Rlſ, el Weller U Nr 1 chigen Noch Tonnen 5 iche 0 1 zu lr fe ei Aeh⸗ 0, Tuhate felge g. markt. burn, 1 chin, — derthts zu. chr ehe all s vichetum. im fell J Gitewogen merhalb der die Güter lichen Be delt angän⸗ voll aus⸗ aden, auß belbanden den Entli⸗ lißlih die eren Ciſſah igen. Verligung r Macliſſ Aendenng gen Abfer⸗ gerommene ud auf Stoänngen ühthen die den Vier chchaft. en und in menarbeit Deulſhe fauchenden den und u bönen. * ee doch III — e 8 lit betbotel 10460 97900 944210 2 5 e r 2 Bezugspreis: Ins Haus gebra durch die 3 5 Nummer 213 Deulſchland ſchlitzt die Cudelendeulſchen Amlsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: 5 1 1 Sonntagen und monatlich 1.60 RM. einſchließli oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Eine 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, Dienskag den 13. Jeplember 1938 Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzei 8 d hafen Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L hafen 15101 14. Jahrgan Eine deutliche Erklärung des Führers an die Tſchecho⸗Slowakei Die ganze Welt hörte mit Größte Beachtung der Nürnberger Rede Nürnberg. 12. September. In einer Zeit höchſter Spannung und in einer Welt voller nervöſer Unruhe hat die Nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſche Arbeiterpartei den erſten Reichsparteitag Großdeutſchlands in ſouveräner Ruhe und mitreißender Begeiſterung durchgeführt. Er hat das Bild einer friedlichen und disziplinierten Demon⸗ ſtration unſeres natlonalen Lebenswillens geboten, ein Bild der engſten Verbundenheit auch zwiſchen Führer und Volk. Der Reichsparteitag erreichte mit der abſchließenden Rede des Führers ſeinen Höhepunkt. Noch nie, ſolange das deutſche Volk ſich in Nürnberg zum gemeinſamen nationalſozialiſtiſchen Bekenntnis zuſammenfindet, hat der Reichsparteitag in der Welt eine ſo ſtarke Anteilnahme gefunden. Nürnberg * iſt nicht nur zum ruhenden Pol, es iſt zugleich auch in dieſen Stunden ſieberhafter Spannung wirklich dar Auge und Ohr der Welt geworden. Organiſierte Gemeinschaft des Volkes 1 17 Rede des Führers hat folgenden Wort⸗ aut: Am 2. September 1923, alſo vor 15 Jahren, fand in Nürnberg der erſte„Deutſche Tag“ ſtatt, der erſte, weil trotz aller vorangegangenen namensgleichen Veranſtaltungen dieſer Kund⸗ gebung eine größere Bedeutung zukam als ähnlichen Tagungen zuvor. An dieſem 2. Sep⸗ tember 1923 traten zum erſtenmal die Kampf⸗ verbände der Nationalſozialiſtiſchen Partei ton⸗ angebend in Erſcheinung. Sie prägten der ganzen Kundgebung ihren Stempel auf. Nürnberg ſtand unter dem Hakenkreuzbanner. Es konnte von die⸗ ſem Tage an nicht mehr überſehen werden, daß eine neue Erſcheinung in das politiſche Leben der Nation getreten war. Der Umwelt ungewohnt und noch fremd in der Form des Auftretens, in der Zuſammenſetzung ihrer Anhänger, in der Art ihrer Propaganda ſowohl als in dem Bild der äußeren Erſcheinung der Mitglieder, denn während die an⸗ deren ſogenannten nationalen Verbände und Ver⸗ einigungen im weſentlichen ihre Anhänger eben doch aus bürgerlichen Kreiſen erhielten, und ſich ſelbſt ihren ſogenannten Kampforganiſationen— ſo weit man davon reden konnte— aus dieſen rekrutierten, war die Nationalſozialiſtiſche Partei ſchon damals eine ausgeſprochene Volks bewe⸗ gung, das heißt, die große Zahl ihrer Anhän⸗ ger beſtand aus den Söhnen der breiten Maſſen. Aus Arbeitern und Bauern, kleinen Handwerkern und Angeſtellten, rekrutierten ſich die Bataillone der SA. Sie bildeten die erſten Stel⸗ len der politiſchen Partei und füllten auch noch ſpäter ihre Ortsgruppen. Es waren daher viele unſerer„Bürger“, nach⸗ dem ſie ſchon durch den Namen„Deutſche Ar⸗ beiterpartei“ bedenklich geſtimmt wurden, auf das äußerſte betroffen, ſowie ihnen erſt die rauhen Geſtalten zu Geſichte kamen, die ſich um die Be⸗ wegung als Garde geſammelt hatten. Eine nationale Bewegung aus arbeitenden Menſchen! Sie verſtand dabei aber den Begriff Arbeit nicht in dem exkluſiven Sinn, wie dies ſo⸗ vohl bei den Bürgerlichen als auch bei den Mar⸗ xiſten der Fall war. Für die Nationalſozialiſtiſche Partei war der Name„Arbeiter“ vom erſten Tag an die Ehren kennzeichnung aller jener, die im redlichen Schaffen— ſei es auf geiſtigem oder rein manuellem Gebiete— in der Gemeinſchaft tätig waren. Allein da die Partei eine Volkspar⸗ tei war, beſaß ſie damit zwangsläufig genau ſo wie im Volke ſelbſt, mehr Hand⸗ als Geiſtesarbeiter in ihren Reihen. Dies führte in der Folgezeit zu einer Reihe von Mißverſtändniſſen. Man glaubte, eine ſolche Bewegung, die— wie ſie zugab— in erſter Linie aus handarbeitenden Menſchen be⸗ ſtand— überhaupt für die Löſung jeder höheren Aufgabe als ungeeignet anſehen zu können. Denn dazu war in den Augen unſeres Bürgertums nur jene geiſtige Elite, die ſich in unſeren bürgerlichen Parteien verirrt hatte, vom lieben Gott beſtimmt worden. Der Marxismus allerdings ſah in der neuen Bewegung vom erſten Tag an einen ver⸗ haßten Konkurrenten und glaubte, ihn am eheſten dadurch erledigen zu können, daß die breite Maſſe die im Nationalſozialismus erfolgte Fixierung des Begriffes„Arbeiter“ im Sinne einer Zuſammenfaſſung aller Schaffenden als im Widerſpruch zum Begriff„Proleta⸗ riat“ ſtehend verſchrien wurde. Freilich ſtimmte dies auch. Denn das Proletariat oder beſſer die proletariſchen Parteien hatten den deutſchen Kopf⸗ und Geiſtesarbeiter ſoweit als möglich aus ihren Reiben gusseſchloſſen. ans ohne geistige Füh rung konnte man natürlich auch nicht beſtehen, allein dieſe beanſpruchte ſchon ſeit Jahrzehnte das Judentum. Das Ziel des Marxismus Der Zweck der marrxiſtiſch⸗kommunifſtiſch⸗ſozial⸗ demokratiſchen Parteien war ja auch nicht der, etwa dem deutſchen Volke eine beſſere Ge⸗ meinſchaft zu ſchenken, oder es für eine ſolche zu erziehen, als vielmehr, die deutſche Volksgemein⸗ ſchaft zu zertrümmern und zwiſchen volks⸗ eigener geiſtiger Führung und dem Volke ſelbſt eine unüberbrückbare Kluft aufzureißen. Der Arbeiter ſollte als Sturmbock gegen ſeine eigene geiſtige Intelligenz eingeſetzt werden, um durch deren Verneinung der vorhandenen über⸗ zähligen intellektuellen Literatur⸗ und Advokaten⸗ Schicht die führerloſen Volksmaſſen auszuliefern. Als Ziel ſchwebte den Machern ungefähr der Staat vor, den wir heute in Sowjetrußland voll⸗ endet ſehen. 98 v. H. ariſche Handarbeiter und 2 v. H. jüdiſche Kommiſſare. Dafür erhält ein ſol⸗ ches Gebilde dann das Recht, ſich„Diktatur des Proletariats“ zu nennen. Daß die Partei einer neuen Volksgemeinſchaft bei den jüdiſchen Drahtziehern der proletariſchen Weltrevolution ſchon aus dieſem Grunde daher ebenfalls auf keine Gegenliebe ſtieß, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Daß ſie außerdem das Judentum ſogar noch erkannte und durchſchaute, und demgemäß ſeine Beſeitigung als weſentlichen eigenen Pro⸗ grammpunkt aufſtellte, kam noch als weiteres Moment zu ihrer haßerfüllten Ablehnung hinzu. Mißtrauen bei den Bürgerlichen Die bürgerlichen Parteien konnten, wie ſchon vermerkt, den Weg und die Notwendigkeit der neuen Bewegung nicht begreifen. Zunächſt ſahen ſie in der nationalen Organiſierung der Arbeiter⸗ ſchaft überhaupt keineswegs etwas Begei⸗ ſterndes, ſondern viel eher etwas Bedenk⸗ liches. Die beiden Welten hatten ſich ſchon zu ſehr voneinander entfernt, als daß ſie einander noch verſtehen oder gar vertrauen konnten. In⸗ dem die bürgerliche Parteiwelt ſich faſt ausſchließ⸗ lich aus intellektuellen Kreiſen oder auf dem, was man eben ſo dazu rechnete, rekrutierte und er⸗ gänzte, wuchs ſie in eine Atmoſphäre hinein, die weltfern jener war, aus der die proletariſchen Par⸗ teien ſtammten. Schon der reine äußere Um⸗ gangston, verbunden mit der nicht gerade ſalon⸗ ahigen Kleidung, erweckte beſonders nach der No⸗ vemberrevolution des Jahres 1918 von vornherein Abneigung, zumindeſt aber Mißtrauen. Daß nun die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar⸗ beiterpartei damals im äußeren Habitus ihrer An⸗ hänger ebenfalls keinen hoffähigen Eindruck machte, deſſen werden ſich alle unſere alten Mitkämpfer noch mit aufrichtiger Freude erinnern. Es war daher nicht zu verwundern, daß in bürgerlichen Kreiſen der Verdacht erweckt und verſtärkt wurde, es könnte ſich bei der neuen nationalſozialiſtiſchen Partei ſogar um eine ganz beſondere Art von eigentumsräuberi⸗ ſchem Sozialismus handeln. Dies erſchien deshalb gefährlich, weil ſo mii nationalen Erklärungen die verſuchten ſozialiſti⸗ ſchen Gedanken am Ende leichter um die troja⸗ niſchen Mauern unſeres bürgerlichen Klaſſen⸗ ſtaates hineingeſchmuggelt werden konnten. Die Namen der Bewegung waren verdächtig, die Kleidung der Anhänger nicht weniger, der Umgangston ſchien 11851 bedenklich, (Fortſetzung im Innern des Blattes) endalltiger Shluß mit dem unrecht Abrechnung mik den demokralien und ihrer verlogenen Politit Dr. E. K. Wenn ſich geſtern das Ausland in die Rundfunkübertragung anläßlich des Schluß⸗ kongreſſes des Parteitages Großdeutſchland eingeſchaltet hat, dann kann man wohl ſagen, daß die Welt während der Rede des Führers den Atem angehal⸗ ten hat. Wir ſchrieben ſchon in den erſten Tagen des Reichsparteitages, daß das Intereſſe des Auslandes diesmal bedeutend größer ſei als früher. Neben zahlreichen Diplomaten war vor allem die Auslandspreſſe in Nürnberg un⸗ gewöhnlich ſtark vertreten. Man rechnete wohl draußen in der Welt mit einer„Senſation“, im Sinne des Stiles der Auslandspreſſe ge⸗ ſagt. Es iſt klar, daß man darauf wartete, was der Führer zu dem ſudetendeutſchen Problem ſagen werde. Der Führer hat ge⸗ ſprochen, und er hat ſeinen und damit Groß⸗ deutſchlands Standpunkt mit einer Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, die wahrhaftig in keiner Weiſe etwas zu wünſchen übrig läßt und die wohl auch von den unmittelbar Betroffenen wie von der ganzen Welt verſtanden werden wird. Die Entſcheidung liegt auch jetzt noch, das ſei der Klarheit wegen noch einmal betont, ausſchließlich in Prag. Die tſche⸗ chiſche Regierung hat es in der Hand, ein zum Himmel ſchreiendes Unrecht wieder gutzuma⸗ chen, indem ſie den jahrelangen und unerhör⸗ ten Qualen der dreieinhalb Millionen Sude⸗ tendeutſchen ein Ende bereitet. Prag kommt um dieſe Entſcheidung nicht vorbei, die von ſchickſalhafter Bedeutung für ganz Europa iſt. Der Führer aber legte geſtern zum Abſchluß des Reichsparteitages aus dem Bewußtſein größter Verantwortlichkeit heraus noch einmal die Poſition feſt, in der ſich das Großdeutſche Reich gegenüber dem tſchechiſchen Verhalten be⸗ findet. Er konnte ſich dabei mit Recht auf ſeine Erklärung in der denkwürdigen Reichstags⸗ ſitzung vom 22. Februar dieſes Jahres be— rufen, einer Erklärung, die offenbar in man⸗ chen Teilen der Welt damals nicht in ihrer ganzen Tragweite erfaßt wurde oder inzwiſchen wieder in Vergeſſenheit geriet. Deutſchland nimmt den Schutz ſeiner Volkszugehörigen in ſeine Hände, und die ausländiſchen Staatsmänner mögen bedenken, daß dieſe Verſicherung keine Phraſe iſt! Deutſchland wird es auch weiterhin nicht dulden, daß das Selbſtbeſtimmungsrecht der dreieinhalb Millionen Sudetendeutſcher auf ſo ſchmähliche Weiſe unterdrückt wird. Man wird ſich in Prag deſſen bewußt ſein, was dieſe Worte bedeuten und, ſo hoffen wir im In⸗ tereſſe einer baldigen und endlichen Berei⸗ nigung, die Konſequenz daraus ziehen. Denn der Führer und Reichskanzler unterſtrich als erſter Vertreter eines Volkes von 75 Millionen ſeine Worte mit dem Hinweis, daß der Schutz der Sudetendeutſchen unter allen Um⸗ ſtänden und in vollem Bewußtſein der Fol⸗ gen vom Reich verbürgt werde. Geht die von Prag beliebte Methode der Unterdrückung und der hinhaltenden Verſprechungen unter gleich⸗ zeitiger Fortſetzung eines Terrors ohnegleichen ſo weiter wie bisher, verweigert Prag der ſu⸗ detendeutſchen Volksgruppe das ihr feierlich zu⸗ geſagte Selbſtbeſtimmungsrecht, dann wird das nationalſozialiſtiſche Reich dafür ſorgen, daß unſere Brüder in der Tſchecho⸗Slowakei zu ihrem Recht kommen. Die Welt hat nun die Klarheit, die ſie haben wollte, und die Erklä⸗ rung des Führers hat demnach die Wirkung eines reinigenden Gewitters. Wie ernſt es dem Führer mit dieſer Erklä⸗ rung iſt, geht auch aus ſeinen Mitteilungen über die militäriſchen Sicherungen für alle Eventualitäten hervor. Wenn die Demokratien glauben, ein ſchreiendes Unrecht mit ihrer Hilfe verewigen zu ſollen und ſich dabei auf Bündnisverträge und Militärallian⸗ Sfolzes Iymbol der Macht Großdeulſchlands Unter ungeheurer Begeiſterung von über 100 000 Zuſchauern entrollte ſich auf der Zeppelinwieſe in Nürnberg am Montag das herrliche Schauſpiel der Vorführungen der Wehrmacht. Anſere Aufnahme zeigt Panzerwagen, die vor den Tribünen vorüberrollen.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.)“ 3 eee 2 ee e —— „* — — * zen berufen, dann ſollen ſie wiſſen, wle ſehr unſere Grenzen, wie ſehr vor allem die Weſt⸗ grenze durch das gigantiſchſte Feſtungswerk der Geſchichte befeſtigt iſt. Nicht aus Angriffsluſt wird ſeit einem halben Jahr von einer halben Million Men- ſchen an der Weſtgrenze Tag und Nacht gear⸗ beitet. Das Ausland ſelbſt konnte ſich ja leicht überzeugen, daß dieſe Arbeiten erſt nach jener Zeit begonnen wurden, da der tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſche Staat in einer bodenlos unverſchämten Provokation ganz Europa zerren verſuchte. Erſt aufgrund der tſchechiſchen Mobiliſierung vom 21. Mai und der in⸗ famen Lüge von einem deutſchen Truppenauf⸗ marſch wurde vom Führer ſelbſt am 28. Mai der Befehl gegeben zum militäriſchen Ausbau der Weſtgrenze. Die hinterhältige und ver⸗ ſchlagene Politik in Prag, die von den übri⸗ gen Demokratien aufs lebhafteſte unterſtützt wurde, gab erſt den Anlaß dazu. Das deutſche Volk ſteht in Waffen; es iſt, wenn es ſein muß, zu allem bereit. Und das bedeutet kei⸗ neswegs eine Haltung aggreſſiven Charak- ters. Im Gegenteil: der Führer ſelbſt betonte es, daß er mit ſeinen Maßnahmen der Welt eher einen Friedensbeitrag geleiſtet habe, denn nur über den Schwachen fällt die Meute der Feinde her. Und in Prag und anderen Hauptſtädten demokratiſcher Länder wird man es ſich nach dieſen Ankündigungen von Nürn⸗ berg wohl ernſter als zuvor überlegen, ob man die eine Welt in Unruhe verſetzenden Provokationen und eine Politik fortſetzen will, die das größte und bedeutendſte Volk im Herzen Europas fortgeſetzt in ſeinem Recht mißbrauchen und in ſeiner Ehre aufs Schwerſte verletzen will. Denn auf dieſe Ehrabſchneidung geht die vereinigte Politik von Demokratie und Bolſchewismus hinaus. Und es war gut, daß der Führer ſeinen Formulierun⸗ gen über die deutſche Auffaſſung der ſudeten⸗ deutſchen Schickſalsfrage die Darſtellung der Hintergründe in der demokratiſch-bolſchewiſti⸗ ſchen Weltpolitik vorangehen ließ. Dieſe in ſich verlogene Zweiheit hat ein ſchwächeres Deutſchland mißbraucht, als dieſes noch brav „demokratiſch“ war und in Erfüllung eines von den großen Demokratien diktierten Schand⸗ vertrages ſich langſam aber ſicher verblutete. Und die gleiche Front erhebt ſich heute auch gegen das nationalſozialiſtiſche Reich, das frei⸗ lich nicht mehr nach den Grundſätzen eines Bethmann⸗Hollweg oder eines Grafen Hert⸗ ling regiert wird, ſondern nach Grundſätzen, die Deutſchland um keinen Preis einen Schritt zurückweichen laſſen in der Vertretung ſeiner Lebensintereſſen. Was der Führer über die demokratiſch⸗bolſchewiſtiſche Politik ſagte, aus der heraus die ganze Mentalität der Einſtel⸗ lung eines großen Teiles der Welt zum natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland allein zu erklä⸗ ren iſt, war eine logiſche und zwingende Fort⸗ ſetzung und Ergänzung der Rede Dr. Goeb⸗ bels', die an gleicher Stelle einige Tage zu⸗ vor gehalten wurde. Goebbels hat in dieſer Rede erklärt, daß wir unſere Freunde und un⸗ ſere Gegner kennen und wir unſer Verhalten entſprechend einzuſtellen wiſſen. Er hat auch in der von ihm gewohnten klaren Formulie- rung der inneren Zuſammenhänge zwiſchen der komiſchen Allianz von Demokratie und Bolſchewismus klargelegt. Und in gleicher Linie lag auch die große und grundſätzliche Rede des Generalfeldmarſchalls Hermann Gö— ring, die erkennen ließ, wie weit Deutſch⸗ land ſich weltanſchaulich, wirtſchaftlich und militäriſch eingerichtet hat, um dem Block der Gegner aus Grundſatz in guten und ſchlech⸗ ten Zeiten widerſtehen zu können. So wurde die einheitliche Ausrichtung auch dieſes gro⸗ ßen und vielleicht bedeutendſten Reichspartei⸗ tages gewahrt: in der Rechenſchaftsgebung der geſamtdeutſchen Politik nach innen und außen, in der klaren und offenen Darlegung der poli⸗ tiſchen Lage, wie ſie vom Blickfeld Deutſch⸗ lands aus beſteht. Daß über dieſem Reichspar⸗ teitag, dem der Führer den Namen„Par- teitag Großdeutſchland“ gab, die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe des Frühjahres nachebbten, war ſelbſtverſtändlich. Die Heim⸗ kehr der deutſchen Oſtmark iſt als eine geſchichtliche Wende gerade in dieſen Tagen wieder ins lebendigſte Bewußtſein des ganzen großdeutſchen Volkes gedrungen. Der Reichsparteitag 1938 iſt abgeſchloſſen. Er iſt aber nicht zu Ende, denn das grandioſe und gewaltige Ereignis wird fortwirken und widerhallen in der Bewegung und im deut- ſchen Volk, bis der kommende Parteitag wie; derum die Heerſchau der Partei nach Nürn- berg ruft. Deutſchland kennt ſeine eigene Po- ſition, und die Welt weiß nun genau, woran ſie iſt. Die große Rede des Führers, die auch in der Formulierung und im Vortrag eine tief beeindruckende meiſterliche Leiſtung war, war im Ausklang der Nürnberger Tage zu gleicher Zeit der Höhepunkt. Dieſe Rede wird weder in Deutſchland noch in der Welt mor⸗ gen vergeſſen ſein. Was in ihr als unbeſtreit⸗ bare Forderung Deutſchlands vor dem Forum der Welt verlangt wurde, war nichts anderes als das Recht. Dieſes Recht auf friedlichem Wege herbeizuführen, möge nun die Auf gabe Prags ſein. Und die Aufgabe der mit der Prager Politik ſo eng verflochtenen Freunde, der weſtlichen Demokratien. in den Krieg zu Der Appell an das Gewiſſen der Welt Die große Rede des Führers zum Abſchluß des Reichsparleilages 193 (Fortſetzung der Führerrede von der erſten Seite) N N und was män im übrigen ſonſt noch in der Preſſe darüber las, rundete das Bild in dieſem Sinne nur ab. Später als ſich die Partei ihren Platz im öffentlichen Leben erkämpft hatte, als ſi ohnehin nicht mehr zum Wegbringen war, trat an Stelle der grundſätzlichen Ablehnung eine zähe, wenn auch ſtille Hoffnung. Gewiß war nun eine große Partei entſtan⸗ den, gewiß hatte ſie ſich einen achtbaren Platz im öffentlichen Leben erkämpft— allein, als Arbeiterpartei konnte ſie ſowohl dem Namen nach, wie ſchon betont wurde— noch weniger dem Anſehen nach, berufen ſein, wirklich ent⸗ ſcheidend in das politiſche Leben einzugreifen. Denn dazu mußte ſie geführt werden. Da ſie Arbeiterpartei war, mußte ihr die geiſtige Füh⸗ rung fehlen. Ohne Köpfe kann man nun einmal nicht regieren. So entſtand jene künſtliche Meinung, die nicht umzubringende Volkserſcheinung eines Tages geiſtig beſchlagnahmen zu können, um mit ihr dann jene kluge Politik weiter zu führen, die vom Bürgertum mangels eigener Kraft ſchon längſt aufgegeben werden mußte. Man erſehnte alſo die Stunde, in der der Trommler—(das war ich!) von den wirklichen Staatsmännern abgelöſt werden konnte!(Das waren die ande⸗ ren!) Wem will es da verwundern, daß die Hartnäckigkeit, mit der die nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei ihr Ziel verfocht und alle Kom⸗ promiſſe ablehnte, allmählich zu einem tiefen Haß führte, ſo tief, daß unſere bürgerliche Par⸗ teienwelt lieber bereit war, ſich mit dem Marxis⸗ mus zu verbinden, als der Nationalſozialiſtiſchen Partei auch nur die leiſeſte Anerkennung aus⸗ zudrücken oder gar zu geben. Aneinigkeit, Zwietracht und Hader Wir konnten jenes beſchämende Schauſpiel erleben, daß im deutſchen Reichstag öfter als einmal eine geſchloſſene Front gegen uns auf⸗ ſtand, die von der äußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken führte. Man redete damals von der Notwendigkeit der Wahrnehmung der Intereſſen des deutſchen Volkes, von dem not⸗ wendigen Kampfe für die Freiheit, allein man handelte gegen die einzige Bewegung, die tat⸗ ſächlich in der Lage war, für ſolche Ideale zu kämpfen und wenn notwendig, ſie zu ver wirk⸗ lichen, und die dieſen Kampf vor allem aber auch trotzig und mit unermüdlichem Fleiß und unter gewaltigen Anſtrengungen ſeit Jahren einſam und verlaſſen geführt hatte. Meine Parteigenoſſen und Parteigenoſſin⸗ nen! Wir alle erinnern uns noch mit Stolz dieſer Zeit. Alles ſtand damals gegen uns. Der Opfergang der Bewegung Nationalſozialiſt ſein, hieß verfemt und verlaſſen ſein von allen Seiten. Alle haßten uns, von allen wurden wir verfolgt. Es gibt unter zehn Führern aus der Partei aus jenen Jahren kaum einen oder zwei, die für ihren Glauben an Deutſchland nicht im Gefängnis büßen mußten. Die Zahl der beſtraften SA⸗ und ⸗Männer geht in die Hunderttauſende. Daß man außerdem noch mit allen Mitteln der Verfolgung und Terrors gegen die Bewegung vorging, erwieſen die endloſen Zahlen unſerer Toten, unſerer Verletzten und unſerer Krüppel. Und doch denken wir mit dem ſtolzeſten Ge⸗ fühl gerade an dieſe Zeit zurück. Sie iſt uns heute doppelt nahe erſtens, weil wir mitten aus einer bis in die jüngſte Zeit hineinreichenden ähnlichen Verfolgung na⸗ tionalſozialiſtiſch denkender Menſchen unter uns heute als Volksgenoſſen und Bürger des Deut⸗ ſchen Reiches, die Kämpfer der älteſten deutſchen Oſtmark ſehen. Was haben ſie nicht alles ausgeſtanden und ausſtehen müſſen! Wieviele ihrer Kameraden ſind ermordet wor⸗ den, wieviele haben an Leib und Leben Schaden genommen, wieviele wurden brotlos auf Jahre und Jahre, wieviele Zehntauſende von ihnen waren in Gefängniſſen, Zuchthäuſern und An⸗ haltelagern. zimmer dieſelben Gegner Das zweite aber, was uns mit beſonderem Empfinden an dieſe Zeit zurückdenken läßt, iſt die Tatſache, daß ſich im großen Weltgeſchehen heute faſt genau das wiederholt, was wir da⸗ mals im Bereich der eigenen Nation erlebten und erduldeten. Und vor allem: Unſere heu⸗ tigen Feinde ſind weltanſchaulich dieſelben. Seit dem erſten Deutſchen Tag zu Nürnberg ſind, wie ſchon betont, 15 Jahre vergangen. Die damals mitmarſchierende Organiſation der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Partei iſt heute zur Führung und Repräſentantin des Deutſchen Reiches emporgeſtiegen. Sie iſt die anerkannte Vertretung unſeres Volkes. Und ſie hat in dieſen wenigen Jahren— denn was ſind 17 Jahrzehnte ſchon im Geſchehen der Völker und der Weltgeſchichte— ein Wunder voll⸗ bracht. Wer ſich plötzlich im Geiſte in den 2. Septem⸗ ber 1923 zurückdenkt und ihn dann wieder ent⸗ lchwinden läßt, um das heutige Vild von Nuln⸗ berg an ſeine Stelle treten zu laſſen, der glaubt zu träumen. Eine Schar von Kämpfern war damals durch dieſe Stadt marſchiert. Eine kämpfende Na⸗ tion iſt heute aus ihnen geworden. Was da⸗ mals die Kampffahne der Kompagnien und Ba⸗ taillone war, iſt heute die Fahne von 75 Millio⸗ nen Menſchen allein in dieſem Reich. Seit ſieben Tagen marſchiert in unſerer Be⸗ wegung wieder ganz Deutſchland durch dieſe Stadt. In ſtärkſter Einprägſamkeit wird uns bewußt, daß damit die Zerſplitterung der Nation beendet und zum erſtenmal in unſerer Geſchichte eine wahrhafte Reichsein⸗ heit— weil Volkseinheit— gefunden wurde. Wenn vor 15 Jahren die Zuſchauer mit eeils freudigen, teils bedenklichem Erſtaunen auf die marſchierenden Nationalſozialiſten ſahen, dann ſind heute Zuſchauer und Teilnehmer in eine einzige geiſtige Einheit verſchmolzen. Nur etwas hat ſich nicht geändert: Wenn damals die Nationalſozialiſtiſche Partei als Bewegung der breiten Maſſen gedacht war, dann iſt der nationalſozialiſtiſche Staat die Organiſation der breiten Maſſe geworden. Rettung des geſamten Volkes Denn dieſe Partei wollte nicht einzelne Schichten der Nation unter ihren Schutz nehmen. Sie hat das deutſche Volk vor dem Abgrund zu⸗ rückgeriſſen, in den es zu ſturzen drohte. Den als man uns 1933 endlich die Macht gab, da hie das Problem nicht Rettung einer Geſellſchafts⸗ ſchicht, ſondern— ſoviel haben wohl auch unſere bürgerlichen Gegner unterdes ſchon einſehen gelernt— es hieß: Rettung des deutſchen Volkes in ſeiner Geſamtheit. Das waren nicht einige hilfsbedürftige Parteien, ſondern die Millionenmaſſe unſerer erwerbsloſen Arbeiter, unſerer Bauern, die vor der Verpfän⸗ dung von Haus und Hof ſtanden, unſeres Mit⸗ telſtandes, der den Ruin vor Augen ſah und natürlich auch dann unſerer geiſtigen Arbeiter⸗ ſchaft, für die es keine Möglichkeit der Anwen⸗ dung ihrer Fähigkeiten und ihres Wiſſens mehr zu geben ſchien. Aufbau in Führung und Gefolgschaft Wenn eine Bewegung durch die Umſtände ge⸗ zwungen wird, ſolche Probleme zu löſen, muß ſie als erſte Aufgabe die Organiſation einer wirk⸗ 7 Gemeinſchaft in Angriff nehmen. Denn daß eine wahre Rieſenaufgabe ihrer Löſung harrte, kann nicht beſtritten werden. Zum Ge⸗ lingen dieſer Löſung aber hing alles ab. Unſere Vorgänger aber waren daran geſcheitert. Es lag daher auch an uns, die Aufgabe nur durch eine äußerſte Kraftanſtrengung zu bewäl⸗ tigen, Sie erforderte zu allererſt den geſchloſſe⸗ nen Einſatz aller Volksgenoſſen. Um ihn zu er⸗ dongen mußte die 1 dieſes Einſatzes vorbereitet werden. Das heißt: Es mußte eine Einheit geſchaffen werden, um unſerem Volk „Dir ſind des Sieges gewiß“ Die Sudetendeutſchen beim Erntedankfeſt Prag, 12. September. In dem durch die Niederlage Napoleons im Jahre 1813 bekanntgewordenen ſudetendeut⸗ ſchen Städtchen Kulm fand geſtern ein Erntedankfeſt ſtatt, an dem 15 000 Menſchen teilnahmen. Den Auftakt der Feſtlichkeiten bildete am Samstag eine kurze und eindrucksvolle Erinnerungsfeier an die Schlacht von Kulm. Abg. Sandner führte in ſeiner Feſtrede u. a. aus: Aus den Erfahrungen der letzten 20 Jahre ſind wir ebenſo mißtrauiſch wie gewitzig geworden. Wir haben ſehr wohl den Unter⸗ ſchied zwiſchen Verſprechungen und der Wirk⸗ lichkeit kennengelernt. Abg. Richter brachte dann einige Beiſpiele aus den letzten Tagen. die bewieſen. wie gering die tſchechiſche Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft iſt. Der Redner erklärte u. a.; zwiſchen Geiſtes- und Handarbeitern und vor allem zwiſchen der politiſchen und wirtſchaftlichen Führung der Nation und der durch ſie geführten Maſſe des Volkes. Dieſe Einheit erforderte ge⸗ bieteriſch das Ausſcheiden eines Fremdkörpers, der in ſie niemals hätte eingegliedert werden können. Wenn auch heute noch die Frage geſtellt wird, warum der Nationalſozialismus ſo fana⸗ tiſch das jüdiſche Element in Deutſchland be⸗ kämpft, und auf deſſen Entfernung drang und drängt, dann kann die Antwort nur lauten: Weil der Nationalſozialismus eine wirkliche Volksgemeinſchaft herzuſtellen wünſcht. Und weil dieſe Gemeinſchaft nur dann eine moraliſche 0 „Wir ſtehen vor der Einbringung der poli⸗ tiſchen Ernte und ſind des Sieges gewiß!“ Kreisleiter Abg. May ſtellte zu dem gleichen Thema feſt:„Wir brauchen für unſer Verant⸗ wortungsbewußtſein keine Beteuerungen abzu⸗ geben. Denn wir haben in den letzten fünf Jahren durch unſer Handeln bewieſen, daß wir aus tiefſtem ſittlichen Ernſt heraus handeln, daß unſere Bemühungen aufrichtig ſind, der Erreichung eines wahren Friedens zu dienen. Was ſollen wir aber zur Haltung der anderen Seite ſagen, wenn die verſtändigungsbereite Schicht im tſchechiſchen Volk nicht größer, ſon⸗ dern immer kleiner wird, oder wenn die Offi⸗ ziere der Armee offen die Verhandlungen der Regierungen desavouieren, wie dies vor einigen Tagen in Zwickau in einer öffent⸗ lichen Verſammlung der Demokraten erfolgte. Dort erklärte ein Stabskapitän:„Das Militär hat mit den Verhandlungen der Regierung und des Herrn Hodza nichts zu tun. Uns gehen die Verhandlungen nichts an. Wenn es ſoweit ſein wird, werden wir Euch rufen. Dann nehmt die Waffen und ſeid zur Shin. Daſeinsberechtigüng beſitzt, wenn der nokwef⸗ dige Aufbau in Führung und Gefolgſchaft nach völkiſch und ſachlich unanfechtbaren Geſichts⸗ punkten geſchieht. Weil wir Nationalſozialiſten ſind, können wir nicht dulden, daß ſich in unſer arbeitendes Volk eine fremde, mit uns nichts zu tun habende Raſſe, als Führung ſetzt. Wir wiſſen, daß dieungeheuren Aufgaben, die uns geſtellt ſind, nur mit ungeheuerſtem Krafteinſatz und in ſtärkſter Diſzi⸗ plin gelöſt“ werden können, das heißt, nur durch die in höchſter Geſchloſſenheit zur Löſung einzuſetzende Volksgemeinſchaft. Das ſetzt aber zugleich eine unbedingte Autorität der Führung voraus. Die Bildung einer ſolchen autoritativen Führung iſt moraliſch nur dann berechtigt und für ein ſolches Volk tragbar, wenn ſie ohne Rückſicht auf Herkunft und Stand die fähigſten Söhne des Volkes damit beauftragt. Es iſt daher oberſte Sorge des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staates, Mittel und Wege zu finden, um dem Fleiß, der Energie, der Tatkraft, der Ein⸗ ſicht, dem Mut und der Beharrlichkeit ſoweit ſie im Perſönlichen in Erſcheinung treten, den Weg nach oben zu erleichtern und zu ebnen. In die⸗ ſem Staat muß es dem Kind möglich ſein, ſofern es erſichtlich zu Höherem beſtimmt iſt, auch die höchſte Stellung erreichen zu können. Dann wird zwiſchen Führung und Volk nie ein Gegenſatz entſtehen können. Denn dann wird jeder Bauer, jeder Arbeiter immer wiſſen, daß die Führung aller auch ſeine Führung, weil ſie ſein eigen Fleiſch und Blut iſt. Daher iſt der ſtärkſte Beweis für die wahr⸗ haft ſozialiſtiſche Einſtellung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, ihr Kampf gegen eine fremde, nicht aus dem eigenen Volk erwachſende Volksführung. Aufſlieg durch ſchärſſie Ausleſe Es muß in dieſem neuen Deutſchland von jetzt ab jedes Arbeiter- oder Bauernkind, wenn es von Gott begnadet und geſegnet iſt, durch die Art der Hilfe unſerer Organiſationen und dank der be⸗ wußten Führerausleſe emporſteigen können bis zur höchſten Führung der ganzen Nation. Um⸗ gekehrt darf auch das Kapital von Millionen einem Nichtangehörigen dieſes Volkes den Weg nach oben niemals öffnen. Dies iſt die erſte Vorausſetzung, um eine wirkliche Volksgemeinſchaft aufzurichten, die mehr ſein ſoll, als eine bloße ſchöngeiſtige Phraſe. Und nur durch den Einſatz dieſer organiſierten Gemeinſchaft unſeres Volkes wurde uns das zu löſen möglich, woran alle unſere früheren Gegner ſcheiterten. Getragen vom Vertrauen und damit der Kraft dieſer gigantiſchen Millionenmaſſen des deut⸗ ſchen Volles gelang es mir und meinen Mikarbei⸗ tern in wenigen Jahren, nicht nur die wirtſchaft⸗ liche Not zu beheben, ſondern auch die furchtbaren politiſchen Feſſeln abzuſtreifen, die beſtimmt waren, das deutſche Volk für immer zu knechten. Daher iſt dieſe deutſche Volksgemeinſchaft auch keine theoretiſche Erſcheinung, d. h. ſie iſt keine tote Angelegenheit, ſondern ſie lebt ſichtbar als Organiſation. Es gab Beſorgte, die beſonders nach dem Jahre 1933 die Frage auf⸗ ſtellten, warum überhaupt der Nationalſozialismus nun nach der Eroberung des Staates noch als be⸗ ſondere Partei beſtehen bleibe. Dieſe Frage iſt ungefähr genau ſo klug als es die Frage wäre, warum nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht noch eine Armee beſteht, nachdem doch der Gedanke der Wehrhaftigkeit num ohnehin ge⸗ ſiegt hat und das Problem damit entſchieden iſt. Die Bildung und Erhaltung der deutſchen Volksgemeinſchaft ſetzt eine verantwortlich tragende und erziehende Organiſation dieſer Volksgemein⸗ ſchaft voraus. Ihr feſter Kern iſt die National⸗ ſozialiſtiſche Partei. Sie bildet die Wehrmacht der Volksgemeinſchaft nach innen. Sie baut nicht nur die einzelnen Organiſationen diefer Volksgemeinſchaft auf, ſetzt ihre Führungen ein, ſondern ſie erzien, vor allem Jahr für Jahr die Millionenmaſſe junger Deutſchen für dieſe Volks⸗ gemeinſchaft und führt ſie in ſie hinein. Gerade die Organiſation dieſer Volksgemeinſchaft aber iſt etwas Gigantiſches und Einmaliges. Es gibt heute kaum einen Deutſchen, der nicht in irgendeiner Formation dieſer nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft perſönlich verankert und tätig iſt. Ste reicht hinein in jedes Haus, in jede Werkſtatt, in jede Fabrik, in jede Stadt und in jedes Dorf. Sie erfaßt darüber hinaus ſogar alle Angehörigen des Reiches, die ſich in fremden Ländern befinden und ſchließt ſie zur nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft zuſammen. Für das ganze deulſche Voll So baut ſich hier eine gewaltige orga- niſation auf, die in ihren Veräſtelungen in den Familien beginnt und oben in der ganzen Nation ihr Ende findet. Was aber dieſe Ge⸗ meinſchaft- in den letzten ſechs Jahren auch an ⸗ ſtrebte, und was ſie tat und erreichte, lag alles nur im Intereſſe des deutſchen Vol⸗ kes, und zwar des ganzen deutſchen Volkes. Denn es iſt das erſte Mal in unſerer Geſchichte, daß es gelungen iſt, eine Bewegung zu organiſieren, die ihre Wurzeln und ihren Auftrag von der Volks⸗ gemeinſchaft direkt erhält. Sie iſt daher auch nicht auf einzelne beſondere Intereſſentengruppen weder der Kopf- und Handarbeiterſchaft, der Städter oder Bauern, für Katholiken oder Proteſtanten, Bürger oder Arbeiter angewieſen oder auf ſie ver · pflichtet, ſie dient den Intereſſen aller. Daher iſt die Stellung dieſer Organiſation der heutigen Volksführung auch eine bedin⸗ gungslos ſouveräne. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli- tiſchen Teil! Dr Eduard Kuh n, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. * — — r eee . 8 Sie bann auch zu den unpopulärſt. f 5 ärſten Maß⸗ zahmen greifen, wenn ſie im Intereſſe 5 Volksgemeinſchaft liegen, weil dieſem gegen⸗ über die Intereſſen der einzelnen als belanglos W. werden können. So iſt es möglich, aß dieſe ausſchließlich dem Volke verantwort⸗ liche Führung ebenſo ſehr dem Arbeiter, wie aber auch umgekehrt dem Bauern nutzen kann. Sie iſt in der Lage, Wiſſenſchaft und Kultur zu legen, wie ſie auf der anderen Seite die ge⸗ wal tigſten ſozialen Einrichtungen zu ſchaffen vermag. Sie kann der höchſten Geiſtesfähigkeit die Möglichkeit der praktiſchen Auswertung ſichern. Sie vermindert umgekehrt aber auch alle chädlichen Einflüſſe. Als einziges Ziel, dem ſie ient, wird ihr immer das Volk vor Augen ſchweben: Das Volk als ſolches, das ſie in einer ſchloſſenen Gemeinſchaft vor ſich ſehen will, ge⸗ und, kräftig und wohlhabend. Und wer will beſtreiten, daß die letzten ſechs Jahre einen ſchlagenden Beweis für lie lier * 910 52 52 ee 3 Volksorganiſa⸗ und ihrer Führung in dieſer Nicht 1 Nenf f 9 U ichtung er⸗ Wir konnten in ruhiger Zuverſicht ſaſt jedes Jahr vor die Nation hintreten und 1 5 ihr Arteil bitten. Die gewaltigſte Zuſtimmung, die einer Volksführung zuteil werden konnte, haben wir in dieſem Jahr am 10. April erhalten. Das Volk hat anerkannt und beſtätigt, daß es in der neuen Staatsform und ⸗führung eine Einrich⸗ tung ſieht, die nach beſtem Wiſſen und beſten Kräften bemüht iſt, dem Volt nützlich zu ſein, es wieder zur Freiheit, zur Größe, aber auch— wirtſchaftlichen Wohlſtand zu führen. Und N e erleben wir nun im großen ge⸗ nau das gleiche, was wir in jahrzehntelangem Kampf im Innern erleben mußten. Eine ge⸗ ſchloſſene Front der Umwelt ſteht uns ſeit dem Tage der Machtübernahme gegenüber. Und ſo wie im Innern die goldene kapitaliſtiſche Demo⸗ kratie unſerer parlamentariſchen Parteien mit dem Marxismus Hand in Hand ging, wenn es darum ging, den Nationalſozialismus zu be⸗ kämpfen, ſo ſehen wir heute im großen dieſelbe Verſchwörung zwiſchen Demokratie und Volſche⸗ wismus zum Kampf gegen den Staat der natio⸗ naliſtiſchen Volksgemeinſchaft. In der Zeit des Ringens der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung um die Macht war viel⸗ leicht der ſchlagendſte Beweis für die Anauf⸗ eichtigkeit des Kampfes unſerer Gegner die Fey⸗ ſtellung der Tatſache, daß ſie, ob bürgerlich⸗ national, ob kapitaliſtiſch⸗demokratiſch oder marxiſtiſch⸗ international, in allen entſcheidenden Kämpfen eine geſchloſſene Einheits⸗ front gegen uns bildeten. Es iſt dadurch vielen Volksgenoſſen damals verſtändlich ge⸗ worden, wie verloren die Moral eines politi⸗ ſchen Kampfes ſein mußte, der vorgab, uns aus nationalen Gründen zu bekämpfen, aber nicht davon zurückſchreckte, ſich mit den internatio⸗ nalen Marxiſten zu verbinden, und umgekehrt, wie unwahr und betrügeriſch die Parteien waren, die uns aus— wie ſie behaupteten— ſozialiſtiſchen Motiven verfolgten und dieſen Kampf aber ſkrupellos mit den Repräſentanten des erſten Kapitalismus zuſammentaten und eine Einheitsfront bildeten. Das Zentrum be⸗ kämpfte den Nationalſozialismus als kirchen⸗ feindlich und ſchloß zu dem Zweck eine heilige Allianz mit der atheiſtiſchen Sozialdemokratie und ſeboſt dem Kommunismus. Und umgekehrt, der Kommunismus wieder, der in uns— wie er damals behauptete— die Reaktion ſah, ſtimmte ohne weiteres zuſammen mit den wirk⸗ lichen Vertretern der Reaktion gegen die natio⸗ nalſozialiſtiſche Reichstagskfration. Ein widerwärtiges Schauſpiel Es war ein Schauſpiel, das in ſeiner gren⸗ zenloſen Unwahrhaftigkeit nur wider wärtig wirken konnte. Dieſelbe Empfindung befällt uns aber auch heute, wenn wir ſehen, wie die jogenannten internationalen Weltdemokraten, die für Freiheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker uſw. ein⸗ treten, zuſammengehen mit dem Moskauer Bol⸗ chewismus. Es erhebt ſich vielleicht oft die rage, warum wir die Demokratien ſo ſehr in den Kreis unſerer Betrachtung ziehen und ſo ab⸗ lehnend behandeln. Es geſchieht dies: 1. weil wir als Angegriffene gezwungen ſind, dies zu tun, und 2. weil gerade das Verhalten dieſer Erſcheinun⸗ gen ſo empörend iſt. Die Unaufrichtigkeit beginnt in dem Augen⸗ blick, in dem die Demokratien ſich ſelbſt als Volksregiment und die autoritären Staaten als Diktaturen hinſtellen. Ich glaube es ruhig aus⸗ ſprechen zu können, daß es zur Zeit in der Welt nur zwei Länder gibt, die als Großmächte eine Regierung beſitzen, hinter der 99 vom Hundert des Volkes ſtehen. Das, was ſich in den ande⸗ ren Ländern als Demokratie deklariert, iſt in den meiſten Fällen nichts anderes als eine durch geſchickte Preſſe⸗ und Geldmanipulation erreichte Betörung der öffentlichen Meinung und eine geriſſene Auswer⸗ tung der dadurch erreichten Ergebniſſe. Verlogenheit der Demokratie Allein, wie gänzlich unwahr das Weſen dieſer Demokratien iſt, geht am ſtärkſten hervor aus der Einſtellung, die ſie je nach Bedarf zu ihrer Umwelt benützen. Wir konnten erleben, daß man dort wirkliche Gewaltregimes klei⸗ ner Länder dann, wenn es in das Konzept dieſer Demokratien paßt, geradezu verherrlichte, 1 ſich dazu bereit erklärte, wenn notwendig, afür zu kämpfen, während man umgekehrt die größten Vertrauenskundgebungen in ſolchen Staaten, die den Demokratien nicht genehm find, einfach verſchweigt, mißdeutet oder kurzer⸗ Hand u. Cegenteil-werbzielt.—And.--Richt- Bur An die Adreſſe der andern Müthte Die Feinde deulſchlands von geſtern und heule (Jortſetzung der Führerrede von Seite 2.) ders: Dieſe Demokratien verherrli en, wenn es politiſch zweckmäßig iſt, ſogar ie bolſche⸗ wiſtiſche Staatsform. Obwohl dieſe ſelbſt ſich als Diktatur des Proletariats bezeich⸗ net, d. h. mit anderen Worten: Die richtigen Demokratien bringen es fertig, Länder, deren Regierung auf eine goprozentige Zuſtimmung ihrer Völker in den Staatsführungen hinweiſen kann, als Diktaturen zu bezeichnen, und andere Länder wieder, deren Regierungen ſich ſelbſt als Diktaturen deklarieren und nur mit Maſſen⸗ erſchießungen, Hinrichtungen, Folterungen uſw. beſtehen können, als ihre demokratiſchen Inſti⸗ tutionen zu bewundern. Genf und der bolſchewiſtiſche Weltfeind Iſt es nicht geradezu ein grimmiger Hohn der Weltgeſchichte, daß ſich inmitten aufrechter Patentdemokratien zu Geuf der blutigſte NRepräſentant der grauſamſten Tyrannei aller Zeiten als ehrenwertes Mitglied bewegt? So haben wir in Deutſchland dieſe enge Verbindung zwiſchen jüdiſchem Kapi⸗ talismus und theoretiſchem kommuniſtiſchen Antikapitalismus erlebt, ſo wie hier die „Rote Fahne“, der„Vorwärts“ und die „Frankfurter Zeitung“ immer Hand in Hand gingen, ſo iſt es in der ganzen anderen Welt. Der Moskauer Bolſchewismus ift der e Verbündete der kapitaliſtiſchen Demo⸗ ratie Iſt es verwunderlich, daß, wenn ſich Regime derartig ſelbſt verleugnen, ſie dann auch auf zahlloſen anderen Gebieten ebenfalls zu Phraſen zreifen müſſen!? Ein demokratiſcher Parteitag, auf dem ſich die Führer der Parteien vor ihren oft ſo mageren Anhängerſcharen kaum ſehen Dort iſt Platz Im ſelben Moment aber ſcheut man ſich nicht, durch Flugzeuge und Bomben in den eigenen Kolonien die Eingeborenen zur Raiſon zu bringen, d. h. die lieben farbigen Mitbürger zu zwingen, die ihnen verhaßte Fremdherrſchaft weiter zu dulden. Dies ſind dann allerdings ziviliſatoriſche Bomben zum Anter⸗ ſchied der brutalen, im Abeſſinienkrieg durch die Italiener verwendeten. Man beklagt in dieſen Demokratien die unermeßliche Grauſam⸗ keit, mit der ſich Deutſchland— und jetzt auch Italien— der jüdiſchen Elemente zu entledigen verſuchen. Alle dieſe großen demokratiſchen Reiche haben insgeſamt nur ein paar Menſchen auf den Quadratkilometer. In Italien und in Deutſchland ſind es je über 140. Trotzdem hat Deutſchland jahrzehntelang, ohne mit einer Wimper zu zucken, Hunderttauſende um Hunderttauſendedieſer Juden auf⸗ genommen. 5 Keine Hilfe, aber Moral Jetzt aber, da endlich die Klagen übergroß wurden und die Nation nicht mehr gewillt iſt, ſich noch länger von dieſen Parteien ausſaugen zu laſſen, jammert man darüber. Aber nicht, um nun endlich in dieſen demokratiſchen Ländern die heuchleriſche Phraſe durch eine hilfreiche Tat zu erſetzen, ſondern im Gegenteil, um eiskalt zu verſichern, daß dort ſelbſtverſtändlich kein läſſen nnen, one ausgepftpfen zu werden außerdem zumeiſt in einem Durcheinander 4 gegen Alle endet, wird als eine bewunders⸗ würdige Demonſtration und Kundgebung der Stärke des demokratiſchen Gedankens hingeſtellt. Ein nationalſozialiſtiſcher oder faſchiſtiſcher Parteitag aber, an dem in unerhörter Ge⸗ ſchloſſenheit ein oder anderthalb Mil⸗ lionen Menſchen teilnehmen, gilt nur als trauriges Zeichen für die Brutalität der Dik⸗ taturen und als ein Merkmal des Verfalles der Freiheit. So kämpfen ſie für das Recht der kleinen ber ller Nationen und bringen ſie— wenn es zweck⸗ mäßig iſt— ſelbſt eiskalt um. So treten ſie immer ein für die Gleichberechtigung und ver⸗ juchen, wenn es möglich iſt, einem 75⸗Millionen⸗ Volk die primitivſten Rechte vorzuenthalten. 15 Jahre lang hat Deutſchland vergeblich um die natürlichſten und einfachſten Menſchenrechte gerungen. Sie wurden dem deutſchen Volk und Reich verweigert, trotzdem dieſes damalige Deutſchland gicht von Nazis geführt, ſondern von Demokra⸗ ten und Marxiſten beherrſcht wurde. Als der nationalſozialiſtiſche Staat, dieſer fortgeſetzter Unterdrückung und Mißhandlung überdrüſſig, die Gleichberechtigung aus eigener Macht end⸗ lich wieder herſtellte, beklagten ſie dies mit dem bitter ſcheinheiligen Vorwurf, daß doch auch auf dem Wege gegenſeitiger Verſtändigung das alles hätte erreicht werden können. 15 Jahre lang haben ſie auf das grauſamſte gegen die natür⸗ lichſten Volksintereſſen, ja gegen jede Menſchen⸗ würde gehandelt, Diktate verfaßt und mit vor⸗ gehaltener Piſtole zur Annahme gezwungen um nachher in heuchleriſcher Entrüſtung ſich über die „einſeitige“ Uebertretung heiliger Geſetze und die Verletzung noch heiligerer 1 zu be⸗ klagen. Ohne ſich jemals um die Meinung von Eingeborenen zu kümmern, haben ſie Kon⸗ tinente mit Gewalt unterworfen. Aber da Deutſchland ſeine Kolonien zurückfordert, erklärt man beſtürzt, um das Los der armen Ein⸗ geborenen, man könne ſie einem ſolchen Schick⸗ ſal unter keinen Umſtänden ausliefern. für die Juden! Platz ſei! Sie erwarten alſo, daß Deutſchland mit 140 Menſchen auf dem Quadratkilometer ohne weiteres das Judentum weiter erhal⸗ ten könnte, aber die demokratiſchen Welt⸗ reiche mit nur ein paar Menſchen auf dem Qua⸗ dratkilometer eine ſolche Belaſtung unter keinen Umſtänden auf ſich nehmen könnten. Hilfe alſo keine. Aber Moral! b. So ſehen wir im nationalſozioliſtiſchen Reich uns heute den gleichen Kräften und Erſcheinungen gegenüber, die wir als Partei 15 Jahre lang kennen zu lernen Gelegenheit hatten. Inſoweit es ſich um die allgemeine Bekundung der feind⸗ lichen Einſtellung der demokratiſchen Länder gegen Deutſchland handelt, läßt uns dies kalt. Warum ſoll es uns übrigens auch beſſer ergehen, als dem Reiche vor uns? Im übrigen geſtehe ich offen; ich finde es immer noch erträglich, von jemanden beſchimpft zu verden, der mich nicht mehr ausplündern kann, als von jemanden ausgeplündert zu werden, der mich dafür lobt. Wir werden heute beſchimpft. Allein wir ſind— Gott ſei Lob und Dank— in der Lage, jede Auspl nderung und Vergewaltigung Deutſchlands verhindern zu können. Der Staat vor uns wurde faſt 15 Jahre lang erpreßt. Allein er empfing in meinen Augen als etwas dürftige Entſchädigung oder Lohn dafür das Lob ein bra⸗ ver und demokratiſcher Staat geweſen zu ſein. Der Terror gegen die Eudetendeutſchen Anerträglich wird dieſe Einſtellung für uns aber in dem Augenblick, in dem ſie dort, wo ein großer Teil unſeres Volkes ſcheinbar wehrlos unverſchämten Mißhandlungen ausgeliefert iſt, den Schwall demokratiſcher Phraſen gegen dieſe unſere Volksgenoſſen als Drohung erheben. Ich ſpreche von der Tſchecho⸗ Slowakei. Dieſer Staat iſt eine Demokratie, d. h., er wurde nach demokratiſchen Grundſätzen ge⸗ gründet, indem man die überwiegende Mehr⸗ heit der Bewohner dieſes Staates einſt ohne ſie zu fragen kurzerhand zwang, die in Verſailles fabrizierte Konſtruktion hinzunehmen und ſich in ſie zu fügen. Als echte Demokratie begann man daraufhin in dieſem Staate die Mehrheit der Bewohner zu unterdrücken, zu mißhandeln und um ihre Lebensrechte zu bringen. Der Welt verſuchte man allmählich die Auffaſſung aufzu⸗ oktroyieren, daß dieſer Staat eine beſondere poli⸗ tiſche und militäriſche Miſſion zu erfüllen habe. Der franzöſiſche frühere Luftfahrtminiſter Pierre de Cot hat ſie uns vor kurzem erläutert. Die Tſchechei iſt nach ihm dazu da und be⸗ ſtimmt, im Falle eines Krieges die deutſchen Orte und Induſtrien mit Bomben anzu⸗ greifen. Es handelt ſich dabei wahrſcheinlich wohl um die bekannten Sprengkörper mit zivili⸗ ſatoriſcher Wirkung. Dieſe Aufgabe aber ſteht entgegen den Lebensauffaſſungen, Lebensinter⸗ eſſen und Wünſchen der Mehrheit der Bewohner dieſes Staates. Daher muß die Mehrheit dieſer Bewohner ſchweigen. Jedes Proteſtieren gegen ihr Schickſal iſt ein Angriff gegen die Zielſetzung dieſes Staates und ſteht damit nicht im Einklang zur Verfaſſung. Wer opponiert, iſt„Staatsfeind“ Dieſe Verfaſſung ſpricht allerdings, da ſie von Demokraten gemacht wurde, nicht von den Volksrechten der Betroffenen, ſondern von den politiſchen Zweckmäßigkeiten der Unterdrücker aus. Dieſe politiſche Zweckmäßigkeit erforderte es daher auch, eine Konſtruktion zu finden, die dem tſchechiſchen Volk eine ſouverane Vormacht⸗ ſtellung verlieh. Wer nun gegen die Anmaßung opponiert, iſt„Staatsfeind“ und daher nach demokratiſcher Auffaſſung vogelfrei. Das ſo⸗ genannte Staatsvolk der Tſchechen iſt damit von der Vorſehung die ſich in dieſem Falle der ein⸗ ſtigen Verſailler Konſtruktur bediente, aus⸗ erſehen, darüber zu wachen, daß ſich gegen dieſen Staatszweck niemand vergeht. Sollte aber trotzdem von der Mehrheit der unterdrückten Völker dieſes Staates dagegen jemand proteſtieren, dann darf dieſer mit Bra⸗ chialgewalt niedergeſchlagen und, wenn notwen⸗ dig oder erwünſcht, auch umgebracht werden. Wenn es ſich dabei nun um eine uns nicht angehende fremde Angelegenheit handeln würde, könnten wir dieſen Fall wie ſo viele andere, nur als eine intereſſante Illuſtration der demokratiſchen Auffaſſungen von Volksrech⸗ ten und Selbſtbeſtimmung ſehen und dies zur Kenntnis nehmen. Nun iſt das, was uns Deut⸗ ſche aber zur Anteilnahme an dieſem Problem verpflichtet, etwas ſehr natürliches. Das Schickjal der Sudetendeutſchen Unter der Mehrheit der Nationalitäten, die in dieſem Staat unterdrückt werden, befinden ſich auch 3⅛ Millionen Deutſche, alſo ungefähr ſo viel Menſchen unſerer Raſſe, als z. B. Dänemark Einwohner hat. Dieſe Deutſchen ſind nun eben⸗ falls Geſchöpfe Gottes. Der Allmächtige gal ſie nicht geſchaffen, damit ſie durch eine Verſailler Staatskonſtruktion einer fremden, ihnen verhaß⸗ ten Macht ausgeliefert werden. Und er hat die 7 Millionen Men nicht geſchaffen, daß ſie 3½ Millionen Menſchen überwachen, bevormun⸗ 3 noch viel weniger vergewaltigen und quälen. Namenloſes Elend Die Zuſtände in dieſem Staat ſind, wie all⸗ gemein bekannt. unerträa liche werden hier über 3½ Millionen Menſchen im Namen des Selbſtbeſtimmungsrechtes eines ge⸗ wiſſen Herrn Wilſon um ihr Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht beraubt. Wirtſchaftlich werden dieſe le planmäßig ruiniert und dadurch einer langſamen Ausrottung ausgeliefert. Dieſes Elend der Sudetendeutſchen iſt ein namenloſes. Man will ſie vernichten. Menſchlich werden ſie in unerträglicher Weiſe unterdrückt und entwür⸗ digend behandelt. Wenn 37 Millionen 2 eines Volkes von faſt 80 Millionen kein Lied ſingen dürfen, was ihnen paßt, nur weil es den Tſchechen nicht 4 75 oder wenn ſie blutig geſchlagen werden, loß weil ſie Strümpfe tragen, die die Tſche⸗ chen einfach nicht ſehen wollen, oder wenn man ſie terroriſtert und mißhandelt, weil ſie einen Gruß grüßen, der den Tſchechen unangenehm iſt, obwohl ſie damit nicht die Dchechen, ſondern nur ſich ſelbſt untereinander grüßen, wenn man ba wegen jeder nationalen Lebensäußerung wie s hilfloſe Wild jagt und hetzt— dann mag dies den würdigen Vertretern unſerer Demokra⸗ tien vielleicht 1 ültig, möglicherweise ſogar ſympathiſch fein, weil es ſich hier ja um 3½ Millionen Deutſche handelt. Ich kann aber den Vertretern dieſer Demo⸗ kratien nur ſagen, daß uns dies nicht gleich⸗ gültig iſt und daß— wenn dieſe gequälten Kreaturen kein Recht und keine Hilſe ſelbſt ſin⸗ den können, ſie beides von uns bekom⸗ men werden. Die Rechtlosmachung dieſer Menſchen muß ein Ende nehmen. Ich habe dies ſchon eindeutig in meiner Rede vom 22. Februar ausgeſprochen. Es war eine kurzſichtige Konſtruktion, die ſich die Verſailler Staatsmänner einſt leiſteten, als ſie das abnorme Gebilde der Tſchecho⸗Slowakei ins Leben riefen. Der Auftrag, hier die Millio⸗ nen Maſſen anderer Nationalitäten zu verge⸗ waltigen und damit zu mißhandeln, war nur ſolange durchführbar, als die Brüdernatio⸗ nen noch ſelbſt unter den Folgen der allge⸗ meinen Weltmißachtung zu leiden hatten. Zu glauben aber, daß ein ſolches Regime un⸗ begrenzt und ewig weiter ſündigen kann. ſoll ſich niemand einer kaum faßbaren Verblendung hingeben. Ich habe in meiner Rede vom 22. Februar vor dem deutſchen Reichstag erklärt, daß das Reich eine weitere Unterdrückung und Verfolgung dieſer 37 Millionen Deutſchen nicht mehr hinnehmen wird. And ich bitte die ausländiſchen Staatsmänner, überzeugt zu ſein, daß es ſich hier um keine Phraſe handelt. Wir haben die ſchwerſten Opfer gebracht Der nationalſozialiſtiſche Staat hat um des europäiſchen Friedens wegen ſehr ſchwere Opfer auf ſich genommen und zwar ſehr ſchwere nationale Opfer. Er hat jeden ſogenaunten Revanchegedanken nicht nur nicht ge⸗ pflegt, ſondern im Gegenteil aus dem geſamten öffentlichen und privaten Leben verbannt. Im Laufe des 17. Jahrhunderts hat Frankreich das Elſaß und Lothringen dem alten deutſchen Reich mitten im tiefſten Frieden langſam genommen. 1870/71 hat Deutſchland nach einem ſchweren Krieg, der ihm aufgezwungen war, dieſe Gebiete zurückgefordert und erhalten. Nach dem großen Weltkrieg gingen ſie wieder verloren. Für uns Deutſche bedeutete das Straßburger Mün⸗ ſter ſehr viel. Wenn wir trotzdem hier einen endgültigen Strich gezogen haben, dann geſchah es, um dem europäiſchen Frieden für die Zukunft einen Dienſt zu erweiſen. Es konnte uns niemand zwingen, ſolche Reviſionsanſprüche freiwillig aufzugeben, wenn wir ſie nicht auf⸗ geben wollten! Wir haben ſie aufgegeben, weil es unſer Wille war, den ewigen Streit mit Frankreich einmal für immer zu beenden. Auch an anderen Grenzen hat das Reich dieſelben ent⸗ ſchloſſenen Maßnahmen verfügt und die gleiche Haltung eingenommen. Der Nationalſozialis⸗ mus iſt hier wirklich, von höchſtem Verantwor⸗ tungsbewußtſein getragen, vorgegangen. Wir haben die ſchwerſten Opfer an Verzichten frei⸗ willig auf uns genommen, um Europa für die Zukunft den Frieden zu erhalten und vor allem der Völkerverſöhnung von uns aus den Weg zu ebnen. Wir haben dabei mehr als nur loyal gehandelt. Weder in der Preſſe noch im Film oder auf der Bühne iſt eine dieſem Entſchluß entgegen⸗ ſtehende Propaganda gemacht worden. Nicht einmal in der Literatur wurde eine Ausnahme geduldet. Beitrag zum europaͤiſchen Frieden Ich habe aus dieſem ſelben Geiſte heraus Angebote gemacht zur Löſung europäiſcher Span⸗ nungen, die einer Ablehnung verfielen, aus Gründen, die uns heute noch unverſtändlich ſind. Wir haben ſelbſt unſere Macht auf einem wich⸗ tigen Gebiete freiwillig begrenzt in der Hoff⸗ nung, mit dem in Frage kommenden Staat nie⸗ mals mehr die Waffen kreuzen zu müſſen. Dies iſt nicht geſchehen, weil wir etwa nicht mehr als 35 Prozent Schiffe würden bauen können, ſondern es geſchah, um einen Beitrag zur end⸗ gültigen Entſpannung und Befriedung der europäiſchen Lage zu geben. Da in Polen ein großer Patriot und Staatsmann bereit war, mit Deutſchland einen Akkord zu ſchließen, ſind wir ſofort darauf eingegangen und haben eine Ab⸗ machung getätigt, die für den europäiſchen Frie⸗ den mehr bedeutet, als alle Redereien im Genfer Völkerbundtempel zuſammengenommen. Deutſchland hat nach allen Seiten hin heute vollſtändig befriedigte Grenzen und es iſt ent⸗ ſchloſſen, und es hat dies verſichert, dieſe Gren⸗ zen nunmehr als unabänderlich und endgültig hinzunehmen und anzunehmen, um damit Europa das Gefühl der Sicherheit und des Frie⸗ dens zu geben. Dieſe Selbſtbegrenzung und Selbſtbeſchränkung iſt aber anſcheinend von vie⸗ len nur als eine Schwäche Deutſchlands ausgelegt worden. Ich möchte deshalb heute dieſen Irrtum hier AI ſtellen: N N es ſcheint dem europäiſchen Frie⸗ den nicht zu nützen, wenn darüber ein Zweifel beſteht, daß das Deutſche Reich nicht gewillt iſt, deshalb nun überhaupt ſein Desintereſſement an allen europäiſchen Fragen auszusprechen und in Sonderheit daß Deutſchland nicht bereit iſt, dem Leid und Leben einer Fülle von 3 Mil⸗ lonen Volksgenoſſen gegenüber, gleichgültig zu ſein und an ihrem Ende keinen Anteil A zu nehmen. Wir verſtehen es, wenn England oder Frankreich ihre Intereſſen in einer ganzen Welt vertreten. Ein Wort an Frankreich und England Ich möchte aber hier den Staatsmännern in Paris und London verſichern, daß es auch deut⸗ ſche Intereſſen gibt, die wir entſchloſſen ſind, wahrzunehmen, und zwar unter allen Umſtän⸗ den. Ich möchte ſie dabei erinnern an eine Reichstagsrede vom Jahre 1933, in der ich zum erſten Male vor der Welt feſtſtellte, daß es nationale Fragen geben kann, in denen unbe⸗ dingt unſer Weg klar e iſt, daß ich dann iede Not und jede Gefahr und jede Drang: dee —— U eee . ²˙ ee eee * * 9 P — e 2 S 10 ——* —— 7 Jal lieber auf mich nehmen werde, als von der Erfüllung ſolcher Notwendigkeiten abzuſtehen. Kein europäiſcher Staat hat für den Frie⸗ den mehr getan als Deutſchland! Keiner hat größere Opfer gebracht! Aber man muß es ver⸗ ſtehen, daß auch dieſe Opfer irgendwie ihre Grenzen beſigen und daß der nationalſozialiſti⸗ ſche Staat nicht verwechſelt werden darf mit dem Deutſchland der Bethmann⸗Hollweg oder der Hertling. 5 f Demonſtration der tſchechiſchen Machtmittel a Wenn ich dieſe Erklärungen ausſpreche, dann geſchieht es deshalb, weil ſich im Laufe des heu⸗ rigen Jahres ein Ereignis zugetragen hat, das uns alle zwingt, nunmehr unſere Haltung über⸗ haupt einer gewiſſen Korrektur zu unterziehen. Wie Ihnen, bekannt iſt, meine Parteigenoſſen, ſollten in dieſem Jahr in der Tſchecho⸗Slowakei nach vorangegangenen endloſen Verſchiebungen jener Volksabſtimmung, wenigſtens Gemein⸗ dewahlen ſtattfinden. Man war nun ſelbſt in Prag von der Unhaltbarkeit der tſchechiſchen Poſition überzeugt. Man befürchtete die Einig⸗ keit der Deutſchen und der anderen Na⸗ tionalitäten. Man glaubte deshalb zu beſonderen Naß nahmen greiſen zu müſſen, um durch inen Druck auf die Wahlhandlung das Ab⸗ ſtimmungsergebnis beeinfluſſen zu können. Die tſchechiſche Regierung kam dabei auf den Ge⸗ danken, daß als einziges wirkſames Mittel da⸗ für nur eine brutale Einſchüchterung in Frage kommen würde. Geeignet für dieſe Einſchüchterung ſchien eine Demon ſtration der Machtmittel des tſchechiſchen Staates zu ſein. Es ſollte beſonders den Sudeten⸗ deutſchen die brachiale tſchechiſche Gewalt ge⸗ zeigt werden, um ſie zu warnen, ihre natio⸗ nalen Intereſſen zu vertreten und dement⸗ ſprechend abzuſtimmen. Um dieſe Demonſtration vor der Welt aber plauſibel erſcheinen zu laſſen, erfand die tſchechiſche Regierung, Herr Beneſch, die Lüge, Deutſchland hätte Truppen mobil gemacht und ſtünde voc einem N in die Tſchecho⸗Slowa⸗ ei. 6 Ich habe dazu heute folgende Erklärung ab⸗ zugeben: Das Vorbringen ſolcher lügenhafter J 0 8 iſt nichts Neues. Etwa ein Jahr vorher brachte die Preſſe in einem ande⸗ ren Lande den Schwindel auf, 20000 deut⸗ ſche Soldaten ſeien in Marokko ge⸗ landet. Der jüdiſche Fabrikant dieſer Preſſe⸗ lüge hoffte, daraus einen Krieg entſtehen laſſen zu können. Es hätte damals genügt, an den Botſchafter Frankreichs eine kurze Erklä⸗ rung N 8 um dieſen infamen Schwindel aus der Welt zu ſchaffen. Auch dieſes Mal nun iſt dem Botſchafter einer anderen Großmacht ſo⸗ fort verſichert worden, daß an dieſer tſchechi⸗ ſchen Behauptung kein wahres Wort ſei. Dieſe Erklärung wurde ein zweites Mal wiederholt, ſie wurde aber auch der Prager Regierung ſo⸗ fort mitgeteilt. deulliche Erklärung des Führers Allein die Prager Regierung brauchte dieſen Betrug ja als Vorwand für ihre terroriſtiſche Erpreſſungs⸗ und Wahlbeeinfluſſung. Ich kann hier nur noch nachträglich verſichern, daß 1. zu dieſer Zeit nicht ein deutſcher Soldat mehr eingezogen war, als an ſich dienten, 2. daß nicht ein Regiment oder irgend ein anderer Verband an die Grenze marſchiert, ja, daß ſich in dieſem Zeitraum auch nicht ein Sol⸗ dat außerhalb ſeiner Friedensgarniſon befand und daß im Gegenteil die Anordnung gegeben war, ſelbſt den leiſeſten Anſchein einer Preſrion auf die Tſchechei von unſerer Seite zu vermeiden. Wahl unter militäriſchem Druck Trotzdem fand nun jene Kampagne ſtatt, in der ganz Europa organſſiert wurde. nur zu Dienſten der verbrecheriſchen Ziele einer Regierung, die beabſichtigte, eine Wahl unter militäriſchen Druck zu ſetzen, um die Bürger einzuſchüchtern und damit um ihr Stimmrecht zu betrügen, und die zu dem Zweck irgend eine moraliſche Rechtfertigung be⸗ nötigte, und in ihrer Skrupelloſigkeit dann auch davor nicht zurückſchreckte, einen großen Staat zu verdächtigen, ganz Europa zu alar⸗ mieren und notfalls in einen bluti gen niederträchtige Krieg zu ſtürzen. Da nun Deutſchland keinerlei Abſichten be⸗ ſaß, ja, im Gegenteil überzeugt war, daß gerade die Gemeindewahlen das Recht der Sudeten⸗ deutſchen beſtätigen würden, iſt von ſeiten der Reichsregierung aus auch nichts geſchehen. Dies aber wurde nun zum Anlaß genommen, um zu behaupten, daß, nachdem nichts geſchah, Deutſchland vor der entſchloſſenen Haltung der Tſchechen und den erſten Interventionen Eng⸗ lands und Frankreichs zurückgewichen wäre. Sie werden verſtehen, meine Parteigenoſſen, daß eine Großmacht ein zweites Mal einen ſolchen niederträchtigen Uebergriff nicht hinnehmen kann. Ich habe deshalb vorſorglich daraus die notwendigen Konſequenzen gezogen. Ich bin Nationalſozialiſt und als ſolcher gewohnt, gegen jeden Angriff ſofort zurückzuſchlagen. Ich weiß auch ganz genau, daß durch Nachgiebigkeit ein ſo unverſöhnlicher Feind, wie es das Tſchechentum iſt, nicht verſöhnt, ſondern nur noch mehr zur Ueberheblichkeit gereizt wird. Das alte deutſche Reich kann uns hier eine Warnung ſein. Es iſt in ſeiner Friedens⸗ liebe bis zur Selbſtaufgabe gegangen. Und konnte am Ende den Krieg doch nicht ver⸗ bindern. Neue iſchechiſche Blultal Karlsbad, 12. Sept. In Graslitz wurde am Montag wieder ein Sudetendeutſcher das Opfer eines tſchechiſchen Terroriſten. Der Tſcheche, der kommuniſtiſche Reden führte, geriet mit Sudetendeutſchen in einen Wortwechſel. Plötzlich zog der Tſcheche einen Revolver und gab auf die Sudetendeut⸗ ſchen einige Schüſſe ab. Ein Sudetendeut⸗ ſcher wurde durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzt. Der SdP.⸗Abg. Nickerl hat ſich ſofort nach Graslitz begeben. Der Ausbau der deulſchen Festungsanlagen Ich habe unter Berückſichtigung deſſen nun⸗ mehr am 28. Mai ſehr ſchwere Maßnahmen ge⸗ troffen: 1. Die angekündigten Verſtärkungen des Heeres und der Luftwaffe wurden auf meinen Befehl hin außerordentlich erweitert und augenblicklich eingeleitet und ausgeführt. 2. Ich befahl den ſofortigen Aus bau unſerer Feſtungs anlagen im Weſten. Ich darf Ihnen die Verſicherung geben, daß ſeit dem 28. Mai dort faſt das gigantiſchſte Befeſtigungswerk aller Zeiten im Ausbau begriſſen iſt. Ich habe zu dieſem Zwe den Generalinſpekteur des deutſchen Straßen⸗ bauweſens Dr. Todt mit einem neuen Auf⸗ trag bedacht. Er hat im Rahmen der von der Feſtungsbauinſpektion vorgeſehenen Arbeiten durch die Kraft ſeines organiſatoriſchen Genies eine der gewaltigſten Leiſtungen aller Zeiten vollbracht. 7 462 000 Mann an der Weſtgrenze Ich möchte Ihnen nur wenige Zahlen nen⸗ nen: An der deutſchen Weſtbefeſtigung, die ſeit zwei Jahren an ſich bereits im Bau begriffen war, arbeiten nunmehr: mit der Organiſation Todt zuſammengerechnet 278 000 Arbeiter, dar⸗ über hinaus 84000 Arbeitet, darüber hinaus 400 000 Mann Reichsarbeitsdienſt und zahlreiche Pionierbataillone und Infanteriedivlſionen. Unbeſehen des Materials, was durch andere Transportmittel angeliefert wird, ſchaffte allein die Deutſche Reichsbahn täglich rund 8000 Eiſen⸗ bahnwaggons herbei. Der Geſamtverbrauch an Kies beträgt täg⸗ lich über 100 000 Tonnen. Das deutſche Volk ſteht in Waffen Die deutſche Weſtbeſeſtigung wird noch vor Einbruch des Winters vollkommen fertig ſein. Ihre Abwehrkraft iſt ſchon jetzt vollen Ausmaßes geſichert. Nach ihrer Vollendung um⸗ faßt ſie insgeſamt über 17 000 Panzer⸗ und Betonwerke. Hinter dieſer Front aus Stahl und Beton, die zum Teil in drei Linen und an einzelnen Stellen in vier Linien eine Ge⸗ ſamttiefe bis zu 50 Kilometer erreicht, ſteht das deutſche Volk in Waffen. Ich habe dieſe gewaltigſte Anſtrengung aller Zeiten gemacht, um dem Frieden zu nutzen. Ich werde aber unter keinen Umſtänden gewillt ſein, einer weiteren Unterdrückung der deutſchen Volks⸗ genoſſen in der Tſchecho-Slowakei in endloſer Ruhe zuzuſehen. Herr Beneſch treibt Taktik, er redet und will Verhandlungen organiſieren nach Genfer Muſter in Frage der Prozeduren klären und kleine Beruhigungsgeſchenke geben. So geht das auf die Dauer nicht! Hier handelt es ſich nicht um Redensarten, ſondern um Recht, und zwar um verletztes Recht. Was die Deutſchen for⸗ dern, iſt das Selbſtbeſtimmungsrecht, das jedes andere Volk auch beſitzt, und keine Phraſe. Herr Beneſch hat dieſen Sudetendeutſchen keine Geſchenke zu geben, ſie haben das Recht, ſhr eigenes Leben zu beanſpruchen, genau wie jedes andere Volk. Wenn die Demokratien aber der Ueberzeu⸗ gung ſein ſollten, daß ſie in dieſem Falle, wenn notwendig, mit allen Mitteln die Unterdrückung der Deutſchen beſchirmen müßten, dann wird dies ſchwere Folgen haben. Das Recht der Selbſtbeſtimmung Ich glaube, dem Frieden mehr zu nutzen, wenn ich darüber keinen Zweifel laſſe. Ich habe nicht die Forderung geſtellt, daß Deutſchland dreieinhalb Millionen Franzoſen unterdrücken darf, oder die, daß uns etwa dreieinhalb Millio⸗ nen Engländer zur Unterdrückung ausgeliefert werden, ober ich ſtelle die Forderung, daß die Unterdrückung der dreſeinhalb Millionen Deut⸗ ſcher in der Tſchecho⸗Slowakei aufhört und an deſſen Stelle das freie Recht der Selbſt⸗ beſtim mung tritt. g Es würde uns leid tun, wenn darüber unſer Verhältnis zu den anderen europäiſchen Staaten getrübt oder Schaden nehmen würde. Allein die Schuld läge dann nicht beiuns. Im übrigen iſt es Sache der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung, ſich mit den berufenen Vertretern der Sudeten⸗ deutſchen auseinanderzuſetzen und eine Verſtän⸗ digung ſo oder ſo herbeizuführen. Meine Sache und unſer aller Sache, meine Volksgenoſſen, aber iſt es dafür zu ſorgen, daß hier nicht aus Recht Unrecht wird. Denn es handelt ſich um deutſche Volksgenoſſen. 5. 5 J. bin auch keineswegs gewillt, hier mitten im Herzen Deutſchlands durch die Tüchtigkeit anderer Staatsmänner ein zweites Palä⸗ ſtin a entſtehen zu laſſen. ie armen Araber ſind wehrlos und vielleicht verlaſſen. Die Deut⸗ ſchen in der Tſchecho⸗Slowakei ſind weder wehrlos noch ſind ſie verlaſſen. Das möge man zur Kenntnis nehmen. 5 Ich glaube, dieſen Gedanken an dem Partei⸗ tag aussprechen zu müſſen, an dem zum erſten Male die Vertreter unſerer deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Gaue teinehmen. Sie wiſſen am beſten, wie ſchmerzlich es iſt, vom Mutterland getrennt zu ſein. Sie werden am eheſten auch den Wunſch meiner heutigen Ausführungen erkennen. Sie werden mir auch am freudigſten zuſtimmen, wenn ich vor dem ganzen Volk feſtſtelle, daß wir nicht verdienten, Deutſche zu ſein, wenn wir nicht bereit wären, eine ſolche Haltung einzu⸗ nehmen und die daraus folgenden Konſequenzen ſo oder ſo zu tragen. Wenn wir die unerhörten Aae be⸗ denken, die in den letzten Monaten ſelbſt ein Kleinſtaat glaubte Deutſchland ſtellen zu dürfen, dann finden wir eine Erklärung dafür nur in der geringen Bereitwilligkeit, im Deutſchen Reich einen Staat erkennen zu wollen, der mehr als ein friedfertiger Emporkömmling iſt. Als ich im Frühling dieſes Jahres in Rom ſtand, wurde mir innerlich bewußt, wie ſehr die Geſchichte der Menſchheit in zu kleinen Zeit⸗ räumen und dementſprechend zu kleinen Aus⸗ maßen geſehen und begriffen wird. Tauſend und inderthalbtauſend Falte umfaſſen nur wenige Geſchlechter. Was in einer ſolchen Zeit erniedrigt, kann ſich in der aleichen Zeit auch wieder erheben. ren die Händler Das heutige Italien und das heutige Deutſch⸗ land ſind ein ſprechender Beweis dafür. Es ſind regenerierte Nationen, die man in dieſem Sinne vielleicht als neue bezeichnen kann, allein dieſe Jugend ruht nicht auf einem Neuland, ſon⸗ dern auf altem geſchichtlichen Boden. Das Römiſche Reich beginnt wieder zu atmen. Deutſchland aber, wenn auch geſchichtlich unend⸗ lich jünger, iſt ebenfalls als ſtaatliche Erſchei⸗ nung keine neue Geburt.. Ich habe die Inſignien des alten deutſchen Reiches nach Nürnberg bringen laſſen, um nicht nur dem eigenen deutſchen Volk, ſondern auch einer ganzen Welt es zu bedenken zu geben, daß über anderthalb Jahrtauſend vor der Ent⸗ deckung der neuen Welt ſchon ein gewalti⸗ ges Germaniſch⸗Deutſches Reich be⸗ ſtanden hat. Die Naturen kamen und gingen. Aeußere Formen haben ſich geändert. Das Volk hat ſich verjüngt, aber in ſeiner Subſtanz iſt es ewig gleich geblieben. Das deutſche Reich hat lange Zeit geſchlummert. Das deutſche Volk iſt erwacht und hat ſeiner tauſendjährigen Krone ſich ſelbſt als Träger gegeben. Für uns, die wir mit geſchichtliche Zeugen dieſer Wieder⸗ auferſtehung ſind, liegt darin ein ſtolzes Glück und eine demutsvolle Dankbar⸗ keit vor dem Allmächtigen! Für die andere Welt aber ſoll dies eine Anregung und eine Lehre zugleich ſein. Eine Anregung, noch einmal die Geſchichte von einer höheren Warte aus zu ſtudieren und eine Lehre, nicht um in vergangene Fehler zu verfallen. Das neue italieniſch⸗römiſche Reich genau ſo wie das neue germaniſch⸗Heutſche Reich ſind in Wahrheit älteſte Erſcheinungen. Man braucht ſie nicht zu lieben. Allein, keine Macht der Welt wird ſie mehr entfernen. i Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Nationalſozialiſten! In dieſer Stunde endet der erſte Reichs⸗ parteitag Großdeutſchlands. Sie ſind alle noch erfüllt von den gewaltigen geſchichtlichen Ein⸗ drücken dieſer Tage. Der nationale Stolz und Ihre Zuverſicht ſind geſtärkt worden angeſichts dieſer Demonſtration der Kraft und Geſchloſſen⸗ heit unſeres Volles. Gehen Sie nun wieder hinein mit jenem gläubigen Vertrauen, das Sie faſt durch zwei Jahrzehnte als Deutſche und Nationalſozialiſten im Herzen tragen. Sie haben das Recht, das deutſche Haupt nun wieder mit Stolz erhoben tragen zu dürfen. Wir alle aber haben die Pflicht, es nie wieder unter einen fremden Willen zu beugen. Dies ſei unſer Gelöbnis! So wahr uns Gott helfe! Luftſperrgebiet im Weſten Eine Polizeiverordnung des Reichsminiſters der Lufffahrk Berlin, 12. Sept. Durch eine Polizeiverordnung des Reichs- miniſters der Luftfahrt, die am 20. September 1938 in Kraft tritt, wird der Luftraum über folgenden Gebieten an der Weſtgrenze des Deutſchen Reiches für alle Luftfahr⸗ zeuge bis auf weiteres geſperrt: I. Luftſperrgebiet Aachen, II. Luftſperrgebiet Trier, III. Luftſperrgebiet Pfalz, IV. Luftſperr⸗ gebiet Baden. Die Luftſperrgebiete werden durch Flugzeuge luftpolizeilich überwacht. Wird die Landungsaufforderung nicht befolgt, ſo wird das Luftfahrzeug unter Feuer genommen. Die weitergehenden Beſchrän— kungen des Luftraumes nach der Verordnung über das Verbot des Aufenthaltes aktiver An— gehöriger einer ausländiſchen Wehrmacht in den Sperrgebieten vom 30. Juli 1938 bleiben unberührt. Die genannten vier Luftſperrgebiete an der Weſtgrenze umfaſſen die folgenden Bereiche: Aachen: Erkelenz— Düren Schnittpunkt der Reichsgrenze mit der Verlängerung der Linie Düren— Walheim(10 km füdoſtwärts von Aachen)— Reichsgrenze— Schnittpunkt der Reichsgrenze mit der Verlängerung der Linie Erkelenz— Heinsberg— Erkelenz. Trier: Mechernich(etwa 12 km ſüdweſtlich Euskirchen)— Wittlich(ausſchließlich)— Schauren(15 km nordweſtlich Kirn)— Tho- ley(12 km nordweſtlich St. Wendel— Schnitt⸗ punkt der Reichsgrenze mit der Eiſenbahnlinie Saarbrücken— Forbach— Reichsgrenze— Schnittpunkt der Reichsgrenze mit der Verlän⸗ gerung der Linie Mechernich— Schneiden— Mechernich. Pfalz: Oberſtein— Kaiſerslautern— Neuſtadt a. d. H.(ausſchließlich)— Germers⸗ heim— Karlsruhe(ausſchließlich)— Stein⸗ bach— Schnittpunkt der Reichsgrenze mit der Linie Steinbach— Hagenau— Reichsgrenze — Hablirchen(etwa 17 km ſüdlich St. Ing⸗ bert)— St. Ingbert— St. Wendel— Ober⸗ ſtein. Baden: Gengenbach— Lahr— Emmen⸗ dingen— Reichsgrenze bei Baſel(deutſcher Reichsbahnhof)— Reichsgrenze— Schnitt⸗ punkt der Reichsgrenze mit der Linie Offen⸗ burg— Plobsheim— Gengenbach. Das Echo der Führer⸗Nede Alärkſle Aufmerkſamkeit für die große Führer-Rede In England London, 18. September Mit welcher Spannung die Führerrede in London erwartet wurde, gibt am beſten das Straßenbild wieder, das um neun Uhr abends in London herrſchte. Ueberall wurden bereits die Sonderausgaben mit dem erſten Teil der Führerrede verkauft. Den Zeitungsverkäufern wurden die Exemplare geradezu aus den Hän⸗ den geriſſen. Einem beſonderem Anſturm wa⸗ im Regierungsviertel ausge⸗ ſetzt, wo beſonders in der Downing Street wie- der eine dichte Menſchenmenge auf den weiteren Verlauf der politiſchen Entwicklungen wartete. Die Zeitungen ſelbſt beſchränkten ſich nicht darauf, den außenpolitiſchen Teil der Rede wiederzugeben, ſondern berichten einleitend ver⸗ hältnismäßig ausführlich über den innerpoli⸗ tiſchen Teil der Führerrede. Bezeichnend dafür, wie ganz London nach Nürnberg blickte, war weiter die Tatſache, daß der britiſche Rundfunk gegen 9 Uhr das Pro⸗ menadenkonzert unterbrach, um über den Schluß der Rede des Führers zu berichten. In Frankreich Paris, 13. September Noch niemals iſt in Frankreich eine Führer⸗ rede wie die vom Abſchluß des Reichspartei⸗ tages mit ſolcher Spannung erwartet worden. Die Erwartung machte ſich diesmal nicht nur bei den amtlichen Stellen und in politiſchen Kreiſen, ſondern vor allem auch in der ge⸗ ſamten Oeffentlichkeit bemerkbar. Vor den Verlagsgebäuden der großen Pariſer Zeitungen ſammelten ſich rieſige Men⸗ ſchenmengen, um ſich über die wichtigſten Aeußerungen des Führers in ſeiner Rede zu unterrichten. Zahlreiche Radiogeſchäfte waren bis ſpät abends geöffnet. Empfangsgeräte vor den Tü⸗ ren der Läden trugen die Worte des Führers zu den Ohren der Franzoſen. Ueberhaupt konnte man feſtſtellen, daß die Franzoſen wie in Paris anſäſſige Ausländer trotz geringer Kenntniſſe in der deutſchen Sprache zuhauſe oder bei Freunden vor den Empfangsgeräten ſaßen, um aus dem jeweiligen Tonfall der Stimme des Führers die von ihm dargelegten Gedanken zu entneh— men. Tatſächlich konnte man die Rede des Füh⸗ rers faſt überall in der franzöſiſchen Hauptſtadt hören. Spät abends gaben die Zeitungen Extra⸗ ausgaben mit Auszügen aus der Anſprache des Reichskanzlers. Sämtliche franzöſiſchen Rund⸗ funkſender übertrugen gegen 22 Uhr in fran⸗ zöſiſcher Sprache einen ſehr umfangreichen Aus⸗ zug aus der Rede. In Nalien Nom, 13. September. Die Führerrede zum Abſchluß des erſten Reichsparteitages Großdeutſchlands, die vom italieniſchen Rundfunk ſowohl unmittelbar aus Nürnberg, wie auch ſpäter in einer ausführ⸗ lichen italieniſchen Ueberſetzung verbreitet wurde, hat mit ihren Feſtſtellungen über die Lage der Sudetendeutſchen und mit der Stel- lungnahme in der ſudetendeutſchen Frage in Italien ſtärkſte Beachtung und vol⸗ les Verſtändnis gefunden. Noch in den ſpäten Nachtſtunden wurden in vielen Städten Italiens große Auszüge der Führerrede in Extraausgaben der Zeitungen veröffentlicht. „ lauten die Meldungen von über⸗ all her. 8 Iteudenkundgebungen im Fudelenland Prag, 13. Sept. Die Rede des Führers wurde vom geſamten Sudetendeutſchtum mit ungeheurer Sp an⸗ nung erwartet. Es gab wohl kaum einen Sudetendeutſchen, der heute abend nicht am Lautſprecher ſaß. Sogleich nach Beendigung der Rede zogen in allen ſudetendeutſchen Städ⸗ ten Tauſende von Menſchen auf die Straßen, um Freudenkundgebungen zu veran⸗ ſtalten. Soweit Meldungen vorliegen, ſind die Kundgebungen bisher ruhig und diſzi⸗ pliniert verlaufen. Bereits 10 Minuten nach der Rede des Führers ſtrömten in Gab⸗ lonz Tauſende von Menſchen auf die Straße. Trotz des ſtrömenden Regens fielen ſie ſich in die Arme, weinend und lachend zogen die Maſſen, das Horſt⸗Weſſel⸗ und das Deutſch⸗ landlied ſingend, durch die Straßen der alten ſudetendeutſchen Stadt. Ueberall ertönte im Sprechchor„Ein Volt, ein Reich, ein Führer“ und der deutſche Gruß„Heil Hitler“. Die Polizei zog ſich überall zurück. Vor den Prager Zeitungsſtänden drängten ſich abends Maſſen von Menſchen, um die er⸗ ſten Auflagen mit der Rede des Führers in die Hand zu bekommen. Jeſtlicher Ausklang in Nürnberg Nürnberg, 13. September Den feſtlichen Ausklang des Ehrentages der Wehrmacht, den machtvollen Abſchluß des Par⸗ teitages Großdeutſchlands, bildete am Montag um Mitternacht der Große Zapfenſtrei ch 15 dem Führer und Oberſten Befehlshaber der zehrmacht. Noch einmal iſt ganz Nürnberg, ſind die Hun⸗ derttauſende, die hierher gekommen ſind in die Stadt der Reichsparteitage, ſchon Stunden vor Beginn der nächtlichen Feierſtunde auf den Bei⸗ nen, um ſich möglichſt in der Nähe des„Deut⸗ ſchen Hofes“ am Frauentorgraben einen guten Platz zu ſichern. Kurz vor Mitternacht erliſcht die Straßenbeleuchtung; immer geſpannter wird die Stimmung der Maſſen. Eine erwartungs⸗ volle Stille legt ſich über den weiten Platz: dig — Keite miniſet und per trete fteihes Hatt er her borps, ten. d. flitet d reiches, Handeut Im sol dann die det Ke den 14 00 N Ktiegsm J Etahlölo Die Jan ſetie rü die geſa fellung Oberſler Führer! Laut un Oberen Dam den Dio Gtoße 3 Retraite gmachtvoll Nut ein dann erf Gebet“ on den? hethtabe der der DWehrne Mehrna naht: 80 Wie auch die zu Nur Soldate Daß lihleit Ta tſa Etſt naht! eint geſchafſe pe deutſe dieſen 2 verwitll. Zwei ableiten: Nope pegun Lena; aus dem ls N de an ihn ſche Lel bigget der Juei ichen in Ordun Echuz nat lich in d And dani Keine keine Ah ber Einig een ung d e unz nu Ooldaten 80 fe leren Re worden, bes deut Luc vert hüt de! Ayr bel b Vr 5 liche n Unt t um in dena 10 id in u. Nan E Naht gen Reitz. e 1h do 11 en ein ich und eſchts ſhloſen. viedet us Sle che und le haben der nit Ile det r einen ner helfe! ung der enz. dwweſtli lich 0 Tho; Eonit⸗ auhnlinie tenze— Vrlän⸗ eien— lern— ſermers⸗ Elein⸗ mit der gsgtenze . 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Der Führer iſt zuſammen mit dem Oberbefehls⸗ aber des Heeres, Generaloberſt von Bra u⸗ chitſch, dem Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Raeder, mit dem Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flie⸗ 505 Milch, in Vertretung des Oberbefehls⸗ abers der Luftwaffe, dem Chef des Oberkom⸗ Rnandos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, und ſeinem Stellvertreter, Reichs⸗ miniſter Rudolf 5 e ß, ſowie ſeinen militäriſchen und perſönlichen Adjutanten auf den Balkon ge⸗ treten. Schon hat die Spitze des Zapfen⸗ ſtreiches den„Deutſchen Hof“ erreicht. Hart klingt der Paradeſchritt der Fackelträ⸗ er herauf, die den Spielleuten und Muſik⸗ orps, ſowie den Begleitkompanien voranſchrei⸗ ten. Hinter dem Glanz der brennenden Fackeln reitet der Kommandeur des Großen Zapfen⸗ ſtreiches, Oberſtleutnant Böhlke. der Kom⸗ mandeur des J. Bataillons des Inf.⸗Regt. 21. Im folgen zwei Kompanien Infanterie und dann die etwa 500 Spielleute des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe. Hinter uſikkorps mit noch einmal über Kriegsmarine in Weiß und Blau und im Stahlblau der Luftwaffe die lange Kolonne. Die Fanfarenträger der Kavallerie und Artil⸗ 5 lerie rücken vor den Eingang des Hotels, wo die geſamte Generalität und Admiralität Auf⸗ ſtellung genommen hat. Oberſtleutnant Böhlke dem Führer:„Mein Führer! Großer Zapfenſtreich angetreten!“ Laut und deutlich hört man das„Danke“ des Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht. Dann ſetzt it dem Locken der Pfeifen und Nach dem Halt meldet dem Dröhnen und Raſſeln der Trommeln der Große Zapfenſtreich ein. Die Paradepoſten der der Kavallerie unterbrechen den machtvollen Chor der vereinigten Muſikzüge. Noch einmal erklingen Pfeifen und Trommeln, Dann erſchallt das Kommando:„Helm ab zum Gebet.“ In mächtigen Akkorden ſteigt der Dank an den Allmächtigen in den ſchönen lauen Herbſtabend. der Führer an ſeine oldalen Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hielt vor den Soldaten der deuiſchen Wehrmacht auf dem Zeppelinfeld folgende An⸗ ſprache: Soldaten der deutſchen Wehrmacht! Wie in den vergangenen Jahren ſeid Ihr auch dieſes Mal anläßlich des Reichsparteitages 1 Nürnberg angetreten. Zum erſten Male als oldaten des Großdeutſchen Reiches! Daß dieſer Traum von Jahrhunderten Wirk⸗ lichkeit werden konnte, verdanken wir zwei Tatſachen: Erſtens: Der gelungenen Schöpfung einer wahrhaften deutſchen Volksge⸗ meinſchaft. Sie hat die Vorausſetzungen geſchaffen für die Erfüllung dieſes Traumes. Zweitens: Die Aufrichtung der neuen deutſchen Wehrmacht, deren Soldaten dieſen Traum durch ihren Einmarſch endgültig verwirklichten! 5 Zwei Erkenntniſſe mögen wir auch daraus ableiten: Erſtens die Erkenntnis von ber Notwendigkeit der Exiſtenzder Be⸗ wegung, die es fertigbrachte, in noch nicht einmal zwei Jahrzehnten das deutſche Volk aus dem Zuſtand ſeiner größten inneren Wirr⸗ nis zu der Einheit zu führen, die wir heute an ihm ſehen. Die nationalſozialiſti⸗ ſche Lehre und Partei ſind die Garanten dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft im Inneren! Zweitens müſſen wir daraus die Lehre ziehen, wie notwendig es iſt, dieſer im Inneren in Ordnung gebrachten Volksgemeinſchaft den Schutz nach außen zu geben. Er liegt ausſchließ⸗ lich in der Kraft der eigenen Waf fe und damit im Waffenträger ſelbſt. Keine Verhandlung, keine Konferenz und keine Abmachung hat uns das natürliche Recht der Einigung der Deutſchen gegeben. Wir muß⸗ ten uns dieſes Recht ſelbſt nehmen und konnten es uns nur nehmen, dank Eurem Daſein, meine Soldaten! So ſeid Ihr, meine Soldaten, in dieſem neuen Reich ſchon mit einer Aufgabe betraut worden. Ihre Löſung hat Euch mit die Liebe des deutſchen Volkes erworben. Es hat auf Euch vertraut und weiß, daß es auf ſeine Söhne im Waffenkleid vertrauen kann. Denn Ihr abt die beſten Waffen, die es heute gibt, hr bekommt die beſte Ausbildung, und ich weiß, Ihr habt auch den beſten Charakter. Ihr paßt hinein in die ewige, unvergäng⸗ liche Front des deutſchen Soldatentums. Daß dem ſo iſt, hatte ich in den letzen Monaten Ge⸗ legenheit, mich ſelbſt öfter als einmal zu über⸗ zeugen. Ich habe geſehen auf den Manöver⸗ plätzen, auf den Schießplätzen, auf den UAebungsplätzen, und ich habe das be⸗ ruhigende Bewußtſein bekommen, daß die deut⸗ ſche Nation wieder befriedigt auf ihre Soldaten blicken kann! Dafür möchte ich Euch danken. Allein, wir alle dienen nicht um des Dankes, des Lobes oder eines Lohnes willen. Es ſei denn: Dieſer Dank, dieſes Lob und dieſer Lohn liegen in dem, was uns das Höchſte iſt auf dieſer Welt: In unſerem Volk und in unſerem Deut⸗ ſchen Reich! Deutſchland— Siea⸗Heil! hermann Göring leicht erkrankt iniſt äſident Generalſeldmarſchall Gö⸗ et erkrankt. Ueber behandelnden Aerzte vom Montag mittag vor: „Generalfeldmarſchall Göring hat ſich eine Entzündung des Lymphganges und der Lymph⸗ drüſen des rechten Beines zugezogen. Ein Ka⸗ tarrh der oberen Atmungsorgane iſt hinzuge— reten. Die fieberhafte Erkrankung erfordert mehrtägige abſolute Bettruhe. Di. Morell Prof. Dr. Kräuter.“ Wehrmacht vor ihrem Obersten Befehlshaber heer, Luftwaffe und Kriegsmarine in edlem Wellſtreit 88 Nürnberg, 12. Sept. Mit dem großen Wecken um 6 Uhr mor⸗ gens und Standkonzerten auf den drei ſchön⸗ ſten Plätzen in der Stadt der Reichsparteitage begann der letzte Tag des Reichsparteitages Großdeutſchlands, der nun ſchon traditionell den Namen„Tag der Wehrmacht“ führt. Er iſt die gewaltige Demonſtration der zwei⸗ ten tragenden Säule des nationalſozialiſtiſchen Reiches, unſerer ſtolzen Wehrmacht. Wie ſehr ſie dem Volke verbunden iſt, das hat auch in dieſem Jahre wieder der unge⸗ heure Zuſpruch bewieſen, den die Vorführun⸗ gen der Wehrmacht am Vor⸗ und Nachmittag fanden. Schon ſeit Wochen waren die Eintritts- karten für den Tag der Wehrmacht vergriffen, und am Vor- und Nachmittag ergoß ſich eine wahre Völkerwanderung in das Reichspartei⸗ tagsgelände. Symboliſch kommt dieſe Verbun— denheit dadurch zum Ausdruck, daß mit dem Tag der Wehrmacht der Abſchluß des Kongreſſes zuſammenfällt, mit dem der Parteitag ausklingt. Es iſt ein grandioſes Bild, das die Zeppe⸗ linwieſe vor dem Beginn der Vorführun⸗ gen bildete, als die teilnehmenden Trup⸗ penteile des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe in einer Geſamtſtärke von rund 13 000 Mann auf der Zeppelinwieſe aufmarſchiert ſind. i In der Mitte des Feldes, unmittelbar vor der Ehrentribüne, auf der man auch am Vor mittag das Führerkorps der Bewegung, die hohen Offiziere der Wehrmachtsteile und viele Ehrengäſte der NSDAP. ſieht, ſtehen die Ma⸗ rine-Unterofftzier-Lehrabteilungen mit Spiel leuten und Muſikkorps in Weiß und Blau, hinter ihnen in der ganzen Tieſe des Feldes 80 die Panzerkampfwagen, zur Rechten und zur Linken beſpannte Artillerieabteilungen. Auf dem linken Flügel ſtehen die Flaks, neben ihnen ein Luftwaffenregiment zu Fuß, auf dem rechten Flügel zwei Infanterieregimenter! Das zweite Treffen der gewaltigen Aufſtellung iſt den motoriſierten Abteilungen vorbehalten. Auf dem linken Flügel ſtehen hier wieder die Flaks, im Anſchluß daran Nachrichten- und Aufklä⸗ rungsabteilungen, die Panzerabwehr und Pio— niere. Das Heer iſt durch Truppenteile aus dem II. Armeekorps vertreten, die Luftwaffe durch Truppenteile aus dem ganzen Reich und die Kriegsmarine durch Marinec-Unteroffizier-Lehr⸗ abteilungen. Es iſt ein herrliches militäriſches Bild, das ſich den mehr als 100 000 Zuſchauern nach dem Aufmarſch zur Paradeaufſtellung bie— tet. Muſtergültig ausgerichtet die Kadres mit den Fahnen auf dem rechten Flügel, Fußtrup⸗ pen, Infanterie und Pioniere, berittene und beſpannte Truppen, die wuchtigen Blocks der Artillerie und Panzerwagenabteilungen. Ein ſtolzes Symbol einer ſtolzen Wehr. Auf das Kommando„Stillgeſtanden!“ er— ſtarrt das Feld zu einem ehernen Block. Der Präſentiermarſch klingt auf. Vor Beginn der Vorführungen fahren der Chef des Oberkom— mandos der Wehrmacht, General der Ar⸗ tillerie Keitel, mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, General- admiral Raeder, dem Kommandierenden Gene⸗ ral des VIII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis VIII., General der Kavallerie Freiherr von Weichs, der die Vorführungen der Wehrmacht leitet und als Vetreter des Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe, General der Flie— ger Milch, die Front der beiden Treffen ab. Die Vorführungen der Luflwaffe Dann erfolgt unter ſtarkem Beifall der Auf— marſch des gewaltigen Feldes in knapp 10 Mi- nuten, Gleichzeitig beginnen die Vorführun⸗ gen der Luftwaffe mit dem Anflug einer Kunſtflugſtaffel des Lehrgeſchwaders im Staffelverband. Und in der gleichen Forma⸗ tion werden auch Kunſtflugvorführun⸗ gen der einzelnen Maſchinen, Loopings, Tru— deln, Rollen und auch in der Kette, gezeigt, wobei das Leitflugzeug zeitweiſe eine andere Uebung vollführt als die beiden anderen. Dann ſchließt ſich die Vorführung neuer Flugzeugtypen leichter und ſchwerer Jä— ger, Kampf⸗ und Aufklärungsflugzeuge an. Das Atlantikflugzeug, der Fokke-Wulf„Con- dor“ mit der Atlantikflugzeugbeſatzung, wird mit einem Sonderbeifall bedacht. Mit ungeheurer Geſchwindigkeit ſchießen dabei die flinken und ſchnittigen Maſchinen vorbei. Kaum ſind ſie aufgetaucht, ſind ſie auch ſchon wieder verſchwunden. Dann verwandelt ſich die Zeppelinwieſe in einen Fliegerhorſt. Ein Schwarm Fieſeler⸗ Störche nähert ſich und landet wirklich gra⸗— vitätiſch und poſſierlich auf dem Felde, die von Generalmajor Udet geflogene Maſchine unmit— telbar vor der Führertribüne, um dann in die als Flugzeughallen eingerichteten Ecken der Zeppelinwieſe abzurollen. Schwere und leichte Flakartillerie geht zum Schutze des Flieger— horſtes in Stellung. Im Handumdrehen iſt abgeprotzt, ſind die Zugmaſchinen wieder ver⸗ ſchwunden und die Geſchütze in Stellung ge— gangen. Plötzlich wird„Fliegeralarm“ gegeben und dann ſchießen auch ſchon knapp über den Fah- nentürmen Kampfflieger im Tiefangriff heran, während gleichzeitig aus großer Höhe und in dichter Folge Sturzkampfflieger ſich ſcheinbar auf das Feld herabfallen laſſen. Erſt knapp über dem Boden werden die Maſchinen herumgeriſſen. während die im Tiefangrif' heranbrauſenden Kampfflieger ihre Bomben durch blaue Rauchwolken andeuten Die Ab wehr des Fliegerhorſtes bekämpft ſie mit einem betäubenden Feuer. Wie die Maſchinengewehre bellen die leichten Flaks. Mit ungeheurer Feuergeſchwindigkeit nehmen die ſchweren Ab⸗ wehrgeſchütze die Sturzkampfflieger an. Kaum iſt der Angriff abgeſchlagen, wird ſchon wieder aufgeprotzt und die Flaks verſchwinden. 5 Der Schwarm der Fieſeler-Störche ſtartet faſt ſenkrecht von der Zeppelinwieſe aus. Die von Generalmajor Udet geſteuerte Maſchine ſcheint in der Luft faſt ſtehen zu bleiben. Im Galopp rückt in Zugkolonnen das Ka; vallerieregiment 3, das die Tradition der Ziethenhuſaren trägt, ein, um einige Ma⸗ növer, darunter das Abbrechen der Zugkolonne in die Marſchkolonne, den Wechſel der Schwa⸗ dron durch die Länge des Feldes und andere Bewegungen zu zeigen. Aufklärungs⸗ truppen führen dann einen Zuſammenſtoß mit den gegneriſchen Panzerſpähtrupps vor. Ein Gegenſtoß eines der ſchweren Panzerſpäh— wagen zwingt den Gegner ſchließlich, ſich zu⸗ rückzuziehen. Moderne nachrichlenverbindung An dieſe mit lautem Beifall aufgenommenen Gefechtsübungen ſchließen ſich die anſchaulichen Darſtellungen der techniſchen Nachrich; ten verbindungen im Rahmen einer In⸗ fanteriediviſion. Der Höhepunkt dieſer Vorfüh⸗ rungen iſt die genaue ſenkrechte Landung und der ebenfalls genau ſenkrechte Start eines Hubſchraubers, der einen Befehl über⸗ bringt. Begeiſtert iſt der Beifall, als der Hub⸗ ſchrauber eine Weile in der Luft ſtillſteht und damit ſeine hohe fliegeriſche Verwendbarkeit beweiſt. In Zwölferreihen rücken dann die grauen Kraftwagen der Panzertruppen ein und zeigen Anfahren gegeneinander, An⸗ treten in die Gefechtsbereitſchaft und Feuer- kämpfe. Ihren Höhepunkt erreichen die immer wieder von den hunderttauſend Zuſchauern mit großem Beifall aufgenommenen Wehrmachts⸗ vorführungen mit der Darſtellung eines Infanleriegefechtes mit gemiſchlen Waffen. Mit dieſem packenden Gefechtsbild haben die Vorführungen des Vormittags ihren Abſchluß gefunden, die von den Beſuchern mit dank⸗ barem und begeiſtertem Beifall aufgenommen wurden. Als noch nicht ganz der erſte Teil der Vor⸗ mittagsvorführungen abgewickelt war, ſammel—- ten ſich bereits draußen auf den Anmarſch⸗ wegen zur Zeppelinwieſe die Maſſen, die ſich auf den Tribünen für die Nachmittags⸗ vorführungen rechtzeitig einen guten Platz ſichern wollten. der Aufmarſch am Nachmittag Am Nachmittag de sunvergleichlich ſtol⸗ zen und erhebenden Tages der Wehrmacht wohnte der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, den Vorführun⸗ gen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegs- marine auf dem Zeppelinfeld inmitten von 60 000 Zuſchauern bei. Wie aus Erz gegoſſen, ſchnurgerade ausgerich⸗ tet, ſteht das breite Feld der Waffengattungen aller drei Wehrmachtsteile zum Empfang des Führers bereit: Infanterie, Kavallerie und Ar- tillerie, die Soldaten der Luftwaffe, die moto⸗ riſierten Abteilungen, Panzerkraftwagen und Flak, mitten vor der Ehrentribüne die Marine⸗ Unteroffiziers- Lehrabteilung mit Muſikkorps⸗ und Spielmannszug— ein herrlicher Anblick! Ein Kommando; Die Truppe präſentiert das Gewehr. Wenige Sekunden ſpäter fährt unter unbeſchreiblichen Jubelſtürmen der Führer in das Zeppelinfeld ein. Langſam rollt ſein Wa⸗ gen an der Haupttribüne vorbei. Nachdem ihm Meldung erſtattet war, fährt der Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, zu⸗ ſammen mit Generaloberſt von Brauchi't ſch, unter den Klängen, der Nationalhymnen und begleitet von den nicht abreißenden Jubelrufen der Menſchenmenge auf den Rängen ringsum langſam die Fronten ab. Zum Hauptbau zurück- gekehrt, ſchreitet nun Adolf Hitler zur Tribüne hinauf. An der vorſpringenden ſteinernen Kan— zel angelangt, grüßt er ſeine Soldaten: Nach dem Kommando:„Gewehr ab!“ nimmt der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr— macht das Wort zu ſeiner Anſprache. Und nun wickelt ſich im Verlaufe mehrerer Stunden das großartige und ſo unerhört viel- ſeitige Programm der Wehrmachtsvorführun⸗ gen ab, beginnend mit den Darbietungen einer Kunſtflugſtaffel des Lehrgeſchwaders der Luft⸗ waffe und den herrlichen, jedermanns Bewun⸗ derung weckenden Darbietungen einer Segel- flugkette des NSF K. Ihre drei Apparate haben ſich hoch in den Lüften ausklinken laſſen: ſie gleiten rings um das Feld herum und beſchrei⸗ ben ſchwungvolle Kunſtflugfiguren. Dann aber ſetzen ſie zur Landung an. Der Vorführung verſchiedener neuer Typen von Kampf⸗ und Aufklärungsflugzeugen und dem Erſcheinen des Focke-Wulf„Condor“ mit der Atlantik⸗Flugbeſatzung ſchließen ſich die— man müchte ſagen— beluſtigenden Darbietun⸗ gen der Fieſeler„Störche“ an; unter ungeheu⸗ rem Jubel landet der von Generalmajor Udet geführte Spitzenapparat unmittelbar vor der Tribüne des Führers, während in einigem Ab- ſtand davon gleichzeitig zwei andere Apparate auf den vorgeſehenen Stellen an der Längsſeite der Tribüne niedergingen. Nicht minder tiefe Eindrücke hinterlaſſen die Exerzierbewegungen der Kavallerie, ins⸗ beſondere der Aufmarſch eines Kavpallerie-Regi⸗ ments im Galopp, die Gefechtsübungen der durch Panzerſperrwagen angegriffenen Aufklä⸗ rungsabteilung und die intereſſanten Vorfüh⸗ rungen der Nachrichtentruyppen, Panzer⸗ angriffe und Maßnahmen der Panzer⸗ abwehr, das Salvenfeuer der leichten und ſchweren Batterien und die Darſtellung eines Infanteriegefechtes unter Einſatz von Panzerkraftwagen und Tieffliegern riſſen die Zuſchauer beim Abſchluß dieſes großartigen mi⸗ litäriſchen Schauſpiels noch einmal zu kaum endenwollenden, die ganze Bewunderung dieſer ſtolzen Kraft zum Ausdruck bringenden Bei⸗ fallskundgebungen hin. Parademarſch vor dem Führer Im Anſchluß an die Vorführungen begab ſich der Führer mit ſeinem Stellvertreter und in Begleitung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht zu einem auf der Höhe des Feldes vor der Ehrentribüne aufgeſtellten Podium, um hier den Parademarſch der Wehrmacht ab⸗ zunehmen. Die Spitze bildend, marſchieren die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegs- marine und General der Flieger Milch in Ver⸗ tretung des Oberbefehlshabers der Luftwafſe am Führer vorbei. Auch nun wieder bietet ſich den Zuſchauern ein Bild wundervoller militäriſcher Disziplin und ſoldatiſcher Zucht, Geführt vom Regiments⸗ ſtab zu Pferde ziehen zunächſt die Fußtruppen, Schützenkompagnien und beſpannte Kompagnien der Infanterie-Regimenter 4 und 27 mit den Regimentsfahnen am Oberſten Befehlshaber vorbei. Reihe um Reihe grüßt Adolf Hitler mit erhobener Rechten. Auch die Pioniere ſind ver⸗ treten, und zwar durch das Pionierbataillon 12. Generaladmiral Raeder tritt nahe zum Führer: Es beginnt der Vorbeimarſch der 1., 2. und 3. Marine-Unteroffizier⸗Lehrabteilung. In hinreißender Exaktheit marſchieren die blauen Jungens in ihren ſchneeweißen Mützen und Jacken, den Fahnen und ihren Offizieren fol⸗ gend, am Führer vorbei. Die blaugrauen Rei⸗ hen der Flieger. ein Regiment zu Fuß der Luſt⸗ waffe, beſchließen den Marſch der Fußtruppen. Jubelnder Beifall belohnt auch ihre muſtergül— tige Haltung. Jetzt ſind die Kavallerie und die beſpannten Truppen an der Reihe. Eingeſetzt ſind das Kavallerie-Regiment 3, die 2. und 3. Abteilung des Artillerie-Regiments 32, die 2. Abteilung des Artillerie-Regiments 12 und die 1. Abteilung des Artillerie-Regiments 48. Der tiefe Eindruck, den das prachtvolle Bild auch dieſes Aufmarſches hinterließ. findet in 1 0 anhaltenden Heill-Rufen ſeinen Wider— all. Der Gummiknippel geht weiter um ieder kſchechiſche Slaaklspolizei gegen Zudelendeulſche §s Reichenberg, 12. September Die ſudetendeutſche Stadt Reichenberg war am Sonntagabend der Schauplatz wilder Gummiknüppelattacken der Staats⸗ polizei, denen tſchechiſch,kommuniſtiſche Pro⸗ vokationen vorausgingen. Am Sonntagabend wurden von noch nicht feſtgeſtellter Seite in Reichenberg Gerüchte ver⸗ breitet, Konrad Henlein werde zum Feſtkonzert des Reichenberger Muſikfeſtes kommen. Aus dieſem Anlaß ſammelte ſich gegen 7 Uhr auf dem Tuchplatz eine große Menſchenmenge an. Tſchechen und Kommuniſten nahmen dies zum Anlaß zu erneuten Herausforderungen. So fuh⸗ ren ſie mit Autos durch die Straßen, auf denen Aufſchriften angebracht waren wie:„Es lebe die Achſe Moskau⸗Prag⸗ Paris“. Die udetendeutſchen antworteten mit dem Abſin⸗ zen deutſcher Lieder. Darauf ſchritt Staatspoli⸗ zei ein, um den Platz zu räumen, was in An⸗ betracht der vielhundertköpfigen Menge nicht ſofort möglich war. Als die Staatspolizei, ohne den ruhigen Weggang der Männer abzuwarten. rückſichtslos Gummiknüppel-Attacken begann und, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, aus dem Bata⸗Haus Steine geworfen wurden, ent⸗ ſtand eine wüſte Schlägerei, in deren Verlauf(nach Feſtſtellung der Polizei) fünf Sudetendeutſche verletzt wurden. Auch mehrere Staatspoliziſten trugen Verletzungen davon. Die Staatsvpolizei verſtändigte von die⸗ ſem Vorfall den Ortsleiter der Sudetendeut— ſchen Parteitag in Reichenberg, Kaſper, der ſich mit dem Bezirksleiter Porſche zur Reichenber— ger Polizeidirektion begab. Dort vernahmen die beiden Vertreter der SdP. zufällig hinter einer Kanzleitür gellende Hilferufe. Als ſie darauf den Kanzleiraum betraten, bot ſich ihnen ein ſchreckliches Bild. Auf dem Boden lag ein Sudetendeutſcher namens Wagner, dem das Hemd vom Leibe geriſſen war und der im Geſicht blutete und nach Hilſe rief, da man ihm Fußtritte verſetzt hatte, Nun erſt— nach Ser- beirufen des Polizeidirektors wurde der Schwerverletzte in ein Krankenhaus transpor⸗ tiert. 0 r ————— e e e ee e, —— Ctappenliase Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Greiser · Rastatt (3. Fortſetzung) Das Kommando führte in Wellblechbaragen unter einem Vizefeldwebel, 3 im Zivilberuf Uhrmacher war, ein beſchauliches Leben. Leutnant Dierk und Hein hatten ihn gerade beim Frühſtücken überraſcht. Vor dem hageren kleinen Mann, der mit einer Stahlbrille und einem Schnauzbart ge⸗ ziert war, ſtand auf dem ſelbſtgezimmerten Tiſch ſeiner Dienſtſtube ein Freßpaket mit Speck, Landleberwurſt, Mettwurſt und anderen Herrlichkeiten. Er deckte zwar raſch den Deckel über den Karton, aber Hein hatte beim Eintreten doch noch einen Blick auf den Inhalt werfen können. Das Waſſer lief ihm im Munde zuſammen. „Laſſen Sie das Zeug ruhig liegen!“ ſagte Leutnant Dierk, als der Feldwebel nach der Ehrenbezeigung den Tiſch abräumen wollte. Dann fragte er, ob der Feldwebel ihm nicht für ſeine Leute einige Lebensmittel abgeben könnte.. „Es tut mir leid, Herr Leutnant!“ bedauerte der Feldwebel.„Aber ich habe ſtrengſte Anweiſung, ohne ſchriftlichen Befehl nichts von meinen Beſtänden aus⸗ liefern zu dürfen!“ „Aber Mann, wir kommen von der Front! Unſere Beldküche iſt nicht angekommen, und meine Leute ſind am Zuſammenklappen!“ „Herr Leutnant, ich darf es nicht!“ Ich gebe Ihnen eine Quittung!“ drängte Dierk. „Wir haben ſelbſt nur knappſte Rationen“, wand ſich der Feldwebel. „Geben Sie mir, was Sie entbehren können! Ich ſchreibe Ihnen eine Quittung und werde ſelber mit Ihrer vorgeſetzten Dienſtſtelle ſprechen!“ „Wenn Herr Leutnant mit ein paar Säckchen Zwie⸗ back zufrieden iſt?“ gab der Feldwebel nach. „Geben Sie nur her, iſt beſſer als nichts!“ Während der Feldwebel die Säckchen herbeiholte und der Leutnant den Empfang auf einem Zettel beſtätigte, ließ Hein unbemerkt eine Stielhandgranate, von denen auf einem Regal viele Stapel lagen, unter ſeinem Mantel verſchwinden. Dann übergab ihm der Leutnant die Zwiebackpäckchen, die er in ſeinen Taſchen verſtaute. Exleichtert atmete der Pionierfeldwebel auf, als der ungebetene Beſuch wieder abzog. Er ſah den beiden eine Weile durchs Fenſter nach, bis ſie das Lager ver⸗ laſſen hatten, dann öffnete er ſein Freßpaket wieder und überlegte, ſollte er jetzt Leber⸗ oder Dauerwurſt eſſen? * Am Rande des Wäldchens ſagte Hein harmlos: „Wenn der Herr Leutnant'n büſchen vorausgehen möchten..“ a Dierk ſah ihn fragend an. „Na ja, Herr Leutnant! Der Menſch iſt nu eben mal Menſch, und da überkommt mich'n gewiſſer Drang...“ „Schon gut!“ unterbrach ihn Dierk.„Verſchwinde! Aber halt! Gib mir ein paar Säckchen! Ich gehe ſchon vor!“ Heir kramte aus ſeiner Manteltaſche ein paar Säckchen und gab ſie dem Leutnant. Dann ſchlug er ſich fix ſeitwärts in die Büſche. Ahnungslos ging Dierk weiter. Frech, die Hände in den Manteltaſchen, ſpazierte Hein an dem Lagerpoſten vorüber, der ihn nicht an⸗ hielt, da er ja eben zweimal mit einem Offizier paſſiert war. Hein ſchlenkerte weiter und ſah ſich um, ob er auch nicht beobachtet würde. Wie ausgeſtorben war das Lager. Geſchwind huſchte er jetzt an den Baracken vorbei. Dahinter war eine Lichtung. Nochmals ſah ſich Hein um. Kein Menſch zu ſehen! Da holte Hein die ſtibitzte Handgranate hervor, zog ſie ab und zählte: „Einundzwanzig.. zweiundzwanzig... dreiund⸗ zwanzig...“ Dann warf er ſie mitten auf die Lichtung. Verbarg ſich ſelber ſchleunigſt hinter einem Holzſtapel. Mit einem Krach explodierte die Handgranate. Darauf einen Augenblick Stille, dann tauchten von allen Seiten Pioniere auf, ſich erſtaunt umblickend, nach dem Himmel ſehend, ſich Worte zuwerfend. Vorſichtig ſchlich Hein ſich davon. Der Pionierfeldwebel ſteckte gerade einen ordentlichen Kante i Dauerwurſt in den Mund, als die Exploſion ihn auffahren ließ. Er würgte den Happen herunter, ließ alles ſtehen und liegen und ſtürzte aus der Baracke, um zu ſehen, was da geſchehen war. Hinter einem Baum ſtand Hein und beobachtete, wie er aufgeregt davonrannte. Alles klappte großartig! Und ſchon war Hein in der Baracke und packte ein: Speck, Landleberwurſt, Mettwurſt, Dauerwurſt! Ein Stück Brot! Dann ein kleines, in Papier eingewickeltes Etwas! Er roch daran und verzog die Naſe: „Hm! Prima Stinkadores! Auch nicht ſchlecht!“ Ein Ende Dauerwurſt ſchnitt er ab und ſpießte es mit dem Dolchmeſſer des Herrn Feldwebels auf den Tiſch. So, nun aber fort! Sein Blick blieb auf einem Schreibblock haften, der auf dem Tiſch lag. Er nahm den Bleiſtift daneben und ſchrieb ein paar Worte. Nun machte er lange Beine. Mit geſpieltem Gleichmut näherte ſich Hein dem Lagerpoſten, während der Feldwebel und ſeine Pioniere ſich den Kopf über die Urſache der geheimnisvollen Exploſion zerbrachen. Nan ſpähte nach einem Flieger, der wn, oben über den arauen Wollen din könnte. Aber den hätte man hören müſſen! Mißtrauiſch muſterte der Feldwebel ſeine Leute, doch die hatten alle beiſammengehockt und Karten geſpielt. Schließlich gab er es kopfſchüttelnd auf, das Rätſel zu löſen. Die Auflöſung wurde ihm, als er wieder in ſeine Baracke kam. Mit großen Augen ſah er den leeren Karton, das aufgeſpießte Ende Wurſt und den Zettel, auf dem geſchrieben ſtand: „Betrug iſt alles auf der Welt. Auch Dauer wat ſich oft nicht hält! Herzlichen Dank und nichts für ungut!“ „So'ne Frechheit!“ tobte der Feldwebel.„Dann war das dieſer lange Lulatſch! Na warte, mein Bürſchchen!“ Er ſtürmte davon, auf den Lagerpoſten zu. „Iſt der Infantriſt ſchon fort, der mit dem Leutnant hier war?“ „Jawoll, Herr Feldwebel! Schon'ne ganze Weile! Und ich möchte dem Herrn Feldwebel noch beſtellen, daß auch in der Etappe'ne Handgranate manchmal nützlich ſein kann!“ Der Feldwebel ſah, wie in der Ferne Hein eben mit großen Schritten ſeinen Leutnant einholte. Da lachte er ſchallend auf. Etwas verblüfft blickte ihm der Poſten nach, als er in ſeine Baracke zurückging. „Na, hoffentlich ſchmeckt ſie ihnen ebenſo gut wie mir!“ ſagte der Feldwebel, als er den kümmerlichen Reſt ſeiner Wurſt verzehrte.„Ich möchte nicht in der Haut von denen da vorne ſtecken! Im Vergleich zu uns hier hinten haben ſie ſich mehr als ſo'ne Wurſt ver⸗ dient!“ i * Als Hein den Leutnant wieder erreichte, warf ihm dieſer einen forſchenden Blick zu. „Was war denn das für'n Krach da eben?“ fragte er. „Och, Herr Leutnant, das war weiter nix!“ Hein machte ein ganz unſchurdiges Geſicht.„Da hat einer mit'ner Handgranate geſpielt, aber es iſt niemand ver⸗ unglückt, Herr Leutnant können ganz beruhigt ſein!“ „Und du warſt nicht derjenige..?“ fragte Dierk mißtrauiſch..„Ich möchte keine Unannehmlichkeiten haben...“ „Aber Herr Leutnant! Sie können ſich auf mich ver⸗ laſſen!“ „Gut! Ich will nicht mehr wiſſen! Aber ſollte da noch was nachkommen, alter Freund, dann ſchütze ich dich nicht!“ Schweigend gingen beide weiter. Erwartungsvoll ſah ihnen die Kompanie entgegen. Der Leutnant ließ die Zwiebackſäckchen verteilen. „Beſſer als gar nichts!“ ſagte Dierk.„Bis heute abend wird's vorhalten! Und dann macht euch langſam fertig! Wollen weiter!“ Die Leute erhoben ſich und traten gemächlich in Reih und Glied an. Hakten die Torniſter ein, rückten die Koppel zurecht und hingen die Gewehre um. „Doch ein feiner Kerl, unſer Leutnant!“ ſagte Klaus, eifrig kauend. Auch Hein hatte einen Zwieback im Mund. „Nur verdammt trocken, das Zeug! Schmeckt wie Torf!“ murrte er. „Einem geſchenkten Barſch ſchaut man nicht in die Kiemen!“ wies Franz ihn zurecht. Hein grinſte. „Kompanie.. ſtillgeſtanden! Ohne Tritt marſch!“ kommandierte Leutnant Dierk. Man marſchierte wie zuvor. Franz, Hein und Klaus gingen in der erſten Reihe. Nach einer Weile ſchnüffelte Franz in der Luft herum, ſah mißbilligend nach links auf Hein und ver⸗ zog die Naſe. Auch Klaus ſchnüffelte, ſah nach rechts auf Hein und verzog die Naſe. Hein tat, als merke er nichts und grinſte. „Nu mach aber'n Punkt, Hein!“ ſchimpfte Franz nach einer weiteren Weile.„Menaſchier dich!“ „Ich muß auch ſagen, Hein, das nimmt ja gar kein Ende!“ ſtimmte ihm Klaus zu.„Das iſt ja der reinſte Gasangriff!“ Hein grinſte. „Nee, wat ihr meint, dat is nich!“ Er holte aus der Manteltaſche den eingewickelten Käſe und hielt ihn erſt Franz, daun unter d'⸗ Naſe: 5 „Prima Stinkadores!“ Die beiden ſtaunten. „Wo haſte den her?“ Schweigend holte Hein jetzt hervor und präſentierte ſie. Den beiden gingen Augen über. „Na, wie bin ich zu euch? Bin ich nich'n fixer Be⸗ ſorger? Geradezu euer Nährvater?“ fragte Hein ſtolz. Und jetzt zauberte er noch die Landleberwurſt, die Mettwurſt und das Brot aus ſeinen Taſchen. „Junge, Junge, in was für'n Delikateßladen warſt du denn?“ ſtieß Franz hervor. „Menſch, wo haſte die Fettigkeiten her?“ fragte Klaus. „Strategiſches Geheimnis!“ erklärte Hein.„Licht aus, Meſſer raus und ran an den Feind! Jedem das Seine! Und wenn noch was übrig iſt für die anderen Kame⸗ raden, ſollen ſie auch mal ſchmecken!“ Die drei gingen daran, die Beute zu verteilen, und gaben den übrigen Kameraden ab, ſoweit der Vorrat reichte. Hein aber ſprang zu Leutnant Dierk vor, der Zwie⸗ back knabbernd vor der. ma ſchierte. Er hielt ihm ein Stück Dauerwurſt bin. 8 „ 1 EIN LUS TIGER MILITAR- ROMAN voN BUNIE- CORTAN „Berzeihung, Herr Leutnant, wenn ich es Ihnen aus der kalten la mäng anbiete! Eine kleine Aufmunterung zum Menü!“ „Woher haſt du denn die?“ wunderte ſich Dierk. „Zufällig gefunden! Bei mir im Brotbeutel! Herr Leutnant brauchen mich gar nich ſo komiſch anzuſehen! Die Wurſt iſt richtig!“ „Teil ſie mit den anderen!“ „Die haben ſchon!... Bitte, Herr Leutnant, nehmen Sie ruhig! Ihnen tut's auch gut!“ bat Hein. Treuherzig ſchaute er Dierk an. Ein wenig gerührt lachte dieſer auf und nahm die Wurſt. „Na ſchön! Und herzlichen Dank!“ Vergnügt reihte ſich Hein wieder in die Kolonne. „So, Kinners! Jetzt halten wir den Krieg durch bis heute abend!“ 5 4. Die Nacht war bereits hereingebrochen, als die müde Truppe ſich ihrem Ziel, dem Etappenſtädtchen, näherte. Der Leutnant ließ noch eine kurze Raſt vor dem Ort machen. „Alſo, Kinder“, ſagte er,„gleich ſind wir da! Noch mal Kopf hoch! Zeigen wir denen hier in der Etappe, daß wir Mumm in den Knochen haben! Gewehrriemen kurz! Und dann wird geſungen, daß die Fenſter klirren!“ Die Kompanie trat an. Die müden Glieder ſtrafften ſich. Das Ziel winkte. Bald war es geſchafft. Durch den Stellungskrieg war man verdammt des Marſchierens entwöhnt worden! Ein Drittel der Leute humpelte, ſo brannte das rohe Fleiſch an den durchgelaufenen Füßen. Aber ſie bezwangen den Schmerz. „Gewehr umhängen!“ kommandierte der Leutnant. „Ohne Tritt, marſch!“ Hein Lammers griff zur Mundharmonika. Leiſe klang eine Melodie auf. Franz Feldmann und Klaus Ummen begannen zu ſingen, andere fielen ein. So näherte ſich die Kompanie dem Etappenſtädtchen. * Der Ortskommandant, Major d. L. Grothe, ſaß in ſeinem Zimmer mit dem Veterinär und dem Proviant⸗ amtsſekretär beim Abendeſſen. Einen vierten Stuhl am Ti, nahm Soliman, der Dackel, ein, der lebhaft alle Vorgänge auf dem Tiſch verfolgte und eifrig bettelte. Im Gegenſatz zu dem etwas rundlichen Herrn Major waren die beiden anderen ſchlank und hager. Der Tier⸗ arzt, der auf der ſpitzen Naſe einen Kneifer trug, hatte in allen ſeinen Bewegungen etwas Steifes, der Sekretär dagegen war von einer etwas komiſchen Würde. Ein älterer Trainſoldat bediente die Herren. Er war eben dabei, die zweite Flaſche Wein zu entkorken. Der Major nahm ſich von einer Schüſſel ein Stüs gebratenes Fleiſch, dann zwei Löffel Bratkartoffeln. ee ag Nindfleiſch und Kartoffeln!“ bemerkte er dabei mißbilligend.„Muß ſchon ſagen, das wächſt einem allmählich zum Halſe heraus!“ „Ganz Ihrer Anſicht, Herr Major!“ ſtimmte der Sekretär bei. „Wenn ich mir eine Bemerkung geſ-tatten darf“, ſagte der Veterinär,„ſo finde ich ſelbſ—tperſtändlich auch, daß ſchon im geſundheitlichen Intereſſe etwas mehr Abwechſlung in der Koſt erwünſcht wäre.“ Seine Ausſprache des S—t und des A verriet den Hannoveraner. Er hatte die Angewohnheit, beim 9 alle Augenblicke ſeinen Kneifer zurechtzu⸗ rücken. Der Major bemühte ſich, ſein zähes Stück Fleiſch zu zerſchneiden. „Tia, mein Lieber, Sie als Viehdoktor ſind ja kom⸗ petent“, meinte er ein wenig ironiſch. „Hähä! Guter Witz, Herr Major!“ lachte der Sekretär. Etwas gezwungen lachte auch der Veterinär, warf aber dabei dem Sekretär einen böſen Blick zu. „Rindviecher und Gäule freſſen immer dasſelbe, Herr Major! Was verſteht alſo der Herr Doktor von Ab⸗ eee, konnte der Sekretär ſich nicht verbeißen zu agen. „Ihre Anſichten über die Ernährungsweiſe des Rind⸗ viehs ſind erſ—taunlich laienhaft“, erwiderte der Tier⸗ arzt ſpitz.„Wenn ſich auch der Menſch vom Rindvieh „ dadurch unterſcheidet, daß dieſes kein Fleiſch . Der Major pruſtete gutgelaunt los: „Da haben Sie recht, Doktor, ſonſt unterſcheiden ſich die meiſten Menſchen wenig von Rindviechern!“ Er warf ſeinem Dackel ein Stückchen ſehniges Fleiſch hin, das der Hund aufſchnappte und verſchlang. „Nicht wahr, Soliman?“ „Herr Major mißverſ—tehen mich“, ſtotterte der Ve⸗ 5„Es... es liegt mir.. ſelbſtverſ—tändlich En „Schor gut, Doktor, ſchon gut!“ unterbrach ihn der Major.„Meier, wo bleiot die neue Pulle?“ „Hier, Herr Major!“ Meier ſtand mit der Flaſche in der Hand ſtramm. „Einſchenken!“ befahl der Major. Meier gehorchte. Die Herren ſchoben ihm ihre Gläſer hin, nachdem ſie ausgetrunken hatten. s „Sagen Sie mal, Meier“, fragte der Major die Ordonnanz, nachdem ſie eingeſchenkt hatte,„wo haben Jie eigentlich kochen gelernt?“ „Gelernt überhaupt nicht, Herr Major! Man hat mich daz, kommandiert, und da hab' ich zen gekocht!“ (ortſetzung folgt) nig geriztt Folonne. 9 durch hi S. 2 8 5 er irren! er ſpafften Durch den urſchierens umpelte, o en üer. Keutpent. eise klang as Unmen a Der Appell der HJ. vor dem Führer im Stadion Der Führer, im Wagen ſtehend, grüßt ſeine Jugend nſtädtchen, he, ſuß in 1 Probiant⸗ 4 en Stuhl er lebhaft ud eifrig r an Major Der Tier⸗ er trug, eifes, der en Würde. Er par len. 1 ein Stu“ toffelv. 5 merkte er icht einem 2 umte det en darf rſtändlich ſſe etwas 0 11 riet den it, beim zurechtzu⸗ gleich zu e 2 Der Vorbeimarſch der SA. Im Wagen ſtehend, nimmt der Führer den Vorbeimarſch der Formationen der Bewegung ab.. 40 000 Arbeitsmänner und 2000 Arbeitsmaiden marſchierten N e Sekretär. it, valf be, Herr von Ab⸗ elßen zu 2 9 8 eb Rind⸗ er Tier⸗ Andie n glei 3 r den ſich — ng der Le wündlic gaſhe lägen ſor 5 0 Links: Der Kongreß des erſten großdeutſchen Parteitages. Standarten vor der Nürnberger Kongreßhalle.— Mitte: Nach dem großen Appell 1 train. 5 W 8 ſchiedet ſich von Generalfeldmarſchall Göring. Dahinter(von links): Stabschef Lutze, Generalmajor Bodenſchatz,. Dr. Frick und Rudolf 9. 7 We„ trommelt zum Appell.(Bilder: Zander Multiplex K., ſſebild Zentrale(J. de . * . 3 rr A „ eee ——— r *. . 98 e e eee e . ——— Die Parlei gab Rechenschaft Kernſähe aus Kongreßreden des Reichsparkeilages 1938 Die Reden, die von den führenden Männern der Partei alljährlich auf dem Reichsparteitag in Nürnberg vor dem Forum des ganzen deut ſchen Volkes gehalten werden, ſind ebenſo fachliche und klare wie auch impoſante Rechenſchaftsberichte über die Arbeit und die Leiſtungen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung auf allen Lebensgebieten. Sie werden nicht nur von der geſamten deutſchen Oefſentlichteit mit Spannung und Intereſſe erwartet und mit berechtigtem Stolz begrüßt, ſondern die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt richtet ſich auf die Kongreßreden des Reichsparteitages, um die darin enthaltenen Erfolgsbilanzen der Nattonalſozialiſtiſchen Partei mit Anerkennung oder auch mit Neid zur Kenntnis zu nehmen. gicherung der deulſchen Nahrungsfreiheil Wir haben im jetzigen Augenblick allein bei Brotgetreide Vorräte, die die Verſorgung des deutſchen Volkes für zwei Jahre garantieren — alſo bis zum Reichsparteitag 1940. Wir haben heute auch nur eine Sorge— und ich darf geſtehen, eine ſehr große Sorge—, näm⸗ lich, wie wir den für dieſe Vorräte benötigten Lagerraum beſchaffen. (Reichsleiter R. Walther Darr e) Kampf der Lügenpreſſe Wir Nationalſozialiſten haben die Lügen⸗ preſſe im Innern niedergerungen. und wir werden ihr auch draußen zu begegnen wiſſen. Wenn die anderen den Haß und die menſch⸗ lichen Leidenſchaften gegen uns mobil machen, dann kämpfen wir mit der gleichen Leiden⸗ ſchaft für die Mobilmachung der Gewiſſen. Die⸗ ſer Kampf der deutſchen Preſſe iſt ein Kampf, der jeden deutſchen Mann und jede deutſche Frau angeht. Ihn zu ſtärken, iſt eine wahrhaft nationale Pflicht! Denn die Preſſe Deutſch⸗ lands iſt heute die Preſſe der deutſchen Nation und ihre Macht die Macht des deutſchen Volkes. (Reichsleiter Dr. Dietrich) Belreuung der ſchaffenden Deulſchen Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Auf⸗ bauarbeit: Durch das Jugendſchutzgeſez vom 30. April 1938 wurden die Kinderarbeit verboten, das Schutzalter auf 18 Jahre erhöht, die Tagesarbeitszeit auf acht Stunden be⸗ grenzt unter Anrechnung des Berufsſchulbe— ſuches bei unverkürzter Auszahlung der Er⸗ ziehungsbeihilfen und des Lohnes. die Ruhepauſen zur ausreichenden Erholung neu geregelt, die Nachtarbeit für Jugendliche grundſätzlich verboten.- der Frühſchluß für Jugendliche und Feiertagen neu geregelt, und der Urlaub auf 12 bis 18 Werktage erhöht, (Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley) des Volkes Arbeilsdienſt Rund 36 Millionen Arbeitsſtunden wurden in der Erntenothilfe 1937 geleiſtet. Maßgeb⸗ liche Führer des Reichsnährſtandes haben an⸗ erkannt und ausgeſprochen, daß ohne dieſe vor Sonn⸗ die Hitlerjugend bereits ihre Hilfe des RAD. die Ernte nicht hätte voll ge⸗ borgen werden können. In dieſem Sinne erfolgt auch in dieſem Jahre ein großzügiger und unter Ausnutzung der Erfahrungen des Vorjahres wohlgeord⸗ neter Einſatz des RAD. zur Erntenothilfe. (Reichsleiter Hier l) Neugeſtallung der deulſchen Preſſe Ich will es einmal deutlich ausſprechen: So bedingungslos und ſcharf wir alles und alle ablehnen, die die Preſſe in ihrem Weſen ſchän⸗ deten und ſie dadurch mit Recht der Diffamie⸗ rung preisgaben, ebenſo bedingungslos zählen wir die Männer der deutſchen Preſſe von heute zur erſten Reihe der Arbeiter an Deutſchland. Die Achtung vor ihrem Schaffen, das kein an- deres als unſer aller Ziel kennt. muß ihnen dieſes Vertrauen erſchließen. (Reichsleiter Amann) Die Flraßen des Führers Die längſte zuſammenhängende Strecke der Autobahnen verläuft gegen Ende des Jahres von der Oſtſee bis zu den Alpen. Sie führt von Stettin über Berlin, Leipzig, Nürnberg, Mün⸗ chen bis nach Salzburg. In einer Geſamtlänge von 900 Kilometer iſt dies die erſte Reichs⸗ autobahn, die das Reich in ſeiner Geſamtaus⸗ dehnung von Norden nach Süden durchzieht. Wie vorgeſehen, wird im Laufe der nächſten Das Geheimnis NSG. Vor wenigen Stunden ſind mit dem großen Zapfenſtreich vor dem Führer die Tage des Reichsparteitages Großdeutſchland verklun⸗ gen. Schon fahren die Sonderzüge mit den Teilnehmern an dieſem größten Feſt der Partei in ihre einzelnen Gaue zurück. Dies iſt der Zeitpunkt, um noch einmal Rückſchau zu halten auf die großen und gewaltigen Tage, die in jeder einzelnen Veranſtaltung, die durch die Anweſenheit des Führers ausgezeichnet wurde, einen Höhepunkt erhielten, ohne daß man ſagen kann, welches der größte Tag geweſen iſt. Viele Tage vor Beginn des Parteitages hatte Fahnen von Wiesbaden aus durch das Land an Rhein und Main hin nach Nürnberg getragen. Symboliſch folgten dieſen Fahnen unſerer Jugend die ſchier endloſen Züge des Reichsarbeitsdienſtes, der Kampfformationen und der Politiſchen Leiter. Jeder von ihnen erlebte in dem Tag ſeiner Formation den gewaltigen Höhepunkt eines ganzen Jahres, indem ſie, die Männer der Politiſchen Leitung, der SA., J und alle ande⸗ ren Gliederungen dem Führer unter die Augen Mir Daheimgebliebenen erleben mit Parteitag Großdeulſchlands in Fabriken und Sluben Nürnberg, das iſt von nun an die ewige allfahrtsſtätte der deutſchen Nation: Nürn⸗ berg, das iſt das Herz eines ganzen Volkes, deſſen Pulsſchlag in dieſen Tagen mit häm— merndem Rhythmus über die Höhen und Täler unſerer Heimat ſchwingt; Nürnberg, das iſt die Stimme, die uns ruft aus Oſt und Weſt, aus Nord und Süd, das iſt die Stimme eines Mun⸗ des, eines Reiches, eines einigen, ſtolzen Vol⸗ kes. a Sie ruft uns, die wir an den Maſchinen ſtehen, ſie ruft uns, wo wir auch ſchaffen und bauen, ſie iſt uns nahe, und wir überhören ſie nicht, weil ſie zugleich auch unſere Stimme iſt. Sie ruft uns, die wir fern dieſer alten Reichsſtadt ſind, uns, die wir daheim bleiben, weil die Hämmer nicht ruhen, die Hochöfen nicht erlöſchen dürfen. In unſeren Händen, in unſerem Werk pulſt der Herzſchlag Nürnbergs. Wir gehen zur ge— wohnten Stunde in die Fabriken u. in die Bü⸗ ros; wir kehren abends zurück in unſere ſtillen Straßen, die nichts ahnen vom Jubel in der alten Frankenſtadt, aber wir ſpüren in uns den Marſchtritt der endloſen Kolonnen, die ſeit Ta⸗ gen die Straßen und Gaſſen Nürnbergs erſchüt⸗ tern. Wir ſtehen abſeits und ſind doch mitten un⸗ ter unſeren Kameraden, denn unſer Herz ſchlägt den gleichen hämmernden Takt. Durch das Ge⸗ dröhne der Maſchinen, durch das Knarren der Webſtühle hindurch hallt die jubelnde und mah⸗ nende Stimme: Nürnberg! Vir marſchieren. Wir arbeilen Wir ſind die Räder, die nicht ſtille ſtehen dür⸗ fen, wir gehorchen dem Gebot und ſind ſtolz auf unſere Aufgabe. Gewiß. wir wären gern unter denen, die jetzt den Führer ſehen, wir würden glücklich ſein, könnten wir gleich unſeren Kame- raden hinter unſeren Standarten am Führer vorbeimarſchieren. Aber unſer Befehl heißt: Weitermachen! Wit preſſen Nieten in den Stahl, wir ſetzen Stein auf Stein, wir miſchen den Zement, wir roden das Land und wir werden nicht müde. denn wir bauen an Deutſchland. Am Vaterland, deſſen Herz in Nürnberg pulſt, an Deutſchland, deſſen Bau vollendet ſein will. Wir ſind die Jäufte dieſes Deulſchlands, deſſen Name wir im Herzen tragen von Kindes⸗ beinen an. Unſere Söhne, unſere Väter, unſere Brüder marſchieren am Führer vorbei, wir gehen mit ihnen Seite an Seite, wenn unſer Weg auch nicht vom Jubel freudiger Menſchen umtoſt iſt. Es iſt ja kein Unterſchied mehr zwi⸗ ſchen den Straßen unſerer Heimat; Sie alle führen zu einem Ziel. Stumm und andachtsvoll ſtehen wir Schulter an Schulter auf dem Fabrikhof und lau⸗ ſchen der Stimme, die von fern her durch den Aether zu uns dringt. Hören auf die Stimme. die ſo einfach und ſo ſtark iſt, daß wir uns recken, weil ihre Kraft auch uns emvorreißt, die wit Stunden um Stunden am Schmiedefeuer geſtan⸗ den haben. Und wir recken am Schluß die Arme. unſer Heilruf klingt rauh von Rauch und Ruß. aber er iſt nicht weniger jubelnd als der Ruf unſerer Kameraden, die eben dem Führer Auge in Auge gegenüberſtanden. Schweigend gehen wir wieder zurück ins Kon⸗ tor, an den Arbeitsplatz, zur Maſchine, in den Schacht. Die Worte, die vor wenigen Minuten aus dem Lautſprecher klangen, galten uns, die Parole galt uns, ſeinen Dank trug ein Arbeiter uns, ſeinen beſten Kameraden, ab, und ſeinen Marſchbefehl gab er uns. Adolf Hitler ſprach. 30 erleben wir Nürnberg Wir ſehen nichts vom Glanz dieſer Tage, aber erleben dieſen Parteitag Großdeutſchlands zu⸗ tiefſt mit; wir marſchieren nicht hinter den Standarten durch Nürnberg, aber wir folgen dennoch mit ſieghafteſn Stolz dieſen Symbolen, die uns unſeren Weg weiſen: wir ſtehen dem Führer nicht von Angeſicht zu Angeſicht gegen⸗ über, aber wir tragen ſein Bild in uns— ſo wie wir Deutſchland in uns bergen, denn er iſt die Stimme und das Herz unſeres großen und herrlichen Vaterlandes. g Nun, da die feſtlichen Tage in der alten Frankenſtadt vorüber ſind, wenn wir in den Er⸗ zählungen aus dem Munde unſerer Kameraden noch einmal die Wucht jener Stunden nach⸗ erleben, dann wiſſen wir, daß wir in jenen Augenblicken ihnen nahe waren, daß wir an ihrer Seite blieben auch über die Ferne hinweg. Monate der 3000. Kilometer übergeben werden. (Hauptamtsleiter Dr. Todt) Dieuſt an der Volksgeſundheil In den vier Jahren 1934-1937 ſind im Deutſchen Reich insgeſamt 1170 000 Kinder mehr geboren worden, als wenn die Geburten- 1935 ſo niedrig geblieben wäre wie im Jahre Nakionalſozialiſtiſche Wohlfahrtspolilik Wirkungsvoll kam auch die Arbeit der Schwe⸗ ſternſtationen der NSV. zum Einſatz, deren Zahl auf rund 4700 erhöht werden konnte. Eine weitere wichtige fürſorgeriſche Maßnahme bil- dete die Ausgabe von bisher insgeſamt 500 000 Säuglingsausſtattungen, durch die über ein Drittel aller in einem Jahr geborenen Kinder in Deutſchland hätten verſorgt werden können. Damit dient das Winterhilfswerk durch die Verlagerung ſeiner Mittel nicht nur bevölke⸗ rungspolitiſchen Aufgaben, ſondern trägt auch zum Ausgleich der Familienlaſten bei. (Hauptamtsleiter Hilgenfeldt) Einſah der deulſchen Frau Wir können heute bereits melden. daß 3000 Mädel im Frauenhilfsdienſt einſatzbereit ſtehen zum 1. Oktober 1938. Dieſe zweijährige Tätig⸗ keit im Frauenhilfsdienſt für Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege im Deutſchen Frauenwerk iſt dem Pflichtiahr gleichgeſtellt, das durch die An⸗ ordnung über den verſtärkten Einſatz von weib⸗ lichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Haus⸗ wirtſchaft verkündet worden iſt. (Reichsfrauenführerin Frau Schol Klink) von Nürnberg traten, um von ihm die große Marſchrichtung für das kommende Jahr zu erhalten und aber auch dem Führer ſelbſt wieder Kraft und Glauben für ſeine Sorgen und Mühen um Deutſchland zu geben. Aufrüttelnd und den ganzen Parteitag be⸗ ſtimmend, waren die Worte des Führers in der Proklamation in der feierlichen Eröffnung des Parteikongreſſes, als er dieſem Parteitag den Namen„Groß-Deutſchland“ verlieh. Noch einmal erlebten wir in wenigen Minuten die geſchichtlichen Tage, da Adolf Hitler ſeine Heimat in den Verband des großen deutſchen Reiches zurückführte und damit alle Deutſchen unter dem Symbol, unter dem einſt die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung ihren Kampf begon⸗ nen hatte, einte. Im Tag des Reichsarbeits⸗ dienſtes, dem Appell der 40 000 Arbeitsmänner und 2000 Arbeitsmaiden. fand der Reichspar⸗ teitag dann einen Höhepunkt, der einem erhabe⸗ nen und erhebenden Gottesdienſt gleichkommt. Nicht nur die Exaktheit und Gleichmäßigkeit waren ſo beſtechend. ſondern auch die Worte und eiſen. mit denen der Arbeitsdienſt dieſe Feierſtunde geſtaltete, waren ſinnfältigſter Aus⸗ druck der jungen Nation. Nach dieſem großartigen Vorbild national⸗ ſozialiſtiſcher Feiergeſtaltung war der„Tag der Gemeinſchaft“ bei den NS.⸗Kampfſpielen ge⸗ radezu eine Demonſtration von Kraft und Schönheit. Kraft waren die Vorführungen der 15.000 Männer der Formationen. die an den NS.⸗Kampfſpielen teilnahmen. und Schönheit die tänzeriſchen Vorführungen der 5200 Mädel. Ihnen folgte als Einleitung des großen Tages der Politiſchen Leiter der Fackelzug, bei dem 26000 Politiſche Leiter wie ein glühendes Band durch die Straßen und vor den Augen des Führers marſchierten. In dem Appell der Politiſchen Leiter gab dann der Führer unter dem Etrahtendom der Scheinwerfer den Män⸗ nern, die als Hoheitsträger der NSDAP. bis in den letzten Orten Deutſchlands den Willen der Partei zu vertreten haben. Marſch⸗ richtung und Weg. Der Sonnabend vor⸗ mittag führte den Führer wieder zu ſeiner Jugend. Hier im Stadion ſteht Jahr um Jahr die junge Garde der Partei als Symbol des ewigen Lebens Deutſchlands und ſeiner natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung. Der Sonntag iſt bei allen Reichsparteitagen der Tag der Kampfverbände. Nach der Morgen⸗ feier im Luitpoldhain, in der der Führer in dieſem Jahre auch der S A. unſeres Gaues eine neue Stamdarte verlieh, marſchierten in endloſem, gewaltigem Zuge Marſchblock auf Marſchblock an dem Führer vorbei. 85 000 Mann S A.,. NS KK. und NSF K. waren die gewaltigen Demon⸗ ſtration des nie verſiegenden Kampfgeiſtes des Nationalſozialismus. Den Abſchluß des Reichs⸗ parteitages bildeten dann die Vorführungen unſerer neuen unter Adolf Hitler geſchaffenen Wehrmacht, die, da ſie am ſinnfälligſten den Wiederaufſtieg Deutſchlands zur Großmacht und Weltmacht darſtellen, wie auch in den vorher gegangenen Jahren, von unüberſehbaren Zu— ſchauermengen beſucht waren. Am Abend ſprach dann der Führer nochmals auf dem letzten Schlußkongreß, um von dieſer Stelle aus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung den letzten großen Appell des diesjährigen Reichspartei⸗ tages zu geben. Tauſende von Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen aus dem Gau Heſſen-Naſſau waren an den Tagen dieſes Reichsparteitages Zeuge der Größe und der Stärke der nationalſozialiſtl⸗ ſchen Bewegung. Ob ſie nun als Marſchteil⸗ nehmer oder als Zuſchauer an irgendeinem der Appelle der Bewegung teilgenommen haben, dem Verkehr überall wurden ſie des großen Impulſes teil⸗ haftig, der von einem jeden Parteitag ausgeht. Die Marſchrichtung, die hier gegeben wurde, feuert ſie an zu neuem Einſatz. Die glanz⸗ vollen überwältigenden und in ihrer Größe kaum faßbaren Tage haben ihren Glauben neu geſtärkt, und ſie haben auch dem Führer neues Vertrauen zu ſeinem deutſchen Volk gegeben. In dieſer Wechſelführung zwiſchen Führer und Gefolgſchaft beſteht das große Geheimnis der nationalſozjaliſtiſchen Bewegung. Es iſt das Geheimnis, mit dem die Bewegung von den erſten Tagen ihres Kampfes antrat. In die⸗ ſem Geheimnis liegt aber auch der Erfolg eines jeden Reichsparteitages beſchloſſen. Führer und Gefolgſchaft ſind eine feſt verſchworene Gemein- ſchaft, die ſich ſtets neu befruchtet, mitreißt und vorwärts treibt für unſer ewiges Deutſchland. Ernſt Kratz. „Dringend Preſſe“ Im Sonderzug der Auslandsjournaliſten beim Reichsparteitag 250 Auslandsjournaliſten ſind in dieſem Jahre in Nürnberg eingetroffen. Durch ihre Augen, mit ihren Worten und Bildern erleben Hunderte von Millionen Menſchen in aller Welt die tieſen Eindrücke des Reichsparteitages, und dieſe Millionen warten darauf, zu hören, was in Nürnberg geſchieht. Sie verlangen von ihrer Preſſe Berichte über jede machtvolle Kund⸗ gebung der Nationalſozialiſtiſchen Partei. Allein ſchon die Zahl der aus 27 Ländern ein⸗ getroffenen Preſſevertreter beweiſt dies. In dieſem Jahre iſt der Hauptteil von ihnen in einem Sonderzug eingetroffen, der am Rande von Nürnberg— am Geisſee— ſteht und in dem die ausländiſchen Journaliſten während der ganzen Dauer des Reichsparteitages wohnen. Jeder von ihnen hat ſeine eigene Ka⸗ bine, alſo eine bequeme Schlaf⸗ und Waſch⸗ gelegenheit für ſich allein, einen Raum, in dem er ungeſtört iſt und arbeiten kann. Das Ge⸗ lände, auf dem der Zug ſteht, gehört einem nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb, den Ver⸗ einigten Deutſchen Metallwerken, die ihre vor⸗ bildlichen Badeanlagen den fremden Beſuchern ebenfalls zur Verfügung geſtellt haben. Gleich dabei finden wir bei unſerem Rund⸗ gang über das Gelände, an Grünanlagen vor⸗ bei, das Poſtamt, die Zentrale der Arbeit der Journalfſten. Hier hat die Reichspoſt ein tech⸗ niſches Meiſterwerk geſchaffen, und aus einem Dutzend von Kabinen ruft es abwechſelnd: „Bitte, Rom!“—„Bitte, London!“—„Bitte, Paris!“ Ein ungeheurer Andrang herrſcht vom erſten Augenblick an, der kaum zu bewältigen ſchien. Aber es klappt dennoch. Die ganze Welt iſt an dieſe Zentrale angeſchloſſen. Luftpoſt und Telegramm⸗Annahme ſind auch da. Da ſitzen ſie nun an den Tiſchen und ſchreiben oder ſprechen in der Kabine. Ein Blick durch die kleinen Fenſterſcheiben zeigt die verſchiedenen Länder und Temperamente. Italiener, energiſch und raſch ſprechend, geſtikulierend, mit Begeiſterung im Ton; Franzoſen, leiſe, noch ſchneller ſpre⸗ chend, mit undurchdringlicher Miene; kalte, ſach⸗ liche Amerikaner; ruhige, fkeptiſch⸗zurückhal⸗ tende Engländer. Iſt das Telephongeſpräch erledigt, ſo ſitzen ſie friedlich vereint in dem gemütlichen Speiſe⸗ wagen der Mitropa. Hier können ſie in Ruhe eſſen, Erlebniſſe und Anſichten austauſchen. Regelmäßige Omnibuſſe fahren vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht zwiſchen dem Auslandspreſſezug und der Preſſezentrale des Reichsparteitages im Hotel„Württemberger Hof“ hin und her. Sie bringen Poſt, die neue⸗ ſten Zeitungen, Material, Text von Reden mit. Die Ausländer fühlen ſich recht wohl hier draußen. Sie kennen die Schwierigkeiten einer Hotelunterbringung wohl. Mit Spannung er⸗ warten ſie die großen Veranſtaltungen des Ta⸗ ges, und vor allem auch die Reden. Am lieb⸗ ſten möchten ſie immer kurz vorher alles erfah⸗ ren, was geſagt werden wird. Sie leugnen es nicht, daß ſie die Erklärungen des Führers mit höchſter Spannung erwarten, und die großen außenpolitiſchen Fragen des Tages ſind nur da⸗ zu angetan, bei ihnen die Erwartung zu ver⸗ ſtärken. Eifrig kombinieren und fragen ſie. Daneben ſtehen die anderen Wünſche:„Wann kommt der Wortlaut der Rede?“,„Haben Sie nicht eine Karte für...“„Bitte, ich möchte meine Kabine tauſchen“. Oder auch:„Haben Sie Kohlepapier zu verkaufen?“ f So ſchwirrt es den ganzen Tag bis nach Mitternacht. Noch um 2 Uhr wird Lon⸗ don verlangt. Fernſprecher klingeln, Schreibmaſchinen klappern, rdonnanzen jagen, die Mitropa ruft zum Eſſen. Es herrſcht ein friſcher, freundlicher Ton. Alle Wünſche werden nach Möglichkeit erfüllt, die unerfüllbaren— bis zum nächſten Jahr verſchoben. Und wäh⸗ rend der Parteitag fortſchreitet, werden die Sorgen und Wünſche weniger, die Mienen zu⸗ friedener. Schon treffen die erſten Auslands⸗ zeitungen ein, und man ſieht nun das Erleb⸗ nis der Journaliſten im Spiegel ihrer Artikel. Keiner kann den großen Eindruck, die Wucht im Auftreten der Partei, ihre Diſziplin und Stärke verleugnen— ein wiedeterſtarktes grö⸗ ßeres und ſchöneres Deutſchland zeigt ſich furcht⸗ los und friedlich vor dem Auge der ei . Nichts mit uns zu lun Das Charakteriſtikum unſerer Verſammlungs⸗ räume iſt nicht das myſtiſche Dunkel einer Kultſtätte ſondern die Helligkeit und das Licht eines ebenſo ſchönen wie zweckmäßigen Saal⸗ oder Hallenbaues. Es finden daher in ihnen auch keine kultiſchen Handlungen ſtatt, ſondern ausſchließlich Volkskundgebungen in der Art, in der wir im Laufe langer Kämpfe dies erlernten und damit es gewohnt ſind und es uns ſo be⸗ wahren wollen. Das Einſchleichen myſtiſch veranlagter, okkul⸗ ter Jenſeitsforſcher darf daher in der Bewegung nicht geduldet werden. Sie ſind nicht National- ſozialiſten, ſondern irgend etwas anderes, auf jeden Fall aber etwas, was mit uns nichts zu tun hat. Adolf Hitler auf der Kulturtagung 1938. N00 vie. 60 Flu 01 die des wur * fert der Run Bett usa Hirſ 100 bis ſich Tan und über hat 2 n mit 5. In det! Etau über, tunge das Höchf jetzt melde Das tendet dienſt mit f haften Vit eignet unſe (Fran Anha oberh. einen detiert zweite los 1. licher pettus ſoſort t einem Schlen unglüc nachde der S Darauf Bei de gen an auf den eat flicken laſen l 3— eee e 3 Großflugzeug Ju 90„Bayern“ in Rom Rom, 12. Sept. Auf Einladung der Deutſchen Lufthanſa fand am Sonntag auf dem Verkehrsflughafen von Rom, Littorio, eine Beſichtigung des neuen viermotorigen Großflugzeuges Ju 90 „Bayern“(40 Paſſagierplätze) ſtatt, das am Samstag zur Verdichtung der planmäßigen lugſtrecke Berlin— Rom zum erſtenmal in tom eingetroffen war. Nach der Beſichtigung dieſes größten bisher gebauten und im Dienſte des Luftverkehrs ſtehenden Landflugzeuges wurde den anweſenden Vertretern des italieni⸗ ſchen Luftfahrtminiſteriums, des Verkehrsmini⸗ ſteriums, der zivilen Luftfahrt, der Preſſe und der deutſchen Kolonie Gelegenheit gegeben, an Rundflügen mit der Ju 90 teilzunehmen. Bergrulſch bei Waldenburg Waldenburg(Schleſien), 12. Sept. Der Dauerregen, der im Waldenburger Bergland ſo viel Schaden angerichtet hat, ver⸗ urſachte im Reimsbachtal in der Nähe des Hirſchberges einen Bergrutſch, von dem etwa 10 Morgen Wald in einer Breite von 80 bis 100 m betroffen wurden. Meterhoch türmt ſich dort die aufgebrochene Erde, dazwiſchen Tannen und haushohe Buchen, Felſen, Erde und wieder Erde. Mehrere hundert Meter über der Stelle, wo die Erdmaſſen jetzt liegen, hat ſich der Berg gelöſt. Gräben von 10 bis 20 m Tiefe haben ſich dort aufgetan. Nur mit Mühe erkennt man noch ein Stück Wieſe. Alaubecken Olfmachau läuft über Ratibor meldet ſteigenden Pegelſtand. Breslau, 12. Sept. Infolge der außerordentlichen Regenfälle in der Nacht zum Sonntag iſt das Ottmachauer Staubecken bereits wieder gefüllt und läuft über, was jedoch nicht zu beſonderen Befürch⸗ tungen Anlaß gibt. Das Hochwaſſer der Biele, das bei der kürzlichen Kataſtrophe einen Höchſtſtand von fünf Metern erreicht hatte, iſt jetzt auf über ſechs Meter geſtiegen. Ratibor meldet einen Pegelſtand von 4,43 Metern. Das Waſſer ſteigt bei dem noch immer anhal⸗ tenden Regen weiter. Wie der Reichswetter⸗ dienſt, Ausgabeort Breslau, meldet, iſt wohl mit Fortdauer der unbeſtändigen und wechſel⸗ haften Witterung zu rechnen. Schiffsunfall im Binger Loch Bingen a. Rh. Am Sonntagvormittag er⸗ eignete ſich im Binger Loch ein Schiffs⸗ unfall. Der Schraubendampfer„Saverne“ (Frankreich) befand ſich mit einem Schiff im Anhang auf der Bergfahrt. Als er ſich gerade oberhalb des Binger Loches befand. erlitt er einen Schaden am Ruder und wurde manö⸗ verierunfähig. Während der Dampfer in das zweite Fahrwaſſer abtrieb, riß ſich der Anhänger los und trieb durch das Binger Loch ab. Glück⸗ licherweiſe kam das Binger Vorſpannboot„Ru⸗ pertus“ um die gleiche Zeit zu Berg. Es nahm ſofort den Anhänger auf und brachte ihn aus dem Fahrwaſſer ans Ufer, wo er ſpäter von einem anderen franzöſiſchen Dampfer ins Schlepptau und weitergebracht wurde. Der ver⸗ unglückte Schraubendampfer„Saverne“ ſetzte, nachdem er abgetrieben war, Anker. und dann der Schaden behoben. Das war bald der Fall. Darauf fuhr der Dampfer weiter nach Bingen. Bei dem Anglück ſoll er ſich auch Beſchädigun⸗ gen an beiden Schrauben zugezogen haben. Frau ſtoppt den Verkehr Darmſtadt. Eine beim Ueberſchreiten der Straße unſichere Frau verurſachte einen Ver⸗ kehrsunfall und längere Verkehrsſtörungen. Sie wollte vom Schloß zum Verkehrshäuschen und Ein vergeſſener held Erzählung aus der öſterreichiſchen Geſchichte von Franz Heinrich Pohl. An einem Junitage des Jahres 1809 ſaß der Sattlermeiſter Jakob Eſchenbach in Wien, von rg drei Geſellen umgeben, arbeitend in der zerkſtatt. Ueberall häuften ſich Berge von Sätteln, Zaumzeug und Geſchirren. Es war heiß in der Werkſtatt, und den Männern ſtand der Schweiß auf der Stirn. „Herrgottſakra!“ Meiſter Eſchenbach ſtand auf und warf den Sattel, an dem er genäht hatte, auf den Boden.„Ich mag nimmer für das Fran⸗ oſenpack arbeiten! Sollen ihren Kram allein flicken und uns deutſche Handwerker in Ruh' laſſen!“ Wütend ging Eſchenbach hin und her und trat dann ans Fenſter. „Da marſchieren ſie wieder“, er knirſchte mit den Zähnen,„da rollen die Kanonen, und dieſe geputzten Affen, die Kavalleriſten, ſpreizen ſich auf ihren Gäulen, als ſollten wir ſie ſogar noch bewundern.“ „Des hilft alles nix, Meiſter“, meinte der Altgeſelle,„wir haben verloren, und der Na⸗ polium iſt zu mächtig, den kriegt keiner unter.“ „Auch ſeine Stunde wird ſchlagen.“ Der Mei⸗ ſter ballte drohend die Fauſt,„aber wann, aber wann..“ Seufzend ging er zu ſeinem Ar⸗ beitstiſch. Keiner ſprach mehr ein Wort, man hörte nur die Arbeitsgeräuſche und das Sum⸗ men der Fliegen.. 90 Da wird die Tür aufgeriſſen. Die Meiſterin * ins Zimmer, hinter ihr die beiden Mä⸗ el und der Bub. 1 „Jakob“, ſchreit ſie mit angſtverzerrtem Ge⸗ ſicht,„die Franzoſen umſtellen das Haus— ach Gott, hörſt du, ſie dringen ſchon ein.“ Jakob Eſchenbach erbleicht und ſpringt auf. Aber ſchnell hat er ſich gefaßt. N „Sei ruhig, Reſi“, ſagt er,„ſie werden uns Bunte Tugeschronit lief einem Perſonenwagen vor die Räder, kam zu Fall und zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu. Da ſich zu gleicher Zeit ein Omnibus in Bewegung ſetzte, ſtieß das Auto, deſſen Fahrer der Frau noch hatte ausweichen wollen, mit die⸗ Infolgedeſſen konnten auch die zum Schloß fahrenden Straßenbahnen der Li⸗ nien 1. 2 und 3 längere Zeit nicht weiterfahren und ſtauten ſich am Marktplatz entlang bis zur wurden Morne⸗ wegſtraße rannte ein Perſonenkraftwagen einen Kandelaber um. deſſen Reſte von der Feuerlöſch⸗ volizei beſeitigt wurden. Der Wagen mußte ab⸗ ſem zuſammen. Ludwigſtraße. Auto und Omnibus leicht beſchädigt.— Ecke Feldberg⸗ und geſchleppt werden „Ein armer Kranker und Obdachloser“ Birkenau. Zu dem Schwindel eines falſchen ſchuld verſchwand. liche Art wiedererhielt. tel in einer Wirtſchaft in abholen, was auch geſchah. Die Karte dachloſer“. Ober der kriminelle auch in der anderen prellt hat, iſt nicht bekannt. Langfinger kommen an den Pranger Weinheim. Die ſchlag bekanntgemacht. Tagung des Uhrmacherwandwerks die am Sonntagvormittag Der Reichsparteitag in Nürnberg ſtellt an die Deutſche Reichsbahn ganz außerordentliche Anforderungen. Der Transport und Abtrans⸗ port der Parteitagsteilnehmer iſt die ſt ar k ſt e Belaſtung, die von der Reichsbahn im Laufe des Jahres zu bewältigen iſt. Nachdem zum diesjährigen Parteitag bis zum Sonntag 1150 000 Reiſende nach Nürnberg gezählt wurden, erhöhte ſich die Zahl in der Nacht zum ontag und am Montag durch die Teilnehmer an den Wehrmachtsvorführungen und dem Schlußkongreß noch erheblich. Die Deutſche Reichsbahn hat dieſe gewaltigen Leiſtungen ſehr zufriedenſtellend erledigt. Hervorgehoben werden muß, daß die Reichsbahn gleichzeitig im ganzen Reich noch die großen Ernte⸗ transporte durchführen muß. Hinzu kom⸗ men ferner die Transporte. die die Verkehrs⸗ belebung zwiſchen Altreich und der Oſtmark mit ſich gebracht hat und die gerade das Nürnber⸗ ger Gebiet durchſchneiden. Nach Beendigung des Reichsparteitages iſt die Reichsbahn vor die bedeutende Aufgabe geſtellt, die Rieſenmenge der Teilnehmer wie⸗ der von Nürnberg abzubefördern. Die meiſten Schnellzüge werden doppelt und dreifach gefah⸗ ren, insbeſondere in Richtung Berlin, Wien und Frankfurt a. M. Dieſer ſtarke Planver⸗ kehr dauert bis in den Mittwoch hinein an. Hinzu kommt der Abtransport der Sonder⸗ züge, der nicht wie der Antransport nach und „Geb Er die Waffen heraus, die Er ver⸗ ſteckt hat!“ ſchreit ihn der Offizier an. „Hab' keine verſteckt“, antwortet Eſchenbach trotzig. Auf einen Wink des Offiziers ergreifen ihn zwei Soldaten, die anderen beginnen die Werkſtatt zu durchſuchen. Sie finden nichts. Aber nun geht es weiter, durch Flure und Stu⸗ ben, treppauf und treppab, Boden und Keller, Küche und Kammer— alles wird durchwühlt. Je enttäuſchter die Mienen des e wer⸗ den, umſo zuverſichtlicher wird Eſchen ach. Aber der Offizier gibt einen neuen Befehl: „Au jardin, recherchez au jardin!“ 5 Furchtbares Erſchrecken malt ſich in den Zü⸗ gen Eſchenbachs— man hat ihn verraten! Leichenblaß und ſchwankend tritt er zwiſchen den Soldaten hinaus. Da liegt der Garten, ſeine Freude, ſeine Erholung. Die Kirſchen leuchten rot im Geäſt, Johannis⸗ und Stachel⸗ beerſträucher hängen voller Früchte, und auf den Beeten grünt und blüht es. Rückſichtslos zertrampelten die Soldaten das geſegnete Stückchen Land, ſtoßen ihre Bafonette in den Boden und beginnen ihn mit den Spaten, die ſie herbeigeholt haben, umzugraben. „Ein Gewehr, mon capitaine!“ ſchreit auf einmal ein Soldat,„noch eins!“ Sie finden immer mehr Waffen, werfen alle auf einen Haufen und ſtellen zwei Poſten da⸗ neben. Dann wird Jakob Eſchenbach abgeführt, vorbei an der ohnmächtig zu Boden ſinkenden Frau und den weinenden Kindern.— Neben den Anſchlägen, auf denen der Gou⸗ verneur Andreéoſſi die Wiener zur Ruhe, Unter⸗ werfung und Waffenabgabe ermahnte, erblick⸗ ten die entſetzten Wiener am anderen Tage das Todesurteil gegen den Sattlermeiſter Jakob Eſchenbach. In beſonderer Grauſamkeit wurde verfügt, daß bei der Erſchießung Eſchenbachs am 26. Juni auf dem Glacis zwiſchen Burg⸗ und Schottentor ſeine Frau, ſeine Kinder und die Geſellen anweſend zu ſein hätten. Die Hinrichtung des tapferen Sattlermeiſters nichts tun.“ Er will zur Tür gehen, aber da ind die Franzoſen ſchon in der Werkſtatt. benutzten die Franzoſen, um den Wienern, de⸗ ven Widerſtand ſie überall ſpüren, ihre Macht kürzlich gemeldeten Kriminal⸗ beamten der ſich in einer hieſigen Wirtſchaft Eſſen vorſetzen ließ und unter der Vorgabe, er ſuche nach Wilderern, ſich mit einem ortskun⸗ digen Einwohner in den Wald begab, wo er mit deſſen Mantel und unter Hinterlaſſung der Zech⸗ wird jetzt noch berichtet, daß dieſer Beſtohlene ſeinen Mantel auf ungewöhn⸗ Er bekam von dem Schwindler eine Poſtkarte, er könne ſeinen Man⸗ Muckensturm wieder war unterſchrieben:„Ein armer Heimat⸗ und Ob⸗ „Kriminal“ Wirtſchaft die Zeche ge⸗ Gemeinde Laudenbach ſchützt ſich gegen Felddiebſtähle nicht nur durch die gerichtlich verhängten Strafen. ſondern künf⸗ tig werden alle, die Kartoffeln, Obſt, Kraut und dergleichen mauſen, durch öffentli chen An⸗ Frankfurt a. M. Die Großverſammlung der Uhrmacher des Bezirks Heſſen, 5 im Volksbildungs⸗ beim in Anweſenheit des Reichsinnungsmeiſters eindeutig vor Augen zu führen. riſches Schauſpiel wird gezeigt, das den letzten Gang des Patrioten zu einem macht. Offiziere, darauf Grenadierbataillone, berittene Gendar⸗ merie, und hinter ihnen zwiſchen zwei Gendar⸗ men der Verurteilte: feſter Haltung. beſchließen den Zug, Truppen aufgeſtellt. ſchenmenge, ſtumm und finſteren Blickes, be⸗ gleitet den Zug. nächſten Polizeigefängniſſes in „Sternhof“, in der Jakob Eſchenbach ſeine letz⸗ ten Stunden verbracht hatte. Unter Tränen las man die einfachen Worte des Gedenkens an Fa⸗ milie und Vaterland, die der Verurteilte an die des Ubrmacherhandwerks H. Flügel ſtattfand. wurde vom Bezirksführer des Treuhänderbezirks Heſſen, Treb be, mit der Verpflichtung der drei Obermeiſter Demmer, Krieger und Schäfer eröffnet.— Reichsinnungsmeiſter Flügel ſprach dann über die gute und wirkſame Wer⸗ bung. Vorher ging er noch auf das Problem Übrenhandwerk und Uhrenhandel ein und ver⸗ trat die Meinung, daß der Uhrenhandel nur zum Uhrenhandwerk gehöre. Dann forderte er die Kameraden des Bezirkes Heſſen auf, ſich in din große Front einzureihen, und einmal eine großzügige Werbeaktion zu unterſtützen. Die Nachwuchsfrage werde immer dringender, weil auf der einen Seite die Beſchäftigung dauernd ſteige, und auf der anderen Seite der Nachwuchs zurückgehe. Nach einer Pauſe von vier Jahren werde im nächſten Jahre wieder eine Reichs⸗ tagung des Uhrmacher⸗Handwerks in Wien ſtatt⸗ finden. Zur Fortbildung der Meiſter und Ge⸗ ſellen ſei von der Innung eine„Fliegende Uhr⸗ macherſchule“ eingerichtet worden, die ihre Tätigkeit in Sachſen begonnen habe, und jetzt in Oſtpreußen arbeite. Sie habe bisher gute Er⸗ folge gehabt und werde zu Beginn des nächſten Jahres in den Gau Heſſen⸗Naſſau kommen. Die Kurſe dauern neun Tage. Erhängt— Erſtickt Heuchelheim. Der hieſige Ratsdiener wurde im Groß⸗Lindener Gemeindewald erhängt aufgefunden. Das Motiv zum Selbſtmord iſt noch ungeklärt. Hauſen. Die Frau des Schreiners Hrch. Hoff⸗ mann fand morgens ihr 7 Monate altes Kind in ſeinem Bettchen erſtickt vor. Abgaben hinterzogen. Kehl. Durch Veröffentlichung wird bekannt⸗ gegeben, daß die Große Strafkammer des Land⸗ gerichts Offenburg den Landwirt und Bren⸗ nereibeſitzer Bernhard Oberle in Lautenbach⸗ Sohlberg/Renchtol wegen Vergehens gegen das Branntwein⸗Monovolgeſetz(Abgabenhinterzie⸗ hung) zu drei Monaten Gefängnis u. 8000 RM. Geldbuße verurteilt hat, von der 7000 RM. als„durch die Unterſuchungshaft be⸗ zahlt“ gelten. Rekordleiſtungen im Zugverkehr deulſche Reichsbahn der ſtärkſlen Anforderung gewachſen nach im Laufe einer Woche vor ſich geht, ſon⸗ dern zum größten Teil Dienstag und Mittwoch, muß. Am Donnerstagmittag wird der letzte Sonderzug Nürnberg verlaſſen. an zwei Tagen, am abgewickelt werden Heute abend ſchon ziehen die Gliederungen der Partei im Marſchſchritt und mit klingen⸗ dem Spiel durch die Straßen der Stadt der Reichsparteitage Hier ſtehen die Leerzüge, die auf ihren Hinter⸗ ſtellbahnhöfen wieder herangeholt werden müſſen, ladung bereit. wenig Zeit in Anſpruch. Zug auf Zu, heran. türen werden zugeſchlagen und der Zug verläßt wieder den Bahnhof. ſtern ein Winken und und ſchon wird das eben freigewordene Gleis mit einem neuen Leerzug beſetzt. unaufhörlich Tag und Nacht, bis Teil der Sonderzüge abgefahren iſt. ihrem Abfahrtsbahnhof zu. bis aus 330 km Entfernung zur Be⸗ Die Beladung nimmt meiſt 20 rollt Einige kurze Kommandos. die agen⸗ Aus vollbeſetzten Fen⸗ Rufen und Singen— So geht dies der größte Es muß ſehr anerkannt werden. daß die ſtraffe Mannes zucht der Gliederun⸗ gen zur glatten Abwicklung des Abtranspor⸗ tes ſehr viel beiträgt. Die Deutſche Reichsbahn hat auch dieſe Probe ihres Leiſtungspermögens wohl vorbereitet; ſo marſchbewegung in gleich reibungsloſer Weiſe wie der Antransport. vollzieht ſich die Ab⸗ Ein militä⸗ Triumphzuge Zuges reiten hohe folgen Küraſſierſchwadronen, An der Spitze des dann bleich, aber in aufrechter, Formationen verſchiedener Art auf allen Plätzen ſind Eine unüberſehbare Men⸗ Das Glacis! Um einen ausgedehnten Platz, an deſſen Ende ein Erdhaufen aufragt, bilder eine mehrfache Kette von Grenadieren Karree. Sie halten mit menge zurück, die drängt. Aus der ganzen Umgebung Wiens ſind die Männer herbeigeeilt, mit kühnen Geſichtern. ihnen einen Hauptmann gäbe wie bei den Tiro⸗ ern, einen Andreas Hofer, einen einen Peter Mayr. Franzmänner herfallen! Nun müſſen ſie nur daſtehen und Eſchenbach zeigen, daß er inmit⸗ ten ſeines Volkes, für ſein Volk ſtirbt. bringen Sandhaufen. immer weiter zurück, führen nur Thereſe Eſchen⸗ bachbach, ihre Kinder und die drei Geſellen her- an. Befehle ertönen. Auͤgenbinde zurückweiſt, wie er den Arm hebt, etwas ruft. zu ſchreien— und in dem zum Orkan an⸗ ſchwellenden Lärm peitſchen die Schüſſe übers Feld, die ihren Bajonetten die Volks⸗ ſich von allen Seiten heran⸗ kraftvolle Geſtalten Ach, wenn es unter f g Speckbacher, Wie wollten ſie über die Da ſie ihn ſchon und führen ihn zu dem Die Soldaten drängen das Volk Das Exekutionskommando marſchiert auf, Alle ſehen, wie Eſchenbach die Da beginnt die Menge zu toben, Jakob Eſchenbach niederſtrecken Wie zu einem Wallfahrtsort pilgerten in den Tagen die Wiener zu der Zelle des der Sterngaſſe, dem euch!“ ſagte unſer Smutje, kommen, auch Speck und Butter!“ Smutje und reckte ſich ſtolz in die Höhe, als ob er ſagen wollte: Seht, was bin ich doch für ein tüchtiger Kerl! Böhm gewidmete Oper Strauß wird in Anweſenheit des Komponiſten am 15. Oktober an der zur Uraufführung Sie hören im Rundfunk Mittwoch, den 14. September Reichsſender Stuttgart 5.45 Uhr: Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, landw, Nachrichten und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30: 1. Freut euch des Lebens. 2. Frühkonzert. 7.00: Frühnachrichten. 8.00: Waſſer⸗ ſtände, Wetter, Marktberichte und Gymnaſtik. 8.30: Unterhaltungsmuſik. 10.00: Der Eckſtein deutſcher Mu⸗ ſik. 11.30: Volksmuſik u. Bauernkalender. 12.00: Mit⸗ tagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15. Mit⸗ tagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Fröhliches Allerlei. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: 30 bunte Minuten. 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Barnabas von Geczy ſpielt. 19.15: Bremsklötze weg! 19.45: Herbert Ernſt Groh ſingt. 20.00: Nachrichten. 20.10: Ewige Klänge. 21.00: Kammermuſik. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter u. Sport. 22.30: Muſik aus Wien. 24.00: Nachtkonzert. 2.00—3.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Mor⸗ genlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30 Froher 1 zur Werkpauſe. 9.30: Gaunachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche u. Haus. 10.00: Schulfunk. 11.35: a Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter, ſtädt. Marktbericht. 11.45: Volk und Wirtſchaft. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter, Nachr. aus d. Sendebezirk. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung, 14.00: geit Nachrichten. 14.10: Schöne Suiten. 15.00: Bilderbuch der Woche. 15.15: Jugend baut in die Zukunft. 16 00: Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: Fliegendes Deutſchland. 19.15: Reitermuſik 29.00: Zeit, Nachr., Wetter. 20.15:„Der Große Kurfürſt“(Hörſpiel). 21.15: Konzert. 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Wetter, Nachr. aus d. Sendebe⸗ zirk, Sport. 22.30: Muſik aus Wien. 24.00: Nacht⸗ konzert. 2.00—3.00: Nachtmuſik. FPPPTTTTTTTbTbTbTbTbTbT Eierkuchen „Kinder, ich habe eine Ueberraſchung für und ſeine Augen leuchteten vor Freude. „Spann' uns nicht auf die Folter, meinte der immer luſtige Wilhelm. „Es gibt heute noch Eierkuchen!“ trompetete Knabe!“ Smutje in die ſternklare Nacht. „Donnerwetter!“ rieſen wir. Ans lief das Waſſer im Munde zuſammen. „Wo haſt du denn die Eier her?“ fragte Wil⸗ helm. Er mußte immer alles ganz genau wiſſen. „Die habe ich von einem Bauer geſchenkt be⸗ antwortete „Und das Mehl?“ war meine Frage. „Das habe ich drüben in der Scheune ge⸗ funden! Auch das hat mir der Bauer gegeben, als ich ihn darum bat“, ſagte Smutje und ver⸗ ſchwand. Bald vernahmen wir ein Bruzzeln, das uns angenehm in den Ohren klang. Wilhelm gab inzwiſchen einige Lieder auf ſeine Gitarre zum beſten. Plötzlich hielt er in⸗ ne und ſchnupperte in der Luft herum. „Das riecht ja ſo verdächtig“, bemerkte er nach einer Weile. „Der Smutie wird doch nicht den Eierkuchen haben anbrennen laſſen?“ Wilhelm ſprang auf und rannte zum Smutje. Wir hinterdrein. Vor einer Pfanne ſtand Smutje mit bedep⸗ vertem Geſicht und jammerte:„Ich weiß nicht, was mit dem Mehl los iſt!“ „Gib mal die Tüte her!“ forderte Wilhelm. Als Smutie ſie gebracht hatte, koſtete Wilhelm von ihrem Inhalt. Mund, als er auch ſchon ſein Geſicht verzog und im hohen Bogen ſpuckte. a Kaum hatte er ihn im „Gips!“ ſagte Wilbelm lakoniſch und ſah den Smutje ſtrafend an Zellenwand geſchrieben hatte. Schließlich unter⸗ ſagte der Gouverneur das Betreten der Zelle, von der immer ſtärkere auszugehen ſchienen. tapfere Mann in Vergeſſenheit. Kräfte der Empörung Allmählich aber geriet der Geht man heute über den ſchönen breiten Burgring zu Wien, lo lieſt man an einer klei⸗ 9 Seitenſtraße das Schild„Eſchenbachgaſſe“. Aha, Nein, nicht nach dem berühmten Dichter des „Parzival“ dem ſchlichten Sattlermeiſter Jakob Eſchenbach, der vor vielen Jahren den Heldentod erleiden mußte, weil er W mal dem Kampf um die Befreiung ſeines Va⸗ terlandes dienen ſollten. Wolfram von Eſchenbach, denkt man. iſt die Gaſſe benannt, ſondern nach affen verſteckt hatte, die ein⸗ Kultur und Kunſt Das Nationaltheater Mannheim weiſt in ſeinem Spielplanentwurf für 1938/89 u. a. im Schauſpiel Heinz Lorenz'„Die Stiftung“ Staniz' mernachtstraum“ Eugen Bodart zur Uraufführung. In der Oper iſt eine Uraufführung „Die Gänſemagd“ eines Oſtmarkzyklus Schauſpiel auch eine Uraufführung eines leben⸗ den Dramatikers der Oſtmark ſtattfinden.— Staatskapellmeiſter neben ſeinen Berliner Verpflichtungen die Tä⸗ tigkeit in Mannheim für Oper und Konzert in annähernd dem jahr ausüben. zwei Uraufführungen auf: und Walter Zu Shakeſpeares„Som⸗ gelangt eine neue Muſik von „Die Mutter“. von Lill Erik Hafgren angekündigt.— Anläßlich im Frühjahr wird im Karl Elmendorff kann gleichen Umfange wie im Vor⸗ Daphne⸗ Uraufführung in Dres⸗ en. Die dem Dresdener Operndirektor Karl „Daphne“ von Richard Dresdener Staatsoper kommen. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Böhm, die Regie führt Hans Strohbach. e * 2 . ²˙— A 777 . ——— . e 5 e r 55 e Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtadterſtr. 18. 1. Stod S A-Sportabzeichenträger! Am Sonntag, 18. September 1938, fin⸗ det die 2. Wiederholungsübung für das SA⸗ Sportabzeichen ſtatt Es haben daran teilzu⸗ nehmen alle SA-⸗Sportabzeichenträger, die nicht der SA angehören. Beginn der Uebung vorm. 8 Uhr. Antreten am Goetheſchulplatz. Alle diejenigen SA⸗ Sportabzeichenträger, die noch nicht den neuen Fragebogen für die Beſitzurkunde ausgefüllt haben, iſt am Dienstag, 13. ds. Mts., abends von 8—9 Uhr, nochmals Gelegenheit gegeben, dies im Sturmzimmer(Freiſchütz) nachzuho⸗ len.(Letzte Friſt). Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. Schmitt, Obertruppführer. Junamapeigeuphs Achtung Jungmädel! Alle IM., ſowie alle JM.-Schar⸗ und Schaftsführerinnen treten heute nachmittag 4.30 Uhr in Uniform mit Trauerflor reſtlos und pünktlich an. Die Gruppenführerin. Alle IM⸗Scharführerinnen rechnen am Mittwoch um 6 Uhr in der Dienſtſtelle, Vür⸗ ſtädterſtraße, ihren Beitrag reſtlos ab. Die Geldverwalterin. Gefolgſchaft 21/40 Achtung, Gejolgichaflsappell! Die geſamte Gefolgſchaft tritt morgen Mitt⸗ wochabend 8 Uhr zur Uebergabe der Gefolg⸗ ſchaft durch den Bannführer an meinen Nach⸗ folger an der Goetheſchule(Schulſtraße) an. Ich erwarte von jedem Ig., daß er zu dieſem meinem letzten Appell in tadelloſer Uniform und pünktlich antritt. Der Dienſt der Scharen fällt heute 5 aus. Der Gefolgſchaftsführer Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. September 1938 Anſer Tagesſpruch Jeder junge Deutſche wird einmal dort ſtehen, wo er hingehört nach der Stärke ſeines Glaubens, nach der Größe ſeines Geiſtes und der Kraft ſeines Willens. Dr. Bex anclex e Mat Da iſt ein Menſch, der Zeit ſeines Lebens auf der Schattenſeite war. Einmal glaubte man mit ihm verbunden zu ſein. Aber dann haben ſich die Wege getrennt. Der sine ſührte aufwärts, der andere nieder. Man ließ die Brücken fallen, die zueinander geführt hätten, und meinte, guten Grund dazu zu haben. Jahre gingen hin. Und eines Tages führt der Weg 71 755 zuſammen. Man hat unter⸗ een für die Beurteilung der Welt einen me deren Maßſtab bekommen. Der Menſch, mir jetzt gegenüberſteht, iſt noch immer 15 Stiefkind des Glücks im landläufigen Sinn. Aber er iſt ein anderer, als man gemeint hat. Unſere Freunde können nicht alle Millionäre werden. Aber dieſer eine Menſch, der einem gegenüberſteht, beſcheiden, ſtill und doch in einer ſo ſelbſtverf ſtändlichen Sicherheit, meiß nichts 1 den Eitelkeiten und den überflüſſi⸗ gen Dingen der Welt, den törichten Wünſchen und den Irrwegen des. aus Laune und Uebermut. Arbeit ſucht er. Nur ein wenig Arbeit und Verdienſt, damit er leben kann. Was tut es, wenn er ſchwer 5 7 5 muß! 15 Grund unter die Füße bekommen. Und dann weiterbauen. Der Weg wird beſchwerlich ſein, und es iſt möglich, daß ihm das Sch ickſal noch einige Male das aus der Hand ſch was er ſich mühevoll errungen hat. Das läßt es nun einmal zu, daß ſeine Schoßkinder die guten Dinge unbeſchwerlich häufen 10 unen, aber es ſchlägt den andern zuweilen den wohl⸗ verdienten kargen Biſſen vom Mund weg. Tut alles nichts. Mit ungebrochenem Mut weiter und immer wieder anfangen, wenn es nötig iſt! 0 Sind das Werte? Dieſer ungebrochene Mut, die ſchlichte Strebſamkeit und unermüdliche e dieſe Opferwilligkeit und An⸗ ſpruchsloſigkeit, aber auch der Wille, es vor⸗ wärts zu bringen und im Kleinen Stück für Stück zu fügen, daß es ein Ganzes werde, Wäre das nichts? Man kann ſchon ein gut Stück dieſes Lebens gegend ſein! und muß doch zuweilen noch in weſentlichen Dingen 9 58 Das Lernen iß d durchaus nicht das Vorrecht der Jugend. Es kann ſogar ſein, daß man das Wichtigſ te erſt dann lernt, wenn man ſich ſagen muß: Wie biſt du doch ſo oft an der ſelbſtverſtänd⸗ lichſten Erkenntnis achtlos vorbeigelaufen! . SA ⸗ Sportabzeichenträger! Die 2. Wiederholungsübung für das SA-Sportab⸗ zeichen findet am kommenden Sonntag, den Dietrich. 2 18. September, ſtatt. Alle diejenigen SA⸗ Sportabzeichenträger, die nicht der S SA an⸗ gehören, haben ſich an dieſer Uebung zu betei⸗ ligen und pünktlich vormittags 8 Uhr am Goetheſchulplatz anzutreten. Wir bitten um Beachtung der diesbezügl. Bekanntmachung. Der Nürnberger Parteitag Auch der letzte T Tag des Nürnberger Partei- kongreſſes ſtand im„Brennpunkt allen 15 ſes. Während des Tages waren es die großer Wehrmachtsvorführungen auf der Zeppe 17 wieſe, die man am Rundfunk miterleben durfte. Am Abend war es der Abſchluß der Tagung mit der großen Schlußrede des Füh⸗ rers, die den Blick der ganzen Welt auf ſich lenkte. Seine Mitteilungen und temperament⸗ vollen Worte an die Kriegshetzer und Unter⸗ drücker von 3½ Millionen Deutſchen haben das unbegrenzte Vertrauen des deutſchen Vol⸗ kes zu ſeinem Führer aufs neue beſtärkt. 100 Jahre Sparkaſſengeſetzgebung Die Sparkaſſen, die in ihren Urſprüngen bis faſt in die Mitte des 18. Jahrhunderts zu- rückreichen, können in dieſem Jahr ein ſel⸗ tenes Jubiläum begehen: das 100jährige Be⸗ ſtehen des erſten deutſchen Sparkaſſe ngeſetzes. Im Jahre 1938 nämlich wurde für Neuen das Sparkaſſenreglement erlaſſen, ein Geſetz, das nahezu den geſamten Bereich des Spar⸗ kaſſenweſens erfaßt. Dieſes 0 wurde in einer Zeit erlaſſen, als es allein in Pieußen 85 Sparkaſſen gab. Ein beſonderer Voczug des Geſetzes iſt die Betonung 7 Sparerſch hut⸗ zes. Auch mit Hilfe dieſes Geſetzes ſollte mit dazu beigetragen werden, daß der kleine Sparer, der ſein Geld einer öffentlichen Spar⸗ kaſſe anvertraute, vor allen etwaigen Ent⸗ täuſchungen vollauf bewahrt bleibe. Cin Be⸗ weis für die Güte und die Zweckmäßigkeit die⸗ ſes Geſetzgebungswerkes iſt es, daß es auch heute noch in einigen Teilen, z. B. in deuen über das Sparkaſſenbuch, Geltung hat; auch kehren ſeine anderen Vorſchriften mit gerin⸗ gen Abwandlungen in den neueren Beflim⸗ mungen des Sparkaſſenrechts wieder. Fußgänger auf Radwegen. Die An⸗ ziehungskraft der Radwege auf die Fußgänger Die Pfündbarkeit der Sonderbergütungen Die Sondervergütungen, die dem Gefolgſchaftsmitglied als Ausdruck der Betriebs⸗ gemeinſchaft gewährt werden, ſei es zu Weih⸗ nachten, zum Jahresabſchluß, oder auch zum Urlaub uſw., ſind kein Lohn im her⸗ kömmlichen Sinne, d. h. ſie ſind kein Entgelt für Arbeitsleiſtungen. Es iſt daher gerechtfertigt, wenn man den Sondervergütun⸗ gen gegenüber dem ſonſtigen Lohn eine Sonder⸗ behandlung widerfahren läßt. Die Deutſche Ar⸗ beitsfront ſteht daher auf dem Standpunkt, daß beiſpielsweiſe die Zuwendungen je nach der Na⸗ tur ihres beſonderen Charakters völlig pfön⸗ dungsfrei gelaſſen werden ſollen, und ſie macht auch dieſe Auffaſſung ſtets bei den ſich ergeben⸗ den Gelegenheiten geltend. Die ſich in der Pra⸗ xis inzwiſchen herauskriſtalliſierte Uebung ſtellt eine Zwiſchenregelung dar. Die Ueberprüfung der hiermit zuſammenhängenden Fragen, ins⸗ beſondere auf dem Gebiete der Zwangsvoll⸗ ſtreckung, iſt aber erſt im Zuge der allgemeinen Rechtserneuerung zu erwarten. Grundſätzlich iſt zu ſagen, daß die frei wil⸗ ligen Zuwendungen unpfändbar ſind. Denn das Gefolgſchaftsmitglied hat auf ſie kei⸗ nen Anſpruch. Nach den allgemeinen Beſtim⸗ mungen der zivilen Prozeßordnung iſt für die Pfändbarkeit einer Forderung ein zugrunde⸗ liegender Anſpruch des Schuldners Grundvor⸗ aussetzung. Diejenigen Zuwendungen aber, auf die das Gefolgſchaftsmitglied einen Rechts⸗ anſpruch hat, ſei es durch Tarife. Betriebsord⸗ nung oder durch Uebung, gelten im Pfändungs- recht grundſätzlich als Teile des Arbeitslohnes. und ſind inſoweit den geſetzlichen Pfändungs⸗ beſchränkungen unterworfen. Treueprämien ſind, ſoweit ſie freiwillig gewährt werden, unpfänd⸗ bar. Dagegen ſind Weihnachtsgratifikationen und Zahlungen aus Anlaß des Jahresabſchluſſes JPfändungsverbot grundſätzlich als Teile des Arbeitslohnes Rahmen der geſetzlichen Pfändunesbefträntun⸗ gen pfändbar. Für Urlaubsgelder beſteht nur im Bau⸗ und in den Baunebengewerben ein ausnahnsloſes für Urlaubsgelder. Pfän⸗ dungsfrei ſind auch diejenigen Arlaubsgelder, wie z. B. Zuſchüſſe zu einer KdF.⸗Reiſe, ſoweit ſie freiwillig gewährt werden. Soweit dagegen das Gefolgſchaftsmitglied einen Anſpruch auf Urlaubsgeld beſitzt, iſt dieſes grundſätzlich pfändbar. Da aber das Urlaubsgeld dazu be⸗ ſtimmt iſt, der Erhaltung der Arbeitskraft zu dienen, wird hier beſonders die Zweckgebunden⸗ heit der Sondervergütung deutlich. Es wird da⸗ her auch in der Regel das Urlaubsgeld, wie die Praxis der Gerichte zeigt, für unpfändbar er⸗ klärt. Kindergelder ſind ebenfalls grundſätzlich pfändbar. Des öfteren wird aber mit Hilfe des Vollſtreckungsmißbrauchgeſetzes zumindeſt eine teilweiſe Freiſtellung der Kindergelder zu errei⸗ chen ſein. Die völlige Pfändungsfreiheit wäre nur mit der Begründung einer Zweckgebundenheit auf dem Weg über die Zivilprozeßordnung zu erreichen. Es beſteht aber zur Zeit wenig Nei⸗ gung bei den Gerichten, Kinderzuſchläge völlig pfandfrei zu belaſſen. Bei den Sondervergü⸗ tungen, wie Reiſeſpeſen, Trennungsentſchädigun⸗ gen uſw. tritt der Charakter der Zweckgebun⸗ denheit im Sinne der Zivilprozeßordnung be⸗ ſonders deutlich hervor. Hier erſtreckt ſich die Unpfändbarkeit auf diejenigen Beträge, die der Unternehmer ſeinem Gefolgſchaftsmitglied zur Beſtreitung ſeiner Sachaufwendungen wegen der räumlichen Trennung der Arbeitsſtätte von dem Sitz des Unternehmens zahlt. Wie aber ſchon erwähnt, ſtellen die hier aufgezählten Fälle nur eine Zwiſchenregelung dar. eee hat ſich bei den Verſuchen gezeigt, den und fahrenden Volksgeuoſſen zur Ver⸗ kehrsdiſziplin zu erziehen. Jeder Radfahrer kennt die Auseinanderſetzungen, die ein hof⸗ licher Hinweis auf die mißbräuchliche Benat⸗ zung der Radwege durch Fußgänger, Hand⸗ wagenführer oder 5 zur Folge hat. Viele Radwege werden durch das Begehen und durch das Befahren mit ſchwerea Fahr⸗ zeugen zerſtört, und es muß, ſo meint„Der Deutſche Radfahrer,“ zu den Obliegenheiten der Verkehrsbeamten gehören, den Radfahrer vor denen zu ſchützen, die unberechtigt die Radwege benutzen. Ebenſo muß der Beamte aber darauf achten, daß die Radfahrer die Radwege benutzen, und nicht neben dem Weg den Fahrdamm entlanggondeln. Wenn die Radfahrer Rechte fordern, dann müſſen ſie auch das Recht des andern auf die Straße teſpektieren. e. in den Ge⸗ meinden. Der Reichsführer SS 25 Chef der Deutſchen Polizei hat in einem Erlaß die Fe der Gemeinden neu ger cgelt. Um er ſtraffen Aufbau zu geben und ſie damit der Schutzpolizei des Reiches anzugleichen. mird ſie, e ſie von einem eigenen Vorgeſetzten geführt wird, in jeder Ortspolizeibehörde zu einer Einheit zuſammengefaßt. Dieſe heißt in den Orten, in denen ſie von einem Major der Schutzpolizei geführt wird,„Kommando der Schutzpolizei-Dienſtabteilung.“ Bald röhren wieder die Hirſche Mitte September, wenn die Nächte kälter werden,. 0 die Hirſche zu ſchreien, zu röhren. Vor allem in kalten Mondſchei unach⸗ nächten kann man ihren dröhnenden Ruf ver⸗ nehmen. Anfang Oktober erreicht dann die Zeit der Hirſchbrunſt ihren Höhepunkt. Für den Naturfreund gibt es kaum etwas Schö⸗ neres als das Belauſchen des röhrenden Rot- und Edelhirſches, ganz beſonders dann, wenn die gehen⸗ beiraten leicht gemacht! Nach der Verordnung des Beauftragten für den Vier jahresplan an der Land⸗ bevölkerung vom 7. Juli 8 kann dem Land⸗ arbeiter bei der Verehelichung ein Heirats⸗ geld von insgeſamt etwa 1800 RM. gewährt werden. Erſtens erhält der Landarbeiter das übliche Eheſtandsdarlehen, das mit etwa durch⸗ ſchnittlich 600 RM. anzuſetzen iſt. Dieſes Ehe- ſtandsdarlehen wird zinslos geſtundet und nach 10 Jahren gänzlich erlaſſen, wenn die Ehegat⸗ ten nachweiſen, daß einer von ihnen während der Stundungsfriſt 10 Jahre ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Länd⸗ liche Handwerker im Sinne des Geſetzes ſind Handwerker, die ihre Berufstätigkeit in einer ländlichen Gemeinde ausüben. Ferner kann auf Antrag außer dem Eheſtandsdarlehen ein Ein⸗ richtungsdarlehen im Betrag von 800 RM. ge⸗ währt werden, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen eine Tätig⸗ keit in der Landt virtſchaft ausgeübt haben. Wenn dies nur für einen der beiden Ehegatten zutrifft, ſo beträgt das Einrichtungsdarlehen 400 RM. Die Gewährung des Eheſtandsdar⸗ lehens iſt gleichfalls an die e 17 knüpft, daß einer der Ehegat vor der Eheſchließung mindeſtens ſün Jahre landwirtſchaftlich 1 geweſen iſt. Das Eheſtandsdarlehen wird in' Bedarfsdeckungs⸗ ſcheinen für Möbel und Hausrat gewährt, wäh⸗ 0 das Einrichtungsdarlehen in bar gezahlt wird. Ueber ſeine Verwendung beſtehen keine Vorſchriften, ſo daß es auch zur Beſchaffung von Vieh und ſonſtigem Wirtſch nen kann. Es wird durch Arbeit getilgt und vermindert ſich nach Ablauf von 10 Jahren um 500 RM., in jedem weiteren Jahre um 100 RM., ſodaß es normalerweiſe nach 13 Jahren getilgt iſt. Außerdem kann ein Einrichtungs- zuſchuß von 400 RM. bezw. 200 RM. ge⸗ währt werden. Dieſer Einrichtungszuſchuß, der alle fünf Jahre erneut gezahlt wird, iſt nicht rückzahlbar und weder übertragbar noch pfänd⸗ bar. Er iſt alſo ſeinem Weſen nach als Treue⸗ prämie anzuſprechen. Insgeſamt kann demnach der Landarbeiter bei ſeiner Wetbeiratung an Eheſtandsdarlehen, Einrichtungsdarlehen und Einrichtungszuſchiſſſen rund 1800 RM. erhal⸗ ten. Er braucht hierfür keine Zinſen zu entrichten, noch überhaupt hiervon etwas zurückzuzahlen, wenn er bei ſeiner Landarbeit bleibt. Arheits⸗ und Wehr⸗ dienſt ſowie Zeiten der Krankheit oder der Er⸗ werbsloſigkeit werden auf die Tätigkeit in der Land- und Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker angerechnet. Beſonders wichtig iſt die Beſtimmung, daß auch ſolche Perſonen als Landarbeiter oder als ländliche Handwerker gel⸗ ten, die im land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen trieb oder im ländlichen Handwerksbetrieb von Verwandten zantteigende Linie überwiegend beschäftigt ſind, wie z. B. Bauernſöhne und ⸗töchter oder Kinder von ländlichen Handwer⸗ kern, die auf dem elterlichen Hof oder im elterlichen Betrieb arbeiten. aftsgerät die⸗ Schutzpolizei der Gemeinden den nötigen; lic mehrere Gegner die Herausforderung zum kampf zuſchleudern. Die Geweihe ſeuken ſich 5 praſſeln erbittert aufeinander. Oft enden ſolche Kämpfe mit dem Tode des 1 5 der geforkelt(aufgegabelt) wird. Manchmal gehen auch beide Hirſche fend zu⸗ grunde, wenn ſie ihre Geweihe verſtricken und nicht mehr voneinander gelöſt werden können. * Zum 1. Oktober 1938 den Führerſchein 4 für Kleinkrafträder erwerben! Bekanntlich waren bisher nach der Ver⸗ kehrsordnung über die Zulaſſung don Per⸗ ſonen und Fahrzeuge zum Straßenverkehr St. V. Z. O.) vom 13. November 1937 Kraftfahr⸗ zeuge bis zu 250 cem Hubraum führerſchein⸗ rei. g Mit dem 30. September 1938 endet die Führerſcheinfreiheit der bisher führerſchein⸗ freien Kraftfahrzeuge(Leichtmotorräder). Es iſt daher zu empfehlen, mög lichſt bald bei den zuſtändigen Zulaſſungsſteleen für Kraftfahr⸗ zeuge die Erteilung des Führerſcheins 4 zu be⸗ antragen. Eine Verlängerung der Führer⸗ ſcheinfreiheit für die gegenwärtig noch führer⸗ ſcheinfreien Kraftfahrzeuge über den 1. 10. 1938 hinaus kommt, wie durch Verorduun im Reichsverkehrsblatt belannt gegeben wird, nicht in Betracht. Zur Vermeidung ſpäterer Schwierigkeiten ſtellt die Verordnung übrigens noch weiterhin klar: Sollten mit bisher führerſcheinfreien Kraftfahrzeugen, die allein mit dem Fügrer⸗ ſchein 4 gefahren werden dürfen, Anhänger befördert werden, ſo genügt der Führerſchein 4 nicht. In dieſem Falle iſt der Führerſchein 2 erforderlich. Die Erlangung des 5 2 iſt in der Weiſe erleichtert, daß die Ausbil⸗ dung und Prüfung 0 auf Laſttraftwagen (für die der Führerſchein 2 vorgeſchrieben ist) ſtattfindet, ſondern 5 auf anderen Fahr- zeugen der Klaſſe 2. Die Führerſcheine ergal⸗ ben dann allerdings einen auf die betreffende Fahrzeugart lautenden Beſchränkungsvermerk. Keine Pedalrückſtrahler für Rennräder. Be⸗ kanntlich müſſen vom 1. Oktober 1938 ab erſt⸗ malig in den Verkehr gebrachte Fahrräder an beiden Seiten der Tretteile(Pedale) Rückſtrah⸗ ler von gelber Färbung führen. Von dieſer Verpflichtung ſtellt der Reichsführer y und Chef der Deutſchen Polizei in einem Runderlaß Rennräder aus ſportlichen Gründen bis auf weiteres frei, ſoweit ſie nicht während der Dun⸗ kelheit auf öffentlichen Straßen benutzt werden. Melde Dich als nge bei der Ortsaruppe der NS V.! Wechſelhaft— leicht unbeſtändig Nach meiſt freundlichem Wetter im Laufe des Sonntag, hat ſich mit dem Eintreffen der Störungsfront der nordeuropäiſchen Wirbel⸗ tätigkeit zum 8 wieder unbeſtändiges Wetter eingeſtellt. Da wir für die Folge aber auf der Grenze zwiſchen Hoch- und Tieſdruck⸗ einfluß verbleiben werden, iſt wenigſtens für vorübergehend immer wieder der Turchbruch ane icheren Wetters zu erwarten. Dienstag: Vielfach dunſtig, ſonſt wol⸗ kig bis aufheiternd, aber zeitweiſe auch etwas Regen, Temperaturen wenig geändert, Winde um Weſt. Die Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer der wechſelhaften und leicht unbeſtändigen aber nicht durchweg un freundlichen Witterung. und die fact ſchiſtha del. 10 ſtelltn hieſgen nungsfüt emelt 1 bellet, 0 heine u Nigerſ lng in troffenen weils il ud den J der meint ſind boch Den ei lire! wachſende ſchaft her daß Ife lh zuge Aus de bum 5 it folgen führung den ſtänd mäßheit! der Geſck borgenom befunden. uulſprache Geroſſen ditsveror amtliche muß der 00 U Un Emi be g 0 0 die 1 ſommenen det Weise! Am Samstagabend fand im„Stern“ die ordentliche Hauptverſammlung der Gemein⸗ nützigen Baugenoſſenſchaft ſtatt. Der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrats, Herr Verw. Inſp. Alter, eröffnete die Hauptverſammlung, be⸗ grüßte die erſchienenen Genoſſen und ſtellte die ordnungsgemäße Einberufung und die Be⸗ ſchlußfähigkeit der Hauptwerſammlung feſt. Der Vorſitzende betonte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache, daß ſich der Gedanke der gemein⸗ nützigen Bautätigkeit nach und nach mehr ver⸗ tiefen müſſe, da hierin eine wertvolle volksge⸗ meinſchaftliche Arbeit enthalten iſt. Den Bericht des Vorſtandes erſtattete Herr Berberich. Er führte folgendes aus:„Die Verwaltung des Vermögens der Genoſſenſchaft ur und die Erfüllung der übernommenen Ver⸗ i pflichtungen iſt auch im abgelaufenen Ge⸗ 75 ſchäftsjahr ordnungsmäßig durchgeführt wor⸗ l den. In Erfüllung der der Genoſſenſchaft ge⸗ Mall, ſtellten Aufgaben in Bezug auf die auch am Naur hieſigen Platze dringend notwendige Woh⸗ gebur nungsfürſorge wurde im abgelaufenen Jahre 5 1 erneut und mit dem beſonderen Erfolg bear⸗ en beitet, daß die Errichtung weiterer Eigen⸗ zun heime und die Uebernahme der mittelbaren n be Trägerſchaft zur Durchführung der Kleinſied⸗ 1 lung in Viernheim ermöglicht wurde. Die ge⸗ 1 troffenen Entſcheidungen entſprachen den je⸗ weils in Betracht kommenden Verhältniſſen und den beſtehenden Vorſchriften. In der Zuſammenſetzung des Vorſtandes iſt eine Aenderung nicht eingetreten. Die ord⸗ nungsmäßige Fortführung der Geſchäfte iſt auch bis auf weiteres gewährleiſtet. Die Grundlagen für eine ordnungsmäßige und ge⸗ meinnützige Weiterarbeit der Genoſſenſchaft ſind vorhanden. ö Den erfolgten Austritten ſtehen inzwiſchen erklärte Eintritte gegenüber. Mit den ſtändig wachſenden Aufgaben und an die Genoſſen⸗ ſchaft herantretenden Anforderungen hat auch das Intereſſe weiterer Kreiſe wieder weſent⸗ lich zugenommen.“ Aus dem Bericht des Aufſichtsrats, der von Herrn Verw.⸗Inſp. Alter erſtattet wurde, iſt folgendes zu entnehmen: Die Geſchäfts⸗ führung ſeitens des Vorſtandes wurde nach den ſtändigen Beobachtungen und den in Ge⸗ mäßheit der Beſtimmungen der Satzung und der Geſchäftsanweiſung für den Aufſichtsrat vorgenommenen Reviſionen ſtets in Ordnung befunden. Alle vorgenommenen Handlungen entſprachen den einſchlägigen Vorſchriften des Genoſſenſchaftsgeſetzes und der Gemeinnützig⸗ keitsverordnung. Für die weitgehendſte chren⸗ amtliche Tätigkeit der Vorſtandsmitglieder muß der beſondere Dank der Genoſſenſchaft ausgeſprochen werden. Der Vorſtand in ſeiner gegenwärtigen Zuſammenſetzung leiſtet ſchr erſprießliche Arbeit im Dienſte der Gemein⸗ ſchaft. Die im Juli ds. Is. durchgeführte Verbandsreviſion hatte ebenfalls ein befrie— digendes Ergebnis. Nach Ueberwindung der in vollſtändiger Unkenntnis über die wirkliche und ſtets in je⸗ der Hinſicht gemeinnützige Arbeit der Genoſ— ſenſchaſt verurſachten Erſchütterungen iſt auch die Abwickelung der Vorjahre nunmehr leich ter möglich. Erfreulicherweiſe konnten die durch die Uebertragung der mittelbaren Trägerſchaft zur Durchführung der Kleinſiedlungen über⸗ nommenen Aufgaben in durchaus befriedigen⸗ der Weiſe erfüllt werden. Die in dieſem Jahre durchgeführten 20 Kleindſiedlerſtel⸗ len ſind nahezu bezugsfertig und müſſen als in jeder Hinſicht muſtergültig angeſehen wer⸗ den. Die Arbeit des in jeder Hinſicht ehren⸗ amtlich tätigen Baumeiſters Berberich, der ſeine reichen Erfahrungen und ſein Können in den Dienſt unſerer Sache ſtellte, bedeutet einen Gewinn von außerordentlichem Wect. Mit der Uebernahme der Trägerſchaft hat die Ge⸗ noſſenſchaft auch hinſichtlich- der vorläufigen und der ſpäteren Finanzierung der Siedlun⸗ gen gegenüber ſeither teilweiſe neue Wege beſchritten, die bei weitgehendſter Inanſpruch⸗ nahme der fürſorglichen Maßnahmen der Re⸗ gierungen nur im Intereſſe der beteiligten Siedler gegangen werden ſollen. Nach Ab⸗ ſchluß der bereits ſeit längerer Zeit mit den zuſtändigen Stellen bezüglich der weiteren Bauperiode eingeleiteten Verhandlungen hofſt man das Siedlungswerk fortſetzen zu können. 3 Die Durchführung von Eigenheimbauten für Mitglieder der Genoſſenſchaft erfolgt au— „ ßerdem in der gewohnten Weiſe und bis jetzt 1 zur vollſtändigen Zufriedenheit der beteeffen— den Genoſſen. f Zaum großen Leidweſen der Organe der Ge⸗ e noſſenſchaft wird vielfach nicht der ſo drin⸗ 1 gend notwendige Gemeinſchafts- und Genoſ— „ ſenſchaftsgeiſt aufgebracht und in die Tal um⸗ 5 geſetzt. Es muß immer wieder darauf ginge— wieſen werden, daß die ordnungsmäßige Lei⸗ ſtung der Stammanteile und die Fortſetzung Orbentliche Hauptverjammlung der Gemeinnützigen Vaugenoffenſchaft Viernheim der Mitgliedſchaft auch nach empfangenen Vorteilen Ehrenpflicht und Dienſt an der Volksgemeinſchaft iſt. Dabei ſei nicht uner⸗ wähnt gelaſſen, daß der Stammanteil bei un⸗ ſerer Genoſſenſchaft auch für die Folge 200 RM. beträgt, während die nach Aenderung des Genoſſenſchaftsgeſetzes gegründeten Ge⸗ noſſenſchaften einen Stammanteil von wenig⸗ ſtens 300 RM. zu erheben haben. Daß der Stammanteil nach wie vor mit 3 Prozent verzinſt wird, iſt bekannt. Mit dem Ausdruck des Dankes an alle und insbeſondere die Mitglieder der Organe der Genoſſenſchaft für die geleiſtete Mitarbeit, wurde die Entlaſtung des Vorſtandes bean⸗ tragt und auch einſtimmig genehmigt. Der Geſchäftsführer, Herr Aug. Müller, gab eine Ueberſicht über den Jahresabſchluß. Die Aktiven und Paſſiven ſchließen mit RM. 43 496.— ab. Der Gewinn beträgt 734.— RM. Dieſer geringe Ertrag beweiſt eindeutig, daß alle Arbeit ehrenamtlich unter Vermei⸗ dung von Koſten nur im Intereſſe der Ge⸗ noſſen vor ſich ging. Der Mitgliederbeſtand betrug 145. Den 20 Austritten ſtehen 14 Zu⸗ gänge gegenüber, ſo daß das Berichtsjahr mit 139 Mitgliedern abſchließt. Bei Beſchlußfaſ⸗ ſung über die geſetzlichen Rücklagen wurde betont, daß in der ſchon ſeit 1920 beſtehenden Genoſſenſchaft die erforderlichen geſetzlichen Rücklagen vorhanden ſind, ſo daß dieſen nur 50.— RM. und den Hilfsrücklagen der Reſt des Gewinns zuzuſchreiben iſt. Die Stamman⸗ teile werden mit 3 Prozent verzinſt und dieſe Verzinſung auf die Stammanteile bis zur not⸗ wendigen Erhöhung auf 200.— RM. zuge⸗ ſchrieben. Das Guthaben der Genoſſen be— trägt 17 192.— RM. und die Haftſumme 27 800.— RM. Der Vorſitzende betonte hier— zu, daß nunmehr die Vergangenheit mit dem Rückgang und der Erſchütterungen abgeſchloſ— ſen ſei. Die finanzielle Lage iſt gut, ſo daß man getroſt in die Zukunft blicken kann. Der Siedlungsbau iſt mit ein Beweis für die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Genoſſenſchaft. Es beſtehen alſo günſtige Ausſichten und berechtigte Hoff nungen auf eine erſprießliche Weiterarbeit. Auch der Rechenſchaftsbericht wurde einſtim⸗ mig genehmigt. Zu Punkt 4: Feſtſetzung des Geſamtbe⸗ trags für Anleihen und Spargelder, führte der Vorſitzende u. a. folgendes aus: Es iſt das eindeutige Beſtreben der Genoſſenſchaft, daß mit dem Abſchluß des Bauweſens auch die geldliche Frage erledigt iſt. Die Geldbeſchaf— fung iſt bedeutend erleichtert, zumal durch die Ausſchaltung der jüdiſch-bolſchewiſtiſchen Ein⸗ ſtellung der Geldgeber, die das Geldverdienen in großen Buchſtaben auf ihren Fahnen tru⸗ gen, keine Wucherzinſen für Geldbeſchaffung uſw. mehr zu zahlen ſind. Die gemeinnützige Tätigkeit der Genoſſenſchaft kennt keine großen Gewinne, was ja auch der knappe Ertrag von 734 RM. beweiſt, der in privaten Händen ſi⸗ cherlich in die Tauſende gegangen wäre. Grundſatz iſt die Erhaltung der Gemeinnützig⸗ keit. der keine Gewinne kennt, ſondern nur das Beſtreben, für den einzelnen Genoſſen tätig zu ſein und ihn in ſeinem Bauvorhaben zu unter⸗ ſtützen. Der Vorſitzende kam hierauf auf die großen Schwierigkeiten, die da und doct ent⸗ ſtehen, zu ſprechen, von welchen ſich der ein⸗ zelne keine Vorſtellungen machen kann, die je⸗ doch in ſtiller, zäher Arbeit immer überwun⸗ den werden. Er betonte weiter, daß die Ge⸗ noſſen doch unbedingt bei der Genoſſeuſchaft ſparen ſollen, zumal ſie hierdurch dem Ge⸗ noſſenſchaftsgedanken nützen und mit dazu bei⸗ tragen, dem einzelnen Genoſſen billiges Geld bei der Durchführung ſeines Bauvorhabens zur Verfügung zu ſtellen. Die Einlagen wer⸗ den mit 4 Prozent verzinſt und auch die recht- zeitige Rückzahlung war immer möglich. Da⸗ mit immer eine rechtzeitige Auszahlung an die Geſchäftsleute möglich iſt, wurde vorgeſchla⸗ gen, den Betrag der Anleihen auf 50 000.— RM. und für Spargelder auf 20 000.— RM. feſtzuſetzen, was ebenfalls einmütige Billi⸗ gung fand. Von den drei ausſcheidenden Mitgliedern des Aufſichtsrats wurden zwei, Mich. Brech⸗ tel 4. und Ad. Lammer 2., wieder- und Joh. Georg Bugert 3. hinzugewählt. Der Bau von Siedlungshäuſern wurde in größerem Rahmen behandelt. Herr Verw.⸗Inſp. Alter machte hierzu folgende grundſätzliche Ausführungen: Der Bau von Siedlungshäuſern wird nach wie vor weiterge— führt. Falls es noch möglich iſt, werden im Herbſt noch Neubauten begonnen, wenn nicht, dann im kommenden Jahre. Nichts ſoll über— ſtürzt werden, langſam aber ſicher muß es weitergehen. Der Redner warnte bor über⸗ ſtürzten Projekten. Die Finanzierung eines Siedlungshauſes muß ſo geſchehen, daß der Siedler auch Herr ſeines Eigentums bleibt und ſeinen Verpflichtungen nachkommen lann. ——— Grundſatz iſt, den Siedlern von vornherein Klarheit zu verſchaffen, wie das Ende aus⸗ ſieht. Wenn er gleich mehr Geld aufbringen kann, hat er in Zukunft weniger zu bezahlen. Weiter muß ſich der Siedler ſo einſtellen, daß er weiter keine Verpflichtungen mehr hat. Er muß Zinſen und Tilgung aufbringen kön⸗ nen. Auf all dieſe Begleitumſtände wird der Siedler zu ſeinem eigenen Vorteil und ſpä⸗ teren Wohlergehen durch die Baugenoſſen⸗ ſchaft aufmerkſam gemacht. Mit Rat and Tat wird ihm zur Seite geſtanden, er erhält Auf⸗ klärung in punkto Reichszuſchüſſe und ſo wird alles getan, um ihn unter den günſtigſten Be⸗ dingungen in den Beſitz eines Eigenheims zu bringen. Die Raumeinteilung in den Sied⸗ lungshäuſern wurde bedeutend verbeſſect und alles wird ſo geſtaltet, wie es für ſeine Fa⸗ milienverhältniſſe am zweckmäßigſten erſcheint. Hier hat ſich Herr Berberich be⸗ ſonderen Dank verdient. In unermüdlicher, aufopfernder, ehrenamtlicher Tätigkeit ſtand er den Siedlern mit Rat und Tat zur Seite und ſeinen Plänen iſt es zu danken, daß die Siedlungshäuſer in der räumlichen Ausgeſtal⸗ tung und Schönheit eine bedeutende Beſſerung erfahren haben. Einfach, ſolid und fachlich wurde und wird alles ausgeführt werden. Und ſo wird Herr Berberich auch weiter ſeinen wertvollen Rat und ſeine geſchätzte Tätigkeit in den Dienſt der guken Sache ſtellen. Neben der Anerkennung durch den Vorſitzenden wurde ihm auch reicher Dank aus der Mitte der Ver⸗ ſammlung gezollt.„Hier wachſen kleine Paradieſe“, ſagte einer der zahlreichen Beſucher, die von auswärts, aus allen Gegen⸗ den kommen, um die Viernheimer Siedlungen zu beſichtigen, zu photographieren und in dem geſehenen Sinne weiter verbreiten. Geſchäfts⸗ führer Müller machte die erfreuliche Mit⸗ teilung, daß bei einer Tagung der Kinderrei⸗ chen feſtgeſtellt wurde, daß Viernheim mit ſeinen Siedlungen an 2. Stelle in Heſſen⸗Naſſauſteht. Der Vorſitzende machte im Verlaufe des Abends noch darauf aufmerkſam, daß das Siedlungsgelände an der Lampertheimerſtraße und zwiſchen der Bürſtädterſtraße und Kir⸗ ſchenweg noch eine Erweiterung erfährt, ſo daß ſich die Siedlungstätigkeit noch über Jahre hin erſtrecken wird. 0 Nachdem Geſchäftsführer Müller dem Vorſitzenden und ſeinen Mitarbeitern den herz⸗ lichſten Dank der Verſammlung für ihre auf⸗ opfernde Tätigkeit übermittelt hatte, konnte der Vorſitzende mit der Verſicherung, uner⸗ müdlich weiter an dem begonnenen Werk zu arbeiten, und einem Gedenken an den Führer und Reichskanzler, die anregend und flott ver⸗ laufene Verſammlung ſchließen. Heljt Anfälle verhüten- Leichtjinn raubt Menschen Hände fort von den Maſchinen! VA. Ein Fleiſchergeſelle war am elektriſch betriebenen Fleiſchwolf beſchäftigt und gab einem Lehrling den Auftrag, Wurſtſuppe aus dem Keſſel zu ſchöpfen und in den Fleiſchwolf zu ſchütten. Durch einen uner⸗ klärlichen Umſtand kam er mit der linken Hand in die Oeffnung des Fleiſchwolfs, wo⸗ durch er den Mittelfinger und mehrere Glie⸗ der des Ring⸗ und Zeigefingers verlor. Die Unterſuchung des Unfalls ergab, daß die Einlauföffnung des Wolfs wohl mit einem beſonderen Schutz verſehen, dieſer Schutz je⸗ doch völlig unwirkſam war. Ein anderer Fleiſchermeiſter gab ſeinem Lehrling den Auftrag, Speck durch den Fleiſchwolf laufen zu laſſen. Dabei wurde ein Stück Speck von der Schnecke nicht erfaßt. Der Lehrling ver⸗ ſuchte deshalb, den Speck mit der linken Hand in die Einlauföffnung zu drücken. Hierbei wurde die Hand von der Schnecke erfaßt und vollſtändig abgequetſcht. Die Unfallunter⸗ ſuchung ergab, daß der Wolf nicht mit einem Einlaufſchutz verſehen war. Die Beſchäfti⸗ gung des Lehrlings an der ungeſchützten Maſchine ſtellt eine grobe Vernachläſſigung der Sorgfaltspflichten des Betriebsführers und einen Verſtoß gegen die Unfallverhü⸗ tungsvorſchriften dar. Es ſollte ein Schabernack ſein Aus Unkenntnis der Folgen ſeines Tuns verletzte ein Gefolgſchaftsmitglied einen Ar⸗ beitskameraden ſchwer. In der Schloſſerei war ein Mann mit Schweißbrennerarbeiten beſchäftigt. Ein Arbeitskollege wollte ihm einen Schabernack ſpielen und ſchüttete von einer höher gelegenen Luke aus eine größere Menge Filterſtaub auf ihn herab. Der Staub bildete mit der Luft ein exploſibles Gemenge, das ſich am Brenner entzündete und zur Exploſion kam. Der Schweißer erlitt ſchwere Verbrennungen. Nur der Umſtand, daß er beim Schweißen eine Brille trug, hat ihm das Augenlicht gerettet. f Hier war die Kleidung ſchuld 5 Einen tödlichen Unfall erlitt ein Lehr⸗ ling, als noch die abgeſtellte Mühle die letz⸗ ten Touren machte. Der Lehrling war von ſeinem Meiſter in den Keller geſchickt wor⸗ den, um dort mit dem Ausrücker des Motor⸗ riemens die Mühle abzuſtellen. Bei den letz⸗ ten Umläufen der Mühle wurden plötzlich zwei Schläge gehört. Der Lehrling war von der Welle erfaßt und herumgeſchleudert wor⸗ den. Wie die Unterſuchung ergab, muß der Lehrling ausgerutſcht ſein, wobei die Welle die Kleidung des Lehrlings erfaßte und ihn aufwickelte. Der Fall verlief tödlich. ö Ein anderer Lehrling verunglückte bei un⸗ vorſchriftsmäßigem Schmieren einer Welle während des Betriebs tödlich. Er ſtand auf einem Filterkaſten, wo ſeine Kleidung in Bruſthöhe von der Welle erfaßt wurde. Da lich ſein Fuß an der Abklopfvorrichtung ver⸗ fing, wurde der Lehrling nicht um die Welle geſchleudert, aber durch Einſchnüren der Bruſt zu Tode gedrückt. Wer trägt bie Vorſtellungskoſten? V. A. In der Zeitung erſcheint eine An⸗ zeige, nach der bei einer Firma ein beſtimm⸗ ter Poſten beſetzt werden ſoll. Von den Be⸗ werbern werden drei oder vier in die engere Wahl gezogen. Man fordert die Betreffen⸗ den auf, ſich perſönlich vorzuſtellen. Unter den Bewerbern iſt auch einer, der nicht in der gleichen Stadt wohnt, in der das Unter⸗ nehmen ſeinen Sitz hat. Selbſtverſtändlich koſtet dieſen Mann die Vorſtellung bei der Firma Geld; denn er muß ja erſt an den Ort gelangen, an dem er ſich vorſtellen ſoll. Wür⸗ de die Entſcheidung bei der endgültigen Wahl auf ihn gefallen ſein, ſo wäre alles in ſchönſter Ordnung. Dies iſt jedoch nicht der Fall. Man hat ſich für einen anderen Mann entſchieden. Man ſollte nun annehmen, daß die Firma, die einen Bewerber, der in einer anderen Stadt wohnt, auffordert, ſich bei ihr per⸗ ſönlich vorzuſtellen, dieſem die hierdurch ent⸗ ſtandenen Unkoſten erſetzt. Im allgemeinen geſchieht dies auch. Aber wie ſo manche Rechtsſtreitigkeit zeigt, gibt es auch Firmen, die trotz der in dieſer Richtung gefällten Ent⸗ ſcheidungen der Arbeitsgerichte die Anſicht vertreten, daß jemand, der ſich um eine aus⸗ wärtige Stellung bewirbt, bereit ſein muß, die Koſten dieſer Bewerbung— alſo auch der perſönlichen Vorſtellung— zu tragen. Dieſe Anſicht iſt irrig. Die Arbeitsgerichte haben verſchiedentlich entſchieden, daß der zur perſönlichen Vorſtellung auffordernde Betrieb die mit der Vorſtellung des Bewer⸗ bers verbundenen Unkoſten zu tragen hat. Dabei machten ſie keinen Unterſchied, ob die perſönliche Vorſtellung des Bewerbers zum Erfolg geführt hat oder nicht. In den Ent⸗ ſcheidungen wird immer wieder betont, daß die Verpflichtung des Betriebs zur Erſtat⸗ tung der Unkoſten der Billigkeit entſpricht. Dieſe Auslegung ſtimmt auch voll und ganz mit den heutigen Anſchauungen überein. Wie weit man ſeitens einzelner Firmen in der Ablehnung der Tragung der dem Be⸗ werber entſtandenen Unkoſten gegangen ddt, geht daraus deutlich hervor, daß in einem Fall ein Betrieb die Entſchädigung für die Unkoſten ſogar abgelehnt hat, als es dem Bewerber auf Grund der Abweſenheit des Perſonalchefs nicht möglich war, ſich am ver⸗ einbarten Termin dieſem vorzuſtellen. Eine derartige Auffaſſung ſpricht ſelbſtverſtändlich allen unſeren heutigen Anſichten Hohn. Man will einem Volksgenoſſen, den kein Verſchul⸗ den an dem Mißlingen der Angelegenheit trifft, die Laſten aufhalſen, für deren Ent⸗ ſtehung man ſelbſt ganz allein die Schuld trägt. Dieſer und andere ähnlich gelagerte Fälle beweiſen ganz klar, daß die entſpre⸗ chenden Entſcheidungen der Arbeitsgerichte leider noch nicht allgemein bekannt ſind. Andererſeits kann aber auch ein Bewer⸗ ber, den die alleinige Schuld an dem Nicht⸗ zuſtandekommen eines Vertrags trifft, ſeine Unkoſten von dem ausſchreibenden Betrieb nicht erſetzt verlangen, wenn das Scheitern in ſeinem Verhalten begründet iſt. Es kann alſo niemand Erſatz ſeiner Unkoſten fordern, der auf Grund der Anzeige wiſſen mußte, daß er bei genauer Prüfung den geſtellten Anforderungen nicht genügen würde, oder der beiſpielsweiſe bei angegebener Gehalts⸗ höhe auf Grund der eigenen, weit höherelie⸗ genden Forderung mit der Ablehnung ſeiner Bewerbung rechnen mußte. Das ſind aber Ausnahmen. Im allge⸗ meinen wird man immer annehmen müſſet daß der Betrieb, der einen Bewerber um eine ausgeſchriebene Stelle zur perſönlichen Vorſtellung auffordert, dieſem die entſtande⸗ nen Unkoſten auch erſetzen muß, gleichgültig, ob er mit dem Bewerber zum Abſchluß eines Vertrags kommt oder nicht, es ſein denn, daß der Betrieb von vornherein den Bewerber dei der Aufforderung zur perſönlichen Vor⸗ ellung darauf aufmerkſam gemacht hat, daß in Erſatz entſtehender Unkoſten nicht in Frage kommt. Amiliche Velannimachungen g Aulos— keine Leckerbiſſen für Butze Sind Autofahrten bei Gewitter gefährlich? Wer als Kraftfahrer mit ſeinem Fahr⸗ zeug einmal in ſchwere Gewitter gekommen iſt, wird ehrlich zugeben müſſen, daß ihn dabei ſeltſame Gefühle beſchlichen haben. Am zunächſt die Gefahr des Nadfahrens während eines Gewitters zu klären, unter⸗ nahm Prof. Dr. Stephan Jellinek, der Leiter des Elektropathologiſchen Inſtituts der Ani⸗ verſität Wien folgende Unterſuchung. Er ſtellte ein Fahrrad auf eine Eiſenplatte und belaſtete das Fahrrad derart, daß dieſelben Verhältniſſe gegeben waren wie bei der Be⸗ laſtung mit einem Menſchen. Die Pneuma⸗ tikreifen waren nicht zu ſtark aufgepumpt, ſo daß der Teil der Felge, der der Eiſenplatte am nächſten iſt, noch 2,2 Zentimeter von der Eiſenplatte entfernt war. Es wurde nun durch die Eiſenplatte und durch das Fahrge⸗ ſtell des Rads ein Strom langſam anſteigend bis zu 7000 Volt geſchickt, an dieſer Marke ſprang ein kleiner Funke über den Gummi des Rads. Bei einer ſchlagartigen Stromzu⸗ führung, wie es alſo im Gewitter der Fall iſt, konnten bei 15000 Volt Funkendurch⸗ ſchläge durch die Bereifung erzielt werden. auch eine gut iſolierende Gummiplatte wür⸗ de bei einer Einwirkung von 16 000 Volt glatt durchſchlagen. Allein dieſe Tatſachen genügen, um auf die Gefahr des Radfahrens bei Gewitter hinzuweiſen. Wenn man aber bedenkt, daß bei Blitzſchlägen weit mehr Energie entwik⸗ kelt wird und daß auch durch die Feuchtigkeit, durch den niedergehenden Regen und den Schmutz, der an der Gumibereifung haften bleibt, die Iſolierung ſo gut wie aufgehoben iſt, muß vor Radtouren während eines ſtar⸗ ken Gewitters entſchieden gewarnt werden, da zum mindeſten die Möglichkeit einer Ge⸗ fährdung durch Blitzſchlag gegeben iſt. So⸗ weit das wiſſenſchaftliche Unterſuchungser⸗ gebnis, das von leider nur allzuvielen Kraft⸗ fahrern auch auf das Auto als zutreffend an⸗ geſehen wurde. Es wäre grundfalſch, derar⸗ tige Verſuchsergebniſſe ohne weiteres auch auf Kraftfahrzeuge übertragen zu wollen, da wir es ja mit ganz anderen Verhältniſſen und Bedingungen zu tun haben. Zur Be⸗ ruhigung aller Kraftfahrer— ſo ſchreibt uns Der Deutſche Automobil⸗Club— ſei voran⸗ geſtellt, daß— unſeres Wiſſens— bis heute noch in keinem einzigen Fall ein Blitzein⸗ ſchlag in einen betriebsſicheren Kraftwagen nachgewieſen wurde. Wenn trotzdem ab und zu Nachrichten über Blitzeinſchläge in Kraft⸗ fahrzeuge veröffentlicht wurden, ſo ergab ſich doch immer wieder, daß nach eingehender Prüfung von einem Blitzeinſchlag nichts mehr übrig blieb. Man muß ſich einmal die Frage vorlegen, ob ein Kraftwagen für den Blitz überhaupt etwas beſonderes anziehendes bietet. Erfah⸗ rungsgemäß ſicht ſich der Blitz von den Ge⸗ witterwolken zur Erde immer den bequem⸗ ſten Weg mit dem geringſten elektriſchen Wi⸗ derſtand. Wohl ſteckt in unſeren Kraftwagen eine große Menge gut leitender Metalle, aber trotzdem iſt der elektriſche Leitungswi⸗ erſtand eines Wagens für den Blitz außer⸗ ordentlich groß. Der Blitz fließt bekanntlich immer an der Oberfläche des Leiters ent⸗ lang, ohne in das Innere des Leiters ein⸗ zudringen. Bei einem Kraftwagen beſteht die Oberfläche aus Lackſchichten, die denkbar ſchlechte Leitereigenſchaften haben. Schließ⸗ lich bietet auch die Gummibereifung für den Blitz keine Bequemlichkeiten, denn Gummi iſt ja gleichfalls ein ſehr ſchlechter elektriſcher Leiter. Außerdem kennt man von den Sonder⸗ heiten des Blitzes ſeine grundſätzliche Ab⸗ neigung gegen elektriſche Anlagen mit induk⸗ Die Blumenvaſe auf dem Arbeitstiſch Das vorbildliche Stadtbauamt— Appell an den Menſchen— Freude hebt Schaffenskraft Folgende Meldung lieſt man in der Zei⸗ tung:„Das Stadtbauamt in Wernigerode hat für jeden Arbeitsplatz ſeines Betriebs eine Blumenvaſe geſtiftet, die an jedem Mittwoch eine neue Blumenfüllung erhal⸗ ten ſoll.“ Dieſe Nachricht iſt ſchlicht, klar und völlig unmißverſtändlich. Die Beamten und Ange⸗ ſtellten des Stadtbauamts in Wernigerode ſollen unter allen Umſtänden blumenge⸗ ſchmückte Arbeitsplätze haben. Vielleicht wird ſchon der eine oder andere von ihnen einen Blumentopf aufgeſtellt haben, dem er in der Arbeitspauſe die erforderliche Pflege angedeihen läßt. Für ihn wird die Blumen⸗ vaſe eine zuſätzliche Freude bedeuten. Von den anderen wird durch die blumengeſchmück⸗ te Vaſe mancher erſt auf den Geſchmack ge⸗ bracht werden. Wieviele tüchtige Arbeiter und Angeſtellte gibt es doch, die, an einen Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen Herrn Valentin Schlosser Luzenbergstraße 82 Malermelster sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden, die zahlreiche Be- gleitung beim Gange zur letzten Ruhestätte und den Stiftern von hl. Messen sagen wir hiermit allen unseren herzlichen Dank. Mannheim-Waldhof, den 12. September 1938 Die tieftrauernden Hinterbliebenen 51 Betr.: Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall. Wegen Ausbruch der Maul- und Klauen⸗ ſeuche im gemeinheitlichen Faſelſtall wird der⸗ ſelbe bis auf weiteres geſchloſſen. Betr.: Sprechſtunden des Bürgermeiſters. Die Sprechſtunden des Bürgermeiſters ſind bis auf weiteres wochentags, außer Mittwoch und Samstag, auf 10—12 Uhr feſtgeſetzt. Viernheim, den 12. September 1938 Der Bürgermeiſte r. Bereins⸗Anzeiget Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Heute abend 7—8 Uhr Jugendtraining, ab 8 Uhr Training der aktiven Mannſchaften im „Freiſchütz.“ Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Heute Dienstagabend 6 Uhr Training der 1. und 2. Jugendmannſchaft auf dem Sportplatz. Das Training übernimmt für 1. Jugend L. Stumpf, für 2. Jugend Gg. Jakob. Handball⸗ Training: Mittwoch 6 Uhr auf dem Platz, anſchließend in der Halle. Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim Mittwochabend im Lokal Vorſtandsſitzung. Der Vorſitzende. meme, mmm, Anzeigen kalten,„ſachlichen“ und Hebloſen Arbeits⸗ platz gewöhnt, kaum mehr die Empfindung haben, daß ihnen eigentlich etwas fehlt. Für ſie bedeutet die kleine Vaſe mit Blumen ein kleines Stück Erziehung, deſſen Wichtigkeit ihnen erſt nach einiger Zeit aufgehen wird. Sie werden jeden Mittwoch die neuen Blu⸗ men aufmerkſam betrachten, ſte werden ſich erklären laſſen müſſen, was für Blumen es ſind, und ſie werden ein paar Wochen ſpäter ſich ſchon auf dieſen Mittwoch freuen, der ihnen eine neue Buntheit auf ihrem Ar⸗ beitsplatz beſchert.. Solche und ähnliche Dinge ſind es, die ſich ſo mancher Ausländer kräftig zu Gemüt und zur Beſinnung führen ſoilte, der an den deutſchen Verhältniſſen etwas auszuſetzen hat. Wo gibt es das noch in der Welt, daß eine Behörde ihren Angeſtellten Blumen auf den Arbeitsplatz ſtellt? Und zwar tut ſie das in der klaren Erkenntnis, daß ſo etwas nicht nur Freude an und für ſich bereitet, ſondern auch die Arbeitsfreude hebt. Wenn wir alſo— wenn auch ungern— rein rech⸗ neriſch an dieſes kleine Ereignis herangehen wollen, ſo dürfen wir ſagen, daß ſich die Va⸗ ſen und die jeden Mittwoch erneuerten Blu⸗ men für die Behörde, die beides ſpendet, vielfach bezahlt machen. Denn das war ja der folgenſchwere Irrtum einer vergangenen So⸗ zialpolitik: daß ſie nur den unmittelbaren Profit ſah, daß ſie die Gefolgſchaft nur aus dem Blickwinkel der Lohnbuchhalterei wertete und das Menſchliche völlig überſab und vernachläſſigte. Mit dieſer Auffaſſung hat das neue Deutſchland völlig gebrochen, die Tätigkeit des Amts„Schönheit des Ar⸗ beitsplatzes“ beweiſt das mehr als alle Wor⸗ te. Was in punkto Verſchönerung des Ar⸗ beitsplatzes in den letzten Jahren in deut⸗ ſchen Betrieben, öffentlichen wie privaten, bereits geſchehen iſt, bildet für alle Zeit ein Ruhmesblatt. Millionen von Arbeitern und Angeſtellten fühlen ſich zum erſtenmal als Menſchen angeſprochen, ſie durften feſtſtel⸗ len, daß man ſie nicht nur als Arbeitsma⸗ ſchinen betrachtete, die ein beſtimmtes Pen⸗ ſum Arbeit für eine ganz beſtimmte Bezah⸗ lung zu verrichten haben. Denn die Blumen auf dem Tiſch ſind ein Appell an die Menſchen. Menſch, dem ſie gelten, ſieht hinter dieſen Blumen den Wunſch der Betriebsführung, jedem Gefolgſchaftsmitglied die notwendige Arbeit ſo ſchön und angenehm wie nur mög⸗ lich zu machen. Auch dann, wenn das für die Betriebsführung mit Auslagen verbunden iſt. Das kleine Beiſpiel von Wernigerode iſt nur eines von vielen anderen. Wir haben es herausgeholt, weil dieſe kleine Tat für viele andere ſteht und Zeugnis ablegt, daß das neue Arbeitsethos in Deutſchland kein 5 I N ä Aang Slofte kaufen Sie vorteilhaft imme, Schlagwort, ſondern ſchlichte und kaum meyr aus dem Rahmen fallende Selbſtverſtänd⸗ lichkeit geworden iſt. R. W. Lohnausfall bei Verſäumnis des Arbeitsbe⸗ ginnes. Grundſätzlich tragen die Gefolgſchafts⸗ mitglieder ſelbſt die Verantwortung dafür, daß ſie rechtzeitig am Arbeitsplatz erſcheinen, ſo daß die Verſpätungen, auch wenn ſie auf höhere Ge⸗ walt zurückzuführen ſind, als Lohnausfall zu ihren Laſten gehen. Das gilt auch, wenn der Unternehmer den Gefolgſchaftsmitgliedern eine Fahrgelegenheit zur Betriebsſtätte zur Verfü⸗ gung ſtellt, in dem er einen Fuhrunternehmer mit Omnibusfahrten beauftragt; denn dadurch übernimmt der Unternehmer noch nicht ohne weiteres die Haftung für einen Lohnausfall bei Arbeitsverſäumnis durch verzögerte Beförde⸗ rung, wenn dieſe auf Naturereigniſſen beruht. Möglich iſt allerdings auch, daß der r Gewühe mer ausdrücklich oder ſtillſchweigend die Gewähr für rechtzeitiges Eintreffen des Omnibus über⸗ nimmt. Gerade bet Beurteilung einer ſolchen ſtillſchweigenden Vereinbarung wird die Für⸗ ſorge⸗- und Treuepflicht im Arbeitsverhältnis weſentlich mitſprechen.(Urteil des Reichsar⸗ beitsgerichts, RAG. 203/37) Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Zweimal 1 Million Reichsmark ge⸗ zogen. Bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie wurden zwei Gewinne von je einer Million Reichsmark gezogen. Die beiden Gewinne fielen auf die Losnummer 380 864. Das Los wird in der 1. Abteilung in Achtel⸗ loſen in einer bayeriſchen Lotterieeinnahme geſpielt. Alle glückliche Beſitzer eines Achtel⸗ loſes dieſer Nummer erhalten bare 100 000 Mark ausbezahlt. Boden, die es in den Mund nahm, was zu der Verbrennung und ſeinem Tode führte. Wie die Nachforſchungen ergaben, waren die Stück⸗ chen kauſtiſcher Soda aus einer durch die Zer⸗ ſetzung aufgeweichten Papiertüte, die ſich in einem von der Mutter des Kindes an einem Fenſter aufgehängt geweſenen Tragnetz befand, gefallen und ſo für das Kind erreichbar. In⸗ wieweit Fahrläſſigkeit vorliegt, wird die wei⸗ tere Unterſuchung ergeben. e „ r 2 I Durch kauſtiſche Soda verbrannt ef und an der Verbrennung geſtorben ba Worms. Am 4. 9. 38 ſtarb im Kranken⸗— haus Worms ein 13 Monate altes Kind aus nen Worms an den Folgen einer Verbrennung im Die Mund und Hals durch den Genuß von kau⸗ 1 ſtiſcher Soda. Das Kind hielt ſich am Mittag 1 Der einzelne des 30. 8. 38 ohne Aufſicht in der Küche der am neu bezogenen elterlichen Wohnung auf. Es Ein fand hier Stückchen kauſtiſcher Soda auf dem wer 2 22 e neben der Poſt S cc eie, 2 5 7 in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets wir herzlichſt Gießen, September 1938 Cudwigſtraße 70 due Heer 823 ür die anläßlich unſerer Hochzeit erwieſenen Aufmerbſambeiten und Glückwünsche danden Willi Joſt, unwerſitäts/ und Pfarraffiſtent u. Frau Elje Joſt geb. Werner wissen müssen. belehrt. ein tauslalt clue Zeitung. Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie Sie warnt, beräat und hilft, unterhält und Sie ist billig und pünktlich— kurz unentbehrllen für jeden! Hennſieimen Hobksgeltung Spolse. Aammer schöne, moderne Form, bes, aus: Bülett. seitlich ge- rundet und poliert mit Schiebetũren u. Silberkasten, Aus · ⁊ iehtisch, Polster- stũhlen ache i: 2 fd. 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