17 - Lollett ut becheten — Gewinne unnet uuf l n 0 1öses „ g0bbbo 1 1 500. 9 2 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim K gebracht ausgenommen an t monatlich 1.60 R M. ausſchließlich Beſtellgeld. Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 200 ebra eint und Ante einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. S Monkag ternheimer qeilung Verkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim den 29. Auguft 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Einig im Glauben an den Führer Das Bekenntnis der Partei zu den Auslandsdeuljchen in aller Welt Die große Tagung in Stuttgart der Slellverkreler des Führers über die Miſſion der Auslands deulſchen Stuttgart, 28. Auguſt Ein einzigartiges Bild politiſcher Geſchloſ⸗ ſenheit, gläubigen Bekenntniſſes und begeiſter⸗ ter Hingabe an das neue Deutſchland und ſei⸗ nen Führer bot die erſte Großkundgebung der 6. Reichstagung der Auslandsdeutſchen, die am Sonntagnachmittag mit 70000 Teil⸗ nehmern in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn ſtattfand. Wie im letzten Jahre, ſo hatte ſich aus diesmal der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. wieder bereit gefunden, den ihm beſonders verbunde⸗ nen und an das Herz gewachſenen Deutſchen in aller Welt den erſten Willkommensgruß der Partei und des Führers zu überbringen. Gauleiter Bohle eröffnete die erſte Groß⸗ kundgebung mit dem Gedenken an die Toten der Auslandsorganiſation, die in den letzten Jahren ermordet und getötet worden ſind. Ebenſo gedacht er der vielen Seefahrer, die in Ausübung ihres Berufes den Tod gefunden haben. Während die Kapelle das Lied vom gu⸗ ten Kameraden anſtimmte und die Mannſchaf⸗ ten das Gewehr präſentierten, verlas der Gau⸗ leiter die Namen der Gefallenen unter ergrif⸗ fenem Schweigen der Menge. Er betonte hierauf unter endloſem Beifall, daß dieſe gewaltige Großkundgebung im Zeichen der Wiedervereinigung der deutſchen Oſtmark mit dem Reich ſtehe, und hieß die Brüder und Schweſtern aus der Oſtmark als Reichsdeutſche herzlich willkommen. Hierauf übernahm er die Fahne der ehema⸗ ligen Landesgruppe Oeſterreich als Traditions⸗ fahne in die Auslandsorganiſation, die nunmehr Symbol der Treue zum Führer für alle Aus⸗ landsdeutſchen geworden iſt. Endlich verlas er ein an den Führer gerichtetes Telegramm, das folgenden Wortlaut hat: Mein 1 Ich melde Ihnen den Beginn der 6. Reichs⸗ tagung der Auslandsdeutſchen 1938 in Stutt⸗ gart, an der dank Ihrer hiſtoriſchen Tat erſt⸗ mali zugleich⸗Auslands⸗Oeſterreicher als Neſchsbürger teilnehmen können. Die Fahne der ehemaligen reichsdeutſchen Landesgruppe in Oeſterreich habe ich als ee der Auslandsorganiſation der NSDAP. übernom⸗ men. In Liebe und Treue grüßen Sie, mein ührer, Tauſende von deutſchen Männern und rauen und grüßt Sie die deutſche Jugend im usland mit ihrem Dank dafür, daß Sie die ice Volksgemeinſchaft irklichkeit werden ließen.“ Von brauſendem Jubel begrüßt trat alsdann der Stellvertreter des Führer, Reichsminiſter Rudolf Heß, an das Mikrophon. im Ausland „Wir ſind mit heißem gerzen bei Euth“ die Rede des Stellverkreters des Führers Rudolf Heß begann ſeine Rede mit den Wor⸗ ten der Erinnerung an die Größe der Ereig⸗ niſſe und der Entwicklung, die ſich im Laufe des ſeit der letzten Stuttgarter Kundgebung des Auslandsdeutſchtums vergangenen Jahres im Reiche vollzogen haben Es ſei ein Jahr ſchwe⸗ rer Entſcheidungen des Führers u. vertrauens⸗ voller Erwartung des deutſchen Volkes gewe⸗ ſen. Die Rückkehr der Oſtmark habe die glück⸗ lichſte und ſchönſte Erfüllung eines alten deut⸗ ſchen Traumes gebracht. In unermüdlicher Ar⸗ beit habe das deutſche Volk das Jahr genutzt, ſeine wirtſchaftliche Kraft zu ſtärken und ſeine Sicherheit vor feindlichem Angriff ſo weit zu erhöhen, daß es in Ruhe jeder Entwicklung entgegenſehe. die Böswillige gegen Deutſchland hervorrufen können. Unendlich ſtolz und glück⸗ lich ſei das deutſche Volk darüber, daß der Füh⸗ rer der Welt erneut gezeigt habe, welche Lei⸗ ſtungsfähigkeit, welche Stärke, welches Selbſt⸗ bewußtſein und welche Leidenſchaft der Selbſt⸗ erhaltung dem deutſchen Volke innewohne. wenn die richtige Hand es leitet. „So meine Parteigenoſſen“, ſo fuhr Rudolf Heß fort,„wie wir in Dankbarkeit und Liebe des Führers gedenken, ſo gedenkt er Euer, und er läßt Euch durch mich ſeine Grüße ſagen! Ihr, die Ihr wieder hinausgeht auf Eure Ar⸗ beitsplätze in fremden Ländern und inmitten fremden Volkstums, tragt dieſe Grüße mit hin⸗ aus an Eure Volksgenoſſen und Eure Partei- genoſſen, tragt ſie hinaus, denn ſie ſind die Grüße Eures Volkes, ſie ſind die Grüße Groß⸗ deutſchlands! Rudolf Heß unterſtreicht dann mit eindring⸗ lichen Worten den Zuſammenſchluß, zu dem ſich die Deutſchen draußen zu gleicher Gemeinſchaft zuſammengefunden haben wie im Innern.„Das Herz in Euch und der Geiſt unter Euch kann keine Gefahr für Euren Gaſtſtaat ſein, gleich⸗ gültig, ob Ihr in Ortsgruppen zuſammen⸗ geſchloſſen ſeid oder nicht. Wir glauben wenig⸗ ſtens nicht. daß es Staaten gibt, die auf ſo ſchwachen Füßen ſtehen. daß ſie durch Euer Bekenntnis zur Heimat und ihrer Weltanſchau⸗ ung erſchüttert werden könnten. 5 Wir und unſere Auslandsdeutſchen drängen uns nicht in die Verhältniſſe anderer Länder Mögen ſie nach ihrer Faſſon ſelig werden! Wir müſſen freilich aber auch erwarten. daß ſich an⸗ dere Länder nicht in unſere Angelegenheiten zu miſchen ſuchen und daß ſie uns nach unſerer Faſſon ſelig werden laſſen.“ Mit ſarkaſtiſchen Worten befaßt ſich Rudolf Heß mit dem Begriff der wabren und falſchen Freiheit, der Freiheit bei uns und dieſer ſo⸗ genannten„Freiheit des Individuums“ in den Demokratien. Mögen die Parteien anderer Länder die Maſſen des Volkes gegeneinander aktivieren— bei uns aktiviert eine Partei das Volk für eine Gemeinſchaft. Mag in den Demo⸗ kratien von der Freiheit des Individuums noch ſo viel geſchrieben u. geredet werden— in den ſogenannten autoritären Staaten vollbringt das Individuum Leiſtungen wie nirgends ſonſt. Wo anders in der Welt entfalten ſich große Einzelperſönlichkeiten zu ſolch genialen Lei⸗ ſtungen höchſten Menſchentums, wie wir es bei den Männern ſehen, die als Führer großer Im⸗ verien unſeres Zeitalters in die Geſchichte ein⸗ gehen? Man frage doch unſere Arbeiter, ſo rief der Stellvertreter des Führers aus, die mit„Kraft durch Freude“ aus dem Ausland zurückkehren, ob ſie etwa ſich als Individuen unfrei fühlen, ob ſie etwa tauſchen wollen mit ihren Arbeits⸗ genoſſen in angeblich liberalen Ländern. Je⸗ der ſagt: Gott ſei dank, daß Deutſch⸗ land meine Heimat iſt. Keiner würde dieſe Heimat jemals hingeben. Wir Deutſche ſind freie Bürger eines freien Reiches, auf das wir unendlich ſtolz ſind. „Ihr, meine auslandsdeutſchen Volksgenoſ⸗ ſen“, ſo fuhr der Stellvertreter des Führers ſort,„geht wieder zurück in Eure Gaſtländer als Vermittler der Wahrheit über Eure große Heimat, über das neue Deutſchland. Als Sinnzeichen des Nationalſozialismus und als Symbole der Verpflichtung auf den Mann. der ihn ſchuf, werden auch in dieſem Jahre wieder 24 Hakenkreuzfahnen hier von Stuttgart aus mit Euch hinausgehen in alle Welt. Ihr tragt dieſe Fahnen der national⸗ ſozialiſtiſchen Gemeinſchaft mit Euch hinaus nicht zum Sturmangriff auf fremde Ueberzeu⸗ gungen und Weltanſchauungen Ihr nehmt ſie mit Euch als Eure eigenſten nur für Euch allein beſtimmten friedlichen Symbole Eurer Heimat. Es ſollen die Fahnen, die wir jetzt weihen. auch ein Stück Heimat in der Fremde ſein. Sie ſollen wehen als Mittelpunkt des Deutſchtums, und ſie ſollen Euch mahnen und Euch die Kraft geben, Euer Leben dem Gedanken unterzuord⸗ nen: Alles für Deutſchland! Es beginnt nun die feierliche Weihe der neuen Fahnen. Das Kommando: Stillgeſtanden! Fahnen hoch! ſchallt über die Arena. Rudolf Heß nimmt die Weihe vor. Rudolf Heß gedenkt zum Abſchluß ſeiner Rede Stuttgart, die ſchöne„Stadt der Auslandsdeutſchen“ Zum ſechſten Male nahm am Samstag das große Reichstreffen der Auslandsdeutſchen in der Stadt, die vom Führer den Ehrennamen Anfang. „Stadt der Auslandsdeutſchen“ erhielt, ſeinen (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) der Stuttgarter Tage des vergangenen Jahres als hier in Stuttgart deutſche Männer und Frauen, deutſche Buben und Mädel in ihren heimiſchen Trachten erſchienen waren, glühend beſeelt vom großdeutſchen Gedanken, leiden⸗ ſchaftlich bewegt vom Nationalſozialismus, aber doch eben äußerlich Volksdeutſche.,Deutſche fremder Staatsangehörigkeit. Heute, ſo fuhr Rudolf Heß fort, ſtehen ſie auch äußerlich in un⸗ ſeren Reihen. Sie werden ſtolz und glücklich in den Formationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung an ihrem Führer in Nürberg vor⸗ beimarſchieren— diesmal als Reichsdeutſche!—, und wir alle ſind von Herzen glücklich, wenn wir ſie ſehen. Rudolf Heß gedenkt hier des ähn⸗ lichen Ringens in einer anderen deutſchen Volksgruppe um ihr nationales Lebensrecht: „Mit tiefſter Anteilnahme für ihre Leiden ſieht das deutſche Volk auf die deutſchen Volks⸗ genoſſen in der Tſchecho⸗Slowakei. Nie⸗ mand auf der Welt, der ſein eigenes Volk liebt und ſtolz auf ſein Volk iſt, wird es uns ver⸗ denken, wenn wir auch hier von dieſer Stelle aus unſere Gedanken zu den Sudeten⸗ deutſchen wenden, wenn wir ihnen ſagen. daß wir voller Bewunderung ſehen, wie ſie trotz ſchlimmſter Schikanen, trotz Terror und Mord eiſerne Diſzpilin wahren. Ihr wißt es im Sudetenland: Wir ſind mit heißem Herzen bei Euch. Bei Euch liegt das Recht von 3 Millionen deutſcher Menſchen, das Recht von Millionen Angehörigen eines großen Volkes, ihr Leben ſo zu führen und ſo zu geſtalten, wie es die Zugehörigkeit zu dieſem Kulturvolk gebietet. Der Stellvertreter des Führers ſchließt ſeine Rede mit den Worten: Nach den Stunden des Feierns hier führen uns unſere Lebenswege wieder auseinander. Wir kehren zurück an jene Plätze, auf denen wir arbeiten dürfen für unſer Volk, unſer Reich und unſeren Führer. So wie wir hier ſichtbar eine geſchloſſene Ein⸗ heit gebildet haben, ſo bleiben wir auch im Alltag eine unzertrennbare Gemeinſchaft, eine Gemeinſchaft deutſcher Herzen und des deut⸗ ſchen Willens. Anſer politiſcher Glaube auf die⸗ ſer Welt iſt der Glaube an die Sendung des Führers für Deutſchlan d. In dieſem Glauben grüßen wir den Mann, der Deutſchlands Schickſal iſt: Adolf Hitler Sieg⸗Heil! Die Aufnahme der Rede Simons Ichechiſche Bläfter ſind„befriedigl“ Prag, 28. Auguſt Die tſchechiſchen Blätter haben ſich mit wah— rem Heißhunger auf die Rede des engliſchen Schatzkanzlers geſtürzt und bemühen ſich, aus den Auslaſſungen Sir John Simons Kapital zu ſchlagen. Sie verzeichnen die Auslaſſungen mit„Befriedigung“. Wieder wird verſucht, die ganze Verantwortung für die Lage in der Tſchecho⸗Slowakei auf die Schultern der Su⸗ detendeutſchen abzuwälzen und ſie als die eigentlichen Schuldigen hinzuſtellen. Demgegenüber ſchreibt die ſudetendeutſche „Zeit“: Auch die Rede Simons enttäuſcht nur diejenigen, die die naive Erwartung gehegt hatten, es werde England das Schickſal ſeines Empire in der Moldau verankern. Eine der⸗ artige Bindung die nie in Frage kommen kann, wurde ſelbſtverſtändlich in Lanark nicht ausgeſprochen. Sir John Simon hat es aber auch vermieden, dem Wunſch nach einem raſchen Ergebnis in Prag ſelbſt die leiſeſte Andeutung eines Tadels der an der Verzögerung Schul- digen hinzuzufügen. Für den wirklichen Ken⸗ ner der tſchechiſchen Frage iſt es verwunderlich. daß London ein beträchtliches Maß an gutem Willen dort vorauszuſetzen ſcheint, wo dies zu⸗ mindeſt nicht bewieſen wurde. Keine andere Löſung iſt objektiv gerecht, als diejenige, welche die Durchſetzung jedweder Vorherrſchaftsbeſtre⸗ bungen unmöglich macht. Es ſcheint aber jetzt. als ob man es als Halsſtarrigkeit auslegen wollte, wenn ſich das Sudetendeutſchtum wei⸗ gert, ſeine Zuſtimmung zu einer ſchrittweiſen Beſchneidung ſeines eigenen Rechtes zu geben. Die Aufnahme der Siman⸗Rede in Paris Paris, 28. Auguſt Die in Paris mit Spannung erwartete Rede des engliſchen Schatzkanzlers Simon in Lanark bildet das Hauptgeſprächsthema der Pariſer Preſſe vom Sonntagvormittag. Von der extre⸗ men Linkspreſſe abgeſehen, haben die Ausfüh⸗ rungen des engliſchen Regierungsvertreters im allgemeinen Befriedigung und Zuſtim⸗ mung ausgelöſt, wenn auch nicht eine leichte Enttäuſchung zu verkennen iſt. die man hinter der Worten zu verbergen ſucht, daß die Rede das gebracht habe, was man von ihr habe erwarten dürfen. Allgemein ſehen die Blätter in der Rede Simons die neue Bekräftigung der Erklärung Chamberlains vom 24 März und damit eine erneute Friedensbeteuerung und Solidaritätserklärung mit Frankreich. Der dem Quai d' Orſay naheſtehende„Petit Pariſien“ meint, die Rede Simons trage den Stempel der Zurückhaltung.„Journal“ erklärt. Sir John Simon habe die engliſche Haltung mit viel Takt präziſiert, um die Empfindlich⸗ keit niemandes zu verletzen. Aber niemand könne ihm den Vorwurf machen. nicht klar ge⸗ nug geſprochen zu haben. f Die kommuniſtiſche„Humanité“ ſpricht offen ihre Enttäuſchung über die Rede Simons aus, der nicht die erwartete Sprache geſprochen habe. So habe er Spanien mit vollkomme⸗ nem Stillſchweigen übergangen. Das Echo in Italien Rom, 28. Auguſt Die Rede des engliſchen Schatzkanzlers Sir John Simon, die hier mit allem Vorbehalt gegen die in London und Paris angeſtellten Vermutungen Über den vorausſichtlichen Inhalt erwartet wurde, hat hier wegen ihres„ver⸗ ſöhnlich gehaltenen Tones“ Zuſtimmung gefunden. Italien habe immer, ſo ſagt das „Giornale d'Italia“, Friedenspolitik in dem von Simon bekräftigten Sinn betrieben. Muſ⸗ ſolint habe zuletzt noch auf dem Maifeld in Berlin bei der feierlichen Bekundung der deutſch⸗italteniſchen Freundſchaft die Verſchie⸗ denheit der politiſchen Regime nicht als aus⸗ reichenden Grund von Spaltungen in Europa anerkennen können. Man müſſe erwarten, daß England nun Über ſeine Worte hinaus durch Taten entſchloſſen bekräftige, was es meine. Denn die maßvollen und allgemeinen Wendun⸗ gen Simons hätten der Urteilsbildung keinen neuen Anhalt gegeben. Es ſei denn, daß die Beſtätigung der Erklärung des engliſchen Premierminiſters vom 24. März nun auch dort verſtanden würde, wo ſie bisher noch nicht in ihrer ganzen Tragweite deutlich geworden ſei. der Führer in der Weſtmark Berlin, 28. Auguſt Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht ſetzte am Sonntag ſeine Beſichti⸗ gungsreiſe fort. Auf der ganzen Fahrt wurde der Fühter von der Truppe und der Bevölke⸗ rung mit unbeſchreiblichem Jubel und ſtürmi⸗ ſcher Begeiſterung begrüßt. Leipziger herbſtmeſſe Leipzig, 28. Auguſt Die Leipziger Herbſtmeſſe nahm am Sonn⸗ tag einen vielverſprechenden Auftakt. In den 21 Hallen der Muſtermeſſe in der Innenſtadt waren überwiegend ernſthafte Intereſſenten er⸗ ſchienen und, was beſonders angenehm auffiel, nicht nur Kleinkundſchaft aus der näheren oder weiteren Umgebung der Stadt, ſondern auch viele Vertreter von Großbetrieben und Kon⸗ zernen aus allen Teilen des Reiches. Daß man bereits am Sonntag Ausländer an den Ständen bemerken konnte, wurde von den Aus⸗ ſtellern mit Befriedigung vermerkt. Das Geſchäft ſetzte gleich in den erſten Vor⸗ mittagsſtunden ein. Es läßt ſich ſelbſtverſtänd⸗ lich aus dem Ergebnis des Eröffnungsſonntags noch kein endgültiger Schluß auf den weiteren Verlauf der Meſſe ziehen, doch darf ohne Schönfärberei ausgeſprochen werden, daß die Bedarfsdeckung namentlich des Binnenmarktes durchſchnittlich rege iſt. Die Nachfrage erſtreckt ſich bei den meiſten Artikeln auf mittlere Preislagen. Die Beſtellungen betreffen zum Teil den Weihnachtsbedarf, zum andeten aus⸗ geſprochene Herbſt⸗ und Winterware. Auch die ausländiſchen Ausſtellungen, die von 25 Län⸗ dern beſchickt ſind, haben bei den Meſſebeſu⸗ chern die erwartete Beachtung gefunden. Auf der Baumeſſe, die 350 Ausſteller zählt, war der ſonntägliche Beſuch ſtark. die heimfahrk Horlihys Linz, 28. Auguſt. Der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn Admiral von Horthy und Frau von Horthy, die am Samstagabend, mit dem Sonderzug von Nürnberg kommend, in der Gauhauptſtadt des Gaues Oberdonau eingetroffen waren, begaben ſich am Sonntagvormittag zur Marineſtation der Donauflottille, um ihre Fahrt auf det Donau for tzuſetzen. Auf dem Wege dahin ſäumte ein dichtes Spa⸗ lier jubelnder Menſchen die Straßen, die zu Eh⸗ ren der Gäſte in reichem Flaggenſchmuck prang⸗ ten. Gegen 11 Ubr beſtiegen die hohen un⸗ gatiſchen Gäſte das ungariſche Schiff„Zſofia“, auf dem im gleichen Augenblick die Flagge des Reichsverweſers hochging. Unter dem Jubel der die Donauufer ſäumenden Menſchenmaſſen ſetzte ſich ſodann das Schiff in Bewegung. Ihm folgte das Schiff der Donau⸗Flottille„Alberich“, auf dem die Matroſen Parade-Aufſtellung genommen hatten. Den beiden Schiffen ſchloß ſich noch der Dampfer„Schubert“ an, auf dem ſich der deutſche Ehrendienſt befand. Immer wieder brauſte auf den Ufern der Jubel auf, und das ganze Stadtgebiet hindurch ſah man überall Tücherſchwenken. Kleine poliliſche Nachrichten Zur Eröffnung der N Herbſtmeſſe über⸗ mittelten der Führer und Reichskanzler, Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichswirtſchaftsminiſter Funk dem Leipziger Meſſeamt telegraphiſch ihre Glückwünſche. Die argentiniſche Regierung hat mit ſofortiger Wirkung die Beſchränkung der Einwanderung, die utſprünglich erſt für kom⸗ menden Januar vorgeſehen war, in Kraft ge⸗ ſetzt. Dieſe Maßnahme wird mit einer Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit infolge der kleinen Ernte begründet. In Wels fand Sonntagvormittag in dem in knapp zwei Monaten errichteten„Haus des Reichsnährſtandes“ die feierliche Eröffnung der Landesſchau Oſtmark des Reichs⸗ nährſtandes durch Reichsbauernführer R. Wal⸗ tber Darrs ſtatt. Der britiſche Botſchafter in Ber⸗ lin, Henderſon, traf Sonntagnachmittag, mit dem Flugzeug aus Berlin kommend. in London ein. Er wird— wie Preß Aſſociation meldet — am Montagvormittag Lord Halifax Bericht erſtatten. Dtr Begriff des Nolwehrrechts Tendenziöſe Verdrehungskünſte des ſchechiſchen Rundfunks Das Nolwehrrecht der 50 p. Zur Erläuterung des Erlaſſes der Sdp. Führung über die Anwendung des Notweht⸗ rechtsrechts ſchreiben die„Sudetendeutſchen Preſſebriefe“: In der letzten Zett werden in der Preſſe im⸗ mer deutlicher Verſuche bemerkbar, die Sdp. für eine„Verſchlechterung der Atmoſphäre und Er⸗ höhung der Spannung“ in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei verantwortlich zu machen. Allein alle dieſe Verſuche, die durch ihre Häufung ein Syſtem verraten, haben in einer Erklärung, die vomtſchecho⸗ſlowakiſchen Rundfunk am Freitag, 26. Auguſt, zu dem vom Stellvertreter Konrad Henleins, Abg. Karl Hermann Frank, und vom Organiſationsleiter der Sdp.,— Dr. Fritz Köllner, gezeichneten Aufruf abgegeben wurde, den Gipfelpunkt einer tendenziöſen Verdrehungskunſt er⸗ reicht. Es hieß in dieſer Erklärung u. a., die Sdp. versuche der Welt einzureden, daß ihre Anhängerſchaft durch marxiſtiſche Terroriſten be⸗ droht ſei, die ſich durch Anwendung von Gewalt⸗ mitteln als politiſcher Faktor zu behaupten ſu⸗ chen.„Das Innenminiſterium“, ſo führte der ſchechiſche Rundfunk aus,„deſſen Organe alle 469 und Urheber der ſogenannten Zwiſchen⸗ fälle genau kennen, konſtatiert mit voller Auto⸗ rität, daß der Aufruf einer jeden ernſten Grund⸗ lage entbehrt.“ Hierzu muß eindeutig folgendes klargeſtellt werden: Bereits durch Monate hindurch ſind es immer und immer wieder nur ſudetendeutſche Mitglieder und Anhänger der SdP. geweſen, die bei den täglichen Zwiſchenfällen verletzt wurden oder gar für ihre Ueberzeugung ihr Leben laſſen ußten. s ſei in dieſem Aae nur auf die von der„Zeit“ aus Anlaß des Paierle⸗Mordes nach den amtlichen Berichten zuſammengeſtellte Verluſtliſte der Sudetendeutſchen verwieſeg, die allein die Aufzählung von 40 verletzten Anhängern der Sd P. enthielt, ohne daß Ne einen Anſpruch auf Vollſtändigkeit er⸗ ob. Nicht genug damit wurde aber dem Miniſter⸗ . aus einer Sammlung von 100 Pro⸗ okollen eine Zuſammenſtellung von nicht weni⸗ ber als 684 Zwiſchenfällen übermit⸗ elt. In allen dieſen Fällen hat es ſich immer klar gezeigt, daß die Schuld niemals bei den Sudetendeutſchen, ſondern immer nur auf der Gegenſeite lac enn nun die Sdp. ihren Mitgliedern es in Zukunft freiſtellt, das g eſetzliche Recht der Notwehr auch für ſich in Anſpruch zu nehmen, und demgegenüber in einer halbamt⸗ lichen Erklärung des ae Rund⸗ unks angekündigt wird, daß jeder, der dieſer ufforderung Folge leiſte,„an dem ſtrengen und energiſchen Vorgehen des ſtaatlichen Sicherheits⸗ dienſtes ſcheitern wird“, ſo bedeutet dies nichts anderes, als daß der ſtaatliche Sicherheits⸗ dienſt ausnahmslos ſich auf die Seite der An⸗ greiſer ſtellt. Darüber hinaus wird dem An⸗ gegrifſenen noch verweigert, von dem ihm geſetz⸗ lich zuſtehenden Recht der Notwehr Gebrauch zu machen. Dem muß ſchärſſtens entgegengehalten wer⸗ en, daß es gerade die SdP. war, die in der po⸗ litiſch aufgeregteſten Zeit ihre Anhänger ſtets zu ere iſziplin aaigkruſ und damit überhaupt erſt die Vorausſetzung für eine Beruhigung der Atmoſphäre geſchaffen hat. Mit keinem Wort iſt in dem Aufruf der SdP. von einer illegalen Notwehr die Rede. Es wird im Gegenteil in einem eigenen Abſatz der Begriff der Notwehr erläutert. Es iſt daher eine un⸗ wahre Unterſtellung, wenn der Be⸗ richt des tſchecho-flowakiſchen Rundfunks ver⸗ ſucht, die SdP. in den Verdacht der Illegalität u bringen und ihr unterſchiebt, ſie habe eine illegale Notwehr propagiert. Kein ziviliſtertes Land in der ganzen Welt hat bisher ſeinen Staatsbürgern verboten, von einem gelebt en Recht Gebrauch* machen. Das einzige Beiſpiel dieſer Art hat nun die Tſchecho⸗Slowakei geliefert. Weiter beſchäftigt ſich der Kommentar dann mit der Bedeutung des Parteiabzeichens der Sd P. und der Abwehr des Verſuches, die⸗ ſes Abzeichen zu rauben. Es heißt da: Das de nen e arteiabzeichen iſt durch kein Ge⸗ ſetz verboten. Es iſt ein Ausdruck der verfaſ⸗ ſungsmäßigen freien Meinungsäußerung der größten politiſchen Partei im Staate. Darum iſt es Amtspflicht der zuſtändigen Anklage-⸗ und Polizeibehörden, ſolche Attentäter, die eine Ent⸗ wendung des Abzeichens verſuchen, nach dem Ge⸗ ſetz zu verfolgen: Als Terroriſten und Räuber! — Tſchechiſche Soldaten beleidigen Henlein! Als Konrad Henlein auf ſeiner Beſichtigungs⸗ fahrt durch Nordböhmen die Ortſchaft Fohlen paſſierte, nahm eine Gruppe von tſchechiſchen Soldaten, die dort in einer Wachſtube an der Straße einquartiert ſind, hart an der Straße Aufſtellung(1) und rief Konrad Henlein Be⸗ leidigungen zu. Die Schmährufe wurden ſteno⸗ graphiſch feſtgehalten und werden zu einer Interpellation an die Prager Regierung ge⸗ macht werden. Wieder Cudetendeulſche ſchwer verleht Ein neuer unerhörker Ueberfall in der Tſchecho- Slowakei Herrnskretſchen(Böhmen), 28. Auguſt. Eine der üblichen unerhörten Provokationen der Tſchechen gegen friedliche Sudetendeutſche ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag in Johnsdorf bei Herrnskretſchen. Gegen 22.30 Uhr verſuchte eine Anzahl Tſchechen ohne jeden Grund in das Haus des Franz Richter, in dem noch Licht brannte, einzudringen. Mit dem Ruf„Die Henleins müſſen raus“ hieben ſie mit Latten und Steinen die Fenſter ein, zertrümmerten die Fenſterrahmen ſowie die Haustüre und bedrohten die Einwohner, darunter eine ſchwangere Frau und einen In⸗ validen. Den Sudetendeutſchen Guſtav Bie⸗ nert, der dazu kam, mißhandelten ſie mit Schlägen. Auf dem weiteren Weg durch das friedliche Dorf überfiel die Tſchechenhorde ebenfalls völ⸗ lig grundlos weitere Sudetendeutſche und zwar Franz Rittig, den Jugendlichen Jäger und Franz Richter, den ſie nochmals angriffen. Der Arbeiter Franz Rittig mußte mit einem Ar m⸗ bruch und Rißwunden am Rücken. Franz Rich⸗ ter mit einer tiefen Kopfwunde noch in der Nacht ins Tetſchener Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Bienert erlitt Quetſchungen an beiden Unterſchenkeln, die von Fußtritten herrührten und Jäger Quetſchungen mit Bluterguß im Rücken. Zu der ſchwangeren Frau Richters mußte noch in der Nacht ein Arzt gerufen werden, da ſie infolge des ausgeſtandenen Schreckens Herz⸗ ſtörungen erlitt. Sofort nach dem Zwiſchenfall wurde die Gen⸗ darmerie verſtändigt, die mit dem Ortsvorſteher Max Grieſel die Erhebungen aufnahm. Inzwi⸗ ſchen verſammelte die durch die Vorfälle aufge⸗ ſchreckte Ortsbevölkerung, die in begrefflicher Erregung die ſofortige Verhaftung der tſchechi⸗ ſchen Wegelagerer verlangte. Unter dem Druck der deutſchen Bevölkerung ließ der Gendarm. der ſich anfangs weigerte, die Täter ſicherſtel⸗ len, dieſe verhaften. Die erregten Ortsbe⸗ wohner gingen nicht früher auseinander, bis die Tſchechen nach Herrnskretſchen abgeführt waren. Prag muß Ueberfülle zugeben Tumultſzenen in Leitmerit bei Begrüßung henleins Prag, 28. Aug. Wüſte Vorfälle haben ſich zum Wochenende in Leitmeritz zugetragen. Wie amtlich berich⸗ tet wird, traf am Samstagabend Konrad Henlein mit ſeiner Begleitung in Leitmeritz ein. Auf dem Marktplatz hatten ſich etwa 4000 Perſonen angeſammelt, von denen etwa der vierte Teil Tſchechen waren. Henlein wurde vom Bürgermeiſter der Stadt und von den Amtsträgern der SdP. willkommen ge— heißen.„Während dieſer Begrüßung“, ſo heißt es in dem amtlichen tſchechiſchen Bericht u. a. weiter,„brachen die Angehörigen des gegneriſchen Lagers in Pfuirufſe aus. Die 14 5 konnte nur mit Mühe die Ruhe und rdnung aufrechterhalten. Als die auf dem Marktplatz Verſammelten auseinandergingen, kam es zu kleinen Zuſammenſtößen. Dabei wurden zwei ſudetendeutſche Ordner von der Menge angegriffen. Der eine von ihnen er— hielt einen Fauſtſchlag ins Geſicht und erlitt Hautabſchürfungen. Der intervenierende Be⸗ amte der Polizei., Dr. Maglen, fand ſich mit der Wache ſofort an Ort und Stelle ein und wurde dabei von dem ſich zur Wehr ſetzenden Ordner unabſichtlich mit der Fauſt unter das Auge geſchlagen. Ein zweiter Vorfall ereig— nete ſich in einer Seitenſtraße'in Leitmeritz, die ein Ordner auf ſeinem Motorrad durch— fuhr. Nach Ausſagen von Zeugen deutſcher Nationalität wurde der ſudetendeutſche Ord⸗ ner vom Motorrad geriſſen. * Soweit die amtliche Mitteilung, die alſo zu⸗ gibt, daß die Sudetendeutſchen von den Tſche— chen bezw. polttiſchen Gegner überfallen wurden. Aus leitenden Kreiſen der wird dazu gemeldet: Große Teile der deutſchen Bevölkerung von Leitmeritz hatten ſich lange vor der angeſag— ten Ankunft Konrad Henleins auf dem Markt- platz verſammelt. Bereits zu dieſem Zeit⸗ punkt gab es kleinere Reibereien, als Grup- pen tſchechiſcher Kommuniſten durch Pfeifen und aufreizende Zurufe die Ordnung zu ſtö⸗ ren verſuchten. Kaum rollte die Wagenkolonne an, da ſetzten die Kommuniſten mit einem Pfeifklonzert ein, das aber in den jubelnden Heilrufen der tauſendköpfigen Menſchenmenge unterging. Sobald aber der Beifall auch nur etwas abebbte, ſetzten die tſchechiſchen Stören⸗ friede erneut mit dem Pfeifen u. Johlen ein, das dann jedesmal wieder durch brauſende Heilrufe der deutſchen Bevölkerung über⸗ tönt wurde. Als die Kommuniſten gegen die Abſperrkette der ſudetendeutſchen Ordner dräng⸗ ten, ſetzte die Polizei Gendarmerie ein, die eine weitere Abſperrkette vor der Ordnergruppe bil⸗ dete und ſo die Tſchechen zurückdrängte. Unter den Aufrührern befanden ſich auch einige Sol⸗ daten, die aber durch einen Offizier zur Ruhe gebracht und vom Platz verwieſen wurden. Aus Böhmiſch-Leipa wird gemeldet: Die Aus⸗ fahrt Konrad Henleins aus Böhmiſch-Leipa war ein neuer Triumphzug durch die feſtlich ge⸗ ſchmückte Stadt. Dabei kam es zu einem bezeich⸗ nenden Zwiſchenfall. Zwei Prager Autos fuh⸗ ren unmittelbar vorher durch die Stadt und riſſen mit Stangen die Spruchbänder und Blu⸗ mengirlanden herab. Sie fuhren zu dieſem Zweck ohne Rückſicht auf die Menge verſchiedent⸗ lich auf die Gehſteige. Die Gendarmerie unter⸗ ſucht den Vorfall. Sd. Tſchechiſche Kampfmeihoden Freche Provokationen in Schönborn bei Reichenberg Prag, 28. Auguſt. Zu einem neuen empörenden Zwiſchenfall kam es in der Nacht zum Sonntag in Schön⸗ born bei Reichenberg. Der tſchechiſche Bau⸗ meiſter Tendo, der die dortigen Befeſtigungs⸗ arbeiten leitet, kam mit einem tſſchechiſchen Soldaten und einem gewiſſen Effenberger deut⸗ ſcher Nationalität im Auto abends in Bernigs Gasthaus. Sie wollten vom Wirt die Erlaub⸗ nis haben, ſich das Dienſtmädchen„für beſon⸗ dere Zwecke auszuborgen“ und boten ihm da⸗ für 100 Kronen an. Der Wirt lehnte dieſes Anſinnen natürlich entrüſtet ab und beſchwerte ſich, da er nicht tſchechiſch kann, bei Effenberger über dieſe unverſchämte Zumutung. Dieſer aber rief dem Wirt noch beleidigende Ausdrücke zu, ſo daß er ſich genötigt ſah, beiden die Tür zu weiſen. Zu allem Ueberdruß beſchuldigte der Soldat den Wirt, er hätte auf die Tſchecho⸗ Slowakei geſchimpft. Auch ihn wies der Wirt aus dem Zimmer. Der Baumeiſter und der Soldat waren kaum weggefahren, als zwei Laſtwagen mit etwa 20 Tſchechen vorfuhren. Die Leute ſtürmten ins Gaſthaus und verlangten den Wirt zu ſprechen, mit dem ſie„abrechnen“ wollten. da er— wo⸗ von 75 keine Rede ſein konnte—„den Staat beleidigt“ hätte. Sie ſchimpften und lärmten, ſtimmten tſchechiſche Kampflieder an und ſtießen fortgeſetzt Drohungen gegen den Wirt aus. Einer der Deutſchen hatte ſich die Nummern der beiden Autos aufgeſchrieben. Das brachte die ſchuldbewußten Tſchechen ſo in Wut, daß ſie ihn packten und mit Gewalt hinauszerrten. So⸗ gar der Ortsvorſteher, der beruhigend eingrei⸗ fen wollte, wurde ein Opfer der ſinnlos randa⸗ lierenden Burſchen. Den um Hilfe Rufenden wurde der Mund zugehalten. Erſt nach länge⸗ rem Hin und Her gelang es den Deutſchen, zu flüchten. Die Gendarmerie nahm den Vorfall am frü⸗ hen Morgen des Sonntag zu Protokoll. Auch der Bezirksleiter von Reichenberg der Se⸗ nator der Sudetendeutſchen Partek Weller er⸗ kundigten ſich an Ort und Stelle über den Vor⸗ fall, über deſſen Verlauf ſie auch dem Bezirks⸗ hauptmann berichteten. Senator Weller hat Proteſttelegramme an Miniſterpräſident Dr. Hodza und Lord Runciman abgeſandt, in denen um ſofortige Verhaftung des Baumeiſters ge⸗ beten wird. Londons einſeilige Hallung Man ſieht die Schuld nur bei den Sudeten⸗ deutſchen London, 29. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt, daß Chamberlain in Anbetracht der internationalen Lage am Mon⸗ tag nach London zurückkehren und mit verſchie⸗ denen Miniſtern und Sachverſtändigen Beſpre⸗ chungen fühten wird. Am Dienstagvormittag 11 Uhr wird ein Kabinettsrat ſtattfinden, an dem faſt ſämtliche Miniſter teilnebmen. Von zuſtändiger Seite verlautet, daß die Mi⸗ niſter die letzte Entwicklung des Konfliktes in der Tſchecho-Slowakei erörtern werden. Der diplomatiſche Korreſpondent von Preß Aſſociation ſchreibt, es ſei ſehr gut möglich. daß, wenn ſich die Lage nicht beſſere, ein vol⸗ ler Kabinettsrat für Anfang Septem⸗ ber einberufen werden würde. Man hoffe, bis Dienstag im Foreign Office die Reaktion in den europäiſchen Hauptſtädten auf die Simon⸗ Rede, ſowie Hinweiſe darauf zu erhalten, ob die Sudetendeutſchen in Beantwortung der „neuen tſchechiſchen Vorſchläge“ eine verſöhn⸗ lichere Haltung einnehmen würden oder nicht. Sollte Henlein das Hodza⸗Angebot zurückweiſen. dann ſei der kritiſche Augenblick gekommen, den die britiſche Regierung ſchon immer befürchtet habe. Moskaus Spiel: Die Tſchecho⸗Slowakei ein zweites Spanien. 0 Rom, 28. Aug. Zur Lage in der Tſchecho⸗Slowakei erklärt „Tribuna“, daß die kommuniſtiſchen Umtriebe und das von der Komintern verbreitete Ter- rorprogramm allen deutlich beweiſe, welches der wahre Charakter dieſes mitteleuropäiſchen Unruheherdes ſei. Die Zwiſchenfälle im Ge⸗ biet der Sudetendeutſchen könnten garnicht be⸗ zeichnender ſein und deutlicher die Gefahren nicht wieder gutzumachender Ereigniſſe anzei⸗ gen. Die Lage in der Tſchecho-Slowakei ſei an einem entſcheidenden und kritiſchen Wende⸗ punkt angekommen und nehme einen immer ernſteren Charakter für den Frieden Europas an. Die Schuld daran trügen von Anfang an die Demokratien mit ihrer hartnäckigen Ver⸗ ſtändnisloſigkeit. Das Treiben der tſchechiſchen Kommuniſten zeige, daß eine revolutio⸗ näre Aktion größten Sttles geplant ſei. Ebenſo wie ſeinerzeit in Spanien ver⸗ ſuche der Bolſchewismus heute, das Zentrum Europas in Brand zu ſtecken, um ſich von dort weiter auszubreiten.„Jene alſo, die ſich ſo hartnäckig dem Recht der Sudetendeutſchen und der Politik Deutſchlands— die regel⸗ mäßig in der tendenziöſeſten Weiſe ausgelegt wird— widerſetzen, wollen in Wirklichkeit nur das Moskauer Spiel ſpielen und mit allen Mitteln einen Brand entfachen.“ Hauptſchriftleuter und verantwortlich für den poli⸗ tischen Tel Dr Eduard Kuhn, Worms imm den übrigen Teil Friedrich Mart tn, Vierndeim. Verlag: Vereinigte Zetrungsverlage Cnorim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: 3 Martin, Viernbeim— Druck Wormſer Berlagsdruckeret Hal⸗ leuhäuſer, Cuvrim 4 Co., Worms— Da. III. 0338 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. blatt aller 60 wo. 4 ſie! vie cher hört Are Vu Sta 0 Ran dun Nad dem Pun dieſ nur gu; te bag zu Nummern as btachte lt, daß ſie ctten. So⸗ d eingtei⸗ og kanda⸗ Ruſenden ach länge⸗ utſcen, zu Lam ftü⸗ A. Auch 9 der Se⸗ Beller et⸗ den Vot⸗ u Vefirkg⸗ allet hat ſdent Dr. in denen eltets ges Eubetene Augul. betlain n am Mon⸗ t betſhitee f Beſote⸗ votmittag den, an f. b die M. lies in werden. on Prez möglich, ein vol⸗ Seplem⸗ hoffe, bis iltion in 2 Sinof⸗ tet, od kung der betſihn⸗ det fickt. tckpeiſer, men, den hefütctt Zuanien. 8. Aug. allt Umteitbe f Ter; tete Tel, welches tobäiſchen ein d, mich be Gefahren 0 Mein Freund juli- Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der Emden“ Hereusgegeben von Graf Fellx von Ludæner (44. Fortſetzung) Als er dem Mijnheer Bloow, ſo hieß ich auf dem anderen in Java beſorgten Paß— die Fahrkarte überreichte, ſagte er: „Die„Otaka Maru“ iſt allerdings eigentlich ein Kohlendampfer und ich muß den Kapitän erſt fragen, ob er Sie mitnimmt. Jedenfalls dürfen Sie an den Komfort an Bord nicht zu große Anforderungen ſtellen.“ a „Oh, das macht nichts“, beruhigte ich ihn. „Wiſſen Sie, ich war ſelbſt Steuermann auf Seeſchleppern und bin daher an enge Bord⸗ verhältniſſe gewöhnt. Eine Hängematte ge⸗ nügt, ſofern ſie nur groß genug für ſo'n dik⸗ ken Menſchen iſt.“ Er lachte herzlich über die Selbſtverſpottung des maſſiven Holländers. Ich 8 0 Sie bekommen baldmöglichſt Be⸗ eid.“ Am folgenden Morgen wurde mir mitge⸗ teilt, daß der Japaner innerhalb weniger Stunden auslaufen werde, und daß ich nicht in einer Hängematte zu ſchlafen brauche, da eine Kabine zur Verfügung ſtehe Fein ſo. Die unmittelbar vor der Ausfahrt eines See⸗ dampfers übliche Hetzerei erleichterte mir ein unauffälliges Anbordkommen. Am Kai wim⸗ melte es von Seeleuten, und wenn ich auch keine Bekannten entdeckte, ſo galt es dennoch vorſichtig zu ſein. Mein Bauch war viele Dol⸗ lars wert! Ich paſſierte den dienſthabenden Schiffsoffizier und ſchritt über die Laufplanke. „Halloh— Captain!“ Die leiſe Stimme rührte von einem Chine⸗ ſen der Beſatzung her, der in meiner Nähe ſtand. Ich bekam wirklich einen heilloſen Schrek⸗ ken, denn ich kannte ihn und den neben ihm ſtehenden Mann aus jener Zeit, da ich den „Staatsſekretär Kraetke“ führte. Sie waren unter meinem Kommando gefahren. Kein Wunder, daß ſie ihren alten, umfangreichen „Käppen“ erkannten. Ich flüſterte ihnen haſtig und auf chineſiſch zu. daß ſie den Schnabel hal⸗ ten ſollten. Ihren Mienen ſah ich an, daß ſie mich verſtanden und bereit waren, mir zu helfen. Schon am ſelben Abend kamen ſie zu mir und beſprachen den Fall.„Wenn ihr Geld haben wollt,“ ſagte ich,„dann erzählt bitte nieman⸗ dem, wer ich bin.“ Meine Vorſicht erwies ſich als überflüſſig. denn es gibt Dinge, die einem Chineſen noch viel wichtiger ſind als Geld. Mit ihren fla⸗ chen, ſchwitzenden Geſichtern ſtanden ſie da und hörten wortlos zu. Die Hände ihrer gekreuzten Arme bargen ſie in den Falten ihrer weiten Jacken und glichen in ihrer Regloſigkeit gelben Statuen. Copyright by Kochler& Amelang, Lelpaig „Captain“, ſagte derjenige, der mich beim Anbordkommen angeredet hatte,„Sie ſind im⸗ mer gut zu uns und unſeren Landsleuten ge⸗ weſen. Das iſt allgemein bekannt. And zu Zei⸗ ten, wie es die jetzigen ſind, nehmen wir kein Geld von Ihnen. Wir verraten Sie nicht.“ Er erzählte mir dann weiter, daß alle meine chineſiſchen Freunde von meinen Fahrten an Bord der„Emden“ und von der Flucht aus Sin⸗ gapur wüßten. Ich dankte ihnen von Herzen und fragte, ob ich ihnen meinerſeits einen Gefallen tun könne. Und da baten mich die beiden Bur⸗ ſchen, die mich doch vollkommen in der Gewalt hatten und für die ich— ſofern ſie mich den Feinden auslieferten— einen Wert von vie⸗ len tauſend Dollar darſtellte, ich möge ihnen Zeugniſſe ausſtellen, nach denen ſie ſich unter meinem Kommando ſtets gut geführt hätten. Begreift man jetzt, warum ich eine Vorliebe für die Söhne des Himmels hege? Gern erfüll⸗ te ich ihren beſcheidenen Wunſch. Gern hätte ich mehr für ſie getan. Offenbar fühlten ſie aber daß ſie bei ihresgleichen„das Geſicht verlieren würden“, falls ſie Geld angenommen hätten. Wir kreuzten das gelbe Meer ohne Zwiſchen fall. Vor Port Arthur begegneten uns einige japaniſche Torpedoboote, doch ließen ſie uns in Ruhe. Gegen 10 Uhr morgens liefen wir in Tſchingmantao ein. ie oft war ich in der gu⸗ ten alten Zeit hier geweſen! Damals ließ ich mir allerdings nicht träumen, daß ich dereinſt heimlich und als entſprungener Kriegsgefan⸗ gener zurückkehren werde. Ich kannte die Stadt ſehr gut und wußte, daß ich mich vor unliebſamen Begegnungen in acht nehmen durfte. Vor Kriegsbeginn war der Hafenmeiſter ein gewiſſer Kapitän Robertſon geweſen. Auch einige ſeiner Unterorgane waren damals Eng⸗ länder. Ich vertrug mich mit Robertſon beſon⸗ ders gut. Oft war er bei mir auf dem„Staats⸗ ſekretär Kraetke“ zu Gaſt und mancher Flaſche brachen wir dabei den Hals. Am liebſten trank er puren Whisky. Ihm durfte ich unter gar keinen Umſtänden über den Weg laufen. Jetzt kam das Hafenboot längsſeits und— natürlich— da war auch mein alter Freund Ro⸗ bertſon. Es iſt ein ungeſchriebenes Geſetz an der ganzen chineſiſchen Küſte, daß ſich der Ver⸗ treter der örtlichen Behörden ſofort zu einem kräftigen Trunk in die Kapitänskajüte begibt. Ich kannte meinen Pappenheimer und wußte, daß er unter keinen Umſtänden gegen derartige geheiligte Gebräuche verſtoßen werde. Daher hielt ich mich abſeits, bis die„Otaka Maru“ feſtgemacht hatte. Aus der Kajüte ſchollen rauhe, vergnügte Stimmen und das Klingen von Gläſern herüber. (Fortſetzung folgt) „Keine Meinungsverſchiedenheit“ in Paris 40-5fundenwoche bleibt, aber„gewiſſe Anpaſſungen“ Paris, 28. Auguſt. Die Verhandlungen im Linksausſchuß der Kammer, der am Samstag 7 Stunden tagte, hatten zwar die grundſätzliche Zuſtimmung aller Mehrheitsparteien zu einem Entſchlie⸗ . gebracht. Doch haben die adikalſozialiſten ihre Vorbehalte gegenüber dem Hauptpunkt des Schriftſtückes, das die Sozialgeſetze und die 40-Stunden⸗ woche behandelt, aufrechterhalten, während ſie den über die allgemeine Politik aufgeſetzten Punkten ihre Zuſtimmung erteilten. Infolge dieſer Vorbehalte der Radikalſozialiſten iſt es nur zu einer recht gekünſtelten Gini⸗ ung gekommen. doch wird ſie von politiſchen Kreiſen für ausreichend gehalten, das Unbe⸗ hagen und die Spannung der letzten Wochen zu beheben. In der Entſchließung ſelbſt ſtellt der Aus⸗ ſchuß mit Befriedigung feſt, daß über die bei⸗ den Grundfragen— die Parlamentsmehrheit der Volksfront und die Unantaſtbarkeit der ſozialen Geſetze— zwiſchen ihm und dem Miniſterpräſidenten keine Meinungsverſchie⸗ denheit beſtehe Ebenſowenig gebe es eine Meinungsverſchiedenheit über die Notwendig⸗ keit der Steigerung der Erzeugung im Intereſſe der Sicherheit und der Wirtſchaft. Die Steigerung der Erzeugung müſſe durch eine Geſamtheit von Maßnahmen erzielt wer- den, die mit der Anwendung der ſozialen Geſetze vereinbar ſeien. Das Geſetz der 40⸗ Stundenwoche dürfe weder abgeändert noch ausgeſetzt werden, doch könnten gewiſſe An- paſſungen vorgenommen werden. Bambusgeflechte als Vombenſchutz Dieſes Bild aus China berichtet von einem neuartigen Bombenſchutz, der ſich als ſehr wirk⸗ ſam erwieſen hat. Fünf übereinanderliegende Bambusgeflechte werden über das Dach des Gebäudes ſtraff aufgehängt. Sie fangen durch ihre ace G. eee auf und bringen ſie zur Exploſion, bevor noch das eigentliche äude davon berührt wurde. 5 Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) 5 — — — — — — 2 5 3 — Wünsche der Kd F.⸗ Teilnehmer Bei einer KdF.⸗Rundfrage, die der Gau Düſſeldorf in Verbindung mit einem Preis; ausſchreiben bei den Leſern des Monatshef⸗— tes der DA F., NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführt hat, wurden den Leſern acht verſchiedene Fragen vorgelegt. Sie wur⸗ den insgeſamt von 47 000 beantwortet. Die erſten beiden Fragen bezogen ſich zu⸗ nächſt auf die Wünſche der KdF.⸗Teilnehmer in bezug auf die Urlaubsreiſen und Wochen- endfahrten. Von den über 7300„Intereſſen⸗ ten“, welche die Frage nach den beliebteſten KdFF.⸗Reiſezielen beantworteten, entſchieden ſich mehr als ein Drittel für das Hochgebirge (Oberbayern, die Alpen, Allgäu und Boden- ſee); ein Sechſtel der KdF.⸗Reiſeteilnehmer bevorzugt den Schwarzwald; ein Zwölftel der Teilnehmer wünſcht KdF.⸗Reiſen nach Oeſterreich bezw. in die Dolomiten, während die reſtlichen KdF.⸗Wünſche ſich auf Süd⸗ deutſchland, das deutſche Mittelgebirge und das übrige Deutſchland bezw. die Durchfüh- rung von Seefahrten(10 Prozent) erſtrecken. Bei der Frage nach den ſportlichen Inter- eſſen wurden 6200 Sportwünſche geäußert. Ueber 30 Prozent der„Intereſſenten“ ent⸗ ſchieden ſich für Schwimmen und Waſſer⸗ ſport, 25 Prozent für Leichtathletik und Kör⸗ perſchulung bezw. Gymnaſtik, je 5 Prozent für Tennis und Wandern und 3 Prozent für die verſchiedenen Arten des Wehrſports, Am Rande nolieri- bezw. 3 Prozent für Ski- und Eislauf. Je 2 Prozent der Wünſche endlich entfielen auf Radſport und Reitſport. Ein beträchtlicher Teil der Sportler— rund 12 Prozent— in- tereſſiert ſich für das Fußballſpiel. Recht aufſchlußreiche Ergebniſſe zeitigte die Frage nach den am ſtärkſten intereſſierenden Leiſtungsgebieten des Deutſchen Volksbil⸗ dungswerkes, die von 4800 beantwortet wurde. Studienfahrten wünſchten mehr als ein Zehntel; ein weiteres Zehntel bevorzugte heimatkundliche Vorträge und Führungen bezw. Wanderungen. Ueber ein Zehntel der Teilnehmer intereſſiert ſich für DVW.⸗Kurſe⸗ davon die Hälfte für Sprachkurſe und je ein Viertel für Fachkurſe bezw. Photokurſe. Leb⸗ haftes Intereſſe finden ferner die Arbeitsge⸗ meinſchaften für Mal⸗ und Zeichenarbeiten, Führungen durch Werke und Vorträge aller Art. Faſt ſechseinhalb tauſend Teilnehmer- wünſche gingen ein zur Veranſtaltung von Schauſpiel⸗, Opern⸗, Operetten⸗ und ſonſtigen Bühnendarbietungen. Dabei findet die Oper das ſtärkſte Intereſſe, für die ſich je 30 Pro⸗ zent der„Intereſſenten“ entſchieden, während 20 Prozent dem Schauſpiel den Vorzug ge⸗ ben. Im Zuſammenhang mit dieſer Frage fand ferner die weitere Frage„Kleinkunſt⸗ bühne oder Konzert am Feierabend“ eine in⸗ tereſſante Beantwortung: Von über fünf⸗ einhalb tauſend Kd. ⸗Teilnehmern, die dieſe Frage beantworteten, gaben über die Hälfte ihre Stimme der Veranſtaltung von Konzer⸗ ten, während nur knapp 40 Prozent Klein⸗ kunſtdarbietungen wählten. aalmmemanaagagaumaaaamgnanpmwonapmaannannaananesmaamanmggnnnaanggnnagqapmanmgügga mpeg mme nnn pg au köpneneee meeeeeeeeee Folgenſchwere Flugzeugabſtlrze Dier Flugzeuge abgeſtürzt Unglück einer Schweizer Staffel.— Sechs Tote. Dübendorf b. Zürich, 28. Aug. Eine Schweizer Beobachterſtaffel von fünf Flugzeugen, die am Samstagnachmittag in Dübendorf zur Teilnahme am Flugtag in Lugano geſtartet war geriet unterwegs in ſchlechtes, unſichtiges Wetter. Bei dem Ver⸗ ſuch, den Rückweg einzuſchlagen, ſind vier Flugzeuge an den Hängen des Heuberg und am Druſenberg abgeſtür zt. Die In⸗ ſaſſen des einen Flugzeuges kamen mit Ver⸗ letzungen davon, während drei Beſatzungen, jede zu zwei Mann, nach den vorliegenden Meldungen beim Aufprall tödlich verun⸗ glückten. Nur eines der fünf Flugzeuge konnte bis ans Ziel gelangen. Bergungs- und Rettungskolonnen ſind unterwegs. Acht Tole in Frankreich Zwei folgenſchwere Flugzeugabſtürze Paris, 28. Auguſt. Die franzöſiſche Luftwaffe wurde erneut von einem ſchweren Unglück betroffen. Ein Flug⸗ zeug des Flughafens von Pau mit zwei Offi⸗ zieren und zwei Anteroffizieren an Bord unternahm bei nebligem Wetter einen Nacht⸗ flug. Plötzlich ereignete ſich eine heftige Exploſion, der noch zwei weitere folgten. Hinzueilende Bewohner ſahen in dem benach⸗ barten Wald einer rieſige Feuerſäule. Sämtliche Inſaſſenſind verbrannt. Das Unglück ereignete ſich morgens zwiſchen 2 und 3 Uhr im Walde bei der Ortſchaft Mont⸗ ardon, etwa 12 Kilometer von Pau entfernt. In der Nähe von Pau hat ſich in der ver⸗ gangenen Nacht ein weiteres Flugzeug⸗ unglück ereignet. Dieſes Flugzeug war auf dem Militärflugplatz von Pau zu einem Rund⸗ flug Pau— Toulouſe— Rochefort— Pau auf⸗ geſtiegen. Kurz vor Beendigung des Fluges, etwa 5 Klm. vor Pau, iſt die Maſchine infolge dieſigen Wetters mit dem Boden in Berührung gekommen und zerſchellt. Die Inſaſſen, vier Fliegerunteroffiziere, müſſen auf der Stelle tot geweſen ſein. Man fand die Trüm⸗ mer erſt im Laufe des Samstags. Bei den beiden verunglückten Flugzeugen handelt es ſich um zweimotorige Bomber des Typs„Potez 540“, die mit 690⸗PS⸗Hiſpano⸗ Motoren ausgerüſtet ſind. Ein driktes Flugzeugunglück in Frankreich §§ Paris, 29. Aug. Ein franzöſiſches Flugzeug, das am Sonn⸗ tag an der großen Flugveranſtaltung in Dinard teilgenommen hatte, geriet auf dem Rückflug in Nebel. Ein Notlandungsverſuch mißglückte. Das Flugzeug ſtieß heftig auf einen Acker auf und zerbrach in zwei Teile. Von der aus fünf Militärfliegern beſtehenden Beſatzung kam einer ums Leben, ein zweiter wurde in hoffnungsloſem Zuſtande in ein Krankenhaus eingeliefert, ein dritter erlitt leichtere Verletzungen, während die beiden letzten mit dem Schrecken davonkomen. Beim Landen auseinandergebrochen Schweres Mißgeſchick des britiſchen Großflugzeuges„Albatros“ London. 28. Auguſt. Die dritte„Albatros“, eines der neuen bri⸗ tiſchen de Havilland⸗Rieſenflugzeuge, die in wenigen Wochen einen Nordatlantik⸗ flugdienſt aufnehmen ſollten und von der engliſchen Preſſe als die Rivalen der deutſchen Condor⸗Maſchine hingeſtellt wurden, iſt am Samstagabend nach einem Ver⸗ ſuchsflug über dem Flugfeld von Hatfield beim Landen in zwei Teile gebro⸗ ch e n. Der Unfall iſt um ſo bemerkenswerter, als die Landung zunächſt glatt vonſtatten ging. Erſt nachdem die Maſchine einige hundert Meter über das Rollfeld gelaufen war, ertönte ein Knall, und der Rumpf des Rieſenflugzeuges brach auseinander. Von den Inſaſſen wurde niemand verletzt. Die Maſchine iſt derart be⸗ ſchädigt daß der Nordatlantikflug auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verſchoben worden iſt. Die„Alba⸗ tros“ bot Platz für 42 Paſſagiere. Eulſetliche Bulla in stullgart Vater ermordet ſeine ſechs Kinder und tötet ſich ſelbſt Stuttgart, 29. Auguſt Am Samstag kurz vor Mitternacht wurde die Kriminalpolizei davon benachrichtigt, daß in dem Hauſe bei der Meierei Nr. 1 bei Groß ein Brand ausgebrochen ſei. Der Feuerwehr und den Beamten der Kriminalpolizei bot ſich beim Betreten der in dieſem Hauſe befindlichen Woh⸗ nung des 37 Jahre alten Hugo Schaßberger ein entſetzlicher Anblick dar. In drei Zimmern ver⸗ teilt lagen die zum Teil ſtark verkohlten Lei⸗ chen von vier Kindern, während zwei Kinder mit ſchweren Verletzungen aufgefunden wurden; auch dieſe beiden ſind bald darauf im Kranken⸗ haus geſtorben. Schaßberger, deſſen Ehefrau ſich am Samstag von ihm getrennt hatte, brachte ſeinen Kindern, während ſie ſchliefen, die Verletzungen mit einem Hammer bei, übergoß die Betten und den ſonſti⸗ gen Hausrat mit Benzin und ſteckte die Woh⸗ nung in Brand. Der Mörder verließ dann das Haus, fuhr in raſendem Tempo nach Stuttgart⸗ Feuerbach und zündete dort auch ſeine Werkſtatt an, die völlig ausbrannte. In einem angren⸗ zenden Maisfeld verübte er dann Selbſtmord. — Die getöteten Kinder ſtanden im Alter von 4 bis 11 Jahren. Laſtwagenunglück bei Millenwald Zwei Tote, zwei Verletzte Garmiſch⸗Partenkirchen, 28. Auguſt. Auf der Straße von Mittenwald nach Krünn kam ein mit Sand beladener Laſtkraftwagen etwa 20 Meter von der Seinsbrücke von der Straße ab, überrannte zwei Bordſteine und fuhr gegen das Brückengeländer. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Wagen über die Böſchung hinabſtürzte. Zwei Inſaſſen des Autos, beide aus Garmiſch⸗Partenkirchen, fanden auf der Stelle den Tod. Ein weiterer Mitfahrer erlitt ſchwere Quetſchungen und Verletzungen im Ge⸗ ſicht, während der Lenker des Wagens noch rechtzeitig abſpringen konnte und nur leichtere Verletzungen davontrug. Die Urſache des Un⸗ glücks iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt. Der Fahrer des Wagens gibt an, daß die Steuerung verſagt habe. Indiſcher Amokläufer 12 Perſonen tot und 8 verletzt. §s London, 29. Aug. Nach einer Meldung aus Bombay hat ein Amokläufer in einer Ortſchaft der Provinz Punjab 12 Perſonen erſchoſſen und acht ſchwer verletzt. Eine Eiferſuchtsſzene hatte den Un⸗ glücklichen in dieſen Blutrauſch verſetzt. die Rede sir John Simons Friedliche Löſung nötig und möglich „der Einfluß Englands immer auf der Feile des Friedens“ London, 28. Auguſt Schatzkanzler Sir John Simon hielt am Samstägnachmittag in Lanark(Südſchottland) eine mit Spannung erwartete Rede über die politiſche Lage. Wie vorauszuſehen war, ging er dabei 920 auf die Einſtellung Englands zur Tſchecho⸗Slowakei ein. Er erklärte, die Stel ungnahme Englands ſei in der Rede des Premierminiſters im Unterhaus am 24. März im vollen Umfang und zutreffend dargelegt worden. Simon ſtellte hierzu feſt: Dieſe Erklä⸗ rung bal auch heute noch zu. An ihrem Inhalt iſt nichts zu ändern, auch nichts hinzuzufügen. Um eine Löſung für die Saher ee in der Tſchecho⸗Slowakei zu finden, müßten alle Beteiligten Beiträge liefern. Die Regierung erkennt an, daß in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei ein wirkliches Problem vorliegt. das dringend der Löſung bedarf. Wir ſind überzeugt, daß, wenn auf allen Seiten guter Wille vorliegt, es möglich ſein ſollte, eine Lö⸗ ſung zu finden, die allen berechtigten Intereſſen gerecht wird. Es iſt nicht notwendig, die Wich⸗ tigkeit einer ſolchen friedlichen Löſung zu unter⸗ treichen, denn in der modernen Welt gibt es ür die Rückwirkungen des Krieges keine renzen. Gerade der Fall der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei kann aber für die Zukunft Europas ſo kritiſch ſein, daß man ſich ſchwerlich eine Be⸗ grenzung des Aufruhrs vorſtellen könnte, den ein e hervorrufe. Jeder in jedem Lande, der die Folgen erwäge, müſſe ſich das vergegen⸗ wärtigen. Die britiſche Regierung hat ihren Einfluß im tſchecho⸗ſlowakiſchen Streit auf bei⸗ ben Seiten eingeſetzt mit dem Ziel, Vernunft bei den Bemühungen zur Erzielung einer Lö⸗ ſung zu üben. Wir glaubten, es wäre von Nut⸗ en, wenn wir den Parteien den Dienſt eines annes zur Verfügung ſtellten, der als Staats⸗ mann Erfahrung hat und auch in Fragen, wo man als Prüfer und Vermittler handeln muß. r Anregung iſt von beiden Parteien be⸗ grüßt worden, und Lord Runciman hat ſich bereiterklärt, ſich zur Verfügung zu ſtellen. Er iſt kein Schiedsrichter— und auch kein Richter L er iſt ein Vermittler und ein reund. Die guten Wünſche der ganzen elt, die erkennt, wieviel von ſeinem Erfolge abhängt, begleiten Lord Runeiman bei ſeiner Vermittlungsaufgabe, deren er ſich zum Wohle der Oeffentlichkeit unterzogen hat. Lord Runciman iſt in Prag nicht als Ver⸗ treter der britiſchen Regierung, ſondern als Vertreter aller, die Gerechtigkeit wünſchen und Frieden lieben. Ich bin überzeugt, daß alle vernünftigen Menſchen in jeder Nation ihn zu unterſtützen und nicht in ſeinen Bemühungen zu hemmen ſuchen müſſen, um die verſchiedenen Elemente des tſchechiſchen Problems einer ge⸗ rechten Löſung zuzuführen. Einſtweilen iſt es nicht nur unſere Pflicht, ſondern die aller,— und alle ſind am Welt⸗ frieden intereſſiert— nichts zu tun, was eine zufriedenſtellende Löſung gefährden könnte. Wir hoffen feſt, daß, wenn der richtige Geiſt herrſcht, ſich eine friedliche Regelung, die legitime Inter⸗ eſſen und Anſprüche ausgleicht, bei Geduld und gutem Willen erreichen kaſſen ſollte.“ Vorher führte Sir John Simon in ſeiner Anſprache aus, er habe Chamberlain wieder Die Außenpolitik 4 geſund angetroffen. der Regierung bezeichnete Simon als poſitive Friedenspolitik.„Hinter uns liegt ein Jahr großer Sorge und großer Schwierigkeiten. In nichts hat ſich Chamberlains Führung aber mehr ausgezeichnet als in ſeinen und Lord Halifax entſchloſſenen und poſitiyen Bemühun⸗ 325 die Spannungen zu verringern und die efriedung zu fördern. Ich weiſe Anſich⸗ ten gewiſſer Kreiſe völlig zurück, daß ein Krieg unvermeidlich ſei oder daß gewiſſe Feinde ſein müßten. Ich möchte lie⸗ ber die Anſicht proklamieren, daß wenn alle beteiligten Nationen ihr Aeußerſtes dazu beitragen, Konflikte zu beſeitigen, und wenn alle Staaten verſuchten, in einem fairen Geiſte Schwierigkeiten zu löſen, daß dann ein Krieg niemals unvermeidlich iſt. Der Einfluß Englands wirdimmer auf der Seite Länder unſere des. in die Waagſchale ge⸗ worfen werden.“ 5 Im Laufe ſeiner Ausführungen erklärte Schatzkanzler Simon weiter, es gebe in Europa sich bo Länder mit einem Regierungsſyſtem, das ch von dem engliſchen ſehr unterſcheide. Das ſei aber kein Grund dafür, daß man die eng⸗ liſche Außenpolitik ſo führen ſolle, als ob eine Freundſchaft mit dieſen Staaten eines anderen politiſchen Syſtems unmöglich wäre. Was die englische Wiederaufrüſtung betreffe. ſo löſe dieſe bei anderen Nationen kein Miß⸗ trauen aus, weil alle Welt wiſſe, daß die eng⸗ liſchen Waffen niemals für einen Angriffszweck benutzt würden. Ferner wiſſe man, daß Eng⸗ land ſich aus dem Grunde ſtark mache, damit es ſelbſt ſicher ſei und ſomit auch ein ſicherer und wirkſamer Friedensfreund. Alle Bemühungen der britiſchen Regierung ſeien auf die Förderung der Friedensgrundlage erichtet und auf die Annahme des Prinzips der Erörterung und der Vernunft in der Regelung internationaler Differenzen. Der Beginn eines Konfliktes ſei wie der Beginn eines Feuers mit ſtarkem Winde. Beim Ausbruch könne es viel⸗ leicht noch begrenzt werden. Wer aber kann ſagen, wie weit es ſich ausdehnen würde oder wieviel man aufbieten müſſe, um es zu löſchen? Simon meinte dann, indem er auf die Genfer Liga zu ſprechen kam, daß das Ideal der Liga, die Erſetzung der Gewalt durch Vernunft, gut ſei. Abſchließend betonte er, daß England immer bereit ſein merde, ſeinen Beitrag zur Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens zu liefern, Chamber⸗ lain hatte, wie erinnerlich, am 24. März er⸗ klärt, England könne nicht garantieren, die Tſchecho⸗Slomalei im Angriffsfalle automatiſch u unterſtützen. Ferner könne es 9 Tae n ſich nicht zu voller mili⸗ iriſcher Hilſe verpflichten, falls Paris ſeinen Verpflichtungen hinſichtlich des franzöſiſch⸗iſche⸗ chiſchen Vertrages nachkommen mürde. Cham⸗ berlain hatte aber dann dieſer Erklärung noch folgendes hinzugefügt: Wo Krieg und Frieden gebrochen werden, geht es nicht allein um legale Verpflichtungen. Sollte ein Krieg aus⸗ brechen, ſo würde es unglaubhaft ſein, daß er auf jene beſchränkt bleiben würde, die hier Bindungen eingegangen ſind. Es wäre unmög⸗ lich, zu ſagen, wie dieſer Krieg enden und welche Regierungen am Ruder bleiben würden. ſtärker erweiſen. Und in dieſem Rahmen könnte es ſich erweiſen, daß andere Länder als die am Streit beteiligten Parteien verwickelt würden. Das trifft beſonders auf den Fall zweier Län⸗ der zu wie Großbritannien und Frankreich, die durch enge Freundſchaft verbunden ſind, gemein⸗ ſame Inkereſſen haben, den gleichen Idealen demokratiſcher Freiheit ergeben ſind, dieſe auf⸗ recht zu erhalten. Deulſchland protestiert in Prag Zeſtrafung der Beleidiger deulſcher Foldalen gefordert Prag, 26. Auguſt. Der deutſche Geſandte in Prag hat heute der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung eine Verbalnote überreicht, die einen ſcharſen Proteſt zu der ungeheuerlichen Beleidigung deutſcher Soldaten durch eine Veröffent⸗ chung unter dem Titel„Das waren nicht Sol⸗ daten, ſondern Vieh“ in dem tſchechiſchen Blatt „Moravſkoslezſki Denik“ enthält. In der Verbalnote wird eine entſprechende Beſtrafung der Schuldigen und Sicherung dafür verlangt. daß in Zukunft derartige belet⸗ r Veröffentlichungen nicht mehr möglich und. Wie wir zu dem Schmähartikel in der„Morav⸗ ikoſlezſki Denik“ erſahren, handelt es ſich zwei⸗ ſellos um eine planmäßig betriebene Vergiftung der Atmoſphäre von tſchechiſcher Seſte, denn es iſt auffallend, daß das tſchechiſche Blatt„Pozor“(auf deutſch) „Achtung“, das in Oelmütz erſcheint, den glei⸗ chen Text dieſes Machwerkes veröffentlicht. Da das letztere Blatt einem anderen Verleger gehört, muß die Herſtellung und Verbreitung dieſes Greueleartikels von einer dritten Stelle betrieben worden ſein. Engliſche Anleihe für Prag? Seltſame Begründung durch„Dailn Herald“ London, 27. Auguſt Der marriſtiſche„Daily Herald“ bringt zahlreiche Berichte zu dem tſchechiſchen Prob⸗ lem. Hierbei findet ſich auch eine Information, daß man die Möglichkeit einer engliſchen An⸗ leihe an die tſchecho⸗ſlowakiſche Republik er⸗ wäge, angeblich um den ſudetendeutſchen Not⸗ ſtandsgebieten zu helfen. Mit dieſer Meldung des Blattes erhalten jene früheren Mitteilun⸗ gen der engliſchen Preſſe über die bedeut⸗ ſame wirtſchaftliche Tätigkeit Lord Runcimans klarere Sicht. Fünf Jahre Winterhilfswerk NSG. Vor fünf Jahren, am 28. Auguſt 1933, verkündete Reichsminiſter Dr. Goebbels zum erſten Mal die beabſichtigte Einrichtung des Winterhilfswerkes. Er gab damals die Pa⸗ role an das deutſche Volk:„„In dieſem Winter wird keiner hungern und frieren“. Durch dieſes Fanal wurde ſeinerzeit das ganze deutſche Volk aufgerüttelt, damit niemand vergeſſen werde und der Not überlaſſen bleibe. Der Welt gegen⸗ über, vor deren Augen Deutſchland noch wenige Monate zuvor ohnmächtig und keiner befreien⸗ den Beſchlüſſe mehr fähig am Voden lag, ſollte gezeigt werden, daß das deutſche Volk unter der entſchloſſenen Führung Adolf Hitlers zu kaum vorſtellbaren Opfern bereit war. Hingeriſſen von dem leuchtenden Beiſpiel der führenden Männer in der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung entfalteten ſich überalf die Kräfte zu neuem Lebenswillen und zu größter Opferbe⸗ reitſchaft. Heute, wo wir kurz vor dem Beginn des 6. Winterhilfswerkes ſtehen, deſſen Aufgaben ganz andere ſein werden, als diejenigen des Jahres 1938, mutet es uns faſt wie ein Wunder an, daß ſchon der erſte Verſuch zur Ueber win⸗ dung einer beiſpielloſen, ab⸗ grundtiefen Not ſo glänzend gelang. Man bedenke, auf der einen Seite eine noch junge Organiſation, getragen von Idealiſten je⸗ doch ohne praktiſche Erfahrung für das verant⸗ wortungsvolle Werk und ohne beſondere Mittel, Olympia⸗Film in Venedig Uraufführung der italieniſchen Faſſung ein großer Erfolg Venedig, 27. Auguſt. Uraufführung der italieniſchen Faſſung des Olympia⸗Films von Leni Riefenſtahl! Ein gro⸗ zer Tag der Filmkunſtſchau auf dem Lido. Un⸗ ter den Zuſchauern in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Kinopalaſt bemerkte man den italieniſchen Miniſter für Volkskultur Alfieri. den Herzog von Genua als Vertreter des ita⸗ lieniſchen Königshauſes, Marſchall Balbo, Vit⸗ torio Muſſolini, den Sohn des Duce, Graf Volpi, den Präſidenten der Filmkunſtſchau. Gleich zu Beginn der Vorführung wurde der anweſenden Schöpferin des Filmwerkes.“ Leni Riefenſtahl, die in der erſten Reibe der Galerie zwiſchen Miniſter Alfieri und Graf Volpi Platz genommen hatte, ein herzlicher Sonderbeifall zuteil. Mit größter Spannung verfolgte das Publikum die herrlichen Bilder dieſes unvergleichlichen Filmwerkes über das denkwürdige Feſt der Völker in Berlin. Immer wieder brauſte der Beifall durch den. Saal, ſo, als das Bild des Führers auf der Leinwand er⸗ ſchien, als die Hakenkreuzflagge und die ita⸗ lieniſchen Kämpfer mit grün⸗weiß⸗roter Triko⸗ lore zu ſehen waren. und immer, wenn die olympiſchen Kämpfer ihre Höchſtleiſtungen voll⸗ brachten.— Das internationale Publikum fei⸗ erte das großartige Werk und ſeine Schöpferin . vor allem am Schluß der Vorführung mit Bei⸗ fallsſtürmen. An den Führer, an den Duce und an Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels wurden von Miniſter Al⸗ fieri, Graf Volpi und Profeſſor Lehnich unter⸗ zeichnete Begrüßungs⸗ und Glückwunſchtele⸗ gramme anläßlich dieſes außerordentlich großen Erfolges des deutſchen Olympiafilms abgeſandt Das Telegramm an den Führer lautet: „Beeindruckt von dem glanzvollen Verlauf der Aufführung des Olympiafilms auf der Internationalen Filmkunſtſchau. der zu einem großen Erfolg für Deutſchland wurde, grüßen und beglückwünſchen wir Sie. Alfieri, Volpi. Lehnich.“ Das Telegramm an Muſſolini heißt: „Die Feſtaufführung des Olympiafilms iſt ein großer Erfolg für Deutſchland und zugleich auch für die Internationale Filmkunſtſchau. Alfieri. Volpi, Lehnich.“ An Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde gedrahtet: „Zu dem großen Erfolg, den Deutſchland mit der heutigen Aufführung des Olympiafilms auf der Internationalen Filmkunſtſchau errungen hat, beglückwünſchen wir Sie herzlich. Möge Deutſchland auch weiterhin ſeine außerordent⸗ lichen Beiträge zum Fortſchritt der Filmkunſt leiſten. Alfieri, Volpi, Lehnich.“ auf der anderen Seite ein verarmtes Volk, von dem ein großer Teil ſich abwartend verhielt. War es nicht ein Wunder, daß ein Erfolg er⸗ rungen wurde, der nicht nur von der Welt, ſon⸗ dern ſelbſt von uns in dieſem Ausmaß für faſt unmöglich gehalten worden war? War es nicht ein Wunder, daß alle Mitarbeiter und Mitarbei⸗ terinnen in der Reichsführung, in den Gauen, Kreiſen, Ortsgruppen und Stützpunkten die Kraft beſaßen, oft Tage und Nächte durchzu⸗ arbeiten? Möglich war das nur, weil ein einzi⸗ ger Wille alle beherrſchte: der Auftrag des Führers! Dieſer mußte erfüllt werden. Da⸗ mals vergaß jeder, daß es ein Privatleben gab. Alle hielten um ſo freudiger durch, weil ſie ſahen, daß es beim WHW. keine Stelle gab, die ihre Kräfte nicht ausnahmslos dieſer Arbeit opferte. Dieſem raſtloſen Eifer aller Mitarbei⸗ ter und Helfer mußte ein Erfolg beſchieden ſein. s nach Abſchluß des 8 — erſten Winterhilfswer⸗ her, dem Führer melden konnte, daß in der erſten Winterſchlacht das deutſche Volk Leiſtungen in der Höhe von 350 Millio⸗ nen RM. aufgebracht habe, wurden ſich alle bewußt, welch ungeheure Arbeit geleiſtet worden war. Heute nach fünf Jahren iſt die erſte große Not überwunden und das Winterhilfswerk ſieht ſeine Aufgabe nicht mehr ausſchließlich in der Beſeitigung gröbſter Notzuſtände, ſondern es kann als ergänzende Arbeit der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt über eine reine Fürſorgearbeit hin⸗ aus Vorſorgemaßnahmen durchführen, die die Urſachen der Notzuſtände beſeitigen. Wenn wir heute in Deutſchland in der glücklichen Lage lind, keine brennende Not mehr zu kennen, ſo ſollen wir doch nie vergeſſen, welche Anſtreng⸗ ungen einſt notwendig waren, um das deutſche Volk auf die Höhe dieſes beneidenswerten Zu⸗ ſtandes zu bringen. Faſt in allen Staaten der Welt macht ſich wieder ein Zerfall des Wirt⸗ ſchaftslebens bemerkbar und eine große Not wird auch im kommenden Winter in jenen Staaten herrſchen. Wir danken aber an dieſem Jahrestag dem Führer, daß Deutſchland von dieſen Uebelſtänden verſchont blieb und ver⸗ ſchont bleiben wird. 8 18 Reichsminiſter Dr. Goebbels, als Schirm⸗ „EJ 130“ vor ſeiner Vollendung Probefahrt etwa Mitte September Berlin, 28. Auguſt Das Luftſchiff„LZ 130“ geht auf der Werft in Friedrichshafen ſeiner Vollendung entgegen. Das r 5 auf Grund der amerikaniſchen Zu⸗ ſage für Heliumfüllung vorgeſehene Schiff ft mit geringfügigen Umbauten für Waſſerſtoff⸗ Fallung abgeändert. Vor allem ſind nach den ei der„Hindenburg“⸗Kataſtrophe gemachten Erfahrungen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, die das Auftreten von freiem Waſſerſtoffgas im Luftſchiff verhindern und die Zündungsmöglich⸗ keit ausſchalten. „LZ 130“ wird ſeine Probefahrt etwa Mitte September aufnehmen. Die unabänderlichen Tatſachen kännten ſich als Welt. Sie hören im Rundfunk.. Dienstag, den 30. Auguſt 1938: 1 Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachrichten, Gym⸗ 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 10.00 Junge Forſcher in der Arktis. 11.30 Volksmuſik und Bauern⸗ kalender 12.00 Mittags konzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.18 Mittagskonzert. 14.00 Muſika⸗ liſches Allerlei 1600 Muſikl am Nachmittag, 18.00 Dreißig Jahre akademiſches Frauenſtudium. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Saure Gurken. 20.00 Nach⸗ 20.10 Unſere Meinung... 21.10 Muſik vom 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.13 Reichstagung der Auslandsdeutſchen. 22.30 Kleine Spätabendmuſik. 23.00 Unterhaltungskonzert. 24.00 Nachtkonzert. 2.00 3.00 Nachtmuſik. Reichsfender Frankfurt 3.00 Frühmuſik. 5.43 Ruf ins Land. 6.00 Prälu⸗ dium und Fuge in D— Morgenſpruch. 6.30 Früh⸗ konzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wet⸗ terberichte. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus 10.00 Schulfunk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht. 11.45 Warum meckert Herr Meier? 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit. Nachrichten. 13.13 Mittagskonzert. 14.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 14.10 Schöne Weiſen aus aller 15.00 Kleines Konzert. 16.00 Nachmittagskon⸗ 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröhliche Laut⸗ ſprecher. 19.30 Zwei Wörtln— 3 Wochen. 19.30 Deutſche Jugendmeiſterſchaften 1938 Frankfurt. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.13 Orcheſterkonzert. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.10 Wetterbericht, Nachrichten, Sportbericht. 22.20 Politiſche Zeitungs⸗ ſchau. 22.35 Unterhaltung und Tanz. 24.00 Nacht⸗ muſik. 2.00—3.00 Nachtmuſik. naſtik. richten. Oberrhein. zert. geegefecht bei Gibraltar Der ſowjetſpaniſche Zerſtörer„Joſé Diez“ ſchwer beſchädigt Gibraltar, 27. Auguſt Der ſowietſpaniſche Zerstörer„Jose Diez“, der vor einigen Tagen den franzöſiſchen Hafen Le Havre nach einer mehrere Monate dauern⸗ den Reparatur verlaſſen hatte, lief am Sams⸗ tagmorgen ſchwer beſchädigt im Hafen von Gibraltar ein. Der Zerſtörer war in einem heftigen Seegefecht von nationalſpaniſchen Kriegsſchiffen in der Nähe von Gibraltar ſo ſtark mitgenommen worden, daß er ſich mit letz⸗ ter Kraft in den Hafen von Gibraltar rettete. Wie aus glaubwürdiger Quelle dazu mit⸗ geteilt wird, ſind auch die Mannſchaftsverluſte des roten Zerſtörers ſehr erheblich. Es wurden 20 Mann der Belatzung getötet, von denen die meiſten im Vorſchiff ertranken. 14 Verwundete wurden in Gibraltar an Land ge⸗ bracht und in das dortige Lazarett übergeführt. Rg. eröffnel Theaker in Vien Spielzeit beginnt Mitte Oktober Berlin, 27. Auguſt Mit Beginn der Snielzeit 193839 werden in Wien zwei Theater eröffnet, die künftig für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft ſpielen werden. Es handelt ſich um ein Schau⸗ ſpielhaus und ein Overettentheater. Das Schauſpiel wird im Deutſchen Volks⸗ theater gepflegt werden, während für die Operette im Raimund⸗Thbeater Stätte gefunden worden iſt. Die Leitung des Deutſchen Volkstheaters wurde dem bisherigen Generalintendanten von Düſſeldorf, Iltz. übertragen. Das Raimund⸗ Theater ſteht unter der Leitung des Intendan⸗ ten Seidl, bisher Stadttheater Fürth. Beide Häuſer werden zur Zeit umgebaut, ſodaß auch rein räumlich dem Wiener Publikum zwei völlig umgewandelte ſchönere Theater zur Ver⸗ fügung ſtehen werden. Die Spielzeit beginnt Mitte Oktober 1938. zchwerer Verkehrsunfall Kraftfahrer fährt in eine Nadfahrergrunpe Leipzig. 27. Auguſt Auf der Staatsſtraße Leipzig— Markranſtädt ereignete ſich am Freitagnachmittag in Flur⸗ miltitz ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein von Markranſtädt kommender Perſonenwagen woll⸗ te zwei andere Kraftwagen überholen. In Richtung Markranſtädt kamen ihm eine Gruppe Radfahrer und hinter dieſer ein Kraſtradfah⸗ rer entgegen. Dieſer Umſtand hat den Kraft⸗ wagenfahrer wahrſcheinlich veranlaßt, von ſeinem Vorhaben abzulaſſen. Er bremſte, der Wagen kam ins Rutſchen, fuhr in die Radfah⸗ rergruppe und prallte dann gegen einen Stra⸗ zenbaum. Dabei wurden acht Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. Fünf Schwer⸗ verletzte wurden nach Leipzig ins Krankenhaus gebracht, wo einer von ihnen inzwiſchen ge⸗ ſtor ben iſt. Rückgang des neiße-Hochwaſſers Görlitz, 27. Aug. Das Hochwaſſer der Neiße iſt bis heute vor⸗ mittag 9 Uhr um 26 em gefallen. Der Pegel⸗ ſtand beträgt 3,60 m. Da der Regen aufge⸗ hört hat und das Wetter ſich aufzuklären be⸗ ginnt, und da ferner auch Zittau bei einem Pegelſtand von 2,600 m vom Oberlauf einen Rückgang des Hochwaſſers während der Nacht um 38 em meldet, gilt hier die Gefahr des Hochwaſſers der Neiße als überwunden. Die Niederſchlagsmenge ſeit dem 20. Auguſt, ſeit Einſetzen der Regenperiode, betrug hier 160,2 mim auf den am. Der ſtärkſte Niederſchlag war in der Nacht zum 26. Auguſt innerhalb zehn Stunden mit einem Nlederſchlag von 34,1 mm auf den qm zu verzeichnen. 8 durch Freude“ eine 1 ö 4 Min gehtic ink 1 del 1b eil Rublen den all beg ll deſen“ gbteche wagen dem l niclit, Flädtil f Binge qottadig einen des No Stelzun et/ Haß Abele hat. J kusſohte vegen . bt nut Gli det 0 becket ſelrem fahtt Atippen unbelant unge 1 eb dem das Ufet tet. 8 geſucht, werden. Aue deim El det fit den Ni des Jol in di außerot. kingedti ſchädigt den vol nit Sch Bewußtl. kenhaus! nuf lein. Zun der ft Koblen Natwaget der thein Velzenth nuch de Sttaßenſe potdett d. Aung auf mnibus auch det Lang, dorgettag entweder Stoſſang Veteffeug ech let Schi ud. 8 Staatsan Von 9 but t. gegangen, 15 biff u det Reede Geſchwn ent Saarland 10 mit! K t Eleigen deen, Aeeispoliz wind c Deen Aut ade Dig den Haſen ie dauem⸗ am Sens hafen von n einem Iranischen altar io h nit letz at kettete. Nau nt tsverluſte bs wurden tet un anlen, 14 Land ge⸗ hetgeſührt, len het Auzult a werden lünſtig für j Freude“ in Schau er. Das Volks- d fit die et eine ktheatets anten kon, Raimund Mendan⸗ fh. Heide dab auch i wei um we zut Vet begun l ruppe Augit Akuplit N Jlur⸗ ein ei gen bol In der Verkehrsunfälle. Bunte Tageschronk Tödlicher Verkehrsunfall Mainz. Ein Einwohner von Wiesbaden⸗ Biebrich hatte am Freitagabend in ſeinem in Mainz⸗Kaſtel liegenden Garten gearbeitet. Auf dem Heimweg, den er mit ſeinem Sohne und einem anderen Mann gemeinſam antrat, mußten die drei die Straße Überqueren, um den auf der linken Seite gelegenen Radfahr⸗ weg zu gewinnen. Dabei wurde der Vater. deſſen Fahrrad un beleuchtet war, in der anbrechenden Dunkelheit von einem Kraft⸗ wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. An dem erlittenen Schädelbruch ſtarb der Ver⸗ unglückte kurz nach ſeiner Einlieferung in das Städtiſche Krankenhaus. Von einem Autobus überrannt Bingerbrück. Nachmittags wurden zwei Mo⸗ torradfahrer, obwohl ſie rechts fuhren, von einem Autobus überrannt. Der Beifahrer des Motorrades, Bruno Melsheimer aus Bad Kreuznach, erlitt Verletzungen. Der Fah⸗ rer, Hans Luther aus Bad Kreuznach. blieb unverletzt. Das Motorrad wurde ſtark beſchä⸗ digt. In rückſichtsloſer Weiſe fuhr der Auto⸗ busfahrer weiter. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Führerflucht erſtattet. Pfarrer im Rhein erkrunken Er machte mit ſeinem Neffen eine Kahnfahrt. — Der Neffe gerettet. Eltville(Rhein). Samstagabend unternahm der 49 Jahre alte Pfarrer Johannes Weck⸗ becker aus Hattenheim im Rheingau mit ſeinem Neffen auf dem Rhein eine Kahn fahrt. Als das Boot in die Nähe der Krippen kam, kenterte es aus bisher noch unbekannten Gründen. Der Pfarrer und der junge Mann ſtürzten ins Waſſer. Während es dem jungen Mann gelang, ſchwimmend das Ufer zu erreichen, ertrank der Pfar⸗ rer. Bald danach wurde die Unfallſtelle ab⸗ geſucht, doch konnte die Leiche nicht geborgen werden. Ehepaar verunglückt Mann tot, Frau ſchwerverletzt Lauterbach. Auf der Bahnhofſtraße fuhr der beim Elektrizitätswerk beſchäftigte Hans Schnei⸗ der mit ſeinem Motorrad mit ſeiner Frau auf dem Rückſitz einem rückwärts in die Toreinfahrt des Zollamtes einbiegenden Perſonenkraftwagen in die Flanke. Der Zuſammenprall war außerordentlich heftig, ſodaß die Seite des Autos eingedrückt und auch das Kraftrad ſchwer be⸗ ſchädigt wurde. Schneider und ſeine Frau wur⸗ den von der Maſchine geſchleudert ufnd blieben mit Schädelbrüchen auf der Straße liegen. Bewußtlos wurden ſie ins Lauterbacher Kran⸗ kenhaus übergeführt. Dort iſt Schneider bald da⸗ rauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Zum Verkehrsunfall des Don⸗Koſakenchors Der ſchuldige Laſtwagenführer wird geſucht Wer weiß davon? Koblenz. Bisher war es nicht möglich, den Laſtwagen bzw. Laſtwagenführer zu ermitteln, der rheinabwärts fahrend zwiſchen Urmitz und Weißenthurm den Unfall des Don⸗Koſakenchors durch verkehrswidriges Befahren der linken Straßenſeite verſchuldet haben ſoll. Die Polizei fordert daher die Oeffentlichkeit zur Mitfahn⸗ dung auf. Nach den Beſchädigungen, die der Omnibus aufweiſt, iſt damit zu rechnen, daß auch der Aufbau des Laſtwagens, evtl. auch Laſtzug, Schrammen auf der rechten Seite da⸗ vongetragen hat. Außerdem muß der Laſtwagen entweder mit dem rechten Teil der vorderen Stoßſtange zuſammengeraten ſein und mit der Bereifung ſeiner rechten Räder den Omnibus eſtreift rr ſo daß höchſtwahrſcheinlich auch ier Schäden an dem Laſtwagen entſtanden ſind. Sachdienliche Angaben erbittet die Staatsanwaltſchaft Koblenz. Seeſchiff auf dem Rhein Vom Mittelrhein. Das Motorſchiff„Dufs⸗ burg“ iſt an der Werft vor Andernach vor Anker gegangen, um Zement zu laden. Es erregt all⸗ gemeines Intereſſe, denn es iſt ein See⸗ ſchiff und ſteht im regelmäßigen Seedienſt der Reederei Haniel. Geſchwindigkeitsbeſchränkung für Fahrzeuge aller Art Saarbrücken. Der Reichskommiſſar für das Saarland beſchäftigt ſich bereits ſeit längerer Zeit mit der erſchreckenden Zunahme Um der im Steigen begriffenen Unfallziffer wirkſam zu begegnen, hat der Reichskommiſſar ſämtliche Kreispolizeibehörden angewieſen, die Ge⸗ ſchwindigkeit für Fahrzeuge aller Art durch geſchloſſene Ortſchaften auf ein Mindeſtmaß feſtzulegen. Die Geſchwin⸗ digkeitsbegrenzung wird auf Tafeln, die am Ortsein⸗ und ⸗ausgang aufgeſtellt ſind, be- kanntgegeben. Alle Verkehrsteilnehmer haben ſich genaueſtens danach zu richten. Uebertretun⸗ en werden durch einen verſtärkten Polizeiein⸗ atz genaueſtens überwacht und rückſichtslos mit den härteſten Strafen geahndet. Dieſe Anord⸗ nung iſt eine vorläufige. In ahſehbarer Zeit wird ihre Zweckmäßigkeit überprüft werden. . Dem Tode entriſſen Brühl(Bd.) Ein beim Schwimmen vom Krampf befallenes Mädchen konnte ſich dank ſeiner Schwimmkunſt eine Zeitlang über Waſſer alten. Als die Kräfte aber nachließen und die chwimmerin verſant, eilten Karlsruher Ru⸗ derer zu Hilfe und retteten ſie. Ihre ſogleich unternommenen Wiederbelebungsverſuche waren erfolgreich. N Schamloſer Geſelle ermittelt Staufenherg(Obh.) Als in der Mittags⸗ pauſe der Jigarettenfabrik junge A f nen an der Daubringer Straße ſpasieren gin⸗ junge Arbeiterin⸗ gen, entblößte ſich vor ihnen ein älterer Mann, der dann mit dem Fahrrad davonfuhr. Am nächſten Tag, als ſich der Fall wiederholte, hatte ſich ein junger Mann auf die Lauer ge⸗ legt und verfolgte den Schamloſen, der ſich als Einwohner von Daubringen herausſtellte. Er wurde der Polizei angezeigt. Ein biſſiger Gaſt Oberotterbach(Pf.). Er hatte ſie offenbar „zum Freſſen“ gern, deshalb biß ein reichlich benebelter Gaſt eine hieſige Wirtstochter ſo deri in die Hand, daß ſie ärztliche Hilfe ſuchen mußte. Autofahrer wollten flüchten Traiſen(Nahe). Nachts wurde am Bahn⸗ übergang Rotenfels der Weichenwärter Ph. Dörr von einem Perſonenauto angefahren und ſchwer verletzt. Die Autofahrer bemerkten das, hielten auch an, wollten ſich aber dann aus dem Staube machen. Ein Straßenpaſſant, der zu⸗ fällig daherkam, ergriff die Situation und ließ an einem Autoreifen die Luft ab. Die Polizei nahm bei den Autofahrern eine Blutprobe vor, wobei feſtgeſtellt wurde, daß ſie betrunken waren. Dreijähriger Junge vom Auto getötet Kochem(Moſel). Auf der Straße bei Pom⸗ mern wurde ein dreijähriges Bübchen, als es plötzlich über die Straße lief, von einem Auto erfaßt. Durch ſtarkes Bremſen verſuchte der Fahrer das Unglück zu vermeiden, doch war es ſchon zu ſpät. Der kleine Junge erlitt ſchwere Verletzungen, denen er bald darauf erlag. 5 Exploſion im Kanalſchacht Trier. In einer Trierer Straße, die in⸗ ſtand geſetzt wird, bekommen gleichzeitig die Ka⸗ näle eine tiefere Lage. Als nun nachmittags in einem Kanalſchacht im Feuerſchein einer Kar⸗ bidlampe gearbeitet wurde, bemerkte ein Arbei⸗ ter plöblich ſtarken Gasgeruch. Nichts gutes Blick in den gie ſchlachlelen ſchwarz Trier. Wegen ſchnöder Gewinnſucht hatten ſich zwei Brüder, 21 und 25 Jahre alt, vor dem Trierer Schöffengericht zu verantworten. Ihnen warf die Anklage fortgeſetzte Vergehen gegen das Schlachtſteuergeſetz und gegen das Fleiſch⸗ beſchaugeſetz vor. Der Behörde war zu Ohren gekommen, daß in der Metzgerei des älteren Angeklagten, in der der jüngere mitarbeitet, ſchwarzgeſchlachtet wird. Nach umfangreichen Ermittlungen gelang es, die beiden zu über⸗ führen. Auf Grund großen Beweismaterials bequemten ſie ſich ſchließlich auch zu einem Ge⸗ ſtändnis. Der älteſte geſtand 15 Stück Rindvieh und 15 Schweine ſchwarz⸗ geſchlachtet zu haben. Die Beweisaufnahme er⸗ gab, daß beide nicht etwas aus Not, ſondern aus Gewinnſucht ſchwarzgeſchlachtet haben. Das Urteil lautete demgemäß für den älteren auf eine Geldſtrafe von 1100 RM., eine Werterſatzſtrafe von 5316 RM. und eine Zuſatz⸗ ſtraſfe von zwei Monaten Gefüng⸗ nis. Der jüngere Bruder erhielt eine Geld⸗ ſtrafße von 1000 RM., eine Werterſatzſtrafe von 4941 RM. und eine Zuſatzſtrafe von einem Monat Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wurde ihnen angerechnet. Anonymer Brief— amneſtiert Langen. Die Eheftau Henriette M. von hier hatte an die Geheime Staatspolizei einen ano⸗ nymen Brief geſchrieben, worin ſie einen Ver⸗ wandten einer merkwürdigen Freund⸗ ſchaft mti einem weſentlich jüngeren Manne bezichtigte. Das Schöffengericht Darmſtadt kam aber zu dem Schluß, daß eine wiſſentlich falſche Anſchuldigung hier nicht vorliege, da dieſer Ver⸗ wandte in der angegebenen Beziehung belaſtet und ſeine Freundſchaft zweifellos Anlaß zu ge⸗ wiſſen Schlußfolgerungen geben könne. Da aller⸗ dings die Briefſchreiberein keine Beweiſe in die⸗ ſer Richtung vorbringen kann, wäre immerhin eine Beleidigung des Freundes ihres Verwand⸗ ten gegeben. Doch würde die Strafe dafür gering zu bemeſſen ſein, daß das Verfahren auf Nan des Straffreibeitsgeſetzes eins uſtel⸗ en ſei. Einbrecher ſprang auf der Flucht in den Main Frankfurt a. M. Dem 37jährigen Angeklag⸗ ten, der im blauen Sportkittel vor der Großen Strafkammer ſtand, ſah man es nicht an, daß et in ſeinem Leben ſchon über fünfzehn Jahte in Gefängniſſen und Zuchthäuſern zugebracht hat. Er macht einen völlig harmloſen Eindruck, dabei 8 ahnend, ſtieg er ſchleunigſt nach oben Gerade, da er ſich in der Oeffnung befand, ſchlug eine haushohe Stichflamme aus dem Kanal⸗ 5 Der Mann erlitt Verbrennungen im Beſicht und an den Händen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefährliche Kletterei Koblenz. Einige waghalſige Burſchen verſuch⸗ ten, auf das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmal am Deutſchen Eck zu klettern. Einer von ihnen hatte bereits die obere Brüſtung erreicht, als er ausrutſchte und aus etwa 7 Meter Höhe abſtürzte. Dabei fiel er zum Glück auf einen unter ihm kletternden Kameraden, der ſo die Wucht des Sturzes milderte. Trotz⸗ dem erlitt die Junge ſchwere innere Verletzun⸗ gen, u. a. einen Rippenbruch und einen Riß der Milz. Er wurde in ein Krankenhaus ge⸗ bracht, Sein Kamerad kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Eigenarlige Tierfreundſchaft Ziegen gingen mit zwei Rehen. Aachen, 29. Aug. Eine nette Begebenheit, die ſicherlich jeden Tier- und Naturfreund intereſſieren wird, trug ſich in Myhl im Regierungsbezirk Aachen zu. Zwei Ziegen, die ein Einwohner von Myhl ſtets auf einem einige hundert Schritt hinter ſeinem Hauſe liegenden Kleefeld weiden ließ, waren plötzlich abends verſchwunden. Die ganze Familie machte ſich ſofort auf die Suche nach den beiden Ausreißern, die man zunächſt nicht finden konnte. Schließlich entdeckte man ſie am Waldrand in friedlicher Gemeinſchaft mit zwei Rehen. Als die Leute näher kamen, nahmen die Rehe und mit ihnen auch die beiden Ziegen reißaus in den Wald. Hier vermochten jedoch die Ziegen ihren leichtfüßi⸗ gen Freunden nicht ſo ſchnell zu folgen, ſo daß ſie— wenn auch nach vieler Mühe— wieder eingefangen werden konnten. Später erſchtenen die Rehe erneut am Waldrand. Es chien, als ob ſie nach ihren neuen Freunden usſchau halten wollten. Gerichtssaal iſt er der Kriminalpolizei ſeit langem als einer der geriebenſten Einbrecher bekannt. Er war u. a. 1931 Mittäter bei einem ſchweren Einbruch in der Allerheiligenſtraße, wo ein Treſor aus der Wand gebrochen wurde. Der aus Gießen gebürtige Angeklagte Albrecht L. ging anfangs Juni mit einem Koffer nach Fechenheim. Vor einer Metzgerei ſtellte er den Kofer ab, ſchlug ein Fenſter ein und kletterte ins Haus. Im Laden plünderte er die Kaſſe und hing eine An⸗ zahl Würſte ab. Als er den Koffer holen wollte. rief jemand aus einem Fenſter des oberen Tei⸗ les des Hauſes L. ließ die Würſte im Stich und verſchwand im Dunkel. Sein nächſter Beſuch in der gleichen Nacht galt einem Keller, in dem er Lebensmittel vermutete. Auch hier wurde er geſtört und mußte Ferſengeld geben. L., der verfolgt wurde, nahm ſeinen Weg zum Main und tauchte mit den Kleidern in den Fluten unter. Seine Verfolger konnten ihn aber ſtellen. Der Staatsanwalt beantragte vier Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrvetluſt und Si⸗ cherungsverwahrung gegen den Angeklagten. Das Gericht erkannte dann auch auf dieſe Strafe ge⸗ gen den Rückfälligen. Wozu erſt beſchuldigen, wenn 2 Offenbach. Ein Mann und eine geſchiedene Frau hatten den früheren Mann ſeiner früheren Frau, alſo eben jener Geſchiedenen beſchuldigt, er habe ſie, nämlich dieſe Frau und den Dritten. beſchuldigt, Ehebruch getrieben zu haben. Das wollten ſich die beiden nicht bieten laſſen, und ſo brachten ſie den ehemaligen Ehemann E. B. vor das Darmſtädter Schöffengericht wegen der wiſſentlich falſcher Anſchuldigung. Als ſie nun in der Verhandlung als Zeugen auftreten und den Beweis dafür antreten ſollten, daß die An⸗ ſchuldigung falſch geweſen ſei, verweiger⸗ ten beide die Ausſage. Es blieb daher nichts übrig, als den beſchuldigten Anſchuldiger frei⸗ zuſprechen. Wiſſentlich weiß man nun immer noch nichts Gewiſſes. Ein„Kavalier“ Offenbach. Der im 24. Lebensjahr ſtehende H. D. von bier hat ſchon verſchiedene Strafen auf dem Kerbholz, wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung und Diebſtahls. Er ſcheint gern zu zechen und hat nicht immer Bargeld dazu. Daß dabei auch einmal ein Wirt noch an⸗ gepumpt wird, unterläuft mitunter. In der Fa⸗ ſchingszeit lernte er ein Fräulein kennen und als man genug gettunken hatte, erholte man ſich auf dem Zimmer des jungen Mannes. Vier Stunden hat er, ſo ſagte er vot dem Schöffen⸗ gericht Offenbach, in Gegenwart des Mädchens SGchwachſinniger hüngt ſeine Frau auf Koblenz. Nahezu 38 Jahre lebte der 65jäh⸗ rige Wilhelm Sch. aus Bärweiler(Kreis Kreuz⸗ nach) in glücklicher Ehe, aus der 4 heute erwach⸗ ſene Kinder hervorgingen. Da durchlief am 22. Mai dieſes Jahres die Schreckenskunde das kleine Hunsrückdorf, daß die Ehefrau Sch. ihr Leben durch Erhängen beendet habe. Als die Polizei erſchien, wurde feſtgeſtellt, daß die Tote ein Tuch feſt um den Hals geſchlungen hatte. Die Unterſuchung ergab, daß ſie er⸗ mordet worden war. Auf ernſtliche Vorhal⸗ tungen geſtand der Ehemann die Tat ein, die er„aus purer Verzweiflung“ begangen haben wollte. Vor dem Schwurgericht hatte ſich Sch. nun unter Mordanklage zu verantworten. Er legte noch einmal ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Bei den Dorfbewohnern galt er als Geizhals. Trotz guter wirtſchaftlicher Verhältniſſe hatte er die krankhafte Idee, mit ſeiner Frau verhungern zu müſſen. Wenige Tage vor der Schreckenstat bat er den Ortsvorſteher um koſtenloſe Unter⸗ bringung ſeiner Frau in eine Pflegeanſtalt, ein Anſinnen, das abgelehnt werden mußte.— Zur Tat ſelbſt gab Sch. an, bei einem kleinen Disput ſei ihm der Gedanke gekommen, die Frau an der Türklinke aufzuhängen. Dieſe Mordgedan⸗— ken ſetzte er auch ſofort in die Tat um, warf ſeine Frau in verzweifeltem Ringen zu Boden, riß ihr das Kopftuch weg und erwürgte ſie da⸗ mit. Als die Frau tot war, lief er mit der Unglücksbotſchaft auf die Straße:„Meine arme Frau hat ſich ſoeben erhängt“. Im Gefängnis wußte er angeblich nicht mehr, wie alles ge⸗ ſchehen ſei. Das Gutachten über die Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes ergab. daß der Angeklagte erbkrank und ſchwachſinnig iſt. Schon ſei Vater ſtarb als Geiſteskranker in einet Ir⸗ renanſtalt. In der mütterlichen Familie war ebenfalls Schwachſinn zu verzeichnen. Det Staatsanwalt ließ hiernach die Mordanklage fallen udn beantragte eine der Schwere des Verbrechens entſprechende Zuchthausſtrafe wegen Totſchlages. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten unter Berückſichtigung des 5 51 Ab⸗ ſatz 2 zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. ſeinen Rauſch ausgeſchlafen. Sie aber weiß nur von einer Stunde und da habe ſie auf dem Betttand geſeſſen. Jedenfalls, als ſie ihn ver⸗ ließ, fehlte ihr die Börſe mit 8 RM. Als ſie dieſe ſpäter leer zurück erhielt, tat das der Liebe keinen Abbruch, denn ſie überließ ihm auch noch einen Ring— leihweiſe, als Pfand für ſeine Wirtin, der er noch Miete ſchuldete. Er aber verſetzte ihn. Mit der Dankbarkeit hatte er es nicht, aber zwei anderen, erſt 16jährigen Mädchen, hielt er zuvorkommend die Taſche, als ſie ihre Schuhe in Ordnung bringen bezw. ſich kämmen wollten. Nachher fehlten 4 RM. All das zuſammen koſtete den Angeklagten ſechs Monate und zwei Wochen Gefängnis. Eine üble Zeitgenoſſin Mannheim. Wegen falſcher Anſchuldigung wurde die 44jährige Anna Keller aus Ur⸗ loffen durch die Mannheimer Schöffen zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Die in allen Farben der Charakterſkala ſchimmernde Angeklagte, übelbeleumdet und u. a. wegen ſchwerer Kuppelei und gewerbsmäßiger Un⸗ zucht vorbeſtraft, hatte ſie mit aller Welt Streit und ging daran, die ihr mißliebigen Nachbarn in anonymen Briefen, die ſie durch ihren Sohn ſchreiben ließ, der Kuppelef(Juden mit deutſch⸗ blütigen Mädchen) zu bezichtigen. Alles war erlogen. Als ihr das vorgehalten wurde, wollte ſie es aus„Dummheit“ getan haben. Hoffentlich wird ſie nun endlich„klug“ werden. Der Fahrdamm iſt nicht Promenade! fi Heidelberg. Zwei Eheleute, die im Juni die Hauptſtraße vorſchriftsmäßig in der Diagonale überſchritten und auf der Straße gemütlich ſtehen geblieben waren, wobei ſie natürlich durch ein Auto angefahren und die Frau auch verletzt wurde, erhielten jetzt zur Belehrung und Warnung auch noch eine Geldſtrafe von je 5 Reichsmark zu⸗ diktiert. Der vergeſſene Hausſchlüſſel Bad Nauheim. In der Nähe des Reichsbahn⸗ ſtellwerks liegt ein Haus, in dem es bei den Mietern ſchon manchmal etwas drunter und drü⸗ ber gegangen iſt. Der dem Amtsgericht aus der Strafhaft(wegen Abtreibung und Begün⸗ ſtigung) vorgeführte Robert O. unterhielt wäh⸗ rend einer Krankheit ſeiner Ehefrau Beziehun⸗ gen zu einer ledigen Mitbewohnerin, bekam aber Krach mit ihr und kehrte in einer Maien⸗ nacht ſchwer bezecht heim. Da er den Haus⸗ ſchlüſſel vergeſſen hatte, randalierte er, bekam einen gewiſſen Topfinhalt über den Kopf und bedrohte die Bewohner mit Halsabſchneiden, wo⸗ bei er, durch die Waſchküche eingeſtiegen. im Oberſtock eine Türfüllung eindrückte. Er erhielt 2. Monate 2 Wochen Gefängnis und eine Woche Haft. Kinderwagen mik Molor und hupe Der intereſſante Verſuch eines engliſchen u moto-⸗ Ingenieurs, auch die Kinderwagen riſieren, wurde don den engliſchen im Keim erſtickt. Ein Elektro⸗Ingenieur in der engliſchen Ortſchaft Doxey bei Stafford hatte in Witz⸗ blättern viel von der kommenden„Motoriſie⸗ rung“ der Kinderwagen geleſen. Waren ſolche Erörterungen auch meiſt nur humoriſtiſcher Natur, ſo wollte es ihm doch nicht in den Sinn, warum man nicht auch im Ernſt an die⸗ ſes Problem herangehen ſollte. Ein privater Anlaß zu ſolchen Verſuchen war auch vorhanden. Die Frau des Ingenieurs hatte ihm zwei Kinder geboren, die ſie täglich im Kinderwagen ſpazieren fuhr. Wenn ſie aber Einkäufe machen wollte, mußte ſie von ihrer Wohnung einen ſteilen Hügel in den Ort hinabfahren. Bei der Rückkehr hatte ſie den- ſelben Berg wieder hinaufzuſchieben. Eine Anſtrengung, die ihr ſehr ſauer wurde, zumal im Kinderwagen zwei kräftige Sprößlinge lagen. Um ſeiner Frau dieſen Weg zu erleichtern, montierte nun der Elektro-Ingenieur in den Kinderwagen einen Motor ein. Die Frau war ſehr erfreut über dieſen techniſchen Fortſchritt. Wenn ſie den Hügel hinauf wollte, kürbelte ſie den Motor an und der Wagen lief, daß es eine Freude war. Aber das Ehepaar ſollte ſich dieſes Fort⸗ ſchritts nicht lange erfreuen. Das engliſche Verkehrsminiſterium erhielt von dieſem Kin- derwagen Nachricht. Es ſah im Geiſte ſchon eine allgemeine Motoriſierung der engliſchen Kinderwagen vor ſich. Das ergab neue Verkehrsprobleme, die von Anfang an klar gelöſt werden mußten. Alſo erhielt der Ingenieur eines Tages einen Brief vom Verkehrsminiſterium, in dem beſtimmte Forderungen gegenüber dem neuen Kinderwagentyp erhoben wurden. Erſtens ſei die Motoriſierung des Wagens ſteuerpflich⸗ tig. Der Ingenieur müſſe alſo jährlich eine Steuer von einem Pfund und zehn Schilling bezahlen. Zweitens brauche ſeine Gattin einen Führerſchein. Drittens ſei die Unfall⸗ gefahr infolge der Motoriſierung und der Beſchleunigung des Fahrtempos erheblich grö— ßer geworden. Alſo müſſe der Beſitzer des motoriſierten Kinderwagens eine Unfall⸗ verſicherung eingehen. Weiter ſei erfor⸗ derlich, an dem Kinderwagen ein Num- mernſchild anzubringen. Bei Spazierfahr⸗ ten müſſe auch darauf geachtet werden, daß die Fahrbahn benutzt werde. Bürgerſteige ſollten den unmotoriſierten Kinderwagen vorbehalten bleiben. Schließlich aber müſſe das Fahrzeug ſofort mit einem Signalhorn und mit zwei Bremſen ausgeſtattet werden. Der Ingenieur traute ſeinen Augen nicht, als er dieſe Forderungen des Verkehrsmini— ſteriums las. Sein Verſuch, für die Fortbe— wegung der Kinderwagen den Motor einzufüh— ten, war geſcheitert. Am nächſten Tag ſah man ſeine Frau den Kinderwagen wieder aus eige— ner Kraft den Berg hinaufſchieben. f ehörden Dre 2 ae e mere eder eee geber eee eee eee. (18. Fortſetzung) Schließlich iſt inzwiſchen der Reſpertsmonat reichlich abgelaufen. Und ſie war ja gar nicht deine Frau. Ich aber bin ſung. „ee, liebe geliebte Fee, dein Recht ſoll dir beſtimmt N Ich lebe doch nur für dich. Aber gerade ene Warum nicht gerade heute?! Vielleicht gar wegen Lenſing!?“ „Du biſt verſtimmt und „Das iſt deine Schuld. Bernd. Ich war ganz vor⸗ züglich gelaunt, als ich mit Burkhardt die Verab⸗ redung zum F5⸗Uhr⸗Tee traf.“ „Mit Burkhardt? Wieſo denn das?“ „Bin ihm zufällig begegnet; wir ſind dann zuſam⸗ men hierbergegangen und dabei habe ich ihn eben in deinem Namen aufgefordert. heute nachmittag mitzu⸗ halten. Schließlich wird er doch Helbings Geſchäfts⸗ nachfolger, nicht wahr, und wird ſpäter in unſerem Haus verkehren. Ich habe ihm übrigens geſagt, daß Helbing ebenfalls mit von der Partie ſein wird.“ „So.. na la, dann muß es wohl auch ſchon dabei bleiben. Wir werden dich alſo pünktlich a holen, der Frag und* 2 „Aber mit freundlichem Geſicht! Das möchte ich mir ausgebeten haben, ſonſt. Sie zwingt dem Mann die Glut ihrer Augen auf, die etwas von dem verhaltenen Feuer eines Vulkans 335 etwas Geheimnisvolles, Gefährliches, Locken⸗ E e Fee.“ in Funke dieſes Feuers ſpringt auf ihn über„ Er ſteht in N Erglüht in heißer Leidenſchaft für die Frau, in der nichts anderes lebendig iſt, als eiſigkalte Berechnung... * 6 2 Felicitas iſt zufrieden 5⸗Uhr⸗Tee am Dachgarten des Edenhotels! Die ge⸗ liebte, ſo lange ſchmerzlich vermißte Atmoſphäre! Sie iſt in ihrem Element. Die zarten Flügel der meiſterhaft modellierten ſchmalen Naſe erzittern genußvoll. In vollendeter An⸗ mut löſt ſich ihre Körperhaltung Im Rhythmus der Jazzmuſik. Jede ihrer Bewegungen iſt von beſtricken⸗ der Grazie. Sei es das Neigen des klaſſiſch⸗ſchönen Kopfes, ſei es die kleine Geſte, mit der ſie die Silber⸗ geber hebt, um den Tee in die breiten Schalen zu fließen Sie iſt hinreißend ſchön in dem koſtbaren Spitzen⸗ kleid, bei deſſen unvermutetem Anblick ein eiſiger Schrecken Helbing befallen hatte. Ihre grauſame Ge⸗ nugtuung darüber beflügelt ihre heutige Triumph⸗ ſtimmung Ein berückender Schwung iſt in ihrem Weſen. Selbſt Burkhardt, dem Rechtsanwalt Rainers Braut vom erſten Augenblick an eine heftige, inſtinktive Abneigung einflößte, kann ſich des unmittelbar ſtarken Eindrucks nicht erwehren, den ſie an dieſem Ort. wo gepflegte Schönheit, kultivierter Luxus und vollendete Eleganz ſich ein Stelldichein geben, in auffallender Weiſe hervor⸗ ruft. Sie iſt unleugbar der Zielpunkt bewundernder Blicke der Herren, und der wefbliche Neid verliert ſeine Spitze angeſichts dieſer von drei vorbildlich eleganten Herren begleiteten Schönheit. Feljeitas iſt ſehr zufrieden. Und Bernd iſt in einem Tanmel befangen. Auch das fühlen Felicitas geſpannte Nerven. In ihren großen Katzenangen, dieſen ſtherhitzten, gefähr⸗ lichen Lichtern, gleißt die Krende am Spiel Wie von ungefähr legt ſie ihre kühle Hand auf die heiße des Mannes, die in nervöſem Fingerſpiel auf der Tiſchkante ruht. Und doch iſt dieſe Geſte eine Beſin⸗ ergreifung. Trinmphierend blitzt dabei der große Bril⸗ lant auf der habgierigen ſchönen Franenhand. In prächtigen Strahlenbündeln ſeines Leuchtfeuers funkelt der edle Stein ſeine Koſtbarkeit. Sein Anblick verſöhnt Felicitas immer wieder mit den„Schrullen“ jhres Verlobten. Und ſo iſt ihr Wunſch, jetzt mit ihm zu tanzen, nicht nur von Koketterie eingegeben. Erregender noch als zuvor empfindet Bernd bei die⸗ ſem Enagliſchen Walzer die herzpochende Nähe der ge⸗ liebten Fran; weltentrückt inmitten des dichten, lauten Veranſtaungstruhels der großen Stadt Gar mancher Blick folgt dem ſchönen Paar. Und auch Burkhardt und Helbing ſehen ihm nach. „Ich kann und kann mich dabei eines unguten Ge. fühls nicht erwehren...“ ſagt langſam und zögernd der Jüngere. „Das endet beſtimmt kataſtrophal“ entgegnet raſch, mit ſchwerer Beſtimmtheit der andere. g „Und in dieſer Ueberzeugung können Sie Ihren Freund verlaſſen?!“ „Ja, mein lieber Burkhardt, weil ich nämlich einſehen mußte daß ich hier doch nichts zu helfen oder auch nur zu ändern vermag.. Sie können mir ruhig glauben, daß dieſe bittere Erkenntnis mir recht ſchmerzlich iſt..“ Der Tanz iſt zu Ende. Bernd und Felicitas kehren wieder an den Tiſch zuzrück. In gnädiger Stimmung bittet Felieitas Helbing um eine Zigarette Befliſſen reicht Burkhardt ihr Fener. Sie will auch ihn mit einem Lächeln beglücken, als ihr Geſicht plötzlich— nach einem erſten unbeherrſchten Ausdruck auswegloſer Angſt— in Maskenhaftiakeit er⸗ farrt. Ernaunt gewahrt es Burkhardt: bemerkte ihr jähes Erblaſſen, ihren zitternden Atem. Mit dem unmittelbar folgenden Wiedereinſetzen der Muſik verbeugt ſich ein Herr vor Felicitas, dem ſie wortlos, mit ſeltſam automatenhaften Bewegungen aufs Tanzparkett folgt. Bernd ſieht etwas befremdet drein, Helbing intereſſiert, Burkhardt aufs äußerſte geſpannt. Keiner der drei Herren ſagt ein Wort. Sie betrachten lediglich eingehend Felieitas Partner, deſſen breite Lippen unter dem l Schnurrbart ſich in Worten bewegen. du denen die in ſeinen Armen wie hingeweht ruhende Frau ab und zu nickt, indes ein mühſames Lächeln auf ihrem Geſicht klebt. Iſt ſie im Walzer mit Bernd gleichſam ſchwebend über die Tanzfläche geglitten, ſo ſcheint der fetzige Boſton Felieitas körperlich ſchwer anzuſtrengen: denn winzige Schweißperlen ſammeln ſich auf ihrer Stirn, darin eine feine Falte der Qual ihre Furche Bohn Kleine Anzeichen. Erſpäht nur von Helbings Argwohn und Burkhardts Wachſamkeit, iedoch überſehen von Menascſien untenwegs Bernds ahnungsloſer Vertrauensſeliareit. „Herr Magnus Dröge, ſtellt nach beendetem Tanz 501 eitas mit ſeltſam bedeckter Stimme ihren Partner or. i Dieſer neigt den gut. Kopf, deſſen ſchwarzes Haar eng angebürſtet iſt. Seine kleinen, faſt bernſtein⸗ elben Augen unter mongoliſch 1 1 gezeichneten rauen erzwingen die Aufforderung, Platz zu nehmen. Die Worte, die hierauf 8 ſelt werden, erwähnen ſeine in Nizza mit Profeſſor Olgers und deſſen Tochter eſchloſſene Bekanntſchaft, der ſoeben— nach Fahren— jeſes unvermutete Wiederſehen gefolgt ſei. Um dieſe Tatſache ranken ſich dann banale Redensarten, gleich⸗ gültige Unterhaltung. Magnus Dröge zeigt ſich dabei als formvollendeter Weltmann: verbindlich, gut unter⸗ richtet und in feder Beziehung durchaus auf der Höhe. Ein Weltbummler— urteilt Bernd. 5 57 Außenſeiter der Geſellſchaft— ſagt ſich Burk⸗ ardt. Ein Mann, mit dem man rechnen muß— erkennt Helbing. Die Gefahr— fürchtet Felicitas. „Darf ich bitten?!“ fordert Helbing Bernds Braut zum nächſten Tanz auf. Mas bleibt Nelicitas anderes übrig, als dem nur ihr verſtändlichen Befehl zu gehorchen, der im Grunde dieſer für Uneingeweihte ſo unverfänglich lautenden fragenden Bitte gebietet. Helbing iſt ein auter Tänzer. Sicher und geſchickt führt er ſeine Partnerin. Diesmal hat er das Ueber⸗ gewicht. Das weiß er und eröffnet darum das Gefecht: „Nicht gerade erbaut vom Auftauchen Ihrer alten Reiſebekanntſchaft. Fräulein Olagers?“ Felicitas ſchweſat mit verkniffenem Mund. Fürchten wohl Unannehmlichkeiten von ihm?“ Felicitas bleibt ſtumm: betrachtet nur lanernd, aus forſchenden, alimmenden Augenſchlitzen ihren glänzend gerüſteten Meener Kann wohl norfbergehend indiskret werden, dieſer Dröge hm 2“ Felicitas antmortet ouch tent noch nicht aber ihr Tänzer fühlt das merkliche Schwerwerden ihrer bieg⸗ ſamen Geſtalt. „Hören Sie“ ſagt Heſhing in möhtichem Ernſt. Spatt und Hohn beiſeite laſſend ich mill Ahnen gegen dieſen Mann helfen, oder auch für ihn. Ganz wie Sie es brauchen und mollen“ Ein Krrlichtern liegt in Felicitas“ meerorſinen Auen als ße ſich endlich die Eutgegvung oprinat⸗ zund welchen Preis fordern Sie für dieſe Ihre Hilfe d= 5 „Sje geben Bernd auf.“ „Synſt nichts?“ N „Nein. Das heißt, es muß natürlich in einer Form aeſchohen die ihn am menfaſten ſeiden läßt.“ Sie ſchötzen demnach die Narkoſe als unerläßliches Hilfamfttel durchareifend ſchwerer Operationen, Herr Helbing?“ Wenn Sie mollen können Sſe es auch ſo ans. drſicken. Das iſt aber keine Antwort auf meine präziſe Frage. Fräufein Olaers.“ „Tia. Ihr geſchätktes fretbleſbendes Angebot was ſoll ich blom dazy ſagen.. 2“ „Ja oder nein. Eine andere Entſcheidung gibt es da nicht. Und 1 noch während dieſes Tango; denn ſpäter verliert ſie ihre Gültigkeit.“ Starr, bis zur Undurchdringlichkeit gehämmert ſind Helbings Züge. Deutlich fühlt Felicitas ſeine Ent⸗ ſchloſſenheit und ſetzt ihren ganzen eiſernen Trotz da⸗ gegen. Sie gibt keine Antwort mehr. Und er ſtellt keine weitere Frage. Fe länger dieſes feindſelige Schweigen dauert, um ſo bedrohlicher wird ſeine dunkle Schwere In einer ſehnſüchtigen Synkope erſtirbt die Muſik Das Parkett leert ſich. Helbing und Felicitas ſind das letzte Paar, das es zögernd verläßt. Knapp bevor ſie in Hörweite des Tiſches gelangen, gibt es einen ſe⸗ kundenlangen Aufenthalt. Gehen Sie auf meine Bedingungen ein, Felicitas Olgers?“ Ich wüßte nicht, warum!“ Es iſt die Rettung!“ „Für wen?“ „Für alle!“ „Ich wünſche nicht, von Ihnen gerettet zu werden, Fran. Rede und Gegenrede ſind wie Säbelhiebe gefallen. Sie haben Felicitas Olgers' Rückzug endgültig ab⸗ geſchnitten. So grundſchlecht Felicitas auch iſt, ſo hat ihr ver⸗ dorbener Charakter doch irgendwo einen Reſt von Größe: ſte iſt nicht feige. Freilich: mutig iſt ſie darum doch nicht; denn Mut tſt das Vorrecht des ethiſchen Menſchen. Profeſſor Olgers' Tochter iſt tollkühn. Sie iſt eine Haſardeurin des Lebens. Sie ſpielt va hanqgne Und niemals noch war der Einſatz ſo hoch wie dieſes Mal 1 Müdigkeit vorſchützend, betreibt ſte raſchen ufbruch. „Ich bin dieſen Betrieb eben nicht mehr gewöhnt,“ betont ſie Bernd Kaden Herr Dröge bleibt noch, während Felieitas mit ihren drei Herren den Dachgarten verläßt. Und was machen Sie mit dem angebrochenen Nach⸗ mittag?“ fragt ſie Helbing und Burkhardt. Helbing greift die deutliche Verabſchiedung ſogleich auf und bemerkt: „Ich fahre noch nach Dahlem. Und da Fräulein Lorenz mich ſchon wiederholt gebeten hat, ich möchte Sie, lieber Burkhardt. mal mithringen. betrachten Sie ſich hiermit als höflichſt eingeladen.“ 15 nehme dankend und ſehr gerne an, Herr Hel⸗ bing. „Viel Veranſtgen, meine Herren, und bitte, draußen anſere Grſiße zu beſtellen,“ ſagt Bernd. Dann fährt man in entgegengeſetzter Richtung da⸗ oon. Müde lehnt Felicitas in der MWagenecke. Zärtlich be⸗ ſorat heften ſich Bernds Blicke auf ihre leidende Schönheit.„Fee..“ flſtſtert er innfa. „Laß. Bernd,“ wehrt ſie ab ch ſpſtre eine Mi⸗ gräne kommen.“ Sie tropft Kölniſches Maſſer ans einem flachen Taſchenflakon in die bohle Hand und 27 einen Scheck über eine größere Summe Roman von Hanna Paſler Oskar Meister- Werdan reibt damtt die ſchmerzende Schläfe. ſokort niederlegen.“ 55 08 der Wagen auch ſchon vor der Penſion „Sylendid“. „Darf ich dich nicht aufs Zimmer bealeiten, Liebſte?“ „Nein. ach muß unbedingte Ruhe haben.“ „Dann gute Beſſerung.“ Er küßte ihre Hand, die ſeltſam heiß iſt. 5 „Du haſt doch nicht etwa Fieber?“ forſcht er änaſtlich. „Unſinn,“ entgegnet ſie ungeduldig und ſchneidet durch einen raſchen Abſchied weitere Fragen und Ant⸗ worten ab. Als Bernd das Haus in der Roonſtraße verläßt, ſtößt er faſt mit dem Taxichauffeur zuſammen. „Die Herrſchaften haben etwas verloren in meinem Wagen.“ Er reicht Bernd ein gefaltetes Papier. nimmt ſein Trinkgeld dafür 11 Parn und beſteigt ſein Taxi. Erſtaunt erkennt Bernd in dem Fund des Chauf⸗ ſeurs einen an Felicitas adreſſierten aufgeſchlitzten: Briefumſchlag mit dem Abſendervermerk: Profeſſor dlgers Wien. Sie wird es wohl verloren haben als 7 mit fahrigen Fingern das Kölniſche Waſſer aus hrem Täſchchen nahm. Daran iſt weiter nichts Er⸗ ſtaunliches. Bernds erſchreckte Ueberraſchung entſpringt anderer Urſache. Geſtern erſt hat Felieitas ihm geſagt, daß ſie ohne Nachrichten von ihrem Vater fei daß diefer ihre Briefe unbeantwortet laſſe und auch ſeine Geldſendungen ohne Erklärung eingeſtellt habe. Sie ſei dadurch bereits in arge Verlegenheit geraten. Bernd hat ihr W egeben, as heißt: er mußte ihn ihr aufdrängen. Glel hzeitig mußte er ſie darüber beruhigen, daß ihres Vaters merk⸗ würdiges Verhalten bald eine Aufklärung finden werde. Und überdies dauere es ſa letzt gottlob nicht mehr lange, bis ſie ſeine Frau ſein werde. Nur ſeine Frau. Nichts anderes. Alſo auch gar nicht mehr Pro⸗ feſſor Olgers Tochter. Und dann werde es nichts mehr 7 was ihr Unruhe oder gar Pein ſchaffen dürfe; enn er habe ja keinen andern Gedanken, als ſie und ihr Glück. Dieſem ſeinem Bekenntnis war dann einer fener leidenſchaftlichen Ausbrüche von Felieitas' Liebe ge⸗ folgt, die ihn immer ſo berauſchen. Und fegt ſieht er an dem Poſtſtempel, daß der Brief, den Profeſſor Olgers einer Tochter geſchrieben hat, und der auch von dieſer empfangen und geleſen wor⸗ den war über eine Woche alt Seine geliebte ne ert“ Fee hat ihn belogen! Wie eine unertr e Laſt legt ſich die regungsloſe Schwüle der Luft auf ihn. Lang und beſczwerlich dunkt ihm der kurze, nur Minuten währenze Weg bis zu ſeinem Haus Er geht ihn mühſam, mit ſchleppenden Füßen Endlich erreicht er wenigſtens die Geborgenheit ſeines kühlen Jimmers. Aber auch hier will das niederziehende Gefühl nicht von ihm weichen Die Stille des Hauſes bedrückt ihn. Die Uhr anf „Ich werde mi⸗ a ſefnem Schreibtiſch tickt mit harten Schlägen und häm⸗ mert die Sekunden in ſein Herz. In das wehe Herz, das ſich dagegen wehrt, daß die Zeit, die hier verrinnt, ihn allmählich von Felicitas entfernen will. Mit aller Kraft klammert er ſich an ſeine Liebe. Er will ſie nicht verlieren. Er ſucht nach Erklärnngen, Entſchuldigungen; wie immer, wenn etwas wie eine Enttäuſchung ihm von Felicitas kommt. Aber dies⸗ mal wollen ſich die ſonſt ſo bereiten Gegengründe nicht finden laſſen. Vielleicht ſind ſte in dem Brief ſelbſt enthalten? Ja, hier wird die Löſung liegen! Gieria reißt er den Bogen aus dem Umschlag. Liebe Tas“ ſteht dort, und er erinert ſich, daß Pro⸗ feſſor Olgers immer dieſe Abkürzung des Namens ſei⸗ ner Tochter gebrauchte. Und dann lien er weiter: „Deinen Brief habe ich mi! Antereſſe galeſen. Fr. das heißt Deine Verlobung mit Rainer, kam— be. ſonders nach dem Feehlſchlagen Deiner Bemühungen um Bankſer Loren— wirklich ſehr gelegen: denn von mir kannſt Du künftſa nſchts Kehr erwarten. Ich debe mich entſchloſſen, Malwine König zu heiraten. Sie hat Geld und die weißen Pulver ſind teuer Ich aber kann auf das geliepte Gif“ nun mal nicht mehr verzich⸗ ten, ſeit ſener mißglückten Overation, die das Geſetz, ſo es etmas danon erfſühre,„e dem häßlichen Namen „Mard“ bezeichnen würde. Alſo, zurlick zu der reichen Londitorswitwe. die ich— wie geſagt— zur Frau Proſeſſor Olgers machen werde trotzdem Inr beide Euch ſo ſyfnnefeind ſeid, daß ich het dieſer Mah genötigt bin. Dich zu opfern. Nun, Du biſt meine Tochter, Kind meines Geiſtes und den Männern ebenſo begehrensmert wie ſch der Frouen, und deshalb wäre mir ſelbſt dann nicht bange um Dein Fortkommen geweſen, wenn Du Dir nicht ſchon die ee 1075 4 hätteſt. 8 ue noch ein ſtbriges, indem ich Dir mit gle 200 500 Schillinge ſtberweiſe. Das iſt ſehr 9 Unbetracht meiner augenblicklichen geldlichen Lage Sieh zu, daß Du Dich damit ſo lange über Waſſer hältst, bis ein vermögender Gatte Deine Schulden zahlt und weiter für Deinen Rieſen⸗erbrauch aufkommt. Meide aber den Spfeltiſch! Per Saldo gewinnt man dort nte! Warum ſch Dich ermahne? Ja, meine liebe Tas, Du biſt kürzlich in Zoppot geſichtet worden. Die Welt iſt klein. Alles kommt rum. Ungefragt wird einem oft zugetragen, was man gar nicht wiſſen will. Ich habe Dich niemals mit Moralpanken und Lebens⸗ weisheiten angeödet, aber heute, wo ſich unſere Wege trennen. will ich Dir einen mohlaemeinten Rat geben: Wenn Du den ſchützenden Hafen erſt einmal erreicht daß. dann verlaſſe ihn nicht mehr zu kleinen. prickeln⸗ en Kaperfahrten auf ſtürmiſcher See. Solche„Aus⸗ flüge“ führen zu nichts anderem, als zum Ruin. Ich weiß das aus der Erfahrung meines verdorbenen Lebens. Und ich kenne Dein unruhiges Blut, das näterliche Erbteil in Dir! Gib Dich mit dem Glück einer Fran Rainer zufrieden, das nicht einmal ein Glück im Winkel ſein wird, ſondern ein ſolches auf dem Präſen⸗ tierteller der beſten Berliner Geſellſchaft. Mit dieſem Wunſch ſchließe ich für heute und immer. Dein Vater Felix Otgers. (Fortſetzung folgt.) * 9 egeben, eli g merk finden b nicht r ſeine r Pro⸗ b mehr dürſe; ſte und ener be ge⸗ Brlej, n hat, wpor⸗ II ngsloſe „ nur 1 genheit ill das er anf h häm⸗ herz, rlinnt, K. Et ungen, e eine dies⸗ e nicht 7 ga, c ro⸗ g ſei⸗ let: 1 kt. be. ungen m von V bebe Sie 0 ghet reich Feſetz, hamen Ich werde ich bel ronel, Dein I die leſcher sel in N Ele 1. bis und man liehe 0 wir will bens Pehe ehen: 10 eln⸗ Aus⸗ „ 0 enen ah eitel 0 Alen ſeſem 1 deulſchlands Leichtathleten ſiegken! Mit 108: 100 Punkten wurde der Länderkampf in Slockholm gewonnen Bomben-Ueberraschungen Im Ischammer-Pokal Schalke 04, Hannover 96, Einkrachl Frankfurt, Spielogg. Fürth, hamburger 5p. u. d. ſchon rausgeflogen Großarlige deulſche Jugendmeiſterſchaften im Jranlfurler Sportfeld Erſter dieg gegen Schweden! deulſchland gewinnt mit 108:100 Punkten Endlich iſt Deutſchlands Leichtathleten der große Wurf gelungen! Schweden, unſer großer Gegner, der uns bisher in drei Begegnungen drei Niederlagen bereitete, wurde geſchlagen. In Stockholm, in der„Höhle des Löwen“ alſo, kamen unſere Vertreter in einem grandioſen Füsball In Zahlen 1. Hauptrunde um den Tſchammerpokal Eintracht Frankfurt TSV. 1860 München Opel Rüſſelsheim— Alemannia Aachen SV. Waldhof— Boruſſia Fulda Freiburger FC.— Hannover 96 1. SSV. Ulm— SpVg. Fürth Bayern München— Union Böckingen BSG. Neumeyer—Nürnb.⸗Stuttg. Kickers SV. Klein⸗Steinheim—1. FC. Nürnberg SC. 03 Kaſſel— FSW. Frankfurt Blau⸗Weiß Köln— VfR. Mannheim Hindenburg Allenſtein— Preußen Danzig SC. Swinemünde— Blauweiß Berlin Stettiner SC.— Vorck Inſterburg Polizei Berlin Vorw. Raſ. Gleiwitz Brandenb. SC. 05— MTV. Pommernsdorf Beuthen 09— Berliner SV. 92 BC. Hartha— Sportfr. Klausberg Rieſaer SV.— Wacker 04 Berlin Preußen Greppin—Dr esdener S. 1. SV. Jena— Hertha BSC. Berlin SV. 05 Deſſau— Bewag Berlin Victoria Hamburg— FC. Schalke 04 Polizei Lübeck—Fortung Düſſeldorf VfB. Peine— Hamburger SV. Boruſſia Dortmund— Phönix Lübeck SpVg. Röhlingshauſen—Holſtein Kiel Weſtfalia Herne— Spfr. Katernberg Grünweiß Eſchweiler— SSV. Velbert Süddeutſche Spiele TuS. Neuendorf— Wormatia Worms SV. Wiesbaden— Lagantoiſe Gent Spyg. Untertürkheim— Stuttgarter S. Spogg. Cannſtatt— Spyg. Heilbronn Eintr. Kreuznach— Boruſſia Neunkirchen Tura Kaſſel— Spy. Kaſſel Hermannia Kaſſel— BC. Sport Kaſſel Ulmer FV. 94— SC. Armin München Kickers Offenbach— Jahn Regensburg VfL. Neckarau— Reichsbahn Frankfurt VfR. Gaisburg— Stuttgarter SC. SV. Feuerbach— VfR. Schwenningen FK. 03 Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern FV. Zuffenhauſen— JV. Kornweſtheim SV. 1900 Gießen— Dunlop Hanau TSV. 1860 Hanau— VfB. Groß⸗Auheim Konkordia Plauen— Kurheſſen Kaſſel Köln Sülz 07— FC. 05 Schweinfurt Turnier in Ludwigshafen TS. 61 Ludwigsh.—-FC. Calcio Vicenca VfR. Frankenthal Tura Ludwigshafen TSG. 61 Ludwigshafen— VfR. Frankenthal Tura Ludwigsh.—FC. Calcio Vicenza Jußball im Reich Tennis/ Boruſſia Berl.— Eintr. Braunſchw. Union Oberſchöneweide— Amicitia Forſt Polizei Chemnitz— Chemnitzer BC.. Guts Muts Dresden— Thüringen Weida Tura Leipzig— VfB. Leipzig VfL. 96 Halle— Fortuna Leipzig Boruſſia Harburg— Eimsbüttel Hamburg FC. Altona 93— Schweriner SV. Komet Hamburg— Raſenſport Harburg Arminia Hannover— Vf. Osnabrück Gau Oſtmark Vienna Wien— Admira Wien Rapid Wien— Amateur Steyr(abgebr.) Auſtria Wien— Grazer SC. Wiener Sportklub Wacker Wien(abgebr.) Wiener Neuſtadt— Auſtro Fiat de& e c%= n Li NSL SS S — D D Oe 22222 Segmente ese ne Sede SLS EAS e 2208 -n Sedte eee 2 28 9 9 S Länderſpiele Belgrad: Jugoſlawien— Tſchechoſlowakei 13 Prag: Prag— Belgrad 10 Handball am Jonnkag in Deſſau: Mitte— Niederrhein 15:9(8:6) Vie. Haßloch—Germ. Pfungſtadt(M. Sp.) 5.3 MSV. Darmſt.— MSV. Boruſſ. Carlowitz 8:11 SV. 98 Darmſtadt— SS⸗Arolſen 15·10 hocken Mainz RV.— TS. 61 Ludwigshafen 2 Offenbacher RV. 74— Eintr. Frankfurt 15 To. 1860 Fechenheim⸗W./ Bl. Aſchaffenb. Zriliſcher Jußball 1.Liga: Arſenal— Portsmouth 2:0; Birming⸗ bam— Sunderland 1·2; Blackpool— Everton 0:2; Bolton Wanderers— Charlton Athletic 211, Brentford—Huddersfield Town 2.1; Derby County Wolverhampton Wand. 2:2; Grimsby Town—Aſton Villa 1.2; Leeds United.—Pre⸗ ton Nordthend 271; Leiceſter City—Stoke City 2; Liverpool Chelſea 2:1; Middlesbrough— Mancheſter United 311. 2. Liga: Blackburn Rovers Tranmere Rovers 3:2, Coventry City—Burnley 1:1; Fulham Weſtham United 3:2; Mancheſter City wan⸗ ſea Town 5˙0; Millwall—Cheſterfield 3:1, New⸗ caſtle United— Plymouth 2:1: Norwich City— Bradford 1.3; Nottingham Foreſt— Sheffield United 0:2, Sheffield Wednesday—Bury 2:0; Southampton Tottenham Hotſpurs 1:2; Weſt⸗ bromwich Albion-Luton Town 2:0. Kampf mit 108:100 Punkten zu einem klaren Siege, nachdem die Skandinavier am erſten Tage des zweitägigen Länderkampfes noch mit 53:51 Punkten knapp führten. Sechs von zehn Wettbewerben entſchieden die Deutſchen am Sonntag zu ihren Gunſten, gewannen alſo im ganzen elf von zwanzig Konkurrenzen. Unſere Leichtathleten können ſtolz ſein auf dieſen Triumph in einem fairen, unter ſchwerſten Bedingungen durchgeführten Kampf die ſtarken Schweden geſchlagen zu haben. Deulſcher Wellrelord am Samslag Trohdem knapper Punktvorſprung der schweden: 53:51 Der erſte Tag des Leichtathletik⸗Länder⸗ kampfes zwiſchen Deutſchland und Schweden ſtand am Samstag vor rund 20000 Zuſchauern im Stockholmer Olympia⸗Stadion— wenigſtens was das Wetter anbelangte— unter keinen günſtigen Vorzeichen. 48 Stunden rauſchte der Regen ſchon nieder, als die Kämpfe begannen. ſo daß Laufbahnen und Raſenflächen buchſtäb⸗ lich unter Waſſer ſtanden. Trotzdem konnte das Wetter der humorvollen Stimmung der be⸗ geiſterungsfähigen ſchwediſchen Zuſchauer kei⸗ nen Abbruch tun, die in Regenmänteln, Kapu⸗ zen und dicken Decken dem Regen ſtandhielten. Mit herzlichem Beifall wurde die deutſche Mannſchaft begrüßt. die unter Leitung von Dr. Raſche ſtand. Nach einer kurzen Anſprache des Ehrenſekretärs der JAAF., Lin dman (Schweden) und dem Erklingen der National⸗ hymnen ertönte der erſte Startſchuß. Der große Länderkampf hatte begonnen. Die erſten Wettbewerbe endeten wenig er⸗ ſreulich für unſere Mannſchaft. Zwar konnte Harbig die 800 Meter ſicher in 152.5 Minuten gewinnen, aber Eichberger wurde nur Letzter. Strandberg ſchlug über 100 Meter die beiden Deutſchen Kerſch und Hornberger ſicher. Und dann kamen drei ſchwediſche Doppelſiege. Janſ⸗ ſon und Jonſſen belegten im 1500 Meterlauf die erſten Plätze. Das Diskuswerfen ſah Hed⸗ vall vor Bergh und die beiden Deutſchen Lampert und Schröder in Front. und in der kurzen Hürdenſtrecke konnte H. Nilſſon hinter Lidman noch den zweiten Platz füt Schweden retten. Dann aber kamen die großen deutſchen Erfolge. Mit einem Doppelſieg durch Sutter (4.05 Meter!) und Hartmann im Stabboch⸗ ſprung begann es. Erwin Blask ſchleuderte den Hammer genau 59 Meter weit und ſtellte da⸗ mit einen neuen Weltrekord auf: ſelbſtverſtänd⸗ lich kam Hein auf den zweiten Platz. Nach einem Dreiſprungſieg des Schweden Anderſſon gewann Meiſter Syring überraſchend die 10 000 Meter gegen die ſtarken Schweden Till⸗ mann und E. Larſſon. Den Abſchluß des erſten Tages bildete die 4 mal 100 Meter⸗Staffel, die mit einem deutſchen Erfolge in 41.2 Sekunden endete. Trotzdem führten die Schweden am erſten Tage des Länderkampfes knapp mit 53:51 Punkten. harbig vor den ſchweden Sofort nach dem Startſchuß der 800 Meter ſetzte ſich Eichberger an die Spitze, die er aber nach 150 Meter an den Schweden L. Nilſſon abgeben mußte, der ſeinerſeits wieder von B. Anderſſon abgelöſt wurde. Erſt in der Kurve zur Zielgeraden drehte unſer Rekordmann Harbig auf, lag bald mehrere Meter vor dem Felde und ſiegte unangefochten in der für die ſchwere Bahn guten Zeit von 1:52,5 Min. vor den beiden Schweden und Eichberger. Mit 615 Punkten führte Deutſchland. Strandberg nicht zu ſchlagen. Zum 100⸗Meterlauf trat der ſchwediſche Mei⸗ ſter Strandberg mit ſtark bepflaſtertem rechten Oberſchenkel an. da er ſich kürzlich eine Seh⸗ nenzerrung zugezogen hatte. Trotzdem gewann er das Rennen. Schon in der Mitte des Feldes war der Kampf entſchieden und Strandberg ſiegte in 10,7 Sek vor den beiden Deutſchen Kerſch und Hornberger, die je 10.9 benötigten. und dem zweiten Schweden. Mit 11:11 Punkten war der Gleichſtand erzielt. Drei ſchwediſche Doppelſiege Mit dem erwarteten Doppelerfolg der Skan⸗ dinavier endeten die 1500 Meter, die Ake Janſ⸗ ſon in 3:54.8 Min gewann. Sein großer Landsmann H. Jonſſon ſchonte ſich ſichtlich für den kommenden 5000 Meterlauf und ſah ſich vor dem Ziel noch einmal um. Aber nur Mehl⸗ hoſe hielt ſich dicht hinter den beiden Schweden. während Schaumburg ſchon nach 600 Metern rettungslos geſchlagen war. Mit einer großen Ueberraſchung endete das Diskuswerfen. Der in dem ausgezeichneten Viererfelde als ſchwächſter Mann eingeſchätzte Schwede Hedvall ſiegte mit ſeinem letzten Wurf von 49,69 Meter vox ſeinem Landsmann Bergh mit 49.65 Meter. Lampert und Schröder kamen mit 49.31 Meter bezw. 48,96 Meter über die letzten Plätze nicht hinaus. In der kurzen Hürdenſtrecke war der Schwede Lidman eine Klaſſe für ſich. Schon nach der zweiten Hürde lag er klar in Front und ge⸗ wann ohne Kampf in der guten Zeit von 14,6 Sekunden. Klumpmann ſchien den zweiten Platz ſicher zu haben, als er bei 60 Meter ſtolperte, aus dem Tritt kam und den Schweden H. Nilſ⸗ ſon noch vorlaſſen mußte. Nach dieſen drei Doppelſiegen hatte Schweden eine Führung von 35:20 Punkten errungen. Sutter ſpringt 4.55 Meter Stabhoch Entgegen allen Erwartungen konnten ſich beide Deutſche im Stabhochſprung in Front be⸗ baupken. Sutter kam mit einem ausgezeichne⸗ ten Sprung von 4,05 Meter, der Jahresbeſtlei⸗ ſtung bedeutet, auf den erſten Platz vor Hart⸗ mann. der gleich Liungberg 4.00 Meter erreich⸗ te, aber dieſe Marke ſchon eher genommen hatte. Acht wertvolle Punkte brachten Deutſch⸗ land auf 28:38 heran. Blask wirft Weltrekord: 59 Meler Groß war die Freude der Deutſchen und ehr⸗ lich die Begeiſterung der ſchwediſchen Zuſchauer über den großartigen Hammerwurf-⸗Weltrekord unſeres Erwin Blask, der ſo oft im Schatten des Olympiaſiegers Hein ſtehen mußte, aber nun über ſich hinauswuchs. Sämtliche Würfe von ihm lagen um 58 Meter herum. Mit 58.52 Meter hatte er bereits Heins ſieben Tage alten Weltrekord überboten. als er mit dem letzten Verſuch auf genau 59.00 Meter kam. Selbſtver⸗ ſtändlich genügten Heins 56.91 Meter für den zweiten Platz vor den beiden Schweden Der Vorſprung der Skandinavier hatte ſich auf 5 Punkte verringert und betrug 41:36. Jyrings großer Triumph Ueber 10000 Meter hatten die Schweden feſt mit einem Doppelſieg ihrer großen Läufer Tillman und E. Larſſon gerechnet. Aber unſer Meiſter Syring machte den Skandinaviern einen Strich durch die Rechnung. Er ſchlug ſeine Geg⸗ ner in einem großartigen Kampf in der her⸗ vorragenden Zeit von 30:54,.2 Minuten. Bis 8000 Meter lag das Feld dicht beiſammen. Dann legten die Schweden einen Zwiſchenſpurt ein, dem der Berliner Eberhardt nicht mehr folgen konnte; aber Syring blieb den Schwe⸗ den dicht auf den Ferſen. Kurz vor Schluß ging er an Larſſon und dem verzweifelt kämpfenden Tillman vorbei und gewann einwandfrei. Von den Zuſchauern wurde Syrings Sieg lebhaft gefeiert. Inzwiſchen hatten die Dreiſpringer ihr Pro⸗ gramm beendet. Der Schwede L. Anderſſon machte die Hoffnungen auf einen deutſchen Sieg zunichte. Mit 14.91 Meter ſetzte er ſich an die Spitze vor Kotratſchek(14.66 Meter) und Wöllner(14.48 Meter); Hallgren kam nur auf 14,32 Meter.— Vor dem letzten Wettbewerb führte Schweden mit 52:47 Punkten. Jum Jchluß deulſcher Slaffel-Sieg In der Beſetzung Kerſch, Hornberger, Necker⸗ mann. Scheuring gewann Deutſchland die ab⸗ ſchließende 4 mal 100 Meter⸗Staffel in 41.2 vor den mit Flemming, Stenyviſt. Lindgren und Strandberg laufenden Schweden, die 41,7 Sek. benötigten. Dabei klappte der Wechſel Kerſch Hornberger ſchlecht, ſo daß die Skandinavier hier gleichziehen konnten. Erſt Neckermann holte einen klaren Vorſprung heraus. den Scheuring gegen Strandberg halten konnte. Mit 4:1 lautete hier die Punktwertung für Deutſchland. Schweden beſchloß alſo den erſten Tag mit einer knappen Führung von 53:51 P. der Jonnlag brachte Deulſchlands Sieg Harbigs zweiler dieg Auch den zweiten Tag des Länderkampfes eröffnete Deutſchlands beſter Läufer, der Dres⸗ dener Harbig, mit einem Sieg für ſein Land. Nach den 800 m des Samstags holte er ſich nun die 400 m. Harbig—v. Wachenfeldt und Linnhoff—Guſtafſſon, ſo liefen die beiden Paa⸗ re über die Strecke. 100 m vor dem Ziel zog Harbig ſeinen gefürchteten Endſpurt an und ſiegte ſicher in der für die ſchwere Bahn guten Zeit von 47.4 vor Linnhoff, der Guſtafſſon hin⸗ ter ſich ließ und auch noch v. Wachenfeldt über⸗ ſpurtet hatte. Mit dieſem Doppelſieg riß Deutſchland mit 59:56 Punkten die Führung an ſich. Höllings Rekordlauf! Mit einem deutſchen Rekord endete der zwei⸗ te Wettbewerb des Tages. der 400 m⸗Hürden⸗ lauf. Der Schwede Areskoug war auf der erſten Bahn davongezogen. Erſt in der Zielgeraden unternahm der Breslauer Hölling den entſchei⸗ denden Vorſtoß. In einem erbitterten Bruſt⸗ an⸗Bruſt⸗Kampf rang er den Schweden nieder und lief mit 53,1 Sek. neue deutſche Beſtlei⸗ ſtung. Bisheriger Rekordträger war Scheele mit 53,2. Glaw, unſer zweiter Mann. hielt gegen Lindſtröm ſicher den dritten Platz.66:60 Punkie für Deutſchland. Die kechniſchen Wellbewerbe Leider blieb dann der erwartete deutſche Doppelſieg im Weitſprung aus. Wohl ſetzte ſich Long mit 7.51 m an die Spitze— bei der ſchwe⸗ ren Bahn eine ausgezeichnete Leiſtungg— aber Leichum war überraſchend ſchwach und mußte mit 7.28 Meter den Schweden Stanaviſt (7.35 m) noch vorlaſſen.— Der Zweikampf Atterwall—Stöck im Speerwerfen endete mit einem Sieg des Schweden, der aber 71.18 m werfen mußte,, um unſeren Olympiaſieger zu ſchlagen, der die 71 m⸗Marke genau erreichte. Erfreulich iſt die gute Leiſtung des Berliner Gerdes, der auf 69,46 m kam und ſicher den dritten Platz hielt.— Jahresbeſtleiſtung er⸗ zielte unſer Olympiaſieger Hans Wöllke, der die Kugel 16.52 m weit ſtieß und damit nur 8 cm unter ſeinem eigenen Rekord blieb. Auch Stöck konnte mit einer famoſen Weite von 15.83 Meter die beiden Schweden noch halten, ſo daß Deutſchland hier 8 Punkte erhielt und die Führung auf 86:73 Punkte ausgedehnt hatte. Scheuring vor Strandberg Einen der ſchönſten Siege erkämpfte über 200 m unſer Meiſter Scheuring gegen den be⸗ kannten ſchwediſchen Sprinter Strandberg. Al⸗ lerdings war der Schwede nicht ganz auf der Höhe und kam binkend zum Start. Aber in einem grandioſen Endſpurt, als Scheuring und Neckermann ſchon weit in Front lagen. bewies Strandberg noch ſeine große Klaſſe. Necker⸗ mann überholte er noch, an den in 21,4 Sek. ſiegenden Scheuring kam er nicht mehr heran. Mit 93:77 Punkten hatte Deutſchland den größten Vorſprung erreicht. Eitels großer Kampf. Eitel und Oſtertag beſtritten anſchließend den 5000 m⸗Lauf gegen die ſtarken Schweden Henry Jonſſon und Ake Janſſon und ſchienen von vornherein auf verlorenem Poſten zu ſte⸗ hen. Die 4000 m blieb das Feld geſchloſſen zu⸗ ſammen. Dann zogen die Skandinavier an und Oſtertag fiel hoffnungslos zurück. Aber Eitel war nicht abzuſchütteln. ja in der letzten Run⸗ de führte er ſogar knapp. Aber in der Ziel⸗ kurve ging Jonſſon an ihm vorbei und auch Janſſon rang Eitel auf den letzten Metern nie⸗ der. Doch hielt ſich der Deutſche hervorragend gegen die beiden großartigen ſchwediſchen Langſtreckenläufer. Jonſſon ſiegte in 14:46 vor Janſſon(14:47,0), Eitel(14:48,0) und Oſtertag 14:51, 0). 96:85 war jetzt der Abſtand von Deutſchland zu Schweden. Larſſon muß Rekord laufen Prächtigen Kampf brachte auch der 3000 m⸗ Hindernislauf. Während unſer Olympia⸗Drit⸗ ter Dompert ſchon in der dritten Runde zurück⸗ fiel, hielt ſich Kaindl ganz hervorragend und ließ bei einem Vorſtoß des ſchwediſchen Mei⸗ ſters Larſſon den zweiten Skandinavier Jo⸗ hanſſon hinter ſich. Wohl leiſtete der Münche⸗ ner bis zum Schluß erbitterten Widerſtand. aber der friſchere Larſſon gewann doch ſicher in 9:10.8 Minuten und erzielte damit neuen ſchwe⸗ diſchen Rekord, während für Kaindl 918,0 ge⸗ ſtoypt wurden. Dompert kam hinter Johanſſon nur auf den vierten Platz. 100:92 Punkte lau⸗ tete jetzt der Stand. Auch im Hochſprung ſetzten die vier Mann alles ein, um einen Sieg für ihr Land zu er⸗ kämpfen. Der Schwede Lundaviſt kam als ein⸗ ziger über 1,96 m und hatte damit den erſten Platz ſicher. Weinkötz, Dodmark und Martens erreichten je 1.93 Meter; die Zahl der Ver⸗ ſuche entſchied über die Plazierung in dieſer Reihenfolge. Die ſieben Punkte, die die Schwe⸗ den hier erhielten, brachten ſie noch einmal auf 99:104 Punkte heran, der Länderkampf aber war bereits entſchieden. Deulſcher ölaffelſieg In der abſchließenden 4 mal 400 m⸗Staffel wollten die Schweden noch Boden gut machen: es gelang ihnen nicht. Deutſchland mit Rinck, Bues, Linnhoff und Harbig ſiegte in 313,6 Min. vor den Schweden Nilſſon. Guſtafſſon, Thomaſſon und v. Wachenfeldt, die 3116.6 be⸗ nötigten. Mit über 15 m Vorſprung lief Har⸗ big als Erſter durchs Ziel, den Stab vor Freude über den großartigen deutſchen Länder⸗ ſieg mit 108:100 Punkten hoch in die Luft wer⸗ fend. Die deutſche Flagge ging am Siegesmaſt hoch und die Nationalhymnen beendeten den herrlichen Kampf. Die Ergebniſſe 800 m: 1. Harbig(Deutſchland 1:52,5 Min.; „B. Anderſſon(Schweden) 1:53,5; 3. L. Nilſſon chweden) 1:53,7; 4. Eichberger(Deutſchland) 54,8— Punkte: Deutſchland— Schweden 625. 100 m: 1. Strandberg(S) 10,7 Sek.; 2. Kerſch (8 10.9: 3. Hornberger(D) 10,9; 4 Lindgren S) ohne Zeit.— Deutſchland— Schweden 516. 1500 m: 1. A. Janſſon(S) 354,8; 2. H. Jonſ⸗ ſon(S) 3.55,0, 3. Mehlhoſe(D) 3:55,65; 4. * 2 0 1 — N—*— 8 5 — Bues, Linnhoff, Harbig) 3113. „Nilſſon, Guſtafſſon, Thomaſſon, Schaumburg(D) 4:02,6.—* 5 8 rg(D) 0 Deutſchland Schwe 110 m Hürden: 1. Lidmann(S) 14,6 Sek.; 2. 5 Nilſſon G 15,2; 3. Kumpmann(D) 15,2; 85 D) 15,3.— Deutſchland Schweden Diskuswerfen: 1. Hedvall(S) 49,69 m; 2. Bergh(S) 49,65 m; 3. Lampert(D) 49,31 m; A(D) 48,96 m.— Deutſchland—Schwe⸗ Stabhochſprung: 1. Sutter(D) 4,05 m; 2. Hartmann 108 0 m; 3. Ljungberg(S) 4,00 m; en S) 3,90 m.— Deutſchland—Schwe⸗ Hammerwerfen: 1. Blask(D) 59,00 m(Welt⸗ rekord!); 2. Hein 20 56,91 m; 3. N (S) 52,41 m; 4. Warngard(S) 50,05 m.— eutſchland Schweden 8:83. Dreiſprung: 1. L. Anderſſon(S). 14,91 m; 1 8 19 1 667 3. Wöllner(D) „48 m; 4. Hallgreen 14,32 m.— Deutſch⸗ land Schweden 516. f 3 en 10 000 m: 1. Syring(D) 30:54,2 Min.; 2. Till⸗ 28 105 5 1857 1 3 31:07,8; . erhar 24,0.— tſchland Schweden 615. N 4 mal 100 m: 1. Deutſchland(Kerſch, Horn⸗ berger, Neckermann, Scheuring)* 2 92 975 den(Flemming, Stenqviſt, Lindgren, Strand⸗ berg 41,7. 400 m: 1. Harbig(D) 47,4 Sek.: 2. Linnhoff (D) 48,0 Sek.: 3. v. Wachenfeldt(S) 48.7: 4. Guſtafſſon(S) 49,6.— Deutſchland—Schwe⸗ den 8:3 P. 400 m Hürden: 1. Hölling(D) 53,1 Sek. (deutſcher Rekord!): 2. Areskoug(S) 53.7 Sek.: 3. Glaw(D) 54,0, 4. Lindſtröm 56.3. Deutſch⸗ land Schweden 7:4 P. Weitſprung: 1. Long(D) 7.51 m. 2. Stong⸗ viſt(S) 7.35 m. 3. Leichum(D) 7,28 m. 4. Elieſ⸗ ſon(S) 7,14 m.— Deutſchland Schweden 7:4 P. Speerwerfen: 1. Atterwall(S) 71.18 m, 2. Stöck(D) 71.00 m. 3. Gerdes(D) 69,46 m, 4. Strömqviſt(S) 62,11 m.— Deutſchland— Schweden 516. 200 m: 1. Scheuring(D) 21.4 Sek., 2. Strand⸗ berg(S) 21.8, 3. Neckermann(D) 21.9, 4. 5(S) 21,9.— Deutſchland Schweden Kugelſtoßen: 1. Wöllke(D) 16.52 m, 2. Stöck (D) 15.83 m, 3. Bergh(S) 15,75 m. 4. Fern⸗ ſtröm(S) 15,00 m.— Deutſchl. Schweden 813. 3000 m Hindernis: 1. Larſſon(S) 9110.8 Min.(ſchwediſcher Rekord). 2. Kaindl(d) 9:18,0. 3. Johannſſon(S) 926.8. 4. Dompert (D) 9:35.— Deutſchland Schweden 4:7. 5000 m: 1. H. Jonſſon(S) 14:46.8, 2. A. Janſſon(S) 14:47.0, 3. Eitel(D) 14:48, 0. 4. Oſtertag(D) 14:51,0.— Deutſchland—Schwe⸗ den 318. Hochſprung: 1. Lundaviſt(S) 1.96 m. 2. Wein⸗ kötz(D) 1.93 m. 3. Oedmark(S) 1,93 m. 4. Martens(D) 1.93 m.— Deutſchland—Schwe⸗ den 4:7. 4 mal 400 m⸗Staffel: 1. Deutſchland(Rinck, 2. Schweden v. Wachen⸗ ſeldt) 3:16, 6. Björn Borg ſchläat alle! Das amerikaniſche Schwimmfeſt in München Das internationale Schwimmfeſt in München, das am Samstag vor 3000 Beſuchern im Dante⸗ Stadion 1 8. hatte eine glänzende Beſetzung 3 ie Vertreter von fünf Nationen 0 merikaner, Schweden, Ungarn, Engländer und Deutſche) waren am Start und lieferten ſich prächtige Kämpfe. Eine große Ueberraſchung gab es bei 100 m Kraul, wo der Schwede Björn Borg, der in London Europameiſter über 400 und 1500 Meter wurde, alle Mitbewerber ein⸗ wandfrei zu ſchlagen vermochte. Unſerem Meiſter Helmut Fiſcher(Bremen) war es endlich gelun⸗ gen, die Amerikaner(vor allem Weltrekordmann 3 ſich zu laſſen, aber da hatte er leichzeitig das Pech, den Schweden Borg in noch eſſerer Verfaſſung anzutreffen. Bei den Zeiten muß berückſichtigt werden, daß die Münchener 50 m⸗Bahn recht ſchwer iſt. Europameiſter Schlauch(Erfurt) bezwang über 100 m Rücken erneut die Amerikaner und der Bremer Balke erwies ſich wiederum als beſter Bruſtſchwimmer. Die 400 m⸗Kraul waren natürlich dem Amerika⸗ ner Ralph Flanagan nicht zu nehmen; Plath und Arendt belegten vor Grof(Ungarn) und Borg(Schwedens die Plätze. In der 4 mal 100 m⸗Kraulſtaffel war USA. vor Deutſchland und Ungarn erfolgreich, während Deutſchland mit der Mannſchaft Schlauch, Balke und Fiſcher die Lagenſtaffel vor Ungarn gewann. Eine l deutſche Mannſchaft ließ ſogar noch die merikaner hinter ſich.— Sehr beifällig aufge⸗ nommen wurde ein Schauſpringen vom 3 m und 10 m⸗Brett, an dem Europameiſter Weiß (Deutſchland) die Amerikaner Root und Patnik ſowie der Ungar Hidveghi beteiligt waren. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 m Kraul: 1. USA.(Hiroſe, Jaretz, Wolf, Fick) 402,8; 2. Deutſchland(Heibel, von * Plath, Fiſcher) 4:06,3; 3. Ungarn 10,4. 100 m Rücken: 1. Schlauch(Deutſchl.) 1:09,7; 2. Neunzig(USA) 113,4; 3. Erdelyi(Ungarn) 114,4. 200 m Bruſt: 1. Balke(D) 2:45,2; 2. Sietas (D) 2:49; 3. Schulte(D) 2:52,63; 4. Angyel (uc) 2:54,1; 5. Schwarz(D); 6. Werſon USA). 100 m Kraul: 1. Borg(Schweden) 1:00; 2. Fiſcher(D) und Wolf(USA) je 1:00,8; 4. Fick 551 1:01; 5. Jaretz(USA) 1:01,2; 6. Heibel D) 102,0, 7. Dove(England) 102,3; 8. Kö⸗ röſt(Ungarn) 102,5. 400 m Kraul: 1. Flanagan(USA) 4:55,22 Plath(D) 504,3; 3. Arendt(D) 506,87 4. Gro 9 — · (Ungarn) 5:09; 5. Borg(Schweden) 5:10, 8; 6. Wainwright(England) 513,8; 7. Leivers(Eng⸗ land) 515.4; 8. Kuhinka(Ungarn) 5719. 3 mal 100 m Lagenſtaffel: 1. Deutſchland (Schlauch, Balke, Fiſcher) 3:26,4, 2. Ungarn 3.329; 3. Deutſchland II(Nowak, Schulte, Hei⸗ bel) 3:36; 4. USA 336,7. Ausklang der Jugend⸗-Meiſterſchaflen 50 000 im Frankfurler Sporlſeld— Ausgezeichnete Ergebniſſe auf allen Gebieten Der dritte Tag der Deutſchen Jugend⸗Mei⸗ ſterſchaften begann am Samstagvormittag im Frankfurter Sportfeld bei trübem. regendro⸗ hendem Wetter und brachte den Beginn der leichtathletiſchen Wettbewerbe in der Haupt⸗ kampfbahn. Gleichzeitig wurden im Schwimm⸗ becken die reſtlichen Waſſerballkämpfe inner⸗ halb der Gruppen ausgetragen. Reger Betrieb herrſchte wieder auf allen Tennisplätzen. In den Mannſchaftsſpielen Fußball, Handball, Hockey ſtanden die Troſtrundenſpiele auf dem Programm. Unter den Zuſchauern ſah man am Samstag auch den Reichsſportführer Oberge— bietsführer von Tſchammer und Oſten, ſowie Gauleiter und Reichsſtatthalter Spren— ger. Erſle Leichlalhlelil-Enkſcheidungen Am Nachmittag ſtanden die leichtathletiſchen Wettbewerbe im Vordergrund, bei denen auch bereits die erſten Entſcheidungen fielen. Im übrigen wurden die Endkämpfe im Hockey und Handball durchgeführt. Den Kämpfen wohnte wieder Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten bei und zum Handballſpiel fand ſich auch der Reichsjugendführer Baldur von Schirach ein. Die zahlreichen Nennungen machten bei den Lauf⸗Wettbewerben Vor⸗ und Zbwiſchen⸗ läufe notwendig. Auf der ganzen Linie gab es dabei ausgezeichnete Leiſtungen. Die beiden erſten Entſcheidungen fielen im Stabhochſprung und im Hammerwerfen. Den Stabhochſprung gewann Gleim(Heſſen⸗ Naſſau) mit 3.60 m vor Kiemeyer(Sachſen) mit 3,53 m, Wagner(Oſtland) und Hennig (Berlin) mit je 3,40 m. Deutſcher Jugendmei⸗ ſter im Hammerwerfſen wurde Range (Ruhr⸗ Niederrhein), der das Gerät 47.83 m weit ſchleuderte, die nächſten Plätze belegten Landgräbe(Thüringen) mit 47.26 m und Roß⸗ bach(Ruhr⸗Niederrhein) mit 45.86 m. Eine weitere Entſcheidung fiel am Spätnachmittag im Fünfkampf, den Linow(Mecklenburg) mit 5222 Punkten vor Buſch(Oſtland) mit 5191 u. Albert(Sachſen) mit 4999 P. gewann. Im handball ſiegte Baden Feines Können zeigte der Poſt SV. Mann⸗ heim(Baden), der im Handball-Endſpiel klar mit 8:2(4:1) über Weſtfalen(Eintracht Dort⸗ mund) ſiegreich war. Das Ergebnis vermag je- doch den wahren Kampfverlauf nicht wiederzu⸗ geben, da die Weſtfalen im Feldſpiel nahezu gleichwertig waren, aber einmal an ſchon na⸗ menloſem Schußvpech lein halbes Dutzend Lat⸗ tenwürſe!) und zum anderen an der überragen⸗ den Kunſt des Badener Torhüters Kienzer ſcheiterten. Do. Hannover Hockeymeiſter Das Hockey⸗Endſpiel geſtaltete ſich auf der Hauptkampfbahn zu einer ſicheren Sache für den Vertreter des Gebietes Niederſachſen, den Doc. Hannover, der über Sachſen 42(3:0) ſiegte und ſich den Titel des deutſchen Jugend⸗ meiſters holte. Die Niederſachſen gewannen dank ihrer ausgefeilteren Technik jederzeit ver⸗ dient. Im Fußball fiel der dritte Platz kampf⸗ los an Baden(1. FC. Pforzheim). da Heſſen⸗ Naſſau(Kickers Offenbach) verzichtete. Das Waſſerball-Turnier Im Waſſerball ſicherten ſich erwartungs⸗ gemäß Berlin und Ruhr⸗Niederrhein die Grup⸗ penſiege. Die Ergebniſſe waren hier: Gr. 1: Oeſterreich—Nordſee 311(1:1), Berlin—Schle⸗ ſien 7:2(5:0): Gruppe 2: Heſſen-Naſſau—Ba⸗ den 2:1(2:1). Ruhr⸗Niederrhein— Franken 6:1 (2:0). Der Endſtand in den beiden Gruppen: Gruppe 1: Berlin 610 Punkte, Oeſterreich und Schleſien je 313 P.; Nordſee 016: Gruppe 2: Ruhr⸗Niederrhein 6:0 P., Heſſen-Naſſau 4:2, Franken 2:4, Baden 016. Um den 3. Platz ſtanden ſich Oeſterreich und Heſſen⸗Naſſau gegenüber. Die ſiegten knapp mit 1:0(0:0. Schleſin belegte den 5. Platz durch einen 513-Erfolg über Fran⸗ ken. Die Troſtrundenſpiele im Fußball, Handball und Hockey brachten noch einmal ſpannende Kämpfe. Im Fußball ſetzte ſich im Kampf um den 5. Platz Schleſien(STC. Görlitz) über Berlin(Blau-Weiß) 574(2:2) hinweg. Bei den Handballern ſchlug Oeſterreich (Wiener SC.) die Vertreter Heſſen-Naſſaus (Allianz Frankfurt) mit 8:7(373) und errang damit den 5. Platz, während Mittelelbe(Pol. Magdeburg) durch einen 13:11(6:5-Erfolg über Schleſien(Poſt Oppeln) auf den 3. Platz kam. Im Hockey endete das Gebiet Oſtland(Vf. Königsberg) durch einen 6:1(4:0)-Sieg über Saarpfalz(SC. Speyer) auf dem 5. Rang. Dritte wurde die Mannſchaft aus Hamburg (Uhlenhorſter HC.), die ſich 4:2(1:2) gegen Franken(Nürnberger TSC.) durchſetzte. Der Schlußlag Mit machtvollen Akkorden klangen am Sonn⸗ lag die deutſchen Jugendmeiſterſchaften nach vier Tagen heißen und erbitterten Ringens aus. Wieder war der Himmel wolkenverhangen und in kurzen Unterbrechungen huſchten leichte Re⸗ genſchauer über das Gelände hin. Aber unge⸗ brochen und ſröhlich war die Begeiſterung der jungen Kämpfer und Zuſchauer, die die hohen Wälle des Stadions bis auf den letzten Platz beſetzt hielten. Unter den 50 000 ſah man u. a. auch Reichsfugendführer Baldur v. Schirach, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Gauleiter Sprenger, den Chef des 1⸗Hauptamtes Obergruppenführer Heiß⸗ meyer, SA.⸗Obergruppenführer Becker le und den NSKK.⸗ Gruppenführer Prinz Richard von Heſſen. Die Leichlathleliklämpfe Schon gleich der erſte Leichtathletik⸗Wettbe⸗ werb, der 1000 Meter⸗Lauf der HF., war geeig⸗ net, alle in eine gehobene Stimmung zu ver⸗ ſetzen. Die beiden Württemberger Jeckle und Krämer lieferten ſich bis ins Ziel einen Kampf auf Biegen und Brechen. Jeckle trug ſchließlich mit Handbreite Vorſprung Sieg und Titel da⸗ deulſcher Ichwimm-Erfolg in Paris Frankreich mit 32:22 Punklen geſchlagen Deutſchland führt mit 15:9 Einen für uns überaus erfreulichen Auftakt fand der Schwimmländerkampf Deutſchland— 7 am Samstag im Pariſer Olympiſchen tadion de Tourelles. Bei ſonnigem, aber nicht zu heißem Wetter erkämpften ſich unſere Vertre⸗ ter vor 5000 Zuſchauern eine klare 15:9⸗Füh⸗ rung. Bei den Männern traten wir ohne einige unſerer beſten Kräfte an; aus dieſem Grunde gewinnt das vorzügliche Abſchneiden unſerer Mannſchaft noch erheblich an Bedeutung. Den i gelang am erſten Tage ſogar nur ein rfolg: Nakache holte ſich das 100 m⸗Kraul⸗ ſchwimmen in der keineswegs„berühmten“ Zeit von 1:02,3 Min. Um den Kampfverlauf für die Zuſchauer etwas intereſſanter zu geſtalten, war vereinbart worden, daß jede Nation in den Einzelwettbe⸗ werben zwei Aktive ſtellen konnte, von denen der Schnellſte bezw. Beſte gewertet wurden. Die wertvollſte Leiſtung des 1 vollbrachte die junge Spandauerin Inge Schmitz, die über 400 m Kraul mit 5:40,4 ihren eigenen deut⸗ ſchen Rekord um eine Sekunde verbeſſerte. Die Wertung der Wettbewerbe erfolgte ſo, daß der Sieger 2 und der Verlierer 1 Punkt erhielt. Mit ſtarkem Beifall wurde vor allem der 17⸗ jährige Dresdener Turmſpringer Kitzig bedacht, der ſeinen letzten Kürſprung 55 wiederholen mußte. 5 Die Ergebniſſe des erſten Tages: 100 m Kraul: 1 Nakache(Frankreich) 1:02,83; 2. Schatz(Frankreich) 102,6; J. Laugwitz(Stutt⸗ gart) 102,6; 4. Birr(Berlin) 1203.2. 100 m Rücken: 1. Nüske(Settin) 111,3; 2. Phillippot(Frankreich) 115,2; 3. Birr(Berlin) 1:15,6; 4. Blanc(Frankreich) 116,2. 1500 m Kraul: 1. Freeſe(Bremen) 20:25,2; 2. Desbonnet(Frankr.) 20:45,4; 3. Talli(Frank⸗ reich) 21:14,8. Turmſpringen: 1. Kitzig(Dresden) 122,19; 2. Rouge(Frankreich) 61,80. Frauen: 400 m Kraul: 1. Inge Schmitz(Spandau) 540,4(neuer deutſcher Rekord); 2. Halbsguth (Berlin) 5:51,4, 3. Dubettier(Frankreich) 621,8. 100 m Bruſt: 1. Buſſe(Berlin) 3:09,8; 2. Le⸗ tellier(Frankreich) 319,6. 100 m Rücken: 1. Inge Schmitz(Spandau) 120,3; 2. Pollack(Spandau) 1:22,6, 3. Motto (Frankreich) 125,8; 4. Desfaux(Frankreich) Kunſtſpringen: 1. Daumerlang(Nürnberg) 107,24 P.; 2. Pinci(Frankreich) 94,92 P. Der zweile Tag des Schwimm⸗Länderkampfes Deutſchland— Frankreich ſah im Pariſer Stadion de Tourelles 8000 Zuſchauer, denen der junge Dresdener Kitzig am Vortage ſo gut gefallen hatte, daß er ſogar in Sprechchören aufgefordert wuerde, ſich auszuziehen und ſeine Kunſt im Turmſpringen zu zeigen. Der Länderkampf endete erfreulicher⸗ weiſe mit einem Sieg unſerer Schwemmer, die ihren 15:9⸗Vorſprung vom erſten Tage auf 32:22 Punkte ausdehnten. In erſter Linie waren da⸗ für die Frauen verantwortlich, die eine ganz überlegene Rolle ſpielten und— gettennt ge⸗ wertet— 14:7 Punkte herausholten, während es bei den Männern am Sonntag mit 18.15 P. recht knapp wurde. Dabei iſt jedoch zu herückſich⸗ tigen, daß mit Ausnahme der Waſſerball-Mann⸗ ſchaft und der olympiſchen Staffel nur unſere zweite Garnitur an den Start geſchickt wurde. Talli gewann für Frankreich das 400 Meter Kraulſchwimmen gegen Freeſe und war auch in der Staffel mit 2:16,8 ſchnellſter Mann, einer Zeit, mit der er Laugwitz den ganzen Vorſprung abnahm, den Birr(2:25,6) und Heimlich (2:22,22) herausgeholt hatten. Freeſe und Na⸗ kache als Schlußleute kämpften dann vier Bah⸗ nen in erbittertem Ringen Kopf an Kopf. Freeſe hatte klar den ſchnelleren Anſchlag und hatte auch mit 2:18,2 eine vier Zehntelſekunde beſſere Zeit als Nakache, aber das Zielgericht entſchied ſich für Nakache und Frankreich bekam die Staf⸗ fel zugeſprochen. Heina verſuchte ſich über 200 Meter Bruſt zum erſtenmale bei 50 Meter im Schmetterlingsſtil und gewann in 236,2 vor Na kache Im Kunſtſpringen erwies ſich Haſter als ein würdiger Vertreter unſeres Doppel⸗Europa mei⸗ ters Kurt Weiß. Haſter ſiegte ſicher vor dem franken André. Die vier deutſchen Mädel Ur⸗ ſula Groth(1:11), Gieſela Arendt(1:10). Urſel Pollack(109,6) und Inge Schmitz(1:07,4) brach⸗ ten mit 438,2 eine Geſamtzeit zuſtande, mit der ſie in London die Holländerinnen geſchlagen und den zweiten Platz belegt hätten. Die Franzöſin⸗ nen wurden ganz klar beſiegt. Das Waſſerball⸗ ſpiel endete mit einem deutſchen 3:0(3:0) Sieg. Oeſterreicher von. Wie ſchnell unſere jungen Sprinter ſind, das ſah man dann im 100 Meter⸗Lauf der. den Huth(Heſſen⸗Naſſau) in 10,9 Sek. ſicher ge⸗ wann. Noch einmal war dann Heſſen-Naſſau in ront: Kohl holte ſich den 100 Meter⸗Lauf des DM. in 12,3 Sek. Stracke(Weſtfalen) gewann das Keulenweitwerfen mit 77,87 Meter und lie damit ſeine Gegner weit hinter ſich. Mit 6,9 Meter gewann Fiſcher(Mittelrhein) den Weit⸗ ſprung. Im Diskuswerfen ſchleuderte der neue Meiſter Maſtanner(Württemberg) das Gerät 45,67 Meter weit. Im Hochsprung kamen gleich fünf Mädel über 1.45 Meter. Die geringere Zahl der Verſuche brachte Lockemann(Thürin⸗ gen) die Meiſterſchaft ein. Packende achwimmerlämpfe Die Entſcheidungen im Schwimmen bean⸗ ſpruchten den ganzen bc Hatten ſchon die Vorkämpfe am Freitag den hohen Stand des deutſchen Jugend-Schwimmſports erkennen laſ⸗ ſen, ſo war bei den Endkämpfen am Sonntag noch eine Leiſtungsſteigerung in faſt allen Wett⸗ bewerben feſtzuſtellen. Eines der ſpannendfen Rennen ſeh man bei der HJ. über 100 Meter Kraul. Der Schleſier Sobotta und der Berliner Müller ſchwam⸗ men Kopf an Kopf über die zwei Bahnen und beide ſchlugen zu gleicher Zeit in 1:02,6 Min. an. Von einem Entſcheidungslauf wurde Ab⸗ ſtand genommen und ſo gibt es über 100 Meter Kraul zwei deutſche Meister.— Die 200 Meter Kraul holte ſich der Rheinländer Hir ſch⸗ mann in 233,7 Minuten und über 400 Meter Kraul endete Köninger(Mittelelbe) in 514,9 in Front. Die 100 Meter Rücken waren eine ſichere Sache fürn den Bremer Rund⸗ mund(112,8) und über 200 Meter Bruſt war e e(Oſtland) mit 2:50,2 Min. allen Mitbewerbern überlegen. Spannend wie die 100 Meter Kraul verliefen die 100 Meter Bruſt, wo Köhne(Mittelelbe) und Rogalfki(Oſtland) gleichwertig waren, Köhne aber durch den ſchnelleren Anſchlag zum* kam.— Das Kunſtſpringen fiel an den eſtfalen Ernſt und in der Gebietsſtaffel von 4 mal 100 Meter Kraul war Sachſen vor Schleſien erfolgreich. — Bei den Mädel fiel über 100 und 200 Meter Bruſt Frl. Heidemann(Mittelelbe), die in den Vorkämpfen die weitaus beſten Zeiten erzielt hatte, krankheitshalber aus und ſo kamen hier Hartmann(Schleſien und 1 abr zu Meiſterehren. Ueber 100 Meter Kraul ſiegte die Düſſeldorferin Kar⸗ natz(Ruhr⸗Niederrhein) in 113,2 und die 400 Meter Kraul ſicherte ſich Feldmann(Sach⸗ ſen) in 605,4 Minuten. Beſte Rückenſchwim⸗ merin war die Rheinländerin Kellermann 123,4) und im Kunſtſpringen war natürlich Suſe Heinze(Berlin) nicht zu ſchlagen. In beiden Staffeln triumphierten die Vertre⸗ terinnen des Obergaues Ruhr⸗Niederrhein. Nuhr⸗Niederrhein Waſſerballſieger Das Waſſerballendſpiel zwiſchen den Gebiets⸗ mannſchaften von Ruhr⸗ Niederrhein und Berlin nahm einen ſenſationellen Verlauf, denn die favoriſierten Berliner wurden mit nicht weniger als 7:1(3:0) Toren geſchlagen. Die Rheinländer ſpielten weſentlich beſſer als in den Vorſpielen; ihre Zuſammenarbeit war cose und im Sturm wurde beherzt ge⸗ oſſen. Ruhr/ niederrhein Fußballmeiſler Ungemein a verlief das Neat un 1— um die deutſche Jugend⸗Meiſterſchaft zwi⸗ chen Ruhr⸗Niederrhein(Hamborn 07) und Franken(Franken Nürnberg). Die techniſch rei⸗ fer und zuſammenhängender ſpielenden Ham⸗ borner gewannen dank ihrer beſſeren Leiſtungen in der erſten Halbzeit verdient mit 2:1 über die Franken, die manchmal in der Hitze des Kamp⸗ ſes etwas hart ſpielten. Nach der Pauſe dräng⸗ ten die jungen Bayern, aber Hamborns Tor⸗ hüter ſchlug ſich ausgezeichnet. würdige Abſchluß⸗Jeierſtunde Zu einer ſchlichten, aber eindrucksvollen 8 geſtaltete ſich die Sieger⸗Ehrung im portfeld, die den Schlußſtrich unter die Titel⸗ kämpfe unſerer Jugend ſſegte⸗ Kaum war das entſcheidende A zwiſchen Hamborn 07 und Franken⸗Nürnberg beendet, da marſchierten unter dem zügigen Kommando von Hauptbann⸗ führer Lindenburger HJ. und DJ. in Zwölfer⸗ Reihen in die Kampfbahn ein; in drei Säulen folgten die Aktiven der HJ. und des BDM. Obergebietsführer Dr. chlünder meldete dem Reichsſportführer 1800 angetretene Sport⸗ ler der HJ. und 1600 Kämpferinnen des BDM. Nach den Reden von Tſchammer und Oſten und des Reichsjugendführers brandete noch ein⸗ mal der ſtürmiſche Beifall auf. Minutenlang 20 8 die Kampfbahn unter den ſtürmiſchen Heilrufen der Jungen.— Die Lieder der Nation erklingen und dann gehören die Jugend⸗Mei⸗ ſterſchaften 1938 im ſchönen Frankfurter Sport⸗ feld der Vergangenheit an. Deulſche inlernalionale Schiedsrichler Neue Meldungen an die FI A abgegeben Für die neue Fußball⸗Spielzeit wurden die nachfolgend aufgeführten ſieben Schiedsrichter dem Fußball⸗Weltverband für die Leitung der internationalen Spiele genannt: Dr. Bauwens(Köln), Beranek(Wien), Fink (Frankfurt), Grabler(Regensburg). Peters (Berlin), Raſpel(Düſſeldorf), Zacher(Berlin). In Verfſolg der Linie, daß die Leitung der großen Kämpfe des deutſchen Fußballſports nicht das Vorrecht einzelner Schiedsrichter ſein ſoll und jüngere Nachwuchskräfte auch zur Lei⸗ tung bedeutender Treſſen einzuſetzen, wurde auch eine Neuordnung bei der Meldung für die internationalen Schiedsrichter an die Fifa vor⸗ genommen. Die Zahl der Meldungen mit ſie⸗ 5 iſt durch die Beſtimmungen der Fifa ge⸗ geben. 33 An Da itge ton al beteitz Offer Säule braunen Elie. u fiebensh Tagen! Half feigen bereite fauſende dc fra blenden! dei dot „Kommi ſtont ge ich et Jägern, junge v denten! Vegen! hatten,! gegen d laſſen. Vit en— 5 weißes flattert hellblaue Zinnlan: wir vor der fon Eben dant aut einer A glüßung mit das Ausbile möchte einer lle bereit! mäßig e aber au ftiſcher don Fra beſtätigr Mädel in gtauem nach un machen 1 t dat allen ie 100 ſt, wo fland) den Das ent Netet gleich. Netet i den erzielt bier eib et 100 Kat ie 400 (Sach⸗ hwin⸗ ant türlich lagen. gettre⸗ . biets⸗ 1 und lauf, 1 nit lagen. et als t Lat t ge⸗ ſet d= t zwi und c kei⸗ Hann ungen et de , drülg⸗ Tul, 3 85 1 An einem heißen Juliabend komme ich da irgendwo in Weſtfinnland auf einer Sta⸗ tion an. Auf dem Bahnhof erwartet mich bereits ein ſchlanker, braun gebrannter Offizier in der Uniform des finniſchen Schutzkorps. Klappmütze wie unſere SA., Bluſe, Reithoſe, das alles in einer oliv⸗ braunen Mimikryfarbe, und hohe braune Stiefel. 5 In tadellos reinem Deutſch werde ich liebenswürdig willkommen geheißen. Vor Tagen bin ich bereits vom Generalſtab in Helſingfors im Lager angemeldet. Wir ſteigen vor dem Bahnhofsgebäude in den bereitſtehenden Wagen und fort geht es in ſauſender Fahrt— hinein in die Landſchaft. Ich frage meinen Führer, wo er denn ſein blendendes Deutſch gelernt hat. Ja— er ſei doch über zwei Jahre beim deutſchen „Kommiß“ geweſen und habe an der Oſt⸗ front gegen die Ruſſen gefochten. Nun weiß ich, er iſt auch einer von den preußiſchen Jägern, von jenen 27ern. Das waren alles junge vaterlandsbegeiſterte finniſche Stu⸗ denten und Bauern, die ſich auf heimlichen Wegen nach Deutſchland hin durchgeſchlagen hatten, um ſich hier für den Freiheitskampf gegen die Ruſſen militäriſch ausbilden zu laſſen. f — Ausbildungsbetrieb Wir biegen plötzlich in einen Seitenweg ein— zwiſchen dem dichten Grün ſchaut ein weißes Herrenhaus hindurch, hoch oben flattert die weiße Fahne mit dem großen hellblauen Kreuz— das Banner des freien Finnland. Einen Augenblick ſpäter halten wir vor der breiten Freitreppe, wir ſind in der Kommandantur des Sommerlagers. Eben tritt der Diſtriktchef und Komman⸗ dant aus dem Gebäude heraus, gefolgt von einer Anzahl Offiziere. Freundlichſte Be⸗ grüßung— aber natürlich, gerne ſollte ich mir das Leben und Treiben im Lager, den anſehen, aber erſt möchte ich doch mit ins Kaſino kommen zu einer kleinen Erfriſchung. Die peinliche Sau⸗ berkeit hier überraſcht ſehr angenehm. Feld⸗ mäßig einfach ſind zwar Tiſche und Bänke, aber auf jedem Tiſch ſtehen bunte Sträuße nach unſeren Wünſchen. machen nun durchaus nicht den Eindruck friſcher Feldblumen. Das muß der Einfluß von Frauen ſein, ſo denke ich mir. Und das beſtätigt ſich auch gleich Einige blitzſaubere Mädel in einfachem, hochgeſchloſſenem maus⸗ grauem Kleid kommen herzu und fragen Die Mädchen Körper geſund Jie marſchieren mit den Männern „Das ſind unſere Lotten“- Veil den frauen des Finniſchen Schutznorps- Wacht gegen den Volſchewismus Nach dem Freiheitskriege der Finnen 1917/8 entſtand aus der Bauernarmee des Generals Mannerheim, aus den ſogenannten„Weißen Garden“ das Finniſche Schutztorps. Es umfaßt heute weit über 100 0000 Mann, die ſich vollkommen freiwillig den harten Strapazen der Uebungen Im Schutzkorps, das völlig ſind alle Waffengattungen ver⸗ treten, die ſich in dem finniſchen Gelände mit Erfol Unſer Sonderberichterſtatter beſuchte kürzlich das S utzkorps und nahm an den Manövern teil. Er berichtet darüber auf dieſer Seite. und des ſonſtigen Dienſtes unterwerfen. gleichberechtigt neben der Armee ſteht, von bezahlter Bedienung, mir fällt weiter auf, daß ſie zum Abſchluß ihres Kleides am weißen Ueberfallkragen eine große Broſche tragen, die in der Mitte, von heraldiſchen Roſen umgeben, ein blaues Hakenkreuz aus Emaille zeigt. Es iſt gleichſam ein Symbol für das Gefühl der Zugehörigkeit zum nordiſchen Kulturkreis. „Das ſind unſere Lotten“, erklärt mir der Chef,„ja, wenn wir die nicht hätten! Sie machen im Schutzkorps alle die Arbeiten, die eigentlich den Frauen am beſten liegen, ſie bringen ſogar einen großen Teil der Gelder zur Unterhaltung unſerer freiwilligen Wehr— organiſation auf. Und auch ſie machen das natürlich vollkommen freiwillig und unent⸗ geltlich— mit einem unermüdlichen Eifer. Aber bitte, ſehen Sie ſelber, in unſerem Lager werden Sie reichlich Gelegenheit haben, unſere Lotten bei ihrer Tätigkeit zu beobachten.“ Ueber das Plaudern iſt es inzwiſchen ſchon etwas ſpäter geworden, es mag ſo gegen zehn Uhr ſein. Aber das empfindet man zu Anfang Juli in Finnland nicht. Hier geht ja doch im Hochſommer die Sonne zu dieſer Zeit nur knapp für ein paar Stun⸗ den unter, wobei ſie aber eine ſo helle eigen⸗ artige bläuliche Dämmerung hinterläßt, daß man überhaupt nicht den Eindruck einer Nacht hat. Wir treten hinaus ins Freie. Lebhafter Betrieb iſt auf dem weiten grünen Platz neben dem Herrenhaus, um die weißen Rundzelte der Mannſchaften, die wie mit dem Lineal ausgerichtet liegen. „Sportbetrieb“, erklärt mir mein Begleiter, die Lotten des Lagers haben ihren Spiel- abend, ſie ſpielen das beliebte„pesͤpallo“ (eine Art Schlagball). Die junge Mannſchaft ſteht dichtgedrängt am Spielfeld und nimmt lebhaften Anteil am Spiel der Lotten. An Beifall, anfeuern⸗ den Rufen, aber auch an Kritik wird nicht geſpart. Die Lotten treiben ſehr gerne Sport, höre ich, es iſt ſogar ihre Pflicht, den und friſch zu erhalten, auch das wird als Dienſt am Vaterlande aufgefaßt. Aer⸗ melloſe Hemden tragen ſie und lange Trainingshoſen, auf dem blonden Schopf ſitzt die graue Klappmütze mit der Kokarde in den Farben der Landſchaft. Dieſe finniſchen Frauen und Mädchen ſind alles an⸗ dere als übertrieben ſchlank zu nennen, ſie gehen auf geraden wohlgewachſenen, bisweilen etwas kräftigen Beinen durch das Leben. Der Begriff der Degeneration ſcheint auch den Finninnen vollkommen fremd zu ſein. Die Lotten ſpielen mit einer anwenden laſſen. Schutzkorpsinfanterie auf dem Marſch zur Feld⸗ übung. Die Freiwilligen des Schutzkorps werden im Sommer zuſammen⸗ gezogen und unterziehen ſich den militäriſchen Uebungen. Nebenbei Leibesübung. Die körperliche Ertüchti⸗ dans ſteht obenan auf em Programm der Lot⸗ ten, deren Spiel hart iſt. Photos(5): Vitalis Pantenburg/ M. Härte, die eine helle Bewunderung erwecken muß.— Abſeits des Exerzierplatzes ſteht, wie zur Parade aufgebaut, eine Reihe von Feldküchen. Hier ſind Lotten an der Arbeit. Auch eine Tätigkeit, die von den finniſchen Frauen im Dienſt des Vaterlandes aus⸗ geübt wird. Die geſamte Verpflegungsorga⸗ niſation bei den Feldübungen und den Manövern des Schutzkorps liegt ja in den Händen des„Lotta-Svärd“⸗Verbandes. Da⸗ her auch der Name„Lotten“. An den Feld⸗ küchen iſt man ſchon eifrig bei den Vorberei⸗ tungen für den morgen angeſetzten Uebungs⸗ marſch und Manövertag. Einen ſehr friſchen Eindruck machen dieſe Mädchen, man merkt ihnen ordentlich an, mit welcher Begeiſterung und mit welchem Ernſt ſie dieſe Arbeit tun. Viele opfern ja doch ihre Sommerurlaubstage, um Dienſt zu tun im Lager ihres Diſtriktes, in den kleinen Feldlazaretten und auf den Schreibſtuben der Stäbe. Alles Arbeiten, die ja auch Frauen machen können. 50 000 Lotten gibt es, und das heißt für den Ernſt⸗ fall 50 000 Männer mehr an die Front! Eins aber erweckt immer wieder in mir Links: Sanitätsdienſt der Lotten. Bei Krankheiten und Verletzungen leiſten die Frauen des Schutzkorps ſachgemäße und ſchnelle Hilf unter: Auf der Gulaſchkanone i nur Sanitätsdienſte, ſondern verwalten auch die Lebensmittel und überne men die Verpflegung.— Unten: Exerzieren am Infanteriebegleitgeſchütz. ilfe.— Dar⸗ ins Manöver. Die Frauen leiſten 79 h⸗ unbändige Freude, zu empfinden, wie viel Hochachtung und Sympathie man uns Deutſchen, und gerade eben heute, entgegen⸗ bringt. Mittlerweile habe ich nun eine ganze Anzahl Offiziere, Mannſchaften und Lotten kennengelernt, die ſich alle nur erdenkliche Mühe gaben, mir einen Einblick in ihre wirklich vorbildliche Organiſation zu ge⸗ währen. Das tut einem doppelt wohl, wenn man weiß, wie wenige Völker uns heute noch gewogen ſind. Es iſt die tiefe Achtung dieſer Nordländer vor unſeren kulturellen Leiſtungen, es iſt auch ihre Dankbarkeit gegenüber uns Deutſchen. Manövertag! Früh um fünf Uhr gellen Hornſignale durch das Lager. Kurz darauf eilen die jungen Mannſchaften in kurzem Sportzeug heraus aus den Zelten an den nahen Fluß zu erfriſchendem Morgenbad. Die Flaggenparade vereinigt ſie alle auf dem grünen Plan. In großem Rechteck ſind ſie angetreten, die Offiziere vor der Front. Ein ſcharfes Kommando, knatternd ſteigt die weiße Rieſenfahne mit den blauen Balken am Maſt hoch. Bald darauf klappern die Kochgeſchirre, in langen Reihen ſteht die Mannſchaft vor den dampfenden Feldküchen. Da haben die Lotten Arbeit. Sie ſchwingen die großen Schöpfkellen und teilen Haferbrei und Milch und Brot aus— tauſend Mann haben Hunger. Marſchierende Kolonnen, voran die Auf⸗ klärungskavallerie— wohlgemerkt alles Bauernjungen, die freiwillig mit ihren eigenen Pferden Dienſt tun— freiwillig wie ſie alle, die 100 000 Mann des Schutz⸗ korps, freiwillig, wie die Zehntauſende von Frauen und Mädchen. Daran muß ich den⸗ ken, als die graubraunen Kolonnen vorüber⸗ ziehen, Infanterie mit ihren Maſchinen⸗ gewehren, leichte Feldartillerie und wieder Infanterie und die Bagage zum Beſchluß. Auf den ratternden, dampfenden Feldküchen ſitzen Lotten, verſteht ſich von ſelbſt, daß ſie auch die Pferde lenken, Sanitätsfahrzeuge mit der Rotkreuzflagge, auch hier Lotten im ſchlichten Kleide, in gleichem Schritt und Tritt marſchieren ſie mit den Männern, ein wundervolles Sinnbild der Wehrbereitſchaft der finniſchen Jugend, deren Väter für die Freiheit der Nation ihr Leben in die Schanze geſchlagen. Iſt es nur Spaß? O nein, das iſt bitterer Ernſt, den auch die Finnen durchaus als ſolchen empfinden. Die Bereitſchaft zur Wehrhaftigkeit und zum Kampf gilt dem kulturzerſtörenden Bolſchewismus. Der un⸗ angenehme ruſſiſche Nachbar mag wiſſen, daß man bereit iſt, ſein Vaterland, ſeine auf hoher nordiſch⸗germaniſcher Baſis be⸗ ruhenden Kulturgüter, wenn es ſein muß, auch mit der Waffe zu verteidigen Vitalis Pantenburg ———ß5vrðvri—t..——— P———— eee eee ————ů—ů— 5 4 45 5 23 1. 2 —K . Bekanntmachungen Drisgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtt. 10. 1. Stod W eigslullent Auf Anordnung der Orts⸗Kreisgcuppe fin⸗ det am Dienstag, den 30. Auguſt, 1938, abends 20 Uhr(pünktlich) ein Amtsträ⸗ ger⸗Appell in der Luftſchutzſchule(Hügel⸗ ſtraße ſtatt, woran alle Amtsträger und Amts⸗ trägerinnen, einſchließlich der Frauenſach⸗ bearbeiterinnen und Blockhelfe⸗ rinnen, teilzunehmen haben. Die Unter⸗ gruppenführer melden mir um 20 Uhr die Iſt⸗Stärke. Genaue Kontrolle! Nur Krankheit oder Schichtarbeit gelten als Entſchuld gung. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung an dem Appell. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS.⸗Führer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Unerſchütterlich ſteht der Führer ſür ſeinen Glauben und für ſeine deutſche Sendung. Ebenſo unerſchütterlich werden wir zu Deutſch⸗ land ſtehen und ſeinem Führer. Rudolf Heß. Fünj Jahre Winderhilfs⸗ werk bes bdeuljchen Volkes Vor fünf Jahren, am 28. Auguſt 1933, verkündete Reichsminiſter Dr. Goebbels zum erſten Mal die beabſichtigte Einrichtung des Winterhilfswerkes. Er gab damals die Parole an das deutſche Volk:„In dieſem Winter wird keiner hungern und frieren.“ Durch dieſes Fa⸗ nal wurde ſeinerzeit das ganze deutſche Volk aufgerüttelt, damit niemand vergeſſen werde und der Not überlaſſen bleibe. Der Welt ge⸗ genüber, vor deren Augen Deutſchland noch wenige Monate zuvor ohnmächtig und keiner befreienden Beſchlüſſe mehr fähig am Boden lag, ſollte gezeigt werden, daß das deutſche Volk unter der entſchloſſenen Führung Adolf Hitlers zu kaum vorſtellbaren Opfern bercit war. Hingeriſſen von dem leuchtenden Beiſpiel der führenden Männer in der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung entfalteten ſich überall die Kräfte zu neuem Lebenswillen und zu größter Opferbereitſchaft. Heute, wo wir kurz vor dem Beginn des 6. Winterhilfswerkes ſtehen, deſſen Aufgaben ganz andere ſein werden als diejenigen des Jahres 1933, mutet es uns faſt wie ein Wun⸗ der an, daß ſchon der erſte Verſuch zur Ueber⸗ windung einer beiſpielloſen, abgrundtiefen Not ſo glänzend gelang. Man bedenke, auf der ei⸗ nen Seite eine noch junge Organiſation, ge⸗ drſut von Idealiſten, jedoch ohne praktiſche ö rfahrung für das verantwortungsvolle Werk und ohne beſondere Mittel, auf der anderen Seite ein verarmtes Volk, von dem ein großer Teil ſich abwartend verhielt. War cs nicht ein Wunder, daß ein Erfolg errungen wurde, der nicht nur von der Welt, ſondern ſelbſt von uns in dieſem Ausmaß für faſt unmöglich gewor⸗ den war? War es nicht ein Wunder, daß alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Reichsführung, in den Gauen, Kreiſen, Orts- gruppen und Stützpunkten die Kraft beſaßen, oft Tage und Nächte durchzuarbeiten? Mög⸗ lich war das nur, weil ein einziger Wille alle beherrſchte: der Auftrag des Führers! Dieſer mußte erfüllt werden. Damals vergaß jeder, daß es ein Privatleben gab. Alle hielten umſo freudiger durch, weil ſie ſahen, daß es beim Wo W. keine Stelle gab, die ihre Kräfte nicht ausnahmslos dieſer Arbeit opferte. Dieſem raſtloſen Eifer aller Mitarbeiter und Helfer mußte ein Erfolg beſchieden ſein. Als nach Abſchluß des erſten Winterhilfswerkes Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, als Schirmherr, dem Führer melden konnte, daß in der erſten Win⸗ terſchlacht das deutſche Volk Leiſtungen in der Höhe von 350 Millionen RM. aufgebracht habe, wurden ſich alle bewußt, welch ungeheure Arbeit geleiſtet worden war. Heute nach fünf Jahren iſt die erſte große Not überwunden und das Winterhilſswerk ſieht ſeine Aufgabe nicht mehr ausſchließlich in der Beſeitigung gröbſter Notzuſtände, ſon⸗ dern es kann als ergänzende Arbeit der NS- Volkswohlfahrt über eine reine Fürſocgearbeit hinaus Vorſorgemaßnahmen durchführen, die die Urſachen der Notſtände beſeitigen. Wenn wir heute in Deutſchland in der glücklichen Lage ſind, keine brennende Not mehr zu ken⸗ nen, ſo ſollen wir doch nie vergeſſen, welche Anſtrengungen einſt notwendig waren, um das deutſche Volk auf die Höhe dieſes benei⸗ denswerten Zuſtandes zu bringen. Faſt in al⸗ len Staaten der Welt macht ſich wieder ein Zerfall des Wirtſchaftslebens bemerkbar und eine große Not wird auch im kommenden Win⸗ ter in jenen Staaten herrſchen. Wir aber dan⸗ ken an dieſem Jahrestag dem Führer, daß Deutſchland von dieſen Uebelſtänden verschont blieb und verſchont bleiben wird. * Der letzte Auguſt⸗Sonntag Auch der geſtrige letzte Auguſtſonntag trug keinesfalls, wenn auch in der Frühe, als un- ſere Feuerwehr ihre erſte Uebung beendete, die Sonne lächelte, den Charakter eines Som⸗ merſonntages, er war trüb und regneriſch. Wie am Vorſonntag, mußte man auch geſtern wieder beim Sonntag⸗Nachmittagſpaziergang den Schirm mit dem Stock vertauſchen. Doch war es angenehm warm, ſo daß er ſo recht zu einem Ausflug in Feld und Wald zum Ducch⸗ ſtreifen der herbſtlichen Fluren geeignet war. Es kann uns nichts darüber hinwegtäuſchen, daß der Herbſt ſich ſchon an allen Ecken und Enden bemerkbar macht. Es herbſtelt überall. Die Gärten zeigen noch herrlich prangende Blumen, in den Wäldern rauſcht das Laub in voller Sommerſinfonie und der Himmel zeigt ſich, wenigſtens zeitweiſe, noch einmal ſo blau und froh. Wir wollen mit aller Gewalt Herbſtesahnungen noch weit von uns bannen und dennoch herbſtelt es. Das Stoppelfeld, über dem der Knabe den Drachen in luftiger geh an langer Schnur dirigiert, gab ihm das eichen dazu, daß es Zeit iſt für den Trachen. Ein unverfälſchtes Bild des Herbſtes— Ab⸗ ſchied des Sommers. Der Dichter ſagt über dieſe Zeit:„Gemäht ſind die Felder, der Stop⸗ pelwind weht, hoch oben in Lüften mein Dra⸗ chen dort ſteht!“ Alle Betrachtungen und Sen⸗ timentalität täuſcht nicht darüber hinweg, daß wir Abſchied nehmen müſſen vom Sontmer, der uns diesmal nur bedingt befriedigen konn⸗ te.— Dieſer Sonntag glitt ruhig dahin. Viele nahmen den Weg zu den Sportplätzen, wo Trainings⸗ und Freundſchaftsſpiele ausgetragen wurden. Die Jungtier ſchau der hieſigen Kleintierzüchter um„Karpfen“ be⸗ deutete für viele Volksgenoſſen und Voltsge— noſſinnen einen erfreulichen und lehrreichen Einblick in die umfaſſende Arbeit der Viern⸗ heimer Kleintierzüchter. Unſer neueſtes Wohnviertel, die Nibelungenſiedlung in der Wormsheck erfreut jetzt alle, die doct vor⸗ bei mal einen Spaziergang machen, oder mit der Reichsbahn vorbeifahren, ganz beſonders. Man ſieht auf den erſten Blick, daß die Volks⸗ genoſſen mit ihren Familien, die dort ihr ſchö⸗ nes Heim gefunden haben, mit Liebe an ihrer Scholle hängen. Schön ſind die Gärten mit allen möglichen Gemüſearten angepflanzt, Obſtbäume ſind auch ſchon angelegt, Beeren— obſt uſw. Auch die heute lohnende Kleiutier⸗ zucht hat dort ihren Einzug gehalten. Wenn nun noch die Erweiterung der Siedlung bis zum Lampertheimerweg erfolgt, wenn Ge- ſchäftsläden erſtehen, wird ſich das Ganze noch viel erhabener auswirken und unſerer NS- Nibelungenſiedlung bzw. der Gemeinde Viern⸗ heim zur Ehre gereichen.— Es iſt Tatſache, daß an ſolch ruhigen Sonntagen, wenn es alle zu einem Spaziergang drängt, nicht wenige Spaziergänger unſeren Friedhof aufſucheg, um an der Stätte reſtloſen Friedens eine Wertel⸗ ſtunde beſinnlicher Ruhe und Erholung zu ge nießen. Viel beachtet werden die entſtehenden gärtneriſchen Anlagen auf den umgelegten Gräberfeldern. Noch iſt viel zu tun, doch ſchon ſprießt üppiges Gras aus dem Boden, Aulo⸗ gen ſind im Werden. Und wenn erſt die Fried⸗ hofsverwaltung zu den bereits vorhandenen Sitzgelegenheiten bis zum kommenden Fruh⸗ jahr mit dem Fertigſtellen der Anlagen an dieſen umgelegten Gräberfeldern noch eine Anzahl weiterer Bänke an geeigneten schattigen Plätzen mit günſtigem Blick auf gärtneriſche Anlagen und blumenverzierte Gräber aufſiel⸗ len läßt, werden dieſe Stätten alles Menſch⸗ lich⸗Vergänglichen den Charakter einer lich immer aufs neue verjüngenden Nataraulage haben, auf der wir gerne verweilen und auf der ſich noch die nach uns kommenden Ge⸗ ſchlechter ergehen. Marlibericht ber Lanbesbauernſchaſt Starker Anfall von mittelfrühen Sorten Die Frühkartoffelernte iſt jetzt abgeſchloſſen. Zur Zeit iſt die Rodung der mittelfrühen Sor⸗ ten im Gange. Die Beſchaffenheit iſt gut, die Kartoffeln ſind gut ausgereift. Die Verladun⸗ gen nach auswärts ſind zufriedenſtellend. Ungünſtige Witterung hemmt die Getreideernte Die ungünſtige Witterung hat die Ernte nach wie vor gehemmt. Das noch auf den Feldern ſtehende Getreide hat durch die Regen⸗ fälle mehr oder weniger gelitten. Kleinere und größere Ausfälle ſind durch Auswuchs ent⸗ ſtanden. Weizen wird noch gerne aufgenommen und iſt für Lieferung Auguſt gut unterzubringen. Bei der Unterbringung von Roggen beſtehen dagegen Schwierigkeiten. Die Großmühlen ſind voll eingedeckt und daher nicht aufnahmefähig. Ebenſo ſind die kleineren Mühlen nicht in der Lage, Roggen aufzunehmen, obwohl ſie ſtarkes Angebot erhalten. In norddeutſchem Getreide iſt Weizen angeboten. Die Bezusgſcheine für Induſtriegerſte ſind verwertet, ſo daß das Ge⸗ ſchäft ruhig iſt. In Braugerſte beſteht nur Nachfrage nach den guten Qualitäten, während die geringeren Qualitäten ſchwer abzaſetzen ſind. Neuer Hafer wird noch nicht angeliefert. Das Mehlgeſchäft iſt ſowohl in Weizen wie in Roggen normal. Die Roggentype 997 iſt nach wie vor bevorzugt gefragt. Kartoffelflocken, Malzkeime, Biertreber und Schnitzel ſind reichlich vorhanden. Mühlen⸗ nachprodukte ſind gefragt, jedoch kann der Be⸗ darf nicht voll gedeckt werden. Die Herbſt- und Winterzuteilungen in Oelkuchen beginnen ietzt, ſo daß die Bauern die erſte Zuteilung in näch⸗ ſter Zeit erhalten. Fiſchmehle ſind in dieſem Monat von der Reichsſtelle nicht zugeteilt worden, um zu ermöglichen, daß die erheb⸗ lichen Vorräte in Blut⸗ und Fleiſchmchl un⸗ tergebracht werden. Der Rauhfuttermarkt iſt noch ruhig. Heu iſt kaum angeboten. Stroh wird ganz vereinzelt gehandelt. Fleiſchverſorgung ausreichend Für die Verſorgung mit Fleiſch ſind die derzeitigen Anlieferungen ausreichend. Die Rinderzufuhren waren etwas knapper, was je⸗ doch durch Gefrier⸗ und Friſchfleiſchzuteilun⸗ gen ausgeglichen wurde. Die Anfuhren an Kälbern genügten den Anſprüchen. Schafe wa⸗ ren ſehr reichlich aufgetrieben, da jetzt die Weidemaſthämmel zum Verkauf kommen. Die Auftriebe an Schweinen waren ſtark, ſo daß die Kontingente voll gedeckt werden konnten. Die Beſchaffenheit der Tiere war gut. Das Geſchäft im Metzgerladen war recht flott. Der Wurſtverbrauch ging allerdings er⸗ was zurück. Befriedigendes Käſegeſchäft Die Milcherzeugung iſt noch etwas weiter gefallen. Dagegen iſt der Verbrauch von Trink⸗ milch ſtetig geblieben. Die Buttererzeugung iſt ebenfalls gefallen. Die Reichsſtelle brachte größere Mengen Butter zur Verteilung, um die Anſprüche der Verbraucher zu befriedigen. Das Käſegeſchäft war befriedigend. Sämtliche Käſeſorten, mit Ausnahme von Edamer, waren genügend käuflich. Kleine Anlieferungen von Aus- landseiern Die inländiſchen Eieranlieferungen ſind zur Zeit ſehr gering. An Auslandseiera kommen Anlieferungen aus Oſteuropa herein, die jedoch nicht genügen, den Bedarf zu decken, da die Nachfrage, beſonders vonſeiten der Kurorte und Fremdenverkehrsplätze, ſehr groß iſt. An eine Verwendung der Kühlhauseier kann wäh⸗ rend der jetzigen Jahreszeit noch nicht gedacht werden. Große Mengen Weißkohl angeboten Die Gemüſeernte iſt zur Zeit in vollem Gange. Gemüſe aller Sorten iſt reichlich an⸗ geboten. Beſonders groß ſind die anfallenden Mengen Weißkohl, der zufolge ſeiner guten Beſchaffenheit und ſeines niedrigen Preiſes von den Hausfrauen gerne gekauft werden ſollte. Tomaten ſind ebenfalls genügend er⸗ * hältlich, ſodaß die große Nachfrage, die infolge Obſtmangels beſteht, gedeckt werden kaun. Bei Eintritt wärmeren Wetters iſt mit einer über⸗ reichen Ernte zu rechnen. Salatgurken ſind reichlich vorhanden und werden gerne gekauft. Die Angebote in Bohnen ſind zur Zeit nermal und dürften mit Zunahme wärmerer Wit⸗ terung reichlicher werden. eee eee Große Jungtierjchau Der Kleintierzuchtverein Viernheim veran⸗ ſtaltete am geſtrigen Sonntag im„Karpfen“⸗ Saale eine große Jungtierſchau, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Ein Rundgang durch die vielſeitige Ausſtellung zeigte, mit welcher Liebe und Sachkenntnis die Viernheimer Kleintierzüchter ihre Tiere hegen und pflegen. Durch den Zuſammenſchluß des Kleitier⸗ zuchtvereins 1916 und des Geflügelzuchtver⸗ eins zum jetzigen Kleintierzuchtverein wurde eine gemeinſame Baſis geſchaffen, die zum erſten Male durch vereinte Arbeit ſich in der Art und Größe der Jungtierſchau auswirkte. Man hatte keine Mühen und Koſten zeſcheut, die Schau ſo gut zu geſtalten, daß jeder Be⸗ ſucher die Nützlichkeit der Hühner- und Kanin⸗ chenzucht erkennen konnte. Die zähe Arbeit der einzelnen Züchter des Vereins hat reiche Er⸗ fahrungen gebracht, die den Verein in Bezug auf Zuchtleiſtung auf eine beachtliche Höhe brachten.„Durch Raſſe zur Leiſtung“, dieſem Motto folgen auch unſere Kleintierzüchter und bezeugte das ausgeſtellte Tiermaterial, ob Hühner oder Kaninchen, das faſt ausſchließlich aus Wirtſchaftsraſſen beſtand, von der großen Züchterarbeit und verdiente dieſe von den zahlreichen Beſuchern der Ausſtellung auch volle Anerkennung. Die geſamten ausgeſtellten Tiere wurden von einer Kommiſſion degatach⸗ tet und auf ihren Nutzwert geprüft. Vor jedem Käfig hing die Bewertungstabelle, die auch in der Lage iſt, dem Laien in einfachſter Weiſe einen Einblick in die vielen Mühen and Sor⸗ gen des Züchters zu geben. Von dec großen Zahl der ausſtellenden Geflügelzüchter laſſen wir nachfolgend die Namen der Ehrenpreis⸗ träger folgen. Es ſind dies: Ad. Brechtel. 3 Ehrenpreiſe auf gelbe Ornington und 1 Ehrenpreis auf Barnevelder Zwerge; Kamuff 1 Ehrenpreis auf Rodeländer; K. Hofmann 1 Ehrenpreis auf ſchwarze Wyandotlen; P. Hofmann, 1 Ehrenpreis auf helle Suſſex; J. Baus 1 Ehrenpreis auf ſchwarze Barne⸗ velder; Andr. Jöſt, 1 Ehrenpreis auf reb⸗ huhnfarbige Italiener; Joh. und Nik. Bagert, 2 Ehrenpreiſe auf ſilberhalſige Italiener; H. Herſchel, 1 Ehrenpreis auf roſenkämmige Ita⸗ liener; Aug. Jakob, 1 Ehrenpreis auf Kraien⸗ köppe; Val. Kirchner, 1 Ehrenpreis auf Straſ⸗ ſertauben; Jakob Brechtel, 1 Ehrenpreis auf Pfaffentauben. Die Ehren⸗Preisträger von der Kaninchen⸗ bewertung folgen. f Die Veranſtaltung diente auch gleichzeitig dem Verkauf. Fleißig wurde auch der Tambola zugeſprochen, die mitunter ſehr ſchöne Ge⸗ winne ausſchüttete, wie auch am Schießſtand recht ſchöne Sachen erſchoſſen werden konnten. So war dieſe Jungtierſchau für den Verein ein voller Erfolg. Auch wir hoffen gerne, daß die Schau dazu beigetragen hat, recht viele Kleintierzüchter zu werben, um damit im Sinne der Erfüllung des Vierjahresplanes mitzuhelfen, die Volksernährung immer mehr zu ſichern. * Verſteigerung des Ohmetgraſes. Morgen Dienstag, 30. Auguſt, 2 10 Uhr, wird im„Ratskeller“-Saale das Ohmet⸗ graserträgnis von den Gemeindewieſen ver⸗ ſteigert. Zugleich wird das Mähen, Aufarbei⸗ ten und Feimfah nötigten Ohmetgraſes an die Wenigſtnehmen⸗ den vergeben.. Veratung des Haushaltsplanes für 1938 Am Dienstag, den 30. Auguſt 1938, ſin⸗ det abends 8 Uhr im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes eine Beratung mit den Gemeinderäten ſtatt. Tagesordnung iſt folgende: 1. Revi⸗ ſions⸗Abſchlüſſe der Rechnungen der Gemeinde für 1934 und 1935, ſowie der Verſorgungs⸗ betriebe ſür 1936. 2. Beratung des Jaas⸗ haltsplanes für 1938. 3. Verſchiedenes. Jüdiſche Einwanderung nach Ame⸗ rika. Vom Juli 1937 bis 31. März 1938 ſind aus Deutſchland 11183 Pecſonen nach USA. ausgewandert. Der größte Teil der Abwanderer waren Juden. Im ganzen ſind in dieſen Monaten 50 651 Einwanderer in Amerika feſtgeſtellt worden, ein Großteil an Einwanderern ſtellte davon Kanada.— ren des für den Faſelſtall be⸗ 4 149 000 Perſonen ſind in dieſer Zeit von Amerika wieder ausgewandert. Deulſchen Menſchen gebot euſſches Land Zuden ſind hier unerwünſcht 0 Zahl der Rundfunkanlagen am 1. Auguſt 1938. ö Am 1. Auguſt 1938 betrug die Geſamtzabl der Rundfunkempfangsanlagen im Deutſchen Reich (ohne Oeſterreich) 9513989 gegenüber 9541883 am 1. Juli. Im Lauſe des Monats Juli iſt biernach im Zuſammenbang mit der Sommer⸗ reiſezeit eine Abnahme von 27894 Rundfunk⸗ teilnehmern(0.3 v. H.) eingetreten Dieſe Ab⸗ nahme iſt im Vergleich mit den früberen Jah⸗ ren ſehr gering. Sie beträgt nur etwa die Hälfte der Abnahme im Juli des Vorjahres. Unter der Geſamtzabl von 9513989 am 1. Aug. befanden ſich 637817 gebübrenfreie Anlagen. wand 1 iu teini se ah liegend mußte e. gellappt mchte Handel Aufzüge Ein bffnung kametad teilung ablomm daß fein ſolge ni einer 8 Handſpe lachte 9 gleichet ̃ig ebe. bethrüh und Br Inch Zur Stelle ners ei Spiritu eines büchſe hilfin it aß zun btanntes ſofott e Brundw und Arn ſhülerin gen, da Mhe e aus eine umgoß, Dutt he Eine Reinigur f. „Inüher Sa ih Säugling dus den belente fich zr benen di ſchoch . da die Klatt d lit. An aun wäh⸗ act f bellen clich au⸗ fallenden ur guken Peiſes perde igend er⸗ ie olge daun. Bei ner über⸗ teen ſind e lust. it rernal ar Wit⸗ bene Ge cheßſtand 1 l Vein n gelte, dach nile ant in planes egen her Nufatbei⸗ ela be⸗ fue * 38 95 f 5 Nu⸗ zindetäten 1. Pool Gemeinde ſorgulg 8 cles. 0 Ales üätz 1069 en 2 ä 22 — Helft Unfälle verhüten! Leichtſinn raubt Menſchen Nadeln und Nägel verſchluckt V. A. Bei Näharbeiten nahm ein weib⸗ licher Lehrling Stecknadeln ee die Lippen und verſchluckte einige Nadeln beim tiefen Atemholen, ſo daß ein operativer Eingriff erforderlich war. Ein Zögling rei⸗ nigte ſich mit einer Nähnadel die Zähne, mußte huſten und verſchluckte die Nähnadel, die gleichfalls operativ entfernt werden mußte. Ein Schuhmacherlehrling nahm zur Ausführung einer Arbeit mehrere Eiſen⸗ nägel in den Mund, von denen er beim Sprechen drei verſchluckte. Bei der Durch⸗ leuchtung wurden dieſe in den Darmwänden gefunden. Sturz von der Leiter. Ein Klempner war mit Ausbeſſerungen an Rollädenverkleidungen beſchäftigt. Durch Verrutſchen der an ein Fenſterkreuz gelehn⸗ ten Leiter ſtürzte er aus 8 m Höhe auf die Erde und blieb tot liegen. Eine Schweſter benutzte eine kurze Stehleiter, um die Oel⸗ wand unmittelbar unter einer Zimmerdecke zu reinigen. Von der oberſten Sproſſe ſtürzte ſie ab und wurde ſpäter in einer Blutlache liegend tot aufgefunden. Ein Elektriker be⸗ nutzte eine Stehleiter, die er ſich zuſammen⸗ geklappt an die Wand lehnte. Die Leiter kutſchte ab, und er verletzte ſi ß⸗ und Handgelenke.* Aufzüge find kein Sprachrohr „Ein Anſtreicher wollte durch die Schacht⸗ öffnung eines Speiſeaufzugs ſeinen Arbeits⸗ kameraden im höheren Stockwerk eine Mit⸗ teilung machen. Dabei ſchlug ihm der her⸗ abkommende Fahrkorb derart auf den Kopf, daß ſein Naſenbein zertrümmert wurde. In⸗ folge nichtbedienter Signaleinrichtung wurde einer Schweſter durch Ingangſetzung des Handſpeiſeaufzugs von anderer Stelle der rechte Arm gebrochen und zerquetſcht. Aus gleicher Urſache kippte eine an den Auf⸗ eee ee um und ühte einem Kochlehrlin eſicht und Bruſt. en ene e Vorſicht mit Feuer! Zum Abſengen von Geflügel wurde an Stelle eines ſicherſtehenden Spiritusbren⸗ ners eine Konſervenbüchſe mit flammendem Spiritus verwendet. Durch Herabfallen eines Hühnerflügels wurde die Konſerven⸗ büchſe umgeworfen und ſetzte die Hausge⸗ hilfin in Brand. Eine andere Küchenhilfe goß zum gleichen Zweck in ein eben ausge⸗ branntes Gefäß neu Spiritus nach, der ſich ſofort entflammte und ihr ausgedehnte Brandwunden im Geſicht, an den Händen und Armen beibrachte. Eine Krankenpflege⸗ ſchülerin erlitt dadurch ſchwere Vebrennun⸗ gen, daß ſie im Verbandszimmer in der Nähe eines Inſtrumentenkochers Alkohol aus einer größeren in eine kleinere Flaſche umgoß, wodurch dieſer entflammte. Durch den Strom getötet Eine jugendliche Hausgehilfin wurde mit Reinigungsarbeiten in einem Waſſerpum⸗ penraum beſchäftigt und ſäuberte die dort angebrachte Schalttafel. Sie bat den Haus⸗ diener, den Strom abzuſtellen, der darauf⸗ hin nur das Licht im Raum ausſchaltete. Als das Mädchen mit einem naſſen Lappen die Rückwand der Hauptſchalttafel zu reini⸗ gen verſuchte, wurde es bei der erſten Be⸗ rührung ſtromführender Teile durch elek⸗ triſchen Schlag getötet und in die Maſchine der Waſſerpumpanlage geſchleudert. Auch kleine Wunden verbinden laſſen! Ein Steindrucker kratzte ſich während der Arbeit einen Pickel im Geſicht auf. Die klei⸗ ne Wunde entzündete ſich und führte zur Blutvergiftung und zum Tod. Aerztliche Hilfe war zu ſpät in Anſpruch genommen worden. Ein Preſſer ſtieß ſich den Ellenbogen an einer Maſchine. Als ſich nach drei Tagen Schmerzen im ganzen Arm und in der Achſelhöhle einſtellten, ging er zum Arzt. Sieben Tage nach dem Unfall ſtarb der Ver⸗ letzte an Blutvergiftung. Beſtraft wegen fahrläſſiger Körperverletzung In einem Inſtallationsbetrieb hatte man ſich mehrere Azetylenentwickler und Waſſervor⸗ lagen ſelbſt hergerichtet und im Betrieb be⸗ nutzt. Bei einer Schweißarbeit in der Werk⸗ ſtatt explodierte der Entwickler. Durch um⸗ herfliegende Eiſenteile wurden zwei Inſtal⸗ lateure verletzt. Bei Unterſuchung der Waſſer vorlage durch einen Sachverſtändigen ergab ſich, daß ſie völlig unzulänglich gebaut war und Sauerſtoff in die Waſſervorlage und den Entwickler gelangen konnte. Der Be⸗ triebsunternehmer wurde wegen fahrläſſiger Körperverletzung vom Amtsgericht beſtraft. Ein leichtſinniger Malergehilſe Ein Malergehilfe war mit dem Strei⸗ chen von Straßenbahnmaſten beſchäftigt. Von der Werksleitung hatte er den Auf⸗ trag erhalten, die Maſten jeweils bis auf eine Höhe von 1 m. unter den Auslegern zu ſtreichen, die die ſtromführenden Leitun⸗ gen trugen. Die Spitzen und die Ausleger der Maſten ſollten in den Betriebspauſen, nach Ausſchalten des Stroms, geſtrichen wer⸗ den. Bei ſeiner Arbeit ſtieg der Maler ent⸗ gegen dem ausdrücklichen Verbot höher die Leiter hinauf, um die Maſtſpitze zu ſtreichen. Dabei kam er ſtromführenden Teilen eines Schalters zu nahe. K erllit einen elektri⸗ ſchen Schlag und fiel rückwärts von der Lei⸗ ter zu Boden. Ein doppelter Schädelbruch mit tödlichem Ausgang war die Folge des Leichtſinns des Malergehilfen. Fahrrad nicht in Ordnung. Einem Arbeiter wurde ſein Fahrrad, das ſich nicht in einem betriebsſicheren Zuſtand befand, zum Verhängnis. Er ſtürzte mit dem Rad, nachdem er auch noch einen Arbeits⸗ kameraden unterwegs anfuhr, tödlich. Bei der Anfallunterſuchung ſtellte ſich heraus, daß die Radlampe nicht in Ordnung war, ebenſo die Handbremſe. Das rechte Pedal fehlte vollſtändig. Große und ſchlanke Kinder ſind ſchön, aber zuweilen zorgenlinder— die goldene Miltelſtraße Früher zeigte beinahe jede Mutter voller Stolz ihren ſorgfältig ins Steckkiſſen gepackten Säugling vor, welcher ſo feiſt war, daß er kaum aus den Augen gucken konnte, daß die Hand⸗ gelenke ſich nur durch tiefe Speckfalten kenntlich machten, daß der kleine Fettkloß zu faul war, ſich zu bewegen, ja oft zu ſchreien. Am dieſes Ziel zu erreichen, begnügte ſich die be⸗ ſorgte Mama nicht mit der reichlich vorhande⸗ nen Muttermilch, nein, es wurde noch möglichſt Folz unverdünnte Kuhmilch zugefüttert. Als olge davon traten dann gewöhnlich Ausſchläge auf dem Kopf und im Geſicht auf. Anfangs war es nur ein kleiner Schorf, dann kratzte ſich das Kind und übertrug den Ausſchlag weiter, ſchließ⸗ lich war zuweilen der gap Körper mit Grind bedeckt. Die beſte Behandlung durch den Haus⸗ arzt führte zu keinem Erfolg, einfach weil die Mutter zu aue die ſtrengere Ernährungsvor⸗ ſchrift nicht befolgte, ſondern aus Angſt, der Liebling könne ein Gramm Fett einbüßen, ruhig die verbotene Kuhmilch weiter zufütterte. Schließlich gab man das Kleine in die Klinik, und ſiehe da, nach kurzer Zeit war der Aus⸗ ſchlag fort. Und das Geheimnis? Das Kind wurde dort auf knappe Koſt geſetzt. Aehnliche Torheiten beging man bei den grö⸗ eren Kindern. Die ewige Klage und Sorge der ltern war, das Kind äße nicht genug. Man dachte ſich die raffiniexteſten Methoden aus, wie man die Söhne und Töchter mäſten könne, man Ragg, ſie ſchließlich mit Strafen, ſich über das 5 en Magen voll zu ſchlagen, man hielt ſie ängſtlich von 15 Bewegung fern und erreichte auch ſein Ziel, das heißt, man erreichte tatſäch⸗ lich eine oft gar nicht unbeträchtliche Gewichts⸗ zunahme. ber was war das für eine Zu⸗ nahme! 8 Speck, der bei Aufhören der Maſtkür ebenſo ſchnell wieder verſchwand. Dann ſetzte eine vernunftigere Erkenntnis ein, daß fett ſein nicht gleichbedeutend ſei mit geſund ſein. Das ſchlanke Kind war Trumpf. Natürlich gab es da auch wieder Eltern, die nach der Gegenſeite übertrieben. Der Säugling ſchon mußte eine ſchlanke Linie auf⸗ weiſen und um Himmelswillen durfte kein Speckfältchen zu ehen ſein. Die älteren Kinder mußten wie die Gerten gusſehen. Vom Schüler erwartete man, ob er Anlage hatte oder nicht, ſportliche Höchſtleiſtungen. ei der Ernährung legte der ſtrenge, ſelbſt auf Schlankheit bedachte Vater ſeinen eigenen Maßſtab an.„Was mir als Nahrung genügt, iſt für den Jungen mehr als genug, ich habe einen größeren Körper.“ Das war eine viel gehörte Meinung. Beſun⸗ ders eingefleiſchte Vegetarier und Rohlköſtler übertrieben gerne in dieſem Sinne. Schließlich fingen die Kinder ſelbſt an, ihre etwas beſſer enährten Kameraden zu bekriteln und ver⸗ achen. Ein beſonderer Stolz der Eltern war es, wenn ihre Kinder möglichſt in die Länge wuchsen. Unſerer iſt der größte in der Klaſſe, das war eine Feſtſtellung, welche dem Herrn Papa aalglatt herunterging. g Wo iſt da nun der richtige Weg? Nun, wie faſt immer, die goldene Mittelſtraße. Der künſtlich überfütterte Säugling iſt ja glück⸗ licherweiſe ſehr ſelten geworden. o die El⸗ tern noch nicht vernünftig genug ſind, wacht der Hausarzt über die richtige Säuglingsernährung, und wo dieſer nicht zugezogen wird, machen heute wohl die meiſten Mütter Gebrauch von der ſegensreichen Einrichtung der Säuglings⸗ und Mütterberatungsſtunde. Bequem genug wird es ihnen ja gemacht, ſo daß es überflüſ⸗ ſig wäre, hier auch noch auf die Ernährung des Süuglings näher einzugehen. Daß Mutter⸗ milch in der erſten Säuglingszeit durch nichts ganz gleichwertig zu erſetzen iſt, weiß jede junge Mutter und wird zu Erſaztabeen nur greifen, wenn Stillen unmöglich iſt, Auch für das Schulkind iſt heute in hohem Maße geſorgt. Re⸗ gelmäßige Unterſuchung und Bera⸗ tung durch den Schularzt iſt eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. In der Schule und in den e werden auch die körper⸗ lichen Anforderungen dem Können und Kräfte⸗ zuſtand der Kinder angepaßt und ärztlich über⸗ wacht. Am meiſten wird noch bei den Kindern vor der ſchulpflichtigen Zeit geſündigt. Da freuen ſich manche Eltern allzu ſehr ber das , Wachſen ihrer Sprößlinge und über ihre ſchlanke Statur. Und wenn der eee Junge gar 1 ſportliche Leiſtungen vollbringt, iſt der 115 1 0 aus dem Häuschen. Und ern doch follten die gerade bei den ſchnell * Mit einem Sieg ins neue Spieljahr Spvgg. Amicitia— Olympia Lamperth. 21 Zwar knapp, aber überaus ſicher haben un⸗ ſere„Grünen“ ihr geſtriges erſtes Privatſpiel in der neuen Saiſon gewonnen. Der Gegner, Olympia Lampertheim war aber auch in jeder Hinſicht unterlegen und nicht im geringſten konnten ſie den Viernheimern ſowohl techniſch wie in der geſamten Spielauffaſſung die Fand reichen. Daß nun trotzdem das Reſultat ein ſo knappes iſt, liegt nun einmal an der Schuß⸗ unſicherheit unſerer Mannen, zum anderen aber auch an der großen Abwehrkunſt des Gäſtehüters, der des öfteren mit prächtigen Paraden aufwartete. Die Mannſchaft unſerer Grünen war in weſentlichen Teile mit jüngeren Kräften er⸗ gänzt und man kann wohl ruhig lagen, daß daß ſie ſich, allgemein genommen, bewährten. Natürlich konnte noch nicht ſo alles wie am Schnürchen klappen, dazu kann es im erſten Anlauf niemals reichen. Das Verſtäudnis mit den übrigen Kameraden wird ſich erſt im Laufe weiterer Spiele einſtellen und dazu kommt dann auch noch die unbedingt notwendige Er⸗ fahrung, die man ebenfalls nur ſich im Jauſe der Zeit erringen kann. Wir verſichern ſchon heute, daß, wenn man weiterhin mit Leib und Seele bei der Sache iſt, die Mannſchaft un⸗ ſerer Amicitia während der Pflichtſpiele eine hervorragende Rolle übernehmen wied. Die Auffriſchung einer Mannſchaft mit fungem Blut iſt immer von Nutzen, zumal aber dann, wenn dieſe jungen Kräfte ſchon heute des öſ⸗ teren überdurchſchnittliche Leiſtungen, wenn auch noch nicht ganz vollendet, durchblicken laſ⸗ ſen. Wir erinnern nur an den jungen Bähr, dem man geſtern zum erſten Mal Gelegenheit zur Mitwirkung gab. Sein Können verriet große Zukunft. Natürlich heißt vorerſt noch di eParole: Arbeit! Arbeit an ſich ſelbß! Arbeit mit den übrigen Mannſchaftskamera⸗ den, um dann das Endziel zu erreichen: elf Spieler, ein geſchloſſenes Ganzes— eige Ge⸗ meinſchaft! Zum geſtrigen Spiel ſelbſt wäre nicht viel zu ſagen. Es ſtand ganz unter den erwägaten Geſichtspunkten, die Mannſchaft richtig zu formieren und wurden zu dieſem Zwecke nach der Halbzeit Umſtellungen innerhalb der Eif verſchiedene Umſtellungen vorgenommen. Wie geſagt, die Leiſtungen waren anſprechend, wenn manchmal auch nicht ganz überzeugend. Im⸗ merhin kann man zufrieden ſein. Das neue Spieljahr wurde mit einem Sieg eröffnet und wir hoffen, daß ſich dieſem erſten Erfolg bis zum Pflichtſpielbeginn noch weitere anſchlie⸗ ßen mögen, daß es der Leitung gelingt, alfs der großen Auswahl der Spieler die richtige Mannſchaft zu 8 9205 Turner⸗Kandballer verlieren unverdient Handſchuhsheim— Viernheim 11:8(4:3) Einen hartnäckigen und verbiſſenen Kampf lieferten ſich die beiden obigen Manaſchaften, der erſt in den letzten fünf Spielminuten ſeine Entſcheidung zugunſten des Gaſtgebers fand. Handſchuhsheim hatte ſeine komplette Elf zur Stelle, während Viernheim für Kempf Joh. und bekanntlich auch für Beiner und Sax Erſatz ſtellen mußte. Die eingeſetzten Spieler entledigten ſich ihrer Aufgabe recht gut, wenn auch der rechte Läufer nicht immer mitkam. Schon von der erſten Minute an entwickelt ſich ein ſpannender Kampf. Handſchuhsheim findet ſich zuerſt und ein Strafwurf bringt ihm den Führungstreffer. Viernheim antwortet mit gefährlichen Angriffen. Das Spiel iſt vorbildlich in die Breite gezogen, in ſiuniger und überlegter Weiſe wird der Ball vocgetra⸗ gen, doch vorerſt findet er noch nicht den Weg ins Netz. Einmal iſt es Beckenbach, der meh⸗ reremale hintereinander nur die Latte trifft, und dann wieder Thomas, Alter oder Martia, die die Sache zu genau machen wollen, ſodaß der Ball immer wieder an den Torpfoſten oder der Querlatte abprallt. Doch dann wird der Bann gebrochen. Nach dem Ausgleich legt Viernheim noch zwei weitere Tore vor, die vom Gaſtgeber jedoch wieder aufgeholt und bis Seitenwechſel mit einem vierten Erfolg ergänzt werden.— Gleich nach Wiederanſpiel ſtellen unſere Turner die Partie wieder remies. Das Spiel nimmt jetzt große Formen an. Hüben wie drüben kämpft man mit reſtloſem Einſatz. Handſchuhsheim trifft hintereinander zwe mal ins Schwarze. Die Viernheimer Turner ſchei⸗ nen indeſſen von allen guten Geiſtern ver⸗ laſſen. Wie in der erſten Hälfte enden auch jetzt wieder die meiſten Angriffe mit Latten⸗ würfen. Aber trotz alledem gelingt bald das 5. und 6. Tor und mit dem 7. Erfolg der Hieſigen ſcheint ſich das Blatt zu wenden. Im letzten Moment kann des Gegners Tor- hüter in der Folgezeit mehrere faſt ſchon ſichere Tore vereiteln. Dies gibt dem Gaſt⸗ geber etwas Mut und wie man es machen muß, um in den letzten zehn Minuten ſich fünf Mal ſchlagen zu laſſen, das zeigten dann die Viernheimer. Es klingt wohl unglaublich aber es iſt ſchon ſo— leider. Ein 8. Tor der Hieſigen beſchließt das aufregende Treffen, das in ſeinem Verlauf eher einem heißen Punktekampf glich, als einem Pripatſpiel. Von den 11 Erfolgen des Gegners entſpeingen acht aus Strafwürfen, während Vieenheim faſt durchweg Feldtore erzielte. Die Leiſtungen der hieſigen Mannſchaft wa⸗ ren geſchloſſener und abgerundeter als ſolche des Gegners; was fehlte, war manchmal et⸗ was mehr Wucht, worin gerade Handſchuhs⸗ heim ein gewaltiges Plus hatte. Immerhin wäre ein Unentſchieden dem Spielverlauf eher gerecht geworden. Viernheims Jugend hatte mit ihrem körper⸗ lich ſchwächeren Gegner nicht viel Arbeit 24:2 für Viernheim hieß es am Schluß. * Vieljagenber Sieg bes Turnvereins Die erſte Fußballelf ſiegte in Bürſtadt gegen VfR. 2:1(2:0) Was bei dieſem Treffen wenige erwarteten, traf ein: die Turner⸗Fußballer erkämpften ſich in Bürſtadt gegen die Bezirksliga-Mannſchaft einen verdienten 2:1-Sieg! Auf beiden Seiten mußten zwei etatsmäßige Spieler erſetzt wer⸗ den. Die Viernheimer gingen gleich zu Beginn mächtig los und machten der VfR.⸗Hinter⸗ mannſchaft viel zu ſchaffen, bis nach 15 Mi⸗ nuten das erſte Tor fiel. Einen weiten Ab⸗ ſchlag unſeres rechten Verteidigers lenkte der Linksaußen direkt über den verdutzten Torwart hinweg ein. Nun wurde das Spiel ausgegli⸗ chener und 10 Minuten vor Halbzeit konnte Viernheim nach ſchöner Kombination durch Bergmann auf 2:0 erhöhen. Nach dem Wech⸗ ſel hatte der Gaſtgeber mehr vom Spiel und beſtürmte ganz energiſch das Tor der Viern⸗ heimer. Aber unſere geſamte Hintermann⸗ ſchaft ſtand eiſern und verteidigte geſchickt. Die Läuferreihe ſchickte mitunter becht geſchickt den Sturm nach vorn und nicht allzu viel hätte zu einer 3:0-Führung gefehlt; doch Helbig knallt frei vor dem Tor daneben. Das Glück war auch in der Folge bei Bürſtadt, dem 10 Minuten vor Schluß durch Handelf⸗ meter ein Gegentor gelingt, doch zum Aus- gleich reichte es nicht mehr. Die Erſatzleute im Sturm der Turner ſetzten ſich ſehr gut gut ein, doch die flüſſige Kombinotion wie bei kompletter Beſetzung konnte man nur ſelten ſehen. Immerhin iſt es eine ganz beachtliche Leiſtung, eine Mannſchaft wie den Vfg. Bür⸗ ſtadt auf eigenem Gelände zu beſiegen. OeG⸗Mſchft. A⸗Bahn— OéEch B⸗Vahn 2.2 OCE Auswahl-Mſchft.— Gebr. Brechtel Privat-Mſchft. 4:0 P wachſenden, ſchlank aufgeſchoſſenen Kindern ſehr vorſichtig 155 Die oben angeführte Meinung, die Ernährung dieſer Kinder an der eigenen meſſen zu können, iſt ein ſchweres Verſehen mancher Eltern. Man bedenke doch, daß der Erwachſene nur die Aufgabe hat, ſeinen Körper im Normalmaß zu erhalten. as Kind aber ſoll ſich nicht nur erhalten, es muß noch wach⸗ ſen. Und in wie verhältnismäßig kurzer Zeit wächſt ſolch ein Kind auf das Doppelte ja bei⸗ nahe Dreifache ſeiner urſprünglichen Größe, welche Fülle von Muskelfleiſch muß es anſet⸗ 15 welche eee beanſprucht allein ein ſich in dieſen Jahren beſonders entwickeln⸗ des Gehirn. 15 2 jede neue Erfah⸗ rung, welche das Kind ſammelt, eine neue Gehirnarbeit. Dazu benötigt der kind⸗ liche Organismus Aufbauſtoffe, Eiweiß, Kohle⸗ hydrate, Fette, Mineralien und Vitamine in weſentlich reicherem Maße, als der Erwachſene. Natürlich muß mit der Ernährung eine ange⸗ meſſene körperliche Betätigung Hand in Hand gehen, ſie* der Körperkonſtitution an⸗ gepaßt ſein. Der derbe Brocken kann ſchon ein tüchtiges Maß von kindlichem Sport vertragen, wo der ſchmächtige Langaufgeſchoſſene nur mit Atemübungen und leichten Sportſpielen den Körper ſtählen darf. In vielen Fällen wird eine zuſätzliche Aufbaunahrung nicht zu entbeh⸗ ren ſein, wie ſie heute unter den verſchiedenſten Bezeichnungen im Handel iſt. Ob das Kind einer ſolchen bedarf und e von den vielen, das kann nur der Arzt von Fall zu Fall ent⸗ ſcheiden. Dr. L. D ——— ker aer ge-esk euer 2 rng ce. lere, — 221 e ee eee das„Erfröhlichungskraul“ Aus der Frühzeit des Tabaks Es ſind jetzt rund 350 Jahre her, daß aus der Neuen Welt ein Kraut nach uropa gelangte, das ob ſeiner Wirkung als Univerfalheilmiktek für alle Krankheiten ſeinerzeit viel Aufſehen erregte. Dieſes Kraut— der Tabak— ſteht auch in der Gegenwart noch in größtem An⸗ ſehen, aber ni t mehr als Arznei, ſondern als Genußmittel. Von Amerika aus gelangte die Pflanze zuerſt nach Spanien und Frank⸗ r älteſte deutſche Nachricht über ſie ſtammt aus dem Jahre 1565, in welchem Stadtphyſikus Adolf Occo in Augs⸗ burg von einem Freund in rankreich getrock⸗ nete Tabaksblätter erhielt. Die Meinung, in dieſem Gewächs das reinſte Lebenselexier ge⸗ 9 haben, trug ſehr viel 0 ſeiner ra 58 erbreitung bei. Die erzte überboten ſich im Ruhm und Lob des Tabaks, der lange Zeit be⸗ zeichnenderweiſe„Erfröhlichungskraut“ genannt wurde und vorwiegend zur Herſtellung von Sal⸗ ben Verwendung fand. Als das 16. Jahrhundert zu Ende ging, ſollte Europa noch durch eine ganz beſondere, bis da⸗ unerhörte Verwendung des nur als Arznei⸗ raut betrachteten Tabaks überraſcht werden: Seeleute, die von der Neuen Welt heim⸗ kehrten, rollten die Tabaksblätter und rauchten ie. Man riß Mund und Augen auf, als man ieſe wandelnden Schornſteine zum erſten Mal herumſtolzieren ſah! Die Stadt ürnberg „ARO SSala RH das snannende Uia-Gronffimwerak noch ebe Montag im Central kann den Ruhm für ſich in 3 nehmen, daß aus ihr die älteſte deutſche achricht über das Tabakrauchen herrührt. n einem Briefe des Nürnberger Arztes Bernhard Doldius an den biſchöflichen Leibarzt Sigismund Schnitzer in Bamberg vom April 1601 wird erzählt, daß eine perſiſ Geſandtſchaft auf dem Wege zu Kaiſer Rudolf auch 1 5 berührte und kaum angekommen, nach Taba fragte. Sie war beglückt, als ſie ſolchen reichlicher als an ande⸗ ren Orten vorfand. Wozu ihn die Perſer be⸗ nutzten, konnte Doldius nicht erfahren; er ver⸗ mutete aber, daß ſie ihn gebrauchten,„u m Rauch in Röhrchen 3 blasen“. Er fragte, was Schnitzer vom Gebrauch des Tabaks halte und äußerte duc er ſich nicht vorſtellen könne, wozu das Rauchen gut ſein ſolle, denn wenn es auch momentan vielleicht Schnupfen und Katarrh vertreibe, ſo ſcheine ihm doch, daß die Kopfſchmerzen ſich ſpäter ſteigern. as Volk hat die Bedenken des Nürnberger Arztes nicht geteilt. Die Sitte des Tabak- rauchens hielt ihren Triumphzug über den gan⸗ zen Erdball. del iſt Gift für Vögel Teer und Oel als Vogelſallen Während der Hitzezeit ſind wiederum viele durſtige Vögel umgekommen, weil ſie friſch aufgeſtrichenen glitzernden Teer für Waſſer hielten. Sie ſtürzten darauf, klebten ſeſt und ſtarben zum Teil elend. Die weder freigekomme⸗ fen Vögel würden aber Frerchräfft 5 denn die zuſammengeklebten Füße und Federn hinderten am richtigen Fliegen, beim Auſſuchen 5 der Nabrung oder bewirken. daß der Vogel noch an anderer Stelle anklebt und verhungert. Solche Vorkommniſſe ereignen ſich hauptſäch⸗ lich auf friſch geteerten Dächern Straßenbau, wenn der heiße Sonnenſchein das baldige Erſtarren des Teers verbindert. bilden ſich dann, auch an den Straßenrändern, von flüſſigem glänzendem Teer, der die Vögel zum Irrtum verführt. Das beſte Mittel zur Verhinderung ſolcher tieraäuleriſcher Unfälle iſt möglichſt dichtes Be⸗ mit gut auſſaugendem Sand. Zur Rettung von noch wenig verteerten Vögeln iſt vorſichtiges Reinigen Benzin oder ähnlichen Mitteln zu empfehlen. Es darf aber nichts von dieſen Flüſſigkeiten in die Augen oder Schnäbel der Tiere gelan⸗ gen. Unrettbar verlorenen Vögeln bereitet man am beſten ein ſchnelles ſchmerzloſes Ende. Aehnlichen Gefahren ſind die Waſſervögel in den Häfen, auf dem Meere und auch auf den Flüſſen ausgeſetzt, wo Schiffe oder Boote Oelſeuerung verkehren und Oel auf das Waſſer geleitet wird. Hier hinein geratete Vögel ſind meiſt ganz mit Oel bezogen und finden ebenfalls ein jammervolles Ende. Zur Verhütung gibt es nur ein Mittel: Vermeidung der Verunrei⸗ kleine Rinnſale ſtreuen der Teerſtellen nigung der Gewäſſer durch Oel. Ladenburg. An den Geſtaden des Nek⸗ kars bei Neckarhauſen ſind ganze Schwärme von Möven eingetroffen. Sollen dies Vor⸗ boten eines frühen Winters ſein? Deutſche Hausfrau! a Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Weinheimer Obſtgroßmarkt Zu den in der laufenden Woche abgehal⸗ tenen fünf Märkten wurden insgeſamt 410 Zentner angeliefert, was gegen die Vorwoche einen bedeutenden Rückgang verzeichnet. Die Tomaten und Stangenbohnen haben im Preiſe angezogen. Die Ernte der Brombeeren iſt im Abnehmen begriffen. Es wurden für je ein Kilo folgende Preiſe in Pfennig bezahlt: Brombeeren 50—60, Birnen 40—60; Aepfel 14—50; Tomaten 16—26; Stangenbohnen 20—30. und beim Es mit gutem mit* Weinheimer Schweine arkt. Zugeführt 97 Milchſchweine, 219 Läufer. Verkauft 88 Milchſchweine, 130 Läufer.— Milchſchweine das Stück 15—20, Läufer das Stück 22—52 Mark. Marktverlauf: mittel. Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Verſteigerung des Ohmetgraſes von den Gemeindewieſen. Das Ohmetgras von den Gemeinde⸗ meindewieſen wird am Dienstag, den 30. Auguſt vormittags 8 Ahr im Saale des„Ratskeller“ verſteigert. Viernheim, den 29. Auguſt 1938 Betr.: Das Mähen, Aufarbeiten und Heim⸗ fahren des Ohmetgraſes für den gemeiaheitl. Faſelſtall. Am Dienstag, den 30. Auguſt 1938, vor⸗ mittags 8 Uhr, wird im Saale des Gaſt⸗ hauſes zum„Ratskeller“ das Mähen, Auf⸗ arbeiten und Heimfahren von 8 Loſen Ohmet⸗ gras für den gemeinheitl. Faſelſtall öffent⸗ lich an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 25. Auguſt 1938 Betr.: Verlegung des Gasrohrnetzes. Die Arbeiten für die Verlegung der Gas⸗ leitung in der Wildbann⸗, Jägerſtraße und Am Königsacker werden vergeben. Angebote ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, den 1. September 1938, vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus— Zimmer 14— einzureichen, woſelbſt auch die Angebolskor⸗ mulare erhältlich ſind. Viernheim, den 26. Auguſt 1938. Der Bürgermeiſter „Vorstadt“ leu Ae Preisverteilung Zum Stechen kommen 15—18 Kegel. Bei Nichterſcheinen geht der Preis verluſtig. Beginn 20 30 Uhr. Heil Hitler! Famllle Gg. Helbel Felilt es an Kundacllaęt dann muß man werben! Aiadunmmunumunmmmmmmnmmnmnmnmunmmmmnmnmnmmmmnnnumwunnnmn Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler zw¾ischen Angebot und Nachfrage Ein vorzügliches Werbeorgan lst dle „VMiernhelmer Volkszeitung“ Handel. Handwerk und Gewerbe in der Deutschen arbelstront— werbl! In den nächsten Wochen führt die„Viernheimer Volks- zeitung“ einen Werbefeldzug durch, wozu alle Hand- werker, Gewerbetreibenden und Geschäftsinhaber, die Mitglieder der deutschen Arbeitsfront sind, zur Teil- nahme eingeladen werden. In kurzen Stichworten ist hier Gelegenheit geboten, eine gute und gewiß lohnende Werbung durchzuführen. Wer nicht inseriert, gerät in Vergessenheit. Die Zeitungsanzeige ist der beste Mittler zum Kun gen. Näheres auf unserer Geschäftsstelle und durch unsere Werber. Dieses Zeichen Mitglied 1 1 7 242 tee N ar. Gute ung. Quell Arbeitsfront Autobsdart Lebensmimel Damen- und Herren- Bekleldung Baugeschäfte dastwirte ( Elsktriner-Rundiunk Schnelder Rurz-, ela- und Wolwaren fhoto rise .—. ochnnüer ure Aeber dab HO IHfer in all. Größen u. Preislagen bill. Leder- Werle be Hitlerſtr. 36 Br Morgen Dienstag von 5 Ahr ab ſtehen bei Rans Beyer, Adolf Sitlerſtraße 88 Ferkel, und Läufer zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. 1 wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts⸗ welt auch mit der Anzetgen⸗ Werbung nicht aus ſetzen, Der Ra ba tt fur deschäfis- Anzelgen betragt: Bel 8⸗maliger Aufgabe 8 Proz. * 6** 5* 99 10 1. * 52** 20* Henkauęt wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Pfernneimer Volkszellung Wenn Sie einmal etwas anzubieten haben. oder wenn Sie etwas kaufen, mieten oder vermieten wollen, sa- gen Sie es stets durch elne „Kleine Anzeige“ m unserer Zeitung. Hler findet lhre An- zeige eine starke Be; achtung. Der Verlag Moderne Famillen- Drucksachen ——̃—— Verlobung s karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbil d chen us w. lie fert dis Druekerel der Uernzelmervolnszeftung 81889 88347 1838 93788 Etſt Bez dulch 7 U Mex liat gewannen? 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 911 Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 16. giehungstag 26. Auguſt 1938 In der heutſgen Vormitkagszlehung wurden gezogen 4 Sewinne zu 10000 RM. 318411 333548 9 Hewinne zu 8000 RM. 204880 3285128 380779 8 Hewinne zu 3000 RM. 145882 28732 278592 378929 18 Gewinne zu 2000 NM.. 120604 173653 181827 192872 195268 218586 281120 2 54 Gewinne zu 1000 Rm. 858984 72077 72826 108559 127181 144888 148931 179180 181637 191710 224416 224552 263439 267860 278827 289049 303982 308312 337072 349302 352454 353362 3600 14 365937 388 169 39 1905 3898908 Gewinne zu 500 RM. 8880 9784 10160 12054 45093 81631 82710/82885 80808 103084 120286 28974 142149 145341 153337 182414 188841 187898 178889 181846 183089 188767 192776 185984 198188 227153 231248 238354 247025 280986 263846 288834 289086 223881 278818 287770 280006 320854 348617 371072 371871 872088 372501 884739 398434 2% Gewinne zu 300 RM. 182 2849 2986 7912 8166 14789 15043 19484 20680 21418 28222 28881 27608 27872 32489 36812 88108 22489 48481 51455 68308 73502 78186 80706 81343 81816 82381 144898 147880 145887 150444 152899 158697 181639 183047 164434 168879 472881 174522 174807 178301 179559 182456 187153 202008 208847 208827 213122 224088 226740 237221 247188 250888 258628 259283 281229 26464 271392 271628 27663 276151 279978 283338 9330737 285474 287108 288298 291787 293941 301154 3190726 315088 29782 821918 321781 323218 328324 323838 329328 330827 335088 288399 888817 880888 340098 348238 348683 35 139 851842 855084 358607 3863843 364828 367268 389535 3920177 395986 896023 Außerdem wurden 4606 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 5000 RR. 291546 8 Gewinne zu 3000 RM. 107582 182882 249751 382888 14 9 2000 RM. 79196 140142 166518 228028 275881 312388 28 Gewinne zu 1000 RN. 8 189082 goa e 208867 387 80886 81813 210292 21 1 84. Gewinne zu 550 RM. 3506 6191 23915 138839 388819 135381 145318 198639 209277 80877 81907 228833 2 288924 288783 287032 278828 285529 288768 308088 348284 366187 36817 368888 370775 377011 882 212142 222882 223908 258188 238892 237578 240419 241528 244854 99088 292833 297720 300588 301738 313867 315438 317827 828818 38885847 350380 388731 358923 382743 365837 881149 882888 886796 388067 388767 393372 393871 384730 Außerdem wurden 4232 Gewinne zu 150 RM. gezogen. IJ. giehungstag 27. August 1938 In der heurlgen Vormſtkagszlehung Furden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 127901 4 Sewinne zu 0000 Nc. 188008 184112 4 Sewinne zu 8005 N. 5745 80284 10 Gewinne zu 3000 RM. 139920 174952 182 248 27155 18 Gewinne zu 2000 RM. 180 318 8 42822 157875 188188 2873185 821121 88046 378891 ane 48 Gewinne 78 1000 KM. 18188 81882 41086 86412 88181 88104 119788 145215 152826 178418 181589 204884 218449 235848 — 111 286679 258584 302200 316771 3818896 330372 880364 800 NM. 11884 12826 18828 19287 8050 33272 49748 52881 62484 83180 67889 72007 982 136688 182847 189988 16048 2114%2 214551 248218 252808 8884 Jie e. 88428 305438 352597 378873 378810 881424 388050 384725 d 4 18 Gewinne zu 800 RN. 1842 8826 477 21285, 30391 32266 38978 43248 58883 102775 118082 118881 118298 2 18807 151187 188484 188607 222414 255007 288285 14896 17742 20889 61324 84228 72382 82679 129101 138847 143536 180120 182110 188438 201028 227358 23985 f 70480 275808 278320 308814 3818226 840839 34 945257 3852649 885767 757. 378113 382267 384447 880 ö Außerdem wurden 4848 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 5000 RM. 132412 201289 888888 22 Seins a 2080. 841 18788 26726 37850— ewinne 4 11 51005. 70. 224 8828 19188 41057 47122 88827 winne 1 17. 101811 102881 1 130459 130894 166888 181159 208448 21 218748 228880 273876 273843 281893 284975 286805 313080 320092 331998 380491 39875 7 3739 4784 18730 70 Gewinne zu 500 RM. 23849 28839 80898 1 2833 89938 94821 ſoſ782 108424 28238 48815 47389 82878 7 127188 188803 188721 178894 175808 182987 217288 225089 261929 2883 4515 299779 800899 322874 32481 1 328848 341810 347742 189 Gewinne 8 AM. 8289 12843 20718 2249 22898 288 62858 63884 87740 88476 74896 78831 83591 94983 105739 12888 11422 114831 115588 117103 123008 137718 141904 148800 188887 185373 187986 1889892 188737 188841 19082 183844 199188 204701 16820 228783 280488 251404 248886 288809 280027 281577 281583 287808 271388 272670 272743 277882 283888 285608 29 1— 8 5 8 5 5 75609 8 880931 383143 887639 39 N n Außerdem wurden 4168 Gewinne zu 180 RM. gezogen. Im Gemſanrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500008, 5, zu ſe 30000, 12 zu je 20000, 44 zu ſe 10000, 70 zu je 5000, 148 zu ſe 3000, 362 zu ſe 2000, 1250 zu ſe 1000, 1896 zu ſe 500, 8766 zu ſe 300, 87442 zu le 150 NN. Nie! Deni“ dteiſt dare die iche alles Das dom A „de. tend volkeru ktieges haften“ teits il anderen Jtanzoſ uten, Jagden übte ſih damit r daß iht ihren 5. den d kelnen