des 1 fh% 0. ſalgeubez 1 h dub, len* mug a. ohne nu, walt ng 10 1 Age i ba,. del. f 9 a dan aß, 1 8 2 2 bs N Amisblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Verkündigungsblatt der Sd AR. Miernheim e Sezen e gen e e Kaen mern Fangsuge ich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 ba, munmt 207 Dienslag den 6. Jeplember 1938 11. Jahrgang„ det Bt⸗ RNeichsarkeiin Anordnen. e Betaale 9 ber He⸗ 4 2* g 1 5 1 12 1 5 5 5 5 are, Der Willl doruß des Jührerkorps der Partei an Adolf hitler— Nürnb üßt den Führer Der Willkommensgruß des Führerkorps der Partei an Adolf giller— urnberg grüßt den Fuhrer 5. ne. 4 13 28 1 b N 7 diolen in den Fenſterniſchen ſind mit den ſchim⸗ J Amtschefs der Hitlerjugend. die leitenden Män⸗ 5 0 N en 1 I E I mernden Kerzen auf den Kandelabern der ner aller Gliederungen der Bewegung und mit det SS. 49 75 Zierrat. Blickpunkt des Saales iſt ein[ihnen die höchſten Vertreter der Reichs⸗ und denn, 15 er 5 arleit it di 9ff 0 5 0 f Bir 5 1 125 1 5 an e e 8 e die Generalität und Admirali⸗ den G. ag! le enbar 1 9 0 irgt die äußeren Zeichen deutſcher Macht und[tät den Fü N 3 3 ö 5 9 ung der deulſchen Seele e e 0 0 96 15 4 9 1970 5. N 1 Hearse und ae ne Ander W, ürnberg, 6. September 1 üß f äs 1 f.„eich 0„ d. as Eintreffen des Führers vor dem Nathaus 1 lillen den 1 5 5 1 5 1 11 5 10 1 15 r nun, nach der Schöpfung Großdeutſchlands in an. Fanfaren nltern ihren Gruß. 9e 1 1 F kanzlers zum Rathaus begehen. Dort il der Riecches Witte zurzagelehrk stade enam, Arne fliegen hoch. 5 Au mend, in Nürn⸗ 5 f i 0„Dort i i f i i N 5 a ECCCCCCCCCCCCC%(%%/( wurde der Führer vom Führerkorps der Partei[ Politiſcher Leiter angetreten. Schräg gegen⸗ alten Nürnberger Heroldstrachten die Fan- dürgermeikter Liebel und begleitet ven feinem empfangen. Reichsminiſter Rudolf Heß, Gau⸗ über dem Rathaus, der„Alten Schau“, hat eine farenbläſer. Stellvertreter Rudolf Heh, dem Gauleiter Fran⸗ 10 leiter Streicher und Ober bürgermeiſter[Kompanie der Wehrmacht Auſſtellung genom⸗ In dieſem feierlich feſtlichen Rahmen erwar“[ dens, Julius Streicher, dem Reichsfüheer N lt. Liebe hießen den Führer willkommen. Zu- zen, ebenſe eine Kompanje der Le öſtandarte][ ten das geſamte Führerkoxps der Himmler, dem Reichspreſſechef Dr. Dietrich 0 Lüfa.] belnde Begeisterung grüßte den Führer auf der 3 mit dem weißen Koppelzeug in Bewegung. die Keicgeletes und Gauleiter. nnd einer ſtändigen Begleitung durch die Rei⸗ 1 lük ben Fahrt zum„Deutſchen Hof“ Paradeuniform. 8 Obergruppenführer und Gruppenführer der en des Führerkorps. a 4 2 5 ü un] Eine der feierlichſten Stunden zum Auftakt 3 zt 5; ampfformationen, die Gebietsführer und Gortſetzung im Innern des Blattes) 11 berg die eee en cglanten der Führer begibt ſich zum Ralhaus ee eee 5 durch die Glocken ſämtlicher Kirchen Nürnbergs. 3 2 5 ö 5 klt Die Reichsparteitag im Zeichen un e vf, 9020 2 15 Fiber zen U. eu fuf J der Heimkehr der Oſtmark das kündet[„Deutſchen Hof“ verläßt, umbrandet ihn der 1 5 1 der Srkan des Glockengedröhns, iſt mehr als Jubelſturm der begeiſterten Volksmenge. Ueber⸗ 1 c g 4 1 der politiſche Aufmarſch einer Nation: er iſt ö all auf dem Wege zum Rathaus recken ſich beim gchwere Rümpfe um fwanglſi entbrannt 7 * 14 3 ben 5 5 9 5 Seele, die ſich] Auftauchen der Wagenkolonne des Führers und ü 8 f 17 ombecle 6 38 enh; 87 1 3 S ückenſi ü 1 8. geläutert weg en, Sloude 525 ee Reichskanzlers die Arme, und in das feierliche— r die de Auch 0 ebe fur 0 0 n,, und Vergewaltigung. erhoben hat. ee e, 1 nu Kurz nach 15 Uhr kommt Bewegung in die[ rufe. Kurz vor dem Rathaus verläßt der Füh,[angriff auf Hankau begonnen. Die Kämpfe l 0 0 14 Spalte die Kopf an Kopf gedrängt hinter der[rer den Wagen und ſchreitet die Front der] nehmen eine Heftigkeit und ein Ausmaß an, 159 1 palier bildenden y ſtehen. Jubelnde Zu- Ehrenformationen ab. wie es ſeit Schanghai nicht mehr erlebt worden l 1 iſt. Die Japaner haben die geſamte verfügbare Kraft ber Bolen erlebt. 0 f er 1 Luftmacht eingeſetzt, ſodaß ſeit Sonntag in die⸗ 5 4 5 i 1 208 g ene 1 E E 2 0 en 1 age b R ſem Gebiet Fernunternehmungen der Luftwaffe Roten* Allien Spe onen W geil a. nicht mehr möglich ſind. f Ebrofront, denen täglich eine größere Be⸗ N Obel 8 1 2 i 1 der Parleilag Großdeulſchlands hat begonnen ene, — ſapaniſchen Truppen erfolgte am Südufer des ſchewiſten einen großen Geländeſtreifen zu ent⸗ 0 al 1 Nürnberg, 6. September 19. 5 1 1 ee Hitler, in] Yangtſe in der Linie Tehan—Kiukiang 3 8 ehe ae ee 2 1 f 3 ürdi i in j f 1 ig s beginnt nachzulaſſen. Die In Anweſenheit des Führerkorps der den Mauern der altehrwürdigen Reichsſtadt] Nantſchangbahn, wohin japaniſche Abteilungen[digung des Gegner ule ü —. Nds. und der Reichs⸗ und Staatsbehörden r 1 von Hſingtſe am Povangſee aus geworfen wur. 5 e . 0 l 875 f 5 g g N. 0 1 9 85 N Pn e eee Mit den Liedern der Nation und ſchmetternden J den. Die Chineſen haben große Verteidigungs-] Truppen wurden zum Rückzug gezwungen a Liebel, im herrlichen 2 Saal 8 Nürn⸗ Fanfaren klang die weihevolle Stunde aus. anlagen errichtet und leiſten heftig Widerſtand. und mußten dabei eine große Anzahl von Ma⸗ N 85105 berger Rathauſes den Führer. eee eee e hatte ſeinen[ Jedoch gelang es den japaniſchen Truppen, die ede ee le 5 5 ee 1 * 1* 2 22 e a e 0 Die* K 5 1455 Nach einem feierlichen Aufklang des Städti⸗ Der 600 Jahre alte Rathausſaal mit den erſten Stellungen zu überrennen. nale Flugwafſe verlegte ihre äußerſt rege 1 ſol0ne ſchen Orcheſters ſang der Regensburger Dom⸗ herrlichen Fresken nach Entwürfen Albrecht Am Rordufer des Nangtſe ſind um] Tätigkeit auf die bolſchewiſtiſchen Nachſchub⸗ 5 10701 cor den„Wach auf“ ⸗Chor aus den Meiſter⸗] Dürers iſt 1 Schmuck geblieben, und nur den Beſitz von Kwangtſi ſchwere Kämpfe wege, indem ſie hier Truppenzuſammenziehun⸗ N 1 ſingern“. Dann hieß Oberbürgermeiſter Liebel ein ſchmaler Saum roter Nelken auf der Holz: im Gange. Dieſe Stadt hat als Schlüſſelſtel⸗] gen, Reſerveſtellungen ſowie Verpflegungs⸗ 14 1218 den Schöpfer Großbeutſchlands und den Be⸗ vertäfelung und große Kübel leuchtender Gla⸗ J lung zum Paß durch das Tapeigebirge ſowie J und Munitionstransporte bombardierte. 124753 5— 69500 1 8070 29570 64400 28257 42460 M77 22565 57055 95555 39240 6640 90272 t 5078 5 1 0 946% 100 5 15 1 5005 durch die Poſt monarlich 1.60 RM. ausſchließl teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzei 8 Q baer Nr. 6 Grüße der Volksgenoſſen dankt. Hunderllauſende jubellen dem Führer bei ſeiner Ankunft in nürnberg zn Links: Das geſamte Führerkorps der Partei begrüßte am Montagvormittag den Führer und Reichskanzler, als er mit ſeinem Sonder ten Bahnhof von Nürnberg eintraf. Bei der Fahrt durch die feſtlichen Straßen jubelten ihm die Hunderttauſende entgegen.— Rechts: Nürnberg drängten ſich vor dem Gebäude viele Tauſende, um den Führer mit jubelnden Worten willkommen zu heißen. im zeichen der Oſtmart zug von München kommend auf dem reichgeſchmück⸗ s Nach ſeinem Eintreffen im„Deutſchen Hof“ in Unſer Bild zeigt Adolf Hitler auf dem Balkon. wie er für die (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) 8— 2 Feſt der großdeutſchen Einigung Der ſeſtliche Empfang des Jührers im Nürnberger Ralhaus Fortſetzung des Berichts von der 1. Seite „Wuchtig und feierlich zugleich durchſtrömen die Akkorde des„Feſtlichen Aufklanges“ von Ludwig Lürmann, die das Städtiſche Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Alfons Dreſſel ſpielt, den Raum. Der herrliche„Wach auf“⸗ Chor aus den„Meiſterſingern“, von dem Re⸗ gensburger Domchor unter Domkapellmeiſter Prof. Dr. Theobald Schrems wundervoll ge⸗ ſungen, erfüllt Ohr und Herz und läßt an die⸗ ſer für die Geſchichte der Bewegung und damit des neuen Deutſchen Reiches ſo bedeutſamen Stätte für einen Augenblick Zeit und Raum vergeſſen. Nun wendet ſich das Oberhaupt dieſer ſtolzen und freudeerfüllten Stadt, Oberbürgermeiſter Liebel, an den Führer und führt u. a. fol⸗ gendes aus: Mein Führer! In einem hiſtoriſchen Augen⸗ blick, in welchem dieſer weihevolle Raum wohl den Höhepunkt ſeiner vielhundertjährigen ſtol⸗ zen Geſchichte erlebt, darf ich Ihnen, mein Füh⸗ rer, namens der Stadt der Reichsparteftage am Vorabend des 10. Reichsparteitages der NS⸗ DAP. den ehrfurchtsvollen herzlichſten Will⸗ kommensgruß der geſamten Einwohnerſchaft dieſer Stadt entbieten. 5 Aus heißem, übervoll dankerfülltem Herzen grüßt Sie dieſe deutſcheſte aller deutſchen Städte am Vorabend der wohl bislang größten Feſttage des einigen deutſchen Volkes als den Schöpfer Großdeutſchlands, den Befreier der deutſchen Oſtmark, den Führer der großen, ſtolzen, mächtigen und in der Welt wieder geachteten, durch Sie allein zu neuem Leben erweckten deutſchen Nation! Durch die weltgeſchichtlich ſo bedeutungsvolle und einmalige Tat der Wiedervereinigung der deutſchen Oſtmark mit dem alten Reich im März dieſes Jahres haben Sie, mein Führer, unſer liebes altes Nürnberg wieder zu der„Stadt in Deutſchlands Mitte“ gemacht, die es dereinſt ſchon durch Jahrhunderte hindurch war— da⸗ mals ebenſo wie heute wieder ein Bollwerk deut⸗ ſchen Geiſtes, ein Hort deutſcher Kunſt und deutſcher Kultur und ein gewaltiges ſteinernes Denkmal deutſcher Größe. Die Nürnberger ſind ſtolz und überglücklich, dieſes gewaltige Feſt der groß deutſchen Einigung gerade in unſerer Stadt erleben zu dürfen, in der Reichsſtadt Nürnberg, in der, jahrhundertealter Ueberlieferung und feierlich verbrieften Rechten zufolge, dereinſt auch ſchon die neuerkorenen und beſtätigten Lenker der Ge⸗ ſchicke des Großen Deutſchen Reiches von ehe⸗ dem unter dem Jubel des Volkes jeweils ihren erſten Reichstag hielten! Vor einem halben Jahrtauſend wurden der Stadt die äußeren Zeichen deutſcher Macht und Größe, der Pracht und Herrlichkeit des tauſend⸗ jährigen Reiches die Reichs in ſignien und Reichskleinodien auf ewige Zeiten ur⸗ kundlich vermacht. Vor nunmehr 142 Jahren mußten ſie, um ſie vor frechem Raub und Plünderung zu ſchützen, aus der Stadt ge⸗ bracht und verborgen werden. Nun iſt durch Ihre Tat, mein Führer, ein neues einiges Großdeutſches Reich erſtan⸗ den. Die hehren Reichsſymbole kehren zu⸗ rück„in des Reiches Mitte“, die ihnen, wie einſt, nach der Meinung der deutſchen Kur⸗ fürſten, ſo auch heute noch„beſte Gewähr für treue Obhut verbürgt“, und in der Stadt„endgültig, unwiderruflich, ewiglich und unanfechtbar verbleiben ſollen“, wie es die deutſchen Kaiſer ſchon vor 500 Jah⸗ ren für alle Zeiten beſtimmt hatten. Daß Sie, mein Führer, nun auch dies ermög⸗ licht und Ihrer treuen deutſchen Stadt Nürn⸗ berg damit abermals einen ſo hochherzigen neuerlichen Beweis Ihres großen Wohlwollens und Ihrer unendlichen Güte gegeben haben, er⸗ füllt uns aufs neue mit tiefgefühltem unaus⸗ löſchlichem Dank. Ich bitte Sie, mein Führer, dieſen aus tiefſtem Herzen kommenden Gefüh⸗ len Ausdruck zu geben und ſie verbinden zu dürfen mit dem Willkommensgruß zu dem in dem geſchichtlich ſo denkwürdigen ſechſten Jahre der nationalozialiſtiſchen Erhebung zu Nürnberg abgehaltenen 10. Reichsparteitag Ihrer NSDAP.“ Der Diplomatenzug eingetroffen Nürnberg, 6. Sept. Kurz nach 15. Uhr iſt im Nordbahnhof in Nürnberg der Diplomatenzug eingetroffen, wo ein Ehrenſturm der ⸗Verfügungstruppe an⸗ getreten war. Die Vertreter der ausländiſchen Mächte wurden vom Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, namens der Partei begrüßt. Kommandant des Diplomatenzuges iſt der Leiter des Verbindungsſtabes der NSDAP. in Berlin, I1⸗Oberführer Stenger. Nürnberg, 6. Sept. Am Montag um 13 Uhr traf hier die aus 16 Mitgliedern beſtehende nationalſpa⸗ n iſche Delegation unter Führung des Generals und Unterſtaatsſekretärs im Außen⸗ miniſterium, Eugenio Eſpinoza de los Mon ⸗ te ros, ein. Die Gäſte wurden von Reichsor⸗ ganiſationsleiter Dr. Ley und vom Leiter des Amtes für Ehrengäſte, ſtellvertr. Gauleiter Gerland, auf dem Bahnſteig begrüßt. Um 14.15 Uhr traf die aus 21 Perſonen beſtehende italieniſche Abordnung unter Führung des Staatsminiſters Fari⸗ nacci ein. Der Delegation gehören neben dem ſtellvertretenden Generalſekretär der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei, Gardini, nicht weniger als ſieben Secretari Federali an. die in ihrer Dienſtſtellung etwa unſeren Gauleitern entſpre⸗ chen. Auf dem Bahnſteig wurden die Italiener durch Dr. Ley, Gauleiter Streicher, eine Abordnung des Faſcio Nürnbergs, den ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Gerland ſowie die be⸗ reits in der Stadt der Reichsparteitage weilen⸗ den italieniſchen Journaliſten empfangen. Des Führers Dank an Nürnberg nürnberg- ſleingewordener Ausdruck deulſcher Kraft und Größe Dann ſpricht der Führer: „In dieſer Stunde, in der die Glocken der Stadt Nürnberg den 10. Reichsparteitag unſe⸗ rer nationalſozialiſtiſchen Bewegung einläuten, möchte ich Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, mei⸗ nen tiefempfundenen Dank ſagen für Ihren Willkommgruß und den ſo überaus herzlichen Emfang, den mir die Bevölkerung Ihrer Stadt bereitet hat. N Wieder einmal haben ſich die Nationalſozia⸗ liſtiſche Partei und das in ihr geeinte deutſche Volk zuſammengefunden, um aus dem Erlebnis dieſer erhebenden Tage, aus den Stunden des Bekenntniſſes zur Ge⸗ meinſchaft die Kraft zu ſchöpfen für die Arbeit und die Aufgaben des neuen Jahres. Mit Nürnberg, der alten deutſchen Reichs⸗ ſtadt, deren altehrwürdige Herrlichkeit dem We⸗ ſen des neuen Reiches ſo tief verwandt iſt, ver⸗ binden uns Nationalſozialiſten beglückende Erinnerungen an herrliche Kampf⸗ jahre unſerer Bewegung. In den Mauern dieſer Stadt erlebten wir vor 15 Jah⸗ ren den 1. Deutſchen Tag, und ſeitdem hat ſie viele kämpferiſche und glanzvolle Parteitage der Bewegung geſehen, Sie, Herr Oberbürger⸗ meiſter. haben auf die beſondere Bedeutung des diesjährigen Parteitages hingewieſen. Wir alle ſind glücklich, die Volksgenoſſen der hei m⸗ ekehrten deutſchen Oſtmark in die⸗ em Jahre erſtmals im Reiche vereint in unſe⸗ rer Mitte-zu wiſſen. In keiner anderen deutſchen Stadt verbin⸗ den ſich Vergangenheit und Gegenwart des Großdeutſchen Reiches zu ſolch ſymboliſcher Einheit und Ausdruckskraft wie in Nürn⸗ berg, der alten und zugleich der neuen Reichsſtadt. Dieſe Stadt, die das alte Deut⸗ ſche Reich für würdig befand, die Reichs⸗ Kleinodien in ihren Mauern zu bergen, hat die Symbole, die von der Macht und Größe des alten Reiches zeugen, nun aufs neue in ihren Beſitz genommen. Heute iſt Nürn⸗ berg, die Stadt der Reichsparteitage, der ſteingewordene Ausdruck deutſcher Kraft und deutſcher Größe in einem neuen Deut⸗ ſchen Reiche! Indem ich Ihnen, Herr Oberhbürgermeiſter, für dieſen Empfang danke, und Sie bitte die⸗ ſen Dank der Bevölkerung der ard Stadt zu übermitteln, grüße ich das Nürnberg der Reichsparteitage wieder mit unſerem alten Ruf: Nürnberg Sieg⸗Heil!“ Wuchtig ſtimmen die Teilnehmer in das Sieg⸗Heil auf Nürnberg ein. Aus übervollem Herzen ſingen ſie die Lieder der Nation. Dann fliegen die Arme wieder hoch. Langſam durch⸗ ſchreitet der Führer unter ſchmetternden Fan⸗ farenklängen die Reihen ſeiner Getreuen, bis ihn die Wogen des Jubels, der Verehrung und der Liebe in den Straßen der überglücklichen Stadt wieder aufnehmen. 2* 66 Jeſtaufführung der„Meiſlerſinger Nürnberg, 6. Sept. Der erſte Tag der Reichsparteitagsveranſtal⸗ tungen wurde mit einer glanzvollen Auffüh⸗ rung der„Meiſterſinger“ beendet. Zuſammen mit dem Führer wohnten der Aufführung das Diplomatiſche Korps, das geſamte Führerkorps der Partei und zahlreiche hohe Vertreter des Staates und der Wehrmacht, Kunſt, Wiſſen⸗ ſchaft und Wirtſchaft bei. * N In der Stadt der Reichsparteitage waren bis Montagabend in 177 Sonderzügen rund 125 000 Teilnehmer zu der großen Heerſchau deutſcher Kraft und Stärke eingetroffen. Im normalen Zugverkehr wurden außerdem wei⸗ tere 138 000 Fahrgäſte befördert. Dr. Dietrich ſprach zur Preſſe Führung der Nalion für immer mit dem Leben des Volkes verbunden Nürnberg, 6. September. Mit dem traditionellen Empfang der in⸗ und ausländiſchen Preſſe im Kulturvereinshaus durch den Reichspreſſechef Dr. Dietrich nahm auch der Reichsparteitag 1938 ſeinen feſtlichen Auftakt. Die geſamte in Nürnberg vertretene Preſſe war der Einladung des Reichspreſſechefs gefolgt, der den Vertretern ſo vieler Länder und Völker den Willkommensgruß des Führers und der Partei überbrachte.. Die Preſſe— ſo betonte Dr. Dietrich in ſei⸗ nen einleitenden Worten— habe auf unſerem Reichsparteitag den Platz, der ihrer verant⸗ wortungsvollen Aufgabe entſpricht. Dr. Dietrich befaßte ſich dann mit dem beſonderen Sinn des diesjährigen Reichsparteitages. Er erklärte: Uns wird die Kette der Ver⸗ anſtaltungen und Kundgebungen aufneh⸗ men, die dieſen Parteitag zu einem der größten, glanzvollſten und bedeutſamſten machen wird, den die Geſchichte der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei bisher kennt. Denn dieſer Parteitag wird im Zeichen des Großdeutſchen Reiches ſtehen. Große Ereigniſſe liegen zwiſchen der letzten und der diesjährigen Heerſchau der Partei. Der Kampf der Nationalſozialiſten in der deutſchen Oſtmark hat zum Siege geführt. Sie ſind bei uns— auch hier in unſerer Mitte! Für 6% Millionen Deutſche hat ein neues glückliches Leben inmitten unſeres großen und ſtarken Deutſchen Reiches be⸗ gonnen. Der Reichsparteitag iſt das Ergebnis des Jahres, aus dem ſich vor aller Welt dokumen⸗ tiert, daß Deutſchland nicht nur militäriſch, Lord Runtiman bei Beneſch zudelendeulſche Berhandlungsabordnung unlerrichler Konrad henlein Prag, 6. Sept. Wie einem von der Miſſion Lord Runei⸗ mans ausgegebenen Bericht zu entnehmen iſt, wurde am Montagvormittag Lord Runci⸗ man vom Präſidenten der Republik emp⸗ fangen. Welche Bedeutung man vor allem in tſchechi⸗ ſchen Wirtſchaftskreiſen den derzeitigen Ver handlungen beimißt. ergibt ſich aus einem Be⸗ ſuch, den der bevollmächtigte Miniſter Dr. Poſpiril(der frühere Gouverneur der Na⸗ tionalbank) ſowie Dr. Vanek, der Sekretär des tſchecho⸗ſlowakiſchen Ausſchuſſes der Internatio— nalen Handelskammer. am Montagmittag Lord Runeiman ahgeſtattet haben. Konrad Henlein empfing am Montag in Eger die Verhandlungsabordnung der Su⸗ detendeutſchen Partei, die ihn über den Stand der Verhandlungen unterrichtete. Wie das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei zur Beſprechung Konrad Henleins mit der ſudetendeutſchen Verhandlungsabordnung mitteilt, beſtand letztere aus Hermann Frank, Kundt, Peters, Roſche, Dr. Sebe⸗ kowſki und Dr. Schickedanz. Die Abord⸗ nung habe einen umfangreichen Lagebericht ge— geben. Henlein habe die Ereigniſſe der letzten Woche ſeinen Beſuch beim Führer und Reichs- kanzler, und ſeine Unterredung mit dem Mit- glied der engliſchen Miſſion Aſhton-Gwatkin behandelt. Weiter ſei eine Reihe von konkreten Zwiſchenfällen und Ereigniſſen behandelt wor⸗ den. Sie hätten bewieſen, daß die Tätigkeit der Behörden zu keiner Entſpannung im ſude⸗ tendeutſchen Gebiet beitrage. Alle eingelaufe nen Berichte hätten jene unhaltbare Lage auf— gezeigt, die nur durch die raſche und um⸗ faſſende Verwirklichung der acht Karlsbader Forderungen Konrad Henleins beendet werden könne. Macht Prag Vorſchläge? Die unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten Beneſch auf der Prager Burg verſammelten Was bringt die Führerrede? London und Paris erwarlen außenpoliliſche Ausführungen Rom, 6. September. Der 10. Reichsparteitag ſteht am Vorabend im Mittelpunkt der römiſchen Abend⸗ blätter vom Montag, die in reich bebilder⸗ ten ausführlichen Schilderungen die Bedeutung dieſer gewaltigſten Kundgebung der Einheit und der inneren Geſchloſſenheit eines Volkes unterſtreichen. Entſcheidung für Europas Zukunft London, 6. September. Der Parteitag in Nürnberg findet auch in der engliſchen Preſſe die größte Beach⸗ tung. Alle Blätter bringen Vorberichte, in denen das Programm des Parteitages, die Größe der Verſammlungen— man ſpricht von 800 000 Menſchen— und die vorzügliche tech⸗ niſche Vorbereitung auf das eingehendſte ge⸗ ſchildert werden. Das ganz beſondere Intereſſe der Preſſe richtet ſich jedoch auf die für morgen u erwartende Proklamation und die Rede des führers am 12. September, die nach Londoner Auffaſſung von entſcheidender Bedeutung für die künftige Politik ganz Europas ſein wird. Paris, 6. September. Mit dem Beginn des Nürnberger Parteitages rückt dieſes große Ereignis in den Pariſer Mittagsblättern am Montag vollkom⸗ men in den Mittelpunkt der außenpolitiſchen Betrachtungen. Die Korreſpondenten des„Paris Midi“ in den verſchiedenen Hauptſtädten Europas geben in dieſem Zuſammenhang ihrem Blatt ihre Eindrücke wieder. Der Londoner Vertre⸗ ter ſtellt die Frage, ob der Führer in ſeiner Rede auf dem Parteitag irgendeine Ueber ⸗ raſchung verkünden werde. während der Ber⸗ liner Berichterſtatter ſich ausführlich mit dem Nürnberger Programm beſchäftigt. Er vertritt dabei die Anſicht, daß die Rede des Führers beſonders außenpolitiſchen Fragen ge⸗ widmet ſein werde. Das Wirtſchaftsblatt„Agence Econo⸗ mique et Financière beſchäftigt ſich in ſeinem Berliner Kommentar mit der Lage in der Tſchecho⸗Slowakei und führt dabei aus, daß man in politiſchen Kreiſen der Reichshauptſtadt nicht damit rechnen würde, daß während des Nürnberger Parteitages irgendwelche neuen Aktionen zu erwarten ſeien. „Minderheitenbücherei“ in Prag, zu der vo ſudetendeutſcher Seite rechtzeitig ein Wahlvor⸗ Rechtsparteien fanden, ſondern auch politiſch und geiſtig ſtark iſt. Mit packenden Worten unterſtrich Reichs⸗ leiter Dr. Dietrich den inneren Gehalt des Reichsparteitagsgedankens. Dr. Dietrich unter⸗ nahm es dann, die anweſenden Journaliſten auf den politiſchen Grundgedanken des Nationalſozialismus hinzuwei⸗ ſen; denn— ſo erklärte er—„wir Journa⸗ liſten dürfen ja nicht am äußeren Bild und am Einzelnen haften bleiben, wir müſſen zum We⸗ ſen der Dinge durchdringen.“ „Vielleicht geſchieht das“, ſo rief Dr. Dietrich aus,„was ich Ihnen hier verſtändlich zu machen ſuchte, erſtmals in der Geſchichte der Völker. Es iſt der kühne und gewaltige Verſuch, das Schickſal eines Volkes und ſeiner Führung dem blinden Spiel des Zufalls zu ent⸗ reißen und mit Vernunft in ſichere Bahnen zu lenken. Hier verſagen alle geſchichtlichen Analogien, und zwar daher, weil es noch niemals in der Geſchichte ein Regime gegeben hat, in dem die Autorität einer einzigen Perſön⸗ lichkeit ſo groß und der Wille eines Volkes, ihr zu folgen, ſo einheitlich war wie bei uns. Und wenn Sie die Frage erheben, ob dieſes volkspolitiſch ſo geniale Werk an die Perſön⸗ lichkeit ſeines Schöpfers gebunden iſt, wenn Sie fragen, ob es nur auf zwei Augen ruht, dann finden Sie in den Fundamenten der National- ſozialiſtiſchen Partei auch den Garanten für eine geſicherte Zukunft der Nation. Denn der Führer hat ſeine Partei als die Partei des deutſchen Volkes ſo ae daß ſie auch die Kräfte zu ihrer i entwickelt. Sie iſt auf den unerſchütterlichen Grund⸗ ſätzen einer Führerfolge errichtet, die die Führung der Nation für alle Zeiten unlös⸗ bar mit dem Leben des Volkes verbindet. Nach Schluß der Sitzung wurde eine amtliche Mitteilung lautet: „Die Verhandlungen der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung über die Nationalitätenprobleme waren in der letzten Zeit von dem Beſtreben ausgegeben, die folgendermaßen geleitet, das in der amtlichen Mitteilung über die letzte Sitzung der Vertreter der Regierung mit dem Verhandlungsausſchuß der ſudeten⸗ deutſchen Partei vom 17. Auguſt zum Ausdruck gekommen iſt, daß nämlich trotz den beſtehenden Differenzen eine gemein ſame Auffaſ⸗ ſung über die Löſung des deutſchen Pro⸗ blems in der Tſchecho⸗Slowakei gefunden werde. Dieſem Beſtreben dienten auch die in⸗ offiziellen Geſpräche, welche Staatspräſident Dr. Beneſch mit den Vertretern der Sudeten⸗ deutſchen Partei in den vergangenen Tagen ge⸗ führt hat. In der heute beim Staatspräſiden⸗ ten ſtattgefundenen Sitzung beſchloß die Regie⸗ rung die definitiven Vorſchläge, welche in der nächſten Zeit den Vertretern der Sudetendeutſchen Partei mitgeteilt werden ſollen.“ Dieſe amtliche Mitteilung bedeutet, daß die Regierung ſich jetzt auf einen offiziellen Vor⸗ ſchlag geeinigt hat, der die bisher zutage ge⸗ tretenen Gegenſätze überbrücken ſoll. Ueber den Inhalt dieſes Vorſchlages wurde amtlich vor⸗ läufig noch nichts mitgeteilt. Iicchechenlerror im Prager Stadtparlament Die Sudetendeutſchen aus dem Rat der deutſchen „Minderheitenbücherei“ ausgeſchaltet Prag, 6. Sept. In der Sitzung des Prager Stadtparlaments am Montag kam es zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen den Vertretern der Su⸗ detendeutſchen Partei und der tſchechiſchen Mehrheit. Auf der Tagesordnung ſtand die Wahl der Kandidaten für den Rat der deutſchen — Miniſter haben bis in die Nacht hinein getagt⸗ 1 ö — — ſchlag namhaft gemacht worden war. Entgege dieſer klaren Rechtslage wurde von gegneriſche Seite eine tſchechiſch⸗füdiſche Liſte aufgeſtell mit dem Ziel, die Sudetendeutſchen, die mehr als drei Viertel aller deutſchen Stimmen au ſich vereinen konnten, aus dem Rat der Büche⸗ rei auszuſchalten. Die deutſchen Vertreter, di gegen dieſen Bruch aller demokratiſchen Grund⸗ ſätze Proteſt einlegten, wurden von der tſche⸗ chiſchen Mehrheit, in der ſich Kommuniſten und ar 5 niedergebrüllt. Ein Flut wüſter Beſchimpfungen und Pöbeleien er⸗ oß ſich über die deutſche Gruppe. Obwohl end ich der Prager Oberbürgermeiſter die Nen nung von vier Kandidaten der Sudetendeut ſchen Partei zuließ, wurde mit ſämtlichen tſche chiſchen Stimmen die ſogenannte demokratiſch Liſte gewählt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für de übrigen Teil: Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim. Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnvrim& Co., Worms.— Da. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Friedrich Martin, Viernheim!“ Weiterführung in ſich ſelbſt trägt und aus ſich immer wieder ſelbſt 1 5 r 90 * — * ſolge bit die! 91 giert naht beſon volt vil. get. 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Havas veröffentlicht folgende Meldung: „Infolge der internationalen Lage und in⸗ folge der bedeutenden Maßnahmen der Ver⸗ ſtär tung der Effektiven und des Materials, die von Deutſchland an unſerer Nord⸗ oſtgrenze ergriffen worden ſind, hat die Re⸗ gierung eine gewiſſe Anzahl von Sicherheits⸗ maßnahmen ergreifen müſſen. So haben ins⸗ beſondere, um die Befeſtigungstruppen auf ihrer vollſtändigen Effektipſtärke zu halten, Reſer⸗ viſten unter die Fahnen zurück⸗ gerufen werden müſſen. Die Offiziere und Soldaten, haben gleichfalls Be⸗ fehl erhalten, ſich in ihre Garniſonen zurückzu⸗ begeben. Es handelt ſich alſo um unvermeid⸗ liche Vorſichtsmaßnahmenz ſie dürfen die öffentliche Meinung, deren Kaltblütigteit im übrigen eines der weſentlichſten Elemente des Friedens iſt, nicht beunruhigen. Auch ſcheint nach den letzten Informationen die allgemeine Lage ſich eher in Richtung einer fühlbaren Ent⸗ ſpannung zu entwickeln.“ * a Die Meldung über militäriſche Maßnahmen Frankreichs an unſerer Weſtgrenze iſt um ſo auffallender, als gleichzeitig darin von einer fühlbaren Entſpannung der allgemeinen Lage geſprochen wird. Deutſchland hat nie jeman⸗ dem das Recht beſtritten, für ſeine Verteidigung das ihm Notwendige zu veranlaſſen. Dieſe Hal⸗ tung galt auch gegenüber dem franzöſiſchen Feſtungs bau der Maginot⸗Linie. Andererſeits konnte auch Deutſchland ein gleiches Recht für ſich in Anſpruch nehmen, um Gefahren vorzu⸗ beugen, und hat deshalb gleichartige Verteidi⸗ gungsmaßnahmen an ſeiner Weſtgrenze getrof⸗ fen. Wie Deutſchland die ſeinerzeitigen Vor⸗ kehrungen auf franzöſiſcher Seite nicht als eine unmittelbare und bewußte Drohung aufnahm. ſo kann Frankreich umgekehrt aus getroffenen deutſchen Maßnahmen, die nur den ſeinen ent⸗ ſprechen, keinerlei Bedrohung für ſich ableiten und täte gut daran, alle aus dem Rahmen fal⸗ lenden Maßnahmen zu vermeiden.“ Vollkommen normale Maßnahmen Die franzöſiſche Preſſe ſucht zu beſchwichtigen. Paris, 6. Sept. Die militäriſchen Maßnahmen der franzöſi⸗ ſchen Regierung ſtehen am Dienstag neben dem Nürnberger Parteitag im Vordergrund der Betrachtungen der Paxiſer Preſſe. Dabei ſind die Blätter durchweg bemüht, die Bedeu⸗ tung dieſer Maßnahmen abzuſchwächen, und die internationale Lage als entſpann⸗ tex darzuſtellen. Daneben berichten die Son- derkorreſpondenten der großen Blätter aus- führlich über den triumphalen Empfang des Führers in der Stadt der Reichspar- teitage und über die Reden, die zwiſchen Adolf Hitler und dem Oberbürgermeiſter von Nürn⸗ berg gewechſelt worden ſind. Sie ſchildern auch ausführlich den Anmarſch der verſchiedenen Organiſationen und Verbände ſowie die Be⸗ geiſterung, die mit jedem Jahre wachſe. Der„Petit Pariſien“ weiſt darauf hin, daß Daladier erſt kürzlich die Notwendigkeit unter⸗ ſtrichen habe,„aufmerkſam, entſchloſſen und kaltblütig zu bleiben.“ Seither hätten ſich neue Ereigniſſe abgeſpielt. Es handele ſich hierbei um vollkommen normale Maßnah⸗ men die in den Rahmen der in ſolchen Fäl⸗ len vorgeſehenen Vorſichtsmaßnahmen fielen und über die man ſich deutſcherſeits nicht wun⸗ dern dürfe. Sie könnten auf keinen Fall die Oeffentlichkeit beunruhigen, denn ihr Zweck ſei der, an der„Aufrechterhaltung des Friedens mitzuwirken“. Die rechtsſtehende„Epoque“ gibt zu, daß eine„Welle des Peſſimismus“ über Frankreich hinweggehe. De Keryllis ſtellt in dieſem Blatt feſt, daß ſie durch die Sicherheitsmaßnahmen verurſacht ſcheine, die die franzöſiſche Regierung ergriffen habe. In Wirklichkeit habe ſich je⸗ doch nichts ereignet, was die bisherige Lage vom diplomatiſchen Standpunkt aus verändere. Das„Journal“ verweiſt auf die Unterredung mit einer hohen Perſönlichkeit aus der Umge⸗ bung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, die erklärt habe, daß die Gerüchte über eine Mobi— liſierung mehrerer Jahrgänge nicht den Tat⸗ ſachen entſpreche. Man habe lediglich gewiſſe Reſerviſten einberufen, um die Befeſtigungs⸗ truppen auf einer„normalen Truppenſtärke“ u halten. Dieſe Einberufungen ſeien unter em Geſichtspunkt vor ſich gegangen, ausgebil- dete Truppen heranzuziehen, ohne dabei den Jahrgang zu berückſichtigen. Hieraus erkläre ſich auch, daß Reſerviſten verſchiedenen Alters aus den verſchiedenſten Gegenden einberufen worden ſeien. Der Chefredakteur des rechtsſtehenden„Jour“ meint, Sowjetrußlandſtelle Frank⸗ reich eine Kriegsfalle, um Frankreich Ein kaltblütiger und beſtändiger Wille, der nicht franzöſiſch, ſon⸗ dern ſowjetruſſiſch ſei, fordere das Land täglich auf, die Feindſeligkeiten gegen Deutſchland zu eröffnen. Glücklicherweiſe ſeien dieſe Manöver aber an dem geſunden Menſchenver⸗ ſt and des franzöſiſchen Volkes bis jetzt geſcheitert. 25 Es iſt jedoch nicht zu beſtreiten, daß in ganz Frankreich eine ſelten beobachtete Nervoſi⸗ tät herrſche Die Einſtellung einer Anzahl von Reſerviſten und die Beibehaltung des jetzt aus⸗ gebildeten Jahrganges unter den Fahnen gaben zu den peſſimiſtiſchen Mutmaßungen Anlaß. Es wäre ſehr falſch, von einer Be⸗ geiſterung zu ſprechen. Im Gegen⸗ teil, die große Maſſe des franzöſiſchen Volkes wünſche den Frieden und wolle nicht Urlauber, Pariser militäriſche Maßnahmen Reſerviſten und Beurlauble zu den Fahnen einberufen einſehen, warum Frankreich zu Maßnahmen greift in einer Frage, die abſolut nichts mit den lebenswichtigen Intereſſen des Landes zu tun haben. Aufſtandsverſuch in Chile Nach ſechs Stunden niedergeſchlagen 88 Santiago de Chile, 6. September. Anhänger des Präſidentſchaftskandidaten banez unternahmen am Montag mittag in der Hauptſtadt Chiles Santiago einen Auf⸗ ſtandsverſuch, der von Polizei und Militär im Keim erſtickt wurde. In den Mittagsſtunden rotteten ſich die Anhänger Ibanez' zuſammen und verſuchten, das Regierungsviertel der Hauptſtadt des Landes zu beſetzen. Es kam zu ſchweren Schießereien, bei denen auch Maſchi⸗ nengewehre zum Einſatz kamen. Den Aufſtän⸗ diſchen gelang es, ſich in der Univerſität und in der Arbeiterverſicherungsbank zu verſchanzen. Sie hatten damit Gebäude in Beſitz bekommen, die in unmittelbarer Nähe des Präſidenten⸗ palaſtes liegen. Der Polizei und den ſofort eingeſetzten Trup⸗ pen gelang es, den Aufſtand niederzuſchlagen und die Rebellen einzuſchließen. Univerſität und Verſicherungsgebäude konnten in kurzer Zeit genommen werden. Der Präſidentſchaftskandi⸗ dat Ibanez. der den Verſuch machte, einzelne Truppenteile zum Abfall zu bringen, wurde feſtgenommen. Nach den vorläufigen Schätzun⸗ gen dürften die Todesopfer die Zahl 10 nicht überſteigen. Der Aufſtand war nach ſechs Stunden bereits wieder zuſammen⸗ gebrochen Im ganzen Land herrſcht Ruhe. Die Abgeordneten der Kammer haben den Vor⸗ ſchlag, den Ausnahmezuſtand in Chile zu ver⸗ hängen, angenommen. „ Berlin, 6. Sept. Mit der Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht durch den Entſchluß des Führers vom 16. März 1935 iſt ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte der deutſchen Wehrmacht einge⸗ leitet worden. Aus der Reichswehr wurde die volks verbundene Wehrmacht des nationalſozialiſtiſchen Dritten Reiches. Naturgemäß mußte das geſamte Geſetzeswerk der deutſchen Wehrgeſetzgebung dieſer Tatſache angepaßt werden. Die Grundlagen legte das Wehrgeſetz vom 21. Mai 198 5. Aber viele andere Rechtsgebiete der Wehrmacht muß⸗ ten den Grundſätzen der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung und Wehrpolitik angeglichen werden. Langſam, folgerichtig und gewiſſenhaft folgte eine geſetzliche Regelung der anderen. Jetzt iſt dies auf einem beſonders wichtigen Gebiet zur Tat geworden. Im Reichsgeſetzblatt wird heute das neue Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz(W. F. V. G.) be⸗ kanntgegeben. g a Grundgedanke dieſes Geſetzes iſt die natio⸗ nalſozialiſtiſche Auffaſſung von Wehrdienſt als einem Ehrendienſt am deutſchen Volke. Wie aber der Staat von jedem Volks⸗ genoſſen dieſen Ehrendienſt fordert, ſo betrach⸗ tet er ſeinerſeits die Sorge für ſeine Soldaten als Ehrenpflicht. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſorgt„für“ ſeine Soldaten, indem er durch einmalige oder zeitlich begrenzte Maßnahmen die Ueberführung der entlaſſenen Soldaten in einen anderen Beruf ſicherſtellt oder er⸗ leichtert, und„verſorgt“ entlaſſene Sol⸗ daten und Hinterbliebene verſtorbener Sol⸗ daten durch Dauerleiſtungen wie Ruhege⸗ halt, Dauerrente, Rente für Arbeitsver- wendungsunfähige(A. V. U.⸗Rente), Wit⸗ wen⸗ und Waiſenbezüge. Die Fürſorge ſteht alſo im Vordergrun⸗ de, denn der Soldat dient nicht, um„verſorgt“ zu werden, nicht deshalb, um ſich eine„Rente“ uſw. zu ſichern. Daher heißt das Geſetz auch abweichend von dem bisherigen Wehrmachtsver⸗ ſorgungsgeſetz„Wehrmachtsfürſorge- und Ver⸗ ſorgungsgeſetz“. Das neue Geſetz ſtellt einen weſentlichen Fortſchritt für die Sicherung in dieſer Hinſicht dar. Es gibt ganz beſonders dem jungen Deut- ſchen, der ſich entſchließt, in der Wehrmacht als Offizier oder als Unteroffizier lange Jahre ſeines Lebens in den Dienſt von Volk und Vaterland zu ſtellen, die Sicherheit, daß nach Abſchluß ſeiner Dienſtzeit in einer Weiſe für ihn geſorgt wird, die nicht nur ſeine fernere Lebensbahn ſichert, ſondern weit darü⸗ ber hinaus den Aufſtieg im Staatsdienſt in ge⸗ ſicherte, verbeſſerte und gehobene Lebensſtellun⸗ gen öffnet. Gliederung und Aufbau des Geſetzes laſſen erkennen, welch großer Perſonenkreis durch Für— ſorge- und Verſorgungsmaßnahmen erfaßt wer⸗ den muß. Je nach der Länge der Dienſtzeit, nach Dienſtgraden oder nach der Schwere etwa⸗ iger Körperſchäden ſind die Leiſtungen des neuen Geſetzes verſchieden. Bier Schwerpunkle zeichnen ſich im Geſetz deutlich ab: 1. der Grundſatz, daß der Soldat durch die Erfüllung der aktiven Dienſtzeit keinen Nachteil erleiden ſoll; 2. die Sicherung der Berufsſoldaten: a) des Unteroffiziers durch Ueber⸗ führung in den Beamtenberuf oder durch eine ausreichend hohe Geldabfindung für den Uebergang in einen anderen Beruf; 0 Waldenburg, 6. September. Die Waſſermaſſen, die in der vergangenen Foche im Waldenburger Bergland niedergegangen ſind, haben ſich in den letzten agen im Boden geſammelt und einen Weg nach den Abbau⸗ und Förderſtrecken der Wal⸗ denburger Gruben geſucht. Nachdem man nun ſchon gehofft hatte der vom Hochwaſſer herrührenden Waſſer Herr ge⸗ worden zu ſein, verſtärkte ſich der Zu⸗ [luß am Samstag von Stunde zu Stunde, ſo daß die Waſſer allgemein zu ſteigen anfingen. Die 5. Sohle des Julius⸗ chachtes in der Fuchsgrube ſtand am Mon⸗ tagfrüh 75 Ztm. hoch unter Waſſer. Um beſonders dieſe Sohle zu entlaſten, wurde das Waſſer in den auf 200 Meter Tiefe liegenden Hans⸗Heinrich⸗Schacht 2 gepumpt. Weiter wur⸗ den auch die Waſſermengen nach der Segen⸗ Gottes⸗Grube abgegeben, wo die höchſte Lei⸗ ſtung der Pumpen noch nicht voll ausgenutzt war. Im Harte⸗Flöz zwang der große Waſſer⸗ zuſtrom die Gruben verwaltung, die 16. und 17 Abteilung eilends zuzumauern, um unter vor⸗ läufiger Preisgabe dieſer Abbauſtrecke beſon⸗ ders dem Waſſerzuſtrom Halt zu gebieten. Zur Zeit wird nur auf dem David⸗Schacht und der 4. Sohle des Hans⸗Heinrich⸗Schachtes earbeitet. 50 v. H. der Belegſchaft, etwa 2300 Mann, ſind durch den Waſſereinbruch gegen⸗ wärtig zum Feiern gezwungen. Der Berta⸗Schacht in Fellhammer hat ebenfalls ſtark unter Waſſer zu leiden. Die Vorrichtungsarbeiten auf der tiefſten Sohle mußten unterbrochen werden. Man verſucht durch Aufſtellung weiterer Pumpen und Ab— dämmen der Zuflüſſe eine ſchwere Gefährdung der Gruben zu verhindern, die dann eintreten b) des Offiziers durch Ueberführung jüngerer Offiziere in den Beamtenberuf durch Schaffung der Mittel und Wege zum Uebergang in einen anderen Beruf oder durch Gewährung von Ruhegehalt nach Grundſätzen, wie ſie ähnlich für Beamte gelten: 3. die Sorge um„Wehrdienſtbeſchä⸗ digte“ durch Heilfürſorge und Arbeitsver- mittlung, ferner durch Gewährung eines „Verſehrtengeldes“ bei erheblicher körper- licher Beeinträchtigung und einer Rente bei Arbeitsverwendungsunfähigkeit; 4. die Sicherung von Hinterbliebe⸗ nen der Soldaten durch eine ähnliche Ver- ſorgung, wie ſie Beamtenhinterbliebenen ge⸗ währt wird. a Es iſt verſtändlich, daß ſich ſehr viele der Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes mit den Berufs ⸗ ſoldaten, d. h. den Unteroffizieren und Offizieren, beſchäftigen, die 12 Jahre oder den größten Teil ihres Lebens den Soldatenrock tragen und denen daher ein beſonders hohes Maß an Fürſorge zuteil werden muß. Der lationalſozialiſtiſche Staat überläßt ſeine Un⸗ teroffiziere, die nach ehrenvoller 12jähriger Dienſtzeit entlaſſen werden müſſen, nicht mehr wie die Syſtemzeit als„Mohr, der ſeine Schul⸗ digkeit getan hat“ mit kümmerlichen Ueber⸗ gangsgebührniſſen ſich ſelbſt und ihrem Schick⸗ ſal! Ihnen wird vielmehr das Höch ſt maß an Fürſorge zuteil, das ein Staat ver⸗ geben kann. Wieder Militäranwärker Der ehemalige Unteroffizier, der Beamter werden will, wird nicht mehr aus dem Treueverhältnis zum Staat herausgelaſſen. Er wird„Militäranwärter“, ein alter Be⸗ griff, in dem beſte Tradition des Unteroffizier- korps wieder auflebt. Als„Militäranwärter“ wechſelt er, indem er Beamter wird, nur die Dienſtſtelle, nicht mehr den Dienſtherrn. Der Militäranwärter und ſeine Familie ſind in ihrer Exiſtenz wirtſchaftlich genau ſo ſichergeſtellt wie jeder Beamte mit ſei⸗ ner Familie. Bis zur planmäßigen Anſtellung als Beamter erhält der Militäranwärter Be⸗ züge, die dem Gehalt der Beamtenlaufbahn ent⸗ ſprechen, in die er nach dem Ergebnis der auf einer Fachſchule der Wehrmacht abgelegten Prüfung einberufen wird. Die Wehr⸗ machts fachſchulen aber ermöglichen es dem Unteroffizier durch eine erſtklaſſige Ausbil⸗ dung in ſeinem Charakter, ſeinen Fähigkeiten und Leiſtungen in entſprechende Beamtenſtellen aufzurücken. Eine wahrhaft nationalſozialiſti⸗ ſche Einrichtung, die dem Tüchtigen die Grund⸗ lage für einen Aufſtieg bietet. Geldabfindung für freie Berufe Die Unteroffiziere, die in das freie Er⸗ werbsleben übergehen oder als Wehr— machtsſiedler Neubauernſtellen über⸗ nehmen oder ſich ſonſt in der Landwirtſchaft, insbeſondere als Bauern, anſäſſig machen wol⸗ len, erhalten eine Geldabfin dung, die ihnen im Gegenſatz ju den bisher gewährten er⸗ heblich niedrigeren Abfindungen eine ſichere Grundlage für die Zukunft geben wird. Die Ab⸗ findung einſchließlich einer Dienſtbelohnung be⸗ trägt im Normalfalle 9 200 Reichsmark, zur Uebernahme eines landwirtſchaftlichen Betriebes 11 200 Reichsmark und zur Uebernahme einer Neubauernſtelle 13 200 Reichsmark, im Grenz⸗ gebiet ſogar 16 200 Reichsmark. Die Bedeutung aller dieſar Maßnahmen liegt darin, daß durch das neue Geſetz die Vor⸗ Folgenſchwere Waſſereinbrüche Das Waldenburger Bergland vom hochwaſſer heimgeſuchl könnte, wenn das Waſſer über die Pumpein⸗ lagen im Schacht ſteigt und ſie außer Betrieb ſetzt. Das Hochwaſſer der Oder hat infolge des Zu⸗ rückgehens des Zufluſſes aus der Glatzer Neiße bis jetzt noch keine bedrohlichen Ausmaße ange⸗ nommen. Die Oderdämme ſind bisher überall feſtgeblieben. „Nordmeer“ in Newyork Rundfahrt des„Nordwind“ Newyork, 6. September Am Montagfrüh um 1 Uhr ſtartete das Blohm& Voß⸗Flugzeug„Nordmeer“ der Deutſchen Lufthanſa mit der Beſatzung Blan⸗ kenburg, Freiherr von 7 E und Küp⸗ pers von Horta nach Newyork. Nach 16 Stun⸗ den einer Minute iſt das Flugzeug um 17.01 Uhr in Newyork gelandet. i Das Schweſternflugzeug„Nordwind“! mit der Beſatzung von Engel, Schirrmacher, Reeſel und Stein flog am Samstag von Newyork nach Cleveland, um auf Eißladung der Natio⸗ nal Air Races an der größten diesjährigen Flugveranſtaltung Amerikas teilzunehmen. Das große viermotorige deutſche Atlantik-Poſtflug⸗ zeug mit ſeinen Junkers⸗Schwerölmotoren, das mit Spannung in Cleveland erwartet, wurde, traf pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit ein. Nach einer ausgezeichneten Vorführung durch Flugkapitän von Engel, die den großen Beifall der vielen tauſend Zuſchauer fand, landete die Maſchine auf dem Erie⸗See und machte im Yachthafen feſt. Hier wurde Gelegenheit ge⸗ geben, das Flugzeug genau zu betrachten, das gemeinſam mit„Nordmeer“ ſchon über 30mal den Nordatlantik überquerte. Nachdrückliche Fürſorge für die Wehrmacht das Reich ſorgt für ſeine zoldalen— Neues Wehrmachlsfürſorge- und Verſorgungsgeſeh erlaſſen ſich tragen, dieſem ſtolzen und männlichen Be⸗ ruf ohne Sorge um ihre wirtſchaftliche und be⸗ rufliche Exiſtenz für die Zeit nach dem Aus⸗ lee aus dem aktiven Wehrdienſt hingeben önnen. Verbeſſerungen für jüngere Oſſiziere Aber auch für ſeine Offiziere ſorgt der Staat. Unterſcheiden ſich die Beſtimmungen für ältere Offiziere auch nur wenig von den bisher geltenden und von denen, die für Beamte gelten, ſo bringt das neue Geſetz doch weſentliche Verbeſſerungen für jün⸗ gere Offiziere, die infolge Dienſtunfähig⸗ keit ihren Lebensberuf frühzeitig aufgeben müſ⸗ ſen. Ihnen wird nicht nur der Uebergang in einen neuen Beruf durch wirtſchaftliche Siche⸗ rung ihrer Exiſtenz in der Zwiſchenzeit oder durch Anſtellung als Beamter geſichert, ſondern im Falle der Arbeitsverwendungunsfähigkeit ein Ruhegehalt gewährt. Es iſt unmöglich, im Rahmen dieſer kurzen Beſprechung das neue Geſetz einer eingehenden Würdigung zu unterziehen. Es ſoll deshalb an dieſer Stelle auf eine in den nächſten Tagen erſcheinende Aufſatzreihe hingewieſen werden, die ſich mit den Einzelheiten des neuen Geſetzes eingehender befaßt und in einer Sonder- nummer der Zeitſchrift des Reichs ⸗ treubundes ehemaliger Berufs⸗ ſoldaten abgedruckt iſt. Nicht unerwähnt darf aber bleiben, daß das Geſetz grundſätzlich mit der bisherigen Renten⸗ verſorgung für Beſchädigte bricht. Es gibt nur noch Arbeitsverwendungsfähigkeit und Arbeits⸗ verwendungsunfähigkeit. Renke nur für Arbeilsunfähige Eine Rente erhält künftig nur der Arbeits⸗ verwendungsunfähige. Wer arbeitsfähig iſt, wird in einen Arbeitsplatz vermittelt, der ihm unter Berückſichtigung ſeiner Lebens⸗ verhältniſſe, Kenntniſſe und Fähigkeiten billigerweiſe zugemutet werden kann. Auch der ſchwerbeſchädigte Soldat ſoll das Be⸗ wußtſein haben, daß er dank der Fürſorge der Wehrmacht und anderer Stellen des Staates ſich noch als nützliches Mitglied der Volksgemeinſchaft fühlen und ſeinen Le⸗ bensunterhalt ſelbſt verdienen kann. Für jede Wehrdienſtbeſchädigung aber, die dauernd oder auf unabſehbare Zeit eine erhebliche körperliche Beeinträchtigung zur Folge hat, wird ein Verſehrtengeld ge⸗ währt, das nach der Schwere der Körperbeſchä⸗ digung verſchieden hoch iſt, zwiſchen 15 und 20 RM. monatlich ſchwankt., und neben jedem anderen Einkommen., außer Beamten⸗Dienſtein⸗ kommen, zu zahlen iſt. Der Begriff des jun⸗ gen, noch arbeitsfähigen Rentenempfängers iſt damit verſchwunden. Als Ganzes genommen ſtellt das neue Geſetz einen weſentlichen Fortſchritt in der Durch⸗ ſetzung nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes in der deutſchen Sozial⸗ und Wehrpolitik dar. Dar⸗ über hinaus aber wird es ſicherlich dazu bei⸗ tragen, manchem jungen Deutſchen den Ein⸗ tritt in die Offizierslaufbahn aber auch den Entſchluß zur Verpflichtung für die Unteroffi⸗ zierslaufbahn zu erleichtern. Es kann und wird ſicherlich dazu beitragen, daß wertvolle junge Deutſche ſich noch mehr als bisher ſchon dem Dienſte in der Wehrmacht widmen. Damit aber gusſetzungen dafür geſchaffen wer⸗ den, daß ſich diejenigen jungen deutſchen Män⸗ ner, die Luſt und Liebe zum Berufsſoldaten in wird das W. F. V. G. zu einem weiteren Mark⸗ ſtein in der Erhöhung der Wehrkraft der Nation. rde derrechtuscnuth venag] ada Paller J over Nester— Werdan 125. Fortſetzung) „Beſten Dank, liebes Fräulein Len wußt au h dr 85 5 9 575 verlassen n wiß: der Herr Empfangschef br 5 aber. pfangschef braucht durchaus keine Um ſo mehr aber bangt ſich Erika. Suſe, liebe, kleine Suſe, daß du mir nur nicht zer⸗ 185 denkt ſie mit der liebevollen Beſorgtheit einer „ Weißes Mondlicht flutet durch das geöffnete Fenſter Über das Bett der Schläferin, an dem 80 Babe voll Dankbarkeit mit dem Herzensgelöbnis, das eben dieſer über alles geliebten Frau, die ſich ihm zu eigen gegeben, zum höchſten Erdenglück zu führen Ganz* berühren ſeine Lippen die langen, dunklen Wimpern, ie zärtlich auf dem ſchönen Geſicht ruhen, aus deſſen Zügen ſelb t jetzt, bei geſchloſſenen Augen, tiefſte und heiligſte Hingebung leuchtet. Behutſam ſtreicht er eine Strähne des goldenen Haares, das ſich 10 hat, aus der Stirne; liebkoſt den Brandfleck auf er linken 8 flüſtert den Namen, der ihm Fnbe⸗ griff aller Selig en in Suſe 6 5 ruhig. Faſt wie eine Kind. In regel⸗ mäßigen ltemzügen hebt und ſenkt ſich die Bruſt. a So ſchläft ſie tief in den Tag hinein, der ſie dann grüßt im Glanz ſeiner Sommerpracht und ihr aufs neue Liebe beſchert. Glückstrunken und ſchrankenlos. Dieſer Tag wird zum himmliſchen Märchen für Bernd und Suſe. 7 Es endet mit dem Abend, da ſie nach Wiesbaden ene da die Wirklichkeit mit allen harten For⸗ erungen des Alltags an ſie herantritt. „Wie gut, daß deine Anſtellung im„Naſſauer Hof“ nur eine aushilfsweiſe iſt. Da ergeben ſich weiter keine Schwierigkeiten bei ſofortiger Arbeitsniederlegung.“ Suſe erſchrickt. Das mußte ja nun kommen. Das at ſie wo gewußt. Aber— ſie erſchrickt doch. Jetzt, a das Schickſal ihr wirklich das Stichwort geben will, gerät die tapfere Entſchloſſenheit, mit der ſie jüngſt noch zu Erika darüber ſprach, merklich ins Wanken. Zeit gewinnen! iſt ihr inſtinktives Beſtreben. „Ich möchte das aber nicht machen, Bernd. Will weder Schüne in Verlegenheit bringen, noch die gute Erika im Stich laſſen, ſondern weiter meine Arbeit kun. bis eben Erſatz für mich da iſt.“ Als ſie des Man⸗ nes Enttäuſchung gewahrt, ſetzt ſie noch raſch hinzu: Kieblber Erſatz wird ſich gewiß bald finden laſſen, iebſter.“ „Mir iſt es aber doch um jeden Tag leid, da du mir nicht ausſchließlich gehören ſollſt, Liebling. Ja, ich bin jetzt geizig. Und überdies wollte ich doch am liebſten gleich morgen mit dir nach Berlin fahren.“ Wieder erſchrickt Suſe, und da ſie nicht ſo raſch eine Entgegnung findet, ſpricht Bernd weiter: ch ſehe auch gar nicht ein, warum das nicht gehen ſoll und du weiter die Hotelſtenotypiſtin machen mußt.“ „Wenn ich dich bitte, Bernd...“ „Kann ich 1 nicht nein ſagen. Das weißt du. Aher hüte dich, du böſes Mädchen, dieſe deine unein⸗ geſchränkte Macht über deinen demütigen Vaſallen all⸗ zu ſehr zu mißbrauchen...“ „Ach, Liebſter, ich habe ja noch andere Bedenken triftige Bedenken, ſogleich mit dir nach Berlin zu fahren „Aber Suſe „Das.. das würde ja ſoviel bedeuten wie... wie offizielle Verlobung, nicht wahr?“ fragte ſie zaghaft. „Gewiß. Dazu drängt es mich und du„. du haſt Bedenken dagegen?“ „Bernd, du haſt Rückſichten zu nehmen... auf die Welt, in der du lebſt, darin du eine gewiſſe Rolle ſpielſt, auf deren Einſtellung dir gegenüber du ſchon— rein geſchäftlich— angewieſen biſt...“ „Du machſt ſehr viele Worte, Suſe.., faſt möchte ich ſagen, Umſchweife. Ich muß geſtehen, daß mich das...“ „Geſtehe gar nichts, Liebſter, ſondern— verſuche, ob⸗ jektiv zu denken. Und zwar vergegenwärtige dir, daß um Beiſpiel ſchon der tragiſche Tod, den deine Frau and, mehr erörtert worden iſt, als wenn 0 eben anders geſtorben wäre. Du haſt dich kurz darnach ver⸗ lobt. enn auch nicht mit großer offizieller Bekannt⸗ machung, immerhin iſt dieſe Verlobung doch bekannt eworden. Ebenſo bekannt wie ihre raſche Löſung. Und 15 bringſt du dir aus Wiesbaden 4 wieder eine raut mit... Es wird mir nicht leicht, dir das ſo kraß 75 ſagen. Aber beſſer, ich tue es jetzt, als die Leute äten es Jpäter... mit anderer Betonung. Bitte, ſieh das ein! Der Mann, der nachdenklich geworden iſt, während das Mädchen geſprochen hat, erwidert nun langſam: „Du biſt ſehr fang; Suſe; bedacht und überlegt. Ich muß dir dafür dankbar ſein.“ Er zieht ihre Hand an die Lippen. Suſe atmet auf. Die bedrohlich nahe gerückte Ent⸗ ſcheidung iſt glücklich in die Ferne geſchoben.. „Aber ich kann und will dich nicht entbehren, Liebſte. Wir müſſen eben einen andern Ausweg ſuchen.“ „Gewiß,“ fällt ſie ihm raſch ins Wort,„und wir wer⸗ den ihn auch finden. Zunächſt aber laß es bei unſerem heimlichen Glück.“ Sie ümieg ſich an ihn, rührendes Flehen in den zärtlichen Augen.. Er küßt den Mund, der ſeit der vorigen Nacht wie eine feurige Blume in ihrem blaſſen Geſicht leuchtet... *** a, Suſanne a e hat Zeit gewonnen. In dieſer Zeit tut ſie nichts anderes, als das Glück der Stunden mit Bernd in vollen Zügen zu genießen. Im übrigen erfüllt ſie nach wie vor die Obliegenheiten ihres Poſtens als Hotelſtenotypiſtin. Herrn Schüne hat e beiläufig geſagt, daß ſie möglichſt noch vor Ablauf er Saiſon eine Stellung als Korreſpondentin im Aus⸗ land antreten möchte, die ſich ihr mittlerweile geboten habe. Das hat dieſer mit undurchdringlicher Miene ur Kenntnis genommen, ihr dafür dankend, daß ſie Jedenfalls die Einſtellung ihrer endgültigen Nachfolge⸗ kin im„Naſſauer Hof“ abwarten wolle. Erika gegenüber kann Suſe nicht unaufrichtig ſein. Ibr bat ſie aleich bei ibrer Rückkehr aus Frankfurt ge⸗ . daß ſie ſich mit Bernd ausgeſprochen gave und hn nach Berlin begleiten werde. Aber ſie hat ſich nicht weiter darüber. in welcher offiziellen Form dieſe Abſicht ihre Ausführung finden ſoll. Und Erika hat nicht weiter gefragt. Alles Reden hätte 0 etzt doch weder Sinn noch Zweck. Wichtig allein iſt ihre ſtete Bereitſchaft, ihre Freundſchaft für Suſe durch die Tat zu beweiſen, wann immer ſie von ihr verlangt oder auch nur erwartet werden ſollte. So geht äußerlich alles ſeinen gewohnten Gang. Natürlich bearbeitet Suſe auch weiter Bernds Ge⸗ ſchäftspoſt. Und zwar immer ſelbſtändiger. Bald kennt ſie ſich auch nicht nur glänzend in den laufenden Ange⸗ legenheiten aus, ſondern weiß auch ſo gut Beſcheid über Bürovorſteher Gödickes Eigenheiten und der Referen⸗ dare Burkhardt und Kammrath beſondere Stärken und Schwächen, als wäre ſie ſeit je in dieſem Kanzleibetrieb tätig geweſen. Faſt wie Dina muß Bernd dabet denken und ſpricht dies Suſe gegenüber dann auch aus; er gibt damit einer Erkenntnis Worte, die ihn immer häufiger und ſtärker überkommt. Dieſer nämlich, daß er immer mehr ver⸗ 8 0 Weſenszüge findet zwiſchen ihr und ſeiner Frau. f Suſe hat ein ſeltſam⸗ſüßes, von leichter Schwermut beſchattetes Lächeln für den Eifer, den er, dies er⸗ klärend, an den Tag legt. Zärtlich ſtreicht ſie ſtber ſein Haar, und weich ſenten ſich ihre Lippen auf die Stirne, denen Nachdenken feine Falten einzeichnet. Dann ſpricht Bernd wefter. Erzählt vom Uebertritt Burkhardts aus ſeiner Rechtsanwaltskanzlei in die Helſt⸗Helbingſche Handelsgeſellſchaft und erwähnt dabei ſeines erſten Referendars Verlobung. Dafür zeigt nun Suſanne ein 5 beſonderes, wie Bernd meint, echt weibliches, Intereſſe. Lächelnd ent⸗ gegnet er ihren lebhaften Fragen: „Burkhardts Braut iſt Helma Volckenaar. Der ehe⸗ malige Zögling dieſes Fräulein Waldner, mit der Franz ſich in Batavia ſo ſehr befreundet hatte, und die es auch geweſen iſt, die uns auf Fechners Kunſt auf⸗ merkſam machte.“ „Dann ſind wir dieſer Dame ja zu einer Dankbarkeit verpflichtet, die man im ganzen Leben kaum abtragen kann.“ bemerkt Suſe. „Ja, Liebling, und deshalb möchte ich gern bald ein⸗ mal mit dir nach Dresden fahren. Dieſe feine, kluge Ilſe Waldner ſtand Felicitas äußerlich ablehnend gegenüber... Aber Dina iſt ſie ſehr zugetan geweſen, und dich, dich, meine Suſe, wird ſie in ihr Herz ſchließen.“ „Du biſt ja deiner Sache ſehr ſicher, Bernd.“ „Kann ich ruhig ſein, Liebſte. Alle meine Freunde werden ſich meines Glückes freuen. Auch Edith Lorenz. Am meiſten aber mein guter alter Franz. Und ihm will ich dieſe Freude nun auch nicht mehr länger vor⸗ enthalten. Du mußt mir geſtatten, ihn fetzt ſchon ein⸗ uweihen... ihn hierherzubitten... für ein bis zwei age... dieſe Woche noch...“ „Ja, Bernd,“ ſagt Suſe, wobei ihr ſogar ein tapferes Lächeln gelingt, obzwar ſie weiß, daß damit dem letzten Aufſchub, den ſie dem Schickſal vor ſeiner Entſcheidung abgeſchmeichelt hat, nun eine nahe, unverrückbare 125 5 geſetzt iſt. Jetzt heißt es, den Kampf auf⸗ nehmen. Leidenſchaftlich küßt ſtie den Mann, der ihre Zärtlich⸗ keit mit aller Glut erwidert. „Du darfſt nie aufhören, mich zu lieben! Nie auf⸗ hören, an mich zu glauben! Immer mußt du wiſſen, mußt du fühlen, daß du mein alles biſt, Bernd, dun „Aber, Liebſte, das 9K ſo wundervolle Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten wie je, daß täglich die Sonne aufgeht.“ Und wieder finden ſie ſich in einem heißen Rus Dann ſagt Suſe: „Bernd, du weißt ja noch gar nichts aus meinem Leben. Es hat mich auf allerhand mühſeligen Umwegen über viel Schmerzen zu dir geführt.“ Wenn du willſt, Suſe, kannſt du mir das alles er⸗ zählen, obgleich ich glaube, daß unſer beider Leben doch erſt von jenem 459 an rechnet, da wir einander begeg⸗ net ſind... Daß du vorher allein nicht nur im Leben überhaupt, ſondern in ſeinem ſchweren Exiſtenzkampf % war gewiß eine harte Schule für dich. Aber 05 555 hat ſich wohl dein Charakter erſt ſo recht ent⸗ wickelt. Und dafür, was ſonſt über die Vergangenheit eines Menſchen zu ſagen iſt, haſt du jüngſt ſelbſt erſt ſo treffende Worte gefunden, denen ich kaum noch et⸗ was einauſe en weiß. Nicht wahr, Liebling, wir ver⸗ tehen uns doch. Immer. Deine Vergangenheit hat ir gehört, und ich werde es dir immer mit meinem anzen Sein danken, daß du dich in ihr rein gehalten hast— für mich. Deine Gegenwart und deine Zukunft aber ſind mein. Ganz und gar und ausſchließlich mein. Mein Glück und meine Seligkeit.“ „Oh, ſieh doch, Bernd! Eine Sternſchnuppe.. „Ja, Liebling. Nimm es als einen Gruß des Him⸗ mels. Als bejahende Antwort des Schickſals, das uns wohlwill. So ein klein wenig Aberglauben iſt doch gung ſchön.“ „Klein wenig Aberglauben.. wiederholt Suſe ver⸗ ſonnen 8 0 6 Bernd und Suſe haben gerade ihre nachmittägliche Arbeit beendet, als die Berliner Poſt gebracht wird, die „ Rainer immer gleich aufs Zimmer be⸗ ommt. Es ſind zwei Briefe. Einer aus der Kanzlei. Der zweite von Franz Helbing. „Nun wollen wir mal wenig chriſtlich teilen, Suſe. aich möchte mich in Franzens Erguß vertiefen und überlaſſe dir, der vollkommenſten aller Sekretärinnen, die Epiſtel Gödickes.“ „Iſt mir recht, Bernd.“ Sie 5— 7 8 Der Mann voll Freude. Das Mädchen tief erſchreckt. Unbeobachtet von Bernd gelingt es ihr, ſich ſoweit zu as chließlich zu franen:„Was ſchreibt dir dein Freun „Ach, Suſe, er kommt morgen. Will perſönlich an meinem Glück teilnehmen. Will dir guten Tag ſagen, uns aber nicht weiter ſtören ſondern dann gleich wie⸗ der abreiſen. Er meint es ſo lieb. Ich freue mich.“ * faulenzen. „Ich auch, Bernd.“ „Das— 1 ein wenig matt, Liebling.“ 1 „Nur weil ich müde bin... ſehr müde 1 viel gearbeitet...?“ „Vielleicht.. jedenfalls möchte ich heute nur noch eg od Was e 0 iſt übrigens gar nicht wichtig oder gar dringend... „Gib her, ich fliege ſeinen Brief mal raſch durch.“ „Nein. Das erlaube ich keinesfalls. Heute dürfen deine Gedanken nur noch mir gehören und durch gar nichts von mir abgelenkt werden. Morgen iſt es etwas anderes. Morgen kannſt du das Bürovorſteherſchrei⸗ 56 leſen. Morgen muß ich ſowieſo... mit Helbing teilen. „Ich finde es gottvoll, wenn du eiferſüchtig biſt.“ „Das ſei dir unbenommen. Hauptſache: die Kanzlei bleibt vierundzwanzig Stunden ausgeſchaltet.“ „Ganz wie du befiehlſt, Herzenskönigin.“ „Schau 55 Bernd! Das hier iſt Gödickes Bericht. Den verſehe ſch hier noch einmal mit einem Umſchlag, den ich ganz feſt zuklebe und jetzt ſchreibe ich darauf: „Achtung! Bei Todesſtrafe nicht vor dem 25. Auguſt u öffnen!“ So... nun kann er hier liegen bleiben: 95 ich vertraue dir, Bernd!“ „Kannſt du ruhig, Liebſte. Ach bin nämlich wirklich ar nicht ſo verſeſſen auf die Gödickeade. Aber was ich etzt nicht mehr erwarten kann, iſt ein Kuß von der lieb⸗ ſten, ſchönſten und beſten Frau. Wenn ich den nicht auf der Stelle kriege, perde ich rgdiat. E Am Abend ſind ſie noch einmal beiſammen. Ste ſind zum Rheinufer gewandert und ſitzen nun im Biebricher Schloßpark in behüteter Dunkelheit dicht beieinander. Halten ſich an den Händen. Sprechen wenig. Entſpringt Bernds Schweigſamkeit dem Uebermaß feiner Glücksempfindung, ſo liegt der Grund von Suſes Stille in angſtvoller Erwartung. Einer Urſache. die Bernd ſo wenig ahnt, wie den Inhalt von Gödickes Brief, deſſen Lektüre Suſe ihm vorenthielt, nachdem ſie folgenden Abſchnitt darin gefunden hatte: n ... Ferner wünſcht die„Sekuritas“ nun doch die Wiederaufnahme des Falles Suſanne Steinhoff, den Frau Dr. Rainer noch perſönlich ad acta gelegt hat. Es liegt erneut Verdacht auf Verſicherungsſchwindel vor. Der Agent Bachmann, der Bräutigam der Stein⸗ hoff, zu deſſen Gunſten ſie bekanntlich verſichert war, iſt plötzlich mit Hinterlaſſung von namhaften Schulden verſchwunden. Auf der andern Seite laufen gleichzeitig Gerüchte um, daß die angeblich verunglückte Steinhoff lebt. Man muß dieſen Angaben nachgehen, um feſtzu⸗ n.§ 254b in Anwendung zu bringen ein wird Ein Fröſteln fagt ſtber des Mädchens zarte Glieder, „Iſt dir kalt, Liebling?“ „Ein wenig, Bernd... Und ich möchte nun nach Hauſe... Fühle mich auch ſo erſchöpft, daß ich dich bitte, mir einen Wagen zu verſorgen...“ „Sofort, Liebſte. Biſt ja auch ganz blaß. Komm nur bis zum Dampferplatz. Da gibt es Taxen.“ Schwer hängt Suſe an Bernds Arm und geht mit langſamen Füßen vorwärts. Der Zufall führt ihnen ſchon früher eine leere Kraftdroſchke entgegen. Bernd hilft Suſe hinein. „Darf ich nicht ansnahmsweiſe doch mal mitkommen? Ich ſteige an der Kaiſerſtraße aus.“ „Nein, Bernd. Es iſt beſſer, ich fahre allein.“ Sie ſchließt den Wagenſchlag. Er küßt ihre Hand. „Alſo gut. Aber lange mache ich dieſe Heimlichtuerel keinesfalls mehr mit, das ſage ich dir.“ „Es wird auch gar nicht mehr länger nötig ſein, Bernd.. Leb' wohl..“ Schlaf dich ſchoͤn aus, Liebling, auf morgen!. Sie nickt ihm zu. Dann trägt ſie der Wagen davon. Hinter dem Kaiſer⸗Friedrich⸗Platz, in der ſchmalen Webergaſſe, läßt 5 ihn warten. Kommt mit ihrem Handkoffer nach einer kleinen Weile wieder. Gibt dem Chauffeur als Fahrtziel den Hauptbahnhof an. Ahnungslos ſchläft Bernd in dieſer Nacht, da Suſe Wiesbaden heimlich verläßt... Immer wieder ſtaunt Helbing voll Freude die Ver⸗ änderung an, die in ſo kurzer Zeit mit dem Freund vor ſich Eber aten iſt. 3 ück leuchtet dir ja förmlich aus den Augen, ernd.“ „Iſt weiter nicht verwunderlich, alter Fun, wo ich doch beſtimmt der glücklichſte Sterbliche auf der gan⸗ zen, großen weiten Welt bin.“ Bereitwillig erzählt Bernd, denn er kann von allen nur Gutes und Frohes berichten. So vergeht die Zeit, und längſt iſt die Stunde über⸗ ſchritten, da Suſanne Steinhoff die e bei Rechtsanwalt Rainer auf Zimmer 7 des„Naſſauer Hof“ zum Diktat anzutreten pflegt. „Mein Gott, wo ſie nur bleibt,“ ſagt Bernd. Und nun klopft es auch. Aber nicht Suſe kommt ins Zimmer, ſondern Erika. een bleich, verſtört, mit vom Weinen geröteten ugen. Was iſt 3 Fräulein Lenz?“ ſchreit Bernd auf, von ungeheurer Angſt befallen. „Das frage ich Sie, Herr Doktor.“ „Wo iſt Suſe?“ „Fort! ohin, um Gottes willen, wohin iſt ſtie...“ Achſelzucken. „Und wann.. ich meine, ſeit wann iſt ſie fort?“ Sie muß wohl ſchon heute nacht fortgefahren ſein. gbr Bett war unberührt. „Aber, das iſt 2 1 Wahnſinn iſt das!“ mmer tiefer gerät Bernd in eine kaum zu bändigende rregung. elbing legt ſich ins Mittel, ſobald er die Lage erfaßt at. Raſch berlländigt er ſich mit der Lenz über den 8 indes Bernd wie ein Irrer vor ſich hin⸗ er Sie ſehen die Faſſungsloſigkeit meines Freundes, den mir beute die Braut zufübren wollte. Na Fortſetzung folgt) . lung. fc Bau- ſchen iünftle gaben fehl baute! hat fl Wirt die gehe als el len m. eindru Die Hallen 70 000 größten baubt teiligte Arbeite des Ne Vohnn und E wie au private berttete Hand dez Ba lünſtler ten Mi holzvetl die Ne Reichs Gauleit des ta angebra weſen Raum. Die großer botbehal Meter für Vir großen! Cüiedlun, von Ind ßen Nun umſchlie Atbeitsft Deutſcher zialen allet Ba Darſellu baulicher Rechts N hen ſich die ü, die! und ihre Eund de des Fern F gz HDauptein Vberband rungswef FHeſſen⸗ Ne N 0 wirtschaft mawiſchen! ö vier Ph Vbeitzft 1 Reichsluff Wadelen beine Bau 1 Haupteing nährſta geſchaffen. Modelen Jmulultur Jahrzehnt alte Tradl d due das eigen, in dies blick in die gtoße Neben auf 5 ein war, hen eitig Toff ſtzu⸗ igen der, nach bich nul mil nen Ele etel ein, n. len nen hof use el 10 ee 2 Ein erſter Rundgang durch Die Deutſche Bau- und Siedlungs-Ausſtel⸗ lung Frankfurt a. M. 1938 bietet einen ge⸗ ſchloſſenen Ueberblick über alle Fragen des Bau- und Siedlungsweſens, über die techni— ſchen Fragen der Bauwirtſchaft, über die bau⸗ künſtleriſchen Probleme, über die großen Auſ⸗ gaben des Siedlungsbaues und»die Voraus⸗ ſetzungen zu ihrer Löſung, ſowie über alle bauwirtſchaftlichen Fragen. Dieſe Ausſtellung hat ſich bewußt zum Ziel geſetzt, nicht nur der Wirtſchaftswerbung zu dienen, ſondern auch die Aufgabe zu erfüllen, den gegenwärtigen Stand des deutſchen Bau⸗ und Siedlungsweſens als eines entſcheidenden Ausdrucks des ſozia⸗ len und kulturellen Lebens Deutſchlands in eindrucksvoller Weiſe zu zeigen. „Die Ausſtellung umfaßt mit den fünf großen Hallen und dem weiträumigen Freigelände 70.000 Quadratmeter, und iſt damit eine der größten Fachausſtellungen Deutſchlands über⸗ haupt. Alle am Bau- und Siedlungsweſen be⸗ teiligten Gruppen der Wirtſchaft, die Deutſche Arbeitsfront, der Reichsnährſtand, Behörden des Reichs, die großen Organiſationen des Wohnungs- und Siedlungsweſens, die Banken und Sparkaſſen haben große Stände belegt, wie auch alle führenden Unternehmungen der privaten Bauwirtſchaft auf dieſer Ausſtellung vertreten ſind. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks und die 14 Reichsinnungsverbände des Bauhandwerks zeigen in einer großen Ge⸗ meinſchaftsſchau die Leiſtungen des Handwerks und ſeine Mitarbeit am Bauſchaffen. Den Eingang zur Ausſtellung bildet eine künſtleriſch ausgeſtattete Ehre nhalle, in de⸗ ren Mitte die Büſte des Führers ſteht. An den holzverkleideten Wänden ſind rechts und links die Reliefs des Schirmherrn der Ausſtellung, Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, und des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger, des tatkräftigen Förderers der Ausſtellung, angebracht. Wandmalereien, die auf das Bau⸗ weſen Bezug haben, zieren den würdigen Raum. Die Feſthalle iſt den großen Trägern des Bau⸗ und Siedlungs⸗ 1 weſens vorbehalten. In ihrer Mitte dreht ſich ein 14 Meter hoher Bilderturm, den die Reichsſtelle für Wirtſchaftsausbau hat errichten laſſen. Auf großen Bildtafeln werden Ausſchnitte aus dem Siedlungswerk im Rahmen der Neugründung von Induſtriebezirken gezeigt. Mit einem gro- ßen Rundbau von faſt 50 Meter Durchmeſſer umſchließt der Ausſtellungsſtand der Deutſchen Arbeitsfront dieſen Turm. Die Leiſtungen der Deutſchen Arbeitsfront auf dem Gebiet der ſo⸗ zialen Betreuung und beruflichen Förderung aller Bauſchaffenden werden durch bildliche Darſtellungen erläutert. Ausſchnitte aus den baulichen Aufgaben der DAF. ſchließen ſich an. Rechts und links vom Haupteingang ſchlie⸗ ßen ſich g Nn 1 die Ausſtellungen der Reichspoſt und Reichsbahn an, die Ausſchnitte aus ihrer Siedlungsarbeit und ihrer ſonſtigen Bautätigkeit zeigen. Am Stand der Reichspoſt iſt außerdem ein Modell des Fernſehſenders auf dem Feldberg zu ſehen. Mit großen Ausſtellungsſtänden ſind links vom Haupteingang weiterhin vertreten der Reichs- verband des Deutſchen Gemeinnützigen Woh⸗ nungsweſens, die Landesplanungsgemeinſchaft Heſſen⸗Naſſau und die Abteilung VI(Land- wirtſchaft) der Heſſiſchen Landesregierung. Da— zwiſchen liegt der große Gemeinſchaftsſtand der vier Wohnungsbaugeſellſchaften der Deutſchen Arbeitsfront, an den ſich die Ausſtellung des Reichsluftfahrtminiſteriums anſchließt, das mit Modellen und Lichtbildern einen Einblick in ſeine Bau⸗ und Siedlungstätigkeit gibt. Dem Haupteingang gegenüber hat der Reichs- nährſtand einen großen geſchloſſenen Stand geſchaffen. Er zeigt an Bildern und Plänen, Modellen und Tafeln die ſchöne alte bäuerliche Baukultur, die Verfallserſcheinungen der letzten Jahrzehnte und das Wiederanknüpfen an die alte Tradition nach der Machtübernahme. Auch die Frage der Landarbeiterwohnungen, für die das eigene Heim als Ziel herausgeſtellt wird. iſt in dieſer Ausſtellung behandelt. Einen Ein- blick in die großen Siedlungsaufgaben der Induſtrie geben auf der rechten Seite der Feſthalle die Stände der Reichsgruppe Induſtrie und der JG. Farbeninduſtrie. An Modellen und bild⸗ lichen Darſtellungen, Statiſtiken und Großfotos Brunnenfigur aus der Muſterſiedlung, Dtulſche Bau, und Siedlungs⸗ Ausſtellung die umfangreiche Ausſlellung wird die Förderung des Arbeiterwohnſtätten⸗ baues gezeigt. Die Stadtſchaft der Provinz Hannover, die Arbeitsgemeinſchaft zur Förde⸗ rung des Arbeiterwohnſtättenbaues, der Inter⸗ nationale Verband für Wohnungsweſen und Städtebau, die Frankfurter Aktienbaugeſell⸗ ſchaft für kleine Wohnungen geben gleichfalls zutereſſante Einblicke in ihren Arbeitsbereich. Bücher und Druckerzeugniſſe vermitteln einen Ueberblick über die geſamte Fachliteratur. Die Reichskammer der bildenden Künſte gibt an ihrem großen Stand einen Einblick in die Arbeitsweiſe des Architekten und vermittelt zu⸗ gleich ſein Berufsbild. In der Halle II ſind die Ausſtellungsſtände der Träger der Baufinanzierung, der Banken und Sparkaſſen, der Bauſparkaſſen und Verſicherungen zuſammengefaßt. Weiter iſt hier der mehrfach untergeteilte Stand des Deutſchen Handwerks in der DAF., der dem Bauhandwerker und ſeiner Betreuung in der DAF. gewidmet iſt. Es ſchließen ſich die großen Ausſtellungen der Reichsanſtalt für Luftſchutz, der Reichsjugendführung, des Kulturamtes der Stadt Frankfurt und der NS.⸗Frauenſchaft an. In der großen Ausſtellungshalle des Hauſes der Technik iſt der größte Teil der wirt⸗ ſchaftlichen und induſtriellen Ausſtellung zuſammengefaßt. Das beſon⸗ dere Kennzeichen dieſes Teils der Ausſtellung iſt die überaus ſtarke Beteiligung wirtſchaft⸗ licher Verbände und Organiſationen. Es wurden in dieſer Halle ganze Häuſer errich⸗ tet, um die Verwendung von Gas und Waſſer zu zeigen. Elektriſche Großküchen⸗ anlagen, elektriſche Werkſtätten und eine Drehbühne mit dem Modell einer Wohnung wurden erbaut. Aus Glas und Kriſtall ſind kleine Pavillons errichtet worden. Mauerwerke, die Verwendung der verſchiedenen Geſteinsarten und der neuen deutſchen Werkſtoffe zeigend, wurden aufgeführt. Hunderte von Oefen und Herden aller Art ſind zu ſehen, ebenſo auch Einrichtungsgegenſtände für die Wohnung. Auf dem Freigelände zwiſchen den großen Ausſtellungshallen ſetzt ſich die Ausſtellung der Bauſtoffe und Bauhilfsmittel fort. Von den Ausſtellern ſind z. T. beſondere Häu⸗ ſer und Pavillons errichtet worden, die zugleich einen intereſſanten Einblick in die Verwendung der Bauſtoffmaterialien geben. Faſt ganz aus deutſchen Werkſtoffen wurde ein Haus errichtet, das ein Muſterbeiſpiel für die Einführung neuer Bauweiſe iſt. Auf Veranlaſſung der Akademie für Bauforſchung wurde auch ein Haus erbaut, bei dem der Mörtel durch elaſtiſche Platten erſetzt wurde. Das Gauheimſtättenamt Heſſen⸗Naſſau hat mit dem Bau einer Muſterſiedlung ein Beiſpiel beſonderer Art von dem Bauwil⸗ Der Münchener Univerſitätsprofeſſor Dr. Hans von Seemen hielt unlängſt in der bayeriſchen Landeshauptſtadt einen Fachvortrag über die moderne Elektro⸗ chirurgie, dem wir die folgenden intereſſan⸗ ten Einzelheiten verdanken. Die Chirurgie der Gegenwart arbeitet mit Präziſionswerkzeugen von höchſter Vollendung. die uns als wahre Wunderwerke der Technik erſcheinen müſſen. Und doch ſind die meiſten von ihnen nur unendlich verfeinerte Nachahungen von Geräten, die ſchon der Menſch der Steinzeit zu Operationen benutzte. So hat z. B. die heutige Overationsnadel eine Vorläu⸗ ferin in der einfachen— Fiſchgräte, die da⸗ mals denſelben Zwecken dienen mußte, und oft mit größtem Geſchick angewendet worden iſt. Die alten Aegypter aber pflegten ſogenannte Feuerrohre zu benutzen, entſprechend zu⸗ rechtgeſchnitzte und in ſiedendes Oel getauchte Holzſtücke, mit denen die Geſchwulſt buchſtäblich ausgebrannt bezw. zerkocht wurde. Aehnlich handelten die alten Araber, die zu Glieder— amputationen ihre Meſſer vorher glühend machten. Heute werden derartige chirurgiſche „Mutter mit vier Kindern“ Eingriffe mit haarſcharfen, feinen Stahlnadeln len und der Baugeſtaltung unſerer Zeit gege⸗ ben. Dieſe Muſterſiedlung, ihre zehn Wohn⸗ häuſer. das Gemeinſchaftshaus, die Muſter⸗ anlage für Kleintierzucht, die ſchön angelegten Nutzgärten zeigen, daß ſich ſehr wohl Häuſer verſchiedener Art und verſchiedener Zweckbeſtim⸗ mung, verſchiedener Größe und unterſchiedlicher baulicher Geſtaltung zu einem guten Geſamt⸗ bild zuſammenfügen, wenn ſie nur in ſich von einheitlicher Haltung ſind. Der Arbeitsgau XXV bat ein Arbeitsdienſtlager mit allen ſeinen Einrichtungen aufgebaut. Um den großen Mittelraum, der als Appellplatz dient und mit Raſenflächen ein⸗ gefaßt iſt, gruppieren ſich die elf Bauten dieſes Lagers mit einem Gemeinſchaftshaus. Die leb⸗ haften Farben, ein ſattes Braun, ein leuchten⸗ des Rot an den Pfoſten und die helle natürliche Holzfarbe der Geländer, beleben das Geſamt⸗ bild des Lagers. In der Halle V ſind zwei Sonderabteilungen untergebracht, die auf die beſonderen baukünſt⸗ leriſchen Fragen und auf die wichtigen Pro⸗ bleme der Städte und Landesplanung und der Nutzung des ſtädtiſchen Raumes hinweiſen. An der Abteilung„Lebensräume Deutſcher Städte“ 3 5 7 Die Eröffnung der Vau⸗ und Siedlungsausſtellung vor dem Gemeinſchaftshaus in der Muſterſiedlung Foto: Schmidter(M) beteiligen ſich über 20 deutſche Städte und Ge⸗ meinden. Große Bebauungspläne und Reliefmodelle weiſen auf die Gegeben⸗ heiten des Raumes und der Landſchaft der ein⸗ zelnen Städte hin. Die Sonderſchau„Staatsführung und Baukunſt“ gibt einen Ueberblick über die baukünſtleriſche Entwicklung, knüpft an die großen Bauleiſtun⸗ gen des römiſchen Altertums an, zeigt, wie das reine Stilgefühl auch beherrſchend geblieben iſt für die großen Bauepochen des deutſchen Mittel⸗ alters und leitet dann über zu den Bauten un⸗ ſerer nationalſozialiſtiſchen Gegenwart. Hier zeigen auch der Reichsverband für deutſche Ju⸗ gendherbergen, die Reichsjugendführung und der Zweckverband Reichsparteitag Pläne und Mo⸗ delle von neuen Bauten, von 5J.-Bauten und Bauten des Reichsparteitaggeländes. Auch eine ſehr ſeltene Sammlung von Vitruv⸗Ausgaben ſeit 1497 aus dem Beſitz von Profeſſor Bode Ebhardt. Marksburg bei Braubach, wird hier gezeigt. Es iſt ein umfaſſendes Ziel, das ſich dieſe Aus⸗ ſtellung geſtellt hat. Die ſtarke Beteiligung aller mit dem Bau⸗ und Siedlungsweſen in Verbin⸗ dung ſtehenden Stellen zeigt zugleich, daß dieſe erſte Reichsfachausſtellung des Bau- und Sied⸗ lungsweſens im Dritten Reich nicht nur das bedeutendſte Ereignis der deutſchen Bauwirt⸗ ſchaft ſeit der Machtübernahme durch den Na⸗ tionalſozialismus iſt, ſondern in ihrer Geſamt⸗ heit und auch durch große Tagungen, die im Rahmen der Ausſtellung ſtattfinden, eine macht⸗ volle Kungebung des deutſchen Bau⸗ und Sied⸗ lungsweſens darſtellt. Operation mit elektriſchem Meſſer Von der Fiſchgräle zum modernen Trepanierungs werkzeug vorgenommen, die ſcharfe, glatte Kanlen von verſchiedenartigen Krümmungen haben. Es gibt in der modernen Chirurgie Hunderte von ver⸗ ſchieden geformten Operationsnadeln zu allen Zwecken. Dieſe Inſtrumente biegen ſich beim Gebrauch nicht einmal um den Bruchteil eines Millimeters, was bei Operationen natürlich von größter Wichtigkeit iſt. Zur Erzielung der von ihnen verlangten Eigenſchaften müſſen jedoch die Stahlnadeln, wie es ſchon die alten Araber mit ihren natürlich viel primitiveren Schneide⸗ werkzeugen taten, bei einer Hitze von mehreren hundert Grad viele Stunden lang in heißen Klammern geglüht und in Oel geſotten werden.“ Als man noch den Schmerz„verbeißen“ mußte Aehnlich wie mit Fiſchgräte und Operations- nadel verhält es ſich auch mit den modernen Trepanierungswerkzeugen der Chirurgie. Schon der vorgeſchichtliche Menſch kannte eigene„In⸗ ſtrumente“ zur Oeffnung der Schädeldecke, wozu meiſt ein mit einem noch härteren Stein ge⸗ ſchärfſtes Meſſer aus Feuerſtein diente. Aller⸗ dings hielt man damals gewöhnlich nicht ir⸗ gendeine Krankheit, ſondern einen Dämon oder einen höſen Geiſt, von dem der Kranke befallen war, für die Urſache der Beſchwerden. Um die⸗ ſem Unhold freien Abzug zu verſchaffen, ſchlug man einfach dem Kranken kurzerhand ein oder mehrere Löcher in die Schädeldecke. Es ſind in Gräbern aus der Steinzeit Schädel gefunden worden, die einen verhältnismäßig hohen Stand der damaligen„Chirurgie“ erkennen laſſen. Doch auch in der Narkoſe muß man ſagen: Es iſt alles ſchon dageweſen.“ Die alten In⸗ der kannten nämlich bereits eine Art künſt⸗ licher Betäubung durch Hanf und einen Abſud von Bilſenkraut. Bei anderen Völkern brachte man den Kranken durch Muſik und Tanz in einen Zuſtand der Ekſtaſe, der ihn alles vergeſſen ließ, oder gab ihm irgendeinen harten Gegenſtand in den Mund, um den Schmerz im wahrſten Sinne des Wortes„ver⸗ beißen“ zu können. Vielleicht rührt ſogar noch von dieſer Gepflogenheit der Naturbölker un⸗ ſere diesbezügliche Redewendung her. 0 Der Verbrennungsſchnitt hat große Vorteile In neueſter Zeit iſt zu Operationsnadel und Trepanierungsgerät als chirurgiſches Inſtru⸗ ment noch die Elektrode gekommen, deren Konſtruktion ſich auf Teslas genialer Forſcher⸗ arbeit auf dem Gebiet der hochfrequenten Strö⸗ me aufbaut. Mit dieſer Elektrode läßt ſich ein haargenauer Schnitt führen, der ſich äußerlich von einem gewöhnlichen chirurgiſchen Meſſer⸗ ſchnitt kaum unterſcheidet. Es wird dabei aber nicht mit dem Inſtrument unmittelbar operiert, ſondern die Rolle der Meſſerſchneide übernimmt in dieſem Falle der elektriſche Strom. Man hat ſich dieſen Vorgang etwa folgendermaßen vor⸗ zuſtellen: beim Durchfließen des verwendeten Hochfrequenzſtromes zwiſchen einer großen, in⸗ aktiven, alſo unwirkſamen und einer kleinen aktiven Operationselektrode entſteht eine plötz⸗ lich einſetzende punktförmige Erhitzung des Ge⸗ webes, das durch Waſſerdampfexrploſionen ge⸗ wiſſermaßen auseinandergeſprengt wird. Dieſe Wirkung vollzieht ſich nun allerdings in mikroſkopiſch kleinen Ausmaßen, wodurch jener muſtergültige Verbrennungsſchnitt ent⸗ ſteht, der gegenüber dem gewöhnlichen Meſſer⸗ ſchnitt die größten Vorteile aufweiſt. Was die alten Aegypter und Araber mit ihren heißge⸗ machten Holzſtücken und Meſſern zu erreichten verſuchten, bringt der elektriſche Strom ohne weiteres durch ſeinen Wärmeaufwand fertig: eine geringere Blutung und damit die Vermei⸗ dung ſtarken Kräfteverluſtes. Die kleineren Blutgefäße ſchmelzen bei Verwendung der Ope⸗ rationselektrode wie Glasröhrchen zu und nur bei den größeren iſt noch eine Unterbindung notwendig. Hierzu kommen dann noch der auto⸗ matiſche Verſchluß von Gewebe⸗ und Lymph⸗ ſpalten, ſowie die Verhinderung einer unmittel⸗ baren Keim⸗ und Zellverſchleppung. Außerdem rühmen die Chirurgen an der Elektrode den ge⸗ genüber dem Meſſerſchmnitt weit geringe ⸗ ren Nachſchmerz und eine gewiſſe ſterili⸗ ſierende Wirkung. Ferner erfolgt bei Anwen⸗ dung dieſes Inſtruments die Durchtrennung und Zerſtörung von Geweben ohne me ch a⸗ niſchen Druck, was beſonders bei Gehirn⸗ operationen und Eingriffen in infizierte Ge⸗ webeteile von größter Wichtigkeit iſt. Dariiber hinaus können alle außergewöhnlich empfind⸗ lichen Operationsſtellen mit der Elektrode er⸗ folgreich angeſchnitten werden. Es iſt unter dieſen Umſtänden kein Wunder, daß ſeit Kriegsende die Sterblichkeit bei den ſo ſchwierigen Gehirnoperationen von 50 auf 10 v. H. zurückgegangen iſt, ein Fortſchritt, der nicht zuletzt der modernen Elektrochirurgie und ihrem Wunderinſtrument zu verdanken iſt. Jigarellen ohne Papier Die Zigarette ohne Papier iſt erfunden. Die Erfinder ſind ein ungariſcher Dramatiker Iſt⸗ van Tamas und ein Chemiker Dr. Joſeph Györ⸗ ky. Ihnen iſt es nach langen Jahren gelungen, eine Hülle für den Tabak zu finden, die voll⸗ kommen durchſcheinend iſt, keinen Geſchmack hat und nur halb ſo dünn iſt wie das feinſte Ziga⸗ rettenpapier. Die Erfindung hat natürlich eine Menge Vorteile: die e eee und die Aerzte ſtellen in erſter Linie einmal feſt, daß der Geſchmack des Tabaks nicht mehr durch das Papier beeinträchtigt werde. behauptet, daß die meiſten Schäden des Kehl⸗ kopfes bei chroniſchen Zigarettenrauchern durch das Papier hervorgerufen würden. Die Erfinder ſind ſchon nach Amerika abge⸗ reiſt, wo man ihnen 1 Million Dollar in bar und 5 Prozent Beteiligung an dem Umſatz einer großen amerikaniſchen Tabak⸗Geſellſchaft angeboten hat. Das merkwürdige bei der ganzen Geſchichte iſt, daß die Idee bon Tamas, dem Dramatiker ausging, der übrigens ſelbſt gar kein Raucher iſt. Aber ihn ärgerte es, wenn ſeine Freunde in ſeiner Wohnung die halbgerauchten Zigaret⸗ ten zurückließen, deren verkohltes Papier den bekannten„ſchönen Geruch“ verbreitete. In ſeinem Aerger entſchloß er ſich, dieſem Geruch ein Ende zu machen. Er überlegte und pro⸗ bierte lange und zog ſchließlich einen Chemiker zu Rate, der ihm denn auch auf den richtigen Weg half. Nur ein Mann Mrs. Wharton, die amerikaniſche Erzählerin, berichtete dieſe wahre Begebenheit aus dem Kriege: Die amerikaniſchen Verwundeten wurden von der zweiten Marine⸗Schlacht in Lazarettzügen nach Le Havre gebracht. Als ſie dort ausgeladen wurden, nahmen die einzelnen Krankenwagen der Lazarette ſie in Empfang. Neben einem dieſer Wagen ſtand eine elegante Kranken⸗ ſchweſter; als Sanitäter einen Schwerverwunde⸗ ten in ihren Wagen legen wollten, fragte ſie N a 5 as ein Offizier oder ein ei ann ffiz einfacher Der Sanitätsunteroffizier ſah ſie langſam von oben nach unten an und erklärte: „Nein, Lady, er iſt nicht Offizier. Aber er hat zwei Gräben geſtürmt, er hat eine Kugel im ein, zwei Granatſplitter im Rücken und die Lunge voller Gas— er iſt nur ein Mann!“ Außerdem wird Bekanntmachungen Orisgruppe der N. S. O. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Oienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtäͤdterſtr. 10, 1. Stock Spielmannszug Der Dienſt des Spielmannszugs fällt heute abend aus. Dafür tritt der geſamte Spiel⸗ mannszug am Donnerstagabend 8 Uhr, xeſt⸗ los im Waldheim an. Der Gefolgſchaftsführer. B. b. Al. Mittwoch, 7, September, treten ſämtliche Schar⸗ und Schaftsführerinnen pünktlich um 8.30 Uhr zu einer wichtigen Führerinnenbe⸗ ſprechung im Heim der Schillerſchule an. Die Gruppenführerin. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. September 1938 Anſer Tagesſpruch Glücklich, glücklich nenn' ich den, dem des Daſeins letzte Stunde ſchlägt in bene Kindermitte. Grillparzer. * + Eux aecſiten eit Manchmal möchte man wirklich fragen, wie es einer fertig bringt, nie zur rechten Zeit fertig zu werden. Wenn ſich jeder bemüht, die Friſten genau einzuhalten, weil er weiß, daß er ſich ſelbſt ſchadet, wenn er unpünktlich iſt, cheint es ſo ein Zeitgenoſſe darauf anzulegen, ſtets um eine Kleinigkeit zu ſpät zu kommen. Da hilft kein Zureden, da helfen auch die Schwierigkeiten und Verdrießlichkeiten nicht, die ihm von ſeiner Unpünktlichkeit bereitet wer⸗ den. Er kommt eben immer zu ſpät mit allem, was er tut. Nicht aus Bosheit. O nein, er iſt ein ſeelen⸗ guter Kerl. Aber ſeine Unpünktlichkeit kann man ihm nicht abgewöhnen. Das wäre nicht weiter ſchlimm, da es ſich ja nur um Einzel⸗ . handelt, die zum Glück ſogar ſelten ſind. Aber es iſt verdrießlich für den, der davon betroffen wird. Unſer Leben iſt nan einmal nach der Uhr geregelt. Und man kaun ſie nicht 1 7 man kann die Verhältniſſe nicht auf den Kopf ſtellen. Die Dinge laufen wie ein Räderwerk ab. Wenn auch gar ein Rädchen zu langſam geht, 4 es mit dem guten Gang vorbei. So iſt es nicht nur ein Mangel, ſondern ſogar eine große Rückſichtsloſigkeit eden andere, unpünktlich zu ſein, denn man bereitet ihnen Ungelegenheiten, ja, man ſchä⸗ digt ſie ſogar. f— Wer mit ſeiner Zeit umgehen gelernt hat und ſich nur einigermaßen Rechenſchaft dar⸗ jüber gibt, wie ſehr er ſich ſelbſt Schwierig⸗ keiten und Schaden zufügt, indem er gachläſſig ſeine Angelegenheiten ordnet, alſo unpünkt⸗ lich iſt, der wird ſich an die Friſten halten und jede Unpünktlichkeit meiden wie die Peſt. Er braucht darum noch lange nicht zum Skla⸗ ven der Zeit zu werden. Denn es gibt noch genug Spielraum, um ſich frei zu bewegen, wenn man ſich an Ordnung hält, ja, man ge⸗ winnt vielleicht erſt dann die richtige Bewe⸗ gungsfreiheit, wenn man über ſeine Zeit ſtreng zu verfügen gelernt hat. In eine Stunde läßt ſich nur ein gewiſſes Maß von Verrichtungen hineinpacken. Ein Tor, der verſucht, in die Hälfte von ihr das Nebenſächliche zu werfen und den reſtlichen 30 Minuten abzuringen, was nur 45 Minuten gewähren können. Er darf ſich dann nicht wundern, wenn er ſtolpert und vielleicht gar auf die Naſe fällt. 7* Starker Beſuch auf der Deutſchen Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung Die beiden erſten Tage brachten der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Siedlungsausſtellung einen überaus ſtarken Beſuch. Schon am frühen Vor⸗ mittag ſetzte der Zuſtrom ein. Von auswärts waren beſonders viele Veſucher aus Süd⸗ und Weſtdeutſchland nach Frankfurt gekom⸗ men. In den Muſterſiedlungshäuſern der Gau⸗ les ungen riß der Beſucherſtrom während des ganzen Tages nicht ab. Die gute bauliche Löſung dieſer Häuſer, wie vor allem die ge⸗ ſchmackvolle Inneneinrichtung der Räume er⸗ regten beſonderes Intereſſe aller Beſucher. Auch im übrigen Freigelände und in den Hallen waren die Fachvertreter während des ganzen Tages mit der Beratung und Unter⸗ richtung von Intereſſenten beſchäftigt. Perſonalakten vervollſtändigen! Zur Vervollſtändigung ihrer Perſonalakten haben die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, ſoweit dies nicht bereits geſchehen iſt, ihrer vorgeſetzten Dienſtſtelle anzuzeigen, ob ſie der NSDAP., ihren Gliederungen, den der NS⸗ DAP. angeſchloſſenen Verbänden und dem Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps angehören, welche Aemter ſie dort bekleiden und ſeit wann ſie dieſe Aemter wahrnehmen. Ebenſo haben Beamte, Arbeiter und Angeſtellte, die Mit⸗ glieder der Freiwilligen Feuerwehren, des Deutſchen Roten Kreuzes, des NS⸗Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſer), des Reichs⸗ bundes der Kinderreichen, des Reichskolonial⸗ bundes, des Reichsluftſchutzbundes, der Tech⸗ niſchen Nothilfe, des Altherrenbundes der Deutſchen Studenten(RS.⸗Studenten⸗Kampf⸗ hilfe), und des Deutſchen Reichsbundes fi Leibesübungen ſind, ihre Zugehörigkeit zu ſol⸗ chen Organiſationen, ihre Stellung in ihnen und den Zeitpunkt ihres Beitritts zu den Per⸗ ſonalakten mitzuteilen. Die Inkraftſetzang die⸗ ſer Anordnung für Oeſterreich bleibt vocbe⸗ halten. 1 Ehrentafel des Alters 70 Jahre alt. Morgen Mittwoch, den „September, wird Volksgenoſſe Ludwig Werle, Neuzenlache, 70 Jahre alt. Ein Leben, reich an Arbeit, liegt hinter dem Ju⸗ bilar und verrichtet er noch heute in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſaſt alle auf landwirtſchaftlichem Gebiete vorkommen⸗ den Arbeiten. Wir entbieten dem 70er herz⸗ liche Glückwünſche zu ſeinem morgigen Ge⸗ burtstagsfeſt. Mögen ihm noch viele Jahre bei beſter Geſundheit beſchieden ſein und einen geruhſamen Lebensabend im Kreiſe ſeiner An⸗ gehörigen verbringen! Schöner Erfolg des DRe.⸗Opferſchießens Schöne Erfolge— in zweifacher Hinſicht — brachte das Opferſchießen der Schützenab⸗ teilung Viernheim, des Deutſchen Reichsbun⸗ des für Leibesübungen, am letzten Soautag. Unter der bewährten Leitung von Oberſchieß⸗ wart Albus wickelte ſich, den ganzen Soan⸗ tag anhaltend, ein lebhafter Schießbetrieb ab. Zahlreiche Volksgenoſſen nahmen ſo die Ge⸗ legenheit wahr, mit 1175 Groſchenſpende den edlen Zweck dieſes Opferſchießens zu unter⸗ ſtützen. Ueberraſchend guke Ergebniſſe wurden in allen Schießklaſſen erzielt. Die Ergebniſſe: Sportſchützen, 5 Serien ſtehend freihändig: 1. Fritz Niebler, 51 Ringe; 2. Otto Albus, 51 Ringe; 3. Mich. Kempf, 50 Ringe.— Hitler⸗Jugend: 1. H. Bauer, 54 Ringe; 2. Jak. Träger, 53 Ringe; 3. Helmut Mandel, 51 Ringe; 4. Eduard Kühl⸗ wein, 47 Ringe; 5. Walter Hanf, 46 Ringe. — Das Gäſteſchießen gewann Ortsgruppen⸗ leiter Pg. Braun. Wichtige Bekanntmachungen. Der Anzeigenteil unſerer heutigen Ausgabe euthält wichtige Bekanntmachungen ſowohl der Octs⸗ polizeibehörde wie auch des Ortsbauerufüh⸗ rers, die wir zu beachten bitten und deren Anordnungen unverzüglich zu beſolgen ſind. Tuberkuloſenberatung. Die nächſte Tuberkuloſenberatung findet am Mittwoch, 7. September, nachmittags von 2—4 Uhr, im hieſigen Krankenhaus ſtatt. Gebührenfreiheit bei Grundſtücks⸗ vereinigung. Nach den neuen geſetzlichen Beſtimmungen iſt die Eintragung der Vereini⸗ gung mehrerer Grundſtücke gebührenfrei. Der Reichsjuſtizminiſter klärt in einem Erlaß daza einige Zweifel, die ſich in der Praxis ergeben haben. Die Beſtimmung, daß die Gebühren- freiheit aufgrund einer Beſcheinigung des Ka⸗ taſteramtes zu gewähren iſt, wonach die Grundſtücke örtlich und wirtſchaftlich eine Einheit bilden, beſage nur, daß dieſe Beſchei⸗ nigung in jedem Falle genüge, ſchließe aber nicht aus, daß das Grundbuchamt die Vor⸗ ausſetzungen für die Gebührenfreiheit ſelbſtän⸗ dig feſtſtellte. Eine örtliche Einheit der Grund⸗ ſtücke beſtehe nur dann, wenn dieſe räamlich einen zuſammenhängenden Teil der Erdober⸗ fläche bilden. Durch Wege und Waſſerläufe von geringerer Breite und Bedeutung werde die raumliche Einheit nicht aufgehoben. Bilden die Grundſtücke eine örtliche Einheit, ſo werde in der Regel auch der erforderliche wirtſchaft⸗ liche Zuſammenhang beſtehen. Zuſtändigkeit der Gerichte in Per⸗ ſonenſtandsſachen. Nach dem neuen Perſonenſtandsgeſetz ſind die Gerichte in Zu⸗ kunft nur noch in folgenden zwei Fällen zur Mitwirkung in Perſoneuſtandsſachen berufen: Lehnt der Standesbeamte die Vornahme einer Amtshandlung ab, ſo kann er auf Antrag der Beteiligten oder der Aufſichtsbehörden durch das Gericht dazu angehalten werden. ine ab⸗ geſchloſſene Eintragung in das Familien-, Ge⸗ burts⸗ oder Sterbebuch kann nur auf Anord⸗ nung des Gerichts berichtigt werden. In Zu⸗ kunft werden jedoch die Nebenregiſter— jetzt Zeitbücher genannt— nicht mehr bei den Ge⸗ richten, ſondern bei den unteren Verwaltungs⸗ behörden aufbewahrt. Damit 1 auch die mit der Aufbewahrung der Nebenregiſter ver⸗ bundenen Geſchäfte, wie Erteilung von Ur⸗ kunden, Beiſchreibung von Aenderungen, auf die Verwaltungsbehörde über. Auf das Ver⸗ fahren der Gerichte finden die Vorſchriften des Reichsgeſetzes über die Angelegenheiten der Daß der Blutsquell des Bauerntums nie verſſege Die erſte Freiſprechung von Landarbeitslehrlingen im Kreis Bergſtraße.— Eine ſchöne Feier iur Auerbacher Fürſtenlager. Wohl keine trefflichere Stätte hätte ſich zu dieſer Feierſtunde am Sonntagmorgen finden laſſen als das Fürſtenlager in Auerbach, wo die Natur in einem hohen Klange zu uns ſpricht, wo ein be⸗ gnadetes Stück Heimaterde atmet. Der HJ. war die Ausgeſtaltung dieſer. übertragen, die für die Jugend, die da ihr Zeugnis über die Landarbeitsprüfung empfing, einen bedeutungs⸗ vollen Abſchnitt in ihrem Leben bedeutet. Unter der ſtattlichen Schar der ſich eingefundenen Männer und Frauen der Partei ſah man Kreisleitet Berück- mann, Kreisbauernführer Reinheimer, Kreis- ſchulrat Siebert, Kreisobmann der DAF. Kehl, Bürgermeiſter Schweickert, Auerbach, die Unter⸗ gauführerin Frl. Handwerk, Vertreter der Lan⸗ desbauernſchaft, der HJ. und Bauernführer und Politiſche Leier des Kreſſes. Vom Balkon eines der alten Fürſtenhäuſer grüßte das Emblem des Reichsnährſtandes. An der ſanft anſtiegenden Wieſe, an deren Rand ſich die Baum- dome recken, hatten ſich um das NS.⸗Kammer⸗ orcheſter die Mädel vom BdM. aus Bensheim und Auerbach aufgeſtellt. Ferner eine Abordnung des Jungvolks aus Bensheim. Bannführer Bohlin⸗ gert trat vor und ſprach die erſten Worte zu den 240 Landarbeitslehrlingen und mädel. Führte aus, wie das Werk der Heranbildung von Landarbeitern in Zuſammenarbeit der HJ. und des Reichsnähr⸗ ſtandes gepflegt werde. Und er gedachte der großen Tat des Nationalſozialismus, der erſt vermochte, die Wege zu ebnen, die in der Zukunft be⸗ ſchritten werden ſollen. Sodann ſpielte das NS. Kammerorcheſter der NSG.„Ko.“, Kreis Berg- ſtraße, unter nung des Kulturſtellenleiters der 5 J.-Bannführung, eitz⸗ Auerbach. In feiner Weiſe begleiteten die Künſtler die Chöre, geſungen von SJ. und BdM.„Bauerntreu und Bauern⸗ trotz ſind ſtärker als das Sterben!“ war das Leitwort dieſer Feier. Und ſo ſprach auch aus den Chören und den Worten der Sprecher des Bauern Art des Bauern Arbeit, Ringen und Vollendung. Markante Worte von Adolf Hitler, Daͤrre Gö⸗ ring, Frick, Goebbels und Roſenberg über die Miflion des Bauerntums im Schickſalskreis des deutſchen Volkes wurden wieder lebendig, in guter Betonung vorgetragen von den einzelnen Spee ern. Bannführer Vohlinger ſprach dann nochmals zu den Jungen und Mädels. Den tlefen Siun dleſer feierlichen Verpflichtung legte er ihnen nahe, wie damit ein neuer Abſchnitt ländlichen Lebens bei ihnen beginnen ſoll. Wie ſie durch die Feierſtunde noch mehr dem Bauerntum verpflichtet werden ſollen, als es durch die bloße Ueberreichung der Zeugniſſe, daß ſie etwas gelernt haben, der Fall wäre. Die HJ. auf dem Lande habe an ihnen eine beſondere Aufgabe zu erfüllen gehabt. Sie ſollte neben dem Dienſt auch noch die Liebe zur Arbeit, zu der die Jungen und Mädels nun ge⸗ hören, beſtärken. Der Bannführer appellierte an alle, auch nachher, wenn ſie die HJ. verlaſſen haben, weiter für den Gedanken des Landes zu werben. Den Bauern zu helfen, iſt Gebot aller Gliederungen der Partei, vor allem aber der HJ. Und wenn die Jungen und Mädels nun in die große Gemeinſchaft des Neichsnährſtandes aufge⸗ nommen ſind, mogen ſie bedenken, daß ſie eine. große Aufgabe zu erfüllen haben. ö Kreisbauernführer Reinheimer begann ſeine An⸗ ſprache mit der Wiedergabe von Worten Walter Darre's und Baldur v. Schirachs, die die enge Verbindung von Bauerntum und Jugend ausdrücken. An Hand von Zahlen und Vergleichen zeigte der Kreisbauernführer auf, wie notwendig es iſt, wieder meht Menſchen auf dem Lande zu haben, um unſerem Volke die Nahrungsfreiheit zu ſſchern. Er gedachte auch der minder ſtark bevölkerten Provinzen im Oſten und Nordosten des Neiches, wo nut 64, 50 und 42 Einwohner auf den Qua- dratkilometer kommen. Die Sorge für die Er- haltung der Blutsquelle des Bauerntums erweitere ſich alſo auch zur Sicherung der Bevölkerung des Oſtens. Dies alles müſſe die Landjugend klar erleunen. Von nun an werde kein Jugendlicher mehr auf dem Lande tätig ſein, der nicht ſein Lehr⸗ zeugnis beſitze. Nachdem der Kreisbauernführer den Jullgen und Mädels die Wichtigkeit ihres Be⸗ tufes vor Augen geführt hatte, ſprach er ſie von ihrem Lehrberuf frei.„Ihr werdet die erſten Land⸗ arbeiter des Dritten Reiches ſein. Ich wünſche euch eln geſundes, friſches und arbeitsreiches Le⸗ ben“, ſchloß der Kreisbauernführer ſeine Anſprache Und wieder 60 807 das NS.⸗Kammerorcheſter zu dem Lied„Deutſchland, heiliges Wort“. Des 9 24 wurde gedacht. Die Feier war beendet. je 240 Jungen und Mädels erhielten ihre Zeug⸗ niſſe überxeicht. f B — 1 24 2 2 freiwilligen Gerichtsbarkeit enkſprechend An⸗ wendung. Für die Entſcheidungen ſind aus⸗ ſchließlich die Amtsgerichte zuſtändig, die ih⸗ ren Sitz am Ort eines Landgerichts haben. Ihr Bezirk umfaßt den Bezirk des Landge⸗ richts. Aufgrund der 1. Verordnung zur Aus⸗ führung des neuen Perſonenſtandsgeſetzes hat nun Reichsminiſter Dr. Gürtner beſtimmt, daß für den Landgerichtsbezirk Frankfurt a. M. zuſtändig iſt. Schutz des minderjährigen Kindes. Bei der Bedeutung, die die Angaben über minderjährige Kinder im Hinblick auf die Un⸗ terhaltspflicht und die Legitimation unehelicher Kinder nach den Beſtimmungen des Bürger⸗ lichen Geſetzbuches haben, kann ſich der Stan⸗ desbeamte beim Aufgebot mit Erklärungen der Verlobten allein nicht begnügen. Er muß viel⸗ mehr amtliche Unterlagen darüber oerlangen. Der Reichsinnenminiſter hat daher die Melde⸗ behörden angewieſen, in Fällen, in denen Ver⸗ lobte zur Vorlage beim Standesbeamten eine polizeiliche Aufenthaltsbeſcheinigung beantra⸗ gen, auf Wunſch in die Beſcheinigung einen Vermerk über vorhandene minderjährige Kin⸗ der aufzunehmen. Kohlenverbrauch und Kälte. Im letzten Jahr iſt der Kohlenverbrauch in den Wohnungen, Büros, Kaſernen uſw. außer⸗ ordentlich und zwar von 40,8 auf 46,1 Mill. Tonnen geſtiegen. Dieſe Steigerung um 10 v. H fällt umſo mehr auf, als in den vergan⸗ genen Jahren ſeit der Machtübernahme der Verbrauch in den Wohnungen der Dörfer und Städte nur ſehr wenig zugenommen hat. Von 1933 bis 1934 iſt er zwar etwas zurückgegan⸗ gen. Die große Zunahme im letzten Jahr hängt mit den vielen kalten Tagen zuſammen, die eine ſtärkere Heizung erforderten. Von Be⸗ deutung iſt auch der Verbrauch in den neuen Kaſernen, denn hier lebten Menſchen, für die bisher in der Wohnung mitgeheizt wurde und für die nun zuſätzlich geheizt werden mußte. Der gefährlichſte Dahlienſchädling Weitaus am ſtärkſten von allen Schädlingen ſetzt der Ohrwurm den Dahlien zu. Seine ver⸗ derbliche Arbeit kann einen ſolchen Umfang annehmen, daß die Blütenentwicklung über⸗ haupt unterbleibt und daß es lediglich ein recht klägliches Wachstum gibt. Man findet dann eine typiſche Zerfranſung der Blätter. Von den Schädlingen werden die zarten Triebe angefreſſen, ſodaß es zu empfindlichen Wachs⸗ tumshemmungen kommen kann. Hat ſich der Ohrwurm in den alten Stengeln der Knollen eingeniſtet, dann muß man die Stengel ſofort abſchneiden und den Flammen übergeben. Die Bekämpfung des Inſektes läßt ſich mit Hilfe von Holzwolle beſonders erfolgreich betreiben. Man füllt kleine Töpfe zur Hälfte mit dieſem Material und ſtellt die Töpfe auf den Holz⸗ ſtab der zum Feſtbinden der Dahlien benutzt wurde. Jeden Morgen nimmt man die Töpfe behutſam fort und verbrennt dann, falls ſich Ohrwürmer darin finden, die Holzwolle un⸗ verzüglich. Hierauf erhalten die Töpfe eine neue Holzwollefüllung. Dem da and dort noch anzutreffenden Brauch, die Holzwolle mit Waſſer zu durchtränken, bleibt unbedingt zu widerraten, da dieſes Verfahren nicht aus⸗ reicht, die Schädlinge zu töten. Die Zwiebel als Arzneipflafze. Die heilende Wirkung der Zwiebel iſt viel zu wenig bekannt. Die wenigſten Menſchen wiſ⸗ ſen, daß ſchon der Saft der gewöhnlichen Zwiebel ein treffliches Mittel gegen Hühner⸗ augen und Warzen bildet. Zu dieſem Zwecke legt man die Zweibel drei bis vier Stunden in Eſſig, befreit ſie von den Häuten und be⸗ feſtigt eine ſtarke Scheibe auf dem Hühner⸗ auge oder der Warze mit einem Leilvand⸗ ſtreifen. Dies Verfahren muß 1 Male täglich ſo oft wiederholt werden, bis ſich die Hornhaut löſt und man das Auge heraus⸗ nehmen kann. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! 5 Wechſelhaftes Wetter Während über Mitteldeutſchland zum Wo⸗ chenende wieder verbreitete Niederſchläge ein⸗ ſetzten, die durch aufgleitende Warmluft aus Oſt verurſacht ſind, kam es in unſerem Gebiet bei häufiger Aufheiterung nur zu vereinzelten, Auch ft aber gewittrigen Niederſchſägen. Auch für die Folge wird bei uns zeitweilig immer wieder Hochdruckeinfluß zum Durch⸗ bruch kommen, doch iſt beſtändiges Wetter keineswegs wahrſcheinlich. Dienstag: Vielfach dieſig, ſonſt zeit⸗ 2 e unbeſtaͤndig und zu einzelnen Niederſchlägen geneigt, kühl, Wind meiſt aus Weſt bis Nord. N g Die Ausſichten für Mittwoch: Wechſel⸗ haftes, zu einzelnen Niederſchlägen neigendes Wetter, für die Jahreszeit zu kühl. — N C 1 1 1 1 . — S— U . ˙————— * * 1 * 1 55 5 7 l 1 100 fel. Die del 10 0 en nen nic den Stel Bl eines ben epplo 1 ges ils Der Lehrl. Uuglt davon ſalls 9 Sti Sie Stube wir h. fang damm Mer tiſſe Ruß f Ven, Bengel Licht Stec bor fi licht i 1 iberſc leten ie ite en.! HJchtet uch end Ml i ad faz. die ih . 7 hüben. 5 Landge⸗ r Anz, Nſehes hat beſinnt, aulſut g Aindez, chen her f die Ui Mehtlicer dunn der Sinn rung het mh del, wangen. ie Mehr, en er ten eine 1 ung einen rige n, lte In h in der u, außer 5, Mill 9 un 10 er un hat. Jon dchegnn⸗ gaht hngt Alen, die Von Be⸗ hen neuen u, für die hurde und nul. idling Hüllen deine ber⸗ 1 Umfang ig über⸗ glich ei in ficht Blätter. en Uitbe n Bach ic dee Malen el Jock cen. 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Einen Mann von hier, der ſie Pilze geſucht hatte und zubereiten ließ, be⸗ iel nach dem Genuß ein heftiges Unwohlſein. Der Arzt ſtellte u Bier erbpeinungen feſt; der Mann muß aus Verſehen oder Unkenntnis auch giftige Pilze mit nach Hauſe gebracht aben. Auf dem Transport ins Krankenhaus tarb er bereits. Seine Frau war ſeit zwei ahren tot, ſodaß zwei kleine Kinder elternlos zurückblieben. Ichweres Unglück aus Leichtſinn Kandel. Im nahen Hoefen trug ſich ein folgenſchweres Unglück zu. Die wenigen Gehöfte ſind infolge ihrer abſeitigen Lage nicht an das elektriſche Lichtnetz angeſchloſſen; die Bewohner 9 das benzdtigte Licht vielfach durch kar⸗ bidgeſpeiſte Gasanlagen. An einer ſolchen Gas⸗ anlage in der Wirtſchaft Kruker waren Repa⸗ raturarbeiten erforderlich geworden. Der mtt ihrer Ausführung beauftragte Spenglermeiſter Karl Butſcher von Kandel ging, unbeküm⸗ mert darum, daß der Gaskeſſel noch unter Druck ſtand, dieſem mit Lötlam pe und Lötkolben zu Leibe(J). Die Folgen eines ſolch unverantwortlichen Leichtſinns blle⸗ ben natürlich nicht aus: die ganze Anlage explodierte! Butſcher erlitt dabel ſchwere Ge⸗ 1 tsverletzungen und verlor das Licht des einen Auges. In hoffnungsloſem Zuſtande wurde er ins Bezirkskrankenhaus Kandel eingeliefert. Der dem Meiſter bei den Arbeiten helfende Lehrling Wolfgang Klingenſteiner trug bei dem Anglück gleichfalls ſchwere Geſichtsverletzungen davon und dürfte zudem vorausſichtlich eben⸗ falls das Augenlicht verlieren. Der Schachleinſturz bei herdorf Größerer Umfang— Ein Teil der Werks⸗ wohnungen in die Tiefe geriſſen Stegen. Der Schachtelnſturz bei der Grube„Zufällig Glück“ bei Herdorf, worüber wir bereits berichteten, hat größeren Um⸗ fang angenommen. Bei einem weiteren Zu⸗ ſammenſacken des Schachtes wurde ein Teil der erkswohnungen in die Tiefe ge⸗ riſſen. Nach Anſicht von Bergfachleuren muß mit weiteren Einſtürzen gerechnet werden. 2000 Liter Wein liefen aus Bengel(Moſel). Auf der Straße zwiſchen Bengel und Höllenthal verſagte nachts das Licht eines Laſtzuges. Der Fahrer, der die Strecke kannte und rechts eine tiefe Böſchung vor ſich hatte, riß ſein Fahrzeug nach links, um nicht in die Gefahr zu kommen, abzuſtürzen. Durch das plötzliche Herumreißen des Steuers überſchlug ſich der Motorwagen und dabei kol⸗ lerten drei Fuder Wein auf die Straße. Zwei Falle ge auseinander, ſodaß ſich faſt 20 0 0 iter ein auf die Straße ergoſ⸗ Jen. Das dritte Faß blieb unverſehrt. Die Fahrer wurden leicht verletzt und gelangten durch ein Türfenſter aus ihrer gefährlichen Lage. Der Anhänger wax mit Flaſchenwein be⸗ 0 doch erlitt dieſe Ladung keinerlei Scha⸗ n. Großfeuer Laaſche. Zu einem verheerenden Groß⸗ feuer kam es in der Nähe von Berleburg. ier ſteht etwas abſeits die große Scheune des andwirts Daniel Breitenſteln. In ihr brach ein Brand aus, der in kurzer Zeit die ganze Scheune mit den ganzen Erntevor⸗ räten vernichtete. Die Feuerwehren konnten gegen den Brand nicht viel ausrichten. Neben großen Mengen oon Heu und Stroh wurden auch zahlreiche Arbeitsgeräte vernich⸗ tet. Die Brandurſache konnte noch nicht ermit⸗ telt werden. Er fährt auf jeden Fall Melleichſtadt. Einem ſchwer bekübelten Nad⸗ ler nahm die Polizei die Ventile aus ſeinem ahrrad, damit er das Rad heimführe. Der ezechte dachte aber gar nicht daran, der Poli⸗ zei den Gefallen zu tun. Er beſtieg das Stahl⸗ roß und fuhr auf den Felgen Ein Per⸗ N hatte Mitleid und bremſte rechtzei⸗ ig, ein Motorrad aber nahm ihn im Vorüber⸗ fahren ſehr heftig mit, da ſein Zickzackkurs zu ausgedehnt geweſen war. Das Fahrrad ging zu Bruche, der zerſchundene Radler aber verſuchte nun per pedes apoſtolorum heimzukommen. Es gelang ihm auch dies nicht, die Polizei nahm ihn auf die Wache mit, wo er ſeinen Rauſch ausſchlief. Das leidige Ueberholen Birkenfeld. Hinter einem Kuhgeſpann hervor⸗ kommend wollte ein Laſtauto in Brücken über⸗ holen, obſchon ein entgegenkommender Liefer⸗ wagen bereits auf faſt gleicher Höhe war. Da⸗ bei ſtieß er gegen den Lieferwagen, warf ihn an eine Hauswand und flog ſelber gegen das Fuhrwerk des Geſpannes. Deſſen Lenker kam unter die Kühe zu liegen und wurde verletzt. Das Laſtauto rannte ſchließlich mit voller Wucht gegen einen Baumſtamm. Der leicht⸗ ſinnige Fahrer wurde ſchwer verletzt aus ſeinem Wagen geborgen. u ſchlucken. Tagung der Handelsvertreter und Handels⸗ makler im Bezirk Heſſen. Frankfurt a. M. Die Fachgruppe Handels ⸗ vertreter und Handelsmakler, die bisher in Heſſen noch nicht an die Oeffentlichkeit getreten iſt, veranſtaltete am Samstag ihre erſte agung im Bezirk Heſſen. In den Nachmtttagsſtunden tagten der große Beirat und die Fachgruppe Bauſtoffe. Am Abend vereinigten ſich die Han⸗ delsvertreter zu einer öffentlichen Kundgebung. Der Leiter der Fachgruppe Handelsvertreter u. Handelsmakler, Kerſting⸗Köln, wies auf die Notwendigket hin, den Handelsvertretern und Maklern eine Grundlage zu ſchaffen, auf der ſte durch Fleiß und Fähigkeit weiterbauen könnten. Nicht minder wichtig ſet es, daß eine Berufsbereinigung durchgeführt werde. Weiter ſprach der Leiter der Wirtſchaftskammer Heſſen und Präſident der Handelskammer Frankfurt Profeſſor Dr. Lüer über den Aufbau der Be⸗ tufsorganiſation des Handels, in der auch der Handelsvertreter einen wichen Platz einneh⸗ me. Schließlich wies der Redner noch darauf hin, daß kein Vertreter ſich dazu verleiten laſ⸗ ſen ſollte ein Vertretergeſchäft von Juden zu kaufen, weil das ganze Geſchäft auf dem Per⸗ lönlichteitswert der Vertreters beruhe und ein ſolcher Wert den Juden abzuſprechen ſei. Als letzter Redner ſprach der Leiter der Fachgruppe Einzelhandel, der betonte, daß der Vertreter ein Freund und Berater des Einzelkaufmanns et, wie der Einzelkaufmann der Freund und erater des Verbrauchers ſein mülſſe. Mit dem Kopf durch die Scheibe Donſieders bei Waldfiſchbach. Samstagmitter⸗ nacht platzte dem hieſigen Autobeſitzer Lickteig auf der Jahrt zwiſchen Burgalben und hier ein Reifen. Das Fahrzeug ſchleuderte heftig, kam aber durch das ſtarke Bremſen zum Stehen. Da⸗ bei fuhr der Fahrer mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe und verletzte ſich beträchtlich. Wette um ein Jaß Bier Stein⸗Bockenheim(Rhh.). Für ein Faß Bler trug ein junger Mann einen Sack Frucht von Stein⸗Bockenheim nach dem Nachbarort Wons⸗ heim. Es ging dabei um eine Wette, die er ge⸗ wann, und ſo bekam er ſein Bier. Die Verlierer ſollen ein bitteres Geſicht gemacht haben. Starker Beſuch auf der 6 Deutſchen Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung Frankfurt. a. M. Die beiden erſten Tage brachten der Deutſchen Bau- und Siedlungs- Ausſtellung einen überaus ſtarken Be⸗ ſu ch. Schon am frühen Vormittag des Sonn⸗ tag ſetzte der Beſuch von Fachleuten. Architek⸗ ten und Städtebauern, beſonders aus Süd⸗ u. Weſtdeutſchland, recht lebhaft ein. Die gute bauliche Löſung dieſer Häuſer, wie vor allem. die geſchmackvolle Inneneinrichtung der Räu⸗ me erregten das beſondere Intereſſe aller Be⸗ ſucher. Vor den Ständen der Städte, Woh⸗ nungsgeſellſchaften und Planungsgemeinſchaften ſah man während des ganzen Tages fachkundige Blitk in den Treue um Treue— Wenn nicht, dann Bingen. Bei einem Binger Unternehmen 5 der 35 Jahre alte J. Krutſcheck aus ſeder⸗Ingelheim im e ds. Is. in Ar⸗ beit. Da er in ſeinem Beruf nebenher auch noch zu Hauſe arbeitete, lieh er ſich eines Ta⸗ ges von dem Betriebsführer eine Schleif⸗ maſchine, die er am Tag darauf wieder bringen wollte. Er durfte die Maſchine mitneh⸗ men, brachte ſie am andern Taße aber nicht wie⸗ der und erſchien auch ſelbſt nicht mehr. Einige Tage ſpäter fuhr ein Lehrling des Binger Un⸗ ternehmens nach 1 und holte die Ma⸗ ſchine, Er ſah bei dieſer Gelegenheit, daß K. auch Werkzeug ſeines Meiſters in ſeinem Haus hatte. Das erzählte der Junge dem Mei⸗ ter, der dann das Werkzeug durch die Polizei icherſtellen ließ, weil niemand dem K. erlaubt hatte, Werkzeug mitzunehmen. Weiter kam bei dieſer Gelegenheit noch eine Geldgeſchich⸗ te heraus für zwei Grabeinfaſſungen, die der Angeklagte nach Frei⸗Weinheim vermittelt hatte. afür hatte der Angeklagte das Geld erhalten, es aber, ſtatt dem Binger Unterneh⸗ mer zu. zu Hauſe hingelegt, um, wie er agte, abzuwarten, wie die Dinge laufen. Es eken 8066 andere Sachen zu verrechnen gewe⸗ en. Immerhin, Pflicht des Mannes wäre es geweſen, das Geld ſofort abzuliefern, denn er war ja auch beauftragt worden, es zu kaſſteren. Als er nach dem Geld gefragt wurde, ſagte er, er habe es noch nicht. In Wirklichkeit beſaß et es bereits. Die Anklage lautete auf Diebſtahl und Unterschlagung. Auf Grund der Beweis⸗ aufnahme konnte aber ein Beweis wegen des Diebstahls nicht erbracht werden. Der Ange⸗ klagte habe das Werkzeug zwar mitgenommen, jedoch in der feſten Abſicht, es wieder zurück⸗ zubringen. Eine Unterſchlagung war nach dem eſetz nicht gegeben, jedoch eine ſtrafbare Hand⸗ lung wegen Untreue. Die Strafe dafür fiel unter das Straffreiheitsgeſetz, ſodaß das Ver⸗ fahren eingeſtellt wurde. Oppenheim. Die Große Strafkammer Mainz verurteilte den 29jährigen Virmund Bin genheimer aus Oppenheim und den ögjäh⸗ rigen Wilhelm Saladin, die ein regelrech⸗ tes nach 6 175 zu beſtrafendes Verhältnis mit⸗ einander unterhielten, zu zwei bezw. zwei Jah⸗ tren drei Monaten Gefängnis. Der 30 Jahre alte M., der ebenfalls mit B. verkehrte, kam mit 300 RM. Geldſtrafe davon. Zwei Jahre Zuchthaus für Einbrecher Bad Kreuznach. Im Juni dieſes Jahres wur⸗ de nachts in Oberkirchen in das Geſchäft eines Männer beim Studium der einzelnen Pläne und Darſtellungen. Auf dem Freigelände und im Haus der Technik, wo die Induſtrie in Ge⸗ meinſchaftsausſtellungen und an Einzelſtänden auf ibre Erzeugniſſe hinweiſt, waren die Fach⸗ vertreter der Firmen während des ganzen Ta⸗ ges mit der Beratung und Unterrichtung von Intereſſenten beſchäftigt. Viele Neuetungen bautechniſcher und bauwirtſchaftlicher Art konn⸗ ten den Beſuchern gezeigt werden. Aus Slarkenburg Die Bluklat einer Muller in Darmſladt ſw. Darmſtadt. Zu der Bluttat der Ehefrau Luſt in der Hindenburgſtraße, die ihren beiden Kindern die Kehle durchſchnitt und ſich dann ſelbſt tödliche Verletzungen beibrachte, wird noch bekannt: Die Mutter lebte noch bis in Samstagnacht, wo ſie im Stadtkrankenhaus ihren Wunden er⸗ lag. Nach den kriminalpolizeilichen Ermitt⸗ lungen dürfte die Tat im Zuſtand geiſtiger Amnachtung verübt worden ſein. Die Ehe⸗ leute lebten bis dahin im beſten Einverneh⸗ men, doch ſcheinen ſich vor einiger Zeit ſchon Anzeichen geiſtiger Störung bei der Frau be⸗ merkbar gemacht zu haben, insbeſondere, nach⸗ dem das letzte Kind, ein zur Zeit der Tat drei Monate altes Mädchen, zur Welt gekommen war. Der Mann iſt in Frankfurt beſchäftigt. Die Familie wohnte mit den Schwiegereltern der Frau in einem Hauſe, jedoch in verſchiede⸗ nen Stockwerken. Als die Schwiegereltern am Freitag gegen 17 Uhr die Frau und die Kinder beſuchen wollten, von denen ſeit 12 Uhr nichts mehr zu ſehen und zu hören geweſen war. blieb in der Wohnung alles ſtill. Die alsbald benachrichtigte Polizei drang in die Wohnung ein und fand die beiden Kinder mit durchſchnit⸗ tenen Kehlen. Neben dem noch nicht 4 Jahre alten Knaben lag ein Raſiermeſſer, während das kleine Mädchen mit dem Brotmeſſer getö— tet worden war, mit dem ſich auch die verirrte Mutter ſelbſt lebensgefährliche Stiche an Hals, Schläfe und Arm beigebracht hatte, ſodaß ſtar⸗ ker Blutverluſt eintrat, der dann auch zu ihrem Tode führte. Schwerer verkehrsunfall u. Lorſch. Auf der Autobahn ereignete ſich bei Lorſch ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Laſtkraſtwagen mußte dort wegen Reifendefekts halten und ſicherte ſeinen Anhänger in vor geſchriebener Weiſe durch rotes Licht. Während die Reparatur vorgenommen wurde, kam von hinten ein zweiter Laſt⸗ kraftwagen mit zwei Anhängern. Der Fahrer uüberſah das haltende Fahrzeug und fuhr die⸗ ſeim mit voller Wucht in die Flanke. Der Zu⸗ ſammenprall war ſo heftig, daß von dem auf⸗ ſtoßenden Wagen das ganze Führerhäus⸗ chen eingedrückt und beide Vorderräder weggeriſſen wurden. Der Fahrer war ſo⸗ fort tot. Der Mitfahrer, der während des Zuſammenſtoßes ſchlief, erlitt ebenfalls ſchwere Verletzungen und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Auch der Anhänger des halten⸗ den Laſtwagens wurde bös zugerichtet. Gerichtssaal Kolonialwarenhändlers eingebrochen. Den Tä⸗ tern fielen Lebensmittel und andere Sachen im Werte von etwa 300 RM. in die Hände. Als Diebe wurden zwei Burſchen aus Heiligen⸗ wald ermittelt, von denen der eine bei der Tat Schmiere ſtand, während der andere die Ladentür mit der Eiſenſtange aufbrach, Den Erlös teilten ſie ſich, Da es ſich außerdem um rückfällige Burſchen handelt, erhielt der Haupt⸗ täter zwei Jahre Zuchthaus, der andere 1 Jahr Gefängnis. Beide ſitzen wegen einer anderen Sache zur Zeit in Saarbrücken im Ge⸗ fängnis. Gehöriger Denkzettel für anonyme Schmierfinkerei. Nidda. Eine verheiratete Frau aus dem Nachbarorte Geiß-Nidda hatte ihrem Zorn ge— gen zwei unbeſcholtene Frauen von Geiß-Nidda auf anonymen Poſtkarten an die Frauen und in einer ebenfalls anonymen An— zeige an die Gendarmerie Luft gemacht, wobei ſie ſich ſchwerſte Beleidigungen und Verleum— dungen angeſehener Perſonen des Dorfes zu— ſchulden kommen ließ. Erſt nach umfangreichen Ermittlungen und nach langem Leugnen ge— ſtand die Frau ihr ſchmutziges Treiben ein. Zugleich gab ſie auch die Haltloſigkeit ihrer Anſchuldigungen zu. Die Geſchichte kam der Frau teuer zu ſtehen, denn das Amtsgericht Nidda verurteilte ſie zu 8 Monaten Gefängnis. Die Gebrüder Odenweller wieder vor Gericht. Gieſſen. Die Gebrüder Odenweller aus Kranzberg und einige weitere Perſgnen aus Kranzberg und Friedrichsthal im Taunus wer— den ſich in der kommenden Woche vor der Großen Strafkammer in Gießen in einem um⸗ fangreichen Wildererprozeß zu verant⸗ worten haben. Mitangeklagt iſt auch ein Mann aus Frankfurt a. M. Die Wilderer-Straftaten, die im Mittelpunkt des Prozeſſes ſtehen wer den, erſtrecken ſich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren. Auch der Mordverſuch an dem Förſter Nothnagel vor 20 Jahren war auf das Konto eines der Brüder Oden— weller zu ſetzen, doch iſt dieſe Sache bereits verjährt. Das Verſchwinden des Philipp Oden⸗ weller vor etwa 20 Jahren, den man einige Jahre ſpäter tot in einem Schacht auffand, hat ſeinerzeit ebenfalls zur Verdächtigung der jet⸗ zigen Angeklagten geführt, die aber in dieſer ſo ſollten bei Pfirſichen Sie hören im Rundfunk Mittwoch, den 7. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.43 Morgenlied Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik, 615 Wiederholung der 2. Abendnachrich⸗ ten. 6.30 Freut euch des Lebens. 8.00 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktbericht, Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 10.00 Großkonzert des Rundfunks mit Berichten vom Appell der Reichsarbeitsdienſtes auf der Zeppelinwieſe. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter⸗ bericht. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 röhliches Aller ⸗ lei. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Muſik aus Süd⸗ amerika. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Georges Bou⸗ langer ſpielt. 19.45 Bremsklötze weg! Von deutſchem Fliegergeiſt. 19.45—19.55 abe eg 20.00 Im Rampenlicht. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport. 22.30 Muſik aus Wien. 24.00 Nacht⸗ konzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Adagio in H aus op. 56, von R. Schumann— Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, 905 ſtandsmeldungen 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſttk. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Gaunachrich⸗ ten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Großkonzert des Rundfunks mit Berichten vom Appell des Reichsarbeitsdienſtes auf der Zeppelin⸗ wieſe. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeitangabe, Nachrichten. 14.10 Delius— Schumann— Smetana. 15.00 Bilderbuch der Woche. 15 15 Verrat am Volk. 16.00 Nachmittags- konzert. 18.00 Der fröhl. Lautſprecher. 19.00 Heitere Ouvertüre und frohe Tänze. 19.45—19.55 Nachrich⸗ tendienſt. 20.00 Operette und Tanz. 20.80 Alte Tänze. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.15 Wetter⸗ bericht, Nachrichten, Sport. 22.30 Muſik aus Wien. 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtkonzert. Hinſicht alles beſtreiten. Ein Mann aus Kranzberg, der das gewilderte Fleiſch ver⸗ brauchte, wird ſich wegen gewerbs- und ge⸗ wohnheitsmäßiger Hehlerei zu verantworten haben. Zu der Verhandlung, die vorausſichtlich mehrere Tage in Anſpruch nehmen wird, ſind etwa 20 Zeugen geladen. Hohe Geldſtrafe für Koppelungsgeſchäfte Kaſſel. Das Schöffengericht verurteilte einen wiederholt vorbeſtraften Großhändler zu 800 Mk. Geldſtrafe. Er hatte in drei Fällen die Abgabe verlangter Waren vom Bezug anderer Waren abhängig gemacht, zugleich Blumenkohl oder Johannisbeeren, bei italieniſchen Pflau⸗ men Bohnen mit abgenommen werden. Marklberichle Mannheimer Produkten Roggen: 70/72 kg 3), Feſtpreiſe, 5 tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl. Sack Preisgebiet R 18, per September 1938 18,30 RM., R 8 18,70, R 19 18 do, N20 10,10; Ausgl. vl. 40 Pfg. Qualltätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,07 RM. per 100 kg, für 2 tg 0,15, für 3 kg 0,22 RM. Weizen: 75/77 kg 5) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack. Preisgebiet W 16 per September 1938, 20,10, W 17 20,20, W' 19 20,50, W 20 20,70, W' 21 20,90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durch⸗ ſchnitt 0,15 RM., für 2 kg 6,30, für 3 kg 0,40 RM. per 100 kg. Abſchläge je 100 kg 20 185 Futter ⸗ Ger ſte: 59/60 x) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenh exkl. Sack, Preisgebiet G7, per September 1938, 16,40 RN, G 8 16,720, G 9 1690, c 11 17,20; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag über 68 kg Hektolitergewicht bis zu 2 RM. per 100 kg ab Erzeugerſtatton. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20—22 RM. per 100 kg xx), Raps, inl. ab Station 32,00. utter ⸗ Hafer: 46/49 ig 8 Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗ Beſchaffenhelt exkl Sach Preſsgebtet 511, per Sep⸗ tember 1933 16,70 RM.,§ 14 17,20, 5 17 17,50; Ausgl. pl 40 Pfg. Induſtrriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2 RM. per 100 kg. Mühlen ⸗ nachprodukte: Roggenklete, Preisgeblet R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, R 20 10,60, Roggen⸗ vollkleie pius 1 RM., Weizenkleie, Preisgebtet W 16 10,70. W 17 10,75, W' 19 10,90, W 20 11,00, W 21 11,10 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗ Gebühr Weizenvollkleie 9.50 RM. erſten⸗ kuttermehl: Preisgebiet G7, per September 1998, 18,40 RM., G 8 18,70, G9 18,90, G 11 19,20 Röb:. Wetizenfuttermehl 13,50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14,00, Malzkeime, ab Fabrik, Höchſtpreis 18,40 RM, Ausgl. pl. 30 Pfg. z) Zu- und Abſchläge⸗ auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung xz). Feine⸗ und Ausſtichware 0,70 RM. bis 1,50 N per 100 kg höher Sonſtige Futterarttkel: Erdnußkuchen, Feſtpreis ab Fabrik, September 15,80 RM., Soyaſchrot, prompt, 15,50, Rapskuchen inl. 13,70, do. ausl. 14,20, Raps⸗ kuchenſchrot 13,70, Palmkuchen 13,90, Kokoskuchen 14,70, Seſamkuchen 15,00, Leinkuchen 16,80 RM. Trocken⸗ ſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, per September 1988 9,46 RM., Rohmelaſſe 6,34, Steffenſchnitzel 11,66, Jucker⸗ ſchnitzel, vollw 12,66 RM., Ausgleich pl. 38 Pfg. Rauhfutter. Wieſenheu; loſes. a) Wiefen⸗ heu, handelsüblich, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4.80 RM., b) Wieſen⸗ heu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5,80, c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futter⸗ heu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 6,30 RM. Luzerneheu! k loſes. a) ge⸗ ſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,00 RM., b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,60 RM. Kleeheu: loſes. o) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis zu etwa ein Drittel vollwertigem Gräſer⸗ durchwuchs 6,60, b) gut, geſund, trocken, E Farbe, mit bis etwa ein Zehntel vollwextigem Gräſerdurch⸗ wuchs 7,00 RM. Dieſe Pretſe verſtehen ſich per 100 kg Roggenſtre bad, Erzeugerſtation. Stroh: ſe 100. kg. Roggenſtroh Höchſtpreis 3,30 RM., Marktpreis 2,80 3,00 RM., Weizenſtroh 3,10 bzw 2,80—3,00, Hafer⸗ ſtroh 3,00, Gerſtenſtroh 3,00 bzw 2,40—2,60 RM. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handels⸗ übliche, bindfadengepreßte oder gebündelte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnit UI der Anordnung vom 1. Juli 1938. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Type 812 16. 8. bis 30. 9.: Preisgebiet Baden 16 28,85, 17 28,85, 20 29,20, Saarpfalz 19 28,88, 20 29, 20, 21 29,20 RM. unter Beimiſchung von Maismehl. Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab Juli 1938: Preisgebiet Baden 15, Type 997, 92,80, 18 23,35, 19 23,60, Saarpfalz 20 23,50, Type 1150 minus 50 Pfg. per 100 kg. Maismehl nach Bedin⸗ gungen der RfG. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Weizen 1,50 RM. per 100 kg. Ber 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkann⸗ tem Kleberweizen Aufſchl. 1,25 RM. je 100 kg. Zuzüglich 0,50 RM. Frachtausgleich frei Empfangs- ſtation gemäß Anordn. der 88.— Für alle Ge⸗ ſchäfte ſind die Bedingungen der HV. dzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. 2 * Rückblick auf die Entſtehungszeit des Bergſträßer Bergiträßer Winzerjeſt im Jubilaͤumsglanz Noch nie ſah Bensheim in ſetnen Mauern ſo viele Menſchen, als da geſtern zuſammengeſtrömt waren. den großen Jubiläums⸗Winzerfeſtzug zu ſe⸗ hen und Anteil zu nehmen an der Freude und der Beſchwingtheit, die das Bergſträßer Winzerfeſt je⸗ dem verleiht. Und auch noch hie prangte die Stadt in ſolch reichem Schmuck der Fahnen, des Wein- laubs des Tannengrüns und des Birkenreiſes. Wieder hat ſich im Herzen der Stadt auf dem Marktplatz das Winzerdorf aufgetan. Empfangs ⸗ bögen da und dort rufen ein herzliches Willkomm. Der große Vergnügungspark in der Hindenburg⸗ Anlage lockt mit einer buntfarbigen Welt überall in der Stadt weht der Atem des heurigen Winzerfeſtes, das ja im Zeichen des Jubiläums ſteht. Glanzvoller als ſeine Vorgänger ſollte ſich dieſes 10. Bergſträßer Winzerfeſt abſpielen. Und was die Juſzenatoren wünſchten und erhofften, iſt wahr geworden. In dieſen erſten beiden Tagen des Winzerfeſtes ſchon hat ſich in Bensheim ein Leben und eine Fröhlichkeit entwickelt, die kaum mehr überbietbar ſind. Ein beſonderer Magnet war ja auch vorhanden. Hatte Bensheim doch großen Beſuch aus dem Schwarzwald. Nicht weniger denn 800 Trachtenträger aus dem ſüdlichen Schwarz- wald kamen zum Jubiläums⸗Winzerſeſt an die Bergſtraße, wo ſie vor 4 Jahren zum erſten Male weilten. Farbiger und lieblicher wurde ſo das Bild des heurigen Winzerfeſtes durch die große Schar der anheimelnden Schwarzwälder Trachten. Ueber- all ſprühte Heimatſinn und erhöhte nur das Ge— präge dieſes Feſtes als echtes Heimatfeſt. Am Samstag der Eröffnungsakt. Bei der Eröffnungsfeier am Samstagnachmir tag gab Bürgermeiſter Dr. Mißler einen kurzen Winzerſeſtes und ſeinen Verlauf durch die Jahre hinweg. Der Güte der Bergſträßer Weine gedenkt er. Und auch der Freundſchaft, die die Berg- ſtraße mit dem Schwarzwald verknüpſe. Der Schöpfer des Winzerfeſtes, Vorſitzender des Ver⸗ kehrsvereins, Joſef Stoll, gedachte in ſeinen Wor⸗ ten insbeſondere der vielen Mitarbeiter, die jedes Jahr in ſtiller Wirkſamkeit ein großes Stück Ar⸗ beit verrichten im Dienſte des Winzerfeſtes. Die Namen ſind allen bekannt. Eines Mannes aber möchte er namentlich gedenken, des Majors a. D. Ernſt Schmidt, der ſich große Verdienſte um das Winzerfeſt erworben habe. Ihm zu Ehren hat der Kur- und Verkehrsverein eine Bank errichten laſ⸗ ſen. Dann: die Bürgerwehr ſteht ſtramm und unter Trommelwirbel ſteigt die Winzerfahne hoch und flattert über dem Winzerdorf. Das Bergſträßer Winzerfeſt hat ſeine Pforten geöffnet. Die Muſik beginnt und der Tanz hebt an und aus den Buchten ruft es ſchon von frohen Zechern. Am ſpäten Nachmittag trifft auch der Hauptteil der Schwarzwälder ein. Mit klingendem Spiel werden ſie von der Bensheimer Bürgerwehr am Bahnhof abgeholt. Abends, als das frohe Treiben im Win⸗ zerdorf ſchon groß im Schwunge iſt, werden die Schwarzwälder dann mit herzlichen Worten von Bürgermeiſter Dr. Mißler und Joſef Stoll be⸗ grüßt. Und inmitten der Bergſträßer fühlen ſich die Schwarzwälder wohl bei Tanz und Trank und feiern bis in den Morgen. Der Gauleiter unter den Gäſten. Wie war das 10. Winzerfeſt doch auch be⸗ ſchirmt von einem guten Wetter! Früh am Sonn- tag ſchon wogte es durch die Straßen und im Winzerdorf herrſchte Fröhlichkeit. Mit dem Kon- zert vereinigten ſich Darbietungen der Schwarz- wälder Trachtengruppen. Die Hauptattraktion bot dann am Nachmittag der große Jubiläums⸗Winzer⸗ feſtzug. Die Straßen dicht geſäumt, harrten die vielen Tauſende des Zuges. Und ein Feſtzug be⸗ wegte ſich durch die Stadt, wie Bensheim bislang noch keinen ſah. Reiter mit Winzerkränzen führ⸗ ten den Zug an. Und der Bergſträßer Wein er- lebte eine Verherrlichung in den verſchiedenen Gruppen. Ihnen lag der Gedanke zu Grunde: „Aus des Weinſtocks goldnen Trauben ſchöpft die Bergſtraß' ihren Wlauçen, daß auch lee en bree ſchen Land wird als Weinland anerkannt“. Und immer wieder junges Volk mit Winzerkränzen hoch am Stecken. Goldene Trauben ſuühren vorüber. Ein rieſiger Pokal. Und fein geſtaltet der Wagen mit der Nieſenflaſche aus Cellophan, in der ein Blumenturm grüßte. Hoch auf dem Thron lächelten huldvoll die dunkle Blütenkönigin und die blonde Winzerloͤnigin. Und wie immer lebhaft begrüßt die Glattbacher Kinderſpielſchar, die Bensheimer Bürgerwehr und die Biedermeiergruppe. Die 800 Schwarzwälder aber dann; ſie erregten mit ihren bunten und feinen Trachten die größte Aufmerk- ſamkeit aller Beſchauer. Liebevolle Ruſe wurde: ihnen zuteil, allen, waren ſie vom Titiſee, von Donaueſchingen, Schapbach, Villingen, Bräunlin— gen oder Neuſtadt. Ihre eigenen Kapellen haben die Schwarzwälder mitgebracht und auch ſonſt ſah man in ihren Gruppen manch anderes Zeichen ihrer heimatlichen Gründe. Inmitten der Tauſende ſah man auch Gauleiter Sprenger mit ſeiner Be- gleitung. In Malſen ſtrömte es nach dem Ende des Feſt⸗ zuges durch die Straßen Bensheims. Es gab bald keine Stelle mehr die nicht erfüllt war von fröh⸗ lichem Leben und Treiben. Die Fröhlichkeit dieſes Haupttages des Bergſträßer Winzerfeſtes iſt ohne 1 B. Erſt der Verletzte! Erhaltung des Lebens iſt wichtiger als Auf— nahme des Tatbeſtandes Omnibuſſe, Straßenbahnen, Fahrräder ja⸗ gen vorüber. In den engen Straßen treffen ſich eilige Menſchen, treffen ſich aber auch ge⸗ ſetzgebundene Notwendigkeiten. Großſtadtver⸗ kehr! Er ſetzt beſtimmte Kenntniſſe voraus. Fehlen dieſe, ſo bereitet das dem Unfall die Bahn. Ein Beiſpiel unter vielen: Ein Radfahrer iſt von einem Laſtzug überfahren. Fußgänger eilen herbei, ſie umringen den Verunglückten. Die einen wollen ihn forttragen, die anderen glauben, daß der Schwerverletzte nicht veg— geſchafft werden darf. Sie wollen die Polizei nicht der Möglichkeit berauben, den richtigen Tatbeſtand aufzunehmen. So bleibt der Ver⸗ unglückte auf der Fahrbahn liegen——— Die erſten Beamten, die auf der Unfall⸗ ſtelle eintreffen, ſorgen für den ſofoetigen Ab⸗ transport des Ueberfahrenen in ein Kran⸗ kenhaus. Infolge des ſtarken Blutverluſtes tritt aber bereits unterwegs der Tod bei dem Verunglückten ein. Wer trägt die Schuld? Iſt es nicht erſtaunlich, daß von den zahl⸗ reichen Zeugen des wahren Begebniſſes keiner daran dachte, zum nächſten Fernſprecher zu eilen, um die Feuerwehr zu ſeinem Abtrans⸗ port herbeizurufen? Muß es nicht eine ſeibſt⸗ verſtändliche Pflicht für jeden Verkehrsteilneh⸗ mer ſein, ſich bei Unfällen vor allem um den Verletzten zu kümmern? Klärung der Schuldfrage, Aufnahme des Tatbeſtandes und Abſchleppen der beſchädigten Fahrzeuge ſind immer weniger wichtig, als die Betreuung des verletzten Volksgenoſſen. Das Koſtbarſte iſt und bleibt— das Leben! B. v. M. * Nach den neueſten Zahlen des i des deutſchen Hand- werks haben ſich die Handwerksbetriebe im Altreich vermindert, und zwar vom 1. April 1936 bis zur gleichen Zeit von 1938 um 104 000 oder 6 Prozent auf 1548 041. Dieſe Abnahme liegt hauptſächlich daran, daß ſelb⸗ ſtändige Handwerker ihren Betrieb aufgegeben haben, weil ſie jetzt als Facharbeiter, Geselle oder Werkmeiſter beſſere gleichmäßigere Ver⸗ dienſtmöglichkeiten finden. —— Trinkſt Du den Wein vom Rhein .. dann achte auf die Menge des Guten. Sonſt könnte es Dir geſchehen wie dem Mann aus Alsheim, der eines Abends mehrere Vier⸗ tel Wein in Guntersblum trank, als die Stück⸗ fäſſer auf ſeinem Laſtwagen gefüllt wurden. Er fuhr dann gegen Alsheim, und auf dem Wege wurde ſchon ſeine Zickzackfahrweiſe von einem Perſonenwagen bemerkt, deſſen Fahrer nicht wagte, den Betrunkenen zu überholen. Als dieſem aber in einer Kurve ein Kraftwagen begegnete, fuhr der Alsheimer Fahrer in den Straßengraben und gegen einen Telegraphen⸗ maſt. Der Angeklagte behauptet nun, durch die nicht abgeblendeten Lichter des entgegen⸗ kommenden Wagens geblendet worden zu ſein, aber es iſt nachgewieſen, daß dieſe Lichter ab⸗ geblendet waren. Der betrunkene Fahrer wurde bei dem Anprall aus dem Wagen geſchleudert, der Beifahrer im Führerhaus von den nach vorn gerutſchten Fäſſern ein aeklemmt und kfffr Vörfepüffgen iss ITcfHTTHHAINETN Fehrächf. Jetzt iſt er allerdings wieder vollkommen her⸗ dem Angeklagten entnommene utprobe ſtellte einen Alkoholgen u 5 von 89 ramm feſt. Es wird gerade in den Zeiten des Backfiſchfeſtes und Dürkheimer Wurſtmarktes von Intereſſe ſein, daß der Staatsanwalt trotz Berückſichtigung der bis⸗ herigen Strafloſigkeit und Jugend des Ange⸗ klagten einen Monat Gefängnis als Strafe be⸗ antragte, und daß das Gericht auch nicht un⸗ ter drei Wochen Gefängnis herunter⸗ gehen konnte. Damit ſich niemand falſchen Hoff⸗ Rungen hingibt: Bei in Trunkenheit verſchulde⸗ ten Unfällen gibt es grund ſätzlich keine Geldſtrafen, ſondern immer Gef än g⸗ nisſtrafen. Rr. Mannheim.(Wieder fünf Verkehrsun⸗ fälle). Im Laufe des vergangenen Sonntags ereigneten ſich in Mannheim 5 Verkehrsun⸗ fälle. Hierbei wurden 3 Perſonen leicht ver⸗ letzt und 4 Kraftfahrzeuge beſchädigt. Zwei der beſchädigten Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Sämtliche Verkeyrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsunfälle zacückzu⸗ führen. g Ladenburg.(Einwohnerſtatiſtik). Die Einwohnerzahl der Stadt Ladenburg betrug am 1. September 5177(am 1. Juli 1938: 5156), davon 2462(2461) männlich und 2715(2695) weiblich. Die Zugehörigkeit za Religionsgemeinſchaften ſtellt ſich wie folgt dar: Katholiken: 2607(2695), Cvangeliſche 2337(2321), Altkatholiken 40(40), Tott⸗ gläubige 43(43), Juden 56(57) und Son⸗ ſtige 94(97). Hirſchhorn.(.. der Reſt iſt nicht mehr zu gebrauchen“). Der Perſonenwagen eines Münchener Ehepaares geriet auf einem Ausflug hier auf der Landſtraße in Brand. Mit knapper Not retteten die beiden ſich aus dem Gefährt, das in Flammen aufging. Zu- letzt ſahen ſie nach einem Wort von Wilhelm Buſch nur noch„ſeine Trümmer rauchen...“. Aſchbach. Die zur Zeit im Odenwald ſtattfindenden Kirchweihfeſte brachten drei 15⸗ jährige Jungen auf einen üblen Gedanken. In Abweſenheit der Hausbewohner ſtiegen ſie durch ein offenſtehendes Fenſter in die Küche, wo ſie den Schlüſſel zum Laden eines Lebens⸗ mittelgeſchäftes fanden. Sie entwendeten aus der Ladenkaſſe ein Fünfmarkſtück und traten auf die gleiche Weiſe den Rückzug an. Wenn ſie auch Türen und Fenſter wieder verſchloſſen hatten, ſo waren ſie doch von einem Nachbarn 8 Die beobachtet und erkannt. Bekanntmachung Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche in Vierngeim Nachdem in der Gemeinde Viernheim die Maul⸗ und Klauenſeuche amtlich feſigeſtellt worden iſt, werden auf Grund des Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetzes und ſeiner Ausführuasgsvor⸗ ſchriften, unter Beſtätigung der oon dem Kreisveterinäramt Bensheim vorläufig ge— troffenen Maßnahmen, folgende Anordaungen getroffen: 1. Alicen⸗, Bürſtädter⸗, Horſt Weſſel⸗ und Waldſtraße werden zu Sperrbezirken erklärt. 2. Ort und Gemarkung Viernheim gelten als Beobachtungsgebiet. 3. Auf den Sperrbezirk und das Beobach⸗ tungsgebiet finden die unter A) und B) mei⸗ ner Bekanntmachung, betr. Ausbrach der Maul⸗ und Klauenſeuche in Unter-Schönmak⸗ tenwag, vom 3. November 1937(Amtsver⸗ lündigungsblatt Nr. 303 vom 5. November 1937), für den Sperrbezirk und das Beobach⸗ tungsgebiet bekanntgegebenen und durch meine Bekanntmachung vom 27. Dezember 1937 (Amtsverkündigungsblatt Nr. 353 vom 28. Dezember 1937) und vom 9. Februar 1938 (Amtsverkündigungsblatt Nr. 41 vom 12. Februar 1938) ergänzten Vorſchriften Aawen⸗ dung. Heppenheim, den 5. September 1938 Kreisamt Heppenheim. Der Kreisdirektor: J. V. Denzer. Vorſtehende Bekanntmachung bringe ich zur öffentlichen Kenntnis und erwarte ſtrikte Be⸗ folgung der getroffenen Anordnangen. Das hiernach Erforderliche iſt bei Meidung von Strafverfolgung ſoſort zu veranlaſſen und mit größter Sorgfalt fortgeſetzt durchzuführen. Viernheim, den 5. September 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde A* Der Macht der Seitungs⸗ anzeige verdanken ſo viele Firmen ihren großen Nun⸗ denbreis.— Ohne Der⸗ bung ſtocht der Abſath! Darum werben— ob Rauf, mann oder Handwerder! SAIAMANDER-TUSSARZT eln Henson erer&t eM WENDE I MINtioNENM PAAR SsAHAMANDER-TUSSANZT-scH UHR ö MpFINDtfcnt obs us NMbtert Füssk Atkzeksretit. Wactt e, ALLEIN VERKAUF, HO O K, Schuhgeschäft. Adolf Hitlerstrafße 2 2 s 9 2 — Felilt es an Cunclacliaꝑt dann muß man werben! Aüununummanunumummunmunmmelſeeeeen ee Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler zwischen Angebot und Nachfrage Eln vorzügliches Werbeorgan lst dle „Vlernhelmer Volkszeitung“ Bekanntmachung Lt. Mitteilung des Landesverbandes iſt das Anbauen von Nachtabak(Geizen) in der Ge⸗ markung Viernheim für das Anbaujahr 1938 nicht geſtattet. Ferner müſſen die Samenſtauden auf den Tabakäckern ſofort entfernt werden, da der Sa⸗ men wie alljährlich vom Landesverband ge⸗ liefert wird, um eine einheitliche Qualität zu erzielen. Ich habe ſchon wiederholt auf die Entfer⸗ nung der Schoßrüben auf den Zuckerrüben⸗ äckern hingewieſen. Noch ſtehende Schoß zuben müſſen jetzt auf Koſten der Säumigen durch den Zuckerrübenverband entfernt werden, falls dieſelben nicht bis 15. ds. Mts. entfernt ſind. Ebenſo werden die Tabakſamenſtauden ent⸗ fernt. Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e.. Heute abend 7—8 Uhr Jugendtraining, ab 8 Uhr Training der aktiven Mannſchaften im Freiſchützſaale. Da am Sonntag die Ver⸗ bandswettſpiele beginnen, wird um zahlreiche Beteiligung gebeten. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Fußball: Heute Dienstagabend 5.30 Uhr Training nur für die Jugend. A-Jugend: Der Ortsbauernführer. Leitung L. Stumpf; 2. Jugend: Jakob.— Beginn der Pflichtſpiele am 18. September, deshalb muß jeder Jugendſpieler beim Trai⸗ ning ſein. Donnerstag: Training für Aktive. Willſt du dich im Verkehr erſt rückſichtsvoll benehmen, wenn du einen Unfall verur⸗ ſacht haſt? Das Wort„zu ſpät“ hat ſchon manchen für ſein ganzes Leben unglücklich gemacht! Näh. Auskunfts⸗ Gelegenheits⸗ kauf! Faſt noch neue Fenſter zu verkaufen. Panduren⸗- gaſſe 11 Reife Milch ⸗ jchweine zu verkaufen Adam welaner Saarſsraße 23 Moine Aaghen in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets taf. d. Geſchäftsſt. Jule Holler FFC c Einige Tabal⸗ brecher ſowie Einnäher ſofort geſucht pro Buſchel 18 Pfg Michael Hoock Steinſtraße 32 Frauen zum Tabakein⸗ nähen(Buſchel 15 Pfg.) geſucht. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. 2 Zimmer und Küche don jungen Ehe⸗ leuten zu mieten geſucht. Wenn Sie einmal etwas anzubieten Wiz ink kibE aalen tog KHIERE NachfE Baumwelldeecken Strapazier- Qualitäten Stück 3.43 2.30 1.83 Schlafdeeken welche Qualitäten moderne Muster Stück 8.20 3.30 4.85 schöne Dessins Schlafdecken und Farben Stück 10.73 7.73 6.30 Wolldecken kamelhaartarbig mit schönen Bordüten stück 13.90 12.23 9.80 Velourdecken kamelhaatr farbig. erstklassige Qualitä“en stück 43.80 37.23 22.80 MA LALLL AN OENDLANN EN FEE OE HA eos haben oder wenn Sie etwas kaufen, mieten oder vermieten wollen, sa- gen Sie es stets durch elne „Kleine Anzeige“ m unserer Zeitung. Hler findet Ihre An- zelge eine starke Be · achtung. 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