter dieſem Geſichts⸗ punkt wird Lord Runeiman nicht mehr viel zu tun haben, wenn, was zu befürchten iſt, Prag nicht einen völligen Wandel der Geſinnung in letzter Minute vornimmt. Wie werden ſich die Londoner und Pariſer Regierungen zu den Prager Vorſchlägen ſtellen, die Regierungen, die urſprünglich der Tſchecho⸗Slowakei mit aller Bewußtheit den Rücken ſteiften und die Geiſter des Widerſtandes wachriefen, die ſie nun nicht mehr los werden? Denn man kann normaler⸗ weiſe annehmen, daß man auch ſpeziell in Lon⸗ don der Anſicht ſein wird, daß die Prager Vor⸗ ſchläge nicht das Maß von Entgegenkommen zei⸗ gen, das von der engliſchen Regierung in den letzten Wochen wiederholt verlangt wurde. Je⸗ denfalls ſteht feſt, daß ein ungemein wichtiges und drängendes Problem für ganz Europa nicht nur in vollem Umfang weiterbeſteht, ſondern daß darüber hinaus die Lage infolge der Prager ſturen Hartnäckigkeit eher noch erſchwert als er⸗ leichtert wurde. Eine Stellungnahme der Sude⸗ tendeutſchen Partei fehlt noch im Augenblick. Aber es iſt klar, daß man von dieſer Seite aus die Prager Vorſchläge, die offenbar die äußerſte Grenze des Entgegenkommens der tſchechiſchen Koalitionsparteien darſtellen, mit aller Beſtimmt⸗ heit ablehnen wird. Bisher ſteht lediglich nach einer Aeußerung des Abgeordneten Kundt feſt, daß die Sudetendeutſche Partei in den nächſten Tagen in Form einer Broſchüre antworten wird, in der die juriſtiſche Meinung der Sude⸗ tendeutſchen zu dem Prager Dokument bekannt⸗ gegeben wird. Die„Versprechungen“ von Prag Ne„verhälknismäßige Vertretung“ der einzelnen Nalionalilälen (Fortſetzung des Berichts von Seite 1) „Das fünfte Hauptſtück handelt von der ver⸗ hältnismäßigen Vertretung der Angehörigen der einzelnen Nationalitäten im öffentlichen Leben. Die Wahlen in die geſetzgebenden Körperſchaf⸗ ten und in die Verbände der regionalen Selbſt⸗ verwaltung erfolgen nach den Grundſätzen der Proportionalität. Bei der Berufung von Mit⸗ gliedern in Beratungskollegien und anderen Organiſationen der öffentlichen Verwaltung iſt auf den nationalen Proporz Rückſicht zu neh⸗ men. Neue Angeſtellte in den ſyſtemiſierten Stellen bei ſtaatlichen oder vom Staat verwal⸗ teten Inſtituten und Unternehmen und ande— ren e die ausſchließlich den Be⸗ dürfniſſen der Bevölkerung einer beſtimmten Nationalität dienen, ſind vor allem aus den Reihen der Bewerber dieſer Nationalitäten zu entnehmen. Bei der Aufnahme von neuen Ange⸗ ſtellten aus ſyſtemiſierten Stellen im zivilen Staat iſt darauf zu ſehen, daß, ſoweit dem nicht der Mangel an geeigneten Bewerbern entgegen⸗ ſteht, neue Angeſtellte nach ihrer Nationalität rundſätzlich in einem ſolchen Verhältnis ange⸗ ball werden, wie dies der Zahl der betreffen⸗ en Nationalität im ganzen Staat entſpricht. ſofern dieſer Perſonalſtand für das ganze Staatsgebiet ſonſt in dem Verhältnis das der Anzahl der Angehörigen diefer Nation im Ge⸗ biete des 8 Landes entſpricht. Im Juſtizdienſt tritt an die Stelle des Lan⸗ des der Sprengel der Obergerichte. Wo wegen der geringen Zahl von ſyſtemiſierten Dienſtſtel⸗ len oder aus anderen ſchwerwiegenden Grün⸗ den der nationale Schlüſſel nicht eingehalten werden kann, iſt das ſo entſtandene Mißver⸗ hältnis auszugleichen. Durchführungsbeſtim⸗ mungen exlaſſen die Regierung und die einzel⸗ nen Miniſterien. Analoge Grundſätze gelten für die Aufnahme von Angeſtellten und Arbei⸗ tern, ferner für die Aufnahme von Beamten der Selbſtverwaltung, der Intereſſenſelbſtver⸗ waltung und der Organiſation der öffentlichen Selbſtverwaltung. Das ſechſte Hauptſtück regelt die Proportionalität in der öffentlichen Wirtſchaft. In Städten und Bezirken, in denen ſich religi⸗ öſe, nationale oder ſprachliche Minderheiten befinden, müſſen beſtimmte Beträge für die Er⸗ ziehung, den Kultus und für wohltätige Zwecke dieſer Minderheiten berwendet werden. Bei der Verwendung von Budgetmitteln für kulturelle und wohltätige Zwecke iſt darauf zu ſehen, daß — ohne Beeinträchtigung geſamtſtaatlicher oder regionaler Intereſſen— die kulturellen und wohltätigen Einrichtungen der Minderheiten nach denſelben Grundſätzen doſiert werden, wie die der Angehörigen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Nation. Staatslieferungen im Inlande ſind möglichſt ſo zu verteilen, daß Angehörige der einzelnen Nationalitäten an der Geſamtſumme nach dem Bevölkerungsſchlüſſel partizieren. Handelt es ſich um Arbeiten oder Lieferungen bon rein lokalem oder regionalem Ausmaß, dann iſt ohne Beeinträchtigung der Staatsin⸗ tereſſen bei im Weſen gleichen Preis- und Qua⸗ litätsverhältnis Bewerbern aus dem betreffen⸗ den Ort oder der betreffenden Gegend der Vor⸗ zug zu geben. In gemiſchtſprachigen Orten und Gegenden iſt verhältnismäßig auf die na⸗ tionale Gliederung der Bevölkerung Rückſicht zu nehmen, desgleichen darauf, ob die Unter⸗ nehmer Angehörige aller Nationalitäten be⸗ ſchäftigen und ſo zur Annäherung der einzelnen Nationalitäten und zum nationalen Frieden beitragen. Dieſe Beſtimmungen beziehen ſich nicht auf Aufträge an Staatsunternehmungen oder an Unternehmungen, an denen der Staat kapitals⸗ mäßig ſtark beteiligt iſt, ſowie auf Lieferungen für die Flugabwehr. Von Staatslieferungen iſt grundſätzlich derjenige Bewerber ausgeſchloſ⸗ ſen, der Beſtimmungen des Nationalitätenſta⸗ tutes verletzt hat oder der in ſeinen Unterneh⸗ men nationale Unterdrückung betreibt oder zu⸗ läßt oder duldet, daß in ſeinem Unternehmen der nationale Friede geſtört wird. Schulwesen und Minderheitenſprache Man verſpricht nakionale Selbſtverwaltung in der Volksbildung Im ſiebenten Hauptſtück wird die Proportio⸗ nalität im geſamten Schulweſen verantert. Jede Minderheitennation hat Anſpruch auf ſoviele Schulen, als dem Bevölkerungsſchlüſſef entſpricht. Das Mittel⸗ und Hochſchulweſen der nationalen Minderheiten iſt ſo auszubauen, daß es zahlenmäßig ebenſo geſtellt iſt wie das der Tſchechen und Slowaken. Das achte Hauptſtück trägt die Ueberſchrift „Nationale Selbſtverwaltung im Schulweſen“. In den Schulgemeinden, Schulſprengeln und Schulbezirken Böhmens und Mähren-Schleſiens ſind Ortsſchulräte und Bezirksſchulausſchüſſe getrennt nach der Unterrichtsfrage zu bilden. In jedem Lande wird ein Landesſchulrat mit nationalen Sektionen und nationalen Verwal⸗ tungsſenats gebildet. Die näheren Regelungen enthält das Geſetz über die Landesſchulräte. Die pädagogiſche Aufſicht wird von Inſpektoren der gleichen Nation ausgeübt. Das neunte Hauptſtück enthält eingehende Beſtimmungen über die nationale Selbſtverwaltung in der Volks⸗ bildung. Weitere Beſtimmungen ſind der nationalen Selbſtverwaltung in den Landeskulturräten, der allgemeinen Penſionsanſtalt, der Zentral⸗ bank tſchecho⸗ſlowakiſcher Sparkaſſen gewidmet. Während bisher nur das Abgeordnetenhaus oder der Senat mit abſoluter Mehrheit die An⸗ rufung des Verfaſſungsgerichtes beſchließen konnte, ſteht dieſes Recht künftighin 50 Abge⸗ ordneten oder 25 Senatoren zu. Die Beſtreitung der Verfaſſungsrechtlichkeit eines Geſetzes kann nur binnen 6 Monaten nach ſeiner Kund⸗ machung erfolgen. Im Syprachengeſetz wird der Prozentſatz für die Verwendung einer Minderheitenſprache herabgeſetzt, doch ſteht die Grenze noch nicht feſt. Im Verkehr zwiſchen Staatsämtern und Gemeinden, deren Geſchäfts⸗ ſprache eine andere als die tſchecho⸗ſlowakiſche iſt, iſt in der Regel nur die Minderheitenſprache zu verwenden. Wenn es die Natur der Sache erfordert, iſt zweiſprachig zu ſchreiben. Das Sprachengeſetz bezieht ſich, was bisher nicht der Fall war, auch auf ſtaatliche Unternehmungen. Beim Betrieb ſolcher Unternehmungen, na⸗ mentlich im Fachlichen und im Handelsverkehr. ſind im Verkehr mit den Parteien alle Minder⸗ heitenſprachen zuläſſig. Die innere Schulverwaltung, die bisher in tſchechiſcher Sprache erfolgte, wird künftighin in der Unterrichtsſprache erfolgen. Das Sprachengeſetz verheißt auch eine neue Sprachen verordnung, nach der bei der ſprach⸗ lichen Qualifizierung der Beamten nicht nur auf die Staatsſprache, ſondern auch auf die an⸗ deren Sprachen Rückſicht zu nehmen iſt. Verbrechen roter Mordgeſellen Das furchtbare Erbe der Bolſchewiſtlen im Eſtremaduragebiel Bilbao, 28. Juli. Ueber die bolſchewiſtiſchen Schreckens⸗ taten im nunmehr befreiten Eſtrema⸗ duragebiet liegt jetzt der erſte zuſammen⸗ hängende Bericht der nationalen Unterſuchungs⸗ kommiſſion vor. 5 Darin heißt es u. a., daß bei einem Beſuch der Stadt Don Benito die Niedergeſchla⸗ genheit der Einwohner auffällt, denen von der boſchewiſtiſchen Meute nicht nur die Häuſer ausgeplündert und niedergebrannt, ſondern auch die meiſten Angehörigen ermordet worden waren. Die Bewohner erzählten übereinſtimmend, daß die bolſchewiſtiſchen„Truppen“ als ſie vom Nahen der nationalſpaniſchen Regimenter er⸗ fuhren. u. a. 95 Einwohner der Stadt, darunter 25 Mädchen im Alter von 17 bis 25 Jahren, aus der Stadt in der Richtung auf Campanario verſchleppt hatten. Sie hatten die betreffenden Perſonen unter dem Vorwande zuſammengetrieben, daß dieſe mit dem natio⸗ nalen Spanien ſympathiſierten. Als der Zug der Geiſeln nach einem Marſch von vielen Kilometern durch Staub und glühende Hitze auszuruhen verlangte, erſchoſſen 7 die Bolſchewiſten 55 Männer. Die Frauen wurden rückſichtslos weitergetrie⸗ ben. bis ſie zuſammenbrachen. Sie wurden dann von den entmenſchten Begleitern geſchän⸗ det und in grauenhafter Weiſe ermordet. In einem Waſſerloch wurde jetzt noch die Leiche eines ein Monat alten Kindes gefunden, das von ſeiner Mutter mitgenommen worden war, bei deren Erſchießung aber von den Bolſche⸗ wiſten in einen Graben geſchleudert wurde. In Don Benito wurden ſämtliche Prie⸗ ſter ermordet und vor ihrer Ermordung gefoltert. Ein Domherr wurde unter Stock⸗ hieben erſt eine Zeitlang durch die Straßen ge⸗ jagt, ehe man ihm den„Gnadenſtoß“ gab. Auch in Villanueva dela Serena wurden alle Kirchen zerſtört und zwei Prieſter zu Tode ge⸗ martert. Dort wurden auch die Leichen von fünf Mädchen im Alter von 17 und 18 Jahren gefunden, denen die Brüſte abgeſchnit⸗ ten worden waren. 0 Die nationalſpaniſche Preſſe weiſt in dieſem Zuſammenhang mit Erbitterung darauf hin, daß derartige Verbrechen nur von jüdiſchen Ge⸗ hirnen ausgebrütet werden konnten und nichts mit ſpaniſchem Weſen zu tun haben. Runtiman reiſt nächſte Voche London, 28. Juli In amtlichen Londoner Kreiſen erwartet man, daß Lord Runeiman in etwa einer Woche nach Prag abreiſen werde, um dort ſeine Ver⸗ mittlerrolle zwiſchen den Sudetendeutſchen und der tſchechiſchen Regierung zu übernehmen. Ohne Pitts burger Verlrag Nicht ins Nationalitätenſtatut aufgenommen Prag, 28. Juli Ueber das Geſpräch, das der Führer der amerikaniſchen Delegation der Slowalen, Dr. Hletko am Dienstag mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Dr. Hodza hatte, ſchreibt das Haupt⸗ blatt der Slowakiſchen Volkspartei„Der Slo vak“, daß es ſich hauptſächlich um die Frage der Einverleibung des Pittsburger Ver⸗ trages in die tſchechorſlowakiſche Verfaſſung und damit um die Schaffung einer autono⸗ men Slowakei drehte. Auf die Frage Dr. Hletkos, ob der Pittsburger Vertrag in die Verfaſſung aufgenommen werde, gab der Mi⸗ niſterpräſident eine verneinende Ant- wort. Die Prager Regierung ſei aber angeb— lich bereit, den Slowaken auf eine andere Weiſe Genugtuung zu geben für das, was ſie für die Entſtehung der Tſchecho⸗Slowalei ge⸗ tan haben. Er verſpreche, ſie durch eine Regie⸗ rungskundgebung zu einem geeigneten Zeit⸗ punkt zuzulaſſen. Der Miniſterpräſident be⸗ hauptete weiter, die jetzige Reform ſei eine Er⸗ füllung des Inhaltes des Pittsburger Vertra⸗ ges, und er ſelber wolle im Geiſte dieſes Ver⸗ trages arbeiten. Judenſchikane in Eger Torpedierung der Schiller⸗Feſtſpiele Prag, 28. Juli Wie„Die Zeit“ aus Eger meldet, verſucht der unter jüdiſch⸗marxiſtiſcher Leitung ſtehende „Mimenbund“ im letzten Augenblick noch die Abhaltung der ſudetendeutſchen Schiller⸗ F eſtſpiele in Eger zu torpedieren. Wie„Die Zeit“ erfährt, hat die Judenclique im Lan⸗ desamt Einſpruch gegen die Beſchäftigung reichsdeutſcher Schauſpieler erhoben und vor allem gegen das Engagement der ſeit Jahren an ſudetendeutſchen Bühnen tätigen Schaufpie⸗ ler Karl Trabauer, Viktor Fritſch und Hans Baumann Stellung genommen. Die Landesbehörde hat den genannten Schau⸗ ſpielern, die durchweg Träger von Haupt⸗ rollen ſind, vorerſt nur die Auftrittserlaub⸗ nis für die Erſtaufführung des„Wallenſtein“ am vergangenen Sonntag erteilt. Die weitere Auf⸗ trittsgenehmigung iſt bisher in Eger noch nicht eingetroffen, ſo daß für den Ernſtfall mit einer dan ae Störung der Schiller⸗Feſtſpiele zu rech⸗ nen iſt. Die Leitung der Feſtſpiele hat gemeinſam mit dem Parlamentariſchen Klub der Sudetendeut⸗ ſchen Partei die nötigen Schritte unternommen, um die Auftrittserlaubnis zu erwirken. Dieſe muß ſchon gefordert werden, weil nach den gel⸗ tenden Beſtimmungen ein volles Drittel der Ge⸗ ſamtzahl der Darſteller Ausländer ſein können, in Eger aber 27 inländiſche Schauſpieler und nur zwölf Ausländer mitwirken. Ebro-Mündung geſäuberk Erfolgreicher Einſatz der nationalen Luftwaffe 88 Bilbao, 28. Juli Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet, daß an der Ebrofront die Säuberung des Gebietes zwiſchen Fayon und Mequi⸗ nenza fortgeſetzt wird. Es wurden 120 tote Bol⸗ ſchewiſten geborgen und 80 Gefangene gemacht. Der in das Gebiet der Ebromündung einge⸗ drungene Gegner iſt jetzt völlig vertrieben und hat dabei außerordentlich ſtarke Verluſte erlit⸗ ten. Im Abſchnitt Mora de Ebro an der Straße Gandeſa—Taragona wurden die Opera⸗ tionen fortgeſetzt. Auch hier erlitt der Feind ſchwere Verluſte. ö Der nationalſpaniſche Vormarſch dauert an der Valenciafront an. Ein roter Angriff auf den rechten Flügel konnte erfolgreich abge⸗ wieſen werden, wobei der Feind über 70 Tote hatte. Am Montag wurden von der nationalſpa⸗ niſchen Luftwaffe in Gandia die Munitions⸗ fabrik und die Hafenanlagen bombardiert. Es konnten ſtarke Brände und große Zerſtörungen feſtgeſtellt werden. Ferner griffen am Dienstag nationale Bombenflieger die Hafenanlagen von Tarragona mit gutem Erfolg an. An der Caſtellonfront wurden am Mittwoch durch die Luftabwehr zwei rote Flug⸗ zeuge abgeſchoſſen. Ein Geſamtüberblick läßt erkennen, daß der rote Offenſivplan als völlig geſcheitert angeſehen werden kann. Er hat den Bolſchewiſten ſchwere Opfer gekoſtet, aber keinen praktiſchen Erfolg gebracht. Rekordausfuhr von M5 A.-Flugzeugen Waſhington, 28. Juli. Nach einer Bekanntgabe des Wirtſchaftsmini⸗ ſteriums erhöhte ſich die Ausfuhr von Kriegs⸗ flugzeugen, Motoren und Erſatzteilen im erſten Halbjahr 1988 auf über 87 Millionen Dollar, das ſind 128 v. H. mehr als in der gleichen 8 des Vorjahres. Mit 7953 000 Dollar Ausfuhr iſt der Juni ds. Is. ein Rekordmonat. Die Hauptempänger dieſer Ausfuhr ſind, ſoweit die Statiſtik erkennen läßt, Argentinien, Ja⸗ pan und China. * Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ 7510 eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin. Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnorim Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1938 über 1906. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. — 22 1898809 2 EFF, ‚, ee f uli hattet Boche Ver⸗ und l. —— ee 13188 E— Arbeit am Leben des Volkes die Rede des Reichsminiſters Dr. Frick in Breslau i Breslau, 28. Juli. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hielt ur Eröffnung des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ eſtes 1938 in Breslau eine Rede, der wir u. a. Folgendes entnehmen: 5 Deutſche Männer und Frauen! In ſtolzer Freude eröffne ich hiermit das erſte Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. Als Schirmherr dieſes Hochfeſtes der deutſchen Lei⸗ besübungen grüße ich Euch, deutſche Turner und Sportler, die Ihr hier aus dem ganzen Reichs⸗ gebiet verſammelt ſeid. Zum erſtenmal ſeid Ihr heute geſchloſſen unter der ein ⸗ heitlichen Fahne des Deut ſchen Reichsbundes für Leibesübungen angetreten. Die zwingende Kraft des National⸗ ſozialismus hat Euch, deutſche Turner und Sportler, die Ihr früher getrennt marſchiert ſeid, zuſammengeſchweißt in den einheitlichen Bund. So gebt Ihr Zeugnis von der Einheit — Nation unter unſerem Führer Adolf itler. Zeugnis gebt Ihr aber auch von der Größe unſeres Volkes. In Eurer Mitte ſtehen die Brüder und Schweſtern aus dem Saarland, das 1935 in das Reich zurückgekehrt iſt, unter Euch weilen die Brüder und Schweſtern aus Oeſterreich, der uralten deutſchen O ſtmark, die in dieſem geſchichtlichen Jahr heimgefunden hat ins heilige Reich. Hand in Hand mit Euch feiern auslandsdeutſche und volks⸗ deutſche Brüder und Schweſtern von jenſeits der Grenzen, die, der Stimme ihres Blutes folgend, ſich hier verſammelt haben. Eine Ertüchtigung des Leibes zu ſchaffen, iſt Arbeit am ewigen Leben des Volkes. Zu dieſer Aufgabe habt Ihr Euch entſchloſſen freien Sinnes und nicht einem Zwang folge. d, wie ein mißgünſtiges Ausland die Welt glauben machen möchte. Ihr ſeid nicht kommandiert, Ihr folgt dem Ruf einer inne⸗ ren Verpflichtung und bildet heute ein Viermillionenheer von Freiwilligen, von Frei⸗ willigen der Idee, durch Leibesübungen unſer deutſches Volk geſund, ſtark und froh zu machen. Der Reichsbund für Leibesübungen, die Männer und Frauen, die in ihm in ſelbſt⸗ loſer Hingabe wirkten, tun in Wahrheit Dienſt am deutſchen Volk. Sie verdienen deshalb für ſich und ihre Arbeit den Schutz des Staates und die Hilfe der Bewegung. Beides ſei hiermit gerne zugeſagt. Fliftung„Deulſcher Sporldank“ Damit dem Wort auch ſofort die Tat folge und eine Sorge beſeitigt werde, die auf vielen Sportlern laſtet, habe ich am heutigen Tage eine Stiftung„Deutſcher Sport⸗ dank“ errichtet. Sport iſt Kampf, und wo ge⸗ kämpft wird, gibt es Verletzungen, gibt es auch manchmal Opfer. Durch die Stiftung ſol⸗ len die Sportgeſchädigten dauernd nachhaltige Unterſtützung finden. Das Reich ſtellt für die Zukunft eine Stiftung von jährlich 100 000 Mark zur Verfügung. Dies ſind die Zinſen eines Kapitals von 2% Millionen Mark. Auf dieſem feſten Grundſtock kann die Stiftung großzügig ausgebaut werden. Damit hat das Deutſchland Adolf Hitlers als einziges Land der Welt eine Verſorgung der Sport⸗ geſchädigten geſchaffen. Ein neues Banner Ein größerer, ein umfaſſenderer Bund iſt in den letzten fünf Jahren von Ihnen, Herr Reichs⸗ ſportführer, geſchaffen worden. Der größere Bund ſoll heute ſein Banner erhal⸗ ten. Möge dieſes Banner ſtets bleiben das Zeichen der Einheit, der ſelbſtloſen Hingabe, der hilfsbereiten Treue zu Führer und Volk. Möge das Banner hinauswehen über die Grenzen des Reiches, möge es in der zwingenden Kraft des Gedankens völkiſcher Leibeserziehung die Deut⸗ ſchen aller Welt zuſammenfaſſen zu einer un⸗ löslichen Geſinnungs⸗ und Pflichtgemeinſchaft. In dieſem Sinne, Herr Reichsſportführer, neh⸗ men Sie im Auftrag des Führers aus meiner Hand das Banner des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen.“ Der Reichsſportführer, SA.⸗Obergruppenfüh⸗ rer von Tſchammer und Oſten, dankte Reichsminiſter Dr. Frick für die Begrüßungs⸗ worte. Deviſenſchieber vor Gericht Eine jüdiſche öchwindlerbande wurde geſtellt Braunſchweig, 28. Juli Vor dem Sondergericht in Braunſchweig be⸗ gann am Mittwoch, dem 27. Juli, ein Prozeß gegen die jüdiſchen Deviſenſchieber Dr. Joſeph Schönbeck, Wilhelm Matzdorf und Richard Wolff, ſämtlich aus Stadtoldendorf, und einen gewiſſen Ernſt Hoff aus Berlin, der mit einer Schweſter des Juden Matzdorf verheiratet iſt. Mitangeklagt iſt weiter ein Eduard Künſt⸗ ler aus Stadtoldendorf. Sämtliche Angeklagte haben ſich wegen Deviſenvergehens und Verbre⸗ chens gegen das Volksverratsgeſetz vom 12. Juni 1933 zu verantworten. Die Angeklagten Schönbeck, Matzdorf. Wolff und Künſtler ſind perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter und Geſchäftsführer der Weberei A. J. Rothſchild Söhne in Stadtoldendorf, während Hoff neben ſeiner Frau und anderen als Kom⸗ manditiſt an der Firma Rothſchild mit einer Geldeinlage beteiligt iſt. Den Angeklagten Schönbeck, Matzdorf, Wolff und Künſtler wird vorgeworfen, in den Jahren 1931 bis 1936 ausländiſche Bankguthaben und Wertpapiere, die 1936 einen Gegenwert von 200 000 Mark hatten, zußüglich der Zinſen, weder den Deviſenſtellen noch den Fi⸗ nanzämtern angemeldet zu haben, obwohl ſie nach den Deviſengeſetzen und nach dem Geſetz gegen den Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft hierzu verpflichtet geweſen wären, Ihnen wird ferner vorgeworfen, über die ausländiſchen Ver⸗ mögensſtücke laufend verfügt zu haben, ſie ins⸗ beſondere im März 1936 einer holländi⸗ ſchen Handelsgeſellſchaft„Airos“ übertragen zu haben, ohne die erforderliche Ge— nehmigung der Deviſenſtelle einzuholen. Hoff ſoll zu dieſer letzten unerlaubten Verſchiebung von Deviſen ins Ausland die übrigen Ange⸗ klagten angeſtiftet haben. Die„Airos“ iſt im Jahre 1923 gegründet worden und eine Tochter⸗ geſellſchaft der Firma Rothſchild, die ſämtliche Aktien beſitzt. Die Anklage geht davon aus— und eine Reihe ſchwerwiegender Momente ſprechen dafür —, daß die Gründung der„Airos“ nur ein Scheinmanöver war, ſo daß in Wahrheit die Firma Rothſchild Gläubigerin der auslän⸗ diſchen Bankguthaben und Eigentümerin der Wertpapiere geweſen iſt. Trifft dieſe Annahme zu, ſo haben die Angeklagten mit erheblichen Freiheits⸗ und Geldſtrafen zu rechnen. Die Ver⸗ handlung wird mehrere Tage in Anſpruch neh⸗ men. Tole Bergleule geborgen Waldenburg, 28. Juli. Die beiden letzten am 25. ds. Mts. auf dem Cuibald⸗ Schacht der Glückhilf⸗Friedenshoff⸗ nungsgrube verſchütteten Bergleute ſind heute vormittag tot geborgen worden. Exploſion in der Slowakei a Prag, 28. Juli. In einer Fabrik in Banſka Biſtrece in der Slowakei ereignete ſich am Mittwoch ein ſchweres Exploſionsunglück, bei dem 35 Arbei⸗ ter, davon fünf ſchwer, verletzt wurden. Die N Detonation der Exploſion wurde 30 Kilometer weit gehört. Als Urſache der Exploſion, die einen Schaden von etwa 40 Millionen Tſchechenkro⸗ nen anrichtete, wird Kurzſchluß angenommen. Die motoriſierten Feuerwehren der geſamten Umgebung des Unglücksortes konnten nicht ver⸗ hindern, daß die Hauptgebäude der Fabrik bis auf die Grundmauern niederbrannten. Barcelona ſchimpft und jammerk London, 28. Juli Die rotſpaniſche Antwortnote auf die Uebermittlung des Planes zur Zurück ziehung der Freiwilligen aus Spanten wurde am Mittwoch in London veröffentlicht. Die Note Barcelonas trägt deutlich einen pole miſchen Charakter und iſt mit Klagen über ein vermeintlich geſchehenes Unrecht er— füllt. Die äußere Form der Antwort läßt ver- muten, daß die Roten eine Reihe techniſch und ſachlich nicht unbedeutender Vorbehalte machen werden, ſo z. B. auf dem Gebiet der Seekon⸗ trolle. Dieſe laſſen es erwarten, daß weitere Rückfragen zur Klarſtellung der Bedeutung der roten Antwort notwendig ſein werden. L 5 — — . ag dugggugonaampcanggnmggadgagpagnageunenanun green nnnnnmanmnnmnnm . — Die Zöllner und der fromme Rabbi Nun werden die Juden„klagen“: Die fran⸗ zöſiſchen Zöllner ſind von einem wilden Antiſe⸗ mitismus erfaßt. Und warum? Sie haben den Groß⸗Rabbiner von Broocklyn, dem bekannten Stadtteil von Newyork, in dem viele Hundert⸗ tauſende Juden leben, ſeit Jahren bei ſeinen häufigen Ueberfahrten von Newyork nach Europa und zurück beobachtet und ihn ſchließ⸗ lich jetzt wegen Rauſchgiftſchmuggels geſchnappt. Man konnte noch 18 Kilogramm Heroin feſtſtellen, die einen Wert von 600 000 Francs darſtellen. 600 000 franzöſiſche Francs ſind immerhin reichlich 40000 RM., alſo ein Betrag, der ſchon in den Bereich des Groß— handels“ oder— richtiger geſagt— des Groß— ſchmuggels weiſt, Heroin iſt ein Opiat, das als Rauſchgift von den Gerichten aller Länder verpönt iſt. Der Groß-Rabbiner Iſaak Lei⸗ fer hat nun mit dieſem Rauſchgift einen Groß⸗ ſchmuggel aufgezogen und die ſogenannten Thorarollen. alſo die jüdiſchen Gebetsrollen, benutzt, um die Schmuggelware der Auſſicht ſo⸗ 2...—v.—...—— Am Rande nolieri: wohl der franzöſiſchen wie der nordamerikani⸗ ſchen Zöllner zu entziehen. Seine Helfershel⸗ fer waren ein jüdiſcher Buchbinder in Paris und ein ungariſcher Jude, der auf den from⸗ men Namen Hermann Gottdiener hört. Dieſer Glaubensgenoſſe pflegte auch die Gebetsrollen des Rabbiners von dem Poſtamt abzuſenden, das in der Pariſer Börſe untergebracht iſt. während der fromme Glaubenshirte auf der Straße wartete, bis Gottdiener ſein poſtali⸗ ſches Geſchäft verrichtet hatte. Die jüdiſch ge⸗ führten„Gottloſen“ der Sowjet⸗Union haben bekanntlich das Schlagwort erfunden:„Reli⸗ gion iſt Opium für das Volk“; wie man ſieht, haben Rabbi Leifer und ſein Freund Gottdiener— der eine aus Polen, der andere aus Ungarn ſtammend— dieſes Schlagwort ſo umgedeutet, daß ſie jüdiſche Gebetsrollen zur Tarnung eines ganz beſonders hochwertigen und ſtark wirkſamen Opiats, nämlich des He⸗ roins, gebraucht haben. Dem ganzen Anſchein nach handelt es ſich um orthodoxe Juden, die aber gar nichts dabei gefunden haben. mit Ge⸗ genſtänden ihres Gottesdienſtes einen Rauſch⸗ giftſchmuggel zu decken. ſnmanngmnmmnngaanmadgngannmdnnugamangagakrnnnnnannmnnnnmmmnmannnsönmnnngenmn menen Mein Freund juli-Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (14. Fortſetzung.) Ich traute dem Kerl nicht recht. Er ſchimpfte zu ſehr auf die eigenen Landsleute. Jedenfalls beſchloß ich, auf der Hut zu ſein. Von der „Emden“ erhielt ich den Befehl, das Schiff bis auf weiteres nicht zu verſenken, ſondern damit unſerem Kreuzer zu folgen. Bald darauf be⸗ lauſchte ich ein Geſpräch zwiſchen dem engli⸗ ſchen Kapitän und ſeinem erſten Maſchiniſten, wobei denn eine niedliche kleine Verſchwörung ans Tageslicht kam Kurz geſagt: der Maſchi⸗ niſt ſollte für eine Panne ſorgen. Da wir na⸗ türlich nicht ſo dicht vor Colombo liegen blei⸗ ben durften, hoffte der Kapitän, daß wit ihn laufen laſſen würden. Er machte aber die „ ohne den Wirt. Ich trat zu den bei⸗ en. „Sie und Ihr Erſter Maſchiniſt ſind verhaf⸗ tet und werden ſich augenblicks an Bord der „Emden“ verfügen.“ Nachdem ich meinen Kommandanten ent⸗ ſprechend verſtändigt hatte, wurde die„Tyme⸗ rik“ von der Mannſchaft verlaſſen und verſenkt. Natürlich ging das ziemlich Hals über Kopf, und die Leute konnten nur das Allernotwen⸗ digſte mitnehmen. Kein Wunder, daß ſie ihrem Alten bei der Ueberfahrt zum Kreuzer ganz ge⸗ hörig die Meinung ſagten. Auch an Bord der „Markomannia“, wohin ſie ſpäter überführt wurden, hörte die Schimpferei nicht auf und zeitweilig ſah es ganz ſo aus, als ſollte es zu einer großen Prügelei kommen. Wir ſtifteten indeſſen bald Frieden. Uebrigens war die Wegnahme der„Tymerik“ der Auftakt zu einem ſehr erfolgreichen Tage. Wir erbeuteten noch vier andere Dampfer, von denen drei verſenkt wurden, während wir den vierten— er hieß„Ghyfwale“— als Sam⸗ melſchiff für die wieder zu zahlreich geworde⸗ nen Gefangenen bei uns behielten. Durch einen der Kapitäne erhielten wir Nachrich⸗ ten von unſerem kleinen Kreuzer„Königs⸗ berg“. Auch erzählte er uns zu unſerer leb⸗ haften Genugtuung, daß die Verſicherungsprä⸗ mien der Schiffahrt dank unſerer Tätigkeit ge⸗ waltig in die Höhe gegangen ſeien. Auf der„Markomannia“ gelang es den Eng⸗ ländern, ſich Whisky zu verſchaffen. Es war appells. urn Generalappell der ſudelendeulſchen Dieſer hübſche Schnappſchuß zeigt ſudetendeutſche Turnerinnen während des General- er und Turnerinnen in Breslau (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.). Copyright by Kochler& Amelang, Leipzig Eſſenszeit, der Tag entſetzlich heiß und ich ſtand auf der Kommandobrücke. Gerade beobachtete ich einem Chineſen, der die Portionen an die Gefangenen austeilte, als ihm einer der Eng⸗ länder einen Stoß verſetzte, ſo daß die Suppe umherſpritzte. John Ehinamann nahm das mächtig übel und ſtülpte ſeinem Widerſacher den ganzen Suppentopf kurzerhand über den Schädel. Im Augenblick war die Keilerei in vollem Gange. Die Chineſen hieben auf die Engländer ein und dieſe— zum wenigſten die Betrunkenen— vexprügelten ſich untereinan⸗ der. Drei der ärgſten Raufbolde mußten in Eiſen gelegt werden. In der Nähe von Minikoi begegneten wir mehreren, vom Roten Meer kommenden Paſ⸗ ſagierdampfern, aber Kapitän v. Müller wollte mit ihnen nichts zu tun haben, weil er an⸗ nahm. daß ſich Frauen und Kinder an Vord be⸗ fanden, die bei einer etwaigen Panik hätten zu Schaden kommen können. Derlei war nichts für unſeren ritterlichen Kommandanten. Eines Nachts machten wir einen beſonders guten Fang. Es war der auf ſeiner Jungfern⸗ reiſe befindliche Dampfer„Bureſk“ mit fünf⸗ tauſend Tonnen beſter Cardiff⸗Kohle Er be⸗ kam ſeine Priſenbeſatzunng und wurde der Anzahl unſerer ſchwimmenden Kobhlendepots einverleibt. Die„Ghyfwale“ bekam nunmehr alles auf⸗ geladen, was wir an Zivilgefangenen bei uns hatten und wurde daraufhin als„Lumpen⸗ ſammler“ nach der Malabarküſte in Marſch ge⸗ ſetzt, wobei ihr ein genauer Kurs vorgeſchrie⸗ ben wurde. Zum Abſchied brachten die Ent⸗ laſſenen ſogar ein Hoch auf uns aus. Durch Funkſpruch erfuhren wir etliche Tage ſpäter, 143 der Dampfer wohlbehalten Cochin erreicht atte. Wir ſelbſt bedurften dringend einer kleinen Ruhepauſe. Offiziere und Mannſchaften waren Tag und Nacht auf dem Poſten geweſen. Zwar hatten uns manche der Opfer mit allerlei gu⸗ ten Dingen verſorgt. aber die Uebernahme auf bewegter See war jedesmal eine bis zum äußer⸗ ſten anſtrengende Tätigkeit, beſonders für einen ehrlichen Chinaſchiffer mit dem Aeußeren Falſtaffs. Kapitän v. Müller, der ſtets hervorragend für ſeine Untergebenen ſorgte, entſchloß ſich da⸗ ber zu einem Abſtecher nach den abgelegenen Maldiven, da dieſe Inſeln ſelten von Schiffen aufgeſucht werden. Nachdem wir dort in einem verborgenen Winkel ſechshundert Tonnen Kohle übernommen hatten, liefen wir nach Süden und erreichten alsbald das kleine Ei⸗ land Diego Garcia, wo wir einige unaufſchieb⸗ bare Arbeiten vornehmen wollten. Der Schiffs- boden war mit Muſcheln bewachſen; auch be⸗ durften die Maſchinen- und Keſſelanlagen drin⸗ gend der Ueberholung. Der Platz war wie geſchaffen für unſere Zwecke. Das im ſüblichen Indiſchen Ozean verlorene Diego Garcia beſaß eine europäiſche Bevölkerung von zwei Seelen. Die eine ge⸗ hörte einem Sohne Albions, die andere einem Franzoſen. Zweimal im Jahre wurde die In⸗ ſel von einem kleinen Handelsſchoner ange- laufen, der hier die Copraernte mitnahm. Nun geſchah etwas Spaßiges. Kaum anker⸗ ten wir, als unſere Freunde— denn das wa⸗ ren ſie noch— zu uns an Bord kamen. Aus ihren erſten Worten entnahmen wir, daß ſie noch gar keine Ahnung vom Kriege hatten. Wohl fiel ihnen das kriegsmäßige Ausſehen der„Emden“ auf, doch beruhigten wir ſie mit der Erzählung, daß wir von Afrika kämen, wo wir Schwierigkeiten mit den Eingeborenen ge⸗ habt hätten. Wir wollten nun zur Grund⸗ reparatur nach Colombo Um weiteren Fragen aus dem Wege zu ge⸗ en, pumpten wir ſie beſchleunigt voll Whisky und erzählten ihnen einige uralte und harm⸗ loſe Neuigkeiten, die wir felbſt aus aufgefun⸗ denen Zeitungen erſehen hatten. Wir vertrugen uns ausgezeichnet, und es wäre geſchmacklos geweſen, die guten Leutchen über den wahren Stand der Dinge aufzuklären. Fortſetzung folgt) Breslau im zeichen der Jugend Die feierliche Eröffnung des 1. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau vollzog am Mittwochnachmittag in überaus feierlichem Nahmen der Schirmherr der Veranſtaltung, RNeichsinnenminiſter Dr. Frick, in der mit 52 900 Zuſchauern beſetzten Schleſier⸗Kampfbahn. Mit der Feierlichkeit verbunden war die Verkün⸗ dung der Stiftung„Deutſcher Sportdank“, die Uebergabe des neuen Bundesbanners des DR. durch den Schirmherrn des Feſtes an den Reichsſportführer, ſowie die Weihe der 17 neuen Gaubanner und 6000 Vereinsfahnen des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen. * Jugend im Kampf Die Jugend ſteht ſchon ſeit dem frühen Mor- gen im Wettkampf. In einer Stärke von 6000 Teilnehmern, einer bisher noch nie dageweſe— nen Zahl, beteiligt ſie ſich an dieſem Feſt und hat faſt von allen Wettkampfſtätten und Sport⸗ plätzen Beſitz ergriffen, um in vielen Mehr- und Mannſchaftskämpfen die Beſten zu ermitteln Rund 2000 Jungen ſind am turneriſchen Mehr⸗ kampf beteiligt, 1000 beſtreiten den gemiſchten Sechskampf und rund 1100 den volkstümlichen Dreikampf. In den Schwimmwettbewerben, die nur aus Staffeln beſtehen, ſind allein 25 Mann⸗ ſchaften zur Stelle. 14 Mannſchaften haben ſich zum Handball-Blitzturnier angemeldet, acht zum Fußball⸗ und fünf zum Hockeyturnier, während ſechs HJ.⸗Vereinsmannſchaften zum Fauſtball⸗ turnier genannt ſind. Weiter beſtreitet die Ju⸗ gend auch noch Kämpfe im Schießen, Fechten, Tennis und Rollſchuhlaufen und auf der Re⸗ gattabahn im Flutkanal werden die Ruder⸗ und Kanukämpfe durchgeführt. Auch auf der Radrennbahn in Lilienthal erſcheint die H. um im Vierer⸗Mannſchaftsfahren und einem 30⸗Runden⸗Punktefahren ihre Beſten auf dem Stahlroß feſtzuſtellen. 1000 Jungen im Sechskampf Eine rieſige Beteiligung hatte der Gemiſchte Sechskampf aufzuweiſen, der aus drei Uebungen am Reck, Barren und Langpferd. ſowie 100⸗m⸗ Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen beſtand. In 102 Riegen traten faſt 1000 Hitlerjungen zum Wettbewerb an: ſie zeigten ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen. Sieger wurde der Hitlerjunge Döl⸗ ling(Chemnitz⸗Borna) vor Lehmann(TSV. Schöneberg). Ergebnis des Gemiſchter Sechskampf: 1. Nu⸗ dolf Dölling(Gebiet Sachſen) 536 Punkte. 2 Lehmann(Gebiet Berlin) 534 P., 3. Karl Kir⸗ cher(Gebiet Weſtheſſen) 531 P. 4. L. Zim⸗ mermann(Gebiet Hochland) 530 P., 5. Gerhard Schmidt(Gebiet Baden) 529 P. und Otto Her⸗ mann(Gebiet Mittelelbe) 529 Punkte. Linow(Mecklenburg) Dreikampfſieger Hervorragende Leiſtungen waren die Kenn⸗ zeichen des leichtathletiſchen Dreikampfes, der aus 100 m, Weitſprung und Kugelſtoßen be⸗ ſtand. Sieger wurde Erich Linow vom Gebiet Mecklenburg(VfL. Parchim) mit 331 Punkten. Er lief die 100 m in 11,6, ſprang 6.80 m we't und ſtieß die Kugel 15,07 m weit. Zweiter wur⸗ de Joſef Bongen(Gebiet Ruhr⸗Niederrhein) mit 309 Punkten vor Heinz Spieß(Gebiet Ba⸗ den) mit 297 Punkten. Sachſen hat die beſten Fechter In der Turnhalle des Hermann-Göring⸗ Sportfeldes wurde fleißig mit dem Florett ge⸗ kämpft. Vier Vierer⸗Mannſchaften erreichten die Endrunde, in der Sachſen mit drei Siegen vor Oeſterreich mit zwei Siegen, Niederrhein mit einem und Baden mit keinem Sieg die Oberhand behielt. Schlußrunde im Fechten: rhein 14:2, Sachſen— Baden Oeſterreich 1115: Oeſterreich Niederrhein Baden 9.7. /; Berlin ſiegt im Fußballturnier Am Fußball⸗Blitzturnier waren ſechs§ J. Vereinsmannſchaften beteiligt. Nach ſpannenden Vorküämpfen kamen Tennis⸗Boruſſia Berlin (Berlin) und STC. Görlitz(Schleſien) ins End⸗ ſpiel, wo die Berliner mit 4:2 Toren ſiegreich blieben. Der Kampf um den dritten Platz zwi⸗ ſchen VfB Stuttgart(Württemberg) und Schal⸗ ke 04(Weſtfalen) ging torlos aus. Die Ergebniſſe: Vorrunde: STC. Görlitz(Schleſien)—Ra⸗ pid Osnabrück(Nordſee) 9:0: T/B. Berlin (Berlin)— VfB. Stuttgart(Württemberg) 211: Schalke 04(Weſtfalen)— Rapid(Wien)(Oeſter⸗ reich) 4:1 Um den 3. Platz: Schalke— Stuttgart 0:0: Endſpiel: Berlin— Görlitz 4:2. Magdeburg gewinnt Hand ballturnier Das von 14 SJ.⸗Vereinsmannſchaften be⸗ ſtrittene Handball⸗Blitzturnier ſah die Mann⸗ ſchaften von Pol. Magdeburg Mittel⸗ elbe) und TV. Mühlheim(Mittelrhein) im Endſpiel. Die Magdeburger Jungen landeten mit 9:2(6:0) einen recht überzeugenden Sieg. Sachſen—Nieder⸗ 14:2, Sachſen Oeſterreich— Baden 10:6, 11:5. Niederrhein— Die Ergebniſſe: Vorrunde: Pol Magdeburg Mittelelbe) — Tura Reinickendorf(Berlin) 9:6; TV. Weißenfels(Mittelland)— PVfV. Hannover (Niederſachſen) 10˙4; Tgſ. Stuttgart(Württem⸗ berg)— TV. 60 Frankfurt Oder(Kurmark) 41, Poſt Oppeln(Schleſien)— Tus. Bochum (Veſtfalen) 8:3, TV. Mühlheim(Mittelrhein) — MTS. Meuſelwitz(Thüringen) 32. Zwiſchenrunde: Magdeburg— Pf. Königsberg(Oſtland) 6:0; Weißenfels— For⸗ tung Düſſeldorf(Niederrhein) 12:2; Oppeln Stuttgart 8:3; Mühlheim— Obergebiet Oeſterreich 6:5. Vorſchlußrunde: Magdeburg— Wei⸗ ßenfels 5:3; Mühlheim— Oppeln 514. . Magdeburg— Mühlheim 92 Jachſens Ichwimmer in Fron Im Stadionbad des Hermann⸗Göring⸗Sport⸗ feldes trat die Jugend zu ihren drei Staffel⸗ wettkämpfen für Gebietsmannſchaften an. In ſämtlichen Wettbewerben zeigte ſich die ſäch⸗ ſiſche Jugend ihren Gegnern deutlich überlegen. Jedesmal endeten die Vertreter des Gebietes Schleſien an zweiter Stelle. Zwei Freund⸗ ſchaftskämpfe gab es im Waſſerball. Sachſen unterlag Schleſien 1:4(0:1) und das Gebiet Wien blieb über das Gebiet Berlin mit 411 (3:0) ſiegreich. Ergebniſſe: 10 mal 50⸗Meter⸗Kraul: 1. Sachſen 4:52.5, 2. Schleſien 505,5. 3. Obergebiet Oeſter⸗ reich 5:10,2, 4. Pommern 514.8. 5. Berlin 524.4. 6 mal 100-Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Sachſen 7:23,1. 2. Schleſien 744.1. 3. Wien 7:52,1, 4. Pommern 7153.2. 5. Berlin 8:06, 2. Der erſte Großlampflag beim Deulſchen Turn- und Sporlſeſt 1938 10 mal 50⸗Meter⸗Bruſt: 1. Sachſen 6:02,8, 2. Schleſien 6:08.6. 3. Wien 6:23, 4. 5 9 632,1. 5. Gebiet Auslandsdeutſche 1 Berlin Sieger im Hockey⸗Blitzturnier Im Hockey hatten ſich aus den Vorkämpfen (beteiligt waren insgeſamt fünf Mannſchaften) das Gebiet Berlin(T5. Berlin) und das Ge⸗ biet Oſtland(Vf. Königsberg) für das End⸗ ſpiel qualifiziert. Die Berliner ſiegten 211. nachdem ſie bei der Pauſe noch im Rückſtand ge⸗ legen hatten. Endſpiel: Gebiet Berlin(TSC. Berlin) — Gebiet Oſtland(VfK. Königsberg) 2:1(0:1). Um den 3. Platz: Gebiet Heſſen⸗Naſſau (ToC. Wiesbaden)— Gebiet Mecklenburg (VfL. Parchim) 2:0(1:0). Die Ruderer auf dem Flulkanal Auf einer 1200 Meter langen Regattaſtrecke im Flutkanal wurden die Kämpfe der Ruderer durchgeführt. In vier Bootsgattungen wurde in mehreren Abteilungen gekämpft. Die Er⸗ gebniſſe: Vierer: 1. Abt.: 1. Amicitia Mannheim 620,4; 2. Abt.: 1. Poſt Breslau ohne Zeit; 3. Abt.: Nordſtern Tegel(Berlin) 6:30,1: 4. Abt.: Oberhavel Henningsdorf(Kurmark) 6:27.9. Achter: 1.) 1. Renngem RC. 82/RV. 89 Frankfurt Oder 6730.6; 2.) 1. Mainzer RV. 535,8; 3.) 1. Neuwieder RG. 536.7. Doppelzweier: 1.) 1. Elektra Berlin ohne Zeit; 2.) 1. Neptun Leipzig 5:00 2. 3.) 1. Viktoria Danzig 4:54, 1. Zweiter Vierer: 1.) 1. Meteor Chem⸗ nitz 422,4; 2.) 1. Hannoverſcher RV. 80 414,7; 3.) 1. RV. Koſel(Schleſien) 4:26.6: 4. 1. Neu⸗ wieder RG. 432,4; 5.) 1. Germania Kaſſel 4:28.6 Min. Die Mellbewerbe der Akliven Die hockenſpieler in der Vorrunde Am Mittwoch wurden im Hockey-Stadion die beiden Vorrundenſpiele ausgetragen, bei denen die Gaumannſchaft von Oſtmark und die Nach- wuchself Bayerns ſiegreich blieben. Bayerns Nachwuchs ſchlug die deutſche Auswahl aus Chile mit 4:1(3:1) Toren und Oeſterreichs ehemalige Nationalelf beſiegte den Nachwuchs des Gaues Weſtfalen ebenfalls mit 411. In der Zwiſchenrunde, die ſchon am Donners⸗ tag ausgetragen wird, kommt es zu folgenden vier Begegnungen: Oſtmark(Gau)— Weſtfalen (Gau), Bayern(Gau) VBayern(Nachwuchs), Sachſen(Gau)—Schleſien(Nachwuchs) und Schleſien(Gau)—Sachſen(Nachwuchs). Frauen- Handball-Meiſterſchaft Die„letzten Vier“ ermittelt Auf den Plätzen im Sportpark-Oſt wurden am Mittwochvormittag die vier Zwiſchenrunden⸗ ſpiele zur deutſchen Frauen-Handballmeiſter⸗ ſchaft erledigt. Es gab folgende Ergebniſſe: Tod. Eimsbüttel— Polizei Dresden 32(2:1) Ti B. Berlin— Eintracht Frankfurt 4:1(2:0) Stahlun. Düſſeldorf—G/ J. Magdeburg 510(2:0) VfR. Mannheim— Asco Königsberg 12:1(711) Die favoriſierten Mannſchaften ſetzten ſich alſo auf der ganzen Linie durch. Die vier ſiegreichen Mannſchaften beſtreiten bereits am Donnerstag die Vorſchlußrunde, während die vier Unterlegenen eine Troſtrunde austragen. Das Breslauer Box-Turnier Gau Südweſt von Schleſien geſchlagen Im Freiluftring des Hermann⸗Göring⸗Sport⸗ feldes wurde das Boxturnier der Gaumann⸗ ſchaften mit zwei Vorrundenbegegnungen ein⸗ geleitet. Die 16 Kämpfe, denen etwa 1500 Be⸗ ſucher beiwohnten, wurden in ſtark drei Stun⸗ den abgewickelt. Nord mark, das ohne den deutſchen Meiſter Baumgarten antrat, hatte gegen Württemberg einen ſchweren Stand und gewann nur knapp mit 9:7 Punkten.— Weſtfalen dagegen, in deſſen Staffel über⸗ raſchend Schnarre im Halbſchwergewicht boxte. gab der Vertretung der Oſtmark mit 12:4 das Nachſehen. obwohl die Oſtmärker weſentlich beſſere Kämpfe lieferten, als bei den deutſchen Meiſterſchaften in Frankfurt.— Der Gau Nie⸗ derſachſen erreichte kampflos die Zwiſchen⸗ runde, da Pommern ſeine Meldung in letzter Stunde zurückzog. In Liegnitz unterlag Südweſt den Schle⸗ ſiern 6:10 und anſchließend trennten ſich Mitte und Oſtpreußen 818 unentſchieden. Die Entſcheidung wird hier nach Ueberprüfung der Einzelergebniſſe fallen. In Görlitz be⸗ hielt Brandenburg ſicher über Bavern mit 10:6 die Oberhand. und dann ging Heſſen gegen den ſtarken Niederrhein 214 ein. In Hirſch⸗ berg trug Niederſachſen(da Pommern zurück⸗ gezogen hatte, einen Freundſchaftskampf in ſechs Gewichtsklaſſen gegen eine verſtärkte Hirſchber⸗ ger Staffel aus und gewann klar mit 12:0 P. Anſchließend landete der Mittelrhein einen eindrucksvollen 12:4⸗Sieg über Sachſen. Schleſien— Südweſt 10:8 Im Liegnitzer Hubertushof ſtanden ſich zum erſten Kampf Schleſien und Südweſt gegenüber. Die Südweſtdeutſchen, die ohne Nappfjlber. Schöneberger und Mietſchke antraten und dazu noch reichlich Pech hatten(Winter zog ſich in ſeinem Kampf in der zweiten Runde eine Ver⸗ letzung des Mittelhandknochens zu), unterlagen den tapferen Schleſiern glatt mit 6:10 Punkten. Ergebniſſe(vom Fliegg. aufw.): Bam⸗ berger(S) beſ. Winkler n. P., Mildenberger (S) beſ. Dietrich in der 1. Rd. k. o., Büttner 2. (Sch) beſ. Joswig n. P., Büttner 1.(Sch) beſ. Bucher n. P., Mahn(Sch) beſ. Stauch Pirma⸗ ſens) n. P., Ims(S) beſ. Hoffmeiſter n. P., Konzak(Sch) beſ. Winter n. P., Kloſe(Sch!) beſ. Leis n. P. Die Zwiſchenrunde im Boxen Die Boxer beſtreiten am Donnerstag im Frei⸗ luftring des Hermann⸗Göring⸗Sportfeldes die Zwiſchenrundenkämpfe des Gau⸗Mannſchafts⸗ turniers. Die Paarungen lauten wie folgt: Niederſachſen Mittelrhein Brandenburg Niederrhein Schleſien—Mitte Nordmark— Weſtfalen Im Kampf zwiſchen Oſtpreußen und Mitte, der mit 818 einen unentſchiedenen Verlauf ge⸗ nommen hatte, wurde der Mitte-Staffel der Sieg zugeſprochen, weil ſie bei der Geſamtwer⸗ tung der acht Kämpfe die größere Punktzahl— 1241:1217— zu verzeichnen hatte. Belgiſcher Elappenſieg in der „Tour“ Bei der Frankreich-Rundfahrt feierte am Mittwoch der Belgier Kint ſeinen dritten Etap⸗ penſieg innerhalb von 5 Tagen. Er gewann am Mittwoch die Teilſtrecke von Straßburg nach Metz(186 Km.) nach einer Fahrzeit von 5:43:27 Stunden. Die Deutſchen Weckerling, Arents und Wendel kamen vier Minuten ſpäter ein, wäh⸗ rend Hauswald knapp eine Viertelſtunde verlor. Im Geſamtergebnis hat ſich nichts verändert. Deulſche Jugend-Meiſterſchaflen Vom 24.—28. Auguſt in Frankfurt a. M. Die urſprünglich für Nürnberg angeſetzten Deutſchen Jugend⸗Meiſterſchaften werden auf Anordnung des Reichsjugendführers und ſeines Beauftragten für die Leibeserziehung der deut⸗ ſchen Jugend. Obergebietsführer von Ticham⸗ mer und Oſten, nunmehr vom 24.—28 Auguſt in Frankfurt a. M. durchgeführt. Die Cinzel⸗ meiſterſchaften für Jungen und Mädel werden in der Leichtathletik, im Schwimmen und Ten⸗ nis abgewickelt. Außerdem treffen alle Vebiets⸗ meiſter im Fußball, Handball und Hockey in Frankfurt zuſammen, um ihre Meiſter feſtzu⸗ ſtellen. Alle Wettkämpfer und Wettkämpferin⸗ nen werden in Privatquartieren untergebracht. Norwegens Leichtathleten ſchlagen Dänemark Nach ihrer Niederlage in London glückte den norwegiſchen Leichtathleten im zweitägigen Länderkampf gegen Dänemark im Kopenhage⸗ ner Stadion ein verdienter Sieg mit 345,31 gegen 334,30 Punkten. Von den acht härteſten Wettbewerben des zweiten Tages gewannen die Gäſte allein ſechs. Den härteſten Kampf gab es im 800⸗Meter⸗Lauf, den der Däne E. Roſe in 1:54,2 vor dem bekannten Norweger Per Lie (1:54, 4) gewann. Sie hören im Rund funk. Freitag, den 29. Juli 1938 l Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, 6.30 Frühkonzert, 8.30 Muſik am Morgen, 11.30 Volksmuſik und Bauerkalender, 12.00 Mittagskonzert, 12.40 Reichsſendung: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938„Rückblick auf die Vor⸗ mittagskämpfe des dritten Tages“, 13.15 Mittagskon⸗ zert, 14.00 Allerlei zum Nachtiſch. 16.00 Muſik am Nachmittag, 17.00 Zum 5⸗Uhr⸗Tee, 18.00 Aus Mann- heim: Volksmuſik, 18.30 Griff ins Heute, 19.00 Unter⸗ haltungsmuſik, 20.10 Chorkonzert, 21.10 Fliegermuſik, 21.30 Reichsſendung: Appell des Deutſchtums im Aus⸗ lande auf dem Schloßplatz zu Breslau, anſchließend Unterhaltungsmuſik, 23.20 Tanz und Unterhaltung, 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik 5.45 Ruf ins Land, 6.00 Toccata, v. Muffat, 6.30 Frühkonzert, 8.05 Wetterbericht, 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe, 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind, 10.30 Adolf Spieß, Vater des Schulturnens, 12.00 Mittagskonzert, 12.40 Von Bres⸗ lau Reichsſendung: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938, Rückblick auf die Vormittagskämpfe des dritten Tages, 13.15 Mittagskonzert, 14.10 Aus Bres⸗ lau: Deutſches Turn- und Sportfeſt Breslau 1938 Unterhaltungskonzert mit Berichten vom dritten Haupttag, 18.00 Das Erbe von Breslau, 18.30 Der fröhliche Lautſprecher, 19.15 Die 15. Große deutſche Rundfunkausſtellung, 19.30 Kleines Klavierkonzert, 20.15 Unterhaltungskonzert, 21.30 Reichsſendung: Appell des Deutſchtums im Auslande auf dem Schloß⸗ platz zu Breslau, 23.10 Wetterbericht, 23.20 Tanz und Unterhaltung, 24.00—3.00 Nachtkonzert. der leuchkende Regenſchirm Erfinder⸗Wettbewerb in Paris Wie alljährlich, ſo findet auch jetzt in Paris der große„Wettbewerb der Erfinder“ ſtatt. Dieſe Einrichtung, die mit einer öffentlichen Ausſtellung der Modelle neuer Erfindungen verbunden iſt, wurde ſchon in der Vorkriegs⸗ zeit von dem damaligen Polizeipräfekten Lépine geſtiftet. Für die beſten der wirklich als brauchbar anzuſprechenden Erfindungen ſind Preiſe ausgeſetzt. Unter den Pariſern iſt dieſer Wettbewerb ſehr beliebt. Alljährlich wird die Ausſtellung ſehr reichhaltig beſchickt. Jeder⸗ mann darf ſich beteiligen. Und ſo iſt es natür⸗ lich, daß auch die allerſeltſamſten und abwegig⸗ ſten Erfindungen zur Schau geſtellt werden. Es gibt eben ſehr viele gute Leute. die ſich den Kopf zerbrechen, wie ſie durch möglichſt geniale und verblüffende Erfindungen dem Fortſchritt dienen und ihren Mitmenſchen das Leben er⸗ leichtern könnten. Unter den„Blüten“ der diesjährigen Aus⸗ ſtellung finden ſich wahre Prachtſtücke. So ein leuchtender Regenſchirm. der dem Träger es ermöglicht, die Pfützen zu vermeiden. Dann ein Haustürſchloß, in das ein photographiſcher Apparat eingebaut iſt, um den Einbrechern Schach zu bieten. Sehr ſchön iſt auch eine kino⸗ matographiſche Weckuhr. die beim Wecken vor den Augen des aufgeſchreckten Schläfers einen Miniaturfilm abrollt. Ganz groß ein auto⸗ matiſcher Arzt, ein merkwürdiger Apparat, der alle Krankheiten mittels eines geheimnisvollen „Ceranium“ genannte Stoffes entdeckt! Einige der ausgeſtellten Gegenſtände zeugen von großer Geſchicklichkeit. Zu erwähnen iſt eine 9 Ztm. lange Violine, die aus 83 Holz⸗ ſtückchen zuſammengefügt iſt; eine Ritterburg. ein kleines Wunderwerk aus Elfenbein und koſtbarem Holz. Ferner eine hölzerne Loko⸗ motive, die durchaus funktioniert. Der Erfin⸗ der hat keine anderen Materialien dafür ver⸗ wandt als Zigarrenkiſtenholz und Zündhölzer. Das hübſcheſte Stück aber iſt ein von einem jun⸗ gen Arbeiter der Vorſtadt Belleville gefertigter künſtlicher Kanarienvogel. Der hölzerne Vogel ſingt melodiſch und ſagt„Bonzour“, wie die Neger der franzöſiſch⸗weſtindiſchen Inſeln, und „Bjiour“, wie die waſchechten Pariſer zu ſagen pflegen. Aber richtig„Bon Jour“ ſagen will er nicht, denn er ſtammt aus Belleville, wo das nicht üblich iſt. Nelſon-Reliquier Auf dem Landſitz Porteſham⸗Houſe bei Dor⸗ cheſter ſind dieſer Tage einige Andenken, die von dem großen engliſchen Seehelden Nelſon herrühren, verſteigert worden. Die Gegenſtände ſtammen aus dem Beſitz des Admirals Hardy. der in der Schlacht von Trafalga Nelſons Flaggenkapitän geweſen war und das Admiral⸗ ſchiff„Victory“ kommandiert hatte. Eine Kopie des Gebets, das Nelſon in der Nacht vor der Schlacht verfaßt hatte, wurde für neun Guineen von dem Verein ehemaliger Marineoffiziere der Grafſchaft Dorſet erſteigert. Der Verein will dieſe vergilbte, unter Glas gelegte Reli⸗ quie dem Flaggſchiff der Zweiten Torpedoboot⸗ Flottille der britiſchen Mittelmeerflotte ſchen⸗ ken. Denn dieſes trägt den Namen jenes Ad⸗ mirals Hardy. Eine Haarlocke Nelſons. die im Jahre 1806 von Nelſons Freundin Lady Mamilton dem damaligen Prinzen von Wales. ſpäteren König Georg IV. überſendet worden war. brachte elf Pfund Sterling. Den gleichen Betrag ergab ein Ring, den Nelſons Familie dem Admiral Hardy zum Andenken geſchenkt hatte. Am höch⸗ ſten bewertet, mit 39 Pfund Sterling, wurde ein Chippendale Schreibpult, daß Admiral Hardy auf der„Victory“ benutzt hatte. E e die fl aun 1 nah Fr Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Dresden) dleleicht erſaß⸗(10. Fortſetzung) elleicht erfaßte ſie in dieſer Zeit auch noch ni was das für ſie bedeutete. 9 8 e e ee Ein trauriges Weihnachtsfeſt wurde in dieſem Jahre auf dem Eickhofe gefeiert. Wie anders hatte man ſich alles ge⸗ dacht.„Weihnachten“, hatte der Alte im Sommer geſagt, „dann iſt der Junge ſchon aus dem dummen Vierteljahr her⸗ aus. Dann langt er ſchon nach dem Weihnachtsbaum“, und nun brannte kein Lichterbaum. Still ging das Jahr zu Ende. An ſeinem letzten Abend ſaßen ſich Vater und Sohn allein in der Wohnſtube gegen⸗ über. Die beiden Frauen waren ſchon zu Bett gegangen. 5 Lange Zeit ſaßen ſie ſtumm., mit ihren Gedanken be⸗ ſchäftigt, und ließen das verfloſſene Jahr an ihrem Geiſte vor⸗ überziehen. Dann begann der Alte plötzlich zu ſprechen. Erſt kamen die Worte ſtockend, abgehackt, dann ſchneller, fließender, und ſchließlich geriet er immer mehr in Erregung. Von der Ver⸗ gangenheit ſprach er, von ſeinen Hoffnungen und Enttäu⸗ ſchungen, dann von der Zukunft, dieſer grauen, troſtloſen Zukunft. Da wandte er ſich jäh an ſeinen Sohn. Was ſoll nun werden, Schwiethardt?“ Der ſaß unbeweglich. -Ich weiß es nicht, Vater.“ Du biſt der letzte Eickhoff. „Ja— Vater.“ „Soll unſer Geſchlecht mit dir ausſterben?“ 4 9. werde es nicht verhindern können— fetzt nicht ehr. Der Atem des Alten ging ſchwer. Er rang nach Worten. Er beugte ſich vor. „Doch. Einen Weg gibt es noch. Laß dich ſcheiden!“ „Vater!“ Schwiethardt richtete ſich jäh auf.„Nein!“ »Es gibt keinen anderen Weg. Warum nicht?“ „Einmal habe ich wie ein Lump an einer Frau ge⸗ handelt, ein zweites Mal— nein!“ »Und der Hof? Unſer Hof, auf dem die Eickhoffs ſchon vor Jahrhunderten ſaßen? Was ſoll aus ihm werden? Sol er in fremde Hände kommen? Ich war der einzige Sohn, ebenſo wie du es biſt. Kein naher Verwandter iſt da, der das Erbe antreten könnte.“ 5 Die Stimme des Alten klang heiſer und drohend, aber die Zeiten, da ſie den Sohn einſchüchterte, waren vorbei. Schwiet⸗ hardt Eickhoff war in der Not der letzten Jahre zum Mann gereift. Ruhig entgegnete er: »Und warum iſt das ſo? Doch nur, damit alles hübſck beiſammen blieb! Nur nicht mehrere Kinder, damit der Erb⸗ ſohn die Geſchwiſter nicht abzufinden brauchte! So habt ihr gerechnet, du und deine Eltern. Wenn ſich heute zeigt, daß eure Rechnung falſch war, iſt das meine Schuld?“ Der Alte wollte auffahren, aber Schwiethardt ſprach ſchon weiter: -Ich will nicht mit dir rechten, Vater. Ich wiu nicht ſagen, daß alles hätte anders ſein können, denn doran trage ich ebenſoviel Schuld wie du. Wäre ich damals nicht ein elender Feigling geweſen, ſondern hätte zu meinem Wort ge⸗ ſtanden, dann hätten wir jetzt einen Erben, einen geſunden Jungen. Glaube mir, daß ich unter dieſem Gedanken nicht weniger leide als du. Aber— mich ſcheiden laſſen, eine andere heiraten— nein, Vater! Das kann ich nicht, und ich bitte dich nur eins: Laß es Hille nicht entgelten. Vielleicht— wir ſind ja noch jung— vielleicht geſchieht doch noch ein Wunder.“ Schwiethardt glaubte ſelbſt nicht an ſeine letzten Worte. Er ſagte ſie nur aus Mitleid mit dem Vater, der zuſammen⸗ geſunken im Seſſel ſaß, den Kopf in beide Hände geſtützt. Es kam keine Antwort. Der Alte mochte ſelbſt fühlen. daß hier ein hartes Wort oder ein barſcher Befehl nichts mehr fruchtete. i So wird es nun immer bei uns bleiben, ſo troſtios, dachte Schwiethardt. Die Zeit wird wohl lindernden Balſam auf die Wunden legen, aber das Glück wird nicht mehr ein⸗ kehren auf dem Eickhof. * Lenas Ohnmachtsanfall jagte Ernſt Bruckner einen ſchönen Schrecken ein. Er betrat die Gaſtſtube gerade in dem Uugenblick, als ſie pom Stuble ſank. Minchen Linnemann jchrie auf, die Muſik verſtummte, und erſchrockene Menschen bemühten ſich um die Ohnmächtige. „Sie hat vorhin ſchon über heftige Kopfſchmerzen ge⸗ klagt, als ich ſie an unſeren Tiſch holen wollte“, ſagte ein hunger Menſch. und Minchen Linnemanns ſchuldbewußte Miene klärte ſich auf. Wahrhaftig. ſie hatte ſchon gedacht, daß ihre Erzählung ſchuld ſei. Wenn Lena nur erſt wieder zu ſich kommen würde! Auf alle Fälle war es wohl gut, nichts von dem Geſpräch zu erwähnen. So erfuhr Ernſt Bruckner denn auch nicht den wahren Grund von Lenas Ohnmacht. Als ſie wieder zu ſich kam, ſah ſie erſt verwirrt auf die vielen Menſchen und erklärte dann, daß ſie ſich ſchon ſeit Stunden nicht mehr wohlgefühlt habe. „Kannſt du denn die Bahnfahrt auch aushalten oder wollen wir lieber einen Zug länger warten?“ fragte Bruckner beſorgt. „Nein, das iſt nicht nötig, ich fühle mich ſchon wieder ganz gut. Es hat wirklich nichts auf ſich.“ Es war Lena ſehr peinlich, ſo im Mittelpunkt der allge⸗ meinen Aufmerkſamkeit zu ſtehen, deshalb drängte ſie fort. Sie fühlte ſich bis auf eine leichte Benommenheit im Kopfe wirklich ſchon wieder ziemlich wohl. Minchen Linnemann drängt herzu: „O Gott. Lena, was haben wir für einen Schreck ge⸗ kriegt!“ Ihr Anblick rief Lena mit einem Schlage die Urſache ihrer Ohnmacht ins Gedächtnis zurück, und nun drängte ſie erſt recht zum Aufbruch. Ernſt. Bruckner beſtellte noch eint Die Stimme des Blutes Erfriſchung. Als er zahlte, nannte der Kellner Lena„ſunge Frau“ in der Meinung, daß er es mit einem jungen Ehepaar zu tun hatte. Bruckner wurde dadurch ſehr verwirrt, aber Lena beachtete es nicht. i In der Bahn war ſie ſehr ſtill. Der Mann beobachtete ſie mit verſtohlener Beſorgnis. Er hätte ſie am liebſten in den Arm genommen und ſie ſtill und zärtlich geſtreichelt. In einem ganz neuen, reizvollen Licht war ſie ihm vorhin in ihrer Hilfloſigkeit erſchienen. Er hatte ſie nie anders als ſtarl und aufrecht geſehen. denn Leng Bormann hielt es mit dem Spruch, der den Giebelbalken ihres väterlichen Hauſes zierte: „Herz bezwingen, Zunge binden, Eignen Willen überwinden.“ Es war gut, daß ſie nichts von ſeinen Gedanken und Wünſchen ahnte; es hätte ſie nur in neue Unruhe geſtürzt. Ihr Inneres war ohnehin wie aufgewühlt durch das, was ſie heute erfahren hatte. Sie kam auch in der nächſten Zeit nicht davon los. War wirklich alles Wahrheit an Minchen Linnemanns Bericht? Sie wartete heimlich auf eine Nachricht von zu Hauſe, doch ſie kam nicht. Dafür traf aber nach einigen Wochen ein Brief von Kremer ein. Er gab ihr darin in ſeiner krakeligen und unge⸗ übten Altmännerſchrift ein anſchauliches Bild von den Vor⸗ gängen auf dem Eickhoſe, berichtete auch von ſeinem Beſuche dort, und Lena las zwiſchen den Zeilen, daß ſein bitterer Groll gegen den alten Eickhoff im Schmelzen begriffen war. „Ich kenne Dich und weiß, daß Du dich nicht über dieſes Unglück freuen wirſt“, ſchleß er.„Allerdings könnte Dir niemand ein gewiſſes Gefühl der Genugtuung darüber ver⸗ übeln. Aber wenn Du ihn jetzt wiederſehen würdeſt, den Alten, Du würdeſt ihn kaum wiedererkennen. Halt Deinen Jungen feſt. Lena, und mach einen ordentlichen Kerl aus ihm! Dann biſt Du glücklicher und reicher als die vom Eickhofe.“ Und Lena umſchlang ihren Jungen mit naſſen Augen und mit zuckendem Herzen. Der Brief flatterte dabei zu Loden. In dieſem Augenblick betrat Ernſt Bruckner unver⸗ hofft die Stube. Er ſah ihre Erregung und ſah auch das Briefblatt. „Was iſt dir. Lena?“ fragte er beſorgt.„Haſt du ſchlechte Nachrichten von zu Hauſe bekommen?“ Sie ſchüttelte den Kopf und verſuchte ſich zu faſſen. Da überkam es den Mann wieder wie vor Wochen in der Bahn. „Lena“, ſagte er mit verhaltener Zärtlichkeit,„du ſollteſt nicht mehr ſo viel an Göhrden denken. Denn euer Zuhauſe iſt doch jetzt hier— bei uns.“ Der Ton ſeiner Stimme ließ Lena aufhorchen. Sie ſah auf und las in ſeinen Augen, was der Mund noch verſchwieg. Zum erſten Male kam ihr eine Ahnung, was in Ernſt Bruckner vorging. Sie erſchrak ſo ſehr, daß ſie alles andere darüber vergaß. Mein Gott, nur das nicht! Sie müßte dieſem Manne, den ſie ſchätzte und achtete, bitter wehe tun. Müßte vielleicht dieſes Haus, das ihr wirklich ſo etwas wie eine zweite Heimat geworden war, für immer verlaſſen! Haſtig nahm ſie den Brief auf und ſagte in möglichſt harmloſem Ton: „Das weiß ich, und ich freue mich darüber. Doch jetzt muß ich ſchnell einmal nach dem Mittageſſen ſehen.“ Ernſt Bruckner war etwas enttäuſcht, aber er deutete ihre Verwirrung nicht zu ſeinen Ungunſten. Im Gegenteil! Wenn Lena das gewußt hätte, wäre ſie ſicher noch viel ratloſer geweſen. Sie glaubte ihm ja deutlich gezeigt zu haben, daß ſie ihn nicht verſtehen wollte. So ſehr ſie Ernſt Bruckner ſchätzte, das— nein, das konnte nicht ſein! Dann — dann noch lieber fort, wenn ſie auch ein Grauen vor fremden Menſchen empfand. N Arme Lena! Der Tag war nicht mehr fern, an dem ſie das Haus ohne Ernſt Bruckners Zutun verlaſſen mußte.— Es war einer der erſten ſchönen Märzentage. Lena ſtand unweit des Hauſes an der ſtraff geſpannten Wäſcheleine und hing Wäſche auf. Luſtig flatterten die einzelnen Stücke im Winde. Nach ein paar trüben Regentagen ſchien heute die Sonne frühlingshaft warm. Ein herber, kräftiger Geruch entſtieg dem Erdboden. „März nimmt den Pflug beim Sterz“, ſagt ein altes Bauernwort. Und das iſt wahr. Überall, wohin auch Lenas Blicke über das weite, flache Land ſchweiften, gingen die Landleute hinter dem Pfluge. Auch Ernſt Bruckner zog, nicht weit von ihr entfernt, ſchon ſeit Stunden ſeine ſchnurgeraden Furchen, um das Feld für die Haferſaat vorzubereiten. Und neben ihm trippelte ſchon während der ganzen Zeit der kleine Hermann. Das eine Händchen klammerte ſich am Pflug feſt, und er machte die Beine möglichſt lang und trat gewichtig auf, wie ein rechter Bauer. Trotzdem kamen auf jeden Schritt Ernſt Bruckners be. ihm mindeſtens zwei, und die Erdkrumen krochen oben in ſeine Stiefelchen. Er mußte eigentlich todmüde ſein, aber er ließ ſich nicht fortbringen. Bei einem Verſuch Lenas wehrte er ſich mit Händen und Füßen:„Bei Onkel Ernſt bleiben! Pflügen!“ „Du wirſt beſtimmt noch mal ein rechter Bauer!“ Es war allerdings nicht zu verkennen: Je älter Hermann wurde, je mehr zeigte ſich ſeine leidenſchaftliche Liebe zur Bauernarbeit und zu Tieren, beſonders zu Pferden. Lena wußte nicht, ob ſie ſich darüber freuen oder grämen ſollte. Eigentlich hatte ſie ſich die Zukunft ihres Jungen ja anders gedacht. Er, der ohne ein rechtes Zuhauſe aufwachſen mußte und darum, wie ſie meinte, doch nie ſo ganz feſt im Heimatboden wurzeln konnte, er ſollte kein Landwirt werden. Darum wollte ſie ihn ſpäter auf die höhere Schule ſchicken und ihm, wenn ſeine Begabung ausreichte, etwas Tüchtiges lernen laſſen. Irgendeinen Beruf, zu dem er Neigung zeigte und der ihn fortführte aus dieſer Gegend, wo ihm aus feiner Herkunft nur Schwierigkeiten und Kummer erwachſen würden. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß ſich die Stimme des Blutes ſchon ſo früh und ſo mächtig in ihm regen würde. Roman von Male Schm'dtsbers“ Lena hing eben das letzte Wäſcheſtück auf und fuhr aus ihrem Sinnen empor. Auf dem Wege, der von der Land⸗ ſtraße zum Hauſe führte, ſah ſie einen Mann herankommen. Sein Gang und ſeine Haltung kamen ihr bekannt vor. Als er näherkam und ſie ſchärfer hinſah, durchzuckte es ſie plötzlich. Das war ja der alte Kremer. Wahrhaftig, Onkel Kremer! Er wollte ſie beſuchen! a In ihrer Freude fiel Lena zuerſt gar nicht die ungewöhn⸗ liche Beſuchszeit auf; es war ja Alltag und Vormittag. Sie ließ ihren Wäſchekorb ſtehen und lief ihm entgegen. „Onkel Kremer! Das iſt aber eine Überraſchung!“ Da ſah ſie in ſein Geſicht und ſtockte. Kremer konnte ſich ſchlecht verſtellen, und ſie ſah an ſeinem Geſicht ſofort, daß etwas Beſonderes vorgefallen war, und gewiß nichts Er⸗ freuliches. „Ja. Kind, ich muß dich mal beſuchen. Hätte ich geſtern allerdings noch nicht gedacht—“ „Iſt etwas paſſiert, Onkel Kremer?“ fragte Lena mit großen, angſtvollen Augen. Kremer huſtete und wiſchte ſich mit dem Taſchentuch über das Geſicht. „Laß uns erſt mal ins Haus gehen, Kind. Biſt du allein?“ „Nein, Frau Bruckner iſt im Hauſe, und ihr Sohn iſt mit Hermann drüben auf dem Felde.“ Sie zeigte mit der Hand hinüber und ging, große Unruhe im Herzen, mit ihm ins Haus, wo Frau Bruckner ihnen ſchon entgegenkam. Lena wartete die Begrüßung kaum ab.„Onkel Kremer“, bat ſie,„ſag mir doch gleich, warum du kommſt. Du willſt mich nicht bloß beſuchen, das ſehe ich dir an.“ „Ja, Lena—“ Kremer ſetzte zum Sprechen an, brach ober gleich wieder ab. Verdammt, es war doch ſchwer! „Iſt was mit Vater oder Mutter? Sind ſie krank?“ „Deine Eltern ſind geſund, aber deine Schwägerin—“ „Anna? Was iſt mit ihr?“ „Ja, Lena—“ Kremer legte den Arm um ihre Schul⸗ tern—„ich muß es dir doch wohl ſagen, es hilft nichts. Anna iſt geſtern verunglückt, ſie iſt— iſt—“ „Tot!“ vollendete Lena, während ihre Hand nach dem Herzen fuhr, das nach ein paar raſenden Schlägen plötzlich ausſetzte. Es war gut, daß Kremers Arm ſie ſtützte. f „Nicht aufregen!“ mahnte er.„Wir beide, du und ich, müſſen den Kopf oben behalten, denn zu Hauſe,— dein Bruder— deine Eltern— mit ihnen iſt nichts anzufangen.“ „Wie iſt denn das geſchehen?“ fragte Frau Bruckner ſchreckensbleich. „Autounglück. Sie war geſtern abend noch ſpät zum Dorfe gefahren. Auf dem Rückwege iſt es dann paſſiert. Ob ſie durch die Scheinwerfer geblendet oder ſonſt irgendwie ver⸗ wirrt wurde— ſie iſt mit dem Rade geradewegs vor das Auto gefahren und durch die Windſchutzſcheibe geflogen. Da⸗ bei wurde die Halsſchlagader durchſchnitten, und ſie war in wenigen Minuten verblutet. Den Autofahrer ſcheint keine Schuld zu treffen.“ „Mein Gott! Mein Gott!“ ſtöhnte Lena. „Du mußt dich faſſen, Lena. Du darfſt mir nicht auch ſchlapp machen. Ich wollte dich ja holen. Du kannſt jetzt zu Hauſe nicht entbehrt werden.“ ö „Ja, kann ich denn fort? Der Junge—?“ Lena ſah ſich wie hilfeſuchend um. „Selbſtverſtändlich!“ erklärte Frau Bruckner energiſch. „Du mußt gleich mitfahren. Der Junge bleibt natürlich hier. Den kannſt du dabei nicht gebrauchen.“ „Dann pack nur gleich das Nötigſte zuſammen. Der rächſte Zug geht in einer Stunde, und eine halbe Stunde müſſen wir bis zum Bahnhof laufen“, ſagte Kremer. Frau Bruckner ſetzte mit zitternden Händen den Waſſer⸗ keſſel auf, um noch raſch eine Taſſe Kaffee zu kochen. Dann ſief ſie hinaus auf das Feld. Ernſt mußte doch unterrichtet werden. Währenddeſſen ſtreifte Lena in ihrer Kammer ein ſchwarzes Kleid über und machte ſich fertig für die traurige Fahrt in das Elternhaus. * „Willſt du wirklich den ganzen Tag aufbleiben, Vater? Du ſollteſt dich lieber noch ein paar Stunden hinlegen.“ Hille Eickhoff trat mit dieſen Worten in die Wohn⸗ ſtube, wo ihr Schwiegervater im Lehnſtuhl am Fenſter ſaß und las. Der alte Eickhoff war krank geweſen; ganze vier Wochen hatte er zu Bett gelegen. Das war in ſeinem ganzen Leben noch nicht vorgekommen. Von einer Fahrt zum Viehmarkt in der Stadt hatte er ſich eine böſe Erkältung mit heimgebracht, zu der dann Grippe hinzukam. Es wollte und wollte nicht beſſer werden. Der Arzt zuckte die Achſeln. Er und auch die Angehörigen mußten nur zu gut, woran das lag. Der Alte war wie ein ſtarker Baum, an deſſen Wurzeln die Axt gelegt iſt. Noch grünte er, noch konnte er nicht ſterben, aber die Quelle, die ſeinen Lebenswillen ſpeiſte, ſchien verſiegen zu wollen. Das ganze Leben erſchien ihm ſo zwecklos. Immer wieder kam das in der erſten Zeit in ſeinen Fieberphantaſien zum Ausdruct, in denen er gegen oas Verhängnis tobte, das über ſein Haus hereingebrochen war. Hille wagte ſich in dieſen Tagen überhaupt nicht in die Nähe des Krankenzimmers. Als das Fieber ſank, wurde es langſam beſſer; aber der Mangel an Lebensmut zog die Krankheit ſehr in die Länge. Seit einer Woche ſtand er nun täglich einige Stunden auf, und heute wollte er zum erſten Male den Nachmittag außer Bett verbringen. Auf die beſorgte Frage ſeiner Schwiegertochter ant⸗ wortete er nur mit einem undeutlichen Brummen. Hille warf ein paar Scheite in den Ofen und legte ihm die herabgerutſchte Decke wieder über die Knie. „Laß doch!“ wehrte er kurz ab.„Ich bin kein Wickel⸗ kind. Geh nur wieder an deine Arbeit.“ ö Fortſetzung folgt A——— —— * —— —————— „„ D . 0 —— Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dilenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stoch Lokale Nachrichten Viernheim, den 28. Juli 1938 Anſer Tagesſpruch Fürchte dich nicht vor dem, was zu fürchten iſt, fürchte dich nur vor der Furcht. Hölderlin. * 9 Im d ch¹mmlacl Gibt es überhaupt noch einen anderen Ge⸗ danken bei der ſchwitzenden Menſchheit als —— Hach, jetzt ins Schwimmbad!“? Wenn die Hitze und Schwüle auch noch den letzten Gedanken aus dem in Auflöſung befindlichen Hirn herausgezogen hat, ein Rettungsanker bleibt—— Waſſer! Wenn man noch bei der Arbeit ſein muß, dann ſieht man neiderfüllt, wie die glücklichen anderen mit Badeutenſilien bewaffnet ins Schwimmbad fahren, f es nun nach Weinheim, Mannheim, Ladenburg uſw. — Aber auch uns ſchlägt die Stunde—— ins Waſſer! So ein Rundgang um das Becken, gewiſſer⸗ maßen als Vororientierung iſt unbezahlbar. Es werden natürlich Unzählige jetzt über mich die Naſe rümpfen,... Rundgang... Vor⸗ orientierung, ſo ein Quatſch, ein Sprung und drin biſte! Ja, das habe ich mir auch immer geſagt, ich glaube auch ohne Zweifel, daß ich reinkäme, aber ob und wie ich wieder raus⸗ käme, das iſt ein Kapitel für ſich. Ich bin natürlich kein abſoluter Nichtſchwimmer, be⸗ wahre, ich würde ſogar für mein Leben gern ſchwimmen, ſo richtig—— ppffffft— hab — ppffffft——! Aber, ich hänge eben noch zu ſehr an der Mutter Erde! Ich bummle auf jeden Fall erſt mal gemütlich ums Becken. „S' Tiefe,“ gekennzeichnet durch vornehme Kleinheit, Bläue des Waſſers und abſolute Beherrſcher der Technik hat immer nur eine beſtimmte Auswahl an Gäſten. Und Springer ſind darunter! Ich bin immer wieder platt, ſo einfach ein Sprung aus heiterem, lachendem Leben heraus—— pung—— ſchon iſt's —paſſiert, und dann ſchwimmen, ich präge mir jede Bewegung ein, furchtbar einfach ſowas, ich mache es genau ſo, ganz genau ſo, nur meine Füße, die machen das nicht gleichzeitig, der richtige Kamfummdich fehlt halt noch. Und im„Abteil“ der Nichtſchwimmer, da iſt ſchon mehr Leben, d. h. ein richtiger Schwim⸗ mer verachtet ja das Idiotengewäſſer! ſolche Verachtung muß man eben mit Würde er⸗ tragen, wenn's auch ſchwer fällt! Aber auch hier wird geſchwommen, oder wenigſtens mit dem Schwimmen gerungen, auch hier iſt viel Waſſer, aber ein gütiges Geſchick hat dafür geſorgt, daß der Dumme auch im allerletzten Moment noch Boden unter die Füße bekommt. Ach, ſolche Momente, wenn einem das Leben wieder neu geſchenkt iſt, man überſieht ſogar die Spottgrinſenden Nebenſchwimmer, und das will ſchon viel heißen! Das kann man alſo ſchon alles vor⸗ und nachfühlen auf dem Bummel ums Becken, und dann, ein raſcher Entſchluß— und lang⸗ ſam verſenkt man ſich im kühlen Naß. Wie ich mich da ſo im Schwimmen„erging“, ſehe ich Märchen. Ob Mäxchen ſchwimmt? Man kann das auf den erſten Anhieb nicht entſcheiden, denn man ſieht nur den Kopf und die Fluten zerteilende Arme, und immer nach 5 Sekunden taucht der Menſch in ſenkrechter Lage erlöſt auf.„Märchen, Märchen! Sag mal Märchen, ſchwimmſt du richtig, oder tuſt du nur ſo?“ „Ob ich richtig ſchwimme? Na und ob! Da hätteſt mich vorhin ſehen ſollen, ich habe fabel⸗ haft im Waſſer gelegen!“„Wie, was haſt du?“ Ich glaubte die Reportage eines richtigen Schwimmwettkampfes zu hören.„Haſt du es denn ſelbſt geſehen?“„Geſehen, ſo was fühlt man doch, wenn man ſo richtig wundervoll auf dem Waſſer liegt.“„hm, aber das letzte Mal konnte ſtdu doch noch nicht richtig ſchwim⸗ men?“„Na, das iſt ja gleichgültig, jetzt kann ich es auf alle Fälle.“ Mutig verſuche ich mich noch weiter in der Kunſt auch waagrecht durchs Leben zu kommen, dann ſuche ich mir einen ſchattigen Platz und ruhe mich von mei⸗ nen Strapazen aus. Aber ich laſſe nicht nach, eine Stunde ſpäter bin ich ſchon wieder im Waſſer, bis ich es raus habe, wie man ſo wundervoll im Waſſer liegt! Wenn mich dann ein anderer Dummer frägt, wie das iſt, ſo wundervoll im Waſſer liegen, dann gebe ich genau ſo an wie Mäxchen! Großes Viernheimer Vollsjeſt am Samstag, den 6., Sonntag, den 7. und Montag, den 8. Auguft Zuſammenlegung des Arbeits⸗ amts Weinheim mit dem Arbeits- amt Mannheim. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1938 an iſt durch Verfügung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung das Arbeitsamt Weinheim aufge⸗ hoben worden. Es wird als Nebenſtelle des Arbeitsamts Mannheim die dem Arbeitsamt anfallenden Dienſtgeſchäfte weiterführen. Strafe muß ſein. Die Suchaktionen zur Abwehr des Kartoffelkäfers beſitzen offenbar nicht ſonderliche Anziehungskraft, denn in ei⸗ ner Reihe badiſcher wie pfälziſcher Orte blie⸗ ben die pflichtmäßigen Helfer aus„Vergeßlich⸗ keit“ fern. Natürlich erhielten ſie Strafbe⸗ fehle und werden wenig Ausſicht haben, ſich durch Einſpruch von der Zahlung zu befreien. Eum Venaneme Hallæsgescht- He... Nochber, ſage mol, was is denn do drauße uffm Turnerſportplatz im Wald los? Unſer kla Bawett'che is ewe hamkumme un hot erzählt, do drauße det des neie Schwimmbad angefange were. Sie hätt's vun e paar Mädcher aus ihrer Klaſſ gehert. Maſte dehn uffgeſtellt were un Elektromänner mit große Lampe hätt ſe a geſehe. Un Behm dehn umgeſchlage were, domit de Weg zum Platz brärer were det. Un Leit mit Grabſchippe wären neigange. Sage mol, was ſoll denn des alles bedeide, Hannes? Awer Käddel, des ſoll doch e Feſchtplatz gewe, hoſchte denn noch net in de Zeirung ge⸗ leſe, daß am 6., 77 un 8. Auguſt Vernemer Volksfeſcht is? En Feſchtplatz, Vernemer Volksfeſcht, ja was vorn Verein macht denn des Fecht? Awer Käddel, des is ka Verein, wu des Feſcht macht, ſondern ganz Verne macht do mit un damit die Sach a klappt, hot die Partei das Heft in die Hand genumme. Richtig, Hannes, des leicht mer ei, denn mä häwen im letſchte Johr weje der Maul⸗ und Klaueſeich die Kerwe aus⸗ falle loſſe müſſe, a die Tellſpiele ſin ins Waſſer g'falle un do kummt des Volksfeſcht jetzt grad recht. Ja, Hannes, jetzt bin ich awer doch neigierig un ſag emol, was gibts denn do alles zu ſehe? Ja, Käddel, ſoviel ich häb leire höre, ſoll des ebbes ganz Großes gewe; de Turnverein, alle Sportvereine, de„Klub der Gemütlichen“ uſw. mache mit un ſtellen unner annerem e Pyramid wie mer ſe in Verne noch net gſehe hot un angeſtrahlt werd ſe a un zwar mit allerhand farwige Lichtſtrahle, un die Radfahrer weren er Kunſcht weiſe, die Geſangvereine ſinge um die Wett, die Kegler kenne ſich Preiſe hole un va 10 Pfennig kannſcht de ſcheenſcht Gejeſtand gewinne. Die Kinner werren ſich um en ſcheene Platz ſchlage im erſchte Vernemer Originalzirkus„Nicola Tellheim un Co.“ In dem Zirkus ſolle Sache gezeigt were, wie man ſe im Zirkus Krone un Saraſani noch net zu ſehe gekrickt hot. Va die Kinner werd a noch en Kledderbam uffgeſtellt, wu ſo ſich er ganze Ausſteier erkleddern kennen. Es gibt ach noch e großes Brillant⸗Feier⸗ werk, wie mans ſeit Menſchegedenke noch net geſehe hot. Un die Vernemer„Edle Weſcher“ were ſich net iwer de verlorene Dorſcht beklage kenne, un die Magefrog is a gut geregelt. Menſch Meier, Hannes, do bleibt mer jo die Spucke weg, des koſcht doch allerhand Geld un wer ſoll den des alles uffbringe. Do werd de Eintritt awer deier were. Was deier, Käddel, im Gejedal, denn ſunſcht wers doch la Volksfeſcht, de Eindritt koſcht va die drei Dag ſag un ſchreiwe ganze 20 Pfenning un vor des biſſel Geld kann mer allerhand ſehe. Dunnerwetter, Hannes, des muß ich awer glei unſerm Vadder ſage, daß er ſich vor die drei Dag freimacht, denn do müſſe mer uner alle Umſtänd a mitmache! Alſo, Hannes, ich nem an, daß unſer Familie, a dei Familie an de Volksfechtdage uffm Turnerſportplatz be⸗ grüße kennen. Alſo, Käddel, uff Wirreſehe am 6., 7. un 8. Auguſt! Aufruf zur Erntehilje! Volksgenoſſen und Vollsgenoſſinnent Holt Euch heute abend in der Partei⸗ dienſtſtelle eine Erntehilfskarte, auf der der Bauer eure landwirtſchaftlichen Arbeiten beſcheinigt Die Erntearbeit hat eingeſetzt, jene Arbeit, die für unſer Volk von beſonderer, ja von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung iſt. Wie aus über⸗ einſtimmenden Berichten hervorgeht, kann bei dem jetzigen Stand der Ernte mit einem guten Ernteertrag gerechnet werden. Ungeheuer wich⸗ tig iſt es aber, daß eine rechtzeitige Sicherung der Ernte erfolgt, um nicht der e aus⸗ geſetzt zu ſein, Schaden zu erleiden. Vielfach mangelt es an landwirtſchaftlichen Arbeitern, wodurch eine rechtzeitige Einbringung der Ernte nicht gewährleiſtet iſt. Aus dieſem Grunde hat der Kreisleiter des Kreiſes Berg⸗ ſtraße, pg. Brückmann, für den geſamten Kreis eine Erntehilfs-Aktion in die Wege geleitet, um die Ernte 1938 ſo ſchnell! wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Die Partei, ihre Gliederungen und die ange⸗ ſchloſſenen Verbände werden in ſelbſtloſem Einſatz in vorderſter Front ſtehen und ſomit allen deutſchen Volksgenoſſen ein Beiſpiel ge⸗ ben davon, daß das Lebensintereſſe des deut⸗ ſchen Volkes vor alle perſönlichen Intereſſen zu treten hat. In unſerer Gemeinde liegt die Durchführung der Erntehilfs-Aktion in den Händen des Hoheitsträgers, Ortsgrup⸗ penleiters Braun, der auch die Erntehilfs⸗ karten ausgibt. Die von den Erntehelfern auszuführenden landwirtſchaftlichen Arbeiten werden in der Hauptſache in Hilfeleiſtungen bei der Ernte⸗ einbringung, insbeſondere aber der Getreide⸗ ernte, ſowie dem Ausdruſch beſtehen. Ar⸗ beitsleiſtungen, die mit Gefahr verbunden ſind, und die leicht zu Unglücksfällen führen kön⸗ nen(z. B. Einlegen an der Dreſchmaſchine, das Bedienen von Dampfmaſchinen, Explo⸗ ſions⸗ oder Elektromotoren, Aufzügen uſw.), kommen für die Erntehelfer nicht in Frage und ſind ohne weiteres auch von dieſen abzulehnen. Der Einſatz bei der Erntehilfe geſchieht frei⸗ willig und ohne Entgelt, bei völliger Selbſt⸗ verpflegung. Eine Haftung bei evtl. Unglücks⸗ fällen oder körperlichen Schädigungen wird da⸗ her weder von der Partei, noch von ihren Gliederungen oder angeſchloſſenen Verbänden übernommen. Die Erntehilfe-Aktion erſtreckt ſich auch nicht ausſchließlich auf die Getreide⸗ ernte, ſondern auf die geſamten Erntearbeiten 1938, wie Ohmet⸗, Kartoffel- und Rübenernte uſw. Nach Abſchluß der diesjährigen Ernte erhält jeder Helfer, der ſich mindeſtens 10 Stunden freiwillig bei Erntearbeiten zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat, ein vom Kreisleiter unterzeichnetes, künſtleriſch ausgeführtes Gedenkblatt. Als Grundlage für die Hilfe bei der Ernte dient eine Arbeitskarte, die von Ortsgruppen⸗ leiter Braun ausgefertigt und dem Helfer ausgehändigt wird. Der Landwirt, der einen Erntehelfer eingeſtellt hat, trägt die geleiſteten Arbeitsſtunden in die Arbeitskarte ein. So wird dieſe vorbildliche Ernte⸗Aktion dazu beitragen, daß die Ernte 1938 rechtzeitig eingebracht wird. Der Erntehelfer kann ſich bei jedem beliebigen Bauern betätigen. Und wie viele ſind es hier in unſerer Gemeinde, bei denen in dieſen Tagen eine Kraft, wenn auch nur für Stunden, ſehr notwendig iſt. Jeder Politiſche Leiter und Pg. S A.⸗ und SS.⸗Mann, jeder Hit⸗ lerjunge, jeder Angehörige der DA F., der NS.⸗Frauenſchaft u ſw. wird ſich nunmehr in der freien Zeit, wenn es notwendig wird, auch Sonntags, dieſem ge⸗ meinnützigen Werke zur Verfügung ſtellen. Darüber hinaus wird aber auch von allen anderen Volksgenoſ⸗ ſen erwartet, daß ſie dem Bei⸗ ſpiel der Partei folgend, ſich gleichfalls dem Ortsgruppen⸗ leiter zur Verfügung ſtellen, denn letzten Endes hat jeder Deutſche die Ver⸗ b pflichtung, der Volksgemeinſchaft zu dienen, jener Gemeinſchaft, die durch ihr Schickſal für alle Zeiten unzertrennlich zuſammengeſchweißt iſt und in Frieden ihrer Arbeit nachgehen will. * Nun auf, Viernheimer, Partei⸗, Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen, meldet euch zur Erntehilfe! Sie wird da eingeſetzt, wo es der Landwirtſchaft an arbeitenden Hän⸗ den, ſei es nun zum Zuſammentragen, Binden, Auf⸗ und Abladen, Rechen, Wenden uſw., alſo Arbeiten, die auch ein Ungelernter verrichten kann, fehlt und wodurch dem Landwirt eine nicht unerhebliche Arbeit abgenommen wird. Holt euch heute abend auf der Parteidienſtſtelle die Ernte⸗ Fine e ſetze ſich jeder ſo ein, daß er es vor ſeinem Volke, insbeſondere aber vor ſeinem Führer als National- ſozialiſt verantworten kann! FP Arbeitnehmerzählung 1938. Nach einer Verfügung des Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen— Landesregierung— findet am 29. Juli 1938 eine Arbeitnehmerzählung ſtatt. Zu dieſem Zwecke wurden in dieſen Tagen den in Betracht kommenden Gewerbebetrieben Fragebogen zugeſtellt, welche nach den aufge⸗ druckten Grundſätzen umgehend auszufüllen ſind. Die ausgefüllten Erhebungsbogen ſind bis zum 10. Auguſt ds. Js. an die Orts⸗ polizeibehörde zurückzugeben. f Wer will die Meiſterprüfung ab⸗ legen? Die Kreishandwerkerſchaften Heppen⸗ heim und Bensheim veröffentlichen in heu- tiger Ausgabe eine Bekanntmachung, wonach alle diejenigen zur Meldung aufgefordert wer⸗ den, die in ihrem Handwerkszweig auf Grund geſetzlicher Vorſchrift bis Ende 1939 die Mei⸗ ſterprüfung ablegen müſſen oder ſich freiwillig an der nächſten Meiſterprüfung beteiligen wol⸗ len. Die Meldung muß zum Zwecke der Ein⸗ teilung in die Vorbereitungskurſe ſofort ſchriftlich erfolgen. Die Vorberei⸗ tungslehrgänge ſind für Monat Auguſt vor⸗ geſehen. Wer darf Bauhilfsarbeiter aus⸗ bilden? Unter Bezugnahme auf den Aus- bildungsvertrag für Hilfsarbeiter des Bau⸗ handwerks, die in zwei Jahren zu gelernten Bauhandwerkern herangebildet werden, weiſt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks darauf hin, daß die Ausbildung von Bau⸗ hilfsarbeitern nur von ſolchen Unternehmen vorgenommen werden darf, die die Lehrlings⸗ ausbildungsbefugnis im Sinne des§ 129 der Reichsgewerbeordnung beſitzen. Da die Aus⸗ bildung mit der Geſellenprüfung abſchließt, ſind ſinngemäß alle hierauf bezüglichen Be⸗ ſtimmungen maßgebend, insbeſondere auch die Anordnung über die Abhaltung von Zwiſchen⸗ prüfungen. Vordrucke des Ausbildungsvertra⸗ ges können beim Reichsinnungsverband des Baugewerbes bzw. bei deſſen Bezirksſtellen bezogen werden. Friſches Brot? Wann wird fri⸗ ſches Brot feilgehalten? Nach den Beſtimmungen des Brotgeſetzes darf friſches Brot nicht feilgehalten werden. Die Juriſti⸗ ſche Wochenſchrift veröffentlicht eine Entſchei⸗ dung des Oberlandesgerichts Breslau(18/4 Ss. 67/38), wonach der Begriff des Feilhal⸗ tens des Friſchbrotes erfüllt iſt, wenn die fri⸗ ſchen Brote im Laden für jeden Kunden ſicht⸗ bar untergebracht ſind. Aus dieſem Verhalten könne geſchloſſen werden, daß die Brote nicht nur aufbewahrt, ſondern auch verkauft werden ſollen. Willerungsvorhersage für die Zeit vom 28. Juli bis 6. Auguſt Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Süddeutſchland überwiegend freundliches, häufig ſonniges, im allgemeinen warmes, zeit⸗ weilig ſchwüles Wetter, das jedoch ungefähr alle 2 bis 4 Tage durch gewittrige Störungen unterbrochen wird. Im Alpenvorland werden dieſe Störungen vielenorts recht erhebliche Niederſchlagsmengen bringen. In der weſtlichen Hälfte Norddeutſchlands von der weſtlichen Reichsgrenze bis faſt zur Oder, wechſelnd freundlicher, trockener und warmer Tage mit kühleren, bewölkteren, zu Niederſchlägen neigenden Tagen. Dabei Nie⸗ derſchlagsſtärke von Weſt nach Oſt abnehmend. Im Küſtengebiet zeitweiſe lebhafte Winde, Auftreten von Störungen jedoch ſehr wenig W e m Nordoſten(Hinterpommern und Oſt⸗ preußen) vielfach heiter und warm, jedoch nicht ganz beſtändig. In Schleſien im großen und ganzen warm und freundlich, keine ſehr häufigen, aber— beſonders in den Sudeten— zuweilen ſehr kräftigen Niederſchlägen. Geſamtſonnenſcheindauer in dem zehntägi⸗ gen Zeitraum im Süden und Oſten größer als 70 Stunden. l —— ͤ—— 8 Anger Kamp um die Eigrt⸗Nordwand Vie Ludwig vörg ſchon 1937 den müchligen Berg bez vingen wollle ee ee —.— In Heft 3 vom Dezember 1937 der ausgezeichneten Zeitſchrift„Der Bergſteiger“, die vom Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenverein herausgegeben wird(Verlag F. Bruckmann, Mün⸗ chen), berichtet einer der Bezwinger der Eiger⸗Nordwand, Ludwig Vörg, in einem größeren, bebilderten Artikel über frühere Verſuche, den Berg zu beſteigen. Schon machten zahlreiche Seilſchaften Verſuche, die Eiger⸗Nordwand zu bezwingen, Heckmeier und Ludwig Vörg. die jetzt erfolgreichen Münchener Anton im Sommer 1937 darunter auch Vörg wirft die Frage auf, ob die Beſteigung einer ſolchen Wand nicht ein zu tollkühnes Wagnis ſei. Er ſelbſt aber, ſagte er 1937, befand ſich mit ſeinen Kameraden insgeſamt 112 Stunden in der Wand, ohne eine Verletzung davongetragen zu haben. Am 27. Juli 1937 ſtand er zum erſten Male am Fuße der Rieſenwand. Kaum 300 Meter hoch fanden eines Schneefeldes einen lebloſen Körper ſie am Rande : den Bergſteiger Hinterſtoißer, deſſen Leiche ſie bar⸗ gen. Am 30. Juli unternahmen ſie einen neuerlichen Verſuch auf die Nordwand. wo ſie aber eine längere Schlechtwetterperiode überraſchte. Kurze Zeit darauf, nämlich am 12. Auguſt, verſuchten ſie erneut, den Berg zu bezwingen. Darüber berichtet Vörg u. a.: Als am 12. Auguſt die erſten Strahlen der Sonne von der Großen Scheidegg herübergrüß⸗ ten, rüſteten wir zum Aufbruch. Gleich vom Biwakplatz weg, fand ich an dem ſtark mit Eis überzogenen Felſen gefährlichſte Eiskletterei. Die Neigung mochte 55 Grad betragen. die Eisplatten waren morſch und hohl ohne mit dem darunterliegenden Fels Verbin⸗ dung zu beſitzen. Wehe dem. der hier mit Stu⸗ fenſchlagen höherkommen will. Er würde durch die Erſchütterung nur zu bald mitſamt dem Eispanzer in die Tiefe ſtürzen. Die vier Vor⸗ derzacken der Steigeiſen, in der linken Hand die Haue des Eisbeiles und in der Rechten die des Eispickels, ſtellten für den größten Teil des folgenden Tages die einzigen Stützpunkte dar. Nur nach zurückgelegter Seillänge gab es einige Kerben zum Ausruhen der Füße und einen Eishaken zur Sicherung. Den Uebergang vom erſten zum zweiten Eis⸗ feld ſperrte uns eine überhängende Wandſtufe. Die jeweilige Führung teilten wir nicht nach Seillängen, ſondern ſpezialiſierten uns für Fels und Eis. Die Steigeiſen kamen wieder auf den Ruckſack, und gar bald verſchwand Freund Rebitſch nach einer überhängenden und brüchi⸗ en 15⸗Meter⸗Stelle. Die folgenden dünnen latten, die ähnlich wie Dachziegel geſchichtet waren, nahmen uns jede Möglichkeit einer Sicherung. Auch das anſchließende Eisfeld trog an Höhe und Steilheit. Aus angenommenen fünf Seillängen wurde das Vierfache, und ſtatt einer Stunde ſollten es fünf Stunden werden. Das erſte Drittel wies wulſtartige Stufen auf, deren Steilheit das Aeußerſte forderte, was ohne Hakenmanöver noch zu bewältigen war. Nach der dritten Seillänge, als ich eben mit dem Schlagen einiger Standkerben beſchäftigt war. prellte mir am glasharten Eis der Pickel entzwei. Des wichtigſten Werkzeuges war ich nun be⸗ raubt, Eishaken boten nur einen ſehr ſchwachen Erſatz. Am linken oberen Rande des Eisfeldes angelangt, trennte uns neuerdings ein Fels⸗ gürtel vom dritten, oberſten Eisfeld. Ueberall kam reichlich Waſſer herunter. Rebitſch hatte erade die ſehr ſchwierigen Felſen und den prühregen hinter ſich. da entdeckte er von unſeren Vorgängern einen Abſeilhaken mit Schlinge. In den letzten Stunden galt alle unſere Auf⸗ merkſamkeit den Schwierigkeiten der Wand, ſo daß wir es ganz überſehen hatten, daß ſchmutz⸗ farbene Wolken an der haltloſen Flanke her⸗ aufzogen. Gar bald umklammerten uns feucht⸗ kalte Nebel, ſtahlen uns die Sicht und erſchüt⸗ terten den eiſernen Willen. den Sieg zu er⸗ ringen. Es war 17 Uhr, und die Gipfelwand baute ſich noch in unheimlicher Steilheit vor uns auf. Mit 650 Meter entſprach ſie immer noch der Höhe einer Marmolata⸗Südwand. Jetzt nochmals zurück! Mit Schrecken durchzuckte uns dieſer Gedanke. wäre es doch damit für dieſen Sommer ein endgültiger Verzicht auf die Wand Vol. Sollte es umſonſt geweſen ſein, vier ochen hindurch faſt ausſchließlich um dieſe Wand zu kämpfen? Die nächſten 100 Meter brachten uns über ſteile, felsdurchſetzte Eis⸗ hänge zu dem Platz, wo man Sedlmayer und Mehringer zuletzt geſehen hatte. Es war anzu⸗ nehmen, hier noch Spuren, vielleicht auch die Leiche Mehringers, vorzufinden, aber wir konn⸗ ten nicht das geringſte wahrnehmen. Zur Orien⸗ lierung und auf der Suche nach einem gün⸗ ſtigen Freilager ſtiegen wir noch ſo hoch, bis ſich das Eis endgültig in der Gipfelwand ver⸗ lor. Vergeblich ſuchten wir an den überall abſchüſſigen Wänden einen Platz für die kom⸗ mende Nacht. 5 Mit Sagelſchauern wurde der Wetterſturz angeſagt— für uns eine letzte Mahnung, den Rückzug an⸗ zutreten. Unſer. Standpunkt betrug 3350 Meter, als wir uns entſchloſſen. die links befindliche Steilrampe noch zu erkunden. Um zu deren Beginn zu gelangen, mußten wir die ſteilen Eisberge abſteigend bewältigen. Leider über⸗ raſchte uns dort ein derartiger Regenguß, daß wir uns nicht mehr um die Rampe kümmerten, ondern trachteten, ſo ſchnell wie möalich unter en ſchützenden Zdarskyſack zu kommen. Mit der nächſten Regenpauſe trat dann auch die Dämmerung ein, und nach haſtigem Suchen fanden wir in der Nähe des ſchon erwähnten Hakens einen dürftigen Platz für die Nacht. Ab und zu trommelte Regen auf den ſchützenden Schlafſack, und ſo erwarteten wir in unſerer naſſen Kleidung, frierend und um das Wetter bangend, den Morgen des 13. Auguſt. Es ſah troſtlos aus. die Wand war allerdings frei von Nebel, aber regenſchwere Wolken wälzten ſich von Weſten herüber und die Wälder und Matten in der ſchwindelnden Tiefe waren blauſchwarz getönt. Schweren Herzens entſchieden wir uns nach längerem Warten, um 9 Uhr den Abſtieg anzu⸗ treten. Ausgerechnet in der Mitte des großen Eisfeldes, der objektiv gefährlichſten Stelle der nzen Wand. überraſchte uns ein neuerlicher agelſchauer. Einem Waſſerfall gleich, ziſchten die Hagelmaſſen von hoch oben aus den Wän⸗ den herab; gerade auf uns zu ging ihre rau⸗ ſchende Fahrt, die Hagelkörner ſtauten ſich zwi⸗ ſchen der Eiswand und unſeren Körpern und drohten, uns aus den winzigen Kerben zu drücken? Verfluchte Nordwand! Sind es der Opfer, die du gefordert haſt, noch nicht genug? Sollen auch wir in deinen Flanken zerſchmet⸗ tern? Jeder Meter zur Tiefe forderte nun das Letzte an ſeeliſcher Kraft. 15 Uhr war es, als wir am unteren Rande des zweiten Eisfeldes anlangten. Eine unſichtbare Geißel hatte die letzten Stunden hindurch unſere Nerven ge⸗ peitſcht, hatte uns gejagt und gehetzt, wobei ſich Eine Serie von Anglücksfällen Brückenbogen eingeſtürzl Eine Folge des Sturmes Limburg. Bei einem Gewitter am Dienstag- abend verfing ſich der ſtarke Wind in dem Holzgerüſt, das zwiſchen den mittleren Pfeilern für den künftigen Bau der großen Lahntalbrücke der Reichsautobahn aufgeſtellt iſt, und verſchob durch ſeine elementare Wucht den geſamten Aufbau, ſodaß das ganze zwiſchen den Mittel⸗ pfeilern aufgebaute Holzwerk abſtürzte. Hierbei fielen die Holzmaſſen teilweiſe auf die Not⸗ brücke, die jedoch nur wenig beſchädigt wurde. Menſchen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. 8 Berletzle bei Anfonnglück Auto mit 30 Inſaſſen überſchlägt ſich Idar⸗Oberſtein. auf einer abſchüſſſgen Straße ein mit 30 Per⸗ ſonen beſetzter Kraftwagen ins Schleudern und überſchlug ſich. Bei dem Sturz wurden acht Inſaſſen mehr oder weniger ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Ichwer beſtrafler Leichfſinn Dillenburg. In jugendlichem Leichtſinn und unter dem Einfluß von Alkohol eignete ſich der 16 Jahre alte Werner Neef aus Nieder⸗ roßbach ein vor einer Gaſtwirtſchaft im be⸗ nachbarten Manderbach abgeſtelltes Motorrad an und unternahm damit eine Fahrt. Nach- dem er verſchiedene Fußgänger gefährdet hatte, rannte er ſchließlich mit ſolcher Wucht gegen eine Mauer, daß er zwiſchen dieſer und der Maſchine eingeklemmt wurde. Eine ſchwere lebensgefährliche Schädelverlet⸗ zung machte nach der Einlieferung in das hieſige Krankenhaus die ſofortige Operation des Verunglückten erforderlich. Eilzug überrennt Milchaulo Der Kraftwagenfahrer wegen fahrläſſiger Transvortgefährdung verurteilt. Marburg. Kürzlich wurde in der Nähe von Wetter ein Milchauto beim Ueberqueren eines ſchrankenloſen Bahnübergangs von einem Eil⸗ zuge erfaßt, zur Seite geſchleudert und ſchwer beſchädigt. Wie durch ein Wunder kamen der Kraftwagenfahrer und ſein Beifahrer unver⸗ letzt davon. Der Kraftwagenlenker ſtand nun- mehr wegen fahrläſſiger Transportgefährdung vor dem Schöffengericht unter Anklage. Der Angeklagte will das Läutewerk der Lokomotive nicht gehört und den Zug erſt im letzten Mo⸗ ment bemerkt haben, als es zum Anhalten zu ſpät war Nach den Feſtſtellungen des Ge⸗ richts hatte der Kraftwagenfahrer die Mög— lichkeit, etwa 70 Meter vor der Ueberfahrt die Strecke überſehen zu können Da der Ange— klagte einen guten Leumund hat und die Er⸗ reichung des Strafzweckes durch eine Geld⸗ ſtrafe möglich erſchien, erkannte das Gericht anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat auf 100 Mark Geldſtrafe. Das Opfer der eigenen hoſe Hauſach. Der 25jährige Arbeiter Fritz Livps hatte nur mit ſeineſn Rad, nicht aber mit ſei⸗ ner Hoſe gerechnet. Auf der Heimfahrt von einem Ausflug kam beſagte Hoſe mit der Fahr⸗ radkette in Streit. Die Fahrradkette hielt die Hoſe feſt und der Radler ſtürzte ſo ſchwer, daß er mit Kopfverletzungen dem Krankenhaus zu⸗ geführt werden mußte. Leider hatte die tragi⸗ komiſche Verwicklung einen tragiſchen Ausgang: der Radler iſt den Verletzungen erlegen. Verkehrsunfall— Ein Todesopfer Raſtatt. Ein Radfahrer namens Köppel, wohnhaft in Raſtatt, der aus Richtung Mug⸗ genſturm vom Beerenſammeln kam, ſtieß an der Stelle der Federbachbrücke mit einem aus Richtung Karlsruhe kommenden Kraftwagen zuſammen und erlitt dabei ſchwere Fopfver⸗ letzungen. Er iſt am Montagmittag an den Folgen dieſes Unfalles im Raſtatter Kranken⸗ haus geſtorben. Bei Kirchenbellenbach kam ſeinen Vorſtrafen auch zwei gegen Fahrraddie⸗ das folgende Abſeilen immer noch in der Zone verderbenbringender Geſchoſſe abſpielte. Gegen den Abend kamen wir auf das Lager zu⸗ rück, wo wir größere Eßvorräte und den Dau⸗ nenſchlafſack hinterlaſſen hatten. Aber wie tra⸗ fen wir das Lager an? Das Tropfwaſſer des Ueberhanges hatte alles durchnäßt. Furchtbar hauſten wir dann mit dem Proviant, denn ihn im Magen ſtatt auf den Schultern hinunterzutragen, war uns weſentlich ſym⸗ pathiſcher. Anſchließend ließen wir uns auf dem naſſen Daunenſchlafſack nieder. Das Rau⸗ ſchen der nahen Waſſerfälle war uns ein Wie⸗ genlied, aber vergeblich verſuchten wir, den Schlaf zu finden. Am vierten Tag, dem 14. Auguſt, waren wir wegen des Rückzuges gar nicht mehr ſo unglück⸗ lich, denn das Wetter zeigte ſich noch troſtloſer. Regengüſſe, ſtarre Seile und die Laſt der Aus⸗ rüſtung ließen uns im ſchon bekannten Gelände nicht in gewohnter Schnelligkeit abſeilen und abſteigen. War uns auch der Weg zum Gipfel verſagt, ſo war doch Freude in uns. als wir um 17 Uhr der zürnenden Wand entronnen waren. Noch am ſelben Tag liefen wir von Alpiglen ins Tal hinunter, um all denen, die um uns bangten, die Sorge zu nehmen. In Grindel⸗ wald konnte man es kaum glauben, daß wir lebend aus dieſer Wand zurückgekehrt waren. Unter einem Aufzug totgedrückt. Schotten. Der Arbeiter Karl Spamer kam auf ſeinem Arbeitsplatz in der Nähe von Nie⸗ deraula ſo unglücklich in den Bereich eines Aufzuges, daß er totgedrückt wurde. Schwere Verbrennungen durch Schwefelsäure Fulda. Ein Arbeiter eines Fuldaer Induſtrie⸗ werks erlitt beim Abladen von Schwefelſäure dadurch ſchwere Verletzungen und Verbrennun⸗ gen, daß einer der Säure behälter vlötz⸗ lich zerbrach und der Inhalt ſich über den Arbeiter ergoß. Todesopfer eines Zuſammenſtoßes Dillenburg. Als der 38 Jahre alte Bahn⸗ arbeiter Leonhard Kunz aus Frechenhauſen mit ſeinem Motorrad in einer Kurve ein vor ihm fahrendes Motorrad überholen wollte, ſtieß er mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Auto zuſammen. Der An⸗ prall war ſo heftig, daß der Kühler des Kraft⸗ magens eingedrückt und der Moturradfahter n hohem Bogen auf die Straße geſchleudert wurde Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde er dem Dillenburger Krankenhaus zugeführt, wo er nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Blitk in den Juchlhaus für Fahrradmarder Ludwigshafen. Anderthalb Jahre Zuchthaus erntete der 44jährige, neunmal wegen Diebe— reien vorbeſtrafte Ludwigshafener Einwohner Georg Grimm vor dem Ludwigshafener Amtsgericht wegen Diebſtahls im Rückfall und Betruges. Kaum nach neunmonatiger Gefäng⸗ nisſtrafe wieder auf freiem Fuß, hatte er im Mai dieſes Jahres in Ludwigshafen. Oggers⸗ heim, Neckarau uſw fremde Fahrräder entführt und verſilbert, wobei er ſich ſchamvoll einen fremden Namen zulegte. Das genügte aber nicht, um ſeine Spuren zu verwiſchen. Da unter bereien ſind, mußte ihm ein fühlbarer Denkzet⸗ tel mit der erwähnten Straſe unter Verſagung mildernder Umſtände gegeben werden Ein be— reits vorbeſtrafter Abnehmer des Diebesgutes kam diesmal noch mit einer Geldbuße anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe davon. G. ſchien einzuſehen, daß er noch glimpflich davon⸗ gekommen iſt, und nahm deshalb die Strafe an. Im Wiederholungsfalle winkt dem rückfälligen Sünder Sicherungsverwahrung. Wegen Totſchlags zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt Hanau. Das Schwurgericht Hanau verurteilte am Dienstag den 49 Jahre alten Karl Albach aus Hanau wegen Totſchlags zu acht Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver⸗ luſt. Albach hatte in der Nacht zum 1. Mai der mit ihm ſeit 5 Jahren in wilder Ehe lebenden geſchiedenen Frau Paula Hofacker aus Hanau nach vorausgegangenem Streit., dem wilde Eiferſucht zugrunde lag, einen tödlich verlaufe⸗ nen Stich in die Halsgegend. der den Kehlkopf durchſchnitt, verſetzt. Die Frau lief bluttrie⸗ fend auf die Straße, wurde von Straßen⸗ paſſanten zu einem Arzt und von dieſem nach Anlegung eines Notverbandes in ein Kranken- haus gebracht. wo ſie eine Stunde ſpäter geſtor⸗ ben iſt. Die Verhandlung entrollte abſtoßende Sittenbilder. Der Angeklagte war vor Jahren wegen Blutſchande mit ſeiner aus erſter Ehe ſtammenden Tochter zu einem Jahr neun Mo— naten Zuchthaus verurteilt worden. Seine bei⸗ den erſten Ehefrauen waren geſtorben, dann war er eine dritte Ehe eingegangen, die geſchie⸗ den wurde. Schließlich begann er ein intimes Verhältnis mit der von ihm erſtochenen Frau. niemand verletzt und doch beſtraft Nüdesheim. Das Amtsgericht Rüdesheim ver— urteilte heute den am 22. 10. 87 geborenen Kraftfahrer Schlotter aus Rüdesheim wegen Uebertretung der Reichsverkehrsordnung zu Ein kragiſches Lebensende Bergzabern. Als ein ſich hier aufhaltender junger Mann im Weiher am Seehof badete. geriet er in eine Schlingpflanze und damit in eine gefahrvolle Lage. Der gleichfalls ſich hier aufhaltende 18 Jahre alte Edgar Joſt aus Bommesweiler(bei Türkismühle) wollte ſei⸗ nem Kameraden zu Hilfe kommen und ſtürzte ſich in das Waſſer. Ihm folgten noch weitere Kameraden und ihnen gelang auch ihr Ret⸗ tungswerk. Dagegen war Joſt im Waſſer ver⸗ ſchwunden. Er hatte infolge des Sprunges ins Waſſer einen Herzſchlag davongetragen und wurde nach einigen Minuten als Leiche aus dem Waſſer gezogen. Zwei Bergſteiger in Schwierigkeiten Annweiler. Zwei jugendliche Kletterer aus Landau verſuchten den Aſſelſtein von der Weſt⸗ wand her zu bezwingen. Einer ſtürzte ab und riß durch den Sturz den anderen mit. Zum Glück ſtürzten beide nur mehrere Meter. Da⸗ durch, daß ſie angeſeilt waren, blieben ſie im Seil freiſchwebend hängen. Ann⸗ weiler Kletterer, die die Südwand erſteigen wollten, hörten die Hilferufe der Verunglück⸗ ten und der als erfahrener Kletterer bekannte Auguſt Rainbold aus Annweiler ſtieg un⸗ ter Lebensgefahr zur Weſtwand hoch. Es ge⸗ lang ihm, die beiden Landauer Kameraden aus dem Seil zu befreien. Beide haben Kopfver⸗ letzungen davongetragen. Einer von ihnen mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Dier ködliche Unfälle Groß⸗Gerau. Der 34 Jahre alte Peter Hirſch von hier, früher bei der Helvetiva⸗ Konſervenfabrik, zuletzt als Kochmeiſter in einer Konſervenfabrik in Kranenburg bei Cleve be⸗ ſchäftigt, wurde auf der Heimfahrt mit ſeinem Auto in der Nähe von Cleve auf einem un⸗ beſchrankten Bahnübergang vom Zuge er⸗ faßt und ſofort getötet. Der Fahrer des Fabrikautos ſtarb ebenfalls bald nachher. Die Leiche des Hirſch, der Frau und zwei Kin⸗ befuhr lat wurde nach Groß-Gerau über⸗ geführt. Rüſſelsbeim. Beim verbotenen Baden im offenen Main, noch dazu ohne vorherige Ab⸗ kühlung, ertrank der 13 Jahre alte Pflege⸗ ſohn des Landwirts Chriſtian Reinheim. Nieder⸗Roden. Der Gemeindearzt für Nieder⸗ Roden und Dudenhofen, Dr. Wein holz, verunglückte in der Montagnacht auf dem Heimweg von Babenhauſen tödlich. Er fuhr allein in ſeinem Auto und ſtieß aus noch nicht geklärter Urſache mit voller Wucht gegen einen Telephonmaſt. Der Wagen überſchlug ſich die Böſchung hinab und der 60 Jahre alte Arzt flog durch das Verdeck. Bad König i. O. Der 25jährige Plattenle⸗ ger Heinrich Amend aus Groß ⸗ Umſtadt überholte mit ſeinem Motorrad ein Darmſtäd⸗ ter Perſonenauto. Ein anderer Motorradfah⸗ rer aus Mömlingen, ebenfalls mit Sozius, tat es ihm nach und ſtreifte das vordere Motorrad. Beide kamen ins Schleudern und ſtürzten, wo⸗ hei Amend das Genick brach. Der Mit⸗ fahrer des zweiten Rades, Heinrich Gerbig aus Würzburg, wurde ſchwer, die beiden ande⸗ ren leichter verletzt. Gerichtsfaal einer Geldſtrafe von 20 RM. und zu den Koſten des Verfahrens. Als im Mai dieſes Jahres auf einer Straße vom Niederwalddenkmal nach Aulhauſen eine Schulklaſſe aus Wies baden einem Fuhrwerk begegnete, zwängte ſich ein Auto, das hinter dem Fuhrwerk herkam, noch zwiſchen den marſchierenden Kindern und dem Fuhrwerk hindurch. Die Kinder mußten zur Seite über einen Graben ſpringen. Es wurde zwar niemand verletzt und auch irgend⸗ welcher Schaden entſtand nicht. Der Autofahrer fuhr damals weiter. Man notierte ſich ſogleich die Kennzeichen des Fahrzeugs und ſo wurde der Autofahrer ermittelt. Dieſer be⸗ kam dann einen Strafbefehl über 150.— RM. Gegen dieſen erhob er Einſpruch und vor Ge⸗ richt führte der Fahrer aus, daß er ſich über⸗ haupt nicht an den Vorfall erinnern könnte. Durch die Beweisaufnahme ergab ſich aber, daß der Autofahrer damals unvorſchriftsmäßig überholt hat. Er mußte daher beſtraft werden. Das Gericht beließ es jedoch bei einer Geldſtra⸗ je von 20 RM., da der ganze Hergang nicht ſo ſchwerwiegend war, wie bei der Strafbemeſſung im Strafbefehl angenommen. Angeſtellle ſind kein Freiwild Frankfurt a. M. Ein unbeſtrafter verheirale⸗ ter 47jähriger Angeklagter hatte ſich vor dem Schöffengericht wegen fortgeſetzter tätlicher Be⸗ leidigung in drei Fällen zu verantworten. Der im April inhaftierte Angeklagte pflegte ſeinen drei Hausangeſtellten unſittliche Anträge zu ſtellen, ſich ihnen im Adamskoſtüm zu zeigen und zudringlich zu werden. Der Angeklagte wurde antragsgemäß zu 5 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Es gehe nicht an. Haus⸗ angeſtellte als Freiwild zu betrachten. Das Ge⸗ richt hatte, wie es weiter in der Urteilsbegrün⸗ dung hieß. den Eindruck, daß der Angeklagte glaubte, jedes Mädchen in ſeinem Haus mit un— ſittlichen Anträgen verfolgen zu können. Lange ſei vom Gericht erwogen worden, ob der An⸗ geklagte nicht höher zu beſtrafen ſei, aber mit Rückſicht darauf. daß er noch unbeſtraft ſei und eine kranke Frau habe. wurde es bei der bean⸗ tragten Strafe belaſſen. Ein WMüſtling vor Gericht Kaiſerslautern. Keine Straſe iſt ſtrenge ge⸗ nug für die Lüſtlinge. die ſich an unſere Kinder heranmachen und ſie ſeeliſch und körperlich ver⸗ derben. Der 28jährige Theodor Oberlies von hier, einſchlägig bereits vorbeſtraft. hatte ſich Kindern in ſchamloſer Weiſe gezeigt und ſie auch zu verführen verſucht. Ein Jahr und fünf Monate Zuchthaus waren die Strafe für den Exhibitioniſten. 8 33 ———— r —— — r——„ Am richligen Arbeilspla ß Dr. Ley über die deutſche Berufserziehung Der Reichsleiter der DalF., Reichsorganiſa⸗ nsleiter Dr. Ley, veröffentlicht aus Anlaß des Internationalen Kongreſſes für berufliches Bildungsweſen in der„Deutſchen Wirtſchafts⸗ K ein Geleitwort über die Bedeutung der erufserziehung. Drei Dinge gehörten zum Glücklichwerden der Menſchen: der geeig⸗ nete Beruf, die Fortentwicklung in dieſem Beruf und der richtige Arbeits ⸗ platz. Um das zu erreichen, ſei ein Betreuen der ſchaffenden Menſchen von Jugend auf bis zum Alter notwendig, ſolange der Menſch be⸗ ruflich tätig iſt. Wenn in dieſem Sinne in Deutſchland der Arbeit der Weg freigemacht werde, dann müſſe auch der ſchaffende Deutſche wirklich zum Beherrſcher und zum Meiſter ſei⸗ ner Berufsarbeit gemacht werden. Arbeit ſei ein Maßſtab für Lebenswillen und Lebens⸗ a Wir müßten die Fähigkeiten der Men⸗ ſchen prüfen and überwachen, damit ſie in den richtigen Beruf geſtellt werden Es dürfte nicht die Armut der Eltern und auch nicht der Wille der Eltern den Jugendlichen daran hindern, den entſprechenden Beruf zu ergreifen. a ee enſchheit ſei mehr durch Geiz verdorben als urch Vergeudung, deswegen dürften wir nicht eizen beim weiteren Ausbau der Berufserzie⸗ ung. Der deutſche Menſch habe die Arbeit nie⸗ mals nur als Mittel zum Leben aufgefaßt. Für köpft erk die Arbeit immer zucterch Enfrrprtrtrcg und Erfüllung des wirklichen Lebens. Arbeits⸗ ſtolz und Arbeitsehre ſeien heute in unſerem täglichen Schaffen wieder durch den Führer hergeſtellt worden. Auf dieſe Weiſe ſei auch ein neues Berufserziehungsweſen in Deutſchland entſtanden, das anläßlich des Kongreſſes einem breiten Kreis von ausländiſchen Fachleuten aus 42 Nationen erſtmalig gezeigt werde. * Die zukünftige Bäuerin und Landfrau Die Hauswirtſchaft iſt eines der wichtigſten Gebiete der Volkswirtſchaft. Dies gilt für den Landhaushalt in noch ſtärkerem Maße als für den ſtädtiſchen Haushalt. Die Landfrau iſt Konſumentin und Produzentin, betreibt in ausgedehntem Maße Vorratswirtſchaft und trägt unmittelbar zu einer ſinnvollen Steu⸗ erung des Verbrauches bei. Um ihren vielſeiti⸗ gen Aufgaben auch als Frau und Mutter ge⸗ wachſen zu ſein, iſt eine gründliche Ausbil⸗ dung und Vorbereitung für den ſpäteren Pflichtenkreis notwendig. Daher ſieht der Aus⸗ bildungsweg zur Landfrau und Bäuerin vor: 1. Volksſchulbeſuch; 2. in der Regel 2 Jahre Bekanntmachung Betrifft: Zuſammenlegung des Arbeits⸗ amts Weinheim mit dem Ar⸗ beitsamt Mannheim. Das Arbeitsamt Weinheim iſt durch Verfü⸗ gung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung mit Wirkung vom 1. Auguſt 1938 auf⸗ gehoben worden. Es wird als Nebenſtelle des Arbeitsamts Mannheim die dem Arbeitsamt anfallenden Dienſtgeſchäfte weiterführen. Das Gleiche gilt von den Nebenſtellen Heppenheim, Rimbach und Waldmichelbach. Arbeitsamt Mannheim Aleiſterprüfung Wer die Meiſterprüfung in ſeinem Hand⸗ werkszweig auf Grund geſetzlicher Vorſchrift U ländliche Hausarbeitslehre(Mindeſtdauer ein ſo fett, ſo zart, ſo mild, ſo ſchmack⸗ haft und ſo preiswert 250 g Neue Matjes Stck. heringe, zart u. mild Frlschtsene u. grüne Heringe Zu den bekannten Freisen L Söchhalle Breiling Saarſtraße 47 20. Jahr), daneben möglichſt zwei Jahre ländliche Berufsſchule, Abgang als ländliche Hausar⸗ beitsgehilfin; 3. zwei Jahre ländliche Haus⸗ wirtſchaftslehre(ſeitherige Bezeichnung„Bäu⸗ erliche und landwirtſchaftliche Haus⸗Werkaus⸗ bildung“) bei einer anerkannten Lehrfrau.— Eintritt nach Vollendung des 16. Lebens⸗ jahres. Lehrlinge, die die Hausarbeitslehre durchlaufen haben, können während der Haus⸗ wirtſchaftslehre die Mädchenabteilung einer Landwirtſchaftsſchule oder die Unterklaſſe einer Landfrauenſchule beſuchen; 4. ländliche Haus⸗ wirtſchaftsprüfung zur ländlichen Hauswirt⸗ ſchaftsgehilfin. Ermäßigung der Luftpoſtzuſchläge für Briefſendungen. Die Deutſche Reichspoſt wird vom 1. Auguſt 1938 an die Luftpoſtzuſchläge für Briefſendungen, die auf Verlangen des Abſenders mit Luftpoſt befördert werden ſol⸗ len, im Inland und nach europäiſchen Ländern allgemein erheblich herabſetzen. Auch bei eini⸗ gen außereuropäiſchen Verbindungen tritt gleichzeitig eine Ermäßigung ein. Im Inlandsdienſt und nach der Freien Stadt Danzig beträgt der Zuſchlag künftig nur noch 5 Rpfg. für je 20 Gramm, nach allen übrigen Zur Berenung von W. 0 Weizengriess ½ kg 24 4 Reisflocken 250-gr-Paket 20 4 Vita-Reis(Puffreis) 50-gr-Beutel 10 q Mondamin— Maizena Gustin Rote Grütze Beutel 11 3 Schreibers Pudding- 18. pulver Beutel G u. 8 Dr. Oetkers Pudding- pulver Zeutel ab 8 q Polak- Puddingpulver Beutel ab 10 4 Cornelia- Puddingpulver bis Ende 1939 abl ß oder ſich frei⸗ 2 willig 50 der nächſten Meisterprüfung betei⸗ Kräfligen Mann ligen will, wird aufgefordert, ſich zum Zwecke der Einteilung in die Vorbereitungskurſe ſofortf ſchriftlich bei uns anzumelden. Die Vorberei⸗ als Beifahrer, ſowie ſchulent⸗ aſſenen Jungen geſucht. Juli 1938, tungslehrgänge in den Kreiſen Bensheim und Lamberth, Mannheimerſtraße 29ſan Ort und Stelle Heppenheim ſind für den Monat Auguſt in Aus ſicht genommen. Kreishanbwerkerſchaft Bensheim Kreishandwerkerſchaft Heppenheim Geſchäftsſtelle Bensheim a. d. Bergſtr. Hauptſtr. 27 Schut⸗ und Gütezeichen der DAF für deutſchen Fausrat Vom Neichsheimſtätten⸗ amt der DA, Abteilung delzl haulen neigt sgaren! Jommexlilite sehr billig! Alle anderen Sommerartikel zu niedrigen Preisen Nik. Brechtel Lorscherstraße 11 Ba byſchuhe. Deutſcher Hausrat, ſind Mö⸗ bel und andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs für deutſche Haushaltungen ent⸗ wickelt worden. Dieſer vom „Neichsheimſtättenamt“ entworfene und anderer gleichwertiger Hausrat aus deutſchen Werkſtoffen wird nach Prüfung durch das Reichsheimſtättenamt mit einem Schutz- und Gütezeichen der DAc verſehen. A ee Sell kei gel Gutgehende Gastuurischan Gaſthaus z. Noſengarten Hillgärtner, zwangsorrneigerung. Morgen Freitag, den 29. verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung verſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Liſch, 1 Seſſel, 1 Couch, 1 Chaiſelongue, 1 Kleider⸗ ſchrant, 1 Buffet, 1 Klavier, 1 Partie Wäſche, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Schreibmaſchine, 1 Ladenthe e, ſchrank, 1 Fahrrad, 1 Back ojen, 1 Schwein, 11 Paar Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 28. Juli 1938 Beauftragt des Gerichtsvollz. Schmidt Beutel ab 100 Dr. Oetkers Soß enpulver Brief 5 u. 70 Himbeer-Syrup, offen % Kg 70 4 nachm. 2 Uhr, Eispulver Paket 25 u. 40 4 Eiswaffeln Paket 10 3 Erfrisehungs waffeln offen 12⁵ gr 24 4 Gebäck, offen 125 gr. ab 15 0 Biskuits Stück 23 Ferner empfehle: Zitronenmost-Syrup Flasche o. Gl. 80 q u. 1.30 Orangeade Flasche o. Gl. 80 q u. 1.30 Liselotte-Tafelwasser Flasche o. Gl. 20 3 Teinacher Sprudel Flasche o. Gl. 25 0 Kaiser-Friedrich-Quelle öffentlich, zwangs⸗ 1 Waren- Juſtizaſſiſtent unt günſtigen Bedingungen ſofort zu verpachten. Es beſteht kein Bierlieferungsvertrag, und kann Bier v. jeder beliebigen Brauerei bezogen werden. Lorenz Noos Wwe. Jeder Halle Bweck dieſer Maßnahme iſt, insbeſondere den mit Ehe— ſtandsdarlehen aufgebauten Haushaltungen den Erwerb Die Zeitungsanzeige kulturell wertvollen und preiswerten aber trotzdem guten Bausrats zu ermöalichen. iſt das Kernſtück der Werbung ſollte auf regelmäßigen Stuhl. gang achten. Nehmen auch Sie das angenehm und ſicher wirkende Abführmittel. Pack. 30 Pfg., 55 Pfg., 1.- RM. Drogerie E. Richter Adolf Hitlerstr. Flasche o. Gl. 20 u. 30 0 3 Prozent Rabatt! Darmfunktions⸗ Bonbons Ländern wird er auf 10 Rpßſß. er e 20 Gramm herabgeſetzt. Heppenheim.(Maul⸗ und Klauenſeuche erneut ausgebrochen.) Die Maul- und Klau⸗ enſeuche iſt in verſchiedenen Gehöften in Hep⸗ penheim und in zwei Gehöften in Unter-Ham⸗ bach erneut ausgebrochen. Alle in den amt⸗ lichen Bekanntmachungen gegebenen Anord⸗ nungen müſſen ſtrengſtens eingehalten wer⸗ den. Trocken, tagsüber recht warm Nach der kräftigen Erwärmung am Diens⸗ tag, wobei ſeit langer Zeit zum erſten Mal wieder 30 Grad überſchritten wurden, kam es am Abend zu einem Einbruch kühler Luftmaſ⸗ ſen, die unter Temperaturrückgang von etwa 10 Grad ganz Weſtdeutſchland vielfach heftige Gewitter brachten. Anſchließend ſtellt ſich wie⸗ der vorübergehende Beruhigung und Aufhei⸗ terung ein, doch wird beſtändiges Wetter nicht aufkommen. Donnerstag: Heiter bis wolkig, trocken, tagsüber wieder wärmer, ſüdliche Winde. Die Ausſichten für Freitag: Wieder zu⸗ nehmende Gewitterneigung. Zur Aufklärung! Angebote unter Ar. jo und jo! Wenn es in einer Zeitungs⸗Anzeige z. B. heißt: Mädchen geſucht das nähen ann uſw. Angebote unter Nr. g ſo hat es keinen Zweck, auf unſere Geſchäfts⸗ ſtelle zu kommen, um zu fragen, von wem das Mädchen geſucht wird oder bei wem die zwei Zimmer zu vermieten ſind. Die Geſchäftsſtelle der Zeitung darf bei Angebot⸗Anzeigen jeglicher Art: wie„Woh⸗ nung zu vermieten“,„Mädchen oder junger Mann geſucht“, keine Auskunft geben. Wer ſich für dieſe oder jene Angebot⸗Anzeige intereſſiert, muß ein Angebot ſchreiben, in welchem er ſeine Wünſche kundgibt. Das ge⸗ ſchriebene Angebot kommt in einen Umſchlag,. auf welchen man die Angebotnummer ſchreibt. Oeehmen wir an: Nr. 269). Dieſen Umſchlag gibt man dann auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle ab, die das Angebot an den Auf⸗ geber der Anzeige weiterleitet. Von da ab hat die Zeitung nichts mehr mit der Sache zu tun. Wenn alſo auf ein abgegebenes Angebot der Abſender keine Antwort erhält, ſo liegt das nicht an uns, ſondern nur am Aufgeber der Anzeige. Dies zur Aufklärung, weil immer noch Meinund d reſchiedenheiten vorkommen. CTC Felilt es an&unclacliaꝑt dann muß man werben! Ailumumunmmamumummmnmmmununummumnmmununmmnnmumupnumnmn Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler zwischen Angebot und Nachfrage! Eln vorzũgliches Werbeorgan lst dle „Viernhelmer Volkszeitung“ 23immer u. Küche uſw. zu vermie⸗ ten— Angebote unt. — Nr—— mise lee das uede Polieren Putzen und Po 3 den 8 Zum cue: n Küchengerabe Iller feigen Haus N le Porzellan. de Ewallle, Glas,& 2 Hasche für r /, 5 0„5. 2 0 U/A¹0 1 1607 „/ Nas ade dea Wald 77 n, II 5 Garten in Nähe Hinden⸗ burgring z. pachten Das Aeußere be Inres Vertreters ꝙ bebe Frey a ist der erste Ausdruck sei- 80 11 8 Horſt Weſſelſtr. 9 a u ch für part. Guterhaltenen Kinber⸗ wagen (grau) zu verkaufen. Schillerſtr. 29 d b Neue Zeichnung: Nas Preſſe- Archiv (Manfred Schmidt). aui dea Nadicſesa ner Persönlichkeit und ge- wissermaßzen das S y m- bol ihrer Firma, der wichtigste Mittler des Vertrauens zwischen Ihnen u. der Kund- schaft. Es wird Innen fallen, einen schã- gekleideten Ver- ihre Druck- sachen u. Ge- schãttsformu- are gelten, de- ren erster Ein- druck oft grund- legend ist für den Zweck, dem sie die- nen sollen. 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