2 Amfsblalt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 191 eiertagen. 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, Donnerslkag iernheimer gerkundigungsbiatt ber N69 A. Blernhein 2 5 Anzeigenprels: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 7 Zur Zeit iſt Anzei 81 2 baer Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarck den 18. Auguſt 1938 r. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang Abrechnung mit tſchechiſchen Machenschaften Abgeordneter Kundt telt die Unmöglichkeit der Prager Negierungsvorithläge ſeſt Völliger Sfaatsumbau gefordert Das Jugeſländnis der Aulonomie als einzige Löſung Prag, 18. Auguſt In der am Mittwochnachmittag ſtattgefunde⸗ nen Sitzung der Regierung mit der Delegation der Sudetendeutſchen Partei, in der auch die Vertreter der Koalitionsparteien anweſend waren, nahm Abgeordneter Kundt zu den Darlegungen des Miniſterpräſidenten Dr. Hodza und zu den Ausführungen der Ver⸗ treter der Koalitionsparteien Stellung. Im Bewußtſein der europäiſchen Verantwor⸗ tung, die den Verhandlungen dieſes Kollegiums 82 ing Abgeordneter Kundt auf den In⸗ alt der Ausführungen des Miniſterpräſidenten vom 11. Auguſt 1938 ein und ſagte u. a.: Unſere Skizze geht von der berechtigten Auf⸗ aſſung aus, daß die Tſchecho⸗Slowakei ihrer na⸗ ürlichen Zuſammenſetzung nach kein National⸗ ſtaat einer beſtimmten Nation ſein kann, ſon⸗ der ein Nationalitätenſtaat iſt und 1 aufgebaut ſein muß. Als not⸗ wendiges Aufbauprinzip verlangt unſere Skizze im Sinne der acht Karlsbader Forderungen Konrad Henleins nicht nur die geſetzliche Ver⸗ ankerung der Gleichberechtigung der Staats⸗ bürger ohne Unterſchied der Nationalität, ſon⸗ dern vor allem die Anerkennung und verfaſ⸗ ſungsmäßige Verankerung dieſer Gleichberech⸗ tigung und einen dementſprechenden Umbau des Staates von Grund aus. Das Ergebnis der rigoroſen Praxis der Staatsführung und Staatsverwaltung iſt die Tatſache, daß dieſer Staatsraum immer mehr und mehr durch ſein ungelöſtes Nationalitäten⸗ problem ein Raum nicht nur innerſtaatlichen Unfriedens, ſondern auch europäiſcher Friedensgefahr wurde. Dieſe Tatſache iſt die Urſache der Miſſion Lord Runci⸗ mans! Leider muß ich feſtſtellen, daß die vor⸗ gelegten Elaborate der Regierung in keiner Hinſicht einen Vorſchlag darſtellen. der von Ihrer bisherigen Auffaſſung im Grundſätzlichen abweicht und ſich den tatſächlichen Verhältniſſen und unſerer Auffaſſung irgendwie nähert. Wenn der Miniſterpräſident im Namen der Regierung zu beweiſen verſucht, daß es kein deutſches Siedlungsgebiet gibt, ſo iſt für die⸗ ſen Verſuch kennzeichnend, daß er ſich auf Zah⸗ len jenes Beſiedlungszuſtandes ſtützt, die durch ſtaatliche oder vom Staat geförderte Maßnah⸗ men ſeit 1918 herbeigeführt wurden. Die Stel⸗ lungnahme der Regierung läßt alſo jene Forde⸗ rungen unſerer Spitze 5 75 acht, die die Schaf⸗ Ba nationaler Verwaltungseinheiten auf dem eſiedlungszuſtand vom Jahre 1918 aufbaut Sie werden aber niemals von uns erreichen, daß wir die Ergebniſſe der Tſchechiſierungsaktion 1 Gebiete irgendwie anerkennen werden Wenn die Regierung beantragt, den Aufbau der nationalen Selbſtverwaltung im Rahmen der bisherigen territorialen Selbſtverwaltungs⸗ verbände zu vollziehen, ſo liegt darin eine Ablehnung unſeres Vorſchlages über die allein zweckmäßige Form einer wirk⸗ lichen Selbſtverwaltung. Ich ſtelle hierzu feſt, daß in dieſem Punkt der Vorſchlag der Regie⸗ rung und unſer Vorſchlag unüberbrückbar ſind, weil ſie von ganz verſchiedenen und ge⸗ radezu gegenſätzlichen Auffaſſungen ausgehen. Ihre Auffaſſung von der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik als einen Nationalitätenſtaat brachte mit ſich, daß Sie es als ſelbſtverſtändlich an⸗ ſehen, daß die nicht⸗stſſchechiſchen Völker und Volksgruppen nur Minderheitenrechte haben könnten, nie Gleichberechtigung. Damit wird unſer Vorſchlag der Volksver⸗ tretung als Spitze unſerer Selbſtverwaltung und Repräſentant unſerer Volksgruppe als Rechtsperſönlichkeit abgelehnt. Wir müſſen folgerichtigerweiſe bei unſerer Auffaſſung vom Staate verlangen, daß gewiſſe Fragen, welche die Lebensintereſſen der einzel⸗ nen Völker und Volksgruppen beſonders be⸗ rühren, nicht von mechaniſchen, rein arithme⸗ tiſchen und dauernden tſchechiſchen Parlaments⸗ mehrheiten und nun auch Landtagsmehrheiten allein entſchieden werden, vielmehr, daß ſich Völker und Volksgruppen gewiſſe Angelegen⸗ heiten, die von ihnen unbeſchadet der Einheit allein verwaltet werden können, auch allein ent⸗ ſcheiden. Wir gehen keineswegs ſo weit, eine Zerſchlagung des Zentralparlaments zu verlan⸗ en. Wir zerſchlagen auch nicht die weſentlichen Zentralbehörden. Wir fordern aber jene rechts⸗ tſchechiſchen Maßnahmen, die eine entſprechende Rechtsſtellung der einzelnen Völker und Volks⸗ gruppen im Zentralparlament gewährleiſten und damit bei den Zentralbehörden zum Aus⸗ druck bringen. Aus dieſen Feſtſtellungen geht eindeutig her⸗ vor, daß zu Beginn unſerer Diskuſſion zwiſchen unſerer und Ihrer Auffaſſung eine unge ⸗ heuer große Kluft beſteht. Zuſammenfaſſend dürfen wir daher ſagen: Die Feſtſtellung des Herrn Miniſterpräſidenten, daß unſere Skizze und die Regierungselaborate gemeinſam als eine geeignete Grundlage für die Verhandlungen in Frage kommen, ſteht im Gegenſatz zu dem von der Regierung und dem Koalitionsausſchuß gegenüber unſerer Skizze in ihren Entwürfen bereits zum Ausdruck gebrach⸗ ten ablehnenden Standpunkte. Die Regierungs⸗ elaborate ſind in ſachlicher Hinſicht im diame⸗ tralen Gegenſatz zum Inhalt unſerer Skizze und zu unſerer Auffaſſung über eine Löſung des Nationalitätenproblems. Ich habe Ihnen nun offen und ehrlich unſeren Standpunkt und den Anterſchied zu Ihtem Standpunkt dargelegt. Ich erwarte, daß Sie ebenſo offen und ehrlich hierzu Stellung neh⸗ men werden. Allerdings machen wir Sie darauf aufmerkſam, daß die Geduld unſerer Be⸗ völkerung. die noch kein Zeichen guten Willens von Ihrer Seite geſpürt hat, weniger groß iſt als unſere Geduld. Wenn weiterhin tſchechiſche Organiſationen und Perſönlichkeiten und tſchechiſche Regierungsblätter kein Zeichen guten Willens von ſich geben, vielmehr ſich in Angriffen gegen das Sudetendeutſchtum und das deutſche Volk überhaupt überſteigern. dann dür⸗ fen Sie ſich nicht wundern, daß das Sudeten⸗ deutſchtum in ein immer größeres Mißtrauen Ihnen gegenüber hineingetrieben wird. Ge⸗ fährlich aber iſt es, daß der Verband der tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Offiziere den bekann⸗ ten Aufruf erlaſſen kann, der in diametra⸗ lem Gegenſatz zu den Verſicherungen der Re⸗ gierung und auch zu Ihren letzthin abgegebenen Verſicherungen ſteht. Wie ſoll die deutſche Be⸗ völkerung den Verſicherungen der Regierung glauben, wenn ein ſolcher Aufruf. wie der der Offiziere erſcheinen kann, ohne daß er ſofort beſchlagnahmt und von der Regierung offiziell desavouiert wird. Daher mache ich Sie abſchließend darauf auf⸗ merkſam. daß unſere Verhandlungen nur fort⸗ geführt werden können, wenn nicht nur durch Erklärungen am grünen Tiſch, ſondern auch in der Haltung der tſchechiſchen Preſſe, der tſche⸗ chiſchen Organiſationen und ſtaatlichen Organe, ſowie durch entſprechende Maßnahmen zur Schaf⸗ fung pſuchologiſcher Vorausſetzungen ſeitens der Regierung und ſeitens der dieſe tragenden tſchechiſchen Regierungsparteien der verkündete gute Wille auch vor aller Oeffentlichkeit bewie⸗ ſen wird. Lord Runciman in Böhmiſch-Kamnig Lord Runciman weilte in dieſen Tagen als Gaſt des Grafen Kinsky auf deſſen Gut in Böh⸗ miſch⸗Kamnitz. Dabei wurde dieſe Aufnahme gemacht, auf der man(von links nach rechts) Graf und Gräfin Kinsky und Lord Runciman ſieht. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Deulſchland hat wieder Sregeltung Vollendele und geplanke Neubaulen der Kriegsmarine Berlin, 17. Aug. Die vom Oberkommando der Wehrmacht herausgegebene Zeitſchrift„Die Wehrmacht“ hat ihr neues Heft der deutſchen Kriegsmarine gewidmet. Der Oberbefehlshaber der Kriegs- marine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder. erklärt in einem Geleitwort, daß weiteſten Volkskreiſen Einblick in die Arbeit der heu⸗ tigen deutſchen Kriegsmarine gegeben werden ſolle, und daß dieſem Heft jener Widerhall zu wünſchen ſei, der der Neigung des deutſchen Volkes zur See und dem berechtigten Anſpruch auf Deutſchlands Seegeltung entſpreche. Der Chef des Stabes der Seekriegsleitung, Vizeadmiral Guſe, gibt dann einen ausführ- lichen Ueberblick über den Wiederaufbau der deutſchen Flotte nach dem Weltkriege. Im Sinne des nunmehr gleichberechtigten Wieder- aufbaues entſtanden in Deutſchland zwei Schlachtſchiffe von 26,000 Tonnen. Die„Gneiſenau“ wurde am 21. Mai in Dienſt geſtellt, das Schweſterſchiff„Scharn⸗ horſt“ wird in wenigen Monaten ebenfalls dienſtbereit ſein Zwei weitere im Bau be⸗ findliche Schlachtſchiffe ſind 35,000 Ton⸗ Der Reichsparteitag wird vorbereitet Ueber 400 000 dienſtliche Teilnehmer ſind angemeldel Nürnberg, 17. Auguſt Der erſte Abſchnitt der Vorbereitungsmaß⸗ nahmen für den diesjährigen Reichsparteitag iſt — wie die NSK. aus Nürnberg meldet— be⸗ reits zum Abſchluß gelangt. Die Organiſations⸗ leitung arbeitet mit Hochdruck. Die Vorkom⸗ mandos der Gauleitungen ſind aus allen Gauen des Reiches bereits in Nürnberg eingetroffen. Der Aufbau der großen Zeltſtädte iſt bereits faſt vollendet. Auch in dieſem Jahre werden über 400 060 Politiſche Leiter, S A., NS KK., Arbeitsdienſtmänner und Hitler⸗ jungen am Reichsparteitag teilnehmen. Da⸗ von kommen über 30 000 aus den Oſtmarkgauen. Außer dieſen dienſtlichen Teilnehmern ſind Be⸗ ſucher in einer ſchon jetzt die Meldungen der ver⸗ gangenen Parteitage weit überſteigenden An⸗ zahl angemeldet. Beſonders groß iſt in dieſem Jahre das In⸗ tereſſe der Auslandspreſſe und der pri⸗ vaten Beſucher aus dem Auslande. Aus allen Ländern und Erdteilen ſind Beſucher angemeldet., die an dem großen Erlebnis des Reichsparteitages teilnehmen und dabei das nationalſozialiſtiſche Deutſchland kennenlernen werden. dr. Georg heim geſtorben Nürnberg, 17. Auguſt In Würzburg ſtarb im 73. Lebensjahr der frühere Reichstags⸗ und Bayeriſche Landtags- abgeordnete Dr. Georg Heim, ehemaliger Leiter der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft baveriſcher Bauernvereine in Regensburg. nen groß. In welchem Maße darüber hin⸗ aus noch Schlachtſchiffe gebaut werden können, hängt von der auf Grund des Vertrages mit England verfügbaren Tonnage ab. Mit der Fertigſtellung der beiden im Bau befindlichen Flugzeugträger von je 19 250 Tonnen wird Deutſchland zwei Einheiten beſitzen, die von vornherein für ihre Beſtimmung geplant wurden. An ſchweren Kreuzern, für die im vorigen Jahr allgemein eine Baufeier⸗ zeit bis 1942 vereinbart wurde, befinden ſich drei in Bau, von denen„Blücher“ und „Admiral Hipper“ vom Stapel gelaufen ſind und ihrer Vollendung entgegen gehen. Da der Bau derartiger Kreuzer auf Grund von Vereinbarungen bei allen Seemächten einge; ſtellt iſt, ſind dieſe Neubauten die vorläuffg letzten dieſer Art. An leichten Kreuzern ſind zwei von ebenfalls 10000 Tonnen im Bau und drei weitere von 7000 Tonnen in der Entwurfbearbeitung. Mit der Schaffung eines Zerſtörertyps von 1625 Tonnen verfügt auch Deutſchland wieder über Fahrzeuge die den Anforderungen an einen modernen Kreu⸗ zer gerecht werden. Sechzehn Zerſtörer ſind bereits zur Front getreten oder werden in Kürze folgen. Sechs weitere Fahrzeuge ſind im Bau, vier im Bauprogramm des lau⸗ fenden Jahres vorgeſehen. Ganz neu mußte die U⸗Boot⸗Waffe geſchaſen werden. 24 Boote von 250 Tonnen und 13 von 500 Tonnen und etwa 700 Tonnen befinden ſich bereits an der Front. Durch den weiteren Bau von 31 U-Booten wird die durch den Vertrag geſetzte Grenze nahezu ausgeſchöpft werden. An kleinen Torpedobooten von 600 Tonnen ſind 18 im Bau. Für die küſtennahen Gewäſſer hat die Technik durch die Entwicklung der modernen Motoren die Möglichkeit geſchaffen, in den Schnellboo⸗ ten einen neuen, beſonders wirkſamen Tor⸗ pedoträger zu bauen. Neben 13 fertigen Boo⸗ ten befinden ſich zurzeit 11 im Bau Für den ſchweren Dienſt der Minenſucher ſind 24 M.⸗Boote eines neuen und nach den Kriegs⸗ erfahrungen verbeſſerten Typs in Auftrag ge⸗ geben. Ferner ſind von den kleinen Räum- Booten 30 fertiggeſtellt und 10 im Bau. Der Aufſatz erwähnt weiter den Dienſt auf den Schulſchiffen der Kriegsmarine, um ab- ſchließend feſtzuſtellen, daß mit der Fertigſtel⸗ lung der im Bau befindlichen und weiterhin vorgeſehenen Seeſtreitkräfte das Reich wieder eine neuzeitliche Marine beſitzen werde, —— Die Neſerviſtenübungen Das Ausland verdächtigt das„kleine Uebungsjahr“ Was dem einen recht iſt, iſt dem andern bil⸗ lig. Dieſen ſelbſtverſtändlichen Grundſatz des internationalen Zuſammenlebens zwiſchen gleichberechtigten Völkern zu achten, fällt gewiſ⸗ ſen Auslandskreiſen ſelbſt heute, im ſechſten Jahre des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, ſchwer, obwohl ſie in Worten ſich ſtets dazu be⸗ kannt haben wollen. Gegenwärtig proben im Rahmen des ſogenannten kleinen Uebungs⸗ jahres die Reſerviſten Deutſchlands, alſo die inaktiven Waffenträger, die ihrer fried⸗ lichen Arbeit nachgehen und dabei doch in Uebung gehalten werden ſollen. Dieſe bei allen Großmächten übliche Ausbildung und Trainnie⸗ rung der Reſerviſten findet in einer Reihe europäiſcher Staaten, voran in Frankreich, ein unliebſames Echo, jedenfalls nicht das Scho, das franzöſiſche Reſerviſtenübungen vergange- ner Jahre und auch die Manöver Frankreichs in dieſem Jahre etwa auf deutſcher Seite her⸗ vorriefen. Im Gegenteil: Statt ſich ſachlich in die Materie militäriſcher Fragen und Manö⸗ vervorausſetzungen zu vertiefen, verdichten ſich darin Verdächtigungen der deutſchen Politik und der deutſchen Friedensliebe mit Quer⸗ ſchüſſen gegen die weltpolitiſchen Entwicklungs⸗ linien ſeit der Entſendung Lord Runcimans zu einer trüben Miſchung. Als Frankreich im September 1934 zum er⸗ ſten Male eine auf eine Kriegsſtärke gebrachte Reſerdiviſion in einem friedensmäßigen Ma⸗ növer bei kriegsmäßigen Aufgaben einſetzte und ſpäter den damit begonnenen Weg der Reſervi⸗ ſtenmanövber fortſetzte, hat die Umwelt hierin nichts anderes geſehen als eine Selbſtwerſtänd⸗ lichkeit der Landesverteidigung. Wenn Deutſch⸗ land, das zwanzig Jahre lang keine Reſerve⸗ truppen in geſchloſſenen Einheiten zuſam⸗ menfaſſen und in größerem taktiſchen Verbande kriegsmäßig weiter bilden konnte, nur ſeine zur Reſerve beurlaubten Mannſchaften, die ſeit 1935 von Jahr zu Jahr zunehmen, in der glei⸗ chen Weiſe ſchult, dann iſt es auf einmal keine Selbſtverſtändlichkeit mehr, dann dient das imperialiſtiſchen Zielen, dann ſtört das den Frieden, wenigſtens nach der Meinung ſenſa⸗ tionslüſterner ausländiſcher Hetzapoſtel. Was würden die Franzoſen ſagen, wenn deutſche Blätter den franzöſiſchen Herbſtmanövern in den Alpen Ueberfallabſichten auf Italien un⸗ terſchöben oder ſie als Bedrohung der deutſchen Grenzen empfänden?! Was würde man in Eng⸗ Iand davon halten, wenn Deutſchland die rie⸗ ſenhafte britiſche Aufrüſtung zur See mit Fragezeichen verſähe, die den Stempel der Un⸗ fairneß ſo deutlich an der Stirne tragen, wie etwa die Anwürfe gegen die deutſche Manöver⸗ gebahrung von 193821 Deutſchland kann handeln wie es will, es kann große Wehrmachtsmanöver wie etwa im Vorjahre vor dem Führer und dem Duce in Norddeutſchland veranſtalten, es kann die Reſerviſten im kleinen Uebungsjahr ſchulen, es kann ſeine Vorbereitungen in der Stille treffen, es kann ſie wie gegenwärtig mit aller Offenheit durchführen, immer macht es ſich bei jenen Verleumdern um jeden Preis ver⸗ dächtig. Gegenwärtig haken ſie bei den Uebun⸗ gen der Reſerve ein. Aber wer wollte ſich aus⸗ malen, wie jene Unbelehrbaren, die von Gleich⸗ berechtigung immer nur reden, ſie aber auch heute nicht in der Praxis anerkennen, ſich auf⸗ führen würden, fänden auch in dieſem Jahre an irgendeiner Stelle im Reiche Herbſtmanöver ſtatt, bei denen große Wehrmachtsteile, Heer, Luftwaffe und Marine zuſammenwirken. Die ſchwarzen Tage und gefährlichen Termine, die in Paris oder London täglich neu prophezeit werden, nähmen unter ſolchen Unſtänden ſicher gar kein Ende. Das deutſche Volk wie die deutſche Politik werden ſich durch ſolche Verdächtigungen bei den notwendigen Vorbereitungen der deutſchen Landesverteidigung nicht beirren laſſen. Gerade in dieſem Jahre verlangt das Wehrleiſtungs⸗ geſetz vom 19. Juli 1938 die Mitarbeit aller Bevölkerungs⸗ und Wirtſchaftskreiſe an den kommenden Herbſtübungen. Die für Nachſchub und Transport bei den Reſerveübungen not⸗ wendigen Beförderungsmittel, Pferdewagen, Kraftfahrzeuge können danach auf dem Wege der Aushebung beſchafft werden. Die Bewohner der Ortſchaften können verpflichtet werden, auf Grund der Kriegserfahrungen notwendige per⸗ ſonelle und ſachliche Dienſte für die Truppe zu leiſten. Mehr denn je entſprechen alſo die Ma⸗ nöbervorbedingungen dieſes Jahres den Um⸗ ſtänden, wie ſie ein Ernſtfall mit ſich bringt. Die das öffentliche und private Leben belaſten⸗ den und einſchneidenden Maßnahmen ziehen ſich über einen längeren Zeitraum hin und ballen ſich nicht auf engem Raum zuſammen, ſodaß auch die Privatwirtſchaft in notwendigem Maße geſchont und dennoch den Erforderniſſen der Manöver Rechnung getragen wird. Die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Bevölkerung, Wirtſchaft und Wehrmacht iſt nicht zuletzt das charakte⸗ riſtiſche Zeichen der Herbſtübungen 1988. Marſchall Balbo beim Dute Rom, 18. Aug. Der Duce empfing am Mittwoch Luftmar⸗ ſchall Balbo, der ihm über ſeinen Beſuch in Berlin, über die Entwicklung der deutſchen Luftwaffe ſowie auch über den herzlichen Empfang durch den Führer, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, die Offiziere der Luftwaffe und der übrigen Wehrmachtsteile und von Seiten der Bevölkerung Bericht erſtattete. Deulſchlands Fandel mit Amerika Probleme um die größlen Produklionsländer der Well Berlin, 18. Auguſt Bei einer Veranſtaltung der Amerikaniſchen Handelskammer in Deutſchland am Mittwoch⸗ abend war der Staatsſekretär im Reichswirt⸗ Halteminerzum Rudolf Brinkmann ge⸗ eten worden, die deutſch⸗amerikaniſchen Wirt⸗ nenen einmal unter den deutſchen eſichtspunkten zu beleuchten. Der Redner ſtellte zunächſt die Tatſache her⸗ aus, daß die deutſche Regierung einen Auf⸗ ſchwung des beiderſeitigen Handelsverkehrs leb⸗ haft wünſche, zumal die Vereinigten Staaten und Deutſchland die beiden zur Zeit größten induſtriellen Produktionsländer der Welt ſind und zu den erſten Welthandels⸗ ländern gehören. Wenn dennoch die wirtſchaft⸗ lichen Möglichkeiten untereinander nicht in dem ſelbſtverſtändlich erſcheinenden Ausmaß nutzbar gemacht und bis zur Neige ausgeſchöpft würden, der beiderſeitige Warenaustauſch v offene ſeit Jahren ſtetig zurückgehe, ſo ſei das offenſichtlich nicht nur auf rein wirtſchaftliche Bedingtheiten zunüczeſuhden, ſondern bedauerlicherweiſe in anz beſonderem Maße auf bloße Mißver⸗ irn In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Red⸗ ner zunächſt die deutſche Schuldenregulierungs⸗ politik, durch die ſich die Amerikaner diskrimi⸗ niert fühlten Unter Voranſtellung der Ver⸗ ſicherung, daß Deutſchland ſelbſt das allergrößte Intereſſe daran habe, ſeinen Schuldendienſt dem Ausland gegenüber form⸗ und friſtgemäß durch⸗ zuführen, legte Staatsſekretär Brinkmann dar, wie es zu unſerer unverſchuldeten Deviſenarmut gekommen ſei: Nachdem der 5 7 9 der poli⸗ tiſchen Tributzahlung uns jeglicher nennens⸗ werter Deviſenreſerven beraubt und aus der deutſchen Wirtſchaft ein Trümmerfeld gemacht atte, war für uns der 5 aller Kräfte ein⸗ chließlich der Deviſenbewirtſchaftung in dem Kampf um die Ueberwindung der Maſſen⸗ arbeitsloſigkeit eine zwingende Notwendigkeit. Dennoch haben wir unſeren Schuldendienſt ge⸗ genüber dem Ausland transfermäßig nicht ein⸗ mal ganz eingeſtellt, allerdings mußten wir ſei⸗ nen.—— jeweils von den Zugeſtändniſſen dene machen, die uns unſere Partner auf dem Warengebiet einzuräumen gewillt waren. So habe Deutſchland zu wiederholten Malen auch die ASA zu bewegen verſucht, ihren Markt den deutſchen e tärker zu öffnen, und zwar in der Erkenntnis, daß ein Staat, der Zinſen und Amortiſationen kaſſieren wolle, 40 nen Schuldnern natürlich Gelegenheit geben muß, dieſe auch zu verdienen. Ebenfalls auf einem Mißverſtändnis beruhe der Vorwurf, Deutſchland treibe auf dem Welt⸗ markt Dumpingpolitik. Dem deutſchen * das allerdings auf Erhaltung unſe⸗ rer ettbewerbsfähigkeit ausgerichtet ſei, da⸗ bei aber die Weltmarktpreiſe zu erhalten und nach Möglichkeit ſogar zu heben trachte, ſtellte der Redner die anderswo getroffenen Maßnah⸗ men gegenüber, die ohne ſede Rückſicht auf die Belange des Weltmarktes die geſamte Preis⸗ linie eines Landes von einem zum anderen 2 um 20, 30 oder noch mehr Prozente kauf⸗ kraftmäßig verbilligt haben. 8 Schließlich ſetzte ſich Staatsſekretär Brink⸗ mann noch mit dem gelegentlichen Vorwurf, die auf dem Schacht'ſchen Neuen Plan ausgerichtete deutſche Handelspolitik ſtelle eine Diskriminie⸗ rung Amerikas dar ſowie der hier u. da zu Tage tretenden Averſion gegen die nationalſoziali⸗ ſtiſche Weltanſchauung auseinander. Der Neue Plan ſei alles andere als eine Diskriminierung irgendeines fremden Landes, ſondern er ſei aus der poſitiven Erwägung her⸗ aus geſchaffen worden, nicht mehr Waren aus dem Auslande einzuführen, als wir in abſeh⸗ barer Zeit mit Sicherheit bezahlen können. So kam es zur Ausrichtung unſerer Handels⸗ beziehungen auf das Prinzip der Gegenſeitig⸗ keit, wobei die beſonders. Entwicklung im e mit einer Reihe von Län⸗ dern die tatſächlich leider bisher enttäuſchte Hoffnung rechtfertigen durfte, daß auch die ame⸗ rikaniſche Regierung bereit ſein würde, dieſem Grundſatz der Gegenſeitigkeit im Handelsverkehr mit Deutſchland Rechnung zu tragen. Was ſchließlich das vermeintliche Hin⸗ dernis unſerer W anbelange, ſo brauche dieſe unſere wirtſchaftlichen zu den Vereinigten Staaten tatſächlich um ſo weniger u beeinträchtigen, als wir ja nur den W aben. unſere eigenen Angelegenheiten ſelbſt zu ordnen, wie wir umgekehrt unſererſeits die nationalen Lebensäußerungen anderer Völker jederzeit und unbedingt zu reſpektieren gewillt ind. Staatsſekretär Brinkmann ging dann auf die Faktoren ein, die als durchaus poſitiv für das Ziel einer erfreulicheren Geſtaltung des N amerikaniſchen Handels gewertet werden müf⸗ ſen und die erfreulicherweiſe über den erwähn⸗ ten Mißverſtändniſſen, wie wir dieſe jedenfalls ſehen, 2 257 Hier erwähnte der Redner in erſter Linie die vortrefflichen Ergänzungs⸗ möglichkeiten der beiden Wirtſchaften. Hierbei ſei beſonders zu bedenken, daß e nicht nur ein großer Käufer ſein kann, ſondern daß die Stetigkeit ſeiner politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe auch eine entſprechende Ste⸗ . dieſes großen Rohſtoffbedarfs gewähr⸗ eiſte. 5 Was guter Wille vermag, habe das Zuſtande⸗ kommen der deutſchen Wirtſchaftsabkommen mit England und Frankreich gezeigt, und beiderſei⸗ tiger guter Wille ſollte es auch möglich machen, ebenſo mit der amerikaniſchen Regierung zu einer Uebereinkunft zu gelangen, welche den wirtſchaftlichen Vorbedingungen beider Länder Sal. trägt als es gegenwärtig der all iſt. Tokio grüßt die 63. Führer Ueber 3000 junge Japaner bildelen Spalier Tokio, 17. Auguſt. Die 30 Hitler⸗Jugend⸗Führer trafen am Mitt⸗ woch von Yokohama kommend auf dem Haupt⸗ bahnhof in Tokio ein, wo ſie wahrhaft feſtlich empfangen wurden. Auf dem Bahnſteig waren zur Begrüßung erſchienen: Vizekultusminiſter Ito als Vertreter der japaniſchen Regierung, die Leiter der japaniſchen Jugendverbände, ſo Koſaka vom Jungmännerverband und Frau Voſhioka vom Jungmädelverband und Admiral Takoſhita. Graf Futara und General Suzuki von den Pfadfinderverbänden. ferner der Oberbürgermeiſter von Tokio, Kohaſhi und der frühere Botſchafter in Berlin Graf Muſhakojii, weiter zahlreiche Vertreter der Behörden. Fer⸗ ner ſah man eine faſchiſtiſche Abordnung, Vertre⸗ ter der italieniſchen Botſchaft und den national⸗ ſpaniſchen Geſchäftsträger. Endlich waren der deutſche Botſchafter Ott, eine Abordnung der Ortsgruppe der NSDAP., deutſche Vertreter der Gemeinde und die geſamte„Deutſche Ju⸗ gend Japans“ zur Begrüßung anweſend. Nachdem die 5J.⸗Führer herzlich willkommen geheißen worden waren, begaben ſie ſich auf den Bahnhofsvorplatz. wo ſie von vielen tauſend Mitgliedern der japaniſchen Jugendverbände erwartet wurden. Rund 3000 Vertreter der Pfadfinder, der Jungmänner. der Jungmädel, des Jungvolks mit Muſikkapellen und Fahnen bildeten Spalier bis zum Kaiſerpalaſt. Als die HJ.⸗Führer vor dem Bahnhof Auf⸗ ſtellung nahmen, wurden ſie mit ſtürmiſchen Zurufen begrüßt. Nach herzlichen Begrü⸗ ßungsworten des Vizekultusminiſters Ito und dem Dank des Gebietsführers Schulze und des Leiters der Abordnung, Redecker, wurden die Hymnen der beiden befreundeten Nationen ge⸗ ſpielt. Dann marſchierten die 5 J.⸗Führer, be⸗ gleitet von Abordnungen des japaniſchen Jung⸗ volks, der Ortsgruppe der NSDAP. der deut⸗ ſchen Gemeinde durch jubelnde Maſſen zum Kai⸗ ſerpalaſt. Auch in den Zeitungen Tokios wird die Ab⸗ ordnung der Hitler⸗Jugend auf das herzlichſte begrüßt. Der Rundfunk in Tokio veranſtaltet am heutigen Abend einen„Hitler⸗Jugend⸗ Abend“. Trauer um einen großen Cohn ie Slowaken vor der Bahre des Palers Hlinka Roſenberg, 18. Auguſt. Der Tod des Prieſters Andreas Hlinka hat die ganze Slowakei in tiefſte Trauer verſetzt. Ueber Stadt und Land wehen die ſchwarzen Fahnen, mit denen das ſlowakiſche Volk den Vorkämpfer ſeiner gerechten Sache ehrt. Beſon⸗ ders zahlreich iſt der Schmuck, den die Stadt Roſenberg, in der Hlinka verſchied, angelegt hat. Neben den Fahnen ſieht man vor allem auch die Trauerplakate. die die Stadtgemeinde zum Tode ihres erſten Ehrenbürgers ausge⸗ geben hat. Zu Fuß und zu Wagen ſtrömt von allen Seiten das flowakiſche Volk hierher zu⸗ ſammen, um Abſchied zu nehmen. Die flowa⸗ kiſche Jugend entbietet dem unermüdlichen Kämpfer den letzten Gruß.. Wohl hat der Tod Hlinkas eine ſchwere Lücke in die ſlowakiſche Front geriſſen, aber im Geiſte des Vermächtniſſes dieſes Mannes geht das Slowakentum wieder an die Arbeit. In ſeiner Sonderausgabe aus Anlaß des Todes ſchreibt der„Slowak“, daß das flowakiſche Volk noch niemals ſo tief getrauert habe. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß zur Vollendung des Lebenswerkes Hlinkas ein Hlinka⸗Fonds gegrün⸗ det worden iſt. Hlinkas Begräbnis Noſenberg, 17. Auguſt Andreas Hlinka wird Sonntag um 4 Uhr nachmittags zu Grabe getragen werden. Der Stadtrat von Roſenberg hat heute vormittag eine Sitzung abgehalten, in der über das Be⸗ gräbnis beraten wurde. Zu den Trauerfſeierlich⸗ keiten werden 50 000 Perſonen erwartet. Die Stadt beabſichtigt, ein Mauſoleum für Hlinka zu errichten. Dem Toten wird von den Bildhauern Ihriſko und Mildo die Totenmaske abgenommen. der Böhmer Vald geſperrk Einſchneidendes Verbot tſchechiſcher Behörden Prag, 17. Auguſt. Die Bezirksbehörde Prachatitz hat durch eine Kundmachung verlautbart, daß es verboten iſt, in den Wäldern die öffentlichen Wege zu verlaſſen. Dieſes neuerliche einſchnei⸗ dende Verbot verallgemeinert die bisher bereits beſtehenden Sonderverbote des Betretens von Grundſtücken und Waldteilen, auf denen militä⸗ riſche Bauarbeiten vorgenommen werden. Be⸗ ſonders hart trifft das allgemeine Verbot die arme Bevölkerung des Böhmer Wal⸗ des, die ſich bisher aus den Gemeindewaldungen Reiſig und Kleinholz zu Heiszwecken holen konnte, ganz abgeſehen davon, daß der na⸗ türliche Reichtum der dortigen Wälder, wie Beeren und Pilze. nun nicht mehr ge⸗ ſammelt werden kann, was bisher für die Be⸗ völkerung ein willkommener und bitter notwen⸗ diger Verdienſt war. Die Kriſe um Negrin Weitere Radikaliſierung überhaupt noch möglich? St. Jean de Luz, 17. Auguſt. Die Kriſe im Barcelonager Negrin⸗Ausſchuß bat in den rotſpaniſchen Pyrenäenorten ſtarke Unruhe ausgelöſt. Anarchiſten und Syndika⸗ liſten veranſtalteten allenthalben Umzüge. Die ſogenannten Sicherheitsorgane griffen überall ein und nahmen zablreiche Verhaftungen vor. Aus Barcelona wird gemeldet, daß die Kriſe, die inzwiſchen durch eine Umbildung des Ne⸗ grin⸗Ausſchuſſes beendet wurde, durch die bei⸗ den Mitglieder Irujo und Ayguade ausgelöſt worden ſei, die einen noch radikaleren Sowjet⸗ kurs nicht mitmachen wollten. Anſtelle Irujos iſt nunmehr der frühere rote Vertreter in Per⸗ pignan namens Bilbao ernannt worden, ein enger Freund der franzöſiſchen Volksfront, was als Zeichen der weiteren Radikaliſie⸗ rung gewertet werden muß. Anſtelle Aygua⸗ des iſt der„Einheitsſozialdemokrat“ Joſé Mon in den Ausſchuß aufgenommen worden. die Kämpfe in Spanien Bilbao. 18. Auguſt. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet weitere umfangreiche militäriſche Operationen der nationalen Truppen an der Ebro-Front. Im Abſchnitt von Segre erlitten die Bolſche⸗ wiſten eine empfindliche Niederlage. bei der ſie eine große Zahl von Gefangenen verloren. Außerdem fiel den nationalen Truppen eine beträchtliche Beute von Kriegsmaterial in die Hände. Vier feindliche Tanks wurden zerſtört. An der Ebro⸗Front liefen im Laufe des Mittwochs ſehr viele Einwohner des von den Noten beſetzten Gebietes ungeachtet des MG.⸗ Feuers, das die Roten ihnen nachſchickten, zu den Nationalen über. Die Ueberläufer ſagten aus. daß die ehemalige Internationale Bri⸗ gade„Liſter“. die zu den Elitetruppen gehörte. vollſtändig aufgerieben ſei. Ferner ſei die Bri⸗ —+„Champeſine“ bereits mehrfach erneuert worden. 1000 Morde auf dem Gewiſſen Ein rotſpaniſcher„Gerichtspräſident“ Bilbao, 17. Auguſt Aus St. Jean⸗de⸗Luz wird bekannt, daß die „Volksgerichte“ in Barcelona ſich ſeit einiger Zeit unter Aufſicht eines gewiſſen Dranguet befinden, der ſich„rühmt“, als Präſident des Sondergerichtes für Hochverrat„über 1000 Fa⸗ ſchiſten liquidiert“ zu haben. In der erſten Hälfte des Monats Auguſt wurden in Mont⸗ juich bei Barcelona 226 Perſonen hingerichtet, mehr als 1000 wurden zu Zwangsarbeit verur⸗ teilt. 128 Soldaten wurden wegen Deſertion zum Tode verurteilt. Eine amlliche Feſtſtellung 1130 bolſchewiſtiſche Mordtaten in der Provinz Santander Burgos, 17. Auauſt. Nach dem bisherigen Stand der amtlichen Ermittlungen über die bolſchewiſtiſche Schrek⸗ kensherrſchaft in der Provinz Santander ſind dort 1130 Perſonen, darunter 29 Frauen, hin⸗ gemordet worden. Es handelt ſich dabei wohl⸗ gemerkt noch nicht um abſchließende Ziffern. Die Ermittlungen gehen weiter, und man wird mit einer Erhöhung der Zahl der durch die Bol⸗ ſchewiſten Ermordeten auf rund 1 500 rechnen müſſen Verhandlungen Paris- Burgos? Bilbao, 17. Auguſt Aus Bayonne verlautet, daß dort Verhand⸗ lungen zwiſchen Frankreich und Nationalſpanien eingeleitet worden ſeien, und zwar über Fragen der Nichteinmiſchung und der konſulariſchen Ver⸗ tretung. Angeblich werden die Verhandlungen auf nationalſpaniſcher Seite von dem Militär⸗ gouverneur von Irun geführt. der Handel liegt ihnen Das Judentum im Berufsleben Italiens Rom, 17. Auguſt „Eine neue aufſchlußreiche Statiſtik über die zahlenmäßige Verteilung der Juden auf die verſchiedenen Berufe veröffentlicht„Cor⸗ riere Padano“. Danach ſind von rund 48 000 Juden in Italien 15 000(31,4 Proz.) Kaufleute und Handeltreibende, 11000(23.1 Proz.) Ange⸗ ſtellte und Beamte, 4724(9,9 Proz.) Angehörige freier Berufe, ſowie 4170(8,7 Proz.) von unbe⸗ kanntem Beruf. Dagegen ſind nur 2460(5.1 Proz.) Handarbeiter, 731(1.5 Proz.) Gewerbe⸗ treibende, 327(0,7 Proz.) in der Landwirtſchaft Tätige, 246(0,5 Proz.) Offiziere, und 87(0,2 Proz.) Soldaten. Wie man ſieht, gleicht auch in Italien die Verteilung der Juden auf die einzelnen Berufe der in anderen Ländern: Viele Handel⸗ treibende, aber wenig Handarbei⸗ ter und ſo gut wie keine Soldaten. auptſchriftleiter und verantwortlich für den poli- Sichen 1 Dr Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Frredrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte ettungsverlage Cnyrim, Haller K Co. Worms Geſchäftsſtelle: 17 Martin, Viernbeim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. doch luis ee 1 ure Vyndikg, lie. Die überall en bot. de Kriſ, des Ne⸗ 2 die bei⸗ dusgelöſt Sujet, e Juz in er⸗ el, ein ont, was liſte⸗ N Mgun⸗ de Nun lug. meldet tationen b ton. Volſche⸗ det ſie erloren. en eine in die zerttött. iſe des bon den 3 M. lten, zu t ſagten le Bri⸗ gehätte, ie Bti⸗ meuert ſen * luguſt daß die einiget guet ent des 100 Ja⸗ erſten Moft⸗ richtet, vern⸗ ceertion L unt. ichen ſchrel⸗ ö ind 5 hin⸗ wobl⸗ ku. Die n nit Bol⸗ rechnen 50 gut b chand⸗ ſanien jagen Ver ungen litäꝛ Nein Freund juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Luckner (35. Fortſetzung) Ich ſetzte mich hin und ſchrieb ihm einen Brief, worin ich mich für ſeine ritterliche Be⸗ handlungsweiſe bedankte. Bald nach meiner Ankunft in Batavia wurde ich dem Generalgouverneur vorgeſtellt. Er teilte mir mit, daß er ſoeben Nachricht aus Hol⸗ land empfangen habe, derzufolge ich abſolut frei ſei und tun und laſſen könne, was ich wollte, ſofern ich nicht gegen die Geſetze verſtoße. „Gewiß werden Sie gut daran tun, in dieſem friedvollen tropiſchen Paradies zu bleiben, aber ſelbſt hier müſſen Sie auf der Hut ſein An⸗ geſichts eines ſolchen Kopfpreiſes werden ſich Lumpen genug finden, die Ihnen nach dem Leben trachten, um die Belohnung zu erlangen.“ Ich ſtimmte ihm ernſthaft zu, aber meinem Gaſtfreunde, dem Herrn Helfferich, enthüllte ich meine wahren Pläne. Erſt ſuchte er mich zum Dableiben zu überreden. aber ſchließlich ge⸗ währte er mir zur Erreichung unſerer nächſten Etappe doch unbezahlbare Hilfe. Natürlich hatten auch wir unſere Spione unter den Leu⸗ ten des engliſchen und franzöſiſchen Geheim⸗ dienſtes. Und durch einen dieſer Männer erfuhr ich Näheres über die Gefahren, die auf meinen Wegen lauerten. Auch in Java gab es genug dunkle Ehrenmänner und geſcheiterte Exiſten⸗ zen, die vor keinem Verbrechen zurückſchreckten, wenn ein ſo hoher Einſatz auf dem Spiele ſtand. Ich würde daher Java ſofort verlaſſen haben, wenn die Ereigniſſe nicht eine unerwartete Entwicklung genommen hätten. Eines Tages beſuchte mich der deutſche Konſul. „Herr Lauterbach“, ſagte er,„ich weiß, daß Sie darauf brennen, wieder nach Deutſchland zu kommen. Ich kann Sie natürlich nicht zwin⸗ gen, Ihren hieſigen Aufenthalt zu verlängern, würde es aber ſehr gerne ſehen, wenn Sie noch ein Weilchen hierblieben. Sie ſind juſt der rechte Mann für eine ebenſo wichtige wie ge⸗ fährliche Miſſion. Ich erwarte nämlich ſtünd⸗ lich einen Dampfer von San Francisco, der Ge⸗ wehre und Munition geladen hat. Die Regie⸗ rung wünſcht, daß dieſe Ladung an einem ganz beſtimmten Punkt der indiſchen Küſte abgeſetzt wird. Man will nämlich einen Aufſtand unter den kriegeriſchſten Stämmen Hinduſtans ent⸗ fachen. Sie kennen jene Gewäſſer ſozuſagen auswendig. Ich bitte Sie daher, die Führung des Dampfers zu übernehmen.“ Mir blieb die Luft weg. Die Engländer ſa⸗ ßen mir wegen der Ereigniſſe von Singapur ohnehin auf den Ferſen. Und nun ſollte ich im indiſchen Kernland ſelbſt eine noch viel um⸗ fangreichere Erhebung in Szene ſetzen? Du lieber Himmel— tat ich das wirklich— welch einen Preis würden mir die Engländer dann erſt anhängen?! „Na ja,“ antwortete ich dennoch,„es ſtimmt, daß ich die indiſche Küſte gut kenne. Ich nehme das Kommando an.“ Es folgte eine ganze Reihe von Vergnügun⸗ gen und Feſtlichkeiten. Unter anderem ver⸗ kehrte ich auch im Harmonie⸗Klub und traf dort viele Angehörige des Feindbundes, in erſter Linie Engländer aus Singapur. Einige von ihnen waren recht nette Menſchen, andere aber umſo übler. Beſonders entſinne ich mich eines Abends, als ich dort ſaß, während am Neben⸗ tiſche drei oder vier Söhne Albions Platz ge⸗ nommen hatten. „Holla— Captain Lauterbach!“ rief einer zu uns herüber.„Sie haben uns da eine ſchöne Suppe eingebrockt, ehe Sie aus Singapur flohen, aber paſſen Sie auf— wir erwiſchen Sie ſchon noch. Und wenn es ſo weit iſt, dann fahre ich eigens nach Singapur, um Sie bau⸗ meln zu ſehen.“ Ich lache aus vollem Halſe.„Bilden Sie ſich bloß keine Schwachheiten ein, mein Lieber. Ich hoffe, Ihren Landsleuten noch gehörige Schwie⸗ rigkeiten zu bereiten, ehe ich ins Gras beiße. Es gibt ein ſchönes deutſches Sprichwort:„Die Nürnberger hängen keinen, ſie hätten ihn denn!“ Darauf hob ich mein Glas und trank ihm zu. Der vorlaute Burſche hat ſich nicht ſchlecht geärgert. Leider wurde es nichts mit dem indiſchen Waffenſchmuggel, Zwei weitere Wochen gingen ins Land, ohne daß man etwas von dem er⸗ warteten Schiff erfuhr. Schließlich ſprach ich dem Konſul meine Befürchtung aus, der Waf⸗ Copyright by Koehler& Amelang, Leipzig fendampfer werde vom Fende aufgebracht wor⸗ den ſein. So war es denn auch. Als der Konſul ſah, daß ich nicht länger war⸗ ten wollte, dachte er ſich einen anderen Auf⸗ trag für mich aus, der mindeſtens ebenſoviel Gefahren barg als die Anzettelung einer in⸗ diſchen Erhebung. Er fragte mich nämlich, ob ich dem Generalkonſul in Schanghai Loi ſtreng geheime Schriftſtücke überbringen wolle. 19 185 kurzer Ueberlegung erllärt ich mich be⸗ reit. „Aber wie wollen Sie es fertigbringen?“ fragte er.„Ich kann mir nicht gut einen Men⸗ ſchen vorſtellen, der trotz aller Verkleidung ſo leicht zu erkennen iſt wie Sie.“ Ich riet ihm jedoch, ſich deswegen keine grauen Haare wachſen zu laſſen. Nichts ſei mir lieber als dieſe Möglichkeit, vor meiner Rück⸗ kehr nach Deutſchland noch einmal meine alten Jagdgründe aufſuchen zu können. Im Verlauf einer Beſprechung mit den Herren Helffrich und Schönberg beſchloſſen wir, quer durch die holländiſchen Inſelgruppen nach den Philippinen zu fahren und den Reſt der launiſchen Dame Fortuna zu überlaſſen. Ich ſterbe auf Java und erwache auf Mindanao zum Leben „Lauterbach iſt tot!“ So ſchrie es die erſte Seite der größten Zei⸗ tung von Batavia in alle Welt hinaus, und noch am gleichen Tage verbreitete ſich die Nach⸗ richt über den ganzen fernen Oſten. Mein Gaſt⸗ geber heckte den Gedanken aus. „Lauterbach“, ſagte er,„Sie müſſen ſterben. Wenn ſie der Meute Ihrer Verfolger ein Schnippchen ſchlagen wollen, iſt Ihr Tod das beſte Mittel dazu.“ Warum auch nicht? Wir tranken gemeinſam auf gutes Gelingen und langes Leben. Das Weitere übernahm Herr Helffrich. Zu⸗ nächſt einmal gab er dem Schriftleiter der Zei⸗ tung„Nieuws van den Dag“ eine Menge Ein⸗ zelheiten über eine geplante Tigerjagd, die mir zu Ehren ſtattfinden ſolle. Marauf wurden die Vorbereitungen zu dieſer Jagd getroffen, und inzwiſchen fuhr Freund Schönberg mit der Bahn nach Soerabaja, dem bedeutenden Hafen- platz der Oſtküſte. Offenbar wurde mein Ge⸗ fährte nicht ſo ſtreng bewacht, denn ſoweit wir es feſtſtellen konnten, kam er unbemerkt davon. Auf ihn war ja auch keine Belohnung ausge⸗ ſchrieben. (Fortſetzung folgt) Lee Am Rande nolieri: Unersetzliche Millionenverluste Es vergeht jetzt laum ein Tag, an dem wir nicht über Brände und Schadenfeuer zu berichten haben. Zugegeben, daß ein Teil der Brände gerade jetzt im Sommer auf Blitzſchläge zurückzuführen iſt, ſo zeigen doch die Brändeſtatiſtiken der Verſicherungen, daß immer noch menſchlicher Leichtſinn den größ- ten Teil der Brände verſchuldet. Trotz aller Aufklärung und beſonders ſcharfer Schutz maßnahmen war es bisher noch nicht mög lich, die durch Feuer verurſachten Vermögens- verluſte unſerer Volkswirtſchaft weſentlich zu verringern. Zwar konnte— und das darf zweifellos der Schadenverhütungsaktion gu⸗ gute gerechnet werden— die Feuerhäufigkeit z. B. im erſten Halbjahr 1938 gegenüber der Feuerhäufigkeit in den erſten ſechs Monaten des Vorjahres um 5000 Fälle vermindert werden; der durch Feuer entſtandene Geſamt⸗ ſchaden aber iſt in der gleichen Zeit von 31.5 Millionen Reichsmark auf über 42,5 Millio- nen Reichsmark geſtiegen. Von der im Mo⸗ nat Juni d. J. verzeichneten Brandſchaden— ſumme in Höhe von faſt 10 Millionen Reichs⸗ mark, entfällt 1 Million Reichsmark auf Brandſchäden in der Landwirtſchaft. Der durch Blitzſchläge verurſachte Schaden in der Landwirtſchaft belief ſich im Berichtsmonat auf rund/ Million Reichsmark, ſo daß allein in der Landwirtſchaft rund/ Mil- lion Reichsmark Schaden oder faſt 200 Brände mittelbar oder unmittelbar auf das Konto menſchliches Verſchulden kommen. In Anbetracht unſerer Rohſtoffknappheit iſt ein derartiger Verluſt einfach untragbar. Jeder einzelne hat die Pflicht, immer wie⸗ der zur Verhütung dieſes Leichtſinns durch Aufklärung und aktive Schutzmaßnah⸗ men beizutragen. e dv e Syinnengift gegen das Neptunsopfer Die Renſchen im Kampf mik der Seekrankheit Solange die Menſchen die Meere befahren, ſolange müſſen ſie dem Neptun opfern, ſolange ringen ſie vergeblich mit dem Uebel der See⸗ krankheit. Seebären und Landratten, Wiſ⸗ ſenſchaftler und Laien kämpfen gemeinſam in einer Front. Experimente in Laboratorien und auf Ozeanüberquerungen, Erfahrungen von Ka⸗ pitänen, Matroſen und Paſſagieren haben in⸗ des bis heute nicht vermocht. die Krankheit auszurotten. Nicht einmal die wirklichen Ur⸗ ſachen und Vorgänge im menſchlichen Körper konnten ſo weit geklärt werden, daß ſich die Her⸗ ſtellung eines unfehlbaren Heilmittels gelohnt hätte. Umſo aufmerkſamer ſtudieren alle Wiſ— ſenſchaftler und Freunde von Seereiſen jede Nachricht über neue Mittel und Experimente, dem Neptun ſein unbarmherziges Opfer zu ent⸗ reißen. Was darf der Seefahrer von dem Vor⸗ ſchlag des Newyorker Arztes Dr. Upham er⸗ warten, der jeden Ozeanreiſenden einige Tage vor der Abfahrt mit dem Gift einer orangefar⸗ benen Spinne aus Weſtindien impfen will, ſo fragen ſie ſich geſpannt. Wird es dem Spin⸗ Aufkakt zu Ungarns 51.-Slephans-Woche Die St.⸗Stephans⸗Woche, mit der die ungariſche Nation die Erinnerung an den erſten Chri⸗ e e den Heiligen, und an die Staats W pflegt, begann mit der Uebergabe der na feier. angen Ausgrabungen wiederhergeſtellten Stephans, die auch als Feſtung Gran bekannt iſt. g 0 In der Mitte Reichsverweſer v. Horthy und ſeine Gemahlin. urg Esztergom, der Geburtsſtätte König Unſer Bild berichtet von der Uebergabe⸗ (Aſſociated⸗Preß⸗M.) Bienen töten vier Pferde Auch zwei Männer wurden lebensgefährlich verlehl Seppenrade(Weſtfalen), 18. Auguſt. Am Rande der Borkenberge in den Seppen⸗ rader Bauernſchaften Emkum⸗Leverkum trug ſich ein ſchwerer Unglücksfall zu, durch wil d⸗ gewordene Bienen verurſacht. Der Bauer Hartweg war mit dem Transvport einer Dreſch⸗ maſchine beſchäftigt, die von vier Pferden ge⸗ zogen wurde; ſpäter ſollten noch zwei weitere Pferde eingeſpannt werden, die zunächſt an der Trenſe geführt wurden. In der Nähe einer großen Imkerei wurden die Pferde plötzlich un⸗ ruhig, weil ſie von Bienen beläſtigt wurden. In wenigen Augenblicken kamen ganze Bie⸗ nenſchwärme zu dem Geſpann. Die beiden noch nicht angeſchirrten Pferde wurden ſofort weggebracht; die vier angeſpannten aber waren im Nu mit Bienen überſät, die wütend auf ſie einſtachen. Mit Feuer und Waſſer gingen Hartweg und ein Maſchiniſt den Schwärmen zu Leibe. Rund um das Geſpann legten ſie kleine Brände an. um die Bienen zu verſcheuchen, und übergoſſen außerdem die wildgewordenen Bienen mit Waſſer. Mit Hilfe eines ſogenannten Immen⸗ chleiers kamen ſie näher an die unglücklichen Pferde heran und konnten ſo die Geſchirre durchſchneiden. Eines der Pferde verendete ſchon bald auf der Stelle. während die drei anderen in verſchiedener Richtung auseinander— liefen. Nach einigen hundert Metern brachen jedoch auch dieſe tot zuſammen. Bauer Hartweg und der Maſchiniſt mit Namen Pieper erlitten ſchwere Verletzungen und mußten ſo⸗ fort in ein Krankenhaus gebracht werden. Es beſteht Hoffnung, ſie am Leben zu erhalten. Man nimmt an, daß der Vorfall dadurch ent⸗ ſtanden iſt, daß eines der unter der Fliegen⸗ plage leidenden Pferde eine Biene mit dem Schwanz geſchlagen hat, worauf ſofort die Schwärme auf das Geſpann losgingen. Bom Plaudern in den Tod Sachſenberg⸗Georgenthal, 17. Aug. Hier wurde auf der Auerbachſtraße unweit des Gaſthofes„Goldener Stern“ der 73 Jahre alte Privatmann Ernſt Meinel von einem auswärtigen Kraftwagen erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Meinel erlitt einen Schä⸗ delbruch, der ſeinen ſofortigen Tod herbei⸗ führte. Meinel war auf die Fahrſtraße getre- ten, nachdem er ſich vorher mit Bekannten un⸗ terhalten hatte und direkt des Kraftwagens gelaufen. Jellener„Iiſchzug“ in England London, 17. Aug. 80 Kilometer von der offenen See entfernt, ſpielte ſich im Fluſſe Trent bei Seunthorpe in der Grafſchaft Lines eine außergewöhnliche „Fiſchjagd“ ab. Ein Rieſenwal hatte ſich in den Fluß verirrt und wollte den Rückweg ins Meer wieder antreten, als die Ebbe ein— ſetzte und er ſchließlich„auf Grund“ ging. Eine Anzahl von Männern, die den Rieſen⸗ fiſch bemerkt hatten, zogen mit Gewehren be— waffnet gegen den Eindringling aus und ſeu— in die Fahrbahn erten in wilder Folge auf den Wal Schüſſe ab, der ſchließlich tot im Schlamme liegen blieb. Der Wal hatte ein Gewicht von 70 Zent- ner und eine Länge von etwa zehn Meter. eindbergh fliegt nach Moskau Oberſt Lindbergh, der Dienstag in Warſchau eine Zwiſchenlandung unternahm, iſt Mittwoch zu ſeinem Weiterflug nach Moskau geſtartet. Polniſche Blätter gaben der Vermutung Aus- druck, daß Oberſt Lindbergh ſich im Auftrage einer amerikaniſchen Flugzeuggeſellſchaft nach Moskau begibt, um dort über die Möglichkeit der Einrichtung einer polaren Luftverbindung zwiſchen der Sowjetunion und den Vereinig- ten Staaten Beſprechungen zu führen. nengift wirklich gelingen, die Gleichgewichts⸗ nerven zwiſchen Ohr und Gehirn derart außer Betrieb zu ſetzen, daß ſie beim erſten Stamp⸗ fen und Schlingern nicht ſofort wieder zu rumoren anfangen? l Ein Allheilmittel gegen das Neptunsopfer fand ſich bisher deshalb beſonders ſchwer, weil faſt bei jedem Menſchen andere Symptome das Herannahen der Seekrankheit ankündigen. Die einen werden ſchwindlig und unluſtig, die ande⸗ ren werden vollſtändig krank, haben Schüttel⸗ froſt, bleiche Geſichtsfarbe, ihr Puls geht ſchwach. Je nach den Anzeichen wechſeln des⸗ halb auch ihre„Kampfmittel“. Wer einmal einem Tiſchgeſpräch über Seekrankheiten beige⸗ wohnt hat, der weiß, was meziniſche Laien. rein aus der Erfahrung auf See heraus, alles empfehlen. Da propagiert eine Frau, daß ſie niemals auch nur einmal die„Fiſche gefüttert“ habe, ſelbſt nicht bei ſtärkſtem Seegang, wenn ſie nur das wogende Meer nicht ſehen mußte. Daneben ſitzt etwa ein Mann, der den Cham⸗ pagner für ein unfehlbares Abwehrmittel hält oder jener andere Freund des Alkohols, der feſt darauf ſchwört, ein Glas Bier vor dem Frühſtück würde immer helfen. Selbſt der Ire Bernard Shaw, obwohl ganz gewiß kein Kenner und Erforſcher der phyſiologiſchen Er⸗ ſcheinungen im menſchlichen Körper, hat einmal zum Thema„Kampf der Seekrankheit“ eine Kuriosität beigeſteuert. Er ſchlug ſeiner Zeit vor, bei herannahendem ſtürmiſchen Unwetter eine Art Rutſchprozeſſion auf Deck zu beginnen und in gebeugter Haltung und mit gebeugten Knien das Schiffsdeck entlang zu hüpfen. Bei einer Probe aufs Exempel, machten allerdings alle ſeine Freunde ſchlapp, d. h. ſie opferten dem Neptun. Nur Shaw ſelbſt blieb nach dem Deck⸗ hüpfen in beſter Stimmung auf Deck, Viele Aerzte glauben an die Wirkſamkeit rhythmiſchen Atmens gegen die unerwünſchten Folgen hohen Seegangs auf den menſchlichen Organismus. Sie ſeben in ihm ein Mittel, das unfehlbar wäre. wenn bei allen Menſchen ge⸗ wiſſe Vorausſetzungen primitivſter Art zuträfen. Zu dieſer Annahme hat die Medizin jedoch kein Recht, ſodaß das rhythmiſche Atmen zwar als ein einfaches, aber leider ebenfalls nicht unfehl⸗ bares Mittel angeſprochen werden muß. Ueber ſeine Erfahrungen auf dieſem Gebiet ſchrieb vor einiger Zeit einmal ein Mediziner aufſchluß⸗ reiche Einzelheiten. In ſeiner Schilderung einer ſtürmiſchen Seefahrt hieß es:„Unſer Schiff war noch nicht lange auf hoher See, als ſich bei Auf⸗ kommen einer prächtigen Briſe das bekannte unbequeme Gefühl anmeldete, das ſich mit kei⸗ ner Willensanſtrengung überwinden ließ. Im Gegenteil: Je mehr Willen ich dagegen ſetzte, umſo ſtärker wurde es. Flach legen auf Deck, ſagte man: Ergebnislos! Atemübungen machen, dachte ich. Ergebnislos wie auch alle anderen Bemühungen. Rings umher auf Deck bleiche und hohläugige Fahrgäſte, die ihren Zoll ge⸗ zahlt hatten oder im Begriff waren, ihn zu zahlen. So ſchien auch mein Schickſal beſiegelt. Ich verzichtete auf die Gegenwehr und ergab mich in mein Schickſal. Dieſe Gedankenumſchaltung bewirkte, daß mein Körper aus dem Zuſtand der Verkramp⸗ fung in den der Entſpannung geriet. Mein Auge fiel auf den Bug des Schiffes. der ſich ge⸗ waltig über die bewegte Waſſerfläche hob und in den Himmel ſchnitt und dann tief in ein Wellental einſank. Das war ſchon Tauſende von Malen ebenſo geſchehen, aber jetzt erſt nahm ich darin eine rhythmiſche Bewegung von wunderbarer Geſetzmäßigkeit wahr. Ganz ſpon⸗ tan ſtellte ich darauf nicht nur mein Auge, ſon⸗ dern auch mein Atmen und damit den ganzen Körper auf die Bewegung des Schiffes ein. Ich ſtand breit da, in den Knien nachgebend, und begann das Schwanken des Schiffsleibes mit meinen Atem gleichſam aufzufangen. Hob ſich der Dampfer, ließ ich den Atem einſtrömen, ſenkte er ſich, ließ ich ihn ausſtrömen. Jede kleine und kleinſte Zwiſchenbewegung des Schif⸗ fes machte mein Atem, beſſer geſagt mein Zwerchfell mit: Hob ſich das Schiff, ſenkte ſich das Zwerchfell; ſenkte ſich das Schiff, hob ſich das Zwerchfell. Innerhalb von wenigen Minu⸗ ten verſchwand alles Uebelbefinden. Ich hatte mir das Schiff erobert. es mir„eratmet“, Eine ſolche Atemkur kann allerdings nur der⸗ jenige erfolgreich durchführen, der einmal die Fähigkeit hat, ſich auf ſeinen Atem derart genau zu konzentrieren und zum anderen gleich⸗ zeitig ſich dabei reſtlos zu entſpannen, alle krampfartigen Zuſtände auszuſchalten. 142 (9. Fortſetzung) Und ſelbſt der Gedaute au ihr kaum viernnozwanzig Stunden zurück⸗ liegendes Erlebnis mit Burkhardt kann nicht im min⸗ deſten ihre felſenfeſte Ueberzeugung erſchüttern, daß Helbings Freundſchaft nichts ſehnlicher wünſcht, als ein Zueinanderfinden zwiſchen Bernd und ihr zu einem friedlichen Eheglück. „Dieſer Gedanke beherrſcht ſie auch noch, während die ſüßen Melodien von Puceinis zauberhafter Muſik ſie umrauſchen. Und ihr Herz nährt die Hoffnung auf Er⸗ üllung ihrer Sehnſucht, indes von der Bühne die italieniſche Nachtigall der kleinen Cho⸗cho⸗ſan großes Liebesglück in perlenden Tönen in ein atemlos lauſchen⸗ des Parkett jubelt. In dieſer Entrücktheit ſpürt ſie nicht den heißen Blick Helbings, der halbſchräg hinter ihr in der Loge ſitzt und ſich nicht ſattſehen kann an der wundervollen Linie, die ihr Körper in ſeiner anmutigen Haltung bildet, darüber der blonde Kopf wie eine lichte Blume ſchwebt. Aber noch einem andern Augenpaar iſt Blandine Ziel der Beobachtung. Und dieſer ſcharfe Blick durchdringt das Bollwerk ihrer Verſunkenheit und trifft ſie wie ein Nadelſtich. Aufſehend gewahrt ſie in der gegenüberliegenden Loge Felicitas Olgers, die, als ſie ſich bemerkt fühlt, das Opernglas ſinken läßt und ſich läſſig zurücklehnt. Blandine iſt zuſammengezuckt. Fragend beugt Hel⸗ bing ſich vor. Da flüſtert ſie: „Lorenz... dort drüben..“ Nun bemerkt auch Helbing das Geſchwiſterpaar und Felicitas, welche dieſes wiederum auf ihn und ſeine Begleiterin aufmerkſam macht. Ein grüßendes Neigen der Köpfe hinüber und herüber Und in der Pauſe iſt ein Zuſammentreffen im Vor⸗ raum natürlich unvermeidlich. Bei dieſer Gelegenheit lernt Blandine Edith kennen, die ihr mit großer Herz⸗ lichkeit begegnet. Sie und der Bankier zeigen deutlich ihre aufrichtige Freude über die glückliche Hand, die Fechner in Bernd Rainers Fall bewieſen hat. „Sie müſſen nämlich wiſſen, Frau Doktor, daß Sie mir nach Helbings Erzählungen längſt keine Fremde, ſondern eine ſehr liebe Bekannte ſind,“ verſichert Edith in ihrer gewinnenden Art,„und ich freue mich heute ſchon ſehr auf einen engeren Verkehr, den Sie uns hof⸗ fentlich nicht verwehren werden, ſobald ſich Ihr lieber Mann erholt hat und Sie ſelbſt beruflich auch nicht mehr ſo in Anſpruch genommen ſein werden.“ „Blandine ſtimmt zu und dankt mit Wort und Blick für. der Frau, die ihr ſofort überaus ndathiſch iſt. „Auch ich freue mich ganz außerordentlich über dieſe Wendung mit Bernd,“ miſcht Felicitas ſich ins Geſpräch. „Du kennſt Doktor Rainer?“ fragt Edith, erſtaunt und irgendwie peinlich berührt von Felieitas' fami⸗ liärer Nennung des Vornamens. „Sehr gut kenne ich ihn. Er hat viel verkehrt in unſerem Haus, als wir noch in Berlin lebten, damals, bevor das Unglück mit ihm paſſiert iſt. Ach, was waren dab 155 ſchöne Zeiten, die wir miteinander verlebt aben!“ „Das haſt du ja noch niemals erwähnt, ſo oft wir ſchon von Herrn Helbings 3 ſprachen..“ „Wozu leeres Stroh dreſchen und Leichenreden hal⸗ ten?! Etwas anderes wäre ſolche Erwähnung ja nicht eweſen zu einer Zeit, da Bernds trauriges Schickſal be⸗ aneh ſchien... Heute freilich... ach, ich bitte um Entſchuldigung, ich möchte einem alten Bekannten guten Tag ſagen..“ und mit einem koketten Lächeln ſchwebt ſie auf einen Herrn zu, der ſie gegrüßt hat und ſich nun über ihre Hand beugt. Durch ein raſch aufgenommenes Geſpräch über die Oper und die Leiſtung der gaſtierenden Sängerin ver⸗ Belt Edith den häßlichen Eindruck zu verwiſchen, den Felicitas“ Worte und Weſen e haben. Den Arm leicht um Blandines Schulter gelegt, pro⸗ meniert ſie mit dieſer den Gang entlang. Der Bankier wendet ſich dem Büfett zu. Helbing will ihm folgen, als Felicitas wieder vor ihm auftaucht und ihn in eine Ecke führt. Sie ſchlägt auch jetzt wieder den Ton an, der ihr für zeugenloſe Unterhaltungen mit ihm angemeſſen erſcheint, wobei ſie es ſichtlich darauf anlegt, zu verletzen. „Na, Sie klaſſiſcher Freund! Das macht ſich ja famos für Sie, dieſer mediziniſche Erfolg in der Klinik Fech⸗ ner Begreiflich, daß man ihm zu Ehren hier flaggt.“ „Was ſoll das wieder heißen, Fräulein Olgers? „Daß ich die Schönheit und Koſtbarkeit der Fahne an⸗ erkenne, mit der die blonde Puppe ſich hier an Ihrer grünen Seite herausſtellt. Galavorſtellung in der Oper, anläßlich geglückter Operation. Aeußerſt geſchmackvoll, das muß iſt ſagen!... Geſchmack iſt überhaupt eine perſönliche Sache, und Geſchmäcker ſind eben ſeit Olims Zeiten verſchieden,“ höhnt Felieitas weiter.„Sie ſind deiſpielsweiſe begeiſtert von Blandinchen, der weißen Taube. Bernd wird ſie natürlich niemals gefallen. Auch nicht in dieſer Prachtausgabe von Spitzen und Perlen. Sein Typ iſt ein ganz anderer.“ Die Katzenaugen glitzern Spott zur Grauſamkeit des Mundes. „Sie täuſchen ſich ſehr, Fräulein Olgers, wenn Sie glauben, je zurückerobern zu können, was Sie aufgaben, als es Ihnen keines Opfers wert ſchſen. Bernd. „„ gehört mir, Herr Helbing. Nach wie vor. Und Sie ſind der letzte, der mich hindern wird, mir mein Eigentum zu nehmen. Wie und wann es mir beliebt. „Sie verrennen ſich immer mehr in einen ſchlimmen Irrtum, Fräulein Olgers. Laſſen Sie ſich geſagt ſein, aß „Ihre Weisheiten intereſſieren mich blutwenig Klug⸗ heit und die Verfolgung eigener Intereſſen werden Sie übrigens ſchon von einer Einmiſchung in dieſe zarte Angelegenheit zurückhalten... denn genau ſo, wie Bernd Rainer mir Ziel iſt, iſt es ſeine Frau Ihnen. Na alſo, warum dann Gegnerſchaft und Feindſelig⸗ keiten, wo unſere Abſichten ſich ſo wundervoll er⸗ gänzen—“ „Ich möchte mich ganz ausdrücklich dagegen ver⸗ wahren, Fräulein Olgers, daß Sie“ a Laſſen Sie doch die Tiraden. Dergleichen verfängt bei mir beſtimmt nicht. Rechnen Sie lieber mit nüch⸗ ternen. nicht wegauredenden Tatſachen. machen Sie. ſich 1 7 N I unn un i Umeberrechtsschut! Verlag] anna Pafler J our Meister— Werdan zufällige Fugungen des vevens nutzvar und entwickeln Sie dabei ja keine falſche Scheu und Scham. Das ſind ſchädliche Hemmungen. Ebenſo wichtig, wie ſtets ein un⸗ getrübtes Urteil zu haben, iſt es auch, den Kopf niemals in den Sand zu ſtecken. Nach dieſem Rezept fahren Sie am beſten in dieſem Jammertal. „Verbindlichſten Dank für Ihre guten Lehren und wohlmeinenden Ratſchläge, Fräulein Olgers. Aber— ich habe keine Verwendung dafür.“ 1 „Sie belieben ſie wohl für graue Theorie zu halten, ſpottet Felieitas in gewolltem Mißverſtehen,„aber ich will Ihnen ihre Richtiakeit aerr am praktiſchen Beiſpiel erläuternd vbeweiſen. Sehen Sie, ich habe Ihnen doch ſchon letzthin frank und frei eingeſtanden, daß ich ehr⸗ liche Abſichten auf den alten Loren habe. Leider er⸗ weiſt er ſich als äußerſt ſchwieriger Fall; iſt wohl ſchon fie ſehr verknöcherter Hageſtolz; zudem iſt der ſchweſter⸗ iche Einfluß nicht leicht za untergraben. Kurz nud gut, ich bin mir bereits klar darüber geworden, daß weitere 1555 Anſtrengungen ſich hier nicht lohnen dürften. Na, ſt es da nicht eine glückliche Kage ng; daß mein guter, alter, treuer Bernd Rainer gerade in dieſem kritiſchen Moment aus der Verſenkung auftaucht? Ich müßte töricht ſein, würde ich dieſen deutlichen Fingerzeig eines mir 01 überaus wohlgeſinnten Himmels überſehen. Töricht aber war ich nie. Das werden ſelbſt Sie, der mir ſonſt alle guten Eigenſchaften abſpricht, nicht be⸗ ſtreiten können, nicht wahr?“ „Nein,“ preßt Helbing mühſam hervor und hätte Felicitas nun vielleicht doch mitten in das ſchöne, auf⸗ reizend lächelnde Geſicht geſchlagen, wäre nicht im felben Augenblick Lorenz mit den Damen zu ihnen getreten. Felicitas aber hat die Unverfrorenheit, noch einmal betont zu bemerken: „Ich finde wirklich keine Worte, die ausdrücken könn⸗ ten. wie es mich beglückt, daß mein lieber Bernd nun dem Leben wiedergegeben iſt. Jetzt wird er alles das nachholen können, worum die letzten Jahre ihn ſo grau⸗ ſam betrogen haben.“ Das unmittelbar darauf erfolgende Klingelzeichen be⸗ endet den Zwiſchenakt und löſt den kleinen Kreis auf. Man begibt ſich wieder an ſeine Plätze. „Ganz unabhängig voneinander haben Blandine und Helbing, jeder für ſich, viel damit zu tun, dieſe uner⸗ wartete, verborgenen Schmerz aufwüfhlende Begegnung mit der Olgers in ſich zu verarbeiten. So entgeht jedem die plötzliche Niederaeſchlagenheit und in ſich gekehrte Schweigſamkeit des andern. Eine wehe Unſicherheit bemächtigt ſich Blandines Ge⸗ mitt, welches Felieitas' gut gezielte Pfeile ſchwer ver⸗ letzt haben. Ohnmächtiger Zorn erfüllt Helbing gegen die Olgers, die es gewagt hat, ihre berechnenden Intereſſen mit ſeinen heilioſten Gefühlen zu verknüpfen, ſchonungslos mit kalten Worten ausſprechend, was er ſich kaum in der tiefſten Verborgenheit ſeines Herzens einzugeſtehen waat. Aufgerührt horcht er in ſich hinein in den Zmie⸗ ſpalt ſeiner Empfindungen, in denen die Treue des Freundes mit der Liebe des Mannes in ſchwerem Kampf liegen. Auf der Bühne nimmt indes die Liebestragödie der kleinen Favanerin ihren Fortgang. Der zweite Akt nähert ſich ſeinem Ende. Blandine fühlt ſich in ihrer augenblicklichen Gemüts⸗ verfaſſung keiner weiteren Begegnung mit der Olgers gewachſen. „Ich möchte gehen,“ flüſtert ſie Helbing zu, ohne zu ahnen, wie ſehr ſie damit ſeinen eigenen Wünſchen ent⸗ gegenkommt, denn auch ihm iſt es nachgerade faſt un⸗ erträglich, dieſelbe Luft mit Felicitas zu atmen. 2 Ich muß mich erſt wieder an Theaterbeſuche ge⸗ wöhnen,“ verſucht Blandine mit ſchüchternem Lächeln Helbing den vorzeitigen Aufbruch entſchuldigend zu er⸗ klären; bemüht, keine Verſtimmung in ihm darüber aufkommen zu laſſen, daß ſie ihm die freundliche Auf⸗ merkſamkeit, die er ihr mit dieſem Theaterabend be⸗ reiten wollte, anſcheinend mit Undank lohnte. Man hat inzwiſchen das Opernhaus verlaſſen und iſt die wenigen Schritte zum Parkplatz gegangen. Helbing öffnet den Schlag des Wagens. „Aber wir fahren doch noch nicht nach Hauſe: ich darf doch noch mit Ihnen zu Abend eſſen, nicht wahr?“ wünſcht er mit einer Eindringlichkeit, die es Blandine unmöglich macht ihm dieſe Bitte abzuſchlagen. Und als ſie ihm dann in einer ruhigen Ecke des kleinen, feinen Weſtenreſtaurants gegenüberſitzt, iſt es ihr ſogar ſelbſt lieb, daß ſie noch nicht zu Hauſe ſſt, nicht allein mit ihren quälenden Gedanken—— Und daß ſie dieſen nicht nachhängen darf, ſondern ſich auf das Ge⸗ ſpräch mit Helbing konzentrieren muß, empfindet ſie allmählich mehr als Wohltat, denn als Zwang. Von ihr gebeten, berichtet Helbing von der Entwick⸗ lung, die die Geſchäfte der deutſchen Handelsgeſellſchaft Helbing⸗He!“ men. Er iſt zufrieden. Sehr zufrieden. Alles läßt ſich ganz ausgezeichnet an. In dieſer Hin⸗ ſicht ſcheinen ſich ſeine ſchönſten Hoffnungen zu erfüllen. Aus einer kleinen Stille, einem beredten Schweigen, das Menſchen mehr eint und verbindet, als der große Aufwand vieler Worte, löſt ſich Blandines Frage: „Und was ſagt Mynheer van Helſt in Amſterdam dazu? „Viel. Sehr viel, wenn man Ohm Hendrycks wort⸗ karge Verſchloſſenheit bedenkt. Hier, leſen Sie ſelbſt das längſte Handſchreiben, zu dem er ſich 9 aufgeſchwungen hat.“ Damit reicht er Blandine ein Briefblatt, das mit des Holländers altmodiſch⸗verſchnörkelten, aber energi⸗ ſchen Schriftzügen bedeckt iſt, die auch einem Nicht⸗ raphologen auf den erſten Blick Charakteriſtiſches der Perfönli keit des Schreibers verraten, und das ohne Anrede beginnt: „Alle Achtung, mein Junge, Du machſt Deine Sache wirklich gut. Erweiſt Dich als echter Ver⸗ treter Deiner Nation, die ſchon immer meine beſon⸗ dere Achtung und Anteilnahme beſaß Biſt ein deut⸗ ſcher Kerl von echtem Schrot und Korn. Dieſe Auf⸗ e unſerem trägen Phlegma hier ſehr gut getan. Du haſt mein Vertrauen auch jetzt wieder reich gelohnt und meinem Alter neben dieſer reude auch die n gegeben, daß meinem ebenswerk eine würdige Rach olgeſchaft geſichert iſt. mußt Du freilich noch etwas tun. Die Heis unnd* 1 Senti⸗ mentalttaten uiegen mir nicht. Ebenſowenig lange Umſchweife oder große Worte. Heirate! Und mög⸗ lichſt bald! Das wird ebenſo gut für Dich ſein, wie es wichtig für unſer Handelshaus iſt. Ueberdies möchte ich noch Großvaterfreuden erleben wollen. Alſo, halte Dich ran; denn es hat immerhin ſchon an die achtzig auf dem Buckel Dein Dir ſehr wohlgeſinnter Ohm Hendryck.“ Lächelnd faltet Blandine den Büttenbogen zuſammen. „Eine prachtvolle Miſchung von Kopf und Herz, der alte Herr.“ „Das kann man wohl ſagen. Und wir lieben einander ganz gewaltig. Auf echt Helſt⸗Helbingſche Art.“ „Dann werden Sie Ihrem Onkel doch ſicherlich ſo⸗ wohl als auch erſt recht gehorchen?!“ „Ach, Frau Blandine, man befolgt die Wünſche ande⸗ rer um ſo lieber, je mehr ſie mit den eigenen überein⸗ ſtimmen.“ „Das heißt alſo, Freund Helbing...“ „Noch gar nichts, Frau Blandine. Weil zum Heiraten bekanntlich zwei gehören. Zwei, die nicht Onkel und Neffe ſind, ſondern Mann und Frau.“ „Ich verſtehe. Von dieſen beiden Partnern wäre aber der eine ſchon da. Der Mann. Handelt ſich's alſo nur noch um die Frau, nicht wahr?“ Helbing bejaht ſtumm. N a „Und dieſe Frau ſoll...“ Blandine zaudert, vom Blick des Mannes irgendwie beunruhigt. „Sie ſoll mich nur ſo lieben, wie ich ſie liebe,“ voll⸗ endet Helbing heftig und raſch.„Ich weiß nicht, ob das eine große Bedingung genannt werden kann, oder eine kleine; eine ſchwere oder eine leichte; eine beſondere oder eine ſelbſtverſtändliche. Gleichviel, ich kann nur auf dieſer Baſis eine Ehe aufbauen, die für mich heiligſte Gemeinſchaft bedeutet.“ Blandine erblaßt. Und ſo jäh wandelt ſich ihr Ge⸗ ſichtsausdruck in abgründigen Gram, baß der Mann zu⸗ tiefſt erſchrickt. Ein Flehen zittert in ſeiner Stimme, als er bittet: „Liebe, liebe Frau Blandine, Sie dürfen mich fetzt nicht mißverſtehen, gerade jetzt nicht, weil...“ „Haben Sie keine Angſt,“ unterbricht ſie ihn mit freundlicher Beſtimmtheit.„Ich gebe Ihnen vollkom⸗ men recht Und ich wünſche. daß Ihnen das Schickſal onädig ſein und Sie nie zwingen möge, einen bittern Verzicht zu leiſten oder ein Kompromiß zu ſchließen, bei dem Sie Ihr Herzblut opfern. Im allgemeinen näm⸗ lich ſind Gefühle nicht von Dogmen zu meiſtern.“ Alandine,... laſſen Sie ſich ſagen... wenn Sie wüßten „Ich weiß geang— will nicht mehr wiſſen,“ wehrt ſie ab, mit einer Endgültigkeit, vor der er ſich beſcheidet. Sich beſcheidet mit der ganzen, wirren Ungelöſtheit ſei⸗ ner Empfindungen, die 8 denn je feine Seele bedrücken. Aber ein weniges von dieſer Laſt nimmt ihm Blan⸗ dine nun doch ab, als ſie, ſeinen geſenkten Blick in ihr 1 8 zwingend, Wärme in der ſchwingenden Stimme, agt: „Dieſe gute harmoniſche Stunde hier darf nicht mit einem Mißklang enden. Ich könnte es nicht ertragen.“ Helbing unterdrückt den Ausbruch ſeiner Leidenſchaft, unterdrückt die heiße Entgegnung, die ſich ihm auf die Lippen drängt. Er neigt den 1 Es iſt das be⸗ dingungsloſe„Ja“, mit dem er ſich der Frau verſchreibt, die zu ſeines Lebens Inhalt wurde. Blandine freut ſich dieſer wortloſen Zuſtimmung, ohne zu ahnen, wofür ſie Symbol iſt. .*.**. Die heftige Art, mit der Bankier Lorenz in ſeiner Kaffeetaſſe rührt, verrät ſeiner Schweſter, daß er ihr etwas ſagen will, wofür er augenblicklich vergebens die richtige Ausdrucksform ſucht. Nach einigem Räuſpern entſchließt ſich der Bankier endlich zu der Bemerkung: „Die Geſchäftsverbindung mit dieſem Helbing iſt ein ganz großer Treffer für mich.“ „Das überraſcht mich keineswegs,“ entgegnet Edith. „Dagegen wundere ich mich, daß du mit dieſer, an ſich fehr erfreulichen Tatſache von etwas ganz anderem ſprichſt als von dem, was dich augenblicklich beſchäftigt, um nicht zu ſagen, was dir ſchwer auf der Seele liegt.“ „Na, wenn du es ſchon weißt, mein kluges Schweſter⸗ lein, dann iſt ja alles in Ordnung, das heißt, dann wirſt du eben alles in Ordnung bringen. nicht wahr?“ „Oy, jo einfach iſt das nicht. wrach's dir vloß nicht gar u leicht, mein Lieber. Ich kann dir wirklich nicht er⸗ paren, dich deutlich auszudrücken: das heißt, klipp und klar zu ſagen, was du wünſcheſt.“ „Unſern lieben Gaſt loswerden! Je eher, deſto beſſer! Ich habe mir die Geſchichte lange genug mit angeſehen, aber jetzt hat es bei mir geſchnappt!“ „Und warum, wenn ich meine brüderliche Liebe fragen darf?“ „Du darfſt, obzwar dieſe Frage ſehr blöd und deiner ar nicht würdig iſt. Alſo, ich habe es ſatt, eine komiſche igur abzugeben, das heißt, mich in eine Rolle drängen zu laſſen die mich dazu ſtempelt.“ Inwiefern, wenn auch noch dieſe Frage erlaubt iſt?“ „Inſofern, als ich mir von dieſer koketten Modepuppe nicht länger in dieſer durchſichtig⸗plumpen Art ſchöntun laſſe. Ein Gaſtgeber iſt leider Verpflichtungen unter⸗ worfen. Sonſt wüßte ich mir ſchon zu helfen. Anderer⸗ ſeits, wenn nicht eingegriffen wird, blüht mir ſchließlich noch ein Heiratsantrag der Dame Felicitas. So, jetzt biſt du hoffentlich im Bilde.“ Da lacht Edith laut und herzlich. „Mein Gott, Alter ſchützt ſprichwörtlicherweiſe vor Torheit nicht. Und deine altjüngferliche Schweſter will deinem Glück niemals im Wege ſtehen.“ „Sehr verbunden, Fräulein Edith Lorenz. Im übri⸗ geg bin ich weder alt, noch iſt in Verbindung mit mir as Wort Torheit zu gebrauchen. Und zu ſchützen weiß ich mich ſchon ſelber. Aber die Olgers rausſchmeißen mußt du, le Hausfrau! Du haſt ſie ja übrigens auch mitaebracht. (Fortſetzung folgt.) dus, 6. wirtſcha Oer g pm Gers Perſone Guſtab brall w ſonenwe zin entz ſofort da datoſſer let. Di SSS* 5 2 2 2 he Ig vie . en. hon en. ber er joe hee n en 0 er ur ir 0 2 * Bunte Tageschronif ATod unker der Maſchine Neuwied. In der Nähe von Ittenbach(Kreis Neuwied) wurde ein beim Straßenbau beſchäf⸗ tigter Arbeiter von einer plötzlich umſtürzenden Maſchine erfaßt und getötet. Die in unmittel⸗ barer Nähe tätigen Arbeitskameraden vermoch⸗ ten ſich noch im letzten Augenblick in Sicherheit zu bringen. Der tödlich Verunglückte ſtammt aus Ittenbach. Aulo mit 4 Inſaſſen abgeſlürzt Baumholder. Zwiſchen Baumholder und Berſchweiler ſtürzte ein Perſonenkraftwagen aus Saarbrücken, der in einer Kurve aus der Fahr⸗ bahn getragen wurde, eine über 1,50 Meter hohe Böſchung hinab. Von den 4 Inſaſſen(zwei Männer und zwei Frauen) wurden drei mit Verletzungen ins Krankenhaus Baumholder ein⸗ geliefert, während der vierte mit unbedeutenden Verletzungen davongekommen iſt. Das ſchwer⸗ beſchädigte Auto mußte abgeſchleppt werden. Bodenſeedampfer verunglückt Lindau. Bei der Ausfahrt aus dem Seehafen Lindau ſtieß das Dampfſchiff„Bavaria“ ge⸗ ges die Leuchtturmmole. An Bord des Schiffes, as in Richtung Konſtanz fahren ſollte, befan⸗ den ſich rund 300 Fahrgäſte. 19 von ihnen er⸗ litten bei dem Unfall leichte Prellungen. Durch den Aufprall wurde der Bug des Schiffes be⸗ ſchädigt, doch konnte dieſes, da ſeine Manövrier⸗ fähigkeit nicht beeinträchtigt war, ſelbſt wieder in Lindau anlegen, wo die Fahrgäſte von einem Erſatzſchiff übernommen wurden. Die Ernlevorräle vernichlel Büdingen. Durch ein großes Schadenfeuer in dem Anweſen des Land- und Gaſtwirts Jakob Rieſer in Leiſenwald wurden nahezu die geſam⸗ ten Erntevorräte ein Raub der Flammen. Das Feuer, das um Mitternacht ausbrach, verbreitete ich raſch über das ganze Wirtſchaftsgebäude. der Saal der Wirtſchaft wurde ſchwer beſchä⸗ 2 7 während das Wohnhaus gerettet werden konnte. 5 Bad Orb. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in eine Scheune in der Schafwieſenſied⸗ lung, die bis obenan mit der neuen Ernte ge⸗ füllt war. Die Scheune brannte vollſtändig aus. Ca, 200 Zentner Brotgetreide und land⸗ wirtſchaftliche Geräte ſind den Flammen zum fer gefallen. omnibus gegen Perſonenwagen Gersfeld(Rhön). Auf der Heimfahrt von Wien nach Hamburg ſtieß ein mit etwa 30 Per⸗ ſonen beſetzter Omnibus auf der Reichsſtraße zwiſchen Oberſtreu und Mellrichſtadt mit dem Perſonenwagen des KClektrizitätswerksbeſitzers Guſtav Morgenroth zuſammen. Durch den An⸗ prall wurde der Betriebsſtoffbehälter des Per⸗ ſonenwagens ſchadhaft. Das auslaufende Ben⸗ zin entzündete ſich und die Flammen ergriffen ſofort das Perſonenauto und den Omnibus. Die Karoſſerien beider Fahrzeuge wurden vernich⸗ tet. Die Inſaſſen des Omnibuſſes konnten ſich durch Einſchlagen der Fenſter noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, dagegen fiel ihr geſamtes Gepäck den Flammen zum Opfer. Morgenroth und ſeine Frau erlitten ſchwere Brandwunden. Tödlicher Grubenunfall Neunkirchen. Im Uebertagebetrieb am Geis⸗ heckſchacht des Steinkohlenbergwerks Hemitz ver- unglückte der Bergmann Nikolaus Dumont aus Bildſtock. Dumont kam beim Ueberſchreiten des Bergbahngleiſes zu Fall. Ein herannahender beladener Bergewagen erfaßte ihn und drückte ihn gegen einen anderen Bergewagen. Die er⸗ littenen Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Manſardeneinbrecher verhaflel Frankfurt a. M. Seit Mai 1937 wurden in beſtimmten Zeitabſtänden in Frankfurt und zwar in der Bahnhofgegend, auf der Zeil und in der Altſtadt, in den Vor⸗ und Nachmittagsſtunden Manſardeneinbrüche ausgeführt. Der Täter ſtahl Geld, Wert⸗ und Schmuckſachen ſowie Klei⸗ ungsſtücke aller Art. Nunmehr konnte die Kri⸗ minalpolizei den Einbrecher feſtnehmen, der ſchon mehrfach mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt. Ein Teil der geſtohlenen Sachen wurde wieder Per ee und den Geſchädigten zugeſtellt. er Einbrecher hat aber auch Diebesgut an Pri⸗ vatperſonen verkauft. Es ergeht deshalb die Aufforderung an alle ePrſonen, die in letzter Zeit Gegenſtände, gleich welcher Art, von einem gewiſſen Hermann Später, etwa 25 Jahre alt, oder einem Unbekannten gekauft haben, dieſe Gegenſtände bei der Polizei abzuliefern. Fer⸗ ner bittet die Kriminalpolizei alle Perſonen, die in letzter Zeit ähnliche Schäden erlitten, dieſe aber nicht zur Anzeige gebracht haben, ſich bei ihr zu melden. Wieder unker 80 000 Trier. Die weſtliche Grenzſtadt Trier ver- zeichnete im März 1938 erſtmals eine Einwoh⸗ nerzahl über 80 000. Durch Wegzug iſt zwi⸗ chenzeitlich ein Rückgang eingetreten, ſodaß An⸗ fang Auguſt der Stand der Bevölkerungsbewe⸗ gung 79 561 betrug. Nach den Beurkundungen des Standesamtes iſt die Zahl der Geburten in der Berichtszeit doppelt ſo hoch geweſen wie die der Sterbefälle. Schwerer Verkehrsunfall im Harz 8s Wernigerode, 17. Auguſt. Am Dienstag ereignete ſich auf der Brocken⸗ ſtraße zwiſchen Dreitannenhöhe und Schierke ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein aus Süderode kommender, mit Ausflüglern beſetzter Omnibus geriet bei dem Verſuch, einen anderen Omnihus zu überholen, auf den unbefeſtigten Teil der Straße und fuhr von dort aus eine 2 Meter hohe Böſchung hinab. Der Wagen rollte dann den über Darmſtadt auf die Schienen der Harz⸗Querbahn, wo er nach etwa 80 Metern ſtehen blieb. Von den Inſaſſen des Omnibuſſes wurden 8 verletzt, 5 hatten leichtere Verletzungen da⸗ vongetragen, während 3 mit ſchweren Verletzun⸗ gen im Kreiskrankenhaus Wernigerode Auf⸗ nahme fanden. Bei keinem der Vexletzten be⸗ ſteht jedoch Lebensgefahr. 9 89555 Zwei langgeſuchte Fotobetrüger gefaßt Limburg a. d. Lahn. In einem hieſigen Foto⸗ haus erſchienen zwei Männer, die Intereſſe für einen Contax⸗Apparat im Wert von RM. 450 zeigten. Der Geſchäftsinhaber traute dem Kauf nicht ganz und ſetzte ſich mit der Polizei in Ver⸗ bindung. Als ſich dieſe der beiden Fremden an- nahm, ſtellte es ſich heraus, daß man einen außerordentlich guten Griff getan hatte. Es handelte ſich um zwei langgeſuchte Fotobetrüger, die in„Sicherheit“ gebracht werden konnten. Bei der Erntearbeit verunglückt Grünberg(Oberh.) Bei Erntearbeiten wurde der 68 Jahre alte Hermann Rühl 3. von einem Wagen überfahren und auf der Stelle getötet. Das Anwettergebiel Zur Feſtſtellung der durch das Unwetter ver⸗ urſachten bedeutenden Schäden kamen auf Ver⸗ anlaſſung des Reichsſtatthalters Miniſterialrat Weber von der Heſſiſchen Landesregierung in Begleitung von Oberregierungsrat Dr. Bolt und für das Kreisamt Bensheim Kreisdirektor Nantz mit Regierungsrat Ohly nach Auerbach. Fer⸗ ner waren bei der Beſichtigung vertreten die Partei, die Deutſche Arbeitsfront, die Landes⸗ bauernſchaft, das Kulturbauamt Starkenburg und die Reichsbahndirektion Mainz. Die Her- ren fuhren dann zur weiteren Beſichtigung der Schäden nach Zell, Schönberg und Reichenbach. Der Arbeitsdienſt hatte noch den ganzen Montag zu tun, um die Durchgangsſtraße in Auerbach vom Schutt freizumachen. Die Schön⸗ berger Straße iſt in ihrer ganzen Breite durch Geröll und Schlamm um über einen hal⸗ ben Meter erhöht. Auch in den anderen Tal⸗ ſtraßen des Gebiets reicht der angeſchwemmte Grund über die Randſteine hinweg. Die Fahr⸗ gäſte der Reichsbahn, die am Sonntagnachmittag in Auerbach ausſteigen wollten, wurden von in Badehoſen erſchienenen Arbeitsmännern ins Bahnhofsgebäude getragen. Auch am Winkel⸗ bach arbeiteten die Männer in Badehoſen und konnten ihre Aufgaben teilweiſe nur ſchwim⸗ mend verrichten. In der Nacht hatte man in allen betroffenen Gemeinden Waſſerwachen auf— geſtellt, die gefährdete Stellen an den Berghän⸗ gen und in den Straßen mit Balken abſperrten. Außer der Heſſ. Eiſenbahn⸗AG., die auf der ganzen Strecke Darmſtadt— Jugenheim Bahn⸗ arbeiter einſetzte, wandte auch die Reichsbahn dem Bahnkörepr der Main-Neckar-Bahn erhöhte Aufmerkſamleit zu. Mehrere Schnellzüge wur- Gernsheim— Hehpen⸗ heim umgeleitet.— Zwingenberg, das bei der Kataſtrophe vor 10 Jahren am meiſten heimge⸗ ſucht worden war, kam diesmal durch Bewäh⸗ rung der neuen Waſſergrabenanlagen aut weg. In Jugenheim fand man merkwürdiger⸗ weiſe die in Teichen eingeſetzten Karpfen ——* a—— ů—— Blick in den Gerichtsſaal!l Beſtrafter Verkrauens-Mißbrauch Frankfurt a. M. Ein 58jähriger, unbeſtrafter, in Offenbach anſäſſiger Angeklagter wurde vom Schöffengericht in Frankfurt wegen Diebſtahls an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zehn Wochen zu 700 Mark Geldſtrafe verur⸗ teilt. Der in guten Vermögensverhältniſſen be⸗ findliche Angeklagte hatte mir einer Firma einen Grundſtücksvertrag geſchloſſen und 60 000 Mark bezahlt. Auf dem Grundſtück lagerten u. a. Eiſenbahnweichenteile und Schwellen im Werte von 480 Mark, die nicht mit verkauft waren. Der Angeklagte veräußerte dieſe Gegenſtände und behauptete, das Material ſei ihm von einem Oberingenieur geſchenkt worden, weil er durch die Firma einen Schaden von 2000 Mark erlitten habe und das Geſchenk ein Aequi⸗ valent ſein ſollte. Dieſe Einlaſſung wurde durch die Ausſage des Oberingenieurs widerlegt. Es wurde vom Gericht dem Angeklagten, der jahre⸗ lang mit der Firma in Geſchäftsverbindung ge⸗ ſtanden hatte, ſtark verübelt, daß er das in ihn geſetzte Vertrauen mißbrauchte und ſich dabei auch noch Schienenmaterial aneignete, das ſehr geſucht war. un der Vergſtraße tot auf.— In Bensheim war man noch am Montagabend beim Kellerauspumpen. In Heppenheim konnte der SA.⸗Pionierſturm weitere Dammbrüche, ſo vor der Dietrich-Eckart⸗ Siedlung, durch Verſtärkungen verhüten, ſodaß auch der Bahndamm vor einer großen Gefahr bewahrt blieb. Eine ſtarke Flutwelle drang aber in das HFJ.⸗Heim ein. In Hambach wurde ein parkendes Auto wie ein Kinderſchiffchen ab⸗ geſchwemmt, konnte aber noch rechtzeitig ange- kettet werden, bevor es an einem Hindernis zer⸗ ſchellte. In den„Sau-⸗Almen“ von Zell bei Bensheim gab es am Merrbach zwei Damm⸗ brüche. Der Baßmannweg iſt durch die Waſ⸗ ſermaſſen, die ſich ins Schöneberger Tal hinab⸗ wälzten, vollkommen zerſtört. Hier wurden die ſtädtiſchen Waſſerleitungen für Bensheim frei⸗ gelegt und eine 20 Meter lange Bruchſtein⸗ mauer des Katharinenſtiftes niedergeriſſen.— Auch in Schönberg wurden im„Höfchen“ am Ortseingang die Gas⸗ und Waſſerleitung zu Tage geſpült und die Pflaſterſteine mit un⸗ geheuren Sandmaſſen nach der Hauptſtraße ge⸗ ſchwemmt, ſodaß die Feuerwehr bis abends zu tun hatte, um die Straße wieder paſſierbar zu machen. Ueber die Feldwege hinweg entſtanden mannstiefe Gräben, ſodaß ſie längere Zeit nicht befahrbar ſein werden.— In Pfungſtadt ſtürzte als Folge des Unwetters am Montag- vormittag eine mit Frucht gefüllte Scheune in der Niederſtraße ein. Zum Glück hatte ſich die Gefahr ſchon einige Stunden vorher durch Knak⸗ ken im Gebälk angekündigt. Dann knickte der durch die ganze Länge der Scheune ziehende Firſtbalfen mit den Dachſparren ein, worauf die Rückwand mit dem Dach nach der Garten- ſeite fiel. Die Feuerwehr ſtützte die noch ſtehen⸗ gebliebene Vorderſeite und deckte das frei⸗ gelegte Getreide mit Zeltbahnen zu. Auch in Bickenbach drang das Waſſer in viele Keller, und in der Pfungſtädter Straße brach der Fuß⸗ ſteig metertief ein, wodurch ein Haus in Ein⸗ ſturzgefahr geriet. 600 Millionen für Schönheit der Arbeit NSG. Die deutſchen Betriebe haben unter nationalſozialiſtiſcher Führung eine völlig neue Geſtaltung erfahren. Das iſt der erſte Eindruck, den heute der Beſucher einer Fabrik oder einer Werkſtatt, eines Büros oder Arbeitsſaales emp⸗ fängt. Aus den Trümmern der in den Zeiten wirtſchaftlichen Niederganges zuſammengebro— chenen Unternehmen ſind Stätten neuen Schaf⸗ fens entſtanden. Mit der Wiederbelebung der wirtſchaftlichen Funktionen wurde aber auch ein neuer Geiſt der ſozialen Geſtaltung geboren. Am ſichtbarſten tritt der neue Zeitgeiſt in unſeren nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieben zutage. Aber auch die nehmen, die ſich am Leiſtungslampf der deutſchen Betriebe beteiligt haben. bewieſen, daß ſie gewillt ſind, den mit der goldenen DAF. ⸗ Fahne ausgezeichneten Stätten nationalſoziali⸗ ſtiſchen Schaffens und Gemeingeiſtes nicht nach⸗ zuſtehen. Eindeutiger kann wohl keine Beweis⸗ führung zeigen, daß der Gedanke„Schönheit der Arbeit“ nicht ein billiges Propagandamittel iſt und ſeine Beweisführung keine potemkinſchen Dörfer darſtellt. Die Arbeit auf dieſem Gebiet wird nicht vom grünen Tiſch aus geleiſtet, wie überhaupt das Wirken der Deutſchen Arbeits- front und der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auf die ſtändige Verbundenheit mit den Männern an der Werkbank abgeſtellt iſt und die Erfahrungen für die neuen Aufgaben ausgewertet werden. Bisher ſind über 40 000 Betriebsbeſichtigungen durch die DAF. erfolgt, die einzig und allein der Verbeſſerung von Ar- beitsräumen, ſanitären Anlagen uſw. dienten. Das Ergebnis und der Erfolg ſind die in den Betrieben vorgenommenen Verbeſſerungen, deren Geſamtwert den Betrag von 600 Millionen RM. überſteigt. 4 i Jeder, der früher einmal Gelegenheit hatte, durch Produktionsſtätten zu gehen, wird heute kaum eine von ihnen wiedererkennen. An die Stelle kleiner und von Spinnengeweben überzogener Fenſter ſind große, ſaubere Licht⸗ quellen getreten. Die Schutzvorrichtun⸗ gen in den Betrieben haben in den meiſten Fällen die letztmögliche Verbeſſerung erfahren. Auf den Werkbänken herrſcht die Ordnung, die allein ein ſachgemäßes gefahrloſes Arbeiten ge— währleiſtet. Unter den Neueinrichtungen he⸗ finden ſich allein 28 000 Arbeitsräume. Das gleiche erfreuliche Bild bieten die Werkhöfe, die zumindeſt einen beſcheidenen Grün- oder Blumenſchmuck tragen, wenn größere Möglich— keiten nicht geboten ſind. Vor allem aber zeich- nen ſie ſich durch Sauberkeit aus. Die Gerüm⸗ 84000 Unter⸗ pel⸗ und Schrotthaufen ſind verſchwunden. Allein 6000 Werkshöfe erhielten durch das Wirken des Amtes„Schönheit der Arbeit“ ein neues Geſicht. Ein beſonders trübes Kapitel bildeten früher die Werkspauſen. Es gab kaum einen Betrieb, in dem die Arbeiter die Möglichkeit hatten, in einigermaßen menſchenwürdiger Weiſe ihre Mahlzeiten einzunehmen. Wie weit die Geſundheit ſelbſt dabei berückſichtigt wurde, mag jeder daraus erſehen, daß zwiſchen Feil⸗ ſpänen und anderen mehr oder weniger gefähr- lichen. Metallreſten oder auf den ſchmutzigen Höfen das Eſſen eingenommen wurde. Ebenſa— wenig wie Speiſeräume vorhanden waren, hatten die Gefolgſchaftsleute eine Möglichkeit, ihre Arbeitskleidung mit dem Straßenanzua zu vertauſchen Zur Aufbewahrung der Kleidung dienten oft wenige in die Wände eingeſchlagene Nägel Durch das Werben des Amtes„Schönheit der Arbeit“ wurden allein 17000 Speiſe⸗ und Auf⸗ enthaltsräume neu errichtet. 13 000 neuerſtellte Waſch⸗ und Umkleideräume ſorgen heute in Betrieben für die notwendige Hygiene. 800 Kameradſchaftshäuſer und 1200 Sportanlagen wurden ebenfalls neu erſtellt und ſchmieden das Band der Betriebsgemeinſchaft enger. Nicht nur in den Fabriken wirkt das Amt„Schön⸗ heit der Arbeit“. Auf 3600 Schiffen erfolgten Verbeſſerungen in der Unterbringung der Mannſchaften, und weit über 5000 Dörfer ha- ben ſich an der Dorfverſchönerungsaktion be— teiligt. Vielfältig ſind die Aufgaben, die dem Amt „Schönheit der Arbeit“ geſtellt. von ihm erfüllt worden und noch zu erfüllen ſind. Das Haupt- ziel iſt die Erhaltung und Förderung der Volksgeſundheit.„Schönheit der Arbeit“ ver⸗ hilft dem Grundgeſetz der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung vom Adel der Arbeit zum Durch⸗ bruch: Ehret die Arbeit und achtet den Arbei- ter. Die Forderung„Schönheit der Arbeit“ dient gleichzeitig ideellen wie wirtſchaftlichen wecken. Wo peinliche Sauberkeit und geſunde Luft herrſchen, wo der Arbeitsplatz durch Ta⸗ geslicht als auch künſtlich gut und einwandfrei beleuchtet iſt, wo die ſanitären Anlagen ebenſo vorbildlich ſind, wie die Bade- und Umkleide⸗ räume, wo Kameradſchaftshäuſer und Sport— plätze beſtehen, dort wird wahre Betriebsge— meinſchaft herrſchen und die Leiſtung eine Stei— gerung erfahren; dort auch werden geſunde und frohe Menſchen ſchaffen für ihr Werk und ihr Volk. Jahrraddieb kommt ins Juchthaus ſw. Darmſtadt. Der aus Hamburg ſtammende Walter Boer hatte von Jugend auf einen Hang zum Stehlen und Vagabundieren, was ihm ſchon eine ganze Reihe Vorſtrafen eintrug. Seine Spezialität ſind Fahrraddiebſtähle. Des⸗ wegen war er ſchon im vorigen Jahr zu drei Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Gegen dieſes Urteil ging er an bis zum Reichsgericht, das die Sache an die Große Strafkammer Darmſtadt zurückver⸗ wies mit der Maßgabe, die Zurechnungsfähig⸗ keit des erſt 33 Jahre alten Angeklagten zu prüfen. Der mediziniſche Sachverſtändige be⸗ kundete, daß verminderte Zurechnungsfähigkeit vorliege. Das Gericht erkannte daraufhin auf zwei Jahre Zuchthaus und Unterbrin⸗ gung in einer Heilanſtalt. Erſt Geld verjubelt, dann geſtohlen Garbenteich. Der junge A. M. fuhr nach Gießen, um ſeiner Schweſter ein Fahrrad für 15 Mark zu kaufen, ein gebrauchtes natürlich. Er verzechte aber das Geld mit einem Bekann⸗ ten und einem Mädchen. begleitete dann beide in den Philoſophenwald und„philoſophierte“ dort. daß das Pärchen etwas anderes zu tun habe, als auf Handtaſche. Armbanduhr und Halskette der Schönen aufzupaſſen. Er knöpfte ihr die im Augenblick überflüſſigen Dinge ab und lief zur Wirtſchaft, um ſein Rad zu holen. Die beiden waren aber trotz ihrer Verliebtheit raſcher und warteten mit dem Rad in der Hand ſchon auf ihn, worauf er auch die Handtaſche herausgab. Von dem Schmuck wollte er nichts wiſſen, ſchenkte ihn aber zuhauſe ſeiner Braut. Damit die Schweſter auch zu ihrem Rechte kä⸗ me, fuhr er zur Müllerſchen Badeanſtalt, warf ſein Rad weg und fuhr mit einem geſtohlenen Damenrad heim. Vor Gericht berief er ſich auf ſeine Betrunkenheit. Er wurde zu 3 Monaten und 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Ein ungelreuer Schäfer Marburg. Vor einiger Zeit mußten die Schafhalter des Kreisortes Kehna die Feſtſtel⸗ lung machen, daß etwa 40 ihrer in der Ge⸗ meindeherde befindlichen Schafe fehlten. Eine Unterſuchung führte dazu, daß der Schäfer J. unter dem Verdacht verhaftet wurde, die Schafe beiſeite geſchafft zu haben. Die J. anvertraute Herde umfaßte 305 Schafe, welche zum größten Teil fünf Schafhaltern in Kehna gehörten. Der Schäfer beſaß auch eine Anzahl eigene Schafe und hatte in ſeiner Herde 30 Schafe eines Landwirts aus einem Nachbarort in Pflege genommen. Nachforſchungen ergaben, daß der Schäfer die 30 ihm von dem auswär⸗ tigen Landwirt anvertrauten Schafe an dieſen zurückgegeben hatte. Bei einer Beſichtigung die- ſer Schafe erkannten die Kehnaer Landwirte aber an verſchiedenen Zeichen, daß ein großer Teil dieſer Schafe aus ihren Ställen ſtammte. Die Verhandlung endete mit der Feſtſtellung, daß der Angeklagte über ihm anvertraute Schafe rechtswidrig verfügt hatte. 14 Tiere konnten ihm als unterſchlagen nachgewieſen werden, doch hegt das Gericht den Verdacht, daß er im Laufe der Jahre noch mehr Schofe beiſeite geſchafft hat. Unter Zubilligung mil dernder Umſtände erkannte das Gericht wegen Unterſchlagung auf ſechs Wochen Gefängnis. Ziltlichkeits verbrechen un einem Kinde Kaſſel. Zu 5 Jahren Zuchthaus und Zjähri⸗ gem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ver- urteilte die Jugendſchutzklammer den 46 Jahre alten Georg Klein, der ſich in ſchändlicher Weiſe an einem 7jährigen Mädchen vergangen hatte. Klein, der bereits mit 1 Jahr Zuchthaus wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an einem 12jährigen Mädchen vorbeſtraft iſt, hatie Kin- der, die an einem Karuſſell ſtanden, mit Geld beſchenkt. Er hatte dann ein 7jähriges Mäd⸗ chen, dem er gleichfalls Geld gegeben hatte, auf ſein Fahrrad gehoben und war mit ihm in ein nahes Wäldchen gefahren, wo er dem Kinde erſt Schnaps zu trinken gab und ſich dann in gemeiner Weiſe an ihm verging. Er ohrfeigte ſogar das Kind noch, als es ſich wehrte. Als das Mädchen verſtört, taumelnd und nach Al⸗ kohol riechend heimkam, erzählte es den Eltern den Vorgang, die ſofort die Polizei verſtändig⸗ ten. Binnen zwei Tagen war der gemeinge⸗ fährliche Burſche dingfeſt gemacht. Sie hören im Rundfunk.. Freitag, den 19. Auguſt Stuttgart 5.45: Morgenlied Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30; Frühkonzert 8.30: Froher Klang zur Arbeits- pauſe. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Nun eilt herbei—, Witz, heitere Laune. 16. Nachmittagskonzert. 18: Aus unſerer Zeit. 18.30, Griff ins Heute. 19: Unterhaltungsmuſik. 20: Nachrichten. 20.10:„Spaß muß ſein“. 21:„Der Mond iſt aufgegangen...“ 21.30: Ewald Sträßer: Sinfonie Nr. 4. 22; Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20: Vom Internationalen Programmaustauſch: Europameiſterſchaften im Schwimmen, Wimbley 1938. 22.45: Unterhaltungskonzert. 24—3: Nachtkonzert. Frankfurt 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.30: Frühkon⸗ zert. 7: Nachrichten. 8.30: Bäderkonzert. 9.30: Nach⸗ richten. 9 40: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: 10.30: Fliegende Menſchen: Meiſter vom Brett und Turm. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter 13.15: Mittagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Hört— wie immer— zul 15: Kleines Kon⸗ zert. 16: Nachmittagskonzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher 19:„Winke, winke..“ 19.15: Hinaus in die Ferne 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: 1000 Takte Franz Lehar Ein bunter Reigen um des Meiſters beliebte Melodien. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter 22.20: Europameiſterſchaften im Schwimmen. 22.45: Tanz und Unterhaltung. 24—3: Nachtmuſik. —— — 2 Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Deratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Olenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stod Der Dienſt der Schar 2 fällt heute abend aus; hierfür morgen abend 8 Uhr Antreten auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße(in Sport). Der Gefolgſchaftsfühcer. Deutſche Hausfraul Deine Mitarbeit am EW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! N Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Um große Erfolge zu erreichen, muß etwas gewagt werden. Moltke. Cant Floxlan gcſueigt In Linz an der Donau, wo er den Mär⸗ tyrertod erlitten haben ſoll, hat man den „Heiligen Florian“, den Patron gegen Feu⸗ ersgefahr, dargeſtellt als wehrhaften Krleger, der mit einem Gefäß die Flammen lüöſcht. „Sankt Florian, hilf!“: ſo ertönt ſeit Jahr⸗ hunderten der Angſtruf in Feuersnot und Brandgefahr, eindringlicher und gläubiger 1 als Sturmglocke und Feuerwehr- ignal. l Aber nicht umſonſt wird der Patron gegen das feurige Element als Krieger verehrt; Wehr und Waffen muß er tragen, wean er helfen ſoll. Wehr: das iſt die Sorgfalt und Vor⸗ ſicht, mit der man dem Feuer begegnet, zumal auf dem Lande, in Hof und Scheune; Waf⸗ fe: das iſt die Bereitſchaft, den Brand zu löſchen, wenn trotz allem einmal das Unglück geſchehen iſt. Iſt aber beides nicht zur Stelle, 2 Leichtſinn und Unachtſamkeit die Flam⸗ men emporſchlagen laſſen, ſind keinerlei Vor⸗ kehrungen und Maßnahmen getroffen, um den wütenden Gewalten Einhalt zu tun, dann wird die inbrünſtigſte Bitte ungehört verhallen: „Sankt Florian“ ſchweigt! Im Leben des Volkes wie im Daſein des einzelnen kommt nichts von ungefähr! Das deutſche Volk muß hart um ſeine Zukuaft rin⸗ gen. Alle Götter, die man zur Hilfe gerufen hatte, verſagten ſich, bis der eigene Selbſt⸗ erhaltungstrieb zur Geltung kam, Nun, ſeit Vierjahresplan und Erzeugungsſchlacht mit ge⸗ ballter Kraft ins Werk geſetzt ſind, ſtellen ſich die langentbehrten Erfolge ein. Nun, ſeit auch Bauer und Hof ihre Aufgabe übernommen und erkannt haben, beginnt die Saat Frucht zu tragen. NN 5 —2— SEGA IN SLAll. UND ScHEUNE NICHT (Zeichnung: Hueter.) Aber es genügt nicht allein, das Feld zu beſtellen, um die Ernte zu bangen und die Scheuern zu füllen: das Gut muß auch be⸗ wahrt, geſichert und geborgen werden! Ueber⸗ all auf dem Lande ſollte man in„Saukt Flo⸗ rian“ einen Krieger ſehen, einen Mann der Diſziplin, der Zucht, der Ordnung und der Kraft! Leit die Elektrizität eingekehrt iſt, ſeit Ma⸗ ſchinen laufen, Lampen glühen, ſeit die Tech⸗ nik des Bauern Freund geworden iſt, hat der Feuereimer aufgehört, ausreichender Brand⸗ ſchutz zu ſein. Vielfältige Vorkehrungen müö ſen heutzutage getroffen werden, um Herr des Elementes zu bleiben; muſterhaft ſauber, auf geräumt ſind Scheune, Stall und Boden, ſind Küche und Räucherkammer. Die elekteiſchen Leitungen, die Feuerſtätten und Schornſteine werden fachmänniſch inſtandgehalten; die Kin⸗ der ſtehen, zumal in der Erntezeit, in guter Hut, ſie werden unterwieſen und aafgeklärt, wie gefährlich das Feuer iſt. Die Ernte und das Stroh werden zweckentſprechend gelagert, beobachtet, gepflegt. Das Reich„Sankt Florians“ iſt weit ge⸗ ſpannt. 400 Millionen Reichsmark werden Jahr um Jahr in Deutſchland durch den Brand vernichtet; 13 Brände entſtehen täg⸗ lich durch Kinderhand; jede Stunde kommen Werte in den Flammen um, die ausreichen würden, um einen ſchönen Hof aufzubauen. Auf dem Land ſind die Gefahrenherde größer. Und doch hat gerade der Bauer nicht nur den Geldwert ſeines Anweſens zu hüten; er, als die ſtarke Stütze des Volkes, umſchließt in 118 60 Bereiche die Verantwortung für die Nahrungsfreiheit der Nation, für die Erhal⸗ tung der völkiſchen Kraft und Ueberlieferung. Der Bauernhof erſchöpft ſich nicht in dem In⸗ halt ſeiner Scheunen und Ställe, obwohl auch dieſe unerſetzliche Teile des Volksvermögens ſind; er iſt Wiege und Heimat der jungen Generation. Der Bauernhof, der n hinterläßt eine Lücke, die niemals, mit kei⸗ nem Geld der Welt zu ſchließen iſt. Brandſchutz auf dem Lande, vor allem in und nach der Erntezeit, wenn der Segen eines Arbeitsjahres eingefahren iſt, muß für je⸗ den Bauer ein Stück ſeines Leiſtungskampfes ſein, die Ergänzung und Vollendung der Er⸗ zeugungsſchlacht! Wo aus ſchadhaften Oefen und Kaminen Funken ſtieben, wo aus zerfetz⸗ ten Lichtleitungen Feuerſchein kniſtert, wo Kinder mit Streichhölzern hantieren und zit⸗ ternde Schwaden über muffigen Scheunen ſte⸗ hen, da ſchweigt„Sankt Florian!“ H. W. * Bekämpft den Kartoffelkäfer! Es gehört viel Disziplin und Einſicht dazu, den Abwehrdienſt gegen den Kartoffelkäfer ſo gewiſſenhaft durchzuführen, daß er mit Sicher⸗ heit Erfolg hat. Dieſer Kampf iſt ein Kampf für die Erhaltung des Kartoffelanbaues. Er dient alſo der Sicherung unſerer Volkser⸗ nährung. Wer dieſe ſabotiert, ſei es auch nur aus Leichtſinn, verdient deshalb härteſte Stra⸗ fe, weil er jenen in den Rücken fällt, die im Kampfe gegen eine unendlich große Gefahr ſtehen. Dieſe Worte mögen ſich alle diejenigen merken, die den vom Herrn Bürgermeiſter an⸗ In Viernheim wirb fleißig gebaut Ueberall iſt eine rege Bautätigkeit feſtzuſtellen den des deutſchen Menſchen, daß er immer be⸗ ſtrebt iſt, für ſich und ſeine Familie ein Stück eigener Scholle zu erwerben und ſich hier ſein eigenes Wohnhaus, ein gemütliches „Daheim“ zu ſchaffen. Und gerade im heutigen Staat wird dieſes Veſtreben im weiteſten Sinne unterſtützt. Bald nach Uebernagme der Macht durch den Nationalſozialismus wurde der Siedlungsgedanke propagiert. Geſunde Wohnungen für ein geſundes Volk war mit eine der erſten Forderungen. Und ſo hat auch bei uns in Viernheim eine Bautätigkeit be⸗ gonnen, die geradezu vorbildlich iſt. Die„Nibelungen⸗Siedlung“ entſtand. In gemeinſamer Aktion mit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, der Organiſation der Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kinderreichen, hat die Heſſen⸗ Naſſauiſche Heimſtättengeſellſchaft und die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft Viernheim bis vor Jahresfriſt 45 Wohnhäuſer fertiggeſtellt, die bereits auch ſchon längere Zeit bewohnt ſind. Im letzten Jahre wurden 17 neue Häuſer errichtet, die nunmehr ihrer Vollendung ent⸗ gegengehen. Die Gebäude ſind bereits uater Dach und zur Zeit iſt man mit der Innen⸗ ausſtattung beſchäftigt. Bis zum Herbſt wer⸗ den die neuen Siedlungen bezugsfertig ſein und dann werden hier insgeſamt 62 Familien das ſolange erſehnte Eigenheim beſißen. Es ſind jedoch 2 zahlreiche Familien da, die ſich ebenfalls mit dem Siedlungsgedanken be⸗ ſchäftigen und bereits Verhandlungen in dieſer Hinſicht aufgenommen haben. Und ſo ſteht zu erwarten, daß die Bautätigkeit im Siedlungs⸗ gebäude immer wacker weiter geht, zumal noch in Anlehnung an die Nibelungenſiedlung eine 7 Häuſer umfaſſende SS.-Siedlung und eine Waldarbeiterſiedlung mit 5 Wohnhäuſern er⸗ richtet werden ſollen. Ueberhaupt iſt zur Zeit in Viernheim an allen Ecken und Enden eine außergewöhnliche Es gehört gewiß mit 5 den 195 Tugen⸗ rege Bautätigkeit citlerſ So mußte An⸗ Pi der Adolf itlerſtraße ein alter irnbaum und eine alte Fachwerk⸗Scheune einem neuen ſchmucken Geſchäftshaus Platz machen. Auf dem ehemaligen Blaeß' ſchen Gar⸗ ten in den Brückengärten ſind eine An⸗ zahl von ſehr ſchönen Wohnhäuſern entſtanden. Gerade wird an einem Neubau die Innenaus⸗ ſtattung vorgenommen und ſchon iſt wieder ein weiterer Neubau begonnen worden. In der Schulſtraße, neben der Bezirksſparkaſſe, 85 ebenfalls die Vorbereitungen zu einem eubau getroffen. Hier wird für Zahnarzt Sponagel ein Wohnhaus mit Praxis geſchaf⸗ fen. Auf dem Pfarrers buckel, der den etwas älteren Semeſtern noch als beliebter Sandſpielplatz gedient hat und vor Jahren vollſtändig abgetragen wurde, iſt ebenfalls ein Neubau entſtanden. In der Wildbann⸗ 1 iſt ein Neubau friſch bezogen worden, er zweite wird eben fertiggeſtellt und das dritte Haus wird neu begonnen. Das gleiche Bild iſt in den Weihgärten feſtzuſtellen, auch dort ſind drei neue Häuſer im Entſtehen, während in der Schillerſtraße 2 Wohn⸗ häuſer errichtet werden. So iſt noch da und dort gebaut, erneuert worden. Erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß durchweg alle Wohnhäuſer breitgebaut ſind mit weiten Fenſtern und ſchmuck geſtaltet werden, ſo daß es ſich gewiß gut darin wohnen läßt. Im Jahre 1937 wurden 31 Baugeſuche, darunter 11 für Siedlungshäuſer, genehmigt. Im Jahre 1938, bis Anfang Auguſt, betrug die Zahl der genehmigten Baugeſuche bereits 35, darunter 19 für Siedlungshlafet wäh⸗ rend zur Genehmigung bis jetzt noch 7 Ge⸗ ſuche vorliegen. Man erſieht hieraus, daß ſich die wirtſchaftliche Geſundung von Jahr zu Jahr immer beſſer bemerkbar macht und in einer erhöhten Bautätigkeit ihren Niederſchlag findet. geordneten Suchaktionen, obwohl ſie hierzu verpflichtet, ferngeblieben ſind. Für die Folge haben ſolche Perſonen mit unnachſichtlicher Beſtrafung zu rechnen. Allgemeiner Suchtag: Morgen Freitag, 19. Auguſt Nachdem die für 12. ds. Mts. angeordnete Suchaktion infolge ungünſtiger Witterung ausfallen mußte findet nun laut heutiger Be⸗ kanntmachung eine ſolche morgen Freitag ſtatt. Die Suche erſtreckt ſich auf die Felder in Unterbruchweide, Schloth und Krottenwie⸗ ſen und haben alle Grundſtücksbeſitzer, die in genannter Feldgemarkung Kartoffel angebaut haben, hierzu eine Perſon zu. Kinder über 12 Jahre ſind zugelaſſen. Doch nicht nur die kartoffelbautreibende Bevölkerung iſt zu dieſer Suchaktion aufgerufen. Schon aus ei⸗ genſtem Intereſſe heraus ſollten ſich auch alle anderen Volksgenoſſen zur. 1. tellen und dadurch ihrer Verbundenheit mit der Landwirtſchaft ſichtbaren Ausdruck verleihen. Sammelpunkt zur morgigen Suchaktion iſt: Pumpe am Pariſerweg und zwar um 14 Uhr. Wir verweiſen beſonders auf die heutige Be⸗ kanntmachung. Einfamilienhaus aus neuem Werkſtoff Neuheiten auf der Jau- und Siedlungsausſtellung in Frauffurk Die große Bau⸗ und Siedlungsausſtellun auf dem Feſthallengelände in Frankfurt a. M. gewinnt jetzt von Tag zu Tag mehr und mehr an Geſichr und Geſtalt. Nur wenige Wochen ſtehen noch zur Verfügung, aber faſt ſtündlich trifft neues Ausſtellungsgut ein, das wohl ge⸗ ordnet und gegliedert nach den großen Geſichts⸗ punkten, die die Ausſtellung beherrſchen, in den Hallen und auf dem Freigelände Auffſtellung finden wird. 60 000 Quadratmeter ſind belegk. Es gibt dort außergewöhnliche Dinge zu ſehen. Vieles iſt ſchon bekannt, doch ein Gan durch das Gelände und ein Blick in die Vielfalt der Vorbereitungen überraſcht jetzt ſchon. Wir er⸗ ahren während unſeres Beſuches, daß gerade as Modell des Deutſchen Hauſes auf der Pari⸗ ſer Weltausſtellung von Profeſſor Speer zur Verfügung geſtellt worden und eingetroffen iſt. Es iſt der beſondere und entſcheidende Vor⸗ zug der Ausſtellung, daß nicht nur durch die Planung, das Projekt, Modell oder ſonſtige 4 Darſtellungen das Bau⸗ und Sied⸗ ungsweſen in ſeiner Mannigfaltigkeit gezeigt wird, auch das praktiſche Beiſpiel hilft die An⸗ ſchauung zu vertiefen und wird eindringlich vor Augen führen, welche Ziele der Baugeſtaltung und dem Bauwillen geſetzt ſind. So vollendet gegenwärtig die J. G. Farben⸗ induſtrie A. G. an der Siedlungsſtraße, die durch das Freigelände führt, ein Einfamilien⸗ haus. das ausſchließlich aus neuen Werkſtofſen, ſynthetiſchen Bauſteinen und Holßfaſer⸗ platten errichtet worden iſt. Man wird eine Dachſtuhlk onſtruktion aus Eiſenbeton bewundern können, bei der alle Teile aus Bauſtoffen beſtehen, die in reichem Maße in Deutſchland vorhanden ſind. Der Eiſenverbrauch dieſer von der Zentralinduſtrie entwickelten ſein, als das Eiſen, das zur Nagelung eines Holzdachſtuhls notwendig iſt. Aber auch der Eiſenbeton ſelbſt hat mancherlei Wandlungen erfahren. Die Ausſtellung bringt einen Stahl⸗ ſeitenbau zur Darſtellung, deſſen Gerippe aus Stahlſeiten beſteht und in beſonderem Maße den Grundſätzen des Vierjahresplanes entſpricht. Entlang der Siedlungsſtraße wächſt eine Sledlung von Arbeiterwohnſtät⸗ ten heran, die als Beitrag des Gauheimſtät⸗ tenamtes die praktiſche Arbeit des deutſchen Siedlungswerkes veranſchaulicht und vor allem zeigt, wie der Raum in zweckmäßigſter Weiſe ausgenutzt werden kann. Die Siedlungsſtraße führt zu dem faſt vollendenten Gemein- ſchaftshaus, von deſſen Altan am 3. Sept. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley als Schirm⸗ herr die Ausſtellung ihrer Beſtimmung über⸗ geben wird. Die Eröffnung erfolgt im Rahmen einer gro⸗ ßen Kundgebung auf dem Platz vor dem Ge⸗ meinſchaftshaus, zu der rund 10 000 Menſchen, vor allem die Teilnehmer der Tagung Fachamt Bau der DAg, anweſend ſein werden. Bekannt⸗ lich finden während der Ausſtellung eine große Zahl bedeutender Tagungen ſtatt, die im weſent⸗ lichen von den Organiſationen des Bau⸗ und Siedlungsweſens nach Frankfurt worden ſind. Die beſonderen Aufgaben, die heute der Bau⸗ wirtſchaft geſtellt ſind, werden auch in der Ta⸗ gungsarbeit ihren Niederſchlag finden. Vor allem gilt ihr Zweck der gemeinſamen Ausrich⸗ tung aller am„Bau“ beteiligten Kräfte auf natioealſozialiſtiſche Geſtaltungsgrundſätze im Wohnungs- und Städtebau. darüber hinaus einberufen —— aber auch auf die 9. Annen des Vierfah⸗ resplanes und auf die Anwendung neuer und bolzerſparenden Konſtruktion wird nicht größer erprobter Werkſtoffe. 50 jähriges Jubiläum des Geſangverein Liederkranz Die Jubiläumsfeier des Geſangvereins „Liederkranz“ anläßlich ſeines 50jährigen Be⸗ ſtehens findet am 24. und 25. September dieſes Jahres ſtatt. Eine Jubiläumsfeierſtunde unter Mitwirkung eines größeren Mannhei⸗ mer Orcheſters, ſowie der hieſigen Bruder⸗ vereine bildet den Auftakt am Samstagabend im„Karpfen“-Saale. Der Sonntagnachmittag ſieht ein Jubiläumskonzert des Mängerchors unter Mitwirkung des Orcheſters im„Rats⸗ keller“-Saale vor. Ein Feſtball wird den Ab⸗ ſchluß des Feſtes bringen. Der Männerchor unter Leitung ſeines Chorleiters Kuhn ſowie das aus 30 Muſikern beſtehende Orcheſter wird alles daranſetzen, den Feſtteilnehmern etwas wirklich Hochſtehendes und Künſtleri⸗ ſches zu bieten. Die hieſigen Vereine werden an den beiden Tagen von eigenen Veranſtal⸗ tungen abſehen und den Jubelverein durch Be⸗ ſuch ſeiner Feſtveranſtaltungen unterſtlitzen. Ein Pferd ging durch. Geſtern nach⸗ mittag ging ein junges Pferd, das zum erſten Mal zum Ziehen eingeſpannt war, mit einem ſchweren Bordwagen durch und raſte in hellem Galopp durch die Bismarck- und Lamperthei⸗ merſtraße, wo es an der Schillerſchule ſtehen blieb. Ratternd wurde der Wagen nach links und rechts geſchleudert und wie durch ein Wunder ging alles noch gut ab. Melde ich als ullglied bei der Ortsaruppe der NS V.! Willerungsvorherjage für die Zeit vom 18. bis 27. Auguſt 1938 Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Wechſelhaftes Wetter, vielenorts faſt täg⸗ liche Niederſchläge, dazwiſchen aber auch Auf⸗ heiterungen und E lebhafte Winde, meiſt aus weſtlichen Richtungen, an der Küſte zeitweilig bis Sturmesſtärke an⸗ ſchwellend. Ueberwiegend kühl. Im Gebiet der Mittelgebirge und der Alpen, wahrſcheinlich auch in Schleſien, zum Teil recht ergiebige Regenfälle. Im Laufe der nächſten Woche wird eine vorübergehende Beſſerung des Wetters eintreten, doch kann mit einer längeren, d. h. über drei Tage hinausgehenden Trockenzeit in dieſem Monat im größten Teile Deatſchlands nicht mehr gerechnet werden. Geſamtſonnenſcheindauer des zehntägigen Zeitraums meiſtenorts— Schleſien, Hinter⸗ pommern und Oſtpreußen vielleicht ausgenom⸗ men— kleiner als 70 Stunden; im Weſten und Süden des Reiches vielfach kleiner als 60 Stunden. Anzahl der Tage mit Niederſchlag in den nächſten 10 Tagen: meiſtenorts größer als 5. Nel 0 del mit den 0 fer eln Ken Hen welt von det ind 5, Enn Ver 0 mt 1 Fah 103 alle in erſtt Lon nen sch bot bob don iu gef ger erf unt lic in den U I U le An l alter ccheune Jlatz N Gat⸗ de NM kalen, Lenalz⸗ lieber Abt kllaſe, einem iht ecche⸗ er den lieber Ichten ls ein II N= hotden, 0 das gleiche ſellen, ehen, Lohn, da und hit hie häuser und wi nch, chnig. Nelcug teil N wäh⸗ 7 G. aß ſich r zu ud in en ö peel en De⸗ tember cſtunde unhei⸗ mber⸗ Abend Mittag echo Ratz⸗ n Ab⸗ Die Leinwand als Schullehrer Erweilerie Aufgabenſtellung für den Unkerrichlsfilm „Nach einem Erlaß des Reichserziehungsmi⸗ niſters ſoll in gat der Schulfilm ſtark er⸗ kweiterte Aufgaben übernehmen, indem er pflichtmäßig zum Klaſſenunterricht gehört. Da⸗ zu gehören gewiſſe techniſche Vorausſetzungen. Außerdem mütſen ſämtliche Lehrperſonen künf⸗ tig in der elfe ſein, Filme vorzuführen, um auf dieſe Weiſe in allen Schulen und Klaſſen den Einſatz des Schulfilms zu gewährleiſten. d Zu dieſer 1 N dürfte in erſter Linie die Tatſache geführt haben, daß der belehrende Kulturfilm in den letzten Jahren eine Vervoll⸗ kommnung erfuhr, die ihm alles Trocken⸗Lehr⸗ bafte genommen hat und dafür den ſpannen⸗ den, unterhaltenden und dennoch lehrhaften Film entſtehen ließ. Ferner hat eine Reihe Bei⸗ ber N daß der Kulturfilm nicht nur in der Lage iſt, ein wiſſenſchaftliches Thema in⸗ ereſſant und gemeinberſtändlich aufzugreifen, ondern fachlich auch ſo durchzuführen, daß ſelbſt er ſtrenge Kritiker keinerlei Verwäſſerung des Gehaltes zu Gunſten einer gemeinverſtändlichen erdolmetſchung feſtſtellen kann. Während ſo der einen Seite der Kulturfilm, wie er in en Beiprogrammen der Lichtſpieltheater läuft, en verſchiedenen Vorausſetzungen reſtlos ge⸗ lügt, beobachtete man andererſeits bei der Vor⸗ hrung der Schulfilme in den unteren und gittleren Klaſſen ein ſo großes Intereſſe der Kinder für die filmiſch behandelten Wiſſens⸗ gebiete, daß man ſich zu gengueren Beohach⸗ ungen der Lehrwirkung veranlaßt ſah. Man at feſtgeſtellt, daß Kinder im erſten und zwei⸗ ten Schuljahr mit Hilfe des Films ſpielend leicht Begriffe lernten— zum Beiſpiel aus der Tierkunde— die ſie auf dem gewöhnlichen 1518 f nur ſchrittweiſe verſtanden. Es er⸗ wies ſich, daß die knappe bzw. tertliche Exklä⸗ rung zu den inſtruktiven Bildern die Kinder weit mehr intereſſierte als die Behandlung des Aeichen Themas auff dem üblichen Wege der ibel. Damit ſoll allerdings keineswegs geſagt erden, daß der Schulfilm das Buch erſetzt, ſon⸗ dern er iſt lediglich als Brücke zum leichteren Verſtändnis und als Mittel der Intereſſe⸗ fe erung zu betrachten. s iſt allerdings klar, daß man den Schul⸗ film für die einzelnen Lehrgänge der Kinder berſchieden aufteilen muß. Erſt vom 10. Le⸗ bensfahre ab wird man es mit ernſteren und gehaltvolleren Filmen verſuchen können, die all⸗ mählich auf die ſpätere Berufswahl der Kinder und ihre Aufgaben als Staatsbürger eingehen. Es bedarf wohl keiner beſonderen Betonung, daß der Schulfilm gerade bei dieſen älteren Jahrgängen einmal eine ſehr wichtige Aufgabe uͤbernimmt, indem er die Kinder auf ihre Ver⸗ pflichtung gegenüber Volk und Reich hinzuwei⸗ en hat. Die gleichen hervorragenden Erfolge, ie man mit dem Schulfilm in den unterſten Klaſſen bis jetzt feſtgeſtellt hat, wird man ſpä⸗ ter mit dem inſtruktiven und nationalpolitiſch ſchulenden Film der älteren Klaſſen erreichen. Es kommt einer ſpäteren Ueberlegung zu, ob man dieſen Filmen, die beiſpielsweiſe in die verſchiedenen erzieheriſchen Aufgaben der HF., der SA., der 3 und dergleichen hineinblenden müßten, eine Handlung angliedert. Wir möch⸗ ten für eine derartige Geſtaltung ſprechen, um nicht wieder in den alten Fehler der zu trocke⸗ nen Inhaltsformung zu verfallen. Man könnte ſich denken, daß die Schulfilmſtunde der älteren Schulklaſſen lebendige und intereſſante Kurz⸗ filme aus dem Arbeitsdienſt, aus dem Solda⸗ tenleben in Heer, Luftwafe und Marine ver⸗ mittelt. Bei der weiteren Einſchaltung des Schulfilms, die nur langſam von Jahr zu Jahr in Angriff genommen werden kann, käme — die Berückſichtigung beruflicher Themen in rage. Wir Haben nur einige Brennpunkte des lehr⸗ haften Schulfilms aufgezeigt, im Einzelnen ſteht ſeine Skizzierung noch völlig offen, da das ganze Problem mit der erwähnten Verfügung des Reſchserziehungsminiſters zunächſt in Gang gebracht werden muß. Abſchließend wäre ledig⸗ lich noch in den Vordergrund zu ſtellen, daß ſich mit einer großzügigen Ausgeſtaltung der Schul⸗ filmſtunden vielſeitige Möglichkeiten für eine Erweiterung des Allgemeinwiſſens unſerer Schuljugend ergeben und daraus wieder der Antrieb für die Entwicklung mancher Talente, die jetzt entweder garnicht oder erſt ſpät entdeck werden.. FV Kleintierzucht und Vierfahresplan In der Erkenntnis, daß nur große Organi⸗ ſationen in vollswirtſchaftlicher Beziehung et⸗ was Großes leiſten können, haben ſich der Kleintierzuchtverein Viernheim 1916 und der Verein der Geflügelzüchter zu einem Verein der Kleintierzüchter zuſammengeſchloſſen. Es beſteht von nun ab nur noch ein Verein und ſo muß es auch für alle Zukunft bleiben, denn in vereinter Kraft liegt der Erfolg. Die Auf⸗ gaben, welche vom Reichsnährſtand und der Reichsfachſchaft an die organiſierten Züchter geſtellt werden, ſind nicht gering. Fleiſch⸗, Fell⸗, Wolle⸗ und Eierproduktion kann nur mit beſten Zuchttieren geſteigert werden. An dem Gelingen des Vierjahresplanes hat jeder Volksgenoſſe, auch der ärmſte, das größte In⸗ tereſſe. In Viernheim iſt faſt bei jedem Hauſe ein kleiner Platz noch vorhanden, wo einge Kaninchen oder Hühner gehalten werden kön⸗ nen. Für beſte Zuchttiere ſorgt der Vecein, welcher heute ſchon Berater einer großen Zahl von Klentierhaltern in Viernheim iſt. Um der Bevölkerung zu zeigen, was dieſes Jahr in der Zucht geleiſtet wurde, findet am Zonn⸗ tag, 28. Auguſt, eine Jungtierſchau ſtatt. Der Eintrittspreis iſt ſehr nieder bemeſſen. Der Verein bittet die Bevölkerung um zahlreichen Beſuch und damit Unterſtützung des gemein⸗ nützigen Zweckes der Organiſation. * Zweite Wiederholungsprüſung für das S A⸗ Sportabzeichen. Die vom Führer in ſeiner Verfügung vom 18. März 1937 befohlenen Wiederholungsübungen für alle Inhaber des SA-Sportabzeichens werden im Jahre 1938 erſtmalig durchgeführt. Die erſte Wiederholungsprüfung, an der 1½ Mil⸗ lionen SA-Sportabzeichenträger teilgenom⸗ men haben, wurde vor wenigen Wochen abge⸗ ſchloſſen und ſchon ſteht die zweite Prüfung vor der Tür. Vom 1. September bis 31. Ok⸗ tober 1938 müſſen die SA-⸗Sportabzeichen⸗ träger ſich der Prüfung im Kleinkaliberſchie⸗ ßen und Handgranatenweit⸗ und Zielwurf un⸗ terziehen. Die ſchulärztlichen Unterſuchun⸗ gen 1939. In einem Runderlaß an die Re⸗ gierungspräſidenten und die Geſundhe'tsämter erſucht der Reichsinnenminiſter, die Vorberei⸗ tungen für den beruflichen Einſatz der Jugend⸗ lichen, die für den Jahrgang 1939 jetzt ſchoyn im Gang ſind, dadurch zu unterſtützen, baß bei den Reihenunterſuchungen der Schulkinder des letzten Jahrganges die Berufseignung vom geſundheitlichen Standpunkt beſonders geprüft und vermerkt wird. 20,7 Millionen Beſchäftigte. Nur noch 218 000 Arbeitsloſe). Der im Juni ge⸗ meldete bisherige Höchſtſtand an beſchäftigten Arbeitern und Angeſtellten wurde nach einem Bericht der Reichsanſtalt Ende Juli durch ein weiteres Anſteigen der Beſchäftigten(einſchl. Kranken) um 164 000 auf 20 700 000 über⸗ troffen. Der Beſtand an Arbeitsloſen Jank im Juli weiter von 292 000 auf 218 000. Der ſtarke Rückgang von 74 000 erklärt ſich in erſter Linie daraus, daß in größerem Um⸗ fange bisher arbeitsloſe Volksgenoſſen, dar⸗ unter auch beſchränkt verwendungsfähige, in berufsfremder Arbeit eingeſetzt worden ſind. Unter den reſtlichen Arbeitsloſen ſind nunmehr nur noch 19000 voll einſatz⸗ und ausgleichs⸗ ähige Kräfte, von denen zudem der größte eil nur wegen Stellenwechſels vorübergehend ohne Beſchäftigung iſt. In faſt allen Wirt⸗ ſchaftszweigen und Landesarbeitsamtsbezirken verſtärkte ſich der Mangel an Fachkräſten und an Arbeitskräften überhaupt, ſo daß in vielen Fällen die benötigten Arbeiter und Angeſtell⸗ ten nur nach dem Grade der Dringlichkeit zu⸗ geteilt werden. Im Lande Oeſterreich war der Rückgang der Arbeitsloſigkeit(— 124000) noch erheblich ſtärker als im Vormonat ( 76 000). Es waren Ende Juli nur mehr 151000(74 000 männliche und 77000 weib⸗ liche) Arbeitsloſe vorhanden. 9 Die Kol- Feuerwehr Ich meinerſeits habe auf meinem Hof eine eigene Feuerwehr. Da ſteht mein Vaterhaus, ſeit dreihundert Jahren hoch in Ehren gehal⸗ ten, da ſtehen meine Scheunen, meine Vieh⸗ ſtälle, größer und ſchöner, als ſie jemals un⸗ ter meinen Altvorderen geweſen ſind! Mein Hof hat weitumher nicht ſeinesgleichen. Cs iſt ein Muſtergut. Und außerdem ſind wir Stammſitz der Familie; zu meinem Hof kom⸗ men meine Kinder und Enkel mit den ihren. Hier iſt ihr Vaterhaus, ihre Heimat; hier hat ihre Wiege geſtanden. Ich bin ſtolz auf meinen Hof; und die meinen ſind es mit mir. Und ſo hab' ich meine eigene Feuerwehr aufgetan: einen Brandſchutz, der ſich ſehen laſſen kann. Der Hauptmann, wer könnte das beſſer ſein als ich, der Erbhofbauer? Ich be⸗ fehle die allgemeine Ordnung. Es gibt kein Gerümpel auf meinem Hof; es gibt keine ſchadhaften Oefen, keine geflickten Sicherun⸗ gen. Meine Motoren ſprühen keine Fuaken; auf den elektriſchen Leitungen dulde ich keinen Schmutz. Mein Heu iſt trocken, wenn wir es einfahren. Bei mir herrſcht Ordnung! Mein Brandmeiſter iſt der Inſtallateur, der in jedem Jahr um die Erntezeit meine tech⸗ niſchen Anlagen, vom Blitzableiter bis zum Vorrat an Sicherungen, prüft. Er gibt mir Ruhe und Sicherheit. Meine rechte Hand iſt die Bäuerin; ſie hat die Oberaufſicht über das Löſchgerät, über den Brandweiher und über die Häuslichkeit. Sie bewacht die Feuerungen, die Kinder, die ſo gern mit Lichtern ſpielen! Sie hält Ecken und Winkel ſauber. Mein älteſter Sohn iſt Landinſpektor über die Scheunen, und die Tochter ſteht Brand⸗ wache im Stall. Es gibt nichts, was ihnen entginge. Und außerdem kennen ſie ihre Vor⸗ ſchriften, wenn's uns trotz allem einmal tref⸗ fen ſollte: was an uns liegt, wir haben vor⸗ geſorgt. Wir ſind Feuerwehr, bevor es brennt. f H. W. Trunkenheit ſchließt Anſpruch gegen Verſicherung aus Wer übermäßig Alkohol genoſſen hat, darf nicht am Verkehr teilnehmen. Er gefährdet Leben und Eigentum ſeiner Mitmenſchen und wird mit Recht ſtreng beſtraft, wenn er einen Verkehrsunfall verurſacht. Außerdem aber ver⸗ liert er, wie das Oberlandesgericht Königsberg im Urteil vom 8. April 1938(2 U 16/38) ausführt, ſeine Anſprüche aus der Kraftfahe⸗ zeugverſicherung. Der Entſcheidung lag ſolg n⸗ der Tatbeſtand zugrunde: Ein Kaufmann hatte ſeinen Perſonenkraftwagen auf Vollkasko rer⸗ ſichert. Nach einem Zechgelage fuhr er gegen einen Straßenbaum. Bei dem Zuſammenſtoß wurde ſein Wagen zertrümmert. Er wandte ſich nun an die Verſicherungsgeſellſchaft, um von dieſer die Koſten für die Wiederherſtel⸗ lung des Kraftwagens zu erlangen. Die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft lehnte jedoch ab. Und dies mit Recht, wie das Oberlandesgericht Königs⸗ berg beſtätigt hat. Nach 8 61 des Reichsge⸗ Der Nutzen bes Zwiſchenfruchtbaues Während im 18. Jahrhundert der Nahrungsbe⸗ darf von 20 Millionen Menſchen das Abgehen von der Brache erforderte, ſo gilt es heute, die Er⸗ nährung unſeres Volkes von 75 Millionen durch den hoͤchſten Erzeugungswillen auch vermittels ſchärfſter Ausdehnung des Zöwiſchenfruchtbaues ſi⸗ cherzuſtellen. Denn ohne die Anbaufläche für die Verkaufsfrüchte einzuſchränken, erſchließt der Zwi⸗ ſchenfruchtbau auf zuſätzlichem Wege die betriebs⸗ eigenen Eiweißquellen und iſt nach dem Fortfall der ausländiſchen Eiweißſuttermittel zu einer privat⸗ und W nile gleich wichtigen und unent⸗ behrlichen Kulturart geworden. Für faſt alle Klima⸗ und Bodenverhältniſſe gibt es heute geeignete Zwi⸗ ſchenfrucht⸗Futterpflanzen, deren planmäßige Einglie⸗ derung in die Fruchtfolge eine ſehr günſtige Ein⸗ wirkung auf die Bodenkultur zeigen und allein in ihren Wurzel- und Stoppelrückſtänden die Grün⸗ düngung in ihrer früheren Form vollwertig zu er⸗ ſetzen vermögen und dadurch zur Sicherung der Ernten im Hauptfruchtbau erheblich beitragen. Acker⸗ bautechniſch wirkt der Zwiſchenſruchtbau durch Hu⸗ musanreicherung und Stickſtoffſpeicherung, Schat⸗ tengare und höheren Stallmiſtanfall kulturfördernd und bei Erzielung voller Beſtände auch untrautver⸗ nichtend und damit wieder erlragsſteigernd auf die anderen Früchte der Fruchtfolge. Seine Haupt⸗ aufgabe liegt in der Bereitſtellung hochwertiger Futtermaſſen für die Füllung der Gärfutterbehäl⸗ ter, die grundſätzlich auf zusätzlichem Wege gewonnen werden und die hinſichtlich ihres Eiwecßgehalles die heute nicht mehr verfügbaren Handelsfutter⸗ mittel vollwertig als Leiſtungsfutter erſetzen ſollen. In der Ausnutzung dieſes vielfältigen Nutzens des Zwiſchenfruchtbaues liegt das Geheimnis des Er⸗ folges vieler fortgeſchrittener Betriebe. Im Zwiſchenfruchtbau unterſcheiden wir heute drei Formen und zwar: 1. Die Herbſtausſaat über winternder Futterpflanzen, deren Nutzung im April und Mai des folgenden Jahres liegt; 2. die Unter⸗ ſaat verſchiedener Klee und Grasarten bezw. Ge ⸗ menge dieſer Sämereien im Frühjahr unter Deck- frucht; 3. den ſommerlichen Jwiſchenſruchtbau nach frühräumenden Früchten. Im Einzelnen, beſonders cl der jeweilig richtigen Pflanzen⸗ und flanzengemengewahl mache man ſich die Verſuche und Erfahrungen det Landbauaußenſtellen und Wirt⸗ chaftsberatungsſtellen zunutze. Denn der Zwiſchen⸗ tuchtbau stellt große Anforderungen an die Dispo ſtionsfähigkeit des Betriebsleitekrs, Gefolgſchaft, Saatgut und Düngung. Entgegen dem Einwand, Zwiſchenfruchtbau bedeute eine übermäßige Bo“ denbeanſpruchung, hat ſich gerade die möglichſt lük⸗ kenloſe ſachgemäße Kultivierung dem Boden am zuträglichſten bewieſen, wie dies die intenſtwe Boden⸗ bewirlſchaftung zeigt. Daß der Boden immer tragen will, beweiſt die ſofort eintretende Wildberaſung und Unkrautentwicklung auf Bracheflächen. Der Zwiſchenfruchtbau will und muß wie jede Hauptfrucht auch als vollwertige Kultur gewertet und behandelt ſein, wenn er eine zweite Vollernte erbringen ſoll. Hierzu ſind in erſter Linie ſorgfältige Beſtellungsmaßnahltten und austeichende Nährſtoff.⸗ verſorgung ausſchlaggebend. Für die Maſſenlei⸗ ſtung der Zwiſchenfrüchte iſt jeder Tag Wachstums⸗ zeit koſtbar. Ein Tag Wachstum im Juli iſt wert⸗ voller als eine ganze Woche im Auguſt oder gar der ganze Monat September. Daher heißt es am Erntetag der Vorfrucht, ſofort neu beſtellen d. h. hinter der Mähmaſchine, zwiſchen den Garbenxeihen ſoſort Stoppelſtürzen, Eggen, Düngen und Säen! Mähen der Etſtfracht und neue Saatbeetvorberei⸗ tung müſſen unter Ausnutzung der hinterlaſſenen Schattengare und Bodenfeuchtigkeit, wenn auch mit größter Beſchleunigung, doch mit der gleichen Sorg⸗ falt und Genauigkeit wie zur Hauptfrucht erfolgen. Die vielfachen Vorzüge des Zwiſchenfruchtbaues kann man nur dann voll ausſchöpfen, wenn man denſelben auch wirklich ſachgemäß handhabt. Er kann nur dann in kurzer Wachstumszeit die an ihn geſtellten Anforderungen hinſichtlich der Schaf ⸗ fung eiweißreicher Futtermaſſen erfüllen, wenn man es an der erforderlichen Nährſtoffverſorgung nicht fehlen läßt. Auf eine beſondere Düngung mit den Grundnährſtoffen Kali und Phosphorſäure kann man bei den meiſten Zwiſchenfrüchten auf gutem Boden in alter Kraft nur dann verzichten, wenn der Erſtfrucht eine für den Bedarf der Zweifrucht berechnete Vorratsdüngung verabreicht wurde, jedoch hat ſich eine zuſätzliche Phosphorſäuredüngung in leichtlöslicher Form(Superphosphat) beſonders für anſpruchsvollere Früchte als ſehr vorteilhaft erwie⸗ ſen. Um die erforderliche raſche Entwicklung im Zwiſchenfruchtbau zu erreichen, müſſen reichliche Nährſtoffmengen in leicht aufnehmbarer Form durch leichtlösliche oder entſprechende raſchwirkende Einzel⸗ dünger wie Kalkſalpeter. Kalkammonſalpeler Sauer⸗ phosphat uſw. gegeben werden. Der Motor des Maſſenertrages iſt auch im Zwiſchenfruchtbau vor allem der Stickſtoff. Wer zweimal ernten will, muß auch zweimal düngen, gerade im Zwiſchen⸗ fruchtbau wirkt ſich der dringend notwendige höhere Aufwand der Düngung zum Segen für unſere Er⸗ nährungswirtſchaft aus. — ä ſetzes über den Verſicherungsbetrag iſt näm⸗ lich ein Verſicherer nicht verpflichtet, Scha⸗ denerſatz zu leiſten, wenn der Verſicherungs⸗ nehmer den Verſicherungsfall vorſätzlich oder rob fahrläſſig herbeigeführt hat. Grobe Fahr⸗ äſſigkeit liegt allein ſchon darin, daß jemand trotz erheblichen Alkoholgenuſſes ein Fahr⸗ zeug lenkt. Wird dabei das Fahrzeug beſchä⸗ digt, ſo kann er die Folgen ſeines Leichtſinns nicht auf die Verſicherungsgeſellſchaft abwäl⸗ zen. Nente nicht auf Tariflohn anrechnen Ein Gefolgſchaftsmitglied hatte einige Fin⸗ ger ſeiner linken Hand infolge eines Betriebs⸗ unfalles verloren, es erhielt von der Berufs⸗ genoſſenſchaft hierfür eine Rente. Der Be⸗ triebsführer brachte dieſe Rente bei der Lohn⸗ zahlung in Abzug, wogegen das Gefolgſchafts⸗ mitglied beim Arbeitsgericht Euskirchen klagte. Das Arbeitsgericht verurteilte den Betriebs⸗ führer zur Nachzahlung der einbehaltenen Be⸗ träge. Das Gericht hat durch Beweisaufnahme feſtgeſtellt, daß der Kläger, trotz ſeiner Ver⸗ letzung, ſeine Arbeit in gleich guter Weiſe er⸗ ledigt habe, wie ein vollerwerbsfähiger Ar⸗ beiter. Das Arbeitsgericht führt in Anlehnung an das Urteil des LAG. Bielefeld ArbR⸗ Sammlung Bd. 27 S. 37 aus, daß es der heutigen Anſchauung vom Weſen des Arbeits⸗ verhältniſſes und von den Pflichten, die die Betriebsgemeinſchaft gegenüber den Opfern der Arbeit habe, entſpraͤche, den körperlich ge⸗ ſchädigten Gefolgſchaftsmitgliedern eine ent⸗ ſprechende Entſchaͤdigung zukommen zu laſſen. Dem Sinn und wgeck der Unfallrente würde es aber widerſprechen, wenn man den Unter⸗ nehmer für berechtigt halten wollte, dieſe Rente durch Anrechnung auf den Lohn zu kür⸗ zen, wenn und ſolange der Kläger volle tarif⸗ mäßige Arbeit leiſte.. Heilpflanzen der heimal Ein weſentlicher Teil der in Deutſchland von Apotheken und Drogerien benötigten Heilkräu⸗ ter wird immer noch aus dem Ausland einge⸗ führt. Leider iſt es ſogar auf dem Land noch vielfach üblich, den häuslichen Bedarf an Heil⸗ pflanzen in der Stadt einzudecken, ſtatt ihn ſelbſt einzuernten. Zwar ſammelt man eben⸗ falls Holunder⸗ und Lindenblüten, Kamillen und Pfefferminze, aber die in der Hausapothe⸗ ke ſchon ſo wichtige Schafgarbe. die in den meiſten Gegenden an faſt allen Wegrändern in Mengen wächſt, iſt als Heilpflanze vielfach nicht bekannt. Das gleiche gilt von dem Kal⸗ mus, der in feuchten, noch nicht meliorierten Wieſen faſt überall zu Hauſe iſt, vom Bal⸗ drian, der ungefähr an allen buſchbeſtande⸗ nen Bachläufſen üppig wuchert, vom Tau⸗ lendgüldenkraut. das an warmen Berg⸗ hängen oft zu finden iſt, von der blau blühen⸗ den Wegwarte, die an den Straßenrainen häufig anzutreffen iſt, von Wermuth, der auf Schutt⸗ und Brachplätzen in großen Mengen vorkommt, von dem ihm meiſt benach⸗ barten Fünffingerkraut, das faſt überall ge⸗ deiht, dem Zinnkraut, das auf Sandböden ſo häufig iſt, daß der Bauer es als läſtiges Un⸗ kraut empfindet, und anderen Kräutern mehr in Wieſe, Feld und Garten. Erfreulicherweiſe läßt es ſich der Volks⸗ ſchulunterricht auf dem Lande mehr als in früherer Zeit angelegen ſein. die Kennt⸗ nis der heimischen Heilpflanzen unter unſerer Jugend zu fördern. Das begegnet ſchon deswegen keinen Schwierigkeiten, weil den Landkindern dieſe Kenntnis noch leichter als den Stadtkin⸗ dern durch den praktiſchen Anſchauungsunter⸗ richt vermittelt werden kann. Natürlich wird auch über die geeigneten Sammelzeiten unter⸗ richtet, in denen, je nach ihrer Entwicklung, die Pflanze ihre höchſte Heilkraft beſitzt. weiter über das Trocknen und die fernere Behandlung der Teearten, über ihre Anwendung., ſowie als vorbeugendes Mittel und bei Erkrankungen. Junghelfer der Reichsbahn arbeitsloſenver⸗ ſicherungspflichtig. Von der Deutſchen Reichs⸗ bahn werden ſogenannte Junghelfer im Aus⸗ bildungsverhältnis beſchäftigt. Da für die Aus⸗ bildung ein zweijähriger Zeitraum angeſetzt iſt. würden die Junghelfer an ſich unter die Ver⸗ ſicherungsfreiheit des 8 74 des Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsgeſetzes fallen, wenn dem nicht die zurzeit noch für ſie gültigen Kündigungsvor⸗ ſchriften widerſprechen würden. Jedenfalls hat das Reichsverſicherungsamt nach dieſen Kündi⸗ gungsbeſtimmungen die Junghelfer der Reichs⸗ bahn als arbeitsloſenverſſcherungspflichtig zu erklärten. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung hat nunmehr die Arbeitsämter angewie⸗ ſen, die Verſicherungsbeträge für dieſe Jung⸗ helfer für die zurückliegende Zeit überall dort einzuziehen, wo bisher von ihrer Einziehung mit Rückſicht auf das Ausbildungsverhältnis Abſtand genommen worden war. Wechſelhaftes Wetter Vom Atlantik iſt ſehr raſch ein kräftiger Tiefdruckwirbel zur Nordſee vorgeſtoßen. Der Durchzug einer Störungsfront brachte un⸗ ſerem Gebiet hauptſächlich in der Nacht zum Mittwoch unter böig auffriſchenden Weſtwin⸗ den und Abkühlung den Einſatz neuer Regen⸗ fälle. Donnerstag: Vielfach aufheiternd und bis auf vereinzelte Schauer trocken, bei ab⸗ flauenden, vorübergehend nordweſtlichen Win⸗ den ziemlich friſch. Später neue Bewölkungs⸗ zunahme. Die Ausſichten für Freitag: Wechſel⸗ haftes und vorausſichtlich wieder unbeſtän⸗ digeres Wetter, wieder etwas wärmer. r Täglich friſch s Obst und Gemüse Sowie Harioneln u. Zwiebeln bei e Feteins⸗Anzeigen e.(Kleintierzuchtverein Viernheim Bauern- und Samstag, 20. Auguſt, abends 8.30 Uhr, Voll⸗ Vollkornbrot verſammlung im Lokal„zum goldenen Karp⸗ Bäckerei fen.“— Den Mitgliedern der Selbſtverwer⸗ Fischer tergruppe zur Kenntnis, daß die letzte Sen⸗ Ernſt Ludwigſtr. 2 dung eingetroffen iſt; am Freitagabend 8.30 am Staatsbahnhof Uhr findet bei Fr. Mandel, Friedrichſtr. 45, SAuncls lebens mittel q Hu ö das altein geführte Lebensmittelgeſchäft von Gg. Mich. Winkenbach— gegr. 1896 Lampertheimerſtraße 1 Statt Karten vorm. Nikolaus Effler Lampertheimerſtraße 1 Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an- läßlich des Ablebens unserer lieben Tochter, Mutter und Schwester Ed Lammdberih van. Ainkenbach sagen wir hiermit unseren tiefempfundenen, herzlichsten Dank. Besonderen Dank der NSDAP., Ortsgruppe Viern- heim, der NS.-Frauenschaft und dem deutschen Frauen- — Bekanntmachung 2 Betr.: Die Bekämpfung des Kartoffelkäfecs; hier: in der Gemarkung Viernheim. Der am 12. ds. Mts. angeſetzte allgemeine Suchtag, der wegen Regenwetter ausfallen mußte, findet am Freitag, den 19. Au⸗ guſt 1938, ſtatt. i Sämtliche Grundſtücksbeſitzer, die in Flur XXI, XXII, XXIII und XXIV(Unterbruch⸗ weide, Schloth und Krottenwieſen) Kartoffeln ö;: Been. ie baus zwecks des Nähkurſes nächſter Woche eine ö 5 angebaut haben, ſind verpflichtet, zu dieſer werk, 5 Ortsgruppe Viernheim, den Schulkameradinnen nokaun 17 3 ſtatt. Der Vorſtand. u Suche eine Perſon zu ſtellen. Kinder über 12 und nicht zuletzt der kath. Geistlichkeit. 5 1 Jahren kö n 9 dere Jahren können daran teilnehmen. Auch andere 17 Volksgenoſſen, die keine Kartoffeln angebaut Die trauernden Hinterbliebenen 19 Wird EN 1 1 haben, können ſich durch Teilnahme an dieſerff i i Suchaktion verdient machen. g Immer 5 über eee eee Sammelplatz: Pumpe am Pariſerweg um Darum keine Sie uns Ihren Slack 6 3 14 Uhr. N 7 Kartoffeln 54 584 Es wurde verſchiedentlich feſtgeſtellt, daß 5 n— Unterbrechung Anzeigen auf Neues Sauerkraut 5 zur Suche A Perſonen gefehlt ha⸗ Die bkeleine Anzeige iſt beſſer in der trag und Ihre] ½ leg 18 3 ben. Für die Folge werde ich gegen dieſe un⸗. 235 Neue Grünkern, gang nachſichtlich mit Strafe vorgehen. als keine Anzeige Tollungs- Anzeigentexte% Kg 40 3 Viernheim, den 17. Auguſt 1938 5 vor d. gewünſch⸗ 5 Neue e WA Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde deklame ten Erſchei⸗ peisehafer A 1 4 8 often kg 26 3 8 2 5 9 U nungstagzuſtel, Weizengriess 55 55 Tabakelnnaherinnen allen Cle 1 len, offen W ka 243 1 5* Eiersehnittnudeln 55 baer ee. Er funds lebensnlel 6sene Näheres den guten, guten Eier Makkaroni J. f offen und in Packungen e eee 16 7.„„ er Frisch gebrannten Kaffee rer Anzeigen 1 16 883 95 5 125 gr.—.55,—.60,—,70,—.80 allen, deſto hetti 1 Schu zart und mild, ſchmackhaft und 20 4 Miſchkaffee 20%. 14 1g.—. 40 anf Zeit 50 eee leg 48 u. 523 Reit preiswert 250 g Malstafſe 2 athreiner 01 Na Ae auf die Spätzle ½ kg 36 u. 44 0— Kabliau, Kabliauſilet, Goldbarſchfilet, affe ene eur dice utſame Aus- ee 7 we 8 gat offen mit Auslandsweizen grüne Heringe, alle Marinaden u. Fiſch⸗ Reiche Aubin ö 8 der N e 15 ſrd, Type 812 ½ kg. 22 K 1 18 Igeſtaltung Ihrer aus onſerven, ſowie Herings⸗ und Fleiſch⸗ Bergfreund 20% i/T. Port. 10 Anzei Weizenmehl, Type 812 unge Weizengries ſalat aus dem Fiſchſp ezialgeſchäft Bergfreund 20%/ T. 250 gr⸗Stange 35 nzeigen ver⸗ 7% kg 20 3 du Type 450 ½ kg. 24 Hochwild⸗Elite 45% 1/T.„Port. 14 wenden. Wal dent pe 512, m. dend Silberſtern⸗Camembert 45% i/ T. Port. 15 1 od. Auslandsweiz. erlebt ieriruent Al enſtern⸗„ 500% 27 187878 0 1 kg 21 3 del U 2 8 lade! Eſtte⸗Vollſettkäſe 450%„—2⁰ 12— 1 Velveta 450%„ 20 5 1 J h adle 1 Saarſtraße 47 Edelweiß⸗Camembert 50%„—22 eee e ee Kaffee 5 a 3 reichsverbilligt ¼ kg. 32 Lauterbacher 4507/0 24 1 Aus trischen RBetungent beit g 7„„* 8 f ee Emmentaler 450/„125 gr. 35 Jerloren 1125. gr-Paket 63, 75, 85 4 niz 2 kg. 5 Emmentaler o /Rinde 45%„125 gr. 33 Ein Geſchafts Eine Mischung Wer 47g N dri Erber-Apfel lg 42 5 2 in Geſchäfts⸗ otfen 125 gr Himbeer ⸗Apfel 5 2 ge O 4 Aug Stangenkäſe 20%/ T. 125 gr. 1 mann, der nicht Schreibers Kaffee-Ersatz- 2 7 kg. 45 den Weg der Mischung(25 0% Bohnen-* Sultaninen helle Oewinnauszug Marin 2 den 1 Zeitungsrekla⸗ kaffee und 75 0% 1285 10 125 gr. 18 5. Klaſſe 51. Preußiſch⸗Güddeuiſche(277. Preuß.) Alaſſen-Loltetie fp. ne beschreitet, I Psd. fn ee Ohne Gewähr Nachdruck verboten Fettheringe i. Sahnen⸗Tunke 270„„ 40 der hat bei Ab⸗ offen i kg 26 4— eu e 5 5 Erfriſchende Feinkoſt i. Spezialtunke 5.. e005 16. August 1938 Löogr⸗Doſe 40 ieee ee e, 10 Vollheringe 8 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen eee, 8 5 9 N nungsjahre 25 l 00 Haweſta⸗Bierſchnittchen 5„„ icher an Ein⸗ l zum Einlegen 5 3 eee 2 88 920 97555 9785 a ae 3 Portugieſiſche Oelſardinen Doſe 24, 30, 40 1 ver 5 2 242 w 5— Stück 05, 10 Stück 48 4 5 0971 e Ochſenmaulſalat Doſe 45 2 8 9418784933. 127758 188886 4873 18889.4497845183877 189839 Feinſte marinierte Heringe, mild und zart 0— wohl 3% Nabatt 1 1 5 225207 225892 234100 266856 282456 290324 284301 356935 in pikanter Milchſauce Stück 10 eannnnunndunmunuunannnnuan nnn ihter 9 Wegbn J 899 0. 4 773 284268550 8s 4808 7 den 88844 98804 0988 119345 113277 117281 20603 121888 148818 Erfrischende Sachen Sine gutge 10 te wn 180984 158348 187999 198453 208179 218828 223880 228887 228847 an Flaſche 5/Glas. 10 e gutgepfleg pech * 1 220460 240972 288917 288123 288719 278825 279829 280881 284030 0 0 as ö EFFECT 5 Niederl. v. Thams& Garfs 34603 ee er 1. Haſtſtät te 1 rr 10 e 1 61811.62249 65085 73603 74887 78772 78779 91748 102476 107123 Citronenſyrup und Orangeadeſyrup wird von Seit zu Seit 0 ne l e 108897 08587 10848 111237 112842 114219 115449 119421 121088 /Taſchenflaſchen 8 Empfehl 1 0 Shul t eee 8 e eee e, 15 Zwangsverneigerung. 188881 179620 172459 173888 178773177289 188189 185522 151207 Oimbeerſaft 300 gr. Flaſche in der Seitung auf⸗ iht! 198713 194129 197188 197722 202498 210827 212648 217388 217748 Himbeerſaft offen ½ kg. geben, um ſich vor gun 7CCC%%%%/%%/ f. Gerseherhe tt 10 Auguſt 1938, nachm. 2 Uhr 288888 259028 394270 304973 308333 3079 279984 378888 222778 Saucenpulver, Vanille, Citrone, Himbeer⸗ beim Publibum zu auß verſteigere ich in Viernheim teilweiſe 323321 324240 332717 334737 836663 339843 344321 344942 348974 geſchmack; Saure Bonbon, Drops/ Rollen 5 8 0 im Verſteigerungslokal und teilweiſeſ 388888 389184 380946 36513 365384 370708 378806 388762 380784 Pfefferminz Vivil ſchützen N an Ort und Stelle öffentlich, zwangs⸗ 90 5570 30% Rabatt 5 a weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung 2 o Rabatt m. Ausnahme weniger Artikel Es wird ſich lohnen! verſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ 2 Gewinne zu 10000 RM. 3255 Fü ſtände, darunter insbeſondere 4 Haie u 8090 ff. 0354 279370 ON. Saeed 1. 1. adele 1 10785 271015 40905 5870 ff 57976 d0sss0 121848 152464 eee eee Deutsch dre 860 haiſelongue, 5 5 orm. Nikol. er 1 0 2 Kleiderſchränte, 1 Buffet, 77970 8889 983381048 75853133928.745878.4559 188588 Lamperthetmerſtr. 1 Das Ernährungshilfswerk braucht Deine 0 r a bn ſeurſtuhl, 1 Nähmaſchine⸗ 366754 387809 328460 Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! ſe n 1 Partie Wäſche, 11 Paar 90 Gewinne zu 500 RM. 240 3543 6557 62340 66478 68880 ch Vabyſchuhe, 1 Schwein. 81085 92978 593009 104886 107467 108718 117477 128847 133093 Sees se:eeseeeeeeeeesesseseesesesesessseseseesessss sss 0 138819 183512 171870 174858 88161 187977 187828 182010 211479% 6 feat gerne ur n gelben 8 8 8 4 8 8 8, 2 Man 8 5 chmittags 2 Gaſthaus 8 1 N eee 373379 386746 398916— M hat Nur Ar ger, wenn man die amtlichen Bekanntmachungen 8 1 Lampertheim, 18. Auguſt 1938 108 Gewinne zu 300 N. 108, 4409 12049, 20418, 270% 27% nicht kennt. So wurde zum Beispiel 1934 im Siegkreis der Anbau von, Industrie 8 1 Hillgärtner, Juſtizaſſiſtent 87838 82883 57918 82448 68888 85812 72862 78874 78880 7733 Kartoffeln verboten, weil sie Krebsbefall zeigten. Der Kleinbauer S. im Bröltal 6 9 5 w. Auftr Gerichtsvollz. i. Lamperth.“ 78225 84572 80348 99431 103460 116243 130159 132335 146883 0 N 13 g Ren. 5 Dube 195355 255588 285524 229783 7328735 223580 28908 980286 251055 0 wußte nichts davon, weil er keine Zeitung las, und baute weiter„Industrie“. 2 Mol Kleine Anzeigen 288180 264149 258448 267198 275311 281401 288373 287789 287370 5 Bei der Ernte entdeckte er den Krebsbefall und benachrichtigte die Polizei. Das 8 bell 291814 296414 309498 311483 312870 318887 318881 328878 331399 0 1 in O 5 b— beneſ 75 5 NN 355983 358958 888903 363875 868477 808883 571270 35520 0 878658 e Wäre ganz in rdnung gewesen, wenn der Anbau von Industrie-Kartoffeln ni:uht 8 de 4 2 8 l müſſen ſofort bei ihrer 376879 354383 288881 350625 358220 2 ausdrücklich verboten gewesen wäre. In diesem Falle aber ha tte der Rauer niclit 8 Ein A 1 ga be auf unſerer Ge Im Gewünntade berbljeben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ſe 50000, 3 nur den Ernteausfall zu tragen, sondern erhielt obendrein noch eine hohe Stufe. 5 8 ſchäftsſtelle bezahlt werden, da] u ſe 200000 28 ft e e So zahlt man drauf,. 8 10 g g 2 10 zu je zu je„ zu je 00, 154 zu je 2 ſonſt ihr Erſcheinen infrage] 304 zu ſe 3000, 746 zu ſe 2000, 2232 zu je 1000, 3674 zu ſe 50, 8 wenn man keine Zeitung est 3 ſtellt iſt. 7422 zu ſe 300, 178352 zu je 150 RM.. 8 150 eee e 19 Aeeedeegegase eee aaa ass asesasssesaasa e 10 2 f 0 1 1 f. fel Beſuchen Sie le! 9. Mich. Uintennaen, macht. Alncl. Elter ſu un unben ha Mn fer Wedemelung iſt die Seele der Werbung. Wer etwas 7 1 fie lernen will, üben will, wiederholt das ſolange, bis er 2 f 0 er inn. Seon 2 es kann. Auch in der Werbung kann man einen Namen und 8 Lbensmiuel Laden 0 Dr Lampertheimerſtraße 1 nicht oft genug wiederholen. Lampertheimerſtraße 1 1% ic Kah,