Stellungen 10 bite Farben 1.0. daten mier n= ö en deelt 1 ö a . chu Sonntag N aan undlichſt ein P. Jochim 0 I. er Volle · e Hand- ber, die ur leit orten ist ohnende gert in e Mittler ele und 1 IL — — l 8 Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Ins 5 durch die Poſt monatlich Nummer 206 — „Kundgebung der Ordnung und der Amlsblalt der Bürgermeiſterel Viernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und aus gebracht monat 1.60 RM. ausſchließl 0. eiertagen. lich 1.60 RM. einſchließlich otenlohn, ich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. f Monkag den 5. Jeplember 1938 Vet kündigung sblatt der NS A B. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Npfg. Zur Zeit iſt gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L haſen 15101 „ T2 ³˙.— A—ää-—— Anzeigenpreisliſte Nr. 6, 14. Jahrgang 40. Der Stellvertreter des Führers in der Stadt der Noichsparteitage eingelroffen Heute Empfang Adolf Fitlers Die Jugend hörk den Reichsparleilag im Gemeinſchaflsempfang Nürnberg, 5. September. Der Stellvertreter des Führers. Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, traf am Sonntag kurz nach 19 Uhr im Hotel Deutſcher Hof in Nürnberg ein. Er ließ ſich vom Hauptdienſtleiter Schmeer über die organiſatoriſchen Vorbereitungen des Keichsparteitages abſchließend Bericht erſtat⸗ ten. Am heutigen Montag wird Rudolf Heß an der Spitze der Führerſchaft der Partei den Führer in der Stadt der Reichsparteitage empfangen. JNalieniſche Gäſte „Eine Kundgebung der Ordnung u. der Macht“ Rom, 5. September. Am Vorabend des Reichsparteitages hebt die römiſche Preſſe den tieferen Sinn und das beſondere Weſen dieſer Maſſenkundgebung deutſcher Einheit und Geſchloſſenheit hervor. Gerade jetzt, inmitten eines uneinigen, durch Zwietracht. Polemiken und Unverſtändnis ge⸗ ſchwächten Europas. erhalte der Reichspar⸗ teitag eine beſondere Bedeutung als Kundge⸗ bung der Ordnung und der Macht des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchlands. Das Sonntagsblatt des„Giornale d' Italia“ weiſt dabei vor allem auf die Teilnahme faſchiſtiſcher Abord⸗ nungen hin und unterſtreicht den außeror⸗ dentlich herzlichen und kameradſchaftlichen Empfang, der den hundert Jungfaſchiſtenfüh⸗ rern in München zuteil geworden ſei. Eine wei⸗ tere, vom ehemaligen Parteiſekretär Fari⸗ nacci, dem bekannten Vorkämpfer auf dem Gebiete der Raſſe, geführte Abordnung werde am Montag in Nürnberg eintreffen. Gemeinſchaſtsempfang der Jugend Berlin. 5. September. Der Leiter des Jugendamtes der DA. Oberbannführer Schröder, teilt mit: Das größte politiſche Erlebnis eines jeden Jahres iſt der Reichsparteitag der NSDAP. Dank der Entwicklung des Rundfunks nehmen an ihm nicht nur die Zehntauſende teil, welche das Glück haben, ſelbſt in Nürnberg zu ſein ſondern das ganze deutſche Volk iſt am Rund⸗ funk Zeuge dieſes gigantiſchen Geſchehens. Aeg, Volksſeſt in Nürnberg röhliche Renſchen am Walzner-Weiher verſammell Nürnberg, 5. Sept. Mit dem„Tag der Nürnberger und Nürnbergerinnen“ nahm am Sonn- abend das große Kraft⸗durch⸗Freude⸗ Volksfeſt„Freut euch des Lebens“ in der KdF.⸗Stadt am Walzner⸗We iher, das erſt am 15. September ſeinen Abſchluß fin⸗ den wird, ſeinen fröhlichen Beginn. Der Eröffnungstag war den Nürnbergern und Nürnbergerinnen, vor allem aber den Ar- beitskameraden, die während des Reichspartei⸗ tages im ſtrengen Dienſt ſtehen, gewidmet. So war es denn auch nicht verwunderlich, daß ſich in der Kd Stadt, die im Fahnenſchmuck prangte, und deren Freigelände mit herrlichen Blumenbeeten verſchönt iſt, ein Leben und Treiben entwickelte, wie man es nur in den Tagen des Reichsparteitages ſelbſt gewöhnt iſt In ſämtlichen fünf reich geſchmückten Hallen ſtaute ſich die Menge, und in den Gängen und Hallen ſtanden die Menſchen Kopf an Kopf, um das Bombenprogramm, das in den feſtlich illu⸗ minierten Hallen geboten wurde, mitzuerleben. In der rieſigen Frankenhalle rollte, wie im Vorjahr. ein nicht zu übertref fendes Programm ab. Deutſche Artiſten wie Truxa, die 4 Winſtons, die 3 Franklins uſw., die von den größten Bühnen des In- und Auslandes nach Nürnberg kamen, gaben herrliche Proben ihres großen Könnens. Aber auch bekannte Nürnberger Artiſten wirkten mit, Getragen von dem Beſtreben, der ſchaffenden Jugend nichts vorzuenthalten, rufe ich hiermit zum Gemeinſchaftsempfang der Hitlerjugend am Samstag., 10. Septem- ber 1938. 9.30 Uhr auf An alle Betriebsführer, Lehrherren und Meiſter richte ich die Bitte, al⸗ len berufstätigen Jungen und Mädeln die Teilnahme an dieſem Gemeinſchaftsempfang zu ermöglichen. Nähere Anweiſungen ergehen von den Gau⸗ und Kreisjugendwaltern der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Adolſ-hiller⸗Marſch am Jiel Fürth, 5. September. Am Freitagnachmittag trafen die einzelnen Marſcheinheiten des Adolf ⸗Sitlermar⸗ ſches im Sammellager Fürth ein. Je⸗ des Gebiet hat ein: Marſcheinheit zum Adolf ⸗ Hitler⸗Marſch geſtellt. Insgeſamt wurden dabei rund 12000 Km. zurückgelegt. Die Marſcheinhei⸗ ten aus Pommern mußten z. B. über 800 Km. zurücklegen. Die Marſchlꝛitung hatte Ober⸗ bannführer HSünermund, der am Sonntag⸗ nachmittag dem 58. Aufmarſchleiter der Reichsparteitage, Gebietsführer Kley, 2109 Marſchteilnehmer mit 490 Fahnen melden konnte. lager des Adolf⸗Hitler⸗Marſches durch den Be⸗ ſuch des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, der mit ſeinem Stabsleiter Lau⸗ terbacher. den ſämtlichen Amtschefs der Reichsjugendführung. den Gebietsführern und den DJ.⸗Beauftragten am Sonntagnachmittag einem großen Appell beiwohnte und dabei zu den Marſchteilnehmern ſprach. Als zum erſten Male. führte der Reichsju⸗ gendführer an, die Fahnen der Jugend aus dem ganzen Reich nach Nürnberg getragen wurden. da war dieſer Marſch ſcheinbar noch eine un⸗ weſentliche Angelegenheit. Heute iſt der Adolf⸗ Hitler-Marſch zu einer heiligen Hand⸗ lung de'r jungen Generation gewor⸗ den Wir ſehen in den erhabenen Symbolen das ganze junge Deutſchland antreten Ihr ſeid als die Fahnenträger die Repräſentanten der Ju⸗ gend und tragt mit Euren Fahnen die Herzen des jungen Deutſchlands Der Adolf⸗Hitler⸗ Marſch iſt der Marſch der jungen Generation. Möge die ganze deutſche Jugend in Eurem Be⸗ während das Ballett Gerard mit neueſten Tanz“ — kenntnismarſch ein Symbol erblicken. ſchöpfungen das Publikum erfreute. Für Stim⸗ mung und Humor ſorgte der bekannte Anſager Richard Kiſtenmacher, und für die muſikaliſche Ausgeſtaltung des Programms das NS.⸗Fran⸗ ken⸗Orcheſter ſowie eine Nürnberger Militär⸗ kapelle. Hervorragend waren auch die Darbie⸗ tungen in den übrigen Hallen. Auch hier geſtalteten größte deutſche Künſtler der Artiſtik und des Humors das erſtklaſſige Pro- garamm. So bot die Hanſeatenhalle Frohſinn von der Waſſerkannte. In der Bayernhalle herrſchte echt oberbayeriſche Stimmung, und in der Berliner Halle, in die die Reichshauptſtadt ganz hervorragende Künſtler entſandt hatte, kamen Artiſtik, Geſang und Komik zu Wort, während die Rheinlandhalle Koblenz und Köln in Gemeinſchaftsarbeit die Feſtfolge beſtritten. Am Nachmittag vermittelten hier Winzergrup⸗ pen, Geſangs⸗ und Tanzkräfte den Zauber der rheiniſchen Landſchaft, und am Abend ſorgten die Stimmungskanonen aus Köln dafür, daß der rheiniſche Humor nicht zu kurz kam, Am Sonntag wurde der„Tag der Nürnber⸗ ger und Nürnbergerinnen“ fortgeſetzt. In den Hallen wurde wieder das ganze Programm ge⸗ boten, und in drei Zelten, die je 2000 Perſo⸗ nen faſſen wurde den vielen Beſuchern das Erlebnis eines Kdßß.⸗Abends vermittelt. Auch im Freien erfreuten die rieſige Filmbühne, der Reichstheaterzug der DAF. die Puppen- und Hans⸗Sachs⸗Spiele, das Waldtheater und viele Eine beſondere Freude hatte das Sammel⸗ FKonrad henlein beim Führer auf dem Obersalzberg Der Führer der Sudetendeutſchen, Konrad Henlein, wurde am Freitag auf dem Ober⸗ ſalzberg vom Führer und Reichskanzler empfangen, um ihm auf Wunſch Lord Runcimans einen Einblick in den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit der Prager Regierung zu geben. (Preſſe⸗Illuſtrationen⸗Hoffmann⸗M.) Prag, 5. Sept. Der Aſcher Bezirk beging ſein Ernte⸗ dankfeſt, an dem ſich trotz des naßkalten Nebel⸗ wetters über 10 000 Perſonen beteiligten. Nach der feierlichen Kundgebung fand ſich auch Konrad Henlein, wie immer ſtürmiſch begrüßt, auf dem Feſtplatz ein und verweilte einige Stunden bei ſeinen Kameraden. Wäh⸗ rend der Kundgebung ſprach Kreisleiter Abge⸗ ordneter Wollner, der u. a. ausführte: „Ein Ausgleich zwiſchen den Tſchechen und Sudetendeutſchen iſt überhaupt nur möglich auf Grund der acht Karlsbader Punkte. Die Vor⸗ ausſetzung hierzu iſt allerdings, daß ſämtliche Tſchechen, die erſt ſeit und nach 1918 ins ſude⸗ tendeutſche Gebiet eingewandert ſind, wieder in ihre Heimat zurückkehren. Wir führen unſeren Kampf nicht mit kriegeriſchen Mitteln, ſondern mit legalen. Man ſollte auch jetzt nicht wieder im geheimen eine Ortſchaft nach der andern mit Militär belegen, ſondern man ſollte lieber die Göttin der Gerechtigteit anrufen. Es iſt Schanghai, 5. Sept. Die Schlacht am Luſchan⸗Verg endete mit einem japaniſchen Ste g. Nachdem die rechte Flanke der chineſiſchen Mitte durch die Eroberung des Tſchentſchan⸗ Berges erſchüttert worden war, brach auch der chineſiſche Widerſtand in den Stellungen weſt⸗ lich des Luſchan⸗Maſſivs zuſammen. Die chine⸗ ſiſchen Diviſionen befinden ſich, dem japaniſchen Sprecher zufolge, zu beiden Seiten der Kiu⸗ kiang⸗Bahn auf dem Rückzug nach Süden. Inzwiſchen beſetzte eine von Juit ſchang ſüdwärts vorgeſtoßene japaniſche weſtliche Um⸗ gehungskolonne Mahweiling, 12 Kflome⸗ ter nördlich von Teian, ſo daß dem chineſiſchen Gros die hauptſächlichſten füdwärts führenden Straßen abgeſchnitten worden ſind. Ein⸗ heiten der japaniſchen Umgehungskolonne Die andere Darbietungen die Menſchen. nähern ſich bereits Teian auf dem halben Wege zwiſchen Kiukiang und Nantſchang. Kompromiſſe gibt es nit Die Karlsbader acht Punkte nach wie vor gültig mehr! nicht einzuſehen, warum man jetzt neuerlich militäriſche Maßnahmen trifft, während man in Prag verhandelt und Lord Runeiman in Prag iſt, um friedlichen Rat zu erteilen. Uns wird man mit ſolchen neuen Maßnahmen nicht aus der Ruhe bringen, denn zu einer ge⸗ waltſamen Auseinanderſetzung gehören zwei. Dieſer Zweite iſt nicht da. Deutſchland will keinen Krieg. Aber der Führer will eindeutig, daß den 3 Millionen Sudetendeutſchen das gleiche Recht zuteil wird, das ihnen als Teil der großen und ſtolzen Nation gebührt. Kom⸗ promiſſe gibt es in dieſem Rechtskampf keine mehr. Die Karlsbader Forderungen ſind der Aus⸗ gangspunkt für den Ausgleich. Sie ſind daher nicht die letzten, ſondern die erſten Forderun⸗ gen, die wir anzumelden haben.“ Kreisleiter Wollner ſchloß dann mit den Worten:„Wir haben nur einen Wunſch an den Allmächtigen:„Er möge uns Konrad Henlein und Adolf Hitler erhalten.“ Chineſiſche Divisionen auf dem Rückzug Ein bedeulender japaniſcher Erfolg am euſchan-Berg a Zur Unterſtützung der Operationen zog das japaniſche Heereskommando Heeres flie⸗ gerverbän de in einer in den bisherigen Kämpfen noch nicht dageweſenen Stärke zuſam⸗ men und ließ die zurückweichenden und die von Süden herankommenden chineſiſchen Truppen, Laſtkraftwagenkolonnen und Truppenkonzentra— tionen auf das heftigſte mit Bomben belegen. „Der Kampf gegen die chineſiſche M ittelſtellung war ſehr ſchwer. Japaner ſtießen auf Regimenter, die ſehr ſtark mit chineſiſchen Studenten durchſetzt waren, die, wie die japaniſchen Berichte zugeben, mit größ ter Tapferkeit kämpften und deshalb auch ſchwere Verluſte erlitten. Nördlich des Jangtſe ſtehen die japaniſchen Truppen von Kwangtſi. Nördlich des Ta tieh-Maſſivs eroberten die japaniſchen Truppen die erſten Bergſtellungen 8 Kilometer weſtlich von Nehkianſi. . Die „„ —— 1 . . ä 7 70 3 1 Cine Anſprache Dr. Goebbels' in Stuttgart Ein Jeſtzug als Ausklang der 6. Reichskagung der Auslandsdeulſchen Stuttgart, 5. September. Die 6. Neichstagung der Aus⸗ landsdeutſchen geht ihrem Ende ent⸗ gegen. Nach neun mit ernſter Arbeit und feſt⸗ lichem Erleben angefüllten Tagen gehen die Deutſchen aus aller Welt mit der beglückenden und ſtolzen Gewißheit, Angehörige einer ſtarken und ſtolzen Nation zu ſein, wieder hinaus, um mit neuer Kraft an dem Platz weiter zu wir⸗ ken, an den das Schickſal ſie gestellt hat. Der Sonntag, der letzte Tag dieſer Reichstagung. ſtand im Zeichen der großen Rede, die Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels auf dem Schlußappell an die Auslandsdeutſchen hielt. 5 Dr. Goebbels begann mit dem Hinweis darauf, wie wünſchenswert, ja wie notwendig es ſei, daß die deutſchen Volksgenoſſen im Auslande, die ja doch immer wieder der Lügenflut einer feindlichen Propaganda ausgeſetzt ſind, von Zeit zu Zeit den Weg in die Heimat nehmen, um ſich ſelbſt ein Bild von den Verhältniſſen in Deutſchland zu machen und die Lüge mit der Wahrheit vergleichen zu können. Für uns ſei es nachgerade langweilig ge⸗ worden, all die Vorwürfe und Verdächtigungen zu entkräften oder zu widerlegen, die ſo oft draußen in der Welt gegen das Reich Adolf Hitlers er⸗ hoben würden. 5 Die Gegner irrten ſich ſehr, wenn ſie meinten, Deutſchland durch die ſtändige Wiederholung dieſer eklatanten Bosheiten auch nur im geringſten aus der Ruhe bringen zu können.„Wir ſind nicht die Schwächlinge“, ſo rief Dr. Goebbels unter be⸗ geiſterter Zuſtimmung der Auslandsdeutſchen aus, „die ehedem das kaiſerliche oder das marxiſtiſche Deutſchland regiert haben! Wir kennen unſere Gegner. Deshalb machen dieſe Lügenkampagnen auf uns gar keinen Eindruck mehr. Viel ſchwerer iſt das für Euch draußen im Auslande, die Ihr meiſt von den Nachrichtenquellen der Heimat ab⸗ getrennt und gezwungen ſeid, Euch auf den Wiſch von Lügen, die unſere Gegner verbreiten, mühſam ein halbwegs zutreffendes Bild von den Geſchehniſſen in der Heimat zu machen. Da heißt es mutig ſein und tapfer bleiben und gerade in dieſen Zeiten die Men nicht verlieren!“ Dr. Goebbels ſtellte dann unter erneuter E Begeiſterung der Maſſen feſt, daß ſich eit der 1 Reichstagung eine peradezu wunderbare Wandlung vollzogen habe! „Haben wir im vorigen Jahre auf dieſer Tagung an Oeſterreich nur gedacht, ohne daß wir davon ſprechen konnten, ſo iſt es heute ſo weit, daß wir nicht nur davon reden dürfen, ſondern daß Oeſter⸗ reich ein Stück unſeres Reiches gewor⸗ den iſt. Das natſonalſozlaliſtiſche Deutſchland“— ſtür⸗ miſcher Jubel unterſtrich auch dieſe Feſtſtellung des Miniſters—„hat ſich als Großmacht in der Welt durchgeſetzt und heute ſtehen wir wieder mitten im Spiel der Kräfte, weil wir uns mit Mut, Kraft und Intelligenz zu behaupten verſtanden.“ Die Auslandsdeutſchen hätten am eindringlich⸗ ſten erfahren, welch ungeheure Wandlung ſich in den letzten fünf Jahren vollzogen hat. Hätten ſie ſich früher immer wieder ihrer eigenen Heimat ſchämen müſſen, einer Heimat, die von Bankrotteu⸗ ren und Korruptioniſten regiert wurde, ſo wüßten ſie heute ein durch eigene Tatkraft gewachſenes, machtvolles Reich hinter ſich. Alle Erfolge habe Deutſchland in unendlicher Mühe und Arbeit ſich ſelbſt erkämpft und dem Schickſal abgetrotzt. Es wäre darum gerechter, ſo betonte der Miniſter unter lang anhaltendem Beifall, wenn die Welt dieſen Weg des ſelbſterkämpften Aufſtieges mit Hochachtung ſtatt mit Haß verfolgte. Zu Unrecht übe man Kritik an den Metho⸗ den, die Deutſchland dabei angewandt habe. Die Mittel und Wege ſeien nebenſächlich. Entſchei⸗ dend ſei das erreichte Ziel.„Und ich glaube“, ſo fuhr Dr. Goebbels unter wahren Beifallsſtürmen fort,„daß wir uns der erreich⸗ ten Ziele nicht zu ſchämen brauchen!“ Des Volkes beſte Söhne an der Spitze Auch dem Gered von der in Deutſchland an⸗ geblich völlig mißachteten Demokratie trat der Miniſter mit prägnanten, einhellige Zuſtim⸗ mung auslöſenden Ausführungen entgegen:„Es kommt ſchließlich ja darauf an, was man unter Demokratie verſteht. Verſteht man darunter eine Vielzahl von Parteien, die ſich gegenſeitig im Wege ſtehen, verſteht man darunter das Auf⸗ ſtellen unerfüllbarer Sozialprogramme, dann danken wir für dieſe Demokratie. Wenn man aber unter Demokratie verſteht, daß ſich ein Volk durch ſeine beſten Söhne ſelbſt regiert, dann haben wir dieſe höchſte Form der Demo⸗ kratie in Deutſchland erfüll!“ Dr. Goebbels wandte ſich dann in ergreifen⸗ ſo großen Einvernehmen zu leben, den Worten deſonders an die auslandsdeutſchen Brüder und Schweſtern, die in dieſen Tagen zum erſten Male den Boden der Heimat be⸗ treten haben.„So glücklich Ihr aber ſeid, bei uns zu ſein“, ſtellte er unter jubelndem Beifall dar„ſo glücklich ſind wir, Euch bei uns zu en.“ 6 Ergreifendes Bekenntnis zum Führer Der Schlußteil der Rede des Miniſters ge⸗ ſtaltete ſich zu einem ergreifenden Bekenntnis zum Führer, das die auslandsdeutſchen Zuhörer immer wieder zu begeiſterten Beifallskund⸗ gebungen hinriß:„Adolf Hitler iſt heute für alle Deutſchen in der Welt der Inbegriff unſe⸗ res Deutſchtums. Zwar haßt man in der Welt vielfach dieſen Mann, aber man beneidet uns auch um ihn.“ Deutſchland beſitze einen natio⸗ nalen Reichtum, der wichtiger ſei als Deviſen und Goldbarren: nämlich Perſönlichkeiten.„Die Völker werden nicht von Aktionären“, ſo ſtellte er ſeſt,„ſondern von Männern geführt— und dieſe Männer haben wir!“ „Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!“, unter dieſer Parole ſtand der große Feſtzug. den Stuttgart am letzten Tage der 6. Reichs⸗ tagung der Auslandsdeutſchen erlebte. Der Feſt⸗ zug mit ſeinen 2000 Teilnehmern wurde unter dem Beifall der begeiſterten Zuſchguer mit den Wagen aus der Oſtmark eröffnet. Eine volle Stunde dauert der Feſtzug. der beſchloſſen wird von den Feſtwagen der Stadt der Auslandsdeutſchen und dem Wagen der Auslandsorganiſation, der in ſehr eindrucks⸗ voller Weiſe darſtellt, wie der Nationalſozialis⸗ mus als einigendes Band alle Auslandsdeut⸗ ſchen unlösbar mit der Heimat verbindet. Ein rieſengroßer, von Hitlerjungen getragener Hoheitsadler beſchließt die Gruppen der Wagen und Trachten, und dann dröhnt der Marſchtritt der Kolonnen aller Gliederungen der Partei. Frankreich und Amerika Bonnet erinnert an die Vaffenbrüderſchuft des Vellkriegs Paris, 5. Sept. Am Sonntagvormittag wurde in Point de Graves an der Girondemündung bei Bordeaux ein Ehrenmal für die im Weltkrieg geſallenen amerikaniſchen Soldaten im Beiſein des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters und des amerikaniſchen Botſchafters in Paris feierlich eingeweiht. Bei dieſer Gelegenheit hielt Bonnet eine Anſprache, in der er die franzöſiſch⸗ame⸗ rikaniſche Waffenbrüderſchaft im Weltkrieg und die Freundſchaft der beiden Staaten verherrlichte und auch kurz auf die tſchecho⸗flowakiſche Frage einging. Dieſelben Grundſätze, die Frankreich und die Vereinigten Staaten ſchon zweimal zuſammengebracht hät⸗ ten, hätten nichts an ihrer Kraft verloren. Je mehr die 15 der beiden Kontinente durch die techniſche Entwicklung abnehme, um⸗ ſomehr hätten ſich die Amerikaner mit den euro— päiſchen Problemen zu befaſſen, und es genüge Frankreich, wenn es der moraliſchen Entente mit Amerika ſicher ſei. Frankreich ſei der ameri⸗ kaniſchen Freundſchaft ſicher, wenn es mit allen ſeinen Nachbarn eine Friedenspolitik verfolge. wenn es allen Staaten der Welt und zunächſt denen, die es umgeben, ein von Haß freies Herz hinhalte, wenn es verſuche, mit allen in einem wie dieſe es wünſchten. Frankreich habe kürzlich ſeinen Friedenswillen gezeigt, und es gebe andauernd unbeſtrittenermaßen dieſem Friedenswillen Ausdruck. Frankreich habe ſich immer bemüht, alle dieſe Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. 5 b Er verhehle nicht den Ernſt des tſchecho⸗flo⸗ wakiſchen Problems, aber er hoffe, daß an⸗ geſichts der friedlichen Gefühle, die alle Völker beſeelen ſollten. und auf Grund des großen Verantwortungsbewußtfeins der Regierungen von Berlin und Prag und der engen und loyalen Zuſammenarbeit Großbritanniens und Frankreichs die ſchwe⸗ ren Gefahren, die über Mitteleuropa ſchwe⸗ ben, abgewendet werden würden. Frankreich werde auf jeden Fall den Pakten und Verträgen, die es abgeſchloſſen hat, treu bleiben. Es werde den übernommenen Ver⸗ pflichtungen nachkommen. Niemand in der Welt und beſonders in den Vereinigten Staa⸗ ten habe jemals an dem franzöſiſchen Friedens⸗ willen gezweifelt. Frankreich wolle keinen Krieg. Sein Wunſch beſtehe darin, daß man ihm helfe, den Frieden zu bewahren und zu organiſieren, um die Welt beſſer zu geſtalten. Die franzöſiſch⸗amerikaniſche Freundſchaft, die ſich im Kriege auf die erhebendſte Weiſe beſtä⸗ tigt habe, habe ſich niemals ein anderes Ziel als den Frieden geſetzt. Dieſe Freundſchaft be⸗ deute in keiner Weiſe eine geſchloſſene Geſell⸗ ſchaft, im Gegenteil, ſie gewänne an Stärke, wenn andere Völker ſich ihr anſchlöſſen. Nach der Anſprache des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters nahm der amerikaniſche Botſchafter in Paris, Bullitt, das Wort zu einer An⸗ ſprache, in der er auf die amerikaniſch⸗franzö⸗ ſiſche Freundſchaft und die beiden Ländern ge⸗ meinſamen Ziele hinwies. f Auf einem Bankett, das die Stadtver⸗ waltung von Bordeaux am Samstagabend zu Ehren des amerikaniſchen Botſchafters gegeben hatte, hatten Außenminiſter Bonnet und Botſchafter Bullitt ebenfalls kurze Anſpra⸗ chen gehalten, in denen die gemeinſamen Ideale Das iſt tſchechiſche„Demokratie“ Bürgermeiſterwahl in Leilmeritz hinter verſchloſſenen Türen Prag, 5. September. Dieſer Tage fand in Leitmeritz die Bürger⸗ meiſterwahl ſtatt, die in mehrfacher Hinſicht für die in der Tſchecho⸗Slowakei herrſchen⸗ den Zuſtände bezeichnend iſt. Nachdem die neu⸗ gewählten Stadtvertreter im Sitzungsſaal Platz genommen hatten, erklärte der Vertreter der Bezirksbehörde zur allgemeinen Verwunderung der Anweſenden, daß die Sitzung nichtöffentlich ſei, und erſuchte die Bevölkerung, den Saal zu verlaſſen. Der Fraktionsleiter der Sd P., Dr. Prochaska, verwies auf die Wahlordnung, in der keine Beſtimmung über vertrauliche Ab⸗ haltung der konſtituierenden Sitzung enthalten ſei. und forderte die Zurückziehung der Ver⸗ fügung. Der Vertreter der Bezirksbehörde, Dr. Novak, ſtellte ſich auf den Standpunkt. daß dieſe Sitzung von der Bezirksbehörde einberufen wurde und eine Fortſetzung des Wahlaktes. nicht aber eine Stadtvertretungsſitzung ſei.(0 Die Verfügung wurde nicht widerrufen. Es wurden lediglich je zwei Vertreter der Parteien Rolſpaniſche Angriffe abgewiesen Vichtige Stellungen an der Ebro-Fronk von Nalionalen beſetzl Bilbao, 5. Sept. Nach dem nationalen Heeresbericht, vom Samstag beſetzten die nationalen Truppen an der Ebrofront verſchiedene wichtige Stel- lungen und fügten den Bolſchewiſten große Verluſte zu. In Eſtremadura und an der Front von Madrid konnten einige ſow⸗ jetſpaniſche Angriffsverſuche mühelos abgewie⸗ ſen werden. Im Luftkampf wurden außer den im Heeresbericht vom Freitag genannten weitere zehn bolſchewiſtiſche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen, ſodaß ſich die Geſamtzahl der ſowjetſpaniſchen Flugzeugverluſte auf 21 er⸗ höht. Ferner ſchoß die nationale Flakartillerie am Samstag im Abſchnitt von Tremp einen feindlichen Flieger ab. Nationale Bomben: flugzeuge bombardierten militäriſche Ziele in Arbos und Vendrell ferner die Hafenanlagen der Küſtenſtädte Roſas, Palamos, San Feliz, Tarragona und Sagunt. Die Heeresberichterſtatter ordentliche Bedeutung der heben die außer⸗ Operationen an der Ebrofront beſonders hervor. Der Feind hat dort bereits ſeit einigen Wochen einen nationalen Angriff erwartet und daher ſeine beſten Kräfte mit allem verfügbaren Ma— terial an Tanks, Artillerie uſw. am Ebrobogen zuſammengezogen. Trotz hartnäckigen ſowjet⸗ ſpaniſchen Widerſtandes ſtieß die nationale In- fanterie im Sturmangriff in die feindlichen Gräben vor und vertrieb die Bolſchewiſten nach erbitterten Kämpfen Mann' gegen Mann. Das Vorgehen der Infanterie wurde durch Nebel begünſtigt, der allerdings andererſeits den Ein⸗ ſatz der Luftwaffe beeinträchtigte. Es wurden über 3000 Gefangene gemacht, die erſtaunlicher⸗ weiſe alle Spanjer waren. Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß das Offizierskorps ſowie die Artillerie ausſchließlich aus Ausländern beſteht. So wurden Artilleriereglements in franzöſiſcher Sprache vorgefunden, die den im franzöſiſchen Heer üblichen Vorſchriften entſprechen. Eine Kompanie der 123. Brigade lief geſchloſſen über, nachdem der Brigadeführer— ein Tſche⸗ che— vor dem nationalen Angriff geflohen war.()) r. hervorgehoben wurden, die Frankreich und Amerika verbänden. und die Preſſevertreter zu dieſer Sitzung zu⸗ gelaſſen. Nach der Bildung der Vorſitzende bekannt, daß ſich für die Wahl des erſten Bürgermeiſterſtellvertreters ſämtliche tſchechiſchen Parteien mit den Juden und den „deutſchen“ Sozialdemokraten geeinigt hätten, wodurch die Juden und die deutſchſprechenden Sozialdemokraten den Tſchechen z u m erſten Bürgermeiſterſtellvertreter verhalfen. Die SdP. wählte einſtimmig Eduard Breuer zum Bürgermeiſter von Leitmeritz. Erſter Bürgermeiſterſtellvertreter wurde der tſchechiſche Volksſoziale Dr. Dinter. zweiter Stellvertreter der Sudetendeutſche Dr. Pro⸗ chaſka. Geſtern beſuchte Aſhton⸗Gwatkin Konrad Henle in in Aſch, um mit ihm nochmals die gegenwärtige volitiſche Situation zu beſprechen. und ſich über den Beſuch Konrad Henleins beim Führer und Reichskanzler inſor⸗ mieren zu laſſen. deb Wahlkommiſſion gab „Admiral Karpfanger“ aufgegeben 60 deutſche Seeleute ſtarben für Deutſchlands Seegeltung Berlin, 5. Sept. Nachdem das Segelſchulſchiff„Admiral Karpfanger“ nun endgültig als verloren angeſehen werden muß, gedenkt die geſamte deutſche Seeſchiffahrt in tiefer Bewegung ihrer hierbei ums Leben gekommenen Kameraden. 60 deutſche Seeleute haben in vorbild⸗ licher Pflichterfüllung ihr Leben für Deutſch⸗ lands Seegeltung gegeben, Ihr Andenken wirs in unſeren Herzen fortleben. Alle deutſchen Handelsſchiffe flaggen zum Ausdruck tiefſter Trauer am Montag, 5. September, Halbmaſt. Vachſender Fehlbelrag in Us A. Waſhington, 5. September. Das amerikaniſche Schatzamt hat die erſten zwei Monate des am 1. Juli begonne⸗ nen Rechnungsjahres mit einem Fehlbetrag von 646.6 Millionen Dollar abgeſchloſſen, während der Fehlbetrag in der gleichen Periode des Vorjahres nur 372 Millionen Dollar betrug. Die Geſamteinnahmen der Regierung belieſen ſich auf 799 Millionen gegenüber 863 Millionen im Vorjahr, während die Geſamtausgaben von 1235 Millionen auf 1445 Millionen Dollar ge⸗ ſtiegen ſind. Juſammenſlöße in Paläſtina Kämpfe zwiſchen britiſchem Militär und arabiſchen Freiheitskämpfern Jeruſalem, 5. September. Nach einem amtlichen Bericht iſt es in der Nähe von Arab el Awadin zzwiſchen engliſchem Militär und arabiſchen Freiheitskämpfern zu einem ernſthaf⸗ ten Zuſammenſtoß gekommen, bei dem angeblich 14 Araber getötet und zwei gefangengenommen worden ſind. Unter den Toten ſoll ſich auch der Anführer, Scheich Taha, befinden. Die engliſchen Truppen ſollen keine Opfer zu verzeichnen haben. Auch am Sonntag fielen wieder mehrere Ara⸗ ber jüdiſchen Meuchelmördern zum Opfer. So wurde in der arabiſchen Altſtadt in Haifa ein arabiſcher Kaufmann getötet, während im mo⸗ hammedaniſchen Viertel von Jaffa ein ara⸗ biſcher Polizeiſergeant erſchoſſen wurde. In der Nähe von Akko wurden zwei jüdiſche Laſtkraft⸗ wagen beſchoſſen. wobei ein jüdiſcher Fahrer ge⸗ 8 wurde. Ein Wagen wurde in Brand ge⸗ ſteckt. In der Nähe von Telmond wurde eine Mine gefunden, die aber rechtzeitig unſchädlich ge⸗ macht werden konnte. Auf der Strecke Lydda Haifa entgleiſte, ver⸗ mutlich infolge Sabotage, ein Güterzug, ſodaß der Verkehr vollkommen unterbrochen wurde. Anſchlag auf Kaganowilſch Warſchau, 5. Sept. Nach einer Meldung des„Krakauer Illu⸗ ſtrierten Kuriers“ ſollen unter den Offizieren der Garniſonen Kiew und Charkow in der Sowjetukraine erneut zahlreiche Verhaftun⸗ gen vorgenommen worden ſein. Unter den Verhafteten ſollen ſich 110 Offiziere befinden, die einer Geheimorganiſation„Freie Ukraine“ angehören. Dieſe Geheimorganiſation habe angeblich einen Anſchlag auf den Volks⸗ kommiſſar für die Schwerinduſtrie, Kagano⸗ witſch der demnächſt zu einer Inſpektion nach Donbas kommen wollte, vorbereitet. 50 Offiziere ſollen nach einem beſchleunigten Kriegsgerichtsverfahren bereits erſchoſſen wor- den ſein. Unter den Verhafteten ſoll ſich auch der General Iwanienko befinden. Ein Flieger offizier in Kiew ſoll bei ſeiner Verhaftung den . Siderenko ſchwer verletzt aben. Flugzeug über Londoner Vorork übgeſtürzl 10 Tote, 25 Verletzte London, 5. September. Der Abſturz eines Flugzeuges der britiſchenLuft⸗ wafſe verurſachte am Sonntag 10 Tote, 25 Ver⸗ letzte, darunter 13 ſehr Schwerverletzte u. die Zerſtörung von drei Häuſern. Ein Schulflug⸗ zeug der Luftwaffe flog in Edmonton, einem Vorort Londons, an ein Haus und zer⸗ ſchellte. Die Flugzeugtrümmer und das Haus ſtanden ſofort in Flammen. Das Feuer griff auf zwei benachbarte Häuſer über. Von den 6 Inſaſſen des Schulflugzeuges wurden vier ge⸗ tötet und zwei ſchwer verletzt. Bei den übri⸗ gen Verletzten handelt es ſich um Bewohner der in Brand geratenen Häuſer u. um Paſſanten. Muſſolinis Erntevorſchützung übertroffen Das Ausland in ſeinen Hoffnungen auf Mißerfolg enkläuſchl Rom, 5. Sept. Die Getreideſchlacht des faſchiſtiſchen Italiens iſt auch im Jahre 16 der faſchiſtiſchen Zeitrechnung von einem vollen Erſolg gekrönt worden. Rund 80 Millionen Doppelzentner Ge— treide ſind Muſſolini als vorläufiges Ergebnis der diesjährigen Ernte vom Präſidenten des ſtatiſtiſchen Zentralausſchuſſes gemeldet worden. Die erſte zu Beginn der diesjährigen Ernte von Muſſolini verkündete Schätzung von 70 Millionen Doppelzentnern iſt alſo ganz weſentlich übertroffen worden, umſomehr, als in den faſt 80 Millionen Dop- pelzentnern der Ertrag aus den Hochgebirgs⸗ gegenden noch nicht enthalten iſt. Das amtliche Endergebnis wird nach der auf den 10. September in den Pa- lazzo Venezia einberufenen Tagung des ſtati⸗ ſtiſchen Zentralausſchuſſes für Getreide bekannt⸗ gegeben werden. 4 Dieſer neue, ſogar unter ungünſtigen Witte rungsverhältniſſen errungene wirtſchaftliche Sieg des Faſchismus muß als ein außenpoliti⸗ ſcher Erfolg des in zielbewußter Arbeit zur Sicherung der Autarkie geſchloſſen hinter dem Duce marſchierenden Bauernſtandes gewertet werden; hat er doch die niederträchtigen und gemeinen Hoffnungen jener antifaſchiſtiſchen Auslandskreiſe zuſchanden gemacht, die auf den Hunger des italieniſchen Volkes ſpekulierten. Der Führer hat in dieſem Jahr wiederum die Chefs der ausländiſchen Miſſionen in Ber⸗ lin als ſeine perſönlichen Gäſte zur Teilnahme am Reichsparteitag eingeladen. Hauptſchriftletter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil D' Eduard Ku dn, Worm, für den übrigen Teil Friedrich Marten, Viernheim. Verlag: Vereinigte ettungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: 94 76557 Martin, Viernheim— Druck Warmſer Verlaasdruckerer Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim u. Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gultig. g 90 bl a ab dener deu die die Aſhecher dus oh, eh betzeicht hen da 0 hiele, nonttli ks nh verden. detleht. 24, Luc Hohotgie die deut Heßausd gegen R0 fel. 2. Au Eoldaten 2 f ichechicch Etodt 6 J. Au und St deutſchen berg; da Veiſe be zur Hilfe in einem N. A1 iu dem Eudetend et, dar Krlegsbet nit Zaun N in eitm N Am 2 Bau- 1. Main“ Meichsor watt bon der Veh Ebrengif Nach Bürgern proche Reichsot, zu einer nächt da ſthon im Heim gel dingung überhaup Nenſch d lönne vo dem, Sp alles das schöne d b el ſic die 9 ige Ger eit der eptembet. es in der N zwiſchen ahi ſchen m etnſhaſ⸗ angeblich genommen ic auc der e engliſchen detzeichnen ehtere Arn⸗ Dyfer, 89 i Haifa ein nd im no⸗ ein ata⸗ de. I der e Laltltaſt⸗ Jahtet ge⸗ Brand ge⸗ eine Nins leite vet⸗ zug, ſodaß u wurde. sic 9, Sept. cuet Jlu⸗ Offizieren lo in Verhaftun⸗ Unter den befinden, e Uktaine“ iſation den Volks- dagano⸗ Juſpeltion kiltet. 50 leunigten pſen wot⸗ lich uc n Flieger tung den t betleßt Dat bet. ſſcenduf⸗ te. 2 Ver. zte l. die Sculflug⸗ „ einen und del das Hals ter gif on den biet ge den übti⸗ gewohnt Paſanten. L gabelt beit ut nitt den gewertet een und Aachen auf den futter dern nieder 1 50, tilnabne Aeberſchrift die deutſchen Soldaten; Die Terror⸗Bilanz einer Woche Ueberfälle wildgewordener Tschechen auf friedliche Zudelendeulſche 88 Berlin, 3. September. Die Berliner Börſenzeitung bringt unter der „Terrorbilanz IV“ eine erſchüt⸗ ternde Aufzählung der Terrorfälle wildgewor⸗ dener Tſchechen gegenüber der friedlichen ſude⸗ tendeutſchen Bevölkerung in der letzten Zeit. die die Früchte der maßloſen Verhetzung der Tſchechen ſei. 5 Das Blatt ſchreibt: Noch nie ſind in einer einzigen Woche ſoviele iſchechiſche und marxiſtiſche Ausſchreitungen zu verzeichnen geweſen wie in den Tagen zwi⸗ ſchen dem 26. Auguſt und 2. September. Es ſind ſo viele, daß ſie ſich nicht mehr, wie bisher, monatlich auf dieſen Raum regiſtrieren laſſen. Es mußte eine kürzere Zeitſpanne genommen werden. 21. Auguſt: Der Deutſche Leibl in Komotau von mehreren Tſchechen überfallen und durch Beſpritzen mit einer giftigen Säure ins Geſicht verletzt. 24. Auguſt, ſowie ſchon am 13. Auguſt: Maßloſe Haßorgien des„Moraypſko⸗Sleſzky Denik“ gegen ebenſo hemmungsloſe Haßausdrücke in der Zeitſchrift„Auto⸗Obrana“ gegen das Sudetendeutſchtum und ſeinen Füh⸗ rer. 26. Auguſt: Mehrfache Ueberfälle tſchechiſcher Soldaten in Neu⸗Erbersdorf in Schleſien. 26.—28. Auguſt: Wilde nächtliche Schießereien 1 tſchechiſcher Militärpatrouillen in der deutſchen Stadt Grulich in Oſt⸗Böhmen. 27. Auguſt: Ein Trupp tſchechiſcher Arbeiter und Staatsangeſtellter randaliert in einem deutſchen Gaſthaus in Schönborn bei Reichen⸗ berg; das deutſche Dienſtmädchen in unflätiger Weiſe beläſtigt; die Attentäter verſuchen. den zur Hilfe herbeigeeilten deutſchen Ortsvorſteher in einem Laſtauto zu verſchleppen. 27. Auguſt: Tſchechen und Marxiſten dringen in dem Grenzort Johnsdorf in das Haus eines Sudetendeutſchen ein und bedrohen die Bewoh⸗ ner, darunter eine ſchwangere Frau und einen Kriegsverletzten; vier Deutſche durch Schläge mit Zaunlatten und Stahlruten ſchwer verletzt. 27.—28. Auguſt: Eine Serie von Ueberfällen in Leitmeritz; von tſchechiſchen Haufen, darunter in großer Zahl Soldaten. ſchwer verletzt. 27. Auguſt: 15 Tſchechen mißhandeln aus Wut über das Mißlingen eines Zechprellungsver⸗ ſuches in Eichicht ein deutſches Gaſtwirtsehepaar und bedrohen die Gäſte. 28. Auguſt: Konrad Henlein während der Fahrt durch die ſudetendeutſche Ortſchaft Fohlen von tſchechiſchen Soldaten angepöbelt. 28. Auguſt: Teilnehmer an einem ſudeten⸗ deutſchen Treffen in Alt⸗Rohlau von Marrxiſten mit Meſſern und Stahlruten angegriffen. 28. Auguſt: Ein tſchechiſcher Offizier be⸗ ſchimpft in Mähriſch⸗Schönberg auf der Straße deutſche Paſſanten mit„Deutſche Schweine“ und „Henlein⸗Schweine“, tritt einen Deutſchen mit Füßen und beſpukt ihn. 28. Auguſt: Zwei Ueberfälle auf Deutſche in Prag; der Beamte Worſch und die Jungturner O. Dreiſeitl, W. Dreiſeitl und J. Heinzel von tſchechiſchen Horden mißhandelt. mehrere Deutſche 28. Auguſt: Drei deutſche Jugendliche in Nieder⸗Ullersdorf von Kommuniſten überfallen. 28. Auguſt:„Kleinere“ Ueberfälle auf Deutſche in Brünn, Fiſchern. Karlsbad und Prachatitz. 28. und 29. Auguſt: Tſchechiſche Arbeiter in Stärke von 1000 Mann, die als Landfremde den Einheimiſchen ohnehin das Brot wegneh⸗ men, toben in der ſudetendeutſchen Ortſchaft Gabersdorf. Die Einrichtung eines deutſchen Gaſthauſes zertrümmert; Deutſche in den Stra⸗ bn zum Spießrutenlaufen gezwungen; zwei eutſche durch Meſſerſtiche ſchwer, mehrere an⸗ dere leicht verletzt. 29. Auguſt: Drei deutſche Jungturner in Buſau von Tſchechen überfallen. 31. Auguſt: Ein tſchechiſcher Zollbeamter ſchießt bei Oelſen über die Grenze herüber auf einen deutſchen Grenzbeamten. 31. Auguſt: Tſchechiſche Soldaten durchziehen nachts gröhlend und brüllend die Straßen des ſudetendeutſchen Städtchens Tachau. bedrohen die aus dem Schlaf geriſſenen Einwohner mit dem Bajonett und reißen deutſche Plakate ab. 1. September: Der reichsdeutſche Zollbeamte Rudolph bei Mühlleiten über die Grenze her⸗ über von tſchechiſchen Grenzwachorganen be⸗ ſchoſſen. „Die Malaria wird verſchwinden“ Nalien muß völlig frei von jüdiſchem Einfluß werden Römiſche Preſſeſtimmen Rom, 3. Sept. Nachdem Italien mit der vom Miniſterrot beſchloſſenen vollkommenen Säuberung des ge ⸗ ſamten Schulweſens von jüdiſchen Lehrkräften und Schülern den erſten Schritt zu ſeiner Be; freiung von jeglichem jüdiſchen Einfluß unter nommen hat, erwartet die Preſſe von der Sitzung des Großen Rates des Faſchismus gleichermaßen durchgreiſende Maßnahmen zur 5 Bereinigung der Juden rage Das Mittagsblatt des„Giornale d'Italia“ ſtellt die neue Säuberungsaktion der faſchiſti⸗ ſchen Großtat der Bodenentſumpfung des Landes gleich. Das neue Geſetz ſei unmiß⸗ verſtändlich. Ohne Beſchönigung beſtimme es, daß das Judentum aus dem Geiſtesleben als Drei Millionen Wohnungen fehlen Dr. Ley über die Aufgaben des heimſtällen-Amles Frankfurt a. M., 3. Sept. Am Samstagvormittag wurde die„Deutſche Bau- und Siedlungsausſtellung Frankfurt a- Main“ durch den Schirmhern der Ausſtellung, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, in Gegen⸗ wart von Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Behörden und zahlreicher Ehrengäſte feierlich eröffnet. Nach Begrüßungsworten des Frankfurter Bürgermeiſters Kremmer und einer An⸗ ſprache des Gauleiters Sprenger ergriff Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort zu einer längeren Anſprache. Er wies zu; nächſt darauf hin, daß der deutſche Menſch ſchon immer beſonderen Wert auf ein ſchönes Heim gelegt habe Das Heim ſei die Vorbe⸗ dingung für die Familie und für das Volk überhaupt. In ſeiner Wohnung hole ſich der Menſch die Kraft, die er brauche. Die Freizeit könne von Kd F. durch Theater, Reiſen. Wan⸗ dern, Sport uſw. noch ſo ſchön geſtaltet ſeim, alles das ſeien aber nur Hilfsmittel. Die ſchönſte Freizeit verlebe der Menſch zu Hauſe. Es ſei oft die Frage geſtellt worden, warum ich die Partei mit der Wohnungsfrage beſchäf— ige. Gerade dieſe Frage ſei eine Angelegen— heit der Partei der Volksführung, denn das Wohnungsweſen ſei kein techniſches und kein Geldproblem. ſondern eine höchſt polit!⸗ ſche Sache. Deshalb habe ſich die Partei die ſer Frage angenommen und der DA. dieſe Aufgabe überwieſen zur intenſiven Bearbei- tung.. 5 Das Heimſtättenamt der DAF. habe, führte Dr Ley weiter aus, durch eigene Initiative oder durch ſeinen Rat in den letzten fünf Jah⸗ ren 830 000 Wohnungen gebaut oder bauen laſſen. Seit der Machtübernahme ſeien insge- ſamt über 1 Millionen Wohnungen gebaut worden. Trotzdem fehlten noch drei Millionen Wohnnungen. Dieſe große Aufgabe ſolle und müſſe gelöſt werden. Ui dieſes Ziel zu erreichen. habe er Heimſtätten⸗ amt, Bank, Verſicherung und Baugeſellſchaft in der DAF. als Wohnungsbauträger unter eine Leitung geſtellt. Er ſei überzeugt, daß nun die Anſtrengungen zur Beſchaffung der fehlenden . verdoppelt und verdreifacht wür⸗ en. Schließlich teilte Dr. Ley mit, daß er den neuen Siedlungshof des Gaues Heſſen⸗Naſſau zum Reichsſiedlungshof beſtimmt habe, der eine Hochſchule des Siedelns, Bauens und Wohnens ſein werde. Krankheitserreger ausgerottet werden müſſe. „In zuverſichtlichem Glauben erwartet Italien die Entſcheidungen des Großen Rates des Fa- ſchismus. Die Malaria wird ver⸗ ſchwinden.“ Den ſofortigen Rücktritt aller Juden aus Stellungen des Staates und des Wirtſchafts⸗ lebens fordert„Reſto del Carlino“. Es ſet klüger, ſchreibt das Blatt, ſelbſt vom Pferde zu ſteigen, anſtatt zu warten. bis man aus dem Sattel gehoben werde. Die Aufforderung zum Verſchwinden aber ſei nicht nur an jene Juden gerichtet. die„ehrenamtliche Poſten“ innehaben, ſondern auch an die vielen, die in den Aufſichtsräten, in Großunternehmen. in den Wirtſchafts-, Finanzſyndikaten oder korpo⸗ rativen Organiſationen ſitzen. Polen hal größtes Verständnis Warſchau, 3 Sept. Die Verfügungen der italieniſchen Regierung über die Ausſiedlung der Juden und ihre Ausſchaltung aus dem ſtaatlichen Schulweſen werden in der polniſchen Preſſe ſtark beachtet Der rechtseingeſtellte„Dziennik Narodowy“ meint, die letzten Erlaſſe der italieniſchen Re; gierung ſeien ein Beweis dafür, daß jetzt ſchon die zweite Großmacht in Europa einen Weg be⸗ ſchritten habe, um ihr Land vor dem zerſetzen⸗ den Einfluß der Juden zu ſchützen. Dieſem Ereignis komme eine große Bedeutung Außer Rand und Band Amerikas Judenpreſſe zu den italieniſchen Beſchlüſſen 88 New Pork. 3. Sept. Die raſſenpolitiſchen Maßnahmen Italiens, die in Durchführung der faſchiſtiſchen Polit'k insbeſondere ſeit der Gründung des Impe⸗ riums unaufſchiebbar geworden waren, wer- den auch weiterhin von der Preſſe in den Ver⸗ einigten Staaten ſtark beachtet. Die klaren Be⸗ ſchlüſſe der italieniſchen Regierung haben auf die geſamte Oeffentlichkeit jedenfalls tiefen Eindruck gemacht. Die jüdiſch kontrollierte Preſſe New Yorks iſt allerdings außer Rand und Band eraten und ſchießt noch immer ganze Breit⸗ eiten von Angriffen gegen die italieniſche Re⸗ gierung und Muſſolini ab, dem die albernſten „Vorwürfe“ gemacht werden. Die Juden ver⸗ ſuchen dabei verzweifelt, den Sinn der Maß- nahmen zu verdrehen und bringen von per⸗ ſönlichen Unterſtellungen bis zu weltpolitiſchen Spekulationen ſo ziemlich alles vor, um die amertkaniſchen Leſer über die wahren und ein; fachen Beweggründe der römiſchen Beſchlüſſe zu täuſchen und ſie über deren Ziele irre zu füh⸗ ren. Japaniſche Bolſchaft an die 63. München, 3. Sept. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches Baldur von Schirach empfing am Freitag⸗ abend in der Hauptſtadt der Bewegung die von der japaniſchen Kaiſerlichen Regierung ent⸗ ſandte Jugendführerabordnung. Der Reichs⸗ 3 unterſtrich die große Herzlichkeit und Freundſchaft, mit der die im Auguſt in Japan eingetroffene deutſche Abordnung der Hitlerjugend vom fapaniſchen Volk und der japaniſchen Jugend empfangen worden ſei. In ſeiner Erwiderung gab der Führer der japa⸗ niſchen Gruppe, Miniſterialrat Aſahina, dem herzlichen Dank für den Empfang Ausdruck und erklärte, daß die japaniſchen Jugendführer überall in Deutſchland freundlich, gaſtlich und kameradſchaftlich aufgenommen worden ſeien. Miniſterialrat Aſahina verlas ſodann eine Botſchaft des Kaiſerlich⸗japaniſchen Unter⸗ richtsminiſters Baron Araki an den Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches. Das Antikomin⸗ tern⸗Abkommen vom Herbſt 1936 habe die innige Freundſchaft der beiden Völker noch 12 85 geſtaltet. Die Botſchaft ſpricht dann von em glanzvollen Aufſtieg, den das Deutſchland Adolf Hitlers nimmt und ſtellt feſt. daß die zähe Beharrlichkeit des deutſchen Volkes um die Erringung erhabener Ziele das fapaniſche Volk immer wieder mit neuer Bewunderung und Verehrung erfülle. Der Führer ehrk Friedrich Blunck 88 Berlin, 3. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat dem Dich⸗ ter Dr. Hans Friedrich Blunck anläßlich ſei⸗ nes 50. Geburtstages in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das deutſche Schrifttum 198 Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft ver- iehen. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte an Dr. Hans Friedrich Blunck folgendes Glück wunſchtelegramm:„Zu Ihrem 50. Geburtstage übermittele ich Ihnen meine herzlichſten Glück⸗ wünſche.— Ich gedenke dabei mit Dankbarkeit der vielen Verdienſte. die Sie ſich um die Ent⸗ wicklung des deutſchen Schrifttums im natio- nalſozialiſtiſchen Staate erworben haben Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß Ihre ſtarke Perſönlichkeit dem Volke und dem neuen Reiche noch viele Jahre erhalten bleiben möge.“ Bier Todesurkeile in Königsberg Königsberg, 3. Sept. Am Freitag verurteilte das Königsberger Schwurgericht die Angeklagten Ernſt Wiechert, Karl Hindrigkeit, Herbert Schulz und Bruno Schulz,— ſämtlich aus Plibiſchken—, z um Tode. Die Verurteilten hatten in der Nacht vom 18. zum 19. Mai dieſes Jahres den 29 Jahre alten Melkermeiſter Peter Großmann durch Fauſthiebe niedergeſchlagen und danach in einen Fluß geworfen. Vorher hatten die Mörder dem bewußtloſen Großmann noch einen Sack mit Steinen angehängt. Am Vormittag des 28. Mai wurde dann im Pregel-Strom un⸗ terhalb der Ortſchaft Plibiſchken(Kreis Wehlau) die Leiche gefunden. Das Motiv des Mordes war Eiferſucht. Der Tod in den Bergen Mailand, 5. September. Bei einer Bergwanderung im Grödnertal wurde die Reichsdeutſche Erneſtine Tielmann das Opfer eines tödlichen Unfalls. Sie hatte in Begleitung ihres Gatten und zweier anderer Bergſteiger die Florentiner Hütte verlaſſen, um die Wand des Gran Fermeda zu beſteigen. Die Bergſteigergruppe hatte bereits ein gutes Stück Weges zurückgelegt, als Frau Tielmann aus⸗ glitt und mit dem Kopf gegen die Felswand ſchlug. was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. CCCCCͥͥͤͤ ³¹5: ð WW d.. heckpfennige Eine Feriengeſchichte von Elly Salbach. Ein Dreimarkſtück, ein Zweimarkſtück, drei Fünfziger, ſechs Groſchen, drei Sechſer——— ſieben Mark 25 Pfg. Nachdem Hans das Geld mindeſtens zehn Mi⸗ nuten immer wieder überzählt hatte, gab er's auf. Es wollte nicht mehr werden. 7.25—— damit ſollte er dieſen Sonntag auskommen?— Dieſen letzten Ferientag, der ſo ganz beſonders ſchön hatte werden ſollen? Heute abend um zehn Uhr ging ſein Zug. Heimwärts. Zurück nach Berlin, an die Arbeit. Die Fahrkarte hatte er ſchon in der Taſche, das Gepäck war aufgegeben, die Penſionsrechnung bezahlt. Alles erledigt. Nur, damit er dieſen letzten Tag bis auf die letzte Minute ausko⸗ ſten konnte. Auskoſten? Für 7.252—— Ja, wenn er allein geblieben wäre! Aber leider—— nein leider ja nun auch wieder nicht, jedenfalls hatte er Ilſe Wendt für heute eingeladen. Sie wollten zuſammen 1 feiern. Einen ganzen, langen, ſchönen ag. Ilſe war vor acht Tagen hierher gekommen und wollte noch vierzehn Tage bleiben. Sie wohnte auch in Berlin, ſodaß er ſie ſpäter dort wieder ſehen würde Immerhin erſt nach vier⸗ zehn Tagen. Und vierzehn Tage können eine hölliſch lange Zeit ſein, wenn man verliebt iſt. Deshalb hatte Hans ſie geſtern abend gefragt. ob ſie nicht dieſen Sonntag. dieſen letzten Sonntag für ihn hier, ihm ſchenken möchte Sein Herz klopfte gleich wieder unruhig., als er ſich erinnerte wie nett ſie„Aber gewiß—— ſehr gern“ geſagt hatte, und wie entzückend rot ſie dabei geworden war. Und nun hatte er nur noch ſieben Mark 25 Pfennige für einen Sonntag in dieſem nicht gerade ſpottbilligen Nordſeebad. „Na—— bin ich nicht pünktlich“, unterbrach ihn Ilſes helle Stimme in ſeinen Grübeleien. „Und was nun?—— Wollen wir baden?“ Hans war gleich dabei. Das waren ſchon ein vaar nette Stunden, die nichts weiter koſten würden. „„Das heißt“, fuhr Ilſe da leider ſort.„vorher muß ich noch unbedingt etwas trinken. Ich komme um vor Durſt. Hier—— hier iſt ein netter Platz.„Wiſſen Sie, Hans“, geſtand ſie ihm, während ſie dann ihre Limonade tranken. „ich bin heute ſo unternehmungsluſtig. Heute möchte ich einmal ganz groß angeben.“ „Auch das noch“, ſtöhnte Hans innerlich. Da fiel ſein Auge auf ein Pärchen—— ein paar Tiſche weiter. War das nicht?—— Aber na⸗ türlich—— das war Willi Fahrenholtz. Der mußte ihm helfen. Hans würde ihn anpumpen. Jetzt gleich, und zwar in Gegenwart der hüb⸗ ſchen, jungen Dame, in die Willi ſcheinbar ſehr verliebt war. Da konnte er nicht nein ſagen. Kein Mann tat das. Herzens daneben ſaß. Hans nahm einen tieſen Schluck von der wundervollen Limonade, die vorhin ſo bitter geſchmeckt hatte. Als er das Glas hinſtellte, klopfte ihm jemand auf die Schulter. Willi——— „Junge— Hans— das iſt ja famos, daß ich dich hier treffe. Wie gehts? Du— hör' mal. du mußt mir einen Gefallen tun. Borge mir einen Taler. Ja?— Für dich iſt das ja kein Geld. Du verdienſt ja bald noch mal ſo viel. wie ich kleiner Schreiberling. Du— als bei⸗ nahe Direktor— Ah— vielen Dank!“ Was ſollte Hans anderes tun? Als beinahe Direktor Wenn Ilſe daneben ſaß und ihn groß und bewundernd anſah? „Wie nett von Ihnen. Hans“, ſtrahlte ſie ihn an, als Willi dankbar abgezogen war.„Was ſind Sie für ein guter Freund! Nicht jeder greift gleich in die Taſche, wenn———“ „Ich hätte auch lieber zum Holzhammer ge⸗ griffen“. Aber das dachte Hans nur, und trank wenn die Dame ſeines den Reſt ſeiner Limonade aus. Er ſchmeckte wie⸗ der ſehr bitter. Dann badeten ſie. Hans brauchte lange, bis er mit Umziehen fertig war. Ilſe mußte ihn direkt aus ſeinem Badekarren herausholen. „Ich habe ſo ſcheußliche Kopfſchmerzen“, ent⸗ ſchuldigte er ſich. „Kommen Sie nur. Im Waſſer wird es ſicher beſſer. Oder ſoll ich Ihnen eine Tablette holen?“ „Nein— nein. Danke!“ Sie tollten dann ordentlich im Waſſer herum, trieben viel Unſinn, und Hans vergaß für eine Weile beinahe ſeine Sorgen. Aber nur bei- nahe. Wenn Ilſe irgend eine kleine Bekannt⸗ ſchaft geweſen wäre— nicht gerade Ilſe, die er——— „So—— nun iſt's genug.“ Ilſe ſchüttelte ſich noch einmal und machte einen prachtvollen Ueberſchlag vor lauter Uebermut.„Und jetzt wird ſich ſchnell umgezogen, und dann eſſen! Ach—— hab' ich einen Hunger.“ „Schööön“, ſtöhnte Hans, während er lang ſam in ſeinen Badekarren kletterte. Hab' ich einen Hunger? Das konnte man wohl ſagen. Baden und Tollen macht immer Hunger. Er brauchte bloß ſeinen eigenen Magen zu fragen. Aber er durfte nur ſeine Geldtaſche fragen. Ein Zweimarkſtück und ſechs Zehnpfennigſtücke Hans nahm das Zweimarkſtück in die Hand, warf es in die Luft, fing es wieder auf, warf es in die Luft, fing——— Denkſte!— Das Zweimarkſtück wollte anders. Es ſprang ihm von der Hand und fiel zwi⸗ ſchen die breiten Spalten des Bretterbodens. Hans fiel auf die Knie und preßte ein Auge an den Spalt. Schlick und Schlamm da unten. Was nun? Wütend nahm er die ſechs Groſchen aus ſeiner Weſtentaſche und warf ſie hinterher. „ ſchrie er und weinte beinahe vor Aerger.„Heckt meinetwegen da unten.“ Lang- a2— ſam, ſehr langſam zog er ſich an. Als er die Tür ſeines Badekarrens aufmachte, ſah er auf der unterſten Treppe einen vielleicht zehnjähri⸗ gen Jungen ſitzen. Da kam ihm ein Gedanke. „Du— höre mal, mir iſt eben mein Geld durch die Ritzen da in den Schlamm gefallen. Sieh doch mal zu, ob du es wieder findeſt. Kriegſt auch was Schönes von mir.“ Der Steppke ließ ſich das nicht zweimal ſa⸗ gen. Blitzſchnell war er unter dem Karren, und ſchon nach einer halben Minute reichte er Hans ein— Fünfmarkſtück herauf. „Nanu?“ ſagte Hans nur, mehr als verblüfft. Er hatte doch nur ein Zweimarkſtück und ſechs Groſchen da unten. Gab der Nordſeeboden ſo gute Zinſen? Und ſo ſchnell? Aber ehe Hans zu Ende gedacht hatte, war der Junge ſchon wieder da. Diesmal mit einer Mark. Dann folgte ein Fünfziger, dann noch- mal ein Fünfmarkſtück, Groſchen, wieder Fünf⸗ ziger und zum Schluß noch einmal ein Fünf⸗ markſtück. Hans überzählte fieberhaft. 20 Mark und 60 Pfennige. Der Karren ſtand ſicher ſchon lange auf dem⸗ ſelben Platz und viele hatten vor ihm hier beim Anziehen Geld fallen laſſen. „Nun— laß' es ſchon gut ſein“, ſagte er jetzt zu dem Jungen.„Ich weiß nicht genau, wieviel es war. Aber ungefähr wird es ſchon ſtimmen. Vielen Dank auch.“ Er ſchenkte dem Jungen eine Mark, der lief mit freudefunkeln⸗ den Augen davon. Hans hatte es jetzt ebenſo eilig. Ilſe wartete ſchon ein wenig ungeduldig „Ich habe mir doch noch eine Tablette holen laſſen“, entſchuldigte er ſein langes Ausbleiben. „Aber jetzt ſind die Kopfſchmerzen weg. Wie weggeblaſen.“ „Na—— dann können wir ja eſſen.“ „Und ob wir das können“, lachte Hans und klimperte mit dem Geld in ſeiner Jackettaſche. —— 6——ů 8 — ——— 3 ä——ç—ß5—¼ͥ—v1 ä er 2 e ee r — eee ee e e 1 1 * 7 1 5 9 — 8 e ebe 2 2 eee Nein Freund juli- Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Luckner f(49. Fortſetzung) Später traf ich den Colonel Johnſon in einem der erſten Hotels und diesmal ſchenkte ich ihm und dem gleichfalls anweſenden Ad- miral Cowles reinen Wein ein, worauf wir das Ereignis gebührend feierten. „Aber warum haben Sie amerikaniſche Uni- form angezogen?“ fragte der Admiral.„An Bord unſerer„Mongolia“ konnte Ihnen doch niemand etwas anhaben.“ „Mag ſein“, antwortete ich.„Man kann aber nie vorſichtig genug ſein. Uebrigens bin ich doch nicht ſo reſtlos unter falſcher Flagge gefahren. Wenn Sie ſich meine Uniform ge⸗ nau angeſehen hätten, wären Sie wahrſchein⸗ lich ſehr überraſcht geweſen. Gewiß, der Rock war vorſchriftsmäßig amerikaniſch— aber die Knöpfe waren deutſch.“ g Die Johnſon-Rolle war indeſſen ausgeſpielt und daher erſuchte ich den Schiffszahlmeiſter, er möge mich fortan unter meinem richtigen Namen in der Liſte führen. Alle Welt ſuchte nun meine Bekanntſchaft zu machen; auch die Engländer. Ich gab un⸗ umwunden zu, daß ich mich auf der Heimreiſe nach Deutſchland befinde. Alle Welt ſuchte mich von dem Vorhaben abzubringenz auch die Engländer. Der amerikaniſche Senator Salisbury, der ſich ebenfalls an Bord befand, hielt eines Abends beim Eſſen eine begeiſterte Rede auf mich und ſchloß mit den Worten:„Wir wer⸗ den den Kapitän Lauterbach ſchützen, und er ſoll in Amerika einen ſicheren Hafen finden.“ Das war wirklich nett, und ich dankte aus ehrlichem Herzen. Es änderte jedoch nichts an meiner Abſicht, bei der nächſten Gelegen heit den Durchbruch durch die engliſche Blok⸗ kadelinie zu wagen. Durch! In San Francisco kam ein ganzer Schwarm von Reportern und Photographen an Bord und heftete ſich an meine Sohlen. Die Ta⸗ ten der„Emden“ waren nicht vergeſſen, und offenbar ſollte ich den Leuten das Blaue vom Himmel heruntererzählen. Ach du lieber Him⸗ mel! Dg gab ich mir bisher die größte Mühe, möglichſt im Verborgenen zu bleiben, und dieſe Preſſemenſchen zerrten mich brutal ins volle Rampenlicht der Oeffentlichkeit. Ich befand mich gerade in der Kammer des dritten Offiziers bei einem Abſchiedstrunk, als ich die wilde Rotte anrücken hörte Zum Glück kam mir ein guter Gedanke. Da war nämlich ein junger Deutſcher an Bord und ich überredete ihn dazu, mir einen großen Gefal⸗ len zu tun und ſich vorläufig als Lauterbach auszugeben. „Ja, aber was weiter?“ zögerte er. „Oh, das iſt gar nicht ſo ſchwer. Wenn die Leute nach Ihren Abenteuern fragen, dann geben Sie ausweichende Antworten. So, und nun los!“ Bis zum Abend blieb ich unten bei meinem Gaſtgeber. Das hätte mir ja gerade noch ge⸗— fehlt, daß mein Bild auf der erſten Seite ſämtlicher amerikaniſcher Zeitungen erſchienen wäre! Mein junger Stellvertreter machte ſeine Sache übrigens ausgezeichnet und ich mußte lachen, als ich anderen Tages die ſoge— nannten Interviews zu ſehen bekam. Sie enthielten nichts als Gemeinplätze und Be— ſchreibungen meiner Perſon. Faſt alle ſtim⸗ ten darin überein, daß ich ein ſchüchterner, ſchweigſamer, magerer und höflicher Jüng⸗ ling ſei. Eine Zeitung erzählte ſogar, daß mix der Kaiſer befohlen habe, den Mund zu halten. Nach achttägigem Aufenthalt in San Fran- cisco fuhr ich nach New York, wo mir der Konſul ſofort auftrug, unſerem Botſchafter in Waſhington ein geheimes Schriftſtück zu über⸗ bringen. Wie es herausgekommen iſt, weiß ich nicht, aber am folgenden Morgen brachten einige Blätter mein Bild nebſt der Nachricht von meinem Eintreffen. Sehr bald merkte ich, daß ich überwacht wurde. Mein getreueſter„Schatten“ ſah aus wie ein Engländer, und es machte mir einen rieſigen Spaß, den Bengel an der Naſe herum— zuführen. So fuhr ich mitunter in irgend⸗ einem Wolkenkratzer zum ſoundſovielten Stock hinauf und lief zu Fuß die Hintertreppen hin— unter. Aehnlich machte ich es in den großen Hotels, wobei ich es nicht verſchmähte, durch die Küchenregionen zu verſchwinden. Den Ausflug nach Waſhington erledigte ich in einem Tage. Auch dabei betreute mich mein „Schatten“. Ueberhaupt fand er mich immer wieder, und noch heute weiß ich nicht, wie er es anſtellte. Möglicherweiſe lauerte er mir in der Nachbarſchaft des Reſtaurants auf, das ich ziemlich regelmäßig beſuchte. Es war eine ſkan⸗ dinaviſche Seemannskneive unweit der„Bat— tery“. Ich weilte deswegen häufig dort. weil ich ein nach den nordiſchen Ländern beſtimm⸗ tes Schiff zu benutzen gedachte. Jede Nacht wechſelte ich mein Quartier und hauſte bald hier bald dort in der Rieſenſtadt. So ſaß ich faſt häufiger in der Autodroſchke als im Zimmer. Ich ſprach einigermaßen ſchwediſch und wuß⸗ te, daß die ſchwediſchen Seeleute in der Regel einem kleinen Nebenverdienſt nicht abgeneigt waren. Bald nahm ich Fühlung mit dem gut⸗ mütigen Kapitän des Dampfers„Orion“, „Wir laden Kohle“, ſagte er.„Sie können ſich unten im Bunker verſtecken und ich werde dafür forgen, daß Ihnen Lebensmittel durch den Ventilator zugeführt werden. Gehen Sie nur an Bord.“ Der„Orion“ lag in Philadelphia, und ſo be⸗ ſtieg ich noch am gleichen Abend den„Pennſyl⸗ vania⸗flyer“, den Schnellzug, der mich zur Quäkerſtadt brachte. Ich kannte Philadelphia und es machte mir keine Mühe, den Liegeplatz des„Orion“ auszukundſchaften. Als ich mich aber aufs Schiff begab, erkannte ich gar bald, Copyright by Koehler& Amelang, Leipzig daß die Sache nicht in der gedachten Weiſe gehen würde. Der Dampfer wollte nach Stock⸗ holm, und während der ganzen, mindeſtens zweiunddreißig Tage währenden Reiſe hätte ich da unten in meinem dumpfigen, lichtloſen Koh⸗ lenverließ ſitzen müſſen. Kein Menſch hätte das lebend überſtanden. Schon der Kohlenſtaub würde mich erſtickt haben. „Ich werde Sie doch nicht begleiten“, ſchrieb ich dem Kapitän auf einer Poſtkarte,„danke Ihnen jedoch für Ihre Bereitwilligkeit.“ Alſo nach New Pork zurück und von friſchem angefangen! Endlich bot mir der Führer des däniſchen Dampfers„Frederick VII“ die Stelle eines Heizers an. Nur bekam ich dafür keinen Lohn, ſondern mußte noch obendrein zweihun⸗ dert Dollar bezahlen. Der Kapitän wußte, daß ich Deutſcher war, wird mich aber kaum für einen Offizier gehalten haben. Anderenfalls hätte er mich ſicherlich noch mehr geſchröpft. Das Schiff lag in Hoboken. Als ſchmieriger Leizer gekleidet, mit einem Eimer und etlichen Stücken Eiſenrohr in der Hand, paſſierte ich die Poſten am Kai und ging an Bord, wo ich ſofort im Heizraum verſchwand und von dort aus einen Bunker aufſuchte. Als Kohlentrimmer ſchaufelte ich ſechs Stunden lang Brennſtoff für das eigentliche Heizperſonal. Inzwiſchen hatte der Dampfer bereits das offene Meer erreicht. Ich ſtand gerade unter einem der Ventilatoren. um ein wenig Luft zu ſchöpfen, als der Ober⸗ maſchiniſt den Raum betrat. „Sie ſehen ſo aus, als wenn Sie beſſere Tage erlebt hätten“, redete er mich engliſch an. „Allerdings“, erwiderte ich ſchwediſch.„Aller⸗ dings habe ich andere Zeiten gekannt.“ Er verfiel nun in dieſelbe Sprache.„Was ſind Sie von Beruf?“ „Maſchiniſt.“ „Und was war Ihre letzte Stellung?“ „Ich arbeitete als Maſchiniſt in Brauerei von Milwaukee.“ Er rieb ſich das Kinn mit der Fauſt und blickte mich nachdenklich an.„Schön“, ſagte er ſchließlich.„Wenn dem ſo iſt, brauchen Sie hier auch nicht Kohlen zu trimmen. Kommen Sie zum Maſchinenraum hinüber.“ Offenbar hegte der Mann keinerlei Verdacht hinſichtlich meiner Nationalität. Ich war ihm recht dankbar, daß er mich von der Schwerarbeit des Heizraums erlöſte. Den Reſt der Reiſe ver⸗ brachte ich großenteils im Maſchinenraum, wo es wenig zu tun gab. Immerhin machte ich mir mit dem Blankhalten von allerlei Metall⸗ teilen und dem Putzen der Lampen und der Pumpen zu ſchaffen. Allabendlich ſtiftete mir der Chef zwei Fla⸗ ſchen Bier.„Sie waren in einer Brauerei tätig“, bemerkte er beim erſtenmal,„und Sie ſehen ganz ſo aus, als ob Sie eine Vorliebe für Bier hätten.“ g Bei der Annäherung an das europäiſche Feſt⸗ land ſichteten wir einen großen engliſchen Hilfskreuzer, der uns nach Kirkwall brachte. einer Der„Frederick“ hatte ziemlich viel Speck an Bord und die Briten argwöhnten, daß die La⸗ dung über Kopenhagen nach Deutſchland ver⸗ ſchoben werden ſolle. Fünf Tage blieben wir in Kirkwall liegen, und bezüglich des Nichtent⸗ decktwerdens war ich keineswegs optimiſtiſch. Tagtäglich erſchienen die Engländer an Bord und ſtiegen im Schiff umher. Im allgemeinen verſtand ich es, mir Arbeit in den entlegenſten Winkeln der Maſchinenanlage zu verſchaffen, aber zweimal wurde auch ich ernſtlich ins Gebet genommen. Zum Glück ſprach der den britiſchen Offizier begleitende Dolmetſcher nur ſehr man⸗ gelhaft ſchwediſch und beſchränkte ſich auf die üblichen Rande!„Wo haben Sie Ihren Paß? — Wie heißen Sie?— Wohin fahren Sie?“ Ich erzählte allerlei von meiner Mutter und von einem Onkel, den ich in Schweden beſuchen wolle. Dabei ſchmückte ich meine kleine Ge⸗ ſchichte mit Kindheitsanekdoten aus. Es ſchien den gewünſchten Erfolg zu haben, denn man ließ mich ſchließlich in Ruhe. Am gefährlichſten war es des Nachts. Da wandten die Engländer einen ganz gefährlichen Trick an. Plötzlich wurden wir durch lautes Fluchen in deutſcher Sprache geweckt: „Raus mit euch, ihr deutſchen Schweine!“ Man hoffte, daß der eine oder andere in der Schlaftrunkenheit entſprechend antworten und ſich verraten werde. Ich wurde wütend. „Was in drei Teufels Namen iſt denn los?“ brüllte ich auf ſchwediſch.„Was quatſcht ihr denn da für'ne Sprache?“ Darauf zogen ſich unſere Quälgeiſter zurück, wiederholten jedoch das Theater nach einiger Zeit. Mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen, als unſer Dampfer endlich mit Speck und allem entlaſſen wurde. deutſchen U-Boot. Es leuchtete uns mit dem Scheinwerfer an, erkannte die neutrale Flagge und verſchwand wieder in der Dunkelheit. Bald nach dem Verlaſſen Kirkwalls gab es einige Fälle von Kinderpocken an Bord, und als wir das erſt kürzlich in Oslo umgetaufte Chriſtiania anliefen, kamen Aerzte an Bord, die jeden von uns impften. Mich auch. Vor dem endgültigen Anlandgehen— die die norwegiſchen Beamten wußten, daß ich das Schiff verlaſſen wollte— fragte man mich, wo ich zu wohnen gedenke. 8 Ich war lange nicht in Oslo geweſen und entſann mich nur an den Namen des Park⸗ Hotels. Nun ſtellte es ſich heraus daß es zu den allererſten der Hauptſtadt zählte. Mein neugie⸗ riger Norweger ſtarrte mich faſſungslos an. „Was—12“ platzte er heraus.„Sie— ein ſchmutziger Heizer— Sie wollen im erſten Hotel wohnen?“ Und er lachte. „Warum nicht? Ich habe drüben'ne Menge Geld verdient und will wenigſtens einmal im Daſein wie ein Fürſt leben“, grinſte ich. In Wirklichkeit dachte ich gar nicht daran. Es war ſechs Uhr, als ich an Land ging und um dreiviertel acht war ich bereits unterwegs nach Kopenhagen. Dort hätte ich noch beinahe Schwierigkeiten mit dem Konſul bekommen, der immer wieder meine deutſchen Päſſe ſehen wollte. Schließlich riß mir die Geduld. „Meine Papiere wollen Sie haben?“ ſchrie ich.„Ich bin aus dem Gefangenenlager von Singapur ausgebrochen. Wo ums Himmels willen ſoll ich amtliche deutſche Ausweiſe her⸗ haben?!“ (Fortſetzung folgt) Geſangenenmißhandlung in Amerika Vier Sträflinge wurden langſam zu Tode geröſtel Philadelphia, 3. Sept. Gefängnisdirektor Mills, ſein Stellvertreter, zwei Gefängnisärzte und zehn Wärter des Ge⸗ fängniſſes in Holmesburg(Pennſylvanien) wurden am Samstag ihres Amtes entſetzt und wegen fahrläſſiger Tötung verhaftet. In dem Gefängnis zu Holmesburg hatten Gefängniswärter einen ganzen Gefſängnisblock abgeriegelt und dann, während bereits eine furchtbare Hitze herrſchie, die Dampf⸗ heizung eingeſtellt. Dabei waren vier Sträflinge langſam zu Tode geröſtet worden, und die übrigen auf eine beſtialiſche Weiſe ſolange gequält worden, bis ſie tob⸗ ſüchtig wurden. Inzwiſchen wurde eine Gruppe von 19 überlebenden Gefangenen ver— nommen, die gleichfalls in dem überheizten Ge— bäude eingeſchloſſen worden waren, weil ſie als Proteſt gegen die ſchlechte Gefängniskoſt an einem Hungerſtreik teilgenommen hatten. Die Ueberlebenden ſagten aus, daß eine der⸗ artige Hitze entſtanden ſei, daß die Türen der Zellen glühend heiß waren und nicht an⸗ gefaßt werden konnten. Auf ihre flehent⸗ lichen Bitten um Waſſer und Luft hätten die Wärter von draußen als Antwort nur ge⸗ rufen:„Ihr verreckt doch nicht, Ihr Schwei⸗ Erläuterung zu dieſer ne.“ Infolge der furchtbaren Qualen hätten viele von ihnen Tobſuchtsanfälle bekommen. In Frankfort(Kentucky) wurde gegen den Gefängnisdirektor Hammond des Staatsgefäng— niſſes von Kentucky Klage wegen ſchwerer Mißhandlung von Gefangenen erhoben. Nach den Ausſagen der Gefängnisangeſtellten hat Hammond in ſeinem Privatbüro Gefangene ſo blutig geſchlagen, daß ſie nachher die Blut- lachen aufwiſchen mußten. Ranadiſche Bomben für England Das Luftfahrtminiſterium hat am Freitag⸗ abend eine amtliche Mitteilung der augenblick⸗ lich in Kanada weilenden britiſchen Luftfahrt⸗ miſſion, die die dortigen Möglichkeiten über kanadiſche Flugzeuglieferunger an England überprüfen fol. veröffentlicht. Die kanadiſchen Flugzeugfahriken werden demnächſt ihre augen⸗ blickliche Herſtellungstätigkeit vergrößern und hauptſächlich Flugzeugteile herſtellen. Luftfahrtminiſter Kingsley⸗Wood hat eine 5. Mittetlung veröffent⸗ licht, in der er erklärt, daß dieſe Mitteilung für die britiſche Verteidigung zur Luft ein gro⸗ zes Ereignis bedeute. In Anbetracht des großen Aktionsradius, den die Flugzeuge heute exreichten, werde dieſe Entwicklung Englands Schlagkraft weſentlich erhöhen. Einmiſchungsbatalllone aus Marſeille „Eine Schlacht zwiſchen Spaniern und Franzoſen“ am Ebro Bilbao, 3. Sept. Die nationalſpaniſche Zeitung„Gaceta del Norte“ beſchäftigt ſich erneut mit der Unter⸗ ſtützung, die ſeitens der Franzoſen den Bol⸗ ſchewiſten gewährt wird.„Am Ebro-Bogen“, ſo ſchreibt das Blatt,„hat ſich die geſamte franzöſiſche Hilfeleiſtung konzentriert. Dort ſind, wie einwandfrei feſtſteht. franzöſtſche Artilleriſten dabei, ein neues 10,5 Ztm.⸗Geſchütz auszuprobſeren. Fer⸗ ner ſtehen dort die in Frankreich gebildeten internationalen Brigaden, die nicht nur die Jeſtlandfrauzoſen ſondern auch Elemente aus Franzöſiſch⸗Marokko umfaſſen. Aus Marſeille ſind zwei Bataillone von angeworbenen Frei willigen eingetroffen. Das eine Bataillon ope— riert ſelbſtändig und trägt den Namen„Mar- ſeillaiſe““ Das andere Bataillon wurde auf mehrere internationale Brigaden aufgeteilt. „Schließlich“, ſo fährt das nattonalſpaniſche Blatt fort,„kämpf: am Ebro noch die 43 rote Diviſion, die nach der Niederlage in den Pyre⸗ näen über Frankreich nach Spanien zurück— kehrte Es hat den Anſchein“, ſo ſchließt das. Blatt,„als ob die Schlacht am Ebro nicht ge⸗ gen Somwſetſpanien geführt wird, ſondern als ob es ſich um ein Treffen zwiſchen Frankreich und dem nationalen Spanien handelte.“ Nachts begegneten wir einem Großgarage für KöF.-Wagen Iſerlohn, 5. September. Als erſte weſtdeutſche Stadt hat Iſerlohn das Problem der Unterbringung der Kraftwagen im Hinblick auf die zu erwartende ſtarke Motori⸗ ſierung in einer befriedigenden Weiſe gelöſt. Iſerlohn erhält ſchon in nächſter Zeit eine Großgarage für Kdg.⸗ Wagen., die über 500 Fahrzeuge faſſen kann. Die Groß⸗ garage wird in den umfangreichen Lagerräumen einer Iſerlohner Firma eingerichtet. Die Eiſenkonſtruktion des Gebäudes iſt ſo ſtark aus⸗ geführt, daß ſelbſt im oberen Stockwerk Wagen untergebracht werden können. Innerhalb des Gebäudes werden ſchiefe Ebenen angebracht, auf denen die Fahrzeuge mit eigener Kraft zu ſämtlichen Stockwerken gelangen können. Damit iſt die KdF.⸗Wagen⸗Unterbringungsfrage in Iſerlohn gelöſt. heimlehr vom Nanga-Parbal §§ München, 5. Sept. Mit ihrer„Ju 52“, der gleichen Maſchine, die ſie zum Nanga-Parbat begleitete, trafen am Sonntagmittag von Rom kommend 5 Mitglie⸗ der der letzten deutſchen Nanga-Parbat⸗Expe⸗ dition im Münchener Flughafen ein. An Bord des Flugzeuges befanden ſich der Leiter der Ex⸗ bedition Notar Paul Bauer, ſein Kamerad Fritz Bechtold ſowie die dreiköpfige Beſat⸗ zung des Flugzeuges. Die Maſchine iſt vor fünf Tagen in Karachi(Indien) geſtartet und über Bagdad, Rhodos und Rom in die Heimat zu⸗ rückgekehrt. g Nicht lange währke der Beſig Automarder auf friſcher Tat gefaßt Berlin, 3. September. Auf friſcher Tat wurde in der Nähe von Eberswalde ein Automarder, ein gewiſſer Hel⸗ mut M., feſtgenommen. Die Inſaſſen eines Perſonenautos, das zwiſchen Trampe und Som⸗ merfelde parkte, waren Heidekraut ſuchen gegan⸗ gen. In ihrer Abweſenheit ſchlich ſich M. an den Wagen heran, ſchnitt das Verdeck zweimal der Länge nach auf und raubte Bargeld und Bekleidungsſtücke. Als die Wageninſaſſen zu⸗ rückkehrten. ergriff M. die Flucht. Zunächſt konnte man ihn nicht finden, da er ſich im Wald verſteckt hielt. Daraufhin wurden die umlie⸗ genden Polizeiwachen von dem Vorfall in Kenntnis geſetzt. In der Dämmerung beobach⸗ teten Polizeibeamte auf der Tramper Chauſſee einen Mann, auf den die Beſchreibung des Räubers zutraf. Mgn hielt ihn an und ſagte ihm das Verbrechen Auf den Kopf zu. Darauf⸗ hin leate M., der die Bekleidunasſtücke im Wald verſteckt hatte und nur das Bargeld bei ſich trug, ein Geſtändnis ab. „Jahnarzl“ als Wohnungsdieb Raubfahrten eines jugendlichen Taugenichts Berlin, 5. September.“ Ein 24jähriger Werner J. aus dem Süd⸗ weſten der Stadt, der mit ſeiner Frau in Schei⸗ dung liegt, hatte die Bekanntſchaft eines jun⸗ gen Mädchens gemacht. Er ſtellte ſich als„Wer⸗ ner v. Seydlitz“ vor und gab an, als Zahnarzt in einem Berliner Krankenhaus angeſtellt zu ſein. Durch die Bekanntſchaft hatte er auch Zu⸗ tritt zu der Wohnung eines Verwandten des Mädchens erhalten. In einem unbewachten Augenblick ſtahl er aus einem Behälter eine Kaſſette mit 410 RM. und einen Photoapparat. Unter einem Vorwand verließ er dann eiligſt die Wohnung und ließ nichts mehr von ſich hören. Schon in der Nacht darauf wurde J. in ſeiner Wohnung feſtgenommen. In ſeinem Be⸗ ſitz fand man nur noch 5,26 RM., den Reſt hatte er in der kurzen Zeit in leichtſinniger Ge⸗ ſellſchaft durchgebracht. Gleichzeitig wurde ein 16jähriger Burſche feſt⸗ genommen, der vor einigen Monaten aus Kaſſel verſchwunden war und ſich in der dor⸗ tigen Gegend durch Einbruch ein Fahrrad und Paris, 5. September, tobte am Samstagnachmittag ein beftiger Zok⸗ lon. Während einer Stunde aing ein heftiger mit Hagelſchlag verbundener Regen nieder. Ein ſtarker Wind richtete ebenfalls großen Schaden an Auf fünf Kilometer im Umkreis; würden Telgrapbenſtangen und Bäume umge⸗ riſſen und Dächer von den Häuſern abgetragen. Mehrere Straßen ſind durch umgeſtürzte Bäu⸗ me verſperrt. Telephor⸗ und Telegraphenlei⸗ tungen ſind unterbrochen. nicht zu beklagen. Menſchenleben ſind 100 e fl 5 berlin: Wien: A 1 Anlfüt. 9 Ofenbac Ludwigs! Mai— Funkentt Vente Olompia Kaiſetela Wiesbade 6. Wie Homburg Hedelber Wierrhein Wiesloch 53. Lahr 1.88. f Reutlinger Heilbronn Tübingen Ulm 2 Spottft. E Schtanbet Heidenhein Kibingen Schweinfur Bamberg Julba— 4 Hanau Bau- Eine ga Ritther 8 hinnehmen, night in al beimiſhen Ind in Stu Thon nah y fuß Halgz mute ethöht 5— eitere Er Nnmute on einzigen 6 uchet, lumneg zehn RM. verſchafft hatte. Mit dem Fahrrad[ del war er über Hamburg nach Berlin gekommen. chen, unt Unterwegs ſtieg er mehrfach durch offenſtehende I ng und Fenſter in Wohnungen ein und ſtahl Geld und klärdertyn Bekleidungsſtücke. Die Beute machte er in Ber⸗ N ausgett lin zu Geld. Vor einigen Tagen beging er in I en Noche Wittenau einen Wohnungseinbruch und erbeu- en ſchverer tete für 1500 RM. Schmuckſachen. Als er ſie ichen lee verſetzen wollte, ſchöpfte man Verdacht und igten verdi, übergab ihn der Polizei. f Ein Raub der Flammen late Warſchau, 3. Sept. ar Nich In dem Dorfe Blotowze bei Zdolbunow in den Oſtpolen brach ein Brand aus, der faſt das bn hen ganze Dorf vernichtete. 16 Wohnhäuſer und tara 40 Wirtſchaftsgebäude mit dem lebenden In⸗ Ja ventar und der ſoeben eingebrachten Ernte 420 wurden ein Raub der Flammen. Das Feuer 5 0 enbſtand aus Unachtſamkeit eines ſieben⸗ P hen jährigen Knaben. 1 101 1 11 2 2 5 8 hochwaſſer im Felſengebirge arge Denver(Colorado), 5. Sept, mann „Schwere Wolkenbrüche und dadurch herbeige⸗ Ne fübrtes Hochwaſſer haben in den Tälern des de Auf amerikaniſchen Felſengebirges mehrere Ort⸗ ae u 15 ſchaften überflutet und völlig von der Außen⸗ halte welt abgeſchnitten. Zahlreiche Wohnhäuſer n dei wurden zerſtört. Nach den bisherigen Meldun⸗ er 0 gen kamen fünf Menſchen in den Fluten um, ue während zwölf noch vermißt werden. 0 War 22— def Jyklon über algeriſcher hafenſladt 5 Ueber der algeriſchen Haſenſtadt Affreville DM geſaßt eytenber. Nähe vol er hel- ſſen eſges 1. Soſ⸗ Ihen gegag⸗ ſch R ec zweimal argeld und iflaſen zu⸗“ „ Junäcſt ih im Wal die umlie⸗ Vorfall in If beobach⸗ er Chauſſe eibung des und ſagte 1. Darauf Stüte in zargeld bei geh ugenichts mher* u in Ech. k auch J idten des bewachten ſälter eie ctoappatat. un eilig von ſich unde J. n einem Be- den Reit niger Ge: urſche fel, aten aus det der- bund und 1 Fabrrad . Sept. ow 1 füt das uſer ud den J 1 Eine 6 Jelet 5 febel⸗ 0 8 Deulſchlands Ruderer Europa-Beſte Auch unſere Leichtathleten liegen in Paris llar in Front TIJgpmei deulſche Nalionalmannſchaflen ſpielen 1:1 Wien ſchlug n gen Saar-Pfalz endefe 4:1 und 7:1 für Main-heſſen Fussball In Zahlen dpſerkagsſpiele im Reich Berlin: Nationalelf⸗A—Nationalelf⸗B 111(0:1 Wien: Wien— Nürnberg/ Fürth 51 Züddeulſche Opferlagsſpiele Gau Südweſt 25. September in Bukareſt) kommt Treffen gegen Bulgarien. das auf Einladung 1 Bulgariens . 10 Frankfurt: Mainheſſen⸗A— Saarpfalz⸗A 41 Saarbrücken: Mainheſſen⸗B— Saarpfalz⸗B 71 Offenbach(Stadt)— Offenbach(Land) 6˙2 Ludwigshafen— Worms 0 29 Mainz— Frankfurt 5:0 Frankenthal— Ludwigshafen⸗B 71 Bezirksklaſſe Worms— Werkſport Worms 311 Olympia Lorſch— Kreiself Bergſtraße 3:0 Kaiſerslautern— Pirmaſens 10 Wiesbaden— Mainz 225 SV. Wiesbaden— FVg. 03 Mombach 04 Homburg— Neunkirchen 11 Gau Baden Heidelberg— VfR. Mannheim 34 Viernheim Weinheim— SV. Waldhof 12 Wiesloch/ Sandhauſen— SpVg. Sandhofen 211 FV. Lahr— Freiburger FC. 17 1. FC. Pforzheim— FV. Niefern 5:0 i Gau Württemberg Reutlingen— Württembergiſche Auswahl 115 Heilbronn— Stuttgarter Kickers 2:3 Tübingen— Pf. Stuttgart 04 Ulm— Augsburg 12 Sportfr. Eßlingen— Union Böckingen 3:0 Schramberg— Stuttgarter S. 0:2 Heidenheim— Ulmer FV. 94 0:7 Gau Bayern Kitzingen— Würzburg 3.2 Schweinfurt— Würzburg 51 Bamberg— Coburg 34 Gau Heſſen Fulda— Hersfeld 271 Hanau— Friedberg 52 * Dien— Nürnberg/ Fürth 5:1(3:0 Eine glatte Niederlage mußte die Nürnberg⸗ Fürther Städtelf bei ihrem Gaſtſpiel in Wien hinnehmen, obwohl die Wiener Mannſchaft nicht in allerbeſter Beſetzung ſpielte. Die Ein⸗ heimiſchen zeigten das beſſere Zuſammenſpiel und im Sturm wurde gut geſchoſſen. Wien ging ſchon nach vier Minuten durch einen 25⸗m⸗Frei⸗ ſtoß Haags in Führung und bis zur 15. Mi⸗ nute erhöhten Gſpan und Ziſchek auf 3:0. Nach der Pauſe gab es durch Epp und Ziſchek zwei weitere Erfolge für Wien und erſt in der 75. Minute konnten die Gäſte durch Gußner zum : e Gegentreffer kommen.— 12 000 Be⸗ ſucher. Norwegen— Schweden 2:1[1:1 In Oslo wurde am Sonntag von 38 000 Be⸗ ſuchern, unter denen ſich auch der norwegiſche önig und der Kronprinz befanden, der Fuß⸗ balländerkampf zwiſchen Norwegen und Schwe⸗ den ausgetragen. Die Norweger. die in weni⸗ gen Wochen auf engliſchem Boden bekanntlich den ſchweren Kampf gegen England zu beſtehen haben, lieferten ein ausgezeichnetes Spiel und ſiegten verdient mit 211(1:1) Toren. deulſche Jußballelf gegen Polen Die Reichsſportführung hat zum 5. Fußball- länderkampf gegen Polen, der am 18. Septem⸗ ber in Chemnitz ausgetragen wird, folgende Nationalmannſchaft aufgeſtellt: N Jakob(Jahn Regenburg); Janes (Fort. Düſſeldorf), Münzenberg(Ale⸗ mannia Aachen); Kupfer(Schweinfurt 05), Goldbrunner(Bayern München), Kitzinger(Schweinfurt 05): Lehner (Schw. N Schön(Dresd. SC)., Gauchel(Ius. Neuendorf). Hahne⸗ 5 25(Admira Wien), Peſſer(Rapid ien). Die Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft er⸗ olgte unter Berückſichtigung der Tatſache, daß der deutſche Fußballſport in den nächſten Wo⸗ chen drei internationale Kraftproben zu be⸗ ſtehen hat und nicht jedesmal die gleichen Spie⸗ ler aufgeboten werden können. Zu den Län⸗ derkämpfen gegen Polen und Rumänien(am noch ein anläßlich der Jubiläumsfeierlich⸗ eiten des Königshauſes am 2. Oktober in Sofia ausgetragen werden ſoll. Vuiſſcher ußbalf England: 1. Liga: Aſton Villa— Derby County 0:1; Charlton Athletic— Leeds Uni- ted 2:0; Chelſea— Leiceſter City 3:0; Everton — Brentford 2:1; Huddersfield Town— Ar⸗ ſenal 1:1; Mancheſter United— Birmingham 4.1; Portsmouth— Bolton Wanderers 211; Preſton Northend— Liverpool 1:0; Stoke Lity— Middlesbrough 1:3; Sunderland— 3 Town 1:1; Wolverhampton— Black⸗ pool 1:1. ürnberg-Jürlh 5:1— Main-heſſen ge⸗ — Ichweizer Lieg bei den Rad- Wellmeiſterſchaflen deulſchlands Vorherrſchaft bleibl Dier neue deulſche Europameiſter der Ruderer Deutſchlands Vorherrſchaft im Ruderſport, bei den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin geſchaffen und dann bei den Europameiſter⸗ ſchaften des Vorjahres verteidigt, iſt unbeſtrit⸗ ten. Das haben die Titelkämpfe 1938 auf dem Mailänder Waſſerflughafen„Idroſcalo“ klar genug bewieſen. Wieder gab es vier glanz⸗ volle deutſche Siege, die uns abermals den erſten Platz in der Nationenwertung, den be⸗ gehrten Glandaz⸗Pokal, einbrachten. Der Wie⸗ ner Haſenöhrl beherrſchte das Sechſerfeld im Einer vollkommen; Eckſtein/ Stelzer(Berl. RK. am Wannſee) holten ſich den Zweier„ohne“, ruhig und energiſch rudernd— überlegen, Wratislavia Breslau ſicherte uns im Vierer mit Steuermann den Titel und der überhaupt wertvollſte Erfolg der Mailänder Kämpfe fiel gleichfalls an Deutſchland: der feine Achterſieg des Berliner RC., der ſchließlich auch den Aus⸗ ſchlag gab für unſeren Triumph in der Na⸗ tionenwertung. Ein heftiger Dauerregen begleitete die dies⸗ jährigen Titelkämpfe in Mailand vom frühen Morgen an. Das tat aber dem Kampfeseifer der beſten europäiſchen Ruderer keinen Ab⸗ bruch: im Gegenteil, in allen Rennen wurde verbiſſen gekämpft. Siege ſtellten ſich ein mit dem kleinen Vorſprung von einer Zehntel⸗ ſekunde, aber auch Siege, bei denen nur eine Hundertſtel⸗Sekunde zwiſchen dem erſten und zweiten Boot lag. Der Tag begann für Deutſchland erfreulich, da Wratislavia Breslau im einleitenden Vierer Rennen mit Steuermann ſiegreich ſein konnte. Die Schweiz und Dänemark hatten hier ihre Mel⸗ dungen zurückgezogen, ſo daß nur noch Deutſchland. Italien, Ungarn und Jugoſla⸗ wien im Kampfe lagen. Nach halber Strecke lagen die vier Boote noch gleichauf, dann aber ſchoben ſich die Breslauer in Front vor Fta⸗ lien. Ungarn und Jugoſlawien. Ein harter Endkampf entſpann ſich. Unter den wilden Anfeuerungsrufen ihrer Landsleute ſchoben ſich die Italiener immer mehr an die Deut- ſchen heran. Aber die„Italia-Italia-Rufe“ waren umſonſt erklungen: Das deutſche Boot rettete ſich mit einem Meter Vorſprung ins Ziel! Zum erſten Male ſtieg die Hakenkreuz⸗ flagge am Siegesmaſt hoch und der FI SA. ⸗ Präſident überreichte unter dem lauten Jubel des Publikums den Deutſchen den ſchmucken Lorbeerkranz. Im Zweier„ohne“ blieb das Feld bis 1000 m ziemlich geſchloſſen, dann gewannen Eckſtein Stelzer zuſehends an Boden, und in ruhigem 30er⸗Schlag, rein und zügig rudernd, ſtrebten ſie unangefochten dem Ziele zu. Italien holte ſich den zweiten Platz vor Dänemark. Vom Start weg ſetzte ſich der Wiener Ha; ſenöhrl im Einer auf der Außenbahn an die Spitze. Mit ſeinem wuchtigen, langen Schlag war er die Ruhe ſelbſt. Bei 600 m hatte der deutſche Meiſter bereits 2 Längen gegenüber Rufli(Schweiz) herausgerudert. Frankreich, Italien, Polen und die Tſchecho⸗ Slowakei folgten auf den Plätzen. Ohne die Schlagzahl zu erhöhen, vergrößerte Haſenöhrl ſeinen Vorſprung, während hinter ihm ein erbitterter Kampf entbrannte. Sicher und überlegen ſiegte der Wiener. Verey(Polen) und Rufli(Schweiz) trennte nur mit einer Hundertſtel Sekunde. Italiens Hoffnung, Steinleitner, war klar abgeſchlagen. überaus Im Zweier„mit“ vertraten die Olym⸗ pia⸗Sieger und Europameiſter Guſt mann/ Adamſki(Frieſen Berlin) unſere Farben. Aufregend war der Kampf bis zur letzten Se⸗ kunde. Die Deutſchen führten faſt über die ganze Strecke, aber zum Schluß holten die Italiener mächtig auf und erzwangen ſchließ⸗ lich auch noch mit einer Zehntelſekunde Vor⸗ ſprung den Sieg. Adamſki war am Ziel ziemlich abgeſpannt; er konnte das ſcharfe Tempo einfach nicht mehr mithalten. Der Jubel und die Begeiſterung bei dieſem erſten 5 Sieg waren einfach unbeſchreib⸗ ich a Bereits vor vier Jahren ſtellte der FC. Zü⸗ rich im Vierer„ohne“ einen Europamei⸗ ſter. In Mailand nun war wiederum die Schweizer Mannſchaft ſiegreich. Die deutſche Mannſchaft des Regensburger RV. wehrte ſich ſtark, aber es reichte nur zum vierten Platz. Ziemlich geſchloſſen kamen die Boote zur 1500 m⸗Marke, dann ſetzte urplötz ⸗ lich der Endkampf ein. Die beiden außen lie⸗ genden Mannſchaften von Italien und Däne⸗ mark gerieten aus der Bahn, wären alſo nach deutſchen Rennbeſtimmungen disqualifiziert worden. Die internationale Rennordnung ſchreibt lediglich vor, daß die Boote die Ziel⸗ linie überfahren müſſen. Die wunderbar aus- geglichen rudernden Schweizer behaupteten ſich vor den außerhalb der Bahn einkommenden Italienern und Dänen. Im Doppelzweier gaben ſich unſere Vertreter Marquardt/ Paul(RV. Ger⸗ mania Frankfurt) alle Mühe, aber ſie mußten ſich ſchließlich doch geſchlagen geben. Die Ita⸗ liener Scherl/ Broſch ruderten kräftig und machtvoll, ließen ſich während des ganzen Rennens nicht beirren und ſiegten mit gut drei Längen vor den Deutſchen. Noch mehr Waſſer lag allerdings zwiſchen dem deutſchen Boot und dem folgenden. Außerordentliche Bedeutung kam dem Ach⸗ ter zu, was ſchon allein daraus hervorging, daß dieſem Rennen im Kampf um den Glan⸗ dazpokal zwei Punkte gutgeſchrieben wurden. Italien hatte durch einen Sieg in dieſem Kampf alſo noch die Möglichkeit, in der Län⸗ derwertung Deutſchland vom erſten Platz zu verdrängen. Der Berliner Ruderklub recht⸗ fertigte aber das auf ihn geſetzte Vertrauen. Er riß die Zuſchauer zu Begeiſterungsſtürmen hin und wies alle Angriffe meiſterlich ab. Italien führte bald vor Ungarn, Deutſchland und Dänemark. Nach der Hälfte der Strecke gingen die Berliner zum entſcheidenden An⸗ griff über, paſſierten Italien und Ungarn, und ließen nur für kurze Zeit noch einmal Ungarn an ſich vorbei. Ohne weſentliche Er⸗ höhung der Schlagzahl holten die Berliner eine halbe Länge gegenüber Ungarn heraus, während Italiens Achter die Dänen ſicher has ten konnte. die Ergebniſſe Einer: 1. Deutſchland(Ellida Wien, Ha⸗ ſenöhrl) 7:40,1, 2. Polen 742,4, 3. Schweiz 7:42,4, 4. Italien 7:54,4, 5. Tſchecho⸗Slowakei 8:01,1. 6. Frankreich 803,7. Zweier ohne Stm.: 1. Deutſchland (Berliner RR. am Wannſee, Eckſtein/ Stelzer) 7:23,2, 2. Italien 7:32,6. 3. Dänemark 734,6, 4. Ungarn 7:57,6, 5. Belgien 758,2. Zweier mit Stm.: 1. Italien 814,5, 2. Deutſchland(Frieſen Berlin, Guſtmann/ Adamſkti, Stm. Holſtein) 8:14,6, 3. Dänemark 816,5, 4. Frankreich 8:17,8. 5. Jugoſlawien 8:17,8, 6. Holland 8124. a Vierer mit Stm:: 1. Deutſchland(Wra⸗ tislavia Breslau) 7:01,2, 2. Italien 701,3, 3. Ungarn 7:07,7, 4. Jugoſlawien 709,1. Vierer ohne Stm.: 1. Schweiz 6:57,1. 2. Italien 6:59,1, 3. Dänemark 7:00, 4. Deutſch⸗ land(Regensburger RV.) 7:03,5, 5. Holland 7:16,2, 6. Ungarn 728,7. Doppelzweier: 1. Italien(Scherl/ Broſch) 707,5, 2. Deutſchland RV. Germania Frankfurt, Marquardt/ Paul) 7:14,9, 3. Belgien 7:23, 4. Frankreich 7:24,7, 5. Ungarn 7:28,11. 6. Jugoflawien 742,3. Achter: 1. Deutſchland(Berliner RC.) 6:19,9, 2. Ungarn 620,6. 3. Italien 6:23,7, 4. Dänemark 627,9. Nationenwertung(Glandaz⸗Pokal): 1. Deutſchland 4 Siege 5 P. 2. Italien 2 Siege 2 P. 3. Schweiz 1 Sieg 1 P. Jußball bei den 18.⸗Kampſſpiele Der deulſche Fußball-achwuchs im Turnierkampf Auf der Suche zur Ermittlung von ſtarken Fußball⸗Nationalmannſchaften bildeten Berlin geſtern und Nürnberg in den nächſten Tagen wertvolle Stationen. Wurde in der Reichs⸗ hauptſtadt die Spitzenklaſſe am Sonntag im Hinblick auf die Länderkämpfe gegen olen und Rumänien einer„Muſterung“ unterzogen, ſo kommt im Programm der NS.⸗Kampfſpiele in Nürnberg der Nachwuchs zum Wort. In Nürnberg werden vier Mannſchaften in einem Turnier ihr Können zeigen. Die Vorrunden- ſpiele finden am Mittwoch, 7. September, ſtatt und werden von folgenden Mannſchaften be⸗ ſtritten: 1. Mannſchaft: Flotho(Vfe. Osna⸗ brück); Behnſch(Klettendorf 13)— Kubus (VR. Gleiwitz); Jakobs(Hannover 96)— Reinhard(Hamburger SV.)— Männer(Han⸗ nover 96): Malecki— Pöhler(beide Hannover 90)— Gauchel(TuS. Neuendorf)— Urban (Schalke 04)— Wilde(T/ B. Berlin); Erſatz: Stanitzek(Reichsb. Gleiwitz), Bernard(VfR. Schweinfurt), Fiederer(SpVgg. Fürth); 2. Mannſchaft: Zimmer(Kurheſſen Kaſ⸗ ſel): Welſch(Bor. Neunkirchen)— Kern (Wormatia Worms); Uebelein(1. FC. Nürn⸗ berg)— Hoofs(Köln⸗Mülheimer SV.)— Jockſch(Auſtria Wien); Biallas(Duisburg 99) — Schors(Wien)— Epp(Wien)— Heibach (Fort. Düſſeldorf)— Gärtner(Olympia Mufterung der Jußball-Nationalen Nalionalelf A- Nalionalmannſchaft 3 ſpielen in Berlin 1:1 10:1 Die erſte Muſterung unſerer Fußball⸗Natio⸗ nalen in der neuen Spielzeit dürfte im Hin⸗ blick auf die bevorſtehenden Länderkämpfe ge⸗ gen Polen und Rumänien ihren Zweck voll erfüllt haben. Im Berliner Olympia⸗Sta⸗ dion lieferten ſich zwei Ländermannſchaften am Sonntag einen zeitweilig ſehr ſchönen Kampf, in dem man Leiſtungen zu ſehen be⸗ kam, die höchſt erfreuliche Ausblicke für die kommende Spielzeit eröffnen. Wenn das Treffen 1:1(0:1) endete, ſo gibt dieſes Er; gebnis auch den Spielverlauf wieder. Bei dieſigem und trübem Wetter waren es immerhin noch rund 20 000 Zuſchauer, die ſich auch durch den Dauerregen nicht abhalten lie⸗ 70 und den Weg zum Olympia⸗Stadion fan⸗ en. Gleich in den erſten Kampfminuten gibt es auf beiden Seiten einige Eckbälle, die aber von den ſicheren Torhütern erfolgreich abge⸗ wehrt werden. Dann der erſte, große Ein⸗ druck: der Dresdener Schön verſteht ſich glän⸗ zend mit dem Wiener Peſſer; Münzenberg und Goldbrunner haben mit dieſem genau zuſammenſpielenden Flügel viel Arbeit. Schön und Peſſer, Janes und Mock ſind es. die der ſpieltechniſch klar beſſeren A⸗Elf zu einer Feldüberlegenheit verhelfen. Jakob hat ſchwer zu ſchaffen, aber der Regensburger iſt nicht zu erſchüttern. s Mitten in einer Drangperiode der A⸗Elf fällt durch Gauchels Schuß das erſte Tor für die B⸗Mannſchaft. Die Zuſchauer ſind mit einem Schlag in Stimmung gekommen; ſie feuern die jungen Stürmer der B-⸗Elf ſtür⸗ miſch an. Mit einem Lattenſchuß von Gauchel beginnt die B.Elf die zweite Spielzeit. Eine Bombe von Wilde kann Raftl nur mit Mühe mei⸗ ſtern. Die A-Elf macht ſich aus ihrer Um- klammerung frei. In der 36. Minute fällt ſchließlich der Ausgleich. da der Schiedsrichter plötzlich in einem Gedränge ein Handſpiel ent⸗ deckt hat. Stroh verwandelt unhaltbar. Die B-Elf zeigt nun doch ErmüdungsErſcheinun⸗ gen; die A⸗Mannſchaft drängt, erreicht aber nichts mehr. Beide Mannſchaften traten in den angekün⸗ digten Aufſtellungen an. Jakob war diesmal über den Wiener Raftl zu ſtellen. Janes und Streitle ſtellten das wirkungsvollere Vertei⸗ digerpaar dar; Janes überragte alle. Von den Läufern hat der kleine Hannoveraner Männer ein wirklich großartiges Spiel gelie⸗ fert. Mock gefiel vor allem durch feine famo⸗ ſen Paßbälle zu Peſſer, er ſpielte offenſiv, ſah aber auch auf die Abwehr. Der A⸗Sturm mit den Nationalſpielern wirkte im Zuſam⸗ menſpiel zeitweilig beſtechend, zumal ſich Schön glänzend mit Peſſer verſtand; auf der anderen Seite fehlte es oft am ſpieltechniſchen Können und Sichverſtehen. Dafür aber be⸗ geiſterte dieſe junge Fünferreihe durch raum⸗ 8 Flügelſpiel und ihren friſchen Ein; atz. Lorſch); Erſatz: Remmert(Reichsb. Frankfurt), Pfänder(1. FC. Nürnberg); 3. Mannſchaft: Jüriſſen(R/W. Ober⸗ hauſen): Andritz(Wien)— Müſch(SSV. Troisdorf); Müller(SpVgg. Sandhofen)— Heermann(SV. Waldhof)— Roſe(SpVgg⸗ Leipzig); Reinhardt(VfR. Frankenthal)— Tröger(SSV. Ulm)— Oskar Siffling(SV. Waldhof)— Klingler(FV. Daxlanden)— Sing(Stuttg. Kickers); Erſatz: Schnaitmann (VfB. Stuttgart), Göde(TB Berlin); 4. Mannſchaft: Fiſcher(Eintr. Frank⸗ furt); Dittgens(MSV. Bückeberg)— Miller (FC. St. Pauli Hamburg); Robde(Tod. Eimsbüttel)— Tibulſki— Berg(beide Schalke 04); Winkler(Eſſener Tbd.)— Gün⸗ ther(R/W. Oberhauſen)— Höffmann(Ham⸗ burger SV.)— Wirſching(Eintr. Frankfurt) — Arlt(Riſaer SV.); Erſatz: Lippert(Gießen 1900), Schmidt(Saarbrücken). Nach der nun wohl endgültigen Zuſammen⸗ ſtellung der Mannſchaften wurde auch die Kampffolge für das Nürnberger Fußballtur⸗ nier bekannt. Danach ſtehen ſich am Mittwoch, 7. September, in der Stadion⸗Hauptkampfbahn unter Leitung von Sackenreuther(Nürnberg) die erſte und vierte Mannſchaft gegenüber. Der Schiedsrichter des zweiten Vorrundenſpiels, das zur gleichen Zeit zwiſchen der zweiten und dritten Mannſchaft auf dem Platze der Spogg. Fürth ſteigt, iſt Reichel(Nürnberg). Die beiden unterlegenen Mannſchaften ſpielen tags darauf unter Leitung von Höfner(Augs⸗ burg) auf dem Ronhof in Fürth um den drit⸗ ten Platz, während das Endſpiel zwiſchen den Vorrundenſiegern am Freitag auf dem Platze des 1. FC. Nürnberg ſtattfindet. Schiedsrich ter iſt hier Grabler(Regensburg). Um den Tſchammer-Pokal Die 16 Spiele der zweiten Hauptrunde. Die Reichsſportführung hat jetzt die Paar⸗ ungen für die 16 Fußballſpiele der zweiten Tſchammer-Pokalhauptrunde am Sonntag, den 11. September, vorgenommen. Der Spielplan lautet wie folgt: 1. FC. Nürnberg— 1. SSV. Ulm VIB. Stuttgart— Neumeyer Nürnberg VfR. Mannheim— Bayern München FSV. Frankfurt— BE. Hartha FC. Hanau 93— BfB. Peine Grün/ Weiß Eſchweiler— SW. Waldhof Fortung Düſſeldorf— Opel Rüſſelsheim Weſtfalia Herne— Victoria Hamburg Werder Bremen— Rot/ Weiß Eſſen Phönix Lübeck— Arminia Bielefeld Dresdner SC— Beuthen 09 BR. Gleiwitz— SV. Deſſau 05 Blau/ Weiß Berlin— Riſaer SV. Hertha/ BSC. Berlin— Hindenb. Allenſt. Stett. SC. od. Pork Inſterburg— SC. 05 Brandenburg Die Spiele zwiſchen VfB. Stuttgart— Neu⸗ meyer Nürnberg und FC. Hanau 93— VfB. Peine finden nur ſtatt, wenn die in der erſten Hauptrunde ausgefallenen Begegnungen zwi⸗ ſchen VfB. Stuttgart— Phönix Karlsruhe und VfB. Mühlburg— Hanau 93 nicht nach; geholt werden können. Die Entſcheidung dar⸗ über muß bis zum 8. September gefallen ſein⸗ deulſchland 73, Iinnland 48, Schweden 38 P. 50 ſlehen die Europa-Meiſlerſchaften der Leichlalhleien nach dem zweilen Kampflag Der erſte Tag im Slade Colombes Leichum und Zulker wurden Europameiſter Die Titelkämpfe der beſten europäiſchen Leichtathleten nahmen am Samstag im Pariſer Colombes⸗Stadion ihren Anfang. Das Intereſſe wax leider nicht ſehr groß. Nur 6000 Zuſchauer füllten die weiten Ränge, als der franzöſiſche Unterrichtsminiſter Jean Zay in Anweſenheit des Staatspräſidenten Lebrun die zweiten Leichtathletik ⸗Europameiſterſchaften eröffnete. Die Organiſation verlief nicht immer reibungs⸗ los. In ausgezeichnetem Zuſtand befanden ſich dagegen die Bahnen, was auch in den ausge⸗ zeichneten Zeiten der Vor⸗ und Zwiſchenläufe über 100 m zum Ausdruck kommt. Die kleine deutſche Kolonie, an ihrer Spitze der deutſche Botſchafter in Paris, Graf Welczek, erlebte einen hocherfreulichen Auftakt für ihre Lands⸗ leute, brachte doch bereits der erſte Tag, an dem vier Wettbewerbe entſchieden wurden, deutſche Europameiſter. Wilhelm Leichum, der Weitſprung⸗Sieger von 1934 in Turin, verteidigte ſeinen Titel erfolgreich mit einem Sprung von 7.65 vor dem Italiener Maffei (J.6 Um) und dem Leipziger Lutz Long(7.50 m). Etwas überraſchend kam aber der Sieg des Freiburgers Sutter, der ſeine ausgezeichnete Leiſtung von Stockholm wiederholte und den Stabhochſprung mit 4.05 m gewann; hinter ihm belegten drei Mann mit je 4.00 m die Plätze. Die erſien Enkſcheidungen Mit den Vorläufen über 100 m begannen die Titelkämpfe. Der einzige deutſche Vertreter Kerſch(Frankfurt a. M.) kam im vierten Vor⸗ lauf in 10,7 Sek. hinter Mariani(Italien) mit 10,5 und Sir(Ungarn) auf den dritten Platz und rettete ſich damit für den Zwiſchen⸗ lauf. In den drei weiteren Vorläufen ſiegten die Holländer Oſendarp(10.5) und van Beve⸗ ren(10,6), ſowie der Schwede Strandberg, der nun doch ſtartete, in 10,6. Der Schweizer Hänni war hier ſchon ausgeſchieden. In den Zwiſchen⸗ läufen mußte auch Kerſch, der hinter Strand⸗ berg, Oſendarp und dem Schweizer Marchand in 10,7 durchs Ziel kam, daran glauben. Sieger des zweiten Zwiſchenlaufes blieb der Italiener Mariani. Der Endlauf brachte einen äußerſt harten Kampf. Oſendarp, Mariani und Strand⸗ berg riſſen in einer Linie das Zielband; die Richter entſchieden: Oſendarp(10.5) vor Ma⸗ riani(10,6) und Strandberg(10,6). Das Speerwerfen wurde erwartungsge⸗ mäß eine rein finniſche Angelegenheit. Der er⸗ fahrene Matti Järvinen befand ſich wieder in hervorragender Form und ließ mit 76,87 m ſei⸗ nen Landsmann und Weltrekordler Nikkanen (75,00 m) hinter ſich. Unſer Gerhard Stöck trat erkältet zum Kampf an und warf nur 65,30 m, was ihn nicht einmal in die Entſchei⸗ dung brachte. Im Stabhochſprung traten 15 Mann zum Kampf an, von denen neun glatt über 3,80 m kamen. Der Deutſche Sutter, der über⸗ aus ſicher ſprang, bewältigte die m beim zwei⸗ ten Verſuch und kam auf Anhieb über 4.05 m. Sein Verſuch, mit 4.13 m den deutſchen Rekord zu überbieten, ſcheiterte knapp. Immerhin ſicherten die 4.05 m Sutter den Titel eines Europameiſters. Genau 4 m ſprangen Ljung⸗ berg(Schweden), Schneider(Polen) und Ro⸗ meo(Italien), die ſich auch in dieſer Reihen⸗ folge qualifizierten. Die vierte Entſcheidung des erſten Tages, den eitſprung, eröffnete der Titelverteidiger Wilhelm Leichum mit einem Sprung von 7.50 m, der ihm die Führung brachte vor Long(7,33 m) und dem Italiener Maffei(7.17 m). Long kam dann auf 7.50 m, aber weiter reichte es nicht. Dagegen konnte ſich Leichum noch auf 7.57 m und 7.65 m ſteigern, während Maffei 7.61 m erreichte und damit den zweiten Platz vor Long ſicher hatte. Ergebniſſe der Entſcheidungen: 100 m⸗Lauf: Europameiſter: Oſendarp (Holland) 10,5; 2. Mariani(Italien) 10,6; 3. Strandberg(Schweden) 10.6: 4. van Beveren (Holland) 10,6; 5. Sweeney(England) 11.0; 6. Marchand(Schweiz) 11.2. 1 eitſprung: Europameiſter: Leichum (Deutſchland) 7,65 m; 2. Maffei(Italien) 7,61 m; 3. Long(Deutſchland) 7.56 m; 4. Gyurica (Ungarn) 7,27 m; 5. Toomſalu(Eſtland) 7,24 m; 6. Breach(England) 7.16 m. Stabhochſprung: Europameiſter: Sut⸗ ter(Deutſchland) 4.05 m; 2. Liungborg(Schwe⸗ den) 4.00 m; 3. Ramadie(Frankreich) 4.00 m: 4. Schneider(Polen) 4.00 m; 5. Romeo(Ita⸗ lien) 4,00 m; 6. Reinikta(Finnland) 3,90 m. Speerwerfen: Europameiſter: Järvinen (Finnland) 76,87 m: 2. Nikkanen(Finnland) 75,00 m; 3. Verſzeghi(Ungarn) 72,78 m; 4. Sule(Eſtland) 70,50 m: 5. Iſaak(Eſtland) 70,23 m; 6. Atterwall(Schweden) 68.58 m. * Neben dieſen Entſcheidungen gab es noch eine Reihe von Vorläufen. Bei den 400⸗m⸗Hürden aualifizierten ſich die beiden deutſchen Vertreter Höl ling, der ſei⸗ nen Lauf in 54,6 Sek. vor dem Ungarn Kovacs (54,8) gewann, und Gla w. der in 54,4 den zweiten Platz hinter dem Schweizer Kellerhals (54.4) belegte, für den Endlauf. den außerdem noch der Franzoſe Jove(53.7) und der Schwede Areskoug(56.1) beſtreiten. Die Zwiſchen⸗ rennen fielen auch bei den 400 m aus. Hier kam der Berliner Linnhoff mit einem Vor⸗ laufſieg von 49,2 Sek. vor dem Ungarn Vadas in die Entſcheidung. Der Engländer Brown (48,0) vor Görkoi(Ungarn) und der Finne Tammiſto(48.3) vor Baumgarten(Holland) gewannen die beiden anderen Vorläufe. Auf der 800 ⸗m⸗Strecke blieben erwartungs⸗ gemäß in den beiden erſten Vorläufen Har⸗ zwei galt der Dresdener als Favorit. big(Deutſchland) und Lanzi(Italien) ſieg⸗ reich. Hinter Harbig(1:543 Min.) belegten Areskoug(Schweden) und Fauré(Frankreich) die nächſten Plätze, während ſich zuſammen mit Lanzi(1253.6) der Franzoſe Leveque und der Schwede Nilſſon qualifizierten. Der Holländer Bouman, der den dritten Vorlauf in 156,8 vor Peuſſa(Finnland) und Harſanvi(Ungarn) gewonnen hatte, wurde nachträglich disqualifi⸗ ziert, da er aus Niederländiſch⸗Indien ſtammt, alſo für die Europameiſterſchaften nicht in Frage kommt. g Aus den beiden abſchließenden Vorläufen über 1500 m gelangten jeweils die erſten Fünf in den Endkampf. Der Belgier Moſtert(3:47, 6) und der Italiener Beccali(4:02) belegten die erſten Plätze. Der engliſche Weltrekordmann; Wooderſon begnügte ſich in 358,1 hinter Mo⸗ ſtert und dem Finnen Sarkama mit dem drit⸗ ten Platz. Von den„Kanonen“ blieben alle im Rennen. In einer inoffiziellen Länderwertung führt Deutſchland durch die beiden Siege des erſten Tages und den dritten Platz von Long mit 16 Punkten vor Finnland und Italien mit je 13 Punkten. Peilere deulſche Ziege am Jonnlag harbigs Rekordlauf in 1:50,61— Diesmal hein vor Blask Der Sonntagvormittag der Leichtathletik⸗ Europameiſterſchaften im Pariſer Colombes⸗ Stadion gehörte den Zehnkämpfern und 200⸗m⸗ Läufern. Auch diesmal konnte man ſich mit den Zeitnehmern nicht zufrieden geben. Sechs Uhren ſtoppten z. B. Sieverts 100⸗m⸗Zeit mit 11,1 Sek. Der Lautſprecher gab aber bekannt: 11,31, was den Deutſchen um 54 Punkte brachte. Ebenſo ging es dem Schweden Bexell, der ſei⸗ nen Lauf vor Plawczyk(Polen) gewann; trotz⸗ dem wurde für den Polen eine beſſere Zeit be⸗ kanntgegeben als für Bexell. Meiſter Hans⸗Heinz Sievert lag nach den erſten drei Uebungen (100 ⸗m⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen) ſchon weit in Front vor Bexell und Plawcezyk. Auch unſer zweiter Mann, Glötzner, hielt ſich gut in dieſer erſtklaſſigen Geſellſchaft. In den Nachmittagsſtunden hatten ſich rund 25 000 Zuſchauer im Stadion eingefunden, um die Endkämpfe in elf Wettbewerben zu erleben. Die erſte Entſcheidung fiel in der langen Hürdenſtrecke, die der Franzoſe Joye in 53,1 Sekunden vor Kovacs(Ungarn) in 53,3 und Areskoug(Schweden) in 53.6 gewann. Die große deutſche Ueberlegenheit im Ham⸗ merwerfen kam auch in Paris wieder zum Ausdruck. Ueber ſechs Meter trennten unſere beiden Vertreter von dem Dritten. dem Schwe⸗ den Malmbrandt. Während Blask in Stock- holm ſeinen Kameraden Hein hinter ſich laſ⸗ ſen konnte, ſiegte diesmal wieder der Hamburger mit einem großartigen Wurf von 58.77 m vor Blask(57.34 m). während Malmbrandt nur auf 51.23 m kam. Ueber 400 m hatte der Berliner Linnhoff die Außenbahn. In ſcharfem Tempo zog der länzend laufende Engländer Brown davon. ber Linnhoff hielt ausgezeichnet mit, über⸗ nahm ſogar eine Zeitlang die Führung. Auf den letzten 100 m mußte der Deutſche aber ſei⸗ nen Gegner ziehen laſſen, der in 47.6 Sek. vor Baumgarten(Holland) gewann, der zum Schluß noch an Linnhoff vorbeiging. Hervorragende Zeiten wurden im Endkampf der 500 0 m erzielt; die erſten ſechs Läufer blieben ſämtlich unter der 15-Minuten⸗Grenze. Nach anfänglicher Führung des franzöſiſchen Titelverteidigers Rochard übernahmen die bei⸗ den Finnen Mäki und Pekuri die Spitze und liefen ein Rennen für ſich; nur der Schwede Henry Jonſſon und der Pole Noji konnten in den Endkampf eingreifen. während Rochard nach 2000 m rettungslos geſchlagen war. der große Kampf über 800 m Der mit der wohl größten Spannung erwar⸗ tete Wettbewerb waren die 800 m. die das Duell Harbig— Lanzi(Italien) brachten. Nach ſeiner großen Beſtändigkeit in dieſem Jahr und den Siegen über die Amerikaner aber Lanzi war von ſeinem prächtigen Kampf bei den Olympiſchen Spielen in Berlin noch in beſter Erinnerung. Nun, Harbig erwies ſich einwand⸗ frei als der Beſſere. Zunächſt übernahm der Franzoſe Leveque die Führung, wurde aber bald von Lanzi abgelöſt, in deſſen Fahrwaſſer Harbig das ſcharfe Tempo mühelos mitging. In der Kurve vor dem Ziel trat der Deutſche an. ſchloß zu dem Italiener auf und ging ſpielend an ihm vorbei, Meter auf Meter gewinnend. In der neuen deutſchen Rekordzeit von 150,6 Min.— die alte Beſtleiſtung hielt Harbig mit 1:50,9 ging der Dresdener unangefochten durchs Ziel, während hinter ihm der erſchöpfte Lanzi noch von dem überraſchend gut gelaufe⸗ nen Leveque auf den dritten Platz verdrängt wurde. Der Holländer Oſendary erwies ſich als würdiger Nachfolger ſeines großen Landsman⸗ nes Berger, der 1934 in Turin beide Sprint⸗ ſtrecken gewonnen hatte. Auch Oſendarp holte ſich nach den 100 m am Samstag nun am Sonn⸗ tag noch die 200 m. Jakob Scheuring hielt bis zum Beginn der Zielgeraden wacker mit, konnte aber dem Endſpurt des Holländers, der in 21.2 Sek. ſiegte, nicht mehr folgen. Immer⸗ hin hielt Scheuring in 21.6 den zweiten Platz vor dem in gleicher Zeit einkommenden Eng⸗ länder Pennington. 7 Die 110-m⸗Hürden entwickelten ſich zu dem erwarteten Zweikampf Finlay(Eng⸗ land)— Lidman(Schweden). den der Eng⸗ länder in 14,3 Sek. ebenſo erwartungsgemäß zu ſeinen Gunſten entſchied. Für Lidman wurden 14.5 geſtoppt. Hinter ihm belegte der Hollän⸗ der Braſſer mit 14.8 den vierten Rang vor dem Engländer Thornton(14.8), während der Deutſche Kumpmann, der bei der zweiten Hürde geſtolpert war und völlig aus dem Tritt geriet, nur Fünfter wurde. gieverk verletzt ausgeſchieden Leider erlebte die deutſche Kolonie am Sonntagnachmittag das Ausſcheiden eines unſe⸗ rer beſten Leute, des Zehnkämpfers Hans⸗Heinz Sievert, der als hoher Favorit in den Kampf gegangen war. Der Hamburger, der im Hochſprung 1,75 m bewältigt hatte, wollte auch über die von dem Polen Gierutto vorge⸗ legten 1.83 m noch hinwegkommen. Bei den mit letzter Energie durchgeführten Verſuchen machte ſich wieder die alte Sehnenzerrung bei Sievert ſo ſtark bemerkbar, daß er den Kampf aufſtecken mußte. Die deutſchen Hoffnungen ruhen nun bei dem jungen Glötzner, der aller⸗ dings nach fünf Uebungen mit 3394 Punkten an vierter Stelle lag hinter dem führenden Polen Gierutto(3752), dem Schweden Bexell 3638) und dem Schweizer Neumann(3477). Großes Pech hatte Deutſchland auch im arathonlauf. Der Stuttgarter Bertſch übernahm auf halber Strecke zuſammen mit ſei⸗ nem Kameraden Puch die Führung, die er nach einem aufregenden Kampf mit dem ſtarken Franzoſen Leriche erobert hatte. Beim 37. Kilo⸗ meter wurde Bertſch dann von einem Radfah⸗ rer ſo ſchwer angefahren, daß er das Ziel nur noch mit äußerſter Kraftanſtrengung erreichte und dabei auf den ſechſten Platz zurückfiel. zchweizer Doppelſieg in der Straßen⸗Weltmeiſterſchaft der Amateure Nun haben auch die Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Amſterdam die längſt erwartete Ueber⸗ raſchung: Der Titelkampf der Amateure wurde auf der 10 km langen Rundſtrecke bei Valken⸗ burg in Südholland nicht etwa von einem der ſtarken italieniſchen, franzöſiſchen oder däni⸗ ſchen Fahrer gewonnen. ſondern von einem Schweizer. Und noch mehr: die Eidgenoſſen er⸗ oberten ſich ſogar ganz überlegen die beiden erſten Plätze. Franz Knecht, der in großen internationalen Rennen bisher eigentlich nur wenig hervortreten konnte, ſchlug im purt ſeinen Weggefährten Joſef Wagner glatt mit einer Radlänge in 4:51:49,4 für die 170 km. Beſter Deutſcher war diesmal erwartungsgemäß der ſtarke Schweinfurter Heller, der als einer der regſamſten Kämpfer des Feldes ſchließlich einen ſchönen ſiebenten Platz herausfuhr. Pöllle geſchlagen Der deutſche Olympiaſieger Hans Wöllke unterlag in dieſem Jahre erheblichen Form⸗ ſchwankungen. Nach ſeinen wenig guten Lei⸗ ſtungen beim Länderkampf gegen ASA. und einigen Amerikaner⸗Sportfeſten kam der ausge⸗ zeichnete Stoß von 16.52 m in Stockholm. In Paris blieb er mit 15.52 m genau einen Meter hinter dieſer Weite zurück und kam dadurch nur auf den dritten Platz im Kugelſtoßen hinter dem Eſten Kreek mit 15.83 m und dem gerade in dieſer Uebung ſehr beſtändigen Stöck (15,59 m). Umſo angenehmer überraſcht wur⸗ den wir dagegen von unſeren Gehern, die ſich auf der langen Strecke von 50 km in einem auserleſenen Felde ſehr gut hielten. Der deutſche Meiſter Dill belegte in 4:43:54 Stun⸗ den den zweiten Platz hinter dem heißen Fa⸗ voriten Whitlock, dem engliſchen Olympia⸗ ſteger. Und Friß Bleiweiß kam binker dem Norweger Brun noch auf den vierten Rang. deulſchlands Führung vergrößerll Nachdem die deutſchen Leichtathleten nach den vier Entſcheidungen des erſten Tages mit 16 Punkten vor Finnland und Italien(je 13) in Front gelegen hatten, vergrößerte ſich der Abſtand zwiſchen Deutſchland und den übrigen Nationen am Sonntag ganz erheblich. obwohl wir durch Harbig und Hein nur zwei Siege er⸗ ringen konnten. dafür aber eine ganze Reihe von guten Plätzen eroberten. Deutſchlands Führung am Sonntagabend betrug 73 Punkte vor den beiden ſchärfſten Rivalen Finnland(48) und Schweden(38). Nach den Einzelſiegen lagen Deutſchland und Finnland mit je vier an der Spitze vor England(3), Holland(2), Frankreich(1) und Eſtland(1). Deulſche chwimmerſiege in Porkugal In dem mit über 5000 Zuſchauern beſetzten Schwimmſtadion des Klubs Alges Dafundo in Liſſabon fanden am Freitagabend die er⸗ ſten deutſch⸗portugieſiſchen Schwimmwett⸗ kämpfe in Anweſenheit des portugieſiſchen Unterrichtsminiſters, des Marineminiſtexs und des Regierungskommiſſars für die Staats- jugend Ing. Nobre Guedes, ſowie des deut⸗ ſchen Geſchäftsträgers Dr. Rahn ſtatt. Die ge⸗ ſamte deutſche Kolonie ließ ſich die Gelegen⸗ beit natürlich nicht entgehen, ihre Landsleute beſonders herzlich zu begrüßen. Sämtliche Wettbewerbe des Schwimm⸗Län⸗ derkampfes wurden von Deutſchland gewon⸗ nen. Höhepunkt der Veranſtaltung war das Schauſpringen des deutſchen und Europamei⸗ ſters Erhard Weiß, deſſen überragendes Kön⸗ nen die Zuſchauermenge zu jubelndem Beifall hinriß. Im 100 m-Rückenſchwimmen gab es einen neuen Landesrekord durch Mario Si⸗ mas, der in 1:16,0 Min. hinter dem Berliner Birr(1:15) den zweiten Platz belegte. Das zum Schluß durchgeführte Waſſerballſpiel war eine einſeitige Angelegenheit zugunſten der Deutſchen, die bei Halbzeit bereits mit 6:1 führten und ſchließlich mit 14:1 Toren ſiegten. Ergebniſſe: 100 m Kraul: 1. Fiſcher(D) 1:00; 2. Joſef Hauſer(D) 1:07; 3. Vasco Carrelhas (P) 1109. 100 m Rücken: 1. W. Birr(D) 1:15; 2. Mario Simas(P) 1:16(neuer Landesrekord); 3. A. Kienzle(D) 116,5. 100 m Bruſt: 1. R. Ohrdorf(D) 1:13,45 1 1 2. A. Kienzle(D) 1:19,8; 3. Jao Silva Mar⸗ ques(P) 1:20. 5mal 66 m Kraulſtaffel: land 3:24,7; 2. Portugal 3:38, 2. Waſſerball: Deutſchland— Portugal 14:1(6:1). doch noch öchſedstichlet⸗Austauſch zwiſchen den Gauen Nach einer Veröffentlichung in der amtlichen „Deutſchen Schiedsrichter⸗Zeitung“ ſteht im 1. Deutſch⸗ Schiedsrichterweſen des Fachamtes Fußball eine neue Regelung vor der Prüfung und Entſchei⸗ dung durch den Reichsfachamtsleiter. Im Vor⸗ dergrund ſteht die Frage des Austauſches der Schiedsrichter zwiſchen den einzelnen Gauen, die insbeſondere auch von dem bekannten Schiedsrichter⸗Fachmann und internationalen Spielleiter Dr. Bauwens(Köln) unterſtützt wird. Dr. Bauwens iſt dafür eingetreten, den Schiedsrichtern der Spitzengruppe ein größeres Betätigungsfeld zu geben, um der Gefahr zu be⸗ gegnen, daß eine gewiſſe Inzucht Platz greift. Die allgemeine Ausbildungs⸗ und Lehrarbeit ſoll auf dieſem Wege durch Erfahrungen in der praktiſchen Spielleitung und durch die Arbeit in anderen Gaugebieten eine Förderung erfahren, wie auch zugleich eine Angleichung in der Art der Spielführung und Auslegung der Beſtim⸗ mungen erſtrebt wird. i * 1 „Die in Erwägung gezogene Neuregelung dürfte gerade in unſerem Gau aber auch all⸗ gemein begrüßt werden, weil ſie einen prak⸗ tiſchen Weg aufzeigt, um den Leiſtungsſtand — Schiedsrichterweſen noch weiter zu verbeſ⸗ ern. Main⸗Heſſen zweimal ſiegreich Saarpfalz halle Pech! Mainheſſen A— Saarpfalz A 41(1:1) Das Frankfurter Opfertagsſpiel zwiſchen den Auswahlmannſchaften von Mainheſſen und Saarpfalz, das vor 3000 Beſuchern auf dem Eintracht⸗Platz ausgetragen wurde, endete mit einem zahlenmäßig zu hohen Siege der main⸗ heſſiſchen Vertretung. Nach einer ausgeglichenen erſten Halbzeit, in der jeder Partei ein Tor gelang, kam Saarpfalz immer mehr in Front, aber der Sturm hatte viel Pech und dann war Mainheſſens Hüter Remmert(Frankfurt) wieder einmal in prächtiger Spiellaune, ſo daß alle Bemühungen der Gäſte erfolglos blie⸗ ben. Mainbeſſen, das zeitweiſe nur zehn Spie⸗ ler im Feld hatte, kämpfte weitaus glücklicher und ſchoß in der zweiten Hälfte aus der Ver⸗ teidigung heraus noch einige Treffer. die den klaren Sieg ergaben. Die beſten Kräfte bei Mainheſſen waren Tor⸗ hüter Remmert, Verteidiger Hinkel, die Läufer Dietſch und Lindemann und die Stürmer A. Schmitt und Fauſt, Bei Saarpfalz taten ſich die Außenſtürmer Bille(Pirmaſens) und Rein- hardt(Frankenthal) und in der Abwehr K. Welſch hervor. Der Innenſturm mit Hörnle (Ludwigshafen). Petry(Neunkirchen) und 1 05(Frankenthal) ließ viele Wünſche offen. A. Schmitt eröffnete in der 13. Minute auf eine Vorlage don Fauſt den Torreigen, aber zehn Minuten vor der Pauſe glich Petry mit einem unhaltbaren Flachſchuß aus, nachdem vorher Reinhardt eine„totſichere“ Torgelegen⸗ heit verpaßt hatte. Die zweite Halbzeit ſtand im Zeichen der Saarpfälzer, aber die Tore erzielten die Gaſtgeber. Doſedzal verwandelte ſofort nach Seitenwechſel einen 16⸗m⸗Freiſtoß und in den letzten ſechs Minuten fielen noch zwei weitere Treffer durch Gärtner und Schmitt.— Schiedsrichter war Pieroth(Frank⸗ furt a. M.). Ueberraſchung in Saarbrücken Mainheſſen B— Saarpfalz B 7:1(4:0) Im Kampf der B⸗Mannſchaften von Main⸗ heſſen und Saarpfalz, der vor 1200 Beſuchern in Saarbrücken ſtattfand, enttäuſchten die Saar⸗ pfälzer gewaltig und mit 1:7 mußten ſie eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Die Main⸗ heſſen⸗Elf wartete mit einem guten Zuſammen⸗ ſpiel auf und im Sturm wurde berzerfriſchend geſchoſſen. Beſonders ſchußkräftig waren Pflug Frankfurt⸗Niederrad) und Kraus(Biebrich). Durch Göhlich(Offenbach). Wörner(Frankfurt) und zweimal Kraus erreichte Mainheſſen ſchon bis zur Pauſe eine 4:0⸗Führung. Nach Seiten⸗ wechſel ſchoſſen Pflug(2) und Göhlich noch drei weitere Treffer. während Saarpfalz beim Stand von 5:0 durch Soffel(Pirmasens) das Ehrentor erzielte.— ner(Pirmaſens). —— — 3 — I 4 4 Schiedsrichter war Glöck⸗ 19 2—.]. 2 ff 2 Em scho voll und a fc n biſcten 5 Daſundo wb die e. wimmwet⸗ eee ſugieſſchen J uiſters und le Staats des delt . die ge. e gelegen. Aundaleut imm Järe nd gewon⸗ war das zutohamei⸗ undes Rön⸗ em Beiſil en gab es Natio Eis u Meliner igte, Das Iſpiel war ten det mit bl en ſiegten, 100. 2 Cartelhas 1415: 2 estelord); 91434 lha Nar⸗ „Deutſch⸗ Pornugel Aust amtlichen ſteht in ball eine Entſchei Im Vor⸗ ches del Gauen, bekannten tionalen iterſtützt ten, den größeres q iu be⸗ 1 gti. ehrarbeit en in det Arbeit in erfahren, der At Beſtin⸗ negelung tuch al⸗ en pral⸗ stand 1 betbeſ — * 2 eee (24. Fortſetzung) Als er endet, ſchickt er einen Blick zu Suſanne und indet das ſtille Oval ihres Geſichts ſo von tiefem Ge⸗ ühl überſtrahlt, daß er ſich Gewalt antun muß, feinem mpuls nicht zu folgen, der ihn dazu treibt, diefes er⸗ 959 Geſchöpf in ſeine Arme zu reißen. Dieſes Ge⸗ 1 öpf, das er vielleicht darum ſo ſtark liebt, weil in eſſen Perſönlichkeit Anklänge an Dinas Weſensart ihn grüßen... Ihn durchſtrömi ein Gefühl unbe⸗ ſchreiblichen Glücks; jenes Glücks. das der erlebt, der ſeinen Lebensſinn gefunden hat. 1 befreites Aufſeufzen klingt die Melodie ihrer orte: „Ihr Los iſt nicht alltäglich, Bernd... ſie nennt ihn zum erſtenmal beim Vornamen, ein wenig ſcden und befangen; aber unendlich beglückend für den Mann—„das Schickſal gefällt ſich darin, Sie in Tiefen zu ſchleudern und auf Höhen emporzuheben. „Ja... es hat mit mir geſpielt. Willkürlich. und dann hat es mir noch eine bitterſchwere Enttäuſchung bereitet. Eben jene, aus der ich hierher geflohen bin. etzt aber hoffe ich das ungebärdige Schickſal in die dand zu bekommen, es den meiſtern und— ſeines lückes teilhaftig zu werden.“ „Man kann ſich auf keine Höhe hinaufdenken, man muß ſie allemal erſteigen,“ f t Suſe leiſe. Ja, vielleicht mußte alles juſt ſo kommen, damit es 81 dieſer Stunde führen konnte, geht es ihm durch den Sinn, indes er ſagt: „Man muß wohl die Hölle durchſchritten haben, um den Himmel zu erkennen und ſeiner wert zu ſeſn.“ „Das kann ſein. Sicher aber iſt, daß der Menſch ſich davor hüten ſoll, überwundenen Schmerzen noch ſeinen Fluch nachzuſenden. Niemals ſoll man den müßigen Wunſch nach einer anderen Vergangenheit nähren; denn alles Erlebte, und beſonders alles Erlittene, bleibt doch ein Stück eigenen Lebens— da ſchneidet man nichts belt he Vergangenheit iſt Erinnerung. Vergangen⸗ eit hat immer Wundmale. Große und kleine. Aber 70 ein Leben liebt, liebt auch die Narben, die es ihm 1 „Sie ſprechen aus 3... Suſanne?“ „Ja... aus eigener, bitterer Erfahrung. Aber ich möchte heute nicht daran rühren, noch nicht Bernd... Wenn ich Sie aber nach Ihrer letzten ſchwe⸗ ren Enttäuſchung fragen wollte, was würden Sie mir antworten?“ „Daß Ste auch dieſes dunkle Kapitel meines Lebens kennen müſſen, weil es ſeine Geſchichte erſt ganz voll⸗ ſtändig 8 Und ein drittes Mal beginnt Bernd zu erzählen. Er erzählt von Felicitas. Als Suſanne am ſpäten Abend ihr Zimmerchen auf⸗ ſucht, liegt Bernd Rainers Leben vor ihr wie ein offenes Buch. 1 5 6 Bernds erſter Gang am folgenden Tag gilt dem Empfangschef des Hotels. „Grüß Gott, Herr Schüne.“ „Wünſche guten Morgen, Herr Doktor. Sehen ja ſchon prächtig erholt aus, ſo daß ich wohl auf Ihre vollſte Zufriedenheit mit Wiesbaden im allgemeinen und dem„Naſſauer Hof“ im beſonderen rechnen darf.“ Dürfen Sie, mein Lieber, dürfen Sie allemal. Es behagt mir hier wirklich ſo ausgezeichnet* ich gern noch bleiben möchte, obzwar mich eigentlich ie Pflicht ſchon nach meiner Berliner Kanzlei zurückruft.“ Kann man 98 flicht nicht ein paar gute Worte geben, damit ſie ihr Rufen noch eine Zeitlang unter⸗ äßt, oder aber ſich wenigſtens eines leicht Uberbörbaren Pianiſſimos dabei befleißigt?“ „Sie haben die Situation erfaßt. Ich bin nämlich gerade im Begriff, mich gütlich mit der Gläubigerin „Pflicht“ zu einigen. Wozu wäre ich denn ſonſt auch ein Rechtsanwalt, nicht wahr? Aber ich bedarf bei der Durchführung dieſes Feen außergerichtlichen Vergleichs Ihrer gefä geg Mitwirkung.“ Ich bin mit Leib und Seele dabei, Herr Doktor.“ a, dann paſſen Sie mal, bitte, gut auf. Ich fröne * alfo weiter meiner Erholung in Wiesbaden, widme aber täglich einige Nachmittagsſtunden der Arbeit, die mir mein Bürovorſteher in Form von Korreſpondenzen aus Berlin hierberſchickt. Ich brauche nun zur Er⸗ ledigung dieſer Arbeiten eine Sekretärin von der Qualität Ihres Fräulein Steinhoff.“ „Aber bitte, Herr Doktor, das Fräulein ſteht Ihnen täglich zur gewünſchten Zeit zur Verfügung.“ „Die Arbeit bei mir iſt ziemlich anſtrengend. Wenn ich der Dame dabei einen Tee. Kaffee, oder ſonſt eine Erfriſchung anbiete, iſt das wohl eine ganz einfache Selbſtverſtändlichkeit, nicht wahr?“ „Gewiß doch, Herr Doktor.“ „Sollte es irgend jemandem belieben, ein dummes Gerede darum anzuzetteln, dann wäre ich leider ge⸗ nötigt, mir ein anderes Hotel zu ſuchen.“ „Aber, ich bitte, Herr Doktor, das iſt doch gänzlich ausgeſchloſſen.“ Um ſo beſſer, Herr Schüne. Uebrigens hörte ich zu ⸗ fällig durch Ihr nicht minder tüchtiges Fräulein Lenz, daß Fräulein Steinhoff nur aushilfsweiſe im„Naſſauer Hof“ angeſtellt iſt. Sehen Sie, ich könnte Ihnen ja nun ohne weiteres dieſe ganz hervorragende Kraft wegengagteren. Sie dürfen mir ruhig glauben, daß in meinem Berliner Büro Platz für ſie wäre. Aber ſo etwas tue ich nicht. Ich will nur „Ich weiß genau, was Sie wollen, Herr Doktor, und ich bitte, verſichert zu ſein, daß alles nach Ihrem Willen 5 geſchehen wird.“ „Na, dann wäre ja alles in beſter Ordnung. Auf Wiederſehn, Herr Schüne!“ Empfehle mich, Herr Doktor.“ Freundlich grüßend verläßt Bernd, gefolgt von ſei⸗ nem Lord, das Hotel und ſchlägt den Weg nach dem Kurpark ein. e Am Nachmittag kommt Suſe zum Diktat. Mit keinem Wort wird auf den geſtrigen Tag zurück⸗ gegriffen und auf die große Ausſprache, die er brachte. Er war da geweſen, um die beiden Menſchen ein⸗ ander näherzubringen. Er hat die Verbundenheit, ge⸗ ſchaffen, die in wortloſer Selbſtverſtändlichkeit empfun⸗ 5 5 ö b 1 Menschen aunteuegs Urheberrochtsschutz 1 Verlag den werd; die ſich auswirrt in einer Atmoſphäre ſee⸗ liſcher Harmonie. So werden dieſe Stunden gemeinſamer Arbeit den beiden alsbald zum Inhalt ihrer Tage. Noch ſprechen ſie nicht in Worten von dem, was ſie erfüllt. Doch die Luft um ſte zittert von dem Geheim⸗ nis ihres Blutes, und jeder Blick und ſede verhaltene ſchled de Begrüßung und jeder Händedruck beim Ab⸗ ted verrät, was ihre Lippen noch ſcheu ver⸗ ſchweigen „*.* In dieſen ſonnigen Auguſttagen erblüht Suſanne zu o wunderſamer Schönheit, daß es Erika Lenz er⸗ chüttert. leichzeitig in dieſe Beobachtung ihre eſorgniſſe um die ffreundin. a Während nun hente die beiden Mädchen im Schreib⸗ immer des Hotels an Hand der Kurliſte einen Stoß e zur Sonnabend⸗Reunion beſchriften, enk⸗ ſchließt Erika ſich zu einer vorſichtigen Bemerkung: Nun werden Sie wohl doch wieder nach Berlin gehen, Suſannchen?“ „Ach, Erika, ich weiß es nicht... wirklich, es iſt... alles ganz.. unausgeſprochen“ „Kindchen, Sie dürfen ſich nicht treſben laſſen.“ „Ich kann nichts anderes tun, Erika... jetzt noch nicht... ich muß... warten..“ „Worauf, Suſannchen?“ „Auf das Stichwort, das mir das Schickſal ſchon geben wird. Wer weiß, wie bald!“ Bei dieſen klar und beſtimmt geſprochenen Worten weicht alle ver⸗ ſonnene Verträumtheit von Suſe. Noch in den Nachhall ihrer Rede wird das Oeffnen der Tür hörbar. Lord macht das mit unnachahmlicher Grandezza. Er meldet damit ſeinen Herrn an, der ihm auf dem Fuße olgt.. g Nich K. denkt Erika,'s iſt, weiß Gott, kein Wunder, wenn die Suſe an den ihr ed verloren hat. Iſt ſchon eine blendende Perſönlichkeit, dieſer Rainer „Geſtatten Sie, meine Damen!“ Lachend zieht Bernd rechts und links aus ſeinen Rocktaſchen je eine Schach⸗ tel Katzenzungen, die er mit launiger Verbengung den beiden Mädchen überreicht. Er macht das rieſig nett, mit ſo viel ungezwungener Herzlichkeit, aus der ſich — nicht zum erſtenmal— ein luſtiges Wortgeſecht zwi⸗ ſchen ihm und der Lenz ergibt. „Aher jetzt, meine Damen, kommt der“ große Ernſt des Lebens. Für Sie ſowohl wie fur mich. Ich hoffe nämlich, daß Sie mich nicht im Stich laſſen werden, nachdem ich mich ſchon Herrn Schünes freundlicher Be⸗ reitwilligkeit verſichert habe.“ „Ernſt des Lebens heißt auf gut deutſch ganz einfach: arbeiten“ ſeufzt Ertka komiſch.„Wahrſcheinlich will der ſehr geehrte Herr Rechtsanwalt, nachdem er uns erſt mit Katzenzungen beſtochen hat, eine beſondere Altacke auf unſere auguſtgeſchwächte Arbeitskraft rei⸗ ten „Sie merken aber auch wirklich gteich alles Fräulein Lenz! Was ſind Sie doch pfiffig!“ ſagt Bernd mit luſtig geſpielter Bewunderung. Und dann erfahren die Mädchen Bernds Plan, der von Herrn Schüne bereits gebilligt iſt. Suſanne ſoll den Anwalt morgen nach Frankfurt begleiten. Ein Telephonat aus Berlin har ihn von dem dringenden Wunſche ſeines Mandanten, des Bankiers Lorenz unterrichtet, dieſen, de. mit einem nerſtauchten Knöchel fluchend auf dem Sofa liegt, bei der morgigen Ver⸗ waltungsratsſitzung der Frankfurter Vereinigten Kabelwerke zu vertreten, au deren Finanzterung er mit⸗ beteiligt iſt. Die notwendigen Unkerlagen ſind bereits mit Eilpoſt nach Wiesbaden unterwegs. Von Suſe er⸗ bittet Bernd nun, daß ſie den Verlauf der Sitzung im Stenogramm 0 und dieſes dann gleich zu einem klaren und überſichtlichen Bericht für Bankier Lorenz umarbeiten möge. Von Erika erbittet er, daß ie Euſe für dieſen Tag im„Naſſauer Hof“ vertrete, was ür dieſe allerdings eine ſtarke Mehrbelaſtung bedeutet. „Weil Sie es ſind, Herr Doktor, will ich mal aus⸗ nahmsweiſe nicht ſo ſein,“ erklärt Erika,„anſonſten übernehme ich ſa grundſätzlich keine vertretungsweiſe Mehrarbeit für eine Kollegin.“ „Ganz ſo ſehen Sie aus, Fräulein Lenz,“ verſichert Bernd todernſt. „Wir bringen Ihnen auch etwas Schönes aus Frank- 7 6555 Erika“, lacht Suſe glücklich,„nicht wahr, Herr oktor?“ „Ehrenſache,“ erwidert dieſer prompt. „Na, ſo gewiſſen Frankfurter Spezialitäten wäre ich nicht abgeneigt,.“ räumt Erila ein,„etwa Aeppelwein, oder Würſtchen, oder gar den berühmten„Kranz“, der wirklich ein fabelhaſter Kuchen 195 Und fürs gute Futter habe ich immer etwas übrig.“ „Alſo, bitte, Fräulein Steinhoff, merken Sie das gleich vor, nicht uhr Und dann möchte ich Sie bitten, morgen um acht Uhr reiſefertig zu ſein. Auf Wieder⸗ ſehn, meine Damen!“ 8 * Bernd hat zur Fahrt nach Frankfurt eine bequeme Limouſine gemietet. Nun ſitzt er 11 5 erſtenmal wieder am Steuer 5 jenem unglückſeligen Zuſammenſtoß auf der nebligen Rieſengebirgsſtraße, der ihn das Augenlicht gekoſtet hatte. Er fährt ruhig, ſicher und geſchickt und erreicht Frank⸗ furt eine gute Stunde vor Beginn der Sitzung. Das wollte er ſo, um Suſe etwas von der intereſſan⸗ ten alten Stadt zu zeigen, von deren Sehenswürdig⸗ keiten ſie herzlich wenig Aileen hat während der Zeit ihrer angeſtrengten Aushilfstätigkeit in der Kröger⸗ ſchen Leihbibliothek in der alten Mainzer Gaſſe. Mit ganz anderen Blicken betrachtet ſie jetzt, von Bernd ge übrt. bei ſeinen Erklärungen die en gebauten alten Skadtviertel zwiſchen Roßmarkt und Sirſch raben, ſowie die neuen palaſtartigen Gebäude im modernen Teil Frankfurts, an der Zeil. Natürlich wird auch dem hiſtorſſchen„Römer“ ein Beſuch abgeſtattet. Zu einer Beſichtigung der alten Nicolaikirche und des inter⸗ eſſanten Domes mit ſeinen koſtbaren Kunſtſchätzen langt die Zeit nicht mehr. Langſam, um die unvergkeſchliche Schönheit des Stadtbildes 1 genießen, fährt man über die alte Mainbrücke nach dem linken Flußufer. Hier, im Stadtviertel Sachſenhauſen. befindet ſich hinter dem Oskar Meister- Werdan deutſchen n das Verwaltungsgebaude der Vereinigten Kabelwerke. Die Verwaltungsratsſitzung verläuft wie derleſ Be⸗ n zu verlaufen pflegen, mit der üblichen ede und Gegenrede, Rechnungslegung, mit Vorſchlä⸗ gen und Abſtimmung unter dem Kennwort„mäßig be⸗ wegt“. Die Aufgabe der Stenotypiſtin von Rechtsanwalt Rainer, der hier die Intereſſen des Bankier Lorenz vertritt, iſt dabei keineswegs gering. Glücklicherweiſe iſt dieſe Sekretärin aber eine ganz hervorragende Kraft, die alles ſpielend meiſtert. Außerdem bemerken die hier verſammelten Herren der Schöpfung, daß ſie auch eine Schönheit iſt, und möchten ſie gerne zu dem kleinen Frühſtück hinzuziehen, zu dem ſie ihren Chef einladen. Aber dieſer Dr. Rainer bringt das Mädchen na Beendigung der Sitzung im Auto nach dem Gran otel National, wo er Zimmer belegt hat, damit ſie ort gleich den Bericht fertigſtellen kann, auf den Ban⸗ kier Lorenz um ſo ungeduldiger warten wird, je grau⸗ ſamer ſein bandagiertes und hochgelagertes Bein ihn zur Untätigkeit verurteilt. „Sind Sie böſe über meine ſelbſtherrliche Verfügung, Suſanne?“ fragt er dann im Hotel. „Kein Gedanke. Ich finde Ihre Einteilung ausge⸗ ſprochen genial“ „Leider muß ich gleich kehrtmachen, denn ich kann mich für mein⸗ Perfon der Teilnahme an dem Früh⸗ ſtück der liebenswürdigen weinſeligen Frankfurter Herren nicht entziehen.“ „Das ſollen Sie auch gar nicht: ganz abgeſehen da⸗ von, daß ich Sie liebend gerne los werde, um ganz ungeſtört arbeiten zu können.“ „Ach ja, beeilen Sie ſich recht mit dem Bericht. Ich werde auch zuſehen, mich baldmöglichſt zu drücken. Dann hole ich Sie ab, und wir machen uns noch einen guten Tag in dieſer herrlichen alten Reichsſtadt.“ „Das ſoll ein Wort ſein, Herr Doktor. Ich freue mich. Auf Wlederſeben!“ 4 * Am Spätnachmittag— das Berichtſchreiben an fand, eine von Bernd lobend anerkannte Meiſter⸗ ietbel Suſes, iſt bereits zur Poſt gegeben— fahren die beiden über die Bockenheimer Landſtraße hinaus in den„Palmengarten“. „Es wäre ausgeſprochen ſtilwidrig, heute und hier etwas anderes zu trinken als Sekt,“ fagt Bernd. Suſe iſt einverſtanden. Sie iſt mit allem einver⸗ ſtanden. Mit der ganzen Welt, die unſagbar ſchön und glückerfüllt iſt. Die Kelche klingen aneinander. Der weiche Bariton des Stimmungsſängers intoniert das Claudiusſche alte deutſche Weinlied: „Am Rhein, am Rhein, da 0 unſere Reben.. deſſen Kehrreim von dem glänzend gelaunten Publikum e wird, das zum Schluß in vergnügten Bei⸗ all ausbricht. Und dann ſpielt das Tanzorcheſter einen ſehn⸗ ſüchtigen, melodiſchen Tango. Unwillkürlich muß Bernd an jenen folgenſchweren Fünf-Uhr⸗Tee im„Eden“ denken, Aber Felicitas' ver⸗ führeriſche Schönheit iſt zum Schemen geworden. Gar nicht mehr wie eigenes Erleben dünkt ihm die Er⸗ innerung an das vermeintliche Glück und das Leid, die ſie ihm gebracht hat. Tot iſt alle ſchmerzliche Vergangenheit. e nur die beglückende Gegenwart. Seine Augen ſuchen Suſanne. Die ihren ſenken ſich in ſeinen Blick, deſſen voller Strahl auf ihr Antlitz gerichtet iſt. Dann tanzen ſie. Und ihr Tanz iſt ein Rhythmus, eine hingegebene Daene eine Harmonie in ihrer Verſchmelzung von Hugend, Kraft und Glück Darnac 1 57 Bernd raſch die Zeche und hebt Suſe in den Wagen. Steuert ihn vom Parkplatz fort in einen ſtillen Winkel der weiten Anlagen und hält dort an. Wir fahren doch noch nicht nach Hauſe, nicht wahr?“ Euſe nickt mit abgewandtem Blick. Da legt Bernd ganz ſachte ſeine Hand unter ihr Kinn 1. ihr Geſicht zu ſich herum. Suſe Da brechen alle Flammen der Liebe aus ihren 1 857 Er ſieht ſie wie zwei große Sterne, die immer rößer zu werden ſcheinen und immer näher rücken. r ſpürk an ſeiner Bruſt einen jungen, n Körper eng angeſchmiegt. Um ſeinen Nacken legen ſich zwei weiche Arme. Ein leiſer Hauch, ein er nur, ſtreiſt einen Mund... Wie eine ungeheure Erlöſung emp⸗ ängt er zwei Lippen, in die er die ſeinen vergräbt. ie ſind geſchloſſen geweſen. Jetzt öffnen ſie ſich gan langſam und fa unter ſeinem Kuß. Da wird er ſi 5 alles erfüllenden, aufjauchzenden Gedankens ben wußt: Endlich! Als hätte er ſein ganzes Leben lang auf dieſe Stunde gewartet. Feſt hält er an ſich gepreßt, was hingegeben in ſeinem Arme ruht. In dem Ausbruch ſeiner Zärtlichkeit fühlt Suſanne, wie alle Ströme der Ewigkeit zu einem überwältigen⸗ den Hymnus zuſammenrauſchen. Und ſie überläßt ſich den zauberhaften Schauern dieſes Augenblicks, da die N55 Wellenſchläge ihres Gefühls über ſie und den ann hinweggehen... So küſſen ſie ſich. Immer wieder. Leidenſchaftlich. Zueinander gehörend. Uplöslich. 75 „Fräulein Lenz..“ „Sie wünſchen, Herr Schüne.. „Ich muß Sie bitten, Ihren morgigen freien Tag zu N 995 beißt, nur zu verſchieben. Wollen Sie ſo gut ſein?“ „Selbſtverſtändlich, Herr Schüne, wenn es notwendig I „Ja... Herr Doktor Rainer telegraphtert mir eben aus Frankfurt, daß ſich im Verlauf der Verwaltungs- ratsſitzung Unſtimmigkeiten ergeben haben, zu deren Beſeitigung ein weiterer N N tag erforderli br Wir können alſo mit Fräulein Steinhoffs Rückkehr kaum vor morgen abend rechnen.“ Ich werde den Laden einſtwetlen ſchon ganz gut alleine ſchaukeln. Da machen Sie ſich man keine Sorge,. Herr Schüne.“(Fortſetzung folgt.) — Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. d. A. P. Biernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtebterſtr. 10 1. Stod Die Marſchteilnehmer zum Reichsparteitag melden ſich heute Montagabend um 8.30 Uhr nuf der Parteidienſtſtelle zur Entgegennahme der Fahrkarten uſw. Abfahrt zum Reichsparteitag am Mittwoch, den 7. ds. Mts., um 5.42 Uhr mit der OCG. Braun, Ortsgruppenleiter. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! 5 b. M. Mittwoch, 7. September, treten ſämktlicke Schar⸗ und Schaftsführerinnen pünktlich um 8.30 Uhr zu einer wichtigen Führerinnenbe⸗ ſprechung im Heim der Schillerſchule au. Die Gruppenführerin. Jungmädelgruppe Alle JM. Scharführerinnen holen heute 6 Uhr ihre Beitragsmarken in der Diüennſt⸗ ſtelle reſtlos ab. Die Geldverwallerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. September 1938 Anſer Tagesſpruch Der Menſch bedarf des Menſchen ſehr zu ſeinem großen Ziele: Nur in dem Ganzen wirket er; viel Tropfen geben erſt das Meer, viel Waſſer treibt die Mühle. Schiller. Enes be S eli Es geſchieht unendlich viel, um die Ver⸗ kehrsſicherheit zu erhöhen und das Publikum an die ſtrenge Einhaltung der Verkehrsdiſzip⸗ lin zu gewöhnen. Trotzdem wird es wohl nie gelingen, alle Gefahrenquellen, die in der menſchlichen Unvollkommenheit ihren Urſprung haben, zu beſeitigen. Wo aber ſträflicher Leicht⸗ ſinn die eigene und die Sicherheit der Mit⸗ menſchen in Gefahr bringt, hat es ſich der Ver⸗ kehrsſünder ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ihn die Strenge des Geſetzes trifft; er braucht ſich aber auch darüber nicht zu wundern, wenn ihm andere Volksgenoſſen ſozuſagen im 5 gleich an Ort und Stelle auf draſtiſche Art privaten Verkehrsunterricht er⸗ teilen. Von einem ſolchen Schnellverfahren be⸗ kam dieſer Tage ein Radfahrer einen„ſchla⸗ genden“ Beweis. Er konnte einem Leid tun, aber ſein Verſchulden war ſo offenkundig und maßlos leichtfertig, daß die Zeugen des Vor⸗ ganges die ungeſetzliche Handlungsweiſe eines jungen Autolenkers zwar nicht billigen, aber doch verſtehen konnten. a Der Radfahrer befand ſich offenſichtlich in guter Stimmung, wohl weil er ſeine Zahl⸗ tagsdüte mit dem Wochenlohn heimbringen konnte. Vermutlich hatte er unterwegs auch noch einen Schoppen getrunken, der ihm ge⸗ wiß zu gönnen war. Sein Rad ſchob der Mann am Randſtein entlang, während auf dem Gehweg ein Freund von ihm nebenherlief. Beide waren in angeregter Plauderei begriffen. Schließlich überquerte der Radler langſam die nicht übermäßig vom Autoverkehr belaſtete Straße, ohne den Unterhaltungsfaden abreißen zu laſſen, aber auch ohne ſich im geringſten darum zu kümmern, was in der Fahrbahn der Straße vor ſich ging. Ein Auto ſauſte heran. Der Mann mit dem Rad lachte und ſchwatzte aber noch immer, mitten auf der Straße, zam Freund hinüber. Vom Auto bemerkte ec nichts, der Autofahrer jedoch glücklicherweiſe von ihm. Er bremſte und ſtellte den Wagen. Jetzt end⸗ lich hatte auch der Radfahrer zu Fuß gemerkt, daß er nicht allein war auf weiter Flur. Nun wäre er gern aufs Rad geſtiegen und davon gefahren, aber da mußte er ſich zunächſt kurz über die Verkehrsordnung unterweiſen laſſen. Die Tür vom Führerhäuschen des Autos flog; nämlich auf. Der junge Autolenker ſprang heraus und—„batſch“ hatte der Verkehrs⸗ fünder eine„Linke“ an der rechten Backe ſit⸗ zen, daß ihm die Sterne vor den Augen ge⸗ flimmert haben dürften. Zudem fiel er unter der Wucht des Schlages quer über ſein Rad auf den Gehweg. Blitzſchnell wie er heraus⸗ geſprungen, ſaß der Autolenker wieder am Steuer ſeines Wagens und fuhr davon. Es dauerte einige Zeit, bis der Radler ſich vom Boden erhoben und die Situation, in der er ſich durch Selbſtverſchulden befand, erfaßt hatte. Ratlos ſah er zu den Umſtehenden hin, die teils Mitleid, teils jedoch auch Scheden⸗ freude empfanden; den Backenſtreich jedoch konnte ihm niemand abnehmen.„Na, ſo'ne Freſchheit häb ich jetzt noch net erläbt,“ meinte er ſchließlich reſigniert.„Ich ach net,“ be⸗ merkte dazu eine junge Dame ſchnippiſch, die natürlich Partei ergriff für den jungen, ener⸗ giegeladenen, aber längſt außer Sicht gekom⸗ menen Autolenker. Gleichviel aber, welcher Seite die Zeugen des Vorganges ihre Sym⸗ pathien zuwandten, darin waren ſie einig, daß dieſes private Schnellverfahren eine hun⸗ dertprozentige erzieheriſche Wirkung hatte. Trotzdem wird man wünſchen müſſen, daß dieſe Art Erziehung nicht zur Regel wird. * Anſere Marſchteilnehmer für Nürnberg treffen ihre letzten Vorbereitungen für die Fahrt nach der Stadt der Reichsparteitage. Heute abend melden ſie ſich auf der Partei⸗ dienſtſtelle zur Entgegennahme der Fahrkarten uſw. Am Mittwoch werden ſie mit den Teil⸗ nehmern von Bergſtraße und Ried die Fahrt antreten. Erlebnisreich wird die Reiſe, wer⸗ den die Tage in der alten Noris ſein. 0 Mancher ſieht die bekannten Stätten der Großkundgebungen wieder, um erneut, gleich wie der Kamerad, der zum erſten Mal mit⸗ kommt, von der Größe und der Eindringlich⸗ keit überwältigt zu ſein. Sie dürfen Zeuge werden von dem gewaltigen Ereignis, das die nächſten Tage beherrſchen wird, das wiederum leidenſchaftliches Bekenntnis zum Führer iſt, der die neue Marſchparole ausgibt, für ſie und für ganz Deutſchland. Da denken wir an die Worte des Führers in der großen Schluß⸗ rede 1937:„... jeder Nationalſozialiſt, der hier als deutſcher Kämpfer in den Arenen ſtand oder auf den Straßen marſchierte, er wird auf ſeinem Wege begleitet von dem Herz⸗ ſchlag unzähliger Kameraden in den Törfern, in den Fabriken und in den Werkſtätten, die zu ihm gehören, auch wenn ſie nicht in Nürn⸗ berg weilen können, im Geiſte doch bei nen ſind. So ſind es in Wirklichkeit nicht 100 000 Politiſche Leiter oder 100 000 SA-Mäuner oder 40 000 Arbeitsdienſtmänner... es iſt das geſamte deutſche Volk!“ Der erſte Seplemberjonnlag Mit dem geſtrigen erſten Septemberſonn⸗ tag ward uns nicht ein ſolch ſchöner Tag be⸗ ſchert, wie ihn uns der jetzt kalendermäßig aus⸗ klingende Sommer mit den beiden letzten Ta⸗ gen der Woche brachte. Milde verklärt durch den nahenden Herbſt ſpannte ſich der blaue Himmel ſeidig über eine klare Luft. Es wur ſo behaglich warm, die Blumen leuchteten, das Grün ſah mit einem Male friſcher aus and ſelbſt die Menſchen durften ſich ohne zu frö⸗ ſteln, leicht und ſommerlich kleiden. Wie ſbot ing die Arbeit des Tabakbrechens vonſtaiten. Dankbar hatte man das Gefühl, als ob nun endlich alles wieder gut gemacht ſei, was uns mit trüber, regneriſcher Kühle die Sonne ent⸗ behren ließ. In Kolonnen faſt ſah man die Kinderwagen, auch geſtern noch, als man aus⸗ rückte zum Sonntagnachmittag⸗Spaziergang. Die Verdecke waren herabgeſchlagen und zier⸗ liche Händchen ſtreckten ſich ſpieleriſch nach den wärmenden Sonnenſtrahlen, die wir jetzt noch ſo notwendig brauchten, damit die Feldfrüchte gut ausreifen und der Wein die nötige Süße erhält. Allerdings ſind die Wetterausſichten nicht gerade günſtig, nachdem es geſtern mit den zunehmenden Tagesſtunden immer icüber wurde und ſich fernes Donnergrollen bemerk⸗ bar machte. Noch heute am frühen Morgen war das ferne Grollen zu vernehmen, ein Zei⸗ chen, daß irgendwo wieder Gewitter robten. Im Mittelpunkt des geſtrigen Sonntages ſtanden die angeſetzten Veranſtaltungen aus Anlaß des„Opfertages des deutſchen Spor⸗ tes.“ Wie die Fußballer, ſetzten ſich hier auch die Schützen in ihrer Selbſtloſigkcit für das große Ziel des DRL. ein. Nicht wenig Sportbegeiſterte eilten auf den Waldſportplatz zum Spiel Viernheim/ 09 Weinheim komb. gegen SV. Waldhof. Auch viele Anhänger des Weinheimer Vereins und der Waldhöfer lie⸗ ßen ſich dieſen Kampf nicht entgehen. Man konnte mit der Kombination Viecnheim⸗ Weinheim zufrieden ſein. Es wurde ein ſchönes Reſultat gegen den ehemaligen Badiſchen Mei⸗ ſter erkämpft, der ſchon ſo oft mit der Ami⸗ citia auf hieſigem Platze die Klingen kreuzte. Viele Viernheimer weilten geſtern wieder auswärts. Da waren es zuerſt die Ausflügler der Sängereinheit, die den Bruderverein in Tröſel beſuchten. Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim, Lampertheimer Kirchweih und das Backfiſchfeſt in Worms zogen nicht minder an, ſo daß unſer Ort am geſtrigen Sonntagnach⸗ mittag wie ausgeſtorben ſchien. Erſt mit der zunehmenden Verſchlechterung des Wetters, als ein leichter Regen einſetzte, und das Opfer⸗ tagsſpiel beendet war, fluteten die Menſchen wieder in den Ort zurück, ſodaß es auch in den Ortsſtraßen und in den Gaſtſtätten etwas lebhafter wurde, ſodaß das Kellerfeſt, Tanz⸗ veranſtaltungen und Kino noch einen guten Abendbeſuch hatten. * Der September im Bauernſpruch Für den Herbſtmonat September, mit dem der Tag ſich raſcher als bisher neigt, hat der Bauer ſeinen reichſten Schatz an Sprüchen und Regeln, an die er zuverſichtlich glaubt, auf⸗ geboten. Aus der großen Fülle ſeien einige der bekannteſten nachſtehend wiedergegeben: Iſt's an Aegidi ſchön und rein, wird's den ganzen Monat ſchön ſein.— September übernaß, leert Scheun' und Faß.— September warm, Oktober arm.— Viele Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.— Donnert's im September noch, wird der Schnee um Weih⸗ nacht hoch.— Nach Septembergewittern wird man im Hornung vor Kälte zittern.— Wie ſich's Wetter um Mariä Geburk kuk halten, wird es ſich noch vier Wochen geſtallen.— Wetter, das an Matthäi klar, bringt gaten Wein im andern Jahr.— Regnet's ſanft am Michaelitag, ſanft der Winter werden mag. — Iſt die Nacht vor Michaeli hell, ſo ſoll ein ſtrenger Winter folgen; regnet es aber an Michaeli, ſo ſoll der nächſte Winter gelinde 19— Wenn zu Michaeli der Wind von orden und Weſten weht, ein harter Winter erwarten ſteht. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Die Tabakernte in vollem Gange. Die diesjährige Tabakernte, die jetzt voll ein⸗ geſetzt hat, ſcheint ſich zu einer Rekordernte zu 1 9 ie Tabakſtauden ſtehen in den Feldern in ſeltener Ueppigkeit, ſaftig und viel⸗ blättrig. Das Blatt ſelbſt iſt von ſeltener Zart⸗ heit. Der Regen hat der Pflanze eine ſehr gute Entwicklung gegeben und die Herbſtſonne ſorgt für ein ſchönes großes Blatt. In allen Bau⸗ ernhöfen und Scheunen ſieht man jetzt Kinder und Frauen, die damit beſchäftigt ſind, die Tabakblätter in Bandelieren einzunähen, da⸗ mit ſie in den Schoppen und Scheunen zum Trocknen aufgehängt werden können. Sehr ge⸗ fragt ſind dieſes Jahr wieder Räume zum Tabakhängen. Das Opfertagsſspiel auj zem Walbjporbolatz Ein knapper 2:1(1:0)⸗Sieg Waldhofs gegen die Kombination Viernheim 09 Weinheim Ohne Zweifel darf feſtgeſtellt werden, daß das Opfertagsſpiel auf dem Waldſportplatz ſeinen Zweck vollauf erfüllt hat. Es wurde trotz einer knappen Niederlage der Kombigter⸗ ten, zu einem Erfolg in zweifacher Hinſicht: Zum erſten war es der dem Spiel zuteil wer⸗ dende gute Beſuch, was angeſichts der edlen Sache, welcher dieſe Veranſtaltung diente, nur zu begrüßen iſt. Und zum zweiten war es der gebotene vortreffliche Sport, der zeitweiſe die Maſſen begeiſterte, ſodaß es nicht zu oiel ge⸗ ſagt iſt, wenn man das geſtrige Opfertagsſpiel zugleich als ein Werbeſpiel allererſten Ranges bezeichnet. Es war ein Fußballkampf, wie man ihn ſelten ſieht, ein Kampf, in dem aber auch alles„drin“ war. Und alle, die gekommen waren, kamen auf ihre Rechnung; ſelbſt die, die den etwas weiteren Weg aus dem Odenwald nicht ſcheuten, wurden durch groß⸗ artige Leiſtungen reichlich entſchädigt. Die Mannſchaften kamen ſo ziemlich wie angekündigt. Bei Wald⸗ hof fehlten zwar Schneider und Güntherot, was ſich jedoch weniger bemerkbar machte, da der eingeſtellte„Erſatz“(Molenda und Eber⸗ hardt) ſich glänzend ſeiner Aufgabe entledigte. Bei den Kombinierten vollzog ſich in der Be⸗ ſetzung dahingehend eine Aenderung, daß nach wenigen Minuten Spielzeit Müller Joſ. ſür Pfenning Mich. den Mittelſtürmerpoſten ein⸗ nahm. Die Elf des SV. Waldhof vermittelte einen ſehr guten Eindruck; man kam jedoch mitunter nicht von dem Gedanken los, daß man nur etwas zu„verſpielt“ wirke. Freilich, die Kombinationen liefen wie am Schnürchen, haargenau von Mann zu Mann rollte das Leder, aber im entſcheidenden Moment fehlte das, was man niemals miſſen möchte: näm⸗ lich der krönende Torſchuß. Doch konnte dieſer Mangel dem begeiſternden Spiel der Schwarz⸗ blauen keinen Abbruch tun. Hierfür wurden die Zuſchauer reichlich entſchädigt durch fl⸗ malige kleine„Einlagen“, die wahre Ball⸗ kunſt verrieten und ſelbſtverſtändlich von dem beifallsfreudigen Publikum lebhaft quittiert wurden. Allen voran der mehrfache Jater⸗ nationale Siffling 1, der mit„Dingerchen“ aufwartete, wie man ſie hier in Viernheim ſelten zu ſehen bekommt. Die Leiſtungshöhe der Kombinierten war gleichfalls anſprechend. Wenn man bedenkt, welch ſchweren Stand ſie hatten und wie glän⸗ zend ſie ſich gegen ihren großen Gegner ge⸗ ſchlagen haben, kann man nur noch Worte des Lobes finden. Ganz groß in Fahrl das Schlußdreieck mit Krug, Kiß 1 und Falter⸗ mann, das für den gegneriſchen Sturm ein faſt unüberwindliches Hindernis bildete. Na⸗ türlich konnte auch die Läuferreihe geſallen, hier beſonders der wendige, wieſelflinke Mar⸗ tine, der in der Abwehr überdurchſchnittliche Leiſtungen an den Tag legte. Mittelläufer Gumb(Whm.) der ſich durch planmäßige Auf⸗ bauarbeit auszeichnete, ſowie der rechte Läufer Wetzel(Weinheim) kamen trotz allen Auſtren⸗ ungen nicht an die Form von Martine heran. Der Sturm war zu Beginn nicht cecht im Bilde, was wohl mehr auf Nervoſität als auf Mangel an Können zurückzuführen iſt. Erſt nach und nach fand man ſich auch hier zu⸗ ſammen, um gelegentlich der Waldhoſhinter⸗ mannſchaft etwas einzuheizen. Wille, Cifer und Einſatz zeichnete die Spieler beſonders aus und nur die etwas übertriebene Uneigennützig⸗ keit(oder beſſer geſagt: die Schuß anfreudig⸗ keit, der fehlende Mut zum Torſchuß!) war⸗ fen etwas Schatten auf die Arbeit der Fünzer⸗ reihe. So kam es, daß manche gute Ausſicht in Ueberkombinationen erfolglos verlief. Doch iſt dies weniger dazu enden die Leiſt ingen der Mannſchaft zu trüben. Sie hielt über Er⸗ warten zähen und harten Widerſtand ind be⸗ lehrte alle diejenigen eines beſſeren, die in übereiligen Vorurteilen die Kombinierteg auf verlorenen Poſten ſtellten und ihnen eine haus⸗ hohe Niederlage prophezeiten. Das Spiel beginnt Eben verlaſſen die beiden Jugendmann⸗ ſchaften von Viernheim und Weinheim nach einem Unentſchieden(1:1) das Spielfeld, als ſchon kurz darauf die herrſchende Ruhe plötz⸗ lich durch lauten Jubel, der ſowohl den das Kampffeld betretenden Gäſten, als auch den Kombinierten gilt. Die Gäſte ſpielen an und ſchon brauſt auch der erſte Angriff auf Krugs Gehäuſe, doch rechtzeitig kann Kiß 1 klären. Auch weiterhin beherrſchen die Schwarz⸗Blau⸗ en das Geſchehen, es ſcheint, als ob ſie ihren Gegner in Grund und Boden ſpielen wollen. Erſt als die Kombinierten etwas Fühlung hatten, wird es beſſer. Eine Vorlage des Halbrechten Vollmer 2(Weinheim) geht zu Kiß 3, eine Flanke und ſchon droht für Drahß die erſte Gefahr. Dann rollt wieder der An⸗ griff von Waldhof. Siffling 1 ſetzt mehrere⸗ male glänzend ſeine Mannen ein, die jedoch dem gut aufgelegten Krug keinen Schaden zu⸗ fügen können. Mit prächtigen Paraden er⸗ zwingt Letzterer den Beifall der Maſſen. Dann iſt es doch geſchehen. Einen unheimlich ſcharfen Strafſtoß kann Krug nicht fangen, er ſchlägt ab und Sifflings Nachſchaß ſaß in den Maſchen. Dies war in der 15. Minute. Inzwiſchen kam auch Müller für Pfenniag, und jetzt gehts mit erneuter Kraft ans Werk. Kiß 2, vorzüglich in Aktion geſetzt von dem Halblinken Knapp(Weinheim) wie auch Kiß 3 auf Rechtsaußen warten mit gefährlichen Flan⸗ kenläufen auf. Aber der Innenſturm iſt zu unentſchloſſen und ſcheitert an der hervorra⸗ genden Abwehrkunſt des Gegners. So ver⸗ ſtreicht die Zeit, die Halbzeit kommt, ohne daß eine der zahlreichen Chancen ausgewertet wer⸗ den kann. Aber auch Waldhof bringt bis dahin nichts mehr zuwege. Mit 1:0 für die Gäſte geht es in die Pauſe. f Nach Wiederanſpiel drängt ſich der Badiſche Exmeiſter wieder in den ee Krug im verein mit ſeinen Vorderleuten haben alle Hände voll zu tun. Und dann kommt das Er⸗ wachen der„Grünen“. Zur großen Ueber⸗ raſchung all derer, die glaubten, daß die Kom⸗ binierten ihr Pulver ſchon während der erſten 45 Minuten verſchoſſen hätten und zum Spielball der Waldhöfer würden. Letztere werden gewaltig unter Druck geſetzt. Tore hängen des öfteren in der Luft. Und dann kommt der vielbejubelte Ausgleich, durch den Mittelſtürmer Müller Joſ. erzielt. Wach ſende Anfeuerungsrufe der Zuſchauer. Doch nichts will mehr gelingen. Wenigſtens der tombi⸗ nierten Elf, die nach einem verheißungsvol⸗ len Zwiſchenſpurt den Gäſten wieder den Vor⸗ tritt laſſen mußte. Trotzſ allem konnte Krug bis tief in die zweite Halbzeit ſein Behäuſe rein 5 92 und erſt ſieben Minuten vor Schluß gelingt Herbold der ſiegbringende 2. Treffer. „ 5 1 einen Unfa gekommen 1 5 Veltl ber a. 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An der berüchtigten Kreuzung er Straße Obernburg—Stockſtadt mit der Straße Aſchaffenburg—Groß⸗Oſtheim hat ſich am Donnerstag wieder ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück ereignet, das zwei Tote und ſechs Ver⸗ letzte forderte. Der Schauſpieler Peter Hubert Schupp, der Kölner Prinz Karneval dieſes Jahres, der mit Bekannten ſeit einigen Tagen in Bad Kiſſingen zur Kur weilte, ſtieß mit ſei⸗ nem Wagen, in dem der Opernſänger Felix Knepper und die 18jährige Laborantin Bernhardine Herke nat aus Köln ſaßen, mit dem von Aſchaffenburg kommenden Auto des. Sägewerksbeſitzers Jakob von Groß⸗Oſt⸗ heim zuſammen. Schupp muß ein ſehr ſcharfes Tempo gefahren ſein, denn die Bremsſpur war 30 Meter lang. Sein Auto prallte mit großer Wucht auf den Groß⸗Oſtheimer Wagen auf, als dieſer die Kreuzung paſſieren wollte. Die linke Seite des Groß⸗Oſtheimer Wagens wurde voll⸗ ſtändig eingedrückt. Von den Inſaſſen wurden der 40jährige Karl Becker aus Groß⸗Oſtheim und ſeine Frau ſo ſchwer verletzt, daß ſie nach einiger Zeit ſtarben. Drei weitere Fahrgäſte dieſes Wagens ſowie ſämtliche Inſaſſen des Kölner Autos wurden zum Teil erheblich ver⸗ letzt. Schupp wollte ſeinen Freund Knepper, der am nächſten Sonntag in Köln ſingen wollte, nach Frankfurt an die Bahn bringen und dann wieder nach Kiſſingen zurückfahren. Wieder ein lödlicher Unfall Andernach a. Rh. Zwiſchen Weißenthurm und Andernach, und zwar am Ausgang der Stadt, fuhr nachts ein von Trier über Koblenz nach Köln unterwegs befindliches, mit zwei Per⸗ ſonen beſetztes Motorrad einem aus einer Sei⸗ tenſtraße kommenden Laſtkraftwagen in die Flanke. Die Wirkung des Zuſammenſtoßes war furchtbar. Beide Motorradfahrer wurden auf das Straßenpflaſter geſchleudert, der Bei⸗ fahrer lag 4 Meter von der Unfallſtelle entfernt im Straßengraben. Der Fritz Iſchem aus Trier, der das Fahrzeug ſteuerte, iſt zwei Stunden nach der Einlieferung im Andernacher Kranken⸗ haus den Unfallfolgen erlegen, der Beifah⸗ rer Jakob Haxtbovn, ebenfalls aus Trier, liegt in lebensgefährlichem Zuſtand darnieder. Laſtaulo in Flammen Hanau. Unweit des Bahnhofs Wolfgang ge⸗ riet nachts durch eine Vergaſerexplo⸗ ſion ein Laſtauto in Brand. Die Flammen hüllten im Augenblick den Führerſitz vollkommen ein, ſodaß ſich der Fahrer nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Mit erheblichen Brandwunden mußte er in ein Krankenhaus gebracht werden. Vom eigenen Fuhrwerk totgefahren Schlüchtern. In dem im nordöſtlichen Kreis Schlüchtern gelegenen Dorfe Gundhelm wollte der Sohn Philipp der Müllersfamilie Hilberg einen Wagen mit Hafer einen ſteilen Weg hin⸗ unter zur Mühle bringen, konnte die Bremſe⸗ nicht mehr anziehen und wurde von dem dahinraſenden Wagen erfaßt und überfahren. Der Tod trat alsbald ein. Das Familienober⸗ haupt iſt vor einigen Jahren ebenfalls durch einen Unfall in der Landwirtſchaft ums Leben gekommen. Oberlahnſtein. Einen eigenartigen Unfall erlitt der P. Vogt von hier. Als er mit an⸗ deren Arbeitskameraden Erde wegfuhr, rutſchte ein Kippkarren ab und drückte Vogt gegen einen Lagerſchuppen. Dabei drang dem Mann ein Nagel durch die Wange. Ein Sani⸗ täter brachte ſchnelle Hilfe. Vogt hat außerdem noch andere Verletzungen bei dem Unfall er⸗ litten. Kind zu Tode geſchleudert Boxberg(Bd.) In dem jenſeits der Grenze gelegenen Adolzhauſen erlitt das ſechsjährige einzige Töchter ⸗ einen Motorradunfall ihres Mannes verwitweten Einwohnerin Ziegler auf Tod. Das Kind kam beim Futterſchneiden einer Transmiſſionswelle zu nahe, wurde von dieſer bei den Haa⸗ ren erfaßt und mehrmals im Kreiſe her⸗ umgeſchleudert. Als man die Maſchine ſchließ⸗ lich abgeſtellt hatte, lag das Kind ſchon in den letzten Zügen. Die Verletzungen waren furcht- 9 bar.* 5 Fahrläſſige Tötung Mannheim. Am Donnerstag hantierte in einem Hauſe der Oſtſtadt ein junger Mann mit einer Piſtole, aus der das Magazin entfernt war. In der Meinung, die Waffe ſei damit entladen, drückte er, worauf ſich ein noch im Lauf befindlicher Schuß löſte; das Geſchoß traf * den im Zimmer befindlichen Schwager des jun- gen Mannes in die linke Halsſeite und verletzte ihn ſo ſchwer, daß nach kurzer Zeit der Tod infolge innerer Verblutung eintrat. Der leicht⸗ ſinnige Täter wurde feſtgenommen. „Friſeur⸗Kosmetik⸗Technik“ ſtatt. deutung dieſer Weltkongreß hat, geht daraus hervor, daß Organiſationen ihre Teilnahme und die Entſendung von zahl⸗ Weltkongreß der Friſeure in Köln Köln. Vom 2. bis 9. Oktober findet in Köln der Weltkongreß der Friſeure und in Verbin⸗ dung damit die 2. Internationale Ausſtellung Welche Be⸗ aus 30 Ländern reichen Vertretern zugeſagt haben. Eine Brieftaſche mit 25 000 Mark gefunden Fulda. Ein Fuldaer Handwerksmeiſter, der die Leipziger Meſſe beſuchte, fand auf dem Ge⸗ lände der dortigen Baumeſſe eine Brieftaſche. 0 Bei der Unterſuchung des Fundes konnte er zu ſeiner Ueberraſchung feſtſtellen, daß die Taſche gebündelte Banknoten im Werte von 25 000 Mark barg. Der Finder begab ſich unverzüglich zum Meſſebüro und meldete den Vorfall. Noch während der Fuldaer ſeine Angaben machte, kam der Verlierer, ein Reiſender, und zeigte den Verluſt von 25 000 Mark an, die er für ſeine Firma in Verwahrung hatte. Nach den Bunte Tageschronktk notwendigen Feſtſtellungen konnte er ſein Eigen⸗ tum aus den Händen des ehrlichen Finders mit herzlichen Dankesworten entgegennehmen. Ein Denkmal für die im Schauinsland verunglückten engliſchen Schüler Freiburg i. Br. Zum Gedenken an die fünf engliſchen Schüler, die im Abril 1936 bei einer Schwarzwaldwanderung zwiſchen Hof⸗ grund und dem Schauinsland in einen furcht⸗ baren Schneeſturm gerieten und dabei den Tod fanden, läßt die HJ. im Auftrage der Reichs⸗ jugendführung ein Denkmal errichten. Der Entwurf dieſes Denkmals, das an der Stelle, wo die Opfer gefunden wurden, aufgebaut wird, ſtammt von Profeſſor Al ker, München. Das Denkmal wird aus drei großen Schwarzwald⸗ granitblöcken errichtet. Die beiden aufrecht⸗ ſtehenden Steine tragen eine deutſche und eine engliſche Beſchriftung mit den Namen der To⸗ ten. Der dritte Stein, der die beiden verbindet, trägt das Hoheitsabzeichen. Mit der Einwei⸗ hung des Denkmals, an dem ſchon ſeit einigen Wochen gearbeitet wird, iſt im Herbſt zu rech⸗ nen. Das Denkmal fügt ſich glücklich in das felſige Gelände ein und die beim Denkmal ſtehenden bekannten wetterharten Waldbuchen des Schauinsland geben einen beſonders ſtim⸗ mungsvollen Hintergrund. Opferſtock erbrochen. Kirchheim. In dieſer Woche wurde in der ka⸗ tholiſchen Kirche der Opferſtock erbrochen und der Inhalt geſtohlen. Als Täter kommt ein 25jähriger Burſche in Frage, der unerkannt entkam. Mit dem Regenſchirm auf dem Fahrrad! Daaden/ Wſtw. Eine Radfahrerin aus Biers⸗ dorf, die bei dem ſtarken Regen während des Blick in den Einbrecherjagd im Nachthemd Kampf zwiſchen Einbrecher und Gaſtwirt Koblenz. Der 30jährige Franz Streitbür⸗ ger aus Entrup verübte mit zwei Komplizen die bisher noch nicht gefaßt werden konnten, einen Einbruchsdiebſtahl in einer Gaſtwirtſchaft in Unkelbach/ Rh. Der Wirt überraſchte die Ein⸗ brecher, die ſofort das Weite ſuchten. Der Wirt, nur notdürftig bekleidet, folgte ihnen auf die Straße, wo er den Streitbürger zu faſſen be⸗ kam. Der Einbrecher riß dem Wirt buchſtäblich das Hemd vom Leibe und ſchlug ihm mit einer Zange ins Geſicht. Es gelang aber dem Wirt, im Handgemenge den Einbrecher zu überwäl⸗ tigen und der Polizei zu übergeben. Das Ge⸗ richt verurteilte den ſchon mehrfach vorbeſtraf⸗ ten Einbrecher zu zwei Jahren und 4 Monaten Zuchthaus. Den Ehebrecher verprügelt, aber dennoch beſtraft Neuwied. Einen gehörigen Denkzettel verab⸗ teichte gelegentlich einer Feſtlichkeit in einem Ort des Kreiſes Neuwied ein verheirateter Mann aus einem anderen Ort einem Jungge⸗ ſellen, der ſeiner Ehefrau nachgeſtellt hatte und mit ihr ehewidrige Beziehungen unterhielt. Er ſtellte ihn nach der Feier vor dem Gaſthaus und verprügelte ihn der⸗ art, daß er drei Zähne verlor, das Naſenbein brach und bei ſeinem Sturz ſich noch einen ſchweren Armbruch zuzog und kange im Kran⸗ kenhaus zur Behandlung weilen mußte. In der Verhandlung vor dem Neuwieder Amtsgericht bedauerte jetzt der Richter, daß der Ehemann leider beſtraft werden müßte, da er in Vertei⸗ digung ſeiner verletzten Familienehre zu weit gegangen ſei, anſtatt ſofort die Hilfe des Gerichts in Anſpruch zu nehmen. Er beließ es bei 10 Mark Geldſtrafe, ſtellte aber in nicht mißzuverſtehenden Ausführungen aus⸗ drücklich feſt, daß das Verhalten des als Zeuge vor Gericht ſtehenden Junggeſellen, der in eine Ehe eingedrungen ſei und ſie ſchließlich zerſtört habe, nicht ſcharf genug gegeißelt werden könne. Fahrläſſiger Autofahrer erhält 6000 RM. Geldſtrafe Heilbronn. Ein Heilbronner Arzt wurde von der Großen Strafkammer des Landsgerichts Heilbronn wegen fahrläſſiger Körper⸗ verletzung zu 6000 Reichsmark Gel d⸗ ſtrafſe und Tragung der Koſten des Verfah⸗ rens verurteilt. Der Arzt war im Februar die⸗ ſes Jahres mit ſeinem Perſonenwagen, den er ſelbſt ſteuerte, auf der regennaſſen Straße in⸗ folge zu ſtarken Bremſens ins Schleudern ge⸗ raten und hatte auf den Gehweg fahrend die beiden Schweſtern E. gegen eine Hauswand gepreßt. Die 17jährige Schweſter war nach l4tägigem Krankenhausaufenthalt wieder her⸗ geſtellt, während ihre 4 Jahre ältere Schweſter noch heute im Krankenhaus liegt. Die Urſache des Unglücks war die Fahrunſicherheit des Dok⸗ tors, der zu jener Zeit durch zahlreiche Krank— heitsfälle zu ſtark beanſprucht und ſehr nervös geweſen war. An Kindern vergangen Kaſſel. Unter Aberkennung der Ehrenrechte auf die Dauer von 6 Jahren verurteilte die Jugendſchutzkammer den 33jährigen Hans Hetz⸗ lar in Weimar bei Kaſſel zu 5 Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte hatte ſich in den letzten vier Jahren an Mädchen unter 14 Jahren vergangen. Eine ſchmerzliche Bekehrung Hochſpeyer(Pf.) Obwohl Vater von fünf Kindern, wollte der Einwohner Kl. weder auf ſeine Motorradfreuden noch auf den Biergenuß verzichten. Jedes zu ſeiner Zeit mag hingehen, aber beides zugleich hat ſeine Schattenſeiten. Das zeigte ſich im Juni, als Kl. ſich nach Stil⸗ lung, ſeines Durſtes auf ſein motoriſiertes Stahlroß ſetzte und von Enkenbach heimfuhr. Dabei ſtürrzte ner in Kaiſerslautern, erlitt einen Schädelbruich und andere Verletzun⸗ Fahrens den Regenſchirm aufge⸗ ſpannt hatte, ſtieß auf der Straße nach Biersdorf gegen ein Motorrad, das mit zwei Perſonen aus Kirburg beſetzt war. Alle drei erlitten bei dem Zuſammenſtoß ſchwere Ver⸗ letzungen und fanden Aufnahme in den Krankenhäuſern in Daaden und Kirchen. Tödlicher Unfall am Magnetkran Altenkirchen. Der 31jährige Stahlwerksarbei⸗ ter Alfred Sander aus Alsdorf bei Betzdorf wurde an ſeinem Arbeitsplatz auf der Fried⸗ richshütte in Wehbach das Opfer eines töd⸗ lichen Unfalls. Beim Schrottladen löſte ſich infolge eines Gegenſtoßes ein Paket Fein⸗ blechſchrokt vom Magnetkran und fiel auf San⸗ der. Mit ſchweren Kopf⸗ und Rückenverletzun⸗ gen wurde er in das Kirchener Krankenhaus eee wo er nach wenigen Stunden, ſt a r b. Das Schießgewehr iſt kein Spielzeug. Ludwigshafen. Ein Hilfsarbeiter ſchoß beim Spiel mit einer Schreckſchußpiſtole einem Volks⸗ ſchüler in die rechte Hand. Aerztliche Hilfe muß⸗ te in Anſpruch genommen werden. Mutterſtadt(Pf.) Ein Arbeiter, der an der Dreſchmaſchine im Hofe Reiner beſchäftigt war, hatte mit ſeinem Arbeitskameraden eine Aus- einanderſetzung wegen einer geringfügigen An⸗ gelegenheit. Dieſer, nichts Böſes ahnend, be⸗ kam eine Fettſpritze ſo wuchtig auf ſeinen Kopf geſchlagen, dalf ker auf der Stelle zuſammen⸗ brach. Von der Arbeitsſtelle weg wurde der Rohling ſofort dem Amtsgericht eingeliefert. Landſtuhl(Pfalz). Der 12jährige Friedrich Krükel, der, um Eicheln zu brechen, auf eine Eiche geſtiegen war, ſtürzte ab und fiel in einen mit Steinplatten ausgelegten Waſſer⸗ graben. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb der Junge. Gerichtssaal gen und war lange arbeitsunfähig. Aber ein Unglück kommt nie allein, diesmal kam ein wei⸗ teres hinterher in Geſtalt einer Anklage wegen grober Fahrläſſigkeit im Verkehr, hatte man doch bei einer Blutprobe am Unfalltage einen ſtarken Alkoholgehalt im Blute feſtgeſtellt. Der Amtsrichter in Kaiſerslautern verdonnerte den Pechvogel jetzt zu ſechs Wochen Haft und den Koſten des Prozeſſes. Kl. iſt in ſich ge⸗ gangen und hat zwiſchen einem gelegentlichen Trunk und dem Motorrad gewählt, zugunſten des erſteren, zumal das Motorrad damals ohne⸗ hin in die Brüche gegangen iſt. Der Richter be⸗ zeichnete Betrunkene am Steuer als gemeinge⸗ fährlich; ſie müßten rückſichtslos beſtraft wer⸗ den. Kl. iſt bekehrt. Ein ſtürmiſcher Liebhaber-Greis Frankenthal(Pfalz). Unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände(§ 51, Abſatz 2) verurteilten die Geſchworenen den 67jährigen Michael Bahrdt von hier wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags zu 2% Jahren Gefängnis, nachdem der Ankläger 2 Jahre Zuchthaus be— antragt hatte. B. hatte nach dem Tode ſeiner erſten Frau als„Mann in den beſten Jahren“ (59 Jahre) eine damals 61jährige Matrone kennen und„aufrichtig“ lieben gelernt. Das Turteltaubenverhältnis bekam nur ab und zu einen Knacks durch die heftige Art des B., der ſchon früher einmal wegen einer Meſſerſteche— rei fünf Monate Gefängnis abgeſeſſen hat. Das Verhältnis ließ ſich ſogar ſehr romantiſch an und B. wußte ſeiner alten Liebſten mit Poeſte in Wort und Schrift aufzuwarten. Seine Briefe endeten mit„Dein Dich bis in den Tod liebender Michel“. Nachdem die An- gejahrte ſchon ſo ihre Erfahrungen mit Michel gemacht, mochte ſie nicht mehr, ſodaß Michel finſter auf Rache oder Wiedervereinigung ſann. Endlich am 10. Todestage ſeiner Frau erfüllte er ſich mit Unternehmungsluſt, indem er ſchon früh um 6 Uhr heftigen Durſt verſpürte, dem er mit vier Halben Weines zu Leibe ging. So geſtärkt, ergriff er einen wuchtigen Hammer, um bei der Schmollenden anzupochen und um Liebe zu fragen. Sie aber ahnte nichts Gutes und öffnete nicht den Riegel, ſodaß er wutent— brannt die Türfüllung einſchlug. Der Flüch⸗ tenden ins Schlafzimmer nachſtürmend, öff⸗ nete er auf dieſe ungewöhnliche Weiſe auch da die Tür. Von Angſt beflügelt, erklomm die Alte das Fenſterbrett und kreiſchte:„Hilfe, Hilfe!“ Er aber riß ſie an das Bett zurück und gab ihr lieblos mehrere Schläge mit be⸗ ſagtem Hammer auf das geliebte Haupt, ſodaß der Hammerſtiel abbrach. Zu allem Ueberfluß würgte er die Geliebte auch noch, und als ſie zu Falle kam, zog er das Meſſer, als wolle er das Opfer ſeiner Leidenſchaft ab⸗ ſchlachten; denn er kniete ſich auf ſie. Die To⸗ desangſt verlieh nun auch dem ſchwachen Ge— ſchlecht Rieſenkräfte, alſo daß ſie ihm das Meſ— ſer entwand. Vor binzueilenden Nachbarsleu— ten rückte Bahrdt aus. Als man ihn in ſeiner Wohnung erwiſchte, hatte er ſich eine tiefe Wunde am Halſe beigebracht. Er mochte ohne„ſie“ nicht länger leben. Die Frau hatte nur geringe Verletzungen erlitten, durch die ſie von ihrer Leidenſchaft jedenfalls geheilt war. Angeklagter rügt Verkennung ſeiner Heiratsabſichten Frankfurt a. M. Der Angeklagte Hans von K. aus Frankfurt a. M. war bereits wegen Betruges und Zuhälterei vorbeſtraft, als er im Juni 1937 auf der Straße in Frankfurt a. M. eme Hausangeſtellte kennen lernte, zu der er bald darauf in intime Ve⸗ ziehungen trat. Die Beiden zogen zuſammen und das Mädchen, das der Meinung war, K. würde ſie heiraten, gab ihm nach und nach nahezu ihre geſamten Erſparniſſe in Höhe von rund 1500 RM. Von dem Geld kaufte ſich der Angeklagte ein gebrauchtes Auto nud ſpäter eine Hühnerfarm, die aber unrentabel war. K., der nebenbei noch einen Poſten als Vertreter verſah, hatte int mehreren Fällen Beträge ein⸗ kaſſiext, obwohl er dazu nicht berechtigt war. Als er auf einer Geſchäftsreiſe mit ſeinem Auto Sie hören im Rundfunk Dienstag, den 6. September Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr. und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachr. 6.30; Frühkonzert. 7.00: Frühnachrichten. 8.00: Waſ⸗ ſerſtände, Wetter, Marktberichte u. Gymnaſtik. 8.30: Morgenmuſik. 10.00: Blick ins Sudetenland. 11.30: Reichsſendung aus Nürnberg: Feierl. Eröffnung des Parteikongreſſes der NSDAP. in der Kongreßhalle. 13.30: Muſikal. Allerlei. 16.00: Eröffnung der Aus⸗ ſtellung„Europas Schickſalskampf im Oſten“. 17.00: „Vollmondnacht“. 17.10: Kurzweil am Nachmittag. 18.00: Ein ernſter Dichter— ein heiterer Maler. 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Rhythmus der Freude. 19.45: Nachrichten. 20.00: Reichsſendung aus Nürn⸗ berg: Kulturtagung im Opernhaus. 22.00: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter u. Sport. 22.30: Unterhaltungskon⸗ zert. 24.00: Nachtkonzert. 2.00.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Mor⸗ genlied, Morgenſpruch— Gymnaſtik. 6.30: Frühkon⸗ zert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Frober Klang zur Werkpauſe. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00: Schulfunk. 11.30: Reichsſendung aus Nürnberg: Feier⸗ liche Eröffnung des Parteikongreſſes der NSDAP. in der Kongreßhalle. 13.30: Kleines Konzert. 14.00: Zeit, Nachrichten. 14.10: Schneidig! 15.00: Kleines Konzert. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Von den Kräften der Heimat. 18.15: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: Seid's luſtig Leutl! 19.45: Nachrichten. 20.00. Reichs- ſendung aus Nürnberg: Kulturtagung im Opernhaus. 22.00 Zeit, Nachr., Nachr. aus d. Sendebezirk, Wet⸗ ter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. in Aſchaffenburg eine Panne hatte, ließ er die notwendig gewordene Reparatur ſofort ausfüh⸗ ren und gab als Gegenwert dafür einen Wech⸗ ſel über 56,RM., für den aber keine Dek⸗ kung vorhanden war. Als das Mädchen von den Vorſtrafen des K. erfuhr, erſtattete es gegen ihn Anzeige. Vom Landgericht Frankfurt am Main wurde der Angeklagte am 19. Mai dieſes Jahres wegen Betrugs zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 10 Monaten verurteilt. Dieſes Urteil hielt allerdings nicht in vollem Umfange der Nachprüfung durch das vom An⸗ geklagten angerufene Reichsgericht ſtand. In der Begründung ſeiner Reviſion rügte K. die Verkennung ſeiner Heiratsab⸗ ſichten durch das Vordergericht. Reichs⸗ anwalt und Reichsgericht hatten in dieſer Hin⸗ ſicht ebenfalls rechtliche Bedenken. Das Reichsgericht hob daher das angefochtene Urteil auf und gab ſomit der Vorinſtanz Gelegenheit, in einer neuen Verhandlung die gerügten Mängel zu beſeitigen. 5 Fühne für einen Mädchenmord Rottweil(Wttbg.) Das Reichsgericht beſtä⸗ tigte am Freitag das Urteil des hieſigen Schwurgerichts vom 9. Juli ds. Is., durch das der am 3. März 1913 geborene Joſef Mäger⸗ le aus Böttingen wegen Mordes zum Tod und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt war. Mägerle hatte am 4. Oktober vorigen Jahres die vierzehn⸗ jährige Katharina Villing durch mehrere Meſ— ſerſtiche in den Hals ſo ſchwer verletzt, daß der Tod durch Verblutung eintrat. Gewiſſenloſer Kraftfahrer Koblenz. Ein Berufsfahrer aus überfuhr auf der Metternicher Straße Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften eine Radfahrerin, die ins Krankenhaus gebracht werden mußte und die nach mehrmonatiger Behandlung heute noch arbeitsunfähig iſt. Der Fahrer ſtoppte nach dem Unfall zwar kurz ab, fuhr dann aber mit höchſter Geſchwindigkeit davon und ſuchte zu entkommen. Ein Motor⸗ radfahrer nahm die Verfolgung auf und konnte den Ausreißer am Hauptbahnhof ſtellen und der Polizei übergeben. Vor Gericht verſuchte der Angeklagte, noch zu leugnen und behaup⸗ tete, von dem Vorfall überhaupt nichts bemerkt zu haben. Das Gericht verurteilte ihn wegen Fahrerflucht zu einem Monat und drei Wochen Gefängnis. Strafbarer Beſuch beim Juden Pirmaſens. Zwei Pirmaſenſer, der 32jährige Robert H. und der 26jährige Luitpold S. be⸗ ſchloſſen im Februar, dem— übrigens ins Ausland geflüchteten— Juden Kanopka einen Beſuch zu machen. Hierzu erwählten ſie eine ſtockduſtere Nacht, einen Nachſchlüſſel und den heimlichen Einſtieg in das Lederlager des Juden. Dort nahmen ſie für rund ſechshundert Mark Leder an ſich und empfahlen ſich auf franzöſiſch. Das Leder war nicht ſchlecht und fand einen kauffreudigen Abnehmer in einem Rodalber Einwohner mit frommen Namen, ſo daß beide Beſucher beſchloſſen, den Juden noch⸗ mals zu beſuchen, natürlich wieder auf dem nicht alltäglichen Wege. Diesmal nahmen ſie Werte für 565 Mark mit. Da aber Beſuche bei Juden gerichtlich beſtraft werden, wenn ſie ge⸗ gen Knigges Umgang mit Menſchen verſtoßen, erhielt S. als rückfälliger Dieb zwei Jahre. Hermann, der im weſentlichen Schmiere ge⸗ ſtanden hatte, ein Jahr Gefängnis. Der Rodalbener Käufer der Diebesbeute beteuerte, daß er„von nichts was wiſſe“ und kam man⸗ gels Beweiſes mit einem blauen Auge davon. Aus Starkenburg Ein Laſtkraftwagen machte ſich ſelbſtändig Darmſtadt. In der Nähe des Marktplatzes kam am Freitag ein Laſtkraftwagen, deſſen Bremſe und Motor, anſcheinend nicht in Ordnung waren, durch die eigene Laſt in Bewegung und rollte die Marktgaſſe hinunter. Dabei wurden verſchiedene Schau⸗ fenſter zertrümmert und Schaukäſten abgeriſſen. Der Fahrer, der den Wagen aufzuhalten ver⸗ ſuchte, geriet zwiſchen den Laſtwagen und eine Hauswand, wobei er ſo ſchwere Quetſchungen erlitt, daß er alsbald in einem Krankenhaus ſtarb. Koblenz unter Marktbericht ber Landesbauernſchaft Kleines Geſchäft in Kartoffeln Infolge der Umſtellung von der Frühkar⸗ toffel⸗ auf die Speiſekartoffelbewirtſchaſtung und der damit verbundenen neuen Preiſe hat das Geſchäft nur geringen Umfang. Die Lee ſchaffenheit der Kartoffeln iſt gut, die Verſor⸗ gung ausreichend. Getreidemarkt nur wenig verändert Die Lage iſt für Weizen und Roggen nur wenig verändert. Die Mühlen am Rhein ſind ehr gut verſorgt und demzufolge nur be⸗ ſchränkt aufnahmefähig. Der Abſaß von Rog⸗ gen ſtößt neuerdings auch bei den Landmühlen teilweiſe auf Schwierigkeiten, weil die Anlie⸗ ferungen ſtark zunehmen. Feuchter Roggen iſt nur ſehr ſchwer abzuſetzen. Das Angebot von Norddeutſchland iſt nach wie vor dringend. Das Geſchäft in Braugerſte iſt ſchleppend. Die Brauereien ſuchen ſich zunächſt nur die beſten Qualitäten aus. Gerſte in geringerer Beſchaf⸗ fenheit iſt zu Brauzwecken nicht abzuſetzen. In Induſtriegerſte ſind die Umſätze klein, weil die erforderlichen Bezugsſcheine größtenteils verbraucht ſind. Das Angebot in Futtergerſte iſt noch klein. Haferanlieferungen haben teil⸗ weiſe begonnen. Die Mehlumſäatze ſind unver⸗ ändert. Die Mühlen haben teilweiſe für den laufenden Monat ihr Kontingent ausverkauft. In Futtermitteln iſt keine Veränderung feſtzu⸗ ſtellen. Reichlich ſind Kartoffelflocken, Bier⸗ treber, Malzkeime und Schnitzel vorhanden; ebenſo Blut⸗ und Fleiſchmehl. Vereinzelt wird Kleeheu angeboten. Stroh wird hier und da angeliefert. Lebhafteres Geſchäft im Metzger⸗ laden Die derzeitigen Fleiſchanlieferungen reichen zur Bedarfsdeckung der Verbraucher aus. Die Rinderauftriebe gingen etwas zurück. Die Fehlmengen wurden durch Gefrierfleiſchzutei⸗ lung ausgeglichen. Kälber waren in reichem Maße aufgetrieben. Sehr groß waren die Auf⸗ triebe an Schafen, da nun die Zeit des Ab⸗ ſtoßes der Weidehämmeln iſt. Schweine waren in großen Mengen am Markt. Die Beſchaffen⸗ heit der Tiere war gat. In den Fleiſcherladen hat das Geſchäft wieder angezogen, Wurſtwa⸗ ren waren infolge der kühleren Witterung wieder gefragt. Leichter Anſtieg der Butter⸗ erzeugung i Die Milcherzeugung i wieder etwas geſtie⸗ en, dagegen iſt der Ttinkmilchverbrauch ge⸗ fallen, ſo daß die Buttererzeugung leicht an⸗ ſteigen konnte. Zur Verſorgung der Verbrau⸗ cher wurden von der Reichsſtelle ausreichende Mengen Butter zugeteilt. Das Käſegeſchäft iſt gut, Emmentaler iſt zur Zeit knapp. Für Schmelzkäſe hat das Intereſſe nachgelaſſen. Die übrigen Sorten waren gut gefcagt. Eierverſorgung nicht gebeſſert Die Anlieferungen von Inlandseiern ſind zur Zeit ſehr mäßig. Kleinere Mengen kom⸗ men aus dem Auslande herein. Der Bedarf kann jedoch nicht voll gedeckt werden. Die Kühlhausſaiſon iſt noch nicht angebrochen. Der Obſt⸗ und Gemüſemarkt In der Obſtverſorgung iſt eine Lücke ein⸗ getreten, da die Kernobſternte in den Anfän⸗ gen ſteht und die Stein- und Beerenobſternte Die Lehrüngswerkfkall beendet iſt. Aus dem Auslande kommen Pfir⸗ ſiche, Aepfel, Birnen, Suſinen, Apfelſinen, Annanas, Gr⸗ape⸗Fruits und Bananen herein. Auch werden jetzt Trauben in reichen Mengen und guter Beſchaffenheit, beſonders aus Ita⸗ lien, angeliefert, die gut und preiswert ſind und infolgedeſſen ſehr guten Abſatz haben. Die Anlieferungen in Zitronen haben nachge⸗ laſſen, was aber bei der kühlen Witterung nicht ſo ſtark in Erſcheinung tritt. Am Gemüſemarkt ſind Rot-, Weiß⸗ und Wirſingkohl in überaus reichen Mengen am Markt. Tomaten reifen infolge der kühlen Witterung nur ſehr langſam. Stangenbohnen, Salat und Gurken ſind knapp, was auf die ungünſtige Witterung zurückzuführen iſt. — Grolls jüngſter Lehrling namens Fritz Iſt lernbegierig wie ein Spitz, Weshalb er baſtelnd früh und ſpät Oft auf den Lagerboden geht. Als er ihn wieder mal betritt, Siebt dies der Vorarbeiter Schmidt. „Was ſoll der Quatſch hier oben ſein?“ Fängt Auguſt Schmidt prompt an zu ſchrei'n „Solch Unfug iſt doch allerhand! Du ſteckſt die Bude noch in Brand: Denn offenes Licht hier?!— Biſt du toll! Los, marſch herunter zu Herrn Groll!“ 655. N Tobias aber, als er's hört, Iſt nicht im mindeſten empört. Er hat— von Aerger weit entfernt— Schon viel vom Leiſtungskampf gelernt. „Heut noch“, ſo ſagt er zu den zwei'n, „Richt ich'ne Lehrlingswerkſtatt ein!“ Und wie er ſagte, iſt's geſchehen.— Hier kann man grad im Bilde ſehen. Wie er zur Prüfung ſie betritt. Gefolgt vom Vorarbeiter Schmidt. Indes ſich Fritze gratuliert, Daß Groll im Leiſtungskampf marſchiertl Pflicht zur Bezahlung des Muſterungstages Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen, Frankfurt a. M., gibt unter dem 31. Auguſt 1938 ſolgendes bekannt: f i Zahlreiche Betriebe haben von ſich aus die Verpflichtung zur Bezahlung des Muſterungs⸗ tages entweder in ihre Betriebsordnung auſ⸗ genommen oder den Muſterungstag ohne wei⸗ teres bezahlt. Obwohl das Reichsarbritsge⸗ richt ſeit geraumer Zeit die Verpflichtung des Unternehmers zur Bezahlung dieſes Tages in ſtändiger Rechtſprechung anerkannt hat, ob⸗ wohl alle ſeit Jahresfriſt erlaſſenen Tarif⸗ ordnungen entſprechende Beſtimmungen auf⸗ genommen haben und endlich in zahlkoſen Preſſenotizen auf dieſe Pflicht hingewieſen worden iſt, finden ſich immer noch Unterneh⸗ mer, die die Bezahlung des Muſterungstages ablehnen. 8 i Ich werde daher, ſoweit durch eine Tarif⸗ ordnung oder Betriebsordnung die Bezahlung des Muſterungstages noch nicht vorgeſehen iſt, auf Grund der Verordnung über die Lohn⸗ geſtaltung vom 25. Juni 1938 zukünftig aus⸗ nahmslos die Aufnahme entſprechender Be⸗ ſtimmungen in die Betriebsordnung anordnen. Für nicht betriebsordnungspflichtige Betricbe werde ich, ſobald mir die Ablehnung der Be⸗ zahlung des Muſterungstages bekannt wird, eine entſprechende Anordnung erlaſſen. SS-⸗Reiter erfolgreich Heddesheim. Bei dem in Helmſtadt ſtattgefundenen Reitturnier erzielte der SS⸗ Jungreiter Georg Joachim vom Muckenſtur⸗ merhof im Geſchicklichkeitsreiten und dem Ge⸗ länderitt einen erſten Preis. Der SS⸗Reiter Ernſt Sponagel erhielt bei beiden Ritten den fünften Preis. Die beiden Pferde gehören dem Gutspächter Heinrich Joachim vom Orts⸗ teil Muckenſturm. f Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 91 Milchſchweine, 86 Läufer. Verkauft 80 Milchſchweine, das Stück von 14—21 RM., und 59 Läufer, das Stück von 25—35 RM. Marktverlauf: gut. Weinheimer Obſtgroßmarkt In der abgelaufenen Woche wurden fünf Märkte abgehalten. Die Geſamtanlieferung be⸗ lief ſich auf 400 Zentner. Für je ein Kilo wurden folgende Preiſe bezahlt: Brombeeren 60, Pfirſiche 50— 70, Birnen 24— 60, Aep⸗ fel 14—50, Tomaten 20—26, Stangenvoh⸗ nen 18—30, Rotkraut 10 Pfg. Wie wird das Welter? Montag: Meiſt ſtärker bewölkt, verein⸗ zelt auch leichte Niederſchläge, kühl, ſchwache Winde. Die Ausſichten für Dienstag: Bewöll⸗ tes und nicht beſtändiges Wetter. Das ünderhare Ula fümwerk„Zwischen den ENern'l Heute Montag leizimais im Central Belanntmachung Betr.: Beiträge der Tierbeſitzer zu den Ko⸗ ſten der Entſchädigung für Tierjerluſte im Rj. 1937. Die Pferde⸗ und Rindviehhalter, ſowie die Beſitzer von Bienenvölkern mache ich darauf aufmerkſam, daß mit der Erhebung der Bei⸗ träge zu den Koſten der Entſchädigung für Tierverluſte in hieſiger Gemeinde in den näch⸗ ſten Tagen begonnen wird. Die Beiträge wurden feſtgeſetzt aaf: 7 5 1 Pferd RM. 2. 2. für 1 St. Pündoich u. 1 Jahr„ 9.45 3. für 1 St. Rindvieh ü. 1 Jahr„ 0.90 4. für 1 Bienenvolk 0 Die Bezahlung hat direkt an den Erheber Nikolaus Jäger 2., gegen Quittung zu er⸗ folgen. Viernheim, den 2. September 1938 Der Bürgermeiſter. — Einleg⸗ 23. Ziehungstag 3. September 1988 In der heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen jchwein zu verkaufen Weinheimer ſtraße 12/10 Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver loren! — König Hering in das Land, wird der Doktor unbekannt! Friſch eingetroffen: Neue Fettlleniuge ine exinge vo Zucklinge 250 St=. O7 gr.. 23 gr.. 20 Fijchhalle Breiling Saarſtraße 47 Tuftſchutz iſt Selbſtſchutz! Men ſiat geniannen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gelber Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 22. Ziehungstag 2. September 1938 In der heutigen Vormſttagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 30000 RM. 242491 2 Gewinne zu 10000 RM. 265685 Bewinne zu. 22 Gewinne 5 2000„„ 96684 1128592 113305 1344 138846 7 66 Gewinne zu 1000 RM. 8987 13051 33872 55134 72558 77388 99556 125807 130098 145979 167074 1698508 186434 187899 200853 201105 221288 227663 238419 238756 249548 268103 277980 279029 312504 332858 338245 341568 346270 361888 370726 372882 377263 96 Gewinne zu 500 RM. 1283 7192 14565 22284 23295 29769 38129 64418 68698 74558 86794 87024 88525 101284 113029 113116 114752 126156 137368 146656 154891 162193 185001 188942 200460 203550 216238 227126 237801 239592 258152 259717 284840 266953 278747 293264 298168 298368 317798 321658 330396 333519 346341 353401 357119 363400 365771 372800 210 Gewinne zu 300 RM. 2233 2515 9506 9808 12287 24779 24780 25732 35971 38819 44498 51002 54858 55922 55989 58555 89399 82846 87192 76622 77663 838876 86831 87277 88896 89259 85297 95902 99407 105124 108899 111634 113693 123871 125292 128379 128119 131329 133640 134663 138132 140711 150836 159081 168859 169282 169469 188158 208522 208814 299911 215977 218407 219293 21442 223414 225228 228763 229713 232129 232974 233947 238888 244261 249233 251737 259003 280274 280473 261891 289985 273197 276748 287414 288499 288563 289882 302169 315279 317785 325838 325282 327584 328784 334581 335298 338083 349785 348235 351290 358780 359009 359438 359471 859881 380884 366241 366931 368433 3869595 376500 378869 387405 390632 39 1948 Außerdem wurden 4596 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 6 Gewinne zu 10000 RM. 114290 123246 138898 2 Gewinne zu 5000 RM. 235071 3000 26 170837 225408 350250 388417 1 A. 17700 148233 183960 261738 2688 13 „ 9 85 Gewinne zu 1000 RM. 248 7488 142986 20125, 89799 51388 64187 82359 108858 112093 166925 186750 202538 214526 216808 237352 237564 4 411 99 ꝭ k 281949 294293 295391 306870 318841 6408 342193 11.35 * 60 weine zu 500 RM. 2826 6131 348086 37531 43541 69989 99273 103463 118976 121973 122838 123200 127186 129990 148085 158198 170412 183364 201884 222401 270584 288023 305670 306354 315070 3842307 359458 361022 391599 399017 150 Gewinne zu 900 RM. 15863 18410 18837 20250 40851 49890 52866 57382 89478 70514 79946 82381 82970 94139 98634 102841 107687 133087 133282 133487 135492 136018 148988 183877 158918 159885 161875 173840 175147 178152 181993 182883 190988 192089 203889 2077187 211098 218131 233082 234768 237997 283487 283173 288183 268012 281173 282224 282686 285715 287924 288470 303922 506082 309442 310008 315188 3191538 319198 319878 320238 34 1985 852727 384205 355091 388814 357714 361938 864711 387069 369650 877860 379603 382875 387629 393827 8 zu 3000 RM. 87747 173873 220887 229422 388496 18 Hewinne zu 2000 KRM. 33234 76779 91544 123881 124868 203921 272306 291298 Gewinne zu ooo RM. 21090 29984 82520 58568 101078 194882 113524 115414 117771 128915 142848 188474 163930 167412 175285 228133 258141 282587 282844 271887 274128 288148 317443 317974 326275 338009 3864 75 392939 108 Gewinne zu 500 Kt. 12367 2507 44308 86488 570851 58263 80473 64703 89295 72857 76547 78890 81962 93868 121855 124783 124848 132085 141899 180229 168700 170458 183334 183914 188360 198245 201492 2041358 204747 214302 215288 218321 224073 245234 247583 249088 252922 286488 272830 273879 277244 283721 284416 . 955 0187 357350 360338 368880 372310 372805 884375 385070 204 Gewinne zu 300 RM. 682 1018 3368 19718 20066 22000 28877 25908 41877 47806 47649 47691 49281 56123 57470 63271 6460 87019, 74584 86208 89432 108467 og 11857 118836 123287 127988 128892 133098 133918 134193 134773 138877 140666 142466 144990 149468 188187 158788 164084 167577 187887 171037 172827 185799 188148 199789 205839 212028 213719 214228 216272 223383 224033 228190.240733 241184 247088 248120 248134 250727 252088 252831 2889844 260079 274222 276838 287781 288380 280081 283538 393878 302404 311441 321788 323608 325203 328397 331683 33324 2890 37823 73795 87 570970 57685 578363 355351 850372 79982 380361 380242 396564 397859 388792 399830 Außerdem wurden 4804 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 20000 RM. 146208 180335 4 Gewinne zu 5000 2 2040. 128850 4 ewinne zu 3000 3840 9409 377707 382180 e 44—. 1900 A. 2888028770289 63373 ewinne zu 0 4 73 87345 115028 128428 138918 137289 162808 175603 180984 183493 286088 270189 290838 328861 333427 344226 376764 Ne 48 Gewinne zu 500 RM, 68 19220 32283 35758 38811 38587 38981 3911 40780 45083 81032 78812 80048 82647 87778 88449 92238 22880 3458 28778 277878 282552 588550 353876 3041 323369 339054 352885 389005 ee 148 Gewinne zu 300 RM. 2 11 2 36577 37805 5 95 58615 54895 58017 59675 60244 60280 12280228. Außerdem wurden 420 Gewinne zu 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 6 zu ſe 20000, 18 zu je 10000, 24 zu ſe 5000, 70 zu ſe 3000, 160 zu e 2000, 624 zu je 1000, 938 zu je 500, 1720 zu je 300, 34438 zu 10 150 RM Jede olnaelge noch so kleln, wirbt Kundenl — Etſe Bez! durch un er det 5 Sonderzu berg ein. vutde de empfange leiter e Liebel balnde. Hoahtt zu 1 Eine d. des Reich butch die die Re det hei der Orla der polit die Offen aus den Fgeläutert umd Verg Furz n. 0 Maſer, d Spalier! 1 dn An 5 Nedag enpfing d 5 litten dult Liebel, beter fat K Nai kin. ben dete har den iger“, ben Shah * —