interlau⸗ dals und big diese daaren flag en am en det Mann⸗ Marſch Muſil⸗ lich den n lame Müll⸗⸗ alt. kt um fünf feferun⸗ ad doh⸗ * den begehrt leinen r ton⸗ wurden Bron⸗ en 40, en 10 h U ſtetit ethotel Volks Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweile: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchlleßlich eiertagen. otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. HKwBwwbbͤ ³·wdꝛ ꝛ dw Nummer 195 Dienslag iernheimer zeilun Berkündigungsblatt der 289 An. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil M: I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 FEE TCCCcCcCcCC0Cc c(KVTVTVTVbcTTcCCccCͥ ˙ ccc bbc den 23. Auguft 1938 14. Jahrgang Getauft auf den Namen Prinz Eugen“ Frau von horthy tauft den neuen deulithen Kreuzer in Anweſenheit der gejamten deulſchen Kriegsflotte Ein großer Tag an der Oſtſee Eindrucksvolles Bild deulſcher Wehrkraft horlhy und der Führer in Kiel SS Kiel, 22. Auguſt. Die Kieler Förde bietet am Montagmorgen im ſtrahlenden Licht der vom wolkenlos blauen Himmel leuchtenden Sonne ein ſtolzes Bild: faſt die geſamte deutſche Kriegsflotte liegt im Kriegshafen vor Anker. verkörpertes Sinnbild deutſchen Wehrwillens zur See. Pünktlich um 9 Uhr traf der Führer und Reichskanzler im Sonderzug auf dem feſtlich ausgeſtalteten Kieler Hauptbahnhof ein, um kurz danach ſeine hohen Gäſte, das Staatsober⸗ 9 7 des befreundeten ungariſchen Volkes eichsverweſer von Horthy und ſeine Gemah⸗ lin auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Unter dem Jubelſturm der begeiſterten Maj⸗ ſen treten Admiral von Horthy mit ſeiner Ge⸗ mahlin und der Führer und Reichskanzler dann durch die in überwältigendem Feſtſchmuck pran⸗ genden Straßen die Fahrt zur Bellevuebrücke an. 5 An der Bellevue⸗Brücke beſtiegen der Reichs⸗ verweſer und ſeine Gattin und der Führer und Reichskanzler nebſt Begleitung die Siations⸗ jacht„Nixe“. In dieſem Augenblick gingen auf er„Nixe“ und gleichzeitig auf dem Aviſo „Grille“ die Standarten des Reichsver⸗ weſers und des Führers hoch. 21 Schuß Salut der deutſchen Kriegsflotte donnerten über die Waſſer der Förde. Während die Be⸗ 3 5 Paradeaufſtellung genommen hatten, uhr die Stationsjacht„Nixe“ mit dem Reichs⸗ verweſer und dem Führer an Bord an den im Hafen liegenden Kriegsſchiffen vorbei und nahm dann Kurs auf die Anlegebrücke der Ger⸗ mania⸗Werft. Der Stapellauf des Kreuzers Der Vorſitzende des Auſfſichtsrates der Fried⸗ rich Krupp⸗Germaniawerft, Dr. Fritz von Bohlen und Halbach, und die Mitglie⸗ der des Vorſtandes der Werft, Betriebsführer Direktor Schrödter und techniſcher Direktor Profeſſor von Sanden ſowie Betriebsobmann Keſy, empfangen die hohen Gäſte auf dem feſt⸗ lich geſchmückten Anlegeplatz des Werftgeländes. Dr. Krupp von Bohlen und Hal⸗ bach ſpricht die Worte der Begrüßung. Dr Krupp von Bohlen und Halbach ſchloß mit einem Sieg Heil auf den ungariſchen Reichsverweſer ſowie auf den Führer und Reichskanzler. Während Ihre Durchlaucht Frau von Horthy, begleitet von Dr. Krupp von Bohlen und Hal⸗ bach, ſich zur Taufkanzel begibt, ſchreiten der Reichsverweſer und der Führer und Reichs⸗ kanzler die Front der Abordnungen der Kriegs⸗ marine und der Luftwaffe See unter den Klän⸗ gen des Präſentiermarſches der Kriegsmarine ab und begeben ſich ſodann entlang der von der Anlegebrücke bis zum Bug des Neubaues er⸗ richteten Fahnenallee unter den Jubelſtürmen der Maſſen zur Taufkanzel. Auf der Ehrentribüne ſieht man faſt alle Mitglieder der Reichsregierung und der Reichs⸗ leiterſchaft, die Begleitung des Reichsverweſers und zahlreiche weitere hervorragende Perſön⸗ lichkeiten der Wehrmacht, des Staates und der Bewegung! Auch eine Abordnuna der ehemali⸗ gen öſterreichiſch-ungariſchen Marineoffiziere unter Führung des Linienſchiffkapitäns Dittrich iſt erſchienen. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach meldet dem Reichsverweſer und dem Führer den Neu⸗ bau Kreuzer„J“ fertig zum Stapellauf. Jetzt tritt Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart vor das Mikrophon, um dem ſtolzen Schiff die Weiherede zu halten. In dieſem Augenblick ſchlägt wieder eine Woge der Begeiſterung über allen Köpfen zuſammen. Minutenlange Stürme des Jubels branden zum Reichsverweſer und zum Führer hinauf, bis Dr. Seyß⸗Inaquart das Wort nehmen kann. Taufrede des Neichsſtalthalters Jr. Seyß⸗Inguart Als im März dieſes Jahres durch Ihren Ent⸗ ſchluß und durch den von Ihnen aufgerufenen einigen Willen der Nation das tauſendjährige Wollen des Deutſchen Volkes zur Wirklichkeit wurde und das größere Deutſchland geſchaffen war, beſchloſſen Sie, dem heute vom Stapel laufenden Kreuzer einen Namen aus der ge⸗ ſamtdeutſchen Geſchichte zu geben. Ihre Wahl traf Prinz Eugen. Mein Führer, mit dieſem Namen des Reichs- feldmarſchalls rufen Sie jene deutſche Vergan⸗ beit als Zeugen für das Werk der Gegenwart auf, in der es Deutſchland in ſeiner Geſamtheit war, das den Vernichtung be⸗ deutenden Anſturm des Oſtens gegen das Abendland endgültig abwehrte. zugleich aber ſeine die chriſtliche Kultur ſchützende Exiſtenz gegen die Angriffe eines allerchrichriſtlichen Königs verteidigen mußte. Es waren die gut⸗ geſinnten Staaten Mitteleuropas, die in rich⸗ tiger Erkenntnis ihrer unlösbaren Schickſals⸗ gemeinſchaft mit dem Deutſchen Reich gingen zum eigenen Wohl und zur Befreiung der Do⸗ nauvölker, auf daß dieſe in dieſen Gemeinſchafts⸗ kreis eintreten konnten. Mein Führer! Die Oſtmark dankt Ihnen für dieſe Wahl. Denn Prinz Eugen iſt der Schlacht⸗ ruf jenes Oeſterreichs geweſen, das in voller Erfaſſung ſeiner geſamtdeutſchen Aufgabe da⸗ mals Bannerträger des Reiches war und ſein Heldenzeitalter erlebte. Der aus dem Hauſe Savoyen entſproſſene und in deutſches Weſen eingegangene Feldherr und Staatsmann war aber nicht nur deutſches Schickſal, er war Wegbereiter der europäiſchen Mitte. Zu tiefſt überzeugt von der untrennba⸗ ren Schickſalsgemeinſchaft dieſes Raumes ahnte er wohl das leidvolle Schickſal der Zerwürfniſſe und verſuchte die ordnenden Linien für die ge⸗ meinſame Zukunft zu ziehen. Wir ſind in dieſem Raume zuſammengedrängt und müſſen uns ſo wie einſt zu Prinz Eugens Zeiten ebenſo der überlebten Führungsanſprü⸗ che älterer Staatsgebilde auf geiſtigem wie politiſchem Gebiet erwehren. wie wir gleichzeitig die das Abendland mit Vernichtung bedrohenden Angriffe des Oſtens abzuwehren haben. Wir alle wollen, daß die Nationen dieſes Raumes ihr Schickſal eigenſtändig beſtimmen und in gemeinſamer Ar⸗ beit ihr Daſein geſtalten in Ordnung des gege⸗ benen Lebensraumes und in gegenſeitiger Ach⸗ tung des Volkstums. Mit dem Namen des Reichsfeldmarſchalls grüßen wir eine Vergangenheit gemeinſamen Stolzes und grüßt uns die Heldentzeit gemein⸗ ſamen nationalen Wollens. Darum ſind wir glücklich, daß gerade in die⸗ ſer feierlichen Stunde der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn mit Ihrer Durchlaucht Frau von Horthy in unſerer Mitte weilt. Wir grüßen Seine Durchlaucht als den ruhm⸗ vollen Flottenchef der K. u. K öſterreichiſch-un⸗ gariſchen Flotte, in der Schiffe mit dem Namen „Prinz Eugen“ ehrenvoll gekämpft haben. Der Kreuzer gleite in ſein Element, ein Sym⸗ bol der Stärke, zugleich ein Hort der Ehre und des Friedens, für alle. die guten Willens ſind. Ihre Durchlaucht. Frau von Sorthy. tritt jetzt vor und ſpricht die Worte:„Ich taufe Dich auf den Namen „Prinz Eugen“. Das Klirren der am Bug des jüngſten Schif⸗ fes der Kriegsmarine zerſchellten Flaſche ver⸗ eint ſich mit den Jubelrufen der Zehntauſende. Die Haltevorrichtungen löſen ſich. Begeiſtert ſtimmen alle in das dreifache Sieg Heil ein, 8„Prinz Eugen“ glatt vom Stapel äuft. f Die Front der Ehrenkompagnie der Kriegsmarine wird vom Führer und ſeinem Gaſt abgeſchritten. (Weltbild, Zander⸗M.) Kiel, 22. Auguſt. An Bord des Aviſo„Grille“ nahmen der Führer und Reichskanzler und ſein hoher Gaſt, der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn, S. D. Admiral von Horthy, am Montagnachmittag in der Kieler Bucht die Parade der geſamten deutſchen Kriegsflotte ab. Mehr als 110 Einhei⸗ ten, Schiffe und Boote, fuhren unter dem Kom⸗ mando des Flottenchefs Admiral Carls in Kiellinie mit genau eingehaltenen Abſtänden an der„Grille“ vorbei. Mit der Flagge des Flottenchefs bildete die„Gneiſenau“, das erſte der deutſchen 26 000⸗Tonnen-⸗Schlachtſchiffe, die erſt im Mai ds. Is. in Dienſt geſtellt wurde, die Spitze. Faſt eine Stunde dauerte der Vor⸗ Der Reichsverweſer hatte ſich nach der Kranz⸗ niederlegung in Laboe auf der„Grille“ einge⸗ ſchifft, die mit dem Führer an Bord in der Kie⸗ ler Förde lag. Der Aviſo hatte die weiße Stan⸗ darte des Reichsverweſers und die des Führers geſetzt. Auf dem Vormaſt wehte die ungariſche Nationalflagge. Auf der am Morgen noch ſo belebten Kieler Förde war es inzwiſchen ſtill und leer geworden, da die Flotte über Tag in See gegangen war. Um etwa 13% Uhr nahm die„Grille“ lang⸗ ſam Kurs auf die Kieler Bucht hinaus in die offene See. Ihr folgte das alte Torpedoboot „Pfeil“, das heute die deutſche und internatio⸗ nale Preſſe an Bord hat, dann, bis über die Toppen geflaggt, die beiden großen Paſſagier⸗ dampfer„Patria“ und„Adolf Woermann“ mit den Ehrengäſten an Bord und ſchließlich der Dampfer„Roland“. Ein großartiges Bild, wie jetzt Schiff auf Schiff herankommt, wäh⸗ rend die letzten der langen Reihe kaum erſt als Pünktchen am blauen Horizont erſcheinen. Auf allen Schiffen iſt die Mannſchaft an der Reling angetreten und ſteht ſtramm, während ſie vor ihrem Oberſten Kriegsherrn und ſeinen hohen ungariſchen Gäſten paradiert. Nach der„Gneiſenau“, die zum erſtenmal im Verbande bei einem ſolch feſtlichen Anlaß mitmarſchiert, kommen die Panzerſchiffe, 2 10 000-Tonner, die beſonders wuchtig wirken Flottenparade in der Oſtiee De geſamke deulſche Flolle vor dem Führer und dem Reichsverweſer beimarſch, während die„Grille“ der Flotte lang⸗ ſam entgegenfuhr. Prachtvoll war das Bild der unüberſehbaren, kilometerlangen Linie grauer Schiffe aller Grö⸗ ßen, deren Mannſchaft an der Reling ange⸗ treten war. Die große Parade deutſcher Seeſtreitkräfte zeigte wirkungsvoll die Stärke der aus moder⸗ nen und modernſten Schiffen beſtehenden neuen deutſchen Kriegsflotte, die ſich heute in einem zielbewußten Aufbau befindet. Die Parade und beſonders die anſchließenden Vorführungen ga⸗ ben aber auch einen Eindruck von dem hohen Stand des ſeemänniſchen Könnens unſerer Kriegsmarine, am deutlichſten ſichtbar in dem äußerſt präziſen Fahren im Verband. Glanzvoller Verlauf der Parade mit ihren einfach gegliederten Aufbauten und den großen Panzertürmen. Als erſtes Panzer⸗ ſchiff ſieht man„Admiral Graf S pee“ vorheiziehen, bisher das Flottenflaggſchiff, dann „Admiral Scheer“ und die„Deutſch⸗ land“, deren Namen ſofort die Erinnerung an den feigen Ueberfall bolſchewiſtiſcher Flieger vor mehr als einem Jahre weckt. Es folgen die ſchnittigen ſchnellen Kreuzer„Nürnberg“ und„Leipzig“, dann die etwas älteren, aber immer noch ſehr modernen Schiffe Kreuzer Köln“ und„Königsberg“, und ſchließ⸗ lich die beiden Artillerie-Schulſchiffe„Brum⸗ mer“ und„Bremſe“. Die erſte Gruppe iſt vorbeigezogen, ſie ver⸗ ſchwindet, ſich hell im Sonnenlicht gegen den dunkelgrauen Gewitterhimmel abhebend, in der Kieler Bucht. Aber ſchon kommt die zweite Gruppe heran, die Torpedobootſtreitkräfte, an ihrer Spitze einer der neueſten und ſchnellſten Per⸗ ſtörer„Leberecht Maaß“ mit dem Stan⸗ der des Führers der Torpedoboote am Topp. Dichtgedrängt folgt Diviſion auf Diviſion, Boot auf Boot. Es ſind vier Zerſtörer⸗Diviſio⸗ nen zu je drei Zerſtörern und zwei Torpedo⸗ boots⸗Flottillen. Ihnen ſchließt ſich die dunkel⸗ grün⸗braun geſtrichene Torpedoboots-Schulflot⸗ tille an. Während wir der ankommenden Flotte wei⸗ ter entgegenfahren, iſt inzwiſchen die däniſche ————— Küſte mit der Inſel Langeland in Sicht gekommen, Wir halten Kurs auf den Kleinen Belt zu. Nach der kurzen Pauſe folgt jetzt die dritte Gruppe, die der Minenſucherverbände, an der Spitze 82 196“ mit dem Stander des Führers der Minenſuchboote. Wieder ein ganz neues Bild, denn die Minenſucher⸗Flottille iſt zum Teil ſchwars geſtrichen. Die Schiffe ſehen ſelbſt im ſchönſten Sonnenlicht ſo unheimlich aus wie ihre Aufgabe, die unter Waſſer ſchwimmenden Minen wegzuräumen, gefährlich iſt. Sie kom⸗ men nicht in Kiellinie, ſondern in Dreier⸗Ord⸗ gung, ausgezeichnet Abſtand haltend, vorbei. Den Schluß dieſer Gruppen machen die kleinen Räumboote, die für flache Gewäſſer gebaut ſind. Und nun kommen die mit beſonderer Span⸗ nung erwarteten U-Boote, die die vierte und letzte Gruppe bilden, zuerſt das U⸗Bootbegleitſchiff„Saar“, mit dem Stander des Führers der U-Boote, dann etwa fünf große Boote von 750 Tonnen, wie alle U⸗Boote graugrün geſtrichen; es fol⸗ gen die der mittleren Klaſſe von 500 Tonnen und zum Schluß die kleinen Boote von 250 Tonnen, die nicht größer als ein Spreekahn, aber vor allem in der Oſtſee eine äußerſt ge⸗ fährliche und brauchbare Waffe ſind. Trefflich ausgerichtet, gehen ſie in Kiellinie vorbei. Die Parade iſt beendet. „Die„Grille“ ſchwenkt hart um und ändert ihren Kurs. Es war ein eindrucksvolles Schau⸗ ſpiel, das die Macht des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zur See, die ſich in ſtetigem Aus⸗ bau befindet, eindrucksvoll zeigte. An die Parade ſchloſſen ſich vor der Kieler Bucht Flottenvorführungen an, denen der un⸗ gariſche Reichsverweſer und der Führer und Reichskanzler an Bord der„Grille“ beiwohnten. Nach einem Gefechtsbild bei Tage, bei dem u. a. U⸗Bootsangriffe und Kaliberſchießen mit ſchwerer und Flakartillerie gezeigt wurden, folgte eine Nachtübung mit Torpedoangriffen durch Schnellboote und Artillerieſchießen von Kreuzern und Zerſtörern. Große Parade der Wehrmacht Berlin, 22. Auguſt. Aus Anlaß des Staatsbeſuches des ungari⸗ ſchen Reichsverweſers findet am Donnerstag, dem 25. Auguſt, vormittags, in Berlin vor Admiral Horthy und dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, eine große Parade der Wehrmacht ſtatt, der eine Paradeaufſtellung vorausgeht. von horlhy in hamburg und Berlin Berlin. 22. Auguſt. Der Königlich⸗ungariſche Reichsverweſer S. D. Admiral von Horthy trifft auf ſeiner Deutſchlandreiſe in den frühen Morgenſtunden des Mittwoch gemeinſam mit dem Führer und Reichskanzler an Bord des Aviſo„Grille“ in Hamburg ein. An Bord der„Grille“ werden die hohen ungariſchen Gäſte vom Reichsſtatthalter in Hamburg, Gauleiter Kaufmann. begrüßt. Der Reichsverweſer begibt ſich dann mit dem Führer und Reichskanzler, dem ungariſchen Miniſterpräſidenten und dem ungariſchen Außenminiſter, dem Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen. dem Reichsführer. dem Oberbe⸗ fehlshaber der Kriegsmarine, dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter, dem Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, dem Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht, dem Stellvertreter des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, dem Reichsſtatthalter in Ham⸗ burg und führenden Perſönlichkeiten Hamburgs auf die Staatsjacht„Hamburg“, mit der eine Rundfahrt durch den Hamburger Hafen angetreten wird. Am Mittag findet ein Empfang im Ham⸗ burger Rathaus ſtatt, bei dem ſich die hohen Gäſte in das goldene Buch der Stadt eintragen. Am frühen Nachmittag verlaſſen die Sonder⸗ züge des ungariſchen Reichsverweſers und des Führers und Reichskanzlers Hamburg zur Fahrt —. Berlin, wo ſie am ſpäten Nachmittag ein⸗ reffen. Am Lehrter Bahnhof werden die ungariſchen Gäſte von Generalfeldmarſchall Göring und Frau Göring, dem Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen und den übrigen Mitgliedern des Reichskabinetts, den Reichsleitern. den Ober⸗ befehlshabern der Wehrmachtteile. dem Stadt⸗ präſidenten der Reichshauptſtadt und weiteren führenden Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht empfangen. Gemeinſam mit dem Führer und Reichskanz⸗ ler ſchreitet Admiral von Horthy die Front des Ehrenbataillons ab. um ſich dann durch das Spalier der Wehrmacht zum„Haus des Reichspräſidenten“ zu begehen. Eine Abendtafel des Führers im„Haus des Reichskanzlers“ be⸗ ſchließt den Tag. Der Rundfunk überkrägt den Beſuch horlhys Berlin, 22. Auguſt Der Reichsſender Hamburg bringt Dienstag, den 23. Auguſt, von 19.15 bis 20 Uhr im Rah- men eines Unterhaltungskonzerts Berichte vom Beſuch Seiner Durchlaucht des ungariſchen Reichsverweſers von Horthy. Die Veran⸗ ſtaltung wird übernommen vom Deutſchland · ſender, von den Reichsſendern Köln, Königs- berg und dem Landesſender Danzig. Am Mittwoch, den 24. Auguſt, berichtet der Deutſchlandſender von 18.30 bis 19 Uhr von der Ankunft Seiner Durchlaucht des ungari' ſchen Reichsverweſers in Berlin, und von 21 bis 23 Uhr als Reichsſendung im Rahmen eines großen Konzerts vom Empfang des Gaſtes in der Reichshauptſtadt. Am Vormittag berichtet der Reichsſender Hamburg während des Mittagskonzerts von 11.30 bis 13 Uhr vom Empfang in Homburg. Ein Siaatsgericht in Wien Geſetz über die Berankworllichkeil ehemaliger öſterreichiſcher Miniſter Berlin, 22. Auguſt. „Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das hierdurch verkündet wird: 81 1. Mitglieder ehemaliger öſterreichiſcher Bun⸗ desregierungen, die ſich bei ihrer Betätigung im öffentlichen Leben einer Rechtsver⸗ letzung oder einer volks feindlichen Handlung ſchuldig gemacht haben, und ibre Helfer können vor einem Staatsgericht in Wien zur Verantwortung gezogen werden. 2. Das gleiche gilt für die Mitglieder der ehemaligen Landesregierun⸗ gen(Bürgermeiſter der Stadt Wien) und ihre Helfer. 3. Das ⸗Staatsgericht in Wien ſtellt feſt. ob ſchuldhaft das Recht verletzt oder eine volksfeindliche Handlung begangen iſt. 8 2 Die Anklage erhebt im Namen des deutſchen Volkes der Reichskommiſſar für die Wiederver⸗ einigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. 8 3 Der Reichsminiſter des Innern kann den nach der Feſtſtellung des Staatsgerichtes Schuldigen das vorläufige Reichsbürgerrecht ent⸗ ziehen; er kann ihnen die deutſche Staatsangehörigkeit aberkennen. Daneben kann er zum Zwecke der Wiedergutma⸗ chung ihr Vermögen zugunſten des Deut⸗ ſchen Reiches einziehen. 84 Verfahren vor anderen Gerichten und vor Verwaltungsbehörden über dieſelben Gegen⸗ ſtände werden bis zur Entſcheidung des Staats⸗ gerichts unterbrochen. Die tatſächlichen Feſtſtel⸗ lungen des Staatsgerichtes find für die Gerich⸗ te und für die Verwaltungsbehörden bindend. 8 5 Die Mitglieder des Staatsgerichts werden auf Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern vom Führer u. Reichskanzler ernannt. 8 6 Die näheren Beſtimmungen über die Einrich⸗ tung des Staatsgerichtes, ſein Verfahren ſowie die ſonſt zur Durchführung dieſes Geſetzes erfor⸗ derlichen Vorſchriften erläßt der Reichsminiſter des Innern. Berlin, den 17. Auguſt 1938. Der Führer und Reichskanzler 3 Adolf Hitler der Reichsminiſter des Innern Frick der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers. Im Namen des großdeutſthen Volkes Zu dem von der Reichsregierung erlaſſenen Geſetz über die Verantwortlichkeit von Mitglie⸗ dern ehemaliger öſterreichiſcher Bundes- und Landesregierungen und ihrer Helfer ſchreibt der Deutſche Dienſt: Das Geſetz hat die Mög- lichkeit, Syſtemgrößen des volksfeindlichen Schuſchnigg⸗Regiments zur Rechen⸗ ſchaft zu ziehen und ſchwere Verſtöße ehemals führender Perſönlichkeiten gegen Recht und Verfaſſung zu ahnden. Dieſe Maßnahme ſtellt keine billige Rache an einſtigen politi⸗ ſchen Widerſachern dar, die ohnehin keine Ge⸗ legenheit mehr finden werden, ihre gefähr⸗ lichen Machenſchaften fortzuſetzen. Sie erfolgt im Namen des Volkes, das Jahre hin⸗ durch gequält und durch oft genug durch den Tatbeſtand eines Schwerverbrechens erfüllende Gewaltmethoden geknechtet worden war Es hieße der Gerechtigkeit die gleichen Zügel anzulegen, mit denen ſie im ſogenannten „chriſtlichen Ständeſtaat“ geknebelt wurde, wenn dieſe unter dem Deckmantel einer Schein moral zur Befriedigung eigennütziger Abſichten begangenen Verbrechen ungeſühnt bleiben ſollten. i Dieſes Geſetz gibt die Möglichkeit, das ge⸗ ſamte aufgefundene Aktenmaterial durchzuprü⸗ fen. Schon die erſte Sichtung der Archive in den ehemaligen öſterreichiſchen Bundesmini⸗ ſterien hat eine gewaltige Fülle von Material zutage gefördert, aus dem ſchwere Verſtöße einſtmals führender Perſönlichkeiten erſichtlich ſind. Dabei hat ſich insbeſondere herausge- ſtellt, daß die Nutznießer des Schuſchnigg⸗ Syſtems in vielen Fällen unter glatter Beugung des geltenden öſterrei⸗ chiſchen Rechts und unter Verletzung der von ihnen ſelbſt geſchaffenen Verfaſſung poli— tiſche Verbrechen begangen haben, die an Grau— ſamkeit kaum zu überbieten ſind. Aus einer ganzen Anzahl Akten geht einwandfrei hervor, daß zahlreiche von dem neuen Geſetz erfaßte Perſonen unter rechtswidriger Ausnutzung ihrer Amtsbefugniſſe nicht davor zurückſcheuten, perſönliche Gegnerſchaften zu liquidieren, in⸗ dem ſie einfach langjährige Gefängnisſtrafen verhängten. Auf dieſe. Weiſe ſind im Schuſch⸗ nigg⸗Oeſterreich viele Tauſende von Perſonen, die irgendwelchen Syſtemgrößen verhaßt waren, nicht nur wirtſchaftlich, moraliſch und phyſiſch ruiniert worden, ſondern zum Teil auch lebens! länglich in die Kerker geſperrt wor⸗ den. Zumal ſelbſt Angehörige der Bundes⸗ regierung nach dem vorgefundenen Aktenmate⸗ rial und nach eigenen Aufzeichnungen Recht und Verfaſſung gebrochen haben, um perſönlichen Rachegelüſten an ihnen mißliebt⸗ gen Perſönlichkeiten freien Lauf zu laſſen, war in Oeſterreich eine Rechtsunſicherheit entſtan⸗ den, die wohl in keinem anderen Staat der Welt eine Parallele hat. Es iſt ſichergeſtellt worden, daß das neue Geſetz mit äußerſter Vorſicht ange⸗ wandt wird. Aus der Tatſache, daß nur der Reichskommiſſar für die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich die An klage erheben kann, geht bereits hervor, daß eine eng begrenzte Kontrolle der Geſetzanwen⸗ dung eingeſchaltet worden iſt. Es ſoll zunächſt die Handhabe bieten, das vorgefundene Akten⸗ material ſorgfältig durch einen unpartei⸗ iſchen Gerichtshof nachprüfen zu laſſen, der erſt nach genaueſter Prüfung, ob tatſächlich ein perſönliches Verſchul⸗ den vorliegt, die Entſcheidung trifft, ob eine ehemals führende Perſönlichkeit vor Gericht geſtellt werden ſoll oder nicht. Infolge der Ein⸗ ſchaltung dieſer Unterſuchungsinſtanz läßt ſich heute noch nichts darüber ausſagen, in welchem Umfange Konſequenzen aus dem Geſetz ge⸗ zogen werden. Es waren in Oeſterreich Leute an der Re⸗ gierung, die einſt ihre Mandate vom öſterreichi— ſchen Volk durch die Betonung großdeutſcher Gedanken und Abſichten erſchlichen haben, ſobald ſie ſich aber in den Beſitz der Exekutive geſetzt hatten, haben ſie den großdeutſchen Ge⸗ danken unter Errichtung eines eigenſüchtigen Gewaltſyſtems fallengelaſſen und damit einen Verrat an ihren Wählern began⸗ gen. Es kann dieſen Politikern der Vorwurf nicht erſpart bleiben, eine egoiſtiſche Kon; junkturpolitik getrieben zu haben, indem ſie das öſterreichiſche Volk unter Vorenthal' tuno des Rechts der eigenen Meinungsäuße⸗ rung ſchmählich täuſchten. So ſtellten ſie ihren perſönlichen Vorteil vor das Geſchick der Ge⸗ ſamtnation und begingen damit kaltblütig einen Verrat am großdeutſchen Ge⸗ danken und am Wollen der überwiegenden Mehrheit des öſterreichiſchen Volkes, als deren Vertreter ſie ſich fälſchlich ausgaben. Es wird klarzuſtellen bleiben, was ſich unter dem ſchein; heilig betonten deutſchen Charakter der frühe⸗ ren öſterreichiſchen Regierung und ihrer Helfer in Wirklichkeit verbarg. Anperſchümte Drohung aus Prag „Mit der 5d B. werden wit abrechnen müſſen“ 8 Prag, 23. Auguſt. Die tſchechiſche Preſſe hat ihre Schreibweiſe gegenüber dem Sudetendeutſchtum, ſoweit das noch möglich war, weiter verſchäft. Beſonders auffallend iſt ein Artikel in der„Nova Doba“, die von Prag aus ſtets ſehr gut unterrichtet wird, eine Tatſache. die bereits in den Tagen vor dem 21. Mai ds. Is. beſtätigt wurde. Das Blatt ſchreibt in der Tonart jener Tage 2 e „Zwar iſt die tſchecho⸗flowakiſche ee, zu weiteren Verhandlungen bereit. Gleichzeitig beenden aber auch die tſchecho⸗flowakiſchen Sol⸗ daten ihre letzten Vorbereitungen. Ihre Auf⸗ merkſamkeit iſt ebenſo angeſpannt wie die Ge⸗ duld der Politiker. Mit der Sdp. werden wir freilich auch abrechnen müſſen. Es ift möglich, daß die Zeit kommt, wo man nicht allzuſehr auf die Art und Weiſe wird achten dürfen, mit der wir die Autorität des Staates innerhalb der tſchecho⸗flowakiſchen Grenzen ſichern.“ Selbſt das Blatt des Miniſterpräſidenten, der „Slovenſki Hlas“ ſchreibt drohend:„Soll das ſudetendeutſche Problem als internationale Frage gelöſt werden, ſo würde das bedeuten, daß auch die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung ge⸗ zwungen ſein könnte, zu Mitteln zu greifen, die ſie wahrſcheinlich hinreichend zur Hand hat.“ ***. „Slovenſki Denik“, das als ein dem Mini⸗ ſterpräſidenten naheſtehendes Blatt gilt, hat ſich ſchon vor wenigen Tagen neuerlich für die Einführung der dreifäbrigen mi⸗ litäriſchen Dienſtzeit eingeſetzt. Nun lebt die Diskuſſion über dieſen Vorſchlag auch 5* tſchechoſlowakiſchen Preſſe wie⸗ er auf. Juſahrenke der Kriegsbeſchädiglen Berlin, 22. Auguſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat beſtimmt, daß nunmehr auch die Zuſatzrente der Beſchädigten. und zwar vom 1. Oktober 1938 ab, nicht mehr durch die Fürſorgeſtellen. ſondern durch die Verſorgungsämter feſtgeſtellt und aus⸗ gezahlt wird. Damit die Ueberleitungsarbeiten rechtzeitig vorgenommen werden können. wird die Zuſatzrente für September nicht erſt Mitte, ſondern bereits zu Beginn des Monats Septem⸗ ber durch die Fürſorgeſtellen ausgezahlt wer⸗ den. Vom Monat Okt. 1938 ab zahlen die Verſor⸗ gungsämter die Zuſatzrente zuſammen mit den übrigen Verſorgungsgebührniſſen. Nazzia am Slölpchenſee Berlin, 22. Aug. Der Stölpchenſee und insbeſondere die dor⸗ tige Badeanſtalt wurden am vergangenen Samstagnachmittag polizeilich überholt, da bekanntgeworden war, daß ſich dort zahlreiche aſoziale und kriminelle Elemente zu treffen und aufzuhalten pflegen. Die anſtändige deutſche Bevölkerung ſah ſich dieſer Verhältniſſe wegen ſchon ſeit längerer Zeit gezwungen, die„Bade⸗ anſtalt am Stölpchenſee“ zu meiden. 95 v. H. der bei der Razzia 11 Perſonen wa⸗ ren allein Juden! 99 inländiſche Juden, die zum Teil keinerlei Ausweispapiere bei ſich hat⸗ ten, aber kriminell verdächtig waren, wurden vorläufig feſtgenommen. Die 70 Aus⸗ wertung des ſichergeſtellten Materials ergab Anhaltspunkte für weitere polizeiliche Aktio⸗ In drei Vochen 175 Tole Jeruſalem, 22. Aug. Das Kriegsgericht in Haifa verurteilte einen 14jährigen Araberjſungen wegen Waffenbe⸗ ſitzes zu lebenslänglichem Gefäng⸗ nis. Die Bilanz des Paläſtinagaufſtandes in den letzten drei Wochen beträgt an Toten 118 Ara⸗ ber, 41 Juden, 15 engliſche Soldaten bzw. Offi⸗ ziere und einen Ausländer, an Verwundeten 86 Juden, 71 Araber und 26 Engländer. In Haifa wurde am N eine Bom⸗ be geworfen, die jedoch keinen größeren Schaden anrichtete. In der Nähe von Tel⸗Aviv iſt ein Omnibus von Juden beſchoſſen worden, wobei es mehrere Verletzte gab. Bei Nazareth wurden drei von Freiſchärlern entführte Ara⸗ ber tot aufgefunden. Die Judenſiedlung Ma⸗ chin wurde von einer bewaffneten Schar über⸗ fallen, die erhebliche Zerſtörungen anrichtete. Die Telefonlinie Jeruſalem— Kairo iſt erneut durch Sabotage zerſtört worden. Eine Draiſine in die Luft geſprengt In der Nähe von Baiſan ſtieß eine Poli⸗ zeipatrouille mit Freiſchärlern zu⸗ ſammen. Bei dem Feuergefecht ſollen vier Araber getötet worden ſein. Auf der Eiſenbahnlinie zwiſchen Tulkarem und Kalkilieh explodierte eine Bombe unter einer mit vier Perſonen beſetzten Draiſine. Die Folge waren ein Schwerverletzter und zwei Leichtverletzte. Guerillakämpfe in Schanghai? London, 22. Aug. Nach Gerüchten aus Schanghai ſollen ſich dort am Montagmorgen zwiſchen chineſiſchen Guerillabanden und japaniſchen Truppen am Huangpu während fünf Stunden Kümpfe abge⸗ ſpielt haben, und zwar ſollen an den Ausein⸗ anderſetzungen auf beiden Seiten etwa 1000 Mann verwickelt geweſen ſein. Schüſſe und Kampfeslärm ſollen von der Internationalen Niederlaſſung aus gehört worden ſein. kleine poliliſche Nachrichlen Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erzie⸗ hung und Volksbildung, Ru ſt, hat dem ordent⸗ lichen Profeſſor Geheimrat Dr. Eduard Schwartz in München, der durch hervor⸗ ragende wiſſenſchaftliche Verdienſte auf dem Gebiet der klaſſiſchen Philologie, der Patriſtik und der Geſchichte der alten Kunſt ausgezeich⸗ net iſt, zur Vollendung ſeines 80. Lebensjahres am 22. Auguſt ds. Is. ſeine herzlichſten Glück⸗ wünſche übermittelt. Das Montag früh um 1.00 Uhr von Horta nach New Hork geſtartete Flugzeug„Nordmeer“ der Deutſchen Lufthanſa erreichte nach 16 Stun⸗ den 6 Minuten ſein Ziel New Vork. An Bord der an den diesjährigen Nordatlantik⸗Erkun⸗ dungsflügen beteiligten Maſchine waren die Flugkapitäne Blankenburg und Blume ſowie Flugmaſchiniſt Eger und Oberflugzeug⸗ funker Küppers. Der Führer hat an die 26. Deutſche Oſtmeſſe in Königsberg folgendes Telegramm gerichtet: „Der Deutſchen Oſtmeſſe wünſche ich für ihre wichtige Arbeit im Dienſte der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft und im Intereſſe der Förderung der wechſelſeitigen friedlichen Handelsbeziehungen mit anderen Ländern volles Gelingen.“ In der Friedhofkapelle von Gutwaſſer bei Hartmannitz hatten, wie die„Zeit“ im Montag meldet, die Kameraden des am 8. Auguſt von Tſchechen ermordeten W. Paierle von den Kränzen, die auf ſeinem Grab gehäuft waren, die Schleifen abgenommen, um ſie an den Wän⸗ den der Kapelle zu befeſtigen. Während der Nacht drangen bisher unbekannte Täter in die Kirche ein, riſſen die Schleifen von den Wän⸗ den, zerfetzten ſie und ſtreuten ſie auf dem Bo⸗ den umher. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil Dr Eduard Kuh. fur den übrigen Teil Friedrich Marten, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Gerlagsdruckerei al⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. fligen aul ant z bt, ucht mehr bunt zie und dus⸗ Rotheiten len, pid it Mitte i Soden, ahlt Ver. deederer, nit den N 70 ! de dor, gangenen halt Da gahlteiche eſſen und e deulſche ſe wegen de Bade; 00 6. f g onen wa⸗ lden, die i ſch hal „ bulden ie Aus: 6 etgab he Alio⸗ 0 2. Aug lte einen fende efäng⸗ 5 iſ den 115 Una⸗ w. Offi⸗ wundeten der. Bo n⸗ größeren Tel⸗Apiv worden, Nazateth tte Ata⸗ ing Ja⸗ hat über⸗ mrichete. ſt erneut it e Poli⸗ let p 1 biet Lullatem be unter ſſe, die D iel 0 2. Aug. len ſich ineſiſchen pen un e abhe⸗ Ausein⸗ 3 1000 ie und iionalen Mein Freund juli- Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Luckner (39. Fortſetzung) Im gebrechlichen Boot über die Celebes⸗See Die von uns angeheuerten Malayen ſollten Lebensmittel beſorgen und damit in der Frühe des anderen Tages an Bord erſcheinen. Der Abend neigte ſich ſeinem Ende zu, und ehe wir Gefahr liefen, den Spürſinn irgendeines hol⸗ ländiſchen Beamten zu wecken, wollten wir die Nacht lieber im Boot verbringen. Wir ſegelten daher ein Stück weit hinaus und ankerten jen⸗ ſeits der Brecher, um dort den Morgen abzu⸗ warten. Ueber Nacht friſchte es auf und der arme Schönberg wurde dermaßen ſeekrank, daß er ſo⸗ gar willig mit den im Gefangenenlager zurück⸗ gebliebenen Kameraden getauſcht hätte. Nach und nach bezog ſich der Himmel, und in der Frühdämmerung erkannte ich, daß wir uns auf einen gehörigen Sturm gefaßt machen durften. Der Wind heulte und fauchte wie toll und unter einer wachſenden Kraft tanzte unſere Nuß⸗ chale einen wilden Tanz zu des Teufels Pfeife. „Lauterbach“, ſtöhnte Schönberg.„Das iſt ja ein ſcheußliches Boot.“ „Ach wo“, lachte ich und paffte unentwegt meinen Tabak.„Im Gegenteil, das Schiffchen taugt etwas. Warten Sie nur, bis wir tauſend Meilen darin abgeſegelt haben, dann werden Sie anders reden.“ Die Bemerkung machte ihn nur noch nieder⸗ geſchlagener. „Tauſend Meilen in dieſem Seelenverkäufer“, jammerte er.„Mein Gott im Himmel, das werde ich nicht überleben. Tauſend Meilen Gegen elf Uhr kamen unſere fünf Malayen durch die Brandung geſchwommen, wobei ſie Teile der Vorräte auf den Köpfen trugen. Sie kletterten an Bord, und der Führer, ein ſehni⸗ ger alter Burſche mit einigen grauen Bart⸗ ſträhnen im Geſicht, fing ein langes Palaver an. Es war mir nicht leicht, ſeinen abſonder⸗ lichen Dialekt zu verſtehen. Aus ſeinen lebhaf⸗ ten Geſten entnahm ich jedoch, was er ſagen wollte. Kurzum, die Geſellſchaft hatte durchaus keine Luſt, bei dem Wetter in See zu gehen. „Meinen Männer ihm ſagen, daß zu ver⸗ dammt viel rau“, wiederholte er ein übers andere Mal und machte dazu weitausholende Armbewegungen in Richtung aufs Meer. Im Grunde genommen hatte er nicht ſo unrecht. Es ſtand eine hölliſch grobe See da draußen. Aber der Wind wehte aus Süden, die Philip⸗ pinen lagen nördlich, und mit achterlichem Wind konnten wir bald die große Inſel Min⸗ danao, die ſüdlichſte der Philippinengruppe, er⸗ reichen. Ich erkannte, daß ich mir eher hätte den Mund kaputt reden können, als daß es mir gelänge, dieſe Burſchen zu überreden. Das Boot machte zwar noch immer reichlich Waſſer und die Vor⸗ räte befanden ſich erſt teilweiſe an Bord, doch be⸗ ſtand die Gefahr, daß jemand auf dem„Pynacker Hordyke“ des guten Schönberg„lapſus linguge“ bemerkt hatte. War das aber der Fall, dann konnte es uns ſchlecht ergehen. Ich ließ den Blick über die Dinge gleiten, die am Boden unſeres Bootes lagen. Da war eine gewiſſe Denge Reis, Hartbrot, ein paar 2 Schokolade und ein Krug Branntwein. Zu großen Feſtereien langte es ja natürlich nicht, mußte aber zur Not genü⸗ gen, Ich brachte daher den Redeſchwall des Alten urch einen jener finſter drohenden Blicke zum Verſiegen, deren ſelbſt ein dicker Mann bei Ge⸗ legenheit fähig iſt. Er ſtockte mitten im Satz. Sein ausgeſtreckter Arm blieb in der Luft ſtehen. „Wir ſegeln!!“ brüllte ich. . beugte ich mich vor und kappte das Ankertau. Wir trieben. Darauf ſenkte ich das Meſſer und ergriff die Ruderpinne. Die braunen Männer befanden ſich dem engliſchen Sprichwort nach„zwiſchen dem Teufel und der tiefen blauen See“. Der Vergleich hinkt ein wenig, denn blau war die See nicht, ſondern un⸗ heimlich bleifarben. Die Leute machten böſe Ge⸗ ſichter. Ich ſah ihnen an, daß ſie an Land ge⸗ ſchwommen wären, wenn ſie nicht die wohlbe⸗ kannten dreieckigen Rückenfloſſen in unſerer Nähe bemerkt hätten. Der Hai macht keine Raſ⸗ B bei ſeiner Vorliebe für Menſchen⸗ eiſch. Beim Umgang mit Eingeborenen des Oſtens eht man ſelten fehl, wenn man ihnen von An⸗ 2 an den Meiſter zeigt. Andernfalls kann man gewärtigt ſein, daß ſie einen gerade im kri⸗ tiſchſten Augenblick im Stich laſſen. Ehe ſie ſich aber von ihrer Ueberraſchung erholt hatten, chlug ich zwei Kerle nieder, die ſo ausſahen, als eien ſie die Hauptgegner meiner Abſichten. Auf ieſe Weiſe lehrte ich ſie von vornherein, daß hier an Meuterei nicht zu denken war. Der hand⸗ greifliche Beweis meiner Kraft im Verein mit meiner Körpergröße verfehlte denn auch ſeine Wirkung nicht und als ich nun den Befehl zum Segelſetzen erteilte, gehorchten ſie ohne Zögern. Das Boot nahm Fahrt auf und ich ſteuerte es durch eine Lücke im Korallenriff. Es waren auf⸗ regende Stunden, als wir durch einen ſchmalen Kanal in die offene See hinausſchoſſen. Zunächſt machten wir viel ſtärker Waſſer, als ich erwartet hatte, ſo daß wir angeſtrengt ausſchöpfen muß⸗ ten. Anſtatt beſſer zu werden, verſchlechterte ſich das Wetter und gegen Mitternacht traf uns eine heftige Bö. Der Regen goß in Strömen und die Blitze erhellten das aufgewühlte Tropenmeer bis 225 Horizont. Nie werde ich den Anblick der ochenden Waſſerwüſte eb e Zum Glück wehte der Wind in unſerer 18 und wie gehetzt liefen wir vor ihm her. Ab und zu ging 251 eine See über uns weg. Dann tau⸗ melte unſer tüchtiges Fahrzeug ſchwerfällig hin und her, bis unſer fieberhaftes Ausſchöpfen es wieder einigermaßen erleichterte. Obwohl ich nicht 3 daß unſeren Malayen der volle Ernſt der Lage zum Bewußtſein kam, arbeiteten ie eifriger, als ich braune Männer jemals chaffen ſah. Nur einer befand ſich an Bord, der auf der ganzen Fahrt durch die Celebes⸗See auch kei⸗ nen Finger rührte. Während der langen Stun⸗ Copyright by Koehler& Amelang, Leipzig den jener aufregenden Tage klammerte er ſich heldenmütig an eine Planke des Bootes und verharrte in ſeiner Lage. de betete er, der Himmel möge ein Einſehen haben und unſere Nußſchale verſenken, damit das Elend ein Ende finde. Mitunter, wenn das Toben des Sturmes zeitweilig nachließ, hörte ich den armen Schönberg ſtöhnen und vor ſich hin murmeln. „Lauterbach“, brachte er mühſam hervor. „Mein Gott, mir iſt ja ſo ſchlecht.“ Und dann wieder nach einem Weilchen:„Lauterbach, hö ren Sie doch mit dem Rauchen auf; es bringt mich um.“ Ich aber ließ meine Pfeife nicht ausgehen. Sie beruhigte mich und hielt mich wach. Ich hatte den Kurs nach den Sarangani⸗-⸗Inſeln be⸗ rechnet, die zwiſchen Celebes und den Philip⸗ pinen liegen. Alle halbe Stunde zündete ich hinter der hohlen Hand ein Streichholz an und befragte den Taſchenkompaß. Er war unſer wichtigſtes Beſitztum, denn ohne ihn wären wir blind auf See umhergeirrt und womöglich auf irgendeinen, den Engländern gehörigen Strand gelaufen. Der Morgen dämmerte grau und unfreund— lich. Noch immer hatten wir kräftigen achter⸗ lichen Wind und den brauchten wir. Die Un⸗ dichtigkeiten unſerer Bordwände hatten ſich in⸗ zwiſchen geſchloſſen, wie ich es vorausgeſehen hatte, und abgeſehen von den Fällen, da eine See über uns hinwegrauſchte, konnten wir uns das Waſſerausſchöpfen ſparen. Dieſes Ueber- kommen von Brechern aber ließ ſich nicht ganz vermeiden. Den ganzen Tag über hatten wir Beglei- tung. Welch ein ſaftiger Biſſen wäre der große, dicke Lauterbach für die Tiger des Mee⸗ res geweſen, die uns dauernd umkreiſten! Offenbar hatten ſie mich gerochen. Meine Ge— fährten waren viel zu klapperig, um den Appe⸗ tet eines Haifiſches zu reizen. (Fortſetzung folgt) Keine Freiwilligen Jurlick ziehung? Rückwirkungen auf das eng liſch-falieniſche Abkommen London, 22. Aug. Miniſterpräſident Chamberlain iſt ſo⸗ fort nach ſeinem Eintreffen in London eine Abſchrift der Antwortnote General Francos auf den engliſchen Freiwilligenplan zur Prü⸗ fung überreicht worden. An zuſtändiger Stelle in London iſt man in der Beurteilung der Franco⸗Antwort auch weiterhin ſehr zurückhaltend. Man betont, daß die Antwort zunächſt einmal über⸗ prüft werden müſſe. Reuter erklärt jedoch, daß in zuſtändigen Kreiſen Londons ein peſſi⸗ miſtiſcher Eindruck vorherrſche. Auch Preß Aſſociation meint ſkeptiſch, zumindeſt ſür den Augenblick ſeien die Verwirklichungsmög⸗ lichkeiten für den britiſchen Plan ſowie die Ausſichten darauf, daß man mit der Zurückzie⸗ hung der Freiwilligen beginnen könne, ſehr gering.„Evening Standard“ ſchreibt, die Antwort Francos brauche den Optimismus nicht zu zerſtören. Eine bedingungsloſe An⸗ nahme des britiſchen Planes habe man von ihm nicht erwartet. Allerdings ſei es jetzt klar, daß es zu keinen weſentlichen Freiwilligen⸗Zurückziehungen in abſehbarer Zett kommen werde, und ſomit tauche die Frage des engliſch-italieniſchen Ah⸗ kommens aufs neue auf. Man ſolle doch endlich dieſes Abkommen nicht mehr von Spanien ab⸗ hängig machen. Die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen Die römiſche Abendpreſſe vom Montag be⸗ ſchäftigt ſich eingehend mit der Unterredung zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter und dem engliſchen Geſchäftsträger vom letzten Samstag. Unter Wiedergabe der Reutermel⸗ dung berichtet die Preſſe über den günſtigen Eindruck, den die Antwort Graf Cianos in engliſchen politiſchen Kreiſen gemacht habe. Der Londoner Vertreter der„Tribuna“ erklärt, daß ſachlich denkende Kreiſe in London die Unterredung vom Samstag als ein poſiti⸗ ves Element bewerten. Man betone hier, daß Graf Ciano dem engliſchen Geſchäftsträger den Willen Italiens beſtätigt habe, zu einer 3 Durchführung des eng⸗ iſchen Planes beizutragen. Ciano habe allerdings hinzugefügt, daß man von Italien nicht verlangen könne, untätig zu bleiben, wenn andere Länder, und vor allem Frank⸗ reich, in geradezu ſkandalöſer Weiſe zugunſten der Feinde Francos intervenierten. Die italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen Der Verſuch des„Temps“, in ſeiner Betrach⸗ tung der italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen Frankreich als völlig unſchuldig an der Span⸗ nung, ja als Opfer einer angeblichen Aggreſſi⸗ vität Italiens hinzuſtellen, wird von dem Di⸗ rektor des„Giornale d'Italia“ in ſchärfſter Weiſe zurückgewieſen. Nach einem Hinweis auf die franzöſiſche Haltung während des abeſſiniſchen Konfliktes, durch die Frank⸗ reich eine um ſo ſchwerere Schuld auf ſich gela⸗ den habe, als es Italien vorher freie Hand in Aethiopien zugeſichert hätte, widerlegt das Blatt an Hand der Ereigniſſe die Behauptun⸗ gen des offiziöſen franzöſiſchen Organs.„Seit 20 Jahren bekämpft Frankreich Italien, kränkt und beleidigt es, verſucht ihm den Weg zu verſperren und ihm Feinde zu ſchaffen.“ Dieſe 1 Einſtellung ſei ohne Unter⸗ ſchied von 1 oder Parteien beibe⸗ halten worden. Die Regierung Blum habe die⸗ ſen Zuſtand noch verſchlimmert, und die nachfolgende Regierung könne ſich den all⸗ gemeinen Strömungen nicht entziehen, die im⸗ mer noch den Stempel der franzöſiſchen Volts⸗ front tragen. Heute reagiere und antworte Italien als gleichrangige Großmacht, die keine Beleidigung unbeantwortet laſſe. Italien ſuche keine Samm⸗ lung von Freunden, die es nicht zuvor genau geprüft hätte. Italien bedrohe Frankreich nicht, ſondern zeichne die Drohungen und Beleidi⸗ gungen Frankreichs auf, weiſe ſie zurück und lege ſie ad acta für eine zukünftige Abrech⸗ nung. Der optimiſtiſche Glaube des„Temps“, daß wenige Stunden freundſchaftlicher Unter⸗ redung genügen würden, um alle Mißverſtänd⸗ niſſe aus dem Wege zu räumen, ſei durchaus nicht gerechtfertigt. Regergott wird Rooſevelts Nachbar Aber ſeine Engel rauchen und krinken nichl f Vater Divine, der Negerpaſtor von Haarlem hat ein Grundſtück neben Rooſe⸗ velts Beſitztum gegenüber dem Hydepark am Hudſon erworben, um dem amerika⸗ niſchen Präſidenten den Wert der Hand⸗ arbeit praktiſch vorzuführen. Seit 15 Jahren verehren die Neger des New PVorker Viertels Haarlem den Vater Divine, einen ſchwarzen Prieſter, als Gott in Menſchen⸗ geſtalt. Der Kult, jährlich merkwürdigere und auffällige Formen annehmend, erreichte in die⸗ ſem Jahre einen Höhepunkt, der kaum mehr übertroffen werden kann. Durch den Kauf eines Grundſtücks, angrenzend an das Rooſeveltſche Beſitztum gegenüber dem Hydepark am Hudſon River iſt der ehemalige Sektenprieſter geradezu in die politiſche Arena getreten. Er hat ſich damit den Gegnern Rooſevelts zuge⸗ ſellt und die Argumente des früheren Rooſevelt⸗ ſchen Nachbars, eines Miſter Spencer, zu eigen gemacht. Miſter Spencer, der Rooſevelt ſeit ſei⸗ ner Jugend kennt, und vor ſechs Jahren für Rooſevelt ſtimmte, iſt der Anſicht, daß die ſtaats⸗ ſozialiſtiſchen Gedankengänge des Präſidenten die Amerikaner allzu ſehr an ſtaatliche Unter⸗ ſtützungen und Wohlfahrtseinrichtungen gewöhnt haben, ſodaß es in New Pork kaum noch brauch⸗ bare Leute gäbe, die auf den Beſitzungen Miſter Spencers als Landarbeiter ſich Geld verdienen wollen. Aus Rache und nicht zuletzt, um dem Präſi⸗ denten das Leben zu verſalzen, hat Miſter Spen⸗ cer ſein Grundſtück dem Haarlemer Negergott und ſeiner Sekte für einen Kaufpreis übereig⸗ net, der auf etwa 50 00 bis 100 000 Mark ge⸗ ſchätzt wird. Die Anhänger des Negerprieſters haben bereits mit Kultivierungsarbeiten auf dem Spencer'ſchen Grundſtück begonnen. Der Präſident kann alſo, ſo ſagen Spencer und Va⸗ ter Divine, täglich mit eigenen Augen beobach⸗ ten, wie ungemein wertvoll, ja um wieviel beſſer es iſt, ſich ſein Brot durch der Hände Arbeit zu verdienen, als ſtaatliche Gelder aus Wohlfahrtskaſſen zu beziehen. Jeder New Yorker weiß zwar, daß die Nadelſtiche von zwei fana⸗ tiſchen Kleinbürgern dem Präſidenten in keiner Weiſe wehe tun. Raoſevelt wird ſich auch keines⸗ falls dadurch die Freude in ſeinem Heim verder⸗ ben laſſen, daß die Engel des Hudſon, wie man die Sektierer des Negerprieſters nennt, hundert Meter von ſeinem Balkon entfernt ſchaufeln und graben und dabei religiöſe Lieder ſingen. Aber der pſychologiſche Propagandaeffekt des Kaufes auf die Maſſen der Amerikaner kann nicht aus⸗ bleiben. Stünde nicht feſt, daß zwei Außenſeiter ſich gegen Rooſevelt verbündet haben, man könnte in dem Gebaren des Negexprieſters und ſeiner Hudſon⸗Engel einen geſchickten Schachzug der Feinde des Präſidenten ſehen. Täglich haben die New Porker Zeitungen Stoff zu Sticheleien, denn täglich ſtellt der Ne⸗ gergott mit ſeinen Anhängern auf dem Nachbar⸗ grundſtück Rooſevelts irgend etwas auf, was Re⸗ portern Stoff bietet. Jüngſt hielt er ſalbungs⸗ volle Reden und meinte, ſeine Engel könnten den Präſidenten in ſeinem Heime überhaupt nicht ſtören, denn im Negerhimmel am Hudſon dürfe weder geraucht noch getrunken werden. Seine Anhänger hätten das Gelübde der Keuſch⸗ heit und Armut abgelegt und lebten wie die Franziskaner oder barmherzigen Schweſtern, Frauen und Männer getrennt. Noklandung in einer Berliner Straße Berlin. 22. Auguſt. Am Montagnachmittag um 15.20 Uhr mußte ein zweiſitziges Flugzeug der Luftwaffe infolge Motorſtörung eine Notlandung vornehmen, die in der Weberſtraße erfolgte. Das Flugzeug ſtreifte einen Dachſtuhl, wurde dadurch aus der Landerichtung gebracht und blieb mit einer Tragfläche in dem Schaufenſter eines Ladengeſchäftes hängen. Es wurde gegen das Haus herumgeriſſen, zertrümmerte das Ge⸗ ſchäft und wurde durch den Anprall ſelbſt zer⸗ ſtört. Die Beſatzung blieb unver⸗ letzt. Von Fußgängern, die ſich zum Teil in dem Laden befanden, wurden zwei Männer und drei Frauen tödlich verletzt. Weiter wurden ein Ehepaar und eine Frau leicht verletzt, die nach ärztlicher Behandlung bereits wieder in ihre Wohnungen entlaſſen werden konnten. Von den ums Leben gekom— menen konnten bisher der 53jährige Johannes Türkiwicz, der 16jährige Werner Bach⸗ mann und Frau Martha Behrends identi⸗ fiziert werden. Der feierliche Taufakt Vor dem Bug des Kreuzers erkennt man die Taufkanzel, auf der der Führer mit ſeinen un⸗ gariſchen Gäſten ſteht.(Funkbild.) (Weltbild, Zander-Multiplex⸗K.) Kraflwagenunglück in Paris Zwei Tote, ſechs lebensgefährlich Verletzte. 88 Paris, 23. Auguſt. Bei einem Kraftwagenzuſammenſtoß. den in der Nacht zum Dienstag zwei betrunkene Fah⸗ rer in einer Pariſer Vorſtadt verurſachten, ſind zwei Tote und ſechs lebensgefährlich Verletzte zu beklagen. Unter den Verletzten befindet ſich eine Frau, die durch den Zuſammenſtoß beide Beine und einen Arm bis zum Schulterblatt verlor. Im Fchlaf überfallen Schwerer Raubmord an der polniſchen Grenze Breslau, 23. Auguſt. Ein Raubmord hat die Bevölkerung des Krei⸗ ſes Militſch in große Erregung verſetzt. In der Nacht zum Sonntag brachen in der zweiten Morgenſtunde vier bisher unbekannte Banditen in das Wohnhaus des Bauern Georg Lies in Heinrichsdorf, einer kleinen Gemeinde 12 Kilo⸗ meter von Militſch unmittelbar an der deutſch⸗ polniſchen Grenze liegend, ein, nachdem ſie vor⸗ her den Hofhund vergiftet hatten. Sie ſchlu⸗ gen auf den ſchlafenden jungen Bauern mit ſchweren Knüppeln ein und verſetzten ihm meh⸗ rere Meſſerſtiche. Um ſich zu retten, ſtellte Lies ſich tot. Als die 60jährige Mutter des Bauern auf den Lärm hin herbeieilte, ſtürzten die Räu⸗ ber ſich auf die Witwe und bearbeiteten ſie ſo⸗ lange, bis ſie tot zuſammenbrach. Dann durch⸗ wühlten ſie alle Behälter, raubten Jagdge⸗ wehre, Kleidungsſtücke und Bargeld, darunter den ganzen Kaſſenbeſtand der örtlichen Elektri⸗ zitätsgenoſſenſchaft, und entflohen. Unter Auf⸗ bietung ſeiner letzten Kräfte ſchleppte ſich der lebensgefährlich verletzte Bauer nun zur Schlaf⸗ kammer ſeines Knechtes, der die Benachrich⸗ tigung der Polizei veranlaßte. Die amtlichen Ermittlungen haben noch kein greifbares Er⸗ gebnis gehabt. Neiße Mädchen für Neger Kommuniſtiſche Zerſetzung auf allen Gebieten Waſhington, 20. Aug. Die am Sonnabend von dem Dies-Komitee vernommenen Zeugen beſtätigen durchweg, daß die Workers⸗Alliance eine getarnte Organiſa⸗ tion der kommuniſtiſchen Partei darſtellt Es wurde beſtätigt, daß die Mitglieder der Alliance unter den Arbeitsloſen und in den Kreiſen der Angeſtellten der Notſtandstheater bolſchewiſtiſche Hetzliteratur im großen Um⸗ fange verteilt haben. Die Organiſation be⸗ ſtimmte ſogar, die Höhe der gezahlten Arbeits⸗ löhne, ſodaß die Angeſtellten aus Furcht. die Stellung zu verlieren, ihr gezwungenermaßen beitraten. Im Verlauf der Anterſuchungen wurde auch ein junges Mädchen vernommen. deren Eltern ſeit vielen Jahren hier anſäſſig ſind und die amerikaniſche Staatsbürgerſchaſt er⸗ worben haben. Die Zeugin, die Schauſpielerin am New Porker Bundestheater iſt, berichtete, daß ſie dort von einem Neger, der ebenfalls zu den Angeſtellten des Theaters gehörte, beläſtigt worden ſei. Als ſie ſich dagegen verwahrte und den Vorfall dem Direktor des Theaters meldete, fand ſie dort keine Unterſtützung. Der Direktor habe ſich im Gegenteil über ihre Em⸗ pörung überraſcht gezeigt. Er habe ſie darauf hingewieſen, daß nach den Grundſätzen der Verfaſſung die Neger ja auf der gleichen Stufe wie die Weißen ſtünden. Als dieſer Vorſall bekannt wurde, hätten ihr mehrere weibliche Mitglieder der am Theater eingerichteten Zweigſtelle der Workers⸗Alliance erklärt, daß gegen eine Naſ⸗ ſenmiſchung durchaus nichts einzuwenden ſei. Sie für ihren Teil hätten nichts dagegen mit Negern auszugehen und ſich mit ihnen einzu⸗ laſſen. Die Ausſage, die von der Zeugin voll und ganz aufrechterhalten wurde, hat in den Krei⸗ ſen des Komitees berechtigte Empörung aus⸗ gelöſt. Beſonders in den Südſtaaten der Ver. Staaten dürften dieſe Erklärungen eine gewal⸗ tige Reſonanz finden. Wie wichtig dieſe Aus⸗ ſage von dem Komitee gehalten wurde. zeigt die Tatſache, daß die Zeugin eigens von New Pork nach Waſhington gerufen wurde. —— ——̃— — Die Rede Junls Königsberg, 23. Aug. Die 26. Deutſche Oſtmeſſe wurde, wie ſchon be⸗ richtet, durch Reichswirtſchaftsminiſter Funk eröffnet. In ſeiner Rede führte er u. a. ſolgen⸗ des aus: Die Deutſche Oſtmeſſe 1938 ſtellt einen neuen Rekord ſowohl in der Beteiligung des Auslan⸗ des wie auch in den Ausſtellerzahlen auf und be⸗ Big damit aufs Neue ihre Bedeutung für das irtſchaftsleben und für den Aufbau des oſt⸗ europäiſchen Wirtſchaftsraumes. Dieſer geſtiege⸗ nen Bedeutung werden auch die geſchäftlichen Ergebnuſe entſprechen. Ich ſtelle dies ausdrücklich feſt mit Rückſicht auf gewiſſe Vorgänge und Erörterungen der allerjüngſten Zeit, nach denen nach der Meinung ler überängſtlicher oder übelwollender Leut ie deutſche Wirtſchaft in eine kritiſche Lage ge⸗ raten ſein ſoll. Um dies zu beweiſen, hat man ſich auf die Börſenkurſe geworfen, deren Rückgang ein Beweis für dieſe Verdächtigun— gen erbringen ſollte. Als die Börſenkurſe ſtie— gen(und ſie ſind ſehr kräftig in den letzten Jahren geſtiegen), haben dieſe Leute dies nicht etwa als ein günſtiges Zeichen für die deutſche Wirtſchaft ausgelegt ſondern als ein Zeichen der beginnenden Inflation. Und jetzt, wo die Kurſe fallen, begründet man dieſe Tatſache merkwürdigerweiſe wieder als ein Zeichen der beginnenden Finanzkriſe. Daß die deutſchen Aktienkurſe in der letzten Zeit unter umfangreichen Verkäufen ſtark ge⸗ drückt worden ſind, hat folgende Urſachen: Zu⸗ nächſt verkauften vielfach jüdiſche Wert⸗ vapierbeſitzer ihre Beſtände unter dem Eindruck der— natürlich falſchen— Verſion, daß Juden in Zukunft keine deutſchen Wertpa⸗ piere mehr beſitzen dürften. Selbſtverſtändlich ſollen die Juden keinen Einfluß auf die deutſche Wirtſchaft ausüben und dies auch nicht über Effektenbeteiligungen tun dürfen, aber warum es einem Juden verwehrt ſein ſoll. ein doch anonymes Wertpapier zu beſitzen, iſt nicht er⸗ findlich. In dieſe Bewegung hinein fiel nun ein größerer Geldbedarf der Wirtſchaft, der durch die weitere ſtarke Ausweitung der indu⸗ ſtriellen Produktion bedingt war. In gewiſſem Umfange hat zu der Notwen— digkeit der Beſchaffung flüſſiger Mittel ſeitens der Wirtſchaft auch das neue Syſtem der Finanzierung der öffentlichen Ausgaben durch nur noch lombardfähige ſechsmonatige Schatzanweiſungen anſtelle der bisherigen dis- kontfähigen Sonderwechſel beigetragen und die Tatſache, daß die Induſtrie den Emiſſions⸗ markt nicht mehr in früherem Umfange in An- ſpruch nehmen kann. Der Geldbedarf der Wirt- ſchaft war alſo dadurch bedingt, daß die Pro- duktion eine weitere außerordentliche Auswei⸗ tung erfahren hat. Nebenbei hat die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer wohl auch ge⸗ wiſſe hohe Dividendenerwartungen herabge— drückt, wobei jedermann zugeben muß, daß die Art, wie dieſe Steuererhöhung durchgeführt wird, ſowohl volkswirtſchaftlich wie ſozial durchaus erträglich und gerecht erſcheinen muß. Im übrigen ſind die deutſchen Börſenkurſe kei⸗ neswegs ſo ſcharf zurückgegangen wie in an⸗ deren Ländern, insbeſondere in den Vereinig⸗ ten Staaten und England, und ſie liegen im⸗ mer noch erheblich höher, als die Kurſe von vor zwei Jahren. Das alles iſt alſo weiter nicht aufregend und auch ſachlich erklärlich. Unerträglich aber iſt es, wenn die Kursbewegung an der Börſe von un⸗ verantwortlichen und übelwollenden Elemen⸗ ten dazu benutzt wird, um die allgemeine Stim⸗ mung ungünſtig zu beeinfluſſen und Unruhe zu erzeugen. Dieſe Beeinfluſſungsverſuche gehen naturgemäß von den deutſchfeindlichen Kreiſes des Auslandes aus, und es iſt nicht zu leugnen, daß auch in Deutſchland Leute mit ſchwachen Nerven und einem ſchlech⸗ ten Gewiſſen ſolchen böswilligen Einflüſterun⸗ gen unterlegen ſind. Nicht das deutſche Volk! Denn die⸗ ſes hat ſich in ſeinem unerſchütterlichen Ver⸗ trauen und ſtarken Glauben an die neue große Zeit und eine ſichere glückliche deutſche Zukunft in nichts beirren laſſen, was augenfällig da⸗ Der Rlickgang der Börſenkurſe Unſinnige Greuelmürchen über die deulſche Wirlſchaftslage durch bewieſen wird, daß gerade auch in den letzten Wochen die Spareinlagen ſtark zu⸗ genommen und mit mehr als 17 Milliarden Mark einen neuen Höchſtſtand erreicht haben. Den anderen, wenigen Kleingläubigen aber ſei heute ſchon folgendes geſagt: erſtens wird die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsfüh⸗ rung es niemals dulden, daß irgend welche Stockungen in der Finanzierung der großen Wirtſchaftsaufgaben die Durchführung dieſer Aufgaben irgendwie nennenswert beeinträchti⸗ gen. Wo ſolche Schwierigkeiten auftreten, wer- den ſie ſchnell und radikal beſeitigt werden, ſelbſt wenn man dabei eine Methode oder ein Syſtem ändern muß, das ſich als nicht zweck- mäßig oder zurzeit jedenfalls nicht als wirkſam und nützlich erwieſen hat. In der Wirtſchafts⸗ politik muß man immer dynamiſch vorgehen und ſich nicht durch Dogmen oder Syſteme feſtlegen. Zweitens aber wird ſich wohl niemand einer Täuſchung darüber hingeben, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung allen, auch den klein⸗ ſten und untauglichſten Verſuchen einer Störung unſerer gewaltigen Aufbauarbeit, und ſei es auch nur durch Erliegen einer Angſtpſychoſe, unnachſichtig begegnen wird. Sollte es wirklich in Deutſchland heute Menſchen geben, die glau⸗ ben, daß ſie Geld und Konſerven hamſtern müſ⸗ ſen, wenn die Börſenkurſe ein paar Prozent heruntergehen? Die Dummen werden ja leider nie alle, und in dieſem Falle ſind die Leute, die ihre Anleihen und Aktien verkaufen. um ſich Geld in den Strumpf zu ſtecken. wirklich ſehr dumm, denn ſie werden damit böſe hereinfallen. Das alles ſind für uns keine Sorgen. Unſere Sorgen beſtehen nur darin, daß wir die Arbeit am beſten verteilen und wie wir die Arbeit ſo rationell wie nur möglich machen, um alle die großen Aufgaben erfüllen zu können, die der unaufhaltſam weitergehende Aufſchwung unſe⸗ res wirtſchaftlichen Lebens und Schaffens täg⸗ lich aufs neue uns ſtellt. Ichweres Flugzeugunglück bei Lyon 88 Paris, 23. Auguſt. In der Nacht zum Dienstag ereignete ſich unweit der Ortſchaft Veniſſieur bei Lyon ein ſchweres Flugzeugunglück. Zwei Bombenflug⸗ zeuge des Stützvunktes Bron, die Maſchinen „Amiot— 125“ und„Amiot— 143“ ſind bei nächtlichen Uebungen in einer Höhe von 1000 Metern zuſammengeſtoßen und brennend abge⸗ ſtürzt. Die ſechs Inſaſſen der beiden Maſchinen ſind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Der wohlbehütete Sowjet⸗Bürger Während im allgemeinen der Paß nur für den Auslandsverkehr notwendig iſt, iſt in Som⸗ jetrußland ſchon ſeit langem der ſogenannte Inlands- Paß eingeführt. Auslandspäſſe ſind nur ſehr ſchwer zu bekommen und, wenn ſie zur Erfüllung öffentlicher Aufträge ausge⸗ geben werden, ſo müſſen die Familien in Sow⸗ jetrußland als Geiſeln zurückbleiben. Im Fer⸗ nen Oſten müſſen die Inlandspäſſe nun bei jeder weſentlichen Ortsveränderung noch mit Sondererlaubniſſen(Viſa) verſehen ſein. Der Sowjet⸗Bürger, der nur auf der Durchreiſe iſt oder ſich nur zeitweiſe im Fernen Oſten auf⸗ hält, braucht außerdem einen beſonderen Paſ⸗ ſierſchein und hat ſich bei jeder Ortsverände⸗ rung zu melden, ſo daß er ſtets„greifbar“ zur Verfügung ſteht. Polizei. Militär und Zivil⸗ bevölkerung ſind in eine geradezu paniſche Spi⸗ onenjagd gehetzt worden. Unwetter verurſacht Eiſenbahnkataſtrophe 25 Tote, 117 Verletzt London, 21. Aug. Bei einem Eiſenbahnunglück zwiſchen Tri⸗ chinopoly und Madura(Indien) ſind, wie Reu⸗ ter aus Madras berichtet, 25 Perſonen ums Leben gekommen, während 117 Reiſende verletzt worden. Das Unglück war durch ein ſchweres Unwet⸗ ter entſtanden, das die Eiſenbahngeleiſe zer⸗ ſtört hatte. Die rote Toledo⸗Front durchbrochen Auf 25 km Breite 20 km lief vorgeſloßen Bilbao, 23. Auguſt An der Toledo-Front leitete die Zentral- armee des Generals Saliquet eine wich- tige Operation damit ein, daß ihr im Abſchnitt von Puente Arzobispo der Durch— bruch durch die feindliche Front in einer Breite von 25 Km. und einer Tiefe bis zu 20 Km gelang. Die Front war in dieſem Abſchnitt von den Roten ſeit Kriegsbeginn ſtark ausgebaut; beſonderen Widerſtand bot das Eſtrella-Gebirge, das zu den höchſten Erhebungen dieſes Gebiets ge— hört. Die nationalen Truppen beſetzten 10 Ort⸗ ſchaften, darunter Aldeanueva de Barbarroya, La Nava, Compillo und Aldeanueva de San Bartolome. Der Vormarſch war damit noch nicht beendet. Eine ganze rote Diviſion wurde aufgerieben. Bisher wurden 500 Gefangene und 300 Tote auf Seiten der Roten gezählt. Auch an der Ebro⸗Front machen die natio- nalſpaniſchen Operationen weitere Fortſchritte. Hier verloren die Roten ſechs wichtige Stellun⸗ gen. Verſchiedene rote„Offiziere“ wurden von ihren eigenen Leuten erſchoſſen, weil ſie die Flucht ihrer Formationen zuließen. Ein rotes egiment wurde völlig eingekreiſt. An dieſem Abſchnitt der Front wurden 1283 Gefangene gemacht und 1000 Tote beerdigt. Der nationalſpaniſche Heeresbe; richt unterſtreicht die Bedeutung der bereits gemeldeten umfangreichen Operationen, die an der Toledo⸗Front im Abſchnitt von Puente del Arzobiſpo zu einem erfolgreichen Vorſtoß der nationalen Truppen unter Leitung des Gene- rals Saliquet führten. Nach einer längeren Ruhepauſe wurde vorgeſtern mit der Offenſive begonnen, die geſtern fortgeſetzt wurde. Nach dem Durchbruch durch die feindliche Front er- oberten die nationalen Truppen wichtige Stel⸗ lungen. Außer den bereits gemeldeten Ort⸗ ſchaften wurden noch Kohesdas de Jara, La Eſtrella und Nava de Ricoma⸗ lillo beſetzt. Unter den 400 Gefangenen, die bisher in die Etappe abtransportiert wurden, befand ſich auch ein roter„Bataillonschef“. An der Eſtremadura⸗Front im Ab⸗ ſchnitt von Cabeza del Buey herrſcht zur Zeit Ruhe. Einige feindliche Angriffe auf Zarza Capilla wurden abgewieſen. Im Ebro⸗Bogen wurde die ſchon in den letzten Tagen beſolgte Taktik fortgeſetzt, die darin beſteht, daß alle Verſuche feindlicher Truppenzuſammenziehungen durch heftiges Ar- tilleriefeuer und Angriffe der Luftwaffe unter⸗ bunden werden. Der Infanterie gelang es hier, durch ein Umgehungsmanöver ein ganzes feindliches Regiment zu umzingeln. Die be⸗ reits gemeldeten 1200 Gefangenen wurden an einem Tage gemacht. U. a. wurden ferner 34 Maſchinengewehre und drei Tanks erbeutet. Die nationalſpaniſche Luftwaffe unternahm am Montag ihren 20. Angriff auf die militäriſchen Anlagen am Bahnhof und im Hafen von Alicante. 40⸗Clunden⸗Woche problematlſch Eine Mahnung des Miniſterpräſidenklen Daladier Paris, 22. Aug. Miniſterpräſident Daladier hielt am Sonntagabend die angekündigte Rundfunk⸗ rede. Er wandte ſich darin ſcharf gegen die 40⸗Stunden⸗Woche, wenngleich auch, wie er lage er das diesbezügliche Geſetz nicht antaſten wolle. Daladier ſprach zunächſt von den inter⸗ nationalen Mein ungsverſchieden⸗ heiten und ſtellte feſt, daß die meiſten Län⸗ der der Welt das Beiſpiel einer intenſiven Aktivität gäben. Er wiederholte, daß er nicht an die Unabwendbarkeit eines Krieges glaube und ſprach dann von der Organiſierung der Kräfte Frankreichs im Dienſte friedfertigen Willens. Wir haben dies, ſagte Daladier, ſoe⸗ ben vervollkommnet und Maßnahmen beſchloz⸗ ſen, die geeignet ſind, ſie zu heben. Nach einem Hinweis auf die Bande der Freundſchaft und der Solidarität mit den großen Demokratien ſtellte der Miniſterpräſident feſt, daß die Ga⸗ rantie der Unabhängigkeit eines Landes nicht nur in der Macht ſeiner Armee zum Ausdruck komme, ſondern mindeſtens ebenſoſehr durch die täglichen Anſtrengungen an allen Arbeitsplätzen, durch die Stabilität der Währung und den glücklichen Stand der Finanzen. Der Friede und die Solidarität könnten nur in dem Maße auf⸗ rechterhalten werden, in dem die Franzoſen den Mut haben würden, jede Währungs⸗ und Fi⸗ nanzkriſe zu vermeiden. Er habe die Ueberzeu⸗ gung, daß eine neue Abwertung des Francs oder die Einführung der Deviſenkontrolle die internationale Zuſammenarbeit, von der er ge⸗ ſprochen habe, erſchweren, wenn nicht gar zu Grunde richten würde. Er habe jedenfalls die Sicherheit, daß eine franzöſiſche Währungs⸗ und Finanzkriſe— und er zitiere das Urteil des allerqualifizierteſten Beobachters auf dieſem Gebiet—„von denjenigen, die den Krieg wol⸗ len, als ein günſtiger Umſtand angeſehen wer⸗ den würde“. Es ſei alſo Pflicht, eine Kriſe zu vermeiden, die voller Gefahren für Frankreich und den Frieden ſein würde. Auf den franzö⸗ ſiſchen und ausländiſchen Märkten habe man an der Feſtigkeit des Francs und an der Zu⸗ kunft der franzöſiſchen Währung gezweiſelt, weil das nationale Einkommen Frankreichs ſeit mehreren Jahren 1 N abgenommen habe, während gleichzeitig die Laſten des Staa⸗ tes und der Gemeinden ſtändig zunäh⸗ men. Das nationale Einkommen Frankreichs habe im Jahre 1914 38 Goldmilliarden betra⸗ en, im Jahre 1931 ſei es bis zu 49 Goldmil⸗ 778 geſtiegen, im Jahre 1937 habe es nur noch 22 Goldmilliarden betragen, von denen der Staat und die Gemeinden 10 Milliarden entnahmen. Daladier zog aus dieſer Tatſache den Schluß, daß Frankreich ſein nationales Einkom⸗ men erhöhen müſſe. Man müſſe Frank⸗ reich wieder an die Arbeit ſtellen. Gewiß ſei eine Reviſion der öffentlichen Ausgaben und eine Anſtrengung zum Ausgleich des Haushal⸗ tes durchaus notwendig; aber er würde nie eine Politik der ſterilen Deflation vorſchlagen. Er wolle von den Franzoſen keine Opfer ver⸗ langen, ſondern nur eine entſchloſſenere und zähere Anſtrengung, um die Wirtſchaft wieder anzukurbeln, den Ertrag zu ſteuern, neue Ka⸗ pitalien zu bilden und die Einnahmen des Landes im Verhältnis 3 u den Laſten erhöhen, die jeder moderne Staat ſich auferlegen müſſe für ſeine Verwaltung, ſowie für ſeine Verteidigung. Zu⸗ nächſt müſſe man das 40⸗Stunden⸗Geſetz ab⸗ ändern. In keinem Lande der Welt außer Frankreich und Mexiko werde die Arbeit durch das 40⸗Stunden⸗Geſetz geregelt. Man müſſe mehr als 40 Stunden in den Fabriken arbeiten, die für die Landesverteidigung tätig ſeien. Ohne unnötige Formalitäten und endloſen Erörterungen müſſe jedes Unternehmen über ſo⸗ viel Arbeitsſtunden verfügen können, wie es benötige. Es handele ſich durchaus nicht darum, allen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, mehr zu arbeiten. Frankreich könne keine Zeit mehr durch Meinungsverſchiedenheiten verlie⸗ ren. die ſeine Zukunft in Frage ſtellten. dier betonte, daß er nicht nur von den Arbei⸗ tern, ſondern auch von den Unternehmern eine größere Anſtrengung erwarte. Uebermäßige Steuerlaſten ſollen erleichtert werden. Die Stabilität der Geſtehungs- und der Kauf⸗ preiſe ſei eine dringende Notwendigkeit. Das Steueraufkommen und die Zeichnungen für die kurzfriſtigen Schatzbonds müßten fürs erſte den laufenden Erforderniſſen des Schatzamtes genügen.. Zum Schluß kündigte Daladier an, daß er in den nächſten Tagen die Durchführung des Pla⸗ nes näher präziſieren werde. Für die Vertei⸗ digung und Sicherheit Frankreichs ſei eine ener⸗ giſche Geſundung notwendig, die im Vertrauen und in der Ordnung verankert ſein müſſe. zwei franzöſiſche Miniſter zurückgetreten Die Folgen der Rund funkrede Daladiers 88 Paris, 22. Auguſt. In politiſchen Kreiſen verlautete am Mon⸗ tagfrüh, daß der Miniſter ſür öffentliche Ar⸗ beiten Froſſard und der Arbeitsminiſter Romandier, die beide der ſozialiſtiſch⸗ republikaniſchen Vereinigung angehören, ihren Rücktritt aus dem Kabinett erklären wollten. Die Nachricht beſtätigte ſich am Mittag. Es heißt, daß dieſe Abſicht der beiden parteipolitiſch links von den Radikalſozialiſten ſtehenden Mi⸗ niſter auf die Erklärung Daladiers über die Notwendigkeit der Abänderung der 40. Stunden ⸗Woche zurückzuführen ſei. Es iſt noch nicht abzuſehen, welche Folgen dieſer Schritt für das Kabinett haben wird. Eine ſpätere Meldung beſtätigte den Rücktritt der beiden Miniſter. De Monzie und Pomaret als Nachfolger In politiſchen Kreiſen hält man es für mög⸗ lich, daß die Regierungskriſe durch eine Umbil⸗ dung des Kabinetts behoben werden könne, zu⸗ mal der Abgeordnete de Monzie ſich ſchon bereiterklärt hat, das Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten zu übernehmen. Als Nachfol⸗ ger Ramadiers wird der Abgeordnete Po⸗ maret genannt. Er iſt jedoch nicht in Paris und konnte bisher noch nicht benachrichtigt werden, ſo daß ſeine Antwort noch ausſteht. Wenn Monzie und Pomaret in das Kabinett eintreten würden, wäre ſeine Zuſammenſetzung parteipolitiſch unverändert. de Monzie und Pomaref nehmen an Der frühere Miniſterpräſident de Monzie und der Abgeordnete Pomaret haben ihre Ernen⸗ nungen zum Miniſter für öffentliche Arbeiten bzw. zum Arbeitsminiſter angenommen. Frankreichs neue Miniſter Die Abwicklung und ſchnelle Erledigung der Montag ausgebrochenen teilweiſen Regierungs⸗ kriſe iſt in politiſchen franzöſiſchen Kreiſen gün⸗ ſtig aufgenommen worden. Die beiden Regie⸗ rungsmitglieder werden ihre Tätigkeit am Mittwoch aufnehmen. Miniſterpräſident Dala⸗ dier wird ſich mit der Unterſuchung und den Vorbereitungen derjenigen Maßnahmen befaſ⸗ ſen, welche die von ihm im Verlaufe ſeiner Rundfunkrede angekündigten ſozialpolitiſchen Abſichten in die Wirklichkeit übertragen ſollen. Mit den beiden neuen Miniſtern will Daladier dann den Wortlaut der zu erwartenden neuen Geſetze oder Verordnungen aufſetzen, die nach Rückkehr des Staatspräſidenten wahrſcheinlich am Dienstag kommender Woche einen Miniſter⸗ rat vorgelegt werden ſollen. Daladier bleibt feſt §§ Paris, 23. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier gab nach der kur⸗ zen Miniſterkriſe am Montagnachmittag eine rkläcung an die Preſſe, in der er zunächſt noch einmal auf die Gründe der Kriſe zu ſpre⸗ chen kam, die die Miniſter Froſſard und Ramadier zum Rücktritt veranlaßt hätten. Daladier wies darauf hin, daß jedermann be⸗ rechtigt ſei, ſeine eigene Meinung zu haben. Er ſtehe jedenfalls auf dem Standpunkt, daß Frankreich verloren ſei, wenn es nicht normal arbeite. Hierzu wolle er nur ein Beiſpiel anführen. Die franzöſiſchen Werke dürften weiterhin nicht Aufträge zurück⸗ weiſen. So habe z. B. erſt kürzlich ein Werk einen Auftrag in Höhe von 15 Mill. Francs von Amerika zurückweiſen müſſen. weil das Geſetz der 40⸗Stunden⸗Woche ihm die Ausfüh⸗ rung dieſes Auftrages nicht geſtattet habe(). Er ſei nicht gegen die 40⸗Stunden⸗Woche. Aber er müſſe darauf beſtehen, daß die Fabriken normal arbeiteten. Krach auf dem„Weltjugend⸗Kongreß“ Ne größlen amerikaniſchen Jugendverbände lehnen ihn ab New Pork, 22. Auguſt. Während der letzten Woche wurde bereits der in Poughkupſie“ tagende„Weltjugend⸗ Kongreß“ ſtändig von patriotiſchen ameri⸗ kaniſchen Verbänden und anderen weltanſchau⸗ lichen Organiſationen, ſowie ſogar von ehema⸗ ligen Kommuniſten angegriffen und als „getarnte Front für kommuniſtiſche Wühlarbeit“ gegeißelt. Auch die am Montag wieder aufge⸗ nommene Arbeitstagung ſtand im Zeichen er⸗ neuten inneren Zwieſpaltes, der in eine offene Störung der Tagung ſich auswuchs. Eine von der Amerikanerin Edith Wy⸗ ner angeführte Minderheitengruppe beſchwerte ſich darüber, daß man ſie nicht zu Worte habe kommen laſſen, als der Kongreß kürzlich„ein⸗ ſtimmig“ ein Friedensprogramm aufſtellte. Miß Wyner erklärte, der Kongreß arbeite in Wirk⸗ lichkeit auf einen zweiten Weltkrieg hin. Die von der„Mehrheit“ befürwortete ſogenannte Friedenspolitik der kollektiven Sicherheit be⸗ deute nichts anderes, als die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika in die Teilnahme an einer gemeinſamen diplomatiſchen, wirtſchaftlichen und militäriſchen Aktion gegen die totalitären Staaten hineinzutreiben. Die Vertreter der kol⸗ lektiven Sicherheit bekennten ſich zwar gegen den„faſchiſtiſchen Imperialismus“, aber nicht gegen den„amerikaniſchen Imperialismus“. In der Preſſe wird u. a. hervorgehoben, daß ſich die größte Zahl der amerikaniſchen Jugend⸗ verbände, unter ihnen insbeſondere die beiden größten amerikaniſchen Jugendorganiſationen, geweigert haben, irgend etwas mit der Tagung in Poughkupſie zu tun zu haben. Am deutlichſten trat der kommuniſtiſche Cha⸗ rakter des Kongreſſes in Poughkupſie am Sonn⸗ tag nachmittag zutage, als dort drei delegierte Emigranten auftraten, um mit deutſchfeind⸗ lichen Reden zu glänzen. 1 Dala⸗ rbeiten, tig eien. endlosen über ſo⸗ ts erſte uatzamtes ah er in es Pla⸗ Vettei⸗ ne enet⸗ etttauen ge. U Mensclien (13. Fortſetzung) „Ja, ja, ich wetß ſchon,“ unterbricht Helbing ihn hef⸗ tig,„ſo heißt es in allen Berichten und— wird ja wohl auch ſtimmen. Dabei wird es dann auch bleiben. Und chließlich und endlich kommt es auch gar nicht mehr arauf an, ob man.. ſie noch findet.“ Sehr richtig. Es wäre ein Detail, das jedoch die feſt⸗ eſtellte Sachlage an ſich nicht weiter beeinflußt,“ ver⸗ fällt Gödicke in die ihm einzig geläufige Aktenſprache. 1 1 0 was weiter...?“ herrſcht Helbing ihn unge⸗ uldig an. Der Bürovorſteher ſchiebt die Gummiröllchen zurück und fährt in ſeinem Schriftſatzſtil fort, indem er feiner Bruſttaſche einen verſchloſſenen Brief entnimmt: „Es handelt ſich nunmehr um die Inkenntnisſetzung von Herrn Doktor Rainer. Heute iſt dieſer Brief an frau Doktor Rainer aus Hamburg gekommen. Vom hef perſönlich geſchrieben. Ich habe ſeine Schrift natürlich ſogleich erkannt. Bitte.“ Zögernd nimmt Helbing das Schreiben. Zögernd tut er das, was man von ihm erwartet. Er öffnet es und lieſt ſeinen Inhalt vor: „Liebe Dina! Diesmal ſchreibe ich Dir ſchon ſelbſt. Das ſagt Dir ohne beſondere Worte alles. Leider will Fechner mich trotzdem nicht auf der Stelle entlaſſen, wie ich ge⸗ münſcht und erhofft habe. Seine Gründe, noch weitere Beobachtung, noch weitere Schonung und ſo weiter, können. ebenſowenig überzeugen, wie ſich meine wachſende Ungeduld zügeln läßt. Und länger als dieſe Woche laſſe ich mich keinesfalls zurückhalten; denn ich fühle mich vollkommen geheilt und geſund. Tag und Stunde meiner Ankunft erfährſt Du tele⸗ . Grüße an Dich, meinen alten Franz und as liebe Fräulein Waldner! Dein Bernd.“ „Ich habe Fechner von dem Unglücksfall Mitteilung gemacht und ihn gebeten, Doktor Rainer ſo lange zurück⸗ uhalten, bis auch er entſprechend verſtändigt werden ann,“ erklärt Ilſe Waldner. 8 und überall beweiſen Sie Umſicht,“ ſagt Helbing. Gödicke räuſpert ſich: „Dürfte ich die Herrſchaften bitten, raſcheſt das Not⸗ wendige zu veranlaſſen, um die Rückkehr des Chefs nach Tunlichkeit zu beſchleunigen. Die Anweſenheit des Herrn Doktor in der Kanzlei iſt dringend nötig. Nicht nur zur Fortführung der ſehr wichtigen Cauſen, welche Frau Doktor bearbeitet hat, ſondern auch weil Referen⸗ dar Burkhardt fehlt. „Wieſo fehlt der?“ fällt ſcharf Helbings Frage. „Iſt krank.“ „Was hat er denn?“ Gödicke zuckt bedauernd die Achſeln. „Kann ich nicht 77 5 ſagen. Art Nervenzuſammen⸗ bruch. War jedenfalls ſchon lange mit den Nerven völlig abgewirtſchaftet; denn als er am Montagmorgen in der Kanzlei hörte, daß die Chefin verunglückt ſei, iſt er in Ohnmacht gefallen, wie ein hyſteriſches Frauenzimmer. Na, und ſeither iſt er eben krank.“ 5 „Sicherlich überarbeitet,“ meint Ilſe Waldner vor⸗ f ig. „Das mal beſtimmt. Hat noch keine Stunde Urlaub genommen ſeit ſeinem Eintritt vor zweieinhalb Jah⸗ ren. „m..“ Helbing geht ruhelos im Zimmer auf und ab.„Na, es iſt gut, Herr Gödicke. Und wir halten uns alſo weiter gegenſeitig auf dem laufenden.“ „Sehr wohl, Herr Helbing. Empfehle mich.“ Der Bürovorſteher geht mit einer Verbeugung. Ne den Zurückbleibenden breitet ſich Schweigen aus. elbing ſetzt ſeine Wanderung durch das Zimmer fort. Alſe Waldner bleibt ruhig auf dem niedrigen Armſeſſel am Kamin ſitzen, dem Platz, den ſie die ganze Zeit über innegehabt hat. Dann wirft ſie in die Stille die Frage: „Wann fahren Sie?“ „Wohin ſoll ich denn fahren?“ „Nach Hamburg, natürlich.“ „Iſt das wirklich ſo natürlich?“ a.“ arum muß gerade ich... lächerlich... Er lacht wirklich, wenn man den kranken, wehen Laut Lachen nennen kann. „Wer ſollte dieſe Miſſion denn ſonſt übernehmen?“ hält ihm die Frau mit entwaffnender Ruhe entgegen. Er erwidert zunächſt nichts. Bleibt vor dem Fenſter ſtehen, indes ſeine Hände ſich im Rücken verkrampfen. Dann ſpricht er. Begiunt mit Bitterkeit und ſteigert ſich in e Erregung: „Jawohl... in mir iſt der Typus„Freund“ in Rein⸗ kultur verkörpert. Bin dazu geboren, von der Natur auserſehen, vom Schickſal beſtimmt, immer und überall „der Freund“ zu ſein; der Vertraute der treue Kame- rad, der gute Inkel. Ich will ja gar nichts gegen dieſe Tatſache an ſich ſagen. Sie trägt beſtimmt Beglücken⸗ des in ſich. Ich werde nur zum Ankläger ihrer Aus⸗ ſchließlichkeit, die— grauſam iſt...! Ich weiß nicht, ob Sie das verſtehen können?!“ „Warum jollte ich nicht. Ich kann Ihrer Lage und Verfaſſung ſogar noch weit mehr entgegenbrin en, als gerade nur knappes Verſtändnis. Bedenken Sie doch einmal in aller Ruhe und Objektivität: bin ich nicht das Gegenſtück ſenes Typus„Freund“ den Sie eben ge⸗ ſchildert haben, das Gegenſtück, ins weibliche abge⸗ wandelt? Freundin, Vertraute, treue Kameradin, gute Tante Nie war ich etwas anderes zeit meines Lebens. das damit begann, daß ich in früheſter Jugend ſchon die Aelteſte meiner mutterloſen Geſchwiſter war. Und ſo iſt es im Grunde geblieben bis zur Stunde. Und ich fühle dankbar und beglückt die Befriedigung über ein erfülltes Leben.“ elbings anfängliche Betroffenheit weicht raſchen, leidenſchaftlichen Worten: „Sie ſind dieſer Typus in ſeiner edelſten Vollendung. Ich bin freilich ein elender Stümper, ein Narr, ein...“ „Halt! Nicht übers Ziel ſchießen, lieber, junger 4 Dafür aber ſich raten laſſen. Lernen Sie, in⸗ em ſie Ibren Schmerz bezwingen, ſich ſelbſt meiſtern. Sie müſſen Ihrem Weh energiſch zu Leibe rücken, an⸗ ſtatt es tränenreich* beklagen. Härten Sie ſich ſeeliſch ab und veraeſſen Sie dabei nicht. Ahre Blicke von den Betrachtung des eigenen Ichs loszureißen und ſie auf IAbre Mitmenſchen und Schickſalsgefährten zu richten. Die Erweiterung des ſeeliſchen Horizonts iſt ebenſo wichtig, wie die des geiſtigen. Wenn Sie das tun, er⸗ weiſen Sie ſich ſelbſt den beſten Dienſt: denn nur diefer Weg führt zu jener Warte des Lebens die den richtigen Ein- und Ausblick in die Welt gewährt, ſo daß man Herr wird fiber ſein Geſchick.“ Minuten vergehen, benor Helbing auf dieſe auf⸗ rſtttelnde Mahnung ſelbſtloſer Freundſchaft die Ant⸗ wort gibt: zacch nehme morgen den erſten Zug... und heute gehe ich noch ins Büro...“ e Da kann ich mich mal wieder nach Helma um⸗ ſehen f „Ach, das Kind, dem ich Egoiſt Sie ſo völlig entzogen habe, habe ich auch ganz und gar vergeſſen. Was mag die Kleine bloß getrieben haben?!“ „Seien Sie unbeſorgt. Die iſt ein Prachtkerl, ein warmblütiges Menſchenkind mit Herz und Kayf am rechten Fleck.“ Dabei denkt Alſe Waldner an Helmas innige Teilnahme an dem Unalück und an die taktvoll⸗ Art, mit der ſie ſich ſeither im Hintergrund hält. Ilſe Waldner tennt„ihr Kind“ genau und beurteilt 70 auch richtig des Mädchens Verhalten in dieſen agen. Aber ſte weiß nicht, daß ein gut Teil von Helmas in⸗ ſichgekehrter Nachdenklichkeit noch ſeinen beſonderen Grund hat. Während ſie pflichtſchuldigſt die Nationalgalerie be⸗ ſucht. ſchieben ſich zwiſchen das Auge und die großen Gemälde berühmter alter Meiſter kleine Erinnerungs- bilder jüngſter Wirklichkeit. Statt Feuerbachs„Muſizierender Engel“ ſieht ſie ſich ſelbſt und Burkhardt im Park von Sansſouci. Durch Menzels„Flötenkonzert“ hindurch esblickt ſie den Tiſch im ſchwediſchen Pavillon, daran ſie mit Burkhardt ge⸗ tafelt hat. Nichts hat ſie ſeither von ihm gehört. Das war wohl zunächſt auch gar nicht anders zu erwarten nach dem unmittelbar auf ihr letztes Beiſammenſein folgenden tragiſchen Ende Blandine Rainers, dieſer wunder⸗ vollen Frau. Genau ſo, wie ſie Helbings Trauer reſpektiert und Tante Ilſes Kummer achtet, hat ſie auch Burkhardts Zurückhaltung begriffen. Bis zu einem gewiſſen Grad. Bis zu einer gewiſſen Grenze. Zwei age hindurch, drei, vier... bis heute. Da hat ſie geſpürt, daß ſie wartet. Da hat ſie er⸗ kannt, daß Warten zur Folter werden kann. Und kurz entſchloſſen hat ſie in der Rainerkanzlei angerufen. Der unerwartete Beſcheid hat ſie erſchreckt. Krank! Die näheren Umſtände dieſer plötzlichen Erkrankung geben ihr zu denken. Nervenzuſammenbruch eines gänzlich Geſunden!? Schwere Ohnmacht bei der Nach⸗ richt von Blandine Rainers plötzlichem Tod?! Die einfache Lesart, die ſich bei oberflächlicher Be⸗ Reben mit ſolcher Selbſtverſtändlichkeit ergibt: Ueberarbeitung und Nervenzerrüttung infolge jahre⸗ langer angeſtrengter, urlaubsloſer Tätigkeit, dazu das jähe Erſchrecken über die Unglücksbotſchaft, gleichſam der Tropfen, der das Faß zum Ueberlaufen brachte, will ihr nicht einleuchten. Ihr Partner vom Sonnabend iſt beſtimmt kein Menſch mit ſchwer überreizten Nerven geweſen, deren übermäßige Anſpannung beim erſtbeſten Anlaß unbe⸗ dingt ſo ſchlimm nachgeben mußte. Das ſeeliſche Gleich⸗ gewicht ihres Kameraden Hart war ſicher nicht ſo labil eweſen, um von einem heftigen Schreck derart er— chüttert werden zu können. Nur etwas, das ihn bis ins Mark traf, hat ihn ſo niedergeworfen... So kommt Helma Valckenaar Heinz Burkhardts Herzensgeheimnis auf die Spur.. Ein verſonnener Ausdruck tritt in ihre Augen; et⸗ was wie ein Suchen und Taſten. Allmählich verdunkelt ſich das helle Blau dieſer Lichter, und ein feuchter Schimmer breitet ſich darüber. Aber tapfer unterdrückt ſie die Tränen.„Will“ hat er ſie genannt. das Mädchen mit dem ſtarken, geſunden, feſten Willen. Sie will dieſen Namen verdienen. Für ſich und um ſeinetwillen. Er ſoll daran geſunden. Soll ſtark und feſt— überwinden. Schöne. wunderſchöne Blandine! Du biſt ein Schat⸗ ten geworden. Aber nicht als Geſpenſt ſollſt du er⸗ ſcheinen, ſondern als liebe, wehmutsvolle Erinne⸗ rung. 1 12* Und wieder iſt es Sonnabend. Und wieder eine linde Juninacht. Aus den Rabatten des terraſſen⸗ förmig zu Waſſer abſteigenden Gartens der Fechner⸗ klinik duftet es ſchwül und ſüß⸗ſommerlich. In den tiefen Korbſeſſeln einer Klematislaube ſitzen Helbing und Bernd Rainer einander gegenüber. Stumm und im ſich verſunken, indem in ihnen die Bot⸗ 79 nachklingt, die am Morgen dieſes Tages der eine em andern gebracht und die dieſem Wieberſehen der Freude ihren düſtern Stempel aufgedrückt hat. „Arme, kleine Dina,“ ſagt Bernd leiſe. „Widerſinn eines grauſamen Geſchicks,“ flüſtert Hel⸗ bing zwiſchen den Zähnen. Dann ſchweigen ſie wieder. Atmen nur hörbar die warme Luft dieſer ſtillen Nacht. Schwarz und unbewegt liegt das Waſſer; kaum zu erkennen. Nur die dunklen Umriſſe der verankerten Boote ſchaukeln leiſe gluckſend ſchattenhaft darüber. 1 Eine halbe Stunde vor der 1 en Ankunft des Münchner A ſteigt Helma die Treppen zur 2 des Anhalter Bahnhofs hinauf mit weichen Knien ſtarkem Herzklopfen. einem Elendsgefühl in der Magengrube und einem fatalen Flimmern vor den Augen. In einem Zuſtand, der ganz verteufelt dem der Seekrankheit gleicht, einem Uebel, dem ſte bisher erfolgreich widerſtanden hat; ſelbſt beim höchſten Wellengang und Windſtärke neun, damals in der Biskava. als es ſonſt kaum noch einen zweiten Paſſa⸗ Urnederrechtsschutz verg f fafma Pafler — Oskar Meister— Werdan ter auf der„Regina“ gegeben hatte, der nicht ſtöynend em Meeresgott geopfert hätte. Und heute macht ſie beinahe ſchlapp. Energiſch ruft ſie ſich ſelbſt zur Ord⸗ nung. Oberſt Valckengars Einzige muß jetzt mit An⸗ ſtand die Suppe auslöffeln, die ſie ſich eingerührt hat. Dieſes iſt die Suppe: 1 Vorgeſtern hat ſie zuerſt die Nummer Bismarck 9085 angerufen, die man ihr in der Rainerkanzlei bereit⸗ willig als jene der Frau Geheimrat Sperl, Sybel⸗ ſtraße 20, angegeben hatte, bei der Referendar Burk⸗ hardt zur Untermiete wohne. Die Schwatzhaftigkeſt des Hausmädchens, die in Abweſenheit der zur Zeit verreiſten Frau Geheimrat keine Grenzen kannte, hatte ihr wortreich geſchildert, zu welch ſchrecklichem Tyran⸗ nen ſich— ſozuſagen über Nacht— der bisher ſo ideale Untermieter gewandelt habe; vom vergangenen Mon⸗ tag an, als er verſtört, leichenblaß, ja beinahe wie ein Frrer, wenn nicht vielleicht wie ein Trunkener ſchon am frithen Vormittag aus dem Büro heimgekehrt ſei. Seither habe er kaum das Bett verlaſſen, geſchweige denn das Zimmer, welches ſie, die Ordnungsliebe und Reinlichkeit in Perſon, daher kaum habe ſäubern können. Herr Burkhardt eſſe kaum, ſtöhne vor ſich hin, verbiete aber energiſch, um nicht zu ſagen grob, jegliche Frage, Teilnahme, Ratſchläge, oder gar Hinzuziehung eines Arztes. Er wolle niemanden ſehen, laſſe ſeine Poſt ungeöffnet liegen, gehe natürlich auch nicht ans Telephon, kurzum, es ſei entſetzlich. In einer Atem- pauſe, die das Mädchen doch einmal machen mußte, hat Helma die Bitte ansgeſprochen, Herrn Burkhardt zu beſtellen, daß Will ihm gerne„anten Tag“ ſagen möchte. Das Mädchen verſicherte, der Dame mit Ver⸗ ganügen den Gefallen zu tun, obzwar ſie für dieſe Stö⸗ rung ſicher nur eine neue Grobheit des Herrn ein⸗ heimſen werde, ohne das mindeſte zu erreichen. Und tatſächlich hat Burkhardt ihr einfach ſagen laſſen, er ſei krank und bedaure.. Helma iſt darauf ſehr nachdenklich geworden. Da aber ihrem Temperament Handeln mehr lieat als Grübeln, hat ſie ſich durch Einſichtnahme in das Münch⸗ ner Adreßbuch die Anſchrift des Gerichtspräſidenten Burkhardt verſchafft und dieſem kurz entſchloſſen ge⸗ ſchrieben: er möge ſich doch einmal nach ſeinem Sohn umſehen, fedoch ohne dieſem zu verraten, daß ſie— Helma Valckenaar— ihn darauf aufmerkſam mache. Referendar befinde ſich in einer ſchweren Nervenkriſe, die durch eine ſtarke ſeeliſche Erſchütterung hervorge⸗ rufen worden ſei. Er ſchlieſſe ſich in einer Weiſe von allen Menſchen ab. die es ihr, obgleich ſie wohl ſein guter Kamerad ſei, unmöglich mache, ihm ſelbſt gut zu⸗ zureden und zu verſuchen, ihn aus dieſer gefährlichen Stimmung herauszureißen. Sie halte es aber für ge⸗ boten. daß der Vater nun ſeinen Einfluß geltend mache, bevor ſein— ſonſt beſtimmt ehr ſtarknerviger— Sohn ſich heillos in ein Wahngebilde verrenne. Der Herr Gerichtspräſident wolle der Lage der Dinge ſein menſchliches Verſtändnis entgegenbringen und ver⸗ eihen, daß ſie, eine Fremde, ſich derart einmiſche. Baſſivität ſei aber nun einmal nicht ihre Sache Am nächſten Morgen war die kelep oniſche Vor⸗ anmeldung eines Ferngeſpräches aus München zu 12 Uhr mittags für Fäulein Valckenaar in der Penſion Splendid“ erfolgt. Zum Glück war Tante Ilſe bei Onkel Frans geweſen. Helma wäre ſonſt zum erſten⸗ mal in ihrem Leben in die Lage gekommen, ihrer ge⸗ liebten Erzieherin eine einfache Sache nicht einfach er⸗ klären zu können. Genau ſo, wie ſie zum erſtenmal ein Geheimnis hat, indem ſie den Anruf von Burk⸗ hardts Vater und alles, was ſich daraus ergab, ver⸗ ſchweigt. Der alte Herr war ſehr lieb geweſen am Telephon, atte ihr herzlichſt gedankt für ihr kluges, energiſches Eingreifen und ſein Kommen für den nächſten Tag in Ausſicht. „„„aber Ihr Sohn darf nicht wiſſen, daß Sie. das heißt, daß ich... ich meine nämlich, daß von mir aus...“ hat Helma ſtotternd eingeworfen. „Keine Angſt, liebes Fräulein, Ich komme offiziell, um einem ſehr interefſanten Vortrag von Staats⸗ anwalt Haydt im Juriſtenverein beizuwohnen und werde meinen Sohn ganz harmlos überraſchen. Wenn Sie aber die große Freundlichkeit haben wollten, mich beim Zuge zu erwarten, um mir Gelegenheit zu geben, vorher noch Einzelheiten zu erfahren, die meinem Ver⸗ halten Richtſchnur ſein ſollen, wäre ich Ihnen ganz außerordentlich dankbar.“ Ich ſtehe Ihnen gern zur Verfügung, Herr Gerichts ⸗ präſident.“ „Das iſt ſehr lteb von Ihnen... mein Zug kommt um elf Uhr vormittags am Anhalter Bahnhof an.“ „Fa, aber wie werden Sie mich denn unter den Leuten dort herausfinden? Sie wiſſen ja gar nicht wie ich ausſehe.“ „Unbeſorgt. Ich erkenne Sie ſofort. dich habe doch Ahren Brief. Und Sie ſind, wie dieſer Brief iſt. Das zeigt ſich auch äußerlich. Oder zweifeln Sie an meiner i Menſchenkenntnis?“ einn -Na alſo. Aber, bitte, erwarten Sie mich hinter der Sperre und nicht im Auf und Ab des Bahnſteigge⸗ dränges.“ „Gerne.. und ich werde ſedenfalls einen ſand⸗ ſarbenen Mantel anhaben; dazu eine paſſende Kappe aufſetzen..“ So gekleidet ſteht ſie ſa nun auch hier, die Hände in den Taſchen, und will ſich Forſchheit einflößen. Sie bringt es aber nur zum Aerger über ihre Torheit, ſich überflüſſigerweiſe zum Tragen dieſes Mantels verur⸗ teilt zu haben, den ſie mit einemmal ſchrecklich unkleid⸗ ſam findet. Es hat nur noch gefehlt, daß ich als Erkennungs⸗ eſchen eine Roſe im Knopfloch vorgeſchlagen hätte, öhnt ſte ſich ſelbſt. Habe mich wie eine erzblöde Pute N und werde mich wohl auch weiter ſo be⸗ ragen. Während dieſes ſtillen Monologs hat ſie die Bahn⸗ hofsuhr etwas aus den Augen gelaſſen, die dieſen Um⸗ ſtand dazu benützt. ihre Zeiger raſcher vorwärts zu treiben als ſie es unter den beobachtenden Blicken bis⸗ her getan batte. (Fortſetzung folgt.) Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Pernheim N S.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stod . e 8 2 75 l Kitler Jugend Der geſamte Dienſt der fort um 8 Uhr, nicht um bekannten Tagen. * J beginnt ab ſo⸗ 30 Uhr, an den Der Gefolgſchaftsfügrer. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! N Dienſtplan Schar 1, 5 und 6: Antreten Mittwoch, 8.30 Uhr im„Ratskeller“ mit Turaſchuhen. Schar 2, 3 und 4: Antreten Freitag 8.30 Uhr im„Ratskeller“ mit Turnſchuhen. aa Montag abend pünktlich 8.30 Uhr Fü e en er mit Beitragsabrech⸗ Dienſtſtelle, Bürſtädterſtraße. nung in der Die Gruppenführerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 28. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Siege oder Niederlagen: immer gilt es neu zu wagen Gdßenwalin Wenn vor etwa fünf, ſechs Jahren der Ar⸗ beiter Heidkamp, zugleich Familienvater von drei Kindern, am Frühſtückstiſch geäußert hät⸗ te, daß er ſich demnächſt auch einen Wagen an⸗ ſchaffen will, wäre er wohl in dieſem Augen⸗ blick von ſeinen Arbeitskameraden kaum ernſt genommen worden, vor allem dann, wenn er noch beſtätigt hätte, weder in der Lotterie ge⸗ wonnen, noch etwas geerbt zu haben. Je nach Temperament der Anweſenden hätte man ihn als„total verrückt“, als„Angeber“, als „Schwindler“ oder als„Größenwahnſinnigen“ bezeichnet. Erſtens einmal„die Moneten“ und zweitens mal„der Herr Arbeiter im Auto!“ Wir ſchreiben jetzt das Jahr 1938. Knapp fünfeinhalb Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem die nationalſozialiſtiſche Bewegung die Macht übernahm. Manches iſt in der Zeit möglich und ſelbſtverſtaͤndlich geworden, was man vor⸗ her als unmöglich bezeichnet hat. Nun iſt auch die ſtille Sehnſucht des deutſchen Arbei⸗ ters, ein Auto zu beſitzen, in Erfüllung ge⸗ gangen. Der Arbeiter Heidkamp wird nicht mehr als„größenwahnſinnig“ bezeichnet, wenn er davon ſpricht, ſich von ſeinem regelmäßigen Wochenlohn ein Auto anzuſchaffen. Im Ge⸗ genteil, er wird am Frühſtückstiſch heute Zu⸗ ſtimmung unter den Arbeitskameraden finden, die ſich ebenfalls mit dieſem Gedanken tragen. Es mag in manchem Augenblick noch fremd und unglaublich erſcheinen, daß mau für eine Wochenrate von 5 RM. ein Auto kaufen kann, und doch iſt es Wirklichkeit. Ab ſofort hat jeder ſchaffende Deutſche die Möglichkeit, ſich darch regelmäßiges Sparen ein Volksauto ſür den niedrigen Preis von 900 RM. zu ſichern. Da⸗ bei erhalt er für dieſen Betrag nicht chva ein zerbrechliches Spielzeug oder einen Wagen, der „für Arbeiter gerade gut genug“ ſt, ſondern ein Auto, hinter deſſen Leiſtungsfähigkeit ſich mancher Wagen verſtecken kann, der heute noch unerſchwinglich für den deutſchen Arbeiter iſt. Der Wagen entwickelt eine Geſchwindigkeit von 100 Kilometer; er hat Platz für eine Familie mit drei, vier Kindern. Die Möglichkeit, den Wagen auch auf Bergſtraßen zu benutzen, ſchließlich ſogar noch einen Radidapparat im Wagen zu haben, zeigt den hohen Gebrauchs⸗ wert des deutſchen Volkswagens. Wenn jetzt der Arbeiter Heidkamp nicht nur davon ſpricht, ſondern in abſehbarer Zeit tat⸗ ſächlich ſonntags mit ſeiner Familie in ſei⸗ nem Auto ſpazierenfährt,* er nicht mehr „größenwahnſinnig“. Auch du biſt es nicht, wenn du jetzt mit dem Sparen beginnſt und es dem Arbeiter Heidkamp nachmachſt Verminderte Tilgung für kinder⸗ reiche Neubauer nu. In Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter hat ſich der Reichsernährungsminiſter damit eiaverſtan⸗ den erklärt, daß die Einrichtungsdarlehen an kinderreiche Neubauern, alſo an Neubauern mit vier oder mehr Kindern, allgemein ſtatt mit 4 v. H. nur mit 2 v. H. getilgt zu wer⸗ den brauchen. Auch bei anderen als bei kin⸗ derreichen Neubauern kann in beſonderen Fäl⸗ len ein niedriger Tilgungsſatz gewährt wer⸗ den. Ende Auguſt— und was iſt im Garten zu tun? Man ſät Winterſalat, Feldſalat, Spinat, Herbſtrüben. Auch erfolgt nun die Neuanlage von Erdbeeren und die Beerenſträucher können jetzt vermehrt werden. Desgleichen erfolgt jetzt der Sommerſchnitt an Steinſpalierobſt. Nun kann man auch abge⸗ erntete Himbeeren abſchneiden, dieſelben ma⸗ chen neuen Platz. Sind ſolche gekommen, dann gut auslichten. Wichtiger Finweis! An alle 1910 geborenen Wehrpflichtigen und ehemals aktiven Offiziere, Wehrmachtsbeam⸗ ten im Offiziersrang richtet ſich eine in heutiger Ausgabe erlaſſene Bekanntmachung der Ortspolizeibehörde. Wir empfehlen all denen, die es angeht, die aus⸗ führlichen amtlichen Verlautbarungen zu be⸗ achten und die Einhaltung der Meldezeiten zu befolgen. Wer der Meldepflicht nicht nach⸗ kommt, hat Strafe zu gewärtigen. * Wieder ein Verkehrsunfall Beim Abbiegen von der Straße: Richtung anzeigen! Am Samstag gegen 17.30 Uhr ereignete ſich an der Ecke Bürſtädter⸗Bertholdus Pfen⸗ ninghſtraße ein Verkehrsunfall, wobei eine Frau gefährlich verletzt wurde. Ein Motorrad⸗ fahrer, der aus der Richtung Siedlung kam, f eine Radfahrerin von hinten an, wobei le Frau vom Fahrrad geſchleudert wurde. Die Verletzte war vor dem Motorradfahrer herge⸗ —.— und bog, gerade als ſie der Motorrad⸗ ahrer überholen wollte, in die Bertholdus⸗ Pfenninghſtraße ein, ohne jedoch eine Fahrt⸗ richtung anzugeben. Beim Zuſammeuprall wurde die Frau 9 Meter weit mitgeſchleppt und mußte auf Grund der erlittenen Verlet⸗ zungen in das hieſige Krankenhaus gebracht werden, wo ein Bruch des rechten Arms und Hautabſchürfungen an Arm und Bein feſtge⸗ — wurde. Der Kraftradfahrer und ſeine auf em Sozius ſitzende Tochter erlitten außer Hautabſchürfungen glücklicherweiſe keine Ver⸗ letzungen. Am Kraftrad wurde die Beleuch⸗ tungsanlage ſtark beſchädigt. Goldene Hochzeit. Am geſtrigen Tage begingen die Eheleute Jakob Hoock 6. und Maria geb. Kempf, Saarſtraße, im Kreiſe von Kindern und Enkeln das ſchöne Feſt der 2 Hochzeit. Dem Jubelpaar nachlräg⸗ ich herzlichſte Glückwünſche. Mögen b noch recht lange zuſammen in Friede und Liebe leben. Ehrentafel des Alters 70 Jahre alt. Am 24. Auguſt begeht Frau Magdalena Burkert geb. Neff, Alexanderſtraße 5, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 70. Geburtstag. Wir wünſchen der Jubilarin alles Gute für ihren Lebeus⸗ abend. g Leiſtungsſtufen in den Schulen Der Reichserziehungsminiſter hat die Beur⸗ teilung der Schulleiſtungen neu geregelt und einheitliche Leiſtungsſtufen eingeführt. Da die bisher gültige vierteilige Staffel(ſehr gut, gut, genügend, nicht genügend) für eine zuver⸗ läſſige Beurteilung mitunter keine liche Grundlage bot, wird unter Aufhebung der bis⸗ herigen Vorſchriften künftig an allen Schulen nach ſechs Leiſtungsſtufen unterſchieden: Stufe 1: ſehr gat(weit über zut hinausge⸗ hend); Stufe 2: gut(weſentlich über dem urchſchnitt ſtehend), Stufe 3: befriedigend (vollwertige Normalleiſtungen ohne ECin⸗ ſchränkung), Stufe 4: ausreichend(ausrei⸗ chende Leiſtungen, wenn auch nicht ohne Schwächen, Stufe 5: mangelhaft(nicht aus⸗ reichende Leiſtungen, jedoch bei Vorhanoenſein weſentlicher Grundlagen mit der Möglichkeit eines baldigen Ausgleiches), Stufe 6: unge⸗ nügend(völlig unzureichende Leiſtungen, ohne ſichere Grundlagen, Ausgleich nur ſchwer und erſt nach längerer Zeit möglich). Zwiſchen⸗ ſtufen ſind nicht ſtatthaft. Für die Geſamt⸗ beurteilung in den Prüfungszeugniſſen gelten die Leiſtungsſtufen„mit Auszeichnung beſtan⸗ den“,„gut beſtanden“,„befriedigend beſtan⸗ den“,„beſtanden“ und„nicht beſtanden“. Eine ernſte Mahnung Jüdiſche Makleraufträge zurückziehen! Den Juden iſt zwar die Tätigkeit als Grundſtücksmakler und Hypothekenmakler un- terſagt. Sie verſuchen aber ſelbſt noch hier⸗ aus Kapital zu ſchlagen. Jüdiſche Makler bie⸗ ten neuerdings ihren ſogenannten„Fundus an Aufträgen dritten ariſchen Maklern ge⸗ gen Barzahlung an, um ſich bei Zuſtande⸗ kommen der Vermittlungen zu beteiligen. Das Amt„Haus und Heim“ in der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront warnt die Makler ausdrück⸗ lich, ſich auf ſolche Geſchäfte mit den Juden einzulaſſen. Eine Verabredung über eine Ge⸗ winnbeteiligung des jüdiſchen Maklers falls das Geſchäft zum Abſchluß gelangt, wird als Tarnungsverſuch ausgelegt. Der Kauf des Maklerauftrages gibt keine Sicherheit, daß der Auftraggeber mit der Tätigkeit des über⸗ nehmenden Maklers einverſtanden iſt. Der übernehmende Makler kann alſo durch Annul⸗ lierung des Auftrages erheblichen Schaden erleiden. Dieſer verſuchte ſchwunghafte Handel mit ſolchen Aufträgen iſt nur dadurch zu ner⸗ hindern, daß die Auftraggeber ihre an jüdiſche Makler vergebenen Aufträge ſofort zu⸗ rückzuziehen, was im Intereſſe einer 1 beren Abwicklung der Maklerentjudung unbe- dingt erwartet werden muß. Frankjurt riiftet jür die Deutjchen Jugendmeiſterjchaften Frankfurt a. M. Die Gauhauptſtadi ſteht in den nächſten acht Tagen im Zeichen der Deutſchen Jugendmeiſterſchaften 1938. Mährend der Vorbereitungen zu dieſer größ⸗ ten ſportlichen 5J⸗Veranſtaltung des Jahres gab der Chef des Amts für Leibesübungen det Reichsjugendführung, Obergebietsfüh⸗ ret Dr. Schlünder, der mit der Durch⸗ führung der Wettkämpfe beauftragt iſt, am Mittwoch in Frankfurt einen Ueberblick über die Meiſterſchaften und über das Pro⸗ gramm der Leibeserziehung in der HJ im allgemeinen. Da im Mittelpunkt aller Lei⸗ beserziehung das Streben nach der Leiſtung ſteht, kommt den Deutſchen Jugendmeiſter⸗ ſchaften ganz beſondere Bedeutung zu. In Frankfurt werden die beſten Jungen und Mädel aus dem ganzen Reich in den leichtathletiſchen Wettkämpfen, im Schwim⸗ men, Rollſchuhlaufen, Tennis und im Füh⸗ rerzehnkampf, und die beſten Mannſchaften der 53 im Fußball, Handball und Hockey um den Meiſtertitel kämpfen. Das Pro⸗ ramm der erſten Deutſchen Jugendmeiſter⸗ ſchaften im Vorjahr, die im Rahmen des Reichsparteitags in Nürnberg entſchieden wurden, iſt diesmal weſentlich erweitert worden. Zu den Reichswettkämpfen ſind nur die Steger und Siegerinnen der Gebiets⸗ und Obergauſportfeſte zugelaſſen; dazu kommen noch eine beſchränkte Anzahl der beſten zweiten und dritten Sieger, die vom Amt für Leibesübungen der Reichsfu⸗ gendführer enge wurden. Zu den End⸗ ſpielen im Fußball, Handball und Hockey treten jeweils die beſten acht Mannſchaften an, die in den Bezirksausſcheidungen am Sonntag aus 27 Gebietsmeiſterſchaften er⸗ mittelt werden. Im Rollſchuhlaufen wird nicht nur die beſte deutſche Jngendklaſſe, ſondern überhaupt die deutſche Spitzenklaſſe am Start ſein; denn Deutſchlands beſte Roll⸗ ſchuhläufer und Rollſchuhläuferinnen ſind Angehörige der HJ bzw. des BDM. Für die leichtathletiſchen Wettkämp⸗ ße ſind bei den Gebietsſporttreffen der 58 ein halbes Dutzend Läufer ermittelt worden, die die 100 m in weniger als 11 Sekunden ſchaffen. Die beſte Zeit hält der Hanauer Huth in 10,7 Sekunden. Erwähnenswert ſſt ferner Sieder, Nürtingen(Gebiet Württemberg), der die Keule 85,70 m warf, und Bongen vom Gebiet Ruhr⸗Niederrhein, der mit der neuen 6,25 kg ſchweren Kugel ſchon mehrere Male die 15⸗m⸗Grenze erreich⸗ te. In Frankfurt werden alſo ausgezeichnete Leiſtungen zu ſehen ſein. N Mit beſonderem Intereſſe erwartet man die Meiſterſchaftswettkämpfe im Schwim⸗ men. Die Leiſtungen der beſten deutſchen Jugendſchwimmer berechtigen ja zu den ſchönſten Hoffnungen, auch die Schmimmer⸗ innen des BdM. ſtellen beſte deutſche Klaſſe dar. 25 Kunſtſpringen der H. und des Boe. und im Waſſerball der 5 J. wird es ſpannende Meiſterſchaftskämpfe geben. Die ſchwerſte Prüfung im Frankfur⸗ ker Meiſterſchaftsprogramm wird der Füh⸗ rerzehnkampf ſein, an dem die 60 beſten Führer der Stufe A(1832 Jahre) und die 30 beſten Führer der Klaſſe B (über 32 Jahre) teilnehmen. Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger und Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs haben bereits zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß Frankfurt ſich freut, daß die größte Sportveranſtaltung der Hitler⸗Ju⸗ gend in ihren Mauern ſtattfindet. Die 2000 Wettkämpfer und Wettkämpferinnen wer⸗ den in Privatquartieren untergebracht. Meiſleryrüjung ober Aufgabe der Selbſtänbigkeit Seit dem 24. Januar 1935 gilt als Grund⸗ ſatz, daß nur der ein Handwerk ſelbſtändig ausüben darf, der die Meiſterprüfung beſtan⸗ den hat oder die Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen beſitzt. Bei den verantwortlichen Stellen war man ſich klar darüber, daß ſolche Beſtimmung tiefgehende Veränderungen gegen⸗ über der bisherigen ſchrankenloſen Gewerbe⸗ freiheit hervorrufen mußte, wenn man von wenigen Ausnahmen(Schornſteinfeger, Huf⸗ beſchlagſchmiede) abſieht. Und weil man ſich klar darüber war, wurden entſprechende Ueber⸗ gangsbeſtimmungen eingebaut. ö Zunächſt blieben alle ſelbſtändigen Hand⸗ werker gewerbeberechtigt; ihre Eintragung in die Handwerksrolle konnte nachgeholt werden. Dante nahm man auf das Lebensalter der Selbſtändigen Rückſicht. Wer vor 1900 gebo⸗ ren wurde, kann vorbehaltlos ſelbſtändig blei⸗ ben. Das gleiche gilt von denen, die 1900 oder ſpäter geboren und ſchon vor 1932 in die Handwerksrolle eingetragen wurden, und nur die hiernach verbleibenden wenigen ſelb⸗ ſtändigen Handwerker müſſen den Befähi⸗ gungsnachweis durch die Meiſterprüfung nach⸗ träglich erbringen, wenn ſie ihre Selbſtändig⸗ keit beibehalten wollen. Für dieſe Entſchei⸗ dung wurden den Betroffenen eine Friſt von fünf Jahren gegeben— wahrlich eine Zeit⸗ ſpanne, ſo meint die„Handwerks⸗Zeitung“, die dem Gegenſtand der Entſcheidung angemeſ⸗ ſen iſt und die auch dem Schwerentſchließenden nicht zu kurz erſcheinen kann. g ie ſieht es nun aber heute aus? Gewiß, viele haben die Meiſterprüfung bereits nach⸗ geholt, viele bereiten ſch ernſtlich auf die Prüfung vor und haben ſich zur Prüfung an⸗ gemeldet, andere haben erklärt, daß ſie nach dem 31. Dezember 1939 von der ſelbſtändigen Ausübung ihres Handwerks abſehen werden. Jahre uch aber heute— reichlich 3½ ahre nach Inkrafttreten der Beſtimmung— noch die, die trotz eindringlicher Mahnung keinerlei Entſchluß gefaßt haben. Wer von den Betroffenen am 81. Dezem⸗ ber 1939 nun aber die Meiſterprüfung nicht beſtanden hat, wird mit Wirkung vom 1. Ja⸗ nuar 1940 in der Handwerksrolle gelöſcht, verliert damit die Gewerbeberechtigung und macht ſich beim Verbleiben in handwerklicher Selbſtändigkeit ſtrafbar. Das halte ſich jeder vor Augen und treffe rechtzeitig ſeine Vor⸗ bereitungen entweder zur Meiſterprüfung oder ur Aufgabe, zum Verkauf oder Verpachten feines Betriebes, denn es kann ſich niemand damit entſchuldigen, daß er nichts davon ge⸗ wußt habe; alle Eingetragenen, die in Frage kommen, ſind ſchriftlich gemahnt worden. * Sprichwörter in der Zeitung In faſt allen Zeitungsbeilagen, Zeitſchrif⸗ ten ete. findet man Sprichwörter. Sprichwör⸗ der ſind meiſt Mahnworte. Das Sprichwort warnt hier, ſtachelt da an, übt dort Kritik über falſches Tun. Die Sprichwörter ſind der Spiegel der Denkart einer Nation, ſagt Her⸗ der. In den Vierteljahresheften„Lebeasblat⸗ ter“, Stuttgarter Lebensverſicherung, ſind mahnende Sprichwörter für die meuſchliche Geſundheit zu leſen und wer will nicht geſund ſein! Wer ein langes Leben will erringen, halte Maß in allen Dingen.— Bei Eſſen und Trinken ohne Ruh', ſetzt man das Leben zu. — Wer liebt ohne Luſt, trinkt ohne Durſt, ißt ohne Hunger, ſtirbt ſieben Jahre junger.— Iß was gar iſt, trink was klar iſt.— Willſt du leben lang und geſund, iß wie die Katz, trink' wie der Hund.— Es iſt kein Tierlein 0 vergeſſen— es ruht ein Stündlein auf ein Een.— Nach dem Eſſen ſollſt du ſtehen oder tauſend Schritte gehen.— Die Krankheit kommt zu Pferde geritten, und ſchleicht davon mit Schneckenſchritten.— Arbeit iſt eine gute Hausapotheke.— Arbeit erhält die Geſund⸗ heit.— Morgenſtund hat Gold im Mund.— Zeitig zu Bett gehen und zeitig auf— macht geſunden 2— Der Schlaf bei ſie⸗ ben Stund— iſt Jung und Alt geſund. —— Wechſelhaftes Wette N Die im Bereich der lebhaften über Skan⸗ dinavien hinwegziehenden Wirbeltäaͤtigkeit brachte das Wochenende auch unſerem Gebiet wieder recht unbeſtändiges Wetter mit teil⸗ weiſen gewittrigen Regenfällen. Durch einen Einbruch kalter Meeresluft gingen die Tem⸗ peraturen erheblich unter den jahreszeltlichen Durchſchnitt zurück, doch hat ſich damit gleich⸗ zeitig ein Zwiſchenhoch aufgebaut, da von England eine neue Stbrungsfront heranzieht, bei dem es vorübergehend blelben wird. ö Dienstag: Wieder Uebergang zu unbe⸗ ſtändigem Wetter mit neuen Negenfallen Bei lebhaften Südweſt⸗ und Weſtwinden mäßige Wärme. Die Ausſichten für Mittwoch: Bel Luft⸗ zufuhr aus Weſt wechſelhaftes Wetter und zu einzelnen Niederſchlägen geneigt. gen Cbele Bu Biäbe zur 8 Vaſeer den el den ſch Uer f Vewuß Bad maſtan! lett we der An fällen! etwa al gehen schuß b Menger detwert Anlage gebellt, Pien lündücc einen! mußte bäude ſupelte die Pr 10 5 0 Ober. den Gel Zwel Auf Ehtey noch 9 det Nat Lundng De f borgeſt den let und Sch debotgen de 190 1932 in den, U den felb⸗ Bekäh; tn Lache Irit vun e geit geg“, dagen Laependen aus nach⸗ uf dig ifug an- ſe nah tätigen i betden. lich 30 mung— Dahnung „Deren⸗ ung licht ſich jeher ine Vur⸗ fag oder pachten demand bon ge⸗ in Frage den. 0 elſchrſ⸗ lt, ft Geſund⸗ und. — nacht b und fund. Ehrenfriedersdorf Bunte Tagesthronk Mit dem Waſſeraulo eine Treppe hinauf Erfolg des Sturmhauptführers Trippel ſw. Darmſtadt. Der aus Groß⸗Umſtadt ſtam⸗ mende Konſtrukteur eines Landwaſſer⸗Autos oder Auto⸗Motorbootes, Sturmhauptführer Trippel hatte ſeine erſten Verſuche mit ſei⸗ nem früheren Modell eines ſchwimmen⸗ den Kraftwagens im Großen Woog, auf dem Steinbrücker Teich bei Darmſtadt, wo ein⸗ mal auch Stabschef Lutze eine Waſſerfahrt mit ihm machte, und im Altrhein angeſtellt. o er mitten im Winter dei bitterer Kälte 20, Kilometer im Waſſer zurücklegte. Dieſes frühere Modell hatte nur den Mangel, daß es zum Einfahren und Verlaſſen das Waſſers flache Ufer 1 Trippel hat inzwiſchen in der Saarpfalz ſeine Verſuche mit einem neuen Modell fortgeſetzt und überraſchende Er⸗ folge erzielt. Mit dieſem Wagen, der auf dem Lande eine Geſchwindigkeit von bis zu 120 Kilometer in der Stunde und im Waſſer eine ſolche von 20 Kilometer erreicht, iſt das Pro⸗ blem der Unabhängigkeit von den Gelände⸗ und Uferverhältniſſen gelbſt. Trippel fuhr den mit 15 Perſonen beſeßten agen eine an Affe Treppe hinauf und auf dem Waſſer des Rheins, auf dem er 48 Stunden lang le hielt das ſchwimmende Auto die gleiche elaſtungsprobe aus. Einbahnſtraßenverkehr in Weinheim. Weinheim. Am vorgeſtrigen Sonntag wurde bier der Einbahnſtraßenverkehr Inſtitutſtraße —Mittelgaſſe—Bandgaſſe— Hauptſtraße bis zum „Karlsberg“ eingeführt. Kinderwagen rollt ins Waſſer. Neckarhauſen. Ein Kinderwagen, den man etwa zwei Meter vom Neckarufer abgeſtellt hat⸗ te, rollte plötzlich in den Fluß u. das im Wa⸗ gen ſchlafende anderthalbjährige Kindchen der Eheleute Brodbeck ertrank. Ein wackerer Junge. „Bruchsal. Im nahen Oberhausen ſprang det 15 jährige Ludwig Rupp, der ſich auf dem Wege zur Feldarbeit befand. raſch entſchloſſen ins Waſſer, in dem er einen beim Baden verſinken⸗ den elftäbrigen Jungen beobachtete. Er konnte den ſchon Bewußtloſen mit großer Mühe ans Ufer ſchaffen. Der Kleine konnte wieder ins Bewußtſein gerufen werden. Mehr Hilfswerk⸗Schweine. Bad Kreuznach. Die vorbildliche Schweine⸗ maſtanlage der hieſigen NSW. ſoll nun erwei⸗ tert werden. Bisher ſchon mäſtet die NSV. in der Anlage am Kehrenberg mit den Küchenab⸗ fällen der Stadt dauernd etwa 200 Schweine, die etwa alle drei, vier Monate ſchlachtreif hinaus⸗ gehen und der NSV. einen anſehnlichen Ueber⸗ ſchuß bringen. Um die bisher überſchießenden Mengen der Futterſammlung nutzbringend zu verwerten, hat die Stadt zur Erweiterung der Anlage 27500 RM. Baukoſten zur Verfügung geſtellt. Fabritbrand in Pirmaſens. „ Pirmaſens. Samstag nacht wurde die Saar⸗ ländiſche Schuhfabrik am Rande der Stadt durch einen Brand zerſtört. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, die Nachbarge⸗ bäude zu ſchützen. Die Fabrik iſt mit den aufge⸗ ſtapelten, leicht brennbaren Materialien bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Auch Vorrä⸗ te an Fertigwaren fielen den Flammen zum Opfer. Man ſchätzt den Verluſt auf 200000 RM., den Gebäudeſchaden allein auf 9000 0RM. Zwei Vermißte des Ehrenfriedersdorfer Berg⸗ werksunglücks geborgen. Dresden, 2. Aug. Feldfund⸗Grube wurden von den noch vermißten vier Berg leuten in der Nacht zum Sonntag die Bergmänner Landmann und Seidel tot geborgen. Die Pumparbeiten werden ununterbrochen fortgeſetzt. Man rechnet damit, daß die bei⸗ den letzten vermißten Bergmänner Hennig und Schneider im Laufe der kommenden Nacht geborgen werden können. Auf der Vereinigten — Sie böten im Rundfunk. Mittwoch, den 24. Auguſt 1938 Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45. Ruf ins Land. 6.00: Prälu⸗ dium, Morgenfbruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Bäderkonzert. 9.30: Gaunachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.35: Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, ſtädt. Marktbericht. 11.45: Volk u. Wirtſchaft. 12.00: Mittags konzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.00: Zeit, Rachr. 14.10: Muſikal. Allerlei. 15.00: Bilderbuch der Woche. 15.15: Soldaten im Heeresbe⸗ richt. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitgeſchehen (u. a. Wormſer Backfiſchfeſt). 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: FFliegendes Deutſchland. 19.151 Notſignal aus der Südwand. 20.00: Zeit, Nachricht., Wetter, Grenzecho. 20.15: Abendkonzert. 21.00: Reichs⸗ ſendung: Staatsbeſuch S. D. des Ungariſchen Reichs⸗ verweſers Admiral von Horthy. Feſtkonzert. Hörbe⸗ richte vom Empfang in Berlin. 23.00: Muſik aus Wien. 24.00: Nachtkonzert. 2.00: Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, dert Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der letzten Abendngch⸗ richten. 6.90: Frühkonzert. 7.00! Nachr. 8.00: Waſſer⸗ ſtände, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30: Un⸗ exhaltungskonzert. 11.80: Volksmuſik und Bauern⸗ lolender mit Wetter. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: ett, Nachr. Wetter. 14.00: Fröhlich. Allerlet. 16.00: achmittagskonzert. 18.00: Tanzmuſik aus aller Welt. 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Imperio Argentina ſingt aus ihren neuen Filmen. 0.15:„Bremsklötze weg!“ 19.45: Georges Boulanger ſpielk. 30.00: Nach⸗ richten. 20.10: Unterhaltungskonzert. 2100: Reichs⸗ ſendungt Staatsbeſuch S. D. des ungariſchen Reichs⸗ verweſers Admiral von Horthy. Feſtkonzert. Hörbe⸗ richte vom Empfang in Berlin. 29.00: Muſik aus Wien. 24.00: Nachtkonzert. 2.00: Nachtmuſik. NS. Wer ſchon ſeit Jahren Einblick in die Vorbereitungen der jeweiligen Reichsparteitage hatte, muß immer wieder feſtſtellen, daß das gute und reibungsloſe Zuſammenarbeiten mit den Nürnberger Behörden eine der weſentlich⸗ ſten Vorausſetzungen für das vollendete Zu⸗ ſtandekommen der Großveranſtaltungen jener un pergleichlichen Feiertage der Bewegung iſt. Beſonders erfreut vermerkt man auch in dieſem Jahre den reſtloſen Einſatz der Reischspoſt, die immer wieder bemüht iſt, allen Wünſchen der verſchiedenſten Stellen gerecht zu werden. Welch eine ungeheure Arbeit aber ſo ein Reichsparteitag für die Neichsvpoſt darſtellt, geht ſchon aus den Zahlen des Jabres 1937 e die wir rückblickend kurz anführen Wollen. Die Zahl der aufgelieferten Feſtpoſtkarten betrug 4,7 Millionen Stück, während 415 000 eingegangene Brieſſendungen für Parteitagteil⸗ nehmer in den Lagern und Maſſenquartieren jeſtgeſtellt wurden. Es wurden in der Zeit vom 6. bis 14. September rund 60 000 Telegramme übermittelt, was gegenüber dem Regelverkehr eine Zunahme von 30 000 Telegrammen bedeu⸗ tet. Rund 15 000 Geſpräche je Tag mußten beim Fernſprechamt Nürnberg vermittelt werden. während im Ortsverkehr 160 000 Geſpräche je Tag während des Parteitages gezählt wurden. Zur Uebermittlung der Poſtfſendung nach den Lagern, zur Zuſtellung von Telegrammen uſw. wurden während des Reichsparteitages rund 125 000 Fahrtktlometer von den eingeſetzten Kraftwagen und Ktafträdern geleiſtet. Das waren nur wenige Zahlen vom Vorfahr. Zu dem diesjährigen Reichsparteitag läßt ſich bereits jetzt feſtſtellen, daß mit einer gewalti⸗ gen Steigerung des Poſtverkehrs gerechnet wer⸗ den muß. Schon rechtzeitig wurde deshalb bei det Reichspoſtdirektion Nürnberg ein beſonde⸗ res Fachreferat„Reichsparteitag“ eingerichtet, bei dem alle Fäden der weitverzweigten Dienſt⸗ aufgaben zuſammenlaufen. Es werden in den Lagern, ferne rim Lutt⸗ poldhain, im Stadion und Preſſehotel insgeſamt 27 Sonderpoſtämter errichtet, worunter ſich 8 fahrbare befinden. Außerdem wird im SA.⸗La⸗ ger Langwaſſer ein fahrbares Telegraphenamt aufgeſtellt. Rund 100 Schalter ſtehen in dieſen Poſtämtern den Poſtbenutzern zur Verfügung. Daneben wären noch drei Preſſepoſtämter im Luktpoldhain, auf der Zeppelinwieſe und im Stadion zu erwähnen, die ausſchließlich für den Geſchäftsverkehr der in⸗ und ausländiſchen Preſſe vorgeſehen ſind. Selbſtverſtändlich wer⸗ den bei den Großveranſtaltungen und beim Eintreffen der Formationen wieder fliegende Markenverkäufer eingeſetzt. ebenſo wie für Mar⸗ kenabgabe und Stempeltiſche Vorſorge getroffen iſt. Auch in dieſem Jahre wird eine Sonderbrlef— marke zu 6 und 19 Rypf. und eine Sonderpoſt⸗ karte mit der Anſicht Nürnbergs auf dem lin⸗ ken Teil der Anſchriftſeite mit eingedrucktem Wertſtempel zu 6 und 19 Rpf.(Bild der Füh⸗ rermarke) herausgegeben. Ferner wird wieder während des Reichsparteitages ein Sonder⸗ ſtempel verwendet. Der Kraftpoſtdienſt der Deutſchen Reichspoſt wird in dieſem Jahre we⸗ ſentlich erweitert. Die Deutſche Reichspost über⸗ nimmt einen Teil der Befötderung det Ehren⸗ gäſte des Führers und der Auslandsdeutſchen, außerdem werden der Oorganiſationsleitung der Reichsparteitage in großer Zahl Kraftomni⸗ buſſe zur Verfügung geſtellt. Die Zahl der rund 200 großen Kraftomnibuſſe entſprſcht einer Zu⸗ nahme von 135 gegenüber dem Vorjahr. Wenn der Kochtopf auch ſchon ſehr alt iſt und ſich ſeine Grundform im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert hat, ſo befaſſen ſich doch auch heute noch eine große Anzahl von Fachleuten mit ſeiner Verbeſſerung. Dieſe rich⸗ tet ſich in der Hauptſache darauf, die Anforde⸗ rungen, die an die Kochgeräte geſtellt werden, durch zweckmäßige Werkſtoffaus⸗ wahl zu erfüllen. Beſonders iſt durch die Aus⸗ breitung von Gas und Elektrizität als Wärme⸗ quelle in die Kochtopftechnik einige Unruhe ge⸗ kommen, Dadurch, daß die Töpfe heute auch bei Kohleherden neuer Bauform nicht mehr mit Rauch und Ruß in Berührung kommen, ergab ſich die Verwendungsmöglichkeit von Emaille⸗ überzügen, von roſtſicheren Schutzſchichten; 15 gar vernickelte und verchromte Kochgeſchirre be⸗ inden ſich im Gebrauch. Das früher im gro⸗ ßen Umfang vernendete Kupfer iſt durch Stahl, Aluminium und Gußeiſen faſt völlig verdrängt worden. Als neue Werkſtoffe ſind in den letz⸗ ten Jahren Porzellan, Steingut und Glas hinzugekommen, nachdem es gelungen iſt, dieſe Baͤuſtoffe feuerfeſt zu einem für den Hausbalt erträglichen Preis herzuſtellen. Gerade dieſe Bauſtoffe bieten den Vortell der Einſparvag von Schüſſeln, da die Gerichte in den Koaztöpfen auf den Tiſch gebracht werden können. Der Fortfall des Umſchülttens der Speiſen bringt gleichzeitig Erſparniſſe an Rah⸗ rungsmitteln mit ſich. Die Verbeſſerungen der Kochtöpfe erſtrecken ſich weiter auf die Geſtalt des Topfbo⸗ dens. Der Fortfall von Rauch und Ruß er⸗ möglicht die Ausbildung einer ſauberen Bo⸗ denfläche. Das Kochen auf elektriſchen Platten hat weiter dazu geführt, Töpfe mit plange⸗ ſchliffenen Böden hetzuſtellen, um die Wärme der Heizplatte durch innige Berührung möglichſt vollkommen überzuleiten. Bei ande⸗ ren, Baugrten wieder findet man eine oder mehrere Rillen im Topfboden, an denen über— tropfendes Kochgut ablaufen ſoll, bevor es in den Brenner des Gasherdes laufen kann. Da durch überkochendes Gut ein Erlöſchen der Gas⸗ flamme und damit der Austritt unverbrannten Gaſes erfolgen kann, kann man dieſe Ausfüh⸗ rungen als Sicherheitstöpfe betrachten. RNeichspoſt„auf vollen Touren“ Großzügigſter Einſatz aller poſtaliſchen Hilfsmiltel zum Reichsparleilag Beſonders umfangreich ſind auch die fern⸗ meldetechntſchen Vorbereitungen. Nicht nur die dem Telegraphenamt Nürnberg nach allen Tei⸗ len Deutſchlands zur Verfügung ſtehenden Te⸗ legraphenleitungen werden erheblich vermehrt, ſondern man wird auch die Zahl der Telegra⸗ phenapparate(Springſchreiber) weſentlichlich erhöhen. Ein fahrbares Telegraphenamt wird im S A.⸗Lager Langwaſſer aufgeſtellt, das un⸗ mittelbare Telegraphenleitungen nach Berlin, München und Frankfurt a. M. erhält. Im Te⸗ legraphenamt Nürnberg werden zahlreiche Bild⸗ ſender aufgeſtellt, die den unmittelbaren Bild⸗ verkehr mit Berlin, München, Köln, Frankfurt a. M., Wien, Breslau und Hamburg geſtatten. Die Zunahme des Fern⸗ und Ortsſprechver⸗ kehrs und die Notwendigkeit, einen möglichſt raſchen und reibungsloſen Fernſprechverkehr vor allem für die Preſſe zu gewährleiſten, machte die Inbetriebnahme von rund 100 zuſätzlichen Fernleitungen nach allen Teilen des Reiches und dem Ausland erforderlich. Zahlreiche klei⸗ nere Vermittlungsſtellen mit rund 1000 Haupt⸗ anſchlüſſen und 1500 Nebenſtellen wurden ein⸗ gerichtet, Dazu kommt eine größere Anzahl großer Vermittlungsſtellen mit je 30 bis 80 Hauptanſchlüſſen für das Sa.⸗Lager Lungwaſ⸗ ſer, y⸗Lager, Organiſationsleitung der Reichs⸗ parteitage und andere Brennpunkte des Partei⸗ tagsverkehrs. Die Zunahme des Fernfprechver⸗ kehrs bedingte die Verlegung neuer Fernſprech⸗ verhindungskabel in einer Geſamtlänge von un⸗ gefähr 20 Kilometer. Wegen der Errichtung neuer Lager im Reichsparteitagsgelände mußten auf einer Länge vor rund 25 Kilometer neue fad er P verlegt werden. Des weiteren ſind für die Aa een des Reichs⸗ autozuges Deutſchland vorläufſg Fernſprech⸗ und Uebertragungsleitungen in einer Länge von 450 Kilometer borgeſehen. Frür die Anlage der ernſprechnetze in den Lagern der und L. ſowie im Wehrmachtslager und im SA.⸗ Lager Langwaſſer werden außer den vorhan⸗ denen 1 noch rund 100 Kilometer Frei⸗ leitungen und 180 Kilometer Kabelleitungen notwendig. Der Aufbau der Sonderpoſtämter und der Preſſeämter macht die zufätzliche Aufſtellung von 284 Fernſprechzellen notwendig. Die Länge der für dieſe Aemter zu ſtellenden Kabelber⸗ bindungen nach den r und dem eee Nürnberg beträgt un⸗ gefähr 1090 Kilometer. Die ſchon im vergan⸗ genen Jahre vorhandenen 350 Kilometer ſind inzwiſchen inſtandgeſetzt und Überprüft worden. Um allen Volksgenoſſen das Geſchehen des Reichsparteſtages übermitteln zu können, wird im Stadtgebiet Nürnberg ein befonderes Rund⸗ funkleitungsnetz in Betrieb genommen. Die Kundgebungen werden von 70 Mikrophonſtel⸗ len aus, die ſich über das Reichsparteitagsge⸗ lände und über die Stadt Nürnberg verteilen, aufgenommen. Es iſt ſelbſtberſtändlich, daß die Vorberei⸗ tungsarbeiten wegen der Kürze der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Zeit ein ausgezeichnet ge⸗ ſchultes Perſonal erfordern, das über umfaſ⸗ ſende Fachkenntniſſe verfügt. Das in Nürnberg anſäſſige Perſonal reicht zur Bewältigung die⸗ ſer Aufgabe nicht aus. Es mußten deshalh zahlreiche Fachkräfte ſovohl aus dem Bezirk der Reichspoſtdirektion Nürnberg als auch aus dem übrigen Reich für den ferumeldetechniſchen Dienſt herangezogen werden. Bei der geſpann⸗ ten Perſonallage iſt die rechtzeitige Fertigſtel⸗ lung aller verlangten Arbeiten nur durch den ſelbſtloſen Einſatz der geſamten Gefolgſchaft möglich. Arbeitsleiſtungen von zwölf Stunden am Tag und Sonntagsarbeit unter ſchwierig⸗ ſten Arbeitsbedingungen in den Wochen vor dem Reichsparteitag ſind daher nicht ſelten. Verachte mir den Kochtopf nicht Wie dem Boden ſo hat man auch dem Dek⸗ kel der Kopftöpfe ſeine Aufmertſamkeit zuge⸗ wendet. Zur Ersparnis an Heſzmitteln iſt ein —— Sitz des Deckels auf dem Topf Voraus⸗ ſetzung. Um den Auflagedruck zu erhöhen, fin⸗ det man auch Klammern und Bügel für das Niederhalten der Deckel auf dem Topf. Eine Weiterentwicklung dieſes Gedankens ſtellt der Dampftopf dar, bei dem der Deckel nicht nur feſt verſchraubt, ſondern auch noch beſon⸗ ders abgedichtet iſt. Demzufolge bildet ſich im Innern des Topfes ein geringer Ueber⸗ druck, der das Garwerden der Speiſen be⸗ ſchleunigt. Um ein Anſteigen des Ueberdruckes zu begrenzen, findet man vielfach automatiſche Abblasvorrichtungen, Ventile oder Pfeifen auf dieſen Deckeln. Einfacher iſt die Anbringung von Naſen im Topfrand und entfſprechender Vertiefungen im Deckel, die durch Drehen ſo ineinander gefügt werden können, daß der Deckel feſt auf den Topf gedrückt wird. Die Herſteller von Kartoffelkochern haben berſfucht, das Abgießen der Kartoffeln dadurch zu er⸗ leichtern, daß ſie in den Rand des Topfes oder in den Deckel eine ſiebartige Oeffnung einge⸗ drückt haben, durch die das Kartoffelwaſſer ab⸗ gegoſſen wird. Um den Austritt des Koch⸗ dampfes zu verhüten, werden die Deckelſiebe durch eine Klappe geſchloſſen, die bei ſtarkem Kochen lebhaft auf und ab ſchlägt und den Ve⸗ nutzer akuſtiſch über den Kochprozeß unterrich⸗ tet. Schließlich iſt die Ausbildung von Deckel und Topfrand als Wulſt zu erwähnen. Hierdurch wird das Ueberkochen von Speiſen verhütet und das in den Wulſt tretende Gut wieder in den Topf zurückgeleſtet. Zu erwähnen ſind ferner die Bemühungen um die Ausgeſtaltung der Griffe. Zur Vermei⸗ dung der Ueberleitung der Topfwärme in die Griffe wählt man filk letztere Werkſtoffe von ſchlechter Wärmeleitfähigkeit. Auch bildet man die Griffe hohl aus, um ſich die dadurch mög⸗ liche Luftkühlung nutzbar zu machen. Auch ſind federnde Griffhlirfen cus Kunſtſtoff hergeſtellt worden, die man ähnlich wie einen Topflappen zum Abheben der Deckel oder zum Halten des Topfes benutzt, Als gelöſt kann jedoch gerade die Frage„kalter Griff am heißen Topf“ noch nicht betrachtet werden. Gerichtszeitung Beleidigung eines Hitlerjungen Karlsruhe. Einer Bekanntmachung zufolge iſt der hieſige 3ljährige Kaplan Becket, ebürtig aus Stuttgart, durch Strafbefehl des Amtsgerichts wegen Körperverletzung in Tateinheit mit öffentlicher tätlicher Be⸗ leidigung des Hitlerjungen Alfred Störk in Karlsruhe zu 100 RM. WN im Unbeibringlichkeitsfalle zu 10 Tagen 5 fängnis verurteilt worden. Dem Hitlertungen wurde die Befugnis zur einmaligen Veröffent⸗ lichung der Beſtrafung zugeſprochen. Gleiche Brüder— gleiche Kappen Ludwigshafen a. Rh. Wegen fortgeſetzten ein⸗ fachen und auch ſchweren Diebſtahls wurde der neunzehnfährige Hofmann aus Ludwigs⸗ hafen zu zweieinhalb Jahren, der 25 jährige verheiratete Ludwigshafener Doſch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Beide waren jahrelang in einer Erziehungsanſtalt geweſen. Als ſie einander im April ds. Is. in Ludwigs⸗ hafen wieder begegneten, verführte der Neun⸗ zehnjährige den andern zur ſofortigen Inan⸗ griffnahme von Diebereien. Sie erbrachen Verkaufshäuschen und Zlgarettenautomaten und verſorgten ſich mit Tabakwaren und dem nötigen Kleingeld. Auf einem Diebeszug durch annheim raubten ſie die Schaukäſten eines Textilgeſchäftes auf dem Lindenhof aus. Diebſtahl und Betrug ſw. Mainz. Die bisher unbeſtrafte 36 Jahre alte Ehefrau Ida Schneider beging in den letzten anderthalb Jahren aus Putzſucht fortgeſetzt Ladendiebſtähle in ſo ziemlich allen Mainzer Kaufhäusern, Leder⸗ und Schuh⸗ geſchäften und auf der Meſſe. Es handelt ſich um 50 Fälle und Werte von rund 400 Mark. Sie erhielt vom Schöffengericht 8 Mongte Gefängnis.— Ein 22jähriger Banklehrling von hier zog Scheckbeträge von zuſammen 329 RM. für ſich ein, fälſchte Buchungen und Be⸗ lege und ſtahl aus der Stempelmarkenkaſſe 17 RM. Der Schaden wurde erſetzt. Er hat bei geringen Einkommen Frau und Kind zu ernäh⸗ ren, wird aber von ſeiner Mutter unterſtützt. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 4 Mo⸗ naten Gefängnis.— Mit 10 Tagen Ge⸗ fängnis kamen zwei junge Arbeiter aus Gon⸗ ſenheim und Offenbach davon. die auf ihrer Arbeitsſtelle in Guſtavsburg ſich gegenſeitig die Kontrollkarte geſtochen hatten, um den für verſäumte Arbeitsſtunden zu erhalten. Marklberichle Mannheimer Produkten. Roggen: 70/72 Kg.) Feſtpr, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl Sack Preis⸗ gebiet R 15 p. Auguſt 1938, RM 18.10, R 18 18.50, R 19 18.70, R. 20 18.90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchn. RM. 0.07, für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 per 100 Kg. Weizen: 75/77 Kg) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenb. exkl. Sack, Preisgeb. W 16, per Auguft 1998, RM. 19.90, W'ö17 20.00, W' 19 20.80, W 20 20.50, W 21 20.70; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kg. uber, Durchſchn. 0.15 für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0.40 RM. p. 100 Kg Abſchläge je Kilo 20 Pfg. Futter⸗ Gerſte: 50/60 Kg.x) Feſtpreiſe, gef. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack Preisgebiet G 7, per 10. Juli bis 31. Auguſt 1938, RM. 16.20, G 8 16.50, G 9 16.70, G 11 1700, Ausgl,. pl. 40 Pfg. Induſtrie ger ſt e: Zuläſſiger Preisaufſchlag über 68 Kg. Hektolitergewicht bis zu 2.00 RM. p. 100 Kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preis- gebiet RM. 20/22 p. 100 Kg.“) Raps, inl. ab Sta⸗ tion 32 00, Mais mit Sack—. Futter⸗ Hafer: 46/49 Kg.ͤ) Feſtpreiſe, geſ. tr Vurſchn. Beſchaffenh exkl. Sack, Preisgeb. H 11, per 10. Auguſt bis 31. August, Rohe 16.60, H 14 17.10,§ 17 17.40 Rot., Ausgl pl. 40 Pfg. Induſtriehafer:: Zuläſſiger Preis- aufſchlag bis zu 200 RM. p. 100 Kg. Muhlenna ch⸗ brodukfe: Weizenkleie, Preisgebiet W 16, 10.70, Wü 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00, W 21 11.10, Weizenvollkleie pl. 0.50 RM. Ro ggenklete, Preis⸗ gebiet R 15 10.15. R 18 10,45, R 19 10.50, R 20 10.60, Roggenvollkleie pl. 100 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg. dazu 5, Pfg. Vermittl.⸗Gebühr. Gerſtenfuttermehl: Pretsgebiet G 7. per Auguſt 1938 RM. 18.20, G 8 18.50, G9 18.70, G 11 19.00 RM. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malz⸗ keime 13 40 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg. Sonſtige Futtet artikel! Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Auguſt 1938 RM. 15.80, Sovaſchrot 15 50, Rapskuchen inl. 18.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 18.90, Kokos⸗ kuchen 1470, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.90. Trockenſchnitzel, Fabrikprets, lofe, per Auguſt 1938 9.32, Rohmelaſſe 6.48, Steffenſchnitzel 11.52, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 12.55 R Ausgl. pl 35 Pfg. Rauh⸗ futfer. Wrieſenheu: loſes. a) Wieſenheu, han- delsüblich, geſund, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4.80, b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken. mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5.80; c) Acker⸗ und Feldheu(Süßbeu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwert. Gräſern 6.60. Luzernehe u: loſes. a) geſund, trocken, han⸗ delsüblich, mit bis etwa ein Drittel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.00, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.600 Ra Kleeheu: loſes. a) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drtt⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 6.60, b) gut, ge⸗ ſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehn⸗ tel vollwerticem Gräſerdurchwuchs 7.00 RM. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kg. waggonfrei badiſcher Erzeugerſtation. Stroh: je 100 Kg. Roggenſtroh Höchſtpreis 3.30, Marktpreis 2.80/.90, Weizenſtroh 3.10 bezw. 2.80/ 2.90, Haferſtroh—, Gerſtenſtroh 3.00 bezw. 2.30/2.50. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handelsübliche, bindfadengepreßte oder gebün⸗ delte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnitt VI der An⸗ ordnung vom 1. Juli 1938. Spelzſpreu geſtrichen. Wei⸗ zenmehl: Type 812, geltend vom 16. 8.—183. 9., Preisgeb. Baden 16 RM. 28.85, 17 28.85, 20 29.20, Saarpfalz 19 28.85, 20 29 20, 21 29.20 RM.(unter Bei⸗ miſchung von Maismehl). Roggen me hl und Maismehl ab Mühle: Type 997 ab 1. Jult 1938: Preisgebiet Baden 18 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saat 20 23.50, Type 1150 minus 50 Pfg. p. 100 Kg. Maismebl nach Bedingungen der Rfcg. Weizen⸗ mehl mit einer Be miſchung von 10 pt Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 Kg. Bei 20 pet Beimiſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweſzen Aufſchlag R. 25 je 100 Kg. Zuzügl. RM. 0.50 Frachtausgl. frei Empfangsſtation gemäß Anordn. der HV.— Für alle Geſchafte ſind die Bedingungen der HV. der Aog⸗ gen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmuühlen⸗ ſchlußſchein maßgebend. * Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetz⸗ lichen Regelung.) Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 RM. per 100 Ke höher. Lohn 1 FFT—— 1—* 8— 2 8— — Faſt ſchien es als wollte ſich das Wetter wieder gegen die Bürſtädter und ihr Atedlchü ten feſt verſchwören. Am Sonntag vor⸗ Des Feſtes Symbol— die 12er Scheibe her war ein Wolkenbruch über die Gegend nie⸗ dergegangen und hatte den Kd§.-Platz unter Waſſer geſetzt. Geſtern ſchien ein Landregen die Durchfüh⸗ rung erſchweren zu wollen. Dennoch konnte der angekündigte Feſtzug nach einem leich⸗ ten Rieſelregen beginnen. Er nahm ſei⸗ nen Weg durch das ganze Dorf und endigte am Schützendorf in der neuen Siedlung. Den Herolden mit den hellen Fanfaren folgte der wunderſchön mit Blumen fachmänniſch ausgeſtattete Wagen mit der hübſchen Schüt⸗ zenlieſel, die diesmal den aus Nieder- amſtadt gekommenen Schützenkönig J. Ph. Huthmann auf dem Thron an der Hand hielt. Dann ſah man das Symbol des Feſtes, die Schützenſcheibe, von der ſich bunte Bänder bis herab zu buntgekleideten Mädchen zogen. Für jeden der zwölf Ringe hatten opferbereite Bürſtädter Bürger je einen der 12„Ring“ genannten Teilausſchnitte des Feſt⸗ zuges hergeſtellt. Der erſte war die genannte Schützenlieſl, dann kam die Junggarde, ein faſt unabſehbarer Zug von Buben und Mädel in mancherlei Verkleidung und mit allerlei Schießgerät. Immer mehr Kindervolk ſtrömte hinter dem gut koſtümierten Rattenfänger von Hameln her, ein allerliebſter Zug. Zu Paaren kam dann das junge Volk in dem Ring„Brüderlein und Schweſter⸗ 1 zu dem auch der hübſche Wagen mit em Schweſterlein und ſeinem Reh-Brüderlein Belannimachung über A) die Erfaſſung der Wehrpflich— tigen des Geburtsjahrganges 1910, B) die Erfaſſung der ehemaligen Offiziere und Wehrmachtsbe⸗ amten im Offiziersrang. Auf Grund des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 4935(RGBl. 1 S. 609 ff.) und der Verocd⸗ nung über das Erfaſſungsweſen vom 15. Feb⸗ ruar 1937(RG Bl. 1 S. 205 ff.) wird zufolge des Runderlaſſes des Herrn Reichsminiſters des Innern vom 12. Juli 1938 ſolgendes be⸗ kanntgegeben: A) Sämtliche Wehrpflichtige des Geburts⸗ jahrganges 1910 haben ſich in der Zeit vom 15. bis 20. Auguſt 1938 während der üblichen Dienſtſtunden ber“ dem Bürgermeiſter der Gemeinde ihres der⸗ zeitigen Aufenthaltes perſönlich zur An⸗ legung eines Wehrſtammblattſatzes und zur Eintragung in die Wehrſtammrolle zu melden. Von dieſer Meldung ſind diejenigen Wehr⸗ pfach den befreit, die bereits im Jahre 1937 durch den Bürgermeiſter ihrer jetzigen Wohn⸗ emeinde zur Wehrſtammrolle erfaßt worden ſind. Frühere Erfaſſungen in anderen Ge⸗ meinden als der heutigen Wohngemeinde be⸗ freien den Wehrpflichtigen nicht von der vor⸗ ſtehenden Meldung. Bei der Meldung haben die Wehrpflichtigen Nachweiſe über Geburt, Abſtammung, ſoweit im Beſitz befindlich(Ahnenpaß), Cheſchlie⸗ ßung, Berufsausbildung(Lehrvertrag, Geſel⸗ len⸗, Meiſterbrief, Arbeitsbuch), Zugchöcigkeit zu den Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden der NS AP., ſowie Befähigungs⸗ nachweis aller Art(Freiſchwimmerzeugnis, Führerſchein für Kraftfahrzeuge, Reiterſchein und dergl.) und ihre Militärpapiere, wenn ſolche vorhanden, außerdem zwei Paßbil⸗ der(37 mal 52 mm in bürgerlicher Kleidung ohne Kopfbedeckung) mitzubringen. B) Weiter haben ſich in der Zeit vom 21. bis 30. Auguſt 1938 zwecks Erfaſſung und Eintragung in die wehr⸗ ſtammrolle bei dem Bürgermeiſter ihres Wohn⸗ ortes einzufinden: 1. alle ehemals aktiven Offiziere und Wehr⸗ machtsbeamte im Offizierrang, die aus der Reichswehr oder der alten Wehrmacht it laſſen wurden, (Griſſeln. Mie Jüge jägern, mit Kamerajögern und anderem rät⸗ Alebjchützenjeſt in Bürſtabt- Der große Feſtzug gehörte.„Amor, der Meiſterſchütze“, der zwar ein Mädchen zu ſein ſchien, rollte beit von„Kd.“ wurde dann auf eine originelle Weiſe für die Tiere des Waldes gloſſiert. Sie zogen in ihren Masken froh ihres Wegs, dem„Knallbauf“ voran, einem wackeren Jäger, der ſich über und über mit Paketen behangen hatte und ſo zeigte, wie man ſich das Leben auf Reiſen ſchwer machen kann. „Pat und Patachon“ wurden, ins Jäge⸗ riſche überſetzt, der an den Straßen dicht ge⸗ häuften Menge gezeigt, Jäger, die um die Ecke ſchießen. Eine beſondere Art von Schützen ſind ſeit alters her die ABC-Schützen, ein ſchö⸗ nes, geſchloſſenes Bild, das man am Sonntag vorher ſchon gerne betrachtete. Buben mit rie— ſigen und täuſchend ähnlich nachgemachten Mit Jägerſchürzen und Schürzen⸗ ſelhaftem Mannszeug ging der Zug weiter. Da tauchte der Wagen mit der Diana auf, auf dem einen die zwar ſpeerbewaffnete Diana mit der furchterregenden Geſtalt des Turnerkeulenſchwingers verſöhnte. Hübſch zu⸗ rechtgemacht war der Wagen der Angler und Fiſcher. Den Feſtzug ſchloß eine Gruppe von Landsknechten ab, hinter der die Menge der Zuſchauer in dichten Ketten auf den Feſtplatz ſtrömte um das nachzuholen, was ſie am erſten Feſtſonntag verſäumt hatte. Am Abend gab es dann einen ſtattlichen Be— Schützenlieſel mit dem neuen Schützenkönig Aufn. L. Hanſelmann(2). trieb, in deſſen Mittelpunkt die Tanzfluche am begehrteſten war, während die Lokale am Rand des Schützendorfs den durſtigen Kehlen Labſal brachten. Rr. 2. alle ehemaligen Offiziere des Beurlaabten⸗ ſtandes der alten Wehrmacht, ſowie die ehe⸗ maligen Feldbeamten im Offizierrang der alten Wehrmacht,— jeweils einſchl. der Sanitäts⸗ und Veterinäroffiziere ſowie der Heeresapotheker.— Ausgenommen bon die⸗ ſer Erfaſſung ſind Wehrpflichtige a) im Range eines Generalmajors oder in ei⸗ nem höheren Rang, b) die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder bis zum 30. September 1938 einſchließl. vollenden, c) die im Beſitze eines Wehrpaſſes der neuen Wehrmacht ſind. Von der Meldung befreit ſind diejenigen Offiziere und Beamte, die bereits auf Crand der Verordnung über die Erfaſſung militäriſch ausgebildeter Wehrpflichtiger älterer Geburts⸗ jahrgänge vom 24. Juni 1936 von dem Bür⸗ germeiſter ihrer jetzigen Wohngemein⸗ de erfaßt wurden. Frühere Erfaſſungen in anderen Gemeinden als der jetzigen Wohngemeinde befreien nicht von der hier angeordneten Erfaſſung. Zur Anlegung des Wehrſtammblattes ſind die Papiere über den aktiven Dieuſt im frü⸗ heren Heer, in der Schutztruppe, in der Kaiſer⸗ lichen Marine und in der Reichswehr(Reichs⸗ heer und Reichsmarine) mitzubringen. Außerdem iſt anzugeben: Letzter Dienſtgrad Dienſteintritt Letztes Patent als. Letzter Truppenteil . oder Dienſtſtelle (Cbaratter als.. Entlaſſungs⸗Tag und V N Kriegsorden und Eh⸗ Waffengattung renzeichen Sonderausbildung Verwundung Verwendung im Grad der Erwerbs⸗ Kriege beſchränkung Wer der unter A und B angeordneten Mel⸗ depflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder den vorſtehenden Anordnungen ſonſt zu⸗ widerhandelt, wird beſtraft. Heppenheim, den 13. Auguſt 1938 Kreisamt Heppenheim Der Kreisdirektor: J. V.: Sommer. Vorſtehende Bekanntmachung bringe ich hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 18. Auguſt 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde dann im leuchtenden Wagen einher. Die Ar⸗ Maiſſin⸗Gedenkfeier am 118er Ehrenmal in Worms Es iſt in Worms, der Stadt des„Gelben Regiments“, zu einer ſchönen Tradition ge⸗ worden, des Tages zu gedenken, an dem das Regiment im großen Völkerringen ſeine opfer ⸗ volle Feuertaufe empfing. Die Kameraden der Vereinigung ehemaliger 118er und die Vertreter befreundeter Vereini- gungen ſowie der Traditionskompanie unſeres Bataillons hatten ſich wie immer am Ehren- mal der 118er eingefunden, um am Tage von Maiſſin in einer ſchlichten Feierſtunde all je⸗ ner Helden zu gedenken, die ihre Pflichttreue und Einſatzbereitſchaft für Volk und Vaterland mit ihrem Leben beſiegelten. Nach dem Auf- marſch eröffnet Kamerad Schnegelsberg die Feierſtunde, und die weihevollen Klänge eines Gedenkchorales, von der Bataillonskapelle un⸗ ſerer 115er geſpielt, ſchwingen über den Platz. Dann nimmt Pfarrer Redhardt das Wort zu ſeiner Anſprache, in der er die geſchichtlichen Erinnerungen wiederaufleben läßt an jene Tage der Größe und des Opfers. Maiſſin iſt mehr als nur der Name eines Ortes auf Bel⸗ giens blutgetränkten Fluren, es iſt für Worms und ſeine Menſchen ſo Inbegriff des Heldi— ſchen, wie Langemarck für Deutſchlands Ju⸗ gend und Soldatentum. Im Rahmen jenes großen Aufmarſchplanes unſerer Heeresleitung, über dem feſten Gefüge der Vogefenfront mit dem nördlichen Flügel un⸗ ſerer Armeen durch Belgien und Nordfrankreich auf Paris vorzuſtoßen, war Maiſſin Angelpunkt und Drehkreuz dieſer Bewegung, eine der emp⸗ findlichſten Stellen mithin und daher in beſon⸗ derem Maße den Angriffen des Feindes ausge⸗ etzt. Hier ſetzte er mit Einſatz aller Kräfte zum Gegenſtoß an, den Durchbruch zu erzwingen und die deutſche Front zu ſprengen. Hier war deshalb ein opfervoller Tag, weil ein Regiment viel⸗ facher Uebermacht entgegenſtand und hier war deshalb auch ein entſcheidungsvoller Tag, weil dieſes Regiment das Feld behauptete, bis Hilfe kam. Aber ſchwer waren die Reihen gelichtet. Faſt die Hälfte des Regiments blieb auf der Walſtatt als Zeuge dieſes Tages. Drum iſt Maiſſin für jeden Wormſer ein heiliges Ver⸗ mächtnis, iſt doch faſt jeder in Freundes⸗ und Verwandtenkreiſen mit dieſem Tag und ſeinem Opfer innerlichſt verbunden, und darum auch verbindet ſich mit dieſem Namen lebendigſte Er⸗ innerung. Iſt ſonſt Erinnerung etwas Perſön⸗ liches, hier wird es für die ganze Stadt zu einem Mythos des gemeinſchaftlichen Opfers, das alle umfaßt, Offiziere und Mannſchaften, die in glei⸗ cher Einſatzbereitſchaft und opfernollen Treue Helden waren im Angeſicht des Regiments. Darum auch ſoll man nicht mit Klagen und Trauer dieſer Toten gedenken, die mit ihrem Leben die Sicherheit der Heimat ſchützten. Iſt es nicht ſo, als ob der Geiſt ſolch Heldentums die Lebenden heute wieder lenkt? Iſt nicht der Mythos der Gefallenen lebendig geworden in unſerer Zeit und hat im Kameraden jenes Ringens Geſtalt gewonnen? So war ihr Opfer nicht vergebens. An uns liegt es nun, das Vermächtnis der gefallenen Brüder zu wahren und zu halten. Sie ſollen uns Vorbild ſein für alle Zeiten, die das Wort erfüllten: Sei getreu bis in den Tod! In dieſem Zeichen der Treue ſoll der Lebensbaum unſeres Volkes erſtehen und in allen Zeiten wachſen und gedeihen. Da⸗ r und Handl Kamerad Schnegelsberg legt nun im Ge⸗ denken der Toten des Regiments und aller Ge⸗ fallenen des Krieges und der Bewegung einen prächtigen Kranz nieder zu den Füßen des Denkmals, deſſen Geſtalten lichtumfloſſen aus dem Dunkel ragen, und gedenkt auch des kürs⸗ lich verſtorbenen Kriegskommandeurs des Re⸗ giments, des Oberſten Münter. Das Lied vom guten Kameraden vereint alle im Gedenken, dann klingt der Präſentiermarſch der 118er auf, und nach einem Gruß an den Führer, den Frontkameraden und oberſten Befehlshaber, be⸗ enden die Lieder der Nation die erhellende Feierſtunde.* Muß man zum Schwimmen veranlagt ſein? Es gibt heute noch viele, die nicht ſchwim⸗ men können, und viele glauben tatſächlich, Schwimmen ſei eine Kunſt, nur für beſonders Intereſſierte und hochgradig Veranlagte er— lernbar und wichtig. Wer ſo denkt, weiß mit den einfachſten Dingen des Lebens nicht be⸗ ſcheid. Gewiß gehört zum Schwimmen Ver- anlagung. Denn es ſind nicht die Bewegun⸗ gen der Arme und Beine, die den menſchlichen Körper über Waſſer halten. Sie dienen nur dazu, das Gleichgewicht zu halten und den Kopf herausragen zu laſſen. Das eigentliche Schwimmen beſorgt eine andere Kraft: der Auftrieb des Waſſers, hervorgerufen durch den Unterſchied des ſpezifiſchen Gewichts, das beim Menſchen etwas größer als das Waſſer iſt. So müßte der Menſch alſo knapp unter die Oberfläche ſinken und dort in beſtimmter Tiefe ſchweben. Der Menſch iſt aber imſtande, ſein ſpezifiſches Gewicht willkürlich zu beein- fluſſen, durch ſeine Lungen. Je mehr Luft ſie enthalten, deſto geringer wird ſein ſpezi⸗ fiſches Gewicht. Mit vollen Lungen iſt jeder Menſch leichter als Waſſer, mit vollen Lun⸗ gen ſchwimmt jeder Menſch! Wer tief ein⸗ atmet und ſich ins Waſſer legt, wird nicht un⸗ tergehen, bloß die Beine werden mehr oder weniger tief ſinken. Beſorgt er den Atem- wechſel, das Aus- und Einatmen ſo gleich⸗ mäßig, daß die Pauſe nicht genügt, den Kör- per ſinken zu laſſen, ſo kann er dauernd auf dem Waſſer liegen. Es gibt Leute, die dabei auf die Atmung garnicht achten müſſen. Sie ſind an und für ſich leichter als Waſſer. Mancher Dicke kann . ſein Mittagsſchläſchen auf dem Waſ—⸗ er abhalten Frauen werden vom Waſſer leichter getragen als Männer, weil das weib⸗ liche Knochengerüſt weniger wiegt als das männliche. Es beſtehen wohl Unterſchiede zwiſchen guten und ſchlechten Schwimmern, aber zum Schwimmen in der einfachſten Form iſt jeder Menſch veranlagt, der die Glieder be⸗ wegen und Luft einatmen kann. Darum Schwimmen! Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 45 Milchſchweine, 194 Läu⸗ fer. Verkauft 45 Milchſchweine, 98 Läufer. Milchſchweine das Stück 17—23 Mk., Läufer das Stück 24—45 Mark. Marktverlauf: gut. Beianntmacung Betr.: Milchleiſtungsprüfungen im Bezirk der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Auf Anordnung des Beauftragten des Reichsnährſtandes wird in der Gemeinde Viernheim demnächſt mit der Durchführung der Milchleiſtungsprüfungen begonnen. Der Prüfung unterliegen ſämtliche Beſtände mit 2 und mehr Kühen. Bauern und Landwirte ſind verpflichtet, dem Beauftragten der Kontrollſtelle für Milch⸗ leiſtungsprüfungen den Zutritt zum Stall zu gewähren. Auch ſind ihm alle erforderlichen Auskünfte zu erteilen, wie überhaupt ſeine Tätigkeit nach beſten Kräften allgemeia zu unterſtützen iſt. Viernheim, den 22. Auguſt 1938 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Vereins⸗Anzeiger Kleintierzuchtverein Viernheim Den Mitgliedern zur Kenntnis: Meldeſchluß für Ausſtellungstiere zur Jungtierſchau iſt heute Dienstag 21 Uhr. Meldungen für Ka⸗ ninchen nimmt Zuchtkollege Winkenbach, Jür⸗ ſtädterſtr. 10, für Geflügel Zuchtkollege Rein⸗ hardt, Steinſtr. 22, entgegen. Turnverein von 1893 Heute abend findet die Turnſtunde der Tur⸗ nerinnen nicht ſtatt. Dafür erſcheinen am Donnerstagabend, pünktlich 8.15 Uhr, alle Turnerinnen, die Intereſſe daran haben, die Turnſtunde regelmäßig zu beſuchen. Auch Neu⸗ anmeldungen werden noch entgegengenommen, aber nur von ſolchen Mädels, die es mit dem Turnen ernſt meinen. Willſt du dich im Verkehr erſt rückſichtsvoll benehmen, wenn du einen Unfall verur⸗ acht haſt? Das Wort„zu ſpät“ hat ſchen manchen für ſein ganzes Leben unglücklich gemacht! Zimmer und Küche an junges Ehe⸗ paar zu ver- mieten. Angeb. unt B55 a. d. Geſchäftsſt. erb Leeres Zimmer zu vermieten Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Zimmer und Küche von jung. Eheleut. (beide i. Arveit) zu mieten geſucht Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt 35 Ar, am Lachen⸗ weg, z. verpacht. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. 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