Atte becher dünne inner galt 1939 0 20 1 121181 9287860 2880014 3 61831 5 185557 888 88 83 3 a 2 22 3 — 222 2 2 8 2 .———— 2 4 88 2 2 5 5 . — — beſetz Amtsblatt der Bürgermeiſterel Mernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiert Bezugspreis: Ins Haus 3 monatlich 1.60 RM. einſchlleßlich 9 durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. D Nummer 201 Dienskag L den 30. Auguſt 1938 Verkündigungsblatt der NS D AN. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 8 8 hae Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'ha EEC ˙ WAA K en 15101 14. Jahrgang Prag duldet die übelste Greuelhetze Neue unerhörte Veleidigungen des deulfthen heeres— Gipfelleiſtungen iichechiſcher getze Sihmußartikel eines Schmierblaltes Auch die ungarische Veltkriegsarmee wird geſchmäht Prag, 29. Auguſt. Wie das tſchechiſche Hetzblatt„Moravpfkoſlezſky Denik“ kürzlich angekündigt hatte. ſetzt es ſeine dreiſten und unerhörten Greuel⸗ darſtellungen fort, die dazu beſtimmt ſind, die tſchechiſche Bevölkerung zum 5 aß gegen alles Deutſche aufzuhetzen. Das Schmierblatt bringt in der Nummer 232 vom 24. Auguſt 1938 folgenden Schmutzartikel: „Deutſche Kulturtätigkeit wäh⸗ rend des Krieges. Gemetzel der Zivilbe⸗ völkerung in Frankreich während des Welt⸗ krieges war eine Beſchäftigung des„helden⸗ haften“ deutſchen Militärs. Wir ſchrieben be⸗ reits über dieſe preußiſchen, bayeriſchen und anderen„Helden“, die wie Beſeſſene vor den Franzoſen davonliefen, dafür aber imſtande waren, auf die Zivilbevölkerung regelrechte Jagden zu veranſtalten. Das deutſche Militär übte ſich an der Zivilbevölkerung ein, die nicht damit rechnen konnte und in der Meinung. daß ihr nicht nahegetreten werden könne, in ihren Heimen verblieben war. Den Deutſchen dünkte es dumm, nach den ein⸗ zelnen Kindern, Frauen und Alten zu ſchießen. Sie richteten es ſich im Laufe einer Woche nach dem Einfall in Belgien und Frankreich ſo ein. daß aus mit Petroleum gefüllten Spritzen die Häuſer begoſſen wurden, die ſie dann anzünde⸗ ten. Sehr tapfer benahmen ſich die deutſchen Soldaten gegenüber Frauen und Kindern. Da⸗ mit die Gatten oder Väter die Frauen nicht verteidigen konnten, wurden ſie zuvor von den deutſchen Soldaten erſchlagen. Die Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt und ſchließlich erſchlagen. Solche Vorfälle gibt es tauſende. Auf dieſe Art hauſten die Deutſchen in Ruß⸗ land. Serbien und Rumänien. Mit Recht nannte man ſie von der Zeit ab„Hunnenmili⸗ tär“. Die öſterreichiſchen Soldaten benahmen ſich in dem eroberten Gebiet noch anſtändig. beſonders ſoweit es Soldaten flawiſcher Natio⸗ nalität betrifft. Regelrechte Verwüſtungen verurſachten die ungariſchen Soldaten und ihre Offi⸗ ziere. Aus einem Schloß oder Palaſt binnen 24 Stunden einen Düngerhaufen zu machen, war keine Kunſt. Ställe errichteten ſie in Kapellen. Schulen und beſſeren Häuſern. So ſah die deutſche und ungariſche Kultur im Lichte der Wahrheit/ aus.“(Siehe auch Seite 2.) Tſchechiſcher Terror ohne Ende Trautenau, 30. Auguſt. Unerhörte Vorfälle, die abermals ein grelles Schlaglicht auf die tſchechiſchen Terror⸗ methoden werfen, ſpielen ſich ſeit Sonntag in dem ſudetendeutſchen Gabersdorf bei Trau⸗ tenau ab. Ortsfremde Tſchechen, die zu öffent⸗ lich Bauten dort eingeſetzt ſind, haben Gabers⸗ dorf vollſtändig unter Terror ge⸗ ſetzt. Am Sonntagabend drangen die Tſchechen in das Gasthaus Stump, deſſen Inhaber Ortsleiter der Sdp. iſt, ein, und zertrümmerten die Gaſt⸗ hauseinrichtung. Am Montag kamen die Tſche⸗ chen wieder, zertrümmerten die Fenſterſcheiben des Gaſthauſes und begannen mit einer regel⸗ rechten Belagerung des ganzen Dorfes. Sie ſtellten ſich in den Straßen des Ortes auf und ließen niemanden durch. Die Gendar⸗ merie war zu ſchwach, um die Ausſchreitungen verhindern zu können, ſie forderte daher mi⸗ litäriſche Hilfe an. Die Feuerwehr wur⸗ de alarmiert und ging dann mit Waſſer gegen die tſchechiſchen Terroriſten vor. Das war jedoch den Gendarmerie wiederum nicht recht, ſie un⸗ terſagte die weitere Tätigkeit der Feuerwehr mit dem Hinweis, daß dadurch„die Tſchechen Uur noch mehr gereizt würden“. Erſt kurz vor Mitternacht zum Dienstag verließen die Tſche⸗ chen den Ort unter wüſten Schimpfereien und Beleidigungen der Sudetendeutſchen. Das von der Gendarmerie angeforderte Militär iſt bis zur Zeit noch nicht eingetroffen. Als Opfer des Tſchechenterrors ſind in Ga⸗ bersdorf zwei durch Meſſerſtiche ſchwer ver⸗ letzte Sudetendeutſche zu beklagen. Der Bevölkerung hat ſich eine verſtändliche ſtarke Erregung bemächtigt, zumal damit ge⸗ rechnet werden muß, daß die Tſchechen auch noch in den folgenden Tagen ihre Terroraktionen ſortſetzen werden. Nur der Diſziplin und dem Eingreifen des ſudetendeutſchen Abgeordneten Kellner iſt es zu danken, daß es bisher noch zu keinen ernſteren Auseinanderſetzungen gekom⸗ men iſt, obwohl die Geduld und Diſziplin der Sudetendeutſchen im Falle Gabersdorf wahrlich auf eine harte Probe geſtellt werden. g Zur Zeit hat die Gendarmerie, die im übri⸗ gen den tſchechiſchen Terrorakten nicht gewach⸗ n iſt, die Zugänge der Ortſchaft Gabersdorf Der Abgeordnete Kellner hat ſich ſofort mit den zuſtändigen tſchechiſchen Stellen in Ver⸗ bindung geſetzt und mit dem Büro Runcimans Prager Judelblalt Das Prager Tſchechenblatt„Moravpfkoſlez⸗ iy Denik“ mit unflätigen Beſchimpfungen des geſprochen. deutſchen und ungariſchen Soldatentums wurde heute zahlreichen deutſchen Familien unbeſtellt in die Wohnung gebracht. Man er⸗ ſieht ſowohl in dieſer eifrigen Verbreitung durch die Tſchechen wie in dem unglaublichen Inhalt eine Provokation gegenüber den Mil⸗ lionen Staatsbürgern, die ſich mit Stolz als Sudetendeutſche bezeichnen und deren ältere Generation im Weltkrieg als deutſche Sol- daten der öſterreichiſch-ungariſchen Armee treu ihre Pflicht erfüllte und mit ihrem Blut vor dem Feind oft genug bezahlen mußte, wo nichtdeutſche und nichtungariſche Truppenteile der alten K. u. K.⸗Armee verſagten. Ueberall iſt der Schmähartikel Tagesgeſpräch und ſchließlich Gegenſtand ingrimmiger Verach⸗ tung. Gablonz, 29. Auguſt Die gemeinen Lügen über den deutſchen und den ungariſchen Soldaten wurden hier— bei provozierender Verteilung des Prager„Mo⸗ rapſkoſlezſey Denik“ im ſudetendeutſchen Ge⸗ biet(1).— mit größter Empörung von der geſamten ſudetendeutſchen Bevölkerung zur Kenntnis genommen. Die ſchmutzigen Fantaſien werden mit Schärfe zurückgewieſen, und der Prager tſchechiſche Schmierfink hat das Gegen⸗ teil erreicht: ganz Gablonz erinnert ſich mit Hochgefühl der glänzenden deutſchen Waffen⸗ taten im Weltkriege gemeinſam mit ungari⸗ ſchen Truppen. Defe Erregung in Preßburg Bewußte Schmähung und Provokation durch den Prager Zeitungsartikel! Prag, 29. Auguſt Wie aus Preßburg verlautet, hat der am Sonn⸗ tag hier verbreitete Prager Schmähartikel über angebliche Feigheit und Grauſamkeit der deut⸗ ſchen Armee und erlogene viehiſche Schweine⸗ reien der Ungarn während des Krieges im Preßburger Land größtes Aufſehen er⸗ regt. Insbeſondere die Angehörigen der unga⸗ riſchen Volksgruppe, zum großen Teil Welt⸗ kriegsveteranen. befinden ſich in hellem Zorn. Ueberall ſtehen die Ungarn in Gruppen zu⸗ ſammen, um ſich von Landsleuten, die der tſche⸗ chiſchen Sprache mächtig ſind, den gemeinen Haßartikel verdolmetſchen zu laſſen. Die Ein⸗ beziehung der ungariſchen Soldaten in die gegen das Deutſchtum angekündigte und unbehindert abrollende Schandſerie des Prager Zeitungs⸗ verlages wird als ganz bewußtes Haßmanöver aufgefaßt, um insbeſondere auch das in der Tſchecho⸗Slowakei anſäßige Ungarntum zu chmähen und zu reizen. Es werden Proteſt⸗ chritte vorbereitet, Konrad henlein beſichligt den Wahlkreis Teplit-Schönan Am Wochenende hatte der Führer der Sudetendeutſchen, Kontad Henlein, eine Beſich⸗ tigungsreiſe durch den Wahlkreis Teplitz⸗Schönau begonnen, die er jedoch bereits am Sonntag früh wieder abbrechen mußte, um einer Bitte Lord uncimans um eine Unterredung auf Schloß Rothenhaus zu entſprechen. Hier ſieht man Konrad Henlein bei den Arbeitsmaiden des Lagers„Zwettmitz“ bei Teplitz⸗Schönau, die ſichtlich über den Beſuch des Sudetendeutſchen erfreut ſind. Führers der (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Frankreich hofft auf England Die Londoner Diplomalie und die iſchechiſche Frage Paris, 30. Auguſt Die Rede Sir John Simons. die Ausſprache zwiſchen Lord Runciman und Henlein, die Reiſe des Berliner engliſchen Botſchafters nach London und ſchließlich der für Dienstag an⸗ geſagte außerordentliche britiſche Kabinettsrat geben der Abendpreſſe Anlaß. in dieſen Zuſam⸗ menhängen die tſchechiſche Frage nach allen Seiten hin ausführlich zu behandeln. All⸗ gemein bringt man es dabei fertig, zu erklären, daß„die Löſung des Problems nunmehr in erſter Linie von Deutſchland abhän⸗ gig“ ſei. Der„Intranſigeant“ ſchreibt dreiſt. England, Frankreich und die Tſchecho⸗Slowakei hätten alle Anſtrengungen unternommen, um Deutſch⸗ land zum Frieden zu beſtimmen. Die Tſchecho⸗ Slowakei ſei bereit, ein noch weiteres Zu⸗ geſtändnis zu machen, nämlich die Einteilung des Landes nach„Kantonen“—(was, wie der Vergleich mit der Schweiz zeigt, eine Lüge iſt. — Schriſtl.) Der Londoner Berichterſtatter des„Paris Soir“ bemerkt u. a., verſchiedenen Informatio⸗ nen zufolge, müſſe man eine Neuorientie⸗ rung der engliſchen Politik mit einer noch klareren Stellungnahme wie die von Sir John Simon umriſſene vermuten. Der bri⸗ tiſche Botſchafter von Henderſon werde in zwei Tagen mit genaueren Weiſungen nach Berlin zurückkehren, die als das Ergebnis der Aus⸗ ſprache zwiſchen Lord Runciman und Henlein ebenſo wie der neuen Vorſchläge der Prager Regierung, wenn nicht eine endgültige Rege⸗ lung der Minderheitenfrage, ſo doch wenigſtens die Aufſtellung einer Verhandlungs⸗ grundlage geſtatten werden. Der Leitartikler des„Temps“ macht ſich zum eifrigen Wortführer der britiſchen Regie⸗ rung, deren Intentionen er genaueſtens erläu⸗ tert. Das„Journal des Debats“ unterſtreicht die völlige Abhängigkeit der franzöſiſchen Diploma⸗ tie von der britiſchen und der größeren Durch⸗ ſchlagskraft der letzteren und ſchreibt dabei u. a.: Vor nicht langer Zeit noch ſchien England an den Ereigniſſen in Mitteleuropa nicht in⸗ tereſſiert zu ſein. Heute aber habe gerade Eng⸗ land in dieſen Dingen die Leitung der diplo⸗ matiſchen Tätigkeit übernommen. Dieſer Wech⸗ ſel ſei auffallend und ſehr glücklich. Londoner Diplomatie hoͤchſt aktiv Jahlreiche Beſprechungen über das ſchechiſche Problem London, 30. Auguſt Im Laufe des Montag haben in London verſchiedene Beſprechungen ſtattgefunden, die die Probleme im Zuſammenhang mit der Lage in der Tſchecho⸗Slowakei zum Gegen⸗ ſtand hatten. Lord Halifax, der bereits gegen Mittag im Außenamt eintraf, hatte alsbald eine Un⸗ redung mit dem britiſchen Botſchafter in Berlin und anſchließend mit dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Geſandten in London,. Maſaryk. Am Nachmittag fand eine längere Beſpre⸗ chung zwiſchen Miniſterpräſident Chamber⸗ lain und dem Berliner Botſchafter ſtatt, bei der auch Lord Halifax. Sir John Si⸗ mon und Sir Robert Vanſittart zugegen wa⸗ ren. Dieſer Beſprechung ging eine einſtündige Konferenz zwiſchen Lord Halifax, dem Berliner britiſchen Botſchafter und Sir Robert Vanſit⸗ tart voraus. Btitiſcherſeits wird betont, die Haltung der Regierung werde weiterhin durch die Hoffnung beſtimmt, daß„alle Beteiligten zu ihrem Teil dazu beitragen, zu einer würdigen Löſung der tſchecho⸗flowakiſchen Kriſe zu gelangen.“ Dem Kabinettsrat am Dienstag wird auch der Luftfahrtminiſter beiwohnen. Vor einer Unterredung Lord Runciman⸗Beneſch i London, 30. Auguſt Wie Reuter in Prag erfahren haben will, hat Lord Runciman mit Präſident Beneſch am Montagabend die Frage neuer Verhand⸗ lungen mit den Sudetendeutſchen„wegen neuer Konzeſſionen“ erörtert. * —— — ä— W —— — — — Geduldete i Ehrabſchneidung Dr. E. K. Es gehört ebenſo viel abgrund⸗ tiefer und unſinniger Haß wie eine nieder⸗ trächtige Geſinnung und der geiſtige Horizont des Lumpengeſindels dazu, wenn man gegen das deutſche Heer des Weltkrieges derart in⸗ fame Schmierereien veröffentlicht, wie es das tſchechiſche Hetzblatt tut. Millionen unſerer ehemaliger Feldgrauen, die damals jahrelang und Tag für Tag ihr Leben im Schützengra⸗ ben für den Schutz ihrer Heimat einſetzten, die brave Männer waren damals wie heute, deren Heldenmut und ritterliche Geſinnung auch von den ehemaligen Gegnern immer wie⸗ der betont werden— wir erinnern nur an die zahlreichen Beſuche ausländiſcher Kriegs teilnehmer und die dabei gehaltenen Reden — müſſen ſich 20 Jahre nach dem Ende des Weltkrieges derartige verbrecheriſche Gemein- heiten ſagen laſſen, und es gibt in der Haupt⸗ ſtadt eines europäiſchen Landes eine Regie- rung, die ſo etwas duldet. Die Pra⸗ ger Regierung hat nichts unternommen, um die Unverſchämtheiten dieſes Blattes zu un⸗ terbinden, das jetzt nicht zum erſten Male ſolche Meldungen bringt, das im Gegenteil in der erſten ſchamloſen Veröffentlichung der gleichen Art die Fortſetzung ſeiner„Reportage“ ankündigte. Damit macht ſich die Prager Re⸗ gierung ſelbſt mitſchuldig an einer Völkerver⸗ hetzung, wie ſie auf einer ſo gemeinen Baſis wohl noch ſelten zu verzeichnen war. Wir in Deutſchland gehen gewiß nicht mit ſtändig erhobenem Zeigefinger herum, um eigene Vorzüge in eitlem Stolz zu preiſen und auf angebliche Wunden anderer Völker hinzu⸗ weiſen. Aber es gibt Dinge, die unſerem Denkkreis um Horizonte entfernt ſind. Und dazu gehört die Schmähung jener Soldaten aus aller Herren Länder, die während des Krieges ihre Maſchinengewehre und ihre Ka⸗ nonen gegen uns richteten. Niemals haben wir die Tapferkeit und die Ritterlichkeit ir⸗ gend eines Kriegsgegners in Zweifel gezogen. Denn wir wiſſen, auch die Soldaten der an⸗ deren Seite haben ihr armſeliges Leben genau ſo in der zwangsweiſen Erfüllung eines chao⸗ tiſchen Weltgeſchicks aufs Spiel geſetzt wie die unſeren. ir ſenken vor den Toten und Le⸗ benden des Weltkrieges aller Nationen in Ehrerbietung unſere Fahnen. Umſo empörter aber ſind wir, wenn irgend ein Geſinnungs⸗ lump auf der Redaktion einer tſchechiſchen Hetzſchreibſtube daherkommt und glaubt, poli- tiſche Meinungsverſchiedenheiten damit aus⸗ fechten zu können, daß er das ganze deutſche Heer des Weltkrieges maßlos beleidigt und ſchmäht. Das, was er ſchreibt, iſt ſo blödſin⸗ nig, daß man nicht darauf einzugehen braucht. Es iſt zudem ſo ungeſchickt gelogen und ge— ſchwindelt, daß man ſolche Aeußerungen, die nur auf ihren Verfaſſer zurückfallen können, nur höher hängen kann. Daß aber die Re⸗ gierung von Prag ſolche Machwerke eines gott⸗ vergeſſenen Schreiberlings duldet, iſt unerhört und für den geſunden Menſchenverſtand un⸗ begreiflich. Wir deutſchen Journaliſten bilden uns ein, in uns ſelbſt ſo viel Verantwor- tungsgefühl und ſo viel anſtändige Geſinnung zu haben, daß wir aus Eigenem derartige „Leiſtungen“ nicht fertig brächten. Wenn aber in unſeren Reihen ein Außenſeiter ſich befände, der ſich ſolcher elementarſten An- ſtandsregeln nicht bewußt wäre, er würde vermutlich einer erſten Veröffentlichung in der Art des tſchechiſchen Hetzblattes keine zweite folgen laſſen. Denn dafür würden die zuſtändigen Stellen der deutſchen Regierung ſorgen. In der Prager Regierung allerdings ſcheint man darüber, über Fragen der wiſſent⸗ lichen und bewußten Ehrabſchneidung, anderer Meinung zu ſein! Wenn freilich in den ſudetendeutſchen Zei⸗ tungen etwas zu finden iſt, was dem Prager Zenſor nicht paßt, dann wütet der Blauſtift. Aber dieſe Striche dienen dann ja auch dazu, das verhaßte Deutſchtum zu unterdrücken. Das iſt die„Friedensbereitſchaft“ der Tſchechen, von der die engliſche Preſſe in den letzten Ta⸗ gen ſo auffällig ſchrieb. Franto lehnt Vermittlung ab Nalionaler VBiederaufbau nur durch Spanien ſelbſt Burgos, 30. Auguſt Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, hat der nationalſpaniſche Staatschef Gene⸗ ral Franco in einem Interview. das er einem Vertreter der Agentur Havas gewährte, die grundſätzlichen Erklärungen zur Nichtein⸗ miſchung in Spanien, die in der Aatwortnote an den Nichteinmiſchungsausſchuß zum Aus⸗ druck gekommen ſind, abermals unterſtrichen. Dieſem Interview zufolge habe General Franco hervorgehoben, daß die in der rolſpani⸗ ſchen Armee kämpfenden Ausländer zur Hälfte aus außereuropäiſchen Ländern ſtammen, deren Zurückziehung auf Grund des vorgeſchlagenen Planes gar nicht möglich wäre. Die Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen an ſich würde in keiner Weiſe Nationalſpanien ſchädigen, denn ohne Ausländer wäre der Krieg bereits im November 1936 beendet und die rotſpaniſche Armee aufgelöſt geweſen. Lediglich das Ein⸗ treffen von Tauſenden von Ausländern auf rotſpaniſcher Seite habe den Krieg verlängert. Barcelona nehme den Plan des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, deſſen tatſächliche Durch⸗ führung den reſtloſen Verluſt der roten Herr⸗ ſchaft bedeuten würde, nur zum Scheine an. Die Rotſpanier hätten unter Umgehung der vorauszuſehenden planmäßigen Verpflichtun⸗ gen indeſſen alles vorbereitet, um die Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen in den roten Linien illuſoriſch zu machen. Die Zurück⸗ ziehung der in den roten Linien kämpfenden Ausländer ſei überhaupt nur möglich auf der Grundlage des Franco-Vorſchlages, wonach auf beiden Seiten 10 000 Freiwillige zurückgezogen werden ſollen. Zum Schluß ſeines Interviews ſoll General Franco den nationalſpaniſchen Standpunkt abermals hervorgehoben haben, wonach eine ausländiſche Vermittlungsaktion in der innerſpaniſchen Auseinanderſetzung a b⸗ gelehnt wird. Der einzige Erfolg einer ſol⸗ chen Vermittlung würde höchſtens der ſein, für eine kurze Zeit Frieden zu ſtiften, um dann neue Kriegshandlungen ausbrechen zu laſſen. Spanien müſſe den Krieg zur Wiederherſtel⸗ lung ſeiner nationalen Würde allein durch⸗ und zuende führen. Die auf der nationalſpani⸗ ſchen Seite herrſchende Ordnung bilde die Ga⸗ rantie für die Schaffung eines einigen, freien Reiches aller Spanier. Runtimans Anterredung mit Henlein Prag, 30. Auguſt. Das Sekretariat der Miſſion Lord Runcimans hat am Montag um 17 Uhr folgenden Bericht ausgegeben: Sonntag vormittag traf Aſhton Gwatkin mit Konrad Henlein auf dem Schloß des Groß⸗ grundbeſitzers Hohenlohe in Rotenhaus zuſam⸗ men. Konrad Henlein war von den Abgeord⸗ neten K. H. Frank und Kundt begleitet. Lord Runciman und Gemahlin ſowie die Mitglieder ſeiner Miſſton nahmen vor der Abreiſe aus Teplitz auf Schloß Rothenhaus ein Frühſtück ein, wo Lord Runciman gemeinſam mit Aſhton Gwatkin eine Unterredung mit Konrad Henlein hatte, der zu dieſem Zweck dort eingetroffen war. Die Unterredung dauerte eine Stunde. Lord Runciman mit Gemahlin und die Mit⸗ glieder ſeiner Miſſion reiſten von Rothenhaus um 18.30 Uhr nach Prag ab. Am Montag um 16 Uhr trafen die Mitglieder des Stabes Lord Runcimans neuerdings mit den Vertretern des ſechsgliederigen politiſchen arlamentariſchen Ausſchuſſes zuſammen. Den erhandlungen wohnte auch Geſandter Dr. Heidrich vom Miniſterium für auswärtige An⸗ gelegenheiten bei. Die Miſſion Lord Runcimans war durch Aſhton Gwatkin, Stopford und Hen⸗ derſon vertreten. Am Montag um 18 Uhr hat der Präſident der Republik Lord Runciman empfangen. Gäfle der Reichsregierung 15 japaniſche Preſſeleute auf einer Deutſchlandreiſe Berlin, 29. Auguſt. Dienstag früh treffen mit dem Dampfer „Bremen“ von New Vork kommend 15 Vertre- ter der japaniſchen Preſſe als Gäſte der deut⸗ ſchen Reichsregierung in Bremerhaven ein. Die japaniſchen Journaliſten werden eine vier⸗ wöchige Rundreiſe durch Deutſchland unterneh⸗ men und u. a. auch am Reichsparteitag teil⸗ nehmen. In Bremerhaven werden die ausländiſchen Journaliſten von Vertretern des Propaganda⸗ miniſteriums, des Auswärtigen Amtes und des Senats der Stadt Bremen begrüßt werden. Nach einem Empfang im Bremer Rathaus durch den Bürgermeiſter erfolgt noch am glei⸗ chen Tage die Weiterfahrt nach Hamburg, wo der Regierende Bürgermeiſter zu Ehren der japaniſchen Gäſte abends einen Empfang veran⸗ ſtalten wird Am Donnerstagmittag treffen die Gäſte um 13.10 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin ein, wo ſie von Vertretern der Re⸗ gierung, des Staates und der Partei ſowie der Preſſe empfangen werden. horthu wieder in Budapeſt Budapeſt, 29. Auguſt Reichsverweſer Nikolaus von Horthy und ſeine Gemahlin trafen Montag nachmittag 17 Uhr an Bord des Donaudampfers„Zſofia“ wieder in der ungariſchen Hauptſtadt ein, ſtür⸗ miſch begrüßt von einer rieſigen Menſchen⸗ menge. Zur Begrüßung hatten ſich eingefunden das geſamte Kabinett unter Führung des Miniſter⸗ präſidenten Imredy, die hohe Generalität, die Abgeordneten des Ober- und des Unterhauſes, die Bürgermeiſter der Stadt de und der deutſche Geſandte von Erdmannsdorff mit dem geſamten diplomatiſchen Perſonal und den bei⸗ den Waffenattaches. Ferner waren anweſend der italieniſche Geſandte Graf Vinci, der Hoſ⸗ miniſter der gegenwärtig in Budapeſt weilen⸗ den Königin⸗Mutter von Aegypten. Zunächſt wurde das Reichsverweſerpaar von ſeinen Kindern begrüßt. Hierauf ſchritt Admi⸗ ral von Horthy die Ehrenkompanie ab und be⸗ Ausreden Eine boshafte Geſchichte von Peter Feichten Erich hatte ein Stelldichein. Um ſieben Uhr wollte Marianne unter der Normaluhr ſein. Um acht Uhr kam ſie. „Entſchuldige, Liebſter!“, ſagte ſie. Sie war eine jener ſeltenen Frauen, die ſich entſchuldigen, wenn ſie den Geliebten eine Stunde warten laſſen. Erich küßte ihre Hand. 4 g „Ich freue mich, daß du da biſt, Marianne“, ſagte er. Marianne lächelte: „Du mußte entſchuldigen, aber Lilly kam gerade auf einen Sprund zu mir, als ich fort⸗ gehen wollte. Sie hatte mir tauſend Dinge zu erzählen, von Franz, von Hans, von Kurt, von Karl, von Otto und von Chriſtian. Lilly hat ſich geſtern wieder einmal verlobt und eine große Anzahl von Aufnahmen von ihrem Bräu⸗ tigam gemacht. Sie hat ſie mir alle gezeigt, es war ſehr intereſſant. Du kannſt dir vorſtellen, ich ſaß wie auf Kohlen, aber ſie iſt doch meine beſte Freundin, und gegen ſeine beſte Freun⸗ din kann man doch nicht unfreundlich ſein. Und wie geht es dir ſonſt, Erich?“ Erich hatte ein zweites Stelldichein. Diesmal wollte Marianne um acht Uhr am Eingang vom Zoo ſein. Um neun Uhr kam ſie. „Entſchuldige, Liebſter!“ „Gern.“ „Entſchuldige, bitte“, wiederholte Marianne, „aber ich habe mich bei meiner Schneiderin ver⸗ ſpätet. Ich mußte zur Anprobe und das Kleid war noch nicht fertig. Dann hatte ſie einige ent⸗ zückende neue Stoffe hereinbekommen, manche ſtehen mir ausgezeichnet. Wir haben zuſammen noch die letzten Modehefte ſchnell durchgeſehen, und ich habe mir einige Kleider abge zeichnet. Weißt du ſchon, daß man neuerdings die Ko⸗ 2 eee e eee 2 ſtüme nicht mehr in einer Farbe trägt, ſondern Rock und Jacke aufeinander abgeſtimmt? Irene hat ſich übrigens bei meiner Schneiderin ein Kleid arbeiten laſſen, ich habe es anprobiert, ich ſehe wundervoll darin aus. Dabei iſt die Zeit ſo ſchnell vergangen, ich wußte, du warteſt, ich ſtand wie auf Nadeln, aber ſie iſt meine beſte Schneiderin, und ich kann doch gegen meine beſte Schneiderin nicht unhöflich ſein. Und wie geht es dir ſonſt, Erich. Und wieder hatte Erich mit Marianne eine Verabredung. Marianne verſprach, um 5 Uhr im Kaffee zu ſein. Kurz vor ſieben erſchien ſie. „Entſchuldige, Geliebter“!, begann ſie 11 gleich,„ich war beim Photographen. Er hat herrliche Aufnahmen von mir gemacht. Für ame⸗ rikaniſche Magazins und nordiſche Wochenblät⸗ ter. Wir waren heute beide berrlich aufeinan⸗ der abgeſtimmt. Es wäre doch ein Verbrechen geweſen, dieſe Stimmung nicht auszunützen, die Stunden verflogen ſo ſchnell, und dann war ich doch neugierig, was aus den Aufnahmen gewor⸗ den iſt. Ich ſaß zwar wie auf Brenneſſeln, weil ich zu dir wollte, aber endlich waren die Plat⸗ ten entwickelt, himmliſche Bilder ſind es gewor⸗ den. Dann habe ich noch ſchnell eine Taſſe Tee getrunken, denn ich kann doch gegen meinen Photographen nicht unhöflich ſein. Und wie geht es dir ſonſt, Erich?“ f Als ſich Erich zum zweiundzwanzigſten Mal mit Marianne verabredet hatte, geſchah ihm ein Ungück. Ein Radfahrer fuhr ihm über die Zehen und warf ihn zu Boden. Mühſam ſchleppte er ſich zu einem Arzt, ließ ſich einen Notperband anlegen, dann eilte er trotz ſeines großen Blutverluſtes zu Marianne. Er kam eine halbe Minute zu ſpät. Heute aber war Marianne pünktlich. „Entſchuldige, Marianne“, „aber ich wurde unterwegs von fahrer überfahren.“ Marianne ſah ihn böſe an und ſagte kurs: „Schon gut— du haſt immer ſo Ausreden!“ ſtöhnt Erich, einem Rad⸗ Kultur und Kunſt Wagner⸗Programm der Pariſer Oper. Die Große Oper in Paris eröffnet die Spielzeit 1938/39 mit dem„Fliegenden Hollän⸗ der“ von Wagner. Im Programm der neuen Saiſon ſtehen die Werke Richard Wagners an erſter Stelle. Im Oktober finden zwei Feſtaufführungen von„Triſtan und Iſolde“ in deutſcher Sprache mit Hartmann als Triſtan und der Flagſtad als Iſolde ſtatt. Für Januar 1939 ſind Feſtaufführungen von„Siegfried“ und„Parſifal“ mit Germaine Lubin als Kundry vorgeſehen. Carl Schuricht dirigiert in Paris und London. Am 17. Oktober wird Gene⸗ ralmuſikdirektor Carl Schuricht ein großes Orcheſterkonzert in Paris dirigieren. Im An⸗ ſchluß daran begibt ſich der bekannte Dirigent nach England, um in der Queens Hall in Lon⸗ don zwei Konzerte des Londoner Philharmoni⸗ ſchen Orcheſters zu leiten. Corrigan wird doch Filmſtar. Der amerikaniſche Ozeanflieger Corrigan, der be⸗ kanntlich„aus Verſehen“ den Atlantik über⸗ quert hat und in Irland gelandet iſt, hat einen Vertrag mit einer amerikaniſchen Filmgeſell⸗ ſchaft abgeſchloſſen. Corrigan wird in einem Fliegerfilm die Hauptrolle übernehmen und dafür ein Honorar von 75000 Dollar erhalten. Ausſtellung„Kunſt der Oſtmark“ in Berlin. Am 27. Auguſt wird im Haus der Kunſt in Berlin die unter der Schirmherr⸗ ſchaft von Staatskommiſſar und Gauleiter Bürckel ſtehende Ausſtellung„Kunſt der Oſt⸗ mark“ eröffnet, die Werke der Maleret, der Graphik und der Plaſtik zeigen wird. Bei der Eröffnungsfeier werden der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Formgebung, Profeſſor Schweitzer, Stadtſchulrat Dr. Meinshauſen, der Beauftragte für die bildende Kunſt der Oſt⸗ mark, Profeſſor Blauenſteiner(Wien) und der ſtellvertretende Gauleiter von Berlin, Staats- rat Görlitzer, ſprechen. grüßte dann als erſten den deutſchen Geſandten von Erdmannsdorff, mit dem er hetzliche Worte wechſelte. Der Gemahlin des Reichs⸗ verweſers wurden Blumenſträuße von Gräfin Raday im Namen der ungariſchen Frauenver⸗ eine, ſowie von der Gattin des Legationsrates Dr. Werkmeiſter in Vertretung von Frau von Erdmannsdorff überreicht. Der Reichsverweſer und Frau von Horthy beſtiegen dann den Kraftwagen und fuhren durch die reich mit N geſchmückte Hauptſtadt zum Landſitz zödölls, auf der ganzen Fahrt immer wieder ſtürmiſch begrüßt von der Menge, die in den Straßen ein dichtes Spalier bildete. Jeuergeſecht bei Haifa Jeruſalem, 29. Auguſt. Unweit einer Judenſiedlung in der Nähe von Haifa kam es wieder zu-einem lebhaften Feuer⸗ gefecht zwiſchen Arabern und Juden. Im Ver⸗ lauf des Kampfes wurden zwei Juden getötet und ein weiterer verletzt. In der Altſtadt von Ramleh wurde wieder ein Ueberfall auf einen arabiſchen Poliziſten verübt, der durch Schüſſe ſchwer verletzt wurde. Daß das engliſche Militär auch weiterhin mit den brutalſten Mitteln einſeitig gegen die Ara⸗ ber vorgeht, beweiſt wieder eine Sprengung in der Stadt Nablus. Hier wurde ein großes Ge⸗ bäude von einem Sprengkommando dem Erd⸗ boden gleichgemacht, da man angeblich bei einer Durchſuchung verwundete arabiſche Freiſchärler gefunden haben will. 500 Flugzeuge für Vartelona? Rom, 29. Auguſt Eine Aufforderung Prietos an Frankreich, weitere 500 Flugzeuge an Barcelona zu liefern, ſei— wie der Pariſer Vertreter der Agenzia Stefani unterſtreicht— ein weiterer Beweis für die bisherigen und fortdauernden Kriegs⸗ Dr Frankreichs an RNotſpa⸗ nien. Zugleich liege hierin erneut die Beſtäti⸗ gung dafür, daß vor allem Frankreich die Ver⸗ antwortung für die Verlängerung der Kämpfe in Spanien treffe. Kleine poliliſche Nachrichten Der Führer hat auf das Grußtelegramm des Gauleiters Bohle der Reichstagung der e ſeine herzlichen Grüße ge⸗ andt In Erwiderung des Beſuches, den der Chef der ſchwediſchen Luftwaffe, Generalleutnant Friis, im September vorigen Jahres der deutſchen Luftwaffe abſtattete, haben ſich der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, und der Chef des Gene⸗ ralſtabes der Luftwaffe. Generalleutnant Stumpff, vom Flughafen Tempelhof aus auf dem Luftwege nach Stockholm begeben. Wie der nationale Heeresbericht meldet, ſind an der Eſtremadurafront die An⸗ griffe der Bolſchewiſten angeſichts des unerſchüt⸗ terlichen Widerſtandes der nationalen Truppen geſcheitert. Der Feind erlitt hohe Verluste. Na⸗ tionale Flugzeuge bewarfen am Montag militä⸗ riſche Ziele im Hafen von Barcelona mit Bom⸗ ben. Abſturz eines auflraliſchen Paſſagierflugzeuges SS Sidney, 29. Aug. Ein Paſſagierflugzeug der North Queens⸗ land Airways ſtürzte am Montag bei Innisfall in Queensland über einem Zuckerrohrfeld ab. Der Pilot und drei Fluggäſte fanden den Tod, fünf Fluggäſte wurden ſchwer verletzt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil Dr Eduard Kuhn, Worms, für den brigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckeret Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Tolſtois„Auferſtehung“ als Oper. Franco Alfano hat die Neufaſſung ſeiner Oper „Katjuſcha“ nach Tolſtois Roman„Aufer⸗ ſtehung“ der Berliner Volksoper zur deutſchen Uraufführung überlaſſen. Das Werk wird un⸗ ter der muſikaliſchen Leitung von General- muſikdirektor Erich Orthmann und in der In⸗ ſzenierung von Dr. Hans Hartleb bereits in den erſten Wochen der neuen Spielzeit heraus⸗ kommen. Generalintendant Walleck ver⸗ läßt München. Wie Generalintendant Oskar Walleck, der Leiter der Oberſten Theg⸗ terbehörde in Bayern, durch einen Anſchlag in den Bayeriſchen Staatstheatern München mit⸗ teilt, verläßt er München mit Ablauf der Spielzeit. Ex verabschiedet ſich vom Publikum und bringt ſeinen Mitarbeitern ſeinen beſon⸗ deren Dank zum Ausdruck. Profeſſor Reichwein komponiert eine Operette. Generalmuſikdirektor Prof. Leopold Reichwein, der bisher in Bochum tätig war, und der jetzt an die Wiener Staats⸗ oper zurückverpflichtet wurde, hat eine Operette komponiert, die den Titel„Liebe im Azur“ erhalten hat. Im Mittelpunkt der Handlung ſtehen die Erlebniſſe einer Fliegerin. Bas Text⸗ buch ſchrieben Kurt Reich und Hans Flenis. Das Werk wird* an einer Wiener Bühne ſeine Uraufführung erleben. München erhält das größte Val⸗ lett des Reiches. In München wurde durch Zuſammenlegung der Balletts der Staatsoper und der ſtaatlichen Operette am Gärtnerplatz ein neues bayeriſches Staatsballett geſcha 42 das mit ſeinem 75 Perſonen umfaſſende Enſemble das größte Ballett Deutſchlands, wenn nicht ſo⸗ ar Europas iſt. Zum Direktor dieſes neuen unſttanzkörpers wurde N Werner Stammer vom Deutſchen Opern ernannt. Werner Stammer, der aus Holſtein ſtammt, wurde vor zwei Jahren mit dem Titel zcheutſcher Meiſtertänzer“ ausgezeichnet. Mit em neuen bayeriſchen Staatsballett verbindet ſich auch eine Art Staatliche Ballettſchule, aus Berlin dertf 30 be dienen Es Jupaf⸗ lic be Woblb cls In 1d 5 jeh d zu ftef dieſet ach ſahren vähter Gegen um die den C Es Bold nat! Kerl] pat f. ſchen! Fend ſand des in Tie iet zu Bein in gro te lud das mn Abend den B. Nach ſhlecht telt u. gegen gab ich N das 9. deutſcht Tnngte ert ei ich den dorwie neugiel Bezieht ein den. 8. und gal „J einzige felt, „und „Kay muster. der ste put.“ „Ste — lic U b Augut dtunktit, Fa, t in tr Lanz 1 Kriegs Rotſpa⸗ le Veſtäti⸗ 9 die Ver: ug der fen ſelegtammt gung der Süße ges der Chef alleutnant tes der i ſich det, tal det es Gene⸗ alleutnant aus auf 1 zbeticht t die An⸗ unerſchüt⸗ Trunpen luſte. Na a8 milttä⸗ it Bom⸗ klgez 9. Aug. Oueens⸗ Innisfall eld ab. den Tod, — den bol⸗ 8 füt den Nernheim. in, 0 f 111% — dal⸗ VII. 1058 1 giltig eee f Obet. er Oper Auſer⸗ deutschen wird un General der Il. eteits l. 1 2 bet; endalt en Thes⸗ in 115 g In den geit t von auf einen b Stife N die Ana⸗ engung ig großes Ge⸗ 1 den Eth⸗ 5 bei ener Nelſhitlet einen Blick zum Kai hinu bee. berrſchte der unvermeidliche Landungstrubel, und drüben war es nicht anders. Unter den überall herumlungernden Gelben gewahrte ich auch einen Eſelvermieter, der ſozuſagen zum Inventar von Tſchingmantao gehörte. Niemand ſchien die geringſte Notiz von mir zu nehmen. Unbemerkt ließ ich meine wenigen Habſeligkeiten auf das Bollwerk gleiten und folgte ebenſo unbemerkt nach. Ohne mich auf längeres Feilſchen mit dem diebiſchen Eſeltrei⸗ ber einzulaſſen, mietete ich mit der Miene eines großſpurigen Touriſten zwei der Tiere: eins für mein Gepäck und eines für mich ſelbſt Man ſollte mich einmal mit meinen zweihun⸗ dertfünfzig Pfund auf einem Eſel reiten ſehen. Ich könnte damit im Varieté mein Geld ver⸗ dienen! Es war Mittag, als ich mich von Bord des Japaners drückte, und die Straßen lagen ziem⸗ lich verödet da. Darauf hatte ich gerechnet. Wohlbehalten gelangte ich nach Pei⸗tai⸗ho, der als Badeort bekannten Vorſtadt. Im Sommer kommen ſogar die in Tientſin und Peking wohnenden Europäer hierher. Auch jetzt durfte ich daher hoffen, einige Landsleute zu treffen. Das Wetter war heiß und ſtand in dieſer Hinſicht der Gluthitze Sumatras nicht nach, aber das ſtörte mich nicht weiter. Die Ge⸗ fahrenzone lag mal wieder hinter mir, und während ich mit baumelnden Beinen durch die Gegend ſchwabbelte, ſtimmte ich unbekümmert um die erſchrockenen Geſichter der uns begegnen⸗ den Chineſen mein Leib⸗ und Magenlied an. Es herrſchte bereits Zwielicht, als ich an Bord des kleinen Eſels in all meiner Glorie nach Pei⸗tai⸗ho hineinſchlingerte. Der arme Kerl ſetzte ſich ſogar in Zotteltrab. Die Poſt war noch offen und ich veranlaßte den chineſi⸗ ſchen Poſtmeiſter, mir die Liſte der anweſenden Fremden zu zeigen. Zu meiner Genugtuung ſand ich den Namen meiner guten Freunde. des Dr. Paukſtadt und ſeiner Gattin, die ſonſt in Tientſin lebten. Daher lenkte ich mein Grau⸗ tier zu ihrem Bungalow und ſpeiſte bei ihnen. Beim Kaffee nach dem Eſſen erklärte ich ihnen in großen Zügen meine ferneren Abſichten, und ſie luden mich ein. ihr Haus in Tientſin als das meinige zu betrachten. Da noch am ſelben Abend ein Zug fällig war, beeilte ich mich, auf den Bahnhof zu kommen. Nach einer Nachtfahrt, bei der ich von dem ſchlecht gefederten Wagen reichlich durchgeſchüt⸗ telt wurde, erreichten wir anderen Morgens gegen 6 Uhr die Stadt. Stehenden Fußes be⸗ gab ich mich zum Anweſen des Dr. Paukſtadt. In der Abweſenheit des Eigentümers wurde das Haus von den hübſchen Frauen zweier deutſcher Seeoffiziere betreut, die früher in Tſingtau gelebt hatten. Ich entſchuldigte mich erſt einmal wegen der frühen Störung. worauf ich den mir mitgegebenen Brief des Doktors vorwies. Natürlich waren die beiden ziemlich neugierig, aber ich vermied es. von meinen Beziehungen zu Herrn Paukſtadt zu ſprechen. Mein Begleitſchreiben wurde ſchweigend gele⸗ ſen. Schließlich hob eine der Damen den Kopf und ſah mich ſcharf an. „Ich glaube, daß Frau Paukſtadt nur einem einzigen Mann ihr Heim zur Verfügung ſtellt“, ſagte ſie. „Und der wäre?“ „Kapitän Lauterbach“, antwortete ſie und muſterte dabei mich noch eingehender.„Aber der ſteckt ja im Gefangenenlager von Singa⸗ „Steckte“, verbeſſerte ich und hielt ihrem i- Bumm — ch von der„Emden“ ꝛopyright by Kochler& Amelang, Lelpaia „Ex entwich. Ich babe viel von ihm Jaber nicht, wo er ſich gegenwärtig vort ſchien die Damen zu befriedi⸗ gen und ne hießen mich willkommen. Während der Dauer meines Aufenthalts blieb ich ſovtel wie möglich allein. Zwar beſaß ich in Tientſin viele Bekannte, doch ſuchte ich nur einige davon auf. Als ich nach Tſingtau reiſte,. um mich an Bord der„Emden“ zu melden, gab ich zuvor meinem guten Auguſt Lindberg, dem Lotſen. fünfhundert Dollar in Verwahrung. Schon am erſten Tage, nachdem es dunkel ge⸗ worden war, machte ich mich auf den Weg, um mich nach Auguſt und meinen fünfhundert Dol⸗ lar umzuſehen. Es gab ein freudiges Wieder⸗ ſehen. Wir tranken Bier. Es war recht fidel. Mit ſeiner Hilfe traf ich meine Vorbereitun⸗ gen zur Reiſe nach Schanghai. Ich brannte da⸗ rauf, jene Geheimpapiere loszuwerden, die man mir in Java aufgehängt hatte. Der Ge⸗ ſchäftsführer der Pukau—Nanking⸗Eiſenbahn war ein Landsmann und beſorgte mir die Fahrkarte. Die Reiſe dauerte drei Tage, und trotzdem ſich viele Engländer im Zuge befan⸗ den, blieb ich unerkannt. In Nanking traf ich den dort internierten Kommandanten des deutſchen Zerſtörers „S 90“, Gegen Ende der Belagerung Tſingtaus war er mit ſeinem Boot durch die Blockade⸗ linie geſchlüpft, hatte dabei den japaniſchen Kreuzer„Takatſchio“ durch Torpedoſchuß ver⸗ ſenkt und— nachdem ihm überall der Weg ver⸗ legt worden war— das eigene Fahrzeug ge⸗ ſprengt. Die Beſatzung blieb in China. Schanghai war nun nicht mehr ferne. In⸗ deſſen der Zug durch das flache, eintönige Del⸗ taland dahinrumpelte, gedachte ich der welt⸗ erſchütternden Veränderungen, die ſeit meinem letzten Beſuch Schanghais auch mein Daſein ſo ſtark in Mitleidenſchaft gezogen hatten. Hun⸗ dertmal war ich in Schanghai geweſen, aber nun näherte ich mich der Stadt zum erſtenmal von Land aus. Dennoch hatte ich das Gefühl, heimzukehren. Allerdings ſteckte ich mit meiner Fahrt dort⸗ hin ſozuſagen den Kopf in den Rachen des bri⸗ tiſchen Löwen, denn wenn Schanghai auch offi⸗ ziell als internationaler Haſen galt, ſo unter⸗ ſtand die Polizei doch ſchon ſeit langem eng⸗ liſcher Verwaltung. Langſam rollten wir in die Bahnhofshalle. Ich gab mir innerlich einen Ruck, ergriff mein Gepäck und ſchmunzelte in Gedanken an die Ueberraſchung meiner Freun⸗ de. Möglicherweiſe konnte es auch eine Ueber⸗ raſchung für meine Feinde geben. In Schanghai verſteckt mich ein engliſches Mädel Unbekümmert ſchlenderte Mijnheer Bloow den Bund, die bekannteſte Straße Schanghais. entlang. Seine Papiere befinden ſich in ſchön⸗ ſter Ordnung, ſeine Augen waren durch eine blaue Brille verdeckt, ſein blondes Haar paßte vorzüglich zu der holländiſchen Nationalität, und nur den dicken Bierbauch konnte er nicht wegmaſſieren. Der verriet ihn denn auch. Halloh— Captain Lauterbach!“ rief eine freudige Stimme auf engliſch.„Wo kommen Sie denn her?“ Ich wandte mich um und ſtand dem Kapitän Dewaxr gegenüber, den ich. wie ſo manchen an⸗ deren, aus beſſeren Zeiten kannte. Na, ſo ein Pech! Es hatte gar keinen Zweck, ihn täuſchen zu wollen, und ſo ſprachen wir zunächſt einmal ganz gemütlich miteinander. Er wußte alles über mich und meine Erlebniſſe und meinte kopfſchüttelnd, daß ich ſchwerlich heil aus Schanghai herauskommen werde. (Fortſetzung folgt) Kundgebung der Auslands deulſchen in der Fkullgarler Kampfbahn Die 6. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart brachte gleich am Tage der feierlichen Eröffnung mit einer Großkundgebung in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn den erſten 8 für die vielen Tauſende don deutlichen Volksgß. i ens allor Welt nach tuttgart gekommen waren. Unſer Ueberſichtsbild wurde des Gauleiters Bohle aufgenommen, der in einem Akt von. der ehemaligen Landesgruppe Oeſterreich als Traditionsf übernahm. ſünba umnpmnmgnduna aan Aan rnnngdumnunnaendun unn N aſladggam Amman Aenne 21 aus allen Teilen der Welt war zu der Feier⸗ Am Rande nolieri: Wer heiratet? Im Jahre 1937 ſind im Deutſchen Reich 619 000 Ehen geſchloſſen worden, 9000 mehr als im Jahre vorher. Der kleine Rückgang der Jahre 1935 und 1936, der dadurch entſtand, daß die Zahl der unverheirateten Perſonen ſich merklich vermindert hatte, iſt alſo wieder einem Anſtieg gewichen. Dabei hat die Zahl der ſogenannten Frühehen von Männern unter 23 Jahren einen ſtändigen Rückgang er⸗ fahren. Wehrpflicht und Arbeitsdienſt haben dazu beigetragen, daß das Heiratsalter von weniger als 23 Jahren unter den Männern ſeltener geworden iſt. Wenn trotzdem eine Steigerung der Eheſchließungen erfolgte, ſo iſt das der Beendigung der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland zu danken. Selbſtverſtändlich haben auch die Eheſtandsdarlehen vielen Volksge⸗ noſſen den Entſchluß zur Heirat erleichtert. Da⸗ bei war es weſentlich, daß jetzt ſolche Darlehen auch dann gezahlt werden. wenn die Ehefrau in ihrem Arbeitsverhältnis verbleibt. Im Jahre 1936 wurden 28.1 v. H. aller Heiraten durch Eheſtandsdarlehen unterſtützt. 1937 ſtieg der Prozentſatz auf 29,7 v. 5. Wie aus der Statiſtik hervorgeht, iſt dieſe Förderung jetzt den reiferen Brautpaaren zugutegekommen. Auch die Höhe dieſer Zuſchüſſe hat ſich ver⸗ größert. Nach Angaben, die Staatsſekretär Reinhardt vor kurzem gemacht hat, beläuft ſich der Durchſchnittsbetrag für jedes Darlehen gegenwärtig auf 680 RM. Deere Die Frage der Land⸗ und Spanndſenſte Regelung im künfkigen Reichsabgabengeſez Berlin, 29. Auguſt Nach einer Ankündigung des Ausſchuſſes für Kommunalpolitik wird demnächſt die Zuſam⸗ menfaſſung der Kommunalabgabengeſetze in einem Reichsabgabengeſetz erfolgen. Bei dieſer Neufaſſung wird auch die Frage der Hand⸗ und Spanndienſte endgültig geregelt werden, die neuerdings in der Oeffentlichkeit wiederholt erörtert worden iſt. Es handelte ſich dabei vor allem um zwei Fragen, ob die Bei⸗ behaltung von Hand⸗ und Spanndienſten in den Gemeinden noch zeitgemäß iſt, und ob Be⸗ amte, Geiſtliche uſw. von Naturaldienſten be⸗ freit ſind. Die„Landgemeinde“ teilt hierzu den Stand⸗ punkt des„Deutſchen Gemeindetages“ mit. Bei der Beurteilung der Hand⸗ und Spanndienſte ſei von der Feſtſtellung auszugehen. daß eine große Anzahl namentlich ländlicher Gemeinden nur mit Hilfe der Naturaldienſte in der Lage ſei, dringende gemeifdliche Arbeiten durchzu⸗ führen. In der Regel würden dieſe Dienſte nach Möglichkeit zu einer Zeit angefordert, in der die Pflichtigen durch ihre berufliche Arbeit nicht oder nicht beſonders in Anſpruch genom⸗ men werden. So würden z. B. die Spanndienſte möglichſt im Winter oder einer ſonſt arbeitsſtil⸗ len Zeit ausgeführt. Sollten die im Natural⸗ dienſt vollbrachten Arbeiten durch einzuſtellende Arbeitskräfte Wer oder die Arbeitsleiſtun⸗ gen der privaten Wirtſchaft übertragen wer⸗ den, ſo müßten zwangsläufig die Gemeinde⸗ angehörigen ſtärker mit Steuern belaſtet wer⸗ den. Die Abſchaffung der Hand⸗ und Spann⸗ 17 ſei daher grundſätzlich nicht zu emp⸗ ehlen. Im übrigen beſtätigt die Stellungnahme, daß nach dem noch geltenden Recht Beamte, Geiſtliche, Kirchendiener, Lehrer und Militär⸗ perſonen ſowie ihre Witwen und Waiſen von den Naturaldienſten befreit ſind, es ſei denn, daß die Naturaldienſte auf den Grundſtücken dieſer Perſonen laſten. Solange die entſpre⸗ chenden Vorſchriften des preußiſchen Kommu⸗ nalabgabengeſetzes nicht beſeitigt ſeien, ſei es einer Gemeinde nicht möglich, von ſich aus die Befreiung dieſer Perſonen aufzuheben. N Politiſche Tageschronik Bayreuther Jeſtſpiele 1938 beendet Berlin. 29. Auguſt. Die diesjährigen Feſtſpiele haben am 29. Auguſt mit„Triſtan und Iſolde“ unter ſtärk⸗ ſter Beteiligung des In⸗ und Auslandes ihren Abſchluß gefunden. Die nächſtiährigen Bay⸗ reuther Feſtſpiele finden in der Zeit vom 25. Juli bis 28. Auguſt ſtatt. Zur Aufführung ge⸗ langen„Der fliegende Holländer“,„Triſtan und Iſolde“,„Der Ring des Nibelungen“ und „Parſifal“. Goelhepreis an hans Caroſſa Frankfurt a. M., 29. Auguſt Im Bürgerſaal der Stadt Frankfurt fand am Sonntag die Ueberreichung des Goethepreiſes an den Dichter Hans Caroſſa tatt. Ein erleſe⸗ nes Gremium hervorragender Perſönlichkeiten ſtunde erſchienen, die von Mitgliedern der Städtiſchen Bühnen Frankfurt künſtleriſch ge⸗ ſtaltet wurde. ürgermeiſter Kremmer feierte den Dichter als Kämpfer und als Vorbild, der immer tiefer in das Weſen goethiſcher Lebens⸗ ſchau eingedrungen ſei. Mit herzlichen Worten des Dankes nahm Hans Caroſſa die Ver⸗ leihungsurkunde entgegen. Dom Arbeitsplatz nach nürnberg Mehr als 16 000 Arbeiterurlauber werden ihre Betriebe vertreten Berlin, 29. Auguſt. Die Teilnahme der Arbeiterxurlauber am Reichsparteitag wird auch in dieſem Jahr noch⸗ mals einer Steigerung erfahren. 16 000 Schaffende nehmen daran als Vertreter der deutſchen Betriebe teil. 350 Bauarbeiter und 100 Reichseiſenbahner werden außerdem als Ehrenabordnung ihrer Lager und Bauſtellen ihre Kameraden vertreten. Die Unterbringung der Arbeiterurlauber erfolgt in den geräumi⸗ gen Zelten des Kd F.⸗Dorfes auf der Ruſſenwieſe. Von den 8000 Werkſchar⸗ männern, die gleichfalls in Nürnberg auf⸗ marſchieren, wird ein Teil für die organiſatori⸗ ſchen Arbeiten und für die Betreuung der Lager eingeſetzt. Abend für Abend. nach den großen Veranſtaltungen des Tages, treffen ſich die Arbeiterurlauber zu frohem Erleben in der KdF.⸗Stadt, wo ihnen Artiſten. Freizeit⸗ geſtaltungs⸗ und Brauchtumsgruppen eine Fülle von Darbietungen bieten werden. Jubiläum in holland Den Haag, 29. Auguſt Die Feierlichkeiten anläßlich des 40jährigen Regierungsjubiläums der Königin der Nieder⸗ lande wurden am Montag durch eine Truppen⸗ ſchau vor den Toren des Haag eingeleitet. Dieſe Truppenſchau war wohl die größte, die jemals in den Niederlanden ſtattgefunden hat. Es nahmen 14000 Mann aller 8 gattungen teil. Auch die niederländiſche Luft⸗ waffe ſtellte eine Reihe von Staffeln. Außer der königlichen Familie ſah man alle ndiſchen Regierung, aatsrates, Vertreter und einge aus⸗ Ein beſonders far⸗ benprächtiges Bild boten die Fürſten aus Nie⸗ derländiſch⸗Indien, die in ihren bunten, edel⸗ e Gewändern der Parade beiwohn⸗ en. In den nächſten Tagen findet noch eine Reihe von Feierlichkeiten ſtatt, ſo eine große Huldi⸗ gung der Haager Bevölkerung am 31. Auguſt, dem Geburtstag der Königin, und eine Flotten⸗ ſchau vor Scheveningen am 3. September. An dem Jahrestag des Regierungsantritts, dem 6. September, weilt die Königin in Am⸗ ſterdam, wo gleichfalls eine Reihe von Feſtlich⸗ keiten vorgeſehen iſt. Jachſchulen für den Einzelhandel Berlin, 29. Auguſt. Im Jahre 1936 wurde der erſte Verſuch mit einer Fachſchule für Einzelhandelskaufleute ge⸗ macht, und zwar für den Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmitteleinzelhandel in Neuwied. Ange⸗ ſichts der guten Erfolge iſt die Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel inzwiſchen um den Ausbau weiterer Fachſchulen beſonders bemüht. Im letzten Frühjahr konnte die Fachſchule des Mö⸗ beleinzelhandels in Fürſtenwalde eröff⸗ net werden. und am 1. Oktober wird eine Fachſchule des Textil⸗ und Bekleidungseinzel⸗ 09 in München⸗ Gladbach eröffnet. erner ſind die Vorbereitungen für eine Fach⸗ ſchule des Eiſenwaren⸗ und Hausrat⸗Einzelhan⸗ dels getroffen. „Der Unterrichtsplan dieſer Fachſchulen ent⸗ hält eine abgerundete Warenkunde, eine Be⸗ triebslehre des Einzelhandels mit praktiſchen Uebungen, und eine allgemeine Wirtſchaftslehre. Für den Beſuch ſind eine erfolgreich abgeſchloſ⸗ ſene Kaufmannslehre. praktiſche Berufstätigkeit und Befürwortung durch die zuſtändige Gliede⸗ rung der Wirtſchaftsgruppe Vorausſetzung. dchwere Exploſion in Erfurt Ein Todesopfer, zwei Schwerverletzte Erfurt, 29. Auguſt. Ein ſchweres Exploſionsunglück ereignete ſich am Montagnachmittag in der Benzinwäſcherei einer Färberei und chemiſchen Reinigungsan⸗ ſtalt. Der Inhaber der Firma war mit drei Gefolgſchaftsmitgliedern in der Benzinwäſcherei beſchäftigt. Plötzlich explodierte aus nicht be⸗ kannter Urſache ein Benzinkeſſel. Durch die Stichflamme wurde die Inneneinrichtung ſofort in Brand geſetzt. Der Inhaber konnte mit zwei Gefolgſchafts⸗ mitgliedern noch ins Freie kommen. doch hatten zwei Perſonen bereits ſo ſchwere Brandver⸗ letzungen erlitten, daß an ihrem Aufkommen fe wird. Der 17jährige Lehrling ver⸗ ſuchte, ſich in einen der mit Waſſer gefüllten. in der Benzinwäſcherei ſtehenden großen Kübel zu retten. Das Waſſer verdunſtete jedoch in der großen Hitze, ſo daß nur der völlig verbrannte Körper geborgen werden konnte. Durch die Gewalt der Exploſion wurden ſämt⸗ liche Fenſter aus dem Gebäude hergusgeſchleu⸗ dert. Als die Feuerwehr mit den Löſchärbeiten begann, ereignete ſich eine zweite Explo⸗ 1.0 n. und durch die lange Stichflamme kohlten Türen und Fenſter des Nachbargebäudes an. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sauckel hat den von dem Unglück Betroffenen ſein tief⸗ empfundenes Beileid übermittelt. —— ———— N (19. Fortſetzung) Iſt nur Bernd Rainers Himmel eingeſtürzt? 5 1 85 815 7 1„ hat ſeine Sonne ver⸗ unkelt. Aber ſtegreich bricht ſie wieder durch. e 8 110 ehe. e rme ßree iebe, gelfebte, arme Fee! Das iſt ihr Vater. Das ihr Zuhauſe! Wie unglücklich muß ſie teln Wie muß ihre mißverſtandene und mißhandelte Seele ieren. Und wie muß ſie ſich ſchämen vor ihm dem ſie die Niedrigkeit ihres Vaters, des Kokainiſten, des Znnikers, des verwerflichen, verbrecheriſchen Menſchen nicht offenbaren will, nachdem ſie einmal nur aanz allgemein erwähnte, ſie ſtünde nicht aut mit ihm. Des⸗ halb iſt ſte oft ſo reizbar. Daher ihre Unraſt. Darum 505 3 5 1K 85 eiß ſteigt es in dem Manne auf. Jetzt bei ihr ſein! All das Häßliche von ihr nehmen, das ſie mit ſich her⸗ umſchleppt! Sie befreien von diefer furchtbaren Laſt und einhüllen in ſeine grenzenloſe Liebe! 1 Sause il. e de n daß er ihn aus g reibt, über die kurzen Straßen hi 1 alles geliebten Frau. f„ er—— „Fräulein Olgers iſt nicht anweſend,“ wird i der Penſton geſagt. mic 62 r een „Das iſt nicht möglich!“ „Bitte, hier iſt der Zimmerſchlügel. „Wollen Sie nicht doch nachſehen? Und auch im Schreib- und Empfangszimmer! Ueberall!“ „Wenn Sie wünſchen, gerne. Aber ich habe Fräulein Olgers ſelbſt fortgehen ſehen, und zwar hat ſie kurz nach ihrer nachmittäglichen Rückkehr das Haus wieder verlaſſen.“ 5 b Das Stubenmädchen beſtätigt die Angaben des 2 5 Es wird aber trotzdem nachgeſehen, und ſchließlich 1175 Bernd ſich auch noch Felieitas' verſperrtes Zimmer öſſnen. Findet dort anscheinend in aller Haſt abgeſtreift, die Spitzentotlette, die ſie heute getragen hat. Die ge⸗ öffnete Schranktüre, verſchüttetes 1 8 ein halbge⸗ lcertes Glas Waſſer ſind ſtumme Zeugen des eiligen Aufbruchs der Frau, die ihn ſo raſch verabſchiedet hat, um in aller Rühe ihre Migräne auszuſchlafen. Bernd wendet ſich zum Gehen. Mechaniſch ſetzt er fuß vor Fuß mit betäubten Sinnen, in dem vagen Ge⸗ ühl, als ſchreite er durch die Trümmer ſeines Glücks. So geht er. ohne zu wiſſen wie lauge, ohne zu wiſſen wohin. Erſt als ein plötzlicher Windſtoß durch die Bäume fegt, wird ihm bewußt, daß er ziellos durch den Tiergarten ſtreift. Er läßt ſich auf eine einſame Bank fallen: ſchwer⸗ atmend in der Gewitterſchwüle, darin der Tag verſinkt. Der kurze Wind hat ſich aeleat und drückender noch als vordem laſtet jetzt die Regungsloſigkeit der heißen Luft. Da ſieht er ein Paar in den Nebenweg einbiegen. Greifbar nahe für ihn, der ſelbſt durch ein Geböſch gedeckt iſt.. Deutlich erkennt er Felicitas in dem hellgrauen Seidenmantel, den ſie ſonſt zu Autofahrten trägt; ſieht ihr weißes Geſicht durch den Halbſchleier des kleinen dunkelblauen Hutes leuchten: erkennt auch ihren Be⸗ leiter, Magnus Dröge, mit der etwas gebogenen Raſe unter der fliehenden Stirn und dem kurzen, harten Kinn. Sieht das ganz klar und vermeint doch, daß ein Spiel ſeiner verſtörten Sinne ihn narre. g Wie im Traumzuſtand folgt er den beiden, die den Tiergarten verlaſſen, am Reichstag vorbeigehen und in die Roonſtraße einbiegen.. Da kommt es wie ein Erwachen über ihn und, wäh⸗ rend ſich dunkle Wolken am Himmel ballen, ſucht er eilends ſein Haus auf, geht geradewegs zum Telephon, ruft die Penſton„Splendid“ an und wünſcht eine Ver⸗ bindung mit Fräulein Olgers' Zimmer Jawohl, die Dame ſei eben gekommen. „Hallo. 7757 meldet fich Felicitas. 977 ee 52 6 155.. was iſt denn, Bernd?“ „Ich wollte nur wiſſen, wie es dir geht.“ „Danke. Beſſer.“ ö „Haſt du dich ausgeſchlafen?“ 5 „Ja. Bis jetzt. Und ganz feſt. Erſt das Läuten des Telephons hat mich geweckt.“ „Das tut mir leid, Fee.“ „Ach, das macht nichts, Bernd. Aber warte doch, bitte, einen Augenblick. Ich will nur das Fenſter ſchließen. Es iſt mit einemmol ſo ſtitrmiſch geworden.“ Tatſächlich zerreiſt ein Wirbelwind die Schwüle „Hallo, Bernd... ich bin wieder da.“ Ja, Fee. ich töre dich „Ich enke, wir hängen ab, Bernd. Das Gewitter, l lange genug vorbereitet hat, ſcheint jetzt loszu⸗ rechen. „Ja.. da iſt wirklich ſchon der erſte Blitz. Aber du wirſt dich doch nicht fürchten, Fee?“ „Nein... aber während eines Gewitters ſoll man beſſer nicht telephonieren.“ „Da haſt du recht. Dann alſo auf morgen, Fee.“ 2 9 7 b Bernd.“ eb wohl, Nee Im ſelben Augenblick, da Bernd den Hörer in die Gabel legt, dröhnt der erſte ſtarke Donnerſchlag. Mit elementarer Gewalt entlädt ſich das Gewitter. Vernichtend, aber auch reinigend. J Naturnotwendig *.* Der nächſte Tag, erfriſcht vom Regen, der Staub und itze fortgeſpült hat, ſieht Bernd in der Lorenzſchen H nach dem anädigen Fräulein fragen. Edith empfängt ihn mit warmer, ungekünſtelter Herz⸗ lichkeit, N05 iſt lieb, Herr Doktor. Ich freue rich ſehrt. „Würden Sie das im gleichen Maße tun, wenn ich mit meiner Braut gekommen wäre?“ Edith ſtutzt, ſie bemerkt den blaſſen Ernſt ihres Be⸗ ſuchers, das Ungewöhnliche, ja geradezu Fordernde feines Auftretens. Es verſetzt ſie in augenblickliche ee 3 4 4 ei Doktor Se 3 „Verehrtes Fräulein Lorenz, bitte, keine Ausflüchte und keine gelellicbatlichen Whraſen Ach frage Sie jetzt Ich glaube ſogar als Menſch zu Menſch. Antworten Ste mir auch ſo. Es iſt wichtig für mich. Lebenswichtig. Ich ſchmeichle mir, daß mir in dieſem Hauſe ehrliches Fntereſſe entgegen⸗ gebracht wird. Und ich weiß auch, daß Sie die Perſön⸗ lichkeit ſind außergewöhnliche Lagen zu verſtehen und — ihnen Rechnung zu tragen, Laſſen Sie mich alſo 11 05 vergeblich an das eine wie an das andere appel⸗ ieren. Aufmerkſam betrachtet Edith des Mannes Züge, auf * geſammelt und gelaſſen wartende Spannung iegt. „Bitte, Herr Doktor, fragen Sie. frank und frei antworten.“ „Dann werden Sie ſicherlich nicht in Abrede ſtellen, daß Sie ſich von dem Verkehr mit mir, dem Sie ur⸗ 3 ſo herzlich entgegenkamen, abſichtlich zurück⸗ gezogen haben.“ 5 „Ja, das ſtimmt.“ „Ibre Einſtellung dabei galt wohl weniger meiner Perſon, als der meiner Verlobten?“ „Sie haben recht, Herr Doktor.“ „Sie lehnten ſie ab, obzwar meine jetzige Braut vor⸗ dem, das heißt, bepor überhaupt noch die entfernteſte Möglichkeit einer Verbindung zwiſchen ihr und mir be⸗ ſtanden hat, Ihr Hansgaſt war.“ Edith nickt. „Und obzwar Felicitas Olgers Ihre Verwandte iſt.“ „Halt, Herr Doktor! Nun muß ich berichtigen, Feli⸗ citas' früh verſtorbene Mutter gehörte, aber auch ſchon weitläufig. der Familie meines Bräutigams in Wien an. Von einer Verwandtſchaft zwiſchen Felicitas und mir, beziehungsweiſe uns, kann gar keine Rede ſein.“ „Der Eifer Ihrer Berichtigung, die Lebhaftigkeit, mit der Sie ſich gegen die Annahme einer familiären Be⸗ Lope mehren, läßt allein ſchon tief blicken, Fräulein orenz.“ „ich will Sie nicht hindern, ſich darauf Ihren Reim zu machen, Herr Doktor. Uebrigens: Felicitas“ Mutter iſt ſehr unglücklich geweſen in der Ehe mit dieſem Ol⸗ gers, der kein guter Charakter ſein ſoll. Als er vor einigen 8 nach Wien verzog, hat er dort ein paar Beſuche in der Familie ſeiner verſtorbenen Frau ge⸗ macht. Wahrſcheinlich, um geſellſchaftliche Fäden an⸗ 5 1 Es kam zu einem lockeren Verkehr, der von er anderen Seite mehr um Felieitas' willen aufrecht erhalten wurde. ſtand mit dem Vater, hielt ſie für viel beſſer als jenen, mithin durchaus würdig jedweder moraliſch⸗ideellen Stütze... Das hut auch mich zu meiner Einladung veranlaßt.“ 5 „Einen Augenblick, liebes Fräulein Lorenz. Man hielt Felieitas für beſſer und würdig. Hat man, haben Sie dieſe Meinung ändern müſſen?“ „Leider ja, Herr Doktor!“ „Können Sie mir genauer ſagen, warum?“ „Das läßt ſich ſchwer in dürre Worte kleiden. Aber, bitte, lieber Doktor, halten Sie das jetzt für keine Aus⸗ flucht meinerſeits. Sehen Sie, Felieitas iſt zu klug und raffiniert, als daß ſie einfach zu faſſen wäre. Aber ihr Weſen kann ſie auf die Dauer nicht verbergen in ſo engem Zuſammenleben wie es hier bei uns der Fall war. Und da mußte ſch erkennen, daß ſie eine Egoiſtin iſt, vergnügungsſüchtig, berechnend, kalt und herzlos. Sie wollten es hören, Herr Doktor...“ a „Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Offenheit, verehr⸗ tes Fräulein Lorenz. Glauben Sie mir, dieſe Stunde ſchafft zwiſchen uns keine Trennung. Im Gegenteil, ſie führt uns nur mehr zuſammen.“ „Das ſoll mich aufrichtig freuen, Herr Doktor.“ „Noch eine Frage: Hatte Felieitas es auf Rang, Titel und Vermögen einer Frau Lorenz abgeſehen? Ich meine, hatten Sie Gelegenheit zu bemerken, daß ſie ſich Ihrem Bruder in ſoſcher Abſicht näherte?“ „Da Sie davon wiſſen, will ich es nicht abſtreiten. daß Felicitas überhaupt nur des⸗ wegen meine Einladung nach Berlin herausgelockt hat. Sie ſuchte eine Verſorgung. Wer weiß auch, in⸗ wieweit der Vater daran ſchuld iſt.. Mein Bruder iſt nun aber der geborene Hageſtolz, und wir hatten bereits darüber nachgedacht, wie mir unſern Gaſt auf gute Weiſe loswerden könnten, als Felieitas von ſelbſt plötzlich das dringende Bedürfnis empfand, ihre Dan⸗ ziger Freundin zu beſuchen. Freilich iſt ſie ſa ſehr bald von dort zurückgekommen, iſt in der Penſion„Splen⸗ did“ abgeſtiegen und— hat ſich dann gleich mit Ihnen verlobt... Wir waren davon ſehr ſchmerzlich über⸗ raſcht. Das kann ich Ihnen ja nnn offen ſagen... „Ich danke Ihnen nochmals, liebes Fräulein Lorenz.“ „Meines Bruders und mein Wunſch. Felicitas aus dem Hauſe zu bekommen, iſt durch deren häßliches Be⸗ nehmen gegen Ihre Frau erhärtet worden. Es war bei einer zufälligen Begegnung im Theater...“ „Ach „Jawohl, Herr Doktor, und viel beſſer könnte Ihnen Ihr Freund Helbing all das ſagen. Eigentlich müßte er es Ihnen längſt geſagt haben. Ich wundere mich jehr, daß er, der eine— ſicherlich vegründete— Ab⸗ neigung gegen Felicitas hegt dergleichen bemerkt man wohl auch ohne daß davon geſprochen wird, nicht wahr?), keine Freundespflicht darin erblickt hat. Sie vor Irrtum und Täuſchung zu bewahren“ „Sie tun meinem Freunde Unrecht, Er hat mich ge⸗ warnt. Nicht einmal. Immer wieder. Und immer voll Eindringlichkeit. Aber ich wollte es nicht glauben, bis— ich mich Tatſachen eben nich mehr verſchließen onnte.“ 0. 5 Warme Teilnahme leuchte“ Bernd aus Ediths rauen Augen entgegen. g N„Kommen Sie, ſobald und wann immer Sie wollen. Ich bin ſtets und gerne für Sie da, lieber Doktor. Seien 90 beben gewiß. 8 ohne daß ich Sie beſonders rufe.“ „Ich habe jetz! viel in Ordnung zu bringen, Fräulein Edikh. Aber dann 5 melde ich mich dei Ihnen“ 2 Wiederſehn Bern geht 5 Fuß. In der Ruhe des Schreitens will er auch in ſich felbft wieder zur Ruhe kommen und Abſtand gewinnen zu der ſchweren ſeeliſchen Erſchütte⸗ uung, die dieſe* Beſtätigung durch Edith Lorenz ur namenloſen Enttäuſchung ſeines liebenden, ver⸗ rauenden Herzens macht. Ich will Ihnen Man wußte, daß ſie ſich nicht gut eur Zooes⸗ urten geſprochen. Sein tief verwundetes Vu ſcheidet — von der Frau und löſt jeden inneren Zuſammen⸗ ang mit ihr— rein gefühlsmäßig. Nicht leicht iſt es, die richtige äußere Form für die Löſung des wirren Knotens zu finden. g Unbewußt kommt Felicitas Bernd zu Hilfe, indem ſie ihm telephoniſch mitteilt, daß ihre Danziger 15 in⸗ din überraſchend gekommen ſei und ſie ſich ihr zu⸗ mindeſt dieſen Tag vollſtändig widmen miſſe. Aber ſie will ſich am nächſten jedenfalls bei ihm zeigen, Bernd, hellhörig geworden, e die Ausflucht, die Lüge. Er glaubt kaum mehr an das Vorhandenſein dieſer Danziger Freundin überhaupt. Und dennoch tut er nicht nur einverſtanden, ſondern iſt es auch. Alles kommt ihm gelegen, was die unvermeidliche Aussprache mit Felicitas hinausſchiebt. Er iſt erleichtert, eine Friſt dafür gewonnen zu haben, ſich bis ins letzte klar zu werden und zu feſtigen. Dann bittet er den Freund zu ſich. Sagt ihm mit wenigen, einfachen Worten, was die letzten vierund⸗ drag f. Stunden ihm an bitterer Enttäuſchung ge⸗ racht haben. „Du haſt recht behalten, Franz. Ich ſtehe nicht an, dir das rückhaltlos zuzugeben.“ Daß Bernd ſo raſch und ſo jäh aus ſeinem Traum erwachen mußte, erſchüttert Helbing ſo ſchwer, daß ihm im Augenblick die Worte fehlen. Der andere ſagt für ihn: „Ich weiß, wie weh dir das tut und daß ou ſouſt 10 15 geben würdeſt, wenn lieber du dich geirrt ätteſt. „Du ſprichſt mir aus der Seele, Bernd. Und daß du ſchon ſo ruhig und objektiv denken kannſt, gibt mir die Hoffnung, daß du auch innerlich bald überwinden w irſt. „Ob du dich da bloß nicht täuſchſt, alter Franz.!“ „Keinesfalls die Wahrſcheinlichkeit leugnen, daß mein Gefühl für Felicitas wohl doch nur eine leiden⸗ ſchaftliche Verliebtheit geweſen iſt ge durch die Beſonderheit der Umſtände, und daß eine olche Her⸗ . ſicherlich früher oder ſpäter eilbar iſt. ber ich möchte mich nicht davor drücken, die Folgen meiner ſchmählichen Verirrung zu tragen.“ „Das verſtehe ich erſt recht nicht, Bernd.“ „Ich kann von mir aus die Verlobung nicht löſen... „Bernd, um Gottes willen, welche Verſtiegenheiten!“ „Lieber Franz, die Unanſtändigkeit des einen Part⸗ ners iſt kein Freibrief für den andern.“ „Das begreife ein anderer. ch kann da nicht mit!“ Helbing ſpringt in höchſter Erregung auf. e „Ruhig, Franz. Ich werde Felicitas ſelbſtperſtänd⸗ lich alles ſogen und ſie nicht im unklaren laſſen über meine Meinung, meine gauze Einſtellung. Ich hoffe daß ſie darauihin von ſelbſt verzichten wird, jetzt noch Frau Rainer werden zu wollen.“ 5 „Und wenn nicht? Der Olgers iſt alles zuzutrauen.“ „Dann— das ſagte ich dir ja ſchon— müßte ich zu meinem Wort ſtehen. Aeußerlich natürlich nur. Aber an derlei Ehe bin ich ja bereits gewöhnt... obzwar das hier jetzt ſchon ſehr ſchlimm wäre.“ „Bernd, du bhiſt“ g „Bitte, fetzt kein ſtarkes Wort, Franz. Felieitas iſt in einer verzweifelten Lage. Verlaſſen. Allein. Hilf⸗ los den Fährniſſen des Lebens preisgegeben, vor denen ſte zu bewahren ich ihr mein Wort verpfändet habe...“ Und Herr Dröge? Glaubſt du nicht. daß er jener Kavalier der Dame Felieitas ſein wird, der dir ſämt⸗ liche Verpflichtungen deiner Ritterlichkeit abnimmt?!“ „Das bleibt eben abzuwarten...“ Und dann überſtürzen ſich die Ereigniſſe, jagen über Bernd hinweg und zerſchneiden den Knoten, den er entwirren zu müſſen alaubte. „Nein, ich muß Herrn Doktor Rainer unbedingt per⸗ ſönlich ſprechen,“ beharrt der kleine alte Mann im ab⸗ ——.8—— Rock, der an den Nähten ſtark glänzt. Sein Auftreten iſt bei aller Beſcheidenheit doch ſo verſtimmt, daß Gödicke nachgerade ratlos wird. „Ich kann den Chef nicht ſo ohne weiteres um irgend⸗ einer Bagatelle willen ſtören. Herr..“ „Tafler. Juſtus Tafler, Herr Bürovorſteher. Und was ich Herrn Doktor Rainer vorzutragen habe, aber eben nur ihm direkt, iſt, weiß Gott, keine Kleinigkeit. Wenn ich vielleicht auch darnach ausſehen mag.“ „Herr Referendar Burkhardt.“ „Kann mir nichts nützen, Herr Bürovorſteher.“ „Dann muß ich bedauern, Herr Tafler.“ „Sie glauben, daß ich etwas von Ihrem Chef nver⸗ langen, erbitten, am Ende gar erbetteln will? Aber darin täuſchen Sie ſich ganz gewaltig. Ganz im Gegen⸗ teil: ich bringe Doktor Rainer etwas. Etwas Wichtiges für ihn. Und wenn Sie mir verſprechen, ihm das, was ich Ihnen hier anvertraue, unverzüglich auszu⸗ händigen, werden Sie ſich alsbald von der Richtigkeit meiner Behauptung überzeugen können.“ Der Mann reicht Gödicke ein kleines verſchnürtes Payyſchächtelchen. f 8 ſchön, Herr Tafler. Nehmen Sie ſo lange a Gödicke verſchwindet, und der andere, der ſeiner Sache ſo ſicher iſt, muß gar nicht lange warten, bis er wieder⸗ kommt, höchſtes Erſtaunen im zerknitterten Geſicht. Er führt den Beſucher ſo raſch ins Chefzimmer, wie Bernd es ihm voll Haſt aufgetragen hat, nach dem erſten Blick, den er in jenes unſcheinbare Schächtelchen getan. „Guten Tag, mein Herr,“ empfängt er den Alten intereſſiert, woher haben Sie das?“ Er zeigt auf die Schrei bluse def Hier liegt, neben dem jetzt leeren appgehäuſe, deſſen koſtbarer Inhalt, der indiſche Bril⸗ antring, wie er im Rainerhaus ſtets genannt wurde. „Man hat ihn mir zum Zwecke einer Jmitatjons⸗ anfertigung gegeben.“ „Sie ſind.. aber nein, bitte, warten Sie noch ein wenig mit Ihren ſicherlich ſehr aufſchlußreichen Mit⸗ teilungen, bis mein Freund kommt. 9 habe ihn ſo⸗ fort telephoniſch hierhergebeten, als ich den Ring er⸗ kannte.“ a (Fortſetzung folgt.) uufeler Et nis von zu vertrag it, kn ſelten! er an unt d. 7 z Ventil das it alle waltig ſeine! hatte nicht u Aber 5. et beſti laufende Kalotife nut et! kamen! auch no die iche angebra aus wie die Sh * detſah. Sole bar, ben Verſel 10 noch daz duehen, ö Viet het beg, heibet men. * hie indem reun⸗ zu- Mer 5 fluch, enſein ch tit Alles prache eine e lar mit kund⸗ g ge⸗ t an, aum 11 füllt geirkt aß du it die inden 4 daß eiden⸗ c die Her⸗ kt ſſt. yolgen ˖ 4 Iten!“ Part, mit!“ a täͤnd⸗ übet hoffe, noch men“ ch zu Aber zwar 15 ft Hilf⸗ enen 4 ö jener ſämt⸗ tel“ bet en er ber f ab⸗ Cein mt, gend⸗ Und abet gkeit 54 Nein Freund Jul Die Abenteuer des Kapitäns W Spaß auf Saline„Gottesgabe“ Von Alfred Gehner Das Salz der Saline„Gottesgabe“ ſah aus wie friſch efallener nee. In ſeiner weißen, reinen Fülle lebte das Licht, und nur eine ganz ſeringe, kaum merkliche Spur von bläulichem, b f Schatten machte es nur noch ſauberer und ſchöner. Ein ſolches Salz zu gewinnen, war ſicherlich eine Kunſt, ein altes Geheimnis vielleicht, welches darin beſtehen mochte, daß das einzelne Salzkorn auf den Wegen ſeiner e ſo unbeſchadet und urſprünglich blieb wie es ſich in den großen 2 von ſelbſt gebildet hatte. Aber Kunſt hin und Geheimnis her— die ördermenge reichte nicht mehr aus. Deswegen kamen jetzt Erdarbeiter, Maurer und Brunnen⸗ bohrer, und damit begann ſchon bald ein anſehn⸗ licher Neubau aufzuwachſen. Zugleich wankten ſchwere Fuhrwerke in den Salinenhof, von denen mit„Hau⸗ruck!“ und knarrenden Flaſchenzügen dicke Keſſel, Maſchinen und hunderterlei andere techniſche Sachen abgeladen wurden. Das Eiſen iſt ebenſogut eine Gottesgabe wie das Salz. Aber Salz iſt ein Feind des Eiſens, und der dortige Salzmeiſter war es auch. Er liebte unſere Maſchinen nicht, und uns Monteure liebte er noch weniger. Er war ein großer, langer Menſch, hatte ein rotes Geſicht, aus dem ein feiſter, gelber Bartzapfen herauswuchs, trug lederne Röhren um ſeine mageren Waden und hatte lange, ſpitze Füße. Zudem 0 er ſich in einer phantaſtiſchen Uniformjacke, und feine linke Bruſt war dick von dem bibelförmigen Notizbuch, in das er alles eintrug, was ihm an uns nicht gefiel. Wir nannten ihn den„Puter“. Wir hatten uns lediglich an die Vorſchriften unſerer Firmen zu halten, aber nicht an ihn. Er miſchte ſich in unſere Arbeit, ohne etwas da⸗ von zu verſtehen, und das kann kein Monteur vertragen. Was auf Montage gang und gäbe iſt, kannte er nicht und wollte es auch nicht gelten— 5 Und als wir dann erfuhren, daß er an unſere Firmen petzende Briefe ſchrieb, da war das Zerwürfnis mit ihm vollkommen. Ich hatte dort den Trockenapparat mit dem dazu 3 Kalorifer aufzustellen. Ein Ventilator bläſt Luft durch einen Heizkörper: das iſt, einfach geſagt, ein Kalorifer. In dieſem Falle war er ein mannshohes, geräumiges, ge⸗ waltig brauſendes Ding; das große Rohr, das ſeine Luftmaſſen dem Trockenapparat zuführte, hatte den gleichen Durchmeſſer, und ich war nicht wenig ſtolz auf dieſe wuchtige Anlage. Aber der Puter beleidigte das gute Werk, indem er beſtimmte, daß das untere, waagrecht ver⸗ laufende Glied des Luftkanals ſowie der ganze Kalorifer eingemauert werde. Meine Einwände tat er mit einer Fratze ab, und die Maurer kamen und mauerten alles zu und hätten beinah auch noch die kleine Eiſentür mit zugemauert, die ich aus guten Gründen in der Nohrwandung angebracht hatte. So ſah hinterher das Ganze aus wie eine kleine Kapelle, als deren Turm die Schutzverkleidung des Riemenantriebes gel⸗ ten konnte, während der Ventilator das Orgeln versah. 5 Solange die Geſamtanlage noch außer Betrieb war, benutzten wir die Kapelle als gemeinſames Verſteck für das Flaſchenbier, auf das uns die ſtarke Salzluft immer durſtig machte. Wenn ich noch dazu, natürlich ohne den Dampf aufzu⸗ drehen, den Ventilator laufen ließ, wurde das Bier herrlich kühl, und ſo war denn die Kapelle der beſte Raum zu unſerer gelegentlichen Er⸗ quickung. Bis eines Tages der Puter dahinter kam und uns alle an der Kapelle e Wie Räuber, über deren Abſcheulichkeiten er zu rich⸗ ten 0 8 ſah er uns an und kommandierte: „Stehen bleiben, hier!“ Dann öffnete er die kleine Kapellentür und bückte ſich hindurch. Doch er kam nicht mehr dazu, unſer Bierlager auszuräumen, uns etwa einen Flaſchenkaſten nach dem andern vor die Füße zu ſchmeißen, denn der Pumpenmonteur Droſte riegelte das Türchen ſchleunigſt hinter ihm ab und raunte mir au: „Abkühlen, den Puter! Los, laß deinen Ventfla⸗ tor laufen!“ Der Vorſchlag war einleuchtend. Brummend ſprang der Motor an „So, und— und jetzt den Dampf!“ ſtotterte Gieſeking, der Trommelfilter⸗Spezialiſt, mir ins Ohr. Und die anderen riefen:„Los! Nun dreh doch ſchon auf!“ Ich drehe auf. Langſam ſtieg das Thermo⸗ meter, auf dreißig, dann auf vierzig Wir hätten jetzt anfangen können, dem Puter ein paar höf⸗ liche, boshafte Anfragen durch den Luftſtrom zu⸗ tragen zu laſſen, aber vierzig Grad Celſtus ſchienen uns nichts beſonderes füt einen Betriebs⸗ mann zu ſein, und deshalb drehte ich noch ein bißchen weiter auf, bis auf fünfzig ungefähr. „Was wollen wir ihm zurufen?“ fragte der Becherwerksmonteur.„Nichts wird zugerufen!“ proteſtierte der Keſſelmann.„Sondern hier wird nur Schnauze gehalten!“ und deutete dabei, mich anſehend, mit dem Daumen nach oben. Die Queckſilberſäule ſtand bereits auf ſechzig. Damit, war Droſte noch nicht zufrieden.„In Wiesbaden,“ ſagte er,„wo ich ſeinerzeit die Sole⸗ pumpen aufgeſtellt habe, ſitzen die Leute nackend bei ſiebzig Grad und leſen noch die Zeitung dazu. Alſo, achtzig bis neunzig müßten wir ihm ſchon geben. Solange er da drinnen noch poltert, würde ich unbeſorgt aufdrehen.“ „Jawohl“, riefen auch die anderen,„gib ihm noch ein paar Striche! Eigentlich müßten wir ihn gleich einäſchern.“ Siebzig! Ein Bürogehilfe kam vorbei und fragte uns, ob wir den Herrn Salzmeiſter nicht eſehen hätten.„Zuletzt vor zirka zehn Minuten“, agten wir, er wäre vielleicht zur Kirche gegangen, in die Beichte womöglich. Ehe ich es verſah, zeigte das Thermometer auf über achtzig. Zudem hatte der trampelnde Proteſt in der Kapelle plötzlich aufgehört. Wir alle blickten uns fragend an. Unheimlich orgelte der Ventilator— ich drehte das Dampfventil ſofort zu, ganz zu. feſt zu. Die Thermometerſäule begann ſogleich zu ſacken, die brauſende Kaltluft zoa ſie raſch herab, Bei den ärmſten Nomaden der Welt: und nachdem ich die kalte Spüklufg noch ein Weil⸗ chen hatte wirken laſſen, ſtellte ich auch den Motor ab, und Droſte zog den Riegel beiſeite. In Reihe aufgebaut, blickten wir geſpannt zu dem Türchen hin, aus dem der Puter jetzt wirk⸗ lich wieder zum Vorſchein kam. Es war ganz still im Raum. Sein Geſicht glänzte dunkel und naß wie eine Rotebeete, ſeine Haare waren zerflat⸗ tert, er ſchwankte ein bißchen und brauchte etwas Zeit, um uns zu erkennen. Jetzt gleich wird er trompeten und uns ſtürmen wollen wie eine Feltus, dachten wir, aber er tat es nicht, er onnte nicht, und darum tat er wie ein Gut⸗ freund, haha, aus ſeinem Geſicht barſt eine fatale Gebärde des Lächelns, als wolle er ſagen:„Alle Achtung, ein fabelhafter Kalorifer iſt das!“ Dann gingen wir wieder an unſere Arbeit. Dies geſchah wenige Tage vor der Beendi⸗ gung der Montage, vor der Abnahme. Ueberall im Bau roch es bereits nach Farbe. Die Maſchi⸗ nen liefen Generalprobe. Doch während dieſer letzten Tage ſtanden wir mit einem ganz anders gearteten Salzmeiſter im Umgang. Aeußerlich glich er zwar 718755 Vorgänger aufs Haar, er trug dieſelben Gamaſchen auf den dünnen Beinen, auch ſein Geſicht war puterrot, aber niemand fühlte mehr eine Urſache, ihn„Puter“ zu nennen. So kam der große Tag, an dem wir mit unſeren Maſchinen ſozuſagen ins Examen ſtiegen. Statt der Werkzeuge hielten wir jetzt Putzwolle in den Händen. Die Pumpen ſurrten, es brodelte in allen Keſſeln. Feuchte, weiße Schichten löſten ſich von den kreiſenden Filtertrommeln, ſtiegen unaufhörlich im Becherwerk hinauf, verſchwanden lautlos im heißen Atem des Trockenapparates. Und was da am anderen Ende herauskam, waren Berge von herrlichem, barem Kriſtall. Es ſah aus wie friſchgefallener Schnee. Den Salz⸗ meiſter in unſerer Mitte, ſtanden wir dabei und 92 897 uns wie Kinder über das ſchöne Salz. zir fanden keine Worte, um das Wohlgelungene zu loben, aber dafür lobten wir es mit beweg⸗ ten Blicken, wie es auch dem Salzmeiſter ein Bedürfnis war, unſeren. Beitrag daran u loben— den neuen Brunnen, die ſingenden umpen, die mächtigen Keſſel, die zauberiſchen Trommelfilter, das fleißige Becherwerk, den höl⸗ liſchen Trockenapparat, ja, und ſelbſt den orgeln⸗ den Kalorifer. Die Jagdoͤhunde der Sahara Ein Volk ohne Waffen— Gazellenfleiſch als Währung In der weſtlichen Sahara liegt zwiſchen den Karawanenplätzen Chinguetti Ouadane, Kiffa und Tichitt ein Gebiet von 600 Kilometer Länge und 500 Kilometer Breite, das bis heute nur wenige Weiße betreten haben. Es iſt das an den franzöſiſchen Verwaltungsdiſtrikt Adrar angrenzende Buſchland der Nemadi, der ärmſten Nomaden der Welt. Der Einge⸗ borenenſtamm der Nemadi verfügt weder über Reittiere, noch beſitzt er Häuſer. Die Nomaden⸗ familien beſchränken ſich darauf, mit ihren Schlafſäcken durch das Land zu ziehen und dem Wild nachzuſtellen, ohne jemals ein Dach über dem Kopf zu haben. Das Intereſſanteſte an dieſem Nomadenvolk aber ſind ſeine Hunde. Der Hund iſt das einzige Haustier, das die Nemadi kennen; er iſt ihr Helfer und Kamerad, der ihnen die Exi⸗ ſtenz ermöglicht. Es handelt ſich um eine ganz beſondere Raſſe von rieſenhaften Jagdhunden, wie man ſie ſonſt nirgends auf der Welt findet. Jede Familie beſitzt zwei, drei ſolcher Hunde, die zugleich ihre Waffe find. Denn außer dem Jagdmeſſer kennen die Nemadi keinerlei Waffe. Sie leben ausſchließlich von der Jagd, denn in dieſem Gebiet, das nicht reine Sandwüſte, ſon⸗ dern zum Teil mit Geſtrüpp bewachſen iſt, gibt es ziemlich viele Gazellen, Hyänen, Schakale und Wildſchweine. Wie arm die Nemadi find, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß ſie als ein⸗ Mann mit Geiſtesgegenwart/ von&. C. Chriſopte „Wenn ihr an Land ſeid, nehmt euch vor den Weibern in Acht, Jungens“, ſagte unſer alter Käpten, ehe er uns in Neuyork zum Teufel ſchickte. a Die Weiber, ja die Weiber! Hatten ſchon viel davon gehört. Sollte drüben anders ſein als bei uns im alten Europa. Waren dort ge⸗ fährlicher, die Menſchen mit den Raſchelröcken und dem Kirſchenmund. Wer ſie etwas feſter anpackte, hatte den Heiratsring in der Naſe oder mußte blechen, daß die Seemannsſchwarte knackte. Hole dich ab“, hatte Fritze mir geſagt, ehe er ſich gleich am erſten Abend in den Trubel ſtürzte. Ich legte mich lang auf das im Preiſe einbegriffene Drahtgeſtell im Boardinghouſe und ſchnarchte. 9. a Als es ſo weit war, bürſtete ich meinen Hut und begab mich nach unten. Brauchte nicht lange zu warten, dann kam ein Taxi um die Ecke. Hielt. Aber ehe noch jemand ausſtieg, gab es ein Geſchrei. Ein weibliches Geſchrei mit allen Regiſtern ſozuſagen. Ich ſprang mit zwanzig anderen auf das Taxi los. „Er hat mich“, ſchrie eine gemalte Puppe, „er hat mich auf den Mund geküßt, oh, wie hat er mich geküßt!!“ „Sie lügt“, donnerte Fritzens ſonores Organ von drinnen,„ſie lügt, das iſt alles!“ 5 „Steigen Sie aus, Gentlemen“, erklärte ein Herr von der Polizei kategoriſch,„wenn Sie ſo tief ſitzen, können wir nicht verhandeln. Weſſen beſchuldigen Sie den Gentleman?“ fragte er die igur von einer Dame höflich. „Er hat mich“, bellte ſie,„er hat mich zu einer Fahrt eingeladen, legte plötzlich im Dun⸗ keln— hu hu— ſeinen ſtarken Männerarm um ſchneeweißes, extra ſtarkes Gebiß aus der Ho mich, ſeine ſtarken Zähne fletſchte er gerade vor 9 Mund, um mich zu küſſen, da hält der au on f „„ „Oh“, meint iche Miene,„Sie haben eine Dame der Freiheit kreiſcht die beraubt.“ 5 „Ich verlange Schadenerſatz“, 1 Superblonde,„oder ſofortige Heirat!“* „Was haben Sie dagegen anzuführen? knurrt der Mann von der Polizei. „Daß ſie lügt“, ſagt Fritze,„daß ſie unver⸗ ſchämt lügt, denn ich habe meinen Arm nicht um ſie gelegt, ich habe ſie nur höflich zu einer Spazierfahrt eingeladen a „Er hat ſeine ſtarken Zähne auf meinen armen Mund gepreßt, um mich zu küſſen,“ zeterte das Mädchen und ſtampfte mit dem Hochhackigen auf das Pflaſter. Il 5 wahr?“ fragte der Polizeimenſch. „He“, grinſte Fritze und riß ſeinen Mund ſo weit auf, daß wir alle entſetzt einen halben Schritt zurückfuhren,„wo ſind“, brüllte er,„wo ſind verdammt und goddam denn meine ſtarken Zähne, heh?“ Uns gähnte ein zahnloſer Rachen entgegen, daß wir glaubten, ein uraltes Krokodil ohne Zähne lächele uns verzweifelt an.. „Das genügt“, entſchied der Poliziſt,„das enügt völlig, o. k.! Machen Sie, daß Sie weiter⸗ ommen, meine Dame“, knurrte er,„ſonſt iſt das grober Unfug, wie?“ a Wir machten alle, daß wir weiterkamen. Oben aber in unſerem Zimmer zog Fritze 5 en⸗ taſche.„Menſch“, ſagte er und wiſchte ſich den Scheiß von der Stirn,„welch ein Segen, daß ich das Ding ſo ſchnell herausbekommen habe!“ zige Bewohner Afrikas dem Schakal und der Hyäne nachſtellen, deren Fleiſch ſie eſſen, eine Mahlzeit, zu der man einen Bebuinen niemals bewegen könnte. Hunde erhalten ein Volk Die Nemadi, die mit den Beduinenſtämmen des benachbarten Adrar⸗Gebietes nur ſelten zu⸗ ſammenkommen, kennen den Begriff des Geldes nicht. Sie tauſchen ſich ihre Gebrauchsartikel gegen wohlſchmeckendes getrocknetes Gazel⸗ e ein, das man„Tichtar“ nennt. Von ihren Jagdhunden trennen ſie ſich um kei⸗ nen Preis der Welt. Im übrigen ſind ſie, die weder Herden beiitzen, noch das Siedeln oder den Ackerbau kennen, friedlich und ungefährlich und verfügen über überraſchend gute Kenntniſſe der mediziniſchen Pflanzen, an denen ihr Gebiet reich iſt. So treiben ſie auch mit Heilkräutern Tauſchhandel. Die Männer tragen auf ihren Wanderungen die Kinder auf dem Rücken, die Frauen ſchleppen Kalebaſſen und Schlafſäcke. Die Hunde werden ſo dreſſiert, daß ſie mit verbundenen Augen den Spuren ihrer Herren folgen lernen, damit ihr Geruchſinn ge⸗ ſchärft wird. Der Hund iſt es, der das Wild anſpringt und es durch einen Biß zur Strecke bringt, bis der Herr kommt und dem erjagten Tier mit dem Meſſer den Gnadenſtoß gibt. Ohne die Hunde wäre der Stamm der Nemadis dem Hungertod ausgeliefert. Die Nachkommen der Numidier Man ſieht in dieſen Nemadi die Ueberreſte des einſtmals mächtigen Volkes der Numi⸗ dier. Schon die Numidier des Altertums waren berühmt ob ihrer unnachahmlichen Hundedreſſuren, und es ſcheint, als habe ſich hier das Talent eines antiken 9 Nordafrikas auf ihre verarmten Nachkommen im 20. Jahrhundert vererbt. In der Tat findet man bei den Frauen der Nemadi viele neolithi⸗ ſchen Schmuckſtücke, roſa, grüne und blaue Per⸗ len, die beſtimmt aus dem Altertum ſtammen. Von der Geſchichte ihres Volkes wiſſen die heutigen Nemadi, die Moslems find, aber den Koran nicht leſen können, da ſie ausnahmslos Analphabeten ſind, nur wenig. Ihr Stamm⸗ vater Ahmed Ayad ſagen ſie, habe ſich einſt, angeekelt von der Bosheit der Menſchen, allein in die Wüſte begeben. Nach einjähriger Medi⸗ tation habe er Hunger bekommen und zu ſeinem Schrecken bemerkt, daß er keine Waffen zur Jagd beſaß. Da rettete ihm die Hündin, die bei ihm war, das Leben, indem ſie dem Herrn ihre Jagdbeute brachte. Von Ahmed Ayad und ſei⸗ ner Hündin ſtammen die Nemadi und ihre ge⸗ ſchickten Jagdhunde ab. Allah und das Schweinefleisch Wie kommt es, daß die Nomaden der Sa⸗ hara als einzige Anhänger Allahs das verbo⸗ tene Schweinefleiſch, nämlich das Fleiſch der erjagten Wildſchweine, genießen? Auch darüber gibt es eine eigenartige Legende die dei den Nemadis bis heute fortlebt. Einſt ſoli in ihrem Gebiet eine derartige Not an Fleiſch geherrſcht haben, daß die Nomaden vor der Wahl ſtauden, entweder zu verhungern oder das Fleiſch der Windſchweine zu eſſen oder— bet den benachbarten Tuaregs Hammel zu eh ⸗ allung und Belehrung len. Da ſie ſelbſt in ihren Reihen keinen „Mullah“, wie man im Orient die moslemiti⸗ ſchen Gelehrten nennt, beſaßen, wandten ſie ſich an einen Gelehrten der Tuaregs mit der Frage, was ſie tun ſollten. Der war ſchlau genug, das Problem zugunſten ſeines eigenen Volkes zu löſen, indem er erklärte, es ſei den Moslems zwar verboten, vom Schwein zu eſſen, er habe jedoch von Allah die Macht erhalten, den Ne⸗ madi in dieſer Hinſicht eine Deſpens zu gewäh⸗ ten, denn es ſei ſicherlich noch eine viel en Sünde, den Tuaregs ihre Hammel zu tehlen, als das Fleiſch des Wildſchweines zu genießen. Seit jenem Tage wird bei den Nemadis Schweinefleiſch gegeſſen. Wenn man den wandernden Nemadi einen Beſuch abſtattet, ſieht man voller Wehmut, was aus den freiheltsliebenden, kriegeriſchen, un⸗ ſteten Reitervölkern der Numidier geworden iſt, die ſich einſt das ganze Hinterland der nord⸗ afrikaniſchen Küſte untertan machten. Ihre Nachkommen, die in der Sahara wohnen, haben' nicht einmal ein Reitkamel, ſie verſtehen es weder, das Schwert zu führen, noch Pfeil und Bogen zu handhaben. 2b 375 Jahre Juan Fernandez Dichtung und Wahrheit um Robinſons Inſel Die chileniſche Regierung will zur Erinne⸗ rung an die Entdeckung der Inſelgruppe Juan Fernandez, die Inſel Robinſons vor 375 Jahren, ein Denkmal errichten laſſen, das den Ruhm der Inſel und ihres Entdeckers künden ſoll. Juan Fernandez, ein ſpaniſcher Steuer⸗ mann, entdeckte 1563 auf einer Fahrt von Callao nach Valparaiſo einen neuen Seeweg, auf dem er einer Gegenſtrömung an der Küſte auswich und die Fahrt um die Hälfte der bisher ge⸗ brauchten Reiſezeit verkürzte. Hierbei ſtieß er auf die bis dahin unbekannte Inſelgruppe, die ihm zu Ehren ſeinen Namen erhielt. Juan Fernandez, beſtehend aus einer großen und zwei kleineren Inſeln, 650 Km. weſtlich von der Küſte Chiles im Stillen Ozean gelegen, hat eine über⸗ aus intereſſante Geſchichte. Der Entdecker der Inſel, der auf dem größten Eiland, Mas⸗a⸗tierra, eine kleine Kolonie an⸗ legte, wurde nach manchen Abenteuern von dem Inſelparadies vertrieben, das die ſpaniſche Re⸗ gierung beanſpruchte. Hundertfünfzig Jahre ſpäter erregte Daniel Defoes Roman„Robin⸗ ſon“ Aufſehen in aller Welt. Obwohl der Dich⸗ ter darin eine andere Inſel als Aufenthaltsort ſeines Helden nannte, erfuhr man bald, daß Alexander Selkirk, deſſen Abenteuer Defoe dichteriſch geſtaltet hatte, auf Mas⸗a⸗tierra elebt hatte. Indes ſind nicht alle Angaben, die efoe über dieſes Schickſal machte, richtig. Vor allem war Nobinſon⸗Selkirk keineswegs der erſte Einſiedler, der auf Juan Fernandez gelebt hatte. Eine Gruppe von Jeſuiten hatte 1664 eine Sied⸗ lung auf der Inſel begründet. Sie kehrten nach wenigen Jahren nach Spanien zurück, aber die Ziegen, die Kartoffeln, Erdbeeren und Feigen⸗ äume, die ſie angepflanzt hatten, gediehen wei⸗ ter und lieferten ſpäteren Bewohnern Nahrung. Eineinhalb Jahrhunderte lang war Juan Fernandez dann der Schlupfwinkel engliſcher Flibuſtier. Der Piratenkönig Henry 1 oll dort einen Schatz 5 haben, der bis ins vorige Jahrhundert zahlloſe Abenteurer anlockte. Während einer Kaperfahrt eines engliſchen Schiffes wurde 1680 der Moskito⸗India⸗ ner Ro bin verſehentlich auf der Inſel zurück⸗ gelaſſen, er konnte erſt nach drei Jahren wieder⸗ geholt werden. Sein Name kehrt im Defoeſchen „Robinſon“ wieder. Alexander Selkirk war Na⸗ vigationsoffizier auf der Freibeuter⸗Fregatte „Fünf Häfen“, die 1704 in der Bucht vor Mas⸗ a⸗tierra ankerte. Nach einem Streit mit dem tyranniſchen Kapitän blieb Selkirk freiwil⸗ lig zurück. Er wurde während ſeines Ein⸗ Nd nicht von„Eingeborenen“, die es n der Nähe nirgends gab, beläſtigt, nur die Spanier verfolgten ihn einmal. 1709 wurde er von einer britiſchen Kriegsfregatte gerettet. 1844, als Chile unabhängig wurde, kam Juan Fernandez in chileniſchen Beſitz. Am 1890 kamen die erſten Koloniſten nach den Inſeln, Bauern und Fiſcher. Und am 14. März 1915 kämpfte der deutſche Kreuzer„Dresden“, als einziges Schiff aus der Schlacht bei den Falklandsinſeln entkommen, in der Bucht von Juan Fernandez ſeinen Todeskampf gegen die Uebermacht der Verfolger. Kreuze über ſchlich⸗ ten Gräbern am Strande von Mas⸗a⸗tierta zeu⸗ eg. vom Heldentum deutſcher Seeleute. Heute eben etwa 200 Menſchen auf der Inſel. 1936 erklärte die Regierung die Inſel zum Natur⸗ chutzgebiet. Seitdem iſt ſie ein Anziehungspunkt ür Vergnügungsreiſende. Eine Reihe von hiſto⸗ riſchen rinnerungen ſind vorhanden: Robin ⸗ ſons Felſenhöhle, der Schatzfelſen der Pi⸗ taten, ein Gedenkſtein für die deutſchen Helden — und auch die Ziegen, Nachkommen jener Tiere, die„Robipſons“ Einſiedlerleben teilten, weiden noch auf den Wieſen zwiſchen Felſen und Meer. Stumme Buchſtaben Immanuel Kant, der nicht zu den Geſprä⸗ chigen gehörte, befand ſich einſt in einer Kö⸗ nigsberger Geſellſchaft, in welcher ſich eine Anzahl junger Herren breit machte, die in der lobenden Charakteriſierung ihrer eigenen Per⸗ ſon eine große Redſeligkeit entwickelten. Kant, der an dieſem Abend noch ſchweigſamer als gewöhnlich erſchien, wurde endlich gefragt, warum er denn gar nicht ſpräche.„Ach Ma⸗ dame“, erwiderte der große Philoſoph,„unter ſo vielen Selbſtlauten ſind ſtets auch einige ſtumme Buchſtaben nötig!“ N — eee eee Bekanntmachungen Drisgrurpe der N. S. O. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. ODienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16. 1. Stock * Neichsluftchutz Auf Anordnung der Orts⸗Kreisgruppe fin⸗ det am Dienstag, den 30. Auguſt, 1938, abends 20 Uhr(pünktlich) ein Amtsträ⸗ er⸗Appell in der Luftſchutzſchule Fügel⸗ ſtraße ſtatt, woran alle Amtsträger und Amts⸗ trägerinnen, einſchließlich der Frauen fach⸗ bearbeiterinnen und Blockhelfe⸗ rinnen, teilzunehmen haben. Die Unter⸗ gruppenführer melden mir um 20 Uhr die Iſt⸗Stärke. Genaue Kontrolle! Nur Krankheit oder Schichtarbeit gelten als Entſchuld'gung. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung an dem Appell. Der Gemeindegruppenführer: gez. La n mer, LS.⸗Führer. Fähnlein 50 und 53/249 Sportdienſtgruppen Fußball A: Am Mittwoch um 3 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherweg; Fußball B, E, D: Mittwoch um 5 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherweg; Handball A, B: Mittwoch um 6 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherweg. Ich bitte alles pünktlich und in Sport zu erſcheinen. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. Auguſt 1938 Anſer Tagesſpruch Das Gute, das andern du gegeben, wirſt du ſelber mitgenießen; die Tränen, die du geſtillt im Leben, werden bei deinem Tode fließen. A. Roderich. Zen e Wir Menſchen 5 wie die Pflanzen das Bedürfnis, Wurzeln zu ſchlagen. Da wir aber keine wirklichen Wurzeln haben, die wir in die Erde treiben können, werden wir zu Stammgäſten Nicht nur, daß wir Wert darauf legen, eine feſte Wohnung, möglich ſogar ein ganzes Haus zu haben, in dem wir anſer ganzes Leben verbringen— wir werden auch an vielen anderen Orten zu Stammgäſten. Ohne daß wir es merken. Und wenn wir eines Tages eine Bilanz unſerer Lebensegwohnheiten ziehen, erblicken wir um uns herum eine ganze Serie von Stammplätzen. Die Hausfrau kauft bei einem beſtimmten Bäcker ihr Brot cin, bei einem beſtimmten Kolonialwarenhändler ihren Kaffee und ihren Zucker, ſie läßt ſich von einer beſtimmten Schneiderin ihre Kleider an⸗ fertigen. Der Mann kauft ſeine Zigarren ge⸗ nau ſo bei einem Stammlieferanten, ſeinen Hut in immer demſelben Laden. Und er geht abends nicht in irgendein Lokal, ſondern in das Stammlokal. Es iſt merkwürdig, aber es iſt le Um uns herum haben wir ein ganzes Syſtem von Stammplätzen„gebaut“, die wir immer aufſuchen und wo wir uns gleichſam zu Hauſe fühlen. Schmeckt das Bier in einer anderen Gaſtwirtſchaft anders als im Stamm⸗ lokal? Sicherlich nicht. Aber es iſt eben doch etwas anderes, wenn man ſich an dem Stamm⸗ tiſche niederläßt. Der Tiſch iſt gleichſam ein alter Bekannter, auf dem das Schild mit der Beſchriftung„Stammtiſch“ ſteht, der die Fremden abweiſt und ſie auf andere Plätze nö⸗ tigt. Die„Stammtiſchfreunde“ ſitzen ſich ge⸗ enüber auf ihren Stammplätzen und alles hat eine Ordnung, in der ſich das Wohlbehagen ausbreitet. Der Stammgaſt iſt oftmals kari⸗ kiert worden. Von Malern und Schriftſtellern. Er iſt in einem gutmütigen Spitzweg⸗Humor dargeſtellt und belacht worden. Warum? Eben weiß ihm ſo völlig das Abenteuerliche abging, weil er ſich mit einem kleinen Platz begnügt, und der ſich dort gemütlich einrichtet, ohne das Bedürfnis nach neuen Erlebniſſen zu ha⸗ ben. So wurde er faſt zur komiſchen Figur. Aber wer iſt kein Stammgaſt? Wer von den Hausfrauen macht ſich einen Spaß daraas, jedesmal in einem anderen Geſchäft einzukau⸗ fen? Und wer von den Männern hat Gefallen daran, jeden Bierabend wo anders zu verbrin⸗ gen? Es geht ganz unmerklich zu. Man kauft irgendwo ein, man trinkt in irgend einem Lokal ſein Bier und dann ertappt man ſich einige Tage ſpäter dabei, daß man das gleiche Lokal aufgeſucht und womöglich noch am glei⸗ chen Tiſche Platz genommen hat. Ein bißchen von einem Stammgaſt ſteckt in jedem Menſchen drin. Eben weil er die Veranlagung hat, dort Wurzel zu ſchlagen, wo es ihm gefällt. * Amtsträgerappell im Reichsluft⸗ ſchutz. Heute Dienstagabend, 20 Uhr, haben alle Amtsträger und Amtsträgerinnen, ein⸗ ſchließlich der Frauenſachbearbeiterinnen und Blockhelferinnen zu einem Appell zu erſchei⸗ nen. Es wird auch an dieſer Stelle darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß nur Krankheit oder Schichtarbeit als Entſchuldigungsgrund gelten kann. Wolken, die vorüberzſeh n. Auch der Himmel hat ſeine Gedanken: Das ſind die Wolken, die ſichtbar ſeine blaue Stirn überwandern. Leichte, weiße Wölkchen, die wie leichte Kavallerie einherſprengen, um bald wie⸗ der zu verſchwinden, lafen erkennen, daß das All nicht von ſchweren Sorgen belaſtet iſt. Vielleicht herrſcht zu ſolchen Stunden da oben eine Laune der Aufgeräumtheit, geneigt zu Scherzen. Uns gibt ein ſolcher Himmel Froh⸗ ſinn und Beſchwingtheit ein. Wir ſchauen gern empor und finden, daß alles in beſter Ordnung ſei und man eigentlich dies und jenes unter⸗ nehmen könnte. Aber manchmal hängen auch, wie ſchwer beladene Frachtkähne in einem ſchmutzigen Strom, düſtere und graue Wolken⸗ gebilde über unſeren Häuptern. Die Dächer ſcheinen ſich zu neigen dor ſo viel Gewölk, das die Sonne nicht durchläßt und die Schatten des Kummers verbreitet. Ungewißheit ſchwebt vom Himmel zu allen Geſchöpfen; dieſe Wolken verkünden nichts Gutes, verkünden, daß ſie ein Gewitter mit Regen bringen. Wie dieſe Wolken dem Himmel verſchiedene Färbung, ein verſchiedenes Geſicht geben, ſo auch legen 1 in unſer Gemüt verſchiedene Stimmungen inein. Manchmal aber, und das nicht ſelten, möchten wir froh ſein, doch die Wolken des Himmels blicken finſter drein und laſſen keine reine Freude aufkommen, manchmal iſt der von Wolken zerpflückte Himmel ein Abbild unſerer inneren Erregung. Aber wie es ſein mag: Die Sorgen, die Zweifel... Wolken, die vorüber⸗ ziehn * Rundfunk⸗Ausſtellung nun auch in Mannheim. Allen Rundfunkfreunden zur Nachricht, daß in unſerer Nachbarſtadt Mann⸗ heim vom 15.—23. Oktober in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen eine ſüdweſtdeutſche Rundfunk⸗ Ausſtellung ſtattfindet. Kartoffelkäfergefahr. Zirka 80 aus⸗ gewachſene Kartoffelkäfer gefunden! Dieſe Zahl wird gewiß erſchrecken, aber ſie iſt Wahrheit. In Hirſchhorn am Neckar wurden bei einer Kartoffelkäferſuche zirka 80 ausgewachſene Kä⸗ fer gefunden. Und hätte man dieſe nicht ent⸗ deckt, welcher unermeßliche Schaden und weiche Weiterverbreitung wäre da erfolgt! Darum iſt es unbedingt nötig, daß immer und namer wieder nach dieſem gefährlichen Schmarotzer geſucht wird, der die deutſche Kartoffelernte zu vernichten droht und die das Volk doch ſo nötig braucht. Rauchen im Auto verboten. Es iſt manchen Kraftfahrern nicht bekannt, daß das Rauchen im Wagen bei der Durchfahet durch Waldungen grundſätzlich verboten iſt. Las Hinauswerfen brennender Tabakreſte aus dem fahrenden Fahrzeug iſt unbedingt zu unter⸗ laſſen. Wenn alles nichts nützt... dann wird eben ſtrafend vorgegangen. Es mag Fuß⸗ gängern und Radfahrern zur Warnung dienen. In Heidelberg, wurden Fußgänger, die die Straßen unvorſchriftsmäßig überquerten, vom Gericht zu 5 Mark Geldſtrafe oder zwei Tagen Haft verurteilt. Radfahrer, die nebeneinander anſtatt hintereinander fuhren, erhielten die⸗ ſelben Strafen. Letztere Unſitte iſt auch auf den Viernheimer Straßen noch öfter zu be⸗ obachten. Es wurde lange genug gewarnt, wenn die Gerichte nun ſtrafend einſchreiten, dann nur, um Menſchenleben vor Unfällen oder gar Tod zu ſchützen, zu denen auch die Verkehrsſünder gehören. Alſo nochmals: an die Verkehrsordnung gewöhnen! Es ſei hierbei bemerkt, daß eine Antwort„Ich hab' das nicht gewußt!“ nichts nützen lann, Herr Haaſe! „Unkenntnis ſchützt vor Strafe nicht!“ Sonderzüge rollen nach Nürnberg Di Leiſtungen der Reichsbahndiceklion Mainz zum Reichsparleifag In der Zeit vom 28. Auguſt bis zum 15. September ſteht die Arbeit der Reichs⸗ bahn wieder im Zeichen der außerordentlichen Leiſtun⸗ gen anläßlich des Reichs⸗ parteitages. Aus allen Gauen des Reiches bringen die zahlreichen Sonderzüge die Teilnehmer nach Nürn⸗ berg, der Stadt der Reichs⸗ varteitage. Auch die Reichs⸗ bahndirektion Mainz hat einen außerordentlich ſtar⸗ ken Sonderzugverkehr zu bewältigen. Ihren Bezirk berühren auf der Hinfahrt 70 beſetzte Sonderzüge und 22 Leerzüge, von denen 8 Züge im eigenen Bezirk gebildet werden. Auf der Rückfahrt ſind 97 Sonder⸗ züge(69 Vollzüge und 28 Leerzüge) durchzuführen. von denen wiederum acht Züge im Bezirk Mainz en⸗ den. Umfangreiche Vorarbeiten ſind zu leiſten, damit der Maſſenverkehr, der ſich auf einen nur kurzen Zeitraum zuſammendrängt, reibungs⸗ los bewältigt werden kann. Die Sonderzugpläne für die Großaufmärſche werden ſchon einige Zeit vorher in gemeinſamer Konſerenz, an denen ſämtliche beteiligten Reichsbahndirektionen un⸗ ter Leitung der zuſtändigen Oberbetriebsleitung teil⸗ nehmen, feſtgelegt. 5 Die Fahrpläne, ſowie die Anordnungen für die Lokomotiv- und Perſonalgeſtellung werden mit allen erforderlichen Angaben, den genauen Fahrzeiten und den Verkehrstagen gedruckt und allen beteiligten Stellen zugeleitet. Oft auß ein Zug durch zwei, drei, manchmal manchmal ſogar noch durch mehr Direktions⸗ bezirke fahren. Die Fahrpläne gehen dann auch an die Nachbardirektionen. die für die Weiterführung des Zuges verantwortlich ſind. Die engſte Fühlungnahme der benachbarten Fahrplanmacher läßt uns aber bei einer Fahrt durch noch ſo viele Bezirke dieſe verwaltungs⸗ techniſchen Grenzen nicht fühlbar werden. Die Fahrdienſtleiter der Bahnhöfe, die Stell⸗ werkswärter bei ihren Weichen⸗ und Signal⸗ hebeln, die Rotten bei ihren Gleisarbeiten auf freier Strecke, der Schrankenwärter auf ſeinem einſamen Poſten am Waldesrand, ſie alle mül⸗ ſen von dem Sonderzug wiſſen, ſie alle ſind ein kleiner Teil in dem großen Getriebe. Wer an einem Tag etwa kurz vor einem Parteitage, wenn aus den geſchmückten Wagen vorbeibrauſender Sonderzüge mit erwartungs⸗ freudigen Geſichtern die Männer der Bewegung Adolf Hitlers grüßen, in den Fahrdienſtraum eines Bahnhoſes tritt, oder die Treppen zu einem Stellwerk hinaufgeht. deſſen Blick wird ſofort auf eine große Taſel gelenkt.„Heute ver⸗ kehrt“, heißt es und dann folgen die Züge, die in den nächſten 24 Stunden vorbeirollen wer⸗ den. Der Fahrdienſtleiter lenkt ihren Lauf. Kein Zug darf ohne ſeine Erlaubnis in den Bahnhof einfahren, kein Signal ohne ſeine Ge⸗ nehmigung auf Fahrt geſtellt werden. Stört eine Verſpätung den fahrplanmäßigen Betrieb, ann muß der Fahrdienſtleiter blitzſchnell über⸗ legen und handeln. Der Stellwerkswärter muß auf der Hut ſein, er muß die Weichen legen, Signale ſtellen, den Rangierbetrieb über⸗ wachen. Es geht dann hoch her, aber ſicher ſah⸗ ren die Sonderzüge ihren ſtählernen Weg vor⸗ über an den beflaggten Bahnhöfen. 5 ö In dem kleinen Schrankenwärterhaus, drau⸗ zen am Feldweg, dort, wo das ganze Leben der Familie ſich nach den pünktlich verkehrenden Zügen richtet, wo täglich in der Zugpauſe nach dem E 298 das Mittageſſen auf den Tiſch kommt, iſt in dieſen Tagen die ganze Zeitein⸗ teilung in Unordnung. Die Sonderzüge ſtören den gewohnten Gang. Aber der Schrankenwär⸗ ter weiß genau jeden Sonderzug, greift ſeine zuſammengerollte Signalflagge und beobachtet den vorbeidonnernden Zug. Wohl erwidert er auch einmal einen Gruß, aber ſein geübtes Auge ſpäht, ob am Zuge alles in Ordnung, nicht etwa eine Tür oſſen oder eine Achſe heiß gelaufen iſt. 1 So wird in dieſen Tagen überall doppelt eifrig gearbeitet. Blitzſauber putzen und ſegen die Wagenreiniger die Wagen. Die Rangierer tun unermüdlich in dem Haſten der Bahnhöfe ihre oft gefahrvolle Pflicht. 0 Die Lokomotiven wollen in den Zeiten höch⸗ ſter Beanſpruchung beſonders gut gepflegt ſein! Lokomotivführer und Heizer unterſuchen die einzelnen Teile ihrer Stahltiere, ölen da und dort, dann beginnt erſt ihre Ruhepauſe. Rußige, Männer verſorgen die Lokomotiven mit Koh⸗ len und Waſſer.. Auf den Bahnſteigen ſorgt der Streifdienſt und der Bahnſchutz für Ordnung. Es würde zu weit führen, alle die fleißigen Hände zu nen⸗ nen, die hinter den Kuliſſen mitarbeiten. eee eee Bis Mittwoch Goloͤmünzen abliefern Seit dem 16. Auguſt ſind goldene Zehn⸗ und Zwanzigmarkſtücke keine Zahlungsmittel mehr. Sie ſind bis ſpäteſtens morgen Mittwoch, 31. Auguſt, an die Reichs⸗ bank abzuliefern. Niemand, der ſolche Mün⸗ zen beſitzt, verſäume dieſen Zeitpunkt, da er ſich ſonſt den harten Strafen der Deviſenge⸗ ſetzes ausſetzen will. Jedes Goldſtück, mag es geprägt ſein wann es will, iſt abzuliefern. Sammlungen von Goldmünzen oder Gold⸗ ſtücken mit Erinnerungswert ſind ebenfalls der Reichsbank anzubieten, ſie wird darüber ent⸗ ſcheiden, ob dieſe Münzen endgültig abzulie⸗ fern ſind. Es iſt Gewähr dafür gegeben, daß wertvolle Sammlungen erhalten bleiben. Hotel oder Fremdenheim— nicht mehr„Penſion“. Nachdem der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter die Betriebsart„Fremdeu⸗ heim“ feſtgelegt hat, iſt die Fachuntecgruppe „Fremdenheime“nunmehr beſtrebt, ꝛu dieſer Begriffsbeſtimmung Erläuterungen zu geben, die ſich vor allem auf die Benennung der Fremdenheime erſtrecken ſollen. Das Wort „Penſion“ ſoll als Bezeichnung für ein Frem⸗ denheim nicht mehr verwandt werden, ſondern nur noch für eine Leiſtungsart. Dasſelbe gilt für die hier und da anzutreffende Bezeichnung „Hotel⸗Penſion“; die Betriebe, die ſich ſo be⸗ zeichnen, ſind entweder Hotels oder Fremden⸗ heime. Neben oder ſtatt der Bezeichnung Fremdenheim dürfen auch die Ausdrücke „Haus“ oder„Villa“ verwendet werden. Die Fachgruppe Beherbergungsgewerbe ſtrebt eine Feſtlegung dieſer Richtlinien durch Verhand⸗ lungen mit den maßgebenden Stellen an. Da⸗ mit dürfte dann allerdings der Kreis dee Ve⸗ triebsarten, die durch behördlich ſanktionierte Definition feſtgelegt wurden, vorerſt geſchloſ— ſen ſein. Aktueller Schulunkerricht Mit dem Abſchluß des fünften Jahrganges der Schülerzeitſchrift„Hilf mit“ hat der Reichswal⸗ ter des NS.⸗Lehrerbundes Gauleiter Wächtler eine bedeutſame Ausweitung der„Hilf mit“⸗ Arbeit verfügt. i n Der NS. Lehrerbund wird künftig im Nah⸗ men dieſer Arbeit eine Folge von Schriften über die wichtigſten Aufgaben unſerer Zeit heraus⸗ geben. Damit ſollen zwei Aufgaben erfüllt werden: Das beſte Jugendſchrifttum unſerer Zeit, hervorgegangen aus dem jährlichen„Hilf mit“⸗Preis, ſoll an die geſamte Jugend heran⸗ getragen werden, um ſie zum guten und wert⸗ vollen Schrifttum hinzuführen. Alle jene aktuel⸗ len Probleme, mit denen ſich die Schule und die Schuljugend auseinanderſetzen müſſen und die in keinem Lehr⸗ und Leſebuch behandelt werden können, werden in der Schriftenreihe berührt. Jedem Erzieher ſoll es damit ermöglicht wer⸗ den, neuen lebendigen Stoff in ſeinem Unter⸗ richt zu verwerten. * Schwere Gewitter tobten geſtern abend von 8 Uhr an über unſerer Gegend. Blitz folgte auf Blitz und nicht wenig Regen ſtrömte hernieder. Auf einige Minuten ſetzte die Stromzufuhr aus, ſodaß Kerzen zur Beleuch⸗ tung hervorgeholt werden mußten. Das Dorf lag im Dunkel, nur von grelleuchtenden Blitzen erhellt.— Die Unwetter tobten über ganz Starkenburg und Oberheſſen, woſelbſt Hagel und Wolkenbrüche in einigen Orten größeren Schaden anrichteten. Deutſcher Schneidertag. Der Reichs⸗ innungsverband des Herrenſchneiderhanowerks hielt vom 26. bis 29. Auguſt in Berlin ſeine Reichstagung ab. Es waren Vertreter aus Belgien, Frankreich, England, Schweiz, Nor⸗ wegen uſw. anweſend. Im Schneidecgewerbe 10 etwa 100 000 Gehilfen und Lehrlinge ätig. Eunlieſe datb. Ute A5 0 alt fl fein ne Neſet! Kind 1. Hels fl Wöbinde bildet etungel belles Unler Nähte Franz 2 Jede be chen, aut gen. d baten, hilflosen ticun Trier. mit 25 ein and Böſchr Aaelüt detlett. delbände Kranken geſtot 1 Ki uhr d Wolf tortad etlitt bruch, linger! Accha ſlätte fu Waldaſc mit Hol er o Stelle t 10 Kobler den Gro ein Ju! ten Fe einigen! Harken Plauth e Marlena er ſich d Bao Nu benzimm Let lie müſſe. 2 und der lich ge let in machte f Unter de Mann f Händler, lin und begen n der Koh ellbrieft ſwindle uh au euchien und khr el 85 ſih. die einem 9 heſellt etzaben, b. der ſhlagen Drei Ruble legten 9 zet Gege 10 ———— U egen lber ub⸗ 501 rau eben den lh Lich lein löten van eine tek er Iotes ung, belt pelt egen lerer e 116 ein die und ſhige fob ent K n ſel⸗ b det zwal⸗ hlt nit. Nah lber Von einem Bagger erdrückt Hersfeld. Auf einer Bauſtelle der Reichs⸗ autobahn bei Kleba ereignete ſich ein töd⸗ licher Arbeitsunfall. Bei Abtragungs⸗ arbeiten wurde ein 23 Jahre alter Vorarbeiter von einem Bagger an die Wand ge⸗ drückt. Hierdurch erlitt der Bedauernswerte ſo Ichwere Verletzungen, daß er kurz nach ſeiner r in das Hersfelder Krankenhaus ſt ar b. Tragiſcher Unglücksfall Unterſpeltach, Kreis Crailsheim, 29. Aug. Als der Landwirt Fritz Tratz ſeinen Frucht⸗ acker mit der Maſchine abmähte. lief plötzlich ſein dreijähriger Sohn unmittelbar vor die Meſſer des Erntemähers. Dem unglücklichen Kind wurden beide Füße oberhalb des Knö⸗ chels glatt abgetrennt. Durch ein ſofortiges Abbinden der Beine konnte ein Verbluten ver⸗ hindert werden. Trotz der Schwere der Ver⸗ letzungen hoffen die Aerzte des Kreiskranken⸗ hauſes, das Kind am Leben erhalten zu können. Kind erſtickt Unkerſchmeien, Kreis Sigmaringen, 29. Aug. Während ſich die Familie des Landwirts Franz Wahr bei der Erntearbeit auf dem Felde befand, verſuchte das zweijährige Söhn⸗ chen, aus dem Fenſter des Erdgeſchoſſes zu ſtei⸗ gen. Dabei blieb das Kind an einem Fenſter⸗ — hängen und fand. da es ſich aus ſeiner ilfloſen Lage nicht befreien konnte. den Er⸗ ſtickungstod. 25 Perſonen abgeſtürzt 1 Toter, 10 Verletzte Trier. Auf der Straße bei Sering ſtürzte ein mit 25 Perſonen beſetzter Kraftwagen, als er ein anderes Fahrzeug überholen wollte, eine Böſchung hinunter. Bei dem furchtbaren Unglück wurden 11 Perſonen ſchwer und leicht verletzt. Sie fanden, nachdem man ihnen Not⸗ verbände angelegt hatte. Aufnahme in Trierer Krankenhäusern. Dort iſt einer der Verletzten geſtorben. Iwei Molorradfahrer ködlich verunglückt Kiſſingen. Auf der Straße nach Euerdorf fuhr der Sohn des Suyenglermeiſters Hippler, Adolf Hippler von Garitz. mit ſeinem Mo⸗ torrad gegen einen Baum. Bei dem Anprall erlitt Hippler einen ſchweren Schädel⸗ bruch, dem er nach Einlieferung in die Kiſ⸗ linger Klinik erlag. Aſchaffenburg. In der Nähe ſeiner Arbeits⸗ ſtätte fuhr der 27jährige Anton Grimm aus Waldaſchaff mit ſeinnem Motorrad auf einen mit Holz beladenen Wagen auf. Hierbei erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf der Stelle tot war. Jüdiſcher Großbelrüger gefaßt Koblenz. Die Kriminalpolizei Koblenz nahm den Großbetrüger Mohr aus Reutlingen, der ein Jude iſt, feſt. Man hat damit einen gau⸗ ten Fang gemacht. Der Jude betrog vor einigen Tagen in Frankfurt a. M. einen Brief⸗ markenhändler. Er gab ſich dabei als Dr. Plauth aus, beſtellte ſich den Händler mit einer Markenauswahl in eine Wohnung. Dort ließ er ſich die Marken im Nettoverkaufswert von 5000 RM. geben und ging damit in ein Ne⸗ benzimmer, wo angeblich jemand krank im Bett liege, den er wegen dem Kauf fragen müſſe. Der Jude kam aber nicht mehr zurück und der Briefmarkenhändler mußte die betrüb⸗ liche Feſtſtellung machen, daß er einem Gau⸗ ner ins Garn gegangen war. Dieſer machte ſich nun nach Koblenz und verſuchte dort unter dem Namen Sauer die Marken an den Mann zu bringen. Er verhandelte mit einem Händler, verkaufte dort auch für 30 RM. Mar⸗ ken und wollte dann abends wiederkommen wegen weiterer Verkäufe. Nachmittags erhielt der Koblenzer Händler aus Frankfurt a. M. eilbrieflich Beſcheid, daß ein Briefmarken⸗ ſchwindler am Werk iſt. Sofort ſiel der Ver⸗ dacht auf Sauer. Als dieſer am Abend wieder erſchien, war auch die Kriminalpolizei zugegen und kurzerhand nahm man den Mann feſt. Er hatte eine neue Schreckſchußpiſtole bei ſich. Die ergaunerten Briefmarken konnten in einem Koffer, der auf der Bahn ſtand, ſicher⸗ geſtellt werden. Die weiteren Ermittlungen ergaben, daß der Betrüger der Jude Mohr iſt, der vor einiger Zeit 23600 RM. unter⸗ ſchlagen hat und damit flüchtig gegangen war. Drei Gaſthauseinbrüche in einer Nacht Koblenz. Die Sparſchrankräuber, die in den letzten Monaten ſchon wiederholt die Koblen⸗ zer Gegend unſicher gemacht haben, waren wie⸗ der einmal am Werk. In Weißenthurm bei Koblenz und in Bahnof⸗Urmitz haben ſie in einer Nacht in drei Gaſthäuſer eingebrochen. Zunächſt drangen ſie in die Weißenthurmer Gaſtwirtſchaft„Nette-Brauſchenke“ ein. Zwei Sparſchränke öffneten ſie mit Gewalt und nah⸗ men den Inhalt an ſich. Andere Gegenſtände hatten ſie ſich bereit gelegt, ohne ſie aber mit⸗ zunehmen. Vermutlich ſind ſie geſtört worden. Im Bahnhofshotel entleerten ſie ebenfalls einen Sparſchrank. ſowie die Wirtſchaftskaſſe. Aus der Gaſtwirtſchaft Hommer in Bahnhof⸗ Urmitz ließen ſie Weine. Branntweine, Liköre und Rauchwaren mitgehen. Einen Sparſchrank fanden ſie dort nicht. In allen Fällen baben die Täter Fenſterſcheiben zertrüm⸗ mert und gelangten ſo in das Innere der Gaſträume. Im Koblenzer Bezirk ſind damit 21 Einbrüche in dieſem Jahr in Gaſthäu⸗ ſer verübt worden, Jedesmal hatte man es auf die in den Gaſthäuſern angebrachten Spar⸗ ſchränke abgeſehen. Bisher gelang es nicht. die Bande zu ſaſſen. Bunte Tageschronil Der Größte ſeit zehn Jahren Wiesbaden. Ein Fiſcher in Wiesbaden⸗Schier⸗ ſtein hat einen Hecht gefangen, der faſt ein Meter lang war und 7.5 Kilo wog. Ein ſo großer Fiſch iſt hierorts, wie der Fiſcher bekun⸗ dete, ſeit einem Jahrzehnt nicht mehr gefangen worden. Jugendlicher Uebermut Randsacker(Ur.) Ein 16jähriger Junge ſprang von einem in voller Fahrt befindlichen Lieferwagen, glitt aus, fiel und der Wagen ging ihm über einen Fuß. Mit einem Bein ⸗ 5 15 wurde der Junge ins Krankenhaus ge⸗ afft. Tauſend Zentner Weizen vernichtet Sinsheim(Bd.) Auf dem Eulenberger Hof brach am Sonntagvormittag in einer Scheune ein Brand aus, dem die geſamten in der Scheune bereits aufgeſpeicherten Erntevorräte zum Opfer ſielen. Insgeſamt wurden etwa 1000 Zentner Frucht vernichtet. Die ſo⸗ gleich alarmiertete Feuerwehr konnte das Feuer noch auf ſeinen Herd beſchränken und eine zwei⸗ te in der Nähe befindliche Scheuer vor dem Feuer bewahren. Der Brand iſt offenbar durch Leichtſinn entſtanden. Todesſturz vom Daa, Gießen. In dem Kreisort Geilshauſen ſtürz⸗ te der 25jährige Zimmermann Karl Korn⸗ mann aus Rüddingshauſen bei Arbeiten auf 87 Dach ab und war auf der Stelle ot. Schwerer Autounfall bei Marburg.— Drei Verletzte. Marburg. In den ſpäten Abendſtunden des Sonntag ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Marburg und Gießen vor Wichers⸗ hauſen ein folgenſchwerer Autounfall. Ein Kraftwagen, der mit zwei jungen Männern und einem Mädchen beſetzt war und nach Marburg wollte, fuhr mit hoher Geſchwindig⸗ keit gegen einen Baum. Die drei Perſonen wurden ſchwer verletzt und mußten in die Marburger Klinik gebracht werden. Der Kraftwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Blitk in den Filllichkeitsverbrecher enlmannt 35 Jahre alt und doch ſchon 17 Jahre im Zuchthaus zugebracht Trier. Die Große Strafkammer in Trier hatte ſich mit dem 35 Jahre alten Mathias Birk aus Hoſtenbach(Saargebiet), der ſich zurzeit im Zuchthaus Rheinbach befindet, zu be⸗ faſſen, gegen den die Staatsanwaltſchaft An⸗ trag auf Entmannung geſtellt hatte. Bei dem Angeklagten handelt es ſich um einen thßiſchen Verbrecher, der faſt die Hälfte ſeines Lebens hinter Gefängnis- und Zuchthaus⸗ mauern zugebracht hat. Schon im Frühjahr 1921, als der Angeklagte gerade 17 Jahre alt war, beging er einen Stra⸗ ßenraub in Tateinheit mit Notzucht, wofür ihm drei Jahre Gefängnis zudiktiert wurden. Bald nach ſeiner Entlaſtung im Jahre 1924 verlegte er ſich auf Diebereien in der Gegend von Kob⸗ lenz, die ihm drei Jahre Gefängnis einbrachten. Während der Abbüßung dieſer Strafe im Ge⸗ fängnis zu Wittlich riß er eines Tages aus. Noch auf der Flucht traf er in der Nähe von Bergweiler eine Frau, die er ohne jeden Wort⸗ wechſel mit einem Stück Holz zu Boden ſchlug. Er zerrte ſie abſeits in einen Wald, knebelte ſie und ſteckte ihr ein Stück Tuch in den Mund, ſodaß ſie nicht ſchreien konnte. In der ſcham⸗ loſeſten Weiſe verging ſich der Verbrecher dann an der Frau, mißhandelte ſie noch und nahm ihr zum Schluß ihre Wertſachen ab. Die Frau ſchleppte ſich unter Aufwendung ührer letzten Kräfte an einen Straßenrand, wo ſie von Fuß⸗ gängern aufgefunden wurde. Die Ermittlungen der Frau führten bald zur Feſtnahme des Birk, der wegen dieſes Verbrechens zu dreizehn Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt wurde. Auf Grund des Gutachtens des Strafan⸗ ſtaltsarztes, der den Angeklagten als hem⸗ mungsloſen Menſchen bezeichnete, ſchloß ſich das Gericht dem Antrage des Staatsanwaltes auf Entmannung an. Hühne für den Hülkigweiler Mord Todesſtrafe für den Mörder Saarbrücken. Das Schwurgericht hatte ſich am Freitag mit dem Hüttigweiler Mord zu befaſſen. Auf der Anklagebank ſaß der 26⸗ jährige Peter Andler, der am Abend des 9. Juli bei Stennweiler ſeine Geliebte, die 23jährige Elſe Jo ſt aus Hüttigweiler vor⸗ ſätzlich getötet hat. Bei ſeiner Verneh⸗ mung legte der Angeklagte ein volles Ge⸗ ſtändnis ab. Er ſchildert, daß er die Elſe Joſt ſchon ſeit Jahren gekannt habe. Sie ſeien öfters zuſammen ausgegangen und hätten ge⸗ meinſam Vergnügungen beſucht. Seit dem Spätherbſt des Vorjahres ſei es auch zu inti⸗ men Beziehungen gekommen. Im Mai oder Juni ds. Is. hätten ſich Folgen dieſer. Bezie⸗ hungen gezeigt. Die Joſt habe ihn in einem Brief vom 18. Juni dringend gebeten, die Sache in Ordnung zu bringen und mit ihren Eltern über die Heirat zu ſprechen. Sie drohte ihm damit, ſelber aus dem Lehen zu ſcheiden, wenn er ihrem Wunſche nicht Rechnung trage. Die Mutter des Angeklagten habe aber von dieſer Heirat nichts wiſſen wollen. Darüber ſei er ſo verzweifelt geweſen, daß er auf die Idee ge⸗ kommen ſei, das Mädchen zu beſeitigen. Des⸗ halb habe er mit ſeinem Brief vom 8. Juli die Joſt an die Illbrücke beſtellt. Er habe ſich daher an dieſem Abend eine Piſtole eingeſteckt. Kurz vor Hüttigweiler traf er an dieſem Abend die Joſt, er nahm ſie mit ſich ins Auto. Sie fuhren zunächſt in ein Lokal nach Quierſchied, und von dort weiter nach Steinweiler. Vor dem Ort ſtiegen ſie aus und gingen in ein Kornfeld. Dort hat Andler auf das junge Mädchen drei Schüſſe abgefeuert, die den Hinterkopf Tödlich verunglückt a Frankenthal. Der 62jährige Georg Leger von hier traf beim Ueberqueren der Fernver⸗ kehrsſtraße mit ſeinem Rade auf den Maſchinen⸗ wagen eines Laſtzuges und wurde überfah⸗ ren und acht Meter weit fortgeſchleift. Im Städtiſchen Krankenhaus iſt er den ſchweren Verletzungen erlegen. Rückſichtsloſer Autofahrer.— Nachtwächter totgefahren. Ludwigshafen a. Rh. Abends wurde in der Rheingönheimer Straße der 55jährige Nacht⸗ wächter Daniel Haymann aus Rheingönheim tot aufgefunden. Nach Lage der Sache muß angenommen werden, daß Haymann, der auf ſeinem Fahrrad zur Arbeitsſtelle fuhr, von einem Kraftwagen angefahren und vom Rad geſchleudert worden iſt. Der vermutlich in Betracht kommende Kraftwagenfahrer ſoll in der Nähe der Unfallſtelle auch einen Motor⸗ radfahrer gefährdet haben, ſo daß dieſer ge⸗ zwungen war, auf den Gehſteig zu fahren. Vom Tode überraſcht Neuſtadt an der Weinſtraße. Die auf dem Dachrand des Hotels„Pfalzgraf“ angebrachte Zierkugel lockerte ſich und ſiel in dem Augen⸗ blick herab. als eine 35jährige Frau Erking guf dem Bürgerſteig lief. Die Frau wurde von der zentnerſchweren Kugel totgeſchlagen. Drei Kinder trauern um ihre auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Mutter. Totgefahren Landau. Samstagnachmittag wurde der aus München ſtammende 32jährige Max Hebauer non einem Laſtkraftwagen überfahren und ge⸗ tötet. Er hatte einen an der Schenzelkurve auf der Landſtraße Landau— Speyer—Neuſtadt haltenden Omnibus verlaſſen und überquerte die Straße, ohne ſich nach den Verkehrsgefah⸗ ren umzuſehen. Ins Auto gelaufen Rodalben(Pf.). Der zehnjährige Sohn des Einwohners Barlang lief beim Ueberque ren der Straße einem Perſonenwagen direkt vor die Räder und wurde ſchwer verletzt. Der Wagen bremſte dabei ſo ſtark, daß er gegen eine Mauer fuhr und umſchlug. Die Inſaſſen wurden leicht verletzt. Gerichtssaal trafen. Das Mädchen war ſofort tot. Auf ausdrückliches Befragen durch den Vor⸗ ſitzenden gibt der Angeklagte zu, daß er von vornherein die Abſicht gehabt habe, auf den Kopf zu ſchießen, da ſie dann gleich tot ſei. Nach der Tat fuhr er dann auf den Manöverball nach Holz, wo er bis zu den frühen Morgenſtunden verblieb. Am Sonntag brachte er es ſogar fer⸗ tig, bei den Eltern der Joſt vorzuſprechen, um ſie abzuholen. Am Abend des Sonntag wurde er dann verhaftet. Nach dem Gutachten des Amtsarztes ſind die Schüſſe aus ſehr kurzer Entfernung abgegeben worden. Bei der Obduktion waren keine Symptome der Schwangerſchaft feſtzuſtellen, ſodaß es ſich alſo um eine ein⸗ gebildete Schwangerſchaft gehandelt hat. Der Vater der Ermordeten bekundete, daß Andler keinen Verſuch gemacht habe, ſich mit der Familie Joſt gut zu ſtellen. Der Mutter des Angeklagten erſchien eine Heirat mit der Joſt nicht„ſtandesgemäß“. Sie will es aller⸗ dings jetzt mit ihrem Widerſtand nicht ſo ernſt gemeint haben. Die weitere Zeugenvernehmung bezog ſich auf die früheren Arbeitsverhältniſſe des Angeklagten. Er galt bei ſeinen Meiſtern als guter und intelligenter Arbeiter. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwal⸗ tes wurde folgendes Urteil gefällt: Der Angeklagte wird wegen Mordes zum Tode verurteilt, die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf Lebenszeit aberkannt. Die Ko⸗ ſten des Verfahrens fallen dem Angeklagten zur Laſt. Freiſpruch vor dem Schwurgericht Darmſtadt. In zwei Ganztagsſitzungen ver⸗ handelte das Schwurgericht Darmſtadt den letz⸗ ten Fall dieſer Sitzungsperiode, ohne ihn völlig klären zu können. Angeklagt war der 56 Jahre alte Louis Brauns aus Detmold wegen eines Meineides, den er in einem Zivilprozeß geleiſtet haben ſollte und zwar ſollten ſeine da⸗ maligen Ausſagen in vier Punkten nicht der Wahrheit entſprochen haben. Die Beweisauf⸗ nahme geſtaltete ſich zum Teil auch deen langwierig, weil der Angeklagte einen kranken and manchmal etwas wirren Eindruck wachte. Das Gericht kam nach eingehender Beratung zu einem Freiſpruch mangels Bewei⸗ ſes, da die Möglichkeit beſtehe, daß der An⸗ geklagte kein klares Erinnerungsbild mehr ge⸗ habt habe und auch ein fahrläſſiger Falſcheid nicht einwandfrei nachzuweiſen ſei. Der Ver⸗ treter der Stagatsanwaltſchaft hatte eine Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten mit dauerndem Verluſt der Fähigkeit, als Zeuge oder Sachverſtändiger eidlich vernommen zu werden, ferner Ehrverluſt für 5 Jahre und Er⸗ laß eines Haftbefehls beantragt. Unſtichhaltig den Vater beſchuldigt Fränkiſch⸗Crumbach. Ad. D. von hier ſtand vor der Großen Strafkammer Darmſtadt unter der Anklage eines Sittlichkeitsverbrechens an ſeiner eigenen Tochter. Das Mädchen hatte den Vater früher ſchwer belaſtet, ſtritt aber vor Gericht wieder alles ab oder machte ſich wider⸗ ſprechende Angaben. Wohl bleibt der Verdacht beſtehen, daß irgend etwas zwiſchen beiden vor⸗ gefallen iſt, doch konnte kein Nachweis für poſi⸗ tive Handlungen erbracht werden. Es erfolgte daher Freiſpruch mangels Beweiſes. Der Haft⸗ befehl gegen den Angeklagten wurde aufgehoben. Geladenes Gewehr in Kindeshand Hanau. Wegen fahrläſſiger Tötung hat die Große Strafkammer Hanau den 53jähr. J. R. aus Bad Orb zu einer Geldſtrafe von 300 Mark anſtelle einer an ſich verwirkten Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Monat verurteilt. R. hatte Sie hören im Rund funk. Mittwoch, den 31. Auguſt 1 Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abend⸗ nachrichten. 6.30: Freut euch des Lebens. 7.00 Früh ⸗ nachrichten. 8.00: Waſſerſtände, Wetter, Marktberichte und Gymnaſtik. 8.90: Unterhaltungsmuſik. 10.00: Peter Roſegger. 11.30: Volksmuſik u. Bauernkalender. 12.00: Mittagskoͤnzert. 13.00: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 13.15: 1(Fortſetzung). 14.00: Fröb⸗ liches Allerlei. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Un⸗ bekanntes aus Schwaben, 18.30. Griff ins Heute. 19.00: Träumende Melodie. 19.15: Bremsklötze wegt 19.45: Erna Sack ſingt. 20.00: Nachr. 20.10: Wer hätt au des denkt. Eine bunte ſchwäbiſche Stunde. 21.00: Quer durch den Plattenſchrank. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter u. Sport. 22.15:„Reichstagung der Auslandsdeutſchen“. 22.80: Kammermuſik. 23.00 Mu⸗ ſil gus Wien. 24.00: Nachtkonzert. 2.00—3.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Mor⸗ genlied— Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Frühkon⸗ zert. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8.10: Gym⸗ naſtik. 8.30; Bäderkonzert. 9.30: Gaunachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00: Schul⸗ funk. 11.35: Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter. 11.45: Volk und Wirtſchaft. 12.00; Werkskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter, 13.15: Mittagskonzert. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: Muſik, die das Herz er⸗ freut! 15.00: Bilderbuch der Woche. 15.15: Vier Monde unter dem Spaten. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: Fliegendes Deutſchland. 19.15: Bunte Stunde. 20.00: Zeit, Nachr., Wetter. 20,15: Abendkonzert im Kurpark Bad Wildungen, 21.15: Euer Wunſch ſei uns Befehl!(Schallpl.). 22.00: Zeit, Nachr., Wetter. 22.20: Unſere Kolonien. 22.30: Muſik aus Wien. 24.00: Nachtmuſik 1. 2.00—3.00: Nachtmuſik 2. ſich zur Vertilgung von Ratten ein kleines Ge⸗ wehr(Teſching) angeſchafft, das er am 21. Juni mittags, als er plötzlich in ſeine Werkſtatt ge⸗ rufen wurde, Felgen und geſpannt in die Ecke ſeiner Flurgarderobe geſtellt und leicht mit Klei⸗ dern zugedeckt hatte. Ein in ſeiner Wohnung anweſender 8jähriger Knabe hatte das Gewehr entdeckt, an ſich genommen und Los⸗ gedrückt. Die Schrotladung drang einem neben ihm ſtehenden, ebenfalls 8 Jahre alten Jungen in die Herzgegend und führte deſſen ſo⸗ fortigen Tod herbei. Der angeklagte Beſitzer, der das Gewehr geladen und geſpannt in die Flurgarderobe geſtellt hatte, iſt als verantwort⸗ lich für den Vorfall erachtet worden. Marklberichle Mannheimer Produkten. Roggen: 70% Kg.“) Feſtpr., geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack Preis⸗ gebiet R 15 p. Auguſt 1938, RM. 18.10, R 18 18.50, R 19 18.70, R 20 18.90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge;: Für 1 Kg. über Durchſchn. RM. 0.07, für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 per 100 Kg. Weizen: 75/77 Kg) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. 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Mühlennach⸗ produkte: Weizenkleie, Preisgebiet W 16, 10.70, W'e 17 10 75, Wü 19 10.90, Wy 20 11.00, W 21 11.10, Weizenvollkleie pl. 0.50 RM. Roggenkleie, Preis⸗ gebiet R 13 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, R 20 10.60, Roggenvollkleie pl. 1.00 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg.„dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗Gebühr. Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G 7. per Auguſt 1938 RM. 18.20, G 8 18.50, G 9 18.70, G 11 19.00 RM. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malz⸗ keime 13.40 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Auguſt 1938 RM. 15.80, Soyaſchrot 15 50, Rapskuchen inl. 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokos⸗ kuchen 1470, Seſamkuchen 15.00. Leinkuchen 16.30. Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per Auguſt 1938 9.32, Rohmelaſſe 6.48. Steffenſchnitzel 11.52, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 12.52 RM Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauh⸗ futter: Wieſenheu: loſes. a) Wieſenheu, han⸗ delsüblich, geſund, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4.80, b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5.80; c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwert! Gräſern 6.60. Luzerneheu: loſes. a) geſund, trocken, han⸗ delsüblich, mit bis etwa ein Heittel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.00, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.60 RM. Kleeheu: loſes. a) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 6.60, b) gut, ge⸗ ſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zebn⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.00 RM. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kg. waggonfrei badiſcher Erzeugerſtation. Stroh: je 100 kg. Roggenſtroh 3,30 Höchſtpreis, 2,80—3,00 Marktpreis, Weizenſtroh 3,10 Höchſtpreis, 2,80—3,00 Marktpreis, Haferſtroh 3,00 Höchſtpreis, Gerſtenſtroh 3,00 Höchſtpreis, 2,40—2,60 Marktpreis. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handelsübliche, bindfadengepreßte oder gebün⸗ delte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnift VI der An⸗ ordnung vom 1 Juli 1938. Spelzſpreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle.— Weizen ⸗ mehl: Type 812, geltend vom 16. Aug.— 30. Sept., Preisgeb. Baden 16 RM. 28.85, 17 28.85, 20 29.20, Saarpfalz 19 28.85, 20 29 20, 21 29.20 RM.(unter Bei⸗ miſchung von Maismehl). Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: Type 997 ab 1. Juli 1938: Preisgebiet Baden 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 20 23.50, Type 1150 minus 50 Pfg. p. 100 Kg. Maismehl nach Bedingungen der Kfz. Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 10 pCt. Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p 100 Kg. Bei 20 pCt. Beimiſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſchlag RM. 1 25 je 100 Kg. Zuzügl. RM. 0.50 Frachtausgl. frei Empfangsſtation gemäß Anordn. der HV.— Für alle Geſchäfte ſind Na der HV. der Rog⸗ gen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlen⸗ ſchlupſchein maßgebend. *) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetz⸗ lichen Regelung.) Peine, und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 RM. per 100 Kg. höher. f FF 1 eee FTF e e —— 1 1 ö 8 5 1 1 1 1 5 1 4 N 4 19 5 * 1 1 N 71 11 14 4 5 1 5 5 6 5 14 U 5 1 133 H 1 1 1 1 5 1 1 1 0 0 4 ö 0 14 ä Aun it es bald wieber joweit! Die Punkteſpiele der Bezirksklaſſe beginnen am 11. Seplember 13 Vereine treten an Groß iſt in dieſem Jahre die Zahl der teilnehmenden Vereine in der Fußball⸗Bezirks⸗ klaſſe Unterbaden⸗Weſt. Nicht weniger als insgeſamt 13 Teilnehmer weiſt die Staffel auf, die wieder einen verbiſſenen Kumpf um günſtige Plazierungen führen werden. Im großen und ganzen ſind es die alten Namen, auch 07 und Phönix Mannheim ſind mit von der Partie. Lediglich der FV. Brühl taucht als Neuling auf. Auf der„Verluſt⸗ liſte“ finden wir ſeit dem Vorjahre nur 08 Mannheim, das den Weg zur Kreisklaſſe ma⸗ chen mußte. Vier, evtl. fünf Vereine ſteigen in dieſem Jahre ab Unter welchen Verhältniſſen werden die Spiele nun heuer ausgetragen? Dies iſt eine Frage, die wohl alle Fußballanhänger iatereſ⸗ 15 Nun wir haben die Hauptantwort in der ekanntgebung der abſteigenden Vereine be⸗ reits gegeben. Vier Vereine müſſen in den 810 Apfel beißen, und ſollte ſich einer der annheimer Gauligavereine nicht halten kön⸗ nen, wird ſich dieſe Zahl gar auf fünf erhöhen. Es iſt klar, daß die Punktekämpfe unter dieſen Tatſachen für alle Vereine an Bedeutung ge⸗ winnen, d. h., daß ſie ſchwerer werden als in den Vorjahren. Aus dieſen Erwägungen her⸗ aus richtete der Spielleiter der unterbadiſchen Bezirksklaſſe, Altfelix, in einer am vergan⸗ genen Freitag ſtattgefundenen Beſprechung an die Vertreter der anweſenden Vereine den drin⸗ genden Appell, die günſtigſten Vorbeoingungen für die Durchführung der Kämpfe zu ſchaſſen und in der Hauptſache auf die Pflege der Platzordnung zu achten. In Zukunft müſſen Platzordnungs⸗ leiter aufgeſtellt werden, die vom Schiedscich⸗ ter namentlich im Spielbericht geführt werden müſſen. Im übrigen wird die Kameradſchaft⸗ lichkeit unter den einzelnen Vereinen dafür garantieren, daß alle Pflichtſpiele reibungs⸗ los vonſtatten gehen. So dürfen wir in dieſem Jahre wieder mit gutem Sport rechnen. Geſpannt ſind wir auf die erſte Vorſtellung des Neulings JV. Brühl, wie man überhaupt die erſten Punktekümpfe mit Intereſſe erwartet. f Und jetzt noch die erſten Termine! Nicht mehr lange iſt es bis zum Beginn der Pflichtrunde. Schon am Sonntag in acht Tagen, am 11. September, fällt der Start⸗ ſchuß. Sofort greifen alle Vereine(mit Aus⸗ nahme von 08 Hockenheim in das Geſcheben ein. Unſere Amicitia ſteht da gleich vor einer 600 Aufgabe; denn kein Geringerer als der SC. Käfertal iſt der Gegner! Wenn dieſe Begegnung auch auf heimiſchem Gelände ſteigt, ſo erfährt die Schwere doch leineswegs eine Schmälerung. Käfertal war ſchon imme eine der gefährlichſten Mannſchaften, und ſie Bekanntmachung Die Militärzuſatzrente für den Monat September 1938 wird bereits am 1. Septem⸗ ber 1938 hier ausbezahlt. Ab 1. Oktober 1938 erfolgt die Auszah⸗ lung der Zuſatzrente durch das Verſorgungs⸗ amt Darmſtadt. Viernheim, den 29. Auguſt 1938 Der Bürgermeiſter. An die Luftjchutzhauswarte! Unter Berufung auf die polizeiliche erfaſ⸗ ſung und Verweis auf das Luftſchutzgeſetz wer⸗ den für Mittwoch, den 31. Auguſt 1938, abends punkt 8 Uhr, die Luftſchutzgauswarte der nachbenannten Straßen in die Luftſchatz⸗ ſchule, Hügelſtraße, befohlen: Annaſtraße(beiderſeits) Bismarckſtraße, ab Nr. 46 bis einſchl. 72 Ernſt Ludwigſtraße, ab Nr. 29 bis 41, 30 bis 40; Eliſabethenſtraße Friedrichſtr., ab Nr. 25 bis 31, 28 bis 32; Frohnburg; Hindenburgring, ab Nr. 80 bis 118 Jahnſtraße, Jägerſtraße; g Luiſenſtr., ab Nr. 38 bis 58, 25 bis 37; Molitorſtraße; Seegartenſtraße; Waldſtraße,(beiderſeits); Weihgartenſtraße. i Im Verhinderungsfalle hat der ſtellvectretende Hauswart zu kommen. Fernbleiben wird poli⸗ zeilich beſtraft. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! wird es auch in dieſem Jahre wieder ſein. Nun, wir werden ja ſehen, wie die Sache ſich entwickelt! Für die erſten ſechs Sonntage ſind folgende Begegnungen angeſetzt: 11. September: Amicitia Viernheim— SC. Käfertal; Seckenheim— Weinheim; Brühl— Phönix Mannheim; 07 Maun⸗ heim— Ilvesheim; Feudenheim— Neu⸗ lußheim; Friedrichsfeld— Heddesheim. (Hockenheim frei). 18. September: Phönix Mannheim— Set⸗ kenheim; Neulußheim— Brühl; Ilvesheim — Feudenheim; Käfertal— 07 Mannherm Heddesheim— Viernheim; Hockenheim Friedrichsfeld(Weinheim frei) 25. September: Seckenheim— Neulußheim; Viernheim— Fockenheim; Feudenheim — Käfertal; 07 Mannheim— Heddesheim Friedrichsfeld— Ilvesheim; Weinheim— Phönix Mannheim(Brühl frei) 2. Oktober: Weinheim— Viernheim; Phönix Mannheim— Friedrichsfeld; Il⸗ vesheim— Seckenheim; Käfertal— Brühl; Heddesheim— Feudenheim; Hockenheim— 07 Mannheim(Neulußheim frei). 9. Oktober: Seckenheim— Käfertal; Brühl — Heddesheim; Feudenheim— Hockenheim 07 Mannheim— Weinheim; Viernheim — Phönix Mannheim; Friedrichsfeld— Neulußheim(Ilvesheim frei). 16. Oktober: Seckenheim— Brühl; Feuden⸗ heim— Weinheim; Phönix Mannheim— 07 Mannheim; Neulußheim— Viern⸗ heim; Ilvesheim— Käfertal(Hockenheim, Friedrichsfeld und Heddesheim frei). Der Spielbeginn iſt für erſte Mannſchaften um 3 Uhr, der der zweiten Mannſchaften um 1.15 Uhr. Ab 1. November beginnen dann die Spiele 2.30 bzw. 12.45 Uhr. Kündigung von Schuldverſchreibungen. Heſſiſche Landes⸗ Hypothekenbank A.⸗G. gibt bekannt: Wir kündigen hiermit zur Rückzahlung auf den 30. September 1938 ſämtliche noch im Umlauf befindlichen 4 pro⸗ zentigen Liquidations⸗Kommunal⸗ Schuldverſchreibungen der Reihen 1 bis 12 über nom. 50 RM. Die Einlöſung der gekündigten Schuldverſchreibungen erfolgt vom 1. Oktober 1938 an zum Nennwert in Darmſtadt an unſerer Kaſſe(Paulusplatz 1) oder in Frankfurt a. M. bei der Naſſauiſchen Landes⸗ bank, Landesbankſtelle, gegen Rückgabe der Schuldverſchreibungen, der nicht verfallenen Zinsſcheine und der Erneuerungsſcheine. Die Verzinſung der gekündigten Schuldverſchrei⸗ bungen endigt am 30. September 1938. Auf Namen umgeſchriebene Stücke ſind unter Bei⸗ fügung eines Freiſchreibungsantrages unmit⸗ telbar bei uns einzureichen. Schuldverſchreibun⸗ gen, die mittels Durchlochung uſw. entwertet oder derart beſchädigt ſind, daß ihre Merkmale nicht mehr kenntlich ſind, werden nicht ein⸗ gelöſt. i 8 — 2 J ee⸗nſ⸗˖ N In Damen-, Herren- u. Klnder- Schuhwaren empfehle ich mein reichhaltiges Lager Marke Miranda Große Auswahl in Arbeitsschuhen Nur Qualitätsware enläbeschan Pfennig Seegartenstraße 10 0— Kräftiger, junger 2 eee eee Achtung! Heute Dienstag ab 4 Uhr Transp. Ferkel u.Läuferſchweine zu hab. in der Schweinehandlung der das Schmiede⸗ handwerk erler. nen will, kann ſof. in die Lehre treten bei Gg. Stumpf, Georg Helrich, moimestr.“ gentung! Hausfrauen Der Beiedernreiniger Steder Daſelbſt prima Strupp von Herrnsheim 8 8 Speiſekartoff. reinigt ab heute auf dem Dreſch⸗ ſowie gebr. 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Wenn aber die erſten Trauben ſich färben und den nahen Herbſt anzeigen, dann feiern die Winzerorte an der Bergſtraße gemeinſam ihr größtes Heimat⸗ feſt, das heute ſchon über die Grenzen unſeres lieben Vaterlandes hinaus bekannte Bergſträ⸗ ßer Winzerfeſt in Bensheim. Zu Ehren der Sitten und Gebräuche, zur Erhaltung des deutſchen Volkstums, iſt vor 10 Jahrea dieſes große Feſt der Bergſtraße entſtanden und zu Ehren des Bergſträßer Weines iſt dieſes Feſt in die letzte Reifezeit der goldgelben Trauben verlegt, damit ſich Blut und Boden in in⸗ nigem Verſtehen die Hände reichen können. Und wenn in dem auf dem Marktplatz in Bensheim erbauten reizvollen Winzerdorf alle dieſe edlen körpervollen Weine von ſeiner Ele⸗ ganz und lieblicher Art von zarter Hand kre⸗ denzt werden, wird die Liebe zur Heimat wie⸗ der neu geweckt. Mit Stolz können alle Berg⸗ ſträßer auf dieſes ſchöne Heimatfeſt blicken, denn bei der beſonderen Dreieinigkeit in die⸗ ſem Jahre:„Ein Jubelfeſt bei perlendem Wein und lieben Gäſten“ wird uns bei dem unge⸗ mein feſſelnden und umfaſſenden Bild größten Ausmaßes, das uns geboten wird, ein Stück deutſcher Heimat an der ſchickſalsreichen Berg⸗ ſtraße ganz nahe gebracht. Beſonders liebe Gäſte haben ihren Beſuch angekündigt. Der Schwarzwald beſucht die Bergſtraße. Ueber 800 Schwarzwälder Trach⸗ ten kommen zu dem Jubelfeſt zu Gaſt, um mit ihrem Beſuch die herzlichen Bande zwiſchen Bergſtraße— Odenwald und Schwarzwald noch enger zuſchließen. In ihren ſchönen Trachten, die ihre Großväter und Großmüt⸗ ter ſchon getragen haben, werden ſie uns hre Heimat näher bringen und uns beweiſen, daß in ihnen noch das Blut der Ahnen lebt Wir werden ein wunderbares Lied, das aus dem Waldesrauſchen ihrer heimatlichen Berge kommt, erklingen hören. Der Sonntag, 4. September 1938, wird der Höhepunkt des Feſtes werden. Anläßlich des zehnjährigen Jubiläums wird der originelle Winzerzug beſonders reichhaltig ausgeſtaltet und Ausmaße annehmen, wie er an der Bergſtraße noch nie zu ſehen war. Und wenn die ſchmucke hiſtoriſche Bensheimer Bürgerwehr am Eröffnungstag, den 3. Sep⸗ tember, im Winzerdorf in alt⸗überlieferter Spitzweg⸗Manier die vielen, vielen Tauſend Gäſte aus Nah und Fern begrüßt hat und die Winzerfahne luſtig im Winde flattert, ſo fügt ſich alles in und um Bensheim zu einem in⸗ tereſſanten und lebenſpendenden Ganzen, zu einem Impuls für jeden, der ſeine Schritte an die Bergſtraße gelenkt hat. Böckfiſchfeſt N gugust bis f ASeptenden Ein Höhepunkt rheinischer Volksfeste! Während der ganzen Woche Hochbetrieb quf dem Festplatz am Rhein. Bombenstimmung in den Wein- und Bierzelten. Tanzen, Singen und Schunkeln. Morgen Mittwoch Ausgabe von Sonntags- Růöckfahrkarten im Umkreis von 50 km Felilt es an undcliaę᷑t dann muß man werben! ecmc αονιν]uνi Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler zwischen Angebot und Nachfrage Eln vorzügliches Werbeorgan Ist dle „Vlernhelmer Volkszeitung“ mmm. Schönheit und Gafllichkeit Gaſtſtättenkultur wird gehoben Der Leiter der Fachgruppe Beherbergungs⸗ gewerbe, Fritz Gabler⸗ Heidelberg, hat im Ein⸗ vernehmen mit der Fachgruppe Schankgewerbe und dem Reichsfremdenverkehrsverband eine Aktion eingeleitet, deren Ziel es iſt, durch kame⸗ radſchaftliche Beratung die gaſtliche Behag⸗ lichkeit in den Gaſtſtätten zu heben, die Einrich⸗ tung zu verbeſſern und zu verſchönern. In einer Muſterordnung iſt beſtimmt, daß in den einzel⸗ nen Wirtſchaftsbezirken Kommiſſionen zur Beſichtigung der Betriebe gebil⸗ det werden, denen Vertreter des Gewerbes, des Landesfremdenverkehrsverbandes. der jeweili⸗ gen Gemeinde und der Partei angehören. Die Kommiſſion beſichtigt die Betriebe, um feſtzu⸗ ſtellen, ob Ausſtattung und Einrichtung den billigerweiſe. ſtellenden Anſprüchen der Gäſte entſprechen. eſonders ſoll auf die Innen⸗ einrichtung der Gaſträume und Fremdenzimmer geachtet werden. Die Beſeitigung von Mängeln wird im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren veranlaßt. Bei der Anordnung ſoll es ſich nicht um irgend⸗ welche Reglementierung handeln, die Verſchöne⸗ rung der Gaſtſtätten außen und innen ſoll ſich vielmehr im Geiſte echter Kameradſchaft voll⸗ ziehen. In den Erläuterungen erklärt Fritz Gabler u. a., daß beiſpielsweiſe für das Innere eines Hauſes peinliche Sauberkeit oberſtes Gebot ſein müſſe. Aus Gaſträu⸗ men und Fremdenzimmern müſſe alles verſchin⸗ den, was aus jener Epoche ſtamme, in der man Staubfänger in Geſtalt von Plüſchmöbeln und Vorhängen bevorzugte. Gaſt lichkeit und Kitſch ſeien unvereinbare Gegen⸗ hä he. Beſondere Aufmerkſamkeit müſſe dem Wandſchmuck gewidmet werden. Dem Bild des Führers gehöre der Ehrenplatz in den Gaſt⸗ räumen, und daneben ſei kein Platz für Werbe⸗ ſchilder. Es ſei beſſer, auf Wandſchmuck zu ver⸗ ichten, als ſchlechte Oeldrucke und verſtaubte iplome aufzuhängen. Auch zerbrochenes oder beſchädigtes Geſchirr und unausgebeſſerte Wäſche erhöhten die Gaſtlichkeit nicht. Aus An⸗ laß des Großdeutſchen Gaſtſtättentages in Wien wird erſtmalig die Arbeitsgemeinſchaft zur Per⸗ ſchönerung der deutſchen Gaſtſtätten zuſam⸗ mentreten. a Einheilliches Ausländerpolizeirecht Im Reichsgeſetzblatt vom 25. Auguſt, Teil J, wird eine„Ausländerpolizeiverord⸗ nung“ veröffentlicht. Sie ſchafft ein einheit⸗ liches Ausländerpolizeirecht für das Geſamt⸗ reich und beſeitigt alle bisher noch beſtehenden ausländerpolizeilichen Sonderregelungen der deutſchen Länder. Nach den einleitenden Para⸗ graphen der Verordnung wird der Aufenthalt im Reichsgebiet Ausländern erlaubt, die nach ihrer Perſönlichkeit und dem Zweck ihres Aufenthaltes im Reichsge⸗ biet die Gewähr dafür bieten, daß ſie der ihnen gewährten Gaſtfreundſchaft wür⸗ dig ſind. Die n die am 1. Okto⸗ ber 1938 in Kraft tritt, ſoll die Ausländer- polizeibehörden inſtand ſetzen, gegen ſolche Aus⸗ länder, die dieſe Vorausſetzungen nicht erfül⸗ len, unter Berückſichtigung der Belange des Allgemeinwohls mit den erforderlichen auslän⸗ derpolizeilichen Maßnahmen vorzugehen. Eine beſondere Aufenthaltserlaubnis der zuſtändigen Ausländerpolizeibehörde iſt grundſätzlich erforderlich für Ausländer, die ſich län⸗ ger als drei Monate im Reichsge⸗ biet aufhalten und ferner— ohne Rück⸗ ſicht auf die Dauer des Aufenthaltes— für Ausländer, die im Reichsgebiet beſtimmte Tätigkeiten ausüben wollen. 50 NS.⸗Schweſtern aus unſerem Gau in Nürnberg. Auch in dieſem Jahr werden zum Reichsparteitag wieder 1200 Schweſtern der NS.⸗Schweſternſchaft für den Geſundheits⸗ dienſt eingeſetzt. Der Gau Heſſen⸗Naſſau ent⸗ ſendet unter Führung der Gauvertrauensſchwe⸗ ſter, Frau Oberin Köhler, 50 NS.⸗Schweſtern. von denen 35 Gemeinde⸗ und 15 Krankenhaus⸗ ſchweſtern ſind. Die NS.⸗Schweſtern werden die Frauen und Mädel bei Aufmärſchen, Kon⸗ greſſen. Kundgebungen, bei ſportlichen Veran⸗ ſtaltungen und in den Frauen⸗ und BdM.⸗ Lagern geſundheitlich betreuen. Erziehungsbeihilfen für kinderreiche Lehrer. Neben den Patengeſchenken für vierte und wei⸗ tere Kinder hat die Neichswaltung des NS. Lehrerbundes 200 000 RM. als Erziehungs⸗ und Studienbeihilfen für kinderreiche Mitglieder des Bundes bereitgeſtellt. Sie kommen in erſter Linie für ſolche Mitglieder in Betracht, die ihre Kinder dem Erziehungsberuf zuführen wollen, in zweiter Linie aber auch, wenn ihre Kinder andere Berufe ergreifen. Melde Sich als zertglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Weinheimer Obſtgroßmarkt Marktbericht vom 29. Auguſt 1938 Die Preiſe für das kg. waren: Brombeeren 60; Birnen 24—60; Aepfel 14—46; Toma⸗ ten 20—26; Stangenbohnen 1830. An⸗ fuhr: 30 dz. a Unbeſtändig und kühl Weſtdeutſchland liegt bei ſchwacher Luftbe⸗ wegung im Bereiche ſehr feuchter Luftmaſſen, ſo daß es bei ſtarker Bewölkung zu wieder⸗ holten, teilweiſe ſogar gewittrigen Nider⸗ ſchlägen kommt. Die Entwicklung einer Weſt⸗ windwetterlage, die ſchon bis nach England und Weſtfrankreich lebhafteres, aber zuch küh⸗ leres Wetter vordringen ließ, macht nur lang⸗ ſame Fortſchritte und wird für Mitteleuropa erſt ab Mitte der Woche maßgebend werden. Dienstag: Meiſt ſtärker bewölkt und auch weitere Regenfälle. Temperaturen wenig geändert, ſchwache Winde. Die Ausſichten 1 Mittwoch: Lebhaf⸗ teres, weiterhin unbeſtändiges Wetter, kühler. 4 It Be. dutt 1 1 In bend eigniſſ Loet nurde tung! bei J muß t rüaha tung die J lie deſeen Fun „5. 10 lichlei des nicht dele e Die heit v det K