—..—.———— ˖—. ˖— ß»»**—.—— ll 2 ank 5 ernnheimer 25 1 icin ö inwhner, ah Ul, g err„Rti⸗ 5 5 ler Namn een eile duch ec 33 E 0 los. Nit J g ge, f 1 55 0 Amtsblalt der Bürgermeiſterel Bernheim Verkündigungsblatt der N89 AR. Blernhemm „ ieee de de en eee Nen ei e 90 dl 5 durch die Post monatlich 1.60 AM ausſchließlich Beſtellgeld. e 10 Nfg N Gesche Viernheim, Bismardft. 18. Fernſpr. 159. SK. Lbaſen 15101 .. e ummer 209 Donners fag den 8. Zeplember 1938 14. Jahrgang 1 5 6 e am. i ö ſulnlt fi e wobei die 1 3 5 1 1 Keine Weiterverhandlung, bis Lerrorakte der Sithethenpolizei in Mähriſch Oſtrau liguidiert f 9 rie⸗ 5 Scharfer Proleſt bei Lodza zudelendeukſche Abgeordnete, Frauen und Kinder wurden verprügell nöball⸗ Prag, 8. September. deutſche Delegation unter Führung von Karl portleitet, Wie das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Par⸗ Hermann Frank um 17 Uhr empfing. 0 U Volks- Hand- r, die Lei ten ist mende at in ittler e und tel Ian öl J riſch⸗Oſtrau, tei mitteilt, hatte am Mittwochnachmittag die VBerhandlungsdelegation der Sd. das Studium des neuen Vorſchlages der Prager Regierung begonnen und beſchloſſen, auf Grund dieſes Regierungsvorſchlages dem Geſichtspunkt einer Regelung entſprechend den Karlsbader Forderungen die Verhandlungen mit der Regierung fortzuſetze n. Während der weiteren Beratungen ſei ein Veri ch t aus Mähriſch⸗Oſtrau eingetroffen, der von den unerhörten Uebergriffen der Staats⸗ polizei und der Verprügelung ſudetendeutſcher Abgeordneter Mitteilung machte. Daraufhin habe die Delegation ihre Verhandlungen abgebrochen und beſchloſſen, dem Miniſter⸗ präſidenten mitzuteilen, ſie ſei gezwungen, wegen der Vorfälle in Mähriſch⸗Oſtrau die Ber handlungen zu unterbrechen. Die Vorfälle in Mähriſch⸗Oſtrau zeigten, daß die Regierung die Lage nicht in dem Maße be⸗ herrſche um mit Erfolg im gegenwärtigen Augenblick die Beſprechungen zu beginnen und in Ruhe abſchließen zu können. Das Vorgehen der Polizei in Mähriſch⸗Oſtrau ſtehe in kraſſem Widerſpruch zu der im Negierungsvorſchlag zum Ausdruck gebrachten Abſicht, die nationalpoli⸗ tiſchen Verhältniſſe zu regeln. Lord Runciman unkerrichlel Die Delegation verſtändigte, ſo heißt es am Schluß der ſudetendeutſchen Mitteilung, von der neuentſtandenen Lage den Staatspräſidenten und Lord Runciman, der die ſudeten⸗ Telegramm an Dr. Hod za Mähriſch⸗Oſtrau, 8. September. Aus Anlaß der ſchweren Zwischenfälle in Mähriſch⸗Oſtrau richteten die Abgeord⸗ neten der Sudetendeutſchen Partei, Köllner und May, nachſtehende Telegramme an den Miniſterpräſidenten Hodza und Innenmini⸗ ſter Czernin: „Berittene Polizei geht brutal und rückſichts⸗ los mit Reitpeitſchen gegen friedliche Frauen und Männer, die zur Begrüßung der Parlamentarier in Mähriſch⸗Oſtrau zuſam⸗ mengekommen find, vor. Wir, die Parlamen⸗ tarier, werden trotz Legitimierung mit Reit⸗ peitſchen bedroht, geprügelt und mit Pferden an die Wand gedrängt. Wir proteſtieren leiden⸗ ſchaftlich gegen dieſe brutale Beleidigung und dieſes ſchimpfliche Vorgehen der ſtaatlichen Po⸗ lizeiorgane und fordern ſtrengſte Beſtrafung der Schuldigen. Erſt liquidieren! Prag. 8. September. Die Abgeordneten Ernſt Kundt und Dr. Alfred Roſche ſprachen am Mittwoch um 18.30 Uhr bei Miniſterpräſident Dr. Hodza vor und teilten ihm den Beſchluß der Sude⸗ tendeutſchen Partei⸗Delegation mit, daß die Sudetendeutſche Partei⸗Delegation ſolange nicht in der Lage ſei, die Verhandlungen mit der Regierung fortzuſetzen, als die Vorfälle von Mähriſch⸗Oſtrau ſeitens der Regierung nicht liquidiert ſind. Der Miniſterpräſident ſicherte zu, daß die Vorfälle unterſucht würden — Heute werde die Sudetendeutſche Partei⸗ Delegation darüber unterrichtet werden. Die ſudetendeutſchen Abgeordneten erklärten darauf. hierüber der Sudetendeutſchen Partei⸗Dele⸗ gation zu berichten. Neikpeitſchen gegen Deutſche! 82 Sudelendeulſche nachts in den Kerker geworfen Prag, 8. Sept. Ein ungeheuerlicher Skandal in Mähriſch⸗Schleſien wirft abermals ein helles Licht auch in dieſem Augenblick auf die von kei⸗ ner Vernunft und Einſicht zurückgehaltene Men⸗ talität der Tſchechen. Es handelt ſich um wil l⸗ kürliche Maſſen verhaftun gen Su⸗ detendeutſcher, brutale Mißhand⸗ lungen in Gefängniſſen und tolle Aus⸗ ſchreitungen berittener Tſchechen⸗ polizei gegen ſudetendeutſche Abgeord⸗ nete des Prager Parlaments. g In der letzten Zeit wurden in Mäh riſch⸗ leſien 82 ſudetendeutſche Parteimitglie⸗ der des Nachts aus ihren Betten herausgeholt, weil man ſie des unerlaubten Waffenbeſitzes beſchuldigte. Sie wurden zu einer Zeit verhaf⸗ tet, als man tſchechiſche Grenzler und deutſch⸗ ſprechende Marxiſten unter den Augen der Be⸗ völkerung bewaffnete. Da die Bevölkerung von Freiwaldau und Mähriſch⸗Oſtrau in immer größere Sorge über das Los der 82 Verhafteten geriet, kamen am Mittwochfrüh die Abgeordneten der Sudetendeutſchen Partei, Dr. Fritz Köllner, Dr. Neuwirth, die Kreis⸗ eiter May und Nitſch, ſowie die Abgeordne⸗ ten Knorre und Wer ner und der Bezirks⸗ leiter von Freiwaldau, Jaroſche k, nach Mäh⸗ um dort Nachrichten behördlich überprüfen zu laſſen, die beſagten, daß die im Polizeigefängnis befindlichen Verhafteten von Mähriſch⸗Oſtrau furchtbar geprügelt würden und die im Kreisgericht befindlichen Häftlinge in Feſſeln gelegt worden ſeien. Die deutſche Bevölkerung von Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau, die erfahren hatte, daß ſudeten⸗ deutſche Amtswalter ſich um das Schickſal ihrer in Haft befindlichen Kameraden kümmern woll- ten, begrüßte ihre Abgeordneten, von deren An⸗ kunft man allerdings erſt im allerletzten Augen⸗ blick unterrichtet worden war. Die Sudeten⸗ deutſchen Partei⸗Abgeordneten wurden, als ſie⸗ in das Kreisgericht kamen, von der Menge völlig ruhig und mit erhobener Hand begrüßt. Wie die Bilden Während der Ausſprache der Abgeordneten mit dem Prokurator des Kreisgerichts hörte man plötzlich von der Straße Lärm. Als die Abgeordneten Nachſchau hielten, ſahen ſie, wie berittene Polizei mit ihren Reitpeit⸗ ſchen auf die Menge losſchlug, um ſie auseinanderzutreiben. Die ſudetendeutſchen Abgeordneten liefen auf die Straße, wo ihnen Diplomatenempfang beim Führer Dankesworle des franzöſiſchen Nürnberg, 8. Sept. Der Führer und Reichskanzler gab Mittwoch nachmittag den als ſeine Gäſte am Reichsparteitag teilnehmenden Berliner Chefs der auswärtigen Miſſionen im Beiſein des Reichsminiſters des Auswürtigen, von Rib ⸗ bentrop, einen Empfang im Deutſchen Hof. An dem Empfang nahmen teil: Die Bot ſchafter von Frankreich, der Türkei, von Polen, Italien, Braſilien, Argentinien, Groß⸗ britannien, Spanien und der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika, die Geſandten von Nor⸗ wegen, Dänemark, der Tſchecho⸗Slowakei, von Griechenland, des Iriſchen Freiſtaates, von Finnland, Portugal, Haiti, der Union von Südafrika, von Jugoſlawien, Ungarn, Belgien, Nicaragua, Eſtland, Panama, Schweden, Ru⸗ der Marsch der Urbeitsmänner durch nürubet ng Den Abſchluß der großen Kundgebung des Arbeitsdienſtes auf der Zeppelinwieſe bildete der Marſch der Arbeitsmänner mit geſchultertem Spaten durch die feſtlich geſchmückten Stra⸗ ßen der Stadt der Reichsparteitage. Die allen Gauen des Reiches ließen ſich auch Männer im braunen Arbeitskleid zu begrüßen. „Straßen von Nürnberg. Bevölkerung und die vielen Tauſende von Gäſten aus durch die ungünſtige Witterung nicht abhalten, die Unſer Bild zeigt die Marſchkolonnen in den (Bildtelegramm Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) berichtet wurde, daß die Polizei un ver⸗ mittelt auf die Menge losgegan⸗ gen iſt, obwohl dieſe bereits freiwillig auf An⸗ raten der ſudetendeutſchen Amtswalter im Weg⸗ gehen begriffen war. N Abgeordneler gepeilſchl Als die Abgeordneten Dr. Köllner und May beim dienſthabenden Kommandanten vor berittenen Wachen intervenieren woll⸗ ten und Abgeordneter May ſich eben mit ſeiner Abgeordneten⸗Legitimation ausge⸗ wieſen hatte, ritt der Wachmann Nummer 367 auf ihn zu. Abgeordneter May rief, ſeine Abgeordneten⸗Legitimation hochhal⸗ tend, ihm entgegen:„Ich bin Abgeord⸗ neter!“ Der Wachmann entgegnete:„Te je fuk!“(ſoviel wie: Das iſt gleichgül⸗ tig!) und zog gegen den Abgeordneten May die Reitpeitſche. Dieſer hatte noch die Geiſtesgegenwart, den Kopf vor⸗ zubeugen, ſo daß der Hieb mit der Reit⸗ peitſche ihm nur den Kopf ſtreifte und auf die Schulter niederklatſchte. Die Abgeord⸗ Bolſchaflers Frantois-Pontel mänien, Bulgarien, Guatemala, der Schweiz und von Aegypten, ferner die Geſchäfts⸗ träger von Siam, Luxemburg, China, Chile, Mexiko, Afghaniſtan, Kuba, Peru, den Nieder⸗ landen, von Venezuela, Albanien, Litauen und Lettland. Der Führer richtete im Laufe des Beiſam⸗ menſeins Worte der Begrüßung an ſeine Gäſte und wies darauf hin, daß die Berliner Miſ⸗ ſionschefs in immer ſteigendem Maße Anteil an dem Reichsparteitag der NSDAP. nähmen. Namens des Diplomatiſchen Korps ſprach als ülteſter Miſſionschef der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter Fran golis⸗Poncet in herzlichen und beredten Worten den Dank der Berliner. Diplomaten für die freundliche und gaſtfreie Aufnahme in Nürnberg aus. neten May und Dr. Köllner ſtellten darauf die Nummer des betreffenden Wach⸗ mannes feſt und forderten, daß ſeine Er⸗ kennungsnummer auch amtlich feſtgeſtellt werde. f Als Abgeordneter Dr. Köllner darüber noch mit dem Wachkommandanten verhandelte, drängte der berittene Kommandant der Wache den Abgeordneten Dr. Köllner plötzlich mit ſei⸗ nem Pferd an eine Hauswand, zog die Reit⸗ peitſche gegen ihn und ſchrie inn an:„Seien Sie ruhig, oder... Der Abgeordnete May forderte darauf von dem intervenierenden Polizei⸗Oberrat Pkorny die ſofortige Ent⸗ hebung des Wachmannes Nummer 367 vom Dienſt, der immer noch lachte und provozierend mit ſeinem Pferd auf die ſudetendeutſchen Ab⸗ geordneten zutänzelte. Die Poliziſten in Uniform und die Geheimpoliziſten erklärten nun einfach die Abgeordneten Dr. Köllner, May und Knorxe, die ihre Legitimation andauernd in Händen hielten, im Namen des Geſetzes für verhaftet und verſuchten, ſie abzuführen. Kommuniſten unker Pollzeiſchuß Dazu kam es jedoch nicht mehr, da eine andere Polizeigruppe Kommuni ſt e n gegen die abgedrängten Deut⸗ ſchen vorgehen ließ. Die Poliziſten erklärten, daß es auch noch ein Alarm ⸗ recht der Tſchechen gebe, und wenn erſt einmal die Tſchechen hier wären, würde der„Kampf“ erſt richtig losgehen. „Inzwiſchen gaben die Poliziſten den herbeige⸗ eilten tſchechiſchen Journaliſten Informationen, zeigten ihnen die ſudetendeutſchen Abgeordneten, die daraufhin von den tſchechiſchen Hetzjournali⸗ ſten oftmals photographiert wurden. Dre. Köllner, May, Nitſch und Ja- roſchek ſprachen dann beim Regierungsrat Dr. Bata vor, der Polizeidirektor von Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau iſt, und führten Be ſchwerde gegen das geradezu unerhörte Vorgehen der zolizei, das ſie auch zur Anzeige brachten. Ab⸗ geordneter May wies außerdem dem Polizei⸗ direktor die Spuren des Reitpeitſchenhiebes auf ſeinem Rock ſowie die Spuren eines Fußtrittes am linken Knie nach. Es wurde ein Protokoll aufgenommen, das im Beiſein des Kommiſſars Dr. Stumpfe unterſchrieben wurde. Die Zurückziehung des Wachmannes Nummer 367, die Kreisleiter Dr. Mah auf der Polizei⸗ direktion gefordert hatte, wurde von dem Poli⸗ zeidirektor abgelehnt. Wort und Tat Dr. E. K. Die ungeheuerlichen Vorgänge in Mähriſch⸗Oſtrau haben im Nationalitätenpro⸗ blem der Tſchecho⸗Slowakei eine völlig neue Lage geſchaffen. Die diplomatiſche Tätigkeit um dieſes Problem, die Vermittlungsaktion Lord Runeimans und auch die unmittelbaren Verhandlungen zwiſchen den direkt Beteiligten waren in den letzten Tagen intenſiv geſteigert worden, und voreilige und indiskrete Veröffent⸗ lichungen über die neuen Prager Vorſchläge verbreiteten nach einem leicht durchſchaubaren Syſtem die Meinung, als ſeien dieſe Vor⸗ ſchläge von dem Geiſt des weiteſtgehenden Ent— gegenkommens gegenüber den Karlsbader Jor⸗ derungen der Sudetendeutſchen getragen. Die Vorſchläge, die inzwiſchen der Delegation der Sdp. überreicht wurden(und zwar in einer bisher ungewohnten plötzlichen Eile), ſind noch nicht offiziell veröffentlicht, es iſt demnach müßig, darüber zu debattieren. Sie ſtellen je⸗ doch auf alle Fälle als Verhandlungsgrund⸗ lage ein offizielles Verſprechen der Prager Re- gierung dar, die damit alſo ein wenn vielleicht auch nicht entſcheidendes, ſo doch bindendes Wort geſprochen hat, das letztlich der Entſpan⸗ nung und der Beſeitigung einer beängſtigen⸗ den Atmoſphäre dienen ſoll. Das iſt das Wort. Die Tat aber, die zur gleichen Stunde geſchieht, ſieht ſo aus, daß ſtaatliche Organe dieſer Prager Regierung, offizielle Amtsſtellen alſo, ohne jeden Anlaß mit Reit⸗ peitſchen gegen die friedliche ſudetendeutſche Bevölkerung vorgehen und ſich ſogar nicht da⸗ vor ſcheuen, mit dieſen Peitſchen ſudetendeut⸗ ſche Abgeordnete, die ſich als ſolche einwand⸗ frei ausweiſen, aufs Schweeſte zu mißhandeln. Es iſt unmöglich, für dieſen kraſſen Wider- ſpruch auch nur ein Mindeſtmaß von Verſtänd⸗ nis aufzubringen. Denn wiederum ſind es, mie ſo oft, Polizei⸗Organe, die ſchwere Aus⸗ ſchreitungen gegen Sudetendeutſche begehen, ſtaatliche Organe, die zum Schutze der geſam⸗ ten Bevölkerung da ſind. Militär oder Polizei: beide haben in den zurückliegenden Wochen ſo zahlreiche Beweiſe für ihren Willen gebracht, den Terror gegen die Sudetendeut⸗ ſchen weiterzuführen, daß man an Prager Zu⸗ ſagen nicht mehr glauben kann, ſolange nicht in der Tat durchgreifende Maßnahmen ergrif⸗ fen werden, die zwar von Prag aus oft zuge⸗ ſagt, im Lande aber niemals eingehalten wur⸗ den. Es iſt völlig klar, daß Verhandlungen mit ſolchen negativen Vorzeichen zu keinem er⸗ ſprießlichen Erfolge führen können, und es iſt auch völlig klar, daß unter dieſen Umſtänden die Sudetendeutſchen ſich zu dem Entſchluß be⸗ kennen mußten, die Verhandlungen vorerſt ab- zubrechen. Die Prager Regierung hat in einer eklatanten Weiſe bewieſen, daß ſie entweder nicht fähig oder nicht willens iſt, dem unerhör⸗ ten Terror ein Ende zu bereiten. Bedauer⸗ licherweiſe iſt die ganze ohnehin ſchwierige Lage durch die neuerlichen Vorfälle verſchärft worden. Die Schuld liegt ganz einwandfrei bei offiziellen tſchechiſchen Stellen. Was wer⸗ den dieſe nun tun, um die immer mehr zur Entſcheidung drängende Frage in Fluß zu bringen? Denn auch darüber liegt die Hand⸗ lungsmöglichkeit einzig und allein bei Prag. Und was gedenkt Lord Runci⸗ man zu tun angeſichts der neuen maßloſen tſchechiſchen Uebergriffe? Kleine poliliſche Nachrichten Am Mittwochnachmittag veranſtaltete, wie NS. meldet, der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, einen Tee⸗Empfang zu Ehren der zum Parteitag entſandten Delegation der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei. An der Spitze der italieni⸗ ſchen Gäſte war Miniſter Farinacci erſchienen, von deutſcher Seite waren führende Perſönlich⸗ keiten der Parteileitung geladen. Als logiſche Folge der Säuberung der italie⸗ niſchen Schulen von jedwedem jüdiſchen Ein⸗ fluß hat der italieniſche Miniſter für Volkser⸗ ziehung in einem Runderlaß angeordnet, daß in allen ſtaatlichen, halbſtaatlichen oder ihnen gleichgeſtellten Lehranſtalten ſämtliche von Ju⸗ den verfaßten oder bearbeiteten Lehrbücher zu entfernen ſind. N. Das ſchwere Flugzeugunglück, das ſich am 27. Auguſt in den Schweizer Bergen ereignete, hat noch ein Todesopfer gefordert. Der Kom⸗ mandant der Fünferſtaffel, ein Hauptmann, iſt im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Damit erhöht ſich die Zahl der Opfer des Un⸗ glücks auf ſieben. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Emilie Mewes in Boizenburg⸗Elbe aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Der auſtraliſche Bergarbeiterver⸗ band hat für Freitag einen Streik afgeſetzt, um Lohnforderungen durchzuſetzen. Rund 23 000 Bergleute werden von dem Streik erfaßt. Am Montagabend hielt der Memelländiſche Landtag eine Sitzung ab, die ſich beſonders mit der Veto⸗Politik des Gouverneurs beſchäftigte. Im Verlauf der Tagung ergriff der Abgeord⸗ nete Bingau das Wort und forderte erneut die Aufhebung des Kriegszuſtandes und die Beſei⸗ tigung der Staatsſicherheitspolizei, damit ein freies Volk in freier Abſtimmung auf der kom⸗ 1 Landtagswahl ſeinen Willen bekunden önne. ſche Schulkinder mit Haßliedern durch Neuerliche Vorſchlüge Prags Aizzenhafte Darſtellung der geplanlen Slaaksreform Prag, 8. Sept. Von tſchechiſcher Seite ſind heute nacht die neuen Vorſchläge der tſchecho⸗ſlowakiſchen Re⸗ gierung zum Nationalitätenproblem verſchie⸗ denen internationalen Nachrichten⸗Agenturen zur Veröffentlichung zugeſtellt worden. Die Sudetendeutſche Partei erhielt dieſe Vorſchläge heute vormittag durch einen Boten von der Regierung in verſiegeltem Umſchlag übermit⸗ telt. Die der Sudetendeutſchen Partei nunmehr zur Kenntnis gebrachten neuerlichen Vor- ſchläge der Prager Regierung be⸗ handeln eine ſkizzenhafte Darſtellung der ge⸗ planten Reform; es wird weiterer Feſtſtellun⸗ gen über die gedachte Ausführung bedürfen. bevor die Sudetendeutſche Partei in die Lage kommt, dazu Stellung zu nehmen. Die Sude⸗ tendeutſche Partei wird dabei gewiſſenhaft prü⸗ fen, ob die neuen Vorſchläge als eine geeig- nete Verhandlungsgrundlage in Uebereinſtim- mung mit den Karlsbader Punkten zu betrach- ten ſind. Bevor dieſe Prüfung erfolgt iſt, ſind alle Behauptungen über eine Stellungnahme der Sudetendeutſchen Partei verfrüht. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit, daß ſeitens Lord Runcimans oder von einem anderen Mitglied der engliſchen Miſſion ihr keine Vorſchläge übergeben wur⸗ den. Die Sudetendeutſche Partei bedauert, daß durch Indiskretionen von gewiſſer Seite über den Inhalt des Regierungsvorſchlages unvoll⸗ ſtändige und tendenziöſe Nachrichten ausgege⸗ ben wurden, bevor noch der Sudetendeutſchen Partei die Vorſchläge überreicht worden waren. Auch in London überreicht London, 8. Sept. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß die neuen Vorſchläge der Prager Regierung durch die Prager britiſche Geſandtſchaft in London in den Vormittagsſtunden des Mitt⸗ wochs dem Foreign Office übermittelt worden ſind. Die„Jeil“ beſchlagnahmt Prag, 8. September. Das Hauptblatt der Sudetendeutſchen Partei „Die Zeit“ wurde wegen der wahrheitsge⸗ treuen Wiedergabe der unerhörten Vorfälle von Mähriſch⸗Oſtrau an elf Stellen beſchlag⸗ nahmt. Dem Rotſtift des Zenſors fielen zum größten Teil auch die Ueberſchriften zum Opfer. Deulſcher Gruß— ſtaatsgefährlich! Iſchechen gehen mit Gummiknüppeln gegen deulſche Müller vor Prag, 8. September. Trotz aller gegenteiligen offiziellen amtlichen Verlautbarungen verharren die untergeordneten tſchechiſchen Behörden immer noch auf dem Standpunkt, daß durch den Deutſchen Gruß die „öffentliche Ordnung gefährdet“ werde. Auf die Berufung einer wegen Gebrauchs des Deutſchen Grußes verurteilten ſudetendeutſchen Frau aus Plan ſtellte ſich die Landesbehörde auf den Standpunkt, daß es„notoriſch bekannt“ ſei, daß der Deutſche Gruß zu Sympathiekundgebungen für die„ſogenannte Hakenkreuzbewegung“ ge⸗ braucht werde. Dadurch ſei die öffentliche Ord · nung und Ruhe an öffentlichen und öffentlich zugänglichen Orten gefährdet worden und der Tatbeſtand der Uebertretung vollinhaltlich ge⸗ geben. Mit dieſer mehr als ſeltſam anmutenden Begründung wurde die Berufung abgewieſen. Dagegen finden die gleichen Behörden nichts daran auszuſetzen, wenn bewaffnete rote „Wehrmänner“ Uebungen veranſtalten und ſich moskowitiſch gebärden, wenn— wie es jetzt in Znaim wieder geſchah, verhetzte tſchechi⸗ die Straßen ziehen, in denen Stalin verherr⸗ licht u. das deutſche Staatsoberhaupt in gemeinſter Veiſe verhöhnt wird. In Möſeritz ſtellte ein ſudetendeutſcher Ab⸗ geordneter, der dort die Unwetterſchäden beſich⸗ tigen wollte, feſt, daß„rote Wehrleute“ mit ge⸗ ſchulterten Militärgewehren herummarſchierten. Er machte die Behörden auf dieſen Tatbeſtand aufmerksam. Durch das rein deutſche Tepl fuhren am 3. September vier Laſtwagen, vollbeſetzt mit tſche⸗ chiſchen Soldaten die mit erhobener geballter Hand tſchechiſche Lieder ſangen, um die Deut⸗ ſchen zu provozieren. Derartige Fälle ließen ſich noch unzählige aufführen, die alle von der glei⸗ chen haßerfüllten Mentalität der Tſchechen Zeugnis ablegen. Die Schulfrage Mährend die tſchechiſche und die deutſchge⸗ ſchriebene Marxiſtenpreſſe faſt täglich in größter Aufmachung von den„bedeutenden Zugeſtänd⸗ niſſen“ der tſchechiſchen Regierung an die Sude⸗ tendeutſche Partei ſchreibt. ſind die Tatſachen alles andere als dazu angetan, dieſen Behaup⸗ tungen einen Schein von Wahrheit zu verleihen. Schon allein das ſkandalöſe Verhalten der tſchechiſchen Behörden in der Hultſchiner Schulfrage iſt Beweis genug für die wah⸗ re Geſinnung, die die Tſchechen beherrſcht. Die Ungewißheit der Regelung ruft in der deutſchen Bevölkerung eine immer tiefere Erregung und Erbitterung hervor. Da die deutſchen Mütter mit Recht darauf drängen, Aufklärung über das weitere Schicksal ihrer Kinder zu erhalten, zogen am Mittwoch⸗ früh wieder gegen 1000 Mütter mit ihren Kin⸗ dern nach Troppau vor das Stadthaus. Die Polizei verhinderte einen weiteren Zug der Mütter zur ſudetendeutſchen Parteiſtelle, wo ſie den Kreisleiter Barwig um Intervention erſu⸗ chen wollten. Die tſchechiſchen Poliziſten dräng⸗ ten die Kinder und Mütter, von denen viele aus Sorge und Angſt um ihre Kinder weinten, ab und machten hierbei wiederum in ihrer bruta⸗ len Weiſe von den Gummiknüppeln Gebrauch. Einige verhaftete Frauen wurden vom Poli⸗ zeidirektor erſt auf Einſpruch des Kreisleiters Barwig freigelaſſen. Unverrichteter Dinge muß⸗ ten die Mütter mit ihren Kindern wieder den Heimweg antreten. Die in Mähriſch⸗Oſtrau anweſenden Parla⸗ mentarier der Sudetendeutſchen Partei ſandten an den Staatspräſidenten ein Te⸗ legramm, in dem ſie„bedauern, daß es an⸗ geſichts der Zuſicherung, die Hultſchiner Schul⸗ frage in gerechter Weiſe zu regeln, heute in Troppau wieder zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen gekommen iſt, bei denen die Polizei ohne die geringſte Veranlaſſung in nicht wiederzugebender Brutalität gegen wehrloſe Frauen und Kinder den Gummiknüppel ge⸗ brauchte und damit die ohnedies geſpannte At⸗ moſphäre weiter verſchlechterte.“ Ein ungeklürter Todesfall „Jelbſlmord“ eines angeblichen deulſchen Spions Mähriſch⸗Oſtrau, 7. Sept. 4 Wie der Abgeordnete Knorre der Sudeten⸗ deutſchen Partei aus Römerſtadt in Mähren mitteilt, fand ſich am 6. September der Land⸗ wirt Knoll aus Hangenſtein bei Römerſtadt bei ihm ein und teilte ihm mit, daß ſein Sohn Alfred Knoll am 2. September nach Un⸗ zariſch⸗Hradiſch zum Infanterie⸗Regiment 27 zu einer Waffenübung eingerückt ſei. Am 6. Sep⸗ tember erhielt der Vater des Knoll ein Tele⸗ gramm ohne Unterſchrift:„Sohn Alfred leſtorben. Krankenhaus Mähriſch⸗ Oſt rau.“ Am 7. September fuhr der Vater ins Spital nach Mähriſch⸗Oſtrau, wo er keine Auskunft er⸗ halten konnte. Es wurde ihm erklärt, er habe zur Kommandoſtelle zu geben. Dort erhielt er ebenfalls keine weitere Auskunft und wurde an die Polizeidirektion nach Mähriſch⸗Oſtrau ver⸗ wieſen. Dort wurde ihm erklärt, daß ſein Sohn als Spion verdächtigt ſei, daß er 20 Jahre Zuchthaus bekommen hätte, und daß er ſich daher aus dem Zuge geſtürzt habe, in welchem er eskordiert worden ſei. Er ſei tot. Der tſchechiſche Diſtriktsarzt Johann Fol⸗ tis erklärte, daß er den ſchwerverletzten Knoll, der nach Mähriſch⸗Oſtrau transportiert worden ſei, behandelt habe. Er ſei auf dem Wege nach Mähriſch⸗Oſtrau geſtorben. Außerdem erklärte der tſchechiſche Arzt, daß Knoll nur eine Schädelwunde gehabt hätte, daß er ſonſt unverletzt geweſen ſei und daß auch ſeine Kleider nicht beſchädigt geweſen ſeien. Gegen 10 Uhr vormittags am Mittwoch inter⸗ venierten die Abgeordneten der Sudetendeut⸗ ſchen Partei Dr. Neuwirth und Dr. Knorre bei der Leichenbeſtattungsanſtalt Choropfky in Oſtrau, wo ihnen an Hand des Totenſcheines und der Begleitpapiere erklärt! wurde. daß Knoll. geboren am 29. Oktober 1912 an einer Schädelbafisfrartur, herbeigeführt bei einem Selbſtmordverſuch durch Sprung aus dem fahrenden Zuge, geſtorben ſei. „Der Leichnam Knolls ſoll am Mittwoch nach Jägerndorf übergeführt werden. Zur Stunde befindet ſich der Leichnam noch in der Leichen⸗ halle in Mähriſch⸗Oſtrau, wo der Prokurator des Kreisgerichts, den intervenierenden Ab⸗ geordneten Köllner, May und Knorre mit⸗ teilte, daß die Polizei bereits eine Obduktion durchgeführt habe. Der Oſtrauer Polizeidirektor erklärte auf die Fragen nach dieſer Obduktion, noch keinen Be⸗ richt darüber zu haben bzw. nicht zu wiſſen, ob eine ſolche ſtattgefunden habe. Es ſei aber nicht Sache der Polizei, ſondern des Kommandos, dieſe Untersuchung zu führen, da Knoll der Zivilbehörde nicht übergeben wurde. Eine neue Nuante Reichenberg, 7. Sept. Der ſeit 20 Jahren in Reichenberg lebende Major der Reſerve Kaſpar, der ſeit dem An⸗ ſchluß Oeſterreichs reichsdeutſcher Staatsbürger iſt und der ſich bei der deutſchen Bevölkerung Reichenbergs allgemeiner Beliebtheit und Wert⸗ ſchätzung erfreut, wurde mit Beſcheid der Staatspolizeidirektion in Reichenberg aus⸗ gewieſen. Major Kaſpar bekleidet das Amt eines Sekre⸗ tärs des ee Automobilklubs und das eines amtlichen Vertreters der Deutſchen Reichsbahn. Zur Ausreiſe wurde ihm eine Utägige Friſt geſtellt und einem eventuellen Einſpruch keine Ae Wirkung anerkannt Major Kaſpar hat ſowohl gegen die Ausweiſung Einſpruch als auch wegen der Nichtzuerkennung 5 aufſchiebenden Wirkung Beſchwerde er⸗ ohen. Vinkerhilfswerk 1938/39 Berlin, 7. September Mit dem Monat Oktober beginnt das Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes für das Jahr 1938—39. Die Mittel für das Winterhilfswerk werden in der gleichen Weiſe wie im Vorjahr aufgebracht. Für den Bereich der öffentlichen Verwaltung hat der Reichsinnenminiſter in einem Erlaß ſoeben dieſe Richtlinien wieder in Erinnerung gebracht. Danach haben Anſpruch auf Aushändigung der Monatstürplakette des Winterhilfswerkes: 1. Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger. die während der ſechsmonatigen Dauer des Winterhilfswerks als Beitrag 10 Prozent ihrer Lohnſteuer, jedoch mindeſtens 25 Pfennig monatlich leiſten, 2. Lohn⸗ und Ge⸗ haltsempfänger, die wegen ihres geringen Ein⸗ kommens zur Lohnſteuer nicht herangezogen werden, gegen einen Beitrag von monatlich 25 Pfennig: Feſtbeſoldete, die neben der Lobn⸗ ſteuer noch zur Einkommenſteuer veranlagt werden, wenn ſie neben ihrer monatlichen Spen⸗ de in Höhe von 10 Prozent der Lohnſteuer mo⸗ natlich 1 Prozent ihres für 1937 veranlagten Einkommenſteuerbetrages an das Winterhiljfs⸗ werk entrichten. Wellfilmuraufführung in Nürnberg Nürnberg, 8. Sept. Der Heimkehr der deutſchen Oſtmark in das Reich, die zur Parole des zehnten Reichsparteitags geworden iſt, trug auch die diesjährige Welturaufführung eines bedeuten⸗ den deutſchen Filmwerkes aus Anlaß dieſer gro⸗ ßen Nürnberger Tage Rechnung. Im Nürnber⸗ ger Ufa⸗Palaſt lief in Anweſenheit zahlreicher Perſönlichkeiten aus Bewegung und Staat der Peter Oſtermayr⸗Film der Ufa,„Frau Six⸗ ta“ an, ein von Guſtav Ucicky nach dem Roman Ernſt Zahns gedrehter Stoff aus der Bergwelt der deutſchen Oſtmark, dem ſchönen Land Tirol. In der Titelrolle errang die Staatsſchauſpiele⸗ rin Franziska Kinz, eine geborene Tirolerin, einen außerordentlichen Erfolg. Hankan ſlörk nürnberg-zendung Hankau, 8. Sept. Bei der Radioübertragung der Eröff⸗ nung des Reichsparteitages ſetzten auf allen vier Wellen nach Verleſung der Na⸗ men der für die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung Geſtorbenen Störungen ein, die bis zum Schluß anhielten. Andere Europaſender waren zur gleichen Zeit gut zu vernehmen. Neuer deulſcher Jegelflug-Wellrelord Wien, 8. September. „Die nach der Eingliederung Deutſchöſterreichs in das deutſche Reichsgebiet neu aufgeſtellte NSF K.⸗Gruppe 907 Oſtmark konnte in dieſen Tagen ihren erſten überragenden Erfolg im Segelflug melden. Auf dem Segelflugge⸗ lände Spitzerberg wurde von den NSF K.⸗Ange⸗ hörigen Kahlbacher und Tauſcheck eine neue Weltbeſtleiſtung im doppelſitzigen Segelflugzeug mit 23 Stunden 39 Minuten Flugdauer erflo⸗ gen. Der bisher im Auslande gehaltene Rekord von 19 Stunden und 8 Minuten iſt damit um vier Stunden 31 Minuten überboten worden. Neben der beachtlichen fliegeriſchen Leiſtung hat dieſer Rekordflug unter Beweis geſtellt, daß die Segelfluggelände der Oſtmark, insbeſondere der Spitzerberg, für den Leiſtungsſegelflug ganz beſonders geeignet ſind. Daher darf man mit weiteren bemerkenswerten Segelflugleiſtungen auf dem Spitzerberg rechnen. Stomonſakow abberufen Der zweite Stellvertreter Litwinow⸗Finkelſteins ausgeſchieden Moskau, 8. September. Aus dem ſowietruſſiſchen Geſetzesblatt geht hervor, daß der zweite ſtellvertretende Volks⸗ kommiſſar des Aeußeren. Stomonjakow, von ſeinem Amt entbunden worden iſt. Ob dieſer bisherige Stellvertreter Litwi⸗ now⸗Finkelſteins anderweitige Beſchäf⸗ tigung finden ſoll, iſt nicht bekannt. Die geor⸗ giſche Zeitung„Sarja Woſtoka“ meldet, daß der erſte Parteiſekretär Berija durch den bisheri⸗ gen dritten Parteiſekretär Tſcherkwiani erſetzt worden iſt. Berija. Landsmann und Vertrauter Stalins, ſoll auf einen ſehr verant⸗ wortlichen Poſten der ſtaatlichen und partei⸗ lichen Arbeit in Moskau übergehen. In der Moskauer Zeitung„Rabotſchaja Moſkwa“ wird der aus Deutſchland emigrierte Kommuniſt Wilhelm Pieck nunmehr als Ober⸗ haupt der Internationalen Roten Hilfe be⸗ zeichnet. —— Türkiſche Manöver an der ſyriſchen Grenze. Istanbul, 8. Sept. Am kommenden Freitag beginnen in der Ge⸗ gend von Antep an der ſyriſchen Grenze die zweiten großen Sommermanöver des türkiſchen Heeres in dieſem Jahr. An den Manövern nimmt das Armeekorps von Adana teil. Der Chef des Großen Generalſtabes. Marſchall Cak⸗ mak, wohnte den Manövern bei. Gleichzeitig hält in dieſen Tagen die türkiſche Kriegsflotte im Aegäiſchen Meer Scharfſchießübungen ab. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms: für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller &. Co., Worms. Geſchäftsſtelle: 8 Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 5 Ute den er lonnen wiese 0 Nat bekeit., Die Ants Kopf a. der 9a. Güulen men Ehtentt ſionsche gung böchten den, di Ehrenge Vot! de Gar Reihe Das! Uuntblos den Sr ktönt, f der Fal wenige Jühters gen des Kuddel Haupttt Reichsle Dr dt I Auf de 50 Mete halb des der Arbe N baten, det Jah mente de 6 Der f und die für die mit de Frick,! 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Auf den Ehrentribünen haben die ausländiſchen Miſ⸗ ſionschefs, das geſamte Führerkorps der Bewe⸗ gung, die Generalität und Admiralität, die höchſten Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehör⸗ den, die ausländiſchen Delegationen und die Ehrengäſte der Partei Platz genommen. Vor dem Mittelblock der Haupttribüne ſind die Gauarbeitsführer und die Amtschefs des Reichsarbeitsführers angetreten. Das Mal der Arbeit, ein gewaltiger Vier⸗ kantblock mit dem Zeichen des Arbeitsdienſtes, dem Spaten und den gekreuzten Aehren ge⸗ krönt, ſteht hinter ihnen. Auf den Stufen ſteht der Fanfarenzug des Reichsarbeitsdienſtes, der wenige Minuten vor 9 Uhr die Ankunft des Führers kündet. Dann fährt auch ſchon der Wa⸗ gen des Führers in das Feld. Unter jubelnden Kundgebungen fährt er bis zur Mitte der Haupttribüne, wo ihn der Reichsarbeitsführer, Reichsleiter Hier l. und Reichsinnenminiſter Dr. Frick empfangen. Vorbeimarſch vor dem Führer Auf der an der Haupttribüne vorbeiführenden 50 Meter breiten Straße ſieht man nun außer⸗ halb des Feldes die unabſehbaren Kolonnen der Arbeitsmänner, das Meer der glänzenden Spaten, dazwiſchen die rotleuchtenden Blocks der Fahnengruppen und die blitzenden Inſtru⸗ mente der Muſik⸗ und Spielmannszüge⸗ Während der Führer ſeinen Wagen beſteigt, um den Vorbeimarſch ſeiner Soldaten des Friedens abzunehmen, ſtellt ſich der Reichs⸗ arbeitsführer an die Spitze der Marſchſäule der Arbeitsmänner. Der Reichsarbeitsführer meldet dem Führer den Vorbeimarſch und nimmt dann zur Linken des Führers vor dem Wagen Aufſtellung. Unter brauſendem Beifall marſchieren zunächſt die beiden Feldmeiſterſchulen, in 16er Rei⸗ hen muſtergültig ausgerichtet, ſtrammen Schrittes an dem erſten Arbeiter der Nation vorüber. Der begeiſterte Beifall, der die geſchloſſenen Marſchblocks empfängt und begleitet verſtärkt ſich, als nach den Schulen als erſter Gau der Arbeilsgau 9eſterreich unter Klängen des Kaiſerjägermarſches in das gewaltige Viereck einmarſchiert. Die Arme fliegen hoch. um die Fahnenabtei⸗ lung der Marſchſäule zu grüßen. Den Takt der ſchmiſſigen Marſchweiſe unterſtreicht der Marſch⸗ tritt der Arbeitsmänner, die ihre durch Pflicht. Zucht und Kameradſchaft zuſammengeſchweißte Einheit auch in dem unerhörten Schneid ihrer Marſchformationen verkörpern. So zieht Abteilung um Abteilung, Marſch⸗ ſäule um Marſchſäule, in 16er Reihen, an dem Führer vorüber, der jedem ſeiner Arbeitsmän⸗ ner mit dem deutſchen Gruß dankt. Während die dritte Marſchſäule den Eingang des Oſttores erreicht hat, werden auf der brei⸗ ten Anmarſchſtraße gegenüber der Haupttribüne die nun in Abteilungskolonnen zu 32 Mann aufmarſchierenden Blocks ſichtbar. Volle anderthalb Stunden iſt die beſte deut⸗ ſche Jugend aus allen Gauen Großdeutſchlands vorbeimarſchiert. Nun iſt der Vorbeimarſch be⸗ l endet, die letzte Marſchſäule zieht auf ihren Aufſtellungsplatz. Die Feierstunde auf der zeppelinwieſe Der Führer begrüßt die Arbeitsgauführer und die Bezirtsführerinnen des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend und begibt ſich dann mit dem Reichsarbeitsführer Hierl, Dr. Frick, Rudolf Heß, Dr. Dietrich und Reichsleiter Bormann auf die Tribüne, wo ihm erneut toſende Kundgebungen von den Hunderttauſenden bereitet werden. Wie ein Mann haben die auf dem Felde aufmarſchierenden Marſchblocks Hab⸗Achtſtel⸗ lung eingenommen. Nach einem Fanfarenruf ſetzt ſich nun die 7. Marſchſäule in Bewegung und zieht mit dem Liede„Singend wollen wir marſchieren in die neue Zeit“ in das Viereck. ihr folgt mit dem Liede„Unſere Herzen, die ſind jung, unſere Lieder klingen, unſere Ar⸗ beit wird das Bruch⸗ und das Brachland zwin⸗ gen“ die 8. Marſchſäule. Als die beiden Säulen ausgeſchwenkt ſind, ziehen mit entblößtem Oberkörper die Männer der Arbeitsdienſtſchulen ſingend ein. hnen voran werden zwei große Sichenlaub⸗ ränze vor das Ehrenmal der Arbeit getragen. Mit den Schulen kommen zu gleicher Zeit Ar⸗ beitsmaiden in weißen Bluſen, die an den beiden Außenſeiten des Aufmarſchfeldes Aufſtellung nehmen. Die Männer der Arbeits⸗ ſchulen marſchieren vor dem Ehrenmal der Ar⸗ beit nach beiden Seiten auf. Ein herrliches Bild iſt der Einmarſch der 32 Muſikzüge des Arbeitsdienſtes. 1200 Muſiker ſpielen das Marſchlied: „Wir tragen das Vaterland in unſeren Her⸗ en.“ Auf beiden Flügeln marſchieren die Schellenbäume. Der Aufmarſch iſt vollendet. Der ganze Innenraum iſt von dem erdbrau⸗ nen Block ausgefüllt, und nun machen die 40 000 Arbeitsmänner auf einen Schlag den Ehrungsgriff. Es iſt eine ſilberne Welle, die ſich über das gewaltige Feld ergießt, und lauter Beifall dankt für das Dann meldet der Reichsarbeitsführer dem Führer den Arbeitsdienſt in einer Stärke von 40000 Arbeitsmännern und 2000 Arbeitsmai⸗ den. Der Führer tritt auf die weitvorgebaute Rednerkanzel und grüßt die Soldaten des Friedens:„Heil Arbeitsmänner!“ Und wie aus einer Kehle antworten die 40 000: „Heil mein Führer!“ Glockengeläute und Muſik leiten die Feier⸗ ſtunde des Arbeitsdienſtes ein, die im Zeichen er großdeutſchen Einigung ſteht. Weithin schallt dann die Stimme eines Rufers: „Und wieder ſind wir vor dem Führer angetreten zu einer Heerſchau u. zu einer Feierſtunde. Einmal im Jahre geben wir vor Volk und Führer feierlich Bericht und Kunde. Hier ſtehen wir. Wir ſind bereit!“ Wie ein Mann antworten die 40 000 Arbeits⸗ männer: „Wir ſind bereit!“ worauf in wuchtigem Chor die Mannſchaften der Schulen das Lied des 12— des Dankes und des Gelöbniſſes an den Führer ſingen, 2 rbei Deutſchland zu weihen. den Flanken des Aufmarſchfeldes die rotleuch⸗ tenden Fahnen geſchwungen. Dann erſchallt wiederum die Stimme des Rufers, der das großdeutſche Bekenntnis verkündet: „Wir taten unſer Tagewerk— Mann für Mann, Da drang es laut in unſere Einſamkeit, Da ſchlug die große Stunde uns in Bann: Der Führer aller Deutſchen formt das 2 1 er Zeit; Die Grenze fällt, das neue Reich bricht an, r Die Sehnſucht der Jahrhunderte wird Wirk⸗ lichkeit.“ Gleich dem 4150 eines befreiten und glücklichen Volkes brauſt in dieſem Augenblick über den Platz das Bekenntnis: „Groß deutſchland!“ an das ſich von neuem der wuchtige Geſang der Mannſchaft ſchließt. Nun folgt die feierliche Spatenüber⸗ 7 an die Oſtmark. Ein Kamerad des eichsarbeitsdienſtes überreicht ſeinem Kamera⸗ den aus der Oſtmark ſeinen Spaten mit den Worten: „Mein Kamerad! Der du für deine Kamera⸗ den aus Oeſterreich an dieſer Stelle ſtehſt, nimm hier vor allem Volk den deutſchen Spaten!“ Der Arbeitsmann der Oſtmark antwortet mit dem von allen Arbeitsmännern aus der Oſtmark bekräftigten Verſprechen: „Wir wollen mit dem Spaten ſo wie ihr im Oſten, Süden, Weſten, Norden in Oeſterreichs Heimaterde graben, die wieder deutſche Erde durch des Führers Tat geworden.“ Mit dumpfem Trommelwirbel Totenehrung eingeleitet. Während ſich die Fahnen ſenken und vier Eichenkränze am Ehrenmal der Arbeit ange⸗ bracht werden, ruft einer auf zum Gedenken an alle, die für die Größe und Ehre des Rei- ches im Felde gefallen, die für den Führer ihr Leben gaben, an alle Opfer der Arbeit, an alle, die in Oeſterreich gefallen ſind. Der Ausklang der Feierſtunde iſt das Ge⸗ löbnis: „Es lebt das Reich nur aus dem Glauben ſeiner Herzen und von der ſchlichten Arbeit ſeiner Hände.— Unſer ganzes Leben ſoll ein großer Ar⸗ beitsdienſt für Deutſchland ſein.— Was wir geloben, Führer, iſt der höchſte Eid den Deine deutſche Jugend Dir geloben kann durch jede Arbeitsmaid, durch jeden Arbeitsmann! Es lebe Deutſchland bis in alle Ewigkeit!“ Machtvoll brauſt der Orkan dieſes Gelöbniſſes gen Himmel. Glockenläuten leitet zum Vor⸗ ſpiel des Feierliedes der Arbeit über, in das alle Arbeitsmänner und Arbeitsmaiden auf dem Aufmarſchfeld einſtimmen:„. jeder Spatenſtich, den wir vollbringen, ſoll ein Ge⸗ bet für Deutſchland ſein.“ Die Feierſtunde iſt vorüber. Sie hat dle Herzen ergriffen und entfeſſelt und dieſem Aufmarſch des Reichsarbeitsdienſtes die wür⸗ dige Weihe gegeben. wird die Bekenntnis zur Gemeinschaft der Deulſchen die Anſprache des Reichsarbeilsführers Konflankin hierl Nürnberg, 7. Sept. Reichsarbeitsführer Hierl hielt auf dem 2 des Reichsarbeitsdienſtes folgende An⸗ prache: „Mein Führer! Zum erſten Male bei dieſem Parteitag ſtehen hier auf dieſem Felde in unſeren Reihen Abord⸗ nungen des neuaufgebauten Reichsarbeitsdienſtes aus der von Ihnen, mein Führer, wieder ins Reich heimgeführten deutſchen Oſtmark. Dieſe Ar⸗ beitsmänner und Arbeitsmaiden ſind ſtolz und glücklich, unſerer großen Reichsorganiſation ange; hören zu dürfen, in der die Erfüllung langer Sehn⸗ 128 nach einem Reich und einem Führer Ausdrud findet. Am Beginn der großen Aufmärſche des Reichs · parteitages ſteht unſere Feier des Reichsarbeits: dienſtes. Sie wird von vielen Teilnehmern, ins ⸗ beſondere von uns Angehörigen des Reichsarbeits⸗ dienſtes ſelbſt, als einleitender Gottes⸗ dienſt empfunden. In dieſer Weiheſtunde bekennen wir uns erneut und feierlichſt zur untrennbaren Gemeinſchaft aller Deutſchen. Wir verpflichten uns, die⸗ ſer Gemeinſchaft zu dienen unſer ganzes Leben lang als Arbeiter und, wenn es Not tut, als Kämpfer. Wir glauben, daß wir damit einem Geſetz der Natur und damit einem Gebot Gottes gehorchen, der die Völker geſchaffen und uns in unſer Volk geſtellt hat. Wir bekennen uns erneut zu einer Auffaſſung von der Arbeit., die in der Arbeit mehr ſieht als nur ein Mittel zur Befriedi⸗ gung materieller Bedürfniſſe oder Genüſſe, mehr auch als nur ein Mittel zur Erringung von Anſehen und Macht. Wir ſehen in der Arbeit vor allem eine ſittliche Pflicht, die Erfüllung einer gottgewollten Beſtim ⸗ mung. Wir glauben, daß wir auf dieſer Erde ſind um die von Natur in uns gelegten Anlagen und Fähigkeiten zu entwickeln und zu entfalten, um zu arbeiten und zu ſchaffen und dadurch einem gött⸗ lichen Willen zu dienen. Wir glauben, daß die Erizehung im Reichsarbeitsdienſt in dieſem Geiſt zugleich eine Erziehung zu tiefer, echter, poſitiver Religioſität darſtellt. Mein Führer! Wir ſcheiden von dieſer Stätte und rücken wie⸗ der in unſere Arbeitsſtellen mit dem heißen Wunſch und dem ſeſten Glauben, daß Gottes Segen ſo wie bisher auch in Zukunft über Ihnen, mein Führer und über Abrem Werke ruhen wird.“ Für Sicherung und Erhaltung des Reichs der Führer ſpricht zu ſeinen Arbeilsdienſimännern Nürnberg, 7. Sept. Der Führer richtete an den Reichsarbeits⸗ dienſt folgende Anſprache: 0 Zum fünften Male kann ich Euch Männer des Reichsarbeitsdienſtes hier begrüßen. Zum zweiten Male Euch Maiden! Zum erſten Male begrüße ich die Arbeits⸗ männer meiner engeren Seimat. Ihr ſeid damit nicht nur ſymboliſch, ſondern wirklich eingerückt in die große Front der neuen deutſchen Volks gemeinſchaft, die kein ſchöneres Symbol hat als den Spaten, der zum Zeichen unſerer nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ meinſchaft geworden iſt. Ihr kämpft im Innern Deutſchlands für den Ausbau dieſer Gemeinſchaft und ihre geiſtige Vertiefung. Aber Ihr kämpft auch für die Verteidigung des Reiches und eine Unabhängigkeit, indem jeder Spaten neuen Zoden ſchafft und altes Reichsgebiet ſichert! So ſteht Euer Spaten heute im Herzen Deutſchlands. im Norden, im Often. im Süden ind im Weſten im Dienſt der Siche⸗ ung und Erhaltung des Reiches! Ihr helft aber auch mit, ein neues Geſchlecht „erziehen, das feſt auf dem Boden der Heimat iht in Geſundheit, in Kraft und in Stärke hr ſelbſt ſeid ein Fleiſch und Blut gewordener lusdruck dieſer deutſchen Mannbarkeit, ſo wie vir ſie uns wünſchen für die Zukunft. Braungebrannt und geſtählt— das iſt des deutſchen Volkes heutige Jugend! Wir ſind ſtolz auf Euch! Ganz Deutſchland liebt Euch! Denn Ihr ſeit nicht nur die Spoten⸗ träger, ſondern darüber hinaus Volksträ⸗ ger unſeres Reiches geworden! 1 1 3 ſich das erhabenſte „das wir kennen:„M ilf di dann hilft zie auch Gottk- nch, hilf dir ſelbſt, Ich danke Euch für Euer Schaffen und Wir⸗ ken! Ich danke Euerem Reichsarbeitsführer für das gigantiſche Werk Eueres Aufbaues! Als des Reiches Führer und Kanzler bin ich glücklich über den Anblick, der ſich mir bietet, —.— 1 den. der Euch beſeelt und er mein Volk d und Maiden beſitzt! ee e e Heil Euch! Noch einmal ſingen dann die Männer und Maiden, noch einmal„blinkt die Welle der Spaten beim Ehrungsgriff über das gewal⸗ tige Feld. Dann verläßt der Führer die Zep⸗ pelinwieſe. Die Feierſtunde des Arbeitsdien- ſtes iſt beendet, die Teilnehmer ſind um ein neues, tiefes und beglückendes Erlebnis des übergroßen Tages von Nürnberg reicher ge— worden. heule in Nürnberg: „Tag der Gemeinſchaft“ der NS.⸗Kampfſpiele Aus dem Programm des heutigen Donners⸗ tag ragt der„Tag der Gemeinſchaft“ der NS⸗ Kampfſpiele auf der Zeppelinwieſe um 15 Uhr, und um 21 Uhr der Vorbeimarſch des Fackel⸗ zuges der Politiſchen Leiter vor dem Führer am „Deutſchen Hof“ nach dem Marſch durch die Stadt hervor. Um 11 Uhr wird der Parteikon⸗ greß fortgeführt. Zu Sondertagungen vereini⸗ gen ſich das Hauptorganiſations⸗, Hauptſchu⸗ lungs⸗ und Hauptperſonalamt, das Hauptamt 5. und der NSꝰDD⸗Studenten⸗ und. Der Rundfunk überträgt 15.00— 16.00: Reichsſendung ohne Deutſch⸗ landſender(NS⸗Kampfſpiele auf der Zeppelin⸗ wieſe). 20.15— 22.00: Deutſchlandſender(Großes Nürnberg⸗Echo, Tag der Gemeinſchaft und NS. Kampfſpiele). 21.00: München. Köln, Hamburg, Wien(Fak⸗ kelzug der Politiſchen Leiter). hochbekrieb in Nürnberg Bereits über eine halbe Million Parteitagsbeſucher Nürnberg, 8. Sept. Auf den Nürnberger Bahnhöfen und auf den hierher führenden Eiſenbahnſtrecken herrſcht Hochbetrieb. Der Donnerstag ſteht bis in die Abendſtunden im Zeichen der Ankunft von über 150 000 Politiſchen Leitern. Im Anrollen ſind auch die Transporte der HJ. und des BDM. ſowie der SA. und der F. abgeſehen von den Vor⸗ und Abſperrkommandos, die ſchon an Ort und Stelle ſind. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wird ſchon wieder der Rücktransport des Reichsarbeitsdienſtes mit 55 Sonderzügen durchgeführt. Mit Abſchluß des Mittwoch hat 17 die Zahl der eingelaufenen Sonderzüge a uf über 300 und etwa 280 000. teilnehmern erhöht. Der ſtarke Zustrom mit fahrplanmäßigen Zügen des Fernverkehrs hält ebenfalls an. So trafen bis jetzt mit die⸗ ſen Zügen über 300 000 Reiſende in Nürnberg ein. Die Zahl der mit der Reichsbahn Ange⸗ kommenen hat ſomit bereits am Mittwoch eine halbe Million überſchritten. dr. Todt 5 A.-Obergruppenführer Nürnberg, 8. Sept. Wie NS meldet, hat der Führer auf Vor⸗ ſchlag des Stabschefs der SA. den General⸗ inſpektor für das deutſche Straßenweſen, SA.⸗ Gruppenführer Dr. Todt, mit Wirkung vom 6. September zum SA.⸗Obergruppenführer be⸗ fördert. Damit erhält der Nationalpreisträger, der ſchon viele Jahre vor der Machtübernahme als aktiver SA.⸗Mann und ⸗führer ſich in den Reihen der Sturmabteilung für die Idee Adolf Hitlers eingeſetzt hat, eine weitere Anerken⸗ nung für ſeine genialen Schöpfungen auf dem Gebiet des Straßenbaues. Ein Löſungsvorſchlag der„Times“ „Abtrennung der nichttſchechiſchen Gebiete 88 London, 7. September In ſehr bemerkenswerter Weiſe nimmt die„Times“ am Mittwoch in einem Leitartikel zur ſudetendeutſchen Frage Stellung. Sollten die Sudetendeutſchen, ſo ſchreibt das Blatt, mehr fordern, als die tſchechiſche Regie⸗ rung anſcheinend bereit ſei zuzugeſtehen, ſo könne das nur ſo ausgelegt werden, daß die Deutſchen über die reine Behebung von Unzu⸗ länglichkeiten hinausgehen und ſich innerhalb der tſchechoſlowaki chen Republik nicht wohl füh⸗ len. In dieſem Folle könne ſich für die tſche⸗ chiſche Regierung die Frage erheben, ob ſie den Weg einſchlagen ſolle, der in gewiſſen Kreiſen Anerkennung gefunden habe, nämlich die Tſche⸗ choſlowakei dadurch zu einem einheitlicheren Staatsgebilde zu machen, daß man ſie von den Teilen der Bevölkerung trennt, die an die Na⸗ tionen renzen, mit denen ſie raſſenmäßig eins ſeien. Auf jeden Fall würden die Wünſche der beteiligten Bevölkerung ein entſcheidendes, wich⸗ tiges Element bei jeder Löſung darſtellen, von der man auf Beſtand hoffen könnte. Die Vor⸗ teile, die für die Tſchechoſlowakei daraus er⸗ wachſen würden, daß ſie ein einheitlicher Staat würde, würden möglicherweiſe die Nachteile auf⸗ wiegen, die ſudetendeutſchen Bezirke des Grenz⸗ gebietes zu verlieren. Der jugoſlawiſche Handels⸗ und Induſtrie⸗ miniſter Kabalin erklärte einem Preſſever⸗ treter gegenüber, daß ſich noch garnicht abſchät⸗ zen laſſe, bis zu welcher Höhe eine Steigerung der deutſch⸗jugoſlawiſchen Handelsbeziehungen möglich ſei. Dies könne umſo mehr nicht abge⸗ ſchätzt werden, als der Zuſammenſchluß der deutſchen mit der Wirtſchaft der Oſtmark neue Möglichkeiten geſchaffen habe, von denen auch ihre ausländiſchen Handelspartner Nutzen Har rften. ben dü Anlwort auf die Fragen unſerer Zei Reichsleiter Alfred Roſenberg über die geiſtige Verpflichtung aus der Geſthithle „Aulkorität und Freiheit“ Die große Rede am zweilen Tag des Parleikongreſſes Nürnberg, 7. September. Der Kongreß des Großdeutſchen Parteitages trat am Mittwochabend zum zweitenmal in feſt⸗ lichem Rahmen zuſammen. In geſpannteſter Erwartung der im Mittelpunkt dieſer Kongreßſitzung ſtehenden großen Rede Alfred Roſenbergs über das Thema„Autorität und Freiheit“ wie auch der Ausführungen des Reichsamtsleiters Hilgenſeld über die Tätigkeit der National- ſozlaliſtiſchen Volkswohlfahrt und des Reichsärzteführers Dr. Wagner batten ſich wieder an die 50 000 Menſchen in der lanageſtreckten Halle verſammelt. Nach dem Verklingen der„Freiſchütz“⸗Ouwer⸗ türe verkündete der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, den Fortgang des Kongreſſes und gab zunächſt Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg das Wort. Er führte u. a. aus: Immer wieder haben wir auf den Kundgebun⸗ gen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung betont, daß die großen ſozialen und politiſchen Erſchütte⸗ rungen, die heute über den ganzen Erdball gehen, nicht zufällige Erſcheinungen ſein können: auch nicht nur äußere Folgen des Weltkrieges. Dieſe Er⸗ ſchütterungen haben an uns die Forderung geſtellt, ihren Urſachen und Bedingungen nachzu · ſpüren. Die europäiſche Menſchheit, welche unmittelbar mit dem techniſchen Zeitalter und den darauf folgenden ſozialen Problemen erfaßt wird, ſieht ſich Aug in Aug der weltgeſchichtlichen Tat⸗ ſache gegenüber, daß äußere Formen ſich zerſetzen oder ſchon zerfielen und daß dieſes Zuſammen⸗ ſinken alter Bindungen und Ordnungen die Folge einer nahezu alle Gebiete umfaſſenden inneren Glaubensloſigkeit darſtellt. Kein Zweifel kann darüber beſtehen, daß wir nach der furchtbaren Erſchütterung des Weltkrieges, die wie ein Erdbeben heute über alle Völker geht, auch von innen betrachtet, in dem entſcheidenden Zuſtand leben, da einſt herrſchende weltanſchau⸗ liche, ſoziale und politiſche Autoritäten ſich zer⸗ mürben, zum Teil ſchon zuſammengebrochen ſind, und daß dieſer Zuſtand nicht erſt ſeit einigen Jah⸗ ren zu verzeichnen iſt, ſondern daß der Weltkrieg mit all ſeinen Folgen ſchon das Ende einer ſol⸗ chen Entwicklung darſtellt, eben den Zuſam⸗ menbruch von Ideen und Lehren, die einſtmals als das glorioſe Ergebnis eines angeb⸗ lich fortſchreitenden Entwicklungsprozeſſes einem Menſchentum dargeſtellt wurden. Mittelalter und Liberalismus Das Mittelalter wurde groß durch den Sieg der Lehre von den hohen Werten der Armut, der Demut und der Aſkeſe. Die Lebens⸗ enthaltung und nicht die Lebens ſteige⸗ rung wurde als höchſte moraliſche Priü⸗ kung betrachtet, und das Opfer für dieſes Wertſoſtem ſchuf jene breite Grundlage zur autoritären weltanſchaulichen und dann auch politiſchen Herrſchaft des kirchlichen Mittel⸗ alters, das Jahrhunderte der europäiſchen Ent⸗ wicklung beſtimmt hat. Das der Macht— und zwar einer welt politiſchen Macht— dienende aſketiſche Ideal war Maßſtab für die Be⸗ urteilung einer geſchichtlichen Inſtitution in den Augen vieler Völker. Nach der proteſtantiſchen, halb ge⸗ brochenen Revolution der europäiſchen Völ⸗ ker bedeutet die Philoſophie des 18. Jahrhun⸗ derts, und damit das Staatsdenken des 19. Jahr⸗ hunderts, den Verſuch der Aufrichtung neuer Ideenkräfte. Müde der konfeſſio⸗ nellen Streitigkeiten, glaubte man, nach einem ſogenannten Menſchheitsideal ſtreben zu müſſen. Wir erblicken das liberale Zeitalter in ſeinen großen Vertretern als ein ſehr ver⸗ ſtändliches Aufbäumen gegen eine unerträglich gewordene mittelalterliche Autorität. Viele Völker haben ſich an den neuen Ideen des 18. Jahrhunderts begeiſtert, die bewußten natio⸗ nalen Verſuche haben ſich dieſe Aufklärungs⸗ philoſophie aſſimiliert, und in dieſer verſchieden⸗ artigen Miſchung zwiſchen Menſchheits⸗ ideal und Nationalkultur iſt der Kampf des 19. Jahrhunderts bis zum Weltkrieg vor ſich gegangen Niemand aber wird verken⸗ nen, daß im Laufe dieſer 150 Jahre ein Ent⸗ a 11 u ngsprozeß und nicht ein Fortſchritt vor ſich gegangen iſt. Verſailles— das Verſagen Einmal aber ſtand die geſamte Weltanſchau⸗ ung des 18. ber in ihrer Auswir⸗ kung auf dem erſtrebten Gipfel und hatte buch⸗ ſtäblich die Macht der ganzen Welt in der Hand und damit die Möglichkeit, die gelehrten ein⸗ heitlichen Ideale zu verwirklichen und eine Ord⸗ nung zu geſtalten, die ſie gepredigt hatte. Dieſer Tag trat ein im November 1918. Und nunmehr war die Möglichkeit gegeben, drei Ideen in die Tat umzuſetzen. Es waren dies die Ideen einer Weltkultur, einer Weltwirtſchaft und eines Weltfriedens. Kein noch ſo großer Sophiſt kann heute leugnen, daß dieſe weltgeſchichtliche Stunde die denkbar geringſten Geiſter und fragwürdigſten Charaktere zu ihrer 8 und Weſenszeichnung auserleſen atte. Die Demokratie auf der Höhe einer die Welt umfaſſenden Autorität zeigte ſich unfähig um wirklichen aate mann iſchen enken. und ſtatt eine verſprochene neue Ordnung zu errichten, ſind die ſogenannten „Großen von Verſailles“ die Verantwortlichen für die Zerſetzung der Welt geworden. Unter Weltwirtſchaft verſtanden die gläu⸗ bigen Völker einen Verſuch einer allgemeinen Ordnung der verworrenen, alle Völker gefähr⸗ denden Privatbeſtrebungen; die Herren der Börſe in den Weltſtädten aber, welche hinter den Diktatoren von Verſailles ſtanden, ſie be⸗ griffen dieſe Loſung nur als die Gelegenheit zu einem ganz großen, noch nie dageweſenen Ge⸗ ſchäftsunternehmen. Sie verſtanden und ver⸗ wirklichten unter Weltwirtſchaft die Finanz⸗ knechtung der ſchöpferiſchen Kräfte aller Natio⸗ nen, und Rieſentruſte und. ſaugten nunmehr mit Hilfe ſogenannter Anleihen die Ergebniſſe der Arbeit von Millionen ehrlich Schaffender in die Zentralen der großen Welt⸗ ausbeutungsmärkte. Die Jahre nach Verſailles haben gezeigt, wie hilflos und impotent dieſe Mächte geweſen ſind gegenüber der 8 Aufgabe, eine wirk⸗ liche Ordnung in der Wirtſchaft der Völker her⸗ beizuführen. Die Folge dieſer großen Stunde der Demokratie war nicht der Weltfriede, ſon⸗ dern die Zerrüttung aller noch friedlich geſinn⸗ ten Völker. Ohne jede Kenntnis der Geſchichte, in einer geradezu verbrecheriſchen Ahnungsloſigkeit, be⸗ ſtimmten Menſchen in Verſailles, in Saint⸗ Germain, in Trianon, in Sevres über lebendige Völker, zerſchnitten ihren Leib und amputier⸗ ten wie die Metzger den volksverbundenen Bo⸗ den der Nation, und der Völkerbund. angeblich die ausgleichende Inſtitution für die den Welt⸗ frieden gefährdenden Kräfte, war vollſtändig taub für die auftretenden wilden Klageſchreie der mißhandelten Nationen und Volksaruppen. Die Aulorität der Gegenwart Abſage an die Anſchauungen von geſtern Hier zeigte es ſich, daß von einer Gutgläu⸗ bigkeit gegenüber den gelehrten Ideen nicht mehr geſprochen werden kann denn nirgends in dieſen zwanzig Nachkriegsjahren iſt auch nur ein ernſtzunehmender Verſuch der ſogenannten Sieger gemacht worden, durch Heilung der von ihnen ſelbſt verurſachten Krankheitsherde wirk⸗ lich Stück für Stück einen Weltfrieden aufzu⸗ bauen, ſondern der geſchichtliche Vorwurf bleibt auf ihnen haften, daß ſie ſogar mit Bewu g t⸗ ſein die Krankheiktsherde geför⸗ dertehaben, um keinen Frieden herbeizufüh⸗ ren, ſondern um aus dem leidenſchaftlichen, den Frieden gefährdenden Gegeneinander ihren politiſchen und geſchäftlichen Profit zu ziehen. Wenn man heute von ſtaatlichen und ſozialen und ſchließlich weltanſchaulichen Kriſen ſpricht, o iſt das alles auf die Tatſache zurückzuführen, aß Völker, die einſtmals an Liberalismus und Demokratie glaubten, nunmehr den Glauben an die gelehrten Ideale immer mehr zu verlie⸗ ren beginnen. Was ſich alſo zum zweiten Male in fünf Jahrhunderten vollzieht, iſt der Zuſammenbruch einer einſt ſtarken Autorität. Die Völker, die aus innerem Inſtinkt und ſchöpferiſchem Willen gegen einen foſchen Ner⸗ kall ſich aufbäumen, muſſen Ausſchau halten nach einer neuen Autorität. Die deutſche Nation hat Abſage erteilt gegen⸗ über den anmaßenden Verſuchen einer mittel⸗ alterlichen Weltverkümmerung, aber auch einer liberaliſtiſchen Geſtaltenmißachtung, weil es eingeſehen hat, daß Ideen und Werte, die orga⸗ niſch mit einer Naſſe und einem Volk zuſammen⸗ hängen, noch lange nicht das gleiche für die Lebensſtruktur anderer Raſſen und Nationen be⸗ deuten. Und wenn über allem für uns die Idee einer Volksfreiheit ſchwebt, ſo iſt auch die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung mit der Lehre einer beſtimmten Rangordnung der Werte ins Da⸗ ſein getreten, hat mit dieſem Poſtulat geſiegt und ſchickt ſich an, dieſes Ideal in der Zukunft als lebenstüchtig zu erweiſen. Die nationalſozialiſtiſche Autori⸗ tät wurde geſchaffen durch die Lehre und Ver⸗ Gauleiter Sprenger im Zeltlager Beſuch bei den Poliliſchen Nürnberg, 7. Sept. Am Mittwochnachmittag ſtattete Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger dem Zeltlager Moorenbrunn, in dem bekanntlich in dieſem Jahre die Politiſchen Leiter des Gaues Heſſen⸗ Naſſau untergebracht ſind, einen Beſuch ab. Für den Gau Heſſen⸗Naſſau iſt in dieſem die Unterbringung in einem Zeltlager erſt⸗ malig. In den früheren Jahren waren Schulen zu Maſſenquartieren umgewandelt worden. In dieſem Jahre hat aber der Gau Heſſen⸗Naſſau eine eigene Zeltſtadt errichtet, die in allem Zu einer vorbildlichen Unterkunft ausgebaut iſt. Der Gauleiter, der ſich ſchon die Vorbereitungs⸗ arbeiten ſelbſt ſehr angelegen ſein ließ, beſuchte am Mittwochnachmittag nach dem großen Appell des Reichsarbeitsdienſtes das Zeltlager Moo⸗ renbrunn, um ſich von den Einrichtungen des Lagers zu überzeugen. 1 Am Montag waren die erſten beiden Züge eingetroffen und am Mittwoch kamen die reſt⸗ lichen Teilnehmer, die ſich inzwiſchen alle in dem Lager gut eingelebt haben. Obwohl das Zeltlager für unſeren Gau große oraaniſatoriſche Leilern in Moorenbrunn Umſtellungen mit ſich brachte, ſand der Gau⸗ leiter ein gut eingerichtetes Lager vor. Ein⸗ gehend beſichtigte er zunächſt die große Baracke, in der die Verpflegungsräume untergebracht find und wo für ihn ebenfalls ein Arbeitsraum eingerichtet iſt. Dann beſuchte er jedes einzelne Zelt und überzeugte ſich, daß die Zelte vorbild⸗ lich ausgeſtattet ſind. Im Laufe des Mittwoch ſind für die einzelnen Zelte, die mit Strob und Matratzen gut eingedeckt ſind, noch weitere 3000 Wolldecken geliefert worden, ſo daß die Teilnehmer hinreichend gegen die Unbilden der Witterung geſchützt ſind. Trotz des gerade nicht günſtigen Wetters iſt die Stimmung bei allen Parteigenoſſen hervorragend. Freudig wurde der Gauleiter überall begrüßt. Beſonders eingehend erkundigte er ſich nach der Verpfle⸗ gung, die durch den Hilfszug Bayern ſichergeſtellt iſt. 1 25 die übrigen Einrichtungen fanden ſeinen Beifall. 5 Nach dieſer eingehenden Beſichtigung aller Einrichtungen verweilte der Gauleiter noch längere Zeit im Lager. Bei ſeiner Abfahrt be⸗ reiteten ihm die Hoheitsträger ſeines Gaues einen beralichen Abſchied. tretung der nationalen Ehre als Höchſtwert, der ſozialen Gerechtigkeit nach innen als Ausdruck der Gleichwertigkeit aller Deutſchen, und der Volkskameradſchaft als Ergebnis eines opfer⸗ bereiten Kampfes für eine neue Idee und als formende Kraft für die Ewigkeit einer großen Zukunft Die Ideen des 18. und 19. Jahrhunderts waren abſtrakt, nicht ſeeliſch⸗willenhaft gebun⸗ den und deshalb nicht wirklich wuchskräftig, die Ideen des Nationalſozialismus ſind von vorn⸗ herein wertbedingt und damit unlöslich mit dem innerſten Charakter des Deutſchen verbunden. Die Idee der Freiheit von früher war die Entfeſſelung zwar auch vieler ſchöpferiſcher Ein⸗ zelkräfte, aber um ſo mehr in ſpäterer Auswir⸗ kung die Entfeſſelung auch chaotiſcher Kräfte. Das Schickſal wollte es, daß die Oſtmark unter einer anderen Führung in alle Zonen ſchwärmte, aber wir können heute ohne jede Kleinlichkeit und Erbitterung feſtſtellen, daß, auf manchen Umwegen zwar, aber auch hier dieſe deutſche Mark als Bollwerk Euro⸗ pas 7 5 den Jahrhunderten gezeigt und er⸗ halten hat und daß noch ſo große Rivalitäten zwiſchen den Fürſten nicht imſtande waren, das lebendige Gefühl des Volkes zu unterdrücken. Mit der Schöpfung dieſes Dritten Reiches ſind alle jene Mächte der Vergangenheit, die einſt abſolut ſein wollten, in den gehörigen Rang der partikularen Kräfte ein⸗ geordnet worden. Die Stammes rivali⸗ täten ſind als Faktor der Politik dahin, ja ſind zu einem edlen Wettſtreit der Arbeit ge⸗ worden; die Zwiſtigkeiten der vielen 1 gehören der Vergangenheit an; onfeſſions⸗ Streitigkeiten, die Deutſchland ſo oft aufrührten und nahe an den Abgrund brachten, ſind ſchon längſt im Volks⸗ bewußtſein rein perſönliche, private Ausſpra⸗ chen, damit zweitrangig geworden. Was die deutſche Philoſophie in Luther und Kant und Goethe von der Gebundenheit nach außen und von der Freiheit nach innen als germaniſche Auffaſſung des Lebens verkündete, das iſt, ohne daß es im einzelnen immer bewußt gelehrt wor⸗ den war, politiſcher Grundſatz unſerer Bewe⸗ gung und unſeres Staates geworden. Weil die nationalſozialiſtiſche Bewegung aber keine taumelerregenden Phraſen in die Welt ſetzen will, ſondern die Kräfte der Ord⸗ nung und der Pflicht aufruft, deshalb kann ſie eine mit hohen Werten nicht verbundene Frei⸗ it auch nicht verkünden, ſondern nur eine ebendige Geſtalt, die eine unlösbare Bin⸗ dung zwiſchen Freiheit und Autori⸗ tät darſtelt. utorität des einmal in entſcheidender geſchichtlicher Stunde auf Grund einer überragenden Leiſtung gewählten Führers, und eine Freiheit, die auch den Mut aufbringt, auf Grund von Forſchungen und einer neuen Haltung Antworten an eine Zeit zu erteilen, die den angeblich freien und im Grunde durch überalterte Konventionen und wirtſchaftliche Knechtung doch unfreier Menſchen einer dahin⸗ verſinkenden mittelalterlich⸗liberaliſtiſchen Ver⸗ gangenheit 25 unmöglich erſcheinen. ie deutſche Nation wird genau wie die Autoritäten der Vergangenheit in Zukunft auch die jetzt aufgerichtete ole die hun de Auto⸗ rität daran meſſen, wie die ührung von Be⸗ wegung und Staat dieſes Wertſyſtem in der . und ſachlichen Vertretung zu ver⸗ körpern vermag. Ueber alle Menſchlichkeiten hinweg wird deshalb die große Pflicht unferer geſamten Bewegung darin beſtehen, auch auf den Reichsparteitagen eine innere l des geſamten Verhaltens des vergangenen Jah⸗ res bei jedem einzelnen zu vollziehen und als immer erneuerte Geſamtverpflichtung inauszu⸗ geben für die Arbeit der kommenden Zeit. gaben Die erſle Fonderlagung Hauptamt für Kommunalpolitik Nürnberg, 7. Sept. dem Parteitag Groß⸗ deutſchlands wieder in erheblicher Zahl vor⸗ geſehenen Sondertagungen fand am Mittwoch⸗ nachmittag die 7 des Hauptamtes für Kommunalpolitik in der Reichs⸗ leitung der NSDAP in der Kongreßhalle ſtatt. Reichsamtsleiter Prof Dr. Dr. Weide⸗ mann(Halle), Reichsminiſter Dr. Frank und der Leiter des Amtes für Kommunalpolitik, Reichsleiter Fiehler, erörterten die Auf⸗ und die weitgeſteckten Ziele der Ge⸗ meindepolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates. Reichsleiter Reichsminiſter Dr. Frank ſtellte an die Spitze ſeiner Gedankengänge die Feſtſtellung, daß der Ausgangspunkt für den geſamten inneren Aufbau nach nationalſoziali⸗ ſtiſcher Auffaſſung die Autorität d es Vol⸗ kes ſelbſt ſei. Auch Staat und Partei hätten nur die eine Aufaabe dem Volke zu dienen. Es ſei auch ein grundſätzlicher Irrtum, zu glau⸗ ben, daß die Selbſtverwaltung mit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee nicht vereinbar wäre. Die Einheit von Staat und Volk bedeute keinesfalls blutloſe und ſchematiſierende Zentraliſierung. Wenn der Führer im Rahmen der Deutſchen Gemeindeordnung dieſe Selbſtver waltung der Gemeinden ſichergeſtellt habe, ſo habe er damit eines der Fundamente unſeres Staats⸗ aufbaues geſchaffen, an dem nie wieder gerüt⸗ telt werden dürfe. Was die Familie im Aufbau das Volkes ſei, das ſei die Gemeinde im Aufbau des Staates. Anſchließend ſprach Reichsleiter ich Ge⸗ über 9 Thema:„Nationalſozialiſtiſche Ge⸗ meindepolitik“. Er umriß in ſeinem großange⸗ legten Vortrag die wichtigſten Grundſätze der deutſchen Gemeindepolitik und nahm zu zahlrei⸗ chen aktuellen Problemen der deutſchen gemeind⸗ lichen Selbſtverwaltung Stellung. Als erſte der auf Role Pirafen am Verk. Deutſcher Fiſchdampfer. von ſowjetruſſiſchem Wachtſchiff aufgebracht a Berlin, 8. September Kürzlich wurde der Fiſchdampfer„VBahren⸗ feld“ im Barentsmeer außerhalb der ſowjet⸗ ruſſiſchen Hoheitsgewäſſer von einem ſowjet⸗ ruſſiſchen Wachtſchiff aufgebracht. Ge⸗ gen dieſe offenſichtliche Rechtsverletzung hat die deutſche Botſchaft in Moskau ſofort Proteſt er⸗ hoben und die ſofortige Freigabe des Fiſchdam⸗ pfers gefordert. Die Sowjetregierung hat zwar eine raſche Unterſuchung zugeſagt, iſt indes dem Verlangen nach Freigabe bis heute nicht nachgekommen. Bombenallenkal in Frederikshagn Aalborg(Jütland), 8. September Vor dem Aalborger Gericht begann die Verhandlung gegen vier Kommuniſten, die angeklagt ſind, am 22. Mai dieſes Jahres ein Bombenattentat auf zwei im Hafen von Frederihshagn liegende nationalſpaniſche Schiffe verübt zu haben. Zu Beginn der Verhandlung beantragten die Verteidiger der Kommuniſten,„den Prozeß zur Erledigung nach Spanien zu überweiſen, da es ſich um ſpaniſche Schiffe handele und das Atten⸗ tat daher auf ſpaniſchem Boden verübt worden ſei!“ Das Gericht lehnte dieſen unerhörten An⸗ trag ab mit der Begründung, daß der öffent⸗ liche Friede Dänemarks gekränkt ſei. Die Ver⸗ teidiger behielten ſich darauf„weitere Schritte vor, bis eine Erklärung des ſpaniſchen Geſand⸗ ten in Paris vorliege!“ Im Verlauf der Ver⸗ handlung erklärten ſich drei der Angeklagten für unſchuldig, während einer zugab,„teilwei⸗ ſe“ ſchuldig zu ſein. Er erging ſich dabei in fre⸗ chen Beſchimpfungen gegen Nationalſpanien und erklärte, daß das Attentat eine Demonſtra⸗ tion gegen den Seeräuber⸗Hauptmann Franco darſtellen ſollte. Bemerkenswerterweiſe räumte er die Möglichkeit ein, daß ausländiſche Hinter⸗ männer als Urheber dieſes Attentats in Frage kämen. Die Verhandlung wurde nach dieſer Feſtſtel⸗ lung vertagt. Ueberfall in Jaffa Die täglichen Zwiſchenfälle in Paläſtina Jeruſalem, 8. September. In Jaffa verübte eine bewaffnete Schar einen Ueberfall auf das Bürgermeiſteramt. Sämtliche Kaſſen wurden durchſucht und die vorbandenen Gelder mitgenommen. Bei dem gemeldeten nächtlichen Ueberkall auf das Polizeigefängnis von Jaffa gelang es den Angreifern, auch zwei Kiſten mit Munition zu erbeuten. Auf der Bahnſtation Lydda wurden rieſige Vorräte von Eiſenbahnſchwellen angezündet. Der Schaden ſoll erheblich ſein. Bei einem Angriff auf die Polizeiſtation von Ramallah ſollen zwei Angreifer getötet worden ſein. Im Dorfe Beitdajat bei Jaffa wurde ein arabiſcher Poliziſt erſchoſſen. a — 1 0 ö 1 olitit b Sgt kia Gruß d dahl dor N Mittwech btantez de dei halle kat Leide, r Frank nalpoliti 1 die Auf ele der Ge⸗ en Stäntez b Frank gänge die lt für den mlcgal des Vol tei hätten zu dienen. im zu glau, der natio, ate. Die kenesfalz taliſerung. Deutſhen valtung be, 0 habe des Slaats⸗ der getit⸗ im Aufbau im Aufbau Fiehler ſtiſche Ge⸗ gange; sätze det zu zahltei⸗ n gemeind⸗ l ö bracht eptembet Bahren der ſowjet⸗ ep jet⸗ taucht. Ge⸗ if hat die Proteſt er⸗ Füchdan⸗ eine tuſche Verlangen lonmen. bh ptenbet t begann niſten, die gahtes ein Hafen von alpariſhe ungen die progeß zut gen, da es s Atten⸗ dt vorden itte A, er öffent⸗ die et⸗ e Schritte 5 Geſand⸗ der Vet⸗ dgeklagten elbe ei in fte⸗ alpin emonſtra⸗ 1 e räumte e Hinter in Junge A. Feel ſätine (Schluß) „Ja, Bernd. Alles, rückhaltlos. und„ich will dich am beſten gleich zu iyr führen, denn. 77 i 95 fene 8 1 n ſie erwartet angſam ſteigen die Freunde treppauf. 11 ſchon gut, daß jetzt alles Schlag 0 Schlag geht. So habe ich wenigſtens meine Miſſion bald erfüllt und klo 8 88 meiner Wege gehen, denkt Helbing. Ketzt „Frau Blandine.„Bernd iſt mir nachgekom⸗ men... dürfen wir Sie glei ee fallen...“ gleich nochmals über e Sewipg öffnet die Türe. ernd glaubt zu träumen Denn in der Mitte des Zimmers, umſchmeichelt von oldenen Sonnenſtrahlen, ſteht die über alles geliebte Frau und lächelt ihm zu.. hinrei. alückend. 5 binreißend be Er ſtößt den Freund beiſeite. 1 9 f en 12 chen ſie in die Arme. „Bernd..“ Sie ſingt den Namen in grenzenlo Seligkeit wie eine kleine Melodie 1 * 0. Vor der Welt wird die Lesart aufrecht erhalten, die Blandine in ihrem— aus Köln an Helbing erfun⸗ den hat. Darnach war ſie damals wohl gerettet wor⸗ den; hat dann aber bei dem Obſtgärtner, der ſie gebor⸗ gen hat, lange in tiefer Bewußtloſigkeit krank gele en, und das verlorene Gedächtnis iſt ihr erſt alma lich und ſo 5 775 wiedergekehrt, daß ſie ſich nicht früher zu ihrem Mann finden konnte. Dem Freund aber, der alles mit ihm getragen, er⸗ zählt Bernd mit Blandines Wiſſen die Wahrheit; dieſe erſchütternde Wahrheit, die tief das Herz des Mannes trifft, der Blandine immer geliebt hat. Daß ſie ſo namenlos glücklich iſt, daß ſte— ebenſo wie Bernd— ihm ihre ganze Freundſchaft ſchenkt iſt Helbings Herzen ſo viel Troſt, daß es ſchon faft Glück werden kann Innig iſt ſein Abſchied von dem Paar, dem er nun — wie er ſcherzend behauptet— die Rückkehr nach Ber⸗ lin ebnen muß. „Und da Sie doch erſt in Wiesbaden Bernds Gepäck⸗ ncht, weine veranlaſſen wollen, vergeſſen Sie, bitte, ja nicht, meine gute Erika von mir zu grüßen. Sie iſt treu und— verſchwiegen.“ „Wird beſorgt, Frau Blandine. Verlaſſen Sie ſich nur immer voll und ganz auf den Freund des Rainer⸗ hauſes.“ 4 5 * Eine Woche amtiert Burkhardt bereits in ſeinem gußen, freundlichen Arbeitszimmer in der Helſt⸗Hel⸗ ingſchen Handelsgeſellſchaft. Die Arbeit, die ſeinen Fähigkeiten ein weites Be⸗ tätigungsfeld eröffnet und ſeinen Neigungen ſo ſehr entſpricht, befriedigt ihn durchaus. Täglich um die gleiche Nachmittagsſtunde ruft Gö⸗ dicke ihn an und ſchüttet ihm nach alter Gewohnheit ſein bürovorſteherliches Herz aus, ſolange der Chef noch auf Reiſen iſt. So auch fetzt. i „„ ja, und dann, Herr Burkhardt, wiſſen Sie, die Cauſa„Sekuritas“ Steinhoff bleibt nun doch ruhen.“ „Wieſo denn?“ „Der Bachmann hat ſich gemeldet. Das heißt, er hat bei einer neuen Freundin in Eberswalde, die ihm wohl den Laufpaß gegeben hat, den Gashahn aufgedreht... Er iſt ins Krankenhaus geſchafft worden, aber nicht mehr zu retten. Da er das weiß, hat er geſtanden. Protokollariſch, jawohl. Er hat die Steinhoff damals vorſätzlich in den weißen Tod gelockt.“ „Ach, was ſind das für ſchreckliche Untiefen des menſchlichen Charakters, lieber Gödicke.. Wie froh bin ich, daß in meinem neuen Wirkungskreis die Ein⸗ fuhr von Kolonialwaren die Hauptrolle ſpielt!“ „Na, das iſt Geſchmacksſache, Herr Burkhardt... und was ich übrigens noch ſagen wollte, die„Sekuritas“ ſteht ein, daß es zwecklos iſt, um das Geld zu prozeſ⸗ ſieren, da der Mann, der wohl jetzt ſchon geſtorben iſt, es reſtlos verausgabt hat. Uebrigens haben ſich die Gerüchte, die Steinhoff treibe ſich irgendwo herum, als Mensclen unten ego völlig haltlos erwieſen. Das Mädel iſt wirklich ſeit Weihnachten tot.“ „Sonſt noch was Neues, Herr Bürovorſteher?“ „Nein, nicht daß ich wüßte.“ „Na, dann auf Wiederhören morgen.“ Burkhardt hängt ab. Er hört das leiſe Oeffnen der Türe hinter ſeinem Rücken. Sich umwendend, gewahrt er zu ſeiner freudigſten Ueberraſchung Helma. „Das nenne ich aber lieben Beſuch!“ Er geht ihr ent⸗ gegen:„Was haſt du denn für blanke Augen, Kind?“ „Wie ich dich telephonieren gehört habe, bin ich ſo lange zum Fransonkel hineingegangen, weißt du. und da hat er mir erzählt, daß Frau Blandine doch nicht ... das heißt, ſie macht fetzt eine Rheinreiſe mit ihrem Mann und dann..“ „Ja, Liebes, dann kommen die beiden nach Berlin. Und— ich will hoffen— als ebenſo glückliches Paar wie wir es ſind; vorausgeſetzt, daß ſo etwas in zweiter Auflage überhaupt noch möglich iſt!“ Glückſelig lacht Helma auf: „Dann iſt ja alles gut!“ „Hallo. Wilhelmine Viktoria Henriette Valckengar! Du biſt ſoeben ein ganz dummes Mädel geweſen. Schäm dich was! Eine feine„Viktoria“ die kleinmittig wird! Es tut mir leid, daß du dieſem ſchönen Namen juſt gar keine Ehre gemacht haſt. Ich befürchte, es wird ſich neuerlich die Notwendigkeit ergeben, dich um⸗ taufen zu müſſen. Sorgen hat man mit dir..“ „Ach ja, Heinzelmann, du kannſt einem wirklich leid tun, wenn man bedenkt, was du dir da mit mir auf⸗ aevackt haſt!“ Längſt ſitzt Helma auf Burkhardts Knien und zupft an ſeiner Krawatte. Er hebt ſie übermütig hoch, läßt ſie ein wenig in der Luft zappeln und ſetzt ſie dann auf ſeinen Schreibtiſch: „Ein wahres Glück, daß du drei ſo lange, voll⸗ klingende Namen beſitzeſt. Daraus wird ſich vielleicht doch noch etwas machen laſſen, du Wilhelmine Viktoria Henriette.“ 8 „Klar.“ jubelt ſie,„lieat doch auf der Hand. Fiir Preußiſch⸗Berlin bin ich die Jette!“ 8 „Großartia! Das muß hente noch mit Sekt begoſſen werden.. Aber jetzt ſchau, daß du weiter kommſt, ge⸗ liebtes Rettchen! Deine längere Anmeſenheit in dieſem ernſten Arbeitsraum unterbindet jedwede geſchäftliche Tätigkeit.“ * 9 0 Plaats nemen vorr Diner,'ten beliefd.. Mitropaboys leiern ihr Sprüchlein: ſchlagen dazu den Gong: öffnen und ſchließen die Wagenabteiltüren: wandern ſo durch den Zug. Noch befindet ſich dieſer im Anfahren ſeine Geſchwin⸗ digkeit allmählich auf das Höchſtmaß beſchleunigend, ſeit er vor etwa fünti Minuten, die Gr nzſtation ver⸗ 0 70 hat und nun bereits auf holländiſchem Boden äuft. Nachdenklich verwahrt Helbing, der einzige Paſſagier eines Halbabteils zweiter Klaſſe, ſeinen dentſchen Reiſe⸗ paß in der Bruſttaſche des erſtklaſſig geſchneiderten grauen Anzugs, der tadellos an ſeiner hohen, ſchlanken Geſtalt ſitzt. Aher ſein Geſicht iſt ſchmaler geworden, und an den Schläfen ſieht man das dunkle Blond des Haares mit weiß untermiſcht... Viel hat er erlebt in dieſem letzten halben Fahr in der Heimat! Erfolg iſt ihm beſchieden geweſen, und hat er lernen miiſſen. e e Geſtern hat er ſich von ſeinen deutſchen Freunden verabſchiedat. Von den Burkhardts ſenfor und jnnfor, von Alſe Waldner von den Lorenzens von Helma, die ja im Weſen ſtets eine Deutſche war und in wenigen Wochen Fran Burkhardt heißen wird: und dann von Oberſt Valckenaar, der ſich nicht von Berlin trennen kann, einmal, weil dieſe Stadt ſeine ganzen Sym⸗ vathien beſitzt und zum zweiten weif ihn das Glück ſeines einzigen Kindes dort feſthält. Von Bernd und Blandine, die fetzt in Konſtanz ſind hat er ſich ſchrift⸗ lich norahſchiedet. Er iſt abgereiſt vor ihrer Rückkehr nach Berlin... ö venag Hafid Pafler Oskar Meister— Werdas Langſam verläßt Helbing ſein Abteil und ſucht den Speiſewagen uf. a g Befliſſen weiſt ihn der Kellner an einen kleinen, für zwei Perſonen gedeckten Tiſch. Mit ſtummem Nicken läßt er ſich daran nieder;: blickt 755 Fenſter hinaus, in das weite holländiſche Flach⸗ and, darüber ſich derſelbe Himmel ſpannt, der ſich auch über der deutſchen Heimaterde wölbt. Und dennoch. Der Mann ſeufzt. „Heimweh, Franz Helbing...“ Eine Frauenſtimme fragt ſo. 4 Aufs höchſte überraſcht, ſtarrt Helbing auf die Dame, die inzwiſchen— unbemerkt von ihm— an ſeinem Tiſch Platz aenommen bat. „Fräulein Lorenz..“ ſtottert er.„Sie ſind.. „Ebenfalls Paſſagier des D⸗Zuges Berlin— Amſter⸗ dam. Iſt das gar ſo verwunderlich? Sind Sie noch niemals alten Bekannten im Speiſewagen begegnet?“ „Doch.. aber als wir geſtern alle bei Ihnen in Dahlem waren, als Sie dieſen ſchönen Abſchiedsabend 97 2 veranſtalteten, da haben Sie gar nichts von hren Reiſeabſichten erwähnt; haben mir genau ſo zebewohl geſagt, wie alle andern..“ „Ich könnte Ihnen ja nun erzählen, daß ich geſtern noch nicht entſchloſſen geweſen war, ebenfalls nach Amſterdam zu fahren. Aber das wäre eine glatte Lüge. Denn ich bin ſchon ſeit zehn Tagen dort angeſagt.“ „Bei wem?“ „Bei Ohm Hendryck.“ „Aber. das. das iſt doch. „Gar kein Scherz, ltiever Freund. Ich nenne Myn⸗ heer nan Helſt ſchon lange ſo. Seit er, der im Kriege das Rote 5 großzügig unterſtützte, mir, der Schweſter ſeines Berliner Bankiers, behilflich war, die ſterbliche Hülle meines an der Oſtfront gefallenen Ver⸗ lobten nach der Heimat zu ſiberführen.“ „Ja, ich weiß, Fräulein Edith... Oberleutnant von Hergeth iſt am Döblinger Friedhof beſtattet. Das ſagte mir einmal Ihr Bruder, der mir damals auch er⸗ ählte, daß Sie alljährlich ſeine Familie in Wien be⸗ 1 und..“ Helbing ſtockt. „Und daß ich nie heiraten werde, nicht wahr?“ voll⸗ endet ſein Gegenüber. „Ta. Fräulein Edith.“ „Oh, ſtber meinen guten Carlos! Er iſt ein hervor⸗ 1 Bankmann und ein liebevoller Bruder, aber „Aber.. bittet Helbing ſte weiterzuſprechen. „Für gewiſſe feine ſeeliſche Unterſchiede, da geht ihm eben jedes Verſtändnis ab. Er fühlt lediglich ganz in⸗ ſtinktiv, daß meine Liebe zu Fred das große, einmalige Herzenserlebnis bleibt., ſo wie auch Ihr Gefühl, Franz. für Blandine..“ „Edith i „Lieber Freund, es darf Sie doch nicht aus der Faſ⸗ ſung dhe daß ich darum weiß. Ich, die ich Fhnen meine Lebenskameradſchaft antragen will, damit Sie auch in der Fremde Ihr Stück Heimat haben.“ „So reich wollen Sie mich beſchenken?“ 5 „Ach, ich bin ſchon eine ganz ausgewachſene Egoiſtin. Ich will nämlich auch einen Lebensinhalt haben, den Erinnerung und Pietät allein doch nicht ergeben.“ warme „und yr Bruder.. „Für ihn und ſeinen Haushalt bin ich— unbeſchadet unſerer guten, dauerhaften Geſchwiſterliebe— gewiß nicht unerſetzlich.“ „Dann darf ich Ste alſo wirklich in mein Leben neh⸗ men. als deſſen Beſtes...“ „Sagen wir, als gut Teil, der ſich behaupten ſoll, Franz.“ Ueber den Tiſch hinweg finden ſich Helbings und Ediths Hände zu feſtem Druck; im befreiten Gefühl er⸗ löſter Einſamkeit; im dankbaren Bewußtſein, daß Freundſchaft ſie eint. 17 die auch nichts anderes ſind, als Menſchen unter⸗ wegs — Ende. .....—————————.—. Geſchichlen aus dem Berliner Müll Das Apfelmuſeum— Frau Anna kommt von der Oſtſee In Berlin⸗Schöneberg, in der Naumannſtraße, befindet 112 das„Müllmuſeum“; verzweiflungs⸗ volle Telefonrufe kommen hier an, wenn der Müll Schätze herausgeben ſoll, die er mit ſich genommen hatte in die Unendlichkeit des rie⸗ ſigen Abfalls einer Weltſtadt Schätze, die mei⸗ ſtens auf ewig verſchwinden. Ueberraſchung nach der Ferienreiſe Braungebrannt und gut erholt iſt Frau Anna von der Oſtſee zurückgekommen. Blitzſauber findet ſie die Wohnung vor. Es gibt viel nach⸗ zuſehen, wenn eine gute Hausfrau von der Reiſe kommt. Frau Anna iſt Witwe, ihre Toch⸗ ter eben verheiratet. Dem braven Kind unter⸗ tand die Aufſicht der verlaſſenen Wohnung. derkwürdig, daß Frau Anna nicht das gute alte Familienſilber inſpiziert, ſondern ſofort in die Küche geht, um dann allerdings wie erſtarrt ſtehen zu bleiben. Muſtergültig iſt die Küche aufgeräumt. Frau Anna zittert am ganzen Leibe, weil ihre Tochter anſcheinend es zu gut gemeint hatte. Da fehlen doch die drei Blumen⸗ töpfe in der Ecke!? Sie wieſen zwar weder Blumen noch Blätter auf, ſondern nur noch Erde. Aber tief unten in den Töpfen war doch das ganze Geld der armen Frau Anna! Eine ſonderbare Sparkaſſe fürwahr. Zwar gans ohne Zinſen, doch garantiert ſicher. So dachte Frau Anna, als ſie an die Oſtſee zur Bräu⸗ nung und Erholung zog, Und nun waren die koſtbaren Geldſcheine verſchwunden; mit den Blumentöpfen ohne Blumen. Mit der diebes⸗ ſicher eingerichteten„Schatzkammer“ unter der Blumentopferde! Futſch waren die ganzen Er⸗ ſparniſſe. Wie konnte das Unglück nur ge⸗ ſchehen ſein? Nun, ganz einfach. Die junge Frau Tochter hatte aus beſter Abſicht„reine gemacht“. Mutter ſollte ſich nach ihrer Rück⸗ kehr freuen. In einer blitzblanken Küche drei zweckloſe und höchſt unſaubere Blumentöpfe? Ab damit in den Müll! Jetzt weinen Mutter und Tochter bitterlich. Frau Anna, die wohl niemals etwas von einer Sparkaſſe gehört hat, quält das Müllmuſeum in der Naumannſtraße um die Herbeiſchaffung ihrer ſchönen Hundert— markſcheine. Keine Hoffnung iſt vorhanden. Vor vierzehn Tagen wurde der Müll bereits abgeholt. Der Wanderweg des Geldes dürfte ewig ein Geheimnis bleiben. Das kommt da⸗ von, wenn man der Gemeinſchaft und ſeinem eigenen Nutzen Kapital entzieht, das für alle arbeiten ſoll und muß. Frau Anna wird nie⸗ mals mehr alte Blumentöpfe als Sparkaſſe wählen. Dinge, die man findet Geld, das dem Müll„anvertraut“ wurde, wird ſich ſchwerlich wiederfinden laſſen. Auch Schmuck und echte Steine, die man im Müll „vergeſſen“ hatte, dürften ſchwerlich wieder ans Tageslicht kommen. Allerdings ſpielt der Zu⸗ fall oft die wunderlichſten Rollen, doch„kleine Werte“ fallen normalerweiſe beim Sortieren des Mülls in der Naumannſtraße glatt durch das Siebband. Anders iſt es mit„großen Sachen“. Das Müllmuſeum verzeichnet als eine gewiß einzigartige Sammlung und Schau die ſelt⸗ ſamſten Dinge, die über den Müll berrenlos wurden. Ein„aufgefundener“ Samuraihelm würde jedem Völkerkundemuſeum Ehre machen. Er wurde, zuſammen mit einem prachtvollen handgearbeiteten Samuraiſchwert, vor zehn Jahren aus Staub und Aſche hervorgezogen. Aus dem Fernen Oſten nahmen u. a. auch zwei Schwerter ihren Weg bis zum Berliner Müll, die aus den Tagen des Boxeraufſtandes ſtam⸗ men. Wer warf den Garde⸗du⸗Corps⸗Helm in den Abfall? Unzweifelhaft hat er den Krieg 1870/71 miterlebt. Noch hiſtoriſcher iſt das franzöſiſche Schwert mit dem ſchickſalhaften „N“. Wenn das Schwert reden könnte, würde es erzählen von glanzvollen Siegen, vom To⸗ deszug nach Moskau oder gar vom gänzlichen Untergang des korſiſchen Eroberers!? Wie dem auch ſei, der„letzte Weg“ des Schwertes war tragiſch genug. Zwiſchen Bücklinksköpfen und alten Konſervendoſen hat es ſein Müllgrab ge⸗ funden. Aber nein, die herrenloſen Dinge er⸗ leben ja eine Art Wiederauferſtehung. Mit liebevoller Sorgfalt werden ſie gereinigt und hiſtoriſch genau aufgeputzt. Das Müllmuſeum leiſtet gute Arbeit. Auch Giftpfeile, Krokodil⸗ ſchädel, die furchtbare Säge des entſprechend benamſten Fiſches, das ſchreckenerregende Gebiß eines Kaimans, Geweihe, Negertrommeln, Buſchmeſſer, Tropenhelme und vieles andere mehr hat ſich im Müll gefunden. Fein ſäuber⸗ lich in Packpapier geſchlagen, mitunter aber auch ganz pietätlos zwiſchen Schmutz und Kü⸗ chenabfall. Im Müllmuſeum entſtehen dann die „Schätze“ in neuem Glanze. Ihre Geſchichte freilich läßt ſich nicht verfolgen, jedoch mit eini⸗ ger Phantaſie— erraten. Das traurigſte Kapitel Annas Blumentopf⸗Sparkaſſe hat keinen glück⸗ lichen Einfall offenbart. Das Geld iſt hin. Bittere Ironie des Schickſals, daß wertloſe Scheine im Müll eine Zeitlang geradezu maſſen⸗ haft gefunden wurden. Da handelte es ſich um die anklagenden Zeugen der Inflationszeit, um die Millionen⸗, Milliarden⸗, Billionenwerte eines Deutſchlands, das darbte, während eine kleine Schicht von Ausbeutern ein rauſchendes Leben führte. Wieviel Leid, Not und Ver⸗ zweiflung mögen dieſe„Geldſcheine“ geſehen haben, ehe ſie die müde, zitternde Hand einer betrogenen Sparerin in den Mülleimer ſteckte? Wieviel Tränen mögen auf das bunte Papier mit den aſtronomiſchen Ziffern gefallen ſein?! Auf die Dokumente einer verbrecheriſchen und wahnwitzigen Zeit, die niemals wieder über das heute geeinte, große Deutſchland kommen kann. Eine Warnung aber ſeien uns dieſe Zeugen aus nunmehr ſo fremden Tagen doch. Der Müll mit ſeinen Tragödien, ſeinen Grotesken, ſeinen Zeichen menſchlicher Irrungen und Wirrungen, er ſoll niemals mehr künden dürfen, daß er Schätze birgt, die leichtfertig oder gedankenlos der deutſchen Volkswirtſchaft entzogen wurden. — Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dlunſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. September 1938 Anſer Tagesſpruch Nur zwei Tugenden gibt's: o wären ſie immer vereinigt, immer die Güte auch groß, immer die Größe auch gut. Schiller. gen latblclles Oln en Ich laufe durch die Straßen. Sie ſind mir zu eng, die Häuſer zu nah, der Himmel über mir iſt zu tief. Der Lärm ſtört mich, das ganz laute Haſten widerſtrebt mir. Wie im Widerſpruch verhalte ich den Schritt. Der Gedanke hat mich ganz plötzlich überfallen, daß der Herbſt nahe iſt, nein, daß er ſchon die Hand nach mir ausſtreckt. Ob all die Eilen⸗ den dasſelbe empfinden? Ob ſie deshalb eilen, weil ſie dem Zugriff des Herbſtes ent⸗ rinnen, raſch noch den Sommer gewinnen möchten? 8 Ein törichter Gedanke.— Aber dann taucht die Frage in mir auf, wie es kam, daß ich mit meinem Empfinden dem Herbſt ent⸗ gegenreife. Ich könnte doch warten, bis er da liſt mit den tauſend Beweiſen ſeines Vorhan⸗ enſeins. Ich brauchte nicht an ihn zu denken, lange nicht die bunten Blätter fallen, die Nebel wallen, die Sonne matt durch ſtrübe Tage geht. Welches ſind denn die Zei⸗ chen, die ſchon jetzt ſo unabweisbar ſprechen, daß ſich mein Denken und Fühlen, das noch im Sommer weilt, beugen muß, an den Herbſt zu denken? a Noch früh am Tag iſt es, und doch greifen on rings die Schatten des abendlichen Dämmerns nach mir. Noch vor kurzer Zeit bin ich zu ſolcher Stunde in der Sonne hin⸗ gegangen, und ſie hat noch lange meinem Weg geleuchtet. Ohne daß ich mir deſſen be⸗ wußt geworden, iſt der Tag immer kürzer ge⸗ worden, und der Abend hat ſich in den Tag gedrängt. Aber auch das iſt es noch nicht, was mich Sen Herbſt fühlen läßt, ſein Nahen und ſo⸗ gar ſein erſtes Faſſen nach mir und allen, die mit mir ſind. Die Bäume und Sträucher ſtehen noch in der braungrünen Fülligkeit des Sommers. Und die Blumenbeete, auf die ſich die Abendſchatten ſenken, tragen die freundliche Farbe, die ſie auch im Frühling hatten. Da taſtet mein Blick die Häuſerreihen ent⸗ lang und über die Giebel und Simſe der Dächer empor. Nun weiß ich es: der graue Himmel mit ſeinen zerriſſenen Wolken iſt es, der die Ahnung des Herbſtes gab. Der frühe Herbſt hat dieſe Wolkenſtücke in Willkür und mit trotziger Gebärde hingetuſcht. Und won ihnen herunter fällt der leiſe Duft, wie ihn der Herbſtmorgen trägt, an dem ſich die Sonne nur ſchwer durchringt, der aber dann um ſo ſtrahlender über dem Tag glänzt, der die weite Sicht gibt und die berückende blaue Ferne, die ſo lockend und drängend ſein kann. Eben dieſe Stimmung aber, die mich be⸗ fällt, ſagt mir: Es iſt alles ſchön, und alles hat ſeine tiefe Sprache. Wir brauchen nur zuzugreifen, um zu empfangen und reich be⸗ ſchenkt zu werden vom Leben und von der Welt, die ſich an tauſend Formen offenbart, ſelbſt nicht alt wird und auch dem Erleben ſtets als ein Neues gebenüber ſteht. a1. Die Schwalben halten die letzte Parade ab Tauſende von Schwalben ſind des morgens zu ſehen. Sie ſitzen gravitätiſch mit ihren lan⸗ gen Rockſchößen und weißen Weſten aaf den Telephondrähten, auf den Dächern, an den Häuſern, überall dort, wo ſie einen Sitzplatz finden. Natürlich ſteht das Schnäbelchen nicht ſtill, das wellenförmig auf⸗ und abgeht. Was ſie ſich wohl zu erzählen haben! Von dem ſchlechten Sommer, von der Reiſe, von all den Schwalbenneuigkeiten. Die aufgeregten, das ſcheinen die Jungen zu ſein. Immer wieder ſchwirren ſie hin und her, als wollten ſie den Alten ihre Flugkünſte vorführen und ſich die Berechtigung zur Mitreiſe verdienen. Cs iſt doch ganz eigenartig um dieſes Völkchen. Ge⸗ wiß iſt es nur der Inſtinkt, der ſie in Scharen zuſammenführt, aber es liegt doch Syſtem da⸗ hinter. Alles ſieht wie eine große Parade aus, bezirksweiſe und größeren Gruppen wird ge⸗ ſammelt und eines Tages, beziehungsweiſe frühen Morgens, iſt auf geheimnisvolle Art das Signal zum Abflug ergangen und die lieben Freunde haben die Reiſe angetreten. 8 aber wiſſen, daß es ſtark in den Herbſt Zeht. Das Bauen auf bem Lanbe in ber Bau⸗ und Siebluugsausſtellung Nicht nur in den Städten muß eine neue Baugeſinnung verwirklicht werden, ſondern auch auf dem flachen Lande. Die Bedeutung des ländlichen Bauens iſt lange unterſchätzt und überſehen worden. Es entſtanden vielfach unmögliche Gegenſätze zwiſchen Natur und Ge⸗ bäuden. Inzwiſchen hat aber ſchon wie das geſamte bäuerliche Leben, das Bauweſen im Dorf eine völlig neue Richtung erhalten. Die großen Unternehmungen der Bodenverbeſſer⸗ ung und der Neuſiedlung haben dem deutſchen Architekten eine Reihe neuer Aufgaben ge⸗ tellt. Heute nimmt das ländliche Bauweſen innerhalb der neuen deutſchen Architektur und innerhalb der Bauwirtſchaft ſeinen berechtigten Platz ein. Die große Bau⸗ und Siedlungsausſtellung in Frankfurt am Main bringt zahlreiche Bei⸗ ſpiele vom Bauen auf dem Lande. In der Feſt⸗ halle zeigen Reichsernährungsminiſterium und Reichsnährſtand gemeinſam in einer Sonder⸗ ſchau, welche Forderungen für das ländliche Bauweſen beſtehen und wie wichtig ihre Er⸗ üllung auf weite Sicht iſt. Die Landarbeiter⸗ rage und damit die wohnliche Unterbringung der Gefolgſchaftsmitglieder iſt in der Sonder⸗ ſchau ſtark herausgehoben, weil aaf dieſem Gebiet beſondere Schäden beſeitigt werden müſſen. Die kulturelle Frage der Schaffung eines zweckmäßigen, neuzeitlichen und boden⸗ ſtändigen Bauſtils wird an guten Beiſpielen erörtert. Für den ganzen deutſchen Weſten und ſeine Nachbargebiete ſind ferner von Ve⸗ deutung die ſchnell bekannt gewordenen Me⸗ liorations⸗ und Siedlungsarbeiten in Heſſen, die in einer großen Schau gezeigt werden. Die Neubildung des Bauerntums in Heſſen⸗Naſ⸗ ſau iſt durch die Dorfnamen Riedrode, All⸗ mendfeld, Roſengarten und Heſſenaue gekenn⸗ zeichnet. Die Art, wie Meliorations⸗ und die Siedlungsvorhaben auf der Bau⸗ und Sied⸗ lungsausſtellung ausgeſtellt ſind, darf außer⸗ ewöhnlich lehrreich genannt werden. Cbenſo ſind Modelle bewährter Typen von Bamern⸗ häuſern zu ſehen, die die Grundſätze bäuer⸗ lichen Bauens veranſchaulichen und ein Bild von der bisher geleiſteten Arbeit geben. Im Rahmen der Bau⸗Ausſtellung finden täglich Beſuchsfahrten in das rhein⸗mainiſche Siedlungsgebiet ſtatt. Bei dieſen Fahrten wer⸗ den neben Siedlungen aus der Syſtemzeit vor allem die nationalſozialiſtiſchen Muſter⸗ ſiedlungen beſichtigt. Die Fahrt erſtreckt ſich auch auf den Reichsſiedlungshof bei Oberurſel, der unter fachmänniſcher Leitung beſichtigt wird. Die Fahrten beginnen täglich 14.30 Uhr an der Feſthalle. .* Die Kinderreichen tagten. Der Reichsbund der Kinderreichen hielt in Würz⸗ burg und Rothenburg ſeine Landesleitertagung ab. Dieſe Zuſammenkunft ſtand unter Vorſitz des Reichsamtsleiters Dr. Groß vom Raſſe⸗ politiſchen Amt, des Reichshauptſtellenleiters und Reichsbundesleiter-Stellvertreters Kon⸗ rad ſowie des Reichshauptſtellenleiters Dr. Knorr. Nach Begrüßungen durch Stadt und Gau behandelte Reichshauptſtellenleiter Kon⸗ rad am erſten Tag die gegenwärtige Lage des Reichsbundes der Kinderreichen, der heute als ein mächtiger Bau in der Reihe der großen Organiſationen daſtehe. Landesleiter Standartenführer Prof. Dr. Holfelder, Frank⸗ furt a. M., ſprach über poſitive Ausleſe und negative Ausmerzung in ihren Auswirkungen auf die Zukunftsgeſtaltung des deutſchen Vol⸗ kes. Dies ſei Aufgabe der geltenden Geſetze und der verantwortungsbewußten Ethik des einzelnen. Der nächſte Redner, Dr. Finger, gab intereſſante Aufſchluſſe über ſeine Erfah⸗ rungen mit Aſozialen. Er unterſuchte an drei Generationen die 393 direkten Nachkommen zweier aſozialer Ehepaare, wobei er zu dem Ergebnis kam, daß 78 v. H. dieſer Nachkom⸗ menſchaft deutliche Merkmale aßezicler Ver⸗ anlagung zeigten. Handwerk wirbt für Weihnachten. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat den handwerklichen Dienſtſtellen umfangreiche Richtlinien für die Durchführung der diesjah⸗ rigen Weihnachtswerbung des Handwerks zu⸗ geleitet. In den Leitſätzen wird ausgeführt, es dürfte als erwieſen gelten, daß eine rechtzeitig und ſachverſtändig aufgezogene Weihnachts⸗ werbung in jedem Falle ein guter Erfolg für das Handwerk werden müſſe, ſelbſt dann, wenn * SS⸗ nur geringe Mittel zur Verfügung ſtehen. Dann müſſe erſt recht verſtärkter perſönlicher Einſatz aller mitverantwortlichen Kräfte den Erfolg bringen. In dieſem Jahr werden die Werbewarte bei den Innungen und Kreishand⸗ werkerſchaften für die Vorbereitung und Durchführung der Weihnachtswerbung einge⸗ ſchaltet. Ihre beſondere Aufgabe iſt die Ver⸗ beſſerung und wirkſame Geſtaltung der hand⸗ werklichen Schaufenſter und Auslagen. Dieſe Arbeit ſoll durch Veranſtaltung von Schaufen⸗ ſterwettbewerben von den handwerklichen Dienſtſtellen unterſtützt werden. Auswärts verſtorbene Viernheimer Im Alter von erſt 54 Jahren ſtarb Tünchermeiſter Valentin Schloſ⸗ ſer, Mannheim-Waldhof, woſelbſt er drei Jahrzehnte ein Maler⸗ und Tüncherge⸗ ſchäft betrieb, das ſeit zwei Jahren, als es ſeine Geſundheitsverhältniſſe nicht mehr zu⸗ ließen, von ſeinem Sohne weitergeführt wird. Valentin Schloſſer erfreute ſich in ſeiner zwei⸗ ten Heimat allgemeiner Wertſchätzung. Die Beerdigung findet von der Leichenhalle Mann⸗ heim⸗Käfertal aus ſtatt. Am Dienstagabend verſtarb in Heimers⸗ heim bei Alzey, Johann Thomas im Alter von 66 Jahren. * Ver am Freitag in Mannheim iſt. Mannheim Ludwigshafener Großalarm⸗ Vorbereitungen Der Mannheimer Polizeipräſident und ört⸗ liche Luftſchutzleiter gibt heute bekannt, daß am Freitag dieſer Woche in Mannheim und Lud⸗ wigshafen alle Großalarmgeräte ausgelöſt wer⸗ den, um der Bevölkerung die verſchiedenen Alarmzeichen akuſtiſch bekanntzugeben. Um 12 Uhr wird der Heulton ausgelöſt, der„Flie⸗ geralarm“ bedeutet, um 12.10 Uhr der„hohe Dauerton“, der die„Entwarnung“(„Luftgefahr vorbei“ bedeutet. Die Bekanntmachung bringt ausführliche Verhaltungsmaßnahmen für alle zu dieſer Zeit in Mannheim und Ludwigshafen Anweſenbven, alſo auch für Beſucher von außer⸗ halb, ſodaß jedem, der an dieſem Tage in Mannheim zu tun hat, empfohlen werden muß. ſich mit dem Inhalt der Bekanntmachung ver⸗ traut zu machen. Die„Sänger⸗Einheit“ Viernheim bejuchte den„Lieberkranz“ Tröjel Der„Vg.“ Heppenheim berichtet hierüber unter„Tröſel“ u. a.:„Gegen 2 Uhr traf die ſangesfreudige Schar in Tröſel ein, um ſofort anſchließend einen Spaziergang in die Oden⸗ waldberge zu unternehmen. Geführt vom hie⸗ ſigen Vereinsführer, ging es mit Jung und Alt der Sängerfamilien im Schlangenweg hinauf zum Daumberg, um Herz und Lungen dieſer Freunde vom Ried wieder einmal aaf die Probe zu ſtellen. Es ging durch dick und dünn, über Gipfel, durch Schluchten und es war eigentlich geradezu ſchade um einige Paar Tanzſchuhe und Florſtrümpfe vom zarten Ge⸗ ſchlecht, man hätte ſpeziell für dieſen Abſte⸗ cher die Doppelſohler und Sportſtrümpfe an⸗ legen ſollen. Ein lebensfroher Sänger von Viernheim, von Beruf Schneidermeiſter, ver⸗ ſtand es aber meiſterhaft, in ſeinem beſonders gefederten Schuhwerk, ſeine Weggenoſſen an⸗ zueifern, und ſchon nach einer Dreiviertel⸗ ſtunde wieder im Lokal„Roſe“ anzukommen. Nun wurde der Lokalwirt auf die Proben ge⸗ ſtellt in Speiſe und Trank, es wurde gegeſſen von all dem, was in reicher Auswahl zur Zufriedenheit aller die Küche zu bieten ver⸗ mochte. Der ſtattliche, in weiten Kreiſen ſehr bekannte und beſtgeſchulte Männerchor der „Sänger⸗Eeinheit“, unter der bewährten Lei⸗ tung ſeines Chormeiſters Herrn Hartmann aus Mannheim, bot mit ſeinen abwechslungs⸗ reichen Lieddarbietungen aus der erſchwerten Kunſtklaſſe ſowie aus dem deutſchen Volkslie⸗ derſchatz einen genußreichen Nachmittag. Der hieſige„Liederkranz“ wartete mit einigen ge⸗ ſanglichen Darbietungen auf und es war anzu⸗ erkennen, daß es ſein Chorleiter, Herr Nitl. Fath aus Hohenſachſen, beruflich ermöglichen konnte, ſelbſt den Taktſtock zu führen. Dies Sängertreffen Viernheim— Tröſel, verherr⸗ licht durch geſangliche Darbietungen und ge⸗ ſchmückt in bunter und abwechslungsreicher Reihenfolge durch beide Vereine, in Anweſen⸗ heit zweier alter Kämpen und Chormeiſter war beſtimmt dazu angetan, nationalſozialiſtiſche Sängerarbeit zu leiſten, der Pflege des deut⸗ ſchen Liedes, ſowie dem deutſchen Frohſinn zu dienen. Der Vereinsführer des„Liederkranz“ Tröſel begrüßte die Gäſte in friſchen und packenden Worten und beteuerte die alte ſeit nunmehr 1927 in Bechtheim geſchloſſene Sän⸗ gerfreundſchaft und gab dem Wunſche Aus⸗ druck, daß dieſe ſich immer weiter vertiefen möge zum Weiterblühen des deutſchen Liedes im nationalſozialiſtiſchen Staate. Der Ver⸗ einsführer Mich. Koob von der„Sänger⸗Ein⸗ heit“ brachte ſeine ſangesbrüderliche Verbun⸗ denheit mit Tröſel in herzlichen Worten zum Ausdruck und dankte für erwieſene Gaſt⸗ freundſchaft. Es war ein Familienausflug im Der Wochenſpruch der 8d Ap. Eine neuartige Maſfſnahme der Gaupropagandaleitung Heſſen⸗Naſſauu NSG. Es kommt immer wieder vor, daß man nach einer Rede des Führers oder eines ſeiner engſten Mitarbeiter einen beſonders her⸗ vorſtechenden Gedanken als ſtändigen Beſitz haben möchte und ihn doch wieder im Getriebe des Alltags vergißt. Es müſſen ja nicht immer große Abhandlungen ſein, die uns mit dem Ideengut des Nationalſozialismus vertraut machen ſollen und können. Gerade kurze, ſchlagartige Hinweiſe ſind beſonders geeignet. die Aufmerkſamkeit der Volksgenoſſen auf irgendein Problem hinzulenken. Die Partei hat nun für dieſe Art der Ver⸗ breitung nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes einen neuen Weg gefunden, der in bisher un⸗ bekannter Weiſe das Nützliche mit dem An⸗ genehmen verbindet. Dies iſt der Wochenſpruch der NSDAP., den die Gaupropagandaleitung Heſſen⸗Naſſau mit Wirkung vom 3. Oktober 1938 herausgibt. f Gerade in der jetzigen Zeit dürfte ſich der Wochenſpruch, der auch das innen⸗ und außen⸗ politiſche Geſchehen der Zeit in kurzen, kernigen Worten behandelt, eines regen Zuſpruchs er⸗ freuen. Für den Wochenſpruch wird augenblicklich in den Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau geworben. Er ſoll in den Schulen, in Betrieben, in Gaſt⸗ ſtätten, in Wartezimmern, in Behördendienſt⸗ ſtellen, kurz überall da, wo deutſche Menſchen zuſammenkommen, Eingang finden.. Namhafte Künſtler des Gaues Heſſen⸗Naſſau werden jede Woche einen neuen Entwurf ſchaf⸗ fen, der den Wochenſpruch, der in einem Wech⸗ ſelrahmen zum Aushang gelangt, zu einem künſtleriſchen Wandſchmuck werden läßt. 4 Jeder einſichtige Volksgenoſſe wird die Bedeu⸗ tung dieſes Wochenſpruches als Aufklärungsmit⸗ tel einerſeits und als künſtleriſchen Schmuck an⸗ dererſeits ſofort klar erkennen. Wenn daher in den nächſten Tagen und Wochen die von der Gaupropagandaleitung und den zuſtändigen Kreisleitungen beauftragten Bearbeiter dieſes Wochenſpruchs vorſprechen, werden ſie zweifel⸗ los großes Verſtändnis finden. Dann wird auch im Gau Heſſen⸗Naſſau der Wochenſpruch der NSDAP., der erſtmals für die Woche vom 3. bis 9. Oktober 1938 herausgegeben wird, den Anklang finden. den er verdient. 6 960 Zafhsteſn Aud Chlorodont ehrt seſt 31 Jahren 1 i 4 wahrſten Sinne, denn neben dem deutſchen Liede, dem herrlichen Wandern durch die Mutter Natur, kamen auch die Tanzluſtigen auf ihre Rechnung, denn die Viernheimer brachten ja gleich ihre eigene Tanzmufik mit. Es war das Verdienſt des verdienten 76⸗ jährigen Ehrenpräſidenten Herrn Georg Döl⸗ cher von der„Sängereinheit“ Viernheim, ei⸗ nes geborenen Tröſeler, dem die Berge und Schluchten noch aus der Jugendzeit ſehr ver⸗ traut ſind, dieſen Sänger⸗Familienausflug nach Tröſel in alter Anhänglichkeit and Treue anzubahnen. So trennte man ſich gegen 7 Uhr, als die Omnibuſſe die Gäſte von Viernheim wieder aufnahmen, um dieſe nach Hauſe zu geleiten, in dem Bewußtſein, neue Fäden ge⸗ ſponnen und alte Sängerfreundſchaft weiterge⸗ feſtigt zu haben, zum weiteren Gedeihen des deutſchen Liedes.“ Wilterungsvorherjage für die Zeit vom 8. bis 17. September 1938 Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. am 7. September 1938, abends In den nächſten Tagen noch Fortdauer des unbeſtändigen, zu häufigeren Niederſchlrägen neigenden und meiſt kühlen Wetters, jedoch im allgemeinen allmähliches Nachlaſſen der Ergiebigkeit der Niederſchläge, wobei aber in Schleſien die Gefahr ſtärkerer Regenfälle noch fortbeſteht. Zeitweiſe vorübergehende Aufhei⸗ terung und tagsüber leichte Erwärmung. Etwa bis zum Wochenende wird ſich eine allgemeine Wetterbeſſerung durchſetzen, die vielleicht noch einmal vorübergehend durch eine Störung unterbrochen wird. Dann aber wird in der nächſten Woche trockenes, zeitweiſe hei⸗ teres Herbſtwetter mit ſtarken Tages ſchwan⸗ kungen der Temperatur und häufigerem Auf⸗ treten von Morgennebeln vorherrſchen. Geſamtſonnenſcheindauer örtlich ſtark ver⸗ ſchieden, jedoch in den 10 Tagen meiſtenorts kleiner als 60 Stunden. N un 1 jbulte ;bben güge V angeg en weite dubon, g mik ſt falls der 5 * 1 Schuß in ünliche ein gegat LEunſuß der angel dil e ließlic N 00 wer borg⸗ ringe Al ſcheien, N motd⸗ Nan 1 zu berſetze &beinen * Hnmdbahn Dem„ 0 u , daß eines 15 her det deltiehe inner t ben erttaut lutz, eignet, N auf er Let⸗ kazutes bet n= en An⸗ proc leitung Ollober ſch der außen⸗ krnigen 5 ez lic it dothen. i Gaſt⸗ dienſt⸗ enſchen Nau 1 Veh einen Beben: Uösmit⸗ Ut an- daher on det digen dieſes weifel⸗ d auc der von d., den bl⸗ tk eee e eee 7 N N ſiegte vor ball und Säbelfechten fanden Vorkämpfe statt. Punkte: J Punkte: 8. NSKK.⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar P F e 180 möglichen Ringen und im Mannſchaftslei⸗ den wurde auch bereits der Mannſchafts⸗Mehr⸗ Kampfſpielſieger SA.⸗Gruppe Südweſt(Stutt- te(132, 114, 120): Gau 25(Wiesbaden) 353 Punkte Mipglückte Kindes enlführung Schlägerei mit der geſchiedenen Mutter. Nieder⸗Olm( Ahh.) Am Ortseingang Sör⸗ r Straße trafen ſich am Sonntag der ater und der Schwager eines kaufmänniſchen Angeſtellten, deſſen Ehe vor kurzem geſchieden worden war, mit der Mutter des der Che ent⸗ ſproſſenen noch nicht drei Jahre alten Knaben, mit dem die mit dem Alzeher Zug angekomme⸗ ne Frau verabredungsgemäß ein wenig ſpazie⸗ zen gehen wollte. Sie nahm auch den kleinen Fossa an die Hand und ging durch die Bahn⸗ jofsallee bis zur Sörgenlocher Straße. Plötz⸗ Iich ſahen Großvater und Onkel des Kleinen, der ihrer Obhut anvertraut war, wie von Sör⸗ 8.8125 her ein. Auto anfuhr, dem der Bruder er Frau entſtieg. Wären die Betreuer des Kindes nicht ziemlich dichtauf geweſen, ſo wäre es der Mutter und ihrem Bruder wohl Seen den Kleinen zu entführen. o aber konnten die beiden Männer noch dazwi⸗ ſchenſpringen, und es entſtand nun eine Bal⸗ gerei um das Kind, das ſchließlich der Frau Und ihrem Bruder entriſſen werden konnte. Letz⸗ tere fuhren aber im Auto nach und am Orts⸗ ausgang kam es nochmals zu einer Schlägerei, die wieder mit dem Sieg der rechtsmäßigen Be⸗ treuer endete. Ein gerichtliches Nachſpiel dieſer beſonders auch für das umſtrittene Kind uner⸗ 5 Auseinanderſetzung wird nicht aus⸗ eiben. Kindesrelftung an der Loreley „St. Goarshauſen a. Rh. Am Loreleyfelſen fiel der Jährige Sohn des Herm. Klein aus St. arshauſen die etwa 7 Meter hohe Mauer hinunter in den Rhein. Das Kind, das geſtolpert war, trieb ſchnell ab und geriet in den Strudel. Hilflos ſtand die Mutter dem Sthickſal gegenüber. Da nahte ſich der Retter. Ein Perſonenkraftwagenfahrer, der in der Nä⸗ he parkte, ſprang kurz entſchloſſen dem bereits über 60 Meter abgetriebenen Kinde nach und faßte es. Ihm kam dann noch der Steuermann Georg Goedert aus St. Goar zu Hilfe, der 5 auf der Talfahrt im Anhang eines Schlepp⸗ ampfers befand. Er nahm den mutigen Le⸗ bensretter, deſſen Name unbekannt geblieben iſt, und das von ihm dem Tode entriſſene Kind in ſeinem Kahn auf. Im nebel gegen einen Baum 1 Toter, 3 Verletzte. Gießen. Auf der Landſtraße Gießen⸗Grün⸗ berg fuhr ein mit 4 Perſonen beſetztes Auto im Nebel gegen einen Baum. Bei dem Anprall wurden drei Perſonen leicht verletzt, ein weiterer Mitfahrer trug einen Schädelbruch davon, an deſſen Folgen er in der Gießener Klinik ſtar b. Die Verletzten mußten gleich⸗ falls der Klinik zugeführt werden. 5 „Jelbſtmord“ aus Liebeskummer Trier, Ein junger Mann aus Trier wurde in ein hieiſges Krankenhaus eingeliefert. Er ſollte ſchon halbtot ſein, zumindeſt in den letz⸗ zen Zügen liegen. Bei ſeiner Einlieferung wur⸗ de angegeben, daß er ſich mit einer Piſtole einen Schuß in die Kuchen de beigebracht hatte. Die ärztliche Unterſuchung des„Patienten“ brachte ein negatives Ergebnis, denn es war weder ein Einſchuß noch eine Verletzung zu finden. An der angeblichen Einſchußſtelle war die Haut le⸗ diglich etwas gerötet. Die Sache klärte ſich ſchließlich auch ganz anders auf. Der junge ann hatte einen Selbſtmord aus Liebes kum⸗ mer vorgeſpiegelt. Bei ihm beſtand nicht die ge⸗ ringſte Abſicht, freiwillig aus dem Lebén zu ſcheiden, ſondern er führte nur das„Selbſt⸗ mord⸗Manöver“ vor, um andere in Schrecken 95 verſetzen. Dabei bediente er ſich auch einer leinen Piſtole, die allerdings bei der richtigen Pan dee auch ihre Wirkung getan hätte. em„Selbſtmörder“ indeſſen kam es nur auf den„Schein und Schall“, nicht aber auf die Wirkung an und ſo entfernte er vorher die Kamyfſpiele in Die erſten sieger wurden ermillell Die NS.⸗Kampfſpiele in Nürnberg wurden am Dienstag auf breiter Front in Angriff ge⸗ nommen, nachdem die Teilnehmer am Moder⸗ nen Fünfkampf ihre erſten Wettbewerbe bereits am Sonntag und Montag erledigt hatten. Hoch⸗ betrieb herrſchte auf den Schießſtänden in Er⸗ lenſtegen, Werderau und Feucht, wo die Schieß⸗ wettbewerbe für die verſchiedenen wehrſport⸗ lichen Mannſchaftskämpfe ausgetragen wurden. Das Einzel⸗Kleinkaliberſchießen gewann der Arbeitsmann König(III./266) mit 166 von ſtungsſchießen kam die 1⸗Leibſtandarde Adolf Hitler⸗Berlin vor der SA.⸗Gruppe Bayer. Oſt⸗ mark(Bayreuth) zum Kampfſpielſieg. Entſchie⸗ die SA.⸗Gruppe Südweſt(Stuttgart) den SA.⸗Gruppen Thüringen und Franken. Der Moderne Fünfkampf wurde mit dem Piſtolenſchießen fortgeſetzt, und im Hand⸗ kampf; Ergebniſſe der Entſcheidungen Mannſchaftsmehrkampf: Erſter und gart) 385 Punkte(KK⸗Schießen 133. Schieß⸗ übung im Gelände 132. Abſchlußſchießen 120): 2. SA.⸗Gruppe Thüringen(Weimar) 366 Punk⸗ 3.„Ern 8 353 kte(143, 117. 93); 4. D. (Nürnberg) 353 Punkte Are 111); 5. ⸗Sicherheitsdienſt Berlin 344 Punkte: 6. Jh⸗Totenkopfverband Oberbayern⸗Dachau 335 7. RAD. Gau 29(Regensburg) 330 Bunte Tagesthronik J Kugel aus der Patrone, ſteckte die Hülſe in den Lauf, um dann abzudrücken. So erzielte er die „Wirkung“ des„tödlich Verletzten“. Die Kurbel ging zurück. Frankfurt a. M. Vor dem Hauſe Leipziger Stra ze 32 wollte geſtern ein Fahrer die 5 maſchine ankurbeln, als plötzlich die Kurbel zu⸗ rückſchlug und ihm mit großer Wucht gegen den Leib prallte. Der Mann brach zuſam en und war ſofort tot. Durch den Schlag der Kurbel war die Herzader entzweigeriſſen. ſodaß der Tod durch innere Verblutung eintrat. Der Tod auf der Landſtraſze. Trier. Auf der Straße zwiſchen Wiltingen und Ockfen(Saar) verunglückte der 31jährige Hch. Trapp aus Trier⸗St. Matthias. Der jun⸗ ge Mann wollte ein anderes Flugzeug überho⸗ len, doch kam ſeine Maſchine dabei auf einer ſandigen. Stelle ins Schleudern. Trapp ſtürzte und erlitt einen ſchweren Schädelbruch; — Unfallfolgen iſt er ſchon nach kurzer Zeit erlegen. Ganze Familie durch Pilze vergiftet. Trier. Nachdem erſt vergangener Tage ein Mann aus Pommern(Moſel) durch Pilzbergif⸗ tung geſtorben iſt, mußte jetzt in Trier eine 17jährige Hausangeſtellte infolge ſchwerer Pilzvergiftung ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Der Zuſtand des Mädchens iſt lebensgefährlich. Von dem gleichen Pilzgericht hatte auch das Ehepaar, bei dem die Hausange⸗ ſtellte in Dienſten ſteht, und eine zu Beſuch weilende Schwägerin gegeſſen. Dieſe drei Per⸗ Blitk in den Der Wildererprozeß Gebrüder Odenweller Gießen. Der große Wildererprozeß gegen die Brüder Karl und Joſef Odenweller aus Kranz⸗ berg im Taunus, ferner gegen den Karl Lauer und den Mattern aus Friedrichsthal, ſowie gegen einen Mann namens Kiſſen aus Frank⸗ furt a. M. nahm geſtern vor der Großen Straf⸗ kammer Gießen ſeinen Anfang. Im Gerichts⸗ ſaal war eine große Anzahl Gewehre aller Ka⸗ liber, ferner eine Reihe von Hirſchgeweihen. Ferngläſern uſw. aufgebaut. Die Verhandlung begann mit der Verneh⸗ mung des Angeklagten Karl Lauer, der ſei⸗ nerzeit überraſchend feſtgenommen worden war und vor der Frankfurter Kriminalpolizei klare Ausſagen gemacht hatte. Im Gegenſatz dazu leugnete er heute und beſtritt mit aller Entſchiedenheit die gewerbsmäßige Wilderei. Er mußte jedoch einräumen, daß er mit dem Joſef Odenweller zuſammen ſich im Revier auf⸗ gehalten und dort auch angeblich totes Wild gefunden hat. Er will nicht gewußt haben, daß es ſich um Wilderei handelte. Ferner beſtritt er alle weiteren ihm zur Laſt gelegten ſtrafbaren ene ſoweit dieſe noch nicht verjährt ind. Auch Joſef Odenweller verlegte ſich heute fortgeſetzt aufs Leugnen. Aber auch er muß⸗ te zugeben, daß er wiederholt erlegtes Wild aus dem Wald heimgeſchafft hat. Ihm wird auch zur Laſt gelegt. im Juli 1919 auf den För⸗ ſter Nothagel geſchoſſen zu haben. Der Angeklagte Karl Oden weller, gab nach ſchwierigen Verhandlungen zu, mehrmals ſich der Wilderei ſchuldig gemacht zu haben. Ebenſo räumt er ein, daß er im November 1937 einen Hirſch unerlaubt erlegt habe. Dabei gab er den Angeklagten Mattern als Helfer an. Mattern machte im Laufe ſeiner Verneh⸗ mung dem Gericht ebenfalls große Schwierig⸗ keiten, doch mußte auch er eingeſtehen, daß er im Walde von Obermörlen einen Hirſch nachts mit einem Schubtarren heimgefahren hat, den Karl Odenweller am Abend vorher ſchoß. Wei⸗ tere Straftaten leugnete er entſchieden. vollem Vetrieb (Kaiſerslautern) 327 Punkte: 9. Polizei In⸗ ſpektionsbereich Schleswig 310 Punkte: 10. NSF K.⸗Gruppe 2 Nord(Stettin) 307 Punkte. Mannſchafts⸗Leiſtungsſchießen: Erſter und Kampfſpielſieger 16⸗Leibſtandarte Adolf Hitler Berlin 307 Punkte; 2. SA.⸗Gruppe Bayer. Oſtmark(Bayreuth) 299 Punkte; 3. h Sicherheitsdienſt Berlin 298 Punkte: 4. NS KK. Thüringen( Weimar) 292 Punkte: 5. Pol.⸗Inſp. Ber. Berlin 290 Punkte: 6. SA.⸗Gruppe Sach⸗ ſen(Dresden) 289 Punkte; 7. Pol.⸗Inſp. Ber. Hamburg 288 Punkte: 8. NS KK. Berlin 288 Punkte(durch Stechen entſchieden): 9. RAD. 25 Wiesbaden 287 Punkte; 10. RAD. 9 Berlin⸗ Lankwitz 273 Punkte. KK⸗Schießen: 1. und Kampfſpielſieger: Ar⸗ beitsmann König(III./266) 166 Ringe, 2. Ar⸗ beitsmann Schlegelmilch(VI./284 166 R., 3. SA.⸗Truf. Bayerl(Bayr. Oſtmark, Regens⸗ burg) 165 R., 4. S A.⸗Otruf. Klingler(Oberlich⸗ 1 160 R., 5. NSKK.⸗Truf. Honold(Ulm) 155 Torreiche Handballkämpfe Die Vorrundenſpiele zum Handball⸗Turnier wurden in der Stadion Hauptkampfbahn und im Fürther Ronhof durchgeführt. In torreichen Spielen gelangten die Mannſchaften des DR., der 1 1, der Poll ei und der SA. 1 in die Zwi⸗ ſchenrunde. Die Polt eielf ſchlug das NSKK. 16:2(11:1), die erſte Mannſchaft der SA. war über 2 12:8(10:1) ſiegreich; die DR.⸗Ver⸗ tretung hatte Mühe, um mit 11:8(4:1) über SA. 2 erfolgreich zu ſein und 1 bezwang das ſonen ſind indeſſen leichter erkrankt, ſo daß ſie ſich zu Hauſe in ärztliche Behandlung begeben konnten. Warum gerade die jüngere dausan⸗ geſtellte von der Vergiftung ſo ſchwer betroffen wurde, ſteht noch nicht feſt. Noch vor ihrer Be⸗ ſfinnungsloſigkeit war bei ihr die Infektion ſo en daß ſie überhaupt nicht mehr ſprechen onnte. Waſſer auf unreifes Obſt getrunken. Lohr a. M. Im benachbarten Wombach hatte der elf Jahre alte Sohn eines Maurermeiſters unreife Aepfel gegeſſen und Waſ⸗ Jer darauf getrunken. Unter gräßlichen Schmerzen ſtarb der unglückliche Junge. Schäfer mit Hunden vom Blitz erſchlagen. Kaſſel. Ueber Rothweſten ging ein ſchweres Gewitter mit Hagelſchlag nieder. Auf dem Fel⸗ de am Petersweg wurde ein hütender Wander⸗ ſchäfer aus Felsberg vom Blitz getroff⸗ fen und getötet. Seine beiden Hunde, die er wohl beſchützend unter ſeinem Mantel ge⸗ borgen hatte, wurden ebenfalls getroffen und erſchlagen. Tobſüchtiger greift eine taubſtumme Frau an. Wetzlar. In Waldgirmes griff ein 40jähr. Mann in einem Tobſuchtsanfall eine taubſtum⸗ me Frau, die aufs Feld gehen wollte, an und ſchlug ſie mit einem Holzhammer nieder. Die überfallene Frau trug erhebliche Verletzungen davon. Die herbeigerufene Polizei griff der Tobſüchtige bei ſeiner Verhaftung ebenfalls an. Es kam zu einem regelrechten Kampf, in deſſen Verlauf er in ſeine Wohnung flüchtete und ſich einſchloß. Erſt als weitere. erſchien, ließ er ſich überwältigen und nach Wetzlar überführen. Gerichtsſaal Der Angeklagte Kiſſen beſtritt die ihn be⸗ laſtenden Ausſagen der übrigen Angeklagten und beſtritt auch, ſich einen Schein zum Abſchuß eines Hirſches erſchwindelt zu haben. Im Laufe des Nachmittags wurden die Frankfurter Kriminalbeamten gehört, die über⸗ einſtimmend betonten, daß die ſeinerzeitige Ab⸗ faſſung der Protokolle ohne jeden Zwang er⸗ folgt iſt. Dann begann die Zeugenvernehmung, die bis in die ſpäten Abendſtunden dauerte. Dabei gab ein Zeuge an, daß ihm in ſeinem Revier ein Zettel an einen Baum geheftet wor⸗ den ſei, auf dem er mit dem Leben bedroht wurde, wenn er ſich wieder blicken laſſe. Die Zeugenvernehmung wird am Mittwoch fortgeſetzt. Kaſſenrendant mißbraucht ſeine Stellung. Koblenz. Seit 1930 war der 36jährige A. Stenzel Geſchäftsführer der Landkrankenkaſ⸗ be für den Kreis Mayen. Gleichzeitig verſah er en Poſten eines Kaſſenrendanten. Im Mai dieſes Jahres ſtellte nun eine Reviſion Unter⸗ ſchlagungen von über 8000 RM. feſt. Stenzel legte ſofort ein umfangreiches Geſtändnis ab und wurde in Haft genommen. Nach dem Er⸗ gebnis der Beweisaufnahme hatte er geſchickte Mainz. Im Verlauf des geſtrigen Verhand⸗ lungstages in der Mordſache Kroll⸗ mann vor dem Mainzer Schwurgericht kam zur Sprache. daß Krollmann ſchon an Pfingſten des Vorjahres verſucht habe, ſeine Frau zu ermor⸗ den. Er hat ſie nachts im Bett gewürgt, war aber im letzten Augenblick vor der Vollendung der Tat zurückgeſchreckt. weil er ſich ſagte, daß er unter dieſen Umſtänden ohne weiteres ſich in die Hände der Polizei gebe. Er hat all das vor ſeinem Selbſtmord im Unterſuchungsgefängnis geſtanden. Die Mutter des Krollmann, die am Dienstag vernommen wurde, fürchtete in den letzten Monaten von Tag zu Tag, daß ſich im Hauſe Krollmanns eine Bluttat ereignete. Als Krollmann kurze Zeit nach dem nächtlichen An⸗ griff auf ſeine Frau eine Fahrt nach dem Rhein machte und ſeine Frau mitnahm. ſagte ſeine Mutter zu ihm:„Hoffentlich gibt das keine Fahrt in den Rhein!“ Als die alte Frau von dem vorgetäuſchten Autounfall ihres Sohnes hörte und ihr erzählt wurde, ihr Sohn ſei be⸗ wußtlos bei der Leiche ſeiner Frau gefunden worden, habe ſie ſofort geſagt:„Der iſt bewußt⸗ los geworden, als er ſah, was er angerichtet hat“ und meinte damit den Mord. Die eigene Mutter war alſo die erſte, die den Sohn in Mordverdacht hatte. Die Mutter hat endlich heute noch eine entſcheidende Ausſage gemacht. Sie ſchilderte, wie ſie einmal dazu kam. als Krollmann und die Leske am Kaffeetiſch ſaßen. Da habe ſie gehört., wie die Leske flüſterte: „Solange ich im Hauſe bin, tuſt Du das nicht, wenn ich fort bin, kannſt Du machen, was Du willſt.“ Wenige Tage danach habe ſich die Leske in ein Mainzer Entbindungsheim aufnehmen laſſen und bei Ingelheim ſei der„Autounfall“ des Krollmann paſſiert. Die Kinder des Krollmann berichten, daß es. ſeit die Leske im Hauſe war, zu dauernden Auf⸗ tritten zwiſchen den Eltern gekommen ſei. Eines der Kinder ſagte, daß es bis ſpät nachts am Bett der Mutter geſeſſen habe, damit ihr nichts paſſieren könnte. Oft habe ſich die Mutter mit den Kleidern ins Bett gelegt, weil ſie ſich vor dem Mann fürchtete. Zum Schluß der Beweisaufnahme erſtattete der mediziniſche Sachverſtändige, der Frankfur⸗ ter Gerichtsarzt Profeſſor Hey, ſein Gut⸗ achten. Er hält die Angeklagte für leicht ſchwachſinnig, für die Tat aber voll verantwortlich. Er ſchildert aus den Akten, daß die Leske aus einer Familie ſtammt, von der mehrere Angehörige epileptiſche An⸗ lagen zeigten. Eine Schweſter der Angeklagten iſt als Proſtituierte verſchollen. Am heutigen Verhandlungstag kam nochmals zur Sprache, daß das Haus Leske in Langenlonsheim eine Japaner im Vormarſch Neue Truppen in China gelandet g Schanghai, 8. September Wie von japaniſcher Seite amtlich beſtätigt wird, ſind am Dienstagabend japaniſche Trup⸗ pen in die chineſiſche Provinz Kwangſi eingerückt. Im Gefechtsabſchnitt des Jangtſe⸗Nordufers bedrohen ſie damit vom Rücken her Wuſüh und die natürliche Ver⸗ teidigungsſtellung der Chineſen im„Tor nach Hupeb“. N Kuſhih genommen Schanghai, 8. September Im Gefechtsabſchnitt nördlich des Tathieh⸗ Maſſivs beſetzten die japaniſchen Truppen die Stadt Kuſhih, 150 km öſtlich des Opera⸗ tionszieles Sinvang an der Hankau—Peking⸗ Bahn. Die Einnahme erfolgte durch die am weiteſten nördlich operierende Kolonne. Die Ja⸗ paner ſtehen zur Zeit 20 km weſtlich von Yeh⸗ kiatſt auf dem Wege nach Schantſcheng. Taikang beſetzt Peking, 7. September Infolge des fallenden Waſſerſtandes des neuen Flußbettes des Huangho konnten die ja⸗ paniſchen Truppen ihre Operationen im Nord⸗ oſten der e Provinz Honan wieder aufnehmen. Dieſe mußten abgebrochen werden, nachdem die zurückweichenden chineſiſchen Trup⸗ pen die Dämme des Huangho zwiſchen 85 und Tſchentſchou durchſtoßen 4 75 wodur ſich der Huangho ein neues Bett ſuchte, das in das Huaiſtromſyſtem mündet. Verſchleierungen in den Büchern vorgenommen und die meiſt hohen Beträge in die eigene Taſche geſteckt. Seine Kaſſenbelege beſtanden aus gefälſchten Quittungen, wobei er auch Ur⸗ kundenfälſchung beging. Die Große Strafkam⸗ mer verurteilte St. wegen ſchwerer Amtsunter⸗ ſchlagung und Urkundenfälſchung zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrberluſt. Fühlbare Strafe für Preiswucher. Homburg/ Saarpfalz. Die Preisüberkva⸗ chungsſtelle nahm den Metzgermeiſter Vögele in 1000 RM. Ordnungsſtrafe und ſchloß das Geſchäft für einen ganzen Monat, weil Vögele die Höchſtpreiſe für Fleiſchwaren überſchritten hat. Autobahn iſt nicht für Ochſen. Alsfeld. Obwohl jedermann bekannt ſein muß, daß Unbefugten das Betreten und Ueberſchrei⸗ ten der Reichsautobahn verboten iſt, mußte ſeit Eröffnung der hieſigen Teilſtrecke ſchon eine ganze Reihe von Zuwiderhandlungen beſtraft 288 Ein Viehtreiber, der in der ganzen Ge⸗ gend bekannt iſt, wurde jetzt vom Streckendienſt ſogar dabei erwiſcht, wie er einen Ochſen quer findlich aus. Drei Fahre Zuchthaus im Fall Leske Vegen Anlerlaſſung der Anzeige eines Tölungsvorhabens Das Mainzer Schwurgericht hat den Fall Leske mit der Anwendung der Beſtimmungen des§ 139 Str. beendet, die bekanntlich Ge⸗ fängnis und in ſchweren Fällen Zuchthaus, ja ſelbſt die Todesſtrafe für Fälle vorſehen, in denen jemand von einem beabſichtigten Tö⸗ tungsvorhaben Kenntnis hatte und es unter⸗ laſſen hat, die bedrohte Perſon zu warnen oder die Behörde zu benachrichtigen. Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Bei der Strafzumeſſung wurde mit Rückſicht darauf, daß die ermordete Frau Kroll⸗ mann fünf unmündige Kinder hinterläßt, das Vorliegen eines ſchweren Falles angenom⸗ men. Dagegen hat das Gericht der Angeklag⸗ ten die grauenvollen Umſtände der Ermordung ſelbſt nicht zur Laſt gelegt. Es hat trotz des dringenden Verdachts. daß die Leske die Tat womöglich ſogar angeſtiftet hat, nur angenom⸗ men, daß ſie allgemein Kenntnis davon hatte, daß Krollmann ſeine Frau beſeitigen wollte. Der Staatsanwalt hatte eine fünfjährige Zucht⸗ hausſtraſe beantragt und auf Beihilfe zum Mord plädiert. Sie hören im Rundfunk Freitag, den 9. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, Landwirtſch. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 11.00 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Aus alten und neuen Operet⸗ ten. 16.00 Kundgebung der NS. ⸗Frauenſchaft vom Reichsparteitag Nürnberg. 17.30 Mal ſo— mal ſo. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Unterhaltungskonzert. 19.45—19.55 Nachrichtendienſt. 20.00 Groß ⸗Konzert. 21.30 Suite für Streichquartett von Herm. Zilcher. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport. 23.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſtik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Morgen⸗ ſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 11.45 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht. 12.00 Mittagskonzert. 18.15 Saar- brücken: Mittagskonzert. 14.00 Zeitangabe, Nachrich⸗ ten. 14.30 Groß⸗Konzert des Rundfunks. 18.00 Dem Opernfreund. 19.00 Die Gaunerzinke. 19.15 Alte und neue Tanzmuſik. 19.45— 19.55 Nachrichtendienſt. 20.00 Groß-Konzert. 21.30 Kleines Konzert. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.10 Wetterbericht, Nach- Propagandazentrale der Kreuznacher KPD NSF K. klar mit 16:4(7:2). war. richten. 22.30 Tanz und Unterhaltung. 24.00 Ueber⸗ tragung: Nachtkonzert. 2.00—9.00 Nachtkonzert. über die Bahn führte. Die Geldſtrafe fiel emp⸗ Bekanntmachung Bekr.: Fürſorge. Ein 16 Jahre alter fremde Pflege gegeben Meldungen werden entgegengenommen. Viernheim, den 7. September 1938. Der Bürgermeiſter. J. V.: Weitzel. Bereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Feute abend 7—8 Uhr Jugendtraining, ab 8 Uhr Training der aktiven Mannſchaften. Anſchließend Spielerverſammlung und Spiel⸗ ausſchußſitzung. Der Vereinsführer. Junge von hier ſoll in werden. auf dem Fürſorgeamt k.eeſterung darf zu keiner Preiserhöhung fuh⸗ ren! Der Reichskommiſſar für die Preisbil⸗ dung hat alle Preisſtellen angewieſen, darauf zu achten, daß Ariſierungen zu keiner Preiserhöhung für den Verbraucher führen. Er weiſt darauf hin, daß mitunter durch die Ariſierung zunächſt in Einzelfällen eine Erhöhung der Unkoſten ſich ergibt. Koſten⸗ ſteigernde Momente dieſer Art ſind aber dem Antrag auf Einwilligung zu einer Preis⸗ erhöhung grundſätzlich nicht zu berückſichtigen. Weiter ſind Anträge grundſätzlich abzulehnen, wenn ſie darauf hinauslaufen. dem Käufer eines jüdiſchen Betriebes zu geſtatten, unzuläſ⸗ lig hohe Preiſe des jüdiſchen Betriebes beizu⸗ Hebalten. Lieber geborgt als gebürgt Was man unterſchreibt, zu dem hat man zu ſtehen, das gilt, die Unterſchrift wiegt ſchwer. Deshalb: Ehe Du Deinen Namen un⸗ ter ein Schriftſtück ſetzt, lies genau, was Du unterſchreibſt. Es hilft nicht, daß man ſpäter ſagt, ich habe den langen Text nur über⸗ flogen und die Erklärungen deſſen, der die Unterſchrift erhielt, ſeien abweichend von dem Inhalt geweſen. Die Unterſchrift beſagt in jedem Falle, daß man mit dem, was man un⸗ terſchreibt, reſtlos einverſtanden iſt und dazu ſteht, ob es ſich nun um den Jahresbezug einer Zeitſchrift, deren Bezug obendrein ohne vor⸗ herige Kündigung weiterläuft, um den Kauf eines Staubſaugers oder um die Bürgſchaft handelt, die man für den Freund„aus lauter Freundſchaft“ übernahm. Wie oft führen ge⸗ rade ſolche Gefälligkeiten zu Verluſten. Die Unterſchrift unter einen Wechſel iſt ſchnell ge⸗ ſetzt— es handelt ſich ja„nur“ um einen Freundſchaftsdienſt— und bei aller Ehrlich⸗ keit, allem guten Willen des andern kann dennoch der Fall eintreten, daß man ihn dek⸗ ken muß. Kann man es aber dann ſelbſt nicht, weil es doch eben„nur eine kleine Gefällig⸗ keit“ war, dann kann ſich vielleicht ſogar noch der Staatsanwalt damit beſchäftigen. Auch für einen Freund kann man eine Bürgſchaſt oder eine andere Verbindlichkeit nur eingehen, wenn man jederzeit in der Lage iſt, auch wirk⸗ lich die Zahlung zu leiſten.„Lieber geborgt als gebürgt“, ſagte einmal ein Bankvorſteher zu einem ſeißer Kunden. Warum? Weil es leichter iſt, geborgtes Geld einzubüßen, als ſpäter für verbürgtes einſtehen zu müſſen. * Verſicherungsmarken pünktlich kle⸗ ben! Ein bemerkenswertes Urteil, das alle Gefolgſchaftsmitglieder belehrend zur Kennt⸗ nis nehmen ſollten, hat das Kölner Arbeits⸗ gericht gefällt. Vor vielen Jahren hatte ein junges Mädchen in einem Kölner Geſchäft ge⸗ lernt und wurde dann als Verkäuferin weiter⸗ beſchäftigt. Als die Verkäuferin jetzt ausſchied und wegen Verheiratung von der Angeſtell⸗ tenverſicherung die Beiträge zurückverkangte, ergab ſich, daß in den Lehrjahren keine Bei⸗ tragsmarken geklebt waren. Das bedeutet einen Ausfall von 193 Mark für die Rückerſtattung. Eine Klage gegen den Geſchäftsinhaber wies das Arbeitsgericht ab mit der Begründung, daß auch das Gefolgſchaftsmitglied verpflich⸗ tet ſei, darauf zu achten, daß die Verſicher⸗ ungsmarken ordnungsmäßig geklebt werden. Die Klägerin habe ſich nie um ihre ſoziale Verſicherung gekümmert und ſelbſt beim Aus⸗ ſcheiden ſei von Markenkleben nicht die Rede geweſen. Wer jahrelang keine Anſprüche er⸗ hebe, könne nicht auf einmal Entſchädigung für Verluſte erlangen. Am 14. September Sortenbeſtimmungstag für Obſt. Der Landesverband der Gartenbau⸗ vereine führt am Mittwoch, den 14. September, den letzten Sortenbeſtimmungstag für Obſt aller Art durch. Die Veranſtaltung findet in den Räumen der Staatl. Verſuchs⸗ und For⸗ ſchungsanſtalt, Abteilung Obſtbau, in Geiſen⸗ heim a. Rh. ſtatt. Mehrere Fachbeamte des Reichsnährſtandes und der Forſchungsanſtalt werden als Sortenbeſtimmer tätig ſein. Die⸗ ſer Maßnahme kommt im Jahre 1938 eine beſon⸗ dere Bedeutung zu, weil es gilt, bei der gerin⸗ gen Obſternte wenigſtens jene Sorten einwand⸗ frei zu beſtimmen, die eine gewiſſe Ernte brin⸗ gen und ſomit in Bezug auf Froſtempfindlichkeit verhältnismäßig widerſtandsfäbig ſein dürften. Etwas freundlicher, doch noch immer unbeſtändig Die ausgedehnten landregenartigen Nieder⸗ ſchläge am Dienstag, die durch aufgleitende Warmluft aus Oſt verurſacht wurden, brach⸗ ten in unſerem Gebiet vielenorts mehr als 20 Liter Waſſer pro Quadratmeter. Durch den Uebergang zu einer Weſtwetterlage bleibt die Unbeſtändigkeit erhalten, doch kann mit Nach⸗ laſſen der Niederſchlagsneigung gerechnet wer⸗ den. Donnerstag: Vielfach dunſtig und meiſt bewölkt, zeitweiſe auch Regen, kühl, Winde meiſt aus Süd bis Weſt. Die Ausſichten für Freitag: Etwas freundlicher, doch noch immer unbeſtändig und zu Niederſchlägen geneigt. aentung 1 Haustrauen! achtung! Wer zum Bohnern„AGO“ nimmt, schafft schnell und leicht und spart bestimmt, denn:„AGO“ bohnert sgielend leicht, in Preis 0 Freitag ftuh eintreffend: Seefr. Kabliau, Schellfiſche, Filet und Bück⸗ linge KE MF F Hügelſtraße 2 Zimmer und Küche per 1. 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