— iner Idhof N — ltetie erbten ile nel vol. Amtsblatt der Bür germeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: 9 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugs reis: Ins Haus 122 t monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 197 Donners lag iernheimer Verkündigungsblatt der NS A P. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 81 O hasen Nr. 6 den 25. Auguſt 1938 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. CEC ⁵˙ UA A SK. L hafen 15101 14. Jahrgang Vom Tor zur Welt zur Neichshauptſtadt dem Führer und Admiral von gorthy wird in hamburg und Verlin ein jubelnder Empfang bereitet Hamburg im Feſtſchmutk Die Bevölkerung ganz Hamburgs auf den Beinen 88 Hamburg, 24. Aug. Kurz nach 8 Uhr 30 trifft Reichsſtatt⸗ halter Gauleiter Kauffmann am 1 5 ein. Mit ihm erſcheinen u. a. Bürgermeiſter Krogmann, der kommandierende General des 10. Armeekorps, General der Kavallerie Knochenhauer, der Führer des J⸗Ober⸗ abſchnittes Nordweſt, Gruppenführer Pruetzmann, der Stadtkommandant Ge⸗ neralleutnant von Heinecc ius, der unga⸗ riſche Generalkonſul in Hamburg, Foß. Der Reichsſtatthalter begibt ſich zum Aviſo „Grille“, um ſich beim Führer zu melden und ihn in Hamburg willkommen zu heißen. Als der Führer auf Deck erſcheint, ſchwellen die Heilrufe der Maſſen zum Orkan an, der un⸗ permindert anhält, als ſich der Führer mit ſeiner Begleitung und Reichsſtatthalter Kauff⸗ mann mit den weiteren Vertretern der Hanſe⸗ ſtadt Hamburg von der„Grille“ an Bord der „Patria“ begeben. Auf den Decks der„Pa⸗ tria“ iſt inzwiſchen Reichsverweſer Admiral von Horthy mit ſeiner Gemahlin eiſchie⸗ nen. Nicht endenwollende Kundgebungen der Verehrung branden auf. Der Reichsverweſer und der Führer begeben ſich ſodann von der„Patria“ auf die Staats⸗ jacht„Hamburg“, um eine ausgedehnte Rund⸗ fahrt durch den Hafen anzutreten. Rundfahrt durch den hafen Die Hafenrundfahrt führt zunächſt elbaß⸗ wärts bis zum Segelſchiffhafen, nach Finken⸗ wärder, Kirchwärder und abſchließend zu den Werftanlagen von Blohm u. Voß, wo eine ein⸗ gehende Beſichtigung ſtattfindet. Beim Betreten des Werftgeländes werden die hohen Gäſte von den Gebrüdern Blohm und Betriebsobmann Pauly herzlich willkommen eheißen. Männer der Werkſcharen der Werft 425 Aufſtellung als Ehrenformation genom⸗ men. Mit großer Anteilnahme und lebhafter An⸗ erkennung für den hohen Stand deutſcher Schiffsbaukunſt beſichtigt Admiral v. Horthy die Einrichtungen der Werft und die auf ihren Helgen emporwachſenden Neubauten. Die Gattin des Reichsverweſers hat ſich in⸗ wiſchen von Bord der„Patria“ an Land bege⸗ en, um, von der Hamburger NN mit lebhaften Huldigungen empfangen, eine Beſich⸗ tigungsfahrt durch die Hanſeſtadt anzutreten. Inzwiſchen iſt die„Grille“ von den Ueberſee⸗ brücken an die St. Pauli⸗Landungsbrücken ver⸗ holt worden, die unter Tannengrün, Fahnentü⸗ chern, golddurchwirkten Girlanden und den Emblemen der befreundeten Nation faſt ver⸗ deckt ſind. Auf der Uferſtraße hinter den Lande⸗ brücken und auf dem ganzen Wege durch St. Pauli und die Innenſtadt bis zum Rathaus aber ſteht eine unüberſehbare Menſchenmauer. Kurz vor 12 Uhr verlaſſen der Reichsverwe⸗ ſer mit ſeiner Gemahlin und der Führer und an die„Grille“ und betreten, gelei⸗ tet von Reichsſtatthalter Gauleiter Kauffmann, den Empfangsplatz. Unter den Klängen des Präſentiermarſches und der ungariſchen Natio⸗ nalhymne ſchreiten der Reichsverweſer und der Führer die Front der Ehrenkompanie ab. Wäh⸗ rend die„Grille“ 21 Schuß Salut feuert, fluten Jubelſtürme über den weiten Platz. Admiral von Horthy und der Führer ſowie ihre Begleitungen beſteigen die Kraftwagen, um die Fahrt durch die Straßen der Hanſeſtadt zum Rathaus anzutreten. Im hamburger Ralhaus Die ungariſchen Gäſte und der Führer wer⸗ den von Bürgermeiſter Krogmann vor 55 Portal des Rathaufes willkommen gehei⸗ en, Bei einem Frühſtück im großen Feſtſaal, deſſen ſtimmungsvolle Raumwirkung durch Muſikvorträge des philharmoniſchen Staats⸗ orcheſters unter der Stabführung von Gene⸗ ralmuſikdirektor Dr. Schmitt⸗Iſſerſtedt unter⸗ ſtrichen wird, richtete Reichsſtatthalter Gaulei⸗ ter Kauffmann Worte der Begrüßung an den Reichsverweſer Ungarns. „Euer Durchlaucht! Im Namen der Hanſeſtadt Hamburg habe ich die hohe Ehre, in der Perſon Euer Durch⸗ laucht den Reichsverweſer des Königreiches Ungarn und Ihre Durchlaucht Frau von Hor⸗ thy auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Der Jubel unſerer Bevölkerung zeigt beſſer als alle Worte die Freude ganz Hamburgs, Euer Durchlaucht an der Seite unſeres Füh⸗ rers in unſeren Mauern zu ſehen. Ich er⸗ hebe mein Glas auf das Wohlergehen unſerer hohen Gäſte, Seiner Durchlaucht des Herrn Reichsverweſers des Königreiches Ungarn, und Ihrer Durchlaucht Frau von Horthy. Ganz Hamburg verbindet mit dieſem Trink- ſpruch den aufrichtigen Wunſch auf eine glück⸗ liche Zukunft der ungariſchen Nation.“ In dem begeiſtert aufgenommenen Hoch des Reichsſtatthalters auf Admiral von Horthy kam die ganze Zuneigung und Verehrung der Hanſeſtadt zu dem großen Seeheld und Befreier ſeines Volkes zum Ausdruck. Bald darauf verlaſſen dann die hohen ungari⸗ ſchen Gäſte und der Führer das Rathaus, um ſich zum Dammtorbahnhof zu begeben. Der große Tag von Berlin Der Jubel hunderklauſender umbrandel horlhy und hiller Berlin, 25 Auguſt. Die hohen Gäſte des deutſchen Volkes, S. D. der Reichsverweſer des Königreiches Ungarn Nicolaus Horthy von Nagyban va mit ſeiner Gemahlin, ſind in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches eingetroffen. Die Sonderzüge des Reichsverweſers und des Führers und Reichskanzlers liefen um 18.33 Uhr gleichzeitig in dem in einen herrlichen Schmuckkaſten verwandelten Lehrter Bahnhof ein. Aber und Abertauſende von Berlinern, die in ſteigender Erwartung auf dieſen Augen⸗ blick der Ankunft gewartet hatten. empfingen das hohe ungariſche Gäſtepaar mit der ganzen herzlichen Begeiſterung ihrer überſtrömenden Herzen. Die Begrüßung auf dem Bahnſteig. Es ſind drei Minuten nach 18.30 Uhr. oa werden die beiden Sonderzüge, die auf der Lo⸗ komotive die goldenen Hoheitszeichen der bei⸗ den Länder tragen, lichtbar, und laufen zu gleicher Zeit langſam in die Halle ein. von den ſchmetternden Fanfarenklängen und dem unbeſchreiblichen Jubel der Jugend empfangen. Der Führer verläßt den Sonderzug begrüßt Generalſeldmarſchall Göring und Frau und tritt dann an den Wagen des Reichsver⸗ weſers. Der hohe Gaſt und Frau von Horthy verlaſſen als erſte den Sonderzug, vom Führer herzlich begrüßt, der ihnen den Generalfeld⸗ marſchall und Frau Göring vorſtellt. Frau Göring überreicht J. D. der Gattin des Reichs⸗ verweſers einen Strauß wundervoller Roſen. Danach ſtellt der Führer dem Reichs⸗ verweſer die zum Empfang erſchienenen Per⸗ ſönlichkeiten aus Staat und Bewegung vor. Auf dem ganzen Wege werden der Führer und ſeine hohen Gäſte geleitet von dem friſchen Chor der Jugend. die Fähnchen ſchwenkend ih⸗ ren Gruß entbieten. Auf bevorzugtem Platz ſieht man eine Abordnung der ungariſchen Ko⸗ lonie mit rot⸗weiß⸗grünen Fähnchen in den Händen. Sie werden von Stabskapitän Fiſcher. einem alten Kriegskameraden Admirals von Horthy, geführt. (Fortſetzung auf Seite 2) Berlins ſchönſtes Lichtkleid für den ungariſchen Staatsbeſuch Die Straßen und Plätze der Reichshauptſtadt erſtrahlen während der Tage, an denen der ungariſche Reichsverweſer v. Horthy mit ſeiner Begleitung ſich dort aufhält. Illumination. Hier ſieht man das Brandenburger Tor mit einem der haushohen, in herrlicher mit den deutſchen und ungariſchen Landesfarben geſchmückten Fahnenpylone.(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale⸗M.) Die GJ. auf dem Reichsparteitag 45 000 hiller-Jungen bekeiligt, Berlin. 24. Auguſt. Wie in jedem Jahr, ſo berichtet hierzu der RIP. aus Nürnberg, werden auch diesmal die Fahnen der Jugend als erſte in Nürnberg ein⸗ ziehen und mit dem Vorbeimarſch am Führer den Reichsparteitag eröffnen. Wochenlang ſind 2000 der beſten Hitler-Jungen durch Sonne und Regen marſchiert, um die 500 Bannfahnen aus dem ganzen Reich zum Führer zu tragen. Zum erſtenmal ſind auch die Fahnen der Oſtmark⸗ H J. dabei. Aus allen Teilen des Reiches marſchiert die Ausleſe der Jugend in einem Sternmarſch zunächſt nach Fürth bei Nürnberg, wo alle Marſcheinheiten in einem Gemein⸗ ſchaftslager untergebracht worden. Hier treten ſie zu einem letzten Appell vor dem Reichs⸗ iugendführer an. 45 000 Hitler⸗Jungen, darunter zum erſten⸗ mal 9000 Kameraden aus der befreiten Oſt⸗ mark, nehmen in dieſem Jahr am Reichspartei⸗ darunker 9000 aus der Oſtmark tag teil. Sie werden in dem Zeltlager am Langwaſſer untergebracht, das 1200 Langzelte für je 40 Jungen und 300 Rundzelte umfaßt. Der BDM. wird in Bamberg ſeinen Reichs⸗ ſportwettkampf abhalten. 8000 Mädel, darunter 900 aus der Oſtmark, werden hier unterge⸗ bracht. Zum„Tag der Gemeinſchaft“ und zur Jugendkundgebung vor dem Führer werden die Mädel nach Nürnberg fahren. Die Führertagung der Fitler⸗Jugend. in der Baldur von Schirach zu ſeinem Führer⸗ korps ſpricht, findet am 7. September. im gro⸗ ßen Saal des Nürnberger Rathauſes ſtatt. Die traditionelle Jug endkundgebung im Nürnberger Stadion folgt am 10. Septem⸗ ber, wo der Führer zur Jugend ſpricht, und in ſeinem Beiſein werden die 18jährigen Partei⸗ anwärter, die ſich in achtjährigem Dienſt bei der Hitler⸗Jugend bewährt haben. in die Partei aufgenommen. Offensive gegen Daladier Frankreichs Kommuniſlen wollen Daladier zum Rückzug zwingen Paris, 24. Aug. Die Pariſer Abendblätter vom Mittwoch ver⸗ folgen mit eingehendem Intereſſe die erhöhte Geſchäftstätigkeit in den Gewerkſchaftskreiſen und auf der äußerſten Linken, die ſich in Anbe⸗ tracht der innerpolitiſchen Lage und der noch nicht feſtſtehenden Abſichten der Regierung zum Geſetz der 40⸗Stundenwoche immer mehr a zu⸗ zeichnen beginnt. Das Volksfrontblatt„Ce Soix“ iſt der Anſicht, daß ſich die politiſche Lage von Stunde zu Stunde mehr kläre. Wie man in gewiſſen Kreiſen der Linken behauptet, ſeien die Abſichten Daladiers in der Frage der 40⸗Stundenwoche nicht mehr die e wie man ſie ihm zuerſt zugeſchrieben abe. Die kommenden drei Tage würden jeden⸗ fals große innerpolitiſche Kampftage werden. Die„Liberté“ N zu berichten, in Abweſen⸗ heit Jouhaux habe der Kommuniſt Racamond die Leitung der marxiſtiſchen Gewerkſchaften übernommen. Nacamond habe die Offenſive Pal die Regie⸗ rung begonnen mit dem Ziel, Daladier zu einem Rückzug zu zwingen. Nach den Plänen der Stalin⸗Anhänger ſolle der Rückzug des Miniſterpräſidenten dann den Beweis dafür liefern. daß kein franzöſiſcher Regierungschef mehr in der Lage ſei, ohne die Erlaubnis Herrn Stalins perſönlicheine Rede zuhalten oder eine Geſte zu machen. Auf jeden Fall bilde heute in dieſer Schlacht zwiſchen Racamond und Daladier die Würde und Unabhängigkeit der franzöſiſchen Regierung den Kampfeinſatz. Leider laſſe Daladier den Marxiſten Zeit und Ruhe, ihre Maßnahmen zu treffen. Die Gefahr liege nahe, daß die Gewerk⸗ ſchaften dem Appell der Kommuniſten Folge leiſten, wenn dieſe in ihren Verſammlungen glauben machen könnten, daß dem erſten Angriff auf die 40⸗Stundenwoche bald ein zweiter fol⸗ gen werde. Im Augenblick aber verſuchten die marxiſtiſchen Parteien und Organiſationen die Pläne und Abſichten Jaladiers als umfangrei⸗ cher hinzuſtellen, als ſie in Wirklichkeit ſein dürften, um im Lande den Eindruck zu erwecken, daß es nur ihrer Wachſamtkeit zu verdanken ſei, wenn die Maßnahmen Daladiers weniger ein⸗ ſchneidend ſein würden, als man dies urſprüng⸗ lich erwartet habe. „SF . ec . Jubeljahrt durch die Stadt Frau v. horihy wurde das Frauenkreuz des Rolen Kreuzes überreicht Der Führer und Admiral von Horthy vor der Front des Ehrenbataillons. Wenige Minuten ſpäter erſcheint der Füh⸗ rer am Eingangsportal. zur rechten Seite der ungariſche Reichsverweſer in Admiralsuniform. Frau Göring geleitet Frau von Horthy. Der Präſentiermarſch klingt auf, und der Komman⸗ dant von Berlin, Generalleutnant Seifert, meldet das angetretene Ehrenbataillon. In die brandenden Heil⸗Rufe der Menge miſchen ſich die begeiſterten Eljen⸗Kufe der Ungarn. Dann ertönt die ungariſche Nationalhymne, unter de⸗ ren Klängen der Führer mit ſeinem hohen Gaſt die Front des Ehrenbataillons abſchreitet. Die ungariſche Nationalhymne wird abgelöſt von den Liedern der Nation. Dann beſteigt der Führer mit dem hohen Gaſt den erſten Wagen, Frau von Horthy mit Frau Göring den zweiten Wagen, um die Fahrt durch das feſtlichgeſchmückte Berlin anzutreten. Am Brandenburger Tor, einem der Haupt⸗ ſchmuckpunkte der Feſtſtraße, bietet ſich ein prächtiges Bild, das beherrſcht wird von den acht hohen Fahnenpylonen auf dem Pariſer⸗ u. dem Sindenburg⸗Platz. Von der Decke der Durchfahrt des Langhans⸗Baues wallen rieſige Fahnentücher in den Farben des Königsreichs Ungarn und des Deutſchen Reiches. Den hohen Fries des Tores zieren an jeder Seite ſechs große Lorbeerkränze. Ein dichtes SA.⸗Spalier ſäumt die Gehſteige, auf denen— viele Glieder tief— die Menſchenmaſſen ſich ſchon Stunden vor der Ankunft der Sonderzüge drängten. Wie beim Beſuch des italieniſchen Regierungschefs waren die Linden ein einziger Farbenrauſch, bei dem diesmal die rot⸗weiß⸗grünen Farben Ungarns neben den Hakenkreuzbannern leuch⸗ teten. Am A der. wurde das Braun des SA.⸗Spaliers von den ſchwarzen Uni⸗ formen der 1 abgelöſt, die hier das äußere Ehrenſpalier fortſetzte. Von der Brandenburger Tor⸗Wache des Heeres wehte die deutſche Reichs⸗ kriegsflagge. Die franzöſiſche Botſchaft hatte die Trikolore gehißt. Die Begleitung des Reichsverweſers im Hotel Adlon Während die erſten Wagen mit dem RNeichs⸗ verweſer und dem Führer ſowie Frau v. Horthy und Frau Göring unter dem Jubel der Menge in die Wilhelmſtraße einbogen, fuhr ein Teil der Wagen vor dem Hotel Adlon vor. Ihnen entſtie⸗ gen der ungariſche Miniſterpräſident mit den un⸗ gariſchen Miniſtern und der Mech auß ſowie Generalfeldmarſchall Göring, Reichsaußenmini⸗ ſter von Ribbentrop und Reichsminiſter Dr. Goebbels. Begleitet von brauſenden Heilrufen begaben ſich der Generalfeldmarſchall, der Außenminiſter und Reichsminiſter Dr. Goebbels in das Hotel, um ſich hier in der Vorhalle von den hohen Gäſten zu verabſchieden. Luftwaffe präſentiert in der Wilhelmſtraße Im freudigen Gewoge der ganzen Innenſtadt bildete die feſtlich ausgeſchmückte Wilhelmſtraße eine Ruheinſel. Nur ein Teil des dem„Haus des Reichspräſidenten“ gegenüberliegenden Bür⸗ gerſteiges iſt bereits in den frühen Nachmittags⸗ 4 beſetzt worden. Schlagartig ändert ſich je⸗ och das Bild, als kurz vor 19 Uhr die Wagen⸗ kolonne von den Linden her in die von Soldaten der Luftwaffe flankierte Wilhelmſtraße einbiegt. Hier branden noch einmal die Wogen der Begeiſterung hoch, als die erſten Wagen in den über und über mit Hortenſien und anderen prächtigen Blumen geſchmückten Hof einbiegen. Die Slandarke Horlhys wird gehißt Zur gleichen Sekunde erweiſt eine Kompanie des eee in Berlin die Ehrenbezeu⸗ gung. Langſam ſteigt am 475 die Standarte des Gaſtes, des Reichsverweſers von Ungarn, hoch. Vom Balkon gare in großer, vergoldeter Ausführung das ungariſche Wappen mit der Stephanskrone. Unter der jubelnden Begrüßung der Menſchenmenge entſteigt der Reichsverweſer dem Wagen und wird vom Führer in das„Haus des Reichspräſidenten“ geleitet. Ihm folgt gleich darauf Frau von Horthy, be⸗ gleitet von Frau Göring. Nach einer kurzen Be⸗ rüßung durch den Chef der Präſidialkanzlei des ührers und Reichskanzlers, Dr. Meißner, und ſeine Gattin, verabſchieden ſich der Führer und Frau Göring von den Gäſten und verlaſſen, wie⸗ der unter dem Jubel der Bevölkerung, das Haus. Obwohl ein Dauerregen heruntergeht, weicht die Menge nicht von der Stelle und beobachtet die * der übrigen Wagen der langen Ko⸗ onne. Die hohen Gäſte im „Hauſe des Reichspräſidenten“ Nach ihrem Eintreffen im„Hauſe des Reichs⸗ präſidenten“ wurden Reichsverweſer Admiral von Horthy von Staatsminiſter Dr. Meißner und Frau von Horthy von Frau Meißner durch die Räume geleitet, ſo auch in das ſchlichte Ar⸗ beitszimmer des verewigten Reichspräſidenten, das völlig unverändert geblieben iſt. Menſchenmaſſen auf dem Wilhelmsplatz Schon Stunden vor der Ankunft des Führers und ſeines hohen Gaſtes in der Reichshauptſtadt hatte ſich auf dem mit Fahnen der beiden be⸗ freundeten Nationen und weißen Pylonen feſt⸗ lichgeſchmückten Wilhelmsplatz eine erwartungs⸗ frohe Menſchenmenge eingefunden. voran die Jugend. die ſich die beſten Plätze unmittelbar hinter der Sperrkette der i erkämpft hatte. Die erſten Heilrufe brauſten auf, als Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels von der Rampe des Propagandaminiſteriums zum Bahnhof fuhr. Nicht minder freudig wurde Generalfeldmar⸗ ſchall Göring begrüßt. Der Führer kehrt in die Reichskanzlei zurück Jubelnde Bewegung geht durch die Menge, als der lange Zug der Kraftwagen die Wil⸗ helmſtraße erreichte. Trommelwirbel klangen auf, die Ehrenkompanie in der Reichskanzlei präſentierte, und ſchon hielt der Wagen des Führers als erſter im Vorhof. Während im⸗ mer wieder Jubelrufe aufklangen. ſtieg der Führer aus und begab ſich in die Reichskanzlei. In dem langen Zuge der Wagen, die dem Füh⸗ rer das Geleit gaben, kehrten auch General⸗ feldmarſchall Göring und Dr. Goebbels wieder in ihre Miniſterien zurück. hohe Auszeichnung Das Frauenkreuz des Ehrenzeichens des Deutſchen Noten Kreuzes für Frau von Horthy Der Führer und Reichskanzler hat J. D. Frau SHorthy von Nagybanya als Zeichen ſeiner Hochachtung für ihre vielſeitige ſegens⸗ reiche Tätigkeit im Dienſte der Wohlfahrt und menſchlichen Fürſorge das Frauenkreuz des Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes in beſonderer Ausführung verliehen und perſönlich überreicht. Im Banne eines hiſtoriſchen Tages herzliche Trinkſprüche zwiſchen den Sfaalsoberhäuplern Nr Berlin, 24. Aug. zu Ehren Seiner Durchlaucht, des ungariſchen Reichsverweſers Admiral von Horthy 29 Jer Durchlaucht Frau von Horthy, gab der Führer und Reichskanzler am Mittwoch im Hauſe des Reichskanzler eine Abendtafel, zu der auch die den Reichsverweſer begleitenden ungariſchen Miniſter, die Mitglieder des Reichskabinetts und die Reichsleiter der Partei geladen waren. „ Der Führer und Reichskanzler und der Reichs verw eſer des Königteichs Ungarn ergriffen bei der Abendtafel das Wort zu 2 15 gehaltenen Trinkſprüchen. ie Anſprache des Führers und Reichs U hatte folgenden Wortlaut: Fren Euer Durchlaucht! Es iſt mir eine große Ehre und Freude. Ew. Durchlaucht, den e des König⸗ reiches Ungarn und Ihre Durchlaucht, Ihre ver⸗ Arte Frau Gemahlin. in der Hauptſtabt des Deutſchen Reiches willkommen heißen zu können. In der Perſon Ew. Durchlaucht begrüße ich das Oberhaupt der ungariſchen Nation. die mit dem deutſchen Volk in alter und treuer Freund⸗ ſchaft verbunden iſt. Zahlreich ſind die Be⸗ ziehungen, die unſere beiden Völker im Laufe der Jahrhunderte zu Freunden werden ließen; ſie gehen zurück bis auf die Zeiten des Königs Stephan des Heiligen und haben in immer engerer Geſtaltung durch die wechſelvollſten Schickſale hindurch fortbeſtanden. In der jüng⸗ ſten Vergangenheit haben die Waffenbrüder⸗ ſchaft in ſchwerem Kampfe des Weltkrieges und das gemeinſame Ringen um eine beſſere Zu⸗ kunft unſere alte Freundſchaft aufs neue be⸗ ſtätigt und beſiegelt. Dieſe feſtbegründete, auf gegenſeitigem, uner⸗ ſchütterlichem Vertrauen beruhende Gemein⸗ ſchaft wird vor allem jetzt, nachdem wir durch die geſchichtlichen Ereigniſſe als Nachbarn un⸗ ſere endgültigen hiſtoriſchen Grenzen gefunden haben, für beide Völker von beſonderem Werte ſein. Ich bin überzeugt. daß ſie nicht nur den Intereſſen unſerer Länder ſelbſt dient, ſondern auch im engen Zuſammenwirken mit dem uns befreundeten Italien ein Unter⸗ pfand eines würdigen u. getechten allgemeinen Friedens iſt. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Ew. Durchlaucht wäb⸗ rend Ihres Aufenthaltes in Deutſchland emp⸗ funden haben, wie tief eingewurzelt die über⸗ aus herzlichen Gefühle ſind. die das deutſche Volk Ihrer Perſon und Ihrem Vaterlande ent⸗ gegenbringt. Seien Sie verſichert, daß Deutſch⸗ land und ſeine Regierung den nationalen Neu⸗ aufbau, den Ew. Durchlaucht unter ſo ſchweren Nachkriegsverhältniſſe begonnen und ſo weiſe und erfolgreich fortgeführt baben, mit aufrich⸗ tiger Sympathie begleiten. Ihrer Arbeit, die auf allen Gebieten des nationalen Lebens ſo große Früchte gezeitigt hat, gelten meine und des deutſchen Volkes innigſten Wünſche. Ich erhebe mein Glas auf die Geſundheit Ew. Durchlaucht und Ihrer verehrten Frau Gemahlin und auf das Glück und Gedei⸗ hen des uns für immer befreunde⸗ 164 rit't'erlichen ungariſchen Vol⸗ es Seine Durchlaucht der Reichsverweſer des Königreiches Ungarn. Admiral von Na⸗ aybanva, nahm dann das Wort zu ſeinem Trinkſpruch: Euer Exzellenz! Im eigenen ſowie im Namen meiner Frau danke ich Ew. Exzellenz für die herzlichen Begrüßungs⸗ worte. Auch danke ich der mächtig und prächtig blühenden Reichshauptſtadt und dem ganzen deutſchen Volke für all die Beweiſe einer groß⸗ zügigen und herzlichen Gaſtfreundſchaft, welche unſere Deutſchlandfahrt ſo unvergeßlich geſtaltet Wenn wir die Grenzen des Deutſchen Rei⸗ ches überſchreiten, haben wir nie das Gefühl, auf fremdem Boden zu wandern. Unſere beiden Völker haben ſeit den Tagen Stephans des Hei⸗ ligen, der ein deutſches Fürſtenkind zur erſten Königin Ungarns machte, ſo oft zueinander ge⸗ funden. Sie haben häufig für gemeinſame Ideale gekämpft und gemeinſame Arbeit getan. Sie ſind durch tauſendjährige Bande der In⸗ tereſſengemeinſchaft, der Freundſchaft und der gegenſeitigen Achtung miteinander verbunden. Dieſes Deutſche Reich hat ſich nach den Zei⸗ ten der Not und der ſchweren Erſchütterungen unter der tatkräftigen und zielbewußten Füh⸗ rung Ew. Exzellenz aus abgründigen Tiefen zum Sonnenlicht emporgeſchwungen. Wir be⸗ grüßen freudig und mit Bewunderung die großartigen geſchichtlichen Lei⸗ ſtungen und es erfüllt mich mit inniger Ge⸗ nugtuung, die eindrucksvollen Ergebniſſe des deutſchen Aufbauwillens ſehen zu können. Der Wunſch zur Fortſetzung der friedlichen Aufbauarbeit, der uns und unſere Freunde be⸗ ſeelt, iſt eine ſichere Gewähr dafür, daf unſere Völker das hohe Ziel eines. Gerechtigkeit und gegenſeitigem guten Willen gegründeten Frie⸗ dens auch weiterhin in enger Zuſammenar⸗ beit und erfolgreich verfolgen und dadurch ihren eigenen Intereſſen, wie auch den Intereſſen der übrigen Welt beſtens dienen werden. In dieſer feſten Ueberzeugung erhebe ich mein Glas auf das Wohl Ew. Erzellenz und auf das Glück, Gedeihen und die Größe des Deutſchen Reiches. Der Kampf um Lankan beginnt Am dienslag eröffnelen die Japaner eine neue Iffenſive Hankau, 24. Aug. Die japaniſchen Truppen eröffneten am Diens⸗ tag nachmittag nördlich des Yangtſe⸗Fluſſes die Offenſive gegen Hankau und unternahmen auf 2 Parallelſtraßen einen Vorſtoß in weſtlicher Richtung. Ausgangspunkt des Vormarſches iſt Shucheng. Dort haben die Japaner bedeutende Streitkräfte konzentriert, nachdem ſie aal der Ueberſchwemmung ihre Operationen am Nord⸗ ufer des PYangtſe gegenüber Kiukiang aufgaben. Die Japaner drangen weſtwärts in Richtung auf Linan und Hwoſchan etwa 10 Km. vor. Der Schwerpunkt der japaniſchen Operationen liegt weiterhin ſüdlich des Yangtſe an der Küſte des Pojangſees. Dort tauchten am Mittwoch morgen faſt 30 japaniſche Kriegsfahr⸗ zeuge unweit des etwa 30 Km. ſüdlich von Singtze gelegenen Wu— auf und nahmen mehrere chineſiſche Küſtenbefeſtigungen unter euer. Eine Landung wurde bisher noch nicht urchgeführt. Weſtlich und ſüdlich von Singtze ſind ſchwere Kämpfe im Gange. Im Zuſammenhang mit den fortlaufenden Beſprechungen Ugakis mit dem hieſigen bri⸗ tiſchen Botſchafter Craigie, die in der Preſſe lebhaft erörtert wurden unter der Betonung, daß Japan als Vorausſetzung für die Erfül⸗ lung britiſcher Forderungen, die Aufgabe der Hankau⸗ freundlichen Politik fordern müſſe, wurde der Sprecher des Außen⸗ amtes heute befragt, ob dieſe Forderung tat⸗ ſächlich geſtellt worden ſei. Der Sprecher er⸗ klärte hierzu, daß Japan in den Beſprechungen mit Craigi eine derartige klare Forderung nicht aufgeſtellt habe. Allerdings erwarte die japaniſche Regierung, daß dritte Mächte mehr Verſtändnis für die gegenwärtige Lage, insbe⸗ ſondere für die militäriſchen Operationen in China zeigten. Politiſche Kreiſe ſagen hierzu, daß Japan ſich bereit erklärt habe, ſo weit als möglich entgegenzukommen. Es könne aber ge⸗ genwärtig nicht daran gedacht werden, zu⸗ gunſten von Forderungen dritter Mächte die militäriſchen Operationen einzuſchränken. Selbſt⸗ verſtändlich werde Japan ſich in der Durchfüh⸗ rung ſeiner Operationen gegen Hankau von keiner Seite beeinfluſſen laſſen. Schwere Kümpfe am Ebro⸗Abſchnitt bb Prozenk der roken kakalaniſchen Armee am Kampf beleiligt Bilbao. 24. Auguſt. Die nationalen Navarra⸗Diviſtonen ſowie die ſpaniſch⸗marokkaniſche Heeresgruppe unter dem Oberbefehl des Generals Vague ſetzten am Mittwoch am Ebro⸗Bogen ihre Oyerationen fort. Die roten Truppen, die den ſtrengſten Befehlen folgend, nicht über den Ebro zurückzu⸗ weichen, bieten neuerdings hartnäckigen Wi⸗ derſtand. Sie können jedoch nicht verhindern. daß bei ihnen rieſige Verluſte unter der Einwirkung der nationalen Artillerie ſowie der Luftwaffe entſtehen. Beſonders heimgeſucht wurde die 11. rote Diviſion. Glaubwürdigen Angaben zufolge ſind zur Zeit 60 v. H. Effektiv⸗ 2 der geſamten katalaniſchen rmee am Ebro⸗Bogen konzentriert. Außer⸗ dem haben die Roten ihre beſten verfügbaren Kräfte dorthin geworfen. Nach und nach kehren die Dorfbewohner in das neueroberte Gebiet wieder zurück. Man ſteht ihnen die Spuren der ausgeſtandenen Schrecken unter dem Sowjetterror an. Zur raſchen Normaliſterung der Lage trägt das ſo⸗ ortige Eingreifen des Sozialhilfswerks der alange bei, das ungezählte warme Mahlzeiten und Brotrationen an die Bevölkerung verteilt. Pack ſchlägt ſich, Pack verkrägl ſich Verbürgten Nachrichten zufolge verlautet, daß in Barcelona bei einer Haus durchſuchung 350 Gewehre, 17 Maſchinengewehre und über 100 Kiſten Munition. ſowie zahlreiche Gas⸗ masken und Maſchinenteile zur 1 von Bomben gefunden wurden. Der Bolſche⸗ wiſtenausſchuß nimmt an, daß das Waffenlager von einer anarchiſtiſchen Verſchwörung ange⸗ legt worden ſei. Er befürchtet offenbar, noch weitere geheime Waffenlager vorhanden ſeien. Im Zuſammenhang mit der Ea wurde eine große Anzahl narchiſten verhaftet. von Reldepflicht für öſlerreichiſche Wehrpflichlige Berlin, 24. Auguſt. „Wehrpflichtige frühere öſterreichiſche Bundes⸗ bürger der Geburtsjahrgänge 1893 bis 1913 (Nannſchaften und Unteroffiziere und Beamte gleicher Dienſtgrade), die in der ehemaligen öſterreichiſchen Wehrmacht gedient und ihren dauernden Aufenthalt im Bereiche der Wehr⸗ kreis-Kommandos 1—13 haben, werden auf⸗ gefordert, ihre Uebernahme in den Beurlaub⸗ tenſtand der deutſchen Wehrmacht bei der für ihren dauernden Aufenthalt zuſtändigen Wehr⸗ erſatzdienſtſtelle(Wehrbezirkskommandos Wehrmeldeamt) zu beantragen. Die Wehrerſatzdienſtſtellen führen alsdann das Verfahren der Erfaſſung zwecks Ueber⸗ nahme in den Beurlaubtenſtand der deutſchen Wehrmacht im Einvernehmen mit den polizei⸗ lichen Meldebebörden durch. Milarbeiler Runcimans nach London unlerwegs Prag, 24. Auguſt. Das Mitglied der Runciman⸗Delegation, Aſthon Gwatkin, iſt am Mittwoch mit dem planmäßigen Flugzeug um 16,45 Uhr nach London abgereiſt. Die Reiſe Aſthon Gwatkins erweckt in politiſchen Kreiſen großes Intereſſe. Sie wird zwar als privat hingeſtellt, andererſeits nimmt man an, daß Aſthon Gwat⸗ kin den Londoner Regierungsſtellen ausführ⸗ lichen Bericht über die Eindrücke der eng⸗ liſchen Vermittlertätigkeit in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei geben wird. Revolveraflenlaf in Paläflina Jeruſalem, 24. Aug. Der ſtellvertretende engliſche von einem unbekannten Täter angegrifſen und durch Revolverſchüſſe lebensgefährlich verletzt. gebracht Er wurde ins Krankenhaus in Haifa r Im Küſtenort Caeſaria wurden ein griechiſcher Mönch und ſein Bruder von Freiſchärlern ent? führt. Anfertigung daß oder Diſtriktskom⸗ miſſar in der Stadt Jenin wurde am Mittwoch Hausdurch⸗ 1 Ueber den Anſchlag auf den ſtellvertretenden engliſchen Diſtriktskommiſſar in Jenin werden nunmehr Einzelheiten bekannt. Den Berichten zufolge drangen fünf Männer in Polizei⸗ uniform in das Gebäude ein, wo ſich auch das Büro des Diſtriktskommiſſars befindet. S gaben dort auf den ſtellvertretenden Kommiſſar Sidney Moffat fünf Revolverſchüſſe ab. Die Kugeln durchbohrten den Kopf und de Magen des Kommiſſars, der lebensgefährlich verletzt wurde. Den Tätern gelang es zu ent⸗ kommen. Ich eier Arbeilsbeſchaffungsprogramm Bern, 24. Aug. Sie den Auf der Konferenz der Kommiſſion des Natio⸗ nalrates in Kloſter, die über die große ſchweize⸗ riſche Arbeitsbeſchaffungsvorlage und die neuen Maßnahmen zur Landesverteidigung zu beraten hat, gab Bundesrat Obrecht als Leiter des Volkswirtſchaftsdepartements ausführlichen Auf⸗ ſchluß über das 415⸗Millionen⸗Projekt. Er be⸗ zeichnete es als außerordentlich weitgehend. Es ſoll nach den Beſprechungen des Bundesrates ein Arbeitsvolumen von 1095 Millionen Fran⸗ ken ermöglichen. Das bedeutet eine Beſchäfti⸗ gs von 59,000 Arbeitern während reier Jahr, innerhalb welcher Friſt die neue Uebergangslöſung gramm laufen f für das oll. Bei den vorgeſehenen Kan⸗ Finanzpro⸗ tonalbauarbeiten und Bodenverbeſſerungen han⸗ f dele es ſich durchweg um dringende Profekte. Was die Deckung der hohen Auslagen betrifft, ſo habe ſich die Schweizeriſche Nationalbank be⸗ reit erklärt, die Finanzierung außerordentlicher Mittel zu übernehmen unter der Vorausſetzung, daß die Amortiſation und Verzinſun ſtellt werde. Die vorgeſehene Ausgleichsſteuer ſicherge⸗ werde dieſe Mittel für 202 Millionen Franken Kapital aufbringen. Der Bundesrat will durch die Beſteuerung der e ee die Konkurrenzfähigkeit der kleinen un mittleren Betriebe wieder ſtärken. Bei einem Minimalſatz von 2 pro Mille des ſteuerpflichtigen Umſatzes und bei einem ſteuerpflichtigen Minimum von 250 000 Franken, ſei die Steuer für die Leiſtun⸗ gen der erfaßten Betriebe wohl tragbar. Kleine poliliſche Nachrichten Durch Geſetz vom 17. Auguſt 1938 iſt die deutſche Handelsvertretung in Hſingkin g aufgehoben und die Errichtung einer deutſchen Geſandtſchaft in Hfingking beſchloſſen worden. J Die Teilnehmer an der Fahrt niederdeutſcher Dichter vom Doberaner Dichtertag haben Danzig am Mittwochnachmittag mit dem 9 Seedienſtdampfer„Zoppot“ wieder verlaſſen, nachdem ſie im Kreiſe Danziger Heimatdichter 3 eineinhalb Tage in Danzig und Zoppot geweilt hatten. Die argentiniſche Regierung beſchloß, die Ein⸗ ladung zu der panamerikaniſchen Kon⸗ ferenz in Lima anzunehmen. Die Leitung der argentiniſchen Abordnung an der Konferenz wird vorausſichtlich der Außenminiſter über⸗ 1 nehmen. Hauptſ riftleiter und verantwortlich für den poli⸗ f ti Kuhn, Worms, für den tiſchen Teil Dr Eduard übrigen Teil Fredrich Martin, Verlag: Vereinigte & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Viernheim— Druck: Wormſer kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gülti 8 — Viernheim. eitungsverlage Cnyrim, Haller riedrich Martin, erlagsdruckeret 19 4 VII. 194 Erne lan I. kel. dul 0 gie ot 0 fel. det lon beo der ange Spion dem gen hut dog ste ud tren er Veht⸗ Iden auf Ven Usführ der eng⸗ echg⸗Slo⸗ I Aug. tiltskom Mittwoch ſſen und berletzt, gebracht lehiſchet len ent. elenden werden berichten Polizeis auch das el. Sie mmiſar iſſe ab. ind den eföhrlich zu ent I Aug. s atio ſchwelze⸗ e neuen beraten tet des en Auf, Et be⸗ end. Es deskätes 1 gäftt tend tit dis Anzpro⸗ n Kan⸗ en han alte. betrifft, ank be⸗ tlichet ſetzung, ſcherge 77 Franken wut ſet die ittlereſ imalſat ſmſatzes In volt Heituns Nein Freund juli- Bumm Die Abenfeuer des Kapifäns Lauferbach von der„Emden“ Herausgegeben von Grat Felix von Luckner (41. Fortſetzung) Den ganzen folgenden Tag über krochen wir langſam auf die Landmaſſe zu, die am nörd⸗ lichen Horizont emporwuchs. Gegen abend er⸗ reichten wir Gran. Es gab eine kleine Lan⸗ dungsbrücke und als wir daran anlegten, un⸗ ſchwärmte uns alsbald eine ganze Horde neu⸗ een Eingeborener, von denen einige Uni⸗ orm trugen. Endlich befanden wir uns im Schutz des On⸗ kels Sam. Gran iſt ein kleiner Militärpoſten der von einem Leutnant und einer Handvoll farbiger Gendarmen beſetzt war. Leutnant Ma⸗ lone ſtand in einiger Entfernung am Ufer und beobachtete uns. Schönberg und ich, wir waren derart ſonnengebräunt, daß er uns wohl zu⸗ nächſt für Philippinos hielt. Erſt als wir feſtgemacht hatten, trat er näher und erkannte uns als Weiße. „Wer ſind Sie?“ fragte er.„And was wollen Sie hier in unſerem gottverlaſſenen Neſt?“ „Wir kommen von den Saranganis“, erklärte ch,„wir wollen nach Manila.“ aſt ein wenig ſpöttiſch blinzelte er uns an. „Sie ſind Ausländer, aber ich weiß noch nicht recht, welcher Nation Sie angehören.“ Ich gab ihm Auskunft und nannte auch un⸗ ſere Namen. „Hallo!“ rief er und pfiff vielſagend durch die Zähne. Dann erteilte er ſeinen Leuten etliche Befehle und wandte ſich wieder an mich. „Sie müſſen ſich unbedingt bei mir ausruhen, meine Herren. Ein Bad und eine kräftige Mahlzeit wird Ihnen wieder auf die Beine hel⸗ fen. Kommen Sie.“ Wir nahmen die en folgten ihm zu ſeinem Bungalow, der adh in der Nähe im Schatten der Palmen ſtand. Wäh⸗ rend des Eſſens beglückwünſchte uns Mr. Ma⸗ lone zum guten Gelingen unſerer Fahrt. Auch erzählte er, daß mein Name bereits auf den Philippinen bekannt ſei. Vermutlich hatten meine Freunde, die Feinde, dafür geſorgt. Dann aber verriet er uns, daß der Dampfer vor kur⸗ zem hier geweſen und der nächſte erſt viele Wo⸗ chen ſpäter fällig ſei. Durch das Gebiet der Kopfjäger Am nächſten Tage hatte ich ein langes Pala⸗ ver mit dem Führer unſerer Bootsleute. Das Ende vom Lied war, daß ich ſie entlohnte und ihnen das Boot ſchenkte. Bald darauf verließ das wackere kleine Fahrzeug, das uns ſo ſicher durch die gefahrvollen Gewäſſer der Celebes⸗ und der Sundaſee getragen hatte, den Hafen. Die Kerle fühlten ſich glücklich, daß ſie mich endlich los waren. Leutnant Malone war ein ſehr liebenswür⸗ diger Wirt und hatte ſtets irgendwelche Ideen im Kopf. Als wir ihm von unſerer Abſicht er⸗ zählten, nicht endloſe Wochen auf den Damp⸗ fer zu warten, ſondern den nördlichen Teil der Inſel im Fußmarſch zu durchqueren, ſchlug er vor, zunächſt nach einem der größeren Küſten⸗ orte zu reiten. Er meinte, daß wir dort ſicher⸗ lich ein geeignetes Boot finden würden, mit dem wir ſo lange weiterfahren könnten, bis wir einen Dampfer träfen. Ich wollte davon e wiſſen, denn ich kannte die Ponys er Philippinen. Mindeſtens ihrer zwei hätte es bedurft, um mein Gewicht zu tragen. Man ſtelle ſich vor: der große, dicke Lauterbach auf einem Tierchen, das er faſt mit einer Hand hätte aufheben können. Es wäre ein Anblick für Götter geweſen! Der Leutnant erzählte uns des weiteren von einem gewiſſen Mr. Walker, der ungefähr vier⸗ ig Meilen von Gran entfernt ſeinen Wohn⸗ ſit habe. Möglich, daß er ein ſeetüchtiges Aus⸗ legerboot beſitze. Er wolle ihn gleich einmal anrufen. Richtig, Mr. Walker verfügte über ein ſolches Ding und bot es uns bereitwillig an. 5 Dem Leutnant Malone unterſtand der ganze ſüdliche Teil von Mindanao, während das In⸗ nere des Nordens von mehr oder weniger un⸗ abhängigen wilden Stämmen beherrſcht wurde. Stellenweiſe dehnten die Burſchen ihre Raub⸗ üge ſogar. Meer aus und friedliche Kü⸗ 3 durften vor dieſen Piraten auf der Hut ſein. Unſer Gaſtfreund gab uns zur Sicher⸗ heit drei ſeiner Bewaffneten mit. Der Gedanke an die Polizeibegleitung war mir nichts weniger als angenehm, denn den Leuten waren unſere Namen bekannt und man konnte von ihnen natürlich keine unbedingte Verſchwiegenheit erwarten. Das aber bedeutete angeſichts der auch hier überall vorhandenen Spione eine erhöhte Gefährdung. Da ich aber gerne an und dem liebenswürdigen Malone keine langatmi⸗ gen Erklärungen geben wollte, machten wir Copyright by Koehler& Amelang, Letpaig ute Miene zum böſen Spiel und gedachten im filen, unſere Eskorte bei der näaͤchſten Gele⸗ genheit abzuſchütteln. Die bot ſich denn ſchon bei unſerer erſten Raſt in Port Lebak. Wir trafen dort zwei Amerika⸗ ner und drei Engländer, die uns äußerſt gaſt⸗ lich aufnahmen, obwohl ſie uns als Deutſche er⸗ kannten. Auf meine Erkundigung nach etwaiger Fahrgelegenheit ſagte einer der Briten: „Wir wollen noch heute abend nach Mala⸗ bang aufbrechen. In unſerem Motorboot iſt reichlich Platz für Sie und wenn Sie uns be⸗ gleiten wollen, ſind Sie uns herzlich willkom⸗ men.“ Ich nahm dankend das Anerbieten an und ging hinaus, um unſere Poliziſten aufzuſuchen. „Wir fahren mit dem Motorboot nach Cotta⸗ bato. Dort treffen wir uns wieder.“ Der Führer grüßte militäriſch, rief ſeinen Untergebenen irgendwelche Befehle zu und be⸗ gab ſich mit ihnen an Bord. Bald verſchwand ihr Fahrzeug hinter einer Landzunge und das war das letzte, was ich von ihnen zu ſehen be⸗ kam. Unſere engliſchen Freunde aber brachten uns wie verſprochen nach Malabang, wo wir am Rande des Dorfes übernachteten. (Fortſetzung folgt) Die Ankunft Admiral von Horthys auf dem Lehrter Bahnhof in Verlin Auf unſerem Bilde von der Ankunft der hohen ungariſchen Gäſte am Mittwochabend in der Reichshauptſtadt ſieht man den Reichsverweſer Admiral von Horthy, der gerade hohe Beamte des Auswärtigen Amtes begrüßt, Generalfeldmarſchall Hermann Göring, der das unga⸗ riſche Staatsoberhaupt in Berlin willkommen hieß, und— weiter hinten— den Führer, der in ſeinem Sonderzug kurz vor den Gäſten auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen war. 4 ſnmeenun N . 0 Ab 1940 mehr Schüler Infolge der ſteigenden Geburtenziffer wer— den an den Schulbau der Gemeinden in den nächſten Jahren erhebliche Anforderungen ge— ſtellt werden. Die Welle des Geburtenanſtiegs wird die Volksſchule Oſtern 1940/41 errei⸗ chen. Wie Stadtrat Dr. Wirtz im„Gemeinde— tag“ mitteilt, werden in Bonn jährlich 300 Schüler mehr in die Volksſchulen ſtrömen, auf die volle Schulzeit von acht Jahren um- gerechnet, rund 2500. Stadtrat Wieſe hat den Mehrbedarf an Räumen für Stettin mit 100 bzw. 115 Klaſſen für die Zeit von 1940 bis 1948 errechnet. In Bonn ergebene ſich bei⸗ ſpielsweiſe bei 100000 Einwohnern von 1940 bis 1948 55 Mehrklaſſen, das bedeutet entſprechend ein Mehr von 50 bis 55 Lehr— kräften auf der Grundlage des bisherigen Geburtenzuwachſes und einer Klaſſenfrequenz von 45. Die Steigerung durch eine Erhöhung der Klaſſenfrequenz abzufangen, iſt nach An- ſicht von Dr. Wirtz vielfach nur im erſten Jahre noch möglich. Es iſt tatſächlich ſo, daß es heute in unſeren Volksſchulen ſehr viele Klaſſen mit 55 und mehr Schülern gibt. Die Aham ugnanagnnunbnpgggganmeg nnn nen danpnmagngaddannngün m mpnanaunnnanmpgdaaaa gn 1 Scherl-Bilderdienſt-M.) Vor Dualen wahnſinnig geworden Die ſonderbaren Vorgänge im Gefängnis von Philadelphia Philadelphia, 25. Auguſt Wie berichtet, waren im Kreisgefängnis von Philadelphia vier der Sträflinge mit ſchwe— ren Verbrühungen und Verletzungen tot auf⸗ gefunden worden. Nach Ausſagen der Gefäng⸗ nisaufſeher ſollen die Sträflinge, die ſich in einem Hungerſtreik befanden, nachts miteinan⸗ der gekämpft haben. Weiter ſollen ſie die Dampfrohre abgeriſſen und als Waffen gegen⸗ einander benutzt haben. Die amtliche Unter- ſuchung der geheimnisvollen Todesfälle, die am Dienstag begann, nahm am geſtrigen Mittwoch eine ſenſationelle Wen- dung, als Oberbürgermeiſter Wilſon plötz⸗ lich die Verhaftung zweier Gefängniswärter dude mit einem„Diplomatenpaß“ Ichwerverbrecher an der deulſch-belgiſchen Grenze verhaſtel Köln, 25. Auguſt. Einen guten Fang machte die Kölner Zoll⸗ fahndung an der deutſch⸗belgiſchen Grenze. Ein Reiſender, der nach Brüſſel unterwegs war, machte ſich dadurch verdächtig, daß er wertvolle optiſche Apparate bei ſich führte, die er allem Anſchein nach nur zu Verkaufszwecken aus Deutſchland mitnehmen wollte. Bei der Nach⸗ prüfung ſeiner Perſonalien berief ſich der Rei⸗ ſende auf ſeine Diplomateneigenſchaft und wies einen Diplomatenpaß vor, der ihn als Bürger von San Salvador bezeichnete. Der auf den Namen eines Meuntes Fiſher lautende Paß erwies ſich jedoch bei der Durchleuchtung als falſch, ſodaß der angebliche Diplomat feſtge⸗ nommen wurde. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte man es mit dem aus Leipzig ſtammenden jüdiſchen Pelzhändler Moiſe Fiſzer zu tun, der bereits ſeit längerer Zeit aus Deutſchland aus⸗ gewieſen worden war. Unter dem Gepäck des Feſtgenommenen fand man ein Notizbuch, aus dem hervorging, daß Fiſzer zu mehr als hun⸗ dert der berüchtigſten Deviſen⸗ und Waren⸗ ſchieber Beziehungen unterhielt. In dem Notiz⸗ buch waren die Adreſſen der Verbindungsmän⸗ ner genau verzeichnet, von denen übrigens der größte Teil ſteckbrieflich verfolgt wird. Moiſe Fiſzer wird ebenfalls von verſchiede⸗ nen europäiſchen Staaten ſteckbrieflich geſucht wegen Betrugs, Urkundenfälſchung. Unterſchla— gung, Sittlichkeitsverbrechens u. Paßfälſchung. Bisher war es dem Schwerverbrecher immer ge⸗ lungen, die Behörden der verſchiedenſten Län⸗ der mittels ſeines gefälſchten Diplomatenpaſ⸗ ſes zu täuſchen. Auf Grund der Angaben des Verhafteten wurden zahlreiche Perſonen feſtge⸗ ſtellt, die an den Verbrechen des Moiſe Fiſzer beteiligt waren. Nach ſeiner Aburteilung in Köln und nach Verbüßung der Strafe wird Moiſe Fiſzer an die franzöſiſchen Behörden aus⸗ geliefert werden, von denen er ſeit langer Zeit geſucht wird,. anordnete. Die Aufſeher werden des Tot⸗ ſchlags beſchuldigt. Die amerikaniſchen Nach— richtenagenturen haben ſich des aufſehenerre— genden Falles bemächtigt, und bringen breite Berichte über die grauenhaften Vorgänge, die ſich in der Nacht vom Sonntag zum Montag im Kreisgefängnis von Philadelphia abge— ſpielt haben. Nach den Berichten waren am Sonntag⸗— abend 24 der rund 600 im Hungerſtreik be⸗ findlichen Gefangenen in ſogenannte Straf⸗ zellen geſperrt worden. Obwohl draußen hochſommerliche Hitze herrſchte, verſchloſſen noch unbekannte Täter ſämtliche Fenſter und drehten auf Befehl eines Gefängnisbeamten die Dampfheizung an. Nach einer Mitteilung des Staatsanwaltes Boyle habe die Unterſuchung feſtgeſtellt, daß die eingeſchloſſenen Gefangenen die ganze Nacht über ſchrieen und jammerten 3 flehentlich um Abſtellung des Dampfes aten. In ihrer Verzweiflung riſſen die Unglück— lichen ihre Hemden herunter und tauchten ſie in Kloſettſpülanlagen und ſpülten ihre Körper und Geſichter mit den angefeuchteten Klei⸗ dungsſtücken, um am Leben zu bleiben. Im Laufe der Nacht wurden die Gefangenen nach Mitteilung Staatsanwalts vor Qu a— len wahnſinnig und ſanken nach⸗ einander bewußtlos zu Boden. Vier der körperlich Schwächſten wurden dann am folgenden Morgen mit ſchweren Ver— brühungen tot aufgefunden Einige an⸗ dere liegen im Gefängnishoſpital ſchwerkrank daeteder. Einer der Gefängniswärter, ein ge— wiſſer Mills, der vernommen wurde, er⸗ klärte, die in den Strafzellen eingeſchloſſenen Gefangenen hätten ſich an dem Hungerſtreik führend beteiligt.— die Frage, wer die Zel⸗ len luftdicht verſchloſſen und die Dampfhei⸗ zung angelaſſen habe, behauptete er, das habe ein Unbekannter getan. Am Rande nolieri: vom unterrichtlichen und erzieheriſchen Stand⸗ punkt durchaus vertretbare Forderung nach kleineren Klaſſen wird aber zunächſt ein frommer Wunſch bleiben. Die Herabſetzung der Frequenzen koſtet mehr Geld, verlangt mehr Räume und erfordert die Einſtellung weiterer Lehrkräfte. Es wird ſchon ohnehin ſchwierig genug werden, die aus dem Gebur⸗ tenanſtieg ſich ergebenden Auswirkungen zu bewältigen. Dr. Wirtz veranſchlagt die Neu⸗ erſtellung einer Volksſchulklaſſe mit Inven⸗ tar zu einem Betrage von 20000 RM. Da⸗ nach würde die Geſamthöhe der einmaligen Koſten in den Jahren 1940 bis 1948 für Bonn 1110 000 RM. betragen, wozu noch die per⸗ ſonellen Koſten kommen. Für das gemeind⸗— liche Schulweſen iſt deshelb Planung und Prüfung der Dringlichkeit der zu ergreifen⸗ den Maßnahmen ein Gebot der Stunde, zu— mal auch noch die Anforderungen an Räume und Lehrkräfte hinſichtlich der höheren und mittleren Schulen auftreten, bei denen nach den bisherigen Erfahrungeen auch damit zu rechnen iſt, daß die Zahl der Neuanmeldun⸗ gen von 1940 ab ebenfalls um 20 bis 25 Prozent ſteigen wird. ſaddaaraamoaaaaaagnaanagg gan king aagrganmommgpnmganaamanunanaunneagagnaanaagagamaaamaah mnnaamgnpagnasgunggggnmangannmſpanmppnanmnmgnn mamma Aukoreifen platte- 1 Toler Eigenartiger Unfall bei Reparaturarbeiten. London, 25. Auguſt. Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich auf dem Hofe einer Baufirma. Dort waren zwei Leute mit der Reparatur eines Laſtwagenrei⸗ fens beſchäftigt. Beim Einpumpen der Luft platzte der Reifen plötzlich mit donnerartigem Knall und ſolcher Gewalt, daß die beiden Leute mehrere Meter weit weggeſchleudert wurden. Dem einen flog dabei ein Stück des Reifens ſo heftig gegen den Kopf, daß er auf der Stelle tot war, während der andere einen Beinbruch davontrug. Aulo brach millen durch Bei Unglück auf naſſer Straße ſchwer verletzt. Groß⸗Warnow, 25. Auguſt. Die Regennäſſe auf der Berlin⸗Hamburger Chauſſee wurde am Sonntag dem 33jährigen Dipl.⸗Ing. Zampe aus Berlin-Köpenick zum Verhängnis. Auf der Fahrt nach Hamburg ge⸗ riet der Kraftwagen kurz hinter dem Karſtädter Bahnübergang ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Bei dem Anprall brach der Wa⸗ gen mitten durch. Zampe, der vollſtändig ein⸗ geklemmt war, wurde von dem gerade in der Nähe weilenden Gendarmeriehauptwachtmeiſter Kluge aus Groß⸗Warnow aus ſeiner gefährli⸗ chen Lage befreit. Er hatte einen Bruch des e Beins und ſchwere innere Verletzungen erlitten. Furchtbares Flugzeugunglück Bisher 24 Tote und 150 Verletzte beim Flugzeugunglück in Omori Tokio. 24. Auguſt. „Die Zahl der Opfer eines Flugzeugabſturzes in Omori bei To k io hat ſich, wie die neue⸗ ſten Meldungen beſagen, ganz erheblich erhöht. Durch den Abſturz der beiden Flug⸗ zeuge ſind mehrere Benzintanks explodiert. Bisher hat man 24 Tote und 150 Verletzte bergen können, jedoch befürchtet man, daß die Zahl der Opfer noch weiter ſteigen wird. Die Aufräumungsarbeiten der zum größten Teil zerſtörten Fabrik werden fieberhaft fortgeſetzt. MNarſeille macht schule Paris, 24. Aug. Es beſtätigt ſich, daß der Streik in Marſeille ſcc jetzt auf die algeriſchen, tuneſi⸗ chen und marokkaniſchen Hafenſtädte ausgedehnt hat, wo man aus Solidarität mit den Marſeiller Streikenden beſchloſſen hat, am Sonntag und in der Nacht nicht mehr zu ar⸗ beiten ſowie keine Ueberſtunden zu leiſten. Die franzöſiſche Schiffahrtsgeſellſchaft Compagnie Transatlantique beabſichtigt, ihre Fahrpläne im Mittelmeer vollkommen zu ändern. Während in Frankreich ſtarke Beſtrebungen im Gange ſind, die Arbeitszeit wieder zu erhö⸗ hen, haben die Gewerkſchaften im franzöſiſchen Mandatsgebiet Syrien die Regierung er⸗ ſucht, binnen ſechs Tagen die angeblichen Ver⸗ ſprechungen zur Herabſetzung der Arbeitszeit einzulöſen, weil ſie ſonſt den Generalſtreik aus⸗ rufen würden. Urkeil gegen Franz Jzalaſi beſtäligk Budapeſt, 24. Aug. Im Prozeß gegen Franz Szalaſi, dem der Hungariſtenbewegung naheſtehenden ehemali⸗ gen rechtsradikalen Parteiführer, hat die Kö⸗ falt Kurie als letzte Inſtanz das Urteil ge⸗ ällt. Das zweite richterliche Urteil, durch das Sza⸗ laſi wegen verſuchten Umſturzes der ſtaatlichen und debe ſtehen Ordnung zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, wurde heute von der Kurie beſtätigt, womit die Ver⸗ urteilung Szalaſis rechtskräftig geworden iſt. Die braſtlianiſche Regierung beſchloß die Er⸗ richtung eines Konzentrationslagers auf der Inſel Fernando Noronha. Alle Perſonen, die die gegenwärtige Ordnung gefährden, ſollen dort untergebracht werden. Das Lager iſt in Form einer landwirtſchaftlichen Arbeitskolonie eingerichtet worden. Mensclien untenvega (15. Fortſetzung.) Helmas Loffel klirrt bedenklich gegen die Teetaſſe und Schreck, mit Vorſtändnisloſigkeit gemiſcht, klingen aus ihrem Ausruf: „Abreiſe?! Wieſo?“ Dann ſetzt ſie in banger Ver⸗ wirrung noch hinzu:„Warum und wohin?“ „Komiſche Fragen, Kind. Haſt wohl vergeſſen, daß ich mich ſelbſt nur vorübergehend, beſuchsweiſe in Ber⸗ lin aufhalte, in Dresden aber meinen ſtändigen Wohn⸗ ſitz und meinen Pflichtenkreis habe.“ „Mußt du denn ſchon zurück, Tante?“ „Ich„muß“ inſofern, als ich hier nun nichts mehr u tun babe, das heißt, niemandem mehr von Wichtig— eit bin; meiner Freundin Förſter hingegen nicht län ger als notwendig die ganze Arbeit der Penſionsfüh⸗ rung allein überlaſſen will.“ „Und ich?“ „Was heißt, du?“ „Ich meine, warum muß ich fort von hier?“ „Weil dein Vater dich zu mir geſchickt hat, aber nicht nach Berlin.“ „Aber ich bin doch noch nicht fertig mit allen Sehens⸗ würdigkeiten hier.“ „In Dresden gibt es deren auch eine ſchwere Menge und kaum mindere als hier.“ „Das kann ſchon ſein und Dresden intereſſiert mich natürlich ſehr— übrigens muß ich unbedingt auch München kennenlernen, wenn ich ſchon mal in Deutſch⸗ land bin, das haben Burkhardts mir dringend geraten — aber jetzt ſei lieb und gut und gönne mir erſt mal Berlin wenigſtens noch bis zum Ende dieſer Woche! Bitte! Bitte!“ Stürmiſch fällt Helma ihrer Erzieherin um den Hals und fleht:„Schau, es ſind doch nur noch drei Tage!“. 1 enn Wildfang, wenn dir gar ſo viel daran egt. Ach, es liegt Helma unendlich viel daran! Denn juſt ſo lange bleibt auch noch Papa Burkhardt— längſt ibt ſie dem Gerichtspräſidenten dieſen Namen— noch n Berlin Er hat ſeinem großen Fungen ſowohl ſein fber⸗ raſchendes Kommen, als auch ſein weiteres Verbleiben in der von ihm ſtets beſonders geliebten Reichshaupt⸗ ſtadt mit ſo viel Geſchick verſtändlich gemacht, daß den Referendar nicht der gerinaſte Zweifel an allen dieſen Zufälligkeiten und Harmloſigkeiten ankommt. Die Anweſenheit ſeines alten Herrn tut ihm wohl. Zuerſt ganz inſtinktiv empfunden, wird es ihm bald bewußt, daß der Vater, der ſtets ſein beſter Freund ge⸗ weſen war, ihm eine Brücke baut, darauf er ſich aus dem qualvollen Labyrinth von Gedanken und Empfindun⸗ gen zurückfindet zu ſeinem eigenen Ich, das ſich all⸗ mählich beruhigt. N Und das beginnt er an einem Morgen zu fühlen, da er mit ſeinem Vater, fern aller pathetiſchen Ausſyrache nur wenige, ganz ſchlichte, aber bedeutungsvolle Worte wechſelt über Blandine Matheſius, die junge Referen⸗ darin und Kollegin, über Blandine Rainer, die offi⸗ zielle Gattin des Blinden und ſeine Chefin, über die durch ihren tragiſchen Tod verklärte Idealgeſtalt der 95 der ſeine erſte, heiße, ſtürmiſche Liebe gegolten a* Von dieſer Stunde an kommt das Wilde, Aufge⸗ wühlte, 27 9 in ihm zum Schweigen. Er wird ruhig und ſpürt, daß er nach einem ſchweren Fall die Glieder noch bewegen kann. Wohl nimmt er noch einen längeren Urlaub von der Kanzlei. Aber er ſchließt ſich nicht mehr ängſtlich ab, er begleitet ſeinen Vater dahin und dorthin, zeigt wieder natürliches, langſam ſteigendes Intereſſe am Geſchehen der Umwelt. Und freut ſich einer Begegnung mit Will, deren Zufall ein Werk des Vaters iſt, den die geglückte Liſt mit Genugtuung erfüllt. Und dann treffen ſie verabredetermaßen immer wie⸗ der zuſammen: Burkhardt ſenior, Burkhardt junior und Kamerad Will. Sei es für kleine Spaziergänge, oder auch Fahrten in die Umgebung, ſei es zum Beſuch eines Gartenkonzertes oder bei der Beſichtigung einer Berliner e e Das ſind dann ſtets ſehr ſchöne Stunden, ohne daß eee großes oder beſonderes Wort in ihnen a Aber in Helmas jungem Herzen hebt ein zartes Singen und Klingen an. Mit jedem Nerv und Atem- zug ihres Weſens, mütterlich und kindlich Liebende zu⸗ leich, entſteht in ihr die ſeeliſche Bereitſchaft der Frau, en Mann zu empfangen, der zu ihr findet. Aus dieſer traumhaft zärtlichen Stimmung ſchreckt ſte die nüchterne, befehlende Verfügung Ilſe Waldners, ihren Koffer zu packen. g Und nun klammert ſie ſich an die Galgenfriſt der letz⸗ ten drei Tage, die ihr die Güte ihrer mütterlichen Freundin zugeſtanden hat. Ilſe Waldner hat Helmas dringender Bitte nachge⸗ beben, ohne noch ahnen zu können, wie überaus will⸗ S ihr ſelbſt alsbald dieſer Reiſeaufſchub ſein wird. Bereits der Abend des erſten dieſer drei Tage zeigt * daß ihre Anweſenheit in Berlin doch noch wichtig Leichenblaß, mit allen Anzeichen ſchwer bezähmter Gemütsbewegung, ſucht Helbing ſie in der Penſion auf. „Was iſt geſchehen?“ erwidert ſie ſeine kurze Be⸗ grüßung und ſchiebt ihm vorſorglich einen bequemen Seſſel hin. Wie gefällt ſinkt der Mann darauf nieder. Seine Kehle ſchluckt. Um den Mund ein Flattern und Jagen, flüſtert er mit heiſerer, verſagender Stimme: „Man hat ſie gefunden.“ „Blandine?“ Ja.“ Und nach und nach erfährt ſie: Eine weibliche Leiche iſt geborgen worden. Von der Strömung abgetrieben, unterhalb Werders ans Ufer eſchwemmt. Alle Vorzeichen ſprechen dafür, daß es ich um die verunglückte Blandine Rainer handelt. Man hat Bernd davon. mit dem Erſuchen, die Leiche zu agnoſzieren. Aber Rechtsanwalt Rainer weiß ia nicht. wie die Frau ausageſehen bat. die er als Blinder geheiratet hatte. Seine kleine Verlegenheit dauerte nicht lange, da er ja dieſe Sache von Franz Helbing erledigen laſſen konnte. Dem Freund, der ſeine Frau gut gekannt hatte. „Aber ich kann nicht dorthin gehen... ins Leichen⸗ ſchauhaus,“ wehrt Helbing ſich verzweifelt dagegen, daß Bernd ihn einfach vor die vollendete Tatſache ſtellt. „Ohne mich überhaupt erſt zu fragen, hat er das ſo mit em Polizeibeamten abgemacht. Aber ich gehe nicht. Ich ertrage es nicht, Blandine ſo wiederzuſehen. Ich aſſe mir nicht das Letzte vergällen die armſelige Er⸗ innerung... Oder aber muß ich auch dieſen Kelch noch leeren? Sagen Sie es mir, Ilſe Waldner, ob ich ver⸗ urteilt bin, auch noch dieſes Freundesopfer zu brin⸗ gen!?“ t a „Nein..“ beruhigt ihn die Frau.„Zum Glück bin ich auch noch da, um Ihnen das abzunehmen. Da es ſich nur um die Formalität handelt, die Identität Blandine Rainers feſtzuſtellen, kann ich Sie ohne wei⸗ teres vertreten.“ Helbina atmet erlöſt auf: „Tauſend Dant, daß Sie das für mich tun wollen, liebe, gute Lvandsmännin. Das iſt der Ausweg.“ Und eifrig fährt er fort:„Ich müßte übrigens ſowieſo längſt einmal nach Bremen fahren, um mit unſerem dortigen Reeder perſönlich zu verhandeln. 85 werde morgen in aller Frühe dahin reiſen. Sie ſagen Bernd, daß meine Fahrt dringend und unaufſchiebbar war und machen ihm Ihre Vertretung bei... bei dieſem Nach⸗ weis ſchon irgendwie verſtändlich, nicht wahr?“ „Ja, das ſoll gern geſchehen. Verlaſſen Sie ſich ruhig auf mich. Gehen Sie nach Hauſe. Verſuchen Sie zu ſchlafen— und ſei kes mit Hilfe einer ſtarken Tablette — damit Sie dann morgen in Bremen die Verhand— lungen auch gut führen können.“ „Sie haben recht, wie immer.“ Helbing ſtreicht ſich mit müder Geſte über das Haar, in das ſich 55 der allerletzten Zeit viele weiße Fäden miſchen.„Ich bin wirklich vollkommen zerſchlagen. Hier haben Sie den Zettel, den Bernd mir ausgehändigt hat. Damit gehen Sie bitte morgen zwiſchen 9 und 10 Uhr vormittags zu⸗ erſt ins Polizeipräſidinm Zimmer 217 und...“ „Ich weiß ſchon,“ unterbricht Ilſe Waldner Helbings immer noch tonloſe, abgeriſſene Worte und drängt den Mann zur Türe. „Helma kann jeden Augenblick heimkommen. Sie war mit den Burkhardts beim Rennen in Karlshorſt. Ich möchte Ihnen jetzt aber jede Begegnung als über— flüſſige Nervenbelaſtung erſparen.“ „Ich könnte jetzt auch wirklich unmöglich irgend⸗ welche nichtsſagenden Worte wechſeln Alſo haben Sie nochmals und immer wieder Dank, Sie gütigſte und beſte Freundin.“ Haſtig verabſchiedet ſich Helbing. 1 Am nächſten Tag geſchieht alles ſo, wie es zwiſchen den beiden verabredet worden war. b Helbinak Zua paſſiert bereits Uelzen, als Ilſe Waldner das große, rote Haus am Alexanderplatz be⸗ tritt. Sie hat vorher mit Bernd Rainer telephoniert, der weder an Helbings plötzlicher Geſchäftsreiſe etwas Außergewöhnliches findet, noch daran, daß ſie ihm den Gang zum Leichenſchauhaus abnimmt. Nun führt ein Polizeibeamter ſie dahin. Ueber Stiegen und hallende Korridore, durch Gänge und Türen. Führt ſie an den düſtern Ort, der dem Tod den letzten Troſt nimmt, ſeine Majeſtät. Weiſt auf einen mit einem Laken bedeckten Körper, Nummer 204. Das innere Grauen und die Kälte des Kellerraumes machen die Frau fröſteln. 5 Mitleidig ſieht der junge Beamte auf die ſchmächtige Erſcheinung der weißhagrigen Dame in dem Kleid aus ſtumpfer, ſchwarzer Seide, die die loſe übergeworfene Maulwurfsſtola feſter um ſich ſchlingt, mit bebenden Händen, die ſich in das Fell verkrampfen, indes ſie vergebens ein nervöſes Zucken ihres erblaßten Ge⸗ ſichtes zu bekämpfen verſucht. Auch die aufſteigenden Tränen laſſen ſich nicht mehr unterdrücken, angeſichts der feinen Geſtalt deren Umriſſe ſich deutlich unter der ſchützenden Hülle abzeichnen, und die ſo zartgliedrig iſt, wie der kleine, hochriſtige Fuß, von dem das Laken fortgeglitten war. „Das Geſicht der Leiche iſt durch den Anprall an Dampferſchrauben bös verſtümmelt,“ ſagt er mit ge⸗ dämpfter Stimme und verrät durch ihren Ton, daß er der Dame den unnötigen, grauenhaften Anblick gern erſparen will. Er lüftet das Tuch nur ſoweit, daß die goldblonden Haare bis zum Anſatz in die wächſerne, von blauen Flecken verunſtaltete Stirne ſichtbar wer⸗ den. Alſe Waldners zitternde Lippen formen tonloſe 9 en 1 7 a2 a* Der Beamte hat ſie verſtanden. Es genügt ihm. Er will die Qual der Dame nach Möglichkeit verkürzen. Er begleitet ſie hinaus bis auf die Straße, winkt eine. Kraftdroſchke heran und iſt ihr beim Einſteigen behilflich. Dann verabſchiedet er ſich mit der Verſiche⸗ rung, daß die notwendigen Formalitäten unverzüglich erledigt werden und die Leiche noch heute zur Be⸗ ſtattung freigegeben wird. Ilſe Waldner btttet, ſich diesbezüglich mit Rechts⸗ anwal“! Rainer in Verbindung zu ſetzen und dankt dem Beamten für ſeine freundlichen Bemühungen. Dann fährt das Taxi davon, in deſſen Fond die Frau in tiefer Erſchöpfung lehnt, einzig zufrieden in dem Gedanken: Gott ſei Dank, daß ich Helbing wenigſtens das er⸗ ſparen konnte! * 4 2 Tags darauf findet in aller Stille im Erbbegräbnis der Rainers am Stahnsdorfer Friedhof die Beiſetzung dieſer ſterblichen Hülle ſtatt. Helbing iſt noch in Bremen, Burkhardt in völliger Ahnungsloſigkeit der letzten Geſchehniſſe, ſo daß nur Ilſe Waldner Bernd Rainer begleitet. Bankier Lorenz, der durch Gödicke von der Beiſetzung erfahren hat, er⸗ ſcheint ee mit ſeiner Schweſter. Und gerade als die kleine Tranergeſellſchaft ſich um den mit weißen Roſen, Lilien und Narziſſen aeſchmück⸗ PEN maden e b Hanna Paller Oskar Meister— Werdau ten Sarg verſammeit, rommt auch noch Heima, die— Kopfſchmerzen vorſchützend— die Burkhardts im Zoo⸗ logiſchen Garten verlaſſen hat. Raſch hat ſie unter⸗ wegs noch Blumen gekauft. Veilchen und Reſeden. Die duftende, blühende Laſt in den Armen, erſcheint ſte in ihrem hellen Kleid wie ein Gruß des Lebens an dieſer Stätte des Todes; wie Troſt und Verheißung, Sinnbild des Lichts, das dem Dunkel folgt in der ewigen Geſetzmäßigkeit des Weltgeſchehens. Das empfinden mit ſtarker Unmittelbarkeit alle, die hier in dieſer Friedhofskapelle ſich zuſammengeſunden haben. Dazu kommt bei Ilſe Waldner noch das Gefühl mütterlichen Stolzes, die ſtarke Freude über unfehl⸗ baren Herzenstakt dieſes erleſenen Geſchöpfs, der ſich b einzigartig in dieſer impulſivſten Handlung offen⸗ art. Sie ahnt ebenſowenig wie ſonſt ein Menſch die be⸗ ſondere ſeeliſche Einſtellung dieſes jungen Lebens zu jener Toten, der ſie das letzte Geleit gibt... * 2* Dieſe ungelöſte Frage drängt ſich in ihr Denken, während ſie Helma gegenüber in der Abteilecke des Zuges Platz nimmt, der— mit dem Ziel Dresden— ſoeben die Berliner Bahnhofshalle verlaſſen hat. 6 Heinz Burkhardt hat ihm nachgewinkt, bis er um die letzte Biegung ans ſeinem Geſichtsfeld verſchwunden iſt. Dann folgt er dem Vater, der neben Franz Helbing bereits dem Ausgang zuſtrebt. f Die Herren, die hier zuſammengetroffen ſind, um ſich von den abreiſenden Damen zu verabſchieden, wech⸗ ſeln noch einige Worte miteinander. „Ich bin ſelbſt erſt heute aus Bremen zurückgekom⸗ men“ bemerkt Helbing. „Und ich fahre heute noch nach München,“ erwidert der Gerichtspräſident. „Nun, was iſt mit Ahnen, Herr Burkhardt? Wieder ganz hergeſtellt?“ „Danke, Herr Helbing, es geht ſchon ſo weit.“ „Das freut mich.“ Die beiden Männer ſehen einander in die Augen, die klar und deutlich in einer Sprache zueinander ſprechen, für welche die allgemeinen, wie liebenswür⸗ dige Redensarten klingenden Worte nur Tünche waren. Sie haben einander verſtanden. Und Helbing wieder⸗ holt betont: „Wirklich, ich freue mich aufrichtig. Und ich hoffe, daß Sie nun auch bald wieder Ihre Tätigkeit in mei⸗ nes Freundes Kanzlei aufnehmen werden.“ „Morgen trete ich meinen Dienſt wieder an“ erklärt der Referendar feſt und beſtimmt.„Ich will die von mir bearbeiteten Angelegenheiten ſoweit als möglich nollſtändig abwickeln; wo nicht, doch weniaſtens in einem Stadium abgeben aus dem ihre Fortführung ſich einfach geſtaltet. Dann freilich werde ich Herrn Doktor Rainer um meine Entlaſſung bitten.“ „Warum?“: „Ich will nicht Rechtsanwalt werden. Habe mir das während der letzten Tage ſehr genau durch den Kopf gehen laſſen. Mich reizt überhaupt die rein juridiſche Laufbahn nicht.“ „Dagegen iſt nichts zu wollen,“ wirft Burkhardt 1 reſigniert ein.„Solchen Stimmen muß man olgen.“ „Ich hoffe, meine furidiſchen Kenntniſſe und Erfah⸗ rungen auch im kaufmänniſchen Beruf nutzbringend verwerten zu können.“ „Gewiß haben Sie da allerhand Möglichkeiten,“ pflichtet Helbing ſichtlich intereſſiert bei.„Sie bringen neben Ihrer akademiſchen Vorbildung Ihre Neigung und noch Abre bekannte Tüchtigkeit mit.“ „Und— falls ſich das Richtige findet— auch Geld,“ ergänzt der Gerichtspräſident.„Eine entſprechende finanzielle Beteiligung gibt deinem Wirkungskreis, ſei es im Bank⸗ oder reinen Handelsweſen, erſt den rich⸗ tigen Rahmen.“ „Da baben Sie recht, verehrter Herr Doktor,“ ſagt Hegbing. 2Ich habe das an mir ſelbſt erfahren. Ohne as van Helſtſche Geld hätte die Helbingſche Arbeits⸗ kraft es allein auch nicht geſchafft. Die richtige Miſchung von beiden iſt freilich eine äußerſt ſeltene Zuſammen⸗ etzung. 15 h will gern die Gelegenheit wahrnehmen, mein im Staatsdienſt erworbenes Vermögen in einem Ge⸗ ſchäftsunternehmen anzulegen, das der Ankurbelung der Wirtſchaft dient und in deſſen Dienſt mein Junge ſeine Arbeitskraft ſtellt.“ „Bravo,“ ruft Helbing,„Sie ſprechen mir aus der Seele, Lore Gerichtspräſident!“ „Na, dann will ich hoffen, daß wir unſere Unter⸗ altung bald ausgiebig fortſetzen können, Herr Hel⸗ ing.“ „Dazu findet ſich ſicherlich wieder die Gelegenheit. Wir bleiben doch in Verbindung. Schon durch Ihren Junior.“ „Natürlich.“ „Dann auf Wiederſehn!“ „Alles Gute!“ Gleichfalls!“ Man zieht die Hüte, ſchüttelt einander die Hände und jeder geht feines Weges. „ ber Doktor... Gödicke räuſpert ſich,„eine e „Ja, und...?“ Bernd ſieht flüchtig von ſei Schreibtiſch auf. 5 W Verlegen zuckt der Bürovorſteher die Achſeln: Sie nennt ihren Namen nicht. Auch nicht die An⸗ gelegenheit, in der ſie Herrn Doktor unbedingt und unverzüglich zu ſprechen wünſcht. Ich weiß nicht..“ Er verſtummt. Er, der Mann der Norm und Para⸗ graphen, gebeugt vom Studium unendlicher Akten, grau von ihrem Staub, findet keine Formel für die ge⸗ bieteriſche Perſönlichkeit der Beſucherin, deren ſelbſt⸗ herrliches Auftreten, deren fordernde Haltung ihn völlig aus dem Konzept gebracht haben. Dabei iſt ihm nicht einmal bewußt, daß die Dame im i von berückender Schönheit iſt. Waere (Fortſetzung folgt) nit dere dier he ſen del bet Lan gel 10 ich Teil blic komt ta un Elin is U Kar keine de einer daß! Hieb M. Kaiſe Bahr aus Vern Stteſ ben! ah münt 3 9 bar motil den i geit lege Tei dadur ſtirzte Che biel denklit werde halten Eol Stein Straße Inſaſf dert 1 lam u ſchwer zurüc enge und s bemer Aus ſelrüſs In die biete d im E tatigkei und w. aammel ſconen ius! ſichten, ur bei if Nadſah Echmid eutgege Obere geſchleu Letle halben hachenh ditten bon dre Vim lic übe ſenug. nein kf, als 0. Iteie i 5 Fi erl. E d 0 dugzan dag die 2 l Hoh. unter, eden, eint ſſe us an ißung * u her le, die unden Gefühl unſehl U 5ſt Oſſen⸗ i he⸗ us zu = enken, e des en— im die unden bing gen, nder wür⸗ ren. eder⸗ hoffe, mei⸗ klärt bon glich in ich oktor d s Napf iche ardt man nah gend en igen ung ld“ nde ſei ich ſagt hne its⸗ ung en⸗ m he⸗ ing he det er⸗ el⸗ eit. ren ne 1 Bunte Tageschronik Berhängnisvolle Probefahrt Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad Ein Toter, ein Schwerverletzter rankfurt a. M. Ein ſchwerer Verkehrs⸗ 85 bei dem ein Mann getötet und 5 derer ſchwer 5 wurde, ereignete ſich am Dienstagabend auf der 8 zwi⸗ chen Griesheim und Nied. Der 36jährige Jo⸗ nn Hel mö aus Nied, der ein Motorrad kau⸗ en wollte, unternahm mit einem Angeſtellten der Verkaufsfirma, dem Mechaniker Peter We⸗ er, eine Probefahrt auf der Mainzer Landſtraße. Unterwegs kam ihnen ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen entgegen, deſſen Fahrer einen Radfahrer überholen mußte, der nicht den Nadfahrweg benutzte, eng einen Teil der Fahrbahn einnahm. In ieſem Augen⸗ blick rannte der Kraftwagen mit dem entgegen⸗ kommenden Motorrad zuſammen. Das Motor⸗ rad wurde vollſtändig zertrümmert und die beiden Fahrer in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert. Helmö, der auf dem So⸗ Anslißz ſaß, war ſofort tot, Weber erlitt eine nzahl Knochenbrüche und wurde ins Höchſter Krankenhaus eingeliefert, doch beſteht bei ihm keine Lebensgefahr. Der Kraftwagen geriet bei dem Anprall gegen einen Baum und wurde ſo ſchwer beſchädiat, daß er abgeſchleppt werden mußte. Die Inſa u en blieben unverletzt. Dom Jug überfahren a Gräßlicher Unglücksfall „Meiſenheim(Glan). Auf der Bahnſtrecke von Kaiſerslautern nach Glanmünchweiler Bahnmeiſter Diehl und Maurermeiſter Stroh aus Kaiſerslautern auf dem Bahndamm mit Vermeſſungsarbeiten beſchäftigt. Als die Strecke von einem J paſſiert wurde, verlie⸗ ßen beide die Gleiſe. G eichzeitig kam aber auch entgegengeſetzt ein Perſonenzug, der nach Glan⸗ münchweiler unterwegs war. Stroh hat dieſen Zug nicht bemerkt. er Bahnmeiſter rief ihm noch und wollte ihn von den Gleiſen ziehen, doch war jede Hilfe u ſpät. Die Räder der Loko⸗ motive gingen über Stroh; beide Beine wur⸗ den ihm abgefahren. Der Mann iſt kurze 11 ſpäter den ſchweren Verletzungen er⸗ gen. Mädchen beinahe verblutet Trier. Ein 17 Jahre altes Mädchen zog ſich dadurch, daß es mit einem Glas in der Hand ſtürzte, eine tiefe Wunde an der Hand zu. Ehe Hilfe zur Stelle war, hatte es bereits viel Blut verloren, ſodaß es in be⸗ denklichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Man hofft, es am Leben er⸗ halten zu können. Schweres Unglück in der Kurve Sobernheim Nahe). In der Nähe von Steinhardt fuhr ein Perſonenauto in den Straßengraben und überſchlug ſich. Die Inſaſſen wurden aus dem Fahrzeug geſchleu⸗ dert und verletzt. Eine mitfahrende Aerztin kam unter den Wagen zu liegen und erlitt ſchwere Verletzungen. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß der Fahrer von einem entgegenkommenden Auto geblendet wurde und ſo nicht gleich die ſcharfe Kurve der Straße bemerkte. Gute Haſelnußernte Aus der Eifel. In der Eifel reifen die Ha⸗ ſelnüſſe. Dieſes Jahr ſtehen ſie, ſoweit es ſich um die Gebiete des Eifelkreiſes Darn und Ge⸗ biete der Weſt⸗ und Nordeifel handelt, gut im Ertrag. Vereinzelt hat die Sammel- tätigkeit bereits eingeſetzt. Die wohlſchmeckende und wertvolle Frucht wird viel und gern ge⸗ ammelt. Sie gibt vielen Eifelbewohnern einen ſchönen Nebenverdienſt. In der Hocheifel aller⸗ dings herrſchen dieſes Jahr geringe Ernteaus⸗ ſichten. Auf dem Fahrrad in den Tod. Idar⸗Oberſtein(Nahe). Auf der Nahebrücke bei Fiſchbach rannte nachts ein 18 Jahre alter Radfahrer aus Niederhoſenbach, der nach Schmidthachenbach unterwegs war, auf einen entgegenkommenden Kraftwagen aus Idar⸗ Oberſtein. Der Radfahrer wurde zur Seite eſchleudert und blieb mit ſehr ſchweren n liegen. Bereits nach einer halben Stunde trat der Tod ein Schmidt hachenbach verzeichnet mit dieſem Unglück den dritten tödlichen Verkehrsunfall im Zeitraum von drei Monaten. Von einem Anhänger totgedrückt. Mayen(Eifel). In einem Steinbruch bei Ochtendung wollte ein 18jähriger junger Mann aus Neiße bei Schleſien einen Laſt⸗ wagen⸗Anhänger einen ſteilen Anfahrweg hinunterrollen laſſen. Als der Anhänger ge⸗ en einen Stein fuhr, erhielt der Mann einen Schlag und wurde zur Seite geworfen. Gleich zeitig ſchlug der Anhänger um und ſtürzte auf den Mann, der buchſtäblich totge⸗ drückt wurde. Jede Rettung kam zu ſpät. Unüberlegter Selbſtmordverſuch. Pirmaſens. Ein Selbſtmord wird gewöhn⸗ lich überlegt, wenn auch meiſt nicht gründlich genug. Eine in den Zern ſtehende Einwoh⸗ nerin jedoch überlegte ſich den Selbſtmord erſt, als ſie ſchon in den Eisweiher geſprun⸗ gen war, begann alſo aus Leibeskräften zu ſchreien Zum Glück hörte man ihr Hilfege⸗ ſchrei und zog die Triefende aufs Trockene. Sie erklärte, des Alleinſeins müde zu ſein. Andere Leute ſind es auch, finden in ſolchem Falle aber leicht den Weg zur kleinen Zei. tungsanzeige:„Des Alleinſeins müde Todesfahrt im Nebel. Bernkaſtel(Moſel). Auf der Moſelſtraße bei Maring-Noviand verlor frühmorgens ein Motorradfahrer im Nebel die Sicht und rannte mit Wucht gegen einen Stra⸗ ßenbaum. Der Fahrer, ein Mann aus Bremen, war ſofort tot. Die Beifahrerin wurde ſchwer verletzt. Bei ihr handelt es ſich um ein Mädchen aus Wengerrohr. waren. Vom Jahrmarkt nicht zurückgekehrt. Boos(Nahe). Die 18 Jahre alte Emma Zühlte beſuchte am Sonntag den Kreuz nacher Jahrmarkt, iſt aber nicht mehr nach Boos zurückgekehrt, wo ſie als Für⸗ ſoagezögling bei einer Familie in Pflege ar. Jude verſtößt gegen das Opiumgeſetz Frankfurt a. M. Das Schöffengericht ver- urteilte einen 69jährigen jüdiſchen Ar 3 t wegen fortgeſetzten Vergehens gegen das Opiumgeſetz zu drei Monaten Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte hatte ſeit einer Reihe von Jahren Betäubungsmittel Süchtigen ver⸗ ſchrieben, ohne daß die Anwendung der Mittel ärztlich begründet war. Im Weinrauſch Glas verſchluckt. Niederlahnſtein. Ein aufregender Vorfall trug ſich auf dem Bahnhof in Niederlahnſtein zu. Ein junger Mann aus Eſſen, der bereits den Wein ſpürte, hatte noch nicht genug da⸗ von, ſchlug einer Weinflaſche den Hals ab und ſetzte die Flaſche an den Mund. Gleich dar⸗ auf ſtieß er totenblaß mit lautem Stöhnen die Flaſche von ſich. Er hatte in der Eile eine Glasſcherbe verſchluckt. Gei⸗ ſtesgegenwärtig ſteckte er ſich den Finger in den Hals und dabei erbrach er das vierkan⸗ tige Glasſtün. Die Sache verlief ſo nochmals gut, hätte aber auch ein ſehr ſchlimmes Ende nehmen können. Frau ging in den Rhein „Niederlahnſtein(Rhein). Eine Frau vom Niederrhein, die hier bei Verwandten zu Ve⸗ ſuch weilte, gi nig in den Rhein. Die Frau war ſeit einiger Zeit ſchwermütig. Ihre Leiche w de Eh 0 breitſtei 9* Ufer 5 2 Leiche wurde am Ehrenbreitſteiner Ufer ge⸗ ländet. Der letzte Arbeitsloſe untergebracht Gelnhauſen. Nunmehr iſt auch der letzte Arbeitsloſe des Freigerichts, ein erwerbs⸗ beſchränkter Familienvater, in Arbeit und Brot gebracht worden. Er fand Beſchäftigung bei einer Offenbacher Firma, die hier einen Neben⸗ betrieb unterhält. Blutige Traaadie in Marnheim es Marnheim. Geſtern morgen gegen 10 Uhr ſpielte ſich auf der Kaiſerſtraße am Südausgang unſeres Ortes an der Nothen⸗ berger Mühle eine blutige Tragödie ab. Der 41jährige Landwirt Aug u ſt Becker von hier und ſein 10 Jahre alter Sohn Albert kamen mit ihrem von zwei Pferden gezoge⸗ nen mit Maisfutter beladenen Wagen vom Feld. Da begegnete ihnen ein Perſonenwa⸗ gen, der von Bauinſpektor Weber von Kirchheimbolanden gelenkt wurde. Aus noch unaufgeklärten Gründen wurde der Sohn des Landwirts von dem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert, wobei er ſtarke Kopfverletzungen und einen Schien⸗ beinbruch erlitt. Der Vater, vor deſſen Augen ſich das Unglück abſpielte, geriet in furchtbare Aufregung und näherte ſich, wie Blick in den Jahrläſſige Brandſtiftung Junger Wanderburſche rauchte in der Scheune Mosbach(Kr. Dieburg.) In der Nacht zum 2. Juli 1937 brannte hier ein Wohnhaus mit Scheune und anderen Nebengebäuden bis auf die Grundmauern nieder. Das am Ortsrand ſtehende Haus war ſeit dem Tode des Beſitzers unbewohnt, ſodaß der Brand erſt bemerkt wurde, als es zu ſpät war. Man konnte nur feſtſtellen, daß das Feuer wohl in der Scheune, die bis unter das Dach mit Stroh gefüllt war, ausgebrochen war, und daß an jenem Abend ein junger Wanderburſche von Aſchaf⸗ fenburg durch Mosbach gekommen ſein müſſe. Dieſer wurde erſt nach dreiviertel Jahren in der Perſon des 18jährigen Friedrich Neiß aus Duisburg ermittelt, der auch zugab, abends in der Scheune übernachtet zu haben. Vor dem Einſchlafen habe er noch eine Zigarette ge⸗ raucht und als er aufwachte, ſei er in Todes⸗ nicht vollwertig und daher auch nicht in vollem Flammen ſtand. Gemeldet habe er ſich nicht, weil man ihm geſagt habe, auf Brandſtiftung ſtehe Todesſtrafe. Das Schöffengericht ver- urteilte ihn zu zwei Monaten und 1 Woche Gefängnis. Zweimal Kinder tödlich verbrüht Darmſtadt. Vor dem Schöffengericht hatten ſich gleichzeitig zwei verſchiedene Frauen wegen ähnlich gelagerter Fälle von fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Beide Male wa⸗ ren kleine Kin der in heiße Waſch⸗ brühe gefallen und an den ſchweren Verbrühungen geſtorben. Das eine, 2½ Jahre alt, hatte in einem unbewachten Augen⸗ lick, als die 32 Jahre alte Mutter in Arheil⸗ gen den Waſchtopf mit der Brühe in den Hof geſtellt hatte, ſeinen kleinen Schubkarren ge⸗ nommen, war hinausgefahren und anſcheinend rückwärts in das heiße Waſſer gefallen. Wie es geſchah, hatte die Frau nicht geſehen, es müſſe ſehr ſchnell gegangen ſein. Im zweiten Fall war eine 66jährige Frau, Großmutter eines erſt 11 Monate alten Kin⸗ des, vor Gericht angeklagt, die während der Spargelernte bei ihrer Tochter in Schneppen⸗ hauſen half. Die alte Frau dachte nun, ganz ſicher zu gehen, da ſie das Kind in einem Lauf- ſtällchen in der Küche und allerdings daneben auf einem Hocker den kleinen Waſchzuber ſtehen hatte. Als ſie für einen Augenblick die Küche verließ, muß das Kleine ſich aufgerichtet und den Hocker mit dem Topf umgeriſſen haben. denn als ſie zurückkam, lag es wimmernd in der Brühe. Ihre Tochter ſagte aus, daß die alte Frau entſetzlich unter ihrer Schuld leide und krank geworden ſei. Das Gericht beließ es in beiden Fällen bei Geldſtrafen, bei der Arheilgerin von 20, bei der Miltenbergerin von 50 Mark. Ihr Kind ſollte einen reichen Vater haben Münſter bei Dieburg. Das Darmſtädter Schwurgericht verhandelte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu Beginn ſeiner diesmaligen Tagung gegen die 21 Jahre alte Maria Beck von hier wegen Meineids. Das Mädchen hatte im vorigen Jahr einen reichen Bauern- ſohn als Vater ihres Kindes angegeben, der mit ihr überhaupt nichts zu ſchaffen ge⸗ habt hatte. Ihre Behauptung hatte ſie vor dem Amtsgericht beſchworen und dabei noch allerhand andere unwahre Angaben gemacht. Vor dem Schwurgericht geſtand ſie ein, damals die Unwahrheit geſagt zu haben. Sie Augenzeugen bekunden wollen, dem dem Kraftwagen entſteigenden Weber in drohen⸗ der Weiſe und zog dabei ein Meſſer. Weber holte darauf aus ſeiner Taſche einen Revol⸗ ver und gab ſofort auf den Landwirt einen Schuß ab, welcher auch traf. Doch ſoll der verwundete Becker weiter auf Weber einge⸗ drungen ſein, und der Bauinſpektor feuerte nochmals auf den Landwirt; dieſer ſank nun ſchwer getroffen zu Boden. Dr. Leible nahm ſich des verletzten Vaters und Sohnes an und ſorgte für Ueberführung ins Krankenhaus. Die Verletzungen des Landwirts ſind lebens⸗ gefährlich. Gendarmerie und Gericht von Kirchheimbolanden ſowie die Staatsanwalt⸗ ſchaft von Kaiſerslautern trafen bald am Tatort ein und machten ihre Feſtſtellungen. Gerichtssaal meinte, der Burſche habe halt Vermögen und könne es ſich leiſten und„die Leute“ hätten das auch geſagt. Da die Angeklagte nach dem Be⸗ fund der mediziniſchen Sachverſtändigen geiſtig nicht vollwertig und daher auch nicht in vollem Umfange verantwortlich zu machen iſt, beließ es das Gericht bei ſechs Monaten Ge⸗ fängnis unter voller Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft. Viele Tränen und wenig Ehrfurcht vor dem Leben ſw. Offenbach. Gegen die Ehefrau Margarethe Nicolai hatte das Schwurgericht Darmſtadt in ſeiner zweiten Sitzung zu verhandeln. Es ge⸗ ſchah unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wegen gewerbsmäßiger Abtreibung, die der Angeklagten in fünf Fällen zur Laſt gelegt wurde, von denen man die anderen Beteiligten allerdings nur in einem Falle kennt, da die Abtreiberin behauptet, keine Ahnung zu haben, wie die Leute hießen. In dieſem einen Fall aber wurde ſie auf friſcher Tat ertappt. Sie berief ſich unter vielen Tränen auf ihre große Armut, Krankheit ihres Mannes ſeit dem Kriege und eigene Arbeitsunfähigkeit. Der Vorſitzende be— tonte, daß ſie durch weniger Tränen und mehr Wahrheitsliebe größeren Eindruck auf das Ge⸗ Im Frankfurter Sportfeld werden am Wo⸗ chenende die deutſchen Jugend-Meiſter in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Tennis, im Rollſchuhlaufen und in den Mannſchaftsſpie⸗ len Fußball, Handball, Hockey und Waſſerball ermittelt. Nahezu 2000 Angehörige der HF. und des Bd., die Beſten aus nahezu 500 Bann⸗ und Untergauſportfeſten und 27 Ge⸗ biets⸗ und Obergauſportwettkämpfen, werden um die höchſten Ehren kämpfen, die der deut- ſche Jugendſport zu vergeben hat. Zum erſten Male finden in dieſem Jahre die Deutſchen Jugend-Meiſterſchaften in einem eigenen großen Rahmen ſtatt, und ſie werden den Beweis erbringen, daß die Hitler Jugend ihren großen Aufgaben gewachſen iſt, die ſie außer der Grundſchule der Leibesübungen durch die Führung des geſamten Leiſtungs⸗ ſportes der Jugend übernahm. Die Gemein⸗ ſchaftsarbeit zwiſchen HJ. und DL. hat be⸗ reits ſchöne Früchte getragen und ſie ſoll in Frankfurt am Main erneut unterſtrichen wer⸗ den. Spitzenkönner auf allen Gebieten 700 Meiſteranwärter in der Leicht athle⸗ tik— 400 Jungen und 300 Mädel— treten in den verſchiedenen Wettbewerben auf den Plan. Die Front der Spitzenkönner iſt, wie die Ausſcheidungskämpfe bewieſen haben, ſo groß, daß der Ausgang aller Wettbewerbe als vollkommen offen angeſehen werden muß. An den Wettkämpfen im Schwimmen werden 400 Jungen und 250 Mädel teilneh- men. So manche der Jugendlichen ſind heute ſchon unter den Beſten der deutſchen Schwim⸗ mer⸗Auswahl zu finden. Auch die Titelkämpfe im Tennis werden ſtark umſtritten ſein. Am HzF.⸗Einzelwettbewerb beteiligen ſich 60 Jungen, die auch gleichzeitig das Doppel be⸗ ſtreiten. Die gleichen Teilnehmerzahlen ſind in den Einzel- und Doppelſpielen des Bd M. zu Sie hoͤren im Rundfunk. Freitag, den 26. Auguſt 1938 Reichsſender Stuttgart 5,45: Morgenlied. Gymnaſtik. 6,15; Wiederholung der zweiten Abendnachrichten. 6,30: Frühkonzert. 8: Gymnaſtit. 8.30 Uhr. Froher Klang zur Arbeitspauſe. 11,30: Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter. 12: Mittagskonzert. 14: Von Strauß bis Doſtal. 16: Aus Baden-Baden: Große Woche in Baden-Baden. Kur⸗ konzert. 18: Aus Mannheim: Volksmuſik. 18,30: Griff ins Heute. 19: Aus Mannheim: Zur Unterhaltung. 20; Nachrichten 20,10: Fröhliches Ringelſpiel.. (Ein ſüddeutſcher Bilderbogen.) 21: Kompoſitionen von Paul Graener.(Das Orcheſter des Reichsſenders Stuttgart). 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22,15: Reichstagung der Auslandsdeutſchen. Echo aus Stuttgart. 22,30: Tanz⸗ und Unterhaltungskonzert des Kleinen Rundfunkorcheſters. 24: Aus Frankfurt: Nachtkonzert. 2: Aus Königsberg: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5: Aus Königsberg: Frühmuſik.(Akkordion⸗Quar⸗ tett) 5,45 Ruf ins Land. 6: Präludium und Fuge in G⸗dur von Bach; anſchl. Morgenſpruch.— Gymna⸗ ſtik. 6,30: Aus Königsberg: Frühkonzert. Muſikkorps der 2. Abtl. Flak⸗Regt. 11.) 8,10: Gymnaſtik. 8,30: Aus Bad Orb: Baderkonzert. 9,30: Nachrichten. 9,40: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: Stehauf⸗ männchen. 10: Aus Breslau: Schulfunk.(Ein Ruck⸗ blick auf das 1. Großdeutſche Turn- und Sportfeſt in Breslau 1938.) 12: Aus Kaſſel: Werkkonzert. 14,10: Das Stündchen nach Tiſch.. 15: Kleines Konzert (Goethelieder). 16: Aus Freiburg: Nachmittagskonzert (Freiburger Unterhaltungsorcheſter). 18: Zeitgeſcheyen. 8,30: Der fröhliche Lautſprecher. 19,30: Leier und Schwert.(Zum Gedenken des Freiheitsdichters Theo⸗ dor Körner anläßlich ſeines 125. Todestages.) 20: Zeit, Nachrichten, Wetter.— Grenzecho. 20,15. Aus Wiesbaden: Spaniſch-Ungariſches Konzert Stadt. Kurorcheſter). 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22,30: Aus Leipzig: Tanz und Unterhaltung(Kapelle Otto Fricke). 24: Nachtkonzert. 2: Aus Königsberg: Nachtmuſik. richt gemacht haben würde, das auf eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren und fünf Jahre Ehrverluſt erkannte. Raſſenſchänder ins Juchlhaus Koblenz. Die Koblenzer Strafkammer be⸗ faßte ſich mit einem üblen Burſchen, der, ob⸗ wohl deutſchblütig, längere Zeit ein Verhältnis mit einer Jüdin unterhielt. Es handelt ſich um den 34jährigen Friedrich E. aus Arenberg, der vor einiger Zeit wegen Raſſen⸗ ſchande in Haft genommen wurde. Trotz⸗ dem der Angeklagte von dritter Seite auf ſein ſchändliches Treiben aufmerkſam gemacht wur⸗ de, ſetzte er das ſtrafbare Verhältnis fort. Vor Gericht wollte er ſich mit der Lüge heraus⸗ reden, daß ihm die Jüdin ihre Raſſezugehörig⸗ keit verſchwiegen habe. Die Beweisaufnahme ergab jedoch einwandfrei, daß der Angeklagte von vornherein genau gewußt hat, mit wem er es zu tun hatte. Die Jüdin hatte ihm u. a. Einblick in ihren Briefwechſel mit ihren. Angehörigen gegeben, aus dem die Raſſezuge⸗ hörigkeit klar hervorging. Der Angeklagte wurde wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre zu einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen. Gewerbsmäßige Abtreibung Mainz. Das Schwurgericht hatte Anfang des Jahres die 56 Jahre alte Ehefrau Thereſe Vogt, Bingen am Rhein, geborene Weiler aus Niederheimbach am Rhein, wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren und acht Monaten ſo⸗ wie zu fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Ge⸗ gen das Urteil wurde Reviſion eingelegt. Bei der jetzt ſtattgefundenen erneuten Verhand⸗ lung änderte ſich an dem Tatbeſtand und an dem Urteil nichts. Die Angeklagte erhielt 1918 bereits wegen gewerbsmäßiger Abtreibung eine Zuchthausſtrafe, trotzdem nahm ſie 1929 und 1937 an ein und derſelben Frau wieder Ab⸗ treibungen vor. Jugend des Führers im Kampf 2000 Jungen und Mädels bei den deulſchen Jugend-Meiſterſchaflen verzeichnen.— Zu den Meiſterſchaften im Rollſchuhlaufen ſind über 80 Jungen und Mädel eingeſchrieben. Eine beſondere Anziehungskraft dürften die Meiſterſchaften in den Mannſchaftsſpielen, im Fußball, Handball und Hockey, ausüben. Nach den Bezirksausſcheidungen ſind hier folgende Mannſchaften zugelaſſen: Fußball: Gebiet Schleſien(FC. Görlitz), Nordſee (wird noch beſtimmt), Ruhr⸗ Niederrhein(Hamborn 07), Heſſen-Naſſau(Kickers Offenbach), Baden(1. FC. Pforzheim), Franken(Franken Nürnberg), Berlin (Blauweitz Berlin). Die Oſtmark bleibt leider un- vertreten Handball: Schleſien(Poſt Oppeln), Nordſee(wird noch beſtimmt), Weſtfalen(Eintracht Dortmund), Heſſen⸗Naſſau(Allianz Frankfurt), Baden(Poſt Mannheim), Franken(Sp.⸗Vgg. Fürth), Mittelland (Pol. Magdeburg), Deutſch⸗Oeſterreich(Wiener S.). Hockey. Oſtland(VfK. Königsberg), Nordſee(wird noch beſtimmt), Niederſachſen(Hannover), Heſſen⸗ Naſſau(RV. Limburg), Saarpfalz(SE. Speyer), Franken(Nürnberger TH.), Sachſen(Wack. Leipzig!. Die Folge der Wettkämpfe Am Donnerstag, 25. Auguſt, dem 1. Wettkampftag, finden vor allem die Vorrun⸗ denſpiele in den einzelnen Kampfformen ſtatt. Am Freitag, 26. Auguſt, werden ſchon die Zwiſchenrunden und Vorſchlußrunden in den verſchiedenſten Diſziplinen und der Führer⸗ zehnkampf mit Orientierungsgepäckmarſch, KK.⸗Schießen und Keulenzielwerfen ausgetra⸗ gen. Am Samstag beginnen die Leichtathletik⸗ und Schwimm- Wettkämpfe, außerdem fallen die Entſcheidungen im Hockey und Handball. Der Sonntagvormittag iſt den Entſcheidungen im Schwimmen und Tennis vorbehalten und nachmittags haben die Leichtahleten und Fuß⸗ ballſpieler das Wort. Um 17,30 Uhr finden Aufmarſch und Siegerehrung ſtatt, bei der der Reichsjugendführer und der Reichsſportführer das Wort ergreifen werden. —— rr eee eee — pp] f Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſt unden der Pol. Lettung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stod 1 N 2 n RKitler Jugend Achtung Scharen 1 und 21 Heute abend Antreten der Scharen 1 ind 2 bereits ſchon um 7.30 Uhr(nicht 8 Uhr!) in Sportkleidung auf dem Sportplatz Lorſcher⸗ ſtraße. Der Gefolgſchaftsführer. Deuljchen Menſchen gehört beutjches Land Juben ſind hier unerwünscht! Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Selbſt das glücklichſte Leben windet ſich oft zwiſchen Dornen und engen Hohlwegen. Cinex V Velen Der Mann an der Strecke hört auf zu ar⸗ beiten und ſpringt von den Gleiſen. Ein dunk⸗ ler Punkt taucht in der Ferne auf, wächſt zu einem großen ſchwarzen Ungeheuer an— die Gleiſe erzittern, Dampf ziſcht auf, ein gellen⸗ der Pfiff durchſchneidet die Luft— der Zug brauſt vorbei. Der Mann an der Strecke ſleht nur undeutlich hellgekleidete Menſchen an den Fenſtern— einige winken ihm zu— ferien⸗ glückliche Geſichter, weißgedeckte Tiſche des Speiſewagens, den Gepäckwagen— ſchon iſt alles vorbei wie ein Spuk. Jahraus, jahrein arbeitet der Mann an der Strecke. Viele Zuge ſieht er in der Ferne entſchwinden. Damals, als er noch jung war und gerade anfing, an der Strecke zu arbeiten, ließ er ſich von emen Kameraden erzählen, wohin all die Züge fahren. Namen ſchöner Länder, gro⸗ ßer Städte wurden ihm genannt. Sehnſüchtig — ja faſt ein wenig neidiſch— ſchaute er ih⸗ nen dann nach, den blitzſchnellen Zügen, den glücklichen Menſchen, die ſoviel von der Welt ſehen durften. Von erſpartem Geld laufte er einen Atlas. Die Meere waren blau auf den Karten, ſo wunderbar blau wie der Himmel im Sommer, und die Ebene war ſo grün, daß man glaubte, das friſche Gras zu riechen und ſchwere, ſchwarzgeſcheckte Kühe blöken zu ho⸗ ren.„Ach Mutter,“ ſagte er dann zu ſeiner Frau,„wenn wir das alles einmal ſehen könn⸗ ten! Wie ſchön muß Deutſchland ſein!“ Das chlag dir mal aus dem Kopf, das iſt nichts 15 unſereinen. Wir werden die See und die Berge nicht zu ſehen kriegen.„Dann ging der Mann immer ein wenig traurig zu ſeiner Ar⸗ beit an der Strecke. Mit den Jahren wurde er müde und abgeſtumpft. Er ſprang von den Gleiſen, wenn die Züge gemeldet wurden, ver⸗ ſchnaufte einen Augenblick, aber er ſchaute ihnen nicht mehr nach und dachte nicht mehr an die Wälder, Felder, Berge, Städte in der Ferne. Doch heute, als der FD. mit frohen Ur⸗ laubern an ihm vorbeibrauſt, wird er nachdenk⸗ lich. Er geht nach Hauſe, gramt in ſeinem Schrank und findet, irgendwo in einer Ecke, verſtaubt und zerriſſen, den Atlas wieder. Dort unten auf der Karte, im Süden des Landes, an den Städten, Bergen, Seen und Flüſſen, ſieht er Bleiſtiftkreuze. Die hatte er früher einmal eingezeichnet, denn von allen Gegenden ſchien ihm dieſe die ſehens- und be⸗ gehrtenswerteſte. Er geht in die Küche, wo Mutter das Abendeſſen zubereitet.„Matter, wir fahren in die Berge!“ Mutter tipt nur vielſagend mit dem Finger an die Stirn. Fängſt du ſchon wieder mit deinen alten Träu⸗ men an?“„Ja, Mutter, wir beide fohren in die Berge. Weißt du, mit dem Zug bis...“, und er ſchildert ihr die Landſchaft, ſo wie er 15 in ſeinen Träumen all die Jahre ſah. Doch Mutter führt ihn in die Wirklichkeit zurück: „Und das Geld?“„Wir sparen und reiſen in einigen Wochen mit KdF.!“ * Jetzt iſt es aber wirklich kühl geworden Heute früh wurden wiederum nur 10 Grad Wärme gemeſſen. Ja, die„Hundstage“ haben vorgeſtern, am 23. Auguſt, Abſchied ge⸗ nommen. Heuer haben ſie nur teilweiſe ihrem Namen Ehre gemacht. Nach den ſchönen, ſonnigen und recht heißen Tagen zu Anfang der Periode trat ein Witterungsumſchwung ein und es folgten Tage, die ſchon recht herbſt⸗ lich und kühl ſich anließen, unfreundlichen Witterungscharakter zeigten und Regen brach⸗ ten, wodurch die Erntearbeiten da und dort behindert wurden. Im Bauernſpruch heißt es: Hundstags Ende ſchwemmt die Hitze fort, Hundstags Ende brauſt der Wind von Nord, Hundstags Ende ziehen die Störche fort. Die heißen Tage, die hohen Temperaturen des Jahres gehö⸗ ren nun der Vergangenheit an. Die Badezeit neigt allmählich ihrem Ende zu und bald wer⸗ den die Nebel heraufziehen, die dann in den herbſtlichen Tagen hartnäckig über dem Land zu liegen pflegen. Todesfall. Nach langer Krankheit ſtarb Frau Kaufmann geb. Wohlfahrt, die Witwe des vor wenigen Wochen verſtor⸗ benen Georg Kaufmann. Augen auf während des Aeichsparteitags Nur noch wenige Tage und die Züge rollen, wie alljqährlich, zu dem Reichsparteitag nach der ſchönen und alten hiſtoriſchen Stadt Nürn⸗ berg. Alle haben Gelegenheit, dort den Führer und unſere großen Männer des Dritten Rei⸗ ches zu ſehen. Alle erleben in der Stadt der Reichsparteitage die große Ausrichtung, die der Führer Adolf Hitler den Teilnehmern und dem deutſchen Volke mit auf den Weg gibt. Die Volksgenoſſen, die in Nürnberg nicht dabei ſein können, lauſchen den großen Tagen der Kundgebungen und den Aufmärſchen am Rundfunk und unſere Zeitungen unterrichten in Wort und Bild von den großartigen Veran⸗ ſtaltungen. Die Nürnbergfahrer wollen wir hierbei noch darauf aufmerkſam machen, die Sehenswürdig⸗ keiten dieſer 1 Stadt aufzuſuchen. Vergeßt nicht, die Augen aufzumachen; denn man kann ſchon ſo manchem Reichsparteitag in dem ſchönen Nürnberg beigewohnt haben und hat trotzdem noch lange nicht alle Sehenswur⸗ digkeiten aufgeſtöbert. Die Burg, das Brat⸗ wurſtglöcklein, den Henkersſteg, die Fleiſch⸗ brücke, den Marktplatz und den kuaſtvollen Brunnen kennen alle. Aber Nürnberg hat noch weit mehr zu zeigen, woran ſich die Augen weiden können und das Kunſtverſtändnis ge⸗ weckt wird. Die wundervollen alten Stilbau⸗ ten, der großartig angelegte Stadtpark, der Roſengarten, das Germaniſche Muſeum, der Kanal mit ſeinen Schleuſen bei Fürth und der romantiſche Tierpark, das ſind alles Seheus⸗ würdigkeiten, die beſchauliche Betrachtung loh⸗ nen. Es kann natürlich nicht alles hier aufge⸗ zählt werden, was man in dem ſchönen Nürn⸗ berg noch alles ſehen kann, aber die Nürnver⸗ ger Bevölkerung iſt ſchon von jeher als ſehr gaſtfreundlich, gefällig und hilfsbereit bekannt und ſteht deshalb jedem Beſucher der Stadt auskunftsbereit zur Seite. Vackjijchjeſt in Worms Vom 27. Auguſt bis 4. September ſteigt in der alten hiſtoriſchen Stadt- Worms das Backfiſchfeſt. Es bildet den Höhepunkt rheini⸗ ſcher Volksfeſte, wie man ſich ihn laum ſchöner vorſtellen kann. Cine ganze Budenſtadt entſtetzt am Rhein mit Vergnügungen aller Art. Ueber⸗ all herrſcht Bombenſtimmung, Tanz und Allo⸗ dria. Wer einmal das Wormſer Backiiſchfeſt beſucht hat, kommt immer wieder, ſo gut kann es einem dort gefallen. Was ſteht eigentlich in dieſer Beziehung Großes bevor? Wir erfahren, daß es diesmal eine„Teufelskutſche“, ein ganz neues Unter⸗ nehmen geben wird, eine lange und ſchlangen⸗ förmige Angelegenheit, hochgebaut und mit Zweiſitzerwagen, natürlich. Wer wird denn Cinſitzer fahren.„Capriolen“ wird ſeine Be⸗ ſucher zum Lachen ſchütteln, daß ſie ſich vor Lachen ſchütteln. Der Wind wird da manches Lied erzählen, abwarten. Ein Tobbogan— wer weiß noch, was das iſt?— wird kommen und auf ſeinem Schrägteppich manche„Capri⸗ olen“ zeigen. Ruſſiſche Dinge ſind bei uns wenig beliebt, ausgenommen das„Ruſſearad“, das ſich über dem Backfiſchfeſtplatz drehen wird. Der Scooter, zu gut deutſch Selbſt⸗ fahrer, womit aber kein Krankenfahrſtuhl ge⸗ meint iſt, kommt auch dorthin. Wir kennen ſeine Stimme und das Gaudi, das ſich in ihm auftut. Das andere Drum und Dran iſt wie üblich: Schiffſchaukel, Schießſtände, Cisſalons wie auch Lotterieſtände uſw. Jeder laſſe ſich überraſchen. Ueberraſchen vor allem von der Feſtbeleuchtung. Noch mehr Leuchtpfeiler als Dem deutſchen Volke iſt in dieſem Jahr eine ſehr gute Ernte beſchieden geweſen. In allen landwirtſchaftlichen Gebieten des Reiches brachten die Felder reiche Erträge. Die Halm⸗ früchte reſtlos in den Scheunen und Tennen zu bergen und das koſtbare Gut der Frnährung des deutſchen Volkes zu ſichern, war für die Bauern eine nicht leichte Aufgabe, da der Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande noch groß iſt. Die Sicherung der Ernte iſt aber eine Le⸗ bensfrage der ganzen deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft. Der Bauer durfte daher nicht eich ſelbſt überlaſſen bleiben. Ihm mußte die Sorge, wie er ſeine Ernte einbringt, abgenommen werden, indem ſich ihm genügend Hilfskräfte zum Wer⸗ gen der Ernte zur Verfügung ſtellten. Dieſer Verpflichtung ſind erfreulicher Weiſe im Gau Heſſen⸗Naſſau viele Volksgenoſſen nachgetom⸗ men, die für die überlaſteten Arbeitskräfte auf den Gehöften eine große Hilfe darſtellea. Wie immer bei Dienſten für die Gemein⸗ ſchaft und das deutſche Volk ging auch bei der Erntehilfe die Partei mit gutem Beiſpiel vor⸗ an. Neben den Männern der Gliederungen ſtellten ſich in den letzten Wochen in vielen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau die Politi⸗ ſchen Leiter der Landwirtſchaft zur Verfügung, um mitzuhelfen, die reiche Ernte ſicherzuſtel⸗ len. Sie gingen hinaus auf die Dörfer und reihten ſich mit ein in die Front der Ernte⸗ helfer. Obwohl die Arbeit für manchen unge⸗ wohnt war, griff jeder kraͤftig zu. Niemand achtete auf die Schwielen an den Händen und auf den Schweiß, der über den Körper lief. Alle waren nur von dem Gedanken durch⸗ drungen, tüchtig zu ſchaffen, damit die Früchte harter Arbeit ſobald als möglich unter Dach und Fach gebracht werden konnten. im Vorjahr werden aufgeſtellt. In ihrem Schein werden auch die für das leibliche Wohl notwendigen Unternehmen nicht fehlen, als da ſind die Metzger und die Fiſchbratereien. Und noch ein Wort über die Beteiligung am Feſtzug. Sie iſt außerordentlich gut, beſ⸗ ſer ſogar noch als im Vorjahr. Die ia ihm zur Schau zu tragenden Ideen ſind originell und witzig. Man darf mit Recht geſpannt ſein. * Sonntag, 4. September: Opfertag des beutjchen Sports In Viernheim: Amicitia 09/ FV. Weinheim— SV Waldhof Für den Opfertag des deutſchen Sports am 4. September 1938 wurden von den Be⸗ hörden wieder recht intereſſante Fuß⸗ und Handbaallſpiele angeſetzt. Wohl eine der in⸗ tereſſanteſten Begegnungen in der ganzen Um⸗ ebung ſteigt in Viernheim, wo der SV. aldhof gegen eine Kombination Viernheim/ Weinheim antritt. Schon heute verweiſen wir auf dieſes Treffen, das ſeine beſondere Zug⸗ kraft nicht verfehlen dürfte. Im einzelnen ſind von den Gaufachwarten in unſerer näheren und weiteren Umgebung folgende Veranſtaltungen feſtgeſetzt worden. 1. Fußball: Viernheim/ Weinheim SV. Waldhof; Stadtmannſchaft Heidel⸗ berg— VfR. Mannheim; Walldürn— Hain⸗ ſtadt⸗Limbach; Wiesloch-Sandhauſen— Sp.⸗ Vgg. Sandhofen; Eberbach— Neckargemünd⸗ Ziegelhauſen; Plankſtadt⸗Schwetzingen— Be⸗ zirksklaſſe Mannheim; Mannheim-Rheinau Kreisklaſſe— Bezirksklaſſe; Feudenheim— Kreisklaſſe 1 und 2 Mannheim; Ladenburg „Bezirksklaſſe— Kreisklaſſe; Wieſental⸗Kirr⸗ lach⸗Oberhaauſen— Vf. Neckarau. 2. Handbaall: Stadt Weinheim— Stadt Mannheim; St. Leon— Stadt Heidelberg: Handſchuhsheim-Doſſenheim— Nachrichten⸗ abteilung 33; Ziegelhauſen-Bammental⸗Schö⸗ nau— Univerſität Heidelberg; TV. Leuters⸗ hauſen— Umgebung; Kreis Mannheim— Bezirk 1; Ketſch— Umgebung; Se kenheim — Friedrichsfeld; TV Hockenheim— komb. Hockenheim. Außer dieſen Veranſtaltungen ſind die Ver⸗ eine ſeitens der Behörden aufgefordert, Kame⸗ radſchaftsabende und Sammlungen durchzu⸗ führen. „ Erfaſſung und Verteilung von der Ernte 1938. Um eine gleichmäßige Verſorgung der obſtverarbeitenden Induſtrie mit Aepfeln ſicherzuſtellen, hat der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ bauwirtſchaft angeordnet, daß Lieferungen an die obſtverarbeitende Induſtrie nur gegen Frei⸗ gabeſcheine erfolgen dürfen, die der Vorſitzen⸗ de der Hauptvereinigung den einzelnen Verar⸗ beiterbetrieben nach Maßgabe ihres Bedarfes ausſtellt. Die Freigabeſcheine ſind mit Kenn⸗ ziffern verſehen(1 bis 10). Zunächſt dürfen Die Partei als Vorbilo bei ber Erntehilje im Gau geßen⸗Naßjau Die Bauern unſeres Gaues erkannlen die Mitarbeit dieſer freiwilligen Helfer dankbar an. Durch dieſen Einſatz wurde in ihnen das Bewußtſein erneut geſtärkt, daß ihre Arbeit Ehrendienſt an der Nation iſt. Die Politiſchen Leiter wiederum erfüllen dieſen Einſatz mit Stolz, da ſie zeigen konnten, daß ſie jederzeit bereit ſind, ihre ganze Kraft dem Wohle der Gemeinſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Recht zahlreich haben auch bei uns in Viernheim die Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen ſowie die übrige nicht ackerbautrei⸗ bende Bevölkerung dem Bauern während der Einbringung der Ernte hilfsbereit zur Seite geſtanden. Ueber 100 freiwillige Helfer folgten dem Aufruf der Partei, arbeiteten ĩatkräftig mit und halfen in der Erkenntnis der Wichtig⸗ keit der deutſchen Ernährungswirtſchaft das wertvolle Getreide ſicher bergen. Und dieſe hohe Zahl wurde noch weſentlich ergänzt durch alle diejenigen, die nach Feierabend bereit wa⸗ ren, dem und jenem Nachbar oder Verwandten und Bekannten zu helfen. So waren die ſchö⸗ nen Erntetage von früh bis ſpät ausgefüllt mit raſtloſer Arbeit auf unſeren Feldern. Nur wenig Getreide war es, das bei Beginn der Regenperiode noch draußen ſtand, das aber jetzt ebenfalls geborgen iſt. Wenig vermag der einzelne zu leiſten, aber groß iſt das Werk, das mit vereinter Kraft vollbracht wird! Wo trifft das mehr zu als bei der Ernte? Freuen wir uns, daß die Wahrheit dieſer Worte auch in unſerem Hei⸗ matort von jedermann erkannt wurde und tragen wir uns mit der berechtigten Hoffnung, daß dieſes gute Verhältnis mit unſerer Land⸗ wirtſchaft in alle Zukunft beſtehen bleibt. Denn das iſt wahre Vollsgemeinſchaft! CCC nur die Freigabeſcheine mit den Kennziffern 1 und 2 ausgenutzt werden. Durch eine wei⸗ tere Anordnung wurde beſtimmt, daß die Käu⸗ fer von Obſtbaumbehängen(Obſtpächter) ihcen geſamten Apfelanfall an Stellen abzuliefern haben, die der Vorſitzende des zuſtändigen Gartenbauwirtſchaftsverbandes benennt. Das hieraus anfallende Wirtſchaftsobſt wird reſt⸗ los der Verarbeitungsinduſtrie gegen Freiga⸗ beſcheine zugeführt werden. Das Feeigabe⸗ ſcheinverfahren gilt auch für Aepfel öſterrei⸗ chiſcher und ausländiſcher Herkunft. Dr. Frick über die deutſche Kurz⸗ ſchrift. In der Reichszeitung der deutſchen Stenografen nimmt Reichsinnenminiſter Dr. Frick zur deutſchen Kurzſchrift Stellung. Be⸗ reits 1933 habe er als der zuſtändige Reichs⸗ miniſter auf Grund der übereinſtimmenden Auffaſſung der zuſtändigen Stellen des Stag⸗ tes, der Partei und der Wirtſchaft anerkannt, daß das Einheitsſyſtem der deutſchen Kucz⸗ ſchrift ſich durchaus bewährt hat und allen Anforderungen entſpricht. Die ſeitdem ver⸗ floſſene Zeit habe dieſes Urteil auf breiteſter Grundlage weiter beſtätigt. Er werde daher auch in Zukunft an der deutſchen Kurzſchrift als der im Deutſchen Reiche allein anerkannten Kurzſchriftform feſthalten. Witlerungsvorherjage für die Zeit vom 25. Auguſt bis 3. Seplember In Norddeutſchland weſtlich der Oder ſowie in Weſt⸗ und Süddeutſchland in den nuͤchſten Tagen überwiegend heiter bis wolkig und trocken. Stellenweiſe Frühnebel. Nach kühlen Nächten tagsüber warm. Im Oſten und Süd⸗ oſten ſowie am Nordrand der Alpen kühl, viel⸗ ſach trüb und regneriſch. Gegen das Wochen⸗ ende hin im Oſten Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchläge und Aufheiterung, bei noch kühlen Nächten tagsüber wärmer; im Weſten dagegen neu einſetzende Unbeſtändigkeit. In der erſten Hälfte der nächſten Woche im ganzen Reichsgebiet leicht unbeſtändige Witterung, Wechſel heiterer und trockener Ta⸗ ge mit bewölkten, zu Niederſchlägen neigenden Tagen, dabei aber im ganzen im Nordoſten des Reiches ſchöner als im Weſten und Süden. In der zweiten Hälfte der nächſten Woche ver⸗ mutlich überwiegend heiter und trocken. Wieder freundlicheres Wetter Im Bereiche eines ſich von Skandinavien nach Deutſchland erſtreckenden Hochdruckgebie⸗ tes hat ſich im Weſten und Süden des Rei⸗ ches Aufheiterung eingeſtellt. Im Oſten bringt dagegen aufgleitende Warmluft verbreiteten Regen, der zeitweiſe auch nach Mitteldeutſch⸗ land übergreift. Ein ſtärkeres Uebergreifen des Schlechtwettergebietes zu uns hin iſt jedoch unwahrſcheinlich. Donnerstag: Heiter bis wolkig, meiſt trocken, tagsüber ziemlich warm, Winde meiſt e bis Oſt. Die Ausſichten für Freitag: Im weſent⸗ lichen freundliches** g 5 —. ⏑—— D A Gre anke 5 ee dalla en dasz det dale e mit ie e, bet Nag Alen. ei mz* wertuhg⸗ hend der Hur Seile e fügen 1 date er Vatg⸗ ſchiſt daz lub die dünt durch beteit wa⸗ geek m Velwandten le er ten, aher nter Raft cht zu als „ h de deren Fi⸗ de nd dſiuung, eter Jand⸗ n lat. gaft. delnziffem eine wi⸗ 5 die l⸗ ter) ien unt. Das wird keſt⸗ u Jriga⸗ Feige l oſertei⸗ e lutz deulſchen fiſtet Dr. und allen dem bel⸗ weiter dhe daher funſchrit Jerkannten Sener der ſodie 1 nächten eig und lühlen 8505 Oild⸗ und Eub⸗ Ireude am Lebensabend Die Belreuung der Arbeilsveleranen „Es iſt nicht zutreffend, wenn man diejenigen, die ein Menſchenalter hindurch ihre P icht als Arbeiter treu und brav erfüllt haben und nun am Lebensabend nicht mehr arbeitsfähig ſind, gls Arbeitsopfer bezeichnet. Sind ſie tat⸗ ſächlich Opfer der Arbeit? Dieſe Frage muß verneint werden, weil die Arbeit in Beziehun auf das Alter ein Lebenselexier iſt. Es iſt doch ſo, daß viele Menſchen deshalb alt werden, weil die Arbeit ſie körperlich und ſeeliſch ſtark gemacht hat. Die Arbeitsun fähigkeit iſt kein Uebel für den Arbeitsveteranen; ſie iſt das natürliche Ergebnis eines Entivicklungsprozef⸗ es; ſie iſt das Zeichen dafür, daß eine beſon⸗ re Sorge um die davon Betroffenen in hohem Maße gerechtfertigt iſt. Der Nationalſozialis⸗ mus, der den Klan a Satz an die Spitze ſeiner Sozialgeſtaltung ſtellt, daß Arbeit ein Segen, kein Fluch der Menſchheit ſei, betrachtet es als ſeine bornehmſte Pflicht, gerade den Ar⸗ beitsveteranen zu betreuen; daß hier bereits viel getan wurde und in Zukunft noch mehr ge⸗ ſchehen ſoll, iſt eine ebenſo finanzpolitiſche wie ſozialpolitiſche Angelegenheit. In der Gauabteilung„Soziale Selbſtverant⸗ wortung und Geſtaltung“ der Deutſchen Ar⸗ beitsfront befindet ſich ein Arbeitsveteranen⸗ referat, das auch die Opfer der Arbeit ohne Rückſichtnahme auf das Alter führt und be⸗ treut. Eine ſolche Betreuung iſt keine Fürſorge, die die Aufgabe hätte, etwa der Armut Bro⸗ ſamen zu geben. Sie iſt eine ſpäte Vorſorge vielmehr mit dem doppelten Ziel: erſtens die Freude am Lebensabend zu geben, damit zwei⸗ tens die Kraft das Leben des deutſchen Arbei⸗ ters verlängert. Deshalb iſt die Durchführung von zahlrei⸗ chen Dampferfahrten und Ausflügen im Auto⸗ bus von Jahr zu Jahr geſteigert worden. Die deutſche Landſchaft iſt der Born der Freude und der ſeeliſchen und körperlichen Erholung. Wäh⸗ rend der Fahrt erheitern Muſik und frohe Vor⸗ träge die Gemüter. Tanz und Geſang tragen dann dazu bei, daß das Alter ſein Daſeinsrecht in der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ be⸗ tont. Eine billige und gute Bewirtung kommt hinzu. Im Gau Heſſen⸗Naſſau ſind in dieſem Jahre bereits 30 Dampferfahrten durchgeführt worden. Viele Tauſende von Arbeitsveteranen ſind ſo der Freude in einfachſter und deshalb in richtigſter Art teilhaftig geworden. Mit den früheren Betriebsfübrern wird enge Tuchfühlung genommen; die Deutſche Arbeits⸗ front ſorgt im Auftrag der Partei dafür, daß zuſätzliche Renten gewährt werden. Die Er⸗ höhung des Lebensſtandarts wird dadurch in vielen Fällen herbeigeführt. Aus dem Betrieb ausgeſchieden, gehören die deutſchen Menſchen immer zum Betrieb. Ihre frühere Arbeit war der Anfang für die gegenwärtige Geſamtlei⸗ ſtung im Betrieb. Es werden immer mehr Be⸗ triebspenſionseinrichtungen ins Leben gerufen. Die Betriebe werden hierbei von der Deutſchen Arbeitsfront gemäß wohldurchdachten Richt⸗ linien der Reichsleitung beraten. Die Geſtaltung der wirtſchaftlichen und ſo⸗ zialen Verhältniſſe der Familien der Arbeits⸗ beteranen iſt dann eine ernſte Aufgabe. Die Un⸗ terbringung von Familienangehörigen, die Re⸗ gelung von Sozialverſicherungsangelegenheiten in vielen tauſend Fällen, die Löſung von Miet⸗ zinsfragen, die Beratung in Steuerſachen und vieles andere mehr ſind Vorſorge, damit die Not nicht kommt, und die Geſundheit möglichſt lange erhalten bleibt. Eines Tages wird der Führer, wenn die Verhältniſſe der gewaltigen Aufbauzeit es zum Wohle des ganzen deutſchen Volkes geſtatten, dem deutſchen Veteranen eine großzügige, natio⸗ nalſozialiſtiſche Altersverſorgung geben. Dann wird nationalſozialiſtiſche Vorſorge ihre vor⸗ bildliche Krönung bekommen. Guſtav Baden. Das weibliche Pflichtjahr von volkswiriſchaftlicher Bedeutung N Sch. Das weibliche Pflichtjahr, das von Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring eingeführt wurde, hat nicht nur den Zweck, den akuten Mangel an weib⸗ lichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Hauswirt⸗ ſchaft zu mindern, ſondern es iſt gleichzeitig eine erzieheriſche Maßnahme von nachhaltiger und grund⸗ ſätzlicher Bedeutung. Durch die moderne Wirtſchaftsentwicklung, die weitgehende Arbeitsteilung und das großſtäbdtiſche Leben iſt die weibliche Jugend vielfach den land⸗ und hauswirtſchaftlichen ſowie pflegeriſchen Funk⸗ tionen entfremdet. Im Haushalt, in dem ſi ſchließlich ſämtliche verbrauchswirtſchaftlichen Auf⸗ gaben einigen, und der deshalb ein univerſales Können vorausſetzt, kann nur eine gelernte Haus⸗ frau richtig ſchalten und walten. Alle einſichtigen Eltern werden deshalb das Pflichtjahr für unſere jungen Mädchen ebenſo begrüßen, wie die Arbeits ⸗ und Wehrpflicht für unſere männliche Jugend. Nach der Durchführungsverordnung des Präſi⸗ denten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung iſt das Pflichtjahr auf diejenigen beſchränkt, die bis zum 1. März 1938 noch nicht beruflich tätig waren. Wenn 1 3 15 nur Betriebe des Bekleidungsge⸗ werbes, der Textilinduſtrie, der Tabakinduſtrie ſo⸗ wie der Angeſtelltenberufe von der Anordnung des Pflichtjahres betroffen werden, ſo läßt doch die Anordnung von Generalfeldmarſchall Göring deut⸗ lich erkennen, daß in Zukunft alle beruflich tätigen Mädchen und Frauen eine Land⸗ und hauswirt⸗ ſchaftliche Lehre durchmachen ſollen. Wie mit Ein⸗ führung der Wehrpflicht aus organiſatoriſchen Gründen nicht ſofort alle Wehrpflichtigen herange⸗ zogen werden konnten, ſo iſt es naturgemäß auch nicht möglich, auf einmal alle Mädchen für das Pflichtjahr einzuſetzen. Es ſind bewußt diejenigen Beruſs⸗ und Gewerbezweige ausgewählt worden, zu denen der Andrang der weiblichen Arbeitskräfte beſonders groß iſt. Wer ſchon im Erwerbsleben ſteht oder geſtanden hat, bleibt vom Pflichtjahr frei. Auch die Anrechnung des Arbeitsdienſtes, des Landdienſtes, der Landhilfe, der ländlichen Haus⸗ arbeitslehre, des hauswirtſchaftlichen Jahres, ſowie der von den Arbeitsämtern eingeführten land⸗ und hauswirtſchaftlichen Lehrgänge zeigt klar, daß das weibliche Pflichtjahr vor allem der hauswirt⸗ schaftlichen Schulung dient. Auch die Befreiung bei nichtarbeitsbuchpflichtiger Tätigkeit im kinderreichen Eltern⸗ oder Verwandtenhaus iſt dafür Beweis. Eine Tätigkeit im Geſundheitsdienſt und in der Wohlfahrtspflege befreit nur dann vom Pflichtjahr, wenn eine zweijährige geordnete Praxis ausgewieſen werden kann. Das weibliche Pflichtjahr legt vor allem den⸗ jenigen Haushaltungen und Einrichtungen, z. B. Krankenhäuſern, Kindergärten uſw., die die Mäd⸗ chen zur Ableiſtung des Pflichtjahres zugeteilt be⸗ kommen, eine große volkswirtſchaftliche Verantwor- tung auf. Wie der Dienſt im Pflichtjahr im ein⸗ zelnen Haushalt oder Wohlfahrtsbetrieb zu geſtal⸗ ten iſt, läßt ſich nicht durch Verordnungen beſtim⸗ men. Frauen, die mit kleinlicher oder gar egoi— ſtiſcher Auffaſſung an die geſtellten Aufgaben her⸗ angehen, werden der Geſamtheit einen ſchlechten Dienſt erweiſen. Wer dagegen die erzieheriſche Be— deutung des Pflichtjahres richtig erkennt, wird auch 1 dienſtpflichtigen Mädchen eine gute Lehrmeiſterin ein.. 5 Sen contain „Die Frau an Herd, der Mann ant Pird“, das iſt eine uralte Regel deutſchen Lebens. Das will heißen: Für alles, was im Hauſe vor⸗ geht, während der Mann draußen ſeine Arbeit verrichtet, trägt die Frau die Verantwortung. Die Frau hütet das Heim, und wie ſie dieſe Aufgabe anpackt und dieſe Pflicht auffaßt, da⸗ ran erkennt man die tüchtigen und die weniger tüchtigen Hausfrauen. Es iſt nicht damit ge⸗ tan, das Eſſen zuzubereiten, die Wäſche in Ordnung zu halten und die Strümpfe zu ſtop⸗ fen. Jede gute Hausfrau weiß, wie vielfältig die Arbeit iſt und was alles beachtet und be— obachtet werden will. Da iſt nicht zuletzt der Herd. Nein, nicht das Eſſen auf dem Herde, ſondern einfach der Herd ſelber! Vernachläſſigt die Frau ihn und den mit ihm verbundenen Schornſtein, werden beide zu einer ſchweren Gefahr für das Haus- weſen, für den Wohlſtand und das Glück der Familie. Da war in einem Städtchen eine Frau, die kochte und wuſch und buk, daß es eine Freude war, und trotzdem war ſie keine gute Haus; frau. In dem Kamin des Hauſes, in dem ſie zur Miete wohnte, hatte es ſchon öfter ge⸗ brannt. Das hatte die Frau aber nicht nach⸗ denklich gemacht. Sie wirtſchaftete emſig und fröhlich weiter, bis eines Nachts ein Feuer ausbrach, das einen großen Teil des Hauſes zerſtörte und einige Einwohner in ſchwerſte Lebensgefahr brachte. Das Gericht verurteilte die Frau einige Zeit ſpäter zu einer erheb⸗ lichen Geldſtrafe. Sie hat ſich darüber nicht zu wundern brau⸗ chen! Zu ihren Pflichten gehörte nämlich außer Kochen, Waſchen und Backen auch die Sorge um Herd und Kamin, Da ſie ſich darum nicht kümmerte, und durch ihre Nachläſſigkeit ein empfindlicher Schaden entſtand, erinnerte ſie der Spruch des Richters nachdrücklich daran. Dabei hätte ſie es ſo einfach gehabt. Als Mie⸗ terin war ſie verpflichtet, dem Hauswirt die Schadhaftigkeit des Kamins zu melden. Der Hauswirt wäre verpflichtet geweſen, den Ka- min ſofort vom Fachmann reparieren zu laſ— ſen, und hätte das ſicher auch getan. Urlaub ſoll Erholung ſein Bauarbeiter dürfen während ihres Urlaubs nicht gegen Entgelt beſchäftigt werden. Wie der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen mitteilt, iſt in der letz⸗ ten Zeit wiederholt feſtgeſtellt worden, daß Be⸗ triebsführer des Baugewerbes ihren Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern die verklebten Urlaubskarten zur Auszahlung bei den Poſtanſtalten freigeben und die Gefolgſchaftsmitglieder während der Urlaubstage unter Fortzahlung des Lohnes wei⸗ tet beſchäftigen. Da der Urlaub der Erholung dienen muß. widerſpricht eine ſolche Handlungsweiſe dem Urlaubszweck und iſt vom Standpunkt der Er⸗ haltung der Volksgeſundheit auf das ſchärfſte zu verurteilen. Der Reichstreuhänder behält ſich vor, künftig⸗ hin gegen Betriebe, die Gefolgſchaftsmitglieder während des Urlaubs beſchäftigen, ein Straf⸗ verfahren in die Wege zu leiten. Sofern infolge der augenblicklichen Verknap⸗ Besch der Arbeitskräfte im Baugewerbe von den efolgſchaftsmitgliedern der Erholungsurlaub jetzt nicht angetreten werden kann, empfiehlt es ſich, den Urlaub in die für das Baugewerbe letensärmere Zeit des Spätherbſtes zu ver⸗ egen. Cheſcheidungen rückgängig Höchſtſtand der Geburtenziffer ſeit der Machtübernahme Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht einen Bericht über die Bevölkerungsbewegung im erſten Vierteljahr 1938, die die in der Bilanz der Großſtädte ſchon zum Ausdruck gekommene Jaht de Entwicklung beſtätigt. Zwar iſt die ahl der Eheſchließungen mit rund 126 000 etwas kleiner als zur gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. die geringe Verminderung beruht aber lediglich darauf, daß die regelmäßig mit dem Oſterfeſt verbundene Häufung von Eheſchlie⸗ ungen in dieſem Jahre erſt in den April fiel. ie ſchon die Großſtädte zeigen, wird dieſe ſcheinbare Abnahme im zweiten Vierteljahr mehr als ausgeglichen. Die Zahl der Gebur⸗ ten betrug rund 363 000. Faſt 11000 Kinder wurden mehr geboren als im erſten Vierteljahr 1937. Die Zunahme der Geburten. die im vier⸗ ten Vierteljahr des letzten Jahres 4000 betrug. hat ſich im nächſten Vierteljahr faſt verdrei⸗ jacht. Da nach den Auszählungen der Groß⸗ 1 7 die verſtärkte Zunahme auch im zweiten ierteljahr angehalten hat, kann für das erſte Halbjahr damit gerechnet werden.»daß 20 000 Kinder mehr als im erſten Halbjahr 1937 ge⸗ boren worden ſind. Auf 1000 Einwohner kamen im Reich ohne Oeſterreich im erſten Vierteliahr 20 Lebendgeborene. Damit iſt der bisher größte Wert ſeit der Machtübernahme erreicht worden, liegt doch dieſe Geburtenziffer ſogar noch um 0.1 hoher, ols im erſten Vierteljahr 1935. Der ver⸗ ſtarktte Anſtieg der Geburtenzahl beruht haupt⸗ ſöchlich auf einer weiteren Steigerung der Jortypflanzungsbereitſchaft des deutſchen Volkes. In Oeſterreich beträgt demgegenüber die Ge⸗ burtenziffer nur 13,7 auf 1000 Einwohner, ſie liegt alſo weit unter dem Durchſchnitt des Reiches. Die Entwicklung wurde weiterhin durch eine verhältnismäßig niedrige Sterbeziffer von 233 000 begünſtigt. Das an ſich gunſtige Zahlenergebnis darf nicht dar⸗ über hinwegtäuſchen, daß angeſichts der Ueber⸗ alterung unſeres Volkes noch weſentlich beſſere Ergebniſſe notwendig ſind, um auch nur die Be⸗ ſtanderhaltung unſeres Volkes für die Zukunft zu ſichern. Gleichzeitig gibt das Statiſtiſche Reichsamt die Zahl der Eheſcheidungen im Jahr 1937 bekannt. Mit knapp 46 800 liegt ſie 71 Prozent niedriger als 1936. Auf 10 000 Ehen kamen 1937 nur noch 29,8 Eheſcheidungen gegen 32,6 im Vorjahr. Der Rückgang der Eheſchei⸗ dungshäufigkeit erſtreckte ſich auf alle Heirats⸗ jahrgänge. Im allgemeinen ſind die Scheidun⸗ gen von kinderloſen und kinderarmen Ehen be⸗ trächtlich häufiger als die von kinderreichen Ehen 7 8 i 64 Beilrag bei einer„Juwendung Auch wenn ein Gefolgſchaftsmitglied keinen Anſpruch auf eine einmalige Zahlung hat, der Betriebsführer aber den Betrag für be⸗ ſondere Verdienſte gezahlt hat, die das Gefolgſchaftsmitglied ihm geleiſtet hatte, dann iſt tatſächlich der gezahlte Betrag Arbeits⸗ entgelt und demgemäß auch eine einmalige Zuwendung gemäß dem neuen 8 160 Abſ. 3 der Reichsverſicherungsordnung. Die neue Vor⸗ ſchrift bezweckt gerade, die Zweifel und Schwie⸗ rigkeiten praktiſch zu beyeben. die daraus ent⸗ ſtehen, daß einmalige Zahlungen auf zurück- liegende Beitragsperioden für ein rückwirtend ezahltes Entgelt nach der grundſätzlichen En: cheidung des Reichsverſichecungsamtes nich: erhoben werden können. Deshalb iſt jetzt be⸗ ſtimmt, daß ſolche einmaligen Entgeltszahlun⸗ en, die als„Zuwendungen“ bezeichne“ wer 45 für die Beitragberechnung nur in der Beitragsperiode zu berückſichtigen ſind, in der ihre Zahlung erfolgt. Daduch wird der alte Grundſatz nicht geändert, daz Beiträge in ſolchen Fällen nicht nachträglich bei Beitragsperioden zrhoben werden tönnen, die vor der Beitragsperiode liegen, in die die Zahlung fällt. Arbeit in Hülle und Fülle. Nach dem neuen ſten Monatsbericht iſt hinſichtlich der Beſchäf⸗ tigung im Landesarbeitsamtsbezirk Südweſt⸗ deutſchland im Juli eine ganz neue Phaſe ein · getreten. Der empfindliche Mangel an Arbeitskräften machte nötig, Fach⸗ und Hilfsarbeiter, die in großer Zahl für beſonders wichtige Aufgaben benötigt wurden, aus Ar⸗ beitsſtellen, die ſie bei Unternehmungen weni⸗ ger wichtiger Art innehatten, herauszuziehen. So ergab ſich in Südweſtdeutſchland eine wer tere Senkung der Arbeitsloſenzahl um faſt 4000, die faſt ausſchließlich auf die badiſchen Arbeitsamtsbezirke entfielen. Andererſeits mußten aufſchiebbare Unternehmungen ſtark gedroſſelt oder ſtillgelegt werden. Der Arbeits- einſatz der Frauen hat wegen des Mangels an männlichen Kräften ſtarken Aufſchwung ge“ nommen. a Die Beurlaubung von J⸗Männern zum Ah⸗ ſperrdienſt. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen weiſt darauf hin, daß durch eine Keichstarifordnung vom 23. Februar 1938(verkündet im RA l. am 15. März 1938) die Beurlaubung der U⸗Angehört⸗ gen für den Abſperr⸗ und Sicherungsdienſt ge⸗ regelt iſt. Nach dieſer Tarifordnung haben K⸗ Angehörige Anſpruch auf Urlaub unter Wei⸗ terzahlung des Lohnes bis zur Dauer von 10 Arbeftstagen im Kalenderjahr, mit der Maß⸗ gabe, daß in gewiſſem Umfange die ausgefal⸗ lene Zeit nachgearbeitet bezw. auf den Erholungsurlaub an gere hnet werden kann. Verbot von Lohnangeboten in Anzeigen. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirt⸗ ſchaftsgebiet Heſſen erläßt eine beachtenswerte Anordnung. Bei dem augenblicklichen Arbeiter⸗ mangel, ſo heißt es, haben Unternehmer, die Arbeitskräfte benötigen, in letzter Zeit ver ucht, Gefolgſchaftsmitglieder anderer Betriebe urch Anbieten von Locklöhnen und ſonſtigen Arbeits- bedingungen, anzuwerben. Eine ſolche unver⸗ antwortliche Handlungsweiſe ſei geeignet, die Stetigkeit der Lohngeſtaltung zu gefährden. Zum Zecke einer planvollen Lohnentwicklung wird deshalb folgendes angeordnet: „Es iſt verboten. Stellenangebote oder Werbeanzeigen, die Lohn⸗ oder Gehaltsangaben enthalten, zur Anwerbung oder Vermittlung von Arbeitern und Angeſtell⸗ ten in Zeitungen, Zeitſchriften, Stellenliſten u. ähnlichen Verzeichniſſen aufzugeben.— Verbo⸗ en iſt ferner, daß Unternehmer beſtimmte, in ungekündigter Stellung ſtehende Gefolgſchafts⸗ mitglieder durch das Verſprechen beſſerer Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen für einen anderen Be⸗ trieb anwerben. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 2 der Verordnung vom 25. Juni 1938 mit Gefängnis und Geldſtrafe, letztere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Die Anordnung tritt mit dem 25. Aug. 1938 in Kraft.“ 4 Lohnkontrolle durch den Neichstreuhünder der Arbeit. Der Reichsehrengerichtshof hat ent⸗ ſchieden: Zwecks Ueberwachung det tariflich richtigen Entlohnung der Gefolgſchaftsange⸗ hörigen kann der Reichstreuhänder der Arbeit ſchriftliche Auskunft über die Lohn⸗ zahlungen im allgemeinen und in Einzelfällen verlangen. Kommt der Betriebsführer 12 6 35 ſchriftlichen Aufforderungen zur Auskunfts- erteilung in wiederholten Fällen nicht nach, läßt er alſo beiſpielsweiſe auch eine zweite oder dritte Aufforderung zur Auskunftserteilung unbeantwortet, ſo kann er 17 n gegen das Arbeitsordnungsgeſetz im Arbeitsehrengerichtsverfahren mit einer Verwarung, einem Verweis, einer Ordnungs⸗ ſtrafe bis zu 10 000 RM. oder der Aberkennung der Führerbefähigung beſtraft werden. Dies gilt auch dann, wenn der betrefſende Betriebs⸗ führer mit Recht oder irrtümlich der Auffaſ⸗ ſung geweſen iſt, daß ſeine Lohn- und Gehalts⸗ zahlungen den für ihn geltenden Tarifbeſtim⸗ mungen entſprachen. Waſſer und Bier auf Obſt? Lehrreiche Berſuche an der Univerſilätl Würzburg In neuerer Zeit hat der Leiter des pharma⸗ kologiſchen Inſtitutes der Univerſität Würzburg an einer Reihe von Verſuchen den Einfluß von Waſſer auf Obſt geprüft. Die Verſuche wurden mit zerkleinerten Aepfeln, Pflaumen, Erdbee⸗ ren, Kirſchen und Stachelbeeren angeſtellt. Die zerkleinerten Früchte übergoß man mit Waſſer, und zwar bei Zimmertemperatur, außerdem im Brutſchrank bei Körpertemperatur. Die Quel⸗ lungen, die bei den verſchiedenen Obſtſorten auftraten, waren nicht überall gleich ſtark, Die weiteſten Ausmaße nahmen ſie bei Kirſchen an. Bei einem Kilogramm Kirſchen ließ ſich infolge der Quellungen eine Zunahme um mehr als das Doppelte des Volumens feſtſtellen. Un⸗ ter dem Einfluß der Magenwärme kam es ſogar zu noch ſtärkeren Quellungen. Außerdem ließ ſich aber auch noch eine erhebliche, durch die Gärung verurſachte Gasentwicklung wahrnehmen. Weitaus am ausgeprägteſten war die Gärung bei den dunkelroten Herzkir⸗ ſchen. Hier traten auch die umfangreichſten Quellungen in Erſcheinung. Hingegen ließen ſich bei den Sauerkirſchen, bei den gelben Kir⸗ ſchen und ebenſo auch bei den ſchwarzen Kirſchen der kleineren Sorten durchſchnittlich nur Quel⸗ lungen von etwa ſechzig bis achtzig Prozent wahrnehmen. Die Quellungserſcheinungen bei den anderen Fruchtarten blieben in weſentlich engeren Grenzen. Bei kaliforniſchen Aepfeln beiſpielsweiſe nahm die Ausdehnung des Volu⸗— mens, obwohl man die Apfelſtücke zwölf Stun⸗ den lang unter Waſſer hielt, nur um 43 Pro⸗ zent zu. Nach dieſen Beobachtungen kann kein Zweifel beſtehen, daß die Quellungen ernſte Störungen für den Magen zur Folge haben, ja, daß es ſogar zu einer Lahm⸗ legung der Magenmuskeln kommt. Die Lahm⸗ legung der Magenmuskeln wieder zieht eine akute Magenerweiterung nach ſich, ſodaß die Entleerung. die gerade in dieſem Falle ſo be— ſonders notwendig iſt, vereitelt wird. ſich durch Erbrechen in einem ſolchen Fall die Folgen nicht abwenden, dann wird die Lage noch ernſter, infolge der Magenerweichung wird das Zwerchfell hinaufgedrückt und ſowohl für die Herzfunktionen wie auch für die At⸗ mungstätigkeit entſtehen bedenkliche Beeinträch⸗ tigungen. Die Gasentwicklung inſolge der Obſt⸗ gärung ſchafft die Grundlage für ernſte Ver⸗ dauungsſtörungen. Bösartige Leibſchmerzen, Durchfälle. Koliken und recht unangenehme Spannungsgefühle in den Eingeweiden werden ſich einſtellen. ja, unter Umſtänden iſt ſogar Darmlähmung und als Folge hiervon wieder Darmverſchluß zu befürchten. Noch empfindlicher kann ſich Bier nach Obſtgenuß auswirken, da eben hier die Hefe beſonders leicht den Anlaß zu böſen Folgen gibt. Vor allem aber müßte in einem ſolchen Falle das Weißbier zu bedenklichen geſundheitlichen Schäden führen, da es im Magen eine außer⸗ ordentlich ſtarke Gärung des Obſtes veranlaßt. Die Auswirkungen können dabei recht ſchlimm werden. Unter allen Umſtänden wird man ſich auch vor Biergenuß auf teigige Bir⸗ nen zu hüten haben. Die Folgen wären ſicher⸗ lich allerbedenklichſten Charakters, ja, die Aus⸗ wirkungen können ſo ſchlimm werden, daß un⸗ ter großen Qualen der Tod eintritt. Im allgemeinen laſſen ſich folgende Anweiſun⸗ gen geben: hat man Obſt in nur geringer Menge(ungefähr zwei bis drei Aepfel) zu ſich genommen, dann muß man anderthalb bis zwei Stunden warten, bis man wieder Waſſer trin⸗ ken darf. Hingegen muß man eine Pauſe von allermindeſtens drei Stunden einſchalten, wenn man reichlichere Obſtmengen genoſſen hat. Dieſe Regel gilt unter allen Umſtänden auch für den Genuß von Kirſchen und Stachelbee⸗ ren. Wird genau entgegengeſetzt verfahren, wird alſo erſt Waſſer getrunken und dann erſt Obſt gegeſſen, dann beſtehen derartige geſund⸗ heitliche Bedenken nicht, da ja das Waſfer Laſſen nur kurze Zeit im Magen zu verweilen pflegt. Ireiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, 28. Auguſt 1938, vorm. ½6 Uhr, findet bei jeder Wit⸗ terung eine der Freiw. Feuerwehr mit Pflicht⸗ mannſchaft, Jahrgang 1913, ſtatt. Muſit und Spielmannszug ebenfalls zur Stelle Signal um 5 Uhr vorm.— Unentſchuldigtes Fehlen wird ge⸗ meldet. Der Wehrleiter: Kempf. Tabakbauverein Am Donnerstag und Freitag werden bei unſerem Rechner Hofmann, Mannheim er⸗ ſtraße 15, verbilligte Glasſcheiben ſowie Glasziegel ausgegeben. Jedem Tabakpflanzer iſt jetzt Gelegenheit geboten, die Häugemög⸗ lichkeiten zu verbeſſern und hoffe ich, daß von dieſer günſtigen Gelegenheit reger, Gebrauch gemacht wird. Der Betrag für das Glas kann am Tabakgeld in Abzug gebracht werden. NB. Betr. Zuckerrübenpflanzer Ich mache nochmals auf die Entfernung der Schoßrüben auf den Zuckerrübenäckern auf⸗ merkſam, da dieſelben für die Zuckerrübenfab⸗ rikation ſchädlich ſind.— Bauernſchaft ſind verſchiedene Rundſchreiben ausgehängt. Unſere Mitglieder beſuchen am Sonntag, 28. Auguſt, die Jungtierſchau des Kleintier zuchtvereins Viernheim im Saale des gold. Karpfen. Der Ortsbauernführer. Vereins Anzeiger Turnverein von 1893 Heute abend pünktlich 8.15 Uhr Turnſtande 10 für Turnerinnen. Das Erſcheinen aller Tur⸗ nerinnen iſt von größter Wichtigkeit. Freitag abend: Männer⸗Turnſtunde ſowie Spielerver⸗ ſammlung für Hand⸗ und Fußballer. Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim Unſer diesjähriger Familienausflug findet am Sonntag, den 28. Auguſt, nach Weiher i. O. 27 Der Fahrpreis beträgt hin und zurück RM.—.80. Abfahrt 9.42 Uhr OEG. Wer 5 ſich noch beteiligen will, melde ſich bis wangen 85 abend bei Kaſſier Gallei oder einem Vor⸗ ſtandsmitglied. Der Vorſtand. bei Bewerbungen auf Kennzifferan⸗ zeigen keine ur ſchriftlichen Zeug⸗ niſſe einzureichen. ſondern Zeuants abſchriften Solche Zeugnisaßſchrif⸗ ten. Lichtbilder uſw. müſſen auf der Rückſerte ſtets mit Namen und Anſchrift des Be ⸗ werbers verſehen lein. . a„oe„ e Wenn einer aufhört zu inſerieren, hört ein anderer auf zu kaufen. Wenn einer aufhört zu kaufen, hört ein anderer auf zu verkaufen. Wenn einer aufhört zu verkaufen, hört ein anderer auf anzufertigen. Wenn einer aufhört anzufertigen, hört ein anderer auf zu verdienen. Wenn einer aufhört zu verdienen, hört Jedermann auf zu kaufen— Darum höre nicht auf zu inſerieren! munllllulunnnnummmamnunnnnnuununmamamnmmmanumnumunünn Misaunutauuuaununtag Eine gutgepflegte Saſtſtä itte wird von Seit zu Seit Empfehlungsanzeig. in der Seitung auf⸗ geben, um ſich vor Vergeſſenheit beim Publikum zu ſchützen l kllnhnummmmmmnmenunmuttülütülnnmmuunmam mmm Im Kaſten der Es iſt weemäßig 0 Ae h tung! 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Auguſt 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 347397 2 Gewinne zu 10000 RM. 84104 6 Gewinne zu 5000 RM. 60769 127089 256078 18 Gewinne zu 3000 RM. 4198 187698 274907 278025 819023 339344 344628 361925 386468 34 Gewinne zu 2000 RM. 44541 84947 93555 95170 139511 143567 154440 206414 266542 282431 309 196 332457 338293 361889 883345 391169 382928 48 Gewinne zu 1000 NU. 3158 33237 34993 50082 56445 97494 98947 124151 145720 164782 165534 194160 198753 278176 285793 297444 298606 307870 320732 327860 334269 363928 365374 368743 104 Gewinne zu 500 RM. 7027 10185 33891 41898 55874 79576 89291 91920 98333 113831 118863 119050 137619 142496 148055 154931 157499 183265 175013 193386 196829 233590 234547 238526 239151 245430 254201 260157 265658 268045 273603 280584 283826 296271 3090 17 310543 318551 323037 338301 339726 341759 343889 5* 356467 362371 363020 363118 365076 371902 373636 394723 196 Gewinne zu 300 RM. 6648 6976 7679 9348 11703 13750 17212 25283 25287 28239 28629 30730 33444 43271 43898 46805 58284 60829 66362 67978 67989 80066 80499 80624 95143 100433 101738 104283 112589 129221 129392 138849 144113 144980 148001 146830 147442 154806 157440 180610 160864 181799 165533 188860 170934 177618 179538 180876 182832 198521 200718 200752 201853 209876 213155 218350 240171 244591 245654 257901 258988 261449 265305 271710 273205 277078 277851 285691 285713 287737 288916 301788 304903 308226 310938 315953 318120 322129 324982 325430 325472 343013 344799 345370 345823 348353 350229 354483 355521 356015 369415 370850 384884 385954 389331 394957 396471 397517 Außerdem wurden 4590 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 315069 2 Gewinne zu 5000 RM. 238161 8 Gewinne zu 3000 RM. 110396 114590 332145 374677 4 55 Gewinne zu 2000 RM. 14182 29341 89985 147425 185262 59068 44 Gewinne zu 1000 RWH. 3234 34894 38224 46128 54544 56489 62677 71385 5126 103440 147663 155882 194197 219865 220564 253767 262059 266106 313341 364924 378941 394420 98 Gewinne zu 500 RM. 5186 11185 13835 23564 24931 26064 34030 38918 39431 43622 50633 53727 55491 60765 71649 83264 89506 100214 104850 105163 125529 126635 129795 130276 135858 194895 199921 221829 240891 243577 251215 259017 263490 268089 272697 291866 308155 320739 322513 331597 332052 332192 345442 345580 353213 368353 370986 384258 397120 182 Gewinne zu 300 NM. 259 9121 19945 22433 34841 35989 38067 39657 42196 43685 47297 47520 47549 48351 58053 58787 59487 70553 73348 73710 77193 81705 83938 85970 86509 90310 95800 99647 106286 106633 107971 115335 117581 118014 119957 121852 135560 138428 139750 138895 145297 158447 173825 177624 178779 180999 183445 184072 217184 218388 225420 227742 230650 244309 244783 247062 247653 248748 249155 269344 274880 277392 280158 280773 280933 290780 292138 286320 299081 302290 303589 304579 305370 305505 310575 321001 321770 325085 330536 334744 345597 349493 358281 363385 367394 368930 370739 373293 384093 387557 390393 Außerdem wurden 4652 Gewinne zu 150 RM e gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 8 zu je 30000, 14 zu ſe 20000, 54 zu je 10000, 102 zu je 5000, 212 zu je 3000, 500 zu je 2000, 1642 zu je 1000, 2584 zu je 500, 5084 zu ſe 300, 122796 zu ſe 150 RM. Grunu's Putz artlkel Die guten Scheuertucher Stuck„30, 40, 50 Putzbürſten o Bart 5 reihig Stück 22 Putzbuürſten m/ Bart breihig Stück„30 Schrubber o/ Bart St.. 28 Cocosbodenbeſen„ 55 Cocoshandbeſen„45 Roßhaarbeſen St. 3.95, 2.40 Piaſava⸗Straßenbeſen 5412 reihig Stück 55 Piaſava⸗Straßenbeſen 65416 reihig Stuck 90 Beſenſtiele Stück 20 u. 25 Kernſeife gelb 100 gr⸗St. 10 17„ 200„—13 „ weiß 200„„ 15 Flammerſeife 200„,„ 15 Kieſers Edelſeife 200 gr⸗St. 16 Standardſeife 200 gr-St 22 Seiſenſchnitzel offen 500gr 40 Seifenflocken„„„ 252 Boden wachs weiß und gelb 500 gr 50 Vodenbeize gelb und rot 500 gr. 50 Pilo⸗Wachſer Stück 35 Fußmatten Stück 95, 85, 80 Sämtliche Marten ⸗ Seifenpulver ete. 3% Rabatt 66. Hund v. Gg Mich. 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Lamperth. %6Jeitung ai,, Kea. 5 5 Der beſte Derbehrslolſe f Es wird ſich lohnen! a0 E auuuuuuunuununoeanunuuuununauoanuaauuadauauull nanu iſt die Dorſicht! Das Aeußere Dasselbe S O Ifte a uch für ihre Druck- sachen u. Ge- schaftsformu- are gelten, de- ren erster Ein- druck oft grund- legend ist für den Zweck, dem sie die- nen sollen. Sie han- deln darum richt ig, wenn Sie Geschäfts- drucksachen aller Art dort herstellen lassen, wo erfahrene Fachleute mit modernsten u. vielseitigen Ausstattungsmitteln u. neu- e Na de zeitlich gepflegtem Ge- ren gut schmack für die Lieferung e sauberer, ans prechender Ar- tritt. beit Gewähr bieten. Deshalb hält sich Ihnen empfohlen: Ihres Vertreters ist der erste Ausdruck sei- ner Persönlichkeit und ge- wissermaßen das Sym- bo! ihrer Firma, der wichtigste Mittler des Vertrauens zwischen Ihnen u. der Kund- schaft. 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