bei den che ud haben fel e 1 rt 2 1. ö N en! g. JN. zertrtg ohne n 1. nägel N guhpfede Wolf 10 b 1 diüerft 1 lukt angeuußl ö ee 1 Saal % 2 8 N pile duocle 0 5 „T0T0T0ꝗ—T—TTT0T0TT—T—T—T—T—äꝙ—F2T en Vol Amisblatt der Bürgermeiſterei Viernheim s weiſe: 3 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.80 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. Erſcheinun Bel spre : Ins Haus gebra durch die oſt monatlich 1.60 Nummer 212 eiertagen. otenlohn, Montag S iernheimer Sieüiung Berkündigungsblutt der Ned Ai. Biernheim teil für I mm Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text; 1 5 öhe und 67—— Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 3412 Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismaraſt den 12. Jeplember 1933 k. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 11. Jahrgang der Ehrentag der Kampfiormationen Vorbeimarſch von 120000 Männern der Gliederungen vor dem Fühter Der Appell im Luitpold⸗Fain Sfürmiſche Begrüßung Hermann Görings g Nürnberg, 11. September Bei herrlichem Herbſtwetter fand am Sonn⸗ tag der große Appell der Gliederungen in der Luitpoldarena und der Vorbeimarſch vor dem Führer auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz ſtatt. 120 000 Männer der SA., der 3h, des NSKK. und NS K. nahmen teil. Bei dem Appell in der Luitpold ⸗ arena weihte der Führer 42 SA.⸗Stan⸗ darten und 14 Feldzeichen und 104 Sturm⸗ fahnen des NSF. mit der Blutfahne. Zu einer erhebenden Feier geſtaltete ſich die To⸗ tenehrung im Luitpoldhain. Nürnberg erlebte am geſtrigen Sonntag ein gewaltiges Schau⸗ ſpiel von der Größe und Kraft der Partei. Der dauernd niedergehende Regen am Sams⸗ tag, der ſich in den ſpäten Nachtſtunden zu einem richtigen Landregen auswuchs, vernichtete auch die letzten Hoffnungen auf einen annehmbaren Sonn⸗ tag. Wenn auch die Stimmung darunter nicht lei⸗ den konnte, ſo war doch eine weſentliche Voraus ⸗ ſetzung für den programmäßigen Verlauf der gro⸗ 5 Feiern am Sonntag weggefallen. Mit einer Ueberraſchung fängt aber der frühe Sonntag⸗ morgen an: Herrlicher Sonnenſchein liegt über den alten Giebeln der Reichsparteitagſtadt, ein klarer blauer Septemberhimmel leuchtet über den Zelt⸗ ſtätten. Hitler⸗Wetter, richtiges Hitler⸗Wetter hat ſich eingeſtellt. Der vorhergehende Regen hat ge⸗ radezu ideale Verhältniſſe geſchaffen: keine Staub⸗ plage, vorzügliches Marſchwetter, keine drückende Hitze und klare reine Luft. Wieder einmal iſt der alte Wettergott auf ſeiten der Männer im braunen Hemd. Hunderttauſend in der Luitpoldarena Die Stadt iſt zeitig erwacht. Der Appell be⸗ ginnt zur frühen Morgenſtunde, und in den Zelt⸗ lagern und Quartieren erfolgt das Wecken, noch be⸗ vor ſich die Sonne über dem Horizont erhebt. Dieſe Vorbereitungen ſind notwendig, wenn man bedenkt, daß 120 000 Männer in der Luitpoldarena zum Appell vor dem Führer antraten. Beim Ein⸗ treffen der Zuſchauer und Gäſte ſtehen die Gliede⸗ rungen bereits auf ihren Plätzen. In breiten Fronten tief geſtaffelt ſteht SA⸗Gruppe neben SA⸗Gruppe. links und rechts ſchließen ſich die SA. das NS und das NS an. In vunten Far⸗ ben leuchten die Mützenſtreifen der SA vom hellen Gelb über Orange, Rot, Grün bis zum tiefen Dun; kelblau. Dazwiſchen blinken die Fahnenſpitzen im wogenden Meer der 100 000 Männer auf. Auf der Ehrentribüne ſieht man bekannte Füh⸗ rer aus Partei, Wehrmacht und Staat, zahlreiche Vertreter ausländiſcher Mächte, beſonders ſtark vertreten iſt wie auf allen Veranſtaltungen des Parteitags die faſchiſtiſche Abordnung und die nationalſpaniſche Delegation. Hermann Göring wird bei ſeinem Eintreffen jubelnd begrüßt. Er trägt als SA⸗Obergruppenführer das Braunhemd. Die Führer⸗Standarte wird gehißt Die Heilrufe ſteigern ſich wieder zu einem nicht endenwollenden Orkan, als der Führer eintrifft. Die Führerſtandarte wird gehißt. Adolf Hitler nimmt die Meldung des Stabschefs der SA Lutze, des Reichsführers 3 Himmler und der Korpsfſſhrer Hühnflein und Ghriſtianſen entgegen. Dem Gruß des Führers„Heil meine Männer!“ ſchallt das hunderttauſendfache„Heil mein Führer!“ entgegen. Trommelwirbel ertönt, die Standarten und Fahnen ſetzen ſich in Bewe⸗ gung. Das Rot und Gold leuchtet in der Sonne, das Licht bricht ſich in glänzenden Reflexen, ein Bild, das man nicht ſo leicht vergeſſen wird. Zum Mahnmal bewegen ſich die Fahnenträger, wo ein rieſiger Kranz dem Gedächtnis der Toten ge⸗ weiht iſt. dem Gedächlnis der Tolen Leiſe klingt das Lied vom guten Kameraden auf. Der Führer begibt ſich, gefolgt vom Stabs⸗ chef und Reichsführer 1j zum Gefallenen⸗Denkmal. 240 Meter lang und 18 Meter breit iſt der Granit plattenweg, der die Führertribüne und das Ehren; mal miteinander verbindet. Langſamen Schrittes geht der Führer durch das Spalier ſeiner Männer. Fahnen und Standarten ſenken ſich, der Führer grüßt die Toten und verweilt in ſtillem Gedenken an dieſer Feierſtätte. Auf dem gleichen Weg geht der Führer zurück zur Ehrentribüne. Der Fahnen⸗ wald ſetzt ſich wieder in Bewegung, die Blutfahne, das heiligſte Symbol der Partei, wird vorangetra⸗ gen. Fahnen und Standarten rücken mit klingen⸗ dem Spiel in die Arena ein, um unterhalb der Führer⸗ und Ehrentribüne im Halbkreis Aufſtel⸗ lung zu finden. Nach dem Kommando des Reichsführers 1j marſchieren im ſtrammen Schritt — 1 Verfügungstruppen in der mittleren Reihe (Fortſetzung im Innern des Blattes) Dtr Führer an ſeine Garde Ein höhepunkt in den Ereigniſſen von nürnberg Die Rede des Führers in der Luitpold⸗ Arena hatte folgenden Wortlaut: Zuerſt grüße ich unter Euch jene Kameraden, die ſeit Jahren in Treue und Ergebenheit zu unſe⸗ rer Bewegung geſtanden haben, ohne daß ſie dieſer ihrer inneren Herzensgeſinnung äußeren Ausdruck unter uns verleihen konnten. In dieſem Jahr ha! es die Vorſehung endlich ermöglicht, den Traum zahlloſer Generationen zu verwirklichen. Auch in dieſem Teile unſeres Volkes iſt die nationalſozia⸗ liſtiſhe Bewegung Vollzieherin des Schickſals geworden. Ich grüße die SA-Männer, die ⸗Männer aus 76 Sonderzüge nach Nürnberg Veit über eine Million Beſucher des Reichsparkeilags 5 Nürnberg, 11. Sept. Für die Deutſche Reichsbahn iſt der Reichs⸗ parteitag 1938 an ſeinem Wendepunkt ange⸗ langt. Der Antransport der Gliederungen iſt ſeit Samstag nachmittag beendet. Er brachte 550 000 Teilnehmer nach Nürnberg. Weiter⸗ hin ſind 530 000 ſonſtige Reiſende auf der Schiene nach Nürnberg gekommen. Somit war am Samstag abend eine Million nicht nur erreicht, ſondern bereits um 80 000 überſchrit⸗ ten. Der Zuſtrom mit Fern⸗ und Nahzügen des regelmäßigen Verkehrs dauerte aber weiterhin in der gleichen Stärke an und brachte noch Abertauſende, die den letzten ele des Reichsparteitages 1938 beiwohnen wollen Die Geſamtzahl der bis Sonntag durch die Reichsbahn nach Nürnberg beförderten Perſo⸗ nen beträgt 1150 00 0. Rechnet man noch die mit Kraftwagen uſw. zum Reichsparteitag ge⸗ kommenen hinzu, ſo dürfte die Zahl der zur Zeit in der Stadt des Reichsparteitages l(ein⸗ ſchließlich der Nürnberger Einwohnerſchaft) weilenden Menſchen bereits eine Million exheb⸗ lich überſteigen. Ein Gang durch die Stadt läßt dies deutlich erkennen. Die genaue Zahl der bisherigen Sonderzüge beträgt 676, ein⸗ ſchließlich der Leerzüge und Lokomotiven⸗Son⸗ derfahrten rund 1600 Geſamtmehrleiſtungen innerhalb weniger Tage. Die bisher größte Antransportbewegung iſt reibungslos und ohne jede Betriebsſtörung ab⸗ gewickelt worden. Daneben wurde auch der Güterverkehr in dem für die Verſorgung der Millionen mit lebenswichtigen Verbrauchsgü⸗ tern notwendigen Umfang durchgeführt. Dane⸗ ben hat aber auch ſchon 5 Abtransport begonnen, und zwar wurden in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag 55 Sonderzüge des Reichsarbeitsdienſtes abgefertigt. Am Sonntag folgte die Abfertigung der HJ. in 43 Sonderzügen, und Montag nehmen das NSg K. und NS KK. ſowie Teile der ⸗Abſperrmann⸗ ſchaften und die Politiſchen Leiter Abſchied von Nürnberg. i der neu zum drelch gefoßenen anten Oftmarr! (Minutenlange ſtürmiſche Heilrufe brauſen über das weite Aufmarſchfeld.) Wir alle ermeſſen es, wie groß die Opfer waren, die ſie bringen mußten, um ihrem Ideal treu blei⸗ ben zu können. Wir ermeſſen aber auch den Stolz und die Freude, die ſie jetzt erfüllen müſſen ange; ſichts dieſer gewaltigſten ſichtbaren Demonſtration der Einigung des deutſchen Volkes. Denn was jetzt bier ſteht, iſt des deutſchen Volkes beſte politiſche Kampftruppe, die es je ge⸗ habt hat.(Jubelnde Begeiſterung der Hundert⸗ tauſende.) Die Zeit iſt heute ſo, daß es notwendig iſt, ſich deſſen zu erinnern, daß der Nationalſozialismus nicht durch ein vages Hoffen, ſondern durch ein ſtarkes Kämpfen zur Macht gekommen iſt. Und daß er entſchloſſen iſt, ſeine Stellung und die Stellung des Reiches, das er geſchaffen hat, unter allen Umſtänden zu wahren! (Stürmiſche Heilrufe der Hunderttauſende branden dem Führer entgegen.) An Eurer Spitze ſind heute die alten Standar⸗ ten getragen worden, jene alten Standarten, die vor nunmehr 15 Jahren am erſten Reichsparteitag der SA übergeben worden ſind. Seitdem ſind ihnen hunderte und hunderte nachgefolgt. Der Geiſt iſt der gleiche „ Jbr Geiſt und der Geiſt ibret Träger iſt der gleiche geblieben; ſie ſind uns Symbol für die Herrlichkeit. für die Macht und Stärke des natio⸗ 8 Glaubens und des von ihm er⸗ 2 oberten Reiche der alten. Ich erwarte aber auch, daß ihre Träger der gleiche Geiſt beſeelt, von dem die Träger der früher verliehenen erfüllt waren und ſind. Dieſe Zeichen werden einmal ehrwürdige Soym⸗ bole ſein, Zeichen der Erinnerung an Deutſchlands tiefftes Unglück, an Deutſchlands tiefſtes Hoffen, an Deutſchlands innerpolitiſch ſchwerſte Kämpfe; und an Deutſchlands glorreichſte Wiederauferſtehung! Sie ſollen Sumbol ſein eines unveraänalichen und * der Appell der Politischen Leiter auf der Jeppelinwieſe Ein eindrucksvolles Bild vom Appell der Politiſchen Leiter auf der Zeppelinwief e, die wieder von einem Lichtdom umeränzt iſt.(Zander⸗K.) Ihr empfangt heute neue Standarten und ſie werden ſich äußerlich genau einfügen in das Bild —— —— — 8 8 ewigen Reiches, des unvergangnchen und ewigen deutſchen Volkes!(Bei jedem dieſer Sätze* Führers ſchlägt ihm eine brauſende Welle des 8 Taſgaß N entgegen.) e Aufgaben, die in 15 Jahren ſei Jahre 1923 den Männern der W 9 l— der Partei 1 worden ſind, ſie ſind geblie⸗ 1 6 ja ſie haben ſich er wetert. amals mußte das neue Ideal in Deutſch⸗ land verkündet und durchaeſent 2 15 muß dieſes Joeal gehalten und vertieft werden! . 2 Schule des Willens, aber ud e des Körpers ſoll die natio ia⸗ liſtiſche Bewegung fee. 0 g* And ſo ſtehen dieſes Mal unter Euch auch die teger unſerer Sportkämpfe. Ich rüße ſie beſonders, und erwarte, daß ſich im aufe der Jahre dieſe Sportkämpfe zu-einem 905 waltigen E reignis entwickeln werden, as ſeine letzte Krönung finden wird an dem Tage, an dem hier rechts in der neuen Kongreß⸗ alle das Rieſenſtadion des Deultſchen Vol ⸗ es entſtehen wird(Brauſende Heilrufe.) Die Ziele der Zukunft 2 In dieſen beiden Bauten, von denen ſie den einen bereits ſich langſam emporheben ſehen, wird die Syntheſe der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ ziehung ihren klaren Ausdruck finden: Stärkſter Geiſt des Glaubens und des Wil⸗ lens, der Zuvexſicht und der Beharrlichkeit, über allem die verantwortungsfreudige Tatkraft, ver⸗ bunden mit ſtarkem Körper, geſund und ſchön— ſo wollen wir unſer Volk un ichen r ſer Volk uns für die Zukunft 5 o wollen wir es erziehen und dieſe Auf⸗ gabe nie aus dem Auge verlieren! Wie vollen 1 ſo unbändig an ihre Verwirklichung glau⸗ en, wie wir dereinſt vor 15 Jahren daran geglaubt haben, daß aus den vier Standarten einmal ganz Deutſchland werden wird!(Minu⸗ tenlange. nicht endenwollende Hei 5 derttauſende. e Heilrufe der Hun Das Bekenntnis heißt Deutſchland Dieſes Deutſchland ſteht nun vor uns. Wir haben das Glück, in m zu leben. Anderen Deutſchen iſt dieſes Glück zur Zeit noch ver⸗ wehrt. Unſere sen ed aber fliegen zu ihnen hin ſo wie wir wiſſen, daß ihre erzen in dieſer Stunde mitten unter uns ſind!(Bei dieſen Worten des Führers geht ein gewaltiger Sturm der Begeiſterung durch die Hunderttauſende, die 2 25 dem Führer zujubeln.) ue wir alle hegen nur ein Gefühl der Ver⸗ pflichtang: es iſt tauſendfach und millionenfach ausgeſprochen worden und läßt ſich immer wie⸗ der zufammenfaſſen in einem einzigen Port, in 8 einzigen Bekenntnis: Deutſchland— —— heute in Nürnberg: Die Wehrmacht auf der Zeppelinwieſe Der heutige Montag beginnt um 8 Uhr mit der erſten Vorführung der Wehrmacht auf der Zeppelinwieſe. Die Hauptvorführungen der Wehrmacht finden um 14 Uhr ſtatt und werden mit der Paradeaufſtellung der beteiligten Trup⸗ penteile und der Meldung an den Führer ein⸗ geleitet. Die Gefechtsvorführungen und der Vorbeimarſch an dem Führer ſchließen ſich an. Abends um 19 Uhr wird der Parteikongreß zu Ende geführt. Das Programm des letzten Tages, das mit dem großen Zapfenſtreich der Wehrmacht vor dem Führer am„Deutſchen Hof“ beendet wird, enthält außerdem noch die folgenden Sondertagungen. Der Rundfunk überträgt: 14.00—17.00 Reichsſendung: Groß⸗Konzert des Rundfunks mit Berichten von den Vor⸗ führungen der Wehrmacht. 19.00—21.00 Reichsſendung: und Schluß des Parteikongreſſes. 24.00—0.45 Reichsſendg.: Großer Zapfen⸗ ſtreich der Wehrmacht. Gäſteabend im /-Biwack Nürnberg, 11. Sept. Wie alljährlich, fand am Samstag der ſchon ur Tradition gewordene Gäſteabend im. iwack ſtatt. eichsführer. und Chef der deutſchen Polizei Himmler hatte hierzu einen großen Kreis, insgeſamt 1500 Perſonen, geladen. Der Einladung war in außerordent⸗ lich großem Umfang Folge geleiſtet worden. Es waren erſchienen ſämtliche in Nürnberg anweſende Miſſionschefs der sländ Staaten, eine Reihe von Reichsminiſtern, dar⸗ unter Reichsminiſter von Ribbentrop, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsmini⸗ ſter Darré, ſowie ferner faſt ſämtliche Reichsleiter und Gauleiter. die Generalität des Heeres und der Luftwaffe, die Admirali⸗ tät, das Führerkorps der. und der Polizei, ſowie die deutſchen Miſſionschefs im Auslande und eine große Anzahl von Ehrengäſten aus Partei,. Staat. Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirt ſchaft. In einem großen auf dem Gelände des 1. Lagers errichteten Gäſtezelt begrüßte der Reichsführer. Himmler in einer kurzen An⸗ ſprache ſeine Gäſte und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß man ſo zahlreich der Einladung Folge geleiſtet hat 6 Für die Gäſte, beſonders für die auslän⸗ diſchen Diplomaten, antwortete der polniſche Botſchafter in Berlin Lipſki, der in ſeinem ſowie im Namen der übrigen Gäſte den herz⸗ lichen Dank für die erwieſene Gaſtfreundſchaft ausſprach und betonte, daß der Abend im f. Biwack wohl zu den beliebteſten Veranſtaltun⸗ gen des Reichsparteitages zähle. Botſchafter Lipſti ſchloß ſeine Anſprache mit einem Trink- ſpruch auf den Reichsführer H. und die Schutz ⸗ ſtaffeln. Der Abend, der mit muſikaliſchen Darbietungen verſchönt wurde, fand ſeinen Abſchluß mit dem großen Zapfenſtreich, der vom Muſikkorps und der Ehrenkompanie der Leibſtandarte 11. Adolf Hitler ausgeführt wurde. Fortſetzung P——————————— ausländiſchen“ ä——— Ehrentag der Kampfformationen (Fortſetzung des Berichtes von Seite 1) f Jehntauſend aus der Oſtmark Rund 80 000 SA⸗Männer ſtehen hier vor ihrem Führer; darunter 6500 aus der Oſtmark. Von der 1 ſind 25 000 Mann, unter ihnen 3000 Oſtmär⸗ ker, neben 12 500 NSKK⸗ und 3000 NSFK⸗Män⸗ nern angetreten. Zu dieſen 100 000 ſpricht nun der Führer. Zum erſten Male begrüßt er unter ihnen die Kämpfer aus der Oſtmark, die ſich hier offen zum einigen Großdeutſchen Reich bekennen dürfen, nachdem ſie jahrelang vorher unterdrückt und ver⸗ folgt wurden. Des Volkes beſte politiſche Kampf⸗ truppe, die es je gegeben hat, nennt der Führer ſeine Männer. Stolzere Worte und größere An⸗ erkennung kann es nicht geben, und für jeden diefer 100 000 iſt es wie eine perſönliche Auszeichnung aus des Führers Mund. Das Deutſchlandlied, das über das weite Feld klingt, iſt der Treueſchwur ganz Deutſchlands zu Führer und Vaterland. Unter den Klängen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und den Salutſchüſſen einer Batterie weiht der Führer nun die neuen Standarten und Fahnen. 42 Stan⸗ darten der SA, unter ihnen 12 aus der Oſtmark, werden mit der Blutfahne berührt. Namen von Nach dem ergreifenden und ſymboliſchen Akt der Fahnenweihe ſpricht der Stabschef. Seine Worte ſind das Gelöbnis unwandelbarer Treue und der Ausdruck grenzenloſer Hingabe an den Führer.„Wir danken unſerem Füh⸗ rer!“, mit dieſem ſchlichten Bekenntnis, das mil⸗ lionenfach ſchon aus deutſchen Herzen emporſtieg, ſpricht der Stabschef aus den Herzen der angetre⸗ tenen Männer, die hier vor dem Führer ſtehen, ſo wie ſie Jahr für Jahr vor ihn hintreten werden als ſeine verſchworenen Kämpfer. Das alte Sturmlied Dietrich Eckarts: Sturm, Sturm, Sturm läuten die Glocken von Turm zu Turm.. brauſt über das Feld. Helden der Bewegung werden die Standarten tra⸗ gen, und von dem Opfern und Sterben berichten, das auf dem Weg zum Sieg hundertfältig von den erſten Kämpfern gefordert wurde. Dietrich Eckart, Wilhelm Guſtloff heißen die Stan⸗ darten der Jägerſtandarte 3 und der Standarte Schwerin. Von den 14 geweihten Standarten der trägt eine Wiener Standarte den Namen„Der ührer“, 21 NSKK⸗Standarten und 16 Feld⸗ zeichen und 104 Sturmfahnen des NSF werden in die einzelnen Standorte getragen. „Wir danken unfſerem Führer!“ Klabschef Lutze ſpricht zu den 5.-Müännern Die Rede des Stabschefs Lutze lautete: Meine Kameraden! Der Führer die neuen Standarten geweiht und Euch übergeben. Ihr tragt dieſe Standarten als Siegeszeichen des Nationalſozialismus zum erſten Male in die Gaue Großdeutſchlands. Für Euch iſt die Standarte immer das Zeichen des Glaubens geweſen, des Glaubens, mit dem ihr dem Nationalſozialismus in Deutſchland den Weg bereitet und mit dem Ihr, meine Kameraden aus der Oſtmark, die der zum erſten Male in aller Oeffentlichkeit unker uns ſteht, die Straße faßten habt für das nun vom Führer ge⸗ chaffene Großdeutſchland. Mein Führer! Ich ſpreche im Namen der Männer Ihrer Sturmabteilungen, die glücklich ſind hier vor Ihnen ſtehen und gleich an Ihnen vorbeimarſchieren zu dürfen, und im Namen der Millionen Kameraden, die traurig und wehen Herzens zu Hauſe bleiben mußten und dieſe Stunde nur im Geiſte mit uns erleben können, wenn ich Ihnen die Worte zurufe, die wir ſo oft von jubelnden Maſſen gehört haben: Wir danken unſerem Führer!(Heil⸗Rufe und Sprechchöre: Wir danken unſerem Führer!) Durch die Berührung der Standarten mit der Blutfahne haben wir das Vermächtnis unſerer Toten übernommen, unſerer Kameraden, die einſt in Reih und Glied mit uns marſchierten und die ihre Treue zur Idee und ihren Glauben an Sie, mein Führer, mit ihrem Blute be⸗ ſiegelten. Würdig dieſer Toten haben dieſe Männer in den vergangenen Jahren des Kampfes und des Sieges geſtanden, gearbeitet, gekümpft und geopfert. Wenn Sie Idealisten brauchten, mein Führer, hier ſtanden ſie, und wenn Sie Idealisten brauchen, mein Führer, hier ſtehen ſie!(Lebhafte Heil⸗Rufe.) Frei⸗ willig, uneigennützig und einſatzbereit. Sie haben Ihren Glauben, mein Führer, dieſen Männern gegeben. und die Männer haben ihn in ihre Herzen aufgenommen, woraus ihn keine Macht der Welt wieder herausreißt.(Stürmiſche Heil⸗Rufe.) 5 (Das Kommando wird gegeben:„Standarten und Fahnen hoch!“) Meine Kameraden! Unſere Parole heißt heute wie immer; Unſer Führer! Unſer Glaube und unſer Gruß und unſer Gelöbnis gilt heute 8 unſerem Führer. Adolf Hitler Sieg⸗ Vorbeimarſch am Adolf Hitler⸗Platz Nach dem großen Appell in der Luitpold⸗ Arena bewegten ſich die Formationen durch die Straßen Nürnbergs, um vor dem Fü rer auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz eee Die weite An⸗ und Abmarſchſtrecke wird von einem Ehrenſpalier von 26 000 3h⸗Männern und meh⸗ teren tauſend Politiſchen Leitern umſäumt. In dichten Reihen ſtehen die Zuſchauer auf den Bürgerſteigen und ſchon Stunden vorher ſind die Straßen für jeden Verkehr geſperrt. Das prachtvolle Wetter hat in den Morgenſtunden erneut aus den umliegenden Städten eine nach Zehntauſenden zählende Menſchenmenge ange⸗ lockt, ſo daß die Stadt der Reichsparteitage an dieſem Sonntag wohl die höchſte Beſucherzahl während der ee aufweiſt. Auf dem hiſtoriſchen Adolf⸗Hitler⸗Platz iſt wieder eine große Tribüne errichtet, auf der allerdings nur ein Bruchteil der 4 über eine halbe Million zählenden Parteitags⸗ gäſte Platz fand. Die Bevorzugten, die hier den Vorbeimarſch erleben können, erwartet ein groß⸗ artiges Bild. Die herrlichen alten Nürnberger Häuſer mit ihren hohen Giebeln und zierlichen Dachpfannen, dieſe einzigartigen Bauten der Meiſterſingerſtadt, der deutſcheſten im Perlen⸗ kranz aller deutſchen Städte, prunken in einem Schmuck. wie ſie ibn wobl noch nie getragen haben. In Rot und Gold leuchten die zgenſter⸗ imſe, lange Fahnentücher blähen ſich leicht im inde, aus den höchſten Giebelfenſtern flattern bunte Wirbel und in majeſtätiſcher Würde ſteht die Liebfrauenkirche da. Aus ihrem Turm wehen die Nürnberger Fahnen und ihr Portal trägt den Schmuck des— 4 Lorbeers. Hier ver⸗ mählt ſich mittelalterliche Meiſterkunſt mit dem kraftvollen Streben unſerer Zeit. Hier ſchwingt das harmoniſche Geläute des deutſchen Gemütes —— das heroiſche Bekenntnis zur Tat durch den um. Aus dieſer ſinnvollen Betrachtung ruft uns die Stunde zur Wirklichkeit zurück. Hermann Göring kommt über den Platz. Ihm gelten die herzlichen Heilrufe, die er durch Armwinken dankend quittiert. Die Maſſe will aber mehr von ihm haben. Sprechchöre haben ſich gebildet, und immer wieder muß ſich Göring zeigen. Dann kommt Rudolf Heß. Wieder grüßt ihn die wartende Menge. Das Führerkorps der Partei, die Reichsleiter und Gauleiter, haben am rech⸗ ten Flügel Aufſtellung genommen. Auf der Ehrentribüne ſieht man das vollzählig ver⸗ ſammelte Diplomatiſche Korps, das als Gaſt des Führers am Parteitag teilnimmt.“ Da verkündet der näherkommende Jubel die Ankunft des Führers. Die Arme erheben ſich zum Gruß und in einem zehntauſendfältigen Chor klingt das Peil dem puyhrer enigegen. Adolf Hitler geht über den Platz. Er trägt das ſchlichte Braunhemd. Seinem alten Mitarbeiter Rudolf Heß gilt der erſte Händedruck. Dann reicht er Hermann Göring die Hand; die Män⸗ ner, die ſchon manche ſchwere Stunde Seite an Seite ſtanden, blicken ihm lange in die Augen. Jeden der Reichs⸗ und Gauleiter begrüßt der Führer durch Handſchlag. Lächelnd grüßt er zu den Tribünen herüber, reil der Jubel der Heil⸗ rufe wieder kein Ende nehmen will. Der Vorbeimarſch beginnt Das einfallende Spiel kündet den Beginn des Vorbeimarſches an. Der Führer ſteht in ſei⸗ nem Kraftwagen, um von hier aus die Parade ſeiner braunen und ſchwarzen Bataillone ab⸗ zunehmen. An der Spitze marſchiert Stabschef Lutz e, der einſchwenkt und dem Führer Mel⸗ dung macht. Die Blutfahne wird vorbeigetragen und nimmt hinter dem Führer Aufſtellung. Dann folgen Muſik⸗ und Spielmannszüge und die nicht endenwollenden Kolonnen der Marſch⸗ teilnehmer. Nach der Oberſten SA⸗Führung marſchieren die Reichsführerſchule, die Kampfſpielteilneh⸗ mer, hinter ihnen die oſtmärkiſche Sa, die Män⸗ ner aus Donau, Alpenland und Südmark. Der Beiſall ſteigert ſich zu herrlicher Ovation für die Brüder aus der Oſtmark, die tadellos und ſau⸗ ber ausgerichtet vor dem Führer vorbei⸗ marſchieren. Sie tragen als beſonderes Kenn⸗ zeichen die Ueberfallhoſe der früheren oſtmärki⸗ ſchen Soldaten und ſtatt des Torniſters den Ruckſack. Der Berliner Sturmbann der Standarte eee wird für ſeinen glänzenden Vor⸗ eimarſch mit beſonderem Beifall bedacht. Mit ſchwerem Schritt marſchieren die Südmärker an ihrem Führer vorbei. Sie tragen genagelte Bergſchuhe und weiße Socken. Gruppe Heſſen und Kurpfalz Gruppe um Gruppe marſchiert vorbei. Die Gruppenführer ſchwenken bei dem Führer ein und machen Meldung. Stunden dauert ſchon der Vorbeimarſch und immer grüßt Adolf Hitler ſeine SA⸗Männer mit erhobenem Arm. Da marſchieren die Männer aus dem Fran⸗ kenland, aus Niederſachſen, aus dem Oſtland und aus Pommern. In der Gruppe Berlin mar⸗ ſchiert Obergruppenführer Hermann Göring an der Spitze, von brauſenden Heilrufen empfan⸗ gen. Dann folgen die Nordmärker, Südweſt, Hanſa, dann unſere Gruppe Heſſen, geführt von Obergruppenführer Beckerle, nach Mitte Sachſen, Niederrhein, Schleſien, Thüringen kommt unſere SA⸗Gruppe Kurpfalz unter Füh⸗ rung von Gruppenführer F uſt. Nach den übrigen SA⸗Gruppen folgt das NSKK, das NS, die ½ und als Abſchluß die 1⸗Leibſtandarte„Adolf Hitler“. Nürnberg hat wieder einen großen Tag er⸗ lebt, der in der Geſchichte der Parteitage und der Bewegung für immer ſeinen Platz finden wird, als Ausdruck der Größe, der Diſziplin und der Geſolgstreue. Lady Chamberlain, die Witwe des früheren engliſchen Premierminiſters Auſten Chamber⸗ lain, ſchilderte nach Beendigung ihrer Studien- reiſe durch Nationalſpanien Journaliſten egenüber die Eindrücke. die ſie bei ihrer Fahrt buch das Land geſammelt hat. Ueberall ſei eine tiefgehende Veränderung des ſpaniſchen Lebens feſtzuſtellen, deren Urſache das neue Ideal ſei, das das ganze Volk erfülle. Die heutige natio⸗ nale Spanien ſei die Offenbarung der einem Volke innewohnenden Tugenden. hühnlein im Jelllager des Nong. Nürnberg, 10. Sept. Der Führer des NS⸗Kraftfahrkorps, Reichs⸗ leiter Hühnlein, nahm in dem vor den Toren Nürnbergs gelegenen Zeltlager des NS KK in ſeierlichem Rahmen die Ehrung der aus dem diesjährigen Wettkampf des Korps als Sieger hervorgegangenen Stürme vor. 11000 im Lager vereinigte Führer und Männer waren verſam⸗ a um die Anſprache des Korpsführers zu ren. Der Korpsführer teilte mit, daß diejenigen Sturmangehörigen, die ein zweites Mal aus dem Wettkampf ſiegreich hervorgegangen ſind oder hervorgehen werden, die ſilbern umrandete Raute am linken Unterarm für drei Jahre tra⸗ gen können und während dieſer Zeit an dem Wettkampf außer Konkurrenz teilnehmen. Dann rief Hühnlein die Führer der ſiegreichen Stürme vor und überreichte ihnen außer ſeinem Bild mit Widmung die Urkunden. mit denen die Stürme auch in den Beſitz des Preiſes, eines Motorrades, kamen. Der Abend vereinigte den Korpsführer in Anweſenheit eines großen Kreiſes geladener Wäſto aug Notes S enn Moe. ſeinen Führern und Männern in traditionell kameradſchaftlicher Form beim Biwak. Im An⸗ geſicht des lodernden Lagerfeuers hielt hier der Korpsführer eine aufrüttelnde, mit Dank und Anerkennung für die bisherigen Leiſtungen ver⸗ bundene und zu neuem reſtloſen Einſatz anſpor⸗ nende Feuerrede. Abfahrk der 93. aus nürnberg Nürnberg, 11. Sept. Von dem Bahnhof Nürnberg⸗Dutzendteich fuhren im Laufe des Sonntagvormittags in raſcher Folge über hundert Sonderzüge ab, um die HF. vom Reichsparteitag wieder in die Heimat zurückzubringen. Reichsjugendführer Baldur von Schirach weilte n Stunden auf den Bahnſteigen und verabſchiedete die einzelnen Züge. In hellem Jubel und mit dem Geſang ihrer herr⸗ lichen Lieder nahmen die Pimpfe vom Reichsjugendführer Stadt der Reichsparteitage Abſchied. und der Die Genfer Komödie Polniſche Stimmen zur„Arbeit“ der Delegierten. Warſchau, 11. Sept. Die polniſche Preſſe weiſt auf die Komödie hin, die ſich zur Zeit unter dem Namen der Ratstagung der Genfer Liga dort abſpielt. Man habe ſich geſtern in Genf mit der Erledi⸗ gung bedeutungsloſer Formalien acht Minu⸗ ten lang beſchäftigt und warte im übrigen auf die neueſten Meldungen aus Nürn- berg, Prag und London. Von ihnen, ſo heißt es in dem Bericht der Iskra-Agentur, werde es abhängen, ob die Vollperſammlung überhaupt zuſtande kommt, oder ob die maß⸗ geblichen politiſchen Perſönlichkeiten der Gen⸗ fer Veranſtaltung auch weiterhin fernbleiben werden. Auch die Ate⸗Agentur ſtellt in ihrem Genfer Sonderbericht den Niedergang der Gen⸗ fer Liga feſt. In Genfer Kreiſen mache man aus einer Enttäuſchung darüber keinen Hehl mehr, daß die Miniſter Frankreichs und Englands zu der diesjährigen Herbſttagung nicht gekommen ſind, um durch ihre Anweſen⸗ heit doch wenigſtens nach außen hin die Fik⸗ tion der Autorität zu ſtützen. Die Agentur will ſogar wiſſen, daß Lord Halifax gebeten habe, ihn aus der Liſte der Redner auf der Vollverſammlung zu ſtreichen. Kleine poliliſche Nachrichten Am Samstag empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels die auf ſeine Einladung in Deutſch⸗ land weilende Delegation der fapaniſchen Preſſevertreter, die ihm von Miniſte⸗ rialrat Berndt einzeln vorgeſtellt wurden. Dr. Goebbels unterhielt ſich mit den japaniſchen Journaliſten einige Zeit angeregt über ihre Eindrücke und gab ihnen für ihre weitere Be⸗ ſichtigungsreiſe durch Deutſchland ſeine beſten Wünſche mit auf den Weg. a Zu Ehren des unter ungeklärten Umſtänden verſtorbenen Sudetendeutſchen Alfred Knoll fand in Jägerndorf eine ergreifende Trauer⸗ feier ſtatt, zu der ſich zahlreiche Teilnehmer aus der nahen und weiten Umgebung einfanden. Im Bahnhof von Ederslie auf der Strecke Glasgow Largs in Schottland ſtieß am Sams⸗ tag ein Perſonenzug auf eine im Bahnhof ſte⸗ hende Lokomotive auf. Ueber 60 Perſonen wurden verletzt, 22 davon ſchwer. Die Chileniſche Abgeordneten⸗ Verſammlung ſtimmte für die Erteflung von Sondervollmachten für den Staatspräſiden⸗ ten und die Verhängung des Belagerungs⸗ zuſtandes für ganz Chile und zwar für einen Zeitraum von vier Monaten. Dieſe Maßnahme ſteht im Zuſammenhang mit dem vor einigen Tagen mißglückten Staatsſtreich. Wie„Expreß Poranny“ meldet, iſt das ge⸗ ſamte techniſche und künſtleriſche Perſonal des Kiewer Senders verhaftet worden. Der Kiewer Sender habe infolgedeſſen einige Sen⸗ dungen völlig eingeſtellt und begnüge ſich mit der Uebertragung von Sendungen des Mos⸗ kauer Rundfunks. Den Verhafteten werde vor⸗ geworfen, eine ſtaatsfeindliche Tätigkeit ent⸗ wickelt zu haben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Gerlagsdrugere! Hal⸗ kenhäuſer, Envrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. heimkehrenden auser cal Die D 5 peite Auch bels 755 berſtri 1 Die in Nur Fonte nusfüht und Au hetbor/ bruck „Sin hroßen Dertch krotze al auf hebt u. die Ver triebe i. In dem 727 einer f. — er wieder. keriſett, Die Red it. Sgt. 5 Reich Sem Ka. derſan, hren qu engen al aus gen ſind mrandete hte tig 08 lüge ab, det in Hitach nſteigen ge. In er heri⸗ renden ud der der Seht. Jomödie en det abſpielt. Etledi⸗ Minu⸗ gen auf Rütn⸗ ien, so lgentur, mlung 4 naß Gele bleiben bugute kommen wird. Wir wurden bit⸗ — Sr dem Glauben an die 14 Punkte Wilſons die ten Stehende zu tun Clarke Beachtung der Göring⸗Nede Das Echo in Jlalien 0 Mailand, 11. September „ Die Nürnberger Rede Görings findet in der ktalieniſchen Preſſe ein a u ßerordent⸗ Lich lebhaftes Scho und die größte uſtimmung. In ſpaltenlangen Berichten werden die Worte des Miniſterpräſidenten ehr e wiedergegeben und eingehend 5 entiert. „Popolo d'Italia“ bezeichnet die Rede als eine letzte Warnung an die kriegslüſternen De⸗ mokratien. Der Mann des Widerſtandes und der Demokratie habe, ohne auf eine direkte rörterung einzugehen, auf die Gefahren des ſudetendeutſchen Problems hinge⸗ wieſen. Die Rede dürfe jedoch nicht als eine Vorankündigung beunruhigender Entwicklungen 5 werden, denn die Abſicht des Red⸗ ders beſtand nicht darin, zu alarmieren, ſon⸗ dern einige feſte Punkte in der Situation zu kennzeichnen, damit ſich die anderen Regierun⸗ gen über Deutſchland und ſeine Widerſtands⸗ möglichkeiten keinen Illuſionen hingeben. „Corriere della Sera“ erklärt, das Ereignis des geſtrigen Tages in Nürnberg ſei die große, umfangreiche und ſtarke Rede des General- eldmarſchalls geweſen. Die Rede habe am 5. einen wahren Sturm von Beifall aus⸗ gelöſt. Man müſſe betonen, daß trotz allem der Führer ſeine bedeutendſten Mitarbeiter wie im⸗ mer eine Reße Ruhe und Gelaſſenheit bewahr⸗ ten. Die Rede Görings ſei ohne Zweifel eine ernſte und tiefe Warnung, die Deutſchland gerade wegen ſeines Gefühles für die euro⸗ päiſche Verantwortung mit ſo feſten Worten 33 mußte, wie dies Generalfeldmar⸗ ſchall Göring getan habe. Die„Stampa“ bezeichnet die Rede als ein Dokument von größter Trag⸗ weite. Auch die Ausführungen von Dr. Goeb⸗ bels werden in der norditalieniſchen Preſſe berſteichen en und die wichtigſten Stellen un⸗ terſtrichen. FJlarke Beachtung in England J London, 11. September „Die Rede von Generalfeldmarſchall Göring Nürnberg wird von der geſamten engliſchen Sonntagspreſſe in großer Aufmachung und ausführlichen Auszügen gebracht. Aus Art und Aufmachung der Berichterſtattung geht hervor, daß die Rede einen ſtarken Ein⸗ druck gemacht hat. „Sunday Times“ weiſt beſonders auf die Vain Mengen an Lebensmitteln hin, die es eutſchland geſtatten, jeder Blockade 3 u krotzen. Die Rede ſei mit dem ſtärkſten Bei⸗ fall aufgenommen worden.— Der„Obſerver“ hebt u. a. die Stelle beſonders hervor, in der die Verantwortung der Sowjets für die um⸗ triebe in der Tſchecho⸗Slowakei feſtgeſtellt wird. In dem Bericht des Blattes wird darauf hin⸗ gewieſen, daß Deutſchland keine Verfolgung einer ſudetendeutſchen Brüder dulden werde. — Der„People“ gibt die Rede ebenfalls groß wieder. Göring habe die Kräfte in Prag charak⸗ teriſiert, die die Marionetten Moskaus ſeien. Die Rede habe größte Begeiſterung geweckt.— Der liberale„Sunday Chronicle“ veröffent⸗ licht die Rede in größter Aufmachung, bezeich⸗ net ſie als höchſt bemerkenswert und verzeich⸗ net ebenfalls die Charakteriſierung Prags. erner betont das Blatt, daß Göring erklärt be, Deutſchlands Luftſtreitmacht ſei die größte der Welt. Die Pariſer Preſſe Paris, 11. September Die große Rede des Generalfeldmarſchalls Göring hat in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit „Wir wollen die Selbütbeſtimmung“ Jprechchöre der Zudelendeulſchen vor Lord Runciman Karlsbad, 11. Sept. Tord Runeiman empfing Sonntagmittag auf dem Schloß des Grafen Czernin in Peters“ burg an der Straße Karlsbad⸗Prag eine Ab⸗ ordnung der Sudetendeutſchen Partei unter Führung des Kreisleiters Abgeordneten Wollner. Wollner wurde von einer mehr als 5000köpfigen Menſchenmenge jubelnd be⸗ grüßt. Die Menge ſang das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied. Die Unterredung, die 1½ Stunden dauerte, intereſſierte Lord Runci⸗ man derart, daß er ſich das geſamte Akten⸗ material zur Einſicht erbat, Nach Schluß der Vorſprache begab ſich Lord Runeiman auf die Terraſſe und hielt eine Anſprache an die Volksmenge. Abgeordneter Wollner dankte in ſeiner An- ſprache Lord Runciman für den Empfang. Das Sudetendeutſchtum habe, ſo fuhr dann Wollner u. a. fort, ſeit den Friedensverhand⸗ lungen von St. Germain einen einzigen Leiö⸗ densweg erlebt. Als wir im Jahre 1918 in Waffen ſtreckten und in die Heimat zurückkehr ten, taten wir das in der ſelbſtverſtändlichen Hoffnung, daß die in den 14 Punkten feſt⸗ gelegte Selbſtbeſtimmung auch unſerem Volke ter enttäuſcht. Wollner ſchilderte dann beſonders die jüngſten Vorgänge in Eger und Hartmannsgrün und verwies darauf, daß nach 20 jähriger Leidenszeit die Spannung auf das höchſte geſtiegen ſei und die Sudetendeutſchen den tſchechiſchen Verſprechungen keinen Glau- ben mehr ſchenke. Zum Schluß appellierte Wollner an Runciman, alles in ſeinen Kräf⸗ eine ſtarke Beachtung gefunden. Das geht ſchon allein aus dem Umfang und der Auf⸗ machung hervor, die die 1 vom Sonn⸗ tag den Aeußerungen Görings widmen. Die Zeitungen bringen aber der Göringrede kein Verſtändnis entgegen, und bezeichnen ſie als außerordentlich heftig. Sie unterſtreichen, daß die Verſicherungen der Macht und Unbe⸗ ſiegbarkeit Deutſchlands bei den Maſſen in ben eine rieſige Begeiſterung gefunden aben. In großen Schlagzeilen zitieren die Blätter beſonders eindeutige Worte Görings an die Adreſſe der Tſchecho⸗Slowakei und Englands. Der Nürnberger Sonderberichterſtatter der „Epoque“, Raymond Cartier, ſchreibt, Göring ſei unbeſtreitbar ein ſehr großer Redner. Er beſitze Kraft und Feuer. und habe eine tieſe Wirkung gehabt. Während ſeiner zweiſtündigen Rede habe er ſich nur auf einige Stichworte ge⸗ Nürnberg, 10. Sept. Der den ganzen Tag über anhaltende Regen ließ auch am Samstag während der ſpäten Abendstunden nicht nach, und man nahm all⸗ emein an, daß das traditionelle Parteitags⸗ euerwerk„zu Waſſer“ geworden ſei. Als jedoch bekanntgegeben wurde, die Pyrotechniker wür⸗ den ſelbſt bei ſchlechteſtem Wetter ihre Feuer⸗ werkskünſte zeigen, ſetzte ſofort eine wahre Völkerwanderung nach dem Dutzend⸗ teich ein. Beim Anbruch der Nacht waren viele Hun⸗ derttauſend auf dem rieſigen Gelände um den Dutzendteich herum verſammelt. Als etwas ver⸗ ſpätet das gewaltige Parteitagsfeuerwerk mit Kanonenſchllgen eingeleitet wurde, mußte man ſtſtellen, daß das größtgeplante und ſchönſte euerwerk, das je in Deutſchland abgebrannt werden ſollte, unter der Angunſt der Witterung gelitten hatte. Trotzdem zauberten die 40 Feuer⸗ werksmeiſter und eine Anzahl Helfer zum Teil in einer Höhe bis zu 200 Metern ein Kunſt⸗ werk an den. das laute Be⸗ wunderung auslöſte. Am dunklen Himmel ſpielte ſich ein pauſenloſer Wechſel in Farbe, Form und Lichtſtärke ab, wie er abwechflungsreicher nicht erdacht werden kann. And dann ſchwebte lang⸗ ſam eine Fülle kleiner Hakenkreuz⸗ banner herab, die von Bündeln hochſtrahlen⸗ der Scheinwerfer grell beleuchtet wurden. Der Nürnberg, 11. Sept. Die feſtliche Hochſtimmung des Nürnberger Parteitaglebens, die ſich von Tag zu Tag ſtei⸗ gerte, erreichte am Sonntag, dem Ehrentag der Kampfformationen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, ihren Höhepunkt. War der Große Appell im Luitpoldhain das eindrucksvollſte Erlebnis für die 120 000 vor dem Führer angetretenen Angehörigen der Sturmabteilungen, ſo war deren anſchließender Marſch durch die Stadt der Reichsparteitage und der Vorbeimarſch auf dem Adolf,⸗Hitler⸗ Platz ein unvergeßliches Erlebnis für alle Nürnbergfahrer. In Millionenzahl dräng⸗ ten ſie ſich in unüberſehbaren Reihen in den Straßen, deren feſtlicher, farbenprächtiger amit die Sudetendeut⸗ ſchen ihre Rechte erhielten. Schmuck ſonnenüberflutet von den Giebeln und Mit ſichtlicher Spannung hatte Lord Runci⸗ man zugehört und zeigte auch bei den wei⸗ teren Anſprachen der Abordnung reges In⸗ tereſſe Durch die Fürſprache des Grafen Czernin war es zum erſten Male möglich ge⸗ worden, daß örtliche Vertreter ihre Wünſche und Beſchwerden dem Lord direkt vortragen konnten. Lord Runeiman ließ durch den Dolmetſch dem Abgeordneten Hacker antworten, daß er die Fälle von Unrecht, die ihm zu Gehör ge⸗ bracht wurden, mit tiefſtem Mitgefühl ver⸗ nommen habe und das mitgebrachte Akten⸗ material ſtudieren werde, doch bitte er, ſich 0 Augen zu halten, daß er nicht allmächtig 1 0 ei. Während der Vorſprache ſchallte in Sprech⸗ chören der Ruf der Menge:„Wir wollen die Selbſtbeſtimmung!“ Als Lord Runciman mit Gattin und dem Kreisleiter Wollner auf die Terraſſe trat. wollte der Ju⸗ bel kein Ende nehmen. Die Menge formierte ſich zu einem Vorbeimarſch im Schloßpark und ſang nochmals das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied. In Sprechchören rief man immer wieder: „Lieber Lord, mach uns frei von der Tſchecho⸗Slowakei.“ Lord Runciman dankte unzählige Male durch Aufheben der Hand. Da die Menge keine Anſtalten traf heimzugehen, bat Lord Runciman den Abgeordneten Wollner für ihn folgende Worte zu ſagen: Im Auf⸗ trage Lord Runcimans ſoll ich Euch den Dank ausſprechen für Euer Erſcheinen. Lord Runci⸗ man hofft, die tiefe Kluft, die die beiden Na⸗ „Lehle Varnung an die kriegslüſternen Demokralien“ ſtützt, und ſein Erfolg ſei von vornherein rieſig geweſen. Dieſer Erfolg habe ſich nicht nur auf die Kongreßhalle beſchränkt, ſondern vor den Lautſprechern in den Straßen hätten ſich bald Anſammlungen gebildet. Begeiſterter Beifall ſei überall ausgebrochen, und das Deutſchland⸗ lied habe ſich über der ganzen Stadt erhoben, um den Schluß der Rede zu grüßen. Nach dieſen Feſtſtellungen beſchäftigt ſich der Berichterſtatter mit dem Inhalt der Rede, für die er kein Ver⸗ ſtändnis aufbringen will.— Der Berichterſtat⸗ ter des„Jour“ ſtellt feſt, daß die Rede des Ge⸗ neralfeldmarſchalls in den ausländiſchen Kreiſen Nürnbergs größte Aufmerkſamkeit gefunden hat. — Im Fettdruck hebt der„Matin“ die Ausfüh⸗ rungen Görings über die Kolonien, über die geſicherte Ernährung des Volkes, über die Tſche⸗ chen, Moskau und die Juden hervor, ferner die Erklärung Görings: Deutſchland will den Frieden. Rund um den Dutzendteich Das grandioſe Vollsfeſt in der Kög.-Sladl Samstag hatte mit dem Kunſtwerk am Himmel einen Abſchluß gefunden, der für die Nürnberg⸗ fahter ein haftendes Erlebnis bedeutet. Die beſten Künſtler von Bühne und Varieté Währenddeſſen kam auch das Volksfeſt in der Kd ⸗Stadt m Valzner Weiher nicht eine Minute zum Stillſtand. Hier zauberten in den Hallen, in denen kein noch ſo kleines Plätzchen frei war, vom frühen Nach⸗ mittag an die beſten Künſtler von Bühne und Varieté und die ſchlagfertigſten Anſager eine mitreißende Stimmung. In pauſen⸗ loſer Folge wickelten ſich auf den Bühnen Pro⸗ gramme ab, die in den berühmteſten internatio⸗ nalen Varietes nicht beſſer geboten werden kön⸗ nen und die Stunden im Fluge vergehen ließen. Auch in dieſem Jahre hat man trotz des ſchlechten Wetters nicht auf den Höhepunkt des Lagerlebens, auf die zur Tradition gewordenen fröhlichen Biwakfeiern verzichtet. Obwohl ſie in der Hauptſache in den Zelten ſtattfinden mußten, wieſen ſie doch eine glänzende Stim⸗ mung auf, die die Kameraden in fröhlicher Aus⸗ gelaſſenheit lange Stunden zuſammenhielt. Die ührer der einzelnen Gliederungen, die es ſich nicht nehmen ließen, einige Stunden im Kreiſe ihrer Kameraden zu verbringen, konnten viele Ehrengäſte des Diplomatiſchen Korps, der Wehr⸗ macht, der Partei und ihrer Gliederungen be⸗ tionen dieſes Landes trennt, zu überbrücken und beiden Nationen den Frieden zu bringen, grüßen. „Die Ostmark dankt dem Führer“ Grandioſer Abſchluß des Ehrenkages der Rampfformalionen 2 der alten Häuſer leuchtete. Eine fie⸗ erhafte Begeiſterung riß die Herzen aller em⸗ por zu dem Hochgefühl des nationalen Stolzes. Mit allen dieſen Millionen jubelnder Men⸗ ſchen in Nürnberg war die ganze Nation zum Bekenntnis des Wirklichkeit gewordenen groß deutſchen Gedankens verſammelt.„Die O ſt⸗ mark dankt dem Führer!“ das war der Ruf der Sprechchöre, der ſich überall mit den ſtürmiſchen Ovationen für den Führer verband. Die Wogen der Liebe eines ganzen, wieder frei und glücklich gewordenen Volkes umbrandeten den größten Deutſchen aller Zei⸗ ten. Wenn die Arme emporflogen, um den Führer zu grüßen, ſo war dieſer Gruß wie der Treueſchwur einer für alle Zeiten ver · ſchworenen Volksgemeinſchaft. In den Reihen ihrer aktivſten Kämpfer, der Fronttruppe der Bewegung, marſchierten auf dieſem Großdeut⸗ ſchen Parteitag auch die Kameraden im Geiſte mit, deren Blutopfer den Weg zur großdeut⸗ ſchen Einigung freigemacht haben. Den gan⸗ zen Tag über hallte Nürnberg vom Marſch⸗ tritt der Sturmabteilungen, der Polizei, der . ⸗Formationen wider, deren Ehrentag einen prächtigen Verlauf nahm, und das von den früheren Parteitagen gewohnte großartige Bild diſziplinierter Geſchloſſenheit bei weitem übertraf. Während noch die letzten Formationen auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz defilierten, waren einige der vorausmarſchierten Kolonnen be⸗ reits auf dem Marſch zum Bahnhof, um am Abend oder in der Nacht die feſtliche Stadt der Reichsparteitage in Sonderzügen zu verlaſſen. In den Straßen der Altſtadt aber wogte in den Abendſtunden ein bewegtes Leben und Treiben, das durch die verſchiedenen Unifor⸗ men und die bunten Trachten der zahlreichen Mädel und Frauen aus der Oſtmark von einem großartigen, farbenfreudigen Reiz war. dr. Beneſch zur Nalionalilätenfrage Prag, 11. Sept. Der Staatspräſident der Tſchecho⸗Slowakei, Dr. Beneſch, hielt am Samstagabend im Rundfunk eine Anſprache, in der er von den Schwierigkeiten der Löſung der Nationalitä⸗ tenfrage in der Tſchecho⸗Slowakei ſprach. Er erläuterte in allgemeinen Wendungen den tſchechiſchen Plan, mit dem die Sudetendeut⸗ ſche Partei ſich bereits auseinandergeſetzt hat, und erklärte in dieſem Zuſammenhang, der raſche Ablauf der Ereigniſſe zwinge zu einer ſchnelleren Löſung in der Entwicklung der Nationalitätenfrage. Dr. Beneſch verband dhe ſeinen Ausführungen die Mahnung zur Ruhe und Ordnung. Miniſterbeſprechungen in London London, 11. September Die Miniſterbeſprechungen wurden am Sonn⸗ tagvormittag fortgeſetzt. Gegen 10 Uhr trafen Außenminiſter Lord Halifax, Schatzkanzler Sir John Simon und Innenminiſter Sir Samuel Hoare in Downingſtreet Nr. 10 ein, um mit Pre⸗ mierminiſter Chamberlain die letzten Entwick⸗ lungen zu erörtern. An der Sitzung, die bis gegen 15 Uhr dauerte, nahmen auch Sir Robert Vanſittart, der diplomatiſche Berater der bri⸗ tiſchen Regierung und Sir Alexander Cadogan, der ſtändige Unterſtaatsſekretär in auswärtigen Angelegenheiten teil. neue Jwiſchenfälle in Paläſtina Araberverhaftungen in Jeruſalem Jeruſalem, 11. September Aus verſchiedenen Bezirken kommen neue Meldungen über Zwiſchenfälle. So wurden die Eiſenbahnſtation und das Poſtgebäude der Siedlung Gieva in Brand geſteckt. Auf die Po⸗ lizeiſtation in Jaffa wurden Schüſſe abgefeuert und eine Bombe geworfen. Ein weiterer Bom⸗ benwurf wird aus Nazareth gemeldet. Die ſonntüglichen Zwiſchenfälle Immer wieder Provokalionen gegen die Zudelendeulſchen Eger, 11. September. Wie täglich, ſo iſt es auch am letzten Sonntag in der Tſchecho⸗Slowakei wieder zu zahlreichen mehr oder weniger ernſten Zwiſchen⸗ fällen gekommen, die die unhaltbaren Zu⸗ ſtände, die insbeſondere auf tſchechiſch⸗kommu⸗ niſtiſche Provokationen zurückgehen, ſchlagartig kennzeichnen. Der Egerer Bezirk bildete hier⸗ bei am letzten Sonntag wohl das Hauptfeld der unverantwortlichen Tätigkeit der Provokateure. In Eger kam es in den Sonntagvormittag⸗ ſtunden anläßlich einer tſchechiſchen Motorrad⸗ fahrt zu ſchweren Zwiſchenfällen. Die Mitglie⸗ der der tſchechiſchen Motorradwehrorganiſation, die aus dem geſamten tſchechiſchen Gebiet als Teilnehmer dieſer Sternfahrt geſtartet waren. hielten es für zweckmäßig, die Durchfahrt durch die rein deutſche Stadt zu einer gemein⸗ ſamen Provokationsfahrt mit an⸗ ſchließender Flaggenhiſſung, Anſprache und Pa⸗ rade zu benutzen. Im Zuſammenhang mit die⸗ ſer unerhörten Provokation kam es zu Zuſam⸗ menſtößen, in deren Verlauf Gendarmerie mit aufgepflanztem Bajonett gegen die Sudetendeut⸗ ſchen vorging. Auf das Einſchreiten des ſudeten⸗ deutſchen Senators Ludwig Frank aus Marien⸗ bad wurde die Staatspolizei zurückgezogen. Die danach wieder eingetretene Ruhe benutzten die Tſchechen jedoch wiederum, drohend und ausfäl⸗ lig gegen die deutſche Bevölkerung zu werden. So durchfuhren die tſchechiſchen Motorradfahrer, unter ihnen auch ein Poliziſt, mit erhobenen Fäuſten die erregte Menge, nachdem auch bereits vorher der Kommuniſtengruß als Provokation ausgenutzt worden war. Bei den Zwiſchenfällen kam es zu zahl⸗ reichen Verletzungen, deren Zahl jedoch noch nicht genau bekannt iſt. Bisher ſind 8 Ver⸗ letzte gemeldet worden, darunter einer mit le⸗ bensgefährlichen Verletzungen. Unter den Ver⸗ letzten befindet ſich ein 70 jähriger Su⸗ detendeutſcher. Es wurde feſtgeſtellt, daß zwei an den Auseinanderſetzungen beteiligte bekannte Kommuniſten mit Revolvern und Meſſern bewaffnet waren. In der Nacht zum Sonntag wurden in Wallhof bei Neukirchen. Be⸗ zirk Wildſtein, beim Nachhauſegehen auf einem Pferdewagen drei Sudetendeutſche meuchlings überfallen. Alle drei wurden verletzt. Der Sudetendeutſche Adam Heinz erhielt allein 13 Meſſerſtiche, darunter auch einen Lungen⸗ ſtich, ſodaß er ſchwer verletzt in das Egerer Krankenhaus übergeführt werden mußte. An der Oſtgrenze von Konſtantinsbad wurden von einem tſchechiſchen Motorradfahrer auf einen Ordner der Sudetendeutſchen Partei ohne erſicht⸗ lichen Grund mehrere Revolverſchüſſe abgegeben, die jednoch glücklicherweiſe ihr Ziel verfehlten. Chronik der Jwiſchenfälle Troppau, 11. September. Am Sonntag wurden die beiden Sudetendeut⸗ ſchen Swatka und Ludwig in dem Troppauer Reſtaurant Peikert von einer Rotte tſchechiſcher Kommuniſten beſchimpyft und angegriffen. Swatka erhielt neun Meſſerſtiche, Ludwig wurde durch einen Meſſerſtich in die Hüfte verletzt. Der Täter, ein bekannter Terroriſt, wurde ſicher⸗ geſtellt. Mähriſch⸗Schönberg, 11. September. In der deutſchen Gemeinde Triebendorf pflegt der dort amtierende tſchechiſche chauviniſtiſche Pfarrer Barak in der Kirche regelmäßig das Deutſchtum zu beleidigen. Er iſt mehrfach auch als Verfaſſer anonymer Schreiben feſtgeſtellt worden. Die Bevölkerung bemüht ſich ſeit vie⸗ len Jahren bereits, dieſen Geiſtlichen aus der Gemeinde los zu werden. Diesbezügliche Ein⸗ gaben bei den zuſtändigen Stellen blieben je⸗ doch ergebnislos.* Nunmehr traten am Samstagabend einige Bürger des Ortes an Barak heran, um ihn zum Verlaſſen des Ortes zu veranlaſſen. In der Nacht fuhr dieſer dann fort. Am Sonntagmor⸗ gen erſchien darauf Militär und Gendarmerie in Triebendorf und nahm mehrere Mitglieder der Sd P. in Haft. Der Ortsvorſteher wurde hierbei hinzugezogen und dann ebenfalls ver⸗ haftet. Alle Verhafteten wurden nach Brünn eingeliefert. Sowohl der Abgeordnete Hodina. wie auch der ſudetendeutſche Bezirksleiter Dr. Hofrichter nahmen ſich der Verhafteten an, konn⸗ ten jedoch den Abtransvort nicht verhindern. Barak beſaß die Frechheit und Unverfroren⸗ heit, am Sonntag nach Triebendorf zurück⸗ zukehren und den Frühgottesdienſt zu hal⸗ ten. Die empörten Kirchenbeſucher verließen darauf ſofort das Gotteshaus. Sämtliche Verhafteten ſind geachtete Bürgen des Ortes.“ Deulſchland ijt das Land der Arbeil unermüdlithe Arbeit ſicherke die zukunft des Großdeulſchen Reithes a Der Appell Hermann Görings Eine Rede auf der Tagung der Deulſchen Arbeilsfronk f Nürnberg, 10. Sept. Auf der Tagung der Deutſchen Arbeitsfront ſührte Generalfeldmarſchall Göring aus: Meine lieben Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen! Parteigenoſſen! Zuerſt darf ich Ihnen allen, wie im vergan⸗ genen Jahre, auch heute die Grüße des Narres überbringen, inſonderheit an die ameraden der Arbeitsfront aus der Oſtmark— die heute zum erſtenmal hier am Kongreß teil⸗ nehmen dürfen. Ihr ſeid als Angehörige der Oſtmark jetzt nicht nur hineingeſtellt in unſere große deutſche Volksgemeinſchaft, Ihr ſeid als Schaffende auch hineingeſtellt in die deutſche Arbeitsgemeinſchaft, in die Deutſche Ar⸗ beitsfront. Das Geſpenſt der Arbeits⸗ loſigkeit iſt auch in der Oſtmark verſchwunden. Der Kampf, der Ihr geführt habt, war nicht umſonſt. Euer Vertrauen iſt heute gerecht⸗ fertigt worden. Die Oſtmark iſt glücklich, die Oſtmark iſt wieder im Reich. 5 Wir aber im Altreich vergeſſen oft, daß auch bei uns einſt der Fluch der Arbeitsloſigkeit geherrſcht hat, wir vergeſſen zu leicht jene urchtbaren Zeiten, da wir treppauf, treppab um Arbeit betteln mußten, da jene furchtbare Zeit der Not und des Elends eine alltägliche Erſcheinung in unſerem Volke war. Wo gibt es aber heute noch einmal ein Volk von 75 Millionen, das noch nicht einmal genügend Arbeiter ſtellen kann, um all der drängenden . Herr zu werden, die uns unſere eſundung geſtellt hat. Ich glaube— der Führer hat es mit Recht in ſeiner Prokla⸗ mütion erwähnt— es iſt wirklich etwas eigenartiges, wenn das Ausland uns heute Schwierigkeiten vorwirft, daß wir Man- gel an Arbeitern haben. Dieſe Länder um uns haben einen Ueberſchuß an Arbei⸗ tern, aber ſie leiden unter einem Mangel an Arbeit, den wir einſtmals ſo furchtbar bei uns kennenlernen mußten. In dieſen Jahren, die uns von dieſem furchtbaren Ge⸗ ſpenſt trennen, iſt in Deutſchland eine Aufbau⸗ arbeit geleiſtet worden von ſolch gewaltigem Umfang, wie ihn die Geſchichte noch nie ver⸗ W hat. Wir dürfen mit Stolz von die⸗ er gewaltigen Aufbauarbeit und den Leiſtun⸗ gen ſprechen, denn jeder von uns hat ſeinen Anteil daran. Als wir damals die Arbeit ergriffen, ja, da anden ſich manche Teile nur ungern damit ab. Auch im Auslande ſagte man: Das kann nicht von langer Dauer ſein. Doch ſie mögen ja viel⸗ leicht ganz gute Politiker ſein. Aber vor einem müſſen ſie ſcheitern: von Wirtſchaft haben ſie keine Ahnung.(Großes Gelächter.) Auf dieſem Gebiet ſind ſie Fantaſten. Schon allein die Tat⸗ ſache, daß ſie davon ſprechen, das Problem der Arbeitsloſigkeit in einigen Jahren— vier Jah⸗ re nannten ſie damals— löſen zu wollen, ein Problem, an das ſich die beſten Köpfe unſerer Zeit gemacht haben und keine Löſung fanden— wie wollen dieſe Knirpſe, die ja noch nie über⸗ haupt Wirtſchaft betrieben haben, davon Be⸗ ſcheid wiſſen? Ich gebe den Herren von damals eines zu: Allerdings, von jener verrückten Mißwirtſchaft, die ſie trieben, hatten wir keine Ahnung. Das iſt richtig. Sie gaukelten uns etwas vor, als ob Wirtſchaft eine höhere Wiſſenſchaft wäre. Arbeit und Virkſchaft nur für das Voll Ihrer Auffaſſung von Liberalismus und Wirtſchaft ſetzen wir die nationaſozialiſtiſche Auffaſſung entgegen, und die heißt: Im Mit⸗ telpunkt der Wirtſchaft ſteht das Volk und ſteht die Nation, nicht aber der Einzelne mit ſeinem Profit. Die Arbeit und die Wirtſchaft iſt aus⸗ ſchließlich für das ganze Volk da. Nun aber, meine lieben Parteigenoſſen, war es ja gar nicht möglich, die Wirtſchaft mit ir⸗ gendwelchen Berechnungen höherer Wiſſenſchaft zu retten, ſondern, ſoweit wir in der Wirtſchaft das Leben und Geſtalten und Gedeihen des Volkes ſehen, konnte ſie nur gerettet werden durch einen entſchloſſenen Willen, mit dem Willen zur Tat. Wie war das aber nun möglich? Um überhaupt die deutſche Wirtſchaft wieder in Ordnung zu bringen, und das Volk wieder gefunden zu laſſen, mußte die Führung vor allen Dingen das Vertrauen des Schaffenden, das Vertrauen des deutſchen Arbeiters gewin⸗ nen. Denn nur mit dem deutſchen Arbeiter konn⸗ te die deutſche Wirtſchaft wieder aufgebaut wer⸗ den. Auf der anderen Seite mußten wir uns da⸗ rum bemühen, beim Unternehmer auch das notwendige Verſtändnis für die neue Zeit zu gewinnen, beſonders bei der jüngeren Unter⸗ nehmerſchaft. Und wenn einmal die Geſchichte auch über die Arbeit der Deutſchen Arbeitsfront ſchreiben wird, dann wird ſie feſtzuſtellen haben, daß die Schaffung der Betriebs⸗ und Arbeits⸗ gemeinſchaft über alle Dinge hinweg das größ⸗ te und bleibende Verdienſt der Arbeitsfront iſt. (Lebhafter Beifall.) Es war auch notwendig, auf der ganzen Linie den Kampf gegen die Verhetzung vor⸗ zunehmen. Wahrlich, es war ſchon ſchwer für den Pg. Ley und ſeine Männer, nun auch die richtige Führerſchaft in der Arbeitsfront auszu⸗ bilden, konnte doch nicht Rückſicht genommen werden auf jene alten Lohntabellenbonzen. die vorher die Gewerkſchaften geführt hatten. Hier mußten vielmehr neue Männer und vor allem Männer, die in der Wolle gefärbte National⸗ ſozialiſten waren, an die Führung. Man ſagt, in Deutſchland rüſten ſie gewaltig. Sie vergeſſen aber, daß ſie ſelbſt auch gewaltig zu rüſten begonnen haben. Es kann alſo unſer Wirtſchaftsaufſchwung nicht daran allein liegen. ſondern es müſſen ſchon andere Kräfte dieſen gewaltigen Amſchwung herbeigeführt haben. Während draußen die Arbeitsloſigkeit anſteigt, wächſt die Kriſe. Es wächſt aber nicht nur die Kriſe. Es ſteigen aber auch die Preiſe. es ſtei⸗ gen die Löhne, und darauf die Preiſe. Wir ſehen auch die Streiks im Auslande alle Augen⸗ blicke auftauchen. Auch 1 wir. Meine lieben Volksgenoſſen. wir haben Ordnung gemacht, und darin liegt das Geſetz unſeres Erfolges. Wir haben dem Durch⸗ und Gegeneinander der Intereſſen der Einzel⸗ nen Halt geboten. Es gibt nur ein Intereſſe: das deutſche Volk und ſeine Zukunft. dem beu⸗ gen ſich alle.(Anhaltender, großer Beifall.) Gewiß, wir haben ſchwere Sorgen gehabt, und gewaltige Schwierigkeiten hielten uns auf und mußten überwunden werden. Ich habe niemals behauptet, daß ich ein großes Wirtſchaftsgenie bin, ich habe nur behauptet. daß ich alle meine Kräfte, das Beſte und meine ganze Willens⸗ kraft daran ſetze, dort Ordnung zu ſchaffen, wo Ordnung geſchaffen werden muß.(Großer Bei⸗ fall.) Dabei bildet die Wirtſchaft keine Ausnah⸗ me: Ordnung iſt ein allgemeiner Begriff, den wir auf allen Gebieten unſerer Tätigkeit ein⸗ geſetzt haben. Heute ſtehen wir, wie ich eingangs ſchon ſagte, vor der großen Schwierigkeit: Wie löſen wir das große Problem des Arbeits⸗ einſatze s. Denn Arbeitseinſatz und Arbeits- leiſtung zu regeln, iſt heute die große Schwie⸗ rigkeit, und es iſt die Kernfrage des Vierjahresplanes Der Einſatz der Pflichtarbeit Die Sicherſtellung der Reichsverteidigung hat es notwendig gemacht, daß ich eine Verordnung erlaſſen mußte, die mir an ſich nicht leicht ge⸗ worden iſt. Als darum ging, meinen ſchaffenden Volksgenoſſen, das Reich zu ſichern, als es galt, im Weſten eine unüberbrückbare Bar⸗ riere aufzubauen, da habe ich nicht gezögert, da habe ich die Pflichtarbeit eingeführt, und die Arbeiter ſind mir willig und freudig gefolgt.(Stürmiſcher Beifall.) Hundertta u⸗ ſende von Arbeitern ſind aus ihren Be⸗ trieben herausgezogen worden. Warum? Weil ſie für ſtaatspolitiſch notwendige Aufgaben ein⸗ geſetzt wurden. Ich möchte aber eines gleich be⸗ tonen, um gar keine Zweifel aufkommen zu laſ⸗ ſen: Der Einſatz der Pflichtarbeit darf nur für wirklich wichtige Vorhaben der Sicherheit des Reiches in Frage kommen. Die Entſcheidung da⸗ rüber habe ich mir allein in jedem Falle vor⸗ behalten. Sollte ich ſehen, daß für eine Aufgabe auf dem üblichen Wege die Arbeitskräfte be⸗ ſchafft werden können, dann werde ich nie und nimmer einwilligen, daß für dieſe Arbeit Pflichtarbeiter zur Verfügung geſtellt werden. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch einer Auslandshetze entgegentreten, die ver⸗ leumderiſch behauptet, in Deutſchland würde nach und nach die Zwangsarbeit eingeführt werden.(Große Heiterkeit.) Sie verſtehen nicht, Zwang und Pflicht unter einen Hut zu bringen. Was bei uns Pflicht iſt, mag ihnen als Zwang erſcheinen. Ich weiß ganz genau, daß man mit Zwang nichts beſonderes erreicht. Ich weiß zu genau, dann nimmt die Freudigkeit ab. Ich habe auch gewußt, woran ich appelliere, wenn ich den deutſchen Arbeiter zur Pflicht für die Sicher⸗ heit der Nation 4 88 Ich hätte gewünſcht, daß die ausländiſchen Journaliſten ſich die Züge angeſehen hätten, die aus allen Gauen des Deutſchen Reiches mit ſogenannten „Zwangsarbeiter“ nach dem Weſten fuhren. Das waren nicht Zwangsarbeiter, ſie fuhren freudig ab, denn ſie wußten, ſie ſichern jetzt die Grenze des Reiches.(Brauſender minutenlanger Bei⸗ — Gottlob gehört bei uns Deutſchen das Eintreten für die Sicherheit der Nation, ſei es mit der Axt oder mit dem Spaten, mit dem Schwert oder dem Gewehr, immer noch zu den ſchönſten und erſtrebenswerteſten Pflichten des e Mannes.(Wieder ſtürmiſcher Bei⸗ all. Ich wollte mal ſehen, ob eine Nation es fer⸗ tigbringen kann, in wenigen Tagen und Wo⸗ chen ein Arbeiterheer von Hunderttauſenden aufzuſtellen, an einem Platz zu vereinigen, um dort eine Arbeit zu vollbringen, von deren Aus⸗ maß ſich die anderen hoffentlich nicht zu über⸗ zeugen brauchen.(Stürmiſcher Beifall.) Wir bekennen es ganz offen: Deutſchland iſt nun heute das Land der Arbeit gewor⸗ den. Wenn es uns an Kräften fehlt, meine lie⸗ ben Volksgenoſſen, dann kann ich nicht etwa ſagen: Es gehlt an Kräften, alſo kann die Ar⸗ beit nicht getan werden, ſondern ich muß mir dann noch überlegen, was noch Zuſätzliches ge⸗ ſchehen kann. 5 Es iſt notwendig, auch den Nachwuchs an höchſtqualifizierten Kräften auf allen Gebieten, nicht nur der Facharbeiter, auch auf den tech⸗ niſchen Hochſchulen, den Univerſitäten, an Inge⸗ nieuren und Chemikern und anderen Berufen heranzubilden. Die allgemeine Arheitseinſtellung wirkt ſich natürlich auch in der Arbeitszekt aus, und es iſt ſchon notwendig, daß vorübergehend zehn und mehr Stunden gearbeitet wird. Und ich darf Euch verſichern, Schaffende, das iſt nicht nur bei Euch ſo. Wenn einſt in den Miniſterien und Amtsſtuben ein wohliges Dahindämmern zuhauſe war und mitten im Wort punkt 6 der e weggelegt wurde, dann iſt das heute vorbei. Noch um Mitternacht können Sie die Fenſter der Zentralen des Reiches erleuchtet ſehen. Noch um Mitternacht ſchafft und arbei⸗ tet dort die Führung des Reiches, um dem Volk die Vorausſetzungen ſeines Beſtehens zu ſichern. Der Beamte befindet ſich heute im permanenten Dienſt, und darum muß jeder Einzelne, wohin ihn das Schickſal geſtellt hat, das gleiche tun. Niemals aber, das verſpreche ich Euch, Schaf⸗ fende, werde ich dulden, das Ueberarbeit und Ueberanſtrengung ausgenutzt werden für per⸗ ſönliche Profite. Dort, wo Ueberarbeit geleiſtet wird, geſ 1 8 nur für des Reiches Herrlichkeit(Beifall). Sozialer Fortſchritt muß auf weite Sicht ſtets gewährleiſtet bleiben. Nur dann, wenn ich be⸗ reit bin, Aeußerſtes an ſozialer Leiſtung zu ge⸗ ben, kann ich auch Aeußerſtes an Bereitſchaft und Pflichterfüllung von Euch fordern(Beifall). Ich erinnere in dieſem Zuſammenhang an die Verordnung zur Bezahlung der Feier⸗ tage an die erfolgreichen Beſtrebungen der Deutſchen Arbeitsfront und beſonders an den Leiſtungskampf der Betriebe, dieſen gro⸗ ßen und ſozialen Wettſtreit.— meine Ver⸗ ordnung, die die Aufgaben der Reichstreuhän⸗ der der Arbeit erweitert, möchte ich in dieſem Zuſammenhang erwähnen. Wenn ich die Reichstreuhänder der Arbeit angewieſen habe, ſich nicht nur um den Arbeitslohn, ſondern dar⸗ über hinaus auch um die anderen Arbeits⸗ bedingungen zu kümmern und nötigenfalls ein⸗ zugreifen(natürlich nur da, wo die Linie der Staatspolitik überſchritten wird), dann heißt das nicht ohne weiteres, daß ſozialpolitiſch „Das ganze Halt“ geblaſen wird. Noch viel we⸗ niger wollen wir den gewaltigen Aufſtieg, den unſer ſoziales Leben in den letzten Jahren er⸗ reicht hat, künſtlich wieder zurückgehen. Noch eines muß unter allen Umſtänden erreicht wer⸗ den: Die gegenwärtige Knappheit an Fachkräf⸗ ten darf nicht dazu führen, daß die Betriebs⸗ führer ſich durch ungewöhnliche Verſprechungen, durch überſteigerte Löhne oder ſoziale Zuwen⸗ dungen gegenſeitig die Arbeiter abjagen. as allein iſt der Sinn der Verordnung.(Beifall) Meine Volksgenoſſen! Ihr wißt es ſelbſt, wie ein derartiges Wegengagieren oder ſolche Vertragsbrüche wirken würden; dann hät⸗ ten wir in kürzeſter Friſt auf dem Gebiet des Arbeitseinſatzes ein Chaos ohnegleichen, und die Durchführung all unſerer großen ſtaatspoliti⸗ ſchen und ſicherheitswichtigen Aufgaben wäre auf das höchſte gefährdet. Uebertreibungen kön⸗ nen nun einmal immer mehr ſchaden als nut⸗ zen, und deshalb darf es ſie nicht geben. Daß aber die Lebenshaltung tatſächlich in dieſen Jahren geſtiegen iſt, das können Sie auf allen Gebieten ſehen. Mag da und dort auch man⸗ ches zu wünſchen übrig bleiben,— man ſoll im⸗ mer wünſchen— ſo iſt doch vieles geſchehen, und das Abbild dieſes Geſchehens zeigt ſich ja auch überall Wir ſehen eine Zunahme des Ver⸗ kehrs, des Beſuches der Gaſtſtätten, Theater und Kinos, der Bäder und der Kurorte. Wie klein ſind demgegenüber Einzelfragen, die einmal hier, einmal dort auftreten und vorübergehend etwas verſtimmen. Schon möglich, daß mal jemand nach Hauſe kommt und ſagt:„Ich habe ſtatt einem halben nur ein viertel Pfund Butter heute bekom- men“. Der eine will nun mal gerade Schweinefleiſch, wenn es nur Ochſenfleiſch gibt, und der andere will das umgekehrte⸗ Aber das ſind ja alles ſo nebenſächliche Dinge. Der ſoll hier aufſtehen, der mir erklärt:„Ich kann im Dritten Reich nicht ſatt werden“; den möchte ich ſprechen.(Stürmiſche Beifallskund⸗ gebungen und Heiterkeit!) Ich jedenfalls bin glücklich, das muß ich Euch verſichern, daß ich weiß: Das deutſche Volk lebt heute glücklicher als vor 5 Jahren und glücklicher als in der Zeit des ſchmachvollen Syſtems. Niemals mehr Ernührungsſchwierigkeiten Ich möchte jetzt auf die Volksernäh⸗ rung etwas eingehen, und zwar deshalb, weil gerade hier die größten Lügen und Ver— leumdungen des Auslandes immer wieder einſetzen. Hier herrſcht aber auch die aller⸗ größte Unkenntnis. Ich will nun heute hierüber einen offenen Ueberblick geben. Im Ausland ſagt man, die Ernährung ſei der ſchwächſte Punkt des Rei⸗ ches. Man an die Jahre der Blockade. Ich kann den Herren nur eines verſichern: Nicht nur ſie er⸗ innern ſich der Blockade, auch wir erinnern zuns der Blockade. Und wenn wir uns nicht erinnert hätten, ſo danke ich nun ausnahms— weiſe in dieſem Falle den Herrſchaften, daß ſie mich durch ihre häufigen Hinweiſe immer wieder mit der Naſe darauf ſtießen, was not⸗ wendig iſt.(Lachen und Beifall.) Gerade jetzt in der allgemeinen politiſchen Spannung hört man immer wieder von der Ernährungsſchwäche des Reiches reden. Ich verſichere Euch, meine ſchaffenden Volksgenoſ— ſen, als ich vom Führer damals berufen wurde, zunächſt für die Rohſtoffe und Ernäh⸗ rung und dann für den Vierjahresplan, da allerdings ward mir auch klar, das erſte und wichtigſte iſt: Die Ernährung des deutſchen Volkes muß ſo ſicher geſtellt werden, daß kom⸗ men mag was will, und wenn dies Deutſche Reich von lauter Feinden umſpannt wäre— zu eſſen muß es haben. Und wenn ein Krieg 30 Jahre dauert!(Lebhafter Beifall.) Dar- auf waren von der erſten Stunde alle meine Bemühungen abgeſtimmt, und ich hatte es leicht, denn bereits unſer Parteigenoſſe Darré hat von der erſten Stunde ſeines Amtsantrittes an die gleichen Ideen und die gleichen Gedanken gehabt und infolgedeſſen auch die gleiche Arbeit getan.(Beifall.) So trafen wir uns in gemeinſamem Handeln. Ihr wißt eines von mir, daß ich, was ich Euch verſprochen habe, auch immer halte. Ich ſage auch heute Hartes, Unangenehmes und Schweres, wenn es ſein muß. Denn ich habe mich im Weltkriege davon überzeugen können, wie furchtbar es iſt, wenn eine Führung das Volk im Unklaren und Ungewiſſen läßt, und dann über Nacht das Volk aus Höhen in Tiefen geſtürzt wird. Niemals, meine Vollsgenoſſen, ſollt Ihr be⸗ logen, niemals getäuſcht, niemals dort be⸗ ruhigt werden, wo Beruhigung nicht am Platze iſt. Das deutſche Volk iſt ſtark und ver⸗ langt, daß es ſeinen Anteil auch am Schweren hat. Gewiß, wir Führer wollen alles tun, un⸗ ſere ganze Arbeit gilt nur Eurem Wohl, Eurem Glück. Aber wenn es Zeiten gibt, die zu ſchwer ſind, dann muß das Volk auch das Schwere auf die Schulter nehmen. Auge in Auge mit jeder Gefahr, Auge in Auge mit dem Schwerſten wird man ſeiner Herr wer⸗ den. Man muß es nur wiſſen, damit man es anpacken kann.(Minutenlang toſender Beifall.) Umſo glücklicher bin ich nun natürlich, Euch heute wirklich Günſtiges melden zu können. In der Proklamation des Füh— rers wurde ja darauf ſchon hingewieſen. Sinn und Zweck des Vierjahresplanes liegt ja letz⸗ ten Endes allein darin, alle Vorkehrungen zu treffen, die Sicherheit des Reiches auf das Aeußerſte zu ſteigern, das Reich unabhängig machen in allem, denn nur wer unabhängig iſt, braucht auch niemals ſeine Ehre preiszu⸗ . denkt daran, erinnert ſich zurück, geben. Wir Deutſchen wiſſen: Es gibt nichts Fürchterlicheres für ein Volk, als ſeine Ehre preiszugeben. Unſere Ehre werden wir nie, niemehr preisgeben. Und damit ſie geſichert iſt, haben wir dieſe ganzen Arbeiten voll⸗ zogen und werden ſie auch weiter vollziehen. (Beifall.) Es ſoll nicht mehr möglich ſein, zu⸗ erſt das Volk auszuhungern, dann durch Lü⸗ gen aufzuhetzen und ſchließlich zum Zuſam⸗ menbruch zu bringen. Die Zeiten ſind vor⸗ bei, die Tatſachen haben uns eine furchtbare Belehrung gegeben. Geſammelle Vorräte Meine lieben Volksgenoſſen! Ne⸗ ben der Arbeit, die nun im Reiche eingeſetzt hat. neben der Erzeugungsſchlacht durch den Partei⸗ genoſſen Darré, und neben der guten Ernte und allem, war ich fortgeſetzt bemüht, Vorräte einzuſammeln, Vorräte auf allen Gebie⸗ ten, wo wir ſie notwendig hatten. Darüber hin⸗ aus wurde die Produktion aller wichtigen Dinge aufgenommen und bis zur äußerſten Kraft ge⸗ ſteigert. Rohſtoffe wurden ſelbſt erzeugt oder erſetzt, vor allem aber die Ernährung über alles geſichert. Wie war nun dieſe Steigerung möglich? Eine Reihe von Verordnungen und Maßnahmen, die ich getroffen habe, ſind Ihnen bekannt. vor allem auf dem Ernährungsgebiet, die zunächſt viel⸗ leicht dem Bauern ſchwer fielen, da er ſein Brotgetreide nicht mehr an das Vieh verfüttern durfte, weil dieſes Getreide für die Nation ſichergeſtellt werden mußte. Ich habe Euch auch einige Schwierigkeiten auferlegen müſſen, und Ihr habt ſchlechteres Brot bekommen. Andere Kleinigkeiten ſind dazu gekommen. Aber ſeht Ihr, heute haben wir dafür Vor⸗ rat. Die Ernte iſt gut. Der liebe Gott iſt uns hier zu Hilfe gekommen. Und jetzt ſteht es ſo, daß zu den Zahlen. die Euch geſtern genannt wurden, noch die Vorräte hinzutreten, die ich im Rahmen des Vierjahresplanes geſammelt und aufgekauft habe. Und wenn ich überall, meine Volksgenoſſen, gegen das Hamſtern vorgegangen bin, hier habe ich ſelbſt gehamſtert, davon könnt Ihr feſt über⸗ zeugt ſein.(Große Heiterkeit und Beifall.) Wenn ſchon die gewaltige Ernte dieſes Jahres uns einen Vorrat von über 2 Jahren geliefert hat, ſo haben die Zukäufe, die wir bereits ge⸗ tätigt haben, uns einen Vorrat gebracht, der uns auf viele Jahre, ſaſt möchte ich ſagen, auf unabſehbare Zeit, genug und zuſätzlich ſicher⸗ ſtellt. Deshalb, wenn wir jetzt eine ſchlechte Ernte bekommen, und im zweiten Jahre und auch im dritten wieder, ſo reichen die Vorräte aus, um den Ausfall ſicherzuſtellen und die Vor⸗ räte, die wir bereits haben.(Großer Beifall.) Ich hoffe aber vom Allmächtigen, daß dieſes Jahr der ausgezeichneten Ernte das erſte der ſieben fetten Jahre ſein wird.(Große Heiter⸗ keit.) Allerdings hat uns dieſe Anſammlung von Vorräten auch vor neue Schwierigkeiten geſtellt, aber, wie geſagt, die Schwierigkeiten werden wir zeitlebens nicht mehr loswerden. Ich werde jetzt auch die Lagerräume requirieren müſſen, die in privater Hand ſind, und ich werde auch gezwungen ſein, Tur n⸗ ſäle zu füllen. Es wird dann im Freien geturnt. Ich werde auch die Tanzſäle füllen, dann könnt Ihr im Freien tanzen, meine lie⸗ ben KdF.⸗Fabrer. Der Tanz macht auch im — geil, kant det al zuräc umme Auz de. K mögt. flog i l 1. A Jr al gen be habe it let e 2. D. gellatte 5 N genbt viedet 4.1 Fleie a nut in 5.7. des Bt. 6. 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Oktober wird beim Brot wieder die Beimiſchung von Mais wegfallen, und Ihr alle werdet wieder die feinen weißen Bröt⸗ chen bekommen wie früher.(Beifall) Letzteres habe ich beſonderes verfügt in Hinſicht auf un⸗ ſere Leckermäuler.(Lachen und Beifall.) 2. Der Friſchbrotverkauf wird wieder geſtattet. 3. Die hohe Ausmahlung beim Nog⸗ genbrot wird herabgeſetzt und Ihr werdet wieder gutes Brot eſſen. Dadurch werden 4. wieder mehr Futtermittel als Kleie an die Landwirtſchaft abgeführt. 5. Trotz ſämtlicher Qualitätsverbeſſerungen des Brotes darf das Brot in keiner Weiſe auch nur im geringſten verteuert werden.(Beifall.) 6. Wenn ich eben den Oſtmärkern einen Bon⸗ bon geben konnte, ſo will ich das auch mit mei⸗ nen bayeriſchen Landsleuten tun. Die Bier⸗ erheblich geſteigert werden.(Großer Beifall.) Ich glaube, meine lieben Volksgenoſſen, mehr könnt Ihr jetzt nicht von mir verlangen.(Bei⸗ fall.) Aber wir haben unſer Augenmerk nicht nur auf Brot und Brotgetreide gerichtet, ſon⸗ dern gleichzeitig auch auf Fleiſch und Fett. Auch zu dieſen Vorräten, die Parteigenoſſe Darré angeſammelt hat, kommen weitere Vorräte, die im Reſſort des Vierjahresplanes gekauft und gelagert wurden. Wenn geſtern davon geſprochen wurde, daß wir Fettvorräte für 7 Monate haben, dann muß ich Euch darüber aufklären, was das heißt. Das bedeutet nicht, daß wir lediglich einen Vorrat haben, der nur noch für 7% Monate reicht, ſondern das bedeutet, daß dieſe Menge zuſätzlich iſt. Wir haben im letzten Jahr eine Rekordernte an Kartoffeln gehabt. und die diesjährige Ernte wird der letzten nicht nachſtehen. Wir haben ſogar vom letzten Jahr noch Vorräte und werden nun wieder neue Vorräte bekommen, die uns in der Lagerung erhebliche Schwierig⸗ keiten bereiten werden. Kartoffeln wachſen bei uns ſehr gut. Nun zum Zuckerl Auch Zucker, meine Volks⸗ genoſſen, haben wir in ſolcher Menge, daß wir bereits exportieren könnten. Wir haben außer⸗ dem Konſerven aller Art gelagert. Wir haben eine große Schiffsflotte aufgebaut. Wir haben in dieſem Jahr zum erſtenmal unſere Walfangflotte ausgeſchifft. So iſt alles geſchehen, was geſchehen konnte, und ich kann Sie verſichern, die Lagerräume. die wir heute haben, ſind proppevoll. Das deutſche Volk braucht nichts zu fürchten. Aber trotzdem er⸗ mahne ich Euch zu dem, was der Führer ſagte: Weiter ſparſam ſein! Ich habe die Vorräte nicht angeſammelt, da⸗ mit ſie vergeudet werden, ſondern damit ſie in Zeiten der Not dem deutſchen Volke ſein täg⸗ liches Brot ſichern.(Beifall.) Dieſe günſtige Zeit ſoll die Landarbeiter nicht etwa dazu ver⸗ leiten, zu glauben, ſie könnten jetzt vom Lande weggehen in die Fabrik, weil ſie dort angeblich etwas mehr Lohn bekommen. N51 erſt recht auf dem Lande geblieben! Eine Ernte muß beſſer werden als die andere, dann ſind wir ünüberwindbar und unbeſiegbar geworden. Hand in Hand mit der Vorratsbewirtſchaf⸗ tung auf dem Gebiet der Ernährung geht ſelbſt⸗ verſtändlich eine weitere auf dem Gebiete der industriellen Virkſchaft Auch hier ſind Vorräte geſammelt worden, in erſter Linie natürlich in den Dingen, die wir tatſächlich durch nichts erſetzen konnten und die uns im Falle einer Blockade unangenehm ge⸗ worden wären. Mit dieſen Dingen haben wir uns reichlich eingedeckt. Darüber hinaus ha⸗ ben wir aber vor allen Dingen auch Vorräte auf allen Gebieten angeſchafft. Aber weit über die Vorratsbewirtſchaftung und über die Vor⸗ ratslagerung hinaus ſind wir daran gegangen, eine ungeheure Produktion ſtarten zu laſſen. Viele neue Produktionswerkſtätten, Hunderte, ja Tauſende von Fabriken ſind im Zeichen des Vierjahresplanes neu entſtanden, in denen Me⸗ talle, Gummi, Treibſtoffe, Bekleidung uſw. ge⸗ lagert ſind. Wir haben heute keine leeren Fäſſer mehr, die wir mit Benzin oder Benzol füllen könnten, weil alles gefüllt iſt. Was für das Leben der Nation notwendig iſt, wird bei Tag oder Nacht getan. So iſt ein gigantiſcher Aufbau vor ſich gegangen. Ueberall wird der Wo Eiſen, Kupfer, Blei, Zink, Zinn uſw. vor⸗ kommt, iſt es aufgeſchloſſen. Wo Erdöl vor⸗ kommt, iſt es angebohrt. Ueberall ſitzen Pfrop⸗ fen darauf. Ich brauche nur zu drehen, und ſchon ſtrömt das koſtbare Gut des Erdöls zur Verwertung heraus. An Buna⸗Treibſtoffen, Zelluloſe, Kunſtfaſern beſitzen wird die größten und zahlreichſten Fabriken der Welt. Aber trotzdem, meine Volksgenoſſen. nochmals die Warnung: Sparſam bleiben! Derienige begeht ein Unrecht, der von der Tafel Schokolade das Silbervapier abmacht und wegwirft. Ich brauche auch den alten Korken, und wenn Ihr eine Seltersflaſche aufmacht, dann vergeßt nicht. den Stöpſel abzugeben. Ich nehme alles. und ich brauche alles!(Große Heiterkeit und Bei⸗ fall.) Dazu kommt eine gigantiſche Rü⸗ ſtungsinduſtrie, die immer weiter aus⸗ gebaut und geſteigert wurde. N Ich komme jetzt zu einem Kapitel, das mich— ich geſtehe es ganz offen— am wenigſten inter⸗ eſſiert. Es iſt trotzdem wichtig: Es iſt ö die Finanzierung Die Entwicklung an der Börſe hat im Auslande auch oft reichlich Gelegenheit gegeben, den Zu⸗ ſammenbruch der deutſchen Finanzierung zu ver⸗ künden. Dabei war natürlich wie überall der Wunſch der Vater des Gedankens. Die Börſe hat bei uns keine beherrſchende Stellung mehr. Der Wert der Effekten aber liegt nicht in den Papieren ſelbſt— das iſt Papier, etwas härter als anderes, aber ſonſt auch nur Papier(Hei⸗ terkeit), ſondern in der Arbeitsleiſtung die da⸗ hinter ſteht. Aktien beiſpielsweiſe repräſentie⸗ ren lediglich den Wert der dahinterſtehenden Betriebe und Werkſtätten, der dahinterſtehen⸗ den Menſchen, was ſie arbeiten und leiſten, vom jüngſten Lehrling bis zum Generaldirektor. Dieſen Wert repräſentieren ſie, ſonſt garnichts. Bei vollbeſchäftigten Werken, hohem Auftrags⸗ beſtand, glattem Abſatz und geſunder Verwal⸗ tung kann ſich der Wert der Aktien an ſich kaum ändern 5 Noch ſchärfer prägt ſich das alles aber bei den Reichsanleihen aus. Hinter dieſen Reichs⸗ anleihen ſteht die geſamte Arbeitsleiſtung des deutſchen Volkes und die Garantie des Dritten Reiches, und ich glaube, die Herren haben alle ſchon gefühlt, was die Garantie des Dritten Reiches bedeutet.(Beifall.) Selbſtverſtändlich können Kursſchwankungen auftreten, wie ich Ihnen ſchon ſagte: Ich bin kein Fachmann auf dieſem Gebiet. Aber wenn gewiſſe Herren nun anfangen, dieſe Aktien abzuſtoßen und ſo ver⸗ ſchiedene Manöver zu machen, dann bröckelt— etwas davon ab. Das iſt aber an ſich lediglich ein neckiges Spiel, das dieſe Herren an der Börſe unter ſich treiben, ohne jede Rückwirkung auf das Werk, ohne jede Rälckwirkung auf die Arbeiter, die dort beſchäftigt ſind. Das braucht Euch, liebe Volksgenoſſen, garnicht zu intereſ⸗ ſieren, was und wie die Aktieninhaber manivu⸗ lieren. Wenn der eine glaubt, er kann den an⸗ deren übers Ohr hauen oder Manöver machen oder nicht, das intereſſiert die deutſche Volks⸗ wirtſchaft einen Schmarren.(Heiterkeit) Ganz ſchlimm ſieht aber die charaktetliche Seite gewiſſer Herren aus, wenn ſie dazu übergehen, Noten oder Gebrauchsgegenſtände zu hamſtern. Ich werde hier ein außerordent⸗ lich wachſames Auge haben, und Gottſeidank paſſen heute in Deutſchland ſo viele Menſchen auf, daß unſerem heiligen Reich kein Schaden geſchieht, ſodaß man meiſtens— früher oder ſpäter— doch dahinterkommt. Im übrigen möchte ich den Herren zu bedenken geben, daß ein ſolches Spiel ſehr gefährlich iſt. Es iſt gefährlich, Noten zu hamſtern, denn ſollten einmal allzuviel Noten gehamſtert ſein, könnte es ſich leicht ereignen, daß über Nacht dieſe gehamſterten Noten nichts mehr wert ſein dürften.(Lebhafte Zuſtimmung.) Es kann ſich nun einmal niemand der deutſchen Schick— ſalsgemeinſchaft entziehen. Konzenkralion aller Kräfle das iſt jetzt eine entſcheidende Frage und ein ent⸗ ſcheidendes Problem. Ich ſagte ſchon eingangs, daß es nur darauf ankommt, jetzt die notwen⸗ dige Kraft der Arbeit zu finden, um die Pro⸗ bleme löſen zu können. Wenn ich aber bier und dort nicht eine Löſung herbeiführen kann, weil ich nicht für alle Aufgaben genug Leute habe, muß ich zu einer Konzentration der Kräfte ſchreiten, muß ich wiſſen, wohin ich dieſe Konzentration lenke. Glaubt mir, ich wäre ſelig, wenn es jedem von Euch am beſten ginge. Wenn ich aber nun zu fordern gezwungen bin, ob ein Arbeiter für einige Wochen ſeine Ar⸗ beitsſtätte verlaſſen muß, vielleicht auch ſeine Familte, um an einem anderen Platz zu verdie⸗ nen, ſo weiß ich, daß ich Schweres von ihnen „Die deutsche Jugend schwört auf Sie!“ Adolf Hiller vor den Trägern der deulſchen Jukunft Nürnberg, 10. September. Schmetternde Fanfarenklänge, Trommelſchläge im Marſchtakt, und frohe Lieder aus Hunder⸗ ten und Tauſenden von jungen Kehlen hallten am frühen Morgen des Samstag durch die Heute iſt der Ehrentag der deutſchen Ju gend. Nürnberg ſtebt im Zeichen der Jugend der Partei, der Hitler⸗Jugend. die in der Hauptkampfbahn des Stadions aufmarſchiert iſt. um auf dieſem mit der Vereidigung der 18jäh⸗ rigen Hitlerjungen, die in die Partei aufgenom⸗ men werden, verbundenen Appell vom Führer die Parole für das neue Jahr entgegenzuneh— men. Zum erſtenmal ſind auch Abordnungen in der Geſamtſtärke von 9000 Jungen aus den H J.⸗Gebieten der Oſtmark angetreten. Dumpfer Trommelklang ſetzt ein. Die Fan⸗ jaren des Jungvolks blaſen den Appell der deut⸗ ſchen Jugend ein. Reichsjugendführer Baldur von Schirach entbietet dann in einer kurzen Anſprache dem Fübrer den Gruß der angetretenen Jungen und Mädels, und vor allem der Jugend aus der Heimat des Führers. Er führt u. a. aus: „Mein Führer! Jahr für Jahr ſtehen die Abordnungen der deutſchen Jugend hier angetreten, und wieder kann ich als Sprecher dieſer jungen Mannſchaft die frohe Botſchaft einleiten, die Sie, mein Füh⸗ rer, von dieſer Stelle aus an Ihre getreue Ju⸗ gend zu richten pflegen. und wieder werden wir dieſe Ihre Botſchaft in Ehrfurcht hören und treu befolgen. Das verſpreche ich Ihnen im Namen aller Jugend unſeres geliebten Volkes, beſonders aber im Namen jener Jungen und Mädel, die zum erſtenmal bier vor Ihnen ſtehen dürfen, der Jungen Ihrer eigenen Heimat. Wenn ſich junge Menſchen überhaupt Ihrer erweiſen können, mein Führer, dann Mit heldenhafter Tap⸗ Führer. Ihr ſtolzes Wort:„Wehe dem, der nicht glaubt“, hat dieſe Jugend einſt aufgerich⸗ tet, und nun flammt es in unſer aller Herzen Die Hauptkampfbahn des Stadions bietet ein überwältigendes Bild der Zucht und Ord⸗ nung. Kopf an Kopf ſind die Formationen der Jugend nach Gebieten aufgegliedert angetre- ten. Wenige Minuten nach der Meldung an den Reichsjugendführer klingt der Badenweiler Marſch auf. In Begleitung des Stellvertreters des Führers betritt der Führer die Kampf⸗ bahn, während die Führerſtandarte am Maſt neben dem Rednerpodium hochgeht. Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach macht dem Führer Meldung. Mit den Worten:„Heil. meine Jugend!“, grüßt der Führer die Träger der deutſchen Zukunft.„Heil, mein Führer!“ brauſt es fünfzigtauſend⸗ fach zurück. Das feierliche Gelöbnis der 50 000 Jugendlichen und ſtrahlt von unſeren Fahnen, die nicht nur die Zeichen der deutſchen Freiheit, ſondern für uns auch die Fahnen und Banner des Allmäch⸗ tigen ſind. Dieſe Jugend hier wird dieſen Eid aber darüber hinaus wird in allen Teilen des Deutſchen Reiches die Jugend dieſen heiligen Schwur der jungen Generation mitſchworen. Nicht nur in dieſen ſeſtlichen Tagen, ſondern immer, zu ieder Stunde ihres Daſeins, bekennt es Ihre Jugend, und das ſollen Sie wiſſen, mein Führer, die Jugend ſchwört auf Sie!“ Immer wieder brauſt der gewaltige Orkan der Heilrufe auf, als der Führer an das Mikrophon tritt. Die vor der Tribüne ange⸗ tretenen Jungen und Mädel der Oſtmark rufen im Sprechchor: „Die Oſtmark grüßt den Führer!“ Im leuchtenden Weiß der von dem BDM. be⸗ ſetztgehaltenen Ränge zu beiden Seiten des Hintergrundhaues der Kampfbahn tauchen plötzlich in Braun die Buchſtaben A und 5 auf, gebildet von den Mädeln, die plötzlich ihre braunen Jacken angezogen haben. Der Jührer ſagte in ſeiner Anſprache u. a.: Es iſt ein anderes Volk als jenes. das ich ſelbſt in meiner Jugend erlebte und kennen⸗ leiſten. lernte. Stärker zuſammengefügt als jemals zu⸗ vor, ein Volk, das ſeine große Lebensaufgabe hat und eine Schickſalsgemein⸗ ſchaft bildet auf Leben und Tod, um dieſe Aufgabe zu löſen. In dieſe Schickſalsgemeinſchaft ſeid ihr hinein⸗ geſtellt! In ſie werdet ihr hineinwachſen und ſie ſelbſt einmal tragen. An eurer Feſtig keit wird einmal die Feſtigkeit Deutſch⸗ lands gemeſſen werden. Und ich baue auf euch und bin zuverſichtlich! Wenn mich einmal die Vorſehung von meinem Volk wegruft, dann werde ich dem kommenden Führer ein Volk überlaſſen, das feſt zuſammen⸗ gefügt und eiſern zuſammengeſchloſſen iſt, das 1 mehr getrennt und zerriſſen werden ann. Dafür ſeid ihr mir. Junge um Junge, Mäd⸗ chen um Mädchen, die lebenden Garanten! Der hat noch immer in deutſchen Landen am beſten gebaut, der vertraute auf das eigene deutſche Volk! Und das ſeid Ihr! Die Worte des Führers werden von der Ju— gend der Partei immer wieder mit ſtürmiſchen Heilrufen und Sprechchören aufgenommen. Eine ungeheuere Welle der Begeiſterung bran⸗ det empor. Die Kampfbahn wandelt ſich in ein einziges wogendes Meer der Begeiſterung, als der Führer ſeine Rede beendet. Bereidigung der Parleiauwärker Es folgt dann der feierliche Augenblick der Vereidigung der jungen Paxteianwärter, die der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, mit einer kurzen Anſprache vornimmt. Der Beifall, mit dem auch die Worte des Stellver⸗ treters des Führers aufgenommen werden, macht einem ernſten und feierlichen Schweigen Platz, als Rudolf Heß auf die Bedeutung des Eides hinweiſt, der hier in der Kampfbahn Auge in Auge mit dem Führer abgelegt wird. Langſam ſpricht dann der Stellvertreter des Führers die Eidesformel vor, die Satz für Satz von den Parteianwärtern nachgeſprochen wird. Unter nicht endenwollenden Heilrufen verläßt der Führer die Kampfbahn. Der große Appell der Hitler⸗Jugend auf dem Reichsparteitag 1938 iſt beendet. Er war eine großartige Bekundung der Verbundenheit zwiſchen dem Führer und ſeiner Jugend, die in der vorderſten Front des nationalſozialiſtiſchen Kampfes um die deutſche Zukunft marſchiert. eutſche Boden erſchloſſen. ſordere. Seid aber verſichert: Wir Führer wol⸗ len immer eingedenk ſein, daß wir nie etwas verlangen wollen, was wir ſelbſt nicht auf un⸗ ſere Schultern zu heben bereit ſind.(Lebhafter Beifall.) Meine lieben Volksgenoſſen! Schweres und Gewaltiges liegt hinter uns. Wenn wir dieſes gewaltige Geſchehen der letzten fünf Jahre in ſeiner ganzen großen Wirklichkeit erfaſſen, dann haben wir doch nicht nur das Recht, wir ha⸗ ben geradezu die Pflicht, vertrauensvollen Blik⸗ kes in die Zukunft zu ſehen. Denn ein Volk, das unter ſolcher Führung ſteht und ſo etwas geleiſtet hat, das hat nicht etwa fünf Jahre hin⸗ durch Gewaltiges geleiſtet, um nun in den wei⸗ teren fünf Jahren garnicht mehr zu leiſten. Ihr, Amtswalter der Arbeitsfront, Ihr müßt ſchon als Nationalſozialiſten Träger ſein dieſes großen Vertrauens in die Zukunft. Träger ſein mit der Blickrichtung nach vorn, Träger einer Gefolgſchaft für den Führer, wohin auch immer er uns führen mag.(Stürmiſche Beifallskund⸗ gebungen.) Ich muß feſtſtellen: Der Menſch, der beſonders viel denkt, beſonders viel lieſt, ſich beſonders geſcheit gibt, der iſt auch am zaghaf⸗ teſten, vielleicht deshalb, weil er zu viel Mög⸗ lichkeiten überlegt. Der einfache Mann ver⸗ traut auf den Führer, und das iſt richtig. Und er braucht nicht zaghaft zu ſein.(Stürmiſche Kundgebungen.) Deulliche Worte nach prag Ich werde keinen Augenblick verneinen, daß ſchwere Wolken am Firmament aufgezogen ſind. Ein gewaltiges Spannen durchpulſt Europa und die Welt. Ein kleiner Teil der europäiſchen Welt ſchikaniert heute unſere ihm anvertrauten Minderheiten. Es iſt damit zu einem Unrube⸗ herd in ganz Europa geworden(Pfuirufe). Lei⸗ der ſucht man nun nicht wieder den Unruheherd ſelbſt. ſondern man ſuchte überall wieder an der Peripherje herum. Wir wiſſen, was dort vor ſich geht. Wir wiſſen, daß es unerträglich iſt, wie dieſe kleine Volksſplitter, von denen kein Menſch weiß, woher ſie gekommen ſind, ein Kul⸗ turvolk dauernd unterdrücken und beläſtigen. (Dauernd wachſende, gewaltige Zuſtimmung). Wir wiſſen aber, daß es ja nicht dieſe lächer⸗ lichen Knirpſe ſind. Dahinter ſteht Moskau, da⸗ hinter ſteht die jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Zentrale. Von dort her wird gehetzt und geſchürt. Von dort wird verſprochen, was natürlich niemals gehalten wird. Von dort kommen die Ge— rüchte, die Lügen, die Verleumdungen. Alſo die 1 hallt mal wieder vom Kriegs- und Hetz⸗ geſchrei. Und wenn nun überhaupt die Welt in den Demokratien vom Kriegsgeſchrei wider⸗ hallt dann haben auch dieſe Demokratien ſofort die Schuldigen gefunden. Dann ſind dieſe Schul⸗ digen ausgerechnet immer die ſtarken Staaten der Ordnung, Deutſchland und Italien. Immer beißt es dann, wir ſind die Unruheſtifter! Vir ſind milikäriſch gerüſtel Deutſchland und Italien bilden heute in Europa zuſammen mit Japan im Fernen Oſten überhaupt das große Bollwerk gegen die Weſtpeſt des Bolſchewismus und damit gegen die Auf⸗ Wir haben aber auch alles andere ge⸗ löſung. tan, um die Garantie der Ehre und Sicherheit feſt zu untermauern: eine eben geſchilderte groß— ügige Vorratswirtſchaft, der Aufbau einer gro⸗ en Rohſtoffinduſtrie, die Erſchließung aller odenſchätze ſichern Deutſchland völlig vor jeder Blockade. Der Aufbau einer gewaltigen Rü⸗ ſtungsinduſtrie ſichert die Kampfkraft unſeres großen Heeres. Der Einſatz von 75 Millionen ichert den Aufbau und die Verſorgung einer im 1 begriffenen modernſten Flotte, ſichert den Aufbau und die Verſorgung der Luftflotte, die iſt ohne Uebertreibung und ohne Anmaßung die techniſch modernſte, einſatzbereiteſte und zah⸗ B ſtärkſte der Welt.(“Toſender Beifall.) Die Luftflotte iſt von einer unbän⸗ digen Kühnheit und einer unerſchütterlichen Siegeszuverſicht.(Erneuter Beifall.) Noch nie in ſeiner Geſchichte war Deutſchland ſo ge⸗ feſtigt, ſo einig. Die mit Hilfe der neueſten Erfahrungen und einmaliger gewaltiger Anſtrengung gebaute mehrgliedrige Befeſtigungszone ſichert das Reich im Weſten gegen ſeden Angriff. Hier kommt keine Macht der Erde mehr durch in deutſches Land(Langanhaltender toſender Bei⸗ fall). Eine kampfgewohnte, vom höchſten Idea⸗ lismus erfüllte Partei formt und eint das deut⸗ ſche Volk in einer wunderbaren, durch keine Lüge und Hetze zu verführende Gemeinſchaft, in welcher Arbefter und Bauern das granitne Fundament bilden(Toſender Beifall). Meine lieben Volksgenoſſen! Gegen jeden Verſuch, uns einzuſchüchtern, kann ich für ganz Deutſchland, beſonders aber für uns national⸗ ſozialiſtiſche Kämpfer mit den Worten des ie Feldmarſchall Roon eines ver⸗ ichern: Wir ſind allzeit Schießer geweſen, niemals aber Scheißer! Wir wollen niemand etwas zuleide tun. Wir wollen aber auch kein Leid an deutſchen Brü⸗ dern länger dulden. Es ſind die Staaten der Ordnung geweſen, die den Frieden wieder in die Welt gebracht baben: Deutſchland. Italien.(Wieder lebhafter Beifall). Dieſe beiden Völker wollen der Welt einen neuen gerechten Frieden wieder aufbauen. Jetzt muß es ſich zeigen, ob in der Welt noch Vernunft oder Haß regiert. Des Führers gewaltiger Glaube an Deutſch— land hat unſer Volk aus tieſſter Nacht und Not, aus Elend. Verzweiflung. Schmach und Schwäche wieder emporgeführt in ſtrahlendes Licht. bat Deutſchland zu einer Großmacht er⸗ boben, und in all dieſen Jahren hat der All⸗ mächtige ihn und das Volk geſegnet, wieder und immer wieder. Er hat uns den Führer und Retter geſandt. Unbeirrbar geht der Führer ſeinen Weg, und unbeirrbar folgen wir ihm. Der Weg war ſteil, doch herrlich ſein Ziel: Unſer Großdeutſchland! Deutſches Volk, trage die ſtählerne Gewißheit in dir: Solange Volk und Führer zuſammen⸗ ſtehen, wird Deutſchland unüberwindlich ſein. Der Herr ſandte uns den Führer, nicht daß wir untergehen, ſondern damit Deutſchland auferſtehe! —— 5 1 15 1 5 ————ůůů— — ˙ —* .! e A . — er eee ee 7—— 3 der 60er Jahre ſtehender Radfahrer faßt und überfahren. Der mußte mit einem Schädel⸗ und einem Schenkel⸗ halsbruch in beſorgniserregendem Zuſtand in zu halten, bremſte er ſcharf ab. Bunke Tageschronit Fahrzeug und Fahrer in Flammen Rhens. In der Hochſtraße kam ein Motor⸗ radfahrer durch die Straßenglätte zu Sturz und wurde gleich darauf von einem entgegen⸗ kommenden Laſtwagen erfaßt. Durch ausflie⸗ ßendes Benzin, das ſich an dem heißen Zylin⸗ der entzündete, geriet das Motorrad in Brand. Die Maſchine wurde von den Flam⸗ men, die auch den Fahrer erfaßten, völlig zer⸗ ſtört. Der Mann mußte mit ſchweren Brand⸗ wunden und erheblichen Quetſchungen in ein Koblenzer Krankenhaus eingeliefert werden. Mit dem Auko gegen einen Baum Altenkirchen. Am Retterſer Berg bei Weyer⸗ buſch verunglückte das Auto der Remſcheider Kaufleute Schmidt und Heidmann durch Anprallen gegen einen Straßenbaum. Schmidt ſtarb nach kurzer Zeit an den ſchweren Ver⸗ letzungen. Heidmann wurde dem Krankenhaus zugeführt. Die Gefahren der Straße Sanau. In den frühen Morgenſtunden des Freitags ereigneten ſich hier zwei Ver⸗ kehrsunfälle. Auf der Reichsſtraße Hanau — Fulda kurz vor dem Ortseingang Langen⸗ ſelbold in Richtung Hanau wurde ein anfangs aus Somborn von einem Perſonenkraftwagen er⸗ Verunglückte ein hieſiges Krankenhaus gebracht werden. 1 der Straße Vor der Kinzigbrücke wurde die 75 jährige Frau Maria Diet⸗ mann von einem Lieferwagen beim Ueber⸗ ſchreiten der Straße erfaßt und zur Seite ge⸗ ſchleudert. Sie wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurz darauf ſtarb. a Tödlicher Sturz mit dem Motorrad Koblenz. Auf der Andernacher Straße kam der 34jährige Otto Schmelter aus Koblenz mit ſeinem Motorrad aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache beim Ueberholen eines Laſt⸗ zuges zum Sturz. In bewußtloſem Zu⸗ ſtande wurde er in das St. Joſefs⸗Kranken⸗ haus gebracht, wo neben ſonſtigen ſchweren Verletzungen ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, iſt Schmelter geſtorben. Frau aus dem D⸗Zug geſtürzt und getötet Malſch(Bd.) In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Malſch ſtürzte eine 36jährige Frau aus einem D-Zug und wurde ſofort getötet. Die Perſonalien der Getöteten ſind noch nicht feſtgeſtellt. Die Brautgeſchenke geſtohlen. Gießen. Th. R. von hier, der zwölfmal vorbeſtraft iſt, davon zweimal wegen Dieb⸗ ſtahls, war i. J. 1935„möblierter Herr“ bei einer Familie, in deren Abweſenheit er aus einem Vertikow Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke ſtahl, um ſeine Braut zu Weihnachten damit zu beglücken. Ein Bettuch und eine Decke gab er dem Einzelrichter zu, das andere läßt ſich nicht mehr genau feſtſtellen. Monate Gefängnis. Leichtſinniger Junge Oberlahnſtein(Rhein). Ein 13 Jahre alter Junge von hier fand eine Patrone, die er mit Wucht gegen eine Mauer warf, um zu ſehen, ob ſie explodierte. Sie explodierte auch, und zwar derart, daß der leichtſinnige Junge am Daumen der rechten Hand verletzt wurde. Wegen einer Mütze in den Tod Bitburg(Eifel). Eine eigenartige Urſache führte in der Nähe des Eifelortes Philippsheim zu einem tödlichen Unglücksfall. Als ein 28 Jahre alter Motorradfahrer aus Han⸗ nover ſich auf der Straße in dem Ort befand, verlor er ſeine Mütze. Um deswegen Dabei geriet das Fahrzeug aber ins Schleudern, ſodaß der Mann die Herrſchaft über dasſelbe verlor und mit Wucht gegen einen Straßenbaum rannte. Wenige Minuten nach dem Unfall erlag er Er erhielt vier einem ſchweren Schädelbruch. Folgenſchwere Exploſion Wallhauſen(Nahe). In leichtſinniger Weiſe ſchüttete eine junge Frau von hier aus einer Flaſche Spiritus in den He'r'd. Sie hatte ſich vorher nicht davon überzeugt, daß ſich in dem Herd noch Glut befand. Dadurch entſtand eine Exploſion, bei der die Flaſche in viele Stücke auseinanderflog. Durch die Stichflamme erlitt die Frau ſchwere Brandwunden im Ge⸗ ſicht, an den Händen und auf dem Kopf. Von Geſteinsmaſſen erſchlagen Andernach(Rhein). Der 3gjährige Nik. Steffens aus Weißenthurm wurde in einer Bimsgrube bei Andernach von den herabfallen⸗ den Steinmaſſen einer eingeſtürzten Wand ge⸗ troffen und ſchwer am Kopf, an der Bruſt und am Unterleib getroffen. Im Krankenhaus An⸗ dernach ſtarb der Mann nach einer Stunde. Tücke des Objekts Baumholder. Auf der Heimfahrt nach Grün⸗ bach löſte ſich eine Befeſtigungsſchraube des Dynamos von der Vorderradgabel am Rade des Einwohners Zimmermann. Der in voller Fahrt Befindliche ſtürzte auf die Straße, weil der Dynamo zwiſchen die Speichen geraten war. Mit ſchweren Verletzungen wurde er vom Platze getragen. Glücklicher Sturz eines Kleinen Trier. Ein aufregendes Vorkomm⸗ nis ſpielte ſich in einem Wohnhaus des weſt⸗ lichen Stadtteils ab. In einem unbewachten Augenblick ſtürzte das noch nicht 1 jährige Kind einer dort wohnenden Familie durch das Treppengeländer der zweiten Etage in die Tie⸗ ſe und ſchlug hart auf den Steinfließen auf. Schon hielt man das Kind für verloren. Als man es aufhob, gab es kaum ein Lebenszeichen von ſich. Ein zwiſchenzeitlich berbeigerufener Arzt konnte zur Beruhigung der Eltern feſtſtel⸗ len, daß das kleine Weſen bei dem Abſturz wie durch ein Wunder keinerlei innere Ver⸗ letzungen erlitten hatte. Nur an der Lippe zeigte ſich eine geringfügige Verletzung. Nach einem kurzen Schlaf war das Kind wieder friſch und munter, als ob gar nichts geſchehen wäre. Lebensmüde Karlsruhe. Aus noch unbekannter Urſache warf ſich ein 40 jähriger Mann in der Nähe des Miltenburger Bahnhofe auf dem dortigen unbeſchrankten Bahnübergang vor einen Perſonenzug. Mit lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen wurde er ins Städtiſche Krankenhaus geſchafft. 5 Rein Aulo war ſicher Bernkaſtel(Moſel). Hier wurden zwei Bur⸗ ſchen verhaftet, die erwiſcht worden ſind. als ſie verſuchten, einen parkenden Perſonenkraftwagen aufzubrechen. Die polizeiliche Vernehmung er⸗ gab, daß ein guter Fang gemacht wurde. Hin⸗ ter dieſen Burſchen war man ſchon lange her. Sie haben nicht nur an der Moſel, ſondern im ganzen Rheinland mittels Nachſchlüſſel Autos geöffnet und beraubt. Die geſtohlenen Sachen verkauften ſie. Den Erlös teilten ſie ſich. Vor ihnen war kein Auto ſicher. Als ſie in Bernkaſtel bei der„Arbeit“ beobachtet wurden, klappte die Sache nicht. Der betreffende Wagen hatte Pa⸗ tentſchlöſſer und die Nachſchlüſſel der Burſchen paßten nicht. Obwohl ſie ſehr ſicher auftraten, ſchöpften Straßenpaſſanten Verdacht und riefen die Polizei. Zwar hatten die Burſchen auch Wind bekommen und machten ſich aus dem Staube, doch es gelang, ſie bald zu faſſen. Ir⸗ gend etwas Böſes im Schilde geführt zu haben, leugneten ſie frech ab. Ihre Kleiderunter⸗ ſuchung förderte aber viele Nachſchlüſſel für Autotüren zum Vorſchein. Daraufhin ließ man Blick in den Ein aufdringlicher Verehrer Frankfurt a. M. Vor dem Schöffengericht kam ein ſonderbarer Fall von Lie ⸗ beserklärung zur Sprache, der ſich am 9. Juni gegen vier Uhr morgens im Bahnhofs⸗ viertel zutrug und mit dem ſich auch das Ueber⸗ fallkommando beſchäftigen mußte. Eine junge Angeſtellte, die eine Manſarde bewohnte, wachte um die angegebene Stunde durch ein Geräuſch am Fenſter auf. Am Feneſter ſaß ihr Zimmer⸗ nachbar, den ſie nur flüchtig kannte. Er hatte ihr einige Tage zuvor einen Brief unter die Türe geſchoben, in der Abſicht, mit ihr bekannt 0 werden. Das Mädchen verhielt ſich aber ab⸗ ehnend. Der zudringliche Verehrer kletterte deshalb über das Dach, um ſeiner Nachbarin Komplimente zu machen. Dieſe war im höchſten Grade entſetzt, wagte zunächſt aber nicht, das Bett zu verlaſſen. Als ſie ſchrie, drückte ihr der Burſche das Kopfkiſſen ins Geſicht und brachte ihr im Geſicht und an der Schulter Kratzwun⸗ den bei. Das Mädchen floh ſchließlich ins Trep⸗ penhaus, der unritterliche Geſelle aber entwetzte in eine Toilette, wo er von dem von der Nach⸗ barſchaft herbeigeholten Ueberfallkommando ent⸗ deckt wurde. Hausfriedensbruch, vorſätzliche Körperverletzung und Beleidigung trugen dem Täter nunmehr zwei Monate und zwei Wochen Gefängnis ein. Ein verhinderter Weltreiſender. Pirmaſens. Mit einem Jahr Gefäng⸗ nis legte das hieſige Schöffengericht dem 20⸗ jährigen Hans Schwarz aus Mannheim die Weltreiſeluſt. Im Juli hatte er den Entſchluß gefaßt, auf eine große Weltreiſe zu gehen oder richtiger zu fahren. Er ſtahl alſo auf der Straße ein Fahrrad und lenkte es in Richtung Paris. Kurz vor der Grenze nahm ihn aber die Hand des Geſetzes feſt. Nun erhielt er we⸗ gen Rückfalldiebſtahls. Paßvergehens und we⸗ gen des Verſuches, ſich der Wehrpflicht zu ent⸗ ziehen, die erwähnte Strafe. Falſche Anſchuldigung einer lockeren Ehefrau Bensheim. Eine Geſchichte, die durch einen Auftritt in einer hieſigen Wirtſchaft in die Oeffentlichkeit kam, fand ihr merwürdiges Nach⸗ ſpiel, diesmal unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit, vor dem Schöffengericht Darmſtadt. Die 95 Jahre alte Ehefrau Elſe Sch. hatte ihren 5 Jahre älteren Mann Johann Bavptiſt be⸗ wogen, durch einen Rechtsanwalt gegen einen ebenfalls verheirateten Dritten Anzeige wegen „Notzucht“ zu erſtatten. Das Verfabren wurde aber niedergeſchlagen. weil ſich alsbald heraus⸗ ſtellte, daß von einem ſolchen Verbrechen gar keine Rede ſein konnte. da Frau Elſe mit dem Angeſchuldigten ein regelrechtes. wenn auch nur kurze Zeit, ſo um die Jahres⸗ wende herum. währendes Verbältnis un⸗ terbielt. Die Frau half oft in der Gaſt⸗ wirtſchaft ihrer Mutter aus. wo auch der andere verkehrte. Dann nahm ſie ihn wiederholt mit in ibre im gleichen Haus gelegene Wohnung. und zu ſeinem Geburtstag ſchickte ſie ihm noch einen ſelbſtgebackenen Kuchen, ſodaß die Frau des Beſchenkten über ſoviel Freundſchaft ganz aerührt war. Dann ſcheint die Spenderin aber plötzlich des Geliebten überdrüſſig geworden zu ſein. oder was ſonſt der Anlaß geweſen ſein mag— wer blickt in jedes Frauenhberz?— je⸗ denfalls kam es eines Tages in der Wirtſchaft die Bürſchchen nicht mehr los. Die weitere Un⸗ terſuchung ergab, daß die Burſchen von vielen Behörden ſeit Monaten geſucht werden. Wenige Meter vorm Ziel tödlich verunglückt Oberweſel(Rhein). Der 13 Jahre alte Ru⸗ dolf Rickenberg von hier, Sohn des Lehrers Rickenberg, hatte für ſeine Kaninchen Futter ge⸗ holt und fuhr damit auf ſeinem Fahrrad nach Hauſe. Wenige Meter vor dem El⸗ ternhaus wurde er von einem Laſtzug über⸗ holt. Aus bisher noch nicht geklärter Urſache geriet er unter den Anhänger und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurz darauf ſtarb. Die Polizei hat ſofort Ermittlungen über den Tatbeſtand angeſtellt. Neklameauswüchſe werden beſtraft Trier. Die Stadtverwaltung Trier hat dem Reklameunweſen einen Großkampf an⸗ geſagt. Straßenzug für Straßenzug wird auf törend und verunſtaltend wirkende Reklame überprüft; übermäßige und heftige Reklame wird entfernt. In allen Fällen, in denen in Zukunft ohne Genehmigung Reklameſchilder oder Firmenſchilder angebracht, Anſtriche oder große Schaufenſterbeſchriftungen ausgeführt, oder Automaten aufgeſtellt werden, erfolgen fühlbare Strafen. Tod durch ſinnloſen Alkoholgenuß Homberg(Oberheſſen). In der Nacht zum Freitag wurde vor einer Homberger Gaſtwirt⸗ ſchaft auf der Straße ſitzend ein 35 Jahre alter Mann aus Friedberg, der vorübergehend in Homberg beſchäftigt war, in ſinnlos be⸗ trunkenem Zuſtand aufgefunden. Man brachte den Mann nach der benachbarten Fel. berge, wo er am andern Morgen an den Fol⸗ gen einer ſtarken Alkoholvergiftung geſtor⸗ en iſt. Die Ermittlungen ergaben, daß der Mann am Abend vorher eine Kneiptour durch mehrere Wirtſchaften gemacht und dabei ſo übermäßig viel. und Bier zu ſich ge⸗ nommen hatte, daß aus der frohen Zecherei der Weg in den Tod wurde. Nach Feierabend tot zuſammengebrochen Remagen(Rhein). Durch Herzſchlag ſchied jäh ein Reichsbahnarbeiter aus dem Le⸗ ben. Der Mann batte Feierabend gemacht und wollte gerade einen Perſonenzug beſteigen, um nach Hauſe zu fahren. In dieſem Augenblick brach er tot zuſammen. Erſt kürzlich ereilte das gleiche Schickſal einen 37 Jahte alten Mann von hier. Er brach am Fahrkartenſchalter tot zuſammen. Gerichtssaal zum Krach und zu jener Beſchuldigung. Als ſich deren Haltloſigkeit herausſtellte, drehte ſich der Spieß von ſelber um, und das anklägeriſche Ehepaar wurde ſelbſt zu Angeklagten. Dieſe wollten ihre früheren Angaben auch jetzt noch aufrecht erbalten. Es ſtellte ſich aber durch Zeu⸗ genausſage heraus. daß Frau Elſe der anderen Ebefrau geſagt hatte:„Sie müſſen mir verzei⸗ ben. wie mein Mann mir auch verziehen hat.“ Das Gericht erkannte auf zwei Monate Gefängnis gegen den Angeklagten, während die Strafe von einem Monat für ibren Mann unter den Straferlaß fällt. Eine kragikomiſche Liebesgeſchichle Koblenz. In mehrſtündiger Verhandlung vor dem Koblenzer Gericht wehrte ſich ein junger Mann aus Dortmund gegen den Vorwurf des Diebſtahls. Dabei rollte eine trag i⸗ komiſche Liebesgeſchichte wie ein Kurzfilm im Gerichtsſaal ab. Hans, der An⸗ geklagte, hatte ein Verhältnis mit einem Mäd⸗ chen aus St. Goarshauſen. Eines Tages fuhr er zu den Eltern der Braut und verlebte fröb⸗ liche Tage. Dann wollte Hans plötzlich abrei⸗ ſen, doch die Braut erklärte energiſch, daß ſie mit ihm nach Dortmund fahre. Hans willigte ſcheinbar ein, ſann aber ſpäter darüber nach. wie er die Braut am ſchnellſten los werden könne. Seine Täuſchungsmanöver auf dem Bahnhof St. Goarshauſen mißlangen durch die Wachſamkeit der Braut, für die Hans nur eine Fahrkarte bis Koblenz gelöſt hatte. Einige Stunden ſpäter ging Hans mit ſeiner Braut auf dem Bahnſteig in Koblenz auf und ab. Da lief der Schnellzug nach Dortmund ein. Als der Beamte das Zeichen zur Abfahrt gab, riß Hans ſich von ſeiner Braut los und ſprang auf das Trittbrett des fahrenden Zuges. Doch die Braut hatte Böſes geahnt, erwiſchte den Flücht⸗ ing noch an den Rockſchößen und zog ihn trotz der Warnungsrufe der Beamten vom Trittbrett herunter. Zuerſt hagelte es bittere Vorwürfe. dann vertrug man ſich wieder, denn die Braut datte dem Hans das Geheimfnis ſeiner bal⸗ digen Vaterſchaft ins Ohr geflüſtert. Er tat lehr glücklich, ging allein zum Schalter und löſte ihr angeblich eine Fahrkarte nach Dortmund ein Wirklichkeit zog er nur eine Bahnſteigkarte). dann kehrte er zurück und brachte einleuchtende Gründe vor, als angeblicher Vater zuerſt einmal allein zu den Eltern nach Dortmund zu fab⸗ ten. Die Braut ſah das ein und fügte ſich in das Unvermeidliche. Dann ſprach ſie von ihren Auslagen, die ſie in den letzten Tagen gehabt habe. Hans zückte ſofort die Brieftaſche und gab jeiner glücklichen Braut einen Zwanzigmark- ſchein. Dann kam der Zug, und Hans fuhr ichmunzelnd in die Weite. Die Braut ging zum Schalter zurück, um eine Karte nach ihrem Heimatort zu löſen. Der Beamte lächelte, denn der Zwanzigmarkſchein war falſch. Nun gin⸗ gen der Braut endlich die Augen auf: ſie öft⸗ nete ſchnell die Handtaſche. Aber auch ihr eigenes. Geld war verſchwunden. und in ihrer grenzenloſen Ernüchterung ging ſie zur Polizei. Hans kam vor den Strafrichter. leugnete, und mußte mangels Beweiſes freigeſprochen werden. Hinzu kam die völlige Unglaubwürdigkeit des Mädchens, denn als das Kind zur Welt kam. wurde nicht dem Angeklagten, ſondern einem anderen Manne einwandrfei die Vater⸗ ſchaft nachgewieſen. Sie hören im Rundfunk Dienstag, den 13. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2 Abendnachrichten. 6.30 Früh⸗ konzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Markt⸗ berichte, Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 10.00„Eppe⸗ lein von Gallingen“, 11.30 Volksmuſik und Bauern⸗ kalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 18.15 Mittagskonzert. 14.00 Muſika⸗ liſches Allerlei. 16.00 Unterhaltungskonzert. 18.00 Künſtler⸗Ehen. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Schöne Stimmen 20.00 Nachrichten. 20.10 Eine heitere Hör⸗ folge. 21.10 8 22.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 Nacht⸗ konzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt. 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Morgen⸗ ſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Rat⸗ ſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter⸗ bericht. 11.45 Warum Deviſenbewirtſchaftung? 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Kurz⸗ weil nach Tiſch 15.00 Kleines Konzert. 16.00 Nach⸗ mittagskonzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröh⸗ liche Lautſprecher. 19.15 Volk und Wirtſchaft. 19.30 Es ſingt die Rundfunkſpielſchar. 20 00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Kleine Abendmuſik. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. 22.35 Unter⸗ haltung und Tanz. 24.00 Nachtmuſik. 2.00—3.00 Nachtmuſtk. Don einem Laſtaulo geſtreift Ein Toter, ein Schwerverletzter Darmſtadt. Am Sonntagfrüh ereignete ſich Ecke Hermann- und Karlſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Zwei junge Leute unterhielten ſich dort mit einem Autofahrer, als ein Laſt⸗ kraftwagen vorbeikam und ſie ſtreifte. wurde der aus Weſtfalen ſtammende Student Bunnet tödlich verletzt. Auch ſein Kamerad wurde ſchwer verletzt. Der Fahrer des Laſt⸗ wagens fuhr zunächſt weiter, wurde aber ſpäter ermittelt. Die Schuldfrage wird noch geklärt. Imnibus abgeſtürzl Neun Verletzte Morbach(Hochw.) Im ſogenannten„Schön⸗ berger Grund“ zwiſchen Talling und W brück rannte ein mit dreizehn 3 beſetz⸗ ter Omnibus gegen einen ſtürzte dann eine Böſchung hinunter auf eine Wieſe, wo er ſich überſchlug. Von den Inſaſſen wurden neun verletzt und mußten — Hilfe in Anſpruch nehmen. nibus iſt ſchwer beſchädigt worden. Unter den Hörnern des Bullen Alſenz. Im benachbarten Schmalfelderhof ent⸗ ode. Er wurde von dem plötzlich ungemütlich werdenden Bullen angegriffen und zu Boden geworfen. Herbeieilende Helfer befreiten ihn von dem Wütenden, ſo daß er mit einem Rip⸗ penbruch und ſonſtigen davonkam. Ein unfreiwilliger Sprung Kuſel. Ins hieſige Krankenhaus wurden zwei verunglückte Motorradfahrer eingeliefert. Auf einer kleinen Brücke in Ruthweiler waren ſie durch ein Fahrzeug angefahren worden, ihr Rad gegen die Brückenmauer geprallt und ſie ſelber in den Bach geflogen. Schadhafte Stromleitung fordert Menſchenleben Ahrweiler(Ahr). Nachdem kürzlich in Mei⸗ 85 7 75(Glan) ein junger Mann dadurch den od fand, daß er eine durch eine ſchadhafte Stromleitung unter Strom geſtellte Baubude betrat, hat ſich nun in Lederbach im Kreis Ahr⸗ weiler ein gleicher bedauernswerter Vorfall er⸗ eignet. Hier ſtand eine Wellblechbaracke infolge einer ſchadhaften Leitung unter Strom. Als ein junger Arbeiter die Ba⸗ racke betrat, brach er tot zuſammen. 50 Meter hoher Schornſtein geſprengt Niederlahnſtein. Ein faſt 50 Meter hoher Schornſtein des Betriebes der Didier⸗ Werke A.⸗G. Niederlahnſtein, der durch neue Fabrikräume und techniſche Verbeſſerungen überflüſſig geworden war, wurde vormittags umgelegt. Soldaten eines Pionierſturmes hatten die Umlegung übernommen. Ganz wie geplant, legte ſich der hohe Schornſtein um, es war eine Angelegenheit von nur wenigen Se⸗ kunden. In Bälde wird dort, wo der Schorn⸗ ſtein geſtanden, eine neue Grünanlage und ne⸗ benan ein Sportplatz erſtehen. Jagoſchloß Romrod wird Slaalsbeſiß Die reichhaltigen Sammlungen kommen nach Darmſtadt Darmſtadt. Das Jagdſchloß Romrod in Oberheſſen, deſſen älteſte Teile aus dem 12. Jahrhundert ſtammen und das als eines der ſchönſten Schlöſſer des Heſſenlandes gilt, wird in dieſem Jahre in die Hände des Staates übergehen. Beſitzer des Schloſſes war die groß⸗ herzoglich⸗heſſiſche Familie, d. h. der letzte heſ⸗ ſiſche Großherzog Ernſt Ludwig. Der Fürſten⸗ Abfindungsvertrag, der beſagt, daß das Schloß eine beſtimmte Zeit nach dem Tode des Groß⸗ herzogs an den Staat zurückfällt, liegt der jetzi⸗ gen Verſtaatlichung zugrunde. Welchen Zwecken das Schloß künftig dienen wird, ſteht noch nicht endgültig feſt, jedoch iſt ſicher, daß die ſehr reichhaltigen Sammlungen. die ſeither, wie die meiſten Innenräume des Schloſſes. der Beſich⸗ tigung durch jedermann gegen eine mäßige Ein⸗ trittsgebühr zugänglich waren. künftig Mit der Räumung des Jagdſchloſſes wird ſchon in der nächſten Woche begonnen werden. 1 Der Om⸗ Node der Bauer Guth mit knapper Not dem leichten Verletzungen Dabei 1 9 Wer Pet aum und 1 4 2 2 Eh Sti 6¹ 65 F. 915 95 VfR 181 Fort Gti Vor Dres aus dem Schloß entfernt und anderweitig, meiſt in Darmſtadt, einen neuen Platz erhalten werden. N „Schön Büdlicher⸗ nen beſetz⸗ gun und inuttet Lon den id mußten! Hor One Der On⸗ 1 erhof ent⸗ tletzungen den zwei ett. Auf waren ſe b iht Rad ſie felber Die erſten Punlle ſind vergeben Einlracht, Ludwigshafen. Vormalia und Rolweiß blieben erſolgreich fn. Mannheim, 33 B. Frankfurt 1860 München Sieger im Tſchammerpokal Züdheſſiſche Bezirksklaſſe im pech Fünhball In Zahlen Züddeulſche Meiſterſchaftsſpiele . Gau Südweſt Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 2 JV. Saarbrücken—Reichsbahn Frankfurt 3 Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 1: FK. 03 Pirmaſens— TS. 61 Ludwigshafen 1 Eintracht Kreuznach—SV. Wiesbaden 3 Gau Baden 1. FC. Pforzheim— SpVg. Sandhofer. 5 FV. Offenburg— Ve. Neckarau Gau Württemberg Sportfr. Stuttgart Spogg. Cannſtatt Stuttgarter SC.—Ulmer FV. 94 SV. Feuerbach V. Zuffenhauſen Gau Bayern Schwaben Augsburg— BC. Augsburg 45 1. FC. 05 Schweinfurt—Jahn Regensburg 2 * Am den Tſchammerpokal 1. Hauptrunde 8 FC. Hanau 93—VfB. Mühlburg 0 VfB. Stuttgart Phönix Karlsruhe 7 2. Hauptrunde: FSV. Frankfurt— BC. Hartha VfR. Mannheim— Bayern München TSV. 1860 München—Freiburger F. Fortuna Düſſeldorf— Opel Rüſſelsbeim Grünweiß Eſchweiler— SV. Waldhof Vorw. Raſ. Gleiwitz Deſſau 05 Dresdener SC.— Beuthen 09 Phönix Lübeck— Arminia Bieleſeld Werder Bremen—Rotweiß Eſſen Weſtfalia Herne— Viktoria Hamburg * Bezirksklaſſe im Punklekampf Rheinpfalz Reichsb, Ludwigshafen— VfR. Frankenthal 3:7 Tura Ludwigshafen—Spogg. Mundenheim 110 Olympia Lampertheim V. Speyer 1-2 Olympia Lorſch— Normannia Worms 3:2 571 0:4 6:1 —— 5 * — 5 — ASt Mutterſtadt 08— VfR. Bürſtadt VfL. Frieſenheim-89 Oppau Sppgg. Oggersheim—Blauweiß Worms Gruppe Rheinheſſen JV. 02 Biebrich— TS. Abenheim FV. Hofheim— Spy. Koſtheim Haſſia Bingen—Fortuna Finthen Fyogg. 03 Mombach— Tura Kaſtel Viktoria Walldorf—Spv. Flörsheim Gruppe Unterbaden⸗Weſt 2 2 28228 Fygg. 98 Seckenheim— FV. Weinheim 3:0 FV. Brühl— Phönix Mannheim 29 07 Mannheim— Alemannia Ilvesheim 3·2 Amicitia Viernheim— Sportklub Käfertal 6:2 VfTuR. Feudenheim— Olymp Neulußheim 22 Germ. Friedrichsfeld—Fort. Heddesheim 2:0 Mittelpfalz Homburg⸗Nord— Kammgarn K'lautern Reichsbahn K'lautern—FC. Rodalben VfL. Homburg—Pfse. Landſtuhl 13: Zweibrücken— VfR. Kaiſerslautern SG. Neuſtadt—05 Pirmaſens 1. FC. Kaiſerslautern—Niederauerbach Gruppe Main Sppg. Bergen⸗Enkheim—Vfe. Germ. 94 Union Niederrad—F V. Sprendlingen Spyg. 03 Neu⸗Iſenburg—Spog 03 Fechenh. JG. Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt VfB. Anterliederbach—Vfe. 47 Rödelheim Spyg. 02 Griesheim Germ. Schwanheim Gruppe Südheſſen SV. 98 Darmſtadt—Blau⸗Weiß Bürgel FSV. Heuſenſtamm— Germania Oberroden Haſſia Dieburg DR. Darmſtadt Spyg. 04 Arheilgen— Germania Bieber i Kickers Obertshauſen— Kickers/ V Mülheim FC. 03 Egelsbach- VfB Offenbach MSV. Darmſtadt BSC. 99 Offenbach * Hand ball-Meiſterſchaft Gau Südweſt MW. Darmſtadt— Tura Ludwigshafen 12:6 TV. Offſtein— WV. Leiſelheim 14:10 Gau Baden VfR. Mannheim— TV. Seckenheim 7:4 TV. Leutershauſen— Freiburger FC. 10:8 Tgde. Ketſch— W. Weinheim 11:6 * hocken am Jonnlag TV. Sachſenhauſen— 61 Kaiſerslautern Mainzer HC.— Mainzer RV. Eintr. Frankfurt— Wiesbadener ToC. Allianz Frankfurt— SC. Forſthausſtraße SC. Frankfurt 1880— J. Höchſt Reichsbahn Frankfurt— FSV. Frankfurt JG. 3— Frankfurter TV. 1860 Ser acher RV. 74— DHC. Wiesbaden HC. Speyer— W. Frankenthal 61 Ludwigshafen— Schwarzweiß Worms Tgde. Worms— Reichsb. Ludwigshafen Bor. Neunkirchen— Reichsb. K lautern d= de te 00 N 288822 1 A + 15 S D Sn o- n D 82 üdweſt-Auflakt ohne Ueberraſchung Aeberall bereits guler Publikums zuſpruch Im Gau Süd weſt beanſpruchte das nach Frankfurt verlegte Treffen zwiſchen dem Gau⸗ meiſter Eintracht und den Kickers Offenbach das Hauptintereſſe. Die Kickers boten im Feld eine ſehr gute Leiſtung, zeitweiſe waren ſie ſogar klar überlegen, aber ihr Sturm, in dem der ge⸗ ſperrte Staab fehlte, konnte ſich gegen die auf⸗ merkſame Eintracht⸗Abwehr nicht zur Geltung bringen. Der Meiſter ſiegte mit 2:0(1:0), ohne den 6000 Beſuchern ein meiſterhaftes Spiel gezeigt zu haben.— Daß Wormatia zorms gegen Boruſſia Neunkirchen gewinnen würde, hatte man erwartet. Das 110(1:0) iſt aber etwas ſchmeichelhaft für die Saarlän⸗ der, die in der Hauptſache in der Verteidigung tätig waren und in Torhüter Müller, Verteidi⸗ ger Maus und Mittelläufer K. Welſch über⸗ ragende Kräfte hatten. Worms, das Fath er⸗ ſetzt hatte, war im Feld klar tonangebend und hätte höher gewinnen müſſen.— Eine über⸗ raſchend gute Vorſtellung gaben die beiden Liga⸗ Neulinge. Reichsbahn Rotweiß Frankfurt ſiegte in Saarbrücken gegen den Fußballverein in einem torreichen Treffen mit 4:8(3:1), wobei ſich bei Saarbrücken natürlich das Fehlen von Sold ſtark bemerkbar machte, und die TSG. 61 Ludwigshafen errang in Pirmafens gegen den im Feld beſſer ſpielenden FK. 08 einen glück⸗ lichen 2:1(0:0) Sieg. Am kommenden Sonntag ſpielen: Wormatia Worms— FV. Saarbrücken Boruſſia Neunkirchen— FK. Pirmaſens TSG. Ludwigshafen— FSV. Frankfurt SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt— Rotweiß Frankfurt. Glücksſieg des Meiſters Eintr. Frankfurt—Kickers Offenbach 2:0(1:0) Der Südweſtmeiſter eröffnete die neue Mei⸗ terſchaftsſpielzeit mit einem zahlenmäßig ein⸗ rucksvollen Sieg über die Kickers Offenbach, aber das Ergebnis von 2:0 wird den tatſäch⸗ lichen Leiſtungen auf dem Spielfeld nicht ganz gerecht. Die Kickers, die auf Staab und Stein verzichten mußten, lieferten am Riederwald ein prächtiges Spiel und lange Strecken hindurch diktierten ſie den Kampf und drängten die Ein⸗ tracht in die Verteidigung zurück. Wenn die Kickers aber trotzdem nicht die Früchte hres im Feld guten Spieles ernteten, ſo lag das einmal an der Schußunſicherheit der Stürmer, die einige ſogenannte„totſichere“ Torgelegenheiten verpaßten, und dann an der beſtechenden Form des Eintracht⸗Mittelläufers Lindemann, der ein unüberwindlicher„Stopper“ war, und des Tor⸗ hüters Fiſcher. Schwach waren die Eigtracht⸗ Außenläufer(Möbs wurde allerdings ſchon früh angeſchlagen!) und im Sturm ſah man nur ge⸗ legentlich ein zielſtrebiges und genaues Zuſam⸗ menſpiel. Die Kickers wirkten als Mannſchaft geſchloſſener. Hervorragend waren 1 und Läuferreihe, während der Sturm, wie ſchon einleitend geſagt, der Feldüberlegenheit einen zahlenmäßigen Ausdruck nicht zu geben ver⸗ mochte. Im übrigen zeichneten ſich die Kickers auch diesmal wieder durch eine oft übergroße Härte aus. a Schon nach drei Minuten ging die Eintracht durch Wirſching in Führung, während der zweite Treffer erſt fünf Minuten vor Schluß durch eine Energieleiſtung Rölls zuſtande kam. Bis dahin hatte es eher nach dem Ausgleich, als nach einem zweiten Eintrachterfolg ausgeſehen. 600 Beſucher. Schiedsrichter Her mann⸗ Ludwigshafen. Ohne Fold und Benzmüller FV. Saarbrücken—Reichsb.⸗Rotweiß Frankfurt 3:4(1:3) Auf dem ſchweren Gelände in Saarbrücken errang der neue Gauligavetein Reichsbahn⸗ Rotweiß Frankfurt ſeine beiden erſten wert⸗ vollen Punkte. Die Saabrücker waren mit einer ſtark verjüngten Mannſchaft erſchienen, die doch noch zu uneingeſpielt und unerfahren war, um einen ſchweren Punktekampf mit Er⸗ folg durchſtehen zu können. Mittelläufer Sold und Mittelſtürmer Benzmüller fehlen. ſie hät⸗ ten der Mannſchaftsleiſtung Saarbrückens ſicher ſtarken Auftrieb gegeben. Vor allem der Saar⸗ brücker Sturm enttäuſchte. Er war viel zu ſchußſchwach. Der Sieg der Frankfurter war verdient. Sie hatten ihre überragenden Spieler in den Stürmern Theiß und Dietzel. Linksaußen Becker brachte die Saarbrücker ſchon nach 8 Minuten in Führung. Zwei Minu⸗ ten ſpäter glich jedoch Theiß für Frankfurt aus und Linksaußen Gillmaier reihte für die Main⸗ ſtädter bis zum Wechſel noch zwei Treffer an. denen die Saarbrücker vorerſt nichts entgegen⸗ zuſtellen hatten. Rach der Pauſe kamen die Saarbrücker ſtärker auf: Linksaußen Becker und der Halbrechte Emmerich ſchaffen für ſie kurz hintereinander noch zwei Treffer, aber Frank⸗ furts Halbrechter Dietzel ſchoß ein weiteres Tor, das den Frankfurter Sieg brachte. Schieds⸗ richter Hornemann(Waldfiſchbach). 3000 Zuſchauer. Auch Ludwigshafen ſiegreich FK. 03 Pirmaſens— TSG. 61 Ludwigshafen 1:2(0:0) Zu ſagen iſt zu dieſem Spiel, daß der Sieg der Ludwigshafener recht glücklich errungen war. Die Pirmaſenſer waren im Feldſpiel die klar beſſere Partei, aber ihr ſonſt ſo ſicherer Tor⸗ hüter Schaumburger blieb diesmal hinter den Erwartungen zurück. Die beſten Spieler auf dem Platz waren der Ludwigshafener Torhüter Zettl, der den 2000 Zuschauern wiederholt Pro⸗ ben ſeines großen Könnens gab, und der Pir⸗ maſenſer Stürmer Merl. Die erſte Halbzeit verlief bei leichter Ueberlegenheit der Gaſtgeber torlos. Schon bald nach dem Wiederanpfiff trat Hübinger für die Ludwigshafener das erſte Tor und Rühm erhöhte ſpäter ſogar auf 2:0. Erſt bei dieſem Stande kamen die Pirma⸗ ſenſer durch Merl zum Ehrentreffer. Schieds⸗ richter Urnau(Saarwellingen). nur ein Tor in Worms Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 1:0(1:0) In Worms gab es vor 3000 Zuſchauern einen packenden und ſcharfen, aber ritterlichen Punktekampf, den die überlegen ſpielenden Wormſer, die ohne Fath und Leiſt antreten mußten, nur knapp mit 1:0 gewannen. Drük⸗ kend war die Ueberlegenheit der Wormaten be⸗ ſonders in der erſten Hälfte, in der ihr Tor⸗ hüter eigentlich nur ein einzigesmal einen ge⸗ fährlichen Schuß abzuwehren hatte. Der Sie⸗ estreffer fiel ſchon nach 10 Minuten mit einem Prachſſchuß Stahls. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Wormſer das Eckenverhältnis auf 9:1, aber Tore wurden nicht mehr geſchoſſen, da die wachſame Neunkirchener Verteidigun auf dem Poſten war. Einen Elfmeter hie Neunkirchens Torwart Müller. Die Wormſer ſpielten geſchickt und eifrig, hatten aber wenig Glück mit ihren Schüſſen. Ganz hervorragend ſpielten Kiefer, Eckert und Kern; ſchwächer waren die beiden Außenſtür⸗ mer. Die Neunkirchener kamen in ſtärkſter Be⸗ ſetzung, wußten ſich aber ſelten zur Geltung zu bringen. Ueberragend Mittelläufer K. Welſch; gut auch Torwart Müller und Verteidiger Maus. Schiedsrichter war Laufs ⸗Bad Hom⸗ ———— Meiſterſchaftsſpiele im Reich Gau Brandenburg Blauweiß Berlin— Hertha BSc. Berlin 1 Tennis Boruſſia Berlin— Wacker 04 8 Bewag Berlin— Berliner SV. 92 2: Brandenburger SC. 05— Minerva 98 3 Frieſen Cottbus— Union Oberſchöneweide 1 Gau Schleſien Pr. Hindenburg— RV. Gleiwitz 9:0 1. FC. Breslau— Breslau 02 32 Hertha Breslau— EV. Klettendorf 5:2 Gau Sachſen Polizei Chemnitz— Guts Muts Dresden 4 Fortuna Leipzig— SC. Planitz 2 Konkordia Plauen— VfB. Leipzig 5 Gau Mitte Cricket Vikt. Magdeburg— Fort. Magdebg. 2:2 Thüringen Weida— 1. S. Jena 412 SpVg. Erfurt— VfL. 96 Halle 18 8 Gau Nordmark FC. 93 Altona— Hamburger SV. 2 Schweriner SV.— Holſtein Kiel 2: Eimsbüttel Hamburg— Raſenſp. Harburg 0: Polizei Lübeck— Komet Hamburg 2: g Gau Niederſachſen Bückeburger Jäger— Arminia Hannover 0 ASV. Blumenthal— Algermiſſen 1911 0 Gau Weſtfalen SpVg. Herten— FC. 04 Schalke 828 Boruſſia Dortmund— Vf. 48 Bochum 11 55 Münſter— SpVg. Röhlinghauſen 8:0 urg. Diesmal war die Auko-Union dran! Uuvolari sieger im„Großen Aulopreis von Nalien“ An dieſen„Großen Preis“ werden die 80 000 Italiener, die ihn auf der Monzabahn erlebten, noch lange denken. Ihr gefeiertſter Fahrer, zio Nuvolari, trug nach langer Zeit wieder einen großen Sieg davon. Er errang ihn nach großem Kampf auf ſeinem Auto-Union⸗Renn⸗ wagen und verhalf damit dem deutſchen Werk zum Sieg im erſten Grand⸗Prix⸗Rennen der neuen Formelaera. Mit 155.726 kmſtd. für die 419,6 km lange Strecke erzielte der Italiener einen Durchſchnitt, der dicht an die beſten Trai⸗ ningsrunden herankam. Eine Runde zurück be⸗ legte der Italiener Dr. Farina auf Alfa Ro⸗ meo den zweiten Platz Zwei weitere Runden zurück folgte R. Caracciola auf Mercedes-Benz. Damit hatte„Carratſch“ ſeinen Europameiſter⸗ titel gegen Manfred von Brauchitſch erfolgreich verteidigt. Die übrigen deutſchen Wagen und zahlreiche ihrer Gegner ſchieden vorzeitig aus. Die meiſten von ihnen hatten bei dem heißen Wetter Motorſchwierigkeiten, die in erſter Li⸗ nie auf die Kerzen zurückzuführen waren. Monzabahn im Sonnenglanz Ein verblüffender Wetterumſchlag bereitete den Rennleitern große Sorgen, denn die Ein⸗ ſtellung der Motoren war an den vielen regen⸗ reichen Trainingstagen vorgenommen worden. Und nun herrſchte ſtrahlender Sonnenſchein und verbreitete ſommerliche Wärme, die die Moto⸗ ren in vielen Fällen unerwartet traf. Die Zu⸗ ſchauer waren natürlich mit dieſer Aenderung natürlich ſehr einverſtanden. In hellen Scha⸗ ren kamen ſie nach dem Autodrom von Monza. Auf 80 000 Perſonen wurde die offizielle Zu⸗ ſchauermenge geſchätzt Allein 24000 kamen mit Dopolavoro. Herzlich begrüßt wurde der italie⸗ niſche Propagandaminiſter Alfieri. Zunächſt Lang vorne ö Zunächſt Lang vorne Mit Ausnahme von Hans Stucks Auto Union ſtanden die deutſchen Wagen in der Folge Lang. von Brauchitſch(beide Mercedes-Benz), Caracciola(Mercedes-Benz). Müller(Auto Union) und dahinter Nuvolari(Auto Union). Seaman(Mercedes⸗Benz) und Kautz(Auto Union) in den beiden vorderſten Reihen. Nach dem Startzeichen ſchoſſen die Wagen von Lang, Müller, Seaman, Caracciola und Nuvolari als erſte an den Tribünen vorbei. Nuvolari ge⸗ wann ſchnell an Boden. Die zweite Runde brachte die erſten Ausfälle: Kautz mußte die Paffen ſtrecken, auch Caracciola fehlte. Er hatte in den Schikanen die Strohballen ange⸗ fahren, war aber aus eigener Kraft wieder flott geworden. Nach acht Runden lag Nuvolari nur zwei Wagenlängen hinter Lang. Plötzlich er⸗ ſcholl lauter Beifall: Nuvolari führte vor Lang, Müller, Seaman, von Brauchitſch und Stuck. Hinter der deutſchen Wagenphalanx jag⸗ te Biondetti(Alfa Romeo) einher, von Brau⸗ chitſch fiel durch Kerzenwechſel zurück. Seaman gab mit Motorſchaden auf. Taruffi(Alfa Ro⸗ meo), Belmondo(Alfa Romeo). Zehender (Maſerati) und Wimille(Alfa Romeo) muß⸗ ten ſpäter den Kampf aufſtecken. Stuck rückte auf und ſetzte ſich hinter Nuvo⸗ lari, Lang und Müller vor Dr. Farina auf den vierten Platz. Noch verſchiedentlich verſuchte es v. Brauchitſch mit neuen Kerzen. bis er in der 21. Runde endgültig von der Bahn ging. In der 29. Runde wechſelten Nuvolari und Müller die Reifen und ſo ergab ſich nach der Hälfte des Rennens folgender Stand: 1. Lang in 1129:03,4 gleich 152,233 kmſtd., 2. Nuvolari 1:19:37,6, 3. Stuck 1:20:33, 4. 4. Müller, 5. Graf Troſſi. Drei Auto Union an der Spitze Ereignisreich und entſcheidend war der Ver⸗ lauf der nächſten 10 Runden. Caracciola über⸗ gab ſeinen Mercedes/ Benz an von Brauchitſch. Lang mußte faſt zwei Minuten an die Box und kam dann langſam aus der Motorradkurve zu⸗ rück. Rauchwolken aus dem Auspuff kündeten an, daß der Motor nicht mehr rein arbeitete; Lang gab auf. Caracciola übernahm wieder ſeinen eigenen Wagen. Nach der 40. Runde (60 waren zu fahren) lagen drei Auto Union an der Spitze. Nuvolari führte vor Hans Stuck und Müller. In der nächſten Runde ereilte den zweifachen deutſchen Meiſter Hans Stuck das Geſchick. Mit defekter Oelleitung ſchied er aus. Das 17er⸗Feld war nunmehr auf ſieben Wa⸗ gen zuſammengeſchrumpft. Nupolari fuhr wie in ſeinen beſten Tagen, nahm die Kurven mei⸗ ſterhaft und„trat drauf“ wie ein Junger. Mül⸗ ler verriet ſein immer mehr ausreifendes Kön⸗ nen. Caracciola 1 1 wollte offenſichtlich nicht mehr in den Endkampf um den Sieg ein⸗ greifen, höher ſtand ihm die Wiedererringun er Europameiſterſchaft. So begnügte er ſich mit ſeinem 3. Platz. Müller wieder im Pech „Noch 10 Minuten waren zu fahren. Unver⸗ ändert lautete der Stand. In der viertletzten Runde war es auch um Hermann Müller ge⸗ ſchehen. Der frühere deutſche Motorradmeiſter mußte ausſteigen, ſein Motor ſtreikte. „Die Entſcheidung war gefallen. Rundenab⸗ ſtände trennten die ſechs übriggebliebenen Be⸗ werber voneinander. Die zweite Hälfte des Rennens brachte immer größere Geſchwindig⸗ keiten, ſcharf zog das Durchſchnittstempo an. Aber ruhig und beherrſcht zog Nupolari ſeine Kreiſe. Stürmiſcher Jubel umbrandete ihn auf ſeiner letzten Runde und als er dann als Er⸗ ſter von der ſchwarz⸗weiß karierten Schluß⸗ flagge geſtoppt wurde, kannte die Begeiſterung ſeiner Landsleute keine Grenzen mehr. Von ſeinen lachenden Monteuren auf die Schultern genommen, mußte er immer wieder Hände ſchüt⸗ teln und Glückwünſche entgegennehmen. Dr. Farina ſchoß vor Caracciola als Zweiter über die Ziellinie. Das Deutſchlandlied und zu Ehren des ſiegreichen Fahrers die Giovinezza erklan⸗ gen und beendeten den heißen Kampf. Der Große Preis von Mailand, das Rennen der Wagen bis 1500 cem, geſtal⸗ tete ſich zu einem„Bruderkampf“ zwiſchen Emi⸗ lio und Luigo Villoreſti. Emilio gewann mit 147,6 kmſtd. In der Auslaufrunde überſchlug ſich der Wagen Marazzas. Der Fahrer wurde mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Der Schwarzwälder Pietſch(Maſerati) hielt ſich bis zur 17. Runde mit in der Spit⸗ zengruppe, dann aber mußte er die Waffen ſtrecken. Ergebniſſe: Großer Preis von Italien(60 Runden= 419,5 km): 1. Tazio Nupolari(Auto Union) 2:41:39,6 155,726 kmſtd., eine Runde zu⸗ rück: 2. Graf Farina(Alfa Romeo), drei Run⸗ den zurück; 3. Caracciola(Mercedes-Benz), 4. Biondetti(Alfa Romeo), vier Runden zurück: 5, Graf Troſſi(Maſerati), 13 Rd. zurück: 6. Gherſi(Alfa Romeo). Großer Preis von Mailand:(174,8 km, 25 Runden): 1. Emilio Villoreſi(Alfa Romeo) 1:11:04,= 147,593 kunſtd., 2. Severi(Alfa Romeo) 1:11:05,4, 3. Hug(Schweiz) auf Ma⸗ jerati 1:14:05. * . r — 5 4 22 1 1 7 15 4 —— — K ee Sieben der SA. im Endſpiel des Der glanzvolle Abſchluß in nürnberg Regen behinderte den letzten Tag der 15.-Kampſſpiele— Trozdem ausgezeichnete Leiſtungen Dem Schlußtag der NS.⸗Kampſſpiele in Nürnberg war leider kein gutes Wetter beschieden. Seit den frühen Morgenſtunden regnete es und die Wehrſportler, Leichtathleten, und Schwimmer mußten am Nachmittag im Nürnberger Stadion ihre Handballer entſcheidenden Kämpfe unter erſchwerten Bedingungen durchführen. Wenn trotzdem auf der ganzen Linie ausgezeich⸗ nete Leiſtungen erzielt wurden— der Mannheimer Neckermann lief über 200 m beiſpielsweiſe 21, Sekunden!—, ſo ſpricht das für das Können und die Einſatzbereitſchaft der Teilnehmer. Die 15 000 Beſucher, die trotz der Ungunſt der Witterung den Weg ins Stadion gefunden hat⸗ ten, wurden Zeugen erbitterter Kämpfe und ſie verſagten den tapferen Kämpfern auch nicht ihre Anerkennung. Beſonders hoch ſchlugen die Wogen der Vegeiſterung bei der Hindernis ⸗Staf⸗ fel, die an die Teilnehmer übermenſchliche Anforderungen ſtellte. Auf den Ehrenplätzen ſah man den Reichsſportführer inmitten der führenden Männer der Bewegung, des Staates und der Wehrmacht. Auch 100 faſchiſtiſche Jugendführer wohnten den Kämpfen bei. Noch ein Sieg des RAd. Mit dem Hindernislauf über 400 m wurden die Ereigniſſe des Schlußtages eröffnet. Die ſechs Läufer, die mit einfachen Schuhen ohne Dornen über die mit ſechs„Schikanen“ ver⸗ ſehene Bahn mußten, hatten es auf dem glatten Boden nicht leicht. Der überragende Teilnehmer war Arbeitsmann Gebhardt Hofſtätten) mit einer Zeit von 1:06,9 Minuten. Mit Otruf. Baſtian(Rätzlingen) fiel auch der zweite Platz an die tüchtigen Arbeitsmänner.— Das Er⸗ gebnis: 400 ⸗mHindernis lauf: 1. und Kampf⸗ ſpielſieger: Arbeitsmann Gebhardt(Hofſtätten) 1:06,9 Min., 2. RA D.⸗Otruf Baſtian(Rätzlin⸗ n) 18,7. 3. NSKK.⸗Mann Uehlein(Aſchaf⸗ ſenburg) 108,8, 4. Arbeitsm. Nickel(Schleiß⸗ beim) 1:12,2, 5. Pol.⸗Oberw. Arheit(Berlin) 41 6. Arbeitsmann Hoppe(Karlsruhe) Polizeiwachtmeiſter Herbolzheimer ſiegt Im Handgranatenweitwerſen wurden in der Entſcheidung die Vorkampfleiſtungen nicht erreicht, da der Boden zu rutſchig war. Polizei⸗ wachtm. Herbolzheimer(Stuttgart) kam mit ſeinen im Vorkampf erzielten 78,10 m zum Sieg.— Das Ergebnis: Handgranaten⸗Weitwurf: 1. und⸗ Kampfſpielſieger: Polizeiwachtm. Herbolzhei⸗ mer(Stuttgart) 78,10 m. 2. Polizeiwachtm. Wagner(Köln) 75.54 m. 3. Arbeitsmann Ha⸗ berkorn(Süderbrarup) 75,28 m. 4. Polizeileutn. Pöhls(Berlin) 73.61 m, 5. RAD.⸗Otruf Sor⸗ gella(Wahlen) 72,83 m, 6. 1⸗Mann Trunk (5/10) 72,57 m. Mörderiſche hindernisſtaffel Zu einem Rieſenkampf geſtaltete ſich die Hin⸗ dernisſtaffel über 20 mal“ Runde, die ſechs Mannſchaften im Wettbewerb ſah. Die Anfor⸗ derungen waren faſt übermenſchlich, vor allem an der Holzwand, die naß und glatt war, hat⸗ ten die Teilnehmer nichts zu lachen. Nach ſtän⸗ digem Führungswechſel ſiegte ſchließlich die von Stürzen verſchont gebliebene Stuttgarter 1. Die ausſichtsreiche RA D.⸗Mannſchaft von Berlin⸗Lankwitz mußte nach einem Sturz des 11 25 Läufers aufgeben.— Das Ergeb⸗ nis: 20 mal Runde Hindernisſtaf⸗ fel: 1. und Kampfſpielſieger: 6⸗Ob. Ab. Süd⸗ weſt(Stuttgart) 10:31,7: 2. Pol. Inſp. Ber. Berlin 10:34.5: 3. RAD. 13 Deſſau 1086.3; 4. SA. Franken(Nürnberg) 10:48.6: 5. Sta. Deutſchland München 10:55,5 Min. 5A.-Vaſſerball-Sieger Einen überaus knappen Sieg landete die Waſſer⸗ ball⸗Turniers über die Mannſchaft der mit 3:2(1:0) Toren. Schirrmeiſter hatte die A. vor der Pauſe in Führung gebracht und erhöhte nach dem Wechſel auf 2:0. Brauer ver⸗ ringerte für die ½ auf 2:1, aber Schirrmeiſter ſtellte mit einem weiteren Treffer den alten Abſtand wieder her. Noch einmal konnte die durch Schwartz ein Tor aufholen, aber zum Ausgleich oder Sieg langte es nicht mehr. Bei der 1 verſtand ſich Schwartz übrigens gar nicht mit ſeinem Magdeburger Kameraden Schulze. der Jeilplan für helſinki d Olompia⸗Programm ohne Segelflug und Frauenturnen Zur Vorbereitung der XII. Olympiſchen Spie⸗ le verbliebt dem Finniſchen Organiſations⸗ komitee nur eine knapp bemeſſene Zeit, die durch erhöhten Arbeitseinſatz voll ausgenutzt werden muß. Bereits am Freitagabend wurde die erſte Vollſitzung abgehalten, auf der es galt, die Zeitfolge für die einzelnen Wettbewerbe aufzuſtellen. Leider ſah ſich das Organiſations⸗ komitee gezwungen, auf eine Ausſchreibung des Segelflugwettbewerbes und des Frauenturnens zu verzichten Für alle übrigen Sportarten des Olympiſchen Programms, ſowie für das Fuß⸗ ball⸗Turnier wurde die Zeiteinteilung vor⸗ genommen. Von den Fußballſpielen werden nur die Vorſchlußrunde und das Endſpiel im Stadion von Helſinki ausgetragen, die Vorent⸗ ſcheidangen wurden an finniſche Proninzſtädte ausgeſchrieben. Der Zeitplan lautet: Eröffnung der XII. Olympiſchen Spiele: Samstag, 20. Juli 1940— Leichtathletik: 21.—28. Juli: Schwimmen: 26. Juli bis 3. Auguſt; Griechiſch-Römiſches Ringertur⸗ nier: 21. bis 24. Juli: Freiſtilringertur⸗ nier; 27.—29 Juli: Gewichtheben: 25. u. 26. Juli: Boxen: 30. Juli bis 4. Auguſt: Fechten: 21. und 23. Juli: Turnen: 29. Juli bis 4. August;: Moderner Fünfkampf: 21.—25. Juli: Radfahren: 25.—28. Juli u. 30. Juli: Reiten: 29. Juli bis 3 Auguſt: Fußballturnier: 21. Juli bis 3. Auguſt: Schießen: 24.—27 Juli: Rudern: 30. Juli bis 2. Auguſt; Segeln: 23.—26. Juli und 29. und 30. Juli; Paddeln: 25. und 26. Juli. De. gewinnk Hand ball⸗Turnſer In der Stadion⸗Hauptkampfbahn traten die Mannſchaften des DRL. und der SA. zum Endkampf des Handball⸗Turniers an. Auf dem ſchlüpfrigen, mit Pfützen überſäten Boden hatten die Spieler keinen leichten Stand. Den Ausſchlag in dem Kampfe gab die größere Standſicherheit des DRL.⸗Innenſturmes mit Baumann— Herrmann— heilig. Mit 1113(5:1) Toren kamen die Männer des Reichsbundes zu einem kleinen Erfolge. Großen Beifall erhielten in der Pauſe wie⸗ der die Arbeitsmaiden mit ihren Tanzvorfüh⸗ rungen. Erbillerke Kümpfe im Boxen Vor rund 1500 Zuſchauern ermittelten am Samstagabend die Boxer im Nürnberger Koloſ⸗ ſechte ihre Kampfſpielſieger. Es gab harte Ge⸗ echte und knappe Entſcheidungen. Den einzigen kowſfki k. o.⸗Sieg errang im Schwergewicht Olympia⸗ ſieger Runge über den Weſtfalen Babſki in der erſten Runde. Den ſchönſten Kampf gab es im Halbſchwergewicht zwiſchen Schnarre(Weſtf.) und Voſen(Godesberg). Polizei⸗HWM. Vo⸗ ſen ſiegte ſchließlich verdient nach Punkten. Im Mittelgewicht trat der Berliner Poliziſt Campe nicht mehr zur Schlußrundenbegegnung an, ſodaß SA.⸗Mann Garmeiſter(Oſt⸗ land) zu einem kampfloſen Siege kam. Uner⸗ wartet war der Sieg des SA.⸗Mannes Wins ⸗ kowſki(Mitte) im Fliegengewicht über Olym⸗ biaſieger Kaiſer(Weſtfalen). Glatt war auch er Punktſieg des Berliners Schiller über den NSKK.⸗Mann Homann. Der Arbeitsmann Graaf(Berlin) ſchlug Scholten(Niederrhein) gleichfalls ſicher nach Punkten. Der Punktſieg von Europameiſter Nürnberg im Leichtge⸗ wicht über den SA.⸗Madm Schulze(Mitte) wirkte nicht gerade überzeugend. Michel Murach war zum Turnier doch nicht erſchienen. Im Endkampf der Weltergewichtsklaſſe ſiegte der Weſtfale Kalinowſki über den Poliziſten Schmidt. Die Kampfſpielſieger des Boxtur⸗ niers ſind: Fliegengewicht: SA.⸗Mann Wins⸗ (Mitte); Bantamgewicht: SA.⸗Mann Schiller(Brandenburg); Federgewicht: Arbeits⸗ mann Graaf(Reichsarbeitsdienſt Abtlg. 5/91), Leichtgewicht: SA.⸗Schaf. Nürnberg(Branden⸗ burg), Weltergewicht: SA.⸗Mann Kalinopwfki (Weſtfalen): Mittelgewicht: Sal.⸗Mann Gar⸗ meiſter(Oſtland); Halbſchwergewicht: Pol. OWM. Voſen(Godesberg); Schwergewicht: SA.⸗Oſchaf. Runge Niederrhein). Letzte Leichkalhlelik-Entſcheidungen Gule Jeiten lrotz ſchwerer Bahn Das regneriſche Wetter hatte die Bahnen im Nürnberger Stadion recht ſchwer gemacht. Große Pfützen machten den Läufern viel zu ſchaffen,-beſonders in den Kurven gab es einige unangenehme Stürze. Wenn trotzdem recht gute Zeiten herauskamen,— wir denken nur an die 21,4 Sekunden des 200-Meter-Siegers Nek⸗ kermann!— ſo ſpricht das deutlich genug von der Kampfkraft und dem Einſatz aller Wettbe⸗ werbs⸗Teilnehmer. Die 400 Meter wurden auf unabgeſteckten Bahnen gelaufen. Bei der naſſen Bahn kam es in den Kurven zu Rempeleien, deſſen Opfer ausgerechnet einer der Favoriten, SA.⸗Rottf. Rinck, wurde. Der Berliner ſtürzte und fiel ausſichtslos zurück, während vorn Klupſch den Nürnberger Robens überraſchend klar in 49,8 Sek. abfertigte. Eine ſichere Sache für unſeren Europameiſter Rudolf Harbig waren die 800 Meter. In 1:54,2 Min., einer guten Zeit bei der ſchlechten Bahn, ſiegte der Dresdener vor Eich⸗ berger(1:54,9) und Schumacher(Düſſeldorf). Als ſchnellſter Mann erwies ſich Meiſter Hornberger(Waldfiſchbach), der die 10 0 Meter klar in 10,7 Sek. gewann. Ueber 200 Meter war der Mannheimer Neckermann eine Klaſſe für ſich. Sein Sieg in der ausgezeichneten Zeit von 21,4 Sek. ſtand nie in Frage. Der Fuldaer Pontow blieb mit 21,9 noch vor Steinmetz(22,2). Recht gleichwertig war das Feld auf der kurzen Hürdenſtrecke. Im Endſpurt zerriß der Wiener h-Mann Leitner in ge⸗ nau 15 Sekunden das Zielband knapp vor dem Berliner SA.-Mann Beſchetznik(15,1). Ueber 400 Meter Hürden ſchob ſich Darr(Gotha) bald in Front und gewann in 53,9 Sek. Der Berliner SA.-Mann Mayr konnte mit 54,3 noch Klix(55,4) auf den drit⸗ ten Platz verweiſen. Der 3000 ⸗Meter⸗ Hindernislauf ſtand klar im Zeichen von SA.⸗Oſchaf. Raff (Oberhauſen), der in 9:88,0 Min. als Erſter durchs Ziel lief. Hinter ihm hielt ſich der Kie⸗ ler Arbeitsmann Seidenſchnur ſehr tapfer. Die Mannſchaft der SA. mit Bönecke, Struckl, Hornberger und Gillmeiſter ſiegte in der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel in 41,7 Sek. vor dem DRL., der genau 42 Sek. benötigte. Da⸗ gegen holte ſich die DR L.⸗Mannſchaft mit Helm, Robens, Klupſch und Harbig als Schluß⸗ mann die 4 mal 400 Meter in 318,5 Minuten ſicher vor der K. Beim Weitſprung kam nur der Ober⸗ hauſener Kron über die 7-Meter⸗Grenze hin⸗ aus und holte ſich den Sieg mit einem Sprung von 7.15 Metern.. Gleich zweifacher Kampfſpielſieger wurde SA.⸗Otruf. Gerhard Stöck, der das Kugel⸗ ſtößen mit 15.71 Meter vor dem Olympia⸗ ſieger Pol. Oblt. Wöllke(15,46 Meter), und das Speerwerfen mit 69,47 Meter vor dem Berliner Biiſſe(66,76 Meter) gewann. Im Hammerwerfen war in Abweſen⸗ heit von Blask der Hamburger Hein eine Klaſſe für ſich; er ſiegte mit 57,67 Meter. Er⸗ freulicherweiſe kamen aber noch weitere vier Mann glatt über 50 Meter hinaus. Ergebniſſe: 100 Meter: 1. und Kampfſpielſieger SA. ⸗ Mann Hornberger(Waldfiſchbach) 10,7 Sek.; 2 1 ⸗Rottf. Jonath(Berlin) 10,8; 8. Kerſch (Frankfurt a. M.) 10,8; 4. SA.⸗Mann Struckl (Wien) 10,9. 200 Meter: 1. und Kampfſpielſieger Necker⸗ mann(Mannh.) 21,4 Sek.; 2. Pontow(Fulda) 21,9; 3. Steinmetz(Frankfurt) 22,2; 4. Oſchaf. Roſenfelder(Dachau) 22,2. 400 Meter: 1. und Kampfſpielſieger Klupſch (Jena) 49,8 Sek.; 2. Robens(Nürnberg) 50,5: 3. Pol. Wm. Mannheim(Wiesbaden) 51,7; 4. NSFK.⸗Mann Eſchenbach 52,5. 800 Meter: 1. und Kampfſpielſieger Harbig (Dresden) 1:54,2; 2. NSKK.⸗Oſchaf. Eichber⸗ ger(Wien) 1:54,9; 3. Schumacher(Düſſeldorf) 1:55,8; 4. ⸗Schaf. Fink(Stuttgart) 1:56,0. 110 Meter Hürden: 1. und Kampfſpielſie⸗ ger ⸗Mann Leitner(Wien) 15,0 Sek.; 2. S A.⸗Mann Beſchetznik(Berlin) 15,1: 3. Poll⸗ manns(Düſſeldorf) 15,2; 4. Pol. Hwm. Stau⸗ dacher(Berlin) 15,4. 400 Meter Hürden: 1. und Kampfſpielſieger Darr(Gotha) 53,9 Sek.; 2. SA.⸗Mann Mayr (Berlin) 54,3; 38. Klix(Berlin) 55,4; 4. ⸗ Uſchaf. Fromme(Berlin) 58,1. 3000 Meter Hindernis: 1. und Kampfſpiel⸗ ſieger SA.-Oſchaf. Raff(Oberhauſen) 938,0 Min.: 2. Arbeitsmann Seidenſchnur(iel) 948,0; 3. SA.⸗Mann Ungar(Zittau) 9:53,0; 4. Heß(Jena) 9:54, 4. 4 100⸗Meter⸗Staffel: 1. und Kampfſpiel⸗ ſieger SA.(Bönecke, Struckl, Hornberger, Gill⸗ meiſter) 41,7; 8. DR. 42,0; 3. 1 42,2; 4. Polizei 43,0; 5. Arbeitsdienſt 43,2. 4 400⸗Meter⸗Staffel: 1. und Kampfſpiel⸗ ſieger DR.(Helm, Robens, Klupſch, Harbig) 318,5; 2. 8:20, 1; 8. SA. 8:20,5: 4. NS. KK. 8:29,0; 5. 4 2. Mannſchaft 3:29,55; 6. Polizei 3:82, Weitſprung: 1. und Kampfſpielſieger SA.⸗ Mann Kron(Oberhauſen) 7,15 Meter; 2. Gen⸗ darmerie⸗Hwm. Stoll(Freiburg) 6,79; 3. Mann Günther(Breslau) 6:79; 4. SA. ⸗Schaf. Haſſinger(Frankfurt a. M.) 6,56 Meter. Kugelſtoßen: 1. und Kampfſpielſieger SA.⸗ Otruf. Stöck Berlin) 15,71 Meter; 2. Pol. Oblt. Wöllke 15,46; 3. Pol. Wm. Trippe(Ber⸗ lin) 14,92; 4. Pol. Lt. Schröder(Berlin) 14,82 Meter. Speerwerfen: 1. und Kampfſpielſieger SA.⸗ Otruf. Stöck(Berlin) 69,47 Meter; 2. Büſſe (Berlin) 66,76; 3. NSF K.⸗Mann Berg(Ro⸗ ſtock) 66,67; 4. Feldmeiſter Laqua(Breslau) 64,04 Meter. 1 0 Hammerwerfen: 1. und Kampfſpielſieger SA⸗ Schaf. Hein(Hamburg) 57,67 Meter; 2. SA⸗ Rotf. Mayr(Berlin) 58,89; 3. Arbeitsmann Meyr(Rheine) 51,92; 4. ⸗Mann Storch (Fulda) 51,55 Meter. * Veltrekord Dora Raljens Die Bremerin ſpringt 1,67 Meter Ihren letzten Start vor den Europameiſter⸗ ſchaften am 17. und 18. September in Wien er⸗ ledigten die deutſchen Leichtathletinnen am Sonntag in Saarbrücken. Rund 3000 Zuſchauer waren gekommen; ſie erlebten prächtige Kämpfe und ſchöne Leiſtungen. Einen ganz hervor⸗ ragenden Eindruck hinterließ wieder die Bre⸗ mer Hochſpringerin Dora Ratjen. die heute abſolut ſicher für die 1.60 m iſt. Als die Latte auf 1,67 m gelegt war, überſprang Frl. Ratien auch dieſe Höhe. 1.67 m bedeutet neuen Welt⸗ rekord, aber würde die Höhe auch den Nach⸗ prüfungen Stand halten? Erſt vor einigen Ta⸗ gen hatte die Bremerin in Bad Nauheim 1.67 Meter genommen, bei der Nachmeſſung hatte es ſich aber herausgeſtellt, daß es 1.66 m waren. Diesmal aber ſtimmte es, die Prüfung ergab genau 1.675 m! Die bisherige Weltbeſtleiſtung hielt Dora Ratien mit 1,66 m ſeit einigen Mo⸗ naten. Auch ſonſt gab es aber ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen. Sehr ſchnell waren die beiden Münche⸗ nerinnen Liſa Gelius und Anni Spitzweg über 80 m Hürden, die ſie in 11,7 Sekunden zurück⸗ legten. In Abweſenheit von Giſela Mauer⸗ mayer gewann die Hamburgerin Mollenhauer das Diskuswerfen mit 41,13 m und Frau Schröder(Mundenheim) das Kugelſtoßen mit 13,81 m. Die Meiſterin Prätz(Salzwedel) ſetzte ſich im Weitſprung mit 5,73 m durch. Die 4 mal 100-m⸗Staffel lief unſere Nationalmannſchaft in der Beſetzung Ehrl, Krauß. Albus und Künel in der guten Zeit von 48,2 Sekunden. Sporl-Neuigkeilen in Kürze Der Nürnberger Keßler gewann den Großen Straßenpreis der Römryke Berge über 180 km mit Start und Ziel in Solingen, der auf einer 13 km langen Rundſtrecke ausgefahren wurde, in 3:55 Stunden vor Wieſenberg(Wuppertal) und Algermiſſen(Hannover!). Hans Nüßlein bewies ſeine gute Form bei den Franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften der Be⸗ rufsſpieler in Paris durch einen glatten 6:0 6:10 6:2⸗Sieg in der Schlußrunde gegen den Amerikaner Tilden. Frankfurter Amateurboxer, Vertreter der Eintracht u. des FSV. weilten in Halberſtadt und kamen, verſtärkt durch den Wiesbadener Kowalſki, gegen die Staffel von BC. Heros Halberſtadt zu einem Unentſchieden von 7:7. Wanderer Chemnitz gewann in Halberſtadt ein Vierer⸗Vereinsmannſchafts⸗Radfahten um den Silberſchild von Reinecke Hof in 2:26,53 Stunden vor RV. Schweinfurt 89 und RV. Frankfurt a. M. 83. Marieluiſe Horn, die bekannte Wiesbadener Tennisſpielerin, ſiegte beim Turnier in Vene⸗ dig zuſammen mit Frau Sperling im Endkampf des Frauendoppels gegen die Italienerinnen Tonolli/ San Donnino glatt 6:2, 6:4. Frankreichs Leichtathleten gewannen den in Baſel ausgetragenen Länderkampf gegen die Schweiz mit 95:80 Punkten. Der Schweizer Kellerhals lief über 400-Meter⸗Hürden mit 58,5 neuen Landesxekord und auch die Schwei⸗ zer Viererſtaffel ſtellte mit 41,8 eine neue Beſt⸗ leiſtung auf. Der MSV. Weißenfels ſiegte in Stettin im Vorrundenkampf um den Wehrmacht⸗Handball⸗ Pokal gegen den LSV. Flak Stettin mit 26:7, (13:6) Toren. Deutſche Spitzenklaſſe am Start Die ichwimm-Vertkämpfe auf der Fladion⸗Bahn Auch auf der Stadion⸗Schwimmkampfbahn fielen am Samstag die letzten Entſcheidungen der NS.⸗Kampfſpiele 1938. Faſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe war als Vertreter der einzelnen Formationen bezw. des DRL. am Start Ueber 100 Meter Kraul gab es einen glatten Fehlſtart. Trotzdem wurden die Schwim⸗ mer nicht zurückgerufen, von denen der Berliner J.⸗Rottf. v. Eckenbrecher am meiſten im Vor⸗ teil war, während SA.⸗Mann Werner Plath am ſtärkſten benachteiligt wurde. Trotzdem kam Plath in 1:01,8 Min, noch auf den dritten Platz hinter dem in 1:00,7 Minuten ſiegenden v. Eckenbrecher und Heibel(Bremen) mit 1:01,7.— Dafür holte ſich Plath unange⸗ fochten die 40 0 Meter Kraul, die er in 5:05 Min. vor SA.⸗Sturmmann Bachmann (5:16,7) ebenſo ſicher gewann, wie Europamei⸗ ſter, 1⸗Mann Schlauch die 100 Meter⸗ Rücken in 1:09,6 an ſich brachte. Erfreulich war dabei, daß SA.⸗Mann Gerſtenberg, der in 111,2 Zweiter wurde, an ſeine Form von 1936 wieder anzuknüpfen ſcheint. Der Hallenſpezialiſt Pol. Wm. Heina konnte im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen den Hamburger Erwin Sietas nicht gefährden. Sietas ſchlug in 249,0 vor Heina(2:52,5) und dem jungen Arbeitsmann Temke(2:56,8) an.— Auch in der 4 K 200⸗Meter⸗ Kraulſtaffel ſchwamm Plath ein großes Rennen für die S A., die außerdem Stetter, Laugwitz und Bachmann eingeſetzt hatte. Für den Arbeitsdienſt hatten Heimlich, Schroer und Brauner 6 Meter Vorſprung herausgeholt, als Plath für die SA. und Jurgeit für 5 RA d. den Kampf aufnahmen. Plath machte nicht nur den Vorſprung wieder gut, ſondern führte ſeine Mannſchaft in 9:47,9 noch überlegen zum Siege.— Die 40 0⸗Meter⸗Lagenſtaf⸗ fel endete in 5:09,7 mit einem Siege des 11 L. dank ihres guten Bruſtſchwimmers Sietas. Die Ergebniſſe: 100 Meter Kraul: 1. und Kampfſpielſieger ꝗ⸗Rottf, v. Eckenbrecher(Berlin) 1:00,7; 2. Heibel(Bremen) 1:01,7: 3. SA.⸗Mann Plath (Berlin) 1:01,8; 4. Arbeitsmann Hein(Pots⸗ dam) 1:03,3; 4. SA.⸗Sturmmann Laugwitz (Stuttgart) 1:03,99. 400 Meter Kraul: 1. SA.⸗Mann Plath(Berlin) 5:05,0 Min.; 2. SA.⸗Sturmmann Bachmann(Dortm.) 5:16,7; 3. Arbeitsmann Jurgeit(Magdeburg, 5:19.7; 4. Arbeitsmann Heimlich(Breslau) 5:19, 9. 100 Meter Rücken: 1. und Kampfſpielſieger ⸗Mann Schlauch(Erfurt) 1:09,6; 2. SA. ⸗ Mann Gerſtenberg(Magdeburg) 1:11,2; 8. Mann Nüske(Leisnig) 111,8; 4. Arbeits⸗ mann Hein(Potsdam) 116,7. 200 Meter Bruſt: 1. und Kampfſpielſieger Sietas(Hamburg) 2:49,0; 2. Pol. Wm. Heina (Recklinghauſen) 2:52.5: 3. Arbeitsm. Temke (Potsdam) 2:56,3: 4. S A.⸗Mann Stuckatz (Berlin) 2:57,4. f 4 200 Meter Kraul: 1. und Kampfſpiel⸗ ſieger Su.(Stetter, Laugwitz, Bachmann, Plath) 9:47,9 Min.: 2. RAD. 952,5; 3., 10:10,8. 400 Meter Lagen: 1. und Kampfſpielſieger DL.(Holz, Sietas, Heibel) 5:09,7 Min. 2. H 5:12,90; 3. RAD. 515,8. 2 1 und Kampfſpielſieger iht Gef leb e übe ein ol tap dal g·o Chi 05 biet 9 lan nüt Geo det läch 4 et ſeig der war Aug 00 des Offi trau cli eine g flog endl 15 tit auf 1 aut Mon daß gene wirk gewt als ließe Chin und leitung en Mo⸗ tie el Münche⸗ eg über zurütz Mauet⸗ enhauer ru zen nit 0 fette mal wlchaſt Künel . Uörohen 180 kn f einer kde U betta) FFF„.... N läubig warteten die Mongolen auf die Wiederkehr ihres großen Herrſchers Dſchingis Khan. Sie ſangen davon in ihren Jurten wie an ihren Wachtfeuern, und Generation auf Generation hielt dieſe Lieder lebendig, bis es eines Tages hieß: er iſt nahe, er kommt! Und dann kam er wirklich——. Der neue Dſchingis Khan der Mongolen kam über die 3 von Rußland her. Er war ein Weißer. Er brachte auch viele weiße Soldaten und Offiziere mit, ſammelte die tapferſten Stammeshäupter um ſich und zog dann nach dem mittleren Altaigebirge, wo der größte der mongoliſchen Fürſten, der von den Thineſen vertriebene Khan Bogdo Tſchukur, ſein rieſiges Zeltlager aufgeſchlagen hatte. Jum Führer aller Mongolen ernannt Es war am 10. Januar 1921, als der Fremde mit ſeinen Leuten das Lager erreichte. Die Mongolenkrieger, die zwiſchen den bienenkorb⸗ ähnlichen Jurten zu Tauſenden ſeinen Weg ſäumten, grüßten ihn ehrfurchtsvoll, und vor dem Prunkzelt Bogdo Tſchukurs ſtand Tzi, die ſchöne Tochter des Khans, um ihm nach der Sitte des Landes Brot und Salz zu bieten. In koſtbarem blauem Pelz, auf dem kantigen 213 eine rote Lammfell⸗ mütze und auf der Bruſt das ruſſiſche Georgskreuz, ſo ritt der hohe Gaſt an der 8 ſeiner Begleitung vor das Prunkzelt. Dann ſprang er ab, nahm lächelnd die Willkommensgabe der 5 Tzi und trat ein. Der Fürſt, er* 1 Polſtern ſaß, ver⸗ neigte ſich tief. Gleich darauf wurde der Zelteingang geſchloſſen, und beide waren allein, um ſich unter vier Augen zu beſprechen. aſt eine Stunde lang mußte die Begleitung des Fremden draußen warten. In den weißen Offizieren und Soldaten wurde ſchon Miß⸗ trauen rege. Var man ſich denn unter dieſen ſchlitzäugigen Gelben ſicher? Konnte dies nicht eine Falle ſein? Doch ihre Bedenken ver⸗ flogen augenblicklich, als ihr Anführer dann endlich in Begleitung des Khans aus dem Ait trat und die Stammesfürſten und 14 5 auf ein Zeichen Bogdos hin demütig auf die Knie ſanken, um gleich darauf den ee unter dröhnenden Gongſchlägen und autem Jubel zum oberſten Führer aller Mongolen auszurufen. Da wurde es offenbar, daß die wenigen Monate, ſeit dieſer hoch⸗ gewachſene blonde Mann in der Mongolei wirkte, einen ſagenhaften Nimbus um ihn gewoben hatten und ihn dem Volke tatſächlich als den zweiten Dſchingis Khan erſcheinen ließen, der gekommen war, um es von der Chinefenherrſchaft zu befreien und wieder groß und ſtark zu machen——. Ein weißruſſiſcher General Als die Huldigungen der Fürſten und Krieger den neuen Mongolenführer um⸗ brauſten, blickte der über die verſchneite Land⸗ ſchaft hinweg ſinnend in die Ferne. Er blickte nach Weſten, wo er ſein Vaterland wußte, und kaleidoſkopartig zog plötzlich ſein ganzes Leben an ihm vorüber. Sein Leben: frohe, ſorgloſe 3 auf dem herrlichen Stammgut ſeines Geſchlechts im Baltenland— die Kadettenzeit in Peters⸗ burg— das kurze wilde Abenteuer im ruſſiſch⸗ apaniſchen Krieg— die Offiziersjahre in ibiriſchen Koſakenregimentern— die Ab⸗ kommandierung als Militärinſtrukteur nach Urga, der Hauptſtadt der Mongolei— Welt⸗ kriegskämpfe im Kaukaſus und Baltikum— der letzte Urlaub im zariſtiſchen Petersburg— das Erlebnis des Revolutionsausbruches und des Mordens im Winterpalais— die Flucht zu Koltſchak— der Verzweiflungskampf der weißruſſiſchen Armee gegen die bolſchewiſtiſche . Ein Mongolenreiter aus den ungezählten Horden, die Europa in Schrecken setzten Das abenteuerliche Schickſal des Barons Ungern von Sternberg Uebermacht— der furchtbare Rückzug durch Sibirien— das bittere Ende——. Er ſchloß die Augen. Er dachte an den Be⸗ fehl der roten achthaber an ihre Kom⸗ miſſare:„Es iſt unter allen Umſtänden zu verhindern, daß die weißruſſiſche Nachhut unter dem Diviſionsgeneral Roman Ungern von Sternberg mongoliſches Gebiet erreicht! Sternberg muß gefaßt Der neue Khan des 20. Jahrhunderts werden, koſte es, was es wolle!“ Und dann dachte er an die letzten Kämpfe, die er den Roten in Petrowſk lieferte, an die tolle Liſt, mit der er ſeinen Rückzug tarnte, an den Marſch in die Mongolei——. Mit tiefem Atemzug erwachte er aus dieſen hundert wechſelvollen Erinnerungen. Dann ſtraffte ſich ſein herriſches Geſicht, und ſeine Augen litzten: aus Not und Tod gerettet, Und Urga war das Ziel, die Stadt, in der die ſagenumwobenen Geheimniſſe des alten Kriegsvolkes verborgen lagen und in der jetzt das Ebenbild Buddhas auf Erden, der Khu⸗ tuktu der das Königsamulett Dſchingis Khans beſaß, von den Chineſen gefangen gehalten wurde Der General Lins zog hier hundert⸗ tauſend Verteidiger zuſammen; er ließ in fieberhafter Eile die gewaltigen Befeſtigungs⸗ werke verſtärken und machte ein waffen⸗ ſtarrendes Bollwerk aus der Stadt. Aber Sternberg zauderte nicht, den Angriff den⸗ noch zu wagen. Schon am 1 Februar gelangte er mit ſeinem Heer vor der Hauptſtadt an, und ſofort führte er es zum Sturm Dreimal wogten die Maſſen der Mongolen gegen die feuerſpeienden Mauern Urgas, dreimal wurden ſie von den tapfer verteidigenden Chineſen zurückge⸗ ſchlagen. Aber beim vierten Male gelang der Einbruch, der Widerſtand der Chineſen wurde gebrochen, und in paniſchem Schrecken ſuchten ſie ihr Heil in der Flucht: Am 3. Februar war Urga befreit! Das Amulett Dſchingis fhans Als die Stadt erobert war, begab ſich Stern⸗ berg ſofort in den Palaſt des Khutuktu. Das mächtige Gebäude war wie ausgeſtorben. Lange ſuchte er vergeblich nach dem alten Heiligen Mann, der hier reſidiert hatte. Aber endlich fand er ihn in einem düſteren Verließ, deſſen ſchwere Bronzetür er aufbrechen laſſen mußte. Sternberg, der mongoliſche Kriegstracht trug, verneigte ſich ehrerbietig. Dann ver⸗ kündete er dem Greis, in dem ſich die weltliche und geiſtliche Macht der Mongolei verkörperte, die Befreiung Urgas und ſeine eigene Frei⸗ heit und bat ihn, wieder in ſein 1 7 0. Amt einzutreten Da erhob ſich der oberſte Lama, um ihm bewegt zu danken. Seine müden Glieder erwachten zu neuem Leben, und lang⸗ ſam ließ er ſich durch die engen Gänge hin⸗ ausführen. Auf den Plätzen und Straßen der an vielen Stellen brennenden Stadt herrſchte noch Dschingis Khans Jurte rachtzelt) war er jetzt Führer eines Volkes geworden! Eine neue Macht war ihm in die Hand ge⸗ geben. Er wollte ſie zu nützen wiſſen. Er war und blieb ein— 74 7— des Bolſchewismus. Und wenn es zunächſt auch ſeine Aufgabe war, die Chineſen aus der Mongolei zu vertreiben, 1 Endes konnte ſie für den weiß⸗ ruſſiſchen General Ungern von Stern⸗ berg nur die Fortſetzung des Kampfes gegen die Bolſchewiſten ſein, der un⸗ erbittliche Krieg gegen die roten Ver⸗ räter des heiligen ruſſiſchen Reiches! Befreiung der Mongolei Es war ein ungeheures Abenteuer, dem ſich der tapfere Baron an dieſem 10. Januar 1921 verſchrieb. Aber es begann glückverheißend. „Der neue Dſchingis Khan führt die Mongolen!“ raunte es plötzlich durch die 4* der chineſiſchen Truppen, die die Mongolei beſetzt hielten. Der neue Dſchingis Khan? Entſetzt horch⸗ ten die abergläubiſchen gelben Sol⸗ daten auf. Und ſchon folgten Hiobs⸗ poſten: bei Darga Bulak ſind acht chineſiſche Regimenter geſchlagen, Tſcharkar iſt von den Mongolen zu⸗ rückerobert, in Karakorum wurde die geſamte F vernichtet, eine ge⸗ waltige Armee befindet ſich auf dem Wege nach Urga! Und 1 Nachrichten ſtimmten. Sternberg hatte ſchlagkräftige Reiter⸗ diviſionen aus dem Boden geſtampft. Ein ganzes Volk, todesmutig, ihm gläubig ergeben und einſatzbereit bis zum letzten, folgte ihm auf wildem, großartigem Siegesritt gen Oſten. Nach einem alten Gemälde M Kriegslärm und wildes Durcheinander. Da erſchien der Khutuktu neben Sternberg auf der Freitreppe des Palaſtes, und es wurde mit einem Schlage ſtill. Die Mongolenkrieger warfen ſich auf die Knie; die Fürſten eilten herbei, um dem Befreiten zu huldigen. Doch der alte Heilige Mann wehrte lächelnd ab. Er wandte ſich an den weißen General, der dieſes Volk zum Siege geführt hatte. Er ſah ihn lange mit ſeinen weiſen Augen forſchend an. Und dann ſahen alle, wie er das Amulett hervorholte, das vor 700 Jahren Dſchingis Khan getragen haben ſollte, und wie er dieſes Nationalkleinod, das der Krone eines Königs gleichkam und das Zeichen des Herrſchers über alle Mongolenſtämme war, dem Baron Ungern von Sternberg feierlich um den Hals legte. Mit dieſer Handlung war Sternberg der anerkannte König der Mongolen geworden. Tauſendſtimmiger Jubel umbrauſte ihn nun. Er ſtand auf der Höhe ſeines Lebens. Doch er berauſchte ſich jetzt nicht an Huldigungen und Feſten. Bald ſaß er wieder im Sattel, um die geſchlagenen Chineſen zu verfolgen und auch as letzte mongoliſche Dorf von den Feinden zu befreien. Und dann führte er ſeine Trup⸗ pen, aus denen er in eiſerner Zucht vor⸗ treffliche Krieger geformt hatte, gegen das bolſchewiſtiſche Rußland——. Die Sowjels in Not Als der weißruſſiſche General Ungern von Sternberg mit ſeiner zuſammengeſchmolzenen Nachhut in die Mongolei entkommen war, hatten die roten Machthaber in Leningrad entſetzlich getobt. Dieſer baltiſche Baron war der tatkräftigſte und befähigſte aller weiß⸗ ruſſiſchen Offiziere. Kein anderer konnte ihnen in der Mongolei ſo gefährlich werden wie er. Das wußten ſie, und ſie hatten mit ihrer Be⸗ fürchtung recht. * Dschingis Khan Nach einem alt-indischen Bildnis * Zeichnungen Kießlich Kaum ein halbes Jahr ſpäter, im Mai 1921, als er die Chineſen aus der Mongolei ver⸗ trieben hatte, fiel er ſchon mit einem über⸗ raſchend ſtarken und ſchlagkräftigen Heere in Sibirien ein. Und er chung ſtürmiſch zu. Er trieb die ſowjetruſſiſchen Grenztruppen wie aufgeſcheuchte Haſen vor ſich her, drang mit ſeinen kühnen Reiterſcharen immer tiefer in die Räterepublik vor. Seine Siege gaben den Weißruſſen neue Hoffnung. Bald würde er mächtige Verbündete finden, bald würde er ſich mit den Reſten der Koltſchakarmee ver⸗ einigen——. Es nützte nichts, daß die Roten ihre beſten Truppenführer gegen ihn ſtellten. Es nützte auch nichts, daß ſie den fliehenden Grenztruppen immer neue Verſtärkungen ſchickten. Er rannte jeden Widerſtand über den Haufen: ſeine Schläge erſchütterten das ungefeſtigte Sowjetreich immer gefährlicher. Die roten Machthaber in Leningrad be⸗ San zu zittern. Sie konnten das gärende nnere des Rieſenreiches nicht mehr von Truppen entblößen. Auch machte ſich ſchon in ihrer Soldateska eine lähmende Furcht vor dem unbeſiegbaren weißen Mongolenführer breit. Drohender und drohender wurde das Gewitter im Fernen Oſten. Verzweifelt verſuchten ſie, die Chineſen zu neuem Einfall in die Mongolei aufzuwiegeln. Doch ohne Erfolg. Da griffen ſie zu ihrem letzten Mittel, das ſie immer dann anwenden, wenn ſie den Gegner im offenen Kampf nicht bezwingen können. f Schnöder Verrat Die Machthaber in Leningrad ſandten ihren „fähigſten“ Agenten ins mongoliſche Kriegs⸗ lager. Er ſchmuggelte ſich, als Weißruſſe ge⸗ tarnt, unter Sternbergs zariſtiſche Stabs⸗ offiziere, und hier begann er zu arbeiten. Er 185 gegen den Baron; er ſchürte die Un⸗ zufriedenheit, die wegen der harten Zucht unter den halbverwilderten Landsknechten aufgekommen war; er vergiftete den Geiſt und umgarnte ſeine Opfer mit allen Liſten und Tücken der Welt.„Was könnt ihr unter dieſem Tyrannen noch gewinnen?“ raunte er ihr de zu.„Er iſt ein verlorener Mann, und ihr ſeid das gleiche, wenn ihr ihm noch länger folgt. Kehrt in euer Vaterland zurück; ihr werdet von der roten Armee mit offenen Armen aufgenommen und kommt in führende Stellen. Beweiſt, daß ihr keine Mongolen⸗ knechte, ſondern gute Ruſſen ſeid: Liefert den Abenteurer aus! Ein hoher Preis und große Ehren werden dieſe patriotiſche Tat be⸗ lohnen!“ So arbeitete der Agent, heimlich und vor⸗ ſichtig, und er wagte das Spiel nicht umſonſt: nach wenigen Wochen hatte er eine Anzahl halt⸗ und gewiſſenloſer Offiziere gewonnen, und als er ihnen bindende Verſprechungen ab, verſchworen ſie ſich, Sternberg nach owjetrußland zu entführen. In einer dunklen Julinacht führten dieſe Verräter ihren ſchändlichen Plan aus. Sie ſchlichen ſich in das Zelt des Barons, betäub⸗ ten den Schlafenden, feſſelten und knebelten ihn, hüllten ihn in eine Zeltbahn und ſchlepp⸗ ten ihn, ohne daß die ahnungsloſen Wachen ſie daran hinderten, aus dem Lager. Als die Entführung Sternbergs am nächſten Morgen entdeckt wurde, erfüllte großes Weh⸗ klagen das Lager der Mongolen. Ihre Reiter⸗ ſcharen jagten ſofort hinter den Verrätern her. Aber es war zu ſpät. Sowjetruſſiſche Diviſionen verſperrten ihnen den Weg, und ſo verwegen und verzweifelt ſie in ihrem grim⸗ migen Schmerz auch gegen die Feinde an⸗ ſtürmten, diesmal mußten ſie zurück— ja, von nun an mußten ſie immer zurück. Sie 42 70 ihren zweiten Dſchingis Khan ver⸗ oren und mit ihm auch das Schlachtenglück.— Eine Salve war das Ende In Nowo⸗Nikolajewſt kerkerten die Bolſche⸗ wiſten den entführten Baron Ungern von Sternberg ein. Doch ſie töteten ihn nicht gleich. Sie wollten, daß er zur roten Armee übertrete; denn ſie konnten einen ſolchen Mann nur zu gut gebrauchen. Sternberg aber lehnte das Anſinnen ab. Auch als ſie ihn durch Folterqualen zu zwingen verſuchten, blieb er unbeugſam. 45 Tage lang quälte man ihn mit den grauſamſten Mitteln. Um⸗ ſonſt. Zuletzt ſtellte ihn der rote Kommiſſar im Gefängnishof an die Mauer. Zehn Gewehr⸗ läufe richteten ſich auf ſeine Bruſt. Noch ein⸗ mal die Frage:„Willſt du der roten Armee dienen?“, und wieder die feſte, trotzige Ant⸗ wort:„Ich diene nicht den Zarenmördern!“ Da gab es der Kommiſſar auf. Und zwei Minuten ſpäter krachte eine Salve. Es war am 17. September 1921, als der Baron Ungern von Sternberg, der Dſchingis Khan des 20. Jahrhunderts, ſein Leben aus⸗ hauchte.—— Hubert Südekum 8 ee S r 8— . — * 8 * —— 5 e e e e e ee —ů———— penlas E Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Greiser · Rastatt (2. Fortſetzung) Mit beiden Händen drückte ſie Haſenbein die Hand: „Tauſend Dank, Herr Ferdinand! Tauſend Dank!“ Wie beſchämt, wehrte Haſenbein ab. „Aber... aber! Nichts zu danken!“ Auch Marie trat zu ihm und reichte ihm die Hand. „Schönen Dank auch, Ferdinand! Das iſt wirklich nett von dir!“ Haſenbein hielt ihre Hand feſt. „Bin ich nicht immer nett.. 2“ Er ſah ſie an. Sie ſenkte den Blick und entzog ihm die Hand. „Da werde ich uns gleich mal eine Taſſe guten Kaffee kochen!“ ſagte die Tante und nahm den Karton vom Tiſch auf.„Sie trinken doch mit, Herr Ferdinand?“ „Gerne!“ nahm Haſenbein die Einladung an. Mit dem Karton unter dem Arm verließ die Tante das Zimmer. Dabei zog ſie noch einmal die Kaffee⸗ tüte heraus und hielt ſie ſich an die Naſe, genießeriſch daran ſchnuppernd. Pieter, der Kater, folgte ihr. E Ferdinand und Marie waren allein. Er ging einen Schritt auf ſie zu, ſie wich zurück. „Marie, kannſt du nicht auch einmal nett zu mir ſein?“ bat er. „Wenn du es ſo meinſt, Ferdinand“, ſagte ſie,„dann ſollſt du uns nichts mehr mitbringen!“ „Se. nicht ſo komiſch, Marie! Was haſt du gegen mich? Vielleicht bin ich nicht dein Typ? Aber ſchließlich gibt es häßlichere Männer als mich, und außerdem bin ich wer!“ „Schlag dir das aus dem Kopf, Ferdinand! Zwiſchen uns kann nichts ſein! Gute Freundſchaft, ja! Aber mehr auch nicht!“ Das war eine eindeutige Abfuhr. Ferdinand verbarg ſeine Enttäuſchung hinter einem Grinſen. Er war drauf und dran, Marie in die Arme zu reißen und abzuküſſen, daß ihr Hören und Sehen verging. Aber er wußte genau, daß er es dann ein für allemal bei ihr verdorben hatte. Nein, bei dem Mädel war nur mit Geduld etwas zu erreichen. Marie hatte ſich dem Ofen zugewandt und ſtocherte mit dem Feuerhaken in der Glut. „Was ſtehſt du ſo herum? Setz dich doch!“ forderte ſie ihn auf. „Ich muß leider fort! Ich kann ja gar nicht bleiben!“ erklärte er.„Wir bekommen Einquartierung! Da muß ich alles einteilen und anordnen!“ Marie, die ein paar Holzſcheite in den Ofen geworfen Hatte, ſah ſich zu ihm um: „Einquartierung? Woher denn? Welche von der Front?“ „Ja, von der Front! Aber hier ins Haus kommt keiner, dafür werde ich ſorgen! Brauchſt alſo keine Angſt zu haben!“ „Angſt?— Wovor?“ fragte Marie, den Feuerhaken in der Hand. „Na, daß ſie hier alles verlauſen, wie die letzten, die da waren... Na, und dann. „Na, und. 2“ „Na, die machen nicht ſo viel Federleſens mit dir wie ich... Die haben in dem Dreck da vorne ſchon jede Kultur verloren! Dagegen ſind wir hier Kavaliere!“ Marie ſchlug die Ofentür zu und muſterte Haſenbein ſpöttiſch: s „Kavaliere...! Eingebildete Lackaffen ſeid ihr! Werde ich mit euch hier fertig, werde ich's beſtimmt auch mit denen von der Front!“ „Na, na!“ zweifelte Haſenbein. Er ſetzte ſeine Mütze auf und grüßte mit zwei Fingern. „Au revoir, Marie!“ 5 5 Die Pappeln am Rande der Landſtraße ſtreckten ihre kahlen Aſte zum grauen Himmel auf. Der Herbſtwind hatte alle Blätter ſchon herabgezauſt. Ode war die weite flache Landſchaft, der nur ein Hügel oder ein ferner Wald Abwechflung gaben. Nur wenn ein Sonnenſtrahl durch die Wolken brach und auf dem feuchten Boden glitzerte, dann belebte ſie ſich und man ahnte, wie ſchön ſie im Grün des Sommers ſein mußte. Leutnant Dierk, einen Knotenſtock in der Hand, mar⸗ ſchierte an der Spitze ſeiner kleinen Kompanie. Hinter ihm, in der erſten Reihe der Marſchkolonne, folgten Franz, Hein und Klaus. Noch klebte an ihren Mänteln und Uniformen der Grabendreck. Ihre Geſichter waren unraſiert und hohlwangig. Es ging auf Mittag. „Herrgottſackerment!...“ fluchte Franz Feldmann. „Hunger hab' ich wie'n Steppenwolf!“ „Mir hängt auch der Magen im Wanſt wie'n leerer Sack!“ ſtimmte ihm Hein Lammers zu. „Wie weit mögen wir wohl von der Front ſein?“ fragte Klaus Ummen.„Vom Krieg iſt hier nichts mehr zu hören.“ „Wenn ich nich bald was zum Freſſen bekomm, dann leckt mich der ganze Krieg am..“ ſchimpfte Franz. „Davon wirſt du auch nich ſatt!“ bemerkte Hein trocken. „Halt die Klappe!“ ſchnauzte Franz. „Überleg lieber, wie du was Anſtändiges zum Prä⸗ peln auftreiben kannſt“, ſagte auch Klaus.„Du tuſt dich doch ſo dicke, was du für'n fixer Beſorger biſt, möch?“ „Ihr habt euch zu beklagen!“ erwiderte Hein.„Wo ſoll ich denn hier was auftreiben?“ Er deutete auf die kahlen Wieſen und Felder. Dann fuhr ein Grinſen über ſein langes Geſicht. „Habt ihr Salz da?“ „Wozu?“ „Na, ich dachte, hier könnte uns vielleicht ſo'n lütter Haſe über den Weg laufen, wie vorgeſtern nacht bei dem ollen Tank! Und da wolte ich ihm das Salz auf den Schwanz ſtreuen. Man ſagt..“ „Biſt gleich ſtill, ſonſt...“ drohte Franz. „Nix mangſcheh aus der kalten la mäng la gähr.. bumbum!“ tröſtete Hein. Er ze ſeine Mundharmonika aus der Manteltaſche und ſpielte: „Im Wald und auf der Heide, Da hab' ich meine Freude Als braver Jägersmann!“ Und das bißchen Muſik fuhr belebend in die müden Knochen. mallör * Eine halbe Stunde ſpäter kommandierte Leutnant Dierk an einer Weggabelung Halt. „Nach rechts wegtreten!“ Müde warfen ſich die Leute an die Böſchung des Straßengrabens. Hakten den Torniſter loſe und das Kopp auf, hingen das Gewehr ab und nahmen den Stahlhelm herunter. Suchten im Brotbeutel die letzten Brocken und kluckerten aus der Feldflaſche die letzten Tropfen Leutnant Dierk ſtudierte ſeine Landkarte. Wo mochten nur die Bagagewagen und die Gulaſchkanone der Kom⸗ panie bleiben? Längſt hätten ſie da ſein müſſen. Wenn ſeine Leute nichts zu eſſen bekamen, dann fürchtete er bei ihrer Entkräftung das Schlimmſte. Noch rund fünf⸗ undzwanzig Kilometer waren zu marſchieren bis zum Ruheort. Und bis zum nächſten Dorf, wo er vielleicht etwas auftreiben konnte, war es noch eine gute Stunde. Der Leutnant trat zu dem Wegweiſer, der an der Gabelung errichtet war. Der Feldweg, der hier ab⸗ zweigte, führte nach einem Wäldchen.„Zum Pionier⸗ depot“ war auf eine Tafel gemalt. Dierk überlegte. Vielleicht war dort etwas zu bekommen. Wenigſtens den Verſuch wollte er machen. „Lammers!“ rief er. „Herr Leutnant!“ antwortete Hein. „Laſſen Sie Gewehr und Torniſter liegen und ſchnal⸗ len Sie ab! Und dann kommen Sie mal her!“ Hein ſetzte ſeine langen Beine in Bewegung. „Wollen mal ſehen, ob wir da was zu faſſen krie⸗ gen“, ſagte Leutnant Dierk mit einer Kopfbewegung auf die Tafel am Wegweiſer. „Na, klar, Herr Leutnant! Da bin ich dabei!“ grinſte Hein. i „Unteroffizier Ramdohr!“ rief Dierk,„Sie vertreten mich! Wir kommen gleich wieder!“ Dierk und Hein gingen davon. * Klaus ſtieß einen Seufzer aus. „Da hocken wir nu'— und zu Hauſe ſtehen die Betten leer!“ „Miſtviecher, ekelhafte!“ eine Laus, die er erwiſcht geben ſie Ruh!“ „Tia!“ ſagte Klaus, an ſeiner Stummelpfeife knab⸗ bernd.„in halbes Jahr geht das nu ſo! Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln! Rin in die Kar⸗ toffeln, raus aus die Kartoffeln! Man kann bald vor Dreck und Läuſen nich mehr gradeaus gucken!“ Franz knöpfte ſich Rock und Mantel wieder zu. „Das wär' mir ganz egal, wenn ich bloß wieder ein⸗ mal was Anſtändiges zum Freſſen bekäme. Das Menu aus der Gulaſchkanone kann ich nicht mehr riechen! Blauer Heinrich— Drahtverhau— Wickelgamaſchen! Und dann Marmelade! Menſch, ſo'ne zänftige Bock⸗ wurſt mit Kartoffelſalat!“ „Tja, da haſte recht!“ ſtimmte Klaus zu.„So'ne Portion Snuten und Poten mit Sauerkohl! Dat wär fein, nöch?“ „Und dann mal wieder ein Mädel zum Tanz im Arm!“ ſchwärmte Franz.„Ich werd' verrückt, wenn ich bloß dran denke!“ „Mußt nich dran denken!“ riet Klaus überlegen.„Ich denke auch nich dran!“ „Du?“ lachte Franz auf.„Du darfſt doch gar nicht. Biſt ja verheiratet und haſt'ne Frau und vier Kinder daheim!“ „Was hab ich davon, wenn meine Frau zu Hauſe ſitzt und ich hier!“ 5 „Du, das verſteh' ich überhaupt nicht!“ ereiferte ſich Franz.„So'n alter Knochen wie du gehört längſt aus der Front! Mit deinen Jahren auf im Torniſter biſt du austauſchreif Heimat'!“ Klaus winkte ab. „Da müßt ich zuerſt mal'nen Erſatzmann für mich haben, nöch? Und wo willſte den hernehmen, wo wir dauernd ſolche Verluſte haben? Da brauchen ſie jeden, der tauglich iſt.“ Er wies mit der Pfeife auf den Reſt der Kompanie, der aus der Stellung zurückkam, Franz ſchwieg. Beide ſannen vor ſich hin. „Ob wohl unſer Leutnant in dem Pionierdepot was für uns kriegt?“ fragte Franz nach einer Weile. „Das kann ich dir genau ſagen, wenn ſie zurück ſind“, meinte Klaus. 1 impfte Franz und knackte atte.„Nicht fünf Minuten LLUsfieER MIIfAN ROMAN VON BUNTE CORTAN 1 So eng verbunden wie Hein Lammers, Franz Feld⸗ mann und Klaus Ummen waren, ſo feſt hielten auch andere kleinere Gruppen im Rahmen der Kompanie zu⸗ ſammen. So hatte der ſchmale Hans Kroſſigk, der erſt einund⸗ dreißig Jahre alt war, den aber das Erleben des tau⸗ ſendfältigen Grauens des Krieges inzwiſchen ergrauen ließ, ſich mit dem kaum neunzehnjährigen Heinz Hölter⸗ mann, dem Kriegsfreiwilligen, der noch ein reines Kind gegen die anderen war, zuſammengeſchloſſen. Und der Dritte im Bunde war Unteroffizier Ramdohr, den ſie in der Kompanie den großen Schweiger nannten. Er ſagte herzlich wenig, ſein Geſicht war immer gleichmäßig ruhig, ſpielte ins Finſtere, aber er war der beſte Kame⸗ rad, den man ſich wünſchen konnte. Nur liebte er es nicht, viel Worte drum zu machen. Kein Menſch in der Kompanie wußte Näheres über Ramdohr. Aber auch noch drei ganz verſchiedene, kurioſe Ge⸗ ſellen, die ſich zu einem kleinen, engeren Kamerad⸗ ſchaftskreis zuſammengeſchloſſen hatten, fielen auf. a Da war vor allen Dingen der Jochen Bötters, das Gegenſtück zu Hein Lammers. Ein Eulenſpiegel, ein Spaßvogel wie Hein, aber doch in der Art ſo ganz anders. Jochen Bötters war als Knecht von einem einſamen Heidehofe gekommen, hatte dort acht Jahre geſchafft, bis ihn der Krieg rief. Jochen quittierte dieſen großen Umſturz ſeines Lebens damit, daß er ſeine Piep, ohne die er auch im Felde einfach nicht zu denken war, von der linken Mundecke in die rechte ſchob. Dann packte er ſeine Sachen und traf in Lüneburg ein. Jochen Bötters war ruhig und verhalten, wie es die Heide iſt. Wer ihn nicht kannte und wer nicht ſcharf hinſah, der mochte ihn für einen verſchlafenen Geſellen halten. Aber er war es nicht. Nein, im Gegenteil, er war eine beſinnliche Natur, er war die Ruhe ſelber, die Ruhe, die ihm die Landſchaft gegeben hatte, die ihn gebar, in der er lebte und wirkte. i Und die Ruhe verließ ihn auch in des Krieges ſchwer⸗ ſten Nöten nicht. Bötters verlor den Kopf nie, er war ein Praktikus und wußte immer einen Ausweg. Er hatte eine ſo beruhigende Art, konnte ſo trocken ſnacken, fand immer das treffende Wort, daß ſich bei der Kom⸗ panie das geflügelte Wort eingebürgert hatte:„Bötters hat es auch geſagt!“ Neben Bötters ſtand der noch ſchweigſamere Hinnerk Pott, ein Holſteiner Fiſcher, von dem man ſagte, daß er von den Fiſchen abſtamme, weil er ſo ſtumm ſei. Und der Dritte im Bunde war ganz das Gegenteil. Das war Otto! Jawohl, Otto-Otto, wie ſie ihn alle nannten, und er war von Beruf Schauſpieler und trug den bürgerlichen Namen Otto Keſſel. Zwiſchen dem Trio Hein Lammers und dem Trio Bötters beſtand immer eine Rivalität. Für Hein Lam⸗ mers war es ebenſo wie für Jochen Bötters eine Ehren⸗ pflicht, für die Kameraden zu ſorgen, und einer wollte immer beſſer als der andere ſein, und ſo verſuchten ſie immer einander den Rang abzulaufen. Und klauten beide wie die Raben. Machte es Hein mit der großen Schnauze, ſo tat es Bötters mit der Ruhe und dem treuherzigen Blick. Als Hein Lammers mit dem Leutnant abgezogen war, da knurrte Bötters böſe vor ſich hin. Es wurmte ihn, daß ihn der Leutnant nicht hinzugezogen hatte. In Ramdohrs ſchmalem Schweigergeſicht zuckte es auf. Es ſah einen Augenblick aus, als wenn er lächeln wollte. 5 Aber dann wurde es wieder ernſt. Er wußte, was Bötters jetzt ärgerte. „Laß gut ſein, Jochen!“ ſagte er ruhig.„Der Hein iſt jetzt beſſer am Platze als du!“ „Tſchä... warum ſoll der Hein beſſer am Platze ſein als ich?“ 7 f „Du weißt doch, daß ſie ins Pionierdepot gehen!“ J., und „Der Hein kann beſſer laufen als du! Da müßt! ich doch den Hein nicht kennen!“ f „Das ganze Pionierdepot kann er auch nicht ange⸗ ſchleppt bringen!“ f „Nein, aber von den Eßwaren wird er ſchon einpacken, was möglich iſt!“ g Otto Keſſel wehrte ſkeptiſch ab.„Da biſte ſchief jewickelt, Ramdohr! Den Hein laſſen ſe gar nich rin in det Depot, dem ſehn ſe doch uff hundert Meter jejen den Wind an, det er klauen will! Und die Kerle ham doch boch jelernt! Die wiſſen doch, wat ſo paſſiert! Nee, nee, die fall'n ja kaum noch uff Jochens Bieder⸗ mannsſchnauze rin!“ „Da kennſt du man unſern Hein nich'!“ warf Klaus Ummen ruhig ein.„Der Hein weiß immer, wie er'n Weg findet!“ „Na, ich mein“, dann werden wir's man abwarten!“ meldete ſich Jochen Bötters und ſchob die Pfeife in den anderen Mundwinkel. Damit war für ihn der Fall erledigt. * Das Pionierdepot lag in den Wäldern, gegen Flie⸗ gerſicht gut gedeckt. Es war ein kleines Erſatzlager aller der Dinge, die für den Schützengrabenkrieg benötigt wurden, von Schanzzeug, Stacheldrahtrollen, Stollen⸗ brettern bis zu Sprengſtoffen, die in bombenſicheren Unterſtänden untergebracht waren./ (Fortſetzung folgt) 3 Dien Heu 1 nee Jagel ſtal, 0 big Kae Vie Ole b ſurnile genial u Nut gel Sinn en pen. 5 Dei am Rank Aubdruck ſch—! in die Li den db in leucht tiefem Ge 15 ker, hat Ecrit; vull ang gewiſſer, 1 sch aach nich Größere J cheinni Drtußen vorſichtig det Wind um zicht ſchwebt dunkler! nicht ſo ſagt da Schur i er dit ni ben toten mt große gene Kind der bor! Und fir Vohnſtab I aus einen Dr. half und! nem Nat. nit den triunten ail gift Mee ben dort! ſicher, u * Suh Mt de duch east u, u dez bn linen Ae 00 Der gg * Fre „er Cf bleiben. gala, 0 Miplae Nößert e ang gez elt en aut ipanie zu⸗ ſt einn bes mu ecgrauen edes nher coe Ge⸗ ſtamerad⸗ auf. dert, daß el ein ſo ganz einſamen haft, bis i großen ieh, ohne war, bon dineburg „ wie es it ſcarf Geſellen er war ber, die die ihn ſchwer⸗ er var veg. Er ſnacen, er Kom⸗ „Vötters Hinnerk daß er . cgenteil. ihn alle ind trug m Trio in Lam⸗ Ehren⸗ r wollte ten ſie tat es Blick. en bar, le ihn, . ite es un er e, aß t Hein ge fein enk, t ich ange⸗ ſchief ch tin N jejen e hal ſiertl ſieder⸗ Klaus ern 17 fe it 1 Flie⸗ aller r auch nicht Bekanntmachungen Ortsgruppe Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Duünnſtſtelle Bürſtadterſtr. 18. 1. Stod Aeichsluftſchutz Dienſtbefehl! Heute Montag, 12. September 1938, abends 8.30 Uhr, findet in der Luftſchutzſchule (Hügelſtraße) ein ſehr wichtiger Amtsträger⸗ Appell ſtatt, wozu ſämtliche Amtsträger und Ants⸗ trägerinnen reſtlos zu erſcheinen haben. Nur Krankheit oder Schichtarbeit gelten als Ent⸗ ſchuldigung. Es wird auf Teil II, 8 9, Abſ. 4 der 1. Durchführungsverordnung zum LSG. vom 4. Mai 1937 verwieſen. Der Gemeindegruppenführer: 2 — gez. Lammer, LS⸗Führer. * Jungmädelgruppe Achtung Jungmädell Alle IM-Scharführerinnen rechnen am Mittwoch um 6 Uhr in der Dienſtſtelle, Bür⸗ ſtädterſtraße, ihren Beitrag reſtlos ab. Die Geldverwalterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. September 1938 Anſer Tagesſpruch Die Organiſation einer Bewegung iſt eine formale Erſcheinung, auch wenn ſie noch ſo enial und an ſich richtig iſt. Den inneren ert geben ihr erſt die Menſchen, die ihrem Sinn entſprechend die Idee lebendig verkör⸗ pern. Adolf Hitler. 5 7 ↄtaigen/ Z3cwei Knaben trollen vor uns her, draußen am Rande des Ortes. Drachen 1150 ſteigen! Ausdruck der uralten Menſchheitsſehnſucht, ſich— losgelöſt von aller Erdenſchwere— in die Lüfte erheben zu können. Jeder der bei⸗ den Knaben trägt einen rieſengroßen Drachen, in leuchtendem Blau der eine, der andere in tiefem Geranienrot. Der Kleinere, deſſen Dra⸗ che faſt größer iſt als der Dreikäſehoch ſel⸗ ber, hat ſichtlich Mühe, mit dem Großen Schritt fl halten. Hin und wieder blickt er voll ängſtlicher Sorge zurück, um ſich zu ver⸗ gewiſſern, ob der lange Schweif, den er hin⸗ ter ſich eee auf dem holperigen Weg Schaden erlitten hat; während der Größere eifrig plaudernd den Kleinen in die Geheimniſſe des Drachenfliegens einweiht.— Draußen auf dem freien Feld rollt der Große vorſichtig die Schnur von dem Holzpflöckchen, der Wind ergreift den großen blauen Vogel und zieht ihn hinauf zu den Wolken, ſchon chwebt er dort— nur noch ein winziger, dunkler Punkt. Bei dem Kleinen will es noch nicht ſo recht klappen.„So, jetzt halt mal,“ ſagt da der Große, und drückt ihm ſeine Schnur in die Hand,„paß aber gut auf, daß er dir nicht wegfliegt!“ Dann baſtelt er an dem roten Drachen, und der Kleine ſchaut ihm mit großen neugierigen Augen zu. Unſere ei⸗ gene Kindheit taucht in der Erinnerung wie⸗ der vor uns auf. Weißt du noch, wic wir Abend für Abend um den großen Tiſch in der Wohnſtube hockten und mit glühenden Vacken uns aus Holzleiſtchen, Buntpapier und Leim einen Drachen bauten? Der ältere Bruder half uns mit ſeinen Erfahrungen und mit ſei⸗ nem Rat. Oh Glück, am erſten windigen Tag mit den Kameraden vor den Ort zu lagfen und die Drachen ſteigen zu ſehen! Zuweilen veranſtalteten wir Wettrennen! Und hin und wieder geſchah das Entſetzliche. Erinnerſt du dich noch, daß der Drachen, unſer ſchöner, wet⸗ tertüchtiger Drachen, ſich in einem Baum ver⸗ fing? Dann war er für uns auf immer ver⸗ loren. Regen und Wind zerzauſten ſeine Schönheit und nach Wochen hingen nur noch ein armſeliges Holzgerippe und einige ver⸗ waſchne Fetzen Buntpapier dort. Wir aber träumten dann von einem noch ſchöneren, noch viel größeren für das nächſte Jahc. Indeſſen ſind die Drachen der beiden Kna⸗ ben dort drüben hoch in die Lüfte emporge⸗ ſtiegen, und glücklich laufen die Kinder über die Stoppelfelder oder am Wege entlang. Mit den Leitungsdrähten dürfen die Pa⸗ pierdrachen keine Bekanntſchaft machen, heute erſt recht, weil ſich die Starkſtromleitungen durch das Gelände ziehen, die gefährlich wer— den können. 4. Ab 17. September: Jeden Samstag „Tag der Verkehrsbeſinnung Der Erfolg der erſten großen Verkehrsun⸗ fallverhütungsaktion ſoll nicht ein einmaliger bleiben, ſondern durch ſyſtematiſche weitere Diſziplinierung aller Verkehrsteilnehmer ver⸗ größert werden, zumal die Zahl der Verkehrs⸗ unfälle noch immer unerträglich hoch iſt. Es wird deshalb der Samstag jeder Woche zum „Tag der Verkehrsbeſinnung“ erklärt, und zwar mit dem 17. September 1938 als erſten Tag der Verkehrsbeſinnung. Jeder dieſer Tage wird ein beſonderes Leit⸗ wort erhalten und damit Gelegenheit bieten, die Volksgenoſſen mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln jeweils über einen beſtimm⸗ ten Punkt des Verkehrsproblems zu unter⸗ richten. Der erſte Tag der Verkehrsbeſinnang, der 17. September 1938, ſteht unter dem Leitwort„Sei Kamerad im Straßen- verkehr!“ 3 * Ein Schönwelter⸗Sonntag Zwiſchen dem geſtrigen Sonntag und ſeinem Vortage beſtand ein erheblicher Untecſchied. Aus bleigrauen Wolken ſtrömte am Samstag von der Mittagsſtunde an bis in den Abend hinein der Regen nieder, von dem wir erſt zwei Tage vorher genug bekamen. Nein, dieſen Regen, wie er am Samstag niederging, emp⸗ fanden wir als unzeitgemäß und in höchſtem Maße unwillkommen und wenn wir henaus⸗ ſchauten in dieſe troſtloſe Dede des Himmels, dann überkam einem das Fröſteln. Ja, manch einer hatte im Heim ſchon ernſthafte Erwägun⸗ gen angeſtellt, ob er nicht beſſer daran täte, den Ofen wieder in Schwung zu bringen, um ſich in der Stube die unliebſamen Wetterereig⸗ niſſe leichter vergeſſen zu laſſen. Da und dort wurde auch ſchon geheizt, andere haben die Abſicht auf die nächste Zukunft verſchoben in der Hoffnung, daß es am Himmel wiedee lich⸗ ter und freundlicher werde, wie es von rechts⸗ wegen in dieſer Jahreszeit auch ſein müßte. Und wie anders hingegen erſchien nun der Sonntagmorgen! Obwohl etwas kühler, lachte die Sonne am frühen Morgen und wurde uns ein ſehr ſchöner und warmer Sonntag be⸗ ſchert. Milde verklärt durch den nahenden Herbſt ſpannte ſich der blaue Himmel ſeidig über die klare Luft und war es eine Freude, geſtern einen Spaziergang zu machen und durch Felder, Wieſen und Wälder zu wandern. Noch mehr ſolch ſchöner Sonnentage wänſchen wir uns, weil einmal die Trauben reifen wol⸗ len, um hinterher einen anſtändigen Wein lie⸗ fern zu können und weil zum andern noch viel Arbeit von den Bauern draußen auf den Fel⸗ dern zu tun iſt, wo der Segen des Jahres eingebracht werden ſoll. Die Kartoffeln haben Waſſer genug, wie man allenthalben feſt⸗ ſtellen kann. Aber auch der Tabak om Dach bedarf der Sonne, die den Waſſergehalt der Blätter verzehrt. Im Zeichen des Sportes ſtand der Sonn⸗ tag. Früh am Morgen trugen die Radfahrer auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße ihre Vereinsrennen aus. Wenn auch die Beſetzung der einzelnen Rennen nicht wie vor 20 und 30 Jahren ausfiel, als Viernheim eine Hoch⸗ burg des Radſportes war, ſo iſt es doch anzu⸗ erkennen, daß die Radſportler in Vereinsren⸗ nen ihre Kräfte meſſen. Am Nachmittag fan⸗ den auf dem Waldſportplatz die erſten Punkte- ſpiele im Verbandsſpieljahr 1938/39 ſtatt and war es wiederum die Sonne, die dem Veginn der Verbandsrunde einen ſchönen Auftakt gab. Groß war die Zahl der Sportbegeiſterten, die dieſem Haupttreffen gegen Käfertal anwohnte. Der zähe und gute Gegner der Grünen maßte mit einer Niederlage das Feld räumen. Wir wünſchen unſerer Sportvereinigung Amicitia 09 auch zu den kommenden Spielen einen gu⸗ ten Erfolg, ſchon im Hinblick darauf, daß ſie im kommenden Jahr auf ein 30 jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann. Darum, grüne Elf, erringe weiter Sieg und Punkte! Am Samstagabend tagte im„Goldenen Stern“ die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft mit ihrer diesjährigen ordentlichen General⸗ verſammlung, die einen anregenden Veclauf nahm. Wir berichten hierüber eingehend in unſerer morgigen Ausgabe. Im Mittelpunkt allen Geſchehens ſtand auch über das Wochenende der Nürnbecger Parteitag, den man am Rundfunk mit⸗ der A. S. H. A. P. zeugteſten herrſcht zum Teil lebhaftes Geſchäft. erlebte. Eine Woche lang war die„Stadt in des Reiches Mitte“ in den Brennpunkt allen Geſchehens gerückt. Reden und Aufmärſche be⸗ geiſterten. Seit den Tagen der Heimkehr Oeſterreichs in das Reich war kaum eine Woche ſo aufregend verlaufen wie die zu Ende ge⸗ angene. Ein Zuſtand höchſter Nervoſität hat ſcch vieler europäiſcher Staatsmänner und Na⸗ tionen bemächtigt. Die unerhörten Vorgange in der Tſchecho-Slowakei wurden auf dem Par⸗ teitag treffend gekennzeichnet. Aus all den Spannungen und Gefahren⸗ momenten haben natürlich die notoriſchen Ge⸗ rüchtemacher einer ſogenannten Weltpreſſe wie⸗ der Kapital zu ſchlagen verſucht. Wenn trotz⸗ dem das deutſche Volk bei allem Ernſt der Lage mit Zuverſicht und Ruhe die allgemeine Nervoſität an ſich abgleiten ließ, ſo darf dieſe feſte Haltung zu einem guten Teil auf das Konto des Nürnberger Parteitags gebucht wer⸗ den. Die Worte, die hier geſprochen wurden, die Kundgebungenen geſchloſſenen nationalen Willens, die hier erfolgten, waren von der Kriegshetze dieſer Gerüchtemacher meilenweit entfernt. Was in Nürnberg geſchah, war ein Bekenntnis der Kraft, aber auch der über⸗ Rechtsgeſinnung. In Nürnberg wurde nicht für den Krieg, ſondern für den Frieden gearbeitet. Todesfälle. Nach längerer Krankheit ſtarb geſtern vormittag im Krankenhaus das Töch⸗ terchen Katharina der Frau Jakob Müller 7. Witwe, im jugendlichen Alter von 14½ Jah⸗ ren.— In Mannheim⸗Wallſtadt ſtarb Frau Katharina Schorr geb. Wiegand, von hier gebürtig. Amtsträgerappell im Reichsluft⸗ ſchutz. Auch an dieſer Stelle machen wir auf den heutigen Amtsträger-Appell in der Luft⸗ ſchutzſchule aufmerkſam. Alle Amtsträger und Amtsträgerinnen haben zu erſcheinen. Die Impfung der Erſtimpflinge findet am Donnerstag, den 15. September, von 7.30 bis 11.30 Uhr in der Schillerſchule ſtatt. Die Schweinezählung hatte hier fol⸗ gendes Ergebnis: 4 Zuchteber, 53 Zuchtſauen, 261 Ferkel, 1078 Läufer und 649 Schlacht⸗ ſchweine, zuſammen insgeſamt 2045 Tiere. Schweine werden in 1176 Haushaltungen ge⸗ halten. Die Zählung zur gleichen Zeit im Vorjahre hatte ein Geſamtergebnis von 2631 Schweinen. Schule und Volksgasmaske.„Woche der Volksgasmaske“ im September. Nach Mitteilung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe findet in der Zeit vom 18.—25. September im gan⸗ zen Reich die„Woche der Volksgasmaske“ ſtatt. Durch dieſe Werbewoche ſoll das Ver⸗ ſtändnis für die Notwendigkeit des Erwerbs der Volksgasmaske in breiteſte Schichten der Bevölkerung getragen und der Abſatz der Volksgasmaske erheblich geſteigert werden. Der Reichserziehungsminiſter hat erſucht, zur Unterſtützung dieſes Vorhabens in der Schule auf die Woche der Volksgasmaske in eindring⸗ licher Form hinzuweiſen. —— f Neichsparkeikag⸗ Sendungen 14.00 17.00 Uhr: Großkonzert mit Berſch⸗ ten von den Wehrmachtsvorführungen; 14.00 15.30 Uhr: Muſik vom Reichs⸗ ſender Leipzig; 15.30—17.00 Uhr: Muſik vom Reichs⸗ ſender Breslau 19.00— 21.00 Uhr: Föttſetzung und Schluß des Parteikongreſſes 4 (Muſik vom Sender Nürnberg) 24.00—0.45 Uhr: Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht. 1 X Vereinstrennen der Kabjahrervereinigung 1907 Am Sonntagvormittag traten die Radfah⸗ rer der hieſigen Radfahrervereinigung auf der Aſchenbahn des Sportfeldes an der Lorſcher⸗ ſtraße zu ihrem diesjährigen Vereinsrennen an. Eine rege Beteiligung ſeitens der Mit⸗ glieder war feſtzuſtellen. Aus der Jugend und dem Alter traten die Radſportler zu den ein⸗ zelnen Rennen an. Wie immer, wurden die Rennen von den zahlreichen Zuſchauern mit Intereſſe verfolgt.„ Sieger in den einzelnen Klaſſen wurden: Klaſſe 1: Müller, Adam 1. Preis; Hoock Valt. 2. Preis. Klaſſe 2: Mandel Georg 1. Preis, Friedel Phil., 2., Buſalt Gg., 3. Schmitt Mich. 4. und Bruder Ludw. 5. Preis. Klaſſe 3: Schmitt Konr. 1. Preis; Müller Fr. 2. Preis. Klaſſe 4: Keßler Jakob 1. Preis; Neff Valt. 2. Preis. Sieger aller Klaſſen und hiermit Vereinsmeiſter: Müller Adam. Den Siegern unſere Glückwünſche. Möge der Viernheimer Radſport weiter blü⸗ hen und gedeihen, das iſt unſer Wunſch. 4 N Schwimmlehrbefähigung der Volksſchul⸗Lehr⸗ kräfte. Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Lan⸗ desregierung— Abtlg. VII erläßt eine Anord⸗ nung betr. Schwimmlehrbefähigung der Lehr⸗ kräfte an den Volksſchulen. Darin heißt es: Obwohl der Schwimmunterricht in dieſem Jahr nut noch dort durchzuführen iſt. wo Hallenbäder zur Verfügung ſtehen, werden die Kreis⸗ und Stadtſchulämter auf die beiden Erlaſſe des Reichserziehungsminiſteriums vom 14. 10. 1937 aufmerkſam gemacht. Nach dem erſten Erlaß kann den Lehrkräften, die bereits den Grund⸗ ſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft erworben haben, und ſchon längere Zeit Schwimmunterricht an der Schule erteilen, von den Unterrichtsverwaltungen der Länder aus die Lehrbefähigung im Schwimmen erteilt wer⸗ den, ſofern die betreffenden Lehrkräfte den Nachweis des ausreichenden Lehrgeſchicks er⸗ bringen können. Im zweiten Erlaß iſt von den Bedingungen die Rede, unter denen eine Be⸗ ſcheinigung erteilt werden kann, die zur Ertei⸗ lung des Schwimmunterrichts im Rahmen des Turnunterrichts berechtigt. 1 Humor Sie:„So eine Frau wie mich, findeſt Du nicht mehr. Ich kann ſingen, Klavier ſpielen, reiten, chauffieren, Flugzeug lenken...“ Er:„Gott ſei Dank, daß ich mir ein wenig Kochen angeeignet habe!“ Aarkibericht ber Lanbesbauernſchaft Lebhafter Verſand von Speiſe⸗ kartoffeln Das Geſchäft in Speiſekartoffeln iſt inner⸗ halb des Gebietes noch ziemlich ruhig. Der Verſand iſt lebhafter geworden, haaptſächlich wird nach dem Rheinland und Weſtfalen ge⸗ liefert. Futterkartoffeln werden noch nicht um⸗ geſetzt. Die Beſchaffenheit der Speiſekartoffeln iſt gut. Ausreichende Verſorgung mit Futtermitteln Der Abſatz von Weizen und Roggen ge⸗ ſtaltet ſich nun etwas ſchwerer, da das An⸗ gebot ſehr groß iſt und die Mühlen nur be⸗ ſchränkt aufnahmefähig ſind. Die norddeut⸗ ſchen Angebote ſind nach wie vor dringend. Das Braugerſtegeſchäft iſt langſam. Die Brauereien kaufen nur Gerſte beſter Beſchaf⸗ fenheit. In Induſtriegerſte iſt der Umſatz ſehr klein, da die Fabriken noch genügende Ve⸗ ſtände auf Lager haben.— Am Mehlmarkt Die Nachfrage nach Weizen- und Roggenmehl iſt gut. Die Anlieferungen erfolgen prompt.— An Futtermitteln ſind Kartoffelflocken, Schnit⸗ zel und Biertreber reichlich vorhanden. Die erſte Oelkuchenzuteilung iſt abgewickelt. Die zweite Maiszuteilung iſt im Gang. In Kleie wird die monatliche Zuteilung durchgeführt. In Blut⸗ und Fleiſchmehl ſind größere Be⸗ ſtände vorhanden, ſo daß der Verbrauch ge⸗ ſteigert werden kann. Kleinere Mengen von Luzerneheu ſind auf den Markt gekommen.— Auch wurde etwas Stroh gehandelt. Ausreichende Beſchickung der Viehmärkte Die Auftriebe au Rindern gingen noch et⸗ was weiter zurück. Zum Ausgleich wurde Ge⸗ frierfleiſch zugeteilt. Die Kälberauftriebe ha⸗ ben etwas nachgelaſſen. Dagegen herrſchte ſtar⸗ kes Angebot an Schafen. Die Schweineauf⸗ triebe ſind etwas zurückgegangen. Die Be⸗ ſchaffenheit der Tiere war mittel bis gut. Das Geſchäft im Metzgerladen iſt wieder lebhafter geworden. f Milch⸗ und Buttererzeugung gleichbleibend Die Milcherzeugung iſt ungefähr die gleiche wie die der Vorwoche geblieben. Auch der Trinkmilchverbrauch hat ſich nicht verändert. Die Erzeugung von Butter erreichte den glei⸗ chen Stand wie in der letzten Woche. Die Reichsſtelle gewährte zur Verſorgung wieder rößere Zuſchüſſe. Das Käſegeſchäft war be⸗ feiehigend. Edamer, Limburger, Camembert und Rahmkäſe ſind zur Zeit etwas knapp. In Speiſequarg war der Abſatz verhältnismäßig ſchwach. Beginn der Auskühlung von Kühlhauseiern An Eiern kommen Anfuhren aus Slidoſt⸗ europa herein. Die Verſorgung dürfte ſich in der nächſten Zeit etwas beſſern, da nun Kühl⸗ hauseier in den Handel kommen. „ Kohlgemüſe reichlich vorhanden Die Obſtverſorgung iſt nach wie vor man⸗ elhaft. Aus dem Auslande kommen Aepfel, Birnen, Apfelſinen und Bananen herein, die jedoch den Bedarf nicht voll decken können.— An Gemüſen ſind Rot⸗, Weiß⸗ und Wirſing⸗ kohl ſowie Endivien und Karotten veichlich vor⸗ handen, während Tomaten, Bohnen and Ein⸗ legegurken infolge des ſchlechten Wetters nach— laſſen. ————— —— —— Tee PPP ee Ker e ee —— —— —— — Sechs Tore gegen Käfertal! Amieitia Viernheim— Spal. Käfertal 6˙2(2:0) Ein guter Beginn der Verbandsrunde war⸗ de das erſte Treffen, welches ein Heimſpiel gegen Käfertal war. An eine Niederlage der Grünen hatte ja wohl niemand geglaubt und die Käfertaler werden den Gang nach gier als ihren ſchwerſten betrachtet haben. Aber von der Höhe des Reſultats war man doch über⸗ raſcht und auch dem Spielverlauf entſprechend, hauptſächlich der erſten Halbzeit, iſt das Re⸗ ſultat auch etwas kräftig ausgefallen— was aber die Freude über den ſchoͤnen Erfolg kei⸗ neswegs beeinträchtigen kann. Auch der Him⸗ mel machte ein freundliches Geſicht und be⸗ ſcherte zum erſten Spiel ein wunderſchönes Spätſommerwetter. Viernheim betrat mit veränderter Maun⸗ ſchaftsaufſtellung den Platz. Es fehlten Mül⸗ ler A., Weiß und Kiß 4 von den gemeldeten Spielern. Für dieſe ſprangen Mandel H., Hoock V. und Koob ein. Und es war kein ſchlechter Erſatz, namentlich Koob und Hoock waren überhaupt nicht als Erſatz anzuſprechen. Der junge Mandel H. gibt einen guten Spie⸗ ler, aber es war zuviel verlangt, zwei Spiele an einem Tag zwiſchen erfahrenen und aus⸗ geruhten Leuten zu überſtehen. So ſpielte Viernheim mit Krug; Kiß 1, Faltermaan; Hoock, Fetſch, Martine; Mandel, Koob, Kiß 3, Müller J. und Kiß 2. Die Hintermannſchaft zeigte ihre alte Form, Krug war wieder A zend. Faltermann kaum zu umgehen und Kiß 1 der gewaltige Aufräumer. In der Läuferceihe waren die Außen die Beſſeren, Fetſch ſtand auf falſchem Platz und tauſchte auch bald mit Müller J. Im Sturm waren vor allem Kiß 3 und Koob die gewandteſten Spieler, denen aber Kiß 2 kaum nachſtand. Er iſt immer noch der gefährliche Dränger. Fetſch auf halblinks wirkte etwas zu langſam und vor allem iſt ſeine Spielweiſe zu engmaſchig. Der junge Rechtsaußen Mandel wurde etwas geſchont, aber er verriet bei gelegentlichen Bällen doch ſein ſpieleriſches Talent. Müller J. machte als Mittelläufer einen beſſeren Eindruck als ſein Vorgänger. Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 1 1 0 0 3:0 2 Seckenheim 11 ˖« 1 2 Friedrichsfeld 251 2 07 Mannheim„„ 2 Phönix M'heim 1 0 0 2 Feudenheim 1 1 Neulußheim„„ 1 Ilvesheim TE r 0 Brühl 5 Heddesheim. 0 09 Weinheim V 0 Käfertal 111100 0 28 0 Hockenheim oh oe 0 Bekanntmachung Die diesjährige Impfung der Erſtimpf⸗ linge findet am Donnerstag, den 15. September 1938, von 7.30 Uhr bis 11.30 Uhr, in der Schillerſchule ſtatt. Der zugehörige Reviſionstermin iſt auf Donnerstag, den 22. September 1938, von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr, feſt⸗ geſetzt. Die Impfung der Wiederimpflinge (Schulkinder, die in dieſem Jahre 12 Jahre alt werden oder geworden ſind) findet eben⸗ falls am Donnerstag, den 15. Sep⸗ tember 1938, und zwar um 13.30 Uhr ſtatt. Reviſionstermin hierzu iſt am Donners⸗ tag, den 22. September, um 9.30 Uhr. Das Impflokal iſt in der Schillerſchule. Alle Impfungen in den beiden Terminen werden für den einzelnen unentgeltlich vorge⸗ nommen. Außer den Pflichtigen werden auch alle diejenigen Perſonen geimpft, für die eine Impfung gewünſcht wird, insbeſondere auch die im laufenden Jahre geborenen Kinder. Für die Impfung ſolcher Kinder, welche im Termin nicht erſcheinen, müſſen die Eltern auf eigene Koſten ſorgen. Die den Impfpflichtigen zugegangenen Be⸗ nachrichtigungen ſind zum Termin mitzubria⸗ gen. Viernheim, den 10. September 1938 Der Bürgermeiſter. J. V.: Weitzel. Schon nach wenigen Spielminuten kommt Viernheim etwas überraſchend zum erſten Er⸗ folg. Kiß 2 gibt eine Flanke ſchräg durch den gegneriſchen Strafraum, Kiß 3 überſpringt den Ball und Koob knallt ihn direkt ins Tor. Käfertal iſt mit Eifer bei der Sache, deckt gut und drängt auf Erfolg. Aber die meiſten An⸗ griffe der Gäſte werden ſchon vor dem Slraf⸗ raum abgeſtoppt, was durchgeht, iſt Krugs Beute. Dann täuſcht ſich Kiß 3 geſchickt durch die Verteidigung, aber ſein ſchöner knapper Schuß geht knapp daneben. Nun drückt Kafer⸗ tal und erzielt raſch aufeinander zwei Ecken, aber kein Tor. Bis Kiß 3 mit einer feinen Leiſtung den 2. Treffer für die Platzherren erzielt. Er lockt den Hüter der Käfertaler an ſich und ſchießt an ihm vorbei ein. Käſertal kann nur noch zwei Ecken erzielen, dann geht es in die Pauſe. Die zweite Spielhälfte unler⸗ ſcheidet ſich kaum von der erſten. Nur iſt es diesmal der Junior der Viernheimer, welcher blitzſchnell die Situation erfaßt und das drute Tor ſchießt. Dann kommen die Gäſte darch einen ſauber getretenen Eckball zu ihrem er⸗ ſten Gegentreffer, an dem Krug ſchuldlos war. Dagegen ſchießt Kiß 3 auf der Gegenſeite den vierten und fünften Treffer. Der Sieg ſteht ſicher. Käfertals Linksaußen ſteht wiederholt abſeits. Der Schiedsrichter überſieht es, ein Hände im Strafraum von Kiß 1— Elfmeter. Scharf wird der Ball aufs rechte untere Tor⸗ eck gefeuert, aber Krug lenkt zur Ecke ab. Eine großartige Leiſtung. Und doch fällt durch ſein Verſchulden der zweite Erfolg der Gäſte. Er läuft aus dem Tor, kann aber den Ball nie erreichen und ſo findet er den Weg ins Netz. Beinahe wäre es Martine noch geglückt, ihn auf der Torlinie abzufangen. 5:2. Eine Mi⸗ nute vor Schluß verſchuldet dann Käfertal ebenfalls einen Händeelfmeter. Müller J. läßt ſich die Gelegenheit nicht entgehen und ſtellt mit ſaftigem Schuß das Endreſultat ger. Ein ſchöner Kampf findet ſo ſeinen Abſchluß. Auch über den Schiedsrichter war nicht zu lagen, er war dem Spiel ein korrekter Leiter.— e— * Seckenheim— 09 Weinheim JV Brühl— Phönix Mannheim Feudenheim— Neulußheim (7. Mannheim— Ilvesheim Friedrichsfeld— Heddesheim do do do do er Did id Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! eee, l. So fort man immer wiede: Zeitmesleser urteilan e wel ee Leben von INNutter und Haßnd zu 10 iſt der Erfülle allen eldiſchen Hampfes d 8 oανανππe Aol Hie — ͤ—— Turnerjußballer jormbeſlaͤnbig Poſtſportverein Mhm.— TWoViernheim 1:2 Zum drittenmal in der neuen Saiſon traten die Turner⸗Fußballer geſtern auf den Plan, und zum drittenmal waren ſie auch erfolgreich. Zuerſt war es die Erſatzliga des Gauligaver⸗ eins Sandhofen, der man das Nachſehen gab, vor vierzehn Tagen mußte der der Bezirts⸗ klaſſe angehörende VfR. Bürſtadt die Ueber⸗ legenheit der Viernheimer auch zahlenmäßig anerkennen, und dem Poſtſportverein Mann⸗ heim ging es geſtern auch nicht beſſer. Be⸗ zeichnend iſt, daß alle drei Siege auf fremdem Gelände, in fremder Umgebung, errungen wurden. Sollten dieſe Erfolge nicht zuver⸗ ſichtlich machen? Sollten ſie den Turnern nicht freudige Hoffnung auf günſtiges Abſchneiden während der jetzt bald beginnenden Pflicht⸗ ſpiele vermitteln? Die 2. Mannſchaft der Turner ſetzte ſich mit 2:1 Toren ebenfalls erfolgreich durch, während die Jugend eine 2:4 Niederlage hin⸗ nehmen mußte. Die Handballer mußten geſtern umſtändehalber pauſieren. Der verpflichtete Privatſpielgegner(Birkenau) er⸗ hielt Order zur Teilnahme an den Pflicht⸗ ſpielen ſeines Bezirks und mußte unſeren Tur⸗ nern eine Abſage erteilen. Jedoch benutzten Letztere den ſpielfreien Sonntag zu intenſivem — Regelmäßig im Herbſt werden an den Güter⸗ wagenpark der Deutſchen Reichsbahn die Beför⸗ derung von Brennſtoffen, landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen und ſonſtigen Gütern zur Vorratsein⸗ dedung für die Wintermonate außerordentliche An⸗ forderungen geſtellt. N Schon frühzeitig werden daher von der Reichs⸗ bahn vorſorgliche Maßnahmen für die Abwicklung des Güterverkehrs während dieſer verkehrsſtärkſten Zeit des Jahres getroffen. Die Aufgaben des Vierjahresplans ſtellen an die Reichsbahn in die⸗ jem Herbſt Anforderungen, die die bisherigen Höchſt⸗ leiſtungen weit überſteigen. Daß die Reichsbahn der Beſchleunfgung des Wagenumlaufs die allergrößte Aufmerkſamkeit ſchenkt, braucht nicht beſonders betont zu werden. So werden weitere Durchgangs⸗Güterzuüge mit ho⸗ her Geſchwindigkeit auf weite Entfernung mit ge⸗ ringen Unterwegsaufenthalten eingeſetzt, die Lei⸗ ſtungsfähigleit der Verſchiebebahnhöfe ſtändig ver⸗ beſſert, die Bedienungszeiten der Lade⸗ und An⸗ ſchlußgleiſe überprüft und wo notwendig, ue ee um eine beſchleunigte Abfuhr und Wiederbereit⸗ ſtellung der Wagen zu erzielen. Alle dieſe Maßnahmen aber können nicht zum Erfolg führen, wenn nicht auch die Verkehrs⸗ treibenden ſelbſt verſtändnisvoll für eine Beſchleu⸗ nigung des Wagenumlaufs eintreten, und die Reichsbahn nach beſten Kräften in ihren Beſtrebun⸗ gen unterſtügen. Einzelintereſſen müſſen gegenüber dem Intereſle der Geſamtheit au einer ſchnellen, — achtung! nocn neute montag das wundernare Filmwerk, Florentine“ im central mee, Training. Man iſt ſich der Schwere der bies⸗ jqährigen Pflichtſpiele allſeits bewußt und weiß auch, daß nur Training und nochmals Trai⸗ ning zum Erfolg verhilft. Wir wollen hoffen, daß die von unſeren Handballern bisher ge⸗ leiſtete mühevolle Arbeit ſchon am kommenden Sonntag im erſten Pflichtſpiel gegen 1846 Mannheim mit einem Sieg belohnt wird. Weinheimer Obſtgroßmarkt Zu den in der abgelaufenen Woche abge⸗ haltenen vier Märkten wurden insgeſamt 320 Zentner angeliefert. Die diesjährige Erute in Birnen, Pfirſichen und Zwetſchen war im Einzugsgebiet der Bezirksabgabeſtelle Wein⸗ heim durch den Winterrückfoll im Frühjahr, eine vollkommene Fehlernte.— Bei weiterer günſtiger Witterung iſt in der jetzigen Woche mit einem ſtärkeren Anfall in Tomaten zu rechnen. Es wurden folgende Preiſe für je ein Kilo in Pfennigen bezahlt: Pfirſiche 50—90, Brombeeren 50—60, Birnen 20—00, Aep⸗ fel 14—50, Hollunderbeeren 16, Tomaten 20-30, Bohnen 24—36, Pfifferlinge 64. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 91 Milchſchweine, 125 Läufer. Verkauft wurden 76 Milchſchrveine, 52 Läufer. Milchſchweine das Stück 13—18 Mark, Läufer das Stück 20—68 Mark.— Marktverlauf: mittel. Lerbitverkehrsaugaben ber Deuljchen Aeichsbahn In Erwartung großer Anforderungen an den Güterwagenpark. reibungsloſen Abwicklung des Herbſtverkehrs zu ⸗ rüdtreten. Wenn alſo auch in dieſem Jahr eine alle Teile befriedigende Durchführung des wiederum geſteigerten Güterverkehrs erreicht werden ſoll, ſo müſſen die Verkehrstreibenden die Güterwagen ſchnellſtens, unter allen Umſtänden innerhalb der Friſten beladen oder leer zurückgegeben, die Güter⸗ wagen rechtzeitig und nur für den wirklichen Be⸗ darf beſtellen, das Ladegewicht und ſoweit angän⸗ gig, auch die Tragfähigkeit möglichſt voll aus⸗ nützen, angebotene Erfſatzwagen verwenden, auch wenn kleine Anbequemlichkeiten damit verbanden ſind, den Zulauf von Maſſengütern den Entla⸗ dungsmöglichkeiten anzupaſſen und ſchließlich die An- und Ausfuhrleiſtungen durch ſtärkeren Einſatz von Fahrzeugen und Arbeitskräften ſteigern. Häufig ist in Gleisanſchlüſſen eine Verkürzung der Ladefriſten möglich, die Beſitzer der Anſchlüſſe tun gut daran, wenn ſie ſich wegen der Aen erung der Bedienungszeiten mit dem zuständigen Abfer⸗ tigen in Verbindung ſetzen; denn jede gewonnene Stunde iſt im Wagenumlauf koſtbar und auf jeden einzelnen Wagen kommt es an. Stockungen in der rechtzeitigen Wagengeſtellung gefährden die Verſorgung des Deutſchen Volkes, ſtören den Vier⸗ jahresplan und ſchädigen die deutſche Wirtſchaft. Mit Hilfe aller geplanten Maßnahmen und in Erwartung einer verſtändnisvollen Zuſammenarbeit mit den Verkehrtreibenden hofft die Deutſche Reichsbahn, den im Herbſt vermehrt auftauchenden Nachfragen nach Laderaum gerecht worden und Störungen im Güterverkehr vermeiden zu können. Roch 181 88 Zoll! Ueber 700 Paear finden Sie bei mir am Lager gg. Mantin neben der Post pp S N S NN geute jrijch eingetroßen: übbücundg 70 250 Gramm Jodes- + Anzelge Nach Gottes hl. Willen verſchied geſtern vor⸗ mittag unſere liebe Tochter, Schweſter, Nichte, Enkelin und Baſe Katharina Müller nach längerer mit Geduld ertragener Krankheit verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirch im jugendlichen Alter von 14½ Jahren. Um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene bitten Viernheim, den 12. September 1938 Die Beerdigung findet am Dienstag nachm. 5 Uhr von Holzſtr. 37 aus ſtatt. In tiefer Trauer: Jakod muner 7. Wwe. U. Angehörige Ana ernne. 23 500 Gramm Neue Löllatnerinne. 0 10 Stück Fischhalle Ohne Gewähr Mex lat gewonnen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten Breſling Saarſtraße 47 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar— einer auf die Loſe 1 Nummer i i eilungen 1 und II in den beiden Abt 2 Zimmer Alilch⸗ ind Kue chweine bis 1. Oktober zu zu verkaufen mieten geſucht Flauehutſtr 35 Näh. Auskunfts—ũñłÄ1é'Vn zaſel d. Geſchäftsſt. 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September 1938 25765 76884 138008 31816 43571 48580 85029 104188 8 154871 258380 278564 335574 6. 375306 395507 W e winne zu 500 RM. 2.21255 87723 72396 83470 97980 RM. 501 164783 188753 298943 216998 218853 222623 270861 283684 305640 319927 335602 335921 342308 380124 er 92 Gewinne zu 300 RM. 15189 25052 31881 38882 38086 44832 3853 73216 77950 89864 88683 96726 97830 1049 120839 121758 131683 132891 140983 167798 173899 183197 186825 211487 278288 220082 242733 262882 265198 284024 282847 288875 307026 308654 311828 328659 338506 348724 352752 Außerdem wurden 1818 Gewinne zu 150 RM. ga, Die giehung der 1. Alaſſe der 52. Preußiſch-Oüddeutſchen(278. Preuß!) Klaſſeg-Lottexie findet am 19. und 20. Oktober 1938 att. „I e