1 J 1 9 5 8 5 2 8 5 5 2 3 3 5 9 3 2 8 3 4 0 — 1 5 WWEEE—— Volks Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 192 eiertagen. otenlohn, S Freilag L iernheimer Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ den 19. Auguft 1938 teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 8 0 Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Alte Schulden können bereinigt werden Ein Gesetz zum Ausgleich von Sthuldverhältniſten aus der zeit der Wiehſchaftsnot Eegenſeilige Rlickjicht notwendig dubiger und schuldner im Geiſle der Gemeinſchaft Berlin, 18. Auguſt. Das Geſetz über eine Bereinigung der alten Schulden, das der Führer auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner er⸗ laſſen hat, und das ſoeben im Reichsgeſetzblatt verkündet wird, iſt ein weiteres Glied in der Kette der Maßnahmen, die darauf gerichtet ſind, die Schulden in Ordnung zu bringen, die aus der Zeit des wirtſchaftlichen Niederganges W zurückgeblieben ſind. urch den gewaltigen Wirtſchaftsaufſchwung. den das deutſche Volk ſeit der Machtübernahme erlebt, iſt ein Millionenheer von Volksgenoſſen, die in der überwundenen Wirtſchaftsepoche aus dem Erwerbsleben ausgeſtoßen waren, wieder zu Arbeit und Brot gekommen. Unter ihnen ſind viele, die keine rechte Freude an der neuen Ar⸗ beit finden können, weil ſie eine unverhältnis⸗ mäßig große Laſt alter Schulden nieder⸗ drückt. Es ſind dies beſonders die Volksgenoſ⸗ ſen, die früher eine Landwirtſchaft, ein Eigen⸗ heim, eine Siedlerſtelle oder ſonſtigen Haus⸗ und Grundbeſitz hatten, und die dieſe wirtſchaft⸗ liche Grundlage ihrer früheren Lebenshaltung ſeinerzeit unter dem Druck der kataſtrophalen Wirtſchaftsnot zur Befriedigung ihrer Gläu⸗ biger haben hingeben müſſen. In gleicher Lage ſind diejenigen, die in der Zeit, als die Anhän⸗ ger der nationalſozialiſtiſchen Bewegung noch verfolgt und wirtſchaftlich boykot⸗ tiert wurden, infolge ihres Einſatzes für die Bewegung zur Aufgabe ihres Beſitzes gezwungen worden ſind. Viele dieſer Schuldner ſind, ob⸗ wohl ſie alles, was ſie hatten, zur Befriedigung ihrer Gläubiger hingegeben haben., mit Schul⸗ den belaſtet geblieben, die bei der er⸗ zwungenen Vermögensauflöſung nicht getilgt werden konnten. Die alten Schulden dieſer Art ſind zwar von den Gläubigern in großem Um⸗ fange als wertlos abgeſchrieben worden und werden nicht mehr geltend gemacht. Es gibt aber auch viele Gläubiger, die mit allen Mit⸗ teln verſuchten, die alten Forderungen von den Schuldnern rückſichtslos beizutrei⸗ ben. So kommt es, daß Schuldner, die ohne ihr Verſchulden ſchon einmal ihre Exiſtenz⸗ grundlage verloren haben, durch alte Schulden gehindert werden, ſich eine neue Lebensſtellung aufzubauen, oder zu einer angemeſſenen Le⸗ benshaltung zu gelangen. Es widerſpricht dem Gerechtigkeitsempfin⸗ den, daß der rückſichtsloſe Gläubiger Vorteile vor dem rückſichtsvollen erlangt. Es war deshalb nicht nur im Intereſſe der notleidenden Schuldner, ſondern auch im Inter⸗ eſſe der Gläubiger notwendig, eine Bereinigung der alten Schulden herbeizuführen. Dies iſt durch das neue Geſetze geſchehen. Das Geſetz gilt für zwei Perſonenkreiſe von Schuldnern: 1. Es gilt für Schuldner, die infolge der Wirtſchaftsnot bei der Machtübernahme oder infolge ihres Einſatzes für die Be⸗ wegung bei der Ausübung eines ſelbſtän⸗ digen Berufes vor dem 1. Januar 1934 wirtſchaftlich zuſammengebrochen ſind, voraus⸗ geſetzt, daß ſie im Konkurs, infolge Anordnung der Zwangsverſteigerung ihres Grundbeſitzes oder Schiffes, oder wegen ſich häufender Voll⸗ ſtreckungen in das bewegliche Vermögen die wirtſchaftliche Grundlage ihrer ſelbſtän⸗ digen Lebenshaltung zur Befriedigung der Gläubiger hingegeben haben. Dieſe Schuldner können eine Bereinigung der alten Geldſchulden erlangen, die aus der Zeit vor ihrem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch ſtammen, 2. Es gilt ferner für Schuldner, die vor dem 1. Januar 1934 infolge der Wirtſchafts⸗ kriſe oder infolge ihres Einſatzes für die Bewegung ihr Eigenheim oder ſon⸗ ſtigen Haus⸗ und Grundbeſitz infolge Anordnung der Zwangsverſteigerung verloren haben. Bei dieſen Schuldnern unterliegen der Be⸗ reinigung die alten Geldſchulden, die an dem früheren Grundbeſitz durch Grund⸗ pfandrecht geſichert waren, oder durch die⸗ ſen Grundbeſitz verurſacht ſind. Ausgeſchloſſen iſt die Anwendung des Geſetzes, wenn der Schuldner wegen unehren⸗ haften oder leichtfertigen Verhaltens eines Schutzes nicht würdig iſt. oder wenn es aus einem anderen Grunde dem geſunden Volks⸗ empfinden widerſprechen würde, ihn zu ſchützen. Auch für die jfüdiſchen Schuldner kommt das Geſetz nicht zur Anwendung. Withlige Grundſätze des neuen Geſetzes Für die Bereinigung der alten Schulden ſtellt das Geſetz einige wichtige Grundſätze auf. Sie gehen von dem Gemeinſchaftsgedan⸗ ken aus, der das Recht auch im Bereich der Schuldverhältniſſe beherrſcht und von den Part⸗ nern eines Schuldverhältniſſes verlangt, daß ſie aufeinander die Rückſicht nehmen, die ſie ſich als Mitglieder der neuen Volksgemein⸗ ſchaft ſchuldig ſind. Die alten Schulden, die einen Schuldner noch belaſten, ſollen ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit angepaßt, und damit auf ihren wirk⸗ lichen Gegenwartswert gebracht werden. Dabei ſoll der Gläubiger dem Schuldner die Möglichkeit laſſen. ſich eine neue Lebens ⸗ ſtellung aufzubauen, um wieder zu einer an⸗ gemeſſenen Lebenshaltung zu gelangen. Der Schuldner andererſeits ſoll ſein neues Einkommen oder Vermögen, ſoweit es die Bedürfniſſe einer angemeſſenen Lebenshal⸗ tung überſteigt, redlich und nach beſten Kräften zur Tilgung alter Schulden ver⸗ wenden. Reicht die Leiſtungsfähigkeit des Schuldners nicht aus, um alle Gläubiger zufriedenzuſtellen, die noch alte Forderungen geltend machen, ſo 1 die ſoziale Bedeutung der Forderung und ie Bedürftigkeit des Gläubigers dafür maß⸗ 7 275 ſein, ob und inwieweit er zu erückſichtigen iſt. Rechte der Gläubiger gegenüber Bürgen und Mitſchuldnern ſollen grundſätz⸗ lich unberührt bleiben, nur aus⸗ nahmsweiſe können dieſe Rechte in die Schuldenbereinigung einbezo⸗ en werden, wenn dies erforder⸗ [ich iſt, um eine unbillige Härte zu vermeiden. Nach dieſen Grundſätzen die Bereinigung der alten Schulden durchzuführen iſt in erſter Linie Sache der beteiligten Gläubiger und Schuldner. Läßt ſich eine gütliche Bereinigung der alten Schulden nicht durchführen, ſo kann der Schuld⸗ ner oder ein Mitverpflichteter die VBerlragshilſe des Richlers beantragen. Gelingt es auch dem Richter nicht, eine gütliche Schuldenbereinigung zuſtandezu⸗ bringen, ſo geſtaltet er durch ſeine Entſcheidun die Rechtsbeziehungen der Beteiligten na den Grundfätzen des Geſetzes. Zu dieſem Zweck gibt das Geſetz dem Richter ſehr weitgehende Befugniſſe. Der Richter kann u. a. Zinſen regeln, Stundung gewähren, Teilzah⸗ lungen feſtſetzen, aber auch alte Schulden 1 die der Schuldner in zehn Jahren nicht abtragen kann. Hat der Gläubiger einer alten Forderung ein Grundſtück oder Schiff des Schuldners in der Zwangsverſteigerung erworben, es weiter ver⸗ äußert und dabei einen Gewinn erzielt, ſo kann der Richter die alte Schuld in Höhe des Ge⸗ winns für erloſchen erklären. Das gerichtliche Verfahren, das im Geſetz vor⸗ eſehen iſt, iſt kein Streitverfahren, ſondern ein ene der freiwilligen Ge⸗ richtsbarket. Zuſtändig zur Entgegen⸗ nahme und Behandlung der Anträge iſt das Amtsgericht, in deſſen Bezirk der Schuld⸗ ner ſeinen Wohnſitz hat. Gegen die Entſchei⸗ dung des Amtsgerichts ſteht den Beteiligten die ſofortige e zum Landgericht und die ſofortige weitere Beſchwerde zum e in Berlin oder zum Oberlandesgericht in München 5 Die Beſchwerdefriſt beträgt zwei Wochen. 0 Zur Förderung einer einheitlichen Rechts⸗ Empfang zu Ehren General Vuillemins in Verlin f Am Mittwochabend nahm der Generalſtabschef der franzöſiſchen Luftwaffe, General Vuille⸗ min, mit ſeiner Begleitung an einem Empfang teil, den Reichsluftfahrtminiſter Generalfeld⸗ marſchall Göring ihm zu Ehren im Haus der Flieger gab. Auf unſerem Bild ſieht man(von links) den Rektor der Techniſchen⸗Hochſchule in Berlin. Profeſſor von Arnim, den franzöſiſchen General d' Aſtier, Staatsſekretär General der Flieger Milch, General der Flieger Keſſelring, General Vuillemin, den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin. Francois⸗Poncet,(rechts hinter ihm) den franzöſiſchen Militärattachs General Renondau und ganz rechts den Generalſtabschef der deutſchen Luftwaffe. Generalleutnant Stumpff. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale⸗M.) Die Tertorakte in Sthanghal Der Chef der chineſiſchen Geheimpolizei erſchoſſen Schanghai, 19. Auguſt Die Geſchichte der Terrorakte in Schanghai erfuhr eine neue intereſſante Bereicherung. Eine Gruppe Attentäter erſchoß den Chef der chineſiſchen Geheimpolizei der Internationalen Niederlaſſung, Lulienkwei. Insgeſamt wurden 20 Schuß abgefeuert, von denen ſechs ihr Opfer trafen. Lulienkwei wird verantwortlich ge⸗ macht für eine Anzahl Verhaftungen von Ter⸗ roriſten. „Dieſem Erfolg der Terroriſten ſteht gegen⸗ über der Schlag der internationalen Polthei Pen den Geheimbund„Gelber Weg“. ie internationale Polizei verhaftete den ihr ſeit langem bekannten Kootſechao, der eine lei⸗ tende Stellung in der Geheimabteilung der chineſiſchen Erneuerungsregierung innehatte und die gegen Hankau gerichtete Terroriſten⸗ arbeit leitete. Er nahm ſelbſt eine höhere Stel⸗ lung ein als Songyuching, der Leiter der Or⸗ aniſation„Gelber Weg“. Die Polizei be⸗ ſchlagnahnte reiches aterial, chriftſtücke, Photographien und Päſſe in Kootſechaos Woh⸗ nung und erhielt damit aufſchlußreiche Anhalts⸗ 7 punkte über die Organiſation gewiſſer Terro⸗ riſtengruppen, insbeſondere des Geheimbundes „Gelber Weg“. 12 Ueber die Tätigkeit dieſer Organiſation kam auch neues Material zuſtande anläßlich einer ee e gegen den kürzlich verhaf⸗ teten Terroriſten Salienhſiang, der mit zwei Kumpanen zuſammen von Anführer des Ge⸗ heimbundes mit Piſtolen ausgerüſtet worden war und am 17. Juli ein tödliches Atten⸗ tat auf ein dhe des chineſiſchen Verhan⸗ des junger chriſtlicher Männer verübt hatte. Beſonders pikant bei dieſem Vorfall iſt, daß nach den Feſtſtellungen der Polizei die Kugeln aus einer Piſtole abgefeuert wurden, die zu⸗ ſammen mit anderen 26. Waffen dieſer Art am 14. März von der internationalen Polizei an die Geheimabteilung der japaniſchen Ar⸗ mee verkauft worden war. Einige dieſer Piſtolen, deren Nummern ab⸗ efeilt wurden, befinden ſich ſchon wieder in bänden der internationalen Polizei. Es iſt völ⸗ 0 unklar, wie die Waffen in den Beſitz der Attentäter gelangen konnten. praxis hat der Reichsjuſtizminiſter die Be⸗ ſchwerdeentſcheidung einem einzigen Landgericht für jeden Oberlandesgerichtsbezirk übertragen. Für das Verfahren der weiteren Beſchwerde iſt die Mitwirkung der Staatsanwaltſchaft vorge⸗ ſehen. Der Staatsanwalt erhält Kenntnis von jeder Entſcheidung des Beſchwerdegerichts, die mit der weiteren Beſchwerde angefochten wird, wie auch von der Beſchwerdeſchrift, er kann ſich zur Sache äußern und Anträge ſtellen. Damit der außergerichtlichen oder richterli⸗ chen Schuldenbereinigung nicht durch Zwangs⸗ vollſtreckungen vorgegriffen wird, iſt ein vor ⸗ läufiger Vollſtreckungsſchutz vor⸗ geſehen, der dem Schuldner oder Mitverpflichte⸗ ten auf Antrag durch das zuſtändige Amtsge⸗ richt gewährt werden kann. Das Geſetz iſt auf die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des Altreiches zugeſchnitten und gilt bis auf weiteres nur im Altreichsgebiet. Die Inkraftſetzung des Geſetzes für das Land Oeſterreich iſt aber ausdrücklich vorbehalten. Eine Erklärung Daladiers Gegen Frankenabwertung und Währungs⸗ kontrolle Paris, 18. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier wandte ſich in einer Erklärung an die Preſſe gegen die ver⸗ ſchiedenen Gerüchte über eine erneute Abwer⸗ tung des Franken ſowie gegen die Be⸗ hauptungen über eine angebliche Uneinig⸗ keit in den Reihen der Regierung. Die Re⸗ gierung ſtehe ſowohl einer Währungskontrolle als auch einer erneuten Abwertung des Fran⸗ ken äußerſt feindlich gegenüber. Schließlich be⸗ tonte der Miniſterpräſident weiter. er halte es für unnütz, die ungenauen und lächerlichen Ge⸗ rüchte ausführlich zu dementieren, die die Re⸗ gierung uneinig wiſſen wollten. 7 Merhörte zwiſchenfülle in Briir 200 Aeberfälle auf zudelendeulſche— Polizei ſehr paſſio „Ans ſchützt Moskau!“ Prag, 18. Auguſt. Nach einer Meldung der„Brüxer Zeitung“ ereigneten ſich am Dienstagabend wü ſte 3 wi⸗ chen fälle. Die Brüxer Ortsgruppe der Sudetendeutſchen Partei veranſtaltete auf dem„Erſten Platz“ eine Feier anläßlich des Amtsantrittes des neuen Bürgermeiſters Dr. Ott. Um die Feier zu ſtören, hatten ſich auch die Gegner der Su⸗ detendeutſchen Partei, Tſchechen und Kom⸗ muniſten, eingefunden, die gemeinſam vor⸗ gingen. Die planmäßig poſtierten Störungs⸗ trupps griffen durch ein ohrenbetäubendes Pfeiflonzert und ununterbrochenes Gebrüll in der wüſteſten Weiſe in die Feier ein. Das Ge⸗ johle und Gepfeife erreichte ſeinen Höhepunkt während der Anſprache des Bürgermeiſters. Nach der Feier, während der die Staats⸗ polizei zwar einen direkten Sturm der Tſchechen und Kommuniſten auf die Verſammlung verhin⸗ derte, ohne indeſſen die Ruhe herzuſtellen, kam es zu Ueberfällen der ſich wie wütend ge⸗ bärdenden verbrüderten Angreifer auf die in muſtergültiger Disziplin heimkehrenden deutſchen Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Ueber⸗ fälle dauerten die ganze Nacht bindurch an. Zu den Störungen werden noch folgende Ein⸗ zelheiten bekannt. An dem deutſchen Feſtzug nahmen etwa 5 000 Perſonen teil. Die Demon⸗ ſtranten beſchimpften die Sudetendeutſchen mit den gemeinſten Worten, was aber nicht beachtet wurde. Dieſer Umſtand verſetzte die Provoka⸗ teure in eine immer größere Erregung, und auch während der Feier tobte der Lärm weiter. In Sprechchören wurde u. a. tſchechiſch gerufen: „Es lebe Moskau! Uns ſchützt Moskau!“ Auch der Abmarſch der Sudetendeutſchen vom Marktplatz erfolgte wie der Anmarſch geordnet und diszipliniert. Das Ende des Zuges aber batte den Platz noch nicht verlaſſen, als die polizeiliche Abſperrung von brüllenden Demon⸗ ſtranten durchbrochen wurde, und eine wilde Horde den abziehenden Deutſchen nachrannte. Die Tſchechen und Kommuniſten beſchimpf⸗ ten und beſpuckten die Sudetendeutſchen, warfen mit Steinen und Schmutz und ſtie⸗ zen die Vorübergehenden mit den Füßen. An der Turnhalle wurden die Sudetendeutſchen erneut auf das gemeinſte beſchimpft und offen angerempelt. Die anweſenden Poliziſten zeig⸗ ten ſich außerſtande, Ordnung zu ſchaffen. Sie Brürxer Bevölkerung Prag, 19. Auguſt. Aus Rothenhaus wird berichtet: Während Lord Runciman und Konrad Henlein in einer eingehenden Unterredung unter vier Augen die erſte Fühlungnahme miteinander herſtellten, er⸗ eignete ſich ein bemerkenswerter Zwi⸗ ſchenfall. Im Schloßhof erſchienen drei Ver⸗ treter der deutſchen Bevölkerung in Brürx, um die engliſche Abordnung auf die ſchweren von Tſchechen verurſachten Ausſchreitungen hinzu⸗ weiſen. Die Deutſchen übermittelten die Bitte der Bevölkerung, es möge mit allen Mitteln dafür geſorgt werden, daß die Ruhe und die Sicherheit der deutſchen Bewohnerſchaft wieder⸗ hergeſtellt werde. „Die Sudetendeutſchen wurden von den Beglei⸗ tern Runcimans. Peto und Gwatkin. empfan⸗ gen und konnten den beiden Engländern aus dem unmittelbaren eigenen Erlebnis heraus eine ſehr lebendige Darſtellung der Lage der deutſchen Bevölkerung in Brür geben. Dieſe Darſtellung der Augenzeugen und Mitbetroffe⸗ nen machte auf die engliſchen Herren ſtarken Eindruck. Vorſchläge Runcimans Zur Löſung der tſchecho⸗flowakiſchen Frage Prag, 18. Auguſt Wie verlautet, beabſichtigt Lord Runciman, in abſehbarer Zeit ſowohl der Prager Regie⸗ rung als auch der Sudetendentſchen Partei ein Elaborat zu unterbreiten, welches Vorſchläge zur Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage auf Grund ſeiner bisherigen Studien und Erfah⸗ rungen zum Gegenſtand hat. Wann das Elaborat, an dem bereits gear beitet wird, fertiggeſtellt ſein wird, ſteht noch 7 5 feſt. Auch über den Inhalt iſt nichts be⸗ kannt. Ein bedeulungsvolles Geſpräch Prag, 18. Auguſt. Auf Schloß Rothenhaus bei Görkau, dem Be⸗ ſitz des Fürſten Max Egon Hohenlohe⸗Langen⸗ burg, haben ſich am 18. Auguſt Konrad Hen⸗ lein und Lord Runciman getroffen. In der Begleitung Konrad Henleins waren— wie von zuverläſſiger Quelle verlautet— die Abgeord⸗ neten Karl Hermann Frank und Kundt. Dem Geſpräch wird in allen politiſch unterrichteten Kreiſen große Bedeutung beigemeſſen. Ueber die Zuſammenkunft wurde von der Kanzlei Lord Runcimans folgende Mitteilung ausgegeben:„Heute, den 18. Auguſt, früh, fuhr Lord Runciman. begleitet von Lady Runciman und Mr. Peto und Mr. Aſhton Gwatkin. nach Schloß Rothenhaus bei Görkau, dem Sitz des Prinzen Max von Hohenlohe⸗Langenburg, wo er mit Konrad Henlein und den SdP.⸗Abgeord⸗ neten Frank und Kundt zuſammentraf.“ Die Vehrmacht in nürnberg Nürnberg, 18. Auguſt. Am Donnerstagvormittag wurde das Lager der Wehrmacht durch den Kommandierenden General des 13. Armeekorps. General der Ka⸗ vallerie Freiherr von Weichs, eingehend be⸗ ſichtigt. General von Weichs leitet den geſam⸗ ten Einſatz der Wehrmacht zum Reichsparteitag. konnten daher auch nicht verhindern, daß ein Steinhagel gegen die Turnhalle gerichtet wurde, wobei zahlreiche Fenſterſcheiben zertrüm⸗ mert wurden. Das Verhalten der Polizei war während der ganzen Veranſtaltung erſtaun⸗ lich paſſiv. An Stellen, an denen nicht nur gegen die Sudetendeutſchen, ſondern auch gegen das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches be⸗ leidigende Aufrufe und aufreizende Drohungen ausgeſtoßen wurden, ſtanden die Poliziſten mit lächelnden Geſichtern. Einen Verſuch, die Lärmdemonſtrationen zu unterbinden, hat die Polizei überhaupt nicht unternommen. Auch als es zu Angriffen gegen die Feſtzugteilnehmer kam, ſchritt die Polizei nicht ein. Dafür hatte aber die Polizei verboten, daß die Straßen von den Ordnern der Sudetendeutſchen Partei ab⸗ geſperrt wurden. So wurde der Feſtzug ein Spießrutenlaufen unter polizei⸗ licher Aſſiſtenz. Den Schmährufen und Sprechchören war zu entnehmen, daß eine große Zahl der Demon⸗ ſtranten linksgerichtete Elemente war. Die Rufe, in denen„Moskau“ und„Sowietrepublik“ deutlich herauszuhören waren, ließen über die Parteizugehörigkeit der Schreier jedenfalls kei⸗ nen Zweifel. Mit am eifrigſten waren die weiblichen Demonſtranten, die mit hyſteriſchem Geſchrei wiederholt verſuchten, die Polizeikette zu durchbrechen. Es dauerte geraume Zeit, ehe die Zwiſchen⸗ fälle ein Ende fanden. Die ganze Nacht hin⸗ durch hörte man tſchechiſche Gruppen durch die Straßen ziehen und laut auf Hitler und Henlein ſchimpfen. An verſchiedenen Stellen der Stadt gaben Hilferufe Kunde von Ueberfällen. Wie die„Brüxer Volkszeitung“ berichtet, wurden faſt 200 Ausſagen von Ueberfallenen zu Protoboll gegeben. Dieſe protokollariſchen Unterlagen ſind erneute Beweiſe dafür, welchen Mißhandlungen Su⸗ detendeutſche in der Tſchecho⸗Slowakei ſchutzlos ausgeſetzt ſind. Faſt 200 Fälle werden durch dieſe Protokolle regiſtriert. Männer und Frauen wurden mit Waſſer begoſſen, beſchmutzt und mit Kot beworfen. Anderen wurden die Kleider zerriſſen. Wieder ander erhielten Fauſtſchläge ins Geſicht, oder wurden zu Boden geſchlagen und mit Füßen getreten. Von den Demonſtran⸗ ten wurden auch Verſuche unternommen, das Gaſthaus„Zum weißen Lamm“ zu ſtürmen, und ſchließlich drangen ganze Horden von Tſche⸗ chen in das Kaffee Baier ein und begingen Hausfriedensbruch, ohne daß die Polizei ein⸗ geſchritten wäre. bei Lord Runtiman Das große Zeltlager, über das demnächſt ein⸗ gehend berichtet wird, geht ſeiner Vollendung entgegen. Schon in einer Woche werden die erſten Truppen erwartet. Das Lager ſelbſt k wieder weſentliche Vervollkommnungen auf. Eine hochherzige Spende Kaſſel, 18. Aug. Aus Anlaß ihres Namenstages hat die Königin von Italien der Königin⸗Elena-Klinik in Kaſſel⸗Harleshauſen durch einen Sonder- kurier aus Rom fünf Kiſten der italieni⸗ ſchen Spezialarznei zur Bekämpfung der Encephalitis(Kopfgrippe) überbringen laſſen. Die Arznei ſoll für die Behandlung unbemittelter Encephalitis-Kranker verwendet werden. Der aufbauende Geiſt der Jugend Bedeulſame Anſprache beim Empfang der J. in Tokio Tokio, 19. Auguſt Die Angehörigen der HJ.⸗Führerſchaft, die ur Zeit im Rahmen des deutſch⸗japaniſchen ugendaustauſches Japan beſuchen, beſichtigten Mittwochabend die Stadt Tokio. Ueberall, wo ſie erſchienen, wurden ſie von der Bepölkerung vor allem aber von der Jugend, her lich begrüßt. Die japaniſche Preſſe. die ſich ein⸗ gehend mit dem Vefuch beſchäftigt, ſchreibt, daß „Tokio im Zeichen der Hitler-Jugend ſtehe“. Donnerstagvormittag ſtattete die Abordnung der HJ. den japaniſchen Miniſtern und den Be⸗ 0 Tokios ihre Beſuche ab. Für die Hitler⸗ ugend ſprach Gebietsführer Schulze Worte des Dankes für die Aufnahme. Jungbannführer Redecker überbrachte General Araki, dem eigent⸗ hre Gaſtgeber, die Grüße des Reichsjugend⸗ führers Baldur von Schirach. General Araki wandte ſich mit einer länge⸗ ren Rede an die deutſche Delegation. Er führte aus, daß ſich Deutſchland von den Verſailler Ketten befreit habe und in Einigkeit, Selbſt⸗ loſigkeit und Opferbereitſchaft ein neues Reich J erſtanden ſei. Dieſer Geiſt eine Deutſchland und Japan im Kampf gegen den Bolſche⸗ wismus. Es ſei der Geiſt der Jugend ge⸗ weſen, der Deutſchland vor dem Untergang ge⸗ rettet und es einer beſſeren Zukunft zugeführt habe. Der General grüßte die HJ. mit einem dreifachen Siegheil. Er bat darum, dem Füh⸗ rer Gruß und Dank für die freundliche Auf⸗ nahme der japaniſchen Jugendführer in Deutſch⸗ land zu übermitteln. Im Haus des Außenminiſters empfing Gene⸗ ral Ugaki die Hitler⸗Jugendführer. Er brachte in ſeiner Anſprache zum Ausdruck, daß Japan über den Beſuch der Jugend der befreundeten Nation große und ehrliche Freude 8— Der Kriegsminiſter unterſtrich beſonders, daß Japan jetzt einen heiligen Krieg gegen den Kommunismus führe. Die Hitler⸗ Jugend habe daher die beſte Gelegenheit, das echte und wahre Japan kennenzulernen. Für den. zur Zeit abweſenden remier⸗ miniſter Fürſt Konde begrüßte deſſen Sohn die 5 und unterhielt ſich längere Zeit mit ihnen. „Amerika kein ferner Kontinent!“ Rooſevell und die„Konlroverſen jenſeifs des Meeres“ Freundſchafk mit Kanada New Pork, 19. Aug. Präſident Rooſevelt hielt, wie aus Melfi in Ontario gemeldet wird, bei der Verleihung des Ehrendoktors durch die Queens⸗Univerſität vor den verſammelten Fakultäten und in An⸗ weſenheit der höchſten kanadiſchen Beamten, dar⸗ unter dem Premierminiſter Mackenzie King, eine Rede, die in den erſten Kommentaren der amerikaniſchen Preſſe bereits als Ausdehnung der Monroe⸗Doktrin auf Kanada bezeichnet wird. Rooſevelt verſicherte Kanada der bedingungsloſen Freundſchaft der Vereinigten Staaten. Der Präſident ſchilderte den engen Zuſam⸗ menhang der Nationen des amerikaniſchen Erd⸗ teils mit den Vorgängen in anderen Ländern. Vor einigen Tagen, ſo führte er an, ſei ein glücklicherweiſe unwahres Gerücht in die Welt eraten(gemeint iſt der Schangfeng⸗Kon⸗ 1 i kt. Die Schriftl.) Es habe geheißen, daß Armeen, die ſich in bedauerlicher Aufſtellung ge⸗ genüberſtänden, in Bewegung geſetzt werden 47 ken. In wenigen Stunden habe ſich die Wirkung dieſes Gerüchtes in Montreal, New Vork, Ottowa, Washington, San Franzisko uſw. be⸗ merkbar gemacht. Kanadiſche und amerikaniſche Geſchäftsleute hätten es im gleichen Ausmaß ge⸗ ſpürt und ſich gewundert, inwieweit ihr eigenes Leben betroffen wurde. Dies beweiſe, daß die amerikani⸗ ſchen Länder nicht mehr ein ferner Kontinent ſeien, für den die Stru⸗ del der Kontroverſen jenſeits der Meere keine ee hätten oder dem ſie nichts anhaben könnten. „Wir ſind in den Amerikaländern ein Faktor geworden, mit dem je⸗ der Generalſtabjenſeits der Meere rechnen müſſe.“ Rooſevelt verwies dabei auf den rieſigen Umfang der Naturſchätze Ame⸗ rikas, auf die Kraft ſeiner Wirtſchaft und die Zahl der Bevölkerung.„Dies alles hat die ame⸗ rikaniſchen Länder zu lebenswichtigen Faktoren im Weltfrieden gemacht, und zwar, ob wir wol⸗ len oder nicht.“ Das tanadiſche Dominion ſei ein Teil der Schweſternſchaft des britiſchen Verewigung des Andenkens an Stephan Jeſtſitzung des ungariſchen Reichstages— 20. Auguſt Nafionalfeierlag Budapeſt, 18. Aug. Den Höhepunkt der dem Andenken des vor 900 Jahren verſtorbenen erſten Königs von Ungarn, Stephan des Heiligen, gewid⸗ meten Landes ierlichkeiten bildete Donnerstag nachmittag eine gemeinſame Feſtſitzung beider Häuſer des Reichstages, die diesmal nicht im Budapeſter Parlamentsſaal, ſondern in der Stadt Stzereſtfehervar, dem einſtigen Sitz des großen ungariſchen Königs, abgehalten wurde. Der Feſtſitzung wohnten außer dem Reichsver⸗ weſer Horthy ſämtliche Mitglieder der Re⸗ gierung und alle Reichstagsmitglieder bei. In den Reihen der Zuhörerſchaft befanden ſich faſt alle höheren militäxiſchen, kirchlichen und zivilen Würdenträger des Landes, ferner die deutſche und die italienſche Delegation, die aus Anlaß der Stephansfeier in Ungarn wei⸗ len. Auf der Tagesordnung ſtand lediglich der Geſetzentwurf über die Verewigung des Andenkens des großen Königs, der das ungariſche Königreich gegründet und das un⸗ gatiſche Volk zum Chriſtentum bekehrt hat. In der Einleitung des Geſetzentwurfes heißt es u. a.: Mit dieſer Verehrung gedenkt die un⸗ gariſche Nation der ruhmreichen Taten und der unvergänglichen hiſtoriſchen Werke des erſten Königs der Nation, des Heiligen, des Staats⸗ gründers, des Herrſchers und des Heerführers. Das Andenken Stephans des Heiligen wird zum Beweis des Dankes und der Huldigung der un⸗ gariſchen Nation im Geſetz verewigt, der Tag des Heiligen Stephan, der 20. Auguſt, zum Nationalfeiertag erklärt. Die Geſetzesvorlage wurde ohne Debatte ein⸗ ſtimmig angenommen und ſofort dem Reichsver⸗ weſer unterbreitet, der ſie mit ſeiner Unter⸗ ſchrift verſah und das Geſetz ſogleich verkünden ließ. n feſtlichem Rahmen und farbenfreudiger Prachtentfaltung fand Donnerstag nachmittag nach der großen Reichstagsſitzung in Stuhl⸗ 1 am Heldendenkmal der Stadt die feierliche Kranzniederlegung ſtatt. Dann nahm der Reichsverweſer die Enthüllung eines neuen Reiterſtandbildes König Stephans vor. Ein nufſchlußreiches Schriftytütk Die Freimaurerei beſorgt Waffen für Barcelona Paris. 18. Auguſt. Der„Elſäſſer“ veröffentlicht die Ueberſetzung einer von der„Action Antimaconnique“ be⸗ kanntgegebenen Photokopie eines auf⸗ ſchlußreichen Schriftſtückes, das beweiſt. wie die Freimaurerei arbeitet. a 5 Die Ueberſetzung lautet:„Nationale Vereini⸗ gung und iberiſch⸗anarchiſtiſche Vereinigung— außenpolitiſche Abteilung. An den Generalſekretär der AIT. in Paris. Träger dieſes Schreibens iſt Kamerad Joſé Luque. Oberſtleutnant der Volksarmee(und techniſcher militäriſcher Aſſeſſor des National- komitees der CNT.), der ſich auf der Reiſe nach Belgien und Schweden zwecks Ankaufs von Kriegs material befindet. Wir bit⸗ ten Sie, ihm den Brüdern der Loge„Plus ultra“ vorzuſtellen, damit dieſe ihm helfen und ihm jede Unterſtützung angedeihen laſſen, die notwendig iſt, ſeine Aufgabe mit Erfolg durch⸗ zuführen.. Für das Nationalkomitee der CNT.: Der Sekretär: Gals Diaz. Barcelona, den 7. Mai 1938.“ Beſſer und deutlicher ſo bemerkt der„Elſäſ⸗ ſer“ hierzu. könnte die Freimaurerei. die ſtändig angibt, für den„Frieden“ zu kämpfen, ihre wahre Fratze nicht zeigen. Reiches.„Ich gebe Ihnen die Ver⸗ ſicherung, daß das Volk der Ver⸗ einigten Staaten nicht m 45 da⸗ beiſtehen wird, wenn die Beherr⸗ ſchung kanadiſchen Bodens durch ein anderes Rei droht. Dieſer Erd⸗ teilſolle eine ſtarke Burg bleiben.“ Auſſehen in Amerika Waſhington, 19. Auguſt. Die Rede Rooſevelts in Kanada hat hier ge⸗ waltiges Aufſehen erregt. Sie wird nicht nur als eine Ausdehnung der Monroe⸗ Doktrin auf das bisher von der Panamerika⸗ niſchen Union abſeits ſtehende Kanada gedeutet, ſondern vor allem als Unterſtreichung der Aus⸗ führungen des Außenminiſters Hull am Diens⸗ tag betrachtet. Wenn Hull von einer Koopera⸗ tion mit anderen friedliebenden Mächten ſprach, ſo ging Rooſevelt noch einen großen Schritt weiter, indem er uneingeſchränkte Waffenhilfe verſprach, wenn Kanada an⸗ gegriffen werden ſollte. * London, 19. Auguſt. Die Londoner Preſſe beſchäftigte ſich ſtark mit der Rooſevelt⸗Rede in Kingſton und hebt beſonders ſeine Verſicherungen gegenüber Kanada hervor. Der diplomatiſche Korreſpondent von Preß Aſſociataon ſchreibt, man dürfe mit Rooſevelts Feſtſtellung ſehr zufrieden ſein. Trotz alledem ſollte den Worten des Präſidenten keine zu große Bedeutung beigemeſſen werden. Wohl gebe er vielleicht der Anſicht der augenblicklichen amerikaniſchen Verwaltung Ausdruck, doch ſeien die Vereinigten Staaten ein Land. deſſen Politik gefüblsmäßigen Ausbrüchen gegenüber ſehr ſenſibel ſei. Man glaube aber, daß ein guter Teil der amerikaniſchen öffent⸗ lichen Meinung jeglichen Bindungen an die außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten gelegene Welt ſcharf ablehnend gegen⸗ überſtehe. Trotzdem ſei jeder Schritt Amerikas. ſich ein wenig näher mit der alten Welt in Ver⸗ bindung zu ſetzen, zu begrüßen. Ein dramakliſches Abenleuer Aufklärungsflugzeug gegen 15 rote Jagdflieger Rom, 19. Auguſt Ueber ein dramatiſches Abenteuer, das ein Aufklärungflugzeug der Legionäre bei Segorbe zu beſtehen hatte, berichten die Sondex⸗Kriegs⸗ berichterſtatter der römiſchen Abendpreſſe. Das ces habe ſich plötzlich einer feindlichen Uebermacht von 15 roten Jagdflugzeugen gegen⸗ übergeſehen, die ſich ſofort auf den Gegner ſtürzten und ihn völlig umzingelten. Dennoch ſei es dem italieniſchen Flieger gelungen, ſich durch akxobatiſche Sturzflüge der feindlichen Uebermacht zu entziehen und nach verzweifelten Kämpfen einen nationalen Flughafen zu er⸗ reichen. Das Flugzeug habe nicht weniger als 38 Einſchläge aufzuweiſen gehabt. Der Beobachter, der eine Armverletzung davontrug, bediente trotz dieſer Verwundung das einzige Maſchinengewehr bis zur endgültigen Rettung. Bolſchewiſliſche Angriffe abgewieſen Bilbao, 19. Auguſt. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet Ruhe an der Katalonienfront, nachdem am Mittwoch das rechte Ufer des Segrefluſſes völ⸗ lig geſäubert worden iſt. An der Teruelfront wurden bolſchewiſtiſche Angrifſe im Abſchnitt Manzanera und im Gebirge bei Spalada ab⸗ gewieſen. In der Nacht zum 16. Auguſt bom⸗ bardierte die nationale Luftwaffe militäriſche Anlagen in Sagunt, ſowie im Laufe des Don⸗ nerstag die Waffenfabrik in Arenis und die Häfen Roſas und Gandia. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ — 5— eil Dr Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernbeim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Sai Marin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckeren Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Fern,, S . 2 2 S i r 2 Prenits Sohn de geit nit 10 e Ver⸗ T. Vet⸗ 5ig da⸗ ſehert— Itch ein 1 Erd⸗ eiben“ Auguſ. hier ge⸗ Sie wird Nontoe⸗ mumerika⸗ hebeutet, der Aus⸗ N Diens⸗ Koopeta⸗ Mächten großen tänkte nada an⸗ Juguſt tigte ſch on und gegenüber 1 Pieß ooſevelts alledem eine zu „ Wohl litlichen , doch d, deſſen tüchen bbe abet, öffent⸗ an die Staaten h geten⸗ metilas, in Vet⸗ l flieger guſt 0 1 Mein Freund Juli-Bumm Die Abenteuer des Kapifäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Ludner (36. Fortſetzung) Als Herr Helffrich ſoweit fertig war, brachen wir auf. Angeblich, um dem Herrn der Dſchun⸗ el zu Leibe zu gehen. In Java iſt die Veran⸗ taltung einer Tigerjagd eine große Sache und o ziemlich die größte Ehre, die man einem Gaſt erweiſen kann. In den dortigen Bergen gibt es einen klei⸗ nen Luftkurort namens Badung. Während die übrige Geſellſchaft dem Jagdgelände zuſtrebte, verkleidete ich mich als dicker arabiſcher Kauf⸗ mann, wie man ſie ſo häufig in Indien ſieht, und fuhr im Auto nach Badung, wo ich über⸗ nachtete. Vom Unterland ſtrich ein heißer Wind herüber und hinderte mich am Schlafen. Ich weiß nicht, ob mich die Gedanken an die un⸗ gewiſſe Zukunft wachhielten. Jedenfalls wurde ich, der ich unerſchüttert die Urwälder Suma⸗ tras durchquert hatte, durch die belangloſe⸗ ten Kleinigkeiten geſtört. Die Mücken, das aſcheln des Windes in den Baumkronen, die Rufe der allgegenwärtigen kleinen„Tuck⸗Tuh“⸗ Eidechſen, das alles machte mich ſchrecklich nervös. In wenigen Stunden ſollte ich ſterben. Scheinbar nur. Alſo lag doch wahrhaftig kein Grund zur Beunruhigung vor. Erſt gegen Morgen ſchlief ich endlich ein, und als ich erwachte, war die nächtliche niederdrük⸗ kende Stimmung verflogen. Ich ſetzte meine 15 nach Soerabaja fort. Dort lag eine ganze Anzahl deutſcher Schiffe und der Führer des einen, Kapitän Engelhardt, war einer meiner älteſten Freunde aus jener Zeit, da er noch einen Flußdampfer des Norddeutſchen Lloyd in Schanghai befehligte. Anſtatt in Soerabaja herumzulungern, wo ich nur der Gefahr des Erkanntwerdens ausgeſetzt eweſen wäre, begab ich mich zu ihm an Bord. Ich wußte zwar, daß Schönberg im Hotel wohnte, doch gehörte es zu unſerer Verabre⸗ dung, daß wir uns fremd gegenüber verhielten. Engelhardt empfing mich mit offenen Armen und wir verlebten recht vergnügte Stunden in 475 Kajüte, zumal ſich noch vorzügliches Pil⸗ ſener unter ſeinen Bordvorräten fand. Als ich den guten Engelhardt in die aller⸗ beſte Laune verſetzt hatte, deckte ich meine Pläne vollends auf und erhielt von ihm See⸗ karten von Celebes und den Philippinen, einen kleinen Taſchenkompaß und einen Revolver. Auch beſorgte er mir einen ſtruppigen falſchen Bart und ein Haarfärbemittel. Ich erkannte mich ſelbſt nicht wieder, als ich in den Spiegel blickte. Jetzt war ich ein ſo blonder Nordländer, wie er nur jemals den Hafen von Stockholm verließ. Das paßte vorzüglich zu meinem neuen Paß, den mir Helffrich verſchafft hatte und auf dem ich als Schwede galt. Schließlich beſorgte der hilfreiche Kapitän auch noch Ueberfahrtge⸗ legenheit für mich und Schönberg nach Borneo und Celebes auf einem holländiſchen Küſten⸗ dampfer. Am folgenden Morgen brachten die Zeitun⸗ en die Geſchichte, wegen der die ganze Bevöl⸗ en Holländiſch⸗Indiens aus dem Häuschen geriet. „Gelegentlich einer großen Treibjagd wurde Kapitän Lauterbach von einem Tiger ſchwer verletzt“, hieß es. Des weiteren erzählte das Blatt, wie mich die Eingeborenen durch die Wälder getragen hatten und wie ich von Herrn Helffrich in ein Krankenhaus droben in den Bergen eingeliefert wurde. Alſo lag Lauterbach im Sterben. Zu dumm. daß man Schiff bereits in See gehen ſollte. Zu gerne wäre ich bei meinem eigenen Begräbnis dabeigeweſen. Immerhin habe ich ſpäter den Verlauf erfahren. Zwei Tage nach der Einlie⸗ ferung ins Hoſpital war ich der fürchterlichen Zerfleiſchung erlegen. Dann kamen die Nach⸗ rufe. Nun ich tot war, wurde ich von Freund und Feind über den Schellenkönig gelobt. Helfferich— er wird dabei innerlich gezittert haben— ließ mich in Batavia beerdigen. Es ſoll eine„große Leiche“ geweſen ſein. Alt und René Deltgen im Kampfe mit der Rieſenſchlange Ein intereſſantes Bild aus dem Ufa⸗Film „Kautſchuk“, der uns in die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Braſilien führen wird. das damals das Kautſchukmonopol beſaß und die Ausfuhr von Gummiſamen mit dem Tode be⸗ ſtrafte. Réne Deltgen l(unſer Bild) ſpielt hier einen jungen Engländer, der nach ſchwer⸗ ſten Kämpfen in der Urwaldhölle den koſtbaren Samen aus dem Land ſchmuggelt, deſſen Auf⸗ gehen in Indien dann das Schickſal von Mil⸗ lionen und das Geſicht der Weltwirtſchaft underte.(Ufa— Scherl⸗M.) Copyright by Kochler& Amelang. Lelpaig 22 gab dem dicken Chinaſchiffer das letzte eleit. Und wenn man bedenkt. daß ſich die ganze Aufregung um einen mit alten Backſteinen ge⸗ füllten Sarg drehte! Helfferich hätte wenigſtens ſo taktvoll ſein können und neue verwenden. Indeſſen meine Beiſetzung vor ſich ging, be⸗ fand ich mich auf dem Dampfer„Pynacker Hordyke“ der Borneo und Celebes beſuchen ſollte, und als man das letzte Gebet über dem friſch zugeſchütteten Grabe ſprach. werde ich mich in einem Liegeſtuhl geräkelt und ein küh⸗ les Glas Bier getrunken haben. Schönberg, der als Däne reiſte. war im letz⸗ ten Augenblick über die Laufplanke geeilt. Ver⸗ abredetermaßen aber nahmen wir keine Notiz voneinander. Es befand ſich ein ganzer Haufe Paſſagiere an Bord. In der Hauptſache handelte es ſich um Kaufleute, die von einer Inſel zur anderen reiſten. Natürlich waren in der buntſcheckigen Gefellſchaft alle möglichen Nationen vertreten. Es wurde viel vom Kriege geſprochen, aber wir beiden Ausreißer verhielten uns einſilbig und vermieden nach Möglichkeit Geſpräche mit ande⸗ ren Reiſenden. Einer von denen war ein Schotte. namens MacPherſon, ein vergnügter, netter Kerl, mit dem ich öfters Bridge ſpielte. Er mochte fünf⸗ undzwanzig Jahre alt ſein und fiel mir zuerſt auf, weil er einen Wutanfall bekam. Als das Schiff bereits zum Hafen hinausglitt, bemerkte er nämlich, daß die Hotelangeſtellten das Gepäck nicht gebracht hatten. Er fluchte. wie es nur ein ſchottiſcher Hochländer verſteht, aber nach⸗ dem er ſeinem Herzen gründlich Luft gemacht hatte, wandte er ſich an mich und erklärte mir lachend, was geſchehen ſei. Darauf ſchüttelte er ſich, als wolle er ſich einer Laſt entledigen und rief:„Ach was— hol's der Satan! Sehen wir lieber zu, daß wir'ne Bridgepartie zuſammen⸗ trommeln und dieſe ganze Drecksgegend ver⸗ geſſen!“ Das viele Gerede über den Krieg ging dem Schotten auf die Nerven. Die Kriegspſpchoſe hatte ihn noch nicht erfaßt und ſo ſchien er auch die Deutſchen als menſchliche Weſen gelten zu laſſen. (Fortſetzung folgt) Joloangriff auf Chineſentank Filmberichlerſtalter erzählen von ihren Kriegserlebniſſen in Fern- Oft Die engliſche Zeitung„Daily Sketch“ hat einige Fülmberichterſtatker, die bei der Ausübung ihres Berufes auf den chineſiſchen Kriegsſchauplätzen in ſtändiger Lebensgefahr ſchweben, nach ihren be⸗ drohlichſten Erlebniſſen befragt. Die erregenden Filmberichte von den Kriegs- ſchauplätzen, die der Filmbeſucher vom Parkett aus auf der Leinwand vorüberziehen ſieht, ſind oftmals unter den gefahrvollſten Umſtänden mit der Kamera eingefangen worden. Die Gefah⸗ ren, die ein Soldat im Schützengraben erlebt, bedrohen auch den Kameramann. Der Infan⸗ teriſt ſchießt mit dem Gewehr, der Filmbericht⸗ erſtatter mit der Kamera. Oftmals muß der . um die Objekte auf den Funnſe en zu bekommen, noch waghalſigere„ ngriffe“ unternehmen als der Soldat. Dieſer arbeitet in erſter Linie mit der Waffe, mit der er ſich ver⸗ teidigen kann, das Gewehr oder der Revolver iſt jedoch für den Kameramann nur ein Hilfs⸗ mittel, deſſen er ſich in äußerſter Not bedienen kann. Ein Kriegsberichterſtatter muß ſtändig mit ſeiner Verwundung oder ſogar mit ſeinem Tode rechnen. a Die engliſche Zeitung„Daily Sketch“ hat einige Kameramänner, die ſich längere eit auf den fernöſtlichen Kriegsſchauplätzen aufhielten, nach ihren gefahrvollen Exlebniſſen befragt. Die intereſſanteſten Erlebniſſe berichtete A. T. Hull von der„Pathé Gazette“, der durch ſeine Aufnahmen von dem Bombardement Kantons in der Welt bekannt geworden iſt. Er erzählt von einem Erlebnis, in dem er mit 22 Not dem Tode entging. Er hatte ſich die Auf⸗ gabe geſtellt, Aufnahmen von den Tanks zu machen, die auf chineſiſcher Seite friſch einge⸗ troffen waren. Als die Tanks ſich zu einem An⸗ griff in Bewegung ſetzten, poſtierte er ſich in einem Schützengraben⸗Unterſtand, an einer Stelle, wo die ſtählernen Ungeheuer vorüber⸗ kommen mußten. Mit einer Geſchwindigkeit von etwa 50 engliſchen Stundenmeilen donner⸗ ten ſie heran. Eine Maſchine kam gerade auf die Stelle zu, wo ſich A. T. Hull, die Kamera „ſchußbereit“ verborgen hielt. Im letzten Augenblick bemerkte er mit Entſetzen, daß ſein Unterſtand morſch und altersſchwach war Er ſprang heraus, und der Tank brauſte einen alben Meter an ihm vorbei, wobei die brüchige chutzvorrichtung, die er vor einer Sekunde ver⸗ laſſen hatte Aden e wurde. Bei einer anderen Gelegenheit befand ſich der⸗ ſelbe Filmberichterſtatter auf chineſiſcher Seite. Er wollte einige ſchwimmende Tanks filmen, die gerade dabei waren, einen Fluß zu überqueren. Auf dem Dach einer der Maſchinen hatte er Platz genommen. Als ſich das Geſchwader mitten in der Strömung befand, wurde das Geräuſch japaniſcher Bomber hörbar. A. T. Hull berichtet, wie ihm in dieſer Situa⸗ tion der Schweiß ausbrach. Wenn die japani⸗ ſchen Flieger die ſtählernen Amphibien entdeck⸗ ten, würden ſie ein Bombardement eröffnen. Sie hätten, da ſich keine chineſiſchen Abwehr⸗ 25 55 in der Nähe befanden, dicht über die chwimmenden Tanks hinfliegen und ſie mit Maſchinengewehrfeuer belegen können. Qualvolle Minuten vergingen. Endlich war die Gefahr vorüber. Die fapaniſchen Bomber, die verhältnismäßig hoch geflogen waren, hatten 7 n Tanks auf dem Fluſſe nicht er⸗ annt. Denkmüler der Eheſcheidung Eine neue schnapsidee amerikaniſcher Jilmprominenz Man ſollte meinen, daß es manchmal recht gut wäre, über dumme Sachen von geſtern Gras wachſen zu laſſen. Wenn beiſpielsweiſe Joan Lightingway ihren früheren Ehegemahl betrogen hatte, bis er ſich endlich von ihr ſchei⸗ den lleß; oder wenn Lulu Me Kean es fertig⸗ brachte, einem aufmerkſamen Gericht die ganze Grauſamkeit ihres entarteten Mannes zu bewei⸗ ſen, der— o ſhoking!— eines Tages ihr Hündchen aus dem Zimmer gewieſen hatte, weil er bei dem ewigen Gekläff nicht ſchlafen konnte: wenn dieſe und ähnliche amerikaniſche„Ehe⸗ tragödien“ vor dem Scheidungsrichter ihr Ende gefunden haben, dann ſollten die weiblichen Schönheiten lieber ſtill und zufrieden ſein. Meiſt bedecken ſie ſich— nach unſeren Begrif⸗ fen— dabei ja doch nicht mit Lorbeeren. Aber nein, aber nein! Doch ſie ſind weit davon entfernt! Täglich kan man in den Journalen von den Beute⸗ zügen der Männerjägerinnen le⸗ ſen; die einen klagen 100 000 Dollars wegen Bruch des Eheverſprechens ein(das niemals im Ernſt gegeben worden iſt), die anderen ſpielen der Welt ein trauriges Theater über„Miß⸗ handlung“, erlittene Niederträchtigkeiten und dergleichen vor, die nach geſundem Menſchen⸗ empfinden nichts, aber auch gar nichts bedeu⸗ ten als verſchrobene Schrullen oder häßliche Ge⸗ ſchäfts⸗ und Erpreſſertricks. Aber nehmen wir einmal an, die guten Püppchen hätten auch alle Urſache gehabt, ſich ſcheiden zu laſſen. Iſt es nun wirklich ein Grund, das an die große Glocke zu hängen? Nein, es iſt kein Grund. Trotzdem aber ge⸗ ſchieht es, und zwar mit Nachdruck und Ver⸗ gewade⸗ Die Amerikanerinnen haben ſogar eine eſonders raffinierte Methode erfunden, die zwar nicht patentiert werden kann, trotzdem aber unter die bemerkenswerten Raritäten un⸗ ſeres Zeitalters eingereiht werden müßte. Sag es mit den Ringen! Jedermann hat ſchon jene ſcheußlichen Bil⸗ der geſehen, auf denen Negerfrauen abgebildet werden, die ſich alle Jahre einen neuen Reif um den Hals hängen, bis der Hals lang und länger wird und ſchließlich an die Vorzüge einer Giraffe erinnert. So allerdings wollen es his⸗ lang die amerikaniſchen Filmprominenten nicht machen; ſie würden es— notabene— tun, wenn es Mode werden würde. Aber ſie haben ſich entſchloſſen, jede Fenn, die an ihnen vollzogen wurde, durch das An le⸗ gen eines neuen Fingerringes zu dokumentieren, in dem nicht nur der Name des Ehemaligen, ſondern auch Heirats⸗ und Schei⸗ dungsdatum mit deutlich ſichtbaren Buchſtaben eingraviert werden. Das iſt eine vorzügliche Methode. Denn dann wird man ſchon bald in der Lage ſein, ſich über das Vorleben der gefeierten Größen an der einzig richtigen Stelle rechtzeitig zu informie⸗ ren. Oder will man in Filmkreiſen auf dieſe Weiſe ein Menetekel aufrichten für alle dieje⸗ nigen, die vielleicht doch noch einmal weich wer⸗ den könnten? Man hat davon gehört, daß ſchon jetzt Scheidungskünſtler herumlaufen, die es bis auf zehn(und mehr) Scheidungsringe ge⸗ bracht haben. Sie haben alſo... die ganze Hand voll! Das Kokettieren mit den ehemaligen Ehen 6 es in ſich. Es muß ſogar ein beſonders rickelndes Gefühl dabei ſein, ſolche Stars an⸗ zuſtaunen oder gar ſpazieren zu führen, die ſchon zehn Ehemänner verſchliſſen haben. Man denke, wie reizvoll: ich bin Nummer o elf! Und wenn ich etwa einen genügend gro⸗ ßen Spleen und entſprechenden Zaſter hätte, zum Traualtar mit dieſer edlen Jungfrau zu ſtürzen, ich hätte die Gewißheit, daß das Ho⸗ Warane nicht allzu lange dauern wird. „der herr Miniſter am Telephon. Eine Groteske aus amtlichem Uebereifer Warſchau, 18. Auguſt Ueber das Fernpelpene eines polniſchen Mi⸗ niſters auf dem Amtsweg mit einem Bekann⸗ ten und ſeine peinlichen Folgen weiß der„Kur⸗ jer Polſki“ zu berichten. Danach wollte der Mi⸗ niſter einen alten Kriegskameraden anrufen, der auf einem Landgut in der Provinz ſitzt. Weil aber dieſer keinen Sen ted hat, wandte ſich der Miniſter an das 3 amt mit der Bitte, den Gutsbeſitzer zum Fern⸗ ſprecher der nächſten Polizeiwachabteilung zu bitten, von wo die Verbindung in das Mini⸗ ſterium hergeſtellt werden könne. Das Wojwodſchaftsamt ſandte nun ein Tele⸗ gramm an die Staroſtei, die Polizei möge den Mann„herbeiſchaffen“. Die Staroſtei rief den Wachpoſten an und gabe ohne weitere Aufklä⸗ rung den bor amtlichen Auftrag, den Guts⸗ beſitzer X. Y.„unver; üglich vorzuführen“. Der Polizeikommandant beorderte ſofort einen Be⸗ rittenen zur De des Befehles, doch lehnte es Herr K. M. entſchieden ab, in einer ihm vollkommen unbekannten Sache auf die Po⸗ lizei zu gehen. Daraufhin erſchien der Kom⸗ mandant mit zwei Begleitern ſelbſt auf dem Gutshof, ließ den Be Polt der ſich verzweifelt wehrte, feſſeln, auf die Polizeiwache ſchaffen und ful feſtgeſetzten Stunde an den Fernſprecher ühren. Man kann ſich das Donnerwetter vorſtellen, das der Miniſter, als er endlich ſeinen alten Kriegskameraden am Fernſprecher hatte, nach⸗ her über Wojwoden, Staroſten und Wachtmei⸗ ſter hageln ließ. „Bauchlandung“ im Sumpf Franzöſiſcher Bomber verlor das Fahrgeſtell Paris, 18. Auguſt Nur der großen Geſchicklichkeit des Piloten eines franzöſiſchen Militärflugzeuges war es zu verdanken, daß am Dienstagnachmittag nicht die Be Beſatzung eines viermotorigen ombers ums Leben kam. Kurz nach dem Start vom Flugpaß in ee löſte ſich das Fahr⸗ eſtell vom Flugzeug und fiel herab. Nach zwei⸗ ſtündigem Suchen erſt gelang es ſchließlich dem Piloten, ſeine Maſchine auf 1 58 Gelände 0 zu Boden zu bringen, daß kein Mann der Be⸗ atzung zu Schaden kam und das Flugzeug kaum beſchädigt wurde. Affen können nicht haushallen Kowno, 19. Auguſt. Solches wird berichtet aus dem Kownoer Vorort Schanzen, der dieſer Tage zum Mit⸗ telpunkt eines beluſtigenden Vorfalles wurde. Ein Einwohner warf aus einem Fenſter einem Bettler ein Geldſtück zu. was von einem Aeff⸗ chen, das beſagtem Einwohner gehörte, genaue⸗ ſtens beobachtet worden war. Als ſich„Herr⸗ chen“ zur Mittagsruhe gelegt hatte, dachte ſich der Affe, dies könne er auch! Er ergriff Herr⸗ chens Geldbörſe und warf luſtig die Geldſtücke aus dem Fenſter, die die Vorübergehenden na⸗ türlich mitnahmen. Vierzig Lit hatte der Affe ſo in ganz kurzer Zeit ausgegeben, von denen der Beſitzer nur recht wenig zurückbekam, da ſich die Leute ſagten: geſchenkt iſt geſchenkt! Dennoch iſt durch dieſen kleinen Vorfall bewieſen, daß Affen nicht haushalten können! Dreizehn Tole Italieniſches Waſſerflugzeug abgeſtürzt Rom, 19. Auguſt Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich am. Vareſe, wo ein Waſſerflugzeug kurz nach Verlaſſen des dortigen Flughafens gegen 17 Uhr aus bisher unbekann⸗ ten Gründen abſtürzte. Sämtliche Fahrgäſte, darunter der Präfekt von Vareſe, Chieſa, und ſeine Familie ſowie die Mitglieder der Beſat⸗ zung, zuſammen 13 Perſonen, ſind bei dem Un⸗ glück ums Leben gekommen. Eiſenbahnunfall bei Uelzen 60 Reiſende geringfügig verletzt Hannover, 18. Auguſt Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirekton Han⸗ nover teilt mit: Am 18. 8. 1938 gegen 18,40 Uhr fuhr auf dem Bahnhof Uelzen der einfahrende D385 Mannheim— Hamburg auf eine Lokomotive auf. 60 Reiſende erlitten geringfügige Verletzun⸗ 05 und konnten ihre Reiſe mit einem ſpäteren Zuge fortſetzen. Die Schuldfrage wird noch ge⸗ klärt. Der Betrieb iſt nicht geſtört. Drei Kinder im Nolſchacht erſtickt verhängnisvolle Vorfälle im polniſchen Kohlenbezirk Kattowitz, 18. Auguſt. Auf dem Notſchachtgelände in Klimontow un⸗ weit von Myslowitz ſpielte ſich am Mittwoch ein ſchrecklicher Vorfall ab. Drei Jun⸗ gen im Alter von 12 bis 14 Jahren hatten eine Wette abgeſchloſſen, bei der es darum ging, möglichſt tief in einen ſtillgelegten Not⸗ ſchacht einzuſteigen. Als die Jungen etwa eine Tiefe von zehn Metern erreicht hatten, kamen ſie in eine Zone giftiger Gruben⸗ gaſe, durch die ſie betäubt wurden und ab⸗ ſtürzten. Ein Hirtenjunge hatte den Vorfall beobachtet und alarmierte ſofort die Rettungs⸗ bereitſchaft der Niwkagrube. Obwohl die Ret⸗ tungsmannſchaft die Jungen nach kurzer Zeit zutage bringen konnte, waren alle Wiederbe⸗ lebungsverſuche ergebnislos. Unweit dieſer Unglücksſtätte trug ſich ein weiterer Unfall zu. Zwei Arbeitsloſe waren beim Fördern von Steinkohlen auf einem Notſchacht verſchüttet worden. Die gleiche Rettungsmannſchaft barg die Verunglückten, von denen nur noch einer am Leben war. Dieſe bedauerlichen Vorfälle löſten bei der Bergarbeiterſchaft der Niwkagrube große Erregung aus. Die Bergleute machten ſich unter Führung der Beamten der Grube ſofort ieee 2—.. an die Sprengung und Verſchüttun zahlreicher Notſchächte. wobei ſich ihnen die Arbeitsloſen. die ihre einzige Verdienſtquelle bedroht ſahen, entgegen⸗ ſtellten. Es kam zu heftigen Zuſammen⸗ ſtößen, in deren Verlauf ein Arbeitsloſer durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt wurde. Polizei mußte eingreifen und konnte die Ruhe wieder herſtellen. Auf Seiten der Bergleute wie auch der Arbeitsloſen gab es eine Anzahl Leichtverletzte. Mißglückter Amerika-5lark Paris, 18. Aug. Das Waſſerflugzeug„Leutnant zur See Paris“, das am Donnerstagvormittag von Biscaxoſſa aus einen Verſuchsflug nach Nord- amerika unternehmen wollte, mußte 10 Minu- ten nach dem Start wiede. an ſeinen Aus- gangspunkt zurückkehren, da einer der Pro- peller nicht funktionierte. In den Dolomiten tödlich verunglückt. In den Dolomiten von Seſto iſt der Inns- brucker Student Johann Praxmarer bei der auen der Oſtwand der Croda di Toni abgeſtürzt und war ſoſort tot. a 10. Fortſetzung „Das ware beſtimmt nicht geſchehen, hätte ich ahnen können, wes Geiſtes Kind dieſe entfernte Verwandte von Schwager Walter iſt, die ſich in Wien ſo ſehr an mich angeſchloſſen hat und— wie ſch erſt jetzt richtig be⸗ .* e dieſe Einladung erte. Na, hier hat ſie ſich ja bald en i ihrer ganzen Glorie.“ 188 e „Ihr Benehmen geſtern in der Oper hat aber allem die Krone aufgeſetzt.“ „Ta. ſie war ſehr ungezogen.“ „Furchtbar peinlich war's vor Helbing und der Rainer.“ „Daß ſie Helbing äußerſt unſympathiſch iſt, habe ich längſt bemerkt, natürlich ohne daß er je das Geringſte bätte wertanten laſſen.“ „Nat ſchon einen geſunden Inſtinkt, der Mann.“ „Sicher. Aber ſeit geſtern glaube ich, daß da noch etwas von früher mitſpielt. Nicht direkt zwiſchen ihr und Helbing, wohl aber zwiſchen ihr und Rainer, aus der Zeit vor deſſen Unglück. Und Helbing wird wohl darum wiſſen und ihr deswegen feind ſein.“ an e iſt es ja erſt recht höchſte Zeit, daß ſie ver⸗ „Stimmt. Aber ſo ganz unvermittelt ihr den Stuhl vor die Türe ſetzen, das kann ich nicht, wenngleich ſie es nicht beſſer verdient hätte. Aber ich muß Rückſichten auf die Wiener nehmen, die ja auch nichts dafür können, daß Felicitas ſo eine kleine Beſtie iſt und ſich unter 3 Faſſade allerhand Niedertracht ver— „Klar. Aber'raus muß ſie, die faule Trine, die fede Stunde des Tages, da ſie ſich weder umkleiden, noch Herzen brechen oder einem andern Sport frönen kann, verſchläft.“ Der Bankier weiß nicht, daß Felicitas heute aus⸗ nahmsweiſe ſogar ziemlich zeitig auſgeſtanden iſt und, obzwar ſie ſich dem Geſchwiſterpaar noch nicht gezeigt, bereits allerhand„geleiſtet“ hat. Zuerſt hat ſie an Bernd Rainer geſchrieben. Ein kurzes Briefchen, ſo herzlich⸗harmlos und unverfänglich, daß die Pflegeſchweſter dem Geneſenden dieſen Glück⸗ wunſch zu ſeiner Heilung ohne weiteres vorleſen kann. Was voll Durchtriebenheit zwiſchen den Zeilen ſteht und lockt, wird der Mann, deſſen bedingungsloſer Leidenſchaft ſie ſicher zu ſein glaubt, ſchon verſtehen und ſo den Gruß, den ſie als erſte ihm in ſeinem neuen Leben bietet, richtig deuten. g Der Menſch muß immer und überall ſein Eigentums⸗ recht rechtzeitig verkünden, denkt ſie weiter und ſtellt eine Telephonverbindung mit Blandine Rainer her. „Ach, Fran Doktor,“ flötet ſie nach Meldung und Be⸗ grüßung mit ihrer falſchen Liebenswürdigkeit in die Muſchel,„ich will Sie natürlich nicht lange ſtören. Ich weiß ja wie koſtbar Ihre Zeit iſt.“ l fahl. bitte,“ macht Blandine ſich auf einen Hieb gefaßt. Und da kommt er auch ſchon und trifft ſie wie ein Peitſchenſchlag. „Ich wollte mich nur vergewiſſern, ob Poſt für Bernd, die einfach an die Klinik Fechner in Hamburg adreſſiert iſt, meinen lieben alten Freund auch verläßlich er⸗ reicht?“ „Beſtimmt. Die Klinik Fechner iſt bekannt genng. Aber wenn Sie ganz ſicher gehen wollen, ſetzen Sie der — 4 noch hinzu: Harveſtehuder Weg 19... fa⸗ wo 9 „Vielen Dank! Ich habe Bernd nämlich eben ge⸗ ſchrieben. Und mir liegt begreiflicherweiſe daran, daß er auch ſicher erfährt, welchen Anteil ich an ſeiner Ge⸗ neſung nehme.“ „Mein Mann wird ſich gewiß ſehr darüber freuen.“ Eine ſolche Antwort hat Felicitas zuletzt erwartet. Ihren Aerger darüber verrät der Kreiſchton, darin ihre Flötenſtimme umſchlägt, als ſie erwidert: „Sie haben es erraten, Frau Doktor, ohne natürlich wiſſen zu können, was ich ſeinem Leben bedeute, ſofern es nämlich ein wirkliches Leben iſt, und nicht ein Vege⸗ tieren wie in den letzten Fahren... Bernd und ich ach, wenn dieſes Unglück nicht gekommen wäre... nch konnte mich nachher nicht entſchließen zu hefraten. Auch dann nicht, als Sie ſeine Frau wurden. Und nur um den Heiratsanträgen zu entgehen, die von allen Seiten auf mich einſtürmten und mich bedrängten, bin ich von Wien hierher geflohen zu den Lorenzens, die mich ſchon lange dringend eingeladen hatten. Und gerade da ge⸗ ſchieht das Wunder an Bernd... Entſchuldigen Sie meine Redſeligkeit, Frau Doktor, aber Sie werden be⸗ greifen, von Frau zu Frau geſprochen...“ „Selbſtyerſtändlich. Fräulein Olgers. Bedanerlicher⸗ weiſe ruft mich aber jetzt meine Berufspflicht. Ein Mandant brennt darauf, in ſeiner Eheſcheidungsange⸗ legenheit als Mann zum Mann mit mir zu ſprechen. Sie wollen alſo freundlichſt entſchuldigen, wenn ich unſer Geſpräch jetzt beenden muß. Auf ein andermal. Guten Tag.“ „Guten Tag, ſagt Felieitas mechaniſch. Dann läßt ſie ihre Wut an dem Telephonhörer aus, den ſie heftig in die Gabel wirft. Daß„das kleine blonde Nichts“, wie ſie Blandine zu bezeichnen pflegt, ihre Anſpielungen ſo pariert hat, verſetzt ſie in den unbändigen Zorn ver⸗ letzter Eitelkeit. N Dann aber meldet dh ihre kühle, rechneriſche Ver⸗ nunft zu Worte, mit der ſie leidenſchaftslos Menſchen und Dinge aus ihrem Geſichtswinkel betrachtet und nach ihrem Maß einſchätzt.. 5 Wahrſcheinlich liebelt dieſe Blandine bereits feſte mit Helbing, der ja vernarrt 10 iſt und ihr geldlich wohl noch mehr bieten kann als Bernd. Wenn ſie mir ihren Platz als Frau Doktor Rainer kampflos räumt, iſt es um ſo beſſer. Ein einfacher Damenwechſel 3 les dames— ohne beſonderes Aufheben, das ja an ſich gar nicht wünſchenswert 15 Bernd iſt ja immer ſehr etepetete und jedem Staubaufwirbeln abhold geweſen. Bei den Rainers hat wohl auch noch niemals der leiſeſte Schatten den Glanz des alten Namens verdunkelt. Na, meinethalben. Iſt ja auch was Schönes, wenn es einem o in den Schoß fällt. Anſtrengen würde ich mich ja 6 gerade nicht. Während dieſer Ueberlegungen hat ſie mattgelben Puder über ihr Geſicht geſtäubt, die Lippen ein wenig nachgefärbt und eine dunkelrote Roſe am Ausſchnitt ihres weißen Kleides befeſtiat. Einen modernen 7777 Mensclien untenegs= Urbederrechtas hug verlag ad Pafler J oer Nester— Werdas Schlager trauerno und uch nach veſſen dryytymus leicht in den Hüften wiegend, verläßt ſie das Zimmer.— Indes hockt Blandine in ſich verſunken auf ihrem Arbeitsplatz und ſtarrt mit dem verſtört⸗aufgerührten Blick auswegloſer Angſt auf den ſchwarzen kleinen un⸗ ſchuldig⸗ſchuldigen Telephonapparat auf dem Schreib⸗ tiſch. Die ganze Kraft der Selbſtbeherrſchung hat ſie auſbieten müſſen, um dem ſtandzuhalten, womit Feli⸗ citas ſie im Innerſten getroffen. Sie hat ſich nicht ver⸗ raten, hat ſich in der Gewalt behalten bis zum Schluß. Jetzt aber iſt ſie fertig, unfähig, erledigt. Jetzt iſt die Reaktion da. Ein gurgelndes Stöhnen drängt ſich über ihre blutleeren Lippen. Der Kopf ſinkt in den Nacken. Wie Elfenbein ſchimmert das ſchmale, in müdem Schmerz verlorene Geſicht, darüber ein zitternder Strahl 1255 Sonne huſcht, die ſeit Menſchengedenken allen euchtet. Den Gerechten, wie den Ungerechten auf dieſer . 5** „Schweſter Gertrud...?“ „Ja, Herr Doktor.“ „Bringen Sie Poſt?“ „Jawohl. Zwei Briefe.“ „Schreibt meine Frau?“ „Nein, Herr Doktor.“ „Wer denn?“ „Die Abſender ſind Franz Helbing, Berlin NW, Kronprinzenufer 4 und Felicitas Bess Berlin⸗ Dahlem, Cecilienſtraße bei Lorenz. Ich leſe Ihnen gleich vor.“ Während Schweſter Gertrud, die Diakoniſſin in der Fechnerklinik, die Briefumſchläge aufſchlitzt, entgeht ihr die augenblickliche Faſſungsloſigkeit Bernd Rainers, der nach dem erſten unwillkürlichen Zuſammenzucken den 575 mit dem dicken Augenverband in ſeine Hände irgt. Mit der Eintönigkeit ihrer unperſönlichen Stimme lieſt Schweſter Gertrud die Briefe vor. Unerfaßt gleiten Helbings herzliche Freundesworte an Bernds Ohr vorbei. Mit allen wachen Sinnen, in unbezähmbarer Gier nimmt er auf, was Felicitas ihn wiſſen laſſen will Dabei ſchlägt ſein Herz bald ſchnell, bald langſam. Ein Seufzer dieſes Herzens ſtiehlt ſich in die Stille, die ſich im Krankenzimmer ausbreitet, nachdem die Pflegerin ihre Vorleſung beendet hat. Schweſter Gertrud wird aufmerkſam und prüft des Patienten unregelmäßigen Puls. „Was haben Sie, Herr Doktor?“ „Ach, Schweſter, ich fürchte mich vor dem... Wieder- ſehen.“ Kaum ausgeſprochen, wird Bernd die Doppel⸗ deutigkeit des eben Geſagten bewußt, darüber er ein bitteres Lächeln nicht unterdrücken kann. Kopfſchütttelnd verweiſt ihm die Diakoniſſin ſeinen Kleinmut, miſcht ihm ein Beruhigungspulver und ſpricht ihm aut zu; beſchwichtigende Worte, mit denen man furchtſamen Kindern kleine Aengſte ausredet, wie 2 7 ſeit Jahrzehnten an Krankenbetten geübte Art iſt. 8 Sie ſcheint auch hier Erfolg damit zu haben, denn der Patient nickt ergeben und drückt ſchließlich den Wunſch aus, ſchlafen zu wollen. * 1* Die Hochflut der Sprechſtunde hat abgeebbt. „Ich glaube, ich kann mich ohne Gewiſſensbiſſe für den Reſt des heutigen Tages aus dem Kanzleibetrieb beurlauben,“ ſagt Blandine zu Burkhardt,„es liegt ja weiter nichts von Belang vor.“ „Fahren Sie nach annſee zum Segeln, Frau Doktor?“ „Nein.— möchte ich gerade nicht, ſolange hier noch amtiert wird. Will lediglich meine Arbeit wechſeln, indem ich mich endlich meiner Abhandlung für den Juriſtenalmanach widme, die ich in der letzten Zeit arg bernachläſſigt habe. Und indem ich ſie nun wieder auf⸗ nehme, wechſle ich gleichzeitig den Schauplatz meiner Tätigkeit.“ Blandine ſteht auf und öde mechaniſch an dem Knoten ihres dunkelblauen Selbſtbinders. „Sie gehen alſo nur hinauf in die Wohnung?“ „Ja... Sie wiſſen doch, derlei arbeite ich lieber dort, in der ſtillen Ungeſtörtheit meines Zimmers.“ „Dann alſo gutes Gelingen, Frau Doktor.“ „Danke. Ich ſtecke da in einem ſchwierigen Kapitel, das zum Schulbeiſpiel werden ſoll für die Haltloſigkeit der ſprichwörtlichen, lückenloſen Indizienbeweiſe. Da⸗ bei heißt es hölliſch aufpaſſen und beileibe nicht die ge⸗ ringſte Kleinigkeit überſehen.“ „Freilich.. dazu brauchen Sie ſchon äußerſte Samm⸗ ng. „Wahrſcheinlich, nein, hoffentlich hat mein Mann mir noch eine Diktaphonwalze mit ſeinen Gedanken zu die⸗ ſem Thema hinterlaſſen. Das wären dann ſehr wert⸗ volle Fingerzeige zu dem heiklen Punkt. Leider bot ſich vor ſeiner Abreiſe keine ruhige Stunde mehr zu einer Diskuſſion darüber. Für alle Fälle ſtand das Dikta⸗ phon in ſeinem Zimmer. 15 habe es erſt heute in das meine ſchaffen laſſen und bin nun ſchon ordentlich ge⸗ ſpannt, ob er auch ausreichend Gebrauch davon gemacht haben wird.“ a „Ich wünſche jedenfalls eine ſchöne Ueberraſchung, Frau Doktor.“ „Bekommen es morgen erzählt, Kollege.“ 1 So breitet ſie nun ihre Aufzeichnungen aus und ver⸗ tieft ſich in das, was ſie zuletzt ſkizziert hat, um ſo wie⸗ der in jene unmittelbare Verbindung zur Materie zu gelangen, die zur erſprießlichen Fortführung der Arbeit notwendig iſt. Bald hat ſie den Faden wiedergefunden, den ſie weiterſpinnt. Ihr reger Geiſt erwägt Gedanken und Vorausſetzungen und zieht darauf kühn die ſich ergeben⸗ den enden Schlüſſe. So entzündet ſich eine Idee an der an Einfälle, daraus ſich das brillante Feuerwerk geſtaltet. dem auch jener Schuß Spitzfindigkeit und Sophiſtik nicht mangelt, die mit zum Rüſtzeug des erfolgreichen Juriſten gehören. Wie jeder ſchöpferiſch tätige Menſch eht Blandine in dieſen Augenblicken völlig in ihrer Arbeit auf. Zarte Möte färbt ibre Wangen: die agoldbraunen Nuaen ern, reiht ſich zur glänzenden Kette ſprühender leuchten, indes die eifrig ſchrewende vand feſthält, was das Hirn erſinnt Eine halbe Stunde geht ſo dahin. Dann lehnt Blan⸗ dine ſich aufatmend zurück, zündet ſich eine Zigarette an 1 ſchachtelt prüfend noch einmal die Gedanken inein⸗ andern Sie nickt. Sie iſt zufrieden. So weit wäre ſie alſo gekommen; allein, aus ſich heraus; unbeeinflußt. Nun verlangt ſie nach Bernds Meinung. Dabei ſteht neben aller Sachlichkeit nun auch die Freude in ihr auf, ſeine Stimme zu hören. Die geliebte Stimme auf der ab⸗ laufenden Walze eines Diktaphons in der Rede um eine juriſtiſche Problemfrage. Ach ja, ſie hat Genügſamkeit elernt. Beſcheidet ſich mit dieſer lockeren Art einer Verbundenheit, die ſolch unzulänglicher Erſatz iſt für das, was ihr verwehrt geblieben... 5 Ein Lacheln der Erwartung ſpielt um ihren weichen Mund Sie nickt Lord zu und ſtreſcht über das Fell des Hun⸗ des, der ſich, ſeit ſein Herr 7 iſt, mit beſonderer An⸗ hänglichkeit an ſie angeſchloſſen hat und auch jetzt regungslos zu ihren 8 52 neige Dann drückt ſie auf den Schaltknopf, durch den die Walze ine Rollen gerät. Ein Schnurren der Maſchine, und dann hört ſie wirklich die erſehnte Stimme, hört, wie ſie die von Erwartung beſchwingten Worte ſpricht: „Am meiſten freue ich mich ja auf meine Tätigkeit, Franz.. aufs Schaffen... darauf, wieder im Berufs- leben wirken zu können...“ Und hört weiter Helbings zögernde Entgegnung: „Damit wird ſich dann wohl die Tätigkeit deiner ran in der Kanzlei erübrigen.“ Im Nu wird Wilandine riar, in weich grotesker Art der Zufall, dieſer närriſche Geſelle, ihr wiederum ein Geſpräch der Freunde verrät; ein Geſpräch, das ſich allem Anſchein nach auch ſtark mit ihrer Perſon beſchäf⸗ tigt und das der zur Beſprechung eingeſtellte Apparat, auf deſſen bereites Vorhandenſein niemand achtete, mechaniſch aufgenommen hat. In ſeiner aufgewühlten Stimmung unmittelbar vor der Abreiſe nach Hamburg, ſo knapp vor der großen Entſcheidung über ſein ferne⸗ res Leben hatte Bernd natürlich an alles andere eher H als daran, daß da eine Diktaphonwalze einge⸗ egt worden war, die Blandine ſeine Aeußerungen zu ihrem Abhandlungsthema als neue Geſichtspunkte hier⸗ für vermitteln ſollte. Mit derſelben inſtinktmäßigen Schnelligkeit, mit der ſich Blandine das alles ſofort geſagt, hat ſie auch zu⸗ nächſt den weiteren Ablauf der Walze geſtoppt. Horchen? Das lag ja auch damals nicht in ihrer Abſicht, an enem erſten Abend, der die Freunde in inhaltsſchwerer lusſprache einte. Wußte ſie doch kaum wie ihr geſchah, als ſie— nach einem vergeſſenen Schlüſſelbund ſuchend— in ihren Lauſcherpoſten hineingedrängt wor⸗ den war. Wie oft hatte ſie doch ſeither in all dem wehen Grübeln um die bittere Erfahrung dieſer Stunde ihrer Fügung gegrollt, die ihr eine allzu ſchwere Laſt aufge⸗ bürdet hat, ohne doch ihre gebundenen Hände freizu⸗ geben zum Handeln— ſei es dafür oder dagegen. Und hente 1— Ketzt?! f Schien ihr damals vieſes ſchmerzhafte Wiſſen um fene beinahe unabänderlichen Dinge nicht nötig, ſo hat ſich doch ſeither deren ganze i ſo gewaltig verſchoben, daß es verkehrt wäre, ſich nun der ganzen Wahrheit, die 8 ungerufen vor ſie hintritt, verſchließen zu wollen. Verkehrt und— uunmöglich: denn Blandine ſpürt den unbezähmbaren Drang, nun mehr zu wiſſen. Alles. Im Grunde dieſes inſtinktiven Begehrens blüht eine ſchüchterne Hoffnung: die ewige, unſterbliche Hoffnung 2 7 1 90 Menſchenherzens: das zu erfahren, was es erſehnt. Gelöſte Bereitſchaft iſt in ihr, als ſie den Kontakt zmiſchen Walze und Motor ſchließt. Und nun wird in dem ſtiuen, ſtrengen Raum leben⸗ dig, worüber die beiden Freunde in der Zurückgezogen⸗ heit von Bernds Zimmer geſprochen haben. Laut wird die Rede und Gegenrede der Männer, die zum Urteil führt über die Exiſtenzberechtigung einer Blandine Matheſius an der Seite eines wieder ſehend geworde⸗ nen Bernd Rainer. Helbings drängende Fragen ſtehen auf, die Bernd einkreiſen zum Bekenntnis ſeiner unaus⸗ löſchlichen Liebe zu der andern, zur Stellungnahme ſeiner unwandelbaren Korrektheit gegen ſeine als wackeren Lebensvartner anerkannte offizielle Frau. Worte ſind es, die die lauſchende Frau wie Keulen⸗ ſchläge treffen. Eine Saite, dhe in br geklungen hat, reißt entzwei, eine Hoffnung, die groß und leuchtend in ihr gelebt, ſinkt müde und traurig in ſich zuſammen Die Walze ll mechaniſch abgeſchnurrt und bleibt nun mit einem einſchnappenden Geräuſch ſtehen. Leichenblaß iſt Blandine. Sie ſchließt für Sekunden die Augen. Jemand, ein Unſichtbarer, Weſenloſer ſticht ihr mit einem Meſſer in die Bruſt. Es tut umnachtend weh. Eine tiefe Wunde klafft. it letzter Kraft drückt 0! die Hand auf das Herz, als wolle ſie das Blut ſtillen, as aus der brennenden Verletzung quillt... Dann ſchlägt ſie die Augen auf— mit einem Blick, als er⸗ wache ſie nach langer Krankheitskriſe wieder zum Be⸗ wußtſein—: ſo ſtarr, ſo voller Ratloſigkei icht⸗ ee ſo ſt 0 atloſigkeit und Nicht * 4* Burkhardt legt einen Notizzettel zur Beſprechung für den nächſten Tag auf Blandines Büroſchreibeiſch ln rüſtet ſich zum Gehen, als aus dem Oberſtock das Ge⸗ räuſch eines dumpfen Falles zu ihm dringt. Ein lautes 2 ele ant 1. 5 er bildet 17 ein, n leiſen, ſchmerzdurchzitterten Sa gan 8 8 Aufſchrei Blan⸗ b Sätzen, Stufen überſpringend, jagt er Läutet Sturm an der Wohnungstür. Das verſtörte Stubenmädchen öffnet. Jawohl, ſie haben den plötzlichen Lärm aus dem Zim⸗ mer der gnädigen Frau au b zch; aleich dahin ae 95 5 gebört, und die Köͤchfn iſt (Fortſetzung folgt.) 10 detk De eden Spott lung Leicht len f gute übertr. Etwif bot kie lud bonn deul 9522 Voll det Anet mit dacht don g Von berge ken 8 waz lan. e an ein. ao leben ſeſne ab. eine keit eſner fr chen zun⸗ ir letzt zört, ict: keit, ib. iner Art ein haf. at, lete, lten urg, kne⸗ cher ſhe⸗ jer⸗ der zu⸗ al ret ah, und yor⸗ hen rer ge⸗ ju⸗ ene ſich en, die rt eb. ine 0 alt l n ird eil ne he⸗ en 55 ne 13 2* Und jetzt Europa gegen Amerlla! Der große Erdleil⸗Kampf der Schwimmer im Berliner Stadion Europas Schwimmer gegen UsA. Erdleilkampf, die neue große Kraflprobe am Wochenende Die Reichshauptſtadt erlebt wieder einmal große ſportliche Ereigniſſe. Schlug am vergan⸗ 2 Wochenende der große Leichtathletik⸗Län⸗ erkampf eutſchland— USA. im Berliner Olympia⸗Stadion alles in ſeinen Bann, ſo wartet am 20. und 21. Auguſt der Schwimm⸗ ſport mit einem ebenſo beachtlichen Großkampf auf. Europa und USA. treffen in einem mit viel Spannung erwarteten Erdteilkampf zuſam⸗ men. Schauplatz iſt die olympiſche Kampfſtälte im Schwimm ⸗Stadion. i Amerikas Schwimmer beherrſchten einmal die interinternationale Lage in ähnlichem Maße wie ihre Leichtathleten. Während aber die Läufer, Springer und Werfer aus USA. ihre Vormachtſtellung auch heute noch halten und dafür erſt vor wenigen Tagen im Kampf gegen Deutſchland den Beweis antraten, ſind die amerikaniſchen Schwimmer nicht mehr allein tonangebend. Vor zwei Jahren glückte den Ja⸗ panern der große Einbruch in die Schwimm⸗ front der Amerikaner, und jetzt will Europa den gleichen Vorſtoß wagen. Wie ſind die Ausſichlen? Zunächſt müſſen wir feſtſtellen, daß wir nicht allzu viel von der Leiſtungsfähigkeit der Yan⸗ kees wiſſen, die ſich ja ſeit dem Olympiajahr Bae verändert hat. Einzelne Zeiten, die ſeit⸗ em von USA. zu uns herübergedrungen ſind, können keinen genauen Maßſtab bilden, da man ja nicht weiß, unter welchen Umſtänden ſie zu⸗ ſtandegekommen ſind. Den einzigen wirklichen nhaltspunkt bot der erſte Start der Amerika⸗ ner am Montag in Hannover. Aber hier iſt natürlich zu berückſichtigen, daß die Gäſte aus Ueberſee möglicherweiſe noch von der Ueber⸗ fahrt, dem Klimawechſel uſw. angegriffen wa⸗ ren, ſo daß ſie wahrſcheinlich am Wochenende in Berlin ſchon mit beſſeren Leiſtungen aufwar⸗ ten werden. Ueber 100 m Kraul hat der Amerikaner Peter Fick beſte Siegesausſichten, obwohl ſein Geg⸗ ner noch nicht einmal feſtſteht, da der hollän⸗ diſche Europameiſter Hoving plötzlich abge⸗ ſagt hat. Geſpannt ſind wir auf die Auseinan⸗ derſetzung zwiſchen dem Schweden Björn Borg und Ralph Flanagan über 400 m und 1500 m Kraul. Während die Ausſichten auf der mitt⸗ leren Kraulſtrecke ſchwer zu beurteilen ſind. ſollte der Sieger über 1500 m nur Flanagan heißen. Unſer Meiſter Joachim Balke hat in den beiden Bruſtſtrecken gegen Wearſon gute Ausſichten und müßte vor allem die 200 m ſicher ewinnen. Auch unſer Rücken⸗Rekordmann einz Schlauch könnte die beiden Rennen im Rückenſchwimmen gewinnen. Wie aber wird der Dresdener Europameiſter im Kunſt⸗ und Turmſpringen, Erhard Weiß, gegen die ſtar⸗ ken Amerikaner Al Patnick und Elbert Root, den Olympia⸗Zweiten von 1936, ab⸗ ſchneiden? Das iſt neben den beiden Auseinan⸗ derſetzungen Borg— Flanagan vielleicht die in⸗ tereſſanteſte Frage des ganzen Erdteilkampfes. In den beiden Kraulſtaffeln hat Europa über 44200 m entſchieden beſſere Aus⸗ ſichten als über 44100 m. Dagegen ſollten die beiden Deutſchen Balke und Schlauch in der 400 m⸗Lagenſtaffel für einen europäiſchen Sieg garantieren. Alles in allem kann geſagt werden: Zeigen die Yankees am Wochenende keine überragenden Leiſtungen, dann kann mit einem knappen Siege der Europa⸗-Auswahl ge⸗ rechnet werden. Deulſcher Relord im hammerwerfen Blask wirft 57,25 m beim Münchener Hanns⸗Braun⸗Sportfeſt Das große leichtathletiſche Ereignis bildet in jedem Jahre in München das Hanns-Braun⸗ Sportfeſt, das diesmal ſeine beſondere Bedeu⸗ tung durch den Start einiger amerikaniſcher Leichtathleten erhielt. Im Dante⸗Stadion hat⸗ ten ſich über 10000 Zuſchauer eingefunden, die gute Leiſtungen zu ſehen bekamen. Mit einer überragenden Leiſtung wartete der Wünsdorfer Erwin Blask im Hammerwerfen auf. Schon vor dem Länderkampf gegen USA. bewies er ſeine hervorragende Form durch zwei Weltre⸗ kordwürfe, die leider keine Anerkennung finden konnten. In München verbeſſerte er dann den deutſchen Rekord, den bisher Karl Hein mit 57,22 m hielt, um drei Zentimeter auf 57.25 m. Wöllke konnte ſich im Kugelſtoßen für ſeine Berliner und Dresdener Niederlage an dem Amerikaner Ryan revanchieren, wenn auch nur mit 4 cm Unterſchied. Einen ſpannenden Kampf brachte wieder die 4 mal 400 m⸗Staffel, die von den Amerikanern nur mit einem Meter Vorſprung gewonnen wurde: unſere Läufer vergaben einen deutſchen Sieg nur durch ſchlech⸗ ten Stabwechſel. Die Ergebniſſe: 100 m: 1. Greer(USA.) 10,5; 2. Kerſch . a. M.) 10,8; 3. Scheuring(Gaggenau) 10,8; 4. Steinmetz(Frankfur“ a. M.) 10,9. 200 m: 1. Jeffrey(USA.) 21,6 Sek.; 2. Scheu⸗ ring(Gagenau) 22,0; 3. Roſenfelder(Dachau) 22,2; 4. Steinmetz(Frankfurt a. M.) 22,3. 400 m: 1. Malott(USA.) 48,9 Sek.; 2. Robens (Nürnberg(49,6; 3. Loaring(Kanada) 49,7; 4. Ha⸗ mann(Berlin) 49,8. ö 800 m: 1. Borck(USA.) 1:52,63 Min.; 2. Eichber⸗ ger(Wien) 1:53,0); 3. Schmidt(Durlach) 1:53,8; 4. Fritz(Kanada) 154,2. 5 1500 m: 1. Fenske(USA.) 3:56,4; 2. Kaindl (München) 4:02,6; 3. Böttcher(Wittenberg) 4:05,6; 4. Strößenreuther(Augsburg) 4:06,6.. 3000 m: 1. Mehl(USA.) 8:40,22; 2. Syring (Wittenberg) 841,4; 3. Oſtertag(München) 843,0; 4. Eberlein(München) 843,6. 110 m Hürden: 1. Lacefield(USA.) 15,0 Sek.; 2. Gottſchalk(Nürnberg) 15,5; 3. Stöckl(Stuttgart 15,5; 4. 1975(Augsburg) 16,4. 4 mal 100 m: 1. USA.(Lacefield, Mallot, Jeffrey, Greer) 41,9 Sek.; 2. Deutſchland(Kerſch, Steinmetz, Neckermann, Scheuring) 42,0; 3. Regens burger Turnerſchaft 43,7; 4. München 1860 43,9. Hochſprung: 1. Cruter(USA.) 1,97 m; 2. Weinkötz(Köln) 1,90 m; 3. Gehmert(Köln) 1,80; 4. Boneder(Regensburg) 1.75 m. Stabhochſprung: 1. Varoff(USA.) 4,10 m; 2. Sutter(Freiburg) und Hartmann(Breslau) je 3,90, 4. Eding(München) 3,90(neuer bayr. Rekord!. Weitſprung: 1. Leichum(Berlin) 7,21 m. 2. Lacefield(USA.) 7,21 m; 3. Gottſchalk(Nürnberg) 6,86 m; 4. Feimeier(München) 6,58 m. Hammerwurf: 1. Blas(Berlin) 57,25 m (neuer deutſcher Rekord!); 2. Hein(Hamb.) 56,59 m; 5 8(Paſing) 51,71 m); 4. Wolf(Karlsruhe) 49 m. Kugelſtoßen: 1. Wollke(Berlin) 15,94 m; 2. Ryan(USA.) 15,90 m; Cramer(Nürnberg! 14,80 m: 4. Straubinger(München) 14,65 m. Diskuswurf: 1. Wotapek(Wien) 47,21 m; 2. Kronenberg(München) 45.63 m; 3. Hillbrecht(Kö⸗ nigsberg) 44,71 m; 4. Blask(Berlin) 43,27 m. Sporkneuigleiten in Kürze Im Düſſeldorfer Rheinſtadion ſoll im Herbſt eine große Freilauft-Boxveranſtaltung ſteigen, bei der 75 000 Beſucher Platz haben werden. Norwegens Olympia⸗Komitee beſchloß, die Durchführung der Olympiſchen Winterſpiele nicht für 1940 zu verlangen, aber dafür zu arbeiten, die Winterſpiele 1944 zu erhalten. Die Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben fin⸗ den nun endgültig am 21., 22. und 23. Oktaber im Wiener Konzerthaus ſtatt. 8 Hannover 996 bei der„Eintracht“ Und das übrige Jußballprogramm am Wochenende Eintracht Frankfurt— Hannover 96 in Kandel: Südweſt— Oſtmark VfB. Mühlburg— Wormatia Worms(Sa.) Wacker 02 Rödelheim— Wormatia Worms Kickers Offenbach— Vf. Neckarau(Sa) FSV. Frankfurt— Pf. Osnabrück(Sa.) VfR. Mannheim— SV. Wiesbaden SpVg. Sandhofen— FK. 03 Pirmaſens Germania Brötzingen— SpVg. Cannſtatt SpVg. 07 Ludwigsburg— Spfr. Stuttgart Stuttgarter SC.— FSV. Frankfurt Stuttgarter SC.— Thüringen Weida(Sa.) Stuttgarter Kickers— FC. 05 Schweinfurt VfB. Stuttgart— TSV. 1860 München(Sa.) Bayern München— Boruſſia Neunkirchen SpV. Kaſſel— Reichsbahn Frankfurt Boruſſia Fulda— Kurheſſen Kaſſel 1. FC. Nürnberg— Wiener Sporteln“ SpVg. Fürth— Rapid Wien 1. FC. Nürnberg— Rapid Wien SpVg. Fürth— Wiener Sportclub Schalke 04— Auſtria Wien FC. Baſel— Freiburger FC. Nach dem Auftakt am vergangenen Sonntag iſt es klar, daß man dem zweiten Fußballſonn⸗ tag ſchon mit weit mehr Intereſſe entgegenſieht. Es ſtehen aber auch einige Begegnungen auf dem Programm, die es in ſich haben. Im Vordergrund ſteht unbedingt das Gaſt⸗ ſpiel des Deutſchen Meiſters in Frankfurt Die Frankfurter Eintracht war vor dem Mei⸗ ſterſchaftsendſpiel zu einem Spiel in Hannover angetreten(4:1 für Hannover) und hat nun das Glück, den Gegner im Rückſpiel als Deut⸗ ſchen Meiſter empfangen zu können. Das Spiel wird zweifellos ein Kaſſenſchlager werden, da⸗ rüber hinaus intereſſiert es natürlich auch ſport⸗ lich ſtark. Hannover 96 hat erſt am letzten Sonntag Fortuna Düſſeldorf mit 30 geſchla⸗ en, ſodaß man alſo von der Mannſchaft aller⸗ and erwarten kann. Auf der anderen Seite iſt die Eintracht in recht guter Form. Techniſch iſt ſie eher höher einzuſchätzen als der Deutſche Meiſter. Bringen die Frankfurter den notwen⸗ digen Kampfgeiſt auf, ſo iſt es garnicht aus⸗ geſchloſſen, daß es in Frankfurt eine Ueber⸗ raſchung gibt. Das Grenzmarkſpiel in Kandel iſt ebenfalls zu beachten. Die durch zwei Wie⸗ ner Spieler(u. a. auch Ziſchek) verſtärkte Elf des Grazer Sportklub, die gute Gauliga reprä⸗ ſentiert, trifft anläßlich der Weihe des Kandeler Grenzmark⸗Stadions auf eine Südweſt⸗Ver⸗ tretung, die nur aus Spielern von der Pfalz und Saar beſtehbt, wobei viele Nachwuchskräfte zu Wort kommen. ö Die beiden Gaſtſpiele der bekannten öſterreichiſchen Fußball-Mannſchaft von Vienna Wien am 20. Auguſt in Ludwigshafen und tags darauf in Saarbrücken wurden abgeſagt. Da⸗ gegen gaſtieren andere Wiener Vereine in Süd⸗ eutſchland. So ſtarten der Wiener SC. und Rapid Wien beim Fußballturnier in Nürnberg, an dem weiter 1. Fc. Nürnberg und SpVg. Fürth teilnehmen. Der VfR. Mannheim emp⸗ fängt den SV. Wiesbaden. Die Stuttgarter Kickers erhalten FC. 05 Schweinfurt zu Beſuch, der VfB. Stuttgart den TSV. München 1860. Boruſſia Neunkirchen weilt bei Bayern Mün⸗ chen. Kickers Offenbach erwarben den VIS. Neckarau und der FSV. Frankfurt den Bf. Osnabrück. Am Samstag ſollen die Frankfur⸗ ter noch in Stuttgart ſpielen. Vormalia wieder auf Reiſen Die Wormaten treten am Samstag in Karlsruhe gegen den VfB. Mühlburg an. Es gibt da eine Art Jubiläumsſpiel. Man iſt bemüht, Eckert freizubekommen, dagegen wird Fath noch nicht recht können. Die endgültige Aufſtellung der Wormaten liegt noch nicht feſt, ſodaß man auch keinen Tip wagen kann. Am kommenden Sonntag ſpielen die Wormaten in Frankfurt ⸗ Rödelheim gegen die Vereinigung Wacker/ FC. 02. Die Rödelheimer ſind ſehr gute Bezirksklaſſe und können einer ſchwach ſpielenden Wormatia ſchon Schwierigkeiten machen. Wir hoffen natürlich, daß die Wormaten eben nicht ſchwach ſpielen, ſondern den Frankfurtern zeigen, was eine Harke iſt. Handball⸗Auflalt im Gau Südweſt Die Gauklaſſe beginnt am Fonnlag Die neue Zehnerſtaffel der Gauklaſſe ſetzt ſich aus folgenden Vereinen zuſammen: DR“. Haß⸗ loch, MSV. Darmſtadt, TSG. Ludwigshafen, Viktoria Griesheim, Germania Pfungſtadt. TSV. Herrnsheim, Polizei Frankfurt, 98 Darm⸗ ſtadt, DR. Darmſtadt und Tura Ludwigshafen. Das Gewicht hat ſich alſo eindeutig nach Darm⸗ ſtadt verlagert, und es wird kaum eine Stadt in Deutſchland mit der Einwohnerzahl von Darmſtadt geben, die 3 Gauklaſſenmannſchaften aufweiſen kann, zu denen aber noch zwei Ver⸗ eine der unmittelbaren Nachbarſchaft Griesheim und Pfungſtadt, kommen. Daneben iſt Ludwigs⸗ hafen mit 2 Vereinen vertreten, ſo daß faſt alle Gegner dicht beiſammen liegen, was bei der ee Belaſtung eine nicht geringe Rolle pielt. Ueber die Ausſichten in dieſem Spieljahr kann man herzlich wenig ſagen. Unſerer An⸗ ſicht nach werden die Neulinge, wie im vergange⸗ nen Jahr die anderen, eine hervorragende Rolle ſpielen, und der Kampf um den Abſtieg wird ſicher noch erbitterter einſetzen wie das Ringen um den Gaumeiſter, den Haßloch kaum wird verteidigen können. Am nächſten Sonntag ſind drei Spiele ange⸗ ſetzt und zwar TSV. Herrnsheim— Polizei Frankfurt TSG. Ludwigshafen— 98 Darmſtadt Viktoria Griesheim— DR. Darmſtadt. Die Herrnsheimer ſollten zuerſt am 28. Auguſt gegen Polizei ſpielen, aber das Treffen wurde kurzfriſtig vorverlegt. Herrnsheim wird in die⸗ ſer Spielzeit, wenn nicht alles trügt, in vexſtärk⸗ ter Aufſtellung antreten. Weitere Einzelheiten können wir heute noch nicht verraten. Wir hof⸗ fen jedenfalls, daß das erſte Heimſpiel zu einem Sieg geſtaltet werden kann, denn die Poliziſten ſind den Herrnsheimern noch Revanche ſchuldig. TS. Ludwigshafen ſollte über die 98er ſieg⸗ reich bleiben, während der Griesheimer Kampf ſehr erbittert zu werden verſpricht. Das Treffen MSV. Darmſtadt gegen Tura Ludwigshafen iſt wieder abgeſetzt worden, weil die Soldaten nicht zur Verfügung ſtehen. Aus dem Hand ballgau Hüdweſt In dieſen Tagen haben ſich die beiden Gries⸗ heimer Vereine Viktoria und Turnerſchaft zu dem neuen Verein Gemeinſchaft für Leibes⸗ übungen(Gf) Griesheim zuſammengeſchloſſen. Die Spielſtärke der Viktoria⸗Mannſchaft dürfte dadurch noch gehoben werden. Am 3. und 4. September werden die Spitzen⸗ ſpieler des Handballgaues Südweſt in Gries⸗ heim zu einem Lehrgang zuſammengezogen. der am 4. 9., dem Opfertage des deutſchen Sports, mit den beiden folgenden Begegnungen in Griesheim abgeſchloſſen wird: Gau⸗Auswahl — Darmſtadt A⸗Mannſchaft, Griesheim— Darmſtadt B⸗Mannſchaft. * Aenderung der 13 m-Regel Die ſchon vor Jahren vorgeſchlagene Reform der Handball⸗Regeln kündigt ſich jetzt mit einer erſten Entſcheidung an, die deshalb getroffen wurde, weil das harte und rückſichtsloſe Spiel überhand zu nehmen drohte. Ein 13 m⸗Straf⸗ wurf kann ab ſofort auch dann erhängt wer⸗ den, wenn ein Vergehen grober Art in der eigenen Spielhälfte vorliegt. Wird z. B. ein Spieler in der eigenen Spielhälfte gegen einen Gegner tätlich, ſo muß ohne weiteres ein 13 m⸗ Ball verhängt werden. Gleichlaufend mit die⸗ ſer neuen Aenderung werden auch die Ver⸗ gehen innerhalb des Abſeitsraumes ſtrenger ge⸗ ahndet; denn wenn der 13⸗m ſchon für das ge⸗ ſamte Gebiet der eigenen Spielhälfte gilt, muß er bei geringeren Vergehen bereits im Abſeits⸗ raum verhängt werden. Dieſe neue Regelung wird für den Schiedsrichter eine ſcharfe, unter Umſtänden jedoch zweiſchneidige Waffe werden, denn ſie verlangt ein feines Fingerſpitzengefühl. Die Zuſchauer tun gut, in den nächſten Wochen die Arbeit des Schiedsrichters in dieſer Hinſicht wenigſtens nicht zu erſchweren. Unſere Schieds⸗ richter ſind mit der neuen Regel und ihrer Aus⸗ legung beſtens vertraut gemacht worden. .— men: Arſenal— Tottenham Hotſpur, Iſtmark krilt in Frankfurk an Vorher, am 16. Oktober, gegen Niederſachſen Gelegentlich des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes in Breslau hatte der Fußball⸗Fachwart des Gaues Südweſt die beiden Endſpielgegner des Breslauer Fußball⸗Turniers, Oſtmark und Niederſachſen, zu zwei Kämpfen gegen die Süd⸗ weſtmannſchaft herausgefordert. Die Verhand⸗ lungen wurden auch nach dem Feſt weiterge⸗ führt, und jetzt können die beiden Begegnungen als geſichert betrachtet werden. Die Oſtmärker, die in Breslau Gelegenheit hatten, ſich von der Stärke der Südweſtelf zu überzeugen, ſind prin⸗ 4 bereit, an einem noch zu beſtimmenden ermin in Frankfurt a M. anzutreten. Südweſt brachte bereits den 16. Oktober in Vorſchlag, doch konnte dieſer Termin von Wien nicht angenommen werden, und zwar mit Rück⸗ ſicht auf den Kampf Wien—Budapeſt. Man wird aber die Oſtmark⸗Elf ganz beſtimmt noch in dieſer Spielzeit im Kampf mit der Südweſt⸗ mannſchaft ſehen. Da der 16. Oktober nun frei eworden iſt, wurde zu dieſem 27 das Tref⸗ 5 mit Niederſachſen vereinbart. Austragungs⸗ ort dieſes Kampfes, in dem Südweſt die Bres⸗ lauer 1:4⸗Niederlage wettmachen will, iſt Bre⸗ men.. Heſſen— Niederrhein in Kaſſel Ein. zwiſchen Heſſen und Niederrhein wird am 23. Oktober in Kaſſel ſtattfinden. Die Rheinländer, die im vergange⸗ nen Jahr bekanntlich eine der ſtärkſten Gau⸗ mannſchaften ins Feld ſtellten, betrachten dieſes Treffen als Generalprobe zum Kampf gegen Oſtholland am 6. November. Eintracht in feiner Form VfR. Frankenthal mit 9:2(3:1) geſchlagen Das am vergangenen Sonntag in Franken⸗ thal vorzeitig beendete Fußball⸗Freundſchafts⸗ ſpiel zwiſchen dem Südweſtmeiſter Eintracht rankfurt und der tüchtigen Bezirksklaſſenelf FR. Frankenthal erlebte am Mittwoch abend in Frankfurt vor 1200 Beſuchern eine Neuauf⸗ lage. Die Gäſte wurden nur in der erſten halben Stunde ihrem Ruf gerecht. In dieſer Zeit waren ſie der Eintracht, die ſchwer in Fahrt kam, im Feld gleichwertig und Pfirſching onnte ſogar nach acht Minuten den Führungs⸗ treffer anbringen. Als dann aber in der 33. Minute die Eintracht durch Wirſching ausglich. änderte ſich das Bild ſchnell. Ehmer und Schmidt erhöhten innerhalb weniger Minuten auf 311 und nach der Pauſe überſpielte der Meiſter den Gegner dann vollſtändig. Es gab ſechs weitere Treffer durch Schmidt(3), Röll(2) und Ehmer, während Frankenthal nur noch einmal, beim Stand von 8:1, durch Jung erfolgreich war. Frankenthals Abwehr brach in der zweiten Halbzeit vollſtändig zuſammen und auch Tor⸗ hüter Ittel leiſtete ſich einige grobe Schnitzer. Weitere Fußball⸗Ergebniſſe Tura Bonn— FC. Brühl St. Gallen 5 Blauweiß Wuppertal— Szürk. Budapeſt 1 VfB. Ruhrort verſt.— Schalke 04 3 Wiener Fußball⸗Trainer berufen Der in Berlin an der Reichsakademie ſtatt⸗ findende Fußball⸗Lehrer-Fortbildungs⸗Lehrgang ſieht zum erſtenmal auch eine Reihe von Wie⸗ ner Fußballtrainern unter den Teilnehmern. Berufungen ſind u. a. an bekannte frühere Spie⸗ ler wie Ludwig Huſſak, Victor Hierländer, Toni Bielek, Karl Gall, Hans Tandler, Vincenz Diettrich, Franz Weſelik, Karl Rainer u. a. m., 1 auch an im Altreich tätige Fußball⸗Lehrer er Oſtmark, wie Joſef Uridil(Bochum), Edu⸗ ard Bauer(Hamburg) ergangen. Englands neue Fußball Spielzeil Am Samstag 44 Jubiläumsſpiele Die neue engliſche Fußball⸗Spielzeit nimmt in dieſem Jahre eine Woche vor dem Beginn der Ligaſpiele am 20. Auguſt ihren Anfang. An dieſem Tage treten ſämtliche 88 Mannſchaf⸗ ten der erſten, zweiten und dritten Liga in Wohltätigkeitsſpielen zugunſten des Unterſtüt⸗ zungsfonds der Fußball⸗Liga an. In den wich⸗ tigſten Spiele des Tages treffen u. a. zuſam⸗ a. Aton Villa— Weſt Bromwich Albion, Brentford— Chelſea, Everton— Liverpool, Leeds United — Huddersfield Town, Bahnmeiſterſchaflen der Amaleure Das genaue Meldeergebnis für die Deutſchen Bahnmeiſterſchaften der Amateure am kommen⸗ den Sonntag im Stadion in Köln⸗Müngersdorf liegt jetzt vor. 38 Einzelfahrer und ſechs Mann⸗ ſchaften haben für die Titelkämpfe gemeldet. Titelverteidiger im Malfahren iſt Haſſel⸗ berg(Bochum), im Zweiſitzerfahren Ihbe/ Karſch (Leipzig) und im Vierer⸗Mannſchaftsfahren Wanderer(Chemnitz). Die deutſche Spitzen⸗ klaſſe iſt reſtlos vertreten. So finden wir u. a. Haſſelberg(Bochum), Gronwald, Purann, Schu⸗ ler, Digual(alle Berlin), K. und A. Walter (Ludwigshafen), Mohr(Wien), Kneller(Bonn), Aeymans(Krefeld), Miller(München), Fried⸗ rich, Voggenreuther(beid Nürnberg), Riemann (Chemnitz(, Noll(Hanau), Bartels, Matyſiak (beide Tilſit), Schorn, Horn, Kinnle, Metzma⸗ cher(alle Köln) am Start. Dieſe Fahrer be⸗ ſtreiten nicht nur das Malfahren, ſondern auch das Zweiſitzerfahren. Die einzelnen Paare hier⸗ für werden vor dem Rennen zuſammengeſtellt. Doch iſt damit zu rechnen, daß die Favoriten⸗ paare Haſſelberg/ Schorn, Horn/ Kinnle, Ihbe/ Karſch zuſammenbleiben. Im Kampf um die Meiſterſchaft im Vierer⸗ Vereinsmannſchaftsfahren trifft der Titelver⸗ teidiger Wanderer Chemnitz auf den Dresdener Ra. Excelſior, den Ra. Schmitter Köln, Schö⸗ neberger RV. Iduna 1910 Berlin, Radfahrer⸗ Abteilung Tilſit und RV. Liga Köln⸗Kalk. Bruno Roth bei der Weltmeiſterſchaft Der Frankfurter Straßenfahrer Bruno Roth wird anſtelle von Kijewſki an den Radweltmei⸗ ſterſchaften in Walkenburg(Holland) teilneh⸗ men. Der Weſtfale, der bekanntlich im vergan⸗ genen Jahr in Kopenhagen bei den Berufsſtra⸗ ßenfahrern ausgezeichnet fuhr, zog ſich bei der Schweizer Radrundfahrt durch einen Sturz am Furka⸗Paß, wie jetzt eine Röntgenaufnahme rgab, einen Bruch unter dem Knie zu und iſt ſo für längere Zeit außer Gefecht geſetzt. 2 4 5 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dtenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stod 9 WMbieitsſtont KdF.⸗ Volkswagen! Die Anträge für Sparkarten zum Volks⸗ wagen ſind nun eingetroffen und können auf der DAF.⸗Dienſtſtelle am Mittwoch und Frei⸗ tag abgeholt werden. Da nur eine beſchränkte Anzahl Anträge vorhanden ſind, werden die⸗ ſelben nur an ernſthafte Käufer des Volks⸗ wagens abgegeben. Der KdF.⸗Ortswart. NS.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freube? Radwanderung am Sonntag, 21. Auguſt 1938 nach Reichenbach(Odenw.) Wir fahren am Sonntag mit dem Rad nach a im Odenwald und beſuchen dort das neue KdF.⸗Wandererheim ſowie das Fel⸗ ſenmeer. Zu dieſer Wanderung iſt jedermann eingeladen, der einige frohe Stunden im Kdßỹ⸗ Wandererkreis erleben möchte. Tagesproviant mitnehmen. Abfahrt punkt 8 Uhr am Rat- haus. Fahrzeit etwa 2 Stunden. Rückkunft ge⸗ gen 19 Uhr. Der Ortswanderwart. Achtung! Gefolgſchaftsappelll! Am Sonntag, 21. Auguſt, findet ein Appell der ganzen Gefolgſchaft ſtatt. 9 Uhr vormittags, Heim Schillerſchule. Die Führerſchaft tritt bereits um 8 Uhr vormittags an der Schillerſchule an. Alle Junggenoſſen, die noch vollgeklebte Sparkarten im Beſitze haben, müſſen dieſelben unbedingt auf der Geſchäftsſtelle abliefern, andernfalls ihr Wert verfällt. Der Gefolgſchaftsführer. Sämtliche Kameradſchaftsführer rechnen morgen abend auf der Dienſtſtelle, Bürſtädter⸗ ſtraße, den Beitrag Auguſt ab. Der Geldverwalter. Achtung! Jungmädel! Alle JM.-Scharführerinnen treten heute Freitag 8.30 Uhr in Uniform zu einer Be⸗ ſprechung in der Dienſtſtelle Bürſtädtecſtr. 16 an. Die Führerin. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Führer, in deinen Händen ruht das Schick⸗ ſal von Millionen, die in deinem Herzen woh⸗ nen, denen du ein Glaube biſt! * 4 Neuncle geſien Man ſtürmt in jungen Jahren durchs Le⸗ ben. Die Freuden drängen ſich von ſelbſt heran. Man braucht ſie gar nicht zu ſuchen. Wohin man die Hand ausſtreckt, wartet ein Erlebnis. Und auch die Freunde ſind da. Man braucht ſich um ſie gar nicht zu bemühen. Kameraden der Schule werden Freunde. Ka⸗ meraden des Dienſtes, des Sportes kommen dazu. Und manche dieſer Freundſchaften iſt dauerhaft, hält viele Jahre, Jahrzehnte ſogar. Manche löſen ſich auch in der Entfernung, die der Beruf aufzwingt. Aber völlig iſt die Lö⸗ ſung doch nicht. Ein kleiner Halt bleibt, und man weiß, wenn man einmal nah ihm die Hand ausſtreckte, der Freund von einſt, der ſeine eigenen Wege ging, wäre doch da mit der Tat, auf die man rechnet. Man ſelbſt wäre ja auch da, wenn man nach uns riefe. Aber dann kommt der Tag, an dem der erſte Freund fortgeht und niemals wiederlehrt, weil ihn ein Höherer abrief für immer. Einen an⸗ deren rafft ein Unglücksfall fort. Der Dritte folgt. Und ehe man ſich's verſieht, iſt man gezwungen, eine Art Bilanz zu machen. Die 1— von einſt ſind ſpärlich geworden. nd unter den wenigen iſt wohl auch mancher, auf den man nicht zählen kann. Der eine hat ſich zu einer hohen Stellung emporgearoeitet. Das hat den Weg zu ihm verſtellt. Man will nicht verdächtigt werden, Vorteile zu ſuchen. Der andere hat Schiffbruch erlitten. Er hat ſelbſt die Brücken abgebrochen, weil er ſich ſchämt, entgleiſt zu ſein. Wieder ein anderer hat es zu Reichtum gebracht, der ſeine Gefühle von einſt unter der Laſt von Gütern begrub. Man beginnt, einſam zu werden. Man wäre es ſchon geworden, wenn man nicht etwas ge⸗ wonnen hätte in ſeinem Leben, das noch über der Freundſchaft ſteht: die Kinder. Es gab eine Zeit, die ſagte: Kinder ſind eine Laſt. Sie ſind Verpflichtung, gewiß, und ſie fordern auch Opfer. Geben ſie nicht aber auch etwas? Sehr viel ſogar? Wie ſchwer kann die Vereinſamung laſten, wenn die Freunde dahingehen und das eigene Leben ſich in ein müdes Alter hineinſchleppt! Wenn man das Erbe des eigenen Blutes an die Kinder weitergab, kann man nicht vereinſamen. Man hat viele Freunde verloren, aber man hat ge⸗ wonnen, was doch noch mehr iſt als nur das loſe Band der Freundſchaft, mag ſie noch ſo echt, noch ſo innig ſein! Sicher kann es auch in den Kindern Ent⸗ täuſchungen geben. Man wird ſie laum erlan⸗ gen ohne eigene Schuld. Denn wenn das Erbe gut war, das man gab, ſo wird die Stemme des Blutes in den Kindern ſprechen. Sie mö⸗ gen ihre eigenen Wege gehen, wie wir ſelbſt ſie gegangen ſind. Aber ſie gehören doch zu uns. Und durch ſie binden wir uns an die SS Zukunft, an das fortſchreitende Leben. Mit alten Freunden iſt man ſtets beim Alter— aber mit den Kindern greift man die Jugend, 1 ſich ein Stück eigene Jugend zurück und leibt dem Leben durch die Augen der Jugend nahe, durch die man die Welt ſieht, wie ſie einſt mit eigenen jungen Augen geſehen wurde. * Jeder trägt die Reichsparteitag ⸗ Plakette! In den Wochen vor dem Reichsparteitag werden in allen Orten unſeres Gaues die Volksgenoſſen Gelegenheit haben, die Plakette des Reichsparteitages 1988 zu erwerben. Die Plakette, die ſymbolhaft die Rückkehr der Oſt⸗ mark ins Reich verſinnbildlicht, ſollte von jedem Volksgenoſſen, auch wenn er am Reichs⸗ parteitag ſelbſt nicht teilnehmen kann, erwor⸗ ben werden, weil er ſich damit ein Erin⸗ nerungszeichen ſchafft, das auch noch ſpäter vom Kampf des Führers und ſeines Volkes kündet und ſomit einen Wert für alle Zeiten beſitzt. Dienſtjubiläum beim Hauptzoll⸗ amt Worms. Durch Verleihungsurkunde des Führers und Reichskanzlers ſind die nach⸗ ſtehenden Beamten mit dem Treudienſt⸗Ehren⸗ zeichen 1. Stufe für 40 Dienſtjahre und mehr a 0 5 Ste Antreten der Ig. in tadelloſer Uniform ausgezeichnet worden: Zollrat Georg Stephan, ee Daniel Ser und Friedrich Wagner, Zollſekretäre Karl Keller, Valentin Kiſſel, Ludwig Weber, Zollbetriebs⸗ aſſiſtent Karl Ewald, ſämtlich in Worms; außerdem Oberzollſekretär H. Zöbelein, Wen Karl Eiberle in Viernheim, und Zollſekretär Joh. Fleiſch⸗ mann in Alzey. Vom Riedſchützenfeſt. Nachdem das vierte Riedſchützenfeſt in Bürſtadt ſtark unter dem Regen zu leiden hatte und daher der große Feſtzug nicht geſtartet werden konnte, faßte die Leitung des Verkehrsvereins in einer Sit⸗ zung den Beſchluß, das Feſt am kommenden Sonntag zu wiederholen.— Wie ſchon in den vergangenen Jahren, ſo konnte bei dem großen Preisſchießen am wverfloſſenen Sonntag die hieſige Mannſchaft der Politiſchen Leiter zu einem ſchönen Erfolg kommen. Bei ſtarker Konkurrenz landete die Mannſchaft mit 210 Ringen einen wertvollen dritten Platz. Wir beglückwünſchen die Mannſchaft zu dem ſchö⸗ nen Erfolg. Beſichtigung der Tabakfelder des Gaues. Seitens der Tabakfachſchaften der Landes⸗ und Kreisbauernſchaft unter Füh⸗ rung von Dr. Schmidt⸗Worms in Verbindung mit den Ortsbauernſchaften und Ortstabak⸗ fachſchaften, insgeſamt etwa 35 Teilnehmer, fand am Dienstag eine Beſichtigungsfahet aller Tabakbaugebiete des Gaues ſtatt. Hier⸗ bei wurden die Tabakbauverſuchsfelder beſou⸗ ders eingehend beſichtigt und begutachtet. 105 Rundfunkgeräte auf 100 Va e Das iſt durchaus kein Druckfehler— es iſt dies aber auch nicht in Viernheim— ſondern in Heidelberg, wo tat⸗ ſächlich auf 100 Haushaltungen 105 Radio⸗ geräte kommen. Es iſt dies die größte Radio⸗ dichte im Reich. Zehn Gebote jür den umgang mit Sanbwerkern Wie der Handwerker ſich ſeinen Kunden gegenüber benehmen ſoll, das iſt ſchon oft beſprochen worden. Viele Handwerker haben daraus eine Lehre ge⸗ 2 Die Annahme, daß nun auch alle jene Kun⸗ en des Handwerks, die den Handwerker falſch be⸗ 9 und damit ihre Aergerniſſe mit Handwer⸗ ern ſelbſt verſchulden, umlernen würden, hat ſi in vielen Fällen leider als falſch erwieſen. Deshal ſeien hier Regeln für den umgang mit Handwer⸗ kern, wie ſie„Schleſiens Handwerk“ kürzlich in ironiſcher Form brachte, aufgeführt: 1. Verſichere jedem Handwerksmeiſter, wie un⸗ gerne du Handwerker in deinem Hauſe ſiehſt. 2. Bei Objekten von mehr als einsfünfzig ver⸗ lange von zehn bis zwanzig Handwerkern Koſten⸗ anſchläge. Die Ausarbeitung ſolcher Anſchläge iſt eine ſonntägliche Leidenſchaft dieſer Handwerker. 3. Haſt Du das billigſte Angebot herausgeſucht, ſo laß dieſen Mann kommen, kneife ein Auge ein und reiße fünfzig Prozent ab. Nöchelt er noch, ſo drohe mit der Konkurrenz. 4. Kümmere Dich niemals darum, wie es um den Handwerker beſtellt iſt, den Du mit Deinem Vertrauen beehrſt. Du richteſt Dich nur nach der Eiſenſchrott Wieviel wertvolles Altmaterial liegt oft noch in den Betrieben und Haushalten herum und fällt mir der Zeit der Vernichtung anheim! Hier verroſtet auf einem Hofe langſam aber ſicher ein alter Göpel, über den ſchon die Brenneſſeln gewachſen ſind, der ſeit Jahren nicht mehr benutzt wird, weil die elektriſche An⸗ triebskꝛaft bequemer iſt. Warum wird er nicht abmon iert und verkauft, da er doch nur Platz wegniramt? Auf einem anderen Hofe hat einer aus Leichtſinn alte Düngerſäcke auf den Miſt geworfen, die nun langſam verfaulen. Und vor dem Torf in einer alten Sandacube liegen gleich ganze Berge alter Abfallſtoffe, die man auf dem Hofe los ſein wollte. Dieſer häßliche Haufen mag nach Jahrhunderten eine intereſſante Fund⸗ ſtätte für Geſchichtsforſcher abgeben, die ſich aus ſolcheen Abfallplätzen ein Bild unſerer Ziviliſa⸗ tion machen können, aber ſie zeugen keineswegs für den Ordnungsſinn unſerer Zeit. Das alles verkummt bier unbeobachtet, während Deutſch⸗ land zur gleichen Zeit bei unſerer knappen Roh⸗ ſtoffbaſis für viele Millienen Reichsmark De⸗ viſen Alt offe aus dem Auslande einführen muß. Ein verantwortungsbemußter Maſchinen⸗ ſchloſſer hat vor einiger Zeit ein niederſächſiſches Moor nach alten Maſchinen durchſucht und dabei 14 Lo komobilen gefunden. die vor Jahren einmal zum Vorfpreſſen verwendet worden ſind, um die ſich q ber ſpätet die Beſitzer nicht mehr geküm⸗ mert haben. weil der Transport der ſchweren Maſchinen auf dem Moorboden zu viel Mühe machte. Der Schloſſer hat die Maſchinen zerlegt uwo als Schrott verkauft. Er bat damit wert⸗ Billigkeit. Sollteſt Du trotzdem Schaden erleiden, ſo hat dir das ganze Handwerk dafür gerade⸗ zuſtehen. 5. unterlaſſe es nie, den Handwerkern während ihrer Arbeit ihre Fehler vorzuwerfen. 6. Sprich auch mal leutſelig mit Deinen Hand⸗ werkern, es ſind auch Menſchen. 7. Aendere während der Ausführung der Ar⸗ beit möglichſt oft Deine Wünſche. 8. Rechnungen der Handwerker laſſe wochenlang liegen. Kommt dann ein Stift mit einer Quittung, ſo erkenne darin handwerkliche Unverſchämtheit und wirf ihn hinaus. 9. Kommt es zu Auseinanderſetzungen, ſo be⸗ achte die Kampfregeln. Droht Dir eine Nieder- lage, ſo verbitte Dir, als deutſcher Mann eine elende„ e Droht dem Hand⸗ werk eine Niederlage, ſo verlange, daß dem ge⸗ ſchriebenen Recht buchſtäblich Genüge geſchehe. 10. Obſiegt der Handwerker haushoch oder zieht ein deutſches Gericht gar deine lautere Geſinnun in Zweifel, ſo ſchreibe einen entrülſteten Brie an die Innung oder die Handwerkskammer. und Lumpen volle Rohstoffe der Wirtſchaft zurückgelleſert und gleichzeitig be. dieſer Entrümpelung noch ein ſchönes Stück Geld verdient. Daß ſich die Sammlung ſolcher Altmaterialien lohnt, mag die Tatſache beweiſen, daß ſelbſt die rohſtoffrei⸗ chen Länder wie Großbritannien und die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika ſeit langem alle Altſtoffe ſammeln und wieder verwerten. Was in dieſen Ländern als vorteilhaft erkannt wor⸗ den iſt, hat für Deutſchland noch weit wichtigere Bedeutung. Im Jahre 1937 wurden insgeſamt für faſt 120 Millionen Reichsmark Altmateria⸗ lien eingeführt. Allein an Eiſenſchrott wurden mehr als 5% Millionen Doppelzentner impor⸗ tiert, die unſeren Deviſenhaushalt mit nahezu 31 Mill. RM. belaſteten. Für Abfälle, Bruch⸗ ſtücke und deren Legierungen haben wir ins⸗ geſamt im vergangenen Jahre über 60 Mill. RM. an das Ausland ausgegeben. Neben den Metallen ſpielen vor allem die Textilſtoſſe und Papier in der deutſchen Wirtſchaft eine bedeu⸗ tende Rolle. An Lumpen und Stoffreſten haben wir 1937 für über 24 Mill RM. eingeführt, während wir noch für 81 Mill. RM. Abfall⸗ papier jenſeits unſerer Grenzen einkaufen muß⸗ ten. Dieſe Zahlen unterſtreichen die Notwen⸗ digkeit. daß alle anfallenden Altſtofſe reſtlos erfaßt werden müſſen. Wenn das manchmal auch vielleicht eine kleine Unbequemlichkeit be⸗ deuten mas. ſo ſind die Vorteile für die Ge⸗ meinſchaft und für unſere Volkswirtſchaft doch ſo ungeheuer uroß. daß jeder einzelne nach ſeinen Kräften dazu beitragen muß. Militäriſche Uebungen und Krankenkaſſe Werden Pflichtmitglieder geſetzlicher Kran⸗ kenkaſſen zu militäriſchen Uebungen einbe⸗ rufen, dann haben ſie den Beginn der Uebung unter Vorlegung des Einberufungsbefehls und die Beendigung der Uebung unter Vorlage des Wehrpaſſes dem Unternehmer jeweils ſofoct zu melden. Dieſer hat innerhalb einer Friſt von drei Tagen(8 137 Abſ. 1 Ro) den Be⸗ ginn und die Beendigung(Dauer der Uebung) der Kaſſe zu melden. Das gilt auch dana, wenn Krankenkaſſen mit Inhabern von Betric⸗ ben, mit Verwaltungen von Betrieben oder mit Unternehmern Abweichungen von den Mel⸗ devorſchriften vereinbart haben.(8 317 Abſ. 3 4 Rd). Wird die Uebung und ihre Dauer nicht gemeldet, ſind die Beiträge bis zur vor⸗ chriftsmäßigen Meldung weiterzuzahlen. Die Meldungen können unterbleiben, wenn für die Zeit der Uebung die vollen Beiträge weiterge⸗ zahlt werden. Freiwillige Mitglieder geſetz⸗ licher Krankenkaſſen und Mitglieder von Ec⸗ ſatzkaſſen haben den Beginn der Uebung unter Vorlegung des Einberufungsbefehls und die Beendigung der Uebung unter Vorlegung des Wehrpaſſes der Kaſſe jeweils ſofort fee zu melden, der ſie als freiwillige Mitglieder angehören. Die Meldungen können unterblei⸗ ben, wenn für die Zeit der Uebung die vollen Beiträge weitergezahlt werden. Die Betätigung des Winkers allein genügt nicht Immer wieder ereignen ſich ſchwere Ver⸗ kehrsunfälle dadurch, daß ein Kraftfahcer erſt ganz kurz vor dem Abbiegen nach links den Fahrtrichtungsanzeiger herausſtellt und ſo nachfolgende Fahrzeuge zu ploͤtzlichem, ſtarkem Bremſen zwingt. Mit Recht hat daher das Reichsgericht(2 D. 728/37) den Grundſatz aufgeſtellt, daß es die Verkehrsſicherheit ver⸗ lange, dem, der ſeine bisherige Richtung än⸗ dern, das heißt den auf derſelben Straße fort⸗ laufenden Verkehr durchkreuzen will, die Pflicht zu erhöhter Vorſicht aufzuerlegen. Dieſer 4 die Abſicht der Richtungsän⸗ derung zunächſt frühzeitig und deutlich zu er⸗ kennen geben. Er darf ſich dabei nicht darauf verlaſſen, daß nachfolgende Verkehrsteilnehmer den herausgeſtreckten Richtungsanzeiger recht⸗ zeitig bemerken werden, ſondern er muß ſich weiter deſſen vergewiſſern, ob das Einbiegen auch ohne Gefährdung anderer Verkehrsteil⸗ nehmer ausführbar iſt. Zu dieſem Swe reicht das Schauen in den Rückſpiegel jedenfalls dann nicht aus, wenn dieſer nur einen Ueberblick über eine kurze Strecke bietet, da eine ſolche ſelbſt von einem nicht übermäßig ſchnell fahrenden Kraftwagen ſchon in einer Sekunde zurückgelegt wird. Die letzten Erntewagen ſieht man nun dem Dorfe zufahren. Da, wo die Ernte durch den vorige Woche niedergegangenen Regen un⸗ terbrochen wurde, hat man ſich nun daran ge⸗ macht, raſch das köſtliche Gut zu bergen. Stel⸗ lenweiſe hatte der Hafer etwas unter den Nie⸗ derſchlägen gelitten, wo er eben mehrere Tage geſchnitten am Boden lag. Aber ſonſt eine gute vorzügliche Ernte, die uͤberall größte Befrie⸗ digung auslöſt. Das nächſte, was nun die Landwirte bergen werden, iſt der Tabak, ebenfalls ein köſtliches Gut. Auch die Tabak⸗ ernte wird eine ſehr gute ſein und die viele Mühe und Arbeit lohnen, die dieſe Pflanze dem Landvolk bringt. Gegenwärtig iſt man mit dem Vorleſen der Sandblätter beſchäftigt. Auch macht das„Köpfen“ und„Geizen“ des in üppigem Wachſen ſtehenden Tabaks oiel Ar⸗ beit.— Dann wird die Kartoffelernte folgen, die im allgemeinen gut zu werden ver⸗ ſpricht, wenn die Witterung günſtig bleibt. Die Unkrautbekämpfung. Der fleißige und ſeiner vaterländiſchen Pflichten gegenüber dem Ernährungshilfswerk bewußte Landwirt ſieht ſeine Arbeit mit der Ernte nicht beendet. Es gilt jetzt, dem Acker, der ſeine Frucht her⸗ gegeben hat, auch die nötige Weiterpflege an⸗ gedeihen zu laſſen. Stoppelſaaten, wie Rüben, Wicken uſw. müſſen geſät werden. Alle Stop⸗ pelfelder ſind zu pflügen. Ueberhaupt tritt an alle Eigentümer und Pächter von Grundſtük⸗ len,— denen ſich Unkräuter, vor allem die beſonders läſtig auftretende Milde, befinden, die Aufforderung, die Felder unkrautfrei zu machen. Noch keine Aenderung des unbe- ſtändigen Wetters Der Zuſtrom kühler Luftmaſſen von der Rückſeite eines über der Oſtſee liegenden Sturmwirbels hat zum Donnerstag in Weſt⸗ deutſchland zu einer vorübergehenden Wetter⸗ beruhigung geführt. Da aber innerhalb der lebhaften Weſtſtrömung bereits neue Störun⸗ gen vom Atlantik heranziehen, wird ſich eine Aenderung des unbeſtändigen Wetters nicht einſtellen. Freitag: Ueberwiegend bewölkt und zeit⸗ weiſe Regen, Tagestemperaturen um 20 Grad, ſüdweſtliche Winde. Die Ausſichten für Samstag: Fortdauer der unbeſtändigen Witterung. ein dul Et ein def fh Ob fen 10 eb rech 0 all bel te dieſ ira Non 9 fu Ni dab bur, Wed und un tüc hen f aß Tad 15 i af lieder lablei⸗ bullen lein Ver⸗ et eit ö den 5 so ſarken er das luz l ber⸗ 0 an⸗ r ſort⸗ , die . Män⸗ zu er⸗ cauf jhmer racht⸗ 0 ſich lichen cerel⸗ in den denn kucze einem wagen dd. n fun ibe⸗ ber enden Weſt⸗ k⸗ ud, Bunte Tageschronik zchwere Blulfaf in Dillingen Dillingen. In der Wirtſchaft„Zum weißen Kreuz“ in Dillingen geriet der Ahr A. Merl aus Dillingen mit einigen Arbeitern in einen heftigen Wortwechſel. Merl wurde dar⸗ aufhin von dem Wirt aus dem Lokal verwieſen. Merl fügte ſich und ging nach Hauſe. Kurz darauf erſchien er aber wieder mit einem Meſ⸗ * 3 vor der Wirtſchaft. In dieſem ugenblick kam der 37jährige 1 5 Eylenz aus Dillingen aus der Wirtſchaft heraus. Merl ſtürzte ſich ohne jeden Grund auf ihn und ſtach ihn nieder. Dabei hatte 110 Eylenz an der Aus⸗ einanderſetzung in der Wirtſchaft, bei der er 90 zugegen war, garnicht beteiligt. Im Hüt⸗ enlazarett iſt nach Mei Stunden der Schwer⸗ verletzte geſtorben. erl wurde nach der Tat verhaftet. Ichweres Aukounglück Waldböckelheim abe), Auf der denn von hier nach Weinsheim platzte an einem Perſo⸗ nenguto aus— 28 a. M. der eine hintere aft Der Fahrer verlor dadurch die Herr⸗ chaft und rannte gegen das Geländer, das mit ucht umgeriſſen wurde. Von den fünf Inſaſſen wurden zwei ſchwer verletzt, ſodaß ihre Ueber⸗ 57 ins Krankenhaus Kreuznach notwen⸗ ig war. Der Tod bei der Arbeit Birkenfeld. In Eiſen wurde auf einer Bau⸗ ſtelle ein Arbeiter von der Betonmiſchmaſchine erwiſcht und ſchwer verletzt. Auf der Fahrt ins Krankenhaus ſtarb er. Mühlacker(Württemb.) Der 54jährige Guckel⸗ berger ſtürzte bei Montagearbeiten an einem hohen Kran in die Tiefe und war ſofort tot. scheide und drei Kinder betrauern ſein Hin⸗ eiden. Die Gefahr der Slraße Zweibrücken. Im Stadtteil Ernſtweiler wurde ein verheirateter Schloſſer, der auf dem Weg zur Arbeit ſein Fahrrad am äußerſten rechten Straßenrand die Straße aufwärtsſchob, von einem in gleicher Richtung fahrenden Laſtauto, deſſen Lenker eingeduſelt war, ange⸗ fahren und ſchwer verletzt. Mit zwiefachem Oberſchenkelbruch, Naſenbeinbruch und Oberkie⸗ ferverletzungen wurde er ins Krankenhaus ein⸗ eliefert.— Bald darauf wurde an einer an⸗ eren Stelle der Stadt ein vorſchriftsmäßig rechts fahrender Radler durch ein überholendes Laſtauto auf den Bürgerſteig geſchleudert und mußte gleichfalls mit Schulterblattbruch und Gehirnerſchütterung abtransportiert werden. Die geführliche„Jungfer“ Neunkirchen. Bevor die„Jungfer“, fenes hei Pflaſterungsarbeiten benutzte Stampfgerät, automatiſiert wurde, war ſie eigentlich nur für die Hühneraugen gefährlich. Seither ſchlägt ſie auch nach oben aus. Dem Arbeiter Müller, der beim Bau der Fernglasleitung einen ſolchen mit Preßluft bedienten Stampfer führte, ſpran dieſer plötzlich unerklärlicherweiſe ſeitwärts un traf M. ſo heftig, daß im hieſigen Krankenhauſe ſofort eine Magen⸗ und Milzsoperation vorge- nommen werden mußte. Die Gabel ins Auge geſtochen Pfullendorf(Bd.) Im nahen Aach⸗Linz 7 6 555 ein Knabe des Einwohners Walk beim Mittageſſen mit der Gabel umher und ſtach dabei ſeinem älteren Bruder ein Auge aus. Kirmesſtreit mit tödlichem Ausgang Saarburg. Auf dem Heimweg von der Saar⸗ * Kitmes kam es nachts zu einem Wort⸗ wechſel zwiſchen zwei jungen Leuten aus Ayl und dem Steinhauer Steinmetz aus Krutwei⸗ ler. Steinmetz erhielt dabei von einem der jungen Männer einen Kinnhacken, ſodaß er rückwärts zu Boden fiel und ſchwere Verletzun⸗ gen erlitt. Andere Leute, die den gleichen Weg ingen, riefen einen Arzt und a da für, daß der Mann ins Krankenhaus kam, wo er nach einigen Stunden verſtarb. Die Polizei hat inzwiſchen einen Mann feſtgenommen, der als Mittäter geſtändig iſt. Kind durch Pferdetritt getötet Mayen(Eifel). Ein etwa vier Jahre altes Bübchen, das mit ſeinem Vater, einem Lehrer, im Eifeloxt Pillig zu Beſuch weilte, wurde auf der Straße von einem Pferd an den Kopf ge⸗ treten. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Junge ſtarb. Nach der Kirmes in den Tod Kirn(Rahe). Eine Frau aus Frankfurt am Main, die mit ihrem Manne in Scheidung lebte und ſeit einiger Zeit in Kirn einem Wit⸗ wer den Haushalt führt, hatte mit dem Mann und ſeinen fünf Kindern die Kirmes beſucht. Abends gegen 8 Uhr kamen alle wieder heim. Die Frau bereitete das Eſſen und begab ſich nach dem Abendbrot in ihr Zimmer. Dort wurde ſie ſpäter tot aufgefunden. Sie hatte ſich vergiftet. Die Gründe zur Tat ſind unbekannt. Der Tod entreißt neun Kindern den Vater Voppard. Beim Ueberſchreiten des Bahn⸗ übergangs zwiſchen Bad Salzig und Hirzenach wurde der öejährige Winzer und Landwirt Egidius Bach aus Bad Salzig von einem Zuge erfaßt, überfahren und auf der Stelle getötet. Der Getötete hatte anſcheinend den ſogenannten Drehkreuzübergang paſſtert und in der Dunkel⸗ wt das Herannahen des Zuges nicht beobachtet. n der Bahre des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben Gekommenen trauern die Witwe und neun Kinder. Junger Mann in der Nahe ertrunken Bad Münſter a. Stein. Der 16 Jahre alte Ott aus Hochſtätten nahm nachmittags in der Schwimmanſtalt ein Bad. Er ſchwamm mit einem Kameraden in die Nahe hinaus, Plötzlich ſagte er, er habe ſicher einen Krampf bekommen. Gleich darauf ging er unter und kam nicht mehr hoch. Sofort tauchte man nach dem Jun⸗ en, doch gelang es erſt etwa zwei Stunden face ihn zu bergen. Wiederbelebungsver⸗ uche hatten keinen Erfolg mehr. Auf Land— ertrunken Ludwigshafen. Ein 25jähriger Einwohner aus dem Stadtteil Rheingönheim entkleidete ſich nahe der Rehbacheinmündung, um ein Bad im Rheine zu nehmen. Während er— halbausge⸗ zogen— das Hemd abſtreifen wollte, wurde er von einem ſeiner häufigen epilepti⸗ ſchen Anfälle bettoffen, fiel mit dem Ober⸗ körper ins Waſſer und ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Totgefahren Zweibrücken. Der 16jährige Schloſſerlehrling erzog von hier kam mit ſeinem Fahrrad o unglücklich zu Fall, daß er durch einen da⸗ herkommenden Laſtzug totgefahren wurde. Hanau a. M., 18. Aug. Am Mittwoch abend gegen 22 Uhr begegnete der 30 Jahre alte Friedrich Schmoll, der die Sammelwaſenmeiſterei bei Bruchköbel betreibt, auf dem Wege zwiſchen Bruchköbel und Langen⸗ diebach zwei jungen Burſchen, die entgegen ſei⸗ nem Verbot mit einem bei ihm tätigen 15jähr. Mädchen Beziehungen unterhielten. Als er die jungen Leute zur Rede ſtellte, erhielt er von einem drei Stiche in die Bruſt, die ſeinen Tod zur Folge hatten. Der Gendarmerie und Polizei gelang es einige Stunden ſpäter, den Täter in der Perſon eines 18jährigen Burſchen aus Rückingen zu ermitteln und zu verhaften. Auch ſein Begleiter wurde feſtgenommen.. Dazu wird weiter gemeldet: Ein junges, im Schmoll'ſchen Haushalt beſchäftigtes Mädchen, das von jugendlichen Burſchen ſtark„um⸗ ſchwärmt“ war, ſollte indirekt die Veranlaffung zu der furchtbaren Tat geben. Die Mutter des Mädchens hatte ſich an die Familie Schmoll gewandt und um eine ſtrenge Beauſichtigung ihret Tochter gebeten. Als der Sohn Schmoll geſtern abend wieder junge Leute in der Nähe Lpd. Herborn. Wie bereits gemeldet, haben Beamte der Kriminalpolizeileitſtelle in Frank⸗ furt am Main in Verbindung mit den örtlich zuſtändigen Forſt⸗ und Polizeiſtellen eine Wil⸗ Belize großen Stils im Dillkreis durch⸗ eführt. * Die weiteren erfolgreichen Ermittlungen ührten u. a. jetzt zur Feſtnahme von zwei Per⸗ onen aus Dillbrecht, die ſich der fortgeſetzten ilderei ſchuldig gemacht haben. 4 der Feſtgenommenen wurden neben VMaffen 40 Gehörne beſchlagnahmt, die aus der jahre⸗ langen Wilderertätigkeit herrühren. Dieſer Wilderer hat in verſchiedenen Jagdbezirken von Hochſitzen aus Wild erlegt und ſein ruch⸗ Blitk in den An Kindern vergangen Frankfurt a. M. Die Jugendſchutzkammer ver⸗ handelte zwei Fälle, in denen ſich Angeklagte an Kindern vergangen hatten. Der vorbeſtrafte 36jährige verheiratete Hermann Th. unterhielt Beziehungen zu einer anderen Frau und nahm an deren ſiebenjahrigem Töchterchen in der Badewanne unzüchtige Handlungen vor. Der Angeklagte wurde zu einer Juchthausſtraje von 1 Jahr verurteilt. Der zweite Fall betraf einen 81jährigen, vermindert zurechnungsfähigen Mann, der auf dem Feld bei Eſchborn betroffen worden war, als ex unzüchtige Handlungen an einem gjähr. Mädchen vornahm. Der Angeklagte wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Zilbergeldſchmuggel in die schweiz Wiesbaden. Vor einiger Zeit ließ ſich eine jetzt in der Schweiz wohnende Frau v. O. 12 500 Mk. Silbergeld aus Wiesbaden über die Grenze ſchmuggeln. Ein Wiesbadener Einwog⸗ ner, der das Geld über die Grenze geſcha hatte, wurde vor kurzem zu einer Gefängnis⸗ und Geldſtrafe verurteilt. Vor der Großen Strafkammer wurde jetzt in Abweſenheit gegen die Hauptbeſchuldigten E. v. O. und ihre beiden Diener R. und W. ver⸗ handelt. Als Nebenkläger war das Ober⸗ finanzamt Kaſſel zugelaſſen. In der Verhand⸗ lung wurden alle Beweggründe zur ſtrafbaren Handlung hervorgehoben. Wegen Deviſenver⸗ gehens in zwei 001 verurteilte das Gericht die Angeklagte E. v. O. zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 7 Monaten und 50 000 Mark Geld⸗ ſergſe, der Angeklagte R. erhielt, da er einen größeren Teil der Schuld trägt, 1 Jahr Gefäng⸗ nis und 12 000 Mk. Geldſtrafe und W. 7 Mo⸗ nate Gefängnis und 6000 Mark Geldſtrafe. Im Nichtzahlungsfalle wurden für je 1000 Mk. Geld⸗ ſtrafe ein Tag Gefängnis angeſetzt. Die Ange⸗ klagte E. v. O. wurde haftbar für ſämtliche Geldſtrafen und Koſten erklärt. kügners Lohn: Jicherungsverwahrung 0 Mosbach/ Bd. Im Juli hatte das Landge⸗ richt Mosbach den 44 jährigen Adolf Sprickmann aus Allenfeld Kr. Kreuznach) wegen vollende⸗ ten Rückfallbetruges in neunzehn Fällen zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt und gleichzeitig den gefährlichen Ge⸗ wohnheitsverbrecher in Sicherungsverwahrung geſchickt. Die Reviſion wurde jetzt vom Reichs⸗ Bei einem Grundberührung des Motorſchiffes„München“ Bremen, 18. Aug. Das Motorſchiff„München“ des Norddeut⸗ ſchen Lloyd berührte beim Auslaufen aus Guajaquil(Ecuador) den Grund, wodurch eine leichte e des Bodens hervorgerufen wurde. Zu einer Notreparatur wurde die in dem beſchädigten Raum untergebrachte Ladung geleichtert. Die Fahrgäſte des Schiffes werden, damit ihre Reiſe keine Verzögerung erleidet, mit einem anderen Schiff nach ihren Reiſezie⸗ len befördert. Jugoflawiſches Gebirgsdorf niedergebrannt 89 Belgrad, 18. Aug. Unweit der albaniſchen Grenze brannte das Gebirgsdorf Kukuljane bei Prizren voll⸗ ſtändig nieder. Das Feuer brach um Mitternacht aus und verbreitete ſich mit Windeseile nach allen Seiten. Da es in dieſer karſtigen Gegend kein 1 Löſchen gibt, brannten alle 60 Häuſer bis 0b die Grundmauern nie⸗ der. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Das Vieh befand ſich glücklicherweiſe auf den Almen. Auf der Landstraße niedergeſtothen Schwere Bluttat eines 18jährigen Burſchen der Waſenmeiſterei bemerkte, fuhr er ihnen im Auto nach. um ſie zur Rede zu ſtellen und ernſt⸗ lich ihres Treibens zu verweiſen. Plötzlich zog einer der beiden jungen Leute, ein gewiſſer, kaum 18jähriger Sch. aus Rückingen, einen ſcharfgeſchliffenen Knicker aus der Taſche und verſetzte dem ihn zur Rede ſtellenden Schmoll drei wuchtig geführte Stiche in die linke Körper⸗ hälfte. Schmoll brach auf der Stelle zuſammen und erlag bereits eine Viertelſtunde ſpäter ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen. Stark blutbefleckt fuhr der jugendliche Meſſer⸗ ſtecher nach verübter Tat ſeelenruhig nach Hauſe und legte ſich zu Bett, aus dem heraus er kurze Zeit ſpäter verhaftet wurde, nachdem inzwiſchen Staatsanwaltſchaft und Gendarmerie am Tatort eingetroffen waren und die erſten Ermittlungen angeſtellt hatten. Mit ihm zuſammen wurde auch ſein Begleiter, ein 15jähriger Burſche aus Rückingen, vorläufig feſtgenommen, der aber mit der ſchlimmen Tat nichts pu tun haben will. Der nächtliche Vorfall mit ſeiner ideen lichen Tragweite bedarf in ſeinen Einzelheiten noch der näheren Klärung. Erneute Wilderer⸗-Feſtnahmen im Dillkreis Zahlreiche Waffen und Gehörne beſchlagnahmt loſes Handwerk 903 ig betrieben. Mancher Jäger hat neidvoll die ſlarten Gehörne betrach⸗ tet, die im Sitzungsſaal des Rathauſes in Her⸗ born ausgeſtellt und auf Veranlaſſung des Kreisjägermeiſters zuſammen mit den zahlreich beſchlagnahmten Gewehren, Piſtolen, Teller⸗ eiſen, Schlingen, Dolchen und einer Menge Munition, ſowie Wildererbildern photogra⸗ phiert wurden. Die zuſtändige Polizeidienſtſtelle hat ſtarke Schwierigkeiten bei ihrer Aufklärungsarbeit, da die Möglichteit beſteht, daß die ilderer Volksgenoſſen gegenüber, die die Aufklärungs⸗ arbeit unterſtützen, eine drohende Haltung ein⸗ nehmen. Gerichtssaal gericht verworfen, womit das Urteil rechtskräf⸗ tig iſt. Der aus guter Familie ſtammende Sünder hatte ſeit zwanzig Jahren gutgläubigen Leuten durch erdichtete Erzählungen Geld abgeluchſt. Allein bei ſeiner vorletzten Abuxteilung hatte man ihm 39 derartige Fälle nachgewieſen. Als er im Juli 1987 aus der Strafhaft entlaſſen war, ſuchte und fand er neue Opfer in ſolchen Leuten, die aus ſeinem Heimatort oder deſſen Umgebung ſtammten. Dabei nützte er für ſeine Betrugsmanöver geſchickt gemeinſame Bekannte und deren Familienverhältniſſe aus.— Vor Gericht mußte der Angeklagte ſelber zugeben, daß ſeine Erzählungen erlogen waren und er das regelmäßig gegebene Rückzahlungsverſpre⸗ chen nicht einhalten konnte. Teufel Alkohol führk in heilanſtall Lauda. Der 40jährige Witwer Wilhelm Ad. Klitſch von hier wurde wegen vier vollendeter und zwei verſuchter Rückfallbetrügereien zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Außerdem verfügte die verurteilen⸗ de Strafkammer in Stuttgart, daß er nach der Strafverbüßung einer Trinkerheilanſtalt über⸗ wieſen werde. Um nur zu ſeinem Alkoholgenuß zu kommen, betrog er Arbeitskameraden, Haſt⸗ wirte und gab ſich als Verlobter einer reichen Fuldaer Müllerstochter aus, um für Tauſen⸗ de Möbel zu erſchwindeln die er weiterverkau⸗ ſen wollte. gie wollten Deviſen miknehmen Kaiſerslautern. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den im Jahre 1936 geflüchteten Mann⸗ heimer Juden Dr. Siegfried Marx in contu⸗ matiam wegen Unterſtützung der Machenſchaf⸗ ten eines anderen Juden zur Erſchleichung von Deviſen zu zehn Monaten Gefängnis und 8000 Mark Geldſtrafe bezw. Werterſatz. Außerdem verliert Marx die geſtellte Kaution(20 000 Mark). Der andere Jude, der Zweibrücker Joſef Löb, vermochte nicht mehr mit gefüllten Ta⸗ ſchen ins Ausland auszukneifen. Ihn verurteil⸗ te man zu insgeſamt 8 Monaten Gefängnis und mehr als 4000 Mark Geldbuße. Außerdem wurde er ſofort feſtgeſetzt. Eine Diebesbande abgeurteilt. Frankenthal. Das Schöffengericht verurteilte am Mittwoch die Mitglieder einer Diebes⸗ u. Hehlerbande, die in den letzten Jahren eine Frankenthaler Altwarengroßhandlung fortgeſetzt Sie hören im Rundfunk.. Samstag, den 20. Auguſt 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 6.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Fröhliche Mor⸗ genmuſik. 11.30 Volksmuſik und auernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ terbericht. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Bunte Volks⸗ muſik. 15.00 In der Kürze liegt die Würze. 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00 Rund um den Wörther See. 20.00 Nachrichten. 20.10 Großes Operettenkonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Europamei⸗ ſterſchaften im Schwimmen, Wembley 1938. 22.45 Wir tanzen in den Sonntag. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Mor⸗ genlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter⸗ berichte. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Gaunachrichten. 9.40 Deutſchland— Kinderland. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter⸗ bericht. 11.45 Volk und Wirtſchaft. 12.00 Mittags⸗ konzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 14.00 Zeitangabe, Nachrichten. 14.10 Letzte Neuheiten. 15.00 Bilderbuch der Woche. 15.15 Vaterfreuden— Vaterleiden. 15.30 Hätt' nicht der Seemann den Humor... 16.00 Unſer luſtiges Wo⸗ chenend. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröhliche Lautſprecher. 18.45 Sportſchau des Tages und für den Sonntag. 18.55 Einführung in nachſtehende Oper. 19.00 Aus dem Feſtſpielhaus in Salzburg: „Falſtaff“. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter⸗ bericht, Nachrichten, Sport. 22.20 Europameiſterſchaf⸗ ten im Schwimmen. 22.45 Wir tanzen in den Sann⸗ tag. 24.00 Nachtmuſik. beſtahl und den Erlös untereinander verteilte. Und zwar erhielten der 40jährige Karl Edel aus Lambsheim 3 Monate und 2 Wochen, der 39 jährige Weitſch, der 25 jährige Baumgärtner, alle aus Frankenthal, der 23jährige Kling aus Mörſch und der 41jährige Baumann aus Fran⸗ kentahl je 2 Monate und 2 Wochen, der 20jäh⸗ rige Becker aus Frankenthal, die 60jährige Händlerin Schmitz und der 34jährige Gruber aus Frankenthal je ein Jahr Zuchthaus. Die erlittene Unterſuchungshaft wurde allen ange⸗ rechnet. —— Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 261 Ferkel, 120 Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen 15—22, 24—41, Läufex 31—41. Preiſe: über 6 Wochen — Marktverlauf: mittel. Mannheimer Produkten. Roggen: 70% 2 Kg.⸗) Feſtpr., geſ. tr. Durchſchn. Veſchaffenb. exkl. Sack Preis⸗ gebiet R 15 p. Auguſt 1938, RM. 18.10, R 18 18.50, R 19 18.70, R 20 18.90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchn. Am. 0.07, für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 per 100 Kg. Weizen 75/77 Ka) Feſtpretſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. W 16, per Auguſt 1938, RM. 19.90, W'ß17 20.00, W' 19 20.30, W 20 20.50, Wͤ 21 20.70; Ausgl. pl. 40 Pfg. r ee Für 1 Kg. über Durchſchn. 0.15, für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0.4 RM. p. 100 Kg. Abſchläge je Kilo 20 Pfg. Futter⸗ Gerſte: 59/60 Kg.«) Feſtpreiſe, geſ. tr. Dürchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack Preisgebiet G 7, per 10. Juli bis 31. Auguſt 938, RM. 16.20, G 8 16.50, G 16.70, G 1117.00, Ausgl. pl. 40 Pfg. nduſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag über 68 Kg. Hektolitergewicht bis zu 2.00 RM. p. 100 Kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preis- gebiet RN. 20/2 p. 100 Kg. 4) Raps, inl. ab Sta⸗ tion 32 00, Mais mit Sack—. Futter ⸗ Hafer: 46/49 Kg.) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durſchn. Beſchaffenh exkl. Sack, Preisgeb.§ 11, per 10. Auguſt bis 31. Auguſt, RM. 16.60, H 14 17.10,§ 17 17.40 RM., Ausgl pl. 40 Pfg. Induſtriehafer:: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag bis zu 200 RM. p. 100 Kg. Mühlen nach⸗ produkte: Wetzenkleie, Pretsgebiet W 16, 10.70, W᷑̃ 17 10,75, Wũ 19 10.90, W 20 11.00, W 21 11.10, Weizenvollkleie pl. 0.50 RM. Roggenkleie, Preis⸗ gebiet R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, R 20 10.60, Roggenvollkleie pl. 1.00 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg. dazu 5. Pfg. Vermittl.⸗Gebühr. Gerſtenfutter mehl: Preisgebiet G 7. per Auguſt 1938 RM. 18.20, G 8 18.50, G 9 18.70, G 11 19.00 R. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrit, Höchſtpreis 14.00, Malz⸗ keime 13 40 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg. Sonſtige Futrterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtprets ab Fabrik, Auguſt 1938 RM. 15.80, Soyaſchrot 15 50, Rapskuchen inl. 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchror 13.70, Palmkuchen 18.90, Kokos⸗ kuchen 1470, Seſamkuchen 15.00. Leinkuchen 16.30. Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per Auguſt 1938 9.32, Rohmelaſſe 6.48, Steffenſchnitzel 11.52, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 12.5 RM Ausgl. pl 35 Pfg. Rauh⸗ fut fer: Wieſenheu: loſes. a) Wteſenheu, han⸗ delsüblich, geſund, trocken, mit 80 0(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4.80, b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5.80; c) Acker⸗ und Feldheu(Süßbeu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwert. Gräſern 6.00, Luzerneheu: lofes. a) geſund, trocken, han⸗ delsüblich, mit bis etwa ein Drittel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.00, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zebntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.0 RM. Kleebheu: loſes. a) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 6.60, b) gut, ge⸗ ſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehn⸗ tel vollwertiyxem Gräſerdurchwuchs 7.00 RM. Die Preiſe verſtehen ſic) per 100 Kg. waggonfrei badiſcher Erzeugerſtatton. Stroh iſt nicht notiert. Spelz⸗ ſpreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2 40—3.00 RM. Weizenmehl: Type 812, geltend vom 16. 8. bis 30. J., Preisgeb. Baden 16 RM. 28.85, 17 28.85, 20 29.20, Saarpfolz 19 23 85, 20 29.20, 21 29.20 RM.(unter eimtſchung von Maismehl). Roggenmehl und Mais mehl ab Mühle: Type 997 ab 1. Juli 1938: Pretsgebietl Baden 15 22.80, 18 29.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 20 23.50, Type 1150 minus 50 Pfg. p. 100 Kg. Maismehl nach Bedingungen der RfG. Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 10 pCt. Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 Kg. Bei 20 pCt. Beimiſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſchlag RM. 1 25 fe 100 Kg. Zuzügl. RM. 0.50 Frachtausgl. frei Empfangsſtation gemäß Anordn. der 1— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der HV. der Rog⸗ gen⸗ und Wetzenmühlen bezw. der neue Reichsmühlen⸗ ſchlutzſchein maßgebend. ) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetz⸗ lichen Regelung.*) Peine. und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 RM. per 100 Kg. höher. „Bei Euch gibt es nichts zu verluſcheln!“ Ausländer aus 22 Nationen ſahen Deulſchland NSK. Die Hochſchule für Politik in Berlin veranſtaltet ſeit 1933 regelmäßig im Sommer jeden Jahres einen Ferienkurſus für Auslän⸗ der. Der Kurſus dieſes Jahres fand eine be⸗ ſonders große Beteiligung. Ueber 150 Teilneh⸗ mer aus 22 Nationen waren nach Berlin ge⸗ kommen, um an dieſem Ferienkurſus teilzuneh⸗ men, der heute in aller Welt bekannt iſt. Wir in Deutſchland wiſſen, daß draußen in der Welt immer noch Kräfte am Werk ſind, um ein verzerrtes Bild vom nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zu zeichnen, daß die uns feindlich geſinnte, zum größten Teil im Judenſolde ſte⸗ bende Preſſe immer noch vor keiner noch ſo dummen Lüge zurückſchreckt, um Deutſchland ver⸗ ächtlich zu machen und Leiſtungen zu verſchwei⸗ gen oder zu verdrehen. Wenn die Hochſchule für Politik dann jungen Menſchen aus aller Welt Gelegenheit gibt, ſich ſelbſt davon zu über⸗ zeugen, wie es in Wirklichkeit bei uns ausſieht, dann entſtehen Eindrücke, die lange haften bleiben, die auch keine noch ſo gehäſſige Preſſe⸗ hetze verwiſchen kann. Die Annäherung unter den Völkern iſt in erſter Linie eine Sache der Achtung, des Sich⸗ kennenlernens und der Freundſchaft. Wenn irgendwo in der Welt ſich zwei Völker zuſam⸗ menfinden, ſo meiſtens deshalb, weil ſie gemein⸗ ſame wirtſchaftliche und geiſtige Intereſſen ha⸗ ben. Dies allein macht aber noch nicht die Freundſchaft von dauerndem Beſtand aus. Die Freundſchaft wird und muß untermauert wer⸗ den von gemeinſamer geiſtiger Ar⸗ beit. So entſteht das Fundament, auf dem alle Völker, die Freundſchaft zueinander hegen, zuſammenſtehen und ſchaffen können. Aus dieſer Erkenntnis heraus ging die Hoch⸗ ſchule für Politik an ihre Aufgaben heran, als ſie zahlreiche Ausländer einlud. Das Ereignis dieſes Jahres war, daß aus 22 Nationen Teil⸗ nehmer kamen aus allen Teilen der Welt: aus USA., England, Frankreich, Italien. Jugoſla⸗ wien. Tſchecho⸗Slowakei, Schweden, Dänemark, Polen. Belgien, China, Indien, Südafrika, Ru⸗ mänien, Ungarn, Bulgarien uſw. War der Kreis der Teilnehmer ſchon weit geſpannt, ſo war das Stoffgebiet des Kurſes ebenfalls außerordentlich umfangreich und intereſſant. Erwähnung verdient auch die Tatſache, daß der Engliſchkurs ſtark beſucht wurde. Ein groß an⸗ gelegter Vortrag des Kurſusleiter, Dozent See⸗ berg, über die deutſche Außenpolitik vor dem Kriege, begegnete begreiflicherweiſe bei allen Teilnehmern beſonders ſtarker Anteilnahme. Das Weſentliche dieſes Ausländerkurſes ſcheint uns allerdings die Tatſache zu ſein, daß die Vorträge von den Teilnehmern nicht nur angehört wurden, ſondern daß ſie vor allem eine lebhofte Diskuſſion auslöſten. Man kann ſich denken, daß die ausländiſchen Teilnehmer mit tauſend Fragen, Zweifeln und Anregungen nach Deutſchland kamen. Aber ſie werden kaum eine Frage oder einen Zweifel, auf die es keine Löſung gab. mit nach Hauſe genommen haben. Das war der eine ſtarke Eindruck dieſes Kurſes. über den jeder Teil⸗ nebmer ſich auch voll befriedigt ausſprach: Daß es nichts zu vertuſchen gibt in Deutſch⸗ land, daß jeder fragen kann, ſoviel er will und ſtets erſchöpfende Auskunft bekommt. daß ihm auch alles gern gezeigt wird, was er gern ſehen möchte. Vie veranſtalteten Fahrten und Fuhrungen in die Lager des Reichsarbeitsdienſtes, der Hit⸗ leriugend uſw., zu den Siedlungen der DAF., und ſchließlich auch in die deutſche Landſchaft öffneten manchem Kursteilnehmer die Augen darüber, wie verlogen und verzerrt die auslän⸗ diſche Preſſe häufig über dieſe Dinge zu berich⸗ ten pflegt. Die Beſichtigung der Reichsärszte⸗ führerſchule in Alt⸗Rehſe, ſchließlich auch die Fahrt nach Rheinsberg, wo zugleich ein Heimat⸗ feſt erlebt wurde, waren Höhepunkte, wie alle Teilnehmer immer wieder hervorhoben. Schran⸗ kenloſe Bewunderung und Anerkennung fanden der Reichsarbeitsdienſt und die Wohnſiedlungen der DAF. Die in aller Welt bekannte Staat⸗ liche Preußiſche Porzellan-Manufaktur, die Reichsfrauenführung und die Soldatenſtadt Potsdam waren für jeden Teilnehmer Ein⸗ drücke, die ihm für ſein ganzes Leben etwas be⸗ deuten werden. Aus dem großen Teilnehmerkreis kamen ge⸗ radezu begeiſterte Urteile über den Ferienkurſus und über das neue Deutſchland. Es wurde oft keineswegs verſchwiegen, daß man ſehr, ſehr ſkeptiſch nach Deutſchland gekommen war, und vor allen Oincen den feſten Vorſatz hatte, ſich unter keinen Umſtänden Sand in die Augen ſtreuen zu laſſen. Man verſchwieg auch nicht, daß man oft Vorſtellungen vom neuen Deutſchland hatte, die ſich hier an Ort und Stelle als reichlich phantaſtiſch herausſtellten. So hat man hier— wie mit Heiterkeit zugege⸗ ben wurde— die Auswirkungen des diktato⸗ riſchen Syſtems geſucht, man iſt auch in der Wilhelmſtraße an der Reichskanzlei geweſen und hat den- und Polizeikordon, der den Führer von der Außenwelt hermetiſch abſchlie⸗ ßen ſoll— vergeblich geſucht. So antwortete us ein Fraftzöſe düf Afſert Fräde, 55 dr don Hitler den Eindruck eines Diktators habe, ganz ehrlich:„Hitler und Diktator? Nein! Das iſt ein Mann, der von ſeinem Volke unſagbar geliebt wird. Ein Diktator könnte nicht ſo viel Liebe und Anhänglichkeit finden, wie ſie Hitler bei den Geringſten ſeines Volkes hat!“. Einer der Teilnehmer aus England ging be⸗ ſonders vorſichtig auf all das Neue und Fremde ien, das ihm hier geboten wurde. Sein ſtärk⸗ ſter Eindruck war zunächſt die Tatſache, daß ihm Deutſchland und ſeine Menſchen ſo vertraut und verwandt vorkamen. Am meiſten überzeugte ihn aber das Bild der Volksgemeinſchaft und daß jede Tat ſo völlig ſelbſtlos, nur zum Beſten des Volksganzen geleiſtet wird.„Deutſch⸗ land iſt ein ſehr arbeitſames Land mit einem glücklichen Volk. Kein Zweifel, daß das ein Ver⸗ dienſt Hitlers iſt.“ 5 In kurzen Worten geſagt, ſollte es Zweck und Ziel dieſes Ausländer⸗Ferienkurſus ſein. allen Teilnehmern ein wahrheitsgetreues Bild von Adolf Hitlers Deutſchland und einen Be⸗ griff von der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung zu vermitteln, ferner aber auch. welche gewaltige Aufbauarbeit der National⸗ ſozialismus in Deutſchland leiſtet. Daß die Er⸗ jolge nicht Theorie, ondern Wirklichkeit find, konnte jeder Teilnehmer ſelbſt feſtſtellen. zu⸗ gleich auch, worauf ſie beruhen, nämlich auf dem Geheimnis der Menſchenführung, das der Nationalſozialismus in einer Weiſe gelöſt hat,. die man in der übrigen Welt noch nicht kennt. Warnung vor einem Schwindler. In den letzten Tagen iſt ein Betrüger aufgetreten, der zuſammengeſetzte Reichsbanknoten zu 10 und 20 Mk. verausgabte. Im Geldverkehr iſt deshalb beſonders auf beſchädigte und geklebte Banknoten zu achten. Die von dem Betrüger ausgegebenen Banknoten ſind ge⸗ kürzt und mit durchſichtigem Klebepapier zuſammengehalten. Der Betrüger iſt 28 bis 30 Jahre alt, 1.78 m groß, ſchlank, trägt helle Gürtelhoſe und helles Sporthemd. Bei ſeinem Auftauchen iſt ſofort die nächſte Po⸗ lizeiſtation zu benachrichtigen. Der Vertrieb von natriumſuperozydhal⸗ tigen Waſchmitteln verboten. Nach einer vom Reichsſtatthalter in Heſſen— Landes⸗ regierung— veröffentlichten Polizeiverord⸗ nung iſt der Vertrieb und Gebrauch von na⸗ triumſuperorydhaltigen Waſchmitteln ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder entſprechen⸗ der Haftſtrafe beſtraft. Sachgemäßer Blitzſchutz auf dem Lande. Der jährlich durch Blitzſchlag angerichtete Schaden geht in die Millionen und davon trägt der Bauer auf dem Lande neun Zehntel. Nur etwa zwei bis drei Prozent aller Gehöfte auf dem Dorf verfügen über eine ſachgemäße Blitzſchutz⸗ anlage Hat das Haus einen Blitzableiter, kön⸗ nen auch alle großen Eiſenteile in Hof und Stall angeſchloſſen werden. Drahtumzäunun⸗ gen der Viehweiden ſollten durch in den Boden reichende Querdrähte geerdet werden. Verurteilte Schwarzhörer. Im Vierteljahr April bis Juni 1938 wurden 238 Schwarz- hörer gerichtlich verfolgt. Obwohl das Straf- verfahren in den meiſten Fällen auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 30. 4. 38 einge- ſtellt wurde, blieben doch 59 Perſonen zu ver⸗ urteilen; 2 davon wurden zu Gefängnisſtrafen von 1 und 2 Wochen, die übrigen 57 zu Geld⸗ ſtrafen von 5 bis 60. RM. verurteilt. Fußgänger— jetzt auf die aadere Seite! Die Vorarbeiten zur Verbreiterung der Friedrichsbrücke in Mannheim Bei den Vorbereitungsarbeiten zur Verbrei⸗ terung der Friedrichsbrücke iſt man jetzt in ein neues Stadium eingetreten, nachdem der öſtliche— alſo flußaufwärts gelegene— Geh⸗ weg für den Fußgängerverkehr wieder freige⸗ geben werden konnte. Die Sicherungsmaßnah⸗ men an den Stellen, an denen Pfeiler und Brüſtungen entfernt wurden, ſind ſo getroffen, daß keinerlei Gefahr für die Fußgänger be⸗ teht. f Weit der Freigabe des öſtlichen Gehwegs über die Brücke hat man gleichzeitig den weſt⸗ lichen Gehweg geſperrt. Hier beginnt man jetzt mit den gleichen Arbeiten, wie ſie in den letzten beiden Wochen auf der anderen Brük⸗ kenſeite durchgeführt wurden: mit dem Ab⸗ bruch der beiden Pfeiler und der Sandſtein⸗ brüſtungen. Mannheim.(Verkehrsüberwachung). Bei Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 32 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 11 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 4 Radfahrern, die ſich verkehrswiorig e e ee e 5 — verhielten, die Fahrradſättel abgenommen. 7——r5—ðr——— Achlanp! Ab Heute Freitag cas ranliose Spltzenlamwark„Der Wolgaschifer“ im Central Bereins⸗Anzeiger Tanzscnule Siundenecn ane aan uwe 1 0 Laue mek.- 0 10 vorm. Cg. Kirchner Mies ans. 13 crucne duet) Aeiengserein Liederkranz 5„Deutscher Kalser“= aus freier Hand zu verkaufen Heute Freitagabend 8.30 Uhr Singſtunde. Beginn 20.30 Uhr im Saale des„Freischütz“ W Anmeldungen erbeten .( Kaufliebhaber wollen ſi Be⸗ Der Vorſtand. Heute Freitag, den 19. 8. 38 beginnt e e e an Kleintierzuchtverein Viernheim um 8.30 ein neuer— Der beſte Berkehrslotſe Herrn Mich. Alter im Hauſe wenden Samstag, 20. Auguſt, abends 8.30 Uhr, Voll⸗ iſt die Borſicht! 5 5 Frau Maria Winkenbach Ww. verſammlung im Lokal„zum goldenen Karp⸗ A H E H 9 2 r-. K U 8 z. Zt. Siedelsbrunn i. Odenwald fen.“— Den Mitgliedern der Selbſtverwer⸗ tergruppe zur Kenntnis, daß die letzte Sen⸗ Werde dalualle el 8b. dung eingetroffen iſt; am Freitagabend 8.30 Uhr findet bei Fr. Mandel, Friedrichſtr. 45, Erübeeppflanzen zwecks des Nähkurſes nächſter Woche eine Verſammlung ſtatt. Der Vorſtand. Jetzt beſte Pflanzzeit Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. 100 Stück 2.5, 1000 Stück 18. Freitag, 19. Auguſt, abends 8 Uhr, in der„„ . 1 g ſchönſten, die auf dem Obſt 3 Waldſchenke Vorſtands⸗ und Spiel⸗] markt Wenheim angel.. ausſchußſitzung. Der Vereinsfühter.g Aytner b Turnverein von 1893 N Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, in der Sport⸗ halle Spielerverſammlung für Fuß⸗ und Handballer. Auch alle Jugendſpieler müſſen 0 unbedingt erſcheinen. Sonntag: Fußball⸗Pri⸗ vatſpiele gegen Sandhofen. Teilnahme der Handballer am Bergſtraß⸗Turnier in Weinh. Sicher iſt ein alter gebrauchter Gegenſtand in den meiſten Fällen keine große Wertſache mehr. Aber es gibt immer noch jemand, der ſo etwas gebrauchen kann, und— warum nicht für einige Pfennige eine Kleinanzeige aufge⸗ ben? Gebrauchte Gegenſtände bringen auch noch Geld ein. Kleinanzeigen in der„Viern⸗ heimer Volkszeitung“ ſind billig und erfolg⸗ reich. Es lt nu eine &leinigkeit 8 Gewinne zu 2000 RM. 197349 232607 ER 46 Gewinne zu 000 RM Iii „21845 64555 65600 68008 71386 77839 123449 125837 142867 165736 198076 252698 285271 286281 286763 287848 289282 289844 302974 316979 333466 374248 389757 mieten Näheres Auskfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. Schulentlaſſ. 4 3 2 5. 0 * Zimmer 2 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewi 10 4 deb Men lat gewonnen 1 85 EO Ur Perſon zu ver⸗ 8 Gewinne zu 3000 RM. 64809 231381 272738 350013 Gewinnauszug Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten 5. Klaſſe 51. Preußlſch l 82 Gewinne zu 500 RM. 30548 35880 44558 45452 56801 70099 Ohne Gewähr 99182 100367 fo os 18877 130849 133265 133486 146718 147888 in 1 Stunde verbrannt 152979 178183 298918 221204 221519 241084 242782 244937 249859 * 8. giehungstag 17. Auguſt 1938 284997 288875 276886 278754 281022 284305 288672 288544 296783 J. unn. 298761 320902 341452 341820 354787 356282 367116 384226 zum Kegelauf In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen ee 1 gelauf⸗ ewinne zu NN. 7531 7599 9556 13989 17323 20037 ſetzen Sams. u. 22— 1 88 88887 18295 5111 359714 20905 33075 3848 38739 45870 81630 54448 54912 61786 64578 e 8 Schneider, 92 Hewinne zu 2000 RS 1.21444 83050 97912 108379 1593589 174927 178843 188988 190654 187894 207793 214862 227715 8138 997 Ie 193372 226213 240855 285962 266723 288671 294158 309368 58 Gewinne zu 1090 Rut. 37780 64190 87878 99363 114996 140572 144839 151789 153740 188306 159863 165046 183482 188953 208994 218817 239723 248042 252014 255841 287046 328508 331765 346802 389618 372180 37647 389897 398713 96 Gewinne zu 500 KM. 6582 14145 46741 69054 88788 106079 198446 197111 110568 111881 116265 118132 118164 125641 126679 129574 150411 151288 186016 193059 20274 205750 205216 2658246 „Rotes Kreuz“. Neue Kartoffeln ½ kg. 4 Pfg. 232088 298873 238908 239173 240000 248061 248381 249088 250 259101 252898 253953 257977 281903 264045 266492 268184 289461 269889 278783 277788 282494 252158 284861 285387 307744 315924 375845 37555 88e 4688 3408“ 34888 3 284584 57472 3277 376042 379411 380455 384190 384405 384811 386130 eee Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 219277 221298 221385 236415 242488 261448 264369 276253 282302 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 2 je 100000, 2 3 287471 313838 320746 33 1907 j 1 50. a K 49999 Ver ängerte 284620374388 389830 8781 nene ee 8808s 10 zu ſe 30000, 16 zu ſe 20000, 68 zu ſe 10000, 146 zu ſe 5000, Friedrichſtr 46 290 zu ſe 3000, 706 zu je 2000, 2128 zu je 1000, 3496 zu ſe 500, cken df 190 Gewinne zu 300 Rt. 5842 6480 9507 10249 13114 13861 14329 7042 zu je 300, 169086 zu ſe 150 RM. 16327 21782 23577 34301 34927 30828 44604 48639 48614 51424 54308 58727 58822 60821 63005 88788 68064 72412 80353 84239 9818798881 105626 110370 117434 121409 123208 123467 130873 138929 142075 154428 180446 189584 172599 178077 183943 185124 188494 189174 189192 190484 205098 205 150 208882 218225 218576 222158 2221738 241200 242752 243166 248846 252598 258525 264873 268200 288886 279288 283789 285855 289757 291438 301049 301558 316708 323930 325992 332929 342273 34365 347501 352957 35830 359954 380796 380974 381683 368151 368541 369496 375153 377158 378673 382584 382714 386058 385744 Fuller⸗ kartojjeln zu verkaufen Blauehut⸗ ſtraße 22. 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