— 2 —— S ä SSS= S S 3 8. 2 S S SSS= — 5 17 5 8—— 5 S= 8 2 eee tigen dufglei 0* ehr ad Lug den * belt die in nit Nach⸗ ſaechnet dere ti abt lil, Munde 3 gde 105 Etwas umi uh — 4. 8 9 705 J ö ö j ö Meter ö „ brach⸗ ö * ef Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließli durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließli e Bezugspreis: Ins Nummer 210 eiertagen. otenlohn, ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ——— f Freilag S den 9. Jeplember 1938 Verkündigungsblatt der NS 9 AP. Viernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 9855 Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Tag der Gemeinſthaft- Feſt der Leibesübung Der Aufmarsch des Sports der Bewegung vorm Führer 15 000 Männer Demonſtration der Manneszutht der Führer bei den zweiten 13.-Kampſſpielen ö fh. Nürnberg, 8. September. Am Donnerstagnachmittag erlebten annähernd 100 ooo Menſchen auf der Nürnberger Zeppelin⸗ wieſe ein Schauſpiel von unerhörter Wucht und Eindringlichkeit. In Anweſenheit des Führers zeigten rund 10 000 Hitler⸗Jungen und Männer von SA, 3j. NS und NSF, der Wehrmacht, der Polizei und des Reichsarbeitsdienſtes ſowie annähernd 5000 BDM Mädel, wie in dieſen Gliederungen und Formationen die Schulung und Ausbildung des Körpers gepflegt wird, die trotz kleiner Unterſchiede in den beſchrittenen Wegen doch im hauptſächlichen eine unlösbare Einheit bildet. Den deutſchen Men⸗ ſchen, den Mann und die Frau, geſund und ſtark zu machen, ihn leiſtungsfähig zu erhalten, das iſt das gemeinſame große Ziel, iſt die Aufgabe, die der Führer allen dieſen Gliederungen und Formationen im Rahmen ihrer Erforderniſſe und Möglichkeiten aeſtellt hat. Feſtlicher Tag auf der zeppelin⸗Wieſe Einheilliche Ausrichlung aller Leibesübungen Heute nun legten 17 am„Tage der Ge⸗ meinſchaft“ vor dem Führer Zeugnis davon ab, wie ſie an die geſtellten Aufgaben herangehen, das große Ziel erreichen wollen und auch errei⸗ chen werden. Aus denkbar einfachen, techniſch organiſatoriſchen Mitteln bei bewußtem Ver⸗ zicht auf Eindruck heiſchende Hilfeſtellung, wuchs aber eine Vorführung, wie ſie ſchöner und wir⸗ kungsvoller kaum zu denken iſt. Kraftvolle, braungebrannte Männer, friſche, 3 und lebensfreudige Mädel waren ein lebendes Zeug⸗ nis von der Richtigkeſt des Gedankens allge⸗ meiner körperlicher Schulung und Ertüchtigung. Der Führer und Reichskanzler aber, der ja 97 die Möglichkeiten dazu gegeben hat, daß ſolche Gedanken bei uns in die Tat umgeſetzt werden können, war wie überall auch draußen auf der Zeppelinwieſe bei den zweiten NS⸗ Kampfſpielen. Alle Karten vergriffen Das Wetter hat umgeſchlagen in Nürnberg! Wichtiger iſt dies, als man es vielleicht zu Hauſe glauben mag, weſentlich in erſter Linie für die Ein ganzes Volk Grandioſer Aufmarſch Kurz vor 3 Uhr marſchieren in vier geſchloſ⸗ ſenen Blocks: SA, RA, Wehrmacht⸗Polizei, NSKK, NSF in die Zeppelinwieſe ein. Es iſt ein wundervolles Bild, das ſich den Zu⸗ ſchauern bietet. Links von den beiden Seiten⸗ tribünen ſtehen in weißer Sportkleidung braun⸗ gebrannte Geſtalten der 5. Aus dem Haupt⸗ eingang gegenüber der Führertribüne quellen in ſchnurgerade ausgerichteten Marſchſäulen die mit Baumſtämmen„bewaffneten Vorführungs⸗ blocks des Reichsarbeitsdienſtes, deren Männer ebenſo wie alle übrigen nur mit weißer Sport⸗ hole bekleidet ſind. Beifall hallt auf. Wie ein Schlag bei„Stillgeſtanden“ ſtampfen die unför⸗ migen Stämme auf den Boden, ſetzen Wehr⸗ macht. Polizei und, die gemeinſam einen gro⸗ en Block in der rechten hinteren Ecke(von der Führertribüne aus geſehen) ihre Medizinbälle auf, und wuchtet der links hinten aufmarſchierte Block von NSKK und NSF die ſchweren eiſer⸗ nen Kugeln zur Erde Gleichzeitig fließen wie neun lückenloſe Ströme die Gruppen des BDM von der Höhe der Gegentribüne in die breite Zugangstreppe. wo die in blau. rot, gelb und grün gehaltenen Jäckchen über den weiten wei⸗ ßen Tanzkleidern der Mädel einen wirkungs⸗ vollen Kontraſt zu den vielfarbigen Tönen der Zuſchauerröcke bilden. g 1 In der Haupteinfahrt gegenüber der Führer⸗ tribüne ſteht jetzt ein dritter Block der Hitler⸗ Jugend, über ihm lacht ſtrahlender Sonnen⸗ ſchein, richtiggehendes„Hitlerwetter“. Wenige Minuten nur, nachdem dieſe tadellos und ſchnell klappende Aufſtellung 1 2 iſt, verkünden brauſende Heilrufe das Nahen des Führers. Die Olympiſchen Fanfaren von 250 Muſikern des Heeres geſpielt, geleiten den Führer unter dem Jubel der* auf 5 19 n die weihevollen Klänge miſcht ſi. 2 der Jubel. bis ſich schließlich die Muſik doch gegen ihn durchſetzt. Schlagartig fetzt dann auf einmal die Muſik aus. Dias iſt das Zeichen für die vier großen Blocks. ihre Uebungen ohne jedes Kommando Sportler. Ein ſtrahlend blauer Himmel ſpannte ich am frühen Donnerstagmorgen über die Stadt er Reichsparteitage. Der Wetterumſchwung iſt gekommen, als ob es ſo hätte ſein müſſen, am großen„Tag der Gemeinſchaft“ zu der Stunde, in der die Jungen und Mädel, die Männer der Gliederungen und Formationen, dem Führer zeigen dürfen, wie die ſportlich an ſich arbeiten, wie ihre Einheiten ſich einſetzen, um die vom Führer ſelbſt übertragene Betreuung und Er⸗ ziehung deutſcher Menſchen zu höchſtmöglichem Wirkungsgrad zu führen. Die Karten zur Zeppelinwieſe waren ſchon am Abend vorher vergriffen, die Tribünen trotz des tagelangen Dauerregens nahezu ausverkauft. Nur wer viel Glück hatte, konnte noch irgendwo vielleicht eine Karte ergattern. Der Führer ſelbſt ſollte ja kommen, da war jeder Kartenbeſitzer froh um ſeinen koſtbaren Schatz. Draußen über der Zeppelinwieſe flattern von hohen Tribünen die Fahnen des Reiches. Er⸗ wartungsfreudig halten mehr als 100 000 Men⸗ ſchen der rieſigen Zuſchauerzahl die Zeppelin⸗ wieſe ſeit den erſten Mittagsſtunden dicht bei dicht beſetzt. in Leibesübungen in vier geſchloſſenen Blocks zu beginnen. Der Reichsarbeitsdienſt„exerziert“ — anders kann man dieſen zackigen Rhythmus der Bewegungen nicht nennen— ſo verwirrend ſchnell und ſicher mit ſeinen Baumſtämmen, daß es eine wahre Pracht iſt. Partnerübungen unter bewußtem Verzicht auf jegliches Uebungsgerät, nach neuartigen Geſichtspunkten geſtaltet, von der SA nicht weniger muſtergültig vorgeführt, löſen ebenſo ſtürmiſche Beifallskundgebungen aus, wie die Uebungen mit Medizinball und Kugelgymnaſtik der Wehrmacht, Polizei und 1 ſowie der beiden Korps. Wie ein Ahrwerk Inzwiſchen marſchiert die SJ als fünfter Block ſo in die Feldmitte, daß ſich ſeine Ecke je⸗ weils mit der innerſten Ecke der hier ſchon vor⸗ handenen Blocks treffen. In dem Augenblick, in dem die Berührung beinahe erreicht iſt, brechen die äußeren Blocks wie ein Mann ihre Uebungen ab, drehen nach rechts und marſchieren gerade um ihre Blockgröße weiter, ſo daß ſie jetzt jeweils die Mitte der Seitenſeldplätze einnehmen. Mit den haargenau ausgerichteten Reihen der HJ in der Mitte machen dieſe fünf Blocks jetzt ein großes, in wunderbar ausgerichteten Linien die Glie⸗ der des Kreuzes. Die Zuſchauer find von der Exaktheit all dieſer Uebungen reſtlos begeiſtert, ſo daß bald nahezu jeder Schritt von ſtarkem Beifall begleitet iſt. Alle vier Blocks, von denen jeder rund 800 Mann zählt, machen jetzt gemein⸗ ſam in gleichem Bewegungsablauf Freiübungen. Auch ſie ſtimmen ſo phankaſtiſch genau überein, daß die Beifallsſtürme kein Ende nehmen wollen. Alle Uebungen aber erfolgen, wie ſchon erwähnt, ohne jegliches Kommando, allein mit der Unter⸗ ſtützung der Muſik als techniſchem Hilfsmittel. Noch zweimal marſchieren die Blocks im Uhr⸗ zeigerſinn weiter, ſo daß ſchließlich jeder einmal an einer der vier Ecken ſeine Uebungen abae⸗ 1 4 wickelt ba(Fortſetzung auf Seite 2) im Gporllampf g Neichsaußenminiſter v. Nibbentroy empfing in Nürnberg die deutſchen Diplomaten Der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop empfing am Mittwochabend die in Nürn⸗ berg anweſenden deutſchen Diplomaten und konſulariſchen Vertreter, ſowie die am Reichs⸗ parteitag teilnehmenden leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes im Leſeſaal des Gäſte⸗ hauſes zu einer Beſprechung.— Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop begrüßt die Dienſtſtellen⸗ leiter, dahinter der Chef des Protokolls Geſandter Freiherr v. Dörnberg.(Scherl⸗Bilderd.⸗M.) Fatkelzug der Nolitiſchen Leiter Vorbeimarſch vorm Jühter am„deulſchen hof“ 1 Nurnberg, 8. Sept. Von der Deutſchherrnwieſe bewegte ſich am Donnerstag abend der traditionell gewordene Fackelzug der Politiſchen Leiter durch das mit abertauſenden von Lichtern illuminierte Nürn⸗ berg. Der Höhepunkt war der Vorbeimarſch vor dem Führer am„Deutſchen Hof“, wo ſich auch ſämtliche Reichs⸗ und Gauleiter verſammelt hatten. An dem Fatlelzug nahmen 80 000 Politiſche Leiter teil. Der erſte von ſchönſtem Wetter begünſtigte Tag des diesjährigen Reichsparteitages neigt ich dem Ende, als die in 17 Lagern am Nande der Stadt untergebrachten 80 000 Politiſchen Leiter zur Sage e wie dem Ausgangs⸗ punkt des Fackelzuges, mit fröhlichem Geſang marſchieren. Gegen 8 Uhr leuchten wie auf ein geheimes Kommando die vielen, vielen tauſend roten Lichter in den Fenſtern auf, die Scheinwerfer ſtrahlen die herrlichen Baudenkmäler an und tauchen Fahnengruppen und die maleriſchen Ecken der Stadt in ein Meer von Licht. Zur ſelben Minute entzünden ſich in der Deutſch⸗ herrnſtraße die erſten Fackeln und dann wälzt ich das Feuer in zwei leuchtenden Bändern durch die Stadt. „Ganz Nürnberg iſt auf den Beinen und bildet eine dichte Mauer in den Marſchſtraßen. Durch die fruhgeſtimmte Menge ziehen dann die Politiſchen Offiziere des Führers aus allen Gauen Deutſchlands, dicht geſtaffelt, eine lange, weithin lodernde Säule bildend. Inzwiſchen hatten ſich vor dem„Deutſchen Hof“ ſämtliche Reichs. und Fauleiter, das igrertore⸗ der Ordensburg und zahlreiche eitende Männer der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen verſammelt. Als der Führerzug in den Frauentorgraben einbiegt, ſetzt der Muſikzug der Ordensburg Sonthofen mit Märſchen ein. Der Führer tritt aus dem„Deutſchen Hof“ heraus, umjubelt von der ſeit Stunden harren⸗ den Menſchenmenge. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley führt ſeine Politiſchen Leiter am Führer vorbei. Er begibt ſich dann auf den Balkon zum Führer und meldet den Fackelzug. Gau um Gau zieht vorüber, an der Spitze die Kämpfer aus dem Lande Oeſterreich, der Hei⸗ mat des Führers. Leuchtenden Auges ſchauen alle 80 000 Mann zum Führer hinauf, der mit erhobener Rechten grüßt. Hinter dem Fühter ſtehen Rudolf Heß und Dr. Ley. Den Abſchluß des Fackelzuges bilden die Junker der Ordensburgen. Wahrlich ein märchenhaftes Bild! Im Hin⸗ tergrunde die in bengaliſches Rot getauchte alte Stadtmauer, von der ſich die Zinnen am Abend⸗ himmel abheben! Dann die angeſtrahlten Söller im Fahnenſchmuck! Am Horizont ragt in be⸗ zaubernder Schönheit die taghell beleuchtete Burg aus dem Dunkel der Nacht heraus! So hält Nürnberg in ſeinem feſtlichſten Kleid noch viele Stunden in Frohſinn und Fröhlich⸗ keit zuſammen. Jehn Jahre warlen! Der Geiſt der Prager Vorſchläge London, 9. September In einer Prager Meldung weiſt Reuter da⸗ rauf hin, daß die Vorſchläge der tſchechiſchen Regierung u. a. vorſehen, daß zehn Jahre zur Durchführung der Verteilung der Beam⸗ tenſchaft entſprechend dem Verhältnis der ver⸗ ſchiedenen Nationalitäten in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei verwandt werden ſollen. Tag der Gemeinſchaft (Fortſetzung von Seite 1) „Durch dieſe einfache Maßnahme war ks den Zuſchauern möglich, alle Glieder in ihrer Arbeit genau zu verfolgen, während die aus⸗ übenden Männer ſelbſt die große. hatten, den Führer ſo nahe wie möglich ſehen zu können. Ein knappes Kommando! Die an den beiden Seitentribünen und im großen Haupteingang ſtehenden 98⸗Blods füllen im Laufſchritt die Lücken zwiſchen den fünf ſchon auf der Zeppelin⸗ wieſe ſtehenden Felder aus, ſo daß jetzt ſchnur⸗ gerade Reihen die weiten Flächen kreuz und quer beziehen. Es iſt gleichſam eine ſymboliſche Aufſtellung, wie das junge Deutſchland ſofort in die Lücken fliegt, wenn irgendwann einmal und irgendwo ſolche auftreten ſollten. Daß dieſe lunge Generation es können wird, hat ſie mehr als einmal ſchon unter Beweis geſtellt. Lichtvoll belebt Auf ein Signal hin teilt ſich die in Frei⸗ übungen zuſammengeſchweißte Maſſe der 10 000 Jungen und Mädel in der Feldmitte auseinan⸗ der und in ſchnellem Lauf ſammeln ſie ſich an den Seitentribünen zu dichten Blocks wieder. Jetzt kommen die Säulen der Mädel, die inzwiſchen die Treppen verlaſſen haben, im ſchnellen Tanz⸗ ſchritt über die Zeppelinwieſe in Richtung Haupttribüne nach vorn. Sie bilden Kreiſe und Ringe, tänzeln und wirbeln in wundervollem Rhythmus durcheinander. Es iſt eine rechte Augenweide, die Zehntauſende von Zuſchauern ſparen denn auch nicht mit dem wohlverdienten Beifall. Aber den Mädeln kommt es vielmehr doch darauf an, daß ſte vor dem Führer ſelbſt zeigen können, wie der BDM die frauliche Gym⸗ naſtik auffaßt. Selten ſahen wir noch eindrucks⸗ vollere und in aller Schlichtheit ſchönere Darbie⸗ tungen ähnlicher Art. Deutſchland heiliges Land 5 Aber wirtlich ergreiſeno war es, als am Schluß alle Mädel und Männer, die zum Sport auf der Zeppelinwieſe angetteten waren, der 1 mit dem Lied„Deutſchland, heiliges and“ grüßten. In dieſem Lied klang der„Tag der Gemeinſchaft“, der voll und ganz das gehalten hat, was man ſich von ihm verſprechen durfte, aus. Stürmiſcher, nicht endenwollender Jubel . den Führer, der ſich ſofort wieder mit einer Begleitung in die Stadt zurückbegab, zum Wagen und durch die Straßen des alten Nuͤrn⸗ berg zurück in ſein Hotel. heule in nürnberg: Appell der Politiſchen Leiter auf der Zeppelinwieſe „Das Hauptereignis vom heutigen Freitag bildet um 20 Uhr der Appell der Politiſchen Leiter auf der Zeppelinwieſe. Außerdem wird um 11 Uhr der rteikongreß fortgeſetzt und um 14.30 Uhr werden Zwiſchenkämpfe und Ent⸗ ſcheidungen der Ne. Kampfſpfele abgewickelt. Folgende Sondertagungen füllen fernerhin das Programm dieſes Tages aus: Arbeits⸗ tagung des Relchsrechtsamtes, Tagung des NS⸗ Amtes für Beamte, Tagung der Preſſeamts⸗ leiter und Preſſereferenten, der Parteigerichts⸗ Aer nen der NSKOV. Die Tagung der Frauenſchaft beginnt um 16 Uhr in der Kongreßhalle. Der Rundfunk überträgt 14.30—18.00; München, Berlin, Breslau, Frank⸗ furt, Köln, Leipzig, Saarbrücken: Gtoß⸗ konzert. 16.00—47.30: Stuttgart, Hamburg, Königsberg, Danzig, Wien: Kundgebung der NS- Frauenſchaft. 20.00— 21.90: Reichsſendung(ohne Deutſch⸗ landſender): Appell der Politiſchen Leiter. 20.15—22.0: Deutſchlandſender: Großes Nürn⸗ berg⸗Echo. der Führer empfing Faſchiſten Nürnberg, 9. September. Der Führer empfing im Deutſchen Hof die auf ſeine Einladung zum Reichsparteitag in Nürnberg weilende Abordnung des fa— ſchiſtiſchen Italiens, an der Spitze das Mitglied des Großen Faſchiſtiſchen Rates Mi⸗ niſter Farinacci. Der Führer begrüßte die italieniſchen Gäſte, unter denen ſich auch Geſandter Magiſtrati u. Generalkonſul Renzetti befanden, auf das herz⸗ lichſte. hühnlein Reichsleiter Nürnberg, 9. Sept. Die Reichspreſſeſtelle teilt laut NSK. mit: Der Führer hat den Korpsführer des NSKK, Hühnlein, zum Reichsleiter der NSDAP. ernannt. Korpsführer Adolf Hühnlein, der Füh⸗ rer des NSKK. und des deutſchen Kraftfahr⸗ ſports wurde am 12. September 1881 in Neu⸗ ſtädtlein(Oberfranken) geboren. Er beſuchte die Volksſchule und das Gymnaſium in Bay⸗ reuth und ſchlug dann die Offizierslaufbahn Pionierwaffe) ein. 1901 und 1902 beſuchte er in München die Bayeriſche Kriegsſchule und von 1909 bis 1912 die Bayeriſche Kriegsakade⸗ mie. Hühnlein nahm von 1914 bis 1918 als Kompanieführer. Bataillonskommandeur und Generalſtabsoffizier am Weltkrieg teil. Adolf Hühnlein iſt Träger des Blut⸗ ordens und des Goldenen Ehren⸗ eichens der Partei. 1930 trat er in die Oberſte SA.⸗Führung ein und wurde hier der Chef des Kraftfahrweſens der SA. und der Or⸗ ganiſator der Motor⸗SA. und des NSKK 1933 wurde N 2 8 005 1 8 ruppenführer befördert un 34 vom Füh: . die Syte des aus Motor⸗SA. und NS KK. gebildeten und zur ſelbſtändigen Parteigliede⸗ tung erhobenen heutigen Natfonalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps geſtellt und zum Korpsführer befördert. Hühnlein iſt ferner Ehrenführer der Motor⸗H J. . Fortſetzung des Kongreſſes Nürnberg, 8. September. Der Kongreß des Parteitages Großdeutſchlands nahm 1 Anweſenheit des Führers am Donnerstagvormittag ſeinen Fortgang. * Im Mittelpunkt ſtand eine großangelegte ede des Relchspreſſechefs Dr. Dietrich, die auf Grund eines unangreifbaren und unanfechtbaren Tatſachenmaterials einen in dieſer Form einzigartigen Einblick in die Preſſehetze in gewiſſen demokratiſchen Staaten und ihre Hintergründe bot, ſerner ein Vortrag von Reichsleiter Dr. Frank über die Fortſchritte und Erfolge der natlonalſogla⸗ liſtiſchen Geſetzgebung ſeit dem vergangenen Parteitag und ein ſtolzer Rechenſchaftsbericht des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, über die Straßen des Führers. Wieder füllen faſt 50000 Menſchen die weite Kongreßhalle bis auf den letzten Platz. Ein Sturm des Jubels grüßt den Führer, als er die Halle betritt. g Nach dem Einmarſch der rund 600 Feldzeichen der Bewegung erklingen die feierlichen Klänge der„Coriolan“⸗Ouvertüre von Beethoven, ge⸗ ſpielt vom NS⸗Reichsſymphonieorcheſter unter Stabführung von Kapellmeiſter Kloß. Der Stellvertreter des Führers eröffnete den Kongreß und erteilte zunächſt Reichsleiter Dr Frank das Wort. Erfolge deutſcher Rechtspolitik Keichsleiter Dr. Frank gibt Rechenſchaft über den Rechlsaufban Reichsleiter Dr. Frank gab in ſeiner Kon⸗ greßrede einen ungemein intereſſanten Ueberblick Über die Aufbauarbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates auf dem Gebiete des Rechts w eſens. Ziſſern, an denen nicht zu rütteln und nicht zu deuteln iſt, erhärten ſeine Feſtſtellungen, die darin gipfeln, daß die deutſche Rechtsordnung der Gemeinſchaft wie jedem Volksgenoſſen Schutz und Sicherheit verbürgt. Am ſtärkſten kommen die Erfolge der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Rechtspolitik im Rückgang der Kriminalität zum Ausdruck. Die Geſamtzahl der Fate g Verurteilten iſt von über 564 000 im Jahre 1932 auf unter 380 000 im Jahre 1937 zurückgegangen, eine Ziffer, deren Tragweite man erſt a ermeſſen kann, wenn man die von Dr. Frank in anderem Zuſammen⸗ hang erwähnte Takſache gegenüberſtellt, daß nach einem Memorandum des Sonderausſchuſſes des Senates der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika das amerikaniſche Volk an die Ver⸗ brecher ſelbſt einen Tribut in Geſamthöhe von 13 Milliarden Dollar(J) entrichten muß, ungerechnet die Schädigung der amerikaniſchen Wirtſchaft durch verbrecheriſche Erpreſſungen und brutalen Terror der unter kommuniſtiſcher Kontrolle ſtehenden Gewerkſchaften. Erſt bei der Aufzählung der einzelnen gro⸗ ßen Geſetzestaten des abgelaufenen Jahres wird deutlich, welche ungeheuren Fortſchritte auf dieſem Gebiet erzielt worden ſind. Allen ande⸗ ren voran ſteht aber das Geſetz vom 13. März 1938, das in der klaren Sprache des Reichs⸗ rechtes die Wieder vereinigung Oeſter⸗ reichs mit dem Reich feſtlegt, ein hiſtoriſches Ereignis, das Dr. Frank unter minutenlangem ſtürmiſchem Beifall als„die größte Rechts⸗ tat der deutſchen Geſchichte“ be⸗ zeichnet. n dieſem Zuſammenhang erſteht aus den nüchternen Zahlen der öſterreichiſchen Juſtiz⸗ berichte, die Dr. Frank erwähnt, das furcht⸗ bare Leid, das die nationalſoztaliſtiſchen Vorkämpfer in der Oſtmark erdulden mußten: 19 Todesurteile gegen nationalſozialiſtiſche Kämpfer, davon 13 durch den Strang vollſtreckt; 86 Verurteilungen zu lebenslänglichem Kerker, 7000 1 zum Teil jahrzehntelangen Kerkerſtra⸗ fen, Vermögensbeſchlagnahmen in Höhe von 3 800 000 Schilling, die Vernichtung von Tauſen⸗ den von Exiſtenzen. 5 Mit ſtürmiſcher Zuſtimmung wurde die Feſt⸗ ſtellung aufgenommen, daß jetzt durch das Geſetz über die Verantwortlichkeit von Mitgliedern der ehemaligen öſterreichiſchen Bundes⸗ und Landesregierungen die Verantwortlichen der Dollfuß⸗Schuſchnigg⸗Periode zur Rechen⸗ ſchaft gezogen werden können. Dr. Frank ſtreifte dann die zahlreichen ge⸗ ſetzgeberſſchen Maßnahmen, unter denen vor allem die Schaffung des Jugendrechtes und die Neuordnung des Eherechtes hervorgehoben ſei Dieſer Rechtsſicherheit des deutſchen Volkes ſtellte Dr. Frank zum Schluß den Zuſammenbruch der Rechtsordnung in Sow⸗ jetrußland gegenüber. Allein in der Zeit zwi⸗ ſchen dem 1. Oktober 1937 und dem 1. Februar 1938 wurden nach einwandfreien Mitteilungen in Sowfetrußland durch tſchekiſtiſche„Liquidie⸗ rungen“ über 16 000 Menſchen getötet, über 85 000 Menſchen zur Zwangsarbeit verurteilt und damit einem grauenhaften Schickſal über⸗ liefert, unter dem nach den amtlichen Zahlen der Komintern ſiebeneinhalb Millio⸗ nen Menſchen ſchmachten. Die zahl⸗ reichen Beiſpiele, die Dr. Frank auf der Grund⸗ lage ſowjetruſſiſcher Zeitungsberichte gibt, rufen immer wieder die wachſende Empörung der Zu⸗ hörer hervor.„In Moskau haben die gemeinen Verbrecher über das anſtändige Volk geſiegt“, ſtellt Dr. Frank feſt. Mit dem Gelöbnis, auch auf dem Gebiete des Rechts dem Führer und ſeinem Werke treu zu dienen und ihm dadurch einen von Herzen kommenden Dank abzuſtatten, ſchloß Dr. Frank ſeine mit ſtärkſtem Beifall aufgenommenen Dar⸗ legungen. Anſchließend gab der Stellvertreter des Füh⸗ rers dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, das Wort. Autobahnen ein Monumentalwerk dr. Todt über die verkehrsſicherſten straßen der Vell Die planmäßige Durchführung des größten Bauvorhabens, das jemals angepackt wurde, ſpiegelt ſich in den Ziffern wider, die Dr. Todt in ſeinem ſtolzen Rechenſchaftsbericht über die Straßen Adolf Hitlers nennt. Er betont ſelbſt mit Recht, daß bei den Zahlenangaben über dieſes gigantiſche Werk dem Laien ſchwindlig werden kann: Die bis⸗ her geförderten Erdmaſſen haben den Umfang von 300 Millionen Kubikmeter er⸗ reicht, eine Ziffer, die Leben gewinnt, wenn man hört, daß ſie einem Erdkörper von der Grundfläche des Wannſees bei Berlin und ſeit⸗ lichen ſenkrechten Wänden von 104 Meter Höhe entſpricht. Auch von den verarbeiteten Beton⸗ mengen von 14,5 Millionen Kubikmeter gewinnt man erſt eine richtige Vorſtellung durch den Vergleich, daß ſechs Cheops⸗Pyramiden aus dieſem Material erbaut werden könnten. Der mithin verarbeitete Zement könnte 300 000 Eiſenbahnwaggons füllen, ein Zementzug, der vom Nordkap bis nach Venedig reichen würde. Die wachſende Bedeutung der Reichsauto⸗ bahnen wird durch eine andere Ziffer erhellt: Rund eine halbe Million Fahrzeuge ſind zu Pfingſten über die Autobahnen gefahren— und dabei ereignete ſich nur ein einziger ſchwerer Verkehrsunfall durch ungeſchicktes Fahren. Die Straßen des Führers ſind alſo nicht nur, wie Dr. Todt unter ſtürmiſcher Zuſtimmung feſt⸗ ſtellte, die leiſtungsfähigſten, ſondern gleichzeitig auch die verkehrsſicherſten Straßen der Welt. Dr. Todt teilte wei⸗ ter mit, daß, wie vorgeſehen, im Laufe der näch⸗ ſten Monate der 3000. Kilometer der Reichs⸗ autobahn dem Verkehr übergeben werden wird. Wie die Mitteilungen Dr. Todts über die Erſchließung der deutſchen Oſtmark durch Reichs⸗ autobahnen, wurde auch mit beſonderer Freude die Feſtſtellung aufgenommen, daß durch die von oſtmärkiſchen Ingenieuren durchzuführenden un⸗ bedingt winterſicheren Verkehrswege unter Be⸗ nutzung gewaltiger Tunnels alle Gaue der Oſt⸗ mark mit dem Reich verbunden werden, ſo auch das bisher verkehrsmäßig vollkommen vernach⸗ läſſigte Burgenland. Intereſſant war beſonders die von Dr. Tod: feſtgeſtellte Tatſache, daß das gewaltige Stra⸗ henbauprogramm Schrittmacher für das geſamte Bauweſen geworden iſt, ſo daß heute z. B. die Zahl der im Baugewerbe Be⸗ ſchäftigten von 500 000 auf 2,5 Millionen ge⸗ ſtiegen iſt. 8 Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgten die Zehntauſende dieſen Rechenſchaftsbericht, höfen eingetroffen wußten ſte doch, daß ſich in all dieſen Zahlen und techniſchen Angaben ein monumentales erk widerſpiegelt, das kommenden Jahr⸗ hunderten von dem zähen Aufbauwillen eines Volkes unter ſeinem Führer Adolf Hitler zeu⸗ gen wird. 1170 000 Kinder mehr! Der Reichsärzteführer Dr. Wagner ſptach über„Raſſe und Volksgeſundheit“, Im einzelnen zog der Reichsürzteführer einen Querſchnitt durch die Erfolge unſerer bevölke⸗ rungspolitiſchen Maßnahmen. In den vier Jah⸗ ren 1934/37 ſeien im Deutſchen Reich insgeſamt 1170 000 Kinder mehr geboren worden als ge⸗ boren worden wären, wenn die Geburtenzahl ſo niedrig geweſen wäre wie im Jahre 1933! Beſonders bemerkenswerte Mitteilungen machte der Reichsärzteführer über die volks⸗ geſundheitlichen Maßnahmen der Partei. So haben 30 000 im Amt für Volksgeſundheit tätige Aerzte in der Zeit vom 1. Juli 1937 bis 1. Juli 1938 etwa 2 000 000 Unterſuchungen durchgeführt, die der Betreuung zum Zwecke der bien den Erkennung geſundheitlicher Schäden ienen.. Glanzleiſtungen der Reichsbahn 55 Zeit laufen die letzten Sonderzüge der Polftiſchen Leiter ein. Am Freitag und Sams⸗ tag treffen noch die Sonderzüge der HJ. und SA ein. Daneben fuhr am Donnerstag der in Bamberg untergebrachte BdM. nach Nürnberg und zurück nach Bamberg. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde bereits der NAD. in 55 Sonderzügen in ſeine Heimatgaue zu rückbefördert Der Reiſeverkehr mit den fahrplanmäßigen Zügen geſtaltete ſich auch weiterhin ſehr lebhaft. Ein Ueberblick über den bisherigen Stand des Abtransportes von Reichsparteitagsteilnehmern ergibt folgende Zahlen: Bis jetzt ſind mehr als Dreiviertel aller Sonderzüge auf den Zielbahn⸗ und ausgeladen worden. Ueber 400 Sonderzüge haben 400 000 Fahrtteil⸗ nehmer zum Reichsparteitag gebracht. Mit den fahrplanmäßigen Zügen haben ebenfalls rund 400 000 Reichsparteitagsteilnehmer ihr Ziel er⸗ reicht, ſodaß die Geſamtzahl der bis jetzt mit der Reichsbahn, nach Nürnberg beförderten Per⸗ ſonen 800 000 éerreicht hat. Im ganzen beziffern ſich die Sonderleiſtungen des Zugverkehrs bis⸗ her auf rund 1150 Fahrten und Sonderfahrten. Rudolf heß bei den Fludenken Sondertagung der NSD.⸗Studentenbundes Nürnberg, 9. September. Unter Teilnahme des Stellvertreters des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, und des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft. Erziehung und Volksbildung. Ruſt, begann, wie die NS. berichtet. die diesjährige Sondertagung des NS.⸗Studenten⸗ bundes mit einer weihevollen Feierſtunde. Ein Chor. Einzelſprecher und fänger und das Or⸗ cheſter des Reichsmuſiklagers des Studenten- bundes unter dem Leiter der Abteilung Muſik, Schroth, brachten eine Kantate von Heinrich Spitta„Der Weg ins Reich“, Reichsſtudentenführer Dr. Scheel begrüßte den Stellvertreter des Führers. den Reichs⸗ erziehungsminiſter, zahlreiche Vertreter der Partei und der Wehrmacht, darunter auch den Leiter der italieniſchen Studentenabordnung, Dr. Gardini. Sein beſonderer Gruß galt den Kameraden der Oſtmark und einer Abordnung des Sudetenbundes. Der Reichsſtudentenführer ſchilderte das große Kampferlebnis der nationalſozialiſti⸗ ſchen Studenten, das ſich nicht in der zweifel⸗ haften Höhenlage liberaliſtiſchen Geiſtes, ſon⸗ dern als Erlebnis der Kameradſchaft von Arbei⸗ tern der Stirn und der Fauſt vollzogen habe. Für alle Zukunft werde der NSD.⸗Studenten⸗ bund das Gewiſſen der Bewegung auf der Hochſchule bleiben. Es werde ſie zu einer dauerhaften Stätte nattonalſozialiſtiſcher Er⸗ ziehung und völkiſcher Bewegung machen. Die dieſer Aufgabe dienenden Kameradſchaften ſeten keine Neuauflage der Korporationen. Sie ver⸗ körperten die Einheit der Volksgemeinſchaft und bekämpften rückſichtslos jeden Standes⸗ dünkel. Anſtelle des Bildungsprinzips ſei das Prinzip der Leiſtung getreten. Nachdem der Reichsſtudentenführer auf die einheitliche Führung und Betreuung des Nach⸗ wuchſes verwieſen hatte, wandte er ſich den Fragen der Berufsberatung zu. Es ſolle in Zukunft keine Berufszweige mehr geben, die nur den Söhnen wohlhabender Eltern offen⸗ ſtehen. Ebenſo dürfe der Jungakademiker nicht bis ins 30 Lebensjahr als Lehrling behandelt und berohlt werden. Auch widerſpreche es den Grundſätzen der Partei, daß der Akademiker erſt zwiſchen dem 29. und 30. Lebensjahr an die Gründung einer Familie denken könne. Da⸗ her ſei das endgültige Ziel nicht nur eine radi⸗ kale Senkung der Gebühren. ſondern das ge⸗ bührenfreie Studium überhaupt. — Inde verurſacht Jwiſchenfälle Warſchau, 9. September. Zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Polen und Juden kam es in der Kreisſtadt Lida im Wilnagebiet. Der Zuſammenſtoß entſtand, als ſich ein polniſcher Soldat gegen die Belei⸗ digungen eines jüdiſchen Händlers zur Wehr ſetzte. Daraufhin fielen die verſammel⸗ ten Juden über den Soldaten her, der ſich mit ſeinem Seitengewehr die Judengeſellſchaft vom Leibe hielt. Ein Polizeibeamter befreite den Soldaten aus der Bedrängnis. Aus Rache da⸗ die Juden polniſche Paſſanten Die entrüſtete pol⸗ für begannen mit Steinen zu bewerfen. niſche Bevölkerung ſchlug daraufhin in mehre⸗ ren jüdiſchen Läden die Scheiben ein. Einige beſonders aggreſſive Juden wurden verprügelt. Kleine poliliſche nachrichlen Am 1. September 1938 betrug die Zahl der Rundfunkempfangsanlagen im Deutſchen Reich (Altreich) 9 552 444 gegenüber 9 513 989 am 1. Auguſt. Im Laufe des Monats Auguſt iſt mit⸗ hin eine Zunahme von 38 455(0.4 v. H.) einge⸗ treten. Unter der Geſamtzahl vom 1. September befanden ſich 640 260 gebührenfreie Anlagen. Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner hat den geſchäftsführenden Präſidenten der Reichsnotarkammer Lothar Wolpers aus Rem⸗ ſcheid/ Lennep, auf vier Jahre endgültig zum Präſidenten der Reichsnotarkammer berufen. Mit Zuſtimmung der beiderſeitigen Regie⸗ rungen werden in der Zeit vom 9. bis 12. Sep⸗ tember 6024 italieniſche Bauarbeiter nach Deutſchland abreiſen, um beim Bau der„Reichs⸗ werke Hermann Göring“ in Salzgitter und der Volkswagenfabrik in Fallersleben eingeſetzt zu werden. Der Einſatz der Arbeiter iſt durch Verhandlungen der Deutſchen Arbeitsfront mit dem Italieniſchen Induſtriearbeiterverband vorbereitet worden. Die argentiniſche Regierung legte dem Par⸗ lament einen Geſetzesentwurf vor. der Maß⸗ nahmen gegen Dumping vorſieht. Nach braſilianiſchen Zeitungsmeldungen hat der Präſident der USA.⸗Exportbank Pearſon, der gegenwärtig zu einem Beſuch in Braſilien weilt, in einer Audienz beim Staatspräſidenten Vargas die Finanzierung eines Ankaufs ſei⸗ tens der braſilianiſchen Regierung von 32 Loko⸗ motiven und 1000 Eiſenbahnwaggons im Ge⸗ ſamtwert von ſechs Millionen Dollars durch die USA.⸗Exportbank garantiert. Die nationaliſtiſche„Liberté“ iſt beunruhigt über einen Aufenthalt Litwinow⸗Finkelſteins in Paris, der hier vor einer Reiſe nach Genf erwartet wird. Da er mit Bonnet nicht zuſam⸗ mentreffe und nicht in ſeiner Eigenſchaft als Diplomat komme, ſo käme er wohl als Ab⸗ geſandter der Komintern. Welche Weiſungen werde er den Moskaujüngern mit⸗ bringen, fragt das Blatt. Wolle man die Ko⸗ mintern das ſchwierige Friedenswerk Frank⸗ reichs und Englands vernichten laſſen? Dieſe Fragen müſſe man ſich ſtellen. und die öffent⸗ liche Meinung vor warnen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil!: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim. Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. den Moskauer Intrigen Verftänd Men die! allet Aufg aller Dach geſche geschick cet aus boreinge nalen beendet. ü Das land ha Itali am Kört haben d Tictenfi men un erhoben, internat Der Jahre Reichs leund angeſt den 9 ſeitige Staat, und 8 ich ka 7. N Dylan der au krete Agen machen teten, Nller leben könnte geſchti de und a liſere A Ne habe die dein ligen N. 0 1 Femoktat reſeftie ſeter— fuune des mokratie nationale „Vile Cite mung N W g dalbate d beta Aenſchen genpte Runde U 7 77 ſäidertz Iftaliſti⸗ der zu eiger het Et. en. die en ſeten Gee ber⸗ meinschaft Stardes⸗ 5 ſei das auf die 5 Nach⸗ ch den eite den t zu dutch it mit etband n Far- t Naß D N Deutschlands Kampf gegen die Lülgenpreſſe Or. Dielrich rechnet mit der hehpreſſe des Auslands ab- Lüge, das Weſen der Demokratie Nürnberg, 9. September. Auf dem Parteikongreß hielt Reichsleiter ee Dr. Dietrich eine große Rede über das Thema„Kampf gegen die folg eſſelüge“. Der Reichsleiter führte u. a. olgendes aus: Zu den großen politiſchen Problemen, die die Völker beſchäftigen, iſt in den letzten Jahren ein meues hinzugekommen: Das Problem der Preſſe. Man war es hisher gewohnt, die Preſſe zu leſen, aber nicht, ſich mit ihr ſelbſt als einer politiſchen Frage zu befaſſen. Das iſt heute anders geworden. Niemals zuvor hat das Wirken der Preſſe ſo unmittelbar in das poli⸗ tiſche Geſchehen der Zeit einge⸗ riffen, niemals bisher hat die Preſſe als aktor der internationalen Politik die Geiſter in einem ſolchen Ausmaß beſchäftigt, wie wir es heute erleben. Für faſt alle großen Erfindungen und Fort⸗ ſchritte, die der Menſchheit Segen brachten und ihr den Weg bahnten zu neuer Stufe der Ent⸗ wicklung, hat ſie auch ihren Tribut zah⸗ Len müſſen. Das gleiche Nachrichtennetz, das über die Welt gezogen wurde, um die Wahrheit zu verbreiten, kann auch der 2 üge dienen, wenn es verantwortungslos mißbraucht wird. Die Preſſelüge iſt nicht mur irgendeine der vielen Fragen des Pietis⸗ mus und der menſchlichen Moral, ſie iſt eine der größten neuzeitlichen Gefahren, die die Menſchheit durch ihre eigene Entwick⸗ lung heraufbeſchworen hat. Die geheimnisvolle Macht des gedruckten Wortes feiert gewaltige Siege über die Herzen und Hirne der Menſchen des gan⸗ zen Erdballs. Sie iſt es, die das politiſche Denken von Hunderten von Millionen Menſchen lenkt und leitet. Und darum iſt die Bekämpfung der Preſſelüge eine der allerdringlichſten und allernotwendigſten Aufgaben, ein Werk der Selbſtverteidigung aller Völker und des Schutzes der menſch⸗ lichen Kultur. 100 hier etwas Durchgreifendes geſchehen muß, wenn nicht die Völker ihre eſchicke der Skrupelloſigkeit politiſcher Verbre⸗ cher ausliefern wollen, wird jedem klar, der un⸗ voreingenommen der Gefahr der internatio⸗ nalen Preſſelüge ſeine Aufmerkſamkeit zu⸗ wendet. Nicht eüge- ſondern Juſammenarbeil! Das national ſozialiſtiſche Deutſch⸗ Land hat im Verein mit dem faſchiſtiſchen Italien den Finger an dieſe offene Wunde am Körper der ziviliſierten Völker gelegt. Wir haben den Kampf gegen die Hydra der Nach⸗ richtenfälſchung und der Preſſehetze aufgenom⸗ men und laut und vernehmlich unſere Stimme erhoben, um auf dem Gebiet des Preſſeweſens international den Weg zur Vernunft und zur Verſtändigung anzubahnen. Der Führer hat am 20. Februar dieſes Jahres von der Tribüne des Deutſchen Reichstages herab der Preſſehetze und Ver⸗ leumdungsfreiheit in der Welt den Kampf angeſagt und den Regierungen zugerufen, den Vertrieb von ſolchen Zeitungen zu be⸗ ſeitigen, die auf die Beziehungen von Staaten ſchlimmer wirken als es Gift⸗ und Brandbomben zu tun vermöchten. Und ich konnte in meinen Ausführungen vom 7. März 1938 vor den Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps und den Vertretern der ausländiſchen Preſſe poſitive und kon⸗ krete Vorſchläge zur Eindämmung der Lügenflut im internationalen Preſſeleben machen. Ich habe dabei die Auffaſſung ver⸗ treten, daß die gleiche Preſſe, die heute die Völker gegeneinander hetzt, im Zuſammen⸗ leben der Völker geradezu Wunder wirken könnte, wenn nicht nur über den Frieden geſchrieben, ſondern in den Zeitungen ſelbſt Frieden gehalten würde. Die Angegriffenen ſchweigen Und was hat die Welt der Demokratie auf unſere Anklagen und Vorſchläge geantwortet? Wie haben die Staatsmänner, die Regierungen, die Zeitungen— die Wortführer der öffent⸗ lichen Meinung— in den angeblich freieſten Demokratien der Erde auf den Appell eines Preſſefriedens reagiert? Wie war das Echo un⸗ ſerer— man möchte ſagen— wahrhaften Po⸗ ſaune des Friedens in den Urländern der De⸗ mokratie und bei den Erbpächtern der inter⸗ nationalen Moral?. Während die Preſſe der autoritär regierten Staaten in erfriſchendem Tone ihre Zuſtim⸗ mung zu erkennen gab und überaus zahlreiche private Schreiben und Aeußerungen den tiefen Widerhall unſeres Appells bei allen anſtändigen Menſchen erkennen ließen, hüllte ſich die Lü⸗ genpreſſe, die uns ſonſt jedes Wort im Munde herumzudrehen pflegt, in Schwei⸗ en. Man murmelte etwas von einem ſelt⸗ amen Preſſechirurgen und von meiner, Rede als einem„Auswuchs der Nazi⸗Mentalität“. Aber bis heute hat ſich keine ernſthafte Stimme in der internationalen Preſſe erhoben, die unſere An⸗ klagen hätte widerlegen können. Phankaſien der Lügenjournaille Die inner politiſche Zermür⸗ bungslüge, die ſich tagein tagaus in im⸗ mer neuen Verleumdungswellen vom Ausland her über uns ergießt, iſt bemüht, den Nachweis von Zerwürfniſſen innerhalb der Regierung, der Aartel der Wehrmacht oder untereinander zu erbringen. Dem deutſchen Volk und der Welt ſoll vor Augen geführt werden, daß die nationalſozialiſtiſche Macht nicht feſtgefügt ſei, daß die Welt kein Vertrauen in die Stabilität des Reiches haben könne, daß Deutſchland kein verhandlungsfähiger Partner ſei. Erinnern wir uns der tollen Phantaſiemeldungen dieſes Jahres über revolutionäre Beſetzung der Wilhelmſtraße oder Revolten in Stolp und Allenſtein, von der Flucht deutſcher Generale ins Ausland, von Bürgerkrieg, von Maſſenver⸗ haftungen, von Mord und Totſchlag überall. Und das ausgerechnet vier Wochen vor der größ⸗ ten politiſchen Dokumentierung der Einheit der ation, vor der Begründung des Großdeut⸗ ſchen Reiches. Armeen die niemals marſchierlen Den erſten Preis im Lügenwettbewerb die⸗ ſes Jahres aber müſſen wir mit Abſtand der politiſchen Großlüge vom 21. Mai ds. Is. zuſprechen. Hier ließ die Preſſe⸗ lüge Armeen durch Mitteleuropa marſchie⸗ ren, um aus der Tatſache, daß ſie nicht marſchierten, Deutſchland in den Augen der Welt nachträglich eine politiſche Nieder⸗ lage anzudichten. Man behauptete in aller Welt mit einer Dreiſtigkeit ohnegleichen, Deutſchland habe infolge der diplomati⸗ ſchen Proteſte und Aktionen von London und Paris und infolge der entſchloſſenen Haltung Prags nachgegeben und deshalb ſeine Soldaten wieder nach Hauſe geſchickt. Tatſache iſt, daß der Führer, der ſich auf dem Oberſalzberg mit ganz anderen Din⸗ gen beſchäftigte, von ſeinen angeblichen militäriſchen Maßnahmen erſt durch die Preſſe erfuhr. Aber dieſe Lüge vom 21. Mai wird noch heute geglaubt. Das iſt die Lüge als unmittelbares Werk⸗ zeug der großen Politik, die ſkrupelloſe außenpolitiſche Regie⸗Lüge, die zu den furchtbarſten Folgen führen kann. Eine beſondere, allerdings mehr erheiternde Ab⸗ art der Preſſelüge iſt die Notlüge, die man in Anwendung bringt, um die Welt mit ſtarken Worten darüber zu täuſchen, wie ſchwach einem geworden iſt. Dieſe Art von Lüge ſehen wir gegenwärtig vor allem in den roten Heeresberichten aus Spanien vertreten. So etwas hat es auch ſchon im Weltkriege gegeben. Eine Blütenleſe der Greuellügen Aus einer anderen Perſpektive kommt die reine Greuellüge, die hemmungsloſe Mobilmachung des Haſſes und der menſchlichen Leidenſchaften. Sie verbreitet Abſcheu und ſoll auf die Gemüter wirken. Dieſe Art der Lüge wurde im Weltkrieg aus der Taufe gehoben und iſt ſeitdem nicht mehr vom Schauplatz der poli⸗ tiſchen Ereigniſſe abgetreten. Zurzeit tobt die politiſche Greuelhetze wieder beſonders ſtark ge⸗ gen Deutſchland. Aus der kleinen Blü⸗ tenle ſe, die Dr. Dietrich aus dieſem giftigen Feten bot, bringen wir nur einige Dumm⸗ eiten: Die tſchechiſche„Narodny Politic a“ vom 10. 8. 1938 ſchreibt unter der Ueberſchrift: „Wird in Deutſchland Hundefett zu Exploſiv⸗ ſtoffen verarbeitet?“ Mit einem kleinen Frage⸗ zeichen dahinter folgendes:„Nach einer Mel⸗ dung der Kopenhagener Zeitung„Dansk Ar⸗ beidje“ iſt in der letzten Zeit die Ausfuhr fetter Doggen aus Dänemark nach Deutſchland in überraſchendem Maße geſtiegen. Die Hunde kauft eine große deutſche Fabrik in Huſum. Es war jedoch nicht möglich, den genauen Zweck der genannten Käufe feſtzuſtellen. Es wurde bloß feſtgeſtellt, daß man in dieſer Fabrik aus den Hunden Fett gewinnt, das dann weiterverar⸗ beitet wird. Es liegt jedoch dann die Vermu⸗ tung nicht fern, daß dieſes zur Erzeugung von Glycerin für Exploſivſtoffe verwendet wird, wie dies im Weltkrieg der Fall war.“ Hier ſehen wir die berüchtigte Kriegslüge von der deutſchen Leichenfabrik, mit der man den Haß der ganzen Welt gegen uns aufpeitſchte, 3 im Frieden bereits von neuem auftau⸗ hen. Auch die bekannte Bazillenlüge iſt wie⸗ der auf dem Marſch. Lickham Steed, der als einer der übelſten Deutſchenhaſſer ſeit Jahr⸗ zehnten bekannt iſt und ſchon 1915 als 1 ſchriftleiter der„Times“ das infame Gerücht in die Welt ſetzte, daß Wilhelm II. die Ermor⸗ dung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Se⸗ rajewo veranlaßt hätte, verbreitete bereits im Jahre 1934 in der Zeitſchrift„Nineteenth Cen⸗ fury“, London, das Gerücht, Deutſchland plane im Falle eines Krieges Paris und London durch Bazillen zu verſeuchen. Vier Jahre nach Steeds Artikel bringt jetzt die franzöſiſche Wochenſchrift„Cyrano“ un⸗ ter dem 8. 7. 1938 die Nachricht, wonach nach dem Geſtändnis eines in England verhafteten deutſchen Arztes deutſche Sportflieger in England aus 5000 Meter Höhe Ratten abgeworfen hätten, die in deutſchen La⸗ boratorien mit den verſchiedenſten Krankheiten infiziert worden ſeien. Die Deutſchen hätten damit die Wirkſamkeit ihrer Mittel an der eng⸗ liſchen Bevölkerung feſtſtellen wollen In Frank⸗ reich ſeien ähnliche Experimente gemacht worden. die Lüge umkreiſt den Erdball Und ſo wie hier lügt und hetzt ue jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſche Preſſe in faſt allen Ländern der Erde mehr denn je gegen Deutſchland. Die liberal⸗demokratiſchen ſog.„Weltblät⸗ ter“ entblöden ſich nicht, dieſen Lügen ein ernſthaftes Mäntelchen umzuhängen. Nicht immer kann man den Arſprung einer ſolchen Lüge feſtſtellen. Aber meiſt kommt von Moskau der Antrieb und vor allem das Geld. Dann wird eine der ſeriös ſcheinen⸗ den Londoner, Newyorker, Prager oder Pa⸗ riſer Zeitungen benutzt, die die Lüge lan⸗ ciert und dann beginnt die Lawine zu rol⸗ len. Zunächſt ſind es die getarnten Winkel⸗ agenturen und dann— natürlich mit Vor⸗ behalt— die großen Büros, die die Nach⸗ richt über alle Länder verbreiten. So geht die Lüge um die Welt. und die Völker zollen ihr Tribut. Das franzöſiſche Lügenkonſortium Perti⸗ nax, Madame Tabouis, Pery wurde Anfang dieſes Jahres in einem Prozeß gegen den„Gringoire“ entlarvt. Paul Marion, der Chefredakteur der„Liberté“, hat als Zeuge vor Gericht die Gleichzeitiakeit zahlreicher Falſchmeldungen dieſer drei Zierden das fran⸗ Filder Journalismus enthüllt. And ſo wie in ieſem Falle, ſo ſitzen ſie in allen Hauptſtädten der Demokratien in der alten und der neuen Welt, und ſie arbeiten nach den gleichen Plä⸗ nen und Methoden. Man muß ihnen geradezu wie ein Detektiv auf den Ferſen bleiben, um auf ihre Schliche zu kommen. Die amerikaniſche Hehpreſſe un der Spitze Zurzeit marſchiert die amerikaniſche Hetz⸗ und Lügenpreſſe mit Abſtand an der Spitze aller demokratiſchen Länder der Erde. Einen intereſſanten Einblick in die Werkſtatt die⸗ ſer Art von Preſſe hat erſt vor wenigen Tagen der Amerikaner Fletcher Pratt in einem Aufſatz des„American Mercury“ ge⸗ geben. Er ſchildert an einer Fülle amerika⸗ niſcher Zeitungslügen über Deutſchland, wie die jüdiſch⸗kommuniſtiſche Lügenpropaganda die Preſſe der Vereinigten Staaten bereits erobert hat. Er beſchreibt die Eigentümlichkeit des ame⸗ rikaniſchen Preſſegeſchäfts, wonach„ein Bericht⸗ erſtatter, der eine Beſtechung entrüſtet zurück⸗ weiſt, ſein Gewiſſen in keiner Weiſe beſchwert, wenn ihm die Schilderung in Form von Nach⸗ richten gebracht wird.“ And die jüdiſch-bolſchewiſliſche Gifflüche Hier ſtoßen wir auf eine aufſchlußreiche Spur.„The Week“ iſt nur eines der vielen neuen kleinen kommuniſtiſchen Blät⸗ ter aus einem wahren Schwarm, der ſich über Europa verbreitet hat und jetzt auch in Amerika fuß zu faſſen beginnt. Dieſe kleinen Blätter ind nicht„copyrighted“, alſo nicht urheberrecht⸗ lich geſchützt, und zwar mit voller Abſicht nicht, um den anderen Zeitungen einen Anreiz zu ge⸗ ben, ihre Spalten auszuplündern. Die Nachrichten aber, die hier koſtenlos und ohne Zitat zur Plünderung angeboten werden, ſind plumpe Lügen und ſtammen aus der füdiſch⸗ bolſchewiſtiſchen Giftküche. Die Arbeitsweise der Lügenfabrikanten Sehr aufſchlußreich iſt die Unterſuchung, die Pratt über die Perſonalien und die Arbeits⸗ weiſe der namhafteſten amerikaniſchen Kriegs⸗ berichterſtatter anſtellt. Er kommt zu folgendem bemerkenswerten Ergebnis: 5 „Hemingway— ſo ſchreibt er— ging offeneingeſtandenermaßen nach Spanien, um für die Sache der Roten zu tun, was er konnte. Beals und Shean haben ſich zur Politik bekannt, die nur die vollſtändige Stalin⸗Par⸗ tei⸗Richtung verfolgt. Durantys gewöhn⸗ licher Unterhalt hängt von ſeinem guten Ein⸗ vernehmen mit den Moskauer Autoritäten ab. Scott⸗Watſon ging nach Spanien, um in der roten„Internationalen Brigade“ zu dienen und diente auch in ihr einige Monate. bis er dann ſog.„unparteiiſcher“ Korreſpondent wur⸗ de. Nur Stear und Matthwes begannen. ihren eigenen Behauptungen zufolge, als Neu⸗ trale, und es iſt ſchlimm, feſtſtellen zu müſſen. daß Stear der Vater der Guernica⸗ Bomben⸗Geſchichte war, während Matth⸗ wes jetzt bei ſeinen roten Genoſſen in ſehr ſchlechtem Ruf ſteht, weil er den amerikaniſchen Neutralitätsakt in nicht Weiſe dementierte. Kurz— von ſieben Korreſpondenten, die über ſich ſelbſt Ausführungen gemacht ha⸗ ben, gingen fünf mit fertigen Vorurteilen nach Spanien, und wir— ſo ruft der Ame⸗ rikaner Pratt aus— Gott ſtehe uns bei, ſind abhängig von dieſen Kriegsteilnehmern in Zivil, von dieſen Kriegsberichterſtattern, die zeitweilig mehr Macht über das zukünf⸗ tige Leben ihrer Mitbürger beſitzen als irgend eine andere Gruppe Menſchen auf der Welt.“ Die Staalsmänner der Demokralien bedauern Und was taten die Staatsmänner der Demo⸗ kratien, um dieſem Treiben Einhalt zu gebie⸗ ten? Worin beſtanden ihre Bemühungen, die Lügen zu bannen und die Preſſehetze zu zügeln? Sie beſtreiten nicht, daß die Weltgefahr genügend heftiger der Preſſelüge vorhanden iſt. Sie beklagen die Auswüchſe und mahnen zur Ein⸗ ſicht. Aber niemand handelt. gie reden vom Maulkorb Sie unterſchieben uns dann immer in un⸗ wahrhaftiger Weiſe, wir wollten ihrer Preſſe einen Maulkorb umhängen, wäh⸗ rend wir nichts anderes bezwecken, als den Lügenhund an die Kette zu legen. Hier iſt ihre ſonſt ſo geprieſene internationale Ver⸗ handlungsbereitſchaft nicht vorhanden! Hier ſehen ſie nicht, hier hören ſie nicht, hier achten ſie nicht auf die Größe dieſer Ge⸗ fahr, dieſer wahren Peſt am Körper der Menſchheit. Manchmal nur, wenn die Preſſelüge ſich ihrer eigenen Perſon be⸗ mächtigt, entringt ſich ein Seufzer ihrer Bruſt. Die Lüge das Weſen der demokralie Und warum— trotz dieſer Erkenntnis— handeln die Regierungen der Demokratien nicht? Mit dieſer Frage ſind wir an einem Punkt angelangt, wo das Problem der Preſſe⸗ lüge aufhört, ein Problem der Preſſe zu ſein. Hier ſcheinen wir an eines jener Geheim⸗ niſſe der Demokratie zu rühren, die man nicht lüften kann, ohne das Syſtem felbſt zu treffen und bloßzuſtellen. Vielleicht haben diejenigen recht, die ſagen, im Kampfe gegen die Lüge ſei der Arm der parlamentariſchen Demokratie gelähmt Zur Beantwortung dieſer Frage hat Stanley Baldwin, der dreimal eng⸗ liſcher Miniſterpräſident war, einen der wert⸗ vollſten Beiträge geliefert. Er zog zur Erhärtung ſeiner Meinung das Urteil eines jüdiſchen Staatsrechts⸗ lehrers. Oſtrogorſki, heran, der in einer umfangreichen Abhandlung über die Pathologie der Partei-Regierung den vernich⸗ tenden Satz prägte:„Den niedrigen Ty⸗ pen, die das Menſchengeſchlecht von Kain bis Tartuffe hervorgebracht hat, hat das Zeitalter der Demokratie einen neuen hinzugefügt:— den demokratiſchen Politiker. Nach dieſen immerhin beachtenswerten Be⸗ kenutniſſen dürfte es klar ſein, daß das demokratiſche Syſtem nicht gerade geeignet iſt, Wahrheitsfanatiker zu erzeugen. Wenn das, was hier geſagt wurde, das Charak⸗ terbild der parlamentariſchen Demokratie iſt, kann man ſich dann wundern, wenn es in der Preſſe dieſer Demokratie ſeinen Nie⸗ derſchlag findet? Anſere Preſſe— Beranlworkung gegenüber der Nalion! Wenn die Lüge zum Weſen dieſer Demokratie gehört, wenn ſie gleichſam das Brot iſt, von dem ſie lebt, dann allerdings wird man begreifen, warum wir vergeblich auf ihren Kampf gegen die Preſſe⸗ lü g e warten. Dann verſtehen wir, warum ſie die Preſſefreiheit trotz ihrer Entlarvung mit Nägeln und Zähnen verteidigen. Wenn der edelſte Gebrauch der Freiheit in der Verbreitung der Wahrheit liegen ſoll, dann hat die Demokratie hinſichtlich der Preſſe von dieſer Freiheit den ſchmutzigſten Gebrauch gemacht. Sie hat die Freiheit mißbraucht und ſie in den Dienſt der Lüge geſtellt als ein bequemes Mittel der Ver⸗ antwortlichen, ſich der Verantwortung zu entziehen. Es hat nie eine wirkliche Preſſe⸗ freiheit gegeben, und es gibt heute keine Preſſefreiheit! Nirgendwo und in keinem Lande der Welt! Die Preſſe iſt immer ab⸗ hängig und immer irgend jemanden verpflich- tet. Es fragt ſich, nur wem?! Ob unver⸗ antwortlicher Partei⸗ und Ge⸗ ſchäftspolitik, ob den anonymen Mächten des Geldes und der Zerſtörung aller menſchlichen Ordnung und Moral, oder den für das Leben der Völker und der Ent⸗ wicklung der Partei ſich verantwortlich fühlen den Staatsmännern und politiſchen Inſtanzen der Nation. Wir haben uns für das Letztere entſchieden. Wir beſitzen eine Preſſegeſetzgebung, die die modernſte und fortgeſchrit⸗ tenſte der Welt iſt. Und darum ſind wir frei in unſerem Kampf gegen die Preſſelüge. Darum brauchen wir nicht, wie die, die angeb⸗ lich die Preſſefreiheit beſitzen, zu ſchweigen, ſondern können unſerem Volk frei und offen ins Auge ſehen und laut und vernehmlich vor aller Welt unſere Stimme erheben. 1915 ſchrieb eine amerikaniſche Zeitung: „Deutſchland hat nur einen Feind, den es nocht nicht beſiegt hat: die Lüge!“ Das deutſche Volk hat damals an die Macht der Preſſe und die Gefährlichkeit der Preſſe- lüge nicht geglaubt! Deshalb konnten wir die Lüge nicht beſiegen, bis die Lüge ſchließlich uns beſiegte! Heute iſt dieſe Lüge mehr denn je gegen uns auf dem Marſch. Aber wir ſind wachſam geworden. Solange die anderen Staaten nicht den Kampf gegen die verbrecheriſche Lüge aufneh⸗ . ———— men, glaubt kein deutſcher Volksgenoſſe auch nur eine Zeile von dem, was dort in der Lü⸗ reden gedruckt wird! Sie mögen zetern und chreien ſo viel ſie wollen— wir ſind taub geworden dagegen! Ihre Macht iſt an unſeren Grenzen zu Ende. Wir laſſen uns auch nicht mehr ohne Ge⸗ genwehr verleumden! Wir haben unſere eigene Preſſe dazu erzogen, die Intereſſen unſeres Volkes energiſch wahrzunehmen. Wir haben ſie dazu erzogen, Lüge zu nen⸗ nen, was Lüge iſt, wir haben heute gelernt, in der deutſchen Preſſe ſo deutlich zu ſchrei⸗ ben, daß wir in der Welt verſtanden wer⸗ den. Und wir können— wenn nötig— auch ebenſo laut ſchreien wie ſie, damit wir gehört werden. Wir haben eine Reihe von Proben unſeres Abwehrwillens gege⸗ ben, und ich glaube, man hat unſere Sprache verſtanden. Wir Nationalſozialiſten haben die Lügen⸗ preſſe im Innern niedergerungen, und wir werden ſie auch draußen bezwingen. Wenn die anderen den Haß und die menſchlichen Leidenſchaften gegen uns mobil machen, dann kämpfen wir mit der gleichen Leiden⸗ ſchaft für die Mobilmachung der Gewiſſen. Dieſer Kampf der deutſchen Preſſe iſt ein Kampf, der jeden deutſchen Mann und jede deutſche Frau angeht. Ihn zu ſtärken, iſt eine wahrhaft nationale Pflicht! Denn die Preſſe Deutſchlands iſt heute die Preſſe der deutſchen Nation, und ihre Macht die Macht des deutſchen Volkes. Denlſchrift für Lord Runciman Prag, 9. September. Wie das Preſſeamt der Sd P. mitteilt, empfing Lord Runcimans Stab Donnerstag⸗ nachmittag neuerlich Abordnungen der deutſch⸗ völkiſchen Gewerkſchaft in der Tſchecho⸗Slowakei als Vertreter der ſudetendeutſchen Arbeitneh⸗ mer in Privat⸗ und Staatsdienſt. Die Abord⸗ nung, die ſchon am 12. Auguſt der engliſchen Miſſion Vortrag über die wirtſchaftliche und ſoziale Lage der ſudetendeutſchen Arbeitnehmer⸗ ſchaft gehalten hatte, ſetzte ihre Berichterſtat⸗ tung fort. Am Ende der Ausſprache überreich⸗ te ſie eine umfangreiche Denkſchrift mit allen Unterlagen. Die Abordnung, die vom Abg. Dr. Roſche geführt wurde, beſtand aus Vertrztern des Handlungsgehilſenverbandes, der Deutſchen Arbeitergewerkſchaft Gablonz, der Chriſtlichen Arbeitergewerkſchaft und der Deutſchen Ar⸗ beitnehmergewerkſchaft in Tetſchen. Gemeinſame Berakungen Prag, 9. September Am Donnerstag fand unter dem Vorſitz des Stellvertreters Konrad Henleins, Karl Her⸗ mann Frank, eine gemeinſame Sitzung des Politiſchen Ausſchuſſes der Hauptleitung der Sdp. mit den Vertretern der Slowaki⸗ ſchen Volkspartei, der Vereinigten Un⸗ gariſchen Parteien und des Polni⸗ Aal“ Verſtändigungsausſchuſſes tatt. An der Sitzung nahmen u. a. tei! Abg. Kar Hermann Frank, Dr. Sebekowſki, von flowakiſcher Seite Abg. Dr. Tiſo, von unga⸗ riſcher Seite Abg. Szüllö und Eſterhazy, von polniſcher Seite Dr. Wolf. Ueber den dringend notwendigen Staatsumbau und die Regelung der Nationalitätenfrage wurde vol⸗ les Einvernehmen feſtgeſtellt. Es wurde be⸗ ſchloſſen, dieſe gemeinſamen Beratungen auch nach Bedarf fortzuſetzen. Prager Kabineft klagt Prag, 9. September Unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten Dr. Beneſch fand am Donnerstag eine Kabti⸗ nettsſitzung ſtatt. Wie das der Regierung nahe ſtehende volksſoziale Blatt„A Zet“ meldet, wurde über die allgemeine Lage und die letz- ten innenpolitiſchen Ereigniſſe beraten. Die Regierung habe ſich eniſchloſſen, Freitag Ein- zelheiten über die Nationalitätenverhandlun⸗ gen und die Neuorganiſation der tſchecho⸗ſlo- wakiſchen öffentlichen Verwaltung bekanntzu⸗ geben. Präſident Beneſch werde am Sams- tag im Rundfunk über die Entwicklung der Lage ſprechen. Beleidigung der Fudekendeulſchen Sträflingskleidung wie die ſudetendeutſche Tracht geſtaltet Eger, 8. September. Aus Eger wird eine neue Anordnung der Tſchechen bekannt, die die ganze Schamloſigkeit der brutalen tſchechiſchen Geiſteshaltung aufs neue offenbart. Die„Egerer Zeitung“ bringt in ihrer Donnerstag⸗Ausgabe eine Mitteilung, laut der das tſchechiſche Juſtizminiſterium die Abſicht hegt, die Strafgefangenen der Tſchecho⸗ Slowakei künftig nach der Art der ſudeten⸗ deutſchen Tracht zu bekleiden. Dieſe Tatſache be⸗ deutet eine gehäſſige und niederträchtige Ver⸗ unglimpfung des Sudetendeutſchtums durch den tſchechiſchen Staat. Die Mitteilung der„Egerer Zeitung“ hat folgenden Wortlaut: Das Juſtizminiſterium hat bei den einzelnen Strafanſtalten eine Umfrage⸗ aktion veranſtaltet, die auf eine Aenderung der Sträflingskleidung abzielt. Die Verwaltung der Strafanſtalten ſollten ſich her die Zmeckmäßja⸗ keit einer derartigen Aenderung ſowohl vom finanziellen wie auch vom hygieniſchen Stand⸗ punkt äußern, denn beantragt wurde eine grundſätzliche Aenderung des Hoſenſchnitts, und zwar in der Weiſe, daß für die Sträflinge kurze Kniehoſen und weiße Baumwollſtrümpfe ein⸗ geführt werden ſollen, die in der Strafanſtalt Repy bei Prag geſtrickt werden. Geheimnis um Knoll ungelöſt Die Prager Regierung hal Angſt vor der Wahrheit 6 Prag, 9. Sept. Die deutſche Bevölkerung in Jägerndorf und Umgebung iſt äußerſt erregt, da die politiſche Bezirksbehörde in Jägersdorf nicht geſtat⸗ ten will, daß der Sarg des nach tſchechiſcher Darſtellung durch Selbſtmord ums Leben ge⸗ kommenen Amtswalters der SdP., no ll, der nach Ungariſch⸗Hradiſch zu einer Waffenübung eingezogen worden war, geöffnet werde. Außer⸗ dem hat die politiſche Bezirksbehörde die Hin⸗ zuziehung eines deutſchen Arztes zur Obduktion der Leiche Knolls verboten. Die Sdp. hat nun⸗ mehr an Prager zuſtändiger Stelle gegen das Verbot Vorſtellungen erhoben. Außerdem hat, wie verlautet, Suiton Pratt, einer der Mitar⸗ beiter Runcimans, den Wunſch geäußert, daß ein deutſcher Arzt bei der Obduk⸗ tion zugegen ſei und das Begräbnis nicht vor Samstag ſtattfinde. Wie ſlarb Knoll? Obduktion in Jägerndorf zugeſagt— Kund⸗ gebungen der Bevölkerung gegen tſchechiſchen Terror— Appell Kundts an Miniſterpräſi⸗ dent Hodza Jägerndorf, 9. Sept. Der Leichenbeſtatter, in deſſen Verwahrung der Leichnam des nach tſchechiſchen Angaben an„Selbſtmord“ verſchiedenen Amtswalters der Sudetendeutſchen Partei Knoll iſt, wurde von den Bezirksbehörden aufgefordert, die Leiche ſofort beerdigen zu laſſen, widrigenfalls er mit Entziehung der Konzeſſion zu rechnen habe. Die darüber auf das höchſte erregte Be⸗ völkerung von Jägerndorf veranſtaltete Kund⸗ gebungen. Abgeordneter Kundt hat den Mini- ſterpräſidenten auf den bedrohlichen Ernſt der Lage hingewieſen. Miniſterpräſident Hodza ſagte zu, daß dieſe Maßnahme zurückgezogen und am Freitag die Obduktion der Leiche un⸗ ter Beiziehung eines deutſchen Arztes ſtattfin⸗ den wird. 5d B.-Trauer um Knoll Prag, 9. Sept. Aus Anlaß des Todes des ſudetendeutſchen Parteiangehörigen Alfred Knoll aus Han⸗ genſtein bei Römerſtadt wurde für Samstag. 10. September Partejtrauer angekündigt. Die Abgeordneten Kundt und Dr. Roſche hatten am Donnerstag nachmittag mit Mini⸗ ſterpräſident Hodza über die angeſichts der Vorfälle in Mähriſch-Oſtrau notwendigen Maß⸗ nahmen eine Ausſprache. Gegen dit iichechiſche Willkür Proleſl— Enlſchließung des Fladtrals von Komolau Prag, 9. September Der Stadtrat von Komotau hat angeſichts der ſtändigen ſchweren Ausſchreitungen der 9 75 Garniſon folgende Entſchließung ge— aßt: „In der letzten Zeit wurden in Komotau wiederholt in der Nacht Einwohner deut- ſcher Nationalität auf der Straße von Soldaten der hieſigen Garniſon angehalten und beläſtigt, ja in einigen Fällen mit dem Bajonett bedroht oder ſogar niedergeſchlagen oder blutig verletzt. Dadurch hat ſich der Be⸗ völkerung tiefe Beunruhigung. ja Erbitterung bemächtiat. Trotz ſofortiger Inter— vention bei den behördlichen Stellen wurden die Täter weder feſtgeſtellt noch be⸗ ſtraft, obwohl dies in dem Falle, der ſich in der Naͤcht vom 3. auf den 4. September ereig⸗ net hat, ohne weiteres möglich geweſen wäre. Der Stadtrat zu Komotau ſtellt feſt, daft die lokalen Behörden nicht die erforderlichen Maſinahmen ergriffen haben, um der durch dieſe Zwiſchenfülle hervorgerufenen Unſicher⸗ heit ein Ende zu machen. Die Bevölkerung hat trotzdem bisher in anerkennenswerter Weiſe Ruhe und Diſziplin bewahrt. Der Stadtrat hält es aber für ſeine Pflicht, die maßgeblichen Stellen auf dieſe Zuſtände hin⸗ zuweiſen und die Ergreifung wirkſamer Maßnahmen gegen das Ausſchreiten von Militärperſonen(Feſtſtellung und Beſtrafung der Täter, Einſchränkung der Ueberzeitbe⸗ willigung und des Alkoholausſchanks an Militärperſonen) zu fordern.“ Die Schuld der Tschechen Uebereinſtimmendes Arkeil der ſlalieniſchen Preſſe Rom, 9. September Die neuen ſchweren tſchechiſchen Mißhand⸗ lungen werden von der geſamten italien! ſchen Preſſe ſchärfſtens verurteilt. Unter der Ueberſchrift„Wer iſt der Schuldige?“ ſtellt„Giornale d'Jtalia“ feſt, daß eine ſachliche Betrachtung der Ereigniſſe die alleinige Schuld der tſchechtiſchen Elemente deutlich werden läßt. Polizei und Kommuntſten hätten zuſammenge— wirkt, als beſtünde ein ſtillſchweigendes Ueber⸗ einkommen zwiſchen ihnen, um durch Ueber fälle auf die Sudetendeutſchen einen berechtig⸗ ten Grund zur Reaktion der geſamten deutſchen Nation zu ſchaffen. Der neue Ueberfall ſei in mehr als einer Hinſicht bezeichnend und aufſchlußreich. Einmal ſtrafe er den Verſöhnungsgeiſt Lügen, der eigentlich den neuen Vorſchlag beherrſchen ſollte. Zum anderen berechtige er nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Europa zu den ſtärtkſten Bedenken hinſichtlich der Fühigkeit der Prager Regierung, ihre Verpflichtungen einzu⸗ halten und ihren angeblichen guten Abſichten gegenüber Strömungen der Hetze Geltung zu verſchaffen. Mißhandlung ſudetendeutſcher Häftlinge Die iſchechiſche Juſlizſtellen Geſtändniſſe erpreſſen Prag, 9. September. Der Politiſche Ausſchuß der Hauptleitung der Sudetendeutſchen Partei hat in einer außerordentlichen Sitzung Beſchwer⸗ den behandelt, die ſich in letzter Zeit wieder häuften und beweiſen, daß Unterſuchungs⸗ häftlinge in politiſchen Strafverfahren ſchwerſten Miß handlungen ausgeſetzt werden. Der Politiſche Ausſchuß hat aus Anlaß der Mähriſch⸗Oſtrauer Zwiſchenfälle eine Ge⸗ neralunterſuchung des geſamten bei den Parteiſtellen eingelaufenen Materials durchgeführt und die Frage der Legalität der tſchechoſlowakiſchen Juſtizyvraxis geprüft. Im Anſchluß daran erſtattete der Leiter des Amtes für rechtspolitiſche Kontrolle, Abgeordneter Dr. Neuwirth, der geſtern im beſonderen Auftrag die letzten Vorfälle bei der Polizeidi⸗ rektion in Mähriſch- Oſtrau unterſucht habe, einen Bericht. Ohne vorläufig Einzelheiten über die in Mähriſch⸗Oſtrau geſchehenen Mißhandlungen zu veröffentlichen, ſtellte der Politiſche Ausſchuß allgemein feſt, daß Unterſuchungshäftlinge ge⸗ ſetzwidrig Unterſuchungshaften bis zur Dauer von zwei Jahren unterworfen werden, daß ſeit mehr als Jahresfriſt politiſche Unterſuchungsge⸗ fangene nichttſchechiſcher Volkszugehörigkeit ſchwerſten Mißhandlungen ausgeſetzt ſind. Es wurde einwandfrei ſeſtgeſtellt, daß u. a. als Mittel zur Erpreſſung von Geſtändniſſen Ba⸗ ſtonaden und das Verprügeln zugedeckter Häft⸗ linge mit Gummiknüppeln angewandt werde. Aus der Tatſache, daß dieſe ungeheuerlichen Methoden gleichartig bei verſchiedenen Unterſu⸗ chungszentralen, wie in Pilſen, Prag, Olmütz erwieſenermaßen angewendet werden, geht her⸗ vor, daß dieſe Methoden auf Einflußnahme be⸗ ſtimmter intereſſierter Stellen zurückzuführen ſind. Die Sudetendeutſche Partei erblickt die poli⸗ tiſche Bedeutung dieſer Einflußnahme in beſon⸗ derem darin, daß ſie im gegenwärtigen Augen⸗ blick erfolgen müſſen, obwohl die Sudetendeut⸗ ſche Partei durch ihre berufenen Vertreter ſeit Jahr und Tag die zuſtändigen Stellen auf die unhaltbaren Verhältniſſe aufmerk⸗ ſam gemacht hat und der Miniſterpräſident und der Innenminiſtet zu wiederholten Beſchwerden Unterſuchung und Abſtellung verſprochen haben. Die fortgeſetzte Anwendung dieſer Methoden bis in die jüngſte Zeit beweiſt, daß Miniſter⸗ präſident und Innenminiſter das aufgezeigte Syſtem nicht verhindern konnten. Andererſeits muß in dieſem Zuſammenhange ſeſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Miniſterpräſident nicht in der La⸗ ge war, die Eintragung auch nur eines einzigen Anwalts der Sudetendeutſchen Partei in die Sonderliſten der Militärverratsverteidiger zu erreichen. Die Mähriſch⸗Oſtrauer Ereigniſſe beweiſen neuerdings, daß die Wirkungsmöglichkeiten der verfaſſungsmäßigen Faktoren zum Zwecke der Sicherung der ſtaatsbürgerlichen Grundrechte gegenüber den Einflüſſen militäriſcher und bürokratiſher Kreiſe nicht ſichergeſtellt erſchei⸗ nen. Es wurde beſchloſſen, in einem Memoran⸗ dum an die Regierung alle Umſtände zuſam⸗ menzutragen, die die Verſchärfung der Lage her⸗ beigeführt haben, für die die Sudetendeutſche Partei die Verantwortung ablehnt. Hollands Königin-FJeier Flottenſchau zu Ehren der Königin und Stapellauf eines neuen Oſtindien⸗Dampfers Amſterdam, 9. September. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde am Donnerstag auf dem Y eine Flot⸗ tenſchau abgehalten. Die Königin begab ſich mit ihrer Begleitung an Bord der hiſtoriſchen Kö⸗ nigsſchaluppe, die durch 20 Matroſen gerudert wurde, auf den gleichen Strom vor Amſterdam. wo auf den Kriegsſchiffen die Mannſchaften Paradeaufſtellung genommen hatten. Eine un⸗ abſehbare Menſchenmenge umſäumte den mit Flaggen reichgeſchmückten Hafen und jubelte der Königin zu. Im Anſchluß an die Flottenſchau 1 7 0 Königin den Stapellauf des 20 000 Ton⸗ nen großen Oſtindien-Dampfers„Orange“, der für den Dienſt Amſterdam— Batavia be⸗ ſtimmt iſt. In den bei dieſer Feier gehaltenen Reden wurde betont, daß das den Namen des holländiſchen Königshauſes führende Schiff ein neues Band zwiſchen dem Mutterland und der Kolonie bilden werde. Am Vormittag hatte die Königin das geſchmückte Arbeiterviertel„Jor⸗ daan“ beſucht, wo ſie freudig begrüßt wurde. Halifax Genfer Reiſe verſchoben London, 9. September. Amtlich wird bekanntgegeben, daß ſich Außen⸗ miniſter Lord Halifax in Anbetracht der Notwendigkeit, ſich während des gegenwärtigen Stadiums der Verhandlungen in der Tſchecho⸗ Slowakei in enger Fühlungnahme mit dem Premierminiſter und ſeinen Kollegen zu halten, gezwungen ſieht, ſeine Reiſe nach Genf vorläu⸗ fig zu verſchieben. 10 Aenderl Rumänien ſeine Halkung? (Von unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 9. September Ueber Paris kommen Mitteilungen über die angeblich von Rumänien beabſichtigte Haltung im Ernſtfalle europäiſcher Verwicklungen. Man abt und ſchreibt in der franzöſiſchen Haupt⸗ tadt davon, daß Rumänien ſeine in den letzten Jahren neutralere e und ſich entſprechend der früher von Titulescu ver⸗ folgten Politik wieder völli der Entente ſtellen wolle. Unterſtützt wer⸗ den dieſe eigenen Wu Behauptungen durch ein Telegramm des Bukareſter Havasvertreters, worin geſagt wird: was die rumäniſche Hilfeleiſtung für die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei anlange, ſo ſei dieſe durch das rumänif tſchecho⸗flowakiſche Bündnis vom Jahre 1921 und den Einigungspakt der Kleinen Entente vom 16. Pari 1933 gewährleiſtet. Ferner iga den 9 5K läßt ſich„Paris Midi“ aus lichen Abſchluß eines militäriſchen Hllfe⸗ leiſtungsvertrages zwiſchen Rumänien und der Sowjetunion berichten. Durch den Vertrag, ſo behauptet das Blatt, 9 9e umä⸗ nien das Ueberfliegen rumäniſchen Gebiets durch Sowjetflieger ſowie die Benutzung rumäniſcher Eiſenbahnen zu ſowjetiſchen Kriegsmaterfal⸗ transporten nach der Tſchecho⸗Slowakef zu. Als Gegenleiſtung ſoll die Sowjetunion Rumänien die Zuſtcherung abgegeben haben, für die Zeit⸗ dauer von 25 Jahren die beſſarabiſche Frage ruhen zu laſſen, was einer Anerkennung des Status quo gleichkomme. Verhandlungen Tokio- London ergebnislos Tokio, 9. September. Am Donnerstag wurden die Beſprechungen des japaniſchen Außenminiſters mit dem bri⸗ tiſchen Botſchafter in Tokio wieder aufgenommen. In einer zweiſtündigen Anter⸗ redung wurden, wie es heißt, die ſchwebenden Fragen hinſichtlich der britiſchen Intereſſen in China erörtert. Wie maßgebende politiſche Kreiſe betonen, ſeien auch diesmal keinerlei Fortſchritte zu verzeichnen geweſen, da bisher noch keine Einigung über grundſätzliche Fragen erzielt werden konnte. Während der japaniſche Außenminiſter über die von England erhobenen Forderungen auf Sicherſtellung britiſcher Rechte und Intereſſen im Vangtſegediet nur vom grundſätzlichen Standpunkt aus zu verhandeln bereit ſei, dränge der britiſche Botſchafter auf Zugeſtändniſſe und Garantien in einzelnen Fragen wie Schiffahrt, Bahnen, Rie⸗ derlaſſungsrechte uſw. Man iſt in Tokio der Meinung, daß Beſprechungen ſolange zwecklos ſind, als England ſich nicht dazu verſtehen will, der gegenwärtigen Lage Rechnung zu tragen. Zu der ſudetendeutſchen Frage nimmt die „Informazione Diplomatica“ Stellung. In ihrer Auslaſſung heißt es, daß Italiens Hal⸗ tung eindeutig zugunſten der von Henlein in den acht Karlsbader Punkten aufgeſtellten For⸗ derungen ſei. In verantwortlichen Kreiſen Roms ſei es klar, daß in der ſudetendeutſchen Frage fremde unverantwortliche Kräfte tätig ſeien, die von Moskau und Paris abhängen und den Wi⸗ derſtand der Prager Regierung verſteifen. Die Haltung Italiens ſei in den Beſprechungen feſt⸗ geſtellt worden, die der Führer in Rom mit dem Duce hatte. zchwere Kämpfe am Ebro ö Bilbao, 9. Sept. Wie der nationale Heeresbericht ſchreitet die Offenſive an der Ebro⸗Front trotz ungünſtigen Wetters erfolgreich ſort. Die Operationen der nationalen Truppen, die am Donnerstagvormittag begannen, wurden am Nachmittag nach Aufklärung des Wetters mit 1 Heftigkeit weitergeführt. Die nationale nfanterie eroberte im Sturmangriff die erſte Reihe der feindlichen Gräben. Den roten Truppen, die ſich mit großer Zähigkeit fia 6 wurden fühlbare Verluſte zuge⸗ ügt. An den übrigen Fronten verlief der Don⸗ nerstag ohne nennenswerte Erfolge. Im Luft⸗ 8 wurden zwei feindliche Jäger abgeſchoſ⸗ en. Die nationalen Flieger Hafen Alicante mit Bomben belegt und Kais und Lager⸗Anlagen zerſtört. Franzöſiſcher Hilfstransport für Spanien⸗ bolſchewiſten verurſacht Brandunglück Paris. 9. September. Einer Havas⸗Meldung aus Perpignan zufolge ereignete ſich bei Gerone in Rotſpanien durch den Zuſammenſtoß eines Brennſtoff-Trans⸗ portautos mit einem Perſonenzug ein ſchwe⸗ res Eiſenbahnunglück, das 17 Tote und 20 Verletzte verurſacht haben ſoll. Bei dem Zuſammenprall hat der Kraftwagen ſofort Feuer gefangen, das ſich durch die ausfließen⸗ und fünf den Benzinmengen auf den Zug Wohngebäude übertrug. Die beiden Fahrer des Kraftwagens erlitten lebens gefährliche Brandwunden. Nähere Einzelheiten über das Unglück fehlen noch, da die rotſpaniſchen Behörden jede Aus' inf: verweigern. er„Intranſigeant“ berichtet ergänzend, daß es ſich um einen franzöſiſchen Brennſtoff⸗Trans⸗ portwagen handele und die beiden Kraftwagen⸗ führer ebenfalls Franzoſen ſeien. l meldet, haben am 6. den auf die Seite 1 . hun a Lelenber 0 ſich Alen, eltacht der dgenpättig,, Algen in tet, . nit den ni halten ien dul ing felt Leptenber den bet die 10 Selur dden, Nan ichen Haupt⸗ nden lezen eben und L lesen dete le Seit lafit vn, ungen dent asbert 5 unänſſh⸗ Nahe 104 len Egtente ſtet. gener den angeb⸗ hen he, Meg und urg den ſtehe Rumä⸗ zebletz dur tumänüſher ehsmaterial⸗ all zu. Alz n Rupien die geit; ice Zeuge kennung des kon eptember. Aprethungen dem bii⸗ 0 vicder igen Unter ſchwebende nteteſſen in e polſtiſche J keiinetlei nut rom derhandeln ſchaſtet auf etiet 8 e Het- au ältesten Methuſaleme unter den deutſchen Bauten Heilig ſind im deutſchen Land die älteſten Bau⸗ werke, deren Mauern Jahrhunderte oder gar ein Jahrtauſend überdauert haben und mit ihren alten Steinen, ihrem ſchwarzen Balkenwerk und mit ihren buntgefleckten Schindeln aus verklungenen Zeiten 9 erzählen. 5 jetzigen Bau verwandten M das Jahr 1109 zurück. Am Bodenſee thront auf ſteilem Fels, rxebenumrankt, die älteſte d eutſche Burg, die Meersburg, und blickt trutzig auf die ihr gegenüberliegende Gebirgskette der Alpen. Sie wurde im Jahre 628 von König Dagobert erbaut und ſpäter von den Welfen und Hohenſtaufen erweitert. Ihre ur⸗ ſprünglichen, mehr als dreizehn Jahrhun⸗ derte alten Mauern ſind noch zum Teil er⸗ halten und bewohnbar. Faſt das ganze ge⸗ ſchichtliche Geſchehen des Deutſchen Reiches zieht im Geiſte vorüber, wenn man in die Dürnitz der Burg tritt— eine Wachtſtube der Landsknechte aus dem ſiebenten Jahr⸗ hundert— oder den Blick auf den mächtigen Bergfried der Burg lenkt, auf den Da⸗ gobertturm, der— bis auf das Dach— ebenfalls noch aus der Zeit der Mero⸗ wingerkönige ſtammt. Wir ſehen den letzten Hohenſtaufen ſkonradin von hier aus ſeine Todesfahrt antreten und die Burg dann in den Beſitz der Biſchöfe von Konſtanz übergehen, deren Sommerreſidenz ſie ſechshundert Jahre war. Wir ſehen ſie oftmals von Feinden be⸗ lagert, ohne daß ſie jemals eingenommen wurde, und dann— nachdem ſie im ver⸗ gangenen Jahrhundert Privatſitz geworden war— die größte deutſche Dichterin An⸗ nette von Droſte⸗Hülshoff hier leben und ſterben, deren Denkmal im Schloßhof ſteht. Die älteſte deutſche Kirche ſteht auf der am Main gegenüber von Würzburg ſtolz aufragenden Feſte Marienberg. Es iſt die Schloßkirche zu Unſerer Lieben Frau, die ſich an den Nordflügel der Burg an⸗ ſchließt und zu Beginn des achten Jahr⸗ hunderts erbaut wurde. Da die alte Feſtung Marienberg, das alte Caſtellum Virteburch, auf eine intereſſante Vergangenheit zurück⸗ blickt, iſt auch die Kirche Zeugin manches hiſtoriſchen Geſchehens geweſen. Sie wurde mit der Feſtung der Sitz des im Jahre 741 von Bonifatius eingeſetzten erſten Biſchofs Burkard und diente den Biſchöfen von Würzburg ſpäter jahrhundertelang als Wohnſitz. Viele Requiſiten erinnern auf der Feſtung an die Zeit, in der ſich die Bürger⸗ ſchaft mit den Biſchöfen bekriegte, und an die Maßnahmen der Biſchöfe, die nach Reichsfreiheit ſtrebende Stadt Würzburg in Schach zu halten.. Die älteſte deutſche Kirchen glocke befindet ſich aber nicht in dieſer Kirche, ſon⸗ dern im Glockenturm der Stiftsruine zu unten: In Winkel am Rhein ſteht das„Graue Mitte: Die Meersburg mit dem Dagobertturm. In Fritzlar ſteht das älteſte Rathaus; die im auern gehen auf Blick auf die Feſte Marienberg in Würzburg. Die Schloßkirche der Feſte iſt die älteſte Kirche Deutſchlands: ſie hat das Alter von Hersfeld, der größten romaniſchen Kirchen⸗ ruine Deutſchlands. Sie wird alljährlich nur noch einmal. am Lullusfeſt im Oktober, ge⸗ läutet. Die älteſten Rathäuſer rühmen ſich die Städte Fritzlar und Michelſtadt zu haben. Die Ueberreſte des älteſten ſteiner⸗ nen Rathauſes in Fritzlar gehen auf das Jahr 1109 zurück, bilden heute aber nur noch eine Mauerwand in dem im 15 Jahr⸗ hundert neu errichteten Rathaus der Stadt. Das älteſte hölzerne deutſche Rathaus in Michelſtadt im Odenwald iſt ein niedliches, von zwei zierlichen Türmen flankiertes Haus, deſſen Balkenwerk im Jahre 1484 zu⸗ ſammengefügt wurde. Am Main, wo die älteſte deutſche Kirche ſteht, ladet auch der älteſte deutſche Ga ſt⸗ hof zur Einkehr, und zwar in Miltenberg. Er ſteht in einer ſtillen, von Fachwerk⸗ giebeln umſäumten Gaſſe und nennt ſich noch wie in früheren Jahrhunderten„Zum Rieſen“. Aeußerlich hat ſich der Rieſe faſt das alte Antlitz bewahrt, ein maleriſcher, ſchlanker Giebelbau, in dem ſich bis zum Dachfirſt ſechs Stockwerke übereinander— reihen. Aber in ſeinem Innern hat das Haus, das mit einem verträumten Erker 1200 Jahren erreicht. das Eckgebäude zweier Gaſſen bildet, manche bauliche Aenderung erfahren. Die unteren Zimmer gab es in früheren Zeiten nicht, aber zugemauerte Torbögen verraten noch das ehemalige Ausſehen des Gaſthofs, deſſen Gaſtzimmer im erſten und deſſen Schlafzimmer im zweiten Stock lagen. Sie laſſen die Gedanken in die Zeit zurückgehen da die unerſchrockenen Landsknechte nach anſtrengenden Streifzügen ihren Rieſen⸗ durſt ſtillten und die gefürchteten Ritter an den klobigen Tiſchen bei großen Trink- gelagen einen Krug nach dem andern leerten. Der Rieſe war zu mittelalterliche Zei⸗ ten eine der bedeutendſten deutſchen Gaſt⸗ ſtätten des ritterlichen Adels. In ſeinen Räumen wurden zwiſchen Herrſchern und Fürſten Klagen geſchlichtet, Schiedsurteile gefällt und Privilegien erteilt. Seine Ge- ſchichte geht bis in das 12. Jahrhundert zu⸗ rück. Im 17. Jahrhundert boten ſeine Stal⸗ lungen hundert Pferden Unterkunft. Zu den vielen hiſtoriſchen Perſönlichkeiten, die dort abſtiegen, gehören— wie die Renten⸗ rechnungen und Ratsprotokolle der Stadt Miltenberg verraten— Barbaroſſa, Lud⸗ wig der Bayer, Kaiſer Karl IV., Luther, Haus“. Der 7 1 85 zu Nördlingen mit dem älte⸗ ſten Hochhaus, dem achtgeſchoſſigen Gürtelhaus. Photo: Scherl(5). Ulbrich⸗Hannibal— M. Tilly. Guſtav Adolf, Wallenſtein, Pappen⸗ heim, Piccolomini und aus der jüngeren Geſchichte zur Zeit des deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Krieges General von Moltke. Deutſchlands älteſtes Wohnhaus ſteht am Rhein, und es iſt wohl verſtändlich, daß es ſich in einem Winkel abſeits des großen Verkehrs verborgen hält, wo ſeine alten Mauern noch nicht der neuen Zeit zu weichen brauchten. Daß der Ort, in dem das älteſte Wohnhaus ſteht, dann aber auch noch Winkel heißt, iſt wohl ein guter Zu⸗ fall. Das hiſtoriſche Gebäude, das aus dem neunten Jahrhundert ſtammt, iſt als das „Graue Haus“ bekannt und aus Stein und Mörtel am Rande des Ortes unweit des Rheines erbaut. Es verrät ſein Alter mit hiſtoriſcher Würde. An dem ſchön geſchwun⸗ genen Bogen des Haustores drängen ſich zackige Steine hervor, ein paar kleine Fen⸗ ſter unterbrechen die aus großen Steinen zuſammengefügte Wandfläche, während aus dem Dach drei kleine Erker hervor- lugen. Alte Bilder drängen ſich vor Augen, wie die alten Germanen hier gelebt haben mögen, wie die Frau hier gewaltet haben mag. Wieviel Wärme ſtrömt noch heute aus dieſem Haus, das ſchon vor tauſend Jah⸗ ren eine deutſche Heimſtätte war. Es ſieht, wie man vielleicht vermuten könnte, keines⸗ wegs elend aus und macht noch heute, nach⸗ dem es ein Jahrtauſend den Vater der deutſchen Ströme an ſich vorüberfließen ſah, einen ſchlichten idylliſchen Eindruck Es muß auch in ſeiner Kindheit ein dornehmes Haus geweſen ſein, denn in ihm ſtarb im Jahre 856 der berühmte Kirchenlehrer Rha⸗ banus Maurus an den ein Denkmal erinnert. Zum Schluß ſei noch auf die beiden Häuſer hingewieſen, die ſich rühmen, die älteſten deutſchen Hochhäuſer zu ſein. In dem ſchwäbiſchen Städtchen Geislingen an der Steige friſtet eine achtgeſchoſſige Zehntſcheuer ihr Daſein, während in Nörd⸗ lingen das achtſtöckige Gürtelhaus, das früher als Meß⸗ und Kaufhaus diente, von den Anfängen erzählt, da die deutſchen Bau⸗ meiſter ſich ermutigten, die Häuſerwände über die damalig übliche Höhe aufzuſchichten. Hermann Ulbrich⸗Hannibal. Unten: Gaſthof„Zum Rieſen“, der älteſte Gaſthof, ſteht in Miltenberg am Main. r . r pen ase Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Greiser · Rastatt Flandern 19171 Der Sommer war vergangen, der rote Mohn auf den Feldern längſt verblüht. Feuchter Herbſtdunſt lagerte über den Niederungen, Windſtöße jagten ihn auf, eine kalte Briſe wehte von der Nordſee herüber. Dunkle Wolken, ſchwer von Regen, trieben am düſteren Himmel. Eine Ralete ſchoß empor in die Nacht, zerplatzte trieb leuchtend über das Niemandsland zwiſchen den Schützengräben, über ein Feld mit unzähligen Granat⸗ trichtern, großen und kleinen, mit ſtarren blutigen Leichen, mit den Trümmern zerſchoſſener und ausge⸗ brannter Tanks. Geiſterte über einem zackigen Gewirr von Stacheldraht und zeigte hinter einer Auflage von Sandſäcken den Stahlhelm eines regungslos verharren⸗ den, aufmerkſam ins Gelände ſtarrenden Poſtens, dann verloſch ſie. Der Poſten ſog an einer Zigarette, die er vorſichtig in der hohlen Hand verborgen hielt. Dann drückte er den Stummel an der Grabenwand aus. Ein eiſiger Windſtoß machte ihn erſchauern. Er ver⸗ grub die Hände in die Manteltaſchen und bewegte den Körper, in den feuchten Kleidern reibend, hin und her. Für einen Augenblick wärmte das ein wenig. Er trat von einem Fuß auf den andern, aber was nützte das gegen die naſſe Kälte? Er rückte ſich das drückende Koppel zurecht, Patronentaſchen und Schanzzeug hingen daran wie Zentnergewichte. Er war hungrig und hundemüde. Seit Tagen nichts Geſcheites im Magen, nicht richtig geſchlafen, ſeit Tagen hin⸗ und hergeworfen in der Kampfzone, in der Hölle des Trommelfeuers, in der Abwehr der ſtürmenden feindlichen Maſſen... Es wurde ſchwer, die Augen auf⸗ zuhalten. Die da drüben ſchienen ja wohl auch die Naſen voll zu haben. Schienen die Luſt an weiteren Angriffen verloren zu haben. Aber trauen konnte man den Brü⸗ dern nicht. Ganz weit zuckte es am fernen Horizont wie Wetterleuchten. Wie murmelnder Donner grollte es herüber. Da war wieder ein Feuerüberfall im Gange. Jetzt blitzte es gerade gegenüber auf, einmal, zweimal, drei⸗ mal. Wie ein D⸗Zug zog es hoch oben durch die Luft. Das waren ganz ſchwere Koffer, die gingen nach hinten. Der Poſten lauſchte auf die Einſchläge, nur zwei waren zu hören. Ein Blindgänger, ſtellte er feſt. Er hatte mit der Bruſt gegen den Kolben ſeines Ge⸗ wehres geſtoßen, das ſchußfertig auf der Brüſtung lag, und ſchob es wieder gerade. Wieder ziſchte eine Leucht⸗ rakete hoch, und er ſpähte in das Vorgelände. Nichts regte ſich. Der Tommy war reichlich nervös. Die Herren Generale drüben hatten ſich das wohl anders gedacht mit ihrer Offenſive, und vielleicht täuſchten ſie die Ruhe nur vor, um überraſchend noch einmal an⸗ zulaufen. Aufpaſſen, Hein Lammers! Durchhalten! ermunterte er ſich. Wenn's auch ſchwer fällt! Wenn wir Schwein haben, werden wir dieſe Nacht abgelöſt. Sollten es geſtern und vorgeſtern ſchon werden, aber puſtekuchen! Rin in den Schlamaſſel kommt man ſchneller als wieder raus! Er ſah auf ſeine Armbanduhr mit den Leuchtziffern. Seine Zeit als Poſten war bald herum. Dann war der Klaus dran. Hein blickte ſeitwärts nach unten, wo in der vorderen Grabenwand der Eingang zu einem Unterſtand mit einer Zeltbahn verhängt war. Ein matter Lichtſchimmer ſchien durch die Ritzen. Dort in dem Erdloch lagen ſeine beiden Freunde, Klaus Ummen und Franz Feld⸗ mann, mit denen er nun ſchon zwei Jahre treu und brav Leid und Freud der Front teilte. ** Das flackernde Licht eines Kerzenſtummels beleuchtete ſchwach den notdürftig abgeſtützten Unterſtand, in dem es ſich Franz und Klaus, ſo gut es ging, bequem ge⸗ macht hatten. Lang ausſtrecken konnten ſie ſich nicht. Halb liegend hockten ſie da, ſtarrten in das Licht und hingen ihren Gedanken nach. Nur Torniſter, Gewehre und Helme hatten ſie ab⸗ gelegt. Stiefel und Hände klebten vor Dreck. Die Augen Jagen tief in den Höhlen ihrer ungewaſchenen und unraſierten Geſichter. Klaus Ummen war ein unterſetzter, ſtämmiger Fünf⸗ undvierziger. Leicht angegraut und etwas zur Fülle meigend. Nichts brachte ihn ſo leicht aus der Ruhe. Er mahm die Dinge, wie ſie kamen, und wußte ihnen immer die beſte Seite abzugewinnen. Ein geduldiger Bauer, der ein ſchweres Leben der Arbeit gewöhnt war und feſt in ſeinem Glauben an Gott wurzelte. Schon ſeit Auguſt 1914 war er dabei, war als Land⸗ wehrmann eingerückt, hatte Haus und Hof droben in Schleswig⸗Holſtein ſeiner Frau und den vier halb⸗ wüchſigen Gören überlaſſen müſſen. Der Gefreite Franz Feldmann ſtammte aus Bremen. Er war Mitte der Zwanzig, ein großer ſtarker Burſche. Dunkles Haar und braune Augen. Er war nicht hübſch und etwas ſchwerfällig in ſeiner Art, aber die Offenheit und Ehrlichkeit, die ihm ins Geſicht geſchrieben ſtanden, nahmen ſofort für ihn ein. Er hatte eine höhere Schule beſucht und war dann als Kaufmann tätig geweſen, bis er im Jahre 1915 ein⸗ gezogen wurde. Vom Feldrekrutendepot aus war er an die Front in eines der neuaufgeſtellten Regimenter ge⸗ kommen, wo er nicht nur Klaus Ummen und Hein Lam⸗ mers kennenlernte, ſondern auch als Leutnant und 5—— EIN LUSTIGER MIL Kompanieführer ſeinen ehemaligen Mitſchüler Walter Dierk antraf. Franz, Klaus und Hein bildeten bald ein unzer⸗ trennliches Kleeblatt, deſſen faſt väterlicher Mittelpunkt Klaus war, der den Ausgleich ſchuf zwiſchen den unge⸗ ſtümeren Temperamenten der beiden an ſich ſo un⸗ gleichen jüngeren Kameraden. Denn Hein Lammers war ein Hamburger Junge, 75 ein bewegtes Leben mit allen Waſſern gewaſchen tte. Zuletzt war der mit Franz ungefähr Gleichaltrige als Schiffskoch auf der Hamburg⸗Amerika⸗Linie gefahren. Ein hoch aufgeſchoſſener ſchlanker Bengel mit blondem Schopf und treuherzigen blauen Augen in dem ſchmalen Geſicht mit der langen Naſe. Aber er hatte es fauſtdick hinter den Ohren. Verlegenheit und Bange kannte er nicht, wußte ſich und ſeinen Kameraden immer zu helfen. Hein beſorgte alles, auch das Unmöglichſte. In dieſer Beziehung hatte er ein weites Gewiſſen. Wenn er auch nie etwas wirklich Verwerfliches getan haben würde, er machte ſich nichts daraus, das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen Beſitzenden und Nichtbeſitzenden heimlich auszu⸗ gleichen. g Er war ein Kerl, der in die Welt paßte, der nie den Kopf verlor und ſich über die böſeſten Minuten mit einer trockenen witzigen Bemerkung hinwegbringen konnte. W 5 fuhr ſich mit der Hand über ſeinen Stoppel⸗ rt ee und fern der Heimat! Netter Zuſtand!“ gte er.„ Klaus knabberte an ſeiner längſt erloſchenen Stum⸗ melpfeife. „Sei froh, daß wir den Kopf noch auf dem Halſe haben“, meinte er in ſeiner breiten norddeutſchen Mundart. „Vierzehn Tage dicke Luft— mein Bedarf iſt ge⸗ deckt!“ knurrte Franz, der den Bremer in ſeiner Aus⸗ ſprache nicht verkennen ließ. Klaus zog bedächtig eine verbeulte Blechſchachtel aus der Manteltaſche und ſtopfte ſich den Reſt Tabak in die Pfeife. „Mein Tabak iſt auch alle! Wird langſam Zeit, daß die Ablöſung kommt!“ „Wenn ſie aber heut wieder nicht kommt?“ Klaus ſteckte ſich die Pfeife an der Kerze in Brand. „Dann kommt ſie eben nicht! Wir können's nicht ändern!“ „Und wo kriegen wir was zu freſſen her?“ knurrte Franz.„Die letzten eiſernen Rationen ſind verputzt!“ „Hm!“ machte Klaus.„Eigentlich ſchade, daß die drüben nun aufgehört haben zu ballern..“ Franz ſah ihn groß an. „Dir hat wohl'n Affe ins Gehirn gefunkt? Wieſo iſt das ſchade?“ fragte er heftig. „Solange die ſchweren Brocken fliegen, ſpürt man keinen Kohldampf“, erklärte der andere ruhig.„Doch kaum iſt's vorbei, dann murrt ſchon der Magen!“ „Wenn du's ſo meinſt“, ſagte Franz und ſchimpfte dann wütend:„Zum Kotzen, dieſe Warterei! Ich hab' ſo'n Gefühl, als ob die Schweinerei draußen noch mal losgeht.“ * Alle drei horchten erwartungsvoll auf. Im Graben näherten ſich Schritte. Um die Sandſackpackung der Schulterwehr kam Leutnant Dierk. Ihm folgte, feld⸗ marſchmäßig, mit umgehängtem Gewehr, der Unter⸗ offizier eines fremden Regiments. Der Leutnant blieb vor den dreien ſtehen. Eine große, gut gewachſene Geſtalt, aber ebenſo beſchmutzt und mitgenommen wie ſeine Leute. Der Stahlhelm beſchattete ein jugendliches, hübſches Geſicht, in das aber der Ernſt des Krieges harte Züge gemeißelt hatte. Beim Anblick der drei leuchteten ſeine grauen Augen auf. „Na, Kerls, noch alles im Lot?“ „Woll, Herr Leutnant, bis auf ein paar Kratzer und den Kohldampf!“ ſagte Klaus. g„Na, dann macht euch man fertig! Die Ablöſung ſt da!“ „Was?“—„Wirklich, Herr Leutnant?“—„Hurra!“ tönte es durcheinander, freudig erregt. „Macht nicht ſo'nen Krach, Kerls!“ mahnte Dierk lächelnd.„Sonſt riecht der Tommy noch Lunte! Sowie die Ablöſung erfolgt iſt, rückt ihr nach rechts ab. Die Kompanie ſammelt ſich im Laufgraben, erwartet dort weitere Befehle! Verſtanden!“ 5 „Alleh parti!“ jubelte Hein. Der Leutnant wollte weitergehen, aber Lammers trat ihm in den Weg. „Verzeihung, Herr Leutnant! Frage..“ Der Leutnant blieb ſtehen. „Faß dich kurz! Was willſt du?“ „Iſt ſchon raus, wo wir hinkommen, Herr Leutnant? Vielleicht in die Etappe? Verdient hätten wir's!“ „Etappe!“ Dierk lachte auf.„Ich kann mir gar nicht mehr vorſtellen, wie es da ausſieht!“ „Wie wird's da ſein, Herr Leutnant? Schnippel⸗ debong! Bongforzionös!“ Hein blinzelte vertraulich. „Mädchens und Eſſen!“ Dierk ſchlug ihm lachend auf die Schulter und ſchob ihn beiſeite. Mit dem Unteroffizier der ablöſenden Truppe verſchwand er um die nächſte Schulterwehr. Nur eine kleine FAR ROMAN VON BUNIE-CORTAN „Alleh parti!“ jubelte Hein. ö Franz und Klaus krochen in den Unterſtand, um ihre Sachen herauszuholen Eine halbe Stunde ſpäter zog Leutnant Dierk an der Spitze ſeiner Kompanie durch den Laufgraben ab. Mit einhundertundfünfzig Mann war er in dieſem Front⸗ abſchnitt eingeſetzt worden, mehr als zwei Drittel ſeiner Leute hatte er verloren. Der größte Teil lag irgendwo dahinten auf den Fel⸗ dern und ſchlief dem letzten Appell entgegen. Ein Volltreffer hatte den Laufgraben eingeebnet. Gerade als die Leute, Gewehr umgehängt und ſchwer bepackt, nacheinander über die erhöhte zerſchoſſene Stelle zogen, ziſchten an der Front zwei, drei Leuchtraketen hoch. Maſchinengewehre tackten. Die Leute bückten ſich, verharrten ſtill. Hatte der Feind Wind von der Ab⸗ löſung bekommen?— Nein, gottlob nicht! Die Maſchi⸗ nengewehre ſchoſſen in anderer Richtung, die Leucht⸗ kugeln erloſchen, und alles blieb ruhig. Aber ſchneller drängten die Leute, um aus dem Graben herauszukommen. Sie verbiſſen Hunger und Müdigkeit. Nur nicht jetzt noch ſchlapp machen, wo Ruhe in der Etappe winkte! Ruhe in der Etappe! Dem Frontſoldaten, der dank⸗ bar war für die kleinſten Selbſtverſtändlichkeiten des Lebens, für Wärme und Sauberkeit, für ein paar Stun⸗ den ungeſtörten Schlafes, für gutes Eſſen und Trinken, erſchien nach der Hölle der Schlacht die Etappe wie ein kleiner Himmel auf Erden. 2. Sonntagmorgen in einem flandriſchen Landſtädtchen. Im Auguſt 1914 war der Krieg darüber hinweg⸗ gebrauſt, hatte an einigen Häuſern ſeine Spuren hinter⸗ laſſen. Seitdem war es ein verlorener Ort in der wei⸗ ten Etappe hinter der Weſtfront. Dann und wann kamen abgekämpfte Truppen dort zur Einquartierung, wurden neu aufgefüllt und zogen wieder nach vorn. Sonſt merkte man vom eigentlichen Krieg nur wenig, ſelbſt die engliſchen Bombenflugzeuge beſuchten es nur ſelten und legten ihre Bomben lieber an wichtigeren Punkten ab. Ständig lag in dem Neſt nur eine Trainkolonne, deren Fahrer ſich da ſchon wie zu Hauſe fühlten. Ein kleines Proviantamt unter einem Proviantamts⸗Sekre⸗ tär gab es noch, dann war noch ein Veterinär dort ſtationiert, der für das liebe Vieh im Umkreis zu ſorgen hatte, und ſchließlich ein Poſten der Feldgendarmerie. Über allem herrſchte als Ortskommandant väterlich der Major der Landwehr Grothe, ein etwas wohl⸗ beleibter gemütlicher Herr, der daheim in Schleſien eine gutgehende Fabrik beſaß. Seine rechte Hand aber war der Schreiber der Ortskommandantur, der Ge⸗ freite Ferdinand Haſenbein, eine gewichtige Perſönlich⸗ keit in dem Städtchen, deſſen Einwohnerſchaft nur aus alten dienſtuntauglichen Männern ſowie Frauen und Kindern beſtand. Friedlich war der Sonntagmorgen heraufgedämmert. Das Wetter hatte ſich ein wenig aufgeklärt, ab und zu zeigte ſich zwiſchen den grauen Wolken die Sonne. Auf dem Marktplatz gab eine Militärkapelle ein Ständchen, ſpielte flotte Märſche, Volkslieder und Tanz⸗ weiſen. Auf den beſonderen Wunſch des Herrn Majors war ſie aus der nächſten größeren Stadt in aller Frühe zu dieſem Gaſtſpiel eingetroffen. Und was in dem Städtchen Beine hatte, ſammelte ſich um die feldgrauen Muſikanten und freute ſich über dieſe Abwechſlung in dem eintönigen Daſein. ** Rund um den Marktplatz lagen alle wichtigen Ge⸗ bäude des Städtchens: die Kirche, das Eſtaminet, nicht weit davon die Bürgermeiſterei, in deren erſtem Stock der Major wohnte, und ſchräg gegenüber das Haus, das die Schreibſtube der Ortskommandantur und Herrn Haſenbein beherbergte. Ein großer Torweg führte auf einen Hof, an dem rechts und links zwei Wohngebäude lagen und der nach hinten von Stallungen abgeſchloſſen wurde. Das An⸗ weſen gehörte einer Witwe, deren beide Söhne in der belgiſchen Armee dienten. Sie wohnte im erſten Stock des rechten Gebäudes mit ihrer Nichte Marie, im Erd⸗ geſchoß des linken Gebäudes wohnte die ſiebzehnjährige Antje, eine Bauernwaiſe, die den beiden Frauen in der Wirtſchaft half. Im erſten Stock des linken Gebäudes aber, mit je einem Fenſter nach ſeitwärts und hinten zum Hof, war die Schreib⸗ und Schlafſtube des Gefreiten Haſenbein. Ein Tiſch, ein paar Stühle, ein Regal, ein Schrank, dann ein Bett und ein Feldtelefon, das war die Ein⸗ richtung. Der Telefonkaſten ſtand vor dem Bett, und in dieſem lag, unbekümmert um das Ständchen, deſſen Klänge in das Zimmer drangen, Ferdinand Haſenbein und ſchlief den Schlaf des Gerechten. „Tüü⸗tütül.. Tilü⸗ti.... ſurrte das Telefon. Haſenbein drehte ſich im Schlafe unruhig hin und her. „Tüũ⸗tü⸗t ü. Haſenbein ſchreckte aus ſüßem Traum auf und fand ſich, noch ein wenig benommen, in die reale Welt. Er ſchnellte aus dem Bett empor und griff zum Hörer. „Hier Ortskommandantur— Gefreiter Haſenbein l“ meldete er ſich. (Jortſetzung folgt) 4 ö Senne n Sid den Gau det eine ſteu ola am führ mal zu Vert die auch wide Es. 1.5 If. 88 Grün Fort Weſff Werd Phön Dtesk „/R. Na in det Wettb bon e und fen d den e ſondet geanu 11 F dreig zum noch und N det er treten berg e ist qu; Fanz 1 Die Ahe ne Stelle ttaleten kten ſich der Ab⸗ e dust e Leuch aus dem ger und wo Ruhe er dank⸗ aten dez ar Stun⸗ Trinken, mie ein tlͤdtchen. hinpeg⸗ hinter⸗ der wei⸗ d wann tierung, 0 vorn. r wenig, tes nur ctigeren kolonne, en. Ein E⸗Selte⸗ r dort 1 sorgen armerie. väterlich 3 wohl⸗ chleſten nd aber der Ge⸗ rönlich⸗ nur aus en und ammert. und zu me. i elle ein id Tanz Majors 1 in dem dorauel lung in gen Ge⸗ t, nicht 1 Stock j Haus, r ———— Sc b Herrn 5 an den er nach 05 M in der 1 E00 n kd, ſührige in der Stettiner SC. rückſtändig. f Im Jußball jetzt wieder um Punkte! Aber auch im Handball und hocken wieder Meiſterſchaftskampf Die 2. Haupfrunde um den Iſchammer-Pokal„Großer Preis von Italien“ in Monza Die erſten Punkte ſind fällig! Am Lonnkag Beginn der ſübdeulſchen Jußball-Gauligaſpiele Gau Südweſt Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen JV. Saarbrücken— Reichsbahn Frankfurt FK. 03 Pirmaſens— TSG. 61 Ludwigshafen Gau Württemberg Sportfr. Stuttgart— SVgg. Cannſtatt SB. Feuerbach— FV. Zuffenhauſen Gau Bayern 1. FC. 05 Schweinfurt— Jahn Regensburg „Der 11. September bringt in den Gauen Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern den Beginn der Punkteſpiele in der Fußball⸗ Gauliga. Der ſorgſam aufgeſtellte Spielplan der genannten Gaue hat aber gleich zu Beginn eine Aenderung erfahren müſſen, da noch er⸗ freulich viele Mannſchaften im Tſchammer⸗ pokal⸗Wettbewerb ſtehen und hier bekanntlich am Sonntag die zweite Hauptrunde durchge- führt wird. So wird der Gauliga⸗-Start dies⸗ mal nicht allzu eindrucksvoll ſein, jedenfalls nicht ſo, wie man es ſich gerne gewünſcht hätte. Im Gau Südweſt hat der Gaumeiſter gleich zu Beginn den ſchweren Gang zum„Bieberer Berg“ anzutreten, wo es noch ſelten gut für die Eintracht ausging. Die Kickers werden auch diesmal einen beſonderen Ehrgeiz ent⸗ wickeln und die zweifellos vorhandene ſpiele⸗ riſche Ueberlegenheit der Eintracht durch Kampfgeiſt und Hingabe erſetzen.— Ob Bo⸗ ruſſia Neunkirchen die gleiche Rolle zu ſpielen vermag wie im Vorfahr, bleibt abzuwarten. Allzu erfolgreich waren die Probegalopps der Saarländer jedenfalls nicht, und in Worms haben ſie gleich eine harte Nuß zu knacken.— Geſpannt iſt man auf das Debut der beiden Neulinge. Sie fahren nicht von vornherein ausſichtslos nach Saarbrücken und Pirmaſens, wenn auch die Papierform zu Gunſten der Gaſtgeber ſpricht. Württemberg bringt drei Spiele, deren Aus⸗ gang offen erſcheint. Vielleicht entſcheidet in allen drei Kämpfen der Platzvorteil zu Gun⸗ ſten der Gaſtgeber. Neuer Spielplan in Baden Die für kommenden Sonntag, 11. September, vorgeſehenen Fußball⸗Gauligaſpiele in Baden können aus verſchiedenen Gründen nicht ſtatt⸗ finden. Der Gau⸗Fachwart hat nun zwei andere Spiele angeſetzt, und zwar trifft nun der 1. FC. Pforzheim zuhauſe auf die Sp. Vgg. Sandhofen, während der Vf. Neckarau anſtelle von Sand⸗ hofen den FV. Offenburg zu Gaſt hat. In bei⸗ den Spielen darf man mit Erfolgen der Gaſt⸗ geber rechnen. Die Ausſiebung geht weiter Am Sonnkag 2. Hauplrunde um den Tſchammer-Pokal SV. 1860 München— Freiburger Fc. 1. FC. Nürnberg— 1. SSV. Ulm BfR. Mannheim— Bayern München FSV. Frankfurt— BC. Hartha Grün⸗Weiß Eſchweiler— SV. Waldhof Fortuna Düſſeldorf— Opel Rüſſelsheim Weſtfalia Herne— Victoria Hamburg Werder Bremen— Rot⸗Weiß Eſſen Phönix Lübeck— Arminia Vielefeld Dresdner SC.— Beuthen 09 V/, R. Gleiwitz— SV. Deſſau 05 Nach den teilweiſe ſenſationellen Ergebniſſen in der erſten Hauptrunde des Tſchammerpokal⸗ Wettbewerbs(wir erinnern an das Ausſcheiden von Schalke 04, Hannover 96, Hamburger Sd. und Eintracht Frankfurt!) ſieht man den Kämp⸗ en der zweiten Hauptrunde, die am kommen⸗ den Sonntag zur Entſcheidung ſtehen, mit be⸗ ſonderer Spannung entgegen. Ob alle 16 Be⸗ egnungen auch durchgeführt werden können, et zur Stunde noch nicht feſt. Wenn die Freigabe der Karlsruher Mannſchaften bis zum Wochenende erfolgt iſt, werden zunächſt noch die Spiele VfB. Mühlburg— Hanau 93 und VfB. Stuttgart— Phönix Karlsruhe aus der erſten Hauptrunde nachgeholt und die Sieger treten gegen VfB. Peine bezw. Neumeyer Nürn⸗ berg erſt am 18. September an. Außerdem iſt aus der erſten Runde noch das Wieder- Holungsſpiel zwiſchen York Inſterburg und Beſtimmt ausge⸗ tragen werden alſo von der 2. Hauptrunde nur die obigen 13 Begegnungen. Wer bleibt weiter im Rennen? Nicht bei allen Spielen iſt das ohne weiteres vorherzuſagen. Als wahrſcheinlich darf man annehmen: SV. 1860 München, 1. FC. Nürn⸗ berg, Sportverein Waldhof, Fortuna Düiſſel⸗ dorf, Dresdner Sportklub und Hertha⸗BSC. Alle anderen Spiele ſind mehr oder weniger offen im Ausgang, auch wenn man davon ab⸗ ſieht, die üblichen Pokalüberraſchungen in Rech⸗ nung zu ſtellen. 1 Am intereſſanteſten ſind wohl die Paarungen in Mannheim und Frankfurt. VfR. Mannheim — Bayern München, das iſt etwas für Fein⸗ chmecker! Der Platzvorteil könnte den Aus⸗ ſclag geben. Auch das Frankfurter Spiel hat es in ſich. Der Sachſenmeiſter hat ſchon unſere Wormaten einmal unangenehm überraſcht und wird auch die Bornheimer vor eine ſchwere Auf⸗ gabe ſtellen. Man darf geſpannt ſeia, ob ſich die in den letzten Wochen recht gute Form der Frankfurter auch hier durchſetzt. Begegnungen werden nachgeholl Die beiden in der erſten Hauptrunde des Tſchammerpokal⸗Wettbewerbs ausgefallenen Fußballſpiele zwiſchen VfB. Stuttgart— Phö⸗ nix Karlsruhe und Hanau 93— PfB. Mühl⸗ burg werden am kommenden Sonntag, 11. Sep⸗ tember, in Stuttgart und Hanau nachgeholt. VfB. Peine und BSG. Neumeyer Nürnberg, die in der zweiten Hauptrunde, die bereits am Sonntag in Angriff genommen wird, gegen die Sieger der obigen Treffen antreten ſollten, bleiben ſpielfrei. Abgeſetzt wurden übrigens die Tſchammer⸗Pokalſpiele zwiſchen Hertha BSC. Berlin— Hindenburg Allenſtein und Blau⸗ Weiß Berlin— Riſger SV., die zur zweiten Hauptrunde zählen. Wahrſcheinlich werden ſie am 18. September ſtattfinden. der Länderſpiel-Terminkalender 18. September: Deutſchland— Polen(Chem- 3 September: Rumänien— Deutſchland kareſt). f 0 5 Oflober: eee(Sofia) kein offizieller Länderkampf. Jil. 8 Holland— Deutſchland(Am- ſterdam) 1939: 29. Januar: Deutſchland— Belgien(Berlin). 26. März: Italien— Deutſchland(Malland) 26. März: Luxemburg— Deutſchland(Lu- remburg). 0 23. April: Frankreich— Deutſchland(Paris) 22. Juni: Norwegen— Deutſchland(Oslo). 6 25. Juni: Dänemark— Deutſchland(Kopen⸗ agen). 27. Auguſt: Schweden— Deutſchland(Stock⸗ holm). Die Punklekämpfe im hocken Während in Bayern und Württemberg die Meiſterſchaftsſpiele der Hockey-Gauklaſſe ſchon ſeit vielen Wochen im Gange ſind, tritt in den Gauen Südweſt und Baden die neue Gauklaſſe am kommenden Sonntag erſtmals auf den Plan. Im Gau Südweſt iſt es in den Ausſcheidungskämpfen einem ſo ſpielſtarken und traditionsreichen Verein wie dem SC. Frankfurt 1880 nicht gelungen, in die Gauklaſſe zu kommen, weil er ſich in Mainz einen Fehltritt zuſchulden kommen ließ und die hier verlorenen Punkte nicht mehr gutzumachen waren. Die Gauklaſſe beſteht vorerſt aus ſechs Vereinen, die am Sonntag wie folgt gegenein⸗ ander ſpielen: TV. 57 Sachſenhauſen— DSG. 61 Kaiſerslautern, Mainzer HC.— Mainzer RV. und Eintracht Frankfurt— Wiesbadener TH. Die ausſichtsreichſten Meiſterſchaftsbe⸗ werber ſind Sachſenhauſen und Wiesbaden, die ſpieleriſch den anderen Mannſchaften doch viel voraus haben. Aber bei ihren Auswärtsſpielen werden ſie doch mit dem Ehrgeiz und der Kampf⸗ kraft der„Kleinen“ rechnen müſſen. deulſche zchwimmer nach As A. Pläne für eine Wettkampfreiſe für 1939 Die Europareiſe der amerikaniſchen Schwim⸗ mer, die in Verbindung mit dem Erdteilkampf Europa— USA. in Berlin auf deutſche Ini⸗ tiative erfolgt iſt, wird jetzt möglicherweiſe zu einer Gegeneinladung deutſcher Schwimmer nach Amerika führen. Die amerikaniſchen Schwimmer und ihre Begleiter haben ſich mit größter Anerkennung über die Aufnahme und die Verhältniſſe in Deutſchland ausgeſprochen. Der Leiſtungsaufſtieg des deutſchen Schwimm⸗ ſports hat einen ſo ſtarken Eindruck hinterlaf⸗ ſen, daß man in Deutſchland jetzt den ſchwerſten Gegner bei den Olympiſchen Spielen 1940 in Helſinki ſieht. Nach der Rückkehr der amerikaniſchen Mann⸗ ſchaft ſollen in USA. Verhandlungen eingelei⸗ tet werden, um feſtzuſtellen, ob es möglich iſt, die erforderliche Anzahl von Starts in verſchie⸗ denen Städten zu ſichern damit die Koſten für die Amerikareiſe gedeckt werden können. Es wird daran gedacht, im Zuſammenhang mit einer Amerikareiſe deutſcher Schwimmer dann auch einen Rückkampf USA.— Europa zur Aus⸗ tragung zu bringen. ö 5 Die o Plane begegnen noch verſchiedenen Schwierigkeiten, doch hofft man auf amerika⸗ niſcher Seite, die Abſichten vielleicht noch für 1939 verwirklichen zu können, weil das Jahr 1940 ausſchließlich den Vorbereitungen und der Teilnahme an den Olympiſchen Spielen gehö⸗ ren wird. Deulſchland Ichweden Finnland? Ein Dreiländerkampf der Leichtathleten Daß auch der ſpannendſte Leichtathletik-Län⸗ derkampf zuweilen langweilig werden kann. haben wir des öfteren erlebt. Treffen in einem Wettbewerb beiſpielsweiſe zwei hochklaſſige Deutſche auf zwei weniger kampfſtarke Gegner, ſo daß der Kampf 813 für uns ausgeht, dann kommt oft der Sport— und noch weniger der Zuſchauer— kaum auf ſeine Rechnung. Das iſt nicht immer ſo, aber zuweilen. Ein gänzlich anderes Bild dagegen bietet ein Drei-Länder⸗ kampf, bei dem ein„Spaziergang“ in dem einen oder anderen Wettbewerb erheblich ſtär⸗ ker ausgeſchaltet wird. Es liegt auf der Hand, daß unſer Länderkampf gegen Schweden durch das Hinzutreten Finnlands z. B. erheblich an Spannung gewinnen würde. Wie wir hören, ſind Beſtrebungen im Gange, den nächſtjährigen Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland—Schwe⸗ den in Berlin zu einem Dreiländerkampf aus⸗ zubauen und Finnland zur Teilnahme einzu⸗ laden. Die erſten diesbezüglichen Beſprechungen ſollen bereits in Paris ſtattgefunden haben. Neue Enticheidungen in Nürnberg Auch Regenweller kann die 5.-Kampſſpiele nicht beeinkrächligen Die NS.⸗Kampfſpiele in Nürnberg waren am Mittwoch von kühlem regneriſchem Wetter be⸗ gleitet. Aber auch die ſchlechte Witterung konnte der Einſatzbereitſchaft der Wehrſportler, die ihre verſchiedenen Mannſchaftskämpfe fortſetzten, kei⸗ nen Abbruch tun. Stärker beeinträchtigt wur⸗ den ſchon die Leiſtungen der Leichtathleten und Schwimmer. die am Mittwoch erſtmals in Ak⸗ tion traten. In der Schwimmbahn, wo es nur Vorentſcheidungen gab, war die Waſſertempera⸗ tur ſo niedrig, daß einige Wettbewerbe in die Halle verlegt werden müßten. Zei den Leichtalhlelen N bereits drei Kampfſpielſieger ermittelt wor⸗ en. Im Hochſprung ſiegte überraſchend der Berliner Auguſtin mit 1,88 m vor dem deutſchen ſchaſſte⸗ Weinkötz(Köln), der nur 1,85 m ſchaffte, im Stabhochſprung war Hartmann (Breslau) mit 3,70 m erfolgreich und den Drei⸗ ſprung gewann Meiſter Kotratſchek(Wien) mit 14,41 m. Kamyfſpielſieger der Leichtathleten: Stabhochſprung: 1. und Kampfſpielſieger: Saane(Breslau) 3,70 m, 2. y⸗Mann Born Düſſeldorf) 3,60 m, 3. SA.⸗Nof. Kobelt(Kö⸗ nigsberg) 3,50 m. 4. Arbeitsmann Kroll(Dreetz) 3,40 m 5. ⸗Mann Prokſch II(Wien) 3,40 m, 6. J⸗Scharf. Jung(Berlin) 3,30 m. Hochſprung: 1. und Kampfſpielſieger: Augu⸗ ſtin(Berlin) 1.88 m, 2. SA.⸗Truf. Weinkötz (Köln) 185 m. 3. Gehmert(Köln) 1.80 m, 4. SA⸗Mann Siebert(Berlin) 1,75 m, 5. NSKK.⸗Mann Hübel(Graz) 1.75 m, 6. 1 Scharf Doſe(Kiel 1,75 m Dreiſprung: 1. und Kampfſpielſieger Kotrat⸗ ſchek(Wien 14,41 m; 2. Kegel(Hamburg) 14,39 m; 3. Wöllner(Leipzig) 14,36 m; 4. Gott⸗ lieb(Landau) 14.29 m; 5. Engelhardt(Nürn⸗ berg) 14,18 m; 6. Ziebe(Deſſau) 14,15 m. Jußball-Turnier beginnt ußball⸗Nachwuchsmannſchaften beſtrei⸗ ahmen der NS.⸗Kampfſpiele in Nürn⸗ Die beiden Vorrunden⸗ Stadion⸗ Vier ten im berg ein Turnier. ſpiele am Mittwoch wurden in der Hauptkampfbahn bzw. auf dem Platz der Sp. ⸗ Großer Aukopreis von Italien Ber wird am Jonnkag in Monza Europameiſter? Dem Großen Preis von Italien am kommen⸗ den Sonntag auf der berühmten Monzabahn bei Mailand kommt deshalb beſondere Bedeu⸗ tung zu, weil er die Frage nach dem neuen Automobil⸗Europameiſter bindend beantworten wird. Wieder ſind die Mercedes⸗Benz. Auto Union, Alfa Romeo, Maſerati und Delahaye angetreten, um in dieſem klaſſiſchen Wettbewerb des internationalen Automobilſports um den Sieg zu ringen. Schneller als in den vergange⸗ nen Jahren wird man diesmal auf der verbeſ⸗ ſerten Monzabahn fahren können. Eine Vor⸗ ausſage kann ſich alſo nicht ohne weiteres auf den Leiſtungen und Erfolgen vergangener Jahre aufbauen. g Die Siegerliſte von Monza weiſt eine ganze Reihe klangvoller Namen auf. Bis zum Jahre 1933 ſind es in erſter Linie Italiener, die in Monza zum Siege kamen. Dann aber, als die neuen deutſchen Rennwagen nach unendlich langen Jahren des Stillſtandes wieder in den Gang der Ereigniſſe eingriffen. wurde es mit einem Male anders. Fagioli⸗ Caracciola(Mercedes-Benz) Stuck(Auto Union) und Bernd Roſemeyer(Auto Union) verdrängten die bisher ſiegreichen Alfa Romeo vom„angeſtammten“ erſten Platz. In dieſem Jahre nun ſetzten die Italiener wieder alle Kräfte ein, um„ihren“ Großen Preis in der Heimat zu behalten. Alfa Romeo ſchickt die neuen 16⸗Zylinder in den Kampf; ſie werden von Biondetti. Wimille, Sommer und Dr. Farina geſteuert. Die Ma⸗ lerat i, die in dieſem Jahre ſchon mehrfach Proben ihrer großen Schnelligkeit gegeben haben, ſind Graf Troſſi und dem jungen Villo⸗ reſi anvertraut. Das iſt eine Streitmacht, die den deutſchen Silberpfeilen ſehr wohl ener⸗ giſchen und vielleicht ſogar erfolgreichen Wi⸗ derſtand entgegenzuſetzen vermag. Die blauen delahave. die von Dreyfus und wahrſchein⸗ lich von Comotti gefahren werden, kommen für den Ausgang des 419.5 km langen Rennens kaum in Frage. Zwar weiſt der Monzakurs auch nach dem Ausbau noch eine ganze Menge gefährlicher Kehren und Kurven auf, aber auf langen Strecken kann heute doch die Spitzen⸗ geſchwindigkeit eher ausgeſpielt werden als bisher. Und da liegt erneut der Hemmſchuh der franzöſiſchen Wagen. Deutſchland entſendet wieder ſein ſtärkſtes Aufgebot Rudolf Caracciola. M. von Brauchitſch, R. Seaman und H. Lang ſitzen in den ſiegreichen Mercedes- Benz⸗ Wagen; Hans Stuck, Nu⸗ volari. Haſſe und H. P. Möller kämpfen für die Auto Union. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß unſere deutſchen Ställe auch diesmal wieder all die Vorbereitungen ſorgfäl⸗ tig getroffen haben, die eine Beteiligung an einem ſo ſchwierigen Rennen erfordert. Monza bringt den letzten, entſcheidenden Lauf zur Europameiſterſchaft. in der bis jetzt Caracciola und von Brauchitſch mit je neun Punkten in Front liegen vor R. Seaman(11). Lang(14) und Hans Stuck(15 P.).„Car⸗ ratſch“ wird ſeinen ſtolzen Titel nicht kampflos preisgeben. Im Kampf um die Europamei⸗ ſterſchaft werden alſo die deutſchen Firmen unter ſich ſein— ob ſie es auch im„Großen Preis“ gegen den harten Siegeswillen der Ita⸗ liener ſein werden? Im eigenen Lande wachſen die Kräfte des großen italieniſchen Gegners! Vg. Fürth durchgeführt. Die erſte Mannſchaft ſiegte über die vierte mit 3:2(0:1) Toren und die zweite Elf(mit Kern⸗Wormatia und Gärt⸗ ner⸗Lorſch) ſetzte ſich gegen die dritte mit 311 (2:0) Toren durch. Beſondere Höhepunkte gab es in keinem der beiden Kämpfe. Gule Leiſtungen im Gewichtheben Im Koloſſeum fielen am Mittwochnachmittag bereits ſämtliche Entſcheidungen im Gewicht⸗ heben. Im Olympiſchen Dreikampf gab es in den leichten Gewichtsklaſſen ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen. 5 Ergebniſſe: Bantam: 1. und Kampfſpielſieger Schöbinger (Wien) 525 Pfund; 2. Schuſter(Hochland) 525; 3. Joklowſki(Oſtland) 480. Feder: 1. und Kampfſpielſieger Richter Heſſen 8 590 Pfund, 2. Mühlberger(SA.⸗Gr. Heſſen 540; 3 Janiſch(SA.⸗Gr. Oſtmark) 515. Leicht: 1. und Kampfſpielſieger Janſen(Mo⸗ torgr. Niederrhein) 675 Pfund; 2. Tierſch(SA.⸗ Gr. Thüringen) 610; 3. Schretter(Motorgr. Oſt⸗ mark) 605. Mittel: 1. u. Kampfſpielſieger Ismayr(Frei⸗ ſing) 347,5 kg; 2. Clauſen(SA.⸗Gr. Nordmark) 332,5 kg; 3. Vetter(Pol. Wien) 315 kg. Halbſchwer: 1. und Kampfſpielſieger Haller (S A.⸗Gr. Donau) 365 kg; 2. Heitzmann(NSKK.⸗ Motorgr. Oſtland) 352,5 kg: 3. Pol. Hwm. Gietl (München) 350 kg. Schwer: 1. und Kampfſpielſieger Manger (SA.⸗Gr. Hochland) 417,5 kg; 2. Zemann(SA.⸗ Gruppe Donau) 370 kg; 3. Hartl(NSKK.⸗ Motorgr. Oſtland) 350 kg. Badener Hitlerjungen die beſten Schützen Im Rahmen der NS.⸗Kampfſpiele wurde auch der dritte Reichsſchieß⸗Wettbewerb der Hitler⸗ jugend durchgeführt. Dabei wurden je zehn Schuß liegend aufgelegt und freihändig abge⸗ geben. Die Mannſchaft des Gebietes 21 Ba⸗ den, die bereits das Gefolgſchaftsſchießen gewon⸗ nen hatte, ſiegte mit 2149 Ringen bei einem glänzenden Durchſchnitt von 10,74. Auf den zweiten Platz kam das Gebiet 3 Berlin mit 2139 Ringe vor Württemberg(2114), Weſtfalen (2101) und Ruhr⸗Niederrhein(2095). Due. und 5 A. im Handball-Endſpiel In der Stadion⸗Kampfbahn und im Fürther Ronhof wurde das Handballturnier mit zwei Spielen der Zwiſchenrunde fortgeſetzt. Im Sta⸗ dion ſiegte der DR. über die erſte Mannſchaft der) mit 11:6(7:3) Toren. In dem flotten Kampf hielten ſich die y⸗Männer, die in ihren eihen wenig bekannte Namen hatten, ganz ausgezeichnet. Die Mannſchaft des DRL. mußte ſchon ihr ganzes Können aufbieten, um zum iege zu kommen. Nicht ganz erwartet kam aus dem Ronhof der Sieg der SA. mit 8:6(2:1) über die Po⸗ liziſten. Es zeigte ſich wieder, daß die Ordnungs⸗ hüter in der zweiten Spielhälfte nicht ganz durchſtehen. Der Sieg der SA. war knapp, aber verdient. Die erfolgreichen Mannſchaften der SA. und des DR. kämpfen am Samstag im Stadion um den Turnierſieg. gewinnt Säbelfechten Im Koloſſeum wurde am Mittwoch das Sä⸗ belmannſchaftsfechten entſchieden. Die erſte Mannſchaft der 1 belegte mit 3 Mannſchafts⸗ und 33 Einzelſiegen den erſten Platz von SA. 1 (2:27) und der ſich in guter Form befindlichen erſten Mannſchaft des NSKK(1:21), ſowie der zweiten Mannſchaft der 1(015). Jum drillenmal heuſer-Merlo Am Freitag, 9. September, werden ſich in der Berliner Deutſchlandhalle zum dritten Male die beiden beſten deen def cler von Deutſch⸗ land und Italien. Adolf 28(Bonn) und Preciſo Merlo, gegenüberſtehen. Einmal ge⸗ wann der Deutſche nach Punkten, im zweiten Kampf verlor er durch Disqualifikation. Jetzt, da er ſich* dritten Mal dem Italiener zum Kampf ſtellt, trägt Heuſer den Gürtel eines Europameiſters und muß ihn verteidigen. Wir zweifeln nicht daran, daß Heuſer den ing als Sieger verläßt, aber er wird es nicht leicht ha⸗ en. 2 3 er Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. ‚ienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtͤdterſtr. 10, 1. Sto Lokale Nachrichten Anſer Tagesſpruch Viernheim, den 9. September 1938 Die Ehre, einmal erkrankt und dann nicht raſch geheilt, ſteht niemals von den Toten auf. Hebbel. * le Connenlilume Die d Viele der ſchönen Blumen, die uns in un⸗ eren Gärten erfreuen, kamen erſt vor wenigen Jahrhunderten zu uns. Manche wurden einſt durch die Kreuzfahrer bei uns heimiſch. Aber wenn dieſe Blumen auch eine andere Heimat hatten, ſo hat unſer Volk ſie doch in ſeine Seele eingeſchmolzen, als wären ſie von äl- teſten Zeiten bei uns geweſen. Die Sonnen⸗ blume jedoch iſt wirklich ſehr alt in deutſchen Landen. Schon Karl der Große ordnete in einem capitulare de villis an, daß ſie auf jedem Hof gepflanzt werden müſſe. Sie ent⸗ hält Oel und ihre Säfte galten als wertooll für die Geſundheit. So leuchtete die Sonnen⸗ blume die ganze deutſche Geſchichte hindurch auf deutſchen Höfen und in deutſchen Gärten. Aber zu allen Zeiten war es nicht nur der Nutzwert, die ſie in den Gärten hielt. Der Name ſagt alles. Iſt ſie doch einer Sonne gleich. So groß und ſo goldig iſt ſie. Und wie ein Kind gern die Mutter anſchaut, ſo neigt die Sonnenblume ihr Geſicht immer der gro⸗ ßen Mutter Sonne hin, aufzunehmen, was ſie an Licht nur bekommen kann, und ihr gleich zu ſein in goldiger Sonnenſchönheit. Einen Abglanz der Sonne hat unſer Volk in dieſer ſchönen Blume immer gefühlt. In ſeinem rei⸗ nen Suchen nach leuchtendem Vorbild konnte es die Sonnenblume innig nacherleben, war ſie ihm Sinnbild.„Wenn uns gegeben wäre“, ſchreibt Hans Caroſſa, der Dichter,„immer⸗ fort ein Weſen zu ſchauen und zu deuken, ſo würden wir uns langſam in dasſelbe verwan⸗ deln. So glaubten Heilige, und ſo verbürgt es die Form der Sonnenblume.“ Andere Bla⸗ men rühren wohl zarter an unſer Gemüt und poeſievoller iſt uns manche Blume. Die Son⸗ nenblume wird in ihrer Art vom Volke ge⸗ liebt. Goldig folgt ſie der goldenen Sonne. So iſt ſie das Sinnbild des ewig ſuchenden, reinen Volkes. * Außenhanbelswoche ber DA Der deutſche Handel führt in der Zeit vom 14.— 20. September 1938 in der Reichs⸗ ſchulungsburg in Oberurſel im Taunus eine Außenhandelswoche durch. In dieſer Woche wird ſachgemäße Aufklärungsarbeit über die Fragen des Außenhandels im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Sinne gegeben werden. Es iſt heute notwendiger denn je, allen im Außenhandel Neichsparteitag⸗Sendungen 14.30— 18.00 Uhr: Großkonzert. München, Berlin, Breslau, Frankfurt, Köln, Leipzig, Saarbrücken. 16.00—17.30 Uhr: Kundgebung der NS.⸗ Frauenſchaft. Stuttgart, Hamburg, Königs⸗ berg, Danzig, Wien. 20.00—21.30 Uhr: Reichsſendang Deutſchlandſender). 20.152200 Uhr: Großes Nürnberg⸗Echo Deutſchlandſender. FR Tätigen die Möglichkeit zu bieten, ſich mit der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts- und Han⸗ delspolitik, Marktbeobachtung und Mascktfoc⸗ ſchung den ausländiſchen Märkten, Deviſen⸗ bewirtſchaftung und Exportförderung und den Aufgaben und Zielen des deutſchen Außenhan⸗ bels vertraut zu machen. Die Woche gewinnt (ohne an Bedeutung dadurch, daß nur anerkannte Praktiker verpflichtet worden ſind. Die Woche wird mit zwei Nachbargauen durchgeführt. An ihr nehmen auch eine An⸗ zahl Auslandsdeutſcher teil, die vom Reichs⸗ parteitag in Nürnberg kommen. Eine enge Zuſammenarbeit mit der Auslandsorganiſa⸗ tion der NSDAP. und der Außenhandelsſteile für das Rhein⸗Main⸗Gebiet wie anderen maß⸗ geblichen Stellen der Partei und des Staates 78 85 einen äußerſt nutzbringenden Ver⸗ auf. Die Hauptverſammlung der Ge⸗ meinnützigen Baugenoſſenſchaft, die morgen Samstag abend im„Stern“ da⸗ hier ſtattfindet, wird ſich neben den zenoſſen⸗ ſchaftlichen Angelegenheiten auch mit Woh⸗ nungs⸗ und Siedlungsfragen beſchäftigen. Au- ßer den Genoſſenſchaftsmitgliedern iſt auch Siedlern und Bauintereſſenten Gelegenheit ge⸗ geben, an der Verſammlung teilzunehmen. Die Septemberſonne ließ ſich nach den letzten regneriſchen Tagen endlich mal wieder blicken. Man kann ſich im Frühling gicht mehr über die wiederkehrende Sonne freuen, als jetzt, in dieſen Tagen des beginnenden Herb— ſtes, an denen Bauer und Winzer um die Herbſtfrüchte bangen. Hoffen wir, daß der geſtrige Witterungsumſchlag anhält. Noch mehr ſolcher Tage, an denen ſich der blaue Himmel ſeidig über eine klare Luft ſpannt! Wie ging es doch geſtern gleich wieder an den Tabak. Die Felder waren belebt, aber auch die Spazierwege und der Verkehr in den Stra⸗ ßen hatte einen ganz anderen Schwung und überall ſah man fröhliche Geſichter. alles hat ein ſchöner Tag wieder hervorgezau— bert. Er hat uns ein Glück geſchenkt, nicht greifbar und laut, aber es drang bis in die N Das Herzen und ließ auch die erſten gelben Blätker wie mit einem leuchtenden Gold überſtrahlt ausſehen. Wo W e gibt Zivilkleider für aus⸗ ſcheidende bedürftige Soldaten. Der Reichsbeauftragte für das Wiutechilfs⸗ werk hat ſich bereit erklärt, für die im Herbſt 1938 nach Erfüllung der aktiven Dienſipflicht ausſcheidenden bedürftigen Soldaten, die ohne Zivilkleidung ſind und ſich auch dieſe wegen Mittelloſigkeit— auch der Eltern— nicht be⸗ ſchafſen können, Bekleidungs- und Wäſcheſtücke aus Beſtänden des WHW koſtenlos zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die zuſtändigen militäri⸗ ſchen Führer ſelbſtändiger Einheiten haben für jeden hilfsbedürftigen Soldaten entſprechende Beſcheinigungen auszuſtellen, wie das Ober⸗ kommondo der Wehrmacht angeordnet hat. Werbewoche des Deutſchen Roten Kreuzes. Nach den Worten des Führers iſt Rotkreuzarbeit ſelbſtloſer Dienſt an Volt und Vaterland in ſtändiger Hilfsbereitſchaft. Das Deutſche Rote Kreuz führt in der Zeit vom 17. September bis 1. Oktober 1938 zur Mitglieder⸗Werbung eine Werbewoche durch. * Die Konjervierung des beulſchen Herings Eine große Zahl der Heringe wird zum Ge⸗ nuß für eine ſpätere Zeit konſerviert, im das ſehr wenig haltbare Fiſchfleiſch zu echalten. Dieſer Zweck wird auf verſchiedenen Wegen erreicht. f Vor allem beim Hering benutzt man die konſervierende Wierung des Kochſalzes. Man ſalzt die friſchen Fiſche ein und erreicht da⸗ durch eine teilweiſe Entwäſſerung des Fiſches, indem das Salz in die Poren der Fiſchhaut eintritt und ſo das Waſſer entweichen läßt. Dadurch entſteht eine Salzlage, die die Luft und deren Fäulniskeime von den Fiſchkörpern fernhält. Vielfach kennt man bei uns nur als Salzfiſch den„Salzhering“ und die„Sar⸗ delle“(auch ein heringsartiger kleiner Fiſch). Beim Feinſchmecker iſt beſonders die Form des Fettherings beliebt, die man„Matjes“ nennt. Matjesheringe ſind ganz junge Heringe, die weder Rogen noch Milch in ſich tragen und beſonders fett ſind. Der alte Verſuch des Fiſchtrocknens durch Feuer mag zu der Erfindung des Räucherns 0 Achtet auj den Kartojielkäfer! Bei der Kartoffelernte iſt nach Käfern und Puppen im Boden zu ſehen Wenn im Spätjahr das Wetter lühler wird und die Kartoffelſtauden abſterben, dann ſucht der Kartoffelkäfer ſein Winterquartier aaf. Er gräbt ſich oft bis zu einem Meter tief in den Boden ein und verbringt dort die kalte, nahrungsloſe Zeit, um im Frühſommer, wenn die Natur ihm den Tiſch neu gedeckt hat, wie⸗ der an die Oberfläche zu kommen und mit dem Eierlegen zu beginnen, damit die Act nicht ausſterbe. Es iſt nun leicht möglich, daß zur Zeit der Kartoffelernte— beſonders bei mit⸗ telfrühen Sorten— die Tiere noch nicht tief im Boden ſind oder ſich gar noch Puppen vor⸗ finden, wenn beim Suchdienſt ein Befallsherd überſehen worden iſt. Daher iſt es dringende Pflicht eines jeden Landwirts, beim Ausgra⸗ ben der Kartoffeln auf das Vorhandenſein von Käfern und Puppen im Boden zu achten; denn gerade dieſe überwinterten Tiere ſind die ge⸗ fährlichen, weil ſie die Seuche im aächſten Jahr weiterverbreiten! Es ſei deshalb nochmals eine kurze Be⸗ ſchreibung der Käfer und Puppen gegeben, da⸗ mit niemand ſagen kann, er habe nicht ge⸗ wußt, wie die Tiere ausſehen. Der Kartoffel- käfer iſt ungefähr einen Zentimeter lang und faſt ebenſo breit. In der Größe kommt ihm etwa der Juni- oder Roſenkäfer unter unſeren einheimiſchen Käfern am nächſten. Ueber den Rücken iſt er kugelig gewölbt, ähnlich wie das Herrgottskäferchen. Die Farbe und Zeichnung iſt ſehr auffallend. Seine Grundfarbe iſt ein helles Gelb. Ueber die Flügeldecken ziehen ſich von vorn nach hinten 8 bis 10 etwa einen halben Millimeter breite tiefſchwarze Strei⸗ fen. Bruſt und Kopf ſind ebenfalls gelb und mit ſchwarzen Punkten und Strichlein geziert. Die ſechs ziemlich langen Beine und die Un⸗ terſeite des Tieres ſind braun. Einen ähulich gefärbten und gezeichneten Käfer gibt es bei uns nicht. Er kann alſo unter keinen Umſtän⸗ den verwechſelt werden! Die Puppe gleicht in der Größe dem Kä⸗ fer, ihre Farbe und Zeichnung jedoch iſt noch die der Larve: alſo rot mit ſchwarzen Punkten an der Seite. Dagegen zeigt ſie, beſonders im vorgeſchrittenen Stadium, ſchon die Flügel⸗ anlagen des Käfers, die der Larve noch voll⸗ kommen fehlen. Wer ſolche roten Puppen oder gelben, ſchwarz⸗geſtreiften Käfer beim Kartoffelgraben im Boden findet, iſt verpflichtet, dies ſoſort der Polizei zu melden. Unterlaſſen der Mel⸗ dung wird mit hohen Geldſtrafen geahndet. Die Kartoffeln dürfen auf dem betreffenden Feld nicht weitergegraben werden, bis feſtge— ſtellt iſt, ob es ſich um Kartoffelkäferbefall handelt. Wer aus eigenſüchtigen Gründen die Meldung unterläßt, kann auch zum Schaden- erſatz herangezogen werden und ſogar ins Ge— fängnis kommen. 5 Bauern, haltet euch immer vor Augen, daß eine eurer wichtigſten Kulturpflanzen und un⸗ ſer wichtigſtes Nahrungsmittel, die Kartof- feln, auf dem Spiele ſteht! Jetzt lönnen wir den Kartoffelkäfer noch bekämpfen, wenn ihr alle mithelft und eure Pflicht tut! Hat er ſich aber erſt einmal eingeniſtet, ſo kann es auch bei uns ſo kommen wie in Nordamerika und Frankreich, wo er ſich ſo ausgebreitet hat, daß eine wirkſame Bekämpfung nicht mehr möglich iſt. Das wäre aber gleichbedeutend mit dem Ende unſeres Kartoffelbaues, und das liegt ſicherlich nicht in eurem Sinne! Helft alſo alle mit und halte jeder die Augen offen bei der Kartoffelernte. geführk haben. Bei dieſem Vorgang wird das Fiſchfleiſch durch die heißen Rauchgaſe er⸗ wärmt und gewiſſermaßen im eigenen Saft ge⸗ dünſtet. Der beliebteſte Rauchfiſch iſt der „Bückling“ und ſein nahe Verwandter, die „kleine Sprotte“(Kieler Sprotte). Durch die jetzt billige Herſtellung der Kon⸗ ſervenbüchſen, die auch in großen Mengen her⸗ geſtellt werden können, iſt die Konſervenbüch⸗ ſeninduſtrie recht aufgeblüht. Ohne auf Ein⸗ zelfragen der Konſervenfiſchbereitung einzu⸗ gehen, können wir ſagen, daß die Hauptwege der Zubereitung folgende ſind: der Fiſch kann gebraten oder gekocht werden und in Marina⸗ den und gewürzten Tunken in den Doſen in Oel oder auch in gewürzten, wäſſerigen Tun⸗ ken(wie bei Bismarckheringen) verpackt und ſo haltbar gemacht werden. Alle Konſerven ſind frei von chemiſchen konſervierenden Mitteln. Dieſe ſind im Handel geſetzlich unſtatthaft. * Traubenkerngewinnung im Herbſt 1938 im rhein⸗mainiſchen Weinbaugebiet Da die Durchführung des Vierjahresplanes die Ausnutzung jeder nur möglichen Fettquelle notwendig macht, wurden im Jahre 1936 durch den Reichsnährſtand Verſuche zur Klä⸗ rung der Wirtſchaftlichkeit der Oelgewinnung aus Traubenkernen durchgeführt. Sie haben gezeigt, daß es ſich lohnt, dieſe Fettqueile weiterhin auszunützen. Im Herbſt 1937 erließ die Hauptvereini⸗ gung der Deutſchen Weinbauwirtſchaft die Anordnung Nr. 5 mit ihren beiden Ausfüh- rungsbeſtimmungen, wodurch die Erzeuger von Traubentreſter in den verſchiedenen Weinbau⸗ gemeinden der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau verpflichtet wurden, den beſtimmten Entkernungsſtellen die Traubentreſter zum Kauf anzubieten. Dieſer im Herbſt 1937 durchgeführte Großverſuch gab den Anlaß, für den Herbſt 1938 und die weiteren Jahre die Entkernung der Traubentreſter durch ſeibſtän⸗ dige Unternehmen im großen Rahmen ſicher⸗ zuſtellen. Im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau iſt derzeitig in 80 größeren Weinbaugemeinden die Entkernung der Trau⸗ bentreſter vorgeſehen, vorwiegend ſind Genoſ⸗ ſenſchaften mit der Durchführung dieſes Un⸗ ternehmens beauftragt. Die Anordnung Nr. 5 der Hauptvereinigung der Deutſchen Wein- bauwirtſchaft vom 16. 9. 1937 wurde durch die Anordnung Nr. 12 vom 15. 8. 1938 in ihrem erſten Teile dahingehend abgeändert, daß jeder, der Traubentreſter gewinnt, gleichgültig ob Winzer oder Weinverteiler, verpflichtet iſt, ohne beſondere Aufforderung, dieſe der Ent⸗ lernungsſtelle innerhalb 3 Tagen anzullefern. Nähere Ausführungen zur Traubenkernge⸗ winnung im Herbſt 1938 werden in kürzeſter Zeit noch veröffentlicht. Es ſei aber ſchon heute darauf hingewieſen, daß es die Pflicht eines jeden Winzers und Verteilers iſt, ſeine Treſter der beſtimmten Stelle reſtlos anzu⸗ liefern. Daß der einzelne durch Erfüllung die⸗ ſer ihm auferlegten Pflicht nur dazu beiträgt, an der Durchführung des Vierjahresplanes mitzuhelfen, bedarf keines beſonderen Hin⸗ weiſes. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Zeitweiſe aufgeheitert, meiſt trocken Durch die Oſtwärtsverlagerung des Tief⸗ druckſyſtems, das Deutſchland am Dienstag und Mittwoch anhaltenden Landregen brachte, hat ſich jetzt eine ſchwache nordweſtliche Luft⸗ ſtrömung eingeſtellt, die allgemein zu Aufhei⸗ terung führte. Infolge der dadurch verſteckten weſtlichen Abkühlung kam es aber dann zum Donnerstagmorgen zu verbreiteter Nebelbil⸗ dung. Anſchließend wird bei weiterer Luftzu⸗ fuhr aus Nord noch meiſt unbeſtändiges und kühles Wetter vorherrſchen. Freitag: Morgens neblig, ſonſt zeitweiſe aufgeheitert und meiſt trocken, doch kühl und ſchwache Winde. Die Ausſichten für Samstag: Langſam weiter fortſchreitende Wetterbeſſerung. , , , 75 8., Tü. 7 300 g Weizenmehl. Päckchen Dt. Oetker's„ Backin“, 100 g Zucket, 1 Ei, einige Tropfen Dt. Oetker's Backöl Zitrone, 2Tcopfen Dt. Oetker's Backöl Bitter · mandel, 65 g Butter, 250 f gekochte Hactoffeln(dom Tage vochet) n die 125-150 f beliebige Marmelade. Zum Beſtceichen: I kigeld und g fl. much. 1 ö 5.* 7 Zulaten-zum Teig: Ja er, Mehl und. Bachin“ werden gemischt und auf ein Bachbtett geſtebt. alte macht man eine Dertiefung. in die man Zucker. Ei und die ewüͤtze gibt. Man oettũhtt mit etwas Iehl-·, Bachin!· emiſch zu einem dicken Bei, gibt die kalte, in Stücke geſchnittene Butter darauf und 1—4 mit etwas Iſlehl. Die fein getiebenen fartoffeln legt man auſſen um das ſſlehl. latten Teig. Man ſtellt inn etwa 1 Stunde kühl. Hnſchlieſtend tollt man den eig etwa mm dick aus und bildet mit dem Backtãdchen Dreiecke, deten fjõhe und btundſtäche die Cänge eines. Backin.- Beutels haben. Die ſllitte jedes Dreiecks belegt man mit gut 0 einem halben Teelöffel Matmelade, tollt auf und formt fjörnchen, die wü o. Jur. füllung: 545 beſtrichen auf ein gefettetes Backblech gelegt werden. Das far feln im Aachen; Jau. DH Oæte/, Haclepiulue O Hadlin“ ann verknetet man alles ſchnell zu einem uirltem ergibt eta fjöcnchen.(Bei Oetwendung alter flartoffeln empfiehlt gleichzeitig mi Ei 1-2 Eff. Milch in den Leig zu geben. N e e Jackzeit: 25-30 Minuten dei gutet ſſſittelhige. Sitte Suse en! 2 00 gen gang men, dal 4 fe wuld im de Sc. bus tig! Geſtt Tage U Bab ſhen Naun EI chen! lebens hältni genau Plan junge in da legte gen dt ann das N was ks det Ki Sch fen, ei von de Nor muſeun bereich pei Mete wurde Heide! muſeun chen lo muſeun Ita Lund det St Dr. dechen, Dube und 37 Veteich det iſt. Da darübet anſtelle die Et Einverr haus o im Phe innetun aufe les gen gehende kius“( legen: General ter), de des Nef inet g Uuage da Fran algen Feen t ſir — anner Faru Aus gell den wur Ttchgebg elerdin ig pe haut kl⸗ Sat g it be lier, die ber gun. Agen her⸗ wuhich, 0 an- uin 10 kann Maͤting⸗ ofen 1 gen Tun⸗ t und ſo öem ind Mltteln, uuthnft bst 103; igebiet Tesplanes Jatguell r 1030 ur glu cbimung ze haben Fete pthelkint⸗ daft de Ausſih⸗ enger von bit 937 ſalaß, ſür Jfbee d Ilhee die ſelhhän⸗ en ſiche⸗ leruſchaft größeren er Trun⸗ d Genoſ⸗ eſes lu⸗ ig Nr. 5 1 WVen⸗ dee durch 1930 u dect, daß Multg ichlet it, der Elt⸗ zulegen fllernge⸗ lütgeſer r schon K U iht it, fene 8 aczl⸗ lung die⸗ beiträgt, esplancz u Hu- — U hrilgt, l, a uh — iſt g Auf Dielbslag Nacht, ba Aufhe⸗ waste am zul cblbl⸗ Atze 90 ulld geweie hb n . e e Bunte Tageschronik Ein Toker und ſieben Verletzle Der Führer des einen Wagens flüchtet und erhängt ſich Vogel bach. In der Nacht zum Mittwoch, ge⸗ gen ½ Uhr, ſtießen am weſtlichen Ortsaus⸗ gang von Vogelbach zwei Kraftwagen zuſam— men, wobei der in den 30er Jahren ſtehende Jakob Brengel aus Bruchhof getötet, 4 Perſonen ſchwer und 3 leicht verletzt wurden. Fünf der Verletzten fanden Aufnahme im Landeskrankenhaus Homburg. Der Führer des einen Wagens, der ſich auf einer Schwarzfahrt befand und wahrſcheinlich das Unglück verſchuldet hatte, ging flüch⸗ tig und erhängte ſich im Walde beim Geſtüt Eichelſcheid, wo er geſtern im Laufe des Tages gefunden wurde. Revolverſchüſſe auf die Gelieble Bad Kreuznach. Im benachbarten rheinheſſi⸗ ſchen Ort Planig gab nachts ein junger ann auf ſeine Geliebte drei Schüſſe aus einem Revolver ab. Das Mäd⸗ chen wurde verletzt, glücklicherweiſe aber nicht biin e dan vi Ein zerrüttetes Liebesver⸗ hältnis ſoll das Motiv der Tat ſein. Ueber den 8 Hergang wird folgendes bekannt: In Planig wurde Kirchweihfeſt gefeiert. Der junge Mann drang nachts durch ein Dachfenſter in das Schlafzimmer des Mädchens ein und legte ſich unter das Bett. Als das Mädchen ge⸗ en zwei Uhr nach Hauſe kam, kam der junge ann unter dem Bett hervor. Er bat dann das Mädchen, es möge ihm die Wohnung öffnen, was es auch ahnungslos tat. Als ſich beide in der Küche befanden, gab der Mann plötzlich drei Schüſſe auf das Mädchen ab. Zwei Schüſſe tra⸗ fen, einer ging in die Türe. Der Täter wurde von der Polizei feſtgenommen. Iwei Jenlner ſchwerer Nammukzahn Montabaur(Weſterwald). Das Kreisheimat⸗ muſeum iſt um ein beſonders wertvolles Stück bereichert worden. Es erhielt einen etwa wei Zentner ch weren und wei eter langen a mmutzahn. ieſer wurde im Frühjahr bei Erdarbeiten im Biſtrikt Heide bei Freirachdorf gefunden. Das Landes⸗ muſeum Wiesbaden hat ihn in den letzten Wo⸗ chen konſerviert. Er wird im Kreisheimat⸗ muſeum Montabaur einen Ehrenplatz bekommen. Prinz Eugens Bruder bei Landau gefallen? Landau. In einer Sitzung der Ratsherren der Stadt Landau machte der 1. Beigeordnete Dr. Ludwig Mitteilung über die vor⸗ geſehene Ausgeſtaltung des Goethe⸗Parks. Dabei kommt das Stück zwiſchen der Tylander⸗ und Zweibrücker⸗Straße in Betracht, in welchem Bereich im Jahre 1702 vermutlich ein Bru⸗ der des Prinzen Eugen gefallen iſt. Das italieniſche Königshaus hat darüber in den letzten Monaten Nachforſchungen anſtellen laſſen und ſich auch um Auskunft an die Stadtverwaltung Landau gewandt. Im Einvernehmen mit dem italieniſchen Königs⸗ haus ſoll als deſſen Stiftung im nächſten Jahr im Goethepark ein Marmorblock zur Er⸗ innerung an den Bruder des Prinzen Eugen aufgeſtellt werden. Zur Ausgeſtaltung des Par⸗ kes gewährt das italieniſche Königshaus weit⸗ gehende Zuſchüſſe.— Im„Rheiniſchen Antiqua⸗ rius“(1776)—(Sammlung Sch. Kohl) ſteht zu leſen:(Landau) 1702 am 15. Auguſt wurde der Generalfeldzeugmeiſter(in kaiſerlichen Dien⸗ ſten), der Graf von Soiſſons, der ältere Bruder des Prinzen Eugen, in den Laufgräben von einer Bombe ſo ſchwer getroffen, daß er acht Tage darauf ſeinen Geiſt aufgeben mußte. Eßt altes Brot! Frankenthal(Pf.). Salz und Brot macht zangen rot!— vorausgeſetzt, daß altbackenes gegeſſen wird, denn friſchgebackenes Brot iſt Gift für den Magen, namentlich in ſeiner Zu⸗ ſammenſtellung mit verſchiedenen Getränken. Darum eſſen die Bäcter auch ſtets altes Brot. Aus geſundheitlichen wie wirlſchaftlichen Grün⸗ den wurde vor einiger Zeit der Verkauf von friſchgebackenem Brot verboten Hier ſind nun neuerdings wegen Verkaufs friſchen Brotes mehrere Bäckermeiſter zur Anzeige ge⸗ kommen und erwarten ihre Strafe. Ein lobenswertes Beiſpiel Ludwigshafen. Weil er ſeine erſten 100 000 Kilometer im Beruf ohne jeden Unfall zurückgelegt hat, erhielt der Kraftwagenführer Wippel der Weizenbierbrauerei Ludwigshafen⸗ Rheingönheim die goldene Ehrennadel der Benzwerke für Kraftfahrer. Bergzabern wehrt ſich gegen das Raſen Bergzabern(Pf.) Der Bürgermeiſter erklärte vor den Ratsherren in ſcharfer Verurteilung der ſinnloſ'een Autoraſerei, künftig werde hier gegen rückſichtsloſe Kraftfahrer oh ne Nachſicht vorgegangen werden. Die Polizei habe bereits entſprechende Vorſchrif— ten erhalten. In eine Heugabel gefallen Bingerbrück. In Burg Layen fiel ein Mann aus Dorsheim von einem mit Heu beladenen Auto in eine Heugabel, die ihm zwiſchen Lunge und Herz in den Körper eindrang. Der Mann entfernte ſelbſt die Gabel und begab ſich dann in ärztliche Behandlung. Taſchendieb ſprang aus dem Zug Remagen(Rhein). Auf der Fahrt von Mehlem nach Remagen entriß ein Mann, der ich allein mit einer Frau in einem Abteil be⸗ and, die Handtaſche und ſprang damit aus dem fahrenden Zug. Die Frau meldete den Vorfall erſt in Remagen. Es wur⸗ den 15 Nachforſchungen angeſtellt, doch ſcheint äuber der Sprung geglückt zu ſein. Im Schutze der Dunkelheit konnte er dann leicht ver⸗ ſchwinden. Seine Beute war allerdings nicht groß, denn in der Taſche befanden ſich nicht ganz 30 Reichsmark. Ein Toter bei einem Zugunglück Im benachbarten Hunsrückbahnhof Emmels⸗ hauſen fuhr abends ein Güterzug auf eine Rangierabteilung. Der Zuſam⸗ menſtoß war ſehr wuchtig, ſo daß mehrere Wa⸗ gen ſtark beſchädigt wurden. Der 41 Jahre alte Hilfsſchaffner Wilhelm Berg aus Riesweiler erlitt ſchwere Verletzungen und ſtarb im Kran⸗ 1 8 8 zu Boppard. Ex hinterläßt Frau und ind. Gefährlicher Arbeitsplatz Kaub(Rhein). Eine Frau von hier ſetzte ſich auf eine faſt drei Meter hohe Wein⸗ bergsmauer und verrichtete dort Hand⸗ arbeiten. Sie muß dabei einen Schwächeanfall bekommen haben, denn plötzlich ſtürzte ſie ab und fiel auf den Kopf. Eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung war die Folge. Eine ſeltſame Sache Pforzheim(Baden). Wie aus Eſſen(Ruhr) gemeldet, war vor der dortigen Reichsgarten⸗ ſchau eine faſt neue vierzylindrige Limouſine, die einem hieſigen Goldwarenhändler gehört, geſtohlen worden. In dem Wagen befanden ſich außer zwei Lederkoffern mit Kleidung und dWäſcheſtücken vier Muſterkoffer mit Schmuck⸗ waren von erheblichem Wert. Nach einiger Zeit hat man den Kraftwagen außerhalb Eſſens wieder aufgefunden. Der wertvolle Inhalt fand ſich unverſehrt vor. Von der Empore geſtürzt Gelnhauſen. In Anterſotzbach ereignete ſich in der Kirche ein bedauerlicher Unfall. Kurz vor Beginn des Gottesdienſtes ſtürzte ein 15⸗ jähriger Junge acht Meter in die Tiefe. Er zog lich komplizierte Knochenbrüche zu und mußte nach einer Frankfurter Klinik übergeführt Blitk in den Die Fleiſchdiebſtähle im Frankfurler Schlachthaus Frankfurt a. M. Am zweiten Verhandlungs⸗ tag wurde das Verhör der Angeklagten been— det und mit den Zeugenvernehmungen begon- nen. Der Angeklagte Metzgermeiſter Schön e— wolf verwickelte ſich bei ſeiner Vernehmung in Widerſprüche und ſtritt mancherlei ab, was er im Vorverfahren zugegeben hatte. Der der Untreue beſchuldigte Hilfswieger des Schlachthauſes hatte in zahlreichen Fällen Schweine umſonſt gewogen und keinen Gebüh— renſchein ausgeſtellt. Er will dies getan ha⸗ ben,„um die Metzger zufrieden zu ſtellen“. Unter den Metzgern, die umſonſt gewogen be— kamen, befand ſich auch Schönewolf.„Ich kann mir heute keine Rechenſchaft mehr geben, wie der Hilfswieger dazu kam, für mich um⸗ ſonſt zu wiegen“ ſagt S. jetzt. Im Vorver⸗ fahren gab er an, daß der Hilfswieger ihm etwa 300 ganze geſchlachtete Schweine umſonſt gewogen habe. 5 Schönewolf mußte ſich dann zu den Fällen äußern, in denen er geſtohlenes Fleiſch, Fett oder Lebern erwarb. Als ſeine Lieferanten kommen ſieben Mitangeklagte in Frage, darunter auch der erkrankte Angeklagte, gegen den das Verfahren abgetrennt wurde. Schönewolf will ſich heute nicht mehr ent⸗ ſinnen können, daß er von dieſem Mann Fleiſch und Fett geliefert bekam. Bei ſeiner polizeilichen Vernehmung hatte er dies aber zugegeben. Der erkrankte Mitbeſchuldigte gab bei ſeiner Vernehmung an, daß Schönewolf an ihn herangetreten ſei,„wenn er einmal etwas hätte, ſolle er es ihm bringen“ Dar⸗ aufhin habe er ſechs⸗ bis ſiebenmal gut 60 Pfund Fett und ferner auch Fleiſch geliefert. Dagegen gibt Schönewolf zu, von einem an— deren Angeklagten zwei bis drei Zentner Fett erhalten zu haben. Daß das Fett geſtohlen war, habe er erſt im Verlauf des Verfahrens gehört.„Da ſcheinen Sie einer der wenigen zu ſein, die das nicht gewußt haben“, meinte der Vorſitzende. Von einem Stempler bezog Schönewolf verworfene Lebern. Er nahm an, daß der Stempler ſie in der Verteilungsſtelle für die Schlachthofangeſtellten kaufte. Auch von einem Schlachthofwärter hat Schönewolf eine Anzahl verworfener und geſunder Lebern erhalten. Der Wärter bekundet, daß er jedes; mal eine Mark und Wurſt erhielt. Schöne⸗ wolf hat die geſtohlene Ware teils ins Haus geliefert bekommen, teils im Schlachthof in Empfang genommen. Auch von einem in der Freibank beſchäftigten Metzger bekam Schöne⸗ wolf Fleiſch geliefert. Er will auch hier nicht gewußt haben, daß es Freibankfleiſch war, der Lieferant habe ihm geſagt, er habe das Fleiſch übrig. Die Verhandlung dauert fort. heiralsſchwindler prellle leichlgläubige Mädchen Karlsruhe. Das Karlsruher Schöffengericht verurteilte den 24 Jahre alten, mehrfach vor⸗ beſtraften ledigen Willy Hörth aus Sinz— heim wegen Betrugs in zwei Fällen, Diebſtahls in einem Falle und Unter- ſchlagung in einem Falle zu einer Ge— ſamtgefängnisſtrafe von z wei Jahren. Der Angeklagte hatte ein 30jähriges Ser⸗ vierfräulein aus Sinzheim, der er Heirats⸗ abſichten vorſpiegelte, zur Hergabe ihrer geſamten Erſparniſſe von über 2000 Mark beſtimmt und ſie um 150 Mark beſtohlen, und eine Hotelangeſtellte aus Baden-Baden als angeblicher Kavalier mit ernſten Abſichten um 500 Mark geprellt ———ͤ—ẽ.:ẽ—ʒ4ùñfx.——œ werden. Die Arſache des Unfalls iſt noch nicht geklärt. Vorbereitung der Karneval⸗Saiſon 1938/9. Zuſammenarbeit zwiſchen Mainz, Koblenz, Bonn und Köln. Koblenz. In Koblenz haben bereits die erſten Beſprechungen über die Karneval⸗Saiſon 1938/9 ſtattgefunden, die einmal der organiſa⸗ toriſchen Eröffnung der Saiſon und dann der eigentlichen Eröffnung am 11. im 11. galten. Aus dieſen Beſprechungen iſt bemerkenswert. daß eine Art Arbeitsgemeinſchaft der rheiniſchen Hochburgen des Karnevals, Köln, Mainz. Koblenz und Bonn, gebildet worden iſt. Damit iſt eine Baſis geſchaffen, auf der fich der rheiniſche Karneval in ganz neuer Zweckgeſtaltung entwickeln kann. Eigenartiges Erlebnis für Kraftfahrer Lorch a. Rh. Ein Lorcher Kraftfahrer wollte zwei Wieſeln oder Jungmardern, die ſich mitten auf der Presberger Landſtraße ineinander ver⸗ biſſen hatten, ausweichen. Aber das brauchte er nicht, denn plötzlich ſprangen die beiden Wü⸗ teriche durch das offene Türfenſter in den Wa⸗ gen und biſſen neben ihm auf dem Polſterſitz luſtig weiter. Vor lauter Schreck ſchlug er nach den Böſewichten und dabei geriet das Auto in den Straßengraben. Mit Hilfe der Wegewärter gelang es dem un⸗ verletzt gebliebenen Fahrer, das unbeſchädigte Auto wieder auf die Fahrbahn zu bringen; die beiden Raufbolde verſchwanden wieder im Walde. Das war ehrlich 8 Birkenfeld. In Neubrücke befanden ſich in der Lohntüte eines Mannes 100 RM. mehr als vorgeſehen. Als ehrlicher Mann gab der Arbei⸗ ter die 100 RM. ſofort zurück. 5970 Mark in Goldmünzen abgeliefert Altenkirchen. Der Ablieferungspflicht der alten 10⸗ und 20⸗Markſtücke in Gol d, die am 31. 8. ihren Zahlungswert verloren, iſt die Vevölke⸗ rung im Bereich der Reichsbanknebenſtelle Betz⸗ dorf im weiteſten Umfange nachgekommen. Ee wurden alte deutſche Goldmünzen im Werte von 5970 Mark und eine größere Anzahl aus⸗ ländiſcher Goldmünzen abgelieferr. Gerichtssaal und zu ihrem Nachteil einen Betrag in glei⸗ cher Höhe unterſchlagen. Das Servierfräulein hatte der Angeklagte auf der„Kerwe“ in Sinzheim kennen gelernt und mit ihr ein Verhältnis angeknüpft, das etwa zwei Jahre dauerte. Wenn ſie zuſammen ausgingen, be⸗ zahlte ſie die Zeche. Immer wieder fiel ſie auf ſeinen gewiſſenloſen Schwindel herein, bis ſie zuletzt ihre ſauer verdienten Erſparniſſe von rund 2500 Mark eingebüßt hatte. Bis zuletzt brachte ſie ihm ihre Zuneigung entge⸗ gen und vertraute darauf, daß er ſie hei⸗ raten würde. Schließlich kam ſie dahinter, daß er ſie mit einer anderen Frau betrog. Sie ſetzte ſich ſchließlich mit der anderen in Verbindung und erklärte ihr, ſie könne ihn heiraten, wenn ſie ihr das Geld zu⸗ rückbezahle. Der Angeklagte gab ihr jedoch zur Antwort:„Nichts bekommſt Du.“ Die Zeugin hat dem Angeklagten den Schwindel leicht gemacht. Selbſt die Warnun⸗ gen des Vaters des Angeklagten, der ſie dar⸗ auf hinwies, daß er keine Exiſtenz habe und nicht heiraten könne, ſchlug ſie in den Wind. Nach ſeiner Strafverbüßung in Ludwigsburg kam er wieder mit dem Mädchen zuſammen. Er ſtellte ihr einen Schuldſchein über 2000 Mk. aus und verpflichtete ſich ſchriftlich, ſie zu hei⸗ raten, wenn er innerhalb zwei Jahren den Betrag nicht zurückbezahle. Dadurch ſuchte er das betrogene Mädchen abzuhalten, eine An⸗ zeige zu erſtatten. Im Auguſt und Juli begaunerte er die Ho— telangeſtellte in Baden-Baden, der er ebenfalls das Heiratsverſprechen gegeben hatte. Wie⸗ derum verpflichtete er ſich ſchriftlich, ſie zu hei⸗ raten, wenn er in zwei Jahren das Geld nicht zurückbezahle. Nebenher bändelte er mit zwei anderen Frauen an. Es kam ihm nur darauf an, ſich Geld zu verſchaffen, um ein bequemes Leben führen zu können. 16 Angeklagle vor Gericht Die Fleiſch⸗ und Leberdiebſtähle im Frankfurter Schlachthof Frankfurt a. M. Vor der 3. Strafkammer be— gann am Dienstag eine mehrtägige Verhand- lung gegen 16 Angeklagte. Gegenſtand der An⸗ klage bilden die Fleiſch⸗, Fett und Le⸗ berdiebſtähle im Schlachthof, die in den Jahren 1933 bis 1936 begangen wurden. Die Angeklagten ſind beruflich Metzgermeiſter, Metzgergeſellen, Schlachthofwärter, Kopfſchläch⸗ ter, Stempler, Schießer, Hilfswieger. Dem Letz⸗ teren wird Untreue in ſeinem Dienſt vorgewor⸗ fen, die übrigen Angeklagten ſind teils des Diebſtahls, teils der gewerbsmäßigen Hehlerei und verſchiedene auch des Ver⸗ gehens gegen das Lebensmittelgeſetz beſchuldigt, weil ſie vom Tierarzt verworfſene Lebern, die geeignet waren, die Geſundheit zu ſchädigen, wieder in den Verkehr gebracht und ver⸗ kauft haben. Als Hauptbeſchuldigte ſind ein Metzgermeiſter und ein Großſchlächter anzu⸗ ſehen, deren Betriebe im Februar polizeilich geſchloſſen wurden. Bei ſeiner Vernehmung ge⸗ ſtand der Metzger, daß er von Wärtern des Schlachthofs die Lebern kaufte und verwurſtete, und erhebliche Mengen Fett, das von zwei Metzgergeſellen einer Großfirma geſtohlen wur⸗ de, ankaufte und zum Ladenpreis weiter ver- äußerte. Der Großſchlächter kam auf gleiche Weiſe zu Lebern von kranken Tieren. Am erſten Verhandlungstag wurden die An— geklagten vernommen. Sie ſind durchweg ge⸗ ſtändig. Insgeſamt wurde in dieſer Sache gegen 17 Perſonen Anklage erhoben. Einer der Beſchul⸗ digten iſt aber erkrankt, ſodaß das Verfahren gegen ihn abgetrennt werden mußte. Von den Angeklagten befinden ſich 9 ſeit Ende Januar in Unterſuchungshaft. Die anderen waren eben- Sie hören im Rundfunk Samstag, den 10. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrich⸗ ten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8 30 Fröhliche Morgenmuſik. 9 30 Aus Nürnberg: Appell der Hit⸗ lerjugend in der Hauptkampfbahn des Stadions. 11.30 Aus Nurnberg: Jahrestagung der Deutſchen Arbeits⸗ front in der Kongreßhalle in Nürnberg. 13.30 Schall⸗ platten. 14.30 Großkonzert des Rundfunks. 18.30 Tonbericht der Woche. 19.00 Vergnügtes Wochenende. 20.00 Nachrichten. 20.10 Heitere Muſik zum Sams⸗ tagabend. 22.00 Zeit Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24.00 Nacht⸗ konzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik zur Unterhaltung. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Mor⸗ genlied— Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkon⸗ zert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nürnberg: Appell der Hitlerjugend in der Hauptkampfbahn des Stadions. 11.30 Nürnberg: 6. Jahrestagung der Deutſchen Arbeitsfront in der Kongreßhalle in Nürn⸗ berg. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittags⸗ konzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Kleines Kon⸗ zert. 14.30 Großkonzert des Rundfunks. 18.80 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Sportſchau des Tages und für den Sonntag. 19.10 Komponiſten der Gegen⸗ wart unterhalten uns. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 20.15 Frohe Klänge zum Wochenende! 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. 24.00 Nachtkon⸗ zert. 2.00—3.00 Nachtkonzert. falls inhaftiert geweſen, ſind aber wieder ent⸗ laſſen worden. Am Schluß des erſten Verhand⸗ lungstages wurden auf den hauptbeſchuldigten Metzgermeiſter aus nommen werden. Belrunken am Sleuer Rüdesheim(Rhein). Ein 33 Jahre alter Mann aus Frankfurt am Main wurde vom Amtsgericht Rüdesheim wegen Vergehens gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung zu einer Haftſtrafe von 6 Wochen und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Mann kam am Oſterſamstag mit Bekannten im Auto nach Rüdesheim. Er ließ dort auf einer Stra⸗ ße das Fahrzeug ſtehen und begab ſich dann mit ſeinen Bekannten in die Droſſelgaſſe. Spä⸗ ter, nachdem einige Flaſchen Wein getrunken waren, die Bekannten ein Hotel aufſuchten, und der Angeklagte den Wagen nachholen ſollte, gab es eine Zickzackfahrt durch Rüdesheim, die an einem Straßenbaum endete. Dabei wurde der Wagen erheblich beſchädigt, der Fahrer kam gut davon. Er erhielt einen Strafbefehl, gegen den er Einſpruch erhob. Vor Gericht begründete er ihn damit, daß„beſondere Umſtände“ die Urſache des Unfalles geweſen ſeien. Der Gas⸗ hebel habe nicht richtig funktioniert und das Zickzackfahren ſei nur ſo zu erklären, daß viel Betrieb auf der Straße herrſchte. Die eingehen de Beweisaufnahme ſtellte aber feſt, daß der Mann ſtark unter Alkoholeinfluß ſtand und zwar derart, daß er ſich unter keinen Umſtän⸗ den mehr ans Steuer ſetzen durfte. Außerdem iſt der Mann wegen Vergehens gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung ſchon vorbeſtraft, ſodaß eine Freiheitsſtrafe angebracht erſchien. Der Landjäger a. D. als Gaſtwirt. Biebesheim. Der aus Norddeutſchland ſtam⸗ mende frühere Landjäger Otto Riſch kam nach Biebesheim, um ſich hier als Gaſtwirt nieder⸗ zulaſſen. Er trat ſeiner früheren Amtlichkeit entſprechend auf und verſtand es zunächſt, das Vertrauen aller, mit denen er in Berührung kam, zu erwecken. Großzügig gab er Auftrag zum Ausbau des Gaſthauſes, aber an das Be⸗ zahlen dachte er nicht. Selbſt die geringſten Klei⸗ nigkeiten kaufte er auf Pump und von Bargeld für Miete, Bierlieferungen oder die Handwer⸗ ker war ſchon gar keine Rede. Schließlich wurde man doch mißtrauiſch und da ſtellte ſich her⸗ aus, daß er es in ſeiner früheren Heimat eben⸗ ſo getrieben hatte, daß von dort eine ganze An⸗ zahl Klagen hinter ihm herliefen, daß er ſchon 1930 den Offenbarungseid geleiſtet hatte und mit mehr als 7000 Mark Schulden hier einge⸗ zogen war. Vorbeſtraft iſt er allerdings noch nicht. Das kam ihm bei der Strafbemeſſung vor dem Schöffengericht Darmſtadt zugute. Er erhielt wegen fortgeſetzten Betruges in zwei Fällen eine Geſamtſtrafe von vier Monaten Ge⸗ fängnis. Beim„Fenſterln“ an die Unrechte gekommen. Offenbach. Das Bezirks- Schöffengericht Offenbach verurteilte einen ſchon vorbeſtraften 43jährigen Mann wegen Hausfriedens- bruchs und Beleidigung zu drei Mona— ten Gefängnis. Der Angeklagte war in einer lauen Sommernacht auf das Dach eines Hauſes geklettert, um von hier aus in das Schlafzimmer eines 24jährigen Mädchens zu gelangen. Es war gegen 10 Uhr, als der An- geklagte in das Zimmer eindrang, während das Mädchen erſt nach 1 Uhr ihr Schlafgemach aufſuchte. Vier Stunden hatte er alſo auf ſie warten müſſen, und während der gan— zen Zeit hatte er ſich unter dem Bett verſteckt. Wie er vor Gericht bekundete, wollte er ſich das Fräulein einmal näher anſehen. Er wartete denn auch, bis ſich das Mädchen zu Bett begeben und noch die Fortſetzung eines Romans zu Ende geleſen hatte. Als ſie dann das Licht ausſchaltete, kam er unter dem Bett hervorgekrochen. Erſchrocken ſchrie das Mädchen um Hilfe, worauf er ſie am Halſe packte. Sie ſchlug energiſch um ſich, worauf der„Nachtwandler“ den Rückzug durch das Dachfenſter antreten mußte, Als man die Sache der Polizei meldete, wurde man auf den Angeklagten aufmertſam, der in dieſer Hinſicht kein unbeſchriebenes Blatt iſt. ſämtliche Angeklagte bis der Haft entlaſſen. Er wird am Mittwoch ver⸗ Aus bem Lampertheimer Sg. Mit ihren Kameraden der SA und SS ſind die Männer des NS gerüſtet, um am größ⸗ ten Ereignis des politiſchen Jahres, am Reichsparteitag, teilzunehmen. Es iſt für die änner des Motorſturmes ſchönſter und höch⸗ ſter Lohn für treue Pflichterfüllung im ver⸗ gangenen Jahr, als Vertreter ihrer Einheit zum Führer nach Nürnberg fahren zu dürfen. Der Männer des Sturmes 14/ M 50 harrt auch in dieſem Jahr auf dem Reichsparteitag eine ganz beſondere Ehre und Auszeichnung. War im vergangenen Jahr ſchon der Sturm aus dem Reichswettkampf des ND als beſter Sturm eder Motorgruppe Heſſen hervor⸗ gegangen, ſo iſt ihm in dieſem Jahre ein noch 5 Erfolg beſchieden: er iſt wiederum Sieger der Motorgruppe Weſtmark geworden und kommt damit zu Siegerehren, die noch keinem Sturm des NS zuteil wurden, nämlich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in zwei verſchiedenen Motorgruppen ſich als beſte Einheit erwieſen zu haben. Damit haben die Männer mit den ſchwarzen Sturzhelmen aus Lampertheim, Bürſtadt, Biblis und Hof⸗ heim bewieſen, daß man nicht aus einer Groß⸗ ſtadt mit weit günſtigeren Dienſtverhältniſſen ſein muß, um Sieger im Reichswettkampf zu werden, ſondern daß es auf den Geiſt und auf den Willen ankommt, der die einzelnen Män⸗ ner beſeelt. Es iſt eine Freude, dieſen Sturm 14M 50 im Dienſt zu ſehen, um feſtzuſtellen, mit welcher Friſche, mit welchem Eifer und mit welchem Ernſt die Männer bei der Sache ſind. Nach Ausſage eines höheren vorgeſetzten Führers iſt der Sturm in keinem Ausbil⸗ dungszweig von ſeinen Konkurrenten zu ſchla⸗ gen geweſen. Sei es nun, daß es ſich um wehrſportlichen Dienſt, Motorenkunde, Ver⸗ kehrserziehung, weltanſchauliche Schulung oder Formalausbildung handelte. Dieſes Urteil will etwas bedeuten, denn die Mitbewerber um den Siegespreis der Gruppe waren die Stürme aus Mainz, aus Wiesbaden, aus Koblenz und aus Trier— aber die tapfecen Männer des Rieds, die zum großen Teil ihren Dienſt nach harter Tagesarbeit in den Fab⸗ riken der benachbarten Großſtädte am Abend leiſten, haben alle anderen aus dem Feld ge⸗ ſchlagen. Man muß dieſe wackeren politiſchen Solda⸗ ten aus Lampertheim und dem Ried, zu denen Achlung! An Raule frelag das abenleue im Vorjahre noch unſere Viernheimer NSger⸗ ö Männer gehörten, nur beglückwünſchen zu ihrem hervorragenden und großartigen Erfolg. Alle haben gleichermaßen Anteil an dieſem Sieg, einen beſonders zu erwähnen, hieße die anderen zurückſetzen. Nur einen muß man na⸗ mentlich nennen, denn ihm gebührt der größte Anteil am Sieg im letzten Jahre ſowohl als auch in dieſem: den Sturmführer Karl Sa⸗ cherer. Er hat ſeine Männer durch zähen, nie ermüdenden Einſatz, durch leuchtendes Beiſpiel zu Kampf und Sieg begeiſtert. Wenn beim großen NSKK⸗Appell im Lager Möbeldorf am 10. September die beſten Stuͤr⸗ me des N Sec vor ihrem Korpsführer Fühn⸗ lein ſtehen, dann ſteht Sturmführer Sacherer mit ſeinen Männern wieder im vorderſten Glied. Wieder nehmen dann die Männer des ſchneidigen. Lampertheimer Sturmes als An- erkennung und ſtolzen Siegerpreis eine 500 cem Beiwagenmaſchine mit nach Hauſe und ge⸗ ſellen ſie zu der, die ſie vom Parkeitag 1937 mit nach Hauſe genommen haben. Brav, ihr NSKK⸗Männer, wir ſind ſtolz auf euch und beglückwünſchen euch mit kame⸗ radſchaftlichem„Sieg Heil“. Der Deutsche Aunbfunk Funk Poſt Das große illuſtrierte Programmblatt Verlag der Buch- und Tiefdruck⸗Geſell⸗ ſchaft m. b. H.— Einzelheft 15 Pfg. Poſtbezug monatlich 59 Pfg. zuzüglich 6 Pfg. Beſtellgeld. Nochmals wird in dieſem Heft auf den Reichs⸗ parteitag Bezug genommen, der mit den macht⸗ vollen Kundgebungen am Sonntag und Mon⸗ tag ſeinen Ausklang findet. Dem Neubau des Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Denn der Mann„eingezogen“ wird Krankenverſicherung bei Uebungen in der Wehrmacht NSG. Wenn ein nach den Vorſchriften der reichsgeſetzlichen Krankenverſicherung Verſicher⸗ ter an einer kurzfriſtigen Ausbildung oder einer Uebung der Wehrmacht teilnimmt, ſo wird die beſtehende Verſicherung hierdurch nicht berührt. Jedoch ruhen für die Zeit der Teil⸗ nahme die Beitragspflicht und die Verſicherten⸗ krankenhilfe. Die Familienhilfe dagegen läuft weiter. Da nun dem Träger der Krankenver⸗ ſicherung Beiträge entgehen, zahlt ihm das Reich zur Deckung der Aufwendungen für die Familienhilfe, die für die Angehörigen des Ver⸗ ſicherten während deſſen Teilnahme an einer kurzfriſtigen Ausbildung oder einer Uebung entſtehen, einen beſtimmten Pauſchalbettag. Um dieſen zu erlangen, benötigen die Ver⸗ ſicherungsträger(Ortskrankenkaſſe uſw.) laufend genaue Unterlagen über Beginn und Beendi⸗ gung der Uebung. Zu dieſem Zweck hat der Reichsarbeitsminiſter unter dem 13. Juni 1938 beſondere Beſtimmungen getroffen, bei denen unter„Uebung“ die Teilnahme ſowohl an einer kurzfriſtigen Ausbildung der Wehrmacht, als auch an einer Uebung der Wehrmacht zu ver⸗ ſteben iſt. Danach ſind die Unternehmer wie die Verſicherten zu beſtimmten Meldungen verpflich⸗ tet. Und zwar haben die Pflichtmitglieder ge⸗ ſetzlicher Krankenkaſſen, die an einer Uebung teilnehmen, den Beginn der Uebung unter Vor⸗ legung des Einberufungsbefehls und die Be⸗ endigung der Uebung unter Vorlage des Wehr⸗ vaſſes ihrem Unternehmer jeweils ſofort zu mel⸗ den. Das gilt auch dann, wenn Krankenkaſſen mit Unternehmern, mit Inhabern von Betrie⸗ ben, oder mit Verwaltungen von Betrieben Ab⸗ weichungen von den Meldevorſchriften verein⸗ bart haben. Wird die Uebung und ihre Dauer nicht gemeldet, ſo ſind die Beiträge bis zur vor⸗ ſchriftsmäßigen Meldung weiterzuzahlen. Die Meldungen können unterbleiben, wenn für die Zeit der Uebung die vollen Beiträge weiter⸗ gezahlt werden. Freiwillige Mitglieder geſetzlicher Kranken⸗ kaſſen und Mitglieder von Erſatzkaſſen haben den Beginn der Uebung unter Vorlegung des Einberufungsbefehls und die Beendigung der Uebung unter Vorlegung des Wehrpaſſes ihrer Kaſſe ſofort ſchriftlich zu melden. Die Meldun⸗ gen können unterbleiben, wenn für die Zeit der Uebung die vollen Beiträge weitergezahlt werden. Die Meldungen der Anternehmer über die Teilnahme der Verſicherten an Uebungen unter⸗ liegen der Nachprüfung bei der Betriebsprü⸗ fung. Vorſtehende Beſtimmungen gelten ſinn⸗ gemäß auch für die Teilnahme an einem an⸗ erkannten Lehrgang für Zwecke der Leibes⸗ übung. Erwähnt ſei noch, daß der Einberu⸗ fungsbefehl künftig in einem Vermerk ausdrück⸗ lich auf die vorgenannten Meldepflichten hin⸗ weiſen wird. Nürnberger Rundfunkhauſes iſt aus dfeſem Anlaß ein beſonderer Artikel mit Bildern ge⸗ widmet. Die Kölner Reiter⸗HJ. in Burg⸗ Holtrop liefert den Stoff zu ſehr intereſſan⸗ ten Ausführungen und hübſchen Bildecn. Die Freunde des Humors aber werden in 1 5 neueſten Heft der Programmzeitſchrift„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ extra bedacht. In einer„Fröhlichen Inſtrumentenkunde“ werden die einzelnen Inſtramente des Or⸗ cheſters ſehr witzig karikiert. Dazu ſchrieb Konrad Tegtmeier die paſſenden luſtigen Ver⸗ ſe.— Der techniſche Teil befaßt ſich mit den Feinheiten moderner Rundfunkgeräte unter dem Titel„Der Weg zum lebendigen Klang“ und beginnt mit einer Aufführung der Rund⸗ funkempfänger 1938 in der Praxis. Mannheim.(Doppelter Zuſammenſtoß auf den Planken. Gegen ſieben Uhr am Mitt⸗ wochabend verſuchte ein Wagen, vom Waſſer⸗ turm herkommend, vor einer Radfahrerin, die plötzlich in der Nähe des„Kaffee Wien“ quer über die Straße wollte, auszuweichen. Es ging leider nicht und die Radfahrerin wurde in hohem Bogen vom Rad geſchleudert, glück⸗ licherweiſe ohne über einige Prellangen hin⸗ aus ernſthaft Schaden zu nehmen. Ducch das Bremſen und den Verſuch, nach links auszu⸗ weichen, ſtand nun der Wagen mit ſtehendem Motor auf dem Straßenbahngeleiſe. Ter Wa⸗ genführer der vom Paradeplatz entgegenkom⸗ menden A-Bahn überſah offenbar die Situa⸗ tion nicht genau, bremſte nicht ſcharf genug, er hatte ja auch zwei Anhänger, und fuhr dann mit ziemlicher Kraft auf das Auto auf, ſo daß das eine Vorderrad zertrümmert wurde. Der Motor blieb intakt und der Wagen lonnte ſo⸗ fort in einen Hof gefahren werden.—(Wei⸗ tere Verkehrsunfälle). Am Mittwoch um 18.10 Uhr lief zum Spielen auf der Neckar⸗ vorlandſtraße ein 7 Jahre altes Kind gegen einen vorbeifahrenden Laſtkraftwagen. Das Kind wurde zu Boden geworfen, wobei es ſich einen Knöchelbruch am linken Fuß und Haut⸗ abſchürfungen am Kopf und linken Unterarm zuzog. Es fand Aufnahme in einem Kranken⸗ haus.— Um 8.15 Uhr fuhr eine Zugmaſchine beim Befahren der Landteilſtraße infolge Feſt⸗ klemmens der Steuerung gegen ein Haus. Die Zugmaſchine ſowie die Hauswand wurden be⸗ ſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Bekanntmachung Die Scheune im Hofe des„Ratskeller“ ſoll auf Abbruch verkauft werden. Das Material, insbeſondere das Holz, iſt ſehr gut erhalten, und kann der größte Teil des Materials wie⸗ der zu Bauzwecken verwendet werden. Scheune kann nach erfolgter Genehmigung durch den Gemeindebaumeiſter eingeſehen wer⸗ den. Angebote ſind bis zum 20. September verſchloſſen und mit entſprechender Anſchrift verſehen, auf dem Gemeindebauamt, Zimmer Nr. 5, abzugeben. Viernheim, den 8. September 1938 Der Bürgermeiſter. J. V: Weitzel. Bereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, Sing⸗ ſtunde. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Heute Freitagabend, 8 Uhr, Spielerver⸗ ſammlung für Fuß⸗ und Handballer. ... Trauben Zwetſchen ſchöne Aepfel z Eſſen u Backen Bananen . täglich friſches Wie Rauch. mne e Ra uch, mange! 8 i.„Deutſch. Mich.“ ſchwindet die Zugkräftig Futter⸗ keit eines Geſchäfts, wenn Aperben es mit der Eigen⸗Wer⸗ ſowie Weiß⸗ bung ausſetzt. Werben iſt Not- und eine Hauptbedingung[Wirſingkraut zu verkaufen Steinſtraße 14 e Schul — Die vorteilhafteſte und billigſte Werbung iſt und bleibt die kann abge⸗ Tellungs- Anzeige ene nge n 2 1 dbelhestrage 20 Ein ganz vorzügliches 8 Werbeorgan iſt die große Aeije Alllch⸗ Heimatzeitung 10 weine Viernheimer ſowie Einmach⸗ Volkszeltung bobnen bei Kempf Hüßselſtraße 12 Die] gerren⸗ und Knaben⸗Hemben kaufen Sie preiswert bei Gg. Ma neben der Poſt CTreunfurt a M., it September 1938 Tuche deohhmwern„Fiorentine“ un zur I Uüfürat Anni N Luo wig Kuhn Verlobte Tren ufurt a. M. Karlsruhe— Offen burg Leupin-Creme v. Seife — selt Jahren bewährt bel Pickel Men dutjneken-EAzen Geslohtsausschleg, Wundsein usw. Rathaus- Drogerie GGBdyg Spiegel Adolf Hitlerſtraß 15 2 Zimmer und Küche Ohne Gewähr 20. Zlehungstag Elefanten⸗ Marke Lackbeſ.⸗Stief. Gr. 28-26 3.90 dat genonnen 7 Gewiunauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten 7. OGeptember 195. In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 2 Gewinne zu 10000 RM. 2 Gewinne zu 5000 RM. 8 Gewinne zu 3000 RM. 315511 207886 225714 388026 ſohle, Damen⸗ und Frauen⸗ ſchuhe 7.90 Samtſchuhe Haus⸗ u. Ka⸗ melhaarſtoff⸗ ſchuhe ſowie Arbeitsſtiefel Luiſenſtr. 44 Mulch⸗ jchweine zu verkaufen kaufen Sie gut[Weinheimer⸗ im Mercedes- ſtraße 77 men Werder Saarſtraße 31 Mitglied — der e Knoblauch-Beeren „Immer jünger“ machen froh und frisch! Sie enthalt. alle wirksamen Bestandteile des reinen un · verfälschten Knoblauchs in leicht löslicher. gut ver- daulicher Form. Bewährt auch bei: sowie gegen Würmer. Geschmack u. geruchfréi. Monatspackung Rm. 1. Achten Sie auf die grün- weiße Packung Zu haben: Flora- Drogerie Richter Adolf Hitlerstraße Die Seitungs⸗Hnzeige iſt Ihe beſter Derkaufs⸗ Helferl Knab. u. Mäd⸗ per 1. Oktober 16. 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In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 5000 RM. 85258 362817 10 Gewinne zu 3000 RM. 32174 105400 185428 187309 388 130 14 Gewinne zu 2000 RM. 5024 160004 166903 234012 271840 348128 383854 58 Gewinne zu 1000 RM. 8048 10116 40590 41038 56301 74706 194587 120327 128422 139887 143147 154535 177060 178939 180089 189490 197758 211625 222879 225130 228780 235356 237665 257763 268971 272528 282978 292404 332794 96 Gewinne zu 500 RM. 3009 3313 6360 15205 15207 17063 31097 51239 53003 56139 62793 77420 109710 131490 150415 158806 158047 162298 165115 172138 172647 192834 96160 199507 213985 229369 230955 240224 241745 246909 248554 251020 258297 287979 270128 270384 307059 310013 3238668 332511 346827 357435 359903 374829 376501 388461 391245 392360 160 Gewinne zu 300 RM. 1735 5530 109865 13201 17569 29961 34451 36139 42724 47916 50328 60235 95345 95899 97446 58504 119289 113322 113558 119296 119803 120996 129319 135670 147472 189992 170107 177328 177884 178659 183888 191773 183375 195498 195973 196046 198359 201237 204474 209547 227094 228789 237301 248307 255072 258188 282107 268771 274050 288662 288817 282930 299345 305019 306169 308807 309184 316003 317081 317674 318094 326559 338704 343818 344810 350482 358857 363978 367701 368549 4 80 372284 381901 383689 388530 393096 395926 398388 386640 Außerdem wurden 3658 Gewinne zu 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 6 zu ſe 10000, 6 zu je 5000, 32 zu ſe 3000, 66 zu je 2000, 248 zu je 1000, 352 zu je 500, 650 zu je 300, 14638 zu je 180 RM. 1 4 1 g 194 NEUHEITEN Gabardine-Cheviot- Mäntel in mod. Raglan u. Kugelschlupf. Form. 38. 43. EE 63. 78. Sport- und Stragen-Anzüge in feschen Fotmen und Ferben 38. 49. 38. 67. 83. Zeige Mannheim N 1. 3, Breite Straße adde I Eine gutgepflegte Gaſtſtätte 5 wird von Seit zu Seit Empfehlungsanzeig. in der Seitung auf⸗ geben, um ſich vor Dergeſſenheit beim Publibum zu ſchüßen! Es wird ſich lohnen! ſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſ uu lſſſſſſ Snuuuummummnmunrammmmmmmmmammunmmmmummnuimmmlunnuuuuunn Aſſſſifsſſſſſſſſ — 1 ati don bie