— c rc ber hei i na⸗ alert, ter an⸗ brd t Mi⸗ 1 — 8 eim 15 men gel · ige ner · 75 1 Pferd, hohem it Ge⸗ hulen⸗ ü lan hulen eim A 038 973 olks Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich M. ausſchließlich Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 205 eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Jamskag 1.60 RM. einſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer S iernheimer zeilung Vorkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim teil L den 3. Seplember 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ für Imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 5 5155 SK. Ebaſen 15101 14. Jahrgang Tſthethiſcht Ubergriffe trüben die Almoſphüre Hochflut diplomatiſcher Tätigkeit in London und Prag— Deulithlund zwischen Stuttgart und Nürnberg— Daladier kämpft um die 40-Stundenwothe Geht es Die von einer Hochſpannung ſondergleichen, von Zwiſchenfällen unerhörteſter Art wie von diplomatiſcher Geſchäftigkeit erfüllte Woche hat bei vielen die Frage aufgeworfen: Geht es der Entſcheidung entgegen? Alles, was ſich in der Tſchecho⸗Slowakei, in Deutſchland oder in England in den vergangenen Tagen ab⸗ ſpielte, erweckte den Eindruck, als ob uns nun⸗ mehr endgültige Beſchlüſſe und Entſcheidungen über die vielfältigen Probleme bevorſtünden, die auf inner⸗ und außenpolitiſchem Gebiete ſeit dem Frühjahr heranreiften. Die Zwiſchen⸗ fälle in der Tſchecho⸗Slowakei häuf⸗ ten ſich in e e Weiſe, ſo daß ſich ſelbſt die Engländer, die ſonſt gern geneigt ſind, heikle Fragen auf die lange Bank zu ſchieben, zu der Anſicht durchrangen, lange kann das nicht mehr weitergehen. Eine Hochflut von diplo⸗ matiſchen Ausſprachen ſetzte in London ein, aus der ſich jetzt die Anſicht als Ergebnis en Wage n daß Anfang der näch⸗ ten Moche in Prag entſchieden werden müſſe, was die Zukunft beſchert, eine Baſis für einen gerechten Ausgleich oder einen Bruch. Aber auch in Deutſchland treibt die Ar⸗ beit der letzten Monate einem Kulminations⸗ punkte zu. ürnberg ſteht vor der Tür und damit der Rechenſchaftsbericht über die An⸗ ſtrengungen der nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ und Staatsführung ſeit jenen Tagen im Früh⸗ jahr, da der Führer und Reichskanzler vor den eutſchen Volksvertretern und dem ganzen deut⸗ ſchen Volke ſeine Maßnahmen vertrat, die zur Schaffung des Großdeutſchen Reiches ge⸗ führt haben. Die Frühjahrs⸗ und Sommer⸗ monate ſind nicht ungenutzt verſtrichen. Was ſie an Mahnungen und Anſtrengungen enthalten, das wird zu einem großen Teil den Inhalt der Nürnberger Berichte ausmachen. Schon geben Organiſatoren und Arbeiter den Feſtſtätten in der alten Reichsſtadt den letzten Schliff. Und während in Stuttgart die Auslands⸗ deutſchen tagten, gewiſſermaßen als Auf⸗ takt zu den umfaſſenderen Tagungen und Auf⸗ märſchen von Nürnberg, und der Führer als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht ſeine Beſichtigungsreiſe unter dem Jubel der Truppe und Bevölkerung durch die Weſtmark fortſetzte, werfen die entſcheidenden Tage von Nürnberg ihre Schatten voraus. Das Thema all jener diplomatiſchen Aus⸗ ſprachen, ob ſie nun in London, in Prag oder oder auf böhmiſchen Landſitzen ſtattfanden, bil⸗ dete die ſogenannte neue Baſis, die„Grund⸗ lage Nummer drei“, die die Prager Re⸗ gierung zur neuen Diskuſſionsbaſis mit den Su⸗ detendeutſchen vorbereitet hat. Wem Einzel⸗ heiten dieſer neuen Grundlage bekannt waren oder bekanntgegeben wurden, das war tagelang Gegenſtand der unterſchiedlichen Vermutungen in ausländiſchen Kreiſen. Wieviel von dieſen Prager Plänen für die Zukunft der internatio⸗ nalen Entwicklungen abhängt, konnte daraus ermeſſen werden, daß Lord Runciman Konrad Henlein zu einer dringenden Beſprechung bat und Henlein eine Reiſe durch ſudetendeutſches Gebiet zu dieſem Zwecke unterbrach. Aber auch die Tatſache, daß Staatspräſident Beneſch ſich erſtmalig herabließ, mit einem der erſten Mit⸗ arbeiter Henleins das tſchecho⸗ſlowakiſche Natio⸗ nalitätenproblem zu erörtern, wies in dieſe Richtung. a 7 0 Es konnte auch nicht ausbleiben, daß die engliſche Diplomatie. die ſich ſeit der Entſen⸗ dung Lord Runcimans in einem gewiſſen Am⸗ fange an der Entwicklung des tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Nationalitätenproblems beteiligt hat, den Ereigniſſen und Beſprechungen von Prag auch nach der viel beachteten Rede des Schatzkanz⸗ lers Simon höchſte Aufmerkſamkeit ſchenkte. Ein außerordentlicher Kabinettsrat tagte in Lon⸗ don, Lord Halifax, der engliſche Außenminiſter, rief aus dieſem Anlaß ſogar den britiſchen Botſchafter in Berlin, Sir Neville Henderſon. per Flugzeug nach London. Ein ſichtbares und konkretes Ergebnis brachte die Londoner diplo⸗ matiſche Aktivität allerdings nicht. Das ent⸗ ſcheidende Wort Englands über ſeine Haltung zu den Prager Problemen enthält deshalb nach wie vor die Simon⸗Rede. Die Beratungen der Entſcheldung entgegen? De polifiſchen Ereigniſſe der Boche (Von unſerem Berliner Mitarbeiter und Aktionen des Londoner Kabinetts konnten indes nicht darüber hinwegtäuſchen, daß gegen⸗ wärtig ebenſo wie früher die Engländer kei⸗ nesfalls als Schiedsrichter auftre⸗ ten können und den Schlüſſel zur Löſung nach wie vor die Männer der Prager Burg in Händen haben. Wurde die Londoner Ferienruhe in erſter Li⸗ nie durch die Prager ‚Probleme unterbrochen, ſo brachten in Frankreich wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Auseinanderſetzungen eine neue Note in den Kurs der Pariſer Politik. Die Durchbrechung der 40-Stunden⸗Woche wurde entgegen den anfänglichen Vermutungen nicht widerſtandslos von den Gewerkſchaften und einer Reihe ſozialiſtiſcher und kommuniſti⸗ ſcher Abgeordneten hingenommen. Die Mitglie⸗ der des allgemeinen Gewerkſchaftsbundes tob⸗ ten nach der Angültigkeitserklärung des Geſet⸗ zes über die Abweichung von der 40⸗Stunden⸗ woche durch die Leitung des Bundes in großen Kundgebungen gegen den Miniſterpräſidenten Daladier. Es verſtärkte ſich dadurch mehr und mehr der Eindruck, daß die Ankurbelung der Produktion in Frankreich nicht ohne partei⸗ politiſche Kämpfe wird durchgeführt werden können. Von der 40⸗Stunden⸗Woche wird die franzöſiſche Wirtſchaft abweichen. Daran beſteht kaum ein Zweifel. Aber dieſe Abweichung dürf⸗ te der Regierung noch manche bittere Fehde mit den Volksfrontabgeordneten beſcheren. Selbſtverſtändlich ſpielen die Auseinander⸗ ſetzungen der euronäiſchen Politik auch in die Maßnahmen der franzöſiſchen Regierung hin⸗ ein. Der franzöſiſche Botſchafter in London, Corbin, nahm Fühlung mit den Männern des Quai d'Orſay. Die franzöſiſchen Manöver, un⸗ ter dem Stichwort attaque brusqué beanſpruch⸗ ten ein großes Ausmaß der öffentlichen Auf⸗ merkſamkeit. Wie eng die franzöſiſche Politik mit der Hochſpannung dieſer Woche verflochten iſt, zeigte auch die Tatſache, daß die Gerüchte über Einziehung von Reſerviſten dementiert werden mußten. So bezieht Frankreich auf ſeine Weiſe Stellung. — Proben für den„Tag der Gemeinſchaſt“ in nürnberg Auf der Zeppelin⸗Wieſe in Nürnberg wurde bereits eifrig für den„Tag der Gemein- ſchaft“ geprobt, der in dieſem Jahr zum erſtenmal begangen wird.(Scherl⸗Bilderdienſt.) Frag allen muß enſſcheden Pariſer und Londoner Preſſe ſuchen abzulenken Auf Wunſch Lord Runcimans Berchtesgaden, 2. September. Der Führer empfing am Freitag auf dem Oberſalzberg den Führer der Sudetendeutſchen, Konrad Senlein, der ihm auf Wunſch Lord Runcimans einen Einblick in den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit der Prager Regierung geben ſollte. Co arbeitet die tichechiſche zenſur die Prager„Jeik“ in 14 Tagen ſiebenmal beſchlagnahmt Prag, 2. September. Die„Zeit“ nimmt unter der Ueberſchrift „Wer wünſcht Unruhe“ zu der ſkandalöſen tſchecho⸗flowakiſchen Zenſurpraxis Stel⸗ lung, über die dieſes ſudetendeutſche Blatt aus eigener leidvoller Erfahrung beſonders genau unterrichtet iſt. Das Blatt ſchreibt u. a.: Die „Zeit“ iſt geſtern innerhalb von 14 Tagen zum ſiebentenmal beſchlagnahmt wor⸗ den. Da auch an den drei vorhergehenden Tagen Konfiskationen erfolgten, ſind— gerade in der jetzigen, ſpannungsreichen Zeit— die Leſer drei Tage ohne Zeitung geblie⸗ ben. Kein Wunder daher, daß allenthalben die wildeſten Gerüchte entſtanden ſind. Die ihrer Orientierung beraubte Bevölkerung muß ſelbſtverſtändlich für derartige Gerüchte beſon⸗ ders empfindlich ſein. Wir fragen: Wünſcht man dieſe Beunruhigung, welche Ab⸗ ſicht verbirgt ſich hinter dieſem Wunſch? Wir ſtellen feſt, daß wir perſönlich uns genau an die verſchärften Zenſuranweiſungen gehalten ha— ben. Wir haben über die täglichen Zwiſchen⸗ fälle entweder nichts berichtet, oder anſtelle un⸗ ſerer eigenen wahren Berichte die amtlichen Be— richte abgedruckt. Die letzten drei Beſchlagnahmen betrafen überhaupt nur harmloſe Nachrichten. Dieſelbe Meldung, die Mittwoch bei uns beſchlagnahmt worden iſt, iſt vorgeſtern unbeſchlagnahmt in der„Bohemia“, im„Prager Tagblatt“ und in der„Neuen Morgenpoſt“ erſchienen. Dieſelbe Meldung, die im heutigen Blatt konfisziert wurde, erſchien unbeanſtandet in den mähriſchen Provinzblättern. Daraus geht hervor, daß nicht der Inhalt der Meldung die Beſchlagnahme verurſacht, ſon⸗ dern eine Weiſung, die„Zeit“ auf jeden Fall zu konfiszieren. Wir wiſſen, daß dieſe Wei⸗ ſung vorliegt, und ſie auch beſagt, daß die Konfiskation ſo erfolgen muß, daß die weißen Flecke hier in Prag bei den ausländiſchen Le⸗ ſern nicht auffallen. Wir wiſſen ferner, daß eine derartige Wei⸗ ſung nicht von einem Staatsanwalt ausgeht, der ja nur durchführendes Organ iſt, auch nicht von der Oberſtaatsanwaltſchaft, ſondern von höheren Stellen. Wir glauben nicht, daß dieſe höheren Stellen— mögen ſie nun im Präſidium des ſozialdemokratiſchen Juſtizmini⸗ ſteriums oder anderswo zu ſuchen ſein— ledig⸗ lich den finanziellen Ruin unſeres Blattes be⸗ zwecken. Es iſt zwar richtig, daß uns im heu⸗ rigen Jahr durch die Beſchlagnahme ſchon ein Schaden von 4 Millionen Kronen entſtanden iſt, da der Schaden der letzten drei Tage 100 000 Kronen weit überſteigt. Wir wol⸗ len überhaupt keinen beſtimmten Verdacht aus⸗ ſprechen. Es möge unſeren Leſern genügen, zu wiſſen, daß irgendwo Leute an einer Unruhe im Sudetendeutſchtum Intereſſe zu haben ſcheinen. Das iſt ein hinreichender Grund, ſich durch eine derartige Taktik nicht beunruhigen zu laſſen. Wenn die gegneriſche Seite ein Intereſſe doku⸗ mentiert. es möge das Sudetendeutſchtum für alarmierende Gerüchte empfänglich ſein, folgt daraus, daß das Sudetendeutſchtum dieſe Ge⸗ rüchte nicht zu glauben hat. Der Führer nahm die Aufklärungen mit In⸗ tereſſe zur Kenntnis. Es ergab ſich dabei eine vollkommene Uebereinſtimmung in der Beurteilung der Lage. Konrad Henlein, der noch am Mittagstiſch des Führers teilnahm, verließ am Nachmittag den Berghof.(Wiederholt, da nur in einem Teil der Ausgabe.) Flucht vor der eigenen VBeranlworkung Berlin, 2. September. Die Berliner Abendpreſſe beſchäftigt ſich mit den Ablenkungsmanövern, die die Londoner und Pariſer Preſſe jetzt anläßlich der Unterredung des Führers mit Konrad Henlein in Szene geſetzt hat. Die Preſſe der weſtlichen Staaten verſucht plötzlich, die Verantwortlich⸗ keit zu verſchieben und die Aufmerkſamkeit der Weltöffentlichkeit von der Tatſache abzulenken, daß die alleinige Entſcheidung für die Berei⸗ nigung des ſudetendeutſchen Problems von der Haltung der Prager Regierung abhängt. Der„Angriff“ ſtellt in ſeinem Kommentar feſt: Soweit die Zeitungen in London und Pa⸗ ris ſchreiben, es handele ſich bei der Zuſammen⸗ kunft Henleins mit dem Führer um eine„ge⸗ ſchichtliche Begebenheit“, die eine„Entſchei⸗ dung“ bringe, unterliegen ſie einem nicht ge⸗ ringen Irrtum. Eine Rückſprache des Führers der Sudetendeutſchen mit dem Führer und Reichskanzler iſt eine ganz natürliche Sache. Eine Entſcheidung kann aber nicht in Berchtesgaden, ſondern nur in Prag gefällt werden. An der Prager Regierung iſt es, ſich zum Ausgleich mit den Sudetendeutſchen auf einer gerechten Baſis zu bekennen. Daß England und Frankreich dabei ſehr ſtar⸗ ken Einfluß ausüben können, iſt bekannt. Wenn die Londoner und Pariſer Blätter daher von einer auf dem Oberſalzberg zu treffenden„Ent⸗ ſcheidung“ ſprechen, ſo ſieht das nach einer Flucht vor der eigenen Verant⸗ wortung aus. Sache Frankreichs und Englands iſt und bleibt es, der Prager Regie⸗ rung das Verantwortungsbewußtſein einzuflö⸗ zen, das die Situation erfordert. und allein Sache Prags iſt es dann. ſich zu entſcheiden. Der„Berliner Lokalanzeiger“ ſchreibt: Daß man ſich in gewiſſen Kreiſen in England und Frankreich bereit hält, den Schiedsrichter zu . 3 * * 1 65 —— ————————————— ſpielen, dann nicht wunder nehmen, obwohl dazu nicht die geringſte Befähigung vorliegt und das ganze Spiel nichts weiter iſt als eine indirekte Unterſtützung für Prag. Natürlich wird bei dieſen Manövern auch der Beſuch Konrad Henleins in Berchtesgaden weitgehend benützt. Es muß daher immer wie⸗ der und mit Schärfe dagegen Verwahrung ein⸗ gelegt werden, daß man das tſchechſſche Pro⸗ blem in ſo gefährlicher Weiſe verfälſcht. Die Entſcheidung und der Schlüſſel zur Lage liegen allein in Prag, liegen dort ſeit 20 Jahren und heute erſt recht. Prag hat ſich die Gewalt und das Unrecht angemaßt, Prag muß davon abgehen, wenn es zu einer brauchbaren Löſung kommen ſoll, und Prag muß vor allem erſt einmal eine Atmoſphäre ſchaffen, in der Beſpre⸗ chungen von Nutzen ſein können. Dazu aber geſchieht nichts, im Gegenteil! Eine vierſtündige Beſprechung Vertreter der Sdp. bei Lord Runciman Prag, 2. September Um 17 Uhr begab ſich Lord Runciman zum Präſidenten der Republik Dr. Beneſch. Lord Nuneiman teilte Dr. Beneſch mit, daß er am Freitag von 10.30 Uhr bis 14.30 Uhr mit den in Prag weilenden Vertretern der Sude⸗ tendeutſchen Partei verhandelt habe und daß die Beſprechungen am Montag ſortgeſetzt werden ſollen. Eine Abordnung aus dem Hultſchiner Ländchen ſtattete heute unter Führung des ſudetendeutſchen Abgeordneten Eichholz Lord Runciman einen Beſuch ab, um ihm die unhalt⸗ baren Verhältniſſe in dieſem Gebiet zu ſchil⸗ dern. Wieder Schuß über die Grenze Die Freveltat von Oelſen wiederholt. Dresden, 2. Sept. Am Donnerstag verſah auf dem Grenzweg der Zollaſſiſtent Rudolph aus Mühlleiten den Streiſendienſt. Plötzlich wurde aus dem Walde von der tſchechiſchen Seite aus ein Schuß abgegeben. Die Kugel flog dicht an dem Beamten vorüber. Der Schuß war ſowohl von anderen in der Nähe dienſttuenden Beamten wie auch von KdF.⸗Urlaubern und Ausflüglern gehört wor⸗ den. 9 nachdem der Schuß gefallen war, wurden im Walde zwei tſchechiſche Grenzbeamte beobachtet, die ſich entfern⸗ ten. Wie die Ermittlungen ergeben haben, ſteht einwandfrei feſt, daß von tſchechiſcher Seite aus über die Grenze herübergeſchoſſen worden iſt. Die Tatſache und der Umſtand, daß die Kugel dicht an dem deutſchen Beam⸗ ten vorbeiflog, läßt keinen Zweifel daran, daß von den tſchechiſchen Uniformierten ab ſicht⸗ lich auf den deutſchen Beamten geſchoſſen worden iſt. Ein anderer Täter kann gar nicht in Frage kommen, da ſich kein Ziviliſt be⸗ dürfte. in den tſchechiſchen Grenzwald wagen ürfte. Immer neue Diſziplinloſigkeilen Sudetendeutſches Gaſthaus f belagert und demoliert Prag, 3. September Wie aus ſudetendeutſchen Kreiſen berichtet wird, kam es in Komotau erneut zu bezeichnen⸗ den Zwiſchenfällen. Am 27. Auguſt verſuchten einige tſchechiſche Soldaten deutſche Gäſte, meiſt ſudetendeutſche Parteikameraden, im Gaſthaus „Zur Stadt Leipzig“ in Komotau durch heraus⸗ fordernde Reden zu provozieren. a dieſe plumpen Herausforderungen nicht beantwortet wurden, verließen die tſchechiſchen Soldaten das Lokal, holten Verſtärkungen herbei und be⸗ lagerten das Gaſthaus, wobei alle Fen⸗ ſter eingeſchlagen und die Tür zertrümmert wurde, und zwar mittels Steinwürfen oder durch Schläge mit dem Bajonett. Obgleich man einen der Angreifer feſtſtellen konnte, gibt die Polizeibehörde an, von dieſem Vorfall keine Kenntnis zu haben. Der Schaden, den der Wirt erleidet, it beträchtlich. Noch ein feiger Ueberfall Poliziſt verſteht kein Deutſch Prag, 3. September Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich am 30. 8. in Komotau noch ein weiterer feiger Ueberfall tſchechiſcher Soldaten auf Sudetendeutſche ereig⸗ net. Als drei Angehörige der Sudetendeutſchen Partei aus der Jahn⸗Turnhalle heimgingen, ſtanden in der Nähe des Stadtparks zwei tſche⸗ chiſche Soldaten, von denen der eine ohne jede Urſache einen der Sudetendeutſchen mit einem Fauſtſchlag ins Geſicht niederſtreckte und die an⸗ deren mit ſeinem Bajonett bedrohte, dann aber unerkannt die Flucht ergriffen. Ein zu Hilfe gerufener Poliziſt erklärte den Angegriffenen, er verſtehe kein Deutſch, man müſſe hier tſche⸗ chiſch ſprechen(1). Erſt nach Anſammlung einer größeren Menſchenmenge 1 0 ſich der Poliziſt auf die Nachforſchung nach dem Täter, der na⸗ türlich nicht mehr feſtgeſtellt werden konnte. Auf Grund dieſes und der anderen Vorfälle, die ſich in Komotau ereignet haben, hat die Sudeten⸗ deutſche Partei und das Bürgermeiſteramt beim olizeikommando ſchärfſten Einſpruch gegen die n der deutſchen Bevölkerung er⸗ oben. Die deutſche Himalaja⸗ Expedition in Rom eingetroffen. Die deutſche Himalaja⸗Expedition iſt unter Führung von Profeſſor Dr. Bauer am Frei⸗ tag um 14,20 Uhr auf dem römiſchen Flug⸗ hafen Littorio eingetroffen, wo ſie von Ver⸗ tretern der deutſchen Botſchaft begrüßt wurde. Die deutſchen Forſcher und Alpiniſten werden bis Sonntag vormittag in der italieniſchen Hauptſtadt verweilen, um dann in die Heimat zurückzukehren. Der Prager„Miting“ hetzt weiler Unverſchämle Ausfälle gegen die Ehre Naliens Prag, 2. September Der jüdiſch⸗marxiſtiſche„Prager Mittag“ bat ſich mit einer geradezu ſchamloſen Verleumdung der nationalen Ehre Italiens erneut in die Front der tſchechiſchen Hetzer und Provokateure geſtellt. So kümmerlich dieſes dummdreiſte Un⸗ terſangen auch ſein mag, mit Hilfe von Druk⸗ kerſchwärze einen Keil zwiſchen Deutſchland und Italien zu treiben, ſo kann doch ein der⸗ artig unverſchämter Verſuch nicht ſcharf genug gebrandmarkt werden. Der neue italieniſche Geſandte in Prag. Franceſco Ftanſoni, bat unmittelbar nach Be⸗ kanntwerden dieſer ungeheuerlichen beleidigen⸗ den Verleumdung namens ſeiner Regierung Proteſt beim tſchecho⸗flowakiſchen Außen⸗ miniſterium erhoben. Die geſamte italieniſche Preſſe nimmt mit flammender Empörung von den Sudeleien des jüdiſchen Leitartiklers des„Prager Mittag“ Kenntnis, die mit unmißverſtändlicher Schärfe zurückgewieſen werden. Es wird übereinſtim⸗ mend darauf hingewieſen, daß die italieniſche Nation unter keinen Umſtänden gewillt iſt, derartige Machenſchaſten zu dulden. Keine Juden an Ein neues einſchneidendes Rom, 3. September. Der italieniſche Miniſterrat hat auch in ſei⸗ ner zweiten Septembertagung unter dem Vor⸗ ſitz des Duce einſchneidende Maßnahmen in Bezug auf die Verteidigung der Raſſe und vor allem die Judenfrage getroffen. 1 Der Große Rat des Faſchismus wird in ſei⸗ ner nächſten ordentlichen Sitzung die Stellung 25 Juden innerhalb der Nation grundſätzlich ren. Das vom Unterrichtsminiſter unterbreitete Geſetz über das Verbot der Lehrtätig⸗ keit von Juden beſagt: Angehörige der jüdiſchen Raſſe können zum Unterricht in ſtaatlichen, halbſtaatlichen oder denjenigen Schulen, die den ſtaatlichen gleich⸗ eſtellt ſind, nicht zugelaſſen werden, auch wenn ſie vor der Veröffentlichung dieſes Geſetzes die Anwartſchaft auf einen ſolchen Poſten haben. Sie werden auch nicht als Univerſitätsaſſiſten⸗ ten oder zur Habilitierung als Privatdozenten zugelaſſen. An allen Schulen deren Lehrgang geſetzlich anerkannt iſt, können in Zukunft keine Schüler jüdiſcher Raſſe mehr aufgenom⸗ men werden. Vom 16. 10. 1938 Gahr 15 der faſchiſti⸗ ſchen Zeitrechnung) ab werden alle Lehrkräfte jüdiſcher Raſſe, die dem Lehrkörper der oben angeführten Schulen angehören, von ihrem Amt enthoben werden. Den Lehrkräften werden im Rahmen dieſes Geſetzes die Schulvorſtände und Direktoren der vorgenanten Schulen, die Hilfs⸗ kräfte und Univerfitätsaſſiſtenten ſowie das Aufſichtsperſonal der Volksſchulen gleichge⸗ ſtellt werden. Entſprechend werden die Dozen⸗ ten jüdiſcher Raſſe der Ausübung ihrer Lehr⸗ tätigkeit enthoben. Allslandsbrigaden dezimiert Die tſchechiſche Hetzktampagne kennt offenbar überhaupt keine Grenzen mehr. Nicht genug damit, daz man durch wüſte Schmähun⸗ gen gegen Konrad Henlein und die Sudeten⸗ deutſchen der Unruhe im Lande und auch außer⸗ halb der Grenzen täglich neue Nahrung gibt. die Ehre der deutſchen Wehrmacht in den Schmutz tritt und die europäiſche Oeffentlichkeit fortwährend gegen das Deutſchtum aufzuhetzen ſich bemüht, macht man jetzt noch den Ver⸗ ſuch, hältnis zu trüben. Ein ausfichtsloſes Bemühen allerdings, das ebenſo lächerlich wie kindiſch anmutet! Jüdiſche Schmierſinken dieſer Sorte wären die Letzten. die das zu Wege brächten. Dennoch iſt es hoch an der Zeit, daß ſich die Prager Regierung ſchon im In⸗ tereſſe ihres eigenen Anſehens endlich zu Ta⸗ ten aufrafft, um derartigen Unruheſtiftern, die immer dreiſtere Lügen in die Welt ſetzen, das unſaubere Handwerk zu legen. Italiens Schulen Geſeh des Miniſterrals Die jüdiſchen Mitglieder der Akademien, der Inſtitute und der wiſſenſchaftlichen, literariſchen und Kunſtvereinigungen werden vom 16. 10. ab ihrer Mitgliedſchaft verluſtig gehen. In Abweichung vom zweiten Abſatz können vorübergehend Studenten jüdiſcher Raſſe, die bereits in vergangenen Semeſtern an den Univerſitäten eingeſchrieben waren, ihre akade⸗ miſchen Studien fortſetzen. Jude im Sinne des Geſetzes iſt, wer von zwei jüdiſchen Elternteilen ſtammt, auch wenn er einer von der jüdiſchen verſchiedenen Reli⸗ gion angehört. die Indenſchaft ſchimpft anonym „Tevere“;„Keine Ausnahme für dieſe Raſſe von Faulenzern und Blutſaugern!“ Rom, 3. Seytember. Zum Ausweiſungsbefehl an die ausländiſchen Juden aus Italien und ſeinen überſeeiſchen Be⸗ ſitzungen unterſtreicht„Tevere“— der dieſe Maßnahme als einen erſten Schritt auf dem Wege der Regelung des Judenproblems in Italien lebhaft begrüßt— die Notwendigkeit, den Juden genau auf die Finger zu fehen, um von vornherein jeden Verſuch unmöglich zu machen, das italjeniſche Volksvermögen nach dem Auslande zu verſchleppen. Auch für die ſogenannten italieniſchen Juden werde alles Bemühen, Ausnahmen für ſich in Anſpruch zu nehmen, zwecklos ſein. Die Berge von anonymen Briefen, die das Blatt aus füdiſchen Kreiſen erhalte, könnten nur ein ſchwaches Bild der niedrigen Geſin⸗ nung dieſer Raſſe von feigen Faulenzern und Blutſaugern geben. Auch das Schickſal dieſer Fremdlinge ſei beſiegelt. Starke Verluſte der Rolſpanier an der Ebro-Front Bilbao, 3. September. Die Kämpfe am Ebro ⸗ Bogen nahmen an Heftigkeit bedeutend ab, nachdem die Aktio⸗ nen der Bolſchewiſten durch den außerordentli⸗ chen Verluſt an Material und Menſchen ſtark gelähmt wurden. Von den etwa 50 000 Mann konnten durch die Vernichtungstaktik der natio⸗ nalſpaniſchen Heeresleitung etwa 2500 0 Mann außer Gefecht geſetzt werden. Beſonders ſchwere Verluſte erlitten die Stoß⸗ truppen, wie die 14. Internationale Diviſion, die ausſchließlich aus Franzoſen beſteht, ferner die Brigade Walter und die gemiſchten Diviſionen Liſter und Campeſino. Durch dieſe ſchweren Verluſte iſt die Stimmung an der bolſchewiſtiſchen Front ſowie im Hinterlande außerordentlich gedrückt, insbeſondere ange⸗ ſichts der unaufhörlichen Verwundetentrans⸗ porte. Der Befehlshaber der 15. roten Diviſion, die beſonders unter dem Feuer der national⸗ ſpaniſchen Artillerie und Luftwaffe zu leiden hatte, entſchloß ſich ſchließlich, ſeine Truppe aus dem Vernichtungsfeuer zurückzuziehen in we⸗ niger exponierte Stellungen. Dieſe taktiſche Maßnahme löſte einen lebhaften Streit mit dem politiſchen Kommiſſar der Diviſion aus, der ſchließlich den Befehlshaber wegen angeb⸗ lichen Verrats niederſchoß. In der Nacht zum Freitag wurden ver⸗ ſchiedene kleinere Angriſſe der Roten an der Eſtremadura⸗Front abgewieſen. Bei Campanario verſuchte die rote Luftwaffe die nationalſpaniſchen Stellungen zu bombardie⸗ ren. Durch nationalſpaniſche Jagdflugzeuge wurden ſie zurückgeſchlagen, wobei 11 rote Flugzeuge abgeſchoſſen wurden. Die Mebrzahl der roten Piloten konnte gefangen genommen werden. Nach dem nationalen Heeresbericht handelt es ſich bei den bei Campanario abgeſchoſſenen roten Flugzeugen um vier Sowjetbomber. die übrigen ſieben Flugzeuge ſind ausländiſchen, u. a. amerikaniſchen Urſprungs. ee Laut Ausſagen von Ueberläufern aus Sow⸗ jetſpanien an der Ebro⸗Front iſt die noch im Bereich Sowjetſpaniens liegende Stadt Tor⸗ toſa zwangsweiſe von der Zivilbevölkerung völlig geräumt und in ein kleines Hoſpital ver⸗ wandelt worden. Wie es heißt, liegen dort zur Zeit etwa 10000 ſowietſpaniſche Verwundete, darunter über 4000 Auslän- der, deren Brigaden auf die Hälfte zuſammen⸗ geſchmolzen ſind. um den briliſchen Plan London, 2. Sept. Wie„Preß Aſſociation“ berichtet, hat Lord Plymouth in ſeiner Unterhaltung mit den Botſchaftern. die ihn am Freitag aufgeſucht haben, die Frage erörtert, ob Sir Francis Hemming, der Sekretär des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes, nach Burgos und Barcelona rei— ſen ſoll, um dort den britiſchen Plan zur Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen mit den beiden ſpaniſchen Kriegsparteien zu erörtern. Es werde darauf verwieſen, daß Hemming viel⸗ leicht in der Lage ſein würde, die Einzelhei⸗ ten des Planes, die vielleicht nicht ganz ver⸗ ſtändlich ſeien, den beiden Parteien auseinan⸗ derzuſetzen. Dank an die Juden! Ein Telegramm Rooſevelts an den„Verband jüdiſcher Kriegsveteranen“. Detroit, 3, September. Präſident Rooſevelt hat dem hier tagenden „Verband der jüdiſchen Kriegsveteranen“ fol⸗ gendes Telegramm geſchickt:„Das amerika⸗ niſche Volk braucht nicht an die Dienſte erin⸗ nert zu werden, die die Vertreter des jüdiſchen Glaubens der amerikaniſchen Nation erwieſen haben. Es waren Dienſte voller Ehre und Auszeichnung. Die Geſchichte beweiſt, daß die Juden bei der Verteidigung des Amerikanismus während des Weltkrieges und auch ſchon an⸗ läßlich früherer Kriege eine große und lobens⸗ werte Rolle ſpielten und in Friedenszeiten viel zur ee und Erhaltung des Ruhmes u. der Romantik der Vereinigten Staaten und ſeiner demokratiſchen Regierungsform beitru⸗ gen.“ das deutſch⸗italieniſche Freundſchaftsver⸗ Jur ſtrillen Beachlung für nürnberg⸗-Fahrer Berlin, 8. September. Wegen des bevorſtehenden Reichsparteitages, der Teilnehmer aus allen deutſchen Gauen nach Nürnberg bringt, wird erneut zur un beding⸗ ten Beachtung bekanntgegeben: 1. Das Werfen von Blumen in die Wagen des Führers und ſeiner Be⸗ gleitung iſt wegen der damit verbundenen Gefahr für die Inſaſſen der Wagen ſtreng unterſagt. 2. Den getroffenen Abſperrmaßnaßh⸗ men iſt vollſtes Verſtändnis entgegenzubrin⸗ gen. Das Heranſpringen an den Wagen des Führers iſt unter allen Umſtänden zu un · terlaſſen, da ſonſt ſchwere Unfälle verurſacht werden können. Erprobung von„Blitzangriffen“ Beendigung der franzöſiſchen Manöver bei Beſangon. Paris, 3. Sept. Die franzöſiſchen Manöver in der Nähe von Beſangon ſind beendet. Das Manöverthema, das diesmal geſtellt war. ſollte zeigen, ob eine zahlenmäßig kleine Streitmacht, die mit den modernſten Waffen ausgerüſtet iſt, einem plötzlichen Angriff eines überlegenen Gegners eine beſtimmte Zeit ſtandhalten kann. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ behauptet in dieſem Zuſammenhang, daß man aus der Kritik, die der Leiter der Manöver, General Prioux, in engſtem Kreiſe gemacht habe, die Schlußfolgerungen ziehen könne, daß eine moderne Ausrüſtung einer plötzlichen Offenſive gegenüber ſehr wirkſam ſei. Man müſſe feſtſtellen, daß ſogenannte Blitz⸗ angriſſe bei den heute benutzten modernen Waffen nicht mehr möglich ſeien. drei Tole Schweres Unglück beim Reinigen eines Gaskeſſels Bochum, 3. September Freitagmorgen. beim Reinigen eines Gaskeſſels drei Arbeiter tödlich. Zwei mit der Reinigung beſchäftigten Arbeiter bra⸗ chen, von giftigen Gaſen betäubt, zuſammen. So⸗ fort eilten zwei weitere Leute, ein Werkmeiſter und ein Betriebsingenieur, zur Hilfe herbei. Aber auch ſie wurden von den Gaſen betäubt. Während es gelang, den Ingenieur ins Le⸗ ben zurückzurufen, blieben alle Wiederbelebungs⸗ verſuche bei den anderen drei Verunglückten ohne Erfolg. Bei den 8 handelt es ſich um den Werkmeiſter Reidt aus Bochum und die Schloſſer Hildebrandt und Brink aus Wat⸗ tenſcheid. Sämtliche Verunglückten waren ver⸗ heiratet. Reidt und Hildebrandt hinterlaſſen jeder zwei unmündige Kinder. Kleine poliliſche Nachrichlen Im Rahmen der VI. Reichstagung der Auslands⸗Organiſation der NSDAP. ſprach in der Stuttgarter Gewerbehalle am Freitag, wie auch ſchon im vergangenen Jahr der Reichsfüh⸗ rer 3 und Chef der deutſchen Polizei. Heinrich Himmler, zu Tauſenden auslandsdeutſcher Männer und Frauen. Aus Anlaß des bevorſtehenden Reichspartei⸗ tages weilt eine Anzahl hoher auslän⸗ diſcher Polizeibeamter in Deutſch⸗ land, die gleichzeitig ihren Aufenthalt zu einem gründlichen tudium des deutſchen Polizeiweſens benutzen. So ſind in Erwide⸗ rung eines Beſuches des Generalinſpekteurs der deutſchen Gendarmerie, Generalmajor Röttig, in Ungarn Oberſt Szuetſy und Major Zambory von der königlich-ungariſchen Gen⸗ 1 zu einem 14tägigen Beſuch einge- roffen. Auf der„Monte Sarmiento“ trafen am Freitag in Bremerhaven bezw. Hamburg 150 deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt ein, die dank der Initiative der Lan- desgruppe Argentinien der DA. und dem verſtändnisvollen Entgegenkommen ihrer Firmen einen viermonatigen bezahlten Ur⸗ laub zur Fahrt in die Heimat bekommen haben. Außenminiſter Lord Halifax empfing am Freitagmorgen den italieniſchen Botſchaf⸗ ter in London, Graf Grandi, im Foreign Office. Grandi, der am Dienstag aus Rom zurückkehrte, hat, wie von gutunterrichteter Seite verlautet, die internationale Lage mit Lord Halifax beſprochen. In der Jute⸗Induſtrie des Somme⸗ gebletes, insbeſondere in den Werken der Gegend von Amiens und Abbeville, iſt die geſamte Belegſchaft von 24 Jutefabriken am Freitag in den Strelk getreten und hat die Werke beſetzt.— Die Zahl der Streikenden beläuft ſich auf über 14 000. Hauptſchriftletter und verantwortlich für den poli- tiſchen Teil Dr Eduard Kuben, Worms ſur den übrigen Tell Friediich Marten, Vierndeim. Verlag: Vereinigte Zettungsverlage Envrim, Haller K Co., Worms Geſchäftsſtelle: 3 Martin, Biernheim— Druck: Wormſer Gerlagsdruckere Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim u. Co., Worms.— DA. VIII. 1988 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 2»•»³ꝛů— 1 1 MN — geſtert men u das J Würde 9 iht 5 11 eit e Cech In! lige ſie mi Haurſ mal e Mutte wußte der al nut ar vaſee. 80 unden iblembe teingez, ching Unbie zer Nei lundeten kreng 1 0 55 mubtin⸗ igen des zu un. krurſacht fen der Lebt dhe bon geſellt g leine Vaffen ff eines e gelt Kol“ ab man auöbet, gemacht ne, daß ößlichen e Alz dernen bet einigen Ji 1 bia⸗ en. Sb⸗ neiſter herbei. llt 8 N bungs⸗ lücken delt es n und Vat⸗ ber- tlaſen No telet mit L det de 1 1 — der Fennec Nr. 36 Sonntag, den 4. September 1938 Der Dammbruch Von Hubert Südekum Wild und kalt fegte ſeit Tagen der Herbſtſturm durch den Harz. Die Wälder erbrauſten in ſchaurigen Geſängen. Und dann peitſchte es jäh hernieder, kalt und eiſig, vom Morgen bis zum Abend, vom Abend bis zum Morgen, eine unauf⸗ hörliche Regenflut, die aus den Wildbächen reißende Flüſſe und aus den Weihern brodelnde Seen machte. Im„Mühlenkrug“, einer einſam im Neiletal oberhalb von Wolfſtedt gelegenen Waldſchenke, die mit einer Waſſermühle verbunden war, hockten die Bewohner be⸗ drückt in den Stuben. Der alte Gerber. dem das Anweſen gehörte, ſaß im Gaſt⸗ zimmer am Ofen und blickte beſorgt durchs Fenſter zum Damm hinauf. Nur vierzig Schritt talauf vom Haus fing der wie eine Talſperre den Neilebach auf und ſtaute deſſen Waſſer für das Mühlrad zu einem 8 Teich. Heute war dieſer Teich ein iefer See geworden, der mit klatſchenden Wogen gegen den Damm leckte und von Stunde zu Stunde beängſtigender an⸗ ſchwoll. Gerber ſpielte immer wieder nervös mit dem Schlüſſel zum Schuppen, in welchem der Vorrat an gefüllten Sand⸗ ſäcken lag. Der Teichdamm war ſeit Jahren vernachläſſigt worden, weil man ihn für ſtark genug hielt und alle über⸗ ſchüſſige Waſſermenge durch das Wehr ſtets genügenden Abfluß hatte. Heute aber nützte es nichts, daß das Wehr ganz ge⸗ öffnet war; die Flut ſtieg trotzdem ohne Unterlaß, und immer öfter peitſchte ſchon ſchäumender Giſcht über den hohen Erd⸗ wall hinweg. Würde der Damm halten? Dieſe Frage bewegte auch Anna, Gerbers einzige Tochter, die neben ihrer Mutter am Fenſter ſaß und ſtrickte. Aber viel mehr beſchäftigte ſie noch etwas anderes: Hans Steiner, der junge Hilfsförſter, wollte geſtern abend von Wolfſtedt herüberkom⸗ men und beim Vater um ſie werben. Doch das Wetter hatte ihn daran gehindert. Würde er wohl heute den Gang wagen? Anna bangte davor; denn der Vater hatte ihr Friedrich Hellmann zugedacht, den Müllersſohn aus dem Kreisſtädtchen, der ſeit einem halben Jahr bei Gerber als Gehilfe tätig war. In Annas Blauaugen ſchimmerten heim⸗ liche Träumerei und Betrübnis, und wenn ſie mit kräftigem Ruck ihres Kopfes die Haarſträhnen zurückwarf, entquoll jedes⸗ mal ein leiſer Seufzer ihrer Bruſt. Die Mutter ſah dann erſchrocken auf; denn ſie wußte um Annas heimliche Liebe. Aber der alte Gerber hörte es nicht und dachte nur an den Damm und das wütende Hoch⸗ waſſer. So vergingen die erſten Nachmittags⸗ ſtunden. Einmal kam Friedrich Hellmann aus der Mühle in die Gaſtſtube herüber und fragte den Müller etwas. Da ſah Anna ſein eckiges Geſicht und den breiten Mund, über dem eine platte Naſe ſtand, und ſchauderte heimlich zuſammen. Sie legte verſtört das Strickzeug beiſeite, ſtützte die Ellbogen auf die Fenſterbank und ſtarrte durch den Regendunſt zum nahen Bergwald hinüber. Der Gehilfe ging wieder. Dann hörte ſie die Magd kom⸗ men und fragen, ob der Kaffee bereitet werden ſollte. Draußen heulte der Wind auf und ſchleuderte ſprühenden Giſcht gegen die Scheiben. Plötzlich zuckte Anna zuſammen. Heiße Röte ſchoß ihr ins Geſicht. Sie ſah aus dem Walde einen jungen Mann kommen, groß, breit, unter triefendem Regenſchutz. Er ſchritt über den Talweg, dann auf den Hof, und als er nahe am Fenſter vorbei⸗ ging und gleich danach die Haustür klinkte, fühlte ſie ihr Blut in den Schläfen häm⸗ mern, und ein Tumult von wirren Ge⸗ danken überfiel ſie. „Der Steinerhans?“ rief Vater Gerber erſtaunt.„Was tut denn der bei ſolchem Wetter im Revier?“ Da ging die Tür und der junge Hilfs⸗ förſter, der ſeinen Regenſchutz auf der Archiv Bilderdienst Kießlich M Der erste Blick in das große Spiel— leben genannt Diele abgelegt hatte, trat grüßend in die Stube. Er gab jedem die Hand, auch Anna, und ſeßte ſich dann an den Ecktiſch, der Gerbers Platz zunächſt ſtand. „Ich hab geſtern ſchon herkommen wol⸗ len“, ſagte er,„aber bei dem Mordswetter jagt man ja keinen Hund vor die Tür. Heute jedoch konnte ich es nicht noch einmal aufſchieben...“ „So— Preſſiert's denn gar ſo ſehr?“ fragte Gerber intereſſiert, während die Frau erregt mit ihren Stricknadeln klim⸗ perte und Anna bangend die Augen nieder⸗ geſchlagen hielt. „Ja“, antwortete der junge Jäger, und warf einen ſchnellen Blick auf ſein Mäd⸗ chen.„Aber die Anna kann mir zuerſt mal einen heißen Grog machen— nicht wahr?“ Auf einen Wink des Vaters ging das Mädchen in die Küche. Eine Weile war es ſtill in der Stube. Das Rauſchen des Regens und das Brauſen des Windes waren plötzlich wie in weite Ferne ge⸗ rückt. Da ſtraffte ſich die kräftige Geſtalt des Steinerhans, und er blickte feſt zum alten Gerber hinüber. »Ich komme wegen Anna. Ich möchte immer mit ihr zuſammen ſein, als Mann und Frau. Anna möcht es auch ſo.“ Der Mühlenkrüger erſchrak. Seine Augen wurden mit einem Male ſtaunend groß und ſtarrten auf den Jäger. Er ſchnaufte ſchwer und krampfte die dicken Fäuſte in⸗ einander. Was hatte der Steiner geſagt? Dieſer arme, einfältige Burſch wollte der Eidam vom Mühlenkrüger werden, der einen tadelloſen Doppelbetrieb mit vier⸗ zehn Morgen Acker, fünf Morgen Wieſe, zwei Pferden, vier Kühen und 30 Meter Holzanteil ſeiner Tochter zu vererben hatte? Ha, das wäre fürwahr eine ſchöne Partie für einen Hilfsförſter: die klägliche Dreißigtalerſtellung aufgeben und ſich da⸗ für hier in das weiche Neſt zu ſetzen! Aber mmm da ſollte denn doch nichts draus werden, nie und nimmer! So fuhr es dem alten Gerber ärgerlich durch den Sinn. Aber antworten tat er nicht. Kein Sterbenswörtchen hatte er für das Anſinnen des Jägers übrig. Hans Steiner wartete lange. Er ahnte, was der Alte dachte. Doch er blieb ganz ruhig. Er ſah nur einmal kurz zur Frau hin, die ſich verlegen über ihr Strickzeug beugte, und dann ſagte er:„Ach ſo! Ich bin nicht der Rechte, ich bin nichts und habe nichts, ich bin nur ein armer Teufel — nicht wahr?“ Ganz ohne Groll und Bitterkeit ſagte er das. Aber die Worte löſten doch endlich dem Mühlenbauer die Zunge.„Das iſt es“, rief er barſch,„jawohl, das iſt es! Meine Anna iſt zu ſchade für einen armen Teufel!“ „Daß ich arm bin, iſt nicht meine Schuld, Mühlenkrüger. Aber daß ich kein Faulenzer bin und Kräfte hab für zwei, und daß ich mir noch nie was zuſchulden kommen ließ, das wißt ihr.“ a „Gewiß, Steinerhans, gewiß! Aber Anna ſoll mir einen bringen, der unſern Beſitz wert iſt, verſtehſt du? Du biſt es nicht, und deine Kraft und dein Fleiß wiegen da nicht.“ Die Rede verſtummte jäh. Ueber die Diele klapperten Annas Schritte. Sie brachte den Grog für den Gaſt. Ohne auf⸗ zuſehen, ſtellte ſie das dampfende Getränk auf den Tiſch, und ſchnell und wortlos ging ſie wieder hinaus. Verwundert ſah ihr der Vater nach. Da erhob ſich auch die Frau, um die Stube zu verlaſſen. Ihr altes, faltiges Geſicht war bitter und voller Angſt und Sorge. Die beiden Männer waren allein. Wieder herrſchte bleierne Stille. Dafür aber polterte draußen der Sturm gegen die Fenſter und Türen. Regenböen verdun⸗ kelten die Ausſicht. Die Hofbäume bogen ſich ächzend, die Dachrinnen klirrten, die Wolken hingen tief und drohend im Tal. Ueber den alten Gerber kam plötzlich eine lähmende Unruhe. Er ſpielte wieder mit dem Schuppenſchlüſſel, und dann ſchlürfte er haſtig ans Fenſter. Da— gellende Rufe— eilige Schritte. Die Tür wurde aufgeriſſen; kreidebleich die Magd:„Mühlenkrüger, der Damm bricht!“ — And wie ein wildes Echo hinterdrein der Schrei der Hausfrau:„Die Mühle wird weggeriſſen! Hilfe! Rettet!“ a Dann ſtanden ſie draußen im tobenden Wetter, die Leute vom Mühlenkrug, und ſchrien durcheinander und ſchleppten keu⸗ chend die ſchweren Sandſäcke aus dem Schuppen herbei. Und der alte Gerber lag halb ohnmächtig auf dem Damm. wo ſich das Waſſer einen breiten Riß gewühlt hatte und die peitſchenden Wogen wilder und wilder nagten. Der Sturm fegte immer neue Fluten heran. Giſcht ſpritzte über den Mühlenkrüger. Kraftlos vor Ent⸗ ſetzen ließ der die Sandſäcke in das gähnende Loch fallen. Sie verſchwanden und wurden weggeſpült. Ratlos ſtarrte riedrich Hellmann auf den wachſenden trom, der durch den Damm brach und den Hof überſchwemmte. Vergeblich ſchien der Kampf gegen dieſe Flut. Gerber zit⸗ terte. Die Frau rang die Hände. Die Magd heulte. Der Gehilfe bebte vor Angſt. Der Anſturm der Wogen ward ein einziges Donnern und Brauſen. Jede Minute konnte das Ende bringen, das Aufreißen des Walles bis zum Grunde Da ſprang plötzlich Hans Steiner neben den alten Gerber.„Sandſäcke her!“ ſchrie er, und in jeder Fauſt eine Laſt, ſprang er mitten in den Riß des Dammes. Sekun⸗ den ſchwankte er in der jagenden Flut. Dann ſtand er feſt und packte die Sand⸗ ſäcke vor ſich hin, einen auf den anderen. Sack neben Sack, und ſchloß ſo die Lücke durch eine dünne Mauer. Schäumend raſten die Wogen dagegen. Aber der Jäger hielt die Mauer mit der Kraft ſeines Körpers. Verbiſſen ſtemmte er Bruſt, Knie und Fäuſte gegen die Säcke. Die Flut ſtürzte über ihn. Die Wellen wuchteten gegen das Hindernis. Steiner aber hielt ſtand. Seine Finger krallten ſich in die Säcke, ſeine Füße bohrten ſich in den Grund. Und mit einem Male war Anna neben ihm und half ihm, und in trutziger Kraft wehr⸗ ten die beiden Liebesleute das Verderben ab, und keinen Fingerbreit gaben ſie den raſenden Elementen preis. Da ging durch die Bruſt des alten Gerber ein jähes Ahnen. Er gewann ſeine Faſſung zurück; die Mutter ſtürzte herbei, und dann ſammelten ſie all die fortgeſchwemmten Sandſäcke und türmten ſie an der Mauer auf, holten neue und wurden nicht müde, bis der Riß verſtopft war, und kein Rinn⸗ ſal mehr hindurch konnte. Noch lange hatten ſie zu kämpfen und zu wachen; aber der Damm war geſichert, und dann flaute plötzlich das Wetter ab, als hätte es geheime Kraft bezwungen Der Mühlenkrug war gerettet—! Als das Abenddunkel ſich über das Neile⸗ tal ſenkte und die Leute ihr durchnäßtes und verſchmutztes Zeug gegen trockenes aus⸗ getauſcht hatten und ſich in der warmen Gaſtſtube verſammelten, ſaß der alte Gerber nachdenklich in ſeinem Ohrenſtuhl. Es ging ihm viel wirres Zeug durch den Kopf. Aber es dauerte lange, bis er ein Wort von dem herausbrachte, was ihn be⸗ wegte. Endlich fragte er:„Wo iſt denn Anna und der Steinerhans?“ Da kicherte die Magd.„Die beiden? Och, die ſind in der Küche. Anna hat dem Jäger einen Anzug von Euch gegeben, und nun ſitzt ſie am Herd auf ſeinem Schoß.“ Da ließ Friedrich Hellmann den Kopf auf die Bruſt ſinken, und die Frau ſah den Mühlenkrüger bangend an. Eine Weile ſchwieg der Alte noch. Dann aber hellten ſich ſeine Züge auf:„Es iſt recht ſo“, ſagte er mit bewegter Stimme,„ſie ge⸗ hören zuſammen. Seine Kraft wiegt alles auf, und wenn die beiden immer ſo zu⸗ ſammenſtehen wie heute, dann braucht uns um den Mühlenkrug und um ihr Glück nicht bange zu ſein!“—— Sur. g der Slrandgraf acht von grandioſer uerlichkett. Nie war der heulende ſt ſo über das Alteland hergefegt. bäumten ſich gegen den Skrand, chen oben über den Schluchten Chor mit Wellen und Wind. graf hatte alle Fenſterläden n bis auf das Eckfenſter as ihm als Auslug diente. twartung ſtand der Mann unverwandt ſtarrte er auf Nur einmal wandte er ſich o in der Ofenniſche eine blaſſe ſaß, den Kopf müde an die wärmenden Kacheln gelehnt, die „Geh ſchlafen, Iſabell“ in engliſcher Sprache, tr So mußte er eingeſchlafen ſein. Der Tag als er ſich wieder beſann. Er riß Augen auf,— da drüben, unter den weichenden Schatten der Nacht, lag en Taue klatſchten, die ſſer, Der Strand lief hinunter. Kein Menſch war zu ſe Wie ein verendetes Tier lag der alle Kaſten auf der Seite. Auf den kückſſchen Sand⸗ bänken des Stromes hatte er ſich feſt⸗ gerannt, war geborſten, und aus ſeinem morſchen Leib wühlte die Flut Kiſten, äſſer, Ballen heraus und trieb ſie mit der egen den Strand. teberhaft ſuchte der Sttandgraf die Beute bergen; er mußte alles allein tun, ſeine te waren ſeit Tagen mit dem Schiff türmte ſich das Strand⸗ en Ballen auf; da glänzenden Stoffe war eine Sturmn„L ein Sohn hatte ſi i ellt, und das mochte haben, daß ſich noch kein efunden hatte. um zwei Monate ſie Braut war. Das lang lag er mit ſein lands Küſte, wo das ch noch als Erbe u beigetragen paſſender Freier dann— es war her— erfuhr er, daß ied alles. Tage⸗ Schiff vor Schott⸗ Schloß des Clans aus rk herabſchaute. An einem letz⸗ ten ſchönen Sommertag ſah er Iſabell mit dem Manne, den ſie liebte, den Strand Sie beſtiegen ein Boot, naus, und ſo fiel ſie dem trandgrafen in die Hände. Die Männer rangen wild miteinander; hrloſe war im Nachteil. Von enden Fuß weit das kuderlos gewordene hinaus. Tags darauf Prieſter den Segen n und das wehrloſe n ſeine Burg an der Schiff. Die los Segel trieben 1 Der Strand im Haus geſch nach Nordweſten, In ruhevoller E an dem Auslug; elbaufwärts hinabkommen. rückwärts, w ruderten weit hi junge Frau unterwegs. Raf gut. Fiebernd ri waren ſie, die koſtbaren aus Morgenland, von d Iſabell—4 fl. Einzelne, We dem abſprin eſtoßen, trie f— in das 15 prach ein engliſcher Über den Strandgrafe junge Weib, das er Elbe heimführte. Wie er ſie lie wie er ſich Lächeln ſehnt 0 ſtöhnte er lei „— das Schiff mit ätte er alle Schätze de uſammentragen eln zu entlocken, um in ihre er Glanz zu wecken—. Er br — 10 das Fenſt a „ſagte der Mann at zu ihr und ge⸗ e an die Tür der Kammer. Stumm⸗ ragend blickte ſie zu ihm auf, in einer cheuen, bänglichen Art, und mit einem ver⸗ tohlenen Aufatmen ſenkte ſie das Geſtcht, als er erklärte:„Ich wache Einen Augenblick noch ſtan horchte; eine verlangende Regung in ihm auf, aber dann kehrte er zum zurück, Unverwandt wieder hinaus, die Bruſt hin und wieder von einem tiefen Atemzug gehoben. Lauernd ſuchte ſein Blick die Waſſerfläche ab, aber ſeine Gedanken waren bei Iſabell. wie ein Geiſt, war ſte hinaus⸗ geglitten,— ſchön und traurig, ſtumm wie ein Geiſt, lebte ſie in dieſem Hauſe mit e vor Wochen durch die Macht cks und durch Prieſterſpru Eigentum geworden war. Sein tum——. Er fühlte es wohl, mit ihrer Seele war ſie es nicht. Nie hatte er chen lächeln ſehen, kaum hatte zu einem Wort geöffnet. ngene lebte ſi üſterte er und blickte hin⸗ uſes, wo ſie die jetzt be⸗ Eben glomm auf den en auf dem hohen Ufer g atmend, wie ruhigte Natur. Buchenwipfeln ob das Gold der aufgehenden Sonne auf. Waſſer wurde es hell. Unweit ein Ballen,— er ehen haben,— er wo er antreiben mußte. rper.— Ihn ſchauderte. Gerade wo das eute nacht.“ ein und war es doch nicht—. te, die ſchöne, traurige rau, nach ihren Worten, ergebens!— auf.— Das en Schätzen—. er Welt für ſte mußte ihn vorhin übe eilte an die Stelle, Ein menſchlicher Kö Weib.— Sie! Strandgut ſich türmte, Orients in der Sonne ihr en, trieb ſi e Farben ſpielen e an. Wie ein Tier auf⸗ ſich der Mann über den rper der im Tode lächeln⸗ Mewaldhagen ſicht von den Lieferſcheinen, f„Womit kann ich Er war es, ſeiner Stirn kennen, die er ſich prung vom Heuboden zugezogen hatte.— Karl, du kennſt mich wohl er Mann muſterte ihn von oben bis en.„Bedauere“, ſagte er dann wirklich nicht, wen ich vor mir ha in Udo Gebhardt, dein alter Schul⸗ und traurig, erbrett, legte den Kopf die Glocke von Udo Gebhardt, lang⸗ einer größeren Ein⸗ e Unterſchrifts⸗ ch müde und ab⸗ e Schublade des Schreib⸗ Poſtkarte hervor, S gen von einem Schul⸗ ie Fremde verſchlagen n hatte. Außer Gru hielt ſte nur noch die rät „Vergiß das Beſte nicht! ch an den Kame⸗ Er beſann ſich, wie ſie ein⸗ ommertag wa im Heimatw chten. Niewal hatten ſie, weil naſſen toten Kö r für heute!— die er gerade dienen, mein Karl Behrens deutlich an arbe zu er⸗ Wie eine Gefa e in dieſem Hauſe, ſtumm ſeine beſtändige Gegenwart ertragend. Seit dem erſten Tag hatte er ſie kaum eine Minute war das erſtemal. Aber es mu — fiebernd ſt enſchaft, ſchob di mappe zurück. allein gelaſſen. Dies r zog die ober tiſchs auf und ho die er vor einigen Ta freund, der auch in d worden war, erhalte und Namen ent haften Worte: ßte ſein. Sein Herz brannte arrte er in die düſtetre Nacht. in der das Meer Opfer endein Schiff icher Kauffahter, reich n, der, vom Sturm be⸗ tunden vor dem fen ſein ſtolzes Daſein endete. r wühlten in dem Rieſenleib und ndgut würde ſich Die Vorſtellung war ſo lebha „daß er das Fenſter aufri trengt in die Nacht hinausſtarrte. Aber n Schimmer des auf⸗ ſers. Geduld.— Einmal mußte es kommen, er fühlte es voraus. Er ſah es förmlich vor ſich, barer Stoffe, „Guten Tag, nicht mehr?“ kommen, ein ſtatt beladen mit Schätze wungen, hier wenige raden von einſt. mal, an einem S die alte, mitten Kloſterburg beſu t es geweſen, dämmerte es. Der Kohlenhändler m die Hand entgegen.„Selbſtver⸗ jetzt erkenne ich ſchön, daß du mal zt entſchuldigen, nig Zeit,— du n Betrieb!— Wenn es dir ffen wir uns im Ratskeller!“ olgende Nacht verbrachte Udo aflos. Er zählte die Stunden⸗ Turm der nahen Stadt⸗ gen. Ein lähmendes Ge⸗ lebendig begraben, in och ihn. Gegen Morgen ch, verließ er das Weg nach dem entfernt Udo Gebhardt, ich wieder!— Das iſt er ihnen ſo mit vorſprichſt erfunden. Auf dem ſie vom Wege abgekom⸗ bereits, als poetiſch klang aber du mu habe augenblicklich we kennſt ja de recht iſt, tre Gebhardt ſchl ſchläge, die vom kirche herüberklan fühl, als läge e einem Sarge, überkr es dämmerte ſchwa und ſchlug den enden Walde ein. m ſtillen verwün der ihn ohne Frühſt Wetterſchutz in dieſe Er wußte überhaupt Stelle der ziemlich dungen er ſich befand. Ja, wie ein S er ſah nichts als de rauſchenden Waf men. Es dunkelte Waldarbeiter trafen, der ängſtigten K rand geleitet ie beiden ver⸗ naben dann ſicher zum Wald⸗ e waren, als ſie adt wieder vor — die Ballen koſt⸗ die Perlenketten aus Morgen⸗ fremde Gold und Geſchmeide. tammelten ſeine Lippen. Für et dieſe Schätze, ihr ſie dar⸗ en als überreiche Spende, um ſte einmal lächeln zu ſehen——. Warum lächelte ſie nie? Warum blickte n? Warum blieb ſie als ſei ſie nur ſeine angene? Konnte ſie das niemals über⸗ winden, niemals in ſeiner Liebe das ſchwere Unrecht vergeſſ e. Wie froh ſi ier der kleinen St Udo Gebhardt ſpürt Hand zitterte. Nakürl ch — Sein Schlaf war in de ſehr unruhig gewe alſo, einmal auszu ren Menſchen in Ord Lotte Wülfing, ſe nicht ſchlecht, als e mitteilte, ein oder zw ſie erträumte e plötzlich, wie ſeine war es das Herz! r letzten Zeit auch en. Höchſte Eiſenbahn pannen und den inne⸗ D(—— ſie ihn niemals a traurig und fremd, rdnung zu bringen!— ine Sekretärin, ſtaunte ihr ſeinen Entſchlu i Wochen in Urlau „And was wird aus der Be⸗ rgen angeſetzt iſt? Herr Lamprecht mal ohne mich gehen!“ gewiſſe Gerelztheit in entgegnete ſie daher: t, ich werde es aus⸗ wandte ſte ſich che Ihnen gute g begegneten ſich ihre Blicke. n, den Blick von lt abwendend. chte er den Gedanken, ück und ausreichenden Wildnis geführt hatte. nicht mehr, an welcher ausgedehnten Wal⸗ chuljunge hatte er ſi lindlings einem Phantom un in dieſem Augenblick, die fen praſſelten bereits hernieder, chuppen von ſeinen Augen: die er ſuchte, war tot, ab⸗ unken, und niemals wieder würde ihm die Glocke erklingen——. geſchah es: Ein heller, ſilberner ch aus der Ferne, ſchwang ährend der ungehemmt ein⸗ egen ſich über ihn ergoß, genruf einer Glocke. Sie e von Niewaldhagen, die er vor viert Jahr⸗ Schulkameraden beſucht nd Stimmen—. Sin⸗ ſchierte ein Trupp Arbeitsdienſt⸗ us dem Tor. Später ſaß er im Schatten einer breit⸗ ſchrieb an Fräulein Lotte ief, der mit den Worten habe ich Niewaldhagen, ugend wiedergefunden. Sie großen Gefallen tun, Ihren Koffer packen Zuge hierherkommen. ugs ein Wachtpoſten, rzeigen dieſes Briefes welches mit mir zu⸗ eben beginnen will, wehren. Die Jugend gend!— Einſtweilen —— Udo Gebhardt!“ Bert Brennecke en, das er ihr an⸗ Er ließ die vetrſunkenen Bilder Seele aufſteigen, ſah ſie, zum erſtenmal geſehen, in der nheit ihrer erſten Jugend. Sie war zu jung geweſen, und zu ſchade eine feurige Jugend beſitzenden en Sohn aus engliſchem Grafen⸗ Für ihn war die reiche Erbin, r eines ſchottiſchen Clan nicht Nationalhaß ſtand zwiſ und fiel vielleicht am ſchwerſte Gewicht, daß man den allzu kühnen Be⸗ werber höhniſch heim von alledem ſehr w jemals ein Wort m einmal beim Tanz i 5—— wieder vor der e für Übermo — Sie wollten ſelbſt— Er winkte ab. machen,— es wird Sie merkte eine ſeiner Stimme „Schön, Herr Gebhard chten!“—— In der Tür noch einmal um: —— fiel es wie S Die Jugend, grundtief entf . Sekundenlan „Danke!“ ſa der anmutigen Geſta ang löſte ſi näher, und w nde Gewitterr hörte er den Mor war es, die Glock jener Kloſterburg, zehnten mit ſeinem hatte! Heranwachſe chickte. Iſabella wußte enig, ſie hatte kaum it ihm gewechſelt, nur hm zugelächelt. vergingen. Aber die Niederlage hm und die Liebe wühlte in erzen. Er hatte England ver⸗ twas werden und dann wieder⸗ kommen, von dem roten Strom der Liebe Haſſes emporgetragen, das war er Gedanke, der ihn leitete. Und ſo wurde graf, der in den Schluchten ets, wenige Stunden aufwärts von Hamburg, in einem Haus mit ſeinen Leuten wie hauſte. Nach dem Brauch der das Recht, alles Gut, das von Schiffen angeſpült wurde, als mäßige Beute aufzuleſen. Es lohnende Gerechtſame; ſein Be ſich, bald beſaß er eigene Schiff er beuteſuchend die Strom gte der Man mittags war es, als Udo Geb⸗ ner Heimat anlangte. g. in eine ſchmale Gaf rüher der alte, fraß fort in i ſe ein. Dort freundliche Buch⸗ anderem Schulbedarf heimlich i grellbunten Indianerſchmöker ſtand er vor dem Ha hnten. Auf dem Klingel⸗ remde Namen. noch genau ſo ab⸗ Etwas bedrückter chein hatte, wandte querte das Gaſſen⸗ om Lärm froher Knaben⸗ Auf dem Firmenſchild ung las er den Namen Natürlich, Karl nnabends immer durfte. Kurz ent⸗ äſtigen Linde und er der Strand 108 einen Br loß: kleinen feſten in einer Burg Zeit hatte er geſtrandeten brett ſtanden f Treppenſtufen waren gewetzt wie damals. ſchon, wie es den Anf er ſich ab und durch gewirr, einſt v ſpiele durchtobt. einer Kohlenhandl Schulfreundes. Behrens, mit dem er So in die Schwemme reiten ſchloſſen betrat er den Hof Ein breitſchultriger Mann hob das Ge⸗ „—— und ſomit das Land der J würden mir ei wenn Sie ſchleunigſt und mit dem nächſten Am Tor ſteht allerdi er wird aber beim Vo einem Menſchenkinde, ſammen ein neues den Eintritt nicht ver iſt tot, es lebe die Ju hr“ glücklicher e, mit denen mündung befuhr. einmal war er bis zu Schott⸗ hinübergeſtreift, hatte Eng⸗ lands Boden wieder betreten. Iſabell blieb ihm unerreichbar. Aber ſie war nicht mehr lands Küſte Tauchen Auf der Landungsbrücke, an der der alte Küſtendampfer vertäut liegt, ſteht ein Dutzend Jungen mit ſonnen verbrannten Gliedern, nur mit einer Badehoſe angetan. Einer von ihnen meint:„Der Dampfer iſt 25 Meter lang; ob wir's ſchaffen?. Alle ſehen auf zu Hans Stein, dem ſtier⸗ nackigen Fiſchermaat, der ebenfalls in Badehoſe daſteht wie das leibhaftige Ver⸗ trauen.„Wir ſind einmal 80 Meter tief geweſen mit dem U-Boot“, ſagt er,„der Tiefendruck preßte ſchon Waſſer durch die Nietnähte. Als uns in 30 Metern eine Unterwaſſerbombe erwiſchte, enterten wir aus dem Turm— und da wollt ihr nicht unter dieſe Nußſchale tauchen? Uebrigens iſt ſie nur 22 Meter lang und hat kaum eineinhalb Meter Tiefgang. Den zu unter⸗ tauchen iſt ne Kleinigkeit, ſtimmt's, Kurt?“ Kurt iſt ein wenig unſicher; genau ſo wie vor drei Wochen beim Freiſchwimmen und vor allen Tauchübungen. Der Maat fährt ihm derb über den Schopf:„Damals ſchwammſt du ſogar eine Viertelſtunde länger als die anderen, und bei den Tauch⸗ übungen haſt du dich immer gut gehalten. Wirſt es ſchon ſchaffen!“ Vom Bug aus ſchwingt er ſich über die Reling und erklärt:„Paßt gut auf: Mit beiden Händen den Kiel umfaſſen, die Füße an dieſem entlanggleiten laſſen; tief Luft holen und untertauchen. Nach und nach die Luft entweichen laſſen.“ Und nun ſinkt er, begleitet von den I Blicken aller, in die Tiefe. Deutlich ſieht man, wie er mit offenen Augen rücklings am Kiel entlang⸗ gleitet. „Wie lange war ich unten?“ fragt er nach dem Auftauchen am Heck. „Genau 28 Sekunden“, erwidert ein Junge mit dem Blick auf den Sekunden⸗ zeiger einer Taſchenuhr. Pruſtend entſteigt er dem Waſſer, nimmt die Uhr an ſich und kommandiert:„Los! Länger als 30 Sekunden darf keiner unten bleiben, andernfalls ſpringe ich hinterdrein. Keine Angſt! In Sportkreiſen taucht man ogar in 40 Sekunden 40 Meter!“ Nein, die Jungen kennen keine Angſt. Wenn der umſichtige, bärenſtarke Hans Stein dabei iſt, kann nichts paſſteren. „Fertigmachen, Kurt!“ ruft ein Junge aus der Gruppe.„Oder haſte keinen Mut?“ „Halt's Maul!“ fährt der Maat ihn an. „Der hat mehr Mut als du, dabei iſt er zwei Jahre jünger als du.“ Und er legt ſeinen muskelbepackten Arm auf Kurts Schultern.„Schließ die Augen und ſage Alte ganz langſam: Ich will!“ rät er leiſe. ö Kurt tut gehorſam, wie ihm geheißen. Und als er zwei Hände— breite, Ver⸗ trauen erweckende Pranken— auf ſeinen Schultern fühlt, kommt das zweite„Ich will!“ ſchon bewußter, feſter; beim dritten durchdringen ihn die beeinfluſſende Kraft dieſes Wortes und des Maaten wohltuende, zuverſichtliche Ruhe bis tief in die Seele. Er iſt mit einemmal ganz ruhig, nun hat er keine Angſt mehr. Kurt weiß nichts von den großen Be⸗ ſorgniſſen, die es in des Maaten Bruſt zu beſchwichtigen gilt; hätte er es geſpürt, er wäre wohl kaum ſo zuverſichtlich ins Waſſer geſtiegen. So aber formten ſeine Lippen, bevor er tauchte, noch einmal— unbewußt, tief innerlich:„Ich will!“ Armlänge nach Armlänge zieht er ſich ohne Haſt unter dem Kiel entlang. Als er ein Drittel der Strecke überwältigt hat und das kleine Herz heftiger zu pochen beginnt, 38 ſparſam Luft entweichen. In kleinen aſen ſteigt ſie an die Oberfläche. Plötzlich, als das Steuer am Heck noch immer nicht in Sicht kommt, dafür das Dunkelgrün der Tiefe gähnend droht, und es in ſeinen Ohren ſauſt, und, nachdem er die letzte Luft hat entweichen laſſen, das Blut in den Schläfen fühlbar wird, packt ihn die Angſt wieder. Wird er es ſchaffen? — Er wird unſicher; er läßt den Kiel los. — Er will ſchreien.— Seine Bemühungen, der zunehmenden Laſt auf ſeiner Bruſt Herr zu werden, ſteigern die Angſt mehr und mehr.— Feſter beißt er die Lippen auf⸗ einander. Aber dennoch, ohne ſein Wiſſen, formen ein über das andere Mal:„Ich will!“ Immer und immer wieder. Und als dieſes Wort dann wie ein Blitz in ſein Denken ſteigt, brauſt etwas über alle Maßen Stärkendes in ihm auf, neue Kraft, neuer Mut dringen bis in die letzte Muskel ſeines jungen Körpers. Schon greifen die Hände ruhiger, greifen weiter an dem Kiel entlang, und die Füße helfen ihnen.— „Junge!“ ruft Hans Stein bei ſeinem Auftauchen aufatmend; et ſteht mit beiden Beinen ſprungbereit auf der Reling. „31 Sekunden! Bis 32 wollte ich warten.“ „Du haſt mich um drei Sekunden über⸗ boten, das haſt du gut gemacht! Aber das iſt nicht die Hauptſache: die Hauptſache ſoll ſtets ſein, daß wir das, auch wollen, und wollen, Das verlangt man von Mann. Und wir alle wollen doch immer und überall unſern Mann tehen, nicht wahr, Jungens?“ 5 0 was wir können, was wir können. einem ganzen Arthur M. Fraedrich bad ——— l gerichte beimniſs dauernd alte kr pald) ö Neihe Pehrma gefunden fionsttil ung du willen 5 feinen Cutobe b (Halle)! 10 60 einen Er Nach gent det über in dieſer Stiele teſt— M0 gelegt, ſtädten ei Bord beſe Ingenieur der Werk gast. 90 Af Januar Jen zu hi alarmieren nine und ſich neu ſe Malle dat Kaiser:„ daß dem wich, et dort zu ſe Vizeadt würdiger ſeiner ga die oft m der geit Tages woh einer Just zige und mae“ bei „Sagen „welche l etwas zagh klau, Herr geben, Diese len die ang schen und ff Venſch um Us gont einem Ein Verräter hingerichlel 85 Berlin, 2. Sept. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der am 16. Juni 1938 vom Volks⸗ gerichtshof wegen Ausſpähung von Staatsge⸗ heimniſſen und Diebſtahls zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 36 Jahre alte Ernſt Weißer aus Alpirsbach(Schwarz⸗ wald) iſt heute morgen hingerichtet worden. Weißer hatte in einem Betrlebe, der mit Wehrmachtfertigungen beauftragt iſt, Arbeit gefunden. Er ſtahl geheimzuhaltende Muni⸗ tionsteile, um ſie an eine ausländiſche Regie⸗ rung zu verkaufen. Dieſen um ſchnöden Geldes⸗ willen verſuchten Verrat mußte Weißer mit ſeinem Leben büßen. 6200 km in 24 Slunden Europarundflug des Flugzeuges der Siebelwerke gelungen Berlin, 3. September „Der zweimotorige Eindecker der Siebelwerke (Halle) 35 104, der in der Nacht zum Freitag um 0 Uhr in Tempelhof geſtartet war, hat einen Europaſchnellrundflug glücklich beendet. Nach genau 24 Stunden traf das Flugzeug wie⸗ der über dem Flughafen Tempelhof ein. Es hat in dieſer Zeitſpanne die rund 6200 km lange Strecke Berlin—London—Paris—Rom—Buka⸗ reſt— Warſchau— Stockholm— Berlin zurück- gelegt, wobei es in allen genannten Haupt⸗ ſtädten eine Zwiſchenlandung vornahm. An Bord befanden ſich der Flugzeugführer Diplom⸗ Ingenieur E. Zieſe, der Funker Seelig. 5 Werkmechaniker Kobeln und ein Flug⸗ gaſt. Da lacht der Volda lk. Anekdoten aus dem alten Heer. Januar 1871. Garibaldi kam den Franzo⸗ ſen zu Hilfe, General von Werder ſchickte alarmierend Nachrichten von der Li⸗ faine und ſchlug vor, man ſolle zurückweichen, ſich neu ſammeln und neue Pläne faſſen. Als Moltke davon Kenntnis nahm, ſagte er nur zum Kaiſer:„Euer Majeſtät werden genehmigen, daß dem General von Werder geantwortet wird, er habe ſtehen zu bleiben und den Feind dort zu ſchlagen, wo er ihn findet.“ Vierte Garnitur blau „Vizeadmiral Scheer war ein ebenſo liebens⸗ würdiger wie beſcheidener Menſch. Während ſeiner ganzen Laufbahn trug er Uniformen, die oft mehr als ſchäbig waren und noch aus der Zeit Napoleons zu ſtammen ſchienen. Eines Tages wohnte er auf dem Linienſchiff„Heſſen“ einer Inſtruktionsſtunde über das Thema„An⸗ züge und Bekleidungsvorſchriften bei der Ma⸗ rine“ bei. „Sagen Sie mal“, fragte er einen Rekruten, welche Uniform trage ich denn eigentlich?“ Die Antwort hätte lauten müſſen:„Dienſt⸗ anzug mit Mütze.“ Der Rekrut aber ſagte gar⸗ nichts, beſah ſich den fadenſcheinigen Rock des Vorgeſetzten eine ganze Weile, dann ging ein verſtehendes Lächeln über ſein Geſicht, und etwas zaghaft ſtotterte er:„Vierte Garnitur blau, Herr Kapitän!“ Selbſt gewaſchen Den Kadetten der Kaiſerlichen Marine war es„bei Todesſtrafe“ verboten, Drillichzeug u. Unterwäſche den Waſchfrauen mit an Land zu geben. Dieſe koſtbaren fiskaliſchen Stücke muß⸗ ten die angehenden Marineoffiziere ſelbſt wa⸗ ſchen und flicken. Natürlich kümmerte ſich kein Menſch um dieſe Beſtimmung. Als Konteradmiral Hipper eines Tages ein Kadettenſchulſchiff beſichtigte, ließ er ſich von einem Kadetten auch den Spind und die Wä⸗ ſche zeigen.„Donnerwetter, haben Sie das ſelbſt gewaſchen?“ fragte Hipper, dem die fa⸗ belhafte Sauberkeit auffiel.„Jawohl, Herr Admiral“, verſicherte der Kadett, konnte aber nicht verhindern, daß er einen roten Kopf be⸗ kam. Hipper wußte längſt, woran er war, er war ja ſelbſt einmal Kadett geweſen und frag⸗ te lächelnd weiter: „So, ſo— und was hat der ganze Spaß gekoſtet, mein Sohn?“ „1.20 Mark, Herr Admiral!“ Die Situation war gerettet. Die beiden Zigarren Es war in der Schlacht bei Königgrätz Die preußiſchen Batterien mußten zurück, und die allgemeine Unruhe ergriff auch König Wilhelm. Er trommelte nervös mit den Fingern auf den Tiſch und meinte: Wie wird das ausgehen?“ Moltke aber bewahrte ſeine Ruhe:„Majeſtät 3 heute nicht nur eine Schlacht, ſondern en ganzen Feldzug.“ Das wirkte etwas be⸗ ruhigend. Nach einiger Zeit aber ſah es wie⸗ der brenzlich aus. Selbſt Bismarck empfand das Bedürfnis, Genaueres über den Stand der Dinge zu hören. Moltke jedoch war ſchweigſa⸗ mer denn je. Wollte Bismarck etwas erfahren, dann mußte er ſchon zu einer Liſt greifen. Lä⸗ cheln nahm er ſein Zigarrenetui, ſteckte zwei ſehr verſchiedenwertige Glimmſtengel hinein, ging zu Moltke, der ein leidenſchaftlicher Rau⸗ cher war, und bot ihm die Zigarren an. Moltke nahm ſich eine Zigarre, ſprach aber kein Wort. Bismarck jedoch kehrte vergnügt zurück:„Es ſteht ſehr gut um uns!“ Weiter ſagte er auch nichts. Am Abend, als der Sieg gewonnen war, erklärte er:„Als ich Moltke die beiden Zigarren anbot, ſuchte er in aller Seelenxuhe die beſſere aus— und da habe ich mir geſagt, wenn er das noch kann, dann muß es ja ſehr gut um uns ſtehen!“ Dann fügte er noch hin⸗ zu:„Ich habe die ſchlechte Zigarre ſelbſt ge⸗ 52 1 wie raucht, ich kann Ihnen aber verſichern, daß mir noch keine Zigarre ſo gut geſchmeckt hat dieſe.“ Nein Freund juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der»Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Luckner (48. Fortſetzung) „Oh“, meinte er,„dann werde ich mir ein Vergnügen daraus machen. Ihnen Vokobama zu zeigen.“ Was ſollte ich tun? Hätte ich abgelehnt, ſo würde ich mich höchſt wahrſcheinlich verdächtig gemacht haben. Außerdem wollte mir der Mann wirklich eine Aufmerkſamkeit erweiſen. So fuhren wir denn tags darauf mit einem Polizeiboot an Land und in der Tat erwies ſich mein neuer Freund als glänzender Frem⸗ denführer. Ich fand feine Geſellſchaft recht in⸗ tereſſant, aber während wir die Hauptſtraße entlangſchritten, erkannte ich zu meinem Miß⸗ fallen mindeſtens an drei verſchiedenen Stra— ßzenecken jenes vermalmedeite Bild von mir, mit dem die Engländer anſcheinend ganz Oſt⸗ aſien bepflaſtert hatten. Bei dem erſten blieb mein Begleiter ſtehen.„Tauſend Pfund“, mur⸗ melte er gedankenvoll und ging dann weiter. „Wiſſen Sie, das iſt nämlich der Kerl, den ich ſuche“, ſagte er plötzlich.„Ich wäre ein reicher ann. 5 „Großartig“, lachte ich. wir ihn erwiſchen. part!“ Und dabei malte ich mir andauernd das Schlamaſſel aus, in das mich eine etwaige Ent⸗ deckung bringen mußte. Als ich ihm bedeutete, daß es für mich nunmehr Zeit ſei, an Bord zu⸗ rückzugebhen, beſtand er darauf, mich hinzu⸗ begleiten und brachte mich auch wirklich mit dem Polizeiboot wieder ſicher ans Fallreep der „Mongolia“. „Haben Sie eine Viſitenkarte bei ſich?“ er⸗ kundigte ich mich, ehe wir uns trennten.„Mög⸗ licherweiſe komme ich wieder mal hier durch und es würde mich beſonders freuen, Sie wie⸗ derſehen zu dürfen. Vielleicht ſchreibe ich Ih⸗ nen auch.“ Ich hielt getreulich mein Verſprechen. In Kopenhagen fiel mir mein Japaner ein. Hätte ich doch nur ſein Geſicht beim Empfang des fol⸗ genden Schreibens ſehen können! „Sie ſind der feinſte Detektiv, der mir je⸗ mals begegnete. Die tauſend Pfund gingen ſozuſagen neben Ihnen ſpazieren. Lauterbach.“ Während der Ueberfahrt nach Honolulu lernte ich den Oberſtleutnant Johnſon perſön⸗ lich kennen, deſſen unerwartetes Auftreten in Nagaſaki mir ſo außerordentlich gelegen ge⸗ kommen war, Er gehörte zum Gouvernemenks⸗ „Sehen wir zu, daß Dann machen wir Halb⸗ Copyright by Koehler& Amelang, Leipzig ſtabe von Hawai. Ich verſchwieg ihm meinen wirklichen Namen, und ſo hielt auch er mich für einen amerikaniſchen Unteroffizier, der einer Ausſprache nach in Deutſchland oder in Schweden geboren ſein konnte. 5 „Dann ſind Sie alſo der Burſche, dem ich all die Schererei mit den Japanern verdanke!“ rief er in komiſcher Entrüſtung. Ich gab das zu. f „Die Leute wollten mir um die Welt nicht glauben“, fuhr er fort.„Vier geſchlagene Stunden haben ſie mich in ein regelrechtes Kreuzverhör genommen und behaupteten im— mer wieder ſteif und feſt, daß ich ein deutſcher Kapitän ſei. Sie dürſen ſich freuen, mein Lieber, daß ich mich zufällig an Bord befand, denn für Sie wäre die Geſchichte womöglich noch peinlicher geweſen.“ Auch dieſer Anſicht mußte ich beipflichten. „Nun, ſchließlich habe ich auch das über⸗ landen“, lächelte der Colonel. Am Tage vor unſerer Ankunft in Honolulu ſandte ich dem Kapitän des guten alten „Staatsſekretärs Kraetke“ einen chiffrierten Funkſpruch. „Julius X. eintrifft morgen Mongolia.“ Als ich von Singapur entwich, ſchrieb ich ihm und teilte ihm mit, daß ich möglicher⸗ weiſe über Honolulu reiſen werde. Somit war er auf mein Kommen vorbereitet. Mein altes Schiff hatte inzwiſchen längere Zeit als Kohlendampfer des Panzerkreuzers„Scharn⸗ horſt“ gedient und wurde ſpäter vom Admiral v. Spee nach Honolulu entlaſſen. Der Hafen lag voller deutſcher Schiffe. Nach⸗ dem ich meinem ehemaligen Dampfer einen Beſuch abgeſtattet hatte, begab ich mich zum deutſchen Konſul. Er hielt mir gleich die neueſte Zeitung unter die Naſe. In fettge⸗ druckten Buchſtaben brachte ſie die Nachricht, daß ſich Kapitän Lauterbach, der ehemalige Navigationsoffizier der„Emden“, an Bord der„Mongolia“ befinde. So ſchnell verbrei⸗ ten ſich Neuigkeiten. Ich war von einigen in- ternierten Deutſchen erkannt worden und die guten Leute hatten nichts Eiligeres zu tun, als ihre Weisheit überall an den Mann zu bringen. Der Konſul riet mir dringend, in Honolulu zu bleiben, aber ich lehnte mit dem Hinweis ab, daß ich mich auf dem ameri⸗ fel Schiff in abſoluter Sicherheit be⸗ inde. (Fortſetzung folgt) Ergreifende Bilder der Zerstörung Die Hochwaſſerkalaſtrophe in Schleſien— neue Unglücks nachrichten Breslau, 2. September. Unter den Ortſchaften an der Neiße iſt die Stadt Wartha mit am ſchwerſten vom Hochwaſ⸗ ſer betroffen worden. Die Neißebrücke, über die die Reichsſtraße Breslau Glatz führt, iſt un⸗ befahrbar geworden. Gegen Mitternacht wurde die Lichtverſorgung der Stadt unterbrochen, da das Elektrizitäts⸗ und das Gaswerk vom Hoch⸗ waſſer durchflutet wurden. In Gutſchdorf mußten ſpät Abends in der Zuckerfabrik von Feuerwehr und Einwohnern 10000 Sack Zucker umgelagert wer⸗ den, um ſie vor den eindringenden Waſſer⸗ maſſen zu ſchützen. Beſonders ſchlimm ſcheint die Kataſtrophe diesmal im weiteren Verlauf der Glatzer Neiße unterhalb der Graſſchaft ſich auszuwirken. Jeg⸗ liche Telefonverbindung mit Ottmakau iſt un⸗ terbrochen. Auch mit Neiße ſind keinerlei tele⸗ foniſchen Verbindungen zu erhalten. Das dor⸗ tige Staubecken iſt nicht in der Lage, die rie⸗ ſigen Waſſermaſſen der Glatzer Neiße aufzufan⸗ gen. Da auch vom Oberlauf der Oder ſteigen⸗ des Hochwaſſer gemeldet wird, wird ſich das Hochwaſſer auf der Oder diesmal ſchlimmer auswirken als in der vergangenen Woche. Iwei Todesfälle Opfer ihres heldenmütigen Einſatzes Neiße, 2. September. Bei den Rettungsarbeiten in der vom Hoch⸗ waſſer bedrängten Stadt Neiße ſind im Laufe des Freitagnachmittag zwei Soldaten Opfer ihres heldenmütigen Einſatzes geworden. Gegen 15.30 Uhr ertranken in den hochgehen⸗ den Fluten der Unteroffizier Walter und der Pionier Thurau von der 1. Kompanie des Pio⸗ nierbataillons 8. Das ſeit Freitagmittag verhältnismäßig raſch fallende Neiße⸗Hochwaſſer hat in der Stadt Glatz im Viertel um die Minoritenkirche und um den Stadtbahnhof ein erſchütterndes Bild der Zerſtörung zurückgelaſſen. Alle Straßen, über die die Fluten hinweggegangen waren, ſind mit einer hohen Geröll⸗ und Schlammſchicht bedeckt. Einen Trümmerhaufen bildet das in ſich zuſammengebrochene Haus am Roßmarkt, in dem noch einzelne Teile des Ge⸗ bälks zuſammenkrachen. In der engen Roß⸗ ſtraße iſt das ſchwere Granitpflaſter aufgeriſſen und zu hohen Bergen aufgetürmt. Im Innern der Minoritenkirche, die zum Teil übermanns⸗ hoch überflutet war, ſind die Bänke zerbrochen und vollſtändig durcheinandergeworſen. Viele Wandfiguren ſind herabgeſtürzt. Die Mauer um das Kloſter iſt vollſtändig eingeriſſen. 25 Auf dem Roßmarkt ſelbſt ſind zahlreſche Schaufenſterſcheiben eingedrückt worden, wo⸗ durch das Hochwaſſer Auslagen und Waren ſort⸗ ſchwemmte. Ein großer Teil der Stadt iſt noch immer von der Gas⸗ und Stromzufuhr abge⸗ ſchnitten. da die Leitungen zerſtört ſind. Ueber die Lage in der Stadt Neiße, mit der ſeit Donnerstagabend keine telefoniſche Ver⸗ bindung beſteht, wiſſen die„Breslauer Neueſten Nachrichten“ auf Grund einer Ueberflie⸗ gung des Ueberſchwemmungsgebietes ober⸗ und unterhalb des Ottmakauer Staubeckens zu berichten, daß die Stadt bis auf 4 oder 5 hoch⸗ gelegene Gaſſen überſchwemmt iſt. In der ganzen Stadt iſt kein Menſch zu erblicken. Die Einwohner ſitzen offenbar in ihren Häuſern und warten auf das Zurückgehen der Flut. N.⸗Kampfſpiele Nürnberg 1938 Die heerſchau der nalionalſozialiſſiſchen Leibeserziehung Die Zeit naht, da eine Welt auf Nürnberg blickt. Beobachter, von allen Kontinenten ent- ſandt, harren mit offenen Ohren und kritiſchen Augen der Ereigniſſe, die ihnen die ſechſte ge⸗ waltige Leiſtungsſchau des deutſchen Volkes nach der Machtergreifung bringen wird. Geiſt und Kraft bilden die wunderbare Har⸗ monie, die der Geſtaltung unſerer Staats- und Volksfeiern das Stolze verleiht, die aus den Linien der Nürnberger Führerbauten für alle Zeiten zu uns ſpricht, die Künſtler und Kunſt⸗ ſchaffen neu beſeelte, die aber auch den Marſch— rhythmus unſerer Kolonnen beſchwingt. Ge⸗ rade deshalb, weil der Nationalſozialismus nicht nur die politiſch⸗geiſtige Haltung unſeres Volkes erfaſſen will, ſondern darüber hinaus auch größten Wert auf die Erneuerung der körperlichen Ertüchtigung legt, war der Befehl des Führers ſo wichtig, in dem er am 27. No- vember 1936 die NS. Kampfſpiele ſchuf— dieſe mit in das Programm der Reichspartei- tage einbezog und der Sa. die große Aufgabe übertrug, Trägerin und Geſtalterin dieſer Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kampfſpiele zu ſein. Der Führer ſelbſt hatte alſo den Weg gewieſen, wie er ſich die Erneuerung der körperlichen Er⸗ tüchtigung dachte, die nun vom 4.—10. Septem⸗ ber d. J. wieder in den NS.⸗Kampfſpielen ihr Spiegelbild findet. Vehrſporlliche Mannſchaftskämpfe Im Rahmen der NS.⸗Kampfſpiele, die vom 4.—10. September in Nürnberg zur Durchfüh⸗ rung kommen, bilden die wehrſportlichen Mannſchaftskämpfe das Kernſtück, In ihnen findet die Erziehungsarbeit der Gliederungen der Bewegung ihren ſichtbarſten Ausdruck und ihre letzte Vollendung. Mit dem Kleinkaliberſchießen werden am Dienstag, 6 September, im Schießſtand Erlen hegen und Im Sportplatz der Brigade 78 (Werderan Maunſchaftskämpfe beginnen, von denen Mannſchafts-Mehr⸗ kampf und das Mannſchafts⸗Lei⸗ ſtungsſchießen bereits endgültig entſchie⸗ den werden. Die wehrſportlichen Mann ſchaftskämpfe werden dann am Mittwoch, Freitag und Samstag auf dem Stadion— Hauptkampfbahn, bzw. auf dem Sportplatz Zabo entſchieden. Die wertvollſten Mann⸗ ſchaftskämpfe gelangen am Donnerstag, 8. Sep⸗ tember, auf dem Märzfeld und im Gelände ſüdlich des Märzfeldes mit dem Wehrmann. ſchaftskampf(1:36), der Radfahrſtreife(1110 und dem Mannſchafts⸗Orientierungslauf(3) zur Entſcheidung. Insgeſamt werden in den wehrſportlichen Mannſchaftskämpfen 123 Mannſchaften zum Wettkampf antreten, die ſich in den einzelnen Gliederungen für die NS.⸗Kampfſpiele qualifiziert haben. Neben den wehrſportlichen Mannſchafts⸗ kämpfen, die den Einſatz des Einzelnen für die Gemeinſchaft fordern, werden im Rahmen der NS.⸗Kampfſpiele auch die wehrſportlichen Einzelkämpfer vor beſondere Aufgaben geſtellt werden. Der ſchwerſte Einzelkampf der NS. Kampf⸗ ſpiele 1938 iſt der Moderne ünfkampf, der vom Teilnehmer eine ganz beſondere Härte und ein vielſeitiges Können auf allen Gebie⸗ ten verlangt. An fünf Wettkampftagen beſtrei⸗ ten die Fünfkämpfer verſchiedene Wettbewerbe, in denen jedesmal eine Höchſtleiſtung verlangt wird. Die Wettkämpfe beginnen am Sonntag, 4. September. Durchführung und Wertung er⸗ folgt gemäß den internationalen Beſtimmun⸗ gen. Die beſten Fünfkämpfer der Wehrmacht meſſen mit Polizel und 5 die Kräfte, außer⸗ dem ſtellen die SA., das NSgtK. und das NS. ihre beſten Vertreter, ſodaß hier der wirklich beſte Fünfkämpfer ermittelt wird. 5 Harte Anforderungen ſtellt auch der Deut ſche Mehrkampf an die 29 Teilnehmer, die am Mittwoch bzw. Freitag fünf Wettbe⸗ werbe und zwar 100 Mtr., Weitſprung und Kugelſtoßen am Mittwoch in der Stadion⸗ Hauptkampfbahn, Handgranatenweitwerfen und 3000 ⸗Mtr.⸗Lauf am Freitag auf dem Sport⸗ platz Zabo beſtreiten. Deulſchlands beſle Ichwimmer ſlarlen In Nürnberg gehen auch die Schwimmer an den Start. Ohne Zweifel wird die Lagen⸗ ſtaffel der Hauptſchlager ſein. Der DR. wird von Götz, Balke und Heibel vertreten, die SA. ſtellt Gerſtenberg, Ohligſchläger und Plath, während die h mit Schlauch, Zapf und von Eckenbrecher den Kampf aufnimmt. In den Einzelrennen am 7., 9. und 10. September wird es in der Stadion⸗Schwimmkampfbahn heiße Kämpfe geben. Mit SA.⸗Mann Schlauch, Mann Nüske. SA.⸗Mann Gerſtenberg, Se. Scharf. Küppers und SA.⸗Rottf. Simon iſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe am Start. Im Kraulſchwimmen findet man den„Ewigen Zweiten“ der deutſchen Meiſterſchaften, Her⸗ mann Heibel(Bremen), ⸗Rottf. v. Eckenbre⸗ cher, Sa.⸗Rottf. Mendrzicky, ⸗Mann Nüske, Heimlich und SA.⸗Mann Plath am Start. Auch im Bruſtſchwimmen iſt mit Europamei⸗ ſter Balle(Bremen). Altmeiſter Sietas(Ham⸗ burg), SA.⸗Rottf. Ohligſchläger und Pol.⸗Wm⸗ Heina die geſamte erſte Klaſſe am Start, wäh⸗ rend im Kunſtſpringen SA.⸗Mann Haſter (Berlin) ohne große Gegner iſt. 53 Amateurboxer im Kampf Am 9. und 10. September treten im Nürn⸗ berger Saalbau Koloſſeum 53 Amateuxboxer an, die um den Titel eines Kampfſpielſiegers in den acht Gewichtklaſſen kämpfen. Die Gewichtheber und Ringer Auch in der Schwerathletik ſoll es im Rah⸗ men der zweiten NS.⸗Kampfſpiele zu einem Kräftemeſſen kommen. wie man es bisher nur bei den Deutſchen Meiſterſchaften erlebte. Vor allem bei den Gewichthebern kommt es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den Beſten des Altreichs und den früheren öſterreichiſchen Alt⸗ meiſtern. Auch bei den Ringern, die im grie⸗ chiſch-römiſchen Stil kämpfen, iſt unſere Spit⸗ zenklaſſe gemeldet. Während die Gewichtheber ihre Kämpfe im Olympiſchen Dreikampf am Mittwoch, 8. September, beſtreiten, ermitteln die Ringer am Donnerstag ihre Sieger. Wie die Boxer tragen auch die Schwerathleten im Saalbau Koloſſeum ihre Wettkämpfe aus. die deulſchlandriege kurnk Im Rahmen der NS.⸗Kampfſpiele wird wel⸗ terhin eine großartige Leiſtungsſchau der 2 deutſchen Turner und Sportler gebracht. m Freitag, 9. September, auf dem Sportplatz abo und am Samstag, 10. September in der tadion⸗Hauptkampfbahn wird eine Deutſch⸗ landriege der Turner Höchſtleiſtungen an Bar⸗ ren, Pferd, Reck und in den Freiübungen zei⸗ gen. Bei dieſen Vorführungen werden neben den bekannteſten deutſchen Turnern auch die be⸗ ſten Nachwuchsturner Gelegenheit haben, in die⸗ felt Rahmen ihr Können unter Beweis zu ellen.. In der Stadion⸗Hauptkampfbahn werden am Samstag, 10. September, ö 400 bis 500 Arbeitsmaiden des Reichsarbeitsdienſtes mit beſonderen Vor führungen aufwarten und damit einen Einblick in die leibeserzieheriſche Arbeit geben, die im Geſamterziehungsplan der Arbeitsmaiden einen beſonderen Platz einnimmt. Zweifellos wird dieſe Darbietung eine willkommene Auflocke⸗ rung des Abſchlußtages darſtellen. 0 Daneben gibt es ſelbſtverſtändlich eine Reihe von rein ſportlichen Einzelkämpfen, vor allem in der Leichtathletik, ſowie Turniere im Fr 4 ball,, Handball und Basketball. Ueber 22 wird ſeinerzeit beſonders zu berichten ſein. ——üü—ᷣ—ᷣ—ñ Der Kongreß der Ruderer in Maf⸗ land vergab die Europameiſterſchaften 1939 an den tſchecho⸗lowakiſchen Verband, der die Ti⸗ telkämpfe vom 1. bis 3. September 1939 auf dem 3 km langen See in Wittingau durchführen wird. Vorrennen zu den diesjährigen Europa⸗ meiſterſchaften werden am Freitag nur 1 Einer, Zweier„mit“ und im Doppelzwei ausgetragen. 1 ö 7 3 5p! — anwalt. „iſt gar nicht ſo ſchlimm. (28. Fortſetzung) Vielen Sekretärinnen hatte er im vaufe der Jahre diktiert. Blonden und brünetten. häßlichen und 00h ſchen, intelligenten und Blendern. Nie hatte er ſie bei der Arbeit geſehen. Sie waren ihm Werkzeug, Mittel; unſichtbar, nicht vorhanden, wie das Heft, in das ſie fte ahranhler len. 5 5 aber iſt ihm ſehr gegenwärtig... Und nicht nur das, ſondern auch ſeltſam vertraut. Ein Gefühl durchſtrömt ihn dabei, als würde mit dieſem Mädchen das Schickſal ihm ein vor langer Zeit gegebenes Ver⸗ ſprechen einlöſen. Dabei erfüllt ihn eine gewiſſe un⸗ überwindliche Scheu, dieſes Empfinden nach ſeinen Be⸗ weggründen zu zergliedern, ſeinen Urſachen nachzu⸗ ſpüren. Er gibt ſich ihm einfach hin So wie er ſich auch nicht mehr gegen das in ihm wachſende Entzücken wehrt, wenn er Suſes gebeugten Kopf betrachtet, das edle Profil, die hellblonden Stirn⸗ locken, die See mit den bebenden Flügeln, den beim Schreiben leiſe bewegten klugen Mund, die ſchmalen Sicheln der Brauen, die langen, ſeidigen Wimpern.„Sogar den erbsgroßen Brandfleck an der linken Schläfe findet er ſchön. Nur daß die ſchimmernde Haarpracht im Nacken in ſtrengem Pagenſchnitt endet ſtört ihn irgendwie in dieſem Geſamtbild. Und plötzlich beat er mitten hinein in die Richtlinien für einen Kauf⸗ rag: „Warum tragen Sie eigentlich die Haare geſchnitten? Zu Ihnen paßt ein Knoten, Fräulein Steinhoff.“ Suſe ſteht auf, vollkommen verdutzt, und erwidert mechaniſch: 5 ö „Den habe ich doch auch immer getragen und mir erſt kürzlich die Haare ſchneiden laſſen.“ Dann wird ſie plötzlich rot. Röter noch als Bernd, der aber trotzdem weiterfragt: „Warum haben Sie das bloß getan?“ 8 Hilflos zuckt Suſe die Achſeln. „Sie müſſen die Haare wieder wachſen laſſen.“ ſagt Rechtsanwalt Rainer ſo ernſt, als handle es ſich um einen äußerſt wichtigen Prozeßpunkt. Suſes Augen irren über den Konzeptblock. Ihr Atem geht mit einem Male ſchwer, und ſie wird blaß. Schneeig blaß. „Ich habe Sie überanſtrengt... Sie fühlen ſich nicht wohl...“ hört ſie den Mann angſtvoll rufen. Sie be⸗ müht ſich krampfhaft, 407 ein Schwindelgefühl anzu⸗ kämpfen. Das gelingt ihr aber nur ſoweit, als 12 das Bewußtſein nicht völlig verliert, ſo daß ſie fühlt, wie er ſie auf die Liegeſtatt bettet, wie Lord winfelnd ihre Hände leckt, während der Mann aus einem Reiſe⸗ fläſchchen Kognak in ein Glas Waſſer gießt. Sie kann. mit geſchloſſenen Augen, dann ſogar ziemlich ruhig denken. Sich wundern, woher er nun doch ihren Namen weiß. Sich ſagen, daß Erika ihn wohl unbe⸗ fangen erwähnte... Dann ſpürt ſie das Kognakwaſſer auf ihren Lippen. Sie ſchluckt, richtet ſich auf, murmelt: „Verzeihung..“ f „Oh, Sie müſſen mir verzeihen, liebes Fräulein Steinhoff. Bitte, bitte, ſeien Sie mir rückſichtsloſen Patron nicht böſe, der ſo mit Ihrer Arbeitskraft wü⸗ tete.“ „Sie ſind auch, weiß Gott, viel zu ſchade zur Hotel⸗ ſtenotypiſtin. Bitte, das können Sie nicht leugnen, wenn Sie aufrichtig bleiben wollen. Fräulein Stein⸗ off. Und daß Sie natürlich auf einen ganz andern slatz gehören, wiſſen Sie bei ſich ſelbſt n wie ich es ſofort ban inſtinktiv ecbil habe, als ich Sie 3 erſtenmal ſah. Ich habe doch auch, von Ihrem ge⸗ anklichen Mitgehen angeregt, in den geſtrigen Nach⸗ mittagsſtunden mehr und beſſeres geſchafft, als ſonſt mitunter in Tagen..“ Da ſieht er, wie Suſe die Augen ſenkt, indes ein ganz feiner, mattroſa Schleier ſich langſam von der Stirn herab über ihr Geſicht legt bis in den ſpitzen Ausſchnitt ihres weißen Leinenkleides, das mit blauen Blenden abgeſetzt iſt. Ihre ſchlanken Finger liebkoſen den Kopf des Hundes, der ſich zärtlich an ſie drückt. Jedenfalls bin ich ſonſt ein ſolcher Fammerlappen, der ohne Grund an einem ſchönen, wenn auch vielleicht etwas ſehr warmen Auguſttag zuſammenklappt. Bitte mir das zu glauben, Herr Doktor, obzwar ich es zu⸗ nächſt nicht unter Beweis ſtellen kann.“ „Damit verlangen Sie allerhand von einem Rechts⸗ Und eine Bedingung muß ich ſchon ſtellen, boff ich ſo einfach nur glauben ſoll, Fräulein Stein⸗ off.“ Sie ſieht ihn an. Es iſt die bittende Aufforderung, dieſe Bedingung zu nennen. Aber Bernd antwortet nicht gleich, weil er erſt einmal begeiſtert feſtſtellen muß, daß die auf ihn gerichteten großen Mädchenaugen wie goldbräunliches, ganz edles Schildpatt leuchten. Jetzt gleiten ſie ab von ihm und ſuchen befangen ein neues Ziel; wohl weil er ſeine Bewunderung allzu deutlich verraten hat. „Meine Bedingung,“ beeilt er ſich nun zu erklaren, Nämlich: Sie trinken jetzt Tee mit mir.“ Sie verſucht einen Einwand. Aber er lacht ſie an wie ein übermütiger Knabe. „Sie dürfen nicht nein ſagen. Meinethalben betrach⸗ ten Sie es als Dienſt. Dienſt am Kunden, beziehungs⸗ weiſe Hotelgaſt, wenn Sie mir jetzt Geſellſchaft leiſten. Hauptſache, daß ich die Freude daran habe“ Und ſchon läutet er und macht ſeine Beſtellung beim Zimmer⸗ kellner. Und dann folgt eine Teeſtunde, deren beſtrickendem Reiz ſie beide verfallen. Der Mann, der den aufmerk⸗ ſam⸗galanten Wirt, das Mädchen, das die ſorglich⸗ damenhafte Hausfrau macht. Dabei plaudern ſie. Ge⸗ löſt, heiter, freudvoll. Eine weiche, törichte Sehnſucht, ein unbeſtimmtes Verlangen nach Glück flattert in ihnen hoch. Und leichter Scherz nimmt allem die Schwere.. „Ich mache Sie aufmerkſam, Herr Doktor daß dieſe Cremetörtchen nicht nur eine Spezialität der Hotel⸗ konditorei, ſondern von Wiesbaden überhaupt ſind.“ „Dann bitte, bedienen Sie ſich, Fräulein Suſanne, ich ziehe eine von Ihnen zurechtgemachte geröſtete Weißbrotſchnitte— vielleicht mit einer Tomaten⸗ ſcheibe— dieſem ſüßen Genuß bei weitem vor.“ Ebenſo flink wie dieſe geſchickten Mädchenhände zu ichreiben verſteben, ſtreichen ſie nun Butter auf die 7TTTTT Brotſcheibe. Da laßt er ſich hinreißen und kußt die feinen Finger. Ganz zart und behutſam. Ein Leuchten wie von dunkler Bronze ſpringt in Suſes Augen auf. Ganz kurz iſt dieſe ihre ſpontane Antwort auf das, was ſein Handkuß, ebenſo ſtumm, ausgedrückt hat.. Dann ſteht ſie langſam auf. Ich werde nun gehen müſſen, Herr Doktor.. Er hält ſie nicht. Begleitet ſie bis zur Türe. „Ich danke Ihnen, Suſanne... ich danke Ihnen ſehr.. Rauf Wiederſehn. „Auf Wiederſehn...“ Im menſchenleeren Gang bleibt ſie einen Augenblick ſtehen. In raſchen Schlägen pocht ihr Herz im Rhyth⸗ mus ihres Blutes, das ſich nach Liebe ſehnt. Was immer aber dieſe Stunde in ihr aufgewühlt haben mag, nicht das mindeſte iſt ihr anzumerken, als ſie in freundlichem Gleichmut das Schreibzimmer be⸗ tritt, in dem Erika Lenz gerade mit einem lauten Atemzug der Befreiung einen engbeſchriebenen Bogen aus der Maſchine nimmt und ihn mit vier ähnlichen zuſammenheftet. „Iſt wieder mal eine Mordsſchinderei geweſen. Aus⸗ gerechnet hier in Wiesbaden muß der Herr Film⸗ regiſſeur Mombert ſeine Verträge mit dem Stand⸗ photographen Leubner machen, und ich armes Luder kann ſie nun tippen. Wenn aber die heutige Formu⸗ lierung der achtzehn Punkte mit fünfundzwanzig Unterpukten wieder umgeſtoßen wird, dann...“ „Dann werde ich mal einſpringen, Erika, damit Sie ſich von dieſer Scheußlichkeit erholen können.“ „Nur keine voreiligen Verſprechungen, Suſannchen. Wer weiß, ob Doktor Rainer Sie freigibt.“ „Darüber hat er doch nicht zu beſtimmen. Schließlich fei ich Angeſtellte des„Naſſauer Hof“ und nicht die eine.“ „Das ſchon. Aber, wenn er ausgerechnet franzöſiſche Korreſpondenzen hat...?“ „Wie kommen Sie denn darauf?“ „Weil er es mir geſtern ausdrücklich geſagt hat.“ „Das verſtehe ich nicht.“ „Aber ich jetzt um ſo beſſer.“ „Dann erklären Sie es mir.“ „Sofort. Aber erſt muß ich Sie raſch noch fragen, ob heute vielleicht eine franzöſiſche Patentſchrift bearbeitet worden iſt?“ „Nein.“ „Das gerade aber hat er geſtern behauptet. Das heißt, mir weismachen wollen, nachdem er zuerſt wirk⸗ lich äußerſt geſchickt von mir erfragt hat, für welche fremde Sprache jede von uns beſonders in Frage kommt. Daraufhin hat er dann in vollem Ernſt ver⸗ ſichert, er habe franzöſiſche Korreſpondenzen zu er⸗ ledigen, weshalb er unbedingt die Schreibhilfe des Fräulein Steinhoff haben müſſe. Na, was ſagen Sie nun? Suſe ſagt gar nichts. Aber das Blut ſchießt ihr in die Wangen. „Suſannchen,“ ſagt Erika weich,„Sie wiſſen doch, wie lieb ich Sie habe und daß ich Ihnen von ganzem Her⸗ zen das allerſchönſte wünſche. Deshalb habe ich jetzt ein bißchen Angſt um Sie. Halten Sie Ihr Herz feſt, damit es nicht davonfliegt. In den Himmel, der nicht immer offen ſteht und an deſſen geſchloſſenem Tor ſo ein kleines Menſchenherz böſe anſtoßen und ſich arg verletzen kann.“ „Erika, liebe gute Erika, Ihre Sorge um mein Herz kommt zu ſpät. Das hat ſein Schickſal ſchon erreicht. Das iſt gezeichnet. Für immer.“ Die Lenz trompetet in ihr großes Taſchentuch. Dann ſtülpt ſie die Schutzhaube auf ihre Maſchine und meint: „Was ich noch ſagen wollte, Kindchen. Der Martin, Sie wiſſen, der Zimmerkellner aus dem zweiten Stock, iſt doch ein ekelhaftes Klatſchmaul. Schmückt'ne harm⸗ loſe Teeſtunde zur wüſten Orgie aus, und die üppige Phantaſie ſeines dankbaren Publikums im„Naſſauer Hof“ gibt dann noch extra ihren Senf dazu.“ In Suſes jäh erblaßtem Geſicht funkeln jetzt ganz dunkel die Augen von Schildpattfarbe. „Dieſer hervorragende„Nachrichtendienſt“ klappt ja mit einer Fixigkeit und Genauigkeit, die wahrlich einer beſſeren Sache würdig wäre.“ „Tja, Suſannchen, dem ſtehen Sie machtlos gegenüber. Wiſſen müſſen Sie's aber doch. Von wegen— ſtopp!“ „Ich danke Ihnen, Erika. Sie ſind ein feiner Kerl. Und daß ich Sie an meiner Seite habe, iſt von viel größerer poſitiver Bedeutung für mich, als das wider⸗ liche negative Geſchwätz des Hotelperſonals.“ * 4* Allein der blühende Klatſch beſchränkt ſich nicht nur auf die Angeſtellten aller Grade des„Naſſauer Hof“, 4 findet ſehr raſch ſeinen Weg auch zu deſſen äſten. Und ſo fängt Bernd am nächſten Morgen ſchon eine Bemerkung auf, die ihn die Teeſtunde mit Suſanne be⸗ reuen laſſen würde, wenn— ja, wenn ſie nicht dieſe wunderſam⸗ſüße Glückshoffnung in ſein enttäuſchtes Herz geſenkt hätte. In ſein junges Herz, das nach Liebe verlangt, nachdem eben erſt ſolch bitteres Leid jenen Jahren ſeines Lebens gefolgt war, die kaum ein Vegetieren geweſen ſind. In der letzten Nacht hat er vergeblich Felieitas' Bild beſchworen; hat umſonſt verſucht, aus der furchtbaren Enttäuſchung, die ſie ſeinem Vertrauen bereitet hat, ſeinen Glauben au die Frau ſchlechthin in bittere Zweifeln zu wandeln. Schließlich hat er alles Grübeln aufgegeben, alles Zergliedern von Gefühlen, und ſich eingeſtanden, daß er dieſes ſchöne, eigenartige Mädchen — ja, von beſonderer Eigenart iſt ſie wohl, die Su⸗ ſanne— nicht mehr aus dem Kreis ſeiner Gedanken bannen kann. Daß er ſich nach ihr ſehnt. Schmerzhaft und unbezwingbar. Jetzt aber gilt es zunächſt eine Unbedachtſamkeit aus⸗ zugleichen. Er winkt dem Hund und geht ins Schreibzimmer. „Guten Morgen,“ ruft er über die ſtürmiſche Be⸗ grüßung zwiſchen Lord und Suſe hinweg,„dürfte ich wohl einer der Damen ein paar kurze, einfache Briefe gleich hier in die Maſchine diktieren?“ „Ich will gern anfangen, Herr Doktor,“ erwidert die Lenz. Aber wenn es länger dauert als bis elf Uhr, eee e eee Urheberrechts chu r verlag fand paſler Oskar Melster- Werdan muß die Kollegin Steinhoff mich ablöſen, denn dann muß ich pünktlich bei meinem carissimo italiano, tempo furiose auf Numero 65 antreten.“ 8 Natürlich iſt Herr 10 Rainer mit ſeinem Diktat um elf Uhr noch nicht fertig. Erika iſt gegangen, und Suſe hat ſich an die Maſchine geſetzt. Zierlich und graziös. Geſchickt ſpielt ſie mit ihren feinen Fingern auf den ratternden Taſten.. 0 „Mehr Briefe habe ich beim beſten Willen heute nicht mehr anzuſagen.“ „Wollen Sie ſie gleich hier poſtfertig machen, Herr Doktor?“ l „Ja, das möchte ich auch. Vor allem aber will ich Ihnen ſagen, daß ich keinen Klatſch an Sie herankom⸗ men laſſen werde. Meine Inpulſivität geſtern darf Ihnen nicht hinterher Unannehmlichkeiten bereiten. * „ J„Nicht, Herr Doktor. Fur dieſe ſchöne Stunde zahle ich gern einen angemeſſenen Preis.“ „Ele machen mich ſehr glücklich, Suſanne...“ „Sie haben mich auch ſehr froh gemacht, als Sie heute um Diktat hierher kamen. Ich habe* Ihre Ab⸗ ſicht verſtanden, daß Sie allem Gerede die Spitze ab⸗ brechen wollten und... danke Ihnen... von Herzen.“ 7 haben Sie einen freien Tag, Fräulein Stein⸗ ho 42 „Uebermorgen.. „Und wie wollen Sie ihn verbringen?“ 5„Ich dachte daran, nach Moosbach, Biebrich zu wan⸗ ern. „Darf ich Sie in Adolfshöhe erwarten?“ Sie nickt „Und um wieviel Uhr?“ „Zwiſchen vier und halb fünf...“ Gut, auf Wiederſehn bis dahin.“ Ein zärtlicher Abſchied von Lord. Dann iſt das Mädchen allein. Horcht in ſich hinein. Ahnt die Erfüllung jenes ſinnentrunkenen Glücks, das in ihren andächtigſten geheimen Erwartungen und Träumen umgeht Und wagt dennoch nicht, daran zu glauben, in einem jähen Ausbruch maßloſer Furcht. Verhaltenes Schluchzen tropft in die Stille. „Sie ſchlägt die Hände vors Geſicht und läßt den Iindernden Tränen ihren freien Lauf. In einem der eleganten Modegeſchäfte in der Wil⸗ helmſtraße erſteht Suſanne ein Stilkleid aus zart⸗ gelbem Organdf mit großen blauen Fantaſieblumen. Dazu einen weichen Florentiner. Dieſe Anſchaffung reißt ein ungeheures Loch in ihre nen gehüteten Erſparniſſe. Aber— ſie ſieht bezaubernd aus. Das ſagt ihr der ſchlechte ſchmale Spiegel in ihrem nz nmerchen. Das ſagt ihr Erikas laute Begeiſte⸗ ung. Das ſagt ihr der bewundernde Blick, mit dem Bernd ſie begrüßt, als ſie im Kaffee Adolfshöhe erſcheint. Sie gehen durch die Kaſtanienallee gegen Klarental. „Haben Sie geſtern gar nicht korreſpondiert, Herr Doktor?“ „O doch. Aber 85 riftlich. Nämlich ganz privat. Ich habe einen ſehr langen Brief geſchrieben. An meinen Freund nach Berlin. Ich wollte ihn beruhigen über mein Ergehen, um das er in Sorge war; denn ich bin ſeinerzeit in einer recht böſen Verfaſſung aus Ber⸗ lin abgereiſt.“ „Sind Sie krank geweſen?“ „Meine Seele war krank, Suſanne.“ „Und nun? Fühlen Sie ſich geſund?“ „Ja, Suſanne... und mehr noch als das. Befreit und glücklich fühle ich mich...“ „Und.. dieſer Freund, dem Sie ſich ſo mitteilen, der ſteht Ihnen Staß beſonders nahe?“ „Ja.. und deshalb habe ich ihm auch von Ihnen ge⸗ ſchrieben und möchte ebenſo Ihnen jetzt von ihm er⸗ zählen. Er iſt der treueſte Menſch, den ich kenne.“ Und ſo erfährt Suſanne Steinhoff von der Freund⸗ ſchaft. die Bernd Rainer mit Franz Helbing verbindet. In ihrem Zuhören liegt innige Anteilnahme Goldene Lichter ſpielen in ihren Augen, und warm kommt es aus ihrem Herzen: ö „Wie ſind Sie doch reich...!“ Wie ein zündender Funke fallen des Mädchens Worte in ſein Gemüt. it eien Erkennen. Er⸗ löſende Befreiung. Er bleibt ſtehen und zwingt auch ſie, den Schritt zu verhalten. Ganz nahe über dem ſchmalen Kopf flüſtert er: „Ach, Suſanne, jetzt weiß ich es, fetzt, während Sie dieſe letzten Worte ſprachen, da iſt mir bewußt ge⸗ worden, an wen mich Ihre Stimme, und nicht nur ſie allein, ſondern Ihre ganze Ausdrucksweiſe gemahnt. Die ganze Zeit Über at es 440 ſchon irgendwie ge⸗ quält, aber erſt jetzt war die Aehnlichkeit ſo ſtark, daß ich es erkannte..“ „Sie machen mich neugierig, Herr Doktor. Wem ſpreche ich denn ſo ähnlich?“ „Meiner Frau.“ „Ihrer Frau?“ Suſanne ſtößt dieſe beiden Silben hervor. Faſt verliert ſie die Beherrſchung. Bernd ſieht ihr ſchreckhaftes Erblaſſen, aber— er freut ſich deſſen. Er lächelt, nimmt ihren Arm und führt ſie in die Waldſchneiſe, die ſie gerade queren. Bernd ſpricht von Blandine, von der Frau, die wäh⸗ rend der Jahre ſeiner Erblindung ſeine Gattin ge⸗ heißen hat, die eine ſo einzigartige Vertretung ſeiner Perſon im Berufsleben war— klug, gütig und vor⸗ nehm... Während er erzählt, ſieht er hinauf durch die Baumkronen in den tiefblauen Sommerhimmel. Seine ganze, herzliche Einſtellung zu Dina liegt in ſeinen Worten. Dabei wird ihm bewußt, daß das Mädchen Suſe, das er ſehend mit allen Sinnen und von ganzem Her⸗ zen liebt, jener Frau weſensverwandt iſt, die ſeiner Blindheit gütige, helfende Kameradin geweſen war, der ſeine Seele dankerfüllte Verehrung entgegengebracht hat: deren Andenken niemals ganz aus ſeinem Gemüt ſchwinden kann. Und dieſe Erkenntnis löſt den letzten Reſt quälenden Suchens auf der Fährte verblaſſender Erinneruna in ihm. Gortſetzung folgt) Schu dem! Netlet lunge bracht, 0 Trie don ſe Tier, ſtadt a Und ge Shlich 7 2 ei. d Viertei Abend Nun w machen, Wat ar ihn bet des lie und gl 5 a leß me dann b Vahnhe gebäude Ut Statt! ba heftigen * l 5 1 Hit Aünche ug hi knapper Gefährt aht fh duc U In 9 Nhaun barort, beitee licher 1 Val liang, einem laue u ben 1 nt bert an u darf reiten. e zahle e heute de Ab he ab, etzen. Stein, wan⸗ jinein, 5, das und einem den Vil⸗ zari⸗ men. fung teten ihrem eiſte⸗ gernd ental. hett coat. An higen in ich Ber⸗ felt len, f ge⸗ er⸗ 1 und⸗ bet. aum ſens Er⸗ auch dem Ele * g ſie hut. be, daß gem — — 1 5 Bunte Tageschronik Auko raſt in eine Tankſtelle Frankfurt a. M. Mittwochabend raſte ein von einer Frau geſteuerter Perſonenkrafti⸗ wagen gegen die an der Vereinigung der Reichsautobahn und der Autoumgehungsſtraße kurz vor Frankfurt ſich befindliche Tankſtation. Der Wagen wurde faſt vollſtändig zer trüm⸗ mert. Während die Frau am Steuer nur Schnittverletzungen im Geſicht erlitt, wurde dem neben ihr ſitzenden Mann, einem Apo⸗ theker aus Frankfurt, das Naſenbein ge⸗ brochen. Von dem Kraftwagen wurde fer ⸗ ner ein Mann aus Kaiſerslautern erfaßt, der gerade an der Tankſtelle tanken wollte. Er er⸗ litt eine ſchwere Beinverletzung und einen Nervenſchock und wurde ebenſo wie der ver⸗ Ie eter in ein Krankenhaus einge⸗ iefer Nächtliches Großfeuer Fulda. In der Nacht zum Mittwoch brach in dem bei Poppenhauſen gelegenen Anweſen des Leimbachhofes und der Leimbachs⸗ mühle Feuer aus. bei dem zwei Scheunen. eine Stallung und eine Dreſchmaſchine ein Raub der Flammen wurden. Dank dem ener⸗ giſchen Handeln der Wehren gelang es, die Wohngebäude vor den Flammen zu ſchützen. Dem tatkräftigen Eingreifen von Männern des Reichsarbeitsdienſtes iſt es zu verdanken, daß die in den Scheunen aufbewahrte Frucht ſowie das Vieh in den Stallungen gerettet werden e durch 105 Arbeitsmän⸗ der in kürzeſter Zeit auch die Wohnungen ge⸗ räumt worden. 1 e Ertrunkener Pfarrer geländet Hattenheim(Ahg.) Der vor einigen Tagen bei einem Bootsunglück auf dem Rhein ertrun⸗ kene Pfarrer Weckbecker aus Hattenheim wurde bei Oeſtri aus d i. 1 ſtrich aus dem Rhein ge Weſpen niſten in einer Hoſe Erbach(Rhg) Beim Beſteigen des Dachbo⸗ dens bemerkte ein hieſiger Einwohner zahlreiche Weſpen am Dachfenſter ein⸗ und ausfliegen. arauf ging er der Urſache näher auf den Grund und mußte feſtſtellen, daß die ungebete⸗ zen Gäſte ſich ihr Neſt in einer alten, auf dem Dachboden hängenden Hoſe gebaut hatten. Mit viel Mühe gelang es dem Mann, die gefähr⸗ lichen Weſpen zu vernichten. l e Schweißarbeiten tödlich verunglückt Hanau. In einer Kiesgrube wiſchen Groß⸗ auheim und Großkrotzenburg 1 0 lejährige e Harry Thon aus Großau⸗ eim mit ſeinem Meiſter und einem Geſellen mit Arbeiten in der Grube beſchäftigt, als auf bisher noch ungeklärte Weiſe plötzlich der Schweißapparat explodierte, mit dem Thon gerade zu tun hatte. Mit ſchweren Verletzungen an Schädel und Kiefer wurde der junge Mann in ein hieſiges Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er alsbald ſtarb. Eine Bierreiſe und ſeltſame Folgen Trier. Ein Mann aus Bitburg begab ſich. von ſeiner Familie geſchickt, mit viel Geld nach Trier, um dort Wäſche zu kaufen. In der Dom⸗ ſtadt angekommen, aß er zunächſt einmal gut und genehmigte ſich auch einige Bierchen. Schließlich gefiel es ihm beim guten Eſſen und beim Trinken immer beſſer— und er blieb da⸗ bei. Durch verſchiedene Wirtſchaften ging die Bierreiſe, Gäſte wurden freigehalten. Am Abend war der Mann plötzlich verſchwunden. Nun war er aber nicht etwa Wäſcheeinkäufe machen, dafür war es zu ſpät und ſein Geld war auch alle. Gegen Mitternacht fand man ihn betrunken im Schalterraum des Poſtgebäu⸗ des liegen. Man brachte ihn zur Polizeiwache und glaubte zuerſt noch an einen Einbrecher. Doch als man ſah, daß er total betrunken war, ließ man ihn ſeinen Rauſch ausſchlafen. Als⸗ dann ſtellte ſich heraus, daß er anſtatt zum Bahnhof zur Poſt gelaufen war und das Poſt⸗ gebäude mit dem Bahnhof verwechſelt hatte— nicht verwunderlich im betrunkenen Zuſtand. Statt Wäſche kam er ohne Geld und mit einem tüchtigen Kater nach Hauſe. Dort ſoll es einen heftigen Empfang gegeben habn. „.- Der Reſt iſt nicht mehr zu gebrauchen“ Hirſchhorn a. N. Der Perſonenwagen eines Münchener Ehepaares geriet auf einem Aus⸗ flug hier auf der Landſtraße in Brand. Mit knapper Not retteten die beiden ſich aus dem Gefährt, das in Flammen aufging. Zu⸗ letzt ſahen ſie nach einem Wort von Wilhelm Buſch nur noch„ſeine Trümmer rauchen...“ Im Walde geraucht— 50 RM. Geldſtrafe Rhaunen(Ssr.) Ein Mann aus einem Nach⸗ barort, war in den Wald gegangen, wo er ar⸗ beitete. Dabei qualmte er in unverantwort⸗ licher Weiſe luſtig ſein Pfeifchen weiter. Bald brannte der Wald, eine Fläche von zwei Mor⸗ gen wurde vernichtet. Gegen den Mann, der beobachtet worden war, iſt dann Anzeige we⸗ gen fahrläſſiger Brandſtiftung erſtattet worden. Das Schöffengericht verurteilte ihn jetzt zu einer Geldſtrafe von 50 RM. 500 Meter tiefer Schacht zuſammengeſtürzt Herdorf. Auf der ſeit dem Jahre 1921 ſtillge⸗ legten Eiſenſteingrube„Zufällig Glück“ ſtürzte der etwa 500 Meter tiefe Schacht mit donner⸗ artigem Getöſe in ſich zuſammen, wodurch an der Oberfläche eine klaffende Oeffnung von etwa 10 Meter Breite und 15 Meter Tiefe ent⸗ ſtand. Die unmittelbar an der Einbruchſtelle ſtehenden Werkswohnungen der Grube„San e ſind gefährdet und drohen mit in die Tiefe geriſſen zu werden, da ein weiterer Einſturz zu befürchten iſt. Die gefährdete Stelle wurde auf Anordnung der Grubenverwaltung vorſchriftsmäßig abgeſperrt. Die von drei Familien bewohnten Werkswohnungen wurden polizeilich geſperrt und dürfen vorläufig nicht mehr bewohnt werden. Da an der Einbruchſtekle des öfteren Kinder in den dort lagernden Sandmaſſen ſpielen, iſt es als beſonderes Glück zu bezeichnen, daß bei dem Einſturz keine Men⸗ damals ebenfalls ſchen zu Schaden kamen. Etwa 150 Meter von dem jetzt eingeſtürzten Schacht erfolgte vor 50 Jahren ein Erdrutſch, wobei ein 15jähriger Haldenarbeiter mit in die Tiefe geriſſen wurde und den Tod fand. Der damalige Erdrutſch wurde durch die Sprengung des ſogenannten „alten Mannes“ in der Grube verurſacht. Fortuna fand die Richtigen Herdorf. Einem Grubeninvaliden in Her⸗ dorf, deſſen verheiratetem Sohn und einer ver⸗ heirateten Tochter, die ein Achtellos in der Preußiſchen Klaſſenlotterie gemeinſam ſpielten, wurde eine große Freude zuteil, Auf die von ihnen geſpielte Losnummer entfiel ein Ge⸗ winn von 200 000 Mk., ſodaß an die drei glück⸗ lichen Gewinner zuſammen ein Betrag von 20000 Mk. zur Auszahlung gelangt. Die Glücksgöttin Fortuna hat diesmal das richtige Einſehen gehabt, da der Invalide unter gro⸗ ßen Entbehrungen zehn Kinder großzog und das Geld gut gebrauchen kann. Hirſchkampf im Homburger Hirſchpark Bad Homburg. Mit dem Fegen des Baſtes macht ſich auch die Kampfluſt bei den Hir⸗ ſchen bemerkbar, die dann in der Brunſtzeit (Oktober) ihren Höhepunkt erreicht. So konnte dieſer Tage im Homburger Hirſchpark ein er⸗ bitterter Zweikampf zwiſchen den beiden ſtärkſten Hirſchen des Geheges beobachtet wer⸗ den, der bis zur Kampfunfähigkeit des einen Tieres ausgefochten wurde. Die Kampfluſt iſt ſo ſtark, daß die Beſucher ſich beim Betreten des Geheges ſofort hinter die ſchützenden Gatter zurückziehen müſſen. Sichert Kleinkinder vor heißen Getränken Hirzenhain. Der immer wieder zu beklagenden Tatſache, daß ſich Kleinkinder infolge mangeln⸗ der elterlicher Beaufſichtigung am Tiſch durch Blick in den Gewerbsmäßige Ablreibung Mainz, 2. September. Der gewerbsmäßigen Abtreibung angeklagt war die 46jährige Ehefrau M. P. in Worms, ſeit 3. 8. 88 in Haft. Die Verhandlung vor dem Schwurgericht fand* Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Das Urteil lautet auf acht Monate Gefängnis, abzüglich der verbüßten Haft. Die verhängte Strafe iſt im Grunde ge⸗ nommen nur eine Folge der Unwahrhaftigkeit der Angeklagten, wie der Vorſitzende ausführt. Frau P. wurde nämlich im November 31 ſchon einmal, damals vom Bezirksſchöffengericht Worms wegen 5 Fällen gewerbsmäßiger Ab⸗ treibung aus den Jahren 27, 28, 29 und 30, zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Hätte ſie damals den 6. Fall mitan⸗ gegeben, ſo wäre das ganz außerordentlich mil⸗ de Urteil kaum mehr als 1 Monat höher aus⸗ gefallen. Die Angeklagte hat zwar in dem heu⸗ te angeklagten Falle nichts für ihre Tat be⸗ kommen, aber die betreffende Frau verſprach ihr Entſchädigung, ſobald ſie dazu in der La⸗ ge ſei, und auch dieſer mittelbare Erwerb, der zunächſt nur in der Erweiterung des Kunden- kreiſes lag, iſt ſtrafbar. Gewerbsmäßige Abtrei⸗ bung wird zwar prinzipiell mit Zuchthausſtrafe geahndet. Aber die Angeklagte war zur Zeit dieſes Falles noch unbeſtraft, und in Not, und der Strafzweck ſcheint dem Schwurgericht durch die verhängte Strafe erreicht, wenn ſie auch verhältnismäßig höher iſt als das Urteil im Jahre 31, das noch den Anſchauungen damali⸗ ger Zeit entſprach. An ſich war das Bezirks⸗ ſchöffengericht damals auch nicht zuſtändig, und für ihr damaliges verwerfliches Treiben hätte die Angeklagte nach heutigen Begriffen ſchon mehrere Jahre Zuchthaus verdient. Einen alten Mann ums Vermögen gebracht Offenbach. Die 51 Jahre alte Frau Elſa Schildger übernahm ſeinerzeit von ihrem Manne in Offenbach ein Zigarrengeſchäft, das unter ihrer Leitung nicht recht gehen wollte. Schon 1932 machte ſie Konkurs, verkaufte das Geſchäft, blieb aber als Geſchäftsführerin da⸗ rin, kaufte es nach zwei Jahren zurück und machte erneut Konkurs. Dabei ergab ſich eine Schuldenlaſt von rd. 65 000 Mark, obwohl ihr der befreundete 58 Jahre alte Hein⸗ rich Schäfer mit Rat und Tat zur Seite ſtand. Gegen beide verhandelte die Große Strafkammer Darmſtadt anderthalb Tage we— gen Betrugs und wegen Unterſchlagung und Untreue in mehreren Fällen. Der Frau wird u. a. zur Laſt gelegt, daß ſie während der Zeit, wo das Geſchäft verkauft war, als Angeſtellte eingenommene Gelder in Höhe von annähernd 5000 Mark und weiterhin ſolche für Reiſe- und Theaterbüros unterſchlagen habe. Beide waren ferner beſchuldigt, einen alten Mann, der nicht mehr im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte war, im Laufe eines halben Jahres um 15— 20 000 Mark betrogen zu haben. Dieſer Mann, der mit der Ange— klagten durch ſeine Frau befreundet war, ſtand unter Pflegſchaft, deren Aufhebung die beiden Angeklagten betrieben. Unter der Vor⸗ ſpiegelung, daß er das Geld wiederbekomme, und daß man ihm eine Sicherungseintragung machen werde, ließen ſie ſich von ihm Schecks, Wechſel und Bargeld geben, wovon heute nichts mehr da iſt Die Angeklagte wollte ſich damit entſchuldigen, ſie habe keinen Ueber⸗ blick mehr über die eigenen Vermögensverhält— niſſe gehabt und nicht gedacht, daß es ſo ſchlimm ſtehe. Das erſchien aber nicht glaub⸗ haft. Das Urteil lautete gegen ſie auf ein Jahr Gefängnis und 500 Mark Geld: ſtrafe, gegen den Mitangeklagten in Vereini- gung mit einer kürzlich in Offenbach erhalte— nen Strafe auf ein Jahr und einen Mo⸗ nat Gefängnis. Ihm werden 2 Monate, der Frau 1 Monat und die Geldſtrafe als verbüßt angerechnet. * heiße Getränke ſchwere Verbrühungen zuziehen, fiel in Hirzenhain ein eee Kind zum Opfer. Es verbrühte ſich ſo ſchwer, daß es mit erheblichen inneren Ver⸗ ile dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Keine Brücke am Siebengebirge Neuwied. Den Schutz der Rheinlandſchaft laſſen ſich zahlreiche Stellen beſonders angele⸗ gen ſein. Zu dieſem Zweck fand bekanntlich noch in dieſem Sommer eine Bereiſung des Nieder⸗ rheins ſtatt, während vor längerer Zeit eine ähnliche auf dem Mittelrhein von Bingen bis Köln durchgeführt wurde. Die erſten Erfolge dieſer Natur- und Landſchaftsſchutztätigkeit ſind jetzt— wie„Der Fremdenverkehr“, das amt⸗ liche Organ des Reichsfremdenverkehrsverban⸗ des mitteilt— darin zu erblicken, daß der Plan eines Brückenbaues am Siebengebirge nicht durchgeführt wird. An zuſtändiger Stelle iſt man der Anſicht geweſen, daß dieſes Projekt den Charakter der Siebengebirgslandſchaft beein⸗ trächtigen würde. Eine Frucht aus des Todes Hand Bergzabern. In der Nähe von Oberotterbach ſprang ein kleines Mädchen von der Hand der Mutter fort auf die Weinſtraße, weil ſoeben ein Apfel auf die Straße gefallen war. Ein daherkommender Perſonenwagen fuhr das Kind an und verletzte es erheblich an Geſicht und Beinen. Muller lölet ihre beiden Kinder Darmſtadt. Am Freitagabend ereignete ſich in Darmſtadt in der Hindenburg⸗Straße eine Familientragödie, die drei Todesopfer forderte. Aus bisher noch ünbekannter Urſache tötete eine Ehefrau ihre beiden minderjährigen Kinder und ſetzte dann ihrem eigenen Leben mit dem Meſſer ein Ende. Die polizeiliche Un⸗ terſuchung iſt noch im Gange. Gerichtsjaal Juchthaus für einen Meſſerhelden Frankenthal. Das Schwurgericht verurteilte den 44jährigen, ſeit elf Monaten in Anterſu⸗ chungshaft gehaltenen Wilhelm Ehmann aus Rödersheim wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt unter Nichtanrech⸗ nung der Unterſuchungshaft. Auf der Aſſenheimer Kirchweih war es zwi⸗ ſchen mehreren raufluſtigen Burſchen aus Aſ⸗ ſenheim und aus Meckenheim zunächſt zu Hän⸗ deln gekommen, in deren Verlauf der Mecken⸗ heimer Heuberger einem gewiſſen Kuß eine Li⸗ terflaſche an den Kopf ſchlug, ſodaß ſie zer⸗ ſchellte und eine klaffende Wunde hinterließ. Im Tafzſaal wurde weiter gekämpft, bis der Wirt den Schauplatz in handfeſter Weiſe räum⸗ te. Zwei Kämpfende jedoch blieben an der Saalbühne hart aneinander. Plötzlich ver⸗ ſchwand einer, eben der Angeklagte Ehmann. Der Wirt ſah, daß dem andern, dem ihm ent⸗ gegenkommenden 27jährigen Heuberger ein Blutſtrom aus einem Loch im Anzug quoll. Man führte den offenbar Geſtochenen zunächſt in den Hof, wo er Ehmann als den Meſſerhel⸗ den bezeichnete. Bald nach der Ueberführung ins Ludwigshafener Krankenhaus ſtarb der Getroffene.— Der Staatsanwalt hatte ſechs Jahre Zuchthaus gegen E. beantragt. die dieſer auch bekommen haben würde, wenn nicht— wie das Gericht erklärte— die Beteiligten gleichfalls üble Rowdies gewſen wären. Der dräuende Iſidor. Saarlautern. Der jüdiſche Handelsmann Iſi⸗ dor Michel in Hemmersdorf mußte wegen Bedrohung mit Erſtechen 50 Mark Geld⸗ ſtrafſe zahlen. Das hieſige Kreisbauamt ließ im Sommer an einigen Grundſtücken, ſo auch auf dem des Juden Zäune errichten. Iſidor Michel hatte Einwendungen, doch wies der ausführende Handwerksmeiſter ihn von der Bauſtelle und hob, als der Jude nicht weichen wollte, einen Pfoſten hoch, worauf Iſidor ſein Taſchenmeſſer zückte und etwas von„über den Haufen ſtechen“ murmelte, jedoch Reißaus nahm, als der Handwerker Ernſt zu machen ſchien. Der Handwerker ſtellte dann erfolgreich Strafantrag gegen den blutdürſtigen Iſidor. Zum Schutze der Jugend. Mannheim. Vor der Mannheimer Jugend⸗ ſchutztammer ſtanden vier Sittlichkeits⸗ verbrecher. die ſich Kindern unter vierzehn Jahren in unſittlicher Weiſe genähert und zum Teil ſich an ihnen auch vergangen haben. Der 30jährige Miſchler aus Mannheim und der 1g9jährige aus Huchenfeld gebürtige Weik erhielten unter Zubilligung des Milderungs⸗ paragraphens 511 Jahr 2 Monate bezw. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis. Beide wer⸗ den nach der Strafverbüßung einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt überwieſen. Der 35jährige Steh⸗ li aus Hockenheim kam mit einem Jahr Ge— fängnis davon und im ſchamloſen Verhalten des 57jährigen B. aus Speyer ſah man nur eine tätliche Beleidigung, ſodaß er nur ſechs Monate Gefängnis erhielt. Zuchthaus für hauſierenden Dieb Groß⸗Gerau. Die 2. Große Strafkammer Darmſtadt verurteilte den 50jährigen Ernſt Ströbel aus Frankfurt a. M. wegen ſchwe⸗ ren Diebſtahls im Rückfall zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Der ſchon 29 mal vorbe- ſtrafte Angeklagte zog hauſierend durch das Land Anfang Mai erfaßte er in Groß-Gerau eine Gelegenheit, in ein Fenſter einzuſteigen und Schmuck mitzunehmen. Die Wohnungs- inhaberin bemerkte den Verluſt ſchnell genug. ſodaß die Polizei den Dieb alsbald faſſen konnte, der denn auch nicht lange leugnete. Zuchthaus für einen Sittlichkeits verbrecher. Frankfurt a. M. Vor Großen Strafkammern ſpielten ſich verſchiedene Sittlichkeitsprozeſſe ab, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ver⸗ Sie hören im Rundfunk Sonntag, 4. September Stuttgart 6: 8 7: Kurkonzert. Einlage: Ausflug nach Bad Rippoldsau. 8:„Bauer hör' zul“ 8.30: Ev. Morgenfeier. 9. Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: Wir müſſen dahin kommen, daß unſer Leben leuchtet. Morgenfeier der Hitler⸗Jugend. 10.30: Frohe Wei⸗ ſen. 11.30: Mittagskonzert. 12.30: Blasmuſik. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15. Muſik am Mittag. 14:„Kaſperle auf dem Jürgenhof“. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30: Schöne Stimmen. 16: Nach⸗ mittagskonzert. 18: Auslandsdeutſche Volkslieder und Tänze. 19. Sport am Sonntag. 20: Nachrichten. 20.30: Schlußkundgebung der Auslands⸗Organiſation der NSDAP. vom Schloßplatz in Stuttgart. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15:„Reichstagung der Auslandsdeutſchen“. Echo aus Stuttgart. 22.30: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24: Nachtkonzert. 2—3: Muſik auf Volksinſtrumenten. Frankfurt 0 6: Hafenkonzert. 8: Zeit, Wetter. 8.10: Evang. Morgenfeier. 8.45: Ahnenvergangenheit und Erben⸗ zukunft. 9: Deutſche Meiſter. 9.45: Dichter unſerer Zeit. 10: Wie ſchön iſt ſo ein Pöhl. 10.30: Chor- geſang. 11: Briefe an Familie Fröhlich. 11.30: Wan⸗ dertage in Tirol. 12: Muſik am Mittag. 13: Sport⸗ ereigniſſe des Sonntags. 13.15: Muſik am Mittag. 14: Kinderſtunde. 14.30: Uns gehört der Sonntag. 15.15: Volkstum und Heimat. 16: Nachmittagskonzert. 18: Geſchwätz, Gekriſch, Gebabbel, Gedöns. Heiteres aus der ſüdweſtdeutſchen Ecke. 19:„Nichts als gedreht!“ Volkstümliche Tanzmuſik. 19.30: Sportſpiegel des Sonntags. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.10: Unterhaltunaskonzert. 21: Einführung in die folgende Operette. 21.10:„Die ſchöne Galathee“. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22 30: Unterhaltungs⸗ muſik. 24: Nachtmuſik. 2—3: Nachtkonzert. 2 handelt wurden. Der Mitte der 5ber Jahre ſtehende Franz H. hatte ein ſechsjähriges Mäd⸗ chen in ſeinen Garten mitgenommen und dort unzüchtige Handlungen an ihm vorgenommen. H. hatte ſich bereits vor mehreren Jahren in ähnlicher Weiſe vergangen und war auch be⸗ ſtraft worden. Jetzt erhielt er eine zweijäh⸗ rige Zuchthausſtrafe.— Der ebenfalls einſchlägig vorbeſtrafte 59jährige Georg K. ver⸗ ging ſich an einem fünf ⸗und einem zehnjäbri⸗ gen Mädchen. Der Angeklagte büßt ſein ſtraf⸗ würdiges Verhalten mit zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt. Außer⸗ dem erkannte das Gericht auf Entmannung.— Wegen Blutſchande erhielt ein fünfzigjäh⸗ riger Angeklagter anderthalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, ſei⸗ ne 25jährige Tochter drei Monate Gefängnis. Marklberichle Mannheimer Produkten Roggen: 70/72 kg 5), Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl. Sack Preisgebiet R 15, per September 1938 18,30 RM., R 18 18,70, R 19 18,90, R 20 19,10; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,07 RM. per 100 kg, für 2 kg 0,15, für 3 kg 0,22 RM. Weizen: 75/77 kg 5) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack. Preisgebiet W 16 per September 1938, 20,10, W 17 20,20, Wö 19 20,50, W' 20 20,70, We 21 20,90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durch⸗ ſchnitt 0,15 RM., für 2 kg 0,30, für 3 kg 0,40 RM. per 100 kg. Abſchläge je 100 kg 20 Pfg. Futter ⸗ Gerſte: 59/60 x) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet G7, per September 1938, 16,40 RM., G8 16,70, Gy 16,90, G 11 17,20; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag über 68 kg Hektolitergewicht bis zu 2 RM. per 100 kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20—22 RM. per 100 kg xx), Raps, inl. ab Station 32,00. utter ⸗ Hafer: 46/49 kg p) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗ Beſchaffenheit exkkl Sach Preisgebiet H11, per Sep⸗ tember 1933 16,70 RM., H 14 17,20, H 17 17,50; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag, bis zu 2 RM. per 100 kg. Mühlen⸗ nachprodukte: Roggenkleie, Preisgebiet R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, R 20 10,60, Roggen⸗ vollkleie plus 1 RM., Weizenkleie, Preisgebiet W 16 10,70, We 17 10,75, Wᷣ' 19 10,90, W 20 11,00, W 21 11,10 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗ Gebühr Weizenvollkleie 0,50 RM. Gerſten⸗ futtermehl: Preisgebiet G7, per September 1938, 18,40 RM., G8 18,70, G9 18,90, G 11 19,20 RM. Weizenfuttermehl 13,50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14,00, Malzkeime, ab Fabrik, Höchſtpreis 13,40 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg. x) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung xx). Feine⸗ und Ausſtichware 0,70 RM. bis 1,50 RM. per 100 kg höher Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, Feſtpreis ab Fabrik, September 15,80 RM., Soyaſchrot, prompt, 15,50, Rapskuchen inl. 13,70, do. ausl. 14,20, Raps⸗ kuchenſchrot 13,70, Palmkuchen 13,90, Kokoskuchen 14,70, Seſamkuchen 15,00, Leinkuchen 16,30 RM. Trocken⸗ ſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per September 1938 9,46 RM., Rohmelaſſe 6,54, Steffenſchnitzel 11,66, Zucker. ſchnitzel, vollw. 12,66 RM., Ausgleich pl. 35 Pfg. Rauhfutter. Wieſenheu loſes. a) Wiefen⸗ heu, handelsüblich, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4,80 RM., b) Wieſen⸗ heu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5,80, e) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futter⸗ heu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 6,60 RM. Luzerneheu: loſes. a) ge⸗ ſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,00 RM., b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,60 RM. Kleeheu: loſes. a) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis zu etwa ein Drittel vollwertigem Gräſer⸗ durchwuchs 6,60, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs 7,00 RM. Dieſe Preiſe verſtehen ſich per 100 kg waggonfrei bad. Erzeugerſtation. Stroh: je 100 kg. Roggenſtroh Höchſtpreis 3,30 RM., Marktpreis 2,80 —3,00 RM., Weizenſtroh 3,10 bzw. 2,80— 3,00, Hafer⸗ ſtroh 3,00, Gerſtenſtroh 3,00 bzw. 2,40—2,60 RM. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handels- übliche, bindfadengepreßte oder gebündelte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnit VI der Anordnung vom 1. Juli 19388. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Type 812 16. 8. bis 30. 9.: Pretisgebiet Baden 16 28,85, 17 28,85, 20 29,20, Saarpfalz 19 28,85, 20 29,20, 21 29,20 RM. unter Beimiſchung von Maismehl. Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab 1. Juli 1938: Preisgebiet Baden 15, Type 997, 22,80, 18 23,35, 19 23,60, Saarpfalz 20 23,50, Type 1150 minus 50 Pfg. per 100 kg. Maismehl nach Bedin⸗ gungen der RfGG. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Weizen 1,50 RM. per 100 kg. Bei 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkann⸗ tem Kleberweizen Aufſchl. 1,25 RM. je 100 kg. Zuzüglich 0,50 RM. Frachtausgleich frei Empfangs⸗ ſtation gemäß Anordn. der HV.— Für alle Ge⸗ ſchäfte ſind die Bedingungen der HV. bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. —— —— — —-— 5 — 2 ———— 2 ß... ͤ 8 ee eee Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſiadterſtr. 16. 1. Sto Betr.: Opfertag und Opferſchießen. Am morgigen Sonntag finden hier zwei Veranſtaltungen für die Volksgemeinſchaft ſtatt, worauf ich insbeſondere alle Parteige⸗ noſſen und Parteianwärter(innen) aafmerk⸗ ſam mache und ihnen eine zahlreiche Betei- ligung empfehle. Dabei findet das Opfer⸗ ſchießen auf den Schießſtänden am Sand⸗ höfer Weg von 9—12 und 14—16 Uhr ſtutt. Braun, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. September 1938 Anſee Tagesſpruc, Wir glauben an eine höhere Gerechtigkeit, die nicht zulaſſen kann, daß ein neuer Krieg in die Welt gebracht wird. Rudolf Heß. Honllexũx Man denkt ſo manchmal, wenn ein Leid die Seele befällt, daß die Welt dunkel geworden ſei und niemals wieder die Sonne ſtrahlend über ſie hinfluten werde. Wenn aber ein Glück, eine Freude in uns ſtrahlt, wie ſind wir dann geneigt, die Stunde feſtzuhalten für alle Ewigkeit! Sie ſoll nicht vorübergehen. Ja, ſie ſoll ſich nicht einmal wandeln in ihrem Klang. Aber es geht beides an uns vorüber, wie Wolken an uns vorüberziehen, wie der Morgen leuchtend heraufkomme und in den goldenen Abend verſinkt. Nichts kön⸗ nen wir im Grunde ſeſthalten. Nicht den Kummer und nicht den wärmenden Sonnen⸗ ſtrahl. Gerade das aber iſt vielleicht eine der weſentlichſten Grundlagen für das, was wir Glück nennen. In dem Beſtreben, feſtzuhal⸗ ten, was uns erfreut, liegt ein gut Teil einer Bürgſchaft für das Empfinden der Freude, und in dem Drange, das beiſeite zu tun, was uns Leid bereitet, liegt ſchon wieder die Ge⸗ währ für die Ueberwindung und für die rechte Bereitſchaft gegenüber der nächſten Stunde, die ihre eigene Geſetzlichkeit hat. Vorüber gleitet an uns der lichte Sonnentag der Kindheit, der roſenumkränzte Tag der jungen Liebe, vor⸗ über gleitet der von Schaffenstat erfüllte Tag, der einen Teil unſeres Planens erfüllt. Vor⸗ über gleitet aber auch die verdunkelte Stunde, in der uns entfällt, was unſerem Herzen be— lückender Beſitz war. Und es iſt gut, daß es 7 iſt. Denn wir ſind Geſchöpfe der flüchtigen Zeit und ihrer Flüchtigkeit untertau. Was wir über Gebühr feſthalten, entwertet ſich für uns. Und doch können und müſſen wie für unſeren inneren Wert gerade das behalten und behüten, was uns wertvoll iſt. Behalten als inneren Beſitz, zurückholen durch das Erin- nern. Aber das wird ſich immer wieder wan— deln und neu erſcheinen und begehrenswert. Darin aber ſchlagen wir im Grunde das Ge⸗ ſetz der Zeit. Denn ſind wir nicht ſtärker als ſie, wenn wir ihrem Gebot der Flüchtigkeit begegnen können, indem wir aus der Vergan- genheit zurückholen, was uns lieb iſt, and in die Zukunft werfen, was uns liebend umhe⸗ gende Phantaſie in der Gegenwart beſchect? * Der Oyjerlag bes deuiſchen Sporis Auch die Schützen treten an Gemäß der Bekanntmachung des Gauſchüt⸗ enführers haben morgen Sonntag ſchieß⸗ ſportlche Veranſtaltungen aus Anlaß des Op⸗ fertages des deutſchen Sportes ſtattzuſinden und zwar auf den Schießſtänden am Sand⸗ höferweg, von morgens 9— 12 und nachmit⸗ tags 2—4 Uhr. Wenn ſich mit den Fußballern auch die Schützen in den Dienſt der Allge- meinheit ſtellen, um einer guten Sache zu die⸗ nen, ſo braucht es heute nicht mehr viel auf⸗ klärende Worte. Die Kleinkaliberſchützenabtei⸗ lung und alle Freunde des ſchönen Schieß- ſportes treten morgen an! * Die„ in Nürnberg. In dieſem Jahr treffen ſich 25000 Männer des Schwar⸗ zen Korps, darunter erſtmalig 3000 Kamera⸗ den aus der Oſtmark, in dem neuen S Lager. Der SS⸗Oberabſchnitt Rhein, deſſen Sitz in Wiesbaden iſt, entſendet 650 Männer, die in der Zeit vom 5. bis 8. September ihre letzte Ausbildung in dem Vorbereitungslager in der Darmſtädter Feſthalle erhalten. Weitere 2000 SS⸗Männer dieſes Ober⸗Abſchnitts werden zum Abſperrdienſt nach Nürnberg ent⸗ ſandt. Dieſe werden in der Zeit vom 3 zum 13. September ihren ehrenvollen und an⸗ ſtrengenden Dienſt auf den Straßen der Siadt der Reichsparteitage leiſten. 600 Jugendgruppenführerinnen in Nürnberg. In dieſem Jahr kommen 600 Jugendgruppenführerinnen der NS⸗Fralleu⸗ ſchaft nach Nürnberg. Von der Organiſations⸗ 5 SS⸗ leitung der Reichsparteitage wurde für 200 Führerinnen ein Maſſenquartier zur Verfü- gung geſtellt An dieſem Lager nehmen von jedem Gau die Gaujugendgruppenführerin und vier bewährte Kreisjugendgruppenführerinnen teil. Außer dieſen fünf Jugendgruppeafühce⸗ rinnen ſollen aus jedem Gau zehn Kreis- oder Ortsjugendgruppenführerinnen mit nach der Stadt der Reichsparteitage jahren, die dann in den jeweiligen Maſſenquartieren der Gaue an- terzubringen ſind. Anläßlich der Frauenkand— gebung, bei der die Reichsfrauenfügrerin ſpricht, marſchieren alle in Nürnberg wiilen⸗ den Jugendgruppenführerinnen in ihrer neuen ſchmucken Kleidung in die Kongreßhalle ein. Urlaub unſeres Bürgermeiſters. In der kommenden Woche iſt unſer Orts⸗ oberhaupt, Herr Bürgermeiſter Bechtel, ab⸗ weſend. Er wird einige kurze Urlaubstage antreten. Die Dienſtgeſchäfte werden vom 1. Beigeordneten, Herrn Weitzel, geführt und finden die Sprechſtunden dieſerhalb nar am Dienstag und Freitag, von 10—12 Uhr ſtatt. Die Volksgenoſſen wollen dieſe Sprechſtunden im eigenen Intereſſe einhalten. Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage begeht Joh. Neſſ 3. Ziegelhütte wohnhaft, ſelnen 72. Geburtstag. Möge er ſich noch viele Jahre beſter Geſund⸗ heit erfreuen. Herzlichen Glückwunſch! 25jähriges Dienſtjubiläum Wie wir leider erſt zu ſpät erfahren haben, konnte am verfloſſenen Donnerstag Poſtaſſi⸗ ſtentin Fräulein Mathilde Krönung auf eine 25jährige Dienſtzeit zurückblicken. Fel. Krönung trat am 1. September 1913 in ihrer Heimat in Oberheſſen in den Poſtdienſt ein und iſt ſeit 15 Jahren in Viernheim tätig. Durch ihr freundliches, allzeit hilfsbereites Be⸗ nehmen konnte ſich die Jubilarin ſteter Be— liebtheit in Viernheim erfreuen. Wir wün⸗ ſchen der treuen und pflichtbewußten Veauitin, bei ungetrübter Geſundheit, noch viele Jahre freudigen Schaffens im Reichspoſtdienſt. * Nur geringer Sachſchaden entſtand bei einem Verkehrsunfall am Donnerstag ge— gen Abend an den drei Linden in der Vlaue⸗ hutſtraße. Ein aus der Pandurengaſſe kom⸗ mender Perſonenkraftwagen und ein gerade die Straße überquerender Radfahrer gerieten zuſammen; der Radfahrer fuhr begen den Anhänger des PKW., wobei lediglich das Fahrrad ein wenig beſchädigt wurde. Da ſich beide, trotz des geringen Schadens— etwa 3.— RM.— nicht einigen konnten, wird durch eine polizeiliche Unterſuchung die Schuldfrage zu klären ſein. c Kennt jeder das Blinklicht? Vorſicht an unbeſchranklen Bahnübergängen In der letzten Zeit haben ſich wieder einige bedauerliche Unfälle an unbeſchrankten Eiſen⸗ bahnübergängen ereignet. Das iſt ein Zeichen dafür, daß an dieſen Gefahrpunkten des Ver⸗ kehrs immer noch nicht mit der nötigen Sorg⸗ falt gehandelt wird. Alle Verkehrsteilnehmer und vor allem die Kraftfahrer müſſen ſich die⸗ ſer Gefahrenpunkte bewußt ſein und dement⸗ ſprechend vorſichtig fahren. Die Eiſenbahn hat infolge ihrer Eigenart ein unbedingtes Vorfahrts recht. Der Fahrzeugführer hat nach der Reichs⸗Stra⸗ zenverkehrs-Ordnung die Fahrgeſchwindigkeit ſo einzurichten, daß er jederzeit in der Lage iſt, ſeinen Verpflichtungen im Verkehr Genüge zu leiſten, und daß er das Fahrzeug nötigenfalls rechtzeitig anhalten kann. Dies gilt beſonders an unüberſichtlichen Eiſenbahnüber⸗ gängen in Schienenhöhe. An alle Eiſenbahnübergänge— ob beſchrankt oder un⸗ beſchrankt— hat er mit beſonderer Vorſicht heranzufahren. Daß er ſeine Geſchwindigkeit rechtzeitig vermindern kann, dafür ſorgen die in größerer Entfernung angebrachten, bei Tag und Nacht gut ſichtbaren Warnzeichen. Zur Verhütung von Unfällen hat die Reichs⸗ bahn einige wichtige unbeſchrankte Ueber⸗ gänge ſchon ſeit einigen Jahren mit Warn⸗ lichtern verſehen, deren Ausführung und Wirkungsweiſe wiederholt in der Preſſe be⸗ kannt gegeben worden ſind. Da ſich aber im⸗ mer noch Unfälle an ſolchen Uebergängen er⸗ eignen, die auf die ungenügende Beachtung der Warnlichtanlage zurückzuführen ſind, ſoll hier nochmals auf die Einrichtung hingewieſen wer— den. Die Warnlichtanlagen warnen ſowohl bei Tage als auch bei Nacht. Sie beſtehen aus einem weit ſichtbaren Warnkreuz, unter dem ſich ein Blinklicht befindet. Ein weißes, langſam blinkendes Warnlicht bedeutet: Der Uebergang iſt für den Straßenverkehr frei. Ein rotes, ſchnell blinkendes Warnlicht be⸗ deutet: Halt! Der Uebergang iſt für den Straßenverkehr geſperrt! Bei rotem Blink⸗ licht haben Fahrzeuge und Perſonen vor dem Warnkreuz zu halten. Erſcheint kein Blinklicht, ſo iſt der Uebergang wegen Stö⸗ rung der Anlage vorübergehend nicht ge⸗ ſichert. Der Wegbenutzer darf dann die Gleiſe nur überqueren, nachdem er ich über⸗ zeugt hat, daß ſich kein Zug nähert. Der rot⸗ weiße Rand und das Warnkreuz ſind mit Rück⸗ ſtrahlern beſetzt, damit Kraftfahrzeuge in der Dunkelheit auf die Warnanlage auch aufmerk⸗ ſam gemacht werden, wenn ſie außer Betrieb iſt. Zahlreiche Unfälle ließen ſich vermeiden, wenn nicht von leichtſinnigen Fahrern verſucht würde, trotz Ortskunde, guter Sichtbarkeit der Warntafel und des Blinklichtes und trotz der Warnſignale des Zuges an den Uebergängen zu überholen und den Schienenweg kurz vor der Lokomotive zu überqueren. Dies unglaubliche Verhalten vieler Fahrer und viele Fälle von Fahrläſſigkeit zwingen da⸗ zu, aufzufordern: Fahrt vorſichtig an den Uebergängen, insbe⸗ ſondere an den unbeſchranken Uebergängen! Die Erfüllung dieſer Forderung iſt der beſte und ſicherſte Schutz. Die Herabminderung der Geſchwindigkeit bedeutet einen unweſentlichen Zeitverluſt, auf der anderen Seite aber die Erfüllung einer Pflicht, durch die Menſchenleben und Material vor Schaden bewahrt werden.. Opjfertag bes beuljchen Sporis Am Sonntag, den 4. September, iſt der Opſertag des deutſchen Sportes. Wie alljähr⸗ lich, ſo ſtellen ſich auch dieſes Jahr wieder un— ſere Sportler in den Dienſt einer guten Sache. Immer noch gilt es, deutſchen Menſchen zu helfen, 8 Elend und ihre Not zu lindern. Im ganzen Deutſchen Reich treten die Sportzame⸗ raden auf den Plan, ziehen Taaſende und Tauſende zu ihren ſportlichen Veranſtaltangen, um dann den Erlös dieſen ſich noch in Not befindenden Volksgenoſſen reſtlos zukommen zu laſſen. Auch hier in Viernheim ſtehen wir nicht zu⸗ rück und helfen gern, wenn an uns der Nuf ergeht. Die Schützenabteilung des Kyffhäuſerbundes veranſtaltet auf dem Schießſtand am Sand⸗ höferweg ein Opferſchießen, wozu alle Freunde des ſchönen Scheßppoeles eingeladen ſind. Auf dem Waldſportplatz ſteigt ein großes Spiel. Eine Mannſchaft aus Spielern unſerer Amicitia und des Fußballvereins 09 Wein⸗ heim ſteht dem Sportverein Waldhof gegen⸗ über. Es wird nicht notwendig ſein, gier große Reklame zu machen. Keiner der hieſigen Sportanhänger wird ſich dieſes Spiel entge⸗ hen laſſen. Waldhof, der langjährige Meiſter des Gaues Baden, wird ſeine Zugkraft nicht verfehlen. An die Viernheimer Bevölkerung richie ich die herzliche Bitte, dieſe ſportlichen Veranſtal⸗ tungen recht zahlreich zu beſuchen. Ortsgruppe Viernheim des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen Sutter. Das Diernheimer Schulweſen wie es vor hundert Jahren war Im Jahre 1837 erſchien in einer„Statiſti⸗ ſchen Zuſammenſtellung der ſämtlichen Schu⸗ len im Großherzogtum Heſſen“ von Fr. J. Hermann auch über unſer Viernheim ſol⸗ gendes: Viernheim hatte 513 Kinder in vier Ab⸗ teilungen. 1 Ober-Knabenſchule mit 100 Kna⸗ ben. Ler Lehrer diefer Klaſſe, dem zugleich die Orgel übertragen iſt, bezieht ein Gehalt von 321 fl. 46 kr. Das Schulhaus wurde erſt in der neueren Zeit gebaut.(Gemeint iſt hier- mit das ehemalige Schulhaus in der Maun⸗ heimerſtraße, das ſchon zwei Jahrzehnte abge- riſſen iſt). Der Lehrer der oberen Knabenſchule war Friedrich Chriſtoph Maywald. 2. Obere Mädchenſchule mit 114 Mädchen. Der Lehrer, der ohne Nebenverdienſt ganz ſeinem Beruſe leben kann, hat eine Beſoldung von 312 fl. 57 kr. Wohnung und Lehrzimmer hat er in dem eben genannten geräumigen Schalhauſe. Lehrer Johann Kempf. 3. Mittlere Klaſſe mit 139 Schülern beiderlei Geſchlechts. Der Ge⸗ halt des Lehrers beſteht in 280 fl. Solange der Lehrer unverheiratet iſt, bewohnt er ein Zimmer im Schulhauſe. Im Falle einee Ver⸗ ehelichung bezahlt ihm die Gemeinde 40 fl, damit er ſich eine Wohnung miete. Lehrer Seb. Leiſt. 4. Untere, die Elementarklaſſe, mit 160 Schülern beiderlei Geſchlechts. Dieſe Lehrſtelle ſteht der vorigen in Beziehung auf „5. Dienſtgehalt und Wohnung gleich. Lehrer Phi⸗ lipp Reiſing. 5. Dieſen vier Schulen warde 1836 eine fünfte mit einem Gehalt von 196 fl. angefügt. Lehrer Johann Nikola Kalt, Verwalter. Die Induſtrieſchule, vor einiger Zeit errichtet, wird, da die bisherige Lehreerin die Stelle aufgeben will, dahin eine Verän- derung erleiden, daß künftig zwei angeſtellt werden, welche die Mühe und den Gehalt 70 fl.(ohne Heizung) unter ſich verteilen. Lehrerinnen: Eliſabethe Georgi und Katha⸗ rina Kirchner. Soweit der Chroniſt, der uns hierdurch einen intereſſanten Blick in die Viernheimer Schulverhältniſſe vor 100 Jahren tun läßt. Auffallend iſt hierbei, wie außerordenllich hoch die Kinderzahl war, die man ehemals einem 967 zum Unterricht zuwies. Dabei unter⸗ richtete ein Lehrerſtand, der vielleicht nur zu einem Drittel plan- und ſchulmäßig vorgebildet war, denn die Lehrerſeminare beſtanden erſt rund 20 Jahre. Wie grundlegend hat ſich doch in dieſen 100 Jahren das Schulweſen in Viernheim geän- dert. Heute haben wir zwei geräumige Schul⸗ gebäude, die faſt nicht ausreichen, die nahezu 2000 Schulkinder, die ſich in 37 Klaſſen auf⸗ teilen, zu unterrichten. An Lehrperſonal ſte⸗ hen heute 39 Lehrkräfte zur Verfügung. Neue Richtlinien für Hypotheken⸗ bedingungen. Das Reichswirtſchaftsmi⸗ niſterium gibt ein Rundſchreiben des Leiters der Reichsgruppe Verſicherungen bekanut, das ſich mit den Hypothekenbedingungen befaßt. Die frühere Richtlinie, daß neben einem Zins⸗ ſuß von 5 Prozent der einmalige Abzug von Neuausleihungen höchſtens 2 Prozent betra⸗ gen ſoll, wird dahin geändert, daß der ein⸗ malige Abzug nur höchſtens 1 Prozent betra⸗ gen darf. Damit wird der Entwicklung Rech⸗ nung getragen, die ſich auf dem Gebiete der Water beſaßk in letzter Zeit vollzogen hat. Weiter befaßt ſich das Schreiben mit der ein⸗ maligen Gebühr bei Verleihung von Hypotye⸗ ken. Für die Zukunft wird von einer Staf⸗ felung nach der Höhe der Hypothek abgeſehen und als Richtlinie feſtgeſetzt, daß die einmalige Verlängerungsgebühr bei Feſtſchreibung auf mindeſtens 10 Jahre bis zu 0,75 Prozent betragen, für mehr als fünfjährige, aber we⸗ niger als zehnjährige Feſtſchreibungsfriſten bis zu 0,50 Prozent. Jungtierſchau im„Karpfen.“ Die am Sonntag ſtattgefundene Jungtierſchau im „Karpfen“ ließ auch erkennen, daß die geſamte Kaninchenzucht als anſehnlicher Faktor in un⸗ 1 Wirtſchaftsleben zu betrachten iſt. Die Ausſtellung ließ neben den liebhaberiſchen Ge⸗ ſichtspunkten auch die wirtſchaftliche Seite nutzbringend in den Vordergrund treten und vermittelte dem Laien einen Einblick in die vielen Mühen und Sorgen des Züchters. Nachſtehend geben wir die Ehrenpreisträger der Kaninchen bekannt: Kirchner Frz. für Fr. R. Silber 2 Ehrenpreiſe; Martin Ecker für Fr. R. Silber 1 Ehrenpreis; Mandel Vg. für⸗ Fr R. Silber 1 Ehrenpreis; Rohcebacher Jak. ür w. Wiener 1 Ehrenpreis; Friedrich Eugen für bl. Wiener 2 Ehrenpreiſe; Lahres Phil. für bl. Wiener 1 Ehrenpreis; Buſalt Peler für Deutſche Rieſen 1 Ehrenpreis; Frank Ad. für Deutſche Rieſen 1 Ehrenpreis; Müller Anton für Marburger Feh 1 Ehrenpreis; Hanf Jakob für gelbe Silber 1 Chrenpreis. Was iſt eine Präziſions⸗Taſchenuhr? In Dresden und in Glashütte fand in dieſen Tagen eine Verſammlung der Mitglieder der Geſellſchaft für Zeitmeßkunde ſtatt, die von erſten n des Reiches und des Auslan⸗ des beſucht war. Am Schluß der Tagung wur⸗ de eine Entſchließung angenommen, die den Begriff„Präziſtonstaſchenuhr“ feſtlegt. Danach darf nur eine Uhr, die durch ihre Bauart, die Sorgfalt ihrer Ausführung und die zum Bau verwendeten Rohteile die Gewähr bietet, daß ſie wöchentlich höchſtens etwa 20 Sekunden Standabweichung aufweiſt, dieſe Bezeichnung führen. Meiſt aufgeheitert, trocken Unter Hochdruckeinfluß hat ſich in Weſt⸗ deutſchland allgemeine Wetterberuhigung und Aufheiterung eingeſtellt, doch führte die ſtarke Abkühlung in der Nacht zum Freitag zu Tem⸗ peraturrückgang bis unter 5 Grad und ver⸗ breiteter Nebelbildung. Da ein im Oſten ge⸗ legenes Schlechtwettergebiet nordwärts ab⸗ zieht, iſt eine Aenderung des beſonders nachts recht kühlen, aber ſonſt freundlichen Wetters noch nicht wahrſcheinlich. Samstag: Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt aufgeheitert, trocken, nach ſehr kühler Nacht tagsüber nur mäßig warm, ſchwache Winde. f Die Ausſichten für Sonntag: Meiſt aaf— geheitert, trocken, keine weſentliche Tempeta⸗ turänderang. 1 1 1 An Noce Fett und 1 vohnte De 2 1. 6 9 28 38 51 ſilhe! Hechte enmannt meinde 0 Verwal Null lummer Neriſio 1934 haben, Kreizan viſtonse ſorgung Aufſict laſtung hiewon Hie 5 fir 19 Die denn unt Tinanz⸗ ginn de fo daß! hltepla den bon fung n echte germeif nähere zu den die Ger Mureg unzweif ziele öl nalpolti Taltung Denn g ergreife Vullic gelungen zu üben Verd Jinanzmi verfolgt virlung lahmen Rich ⸗ ſulunz den Rei Aber nic henen erl. dwangeld duch ein lung u Lunden 5 1 aden, Pane nußte U fen S0 Cereide Aalen i bach g Als de Vein nuägleig Emi ahter n da⸗ lobe. en! heſte der ichen de ichen 3 en⸗ ſtzni⸗ alerts , das faßt. Jus⸗ J bot enn Lil⸗ delga⸗ Ruch⸗ e der hat. elu⸗ athe⸗ Lti⸗ ehen ſulige af kent pe⸗ bis * Am Dienstag- und Mittwochabend dieſer Woche fanden im Sitzungsſaale des Nathauſes öffentliche Beratungen mit den Gemeinderäten und Beigeordneten ſtatt. Den Beratungen wohnte noch Gemeindebaumeiſter Kera bei. Die Tagesordnung war ſolgende: 1. Reviſionsabſchlüſſe der Rechnungen der Gemeinde für 1934 und 1935, ſowie der Verſorgungsbetriebe für 1936; 2. Beratung des Haushaltsplanes für 1938; 3. Verſchiedenes. Zu Beginn der Dienstag⸗Beratung, die in⸗ folge des Brandfalles im Sägewerk Nikl. Brechtel, Induſtrieſtraße, abgebrochen wurde, ernannte Herr Bürgermeiſter Bechtel die Ge⸗ meinderäte Kempf und Schneider zu Url inds⸗ 3 Die Beratungsniederſchrift führte erwaltungsinſpektor Alter. Punkt 1: Nach dem von der Oberrechneings⸗ kammer Darmſtadt getätigten Abſchluß der Reviſionen der Rechnungen der Gemeinde für 1934 und 1935, die Anſtände nicht ergeben haben, wurde der Verwaltung ſeitens des Kreisamtes Entlaſtung erteilt. Betr. des Re⸗ eee e über die Rechnang dec Ver⸗ ſorgungsbetriebe für 1936, der ſeitens der Uufſichtsbehörde erfolgte, wurde ebenfalls Ent⸗ laſtung erteilt. Die Gemeinderäte nahmen hiervon mit Befriedigung Kenntnis. Die Beratung des Haushaltsplanes für 1938 Die Verhandlungen zwiſchen Reich, Län⸗ dern und Gemeinden über die Neuregelung des Finanz⸗ und Laſtenausgleichs waren za Be⸗ ginn des Rechnungszjahres noch nicht beendet, ſo daß die friſtgemäße Aufſtellung des Haus⸗ haltsplanes für 1938 nicht vorgenommen wer⸗ den konnte. Zwar ſteht die endgültige Rege⸗ lung noch nicht feſt, es läßt ſich nur ein an⸗ gefährer Ueberblick gewinnen. Bevor Herr Bür⸗ germeiſter Bechtel auf den Haushaltsplan näher einging, gab er kurz einige Ausführungen zu dem neuen Finanzausgleich, ſoweit dabon die Gemeinde berührt wird, da die Frage der Neuregelung des Finanz⸗ und Laſtenausgleichs unzweifelhaft die wichtigſte kommunalfinan⸗ zielle Frage, vielleicht die wichtigſte kommu⸗ nalpolitiſche Frage überhaupt iſt, die die Ver⸗ waltung in dieſem Jahre zu beſchäſtigen hat. Denn gerade das Rj. 1938 mit ſemer tieſ⸗ ergreifenden Umgeſtaltung wird mit aller Deutlichkeit zeigen, wo es bisher noch nicht gelungen iſt, die Schäden der Vergangenheit zu überwinden. Wer die Aenderungen und Ergänzungen des Finanzausgleichsgeſetzes in den letzten Jahren verfolgt hat, konnte eine ausgeprägte Wechſel⸗ wirkung zwiſchen grundlegenden Aufbaumaß⸗ nahmen und Organiſationsänderungen in der Reichs⸗ und Länderverwaltung und der Ge⸗ ſtaltung des finanziellen Ausgleichs zwiſchen dem Reich und den Ländern wahrnehmen. Aber nicht nur von der Länderſeite her geſe⸗ henen erlebten wir eine Umgeſtaltung, ſondern zwangsläufig ergab ſich die Notwendigkeit, auch eine Umſchichtung in der Aufgabenver⸗ teilung und der Laſtenverteilung zwiſchen den Ländern und Gemeinden wahrzunehmen. Es braucht wohl nicht beſonders herausgeſtellt zu werden, daß unter dieſen Umſtänden auch die Finanzdecke der Gemeinde erweitert werden mußte und es wäre an und für ſich kein Schaden für die Selbſtoerwaltung einer Gemeinde geweſen, wenn die Aenderung der Laſten und Aufgaben mit dem Eianahmezu⸗ wachs gleichen Schritt gehalten hätten. Alles das hat der§ 26 des Einführungsge⸗ etzes zu den Realſteuergeſetzen in folgender eſtimmung e„Der Finanz⸗ ausgleich zwiſchen Ländern und Gemeinden (Gemeindeverbänden) und die Aufgaben und Laſtenverteilung zwiſchen dieſen Körperſchof⸗ ten ſind im Hinblick auf die durch die Neu⸗ regelung der Grundſteuer, der Gewerbeſteuer und der Gebäudeentſchuldungsſteuer eintrelen⸗ den Aenderungen in der Verteilung des Steu⸗ eraufkommens nach einheitlichen Grundſätzen, die von dem Reichsminiſter des Innern aufge⸗ ſtellt werden, ſpäteſtens bis zum 1. April 1938 neu zu regeln.“ Bei Prüfung der Frage, auf welchen Ver⸗ waltungs⸗ und Aufgabengebieten den Gemein⸗ den Aufgaben und Laſten übertragen werden können, wurden in den Kreis der Erörterungen alle Zweige der Länder⸗ und Gemeindeverwal⸗ tungen einbezogen, insbeſondere das Schul-, Geſundheits⸗ und Wohlfahrtsweſen. Polizei, Straßenunterhaltung, das Gebiet der uater⸗ 9 4 5 Arbeitsloſenhilfe uſw. Dieſe kurze lufzählung zeigt, wie weit und tief die Auf⸗ abe, die Finanzausgleich heißt, verflochten iſt mit faſt allen Zweigen der Verwaltung. Die Neuregelung des Steuerweſens Die Realſteuergeſetzgebung vom 1. Dezem⸗ ber 1936 machte die Gemeinden zu alleinigen Nutznießern der Grundſteuer und der Gewer⸗ beſteuer. Die Einführung der Reichsge⸗ werbeſteuer iſt bereits am 1. April letzten Jahres erfolgt. Im Gegenſatz hierzu erhebt die Gemeinde die Grundſteuer zum erſten Mal in dieſem Jahre allein. Gleichzeitig ging die Staatliche Hundeſteuer vom 1. Aptil 1938 an auf die Gemeinden über. Die Son⸗ dergebäudeſteuer wird vom 1. April 1938 an in vollem Umfange als Staatsſteuer erhoben. Die den Gemeinden zuwachſende Finanz⸗ maſſe wird durch eine verſtärkle Heranziehung der Gemeinden bei der Erfüllung der öffent- lichen Aufgaben mehr als erwünſcht ausge⸗ ſchöpft. Es dürfte noch bekannt ſein, daß ſchon im letzten Jahre die Polizei wieder in die Gemeindeverwaltung zurückgegliedert wurde. (Mehrbelaſtung 27000 RM.) Innechaln der Schullaſten nehmen die Ausgaben für die Volksſchulen finanziell den breiteſten Raum ein. Beitrag der Gemeinden zu den pecſön⸗ lichen Koſten 33 ein Drittel Prozent. Der Stellenbeitrag je Lehrerſtelle wurde für 1938 auf 2000.— RM. feſtgeſetzt. Bezüglich der Berufsſchule und auf dem Gebiete der Wohl⸗ fahrtspflege und des Straßenbaues erfolgt die Finanzierung durch Umlage auf die Kreiſe, die ihrerſeits ſich wieder durch Umlage auf die Gemeinden ſchadlos zu halten sachen. Die —— Die Beratung bes Haushaltsplanes jür 1938 Gemeindebierſteuer fällt ab 1. Okto⸗ ber ds. Is. ſort und wird demnächſt als Reichsſteuer erhoben. Die Grunderwerbsſteuer (3 Prozent) wird in Zukunft voll zagunſten des Reiches erhoben. Von der weiteren Aen⸗ derung wird die Gemeinde durch den Fortfall der Körperſchaftsſteuer der öffentlichen Verſor⸗ gungsbetriebe betroffen. Der Verluſt, den die 3 hierdurch erleidet, iſt recht empfind⸗ ich. In ſeinen weiteren Ausführungen trug Herr Bürgermeiſter Bechtel die Verlage⸗ rungen, die im Rahmen des neuen Finanz⸗ und Laſtenausgleichs entſtehen, zahlen⸗ mäßig vor. Inwieweit der Gemeinde eine Deckung bzw. ein Ausgleich für die Min⸗ dereinnahmen gewährt werden kann, ſteht noch nicht feſt. Jedenfalls ſoll und muß verſiicht werden, durch Einſparungen im Gemeinde⸗ haushalt die Schmälerung der Einnahmequel⸗ len wettzumachen. Die Ausgaben, die das Reich im Jutereſſe der Sicherheit des Volkes und zu dem Arbeits⸗ einſatz eines jeden Volksgenoſſen macht, ſind derart gewaltig, daß ſich auch die Gemeinden, den finanziellen Forderungen, die ſich daraas ergeben, nicht entziehen können. Sie müſſen alles tun, dieſe Pläne zu fördern. Bei Auf⸗ ſtellung des Haushaltsplanes iſt dieſen For⸗ derungen und Notwendigkeiten Rechnung ge⸗ tragen. Wir bringen nach dieſen Erläuteran⸗ Pn den Vorbericht zum Haushaltsplan. Herr ürgermeiſter Bechtel führte u. a. aas: Die Aufftellung der Saushaltsſatzung und des Haushaltsplanes erfolgt in dieſem Jahre erſtmalig nach den Be⸗ ſtimmungen der Gemeindehaushaltsvecoronung vom 4. September 1937. Dieſe Verordnung und die Ausführungsanweiſung zur Gemeinde⸗ haushaltsverordnung bringt für die heſſiſchen Gemeinden ein völlig neues Haushaltsrecht. Zunächſt gilt ſie für alle deutſchen Gemein⸗ den mit mehr als 3000 Einwohnern. Dadurch werden die Haushaltpläne vereinheitlicht und es iſt in Zukunft möglich, eine Betrachtung der Finanzwirtſchaft der Gemeinden im Quer⸗ ſchnitt anzuſtellen. Nur eine derartige Vecein⸗ heitlichung ermöglicht einen Finanzvergleich, der für die Gemeinden, die Aufſichtsbehörden und die überörtlichen Prüfungseinrichtangen gleichermaßen von größter finanzwirtſchaft⸗ licher Bedeutung iſt. Der weitere Vorleil der Vereinheitlichung liegt darin, daß die Ge⸗ meinden nunmehr zu einer finanzwirtſchaftlich ſinnvollen Gliederung ihrer Faushaltspiäne veranlaßt wurden; erſt eine ſolche Gliederung gibt die Grundlage für die jederzeit klare Er⸗ kenntnis der Finanzlage der Gemeinden und der einzelnen Finanzvorgänge. Während früher der Faushaltplan nach ein⸗ zelnen Rubriken aufgeſtellt wurde, ergibt ſich nunmehr die Einteilung des Haushaltsplanes in Einzelplänen mit Abſchnitten, Unterab⸗ ſchnitten und Gruppen. Bevor wir in die Beratung des Faushalts⸗ planes eintreten, bitte ich Sie, ſich zu verge⸗ wärtigen, in welch geradezu kataſtrophalen Lage ſich die Gemeinde Viernheim nach dem Umſchwung, als ich die Leitung übernahm, be⸗ ſand. Die Nachwirkungen der Syſtemzeii wa⸗ ren nur ſchwer zu überwinden, außerdem be⸗ reitete der Schuldenſtand erhebliche Sorgen. Heute erſcheint es uns faſt unverſtändlich, daß ſeinerzeit die Beſchaffung eines Transforma⸗ tors im Werte von 1500.— RM. mit beſon⸗ deren Schwierigkeiten verbunden war. Die Oeffentlichkeit iſt aber zu leicht geneigt, dieſe Zuſtände zu vergeſſen. Man nimmt es ſchon faſt als eine Selbſtverſtändlichkeit hin, daß die Finanzen der Gemeinde geſund ſind, aber ver⸗ gißt darüber, welcher vorſichtigen und doch nicht kleinlichen Finanzgebarung, welchen Wa⸗ gemuts und welchem Verantwortungsgefühl es bedurft hatte, dahin zu kommen. Der Weg für eine allmähliche aber ſtete Geſundung iſt frei und ich bitte überzeugt zu ſein, daß alles was getan wird, nur mit dem Blick auf die Ge⸗ ſamtheit geſchieht, daß ſparſam gewirtſchaftet wird, daß auf der anderen Seite die Gemeinde ihrer Aufgabe, dem Gemeindewohl zu dienen, mit größtem Eifer und Gewiſſenhaftigkeit nachkommt. Große Aufgaben ſind noch zu er⸗ füllen, viele Schwierigkeiten ſind noch zu über⸗ winden. Wer aber den Verlauf der letzten Jahre ſorgſam beobachtet hat, der weiß, daß der Weg in eine ſchönere Zukunft freigemacht und beſchritten iſt. Damit werden wir den Pflichten, welche der nationalſozialiſtiſche Staat an die Gemeindeverwaltung ſtellt, ge⸗ recht und entſprechen dem Willen des Führers, unſeren Teil zum Geſamtaufbau des groß⸗ deutſchen Reiches beizutragen. Die Verbeſſerung der Straßenvechältuiſſe wurden auch in dieſem Rj. fortgeführt wenn auch die Anſätze für die Unterhaltung noch immer nicht dem beſtehenden Bedürfnis ange⸗ paßt werden konnten. Die Frage nach Löſung der Kanaliſation bleibt nach wie vor noch das große Rätſel der Verwaltung. Es ſoll jedoch in dem laufenden Rj. verſucht werden, ein Stück Kanal zwiſchen den Sickergruben am Bürſtädterweg und Sandhöferweg zu ſinan⸗ zieren, um damit ein ſchon voriges Jahr auf⸗ geſtelltes Projekt zu verwirklichen. In dem vorliegenden Haushaltplan konnten die Mittel hierfür nicht untergebracht werden, ebenſo⸗ wenig wie für die Errichtung der geplanten Schwimmſportanlage. Es beſteht jedoch die be⸗ gründete Hoffnung, auch für dieſes Projekt die Mittel flüſſig zu machen, damit die Durch⸗ führung des Vorhabens nicht mehr länger zu⸗ rückgeſtellt zu werden braucht. In der Zwi⸗ ſchenzeit muß die Planung ſoweit vorwärts getrieben werden, damit von dieſer Seite aus der Verwirklichung nichts mehr im Wege ſteht. Ich betone dies deswegen, weil von den Necht⸗ eingeweihten dieſe Vorarbeiten als oiel zu nebenſächlich und zu gering eingeſchätzt werden. Die Umgeſtaltung des Friedhofes nimmt einen erfreulichen Fortgang und ich glaube annehmen zu dürfen, daß ſie allſeits begrüßt wird, wenn auch zuvor mancher davon nichts wiſſen wollte. Dieſe müſſen ſich eben eines beſſeren durch die Tat belehren laſſen und ich möchte denjenigen ſehen, der die geſchaffene Anlage nicht begrüßt und ſchöner findet als das Durcheinander zuvor. Der möge ſich zum Vergleich einmal die Gräber auf der Norsſeite des Friedhofes anſehen. Selbſtverſtändlich iſt es aber auch Pflicht der Angehörigen, ihren Teil zum würdigen Ausſehen des Friedhofes und Erhaltung beizutragen. Ich kann hier bei dieſer Gelegenheit ſelbſtverſtändlich dieſe Ver⸗ hältniſſe nur ſtreifen. Die Mittel füc die Er⸗ richtung der Leichenhalle ſind in den Haus⸗ haltsplan eingeſtellt, ſo daß nach Vorliegen der Entwürfe, wenn keine unvoryergeſehene Schwierigkeiten in der Beſchaffung des Ma⸗ terials eintreten, in dieſem Jahre mit dem Bau begonnen werden kann. Damit wird ein ſchon lange gehegter Wunſch und ein dringen⸗ des Bedürfnis erfüllt werden. Das kulturelle Leben zu fördern, iſt Auf⸗ gabe einer jeden Gemeinde. Aus dieſem Grande iſt die Gemeinde dem Rhein⸗Mainiſchen Ge⸗ meindekulturverband beigetreten, der im kom⸗ menden Jahre unſere Gemeinde beſpielen wird. Auch das Volksbildungswerk wird in dieſem Jahre mit einer Reihe von Vorträgen an die Volksgenoſſen herantreten und ich hoffe daß die Entwicklung des Gemeindelebens auch auf dieſem Gebiet ſich hebt und ich muß erwarten, daß auch die Bevölkerung unter allen Umſtän⸗ den beſtrebt iſt, die Bemühungen der Ge⸗ meindeverwaltung und die finanziellen Auf⸗ wendungen durch einen vermehrten Beſuch der Veranſtaltungen zu löhnen. Bei der Pflege des kulturellen Lebens muß die ganze Bevölkerung mithelfen. In dieſer Richtung liegen auch die Beſtrebungen, eine Volksbücherei zu errichten und das nationalſozialiſtiſche Schrifttum dem Einzelnen nahe zu bringen. Mit Beginn dieſes Jahres wurde die Koch⸗ ſchule in die gemieteten Räume in der See⸗ gartenſtraße verlegt und den heutigen Verhält⸗ niſſen angepaßt. In den beiden Schulen wur⸗ de in dieſen Tagen elektriſches Licht gelegt und damit die Vorausſetzungen geſchaffen, daß der Unterricht entſprechend dem Erlaß des Reichs⸗ erziehungsminiſters durchgeführt werden kann. Auch einige bauliche Erneuerungen wurden in beiden Schulen vorgenommen. Freilich bleibt hier noch mancher Miß⸗ oder Uebelſtand zu beheben, aber in einigen Jahren wird auch hier eine gründliche Ueberholung zu Ende ge⸗ führt ſein. Für die Volksertüchtigung und den Bau eines HJ.-Heimes wurden weitere Mittel be⸗ reitgeſtellt. Die Frage der Errichtung eines Kindergartens beſchäftigt uns ebenfalls und es iſt auch in Zukunft dieſer Frage eine beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Allerdings laſſen ſich dieſe Vorhaben, ſo notwendig die Erſtel⸗ lung dieſer Gebäude auch iſt, in dieſem Jahre noch nicht in die Tat umſetzen. Ich werde aber, ſobald die entſprechenden Mittel angeſammelt bzw. die Finanzierung ſichergeſtellt iſt, auch den Forderungen nach dieſer Seite hin gececht werden. 7 Durch die Entwicklung der Siedlungen ſieht ſich die Gemeindeverwaltung veranlaßt, für die Erſchließung des nordweſtlichen Gebietes in der Nibelungen⸗Siedlung weitere Mittel zum Erbauen einer Straße vorzuſehen. Die Gemeinde hat ſich auch bereits damit deſchäf⸗ tigt, inwieweit der Erwerb von Bauland für die Errichtung von Kleinſiedlungen ſich ermög⸗ lichen läßt, um dem immerhin noch beſtehenden Wohnungsmangel zu ſteuern. Die Vechand⸗ lungen hierfür ſind noch im Gange. In dieſem Zuſammenhange damit möchte ich erwähnen, daß inzwiſchen der Ortsplan im Maßſtab 1:2000 vorliegt und an Intereſſen⸗ ten gegen Barzahlung von 3.— RM. abge⸗ geben wird. Einem wiederholt ſich gezeigten Mißſtand ſoll durch den Einbau einer Luftſchatz⸗Sirene abgeholfen werden, die nicht nur zur Sicherung der Bevölkerung bei Luftangriffen, ſondern auch im Falle der Feuersgefahr allgemein zum Schutze für Haus und Hof raft. Ueber die Notwendigkeit dieſer Anſchaffung brauche ich wohl keine beſonderen Worte zu verlieren. Wohl aber möchte ich von dieſer Stelle aus an die geſamte Bevölkerung appellieren, ſich doch mehr für die Freiwillige Feuerwehr zu intereſſieren, nicht dadurch, daß man dieſes oder jenes bekrittelt und bemängelt, ſondern ſich gern und freudig zur Mitarbeit zar Ver⸗ fügung ſtellt. Auch wenn zur Gründung einer Kapelle aufgerufen wird, möge ſie nan heißen wie ſie will, ſoll dieſer Ruf nicht unverhallt in die Winde gehen, ſondern jeder, der muſika⸗ liſch und gewillt iſt, ſich auf dieſe Weiſe in den Dienſt der Volksgemeinſchaft zu ſtellen und ihr zu dienen, möge ſeinem Herzen folgen. Von vornherein möchte ich jedem Geſchwätz den Wind aus den Segeln nehmen, daß etwa die Leiſtungen und Opfer, die damit verlangt und gefordert werden, nicht entſprechend ge⸗ würdigt oder beſſer geſagt, vergütet würden. Zur Verſchönerung des Ortes ſoll aach durch Unterhaltung und weiteren Ausbau der Anlagen beigetragen werden. Der Bretteczaun am Anfang der Induſtrieſtraße wird ver⸗ ſchwinden und der ſeitherige Lagerplatz der Ge⸗ meinde ſoll als Anlage ausgebaut werden. Damit ſoll der begonnene Ausbau der Straße zu den Feſt⸗ und Sportplätzen ſeinen Fort⸗ gang nehmen. Im Ort ſelbſt ſoll die Straßen⸗ beleuchtungsanlage wenigſtens in den beiden Hauptſtraßen bzw. Durchgangsſtraßen verbeſ⸗ ſert bzw. zeitgemäß eingeſtellt werden. In der Verwaltung und Polizei bleiben vorerſt noch manche Forderungen, die an einen wohlorganiſierten und reibungslos acbeiten⸗ den Geſchäftsbetrieb geſtellt werden, nur Wünſche. Nach und nach muß aber auch hier Abhilfe geſchaffen werden. Eine kleine durch⸗ aus gerechtfertigte Erhöhung im Hausbalts⸗ plan weiſen die Perſonalausgaben auf. Zu Beſorgnis liegt jedoch kein Grund vor, das möchte ich zur allgemeinen Beruhigung ängſt⸗ licher Gemüter anführen, weil die Ausgaben hierfür noch unter der Grenze des Durch⸗ ſchnittsſatzes liegen. Die Induſtrie mit ihren weit höher gezahlten Gehälter und Vergütun⸗ gen ſtellt einen grellen Kontraſt mit den Ge⸗ meindeverwaltungen dar, von einem Vergleich in anderer Hinſicht möchte ich abſehen. Nur ſoviel möchte ich hierbei erwähnen, daß die Verwaltungsarbeit ganz gewaltig geſtiegen iſt und von Tag zu Tag noch ſteigt, ſo daß ſich die Einengung in den zur Verfügung ſtehen⸗ den Räumen äußerſt empfindlich bemerkbar macht. Auf die Dauer muß auch hier eine Aenderung eintreten. In dem vorliegenden Haushaltsplan ſind auch die Mittel für das gemäß Erlaß des Reichsführers SS zu beſchaffende Perſonen⸗ auto eingeſtellt. Den tieferen Sinn für die ſtrikte Befolgung dieſer Anordnung zu erfaf⸗ . F r r C. r 1 5 1 e ö . 8 85 dürfte bei einigem Nachdenken nicht ſchwer allen. Bei der Beſichtigung im Verlauf der letzten Woche durch den Leiter der Gemeinde⸗ ſchutzpolizei, Major Leſſing, der ſich im üb⸗ rigen ſehr lobend über Organiſation und Tiſ⸗ ziplin der Gemeindepolizei ausſprach, wurde das Fehlen der Luftſchutz⸗Sirene ſowie des raftwagens beanſtandet. Wenn es möglich war, unſeren Haushalts- plan ſoweit auszubauen, ſo iſt das in erſter Linie auf die große Entlaſtung durch den Für⸗ ſorge⸗Etat zurückzuführen. Freilich iſt die Laſt noch immer ſehr ſchwer, aber es wird in Zu⸗ kunft ſchwierig ſein, eine weitere fühlbare Senkung herbeizuführen, nachdem durch die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit die Koſten der offenen Fürſorge auf ein Mindeſtmaß herab⸗ gedrückt worden ſind. Wenn aber erſt einmal die Geſundheitsgeſetzgebung ſich richtig aus⸗ wirken wird, dann werden noch Erſparniſſe gemacht werden können. f Die Entwicklung der Verſorgungsbelriebe, für die ein beſonderer Wirtſchaftsplan aufge⸗ tellt wurde, iſt weiterhin befriedigend, wenn ich auch die an die Gemeinde abzuführenden eberſchüſſe infolge der eingetretenen Neuerun⸗ gen in ihrer bisherigen Höhe nicht mehe auf— recht erhalten laſſen. Mit ein Grund hierfür iſt die beabſichtigte Herabſetzung der Tarife. Wie ich bereits in einer Sitzung ausführte, wurde dieſes Jahr an die Senkung der Tarife gedacht. Inzwiſchen iſt die Verordnung über die Bildung allgemeiner Tarifpreiſe für die Verſorgung mit elektr. Energie vom 25. Juli 1938 erſchienen, wonach ſogenannte Grund⸗ preistarife für die allgemeine Stromverſor⸗ gung einzuführen ſind. Neben dieſen Grand⸗ preistarifen wird aber der bisherige 8 te Zählertarif noch beſtehen bleiben. Es wird den einzelnen Verbrauchern freigeſtellt, ſich für den einen oder anderen Tarif zu entſchei⸗ den. Ohne Bedenken kann geſagt werden, daß derjenige, welcher in Zukunft mehr Strom ver⸗ brauchen wird, ſei es durch Beleuchtung oder Anſchluß der verſchiedenartigſten Geräte und ſich für den Grundpreistarif entſcheidet, den Vorteil auf ſeiner Seite haben wird. Wie ſich in dem einen oder anderen Fall die beiden Ta⸗ rife auswirken werden, muß von dem ein⸗ zelnen Verbraucher geprüft werden.* Selbſtverſtändlich haben aber auch bie Neu⸗ regelungen des Finanz- und Laſtenausgleichs ein gewichtiges Teil dazu beigetragen, daß die Ueberſchüſſe gegenüber früher herabgemindert werden mußten. Wie ich früher ſchon ausführte, kann die finanzielle Lage unſerer Gemeinde als geſund bezeichnet werden. Das abgelaufene Rj. 1937 konnte mit einem Einnahmeüberſchuß von RM. 138 000.— abgeſchloſſen werden, bei liquidier⸗ ten Ausſtänden in Höhe von RM. 35 700.—. Wie gelegen uns dieſer Ueberſchuß kam, wird Ihnen begreiflich ſein, wenn Sie bedenken, daß in den früheren Jahren kein Einnahme- Ueberſchuß erzielt werden konnte, ſondern im⸗ mer nur Ueberzahlungen feſtgeſtellt wurden und die Gemeinde dieſes Jahr ſeit 1. April 1938 bis heute ohne nennenswerte Einnahmen geblieben iſt. Inſoferp iſt es auch nicht allzu tragiſch zu nehmen, wenn der Haushaltsplan, i. er hier vorliegt, noch nicht ausgeglichen iſt. Bei der Beratung der Einzelpläne werden Sie nachher Gelegenheit haben, Ihre Anſicht zu äußern und zu vertreten. Ich hoffe, daß Ihre Stellungnahme berückſichtigt, daß bei der Aufſtellung des Haushaltsplanes größte Spar⸗ ſamkeit beobachtet wurde und daß manche be⸗ rechtigte Wünſche zurückgeſtellt werden mußten. Die heutige Beratung ſoll Ihnen einen Ein⸗ blick in die diesjährige Haushaltsführung ver⸗ mitteln und Ihnen die Schwierigkeiten der verſchiedenſten Art dartun, die ſich in den Weg ſtellten und nunmehr überwunden wer⸗ den müſſen. Sobald die Verhandlungen mit der Landesregierung als abgeſchloſſen zu gel⸗ ten haben, werde ich Ihnen den Haushalts- lan und die Haushaltsſatzung zur Verab⸗ ſchledung nochmals vorlegen. Ich hoffe aber, daß ſich keine nennenswerte Aenderungen in dem aufgeſtellten Haushaltsplan bei den Aus⸗ aben ergeben und bin gewillt, dieſen Plan 4 abzuwickeln, wie er hier vorliegt. Zum Schluß danke ich allen Mitarbe'tern, den Beamten und Angeſtellten für die treue Hingabe und den freudigen Einſatz bei Wah⸗ rung der Intereſſen unſerer Gemeinde Viern⸗ heim. Mein beſonderer Dank gilt aber den Beigeordneten und Gemeinderäten, der Preſſe wie überhaupt der geſamten Einwohnerſchaft, und ich hoffe, daß ſich die Zuſammenarbeit noch enger geſtaltet und den Maßnahmen der Verwaltung ſtets mit Verſtändnis begegnet wird. 1 Die Steuerſätze— Hebeſätze für die Ge⸗ meindeſteuern wurden wie folgt feſtgeſetzt: Grundſteuer: a) für Grundſtücke 90 v. H.; b) für land⸗ und forſtw'rtſchaftliche Betriebe 162 v. H.; Gewerbeſteuer 396 v. H.; Zweigſtellenſteuer 512 v. H.; Bür⸗ gerſteuer 500 v. H. Die Umlageſätze der Steuerpflichtigen wurden errechnet auf Grund des Ertrages, bei Fauſern alſo nach den Mieteinnahmen, bei unbebauten Grundflücken nach dem gemeinen Wert unter Zugrundele⸗ gung der Roheinnahmen. Dieſe Regelung gab grundlegende Veränderungen für den einzel⸗ nen Steuerzahler, deren Auswirkungen ſich teilweiſe in Minderungen, teilweiſe in Er⸗ höhungen der ſeitherigen Verpflichtungen wi⸗ derſpiegelten. 2* Die Einnahmen der Gemeinde entwickelten ſich in den Jahren 1936 und 1937 nach den Erwartungen, wie ſie ſich in den Haushalts- ſätzen dieſer Rechnungsjahre ausdrückten. Un⸗ ter Beachtung der nötigen Sparſamkeit in den Ausgaben, konnten Rücklagen gemacht werden. Das zeigt den Unterſchied gegenüber den un⸗ günſtigen Jahren in der Syſtemzeit, in der ſtändig ſteigende Fehlbeträge mitgeſchleppt wurden, ſo daß ſich die Schuldenlaſt immer mehr erhöhte. Die Finanzen der Gemeinde ſind heute dank der zielbewußten Führung in Ordnung und die Notwendigleit, dieſen Zuſtand zu erhalten, beſtimm⸗ te den Aufbau des von der Gemeindeverwal⸗ tung ſorgfältig nach den ganz neuen Richt- linien ausgearbeiteten vorläufigen Haushalts- planes für das Rechnungsjahr 1938, der don Herrn Bürgermeiſter Bechtel erläuternd vor⸗ getragen wurde.. 0 Aus den Einnahmen Der Haushaltsplan iſt in 9 Einzelplänen aufgeſtellt und zwar: Allgemeine Ver⸗ waltung: Hauptverwaltung, Standesamt, Ortsgericht; Polizei; Schulweſen; Fürſorgeweſen und Jugendhilfe: Allgemeine Fürſorge, Wohlfahrtserwerbsloſe, Zuſatzunterſtützungsempfänger, Pflegecinder, onſtige Hilfsbedürftige, Wochenfürſorge, ge⸗ ſchloſfene Fürſorge; Geſundheitsweſen, Volks⸗ und Jugendertüchtigung: Geſundheitspflege, Einrichtungen der Volks⸗ ertüchtigung, Jugendertücht gung, Einrichtun⸗ en der An, ee Heime der Hit⸗ erjugend; Bau-, Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsweſen: Siedlungs⸗ und Vermeſ⸗ fen Straßen, Wege und Plätze, Oef⸗ entliche Einrichtungen und Wirt⸗ ſchafts förderung: Sttaßenbeleuchtung und Reinigung, Feuerlöſchweſen, bei Markt⸗ weſen ſtehen in Einnahme: Standgelder und ſonſtige Gebühren 1000.— Mk., Friedybfe und Beſtattungsweſen: Hier ſtehen u. g. in Einnahme: Kaufpreiſe für Wahlgräber RM. 2 500.—, Anerkennungsgebühr für Reihen⸗ und Wahlgräber 6 500.—, Beerdigungsgebüh⸗ ren 1 200.—, Zinſen aus dem Friedhofs⸗ fond 1544,96 RM.; für die Friedhofserwei⸗ terung und Erſtellung einer Leichenhalle ſind ca. RM. 26 000.— aus der Friedhofserwei⸗ terungsrücklage in Einnahme geſtellt. Oef⸗ fentliche Einrichtungen: Es ſiehen in Einnahme: Miete für die Anſchlagsſäulen RM. 300.—, Brückenwaage 400.—, Zucker⸗ rübenverwiegung 100.—, Tabakswaage RM. 600.—, Viehwaage RM. 50.—. Wert⸗ ſchaftsförderung: Förderung der Lund⸗ wirtſchaft: Es ſtehen in Einnahme: Sprung⸗ gelder 1 800.—, abgängige Vatertiere 2 500, Dung 500.—, Prämien vom Reichsnährſtand RM. 80.—. Wirtſchaftliche Unter⸗ nehmen: Gemeindewerke: Elektrizitaͤtsver⸗ ſorgung 24 250.—, Gasverſorgung 3 000.—, Waſſerverſorgung 4500.—. Forſtwirt⸗ ſchaftliche Betriebe: Erlös aus Holz⸗ verkauf RM. 1130.—. Es folgen die Pläne Finanz⸗ und Steuerverwaltung, Allgemeines Kapitalvermögen, Allgemeines Grundvermö⸗ gen, Sondervermögen, Steuern und ſteuerähn⸗ liche Einnahmen und Gemeindeſteuern. Aus den Ausgaben Plan Allgemeine Verwaltung— Hauptverwaltung enthält: Perſönlicke und ſächliche Verwaltungskoſten, Schulden- dienſt und Rücklagenbildung. Beſondere Ver⸗ waltungsſtellen zur Durchführung von Auf- tragsangelegenheiten für fortdauernde Ausga⸗ ben des Standesamtes: es ſind u. a. einge⸗ ſetzt: für Familienſtammbücher 150.— RM., Geſchenkausgabe„Mein Kampf“ 900.—, Ortsgericht; Statiſtiſche Erhebungen und Wahlen; Beſondere Verwaltungs- ſtellen zur Durchführung von Auf⸗ trags angelegenheiten: Erfaſſungsw.⸗ ſen, Beiträge an Verbände, Vereine. Tann folgen die fortdauernden Ausgaben für Po- lizei. Als einmalige Ausgaben ſind einge⸗ ſetzt für Anschaffung eines Perſonenkraftwa⸗ gens gemäß Anordnung des Reichsführers SS RM. 5 000.—, ferner für den Einbau einer Sirene für Luftſchutzzwecke 1500 RM Die geſamten Ausgaben für poliz. Zwecke betragen ca. 65 000.— RM. Es folgen die fort⸗ dauernden Ausgaben für Schul zwecke mit mehr als 100 000.— RM. Fürſorgewe⸗ ſen und Jugendhilfe: Für Barleiſtun⸗ 5 an Sozialrentner ſind eingeſetzt 25 000.— RM.; Arzt⸗ und Apothekenkoſten ſowie Kran⸗ kenhaus⸗, Anſtalts⸗ und Transportkoſten RM. 6 500.—, Kleinrentner 7000.—, Barlei⸗ ſtungen an nichtanerkannte Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe 42 000.—. An Zuſatzuntecſtlit⸗ zungsempfänger Barleiſtungen von 69000.—, Pflichtarbeiter 2000.—. Geſchloſſene Fürſorge: Für fortdauernde Ausgaben an Anſtaltspflegekoſten 30 000.—; Einrichtungen der Jugendhilfe: Beitrag zur Kinderſpeiſung 500.— RM.; Jugendertüchtigung: Für kulturelle Zwecke und für körperliche Er⸗ tüchtigung wurden je 1800 RM. in Ausgabe eſtellt. biekie Wege und Plätze: Für Unterhaltung und Inſtandſetzung von Straßen ſtehen in Ausgabe: 14000.— RM., für Neubau von Straßen, Wegen und Platzen 35 000.— RM. Oeffentliche Einrich⸗ tungen und Wirtſchafts förderung: Koſten der Straßenbeleuchtung 6000.— RM., für Unterhaltung der Eutwäſſerungsanlagen ſind 4000.—, für Erweiterung der Entwäſ⸗ ſerungsanlagen 50 000.— RM. eingeſetzt. An fortdauernden Ausgaben für das Feuerlöſch⸗ weſen ſind nennenswerte Beträge eingeſetzt. An Beitrag der Gemeinde für die Kreisab⸗ deckerei ſind in Ausgabe eingeſetzt 1340.82 RM. Plan Friedhöfe, Beſtattungs⸗ weſen: Für die Durchführung der notwen⸗ digen außerordentlichen Umlegung von Be⸗ gräbnisfeldern ſind in Ausgabe geſtellt. RM. 5.000.—, für Erweiterung des Friedhofs und die Einrichtung der Leichenhalle ſind RM. 37000.— eingeſetzt. Park und Garten⸗ lagen: Für Unterhaltung und Ergänzung von Anlagen ſind RM. 2 500.— eingeſetzt. Plan Allgemeine Förderung der Wirtſchaft enthält u. a. die Poſten für Aufwendungen für den Faſelſtall und zwar 4000.— RM. für Anſchaffung von Vater⸗ tieren, Futter- und Streumittel 6000—, bauliche Unterhaltung 1800.— RM. Weiter folgen die Pläne: Land⸗ und fortw. Verwal⸗ tung, Finanzverwaltung, Kaſſenverwaltung einſchließlich Steuerweſen, Kapitalvermögen, Allgemeines Grundvermögen, Obſtbaumpfle⸗ ge, Grundvermögen,(für Unterhaltung und Düngung der Gemeindewieſen ſtehen in Aus⸗ gabe 1 500.— RM.) Feldpumpen 250.—— RM.; Bebaute Grundſtücke: Steuern und Abgaben für die Gemeindehäuſer 4000.— RM., für bauliche Unterhaltung derſelben 7500.— RM. Sondervermögen, Steuern und ſteuerähnliche Ausgaben und Umlagen ſchlie⸗ ßen die Einzelpläne der Haushaltsſatzung in den Ausgaben ab. Es iſt jetzt nur zu hoffen, daß die ungedeckten Beträge durch Vedarfszu⸗ weiſungen ſeitens der Landesregierung bal— digſt erfolgen, damit der Haushaltsplan für 1938 endgültig verabſchiedet werden lang. Wir gaben hiermit mit einigen Zahlen We⸗ ſentliches aus dem umfangreichen Haushalts⸗ plan, den Herr Bürgermeiſter in ſeinem Roh⸗ gebilde vorgetragen. Mit Intereſſe ſolgten die Beigeordneten und Gemeinderäte den Darle⸗ gungen. Einige Punkte hatten cine Ausſprache bedingt. Betr. Freiwillige Feuerwehr be⸗ darf es der Unterſtützung derſelben ſeitens der geſamten Einwohnerſchaft. Mehr junge Leute müſſen ſich zum Dienſt bei der Wehr melden. Die Neugierde, wie ſie bei Brandfällen ſtets eintritt, wurde nochmals beſonders gerügt, da ſie auch wieder beim Brand Brechtel zutage trat. Weiter bedarf es der Unterſtützung der kulturellen Beſtrebungen in unſerer Gemeinde, der Teilnahme an den Darbietungen des Volksbildungswerkes, wie ſie an den Winterabenden veranſtaltet wer⸗ den. Es iſt der geſamten Bevölkerung Gelegenheit geboten, an dem kul⸗ turellen Leben unſeres Volkes teilzuneh⸗ men und durch das Erlebnis in der Gemein⸗ ſchaft neue Kraft für den Alltag zu ſammeln. Eine weitere Ausſprache brachte der Punkt Dorfverſchönerung. Es ſollen die Grünanlagen, von denen wir in unſerem Ort ſehr wenig beſitzen, vermehrt werden. So an der Bismarckſtraße, Lorſcherſtraße und mit der notwendigen Herſtellung der Blauehutſtraße auch der Platz an der Linde. Hierbei wurden auch die Arbeiten des Verſchönerungs⸗ und Verkehrsvereins beſprochen. Weiter forderte Herr Bürgermeiſter auf, das Rote Kreuz durch die zu erwerbende Mitgliedſchaft zu unter⸗ ſtützen. Die Unterſtützung aller dem Deutſchen Roten Kreuz ſelbſtlos dienenden Männer und Frauen iſt unſeres Führers Wunſch und Wille. Abſchließend dürfen wir die Hoffnung he⸗ gen, daß es unſerer Gemeindeverwaltung mög⸗ lich wird, bald die Mittel bereitſtellen z1 kön⸗ nen für die volksgeſundheitlich zu notwendige Schwimmſport⸗Anlage. Es würde doch allſeits begrüßt werden, wenn beſonders unſere Schal⸗ jugend während der Badezeit nicht die Bade⸗ und Schwimmanlagen der Umgegend aufzu⸗ ſuchen brauchte. N Die Beratung des Haushaltsplanes vermit⸗ telte ein Bild einer aufſtrebenden Gemeinde im aufſtrebenden Reich. Darum richten wir an dieſer Stelle an unſere Einwohner die Vitte, die Behörden in ihrer verantwortungsvollen Arbeit zu unterſtützen. Möge das Rechnangs⸗ jahr 1938 erfolgreich und ſegensreich ſein. Den Ausklang der Beratung bildete das Sieg⸗ Heil auf den Führer. f Die Frau im jozialen Beruf NS. Die großen ſozialen und völkiſchen Aufgaben, die der nationalſozialiſtiſche Staat zu erfüllen hat, lenken die Aufmerkſamkeit in immer ſtärkerem Maße auf die Bedeutung und die Notwendigkeit der ſozialen Berufstätigkeit der Rae Kein Beruf entſpricht ſo ſehr der weiblichen Eigenart als gerade der ſoziale Be⸗ ruf. Hier kann die Frau all die ihr eigene Hilfsbereitſchaft, Mütterlichkeit und Güte in den Dienſt des Volkes ſtellen. All ihre ſeeliſchen Kräfte kann ſie hier voll zur Entfaltung brin⸗ en, denn es liegt in ihrem Weſen begründet, Überall Hilfebringerin und Ratgeberin zu ſein, Wenn wir heute trotz dieſer Weſensgleichheit einen ſehr großen Mangel an Frauen haben, die ſich dem Nest alen Beruf widmen, ſo hat das zwei Gründe: Erſtens iſt durch den Aufbau und den Ausbau det NSV., durch die Einrichtung der ſtaatlichen Gefundheitsämter, durch die Weiterentwicklung der ſozialen Betriebsarbeit der objektive Be⸗ darf an ſozialen Fachkräften gewaltig Ne gen. Man denke z. B. nur an die 2528 NS. ⸗ Schweſternſtationen, die es Ende Feb⸗ ruar dieſes Jahres gab, und deten Zahl in⸗ zwiſchen weiter vermehrt worden iſt, oder an die rund 4000 Dauergärten und rund 4800 Erntekindergärten der NSV. weitens hielt der Nachwuchs für die ſozialen autbe gegenüber dieſem Bedarf nicht chritt, weil die größte Zahl der berufstäti⸗ en Mädchen und Frauen Beſchäftigung in der reien Wirtſchaft ſucht. Zur Erfüllung der ge⸗ tellten Aufgaben auf dem Gebiete der Geſund⸗ eitsführung des Volkes iſt aber unbedingt eine Beſeitigung des Mangels in den ſozialen Frauenberufen notwendig. Innerhalb der ſozialen Frauenberufe unter⸗ cheidet man drei Berufsarten: den Schwe⸗ in den Beruf der Volkspfle⸗ gerin und den Beruf der Kindergärt⸗ nerin. Der Mangel an Fachkräften beſteht nicht nur bei den Schweſtern, ſondern auch bei den N und den Kindergärtne⸗ rinnen. Die Werbung für den Schweſternberuf, die Anfang dieſes Jahres eingeſetzt hatte, hat ſehr erfreuliche Erfolge gezeitigt, ein Zeichen dafür, daß die Mädchen, wenn ſie erſt einmal bei der Berufswahl über den ſozialen Frauen⸗ beruf zweckentſprechend und umfaſſend aufge⸗ klärt werden, auch gern dem Rufe folgen. Um⸗ ſomehr ergibt 55 hieraus der Anlaß, nun ein⸗ mal auf den Beruf der Volkspflegerin hinzu⸗ woe as den Beruf der Volkspflegerin anlangt, 70 ergeben ſich hier zahlreiche Wirkungsmöglich⸗ eiten. Die Volkspflegerin wird in den Jugend⸗ mtern, den ſtaatlichen Geſundheitsämtern, im Reichsmlͤltterdtenſt, als ſoziale Betriebsarbeite⸗ zin, als Arbeitsvermittlerin und Berufsbera⸗ zerin bei den Arbeitsämtern benötigt. Von be⸗ ſonderer Bedeutung iſt die Arbeit der Volkspflegerin in der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt. Hier wird ſie vor allen Dingen für die Durchführung der Aufgaden des Hues werkes„Mutter und Kind“, der Jugendhllſe und für beſondere Aufgaben der Geſundheits⸗ fürſorge eingeſetzt. Der Ort ihrer Tätigkeit, iſt in erſter Linie die Kreisamtsleitung der NSV. Sie iſt aber auch ſchon in größeren Ortsgrup⸗ pen zu finden. Bei den Gauamtsleitungen der NSW. arbeitet ſie als Sachbearbeiterin in der Familienhilfe. So iſt die Aufgabe der Volkspflegerin nicht nur Kampf gegen alle ſoziale und wirtſchaft⸗ liche Not, ſondern eine ausgesprochene Aufgabe der Menſchenführung. Gerade im ſozialen Frauenberuf iſt das erzieheriſche Moment ſtark 5 den Vordergrund gekreten. Die Volkspflege⸗ rin hilft mit, in dem zu betreuenden Volksge⸗ noſſen den Willen zur Selbſtverantwortung und zur Selbſthilfe zu ſtählen. Die angehende Volkspflegerin erhält ihre Ausbildung in den ſozialen Frau⸗ enſchulen für Volkspflege. Während der Ausbildungszeit werden den Schülerinnen die theoretiſchen und praktiſchen Kenntniſſe ver⸗ mittelt, die notwendig ſind, um allen Anforde⸗ tungen, die ſich aus der ſozialen Praxis erge⸗ ben, gerecht werden zu können. Vorbedingung für den Beruf der Volkspflegerin iſt der Nach⸗ weis einer abgeſchloſſenen Fachbildung, z. B. als Krankenpflegerin oder Kindergärtnerin. Aber auch eine vierjährige Berufstätigkeit wird als Fachausbildung gewertet. Zu den Aufnah⸗ mebedingungen gehören u. a.: das vollendete 20. Lebensjahr, der Nachweis der ariſchen Ab⸗ ſtammung und haus wirtſchaftlicher Kenntniſſe, ſowie eine hinreichende Allgemeinbildung, die durch das Zeugnis der mittleren Reife, bei ab⸗ geſchloſſener Volksſchulbildung durch eine Vor⸗ prüfung nachgewieſen werden muß. Die Aus⸗ bildung dauert zwei Jahre und umfaßt alle einſchlägigen Unterrichtsgebiete. Die Koſten der Ausbildung betragen einſchließlich Woh⸗ nung und Verpflegung RM. 65.— bis RM. 90.— monatlich. Können die Koſten ganz oder teilweiſe nicht aufgebracht werden, beſteht die Möglichkeit der Gewährung von Stipendien. Für den Schweſternberuf der Volkspflegerin und der Kindergärtnerin bieten ſich heute viel⸗ fache und ſchönſte Wirkungs möglichkeiten. Frei⸗ lich ſind dieſe Berufe ſchwieriger und verlangen mehr Opferbereitſchaft und Idealismus als andere Berufsbetätigung der Frau. Aber es ſind doch auch ſchöne und glückliche Berufe. Sie geben den Mädchen, die ſich zu ihnen hingezo⸗ gen fühlen, mehr innere Befriedigung und Freude als der Beruf etwa als Stenotypiſtin, wo das Mädchen den ganzen Tag vor dem Stenogrammblock und der Schreibmaſchine ſit⸗ zen muß. Man kann hier nachdrücklich an den Idealismus der deutſchen Frau appellieren, die zu allen Zeiten Helferin und Ratgeberin war. So ſoll es auch heute ſein, wo für die Zukunft und die Stärke unſeres Volkes ſo bedeutungs⸗ volle Aufgaben geſtellt find. 7 1 N i f plat Hole! ö 50 65 geht die viell bil elles ire Econ 0 dn Vel Rel hal. ten Th Gicht nesfalle nale un 05 Nel Gauliga Iiſete! ir Gau me Wall Ind der ben. Tt bende nal het Au Den u Fuf⸗ als Peen, Mich ie ein in sh Ju di I. fa Nille, Eunpf, Nn; unde! I. J, nnch Zum! kreten f. Ender Donaz ih aer 9 — —. — — — ler Ab., orie al lummende pollen. 0 Echetſes Ei it nich zun Natur ni eder re N aher ſei holte Zue bös, dis chen e ſicer fh Doc 0 Mul gen ſcizt un kollte der weit und den hofft Finn, denn dies bite, agg e de Lacze bre al du ch die Iſt es p keuzung nf 105 fahren inbehgt cpi. e zu e durch br. Fat de ate fü elt der 8 ppell, dalle 9 Haug, fun ec, agen de der Dull, letungen „ ane ſe lallet per⸗ Oö en kn n kilgu⸗ In put ſolen ge inſeten Unt den. So al lll nit der auchulſtrghe dbei wuchen fungs⸗ Uu . pochte enz durch u uter⸗ n Deuſchen däm ud und Vile. ſffrurg he⸗ aluung nög⸗ len zu köl⸗ utpentige doch alleitz ſete Echl⸗ die Babe⸗ ad muh dies vermit⸗ meinde im en wit an die Bitte, kungsroller Nachnungz⸗ reich fin. 08 ica⸗ od& 9 des Hilfe gende Aae itigkelt if . N88. Ottsgrup⸗ kungen det tin in det etln ficht dittſhaft ie Auſlabe J Jide meßt datt oltzpflege⸗ b Vollsge⸗ rung und tilt ite tal: Während ülerinen itniſſe pet 1 Aufotde⸗ az ehe ö dingung 1 112 ing b. nüt gelt un 0 Aufnab⸗ Waloͤhof auf bem Walböſporiplatz Waldhof gegen Weinhei Morgen, am Opfertag des deutſchen Spor⸗ tes, tritt eine Kombination von Weinheimer und Viernheimer Spielern auf dem Wald⸗ ebene dem mehrmaligen Meiſter des Gaues aden, dem Sportverein Waldhof, gegenüber. Es geht nicht wie in den Verbandsſpielen um die vielbegehrten Punkte, nein, das Spiel iſt lediglich ein Freundſchaftsſpiel, deſſen Erlös reſtlos abgeführt und unſeren ſich noch in Not befindenden Volksgenoſſen zugeführt wird. Schon aus dieſem Grunde glauben wie, daß der Waldſportplatz Maſſenbeſuch zu verzeich⸗ nen hat. Aber auch Waldhof mit ſeinen be⸗ kannten Größen, wie Siffling 1, Siffling 3, Herbold, Hermann uſw. wird vom ſportlichen Geſichtspunkte aus ſeine Anziehungskraft kei⸗ nesfalls verfehlen. Und zum anderen werden viele unſerer Sportanhänger gerne Zeuge die⸗ ſes Vergleichskampfes von Bezirksklaſſe und Gauliga ſein wollen, werden ſehen wollen, wie unſere Bezirksklaſſenſpieler mit den routimer⸗ ten Gauligaſpielern fertig werden. Dec Na⸗ me Waldhof bürgt für ein erſtklaſſiges Spiel, und der Beſuch wird dementſprechend ein guter ſein. Trotzdem laden wir die geſamte ſport⸗ liebende Bevölkerung zu dieſem Spiele noch⸗ mals herzlich ein. Trainingsbeirieb im Turnverein Den morgigen Sonntag benützen ſowohl die Fuß⸗ als auch die Handballer zu Trainings⸗ ſpielen, um auf dieſe Weiſe kurz vor dem Pflichtſpielbeginn nochmals alle Mannſchafts⸗ teile einer Prüfung zu unterziehen und et— wa ſich zeigende Mängel zu beheben. Zu dieſen Spielen haben anzutreten: 1. Fußball⸗M.: Werle; Kühlwein, Schmitt; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach Joſ., Stumpf, Alter, Bergmann, Helbig.— 2. M.: Martin; Kühlwein, Effler; Winkler, Kiß, Mandel A.; Hofmann, Brandenburger, Man- del J., Heckmann, Buſalt.— Die Jugend⸗ mannſchaften in üblicher Aufſtellung. Zum Handball⸗Training N treten folgende Spieler an: Effler; Schmitt, Sander A.; Martin, Ferbert, Hanf N.; Thomas, Martin P., Beckenbach A., Alter, Kühlwein Hch., Burkert Peter, Sander E., Alter Ad., Unrath, Hoock, Hagenburgec, Eſſ— ler Ad., Kiß K., Bugert Hans, Schneider M. ſowie alle diejenigen, die während der kommenden Saiſon die Pflichtſpiele mitmachen wollen. Auch die Jugend muß erſcheinen. * Einmal geht es jchiej Scharfes Bremſen fördert die Verkehrsſicher⸗ heit keineswegs Saß ich neulich in einem Fabrikwagen, der mich zum Werk herausbrachte. Ich bin von Natur nicht ſchreckhaft veranlagt, aber bei jeder Kreuzung fuhr ich zuſammen, als der Fahrer ſeine„Bremsprüfung“ immer wieder- holte. Zuerſt dachte ich, der Mann wäre ner⸗ vös, bis ich einen Blick von ihm auſſing: „Sehen Sie, ſo gut kann ich bremſen und ſo ſicher ſteht der Wagen!“ Doch beim 20. Mal, es kann auch das 25. Mal geweſen ſein, hatte ex ſich doch ver— ſchätzt und trotz Betätigung aller Bremſen rollte der Wagen um einige Zentimeter zu weit und bohrte ſich mit der Stoßſtauge in den Koffer des Vorderwagens. Es war nicht ſchlimm, aber was wäre aus uns geworden, wenn dies beim 18. Bremsverſuch geſchehen wäre, als die Straßenbahn in voller Fahrt zwei Zentimeter vor unſerem Wagen die Straße kreuzte? Oder beim 13. Mal, als die alte Frau wie verſteinert vor unſerem Kühler ſtehen blieb? g. Iſt es wirklich notwendig, daß man an jede Kreuzung oder jedes Hindernis mit Vollgas heranbrauſt, um ſcharf zu bremſen? Vorſich⸗ tig fahren und nur dann bremſen, wenn es unbedingt notwendig iſt, bedeutet Material- Erſparnis. Sobald ein Hindernis in der Fahr- bahn zu erkennen iſt, nimmt man Gas weg, dadurch bremſt der Motor den Wagen ab, das chont die Bremſen, ſpart Brennſtoff, beringt orteile für den eigenen Geldbeutel— und dient der Sicherheit des Verkehrs. Der eruſte Appell, den Dr. Goebbels über den Rundfunk an das deutſche Volk gerichtet hat, verlangte von jedem Verkehrsteilnehmer ein völlig ein— wandfreies Verhalten. Dazu gehört auch eine vernünftige Fahrweiſe! E. V. Grundbeſitz in Judenhand Nach den Grundſteuer-⸗Billigkeitsrichtlinien wird ein Billigkeitserlaß nicht für Steuergegen⸗ ſtände gewährt, die Juden gehören. In einem rlaß des. und des Reichs⸗ Aiaſſerz des Innern werden dafür Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen gegeben. Danach iſt Grund⸗ beſiz, der mehreren zur geſamten Hand gehört, dann als„judengehörig“ anzuſehen, wenn einer oder mebrete der Beteiligten. Juden ſind. Steht m und Viernheim komb. Die Bezirksklaſſe beſtreitet das Spiel in folgender Aufſtellung: Krug Kiß Faltermann (alle Viernheim) K. Wetzel Gumb Martine (beide Weinheim)(Viernheim) Kiß 3 Vollmer 2 Pfenning Knapp Kiß 2 (Viernh.)(Weinh.)(Viernh.)(Whm.)(Ihm) Erſatz: Metz(Weinheim), Fetſch, Koob, Müller(Viernheim). Spielbeginn: 3 Uhr. Das Vorſpiel beſtreiten die beiden B⸗Ju⸗ genden der Sportvereinigung und des Fuß— ballvereins Weinheim 09. Spielbeginn: 1.30 Uhr. Viernheim ſpielt in ſolgender Aaſſcel⸗ lung: Bergmann; Hofmann W., Alter H:; Kiß M., Hoock Leonh., Unkelbach; Köhler, Mandel H., Kühlwein, Rhein, Marlin K. Erſatz: Haas, Winkenbach, Rall. A-Jugend in Lampertheim: Schmitt; Barkert Wilh.; Hoock, Burkert Gg., Alter W.; Hönig, Faltermann W., Grammig, Klee, Bugert, Friedel Nikl. N eee ee e e eee as das Eigentum am Grundbeſitz mehreren nach Bruchteilen zu, ſo gilt der Grundbeſitz nur inſo⸗ weit als jüdiſch. wie die Bruchteile Juden ge⸗ hören. Für die Anteile der Nichtjuden iſt der Billigkeitserlaß anteilig zu gewähren. Grund⸗ beſitz von Körperſchaften, Perſonenvereinigun⸗ gen uſw. iſt immer als judengehörig anzuſeben, wenn die Körperſchaft tatſächlich unter dem be⸗ Nieder Einfluß von Juden ſteht.— Eine eſondere Regelung wird für den Fall des Uebergangs des Grundbeſitzes in nichtjüdiſche Hände vorgeſehen. Für Fälle, in denen der bisher jüdiſche Grundbeſitz infolge Eigentums⸗ wechſels nicht mehr jüdiſch iſt, erhebt ſich die Frage, von welchem Zeitpunkt an Bllligkeits⸗ erlaß gewährt werden kann. Um Härten aus⸗ zuſchließen, wird beſtimmt, daß der Billigkeits⸗ erlaß ſchon von dem Monat an gewährt werden kann, von dem an die Nutzungen und Laſten auf den Erwerber übergehen. Vollzieht ſich der Eigentumswechſel im Wege der Zwangsver⸗ ſteigerüng, ſo iſt der Erlaß ſchon von dem Mo⸗ nat an zuläſſig, der auf die Beſchlagnahme folgt. acht der Eigentümer des jüdiſchen Grundbeſitzes glaubhaft, daß er ernſthaft den alsbaldigen Verkauf betreibe, ſo beſtehen keine Bedenken gegen eine Stundung des Steuer- betrags der zu erlaſſen wäre, wenn das Grund⸗ ſtück nicht in jüdiſchem Beſitz wäre. Dergükung für Kraflfahrzeuge Ebenfalls vorläufig befriſtet bis zum Jahres⸗ chluß hat der Reichsinnenminiſter Vergütungs⸗ ätze für die Inanſpruchnahme von Kraftfahr⸗ When durch Bedarfsſtellen außerhalb der ehrmacht auf Grund des Wehrleiſtungs⸗ ſeſehes feſtgeſetzt. Die Vergütungsſätze zerfal⸗ en in vier Tarife, je nachdem das Kraft⸗ fahrzeug mit oder ohne Fahrer und mit oder ohne Betriebsſtoff geſtellt wird. Die Ver⸗ gütungsſätze beſtehen aus Tagesſätzen und Kilo⸗ metergeldern. Die Tagesſätze enthalten die Koſten für Amortiſation, Garage, Kraftfahr⸗ zeugverſicherung, Kraftſahrzeugſteuer, Abnut⸗ zung, Verzinſung und einen angemeſſenen Ge⸗ winn. Die Kilometergelder enthalten die Ko⸗ * für Betriebsſtoffe, und zwar verſchieden für enzin⸗ oder Dieſelmotor, für Bereifung, Re⸗ paraturen, Putzmittel und einen angemeſſenen Gewinn. Wenn die Leiſtung nicht über vier Stunden dauert wird nur der halbe Tagesſatz gewährt. Bei voller Inanſpruchnahme für meh⸗ rere Tage werden der Tag des Beginns und der Beendigung voll vergüket. Durch die Ver⸗ gütun A werden regelmäßig auch Arbeits⸗ oder Lohnausfall, Koſten für die Beſchaffung eines Erſatzkraftfahrzeugs und ähnliche An⸗ ſprüche abgegolten. Die Vergütungsſätze für die Inanſpruchnahme von Fahrzeugen ohne Fahrer betragen für Krafträder fü nf bis ſieben Reichsmark täglich, für Per⸗ ſonenkraftwagen neun bis neun⸗ * Reichsmark, für Kraftomnibuſſe 6 bis 62 RM., für Laſtkraftwagen 12 bis 41 RM., für Zugmaſchinen 18 bis 28 RM. und für Anhänger vier bis ſechs Reichsmark. Die neue Rheinbrücke. Der Aaſchluß an die rechtsrheiniſche Strecke der Reichsauto⸗ bahn verlangt jetzt den Bau einer weiteren Rheinbrücke bei Frankenthal. Hierfür wurden 12 Entwürfe angefertigt, um allen Fragen hinſichtlich der landſchaftlichen Erforder⸗ niſſen und der praktiſchen Anlage gerecht zu werden. Die Entſcheidung iſt jetzt gefallen: Der Entwurf des Architekten F. Tamms wurde angenommen. Die neue Reichsauto⸗ bahnbrücke wird nördlich Mannheims bei Frankenthal den Rhein überſpannen und über 600 Meter lang ſein. Zu beiden Seiten wird ſie Flutöffnungen haben, im Mittelſtreifen mit Fußgänger- und Radlerweg ausgeſtattet ſein. Von den 22 Meter Breite kommen ie 7½ auf die beiden Fahrſtreifen, dier auf den Mit⸗ telweg und je 1½ auf die Schrammborde. Auf dem gegliederten Geſimsabſchluß der auf bei⸗ den Seiten vorgeſehenen hohen Pylone follen ſich Hoheitszeichen erheben. Gegen die Weſpen. Die Weſpen taugen zu nichts. Sie können uns— beutelüſtern nach Süßigkeiten— den Aufenthalt in unſerer Küche verleiden; man hat keine Freude im Garten wehr, weil eben die Weſpen da ſind. Als Gruß aus der Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In- und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene Viernh. Volkszeitung iim, a Verloren elralel; Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht Sie auck? Dann ver. den Weg der langen Sie doch mo Zeitungsrekla-⸗ per Postkarte voll- kommen kosten · los u. por fofre unseren neuen Möbel-Pros pek — Es lohnt sich Mabel-Jumid N ANN M AZIN me beſchreitet der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech- nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver E 3, 2 Ehestandsdarlehen 1o 1 Teilzahlung! SS Kleme Anzeigen müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen infrage geſtellt iſt. Vexliditat Madl dnde iſt der fiof, der durch aus · teichende fallanwen⸗- dung bel der fjerbſtbe; ſtellung die Saaten vor Huswinterung ſchützt, für Qualitätsernten ſorgt und die höchſten krträge aus dem Boden holt. Dies erreicht det deutſche Bauer, indem er ſchon im fjerbſt die nächſte Brot- getreideernte ſichern hilft Sie umſummen uns mit ihrem Zick⸗zackflug, und ſchlägt man gar nach ihnen,(man trifft ſie ja doch nicht) rächen ſie ſich mit gefähr⸗ lichem Stich. Sie ſind unberechenbar. Sie wohnen in kunſtvoll gebauten Neſtern unterm Schuppen⸗ oder Hausdach oder an anderen ge⸗ .. Stellen, ſind tagsüber auf Beute⸗ ahrt und verſammeln ſich gegen Abend im Neſt. Zu dieſer Zeit ſoll man es, nachdem man es vorher vorſichtig mit ſtarkem Papier umhüllte, abſchneiden und verbrennen. Aber jedem möchten wir dieſes Verfahren nicht ra⸗ ten. Es gehört einiges Geſchick dazu. ohne Stich wegzukommen. Bewährt hat ſich auch, um die Weſpen vom Tiſch wegzulocken, das Aufſtellen von Glasgefäßen(Flaſchea, hohen Gläſern), die man am Grunde mit ſüßer Löſung anfüllt. Die Weſpen finden ſich nicht heraus und ertrinken. Man muß den Qual⸗ geiſtern den Kampf anſagen. Gemeinnützige Vaugenoßſenſchalt e. G. m. b. H. Die auf Freitag, den 9. ds. Mts., ciuberu⸗ fene Hauptverſammlung muß nunmehr om Samstag, den 10. September 1938, abends 9 Uhr ſtattfinden.. Viernheim, den 2. September 1938 Der Vorſitzende des Aufſichtsrats Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Auf dem Waldſportplatz: Waldhof gegen Weinheim und Viernheim fomb. Spielbeginn 3 Uhr. Amicitia B-Jugend— Weinehim 09 B-Jugend. Beginn: 1.30 Uhr. A-Jugend in Lampertheim. Spielbeginn 2 Uhr. Abfahrt mit dem Rad an der Dreſchhalle um 12.30 Uhr. Reiſebegleiter Weinlein. Jungliga und 2. M. komb. in Laudenbach. a Turnverein von 1893 Fußball: Sonntag vormittag Trainingsſpiele: 10.30 Uhr 1. Mſchft. gegen 2. Mſchft. Um 9.30 Uhr A-Jugend, 10.30 Uhr B-Jugend auf dem Wieſenweg⸗Sportplatz. Handball: Vorm. 10 Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Mſchft. Gleichzeitig Jugendtralning. Ich lade die Mitglieder zum Beſach des mor— gigen Kellerfeſtes im„Brauhaus“(Mitglied Aug. Sommer) herzlichſt ein and erwacte rege Beteiligung. Der Vereinsführer. In der Wiederholung liegt der volle Erfolg einer Anzeige! Kirchliche Anzeigen Zeichenerklärung: So.= Sonntag; Mo. Montag; Di.— Lienstag; Mi.= Mittwoch; Do.- Donnerstag; Ir- Freitag; Sa.= Sams⸗ tag.— M. Meſſe; HA.= Hochamt; Pr.- Pre⸗ digt; A.- Amt; El.- Engelamt; SA.- See⸗ jenamt. Gd.— Gottesdienſtz Abem.— Abendmahl. Kalholiſche Kirche: 13. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 2. hl. M.; 9.30 HA.; 1 Uhr Ehriſtenl.. d. Jüngl.; 2 Uhr And.; Verſlg. f. d. 3. Oeden. Marienkirche: 8 Uhr hl. M.; 10 Uhe Kin⸗ dermeſſe; 1 Uhr And. für die Kinder. Mo. 1. und 2. SA. für Adam Hofmann. Di. Beſt. A. f. Magd. Hanf, Brud. Krieg. Georg; beſt. A. l. Fam. Jak. Eufinger, Ehe⸗ frau Magd. gb. Grab, Kinder und Angeh. Mi. Beſt. A. f. Nikl. Stumpf 4., Ebefr. Schwiegerſohn Phil. Benz, Angh.; beſt. A. f. Suſanna Roos gb. Klee, beſt. v. d. Altersgen. Do. Beſt. Seg.⸗M. für Ludw. Roßſeld, gef. Krieg. Franz Hönig, Schw.⸗Elt., ver⸗ mißten Schwager Heinrich und Angeh. Veſt. EA. für Ludwig Becker. Fr. 3. SA. f. Adam Hofmann; geſt. hl. M. f. Fam. Mich. Rößling, Mich. Winkler, gef. Krieg. Nikl. Bugert, Mutter; beſt. A. f. Joh. Winkenbach, Ehefr. Elif. gb. Haas und Söhne: Krieg. Joh. und Mich. und Aageh. Sa. Beſt. A. f. Phil. Martin 2., Eheſr. Kath. gb. Trapp, Schwiegerſöhne Nikl. Bu⸗ gert, Adam Ringhof und Angeh.; geſt. hl. M. f. Joh. Fleiſchmann, Leonh. Kirchner, Jak. Brechtel; beſt. A. f. Mich. Neff, beſt. v. d. Schulkameraden. Mo. u. Mi. bei den Engl. Frl., Di. und Do. bei den Barmh. Schweſtern hl. M.— Nächſten So. gemeinſ. hl. Kommunion. die Erſtkomm des Jahrg. 1935. Mädchen beich ten Fr. 5.30 Uhr, Knaben Sa. 2 Uhr. Evangelische Kirche: So. 9.45 Uhr Gd.; anſchl. Kind.⸗Gottesd. Di. Frauenabend; Do. Kirchenchor. Herz⸗ und Na erzielte, 10 loſterfrau-Meliſſe täti 1 Verdauung und Blufbildung Deshalb be ni nur Krankheitserſcheinungen, ſondern wir durchführen. Beſorgen Sie ſich den echten Kloſter Nongenl Sie erhalten ihn in Apotheken und Droge Funktionen des menſchlichen Organismus aus, beſonders au Herz⸗ und Nerven⸗ est er, regelmäßig nach Gebrauchsanweiſung genommen, 5 U hein n t auch auf die einzelnen Urſachen ein. Leiden auch Sie unter ähnlichen Beſchwerden, ſo 3 Sie einmal eine Kur mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt rau⸗Meliſſengeiſt in der blauen P rien in Flaſchen zu RM 2.80. 1.65 und 0.90. Nervenbeſchwerden gebeſſertl Das berichtete am 25. 6. 1938 Frau Antonie Mahlig(Bild nebenſtehend), Haus frau, Düſſeldorf, Gerresheimer Str. 49. Sie. im einzelnen an 0 fable mich veranlaßt, Ihnen für die Erfolge zu dan en, die ich mit Kloſterfrau⸗Meliſſen⸗ litt unter Herz⸗ und Nervenbeſchwerden. Nach Gebrauch don 1 ngeiſt fühlte ich Beſſerung. Auch bei mei ich Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt bei allen geeigneten ö Weiter urteilt Fräulein Hermine Heldmann, Stiftsdame, Detmold, Weinberg⸗ ſtraße 14, am 18. 4. 1938:„Ich leide ſeit vielen vöſen Herzleiden und konnte ſchlecht ſchlafen. Nu nen Kindern verwende Anläſſen.“ Jahren an einem ſchweren ner⸗ n nehme ich ſeit einigen Wochen Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und fühle mich bedeutend wohler, ſo daß ich Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt in meinem Bekanntenkkeiſ 5 bei Schlafke e e che 0 rungen wie Schlafloſigkeit, Kopfſchmerzen oder nervöſen Magenb werden i Kloſter au wielfſſengelſ ſeit je b Aike being übt er eine allgemein beruhig e gern empfehle.“ 1 und damit verbundenen Geſundheits⸗ ein ausgezeichnetes Mittel. Als Heilkräuter⸗Deſtillat ende und kräftigende Wirkung auf grundlegende ackung mit den dre Größtes Spezialhaus für Betten und Aussteuern Moderne Bettfedernreinigung. 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Die Schützenabteilung hält daher auf dem Schieß⸗ ſtand ein Opferſchießen ab, das von morgens 9—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr angeſetzt wird. Ich erwarte, daß ſämtliche Kameraden der Schützenabteilung und die Schützen des Kyffhäuſerbundes ſich reſtlos be⸗ teiligen. Darüber hinaus ſind alle Freunde des Schießſportes freundlichſt eingeladen, zu⸗ mal zur Anregung und Hebung der Schieß⸗ Viernheim ſmm. raünalls- anngndonaanamn findet morgen Sonntag von nachm. ab nochmals ein großes Stimmung und Unterhaltung! IAN lhre Vermählung beehren sich anzuzeigen qtans Falte mann Mana Falten mann geb. Kreuter 3. September 1938 ſtatt, wozu wir unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Bekannte höflichſt einladen. Bei dem Genuß des bekömmlichen Kühnerbräu verbringen alle Beſucher recht angenehme Stunden! Frau Ehrhardt WWe. Famille August Sommer Hainstadt Aalerlest Erſtklaſſige Tanzkapelle! 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