menkinde⸗ f 5 Or⸗ e fc cen Ver⸗ 10 t den gen Aang der Ruth, 9. anmerſaß am Mit 1 Vaſſer⸗ fell, di Ven“ quer 1. CS gin Wurde 5 ett, glüc⸗ * ſir⸗ Lucch daz its auszu⸗ ſtehendem der M A Wa⸗ egenkon⸗ ie Cin. e Etua⸗ i gen, fac dun f po daß ide. Ter lite ſo⸗ —(Ve boch un r Neln⸗ ind gegen eu. Tas bi es ſih id Faut⸗ U ol. 15. den 3. N Wee ene eee 3 — d—— Seldeinun gs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiert Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 180 f 9 N durch die Poſt monatlich 1.60 N 1 0 RM. einſchließlich Botenlohn, nummer 211 HB ⁰ AA Die Heerſchau der Politiſchen Leller Almlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Jamslag iernheimer Verkündigungsblatt der 89 AB. Miernheim A 155 igenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ öhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismaraſt . teil für I mm den 10. Sepfember 1938 r. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang 140 000 Nepräſentanten des Reiches marſthieren bor dem Jührer in Nürnberg auf Appell auf dem Zeppelinfeld 140 000 Männer der Politiſchen Leiter, Leiter aus den ſieben Gauen der deutſchen men unter dem Strahlendom der Zeppelinw lers für die politiſche Arbeit des kommende einem Glauben erfüllten und einem Geiſt beſeel aen Tei marſch der 26 000 Fahnen, mit der ergreifenden Totenehrung und den erſchütternden Kund⸗ gebungen der Verehrung, der Treue und des Ge Aufmarſch mik 26 000 Fahnen der Bewegung Nürnberg, 9. Sept. unt er ihnen zum erſten Male 10 000 Politiſche Oſt mark, die getreuen Helfer des Führ ieſe am Abend des Freitag die Parole n Jahres. war ein Erlebnis von unbeſchreiblicher Schönheit und Tiefe. Bekenntnis zu Deulſchland Die Feierſtunde unker dem nächllichen himmel Ven ganzen Nachmittag uber waren die dra nen Kolonnen der Politiſchen Leiter mit klin⸗ Kane en und alten Märſchen und den ampfliedern der Bewegung durch das Spalier ihrer fränkiſchen Kameraden hinausgezogen in das Parteitagsgelände. Und während die Men⸗ ſchenmaſſen von den Kundgebungen des Nach⸗ mittags in die Stadt ſtrömen, wandern neue Hunderttauſende zu einer Kundgebung, die, wie n den Vorjahren. durch ihre Größe und Schön⸗ heit einen bezwingenden Eindruck hinterläßt. Ein gigantiſches Schauſpiel Bei ſinkender Dämmerung ſtehen auf dem gewaltigen Rechteck des Zeppelinfeldes 110 000, harren auf den Tribünen mehr als 150 000 Teil⸗ nehmer des Beginns. Weithin leuchtet vom Mittelbau der Tribüne der ſieben Meter hohe Broncekranz, der ein goldenes Hakenkreuz um⸗ ſchließt, flattern die Feuer in den beiden Opfer⸗ ſchalen auf den ſeitlichen Vorbauten. Blendend weiß ſtrahlt der Jura⸗Werkſtein der Tribüne, von dem ſich die Freiheitsfahnen zwiſchen den 144 Säulen in glühendem Rot abheben. Immer wieder beſticht die klare Linie dieſes von der Baugeſinnung des neuen Deutſchland zeugenden Baues und beſonders von rechtsher iſt es der langegeſtreckte, weiß ſchimmernde Bau mit dem mächtigen Hakenkreuz, den Feuerſchalen, den goldenen Freiheitszeichen auf den Stirnfronten und den wundervollen Säulenhallen einen er⸗ babenen Anblick. 34 Türme mit angeſtrahlten Fahnengruppen krönen die menſchenüberſäten Wälle. Auf der der Haupttribüne gegenüber⸗ liegenden Seite ſind ſchmale Gaſſen für den Ein⸗ zug der Fahnen freigegeben. Scheinwerfer huſchen über den Innenraum, den in 12 gewal⸗ tigen Marſchblocks die politiſchen Soldaten Adolf Hitlers in hellem Braun ihrer Uniformen füllen. Vor den einzelnen Marſchſäulen ſind die Spielmanns⸗ und Muſikzüge aufmarſchiert. Auf der Vortribüne unter der weit vorgebauten 1 ſtehen 800 Junker der Ordens⸗ urgen. An den beiden Aufgängen zur Haupt⸗ tribüne ſind ſchon vor Beginn Fahnen auf⸗ Marſchiert. In dem Einſchnitt gegenüber der Haupt⸗ lribüne iſt eine große Freitreppe eingebaut. Hier erwarten die Reichsleiter und Gauleiter den Führer, um ihn durch das Feld ſeiner poli⸗ —— Kämpfer zur Haupttribüne zu geleiten. nterhalb der Vortribüne ſtehen die Svpiel⸗ manns⸗ und Muſikzüge der Ordensburgen und vor ihnen wiederum die Fahnen der Ordens⸗ burgen. Im gleichen Augenblick hört man auch ſchon Heilrufe, die die Ankunft des Führers ankünden. Fanfaren ſchmettern, die Politiſchen Leiter nehmen Front zum Mitteldurchgang des Feldes, die beiden Blocks an dieſer Straße, die mitten durch die politiſchen Soldaten Adolf Hit⸗ lers führt, ſind den Politiſchen Leitern der deut⸗ ſchen Oſtmark vorbehalten. Dann wird der Führer auf der Freitreppe ſicht⸗ bar. Dr. Ley meldet dem Führer und im gleichen Augenblick flammen die rieſigen Schein⸗ werfer mit 180 Milliarden Kerzen auf und bauen einen feenhaften Strahlendom am nachtblauen Firmament Der Führer begrüßt die Reichs⸗ und Gau⸗ leiter und ſchreitet dann mit dem Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley und Rudolf Heß, gefolg“ von den Reichs⸗ und Gauleitern, langſam durch die braune Heerſchaar zur b ee einer immer erneuernden u E Jubelwelle. Der Türer — 2 die Kanzel der Haupttribüne mit Dr. Ley etreten. Er blickt über das gewaltige Feld ſeiner treuen Gardiſten und in die herrliche Kuppel, die ſich über dem gewaltigen Feld wölbt. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley er⸗ öffnet die Kundgebung mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer, das ein donnerndes Echo findet. Dann ſingen die Junkers der Ordens⸗ burgen„Heiliges Deutſchland, Land unſerer Väter“. Das Lied leitet zur Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges, der Opfer der Arbeit und vor allem der toten Helden der nationalſozialiſtiſchen Partei über. Dann ſpielt die Muſik„SA mar⸗ ſchiert“ und dann das„Lied vom guten Kame⸗ raden“, während Hunderttauſende entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten der Männer gedenken, die für ein neues und glückliches Deutſchland ihr Leben freudig hingaben. Noch einmal ſingen die Junker: Was die tauſende Jahre harrten, zwang der Führer in die Zeit; mit den Fahnen und Standarten zieht es brauſend in die Ewigkeit. (Fortſetzung auf der 2. Seite) Neue Vor „ vernah⸗ dolf Hit⸗ Dieſer Appell mit mehr als 250 000 von lnehmern, mit dem glänzenden Ein⸗ horſams in einem wahrhaft grandioſen Rahmen der ſchönen Reichsſtadt. Ein erhebender Anblick: Der Fackelzug der Politiſchen Leiter 80 000 Politiſche Leiter huldigten am Donnerstagabend dem Führer, der auf dem Balkon des„Deutſchen Hofes“ ſtand, in der herkömmlichen Weiſe mit einem rieſigen Fackelzug. Wie ein breites goldenes Band bewegten ſich die Zwölferreihen durch * die altertümlichen Straßen Chreſſe⸗Bild⸗ Jen rale⸗ M. i chläge der Prager Regierung die Zudelendeulſche Parlei nimmt slellung zu den neuen Vorſchlägen und zeigt gangbare Wege 3 Prag, 10. September. Der Vorſchlag, den die Prager Regierung der Sudetendeutſchen Partei übermittelt hat, trägt den Titel„Protokoll über den zwiſchen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung und der Su⸗ detendeutſchen Partei vereinbarten Verhand⸗ lungsmodus hinſichtlich der Regelung der natio⸗ nalen Angelegenheiten“. Der Vorſchlag enthält im weſentlichen folgendes: 1. Zur Erzielung einer Einigung wird in der Weiſe vorgegangen, daß konkret und praktiſch die ſofortige Erledigung der ſtrit⸗ tigen Hauptfragen in Angriff genommen wird. Für alle Fragen welche hier nicht berührt oder konkreter formuliert ſind, werden weitere ein⸗ gehende Verhandlungen vorbehalten. Hinſichtlich der Frage der öffentlichen Angeſtellten und Arbeiter beſteht Uebereinſtimmung in dem Sinne. daß der Grundſatz zu gelten hat, daß alle Nationalitäten auf einem ihrem Prozentſatz unter den Staatsbürgern entſprechenden Anteil am Per⸗ ſonalſtand in der Staatsangeſtelltenſchaft in allen Rangſtuſen Anſpruch haben. Dieſer Grundſatz iſt für jede künftige Anſtellung neuer Kräfte bindend und gilt für alle Reſſorts. Um möglichſt raſch einen derartigen Zuſtand zu erreichen, wird die nationale Proportionalität bei der Annahme neuer Kräfte deutſcher Volks⸗ zugehörigkeit für die nächſten zehn Jahre in dem Maße günſtiger geſtaltet werden, daß am Ende dieſer Friſt der entſprechende Prozentſatz erreicht wird. Es können deutſche Staatsange⸗ hörige, die die erforderliche Qualifikation be⸗ ſitzen, aus dem Privatdienſt oder freien Berufen in den Staatsdienſt aufgenommen werden. Auch vorzeitig penſionierte oder entlaſſene Kräfte können wieder eingeſtellt werden. Ungeachtet der allgemeinen Aufrechterhaltung des Grund⸗ ſatzes der Verſetzbarkeit der Staatsangeſtellten auf dem Gebiet der Republik hat jede Natio⸗ nalität darauf Anſpruch, daß in den einzelnen Verwaltungsgebieten die nationale Zuſammen⸗ ſetzung der Staatsangeſtellten und»arbeiter⸗ ſchaft der nationalen Zuſammenſetzung der Be⸗ völkerung entſpricht. Für die Zufammenſetzung der Angeſtelltenſchaft in den Zentralbehörden und in dem Oberſten Gericht gilt der geſamt⸗ ſtaatliche Bevölkerungsſchlüſſel in allen Kate⸗ gorien und Rangklaſſen. Unbeſchadet der den Nationalitäten zur Wahrung dieſer Anſprüche zuſtehenden Rechte und Rechtsmittel wird beim Miniſterpräſidium für jede Nationalität eine aus Vertretern der Regierung und aus Ver⸗ tretern der betreffenden Nationalität beſtehende Hinſichtlich der Proportionalität in der öffentlichen Wirtſchaft iſt vereinbart worden, daß die im Staatsvoranſchlag beſtimm⸗ ten Ausgaben und Kredite nach dem nationalen Schlüſſel ſo ausgewieſen und ver⸗ teilt werden, wie dies dem prozentualen An⸗ teil der einzelnen Nationalitäten in der Staats⸗ bevölkerung entſpricht. Bei der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für den Staat wird der dafür gewidmete Geſamtbetrag auf die in⸗ ländiſchen Unternehmungen nach dem nationa⸗ len Schlüſſel verteilt werden. Beim Miniſter⸗ ratspräſidium wird für jede Nationalität eine Paritätskommiſſion unter Vorſitz eines Staats beamten der bezüglichen Volkszugehörigkeit ere richtet. Die Vertreter der Nationalität in der Kommiſſion werden von den Parlamentsmit⸗ gliedern derſelben Volkszugehörigkeit gewählt. Der Kommiſſion obliegt a) die Epidenzhaltung(Führung eines ſtändig auf dem laufenden zu haltenden Ver⸗ zeichniſſes. Die Schriftltg.) der der betreffenden e zugehörigen ſtaatlichen Angeſtell⸗ en. b) die Ueberprüfung, ob die Neueinſtel⸗ lungen dem feſtgeſetzten Verhältnis entſprechen, c) die Prüfung, ob der feſtgeſetzte Teil der Staatsangeſtellten und ⸗arbei⸗ terſchaft entſprechend den obigen Grund⸗ ſätzen lokaliſiert und verwendet wird. Was wird aus den Nakionalitäten? aus Vertretern der Regierung und der betref⸗ fenden Nationalitäten zuſammengeſetzte paritc⸗ tiſche Kommiſſion unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten des oberſten Rechnungskontrallamtes errichtet. Der Kommiſſion obliegt die Prüfung, ob der Grundſatz des Verhältniſſes bei den Staatslieferungen eingehalten wird. Bezüglich der ſofortigen wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Hilfe für die von der Kriſe am meiſten betroffenen Gebiete u. Induſtriezweige wurde vereinbart, daß die Re⸗ gierung bis längſtens Ende dieſes Jahres eine Anleihe in Höhe bon einer Milliarde zur Hilfe⸗ n kekſtung gewähren wird. Von dieſer Anleihe werden 700 Millionen auf die deutſche Indu⸗ ſtrie entfallen. Bezüglich der innerſtaatlichen Sicherheits- organe gilt der Grundſatz, daß die frühere Re⸗ gelung wiederhergeſtellt wird, wonach ſich in die Aufgabe der Aufrechterhaltung der öffent⸗ lichen Ordnung und Sicherheit die ſtaatlichen Sicherheitsorgane(Gendarmerie) mit den loka⸗ len Sicherheitsorganen(Polizei) teilen. Es wer⸗ den ſofort Maßnahmen dafür getroffen, daß ein entſprechender und normaler Zuſtand herge⸗ ſtellt und die Frage der wechſelſeitigen Zuſam⸗ menarbeit und Verteilung der Kompetenz für die Zukunft abgegrenzt wird. Bei Benachteiligung wird die Be⸗ handlung konkreter Fälle nach ihrer Vorlage einem weiteren Verfahren mit der Regierung vorbehalten. Das Sprachrecht wird in der Weiſe neu geregelt werden, daß das bisherige Geſetz zur Herſtellung der Gleichberechtigung der Sprachen mit der tſchechiſchen Sprache novelliert wird. Im Staate wird das 6 Prinzip der nakionalen Selbſtverwallung angenommen, während das Gauſyſtem ver⸗ wirklicht wird. Die öffentliche Verwaltung wird von Staats- und Selbſtverwaltungsor⸗ ganen beſorgt. Die territoriale Grund⸗ lage der Selbſtverwaltun iſt nach der nationalen Zugehörigkeit der Bevölkerung abzugrenzen. Die nationalen Minderheiten werden durch ein Kurial-Syſtem geſichert wer⸗ den, und es wird ihnen in den einzelnen Selbſtverwaltungsgebieten der Schutz ihrer nationalen Rechte nach dem Grundſatz der Ge⸗ genſeitigkeit ſichergeſtellt. Die Angehörigen der einzelnen Nationalitäten werden unter den Schutz beſonderer Geſetze geſtellt. Die Natio⸗ nalität eines jeden Staatsbürgers wird durch nationalen Kataſter ſichergeſtellt. 5 Zur Verwirklichung und wirkſa⸗ men Vertretung der Gleichberech⸗ tigung der Nationalitäten werden denſelben in allen Selbſtverwaltungskörpern wirkſame Kurial⸗ Rechte eingeräumt. Zur wirkſamen Geltendmachung der Anſprüche der Nationalitäten im Bereiche der Staats und Selbſtverwaltung wird das Geſetz über das Verfahrensgericht zweckentſprechend novelliert werden. Kompetenzſtreitigkeiten zwiſchen den Organen der öffentlichen Verwaltung ſind durch ein beſonderes Gericht zu entſcheiden. Die Gerichte höherer Inſtanz werden je nach Zweckmäßigkeit in nationalen Abteilungen or⸗ ganiſiert. Die Vereinbarung bildet in allen ihren Tei⸗ len ein unteilbares Ganzes. Die Durchführung der erforderlichen Geſetzesvorlage wird unter Mitwirkung der Vertreter der Sudetendeutſchen Partei erfolgen. I 2 2 0 Ein Ergänzungsprokokoll Dieſem Protokoll iſt ein Ergänzungs⸗ protokoll als Anlage beigefügt, das drei Punkte enthält. Im erſten verpflichtet ſich die Begen ee Durchführung der Neueinſtellung bezw. Wieder⸗ einſtellungen dem Präſidenten der Regierung einen Antrag auf Erteilung der Amneſtie für gemaßregelte Staatsbeamte vorzulegen. Zweitens: Die Wahlen in die Sozialverſiche⸗ rung und Krankenkaſſen ſowie ähnlichen Ein⸗ 1 8 werden in Kürze durchgeführt wer⸗ en Drittens: Die Regierung wird allen kompe⸗ tenten Stellen Weiſungen erteilen, daß die Zu⸗ gehörigkeit 17 Sudetendeutſchen Partei oder einer ihrer Organiſationen ſowie zu einer deut⸗ ſchen völkiſchen Organiſation überhaupt den Staatsbürgern in keinem Falle zum Nachteil gereichen ſoll. Slellungnahme der Judelendeulſchen Partei Von ſudetendeutſcher Seite erfahren 9 7 7 dieſem tſchechiſchen Vorſchlag das Fol⸗ gende: „Es iſt unſchwer zu erkennen, daß die we⸗ ſentlichſten Forderungen der Sudetendeutſchen in dieſem Papier in der einen oder anderen Art ihre Behandlung erfahren, wenn auch in mehr oder weniger auffallenden Abwandlungen. War eine der Hauptforderungen Henleins die Gleichberechtigung und Gleichrangigkeit der deutſchen Volksgruppen in dem geſetzgebenden Organ des tſchecho⸗flowakiſchen Staates und da⸗ mit die Sicherung eines gebührenden Einfluſſes auf die Staatsführung ſelbſt, ſo iſt von irgend⸗ einer Zuſicherung oder gar Feſtlegung auf die⸗ ſem lebenswichtigen Gebiet wenig zu finden. Eine weitere entſcheidende grundſätzliche For⸗ derung ſoll eine Regelung finden, die in der vorliegenden Form unmöglich hingenommen werden kann: Es iſt dies die Frage der Abgrenzung des deulſchen Sjedlungsraumes Gerade die bier vorgeſehenen Einſchränkungen erwecken das ernſte Bedanken, ob durch eine künſtliche Geometrie nicht deutſches Sied⸗ lungsgebiet tſchechiſchen Bezirken zugeteilt wer⸗ de. Inwieweit die Zuſtändigkeit der autono⸗ men Behörden gegenüber den Anſprüchen und Begehrlichkeiten der tſchechiſchen Zentral⸗ behörden feſtgelegt und geſichert werde. darüber iſt ebenfalls keine eindeutige Garantie gegeben. Im übrigen kommt es ja nicht allein auf die Grundſätze an, auf denen in Zukunft das Ne⸗ beneinanderleben der beiden Volksgruppen aus⸗ geſtaltet werden ſoll, ſondern angeſichts zwan⸗ zigiähriger bitterer Erfahrungen auf die prak⸗ tiſche Anwendung und die anſtändige Durch⸗ führung dieſer Leitſätze. Und dieſe Seite des Problems iſt letzten Endes das Entſcheidende Haben doch die Zwiſchenfäl⸗ le der allerletzten Zeit unſere Forderung nur zu ſehr unterſtrichen, daß gerade auf dem Ge⸗ biet der behördlichen Arbeit die Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen der Volksgrufppe und der ———— die vor mir ſtehen. ſondern: Dit Heerſchau der Politiſchen Leiter Und mit ihr das geeinle deulſche Volk Gortſetzung des Berichts von Seite 1) Die Worte Dr. Lens „„Mein Führer! Ein Volk— ein Reich— ein Führer! Wie oft iſt dieſer Ruf aller Deutſchen in dem letzten Jahrzehnt und vor allem im letzten Jahre immer wieder emporgeklungen. Dieſer Schlachtruf aller Deutſchen iſt Jubel und Freude für die einen, Bekenntnis und Glauben für die anderen und Stolz und Kraft für die geſamte deutſche Nation. Jung und alt, reich und arm, e wiederholen ihn immer wieder ille deutſchen Menſchen, und ſo wollen auch wir in dieſer feierlichen Stunde dieſes Bekenntnis der Deutſchen in den Lichterdom hinausklingen laſſen: Ein Reich— ein Volk— ein Führer! Tauſend Jahre Sehnſucht, Hoffen und Bangen, Schmerzen und Kummer, Tränen, Blut und Opfer der Beſten unſeres Volkes haben nun die Erfüllung gebracht. Tauſend Jahre deutſcher Geſchichte ſind heute vollendet worden. Sie. mein Führer. baben dieſes Wunder voll⸗ * bracht. Vor Ihnen ſteyt nun wieder dieſes geeinte deutſche Volk. In dem großen Rund dieſes Lichterdomes ſind ſie angetreten, die Arbeiter und Bauern, die Bürger, Studenten und Soldaten aus Stadt und Land, aus den ent⸗ legenſten Flecken und Dörfern. Sie ſind hierher geeilt, um Ihnen mein Führer das deutſche Be⸗ kenntnis zu bringen. Unterſchiedslos ſtehen die 140000 Männer der Politiſchen Leitung vor Ihnen, mein Führer, und zum erſten Male ſind auch die Männer und Frauen der deutſchen Oſtmark auf dieſem Platz angetreten. Früher konnten ſie die Kunde von dem Gemeinſchaftsfeſt der Deutſchen nur durch die Aetherwellen vernehmen, heute ſind ſie unter uns. Sie ſehen das märchenhafte Bild und ſehen und hören vor allem Sie, mein Führer. Mein Führer! Ich bin nur ein ſchlechter Dol⸗ metſch der Tauſende und Millionen, um Ihnen die Gefühle des Dankes, der Liebe und Ver⸗ ehrung, die ſie alle in ihrem Herzen tragen und die mich jetzt in dieſer Stunde bewegen, zu über⸗ mitteln. Geben Sie uns nun, wie alljährlich, die Parrole für das nächſte Jahr.“ „Ihr ſeid die deulſche Nation!“ Des Führers Anſprache an die Poliliſchen Leiler Mtnutenlange, ſich immer wieder erneuernde Kundgebungen, taktmäßige Sieg⸗Heil⸗Rufe emp⸗ langen den Führer, als er, weithin ſichtbar, an die Brüſtung der Kanzel tritt. Erſt nach gerau⸗ mer Zeit kann er das Wort 44** Schon mit den erſten Worten und Sätzen hat der Führer die Herzen ſeiner politiſchen Sol⸗ daten entzündet und immer wieder ſchlagen die Wogen der Huldigungen, die ilrufe und Sprechchöre zu ihm herauf. Es iſt ſchwer, den Jubel zu beſchreiben, der ihn umtoſt, als er mit dem Heil au Deutſchland ſchließt. Erfüllt von neuem Glauben, neuer Stärke, ziehen dann nach den Liedern der Nation die Teilnehmer dieſer unbeſchreiblichen und einzigartigen Kundgebung heim, zurück in die feſtliche Stadt. Parteigenoſſen! In einer für uns, Nationalſoztaliſten in dieſem Jahr beſonders/ ſeierlichen Stunde kann ich Euch begrüßen. Vor 15 Jahren fand der erſte Reichsparteitag ſtatt und im September des gleichen Jahres der erſte Deutſche Tag in Nürnberg. Damals ſind wir— auch ſchon zu vielen Tauſenden— in dieſe Stadt eingezogen, und doch iſt das nicht zu vergleichen mit der gewaltigen Heerſchau von heute. Alles hat ſich ſeit dem in Deutſchland gewan⸗ delt. Nur eines iſt dieſe 15 Jahre hindurch ge⸗ blieben: Unſer Glaube an Deutſch⸗ land, unſere Liebe zu Deutſchland und unſere unbeirrbare Zuverſicht an 125.* Wiederauſſtieg!(Brauſende Heil⸗ rufe.) 2 8 5 Unter Euch ſind manche, die ſchon die dama⸗ ligen Tage miterlebten. Viele andere ſind in den darauf folgenden Jahren zu uns geſtoßen. Insgeſamt gan Ihr aber die zuverläſſigſte und treueſte Anhängerſchaft, über die nur ein Füh⸗ rer verfügen konnte! Jhr habt das Schicksal in dieſen 15 Jahren nicht einmal ſondern tauſendmal gemeiſtert. Ihr ſelbſt habt es bewieſen! 8 nde Beifallskundgebungen der Hunderttauſende.) Es iſt ſo leicht, heute für dieſes große neue Deutſchland zu ſchwärmen, und wie viele gibt es, die dieſes Reich als etwas Selbſtverſtänd⸗ liches anſchen, obwohl ſie nur wenig zu ſeiner Geburt und ſeinem Werden beigetragen haben. Ihr allein, meine Parteigenoſſen, wißt, wie 15 dieſer Kampf war, den unſere Gegner ür ausſichtslos hielten. Ihr habt all das mit⸗ gemacht, was an Leid und Sorgen aufrechten den des Vaterlandes zugefügt werden onnte. Unsere Führun Ihr ſeid in dieſen langen Jahren erprobt und gehärtet worden, Ihr habt es ſelbſt erlebt, welche Kraft einer Gemeinſchaft innewohnt, die, unlösbar in ſich gefeſtigt, einen ſtarken Glauben im Herzen trägt und ent⸗ ſchloſſen iſt, vor niemand zu kapitulieren!(Bei dieſen Worten erfaßt ein ungeheurer Sturm gren⸗ zenloſer Begeiſterung die Hunderttauſende, die minutenlang dem Führer zujubeln.) So macht Ihr es mir leicht, heute Deutſchlands Führer zu ſein! (Erneute ſtürmiſche Kundgebungen.) Alle die, die in den 15 Jahren auf den Ver⸗ fall unſerer Bewegung rechneten, ſie hatten ſich färtel h Aus dieſer Not und Gefahr ging ſie ärker hervor! Und alle jene, die heute auf eine Schwäche Deutſchlands hoffen, ſie wer⸗ den ſich genau täuſchen!(Minuten⸗ lange n brauſen dem Führer ent⸗ gegen. 8 g Wenn ich nun ſo zu Euch ſpreche, dann ſehe ich in Euch nicht die 180 000 Politiſchen Führer, Ihr leid die Ihr aber habt in dieſen 15 Jahren nicht ein einziges Mal an Deutſchlands Zukunft gezweifelt. Und vor allem: Ihr habt auch mir ſelbſt unentwegt Euer Ver⸗ trauen geſchenkt. Ich würde undankbar ſein, wenn ich nicht jedes Jahr von neuem das Glück empfinden könnte, wenigſtens dieſe Tage und Stunden in Nürnberg bei Euch und unter Euch zu ſein, vor Euch ſtehen zu dürfen, ſo wie ich die langen Jahre in unzähligen Verſammlungen als der Kämpfer vor Euch ſtand, und Euch ſo vor mir hen, wie ich Euch ſo oft vor mir ge⸗ ſehen habe. Es iſt nicht notwendig, daß wir uns jetzt im einzelnen erkennen. Ich kenne Euch und Ihrkennt michl Minutenlange, immer 5 aufbrandende Heilrufe der Hunderttau⸗ ende. Zum erſten Male kann ich nun unter Euch, meine alte treue Nevolutionsgarde, die Kampf⸗ genoſſen aus der Oſtmark begrüßen. (Bei dieſen Worten unbeſchreibliche Kundgebun⸗ gen des Jubels über das nächtliche Feld.) Sie ſtehen unter Euch, meine alten Kämpfer und ſind nicht mehr herauszuerkennen. Dasſelbe braune Kleid, dieſelbe Fahne, über allem aber derſelbe gleiche Sinn und dasſelbe treue deutſche Herz!(Beifallsſtürme begleiten dieſe Worte des Führers.) Es, ſind dieſelben Kämpfer! Denn ge⸗ nau ſo lange wie die politiſchen Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung im alten Reich geſtritten haben, ſo lange ſtritten auch ſie ſchon in der Oſtmark. Wie die Kämpfer im alten Reich gegen eine Welt von Widerſtänden anſtürmen mußten, genauſo auch die Kämpfer un⸗ ſerer Oſtmarkl Aus Leid und Sorge ſind auch Sie gekommen und nun aufgegangen in unſerer großen deutſchen Volksgemeinſchaft, in unſerem neuen Großdeutſchen Reich für jetzt und alle ewigen Zeiten!(Minutenlang jubeln die Hunderttauſende dem Führer zu.) Ihr alle werdet untereinander das Gefühl be⸗ ſitzen, wie ſtark wir ſind in dieſer Gemeinſchaft. Und gerade in einer Zeit, da Wolken am Firma⸗ ment ſind, empfinde ich es als doppelt beglückend, um mich jene Millionengarde unerſchütterlicher fanatiſcher Nationalſozialiſten zu wiſſen, deren geiſtige Spitze, deren Führung ihr ſeid!(Jubelnde Begeiſterung.) So wie ich mich in den langen Jah⸗ ren im Kampf um die Macht in Deutſchland ſtets auf euch verlaſſen konnte, genau ſo— ich weiß es— kann ſich Deutſchland und kann ich mich heute auf Euch verlaſſen!(Minutenlange, ſtürmiſche Heilrufe ballen über das nächtliche Feld.) 8 ſoll gut ſein deutſche Nation!(Immer wieder vran⸗ den die Heilrufe zum nächtlichen Himmel auf.) Ein Volk iſt nicht mehr und auch nicht weniger als ſeine Führung. Unſere Führung aber ſoll gut ſein, das wollen wir dem deut⸗ ſchen Volke verſprechen!(Mit minutenlangen Zuſtimmungskundgebungen antworten die Hun⸗ derttauſende dem Führer.) Die Nepräſentanten des Neichs Und mit dieſem Gelöbnis ſollt Ihr von Nürn⸗ berg wieder hinausziehen in Eure Gaue und Kreiſe, in Eure Ortsgruppen und Stützpunkte, in Eure Marktflecken und Dörfer und ſollt dort in den kommenden Zeiten nicht nur unerſchütter⸗ liche Glaubensträger unſerer Bewegung, ſon⸗ dern dort durch Euch Repräſentanten des Groß⸗ deutſchen Reiches ſein. Deutſchland Sieg⸗Heil! Als der Führer geendet hat, brandet ihm ein ungeheuerer Sturm minutenlanger jubelnder Begeiſterung entgegen, der in dieſer feierlichen Stunde wie ein heiliges Gelöbnis zum nächt⸗ lichen Himmel emporſteigt. DDr— Staatsexekutive mit hergeſtellt werden muß. Nur das Beſtehen und das Bewußtſein einer Volksgemeinſchaft zwiſchen Bürger u. Behörden wird das unumgänglich notwendige Ver⸗ trauensverhältnis herſtellen können. Bei der jetzigen, geradezu unüberbrückbar er⸗ ſcheinenden Kluft zwiſch'en Deut⸗ ſchen und Tſchechen erſcheint es im Inter⸗ eſſe der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord— nung erforderlich, daß keine Zeit verlo⸗ ren wird, um die von dieſer Seite her dro hende Gefahr an der Wurzel zu beſeitigen, größter Beſchleunigung denn die Difziplin der ſudetendeutſchen Bevöl⸗ krung gibt die Gewähr dafür, daß ſie mit ih⸗ ren eigenen Organen in der Lage iſt. Ruhe u. Ordnung zu ſichern. Im übrigen bleibt entſchei⸗ dend, daß ein ſofortiges praktiſches Durchfüh⸗ rungsprogramm hergeſtellt und ungeſäumt ver⸗ wirklicht wird. Von dieſer Ueberzeugung ausgehend, muß von ſudetendeutſcher Seite jedoch zunächſt er⸗ wartet werden, daß Sühne der Zwiſchen⸗ fälle der letzten Zeit und namentlich von Mähriſch⸗Oſtrau die atmoſphäriſche Vor⸗ ausſetzung ſchafft. die unerläßlich iſt. wenn * mit Ausſicht auf Erfolg weiter verhandelt wer⸗ den ſoll.. heule in nürnberg: Der Appell der Hitlerjugend im Stadion Am heutigen Samstag beginnt um 9.30 Uhr der Appel der Hitler⸗Jugend im Stadion. Die 6. Jahrestagung der DAß iſt für 11.30 Uhr an⸗ geſetzt. Um 15 Uhr werben die Endkümpfe der NS⸗Kampfſpiele im Stadion Nr ia um 16 Uhr nimmt der Haupttag des„Kraſt⸗durch⸗ reude“⸗Volksfeſtes ſeinen Anfang. Der Par⸗ eikongreß wird an dieſem Tage um 19 Uhr weitergeführt. Dieſer Tag, der um 20 Uhr ein Großkonzert der 53 auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz bringt, und um 21 Uhr das große euerwerk am Dutzendteich, vereinigt außerdem die Gau⸗ und Kreispropagandaleiter, das Amt für Agrar⸗ politik und die Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ politik zu ihren Sondertagungen. Der Rundfunk ſendet 9.30 Uhr: Reichsſendung(ohne Deutſchlandſen⸗ der): Appell der HJ in der Hauptkampf⸗ bahn des Stadions. 11.30 Uhr: Reichsſendung lohne Deutſchland⸗ ſender): 6. Jahrestagung der DAF in der Kongreßhalle. 14.30 Uhr: Reichsſendung(ohne Deutſchland⸗ ſender): Großkonzert mit Berichten von den Endkämpfen der NS⸗Kampfſpiele im Sta⸗ dion. Dazwiſchen ab 16 Uhr Bericht vom e un des„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Volks⸗ eſtes am Valznerweiher in der Kd⸗Stadt. 20.00 Uhr: München, Hamburg, Saarbrücken: Großkonzert der HJ 20.15 Uhr: Deutſchlandſender: Appell der HJ in der Hauptkampfbahn des Stadions. 6. Jah⸗ restagung der DAF in der Kongreßhalle, Endkämpfe der NS⸗Kampfſpiele im Sta⸗ dion. Bericht vom Biwak der SA,, des NSKK und NSF. Empfänge in nürnberg Nürnberg, 10. Sept. Der Führer empfing im„Deutſchen Hof“ die am Reichsparteitag teilnehmende Delega⸗ tion der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung unter Führung von General Eſpinoſa de los Monteros und richtete herzliche Worte der Vegrüßung an ſie. Der Stellvertreter des Führers und Frau Heß gaben am Freitag mittag in den hiſtoriſchen Räumen der Nürnberger Burg ein Frühſtück zu Ehren der als Gäſte des Füh⸗ rers in Nürnberg A ausländiſchen Diplomaten. Von deutſcher Seite waren die Reichsleiter der NSDAP., der Reichsaußen⸗ miniſter, der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP. und die Landesgruppenleiter der AO. geladen. Noch immer rollen Jonderzüge Nürnberg, 10. September. Am Donnerstag ſind die Sonderzüge des NSF K., ferner 25000 Hitler⸗Jungen in 26 Sonderzügen in Nürnberg⸗Dutzendteich und über 10000, Angehörige der 1 in Fiſchbach ein⸗ getroffen. Außerdem ſind in der Nacht zum Freitag bereits 39 Sonderzüge mit 35000 SA.⸗ Männern auf den Bahnhöfen Dutzendteich und Nürnberg ⸗ Rangierbahnhof eingelaufen. Am Samstag bringen weitere 37 Sonderzüge den Reſt der SA und die Angehörigen des NSGK. Zum Appell der HJ. am Samstag wird ferner der BDM. von Bamberg nach Nürnberg be⸗ fördert. Die Fernzüge des allgemeinen Verkehrs ſind nach wie vor trotz Mitfüh⸗ rung einer großen Anzahl von Verſtärkungs⸗ wagen und Abfertigung von Vor⸗ und Nach⸗ zügen ſtark beſetzt. London berät weiler London, 10. Sept. Nach kurzer Mittagspauſe haben Miniſter⸗ präſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax ihre Beſprechungen fortgeſetzt, zu denen auch Schatzkanzler Sir John Simon und der diplomatiſche Hauptberater der Regierung, Vanſittart, und Unterſtaatsſekretär für auswär⸗ tige Angelegenheiten, Cadogan, hinzugezogen wurden. Lord Halifax erhielt außerdem einen über⸗ raſchenden Beſuch in der Perſon des früheren Außenminiſters Eden, mit dem er eine halb⸗ ſtündige Unterredung hatte. Chamberlain hat Oppoſitionsführer Attlee ſchriftlich zu ſich gebeten, um mit ihm über die internationale Lage zu ſprechen. Attlee hat die Einladung Chamberlains angenommen. Er wird am Samstagvormittag den Miniſterprä⸗ ſidenten aufſuchen. In London erwartet man, daß Chamberlain außerdem am Samstagvor⸗ mittag mit verſchiedenen Miniſtern Beſprechun⸗ gen über die Lage führen wird. Man erwarket jedoch, daß er, wenn es die Lage geſtattet, Lon⸗ don über das Wochenende verlaſſen wird. Drei Millionen Emigranlen Paris, 9. September Der Dtkrektor des rechtsſtehenden„Jour“ fragt ſich mit einiger Beſorgnis, was aus den drei Millionen politiſchen Flüchtlingen in W im Falle eines Konfliktes werden olle. Kein Miniſter irgend einer franzöſiſchen Re⸗ gierung habe bisher die Schaffung von großen Konzentrationslagern vorzuſchlagen gewagt, um das franzöſiſche Volk gegen die Anſteckung, jede Agitation und jeden Krieg zu ſchützen, der im Herzen des Landes von den ausländiſchen Horden geführt werden würde, denen Frank⸗ reich augenblicklich die Exiſtenz ſichere. Hauptſchriftleiter und verantwortli ür den poli⸗ tiſchen Teil! Dr. Eduard Kuh 1 fur zen Herden. Verlag: ereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geschäften Friedrich n Viernheim.— Druck Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 1* Friedrich Martin, Viernheim. e ö cbt. 1 Hol“ delega: egie⸗ Fpinoſa Worte bers tzügze gen in ch und h ein⸗ 1 un E 9 und 1. An de den SRK. ferner 33 Millionen Tonnen Gelreide mehr! Fragen des Arbeilsdienſtes, der Ernährung und der Preſſe auf dem vierten Tag des Parlelkongreſſes Die Preſſe der Ostmark geſäubert Nürnberg, 9. September. Auch die Kongreßſitzung am Freitag, auf der die Reichsleiter Hierl, Darré und Amann die Arbeitsweiſe des Reichsarbeitsdienſtes bw. die Ernährungspolitik und die Grundlagen der Preſſe behandelten, begegnete unvermindert großem Intereſſe. Von vielen Tauſenden vor dem Kongreßbau mit ſtürmiſchen Ovationen empfangen, ſchritt der Führer unter den Klängen des Deutſchland- und Horſt-⸗Weſſel-Liedes die Front der erſten Unteroffizler⸗ abteilung Kiel ab, die mit präſentiertem Gewehr dem Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht ihre Ehrenbezeigung erwieſen. Dann wurden die Standarten und Stander der SA, des N SKK und der in die Halle getragen. Der Einſatz des Arbeitsdienſtes 50 000 Arbeilsmaiden ſchafſen mit für Deulſchland Dach der Wiebererormung des Kongreſſes dura den Stellvertreter des Führers gab zunächſt Reichs⸗ leiter Hierl einen Rechenſchaftsbericht über den 9 der Männer des Spatens im abgelaufenen Der Neichsarbeitsführer ſpricht. Der Reichsarbeitsführer machte von einer ſo⸗ eben vom Führer verfügten Anordnung Mitteilung, wonach die Stärke des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend auf 50 000 Arbeitsmai⸗ den erhöht iſt. Der Kongreß nahm dieſe Mittei⸗ lung mit dem ſtärkſten Beifall auf. Der Reichs⸗ arbeitsführer ſtellte dazu feſt, daß für die weib⸗ liche Jugend die Erziehung durch den Arbeitsdienſt beſonders notwendig iſt. Er ſei auch das beſte Mittel, um den überanſtrengten Bauernfrauen die notwendige Hilfe und Unterſtützung bieten zu können. Im übrigen ging der Reichsarbeitsführer in ſei⸗ nem Rechenſchaftsbericht auf den verſtärkten Einſatz des Reichsarbeitsdienſtes ein, der auch in dieſem Jahre eine Dienſtzeitverlängerung bis End e Oktober aufweiſen wird. Ohne die Hilfe des Reichsarbeitsdienſtes hätte die Ernte nicht ge⸗ borgen werden können. Im Jahre 1937/8 wurden durch Deichbauten und Hilfsregulierungen rund 29 000 Hektar Bauern- land den Ueberſchwemmungen durch Hochwaſſer entzogen 118 000 Hektar in ihrer Crtragsfähigkeit geſteigert, 9000 Hektar der vollen landwirtſchaft⸗ lichen Nutzung zugeführt. 1500 Hektar wurden— wie der Reichsarbeitsführer unter dem großen Vei⸗ fall des Kongreſſes feſtſtellte— de m Meer ab- gerungen. Die insgeſamt bewirkte Ertrags⸗ ſteigerung entſpricht ungefähr einem Neuland⸗ gewinn von rund 35 000 Hektar oder 140 000 Mor- gen. Was die Forſtarbeiten betrifft, ſo wurden u. a. 5700 Hektar zur Aufforſtung vorbereitet und 2500 Hektar neu angepflanzt. 150 Abteilungen in der Oſtmark Durch die Heimkehr der Oſtmark ſind dem Reichsarbeitsdienſt neue große Aufgaben er⸗ wachſen. Der Aufbau der neuen vier Arbeitsgocte iſt bereits ſoweit gediehen, daß am 1. November der erſte Halbjahresgang arbeitsdienſtpflichtiger Oeſterreicher einrücken kann. Am 1. April 1939 werden in Oeſterreich 150 Abteilungen beſtehen. Der Reichsarbeitsdienſt Großdeutſchlands wird zu dieſer Zeit dann 370 000 Arbeitsmänner umfaſſen. Für die weibliche Jugend in der Oſtmark ſind 120 Lager vorgeſehen, von denen die Hälfte bis zum Frühjahr 1939 eingerichtet ſein wird. — Intereſſant iſt weiter die Tatſache, daß ſchon rechtzeitig begonnen worden war, rund 250 Oeſterreicher im Altreich zu Arbeitsführern aus⸗ zubilden. In ſeinen weiteren Ausführungen gab der Reichsarbeitsführer ſeiner Freude Ausdruck, daß der Reichsarbeitsdienſt im Auslande immer beſſeres Verſtändnis findet, obwohl noch vor 5 Jahren in Genf verſucht worden war, Deutſch⸗ 1 0 ein Verbot dieſer Einrichtung aufzu⸗ nötigen. In der erſten Hälfte dieſes Jahres ſind ins⸗ geſamt 2875 ausländiſche Beſucher und Beſucherinnen im Arbeitslager ge⸗ weſen, darunter 10 Perſönlichkeiten im Range von Miniſtern und Staatsſekretären.„Wir würden uns freuen“, ſo ſchloß der Reichs⸗ arbeitsführer dieſes Kapitel ab, wenn die Völ⸗ ker, anſtatt gegeneinander um die Wette zu rüſten, miteinander um die Wette arbeiten würden.“ Nach dem der Reichsarbeitsführer noch die Länder erwähnt hatte, die ebenfalls den Ge⸗ danken des Arbeitsdienſtes zu verwirklichen ſuchen, ſtellt er folgende Grundſätze für den Reichsarbeitsdienſt auf: Erziehungswert einziger Art Unſer Neichsarbeitsdienſt iſt eine tein natio⸗ nalſozialiſtiſche Schöpfung. Der Reichsarbeits⸗ dienſt iſt ein Erziehungswerk beſonderer und einziger Art. Seine Aufgabe iſt, durch die Ar⸗ beit am deutſchen Boden und die Erziehung und Ausbildung in der Lagergemeinſchaft unſere nationalſozialiſtiſche Auffaſſung von der Volks⸗ gemeinſchaft und der Arbeit immer von neuem durch die heranwachſende Jugend ins Volk hin⸗ einzutragen. Der Arbeitsdienſt iſt die Schule der ſozialen und arbeitsethiſchen Erziehung des Volkes. Nach dem Willen des Führers ſoll die ganze Nation durch dieſe Schule gehen. Der Arbeits⸗ dienſt iſt Ehrendienſt. Es kann keine Aus⸗ nahme geduldet werden. Jede Ausnahme für den Arbeitsdienſt würde die ethiſche Grundlage des Arbeitsdienſtes erſchüttern. Der Arbeits⸗ dienſt ſoll zugleich ein feſtgefügtes, in der Hand der Führung ruhendes Werkzeug für das Wohl des Volkes ſein. Er verbindet in ſich den Cha⸗ rakter einer ſtaatspolitiſchen Schule und eines ſtaatspolitiſchen Wertzeuges. Der Reichs⸗ arbeitsdienſt iſt aus der Partei erwachſen und mit ihr untrennbar verbunden. Er verkörpert in ſtärkſtem Maße die Einheit zwiſchen Staat und Partei.“ Deutichlands Ernährung iſt geſichert Eine zukunflsfrohe Rede des Reichsminiſlers Darre Reichsminiſter Walther Darré Reichsleiter Reichsminiſter R. Walther Darré, der dann ſprach, konnte in ſeinem großangelegten Rechenſchaftsbericht darauf hin⸗ weiſen, daß die mit größter Aktivität durchge⸗ führte Erzeugungsſchlacht des vergangenen Jah⸗ res zu neuen Steigerungen auf faſt allen Gebieten der Produktion geführt hat. Es ſtieg z. B.(die Zahlen beziehen ſich auf das Gebiet des Altreiches) im Vergleich zum Durchſchnitt des Jahrfünfts vor der Machtüber⸗ nahme die Getreideernte von 21,9 auf 22,2 Mill. Tonnen im Jahre 1937. Sie wird ſich im laufenden Jahr nach der Auguſtſchätzung auf 24.5 und nach der neueſten Septemberſchätzung ſogar auf 25,5 Mill. Tonnen ſtellen, ſo daß die Erzeugung in dieſem Jahr um 3,5 Mill. Ton⸗ nen höher iſt als im Durchſchnitt der Jahre 1928 bis 1932. Der Mehranfall ſtellt faſt die Hälfte des Brotgetreidebedarfs eines ganzen Jahres dar. Die Zuckerrübenernte erhöhte ſich von 11,2 Mill. Tonnen in den Jahren 1928 bis 1932 auf 15,7 Mill. Tonnen im vorigen Jahr. Sie wird in dieſem Jahre den Rekord von 1937 noch übertreffen. Weiter iſt trotz der Verringerung der Futtermitteleinfſuhr die Erzeugung von Schweinefleiſch innerhalb des genannten Zeitraumes von 2 023 000 auf 2 243 000 Tonnen angewachſen, die von Rindfleiſch von 855 000 auf 931000 Tonnen. Der Milch⸗ anfall erhöhte ſich von 22 auf 26,2 Mil⸗ liarden Liter, alſo mehr als die Hälfte unſeres jährlichen Friſchmilchverbrauches. Dieſe Ent⸗ wicklung iſt aber nicht etwa nur den günſtigen klimatiſchen Verhältniſſen, ſondern nicht zuletzt auch dem Mehreinſatz produktions⸗ ſteigernder Betriebsmittel zu danken ſo der erheblich ſtärkeren Verwendung von Kunſtdünger und dem gewaltigen, ſeit 193232 auf das Dreifache geſtiegenen Mehreinſatz von Maſchinen und Geräten. Die Bedeutung der Marktordnung Die Erörterung der wichtigen Aufgaben der Marktordnung gab Darré Veranlaſſung, an Beiſpielen auf den Gebieten der Schweine⸗ fleiſch⸗ und der Marmeladeverſorgung darzu⸗ legen, von welch großer Bedeutung die regulierende, weit vorausſchauende und auf die Anlegung in jedem Falle hinreichender Vorräte bedachte Marktordnungspolitik iſt. Bezüglich des Getreides beiſpielsweiſe habe Deutſchland, wie Darré unter dem Beifall der Kongreßteilnehmer feſtſtellen konnte, noch nie⸗ mals eine ſo günſtige Vorratswirtſchaft ver⸗ zeichnen können wie jetzt.„Wir haben Vorräte an Brotgetreide, die die Verſorgung des deut⸗ ſchen Volkes für volle zwei Jahre garantieren! Im Vergleich zum Juli 1936 ſind ferner die Vorräte an Gefrierfleiſch und Kon⸗ ſerven aus Rindfleiſch von 5000 auf 62 500 Tonnen geſtiegen, und die Vorräte an tieriſchen Fetten haben ſich in der gleichen Zeitſpanne beinahe verdoppelt. Noch günſtiger iſt die Vor⸗ ratslage auf dem ſonſt ſehr ſchwierigen Gebiet der Pflanzenfette, die Ende Juli d. J. in einer Menge lagerten, die dem Bedarf von 7½ Mo⸗ naten entſpricht. Außerordentlich günſtig iſt weiter auch die Vorratslage bezüglich der Futtermittel und der Kartoffeln.“ Das Feſthalten an den einmal als richtig er⸗ kannten agrar⸗ und ernährungspolitiſchen Grundſätzen gebe die ſichere Gewähr, daß auch ein ausgeſprochen ſchlechtes Erntejahr die Er⸗ nährung Deutſchlands nicht im mindeſten gefährden könne. Abſchließend dankte Reichsminiſter Darré vor allem ber Wehrmacht, dem Arbeitsdienſt und der Hitler⸗Jugend für ihren tatkräftigen Ein⸗ ſatz bei der Bergung der Ernte dieſes Jahres. Reichsleiler Amann über die Preſſearbeit Als dritten und letzten Redner der Kongreß⸗ ſitzung erteilte Rudolf Heß Reichsleiter Amann das Wort zu bedeutſamen Ausführungen über das Weſen der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion in der Preſſe. 5 Dieſe Stellungnahme zu einer der wichtigſten preſſepolitiſchen Erſcheinungen unſerer Zeit aus berufenem Munde dieſes alten Mitkämpfers des Führers, der gerade auf dem Gebiete des Preſſeweſens bahnbrechende Aufbauarbeit ge⸗ leiſtet hat, wurde wiederholt von lebhaftem Bei⸗ fall unterbrochen, der ſich bei den Ausführungen über die Säuberung des Zeitungs- weſens in der Oſtmark lebhaft ſteigerte. Ausgehend von einer Gegenüberſtellung der nach den Lebensgeſetzen des Liberalismus zur Induſtrie des Wortes degradierten Preſſe zu der von größtem Verantwortungsbewußtſein gegenüber der Gemeinſchaft des Volkes ge⸗ tragenen Mitwirkung der Preſſe an der ſtaats⸗ politiſchen Arbeit kennzeichnete Reichsleiter Amann die Geſchichte der Bewegung nicht nur als eine Geſchichte des Kampfes gegen die Preſſe, ſondern vielmehr auch zugleich als die Geburtszeit einer neuen Preſſe. E⸗ widerlegte dabei überzeugend die gegneriſchen Verdächtigungen gegen die nationalſozialiſtiſche Preſſe. Daß der Nationalſozialismus das ge⸗ ſchriebene Wort nicht ablehnt, haben die Opfer erwieſen, die vom Führer und vieler ſeiner Ge⸗ treuen gebracht wurden, um überall eine natio⸗ e e Preſſe ins Leben rufen zu önnen. „Schrifttum iſt eben nicht Schrifttum, Preſſe eben nicht Preſſe: das Unterſcheidende iſt, wofür ſie eingeſetzt und wie ſie gehandhabt werden.“ Dieſe Feſtſtellung rief in der Kongreßhalle be⸗ onders lebhafte Zuſtimmung hervor, ebenſo wie der Hinweis, daß für die Geſchichte der neuen deutſchen Preſſe der entſcheidende Geſichtspunkt der iſt, daß Männer der Tat ihre Gründer waren. Verhaltnis zwiſchen Sprache und Schrifttum Reichsleiteer Amann ging dann auf das Verhältnis zwiſchen Sprache und Schrifttum ein, die beide nur verſchiedene Ausdrucksformen des gegenſeitigen Verſtändigungswillens find, ſich alſo nicht erſetzen, ſondern ergänzen und auch durch andere Mittel der vubliziſtiſchen Beein⸗ fluſſung nicht erſetzt werden. Weiter wandte ſich der Redner gegen den Vorwurf, die Preſſe in Deutſchland würde der Politik der Partei un⸗ terworfen und die Meinung unifor⸗ miert. Er wies darauf hin, daß unſere Re⸗ volution die Zeitung und das Zeitungsſchaffen in ihrer Ganzheit ergreife, indem ſie die Ver⸗ antwortung vor dem Wort und für das Wort proklamiert und der Zeitung ihren Standort bei der Gemeinſchaft, von der ſie kommt, und damit den poſitiven Wert für alle zurückgibt. Auch auf den Widerſpruch zwiſchen der öfſent⸗ lichen Pflicht des Journaliſten, und dem Ge⸗ ſchäftsgebaren der früheren Zeitungsunterneh⸗ men wies Reichsleiter Amann hin und bezeich⸗ nete dieſen Widerſpruch als nunmehr liquidiert. Sorge für den Leſer Im letzten Teil der Rede ſteigerte ſich der Beifall von Satz zu Satz. So erhielten beſon⸗ dere Zuſtimmung die Feſtſtellungen Amanns, daß die Verantwortungsloſigkeit vor dem Leſer abgelöſt worden ſei durch die Sorge für ihn und das, was die Anziehungskraft des Edlen ſteigern, dem Schlechten und Niederen aber die Suggeſtivwirkung nehmen wolle. Mit beſon⸗ derer Betonung wies der Redner dann darauf hin, daß wir alles und alle ablehnen, die die Preſſe in ihrem Weſen ſchändeten und ſie da⸗ durch mit Recht der Diffamierung preisgaben, und daß wir ebenſo bedingungslos die Män⸗ ner der deulſchen Preſſe von heute zur erſten Reihe der Arbeiter in Deutſchland rechnen. Die Preſſeverhältniſſe in Oeſterreich Am Schluß befaßte ſich Reichsleiter Amann mit der Umwälzung der Preſſeverhältniſſe in Oeſterreich. Freudige Zuſtimmung löſte ſeine Feſtſtellung aus, daß die reſtloſe Säube⸗ rung der Preſſe der Oſtmark durchge⸗ führt ſei. Beifall ſand auch der Dank an die Männer, die unter den ſchwierigſten Umſtänden noch vor der Heimkehr der Oſtmark in das Reich ihrer politiſchen Verantwortung bewußt gewe⸗ ſen ſeien. Mit Einzelangaben über den Aufbau der Parteipreſſe in der Oſtmark, die Aufgabe ſowie ein einiges Ziel, nämlich Deutſchland ſehe, ſchloß Neichsleiter Amann ſeine Aus⸗ führungen. Adolf Killers C2. bewühtt ch Weitere Enlſcheidungen bei den N3.-Kampfſpielen in Nürnberg Bei den NS.⸗Kampfſpielen in Nürnberg war der Donnerstag der„Tag der Gemeinſchaft“. Bei prächtigem Wetter wohnte der Führer den Vorführungen der deutſchen Jugend auf der Zeppelinwieſe bei. In den ſportlichen und wehrſportlichen Wett— kämpfen fielen weitere Entſcheidungen. Der Moderne Fünfkampf ergab in Klaſſe A den überraſchenden Sieg von Feldwebel Garvs (Wünsdorf), während in Klaſſe B Lt. Kuhn (Wels) erfolgreich war. Der Wehr-Mann⸗ ſchaftskampf, bei dem die 1 Leibſtandarte Adolf Hitler Berlin nach dem KK.⸗Schießen ge— führt hatte, wurde von der SA. Standarte 14 Nürnberg ſiegreich beendet, den Mannſchafts— Orientierungslauf gewann die SA.⸗Standarte 4/J. 5 Hirſchberg, und da auch in der Radfahr⸗ ſtreife die SA. durch die Reichsführerſchule München zum Sieg kam, geſtaltete ſich der Donnerstag zu einem großen Erfolg für die Sturm⸗Abteilungen des Führers Die Ergebniſſe der Entſcheidungen: Moderner Fünfkampf: Klaſſe A(Reiten, Fechten, Schießen, Schwimmen, Laufen): 1. Feldw. Garvs (Wünsdorf) 24,5 Punkte(Reiten 7, Fechten 2, Schie— ßen 6,5, Schwimmen 8, Laufen 1); 2. Oblt. Cramer (Greifswald) 27 P.; 3. Oblt. Lemp(München) 4,5 P.; 4. ⸗Scharf. Rhinow(Berlin) 46 P.; 5. ⸗Ober⸗ ſcharf. Bramfeldt(Berlin) 47,5 P.; 6. Lt v. Schlot⸗ heim(Hannover) 50 P.; 7. Pol.⸗OWM. Schlömp (Berlin) 57,5 P.; 8. Lt. Schmittmann(Siegen) 57,5 P.; 9. J⸗Uſtuf. Hildebrandt(Berlin) 63 P.; 10. Pol.⸗ WM. Pflaumbaum(Köngisberg) 65,5 P. Moderner Fünfkampf: Klaſſe B(Motorrad-Gelände— fahrt, Fechten, Schießen, Schwimmen, Laufen): 1. Lt. Kuhn Wels) 27 P. GGeländefahrt 1, Fechten 8, Schwimmen 5, Schießen 8, Laufen 5); 2. Pol OWM. Albrecht(Oberbauſen) 31,5 P.; 3. Pol.⸗WM. Kaſch⸗ wich(Berlin) 31,5 P.; 4. Lt. Burckhardt(Greifswald) 31,5 P.; 5. Lt. Schultze⸗Petzold(Magdeburg) 41 P.; 6. NS KK.⸗Truf. Friebe(Schweidnitz) 43 P.; 7. Lt. Krupka(Parow) 46,5 P; 8. Pol.⸗Lt. Schröter(Ber- lin) 47 P.; 9. Lt. Poſſelmann(Greifswald) 52,5 P.; 10. Lt. Kempa(Willingen) 61 P. Radfahrſtreife: 1. und Kampfſpielſieger: SA.⸗Reichs⸗ fübrerſchule München 494 Punkte, 2. SA.⸗Sta. J. 1 Ortelsburg 465 P., 3. S A.⸗Sta. 9 Berlin 459 P., 4. II. Germania Arolſen 456 P., 5. RAD. 182 Han⸗ nover⸗Herrenhauſen 453 P., 6. Pol.⸗Kdo. Ber. Stutt⸗ art 453 P., 7. III. ⸗Sta Nürnberg 452 P., 8. Pol.⸗ Kdo. Ber. Frankfurt a. M. 426 P., 9. NSKK.⸗Sta. 51 Edenkoben 421 P., 10. NSKK.- Sta. 63 Oldenburg 417 Punkte. Wehrmannſchaftskampf: 1. und Kampfſpielſieger: SA.⸗Sta. 14 Nürnberg 601 Punkte(KK.⸗Schießen 94, Wehrkampfbahn 107, Gepäckmarſch 400); 2. RA D. 261 Stuttgart 597 P.(97 u. 100 u. 400); 3. 1. Schutzpol.⸗ Hundertſch. Weſt Berlin 588 P.(94 u. 94 u. 400); 4. II. H⸗Leibſt. Adolf Hitler Berlin 587 P.(100 u. 87 u. 400); 5. 1. Schutzpol.⸗Hundertſch. Weſt Berlin 580(97 u. 83 u. 400); 6. 16. 6⸗Stand. Deutſchland Ellwangen 573; 7. RAD. 104 Görlitz 572; 8. F. Stand. 183 Glauchau 572 P. Mannſchafts⸗Orientierungslauf: 1. und Kampfſpiel⸗ ſieger: SA.⸗Sta. 4/J. 5 Hirſchberg 416 P.; 2. Pol.- Kom.⸗Ber. Nürnberg 381 P.; 3. NSKK.⸗Motorgr. 146 Aſchaffenburg 378 P.; 4. RAD. 183 Gifhorn 377 P.; 5. SA.⸗Sta. 113 Freiburg i. Br. 375 P.; 6. Ordens⸗ burg Cröſſinſee 1. Mannſch. 370 P. Polizei-Handballer ſiegreich Vor rund 1000 Zuſchauern wurde am Don— nerstagnachmittag auf dem Platz der SpVg. Fürth in Ronhof der zum Handball-Tur⸗ nier gehörende Kampf um den dritten Platz zwiſchen der Polizei und der 1 ausgetragen. Die Ordnungshüter ſiegten überlegen mit 10:2 (4:1) Toren. Erfolgreichſter Stürmer bei den Poliziſten war Baumgarten. Fußballer im Kampf um den 3. Platz Im Anſchluß an das Handballſpiel im Für⸗ ther Ronhof wurde vor 1700 Zuſchauern der Fußball kampf um den dritten Platz im Turnier ausgetragen. Die ſchwarzweiße Elf V) ſchlug mit 5:0(2:0) Toren die rotweiße Mannſchaft(III). Der junge Fürther Fiederer (2). Arlt(Rieſa), Herbold(Waldhof) und Höff⸗ mann(Hamburg) waren die Torſchützen. Die Rotweißen kamen ſogar um den verdienten Ehrentreffer, als ein von Tibulſti verſchuldeter Elfmeterball verſchoſſen wurde. — In den frühen Nachmittagsſtunden des Frei⸗ tag erſchien die Abordnung der Faſchiſtiſchen Partei Italiens beim Reichsparteitag Groß⸗ deutſchlands geſchloſſen in der Ehrenhalle des Luitpoldhaines. Der Delegationsführer, Staats⸗ miniſter Farinacci, der ſtellvertretende General⸗ ſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, legte unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden zwei große Lorbeerkränze mit Schleifen in den Farben der italieniſchen Trikolore und der faſchiſtiſchen Jugendbewegung nieder. Der Preſſepolitiſche Apparat der Partei⸗, Gau⸗, Kreis⸗ und Ortsgruppen-Preſſeamts⸗ leiter ſowie Hauptſchriftleiter und Schriftleiter der Preſſe der NS DAP. hielt am Freitag im hiſtoriſchen Feſtſaal des Alten Nürnberger Rat⸗ hauſes ſeine Jahrestagung ab. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, hat ſich nach Nürnberg begeben, um an den letzten Tagen des Reichs- parteitages und damit am„Tag der Wehr⸗ macht“ teilzunehmen. 1 Im Lager des NS. fand am Freitagnach⸗ mittag die feierliche Uebergabe von 104 Sturm⸗ fahnen an das Korps ſtatt, nachdem Staatsſek⸗ retär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, die Fahnen geweiht hatte. Ein Vorbeimaͤcſch der 3000 in Nürnberg zum Reichsparteitag ver⸗ ſammelten Männer des NSF K. vor ihrem Korpsführer beſchloß die Feier. Vrtrnntnts der deutſthen Frauen zum Reich — die Reichsfrauenführerin Gerlrud Scholh-Klink ſprach zu 50 000 in der ſongreßhalle Nürnberg, 9. September. Mit zu den ſchönſten und eindrucksvollſten Veranſtaltungen der Reichsparteitage gehört ſtets die große Kundgebung der RS-Frauenſchaft in der Kongretzhalle. Auch in dieſem Jahre geſtaltete ſich dieſe gewaltige Kundgebung am Freitagnachmittag zu einem gewaltigen Bekenntnis der deutſchen Frauen zu Führer, Volk und Reich. Faſt 50 000 deutſche Frauen füllen die Kongreß⸗ halle bis auf den letzten Platz. Die Stimmung in der rieſigen Kongreßhalle wird von Minute zu Minute erhebender. Plötzlich kommt Bewegung in die Tauſende: die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink trifft ein, von den Frauen durch lebhafte Heilrufe begrüßt. Darauf ſprach die Reichsfrauenführerin Sie be⸗ grüßte zu Beginn ihrer Rede die Frauen der deut⸗ ſchen Oſtmark. Je gründlicher wir in unſeres Volkes Geſchichte zurückſchauen, um ſo eindringlicher kommt es uns zum Bewußtſein, daß allein die treibende Kraft des Glaubens unſer Volk bis auf den heutigen Tag erhalten hat, und daß unſere ſchwächſten und be⸗ ſchämendſten Stunden immer die geweſen ſind, in denen der Glaube an Deutſchland unter uns ſelbſt nicht genügend ſelbſtloſe Kümpfer fand. Wenn immer wieder Glaube im Volke den Einſatz und Hingabe einzelner forderte, dann miß er in unſe⸗ ren Tagen unter unſerem Führer freudi gſten Einſatz und Hingabe einer gan zen 1 eee amit kommen wir zu dem Rechtsanſpruch, den das Schickſal an die Gemeinſchaft unſerer Nation ſtellen kann. nachdem es uns einen ſolchen Führer ſchenkte. Weil es unſerem Führer gelungen iſt, uns alle durch ſeine Haltung, ſeine Lehren und ſeine Offenbarung den Glauben und das geſchicht⸗ liche Bewußtſein von der Kraft unſerer Natlon zum eigenen Erleben werden zu laſſen, kann et von uns den Einſatz dieſer Kraft verlangen. Hilfe für kinderreiche Mütter Mit starkem Beſfall wurde die Mitteilung der Reichsfrauenführerin aufgenommen, daß bereits heute knapp drei Monate nach Inkrafttreten der Verordnung über den Frauenhilfsbienſt 3000 Mädel einſatzbereit ſtehen. „Eins mülſſen wit allerdings gerade bei dieſer Gelegenheit einigen Müttern ſagen“, erklärte die Reichsfrauenführerin.„Wenn Deine Tochter dieſe Wege gehen will oder auch gehen muß, dann ſtelle Du Dich nicht mit Anſchauungen da⸗ zwiſchen, die weder Dir noch Deiner Tochter Ehre machen, und die da etwa lautet in Form einer Zeitungsanzeige: Stellung zur Ableiſtung des Pflichtjahres für meine Tochter geſucht; Be⸗ dingung: Zentralheizung, fließend warmes Waf⸗ ſer, keine Kinder! Wenn ein Polk nach einer Weltanſchauung lebt, die den Glauben an die Zukunft auf ihre gaben geſchrieben hat, und dieſes Volk alles ut, um mit der Hergabe beſter Kräfte dieſe Zu⸗ kunft 11 ſichern, dann haben die Quellen dieſer Zukunft das erſte Anrecht auf Schutz und Hilfe, nämlich die Mütter, die viele Kinde haben. Deshalb ſollte gerade Deine Tochter, die viel⸗ leicht als einzige aufgewachſen ift, dieten Auf⸗ gabenkreis einmal kennenlernen, damit ſie bier und vielleicht mit mehr Ehrfurcht als bisher durch das Leben geht.“ Frau Scholtz⸗Klink gedachte dann det Lei⸗ Borde, die im Laufe 13 10 letzten Jahres in orm der Nachbarlchaftshilfe. der Srntehilfe oder auch der Berreuung der Erntehilfe der NS Win stiller Selbſt⸗ verſtändlichkeit getätigt wurden. Zu den übrigen Leiſtungen der Jan 71 die Rednerin u. a., daß in ihren Müt⸗ terſchulkurſen bis heute 1663 054 Teil⸗ nehmer in 83 981 Kurſen erfaßt wurden. Tradition heißt Verpflichtung Die Reichsfrauenführerin 110 im zweiten Teil ihrer Rede mit leidenſchaftl chen, von ſtar⸗ kem Glauben erfüllten Worten auf dle geſchicht⸗ liche Aufgabe Deutſchlands und ſeine große Tra⸗ dition ein. Tradition heißt Verpflichtung, näm⸗ lich nicht nur dazu, Großes zu erhalten, ſondern aus Fehlern zu lernen!—— 5 Weil wit Nationalſoziallſten wiſſen, daß alles, was innerlich unwahthaftig iſt, dem Leben nicht ſtandhalten kann, haben wir uns immer bemüht, den Geſetzen dieſes Lebens nach⸗ zuſpüren und ſie im Kampfe um 1 750 Nation zu beachten. Als oberſtes Geſetz aber werden wir unſeren Kindern über alle unſete Erkennt⸗ niſſe ſchreiben: „Der Glaube an die Größe Deutſchlands bleibt immer die Vorausſetzung zu ſeiner Zu⸗ kunft; dieſer Glaube fordert immer Einſatz der Tat. Für dieſen Einſatz iſt kein Opfer zu groß! Mit dieſem Willen gehen wir nach dieſen Tagen wieder zurück an unſer Werk. Daß unſer Werk gut und immer beſſer werde, dem gelte unſere Arbeit an uns ſelbſt— daß es allezeit vor dem Führer beſtehen könne, ſei unſere vornehmſte Sorge—, daß es aber dereinſt der deutſchen Geſchichte zur Ehre ge⸗ reichen möge, dazu helfe uns Gott!“ Graufame Torturen in tichethischen Kerkern Die die ichechiſchen Unkerſuchungsſtellen Geſtändniſſe von ſudekendeulſchen Häftlingen erpreſſen Prag, 10. September. Im Parlamentariſchen Klub der Sudetendeut⸗ ſchen Partei fand am Freitag eine Preſſekonſe⸗ tens ſtatt, an der neben den ſudetendeutſchen Schriftleitern auch zahlreiche ausländiſche und tichechiſche Korreſpondenten teilnahmen. Der Leiter des Amtes für Rechtspolitiſche Konttolle der Sudetendeutſchen Partei, Abge⸗ ordneter Dr. Neuwirth, ging zunächſt davon aus, daß man tſchechiſcherſeits der Sudetendeut⸗ ſchen Partei den Vorwurf mache. ſie habe we⸗ gen eines Straßenzwiſchenfalls die Verhand⸗ lungen unterbrochen. Tatſächlich gehe es aber von Haus aus gar nicht um den Zwiſchenfall auf der Straße, bei dem der Abgeordnete May verletzt wurde, vielmehr gehe es um die Miß⸗ handlungen volitiſcher Unterſu⸗ chungs häftlinge bei der Polizeidirektion in Mähriſch⸗Oſtrau. die von Funktionären des Gerichts und der Parlamentariſchen Kommiſſion der Sudetendeutſchen Partei feſtgeſtellt wurden. In Oſtrau ſei der Nachweis erbracht worden. daß die von der Sudetendeutſchen Partei ſeit Jahr und Tag leider vergeblich vorgebrachten Beſchwerden voll berechtigt ſeien. Wie in Moskau! An Hand eines umfangreichen Atenmaterials befaßte ſich Dr. Neuwirth mit der Methode der Polizeiorgane, wie ſie ſich aus zahlreichen Pro⸗ tokollen und Akten ergebe. Auf Grund dieſes aktenmäßigen Nachweiſes, ſo ſagte Dr. Neu⸗ wirth, kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß in den Staatspolizeiſtellen. die mit der Bear⸗ beitung volitiſcher Fälle beauftragt ſind und politiſche Häftlinge an die zentralen Unterſu⸗ chungsgefängniſſe überweiſen, ſchwerſte Miß⸗ handlungen ſeit längerer Zeit zum Zwecke der Erpeſſung von Geſtändniſſen vorgekommen ſind und trotz gegenteiliger Zuſagen der zentralen Regierungsſtellen bis in die Gegenwart anhal⸗ ten. Bezeichnend iſt, daß die Methoden überall die gleichen find Hieraus ergibt ſich, daß be⸗ ſtimmte Stellen ihre Urheber ſind. Immer wieder kehrt in den Akten die Feſt⸗ ſtellung wieder. daß die Beſchuldigten mit Gummiknüppeln auf die nackten Fußſohlen bis zur Erpreſſung des Geſtänd⸗ niſſes oder bis zur Bewußtloſigkeit geſchlagen werden, daß Beſchuldigte bis zut phyſiſchen Er⸗ ſchöpfung getrieben werden, ia daß ſie bei der Polizeidirektion in Außig ſogar in einer Heiß⸗ luftkammer zermürbt wurden. Zu dieſem Zweck werden Tag und Nacht andauernd Beſtrah⸗ lungen aus grellen Lampen vorge⸗ men, eine Methode, die ausgeſprochen an So w⸗ jettrußland erinnert. Seil 1¼ Jahren Die Behauptung, daß die letzten Zwiſchen⸗ fälle bei der Polizeidirektion in Oſtrau verein⸗ zelt ſeien, ſo wies Dr. Neuwirth nach, ſei unrichtig, da eine endloſe Kette von ähnlichen Fällen ſeit rund anderthalb Jahren vorliege. Eingehend befaßte ſich Dr. Neuwirth mit der techtspolitiſchen Bedeutung det er⸗ szwungenen Zugeſtändniſſe, die viel⸗ ſach die Grundlage für reine Verdachts⸗ und zweifelloſe Fehlurteile geworden ſeien. Ihrer Außerktaftſetzung habe nicht zuletzt die Oſter⸗ Amneſtie dienen ſollen, jedoch habe ſich dieſe bisher nicht im geringſten ausgewirkt. Ebenſo ſtehe feſt, daß nachgeordnete Organe unbekümmert um die Zuſagen der zentralen Regierungsſtellen im Staat den prak⸗ tiſchen Zuſtand des öffentlichen Lebens in Ver⸗ waltung und Juſtiz beſtimmen, und zwar in einer Art, die von den Golksgruppen nur als diktatoriſche Unterdrückung funden werden könne. Abgeordneter undt appellierte anſchlie⸗ ßend an die tſchechiſchen Journaliſten, an der Zerſtörung dieſes Syſtems mitzuwirken, weil das tſchechiſche Volk Gefahr laufe, anſtelle ge⸗ wiſſenloſer Beamter ſelbſt für deren Verbrechen angeklagt zu werden. * Mit Füßen geirelen! Ein neues Glied der ſudetendeut⸗ ſchen Leidenskette: Am Donnerstag emp⸗ wurde der Sudetendeutſche Karl Kaſper in Buggaus, Bezirk Kuplitz, von einem tſchechi⸗ ſchen Soldaten und einem tſchechiſchen Zivili⸗ ſten überfallen und ſchwer miſſhandelt. Die beiden Tſchechen hatten zunächſt den Sudeten⸗ deutſchen zum Schein in eine politiſche Diskuſ⸗ ſion gezogen und provozierten ſofort mit mos⸗ kau freundlichen Tiraden. Als Kaſper arglos in ruhiger Weiſe ſeine Anſichten darlegen wollte, fielen die Tſchechen über ihn her, ſchlugen ihn nieder und traten dann noch den am Boden Liegenden mit Füßen! Wleder Verhandlungen in Prag Die Vorfälle von Mähriſch-Oſirau liquidierl Prag, 10. Sept. Die Vorfälle von Mäheiſch⸗Oſtrau ſind ge⸗ ſtern noch am ſpäten Abend liquidiert worden. Das 2 der Sudetendeutſchen 1 hat darüber den folgenden Bericht aus⸗ gegeben: „Heute empfing Miniſterprüſident Dr. Hod⸗ a die Abgeordneten Kundt und Dr. Ro⸗ ch e und teilte ihnen die auf Beſchluß der egierung zur Liquidierung der Mähriſch⸗ Oſtrauer Vorfülle angeordneten Maßnahmen mit: 1. Jene Polizeiorgane, die nachweisbar Ge⸗ fangene geſchlagen haben, werden im Wege eines beſchleunigten Gerichtsver⸗ fahrens beſtraft werden. Gegen den Po⸗ lizeibeamten Dr. Malatſch wurde bereits die Enthebung von ſeinem Amt und das Straſver⸗ fahren eingeleitet, wobei die geſetzlich zuläſſige Beſtrafung ſtrengſte Anwendung finden wird. Das gleiche gilt für die mitſchuldigen Polizei⸗ organe. 2. Der Poliziſt, welcher den Abgeordneten May mit der Reitpeitſche ſchlug, wird auf ſei⸗ nen eigenen Antrag vom Dienſt ſuspen⸗ diert. Gegen ihn wird das Diſziplinarverfah⸗ ren eingeleitet. 8. 3570 ſeinen eigenen 9 wurde gegen den Polizeidirektor von Mähriſch⸗Oſtrau ein Diſziplinarverfahren eingeleitet, um ſeſtzuſtellen, ob und inwieweit er die Vorfälle mit zu verantworten hat. 4. Die Unterſuchung gegen die Hüft⸗ linge wird mit Beſchleunigung durchgeführt, um die früheſte Enthaftung ſelbſt bei einer etwaigen Fortdauer eines Strafverfahrens zu ermöglichen. 5. Die Obduktion des toten Knol! unter Heranziehung von Vertrauensärzten der Familie wurde bewilligt, um feſtzuſtellen. ob Anhaltspunkte vorliegen, die ein beſonderes Unterſuchungsverfahren über die Todesurſache notwendig machen. Die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei nahmen dieſe Mitteilung unter Vorbehalt einer Kontrolle der reſtloſen Durchführung dieſer Maßnahmen zur Kenntnis und betrachten hier⸗ mit die Vorfälle von Mähriſch Oſtrau for; mell als liquidiert.“ heule Beſprechungen In einer von der Regierung ausgegebenen Mitteilung wird außerdem feſtgeſtellt, daß die Sud etendeutſche Partei nunmehr in den Ver⸗ handlungen über die Löſung der ſudetendeutſchen Frage fortfahren werde. Die nächſten Beſprechungen ſeien für heute vorgeſehen. Als äußeres Zeichen für die Entſpannung der Lage iſt es zu betrachten, daß Lord Runci⸗ man geſtern abend Prag verlaſſen hat, um das Wochenende auf Einladung des Grafen Czernin auf Schloß Petersburg bei Poderſam (Nordweſtböhmen) zu verbringen. Vorher hatte er eine Abordnung des tſchecho⸗flowakiſchen Na⸗ tionalrates(der Dachorganiſation der tſchechi⸗ ſchen Parteien und Verbände) empfangen. Karpatho⸗Akrainer fordern Autonomie Aufruf zum nalionalen Juſammenſchluß gegen Prag Preßburg, 10. September. Am Donnerstag fand in der Hauptſtadt der Karpathen⸗ÜAkraine Uzhotrod eine große Kundgebung des Erſten Ukrainiſchen Zentralrates ſtatt. Die Kundgebung war von Abordnungen aus dem ganzen Land beſchickt und geſtaltete ſich zu einem machtvollen Be⸗ kenntnis zum Selbſtbeſtimmungsrecht der ukra wal Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei. Vornehmlich die Jugendver⸗ treter fanden ſcharfe autonomiſtiſche Formulie⸗ rungen, Woloſchin kritiſierte in ſeiner Rede das provozierende Verhalten der tſchechiſchen Beamtenſchaft beim dortigen Schulreferat und das ſchamloſe Vorgehen gegen autonomiſtiſche Ükrainer. Der Abgeordnete Revay befaßte ſich gleichfalls mit den unerhörten Zuſtänden beim Uzhoroder Schulreferat. Zwei weitere Redner forderten die verſammelten Ukrainer zum nationalen Zuſammenſchluß und zur Mitarbeft auf; ſie hoben hervor, daß alle Ukrainer, gleichgültig, in welcher Partei ſie organiſiert ſeien, im Geiſte einer nationalen Einheit arbeiten müßten. Die beiden letzten Redner, Dr. Roſozha und Redakteur Rochacz. wurden vom anweſenden Regierungsvertreter öfter unterbrochen. Darauf wurden einige Ent⸗ ſchließungen angenommen, in denen die Ent⸗ hebung des derzeitigen Leiters des Schultefe⸗ rats, eine radikale Aenderung der Schulpolitik * und die Einführung der Autonomie in der Karpathen ⸗ Ukraine gefordert wurde. 2 Am gleichen Tage wurde eine neue ukrainiſche Jugendorganiſation, die Ukrainiſche Nationale Wehr, gegründet. die als unpolitiſche Organiſa⸗ tion die ukrainiſche Jugend im Sinne der ukrainiſchen Forderungen erfaſſen ſoll. * Jede Stärkung der Front der Autonomiſten bedeutet eine Stärkung der Front des ſudeten⸗ deutſchen Rechts. Die Regierung Hodza muß ſich darüber klar ſein, daß ſie jetzt, nachdem ſich alle in der Tſchecho⸗Slowakei vertretenen Volks ⸗ gruppen, alſo außer den Sudetendeutſchen die Slowaken, Ungarn, Polen und Karpatho⸗ Ukrainer, zu gemeinſamem Handeln zuſammen⸗ gefunden haben, in die Minderheit geraten iſt. Die Mehrheit des in der Tſchecho⸗Slowakei vertretenen Volkstums hat ſich gegen das Ver⸗ ſailler Unrecht entſchieden. huliſchiner Abordnung bei Beneſch Sudetendeutſche Eltern fordern deutſche Schulen für ihre Kinder Prag, 10. September. Am Freitagvormſttag ſprach unter Führung des Abgeordneten Dr. Eichholz eine Abord⸗ nung der Hultſchiner, ed aus Kreisleiter Barwik aus Jägerndorf, Lehrer Faikus aus Hultſchin und Vizebürgermeiſter Slanv aus Krawarn, beim Präſidenten der Repu⸗ blik vor, um ihm die Wünſche und Beſchwer⸗ den der Hutſchiner Eltern in der Schulange⸗ legenheit vorzutragen. Die Ausſprache dauerte eine Stunde. Neues Berk der GI. Paris, 10. September. Die Pariſer politiſch⸗literariſche Wochenſchrift Cvrano'!, der man die Verantwortung für die nachſtehende Meldung überlaſſen muß, ſchreibt in ihrer Freitag⸗Nummer, daß der ſow⸗ jetruſſiſche Militärattache in Paris, Oberſt Diakon ow, ſeit Ende Juli„verſchwunden“ ſei. In diplomatiſchen Kreiſen habe man ver⸗ ſucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und erzähle ſich dort folgendes: a Am 25. Juli habe Oberſt Diakonow den Be⸗ luch dreier unbekannter Perſön⸗ lichkeiten erhalten, in deren Begleitung er die ſowietruſſtſche Botſchaft in Paris verlaſſen habe. Seitdem habe man ihn nicht mehr ge⸗ ſehen. In der Botſchaft ſelbſt erkläre man, nichts darüber zu wiſſen. Gewiſſe Leute aber wollten verſichern können, daß Diakonow von der GPU. entführt und hingerichtet worden ſei. Die franzöſiſche Wochenſchrift verweiſt darauf, daß es nicht der erſte der ſowfetruſſiſchen Mili⸗ tärattachés in Paris ſei, dem ein ſolches Schick⸗ ſal beſchieden ſei. Oberſt Wenzow, der Ende 1936 eines Tages verſchwunden geweſen ſei, ſei ſechs Monate ſpäter in einer Gefängniszelle der Liublanka in Moskau wieder aufgetaucht, und zwar kurz vor ſeiner Hinrichtung. Danach ſei von Moskau der Oberſt Simenow als Mili⸗ tärattaché entſandt worden. Fünf Monate ſpäter ſei auch er nach Sowietrußland zurückberufen, verhaftet und erſchoſſen worden. Janöſchak mit Türkei gleichgeſchallel Iſtanbul, 10. Sept. Der Sandſchal von Alexandrette hat ſich unter ſtillſchweigender franzöſiſcher Bil⸗ ligung in die Republit Hatay umgewan⸗ delt und gleichzeitig eine vollſtändige innere Gleichſchaltung mit der türkiſchen Mutternation vollzogen. f Präſident des geſchaffenen Staates iſt der Türke Tagfur Sökmen, ein Abgeordneter der Nationalverſammlung in Ankara; er iſt der Vertrauensmann der türkiſchen Regierung. Auch die F der Hatay⸗Regierung, die aus einem Miniſterpräſidenten und vier Miniſtern beſteht, ſind ſämtlich Türken. Das neue Land gehört zwar völkerrechtlich zu Syrien, 15 aber bereits als Nationalflagge die türkiſche Flagge angenommen, als Nationalhymne die der Türkei erwählt, wird eigene Briefmarken herausgeben und für ſeine ins Ausland reiſenden Bürger einen beſonde⸗ ten Hatay⸗Paß einführen. Gegenangriſſe der Chineſen Japan dementiert Rückeroberung von Kwangtſi Schanghai, 10. September. Auf den Hauptvormarſchſtraßen der japani⸗ ſchen Mittelchinaarmee bereiten ſich neue Kämpfe gegen die chineſiſchen Verteidi⸗ gungsſtellungen vor. Im Südabſchnttt ſammelten ſich chineſiſche Truppenteile nördlich von Teian an beiden Seiten der Kiukiang⸗ Nantſchangbahn, die neue Operationen der Ja⸗ paner zur Eroberung Teians auslöſten. Im Gebiete des Nordjangtſe⸗Ufers ſtießen die Japaner auf beftige chineſiſche Gegenangriffe weſtlich von Kwangtſi. Die Lage erforderte die Entſendung japaniſcher Streitkräfte, um notd⸗ wärts die rechte Flanke freizuhalten. Von japaniſcher Seite wird die chineſiſche Meldung 1545 die Rückeroberung von Kwangtſi demen⸗ iert. — Am 20. September werden die Maßnahmen zur Angleichung der Eiſenbahntarife im Lande Heſterreich an die im Altreſch eine weitere n dadurch erfahren, daß nun⸗ mehr auch im Land Oeſterreich das bei der Reichsbahn beſtehende Syſtem de Neß⸗ und Bezirkstarten eingeführt wird. Der Ge tungs⸗ bereich der Netzkarte 1 für die ganze Reichs⸗ bahn beretts am 15 Juli auf Oeſterreich aus⸗ edehnt worden. Nunmehr ſoll auch eine Netz⸗ arte für Oeſterreich eingeführt werden. 1 1 iet n d Allekt legend int,“ mfg che 9 1 den betleh Et bin Pernut Kuafiſe uz Ott Li tiles lat das Kindes keiche bald fa. begange ehe Von Berul kate v. a5 Ni Nang elite. ppannen ef dobe Ketle a. aß er peil! et mit d —betungen Irult ur Jdei Kirch uömnt d rote ind Stu ben iin f. das 0 ſe Seite e auch Oppal. bal, det iientlic ut ate Untsgeri, inet u. ſteien Ju Lubwig ein Tan wötlbbafe lenſchaufe Kopf u Vetletzun lung berg tienkranlt Miſetäte Jtunffu het Straf üitzere anfangs nd put een wutd übe bon, J kteut hir Venn ate . Nit Ftuchtn un det mit dem! e abe nnen J ind kit ne d ein dels unbeirhe net ſe in kungen N t baten, 9 1 fläche zerkt aten ttt ent et banhe 2 S — rie; e ig eſorhett nich ationale tganiſa⸗ ne det momiſen ſudeten. n nuß den ſch n Voltz, ſhen die path ſannen. aten fl Acwali das Ver E Schulen amber. Rhrntg Abotd⸗ tisleitet 15 aus b aus N epu⸗ eſchwer⸗ hulange⸗ Nuette ber. enſchtift ung füt 1 muß, det ſow⸗ Obert unden“ an det⸗ lammen en V tit, lung er erlaſſen eht ge⸗ on bon den fei. dart, ſpätet etufen, I Seht. rette 1 Vl⸗ wan; innere mation Radfahrer ſterbend aufgefunden Trier. Auf der Saarbrücke in Konz wurde ein 37 Jabre alter Mann aus Könen ſchwer⸗ verletzt und ſter bend. neben ſeinem Fahrrad liegend. aufgefunden. Man rief ſofort einen Arzt. der erſte Hilfe leiſtete und für Ueberfüh⸗ rung in ein Krankenhaus ſorgte. Jede menſch⸗ liche Hilfe war zu ſpät. Der Mann ſtarb an den Folgen der erlittenen ſchweren inneren BVerletzungen und eines ſchweren Schädelbruchs Er binterläßt Frau und drei kleine Kinder Vermutlich iſt er auf der Brücke ee 5 von einem Kraftfahrzeug angefahren worden. 5 Kindesleiche im Teich „Kreis(Moſel). In einem Teich bei dem Ort Lütz fand ein Mann von bier die Leiche eines Kindes. Wie der Atzt feſtſtellte. bat das Kind nach der Geburt noch gelebt. Die Kindesmutter. für deren Ermittlung umfang⸗ eiche Nachforſchungen angeſtellt find, dürfte bald nach der Geburt das graufame Verbrechen g 7 baben. Das Kind iſt weiblichen Ge⸗ ſchlechts. 5 Von einem Rind 250 Meter mitgeſchleift Bernkastel(Moſel). Ins Krankenhaus Bern⸗ kaſtel wurde der Schwerkriegsbeſchädigte Bohn aus Monzelfeld ſchwerverletzt eingeliefert. Der Mann batte einen beſonders tragiſchen Unfall erlitten. Als er ein Rind vor einen Wagen ſpannen wollte, ſcheute das Tier plötzlich und lief davon. Unglücklicherweiſe verſing ſich eine Kette an dem künſtlichen Arm des Mannes, ſodaß er umgeriſſen und etwa 230 Meter weit mitgeſchleift wurde. Dabei ſchlug er mit dem Kopf hart auf. Außer den Kopfver⸗ letzungen hat er eine ſchwere Verletzung an der Bruſt und an den Schultern erlitten. Zwei Totengräber ſtarben an einem Tag „Kirchbeimbolanden. Aus Niederhauſen kommt die Nachricht. daß die zwei langjährigen Totengräber der Gemeinde, Rockenbach⸗ und Stumpf, an einem Tage geſtor⸗ ben ſind. Ja, faſt zur gleichen Stunde ſegneten 5 f das Zeitliche. Viele Jahre hindurch gingen ſie Seite an Seite ibrer Arbeit nach. Nun ſind ſie auch im Tode vereint. . Auf friſcher Tat ertappt DOyppau. Ein verheirateter Invalide aus Op⸗ pau. der durch unzüchtige Handlungen öffentlich Aergernis erregte, konnte auf friſcher Tat feſtgenommen werden. Er wurde dem Amtsgericht Ludwigshafen vorgeführt und nach einer richterlichen Vernehmung wieder auf freien Fuß geſetzt. „und ſonſtige Körperteile N Ludwigshafen. Laut Polizeibericht verſetzte ein Tagner auf der Arbeitsſtelle im Kaiſer⸗ wörthbafen ſeinem Vorarbeiter mit einer Kob⸗ lenſchaufel mebrexe fühlbare Schläge auf den Kopf und ſonſtige Körperteile. Die Verletzungen waren bei der liebloſen Behand⸗ lung derart, daß der Mann ſofort im St. Ma⸗ rienkrankenhaus operiert werden mußte. Des Miſſetäters nahm die Polizei ſich an. Nicht weit gekommen Frankfurt a. M. Ein Strafgefangener aus der Strafanſtalt Preungesheim, der noch eine längere Freiheitsſtrafe zu verbüßen hat, rückte anfangs dieſes Monats bei Außenarbeiten aus und wurde nicht mehr geſehen. Vor einigen Ta⸗ gen wurde er nun bei einem Dorfe in der Näbe von Gießen wieder ergriſſen und erneut hinter Schloß und Riegel gebracht Wenn eine Fruchtweinflaſche explodiert Frankfurt a. M. Eine Familie in Franfurt a. M.⸗Höchſt hatte eine größere Flaſche mit Fruchtwein angeſetzt. Wahrſcheinlich batte nun der kleine Junge der Familie die Flaſche mit dem daneben liegenden Kork feſt verſchloſ⸗ len, ſodaß die Gärungsgaſe nicht entweichen konnten. Als am Mittwoch die Frau mit ihrem Kind kurze Zeit aus der Küche abweſend war, ertönte plötzlich ein dumpfer Knall. dem ein vieltöniges Klirren folgte. Als die Woh⸗ nungsinhaberin in die Küche zurückeilte, ge⸗ riet ſie in nicht geringen Schrecken über die Zer⸗ ſtörungen, die von der explodierten Fruchtweinflaſche angerichtet worden waren. In der ganzen Küche lagen die Glas⸗ ſtücke zerſtreut, und die hellen Wände ringsum waren rot geſprenkelt. Ein Fenſter des Kü⸗ chenſchrankes war zerttümmert und der Schirm der Lampe zerſplittert Auf dem Boden floß der köſtliche Fruchtwein, der eigentlich einem beſſeren Zweck dienen ſollte. Immerhin hatte die Familie noch Glück, daß ſich während der Erxnloſion niemand in der Näbe aufbielt und verletzt wurde. Auto⸗Raſtſtätte auf der Reichsautobahnſtrecke Frankfurt Köln Montabaur(Weſterwald). Es wird die Autofahrer beſonders intereſſieren und freudig von ihnen begrüßt werden, daß auf der im Bau befindlichen Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M.— Köln eine Raſtſtätte bei Monta⸗ baur errichtet wird. Es handelt ſich dabei um ein Gaſthaus mit 80 Sitzplätzen und ein Hotel mit 20 zweibettigen Zimmern, ſowie Schlaſ⸗ täume im Dachgeſchoß. Daneben ſoll das Haus noch eine Dienſtſtelle der Reichsautobahn und ſonſtige Geſchäftsräume enthalten Weiter wird eine Großkraſtwagenhalle in einer Länge von 50 Meter für die Aufnahme von Schneepflügen und Straßenbaumaſchinen geſchaffen. Anſchlie⸗ bend kommt eine Kleinſiedlung mit 4—5 Wohn⸗ häusern für Straßenmeiſter, Bedienſtete und Tankwart, ſodaß man es hier gewiſſermaßen mit einem Reichsautobahndorf, dem erſten ſei⸗ ner Art. zu tun hat. 5 Kuh und Rind vom Blitz getötet Gerolſtein(Eifel). Während eines Gewit⸗ ers befanden ſich in der Gemarkung des Nachbarortes Michelbach die Kühe und Rinder des Landwirts Peter Reuten auf der Weide. Bunte Tageschronik Als der Mann aufs Feld eilte, um das Vieb beimzutreiben, ſand er eine Kuh und ein Rind verendet auf. Beide Tiere hatte der Blitz getötet. Hindenburgs kleiner Ula nenpoſten Bad Kreuznach. Fritz Kemper, jur. Aſſeſſor von hier, wurde für den höheren Heeresverwal⸗ tungsdienſt(Intendantenratslaufbahn) zur ehrkreisverwaltung J nach Königsberg be⸗ rufen. Er iſt der Sohn des Oberrentmeiſters a. D. Kemper und in ſeiner Heimatſtadt als der „kleine Ulanenpoſten Hinden⸗ burgs“ bekannt. Als nämlich Generalfeld⸗ marſchall v. Hindenburg 1917/¼18 beim Großen Hauptquartier in Kreuznach weilte, batte Fritz Kemper als halbwüchſiger Junge ſeinen Ulanen⸗ poſten bezogen. Es iſt ein ſchönes Bild davon erhalten, das zeigt, wie der kleine Poſten vrä⸗ ſentiert. während Hindenburg und Luden⸗ dorff vorüberſchreiten. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg hat ſeinem treuen Ulanenpoſten eine Widmung hinterlaſſen. Ein böſes Erwachen Schriesheim. Mit Schrecken ſah ein nachts plötzlich wach werdender hieſiger Einwohner, daß ſein Bett lichterloh brannte. Mit knapper Not konnte, er ſein halbnacktes Leben retten. Die Feuerwehr löſchte den Brand, ehe er das ganze Haus ergriff. Der Mann hatte ſich mit bren⸗ nender Zigarette zu Bett gelegt, und ſo in leichtfertiger Weiſe den Brand verurſacht. Blitk in den Der Bierkrug iſt kein Araumenk aber ein gefährliches Werkzeug. Lorſch. Drei junge Leute aßen beim Kar— tenſpiel in einer hieſigen Wirtſchaft. Wie es ſo kommt, gerieten zwei von ihnen in einen kleinen Wortwechſel. Der dritte. V. D, wollte den Streit ſchlichten. geriet aber dabei, als ihn einer mit„Idiot“ titulierte, ſelbſt ſo in Wut, daß er dem Beleidiger einen„Stein“, d. h. einen Literkrug dermaßen über den Kopf ſchlug, daß er, der Krug, in kleine Stücke zerſprang. Der Getroffene mußte lut zerfetz⸗ tem Geſicht, der Zuſchläger mit verletzter Hand um Arzt. Das Schimpfwort fiel vor dem Schöffengericht Darmſtadt inſowelt mildernd ins Gewicht, daß der Angeklagte mit 50 Mk. Geldſtrafe(evtl. 10 Tagen Gefängnis) da⸗ vonkam. „Jtreunde junger mädchen“ Beide verheiratete Männer. Darmſtadt. Vor der Großen Strafkammer batten ſich zwei Männer wegen Notzuchts⸗ verſuchs, der eine auch noch wegen Entfüh⸗ rung, zu verantworten. Dieſer letztere, H. H. aus Sickenhofen, hatte auf einem Feſtplatz einem jungen Mädchen verſprochen, es auf ſeinem Motorrad mit nachhauſe zu nehmen. Unterwegs ſchlug er unter irgend einer faulen Ausrede Umwege ein, hielt an einer einſamen Stelle an und wollte zärtlich werden. Tem Mädchen gelang es ſchließlich, ihm unter Hin⸗ weis auf ſeine Frau und ſeine Kinder Ver— nunft beizubringen, aber nur ſcheinbar. Bald fuhr er wieder einem Wald zu. Unterwegs ſprang das Mädchen, Schlimmes fürchtend, ab und zog ſich einige Rippenbrüche und andere Verletzungen zu. konnte aber noch ungehindert auf die Hauptſtraße laufen, wa es bald auf Paſſanten traf Das Gericht hielt zwar die Entführung objektiv, doch nicht ſubjektiv für gegeben und konnte daher den Angeklagten nur wegen tätlicher Beleidigung ver⸗ urteilen, hielt jedoch wegen des unanſtändigen und gewiſſenloſen Verhaltens des Mannes eine hohe Strafe für erforderlich. Sie lautete auf ſechs Monate Gefängnis. Der zweite Angeklagte, der ebenfalls verhet⸗ ratete J. G. aus Seeheim, hatte ſich in einer Wirtſchaft an ein Mädchen herangemacht, das jedoch in der Verhandlung nicht ſehr zuver- läſſige Ausſagen machte. Die Anklage wegen Notzuchtsverſuchs wurde daher fallengelaffen und nur wegen tätlicher Beleidigung auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Wochen er⸗ kannt, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erachtet werden. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Sieben Monate. Darmſtadt. Der jetzt 20jährige Georg Kreutzer aus Nürnberg, der vor zwei Jah⸗ ren, alſo noch als Jugendlicher, in zwei Fäl⸗ len Unzucht mit Männern getrieben hat, wurde von der Großen Strafkammer Darm— ſtadt zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. das Urleil im Wilderer-Prozeß Odenweller Gießen. In der Donnerstags-Verhandlung des Wilderer-Prozeſſes gegen die Gebrü⸗ der Odenweller und ihre Mttangeklag⸗ ten hielt zunächſt der Staatsanwalt ſein Plä⸗ doye. 0 In den ſpäten Abendſtunden fällte das Ge⸗ richt das Urteil. Wegen gewohnheitsmäßi'⸗ 5 Wilddieberei wurde der Angetlagte Joſef Odenweller zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus und fünf Jahren ſeien Ehrverluſt verurteilt. Der Angeklagte Lauer erhielt wegen fortgeſetzter gewerbsmäßiger Hehlerei und mittelbarer ſchwerer Falſchbeur⸗ kundung ein Jahr zehn Monate Zucht haus, ferner fünf Jahre Ehrverluſt. Lauer wurde ſofort im Gerichtsſaal verhaftet Den Angeklagten Karl Odenweller verurteilte das Gericht wegen gewohnheitsmäßiger Wild⸗ dieberei in fünf Fällen und wegen Belhilfe zur Wilddieberei in zwei Fällen zu 1/ Jah- ren Gefängnis. Die Haftbefehle gegen die Gebrüder Odenweller wurden aufrecht er⸗ Jigennerſchlacht in Frankreich Zwei Tote, vier lebensgefährlich Verletzte Paris, 9. September In der Nähe von Clermont Ferrand kam es zwiſchen verſchiedenen Zigeunerſtämmen zu einem regelrechten Feuergefecht. in deſſen Ver⸗ lauf 2 Zigeuner getötet und vier lebensgefähr⸗ lich verletzt wurden. Mehrere Zigeuner erlitten leichte Verletzungen. Die Urſache dieſer blutigen Zuſammenſtöße ſoll darin zu ſuchen ſein, daß ſich die Stämme gegenſeitig das Feld ſtreitig machten. Die Po⸗ lizei nahm 12 Verhaftungen vor. Ueber 100 Perſonen erkrunken Franzöſiſcher Dampfer bei den Paracel⸗Inſeln mit Mann und Maus geſunken Tokio, 9. September Nach einer Preſſemeldung aus Hanoi brach an Bord des franzöſiſchen Dampfers„Claude Chappe“(4394 Tonnen), der ſich auf der Reiſe von Haiphong nach Saigon befand, am 4. Sep⸗ tember auf der Höhe der Paracel⸗Inſeln Feuer aus. Es wird befürchtet, daß 40 Paſſagiere, ſowie 9 franzöſiſche Offiziere. 60 Soldaten und die Be⸗ mannung des Dampfers ertrunken ſind, da ver⸗ mutet werden muß, daß der Dampfer unterging. Ueber die Urſache der Kataſtrophe herrſcht keine Klarheit. Gerichtsfaal halten. Gegen den Angeklagten Methern wurde wegen gewohnheitsmäßiger Wilddiebe⸗ rei in ſechs Fällen auf ein Jahr fünf Monate Gefängnis erkannt. Der An; geklagte Thyſſen erhielt wegen Wilddieberen in einem Falle vier Monate Gefängnis. Bei der Urteilsbegründung hob der Vor- ſibende des Gerichts u. a. hervor. daß es ſich n dieſer Verhandlung bei den Angeklagten nicht um Jagdliebhaber, ſondern um Ge— ſchäftemacher im übelſten Sinne mit verbre— cheriſchem Einſchlag gehandelt habe, denen auch jegliches Empfinden und Gefühl vollſtän⸗ dig fern liege. Deshalb habe das Gericht auf dieſe ſtrengen Strafen erkannt, Die Fleiſchdiebſfäßle im Frankfurler ichlachthaus Die Verhandlung vertagt Frankfurt a. M. Im Verlaufe der Zeugenver⸗ nehmung am Donnerstag wurde auch ein frü⸗ herer Lehrling Schönwolfs vernommen, der ſich über die Verwendung von verdorbenen Le⸗ bern und Freihankfleiſch im Betrieb ſeines Meiſters äußerte. Als ſich der Sachverſtändige danach erkundigte, wann dem Zeugen zum er⸗ ſtenmal aufgefallen ſei, daß in dem Betrieb un⸗ zuläſſige Dinge vorkamen, wurde dieſe Frage von dem Verteidiger Schönewolfs als nicht in den Rahmen eines wiſſenſchaftlichen Gutachtens fallend beanſtandet. Der Sachverſtändige er⸗ klärte, daß er als Vertteter der Schlachthofver⸗ waltung ein Intereſſe an vollſter Aufklärung aller Dinge habe. Der Verteidiger ſtellte den Antrag, den Sachverſtändigen wegen Beſorg⸗ nis der Befangenheit abzulehnen. Dieſem An⸗ trag widerſprach der Staatsanwalt. Das Gericht bielt das Ablebnungsgeſuch für begründet und beſchloß, das Verfahren gegen 15 Angeklagte, darunter Schönewolf. der in Haft bleibt. abzutrennen und zu vertagen. Der Vorſitzende betonte, die Vertagung ſei erforder⸗ lich, weil nach Auffaſſung des Gerichts der neu zu ladende Sachverſtändige tunlichſt der ganzen Verhandlung beiwohnen ſolle. Es handele ſich bei dem Gutachten nicht nur um rein wiſſen⸗ ſchaftliche Fragen, ſondern der Sachverſtändige ſolle ſich über den ganzen Komplex vom Stand⸗ punkt des Tierarztes, des Verwaltungsbeamten des Schlachthofes und über Erfahrungen auf dem Schlachthof äußern. Aus dieſem Grunde auch die von dem Sachverſtändigen ge⸗ ſtellten Fragen in der Verhandlung nicht bean⸗ ſtandet worden. Die Verhandlung wurde dann fortgeſetzt, ſie richtete ſich nunmehr nur noch gegen einen An⸗ geklagten, nämlich den der Untreue beſchuldig⸗ ten Hilfswieger, der etwa 130 Schweine gebüh⸗ renfrei gewogen hatte, wodurch ein Schaden von 20 Reichsmark entſtand. Sein Verteidiger beantragte, den Angeklagten zu amneſtieren. was Zuſtimmung des Staatsanwalts fand. Das Gericht entſprach dem Antrag. Mit dem Tachometer ſtimmte es nicht. Offenbach. Der Offenbacher H. Sp. kaufte ſich einen gebrauchten kleinen Perſonenwagen, verſah ihn mit neuem Bremsbelag, bereifte ihn vollſtändig neu und verkaufte ihn mit einem Aufſchlag von 8 Prozent des eigenen Kaufpreiſes weiter. Der neue Käufer zahlte ſofort, nachdem die Probefahrten zu ſeiner vollen Zufriedenheit ausgefallen waren. Nach einiger Zeit bemerkte er aber, daß der Wagen mehr Kilometer gelaufen ſein müſſe, als der Tachometer zeigte. Er fühlte ſich inſofern be— trogen, als er den Wagen nicht zu dem tat⸗ ſächlich gezahlten Preis gekauft haben würde, wenn er von vornherein gewußt hätte, daß der Wagen länger gelaufen war. Nicht ſo einfach lag die Entſcheidung für das Gericht, weshalb das Urteil auch erſt in acht Tagen zu erwarten iſt, während der Staatsanwalt Monate Gefängnis beantragte. Zur Eni' 0 dung iſt nämlich die Frage zu klären, ob für den Kaufpreis eines Autos die gelaufene Kilome erzahl allein oder aber der Geſamt' zuſtand des zagens maßgebend iſt. Ein Zachverſtändiger erklärte dazu, der richtige Tachometerſtand ſei hierbei weſentlich, weil auch bei einer aut durchgearbeiteten Maſchine ddl die Ermüdung des Materials im Wagen ecke, Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 11. September 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Frühkonzert. 7.00 Kurkonzert. 7.40 Waſſer⸗ e eee Zetterbericht 8.00 Reichsſendung: Der große Appell im Luitpoldhain. 9.30 Morgenmu⸗ ſik. 10.00 Frohe Weiſen. 11.30 Reichsſendung: Groß⸗ konzert des Rundfunks. 16.00 Muſik am Sonntagnach⸗ mittag 18.00 Bunte Volksmuſik 19.00 Sport am Sonntag. 20.00 Heut' gehen wir drab'n. 21.10 Aus „Die Jahreszeiten“, von Joſef Haydn„Der Herbſt“. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unter⸗ haltung und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtmuſit. e Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 7.40 Zeit, Waſſerſtandsmeldun⸗ gen. Wetter. 8.00 Reichsſendung: Der große Appell im Luitpoldhain. 9.30 Es drähnt der Marſch der Ko⸗ lonnen. 10.30 Chorgeſang. 1100 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag! 11.30 Reichsſendung: Groß⸗Konzert des Rundfunks 18.00 Ein fröbliches Schallgeplattel. 19.30 Sportſpiegel des Sonntags 29.00 Zeit. Nach⸗ richten, Wetter. 20.10 Abendkoſtzert. 22 00 Zeit, Nach⸗ richten. 22 10 Wetter, Nachrichten aus dem Sende⸗ bezirk 22.30 Unterhaltungsmuſik. 24.00 Nachtkon⸗ zert. 2.00—3.00 Nachtkonzert. * Montag, den 12. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2 Abendnachrich⸗ ten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Unterhaltungsmuſik. 10.00 „Der Bauer und ſein getreuer Herr“. 11.30 Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittaas⸗ konzert. 14.00 Großkonzert des Rundfunks. 17.00 Frohſinn iſt Trumpf. 18.00 Allerlei auf verſchiedenen Inſtrumenten. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Reichs⸗ ſendung: Fortſetzung und Schluß des Parteikongreſſes. 21.10 Wen ſplelt auf 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24.00 Reichsſendung: Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht. 0.45 Nachtkonzert. 2.00 3.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Mor⸗ genlied— Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkon⸗ zert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für den Gar⸗ ten. 9.50 Der Krach mit dem Hauswirt. 10.00 Schul⸗ funk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15 Schloßkonzert(Fortſetzung). 14.00 Reichsſendung: Großkonzert des Rundfunks. 17.00 Frohſinn iſt Trumpf. 18.00 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Fortſetzung und Schluß des Parteikongreſſes. 21.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 21.10 „Stuttgart ſpielt auf“. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24.00 Gro⸗ ßer Zapfenſtreich der Wehrmacht. 0.45 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtkonzert. Aus Starkenburg Jehn Fahrzeuge und vier verletzle Vier auf einmal zuſammengeſtoßen Kind ſchwer verbrüht ſw. Darmſtadt. Der anhaltende Regen war am Dienstag in und um Darmſtadt die Urſache einer ganzen Reihe von Verkehrs unfäl⸗ len. Beim Ueberholen eines an der Rennbahn in der Heidelberger Straße parkenden Perſo⸗ nenwagens bemerkte der Fahrer eines von Eberſtadt herkommenden Laſtkraftwagens mit Anhänger zu ſpät, daß ihm dicht aufeinander zwei Perſonenwagen entgegenkamen Durch zu ſcharfes Bremſen geriet der Anhänger ins Schleudern, Motorwagen und Anhänger ſtellten ſich auer, ſtreiften den haltenden Wogen und wurden von den beiden anderen Perſonen⸗ wagen angerannt. wobei ſämtliche Wagen erheblich beſchädigt wurden Der Füh⸗ rer des einen Perſonenwagens. Bauunterneh⸗ mer Fr Erbes kam mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus— Nur Sachſchaden gab es an der Ecke der Rhein- und Neckarſtraße bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Perſonenwagen und Dreiradlieferwagen, die beide abgeſchlepot werden mußten.— Mittags geriet ein von Roß⸗ dorf kommender Laſtkraftwagen am Beſſunger Forſthaus beim Ueberholen eines Radfahrers ins Schleudern und geriet auf den Acker. Der Radfahrer wurde erfaßt und kam unter den Laſtwagen zu liegen. Paſſaten halfen den Ver⸗ letzten aus ſeiner Lage befreien und ſorgten für ſeine Ueberführung ins Krankenhaus.— Auf der Straße nach Dieburg ſtellte ſich eine ins Schleudern geratene Limouſine auf den Kopf Kaum hatte man ſie wieder aufgerich⸗ tet, ſtieß ſie mit einem von der anderen Seite kommenden Laſtkraftwagen zuſammen Zwei Inſaſſen der Limouſine mußten mit mehr oder weniger ſchweren Verletzungen ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Das 4jährige Mädchen einer Frau, die erſt vorige Woche den Mann verlor, und noch ein älteres Kind zu ernähren hat, ſpielte mit einer Kameradin bei Nachbarsleuten und fiel dort rücklings in einen Bottich mit heißem Waſſer. Das Kind wurde an beiden Oberſchenkeln ſchwer verbrüht, doch hofft man, es am Leben erhalten zu können. Bensheim a. d B. Der Kirchberg bei Bens⸗ heim iſt eine Anhöhe, auf der nicht nur eine geſunde Luft weht, von ihr hat man auch einen herrlichen Ausblick nach allen Seiten hin. Zu⸗ dem liegen im Blickfeld nach der Stadt Wein⸗ berge, und denen gegenüber iſt ein ſchöner Wald vorhanden. Auf der Höhe befindet ſich ſeit über hundert Jahren das Kirchberghäus⸗ chen. Die Pläne des Bürgermeiſters Dr. Miß— ler ſind, dort neben dem Häuschen ein großes neuzeitliches Kurhotel errichten zu laſſen, das Unterkunft für 60 bis 80 Kurgäſte gewährt und neben einer großen Terraſſe auch ſonſt alle Bequemlichkeiten beſitzt. Bürgermei⸗ ſter Dr. Mißler iſt beſtrebt, dieſen Plan bald zu verwirklichen. „ 5 e 2 8. K. Dieter von Gailingen war ein armer Schildbürtiger, der ſich der kleinen Reiterei eines jeden Fehders verſchrieb, wo er nur hof⸗ fen konnte, Beute zu machen und ſich ritterlich halten zu können. Bei einem ſolchen Streif⸗ zug gegen das Städtchen Blankenburg aber— gegen Mitte des 15. Jahrhunderts— wurde er mit ſeinen Knechten hart bedrängt und verfolgt und mußte ſich in ſein feſtes Haus zurückziehen. Aber auch das wurde von den Knechten der Stadt übel berannt und ausgeräuchert, und ſeine Inſaſſen mußten ſich auf Gnade und Un⸗ gnade ergeben. Nur den Frauen wurde freier Abzug gewährt. Da ſchritt auch ein Weib aus dem Tore heraus, das trug ihr Jüngſtes auf den Armen, und das zeterte und lamentierte ſehr. Drum ſchrie einer der Stadtknechte die Frau an, ſie ſolle doch dem Wurm zu trinken geben; und wie er ſie hart anfaßte, da war das keine Frau, ſondern der Dieter ſelbſt, der in Weibskleidern zu entſchlüpfen gedachte. Er wurde gefaßt und mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht. Sein Weib mit dem Sohne entkam. Die Frau aber, in allen ritterlichen Pflichten wohl bewandert, wußte, daß ein Blutgericht des andern wert war und ſang ihrem Kindlein tagein, tagaus dies Wiegenliedlein: Ihr Herren vom Rate, eure Rechnung trügt; Ein Kindlein in der Wiegen liegt, Das noch kein Wort kann ſprechen Seinen Vater, den ſoll es rächen! Die Worte gingen dem jungen Eppele von Gailingen wie Blutgeruch ein und hafteten in fahl Seele und formten und bildeten ihm Ge⸗ ühl und Denken, alſo, daß ſein Sinnen von Jugend an nur auf Schwertſchlag und Lanzen⸗ ſtechen gerichtet war. Als er dann in die Jahre gekommen, ſagte er der Stadt Rache und Fehde an; und da waren auch etliche Ritterliche, die ihm Genoſſenſchaft anboten und Knechte und friedloſe Geſellen, die um Koſt und Beute mit⸗ N zuſtreiten geſonnen waren. Aber er war nur ein armer Teufel und der Zuzug gering, ſo konnte er an keine große Fehde denken und ſich damit begnügen, den Blankenburgern außer⸗ 8 ihrer feſten Mauern zu ſchaden, einen be⸗ adenen Wagen oder gar einen reiſenden Rats⸗ herrn abzufangen, die Höfe verdächtiger Bauern abzubrennen und das Leben der Stadt einzuengen und abzuriegeln. Dazu waren ihm zar tüchtige Kundſchafter behilflich, die er in allerlei Verkleidung in die Stadt ſandte, ihre Vorhaben gegen ihn zu erkunden. Sein beſter Späher aber war er ſelbſt. Es war ihm gelungen, die Zuneigung einer Magd 85 gewinnen, die im Hauſe des Bürgermeiſters ienſte tat. Ihr Vater war Wächter auf dem Luginstal. Das war ein kleiner Turm, der der nördlichen Stadtmauer aufgeſetzt war, allwo ſie ſich hart bis an den ſteilen Fels heranſchob. In dem Turme auch befand ſich ſeine be⸗ ſcheidene Wohnung. Dort traf ſich der junge Eppele des öfteren mit dem Mägdelein zu traulicher Zwieſprache, und ſie berichtete ihm, was ſie ſorgſam im Hauſe des Stadtoberen er⸗ kundet hatte, alſo, daß er allen klüglich aus⸗ gelegten Netzen entging, ſelbſt aber manchen guten Fang tun konnte, deſſen ſich die Stadt nie verſehen hatte. In einer Nacht aber, als die beiden wiederum beiſammen und allzu ſorglos und vergeſſen waren, riß ein plötzlich aufkommender Wirbelwind die Strickleiter, daran der Eppele heraufgekommen, vom Fenſtergeſims los und warf ſie in die Tiefe. Wohl lähmte ein anfäng⸗ liches Entſetzen die beiden, doch fanden ſie ſchnell Rat und Hilfe. Sie knüpften zwei Bett⸗ laken aneinander, und daran kletterte der Eppele wieder herab. Aber, o weh, das Linnen reichte nicht bis auf das feſte Geſtein; da über⸗ gab ſich der Ritter der Gnade Gottes, ließ los und ſackte in die dunkle Tiefe. Schlug hart auf und lag und meinte nicht anders, denn daß ihm alle Knochen im Leibe zerſchlagen ſeien. Na⸗ mentlic fühlte er einen wachſenden Schmerz in zen Fußgelenken, zog darum mit Mühen ſeine Stiefel von den zerſchundenen und geſchwol⸗ lenen Beinen und kletterte mit viel Ach und Weh den Fels hinab. Wie aber das Unglück uns zumeiſt mit einem nachhinkenden Weggenoſſen überfällt, ſo wollte es auch hier das Mißgeſchick, daß der Eppele jählings von einem Stadtknechte an⸗ gerufen wurde, der verbotenerweiſe auf nächt⸗ lichen Urlaub gegangen, im Zwielicht des er⸗ wachenden Tages den berüchtigten Fehder er⸗ kannte und nun hoffte, durch einen guten Fang zu Ehre und Anſehen zu gelangen. Aber der kam dem flammenden Grimm des Eppele juſt gelegen; er pfefferte ihm ſeine ſchweren Reiterſtiefel an den Kopf, daß es dem Getroffe⸗ nen wie Blitz und Donner um die Ohren mallte und der Eppele in dem Gewitter entkam. Danach wurde dem Eppele zugetragen, der Stadtoberſt habe die erbeuteten Stiefel an der Stadtmauer ihm zu Trutz und Spott auf⸗ ehängt. Darob lachte die Erinnerung des ppele noch einmal laut auf, dann aber ver⸗ droß es ihn doch. Alſo ritt er in der Ver⸗ kleidung eines wohlachtbaren Kaufmannes an das Stadttor, ward auch nicht erkannt und agte den Torwächter, weſſen die Stiefel ſeien, lie da hingen.„Dem Gailinger“, antwortete der großmäulig,„mit den Stiefeln haben wir begonnen, balde wird er nackend laufen!“— Da reckte ſich der vornehme Herr auf dem Roß, riß die Stiefel herab, klatſchte ſie dem Helden ein paar Male um die Ohren und ſchrie ihn an:„So melde deinem Herrn Oberſt. daß ſich Dit Siiefel des Eppele von Gailingen Heitere Erzählung von Wilhelm Lennemann der Gailinger ſeine Stiefel wiedergeholt hatr⸗ — Und ritt hohnlachend davon. Wohl klap⸗ perten ihm die ſtädtiſchen Reiter nach, er aber, in allen Reiterſtücken wohl erfahren, ſetzte auf ſeinem ſtarken Roß im kühnen Sprung über die ſteile Berglehne hinab, ſchwenkte ſeinen Federhut zum fröhlichen Gruße und ritt ge⸗ ruhſam davon. Danach aber ward doch Friede geſchloſſen zwiſchen der Stadt und der Genoſſenſchaft des Eppele. Nicht gar wenig hatte die Magd dazu getan. Der Eppele hatte ſich gewaltig geſträubt; aber ihre ſorgende Liebe hatte ſich doch kräftiger erwieſen als ſein wilder und abenteuernder Mut. Sie wußte wohl, was ſie tat. Er ſchwor Urfehde. und die Stadt baute ihm ſein ver⸗ fallen Haus wieder auf. Dahinein zog er mit der Magd, die nun ſein Weib geworden war. Und wenn er auch fürder noch genugſam in Stegreif trat und der Lockung der Straßen⸗ weite nicht entſagen konnte, ſo fand er doch immer wieder zurück in die Ruhe und den Frieden ſeines Hauſes, un' je mehr die Wild⸗ heit ſeines Blutes abſchäumte, deſto begnadeter ward ihm die Erkenntnis, daß das Glück der Enge bei Weib und Kind köſtlicher ſei als Kampf und Spiel einer betörenden Weite. Es gibt heute ſchlechterdings kein geiſtiges Gebiet mehr, dem nicht der neu erwachte Volkswille, der allenthalben um gültigen Aus⸗ druck ſeines Weſens ringt, ein wahreres, echteres Gepräge zu verleihen ſucht. Gerade die deutſche Muſik nimmt als Aeußerung deutſchen Weſens aufs innigſte teil an der Umgeſtaltung der Zeit. Der Ruf zu ihrer Erneuerung ging von der Jugend aus und von ihrer Erkenntnis, daß kein wahres Muſikleben, keine echte muſikaliſche Volks⸗ kultur möglich iſt ohne eigene aktive Beſchäfti⸗ gung des Laien mit der tönenden Kunſt. Nach dem Niedergang aktiver Laienmuſik⸗ Fftege ſtehen wir 5 in einem harten ingen, das durch die leichte Art, wie Muſik 9 Schallplatte und Rundfunk„bezogen“ werden kann, ungeheuer erſchwert iſt. Weit ſchlimmer aber lasten auf uns die wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten, der verſchärfte Daſeins⸗ kampf, der die Hingabe des muſikaliſch Inter⸗ eſſierten aufs äußerſte einſchränkt, ja— vieles davon erſtickt hat. Trotz alledem müſſen wir aber auch zugeben, daß ſeit einigen Jahren wieder ein Erſtarken von Muſikſinn und Muſizierfreude feſtzuſtellen iſt. Die Millionen beweiſen es uns. die trotz angeſtrengten beruf⸗ Ein neuer Tauchapparat mit Atmungsſpeicher. In Amerika ſind jetzt Feuerwehrmannſchaften mit neuartigen Tauchapparaten ausgerüſtet worden. die durch einen damit verbundenen Sauerſtoff⸗-Speicher den Vorzug vielſeitigſter Einſatzmöglichkeit haben.(Scherl-Bilderdienſt) Marauart, der Hüher Jagdſtizze von Frhr. v. Biſchofshauſen⸗Giersdorf Hoch in der Krone der alten Eiche, die von den wärmenden Strahlen der Morgenſonne überflutet war, ſaß Marquart, der alte Häher, und ſonnte ſich. Müde war er und ziemlich ſchlechter Laune, denn die Verſorgung ſeiner Brut machte ihm viel Arbeit, wenn auch Rätſche, ſeine Frau, ein tüchtiges Weib und eine treffliche Mutter war, die an Nahrung un⸗ ermüdlich herbeiſchleppte, was ſie nur konnte, ſo war ſie doch allein nicht imſtande, die ſechs hungrigen Schnäbel zu ſtopfen, die im alten 3— hoch in der ſtarken Eſche am Wolfsbruch ihr weit aufgeſperrt entgegen⸗ wackelten. Da mußte eben Marquart mit helfen und tat es auch eifrig. Ein Glück, daß es Sommerkäfer in Maſſen gab. die jetzt gerade ſchwärmten. Da konnte man leicht ihrer zwan⸗ zig im Kropf verſtauen. Aber jetzt mußte er ſich doch erſt einmal ein Weilchen verpuſten. Dick aufgepluſtert hockte er in der Sonne und muſizierte zum Zeitvertreib halblaut vor ſich hin. Erſtaunlich, wie der Alte die Tierſtimmen des Waldes nachzuahmen ver⸗ mochte. Bald hörte man täuſchend den miauenden Ruf des Buſſards, Schackern der Elſter oder das Quaken des Laubfroſches. Aber als er nun auch verſuchte, den heulenden Ruf des balzenden Ringel⸗ täubers nachzuäffen, da ſcheiterte ſeine Kunſt, und es gab nur ganz ſonderbare, unſchöne, krächzende Töne. Das verdroß ihn ſchwer, und ärgerlich ließ er weitere Verſuche bleiben. Wer den bunten Vogel da oben ſo auf⸗ gepluſtert und faul ſitzen ſah, konnte wohl glauben, er döſe dort ein bißchen. Aber das wäre ein großer Irrtum. Aufmerkſam und mißtrauiſch ſchweiften ſeine ſcharfen Augen überall im Walde umher, ſelbſt wenn ſich jetzt im blendenden Sonnenlicht die Lider zu einem ganz ſchmalen Schlitz zuſammenzogen. Nichts entging ihm, und wenn ſich wirklich irgendwo ꝛtwas Gefahrdrohendes gezeigt hätte, ſo würde er ſofort ſeine gellende Stimme zu lautem Alarmruf haben erſchallen laſſen, den alle Tiere des Waldes genau kannten und ängſtlich be⸗ achteten. Marquart war ihr zuverläſſiger Sicherheitspoliziſt, und ihn und ſeine engere Sippe liebten daher alle Waldbewohner ſehr, die gefiederten ſo gut wie die behaarten. Auch eine Frau Rätſche, eine geborene Haruſch, ſtammte aus einer als ganz beſonders wachſam bekannten Familie, vas Wunder. daß ſich da bald das dei der Sippe Marquart die guten Poltztſten eigenſchaften geradezu häuften, wo die Kinder doch von den beiden Eltern ber ſtark erblich beaabt waren. 2 Aber jetzt ſchien es doch an der Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen. Genug der Muße. Marquart ſchüttelte das Gefieder, dehnte und teckte ſich, ordnete noch einige Federchen und ſtrich dann ab. Er wollte zur kleinen Wald⸗ wieſe, an deren Rande es wohl die meiſten Sommerkäfer gab, und wo auch immer noch einige Laufkäfer und dicke Grasraupen zu er⸗ haſchen waren. Als er ſich dem Wieschen näherte, ſah er mitten darauf ſeinen alten Freund Dreizack ſtehen, den ſtarken Rehbock dom Fichtengrund. Eben wollte er ihn be⸗ grüßen, da entdeckt ſein ſcharfes Auge im Be⸗ ſtande am Stamme einer Buche eine kleine Be⸗ wegung, und entſetzt erkennt er den Jäger, der erade den Drilling hebt, um auf Dreizack zu ſchießen. Laut und gellend erſchallt ſofort Marquarts Warngeſchrei. Dreizack wirft er⸗ ſchrocken das ſo ſtolz gekrönte Haupt hoch und iſt mit drei Fluchten im Dickicht verſchwunden, gerettet. Aerqgerlich naht ſich der Jäger, um den böſen Schreihals, der ihn im letzten Augenblick noch um den Erfolg gebracht, vom Baum her⸗ abzuſchießen. Aber Marquart iſt viel zu ſchlau und vorſichtig und läßt ſich ſo leicht nicht an⸗ pürſchen. Haſtigen Fluges ſtreicht er ab, um die Wieſe zu überqueren, da ſauſt wie ein Pfeil ein graubrauner Schatten herbei, und Greif, der Habicht, ſchlägt ſein ahaungsloſes Opfer. Doch ſchon knallt dröhnend des Jägers Drilling, und mit angeklappten Flügeln ftürzt der ſtarke Räuber ſcheintot ins Wieſengras, die Beute noch in den Fängen haltend. Aber Mar⸗ quart iſt tot; die dolchſpitzen Krallen haben ganze Arbeit geleiſtet. Er fiel in ſeinem Beruf. er Waldpoliziſt wurde vom Strauchdieb meuchlings ermordert. Alle Tiere des großen Waldes trauerten um ihn, nur Reineke Rot⸗ voß, der Böſewicht, griente ſchadenfroh, denn auch ihm hatte Marquarts unermüdliche Wach⸗ ſamkeit gar oft die Jagd verdorben. Der Jäger aber hält den ſtarken Raubvogel ſinnend in der Hand und murmelt ſchließlich vor ſich hin: „Zwei Störenfriede im Walde weniger! Den Dreizack werde ich morgen oder übermorgen doch ſchon noch bekommen!“ Volk ſchon in Muſikerziehung verloren gegangen. Kretſchmar Mut zum ſchlichten Lied Deutſches Ringen um muſikaliſche Volkskultur— Von Evamaria Blume lichen Verpflichtungen in die Proben ihrer Chorvereine für dich das beweiſt unſere Jugend, die für ſich das deutſche Volkslied wiedergefunden und damit den Anſtoß zu einem Wiederaufblühen alten deutſchen Muſik⸗ gutes gegeben hat! 1 g Die als in ſich geſchloſſene Erſcheinung allerdings verſchwundene muſikaliſche Jugend⸗ bewegung, als deren Fortſetzer Jöde zu gelten hat, iſt neben Hermann Kretſchmar, dem Vater der neuen muſikaliſchen Voltserziehung, der 8. beſtimmende Faktor des erzieheriſchen ufbaues einer deutſchen muſikaliſchen Volks ⸗ kultur. Wenn Jödes Bedeutung in dieſer Hinſicht heute von manchen Leuten beſtritten werden möchte, kann man dem das Urteil von Prof. Dr Ernſt Krieck entgegenhalten. Er be⸗ zeichnet in ſeiner„Nationalpolitiſchen Er⸗ 8 die Jödes Arbeit als„Bodenbereitung ür die Neugeſtaltung“. Jöde und Kretſchmar habe beide in ihrer Art die Folgen einer nur noch entweder virtuoſen oder ſentimental ver⸗ kitſchten Muſik zu überwinden geſucht. Es gab d um die Jahrhundertwende kaum noch eine nennenswerte volkstumechte Muſik. Die Gebildeten intereſſierten ſich ausſchließlich ür die artiſtiſch überſteigerte Nachromantik, ür raffinierte Orcheſtermuſik. Schulmuſik⸗ Pflege wurde über die Achſel angeſehen, da ihr höchſtens eine ſchlichte, muſikaliſche Betätigung möglich war. Noch bis zum Kriege konnte man ſich in den höheren Schulen mit den fadenſcheinigſten Vorwänden vom Muſikunterricht drücken! Der Grund für dieſen Verfall lag natürlich in dem kompli⸗ zierten Ideal jener Tage, dem mit keiner allgemeinen Muſikpädagogik beizukommen war. So war die Verbindung eee Kunſt und der grundlegend wichtigen entwarf dann eine neue Durchgeſtaltung der völlig belangloſen Lehrpläne, und zu der neuen Form gab die Jugendbewegung den neuen nhalt, als ſie die immer noch lebendigen Kräfte des alten deutſchen Volksliedes auf⸗ ſpürte und der artiſtiſch losgelöſten Kunſt⸗ muſik die gowachſene Volksmuſik entgegenſtellte. Damit war auch der Weg zu einer neuen Volksmuſik angebahnt, die im lebendigen Zuſammenbana der Tradition aufbauen kann. Wenn die Lage der guten echten Hausmuſitk , kritiſch wurde und wohl immer noch ritiſch iſt, ſo iſt nicht— wie meiſt behauptet, Schallplatte und Rundfunk daran ſchuld. Ver⸗ gegenwärtigen wir uns das vergangene Zeit⸗ ideal mit ſeiner ſtofflichen Gebundenheit an die Muſik der Konzertſäle und Opernhäuſer, jo haben wir das eigentliche Verhängnis: im Schlepptau der virtuoſen Muſik zu ſegeln, die in unabſehbare Weiten vorſtrebte und der immer weniger Gefolgſchaft beſchieden ſein konnte! Die vielen, die zurückbleiben mußten, begnügten ſich entweder mit den„Klaſſikern“ und verloren damit die aktive und lebendige er mit der Muſik ihrer eigenen Zeit. der ſie verſandeten in den Niederungen ſeichter Salonmuſik! Der Aufbruch einer neuen deutſchen Volks⸗ muſik hat auch eine Erneuerung der deutſchen Hausmuſik zur Folge gehabt. Die Entwicklung beider ſteht in engem Zuſammenhang mit⸗ einander. Die Hausmuſik hat die Ketten gelöſt, die ſie an das Repertoire der Konzert⸗ rogramme band. Dem heutigen Gemein⸗ ſchaßtsgedanzen entſpricht das Zurücktreten dez typiſchen Einzelinſtruments, des Klaviers. Demgegenüber wächſt die Anteilnahme der Blasinſtrumente. Bezeichnend iſt die Rolle, die ein länaſt vergeſſenes Inſtrument, die Block⸗ flöte, heute übernimmt. An ſich tonſchwach und techniſch primitiv, bedeutet ſie Verzicht auf Virtuoſität, aber umſo ſtärkere muſtteliſcht Aktivität bei Unterordnung der ſelbſtändigen Einzelſtimme im polyphonen Miteinander.— Heute noch Salonmuſik? Nein! Denn Unterhaltungsware kann von Rundfunk und Schallplatte geliefert werden. Aber Hausmuſik — Ja! Denn Hausmuſik war und iſt die Quelle aller Muſizierfreude! Sie war die Trägerin einer Muſikkultur, die ſchwere Zeiten überdauert und recht eigentlich den Vorrang deutſcher Muſikgeltung begründet hat. Volks⸗ wirtſchaftlich gibt ſie die Grundlage für Muſik⸗ induſtrie und Verlagsweſen; denn die reine 1 eine viel zu ſchmale und wenig altbare Tragfläche. Mit dem Liebhaber iſt aber auch die Arbeit der Schaffenden, der Lehrenden und Ausübenden untrennbar ver⸗ bunden. Ihre Welt gründet ſich auf die Muſizierfreude der Liebhaber. So greifen alle Teile ineinander, ein Rädchen treibt das andere gerade im Muſikleben. Prof. Georg Schüne⸗ mann hat dies kürzlich einmal ſehr eingehend durchleuchtet.„Die Kraft aber, die den Anſtoß gibt und die Feder ſpannt“, ſo betont er am Schluß ſeiner Ausführungen,„das iſt der Lieb⸗ haber mit ſeinem häuslichen Singen und Spielen, mit ſeiner Freude und ſeinem Leſen über Muſik und muſikaliſche Dinge.“ Das Ergebnis ſeiner Unterſuchungen beſchließt er mit einem ſo uneingeſchränkten Bekenntnis zur muſikaliſchen deutſchen Volksnatur, daß es als eindringlicher Appell an jedes deutſche Eltern⸗ haus gelten muß, das ſich noch als Träger von Kulturwerten empfindet, denn...„Von der Erhaltung, Pflege und Entwicklung dieſes muſikaliſchen Liebhabertums hängt die Zu⸗ 5 5 Muſiklebens bis in ſeine letzten Teile ab!“ 19 unkomplizierte V, übet le 8 iet ander erunl lle zueinaf ah ethie Handl Sie de werden 50 ſie ung e keit de Stile, Höfle keit mit fauf g Vefälig Gtoßſta Lehe Es kenn Reſem Mancher zu dür wenn es füllen langen. — le Nanpe ertvende Hun echte Mui 1 aueſchlieſl Auchtonantit Schulmuſtk angeſehen, de untonpltzierte war. 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Adolf Hitler,„Mein Kampf 0* Das Leben iſt das einzige Eigentum, das nur dann etwas wert iſt, wenn wir es nicht achten. 1 Heinrich v. Kteiſt * 5 Sag kann nur der Menſch ſein, und deshalb liegt alle menſchliche Größe nur in der Sittlichkeit. 9215 Paul Ernſt Wir leben in einer Zeit, wo das Leben keine leichte Aufgabe iſt; es erheiſcht Opfer und Vergeſſen ſeiner ſelbſt. 1 Frhr. vom Stein Erziehung zur Höflichkeit . 5 rg Jeg an 15 85 n frühzeitig zur Hi eit erziehen. amen den Töhnen ſollte ſie immer und immer wieder vor Augen führen, wie wichtig im Leben Höflichkeit iſt. Die Eltern ollten den Kindern gerade hier mit gutem eiſpiel vorangehen. Wenn ein Knabe ſteht, daß der Vater die Mutter mit großer Höflichkeit behandelt, ſo wird er ſicher ich danach ſtreben, die gleiche Höflichkeit ſeinen Eltern gegenüber zu erweiſen. Auch gegen⸗ über ſeinen Geſchwiſtern ſoll er zur Höflich⸗ keit angehalten werden; denn nichts iſt ſchöner, als wenn Geſchwiſter auch zuein⸗ ander höflich ſind. Sie können ſich wohl F und herumtollen, aber ſie ollen im gegebenen Augenblick höflich zueinander ſein. Wenn die 1 dar⸗ auf ausgerichtet iſt, immer höf ich und ehr⸗ erhbietig zu ſein, ſo wird auch ſpäter in jeder Handlu öflichkeit zum Ausdruck kommen. Sie darf aber nicht nur da angewandt werden, wo ſie ſichtbar ins Auge fällt und wo ſie vorausſichtlich Dank und Anerken⸗ nung einbringt. Es gibt auch eine Höflich⸗ keit des Herzens, eine Höflichkeit im Stillen, Unſichtbaren. Höflichkeit bringt manche Unbequemlich⸗ keit mit ſich. Dieſe Konſequenz muß mit in Kauf genommen werden, wenn es gilt, Gefälligteiten zu erweiſen. In der Großſtadt hat man ſehr häufig Ge⸗ legenheit, Unhöflichkeiten zu begegnen. Es kennt einer den anderen nicht, und von dieſem Geſichtspunkt ausgehend, 0 mancher Mann, ſeine Höflichkeit a legen zu dürfen, ſich vordrängeln zu können, wenn es gilt, noch einen Platz in der über⸗ füllten Straßenbahn, im Autobus zu er⸗ langen. Der Mann glaubt, auch einer Frau egenüber nicht mehr höflich und zuvor⸗ ommend ſein zu leider ſeitdem ſie dem Manne beruflich gleichgeſtellt iſt. Wenn die Männer wüßten, wie ſehr wir 1 auf Höflichkeit Wert legen, und wie er Mann in unſerer Achtung ſteigt, wenn er höflich iſt, es würde nur öfliche Män⸗ ner geben. Wir Frauen ſollten aber nicht nur 2 7 Kinder zur Höflichkeit erziehen, auch unſere Ehemänner, falls ſie vergeſſen haben ſoll⸗ ten, was Höflichkeit iſt. Männer laſſen ſich mit den Jahren leicht gehen, am meiſten aber der eigenen Frau gegenüber. Dieſes Sichgehenkaffen kann aber dann ſo zur Ge⸗ wohnheit werden, 22 ſie auch Fremden egenüber Platz greift. Wenn ein ver⸗ Neateet Mann unhöflich iſt, ſo wird man die Schuld auch auf die Frau ſchieben. Nicht ganz mit Unrecht; denn die Frau muß unauffällig unbemerkt ihre Erziehungs⸗ künſte in dieſer Hinſicht beſonders zur An⸗ wendung bringen. . und daß wir ſelber ſtets höflich ſind, zum Mann, zu den Kindern, zum Perſonal, dur engeren und weiteren Umgebung und zu Fremden, das verſteht ſich doch wohl von ſelbſt? Die Naſe: biologiſch betrachtet Gelehrte Schriftſteller, die ſich mit Völker⸗ kunde oder mit der Bildung und dem Aus⸗ druck des menſchlichen Geſichtes beſchäf⸗ tigen, haben von jeher der Naſe beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt. Sie haben ſich abgegeben mit ihrer Form, Richtung und Größe, haben ſich mit ihren Verände⸗ rungen zwiſchen Kindheit und Alter be⸗ faßt und haben eine ungeheure Mannig⸗ jaltigkeit in der Ausbildungsweiſe ihrer baulſchen Merkmale feſtgeſtellt. Selbſtverſtändlich iſt auch der Biologe, der nach den Leiſtungen der Organe fragt, auf die Naſe geſtoßen und hat dem, der es noch nicht gewußt haben ſollte, beſtätigt, daß der Geruchsſinn in ihr ſeinen Sitz hat. Außerdem hat der Biologe an ihr be⸗ merkenswert gefunden, daß ſich auch die Aufnahme und Ausgabe des Atems durch die 85 vollzieht oder wenigſtens voll⸗ ziehen ſollte. Denn ſo gern ein offener Mund als Selbſtverſtändlichkeit entſchuldigt wird, wo er zu den unabwendbaren Aus⸗ drucksbewegungen der ſeeliſchen Erregung gehört, ſo wenig Beifall findet ein Menſch, der den Mund dauernd offen hält, um mit 10 zu atmen, anſtatt die Luft durch die aſe einzuziehen und auszuſtoßen. Erſtens iſt ein dauernd offener Mund für ein Geſicht nicht vorteilhaft, weil dieſes leicht einen blöden Ausdruck bekommt, zweitens verſchluckt der Mundatmer die Luft mit⸗ ſamt allem in ihr ſchwebenden Staub, d. h. er macht von der natürlichen Filterwirkung ſeiner Naſe keinen Gebrauch. ö Daß dieſe Filterwirkung viel bedeuten⸗ der und für die Geſundheit der Lunge viel entſcheidender iſt, als man ſich gemeinhin vorzuſtellen pflegt, erfährt man aus Unter⸗ ſuchungen, die vom Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſti⸗ tut für Arbeitsphyſiologie mitgeteilt werden. Man ſtellte mit einer Methode, die eine ſehr genaue Meſſung der Staubfiltereigen⸗ ſchaften der Naſe geſtattet, an einer größe⸗ ren Anzahl von Verſuchsperſonen feſt, daß das Staubbindungsvermögen von Menſch zu Menſch in den denkbar weiteſten Gren⸗ zen ſchwankt. Während es Naſen gibt, die 70 v. H. des eingeatmeten Staubes zurück⸗ halten können, ſinkt das Staubbindungs⸗ vermögen bei andern unter 30 v. H., ja daß beinahe nichts. Verſuche zeigten ferner, das taubbindungsvermögen der“ Naſe für jeden Menſchen eine verhältnismäßig gleichbleibende Größe iſt, die ſich ſelbſt bei länger dauernder Einatmung von Staub nicht weſentlich ändert, und daß die Naſe viel ſtärker auf die Korngröße anſpricht, als 2 die chemiſche Natur des ſtaubenden Materials. Erfahrungen dieſer Art gehen vor allem jene Menſchen an, die durch ihre Tätigkeit zur regelmäßigen Einatmung großer, ſcharfkörniger Staubmaſſen gezwungen ſind und im Laufe der Jahre an einem Leiden erkranken, das als Lungenfilikoſe bezeichnet wird und mit der Zeit viele Opfer fordert. Es ſind das Bergleute, Steinhauer, Stein⸗ und Glasſchleifer, Arbeiter in Zement⸗ fabriken uſw. Zwar kann niemand, der ſich freiwillig oder notgedrungen zu einem dieſer Berufe entſchließt, eine andere Naſe eingeſetzt werden, als er ſie von der Natur bekommen hat. Aber aus den Unter⸗ fuchungen kann wenigſtens die Forderung abgeleitet werden, zu den ſtaub⸗ gefährdeten Berufen nur Menſchen zu⸗ zulaſſen, deren Naſe ein Staubbindungs⸗ vermögen von über 40 v. H. beſitzt. Alle Mundatmer wären grundſätzlich auszu⸗ ſchließen. Auch in Haus, Schule und im kameradſchaftlichen Verkehr kann ein hart⸗ näckiger Kampf gegen den offenen Mund nut von Nutzen ſein. Sie geſtatten, daß ich Ihnen den Liebling der Mode uorſtelle: Mattblaun Es iſt unbeſtrittene Tatſache, die Zerbe „Mattblau“ ſteht in dieſem frühen erbſt im Brennpunkt des Intereſſes. Schon im Hochſommer erſchien ſie hie und da und verſuchte, in das allzu leuchtende Blühen der Stoffe eine vornehme Zurückhaltung zu bringen. Es gelang ihr vorbehaltlos, und damit war ihr Sieg entſchieden. Wenn wir heute einen Spaziergang durch die Straßen machen, freuen wir uns über das klaſſiſche Schneiderkleid, über das leicht glockige Mantelkleid mit 10e und Leder⸗ gürtel aus blauen Wollſtoffen. Sie ſind ſo dankbar im Tragen und die Frauen ſehen ſo vollendet damenhaft darin aus, daß man ihre Vorliebe dafür begreift. Doch auch den kleinen modiſchen Zwecken wurde blau zugängig gemacht. Wir finden Handtaſchen, Samtgarnituren, beſtehend aus Hut, Hand⸗ ſchuhen und Halseinrahmung, Leder⸗ und Stoffgürtel, Monogramme⸗Handtaſchen und ſchuhe. Am Nachmittag ſehen unſere Frauen in blauen Kleidern aus Geor⸗ gettes und weichen, blanken oder tumpfen Seiden reizend aus. Samtmäntel nd keine Einzelheit, kleine Capes beleben chlichte Kleider, und dem Abend ſind hauchzarte blaue Spitzenkleider vorbehalten. Man glaube nur nicht, daß man darin alt ausſehen wird, im Gegenteil. Es gibt nur wenige Farben, die alle Frauen ſo unein⸗ geſchränkt gut kleiden, die ſo elegant und ausdrucksvoll ſind, und 5 immer die An⸗ paſſungsfähigkeit an den eweiligen Rah⸗ men behalten, wie eben: Blau, der Lieb⸗ ling dieſes Herbſtes. — Ein kurzes Bolero, eine Baskenmütze, eine Bluſe aus blau⸗weiß 9 Rohſeide, ein⸗ ſach und jugendlich i man darin angez zen Der Zylinderhut aus weichem braunen ilz gehört zum Mantel„Stil Jahr⸗ undertwende“ mit kleinem Samt⸗ ſpiegelkragen 2 Bilderdienst Kieglich M Rezepf-Karfei Wo habe ich nur das Rezept hin⸗ geſchrieben, das ich mir kürzlich er⸗ zählen ließ Es beginnt ein Kramen in der Handtaſche, im Nähtiſch, im Küchenſchrankſchubladen, in der Bibliothek. Es wird ſich aber nie dort anfinden, wo wir es ſuchen. Man fertigt dann die Speiſe nach dem Gedächtnis an und ſie— miß⸗ rät, oder ſie ſtellt ſich teurer, als wir erwartet hatten. Eine Rezept⸗ Kattei iſt daher von großem Wert, und die Hausfrau erkennt immer mehr den Nutzen einer. ſchen Aufbewahrung an, die ihr ermöglicht, ſchnell ein gewünſchtes Rezept zu finden. Die Kartei an⸗ zulegen, iſt eine Kleinigkeit. Und wenn der Kaſten recht gefüllt iſt, gibt er auch Anregungen für Tage, an denen uns durchaus nichts ein⸗ en will oder an denen wir all as, was wir gerade einkaufen wollten, nicht erhalten konnten. Für den Kaſten genügt eine abgelegte Zigarrenkiſte, die wir außen mit Kretonne a oder irgendeinem bunten Stoff bekleben, damit er einen freundlichen Eindruck er⸗ weckt. Die Leitkarten, von 70 Pfg. an in jedem Papiergeſchäft zu haben, müſſen, wie bei jeder Geſchäftskartei, einen überſtehen⸗ den Rand in etwa 2 em Breite haben. Auf dieſes dadurch gebildete Schildchen wird am beſten das Schlagwort angebracht. Man ſieht aus Praktiſchkeitsgründen da⸗ von ab, die Rezepte alphabetiſch zu ordnen, ſondern man teilt ſie in Gruppen ein: Aufläufe, Cremes, Fiſche, Fenn(gebrate⸗ nes), Fleiſch(gelo tes), Gebäck, Gemüſe, Getränke, Kompotte, Pilze uſw. Bis zu hundert Leitkarten hat eine gut eingeteilte Rezeptkartei. Selbſtverſtändlich muß jedes Rezept auf eine beſondere Karte geſchrieben und jede Gruppe alphabetiſch geordnet werden Wenn man die Mengen aufſchreibt, 5 darf man nicht e für welche erſonenzahl dieſe Menge beſtimmt iſt, da⸗ mit man 55 nächſte Mal nicht wieder aus⸗ zuproben braucht. Viele Hausfrauen haben „im Gefühl“, wie viel ſie an Zutaten ver⸗ wenden. Aber Gefühle 0 auch in dieſer Beziehung häufig.— Die Rezeptkartei kann auch ausgebaut werden in eine all⸗ gemeine Haushalt⸗Kartei, die praktiſche Winke für kleine Unfälle im Haushalt, Fleckenentfernung uſw. enthält. Geſundheitliches Wußten Sie ſchon, daß Menſchen, die im Winter an Froſt leiden, jetzt mit der Vor⸗ beugungskur beginnen müſſen? Man kocht einen Sud von 4 Eßlöffel Eichenrinde mit 1 Liter Waſſer, dem man etwäs Alaun zuſetzt. Die in Frage kom⸗ menden Stellen werden darin ſo heiß wie möglich 10 Minuten gebadet und hinterher mit einem guten Hautöl eingerieben. Winke für die Küche Für wieviel Perſonen reicht ein Gang? Man rechnet für eine kräftige Fleiſch⸗ brühe auf die Perſon 250 Gramm Rind⸗ fleiſch und auf je drei Perſonen 1 Liter Suppe. Soße rechnet man Js Liter für fünf Per⸗ onen. Suppeneinlagen ein Portweinglas auf 1 Liter Suppe. f Braten, wenn er den einzigen Gang bildet, 250 Gramm auf die erſon, bei mehreren Gängen genügen 150 bis 200 Gramm. Eine kräftige nee reicht für ſechs bis acht Perſonen ale Hauptgang. Ein Rehrücken reicht für zehn Perſonen Ein Haſe iſt Hauptgericht für vier bis fünf Perſonen. 5 Tauben als Hauptgericht rechnet man drei Stück auf zwei Perſonen. Junge Hühner rechnet man ein Stück auf eine Perſon evtl. zwei Hühner für drei Perſonen. 95 15 8 5 Abgekochte Schleien mit Speckſoße Man verrührt ein Eidotter mit 2 bis g Tee⸗ löffel Mehl, 2 knappen Obertaſſen Waſſer, Salz und ſoviel Eſſig, daß dieſer entſchieden vorſchmeckt. Dann werden etwa 1 Eidick würfelig geſchnittener Speck mit etwa halb ſoviel ebenſo geſchnittenem Weißbrot hart ge⸗ röſtet, herausgelegt und das rückſtändige Fett mit dem vermiſchten Eidotter auf dem Feuer anhaltend dicklich gerührt, alsdann mit den Speck⸗ und Weißbrotwürfeln verbunden und richtet man dieſelbe gleich über die 8 in eine tiefe Schüſſel 82 ebenen Schleien an. —, Außer mit obiger che gibt man die ab⸗ rer Schleien meiſt mit geſchmolzener utter und Moſtrich, oder roh geriebenem Meerrettich, nebſt Salzkartoffeln. Schellfiſchſchwänze, die etwa 15 bis 20 Zentimeter lang abge⸗ ſchnitten werden, bäckt man vorzugsweiſe gern paniert in Butter kroß und bräunk ch, und gibt ſie zu Gemüſen und Salat, oder auch mit einer geeigneten ſauren Soße.. Kabeljau mit feinen Kräutern Abgekochter, entgräteter und in kleine Stücke 1 0 850 Kabeljau oder Reſte von ſolchem rc Schell⸗ und anderen Seeftſchen, auch von Stockfiſch, werden auf der Schüſſel, mit welcher ſie e werden können, dick mit Kräuterbutter beſtrichen, mit Reibbrot, auch wohl noch mit Parmefankäſe beſtreut, bei ſchwacher Unter⸗ und guter Oberhitze im Ofen leicht a und 225 Belieben auch noch mit Sardellenſoße ſerviert. Da hierbei auch wohl ein leichter Geſchmack von Knoblauch beliebt iſt, ſo kann vor dem Einlegen der Fiſche die Schüſſel mit einem zerſchnittenen Stückchen Knoblauch überrieben werden. Gebratener Dorſch, Schellfisch Die gut vorbereiteten Fiſche werden geſalzen, dann abgetrocknet und entweder im Ganzen oder in Stücken in Mehl oder mit Mehl ver⸗ miſchtem Reibbrot umgewendet, mit reichlich Butter oder Schmalz in einer Pfanne im Bratofen unter öfterem Begießen oder Um⸗ wenden, oder in offener Pfanne zu ſchöner Farbe gebacken. * 59— Laberdan kann, nachdem er gut ausgewäſſert iſt, wie Stockfiſch behandelt werden. Außerdem werden bisweilen zu dem abgekochten Fiſch neben Salzkartoffeln, auch in Scheiben ſchnittene, in Salzwaſſer gekochte Rüben gegeben. penliase Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Grelser · Rastatt (1. Fortſetzung) Eine rauhe militäriſche Stimme gellte ihm ins Ohr. Kerzengerade richtete er ſich auf und ſtand in Unter⸗ hoſen ſtramm. „Jawoll, jawoll, Herr Feldwebel!... Ich, geſchla⸗ fen?... Nein, bin eben im Moment vom Herrn Major zurückgekommen!“ Der Herr Feldwebel am anderen Ende der Leitung ſchien dieſe Ausrede nicht recht glauben zu wollen, aber da er ſie nicht kontrollieren konnte, mußte er ſie gelten laſſen. Dafür donnerte er in den Apparat hinein, daß Haſenbein erſchrocken zuſammenfuhr. „Jawoll, Herr Jerdwebel! Ich ſchreibe schon!“ be⸗ eilte er ſich zu verſichern. a Er ſuchte aufgeregt nach einem Bleiſtift. Auf dem Stuhl, auf dem Tiſch... riß ums Haar den Telefon⸗ apparat herunter, trat mit dem bloßen Fuß auf etwas... den Bleiſtift! Erleichtert lächelte er und bückte ſich, um ihn aufzuheben. ö „Jawoll, Herr Feldwebel, Einquartierung!“ ſprach er dabei ſchon in den Hörer.„Ein Offizier— achtund⸗ vierzig Mann— elfte Kompanie— Infanterieregi⸗ ment. Mitten im Schreiben ſtutzte er, ſchnappte nach Luft und fragte ängſtlich:„Wie bitte, Herr Feldwebel? Welches Regiment?“ Er ſchrieb die Nummer gar nicht mehr auf, dieſe Nachricht war nicht ſo ſehr bekömmlich auf nüchternen Magen. „Jawoll, Herr Feldwebel, wird alles veranlaßt!“ Er legte den Hörer auf und ſetzte ſich nachdenklich auf den Bettrand. „Donnerwetter!“ ſprach er für ſich.„Ausgerechnet mein Regiment! Was mache ich da?...“ E Haſenbein fuhr in die engen Extrahoſen mit den Stegen, wiſchte noch einmal über die blitzenden Lack⸗ ſtiefel. Vor der Zimmertür ſtand ein Krug mit lau⸗ warmem Waſſer, den Antje ihm jeden Morgen bereit⸗ ſtellen mußte. Er wuſch und raſierte ſich ſorgfältig. Aus dem Schrank nahm er vom Bügel den Extrarock mit dem hohen Stehkragen, dann band er das ſchwarze Lackkoppel um, ſetzte die hohe Schirmmütze auf, die ſich von einer Offiziersmütze nur durch die Kokarden unter⸗ ſchied. Vor dem Spiegel legte er den Zeigefinger über die Naſe und prüfte den Sitz der Mütze. Selbſtgefällig muſterte er ſich. Im Zimmer ſah es wüſt aus, aber Ordnung machen und das Bett bauen konnte er nachher. Das hatte Zeit. Er riß das Fenſter auf und ſah in den Hof hinunter. Dort unten an der Pumpe ſtanden im Sonntagsſtaat die beiden Mädels, die Marie und die Antje. Er wollte ihnen etwas zurufen, aber er beſann ſich. Er griff nach ſeinen Glacéehandſchuhen und der Aktenmappe und ver⸗ ließ mit ſchnellen Schritten das Zimmer. Vom nahen Marktplatz ſchollen die luſtigen Klänge eines Walzers. Marie wiegte im Takte der Muſik ihren Kater auf dem Arm und ſtreichelte ihn: „Ei, Pieter!— Schön hat er ſich gemacht!“ Marie war ein großes ſchlankes Mädel. Das dunkel⸗ blaue ärmelloſe Mieder ſpannte ſich eng um die junge Bruſt. Über dem langen weiten Rock trug ſie eine bunt⸗ farbige Schürze. Die kurzen puffigen Hemdsärmel zeigten zwei weiche volle Arme. i Es war ein Mädel, ſo recht nach dem Herzen eines Mannes, und es war kein Wunder, daß Haſenbein ſein Herz an ſie verloren hatte. ö Auf Schritt und Tritt war er nun ſchon ſeit Jahren hinter ihr her. Immer freundlich und nett war ſie zu ihm, aber mehr auch nicht. Haſenbeins Künſte verſagten bei ihr. Alle ſeine kleinen Angriffe wußte ſie geſchickt abzuwehren, und er hatte ſchnell erkannt, daß er ſie nicht ſo nehmen konnte, wie ſeine anderen Mädels bis⸗ her. Aber je weniger Erfolg er hatte, um ſo zäher wurde er in ſeinen Bemühungen. Er tat für Marie und ihre Tante, was ihm möglich war, und gab die Hoffnung nicht auf, daß Beharrlichkeit ihn eines Tages doch zum Ziel führen möchte. Bei Antje hätte er dieſes Ziel gewiß längſt erreicht, aber er hatte nur Augen für Marie. Antje, einen Kopf kleiner als Marie, war ein hübſches dralles Bau⸗ ernmädel. Das blonde Haar hatte ſie in langen Zöpfen umgelegt. Das kecke Stupsnäschen, die lebhaften blauen Augen, die vollen Lippen, zwiſchen denen die weißen Zähne ſchimmerten, verrieten eine natürliche Sinnlich⸗ keit, die nicht von allzuviel Bedenken beſchwert war. Marie wandte Haſenbein jetzt den Rücken zu, als er in den Hof kam. Sie beugte den Kopf hinab zu ihrem Kater. Obwohl dem guten Ferdinand das Wichtigſte im Moment war, ſich beim Major Klarheit zu verſchaffen, konnte er der Verſuchung doch nicht widerſtehen. Er gab Antje, die ihn kommen ſah, ein Zeichen, ihn nicht zu verraten, und ſchlich ſich auf den Zehenſpitzen leiſe an Marie heran. Er neigte ſich, um ſie auf den Nacken zu küſſen, aber da fuhr Marie herum, ſtieß ihm dabei unſanft mit dem Kopf gegen den Kiefer. „Au!“ ſagte Haſenbein und rieb ſich den Knochen. Schadenfroh lachte Antje auf. „Geſchieht dir ganz recht!“ ſchimpfte Marie und wandte ſich an den Kater in ihrem Arm:„Nicht wahr, Pieter, mein Süßer!“ „Wenn du mich nur halb ſo gern hätteſt wie das olle Bieſt da, wäre ich ſchon zufrieden!“ grollte Haſenbein. „Tu doch die Katze weg, Marie!“ Er trat nabe an die heran EIN LU STI GER MILITRR- ROMAN VON BUNIE- C OMAN Hast wohl Angſt, daß ſie dich wieder kratzt?“ fragte Antje ſpöttiſch. Haſenbein warf ihr einen geringſchätzigen Blick zu und begann vorſichtig mit einer kleinen Überwindung die Katze zu ſtreicheln.. „Siehſt du, wie fein ſie ſtillhält!“ Scheinbar verſehentlich ſtreichelte er über die Katze hinweg jetzt auch Maries bloßen Arm. Dann wurde er kühner und wollte ſie umfaſſen. Da trat Marie zurück. 5 g „Aber ich halte nicht ſtill!“ ſagte ſie. Sie hielt ihm den Kater entgegen, der ihn grimmig anfauchte und mit den Tatzen ſchlug. Raſch brachte ſich Ferdinand in Sicherheit. f „Du biſt ja noch toller als die Katze!“ ſagte er ärger⸗ 2 5 zubrigens hab' ich jetzt keine Zeit... Auf Wieder⸗ ehen!“ 55 e Ganz durchdrungen von ſeiner Würde und Wichtigkeit ging Ferdinand Haſenbein über den Marktplatz. Auf⸗ recht, als habe er einen Ladeſtock verſchluckt, und ernſt wie Napoleon nach der Schlacht bei Waterloo. Die Männlein und Weiblein, die bei der tapfer blaſenden Muſikkapelle ſtanden, grüßten ehrerbietig. Haſenbein legte zwei Finger an die Mütze und dankte, ohne eine Miene zu verziehen. Haſenbein wußte, was er ſeinem Anſehen ſchuldig war. Er ſteuerte geradewegs auf die Bürgermeiſterei zu.„ Ein paar Stufen führten ins Haus empor. Neben dem Eingang hing ein hölzernes Schild. Darauf war mit großen ſchwarzen Buchſtaben gemalt: Major d. L. Grothe Ortskommandant. Ohne ſich umzublicken, derſcwwan Haſenbein in dem Eingang. Niemand hätte vermutet, wie ſehr ihm jetzt das Herz pupperte, als er die Treppe hinaufſtieg. Der Herr Major ſaß wohlgelaunt am Frühſtückstiſch und ließ ſich Schinken und Eier ſchmecken. Er war ein guter Fünfziger, alſo in dem Alter, in dem die Männer Eſſen und Trinken allen anderen leib⸗ lichen Genüſſen vorzuziehen beginnen. Die Folge iſt dann ein Bäuchlein, und das macht bequem. Auch der Herr Major liebte ſeine Ruhe, aber im übrigen war er pflichtbewußt und peinlichſt gencuu, dabei aber nicht engherzig, ſondern leutſelig und gerecht. Es klopfte an der Tür. Der Major ließ raſch noch eine Scheibe Schinken unter ſeiner grauen Schnurrbart⸗ bürſte verſchwinden, dann erſt rief er: i „Herein!“ W R Sein kleiner ſchwarzer Dackel, der neben ihm auf einem Stuhl geſeſſen und mit ſeinen Blicken das Ver⸗ ſchwinden des ſchönen Schinkens verfolgt hatte, hopſte auf den Boden und rannte kläffend zur Tür. Die Mütze in der Hand, trat Haſenbein herein und klappte knallend die Hacken zuſammen. i. „Guten Morgen, Herr Major!“ „Moin, Haſenbein! Treten Sie näher!“ Mit ſteifen Schritten ſtelzte Haſenbein auf den Tiſch zu, wobei er beinahe über den frechen Dackel geſtolpert wäre, der ihm bellend zwiſchen den Beinen herumſprang. Abermals knallte Haſenbein die Hacken zuſammen und baute ſich vor dem Tiſch in ſtrammer Haltung auf. Der Major frühſtückte weiter. Haſenbein ſtand un⸗ beweglich, ſelbſt der Dackel ſetzte ſich auf ſeine Hinter⸗ keulen und harrte der Dinge, die nun kommen würden. Man hörte in dem kleinen, gemütlich⸗ bürgerlich ein⸗ gerichteten Zimmer nur das Ticken einer alten Uhr und das Klappern von Meſſer und Gabel. Sogar die Muſik⸗ kapelle draußen machte in dieſem Augenblick eine Pauſe. Haſenbein ſchlug das Herz bis zum Halſe. „Nun, was Neues?“ fragte der Major zwiſchen zwei f Biſſen. Haſenbein ſchnarrte ſeinen Bericht herunter. Der Major ſah recht bedenklich vor ſich hin. „Nur achtundvierzig Mann!“ ſagte er.„Da vorne iſt mal wieder der Teufel los!“ Er griff nach ſeiner Kaffeetaſſe und nahm einen Schluck. Dann blickte er Haſenbein an. „Direkt aus der Front kommen ſie hierher?“ „Woll, Herr Major! Regiment hat ſehr ſchwere Ver⸗ luſte gehabt, muß durch Erſatz aufgefüllt werden!“ „Werden alſo dringend Ruhe nötig haben... Sie ſorgen mir dafür, Haſenbein, daß die Leute anſtändige Quartiere erhalten!“ Haſenbein gab ſich einen Ruck:„fehl, Herr Major!“ „Werde mich perſönlich davon überzeugen!“ ſagte der Major mit Nachdruck. „Woll, Herr Major!“ Haſenbein kämpfte mit ſich. Jetzt war eigentlich der geeignete Moment gekommen, ſein Anliegen vorzu⸗ bringen. Mehrmals ſetzte er an, aber immer wieder verſchluckte er das erſte Wort. Der Major ſah ſo ernſt aus, als ob er ſagen würde: brav, junger Mann! Wo das Regiment dieſe Verluſte gehabt hat, müſſen Sie ſich ſelbſtverſtändlich ſofort bei ihm melden, zumal Sie geſund und kräftig ſind!— Wenn der Major aber ein⸗ mal ſo etwas geſagt hatte, dann war Ferdinands Gaſt⸗ ſpiel in der Etappe unwiderruflich vorbei. Alle die ſchönen Sätze, die er ſich ausgeknobelt hatte, gefielen ihm jetzt nicht mehr. Vielleicht war es doch beſſer, die Sache nicht zu übereilen und nochmals genau zu überlegen. ö „Sonſt noch was?“ fragte der Major, etwas erſtaunt. Jetzt nahm ſich Ferdinand ein Herz. „Herr Major... Es iſt eine Kompanie meines Regi⸗ ments, die heute hierherkommt, und.. und daa So. nun war es heraus Aber mie nun weiter? Vers flixt ſchwer war das doch! „.. und da...“ ſtotterte er. Beifällig unterbrach ihn der Major: 8 „.. und da haben Sie wohl Sehnſucht nach Ihren alten Kameraden?... Möchten zurück zur Truppe? Kann ich verſtehen!“ ö Er zündete ſich eine Zigarre an. f Haſenbein bemühte ſich krampfhaft, Haltung zu be⸗ wahren. Der Boden wankte ihm unter den Füßen. Er ſchluckte und ſchnappte nach Luft: „Herr Major, ich.. ich wollte...“ 0 „Tia, mein Lieber, wenn Sie durchaus wollen dann kann ich Sie nicht halten! Iſt ja ſehr ſchön von Ihnen, aber.. tja, aber wo bekomme ich für Sie einen Erſatzmann her?“ Haſenbein glaubte nicht recht zu hören. Eben noch ſah er alle Felle wegſchwimmen, und nun dieſe plötz⸗ liche Wendung! Er brachte kein Wort hervor, ſondern riß nur freudig ſeine Knochen zuſammen. Wie Sphären⸗ muſik klang es in ſeinen Ohren: 8 „Ich brauche Sie hier! Sie ſind mir unentbehrlich!“ „Jawoll, Herr Major! Unentbehrlich!“ ſagte er und mußte ſich zufammennehmen, ſeine Freude und Er⸗ leichterung nicht zu verraten. „Alſo Sie überlegen ſich die Sache noch einmal!“ Mit einem Wink entließ der Major Ferdinand. „Jawoll, Herr Major!“ 0 Haſenbein machte kehrt und ging mit elaſtiſchen Schritten zur Tür, wo er noch einmal die Hacken zu⸗ ſammenknallte, ehe er verſchwand. 8 N 5 Die Welt hatte für Haſenbein ein anderes Geſicht be⸗ kommen, als er jetzt über den Marktplatz zur Ortskom⸗ mandantur zurückeilte. Freundlich grüßte er nach allen Seiten. Eine kleine Rotznaſe von Mädel, die ihm zwiſchen die Beine rannte, klopfte er großmütig auf die Wangen. Luſtig pfeifend ſprang er die Stufen der Treppe zur Schreibſtube hoch. Jetzt wurde erſt mal ausgiebig gefrühſtückt. Aber das muß zu ſeinem Beſten geſagt werden, er war keiner, der nicht teilen konnte. Wenn er etwas hatte, gab er gern ab. Vielleicht nicht immer ganz ſelbſtlos, wie im Fall Marie. Doch Hand aufs Herz, wer iſt ſo ganz ſelbſtlos? Und beim Anblick einer prallen Wurſt oder eines duftenden Kuchens vergeſſen die meiſten Menſchen die Gebote der Nächſtenliebe und denken nur: ſelber eſſen macht fett! Das dachte Haſenbein nicht, als er ſich ſeinen Kaffee aufgoß und aus dem Schrank einen großen Karton mit Freſſalien hervorholte. Im Gegenteil, er überlegte, was von den guten Dingen er wohl in einem kleineren Karton für Marie und ihre Tante zurechtpacken könnte. M Eine gute halbe Stunde ſpäter lief er mit dieſem kleineren Karton unterm Arm trällernd über den Hof, rannte am Eingang des anderen Hauſes gegen Antje, die er freundſchaftlich in die Wangen kniff, und ſprang die Treppe hinauf zu der Wohnung von Marie. Oben blieb er, einen Moment lauſchend, vor der Wohnzimmertür ſtehen, deren Glasfüllung von innen durch eine Gardine verkleidet war. Dann klopfte er. „Herein!“ ſchallte es von innen. Es war die Stimme von Maries Tante. Sie ſaß an einem der Fenſter, die zum Marktplatz hinausgingen. f Eine Frau, Ende der Vierzig, mit grauem Haar und Falten ſtillen Kun ners um den Mund. Die Sorgen des Krieges zehrten an ihr, die Ungewißheit um ihre Söhne, die Angſt, daß ihr eines Tages die Schrecken des Kampfes Heim und Heimat zerſtören könnten. Das Zimmer, deſſen alte gediegene Möbel von Wohl⸗ habenheit zeugten, die hier früher geherrſcht, machte einen ſauberen, netten Eindruck. Ein großer eiſerner Ofen verbreitete eine behagliche Wärme. Schnurrend hatte ſich Pieter, der Kater, bei ihm niedergelaſſen. Die Tante ſah von ihrem Strumpf auf, den ſie ſtopfte. Haſenbein ſteckte den Kopf durch die Spalte der halb⸗ geöffneten Tür: a „Verzeihung, ſtöre ich?“ Die Tante legte Strumpf, Stopfſtein und Wolle auf das Fenſterbrett. „Ach, Herr Ferdinand! Nein! Kommen Sie nur herein!“ Sie erhob ſich aus ihrem Lehnſtuhl und rief zur Tür des anliegenden Schlafzimmers hin: „Marie! Marie!“ „Ja!— Tante?!“ antwortete Maries Stimme von nebenan. Haſenbein ſtellte ſein Paket auf den Tiſch und ſagte einſchleichend mit der fröhlichen Miene eines gütigen Spenders: „Ich habe mir erlaubt! Eine Kleinigkeit nur, aber „Her Ferdinand, das ſollen Sie doch nicht! Das können wir von Ihnen nicht immer annehmen!“ ſträubte ſich die Tante. Aber ſchon öffnete ſie den Karton und ſchaute hinein. „Ich bitte Sie! Nicht der Rede wert! Mir allein derdirbt es nur!“ tat Haſenbein beſcheiden, und ſah auf Marie, die jetzt ins Zimmer kam. Die Tante hielt ihr eine Tüte entgegen. „Sieb mal Meise, den feinen Kaffee!... Echter Bohnenkaffee!“ Sie legte die Tüte zurück und ſah in eine andere:* . und Zuckerl... und Mehll. 5 Zervelatwurſt!“ 0 Und die fei ortſetzung fulgl. 3 * er W ö ö — S ene 1 r. ruppe? 0 ih ö ** len. Er wollen., N fn don Sie einen öden roch ieſe plüz⸗ „ ſondern Sphären. wehrüch“ te er nd und Er, nal!“ ld. dlatiſhen haden zu⸗ height be- Ortskon⸗ nag allen die ihm nütig auf J tufen der Aber daz einer, der l er gern im Fall 2 ſelbtlos? er eines fen die J ber eſſen g en Kaffee ton mit erlegte, fleineten — n könnte. it diesem den Hof, en Antſe, id ſprang le. N vor der on innen fte er. arliplaz Haar und argen deb um ihre Scheuen aten. on Boll? „ machte tiſerner grurrend gelaſſen. 6 e ſtopfte⸗ der halbe dolle auf eit ue zur drt me e d date gütigen b 10 L ſriulte ö ee r a 7 Nr. 37 Der „Slernkieker“ Von Arthur M. Fraedrich Die Jungen nennen ihn zwar„Stern⸗ kieker“, aber anſonſten ſprechen ſie nicht anders als artig von ihm. Und die Alten ſehen ihm halb ſcheu, halb neugierig nach, wenn er in ſeinen Krempſtiefeln durchs Dorf an den Hafen geht. Manchmal aller⸗ dings meinen ſie auch, Hein, des alten Brummbiers Maat, ſei von Zeit zu Zeit ebenſo ſtumm wie taub; ſie alle hier an der Küſte ſprechen ja nicht Ka aber Hein ſei nach des Schulmeiſters Worten wirklich wie das Meer ſelbſt: ſchweigend und wider⸗ ſpiegelnd und tiefgründig wiſſend. Hein ſpricht ſelten, wie geſagt, doch wenn er einmal ſpricht, ſo ſchimmert in jedem ſeiner abgehackten Sätze eine ganze, bunte Welt, eine Welt, die die einfachen und großen Dinge umſchloſſen hält, die nahen und fernen, die lebendigen und toten, wozu auch der ſchwingende Himmelsdom rechnet, ſo weit des Menſchen Witz ihn zu erfaſſen ſich erdreiſtet. a And darum nennen die Kinder ihn Sternkieker, darum ſprechen ſie nur artig von ihm, denn tief erregende Luſt iſt es, ihm zuzuhören. Nur ſelten wird ihnen dieſes Glück zu⸗ teil; denn tagsüber ſitzt Hein bei den Netzen, flickt und teert ſie, und abends ſegeln Brummbier und er mit der kleinen Zeeſe zum nächtlichen Fang aus. Nur manchmal, nach einer ganz beſonderen Nacht, treffen ſie ihn am Hafen auf der morſchen Bank an. Sacht hocken ſie ſich hin, ſtill warten ſie, bis er die Stummelpfeife aus dem Mund nimmt——. Eine ſolche ganz beſondere Nacht iſt immer dann, wenn Brummbier wieder mal das 5 mitgebracht hat, dieſes ab⸗ gegriffene einrohrige Ding, das mit ſeinem Aelteſten auf der„Lützow“ am Skagerrak war. Nur Hein(weiter niemand!) darf es hin und wieder in die Hand nehmen, und das tut er jedesmal mit Inbrunſt. Dann ſteht er breitbeinig auf der Back, gegen die zur Trift feſtgeſetzten Fock gelehnt, und läßt das rauſchende Dunkel des Meeres in ſeinen Ohren dröhnen und des Himmels Stille durch ſeine Seele ſchwingen. Und wenn das hehre Gewölbe hoch droben von dem erſtarrten Funkenregen, den wir Menſchen Sterne heißen, überzogen iſt, gegen den Hein ſtumm und andächtig das Glas gerichtet hält— ſodann iſt die Stunde da, in der Heins Gedanken ſich ordnen, zu tiefen, ja weiſen Gedanken, die Geſchlechter und Welten umſpannen. „Das Ding hat mein Jung' ſich damals eigens von Zeiß ſchicken laſſen“, pflegt der alte Brummbier jedesmal wehmütig zu erläutern.„Nimm es gut in acht, Hein!“ Und ſeine Stimme iſt weicher, als wenn er morgens bei der Heimkehr mit ſeinem über alles geliebten Pudel ſpricht. Schließlich folgt:„Nun muß es wohl wieder nach unten, wir müſſen das Netz aufholen, Hein. Wickle es auch ja gut ein ein in meine Jacke!“ Hein trägt das Fernrohr vorſichtig in die Kajüte. Zärtlich wie ein Liebhaber ſtreicheln ſeine ſchwieligen Pranken das ab⸗ gegriffene Ding, und ſein Blick iſt ein ein⸗ ziger Wunſch. Damit hat das Sterngucken bis auf Wochen ſpäter wieder mal ein Ende, und Hein iſt nach einem ſehr aufgeräumten Tag, den die Kinder des Dorfes ausſchließ⸗ lich für ſich beanſpruchen, ſchweigſamer denn je. Aber immerfort denkt er an die nächſte, ganz beſondere Nacht unterm Sternhimmel. Bis das Fernrohr ganz und gar in ſeinen Beſitz übergeht, das kommt folgendermaßen. Eines Nachts, als hinter balligem Ge⸗ wölk lauernd der Nordweſt tobt und eine friſche Briſe über die See ſtreicht und Brummbiers Maat bei der zweiten Trift hinterſinnig auf der Back ſteht, fegt urplötz⸗ lich eine heftige Böe heran. Die Backtalje Sonntag, den 11. September —————————— E »Der Kochen soll mal schmeckenle ba Bilderdienst Kießlich M bricht, der Großbaum ſchlägt herum, ſtößt 5 alten Fiſcher ins Kreuz, ſtößt ihn über ord. Alsbald erfüllt ein gewaltiges Brauſen die Lüfte. Wie lachender Hohn jagt der Sturm daher, wirft Sturzſee auf Sturzſee über die kleine ächzende Zeeſe. Brummbier, behindert durch die ſchweren Krempſtiefel an den Beinen, ſetzt vergeb⸗ lich zum Schwimmen an. Brauſend ſchlagen die Wellen über ihn zuſammen. Hein, was machſt du nun? Hein weiß ſchon, was er zu tun hat; jetzt iſt er kein Sterngucker, jetzt iſt er ein Kerl, der ſich gar ſchnell auf ſeine zwei muskel⸗ bepackten Arme beſinnt. Er muß den Alten retten, ja; er muß aber auch das Geſchirr und das Fahrzeug in Sicherheit bringen. Was ſollte wohl ſpäter werden, wenn in dieſer wilden Nacht alles zum Teufel geht? Ob Hein ſo umfaſſend alles überdenkt, als ſein Schiffer ohne Laut von Bord ge⸗ Erſte Begegnung arum ſingen die Wellen ein fremdes Lied? Warum rauſchen die Tannen ſo müde? Warum ſpiegelt ſich auf dem Dünen⸗ ſand 6 das Sonnenlicht ſo trübe?—— Iſt nicht ſoeben ein lachendes Kind leicht über die Felder geſchritten? Mit dem Kranze aus Aehren ſpielt noch der Wind, der ihm vom Haupte geglitten.—— Hat nicht die Sonne im Feſt⸗ gewand ihre Kinder zum Tanze geſchickt? Hat nicht der Wellen gleitender Klang i uns in liebliche Träume ver⸗ ſtrickt?—— f Warum nun plötzlich dies glanz⸗ matte Bild? Warum dieſe fremden Lieder?— Wenn der Sommer noch das Leben grüßt, geht leiſe der Herbſt ſchon vorüber. Martha Salecker 1938 ö fegt wird, das wird kein Menſch jemals erfahren. Hein, der Träumer, der ſoeben noch die dunkelgrünen Wirbel am Bug be⸗ ſtaunte und tiefſinnige Betrachtungen dar⸗ über anſtellte, wieſo die Chemiker Waſſer mit nur zwei lumpigen Buchſtaben bezeich⸗ nen, dieſes Waſſer, das da war und da iſt und da ſein wird, ſolange die Erde nicht aus en Fugen geht, das mehr weiß, als alles Menſchenwiſſen zuſammengenommen — dieſer ſelbe Hein ſchleudert in der näch⸗ ſten Sekunde den Rettungsring über Bord, reißt die Fock herunter, wirft den Anker außenbords, ſpringt an den Maſt, fiert das Großſegel, reißt ſich die dicke Joppe vom Leib und ſchießt kopfüber in die dunkle, ziſchende Flut. „Brummbier!“ brüllt er und reckt den Hals. Da ſieht er einen dunklen Klumpen zwiſchen den Wellenkämmen um ſich ſchla⸗ gen. Mächtig greifen ſeine Arme aus. Er ſchnauft und keucht; die ſchweren Stiefel wollen auch ihm das Schwimmen verleiden. Aber er kennt die aufgewühlte See. Hat er ſich doch als Junge ſchon und auch ſpäter oft in der donnernden Brandung am Strande verſucht. Soll er nicht auch dieſes Mal mit der See fertig werden? Hein wird mit ihr fertig. Er erreicht Brummbier. Er zerrt ihn ans Boot und an Bord. Der Alte jappt, nur mühſam hält er ſich auf den Beinen. Wankend ſteuert er der Kajüte zu. Jedoch Hein kommandiert:„Erſt muß das Netz ein⸗ geholt werden!“ Benommen macht der Fiſcher kehrt; an Geſchirr und Boot hat er weiß Gott nicht mehr gedacht, nur immer an ſich ſelbſt. Sie bergen das Netz, trotz heulendem Sturm und immer wilder überkommender See. Erſt jetzt läßt der Maat ſeinen Schiffer an die alte trockene Hoſe in der Kajüte denken, während er ſelbſt die Segel ſetzt und heimwärts ſteuert, denn bei einem ſolchen Hundewetter kann kein Menſch fiſchen.— Am andern Abend, bei der erſten Trift, iſt der alte Brummbier ſehr unſtet; immer wieder ſtreicht er um ſeinen Maat herum, 8 er brummt:„Hein, das Ding liegt unten——.“ Heins ſtahlgraue Augen ſtrahlen auf, als wenn ſich der Himmel vor ihm aufgetan hätte.„Was ich noch ſagen wollte“, fährt der Alte umſtändlich fort,„es iſt in meine Jackd eingewickelt. hm——. Es iſt jetzt deins, Hein, jawoll.“ Das Strahlen in des Maaten Augen huſcht über das ganze Geſicht wie der Blitz durch die Nacht. Heftige Freude wellt in ihm hoch. Er ſagt eine ganze Weile gar nichts. Dann wendet er ſich ab; es ſcheint, als wenn das Leuchten in ihm verglimmen will.„Wegen deshalb?“ brummt er. Da errdtet der Alte ſo ſehr, wie noch nie in feinem Leben. Das kommt von dem plötzlich aufſchießenden Gedanken, ſein Maat habe ſeine Worte als eine Bezahlung für etwas, was ſich nicht bezahlen läßt, ge⸗ deutet. Und dazu von der Kränkung, die darin liegt, daß der Gegenſtand, der ihm das Heiligſte auf Erden iſt, halbwegs zu⸗ rückgewieſen wird.„Ich ſchmeiß' das Ding über Bord!“ knurrt er. Da dreht Hein ſich ihm wieder zu, und nun iſt ſein verwettertes Geſicht ein ein⸗ ziges Strahlen. Damit iſt die Angelegenheit endgültig abgetan. Mit keinem Wort findet die grauſige Nacht mit ihrem Drum und Dran je wieder Erwähnung, und alles iſt ſo, wie es immer war. Nur daß Hein jetzt des öfteren auf der Bank dort unten am Hafen zu finden iſt, wo ihn die Jungen immer wieder ſehnſüchtig erwarten und mit großen Augen und geröteten Wangen an⸗ dächtig lauſchen, wenn er in ſeiner ab⸗ gehackten Art von fernen Ländern und von Heldentaten großer Entdecker und kühner Seefahrer erzählt und dann und wann auch von Beſinnlichem, das mit dem tiefblauen Himmelsdom hoch droben zu tun hat und mit der flimmernden Pracht, die, wenn er endlich aufbricht, ſich in unausdenklicher Spanne über die ſchweigende Erde auf⸗ getan hat. e * Alexandrien, Aegypten. Die verhaltene Glut des ſchwarzen Erdteils weht den Paſſagieren entgegen, die über den Lauf⸗ ſteg des mächtigen Steamers, erdrückt von einem Heer eingeborener Träger, auf das Zollgebäude zudrängen. Still und gedämpft arbeiten die Beamten an den langen Tiſchen. Mit ſicheren Blicken und Griffen prüfen ſie Geſichter und Gepäckſtücke. Trotz⸗ dem bewegt ihre Mienen ſo etwas wie Un⸗ geduld, wie man ſie wohl vor dem Zuſam⸗ mentreffen mit längſtens erwarteten Be⸗ kannten empfinden mag. Bekannte, o ja. Alexandrien iſt Treffpunkt für viele inter⸗ nationale Bekannte aus den Kreiſen der Polizei. Gute Bekannte, die Routine genug beſitzen, ſich und ihre Waren unbehelligt durch dieſes Schlupfloch Alexandrien nach Kairo zu bringen. Hoher Beſuch iſt heute fällig. Man iſt auf den Empfang vorbereitet, trotzdem man dem Zollgebäude nichts weiter anſieht. Die Kontrolle iſt nicht verſtärkt worden. Die Herren ſollen keine unangenehme Ueber⸗ Koser erleben.„Oeffnen Sie den Koffer!“ fordern die Beamten mit eiſiger Höflichkeit die Reiſenden auf, die ſich un⸗ ruhig aneinander vorbeidrängen, um raſch davonzukommen. In einer Stunde geht der 252 nach Kairo. Ein vornehm gekleideter err erhebt lebhaften Widerſpruch. Er be⸗ nimmt ſich überhaupt auffallend unruhig und nervös. Stöhnend und widerwillig reißt er am Kofferſchloß, Mein Zug geht in einer halben Stunde! f „In einer Stunde. Sie haben Zeit!“ korrigiert der Beamte ſehr höflich. „Aber ich habe doch nichts darin als ein N. Puder für Kairo 23 paar notwendige Sachen——.“ Mere „Oeffnen Sie!“ 1 Das Schloß gibt nicht nach. Es trotzt mit ſeinem Beſitzer, der ſich daran abquält. „Wer macht mir das nun wieder zu?“ ſchimpft er fortgeſetzt. 0 „Erſt einmal auf!“ betont der Beamte. Er greift nach dem Koffer und öffnet ihn mit einigen feſten Handgriffen. Die be⸗ wundernden Blicke, die er daür von allen Seiten empfängt, berühren ihn nicht im geringſten. Dafür wendet er ſeine ganze Aufmerkſamkeit dem Inhalte des Koffers zu. Er betaſtet den Deckel, die oberen Lagen, ſchiebt dann ſeine Hand an den beiden Seiten bis zum Boden hindurch und erſtarrt förmlich bei dieſer Berührung. Zwei ſtechende Augen ſtreifen den Reiſen⸗ den. Auch von den übrigen Tiſchen ſchauen die Beamten kurz und ſchnell auf. Man verſteht ſich mit Blicken und Gebärden. Der ertappte Reiſende erbleicht faſt.„Ich ſagte Ihnen ja, ich habe nichts—“ ſtammelt er vor Verlegenheit. Ohne jedoch auf deſſen Worte zu achten, reißt der Beamte die Oberlage Wäſche her⸗ aus und legt eine Kaſſette mit kleinen Puderſchächtelchen frei. „Natürlich!“ knurrt es in ſeinem Rücken. Ein gemütlicher Dicker in Reiſekleidung und Ballonmütze beugt ſich jovial lächelnd über den Koffer, hebt ſchmunzelnd eine der Schachteln heraus und führt ſie gegen die Naſe.„Hatſchi, Niespulver mit Moſchus⸗ duft, wie?“ „Aber erlauben Sie mal!“ begehrt der angebliche Schmuggler auf.„Ich bin Ver⸗ treter in Damenpuder.“ Der Reiſende neben ihm ſchnüffelte noch immer mit nach⸗ denklich gerunzelter Stirn. Dann legt er die Schachtel in den Koffer zurück und wiſcht ſich die Hände.„Das iſt Kokain!“ betont er feſt. Er hebt ſeine eigene Reiſe⸗ taſche auf den Tiſch hinauf.* „Der Koffer iſt beſchlagnahmt! Folgen Sie mir!“ befiehlt der Zollbeamte dem Er⸗ tappten. Der will einen Proteſtruf aus⸗ ſtoßen, als im gleichen Augenblick eine Dame im weißen Pikee, die ſich in der Nähe befindet, mit hellem Aufſchrei und allen Zeichen furchtbaren Entſetzens zur Seite weicht.„Ein Kokainſchmuggler? Das iſt ja furchtbar!“ l „Keine Angſt, Madame!“ beruhigt ſie der eiligſt und hilfsbereit beigeſprungene Herr mit der Ballonmütze und ſchiebt galant ſeinen Arm unter den ihren. „Ich fordere Unterſuchung!“ kräht voller Empörung der Verhaftete.„Das iſt Damenpuder. Ich bin Reiſender der Firma Sahir aus Iſtanbul. Ich proteſtiere!“ Vergeblich widerſetzt er ſich den eiſernen Griffen der Zollbeamten. Ein Getümmel von Körpern und Händen entſteht um den Verhafteten. Neugierige drängen ſich her⸗ an, Aengſtliche weichen zurück. Koffer werden geöffnet und zugeworfen. Eine Nervoſität beherrſcht Beamte und Publikum. Der Herr mit der Reiſemütze iſt abgefertigt worden. Erſt als der Verhaftete ſamt ſeinem Koffer von den Beamten aus dem Raume gebracht worden iſt, ebbt die Er⸗ regung langſam ab. Läſſig überfliegen die Beamten das Gepäck. Der Erwartete iſt ja Kriminalhumoreske von Georg W. Pijet ſo gut wie gefangen. Warum ſoll man un⸗ nötig Mühe verſchwenden? Währenddeſſen wird der Inhalt der Puderſchächtelchen unter größter Spannung von einem Chemiker auf ſeinen wirklichen Inhalt unterſucht. Atemlos beobachten die Beamten und der Verhaftete das Tun des Sachverſtändigen. Falten graben ſich in ſein Geſicht. Päckchen für Päckchen prüft er mit gleicher Intenſität und Gründlichkeit. Nach einer Weile richtet er ſich achſelzuckend hoch.„Bedaure. Es iſt wirklich nur Puder!“ Die Geſichter der Beamten erſtarren faſt. „Das iſt unmöglich!“ g Dagegen nimmt der vermeintliche Kokain⸗ omen er Haltung an. Triumphierend euchtet es in ſeinen Augen auf.„Ich ſagte es doch gleich, aber Sie wollten es ja beſſer wiſſen. Hörten ja 15 was Ihnen irgendein hergelaufener Reiſender vor⸗ ſchwätzt. Muß denn jeder harmloſe Puder⸗ reiſende gleich ein Kokainſchmuggler ſein? Jetzt iſt mein Zug weg——“ „Nein, Sie werden ihn noch erreichen!“ vertröſten ihn die Beamten mit ausge⸗ ſuchter Höflichkeit und ſind ihm dabei be⸗ hilflich, den Koffer zu ſchließen.„Wer war bloß dieſer Dicke?“ fragen ſich die Beamten. „Sein Geſicht kam mir verflucht bekannt vor. Vielleicht war er ſelbſt ein——“, meint nachdenklich der Beamte, der die Ver⸗ haftung vorgenommen hat. Sehr fein. „Welch betörender Duft, Madame. Iſt das Ihr Puder?“ Die Dame im weißen Pikee fährt erſchrocken zuſammen und ſtarrt auf den Dicken mit der Reiſemütze, der ihr lächelnd den Koffer aus der Hand windet. „Geſtatten, Madame, daß ich——.“ „Erlauben Sie mal!“ „Gnädigſte ſind noch zu aufgeregt. Keine Kleinigkeit, ſolch Kokainſchmuggler. Ich kann Sie unmöglich allein fahren laſſen in dieſer Erregung. Sie ſind fremd in Alexan⸗ drien. Wenigſtens zum Bahnhofe werde ich mir erlauben. Wir haben es eilig. Dieſe idiotiſche Durchſucherei bringt uns ſaſt um unſern Zug.“ Ehe ſie überhaupt wider⸗ ſprechen kann, hat er eine Taxe herbei⸗ gerufen und zwingt ſie, darin Platz zu nehmen. „Fein haben Sie das gemacht, Madame. Aber etwas achtſamer das nächſte Mal! Man wiſcht ſich nicht den gleichen Puder, den der Kompagnon im Koffer herumſchleppt, ins Geſicht. Moſchus fällt auf. Das muß auch den dümmſten Kriminaliſten auf Ihren Kokain locken. Schade um das gute Geſchäft.“ Mit haß⸗ erfülltem Geſicht verharrt die Dame im Polſter, bis der Beamte ſie vor der Polizei⸗ präfektur höflichſt herausbittet und ihr Gepäck in gute Verwahrung nimmt. Der Puderreiſende ward noch eine Minute vor Abgang des Zuges nach Kairo ver⸗ haftet.„Die Polizei intereſſiert ſich lebhaft für Ihren Damenpuder!“ Der Schmuggler knirſchte mit den Zähnen, als man ihn in die Eiſenklammer nahm. 9 Die Teppichlaſſe u!“ ſagte Felix vier Wochen vor der 17 Hochzeit zu Brigitte,„ich habe heute in der Stadt einen Teppich geſehen! Ein⸗ fach wundervoll. Allerdings iſt's ein Tournay, dreieinhalb mal viereinhalb. Er koſtet über dreihundert Mark. Aber wert iſt er's——.“ l Brigitte blickte auf.„Meinſt du den Tournay, der an der Ecke der Langen Straße und der Adalbertſtraße ausge⸗ ſtellt iſt?“ 5 „Jawohl, der mit dem wundervollen warmen Altrot und ganz himmelblauen Ornamenten——.“ „Ja, ja“, ſeufzte Brigitte,„der iſt wun⸗ dervoll, und er würde ſo gut in unſer Wohnzimmer paſſen——.“ Felix rechnete ſchon.„Vielleicht können wir ihn irgendwie einſparen——. Paß mal auf—.“ Felix ſprudelte Zahlen her⸗ vor. Brigittes Geſicht rötete ſich, und nach einer Stunde hatte man es heraus. 250 Mark ließen ſich vorläufig für Wäſche und Geſchirr einſparen——. Und die 50 Mark Reſt, na, die würde man ab⸗ zahlen! 5 „Fein, fein!“ jubelte Brigitte. Da klingelte es. Felix ging zur Flurtür.„Die Leute mit dem Schlafzimmer ſind da, Bri⸗ gitte, komm!“ Es waren nicht nur„die Leute“ mit dem Schlafzimmer, der Herr Müller war es ſelbſt, und er zog ein ſehr kummervolles Geſicht.„Ein entſetzlicher Irrtum, gnädiges Fräulein——. Ja, bitte, es iſt ſchon ſo, ich habe bei der Berechnung des Schlaf⸗ zimmers die Aufleger und Matratzen an⸗ zuſetzen vergeſſen. Nein, nein, Sie können die Originalrechnungen meiner Firma ſehen und ſich auch bei der Konkurrenz er⸗ kundigen——. Ein Verſehen!“ „Was koſten denn die Aufleger und die Matratzen?“ fragte Felix. „Etwa 130 Mark——.“ 5 „Dann müſſen wir ſie halt mehr be⸗ zahlen“, flüſterte Brigitte tonlos, und kramte Geld aus ihrem Handtäſchchen. Als das Schlafzimmer aufgeſtellt war, ſeufzte Felix:„Und unſer Teppich?“ Sie fiel ihm um den Hals.„Nicht traurig ſein, den bekommen wir noch. Wir legen noch heute eine Teppichkaſſe an und tun in jeder Woche fünf Mark hinein, das ſind in einem Jahre 260 Mark, und von da aus iſt es nur noch ein Katzenſprung bis zu unſerem Teppich——.“ „Wenn du meinſt“, ſagte Felix und ſchwieg. ö „Du“, ſagte Felix acht Wochen vor der erſten Wiederkehr ihres Hochzeitstages zu Brigitte,„wie ſteht es eigentlich mit unſerer Teppichkaſſe? Ein Jahr iſt doch beinahe herum, und wir müſſen das Geld doch zuſammen haben.“ „Das Geld——“, ſagte Brigitte lang⸗ ſam——. „Haſt du es etwa für den Haushalt mit ausgegeben?“ „Nein, aber du weißt doch—— der Kinderwagen wird auch Geld koſten— und die Babywäſche— und——“. Sie ſchwieg. Felix ſenkte den Kopf.„Du haſt recht—.“ Sie fiel ihm wieder um den Hals. Nicht traurig ſein, in unſerer Teppich⸗ kaſſe wird ſchon ein kleiner Reſt übrig⸗ bleiben, und wir legen brav jede Woche wieder fünf Mark hinein, in einem Jahr werden wir uns unſeren Teppich ſchon noch kaufen können. Nur Geduld, wir haben ja noch ſo viel Zeit. Wir ſind doch erſt ein Jahr verheiratet——.“ a 1 du meinſt“, ſagte Felix und W g „Du“ ſagte Felix kurz vor der ſiebenten Wiederkehr ihres Hochzeitstages,„was iſt eigentlich aus unſerer Teppichkaſſe ge⸗ worden? Seit ſechs Jahren legen wir doch in jeder Woche fünf Mark hinein. Da müßten wir uns doch heute eigentlich fünf Teppiche kaufen können——. „Wir können leider nicht, lieber Felix—. Unſer Junge kommt in die Schule, die kleine Brigitte hat die Maſern gehabt, dann biſt du doch vor zwei Jahren über drei Monate arbeitslos geweſen, und die Lebensverſicherung und die Krankenkaſſen mußten auch weiterbezahlt werden. Du brauchteſt einen Wintermantel, ich auch. Die Maler hatten wir beſtellen müſſen, 1 Kinderzimmer mußte tapeziert wer⸗ en——.“ Felix warf den Kopf zurück.„Sag' mir lieber, wieviel du noch in unſerer Teppich⸗ kaſſe drin haſt!“ „Ganz genau 12,46 Mark“, erwiderte kleinlaut Brigitte,„und morgen iſt die Gasrechnung fällig.“ Sie griff nach ihrem Taſchentuch. Felix ſchlang den Arm um ihre Schultern. „Laß gut ſein. Wir werden nach wle vor jeden Monat jetzt ſieben Mark in die Teppichkaſſe legen. Einmal werden wir 10 5 Tournay ſchon kaufen können—. ir haben ja noch ſo viel Zeit, bis unſere Kinder einmal erwachſen find——.“ Doch ſeit dieſem Tage gab es noch eine zweite Teppichkaſſe, von der Brigitte nichts wußte. Felix legte an jedem Tage mit eiſerner Beharrlichkeit zehn Pfennig in ſie hinein. And dann gab es einige Wochen ſpäter noch eine dritte Teppichkaſſe, von der Felix nichts wußte. Die führte Brigitte. Allerdings war das bei ihr eine verwickelte Rechnung. Sie ſchnitt von jedem Stück Butter ein ſchmales Scheibchen ab. ſo lange, bis ſie ein halbes Pfund dieſer Scheibchen beiſammen hatte. And dieſen Betrag für ein Stück Butter legte ſie in ihre Teppich⸗ kaſſe. Es war die Butter, die ſie ſich ſelbſt weniger aufs Brot ſtrich. Und die Jahre gingen. Doch da kam das Mädchen zur Schule, der Junge beſuchte jetzt das Gymnaſium und mußte in jedem Jahr neue Bücher haben. Schuhe, Strümpfe und Hoſen zerriß er auch zur Genüge. Und eines ſchönen Tages bekam die kleine Brigitte noch ein Schweſterchen, und von den drei Teppichkaſſen war immer weniger die Rede, weder von der„offiziellen“, die mit Wiſſen beider Gatten beſtand, noch von der heimlichen Brigittes und Felix'. And die Jahre gingen weiter. Jetzt wurde der Junge bald konfirmiert, und jetzt beſuchte das ältere Mädchen ſchon lange die Schule, als die jüngere gerade ihre Oſterzuckertüte für den erſten Schul⸗ gang bekam——. And beide, Felix und Brigitte, waren dabei viel, viel älter ge⸗ worden. Nur der Tournay⸗Teppich hing noch immer im Schaufenſter an der Ecke der Langen Straße und der Adalbertſtraße. Es war wohl gar nicht mehr derſelbe, aber er ſah genau ſo voll tiefrot aus und trug genau ſo ſchöne lichtblaue kleine Orna⸗ mente. Und ſo beharrlich ſich Felix an jedem Tag ſeinen Groſchen beiſeite legte, und ſo beharrlich Brigitte auch ihre Butter⸗ rechnung weiterführte, und ſo gewiſſenhaft auch beide die„offizielle“ Teppichkaſſe über⸗ wachten, die Beträge in allen dreien wuchſen und wuchſen nicht. Und die Jahre gingen doch immer weiter. Und wie ſie ſo kamen und gingen, und als ſo und ſo oft der Frühling gekommen und der Herbſt gegangen war, rüſteten nun ſchon die großen Kinder auf den ſilbernen Hochzeitstag von Felix und Brigitte. Sie hatten gut für Geſchenke geſpart, der Sohn für eine Kriſtallvaſe, die beiden Mädchen hatten Tiſchdecken geſtickt, und die Eltern freuten ſich herzlich, denn ſie waren ja alle beiſammen und ſie waren alle fünf geſund. Als der Tag jedoch herangekommen war, klingelte es um die elfte Stunde. 7 7 Brigitte ging ſelbſt zur Flurtür und ſtieß einen Schrei aus. Vor ihr ſtand ein Mann mit einer blauen Mütze, hielt eine große Rolle im Arm und ſagte:„Ich ſoll dieſen Teppich für Frau Muhlmann abgeben.“ Sie ſchleppte die Rolle ins Zimmer, fiel ihrem Mann um den Hals, und als ſie den Teppich ausbreitete, war es ein einfacher, kleiner Boucléteppich. Doch ſie ſtand ſtumm vor ihm, und dig braunen und grauen Flächen verſchwammen vor ihren Augen—. „Ach, nur Bouclé“, rief Senta, die jüngere Tochter, die in ihren weiblichen Rüpeljahren, wie alle Mädchen, an dem Feinheitsfimmel der Backfiſche litt. „Nur Bouclé“, lächelte Felix und ſah ſeine Frau lange an,„und doch der Teppich unſeres Lebens.“ „Mutti, weshalb weinſt du denn?“ fragte Senta. „Ihr habt uns dieſen Teppich gewebt“, ſagte Felix langſam zu ſeinen Kindern, „und weil ihr ihn uns gewebt habt, iſt er ſo ſchön, wie auch nicht der echteſte Perſer Teppich der Welt es ſein könnte.“ Dann trat er neben ſeine Frau, und die beiden Alten ſahen zum Fenſter hinaus, und vor den Scheiben ſtand das weite Land der 25jährigen Ehe, durch das ſie bis zum heutigen Tage gepilgert waren. Hanns Lerch „Geſpräch mit einem Schellfiſch——“ Heute. wie vor dreißig Jahren, ſitzt die Geſche auf ihrem Hocker vor dem groben Holztiſch und bietet ihre Fiſche aus. Sie iſt eine nicht wegzudenkende Erſcheinung auf dem Altonaer Fiſchmarkt. Geſche hat die ſchönſten Schellfiſche, Schollen und Aale weit und breit. Nicht immer hat ihr Geſicht Runzeln und Falten gehabt und ſo mürriſch iſt ſie früher nicht geweſen, wenn ein Käufer etwa gar an ihren Fiſchen herum⸗ mäkelte. Ja, damals vor dreißig Jahren war die Geſche eine blühende, junge Frau voll Lachen in den blanken Augen. Ihr Platz auf dem Fiſchmarkt verwaiſte auch nicht nach jenen furchtbaren Sturm⸗ tagen vor faſt zwanzig Jahren, als der Paſtor Henderſſen von der Kanzel der kleinen Finkenwärder Kirche unter den Namen der gebliebenen Nordſeefiſcher auch ihren Wilhelm nannte.—— Ein wenig ſchlecht gelaunt, die Nachfrage ſchien heute nicht wie ſonſt zu ſein, blinzelte 1 in die freundliche Hamburger Herbſt⸗ onne. Vom Hafen tönt die ewige Melodie der alten Elbeſtadt. Arbeit ſingt jeder Laut, ſingt jeder Schrei, raſtloſe Arbeit. Buntes Gewimmel des Markttages iſt rundum, wo⸗ hin das Auge fällt.—— Ein rüſtiger Herr— Gang und wetter⸗ hartes Geſicht können den ehemaligen See⸗ mann nicht verleugnen— näherte ſich dem Stand. Der Alte muſtert kritiſch die aus⸗ gelegte Ware. Dieſen und jenen Fiſch nimmt er in die Hand und führt ihn an die Naſe. Das iſt zuviel für Geſche.„Min Fiſch önd alle god und friſch, dadran gibt's nicks to ruten!“ keifert ihre Stimme. „Wer ſeggt denn, dat ick daran gerochen hab', min Deern“, lächelte ſeelenruhig der alte Herr.„Ich hab' mich ja bloß was ver⸗ tellt mit dem Schellfiſch—— ich hab' ihm was gefragt!“ „Was gefragt——? Nu laten Se mi mit dem dummen Snack in Ruhe“, wurde Geſche ungeduldig. Der Alte blitzte die Fiſchfrau mit ſeinen hellen alten Aeuglein an.„Ich hab' ihm gefragt, ob's geſtern noch ſo ſtürmiſch auf der Nordſee war, he ſeggt aber, dat kann er mir nicht ſagen, er ſei ſchon acht Tage an Land!“— E. M. Wötzel E..,, e N ul⸗ nd he⸗ ng 15 e. bet ien te 15 ien un en 1 en ken lle d. it 50 lt 0 1 cl 1 t, 1 ie U —— e e e e ee r rn r 5 — nn A Der Rhein, Deulſchlands Sirom. Das grundlegende Ziel der Politik des Dritten Reiches iſt die Sicherung der Lebensbedingungen des deutſchen Volkes. Infolgedeſſen hat ſich die nationalſoziali⸗ ſtiſche Regierung mit aller Kraft jener Aufgabe zugewendet, die ſich mit der Stärkung des deutſchen Volkstums an den Grenzen beſchäftigt Beſſer als Sperrforts und Feſtungen, beſſer als eine Maginot⸗ Linie iſt der ſtark ausgeprägte völkiſche Charakter der Grenzbevölkerung, iſt das Bekenntnis zu Reich und Nation und die innere Verbundenheit zwiſchen Grenzland und Reichshauptſtadt. Der Rhein iſt Deutſchlands Strom, nicht Deutſchlands Grenze! Hier hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde durch ihre unerträglichen Schikanen, durch die rigoroſen Rheinlandordonnanzen und durch die Begünſtigung der ſeparatiſtiſchen Hor⸗ den, die ein zuſammengelaufenes Ver⸗ brechergeſindel waren, genau das Gegen⸗ teil von dem erreicht, was ſie bezweckte, nämlich den Zuſammenſchluß der ganzen rheiniſchen Bevölkerung und darüber hin⸗ uus die Anteilnahme der geſamten deut⸗ ſchen Nation an dem zähen Ringen der vaterlandsliebenden Rheinländer. Ein Bollwerk deutſcher Geſinnung wurde ſo ge⸗ ſchaffen, das unerſchütterlich beſtehen bleiben wird, ſolange der Vater Rhein vom Sankt Gotthard ſeine Wogen gegen den Norden wälzt. Oft genug iſt die deutſche Weſtmark nichts anderes als eine Figur in dem Spiel ehrgeiziger Staatsmänner geweſen, die ge⸗ glaubt hatten, in ihrem Expanſionsdrang ungeſtraft die Rechte anderer Völker ver⸗ letzen zu dürfen. Der Plan des franzö⸗ ſiſchen Annektionspolitikers Dariac zeigt deutlich genug, wie weit die Wunſchträume gewiſſer franzöſiſcher Imperialiſten gingen und leider auch heute noch gehen. Eine Bevölkerung, die ſoviel Leid erduldet hat, wie die rheiniſche Bevölkerung, weiß, daß ſie in ihrer Treue und Liebe zum deut⸗ ſchen Mutterlande ſtets ihren beſten und ſicherſten Rückhalt findet. Wohl kaum einer anderen Gegend hat der Verſailler Schand⸗ vertrag ſo viele ſchwere Wunden ge⸗ ſchlagen, wie der deutſchen Weſtmark. Nicht nur, daß Schwarze und Anamiten ſich zu Herren des Landes aufwarfen und glaub⸗ ten, über ein hochkultivjertes Volk den Säbel des Eroberers ſchwingen zu können, 5 wirtſchaftlich wurde dem Rheinland viel Leid zugefügt. Eupen⸗Malmedy ging verloren, desgleichen Elſaß⸗Lothringen, Luxemburg wurde aus dem deutſchen Zoll⸗ verband ausgeſchaltet und das induſtrie⸗ reiche Saarbecken war 15 Jahre von Deutſchland getrennt. Dazu kam dann die völkerrechtswidrige Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes Ende Januar 1923 und die Ver⸗ ſchärfung des Terrors. Tauſende und Abertauſende wurden von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ausgewieſen, und Tau⸗ ſende von Arbeitern wurden brotlos, fehlte doch jetzt dem Rheinlande durch den Raub der Gebiete das wirtſchaftliche Hinterland. Ein Abſatzgebiet nach dem andern ging verloren, und durch die Entmilitariſierung der Rheinlande wurde der Zuſammenbruch von Handwerk, Handel und Gewerbe nur noch kataſtrophaler. Die Not der Winzer ſtieg ins Höchſte. Bei der Machtübernahme durch die NSDAP. betrug die Verſchuldung der Winzer 40 Millionen Mark, und der Fremdenverkehr war auf dem toten Punkt angelangt. Durch die Befreiung der Rhein⸗ lande von den entehrenden Beſtimmungen, durch die mutige Tat unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler hat ſich die wirtſchaftliche Geſundung nun langſam wieder durchſetzen können, gewaltige Bodenkulturarbeiten wurden in der Weſt⸗ mark durchgeführt, im Rahmen der Er⸗ zeugungsſchlacht wurde die Flachanbau⸗ fläche in der Eifel und aus dem Hunsrück ganz erheblich vergrößert, wodurch Deutſch⸗ land zu einem erklecklichen Teil unabhängig wurde von der Faſerſtoffverſorgung. Durch die Patenweinaktion wurden den Winzern neue Abſatzmöglichkeiten geſchaffen, das Feſt der Traube, die Abſchaffung der Sekt⸗ ſteuer haben dem Winzer wieder frohe Zukunftshoffnungen gegeben, gelang es doch in verhältnismäßig kurzer Zeit, viele Millionen Liter Wein dem deutſchen Ver⸗ braucherkreis zuzuführen. Der Fremden⸗ verkehr gelangte zu neuer Blüte und Ent⸗ wicklung. Kd. und ausgedehnte Pro⸗ paganda im Reich ſorgten dafür, daß die Bäder und ſchönen Weinorte am Rhein wieder einen großen Fremdenzuſtrom auf⸗ weiſen konnten, und ſo hat das deutſche Volk in der Weſtmark dankbar alle Er⸗ leichterungen und Zuwendungen begrüßt, die ihm von einer verſtändnisvollen und hilfsbereiten Regierung gemacht worden ſind. Die Grenzlandfahrt der Berliner Preſſe nach Aachen, die am 5. Auguſt vom Reichspropagadaminiſterium unternommen wurde, hat den deutſchen Schriftleitern ge⸗ zeigt, welch gewaltigen Anteil die deutſche Weſtmark an der wirtſchaftlichen Geſun⸗ dung unſeres Vaterlandes hat und wie dankbar man dort iſt für alle voraus⸗ ſchauenden Maßnahmen der führenden Männer des Dritten Reiches. Zenz Zwei Schüler der Academie beim Streichen eines Bauzaunes— eine nicht gerade künst- lerische Angelegenheit, aber wenn das Geld nicht reicht Hoch oben im Norden von Paris, dort wo der Boulevard des Baſtignolles in den Boulevard de Otioloy übergeht, ſteigt der weltberühmte„Montmartre“ an. Jenes geheimnisumwitterte Viertel von Paris, das bis heute nichts von ſeiner Anziehungs⸗ kraft für Einheimiſche und für Fremde ver⸗ loren hat. Ueberſchäumende Lebensluſt neben Elend, Großſtadt im wahrſten Sinne des Wortes finden wir hier. Künſtler, un⸗ bekümmerte kleine Mädchen, reiche engliſche Ladies und chriſtbaumſchmuck⸗behangene ſteinreiche Amerikanerinnen mit den dazu gehörigen Kavalieren, Gents aller Klaſſen und Farbige geben ihm das bunte Kolorit. Ueberragt wird der Stadtteil„Montmartre“ von der„Egliſe de Sacré Coeur“ und von dem herrlichen alten Friedhof, deſſen ſchat⸗ tenſpendende Bäume wohl zuerſt den Aus⸗ ſchlag gaben, daß ſich hier oben Menſchen anbauten, die aus der Stadt flohen, weil ſie ihnen zu eng, zu ſtaubig, zu ſtickig war. Nun, mit der geſuchten Ruhe hat es nicht lange gedauert. Das angeſiedelte Völkchen war viel zu temperamentvoll: wo es ſich zu zweien, dreien oder mehreren zuſammen⸗ fand, wurde gleich„Betrieb“ daraus. Kein Wunder, daß ſich aus dieſen Anfängen auch das klaſſiſche Kabarett entwickelt hat, das immer noch einen ſtarken Anziehungspunkt dieſes Viertels bildet. Unverfälſchtes un⸗ gekünſteltes Kabarett kann man gratis faſt in jedem Reſtaurant genießen. Nicht nur die Chanſonette mit ihren pikanten und ſentimentalen Liedern darf vortragen, auch der Laie, das Publikum, iſt zugelaſſen, wenn es ſich berufen fühlt. Und es fühlt ſich ſehr oft berufen. Neben den Kabarett⸗ Reſtaurants ſind es die typiſchen Eßlokale, die dem Viertel ſeinen Ruf als Fremden⸗ ſtadt eintragen. Bei weitem nicht ſo modern und elegant wie bei uns; nach Alt⸗Pariſer Muſter ſtehen an den Wänden ſchlecht ge⸗ polſterte, ſchon ein wenig verwitterte Bänke, davor die Tiſche mit noch etwas härteren Stühlen. Die Bänke für die Damen, die Stühle für die Herren. Dieſer Brauch ent⸗ Muller und Sohn Eine Geſchichte aus Hollywood Ii Hollywood gibt es nicht nur junge und reiche und ſchöne Menſchen. Hollywood iſt nicht nur die Hochburg all derer, deren Ge⸗ ſichter wir von der Leinwand her kennen. Es gibt dort auch Menſchen, die für harte und angeſtrengte Arbeit auf der einen Seite nie⸗ mals den unerhörten Luxus und das Wohl⸗ leben der anderen Seite kennenlernen. Denken wir nur einmal an all die Garderobenfrauen, die techniſchen Arbeiter, den Gärtner und die Aufwartefrau, an das ganze große Heer der unbekannten Helfer in der großen Maſchine: Filmſtadt Hollywood. Ich wüßte von denen einmal ein nachdenk⸗ liches Geſchichtchen zu erzählen und möchte ſo anfangen: Es war einmal eine alte Frau— wollt ihr den Namen wiſſen? Nein, ich darf nur ſagen, daß ſie einmal die entzückendſte junge Kammerzofe war, die ſich denken läßt. Dann wurde ſie zur Garderobenfrau, die nicht mehr mit weißem Schürzchen die Tür auf⸗ machte und den Teewagen hineinſchob, die nur im Schlaf- und Ankleidezimmer half, bei einer — einer ganz beſtimmten und ganz berühmten ſpringt einer uralten Höflichkeit, daß ein Herr, der mit einer Dame ausgeht, nichts weiter zu ſehen und anzuſehen habe, als eben ſie, die beſagte Dame, die er ausführt. Alles übrige hat ihn nicht zu intereſſieren. Nun, die Pariſerin hat ſich über dieſen Brauch bisher noch nicht beſchwert, alſo wird er wohl noch ein gutes Weilchen halten. Doch es gibt in dieſen kleinen, faſt ſchäbigen Lokalen ganz vorzüglich zu 1 und zu trinken. Der Franzoſe hat die natürliche Achtung vor der Materie. Nie⸗ mals würde es ihm einfallen, irgendeine Speiſe ſo anzurichten, daß nicht ihr Eigen⸗ geſchmack klar hervortritt. Außerdem hat er einen ausgeſprochenen Küchenehrgeiz. Er iſt glücklich, wenn„tout Paris“ davon ſpricht, daß man bei„Papa Dubois“ auf Montmartre oder bei„Madame Rivoli“ vorzüglich ſpeiſe. Auch ſeine Weine ſind ſehr gepflegt, und man kann, wenn man ein wenig ſucht, ſchon noch Spitzenmarken lang verfloſſener Zeiten in dieſen Kellern auf⸗ tun. Bewohnt wird der Montmartre von unberühmten Künſtlern, Midinetts, Man⸗ nequins, Chauffeuren, Fremden mit kleinem Geldbeutel und von einem bunten Sammel⸗ ſurium aller Völker und Stände, Boden⸗ ſatz einer Weltſtadt, der ihr zäh verhaftet iſt. Dabei iſt dieſes Völkchen von einer Leichtlebigkeit und Unbekümmertheit, die uns faſt befremdend anmutet. Während am Quai d'Orſay die Regierung und das Par⸗ lament ihre Sträuße ausfechten, während man ſich den Kopf zerbricht ob Vierzig⸗ ſtundenwoche oder reguläre Arbeitszeit— hier oben weiß man nichts davon. Arbeit iſt dafür da, um Geld zu haben, und Geld iſt dafür da, ſich auf möglichſt angenehme Weiſe durch dieſes irdiſche Daſein zu bringen, ſatt zu werden, nicht gerade von trocken Brot und Waſſer, um ſich ſchön zu machen, zu putzen, zu tanzen und zu lieben. Unbekümmert um Zuſchauer ſtehen die Liebespaare abends eng umſchlungen an der Friedhofsmauer. Den Blick über das aufflimmernde Paris gerichtet mit ſeinem leuchtenden Doppelband der Seine, mit dem Gipfelpunkt des Eiffelturms, mit den tauſend und abertauſend zuckenden Lichtern. Hingegeben ſind ſie ſich ſelbſt und dem ſelt⸗ ſamen Zauber, den dieſe Stadt ſchon rein klimatiſch ausſtrahlt und zur Atmoſphäre . entwickelt, ſo daß man niemals weiß, iſt es nun ihre glückliche Lage, die dieſen eigen⸗ artigen Duft hervorbringt, oder iſt es die Beſchwingtheit ihrer Bewohner, die ihr die Leichtigkeit und die Grazie vermitteln. Engumſchlungen küſſend, ohne daß ein Poliziſt einſchritte, der öffentliches Aerger⸗ nis daran nähme, ſtehen ſie Abend für Abend am gleichen Platz. Wenn dann der 2 Die Chansonette, eine typisch pariserische Erscheinung, trägt ihre Lieder in kleinen Restaurants vor, von denen es hunderte auf dem Montmartre gibt „Ad Bilderdienst Kieglich M letzte Schimmer am Himmel erloſchen iſt, entzündet auch der Montmartre ſeinen künſtlichen Brand. Wie Feuerſäulen klet⸗ tern die bunten Leuchtreklamen an den Wänden empor. Eben Alltägliches Straßenbild vom Montmartre Filmſchauſpielerin. Heute iſt die Frau 74 Jahre alt, und ſie hatte im Laufe ihres arbeitſamen Lebens ſoviel geſpart, daß ſie ihrem Sohn die Unterlage geben konnte, etwas zu werden. Sie nannte ihn Ruß Colombo, und unter dieſem Namen wurde er nicht nur ein tüch⸗ tiger, ſondern auch ein berühmter Dirigent. Mütterchen war ſehr froh und ſtolz. Und ſtolz iſt ſie geblieben— aber nicht mehr ſo ehr froh, denn Ruß Colombo iſt in der ganzen elt auf Tournee, nur niemals führen ihn die Engagements nach Hollywood zurück. Aber Mütter können mit Tränen in den Augen glücklich hinter den Erfolgen ihrer Kinder urückſtehen— und jeder Sonntag wird für ſe zum Sonnentag, denn regelmäßig trifft ein lieber langer Brief von Ruß Colombo ein. Gut geht es ihm, viel zu tun hat er, aber immer denkt er an ſein Mütterchen. Jeden Monatserſten kommt außerdem ein Scheck, ein ſchöner Beweis dafür, daß es dem Ruß wirk⸗ lich gut geht und daß er auch gut tun will.— is vor drei Jahren war es wirklich Ruß Colombo, der jede Woche ſchrieb und jeden Monat Geld ſchickte, aber von da ab——. Es war ein ſehr heißer Auguſttag heran⸗ 3 Ruß Colombo ſaß am Abend mit reunden zuſammen. Sie tranken und ſprachen viel und vieles. Sie ſprachen vom Jagen und f noch ganz ſchlichte Häuſerfront mit bürgerlich einfachen Namen, jetzt ein phantaſtiſcher Spuk, herausge⸗ riſſen aus der Nacht, ein wirbelndes, quirlendes Durcheinander von Lich⸗ tern, Reflexen, Stimmen, Schreien und Autohupen. Wie ein wirbeln⸗ des Karuſſell, bei dem alles drehend ineinanderfließt, erſcheint es dem Auge zuerſt. Unaufhörlich rollt dann ab 10 Uhr der Strom der Fremden und Vergnügungsſüchtigen ein. Arm in Arm kommen die weniger Be⸗ güterten die ungezählten Stufen herauf, in Taxis die Beſſeren], und in Luxuslimuſinen die„Jeuneſſe d'oré“, die reichen Amerikaner. Da⸗ zwiſchen aufgeputzte Neger in euro⸗ päiſcher Kleidung, dicke kaffeebraune Damen und ſchmale ſchwarze Mäd⸗ chen, ſchöne Inderinnen mit großem Gefolge, das faſt an einen Hofſtaat erinnert, bezaubernd lächelnde, un⸗ nahbare Italienerinnen mit ihrer Begleitung, Typen aus aller Herren Länder, vermiſcht mit den Ein⸗ heimiſchen, pilgern gemeinſam dem Ziele zu: den Montmartre zu ge⸗ nießen, ſeinem Scharm, der ſich aus hundert Kleinigkeiten zuſammen⸗ ſetzt, wieder eine Nacht zu widmen, losgelöſt von allem, was ſonſt die Welt in Atem hält. Iris aaa ſianmnnnmn bunu inummummmmnnmnnmmnmm nm mnmmmnmmumnnnmmmnmmmmmmnnmnnmmmnmummummmmmmmunm Aaahaananagddn inna Schießen. Der Tag war noch nicht herum. Die Uhr ſchlug gerade elf Schläge, als der be⸗ rühmte Dirigent an ſeinen Schreibtiſch ging und einen kleinen Revolver herausholte— „ſeht, geſtern habe ich das Ding gekauft. Soll tadellos ſein“— ſeine langen ſchlanken Finger liebkoſten die Waffe. Er hielt ſie hoch—„wird mir viel Freude machen, ho...“ Die warme, tiefe Stimme erſtarb. Ein kleiner ſcharfer Ton, eine Kugel hatte Ruß Colombo mitten ins Herz getroffen. Er war ſofort tot——. Die Mutter lag zu jener Zeit ſchwerkrank. Der Arzt erklärte, die Todesnachricht könne ihren Tod bedeuten. Da entſchloſſen ſich die Verwandten zu einer Täuſchung. Sie ſind es, die jetzt jede Woche den Brief ſchreiben und jeden Monat den Scheck einſchicken. Mütterchen Colombo ſieht nicht mehr gut, ſie kann nicht erkennen, ob die Handſchrift echt iſt oder nicht, und der Scheck wird von einer Lebensverſiche⸗ rung bezahlt, die der Sohn noch zu Lebzeiten abſchloß. Das iſt die wahre Geſchichte von der alten Frau in Hollywood, die in ihrer kleinen Woh⸗ nung Hunderte von Briefen als ihr Heilig⸗ tum aufbewahrt und darauf wartet, daß ihr Ruß Colombo— ihr kleiner Junge— eines Tages doch noch Zeit hat, um ſeine Mutter zu beſuchen. —— Velanntmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde S A⸗Sportabzeichenträgerl Am Sonntag, 18. September 1938, fin⸗ det die 2. Wiederholungsübung für das SA⸗ Sportabzeichen ſtatt. Es haben daran teilzu⸗ nehmen alle SA-⸗Sportabzeichenträger, die nicht der SͤA angehören. Beginn der Uebung vorm. 8 Uhr. Antreten am Goetheſchulplatz. Alle diejenigen SA⸗ Sportabzeichenträger, die noch nicht den neuen Fragebogen für die Beſitzurkunde ausgefüllt haben, iſt am Dienstag, 13. ds. Mts., abends von 8—9 Uhr, nochmals Gelegenheit gegeben, Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. September 1938 Anſer Tagesſpruch Ich möchte für die ganze Zukunft den all⸗ mächtigen Gott um eines bitten: Er möge uns nie ſchwankend werden laſſen, er möge uns immer die gleiche Beharrlichkeit geben, dann werden wir alle Widerwärtigkeiten am Ende beſiegen. 1 ö 82 Aus dem Mage gelen Wir könnten uns gewiß manches Unange⸗ nehme erſparen, wenn wir es beſſer verſtün⸗ 5 ihm zur rechten Zeit aus dem Weg zu gehen. N Da ſind die begehrenswerte Dinge, nach denen man freudig die Hand ausſtreckt. Aber man weiß, daß ſie ſich nicht gern ergeben und daß ſie im Grund auf einem Weg erreichbar ſind, den wir nicht gehen ſollten. Und wir gehen ihn doch. Wundern wir uns dann, wenn es zu einem Ergebnis führt, mit dem wir ganz und gar nicht zufrieden ſein können? Nein, da it nichts zu wundern. Wir hätten nur vorher dem aus dem Weg gehen ſollen, was uns nicht gemäß iſt. Darauf kommt es zumeiſt an. Und wir wiſſen auch ganz gut, was zu uns gehört und was nicht. Da ſind die Lockungen der Freunde. Aus dem Weg gehen, wenn wir nicht ohne jedes Bedenken ja dazu ſagen können. Es ſind die Lockungen mannigfaltiger Freude. Auch hier: Aus dem Weg gehen, wenn wir gicht bedenten⸗ los dazu ſtehen können. Sind Bedenken ge⸗ rechtfertigt, auch nur leiſe Gewiſſensbiſſe, ſo iſt es beſſe, ſie von uns zu weiſen. Es ſind die Wünſche, die in unſerem Beruf aufkom⸗ men und gerechtfertigt erſcheinen. Aber eine Stimme ſagt uns: Wirſt du das, was ou hier wünſchſt, auch ganz erfüllen können? Briugſt du alle die Vorausſetzungen mit, um den An⸗ ſprüchen gerechtfertigt zu ſein? Oder ſind es mehr die Wünſche deiner Eitelkeit und einer Unzufriedenheit, wie ſie aus dem lAltag her⸗ aufkommt, die dich etwas anderes ſuchen laſ⸗ ſen? Heute glaubſt du, daß du das Beſſere greifſt. Habe es erſt, dann wird dir offenbar, daß du einen Tauſch gemacht haſt, dem du keinen Dank weißt. Es iſt nicht immer leicht, den Weg zu ſich ſelbſt zu finden. Aber es iſt häufig noch ſchwerer und weit mehr notwendig, ſich ſelbſt aus dem Weg zu gehen. Jenem Sich⸗Selbſt, das Wünſche begiert, die locken und gleißen und auf einen Weg führen, auf dem der Fluch dicht neben der Erfüllung liegt. * Plakatwerbeaktion der NS.⸗Volkswohlfahrt Die NS- Volkswohlfahrt führt zur Zeit im geſamten Reich eine Plakatwerbeaktion darch. Auch im Gau Heſſen⸗Naſſau werden in den nächſten 11 in allen Städten und Dörfern große Anſchlagtafeln errichtet, auf die in Zeit⸗ abſtänden Werbeplakate angeſchlagen werden, die von dem Leiſtungswillen und der Aufbau⸗ arbeit der NSV. ſeit ihrem Beſtehen Zeuguis geben. Sieben Bildplakate und ein Textplakat werden jeweils die verſchiedenen Tätigieitsge⸗ biete der NS- Voltswoſlfahrt zeigen und über die geleiſtete Arbeit Rechenſchaft ablegen. Die Plakate werden ihre Wirkung auf die breite Oeffentlichkeit nicht verfehlen und der NS ein weiteres Anſteigen ihres Mitgliederſtandes bringen. Die Hauptverſammlung der Ge⸗ meinnützigen Baugenoſſenſchaft, die heute Samstag abend im„Stern“ da⸗ hier ſtattfindet, wird ſich neben den zenoſſen⸗ ſchaftlichen Angelegenheiten auch mit Woh⸗ nungs⸗ und Siedlungsfragen beſchäftigen. Au⸗ ßer den. iſt auch Siedlern und Bauintereſſenten Gelegenheit ge⸗ jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtͤbterſtr. 16. 1. Stod der N. S. O. A. P. Viernheim dies im Sturmzimmer(Freiſchütz) nachzuho⸗ len.(Letzte Friſt). een e a des Sturmes 24/171 m b Schmitt, Obertkuppführer. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 133 8 Trupp 1 Viernheim Sonntag, 7.30 Uhr, Antreten an der Goetheſchule zur Abfahrt nach Ladenburg (Sturmdienſt). Der Truppführer. 100 Der Beitritt zum NS- Reichs⸗ kriegerbund. Die Reichskriegerführung weiſt darauf hin, daß geſchloſſene Kamerad⸗ ſchaften(Vereine) aus dem aktiven Dienſt aus⸗ geſchiedener Soldaten nur noch bis zum 30. September 1938 in den NS.Reichskrieger⸗ bund aufgenommen werden können. Vom 1. Oktober 1938 ab werden nur noch einzelne Kameraden in die bereits beſtehenden Kame⸗ radſchaften des NS- Reichskriegerbundes auf⸗ genommen. Verminderte Tilgung für kinder⸗ reiche Neubauern. Im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter hat ſich der Reichsernährungsminiſter damit einverſtan⸗ den erklärt, daß die Einrichtungsdarlehen an kinderreiche Neubauern, alſo an Neubauern mit vier oder mehr Kindern, allgemein ſtatt mit vier Prozent nur mit zwei Prozent getilgt zu werden brauchen. Wenn es in beſonders ge⸗ lagerten Fällen erforderlich iſt, daß auch dei anderen als kinderreichen Neubauern ein nied⸗ riger Tilgungsſatz gewährt werden muß, ſo iſt an den Miniſter zu berichten. Die Rentenverſicherung für die Zeit des Wehrmachts⸗ und Arbeitsdienſtes. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr ducch eine Verordnung vom 1. September die Sleiger⸗ ungsbeträge beſtimmt, die aus der Rentender⸗ ſicherung(Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ uad Knappſchaftlichen Penſionsverſicherung) für die Zeit des Dienſtes in der neuen Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienſtes zu gewähren ſind, Es ſollen einheitlich die Steiger angsbe⸗ träge der 2. Klaſſe gezahlt werden. Dieſelbe Regelung iſt für die Arbeiter getroffen wor⸗ den, die am Weltkrieg teilgenommen haben und bisher keine Steigerungsbeträge für dieſe Zeit erhalten haben. Im übrigen enthält die Verordnung Einzelvorſchriften, die das Ge⸗ ſetz über den Aufbau der Rentenverſicherung vom 31. Dezember 1937 durchführen und er⸗ gänzen. Lateinunterricht an Mitlelſchu⸗ len? Mit der kürzlich vom Reichserziehungs⸗ miniſter erlaſſenen Ordnung für Zubringer⸗ ſchulen für höhere Schulen beſchäftigt ſich die i„Die Landgemeinde.“ Darin wird auf die Beliebtheit der ländlichen Mittelſchale bei der Bevölkerung hingewieſen, denen ſeit langem auch die Aufgabe obliegt, hervorra⸗ gend begabte Kinder auf den ſpaͤteren Beſuch einer benachbarten höheren Schule vorzuberei⸗ ten. Dieſe Aufgabe bleibt für die Mitteiſchu⸗ len auch in den neuen Beſtimmungen beſtehen. Die neuen Ausführungsbeſtimmungen, die demnächſt zu erwarten ſind, müßten nach An⸗ ſicht des Referenten auch die Erlaubnis zur Erteilung von Lateinunterricht an Mittelſchu⸗ len bringen. Allgemeine Sonntagsruhe auch in der Oſtmark. In Oeſterreich wurden bis⸗ her in den Markthallen und Kleinſtädten om Sonntag die Geſchäfte offen gehalten. In Linz tagte jetzt ein Arbeitsausſchuß der Dal, um die Vorbereitungen für die Einführung der allgemeinen Sonntagsruhe im Gau Ober⸗ donau zu treffen. Die Sonntagsruhe, die be⸗ reits in Steyr durch Erlaß des Gauleiters all⸗ gemein durchgeführt wird, ſoll auch den Schaf⸗ fenden im deutſchen Handel zugute kommen. Die Sonntagsruhe wird nicht nur die Städte, ſondern auch die Dörfer und Märkte auf dem Lande erfaſſen. Am 11. September foll die Sonntagsruhe bereits auf 12 größere Orte des Gaues Oberdonau ausgedehnt werden, darun⸗ der auf Wels und Vöcklabruck. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen die Meldeordnung, 1 wegen Entziehung der Unterhaltspflicht, 4 wegen Verſtoß gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung und 1 we⸗ Hausbeſitzer und Verdunkelung Im Herbſt und Winter iſt die Zeit der Verdunke⸗ lungsübungen, die ein wichtiger Beſtandteil der Landesverteidigung geworden ſind. Keiner kann ſich ihnen entziehen. Jeder muß ſich an Vorbereitung und Durchführung beteiligen. Die erforderlichen Maßnahmen dienen nicht nur dem Schutze der Hausbewohner, ſondern ſie ſind auch geeignet, die Sorge des Hausbeſitzers vor den aus der Luft drohenden Gefahren zu bannen. Die Hausbeſitzer ſorgen. Gleiches gilt von allen gemeinſchaftlich be · nutzten Räumen wie Waſchküche, Dachbodenräume, Keller, Garagen, Aborte uſw. Wer nicht in dem ihm gehörigen Hauſe wohnt, ſollte dieſe dem allge⸗ meinen Wohl dienende Arbeit nicht ſeinem Vertre⸗ ter überlaſſen, ſondern ſie ſelbſt im engſten Ein; vernehmen mit dem Luftſchutzwart erledigen. Gaſtſtätten und Verdunkelung Wenn in dieſem Herbſt wiederum wie in den vergangenen Jahren Verdunkelungsübungen ſtatt⸗ finden, haben die Beſitzer von Gaſtſtätten, Kinos, Ladengeſchäften uſw. eine beſondere Aufgabe zu er⸗ füllen. Sie müſſen mancherlei mehr bedenken als die Volksgenoſſen, die nur ihre Wohnung luftſchutz bereit zu machen haben. Es iſt nötig, den Publi- kumsverkehr mit den Bedürfniſſen einer Verdunke⸗ lungsübung in Einklang zu bringen und die Vor⸗ bereitungen derart zu E. daß die Abblendung der Fenſter, Oberlichter uſw. jederzeit ohne Ver⸗ zug vorgenommen werden kann. Es handelt ſich nicht nur um die Abblendung von Lichtſtrahlen in den Wirtſchafts⸗ und den Nebenräumen, ſondern vor allem auch um die An⸗ lage von Lichtſchleuſen, die den Zugang und Ab⸗ gang von Kunden und Gäſten ermöglichen, ohne daß ein Lichtſchein nach Außen fällt. Wer nicht ge⸗ nau Beſcheid weiß, erkundige ſich bei ſeinem zu⸗ ſtändigen Blockwart des RLB. oder beim Luft ⸗ ſchubwart. Ein ernſtes Wort zum Schluß: Behelft Euch nicht mit irgendwelchen unzureichenden Mitteln, ſon⸗ dern ſorgt für ſolides und dauerhaftes Verdun⸗ kelungsmaterial. Ihr werdet es noch oft gebrauchen! Mieter und Verdunkelung Ueherall finden in dieſen Tagen in Frankfurt und Offenbach kleinere und größere Verdunkelungs⸗ übungen ſtatt. Die Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes, Männer u. Frauen, ſind in allen Orten aufklärend und fördernd, anregend und aufmun⸗ ternd tätig, damit alle Volksgenoſſen ſich ſtets der großen Bedeutung bewußt bleiben, die die erwähn⸗ Kurſe zur Weiterbildung in der Baumpflege Im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau ſind die drei Gruppen von Facharbei⸗ tern, die ſich mit Baumpflegearbeiken befaſ⸗ 925 wie folgt benannt: 1. Baumwäcter, 2. aumpfleger, 3. Baumgärtner. Baumwärter und Baumpfleger, die die vorgeſchriebene Aus⸗ bildung erfahren haben, ethalten duech die Landesbauernſchaft ein Zeugnis als a) geprüf⸗ ter Baumwärter oder b) anerkannter Baum⸗ pfleger. Um die Ausbildung der dritten Grup⸗ pe, nämlich der Baumgärtner, bemüht ſich die Landesbauernſchaft ſehr ſtark, nur ſind hier Schwierigkeiten der Weiterbildung in den Baumpflegearbeiten etwas größer, weil die in Frage kommenden gelernten Gärtner infolge des eingegangenen Arbeitsverhältniſſes zu ih⸗ rem Betriebsinhaber ſehr ſchwierig ſich für die Teilnahme an den ſogenannten 12 tägigen Weiterbildungskurſen freimachen können. Die⸗ e Kurſe werden von den Gartenbauberatungs⸗ tellen der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau abgehalten. Intereſſenten melden ſcch zweck⸗ mäßig jetzt ſchon bei ihrer zuſtändigen Garten⸗ bauberatungsſtelle, damit dieſe die erforder⸗ lichen Kurſe rechtzeitig vorbereiten kann. Wer hilft bei Pilzvergiftungen? Mitteilung an mediziniſche Fachkommiſſionen Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde be⸗ arbeitet mit Unterſtützung durch das Reichs⸗ geſundheitsamt alles Material über vorkom⸗ mende Pilzvergiftungen. Nach Möglichkeit wird den einzelnen Vergiftungsfällen durch unſere Mitarbeiter in allen Gegenden Deutſch⸗ lands perſönlich nachgegangen. Wir bitten des⸗ halb um ſofortige Mitteilung über jede Pilz⸗ vergiftung, ſowohl durch die Angehörigen der Vergifteten, wie auch durch die behandelnden Herren Aerzte und Krankenhäuser. Fragebogen über alle Einzelheiten ſtehen auf Anforderung ſofort zur Verfügung. Die Mitteilungen wer⸗ den erbeten an die Mediziniſche Fachtommiſ⸗ ſion der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzlunde, zu Händen von Dr. med. Welsmann in Pel⸗ kum bei Hamm(Weſtfalen) oder an die Lan⸗ desſtelle für Pilz» und Hausſchwammberatung (Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſell— ſchaft für Pilzkunde) in Darmſtadt. Wer iſt verantwortlich für die Be⸗ triebsſicherheit des Wagens? Nach den geſetlichen Beſtimmungen iſt ſowohl der Halter wie auch der Fahrer für den ordnungs⸗ mäßigen Zuſtand des Kraftfahrzeuges verant⸗ müſſen vor allem für Abblendung im Treppenhaus Das Verhalten bei Verbunkelung bei uns durchzuführenden We ſo rechtzeitig und vollſtändig zu treffen, daß ihr ohne Schwierigkeit Eure Pflichten gegenüber der All- gemeinheit erfüllen könnt. Legt das erforderliche Material, wie Decken, Filz, Vorhänge, Pappe ohne Verzug zurecht. Säumt nicht, das Fehlende zu be⸗ ſchaffen Wartet nicht bis zum letzten Augenblick! Vergeßt nicht, daß eine lückenloſe Abwehrfront ge⸗ gen die Gefahren aus der Luft erſt dann beſtehen kann, wenn jede Familie richtig und vollſtändig ihrs Wohnung verdunkelt hat. Arbeitet eng mit Eurem Luftſchutzwart(früher hieß es Luftſchutzhauswart) zusammen. Vergeßt auch nicht, in gemeinſchaftlicher Arbeit mit dem Hausbeſitzer das ganze Haus luft⸗ geſchützt zu machen! Zehn Gebote für Verdunkelungsübunger Ausſchneiden! Aufheben! 1. Verdunkelungsübungen dienen der Landesver⸗ teidigung. Sie können nur Erfolge haben, wenn — Hausbewohner gern und gewiſſenhaft ar⸗ eiten. 2. Jeder Volksgenoſſe muß ſich darüber im Kla⸗ ren ſein, daß die* im Ernſtfall ein Dauerzustand ſein wird, Alle Vorbereitun⸗ gen müſſen daher allein unter dieſem Geſichts⸗ punkt betrachtet werden. 1 3. Insbeſondere muß für Abblendung der Fenſter in jedem Naum(auch an der Rückfront und in den Nebenräumen) geſorgt werden, damit das Leben in der Wohnung in gewohnter Weiſe weitergehen kann. 4. Es iſt falſch, einen Teil der Zimmer während der Uebung abzuſchließen oder die Birnen her⸗ auszuſchrauben. 5. Es widerſpricht dem Zweck der Uebung, in einem Zimmer enggedrängt an einem Tic zu ſitzen. Die Abendstunden der Familie am Ue⸗ bungstag ſollen nicht anders wie ſonſt auch ver⸗ laufen. 6. Alle Volksgenoſſen müſſen ſich— ſoweit ihr Beruf ſie nicht hindert— am Uebungsabend in der Wohnung aufhalten. Die kleinen Un⸗ annehmlichkeiten kann und muß jeder im In⸗ tereſſe aller Hausbewohner auf ſich nehmen. 7. Jeder muß ſich für die Verdunkelung intereſ⸗ ſieren. Es iſt verwerflich, ihr dadurch auszu⸗ weichen, daß man ſich ins Bett legt. 1 8. Es iſt auch falſch, mit der ganzen Familie ins Wirtshaus zu gehen und erſt nach Uebungs⸗ ſchluß zurückzukehren. 9. Wer ſich der Uebung entzieht, betrügt ſich ſelbſt und ſeine Angehörigen. Im Ernſtfall würde, weil er ſich nicht richtig vorbereitet hat, er ſelbſt und die Allgemeinheit den Scha⸗ den haben. 5 ten Uebungen für die Sicherheit des Landes haben. 10. Es wird bei den Verdunkelungsübungen an die An Euch, Mieter und Mieterinnen, liegt es jetzt, Einſicht und Tatbereitſchaft aller Männer und alle Vorbereitungen für die auch in dieſem Herbſt Frauen appelliert. g. eee eee eee hat, an den erforderlichen techniſchen Kennt⸗ niſſen fehlen, um ſeiner Verpflichtung, die Be⸗ triebsſicherheit zu überprüfen, nachzukommen. Muß er ſich nun für dieſe Zwecke der Hilfe eines beſonderen Sachverſtändigen bedienen? Dies hat das Reichsgericht nunmehr unter Abweichung von ſeiner bisherigen Rechtſpre⸗ chung verneint(VI 150,37). Stellt alſo der Halter als Fahrer und Wagenpfleger jeman⸗ den an, der die zur Pflege des Wagens und zur Beurteilung ſeiner Betriebsſicherheit er⸗ E Sachkunde beſitzt und von deſſen auglichkeit und Zuverläſſigkeit er ſich mit der erforderlichen Sorgfalt überzeugt hat, dann kann nicht noch von ihm verlangt werden, daß er ſich zur Ueberwachung 15 ſachkundigen Mannes noch eines anderen Sachverſtändigen bediene. Vielmehr genügt es, wenn er in der ihm als Laie möglichen Weiſe den Fahrer und Pfleger des Wagens daraufhin überwacht, ob er in der Erfüllung ſeiner Aufgaben ſorgfäl⸗ tig und zuverläſſig iſt. Die Seitenwaffe der Soldaten. Vom Oberkommando der Wehrmacht iſt vecfügt worden:„In Theatern und anderen Gebäl⸗ den(Konzert⸗ und Tanzſälen, Gaſtſtätten, Räume geſchloſſener Geſellſchaften and dgl.) wo allgemein die Kopfbedeckung und Ueber⸗ kleidung abgelegt wird und in Verwahrung ge⸗ nommen werden kann, haben Wehrmachtsange⸗ hörige in Uniform ihre Kopfbedeckung, Ueber⸗ kleidung, Leibriemen und Leitenwaſſe abzu⸗ legen und abzugeben. In Gaſtſtätten uſw., in denen keine Garderobenverwahrung beſteht, ha⸗ ben Wehrmachtsangehörige in Uniform ihre Kopfbedeckung, Ueberkleidung und Seitenwaffe ebenfalls abzulegen und derartig in unmittel⸗ barer Nähe aufzuhängen, daß ihr Abhanden⸗ kommen unmöglich iſt. Der Wehrmachtsauge⸗ hörige bleibt für ſeine abgelegten Gegenſtände Im allgemeinen trocken Das über dem Oſtatlantik gelegene Hoch⸗ druckgebiet hat ſich weiter verſtärkt. Wir ver⸗ bleiben an ſeinem Oſtrande, gleichzeitig aber auch im äußerſten Einflußbereich flacher Tief⸗ druckſtörungen, ſo daß trotz häufiger Aufhei⸗ 1 beſtändiges Schönwetter nicht geſichert iſt. Vorerſt iſt jedoch bei uns nicht mit dem Auftreten irgendwie nennenswerter Nieder⸗ ſchläge zu rechnen. Samstag: Beſonders morgens vielfach neblig oder dunſtig, ſonſt wolkig bis aufhei⸗ ternd, Temperaturen wenig geändert. Die Ausſichten für Sonntag: Fortdauer wortlich. Oft wird es allerdings dem Halter, ö geben, an der Verſammlung teilzunehmen. gen Ruheſtörung. zumal wenn ex einen Kraftfahrer angeſtellt des zeitweiſe aufheiternden, aber vielfach neb⸗ ligen Herbſtwetters. 174 — de Epi in N Conntag us aue in boi ich eine lu, an! daß bor das Tel nüſſen nme N ö d bauch kite un Jugend iu af. gegen fl Mum L. Ach la, nan, . Nich Mund Mull om 1.* nba lac, 2. Jager Freche der, J nun. d kgimen 9 gelen f Zeit eine enn ge zum due Nice dumem mägich, Juſtande! 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Wenn man allein an den Abſtieg denkt und berückſichtigt, daß vier Vereine dieſen Weg im kommenden Jahre gehen müſſen, dann wird man begreifen können, daß die Spiele erbittert N durchgeführt werden, daß um jeden Punkt ge⸗ kämpft wird und daß die unterlegene Mann⸗ e ſich erſt mit dem Schlußpfiff geſchlagen gibt. eitia? Von den Spielern hängt es ab, ob wir dieſes Jahr die Rolle ſpielen, wie wir ſie im vergangenen Jahre geſpielt haben. Die Mann⸗ ſchaft iſt ſtärker als im vorigen Jahre und müßte in der Meiſterſchaft ein wichtiges Wort mitreden. Gelingt es uns, unſere Soldalen und die Spieler, die ſich zur Zeit auf weitentfern⸗ ten Arbeitsplätzen befinden, Sonntag für Sonntag zur Verfügung zu haben, dann ſollte uns auch dieſes Jahr das gelingen, was wir im vorigen Jahre erreicht haben. Es iſt natür⸗ liüch eine Selbſtverſtändlichkeit, daß jeder Spie⸗ ler, an den der Ruf ergeht, zur Stelle iſt, und daß vor allen Dingen in den Wintermonaten das Training eifrig beſucht wird. Außerdem müſſen die Spieler, die den Verein in den kommenden Spielen vertreten, eine verſchwo⸗ Und wie— die Ausſichten unſerer Ami⸗ rene Gemeinſchaft ſein, deren oberſter Grund⸗ 04 Kameradſchaft und Treue zum Verein eißt. Morgen iſt Käfertal unſer Gaſt, eine Mannſchaft, die unter Leitung des früheren VfR.⸗Spielers Schmoll, der ſelbſt mitwirkt, ſteht, und manches dazu gelernt hat. Im ver⸗ gangenen Jahre wurden beide Spiele mit ei⸗ nem Tor Unterſchied gewonnen. Es heißt alſo den Gegner nicht auf die leichte Schulter neh⸗ men, ſondern von Beginn an auf Sieg zu ſpie⸗ len. Ihr Stürmer, vergeßt das Schießen nicht, denn nur Tore, einerlei, wer ſie erzielt, ent⸗ ſcheiden ein Spiel. Wir haben Vertrauen zu unſerer Mannſchaft und hoffen, daß die Vir⸗ bandswettſpiele mit einem ſchönen Sieg er⸗ öffnet werden. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Faltermann; Martine, Weiß, Müller A.; Kiß 2, Fetſch, Müller J., Kiß 4, Kiß 3. Erſatz: Koob, Hoock Valt. 2. Mſchft.: Rüth; Burkert, Dewald; Mandel K., Krug, Reinhard; Kempf K., Wunder, Pfenning M., Faltermann H., Mandel Och. Erſ.: Wörner. Die A-Jugend ſpielt in Viernheim gegen Heddesheim. Spielbeginn: 10 Uhr vormittags. Schmitt; Burkert Gg., Alter H.; Högig, Alter W., Hoock Leonh., Friedel Nikl., Bähr, Rhein, Bugert K., Köhler. Die B⸗Jugend fährt nach Hemsba. Beginn 10 Uhr. Abfahrt mit dem Rad um 9 Uhr am Friedhof. Wohlfart; Seiberling, Winkenbach; Ring⸗ hof, Hofmann W., Rall; Helmeck, Weidner Burkert Hch., Hoock E., Martin K. SpCl. Käfertal auf hem Walbpportplatz Turner⸗Fußballer beim Mannheimer Poſtjportverein Bei den Fußballern des Turnvereins herrſcht morgen Hochbetrieb. Und zwar iſt die erſte und zweite Mannſchaft, ſowie die erſte Jugend beim Poſtſportverein in Mannheim zu Gaſt. Die zweite Jugendmannſchaft ſpielt gegen Kirſchhauſen auf unſerem Platze. Mannſchaftsaufſtellungen: . Mſchft.: Werle; Kühlwein, Schmitt; Mül⸗ ler, Jakob, Bergmann; Winkeubach, Heck⸗ mann, Alter, Stumpf 2, Pfenning. 2. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Adler, Effler, Mandel Ad., Kiß, Helbig Valt., Biſalt, Winkler, Mandel Jak., Brandenburger, ofmann Kaſp., Hoock Hans. ugend: Jakob; Schneider, Georgi; Win⸗ kenbach, Roos, Müller; Jäger, Kempf, Keck, Knap;„Lamberth. 2. Jugend: Faber; Benz, Flößer; Hofmann, Friedel, Beikert; Schmitt, Kamaff, San⸗ der, Martin, Stumpf. Erſ.: Bauer, Berg⸗ mann. Die Pflichtſpiele der Jugendmannſchaften beginnen am 21. September. Die Turner ⸗Fanöbalet hatten für morgen Sonntag ſchon längere Zeit einen Spielabſchluß mit dem TV. Vir⸗ kenau getätigt. Leider kann dieſes Spiel nicht zum Austrag gelangen, da Birkenau in die Pflichtſpiele eingreifen und deshalb unſeren Turnern eine Abſage erteilen mußte. Cs iſt möglich, daß trotzdem noch ein Spielabſchluß zuſtande kommt und zwar mit dem Turnverein Lampertheim. Wenn nicht, dann finden ſich morgen vormittag alle Spieler zum Trai⸗ ning ein.— Beginn der Pflichtſpiele iſt am 158. September. Im erſten Spiel muß Viern⸗ heim zum TV. 1846 Mannheim, während am 25. September Jahn Weinheim auf hie⸗ ſigem Gelände antritt. Näheres hierüber folgt noch. Terminliſte der Jußball⸗Kreisklaßie In einer vor acht Tagen in Mannheim ſtattgefundenen Beſprechung der Fußballver⸗ eine des Kreiſes Mannheim, wurden u. a. auch die erſten Termine für die neue Pflichtſpiel⸗ ſaiſon feſtgelegt. Die Gruppe Oſt, zu welcher auch der TV. Viernheim gehört, ſetzt ſich zuſammen aus folgenden Vereinen: Edingen, Schriesheim, Ladenburg, Cemsbach, Leuters⸗ hauſen, Wallſtadt und Viernheim. Alſo durch⸗ weg Mannſchaften, die über beachtliches Kön⸗ nen verfügen und die ſich einen erbitterten Kampf um die Meiſterſchaft liefern werden. Unſere Turner ſind hier ob ihrer ſchweren Aufgabe, die ihnen harrt, wirklich nicht zu beneiden. Geſpannt ſind wir allerdings, wie ſie ſich einführen und welchen Widerſtand ſie den alten erprobten Vereinen entgegenzuſetzen vermögen. Vorerſt iſt Viernheim noch ſpiel⸗ olgen. Das erſte Pflichtſpiel ſteigt dann in 6 5 und zwar am 2. Oktober gegen „Viktoria“ Wallſtadt. 9 man kann alſo in Ruhe die Sache ver- Nachſtehend die Terminliſte: 18. September: Hemsbach— Edingen, ſowie Schriesheim— Leutershauſen. Vieruheim, Wallſtadt, Ladenburg ſpielfrei. 25. Sept.: Wallſtadt— Ladenburg; Edin⸗ gen— Schriesheim; Leutershauſen gegen Hemsbach; Viernheim ſpielfrei. 2. Oktober: Viernheim— Wallſtadt. 9. Oktober: Edingen— Wallſtadt; Hemsbach gegen Viernheim; Ladenburg— Schries⸗ heim; Leutershauſen ſpielfrei. 16. Oktober: Wallſtadt— Leutershauſen; Viernheim— Edingen; Ladenbarg— Hemsbach; Schriesheim ſpielfrei. 23. Oktober: Leukershauſen— Viernheim Schriesheim— Wallſtadt; Edingen— La⸗ denburg; Hemsbach ſpielfrei. 30. Oktober: Ladenburg— Leutershauſen; Wallſtadt— Hemsbach; Schriesheim gegen Viernheim; Edingen ſpielfrei. 6. November: Leutershauſen— Edingen; Viernheim— Ladenburg; Hemsbach Schriesheim; Wallſtadt ſpielfrei. ———— Einfuhrverbot für Pferde aus Grlechenland, Albanien und der Türkei. Auf Grund einer viehſeuchenpolizeilichen Anordnung des Reichs⸗ ſtatthalters in Heſſen— Landesregierung— ſſt die Einfuhr von Hengſten und Stuten aus Grie⸗ chenland. Albanien und der Türkei ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbeſtimmungen der 88 74 ff. das Viehſeu⸗ chengeſetzes. Die Anordnung iſt am 4. Septem⸗ ber in Kraft getreten. * Treppen rechtzeitig beleuchten! Die Tage neh⸗ men bei dem meiſt trüben Wetter noch raſcher ab als ſonſt um dieſe Jahreszeit. Da gilt es. daran zu denken, daß bei eintretender Dunkel⸗ heit und nicht verſchloſſener Haustür die Treppen und Flure beleuchtet ſein müſſen. Die alljährlich vorkommenden Unfälle, die auf ſchlecht⸗ oder gar unbeleuchtete Treppen zurückzuführen ſind, bilden eine eindringliche Mahnung. nicht an Licht und geringen Koſten zu erſparen, da leicht ſonſt viel größere Koſten entſteben. 4 Poſtanweiſungsdienſt im Lande Oeſterreich. Vom 1. September 1938 an iſt der Poſtanwei⸗ ſungsdienſt im Lande Oeſterreich völlig dem im alten Reichsgebiet angeglichen. Für gewöhn⸗ liche und telegraphiſche Poſtanweiſungen gelien fortan die innerdeutſchen' Vorſchriften, Inlands⸗ formblätter und Inlandsgebühren. Der Nach⸗ nahme⸗ und Poſtauftragsdienſt zwiſchen dem Altreich und Oeſterreich wird am 1. November 1938 aufgenommen werden. sonst verpalzt man manchen Vorteil, kommt öberoll zu spat und muß auf viel Anregung verzichten! Wir Zelgen In unseten Schouſenslern eine sche nuswall neuester Ferbststoffe und bliten um Begehtung * r bingen etwas Besonderes: Oinfarbige Meiders toe Vo em öt, moderne Farben u. gewebe Meier 4. So, 3. 90, 3.25, 2. 75 Drimag Hadntelsfohge 4 cm ör, todellose Ware schöne Quolil. Meter C. 0, 5. 90, 4. 90, 8. 90 MAM. A cf cg Spinale Kinderlähmung in Frankfurt Die Schulen wurden geſchloſſen Frankfurt a. M. Die Städt. Nachrichten⸗ ſtelle veröffentlicht folgende Mitteilung: Wie in jedem Jahr iſt ſeit dem Beginn des Mo⸗ nats Auguſt eine Vermehrung der Erkran⸗ kungen an ſpinaler Kinderlähmung aufge⸗ treten. Im ganzen erkrankten bisher im ge⸗ ſamten Stadtgebiet Frankfurt im Jahr 1938 ſiebenundzwanzig Kinder, von denen fünf ſtarben. Bei der Mehrzahl der Kinder han⸗ delt es ſich um Kleinkinder. Erſt in den letzten Tagen ſind auch einige Schulkinder erkrankt. Um einer weiteren Verbreitung der Seu⸗ che vorzubeugen, hat das Stadtgeſundheits⸗ amt angeordnet, daß ſämtliche Schulen ein⸗ ſchließlich der Kindergärten ab heute bis vorerſt einſchließlich 10. September 1938 ge⸗ ſchloſſen werden. Die öffentlichen Impftermine im Septem⸗ ber fallen aus. Die neuen Impftermine wer⸗ den vorausſichtlich im Oktober und Novem⸗ ber ſtattfinden. Die Termine hierzu werden in der Preſſe bekanntgegeben. Die Bevölke⸗ rung iſt gehalten, hierauf zu achten. Für die Eltern gilt es hauptſächlich, folgende Ge⸗ ſichtspunkte zu berückſichtigen: Die jetzt von der Schule ferngehaltenen Kinder ſollen möglichſt die Wohnungen an⸗ derer Kinder nicht beſuchen. Gemeinſame Wanderungen und größere Veranſtaltungen und Zuſammenkünfte in irgendeiner Form, bei denen zahlreiche Kinder zuſammenkom⸗ men, ſind zu unterlaſſen. Um eine Anſamm⸗ lung von Kindern zu verhindern, werden für die genannte Zeit auch ſämtliche Bera⸗ tungsſtunden des Stadtgeſundheitsamts ausfallen. Die Bekämpfung der Krankheit wird da⸗ durch erſchwert, daß die erſten Anzeichen ſehr uncharakteriſtiſch ſind. Die Erkrankung beginnt hänſig mit leich⸗ ten Ert ltungserſchein ungen, einer Halsent⸗ zündung, Huſten und Schnupfen; auch be⸗ ſtehen häufig Störungen von ſeiten des Ma⸗ gen⸗ und Darmkanals, wie Erbrechen, Appe⸗ titloſigkeit, Durchfall oder Verſtopfung, auch Störungen beim Waſſerlaſſen. Die Kinder ſind in dieſen Tagen oft auf⸗ fällig unluſtig, weinerlich und ſchläfrig. Alle dieſe erſten Krankheitszeichen können vorbei⸗ gehen, und erſt ſpäter treten die erſten Läh⸗ mungserſcheinungen auf. zurückhalten. Die Angehörigen erkrankter Es iſt Pflicht der Eltern, auch bei den ge⸗ ringſten Erkältungserſcheinungen und Se⸗ ſundheitsſtörungen in dieſen Tagen ſofort einen Arzt zuzuziehen und das Kind von an⸗ deren Kindern fernzuhalten. Da auch Er⸗ wachſene als mutmaßliche Träger der Krank⸗ heit oft in Frage kommen, müſſen auch dieſe leichte Erkältungserſcheinungen und Magen⸗ und Darmſtörungen beachten und ſich von dem Verkehr mit anderen Perſonen möglichſt Perſonen müſſen ſich für wenigſtens zehn Tage vom Verkehr mit anderen Perſonen zu⸗ mer Krankenhausbehandlung Beim Auftreten von Lähmungen iſt im⸗ erforderlich. Es hat ſich gezeigt, daß der Erkrankungsver⸗ lauf in der Regel dann ein leichterer iſt, wenn ſofort bei der Beobachtung der erſten Erkrankungserſcheinungen ſachgemäße ärzt⸗ liche Hilfe eintritt. Bei der verhältnismäßig geringen Zahl von Erkrankungsfällen iſt ein Grund zur Beſorgnis in der Bevölkerung nicht gegeben. Es iſt aber eine unerläßliche Vorausſetzung für eine glückliche Bekämpfung der Krank⸗ heit, daß die Eltern die angegebenen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen pünktlich und gewiſſenhaft durchführen. Selbſtverſtändlich ſollen die El⸗ tern die Zeit des Schulſchluſſes nicht dazu be⸗ nutzen, die Kinder nach auswärts zu verſen⸗ den, weil ſonſt Weiterverbreitung Krankheit rüͤckhalten. 1 dadurch möglich wäre. AIIE HELLE EE ELENLEAIAE ALLEE EALLE LET II.— 27 i a I IL Ab gestern bringt die— i Viernheimer Volkszeitung 1 ſſi den lustigen Soldatentoman 1 — II Der i — IL 2 0 25 ſi si 85 — 11 si Gtapp em* aſe 4 727 Nicht nur bei Kriegsteilnehmern, sondern auch bei der jungen Il IL 8— —— Qeneratlon ruft die Handlung mit ihrem urwüchsigen Humor, mit ſſi ſſi ihren grotesken Situationen stürmische Heiterkeit hervor, wie dies 11 . schon tausendfach die zahlreichen Fimvorführungzen bewiesen ſſi Ii haben. Für alle unsere Leser wird dieser Volkstoman eine Freude— — und Erbauung sein. 111 1 25 J SIS SI SSI SUSI SI S ISI Bekaͤmpfung der Objbaumſchäblinge im September Wie wichtig für die Ertragsſteiger ung im Obſtbau eine planmäßige Schädlingsbekämp⸗ fung iſt und welche Bedeutung ihr vonſeiten der amtlichen Stellen beigemeſſen wird, zeigt die Verordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obſtbau vom 20. 10. 37, derzufolge jeder Obſtanbauer verpflichtet iſt, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutze unſerer Obſtkutturen 5 55 Zeichen bedeutet: Deutsches Geschäft Ude s Mitglied der Deutſchen Hler kauft jeder Deutsche ein! Alluaunmuumunummuumnaduunuuauunnaaunmaammnuuununununmamannnnnumn zu treffen. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht die Bekämpfung eines Schädlings zu erfolgen hat. Auch der September läßt uns von dieſer Sorge um den Beſtand unſerer Obſtkulturen nicht freikommen. Unſere beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit gehört im September der Blutlaus, deren Bekämpfung von neuem einzuſetzen hat, ſowie dem Froſtſpanner, gegen den wir unſere Obſtbäume zu ſchützen haben. Die Blutlaus finden wir an der Rinde der Apfelbäume. An Stämmen und älteren Zwei⸗ gen ſitzen, von weißer Wachswolle vedekkt, Kolonien von ungeflügelten— im Spätſom⸗ mer auch geflügelten— 1,5 bis 2 mm langen Läuſen, die beim Zerdrücken einen blutroten Saft hinterlaſſen. Durch das Saugen der Tiere bilden ſich geſchwürartige Auftreibun⸗[ Schlafzimmer Textil-, Mode- Georg Grund gen, die ſchließlich zum Abſterben des Zwei⸗ Nüchen 5 und Kurzwaren J pas altbekannte Lebensmittel- es führen. Im Herbſt und Winter werden ſie geschäft, gegr. 1896 von Gg. Mich. 9 f 0 Im Herbf 5 f Wohnzimmer Herren- und Knaben- Be- Winkenbach, Lampertheimerstr. 1 am erfolgreichſten bekämpft. Bäume mit Blat⸗ lausbefall werden ſorgfältig von Borkenſchup⸗ pen, Mooſen und Flechten gereinigt. Wunden werden ausgeſchnitten und mit Teer überſtri⸗ chen. Zu ſtark befallene Aeſte werden am be⸗ ſten entfernt. Läuſekolonien werden zerdrückt und ſorgfältig ausgebürſtet. Da häufig neuer Befall von Blutlauskolonien erfolgen kann, die an den oberflächlichen Wurzeln ſitzen, legt man ſpäter den Wurzelhals frei, ſtäubt Ta⸗ bakſtaub hinein und bedeckt ihn wieder mit Erde. Man hat auch die Beobachtung gemacht, daß ſtarke Düngung mit Kali, Blutlausbe⸗ fall verhindern kann. Der Froſtſpanner, ein gleichfalls gefähr⸗ licher Feind unſerer Obſtbäume, macht uns auch viel zu ſchaffen. Bald ſetzt die Flugzeit der Männchen ein. In rauhen Gegenden be⸗ reits Ende September! Es iſt daher zut, ſchon jetzt alle Vorbereitungen zu treffen, um das Stelldichein zwiſchen Männchen(Schmetter⸗ ling) und Weibchen auf den Obſtbäumen zu vereiteln. Die Weibchen, die nur Flügelſtum⸗ mel haben, kriechen gleich nach dem Aus⸗ ſchlüpfen aus der Puppe auf die Bäume, um dort von den Männchen befruchtet zu werden. Nachdem legen ſie ihre Eier an die Knospen und beſcheren uns im Frühjahr die gefräßigen N Ersalzlelle Schuhmacher Maler 0 Tüncher Raupen, die die Knoſpen zerfreſſen, junge Blätter zuſammenſpinnen und auch zerfreſſen. Billig und gut bei Schuhreparaturen III Holmann Dabei ſchonen ſie nicht einmal die jungen[Adam Bugert 6 werden billig und gut ausgeführt 1 ö Früchte. Haben ſich dieſe zehnfüßigen Span⸗ N 85 315 95 E e 25 5 8 4 3 en ſie ſich v.. u u. nerrauben vollgefreſſen, laſſen 1 ſich 2 Ecke Saar- u. Friedrichstr. Anton Noe ſtraße 21 am Marktplatz 1 gnügt vom Baum an einem Faden herab und verpuppen ſich in den oberen Bodenſchichten. Dann beginnt eine neue Generation, dieſe Rundreiſe fortzuſetzen. Durch das rechtzeitige Anbringen der ſoge⸗ Arbeitsfront Schreiner- Glaser Bekleidung Tenul Hacherel ung Ronuliorel Suns odd Kaufe Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraßle 15 billig und vorteil- teilhaft bei Eisebein Schuhmacher Textilwaren, Adolf Hitlerstr30 Ad. 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Hanf f am Marktplatz faurrader- fHanmaschinen Kessel- Oefen Jean Wunderle Wer abjeits wohnt Die Zeitung wird ljerr Nadelmann hat lange ſchon in beflißnem Schöpferdtonge aus der sogenannten Honſektionꝰ, aus det fleidung don der Stange“, mit beſchick und Dorbedacht etwas Beſſeres gemacht. Sein Dtodukt der neuen Zeit heißt: Geprüſte Facharbeit“ 1- und 2-reihig 38.—, 43.—, 38. 68.-, 78.-, 88. Sport- Anzug e mit 1 und 2 Hosen 28.-, 33.—, 48.-, 33.-, 63.—, 78. Ubergangs-Mäntel aus Geberdin- und Sportatoflen 32. 35. 45.—; 38.—, 63.—, 78. aus Gummi. Lederol und Popelſne 11.78, 18.—, 20.4, 23.—, 30.-, 36.— NANN HIER F 1, 1 s reite strase nannten„Leimringe“verhindern wir den 2 ſoll ſnjerie ken 1 ben Käufer führen „Liebesgang“ des Weibchens und en auf 1 dieſe Weiſe unſere Pfleglinge vor dieſem ge⸗] hat ſich und ſeine Familie redlich durchgebracht, 1 5 b. Träger, Luiſe Hoock gb. Mandel, deren fräßigen Schädling. Vorausſetzung für den[ dennoch müſſe der Angeklagte beſtraft werden. Kirchliche Anzeigen b M f 15 8 uv 950 te. Reauie 10 i n Der Antrag lautete auf einen Monat Gefäng⸗ 5 athäus u. Anverwandte. Reau Erfolg iſt allerdings, daß die Leimringe ſorg⸗ kis, das Urteil auf zwei Wochen Gefängnis. Katholijche Kirche: für den in Waldhof verſt. Valentin Schloſſer faltig um die Stänms gelegt werden daß auch] dien; Melde nie ein Girl zum Scherz denn es„ 730[ Mi. Beſt. A. f. Joh. Gutperle, Theft die Baumpfähle mit Leimringen verſehen wer⸗ könnt ein Knabe ſein! Apostelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 Kath., Tocht. Magd., Anverw.; beſt. A. f. Gg den und daß ſchließlich der Raupenleim des Heddesheim.(Arbeitslosigkeit beſeitigt).] 2. hl. M.; 9.30 HA.; 2 Uhr Andacht. Kirchner 4. Chefr. Cie ab Ken u. d n f e e 0 N.: 10 Übe chner 4., Ehef 9 pf öfteren erneuert wird, damit wir dieſe unan⸗ Die Erwerbsloſenziffer iſt in unſerer Ge⸗ Marienkirche: 8 Uhr hl. M.; 10 he Kin-] Do. Beſt. Seg.⸗M. f. Jak. Sander 1., bei genehmen Weibchen„richtig auf den Leim krie⸗ J meinde jetzt auf 10 geſunken, ſo daß die Ar⸗[dermeſſe; 1 Uhr And. für die Kinder. de Chefrauen, Sohn Jal., Schw.⸗Sohn Gg gen!“ beitsloſigkeit hier praktiſch als behoben gelten Mo. 5.40 beſt. A. f. Gg. Valt. Hoock,] Beikert u. Mich. Haas 3., beide Ehefr., Tocht a— kann. Die zuſätzlichen ſozialen Unterſtützungen,] deſſen Kinder Ernſt, Eliſ und Schweſter Fir⸗ Marg. u. Schwiegerſ. Andr. Stumpf u. Angh Der Storch hat ihn betrogen die bisher in Form von Mietbeihilfen gewährt] miana; 6.10 beſt. A. f. Mich. Neff, beſt. von] Beſt. EA. f. Mich. Haas 4., Ehefr. Juliana 8 wurden, ſind deshalb vom 1. September ab] den Schulkameraden. geb. Koob, Söhne Jakob und Johannes. Sun. dean, fl den dane. nne den drundſäblich enngeſeil. Di. Beſt. A. f. Joh. Fock 5, Chefr. Era] Fr. Beſt. A. f. rz. Roos, Sohne gef. 6 ee ee dee eee 4 a Krieger Franz u. Lorenz; geſt. hl. M. f. Nikl. 3 5 8 5 9 0 2 3 55 10 Kilometer Wurſt e chen werden könnte. Offenbar brauchte dieſer Am Sonntag wieder„Terkemer Worſchtmarkt“, das größte Weinſeſt Deneſalands Ea N den in Heimersheim b. All Mann— er war aus Gundheim— zu einer N 1* 5 9 2. est. Valt. Thomaz; gel. 1 0 1 kleinen Feier die nötige Geldunterlage. Nun Bad Dürkheim. Alljährlich, wenn der chaelisberg bei Bad Dürkheim zogen. Die den 12 75 alt. 1 1990 hl. 5. ledig geſel f kam er auf die fruchtbare Idee, beim Bürger- Sommer dem Herbſt die Hand reicht und] Pilger brauchten Nahrung, Gelränke und 2 05 Anna Kath. 1 85 beſt. EA. f. Gg meiſter eine kleine„Eva⸗Maria“ anzumelden, ſich die Weinberge in Deutſchlands größter[Anterkunft, die ſie mit mitgebrachten Hahl u. Joh. Jöſt, Ehefr. A. Kath. gb. Berg Ade ſich eine zweite Geburtsurkunde ausſtellen zu Weinbaugemeinde Bad Dürkheim am Fuße Tauſchgütern bezahlten. So entwickelte ſich] mann u. Nik. Weidner, Chef. Kth. gb. Hoock* laſſen, um bei ſeiner Betriebskrankenkaſſe die der Haardt in der Pfalz mit leuchtendbun⸗ allmählich ein Markt, der von Jahr zu Mo. u. Mi. iſt bei den Engl. Frl., Di. U 135 ihm dann zuſtehenden 24 Mark abzuholen. ten Farben zu ſchmücken beginnen, feiert Jahr größer wurde. So herrſcht denn Jahr] Do. b. d. Barmh. Schweſtern, Di. u. Fr. in 1 Und er tat ſo, mit Erfolg. Bald darauf wurde man dort den„Worſchtmarkt“, der ſich um Jahr auf der alten„Brig'lwiß, wenn der Marienkirche eine hl. M. Nächſt. So. iſtf d der Mann aber von ſeiner Frau ſehr betrübt, nach dem Kriege zu dem größten deutſchen die„Schubkärchler“ ihre großen, ſchweren J gemeinſ. hl. Komm. für die Erſtkommunikan 19 95 als ihm die Hebamme die Geburt eines ſtram⸗ Weinfeſt entwickelt hat. Jählte man noch Weinfäſſer, gefüllt mit edelſten Dürkheimer[ten des Jahrganges 1936. Heate iſt Kollekte N men„Heinrich“ meldete. Der Angeklagte und im Jahre 1925„nur“ 50 000 Beſucher, ſo Tropfen, hinausgefahren haben, frohes Le⸗ f. d. Prieſterſeminar in Mainz. Nächſt So iſt 11. der Gundheimer Bürgermeiſter hatten ihre große ſtieg dieſe Zahl bald auf 100 000 und mehr, ben und Treiben. Der Schoppen„rollt“ J Kollekte f. kirchl. Caritas. Am Di. abds. 8 8 Not, 05 e 3 r 159 um im vergangenen Herbſt über 250 000 um den Tiſch: man trinkt gemeinſam aus Uhr relig. Vortrag für die Jungmänner. N 2 Amtsgericht. haben ihre Marktgäſte zu erreichen, die nicht nur aus dem Glas und der Letzte, der es zur Neig c—— 150 Finger in ſolchen Sachen. Eine deut ve F. der Pfalz, ſondern aus allen Gegenden leert, muß es wieder füllen laſſen. So Evangeliſche Kirche: 1 Krankenkaſſe war nicht zu verzeichnen, denn der Deutſchlands kamen. will es die alte Ueberlieferung. Dazu aber 5 n i 5 1 Vorſchuß auf die ee n 5 Der„Derkemer Worſchtmarkt“, wie man gibt es Wurſt und Wecke. Zehn Kilometer So. 8.15, Gottesd., anſchl. Kind.⸗Gottes⸗ 90 e N 117— e nicht. Aber der ihn auf gut pfälziſch zu nennen pflegt, Wurſt wurden im vergangenen Jahr in dienſt. Di. Frauenabend, Do. Singſtunde. 1010 Se er machte dem 4 0 klar, blickt auf eine mehr als 500 jährige Vergan⸗ drei Tagen verzehrt, und wenn der Durſt 5. 5 2 N a 10 10 daß gerade er als ehemaliger Angeſtellter einer] genheit zurück. Er entſtand in der Zeit,] der Wurſtmarktbeſucher ſich nicht ſteigert, Deutſch e Hausfrau! Deine Mitarbeit 1803 l e e e 125 als die erſten Wallfahrer nach der Kapelle werden 300 000 Liter Dürkheimer Wein am EHW iſt notwendig! Laſſe keine 905 die Vorstrafen des Angeklagten gelöſcht und ey] auf den durch ſeine Weine berühmten Mi- durch die Kehlen fließen. I Küchenabfalle verderben! 2 B g e ige ihn 5 der dögeneen nder Sung u eres gemocht. Sen fte zacatder! .,. 1 ge 1 f „ 68, 16. Häntel“ uon „63% 78. ö Inte! —— Fopellno 0 1 30.5 36. lese! 10 1 nderleldang] relte Sttabs Nunddl, deren e tt. Nau tin Schl pelle, 0 4 N. f. Mull, u 1 gen b A.. 1 N. f. 7 7 — 2 — — 2 8 bringt, zeigen Ihnen unsere schönen fenster und unsere modischen Ab- 6 teilungen. 8ie werden Überrascht sein 9 von der Augwahl und preiswürdigkeit. ARA DbEFtATT . l Nile lumuullen Mie xl N El vm fei His dellui 5 fer Pgendſcchef erte ads fegen en Meiarbigen oppengof fit cer Möge vabgdönten Se of Konstseid. Göga fende fender 56. Feanſer biene dus Wöpperboöcke fmocemen cen rtr Gat: ebe ubm mi fete omg düfüpceidh Vp elfe 69. vomenmer ane us wnbdſchen Noppen Soc mi großem mocſ. Sehen PeſzKfaden aus echtem eh. fe in schönen neben feſden 98. Men flat gewonnen? 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeulſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Ohne Gewähr* Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen,—— je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 11 8. September 1938 27. giehungstag 2 Gewinne zu 10000 RM. 347367 2 Gewinne zu 5000 RM. 317859. n zu 3000 RM. 8826 36806 113200 177022 183011 37. 18 Gewinne zu 2000 Rm. 7709 22048 32774 686520 106942 214922 288137 366010 371163 89 Gewinne zu 1000 RM. 6883 9257 17940 49787 54716 93855 85828 6899 27627 127803 143681 148736 18888 172125 178279 192851 184843 185481 198983 231804 240532 243243 248125 251238 252550 261288 267202 289973 878267 289098 292888 306463 308637 312184 314192 316765 331082 835682 34243 34694 349868 352486 361969 397620 102 Gewinne l 6187 19803 18138 27126 27820 83471 51258 75788 83877 88310 87733 88787 88838 98405 104064 110202 112289 115821 118188 123288 123280 129136 133554 142531 163102 188848 171824 181058 185086 188782 26611 258450 211802 212763 3 230868 231886 238847 258384 281438 282303 299207 299678 312322 314211 825345 338308 340888 357997 359744 368576 388436 dal zul. . 178458 164883 85455 173478 190 Gewinne zu 300 NA. 892 3297 8018 10988 22872 23275 25458 27349 33890 37819 41007 46118 82916 62240 54890 6288 84388 10883507287 7777 728243 84822 90885 92882 99034 102952 103663 112072 113108 21624 122941 130756 131881 145080 188099 157882 168917 161518 188200 167646 94283 ere 207838 218920 215044 225256 231661 237886 319881 327144 327238 330284 335828 347051 347681 347858 27 7 8877 888928 388992 358832 384030 36757 368373 378166 383628 888372 3883 20 390 Außerdem wurden 4586 Gewinne zu 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 14 Gewinne u 3000 RM. 189172 344478 14 Gewinne zu 2000 RM. 800894 342240 362855 21186 43778 78728 180191 189012 31645 31704 78843 81317 208847 56 Gewinne zu 1000 RM. 1649 3394 34412 56810 78907 138212 158287 223306 227882 238126 239594 268699 268858 28537 287842 319396 324720 328885 330944 342112 35549 362580 387524 368871 369515 372261 373769 399734 5 104 Gewinne zu 500 RM. 457 7838 46871 81802 58180 68865 81248 85844 87781 92817 96329 05132 10889 133195 185455 136044 148762 147165 15588 174388 194663 197811 198939 229813 222637 223025 226752 232339 2338644 245298 26886 274883 278428 287358 293 199 302071 316367 327989 328893 329839 180 359532 366185 369798 371283 373880 377187 385119 388150 102 Geninge zu 300 Nm. sse 6189 18810 24188. 29818 84377 88337 88877 27600 Jens 40163 64868 5745188477 73286 78081 Außerdem wurden 3658 Gewinne zu 180 RM. gezogen. ö Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 4 zu ſe 10000, 2 zu ſe 5000, 6 zu je 3000, 34 zu je 2000, 104 zu je 1000, 146 zu ſe 500, 308 zu je 300, 6394 zu je 150 RM. 1 Iſt guter Nat teuer:? In der Zeitſchriſt„Rampf der Gefahr“ hoſten viele gute Ratſchläge nur 10 Pfennig! Rasda r * Gewinnauszug* e 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr„Nachdruck verboten 28. giehungstag 9. September 1938 In der heutigen Ziehung wurden gezogen g 2 Gewinne zu 10000 RM. 141281 8 6 Gewinne zu 9000 RM. 38561 288681 870680 20 Gewinne zu 2000 RM. 8088 16392 41625 44038 59947 161377 184745 188025 188558 97968 212984 220886 284717 262558 277948 70 Gewinne zu 1000 NM. 2782 9286 27075 29721 46163 61630 92080 114951 125179 12616 128373 132005 137494 142076 168184 172778 181035 186 134 195239 203067 239960 253435 257288 262907 888 388183 290419 297880 299849 368313 317582 346017 346787 98 Gewinne zu 500 RM. 5564 24413 34163 59206 62 6916 69413 70816 94 785 8 37553 3880 14 e 0 0 265300 527684 259870 302808 306248 32192 328938 338560 345888 367688 368873 374602 384249 8 216 Gewinne zu 300 RR. 8829 6464 24801 28477, 25808 27830 28322 81669 39794 49893 84987 55818 61356 61997 63786 76806 7959 82148 87884 166850 104615 105840 175138 115459 116889 123874 124582 124824 28198 129893 129686 133414 134292 134872 137379 141699 151844 152657 158270 186035 187915 172057 172882 129108 173188 178407 174748 175886 17608 1803883 184210 187725 197818 198233 1898854 212978 224919 229042 231939 238166 243767 Außerdem wurden 4578 Gewinne zu 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 10000 2 zu je 5000, 4 zu je 2000, 34 zu je 1000, 40 zu je 500% 6 92 10 Je 200, i818 m le 150 Nh. Bekanntmachung Das Flurbuch, in welchem die durch die Schätzungskommiſſion für jeden einzelnen Ta⸗ bakpflanzer feſtgeſetzten Mindeſtertragsmengen der diesjährigen Ertragsmengen erſichtlich ſind, liegt auf dem Rathaus— Zimmer 17 — zur Einſicht der Intereſſenten vom 10. bis anſchleeßlich 13. ds. Mts. offen. Einwendun⸗ gen gegen die Abſchätzung gem. 8 17 Abſ. 1 der Tabakanbauordnung können in dieſer Zeit während der üblichen Dienſtſtunden bei uns vorgebracht werden. i Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach§ 9 der Tabakanbauordnung die auf dem Feld evorhandenen Strünke(Stengel) nach beendeter Ernte, ſpäteſtens 14 Tage nach dem Abblatten, vernichtet werden müſſen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Viernheim, den 9. September 1938. Der i ie J. V.: Weitzel. — Kenn Wosser Wäsche geführden? aw. de schädlichen Kalkablagerungen des harten Wassers setzen sich als feiner Niederschlag im Wäschegewebe fest, das dadurch hart und spröde wird und seine schwelpaufsaugende Fähigkeit verliertl Früher hat man desen Nachtell wenig beachtet; erst durch die mmer genauer arbeſtenden Forschungsmethoden ist es möglich geworden, diesen Schäden zu begegnen. Wäsche von bldtenrelnet Welße, wunder. voller Weichheit und großer Saugfähig · keit erzielen Sſe durch Persil, wenn Sie es allein, d. h. ohne Zusätze, nach Vor- schrift gebrauchen! Persil ist Bürge für die Erhaltung ihres Wäschegutes, Nicht aur gewaschen. alcht nur teln. peil. gepflegt soll Wäsche seln A de 6 Veteins⸗Anzeiger Sängereinheit Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Bitte vollzählig und pünktlich! Der Vorſitzende. Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend 8.30 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Ich erinnere jeden an ſeine Sanger⸗Ehre! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend Singſtunde. Reſtlos erſchemen! Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Sonntag, den 11. September: 1. Verbands⸗ wettſpiel gegen Käfertal in Viernheim. 1. Mſchft. 3 Uhr, 2. Mſchft. 1.15 Ubr.— A 2⸗Jugend in Viernheim gegen Heddesheim. Beginn 10 Uhr. B⸗Jugend in Hemsbach. Be⸗ ginn 10 Uhr. Abfahrt mit dem Rad am 9 Uhr am Friedhof. Privatmannſchaft in Weinheim. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Freund⸗ ſchaftsſpiele in Mannheim gegen Poſtſpoct⸗ verein. 1. M. 3.30. Uhr, 2. M. 5 Uhr, A⸗ Jugend 12.15 Uhr. Abf.: 1. und 2. Mſchft. 1.30 Uhr, Jugend 11.30 Uhr. B⸗Jugend in Viernheim um 2 Uhr gegen JV. Kirſchhauſen. Abtlg. Handball: Spiele gegen TV. Bir⸗ kenau fallen aus, da für letzteren die Pflicht⸗ ſpiele beginnen. Sollte noch ein Spielabſchluß gelingen, erfolgt mündliche Verſtändigung. Im anderen Falle: morgen vormittag Training. Sämtliche Fauſtballſpieler treten heute um 5.30 Uhr auf dem Waldſportplatz mit Hacke und Rechen an. Radfahrervereinigung Viernheim 07 Morgen Sonntag findet unſer Vereinsrennen ſtatt. Zuſammenkunft 7.30 Uhr am Sportfeld Lorſcherſtraße. Vollzähliges Erſcheinen hierza erwartet der Vereinsführer. Sonntagabend 8.30 Uhr im Lokal gemütl. Beiſammenſein mit Preisverteilung. 55 Wenn einem Gastwirt fehlen Gäste So ist es immer noch das Beste, Er kündet durch die Zeitung an, Wie nett man bei ihm sitzen kann! ———— „ Mala encl meines laue bis Ende ds. Mts., wird mich Herr Dr. med. Herbert Krauß, der Schwiegersohn des verstorbenen Herrn Dr. med. Ph. Blaeß, vertreten. Ab 1. Okt. 1938 übernimmt Herr Pr. Krauß die Praxis für endgültig, während ich mich in Eschborn a. Taunus niederlasse. Ich verabschiede mich hiermit von meinen Patien- ten und Bekannten und danke herzl. für das Ver- trauen, das mir entgegengebracht worden ist. Heil Hitlerl Dr. med. Alfred Schlick Ein heiterer Film von einem Mäd⸗ chen, das ein tüchtiger, kleiner See⸗ mann iſt und keine„Landratte“ wer⸗ den will. Die luſtige und bewegte Handlung ſpielt vor dem großartiſen Hintergrund des weiten Meeres und in den maleriſchen Mittel meerhäfen. GE RAL DINE KAT T die begabte jugendliche Darſtellerin, be⸗ kannt durch den Film„Das Mädchen Irene“, ſpielt die Titelrolle, neben ihr Paul Hörbiger und Hans Holt. Dazu ſchönes Beiprogramm und neueſte Tonwoche.— Samstag, Sonntag u. Montag im FFP Central-Fflim-Falast vormeis Geschw. Gutmann mannheim.& 3. 1- N 7.4 Sehwolringerstrasse 6d Ludwigshafen Pfalz bau Größtes Spezialgeschäft am Platze Strafe muß ſein! Verkehrsbeamter Gu Verkehrsſänder):„Oo, bas koſtet eine Mark Strafe.“ g f Zuſchauer:„Dafür hätte er faſt ein Jahr lang „fiampf der Hefahr“ leſen können. Und dann wärt ihm nichts geſchehenl a Daras Zwei gule Vogel hecken mit Zubehör billig zu verkaufen Ludwigſtr. 5. Alllch⸗ ziege zu kaufen geſucht Jana Es ladet ein Al Fam. 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