. e „„ n 3 mungsmache zu verbergen. Volks Amisblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: A ben e„ e und 9 monatlich 1.60„ einſchließli durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. 9 10 Rpfg. E32—— D Bezugspreis: Ins Haus gebra Nummer 187 Acchechſſcher Haßgeſang gegen Deuschland „Die Deulfthen iind unsere Feinde“— Prager Bejchimpfungen der Eudetendeutithen A, eiertagen. otenlohn, Jamskag Vohkolt deutscher Kaufleute 7000 ſudelendeulſche Beamle durch Tſchechen erſetzl Gablonz, 12. Auguſt „Die Deutſchen ſind unſere Feinde!“, ſo ſteht es unverblümt in einem Flugblatt, das die Tſchechen in Tannwald in der Nacht zum Donnerstag in den Hauptſtraßen ausſtreuten. Das Hetzblatt fordert, immer mit der Begrün⸗ dung, daß die Tſchechen die Feinde der Deut⸗ ſchen ſeien, zum Boykott deutſcher Ge⸗ ſchäfte auf. Die Tſchechen, die vor Europa immer mit ihrer Staatseinheit zu operieren pflegen, fordern hier haßerfüllt eine Nationali⸗ tät heraus, geben die Brüchigkeit des tſchecho⸗ flowakiſchen Vielvölkerſtaates zu und arbeiten 15 daran, ſeinen Auseinanderfall herbeizu⸗ ühren. Das tſchechiſche Flugblatt ergeht ſich weiter in Beſchimpfungen der„deutſchen Henlein⸗ Leute“. Es fordert dann über den Boykott der deutſchen Kaufleute hinaus dazu auf, auch der freiwilligen Feuerwehr,„die ſich zum geeinten Deutſchtum bekenne“, keine Unterſtützun zu gewähren. Wie man ſieht überſchlägt 1* tſchechiſche Haß förm⸗ lich und bemüht ſich, eine Einrichtung auf⸗ opfernder Hilfsbereitſchaft zu zerſchlagen, die bei der Brandabwehr doch wahrhaftig keine Unterſchiede zwiſchen den Gehöften und Häu⸗ ſern und den Gefährdeten und Verunglückten der einen oder anderen Nationalität macht. Auf dieſen neuen tſchechiſchen Haßaufruf antworteten die Deutſchen in Tannwald mit dem ſchlichten Satz:„Wer ſein Volk liebt, haßt kein anderes.“ Gegen die ſudelendeulſchen Beamlen Auch der letzte ſudetendeutſche Poſtbeamte verſetzt Teplitz⸗Schönau(Böhmen), 12. Aug. Zu den alltäglichen Maßnahmen, die als Schikane gegen das Sudetendeutſchtum in der Tſchecho⸗Slowakei angewendet werden, ge⸗ hört die Entblößung ſudetendeutſcher Gemein⸗ den von der ſudetendeutſchen Volksgruppe an⸗ gehörenden Beamten und Angeſtellten im öffentlichen Dienſt. Ein für ſich ſelbſt ſprechen⸗ des Beiſpiel iſt ein Fall in dem rein deutſchen, nahe der Grenze in Böhmen gelegenen Kur⸗ ort Eichwald. Hier befand ſich bisher noch ein ſudetendeutſcher Poſtbeamter im Dienſt. Nunmehr iſt auch dieſer letzte ſudetendeutſche Beamte der dortigen Poſtverwaltung nach Teplitz verſetzt worden. Welch großen Umfang die oben bereits ge⸗ kennnzeichneten Tſchechiſierungsmaßnahmen an⸗ genommen haben, geht aus einer Entſchlie⸗ ßung des Reichsverbandes der Deutſchen Poſt⸗ beamten hervor, in der darauf hingewieſen wird, daß der Poſtdienſt im ſudetendeutſchen Gebiet nicht weniger als 7000 fudeten⸗ deutſche Beamte zählte, die ſeit der Gründung des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates tſchechiſchen Beamten Platz machen mußten. „Die tſchechiſchen Verſprechungen nichts wert“ Die Bemühungen Lord Runeimans um eine Vermittlung im tſchecho⸗ſlowakiſchen Konflikt werden von der polniſchen Preſſe mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Der Glaube an einen erfolgreichen Abſchluß der Miſſion des engli⸗ ſchen Vermittlers iſt nicht ſehr ſtark. Die⸗ ſer Auffaſſung gibt heute der regierungs⸗ freundliche„Expreß Poranny“ Ausdruck. Das Blatt iſt der Anſicht, daß es beſtenfalls zu einem proviſoriſchen Kompromiß kommen werde, das als Probe für einige Mo⸗ nate oder vielleicht Jahre gedacht ſei. Ein ſol⸗ ches Kompromiß würde die Angelegenheit aber nicht erledigen, ſondern nur verſchleppen. Die Erfahrungen, die Polen in den letzten 20 Jah⸗ ren im Teſchener ſchleſiſchen Gebiet gemacht habe, ſeien eine Lehre dafür, daß die Tſchechen viel verſprechen, aber ihre Verſprechungen nicht halten Wenn ſie jetzt gezwungen werden ſollten, der Vergleichsformel Lord Runcimans zuzuſtimmen, ſo würden ſie ſpäter alles tun, um dies in der Praxis wieder zunichte zu machen. Planmüßig gelenkte Deulſchenhetze Ausgeklügelte Preſſe-Reporkagen nach beſtimmlem Zyſtem Prag, 12. Auguſt. Es iſt für die Deutſchen in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei ſchon lange kein Geheimnis mehr, daß die Deutſchenhetze, die in fortgeſetzter Folge die Gaſſe zu Gewaltaktionen gegen die Deutſchen ermuntert, von ganz beſtimmter Seite hervor⸗ gerufen und gelenkt wird. Selbſtverſtändlich leiſtet vor allem die Prager tſchechiſche Boulevardpreſſe der Deutſchenhetze nach Kräften Vorſchub. Man gibt ſich dabei durchaus keine Mühe, dieſe Tendenzen zu ver⸗ bergen, und aus ſehr einleuchtenden Beiſpielen kann man erkennen, daß hier die Draht⸗ zieher ſitzen, die den Mob zu ganz be⸗ ſtimmten Aktionen aufhetzen. Und zwar macht man auf die geeigneten Objekte nach einem beſtimmten Syſtem ausgeklügelter Reportagen aufmerkſam. Dabei werden die Treffpunkte des deutſchen Lebens herausgeſucht, die unter An⸗ gabe ihrer Lage, der Hausnummer und weiterer eingehender Informationen genau beſchrieben werden. Damit erhalten die Provokateure ihr Marſchziel und tauchen mit ihrem allem An⸗ ſchein nach bezahlten Geſindel auch bald an den beſchriebenen Stätten auf. So ereignete ſich die⸗ ſer Tage ein derartiger Zwiſchenfall im Deut⸗ ſchen Haus, der nur durch die Beſonnenheit der Deutſchen nicht zu ernſten Folgen führte. Da die anweſenden Deutſchen in eiſerner Diſziplin nicht auf die Herausforderungen reagierten, glaubte dieſe Horde ſchließlich, durch Verunrei⸗ nigung der Toiletten und verſuchte Zechprellerei . wirkungsvoll unterſtreichen zu müſſen. Im übrigen gibt man ſich in der offiziellen Preſſe durchaus keine Mühe, eine gewiſſe Regie von oben her in der Anordnung der Stim⸗ So hält man es angeſichts der Anweſenheit von Lord Run⸗ ciman für geboten, darauf hinzuweiſen, daß die Gewaltaktionen gegen die Sudetendeutſchen jetzt unterbleiben müßten, damit ſie nicht bei den Verhandlungen zum Nachteil der Tſchechen ausgenutzt werden könnten. Man be⸗ liebt dabei von der„feindlichen Propaganda“ zu ſprechen. Es iſt alſo wieder einmal inter⸗ eſſant, feſtzuſtellen, daß man ſich grundſätz⸗ lich nicht gegen jegliche Gewaltaktionen aus⸗ ſpricht, ſondern ſich nur bemüht um eine durch die politiſche Lage bedingte Zurückhaltung. Na⸗ türlich ſagt man in der ſo gut geübten Ver⸗ logenheit, es ſolle ſich keiner bon den Sudeten⸗ deutſchen provozieren laſſen. 2* 4 66 „Mik Prag abſolul nicht zufrieden Dr. Hletko über das Ergebnis ſeiner Reiſe Dr. Hletko, der Führer der flowakiſchen Delegation aus den Vereinigten Staaten, die den Pittsburger Vertrag in die Tſchecho-Slo⸗ wakei brachte, hat, wie bereits berichtet wurde, ſeine Rückreiſe angetreten, und zwar auf dem Wege über Polen. Dort ſprach er bei einer Reihe von Preſſeempfängen, Diners uſw. Seine Ausführungen waren durchweg ſcharf gegen Prag gerichtet. So erklärte er z. B. in Czenſtochau bei einem vom dortigen Polniſch⸗ Slowakiſchen Verein veranſtalteten Mittageſſen auf die Frage eines Vertreters des polniſchen Nachrichtenbüros Pat, ob er mit den Ergebniſ⸗ ſen ſeiner Reiſe zufrieden ſei:„Mit dem vom Präſidenten Dr. Beneſch, Miniſterpräſidenten Dr. Hodza und anderen dargelegten Stand⸗ punkt der Prager Regierung ſin d wir ab⸗ ſolut nicht zufrieden. Hingegen be⸗ friedigt uns der Standpunkt des ſlowakiſchen Volkes, das voll und ganz hinter dem Pittsbur⸗ ger Vertrag ſteht, und ſchließlich auch der Standpunkt jener, die aus verſchiedenen Grün⸗ den vor der Hand ihrer Ueberzeugung keinen Ausdruck geben können.“ ternheimer el Verkündigungsblatt der NSd AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt 59. 8. b hacer Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'ha den 13. Auguſt 1938 n en 15101 14. Jahrgang Denzel Paierle wurde beigeſeßzl Auf dem Friedhof von Gutwaſſer bei Hartmanitz im Böhmerwald wurde unter Teil⸗ nahme des geſamten Sudetendeutſchtums der bei einem feigen Ueberfall ermordete ſudeten⸗ deutſche Arbeiter Wenzel Paierle zu Grabe getragen. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Vorbereitung zum Beſuth Vorthys Ausſchmückung der Reichshauplſtadt durch Proſeſſor von Arent Berlin, 12. Auguſt. Die Vorbereitungen für die Ausſchmückung der Reichshauptſtadt zum Beſuch des ungariſchen Reichsverweſers ſind in vollem Gange. Die Ausſchmückung wird wiederum von Profeſſor von Arent entworfen und geleitet, der dies⸗ mal gleichzeitig mit der Beratung ſämtlicher anderen Ausſchmückungen im Reich beauftragt iſt.— 8 0 Bei der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin zeigt ſich die Halle in vollem Fahnen⸗ ſchmuck mit den ungariſchen und deutſchen Ban⸗ nern. An der Kopfſeite des Bahnhofes wird eine große Fahnenwand errichtet. Davor hängen die Frau von Horthy tauft den neuen deutſchen Kreuzer Frau von Horthy, die ihren Gatten bei ſei⸗ nem Beſuch in Deutſchland begleiten wird, wird in Kiel die Taufe des neuen Kreuzers der deut⸗ ſchen Kriegsmarine vollziehen. (Preſſephoto, Zander⸗Multiplex⸗K.) beiden Embleme der befreundeten Länder. Much vor dem Bahnhof grüßen das ungariſche Wappen und daneben der deutſche Adler. An der Spree entlang zieht ſich eine Bannerreihe. Ueber die geſchmückte Moltkebrücke führt der Weg an der Siegesſäule vorbei. Hinter dem großen Rund des Bauzaunes wird eine Bannerwand ſtehen, der Bauzaun wird mit großen Goldgir⸗ landen geſchmückt. Von der neuen gewaltigen Einrüſtung der Siegesſäule werden in über 40 Meter Höhe dicht aneinandergereiht Flaggen wehen. Am Brandenburger Tor ſchließen den Platz zum Tiergarten hin vier große Pylonen über 20 Meter hoch ab. Das Brandenburger Tor ſelber legt wiederum nur den üblichen Flag⸗ genſchmuck an. Die Ausſchmückung der Feſtſtra⸗ ßen Unter den Linden, Wilhelmſtraße, Wilhelm⸗ platz geſchieht wie beim Empfang Muſſolinis, nur daß diesmal neben der deutſchen Fahne und den deutſchen Emblemen die ungariſche Fahne und das ungariſche Emblem zu ſehen iſt. Da die Oſt⸗Weſt⸗Achſe mehrmals befahren wird, iſt hier die Aufſtellung zweier Bannerreihen rechts und links vom Brandenburger Tor bis vor die Techniſche Hochſchule geplant, wobei am Großen Stern auch außerdem die Bauſtelle der dort wieder aufzubauenden Siegesſäule von einer dichten Fahnenwand umgeben iſt. An der Tech⸗ niſchen Hochſchule wird die Ausſchmückung ganz neuartig und großzügig durchgeführt. Am Knie werden vier etwa 15 Meter hohe Maſten mit Bannerwimpeln errichtet. In der Bismarck⸗ und Schloßſtraße wiederum Flaggen⸗ und Ban⸗ nerſchmuck. ———⅛ Jwiſchenfall auf Sachalin Tokio, 13. Auguſt. Von der Inſel Sachalin wird ein neuer ſowjetruſſiſch⸗japaniſcher Grenz⸗ zwiſchenfall gemeldet. Eine ſowjetruſſi⸗ ſche Grenzwache beſchoß das Mitglied des japa⸗ niſchen Reichstages Taſhirogi, der von ja⸗ paniſchen Grenzpoliziſten begleitet war und die nordöſtliche Grenze von Sachalin beſichtigte. Zwei japaniſche Grenzpoſten wurden von den Sowjetruſſen verletzt. Von japaniſcher Seite wird ausdrücklich verſichert, daß kein Japaner die Grenze überſchritten hatte. — — 1 * 19 N 5 1 . 4 1 165 4 4 * 1 14 1 5 * N 0 5 5 1 10 1 1 Gartenbaukongreſſes. r. 1 Rom, verlas anſchließend an ſeine Ausführun⸗ gen anläßlich der Eröffnung des Kongreſſes ein London drängt Von unſerem Berliner Mitarbeiter Im Vordergrund der diplomatiſchen Tätig⸗ keit Englands und der allgemeinen politiſchen Beachtung ſteht neben dem Paläſtina-Problem augenblicklich wieder die ſpaniſche Frage. Bekanntlich ſollten ſich die Parteien zu dem entworfenen Freiwilligenplan bis An⸗ fang Auguſt dieſes Jahres geäußert haben. Die Antwort der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung ſteht bisher noch aus. Dieſer Umſtand und eine Reihe von bisher noch unkontrollier⸗ baren Gerüchten hat nun die britiſche Regie- rung veranlaßt einen Schritt in Rom zu unternehmen. Der britiſche Geſchäftsträger iſt in Rom bei Graf Ciano vorſtellig geworden. England will nämlich gerüchtweiſe davon er⸗ fahren haben, daß Italien erneute Unterſtützung an General Franco gewähre. Man meint nun in England, daß dieſe Nachrichten geeig⸗ net ſeien, die franzöſiſche Regierung in eine ſchwierige Lage zu bringen. In eine ſchwie⸗ rige Lage wohl deshalb, weil Frankreich ſelbſt doch hinſichtlich der Freiwilligenfrage bisher immer noch ſtarke Vorbehalte zu erkennen gab und zum anderen, weil Frankreich auf den Zeitpunkt diplomatiſcher Verhandlungen mit Rom wartet, von denen man ſich einen ähn— lich günſtigen Ausgang wie von den engliſch— italieniſchen Verhandlungen verſpricht. Es will uns nun aber ſcheinen, als ſeien die Gerüchte über eine erneute ſtarke Unterſtützung Italiens an General Franeo von ganz be⸗ ſtimmter Seite ausgeſtreut worden, die eine Regelung der Freiwilligenfrage auf möglichſt lange Zeit hinausſchieben will, und die bereits bei früheren Anläſſen zu erkennen gab, daß ſie an eine Bereinigung der Freiwilligenfrage vor Weihnachten dieſes Jahres nicht mehr denkt. Dieſer beſtimmten Seite ſind naturge⸗ mäß auch die erneuten Erfolge der national⸗ ſpaniſchen Truppen recht unangenehm. Die Truppen des Generals Queipo de Llano ſtehen bekanntlich an der Eſtremadurafront kurz vor Almaden, wo ſich die größten Queckſilbervor⸗ kommen der Welt befinden. Die Bolſchewiſten verſuchen natürlich unter Aufbietung aller ver⸗ fügbaren Kräfte dieſe Stellung zu halten, denn mit dem Verluſt der Queckſilberminen würde auch ihr bisheriger Deviſenreichtum verſiechen. Bekanntlich erhielten die Bolſche⸗ wiſten durch den Verkauf des Queckſilbers an das Ausland bisher reiche Mengen an De⸗ viſen. An einzelnen Frontabſchnitten haben die Bolſchewiſten zu Gegenſtößen ausgeholt, die auch von Erfolgen begleitet waren, an dem Ausgang des Krieges aber nicht mehr das Ge⸗ „„Fingſte ändern können. Eines dürfte leider feſt⸗ ſtehen, daß das Ende der ſpaniſchen Kriſe vorläufig noch nicht herangekommen iſt. Man glaubt in London nun durch eine baldige und allſeitige Zuſtimmung zum Freiwilligenplan den Krieg ſchneller beenden zu können, doch rechnet man auch von ſowjetiſtiſcher Seite her mit neuen Verſchleppungen und Taktiken, die das Kartenhaus des Freiwilligenplanes wie⸗ der zum Umfallen bringen. Es kam England bei den augenblicklichen diplomatiſchen Be⸗ ſprechungen darauf an, den Freiwilligenplan ſchnell unter Dach und Fach bringen zu kön⸗ nen. Eine Hoffnung, die vorläufig durch neue Gerüchte getrübt erſcheint. Graf Ciano ſoll, wie in London verlautet, verſprochen haben, allen Gerüchten über Italien nachgehen zu wollen. der Garkenbaukongreß grüßt Adolf hiller Danktelegramm des Führers Berlin, 12. Auguſt. Der Vizepräſident des XII. Internationalen Profeſſor Angelini⸗ Telegramm, das er dem Führer und Reichskanz⸗ ler im Namen des Kongreſſes überſandt hatte. Das Telegramm lautet: „Die in Berlin zum XII. Internationalen Gartenbaukongreß verſammelten Vertreter von 51 Nationen entbieten dem Führer und Reichs⸗ kanzler Grüße, verbunden mit dem aufrichtigſten Dank des Deutſchen Reiches ehrfurchtsvolle für die dem Kongreß zuteil gewordene För⸗ derung.“ Der Führer hat in ſeinem Antworttelegramm die Grüße herzlich erwidert und gleichzeitig ſeine beſten Wünſche für einen guten Erfolg det Tagung ausgeſprochen. „Der Reichsſportführer begrüßt die Kongreß⸗ teilnehmer Nach der Eröffnung des XII. Internationa⸗ len Gartenbaukongreſſes unternahmen die Teil⸗ nehmer des Kongreſſes am Freitag eine gemein⸗ ſame Fahrt nach dem Reichsſportfeld, wo der Reichsſportführer von Tſchammer un d Oſten die Gäſte auf das herzlichſte begrüßte. Unter ſeiner Führung fand ein Rundgang durch das Reichsſportfeld ſtatt, bei dem die in⸗ und ausländiſchen Fachleute ſich insbeſondere für die Gartenanlage intereſſierten. **** Am 11. Auguſt hat im Auswärtigen Amt in Berlin der Austauſch der Ratifikationsurkunden zu einem Abkommen über den kleinen Grenzver⸗ kehr an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze in einem Vertrag über einen Teil des Grenzver⸗ laufs zwiſchen Deutſchland und Frankreich und einer ergänzenden Vereinbarung hierzu ſtattge⸗ funden. der SA.⸗Aufmarſch in Nürnberg 80 ooo 5A.-Männer nehmen am Reichsparleilag leil Berlin, 12. Aug. Auch in dieſem Jahre werden, wie beim vor⸗ jährigen Reichsparteitag, wie die NSK. mel⸗ det, 80 000 SA.⸗Männer in Nürnberg marſchie⸗ ren, zu deren Beförderung 81 Sonderzüge not⸗ wendig ſind. Anter ihnen befinden ſich erſtma⸗ lig 6500 oſtmärkiſche SA.⸗Männer der drei Gruppen Donau, Südmark und Alpenland. die vollkommen neu eingekleidet werden. Von den 42 SA.⸗, den 14 J- und 21 NSKK.⸗Standarten, deren Weihe der Führer ſelbſt vornehmen wird, ſind 12 SA.⸗Standarten aus dem früheren Oeſterreich. Die Männer werden in 408 großen Zelten und 24 Baracken im SA.⸗Lager Langwaſſer untergebracht und vom 7. bis 12. bezw. 13. September in der Stadt der Reichsparteitage bleiben. Sie nehmen am Appell in der Luit⸗ poldarena, am Vorbeimarſch, ſowie an den NS.⸗ Kampfſpielen teil. Für alle Mannſchaftskämpfe der NS.⸗Kampfſpiele ſtellt die SA. drei Mann⸗ ſchaften, während ſie bei den Einzelkämpfen mit je fünf Wettkämpfern beteiligt iſt. Außer⸗ dem nimmt ſie Teil am Geländeritt, an den Staffeln, am Schwimmen, Boxen, Ringen, Ge⸗ wichtheben, Säbelfechten, Fand⸗ und Waſſer⸗ ball. 5 Balbo im technischen Antamt 222 Generalmaſor Udet erläulerk die füngſten Fluggeräle Berlin, 12. Aug. „Der Luftmarſchall des italieniſchen Impe⸗ riums, Italo Balbo, verbrachte den Frei⸗ tag im Bereich des Techniſchen Amtes der Luft⸗ waffe, um die letzten Muſter des deutſchen Flug⸗ geräts zu beſichtigen. Die Flugzeuge, die ſich in der Erprobung befinden, ſowie die Motoren und Flugzeuggeräte erweckten ſein aufmerkſa⸗ mes Intereſſe und das ſeiner Begleiter. Nun um 9.30 Uhr traf Marſchall Balbo auf dem Flughafen Tempelhof ein, wo ihn der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flie⸗ er Milch, erwartete, um mit ihm zu einer rprobungsſtelle des Techniſchen Amtes zu fliegen. Der Chef des Techniſchen Amtes, General⸗ major Udet, empfing den italieniſchen Gaſt und gab Erläuterungen bei der eingehenden Beſichtigung des im Verſuch befindlichen Flug⸗ exäts, nachdem Marſchall Balbo unter den längen der italieniſchen Nationalhymnen die Ehrenkompanie abgeſchritten hatte. Im Beiſein des Staatsſekretärs General der Flieger Milch und des Chefs des Generalſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, wurden dem Luft⸗ marſchall die neueſten Flugzeuge im Flug vor⸗ geführt. Generalmajor Udet flog den Fieſeler⸗ Storch“ ast vor, um die ausgezeichneten Ana chaften dieſes Flugzeuges beſonders anſchaulich zu machen. Der Luftmarſchall gab ſeiner K über das Geſehene in temperamentvoller Art Ausdruck, Während des Frühſtücks, das die italieniſchen Fliegeroffiziere mit ihren deutſchen Kamera⸗ den in der Offiziersmeſſe vereinte, begrüßte Generalmajor Udet mit einer humorvollen Woh dos den hohen Gaſt und trank auf das Wohl des Luftmarſchalls und das ſchöne Land Italien. Marſchall Balbo erwiderte, indem er ſowohl für den herzlichen Empfang durch den Chef des Techniſchen Amtes, als 40 für die freundliche Aufnahme, die er überall innerhalb der deut⸗ ſchen Luftwaffe gefunden habe, Dank ſagte. Er feierte die Männer, die durch ihr perſönliches Beiſpiel Deutſchlands fliegeriſche Jugend ge⸗ ſchaffen haben und betonte, daß er tief beein⸗ druckt ſei von dem Wandel, der ſich ſeit ſeinem letzten Beſuch in Deutſchland in der männlichen Jugend vollzogen habe. Treue, und leidenſchaftlicher, entſchloſſener Einſatz des ganzen Menſchen habe er überall in der 8 Luftwaffe gefunden, Tugenden, die beruhten auf den Traditionen des Krieges. Er ſprach die Aeerdeuang aus, daß die deut⸗ ſche Luftwaffe ihre 05 e für das Volks⸗ ganze voll erfüllen werde. Gegen 16. Uhr flog Generalmajor Udet mit Marſchall Balbo im Fieſeler⸗„Storch“ nach der Schorfheide. Gelreidelagerraum für die neue Ernte Eine wichlige Anordnung des Beauflragken für den Vierjahresplan Berlin, 12. Aug. Die hervorragende Getreideernte dieſes Jah⸗ res und die außerordentlich großen Lagerbe⸗ ſtände an Getreide haben zu einer großen Knappheit an Lagerraum geführt, obwohl der Bau von Getreidelagerräumen in den letzten Jahren mit allen Mitteln gefördert worden iſt. Um dieſen Lagerraummangel zu beheben, wird der Neubau von Getreidelagerraum nunmehr noch verſtärkt betrieben werden. Das erforder⸗ liche Eiſen iſt bereitgeſtellt. Um aber die augen⸗ blicklichen Schwierigkeiten zu überwinden, und um die letzten Lagermöglichkeiten zu erfaſſen, hat der Beauftragte für den Vierjahresplan eine„Anordnung zur Sicherſtellung des Lager⸗ raums für Zwecke der Getreidelagerung“ erlaſ⸗ ſen, die im Reichsanzeiger Nr. 186 vom 12. 8. 38 verkündet worden iſt.. Durch dieſe Anordnung wird die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige land⸗ wirtſchaftliche Erzeugniſſe ermächtigt, Räume, die zur Lagerung von Getreide geeignet ſind, für Lagerzwecke in Anſpruch zu nehmen. Für die Inanſpruchnahme des Lagers wird die ortsübliche Vergütung und in Ermangelung einer ſolchen eine angemeſſene Vergütung ge⸗ währt werden. Entſtehen Differenzen darüber, ob die zu zahlende Vergütung ortsüblich oder . iſt, ſo entſcheidet die für den in An⸗ ſpruch genommenen Raum wörtlich zuſtändige höhere re über die Höhe der Vergütung. Weigert ſich der Inhaber eines La⸗ gers, die nach dem Lagervertrag zur angemeſſe⸗ nen Verwahrung erforderlichen Handlungen vorzunehmen, ſo kann die Reichsſtelle dieſe auf ſeine Koſten und mit den Mitteln ſeines Betrie- bes ausführen oder ausführen laſſen und nöti⸗ genfalls mit Hilfe der zuſtändigen Polizeibe⸗ hörde durch polizeiliche Zwangsgewalt den Vollzug ſichern. Aeber 4000 Sowfetjpanier gefallen Neue bedeulende Erfolge der nalionalſpaniſchen Truppen 88 Saragoſſa, 13. Auguſt Am Guadalguivir und am Tajo ver⸗ ſuchten ſtarke rotſpaniſche Kräfte in die natio⸗ nale Front einzubrechen, wobei ſie jedoch außerordentlich ſchwere Verluſte erlitten. Die Nationalen umzingelten zwei angreifende rote Brigaden und rieben ſie völlig auf. An der Ebrofront ſetzten die nationalen Truppen ihren Vormarſch fort, ſchlugen jeden Widerſtand des Feindes nieder und wieſen Gegenangriffe der Roten ab. Laut Ausſage Gefangener einer roten Diviſion haben die Roten über 4000 Gefallene verloren. So hatte allein am Freitag eine rote Diviſion 800 Mann verloren. 5 An der Segrefront trieben die nationa⸗ len Truppen die angreifenden roten Einheiten über den Segrefluß zurück. Bei einem Gegen angriffsverſuch verloren die Roten 200 Gefan⸗ gene und über 400 Tote. Elf rote Tanks wur⸗ den zerſtört. In Eſtremadura ſetzten die Nationalen ihren Vormarſch fort, nahmen mehrere Höhen⸗ züge und beſetzten die Stadt Cabeza del Buey, die ſie zuvor umzingelt hatten. Vor der Ein⸗ nahme hatten die Bolſchewiſten in hergebrach⸗ ter Weiſe mehrere Häuſer in Brand geſteckt. Die Roten verloren hier 147 Gefallene und über 200 Gefangene, ſowie zahlreiches Kriegs⸗ material. Die nationale Luftwaffe ſchoß im Luftkampf an der Eſtremadurafront vier rote Potez⸗Maſchinen und an der Ebrofront einen Martin Bomber und drei Katiuska-Apparate ab. Die nationalen Luftſtreitkräfte bombardier⸗ ten militäriſche Ziele in Barcelona, ein Waf⸗ fenlager in Alicante und den Hafen von Va⸗ lencia. Wie der nationale Heeresbericht ergänzend mitteilt, gingen die Truppen General Queipo de Llanos von Almorchon aus auf Capeza del Buey, das mit 15000 Einwohnern zu den be⸗ ö eee 8 deutendſten Orten Eſtremaduras gehört, vor, und vertrieben nach Ueberwindung der Wider ſtandszentren reſtlos den Feind. Die vollſtän⸗ dige Zerſtörung der Stadt durch die Bolſche⸗ wiſten konnte nur durch das überraſchend ſchnelle Eindringen der nationalen Truppen verhindert werden, doch ſind immerhin noch viele Gebäude und eine wertvolle Kirche der bolſchewiſtiſchen Zerſtörungswut zum Opfer gefallen. Anſchließend rückten die nationalen Truppen noch vier Kilometer in öſtlicher Rich tung vor.. N Nach dem Scheitern der roten Offenſive auf dem rechten Ufer des Ebro verſuchte die rote Heeresleitung einen neuen Angriff im Segre⸗ abſchnitt bei Villanueva de la Barca, den ſie mit roten Elitetruppen durchführte, um das Ge⸗ biet nördlich von Lerida zu bedrohen. Nach er⸗ giebiger Vorbereitung durch die Artillerie und die Luftwaffe griffen die Bolſchewiſten unter Einſatz von 25 ſowjetruſſiſchen Tanks an. Ob⸗ gleich ſie zahlenmäßig in großer Uebermacht wa⸗ ren, hielt General Moscardo ihre Offenſive wider Erwarten auf und brachte ihnen beſon⸗ ders durch den Einſatz ſeiner Flugſtreitkräfte, hohe Verluſte bei, ſodaß ſie gezwungen wurden, ſich über den Segrefluß zurückzuziehen. Der Gegenſtoß der Nationalen war ſo ſtark, daß die Roten bei ihrer Rückkehr über den Segre un⸗ geheure Verluſt e erlitten, ſodaß der Fluß mit Leichen angefüllt war. —— Frankreich führt Biſunzwang für Reiſen nach Nallen ein Wie aus zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen verlautet, hat die franzöſiſche Regierung be⸗ ſchloſſen, die Sammelviſa für Gruppenreiſen nach Italien abzuſchaffen und den Viſumzwang gegenüber Italien wieder einzuführen. Noflandung eines bulgatiſchen Pilolen Berlin, 12. Auguſt. Am Mittwochnachmittag iſt ein deutſches Uebungsflugzeug auf dem Flugplatz Reichen ⸗ berg(Tſchecho⸗Slowakei) gelandet. Der ein⸗ zige Inſaſſe war der bulgaxriſche Oberfähnrich Faimienoff, der zur Zeit in Deutſchland bätgeriſch ausgebildet wird. Fimienoff erklärte, aß er infolge ſchlechten Wetters auf dem vor⸗ a Ueberlandflug von Süddeutſchland nach Schleſien die Orientierung verloren habe. Deulſchlandreiſe ſpaniſcher Jugendführer Hamburg, 12. Aug. Mit dem Hamburg⸗Süd⸗Dampfer„Madrid“ trafen am Freitag nachmittag 20 ſpaniſche duden dan und ⸗führerinnen in Ham⸗ burg ein. Die ſpaniſchen Gäſte werden auf Ein⸗ ladung der Reichsjugendführung eine Reiſe durch Deutſchland unternehmen, deren Abſchluß ihre Teilnahme am Reichsparteitag in Nürn⸗ berg ſein wird. Der Gebietsführer des Gebie⸗ tes Hamburg der HI., Kohlenmeyer, und der Führer der hamburgiſchen Falangiſten, Pelez, die den ſpaniſchen Gäſten entgegenge⸗ fahren waren, begrüßten an Bord der„Madrid“ die ſpaniſchen Gäſte. Die ſpaniſchen Falangiſten, unter denen ſich einer befindet, der an der aſturiſchen Front mehrere Monate gegen die internationalen Brigaden gekämpft hat und eine ſchwere Ver⸗ wundung davontrug, ſowie ein anderer, der elf Monate in bolſchewiſtiſcher Gefangenſchaft war, dann aber, als er gezwungen wurde, auf Seiten der Roten zu kämpfen, mit mehreren Freunden fliehen konnte, ſchilderten die ſiegesfrohe Stim⸗ mung in der Heimat. Mit dem Dampfer„Madrid“ trafen gleich⸗ zeitig drei portugieſiſche Jugend⸗ führer in Hamburg ein, die zur Segelflie⸗ gerſchule der HJ. ins Rieſengebirge fahren, wo ſie ſich fümtlichen Leiſtungsprüfungen im Segel⸗ flug unterziehen wollen. Die portugieſiſchen Gäſte werden von Oberleutnant Quintino da Coſta geführt, der bereits am Vortage im Flugzeug in Berlin eingetroffen war. Farace gibt Richlinien Rom, 12. Aug. Paxteiſekretär Miniſter Starace hat für das faſchiſtiſche Kulturinſtitut die folgenden, insbeſondere die faſchiſtiſche Raſſenpolitik be⸗ treffenden Forſchungsaufgaben feſtgelegt: 1. Feſtſtellung der Weſen gart der italieni⸗ ſchen Raſſe vom alten Rom bis heute. 2. Richtlinien, Geradlinigkeit und Ent⸗ wicklung der Aktion des Regimes zur Vertei⸗ digung der Raſſe, Maßnahmen und Einrich⸗ tungen für den Schutz und die Hebung der körperlichen und geiſtigen Geſundheit des italieniſchen Volkes(Bevölkerungspolitik, Mutter und Kind, Wohlfahrtspflege und ⸗fürſorge, Hygiene der Arbeit, Jugender⸗ ziehung uſw. 3. Neue Geſichtspunkte und neue Be⸗ deutung des Raſſenproblems nach der Erobe— rung des Imperiums. 4. Das Raſſebewußtſein im Rahmen der geiſtigen Selbſtbeſtimmung der Nation. 5. Das Judenproblem in der Welt und in Italien Aebergelaufen Franzöſiſche Agentur meldet zahlreiche ſowjet⸗ ruſſiſche Deſerteure bei Schangfeng Paris, 12. Auguſt. Auch die Agentur Fournier meldet aus Mos⸗ kau, daß während der Kämpfe zwiſchen den japa⸗ niſchen und ſowjetruſſiſchen Truppen an der mandſchuriſchen Grenze zahlreiche ſowjetruſſiſche Offiziere und Soldaten deſertiert ſeien. Der politiſche Kommiſſar der Roten Armee hat eine ſtrenge Unterſuchung eingelei⸗ tet. Ein militäriſches Sondergericht, das in Chabarowſk arbeitet, werde die Deſerteure ab⸗ urteilen. * * 2 4 Helkanks in die Luft geflogen 7 Tote, 15 Schwerverletzte Santiago de Chile, 12. Auguſt In der Salpetermine von Roſario de Huara bei Jquicee flogen bei einem Brande drei Pe⸗ troleumtanks mit 150 Tonnen Inhalt in die Luft. Sieben Perſönen kamen hierbei ums Le⸗ ben und 15 wurden ſchwer verletzt. Durch die Wucht der Exploſion wurde das Verwaltungs⸗ gebäude zum Teil zerſtört. Vollſtreckung eines Todesurteils Berlin. 12. Auguſt. Am 12. Auguſt 1938 iſt die am 21. April 1908 geborene Emilie Pechatz aus Pirna-Rott⸗ werndorf hingerichtet worden. die vom Schwur⸗ gericht zu Dresden wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden iſt. Emilie Pechatz hat im Juli 1937 ihren Ehe⸗ mann Karl Pechatz vergiftet, da er ihrem ehe⸗ brecheriſchen Treiben im Wege ſtand. Das franzöſiſche Innenminiſterium kündigte am Freitag eine weſentliche Verſchärfung der Kontrolle der Ausländer und der Ueberwachung der franzöſiſchen Grenzen an. Sämtliche aus⸗ übenden Kontrollorgane werden in Zukunft ver⸗ ſtärkt werden, ebenſo wie die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Verwaltungen, die ſich mit der Er⸗ teilung der Aufenthaltsgenehmigungen und der Arbeitsbewilligungen zu beſchäftigen haben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil D' Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cuprim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druckt Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Dal. VII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. ini 1 ſele ich e 0 fäl Aut es Ma a ſcha 9 Sch dent bene neu viel; nen Her und wf hört ut. iſchez en 4 . ein⸗ hurich fund h che 5 N 9. t ſlt ben, bez jeni⸗ —— Ent, tels ic der des litik, und ſder⸗ Re⸗ robe det 0 il 1 vet 1 t ara Ne⸗ die ſe⸗ * 15 5 R n Nein Freund Juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (30. Fortſetzung) Als die Tropennacht die Dſchungel in tin⸗ tige Schwärze tauchte, funkelten unzählige Sterne am Himmel, indeſſen rieſige Glühkäfer um die Boote ſchwirrten. Ich habe in mancher Umgebung geſungen oder dem Geſang anderer gelauſcht. nie aber inmitten einer ſolchen Szenerie unheimlicher Seltſamkeit und exotiſcher Wunder, wie dort im fernen Sumatra, als wir, getrieben von den Ruderſchlägen der geſchmeidigen bronze farbigen Apollos, den Kamparfluß hinauffuh⸗ ren. Der Himmel mag wiſſen, was hinter den Stirnen der ſchweigſamen Männer vorging, während wir Europäer die Nacht mit dem Schall unſerer ausgelaſſenen Freude erfüllten. der Lebensfreude von Männern, die endlich wieder frei ſind! Flucht durch den Urwald von Sumatra In den Morgenſtunden erreichten wir Pelu⸗ lawan, nachdem wir die Nacht auf dem Waſ⸗ ſer zugebracht hatten. Unſere Koſtüme— Hemd und Hoſe— erweckten keineswegs einen ſalon⸗ mäßigen Eindruck, Dabei war der Ort Haupt- ſtadt eines malayiſchen Reiches und Sitz eines Sultans. Um allen etwaigen Schwierigkeiten zuvorzukommen, erheiſchte es orientaliſche Sitte, daß wir der braunen Majeſtät unver- weilt unſere Aufwartung machten. Wir ließen uns daher nur ſoviel Zeit, um unſere Kleider durchzuſpülen und zu trocknen. Das dauerte in der ſengenden Sonne Sumatras höchſtens eine Viertelſtunde. Darauf begaben wir uns, L e von der halben Bevölkerung, zum Pa laſt. Der ſah nun allerdings auch nicht viel an⸗ ders aus als die übrigen landesüblichen Bun⸗ galows. Der Sultan empfing uns in der Audienzhalle, einem kahlen Raum, deſſen Bo⸗ den mit Matten bedeckt war. Der Fürſt war klein. Alles, was mit ihm zuſammenhing, war klein— ſein Haus, ſeine Miniſter und ſeine Untertanen. Sie ſchienen mir kaum größer als die Zwerge im Inneren Formoſas. Die Prominenten unter den Anweſenden zeichneten ſich durch die Kleidung aus. Sie trugen durch⸗ weg amerikaniſche Overalls, billiges Zeug, wie man es in jeder Provinzſtadt der Vereinigten Staaten ſieht. Hier aber galt es als letzte Modeneubeit. a Es wurde uns ein gnädiger Empfang zuteil. Herrn Diehns Ehrenzeichen werden das ihrige dazu beigetragen haben, denn er hatte alle ſeine Medaillen und Orden mitgeſchleppt und ſie nun an ſeinem zerfetzten Hemd befeſtigt. Immer wieder richtete der Sultan ſein bewun⸗ derndes Auge auf den Roten Adlerorden. Nach einigem Palaver ſagte er dann auf malayiſch: „Nun, Boys, wenn ihr ſo gut ſein wollt, unſ⸗ ſere beſcheidne Gaſtlichkeit anzunehmen, ſtelle ich euch gerne ein kleines Haus zur Verfügung, wo ihr ſo lange wohnen könnt, wie es euch ge⸗ fällt. Aber ich rate euch, daß ihr nur mit einem Auge ſchlaft, denn— ſeht ihr— die Leute, die es zuletzt bewohnten, wurden alle vom alten Mann getötet.“ Die Bezeichnung„Alter Mann war die höfliche Umſchreibung für Seine Lord⸗ ſchaft den Tiger. 8 Wir lachten und nahmen das Ganze für einen Scherz. wurden ſpäter aber doch ein wenig nach⸗ denklich, denn als wir uns zu der uns angege⸗ benen Hütte begaben, folgte uns eine Schar neugieriger Malayen, von denen auffallend viele recht häßliche Narben an Armen und Bei⸗ nen trugen. Tatſächlich befanden wir uns im Herzen der ſchlimmſten Tigergegend Sumatras und verfügten dabei über keine einzige Schuß⸗ waffe. Der Leſer mag ſich vorſtellen, wie hell⸗ hörig wir die Nacht verbrachten. Die Eiskönigin Anläßlich eines Filmes Es iſt ſehr begrüßenswert, daß amerikaniſche Filme dieſes Genres in Deutſchland eingeführt werden; nicht, als ob es nichts Beſſeres gäbe. Es gibt Beſſeres, ſehr viel Beſſeres ſogar. Aber bei der Betrachtung dieſes Bildſtreifens durchlaufen wir einen kulturpolitiſchen Lehr. gang, eine politiſche Unterrichtsſtunde und ſchließlich auch ein filmkünſtleriſches Kolleg: alles in allem eine Fülle von Stoff, der rich tig angewandt, faſt ſchon zur moraliſchen An⸗ ſtalt ausreicht, die im Grunde in jeder Ab⸗ wandlung eines dramatiſchen Geſchehens zu erblicken ſein müßte. das Thema ſei ſo tief⸗ gründig oder ſo ſeicht ausgeſtaltet wie immer man es wünſche. l 5 Zugegeben, daß„Die Eiskönigin“ nichts an⸗ deres ſein ſoll als die Zurſchauſtellung von „Häſeken“, von Son ja Henie. einſt wie jetzt unerreichte Künſtlerin auf dem Eiſe. Die echt amerikaniſche„Bildhauerei in Menſchen⸗ fleiſch“, wie man etwas roh die chirurgiſche Kosmetik ſchon genannt hat, iſt an Sonja nicht ſpurlos vorübergegangen. Sie iſt zwar keine Schauſpielerin, aber immerhin nach den drüben im Schwange befindlichen Begriffen eine„füße Puppe“ geworden. Und als ſolche tut ſie brav ihre Pflicht. Ihr Eislauf iſt dabei ein Ding an ſich; eine Veranſtaltung, die allein ausreicht, um den Beſuch des Fil⸗ mes vollauf zu rechtfertigen. i Von einer Anzahl nicht beſonders glücklichen Kuliſſen abgeſehen, wie ſie ja aus vielen miß⸗ glückten Operettenfilmen auch hierorts nicht unbekannnt geblieben ſind, hat man ſich ernſt⸗ haft angeſtrengt, große Aufmachung und Tempo in das Geſchehen hineinzubringen. Aber das iſt gar nicht das Weſentliche: von großem Reiz iſt 5 tiefe Einblick in die amerikaniſchen Le⸗ bensgewohnheiten, die ſich oft zu 180 Grad von den unſrigen unterſcheiden. Man denke ſich die Unſicherheit des Rechtslebens, die da⸗ rin zum Ausdruck kommt, daß ein berühmter Ozeanflieger vom Fleck weg verhaftet und tagelang feſtgehalten werden kann, weil er an⸗ geblich(es copyright by Koebler& Amelang, Lelprig Hingegen konnte ich 5 nicht enthalten, mei⸗ nen lieben Feinden in Singapur folgende, an die Behörden gerichtete Poſtkarte zu ſchicken: „Hiermit erkläre ich meinen Austritt aus dem Tangling⸗Berracks⸗Klub. Zum Wohlſein, meine Herren! Lauterbach.“ Die werden ſich nicht ſchlecht erboſt haben. Gegen Abend bereiteten wir uns eine aus Reis und Hühnern beſtehende Mahlzeit. Wir waren ſehr vergnügt dabei. „Lauterbach“, ſagte Reinhart,„wenn irgend ein Tiger zu uns hereinſpaziert, wette ich, daß er uns alle verſchmäht und nur Sie als Früh⸗ ſtücksportion mitnimmt.“ Ich ſog ſchmunzelnd an meiner Pfeife.„ „Stimmt“, rief Jeſſen.„Sie ſind unbeſtritten das laſtighes Stück der ganzen Auslage“. Ein allgemeines Gelächter folgte ſeinen Wor⸗ ten. Er hatte ganz recht, denn welch ein Mahl für einen Tiger ſamt ſeiner Familie hätte ich abgegeben. Gerade hatten wir uns zum Abendeſſen nie⸗ dergelaſſen, als uns nahende Schritte vor dem Hauſe aufſchreckten. Ein Tiger—?! Nein, denn gleich darauf rief draußen eine Stimme auf ng: 8 „Wo iſt der Emden⸗Offizier?“ „Herein!“ antwortete ich.„Was ſoll's?“ „Oh—!“ Ein großer Mann mit einem mar⸗ tialiſchen Schnurrbart ſtand in der Tür. Er ſtellte ſich als Bezirkskommiſſar Filet vor. „Meine Leute in Pulo Mudra ſchickten mir einen Boten mit der Meldung von Ihrem Hier⸗ ſein“, erklärte er und blickte uns forſchend an. „Schön.— Treten Sie nur näher.“ „Ich möchte Ihnen gerne behilflich ſein“, fuhr er fort.„War ſelbſt Offizier, ehe ich zum Zivil⸗ dienſt übertrat, und ich bewundere tapfere Männer. Außerdem halte ich es ſowieſo mit den Deutſchen.“ i (Fortſetzung folgt.) i — 5 — . — —— . — . 5 i Wandel der Zeit Es gab eine Zeit, kaum ein halbes Dutzend Jahre iſt es her, da ſtanden Millionen von Familienvätern arbeitslos auf der Straße. Es iſt verſtändlich, daß damals das Schlagwort ausgegeben wurde„Gegen die Doyppelverdie⸗ ner“, auch gegen die Frauenarbeit richtete ſich in jenen Tagen ein Teil der Volksmeinung. Es wurde als unſozial empfunden, daß in einem Haushalt Mann und Frau Geld verdienten. oder daß ein höherer Beamter mehrere ſeiner Töchter in einem Büro beſchäftigen ließ. Der Nationalſozialismus als ſolcher erkennt keine wirtſchaftspolitiſchen Doktrinen an. Er er⸗ ſtrebt das Höchſtmaß ſozialer Gerechtigkeit. Am Rande noſieri: Maßgebend für den Lebensſtandard des Voll kes iſt der Stand der Gütererzeugung. Durch die Arbeitsbeſchaffung hat ſich die Wirtſchaft ungeahnt entwickelt, es gibt keine Arbeitsloſen mehr, wohl aber fehlt es an Arbeitskräften. Das Arbeitsamt Berlin erklärt deshalb: Alle ſollen arbeiten. Die Fraas des Doppelverdienertums eri⸗ ſtiert nicht mehr.— Das iſt eine ebenſo lapidare wie wichtige Feſtſtellung. Jeder ſoll ſoviel arbeiten wie er kann, und er ſoll die Möglichkeit ausnutzen, wirtſchaftlich vorwärts zu kommen. Es iſt beſſer, unſere„höheren Töchter“ verdienen ſich in irgendeinem Berufe ein Stück Geld, als daß eine Arbeitskraft brach liegt. büeneemgdanndddsgagpenpngepepgnennnanonpeasdammnwrm munen mnie eee eee „Geradezu bewundernswert“ Größte Beachtung des deulſchen Ozeanſlugs der„F. B. 200“ Waſhington, 12. Auguſt. Die hervorragende Leiſtung des deutſchen Flugzeugs„Condor“ iſt auch in den Blättern der Bundeshauptſtadt das größte Ereignis. Der amerikaniſche Rundfunk brachte geſtern große Reportagen von der Landung und ſpäter Un⸗ terredungen mit allen vier deutſchen Beſatzungs⸗ mitgliedern, ſowie mit General von Boet⸗ ticher und dem bekannten amerikaniſchen Flieger. Major Williams. der kürzlich in Deutſchland das Flugweſen ſtudiert hat und deſ⸗ ſen begeiſterte Schilderungen der deutſchen Flugzeugtechnik in der Washingtoner Preſſe ge⸗ rade geſtern zufällig veröffentlicht wurden. Williams betonte ausdrücklich, daß die glän⸗ der Kd.-Wagen Aus dem ſoeben erſchienenen Proſpekt: Fahrgeſtell und Aufbau des KdeF.⸗Wagens bieten vier oder fünf Perſonen Platz bei harmoniſcher Zweckmäßigkeit. ſchwingt unabhängig vom anderen, keine Seitenneigung des Auf⸗ beſter Federung, jedes Rad baues in den Kurven. — ſtimmte noch nicht einmal) ein Pe⸗ kineſerhündchen„ermordet“ haben ſollte. Und die verleumderiſche Anklägerin blieb ungeſcho⸗ ren. Man ſtelle ſich vor, daß jede Frauensper⸗ ſon, die mit Liſt und Tücke einmal einen Mann zu einer ſchwachen Stunde überredet hat, mithilfe einer Schallplattenwiedergabe des Schäferſtündchens entweder einen ſaftigen Schadenserſatz„wegen gebrochenen Ehever⸗ ſprechens“ auf gerichtlichem Wege herausholen oder den Unglücklichen zur Ehe zwingen kann. wenn er nicht einen rieſigen Skandal vorzieht. Beides Dinge, die nicht nur im Film, ſondern jeden Tag in der blutigernſten Praxis vor- kommen. Man ſtelle ſich vor, irgend ein hyſteriſches Frauenzimmer ſei imſtande, in Deutſchland die geſamte Preſſe zu einem Lügenfeldzug ge⸗ gen einen Mann zu entfeſſeln, mit dem ſie ſehr private Dinge erledigen möchte! Undenk⸗ bar, nicht wahr? Aber in USA. drüben eine ganz gewöhnliche, eine ſelbſtverſtändliche Probe auf den journaliſtiſchen Anſtand. Es gibt in USA. weder das, was wir journaliſtiſchen An⸗ ſtand noch, was wir Preſſefreiheit nennen. Es kann jederzeit von jedem ſoviel öffentlich ge⸗ logen werden, wie man will. Aber— und das iſt das Weſentliche— es wird nur gelogen, was dem Geldbeutel des Zeitungsverlegers nützt. Iſt Deutſchenhetze ein Geſchäft, dann wird gehetzt. Iſt ein Eheſkandal ein Geſchäft, dann wird enthüllt: bis auf das nackte Fleiſch, und möglichſt noch weiter. Könnte man ſich vorſtellen, daß in Deutſch⸗ land in einem Amüſierlokal ſteppende... alte Germanen aufträten(man verzeihe dieſen Ver⸗ gleich!) Nein, man könnte es nicht! Aber„Die Eiskönigin“ zeigt uns zwei Indianer, die doch immerhin die Ureinwohner des Landes und rein ideel hoch im Kurs ſind, in voller Kriegs⸗ ausrüſtung auf einem Podeſt, auf dem das Ge⸗ knatter eines wohlgekonnten Steps ertönt, der ein verzücktes Publikum wild begeiſtert. Es genügt dieſe Blütenleſe, um zu zeigen, worauf es ankommt. Wir Deutſchen haben uns angewöhnt,„milieuechte“ Filme zu drehen. Wir bemühen uns, Landſchaft und Menſchen und 2— 1 2— Alle Sitze ſind in der Zone (Scherl Bilderdienſt, Zander-Multiplex⸗K.) ſind. Wir wenden große Mühe und viel künſt⸗ leriſches Können daran. In der„Eiskönigin“ wird uns Norwegen gezeigt, nicht wie es iſt oder wie es Sonja lieben wird, ſondern ſo, wie ſich ſich etwa das kleine Karlchen aus Amerika Norwegen vorſtellen mag. Kitſchig, zuckrig, trottelig, ſüßlich: ſcheußlich! Aber man macht ſolche Sachen drüben eben mit einer kindlichen Unbekümmertheit, die mit vielem, was wir qualvoll und peinlich empfin⸗ den, verſöhnt.— Was unſre Leute angeht, ſo haben ſie eine manchmal etwas ſchwerflüſſige und umſtändliche Ueberſetzung und Synchroni⸗ ſierung herausgebracht. Sie ſollten dabei be⸗ achten, daß beiſpielsweiſe die amerikaniſche Chanſonſängerin eine ſo typiſch engliſche bzw. amerikaniſche Sprechſtellung des Mundes und der Kinnpartien zeigt, daß deutſche Worte eben⸗ ſo unmöglich wie überflüſſig waren. Warum ſoll nicht auch einmal ein amerikaniſcher Song auf engliſch geſungen werden? Und könnte nicht Sonja in Amerika auch ein bißchen... rade⸗ brechen, deutſch, wenn es ſein muß, aber eben radebrechen! Vielleicht ſtünde es ihr beſſer an als eine wohlabgezirkelte deutſche Textbuch⸗ ſprache, wie man ſie eigentlich nur in Philo⸗ logenkreiſen als Umgangsſprache zu hören be⸗ kommt. Dieſes alles, als ein Ausſchnitt aus einem langen Spielfilm, ſoll nicht als erſchöpfende Darſtellung oder als kritiſche Würdigung ge⸗ wertet werden. ſondern eben nur als ein Streif⸗ licht mit einem kleinen Akzent. der weſentliche amerikaniſche Charakterzüge einfängt, die darin zur Geltung kommen und die keineswegs Film, ſondern greifbare Wirklichkeit n Kultur und Kunſt Stanislawſki geſtorben. Der ruſſiſche Schauſpieler Stanislawſki, einer der bekannte⸗ ſten Theaterkünſtler des alten Rußland und Begründer des Moskauer künſtleriſchen Thea⸗ ters, iſt in Moskau an Herzſchwäche geſtorben. Probleme ſo zu zeigen, wie ſie in Wirklichkeit zende Leiſtung der„Condor“ ⸗Maſchine mit einem Serienmodell und nicht mit einem Spe⸗ zialflugzeug erzielt worden ſei. Paris. 12. Auguſt. Auch die Pariſer Freitagabendpreſſe wid⸗ met der hervorragenden Leiſtung der deutſchen Handelsluftfahrt durch den Flug von Berlin nach New Pork ſehr anerkennende Betrachtun⸗ gen. „Paris Soir“ erklärt, daß dieſer Flug die Fortſchritte der deutſchen Handelsluftfahrt unter Beweis ſtelle und Frankreich zum Nach⸗ denken veranlaſſen müſſe. Im Augenblick ver⸗ füge Frankreich nur über den„Fliegerleutnant Paris“ als das einzige Flugzeug, das geeignet ſei die erſten Flüge über den Nordatlantik zu wagen. Dieſe Maſchine gehöre jedoch einer zehn Jahre alten Technik an und ſei nicht ſchnell genug. g Amſterdam, 12. Auguſt. Die holländiſchen Blätter ſchenken dem deut⸗ ſchen Ozeanflug Berlin— New Vork größte Beachtung und betonen, daß dieſe hervor⸗ ragende fliegeriſche Leiſtung einen neuen Be⸗ weis für Deutſchlands großes Kön⸗ nen auf dem Gebiet der Luftfahrt erbringe. Beſonders die hervorragende Genau⸗ igkeit, mit der die neue Maſchine den ſchwie⸗ rigen Transatlantikflug in weſtlicher Richtung B habe, ſei geradezu bewunderns⸗ wert. Der„Telegraaf“ vertritt die Auffaſſung, daß der Flug die deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen günſtig beeinfluſſen werde, was von großer Be⸗ deutung ſei. 1 Unwelter über England London. 12. Auguſt. In verſchiedenen Teilen Englands dauern die ſchweren Gewitter an. Auch London, das bisher verſchont geblieben war, wurde am Don⸗ nerstagabend von einem heftigen Unwet⸗ ter heimgeſucht. Zahlreiche Straßen, beſonders in den weſtlichen Vororten. wurden über⸗ ſchwemmt und verſchiedene Gebäude vom Blitz getroffen. In Nottingham wurde ein Kind vom Blitz erſchlagen. Am Freitag wütete in Mancheſter ein ſch we⸗ rer Sturm, wie er hier ſeit Jahren nicht erlebt wurde, der gleichfalls größeren Schaden anrichtete. der Bolſchewiſierung der Kunſt nur noch von dem alten Ruhm. Daß auch die Bolſchewiſten Stanislawſki mit Ehrungen überhäuften, iſt be⸗ zeichnend für die Armut des Bolſchewismus an eigenen Talenten. Zſolnay⸗Verlag ariſch. Der Paul⸗ Zſolnay⸗Verlag in Wien hat laut Erlaß des Reichsſtatthalters von Oeſterreich die Genehmi⸗ gung erhalten, die Bezeichnung„ariſches Unter⸗ nehmen“ zu führen. Vier neue Tobis⸗Filme„künſt⸗ leriſch wertvoll“. Vier neue Tobis⸗ Filme wurden mit dem Prädikat„künſtleriſch wertvoll“ ausgezeichnet. Es handelt ſich um die Filme„Verwehte Spuren“,„Tag nach der Schei⸗ dung“,„Fahrendes Volk“ und den nach Doſto⸗ jewſtis Roman gedrehten Film„Spieler“. Lil Dagover an der Volksbühne. Lil Dagover wurde an die Berliner Volksbühne verpflichtet und wird im Laufe der Spielzeit u. a. die weibliche Hauptrolle in„Die Tragödie des Menſchen“ von Imre Madach ſpielen. Der deutſche Film in Holland. Nach amtlichen Mitteilungen wurden in Holland in der verfloſſenen Spielzeit rund 500 Filme ein⸗ geführt. Nach dieſer Statiſtik ſteht der deutſche Film an zweiter Stelle. Es waren 312 Filme amerikaniſchen. 75 deutſchen, 45 franzöſiſchen, 31 engliſchen und 11 öſterreichiſchen Urſprungs. 14 Filme ſtammen aus anderen Ländern und nur 12 wurden in Holland gedreht. „Eine ſchlichte, eindrucksvolle Trauerfeier fand in der Halle des Krematoriums des Münchener Oſtfriedhofs vor der Einäſcherung des vor eini⸗ gen Tagen in Starnberg verſtorbenen Dichters Rudolf G. Binding ſtatt. Es waren da⸗ zu Vertreter der Reichsſchriftrumskammer, der Deutſchen Akademie, der Deutſchen Akademie der Dichtkunſt, des Reichsamtes Deutſches Volks⸗ bildungswerk, der Reichsſtudentenführung der Münchener Studentenſchaft und ein großer Freundeskreis des Verſtorbenen erſchienen. Stanislawſki hat einſt europäiſche Berühmtheit erlangt. Heute zehrt ſein Theater in der Aera Außerdem hatten ſich deutſche Dichter zum letz⸗ ten Abſchied ihres Freundes eingefunden. Ueber das Leid Es ſtillt die Zeit ja alles Leid, Sie ſtillt dir's ſicherlich. Joh. Gottfr. Herder d Vergang'nes Leid iſt kaum ein Leld. Emanuel Geibel * Ein Sohn der Erde bin ich, Zu lieben gemacht, zu leiden. Friedrich Hölderlin * Für das Geliebte leiden iſt lug. Frz. In Schaffe dir beizeiten eine Welt Reize einen Menſchen aus ſeinen Verhält⸗ niſſen, und er wird dir ſagen, wer er iſt.“ Dann erſt zeigt ſich, ob ſein bisher gelebtes Leben echt war und aus eigenen Nannen floß, oder ob es durch die Liebe eines Menſchen und die Gunſt der Verhältniſſe getragen wurde. Der Schwache wird entſetzt die Hände ringen. Er wird um ſich ſehen und immer wieder ſtaunend und erbittert fragen: Ja, hilft mir denn niemand? Es muß doch irgend etwas geſchehen? Er kann es nicht faſſen, daß er nicht mit eigener Münze das gezahlt hat, was ſein Daſein ihm bisher eboten hat. In dieſem Augenblick ent⸗ ſcheldet es ſich, ob er innere Werte aufzu⸗ weiſen hat. Iſt der Wunſch nach einem klaren Daſein in menſchlicher Würde ſtark genug, daß er heraus findet aus ſeiner Leere, ſo hat er ſich bewährt. Sonſt geht er zugrunde. Sinkt von Stufe zu Stufe, betäubt die noch wache Gewiſſensqual mit der Ausrede: was ſoll ich denn machen, wenn niemand mir hilft! Wer ſich ſelbſt als Mittelpunkt in die Welt ſtellt, wird früher oder ſpäter die große Enttäuſchung erleben müſſen. Wer ſich ausſchalten kann, wer ein warmes, liebendes Herz und Verſtändnis für ſeine Mitmenſchen und für alles Geſchehen hat, der wird auch dann innere und äußere Lebensmöglichkeiten haben, wenn man ihn aus ſeinen Verhältniſſen herausreißt. Darum ſchafft euch beizeiten eine Welt ohne Egoismus, damit ihr nicht zu denen gehört, die eines Tages grauenhaft allein und ver⸗ loren ſind. Wie werde ich— häßlich? Man braucht ſich hierzu nicht ſonderlich anzuſtrengen. Man muß nur den Grund⸗ ſatz haben, ſich gehen zu laſſen. Man läßt die Schultern hängen, wie es einem bequem iſt, man knickt beim Sitzen in der Taille ein. Man verzieht den Mund, wenn einem etwas nicht paßt, die Mundwinkel recht tief nach unten. Man zieht die Stirne kraus, wenn man nach⸗ denkt. Man zieht auch die Augenbrauen zuſammen, wenn man etwas Wichtiges ſagt, ſo daß ſich zwiſchen den Augen eine tiefe Furche bildet. Und wenn man heiter iſt, reißt man beim Lachen den Mund recht weit auf, daß nicht nur ſämtliche guten und ſchlechten Zähne zu ſehen find, ſondern auch noch das Zahnfleiſch dazu. Man ſteckt die Beine weit von ſich, wenn man am Tiſche ſitzt. Und wenn man eine Handarbeit macht, Strümpfe ſtopft oder näht, legt man das Kinn feſt auf die Bruſt, da⸗ mit ſich nach einiger Zeit ein Doppelkinn bildet. Man kann auch beim Leſen die ge⸗ ballte Fauſt in die eine Backe bohren, namentiich in die linke Backe, denn mit der rechten Hand muß man das Buch oder die Zeitung blättern, ſo daß man nach einiger Zeit ein ſchiefes Geſicht bekommt. Ein wenig Nachdenken nur, und man wird noch viele Dinge finden, die raſch zum Ziele, zum Häßlichwerden, führen. Ja, iſt das eigentlich unſere Abſicht? Die meiſten Frauen denken leider nicht an ihre äußere Wirkung. Was nutzt das ſchönſte Kleid, wenn man ſich in ihm richt bewegen kann, wenn man die Hände in den Hüften ſtützt und den Leib vor⸗ ſchiebt. Und der beſte Schuh verliert ſein gutes Ausſehen, wenn wir über den großen Zeh ſtolpern. Der glänzende Seidenſtrumpf verliert an Wirkung, wenn wir das eine Bein um ihn ranken oder ihn in Zieh⸗ harmonikafalten hängen laſſen. Aber nicht nur mit der Kleidung und Haltung der Figur können wir ſchön oder häßlich wirken. Das Geſicht, die Arme und Hände haben auch mitzureden. Wenn wir nachdenken, brauchen wir durchaus nicht auf der Stirne Querfalten entſtehen zu laſſen. Und wir können ſicherlich auch herz⸗ lich lachen, ohne den Mund weitaufzureißen. Wenn wir traurig ſind, brauchen wir nicht beleidigt auszuſehen, wenn wir einmal weinen müſſen— was wir heute weniger tun, denn wer Frauen von heute können uns beherrſchen— ſo ſoll das Geſicht nicht wut⸗ verzerrt ſein und eine häßliche Grimaſſe bilden. Man kann auch Tränen fließen laſſen, ohne das Geſicht dabei entſetzlich zu verwüſten. Das ſchlimmſte aber bei all dieſen Ge⸗ ſichtsverren kungen ſind die Wiederholungen. Dann bleiben„vom Nachdenken“ die Quer⸗ falten, dann kerben ſich durch vieles un⸗ beherrſchtes Lachen tiefe Einſchnitte zwiſchen Mund und Naſe ein, dann gehen vom Beleidigtſein die Mundwinkel nicht mehr an den richtigen Platz zurück und bleiben hängen. Jede Frau ſollte an ſich und ihr Aus⸗ ſehen denken. Sie braucht nun nicht einen Kult zu treiben, denn ſie würde dann viel⸗ leicht auch abſchreckend wirken, ſie ſoll nur nicht gleichgültig werden und in Gewohn⸗ heiten verfallen, die nicht wieder gutzu⸗ machende Verheerungen anrichten. Wir müſſen frühzeitig anfangen, uns und unſer Ausſehen zu beachten, uns im gewöhnlichen Leben zu beherrſchen, beim Gehen, Sitzen, Arbeiten nicht„ſchlampig“ werden, das Lachen auf unſerem Geſicht nicht zur Grimaſſe werden laſſen. Wenn wir daun alt ſind, brauchen wir nicht häß⸗ lich zu ſein. Wenn die Tage kürzer werden Mcht nur beim Abendkleid ist der Rücken jetzt häufig am dekorativsten ausgestaltet, auch dem Strickmodell wendet die Mode alle Aufmerksamkeit zu und bezieht den Rücken in die sinnvoll erdachte Musterung ein 2 Fotos Niebuhr M Damenkaffee von heute „Ja, gibt's denn das noch? Damenkaffee?“ Gewiß, meine liebe Fragerin, das gibt's, und er hat nichts von ſeiner einſtigen Be⸗ liebtheit verloren. Wenn Sie ſich die Mühe machen und Umſchau halten, werden Sie entdecken, daß die Frauen immer noch ein⸗ mal in der Woche Unmengen köſtlichen Kaffees trinken, Unmengen ſelbſt⸗ gebackenen Kuchen nach leckeren Rezepten verzehren und daß ſie dabei nicht einen Augenblick an die ſchlanke Linie denken. So war es von altersher, und ſo iſt es noch heute. Nur eins hat ſich verändert bei dieſen weiblichen Zuſammenkünften: das Geſichtsfeld iſt ein anderes geworden. Der Klatſch iſt verſchwunden. Sie werden über⸗ raſcht ſein, wie hellhörig, wie aufgeklärt und geſchult unſere Frauen ſind. Das Thema hat den engen Rahmen der Familie geſprengt, obwohl dieſe Gott ſei Dank an erſter Stelle ſteht. Man ſpürt förmlich das heiße Bemühen, die höheren Ziele der Familie: ewiges Glied im Volke zu ſein, zu erfaſſen. Jede Frau weiß heute um ihre Bedeutung im Intereſſe des Allgemein⸗ wohls 9 iſt bereit, ihre Pflichten zu er⸗ füllen. Hier, auf dem Boden des Damen⸗ kaffees, wachſen menſchliche Beziehungen und Bindungen. Hier wird alles verar⸗ beitet, was Herz und Kopf und Gemüt be⸗ wegt und wird durch die Ausſprache mit Gleichgeſinnten in fließendes, lebendiges Leben umgeſetzt. Darin, liebe Fragerin, liegt die un⸗ erſchütterliche Daſeinsberechtigung des Damenkaffees. Etwas vom Kanarienvogel Der Kanarienvogel ſteht wohl an der Spitze der Käfigvögel. Er iſt anspruchslos und macht durch ſeinen Geſang, ſeine drol⸗ ligen, ja koketten Bewegungen, ſeine Zu⸗ traulichkeit uns viel Freude. Es gehört viel Geduld dazu, bis man ihn dazu bringt, aus der Hand zu freſſen. Die beſte Zeit zum Erwerb eines Kanarienvögelchens iſt wohl von Anfang November ab bis Ende Februar, denn in dieſer Zeit ſteht der Kanarienvogel geſanglich auf der Höhe und man kann beim Kauf den Vogel nach ſeinen geſanglichen Höchſtleiſtungen be⸗ urteilen. Beim Füttern muß man ſich an gewiſſe Vorſchriften halten. Der Kanarienvogel darf nie einſeitig ernährt werden. Das Tier braucht Abwechſlung, um ſeine Wider⸗ ſtandskraft zu erhalten. Wir miſchen am beſten ölhaltige und mehlhaltige Säme⸗ reien. Sommerrübſamen und Spitzſamen ſtehen da an erſter Stelle. Zwiſchendurch gebe man friſches Grün. Wenn man keine Vogelmiere zur Hand hat, gebe man Salat⸗, Spinat⸗ oder auch Kohlblätter. Auch ein kleines Stückchen rohes Obſt täglich. Bei dem Grünfutter achte man darauf, daß es vollſtändig lufttrocken iſt. Trinkwaſſer iſt täglich zu geben, aber abgeſtanden muß es ſein. Den Käfig darf man nicht in die Sonne ſtellen oder hängen, da ein Vögelchen es niemals längere Zeit in der Sonne aus⸗ halten kann. Man ſoll den Käfig auch nie an einer ſogenannten Spiralfeder auf⸗ hängen, da ein Vogel durch das ſtändige Schaukeln leicht im Singen geſtört wird. Gutes Sauberhalten des Käfigs iſt Be⸗ dingung. Er ſollte täglich gereinigt und mindeſtens einmal in der Woche friſcher Sand aufgeſchüttet werden. Man ſollte davon abſehen, den Vogel frei im Zimmer herumfliegen zu laſſen, weil er meiſt Schaden davon trägt. Ein⸗ mal fühlt er ſich dann in ſeinem Käfig nicht mehr ſo wohl, zum anderen endet o ein Freiflug meiſt mit Beſchädigungen des Vogels oder mit einem Fortfliegen durch Tür oder Fenſter. Erprobkes für den Alltag Wenn man aus der Sommerfriſche zu⸗ rück iſt, wird in manchen Haushaltungen die Frage e die Parkettfußböden in Ordnung zu bringen. Man beginnt zu⸗ erſt mit dem Reparieren und dichtet die kleinen Riſſe und Fugen zwiſchen den einzelnen Brettern ab. Dazu verwendet man einen Kitt aus einem Teil gelöſchten Kalkpulver, das mit zwei bis drei Teilen gut ausgedrückten Quark zu einer Maſſe angemacht wird, die ſich gut ſtreichen laſſen muß. Damit ſchmiert man alle Fugen aus und läßt trocknen. Vorhandene Flecke ent⸗ fernt man durch Abraſpeln mit Eiſen⸗ ſpänen. Iſt der Fußboden vom Gröbſten geſäubert, ſtellt man eine Lauge her, zu der Ein Laufkleid von Aufferster Schlichtheit wird apart durch die Anordnung des blau- wei gestreiften Jerseys. Ein blau- roter Gürtel bildet einen fröhlichen Farbfleck N man einen Teil gelöſchten Kalk, einen Teil kalzinierte Soda und 15 Teile Waſſer vermengt und die man Stunde kocht. Die Flüſſigkeit kommt auf den Boden, den man damit gründlich ſcheuert. Nach einer halben Stunde wird er mit einer Wurzelbürſte, etwas feinem Sand und Seife abgerieben. Iſt noch nicht der ge⸗ wünſchte Erfolg eingetreten, wiederholt man die Nacharbeit, nur daß man jetzt ein Teil unverdünnte Schwefelſäure und acht Teile Waſſer vermiſcht und das Holz damit abreibt. Dann wird mit friſchem Waſſer gründlich nachgeſpült und gut getrocknet. dont heißt es nur noch* und nach⸗ polieren. Es iſt vorteilhafter, weißes Wachs * verwenden. Gelbes Wachs gibt im Laufe r Zeit den Brettern eine dunkle Farbe. 4 5 Leinen bleicht man zweckmäßig, wenn man es eine Nacht in laltem Waſſer wei läßt, dem man auf je einen Liter Waſſer einen Eßlöffel gereinigten Wein⸗ ſtein gerechnet beimiſcht. * Gardinen muß man vor dem 2 gründlich ausſtauben und ausſchütteln, da⸗ mit der Schmutz und Staub ſich nicht feſt⸗ ſetzen; denn bekanntlich darf man Gar⸗ dinen beim Waſchen nicht reiben. Etwas Borax dem Waſchwaſſer zugeſetzt, macht es für die Gardinenwäſche geeigneter, weil es weicher wird. * Stiefelſohlen macht man waſſerdicht, wenn man die Sohlen von Zeit zu Zeit mit einer Speckſchwarte einreibt und vor dem Tragen gut einziehen läßt. Allerhand pikante Gerichte Das Geheimnis einer guten Küche be⸗ ſteht nicht zuletzt in der Mannigfaltigkeit. Wir vermitteln unſeren Leſern nachſtehend einige Rezepte zur Auswahl und glauben, der Hausfrau damit ein paar willkommene Anregungen gegeben zu haben. Hammelreſte in Gelee mit Curryſoße Reſte vom Hammelfleiſch werden vom Fett befreit und gefällig geſchnitten. Man bereitet aus 4 Liter Waffe und 7—8 Blatt einge⸗ weichter und aufgelöſter Gelatine, einem guten Schuß Weineſſig, etwas Pfeffer, Lorbeerblatt⸗ pulver, Salz und ganz wenig Jucker, ſowie Suppenwürze eine räftig ſchmeckende Brühe. Dann gießt man von ihr einen etwa 1 Zenti⸗ meter hohen Sockel in eine Schale und legt, wenn dieſer erſtarrt iſt, eine Garnitur aus Fleiſch, Ei⸗ und Gurkenſcheiben, Tomaten, 1 Erbſen oder dergleichen darauf. Nun ommt löffelweiſe das halberſtarrte Gelee dar⸗ über, dann legt man nach Belieben noch ein⸗ mal Fleiſch und Gurken ein. Ganz zuletzt wirr die fertig eingegoſſene Sülze mit reich ich ge⸗ hackter Peterſilie oder anderen gehackten Mürzkräutern zugedeckt; wenn das Gericht ge⸗ ſtürzt wird, ſteht es hierdurch auf einem grünen Sockel. Man gibt nun eine Curryſoße dazu, die man folgendermaßen bereitet: Zwei gehackte Zwie⸗ beln werden in etwas Fett goldgelb geſchwitzt; daran gibt man etwas Currypulver, gehackten Majoran, Thymian und einen Löffel Mehl. Man 58 dieſe würzige San mit Fleiſch⸗ brühe auf, ſchmeckt ſie mit Salz, Pfeffer, Zucker und etwas Zitronenſaft ab und legiert ie mit einem Eigelb. Gepökeltes Kalbfleiſch in Gelee Ein ſchönes Stück Kalbskeule wird entfettet und mit einem Gemiſch von 2 etwas Sal⸗ peter und Zucker eingerieben. an gibt an das Fleiſch eine Marinade aus etwas Not⸗ wein, Waſſer, Zitronenſcheiben und Pfeffer⸗ körnern und läßt es zwei Tage ſtehen. Dann schl man die Marinade ab, kocht ſie kurz auf, chlägt ſie durch ein feines Haarſieb oder ein Tuch und gibt an 7 Liter der Marinade noch etwas Zitronenſaft und 7 Blatt eingeweichte und aufgelöſte Gelatine. In der Zwiſchenzeit hat man das Fleiſch ſchön gar gebraten und nach dem Erkalten in Scheiben geſchnitten. Dieſe werden ſchuppenartig auf eine mit Sülze ausgegoſſene Platte gelegt und mit der reſtigen Sülze onder Die Platte wird nicht ge⸗ ſtürzt, ſondern mit Peterſilie, Gurkenſcheiben und Mixed pickles garniert. Anchovis⸗Sülze Unter zwei Löffeln Mayonnaiſe gibt man einen Eßlöffel Anchovispaſte und rührt gut durch. Hierauf wird die Maſſe mit Eſſig, Salz, etwas Zucker und gehackter Peterſilie, ſowie „ Liter Waſſer vermiſcht. Man rührt ſie glatt und fügt gelöſt 4 Blatt kalt eingeweichte und warm aufgelöſte Gelatine darunter. Die Maſſe wird in kleine Förmchen(Mokkataſſen) gefüllt und nach dem Erſtarren Pan Man garniert ſie mit geſpritztem Quark und Sardellenringen. Gefüllte Gurke Eine große Salzgurke wird der Länge nach purchgelönikeen und ausgehöhlt. Wenn ſie deb: ſcharf iſt, legt man ſie eine Weile ins Waſſer und trocknet ſie dann ab. Nun ſchneidet man aus mageren Hammelbratenreſten kleine Streifen, zuntermiſcht ſie mit zwei Löffeln Mayonnaiſe, Gewürzgurken, einem gekochten und gehacktem Ei, etwas Peterſilie, Salz, Zitronenſaft und ganz 1 Zucker. Man füllt dieſen Fleicchſalat in die Gurke und 9 ihn mit Sardellenfilets, Kapern und ergleichen Dann bereitet man aus J Liter Waſſer, Eſſig, Salz, Zucker und ein paar Tropfen Maggiwürze, ſowie 4 Blatt kalt ein⸗ geweichter und warm aufgelöſter weißer Gelatine eine Würzbrühe, die in zwei Sup⸗ penteller verteilt wird. Man läßt dieſe Sockel darin erſtarren und ſtürzt ſie dann. Darauf ſetzt man die gefüllte Gurke und gibt Brat⸗ kartoffeln dazu. inen 0 denn ae iter 1 n ſeſd dat, was 'acht weil 1 0 dot leit end hen, ene Jett tet nge⸗ iten it m ut ie lt 0 l f. r „. rr 227 * — 5* griſchem 9 6. 7E 8 9., 1 r 0 0 2 0 e — — 6 0— 1 7 881— 9 7 Votre 0 5 f eee 2 Hep 1 Bre 8*. Eröffnung e Fiema Schmoller in ett in naeiſchen beſih übergegangen. deutſche naufleute werden von nun ab das faus unter dem na. men Vollmer, lo. führen holler. Teſſlungswillen werden wir mit 5 unſerer flufgabe beginnen, um dos aus durch gepſlegtefubwahl g und überzeugende Preiswürdig. bein zu einer kinkoufste zu machen i der ieder bern kult. àa m 18. August 9 Uhr vormittags Kopf ohne Verſtand Ja, es iſt wirklich eine ſchlimme Sache, wenn das Oberſtübchen nicht mit genügend „Grütze“ ausgeſtattet iſt, wie man in verſchie⸗ denen Gegenden unſeres Vaterlandes den Ver⸗ ſtand ſcherzhaft bezeichnet. Aber hier iſt zu⸗ nächſt gar nicht von einem Menſchen die Rede, ſondern— vom Streichholz. Da wurde näm⸗ lich einmal ein kluger Mann gefragt, was eigentlich ein Streichholz ſei. Worauf er ant⸗ wortete:„Ein Ding, das zwar einen Kopf, aber keinen Verſtand hat!“ Schlimm und gefährlich wird die Angelegen⸗ heit aber erſt, wenn das Streichholz, das Ding mit dem Kopf ohne Verſland, in die Hände von Menſchen gerät, in deren Kopf nun auch gerade kein Ueberfluß von Verſtand iſt. Oder die den Kopf voll anderer Sachen haben und ſo vergeſſen, was für ein heimtückiſches Ding ſo ein harmloſes Zündhölzchen werden kaun. Immer zur Erntezeit, wenn das Landvolk den Lohn für ſeine ſchwere Arbeit heimbeingt, droht dem Lande die Brandgefahr am meiſten. Es iſt nicht immer höhere Gewalt, die den Roten Hahn aufs Scheunendach oder auf das Bauernhaus ſetzt, in einem Großteil der Brän⸗ de, die Haus und Hof und Ernte vernichten, ſind erfahrungsgemaͤß Leichtſinn, Unachtſam⸗ keit, Unvorſichtigkeit und andete vermeidbare menſchliche Schwächen die Urſache. Man hat ausgerechnet, daß die Brandſchäden dem deut⸗ ſchen Volk im Jahre mehrere hundert Millio- nen Mark koſten. Und wieviel Leid, Schmerz und Kummer und Weh verbirgt ſich hinter die- ſer Zahl, wieviel vernichtete Lebersarbeit von Geſchlechtern, wieviel zerſtörte Hoffnung! Und de ein darf man nicht vergeſſen, daß jedes ver⸗ nichtete Stück Vieh, jedes verbrannte Fuder Heu, jeder verdorbene Zentner Korn Nahrung darſtellt, die ſpäter irgendwo in Deutſchland fehlt und ein Loch in der Front der Erzeu- gungsſchlacht werden wird. Von den durch Feuer jährlich vernichteten Nahrungsmitteln könnten 200 000 Menſchen in Deutſchland ein Jahr lang leben. Rechne dir einmal aus, wie lange dein Heimatdorf ſich davon ernähren könnte! Eben weil ein Streichholz ein Ding mit Kopf, aber ohne Verſtand iſt, müſſen wir un⸗ ſeren Kopf und unſern Verſtand umſo mehr zuſammennehmen, wenn wir mit Streichhöl⸗ zern und Feuer umgehen. Und uns ſelbſt kann es Kopf und Kragen koſten, wenn wir A vorſichtig ſind.. G. E. D. Sportbetrieb des Turnvereins Am morgigen Sonntag herrſcht wieder in faſt allen Abteilungen des Turnvereins reger Betrieb. Während man einerſeits in edlem Wettſtreit um den Siegeslorbeer ſteht, verſucht man andererſeits durch fleißige Trainingsar⸗ beit das vorhandene Können zu bereichern und ſich auf die nun bald beginnende Pflichtſpiel⸗ ſaiſon vorzubereiten. In dem Beſtreben, vor⸗ wärts und aufwärts zu kommen, tun ſo alle Abteilungen ihr Möglichſtes, beherrſcht von dem Gedanken, daß nur ganze Arbeit und 3 eingeſchränkte Hingabe an die Sache zum Ziel führen wird. So ließen die. den Ruf des FV. Seckenheim zur Beteiligung an dem großen Spoetfeſt anläßlich ſeines 40⸗ jährigen Jubiläums, nicht ungehört verhallen. Viernheims Sportler werden ſich an den einzelnen Uebungen beteiligen und wir glau⸗ ben beſtimmt, daß unſere Breslau-Sieger auch in Seckenheim erfolgreich beſtehen werden und preisgekrönt wieder zurückkehren. Die Abfahrt erfolgt morgen vormittag 6.45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Treffpunkt der Viernheimer Feſtteilnehmer in Seckenheim: Gaſthaus zum „Pfälzer Hof.“ Trainingsſpiele der Handballer Während für die Fußballer die Sommer⸗ ſperre mit dem 13. Auguſt beendet iſt, die neue Spielſaiſon alſo mit dem 14. Auguſt beginnt, dauert die Ferienzeit der Handballer bis einſchließlich 14. Auguſt; acht Tage ſpäter werden hier die erſten Spiele ſtare ten. Wie all die„freien“ Sonntage vorher benutzen die Handballer des Turnvereins auch den morgigen Tag wiederum zu der unbedingt erforderlichen a ee eit. Zu dieſem Zweck finden Trainingsſpiele ſtatt, zu we olchen folgende Spieler anzutreten haben: Effler, W.; Kempf, Sander; Schmitt, Herbert, Martin; Thomas, Martin P., Weiß K., Alter Gg., Schneider. Sander E.; Alter Ad., Haas J., Hoock K., Hagenburger, Unrath; Hanf N., Kühlwein Hch., Helbig Joſ., Martin H., Effler Ad. Es iſt dies die Generalprobe für die mit dem nächſten Sonntag beginnende Spielſaiſon 1938/3 9. Die Fußballer können infolge Abſage des verpflichteten Geg⸗ ners den erſten ſpielfreien Sonntag leider nicht ausnützen, werden jedoch wie üblich zu 05 angeſetzten Training erſcheinen Saki)en auch die Fauſtballer und Turner. Kameradſchaftsabend aller Aktiven Am Abend des morgigen Sonntags verſam⸗ meln ſich dann die Fuß- und Hand kalle die Turner und Turnerinnen ſowie Leichtathleten mit der übrigen Mitgliedſchaft zu einem Ka⸗ meradſchaftsabend. An der Schwe lle des neuen Spieljahres ſoll hier den Raſenſportlern all das mitgeteilt werden, was ſie in Zukunft brauchen und worauf es während der Pflicht⸗ ſpiele beſonders ankommt. Im übrigen werden die Aktiven wie auch die Paſſiven des Vereins einige gemütliche Stunden verleben. Der Gauleiter in der Bau⸗ und Siedlungsausſtellung Am Donnerstag nachmittag ſtattete Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Sprenger dem Frankfurter Meſſegelände einen Beſuch ab, um 1 vom Fortſchritt der Arbeiten für die große Deutſche Bau- und Siedlungsausſtel⸗ lung zu überzeugen. Unter Führung des Lei⸗ ters des Gauheimſtättenamtes, Gauamtsleiter Avieny, beſichtigte er die nahezu fertiggeſtellte Muſterſiedlung, in der die wegweiſenden bau⸗ techniſchen wie ſozialpolitiſchen Erfahrungen unſeres Gaues beſonders zur Geltung gekom- men ſind, das aufgebaute Lager des Reichs arbeitsdienſtes und die Aufbauten in den Hal⸗ len. Der Einblick in die Geſamtplanung und Ge⸗ ſtaltung vermittelte einen impoſanten Eindruck von dieſer gewaltigen Schau, die in der Größe ihrer Anlage wie in der gründlichen Behand⸗ lung von Einzelfragen des Siedlungsweſens erſtmalig iſt. Schon jetzt kann von der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Siedlungsausſtellung, die am 3. September ihre Tore öffnet, geſagt ſein, daß ſie für die weitere praktiſche Verwirk⸗ lichung des Siedlungsgedankens einen gewich⸗ tigen Beitrag leiſten wird. Heppenheim.(Neue Kartoffelkäferherde gefunden.) Leider muß gemeldet werden, daß unterhalb der Halbſtundenbrücke auf Beas⸗ heimer Gemarkung erneut ein Herd des Kar⸗ toffelkäfers gefunden wurde. Ferner wurde in Rimbach und zwar im Ortsteil Münſch⸗ bach, ein Herd mit nicht weniger als 200 Jungkäfern aufgeſtöbert. Hieran ſieht man, daß immer wieder erneut Suchaktionen durch⸗ geführt werden müſſen, damit 18 dieſer Schmarotzer nicht feſtſetzt. Jeder Vo ksgenoſſe muß bereitwilligſt und dauernd hierbei mit⸗ helfen, denn dies iſt eine Angelegenheit, die jeden angeht. In der Wiederholung liegt der volle Erfolg einer Anzeigel Kirchliche Anzeigen Zeichenerkl ärung: So. Sonntag; Montag; Di.- Dienstag; Mi.= Ba Do.— Donnerstag; Fr. Freitag; Sa. Sams⸗ tag.— M.— Meſſe; HA.— Hochamt; Pr.— Pre⸗ digt; A.— Amt; EA.— Engelamt; SA.- See⸗ lenamt. Gd.— Gottesdienſt; Abdm.= Abendmahl. Katholſjche Kirche: 10. Sonntag nach Pfingſten „ Apoſtelkirche 6.30 Uhr 1. 1 M.; 7.30 hl. M.; 9.30 i l.; 2 Uhr Andacht. „ Marienirche 8 Uhr hl. M.; 10 Uhr Kin⸗ dermeſſe; 1 Uhr Kindergottesdienſt. Mo. Mariä Himmelfahrt. Gottesdienſt⸗ oe wie an Sonntagen. Di. 5.40 Uhr 1., 6.10 Uhr 2. Michael 9065 Mi. 1. und 2. SA. für Kurt 1 8 7 Do. Beſt. A. f. Kath. Weidner gb. Helbig, beſt. v. d. Schulkameraden. 6.10 beſt. En. f. Aug. Werle, beiten Großelt. Adam Werle 2., Chefr. Cäc. gb. Adler u. Phil. Bergmann 7., Ehefr. Maria gb. Barth, Sohn Alois u. Angh. Fr. 5.40 Uhr 3. Sal. für Michael Neff; 6.10 Uhr 3. SA. für Kurt Hofmann. Beſt. A. f. Kirchenrechner Joſ. Mar⸗ tin 3., Ehefr. Kath. gb. Winkenbach u. Angh.z beſt. EA. f. Barbara Grab gb. Müller. Am Mi. iſt bei den Engl. Frl., am Di. u. Do. bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr eine hl. M., am Fr. in der Marienkirche. Am nächſten So. iſt gemeinſ. hl. Kommunion für die Erſtkommunikanten des Jahrgangs 1937. Mädchen beichten Fr. 5.30, Knaben Sa. 1.30 Uhr. Mariä Himmelfahrt iſt Kollekte für das Waiſenhaus in Neuſtadt. Di. 8 Uhr religiö⸗ ſer Vortrag für die Jungmänner. Evangeliſche Kirche: So. 8.15 Uhr Gottesd Di. Frauenverein; Do. SA. für J anſchl. Kind.⸗Gd. Singſtunde. (5. Fortſetzung) Die Schweſter, die ſeine, von ihm nicht gern einge⸗ ſtandene Bequemlichkeit nur zu gut kennt, ächelt ihm den zu und erklärt mit freundlicher Beſtimmt⸗ „Dazu habe ich heute gar keine Luſt. Dagegen möchte ich aber zu gerne ſehen, ob unſere liebe Felieitas ſich's nicht doch einmal an dem ruhigen Aufenthalt in unſe⸗ rem ſchönen Garten genug ſein laſſen kann.“ „Nichts iſt mir lieber als das,“ verſtchert die Ange⸗ redete mit 9* geſpieltem Enthuſtasmus. „Tatſächlich fügt ſie ſich dann auch mit beſtrickender Liebenswürdigkeit und vollendeter Weltgewandtheit Zurchaus in den Rahmen dieſes Nachmittags dem Edith Lorenz den Stempel 17 5 geiſtigen Weſensart aufdrückt. Derart geſtalten ſich dieſe Stunden für Helbing ſo an⸗ regend, daß er zeitweiſe alles vergeſſen kann, i eben 3 0 l 7 f was ihn In der Woche, die dieſem Sonntag fol t, findet in Lorenz' Kontor zwiſchen dieſem, Helbing—— Frau Dr. Rainer eine Beſprechung ſtatt. „Somit wären alſo die e die zur Grſin⸗ dung der Berliner Hande ᷑geſellſchaft van Helſt nötig ſind, erfüllt.“ bemerk! zum Schluß der Bankier. Blandine nickt, fährt nachdenklich über das helle Blond des Haares, ſtreicht eine trähne aus dem ſchmalen, lebendigen Geſicht und ſteht langſam auf. „Ja, auch von meinem advokatoriſchen Standpunkt 55 iſt nichts weiter dazu zu ſagen... Ich mochte nun A Helbing, die halbgerauchte er ausdrütckend. iſt 4 655 an ihrer Seite, aber noch bevor ſich die beiden von 1 55 verabſchiedet haben, meldet nach kurzem Klop⸗ fen deſſen Diener: Fräulein Olgers. nd ſchon ſteht Felſeitas, ſchön, elegant, nebenswilr⸗ 10 55 ee 3 3 ſtumpfer Seide, umgeben on der zarten Wolte eines ſeinen, diskreten Parfums, inmitten der Nüchternheit des Raumes. 1 Lorenz, der im Grunde ſolche Privatbeſuche hier wenig ſchätzt, macht die beiden Damen miteinander bekannt. 0 Helbing kann ſich des Verdachtes nicht erwehren, da Felicitas dieſe Begegnung bewußt erg rt bal und bringt nur knappe Höflichkeit auf. Seine Einſtel⸗ * lung zu dieſer blendenden Schönheit iſt inſtinktiv feind. lich, geboren aus der unbewußt triebhaften Eiferſucht, die er in der Seele der von ihm geliebten Frau empfin⸗ det, und dem, ebenſo unbewußt triebhaften Groll, mit dem er Felicitas die Enttäuſchung na trägt, die ſie dem Freund bereitet hat. Dazu kommt heißer Zorn über die meiſterhaft gemimte Harmloſigkeit dieſes Fräuleins Olgers. 8 e Ganz richtig deutet er den überlegen abſchätzenden Blick, mit dem ihre grünen Augen Blandinens 10 puri⸗ taniſch gekleidete, zarte Erſcheinung abtaſten, und die eine ganz andere Sprache reden, als der brennend rote, wundervoll geſchnittene Mund, der lächelnd belangloſe Ltebens würdigkeiten hinſagt. Ahnte er, daß auch Blan⸗ dine, um die tieferen Zuſaͤmmenhänge a Feliei⸗ tas durchſchaut und darunter leidet, dann würde er ſeine Empörung kaum noch zügeln konnen. Aber Frau Dr. Rainer hat ſich vollkommen in der Gewalt. Kein Meuſch vermag ihr auch nur das mindeſte anzumerken. Eine gewiſſe Zurückhaltung iſt den Herren als perſönliche Note ihres Weſens zu gut bekannt, als daß es unhöflich oder auffallend wirken könnte, wenn ſie den von Felicitas ausgehenden impulſiven Vorſchlag eines Frühſtücks zu viert mit i i i 7 0 3 ruhiger Beſtimmtheit Lorenz, den die lebhafte, etwas ſelbſtherrliche Art der hier ſo ungebeten hereingeſchneiten jungen Modedame peinlich 10 1 iſt Blandine nur dankbar dafür und verſchanzt ſich ſelbſt auch ſogleich hinter der Ausrede 5 in wenigen Minuten ſtattfindenden wichtigen itzung. „Schade,“ deus Felicitas,„ich dachte es mir ſo nett, beſonders, da ich nach einem ausgiebigen und an⸗ Ane Shopping in der Leipziger Straße müde und hungrig bin.“ „Dann tun Sie am beſten, 0b dh Edith hinauszu⸗ fahren. Dort finden Sie ſowohl Ruhe als auch gutes Eſſen,“ rät Lorenz. „Na, der Wink 10 ja deutlich,“ lacht Feltettas ihn zn. Und auch Blandine, die durch das vorangegangene Geſpräch erfahren hat, daß Fräulein Olgers aus Wien Logiergaſt der Lorenzens in Dahlem iſt, kann ein leich⸗ tes Lächeln nicht unterdrücken. Felicitas, entſchloſſen, ſich durch nichts aus ihrer prühenden Laune bringen zu laſſen, nimmt alles ſcherz⸗ haft und bleibt ſo Herrin der Situation. Immer gewandt und ltevenswurdig plaudernd, ver⸗ läßt ſie mit Few und Blandine das Bankhaus Lorenz. Eine Kraftdroſchke heranwinkend, verſichert ſie nrit einer geradezu unangreifbar königlichen und dabei unendlich graziöſen Herablaſſung: „Ich habe mich wirklich ganz außerordentlich gefreut, Frau Doktor Rainer.“ Es iſt kein freundlicher Blick, den Helbing ihr nach⸗ ſchickt, als er Blandine in den Wagen hilft, den er dann langſam aus dem dichten Verkehr des Zentrums über die Linden nach dem Tiergarten lenkt um hierauf raſch weiter durch Charlottenburg bis in die vom Grune⸗ mald umſäumte Heerſtraße zu fahren. g ch verſunken, ſcheint Viandine gar nicht gewahr „ er die Moltkeſtraße rechts und dann weiter hinter ſich liegen laſſend, ſie hier herausbringt. Vor einem kleinen, in dieſer frühen Mittagsſtunde fanf ſpärlich beſuchten Gartenkaffee hält der Wagen mit tem Ruck. agzie erwachend 0 85 die Frau den Mann an, der ſie ttet, hier auszuſteigen. big dum ze Nere t ſte ſich zu wehren. h möchte eigentlich nach Hauſe.“ Sie ſpricht aber nicht mit der gewohnten Sicherheit; ſte 85 blaß und müde aus. 0 Ihren halben Widerſtand nicht beachtend äußert 8 N bing den dringenden Wunſch, daß ſie ihm eine Stunde ſchenken möge. Menocſien unten 2 29 Urneberrechtas hug verlag faflnd Paler J our Meister— Werdau N willigt ſie ein, läßt ihn eine dene be⸗ tellen und blickt in das bunte Muſter der die ecke, als ände ſie dort Linderung des Wehs, das dieſe plötzliche egegnung mit Felicitas Olgers in ihr entfacht hat. Ich muß Ihnen etwas ſagen,“ klingt Helbings Stimme 1 gepreßt an ihr Ohr.„Es... ges handelt a ernd und..“ landines geſenkter Kopf fährt hoch; ſie ſieht in Hel⸗ bings gequälte Züge. Er wird mir doch nicht am Ende von Bernds Liebe zu dieſer Olgers ſprechen wollen?! flattert es angſtvoll in ihr auf. Nur das nicht! Sie zwingt ſich zu ruhiger Ent⸗ fonung. hinter der ſie ihre berzklopfende Scheu ver⸗ irgt: „Das 2 ja ſehr feierlich nach„Eröffnung“, Herr Helbing, und zwar nach einer Eröffnung die 5 nen nicht leicht zu fallen ſcheint, zu der Sie ſich aber dennoch irgendwie verpflichtet fühlen...“ „Allerdings... ſo ungefähr iſt es ſchon, Frau Doktor...“ „Ja, dann glaube ich, daß wir uns beide die in der Luft hängende Peinlichkeit füglich erſparen können, lieber Freund. Denn, ſehen Sie, ich brauche nicht mehr zu wiſſen, und will auch nicht mehr wiſſen als das, was mich angeht. Und was mich beiſpielsweiſe aus Bernds Vergangenheit angeht, das hat er mir ſchon alles ſelbſt S0 0 Sein jetziges Leben aber überblicke ich genau. Ich wüßte alſo wirklich nicht, was Sie mir demnach im Zuſammenhang mit Bernd mit ſolcher Einleitung mitzuteilen haben könnten.“ „Fürchten Sie etwa taktloſe Indiskretion von meiner Seite, Frau Blandine?“ „Ich fürchte gar nichts. Ich möchte nur nichts hören, was vielleicht...“ „Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche. Das, was ich Ihnen zu ſagen habe, müſſen Sie anhören. Es geht dabei auch weder um die Vergangenheit meines Freun⸗ des, noch um ſein gegenwärtiges Leben, wohl aber um — die Zukunft. Seit ich aus Dresden gekommen bin, warte ich auf die echte Stunde, um mit Ihnen darüber zu ſprechen. Sie wollte ſich nicht ergeben. Heute erhielt ich einen Brief, der es mir unmöglich macht, noch länger zu ſchweigen. Deshalb nehme ich mir dieſe Stunde jetzt.“ Und nun erzählt Helbing der aufhorchenden Frau alles das, was er von Ilſe Waldner über Dozent Fechners Heilmethode gehört hat. Während er ſpricht, rührt er mechaniſch mit dem Strohhalm in ſeiner Limo⸗ nade und vermeidet es, ſein Gegenüber anzuſehen. Erſt als er ſeinen Bericht beendet hat, ſchickt er einen ſcheuen Blick auf die regloſe Frau, die ſeine ausführ⸗ lichen Mitteilungen weder durch Worte noch durch Geſten unterbrochen hat. N Sie ſitzt kerzengerade. Wartende Spannung liegt ge⸗ ſammelt und Ficen auf dem ſchönen, jetzt durchſchei⸗ nend blaſſen Geſicht; ein zarter Schleier verhängt die erdbraunen Augen und verbirgt ihm ſo den Eindruck ſeiner Mitteilung auf ihr Gemüt... Da ſie nichts entgegnet. ſetzt er fort: „Heute bekam ich nun einen Brief Fräulein Wald⸗ ners. Das heißt, ſie ſelbſt ſchreibt ja nur einige Begleit- zeilen zu dem beigefügten Schreiben Dozent Fechners, mit dem dieſer auf ihre Anfrage antwortet. Er iſt augenblicklich in London...“ 1 „Kann ich dieſen Brief nicht ſelbſt leſen?“ fragt Blan⸗ dine ruhig, und Helbing reicht ihr den Bogen, den er bereits ſeiner Brieftaſche entnommen hat, über den Tiſch hin. f f„London, den 18. Mai. Sehr verehrtes, liebes Fräulein Waldner! Ihre freundlichen, mich ſehr intereſſierenden Zei⸗ len wurden mir von Hamburg hierher nachgeſandt, wo ich wohl noch gute zwei Wochen beruflich in Anſpruch genommen ſein werde. Anſchließend an meine hieſige Tätigkeit habe ich ſowieſo in Berlin u tun, bei welcher Gelegenheit ich den Patienten, r. Rainer, deſſen Krankengeſchichte Sie mir 2 ausführlich ſchildern, ohne weiteres in ſeiner Woh⸗ nung unterſuchen und dabei 5 r könnte, ob ſeine Aufnahme in meine Hamburger Klinik zu empfehlen wäre. Ich wäre glücklich, in einem alle, der Ihnen ſo ſehr am Herzen zu liegen cheint, den gleichen Erfolg zu haben, wie er mir auch hier, in London, wiederum zweimal beſchieden war. Ich werde mich ſeinerzeit in Berlin gleich bet dem von Ihnen erwähnten Herrn Helbing melden, der mittlerweile den Patienten wohl entſprechend auf meinen Beſuch vorbereiten wird. Man muß bei dieſer Vorbereitung gan gischen e vorſichtig zu Werke gehen, um keine p och chen Störungen her⸗ aufzubeſchwören, die bei dem labilen eeliſchen Gleichgewicht Erblindeter immer im Bereich der Möglichkeit liegen und eine 97 Gefahr bedeuten. Ich danke Ihnen jedenfalls herzlichſt für dieſen, für mich ſo ehrenden Beweis Ihres Vertrauens. Es freut mich außerordentlich, zu hören, daß es Ihnen gut geht, und noch mehr freue ich, Egoiſt, mich darüber, daß die Ausſicht eines Wiederſehns beſteht, wenn Sie Jore geplante Reiſe nach Berlin zur Zeit meines wollen. Mit verbindlichen Empfehlungen an Frau Major Fräulel verbleibe ich, Sie, ſehr verehrtes gnädiges räulein, beſtens begrüßend, ſtets Ihr dankbar ergebener Klaus Fechner.“ Blandine braucht unverhältnismäßig lange zum Leſen dieſes Briefes. Und ſelbſt als ſie den Bogen end⸗ lich ſinken läßt und ihn mechaniſch zuſammenfaltet, ſpricht ſie noch nicht gleich. „Was denken Sie...?“ fragt Helbing ſchließlich zögernd.. „Daß man Bernd erſt unmittelbar vor Fechners Be⸗ ſuch etwas davon ſagen darf, um ihm Hangen und Bangen 5 7 Furcht und Hoffnung möglichſt zu er⸗ ſparen. Das würde ihn nach allem, was er ſeeliſch ſchon durchlitten hat, zu ehr ermürben und die Gefahr Lean e vor der dieſer ſehr ſeelenkundige hirurg hier ausdrücklich warnt.“ „Ja. das leuchtet mir ein... und.. und werden Sie es ibm dann ſagen, Frau Blandine 2“ ortigen Aufenthaltes einteilen „Nein. Das bleiwt 9 7 5 uveriaſſen. Das müſſen Sie ſchon tun, lieber Helbing, und damit den Beweiſen Ihrer Freundſchaft die Krone aufſetzen.“ Wie Sie wollen, Frau Doktor. Nur Sie haben zu be 8 aan she: ſagen Sie ſonſt? Ich meine, der Sache an 92 860 mbhre beten, daß es keine Enttäuſchung für Bernd wird, denn ich glaube, die würde er kaum mehr ertragen.“ Blandines Stimme iſt ſchwer und ſchlep⸗ end. 9„Sollen wir dann vielleicht beſſer überhaupt nichts riskieren? Ich meine, alles ſo laſſen, wie es iſt in ſeinem ſchwer erkämpften Frieden?“ fragt Helbing atemlos. „Nein,“ entſcheidet Blandine feſt und klar,„da wir auf Fechner aufmerkſam gemacht wurden, iſt es unſere licht, 9 gaagerzen nachzugehen. Und bei des ozenten isberigen rigen iſt doch die Hoffnung egeben 1 Nicht wahr?“ nimmt Helbing faſt gierig lich es kann doch alles gut werden... es muß eigentlich. Sie lauben es im Grunde auch... Und wenn Bernd ge⸗ eilt wird. dann. dann werden. i „Bitte, jetzt keine Pläne machen,“ ſagt Blandine, und ihre Stimme verrät nun doch das Uebermaß der Er⸗ regung, die in ihr tobt. ftoſen g. Sie mich recht,“ ſetzt ſie mit einer rührend hilflo en Handbewegung hin⸗ zu,„und... fahren Sie mich nun heim. bitte. Et tut, was ſie verlangt. Ergeben. Befliſſen. Als 13 beſondere Freund des Hauſes, der er nun mal t „„ 18 Und möchte ſte in ihrer lichten Zartheit doch a liebſten in ſeine Arme ſchließen, ganz 5 und ſtark, und —.— zärtliche Liebe tief in ihr verſchloſſenes Herz enken 5 5 9 e Seit dieſem 5 das ihn in einem f 3 den Geheimnis mit Blandine eint, iſt Helbings Stim⸗ mung ausgeglichener. Er widmet ſich ſeinen geſchäftlichen Angelegenheiten mit aller nötigen Sammlung und jener Hingabe, welche die ideelle Seite dieſer deutſchen Schweſtergeſellſchaft der holländiſchen Firma in ihm auslöſt. Die Feierſtunden verbringt er nun nicht mehr aus- ſchließlich in der Moltkeſtraße, ſondern oft auch in Lorenzens Dahlemer Villa, und bald verbindet ihn herzliche Sympathie mit des Bankiers Schweſter. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß er bei Rainer viel und gern von Edith Lorenz ſpricht. Nie aber erwähnt er dort Felicitas, der er— wenn auch nicht immer, ſo doch oft— bei ſeinen Beſuchen im Hauſe Lorenz begegnet. Dieſe meiſt flüchtigen Zuſammentreffen im Beiſein Dritter ändern nichts an der ſtillen Gegnerſchaft, die ſich ſeit jenem erſten Sonntag in 1 K zwiſchen ihm und der ſchönen Olgers herausgebildet hat. 1 bereit liegt Feindſchaft auf der Lauer unter dem Deck⸗ mantel äußerlicher Höflichkeit. Bis zu jenem 5 e da Felicitas Helbing nach ſeinem Beſuch bei Edith Lorenz bittet, ſie doch in ſeinem Wagen bis zur Stadt mitzunehmen, wo ſie mit einer früheren Bekannten eine Kaffeehausver⸗ abredung habe. Kate fährt mit gutem Tempo über Schmargendorf und nähert ſich bald dem Kurfürſtendamm, als er Kelicitas. die ſtumm eine Zigarette raucht. fraat: „Nach welchem Kaffee ſou ich Ste vringen:- 8 lite das iſt egal,“ entgegnet das Mädchen gleich⸗ 9 9 2 im Glauben, nicht richtig verſtanden zu haben, ſtoppt und fragt: „Wie bitte...“ elteitas- meergrüne Augen verengen. zu einem Schlitz, aus dem ein f öttiſcher Blitz den Mann trifft. Und* ſpöttiſch iſt die Stimme, mit der ſie ant⸗ wortet: „Sie werden 8 Ich 3. nämlich gar keine Ver⸗ abredung... Als ich Sie bat, mich mitzunehmen, ge⸗ 1 7 0 es mich lediglich nach einem trauten Alleinſein mit Ihnen... Na, was ſagen Sie nun?“ 1957 ich nicht ganz verſtehe, mein gnädiges Fräu⸗ ein. „Und daß Sie auch nicht entzückt ſind, das, mein Herr 17„zeigen Sie ganz deutlich. Es iſt wenig meichelhaft für mich, aber ich ſehe ein, daß ich keine Chancen bei jemandem haben kann, deſſen Typ die ſchlichte Unſcheinbarkeit einer blond⸗verwaſchenen ehe⸗ maligen Kanzleiangeſtellten, jetzt erfolgreichen Rechts⸗ anwältin iſt. „Was bezwecken Sie mit Ihren verletzenden Be⸗ merkungen, Fräulein Olgers?“ „Eine Ausſprache, eine offene Ausſprache mit Ihnen Herr Helbing, nach der 15 biederes Gemüt, ſo wie i es einſchätze, ei aich echzen müßte. Sehen Sie, e oll doch einma den en uns geſagt werden, daß wir eſcheid umeinander wiſſen, hm?“ „Sie bedienen ſich a erdings reichlich merkwürdiger Ausdrucksformen. mein Fräulein.“ „Tja, wenn ich mai wirrlich aufrichtig bin, dann bin ich es eben ganz und Bre Dann kennt meine Aufrich⸗ tigkeit ſpen paß keine Grenzen. Und deshalb ſollen Sie auch wiſſen, daß ich die Einladung der guten Edith mit der Abſicht herausgefordert habe, mich hier als Frau Lorenz zu verſorgen. Ich muß unbedingt raſch eine gute Partie machen; denn die koſtſpieligen Paſſionen meines Herrn Papa haben unſere fire“ en bös zer⸗ rüttet... Damals, als Bernd Rainer ſich um mich bewarb, habe ich allerhand Körbe 95 t, die mir ſetzt leid tun. Rückgängig machen läßt ſich da nun nichts mehr; man kann eie darnach trachten, einen Aus⸗ leich zu ſchaffen. Zu dieſem Zweck bin ich bet den e. Den Alten mache ich ſchon kirre. Und von Ihnen erwarte ich, daß Sie meine Kreiſe nicht ſtören.“ Ich miſche mich grundſätzlich nicht in fremde Ange⸗ legenheiten, Fräulein Olgers.“ In 9 ſeine 835 Fergcztund N In Helbings Ton liegt Doch das berührt das elegante Gebilde an ſeiner Seite, in dem Komplet au 5 blutwenia. viet aus mandelgrünem Modeſtoff, (Fortſetzung folgt.) Nr. 33 Sonntag, den 14. Auguſt 1938 Mit hundert Sachen in den Wind Erzählung von Erna Hahn In dieſen Wochen erlebte ich einige Male das großartige Schauspiel eines Segel⸗ fluges. Der kühne Vogel, im hohen Himmel ſchwebend, ſchien mir einen frohen Gruß von einem meiner jungen Freunde zu bringen, deſſen Traum es iſt, auch einmal ſolche Wikingerfahrten zu machen. Und es wird kein Traum bleiben. Heute ſchon, da er noch grammatiſche Regeln üben muß, kennt man ſeinen Namen auf den Segel⸗ flugplätzen, wo die Flieger⸗HJ. ihre Modelle ſtartet. Bei jedem Wettbewerb iſt er dabei. Und nicht etwa als Zuſchauer, verſteht ſich. Schlägt man dann hinterher die Zeitung auf, iſt ſein Name beſtimmt unter denen zu finden, die etwas„gemacht“ haben. Entweder war mit ſeinem Modell etwas Beſonderes los— er iſt, um es ſchon hier zu ſagen, ein fabelhafter Konſtrukteur — oder ſeine Gruppe zeichnete ſich irgend⸗ wie aus, denn da ſind alles Kerle, die etwas erreichen wollen. So iſt es ſchon die Regel, daß Jochem von einem Wettbewerb nie heimkommt, ohne etwas„geerbt“ zu haben. Eine Plakette iſt das Mindeſte. Soll man von ſolchem Jungen nicht ein⸗ mal erzählen? Leider iſt er nicht mein Bruder. Hätte ich ihm nur die Jahre vor⸗ aus, die zwiſchen älteren und jüngeren Ge⸗ ſchwiſtern ſtehen, ich verſuchte mich, weiß Gott, auch noch in ſolchen ſtolzen Künſten. Aber als wir Kinder waren, im großen Krieg, da gab es anderes für uns zu be⸗ denken. Und wir haben zuerſt den Schrecken vor dieſen windſchnellen Vögeln gelernt, die plötzlich auftauchten, um Verderben über uns auszuſchütten. Jahre ſpäter erſt jauchzte unſer Herz auf, ob des atem⸗ beraubenden Schneids, mit dem die Segler unſern Himmel ausmeſſen. Und inzwiſchen wuchs ſchon wieder eine junge Generation heran. Ihr iſt die Welt in einer neuen Weiſe offen. Und ſie er⸗ wirbt ſich mit der Tat, was den meiſten von uns nur noch mit dem Herzen zu erobern beſchieden iſt. Jochem— um wieder auf ihn zurückzu⸗ kommen— iſt in die Fliegerei gewiſſer⸗ maßen hineingeboren worden. Sein Vater hat aus dem Kriege eine unüberwindliche Begeiſterung für die Sache mitgebracht und iſt Segelfluglehrer geworden. Da iſt alſo der kleine Knirps ſchon zwiſchen Modellen aufgewachſen. Kein Wunder, daß er in Vaters Werkſtatt bald ſo gut Beſcheid wußte, wie andere Buben etwa in den Fenſterauslagen eines Meſſerſchmieds, wo die Träume ihrer Sehnſucht ruhen. Zwiſchen Jochems Träumen und ihrer Verwirk⸗ lichung aber gab es keine gläſernen Wände. Er durfte nicht nur zuſchauen, er durfte auch ſelbſt baſteln. Und als das erſte kleine Flugmodell fertig war— mit Hilfe des Vaters allerdings—, da war Jochem ſo ſtolz, als wenn er die ganze Segelfliegerei erfunden hätte. Und nun gab es kein Ver⸗ weilen mehr für ihn. Der Vater, der Freude an dem Eifer des aufgeweckten Jungen hatte, förderte ihn nach Kräften. Ein großes Ereignis aber im Leben Jochems war es, als er mit in die Borken⸗ berge durfte, dort einmal die großen Vögel ſtarten zu ſehen. Als der Modellbau dann auch von der HJ. betrieben wurde, war Jochem natürlich unter den erſten Teilnehmern. Schon früher hatte er in einem Wettbewerb ein nun ganz allein gebautes Modell auf die Reiſe ſchicken können. War das wirklich das Werk ſeiner Hände, was da ſo ſicher mit dem Winde zog? Er konnte es gar nicht faſſen. Daß die Auszeichnungen an andere, ihm fremde Jungens gingen, berührte ihn gar nicht. Sein Segler war geflogen, weiter, als er zu Hauſe zu hoffen gewagt hatte. Kann einer von euch das Glück ermeſſen, das in der Erfahrung liegt: ich habe erreicht, was ich mit allen Mühen gewollt habe!? Jochem hat fleißig weitergearbeitet. Und nun brachte ihm jede Verbeſſerung am Modell, jede Teilnahme an einem Wett⸗ bewerb ein Stückchen vorwärts. Jetzt, nach mehrjähriger Arbeit, liegt er mit an der Spitze. Aber er iſt noch längſt nicht zu⸗ Foto Dr. P. Wolff M Deutsche Wagen auf der Großglockner- Straße in 2000 m Höhe frieden, obſchon nun der Vater mit einem gewiſſen Reſpekt zuhört, wenn ſein Junge ihm neue Möglichkeiten erklärt, die ſich ihm aufdrängten. Jüngſt hat Jochem einen „Bombenerfolg“ mit einer der von ihm ausgeknobelten Neuerung gehabt. Als er auf der Heimfahrt vom Wettbewerb mit ſeinem großen Vogel in der Bahn fitzt, muß ſich wohl ſein ſtolzes Glück den Mitreiſen⸗ den ſpürbar gemacht haben, denn ſie be⸗ handelten ihn wie einen Sieger. Und mit der Frage nach dem Wohin und Woher kommt ein lebhafter Austauſch zuwege. Nur der Vogel, an dem gedeutet und bewieſen wird, behält ſeine ſtatiſche Ruhe. Jochem, wieder zu Hauſe, hat die Frage ſeiner Freunde, was er nun mit dem er⸗ haltenen Gelde tun werde, entrüſtet ab⸗ gefertigt—: einen noch größeren Segler bauen, natürlich, was es denn da zu fragen gäbe! Und ſchon ſitzt er wieder über Zeich⸗ nungen. Da kommt ein Päckchen für Jochem an, mit unbekannten Schriftzügen, und als er es mit raſchen Griffen öffnet, zieht er ein Buch hervor mit einem kurzen Begleit⸗ brief eines der Mitreiſenden auf ſeiner Heimfahrt.„Mit hundert Sachen in den Wind“ lautet die Widmung des Fremden. Jochem freut ſich unbändig. Aber daß ſeine Begeiſterung für den Flugſport den Unbekannten zu ſolch ſchöner Gefühls⸗ bekundung brachte, das empfindet er als eine neue Verpflichtung.„Alle ſollen ſi an uns glauben lernen“, ſagt er—„ja⸗ wohl, mit hundert Sachen in den Wind!“ Daß er für ſich das ſchon geſchaute Ziel auch erreichen wird, iſt für alle, die ihn kennen, keine Frage. Iüünummmumunmum III uũùunnniuù mum mummmemmunmmumunmemmnm In einer Sommernacht Erzählung von Heinrich Schweda Der drückenden Sonnenhitze des Tages war eine angenehme Nachtkühle gefolgt. Das Verdeck ihres Wagens hatte Jutta zu⸗ rückgeſchlagen, um dem Nachtwind in der Fülle ihres Haares freies Spiel zu laſſen. Herrlich war das! Geſpenſterhaft glitt das Scheinwerferlicht über die Baumſtämme eines kleinen Wäld⸗ chens, das von der Straße zerteilt wor⸗ den iſt. Da, was war das? Weit vorn im Scheinwerferlicht, mitten auf der Straße, ſtand eine Frau und winkte mit erhobenen Armen. Seitlich davon ſtand ein kleines, einſames Haus. Kurz vor der Frau brachte Jutta ihren Wagen zum Stehen. „Bitte, ach bitte, wenn Sie zur Stadt kommen, ſchicken Sie mir ſofort einen Arzt. Mein Kind liegt im Fieber und ich habe niemand, der mir den Weg beſorgen könnte. Ich flehe Sie an, eilen Sie!“ Die Adreſſe eines beſtimmten Arztes ver⸗ mochte die Frau nicht anzugeben. Jutta verſprach, dem Wunſche zu entſprechen und fuhr los. Endlich die erſten Häuſer! Ein Schupo. Die Bremſen kreiſchten.„Bitte, wo wohnt hier der nächſte Arzt?“ „Landhausſtraße 12, geradeaus, zweite Querſtraße links.“ „Danke!“ Und ſchon ſauſte der Wagen wieder davon um eine Minute ſpäter: 8— 10— 12, Halt. Sie drückte auf eine Nachtglocke. Ein Fenſter wurde geöffnet, gefragt. Jutta antwortete und—— wußte die Adreſſe des erkrankten Kindes nicht mehr anzugeben. Sie war ſo ſehr von ihrer Hilfsbereitſchaft gepackt worden, daß ſie ganz vergeſſen hatte, danach zu fragen. „Der Arzt möge bitte kommen, mein Wagen ſteht bereit, ich fahre ihn nach jenem Hauſe.“ l Schon nach wenigen Augenblicken kam ein Mann mit einem Köfferchen aus der Haustüre Nr. 12. Er ſtieg ein. Der Wagen fuhr ſchon, als er grüßte und vorſtellte: „Doktor Mempfert.— Schlimm?“ „Ob es ſchlimm iſt, weiß ich leider nicht. Ich habe das kranke Kind ſelbſt nicht ge⸗ ſehen. Mich bat nur eine Frau um dieſen Dienſt, die weit draußen vor der Stadt So.“ 5 Die letzten Häuſer huſchten vorbei. Bäume, Felder, offene Landſtraße. Das raſende Tempo wurde von dem hellen Singen des Motors begleitet. War's nicht da? Nein, noch nicht! Nur ein Häuschen war es, und beleuchtet. Dort—, ja, dort ſtand es. Das Auto hielt und der Arzt verſchwand ſogleich im Hauſe. Jutta wandte ihren Wagen und wartete. — Nicht lange, dann kam der Arzt und die Mutter mit dem ſorgfältig eingehüllten Kinde auf dem Arm. Das Kind mußte ſofort einer Blinddarmoperation unter⸗ zogen werden, ob ſie nicht ſo gut ſein wolle—— 2 „Aber natürlich! Aus dieſem Grunde habe ich ja wartet“ And abermals ging's zurück zur Stadt, dem Meer von Licht entgegen. „Es war wirklich allerhöchſte Zeit“, ſagte Dr. Mempfert, der wieder neben Jutta Platz genommen hatte, beine Stunde ſpäter—, und das Kind wäre nicht mehr zu retten geweſen.“ „Fahren Sie vorſichtiger, wir kommen noch rechtzeitig“, bemerkte er dann.„Nächſte Straße rechts einbiegen, dann kommen wir zum Spital.“ Jutta nickte und befolgte ſeine Weiſung, um kurze Zeit ſpäter vor dem Portal des Krankenhauſes zu halten. In überſtrömen⸗ der Dankbarkeit ergriff die Mutter Juttas Hand. Zwei Frauenhände lagen im Bunde vereint um die Sorge eines Kindes. „Dank? Ich habe eine unſagbare Freude in mir, daß ich Ihnen habe helfen dürfen. Nun leben Sie wohl. Morgen werde ich mal nach Ihrem Kinde ſehen.“ Schon war der Anlaſſer wieder ange⸗ ſprungen, da eilte Dr. Mempfert herbei. „Na, wollen Sie ohne mich verſchwinden?“ „Ja ſo, an Sie habe ich gar nicht mehr gedacht!“ „Nicht gerade ein ſehr ſchmeichelhaftes Kompliment für mich. Wollen Sie mich, bitte, nach meiner Wohnung bringen? Es iſt gar nicht weit von hier.“ „Gern!— Und das Kind?“ „Iſt in den beſten Händen. Muß ſchon ſagen, ein wackerer Kerl ſind Sie, mit einem ſolchen Eifer ſich in den Dienſt fremder Menſchen zu ſtellen.“ „Es ging um ein Kind! Nicht um irgend⸗ einen fremden Menſchen.“ „Ach ſo. Na ja, natürlich! Uebrigens gar nicht nett von Ihnen: ſo viel Gelegen⸗ heit hätte ſich in der Zwiſchenzeit geboten, mir Ihren Namen zu ſagen.“ „Das finde ich in dieſem Falle überflüſſig. Der Austauſch von Hölflichkeitsformali⸗ täten hat meiſt keine andere Aufgabe, als einer beſtehenden Diſtanz ein verbrämtes Mäntelchen umzuhängen.“ „Stimmt haargenau“, pflichtete Doktor Mempfert bei,„trifft aber für uns beide nicht zu. Uns hat ein nicht alltäglicher Vorgang zuſammengeflochten. Wir haben einem Kinde das Leben—— neu gegeben. Die Partner eines neuen Lebens aber ſoll⸗ ten ſchon die Namen voneinander kennen.“ Der Wagen hielt in nächtlicher Stille vor Dr. Mempferts Wohnung. „Recht vielen Dank für Ihre Hilfe!“ Wie warm dieſe Frauenhand war— die er aber doch wieder loslaſſen mußte, als der Anlaſſer belferte. Sie wandte ihm noch einmal ihr Geſicht zu und lächelte:„Meinen Namen wollten Sie wiſſen? Jutta Roſchütz heiße ich, und damit— Gute Nacht!“ Dr. Mempfert blickte dem Schlußlicht des Wagens nach und nahm den eben genann⸗ ten Namen wie Muſik, die ein Fremdſein weihevoll ausgelöſcht hatte, in ſich auf. 1 . S——————ß D 5 9 —̃——ꝛ— — — . ̃—·w——————— 1 0 1 — Miſter Leeds ſchmuggelt Schafe Tatſachenbericht von Hubert Süde kum An es vorweg zu ſagen: Miſter Leeds, von dem wir zu erzählen haben, hieß in Wahrheit Charles Ledger. Er ſtammte aus London und war angeſehener Leute Sohn. Aber er war ſeinen Eltern ſchon in jungen Jahren durchgebrannt und trieb ſich ſeitdem abenteuernd in Südamerika herum. Hier beteiligte er ſich an allerlei dunklen Ge⸗ ſchäften, und im übrigen wartete er mit offenen Augen und Ohren auf die große Chance ſeines Lebens. Nun, Charles Ledger mußte lange warten. Er verſuchte ſein Glück als Fiber⸗ rindenſammler und auch als Rebell in den ſtändigen ſüdamerikaniſchen Rebellionen. Umſonſt. Schon ſah er mit bangen Zweifeln in die Zukunft. Da wurde ihm bekannt, daß die Regierung von Neu⸗Südwales in Auſtralien eine erſtaunlich hohe Prämie ausgeſchrieben hatte, die derjenige erhalten ſollte, der als erſter einige lebende Alpakas und Vikunjen nach Auſtralien bringen würde. Er horchte auf. Bot ſich ihm hier endlich die erſehnte große Gelegenheit? Es war im Herbſt des Jahres 1845, als Neu⸗Südwales dieſes erſtaunliche Preis⸗ ausſchreiben erließ. Alle Abenteurer und Glücksritter zwiſchen Panama und Feuer⸗ land wurden lebendig. Doch ſie ſahen nur zu bald ein, daß die verlockende Prämie einer ausſichtsloſen Sache galt. Alpakas und Vikunjen, dieſe eigenartigen Berg⸗ chafe, gab es nur in den Kordilleren von eru, Chile und Bolivien. Sie nach Auſtralien zu bringen, das hieße, die empfindlichen Tiere Strapazen auszufetzen, die ſie kaum überſtehen würden. Vor allem aber hieße das, ſich in ein ſinnloſes Aben⸗ teuer mit den ſüdamerikaniſchen Staaten einzulaſſen, denn es beſtand ſeit einem halben Jahre ein ſtrenges Ausfuhrverbot für lebende Alpakas und Vikunjen, und über dieſes Geſetz wachten nicht nur die Zollbeamten und Poliziſten, ſondern das ganze Volk von Peru, Chile und Bolivien. Nein, es war unmöglich, um die Prämie zu ringen. Es wäre ein hoffnungsloſes Spiel! So dachte kein Menſch daran, für Neu⸗ Südwales einen Finger zu rühren. Nur Charles Ledger, dieſer zähe und verwegene Brite, kam zu anderen Schlüſſen. Er wußte, daß es hier um mehr ging als um einen gefährlichen Schmuggel. Hier ging es um den Beſitz eines einzigartigen Weltmono⸗ pols! Alpakas und Vikunjen, das waren die Träger jener feinen, weichen Wunder⸗ wolle mit dem ſeidenartigen Glanz, die auf der ganzen Welt als Rohſtoff für koſtbarſte Tuche und edelſtes Kammgarn ſo begehrt war wie pures Gold. Chile, Peru und Bolivien beſaßen das Monopol in dieſer Wunderwolle. Warum ſollte nicht auch Auſtralien und damit das britiſche Welt⸗ reich daran teilhaben? Charles Ledger entſchloß ſich alſo, die unerhörte Aufgabe, die das Prämienaus⸗ ſchreiben ſtellte, zu löſen. Er verſchwor ſich, Alpakas und Vikunjen nach Auſtralien zu bringen, koſte es, was es wolle. Ein tolles Unterfangen! Aber er war auch ein Kerl dazu, zäh und verſchlagen, kühn und tat⸗ kräftig wie nur einer. Und das erſte war, daß er recht bald aus den ſüdamerikaniſchen Küſtenſtädten verſchwand. Spurlos tauchte Charles Ledger eines Tages irgendwo unter. Und dann begann das größte Aben⸗ teuer ſeines abenteuerlichen Lebens.—— Auf der Puna, einer öden Hochfläche der Kordilleren, tauchte unſer Mann nach einigen Monaten wieder auf. Doch aus dem unſteten Glücksjäger war inzwiſchen ein ſolider engliſcher Wollagent geworden und aus Charles Ledger ein biederer, freundlicher Miſter Leeds. Kein Menſch ahnte, was dieſer ein wenig ſchrullenhafte Miſter vorhatte. Und auch kein Menſch fand etwas dabei, als er nun für einen Spottpreis ein großes Weidegut auf der Puna kaufte und dort mit der Aufzucht einer eigenen Herde von Alpakas und Vikunjen begann. Nur daß zufälligerweiſe mitten durch dieſes Gut die Grenze von Peru und Bolivien hindurchging, war ver⸗ dächtig. Miſter Leeds wollte wohl Waffen ſchmuggeln? Die Grenzpoſten beobachteten ihn mißtrauiſch. Die an der Grenze hin⸗ über⸗ und herüber weidende kleine Schaf⸗ herde wurde immer wieder einer ſtrengen Durchſuchung unterzogen. Aber man fand in der langen Wolle der Tiere nichts ver⸗ ſteckt, nicht eine einzige kleine Patrone. Nein, Miſter Leeds dachte nicht an Waffen⸗ ſchmuggel. Er dachte offenbar nur an das Gedeihen und Anwachſen ſeiner Herde. Ganz richtig, nur das intereſſierte ihn. So ließ man ihn in Ruhe, jahraus, jahr⸗ ein, und ſeine Herde zählte bald 400 Köpfe, bald 600 und ſchließlich über tauſend. Frei⸗ lich, ein ganzes Jahrzehnt ging darüber hin. And in dieſer langen Zeit ſtudierte nun Miſter Leeds die Eigenarten ſeiner Tiere bis ins kleinſte, ſchuf er ſich aus miſch⸗ blütigen Arrieros eine Schar treu ergebener Hirten, übte er mit dieſen Hirten in nomadenhaftem Herumziehen die Kunſt des ſchnellen Abtriebs. So bedachtſam und gründlich bereitete er das große Abenteuer vor. Dann machte er eines Tages eine lange Reiſe. Nach Rio und Buenos Aires, erzählte er ſeinen Leuten. In Wirklichkeit reiſte er jedoch nach Auſtralien, um ſich nach den Lebensbedingungen umzuſehen, die ſeine Alpakas und Vikunjen dort zu er⸗ warten hatten. Er kehrte befriedigt zurück, und bald danach erklärte er den Hirten, daß in den Grenzgebieten revolutionäre Wirren drohten und er ſich darum entſchloſſen hätte, ſeine Herde nach dem Weſten zu treiben, der Meeresküſte zu. Im Sommer 1857 ging es los. Die Zeit war überaus günſtig. Bevorſtehende Präſi⸗ dentſchaftswahlen brachten tatſächlich das ganze Grenzgebiet in Aufruhr. Die Grenz⸗ truppen führten untereinander hitzige Aus⸗ einanderſetzungen und ſcherten ſich den Teufel um ihre Pflichten. So konnte Miſter Leeds mit ſeiner Herde aus den gefährlichen Diſtrikten faſt mühelos entwiſchen. Aber es gab auf dem endloſen Wege bis zur Küſte noch tauſend andere Gefahren und Hinderniſſe, die den heimlichen Abtrieb Tag für Tag bedrohten. Obenan die Eingeborenen, an die Miſter Leeds gar nicht gedacht hatte, die Indios, die verkommenen Nachfahren der einſtigen Herren des Landes, die wie eine Art irreguläre Truppe die hohen Päſſe der Kordilleren bewachten. Sie hegten unaus⸗ löſchlichen Haß gegen die weißen Eroberer und abgöttiſche Liebe zu den Alpakas und Vikunjen, den ehemals den Inkakönigen geweihten Tieren. Deshalb ſtellten ſie ſich der Karawane des Engländers auch ſofort wutentbrannt in den Weg. Ein furchtbarer Kampf hub an. Die Engpäſſe wurden durch Felsbarrieren verſperrt, von den Abhängen donnerten verderbenbringende Stein⸗ lawinen, aus hundert Hinterhalten ſchwirr⸗ ten die Bolas, die tödlichen Wurfkugeln, und überall wurden der Karawane Waſſer, Weide und Lebensmittel verweigert. So ſchmolz die Herde in erſchreckender Weiſe zuſammen, und auch mancher von den Hirten fiel den Indios zum Opfer. Doch die offenen Feindſeligkeiten der Eingebore⸗ nen hörten nach einiger Zeit ſchlagartig auf. Statt auf gefährliche Hinterhalte ſtieß die Karawane jetzt plötzlich auf längliche Steinhaufen, auf denen Waſſer, Maisbrot und Früchte aufgeſtellt waren. Die Arrieros, die vor Hunger ſchon mehrere der koſtbaren Schafe heimlich geſchlachtet hatten, wollten ſich dieſe willkommenen Dinge auch be⸗ denkenlos ſchmecken laſſen. Miſter Leeds aber hielt ſie zurück. Er konnte nicht glauben, daß die Indios die Speiſen und Getränke aus Mitleid an ihrem Wege auf⸗ geſtellt hatten. Er ließ darum die Stein⸗ haufen ſchnell abtragen, und ſiehe, es lagen tote Indios darunter, die offenbar an einer peſtartigen Seuche geſtorben waren. „Nicht einen Biſſen Brot, nicht einen Schluck Waſſer davon nehmen!“ rief Miſter Leeds entſetzt.„Es iſt die Wegzehrung der Toten für ihre Reiſe ins Jenſeits. Die Peſt wütet auf der Puna. Darum kämpfen auch die Indios nicht mehr!“ And er hatte recht. Eine Seuche hielt unter den Indios furchtbare Ernte. Sie ſchlug ihnen die Bolas und Speere aus der Hand. Aber ſie gab ihnen gleichzeitig eine andere, ſchaurige Waffe gegen die Weißen; denn nun ſchleppten ſie die Peſttoten an das Amulell/ Es war ein inkereſſanter Abend. Das Ge⸗ ſpräch drehte ſich um überſinnliche Dinge, um ſeltſame Verknüpfungen von Zufall und Schickſal. Schließlich gelangten wir in das Gebiet des Aberglaubens. Die Gaſt⸗ geberin meinte, es wäre nicht immer ein⸗ fach, zu unterſcheiden zwiſchen gewöhnlichem Aberglauben und dem Glauben an Dinge, die tatſächlich einen vielleicht unerklärlichen Einfluß auf das menſchliche Geſchick aus⸗ üben könnten. Es wäre wohl möglich, daß es Steine gäbe, deren Kraft im guten oder böſen Sinne auf den Beſitzer einwirke—. Der alte Oberſt, der ſich bisher wenig am Geſpräch beteiligt hatte, richtete ſich in dieſem Augenblick kerzengerade auf. Mit harter Stimme miſchte er ſich ein: „Das iſt vollkommener Unſinn— es gibt ſo etwas nicht!“ Erſtaunt blickten wir alle auf den Mann, deſſen ſchroffe Rede gar nicht zu ſeiner ſonſtigen Liebenswürdigkeit paßte. Er den Weg der Karawane, brachten ſie den dürſtenden und hungernden Hirten Krüge voll verſeuchten Waſſers und Haufen von infiziertem Fleiſch und Brot; nun opferten ſie in wildem Fanatismus ihre Habe und ſich ſelbſt, um die Räuber ihrer heiligen Tiere mit dem ſchwarzen Tod zu ſchlagen. Verzweifelt bemühte ſich Miſter Leeds, die ausgehungerten Arrieros von dieſen tödlichen Nahrungsmitteln zurückzuhalten. Doch nur zu bald gelang ihm das nicht mehr. Die Hirten ſtürzten ſich auf die ver⸗ lockenden Dinge und aßen und tranken. Das mußte das Ende aller ſein, der Unter⸗ gang der ganzen Karawane! Aber es war nicht das Ende. In tiefſter Not hatten ſie das unfaßbare Glück: die Weißen und Miſchblütigen waren gegen die geheimnisvolle Seuche immun, nur die Indios wurden davon befallen! Und das war ihre Rettung; denn unter den Ein⸗ geborenen räumte die Seuche ſo grauenvoll auf, daß dieſe an die Fortſetzung ihres Kampfes gegen die Karawane nicht mehr denken konnten. Ueber 300 000 Indios raffte ſie in dieſen Wochen dahin—. So entkam Miſter Leeds mit ſeiner ge⸗ lichteten Herde zu böſer Letzt einem ſicheren Untergang. Allein, es gab noch genug andere Gefahren und Hinderniſſe auf dem abenteuerlichen Wege. Der Soroche, die ge⸗ fürchtete Bergkrankheit, zum Beiſpiel riß viele Hirten ohnmächtig aus dem Sattel ihrer Mauleſel, um ſie im gähnenden Ab⸗ 1 zerſchellen zu laſſen. Schneeſtürme rachen über die Herde herein, wirbelten Menſchen und Tiere vom ſchmalen Pfad in die Tiefe und töteten oft in einer einzigen Stunde Dutzende der wertvollen Schafe. Immer und überall hatten Miſter Leeds und ſeine Hirten ſchwer zu kämpfen. Doch dann kam der Frühling in die Berge, und in letzter Kraftentfaltung konnte die arg gelichtete Karawane das Küſtenland er⸗ reichen. Noch einmal wütete hier der Tod unter den Alpakas und Vikunjen; denn als plötzlich ein großer Waſſertümpel am Wege lag, wälzten ſich die Tiere wie eine ent⸗ feſſelte Woge in das trügeriſche Gewäſſer, und unter gräßlichem Schreien brachen Hunderte von ihnen, von Rieſenblutegeln angefallen, in die Knie, um von den Nach⸗ Neun een zu Tode geſtrampelt zu werden. Doch dies war das letzte ſchreckensvolle Er⸗ eignis in dem großen Abenteuer. Im Juli 1858 erreichte Miſter Leeds mit ſeiner Herde endlich den Hafenort Caldera. Von über 1000 Schafen, mit denen er auf der Puna den Abtrieb begonnen hatten, lebten noch 322 Tiere. Er konnte ſie un⸗ gehindert auf der„Salvadora“ einſchiffen; das Feuer der Revolution, das auch hier loderte, und die Angſt vor der furchtbaren Bergpeſt lähmten alles Leben in der Stadt. Niemand wagte es, gegen den verwegenen Briten vorzugehen. Wie ſelbſtverſtändlich trieb er ſeine Herde durch die Straßen nach dem Hafen, und wie ſelbſtverſtändlich ſegelte er dann ruhig und gelaſſen mit ſeinem gewaltigen Schmuggelgut davon. Am 28. November 1858 landete Miſter Leeds auf dem auſtraliſchen Kontinent. Er hatte ſich einſt geſchworen, lebende Alpakas und Vikunjen herüberzubringen. Nun löſte er den Schwur ein: 276 Tiere ſchaffte er in Port Jackſon an Land! Und 15 000 engliſche Pfund, alſo 300 000 Mark, erhielt er vom Staate Neu⸗Südwales als Prämie! Das zwölfjährige unerhörte Abenteuer hatte ſich für Charles Ledger gelohnt. Aber für Australien nicht. Es gelang nicht, die Bergſchafe der Kordilleren hier lebensfähig zu halten. Sie gingen alle in wenigen Jahren elend zugrunde. Auſtralien hatte den Kampf um die Wunderwolle verloren, und bis auf den Tag gibt es Alpakas und Vikunjen immer noch nur in den wilden Bergen von Chile, Peru und Bolivien.— Ein Erlebnis aus Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika Von Ernſt Kerſten ſtarrte eine Weile wortlos ins Leere. Dann blickte er die Dame des Hauſes an. „Verzeihung, gnädige Frau— ich habe es wirklich nicht böſe gemeint— es war nur— die Erinnerung an ein ſeltſames Erlebnis ſtand plötzlich vor mir. Wenn ich Sie nicht langweile, will ich es gern er⸗ zählen, weil es ein bezeichnendes Licht wirft auf die Dinge, von denen Sie eben ſprachen. Sie wiſſen, daß ich als junger Offizier nach Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika abkomman⸗ diert wurde. Dort gab es damals dauernde Reibereien mit den Hottentotten und Hereros. Bald darauf brach dann auch der offene Aufſtand los. Zuſammen mit mir ging mein beſter Kamerad, der Leutnant Schrack, in die Kolonie. Er war ſchon in der Heimat bekannt als tollkühner Reiter. Da drüben ging für ihn das Reiten erſt richtig an. Scharfe Patrouillenritte durch die endloſe Steppe waren ſeine liebſte Be⸗ ſchäftigung. Galt es, irgendwo einen Haufen bewaffneter Hottentotten ausfindig zu machen, er ſpürte ſie auf. Galt es, im letzten Augenblick eine Farm oder ein Waſſerloch zu beſetzen, er war mit ſeinen Leuten rechtzeitig da. Oder galt es, in ſchneidigem Angriff eine Horde von Auf⸗ rührern niederzureiten, er war beſtimmt als erſter zwiſchen den Feinden. Faſt jeden Tag ſetzte er tollkühn ſein Leben aufs Spiel, und immer kam er mit heiler Haut davon. Eines Tages erhielten wir beide den Auftrag, mit je zehn Mann Begleitung eine von den Hottentotten umzingelte und belagerte Farm zu entſetzen. Ich ſollte mit meinen Leuten direkt vorſtoßen, während Schrack einen Bogen ſchlagen und die Auf⸗ rührer mit ſeinen Reitern im Rücken packen ſollte. Es war eine lange Strecke durch Steppe und dorniges Buſchwerk zurückzu⸗ legen—. Schrack und ich vertrieben uns unterwegs die Zeit mit Erzählungen. Erinnerungen aus der Heimat wurden wach.„Da iſt jetzt Herbſt“, ſagte Schrack,„und fröhliche 977 75 jagd. Hier iſt Durſt und Hitze und endloſes Reiten durch Wüſte und Steppe. Hoffent⸗ lich gibt es zur Belohnung eine friſch⸗fröh⸗ liche Hottentottenjagd—.“ An eine Gefahr ſchien er überhaupt nicht zu denken. Scherzhaft fragte ich ihn, ob er denn gefeit ſei gegen Hieb und Stich, weil ſeine Kühnheit einfach keine Vorſicht kannte. Schracks Geſicht wurde plötzlich er 10 Eine Weile ſchwieg er. Dann ſagte er leiſe: „Du darfſt nicht lachen, Kamerad, du mußt es richtig verſtehen— es iſt wohl nicht ſo, daß ich feſt bin gegen feindliche Waffen— aber ich trage ein altes Amulett O ein Erbſtück aus meiner Familie— ein Amulett mit einem ſeltſamen Stein— und dieſer Stein hat die Kraft, Gefahren von ſeinem Träger abzulenken—.“ Ich ſchüttelte den Kopf— nannte ihn abergläubiſch— aber er blieb feſt. „Der Stein hat ſeine Kraft ſchon oft be⸗ wieſen— ein Vorfahr hat ihn 1813 von Rußland mitgebracht. Und wie durch ein Wunder kam der Mann trotz der furcht⸗ baren Nacht an der Bereſina, trotz der un⸗ zähligen ſpäteren Schlachten und Gefechte gegen den Korſen heil und unverſehrt in ſeine Heimat. Mein Großvater kämpfte 1848 auf den Barrikaden von Berlin. Mein Vater zog 1870 gegen die Franzoſen— der Stein hat ſeinen Träger immer geſchützt— und jetzt trage ich das Amulett und habe jede Gefahr glücklich überſtanden. Es muß eben Kräfte geben in der Natur, die wir mit unſerem nüchternen Verſtandeswiſſen nicht durchſchauen—“ Ich zuckte die Achſeln. Das Geſpräch wurde abgebrochen. Es war Zeit, ſich zu trennen. Schrack mußte mit ſeinen Leuten im Bogen nach Weſten abbiegen.— Wenige Stunden ſpäter war die Farm erreicht. Die Hottentotten wurden von zwei Seiten gepackt und zuſammengeritten. Wer von den Mordbrennern nicht tot oder verwundet war, ſuchte ſein Heil in der Flucht. Wir hatten keine Verluſte, nur ein paar Leichtverletzte. Schrack wurde unter ſeinem toten Pferd hervorgezerrt. Der Gaul war von einer Hottentottenkugel niedergeſtreckt und hatte ſeinen Reiker unter ſich begraben. Aber der Leutnant war mit ein paar harmloſen Schrammen davongekommen. Er war vom Sturz noch etwas benommen und ſetzte ſich auf einen Palmenſtumpf. Plötzlich öffnete er ſeinen Aniformrock und zog das Amulett hervor, das er an einem dünnen Kettchen auf der Bruſt trug. Er hakte es los und reichte es mir. „Der Stein hat wieder ſeine Schuldigkeit getan— ein anderer hätte den Sturz ſicher nicht ſo glimpflich überſtanden—.* Der Farmer hatte inzwiſchen den Ein⸗ gang ſeines nach allen Seiten ſtark ver⸗ barrikadierten Hauſes freigemacht und bat uns, hineinzukommen. Drei Tage hatte er mit ſeiner Familie und ein paar treuen Eingeborenen den Belagerern Widerſtand geleiſtet. Ohne unſere Ankunft wären ſie verloren geweſen, da die Munition zur Neige ging.— „Drinnen lud uns die Hausfrau zum Im⸗ biß ein, und ſchnell war ein Geſpräch über die verfloſſenen Stunden im Gang.— Da ſprang Schrack auf und erklärte, er habe draußen etwas vergeſſen. Mir flüſterte er zu, er habe das Amulett auf dem Palmen⸗ ſtumpf liegen gelaſſen. Ich bot ihm meine Begleitung an, aber er wehrte ab.— Schweigend warteten wir auf ſeine Rück⸗ kehr. Langſam vergingen die Minuten. Da fiel draußen ein Schuß. Ein leiſer Auf⸗ ſchrei—. Ich ſtürzte mit entſicherter Piſtole ins Freie— stolperte. Vor mir lag Schrack. Tot.— Ein Hottentotte, der ſich im Garten der Farm verborgen hatte, hatte den Schuß aus dem Hinterhalt abgegeben.— Der Tote lag auf dem Rücken. Sein Uniform⸗ rock war offen. Er hatte gerade das Amu⸗ lett wieder in die Kette eingehakt. Zwei Zentimeter daneben war die Kugel ins Herz gedrungen—.“ Eine Weile ſchwieg der Oberſt nach ſeiner Erzählung. Dann fügte er leiſe hinzu:„Es gibt eben keine Wunder——. und wer trotzdem daran glaubt, der richtet ſich ſelbſt.—.“ 0 e bel deutu Digun tende! gu, die st einen vill. Tatbe als 0 durch geben ten 1 5 Vern iner hel, all. ind e Veit! ollen Aug let be schützen fu b N. immer Fernf Venn witd! Scherz lich 3 nache und z anzur teilne delt e Stte Shi! einer 7 de ſögli den di Peſchä Vethal jeweil net. Eintit Veri, leiſtur den den dadur mate 1 lezten nuch ſtelen punlt! 2 rieden der ö Ainaue 0 — Der Schutz des Mieters Der Reichskommiſſar für die Preisbildung befaßt ſich erneut in einem Erlaß mit der Be⸗ deutung der Preisſtoppperordnung für die Kün⸗ digung von Mietsverhältniſſen. Nach den gel⸗ tenden Anordnungen verſtößt jede Kündi⸗ gung gegen die Preisſtoppperordnung. durch die ſich der Vermieter mittel⸗ oder unmittelbar einen wirtſchaftlichen Vorteil verſchafſen 5 Der Reichskommiſſar betont, daß dieſer Tatbeſtand grundſätzlich bei jeder Kündigung als gegeben anzuſehen ſei, zu der der Mieter durch ſein eigenes Verhalten keinen Anlaß ge⸗ geben hat. Soweit danach Kündigungen verbo⸗ ten ſind, können die Preisüberwachungsſtellen die Kündigung für unzuläſſig erklären und dem Vermieter notwendigenfalls unter Androhung einer Ordnungsſtrafe jede Handlung unterſa⸗ gen, die den Mieter zur Räumung veranlaſſen ſoll. Die Anordnungen der Preis behörden ſind auch für die Gerichte bindend. Bei der Behandlung von Kündigungsfragen ſollen die Preisbehörden beachten. daß ihre Aufgabe in erſter Linie darin beſteht, den Mie⸗ ter gegen ungerechtfertigte Belaſtungen zu ſchützen. Sie werden deshalb, wie es in dem Er⸗ laß heißt nielen Fällen einer Kündigung zuſtimmen können, wenn dem Mieter in ange⸗ meſſener Weiſe die Umzugskoſten vergütet wer⸗ den. Dabei wird bei Wohnungen im allgemei⸗ nen der Betrag einer Monatsmiete als aus⸗ reichend angeſehen werden können. In einer weiteren Entſcheidung des Preis⸗ kommiſſars heißt es, daß es unzuläſſig iſt. wenn der Vermieter einen Mietvertrag zum Zwecke der Abänderung der Kündigungsfriſten oder anderer Vertragsbeſtimmungen ohne Genehmi⸗ gung der Preisbehörde kündigt. Dieſer Grund⸗ ſatz gelte auch für Mietverhältniſſe. die den Beſtimmungen des Mietſchutzgeſetzes unterlie⸗ gen. Wenn bei einer Neuvermietung andere Kündigungsfriſten als bisher vereinbart wer⸗ den ſollen, ſo hängt die Zuläſſigkeit einer ſol⸗ chen Vereinbarung davon ab, ob der neue Mie⸗ ter ſchlechter geſtellt wird als der alte. Wenn ſich der neue Mieter mit der Aenderung der Kündigungsfriſt freiwillig einverſtanden er⸗ klärt, wird im allgemkinen davon ausgegan⸗ gen werden können, daß die Neuregelung für ihn keinen wirtſchaftlichen Nachteil bedeutet. Eine Ausnahmegenehmigung wäre dann nicht erforderlich We das Gericht entſchied Mißbräuchliche Benutzung des Jernſprechers iſt ſtrafbar NS. Daß der Beſitz eines Telephons nicht ammer eine reine Freude iſt, wird ſchon mancher Fernſprechteilnehmer erfahren haben, zumal, wenn er abends oder gar nachts angeläutet wird und merken muß, daß er einem ſchlechten Scherz zum Opfer gefallen iſt. Es gibt tatſäch⸗ lich Zeitgenoſſen, die ſich ein Vergnügen daraus machen, ihre Mitmenſchen ohne jeden Grund und zu den unpaſſendſten Zeiten fernmündlich anzurufen, meldet ſich aber dann der Fernſprech⸗ teilnehmer, kurzer and einhängen. Dabei han⸗ delt es ſich regelmäßig um einen üblen Streich oder aber um eine ausgeſprochene Schikane.„Da ſolche Anrufe gewöhnlich von einer öffentlichen Fernſprechſtelle aus erfolgen, 215 der Anſchlußteilnehmer in der Regel keine Möglichkeit, ſich gegen derartige Ungehörigkei⸗ ten durch enachrichtigung der Poſt zu ſichern. Vechallen wird im übrigen durch ein ſolches Verhalten ſowohl die Reichspoſt als auch der jeweils unbefugt angerufene Fernſprechteilneh⸗ mer. Die Poſt ſtellt ihre Räumlichkeiten und Einrichtungen 1— 5 die elektriſche Energie zur Verfügung, ohne eine entſprechende Gegen⸗ leiſtung zu erhalten, da der Störenfried, nach⸗ dem er den gewünſchten Anſchlußteilnehmer an den Apparat bemüht hat, wieder einhängt und dadurch die Rückgabe des in den Fernſprechauto⸗ maten eingeworfenen Geldſtücks erwirkt. Dem⸗ egenüber haben die deutſchen Gerichte noch in letzter Zeit klargeſtellt, daß eine derartig miß⸗ bräuchliche Benutzung öffentlicher Fernfprech⸗ ſtellen ſtrafbar iſt, ſei es unter dem Geſichts⸗ punkt des Betruges wegen widerrechtlicher Ent⸗ ſeieben elektriſcher Energie, ſei es als Haus⸗ riedensbruch wegen rechtswidriger Benutzung der öffentlichen Fernſprechhäuschen. Darüber hinaus hat nunmehr ein deutſches Gericht auch die unbefugte Alarmierung eines Fernſprech⸗ teilnehmers für ſtrafbar erklärt und den N rechtlichen Schutz des Hausfriedens auch auf der⸗ artige ſchikanöſe Beläſtigungen ausgedehnt. In dem zur Entſcheidung ſtehenden Falle hatte der Täter aus verſchiedenen Automaten in Fern⸗ ſprechhäuschen einen Anſchlußteilneh⸗ merabends, nachts und morgens an⸗ gerufen; meldete ſich der Angerufene, ſo hatte er den Hörer wieder eingehängt. Die Anrufe waren nachweislich lediglich erfolgt, um den be⸗ treffenden Teilnehmer 1 dieſe Weiſe zu är⸗ 71 Das Gericht ſtellte feſt, daß in derartigen nrufen eine empfindliche Störung des Wohn⸗ friedens der Fernſprechteilnehmer zu erblicken ſei und 3 Handlungsweiſe des Täters nach geſundem Volksempfinden Strafe verdient. Da jedoch kein beſtimmtes Geſetz unmittelbar An⸗ wendung finden konnte, hat das Gericht auf Grund des durch die nationalſozialiſtiſche Staatsführung neu eingefügten§ 2 des Straf⸗ fen runde die Tat nach dem Geſetz beſtraft, deſ⸗ en Grundgedanke auf ſie am beſten zutraf, deh nach§ 123 StGB., der die Wohnung, den Wohnfrieden und das Hausrecht im allgemeinen, die ungeſtörte Innehabung des Wohnraumes durch den Wohnungsinhaber und ſeine Fami⸗ lienangehörigen vor dem rechtswidrigen An⸗ griff Dritter ſchützt. In dem Arteil wird klar⸗ geſtellt, daß durch ſolche ungerechtfertigten An⸗ rufe das Hausrecht verletzt wird, da die recht⸗ lich geſchützte Befugnis, 170 in der eigenen 8 nach eigenem Willen ungeſtört zu be⸗ wegen, beeinträchtigt wird. Auf Antrag der auf ſolche Weiſe ſchikanierten Wohnungsinhaber kann demnach 3 des Täters wegen Hausfriedensbruchs erfolgen. Gleiches gilt für unbefugte Betätigung von Hausklingeln. Fahrt in die Nordmarb Swanzig VBiernheimer Hitlerjungen auf großer Fahrt Ein Erlebnisbericht von Hans Bauer Schluß Zwei Wochen ſind die Nordmark⸗Fahrer nun in Schleswig⸗Holſtein, der letzte Fahrtentag iſt herangekommen. Ein unvergeßliches Erlebnis liegt hinter den Jungen: das Meer. Hei, war das eine luſtige Fahrt mit dem ſchlingernden Schiff rüber nach Büſu m. Ein ſcharfer Wind fuhr den Spritzer auf Spritzer über Deck fegen. ging es abends wieder nach Barsfleht zurück. Noch Zwanzig um die Köpfe, der Wellengang ließ Durchs Wattenmeer und auf den Deichen einmal krochen alle ins weiche Stroh, dicht unter dem geſpenſtigen Schilfdach.—— Es geht wieder heimwärts. Wir ſchließen heute unſeren Erlebnisbericht: Der letzte Fahrtentag Ein zünftiger„Betrieb“ entwickelt ſich, als morgens geweckt wird.„Was, ſchon aufſtehn? Kommt gar nicht in die Tüte!“, ſo heißt es allgemein. Dabei iſt es ſchon bald halb acht. Auf eine ganz beſondere Art muß der letzte Fahrtentag beginnen.„Sollen wir uns heute waſchen?“, fragen„Schlauch“ und„Pongo“. Nicht nötig“, ſtellt Heiner feſt,„bei Nacht ſind alle Katzen grau...“ Walter ſchläft noch den Schlaf des Gerechten.„Laß den Quatſch bleiben und tret' deiner Tante auf die Hühneraugen“, ſchnauzt er ſchlaftrunken den „Küchenbullen“ an, als der arme Kerl noch ganz geiſtesabweſend Walters Decke wegzieht. „Wo iſt mein Kammerdiener?“—„Was, nicht zu finden, eine lahme Wirtſchaft iſt das hier. Her mit dem Beſchwerdebuch!“„Man reiche mir den Kaffee, aber ein bißchen dalli!“ „Warum hat Richard meine Schuhe nicht ge⸗ wichſt...“ Ganz außer Rand und Band iſt heute die Gruppe.„Wattenläufer“ hinken umher; ja, wenn geſtern nur die Muſcheln nicht ſo ge- ſchnitten hätten...— Um 10 Uhr wird ab⸗ marſchiert. Singend geht es durch Meldorf zum Bahnhof. Dann beginnt unſere lange Fahrt nach Süden, nur in Hamburg wird noch einmal Halt gemacht. Ueber 700 Kilo- meter trennen uns von Viernheim und der Südſpitze des Gaues Heſſen⸗Naſſau. Hamburg— Tor zur Welt Die engen Straßen des Hafenviertels hallen vom Singen der Fahrtengruppen, Regenſchau⸗ er können unſere Stimmung nicht beeinträch⸗ tigen. Die gewaltigen Hafenanlagen tauchen auf und kurze Zeit ſpäter ſind wir auch ſchon „mitten drin“. Die ſchnellen Rundfahrt⸗Bar⸗ kaſſen tanzen auf dem unruhigen Waſſer ſtetig auf und ab, das gibt einen Rieſenſpaß. Ueber⸗ wältigend iſt für uns der Begriff„Weltha⸗ fen.“ Wer einmal in die rieſigen Hafen⸗ oder Werftanlagen Hamburgs geſehen hat, wird dieſes Bild raſtloſer Arbeit, pulſierenden Le⸗ bens, nie vergeſſen können. Wir haben einen Hamburger Hitlerjungen als Führer an Bord, er erledigt ſeine Aufgabe glänzend. In den Werften dröhnen die Niethämmer, die Schweißapparate, Schiffſirenen heulen, Kräh⸗ ne raſſeln, dazwiſchen brauſender Motoren⸗ lärm. An rieſigen Schwimmdocks führt unſere Fahrt vorbei, dann nehmen uns die„Fleete“ auf, ſchmale Waſſerſtraßen zwiſchen den hohen Speicheranlagen. Erſt recht ſtaunen wir, als wir hören, daß 200 000 Eichenpfähle die kilo⸗ meterlangen Kaimauern zwiſchen den einzelnen Hafenbecken tragen. Ein lieblicher Duft liegt über dem Waſſer, gegenüber werden die Südfrüchte ausgeladen. Das wäre jetzt was für uns.— Das erſt kürzlich vom Stapel gelaufene KdF.⸗Schiff „Robert Ley“ taucht auf, in der Nähe liegt auch der rieſige„Wilhelm Guſtloff“. Alle KdßF.⸗Dampfer haben anläßlich der Kdß.⸗ Reichstagung über die Toppen geflaggt, ein prächtiges Bild. Die Walfangflotille mit den Fangſchiffen und den beiden 25 000 Tonnen Mutterſchiffen werden eingehend beſtaunt. Wir eaucſi Sie kamen mir erſt wieder ins Gedächtnis, als ſich neulich zwiſchen Papieren auf dem Schreibtiſch ihre Viſitenkarte fand. Ich hatte ihren Beſuch ſchon längſt vergeſſen. Sie war eines Spätnachmittags unangemeldet in mei⸗ nem Zimmer erſchienen, war von außen über die Fenſterbank geklettert, für eine junge Dame ein nicht gerade üblicher Weg. Da ſie ausge⸗ laſſen in den vier Wänden herumwirbelte, ſchlug meine Ueberraſchung in Beſorgnis um: die ſchöne Vaſe mit den Sonnenkindern, der Stolz meines Zimmers und ſeiner Wirtin, drohte ihrem Uebermut zum Opfer zu fallen. Mit Bedacht dämpfte ich bei der Anrede die Stimme; man ſoll mit Damen nicht ſchreien, zumal bei ſo außergewöhnlichen Bekannt⸗ ſchaften.„Guten Tag,“ ſagte ich teilnahms⸗ voll und leiſe,„ja, was iſt denn mit Ihnen?“ Ich hauchte die Worte nur. Anſcheinend hatte ich aber doch nicht den rechten Ton gefunden. Meine Beſucherin wandte ſich beſtuͤrzt um, hielt einen Augenblick am Schreibtiſch inne, um dann auf dem gleichen Wege, auf dem ſie gekommen war, wieder hinauszuhuſchen. Ei⸗ gentlich war es mehr ein Fortrutſchen; der Anblick, den ſie beim Weggehen bot, kontra⸗ ſtierte etwas zu der jugendlich⸗ſtraffen Geſtalt im grauen Koſtüm, das von einem erſten Schneider verfertigt ſein mußte, ſo gut ſaß es. Daß das Vergnügen nicht länger währte, ſtimmte mich ein wenig traurig; ich hätte ſo gerne noch mit ihr geplaudert. Geſtern ſind wir uns begegnet. Sie drehte kokett das Pagenköpfchen und machte eine pfiffige Miene. Was blieb mir anderes übrig, als lachend mit dem Finger zu drohen. Wir ſparten die Worte. Ihren Namen wußte ich bereits. Es war Frl. Amſel, die diesmal in⸗ mitten junger Schwarzdroſſeln, dieſer quick⸗ lebendigen Geſchöpfe, in der richtigen Geſell⸗ ſchaft war. * Sechs Sonderzüge zum Reichsparteitag Die Politiſchen Leiter und Zuſchauer aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau werden in dieſem Jahr in ſechs Sonderzügen nach Nürnberg gebracht. Die beiden Frankfurter Sonderzüge verlaſſen den Gau ſchon am 5. September. Außer den Teilnehmern des Kreiſes Groß- Frankfurt fahren mit dieſen Zügen der Gau⸗ ſtab, die Mitglieder des NSDStB. und die Teilnehmer der Kreiſe Offenbach und Hanau. Die reſtlichen Züge fahren am 7. September nach Nürnberg. In dem Zug, der in Gießen abgeht, fahren die Teilnehmer aus den Kreiſen Alsfeld⸗Lauterbach, Büdingen⸗Schotten, ſowie Gelnhauſen, Schlüchtern, Wetterau, Wetzlar. Der von Limburg kommende Zug befördert die fahren ganz nahe an den„Jan Wellem“, über uns dehnt ſich der gewaltige Schiffsrumpf. Ausländiſche Schiffe ſind ſehr zahlreich ver⸗ treten, verſchiedene große„Käſten“ ſind darun⸗ ter. Beiſpiellos iſt der Aufſchwung, den Ham⸗ burg unter dem Hakenkreuzbanner erlebte. Die Schickſalsſchläge der Nachkriegszeit hatten der Hanſeſtadt ſchwer zugeſetzt. Heute aber hat das Leben wieder geſiegt, auf allen Meeren der Welt fahren die Schiffe, die Hamburg, den drittgrößten Hafen des Erdballs, als ihren Heimathafen nennen. Erinnerungen Wir ſitzen wieder im Zug, heimwärts geht die Fahrt. Es gibt ſoviel zu erzählen, aber auf einmal ſtehen doch alle am Fenſter und ſchauen hinaus in die Nacht. Noch leuchtet blutroter Himmel über Hamburg, dann aber beginnt die Heide. Die Augen der Jungen ſtrahlen, jeder kann erzählen, ans Schlafen denkt heute keiner. Teilnehmer aus den Kreiſen Biedenkopf⸗Dil⸗ lenburg, Limburg⸗Unterlahn, Maintauaus, Obertaunus, Oberlahn⸗Uſingen, Oberweſter⸗ wald, Untertaunus, Unterweſterwald. Der Zug ab Darmſtadt führt die Parteigeuoſſen aus den Kreiſen Bergſtraße, Darmſtadt, Groß⸗ Gerau, Odenwald und Worms nach Nürnberg. Der von Mainz abgehende Zug befördert die Teilnehmer aus den Kreiſen Alzey⸗Oppen⸗ heim, Bingen, Mainz, Rheingau⸗St. Goars⸗ hauſen, Wiesbaden, Untertaunus. Muſik⸗ und Spielmannszüge werden von den Kreiſen Groß⸗Frankfurt, Hanau, Wetter⸗ au und Wiesbaden geſtellt. * Der Deutjche Aunbiunk- Funk Voſt Die 15. Große Deutſche Rundfunkausſtel⸗ lung in Berlin gibt auch dieſem Heft die be⸗ ſondere Note Es beſchäftigt ſich vor allem mit den neuen politiſchen Gemeinſchaftsgerä⸗ ten, mit dem verbeſſerten Volksempfänger und dem Deutſchen Kleinempfänger 1938, der nur 35.— RM. koſtet und die Senſation der dies⸗ jährigen Rundfunkausſtellung bildet. Beide Geräte werden im techniſchen Teil des Heftes genau beſchrieben. Der übrige Inhalt bringt wieder eine bunte Auswahl von Bildern und erläuternde Notizen zu den Programmen des Rundfunks. Beſonders hingewieſen wird auf die„Feſtlichen Sommertage“ in Düſſeldorf und auf den mit Spannung erwarteten Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf Amerika— Deutſchland. Eine Seite iſt den Berlinern Theatern gewid⸗ met, die gerade jetzt zu Begina der neuen Sai⸗ ſon rüſten. Vorſicht beim Pilzſammeen. Alle Jahre kommen Vergiftungen durch Pilze vor. Nur zu oft verlaufen ſie tödlich! Aeußerſte Vorſicht iſt daher geboten. Auf den Wochen⸗ märkten iſt der Pilzhandel zwar behördlich überwacht. Dadurch wird die Bevölkerung ge⸗ ſchützt. Wer aber ſelbſt Pilze ſammelt, ſei ſich bewußt, welche Verantwortung er dabei auf ſich nimmt. Allgemeine Anzeichen dafür, daß ein Pilz giftig iſt, gibt es nicht. Der Pilz⸗ ſammler muß ſich ſchon die Mühe machen, die einzelnen Pilzarten, die eßbaren wie die gif⸗ tigen, nach ihren Merkmalen erkennen und unterſcheiden zu lernen. Man ſammle aur die Arten, die man ſicher kennt. Wer dabei ohne . Unterweiſung auskommen muß, wird ſich an Hand guter Abbildungen nebſt Beſchreibung ins Pilzreich hineinfinden. Das Reichsgeſundheitsamt hat ein Pilzmerkblatt erausgegeben, das auf 40 Seiten von 57 Pierre gute farbige Abbildungen und wiſ⸗ ſenſchaftlich einwandfreie Beſchreibungen bie⸗ tet. In dem monotonen Rattern des Zuges ommt mit Macht die Erinnerung an jene herrliche Fahrt durch die Nordmark. Nocheinmal erleben wir Jungen das Meer in ſeiner Unendlichkeit, das Land und ſeine prächtigen Menſchen. Wir glauben in ihre Augen zu ſehen, die ſo klar und rein ſind, wie das Land, über das der Seewind ſtreift. Stolze Bauernhäuſer, blin⸗ kende Seen, weites grünes Land Als Kameraden haben die Jungen dies prächtige Erleben offenen Herzens in ſich auf⸗ genommen. Kameraden werden ſie bleiben, immer. Walter und Hans ſpielen verſonnen mit den Klampfen. Fahrtenlieder klingen auf. Rat⸗ ternd jagt der Zug der Heimat entgegen. Durch das ſchlafende deutſche Land zieht ſich das end⸗ loſe Schienenband Jungens waren in der Nordmark! Nordmarkfahrt 1938— Für uns bleibt ſie das große Erlebnis! Aufn.: W. Baſel Das Meer wie es unſere Nordmarkfahrer ſahen Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stod Deulſche 2 Arbeitsfront Der für morgen Sonntag vorgeſehene Wald⸗ ſtreifendienſt, der von unſeren Mitgliedern auszuführen geweſen wäre, fällt infolge der Witterung aus. Ich mache die hierzu beorder⸗ ten Kameraden hierauf aufmerkſam. Mögelin, Ortsobmann. NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft burch Freude Achtung! Betr. Rheinfahrt am 14. Auguſt nach Koblenz. Die Kreisdienſtſtelle Bensheim teilt mit, daß die Rheinfahrt am 14. ds. Mts. wegen beſonderen Umſtänden leider nicht durchgeführt werden kann. Bereits angenommene Gelder werden zurückgezahlt. Ob die Rheinfahrt an einem anderen Termin durchgeführt wird, ſteht noch nicht feſt. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Dienſt als Ehrenſturm am Sonntag, den 14. Auguſt, beim 5. Wachenburgrennen in Weinheim. Der Trupp 1 und die Motorſchar ſtehen morgens 7.45 Uhr an der Goetheſchule mit Fahrzeugen angetreten. Der Führer des Trupp 1. Eintrittskarten zum Rennen im Vorverkauf bei Fahrradhandlung Knapp, Lorſcherſtraße. * Jungmädelgruppen Achtung J M.! Alle JM.⸗Führerinnen rechnen morgen Sonntag ihren Beitrag um 10 Uhr in der Dienſtſtelle reſtlos ab. Die Geldverwalterin. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Ich führe den Kampf um die Millionen⸗ maſſen unſeres braven, fleißigen, arbeitenden, ſchaffenden Volkes. Adolf Hitler. * E dclleln eines Mincles Aus Schlaf und Traum taucht es auf, zart und flüchtig, zu beſonderer Stunde: das erſte Lächeln des Kindes. Nur dem Behutſamen zeigt es ſich. Sorglich leiſe gehen wir an die⸗ ſem kleinen Wunder des Alltags vorüber. Ge— heimnis des Menſchſeins hat uns angerühct. Als das hilfloſeſte aller Weſen wird der kleine Menſch geboren, nur hingegeben der warmen Geborgenheit, der Nahrung und dem Schlaf. Nach Wochen der Erwartung endlich geſchieht es: das zage Lächeln auf dem noch träumenden Geſichtchen, darüber ginſplelend wie ein Abglanz von etwas Himmliſchem, erſte Regung und Urzeichen menſchlicher Art. Kein Tier kann lächeln. Und wie immer Gunſt und Ungunſt der Ge⸗ ſchicke verteilt ſein mag: es iſt dasſelbe lieblich⸗ reine Lächeln im Geſicht eines jeden Kindes. Nichts kündet ſo eindeutig den ureingeborenen Adel und den naturgegebenen Reichtum jeder menſchlichen Seele. Mögen die Geſichter hart werden auf den Wegen des Lebens. Mag Leidenſchaft, Mühſal und Irrung oft das reine Urbild des Menſch⸗ lichen trüben. Immer wieder erſteht das Traumlächeln des Kindes und gibt uns den zuverſichtlichen Glauben an die heitere, welt verklärende Kraft, die in jedes Menſchenhecz gelegt iſt. Aber nicht in gefühlsſeliger Schwärmerei wird dieſer Glaube ſich erſchöpfen. In einer Welt des Kampfes und der Gefahren müſſen wir uns härten und ertüchtigen im Sinne jener Einſicht, die jedes erſte Kindeslächeln immer wieder neu beſtätigt: daß das Gute im Menſchen unzerſtörbar iſt, und daß Leben ein Glück ſein ſoll, keine Laſt. * Das Volksfest brachte einen Aekorb! Da haben wir beſtimmt allerhand Glück ge⸗ habt— beſonders mit dem Wetter, denn wenn eine ſolche Ausſicht für drei Tage Volksfeſt geweſen wäre wie jetzt für dieſen Samstag, dann wären die Geſichter länger und länger geworden! So aber konnte man all die Tage überall frohe Geſichter ſehen, vor allem auch deswegen, daß man es wegen des Wetters ſo gut getroffen hatte. Und— wäre dieſes wirk- lich ſchöne Wetter nicht geweſen— die ſer Rekord wäre niemals entſtan den! Rekorde ſollen ſtets feſtgehalten werden— ſo wie wir auch den erſten Re⸗ kord im Trinken notiert haben: damals bei dem erſten Patenweinfeſt 1936, als die überall als gute Biertrinker bekannten Viernheimer einen Weinrekord aufſtellten und ſo nahezu vier Liter Patenwein pro Kopf der Vevöl⸗ kerung ſchlürften! Das war ein Rekord im Weintrinken— und der Rekord im Biertrinken wurde am Volks- feſtaufgeſtellt, wo von jedem Einwohner — vom kleinſten Säugling in der Wiege bis zum älteſten ergrauten Manne— ein Liter Bier, edelſten Viernheimer Gewächſes, ge⸗ trunken wurde! So wie wir Wein trin⸗ ken können, ſo können wir auch Bier trinken, ſo gehen wir auch an die Arbeit— ſo waren wir auch Kameraden! Denn das war an dieſen drei Tagen Volksfeſt das Herrlichſte und Freudigſte, was feſtzuſtellen geweſen iſt und was auch mit dazu beitragen wird, ſolche Feſte der großen Volksgemeinſchaft auch für fernerhin uns zu erhalten! Lieber keine Sonne, wie keinen geſunden Durſt— ſo wurde der Rekord im Biertrin ken aufgeſtellt! Darüber freuen wir uns nochmals beſonders — mit der Brauerei! 2 Ausweiſe bei ſich führen! Der Reichsſtatthalter in Heſſen, Landes⸗ regierung, Abteilung II,(Polizei) teilt fol⸗ gendes mit: e Aus gegebenem Anlaß wird darauf hinge⸗ wieſen, daß nach dem Paßgeſetz von 1867 Reichsangehörige und Ausländer verpflichtet ſind, ſich auf amtliches Erfordern— jederzeit — über ihre Perſon genügend auszuweiſen. Reichsangehörige über 15 Jahre kommen die ſer Ausweispflicht zweckmäßig durch Vorzeigen irgend eines gültigen amtlichen Lichtbildaus⸗ weiſes nach, da ſie andernfalls Gefahr laufen, bis zur Feſtſtellung ihrer Perſon polizeilich feſtgehalten zu werden. Für Ausländer iſt dieſe Ausweispflicht durch die Paßverordnung von 1919 zum Paßzwang erweitert worden, d. h. alle Ausländer müſſen beim Aufenthalt im Reichsgebiet, wenn ſie ſich nicht nach der Paß— ſtrafverordnung von 1923 ſtrafbar machen wollen, einen gültigen Heimatpaß oder einen nach deutſchem Recht anerkannten Paßerſatz bei ſich führen. Jeder trägt die Neichsparteitagsplakette In den Wochen vor dem Reichsparteitag werden in allen Orten unſeres Gaues die Volksgenoſſen Gelegenheit haben, die Plakette des Reichsparteitags 1938 zu erwerben. Die Plakette, die ſymboliſch die Rückkehr der Oſt⸗ mark ins Reich verſinnbildlicht, ſollte von jedem Volksgenoſſen, auch wenn er am Reichs- parteitag ſelbſt nicht teilnehmen kann, erwor⸗ ben werden, weil er ſich damit ein Erin⸗ nerungszeichen ſchafft, das auch noch ſpäter vom Kampf des Führers und ſeines Volkes kündet und ſomit einen Wert für alle Zeiten beſitzt. Morgen kein Walbdſtreifendienſt. Die DAF.⸗Mitglieder, welche für den mor⸗ gigen Waldſtreifendienſt eingeſetzt ſind, wer⸗ den darauf hingewieſen, daß der Dienſt infolge der Witterung ausfällt. Drachen im Starkſtrom. Die Zeit ſteht bevor, in der die Kinder wieder ihre Drachen ſteigen laſſen. Man ſollte ſie zur Vorſicht er⸗ mahnen. Wie nötig das iſt, zeigt ein Vorfall, der ſich dieſer Tage in Mannheim zutrug. Ein ſolcher ſchon vorzeitig aufgelaſſener Drachen wurde an eine Starkſtromleitung geweht. Die Jungen verſuchten den Drachen mit der Schnur herunterzuziehen. Dabei ſchoß plötz⸗ lich eine mächtige Stichflamme empor. Durch Kurzſchluß wurden ſämtliche Sicherungen im Transformatorenhaus durchſchlagen. Für dies⸗ mal blieben die Kinder noch vor dem Tode bewahrt, ein andermal wird es nicht ſo glimpf⸗ Mit der Zeitlupe durch bie Viernheimer Nibelungenſieblung Im Weichbild unſeres Ortes erhebt ſich auf dem Wormsheckengelände als Wahrzeichen ei— ner neu angebrochenen Zeit unſere N. S.⸗ Siedlung. Ausgerichtet- in ſymetriſch anſpre⸗ chender Reihenfolge ſtehen ſie da, die vielen ſchmucken Häuschen, als warteten ſie, förmlich einladend, der Beſucher, um ihnen von ihrem Werdegang und ihrer Beſtimmung zu erzählen. Wir Nationalſozialiſten freuen uns ob der ſteten Fortentwickelung neu angefangener Bau⸗ werke. Wir warten auf das Entſtehen weiterer Siedlungsbauten, geht doch alles nur um die Verwirklichung unſeres ſozialiſtiſchen Wollens. Erinnere ſich doch jeder, der nun ſchön einmal am Debattieren iſt und vielleicht auch Kritik üben will an dieſen Bauten, jener Zeit, da un⸗ b zufriedene, aber keinesfalls aſoziale Familien wegen ihrer Kinderzahl kaum eine Unterkunft finden konnten oder im Abhängigkeitsverhält⸗ nis oft der Willkür ihrer Vermieter und Haus⸗ „herren“ ausgeliefert waren.„Eigenheim— Glück allein!“ Wir haben dieſes Sprichwort wahrgemacht im Verfolg unſeres politiſchen Endzieles: Durchführung der Theſe von Blut und Boden— Kampf allen internationalen Mächten. Einerſeits bekam der kleine Bauer und Landwirt durch Zuteilung von Land als Ei⸗ gentum, die Grundlage für ſeinen landwirt- ſchaftlichen Betrieb, andererſeits gaben wir dem Arbeiter durch Landzuteilung die Kriſen⸗ feſtigkeit. Aber auch im liberaliſtiſchen Woh⸗ nungs„markt“ haben wir Breſche geſchlagen für die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung. Die Werkfamilien werden mit der Summe ihrer früheren monatlichen Durchſchnittsmiete nicht nur die Abtragung ihrer Grundſchuld, ſondern auch bei ordnungsmäßiger Haushal⸗ tung den Verbleib in ihren Häuschen für die ferne Zukunft ſichern können. Wie unendlich viel iſt ſchon unter dem Re⸗ gime Adolf Hitlers im Rahmen der Feier⸗ abendgeſtaltung des Werktätigen verbeſſert und neu geſchaffen worden. Wieviel bleibt noch zu tun übrig. Sehen wir in unſeren NS.-Hei ſtättenſiedlungen die Fortführung einer natio- nalſozialiſtiſchen Willensgeſtaltung! Deutſche Arbeiter, ſchöpfet die Kraft zur Arbeit durch Freude an ſchönen, geſunden Eigenheimen, freut euch mit uns an dem Anblick euerer ge⸗ pflegten Siedlergärten! Die Gemeindeführung wird in Erkenntnis der Notwendigkeit dieſer Beſtrebungen alles daran ſetzen, das Verſtändnis für geſchmack⸗ volle, aber auch nutzbringende Siedlungsgärten wachzurütteln und zu vertiefen. Zu dieſem Zweck wurde diesſeits eine Kommiſſion unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Pg. Bechtel gebildet, die als Preisrichterkollegium die vier beſten Gärten ermittelt. Entſprechende Anerkennungsprämien wurden von der We— meinde und dem Siedlerbund für dieſen Zweck bereitgeſtellt und ſollen vorausſichtlich für das kommende Jahr erhöht werden.„Wer die Blumen liebt, liebt auch das Le⸗ ben!“ Unſere Meinung iſt die, daß Vorgärtchen nicht allein die Verſchönerung der Umgebung des Hauſes zur Aufgabe haben, ſondern gleich- zeitig das geſamte Straßenbild freundlich ſtimmen ſollen. Die heutige Ge— meindeführung hat ein großes Intereſſe daran, daß ihre N. S.-Siedlungen unerreicht und vor⸗ bildlich daſtehen, um als Schmuckkäſtchen jeder Kritik ſtandzuhalten. Sie ſieht in der Anlage und Behandlung ihrer Vorgärten und Gärten neben wirklich geſchmackvoller Ausſtattung vor allem auch auf peinlichſte Sauberkeit; denn den Blicken aller Straßenpaſſanten ausgeſetzt, in⸗ müßten ſie bei unzweckmäßiger Pflege oder Vernachläſſigung den denkbar ungünſtigſten Eindruck hervorrufen bei der wahrlich nicht ge⸗ ringen Zahl von Sonntagsſpaziergängern. Solch kleine Vorgärtchen können viel bieten und geben dem ideenreichen Pfleger genügend Gelegenheit, Geſchmack zu entwickeln; aber es wird hier leicht zu viel des Guten getan und das Gegenteil der erwarteten Wirkung hervor⸗ gerufen: Je kleiner der Garten, deſto wegiger ſcharf dürfen die Gegenſätze zum Ausdcuck kommen. Es gab eine Zeit, da mußte im Gar⸗ ten alles ſeinen Abſchluß aus Eiſen mit mög⸗ lichſt viel verſchnörkelter Konſtruktion oder kaltem Beton erhalten. Heute kehrt man zurück zur naturgegebenen Gartenkultur und verwirft entſchieden alle künſtlichen In⸗ duſtrie-Fertigfabrikate(bunte Glaskugeln, Zwerge aus Ton, Gipsfiguren u. a. m.). Die erſte Beſichtigung hat u. a. gezeigt, daß bei Neupflanzungen im Vorgarten und Hintergar⸗ ten die ſpätere Entwicklung der Sträucher und Bäume wohl erwägt werden muß; ſo wird beiſpielsweiſe ein Pfirſichbaum vor dem Feu⸗ ſter des Vorgartens heute wohl noch ganz an⸗ genehm ins Auge fallen, ſpäterhin aber alle Sicht aus den Zimmern verdecken und dieſel⸗ ben zudem noch verdunkeln, als auch allen kleineren Pflanzen Licht und Luft entziehen und ihr Gedeihen unmöglich machen. Wenn wir dem Vorgarten auch eine ſo große Bedeu⸗ tung beigemeſſen haben— immer ſollte es für unſeren Siedler Hauptregel bleiben, ſobiel Raum als irgend möglich zur Erziehung von nutzbaren Pflanzen zu gewinnen, denn nur entlohnte Arbeit hat letzten Endes auch einen Sinn. Ein ungenannter Siedler berichtete uns bei dem Rundgang, daß er in einer Woche für 25 RM. Kopfſalat verkauft habe.— Ohne Fleiß, kein Preis! Nicht in letzter Linie dienen uns Kom⸗ poſthaufen zur Beurteilung von Fleiß, Sparſamkeit, Ordnungsliebe und der ganzen Tüchtigkeit des Siedlers. Wenn man das ſau⸗ bere Höfchen betritt und die gut gepflegten Kompoſthaufen erſter und zweiter Garnitur erblickt, ſo kann man dem Beſitzer ſchon von vornherein mit der Annahme begegnen, in ihm einen ſtrebſamen, intelligenten Mann zu be⸗ grüßen. Jeder Kompoſthaufen kennzeichnet eine gewiſſe Menge von Arbeit und Arbeitslohn, von Schaffenskraft und Sorge für die Zu⸗ kunft. Denn der Kompoſthaufen iſt nicht eine Spekulation von heute auf morgen, er iſt der Sammelpunkt aller möglichen und unmögliche Abfälle für Jahre im voraus, er iſt die Spar⸗ büchſe, in welche unausgeſetzt unſcheinbare Kleinigkeiten eingelegt werden, welche ſich mit der Zeit zu einem hohe Zinſen tragenden Ka⸗ pital anſammeln.„ Es liegt nicht im Sinne meiner Ausführun⸗ gen, auf die Verſchiedenartigkeiten und Ein⸗ zelheiten jedes Kleingartenbetriebes einzuge⸗ hen. Dafür iſt ſchließlich die Fachzeitſcheift des Kleinſiedlers zuſtändig. Zudem raten auch wir jedem einzelnen, ſich die wohlmeinenden Rat⸗ ſchläge der beauftragten Fachreferenten nicht nur in den Verſammlungen anzuhören, ſon⸗ dern auch in die Tat umzuſetzen. Im übrigen genügt uns bei der Ermittelung der Preisträger die Feſtſtellung, daß man im Gartenbetrieb auf eine ſyſtematiſche Eintei⸗ lung bedacht war und die dabei gezeigte Ge⸗ ſchmacksrichtung richtig war. Das Ergebnis des von der Gemeinde veranſtalteten Preis⸗ wettbewerbs ſoll letzten Endes dem Fortſchritt dienen, als Anſporn für alle, zu noch beſſeren Leiſtungen. ius. e eee eee lich abgehen. Deshalb: Vorſicht und nochmals Vorſicht! Vor allem muß die Umgebung der Stromleitungen gemieden werden! Unfug an Plakatſäulen. Man muß immer noch beobachten, daß Kinder an An- ſchlagſäulen herumſpielen und Stücke abzu⸗ reißen verſuchen und auch abreißen. Solcher Unfug wird beſtraft und ſind Eltern für ihre Kinder haftbar. Auch ſieht es dann ſehr unor⸗ dentlich aus, wenn in der Nähe der Säule Papierfetzen herumfahren. Eltern, warnt eure Kinder! i Auswahl des Arbeitsplatzes Schwerbe⸗ ſchädigter. In einem Urteil des Landesar⸗ beitsgerichtes Gleiwitz iſt erkannt worden: Die Hauptfürſorgeſtelle kann bei der Zwangszu⸗ weiſung eines Schwerbeſchädigten mit ver⸗ bindender Wirkung für den Betriebsfüheer feſtlegen, auf welchem Arbeitsplatz der zwangs⸗ weiſe zugewieſene Schwerbeſchädigte zu be⸗ ſchäftigen iſt. Enthält der Zwangszuweiſungs⸗ beſchluß keine Beſtimmung des Arbeitsplatzes, ſo kann der Betriebsführer ſelbſt beſtimmen, welchen Arbeitsplatz der Schwerbeſchädigte in ſeinem Betriebe einzunehmen hat. Der Be- triebsführer muß dabei aber angemeſſen auf die Art der Schwerbeſchädigung und der Vor⸗ bildung des betreffenden Schwerbeſchädigten Rückſicht nehmen. Morgentemperatur. 17 Grad Wärme verzeichnete heute früh das Thermometer. Hof⸗ fen wir, daß die Witterung wieder beſtän⸗ digeren Charakter annimmt, nachdem es in den letzten Tagen und Nächten genügend geregnet hat. Der reſtliche Teil der Ernte ſoll einge⸗ bracht werden. Veränderlich, zeitweiſe Regen Mit dem Abbau des ſkandinaviſchen Hoch⸗ druckgebietes hat die Geſamtlage eine Ver⸗ ſchlechterung erfahren. Von Weſten zieht eine Tiefdruckrinne nach Mitteldeutſchland hin vor, die durch das Zuſammenführen verſchiedener temperierter Luftmaſſen zu unbeſtändigem Wetter kam. Es kann mit Abkühlung gerechnet werden. Samstag: Veränderlich, doch meiſt be⸗ wölkt und zeitweiſe auch Regen, teilweiſe ge⸗ wittriger Natur. Bei weſtlichen Winden kühl. Die Ausſichten für Sonntag: Meiſt be⸗ wölkt und vereinzelte Niederſchläge. Mäßig warm. Abel ac ratele den U Diese f Leute und aus ihn fliegend ſichtbate daß er Unterle vonlan gen, fe Gith Poche heſſens ſchlag heftige Dotf Ha gelchlag det beit berſchont die ung anden, traßen meterſl, ſötunge Jahte d füllt St. ö neut“ Auslauf det Dor tobten. Waſſerm Dot füß usch wel let dete tehende Feldern gerichtet ſen wat Schlamm mit ver arbeiten Jab Mat⸗ Juhe, g. Oberſtein bon def es dabei wetter 1 leidenſc Stillegu maſſen! hundert Kohlen käume. Maſhin Vaſeer, lame HJabrilut Schlamm nach viel dings he genomm benutzt! Math lerkolont wurde e ctbeit Vetgze wen hier dot eine Mann 1 Ernte. and gi Itter auf det naſciner Dupauer gegeben, den az lahm det Fahtttich em gun einen Zu b die ahr duſgeay dan 9 e antüterz ihre Althe ſe Nei Nethi Neun zen don wubel fle c Kant h 7 1 U 1 Bunte Tageschronik Eine Vand flürzle ein Achern. Zwei hieſige Maurer, der b62jährige Funk aus Saßbachwalden und der berhes ratete 5 Dinger aus Lauf, waren mit dem Unterfangen einer Giebelwand beſchäftigt. Dieſe ſtürzte unvermutet ein und begrub beide Leute unter a Funk wurde durch die Stein⸗ und Schuttmaſſen völlig begraben, Dinger ſah aus ihnen nur noch mit dem Kopfe heraus. In 8 Eile machte man zunächſt den noch ichtbaren Dinger von den Schuttmaſſen frei, ſo aß er— wenn auch mit ſchweren Kopf- und Anterleibsverletzungen— mit dem Leben da⸗ vonkam. Auch Funk wurde noch lebend gebor⸗ gen, ſtarb aber bald darauf im Krankenhaus. Wieder ſchwere Unweller Gießen. Nachdem erſt in der vergangenen Woche Teile des Kreiſes Gießen und Ober⸗ heſſens ſtrichweiſe von Unwettern mit Hagel⸗ chlag heimgeſucht wurden, entluden ſich wieder Hatſge Wolkenbrüche über der Gegend. Das orf Harbach wurde von einem furchtbaren Ha⸗ gelſchlag heimgeſucht, der große Teile der Fel⸗ der verwüſtete. Was bei dem letzten Unwetter verſchont blieb, wurde nun reſtlos zerſtört. Da die ungeheuren Waſſermaſſen keinen Abfluß fanden, erreichte die Waſſerhöhe in den Dorf⸗ ſtraßen teilweiſe einen Stand von 60 Zenti⸗ metern. Mehrere Blitzſchläge richteten Zer⸗ ſtörungen an. In Harbach wurde ein 150 füll. alter Kaſtanienbaum von dem Orkan ge⸗ ällt. St. Goar. Ueber den Kreis St. Goar ging erneut ein ſchweres Gewitter nieder, deſſen Ausläufer, von Hagelſchlag begleitet, ſich in der e en Werlau am ſtärkſten aus⸗ tobten. Von den 17 75 ergoſſen ſich große Waſſermaſſen in das Tal und ließen den ins Dorf führenden Bach zu einem reißenden Strom anſchwellen. Nach kurzer Zeit ſtanden die Kel⸗ ler der am Bach und in der näheren Umgebung ſtehenden Häuſer völlig unter Waſſer. In den Feldern und Gärten wurde großer Schaden an⸗ gerichtet. Nachdem das Waſſer wieder abgefloſ⸗ ſen war, waren die Straßen überſät von Schlamm und Geröll. Die Bevölkerung ging mit vereinten Kräften an die Aufräumungs⸗ arbeiten heran. Jabrikſtillegung durch Anweller Idar⸗Oberſtein. Das Gebiet an der oberen Nahe, ganz beſonders aber die Stadt Idar⸗ Oberſtein, wurde im Verlauf von einer Woche von drei Unwettern heimgeſucht. Leider gab es dabei großen Schaden und beim letzten Un⸗ wetter wurde ein Fabrikbetrieb derart in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, daß eine 9 2 Stillegung eintreten mußte. Große aſſer⸗ maſſen drangen in den Fabrikhof ein, wo einige hundert Zentner Kohlen lagerten, riſſen die Kohlen mit und ergoſſen ſich in die Fabrik⸗ räume. Dieſe wurden zum Teil überſchwemmt. Maſchinen und Preſſen ſtanden bald unter Waſſer, wurden verſchlammt und verdreckt. Zu⸗ Fabien mit der Feuerlöſchpolizei verſuchten die abrikarbeiter die Waſſermaſſen und den Schlamm zu entfernen. Das gelang ihnen erſt nach vielen Stunden. Alsdann ſtellte ſich aller⸗ dings heraus, daß die Maſchinen ſo ſtark mit⸗ genommen worden ſind, daß ſie vorläufig nicht benutzt werden können. Vom Blitz erſchlagen Marburg. In der Nähe des durch ſeine Ma⸗ lerkolonie bekannten Dorfes Willingshauſen wurde ein 26jähriges Mädchen bei der Feld⸗ arbeit vom Blitz getroffen und ſofort getötet. Giftige Gaſe im Weinkeller Bergzabern. Der Weinhändler Fritz Mees von hier wurde im Keller von ſeiner Frau tot vor einem Faſſe liegend aufgefunden. Der Mann wollte das Faß reinigen für die neue Ernte. Dabei müſſen durch irgendeinen Um⸗ ſtand giftige Gaſe in dem Faß entſtanden ſein. Arm und Fuß weggeriſſen Oggersheim. Auf den Tod verletzt wurde auf der Straße nach Mutterſtadt der Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer Schöffel von hier durch einen Oppauer Laſtzug. Sch. hatte ſeine Abſicht kund⸗ gegeben, in einen Weg einzubiegen. Da er aber den ausgeſtreckten Arm wieder ſinken ließ, nahm der Laſtautoführer an, Sch. wolle in der Fahrtrichtung bleiben, und ſo riß das Auto dem nunmehr Ueberfahrenen einen Arm und einen Fuß fort. Ein Schirmgeſchäft ausgebrannt Frankfurt a. M. In dem Vorbau an der Liebfrauenkirche, in dem ſich u. a. ein Schirm⸗ geſchäft befindet, brach am Donnerstag Feuer aus. In wenigen Minuten fielen der Ver⸗ kaufsraum mit der geſamten Einrichtung und die angrenzende Reparaturwerkſtätte mit den aufgeſtapelten Schirmen und den leicht brenn⸗ baren Materialien den Flammen zum Opfer. Die auf mehrfachen Alarm mit drei Löſchzügen anrückende Feuerwehr konnte ein weiteres Um⸗ ſichgreifen des Feuers verhindern. An der Kirche ſelbſt entſtand kein Schaden. Bei der Erntearbeit tödlich verunglückt Marburg. Eine Haan aus dem Kreisort Mardorf bei Amöneburg fiel beim Korneinfah⸗ ren vom Wagen und geriet unter die Pferde, wobei ſie ſo l Verletzungen erlitt, daß ſie nach ihrer Einlieferung in die Marburger Klinik ſtarb. Die Frucht auf dem Felde verbrannt Darmſtadt. Trotz aller Warnungen gibt es noch Zeitgenoſſen, die im trockenen Felde mit ihren Rauchgewohnheiten Volksgut gefährden. Auf einem abgeernteten Acker bei Klein⸗Um⸗ ſtadt hatte jemand einen noch glimmenden Zi⸗ garren⸗ oder Zigarettenreſt weggeworfen, deſſen Glut weiterfraß und ſchließlich einen großen Weizenacker erfaßte, deſſen Ernte völlig ver⸗ nichtet wurde. Der Feuerwehr gelang es, ein Umſichgreifſen auf die weiteren noch nicht ab⸗ geernteten Aecker mit Einſatz aller Kräfte zu verhindern. Dildrudel vor einem Kraftwagen Bad Nauheim. Zwiſchen Köppern und Nie⸗ der⸗Mörlen ſchneiden mehrere Wildwechſel die Reichsautobahn. Dieſe Stellen ſind durch be⸗ ſondere Schilder kenntlich gemacht und Kraft⸗ wagenfahrer müſſen beſonders vorſichtig fahren. Erſt kürzlich wurde ein Hirſch überfahren. Die⸗ ſer Tage geriet ein ganzes Rudel Wild vor einen ſchnell fahrenden Wagen, wobei wieder ein Hirſch getötet wurde. er ſchwere Kraft⸗ wagen wurde ſtark beſchädigt. Exploſion einer Weinbergſpritze Oppenheim. In einem Ludwigshöher Wein⸗ baubetrieb explodierte eine Weinbergsſpritze, die ſicherlich älteren Datums war und dem ge⸗ wöhnlichen Druck von 10 Atmoſphären nicht mehr ſtandhielt, beim Füllen der Spritzörühe. Dabei wurde der 19jährige Otto Gräf ſo ſchwer im Geſicht und am Kopf verletzt, daß er ins Wormſer Krankenhaus eingeliefert werden mußte; ſein Vater Johann Gräf iſt mit leich⸗ ten Verletzungen davongekommen, wäbrend zwei weitere Perſonen durch den Luftdruck zur Seite geſchleudert wurden. Vom Auko überfahren Gladenbach. Ein Einwohner von hier be⸗ fand ſich mit ſeinem Fahrrad auf der Land⸗ ſtraße Biedenkopf— Gladenbach. Er fuhr vor einer Kurve gegen ein ihm entgegenkommendes Auto und wurde durch den Anprall ſo ſchwer verletzt, daß er einen dreifachen Schädelbruch erlitt. An den Folgen der Verletzung iſt er in der Marburger Klinik geſtorben, ohne das Be— wußtſein wiedererlangt zu haben. Lauerbach. Die vor 34 Jahren erbaute Scheune von Frau Mathies. in der andere Ein⸗ wohner Futtervorräte aufbewahrten, brach plötzlich in ſich zuſammen. Die Feuerwehr nahm die Aufräumungsarbeiten vor und brachte in zweiſtündiger Arbeit noch vor dem einſetzenden Regen das Futter anderweitig unter. Rüſſelsheim. In den Ovpelwerken fand ein aus Frankfurt ſtammender 28 Jahre alter Be⸗ triebsſchloſſer den Tod durch Berühren einer Starkſtromleitung. Brensbach. Zum Soldätchenſpielen wollten ſich mehrere Buben Säbel anfertigen, wobei ſie ſich gegenſeitig halfen. Einer hantierte dabei mit einem Beil und hackte einem anderen, der das Holz hielt, den klei nen Finger ab. Wer weiß um die Trikolore Beſcheid? Hanau a. M. Als dieſer Tage ein Schloſſer⸗ meiſter mit Reparaturarbeiten im Dachgebälk des ehemaligen Bekleidungsamtes in Hanau beſchäftigt war, entdeckte er eine zwiſchen Bret⸗ tern verſteckte, zuſammengerollte Fahne. Es handelt ſich um eine kunſtvoll genähte kleine Trikolore, in die folgendes Schriftſtück einge— rollt war: „Chilly in Nordfrankreich, den 5. 12. 1914. Die Beſitznahme der kleinen Fahne: Die Kompagnie hat den Abſchnitt B, welcher ſich zwiſchen den zwei Straßen Chilly—Moncourt befindet, beſetzt. Die Franzoſen liegen uns auf 100 bis 120 Meter gegenüber am weſtlichen Rand von Moncourt. Vor unſerem Schützen⸗ graben und dem der Franzoſen ſind ſtarke Drahtverhaue.. Am 25. Oktober 1914 prangte des morgens dieſe Fahne an unſerem Drahtverhau. Wie war ſie dahin gekommen? Die Pioniere hat⸗ ten bis 5 Uhr vormittags noch bei uns ge⸗ ſchanzt; von 5—6 Uhr wurde es ſo dunkel, daß man keine drei Meter weit ſchauen konnte. Dieſe Zeit mußten die Rothoſen gewählt haben. Gegen 9 Uhr gingen der Brigadekomman⸗ deur und der Regimentskommandeur in Be⸗ gleitung des Maſor v Rheinbaben durch die Schützengräben, um ſich von deren Verteidi⸗ gungszuſtand zu unterrichten. Alle ſahen ſie das Fähnlein im Drahtverhau wehen. Der Bataillons⸗Adjutant, Ltn. d. R. Schneider, Blitk in den Juchlhaus für hehler OL. Karlsruhe. Vor der dritten Strafkam⸗ mer hatten ſich der 45jährige Emil Tröndle und ſeine 41jährige Ehefrau Johanna ge— borene Farr, beide in Karlsruhe, wegen ge⸗ werbs⸗ und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu verantworten. Die Angeklagte hatte, wie die Beweisaufnahme einwandfrei ergab, von 1934 bis April 1938 vom Reichsbahninſpektor Ernſt Schreck, der als Beamter des Verkehrsbüros der Reichsbahndirektion Karlsruhe von 1932 bis April 1938 ſich mittels unlauterer Machen- ſchaften rund 100 000 Reichsmark verſchafft und nach Aufdeckung ſeiner Verfehlungen am 30. April dieſes Jahres erhängt hatte, bedeu⸗ tende Geldbeträge von zuſammen 10 000 RM. erhalten. Der Ehemann hat die von Schreck ſtammenden Gelder, die Schreck an die Che— frau Tröndle verſchenkt hatte, mit dieſer zu- ſammen im Haushalt und zu großen Anſchaf⸗ fungen verwendet. Beide Angeklagten haben den Umſtänden nach annehmen müſſen, daß Schreck, mit dem die Angeklagte jahrelang in intimen Beziehungen ſtand, die Gelder auf unlautere Weiſe an ſich ge acht hatte. Der Staatsanwalt beantragte für jeden der Ange— klagten 2 Jahre Zuchthaus, die Strafkam⸗ mer verurteilte ſie aber nur zu je 1 Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Anachlſame Elkern ſind ſlrafbar ſw. Langen. Die jetzt 19jährige Tochter der Eheleute Joh, und Kath. J. von hier war mit Einwilligung der Eltern monatelang nach Schluß ihrer Beſchäftigung in einer Fabrik zu einem verheirateten guten Bekann⸗ ten der Familie gegangen, um dieſem in Ab- weſenheit ſeiner erkrankten Ehefrau den Haushalt in Ordnung zu bringen und zu lochen. Da das Mädchen zuhauſe mit zwei Geſchwiſtern in einem Bett ſchlafen mußte, fand ſie es eines Abends bequemer, gleich bel dem Bekannten zu übernachten, da dieſer noch ein Bett im nicht benutzten Kinderzimmer frei hatte. Was dabei herauskommen mußte und auch tatſächlich eintrat, hätten ſich die Eltern überlegen müſſen, die nun wegen Kuppelei vor der Großen Strafkammer Darmſtadt ſtan⸗ den und angaben, die Tochter ſei zwar„ein biſſel leicht“, aber zu dem Mann hätten ſie volles Vertrauen gehabt. Das Gericht war anderer Auffaſſung über elterliche Pflichten und erkannte unter Zubilligung mildernder Umſtände gegen beide auf je vier Monate Ge— fängnis. Und biſt du nicht willig——— Kaiſerslautern. Wegen Einbruches in den nachbarlichen Hühnerſtall und Raubes einiger junger Gänſe erhielt der vorbeſtrafte Einwoh⸗ ner M. vier Monate Gefängnis. Er begründete ſein Vorgehen damit. daß der Nachbar ibm für Hilfeleiſtungen ein paar Gänschen verſprochen, ſein Verſprechen aber nicht gehalten habe, ſo⸗ daß er zum Einbruch und Diebſtahl gewiſſer⸗ maßen berechtigt geweſen ſeil ſetzte 20 Mk. für den aus, der die Fahne her⸗ unterſchöſſe. g Ein Kriegsfreiwilliger namens Unfried brachte das Kunſtſtück fertig und der Reſerviſt Karten holte ſie abends unter Lebensgefahr und brachte ſie glücklich zurück. Unfried erhielt die 20 Mk. und Karten wurde vom Regiment aus für das Eiſerne Kreuz vorgeſchlagen. Am 5. Dezember 1914 erhielt ich die kleine Fahne von Major von Rheinbaben zurück mit dem Bemerken, daß ſie als Eigentum bei der Kompagnie verbleiben ſolle. F. d. R. gez. Brüning, Kompagniefeldwebel 2./166.“ Anſcheinend hat ein ehemaliger Angehöriger der 2. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 166, der ſpäter irgendwie zu einem der Hanauer Erſatz⸗Bataillone verſetzt und ans Be⸗ kleidungsamt kommandiert wurde, kein beſſeres Verſteck für dieſe Kriegstrophäe gefunden, als ſie auf ſolche Weiſe den Zugriffen von Inter⸗ eſſenten zu entziehen. In dem oben angeführten Begleitſchreiben ſind eine Anzahl Namen genannt, deren Träger noch am Leben ſein dürften. Infolgedeſſen wäre es ſicher nicht ſchwer, den oder die Beteiligten 54 erfolgreichen Flaggeneinholung zu ermit⸗ teln. Wer etwas davon weiß, ſchreibe an den Ka⸗ meradſchaftsführer des ehem. Infanterie-Regti⸗ ments Heſſen⸗Homburg Nr. 166, Born, Hanau, Weſterburgſtraße 1. Gerichtssaal Das Arbeitsbuch verfälſcht pd. Kaſſel. Wegen Rückfalldiebſtahls in zwei Fällen und wegen Urkundenfälſchung verurteilte das Schöffengericht ein 25jähriges aus Calw ſtammendes Mädchen unter Einbe— ziehung einer am 1. April verhängten Ge— fängnisſtrafe von 7 Monaten zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Der Verurteilten wurden mildernde Umſtände zugebilligt, weil ſie zum großen Teil aus Leichtſinn., Torheit und aus einem merkwür⸗ digen dummen Stolze heraus gehandelt hat. — Das leichtſinnige Mädchen, dem es daheim auf dem Lande nicht gefallen hatte, war nach Kaſſel gekommen und hatte hier Arbeit ge— funden. Um nun einen guten Eindruck zu machen, hatte es in ſeinem Arbeitsbuche eine Beſcheinigung über eine Ztägige Arbeitszeit ſo abgeändert, daß daraus eine Arbeitsdauer von einem Jahre und mehreren Monaten wurde. Die bereits fünfmal wegen Diebſtahls vor⸗ beſtrafte Angeklagte hatte außerdem bei einer Freundin, die ſie beſucht hatte, ein Sparkaſ⸗ ſenbuch entwendet und darauf 50 Mk. abge⸗ hoben, ein Kleid und ein paar Halbſchuhe, die ſie lockten, an ſich genommen. Metzgerei geſchloſſen und ein Monat Gefängnis Offenbach. In einer hieſigen Metzgerei, in der ſchon früher Beanſtandungen wegen Ver— ſtoßes gegen das Lebensmittelgeſetz vorgekom⸗ men waren, wurden erneut verdorbene Fleiſch⸗ und Wurſtwaren feſtgeſtellt. Der Inhaber kam vor den Einzelrichter, wo ein Sachverſtändiger bekundete, daß die im Keller liegenden Be— triebsräume für eine Metzgerei gänzlich un⸗ geeignet ſeien und bei einer Schließung nicht wieder konzeſſioniert werden dürften. Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einem Monat Gefängnis und 30 RM. Geldſtrafe. Außerdem unterſagte er ihm die Weiterführung der Metzgerei in dem betreffenden Haus, be⸗ tonte aber, daß er ſein Gewerbe in ordnungs⸗ gemäßen Räumlichkeiten ausüben dürfe. Gelder ehemaliger Kriegsgefangener für ſich verbraucht Offenbach. Das Landgericht Darmſtadt hatte Mitte vorigen Jahres den 44 Jahre alten Joh. Matle aus Düſſeldorf zu zwei Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt, weil er als Gründer einer Ei⸗ genheimgruppe des Reichsbundes ehem. Kriegs⸗ gefangener etwa 10 000 RM. ihm ausgehändig⸗ ter Siedlungsgelder für ſich verbraucht hatte. Außerdem hatte er von einer Verſicherung für Bauſparverträge, hinter denen keine oder zah⸗ lungsunfähige Siedler ſtanden, 2000 RM. Proviſion bezogen. Dafür erhielt er Ende April weitere zweieinhalb Jahre Gefängnis, die mit der früher verhängten Strafe zu vier Jah⸗ ren Gefängnis zuſammengezogen wurden. Nach⸗ dem das Reichsgericht die von dem Angeklagten eingelegte Reviſion verworfen hat, iſt dieſes Urteil nunmehr rechtskräftig geworden. Sie hören im Rundfunk. Sonntag, den 14. Auguſt 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter,—„Bauer hör zu!“, Gymnaſtik. 8.30 Evang. Morgenfeier. 9.00 Joh. Bach. 9.40 Lerchen⸗ quartett. 10.00 SA.⸗Morgenfeier. 10.30 Morgen⸗ ſtändchen. 11.30 Mittagskonzert. 12.30 Märſche und Lieder. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Kaſperle in der Zeitung. 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30„Großer Preis von Europa für Krafträder“. 18.00„Aehrnet“, Hörfolge aus dem ſchwäb. Ernteleben. 19.00 Tanz⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik. 19.30 Sportbericht. 19.45 Internat. Ruderregatta der Wörtherſee⸗Sportfeldes. 20.00 Nach⸗ richten. 20.10 Heitere Abendmuſik. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter- und Sportbericht. 22.30 Tanzmuſik. 24.00—3.00 Nachtkonzert. Seb. Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldun⸗ gen. 8.05 Wetterberichte. 8.10 Evang. Morgenfeier. 8.50 Weltliche Orgelmuſik. 9.10 Stärker als jede Lehre iſt die Stimme unſeres Blutes. 9.30 Chor⸗ geſang. 10.00 Mein Herz ſei fröhlich und ſchaue auf und um. 10.30 Ewiges Deutſchland. 11.10 Lebens⸗ wege deutſcher Künſtler. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Deutſche Amateur Straßenmeiſterſchaften der Radfahrer in Gießen. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Kinderſtunde. 14.30 Meiſter der Kinoorgel. 14.45 Volkstum und Heimat. 15.30 Großer Preis von Europa für Krafträder. Dazwiſchen Nachmittags⸗ konzert. 18.00 Und nach der Rundfunk⸗Ausſtellung? Ein Mikrofonbummel durch die Reichshauptſtadt. 19.00„Nur ſo!“ Frohſinn am Abend. 19.30 Sport⸗ ſpiegel des Sonntaas. 19.45 Internationale Ruder⸗ regatta der Wörtherſee-Sportfeſte. 20.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. 20.10 Allerlei Spuk und allerlei Scherze. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.10 Wet⸗ terbericht, Nachrichten. 22.15 Sportbericht. 22.30 Zu Tanz und Unterhaltung. 24.00—3.00 Nachtmuſik. Montag, den 15. Auguſt 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter, landw. Nach⸗ richten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der Abend⸗ nachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Unterhaltungsmuſik. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Fortſetzung des Mittags- konzertes. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Unbekanntes aus Schwa⸗ ben. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Von lieben Menſchen. 19.50 Nachrichten. 20.00„Welle 1838 bis 1938“. 22.15 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24.00—3.00 Nacht⸗ konzert. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. genſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 9.50 Vom richtigen Schenken! 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht, Städt. Markt- bericht. 11.45 Volk und Wirtſchaft. 12.00 Schloß⸗ konzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Schloßkonzert(Fortſetzung). 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.15 Muſikaliſche Kurzweil. 15.00 Für unſere Kin⸗ der. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.30 Werkſingen. 18.00 Zeitgeſchehen im Rundfunk. 18.30 Der fröhl. 6.00 Mor⸗ Lautſprecher. 19.00 Dem Opernfreund. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetterbericht. 20.15 Der rote Faden. 21.00 Unterhaltungskonzert und Tanz. 22.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 22.10 Wetter, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.35 Blasmuſik aus Eng⸗ land. 23.15 Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24.00—3.00 Nachtkonzert. 5 Gefälſchle Beſtellſcheine pd. Frankfurt a. M. Nachdem der Ange⸗ klagte ſeine zehnte Vorſtrafe im Februar des Vorjahres verbüßt hatte, begann er im April mit neuen Straftaten auf dem Gebiet des Be— trugs. Damals weilte er in Berlin und ver⸗ trieb ein Reinigungsmittel, das er als Boh⸗ nerwachs anpries, das ſich aber als wertlos erwieſen hat. Er reiſte dann im Frankfurter Bezirk als Vertreter einer anderen Firma und reichte, als man ihm Beſtellungen über ein bezw. fünf Kilo eines Reinigungsmittels machte, in Abänderung der gegebenen Auf⸗ träge Beſtellungen über zehn bis 25 Kilo ein, wodurch er ſich der Urkundenfälſchung und des Betrugs ſchuldig machte. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Angeklagten zu 15 Mo⸗ naten Gefängnis. 0 115 500 Mk. Skeuerſtrafe! pd. Frankſurt a. M. Wie das Finanzamt bekannt gibt, wurde der Hoch- und Tiefbau⸗ unternehmer Philipp Siefel, Frankfurt a. M.; Hügelſtraße 74, wegen Einkommenſteuerhin⸗ terziehung für die Jahre 1935 und 1936 mit 87 000 Mk. und Gewerbeſteuerhinterziehung für die Jahre 1936 und 1937 mit 28 500 Mk., zuſammen 115 500 Mk. Geldſtrafe belegt. Es liegt hier eine beſonders verwerfliche Hand— lungsweiſe vor, weil der Täter die ihm aus Reichsaufträgen zugefloſſenen hohen Gewinne durch Vornahme falſcher Buchungen der Be— ſteuerung entzogen hat. Arbeilsverweigerung bringt Gefängnis Neuwied. Amtsgericht Neuwied ver⸗ urteilte einen 24jährigen jungen Mann aus Neuwied, der ſchon achtmal wegen Bettelns vorbeſtraft iſt, zu einer Woche Gefängnis. Bei ihm kam die Verordnung zur Sicherſtel⸗ lung des Kräftebedarfs für Aufgaben von be⸗ ſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung in Be— tracht. Er war aufgefordert worden, ſich beim Arbeitsamt Trier zu ſtellen. Dieſer Auffor⸗ derung kam er aber nicht nach, angeblich, weil eine Frau ihn dazu beſtimmt habe. In der Urteilsbegründung wurde betont, daß in einer Zeit, wo jede Arbeitskraft notwendig ge⸗ braucht wird, niemand abſeits ſtehen darf. Das * dieher wurden 4/11 erntekindergärten, 3117 Schweſternſtationen, 22 280 flliſe- und Beratungsſtellen neben vielen anderen ſozlalen Einrichtungen durch die neb. geſchaffen. Durch deine Mmitgliedſchaft zur nv. niiſſt du Neles Werh erweltern. 9 — — Ihre Vermählung Beehren ſich anzuzeigen Karl Winkler Maria Winkler geb. Galkenhãuſer Viernheim, 13. Auguſt 1938 7 Netex Mo Katlaxina M&œll geb. Helbig Vermählte Viernheim Froschhausen b. Seligenstadt' 14. August 1938 —— een,. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unseren ge- liebten einzigen Sohn, unseren lieben Bruder und Schwager Kurt Hofmann im jugendlichen Alter von nahezu 18 Jahren durch ein tragisches Geschick aus unserer Mitte zu reißen. Um ein Gebet für unseren lieben Verstorbenen bitten Viernheim, den 12. August 1938 Die tieftrauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet heute Samstag nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Weinheimerstraße 64/1, aus statt. Jodes- 7 Anzelge Der Herr hat's gegeben, Der Herr hat's genommen, Der Name des 2 sei gelobt! Als Verlobte grüßen Venchen Beikert Eoͤmuno Sieg frieo Viernheim Mannheim · WVallſtaòt 14. Auguſt 1936 —— Hlulo ung Motorrad Derellung. in all. Dimenſionen ſtets am Lager Lorſcherſtraße Fernſprecher 89 Als Derlobte grüßen Sretel Rühlwein Wilhelm Englert Diernheim, 14. Auguſt 1938 Kieineres zu kaufen geſucht. Angebote unt. Nr. 400 an die Ge⸗ ſchäftsſt erbeten Aller zu verpachten. 40 Ar,„ähed Ort., d. Hälfte m Korn Zum Elin machen hon Gurten u. Donnen empfehle: Frleürfensfelder Steinzeug Liter 15 Pfennig Hönrer Steinzeug Liter 20 Pfennig Wenn Sie einmal etwas anzubieten haben oder wenn Sie etwas kaufen, mleten oder vermieten wollen, sa- am Am Rathaus br Rathaus gen Sle es stets durch r* r elne „Kleine Anzeige“ m unserer Zeltung Hler findet ſhre An- zelge eine starke Be- Haus- und Küchengeräte Eisenwaren Lenrung gesuem Ehrlicher, ſtrebſamer Junge, 5 das achtung. riſeurhandwerk gründlich erlernen he kann ſofort eintreten bei Der Verlag Damen⸗ u. Herrenfriſeurmſtr. Peter Taulerisnüier abgeernt. kann ſof angetreten werden Näh. Auskunftst. Aller 25 Ar, zu ver kaufen, ſowie Acker, 17 Ar, zu verpachten. (Beide Nähe des Dorfes). Näh. Auskunftst. Ein guterhaltenes Herrenrad und eine Aulonanerſe zu verkaufen. Kühnerſtr. 19 Werdet Mitglied der NS Lumvertheimerſtraße 10 „Zum freischiliz Die Kapelle OEG. Bahnhof Samstag ab 8/ Ahr Morgen Sonntag Sonntag ab 5 Ahr TANZ „Deutscher Halser“ Fernſprecher 10 TANZ Erstklassige Spelsen und Getränke inunnadudduunnddamn z um billigen Prerſen in reicher Auswahl Es ladet freundlichſt ein P. Zochim Es ladet herzl. ein Familie Weſchmann l Saftladen Jeden Sonntag Janz Es ladet ein Fam. Heſch Terriss eng Sarumole werden bei mir zu jedem Schuh tragbar für—.70 angefſußt. Maſchen werden aufgefangen Annahme bei Hedwig Weißenberger Weißwaren, Viernheim, Saarſtraße Baucksaclen Mernneimerbosszůalluag in einfacher bis feinstei Ausführung bei billig- 1 Reiben und Bůrſten brauchen Sie nicht mehr, ster Brechnung liefer. wenn Sie genko behmen. Senko s Ein Buchdruckere weichraft ſchafft die dalbe 8 unsere was. Nee durch richtiges Ein weichen der Waͤſche am Abend vor dem Waſchtag. Suͤr nur J3 Pfennig beſorgt Sento über Nacht das Schmuczloͤſen und zieht die gröͤbſten Verun · reinigungen und Slecke heraus o Vorwaſchen, ſcharfes 934 85 m. Brot für 100 000 in 1 Stunde verbrannt der Schule kunassene (Goetheschule) Unſer Schulkamerad Kurt Kojmann wurde unerwartet infolge Herzſchlages abae⸗ mehrere Schulkameraden. 3. Ziehungsta 98 Gewinne 66 68 Muy FRITScH oUsTHHUsER DD Heiraten oder nicht heiraten— das iſt Außerdem ſchönes Beiprogramm und e ee er de Central⸗Film⸗Palaſt Samstag, Sonntag und Montag Das entzückende Ufa⸗Großfilmwerk 228 Gewinne 28170 33171 58352 59883 99040 103915 Mex flat gewonnen 335936 343634 3806 Gewinnauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie 9 11. Auguſt 1938 In der heutigen Vormitkagsziehung Wurden gezogen rufen. Wir werden unſerem Kameraden die 12 zu 15988 22 132220 iſ Tei ewinne zu 10000 5 5 9 5555 5 0 an der 1888 1 1 eerdigung heute nachm ttag? Uhr Zuſammen⸗ 8 Gewinne zu 8900 Am. 124809 208227 S0 770 389812 kunft um 4 Uhr bei Schulkamerad Kirchner 20 Gewinne zu 2000 RM. 5679 3407 80450 88217 119117 im Rheingold“ 133312 162033 215519 233256 392502 1 5 11 4 28 Gewinne zu 1000 RM. 10994 26113 29710 58739 89504 61729 Es erwartet vollzähliges Erſcheinen 85007 65889 100213 . 149439 201425 233475 240587 33058 1 zu 500 RM. 2177 8696 8726 29531 33402 52774 68902 70984 89708 92872 100020 100982 1 665 685 92823 145744 138827 138597 149080 143787 147087 153153 185087 17808 189017 189488 222441 227364 238126 246486 267634 274089 2 292811 302500 319548 315181 315759 318180 325884 33 343234 344776 348007 377468 378441 385577 399921 98100 0825 330886 u 800 RM. 3118 5989 8308 13191 18883 227183 5858 35708 37100 38173 39741 40435 51583 85583 72743 74683 78387 77918 79510 78685 87888 88030 111032 117179 120787 121401 134865 135109 135539 138712 138982 149089 181878 156180 156718 158380 164080 184588 hier die Frage. 1 0 5 0 N N N . * neueſte Afa⸗Tonwoche. Werktags ab 9 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr SDS und ab 9 Uhr 2. Vorſtellung. — S /// Y YßvßvTVT lem, rr 188274 175738 178909 180439 180728 188225 186626 189850 180177 188089 193887 292887 298473 208719 213505 214663 215455 215471 222957 222431 222838 231677 234440 248477 245288 245342 247721 251817 289871 281185 282585 274018 278088 288647 291506 281152 295589 295803 297503 302484 304411 305742 307088 310588 310788 311825 311813 317902 319042 321042 322082 827990 333885 336473 338872 351851 355111 357948 387082 387558 369526 371088 376091. 376331 379852 382002 383022 384690 398246 In der heutigen Nachmittaasziebung wurden gezogen 2 Sewinne zu 50000 RM. 109902 2 Gewinne zu 10000 RM. 190510 4 Gewinne zu 5000 RM. 29162 229818 14 Gewinne zu 3000 RM. 125196 155715 198618 275841 288688 306023 323501 18 Gewinne zu 2000 RM. 41888 1031986 242989 284122 341814 3862000 374845 375057 52 Gewinne zu 1000 RM. 7478 19909 28787 64191 64326 70073 81084 101708 1197901. 124930 142737 163574 181652 212321 243703 810 1252 264777 286528 308232 322126 323889 323999 326444 90 Gewinne zu 590 RM. 14812 16062 28280 33876 88307 66710 75809 78278 77746 85433 95524 95880 9579886 ſo2z 586 1206512 128549 132884 136408 172453 213850 222081 226138 228433 231067 242511 280280 261622 275887 292415 288280 301885 313661 322781 329151 334821 888846 348682 360955 367148 373 108 374069 377202 377219 382323 388241 208 Gewinne zu 300 RM. 981 8184 21024 23981 24100 36683 37993 38706 39839 42883 68118 67328 70008 73113 78126 78334 81492. 86312 92318 96928 99831 104779 105819 ſos 288 108449 199741 1197383 112780 114087 117951 118891 121840 131778 135129 138977 139874 142989 144431 145833 148402 149 180598 151748 153778 185908 158888 163489 163905 164850 175727 178525 187283 188759 188859 197809 200890 202548 217642 218541 225548 231308 237448 248384 247610 250831 255200 288681 288302 271888 275053 275719 278799 277890 279214 283218 283336 284842 287015 318345 324175 324429 331524 331581 331858 332115 841279 342382 343628 348940 348205 347188 348282 350384 350825 383046 355375 358894 367838 372705 382345 387845 389033 390078 391816 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 2 zu ſe 100000, 2 zu ſe 50000, 10 zu je 30000, 18 zu je 20000, 88 zu je 10000, 172 zu ſe 5000, 348 zu je 3000, 882 zu je 2000, 2684 zu ſe 1000, 4398 zu je 500, 9048 zu je 300, 215340 zu je 150 RM. ebe Tauer: Harten e Uriel n sorgfältiger ausführung llefert die zuchuruckerel lernhelmer Olkszellung — Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver loren! Pereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend Singſtunde. Ich bitte dringend, daß der letzte 3 zur Stelle iſt. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute Samstag abend gemütliches Beiſam⸗ menſein bei Mitglied Leonh. Knapp im Gaſt⸗ haus„Zur Krone.“ Zugleich Beſprechung über unſeren Familienausflug. Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz Sonntag nachmittag 1 Uhr e Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue Harmonie. Heute abend Singſtunde. Alle Sänger pünkt⸗ lich und vollzählig! Der Vorſitzende. Geflügelzuchtverein Viernheim 1926 Samstagabend, 8.30 Uhr, aten Mitgliederverſammlung im Gaſthaus„Zur Sonne.“ Tagesordnung: Zuſammenſchluß der beiden Vereine. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Kleintierzuchtverein 1916 Samstag, den 13. Auguſt, abends 8.30 Uhr, Mitgliederverſammlung. Sonntag, 14. Aug., morgens 10 Uhr, Vorſtandsſitzung im Lokal und nachm. 1.19 Uhr Abfahrt der Selbſtver⸗ wertergruppe nach Worms mit der Staats⸗ bahn. Pünktliches Erſcheinen wünſcht der Vorſtand AS.⸗Bauernchajt Im Kaſten der Bauernſchaft iſt die Verord⸗ nung über den Abſatz von Frühkartoffeln ver⸗ öffentlicht, worauf hiermit aufmerkſam ge⸗ macht wird.(Siehe Bauernzeitung Nr. 26) Da die diesjährige Flachsernte in nachſter Zeit zur Ablieferung kommen ſoll, bitte ich die Flachsanpflanzer für rechtzeitige Einbrin⸗ gung des Flachſes beſorgt zu ſein. Der Ortsbauernführer. Brieftaubenverein Sonntag, 14. Auguſt, vormittags 9 Uhr: Ein⸗ ſetzen zum Vorflug, bei gutem Wetter müſſen ſich die Züchter früher bereit halten. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Abfahrt der Teilnehmer am Sportfeſt in Sek⸗ kenheim Sonntag vorm. 6.45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Lokal in Seckenh.:„Pfälzer Hof.“ Handball⸗Trainingsſpiele Sonntag vorm. 10 bzw. 11 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherſtr. Betr.: Kameradſchaftsabend am Sonntag. Fuß⸗ und Handballer, Turner, Turnerinnen und Leichtathleten, überhaupt alle Mitglieder des Vereins treffen ſich morgen abend mit ihren Angehörigen zu einem ge⸗ mütl. Beiſammenſein in der Sporthalle. Unſer Grundſatz— Pflege der Kamerad⸗ ſchaft— ſoll hier erneut ſeine Verwirk⸗ lichung finden. Fehle niemand! zportvereinigung Amicitia 09 e. V. Die Freundſchaftsſpiele der 1. Mannſchaft und Erſatzliga müſſen wegen Abſage des Gegners ausfallen. Der Vereinsführer. * S feix mil Die hell tät Flie ſtet Pri 901 cini ut fer ſch Ji