land * bann. genden tan Jet unter: 57% „diese Groz⸗ WWS — efreit liern⸗ VNV n gergahl ſellene dem der brand enburg ulan⸗ Men er be⸗ i feinen Fachlel. n ee ö * — 2 . *——— e Nummer 178 t 1 Hett⸗ 5 fluch 9 0 eiertagen. otenlohn, S Millwoch 59* Almlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. . K. f imer L den 3. Auguft 1938 nut Verkündigungsblatt der NSd AR. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei ö deen Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. ECC ³·⁴A Acc//(((.... SK. L' hafen 15101 14. Jahrgang Angeheuere role Verluſte an der Ebro⸗Front Franzojen, Sotwietruſjen und Kubaner leiten die verzweifelte und nutzloſe Offenſive 3500 Tolt und 11000 Verwundete Ein achllägiger erbillerler Anſturm ohne Erfolg Bilbao, 2. Auguſt Die nationalſpaniſche Preſſe gibt ihrer Em⸗ pörung darüber Ausdruck, daß die Bolſchewiſten für ihre verzweifelte und nutzloſe Offenſive am Ebro faſt ausſchließlich aus⸗ ländiſche Kommuniſten eingeſetzt haben, de⸗ ren Zahl nach genauen Informationen dreivier⸗ tel der geſamten ſowjetſpaniſchen Streitkräfte ausmacht. Wie der Berichterſtatter des natio⸗ nalen Hauptquartiers mitteilt, befinden ſich unter den bolſchewiſtiſchen Anführern vor allem Franzoſen, Sowjetruſſen und Ku⸗ baner. Die Verluſte der Sowjetſpanier bei ihren ver⸗ zweifelten Angriffen am Ebro erinnern an die blutigen Kämpfe bei der damaligen roten Te⸗ ruel⸗Offenſive. Bisher verloren die Bolſchewi⸗ ſten bei der Offenſive, die durch ſie nun ſchon acht Tage lang vergeblich vorwärtszutreiben verſucht wird, 3500 Tote, 11000 Verwundete und 2300 Gefangene. 1 Aus dem befreiten Gebiet an der Eſtrema⸗ dura⸗Front werden immer neue bolſchewiſtiſche Greueltaten bekannt. So wurden in Vil⸗ lanueva de la Sarena 200 nationale Einwohner, darunter drei Geiſtliche, während der roten Tyrannenherrſchaft ermordet. Auf ihrer Flucht nahmen die Bolſchewiſten 20 Geiſeln mit, die dann von den Nationalen in der Nähe von Campanario tot aufgefunden wurden. Un⸗ ter den Toten fand man auch die ſchrecklich ver⸗ ſtümmelten Leichen von vier Mädchen im Alter von 17 bis 20 Jahren. Role Angriffe abgewieſen Bilbao, 3. Auguſt Der Kampf an der Ebrofront dau⸗ ert wie an den Vortagen fort. Nationale Flie⸗ ger und Artillerie brachten in hartem Einſatz dem Gegner hohe Verluſte bei. Die Angriffe der Sowietſpanier wurden ſämtlich abgewie⸗ ſen. Zahlreiche feindliche Stellungen konnten erobert werden. Ueberläufer ſagten aus, daß ſtarke Entmutigung und Verzweiflung in den bolſchewiſtiſchen Reihen herrſchen. In den ſpä⸗ ten Nachmittagsſtunden des Dienstag ließen die roten Angriffe ſtark nach, vermutlich in⸗ folge Mangels an Munition, da der Nachſchub durch nationale Luftangriffe fortgeſetzt geſtört wurde. An der katalaniſchen Front im Abſchnitt Tremp wurde eine rote Stellung beſetzt. 38 rote Gefallene wurden gefunden. Im Abſchnitt Eſpla wurden bei einem Erkundungsvorſtoß 268 rote Gefallene gezählt, darunter einige „Offiziere“. An der Ebrofront wurden 140 ge⸗ fallene Sowjetſpanier feſtgeſtellt, darunter meh⸗ rere ausländiſche Anführer. 32 rote Milizen liefen über, die ausſagten, daß am Vortage ein rotes„Bataillon“ an Verluſten allein 380 Tote aufgewieſen hatte. Am Montag wurden drei Curtis⸗Apparate abgeſchoſſen. Thealerprozeß in Madrid Getreu dem Moskauer Vorbild Paris, 3. Auguſt In Madrid fand ein Monſtreprozeß ſtatt, der nach dem Muſter der berüchtigten Moskauer Theaterprozeſſe aufgezogen wurde. 195 Perſonen waren der Sabotage an dem ſowietſpaniſchen Regime angeklagt. 23 von ihnen. darunter auch drei Frauen. wurden zum Tode verurteilt. 17 Perſonen erhielten 25 bis 30 Jahre Zwangs⸗ arbeit, 49 der auf der Anklagebank Sitzenden Gefängnisſtrafen von 2 bis 28 Jahren und 40 weitere Perſonen wurden freigeſprochen. Neue ilalieniſche Verluftliſte Im Kampf gegen den VBolſchewismus gefallen Nom., 3. Auguſt. Die Verluſte der italieniſchen Freiwilligen⸗ Diviſionen belaufen ſich einer amtlichen Mit⸗ teilung zufolge, für die Zeit vom 13. bis 24. Juli auf 232 Tote und 1613 Ver⸗ wundete. Der Heldentod der italieniſchen Freiwilligen wird von der geſamten römiſchen Abendpreſſe als ein neuerlicher Beitrag des faſchiſtiſchen Italien zum ſiegreichen Kampf des nationalen Spanien gegen den Bolſchewismus mit ehrenden Worten gewürdigt. Demonſtralionen in Jürich Polizei zerſtreut Fackelzug der Nationalen Front Mebrere Kundgeber verhaftet Zürich, 3. Auguſt. Anläßlich der Auguſt⸗Feier der Nationalen Front wollten einige Teilnehmer der Feier einen von der Polizei verbotenen Fackelzug durch die Stadt durchführen. Die Polizei zer⸗ ſtreute die Kundgeber und nahm einige Per⸗ ſonen feſt, die Widerſtand leiſteten. Nach Feſt⸗ ſtellung der Perſonalien wurden ſie jedoch wie⸗ der entlaſſen. Gegen eine Anzabl der Kund⸗ geber ſowie gegen den Leiter der Nationalen Front wird eine gerichtliche Unterſuchung ein⸗ geleitet. Richtfeſt am Erweiterungsbau der Reichskanzlei An dem monumentalen Erweiterungsbau der Reichskanzlei in der Voßſtraße in Berlin wurde am Dienstagnachmittag im Rahmen einer Feierſtunde die Richtkrone emporgezogen. Auf un⸗ ſerem Bild ſieht man die geſchmückte Front des Neubaues, von deſſen Dach die mächtige Krone grüßt. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Erneute Aeberfülle auf Korea Die Jowjels ſetzen ihre Provokalionen fork Schärſſler Proleſt Japans Tokio, 2. Auguſt Wie die Korea⸗Armee meldet, überflog am Dienstag um 18 Uhr ein Sowjetgeſchwader die koreaniſche Grenze und bewarf die Kreisſtadt Kojo, etwa 5 km nördlich von Schangfeng, mit Bomben. Wie aus dem japaniſchen Kriegsminiſterium bekannt wird, haben die ſowjetruſſiſchen Trup⸗ pen am Dienstagabend erneut die japaniſchen Stellungen im Schangfeng⸗Abſchnitt angegriffen. Die Japaner konnten den Angriff abſchlagen. Die Sowjetruſſen ſetzten aber ſofort neue Ein⸗ heiten ein. Die Kämpfe dauern im Augenblick noch an. g Im Laufe des Dienstagnachmittags ſuchte der Erſte Sekretär der Moskauer japaniſchen Bot⸗ ſchaft, JIjakawa, den Leiter der Fernöſtlichen Ab⸗ teilung des Außenkommiſſariats, Mironow, auf, um gegen die Ueberfliegung der mandſchuriſchen Grenze durch 40 Sowjetflugzeuge zu proteſtieren, von denen bekanntlich einige von den Japanern abgeſchoſſen worden ſind. Der japaniſche Vertreter brachte dabei zum Ausdruck, daß ſeine Regierung dieſer Aktion der ſowjetruffiſchen Luftwaffe beſonders ernſte Bedeutung beilege, da ſich Grenz⸗ verletzungen durch eine ſo hohe Anzahl von Mi⸗ litärflugzeugen bis jetzt überhaupt noch nicht ereignet hätten. Der Leiter der Fernöſtlichen Abteilung des Außenkommiſſariats lehnte den fapaniſchen Proteſt jedoch als unbegründet ab. Die Regierung Mandſchukuos hat heute beim ſowjetruſſiſchen Konſul in Charbin wegen der fortgeſetzten Uebergriffe der Sowjet⸗ ruſſen bei Schangfeng und der ſowjetruſſiſchen Luftangriffe auf die koreaniſche und mandſchu⸗ riſche Grenze proteſtiert. Hſinking fordert, daß Moskau ſofort gegen die ertlichen Grenzbehör⸗ de einſchreite, die die Uebergriffe zulaſſe oder doch nicht verhindere. Die Regierung von Mandſchukuo ſei bereit, die Grenzfrage in diplomatiſchen Verhandlungen freundſchaftlich zu löſen, ſofern Moskau ſeine Haltung ändere. §§ Paris, 3. Aug. Mit Spannung verfolgt man die Entwick- lung im mandſchuriſch-ſowjetruſſiſchen Kon⸗ flitt am Dienstagmorgen in der Pariſer Frühpreſſe. Der„Figaro“ ſchreibt u. a., für Japan habe die Wiederbeſetzung der Tſchang⸗ Ku⸗Feng⸗Höhen eine günſtige Gelegenheit dar⸗ geſtellt, um unter Beweis zu ſtellen, daß der chineſiſche Krieg in keiner Weiſe die mand⸗ ſchuriſche Armee lahmlege und dieſe Kundge⸗ bung der japaniſchen Schlagkraft geſtatte es Tokio, ſich nun geduldig zu zeigen, auch wenn Sowjetrußland die augenblickliche Kraftprobe weiter fortzuſetzen beabſichtige. Der Moskauer Havas⸗Vertreter iſt der Meinung, es habe nicht den Anſchein, als wenn die Sowjetregie⸗ rung drauf und dran wäre, bedeutſame Ent⸗ ſcheidungen zu treffen.„Petit Pariſien“ weiß zu berichten, daß im Verlaufe des Abends im Generalquartier der japaniſchen nationalen Verteidigung in Oſaka, der großen Textilſtadt, ein Kontrollſyſtem für die Abdunklung ſämt⸗ licher Lichter in der Stadt auf ein Signal der Behörden hin in Kraft geſetzt worden ſei. „Oeuvre“ warnt vor„Senſations- und Falſchmeldungen“; zum näheren Verſtändnis ſei darauf hingewieſen, daß das Senſations⸗ und Lügenblatt gewiſſe Meldungen über Mos kau meint. Die bisherigen Opfer Das japaniſche Kriegsminiſterium gibt be⸗ kannt, daß ſeit Beginn der Grenzzwiſchenfälle bei Schangfeng auf japaniſcher Seite drei Offi⸗ ziere und 27 Soldaten getötet wurden. 67 Soldaten wurden verwundet. Nach den bis⸗ herigen Nen der Japaner haben die Sowjetruſſen 70 Tote zu verzeichnen. Nach Schätzungen ſind bei den Sowjets 250 Mann getötet und verwundet worden. Japanischer Vorstoß am Jangtie Hankau, 2. Auguſt. Südlich des Jangtſe drangen die Japaner in dem ſchwierigen Gebirgsgelände zwiſchen Kiu⸗ kiang⸗Nantſchang⸗Bahn und dem Poyang⸗See. wo japaniſche Kriegsfahrzeuge als Seitendeckung operierten, weiter ſüdwärts vor und erreichten am Dienstag einen Punkt, der etwa 80 Kilo⸗ meter nördlich von Nantſchung liegt. Die chine⸗ ſiſchen Truppen weichen nach Weſten aus. Gleichzeitig ſtoßen ſtarke japaniſche Kräfte auf dem Nordufer des Jangtſe nördlich von Kiu⸗ kiang in weſtlicher Richtung vor Das Ziel ihres Angriſſes iſt Lungving am Jangtſe, von wo aus ſie die chineſiſchen Stebungen auf dem Südufer im Rücken bedrohen wollen. Die Ja⸗ paner bereiteten beide Aktionen durch zahlreiche Luftangriffe vor. So war Nantſchang am Montag ununterbrochen in Alarm, während über Lingving am Montag mebrere Luftkämpfe ſtattfanden. Im Hinterland haben die Japaner in den letz⸗ ten Tagen mehrere größere Aktionen gegen die chineſiſchen Guerilla⸗Einheiten durchgeführt. An der Schanghai⸗Hangtſchau⸗Bahn haben ſie einem chaneſiſchen Regiment und weiter nördlich bei Tſingpu einem chineſiſchen Bataillon ſchwere Verluſte beigebracht. Einem Bericht aus Schanghai zufolge haben die japaniſchen Truppen am Dienstag um 20.00 Uhr die mit Wall und Graben um⸗ gebene Stadt Hwangmei eingenommen.— Es handelt ſich um eine ſtrategiſch wichtige chine⸗ ſiſche Stellung im nordöſtlichen Teil der Pro⸗ vinz Hupeh, etwa 20 Kilometer weſtlich von Suſung in der Provinz Anbwei. Virlſchaflsverkrag Berlin-Paris Ein Zuſatzabkommen unterzeichnet gal Berlin, 2. Auguſt. ach Ablauf des erſten Jahres des deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsvertrages vom 10. Jult 1937 wurde heute im Auswärt gen Amt ein Zu⸗ ſatzabkommen zu dem deutſch-franzöſiſchen Ab⸗ kommen über den Warenverkehr und über die Zahlungen aus dem Warenverkehr vom Staats⸗ Weizläcker, und dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, Exzellenz Francois⸗Poncet, ſowie den beiderſeitigen Verhandlungsführern unter⸗ zeichnet. „Es handelt ſich um einen Vertrag über die Eingliederung des öſterreichiſch⸗franzöſiſchen Warenverkehrs in die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen. Insbeſondere ſind die Ver⸗ handlungen auch uksadfa 30 ckd⸗Nonvize handlungen auch auf das Gebiet der öſterrei⸗ chiſchen Schulden und Bundesanleihen, ſoweit Frankreich in Frage ſteht, ausgedehnt und zu dieſem Zweck ſeit Anfang voriger Woche nach Berlin verlegt worden Nachdem nunmehr auch dieſes Gebiet unter ausdrücklicher Wahrung des bekannten deutſchen Rechtsſtandpunktes zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich geregelt iſt, tritt nunmehr das geſamte Vertragswerk An⸗ fang Auguſt 1938 in Kraft. Pariſer Nachleben höchſt gefährlich Paris, 3. Auguſt. Der Pariſer Polizeipräfekt hat alle Polizei⸗ dienſtſtellen der Stadt angewieſen, über eine ganze Anzahl Pariſer Nachtlokale eine ſcharfe Kontrolle auszuüben. Der Grund für dieſe ſcharfe polizeiliche Ueber⸗ wachung der Amüſierbetriebe, vor allem in den beiden Pariſer Vergnügungsvierteln Mont⸗ martre und Montparnaſſe, iſt das Ueberhand⸗ nehmen des ſogenannten Schlepperun⸗ weſens. Zu dieſen Schleppern gehören auch elegante und groß aufgetakelte„Frauen“, die in Luxuswagen durch die Hauptſtraßen der Ver⸗ gnügungsviertel fahren und ſich unter irgend⸗ einem Vorwand beſonders an Ausländer heranmachen, um ſie in zweifelhafte Lokale zu lotſen. Nicht nur, daß dieſe Opfer in gewiſ⸗ ſen Nachtlokalen ganzenorme Preiſe be⸗ zahlen müſſen. ſondern mehrfach ſchon wurden Fremde der ganzen Barſchaft und der Wert⸗ gegenſtände beraubt. Gelegentlich des engliſchen Königsbeſuches ſind in dieſer Hinſicht zwei beſonders Keſe Fälle bekanntgeworden, wo Engländer in ein Nachtlokal. das von einem Juden namens JIſaak Rouah geleitet wurde, gerieten und dort regelrecht aus geplündert und ſogar noch verprügelt wurden. Die Engländer hatten, ſich geweigert, eine über mehrere tau⸗ ſend Franken hohe Champagnerrechnung zu bezahlen, weil in der Rechnung mehr Flaſchen vermerkt waren, als überhaupt getrunken wor⸗ den waren. Das Nachtlokal iſt jetzt polizeilich geſchloſſen worden zuſammen mit vier anderen. Die Beſitzer und ihre Komplizen. darunter auch die Schlepperin, wurden verhaftet. Der Polizeipräfekt will mit ſeinen Maß⸗ nahmen gegen die Pariſer Unterwelt erreichen. daß. wie es in einer Verlautbarung heißt,„die Touriſten. die Frankreich als gaſtliches Land anzieht, auch Gewähr dafür haben können, den Schutz zu erhalten, auf den ſie Anſpruch haben“. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den frühe⸗ ten öſterreichiſchen außerordentlichen Geſandten und Bevollmächtigten Miniſter a. D. Dr. Riedl in Würdigung ſeiner beſonderen Ver⸗ dienſte um den wirtſchaftlichen Anſchluß in den Beirat der Reichswirtſchaftskammer berufen. Dr. Riedl iſt ferner von dem Präſidenten der Reichswirtſchaftskammer in den Grenzwirt⸗ ſchaftsausſchuß und den Handelsvpolitiſchen Aus⸗ 8 der Reichswirtſchaftskammer berufen wor⸗ en. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generalfeldmarſchall Göring hat dem Flugkapitän Blankenburg an⸗ läßlich der Durchführung des 100. Trans⸗ ozeanfluges ein Glückwunſchtelegramm zu⸗ gehen laſſen. Göring hat ferner Flugkapitän Blankenburg ſein Bild mit eigenhändiger Un⸗ terſchrift übermittelt. Die anläßlich der Eröffnung des deutſch⸗fin⸗ niſchen Luftverkehrs auf der Strecke Berlin Helſingfors in der Reichshauptſtadt weilende finniſche Delegation war am Montag⸗ abend unter Führung von Verkehrsminiſter Sa⸗ lopaara und Innenminiſter Dr. Kekkonnen Gaſt des Reichsminiſters der Luftfahrt, Generalfeld⸗ marſchall Göring, im Heim des Aero⸗Klubs in Rangsdorf. Im Auftrag des Reichskriegerführers legte 4½⸗Oberführer Major a. D. v Jena am To⸗ destag Generalfeldmarſchalls von Hindenburg und in Erinnerung an den Beginn des Weltkrieges am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Vor dem Ehrenmal war eine Ehrenkompanie des NS. Reichskriegerbundes mit Muſik angetreten. Konrad Henlein hat an den Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten nachſtehende⸗ Telegramm geſandt: Das Sudetendeutſchtum iſt Ihnen als Geſtalter und Führer des großen volksdeutſchen Turnfeſtes zu größtem Dank ver⸗ pflichtet. Die 30 000 ſudetendeutſchen Turner ſagen Ihnen durch mich ihren herzlichſten Dank für das tiefe Erlebnis, das ſie in ihre Heimat mitnahmen. Die Mitglieder des Gefolges Lord Runcimans ſind Dienstagmittag auf dem Prager Flugplatz eingetroffen. Parteiſekretär Miniſter Starace konnte dem Duce melden, daß bis jetzt insgeſamt 4 230 029 Frauen und Mädchen den faſchiſtiſchen weiblichen ee und Organi⸗ ſationen angehören. Außerdem machte Starace davon Mitteilung. daß die in der Jugend des Liktorenbündels zuſammengefaßten Kräfte ge⸗ genüber dem Vorjahre eine Steigerung um 392 744 Mitglieder erfahren haben. Den loten Kameraden der Arbeit Die Trauerfeier auf dem Kaliſchacht„Kalſerroda“ Merkers(Rhön), 2. Auguſt Auf Kaliſchacht„Kaiſerroda“ ruhte am Dienstag die Arbeit. Es galt, Abſchied zu neh⸗ men von elf Arbeitskameraden, die in der Nacht zum Sonntag den Bergmannstod fan⸗ den. Kränze und Blumen hüllten die Särge ein. Kameraden der Werkſcharen, der SA. und 5, Politiſche Leiter und Bergmänner in Uniform ſtellten die Ehrenwache. Nach den Worten des Betriebsobmannes nahm Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort zur Trauerrede.„Ich habe Euch elf to⸗ ten deutſchen Arbeitern“, ſo begann Dr. Ley tief bewegt,„den Gruß des Führers zu über⸗ bringen, den Gruß des Volkes und der Partei, den Gruß aller ſchaffenden deutſchen Menſchen. Elf Mann ſind nun nach einem göttlichen Ratſchluß von uns gegangen. Ihr Leidtragen⸗ den, Ihr Frauen und Kinder, Ihr Väter und Mütter, Schweſtern und Brüder, wir begreifen Euren großen Schmerz. Doch bewegt uns eines: Dieſe Menſchen ſind in einem großen und hei⸗ ligen Dienſt gefallen. Die Arbeit iſt ein Kampf wie das geſamte Leben. Jeder von uns, der für das Vaterland etwas leiſten will, muß ſein ganzes Leben einſetzen. Wir ſind eine große Gemeinſchaft gewor⸗ den. Hader, Neid und Mißgunſt ſind hinwegge⸗ fegt. So wie wir hier ſtehen, ſo ſteht das ge⸗ ſamte deutſche Volk um Euch, Ihr Leidtragen⸗ den. Ihr ſeid nicht mehr allein, der Führer trägt Eure Sorge, der Führer trägt Euren Schmerz, das ganze Volk fühlt mit Euch. So wie wir in der Freude zuſammengehören, ſo gehören wir erſt recht zuſammen in der Trauer und im Schmerz. Dieſe elf Bergknappen ſtarben in einem ſtar⸗ ken Glauben an Deutſchland. Und ſo geloben wir in dieſer Stunde erneut: Laßt uns noch feſter zuſammenſtehen und den Helm feſter bin⸗ den, damit unſer Vaterland noch ſchöner und herrlicher werde. Ihr Leidtragenden, ſeid ſtark, ſeid ſtark im Glauben an Deutſchland, an Adolf Hitler. Und Euch, Ihr toten Kameraden, rufen wir zum letzten Appell. Für alle Zeiten werdet Ihr vor uns ſtehen als pflichtgetreue Arbeiter in der Front jener tapferen Männer, die für Deutſchland fielen, ob als Arbeiter oder Sol⸗ daten. So hört denn zum letzten Mal das Lied aller Deutſchen, laßt es erklingen über die Gräber hinweg!“ Während die Nationalhymnen erklingen, grüßen die zur Trauerfeier Verſammelten er⸗ hobenen Armes die Toten, und während die Fahnen ſich zum ſtummen Gruß ſenken, ſetzte die Weiſe vom guten Kameraden ein. Als Erſter ehrte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die Helden der Arbeit, ihm folgten Gauleiter und Reichsſtatthalter Saucke l, ane e Marſchler und viele andere. Die bergpolizeilichen Unterſuchungen über die Urſachen des Bergwerksunglücks auf dem Schacht„Kaiſerroda“ in Merkers, bei dem elf Bergleute den Tod fanden, konnten am Diens⸗ tag im weſentlichen abgeſchloſſen werden. Die Unterſuchungen ergaben, daß irgendein Ver⸗ ſchulden nicht vorliegt, ſondern daß der bekla⸗ genswerte Tod von elf bewährten Arbeitskame⸗ raden durch Naturgewalten verurſacht wurde, die leider im Bergbau immer wieder Opfer erfordern. Erweiterungsbau der Reichskanzlei der Führer beim Richlſeſt der 5000 Arbeilskameraden Berlin, 3. Auguſt Am Dienstag wurde über dem Erweiterungs⸗ bau der Reichskanzlei in Berlin die Richtkrone geſetzt, ein neues leuchtendes Zeichen für die bauliche Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt. Der mächtige und ſchöne Bau iſt ſeiner Beſtim⸗ mung als Arbeitsſtätte der Reichskanzlei, der höchſten Verwaltungsſtelle des Reiches, wahr⸗ baft würdig. Seine eindrucksvolle und groß⸗ artige Architektur wird in Zukunft zum bau⸗ lichen Mittelpunkt des Berliner Regierungs⸗ viertels gehören und den nationalſozialiſtiſchen Geſtaltungswillen in vollendeter Form zum Ausdruck bringen. Die Front des neuen Bauwerks erſtreckt ſich an der Nordſeite der Voß⸗Straße in einer Länge von 420 Meter. In ſtrenger und hoheitsvoller Linie gliedert ſich der Erweiterungsbau, der von Generalbauinſpektor Profeſſor Speer ent⸗ worſen wurde. in drei Teile. In einer ſchlichten Feierſtunde begingen die 4500 Arbeitskameraden, die geholfen haben, den Neubau ſchaffen, in Gegenwart des Chefs der Reichskanzlei Dr. Lammers, des Chefs der Reichskanzlei des Führers, Reichs⸗ leiter Bouhler. ſowie des Generalbauinſpek⸗ tors Profeſſor Speer am Dienstagnachmittag das Richtfeſt. Von der Höhe des Neubaues her⸗ ab hielt zunächſt der Polier den traditionellen Richtſpruch und leerte nach altem Handwerks- brauch ſein Glas auf die glückhafte Vollendung des Baues.— Architek Piepenburg, der nach den Plänen von Prof. Speer den Bau aus⸗ geführt hatte, dankte dann allen Mitarbeitern für ihre treue und fleißige Hilfe. Er ſchloß mit einem„Sieg⸗Heil“ auf den Führer, das von den Teilnehmern der Feierſtunde begeiſtert aufgenommen wurde. 8 Das Richtfeſt fand ſeinen Höhepunkt mit einer Feier in der Deutſchlandhalle, bei der der Führer unter den am Bau tätigen faſt 5000 Ar⸗ beitern weilte. Durch ſeine Anweſenheit und ſeine Anſprache bereitete der Führer den Männern, die ſchon ſeit vielen Monaten in ſchwerer Arbeit Tag und Nacht das monu⸗ mentale Bauwerk geſchaffen haben, die ſchönſte Freude und Anerkennung. Um 18 Uhr betritt der Führer, empfangen von einem aus dem Herzen kommenden über⸗ wältigenden Begeiſterungsſturm der Bauarbei⸗ ter, die Deutſchlandhalle und ſchreitet durch ein Spalier von emvorgereckten, ſchwieligen Arbei⸗ terhänden. Hinter ihm ſteht der Schöpfer des gewaltigen Baues, Architekt Dr. Speer, der in tage⸗ und nächtelanger Arbeit das Projekt erſann und ſeine Durchführung leitete. Mit dem Führer kamen ferner der Chef der Reichskanz⸗ lei. Reichsminiſter Dr. Lammers, der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP., Reichs⸗ leiter Bouhler, der Chef der Präſidialkanz⸗ lei. Staatsminiſter Dr. Meißner. Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich. Obergruppenführer Sepp Dietrich, ſowie die Adjutanten des Führers, Brigadeführer Wiedemann und Major Schmundt. Der Jubel der Arbeiter verſtärkt ſich noch. als der Führer von der Stirnſeite der Halle aus die Verſammelten grüßt. Minutenlang wollen dieſe überwältigenden Kundgebungen der Freude und der Begeiſterung des Schaffen⸗ den Deutſchlands zum Führer kein Ende neh⸗ men. Nur mühſam kann ſich der Sprecher der Bauarbeiter Gehör verſchaffen, als er den Füh⸗ rer begrüßt. Er ſpricht davon, daß ſich alle die an dieſem Bau mitgearbeitet hätten, wie eine einzige große Familie, vom oberſten Bauherrn bis zum einfachſten Arbeiter, gefühlt hätten. Unter begeiſterter Zuſtimmung ſeiner Arbeits⸗ kameraden dankt er dem Führer dafür, daß er an ihrem Feſt teilnimmt. Und nun ſpricht der Führer zu ſeinen Ar⸗ beitskameraden vom Bau. In ſeiner herzlich gehaltenen kameradſchaftlichen Anſprache dankt er den Arbeitern und der Bauleitung für die gewaltige Arbeitsleiſtung, mit der ſie dieſen Bau in ſo kurzer Zeit vorangebracht hätten. Er feiert ihr Werk als eine Höchſtleiſtung von Arbeitern der Stirn und Arbeitern der Fauſt. als ein ſtolzes Denkmal unſerer nationalſozia⸗ liſtiſchen Volks⸗ und Arbeitsgemeinſchaft. Die Schlußworte eines Arbeiters gehen fſaſt im to⸗ ſenden Jubel der Bauarbeiter um den Führer unter. Machtvoll brauſen die Sieg⸗Heiltufe und die Lieder der Nation durch die weite Halle. Begleitet von bewegten Dankeskundgebungen der Arbeiter für dieſe Stunde verläßt der Füb⸗ rer das Richtfeſt. Pariſer Fühlungnahme mit Nom? Nulmaßungen über die Reiſe Blondels nach Paris Paris, 3. Auguſt Der franzöſiſche Geſchäftsträger in Rom, Blondel, iſt am Dienstag vormittag in Paris zu einem 48ſtündigen Aufenthalt ein⸗ getroffen, bei dem ex mit Außenminiſter Bon⸗ net und den verſchiedenen Dienſtſtellen des Quai d' Orſay in Fühlung treten wird. Blondel reiſte in Begleitung des engliſchen Botſchafters in Rom, Lord Perth, der ſich zu einem Fe⸗ rienaufenthalt nach England begibt. Die Ankunft Blondels wird von der Pariſer Preſſe ſtark beachtet. Wenn die Blät⸗ ter auch betonen, daß es ſich nur um einen kurzen privaten Aufenhalt in Paris handele, wobei er allerdings mit Außenminiſter Bonnet zuſammentreffen wird, ſpricht beiſpielsweiſe der „Paris Midi“ doch von einem unvorher⸗ geſehenen diplomatiſchen Ren⸗ dezvous. Blondel werde mit Bonnet nütz⸗ liche Beſprechungen haben, die ihnen geſtatten würden, die Möglichkeiten für eine demnächſtige Wiederaufnahme der ſeit langer Zeit unter⸗ brochenen Fühlung zwiſchen Paris und Rom zu unterſuchen. Die„Liberté“ ſchreibt zu dem Beſuch des franzöſiſchen Geſchäftsträgers in Rom in der franzöſiſchen Hauptſtadt, es ſei bekannt, daß die Botſchafter jedes Jahr, wenn ſie nach 4 kommen, um ihre Ferien zu ver⸗ ringen, dem Außenminiſter mündlich Bericht erſtatten. Blondel, der dieſes Jahr keine Ferien nehme. habe die Reiſe zu dem Zweck unter⸗ nommen, um ſeinen Jahresbericht vorzulegen. Unter dieſen Umſtänden dürfe die Unterhal⸗ tung Bonnet—Blondel keinen beſonderen Cha⸗ rakter tragen. die Berliner Rundfunkausſlellung Eröffnung am Freitag durch Dr. Goebbels Berlin, 2. Auguſt. Die feierliche Eröffnung der 15. Großen Deut⸗ ſchen Rundfunk⸗Ausſtellung, am Freitag, den 5. Auguſt, 11 Uhr. in der Ehrenhalle des Ber⸗ liner Ausſtellungsgeländes wird von allen deut⸗ ſchen Sendern übertragen. Nach Begrüßungs⸗ worten von Oberbürgermeiſter Dr. Lippert ſpricht Reichsminiſter Dr Goebbels. Die Veranſtaltung wird beſchloſſen mit dem„Oym⸗ niſchen Lied“ von Götz Otto Stoffregen„Brich auf, du junges Licht“ mit der Muſik von Hein⸗ rich Steiner. ſchard⸗Wagner-Forſchungsſlälle Ein Erlaß des Führers Bayreuth, 2. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat am 22. Mai 1938, dem Tage der 125. Wiederkehr des Geburtstages Richard Wagners durch ngach⸗ ſtehenden Erlaß die Errichtung einer Richard⸗ Wagner⸗Forſchungsſtätte in Bayreuth angeord⸗ net und mit die Durchführung dieſes Erlaſſes den Reichsminiſter und Chef der Reichskanziei Dr. Lammers beauftragt. „Erlaß über die Errichtung einer Richard⸗Wagner⸗Forſchungsſtätte. Am 125. Geburtstag Richard Wagners ordne ich an, daß zur Erforſchung ſeines Le⸗ bens und ſeines Werkes eine Richard⸗Wagner⸗ Forſchungsſtätte in Bayreuth zu errichten iſt. Die Ausführungen dieſes Erlaſſes übertrage ich nach meinen näheren Weiſungen dem Reichs⸗ miniſter und Chef der Reichskanzlei. Bayreuth, den 22. Mai 1938. Der Führer und Reichskanzler gez. Adolf Hitler. Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei gez. Dr. Lammers.“ Kampf um den Filberſallel München, 2. Auguſt. Vom Lager 6 hat die Nangg⸗Parbat⸗Mann⸗ ſchaft mehrere Vorſtöße gegen den Silberſattel unternommen, die aber infolge des anhaltend ſchlechten Wetters und insbeſondere infolge des ſehr ſtarken Windes ihr Ziel nicht erreichten. Am 27. Juli ſtiegen die Bergſteiger daher in das Hauptlager hinab, um ſich dort zu erbolen und für einen neuen Angriff ſich vorzubereiten, zu dem am 30. Juli bereits die erſte Abteilung wieder aufgeſtiegen iſt. 222 keine jüdiſchen Ilraßennamen Berlin, 3. Auguſt Nach einem Erlaß des Reichsinnenminiſters ſind ſämtliche nach Juden und jüdiſchen Miſch⸗ lingen erſten Grades benannten Straßen oder Straßenteile unverzüglich umzube⸗ nennen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt. In Zweifelsfällen gibt die Reichsſtelle für Sip⸗ penforſchung Auskunft. Die Straßenſchilder mit züdiſchen Namen ſind gleichzeitig mit der An⸗ bringung der neuen zu entfernen. Vom Blitz erſchlagen Heftiges Gewitter über Dresden Dresden, 3. Auguſt Am Dienstagnachmittag entlud ſich über Dresden ein heftiges Gewitter, in deſſen Ver⸗ lauf zwei Perſonen vom Blitz erſchlagen wur⸗ den. An den Elbwieſen beim„Waldſchlößchen“ ſchlug der Blitz in eine Fußgängergruppe. Wäh⸗ tend ein 62 Jahre alter Mann und ſein 13jäh⸗ riger Enkel mit Verletzungen davonkamen, wur⸗ de ein 14jähriger Junge getötet. Im Oſtrageheg erſchlug der Blitz einen noch unbekannten, etwa 28 Jahre alten Mann. der unter einem Baum Schutz geſucht hatte. gieben Erkrunkene Paris. 3. Auguſt Sechs junge Mädchen einer Heilanſtalt und eine 38jährige Aufſeherin fanden am Strand von St. Martin auf der Ile de Ré an der fran⸗ zöſiſchen Atlantikküſte beim Baden den Tod, Des Schwimmens unkundig, waren ſie in eine An⸗ tiefe geraten und ertranken. Die Aufſeherin kam ums Leben, als ſie den Kindern zu Hilfe eilen wollte. Zwei Tote beim Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges Paris, 2. Auguſt. In der letzten Nacht ſtürzte bei Orleans ein mit zwei Fliegerhauptleuten beſetztes Militär⸗ flugzeug ab. Die beiden Inſaſſen fanden dabei den Tod. Der zertrümmerte Apparat konnte erſt in 5 Morgenſtunden des Dienstag gefunden werden. Großfeuer verurſacht eine Million Zloty chaden Warſchau. 3. Auguſt. In einer Weberei in der ſüdweſtpolniſchen Stadt Zawiercie brannten in der letzten Nacht zwei Fabrikhallen und zwei Mapazine mit wert⸗ vollem Rohmaterial nieder. Der durch das Feuer entſtandene Schaden beträgt mindeſtens eine Million Zloty. Britiſcher Flugzeugkonſtrukteur tödlich verunglückt London, 3. Auguſt Hauptmann Siegfried Barn wel, der Kon⸗ ſtrukteur des bekannten Briſtol⸗Kampfflugzeu⸗ ges ſowie des Briſtol⸗Blenheim⸗Bombers, ſtürzte am Dienstag abend in der Nähe des Briſtoler Flughafens mit ſeinem Flugzeug auf eine Landſtraße und kam ums Leben. Barnwel atte das Briſtol⸗Flugzeug gebaut, das für Großbritannien den Höhenweltrekord errang. Auch das Flugzeug, mit dem er jetzt abſtürzte, war nach ſeinen eigenen Angaben gebaut. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ r eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: La, Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VI. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. boi deß el ANlein Freund juli- Bumm Am Rande nolieri f 5 ein freun uli Bumm In Kände nolle ri: alu. Ti ce übermütigen L forderte, innerhalb von 8„Tipperary ermütigen Laune aufforderte. innerbalb v i. Die Abenteuer des Kapifäns Lauferbach von der„Emden“ 5„It is a long way to Tipperarv“, fingen die 24 Stunden ein Lied zu komponieren. das er. naehe Herausgegeben von Graf Felix von Lukner Copynnt by Koehler 4 Amelang, Lepg englischen Soldaten. Es iſt ibr Leib⸗ und Ma⸗ gelang es. verlegen wollte. Man ſchloß eine ö u 5 1 denlied. bat gerade im Weltkrieg außerordent⸗ Wette um fünf Schilling ab, und wäbrend ficherd. 20. Fortſetzung 3 laufe ich Ihr ſchönes Schiffchen vier⸗ liche Beliebtheit errungen und iſt über alle Judge ſeine Fiſche ausnahm und verkaufte. dern Ich muß Ihnen die für Sie leider traurige[ kannt auf die Felſen.“ Grenzen binweg bekannt geworden. Das Lied wirbelten ihm die Noten des neuen Liedes 255 Mitteilung machen, daß ſie von der, Sidney“„Na, vielleicht iſt es da doch beſſer, wenn Sie bat eine ungewöhnliche Geſchichte e im Kopf herum. Abends ſchrieb er ſie raſch 5 niedergekämpft und dann von ihrem Komman⸗ ſich nicht bemühen“, lachte er. 3 g 5 auf und ſang das Liedchen gleich danach. Er lei danten auf ein Korallenriff geſetzt wurde.“ Von Hamilton und ſeinen Offizieren erhielt 9 poniſt, Raul Judge, der jetzt im Alter von n 5 55 d l e ee eee„ e 1 5 Sid 60. eee e 1055 0 0 legt, brachte aber mem Schöpf. en 215 8 reer. 2 8 e 505 Zu dumm, daß wir vor Padane 9 5 e gering Tantiemen ein B. 1 2 bent 80 le. s Landungskorps mit der„Ayeſcha“ zwei. um fünf Schilli ö 1 912 e Tantiemen ein ei Ausbru es e Tage vor uns in Padang angekommen, aber der 8„Landungskorps ſuchenden Em: 8 0 657 91 705 1 o zners ſofort wieder in See gegangen war. Auf der 2 9 Aenſalt in 16 1 mußten! K ane um dem enden Nich ganzen Heer, Judge wurde Großverdi 15 i, Suche nach dem kleinen Segler mußte die[Nun, jedenfalls palſen mir die engliſchen See⸗ 3. und ſeinen muſikaliſchen Ebrgeis rea⸗ 1 W 1„Empreß of Japan“ ausgerechnet auf uns ſto⸗ofſiziere getreulich dabei, meinen Kummer in gierte er abends in einem Kabarett ab, wo er bekam von ſeinem glücklichen Verleger dazu Jager, Ben! gutem engliſchem Ale zu ertränken. Hol's der 3 3 5 3 1771; 1 1 4 a Henker, aber die Söhne Albions ſind mitunter als Sänger auftrat. Da meldete ſich eines eine Lebensrente von fünf Pfund in der Woche ertruge ebzehn Deulſche. doch recht nette Kerle! Mehr als einmal mach⸗ 8 Abends ein Beſucher bei ihm, der ihn in einer ausgeſetzt. i che Seeoffizier. zen wir vie Nacht zum Tage. eee eee Mee n vonner lanflei „Ja“, antwortete ich.„Dazu kommen noch etwa 15 Chineſen.“ „Wieviel Offiziere ſind hier?“ „Ich bin der einzige.“ Er machte ein etwas ungläubiges Geſicht und boffte anſcheinend noch immer, die Abteilung 55 Kapitänleutnants v. Mücke vor ſich zu ha⸗ en „Erzählen Sie doch keine Geſchichten“, ſuchte er mir gut zuzureden.„Sie haben drei Offiziere und fünfundvierzig Mann hier an Bord.„Ja, nun ſagen ſie auch, wo ſie ſtecken.“ „Ich habe wirklich keine Ahnung“, verſicherte ich mit reinem Gewiſſen.„Ich gehöre nicht zur Landungsabteilung.“ Der Leutnant rief einen Unteroffizier und gab Befehl, das Schiff nochmals gründlich zu An Bord der„Empreß of Japan“ ich mich beim Kommandanten, einem Iren, na⸗ Offenbar hatte Hopcraft dem Kommandan⸗ ten von meinen Wünſchen berichtet. denn als ich am Morgen nach einer beſonders fidelen Nacht mit dem letzten an Bord auf und ab ging. brachte er das Geſpräch darauf. „Sie wollen alſo nach Singapur“, ſagte er. „Wenn Sie Ihr Ehrenwort geben, daß Sie kei⸗ nen Fluchtverſuch unternehmen. dürfen Sie vielleicht im Hotel wohnen. Uebrigens werden Sie eine ganze Anzahl Ihrer Landsleute dort treffen, denn der Grieche„Pontoporrous“, der eines Ihrer Priſenkommandos an Bord hatte, liegt da. Im ganzen haben wir dort ſchon an die dreihundert Deutſche im Gefangenenlager. Nun beſaßen allerdings die Annehmlichkeiten eines engliſchen„Priſonkamp“ nicht die gering⸗ ſten Reize für mich und mein Entſchluß, bei der erſten Gelegenheit auszureißen, ſtand bereits einen Moment den Gedanken an die Freiheit. Neiw Nork zankt ſich um Corrigan Velcher Sfadlleil ſoll dem„Kiſten“-Ilieger Papier ſireuen? New Pork, 2. Auguſt. New Pork kommt aus den Feiern und feſt⸗ lichen Empfängen kaum heraus. Die fliegeri⸗ ſchen Rekorde der letzten Wochen zwingen zu immer neuen Feſtlichkeiten. Douglas Cor⸗ rigan, der moderne„Münchhauſen des Ozeans“ iſt der nächſte Held nach Howard Hughes, der gefeiert werden ſoll. Hatte der Weltflug des„fliegenden Millionärs“ Begei⸗ ſterung und Bewunderung hervorgerufen, ſo iſt durch den Transatlantikflug Corrigans in Flieger einen gebührenden Dank abſtatten. alte Rechte pochend“ ſich jegliche von Brooklyn geplante Feier verbeten. Brooklyn, ſo wurde erklärt, hat nicht das mindeſte Recht. den Hel⸗ den Corrigan zu umjubeln. Einzig und allein komme dafür Manhattan in Frage, weil der Flieger in dieſem Stadtteil geboren iſt. Brook⸗ lyn könnte auf den Meldeämtern vergeblich nach einem Namen Douglas Corrigan ſuchen. während dieſer Name für einen Zeitraum von 16 Jahren in Manhattan dokumentariſch nach⸗ zuweiſen iſt. Das von Brooklyn bekanntge⸗ durchſuchen. Darauf wandte er ſich wieder an] ſeſt. Vorläufig aber verkehrte ich mich meinen einer alten gebre liche 111 3 1 a i 38 5 1 18„„Vor! k r. a n„Kiſte“ vor allem das[ gebene Feſtprogramm ſei übrigens ziemli 50 mich.„Packen Sie Ihre Sachen, Sie und ſämt⸗ umgänglichen Kerkermeiſtern auf durchaus[amerika Aer. e e d N ge⸗— Manhattan plane dem 9 2 un liche Deutſche werden mit binüberkommen. lreundſchaftlichem Fuß, als gäbe es überhaupt] ſpeiſt worden. Man hatte wieder einmal zu gleichen Empfang wie Howard Hughes zu be⸗ 3255 meldete] keinen Krieg. Darüber vergaß ich jedoch nicht[lachen. Dafür will man dem tollkühnen reiten. Im Triumphzuge ſolle Douglas Corri⸗ gan über den Broadway geführt werden und mens Hamilton. Er trug einen roten Bart und 5 Aber wie zwiſchen der Meinung ſes ſollten aus allen Häuſern Papierſchnit⸗ 1 beſaß alle entſprechenden Eigenſchaften. Natür⸗ Al 5 indisches ae D des amerikaniſchen Publikums][ zel berabregnen und Pavierſchlangen : lich erhob ich zunächſt einmal Einſpruch gegen 5 5 Si„Empreß N cht 5. bDezeme] und jener der Behörden ſchon von An- ſollten ſich über die Straße ergießen. die unerhörte Vergewaltigung im Hoheits⸗ er in Singapur einlief, erhaſchten wir auch fang an ein Mißverhältnis beſtand— das So weit iſt der Streit gediehen. Man bofft gebiet einer neutralen Macht. Er hörte mich ſeelenruhig an. „Ich habe den ausdrücklichen Befehl. jedes einen Blick auf den franzöſiſchen Panzerkreuzer „Montcalm“, der dort im Trockendock lag. Fer⸗ ner trafen wir den alten Griechen„Pontopor⸗ rous“. Er räkelte ſich träge vor ſeiner Anker⸗ „offizielle“ Amerika durfte ja dieſer unerlaub⸗ ten fliegeriſchen Heldentat nicht zuviel Beifall ſpenden, weil ſonſt Corrigans Handeln auf eigene Fauſt Schule machen könnte— ſo kann ihn noch ſchlichten zu können, bevor Corrigan eintrifft. Sachlichere Einwohner von New Vork haben auf die Möglichkeit verwieſen, daß der Held ſich gleich nach ſeiner Ankunft ver⸗ übe deutſche Schiff wegzunehmen, wo ich es finde“, ö f b 5 1 l 0 en it. ſagte er dann.„Sie können das Ihrer Regie⸗ eee e ee ee— 1 ſich auch jet New Pork über die Art und ſtecken könnte aus Jurcht, ſeinetwegen könnte Si rung mitteilen und ſie mag ſich mit der meini⸗] rühmten„Emden“ der Geſchichte angehörte. Im eiſe, wie man den in dieſer Woche zurücker⸗ eine Schlägerei entſtehen. 5 t i gen darüber auseinanderſetzen. Ich habe meine[übrigen herrſchte das bekannte Gewimmel von] warteten Atlantik⸗Flieger empfangen ſoll, nicht M Befehle zu befolgen und erklärte Sie daher als[ chineſiſchen Dſchunken und Sampans. wie ich es] einig werden. Zwei Stadtteile der Rieſen⸗ gefangen.“ „Schön“, knurrte ich achſelzuckend.„Ich werde gleich hinſchreiben.“ Der Mann hatte Humor, Wie mußten ſchließ⸗ lich beide lachen. Als ich ihm meinen Dolch überreichen wollte, machte er eine abwehrende Geſte.„Der König ehrt die tapferen Gegner von der„Emden“ und beläßt Ihnen die Waffe.“ Wir kamen fernerhin gut miteinander aus. Ich erhielt eine anſtändige Kammer und nahm bei den gemeinſchaftlichen Mahlzeiten den Ehrenplatz an der rechten Seite des Kapitäns Hamilton ein. Auch meine Leute wurden recht aus jenen ſchönen Zeiten gewohnt war, da Mars die Welt noch nicht in Brand geſteckt hatte. Wir wurden an Land gebracht. in bereit⸗ ſtehende Autos verladen und in ſauſender Fahrt ins„Camp“ transportiert, das faſt genau in der Mitte der Singapur⸗Inſel lag. Es hieß „Tangling⸗Barracks“ und bedeckte eine Boden⸗ fläche von faſt zwei Quadratkilometern. Die Golfplätze und der botaniſche Garten lagen ganz in der Nähe, kamen aber für unſere Zerſtreuung nicht in Betracht. Wir ſaßen vielmehr hübſch hinter Stacheldraht und alle 50 Meter ſtand ein ſtadt New Vork ſind ſich gleichſam in die Haare geraten, und jeder verlangt für ſich das allei⸗ nige Recht, die Empfangsfeierlichkeiten vorzu⸗ bereiten und auszugeſtalten. Das„Feſtkomitee“ des Stadtteils Brooklyn hat amtlich erklärt, daß der Tag, an dem der Volksheld ſeine Füße wieder auf amerikaniſchen Boden ſetzt, zum„Corrigan⸗Tag“ ernannt werden ſoll. Das Komitee will den Flieger am Hafen feierlich begrüßen, dann in ein Auto laden und zum„Floyd⸗Bennet⸗Feld“ hinaus⸗ fahren, wo ſich das Hauptprogramm des Tages abwickeln ſoll, In Gegenwart des ſicherlich ſehr zahlreichen Publikums ſoll hier eine große Erſt bremſen, dann küſſen Betrübliches Ende eines Ausflugs zu zweien Warſchau, 3. Auguſt Ein fehlgegangener Kuß und ſeine verhee⸗ renden Folgen ſind gegenwärtig Gegenſtand eines nicht alltäglichen Prozeſſes vor dem Kra⸗ kauer Zivilgericht. Die Tochter eines bekann⸗ ten Krakauer Arztes unternahm im Mai mit einem Studenten der Jagiellomiſchen Univer⸗ ſität einen Autoausflug in das bei Krakau ge⸗ legene Hügelland,„die polniſche Schweiz“. Auf ut behandelt. Schilderhaus mit einem anglo⸗indiſchen Wacht] Feier, in deren Mittelpunkt Corrigan ſteht, Rückfahrt lief St Z RU 5 voſten. Außerhalb dieſer Linie verlief erſt die ſtattfinden. Danach will man den Flieger frei⸗ ier Mülfeher ließ der arent ian das Na, wenigſtens brauchten wir nicht mehr die⸗ elektriſche Drahtſperre und dahinter kam noch geben und ihn ſozuſagen dem Stadtteil Man⸗ Steuer los und verſuchte ſeine Partnerin zu ehe 8 ffel⸗Prof dam. e 105 e* d Elen 25 eine Zone von Wolfsgruben und ähnlichen] hattan zur Verfügung ſtellen. küſſen. In demſelben Augenblick fuhr das Auto Baum auf und pie Getränke über jedes Lob Adaben 3 19 ſie die Malayen für den Tiger⸗ Nang 1 1 45 r 1 1 von gegen einen Telefonmaſt. Fräulein Chriſtine 8 1651:; J fang anlegten. Manhattan ſcharf proteſtiert. Es hat ſich einen wurde im Geſicht ſchwer verletzt, während der Ich bekam zur perſönlichen Bewachung eine mit Gortſetzung folgt) en ee e e ede e eſicht ſchwer verletzt, während d einem Gewehr bewaffnete Ordonnanz, die mir auf meinen Spapiergängen auf Oberdeck je⸗ weils in reſpektvoller Entfernung folgte. Wenn ich aber Luſt zu einem Glaſe Bier verſpürte— es geſchah dies ziemlich häufig— brauchte ich meinen Hüter nur darum zu bitten. Sofort ſtellte er ſeine Flinte irgendwohin und holte das Gewünſchte. Er war wirklich ein guter Kerl. Herr Kapitän“, redete er mich einmal an, als ich gerade ein kühles Glas Ale ſchlürfte,„wür⸗ den Sie nicht die Güte haben, mir einen Ihrer volkswagenwerk Antrag auf Nusſtellang einer„Ag.“ Wagen · Spacd arte . leichtſinnige Fahrer mit dem Schrecken davon⸗ kam. Das auf Lebenszeit verunſtaltete Mädchen ſtrengte gegen den Studenten, der ſeither nichts mehr von ihr wiſſen will, eine Schadens ⸗ erſatzklage auf 5000 Mark an. Da beide noch minderjährig ſind, mußten ſich ihre Väter, zwei angeſehene Krakauer Bürger, vor Gericht einfinden. Nur ſechs von ſiebzehn Uniformknöpfe zu ſchenken? Ich hätte ſo gern 2 2 2 eine Erinnerung an die„Emden“.“ der gchbeherden Angeben erhellen den Führerſchein 1 Na, er bekam ſeinen Knopf. Kurze Zeit ſpäter* nne, Merſeburg, 2. Auguſt 11 ſaß ich unten in meiner Kammer. als es klopfte. n=„Wie dringend notwendig die Einführung des u Ich öffnete und erblickte den Anterzahlmeiſter, 2 U(Run Fahrerſcheins IV geweſen iſt, zeigte eine im 1 6 einen Deckoffizier. Er trat ohne weiteres ein 1 5 Polizeiamt Merſeburg abgehaltene Prüfung und ſagte in dienſtlichem Ton: 148— der Bewerber für dieſen Fahrerſchein. Von den „Oeffnen Sie Ihre Koffer.“ 5 esc 80 8 17 Bewerbern, die bisher, e— 8 ö. g 22 ee eee torräder fuhren, konnte nur ſechs der Fahrer⸗ „Hören Sie mal“, erwiderte ich.„Sie ſind Un⸗ 0 A ſchein ausgehändigt werden. Die übrigen elf 1 8 W 1 wreppe der Gag eee eee eee e waren 2 den Verkehrszeichen nicht genügend jemand meinen 5 en will, ö 7. Bette; vertraut. 15 dulde ich das nur von einem Offizier. 5 W 1 Er wußte darauf nichts zu erwidern und ver⸗ 4 W N ee e ee 3 Das erfle Bad der Jigeuner . e 1 1 ſchwand. Von einer Durchſuchung war nie wie⸗ der die Rede, ſolange ich an Bord weilte. So Unter Mithilfe der Polizei 10. Wieviel Kinder leben davon in Ihrer Familie: Wieviel Kinder ſind davon botatig Beſigen Sie ein n Führer Budavpeſt, 2. Auguſt. Eine Zigeunerrazzia allergrößten Stils wurde dieſer Tage von der ungariſchen Polizei in der behielt ich mein Geld, meine Bilder und mein Tagebuch. 11. ſeit wann: ra fen Beſonders gut ſtand ich alsbald mit dem Na⸗ vigationsoffizier, einem Korvettenkapitän a. D. Dixon Hopcraft, der ſich für die Dauer des Krie⸗ ges hatte aktivieren laſſen, Er fragte mich gleich, ob ich lieber in Honkong oder Singapur interniert werden wolle. Nun kannte ich beide Städte und wußte, daß mir in Singapur viel beſſere Ausſicht auf Ent⸗ kommen winkte. Natürlich hütete ich mich, die 12 Beſiten Sie in Motorrad oder Pert 8. Wagenangabent 1. Welche Type des Koc. Wagens wünſchen Sie 2. Farbe: 3. Lieferungs ort(Wert oder Gauſt 4. Zweck der Anſchaffung(gewerblich oder petbat): Och beſtatige bierdurch, daß ich die lanfenden W bme der Spark. unktlichen Ei ſochenraten zahlen kamm und verpflichte mich nach Ent ng. Och beſtäckge ferner den Empfang des dieſem Antrag zur p aber Ausf Stadt Nyiregyhaza vorgenommen, wo das fah⸗ rende Volk in der Statdgemarkung zu einer wahren Landplage geworden war. Im Laufe der Zeit haben ſich hier die Zigenuer zu Tau⸗ ſenden in Hütten und Zelten am Stadtrand nie⸗ dergelaſſen und die ganze Umgebung unſicher gemacht. Außerdem bedeutete die verwahrloſte Zigeunerkolonie für die Stadt einen gefährlichen Anſteckungsherd, ſodaß ſchon aus dieſem Grunde , wabren Gründe meiner Wahl preiszugeben. a 1 ne eine gründliche Desinfektion des Lagers vor⸗ 5 Unterwegs paſſierten wir die ſehr gefährliche dec bin aut dem verßehenden Antrag doeh 5 genommen werden mußte. Zu dieſem Zwecke f Straße zwiſchen Singapur und den holländi⸗——.— wurden die Zigeuner zu Hunderten in das al ſchen Inſeln. Sie iſt eng und mit Felſen gera⸗ ſtädtiſche Bad zu einer gründlichen Reinigung dezu geſpickt.——— r gebracht, wobei ſich überaus heitere Szenen er⸗ gaben. Händeringend baten die Zigeuner, ſie . 5„Haben Sie ſchon mal die Rio⸗Straße befah⸗ S282 1. 5 g 5 ren?“ fragte mich Hopcraft, der in meine Kam⸗. 5 vor dem Waſſer zu verſchonen, denn der größte 5 mer gekommen war. eyed en Teil von ihnen kannte das Waſſer nur vom Re⸗ 1. b 19—— gen her und war im Leben nie anders naß ge⸗ 6„Ach, kommen Sie dann doch mal auf die—— worden. Die Polizei war jedoch unerbittlich. Brücke und helfen Sie uns.“ „Herr Kapitän“, ſchmunzelte ich.„Sie dürſen nicht ganz vergeſſen, daß ich ſchließlich ihr Feind bin. Wenn Sie mir die ſchwierige Navigation das Ankragsformular für die Sparmarke zum Rauf des Kö-Wagens (Scherl⸗Bilderdienſt, Berlin) Nachdem die notwendige Verſtärkung der Po⸗ lizeimannſchaft herbeigeholt worden war, konnte das Zigeunervolk mit Mühe und Not in die Badebaſſins getrieben werden. lutes Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Dresden) (15. Fortſetzung.) Er nahm dieſen Anblick in ſich auf und ſchöpfte Kraft daraus, ſeine Aufgabe durchzuführen. Lange ſaß er ſo und überlegte. Ob er ſchon heute oder morgen mit Schwiethardt ſprach und ihm von ſeinem Beſuch erzählte? Nein, beſſer nicht. Lieber noch einige Tage warten, den neuen Gedanken gründlich ausreifen laſſen und überlegen, wie man ihn am zweckmäßigſten ausführte. Vielleicht ſprach man auch einmal mit dem alten Bormann. Und plötzlich geriet Eickhoff ins Träumen. Wieder, wie ſchon einmal im vergangenen Jahre, hörte er kleine Füße trippeln, ein Kinderſtimmchen jauchzen, hielt eine kleine Hand in der ſeinen. Nur, daß ſeine Träume diesmal ſchon feſte Geſtalt angenommen hatten. Er wußte nun ganz genau, wie das Kind ausſah, das hier an ſeiner Hand gehen würde. Er kannte ſchon jeden Zug des kleinen Geſichtes. „Oh, Vater, kannſt du nicht ins Haus?“ ſchreckte ihn da eine Stimme auf. Er ſah auf. Seine Frau, ſein Sohn und ſeine Schwieger⸗ tochter kamen auf dem Wege raſch näher. „Wieſo?“ fragte er, unfähig, ſich gleich in die Wirklich⸗ keit zurückzufinden. „Ich dachte nur, weil du hier ſitzeſt. Sina iſt doch zu Hauſe?“ entgegnete Hille. „Ich weiß es nicht. Ich war noch nicht drinnen.“ „Sie kann jetzt auch fortgehen zur Kirmes; wir ſind ja nun wieder da.“ „Biſt du um das Land gegangen?“ fragte Frau Eickhoff, „Ja, ich war ziemlich lange fort“, ſagte der Alte, und dann haſtig, als wollte er ablenken:„Wie war es denn auf der Kirmes?“ „Ach, immer derſelbe Rummel. Wir haben ziemlich viel Bekannte getroffen“, und ſie erzählte eifrig, während man zuſammen ins Haus ging. 8 Das Mädchen Sina hatte bis jetzt das Haus hüten müſſen und wartete nun ſchon im Kirmesſtaat. Hille hatte ihr geſagt, daß ſie gleich nach ihrer Rückkehr fortgehen könne. Die Vieh⸗ arbeit wollte Hille dann allein beſorgen. Einmal im Jahre iſt ja nur Kirmes. So flatterte Sina denn vergnügt davon. Hille ging ins Schlafzimmer und vertauſchte ihre gute Kleidung gegen ein einfaches Waſchkleid, denn es war Zeit zum Melken. Die Milchkühe waren heute auf einer Wieſe in der Nähe des Hofes. Deshalb brauchte man nicht wie ſonſt den Wagen zum Transport der Milchkannen nehmen. Schwiethardt ſetzte ſie auf die Schiebkarre und wartete, bis Hille mitgehen würde. Der alte Eickhoff beobachtete ſie, wie ſie mit der ſicheren Selbſtverſtändlichkeit jahrelanger Gewohnheit das Melkgeſchirr nahm und dann neben Schwiethardt zur Weide ging. Zweifel wollten ihm kommen. War ſie vielleicht doch ſchon ſo feſt im Hofe verwurzelt, daß es Frevel war, ſie hier loszureißen? Hatte gemeinſame Arbeit und kamerad⸗ ſchaftliches Zuſammenleben ſie Schwiethardt ſo wert gemacht, daß auch hier ein ſchmerzlicher Riß entſtehen würde? Sehr wahrſcheinlich! Aber das durfte ihn nicht beein⸗ fluſſen. Hille war eine tüchtige Frau, die im Leben ihren Platz ſchon ausfüllen würde. Es brauchte ja nicht gerade auf dem Eickhofe zu ſein. Vielleicht konnte ſie mutterloſen Kindern eine Mutter ſein. Oder— ein Bruder Hilles hatte doch nach Holſtein geheiratet und ſollte eine ganze Schar Kinder haben: auch bei ihm würde ſie eine dankbare Lebensaufgabe finden. Ach, es gab da ſo viele Möglichkeiten. Daß ſie keine Not litt, dafür würde man ſorgen. Man wollte doch überhaupt mög⸗ lichſt in Frieden auseinandergehen. Frau Dora Eickhoff betrachtete kopfſchüttelnd ihren Mann. Sie ging nun ſchon die ganze Zeit aus und ein, ohne daß er es bemerkte. Auf eine Frage hatte er überhaupt nicht geant⸗ wortet. Wo mochte er nur wieder mit ſeinen Gedanken ſein? Zu fragen wagte ſie nicht, aber ſie wußte es auch ſo. Natürlich wieder bei dieſer leidigen Geſchichte, von der er nicht loskommen konnte! Was da noch herauskommen würde! Er machte ſie noch alle unglücklich mit ſeiner verbohrten Idee. Seeufzend ging Frau Dora hinaus. Pioch lange nach Eickhoffs Fortgange konnte Lena ſich nicht beruhigen. Die Tränen, die in den Jahren des Leides nur ſpärlich gefloſſen waren, ſchienen plötzlich aus einem unverſiegbaren Quell zu ſtrömen. Es war einfach ein Ver⸗ ſagen ihrer Nerven nach der Anſpannung der letzten Stunde. So fanden ſie ihre Angehörigen, die von ihrem Rundgang zurückkamen. Sie waren erſchrocken, erfuhren aber durch Fragen bald, was vorgefallen war. w Mut hat der alte Eickhoff, das muß man ſchon ſagen. Daß er es wagt, hierher zu kommen!“ ſagte Vater Bormann mit finſterem Geſicht. „Unſeren Jungen will er haben!“ fiel ſein Sohn in heller Empörung ein.„Das könnte ihm ſo paſſen! Damals wollte, er nichts bon ihm wiſſen, da warſt du ihm nicht gur genug, Heute ſoll er dich in Frieden laſſen und auslöffeln, was er ſich eingebrockt hat!“ „Er wird noch wiederkommen; er gibt es nicht auf“ weinte Lena.„Oh, ich kenne ihn doch! Wenn er ſich etwa vorgenommen hat—“ „Dann ſind wir bei dir“, tröſtete der Bruder.„Es war je ein Zufall, daß du gerade heute allein warſt.“ „Du brauchſt dich nicht zu fürchten, Lena“, ſagte die Mutter.„Er kann dir ja nichts nehmen. Ob er bittet oder ordert, das bleibt ſich gleich, diesmal biſt du ihm überlegen.“ Ihr hageres Geſicht war hart vor Zorn. Das Anſinnen der Eickhoffs erſchien ihr geradezu ungeheuerlich. Dieſe Menſchen, die das Leben ihres ſchönen, fröhlichen Kindes zer ⸗ kört hatten, verlangten nun auch noch das Letzte von ihm Unter dem liebevollen Zuſpruch ihrer Angehörigen wurde Lena allmählich ruhiger, wenigſtens äußerlich. Schlaf fand ſie lreilich während der ganzen Nacht nicht. Und wie ſie io wi wachen Augen im Dunkeln lag, ſchien ihr das Verlangen des alten Eickhoff plötzlich zu einer rieſengroßen Gefahr zu wachſen. Wie hatte er geſagt? Das Gericht in Anſpruch nehmen? Gott im Himmel, gab es das? Daß man einer Mutter das Kind nehmen konnte, das man einmal ver⸗ ſchmähte? Gab es wirklich eine geſetzliche Handhabe dafür? Dann— dann war ſie verloren! Sie wollte gleich in den nächſten Tagen mit Onkel Kremer darüber ſprechen. Sie ſelbſt war ja ſo gänzlich uner⸗ ahren in ſolchen Dingen; ſie wußte nichts von Geſetzes⸗ daragraphen. Am nächſten Morgen aber, bei hellem Tageslicht, ſah ſich illes dann weſentlich leichter an. Wenn auch immer noch ine ſtarke Unruhe in ihr zurückblieb, ſo konnte ſie doch ruhiger und klarer darüber nachdenken. Mit Kremer wollte und nußte ſie aber bei nächſter Gelegenheit ſprechen. Sie ahnte nicht, daß Eickhoff ſchon bei ihm war. Ebenſo chlug Kremer ſich in ſeiner Ahnungsloſigkeit mit dem Ge⸗ danken herum, ob er Lena von dem Beſuch Eickhoffs erzählen ollte. Er wollte ſie nicht gern unnötig beunruhigen, anderer⸗ eits war es aber beſſer, daß etwaige weitere Schritte ſie nicht unvorbereitet trafen. Und währenddeſſen griff ſchon das Schickſal ein.— Wenn ſeine Geſpielinnen vormittags zur Schule waren, tief der kleine Hermann öfter zum Nachbar Detring hinüber, im mit deſſen ihm gleichalterigen Zwillingen zu ſpielen. Lena ſeß ihn immer allein laufen, denn ſie konnte den Weg bis ſum Detringſchen Hauſe faſt ganz verfolgen und ſehen, ob r gut ankam. Heute war er nun zum Mittageſſen wieder nicht da. Lena var ärgerlich, aber auch etwas unruhig, denn Pünktlichkeit zehörte ſonſt zu Hermanns Tugenden. Endlich, als die Eltern und der Bruder ſich ſchon ein venig zur Mittagsruhe hingelegt hatten, kam er. Lena ſah, daß ſein Geſicht, ſeine Hände, und auch ſein Anzug ſehr ſchmutzig waren. Nun, das fiel weiter nicht auf, denn die Spiele, die er mit den Zwillingen betrieb, waren ſelten ſehr auber. Meiſtens ſpielten ſie pflügen und eggen und wühlten m der Erde herum. Was Lena aber auffiel, war, daß er verweint ausſah, und dann entdeckte ſie auch eine dicke Beule an ſeiner linken Stirnſeite. „Aber Junge, wie ſiehſt du denn aus? Haſt du ge⸗ weint?“ fragte ſie. Hermann ſchluckte und nickte, und während ſie ihn ſäuberte und wuſch, kam ſtückweiſe ſein Kummer zutage. Bei Detrings ſei ein größerer Junge geweſen— „Ein größerer Junge? War der denn nicht in der Schule?“ „Er kam ja von der Schule. Es war, als ich ſchon bald fort mußte. Da blieb er bei uns ſtehen und wollte mitſpielen und—“ „Nun, und—?“ „Und da wollte er alles zu ſagen haben, und das woll- ten wir uns nicht gefallen laſſen. Da hab' ich geſagt: Hau du bloß ab hier.“ „Und da hat er dich verhauen?“ „Nein, da noch nicht.“ Hermann ſchluckte krampfhaft. um das neu aufſteigende Weinen zu unterdrücken.„Aber da hat er zu mir geſagt: Halt du doch bloß deine Klappe. Du haſt überhaupt nichts zu ſagen; du haſt ja nicht einmal einen Vater! Und da hab' ich ihm mit der Leine ins Geſicht ge⸗ ſchlagen— wir waren gerade am Pferdeſpielen— und da hat er mich verhauen. Er war ja viel größer als ich.“ Das letzte klang entſchuldigend. Die kleinen Hände ball⸗ len ſich noch nachträglich vor Zorn. Lenas Geſicht wurde ſo weiß wie das Tuch, mit dem ſie ihrem Jungen das Geſicht abtrocknete. Sie bewegte die Lippen, aber ſie brachte kein Wort heraus. Hermann war ein aufgewecktes Kind. Unbewußt hatte er ſchon immer empfunden, daß irgend etwas in ſeinem Leben unders war als in dem anderer Kinder. Heute wußte er, was es war: Er hatte ja keinen Vater! Seine blauen Augen, die noch von verhaltenen Tränen glänzten, hefteten ſich in dringlicher Frage auf das Geſicht der Mutter. „Mammi, wie kommt es, daß ich keinen Vater habe?“ Und Lena mußte ſich abwenden vor dieſen großen, ver⸗ trauenden Kinderaugen. Da war ſie alſo ſchon, die Frage, vor der ſie ſich immer gefürchtet hatte. So bald kam ſie ſchon, ſo unvorbereitet! Nachdem geſtern der alte Mann ihr ähn⸗ liches geſagt hatte. Sollte das ein Wink des Schickſals ſein? Eine Mahnung an ſie? „Daß iſt nun mal ſo, Liebling“, ſagte ſie mit blaſſen, zitternden Lippen.„Sieh, unſere Mädel haben ja auch keine Mutter.“ „Ja, die iſt tot und liegt auf dem Kirchhof. Iſt mein Vater auch tot?“ Hermann glaubte jetzt zu verſtehen. Lena wand ſich unter dieſen folternden Fragen. Was ſollte ſie ſagen? Durfte ſie lügen, wo er die Wahrheit noch nicht verſtehen konnte? Würde nicht ſein unbedingtes Ver⸗ trauen darunter leiden, wenn er es ſpäter erfuhr? „Ja, wenigſtens für uns. Später, wenn du erſt ver⸗ ſtehſt, werde ich dir das erklären“, ſagte ſie.„Denk nur, Onkel Wilhelm wäre dein Vater.“ Hermann ſchüttelte energiſch den Kopf. „Nein, der iſt mein Onkel. Ich möchte einen richtigen Vater haben. Kann man ſich den nicht kaufen?“ „Nein, das geht nicht. Doch nun komm und iß. Deinen Teller räumſt du nachher ſchön fort. Ich lege mich ein wenig hin.“ Damit machte Lena den peinigenden Fragen ein Ende. Sie ertrug ſie nicht mehr und mußte allein ſein. Dieſe Stunde war für Lena der Anfang qualvoller ſeeliſcher Kämpfe, ſo ſchwer und aufreibend, daß alles Leid der letzten Jahre dagegen verblaßte. Ihren Angehörigen ſagte ſie vorläufig nichts von ihrem Geinräch⸗ mit dem Jungen und tat die Frage nach ſeiner Roman von Marle Schmidtsberg Beule mit ein paar veiangioſen Worten ab. Sie fühlte, daß ſie ihr doch nicht helfen konnten. Niemand konnte ihr 3 niemand ihr die Verantwortung abnehmen, die auf ihr ruhte. Aber in den Nächten ſchlief ſie nicht und verbrachte ſie mit marterndem Grübeln, hin- und hergeriſſen von ihren Gefühlen. 5 „Warum habe ich keinen Vater?“ Immer wieder würde der Junge es fragen, immer dringlicher, je älter er wurde. Bald kam er zur Schule, dann würde er erneut Vergleiche an⸗ ſtellen. Kinder ſind grauſam, immer wieder würde er ſeine Vaterloſigkeit zu ſpüren bekommen. Mit häßlichen Worten würde man ihm ſpäter den Makel, der ihm anhaftete, vor⸗ werfen. Er würde ihn wie eine ſchwere Bürde durch ſein ganzes Leben tragen. Waren das nicht Eickhoffs Worte? Oh. er hatte recht. Er hatte recht! f Und wie hatte er weiter geſagt?„Dann wird er ſeiner Mutter fluchen, daß ſie ihm in kleinlicher Selbſtſucht die Zu⸗ kunft verbaute.“ 0 Tat ſie das? Hermann brauchte doch nicht hier bleiben. Es gab ſo viele ſchöne befriedigende Berufe, warum mußte er gerade Bauer werden? Wenn er erſt fort war— nein, ach nein, ſie wollte ſich nichts vormachen! An hundert Kleinig⸗ keiten hatte ſie immer wieder geſpürt, wie ſtark das Blut der Väter in ihm lebendig war. Nur, wenn er hinter dem Pfluge gehen und den Acker bebauen konnte, würde er zufrieden und alücklich ſein. a Ach, und wenn er auch fortging, der Makel würde ihm überall hin folgen! Immer wieder, wenn Lena ſo weit mit ihren Gedanken gekommen war. preßte ſie die Hände auf die Bruſt, wo alles wund und weh war. Sie ſcheute ſich, die Schlußfolgerung zu ziehen, den letzten Gedanken zu Ende zu denken. Und doch drängte er ſich ihr unerbittlich auf: Wenn ihr Kind auf dem Eickhofe war, dann hatte es alles, was ſie ihm nicht geben konnte, ſogar einen Vater, den es ſich ſo ſehr wünſchte! f „Lieber Gott!“ flehte ſie dann.„Hilf mir! Ich kann nicht! Ich kann nicht!“ e Sie preßte ſich eng an das weiche Kinderkörperchen an ihrer Seite, hielt die kleine Hand in der ihren. Und dann richtete ſie ſich auf und betrachtete im fahlen Licht des herauf⸗ dämmernden Morgens das Geſicht ihres Jungen, der ſüß und feſt ſchlief und nicht ahnte, wie ſeine Mutter um ihn litt. Die langen Wimpern lagen auf den ſchlafroten Bäckchen, der blonde Schopf fiel ihm tief in die Stirn.. 1 Lena trank dieſen Anblick in ſich hinein. Und dieſes ſüße Geſicht ſollte ſie dann nicht mehr ſehen, nicht mehr dem kind⸗ lichen Geplauder lauſchen dürfen?! Ich kann nicht! dachte ſie wieder verzweifelt. Ich habe ihn zu lieb! Er iſt der Inhalt meines Lebens! Aber, ſchien da eine Stimme zu mahnen, iſt das nicht die größte Liebe, die ſich ſelbſt überwindet? Die, ohne an ſich ſelbſt zu denken, nur das Glück des geliebten Weſens im Auge hat? a Dann barg ſie wimmernd das Geſicht in den Kiſſen. Wenn es nur nicht ſo ſchwer wäre. ſo unſäglich ſchwer! So ging es Nacht für Nacht. Tagsüber hielt ſie ſich gewaltſam aufrecht, aber ſie ſah erſchreckend elend aus, ſo blaß und mit dunklen Ringen unter den großen Augen. Ihren Angehörigen fiel das nicht ſo auf, weil ſie täglich mit ihr zuſammen waren. Als aber am Sonnabend der alte Kremer kam, prallte er ganz erſchrocken zurück. „Lena, Kind, wie ſieyſt du ausr Biſt du krank?“ enk⸗ fuhr es ihm. Da überkam es Lena plötzlich. Das Leid dieſer Tage brach ſich gewaltſam Bahn. Sie warf jäh die Arme um den Hals des alten Freundes. „Ich kann nicht mehr!“ Kremer hielt ſie feſt, während ſeine Augen in betroffener Frage die anderen ſuchten. N Die Eltern und der Bruder waren erſchrocken. Sie hatten geglaubt, daß Lena über das Erlebnis vom vorigen Sonntag hinweg ſei, und nun hatte ſie ſich wahrhaftig die ganze Zeit noch damit herumgequält. Vater Bormann erzählte von Eickhoffs Beſuch, und Kremer nickte mit dem Kopfe. „Aha! Soſo! Hier iſt er alſo auch ſchon geweſen. Das habe ich nicht gewußt, Lena, ſonſt wäre ich ſchon früher gekommen. Er war nämlich zuerſt bei mir.“ Lenas Arme ſanken herab. „Bei— dir? Und was haſt du ihm geſagt?“ „Er wollte mich für ſeinen Plan gewinnen und bat mich, mit dir zu ſprechen. Ich habe dankend abgelehnt und keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er von mir keine Unterſtützung zu erwarten hat. Daß er da kurzerhand gleich zu dir geht, hätte ich allerdings nicht erwartet.“ Kremer betrachtete Lena heſorgt und liebevoll. „Wie kannſt du dich nur ſo darüber aufregen, Lena? Du drauchſt dich gar nicht darum kümmern. Eickhoff kann dir das feind nicht nehmen, da kannſt du ganz ruhig ſein.“ „Die Furcht davor iſt es ja auch nicht, die mich ſo quält, ondern—“ Lena holte tief Atem. Die Bruſt war ihr ſo eng. Ihr Herz ſchlug in harten, unregelmäßigen Stößen.„Er ſagt, ich kann es nicht verantworten, wenn ich den Jungen behalte, veil—“ Und nun brach alles aus ihr heraus, was ſie in dieſen ragen gelitten hatte. Sie wiederholte faſt wörtlich das Ge⸗ pröch mit Eickhoff und auch das mit ihrem Jungen. Dann prach ſie von den Gedanken, die ſie ſich dazu gemacht hatte. Ülles in einer ſonderbar eintönigen, abweſenden Art, die den zuhörenden an das Herz griff. 8 Als ſie einmal ſchweratmend ſchwieg, ſagte Kremer: 1 Mun. darüber, wo das Kind am beſten aufaeboben i zann man ſehr geteilter Meinung ſein. Meine iſt ledenſaus: Bei der Mutter, die es mit ganzem Herzen liebt, und nicht auf dem Eickhofe, wo man nur den Erben in ihm ſieht.“ Lena bod das zeragälte Geſicht. Fortſetzung folgt.) aus . einer die Zu; lleiben ußte er ein, a bent lut der Pfluge en und Ne ib de ihm danken 0 alle ung zu d doch if dem geben 1 0 kun hen an ) dann herauf ß und t. Die u der s füße n Und⸗ 1 de in ſich ns im Kiſſen. ö ſe ſich s, 0 Augen. h mit r alte * ent Lage m den hffenet hatten nog e geil 0 und „ Das ſtihet g nich keinen übung 1 1 d t das mul 9 eng. K ſagt halte. die Rhön-segelflüge 19 Weitere Spitzenleiſtungen Im Verlauf der erſten zehn Tage des 19. hon ⸗ Segelflug ⸗ Wettbewerbes konnten die Leiſtungen, begünſtigt durch gute Witterungs⸗ verhältniſſe, ſtändig geſteigert werden. Auch am Dienstag wurde die Erfolgsſerie fortgeſetzt. Mit„Sonnenbenzin“ und„Windmotor“ ging es wieder nach Süd⸗ und Südweſtdeutſchland. Die„Tagesbeſtleiſtung erzielte Wolfgang Späte vom Deutſchen Forſchungsinſtitut in Darmſtadt mit einem Segelflug nach Frei⸗ zur g im Breisgau, bei dem er 318 km zu⸗ rücklegte. Nach Offenburg in Baden gelangten mit 270 km Ruthard(DV. Stuttgart) und e Darmſtadt). Unter den zahlrei⸗ chen Zielſtreckenflügen, die am Dienstag zum rößten Teil nach Mannheim und Darmſtadt⸗ riesheim führten, ragten die Leiſtungen von Kurt Schmidt(NSF K.⸗Gruppe Südweſt), Treu⸗ ter(NSF K.⸗Gruppe Mitte), Kraft(NS. ⸗ Gruppe Württemberg) und dem Doppelſitzer Ruhl/ Llacer hervor, die nach 256 km Luft⸗ linie Saarbrücken erreichten. Karls⸗ xuhe(198 km) flogen ſechs Wettbewerbs⸗ Teilnehmer an: ein Doppelſitzer mit der Be⸗ ſatzung Romeis/ Schillinger und die Einſitzer Hofmann(Berlin), Haaſe(Südweſt), Oblt. Flachowſki(Merſeburg), Müller(Hannover) und Hütter(Oſtmark). In der Wertung führt noch immer Kurt Schmidt(NS. Gruppe Südweſt) mit 2262,3 Punkten, doch hat ſich der Abſtand zu den Nächſtfolgenden verringert, ſo daß mit einem ſpannenden Endkampf in der Klaſſe der Einſitzer zu rechnen iſt. An zweiter Stelle liegt augenblicklich Späte(NSF K.⸗Gruppe Darm⸗ ſtadt) mit 2111,8 Punkten vor Bräutigam (NSö§K.⸗Gruppe Dresden) mit 2063,8 Punk⸗ ten, Opitz(NSF K.⸗Gruppe Heſſen⸗Weſtmart) mit. 1970,6 Punkten und Ludwig Hofmann NSF K.⸗Gruppe Berlin) mit 1810,4 Punkten. Bei den Doppelſitzern liegen Vergens/ Trippke mit 1161 Punkten und großem Vorſprung an der Spitze. Badezeit- auch Gefahrenzeil! Zweibrücken. Im Strandbad des Stadtteils Ixheim begab ſich der ſiebenjährige Hubert Skopeck, noch Nichtſchwimmer, in das tiefe Waſſer und ertrank. Ladenburg a. Neckar. Der Lederarbeiter Karl Metz aus Weinheim ertrank am Sonntag beim Baden im Neckar. Witwe und vier ſchulpflich⸗ tige Kinder betrauern ſeinen Tod. Frankenthal Pfalz. Beim Baden im Rhein ertrank am Sonntag nachmittag zwiſchen der Wettersau und dem Trockenwerk der 17jährige Martin Nick aus rankenthal⸗Mörſch. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Koblenz. Infolge der großen Hitze am letzten Juliſonntag herrſchte an allen Badeplätzen des Rheines Hochbetrieb. Leider ertranken wieder mehrere Badende. In Weißenthurm bei „ Koblenz nahm ein junger Mann aus Kärlich, der im Urlaub weilte, mit mehreren Kamera⸗ den ein Bad. Plötzlich ging er unter und kam nicht mehr hoch. Etwa an der gleichen Stelle ertrank einige Stunden ſpäter wiederum ein junger Mann. Er war durch langes Schwimmen erſchöpft und wurde, als er in der Nähe der Kribben in einen Strudel gerieten, in die Tiefe gezogen. 8 Von einem Laftzug gelölel Alzey. Der zweijährige Auguſt Heiden⸗ reich aus Dintesheim lief Montagnachmittag auf der Landſtraße Worms Alzey am Orts⸗ ausgang Dintesheim aus einem beweg gegen⸗ über der Wirtſchaft Feudner quer über die Straße ſeinem älteren Bruder nach. Dieſem ge⸗ lang es, noch kurz vor einem in Richtung Alzey fahrenden Laſtzug die Straße zu paſſieren, der kleine Junge hingegen lief direkt in das K eug hinein, das der Fahrer auf die urze Entfernung nicht mehr zum Stillſtand bringen konnte. Der Junge wurde von dem Laſt⸗ zug erfaßt und auf der Stelle getötet. JImei Motorradfahrer getölel OL. Karlsruhe. Auf der nördlichen Ausfall⸗ ſtraße von Karlsruhe nach Mannheim forderte am Montag nachmittag ein Zuſammenſtoß zwei Menſchenleben. Ein aus Richtung Karlsruhe kommender Motorradler wollte auf der Linken⸗ heimer Landſtraße unter kraſſer Verletzung des Vorfahrtsrechtes nach links in die Zufahrts⸗ ſtraße nach Neureuth abbiegen. Dabei ſtieß er mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Motorradfahrer mit ſolcher Wucht zu⸗ ſammen, daß beide tödliche Verletzungen da⸗ vontrugen, denen ſie bereits erlegen ſind. Mokorradfahrer conkra Laſtaulo pd. Gießen. In der Nähe von Niederwall⸗ gern wurden der Schreinermeiſter Nickel und ſein Geſelle, die auf einem Motorrad fuhren, von einem in ſcharfem Tempo herankommenden Laſtauto erfaßt und überfahren. Dabei wurde Nickel ſo ſchwer verletzt, daß er einige Stunden ſpäter ſtarb. Der Geſelle wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ichwerverbrecher unler Jigeunern Lpd. Vernkaſtel. In der letzten Zeit wurden im Hochwald und in der Eifel lichtſcheue Ele⸗ mente bemerkt, die in Wohnwagen das Gebiet durchziehen und Diebſtähle und Betrügereien verüben. Vor einigen Tagen konnten in der Eifel über 20 Zigeuner aufgegriffen werden. die verdächtig waren, gegen die Geſetze verſtoßen zu baben. Auch auf dem Hochwald wurden Raz⸗ zien nach Zigeunerbanden unternommen. Da⸗ bei ſind den Beamten zwei Verbrecher in die Hände gefallen, die ſteckbrieflich geſucht wurden 3 bei den Zigeunern Unterſchlupf gefunden atten. VBunkt Tagesthronik Schüler von Laſtauto getötet Honnef a. Rh. Der 11jährige Schüler H. Bau⸗ mann befand lich mit ſeinem Fahrrad auf dem Wege in die Stadt. In der Bahnhofſtraße, die abſchüſſig verläuft, kam ein Laſtwagen mit An⸗ hänger, der in eine Seitenſtraße einbiegen wollte und wegen eines auf der anderen Stra⸗ ßenſeite parkenden Autos links ausweichen mußte Der Junge hielt ſich mit ſeinem Fahrrad dicht am Bürgerſteig, wurde aber trotz dieſer Vorſichtsmaßnahme bei der Vorbeifahrt des Kraftwagens von dem Anhänger erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Dabei geriet er un⸗ ter das Hinterrad des Anhängers und erlitt derartige Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Pech beim Feuerwerk Os. Ludwigshafen. Beim großen Feuerwerk im Hindenburgpark am Kolonialfeſt⸗Schlußtag fiel ein Raketenring brennend in eine Gruppe von Perſonen und verletzte drei Männer und ſieben Frauen leicht. Er brandſchatzte Geiſtliche OL. Ludwigshafen. Ein Feind der Kirche treibt ſeit faſt vierzehn Tagen in Ludwias⸗ hafen und Vororten ſein betrügeriſches Un⸗ weſen, ſpiegelt gottserbärmliche Bedürftigkeit vor und erſchwindelt Geldbeträge, um wieder „in den Sattel“(eine Stellung) zu kommen. Nun iſt ihm eine ſolche ſicher im Unterſuchungs⸗ gefänanis, falls die Bevölkerung die Augen aufhält und den Gauner„im Falle des Be⸗ tretens“ dem nächſten Noliziſten übergibt. Der angeiahrte Menſch will drei Jahrzehnte in einer jüdiſchen Getreidegroßhandlung als Buch⸗ halter tätig oemeſen und nun bei ſeinen Jah⸗ ren ohne Ausſicht auf Verdienſt ſein. Um die hegſöckten Geiſtlichen weich zu machen, macht er in Gläubigkeit. Auf der Straße lauert der Tod Pirmaſens. Der Friedhofsgärtner Krämer wurde auf der Landſtraße vor dem Waldfried— hof durch einen von Landau her kommenden Laſtzug überfahren. Schwerverletzt fand man den Mann auf der Straße liegen. Er fand im Krankenhaus Aufnahme. Blltk in den Gerichtsſaal Briefe, die den Empfänger nichl erreichlen Frankfurt a. M. Beim Poſtamt 1 befindet ſich eine Rückbriefſtelle, in der alle ſogenannten „faulen“ Briefe einlaufen, das heißt Briefe, die nicht beſtellt werden können. Es ſind beſonders Auslandsbriefe, die hier behandelt und an den Abſender bezw. den Aufgabeort zurückgeſchickt werden. f Es war aufgefallen, daß ein ſeit Jahren dort tätiger Aufſichtsbeamter Briefe gegen das Lam⸗ penlicht hielt und auf ihren Inhalt prüfte. Ein anderer Beamter kam einmal hinzu, als er einen Brief, der nach Stuttgart gehörte, öffnete. Der Aufſichtsbeamte hatte kein Recht, einen ſol⸗ chen Brief zu öffnen, er hätte ihn der Aufgabe⸗ ſtation zuleiten müſſen, und wenn dieſe den Ab⸗ ſender nicht ermitteln konnte, ſo wäre der Brief der Brie föffnungsſtell e der zuſtändigen Reichspoſtdirektion zuzuſenden geweſen. Auf dem Stuhl des Aufſichtsbeamten wurde unter dem Sitzkiſſen ein holländiſcher Brief, der eine Hochzeitseinladung enthielt, gefunden. Der Auf⸗ ſichtsbeamte bekundete, daß der Brief offen ge⸗ weſen ſei, daß er ihn zugekleiſtert und unter ſeinen Sitz gelegt habe, da der benutzte Fiſchleim nur eine geringe Klebefähigkeit beſaß. Bei einem Brief aus England war der Empfänger nicht ermittelt worden. Er enthielt einen Scheck. Der Aufſichtsbeamte öffnete den Brief, will den Scheck nicht geſehen, aber eine Adreſſe geleſen haben, die zu einer Ermittlung des Empfängers führen konnte. Dieſen Brief wollte er weiterge— leitet haben. In einem vierten Fall bekam der Aufſichtsbeamte einen Brief aus Schweden an eine Adreſſe in Frankfurt. Die Empfängerin war nicht zu ermitteln. Wer war der Abſender? Der Aufſichtsbeamte öffnete den Brief, er ent- hielt fünf Zwanzigmarkſcheine. In dem Brief war keine Abſenderadreſſe angegeben. Der Be⸗ amte nahm den Brief und die Scheine an ſich und da er Schulden hatte, machte er mit dem Geld verſchiedene Einzahlungen. Als er eben mit den Quittungen hierüber in der Taſche in ſeine Amtsſtelle kam, wurde er feſtgenommen. Er wurde im Mai v. Js. von der Großen Straf⸗ kammer wegen fortgeſetzten Vergehens gegen § 354 des StGB. teils in Tateinheit mit Zu⸗ Brand katnſtrophe in der Rhön Acht Wohnhäuser und achl scheunen niedergebrannt Ss Fladungen(Rhön), 2. Aug. Eine ſchwere Brandkataſtrophe ſuchte am Montag das freundliche Rhönſtädtchen Fladungen in Unterfranken heim. Acht Wohnhäuſer und acht Scheunen mit den Neben⸗ gebäuden fielen dem Feuer zum Opfer. Der Brand, der hinter einem Anweſen ausgebrochen war, breitete ſich, begünſtigt durch die enge Bauweiſe des Häuſerkomplexes zwiſchen Rathaus und Poſtgebäude mit raſender Schnel⸗ ligkeit aus und fand in den reichen Heuvorräten die beſte Nahrung. Die Bekämpfung des Feuers geſtaltete ſich anfangs recht ſchwierig, da Waſſermangel herrſchte. Die kurz nach Ausbruch des Brandes eintreffenden Wehren aus Fladungen und ſechs umliegenden Orten mußten ſich daher zunächſt darauf beſchränken, den Brand zu loka⸗ liſieren. Hervorragenden Anteil an den Rettungs- und Löſchungsarbeiten hatten die Arbeitsmänner aus den Lagern Fladungen, Halden, Riedenſchwinden, die im Laufſchritt zur Brandſtätte eilten. Sie errichteten aus Steinen und Raſenſtücken ein Fallwehr, ſo daß der Waſſermangel behoben und die Motorſpritzen eingeſetzt werden konnten. Um die Mittagsſtun⸗ den war die Gefahr behoben. Vom Viehbeſtand konnte bis auf einige Schweine faſt alles gerettet werden, da⸗ gegen aus den Häuſern nur die notwendigſte Habe. Auch einige angrenzende Häuſer wurden durch das Feuer und die Waſſermengen erheb— lich beſchädigt. Das Zimmer⸗Aguarium Elwas für Frauen— Aber man muß es richlig anfangen Wenn man ein Aquarium anlegt, und das iſt eine ſehr hübſche Sache für Frauen, will man zunächſt nicht mit teuren Fiſchen beginnen, weil man ja nicht weiß, ob man ſich dazu eignet, ſie aufzuziehen und richtig zu pflegen, denn auch das will gelernt ſein. Aber wenn man ſieht, daß es wirklich überraſchend gut geht, wenn man gute Waſſerpflanzen hat und die Fiſche richtig füttert, nicht halb ſo viel Mühe davon hat, wie man anfangs befürchtete, ſo ſtei⸗ en die Anſprüche, und man möchte nun auch die oſtbareren Fiſche beſitzen. Da iſt vor allem der Siameſiſche „(Betta Cambodia), einer der ſchönſten A die wir überhaupt ha⸗ ben, ein lebendes Juwel. Es iſt eine Freude, ihn zu beobachten, wie er die Farbe wechſelt, bald karminrot leuchtet, bald ein ſchönes Ultra⸗ marinblau aufweiſt und dann wieder wie zar⸗ tes Roſenholz ſchimmert. Er führt den Namen „Kampffiſch“ mit vollem Recht, denn ſchon der Anblick eines Rivalen genügt, ihn in Zorn zu verſetzen. Wer Frieden in ſeinem Aquarium haben will, darf alſo nur ein Kampffiſchmännchen ha⸗ ben. Mit dem Weibchen lebt dieſes friedlich zu⸗ ſammen. Das Weibchen iſt ſehr beſcheiden ge⸗ kleidet, grau mit etwas roſa, und doch glüht der Kampffiſch im 1 Sinne des Wortes für das unſcheinbare Weibchen. Schon in der Zeit der Werbung beginnt er zu erröten, aber dann baut er zunächſt aus lauter Scha umblaſen ſein Neſt an der Oberfläche des Waſſers, denn ſeine Brut muß viel Luft haben. Er beginnt alſo Luftblaſen zu machen, während das Weib⸗ chen unter dem Neſt umherſchwimmt. Wenn das Neſt ſich ſeiner Vollendung nähert, fängt das Männchen an, das Weibchen richtig zu freien und umtanzt es in anmutigen Windungen. Hat das Weibchen endlich die Eier in dem Schaum⸗ neſt abgelegt, wird es von dem Männchen von dort vertrieben, weil die unfreundliche Mutter die Eier verzehren würde, folglich iſt es jetzt an gewohntheiten ſo vielfältig, da der Zeit, das Weibchen aus dem Aquarium zu entfernen. Der Vater aber muß noch mindeſtens fünf bis ſechs Tage darin bleiben. Er betreut in dieſer Zeit die Brut mit rührender Fürſorge. In der erſten Nacht gönnt er ſich überhaupt keine Ruhe und ſieht immer wieder nach, ob die Eier auch gut von Schaum bedeckt ſind. Wenn ihm das Neſt etwas dürftig erſcheint, macht er neue Schaumblaſen. Nach etwa vierzig Stun⸗ den kriechen die Jungen aus, und nach zwei Ta⸗ gen verlaſſen ſie das Neſt und wollen gefüttert werden. Man füttert dieſe Fiſchkinder mit In⸗ fuſorien. Um dieſe Infuſorien zu gewin⸗ nen, hat man fünf bis ſechs Tage vorher eine Bananenſchale in ein großes Einmachglas mit Waſſer gelegt und dieſes in die Sonne geſtellt. Dieſes Waſſer gibt der Fiſchbrut Nahrung ge⸗ nug. Die Fiſchchen ſchwimmen eifrig jagend um⸗ her, ſo daß der beſorgte Vater, wenn ſie ſich zu weit vom Neſt entfernen, ſie vorſichtig ins Maul nimmt und wieder nach dem Neſt zurück⸗ trägt, denn ſie müſſen nahe der Oberfläche blei⸗ ben. Nun aber hat man den Vater zu ent⸗ fernen, ſobald die Jungen ſeiner nicht mehr un⸗ bedingt bedürfen, denn ſonſt kann es vorkom⸗ men, daß ſein Hunger größer wird als ſeine vä⸗ terliche Liebe und er ſeine eigenen Kinder auf⸗ frißt. Man ſetzt ihn deshalb rechtzeitig in einen anderen Behälter. Die Jungen aber werden ich ſelbſt überlaſſen und entwickeln ſich ſchnell. enn ſie etwa zwei bis drei Monate alt ſind, muß man die Männchen von den Weibchen, die man an ihrer. erkennt, trennen, weil es ſonſt ein Unglück gibt. Jedes Männchen muß in ein beſonderes Glas für ſich allein kom⸗ men. Im Alter von ſechs Monaten ſind Männ⸗ chen und Weibchen ausgewachſen und können an die Aufzucht von Nachwuchs denken. Manche Aquarienbeſitzerin beteuert, daß kein anderes Tier ſo intereſſant zu beobachten ſei wie Fiſche, und tatſächlich ſind deren Lebens⸗ man kaum je⸗ mals auslernt und ſein Intereſſe für Tiere reich belohnt findet. E. H. widerhandlung gegen die§88 348 und 349, teils gegen die 8§ 350 und 354 StGB. zu an⸗ derthalb Jahren Zuchthaus und hundert Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Angeklagte verbüßte einen Teil der Strafe. Es wurde dann ein Wiederaufnahme⸗ verfahren eingeleitet und dieſem ſtattgegeben und zwar in vollem Umfang bis auf ein Ver⸗ gehen gegen 8 354 des StGB,, wo auf eine Einſatzſtrafe von drei Monaten Gefängnis er⸗ kannt worden war. Die Große Strafkammer befaßte ſich jetzt erneut mit dem Fall und ge⸗ langte zu einer Verurteilung des Angeklagten 85 einer Geſamtſtrafe von vierzehn Monaten Gefängnis und hundert Mark Geldſtrafe unter Anrechnung von 109 Tagen Unterſuchungshaft, ſo daß praktiſch der Fall für den Angeklagten ſo liegt, daß er, da er ja einen Teil der Strafe abgeſeſſen hat, nichts mehr zu verbüßen braucht. Die Brieföffnung des Stuttgarter Briefes hatte der Angeklagte zugegeben. Im Falle des hol⸗ ländiſchen Briefes, in dem er früher verurteilt worden war, konnte nicht wiederlegt werden, daß der Brief ſchon offen war, als er ihn bekam. Der Brief aus England hat, wie das Zeugen⸗ verhör ergab, den Adreſſaten erreicht. Auch hier trat entgegen dem früheren Urteil Freiſprechung ein. Der Brief aus Schweden konnte nicht ge⸗ öffnet worden ſein, um ihn wieder in den ord⸗ nungsmäßigen Poſtgang zu bringen, ſondern er wurde geöffnet, um das Geld daraus zu ent⸗ nehmen. Hier liegt vollendete Amtsunterſchla⸗ gung und verſuchtes Verbrechen der Urkunden⸗ beſeitigung vor. Es wäre eine vollendete Ur⸗ kundenbeſeitigung, wenn dieſer Brief eine Ur⸗ kunde geweſen wäre, dies war er aber nicht, denn es ergab ſich, daß die Stempelung der Briefmarke nicht echt war. Aus dieſem Grunde konnte hier auf eine Einſatzſtrafe von acht Mo⸗ naten Zuchthaus erkannt werden, die in zwölf Monate Gefängnis umgewandelt wurden. Hin⸗ zuzurechnen waren die drei Monate Gefängnis wegen des Stuttgarter Briefes und die drei Monate Gefängnis, die rechtskräftig geworden waren, ſo daß aus achtzehn Monaten Gefäng⸗ nis an Einzelſtrafen die Geſamtſtrafe von vier⸗ zehn Monaten Gefängnis zu bilden war. Expreſſer gegen eigene Ichweſler Frankfurt a. M. Ein wenig angenehmes Bild entrollte eine Schöffengerichtsverhandlung von einem 25jährigen Angeklagten, der an der eigenen Schweſter einen Erpreſſungsverſuch machte. Nachdem der Angeklagte im Vorjahr zweimal in Weſtfalen, ſeiner Heimat, mit dem Strafrichter in Konflikt geraten war, gelang es ihm für kurze Zeit in der hieſigen Gegend ein Unterkommen zu finden. Er war dann aber auf die Unterſtützung durch ſeine Schweſter an- gewieſen, die ihm auch durchhalf, bis er wie⸗ der eine Stelle hatte. Aus dieſer wurde er nach einiger Zeit wieder entlaſſen. Als die Schweſter eine weitere Unterſtützung ablehnte, ſchrieb er ihr einen Brief in ultimativer Form und drohte ihr mit einer Anzeige wegen Hundeſteuerhinterziehung, wenn ſie ihm nicht binnen kurzer Zeit helfen würde. Als dies nichts fruchtete, richtete er ein zweites Schrei⸗ ben an ſie, täuſchte vor, daß c heiraten und nach Berlin fahren müſſe. Die Schweſter er⸗ ſtattete Anzeige, verweigerte aber als Zeugin die Ausſage. Da der Angeklagte den Erpreſ⸗ ſungsverſuch ſelbſt zugeſtanden hatte, war ſeine Verurteilung unausbleiblich. Der feine Bruder erhielt ſechs Wochen Gefängnis. Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, den 4. Auguſt Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr. und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachricht. 6.30: Frühkonzert. 8.00: Waſſerſtände, Wetter, Markt⸗ bericht, Gymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen jeder Mor⸗ gen. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Zur Unterhal⸗ tung. 16.00: Nachmittagskonzert. 17.00: Zum 5⸗Uhr⸗ Tee. 18.00:„Urian“. Aus dem Bauernroman des Dichters und Siedlers Carl Lamm. 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Zierlich Denken und ſüß Erinnern. Ein Almanach aus dem Rokoko. 20.00: Nachr. 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter u. Sportbericht. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—3.00: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Mor⸗ genlied— Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Früh⸗ konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wet⸗ ter, Witterungsvorherſage für die ben vom 3.—12. Auguſt. 8.10:„Gymnaſtik. 8.30: Bäderkonzert. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 11.35: Pro⸗ gramm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Marktbericht. 11.45: Rechtshilfe für alle. 12.00; Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Nachr. aus d. Sendebezirk, Wet⸗ ter. 13.15: Mittagskonzert. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Muſikaliſche Kurzweil. 15.00: Für unſere Kinder. 16.00. Doppelkonzert. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: Segelflie er auf d. Waſſerkuppe. 19.10: Klang der Landſchaft(Das Lahn⸗ tal). 20.00: Zeit, Nachr., Wetter, Grenzecho. 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr. aus dem Sendebezirk, Sportbericht. 22.20: Unſere Kolonien. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—3.00: Nachtmuſik. Mmarliberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 52 Ochſen, 105 Bullen, 175 Kühe, 158 Tärſen, 850 Kälber, 1846 Schweine.— Preiſe: Ochſen 42—45, 37—41, 3036; Bullen 41—43, 35—39; Kühe 40—43, 33—39, 26—3, 10—25; Färſen 4144. 36—40; Kölber 60—65, 56—59, 4450, 35—40; Schweine a) 60, bi) 59, be) 58, c) 56, d), e) und f) 53, 91) 57.— Marktverlauf: Großvieh und Schweine zu⸗ geteilt, Kälber flott. * ** A — ä—— Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stod Ich bitte die Vereinsführer— oder Ver⸗ treter— aller hieſigen Vereine zu einer kur⸗ zen Beſprechung Donnerstagabend 9 Uhr in die Parteidienſtſtelle. Braun, Ortsgruppenleiter. * Jungmädelgruppen Achtung! Alle JM.⸗Führerinnen treten am Mittwochabend 8 Uhr in Uniform mit Schreibzeug am Heim an. Die JM.⸗Führerin. NN Großes Viernbeimer Volksfest am Samstag, den 6., Sonntag, den 7. und Montag, den 8. Augußt W. g. W. Betr.: Die Aehrenleſe für das WSW. „Wie alljährlich, ſo iſt auch in dieſem Jahre die Aehrenleſe für das WHW wiederum durch⸗ zuführen. Zur Sammlung iſt die Schuljugend heranzuziehen. Eine Klaſſe hat bereits ihre Arbeit mit Erfolg begonnen. Alle ſchulpflich⸗ tigen Kinder, welche nicht ſelbſt mit der Ernte⸗ hilfe zu tun haben, fordere ich hiermit auf, morgen Donnerstag, vormittags 7.30 Uhr, zum Aehrenleſen im Goetheſchul⸗ hof anzutreten. Insbeſondere erwarte ich ge⸗ rade auch die Kinder, deren Eltern vom WSW ſchon betreut worden ſind. Die Führung er⸗ folgt durch Klaſſenlehrer, die ſich freiwillig für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellt gaben. Zöller, Ortsbeauftragter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Die Ehe iſt der Anfang und der Gipfel der Kultur. Sie macht den Rohen mild, und der Gebildetſte hat keine beſſere Gelegenheit, ſeine Milde zu beweiſen. Goethe. * 9 Macliolen Sie ſind Blumen, die jeder Menſch liebt. Ihre majeſtätiſche Schönheit bannt und be⸗ rückt. Schon zwei oder drei Zweige der Gla⸗ diolen, zwei oder drei Schwertlilien, wie ſie noch heißen, verzaubern einen Raum auf Tage hinaus. Denn bei richtiger Pflege können ſie als Schnittblumen zwei Wochen leben. Steig⸗ leiterförmig ſind die Knoſpen an dem Stengel angewachſen. Die unteren blühen zuerſt, und noch Tage nach ihrem Tode beginnen die oberen Blüten ſich zu öffnen und ihr kurzes, leuchtendes, erfreuendes Daſein zu erfüllen. Es gibt wahre Kunſtwerke unter den Gla⸗ diolen. Gärtner wurden durch ſie berühmt; ihr Ruhm lebt in den wundervollen Schwert⸗ lilien weiter. Jede einzelne dieſer Prachtarten von Gladiolen hat ihren Namen. Da iſt eine leuchtende Rote mit zarten weißen Streifen: „Johann Sebaſtian Bach.“ Dort'in einem ein⸗ fachen Rot, einfach ſchön, blüht„Oberon,“ „Da capo“ heißt eine andere rote Gladiole, und bei der glutroten„Alarm“ denkt man an das Schwert, lateiniſch gladius, das dieſer königlichen Blume den Namen gab. Gelbe Gladiolen haben Namen wie„Himmelstor;“ die Farbe iſt paſtellartig blaß, ein dünner Hauch von Gold.„Königsgold“ ſchimmert ſein und unaufdringlich. Könige brauchen ihr Gold nicht auf die Waagſchale zu werfen, man ahnt es, wenn ſie im Märchen auftreten. Die blauen Gladiolen beſitzen meine beſondere Liebe. Die tiefblaue im Vordergrund heißt „Max Reger.“ Klingt ihre tiefe Farbe von innen her nicht wie fülliger Orgelton, der ſich in den Blatträndern in ein zartes Piano ver⸗ liert? Klingt?— Ja, Farben haben auch Klang, ebenſo wie Muſik in Farben leuchten kann.„Pelegrina“, die ſamtene, droht faſt ſchwarz und urgründig. Ein Rätſel, deſſen Löſung niemand in Worte kleiden kann. „Blaue Schönheit,“„Poeſie“— ſolche Na⸗ men tragen die blauen Gladiolen. Sie ſind wahrhaftig die„Blauen Blumen,“ die in der Dichtung die Sehnſucht verkörpern. Gedichte ſind die Blumen alle. Die Gladiolen gehören zu den ſchönſten. Ein herrliches Feſlabzeichen! Wohl ſelten noch, ſolange Feſte in Viern⸗ heim gefeiert werden, ſind die Feſtabzeichen in einer ſolch feſtlich-herrlichen Ausführung ge⸗ weſen wie ſolche, die in dieſen Tagen durch die beauftragten Männer in jedem deutſchen Faus zum Kauf angeboten werden. So was ha⸗ ben wir noch nicht geſehen, hört man jüberall ſagen. Und in der Tat— es iſt kein Feſtabzeichen, das man gleich wieder beiſeite legt, wenn das große Viernheimer Volksfeſt, das in den Tagen von Sams⸗ tag, 6., bis Montag, 8. Auguſt einſchließ⸗ lich auf dem Platz an der Freilicht⸗ bühne im Viernheimer Wald ſtattfindet, ſon⸗ dern es wirklich als Andenken aufhebt. Nicht allein das: dieſes Feſtabzeichen bietet ſchon jetzt, in den paar Tagen vor dem Feſtbeginn die beſte Gelegenheit, es an ſeine Verwandten und Bekannten nach auswärts zu ſchicken und ſie einzuladen, daß ſie ebenfalls zu dieſem Feſte, zu eurem Volksfeſt kommen, weil ſie alle mitteilnehmen ſollen an der Freude und den gemeinſchaftlichen Feierſtunden, als unſere Kameraden der Arbeit in der großen Wer hiljt mit am Aufbau des Volksjeſles? Daß es dabei natürlich noch viel zu ſchaffen gibt, iſt ſelbſtverſtändlich. Des⸗ halb wird gebeten, ſich mit Arbeitsge⸗ räten zu bewaffnen und von mittags 4 Ahr ab bis abends 9 Ahr auf den Feſtplatz— Freilichtbühne— zu kom⸗ men und mit Hand anzulegen! Man ſchwitzt dabei nicht, es ſind lauter Arbeiten im friſchgerühlten Viernheimer Wald! Erſcheint zahlreich, denn deſto eher ſind wir fertig. CCC... deutſchen Volksgemeinſchaft. Und Ihr Viern⸗ heimer Arbeiter, ladet Eure Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen in den auswärtigen Betrieben ein, daß ſie alle kommen, zeigt ihnen dieſe ſchönen Feſtabzeichen und ſie wer⸗ den ermeſſen können und ſagen: ſo ſchön wie das Feſtabzeichen iſt— unſere ſchöne Freilichtbühne mit dem Viernheimer Gemeindewappen geſtickt, darüber das erha⸗ bene Zeichen des erwachten neuen Deutſchland — ſo herrlich wird auch das ganze Volksfeſt! Es wird ein Feſt für Alle— und da wir wiſſen, daß auch alle dieſes Feſtabzei⸗ chen als Zeichen der Freude und der Kamerad⸗ ſchaft an dieſen Tagen tragen wollen, es auch zur ſteten Erinnerung aufbewahren werden, ſei ſchon jetzt geſagt: kauft die Feſtabzei⸗ chengleich, wenn ſie angeboten wer⸗ den, denn es ſind nicht ſo viel davon beſtellt worden! Und— ein ſolch wunderbares Abzei⸗ chen für 3 Tage Freude, Stimmung und ge⸗ meinſchaftliches Erleben— nur für 20 Reichs⸗ pfennige— das gibts nur einmalig in Viernheim am Volksfeſt! Dazu— wie wir bereits angedeutet haben — Eſſen und Trinken zu wirklich niedrigen Preiſen— und das ſei für die tanzende Jugend noch gleich geſagt— iſt das Tanzen genau ſo billig— den ganzen Abend für nur 20 Pfennig— was will man noch mehr! Bis zum Samstag darf uns nur eines be⸗ herrſchen: unſer Vernema Volksfeſcht! * Der Kartoffelkäfer harf ſich nicht jeſjetzen! Der Angriff des Kartoffelkäfers auf un⸗ ſeren Gau hat, begünſtigt durch die Witterung der letzten Zeit, erheblich zugenommen. Wenn auch die Zuwanderung des geflügelten Schäd⸗ lings nicht verhindert werden kann, ſo muß doch unter allen Umſtänden die Feſtſetzung und Vermehrung in Deutſchland vermieden werden. Die Größe der Gefahr kann der Laie nicht ermeſſen. Strengſte Befolgung aller An⸗ ordnungen der Behörden muß ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen ſein. Verantwortungsloſe Redensarten, die eine Ge⸗ fahr als nicht vorhanden hinſtellen, ſind zu⸗ rückzuweiſen, ebenſo aber auch jede Miesma⸗ cherei, die den Erfolg der Bekämpfungsmaß⸗ nahmen in Zweifel zieht. Es wäre denkbar, daß es Leute gibt, die an der Verbreitung ſol⸗ cher Gerüchte intereſſiert ſind. Jeder Volks⸗ genoſſe unterſtützt den Abwehrkampf gegen den Kartoffelkäfer! In der Gemarkung Viernheim findet laut Bekanntmachung des Bürgermeiſters am Freitag, 5. ds. Mts., wiederum ein allge⸗ meiner Suchtag ſtatk. Alle Grundſtücksbe⸗ ſitzer, die in der Oberbruchweide und Nacht⸗ weide Kartoffel angebaut haben, ſind verpflich⸗ tet, hierzu eine Perſon zu ſtellen; Kinder über 12 Jahren können teilnehmen. Sammelplatz: Wieſenweg(Bahnübergang) um 14 Uhr. Ein Gang durch den ſommerlichen Gemüſegarten Als im Frühjahr das Wetter unwirſch war, waren viele Gemüter bange um den Gemüſe⸗ garten, die Ausſaat hatte ſich teilweiſe ver⸗ zögert und manchmal mußte man ein Beet noch einmal einſäen. Das Aufgehen der Saa⸗ ten begann nur langſam— aber trotzdem hat ſich, von kleinen Ausnahmen abgeſehen, alles gut entwickelt. Schön ſtehen nun Kraut, Wir⸗ ſing, Bohnen, Gurken Schwarzwurzeln ſowie Gelbrüben u. a. m. Der in letzter Zeit öfter einſetzende Regen hat die unentbehrlichen Ge⸗ müſearten gut entwickeln laſſen, ſo daß der Hausfrau Küchenzettel Abwechslung bringt. Es galt in dieſem Jahre beſonders der Sinn⸗ ruch: en Haſt einen Garten, 1 lerne warten, lles gedeiht zu ſeiner Zeit! Die Beſtellung eines Gartens hängt nicht allein vom Säen und Sonnenſchein ab, nein, ein Garten muß gut behandelt werden, be. rodet und gedüngt und ſtets von Unkraut be⸗ freit werden, welches die guten Stoffe auf⸗ ſaugt. Man merke ſich auch hier Sprichworte: „Halt nicht die Naſe zu vor jedem Miſt— denk, daß er deines Gartens Seele iſt“— und...„wie fruchtbar iſt der kleinſte Gar⸗ ten, verſteht man ihn nur recht zu warten!“ 5 Aehrenleſe durch die Schuljugend Alle Schulkinder, die nicht ſelbſt durch Erntearbeiten beanſprucht ſind, treffen ſich morgen früh um 7.30 Uhr im Goethe⸗ ſchulhof zum Aehrenleſen für das WSW. Die Führung erfolgt durch die Lehrerſchaft. Bis zum Auftreten der großen Hitze wird die Sammlung wieder eingeſtellt und die Fort⸗ ſetzung durch den verantwortlichen Führer je⸗ weils beſtimmt. Hoffentlich ſind ſehr viele be⸗ reit, dieſes kleine Opfer für das WHW zu bringen. * Zwei Waſſerrohrbrüche. Geſtern mußten gleich zwei Waſſerrohrbrüche im Lei⸗ tungsnetz unſerer Waſſerleitung behoben wer⸗ den. Bei je einem Hauſe der Adolf Hitler⸗ und Weinheimerſtraße waren die Anſchluß⸗ leitungen gebrochen, wodurch ſich das Waſſer durch das Mauerwerk in die Keller drückte. Geſtern vormittag wurde der Schaden durch Einſetzen neuer Anſchlußſtücke behoben. Aus dieſem Grunde waren die Waſſerleitungen in der Adolf Hitlerſtraße von Bismarck⸗ bis Steinſtraße und in der Weinheimerſtraße von Bismarck⸗ bis zu den Brückengärten auf einige Stunden geſperrt. Die angrenzenden Haushal⸗ tungen wurden vorher benachrichtigt, ſo daß ſie ſich noch rechtzeitig mit Waſſer verſorgen konnten. „Eine Geldbörſe mit Inhalt wurde gefunden und von dem ehrlichen Finder auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde abge⸗ geben. Der Verlierer kann dieſe dort in Emp⸗ fang nehmen. ......( Bleibt vom Juden weg— und wir werden bald von ihm befreit ſein, denn: wir brauchen in Viern⸗ heim keine Juden! C.... Handwerker i der freiwilligen Feuerwehr.“ Der Chef der Ordnungspolizei hat in einem Schreiben an den Reichsſtand des deutſchen Handwerks hervorgehoben, daß die ſelbſtändigen Handwer⸗ ker die Kerntruppe der freiwilligen Feuerwehr bilden, die ſich mit Leben und Geſundheit ſtets für das Gemeinwohl eingeſetzt und heute, für den Ernſtfall, noch größere Aufgaben zu er⸗ füllen hat. Der Dienſt in den freiwilligen Feuerwehren ſei als ehrenvoller, opferbereiter Einſatz für die deutſche Volksgemeinſchaft zu bezeichnen; ein Handwerker, der ſich dieſem Dienſt widme, werde damit der Forderung gerecht, daß jeder Handwerker einen freiwil⸗ ligen Ehrendienſt zum Wohle des Ganzen zu leiſten habe. Strenges Vorgehen gegen Feld⸗ frevler. Das Reichsjuſtizminiſterium ſieht ſich veranlaßt, die Strafverfolgungsbehörden anzuweiſen, daß gegen Obſtdiebe, überhaupt gegen Feld⸗ und Gartendiebe ſchärfer vorge⸗ gangen wird und daß gegen ſolche empfind⸗ liche Freiheitsſtrafen auszusprechen ſind. Deutſchland braut das meiſte Bier der Welt. Im letzten Jahr wurden in Deutſchland über 40 Millionen Hektoliter Bier abgeſetzt. Andere Staaten der Welt ſtehen hinter dem deutſchen Umſatz. Die Getreideernte iſt gut Wer in den letzten Tagen und Wochen in unſerem Gau unterwegs war, der ſah an den Hängen unſerer Gebirge, in unſeren Ebenen und Auen die gewaltigen graugrünen und gel⸗ ben geſchloſſenen Roggen⸗ und Getreidefelder unſerer heſſen⸗naſſauiſchen Heimat. Nicht gleichgültig erleben wir die Reife unſerer Fel⸗ der, nein, Geſchloſſenheit und Größe, ihr viel⸗ verheißendes ſchweres Wogen zieht uns in einen Bann und gibt tiefe Freude und Zu⸗ riedenheit. Nicht allein weil ſie uns freund⸗ chaftlich entgegenwogen, nein, wir empfinden dieſe Freude und Zufriedenheit unſerem ganzen Volke gegenüber. a Jeder weiß, welchen ſchweren wirtſchaft⸗ lichen Kampf es im Vierjahresplan kämpft, jeder will dieſen Kampf, er ſteht ſelbſt in ihm auf ſeinem Platz und begreift ihn daher in ſeiner ganzen Größe und Notwendigkeit. Hieraus erwächſt das Bangen eines jeden Volksgenoſſen um den Erfolg aller dieſer An⸗ ſtrengungen und aber auch die Freude über den tatſächlichen Erfolg. Ebenſo ſehr wie heute jeder affende ſeinem friedlich kämpfenden Volke dieſe gute Ernte wünſcht und um ihre Einbringung bangt, ebenſo groß iſt aber auch der Dank an den Bauern und die Achtung vor ſeiner Arbeit. Seit dem Herbſt hat er die Ernte vorbereitet, geſät, gedüngt und für ihr Wachstum geſorgt. Die Arbeit und die tau⸗ ſendfältigen Mühen des Bauern ſind belohnt worden; das Volk hat neues Brot und es weiß von neuem, daß es— mag kommen was da wolle— in dem Bauer und ſeiner Arbeit eine nie verſiegende Kraftquelle beſitzt. Als mein Kopf hindurchſuhr Heitere Berichte über böſe Sachen Eine engliſche Autozeitſchrift veröffent⸗ lichte vor kurzem eine Stilblütenleſe aus den Berichten verunglückter Kraftfahrer an ihre Verſicherungsgeſellſchaften: „.. Und ſo fuhr ich gegen den Later⸗ nenpfahl, den ich wegen der davorſtehenden Leute nicht ſehen konnte.“ „Ich dachte, das Seitenfenſter wäre herab⸗ gelaſſen. Es war aber doch geſchloſſen, wie ich wahrnahm, als mein Kopf hindurchfuhr.“ „Der andere Wagen ſtieß mit dem meinigen zuſammen, ohne mir vorher ſeine Abſicht in irgendeiner Weiſe anzuzeigen.“ „Ich ſagte dem anderen Idioten meine Mel⸗ nung und fuhr dann fort.“ „Der einzige Zeuge des Vorfalls war der Mann, der mich anfuhr, und ſein Bericht ſtimmt mit dem meinigen nicht überein.“ „Die Maſchine war ſo ſchwer beſchädigt, daß ich ſie liegen ließ. Ich ſelbſt brachte die Nacht in einer Zelle zu, die mir die Polizei freundlichſt zur Verfügung ſtellte.“ „Hierbei überfuhr ich einen Fußgänger. Der alte Mann wurde ſogleich in die Klinik ge⸗ bracht, wo er den Vorfall lebhaft bedauerte.“ „Ich kann mich an nichts erinnern, bis ich in einem großen geſchloſſenen Wagen erwachte, der von einem Poliziſten begleitet war.“ „Ich hörte ein Hupenſignal und wurde plötzlich von hinten angefahren. Offenſichtlich verſuchte mich eine Dame zu überholen.“ E. H * 2 Hausfrauen, hört! Fliegen und andere Inſekten übertragen Krankheits⸗ und andere ſchädliche Keime. Sie legen ihre Eier voc⸗ nehmlich auf Lebensmittel ab. Darum: be⸗ kämpft die Mücken und ſchützt euch und die Familie vor Krankheiten! Eins auf 40. Berlin kommt auf 40 Men⸗ ſchen ein Auto, in Neuyork kommt auf vier Menſchen ein Auto, in Paris auf 16 Men⸗ ſchen ein ſolches und in London auf 18 Men⸗ chen ein Kraftwagen. In Deutſchland nimmt der Autokauf jetzt beſtändig zu, zumal wenn der Volkswagen zum Verkauf gelangt. Ameiſen werden aus Räumen vertrieben, wenn man ein flaches, rundes Gefäß mit einem Gemiſch von Syrup, Zucker und Hefe in 19 0 Laufbahn ſtellt. Die Süßigkeit lockt die Tiere an, die Hefe tötet ſie.— Erd⸗ flöhe vernichtet man, wenn man Ruß mit Kalk vermiſcht und damit den betreffenden Erdboden beſtreut, wo ſie ſich niedergelaſſen Das Hochſommerwetter hält an „Das warme Sommerwetter hält an, jedoch wird es zu örtlichen Gewitterſtörungen kom⸗ men. Mittwoch: Heiter, warm und ſchwül, gegen Abend vereinzelte Gewitterſtörungen, öſtliche Winde. 5 Die Ausſichten für Donnerstag: Fort⸗ dauer des warmen Sommerwetters, nicht ſtö⸗ rungsfrei. le, di desto Mitei über Sebi ging bund die! froher als e Bech rung liche der aus; men Vresl. glück die El halt g Cportz gestand Au Jugend wiſſe, U tere Aden üb eich ien *in el dach Doch Wieber in der eimal Einorucksvoller Empfang ber hiesigen Breslau⸗Fahrer Viele, die geſtern abend mit dabei geweſen ſind, werden wohl den Empfang der Turnfeſt⸗ Teilnehmer am OEG⸗Bahnhof als nicht ganz eindrucksvoll bezeichnen und zwar deshalb, weil trotz aller guter Stimmung eben das fehlte, was man bei ſolchen Anläſſen nicht miſſen möchte: nämlich die Muſikkapelle. Doch dies tut nichts zur Sache. Die Breslaufahrer kamen mit übervollem Herzen, überreich an Erlebniſſen, in ihrem Heimatort an, und wir, die wir zum Empfang am Bahnhof weilten, wir waren froh, unſere Kameraden, unſere Sieger wiederzuſehen und ihnen die Hände drücken zu dürfen. Und wer erſt im Freiſchütz⸗ ſaal mit dabei war, wer mitten unter den Turnfeſt⸗Teilnehmern ſaß, wer all die mitge⸗ teilten Erlebniſſe in ſich aufnehmen durfle, wer die herrlichen Worte unſeres Ortsober⸗ hauptes, Bürgermeiſter Bechtel, des Hoheits⸗ trägers der Partei, Ortsgruppenleiter Braun, und dann die Worte des Viernheimer Reiſe⸗ führers Karl Hook vernehmen durfte, der wird beſtimmt mit uns einig gehen, wenn wir den Empfang der Turnfeſt⸗Sieger und der Schlachtenbummler als recht wirkungs⸗ und eindrucksvoll bezeichnen. Zahlreich war die ſportliebende Bevölkerung am OC. Bahnhof erſchienen, mitten unter ihnen Herr Bürgermeiſter Bechtel, Beige⸗ ordneter Weitzel ſowie Ortsgruppenleiter Braun und Organiſationsleiter Engel. Er⸗ wartungsfroh harrte man der Ankunft des Zuges, der fahrplanmäßig 9.42 Uhr(nicht wie angegeben 9.18 Uhr!) eintraf. Mit freude⸗ ſtrahlenden Geſichtern verließen die Breslau⸗ fahrer den OE-Wagen, zuerſt von ihren An⸗ gehörigen mit Händedruck empfangen. Turn⸗ kamerad Mich. Koob ſprach in Vertretung des Vereinsführers herzliche Begrüßungswor⸗ te, die vor allem den Siegern galten, nichts⸗ deſtoweniger aber auch die übrigen Teilnehmer miteinbeſchloſſen. Als Zeichen des Dankes überreichte er jedem der Sieger ein Blumen⸗ gebinde, herrlich duftende Gladiolen. Dann gings in geſchloſſenem Zuge, voran die Reichs⸗ bundfahnen des Turnvereins und der Amicitia, die mit in Breslau waren, unter Singen froher Turnerlieder in den Freiſchützſaal, wo als erſter unſer Ortsoberhaupt Bürgermeiſter Bechtel das Wort ergriff. Seine Ausfüh⸗ rungen waren getragen von übergroßer Herz⸗ lichkeit, ſeine Freude über die großen Ecfolge der Viernheimer Turnfeſt⸗Teilnehmer wurde aus jedem Satz erkenntlich. Frohes Willkom⸗ men in der Heimatgemeinde entbot er allen Breslau⸗Fahrern, insbeſondere jedoch den glücklichen Siegern.„Ihr habt nicht nur für die Ehre des Vereins geſtritten, ſondern ihr habt gekämpft mit in erſter Linie für das An⸗ ſehen unſeres Heimatortes und dieſen Kampf in Ehren beſtanden.“ Sichtlicher Stolz ſprach aus den Augen der Sieger und in dieſem Au⸗ genblick war es ſicherlich der Schwur eines jeden, unſerem herrlichen deutſchen Sport auf immer die Treue zu halten. Mit dem Dank der Gemeinde an die tapferen Sieger erwähnte Redner den großen Einſatz und die letzte Hin⸗ gabe der Sportler an die gute, edle Sache, unterſtrich er beſonders, daß hier nicht um materielle Werte, ſondern ſelbſtlos, um des Sportes willen gekämpft und ſeinen Mann geſtanden wird. Er, der er ſelbſt in ſeiner Jugend die Leibesübungen immer gepflegt, wiſſe, daß Sport das Gemeindeleben günſtig beeinfluſſe, und wo es auch immer ihm mög⸗ lich ſei, werde er die Beſtrebungen des Sportes unterſtützen. Unſer Ortsoberhaupt kam dann auf das Fehlen der Muſikkapelle beim Emp⸗ fang zu ſprechen und geißelte mit ſcharfen Worten dieſe beſchämende Tatſache. Es wer⸗ den Mittel und Wege gefunden werden, der⸗ artige Zuſtände in Hinkunft abzuſtellen. An die Sieger gewandt, führte Redner weiter aus: Mit bewundernswertem Bravour habt ihr Turner euch eingeſetzt und habt euch hierfür den Dank und die Achtung der ganzen Ge⸗ meinde verdient. Seine begeiſternden Worte klangen aus mit einem Gut⸗Heil auf die Sie⸗ ger, welche er anſchließend zu einem Glas Vier in gemütlicher Runde einlud. Ortsgruppenleiter Braun fand ebenfalls lobenswerte Worte für die Turnfeſt⸗Sieger und betonte, daß er ſich immer dort zu Dank verpflichtet fühle, wo für die Fahne der Be⸗ wegung eingeſtanden, wo für die Ehre der Hei⸗ mat gekämpft und geſtritten werde. Für alle Teilnehmer, ob nun Schlachtenbummler oder Wettkämpfer, ſeien die Breslauer Tage ein Erlebnis geweſen. Wohl aber die größte Freu⸗ de hätten alle in dem Augenblick empfunden, als ſie unſerem Führer Adolf Hitler aus näch⸗ ſter Nähe in die Augen 11 10 durften; und wer dies einmal getan, der weiß, was Adolf der was Hitler, weiß, Deutſchland iſtl Innige Freude leuchtete bei dieſen Worten aus den Blicken unſerer Viernheimer Breslau⸗Fahrer, denen dieſes große Glück zuteil wurde, und denen der Hoheitsträger der Partei ſicherlich aus dem Herzen geſprochen hatte. Angeſtrengte Tage ſeien es in der deutſchen Grenzſtadt für die Wettkämpfer geweſen und daß der Erfolg nicht ausblieb, ſei der beſte Beweis für die Zähig⸗ keit und die Ausdauer, die deutſche Sportler in Verfolg ihres Zieles aufzubringen in der Lage ſind. Genau wie ſein Vorredner beſchäf⸗ tigte ſich auch der Ortsgruppenleiter mit dem „Kapitel Muſikkapelle“ und gab das Verſpre⸗ chen, daß baldigſt eine Muſikkapelle entſtehen wird, die dann für alle da iſt! Für kommenden Samstag, Sonntag und Montag habe er zu einem Volksfeſt auf⸗ gerufen. Alle Vorbereitungen ſeien in die Wege geleitet, damit dieſe drei Tage zu einem wah⸗ ren Feſt der Volksgemeinſchaft würden. Einig und geſchloſſen werde die hieſige Bevölkerung dem Ruf folgen. Seine beſondere Einladung erging an die Turnfeſt⸗Sieger, denen hier nach den harten Tagen in Breslau ſchöne Stunden und Tage der Erholung geboten wer⸗ den. Mit dem Gedenken unſeres Führers, dem wir ſo viel zu danken haben, ſchloß Ortsgrup⸗ penleiter Braun ſeine Ausführungen, worauf die Turnfeſt⸗Sieger für ihr erfolgreiches Rin⸗ gen und Kämpfen aus ſeiner Hand das Ab⸗ zeichen zum Volksfeſt erhielten. Die Schlußworte ſprach Herr Karl Hook, der ſich als Reiſeführer beſondere Verdienſte erwarb. Im Namen aller Breslau⸗-FJahrer dankte er für den herzlichen Empfang, der durch die Anweſenheit von Herrn Bürger⸗ meiſter Bechtel, Ortsgruppenleiter Braun, Organiſationsleiter Engel u. a. m. ſein be⸗ ſonderes Gepräge erhielt. Mit übervollem Herzen ſeien ſie in Viernheim angekommen und eine ebenſo große Freude ſei fur ſie die Begrüßung durch den Vertreter der Gemeinde bzw. der Partei geweſen. Redner kam dann auf den Verlauf der Breslauer Tage zu ſpre⸗ chen, ſchilderte die Wettkämpfe jenes denkwür⸗ digen Donnerstag, wo die Viernheimer mit über Hunderttauſend Teilnehmern im Feuer ſtanden und mit eiſerner Energie und nerven⸗ erſchütternder Tätigkeit in großer Gluthitze ihre Erfolge ſicherſtellten. Ungefähr 26 000 Sieger ſeien in Breslau hervorgegangen und weit mehr als das dreifache dieſer Zahl habe es nicht zu einem Sieg gereicht. Viernheim ſei mit 7 Turnern(wobei Hans Binninger — TV. Waldhof— ebenfalls mitgezählt iſt) in Breslau vertreten geweſen und mit 7 Sie⸗ gen kehrte man wieder heim! Here Hook gab mit freudigem Herzen alle die Eindrücke wie⸗ der, als die Viernheimer dicht vor dem Füh⸗ rer ſtanden und ihm zujubeln durften. Es ſeien Augenblicke geweſen, die in Worte nicht zu ſchildern und den Dabeigeweſenen unver⸗ geßlich bleiben werden. Nachdem er die Turner zum weiteren Turnſtundenbeſuch aufforderte und auch an die geſamte Jugend zur Hiagabe an die edle Turnerei appellierte, klangen ſeine Worte aus mit einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer Adolf Hitler und den Reichsſpoct⸗ führer von Tſchammer und Oſten. Frohe Turnerlieder verſchönten die Stun⸗ den, die man geſtern in herzlicher Kamerad⸗ ſchaft verbrachte. Sieger und Schlachtenbumm⸗ ler konnten den auf ſie einſtürmenden Fragen bald nicht mehr widerſtehen. Sie alle mußten erzählen und wieder erzählen, bis auch der Letzte befriedigt und die herrlichen Breslauer Tage nochmals im Geiſte miterlebt hatte. Wir geben nachſtehend nochmals die Sieger bekannt: Gemiſchter Zwölfkampf(Kl. 2): Math. Träger 33. Sieger mit 176 Pkt. Hohenadel K. 41. Sieger mit 168 Pkt. Gemiſchter Zehnkampf: Träger Valt. 25. Sieger mit 160 Pkt. Gemiſchter Neunkampf, Kl. Ze): Friedel Rud., 28. Sieger mit 141 Pkt. Volkstümlicher Dreikampf,(Kl. 1) Kühlwein Gg., 18. Sieger mit 50 Plt. Beckenbach Ad., 23. Sieger mit 45 Pkt. Wir haben die guten Leiſtungen unſerer einheimiſchen Turner am Montag ſchon in ge⸗ nügendem Maße gewürdigt. Viernheim wurde auf dem erſten großdeutſchen Turn⸗ und Sportfeſt würdig vertreten. Möge der Erfolg 0 die Sieger weiterer Anſporn zu fleißiger rbeit ſein! Möge auch die Jugend den Wert und die hohen Ziele der Turnerei erkennen und ſich ihr widmen. Iſt dies der Fall, dann bedeutet das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt für uns einen weiteren Erfolg, nicht allein zum Wohle des Vereins, ſondern auch zum Wohle unſerer Heimatgemeinde. 9 Die G8. ſtellt Rohſtoff⸗Sparbüchſen auf Aufruf des Reichsjugendführers zur Altmalerialſammlung Der Rei sjugendführer hat zur Altmaterial⸗ ſammlung, die von der Hitlerſugend für Tuben, Flaſchenkapſeln, Metallfolien durchgeführt wird, folgenden Aufruf erlaſſen: Auch die Jugend Adolf Hitlers will ihre Pflicht im großen Werk des Vierjahresplanes erfüllen. Sie hilft mit, indem ſie Altmaterial ſammelt. Ueberall im Reich ſoll ſie ihre Roh⸗ ſtoffbüchſen aufſtellen, in die Tuben, Flaſchen⸗ kapſeln, Stanniol uſw. hineingehören. Eltern, werft das Altmaterial nicht weg! Unterſtützt unſere Aktion, indem ihr durch die Rohſtoffſparbüchſen die für euch wertloſen Ge⸗ genſtände dem Vierjahresplan zuführt. gez.: Baldur von Schirach.“ * 0 55 ſchreibt der„Reichs Jugend⸗Preſſe⸗ ienſt“: Mit dem Aufruf des Reichsjugendführers zur Unterſtützung der Altmaterialſammlung der Hitler⸗Jugend und damit des Vierjahresplanes tritt die im vergangenen Jahre eingeleitete Aktion zur Erfaſſung wertvollen Altmetalls in einen neuen Abſchnitt der Entwicklung. Im Oktober 1937 kamen— zunächſt mehr verſuchs⸗ weiſe— die erſten Rohſtoffſparbüchſen der Hitler⸗Jugend in verſchiedenen Orten des Reiches zur Aufſtellung. Dieſe Faltſchachteln in Sparbüchſenform, die zur Aufnahme kleiner Mengen Aluminium, Blei und Zinn in Form von Stanniolpapier, Tuben, Flaſchenkapſeln uſw. dienen, waren bald in den Gaſtſtätten, in Betrieben, Kantinen, Verſammlungs⸗ und Sit⸗ zungsſälen zu finden. Dieſe günſtige und ver⸗ ſtändnisvolle Aufnahme der Rohſtoffſparbüchſe durch die Bevölkerung führte zu ſtändigen Neu⸗ auflagen, ſo daß bis heute mehr als eine Million Stück ausgegeben und auf⸗ geſtellt werden konnten. Die Erfaſſung des Altmaterials durch die HJ. nahm folgenden Weg: Die Herſtellung und Verteilung der Rohſtoffſparbüchfen 1 durch die Reichsjugendführung, während die Herſtellung von führenden Firmen der deutſchen Wirtſchaft finanziert wurde, die hierbei das Nützliche mit dem Praktiſchen verbanden, indem ſie durch einen Reklameaufdruck auf den Roh⸗ ſtoffſparbüchſen für ihre Erzeugniſſe warben. Die HJ. Banne im Reich ſorgten dann für die Verteilung und Aufſtellung der Büchſen. All⸗ monatlich— jeweils in der erſten Monats⸗ hälfte— wurde dann vorſchriftsmäßig die Lee⸗ rung der Büchſen durch die örtlichen HJ.⸗For⸗ mationen vorgenommen und das geſammelte Material an den Altmaterialhandel verkauft. Der Erlös floß den einzelnen Gefolgſchaften zu, die ihn zur Beſchaffung von Sport⸗ und Lager⸗ geräten oder für die Ausgeſtaltung ihrer Heime verwandten. N Welche großen Erfolge im Verhältnis zu der geringen aufgewandten Mühe erzielt werden konnten, möge das wahllos herausgegriffene Beiſpieleines Jungbannes aus dem HJ.⸗Gebiet Saarpfalz zeigen, der innerhalb eines Vierteljahres u. a. 479 Kilogramm Stan⸗ niolpapier und 563 Kilogramm Tuben zuſam⸗ mentragen und damit einen Erlös von mehr als 200 Mark erzielen konnte. Die von den einzelnen HJ.⸗Gebieten gemeldeten Altmate⸗ rialmengen gehen in die Tauſende von Kilo⸗ gramm. 50 Eine Erhöhung der finanziellen Erträge konnte durch die Richtpreiſe erreicht wer⸗ den, die der Reichskommiſſar für Altmaterial⸗ verwertung kürzlich für den geſamten Zwiſchen⸗ handel feſtgeſetzt hat. Dadurch ſind der HJ. feſte Preiſe gegeben, die ſich z. B. für Alumi⸗ niumkapſeln bis auf 40 Pfg. je Kilogramm be⸗ laufen. Eine weitere Ertragsſteigerung wird erzielt, wenn die Jungen die Ausſortierung des Materials nach Art und Beſchaffenheit der Me⸗ talle ſelbſt vornehmen. Aber nicht der materielle Erfolg iſt in erſter Linie ausſchlaggebend für den Einſatz und Eifer bei der Sammelaktion. Die HF. iſt ſich der Wichtigkeit einer reſtloſen Erfüllung des Vier⸗ jahresplanes für die deutſche Volkswirtſchaft voll bewußt, und ſie iſt bereit, auch hier— wenn auch nur auf einem kleinen Teilgebiet— ihren Idealismus und ihre Einſatzbereitſchaft in die Waagſchale zu werfen. Die neue, erweiterte Aktion wird durch die bevorſtehende Neuauflage von mehreren Mil⸗ lionen Rohſtoffſparbüchſen eingeleitet. Hierbei werden gleichzeitig die bisher geſammelten Er⸗ fahrungen, z. B. durch die Ausgabe von Büchſen größeren Formats an Stellen mit großem Ma⸗ terialanfall, verwertet und die Aufſtellungs⸗ plätze durch Einbeziehung aller Behörden mit ſtarkem Publikumsverkehr, wie Polizei⸗, Fi⸗ nanzämter uſw., vermehrt. Durch dieſe orga⸗ niſatoriſchen Maßnahmen, vor allem aber durch das weiterhin zu erwartende Verſtändnis für die Altmaterialſammlung in der Bevölkerun und durch die Einſatzbereitſchaft der Jugend i zu hoffen, daß der Aktion wieder ein voller Er⸗ folg beſchieden ſein wird. hs. CC Im Auguſt zu empfehlen Im Monat Auguſt iſt wieder wie alljährlich mit ſtarken Anlieferungen an grünen Heringen zu rechnen, die in den kommenden Monaten bis zum Herbſt den Fiſchmarkt beherrſchen werden. Jeder Ort, gleichgültig ob groß oder klein, wird alſo in den nächſten Wochen mit neuen deutſchen Fettheringen und Bücklingen beſter Beſchaffenheit beliefert werden können, ſo daß die Verbraucherſchaft überall die Mög⸗ lichkeit hat, dieſe billigen, einheimiſchen Nah rungsmittel zu verwenden. Neue Heringe und Bücklinge können beſonders wohlſchmeckend mit neuen Kartoffeln zubereitet werden, zumal wenn als Beigabe Salat aus Gurken oder Tomaten genommen wird. Die inzwiſchen ein⸗ geführte Marktordnung für die Fiſchwirtſchaft, die auch eine Regelung der Preiſe brachte, läßt in faſt allen Teilen Deutſchlands ein Abſinken der Herings- und Bücklingspreiſen gegenüber dem Vorjahre erwarten. Die Räucherfiſche werden alſo damit als die billigſten Nah⸗ rungsmittel ſelbſt für die größte Familie gel⸗ ten können. Neben Heringen wird während der Fangſaiſon der Markt auch beſſer als in frü⸗ heren Jahren mit Seefiſchen verſorgt werden, ohne daß Preiserhöhungen eintreten. Die Hausfrauen können alſo der immer wieder ge⸗ gebenen Aufforderung auf Steigerung des Fiſchverbrauches in jeder Art ohne Einſchrän⸗ kung nachkommen. 2 An die Raucher. Zuvor: Es ſoll hier nichts gegen das Rauchen geſagt werden. Ich rauche ſelbſt. Ich rauche gern. Aber es gibt Zeiten, wo ich es laſſe, nicht weil ich muß, ſondern weil es ſelbſtverſtändlich iſt. Ecſt jüngſt kam wieder eine Verordnung zum Schutze der Wälder gegen Brände, und ein Teil dieſer wichtigen Verordnung beſchäftigt ſich mit dem Raucher, dem nun das Rauchen im Walde im ganzen Reichsgebiet bedingungs⸗ los verboten iſt. Wichtig iſt, daß auch die Straßen und Wege, die den Wald berühren, begriffen ſind. Es ſteht auch in der Verord⸗ nung, daß das Fallenlaſſen, Fortwerfen und die unvorſichtige Handhabung brennender und glimmender Gegenſtände im Walde und deſſen Nähe verboten iſt. Wir ſitzen im Zug. Wir ſchauen hinaus in die herrlichen Wälder, die den Schienenweg ſäumen. Gras und Heide⸗ kraut kriechen bis zum Bahndamm heran. Da fliegt des Nachbars Zigarettenſtummel in ho⸗ hem Bogen aus dem Feſter des Abteils. Abends lieſt er in der Zeitung von einem Waldbrand.„... und dort ſind wir durchge⸗ fahren, aber wir haben nichts davon be⸗ merkt.“ Ob ſeine Zigarette nicht ſchuld war? Niemand weiß es. Er ſelbſt weiß nichts von ſeiner Unachtſamkeit. Man überlegt ja nicht dabei! Hatten wir aber nicht die Pflicht, den Leichtſinnigen aufmerkſam zu machen? Wir alle ſind aufgefordert, uns zur Schonung und Erhaltung deutſchen Waldes einzuſetzen. Dazu gehört auch ein mutiges Wort an einen Frem⸗ den, der durch Lein Verhalten— ob heute, ob morgen, ob in Jahren— den Wald gefährden kann. Hier darf es nicht heißen: Warum ſoll ich„mir den Mund verbrennen?“ Das geht mich nichts an!— Wald iſt Reichtum deines Volkes, iſt dein eigen! Du mußt ihn ſchützen! Harigelb— ein bevorzugtes Zahlungsmittel HJartgeſloumlaus m Deiitſenlanò Eibr M u. Nnfung duuli M in Mill. Nn. Stu Se 18 Es wird wieder mehr mit dem Pfennig gerechnet Von Ende 1931 ab bis Anfang Juli ds. Is. iſt der Umlauf an Scheidemünzen unauf⸗ haltſam geſteigert worden. Am Jahresende 1931 betrug er 1,2 Milliarden RM., Ende 1937 waren Scheidemünzen im Geſamtbetrage von 1,59 Milliarden RM., Anfang Juli 1988 wa⸗ ren nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums für faſt 1,8 Milliarden Reichsmark im Um⸗ lauf. Aus dieſer Steigerung kann gefolgert werden, daß die in den Verkehr gebrachten Schei⸗ demünzen ſehr gern als! ahlungsmittel benutzt werden. Betrachtet man dieſe Entwicklung des Hartgeldumlaufes, aufgegliedert in einzelne Stücke, wie es in unſerem Schaubild geſchieht, ſo ergibt ſich die Tatſache, daß man denn Anfang Juli bei uns wieder mit dem Pfennig zu rechnen gewohnt iſt; 8. Is. waren 350 Millionen Stück 2-Pfg.⸗Stücke und 1020 Millionen Stück 1⸗Pfg.⸗Stücke im Umlauf, während 1932 nur 120 Millionen 2-Pfg.⸗Stücke und 510 Millionen Stück 1⸗Pfg.⸗Stücke gezählt worden waren. (Zeichnung Luſchnat— Scheri⸗M.) n ——————— Die Tomale in der Küche Nur wenige unter uns mag es noch geben, die von der Tomate nichts wiſſen wollen, und ſicher — es kaum noch einen kultivierten Menſchen, er die Tomate überhaupt nicht kennt. Sie hat ihren Siegeszug durch ſämtliche Küchen der Welt vollzogen und erfreut ſich überall großer Beliebtheit. In rieſigen Gewächshäuſern und ausgedehnten Freilandkulturen wird die Tomate heute von den Gartenbaubetrieben aller Völker 83995. und immer größer wird von Jahr zu Jahr der Bedarf und die Nachfrage nach ihr. Auffallend viel wird die Tomate bei der Zu⸗ bereitung von Salaten verwendet. Wie er⸗ friſchend und appetitanregend bietet ſich aber auch eine Schüſſel mit zu Salat hergerichteten Tomatenſcheiben dar! Befindet man ſich gele⸗ gentlich einmal in einem Feinkoſtgeſchäft auf der Suche nach„etwas anderem“ für den Abend⸗ tiſch und wählt man unter der langen Reihe der dort aufgeſtellten verſchiedenen Salatſorten, ſo entdecken wir faſt überall dabei unſere Tomate. Eine ſehr wichtige Rolle aber ſpielt ſie bei der Bereitung von Mittagsgerichten. Hier finden wir ſie als Tomatenſuppe mit Reis oder Nudeln, als Tomatenſoße, zu Brüh⸗ reis, zu Kartoffeln oder Spaghetti, zu Fiſch⸗ und Fleiſchſpeiſen, und auch dem Gemüſe wer⸗ den gerne einige zerſchnittene oder durchge führte Tömafen beigegeben, da ſie dem̃ſelben jenen feinen würzigſäuerlichen Geſchmack ge⸗ ben, den Feinſchmecker ſo ſehr ſchätzen. Sonderunterricht zur Heranbildung eines voll⸗ wertigen Unteroffizierkorps. Zur Heranbildung eines vollwertigen Unteroffizierkorps hat das Oberkommando des Heeres den planmäßigen Ausbau von Sonderunterricht für junge Unter⸗ offiziere angeordnet. Dieſer Unterricht wird ab 1. Oktober 1938 in allen Standorten eingeführt. Mit der Durchführung iſt der Lei⸗ ter der Heeresfachſchule beauftragt. Der Kom⸗ panie⸗ uſw. Chef entſcheidet, welche Unteroffi⸗ ziere für die Teilnahme in Frage kommen. Im allgemeinen ſind Unteroffiziere zu beſtimmen, die im erſten Unteroffiziersdienſtjahr ſtehen und eine beſondere Förderung dieſer Art nötig haben. Es können aber auch Mannſchaften, die ſich zu einer zwölfjährigen Dienſtzeit verpflich- tet haben, herangezogen werden. Die einzelnen Sonderunterrichtsklaſſen ſollen nicht ſtärker als 25 bis 30 Soldaten ſein. Was den Lehrplan anlangt, ſo iſt der Sonderunterricht im Ein⸗ vernehmen zwiſchen Kommandeur und Trup⸗ penunterrichtsleiter auf rein militäriſche Be⸗ lange abzuſtellen. Lehrfächer ſind insbeſondere Deutſch und Rechnen. Im Deutſch⸗Unterricht 7 klares und ſprachrichtiges Sprechen ge⸗ ehrt. Adoplionsſtelle bei der 5b. NSG. Die NS.⸗Volkswohlfahrt hat ſeit eini⸗ gen Jahren zur Regelung aller Adoptionsange⸗ legenheiten die Reichsadoptionsſtelle eingerich⸗ tet. Wie bei allen Aufgaben, die die NSW. übernimmt und durchführt, legt ſie auch an die Arbeit der Adoptionsvermittlung Maßſtäbe, die der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ent⸗ ſprechen. Oberſtes Geſetz der Adoption der NS.⸗ Volkswohlfahrt iſt: nur in eine geſunde deutſche Familie ein erbgeſundes Kind als künftigen Träger des Familiennames zu verpflanzen und umgekehrt, dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß kein erbgeſundes Kind in eine unge⸗ ſunde Umgebung kommt. Durch die Annahme an Kindesſtatt ſoll dem Kinde. dem die Ge⸗ borgenheit des eigenen Elternhauſes fehlt, und lebenstüchtigen Menſchen. denen das Glück eines eigenen Kindes verſagt blieb. zur Bil⸗ dung einer lebendigen und wirklichen Fami⸗ liengemeinſchaft verholfen wird. Seit dem 1. April dieſes Jahres iſt im Gau Heſſen⸗Naſſau eine Dienſtſtelle der Reichsadoptionsſtelle ein⸗ gerichtet worden. Die Adoptionsſtelle bemüht ſich, in allen Fragen und Angelegenheiten der Unterbringung von Kindern an Kindesſtatt helfend und vermittelnd beizuſtehen. Alle In⸗ tereſſierten wenden ſich vertrauensvoll an die Reichsadoptionsſtelle, Dienſtſtelle Darmſtadt, Steubenplatz 17. 1 8 N* re Milch- und Fellwirlſchaft einheilſich Im Reichsgeſetzblatt wird eine Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft über den Zuſammenſchluß der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft veröffentlicht. Durch dieſe Verordnung wird eine weſentliche Lücke in der Organiſation der landwirtſchaftlichen Marktord⸗ nung ausgefüllt. Alle Betriebe, die ſich mit der Erzeugung, der Be⸗ und Verarbeitung ſowie der Verteilung von Milch, Oelen und Fetten be⸗ faſſen, werden zu der Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft und zu Milch⸗ und Fettwirtſchaftsverbänden zuſammen⸗ geſchloſſen. Während z. Zt. bei der Bewirtſchaf⸗ tung der Ernährungsfette verſchiedene Stellen uſtändig ſind, und ſich aus der Vielheit der Zu⸗ kandigtetten Reibungen ergeben können, wird mit dem Inkrafttreten der Verordnung nunmehr allein die Hauptvereinigung zuſtändig ſein. Sie tritt zugleich an die Stelle der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Milchwirtſchaft. Die Verordnung tritt am 1. Oktober 1938 in Kraft. Sie gilt zunächſt nicht für das Land Oeſterreich. Der vorſichtigere Fahrer iſt immer der ſchnellere, denn er ſpart den Umweg über Gericht und Krankenhaus. Ah morgen Donnerstag fru: Reste von Beste, Restel Waschstoffen/ Betidamasten Schlafanzug- u. Hemdenstoffen ec. aloo zdtexol 3 Aiilige Strümpfe, Silige Hendschuhe, Billige G 5 eee 5 2 57 5 eorgette- Schals, Bullig 7 ferner liegen noch aus im Sommer-Schluß-Verkaut:. e Socken, Billige Kunztzeldenwäfche, Billige Sport- u. Oberhemden 5 57 8 N 5. 15 IML WEGEN OEC HAUT PgST Amtliche Bekanntmachung * Den 3 Großer Betr.: Die Bekämpfung des Kartoffelkäfers Eisgekühlten naturreinen 5 4. Zur weiteren wirkſamen Bekämpfung des A 1 5 es Ene. fir in 47 1 1 175 5 D 2 Wel n—— b ordne ich für Freitag, den 5. ds. Mis., Ltr. 28„bei 5 Ltr. 26 N Kü! einen allgemeinen Suchtag an. Wei re fg Robert Stelert u Sämtliche Grundſtücksbeſitzer, die in Flur Weinheimerſtraße 62 Eiit XV und XX(Oberbruchweide und Nacht⸗ Ludwig Lamberih— 1 weide) Kartoffel angebaut haben, ſind ver⸗ Braves e pflichtet, zu dieſer Suche eine Perſon zu ſtel⸗ 55 4 ſiher len. Kinder über 12 Jahren können daran teil⸗—————————— 0 0 601 nehmen. Auch andere Volksgenoſſen, die keine(Oausbaltjahr) 1 Kartoffel angebaut haben, können ſich durch 5 68 8 1 geſucht. 150 Teilnahme an dieſer Suchaktion verdient ma⸗ Derhütet Waldbrände 5 Mädchen vorhand. 1 chen. Naucht nicht im Walde! Sündet Näh. Auskunfts⸗ 9 2 1 fil Sammelplatz am Wieſenweg— Bahnüber⸗ im Wald oder in gefährlicher Nähe ſtaf. d. Geſchäfteſt. aclis 2 bang um 14 Uhr. f desselben bein Feuer an! Ihr ge⸗ motorrader 0 Ich erwarte pünktliches und vollzähliges 8 dee e n Zummer 8 15 Erſcheinen der Verpflichteten und verweiſe 1 und Küche Kunden- Dienst Wissen Sie was das för Sſe Bedeutet? fh auch hier wieder auf die Beſtrafung bei Nicht⸗ jündigt euch am Dole! Ihr ſabo⸗ f n bab sie 8 rage long a5 befolgung meiner Anordnung. tlert das Aufbauwerk des Führers!. eee eee e 5 100 Viernheim, den 2. Auguſt 1938 5 5 5 fur. 21 eee e Donnerstag Freitag. Samstag 15 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde———— Hans k. Prima dußerst günstig ul 0 6 junge 4 3 5 lauf Legenunner fun 10 Süiberbals) mit Härtoflein 4 5 20 fte Hahn und 5 7 zu verkaufen 5 1 2 I 3 Alltusbest: l Jeder ſaſſoue, Si. 15 Tat nene Schillerſtraße 6 5 4 tui * kaufen und bis zur letzten Minute die fand Pluhl- Werdet 1. 0 0 a 15 . i Mitglied vielen Vorteiſe in unserem großen 0 zu verkaufen eine ono Aleganderfirsl der dees SoMMER Scrtuss VERKAUFE 0 Ve 7 ous nutzen kõnnen. Wer gute Einkäufe N Ius 3eitung liebt, ist also dabei! 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Nen iſt die Borſicht Nerf Innerhalb von 24 Stunden kann man alſo Trauerbildchen.—̃ä— 0 praktiſch mit Hilfe der deutſchen Preſſe eine us w. 10 Nachricht an alle Deutſchen durchgeben, ſei 8 115 ſie nun politiſcher oder wirtſchaftlicher Art.— 5 0 N 1 05 Wer den Volksgenoſſen mitteilen will, daß er ugs en 2 keine geit let Eng er im Sommer keine Zeitung lieſt, ſchädigt un d Waren herſtellt oder 92% 4 4 5 55 Mernnelmerbolkszenung U„ 5 25 1 * Zeitung 55* e an g 5e die geſamte Marktregelung und amtlichen Ver⸗. 1 zeigen beſtimmte Blätter aus, 8 näheren— ordnungen nicht unterrichtet und kann hier⸗ bun oder weiteren Umkreis ſeines Geſchaͤftes geleſen durch mehr Schaden erleiden, als eine Zeitung 90 1 Er ſtellt i nelle und direkte 4 Lan werden. ſte lo 3 ſch 5 Kleine Anzeigen das ganze Jahr koſtet.— * Verbindung her zwiſchen ſich un 3 müſſen ſofort bei ihrer In jedes Bauernhaus gehört auch n — 5 Zahl von Verbrauchern. Werben Sie durch Aufgabe auf unſerer Ge⸗ 55 Sommer die Tageszeitung. 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