15 Leföthe⸗ e er Uttergeh⸗ de Ceniht mubus über, er ſolhen 0 die Für dethiltgiz 3 Reihsar, —— ſe kine r 0 86. n Ache e 100000 erbrannt. jeſtorben m Krunken⸗ b Kind aus remnung in ö don lu⸗ am Nittgg Kiche der g f. es a auf dem d zu der die Stick⸗ ch die gr⸗ die ſich in an einem eh and Ieh Hall, 0 bar. Ju⸗ d die wei⸗ ꝗ— 8 außerordentlich weitgehende Erſcheinungsweiſe: Bezugs durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 214 ol Amlsblatt der Bür Täglich, ausgenommen an S reis: Ins Haus 8 monallich 400 Recht einſgleg M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. germeiſterei Viernheim eiertagen. 1.60 RM. ein otenlohn, ließlich S Miltwoch iernheimer Weilun Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ für Imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 8 baer Nr. 6 teil 2 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. den 14. Sepfember 1938 SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Erauſige Bilanz des hunſittſchen Blutrauſchs Drr ſcchethijthe error gegen die Sudetendeulſchen hat iich ins Maßloſe gesteigert Beffriſtele Forderungen an Prag Die Morde an Zudelendenlſchen müſſen aufhören 4 Prag, 19. September. Die Hauptſtelle der Sudetendeutſchen Partei n Eger teilt mit: In einer heute in Eger ſtatt⸗ efundenen gemeinſamen Sitzung prüfte der Politiſche Ausſchuß und die Verhandlungsdele⸗ dation der Sdp. die durch die Zwiſchenfälle des geſtrigen und heutigen Tages und die Maßnah⸗ men der Regierung geſchaffene politiſche Lage. Die Verhandlungsdelegation der Sudetendeut⸗ chen Partei verwies hierbei darauf, daß ſeit Februar 1938 der tſchecho⸗ſlowakiſche Miniſter⸗ präſident wiederholt erklärt hat, daß die Regie⸗ rung nichts von Bedeutung ohne vorhergehendes Einvernehmen mit der Sdp. unternehmen werde. Obwohl vier Delegationsmitglieder beute bis 10.30 Uhr vormittag in Prag weilten, und ſogar in teleſoniſcher Verbindung mit dem Miniſterpräſidium ſtanden, hat die Regierung obne Fühlungnahme mit der Führung der Sdp. Maßnahmen an⸗ 1 und durchgeführt. Sie legte verſtärkte endarmerie und Militärabtei⸗ lungen in deutſche Bezirke,. über große deutſche Gebiete durch den Rundfunk das Standrecht. Nach durchgeführter Beratung richtete der Stellvertreter Konrad Henleins, Ab⸗ geordneter Karl Hermann Frank, an den Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Hodza folgende Forderung Konrad Henleins: Die Führung der Sudetendeutſchen Partei ſtellt feſt, daß eine große Zahl Sudetendeutſcher durch Staatsorgane und tſchechiſche Grenzler getötet und verletzt worden iſt. Bei dieſer Lage ſieht ſich die Führung der Sdp. außerſtande, frei und unbeeinflußt über Recht und Schickſal des Sudetendeutſchtums mit der Regierung zu verhandeln, wenn die Regie⸗ rung nicht folgende Maßnahmen trifft: 1. Die Erklärung des Standrechts wird ſofort zurückgenommen. 2. Aus allen Bezirken mit deutſcher Bevöl⸗ kerungsmehrheit wird die Staatspolizei zurückgezogen. Die Ausübung der Poli⸗ zeigewalt wird den Bürgermeiſtern und Ge⸗ meindevorſtehern übertragen, die auch für die Einrichtung der entſprechenden Erſatzorgane fur die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu ſorgen haben. 3. Die Gendarmerie und alle übrigen Organe der SOS. ſind auf ihre normalen Funktionen und ihren normalen Stand zu beſchränken. Sie haben gleichzeitig mit der Zu⸗ rückziehung der Staatspolizei das Einvernehmen mit den Bürgermeiſtern und Gemeindevorſtehern herzuſtellen, um weiteres Blutvergießen zu ver⸗ meiden. 4. Sämtliche militäriſchen Forma⸗ tionen ſind in ihren Übikationen und in rein militäriſchen Objekten zu kaſernieren. Sie ſind von der Zivilbevölkerung fernzuhalten. Falls dieſe Forderungen des Sudetendeutſch⸗ tums zur Herſtellung eines normalen Zuſtandes, unter dem allgemein verhandelt werden kann, nicht binnen ſechs Stunden ange⸗ nommen, angeordnet, veröffentlicht und ins⸗ beſondere durch den Rundfunk verbreitet wer⸗ den, lehnt die Führung der Sudetendeutſchen Partei jede Verantwortung für die weitere Entwicklung ab. Eine Erklrung der dp. „Vorausſetzungen für Fortſetzung der Verhand⸗ lungen nicht mehr gegeben“ Aſch, 14. September. Konrad Henlein hat am Dienstag mit der Verhandlungsdelegation die Lage geprüft. Es wurde feſtgeſtellt, daß mit Rückſicht auf die Vor⸗ fälle der letzten 48 Stunden, und da die For⸗ derungen, die die Sd. ſtellte, nicht erfüllt wur⸗ den, die Vorausſetzungen für eine weitere Fortführung der Verhandlungen im Sinne des bisherigen Auftrages nicht mehr gegeben ſeien. Konrad Henlein hat deshalb die Delegation ihres Auftrages entbunden und den Abgeord⸗ neten Kundt, Abgeordneten Dr. Peters, Ab⸗ geordneten Dr. Roſche, Dr. Sebekovsky, und Dr. Schicketanz für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit gedankt. Auf die Spitze gerieben! die Prager Perankworkungsloſigkeit vor letzter Eulſcheidung Dr. E. K. So, wie ſich die Dinge in der Tſchecho⸗Slowakei in den letzten 48 Stunden entwickelt haben, treiben die Dinge un; widerſtehlich zur Entſcheidung. Die deutſche Preſſe hat ſeit Monaten faſt täglich über die übelſten Auswüchſe des tſchechiſchen Chauvinismus und des blinden Haſſes gegen alles Sudetendeutſche berichten müſſen. Die Opfer dieſes unerhörten Terrors ſind zahllos. Faſt kaum ein Tag verging, da nicht von fei⸗ gen Ueberfällen auf Sudetendeutſche zu berich- ten war, von Ueberfällen, die zum großen Teil ſogar von amtlichen tſchechiſchen Organen ausgeübt wurden, von Militär, Polizei uſw. Was ſich aber im Laufe des Dienstags er⸗ eignet hat, überſteigt alles bisher Dageweſene. Die tſchechiſche Blutherrſchaft hat in der Tat die Dinge auf die Spitze getrieben. Es iſt der Augenblick gekommen, dan man ſagen muß., „daß es ſo unter keinen Umſtänden mehr wei⸗ tergehen kann. Keine Stunde verging im Laufe des geſtrigen Dienstags, in der nicht von neuen Ueberfällen und immer wieder neuen Opfern unter den Sudetendeutſchen zu hören war. Wildgewordene Militärs und Polizeileute ſchießen ohne jeden Grund auf Deutſche. Panzerwagen durchraſen ſchießend ſudetendeutſche Städte, Poſt, Telefon und Eiſenbahnverkehr ſind unterbunden, und zu alledem iſt den offiziellen Stellen der Sudeten⸗ deutſchen Partei jede Möglichkeit genommen, an ihre Anhänger heranzukommen. Es iſt klar, daß unter dieſen Umſtänden die Sudeten⸗ deutſche Partei von den Prager Stellen katego⸗ riſch verlangen mußte, dem wüſten Treiben ihrer Organe gebieteriſch Einhalt zu ge⸗ bieten. Und ebenſo klar iſt es, daß. wie es auch in den befriſteten Forderungen der Sd P. heißt, die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Lage nur auf den Schultern der Prager Regierung ruht. Dieſe Verantwortung in einer Stunde, da die blutigen Ereigniſſe des Dienstags den ganzen Ernſt der Lage mit beſonderer Deut⸗ lichkeit enthüllen, iſt ungeheuer. Denn Prag hat nunmehr nicht nur über das Schickſal einer ſtaatlichen„Minderheit“ zu entſcheiden, ſondern über eine nationale Volksgruppe von dreieinhalb Millionen, an deren Schickſal nach der deutlichen Erklärung des Führers auch die 75 Millionen Menſchen aus dem Großdeut⸗ ſchen Reich bis zum Letzten intereſſiert ſind. Und an dieſem Schickſal nimmt auch ganz Europa ſo oder ſo Intereſſe. Unſere ſudeten⸗ deutſchen Brüder erleben in dieſen Stunden und Tagen die ganze Schwere ihres von der Prager Willkür geknechteten Daſeins. Sie dürfen unſerer beſonderen Teilnahme gerade im gegenwärtigen Augenblick verſichert ſein. Prag aber möge den Ernſt der Stunde begrei⸗ fen und die einzig mögliche Konſequenz zie⸗ hen, bevor es zu ſpät iſt. Die bluligen Schreckenstaten des Dienstag Anverſchämker Mordanſchlag in Tachau— Fünf Todesopfern i Prag, 13. September Das Sudetendeutſche Preſſeamt meldet aus Techau: Nach der Kundgebang auf dem Marlt⸗ plan, die in vollkommener Ruhe verlief, gab die Gendarmerie ohne vorhergehende Warnung auf die friedlich in ihre Wohnun⸗ Lord Runtiman grüßt eine Abordnung der Sudelendeulſchen entſandte engliſche Berater, Lord Runciman, verbrachte das Wochenende auf floß 9 95 9155 Beſitzung des Grafen Tzernin. Er empfing hier eine Abordnung der Sudetendeutſchen, die ihm über die letzten Zwiſchenfälle Bericht erſtattete. Der engliſche Lord nahm bewegten Anteil an dem tragiſchen Schickſal der Sudetendeutſchen und grüßte vom Balkon aus ſudetendeutſche Männer und Frauen, die vor dem Schloß vorüberzogen und immer kvieder den Vers ſangen:„Lieber Lord, mach uns frei 00 von der Iſchecho⸗Slowakei.“ (Scherl⸗Bilderdienſt, M.) en NN Fußgänger eine Salve ab. rei Tote und eine erhebliche Anzahl von Schwerverletzten, die ins Krankenhaus geſchafft werden mußten, waren die Folge dieſer Tat. Dem. tſchechiſchen Mordanſchlag in Tachau auf friedlich von einer Kundgebung auf dem Marktplatz nach Hauſe zurückkehrende Fuß⸗ gänger fielen fünf Sudetendeutſche E Opfer. Die tſchechiſche Gendarmerie euerte plötzlich ohne jegliche Warnung in die Sudetendeutſchen. Fünf von ihnen brachen auf der Stelle zuſammen und wälzten ſich in ihrem Blute. Da die t 1 Schergen Miene machten, erneut zu ſchießen, entſtand ein Durch⸗ einander, ſo daß es längere Zeit dauerte, bis man an die in ihrem Blute ſchwimmenden Su⸗ detendeutſchen, von denen man drei für tot hielt, herankam. Die Bilanz dieſes feigen tſchechiſchen Ueberfalles ſind ein Toter und vier Schwerver⸗ letzte; ihr Befinden iſt ſehr ernſt. Man tut von Seiten der Sudetendeutſchen alles, um die Schwerverletzten am Leben zu erhalten. Zu dem entſetzlichen Mordüberfall in Tachau werden jetzt noch genauere Einzelheiten be⸗ kannt. In der Mittagsſtunde ſammelte ſich eine Menſchenmenge an, die eine Kundgebung für das Selbſtverwaltungsrecht veranſtaltete. Als bald darauf Militär im Stahlhelm mit entſichertem Gewehr erſchien, geriet die Bevöl⸗ kerung in große Erregung und verlangte den Abzug der Soldaten. Daraufhin beſetzte eine ſtarke Militärpatrouille das Tor der Bezirks⸗ behörde und verweigerte einer Deputation von Sudetendeutſchen den Zutritt zu der Bezirks⸗ behörde. Wild mit ihren Waffen herumfuch⸗ telnd, ſetzten die Soldaten den Mitgliedern der Abordnung die Bajonette auf die Bruſt, doch drängte ſich desungeachtet die Abordnung durch die Bajonette hindurch. In dieſem Augenblick verlor die tſchechiſche Soldateska den letzten Reſt von Verſtand und ſchlug mit Bajonetten und Kolben auf die Ab⸗ ordnung ein, ſchließlich ſchoß ſie ſinn⸗ los in die Menge. Ohne im geringſten auf den Gegenbefehl eines Kommiſſars der Staatspolizei zu achten, ſchoß die entmenſchte Soldateska auch dann noch weiter, als die Menge bereits den Platz in vollkommener Ruhe geräumt hatte. Acht Sudetendeutſche waren die Opfer dieſer ſinnloſen und feigen Schießerei, von denen einertot und ſie⸗ ben ſchwerverletzt in ihrem Blut auf dem Platz liegen blieben. In Ronsperg, wo am Dienstag ein Sude⸗ tendeutſcher von Gendarmen feige niederge⸗ ſchoſſen wurde, hält Gendarmerie und Militär die Straßen und Plätze beſetzt. Berittenes Militär patrouilliert durch die Straßen. Die Gendarmerie iſt in ſtändigem Hin und Her be⸗ griffen. In Autobuſſen wird ſie immer wie; der nach irgendeiner anderen Gegend ver⸗ frachtet. Ebenſo iſt in Karlsbad zahlreiche Polizei, Gendarmerie und Militär zuſammengezogen. Der Aufenthalt in den Straßen nach neun Uhr abends iſt nur Perſonen geſtattet, die im Beſitz eines von der Polizei ausgeſtellten Paſ⸗ ſierſcheines ſind. Die Bevölkerung iſt über dieſe Maßnahme mit Recht außerordentlich er⸗ regt. Ichüſſe auf Major Iuflon-Prall Der Prager britiſche Beobachter in Eger um ein Haar erſchoſſen London, 14. September. Wie Reuter aus Prag meldet, iſt Major Sutton⸗Pratt, der als Beobachter der britiſchen Geſandtſchaft in Prag zugeteilt iſt, um ein Haar von einem tſchechiſchen Beamten erſchoſ⸗ ſen worden. Major Sutton weilte am Sonntag in Eger. Plötzlich feuerte ein tſchechiſcher Po⸗ lizeibeamter ohne jeden Grund einen Schuß auf ihn ab, der jedoch glücklicherweiſe ſein Ziel ver⸗ fehlte. Die geſamte Londoner Abendpreſſe ſteht völ⸗ lig unter dem Eindruck der neuen ſchweren Zuſammenſtöße in der Tſchecho⸗Slowakei, die nach engliſchen Meldungen eine große Anzahl Menſchenleben gefordert haben. In Rieſen⸗ überſchriften weiſen die Blätter auf die Zwi⸗ ſchenfälle und die Verhängung des Ausnahme- zuſtandes durch die tſchechiſchen Behörden hin. — 1 eee r 25 ——.—— N Panzerwagen im Egerland Veitere fünf Todesopfer iſchechiſcher zchießerei Eger, 14. September Die ſchießzwütige tſchechiſche Soldateska aller Gattungen ſcheint ſich das rein deutſche Eger⸗ land zum bevorzugten Tummelplatz ihrer von blindem Deutſchenhaß diktierten maß loſen Ausſchreitungen ausgeſucht zu haben. Tſchechiſche Panzerwagen durchraſen, ſinnlos um ſich ſchießend, die Straßen der friedlichen ſudetendeutſche Städte und Dörfer. Militär, Gendarmen und Grenzer ſchießen und prügeln auf wehrloſe Menſchen, deren einziges„Ver⸗ brechen“ es iſt, in ruhigen, disziplinierten Kund⸗ gebungen ihre Treue zu ihrem angeſtammten Volkstum zu beweiſen. Zu den drei Toten von Eger, Nonſperg und Pürſtein ha⸗ ben ſich weitere fünf Todesopfer ge⸗ ſellt, brave ſudetendeutſche Männer, die ahnungslos den Kugeln der tſchechiſchen Mord⸗ ſchützen zum Opfer gefallen ſind. Dazu kommen noch zahlreiche Schwerverletzte. Die ruhigen, Diſziplin gewohnten Bauern und Arbeiter des Egerlandes ſehen mit wach⸗ ſender Erbitterung dem unverantwortlichen Treiben der wildgewordenen tſchechiſchen Sol⸗ dateska zu. Sie, die nun ſchon ſeit Monaten unter dem ſchweren Druck ſtändig ſich ſteigern⸗ den Provokationen ſtehen, ſind ſich klar darüber, daß dieſer Zuſtand ein Ende finden muß. und zwar bald. In der Stadt Eger, wo am Dienstagmittag ein Sudetendeutſcher erſchoſſen und mehrere ſchwer verletzt wurden, war die Lage am Abend immer noch außerordentlich ernſt. Die Bevölke⸗ rung wagt ſich nicht auf die Straßen. Sämt⸗ liche Stadtausgänge ſind geſperrt. Der Zugverkehr iſt faſt völlig ein⸗ geſtellt. Auch die Poſt⸗ und Telephonverbin⸗ dungen ſind völlig unterbrochen, ſodaß jeder Gerüchtbildung Tor und Tür geöffnet iſt. Panzerwagen durchfahren in raſendem Tempo die Straßen und ſchießen blindlings in die Gegend. Die Leiche des gemordeten Sudetendeutſchen befindet ſich noch immer in Gewahrſam der Polizei, die den Toten weder beſichtigen läßt, noch ihn zur Beſtattung her⸗ ausgibt. In Habersbirk bei Falkenau an der Eger hat die tſchechiſche Gendarmerie am Vormittag, am Nachmittag und am Abend das Feuer auf die Bevölkerung eröffnet. Drei Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte ſind die grauſige Bilanz des huſſitiſchen Blut⸗ rauſches. Hinzu kommt noch ein weiterer Toter im benachbarten Haſelbach, wo tſchechiſche Finanzbeamte einen Kraftwagen mit Angehö⸗ rigen der Sdp. beſchoſſen, ohne den Verſuch ge⸗ macht zu haben, ihn anzuhalten. Bezeichnend für den„Heldenmut“ der tſchechiſchen Zöllner iſt es, daß die übrigen Inſaſſen des Wagens, die auf das freie Feld geflüchtet waren, um Deckung zu gewinnen, noch eine halbe Stunde lang von den Tſchechen beſchoſſen wurden, bis ſie ſich in den Ort retten konnten. Schüſſe auf ſudetendeutſche Arbeiter Ichwere Fchießereien in Graslitz Graslitz, 14. September Als am Dienstagmittag 200 ſudetendeutſche Arbeiter, die auf reichsdeutſchem Gebiet in Sakſenberg⸗Georgenthal arbeiten, auf dem Heimweg am tſchechiſchen Zollamt in Schwader⸗ bach die Grenze paſſierten, gingen tſchechiſche Zollbeamte und von den Tſchechen bewaffnete Kommuniſten gegen ſie in brutalſter Weiſe vor, weil angeblich auf reichsdeutſchem Gebiet in dem Zuge der Arbeiter eine Hakenkreußflagge getragen worden war. Es wurde eine Reihe von Schüſſen auf die Arbeiter abgegeben. Die Arbeiter drangen daraufhin auf die Zoll⸗ beamten ein und zwangen ſie, ſich in das Zoll⸗ amt zurückzuzieben Als die Arbeiter ſich weiter auf den Heim⸗ weg begeben wollten, erſchien telephoniſch her⸗ beigerufene motoriſierte Gendarme⸗ rie, die noch aus der Entſernung auf die er⸗ regten Arbeiter, die noch im Geſpräch um das Zollamt herumſtanden, das Feuer eröff⸗ nete. Durch die Kugeln der tſchechiſchen Gen⸗ darmen wurden dabei mehrere Arbeiter verletzt und ein tſchechiſcher Zollbeamter durch einen Schuß in das Fenſter des Zoll⸗ amtes getötet. Eine Kugel ſchlug in das deut⸗ ſche Zollhaus ein. Die tſchechiſchen Zollbeamten eröffneten nun⸗ mehr aus dem Zollamt ebenfalls das Feuer auf die unbewaffneten Arbeiter. Bei dieſer Schießerei wurde ein tſchechiſcher Gendarm durch eine Gewehrkugel getötet. Da die Arbei⸗ ter unbewaffnet waren, dürfte es ſich um eine verirrte Kugel eines der tſchechiſchen Zoll⸗ beamten handeln. Der ſudetendeutſchen Arbei⸗ ter, von denen mehreren Schutzverletzungen da⸗ vontrugen, bemächtigte ſich eine ungeheure Erregung. Die Gendarmerie verſuchte ſchließlich, den Arbeitern den Heimweg abzu⸗ ſchneiden. Bei den ſich daraus ergebenden neuen Zuſammenſtößen wurde ein Gendarm ſchwer verletzt. Die Ordner der Sdp. beruhigten die Menge und nahmen ſich ſofort der tſchechiſchen Beam⸗ ten und ihrer Familien an, die unter dem Schutz des Freiwilligen Sicherheitsdienſtes der Sudetendeutſchen Partei nach Graslitz geleitet und dort dem Schutz der Polizei übergeben wurden. Gegen 16 Uhr hörte man neue ſchwere Schießereien in der Gegend von Graslitz in Richtung Schwaderbach. Wie ſich herausſtellt, ind bewaffnete tſchechiſche Zoll⸗, Eiſenbah⸗, oſt⸗ und Finanzbeamte zuſammen mit be⸗ waffneten tſchechiſchen Kommuniſten in das Dorf Schwaderbach eingedrungen, um dort Hausſuchungen vorzunehmen. Da Schwader⸗ bach hermetiſch zerniert iſt und von der Bevöl⸗ kerung niemand den Ort verlaſſen konnte, ſteht noch nicht feſt, ob die neuen Schießereien tſchechiſcher Terroriſten auf die friedliche Be⸗ völkerung weitere Opfer gefordert haben. Peilere zwei Todesopfer Marienbad, 13. September Die Raſerei zügelloſer tſchechiſcher Mordſchüt⸗ zen hat wiederum zwei Sudetendeut⸗ ſchen das Leben gekoſtet. Auf der Straße Waſſerſuppen—Reinelmühle begegnete eine Anzahl Angehöriger der ſudeten⸗ deutſchen Ortsgruppen Waſſerſuppen und Neu⸗ bauhültte, die von Ronsperg mit Kraftwagen nach Hauſe fuhren, einigen tſchechiſchen Gendar⸗ men und drei Finanzwachleuten. Ohne ir⸗ i rund gaben die Finanzwach⸗ eute auf die Sudetendeutſchen mehrere Schüſſe ab, durch die der Parteiangehörige Joſef Bär tödlich verletzt wurde. Bar iſt 32 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. Als der Rons⸗ perger Bezirksleiter Stange die Prager Behörde von dieſer neuen feigen Mordtat telephoniſch verſtändigen wollte, wurde ihm der Anruf von Gendarmen. die das Poſtgebäude beſetzt hatten, verboten(). Die Leiche des ermordeten Sudetendeutſchen Bar wird von Gendarmen bewacht. Senator Ludwig Frank, Kreisleiter von Marienbad, ſandte einen neun Proteſt an den tſchechiſchen Innenminiſter und verlangte ſofor⸗ tige Maßnahmen zur Verhinderung weiterer orde an wehrloſen Sudetendeutſchen. Auch in Pürſtein an der Eger mußte ein Sudetendeutſcher ſein Bekenntnis zum Volkstum mit dem Leben bezahlen. Die Bevölkerung der kleinen Ortſchaft hatte ſich friedlich zu einer Kundgebung verſammelt, als aus Kaaden plötz⸗ lich mit Kraftwagen tſchechiſche Gendarmen er⸗ ſchienen. die blindlings in die Menge ſchoſſen. Dabei wurde das Mitglied der Sdeh. Rudolf Klein, getötet. Bei den diesjährigen Herbſtübungen des I. AK. in Oſtpreußen werden in der 12 vom 13.—18. 9. die in Berlin beglaubigten fremd⸗ ländiſchen Militärattaché s, insge⸗ ſamt 36 fremde Offiziere, zugegen ſein. Außer Teilnahme an den Uebungen der 11. und 21. Diviſion iſt eine Beſichtigung des Schlachtfel⸗ des von Tannenberg geplant, wobei das ge⸗ ſamte Militärattachskorps an der Gruft des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg einen Kranz niederlegen wird. Prag erweitert Zämlliche Verſammlungen im Prag, 13. September Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hat heute das Standrecht über insgeſamt acht Be⸗ zirke verhängt. In den Mittagsſtunden wurden noch die Bezirke Karlsbad, Falkenau und Krumau einbezogen. Auf Grund eines Regierungsbeſchluſſes ſind im ganzen Staatsbereich ſämtliche Verſamm⸗ lungen politiſchen und unpolitiſchen Charakters ſowie Umzüge und ähnliche Veranſtaltungen verboten worden. Die,, Jeit“ ſtellt das Erſcheinen ein Prag, 14. September Das ſudetendeutſche Tagblatt„Die Zeit“ hat heute nach dreijährigem Beſtehen aus Proteſt Paris, 13. September. Wie in der Nacht zum Dienstag aus poli⸗ tiſchen Kreiſen verlautet, iſt die Rede des Führers in Paris von der öffentlichen Mei⸗ nung mit Ruhe und Kaltblütigkeit aufgenommen worden. Die Kommentare, die man aus diplomatiſchen Kreiſen vorerſt zu der Rede erhalte, ſeien von großer Zurückhaltung. Man weiſe darauf hin, daß die Rede des Füh⸗ rers ein außerordentlich wichtiges Dokument darſtelle. Der erſte Eindruck aber ſei der, daß der Führer in ſeiner Rede. wenn er auch die auf Europa laſtende Ungewißheit in keiner Weiſe zerſtreut, doch die Fortſetzung der Ver⸗ handlungen zwiſchen der Prager Regierung und den Sudetendeutſchen nicht verhindert habe und ebenfalls den Bemühungen Lord Runcimans, zu einer friedlichen Regelung des Streitfalles zu gelangen. keine Hinderniſſe in den Weg lege. Der dem Außenminiſterium naheſtehende „Petit Pariſien“ meint, der Führer habe davon abgeſehen, für die unmittelbare Gegen⸗ wart mit einer direkten Aktion zu dro⸗ hen. Die Drohung ſei in der Schwebe geblie⸗ ben. Die Worte des Führers über die Hilfe, die die Sudetendeutſchen von Deutſchland er⸗ halten würden, bedeuteten, daß das Reich die Frage löſen werde und den Sudetendeutſchen zu Hilfe eilen werde, wenn ſie in den acht Karlsbader Punkten nicht Genugtuung erhiel⸗ ten. Der Reichskanzler habe bis auf weiteres ſich nicht auf das Gebiet der Volksabſtimmung oder der Annektierung begeben. Eine gewiſſe abwartende Haltung habe in Nürnberg vorge⸗ herrſcht. Der Führer habe erklärt. daß er die gegenwärtige Lage nicht endlos dulden werde. Er habe keinen Zeitpunkt feſtgeſetzt und habe die Tür für Verhandlungen nicht geſchloſſen. Das allgemeine Intereſſe Europas erfordere jetzt eine ſchnelle Entwicklung der Verhandlun⸗ gen in Prag unter der Führung Lord Runci⸗ mans. Die rechtsſtehende„Epoque“ ſpricht eben⸗ falls davon, daß die Tür für Verhandlungen offen geblieben iſt, läßt aber die Möglichkeit einer Erſchwerung der Situation offen. Das Blatt fordert, daß die Solidarität zwiſchen England und Frankreich noch mehr gefeſtigt werde. Die radikale„Ere Nouvelle“ erklärt, daß die Rede des Führers„eine Löſung immerhin nicht unmöglich“ mache. Das müßten ſich die Franzoſen vernünftigerweiſe ſagen und ihre Kaltblütigkeit bewahren. Die radikalſoziale„Képublique“ bezeich⸗ net die Rede als wichtig, aber nicht als beun⸗ ruhigend. Der Führer habe nicht von Volks⸗ . und nicht von Abtrennung geſpro⸗ hen. Der„Figaro“ erklärt, alles, was mit der Ehre vereinbar ſei, müſſe verſucht werden, um eine friedliche Löſung des auf der Welt laſten⸗ den Problems zu finden und eine Kataſtrophe zu vermeiden. das Standrecht ganzen Skaalsgebiet verbolen gegen die neuen verſchärften Zenſurmaßnahmen ſein Erſcheinen eingeſtellt. Das Blatt iſt am Dienstag das letztemal erſchienen. Die vorläufig letzte Folge der ſudetendeut⸗ ſchen Zeitung„Die Zeit“ veröffentlicht fol⸗ gende Mitteilung an ihre Leſer: „Angeſichts der abermals verſchärften Zen⸗ ſuranweiſung, die eine wahrheitsgemäße Be— richterſtattung über die Entwicklung der in- nerpolitiſchen Lage vollſtändig unterbindet, wird„Die Zeit“ ihr Erſcheinen vorübergehend einſtellen. Für dieſe Pauſe verweiſen wir un⸗ i als Nachrichtenquelle auf den Rund- funk.“ Einen ähnlichen Entſchluß veröffentlichen die übrigen in Prag erſcheinenden Organe der Sudetendeutſchen Partei,„Die Rundſchau“ und„Die Sudetendeutſche Preſſebriefe“. Was ſich die Prager Preſſe erlaubt Anverſchämle Frechheilen und dreiſte Verdrehungen Prag, 13. September. Die„Prager Preſſe“, das in deutſcher Sprache geſchriebene Organ des Prager Außen⸗ amtes, erlaubt ſich, das Folgende zu der Kund⸗ gebung des Führers und Reichskanzlers„feßt⸗ zuſtellen“, was dem deutſchen Volke nicht vor⸗ enthalten bleiben darf: „Ohne auf Ton und Form dieſer Rede ein⸗ zugehen, die jedenfalls nicht den Gepflogenhei⸗ ten zwiſchen Staaten, die miteinander normale Beziehungen unterhalten, entſprechen. muß feſt⸗ 3 werden, daß die Rede des deutſchen anzlers auf falſchen Vorausſetzungen beruht. Die Regelung der Nationalitätenfrage iſt eine innere Angelegenheit der Tſchecho⸗Slowakei. Die Tſchecho⸗Slowakei regelt dieſe Frage nach ihren eigenen Bedürfniſſen, ihren eigenen An⸗ ſchauungen und eigenen Ueberzeugungen ſo. wie ſie ſich auf Grund ihrer demokratiſchen Prinzipien darüber entſcheidet.“ Das Blatt entblödet ſich auch nicht, weiter zu ſchreiben:„Die Tſchecho⸗Slowakei hat niemals jemanden unterdrückt, und ſie unterdrückt nie⸗ manden. Mit ruhigem Gewiſſen kann ſie ſagen, daß die Deutſchen im Reich heute nicht ſoviele Rechte genießen wie die Deutſchen in der Tſchecho⸗Slowakei(). Die Art. wie der deutſche Kanzler die angebliche Unterdrückung der Min⸗ derheiten in der Tſchecho⸗Slowakei darſtellt, läßt erkennen, daß er ſelbſt zum Opfer jener zerleumdungskampagne gehört, die ſeit Jahren die Tſchecho⸗Slowakei in einem völlig falſchen Licht hinzuſtellen bemüht iſt. Dieſe Kampagne, die die Dinge in einer Weiſe darſtellt, die der wahren Lage der Deutſchen in der Tſchecho⸗ Slowakei entgegengeſetzt iſt, hat in der Welt ſelbſtverſtändlich ihre Wirkung verfehlt. Die Tſchecho⸗Slowakei iſt nach wie vor aufrichtig bereit, zu einer Einigung zu gelangen, aber ſie fordert auf der anderen Seite, daß endlich ein Ende findet, was von Seiten des heutigen Deutſchlands gegen die Tſchecho⸗Slowakei unter⸗ nommen wird. Drei Jahre lang führt das benachbarte Reich eine kein Mittel der Entſtel⸗ lung ſcheuende Kampagne gegen den kleinen Nachbarſtaat. Drei Jahre lang bemüht man ſich, die Tſchecho⸗Slowakei als ein„bolſchewi⸗ ſiertes Land“, als einen„Vorpoſten des Bol⸗ ſchewismus“ hinzuſtellen. Die Tſchecho⸗Slowakei will Ruhe und Frieden. Sie hat nicht nur mit Worten, ſondern auch mit Taten. mit ihrer Innen⸗ und Außenpolitik jederzeit den Willen bewieſen, mit allen in Freundſchaft zu leben. Sie muß heute feſtſtellen, daß ihr Wille zum freundſchaftlichen Zuſammenleben ſeine Ant⸗ wort findet in den Reden, wie ſie Göring, Heß, Goebbels und der Führer und Reichskanzler in Nürnberg gehalten haben. Auf dieſem Wege der Drohung, der unwahren Beſchuldigung kann die Unterlage für einen dauernden und ehrenhaften Frieden nicht geſchaffen werden.“ — „Die Tlire ist offen geblieben!“ Paris ſpricht von„Ruhe und Kallblütigkeil“ Der„Excelſior“ meint, man habe beein⸗ druckt ſein können von dem Ton und der Stimme des Führers und von dem Donner des Beifalls. der immer wieder die Kongreßhalle von Nürn⸗ berg erdröhnen ließ. Trotz ſeiner ſcharfen Sprache aber ſei der deutſche Kanzler Herr ſei⸗ ner ſelbſt geblieben. Er habe nichts zerbro⸗ chen, und er ſei vorſichtig geweſen. Der„Intranſigeant“, der ebenfalls eine Sonderausgabe herausgebracht hat, fügt einen kurzen Kommentar an die wichtigſten Er⸗ klärungen des Führers. in dem es u. a. heißt, die Rede des Führers entſpreche weder den Hoffnungen der Optimiſten noch den Befürch⸗ tungen der Peſſimiſten. Das tſchecho⸗flowakiſche Problem ſei nicht gelöſt. Die Kriſe dauere fort, aber Hitler laſſe für die Verhandlungen noch eine letzte Möglichkeit offen. Auch die Slowaken warlen vergeblich Autonomieforderung nachdrücklich erneuert Preßburg, 14. September Am Dienstag tagte hier der engere Vorſtand der Slowakiſchen Volkspartei un⸗ ter dem Vorſitz des Vizepräſidenten Dr. Tiſo. Der Vorſtand ſtellte auf Grund der letzten tſchechiſchen Maßnahmen feſt, daß die Prager Regierung auch jetzt nicht zur Erledigung des ſlowakiſchen Problems bereit ſei. Hlinkas Volkspartei mache deshalb erneut und nach⸗ drücklich auf die Bedeutung der ſlowa⸗ kiſchen Frage aufmerkſam. Der Vorſtand der Partei beſchloß weiter, daß er kompromißlos auf dem Standpunkt des Eigenlebens des ſlowakiſchen Volkes und auf der Erhaltung der Integrität des Landes Slo⸗ wakei beim Umbau des Staates beharre. Er fordere die Autonomie der Slowakei auf Grund der Anträge, die die Partei dem Abgeordne⸗ tenhaus vorlegen würde. Für die Verwirk⸗ lichung dieſer Forderung würde die Partei alle Schritte ſowohl auf parlamentariſchem und auf außerparlamentariſchem Wege, und zwar mit allen Mitteln unternehmen, die ſie im In⸗ tereſſe des ſlowakiſchen Volkes als geeignet und gut anſehe. Schließlich beſchloß der Vorſtand, eine Ab ⸗ ordnung zum Präſidenten Beneſch zu ſenden, um ihn über die Verhältniſſe in der Slowakei zu informieren und die Forderungen der Partei zu überbringen. „Jehl werdet ihr alle ausgerollel“ Hof, 13. September In der Gegend von Waldmünchen ſind 120 Sudetendeutſche vor dem Terror der tſchechi⸗ ſchen Staatspolizei auf reichsdeutſches Gebiet t üchtet. Die Bevölkerung hat ſich ihrer ilfreich angenommen. Wie ſie mitteilen, ſei in Haſelbach und Umgebung kein Deutſcher mehr ſeines Lebens ſicher. Staatspoliziſten und Fi⸗ nanzwachtbeamte lägen überall an den Straßen und auf den Feldern und ee ohne War⸗ nung jeden, der ſich außerhalb der Ortſchaft ſehen laſſe, ſo daß auch die Einbringung der Ernte unterbrochen werden mußte. Auch das Melken der Kühe auf den Wieſen ſei dadurch unterbunden worden. Finanzwachtbeamte ſeien auch in zahlreiche Häuſer eingedrungen, hätten die Bevölkerung terroriſtiert und wild in die Wände und Decken eſchoſſen. Sie hätten dabei erklärt, daß jetzt er Tag der Pernihtn des Deutſchtums auf böhmiſchem Boden ge⸗ kommen ſei.„Jetzt werdet Ihr alle ausgerottet! Von Euch darf nicht einer am Leben bleiben!“ hätten die Staatspoliziſten erklärt. Die verängſtigte und verſchüchterte Bepölke⸗ rung habe ſi ſchließlich nicht mehr zu helfen gewußt, und in der 3 ſei einem Zug von 120 Perſonen gelu es dann ngen, über die nahe 5 auf reichsdeutſches Gebiet zu ge⸗ langen. nterwegs ſei der Zug mehrfach beſchoſſen worden. Dum-Dum⸗Geſchoſſe Prag, 13. September Zu den unerhörten tſchechiſchen Ausſchrei⸗ tungen, die ſich im Anſchluß an die Freuden⸗ kundgebungen in Außig in dem Ortsteil Schönprießen ereigneten, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der von den Tſchechen aus dem Hinterhalt ermordete FS.⸗Mann(Freiwilliger Schutz⸗ dienſt) Hellmuth Lang wurde durch ein um ⸗ Dum ⸗Geſchoß niederge⸗ fan ckt. Die Polizei fand bei ihren Nachfor⸗ chungen in der Nähe der Mordſtelle abgeſchoſ⸗ ſchotz Patronenhülſen und ein Dum⸗Dum⸗Ge⸗ oß. Hellmuth Lang, der 19 Jahre alt iſt, iſt von Beruf Beamter einer Firma in Neſtomitz bei Außig. Er und ſein jüngerer Bruder waren die einzigen Ernährer ihrer Mutter; denn der zweite Bruder des Ermordeten iſt zur Zeit zum Militärdienſt eingezogen. Zu dem Ueberfall der Tſchechen in Eger wird noch gemeldet, daß durch die tſchechiſchen Schüſſe au. Schulkinder lehens⸗ gefährli verletzt wurden. Sher wurden in Eger 20 Perſonen verhaftet. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnuyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gülti 7 i Kreiſen wütde,d des Jil atzuzwe darübet, deutſchen wiederau in Nod man uf geſtändn Lölung falls ni gebe es nicht ber det Mög ſchen T ſcenfall, waßrahn önnte. der„ müigt Hilfe für Das ent ritt gel die deutf daß die! drüclt,.. würde. henden meint es Krieges etttäglit auf Mo vetden ſahren je tehen w Verſtänd Kataſttol Der di hen„d geit le ben. 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Der diplomatiſche Korreſpondent ſchreibt, daß die Rede, auf die die Regierungen in jeder europäiſchen Hauptſtadt mit ſolcher Be⸗ ſorgnis gewartet hätten, keine Ueberraſchung und auch keine Beſchleunigung der Kriſe in der Tſchecho⸗Slowakei gebracht habe. Die Spannung werde dadurch nachlaſſen, daß der Führer nichts Herausforderndes geſagt habe. Er habe ſogar an einer Stelle von Deutſchlands Wunſch geſprochen, den Streit mit Frankreich zu begraben, und vom deutſchen Opfer für die Bahnung des Weges zur inter⸗ nationalen Verſöhnung. Dieſe Worte verſtärkten die Anſicht, die man in engliſchen Kreiſen immer gehabt habe, daß es falſch ſein würde, die Ehrlichkeit der häufigen Bekundungen des Führers in ſeinem Wunſche nach Frieden anzuzweifeln. Man empfinde Befriedigung darüber, daß der„Kontakt“ zwiſchen Sudeten⸗ deutſchen und tſchechiſcher Regierung morgen wiederaufgenommen werden ſolle. Man hoffe in London ſtark, daß bei ſoviel Fortſchritt, den man auf dem Wege der Verhandlungen und Zu⸗ geſtändniſſe ſchon gemacht habe, eine friedliche Löſung gefunden werden könnte und ſollte, not⸗ falls mit Hilfe von Lord Runciman. gebe es aber immer noch Gefahren, Dennoch die man Eine der größten ſei die der Möglichkeit eines Zwiſchenfalles zwi⸗ Ein Zwi⸗ maßnahmen oder für„Schutz“ ausgelegt werden könnte. Der„Daily Telegraph“ fühlt ſich be⸗ müßigt zu ſagen, daß kein Wort der Rede als Hilfe für den Frieden angeſehen werden könne. Das entſcheidende Wort über die Tſchechei ſei nicht gefallen. Hitler ſei weiter gegangen, als die deutſche Preſſe es getan habe, als ſie erklärte, daß die Mehrheit der Sudetendeutſchen unter⸗ drückt, mißhandelt und ihrer Rechte beraubt würde. Nachdem das Blatt dann von den dro⸗ henden Schatten der deutſchen Macht ſpricht, meint es, von der unmittelbaren Gefahr eines Krieges könne man ſich erholen. Es ſei ein un⸗ erträglicher Gedanke, daß Europa möglicherweiſe auf Monate hinaus voller Spannung gehalten werden ſolle. Das ſei eine Lage, die voll Ge⸗ fahren jeder Art ſei, in der Europa in Waffen ſtehen werde. Es ſei eine einigermaßen klare Verſtändigung notwendig, wenn die vertagte Kataſtrophe endgültig vermieden werden ſolle. Der diplomatiſche Korteſpondent des marriſti⸗ ſchen„Daily Herald“ ſagt, es werde zur Zeit keinen euro päiſchen Krieg ge⸗ ben. Die tſchechiſch⸗ſudetendeutſchen Verhand⸗ in Prag begännen, würden fortgeſetzt werden. Solange ſie fort⸗ geſetzt würden, bleibe die Chance einer fried⸗ lichen Regelung beſtehen. Hitlers Redeweiſe ſei drohend geweſen, ſeine Worte bitter, er habe aber keine Tür zugeſchlagen und behalte ſich freie Hand vor. „News Chronicle“ ſagt im Leitartikel, daß der Führer die Anwendung von Gewalt zwar nicht beſonders angekündigt habe, um das ſudetendeutſche Problem zu regeln; er habe aber auch beſtimmt noch nicht darauf verzichtet. Die Lage bleibe die gleiche wie früher, aber ihr Ernſt ſei unterſtrichen worden. Die Rede ſei unzweifelhaft drohend und beunruhigend. Wenn man zwiſchen den Zeilen leſe, ſo ſcheine Hitler die Abſicht zu haben, eine Volksabſtim⸗ mung in den ſudetendeutſchen Gebieten zu ver⸗ langen. „Daily Mai!“(Rothermere) hebt in ihrer Ueberſchrift hervor, daß Hitler für die Sudeten⸗ deutſchen Selbſtbeſtimmung verlangt habe, und daß er ſeinen Brüdern helfen wolle. Eine Volks⸗ abſtimmung ſei der für den Frieden geforderte Preis. Das ſei jedenfalls die Schlußfolgerung. die man aus der Rede ziehen müſſe. Merkwürdiges aus der„Times“ Die„Times“ iſt geſchmacklos genug zu behaup⸗ ten, daß der Führer an den Haaren herbeigezo⸗ gene Beſchwerden der deutſchen Preſſe wegen der Unterdrückung der Sudetendeutſchen wieder auf⸗ genommen habe. Das Blatt meint, es ſei eine Perverſion der Wahrheit, davon zu ſprechen, daß 3,5 Millionen Deutſchen von 7 Millionen Tſche⸗ chen gequält würden. Die Behauptung, es be⸗ ſtehe der Wunſch, die Sudetendeutſchen zu ver⸗ nichten, ſei ein, wie die„Times“ meint, bekla⸗ genswerter Unſinn. Der Vergleich zwiſchen den Sudetendeutſchen und den Arabern ſei kaum zu⸗ treffend. Auch die Vorwürfe gegen Beneſch ſeien unſinnig. Die tſchechiſche Regierung möge vielleicht bei der Beſſerung der Lebensbedingun⸗ gen ihrer Minderheiten gezögert haben. Aber nunmehr, nachdem ſie unter dem Druck der Er⸗ eigniſſe handele, könne kein Zweifel über die Vorteile, die dieſe erhielten. beſtehen. Hitler wolle wahrſcheinlich andeuten, daß ſie innerhalb der Grenzen des tſchechiſchen Staates nicht be⸗ friedigt werden könnten; er habe für ſie das Recht der Selbſtbeſtimmung gefordert. Das ſei eine Forderung, die eine Prüfung ver⸗ diene, falls die gegenwärtigen Verhandlungen obwohl man von dieſen ebenfalls ſagen könne, daß ſie die Selbſtbeſtim⸗ mung weiter vorwärts brächten. Sie ſeien ihrer Natur erörterungs⸗ fähig. Die„Times betont dann, daß Hitler ſich auf feſterem Grunde bewegt habe, als er von 5 inter⸗ nationalen Beruhigung geſprochen habe. Er verdiene ſehr wohl Anerkennung für den Zehnjahrespakt mit Polen, den Flottenvertrag nach demokratiſch und 90 1 mit Großbritannien und den endgültigen Ver⸗ zicht auf Elſaß⸗Lothringen. Deutschlands Selbſt⸗ beſchränkungen ſeien keineswegs im Ausland mißverſtanden worden. Sie würden als poſitive Erfolge des nationalſozialiſtiſchen Regimes auf dem Gebiet der Außenpolitik gewertet und man hoffe, daß ihnen andere nachfolgen würden. Es ſei nicht gerecht, wenn man Beneſch beſchuldige, daß er nicht genug tue, nachdem er bereits ſo viel getan habe(1). Die deatſche Regierung habe ſich offen und direkt an den Verhandlungen intereſſiert, und es ſei nunmehr an ihr, offen zu erklären, was für eine Löſung ſie als die be⸗ friedigendſte anſehen würde. . * Es war zu erwarten, daß die geſamte Welt, beſonders aber die europäiſchen Staaten, mit höchſter Aufmerkſamkeit die Rede des Füh⸗ rers zum Abſchluß des Reichsparteitages be⸗ achten werde. Wir berichteten geſtern bereits, daß die Nürnberger Rede in den meiſten Län⸗ dern unmittelbar am Rundfunk angehört wurde oder die ſofort erſchienenen Sonderausgaben der großen Zeitungen den Verkäufern förmlich aus den Händen geriſſen wurden. Heute liegen nun eine große Anzahl ausländiſcher Preſſe⸗ ſtimmen vor, von denen wir nachſtehend eine Auswahl veröffentlichen. deren Inhalt ſich un⸗ gefähr mit dem deckt, was auch die Preſſe der übrigen Ländern zu der Nürnberger Rede äußert. Die Preſſeſtimmen ſprechen für ſich ſelbſt und bedürfen keiner Kommentierung. Je⸗ denfalls fiel überall die Beſtimmtheit der Erklärung des Führers auf, aber auch der Verſtändigungswille, der aus der Rede ſpricht. Ein beſonderes Wort iſt lediglich zu den Aus⸗ führungen der Londoner„Times“ zu ſagen. Wir haben die„Times“ ausführlicher zitiert, weil ihr Artikel ein Schulbeiſpiel dafür iſt, wie⸗ weit ein totales und bewußtes Unverſtändnis für die Lage der Sudetendeutſchen in den An⸗ ſichten führen kann. Wenn die„Times“ meint, die Beſchwerden der Sdp. ſeien an den Haaren beigezogen, ſo möge ſie die grauenvolle Bilanz der tſchechiſchen Blutherrſchaft vom Dienstag beachten, die laut und deutlich davon ſpricht, wie das Prager Regiment ſich auswirkt. Ganz zu ſchweigen von der ungeheuren Zahl von Opfern an Blut und Leben. die es in den Reihen der Sudetendeutſchen ſeit Monaten gab. Schuld an dieſen Vorfällen wie überhaupt an der ſchmachvollen Unterdrückung der Sudeten⸗ deutſchen tragen, das erkennt allmählich ſelbſt die ganze Welt an, die amtlichen tſche⸗ chiſchen Stellen, und damit an erſter Stelle der tſchechiſche Staatspräſident Beneſch ſelbſt. Von dieſem Vorwurf kann Herr Beneſch von niemanden freigeſprochen werden, ſelbſt von der„Times“ nicht, deren Schreiberei un⸗ endlich fern von allen Tatſächlichkeiten iſt. Celbſtbeſtimmung oder nicht? Es gibt keine drille Möglichkeit in der Tſchecho- Slowakei Rom, 13. Sept. Die hochoffiziöſe„Informacione Diplomatica“ nimmt am Dienstag ein⸗ gehend zur Führer⸗Rede Stellung. Es heißt dort u. a.: In den verantwortlichen Kreiſen Roms wird die Rede als ein ſtarker Beitrag zur Klärung der ſudetendeutſchen Frage be- trachtet. Vor allem wird daran erinnert, daß die Tſchecho-Slowakei eine paradoxe Kreatur der Diplomatie von Verſailles iſt, wo man nach der Zerſtörung des alten Oeſterreichs das Bedürfnis hatte, ein neues mit Prag als Hauptſtadt zu errichten. Der neue Staat er- hielt ſo rund 7 Millionen Tſchechen, ferner 3 ¼½ Millionen Deutſche, eine Million Magyaren, 2¼ Millionen Slowaken, eine große Anzahl Polen und Ruthenen, ohne andere kleine Raſſegruppen wie die Juden zu berückſichtigen. Ein regelrechtes Moſaik, wie man früher ein⸗ mal vom Habsburger Reich ſagte! Die Ge- ſamtzahl dieſer Volksgruppen, die ſich eine Einheitsfront gebildet haben, übertrifft zahlen⸗ mäßig die Tſchechen. Unter dieſen Umſtänden wäre Beneſch vor⸗ züglich beraten geweſen, wenn er ſofort und vollſtändig die berühmten Karlsbader Punkte angenommen hätte. Er hat das nicht getan, weil auch er, wie das einſtige Oeſterreich, deſſen größter Erbe er iſt, immer um eine Gedankenlänge und eine Stunde verſpätet iſt. Nach der Rede Adolf Hit⸗ lers verſchiebt ſich jetzt die Frage auf den kon- kreten Boden des Selbſtbeſtimmungs⸗ rechtes, das gerade von jenen, die ſich zum Bannerträger dieſes Rechtes machten, nicht ab⸗ gelehnt werden kann. Jetzt gibt es nur zwei Löſungen. Die erſte beſteht darin, den Sudeten⸗ deutſchen die Möglichkeit zu geben, über ihr Schickſal ſelbſt zu beſtimmen; die zweite, dieſes Recht zu verweigern. Die Aufgabe NRuncimans muß jetzt darauf ge⸗ richtet ſein, Beneſch davon zu. daß Klugheit und Zweckmäßigkeit darin beſtehen, die Abtrennung eines dem Leben des eigenen Or⸗ ganismus bereits vollſtändig fremd gewordenen Gliedes zuzugeben. Der„Popolo d'Italia“ ſtellt ſeinen Be⸗ richt unter die Schlagzeile„Hitler verlangt die Volksabſtimmung für die 3% Millionen Su⸗ detendeutſchen“. „Tribuna“ hebt beſonders die Erklärung des Führers hervor, daß, wenn die Sudeten⸗ deutſchen ſelbſt kein Recht und keine Hilfe fin⸗ den können, ſie beides von Deutſchland bekom⸗ men werden. Das Blatt bezeichnet die Rede als eine warnende Mahnung des Führers an die großen Demokratien. Die Turiner„Stampa“ erklärt in ihrer weſtän bie das Reich habe alle möglichen Zu⸗ geſtändniſſe gemacht, um den Frieden zu wahren. Nun ſei es genug. Die Sudetendeutſchen hätten das Recht, über ihr Schickſal zu entſcheiden. Eine unüberwindliche Barriere von Stahl und Ze⸗ ment in 50 km Tiefe verteidige Deutſchlands Grenzen gegen Frankreich. Die Rede des Füh⸗ rers fen trotz des feſten energiſchen, keine Zwei⸗ fel offen laſſenden Tones, den Eindruck einer Friedenskundgebung gemacht. „Popolo di Roma“ hebt in einem erſten Kommentar die wunderbare Klarheit und die Ruhe hervor die aus der Führer⸗Rede ſprechen. Die verhalſene Leidenſchaft ſeiner Sprache und die ſcharfe Logik der vom Führer vorgebrachten Tatſachen, mit denen das Lügenwerk zerſchlagen und der Betrug entlarvt werde, und das unan⸗ taſthare gute deutſche Recht haben die größte Ueberzeupungskraft. Mit Karabinern und NG. Motyoriſierte Tſchechenpolizei provoziert Böhmiſch⸗Krumau, 13. September „Am frühen Abend des Montag ließ der hie⸗ ſige Leiter der Staatspolizei zwei Laſtautos mit Polizei und Gendarmerie aus Budweis holen, die mit Karabinern und Maſchinengewehren bewaffnet waren. Als ſich nun, wie in den an⸗ deren ſudetendeutſchen Orten, die Einwohner zu Freudenkundgebungen die Polizei bewaffnet gegen die über 2000 Menſchen zählende Menge vor, und nur dem Eingreifen des Kreisleiters Job ſt gelang es, Zwiſchenfälle zu verhindern. Als Kreisleiter Jobſt zur Polizei ging, um gegen die Verhaf⸗ tung von Sudetendeutſchen zu proteſtieren, wurde er vor den Augen der Polizei von Kommuniſten angegriffen. In der Wachſtube empfing Kreisleiter Jobſt drohend ein Maſchinen gewehr, das von einem Gendarm ſchußbereit gemacht wurde. Beim Auseinandergehen wurden die Angehö⸗ rigen der Sudetendeutſchen Partei von Kom⸗ muniſten und Tſchechen aus dem Hinterhalt überfallen, wobei zehn Perſonen verletzt wur⸗ den, eine davon ſchwer. Am Montagabend verſammelte ſich in Höritz im Böhmerwald ebenfalls eine tauſendköpfige Menge auf dem Marktplatz, wo die Menge deutſche Lieder ſang. Auch hier provozierte tſchechiſche Gendarmerie, die, am Abend mit Karabinern und Maſchinengewehren bewaffnet, aus Budweis nach Höritz gebracht wurde. Auch hier iſt es nur der Beſonnenheit der Sudeten⸗ deutſchen zuzuſchreiben, daß es zu keinen Zu⸗ ſammenſtößen kam. In Krumau durchzog am Dienstag eine 6000 köpfige Menge die Straßen der Stadt, die unter Abſingen deutſcher Lieder gegen die tſchechiſchen Provokationen proteſtierte. Die Schulen ſind geſchloſſen. Beralungen bei Chamberlain London, 14. September Miniſterpräſident Chamberlain, Lord Halifax, Sir John Simon und Sir Sa⸗ muel Ho are, die noch Montagabend die Fü lh⸗ rerede einer erſten Prüfung unterzogen hat⸗ ten, beſchloſſen, am Dienstagvormittag erneut zuſammenzutreten. Der allgemeine Eindruck, ſo wird erklärt, ſei dahingehend, daß es ſich um eine Rede handele, die der Welt vor zehn Jah⸗ ren einen Schlag verſetzt haben würde. Hitler habe jedoch tatſächlich keine neuen Forderungen aufgeſtellt und die Tür für irgendwelche neue Verhandlungen nicht zugeſchlagen. Das ſei auf jeden Fall gut. Für Mittwoch 11 Uhr iſt eine Sitzung des engliſchen Kabinetts einberufen wor⸗ den. Wie weiter bekannt wird, hat der Pre⸗ mierminiſter dem Leiter der Oppoſition, Attlee,. ſchriftlich mitgeteilt, daß er es im Augenblick nicht für opportun halte, das Parlament ein⸗ verſammelten, ging zuberufen. Er werde aber, falls die Umſtände es erfordern ſollten, die Einberufung des Par⸗ laments in Erwägung ziehen. der Pariſer Miniſterrat kagle Paris, 14. September Heute vormittag tagte unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik der Miniſterrat. Der Verlautbarung zufolge legten der Miniſterprä⸗ ſident und der Außenminiſter ihren Geſamt⸗ eindruck über die außenpolitiſche Lage dar und ſetzten die Bedingungen auseinander, unter denen die franzöſiſche Regierung„ihre wachſame Aktion für die Aufrechterhaltung des Friedens“ fortſetzen ſolle. Aus unterrichteten Kreiſen verlautet noch. daß ſich der Miniſterrat ausſchließlich mit der „Analyſe der Hitler⸗Rede“ beſchäftigt habe, die Punkt für Punkt erörtert worden ſei. Neuwahlen in Polen Warſchau, 14. September Der volniſche Staatspräſident hat durch Son⸗ der⸗Erlaß die Auflöſung des Seims und des Senats, alſo der beiden Kammern des volni⸗ ſchen Parlamens, verfügt. In dem Erlaß heißt es zur Begründung des ſes Schrittes, der die Oeffentlichkeit völlig überraſcht, unter anderem: Seit den letz⸗ ten Parlamentswahlen(die im Herbſt 1935 ſtattgefunden haben), hätten ſich im innenpoli⸗ tiſchen Leben Polens ſo wichtige Aenderungen vollzogen, ſeien ſo neue und bedeutſame Hin⸗ weiſe auf die vor dem Volk ſtehenden Aufgaben gegeben worden, und habe ſich in den breiten Maſſen der Bevölkerung das Verſtändnis für die Notwendigkeit aktivſter Mitarbeit am Staat ſo entwickelt, daß eine Neuzuſammenſet⸗ zung der Kammer geboten erſcheine, damit die im Volk vorhandenen Strömungen vollkommen in ihnen zum Ausdruck gelangen. Im Sinne der Beſtimmungen der volniſchen Staatsverfaſſung müſſen Neuwahlen ſpäteſtens 30 Tage nach der erfolgten Auflöſung des Par⸗ laments ausgeſchrieben werden. Die Neuwah⸗ len ſelbſt müſſen ſpäteſtens 16 Tage nach der Ausſchreibung der Wahlen ſtattfinden. Die Maßnahme des vpolniſchen Staatspräſi⸗ denten wird von einſchneidender Be⸗ deutung für die Weiterentwicklung der pol⸗ niſchen Innenpolitik ſein. Bekanntlich ſind ge⸗ rade die Auflöſung des Parlaments und die Ausſchreibung von Neuwahlen nach einer neuen Wahlordnung die beiden Hauptforderungen der in der Oppoſition ſtehenden Parteien. Das neue Luflſchiff geſtarkel Erſte Verſuchsfahrt mit 74 Perſonen 8s Friedrichshafen, 14. September Das neue Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute vormittag unter Führung Dr. Eckeners zu ſeiner erſten Fahrt über dem Bodenſeegebiet ge⸗ ſtartet. An der Fahrt, die einige Stunden dauern wird, nehmen 74 Perſonen teil, darunter außer der Beſatzung Mitglieder der deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt und des Luftfahrtminiſteriums. Engliſche Flugzeuge gegen Araber 14 Tote und viele Verletzte Jeruſalem, 14. September Im Verlauf der britiſchen„Befriedungs⸗ aktion“ in Paläſtina kam es am Dienstag auf der Straße von Bethlehem nach He⸗ bron wieder zu einem heftigen Feuer⸗ gefecht zwiſchen arabiſchen Freiſchärlern und engliſchen Soldaten. Das Militär ſetzte hierbei Flugzeuge ein, die 14 Araber durch MG-Feuer töteten und zahlreiche verletzten. Nach intenſiver Vorbereitung durch Artillerie und Flugzeuge brachen die nationalen Truppen an der Ebro⸗Front im Abſchnitt Fatarella 20 km nördlich von Gandeſa unter dem Einſatz von Tanks durch die feindliche 1 65 durch. Der Feind erlitt erhebliche Ver⸗ uſte. Nach einer vom italieniſchen Rundfunk am Dienstagabend ausgegebenen Mitteilung wird Muſſolini im„Popolo d'Italia“ am Don⸗ nerstag einen wichtigen Artikel zur internatio— nalen Lage veröffentlichen. Tagesbefehl des Stabsthefs an die SA. Anerkennung für die sieger der N3.-Kampfſpiele Berlin, 13. September Der Stabschef der Sa., Viktor Lutze, hat folgenden Tagesbefehl erlaſſen: Männer der Sturmabteilungen! Der Parteitag Großdeutſchlands iſt als die bisher größte Demonſtration deutſcher Kraft und deutſcher Einheit in die Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eingegangen. Stolz und ſelbſtbewußt ſeid Ihr, meine Ka⸗ meraden, auch in dieſem Jahre wieder vor dem Führer auf⸗ und borbeimarſchiert, Ihr, die Sturmabteilungen, aus deren Einſatzbereit⸗ ſchaft und fanatiſcher Kampfkraft, aus deren Opferwillen und unerſchütterlichem Glauben dieſes Reich der Kraft, der Größe und Einheit gebaut wurde. Nehmt meinen Dank und meine Anerkennung für die von Euch in den letzten zwölf Monaten von Parteitag zu Par⸗ teitag geleiſtete Arbeit. Dem allgemeinen möchte ich meinen beſonderen Dank und meine be⸗ ſondere Anerkennung für die diesjährigen Sieger der NS. ⸗Kampfſpiele verbin⸗ den, die bei der Anzahl von 32 erſten, 31 zwei⸗ ten und 22 dritten Siegern hier namentlich zu nennen leider nicht möglich iſt. Ich weiß, daß Ihr auf den Siegen und den Erfolgen Eures Kampfes und Eurer Arbeit nicht ausruhen werdet. 100 0 0 0 haben an den Ausſcheidungskämpfen in den Gruppen teilgenommen, von ihnen ſind die Beſten in Berlin angetreten und von dieſen die Beſten wiederum in Nürnberg. Daß dann in Nürn⸗ berg die SA. nicht nur die weitaus meiſten Sieger, ſondern vor allem die Mehrzahl der Sieger in den Diſziplinen des Wehrſports ſtellte, iſt ein ſchöner Erfolg für die Arbeit der geſamten SA. So wird unſere Bewegung zu Deutſchlands Größe, Einheit und Wehrkraft mit jedem Jahr eine größere werden. Wir kennen nach dieſen erhebenden Tagen von Nürnberg nur den fanatiſchen und trotzigen Willen, unſere Arbeit und unſeren Kampf für den Führer und das von ihm geſchaffene Groß⸗ deutſchland noch zu verſtärken. Kameraden! Der Führer hat das Reich ſchaffen können, weil Ihr Idealiſten geweſen ſeid; bleibt Idealiſten, dann wird es groß, ſtark und ewig ſein. Es lebe der Führer! Es lebe das nationalſozia⸗ liſtiſche Großdeutſchland! r 7 —— e ee e ———— . * ——— — W Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt (4. Fortſetzung) „Das merkt man auch“, ſagte Grothe.„Da rann man von Ihnen natürlich nichts verlangen!“ Er nahm ſein Weinglas in die Hand und zog ge⸗ nießeriſch den Duft der Blume ein. Dann ſchmeckte er und ließ ein paar Tropfen auf der Zunge zergehen. Anerkennend nickte er. „Na, dieſes Weinchen ſoll uns mit allem verſöhnen!“ Er hob ſein Glas den beiden anderen entgegen.„Zum Wohlſein, meine Herren!“ „Gehorſamſt zum Wohl, Herr Major!“ dankten die beiden. Alle drei tranken. Es war ein feierlicher Moment. Mit dem Major ſetzten auch die beiden anderen ihre Gläſer wieder ab. Der Major ſchnalzte mit der Zunge. „Na, meine Herren, iſt das ein Tröpfchen?“ „Exquiſit, Herr Major!“ lobte der Veterinär. „Lieblich und mild!“ erklärte der Proviantamts⸗ ſekretär. „Wenn ich mir noch eine Bemerkung wegen des Eſſens geſ—tatten darf, Herr Mafor“, griff der Vete⸗ rinär das alte Thema noch einmal auf,„ſo beſ—tünde vielleicht doch die Möglie, etwas Abwechſlung in den S—peiſezettel zu bringen..“ „Na, da bin ich aber neugierig!“ „Als ich geſtern dienſtlich über Land ritt, da ſind mir e Merd in einer einzigen Viertelſ—-tunde drei Haſen über den Weg gelaufen.. Wenn der Herr Major zum Beiſ-piel ſo ein bißchen...“ Der Veterinär hob die Hände, als lege er ein Gewehr an,„... ſo ein bißchen piff—-paff machen wollten...“ Der Major ſah ihn erfreut an. „Donnerwetter. Menſchenskind! Koloſſale Idee! Daß ich da nicht ſchon ſelber drauf gekommen bin! Werde uns morgen einen Haſenbraten ſchießen! Sie kommen doch mit, meine Herren?“ „Selbſtverſ—tändlich mit Vergnügen, Herr Major!“ verneigte ſich der Veterinär. a Der Major wollte etwas ſagen, horchte aber auf. Von draußen erſchallte, näher kommend, Geſang. Sofort ſtand der Major auf. „Das iſt unſere Einquartierung! Meine Herren, der Dienſt ruft!“ Er ließ ſich Mütze und Mantel bringen Draußen verſtummte der Geſang. 1 e N Nur wenige Laternen leuchteten ſchwach in den Straßen des Städtchens. Kaum ein Menſch war zu ſehen. Aber der Geſang hatte doch Neugierige an die Fenſter und Türen gelockt. Man wußte ja, daß Ein⸗ quartierung von der Front kam. Eine kleine Ab⸗ wechſlung in dem Einerlei. Die Kompanie bog auf den Marktplatz ein. Dort ſah Dierk bereits ſeinen Kompaniefeldwebel ſtehen, der ſchon am Nachmittag eingetroffen war und von Haſen⸗ bein die Quartierliſte erhalten hatte. Der Leutnant wandte ſich um und kommandierte: 1»Im Gleichſchritt!“ Die Truppe richtete ſich auf. Die Gewehre wurden angezogen, die ſchweren Stiefel krachten auf das Pflaſter. Ja, ſie wollten denen hier in der Etappe zeigen, wer ſie waren! Männer von der Front, Kerle, die aus der Hölle kamen! Sie waren ſtolz in ihrem Dreck! Selbſt die ſich nur noch hinkend mitgeſchleppt hatten, riſſen die müden und maroden Beine hoch. Sie ſahen jetzt Soldaten der Etappe und Ziviliſten herbeikommen, alte Männer und... Frauen! Frauen und Mädels in Röcken! Wie lange hatte man ſie nicht eſehen! Wie Weſen aus einer anderen Welt ſchienen ſie! War das nicht überhaupt alles ein Traum? „Kompanie!... ertönte die Stimme Leutnant Dierks. Das war Wirklichkeit, das war kein Traum! Der Boden hallte unter den Tritten. „Halt!“ Ein Ruck— die Truppe ſtand. Der Leutnant wechſelte ein paar Worte mit dem Feldwebel, dann komman⸗ dierte er: „Gewehr... ab!“ Ein Schlag, ein Raſſeln! „Rührt euch!“ * Oben im erſten Stockwerk ihres Hauſes ſtand Marie am Fenſter und blickte auf den Marktplatz hinunter. Hinter ſie trat Haſenbein. „Na, da ſind ſie ja!“ ſagte er. „Gott, wie ſehen die aus!“ bemitleidete Marie.„Und wie ſchwer ſie tragen müſſen! Wie Packeſel!“ „Tja, ſo'n Affe drückt!“ ſpielte ſich Ferdinand als Sachverſtändiger auf.„Und dazu noch Gewehr, Stahl⸗ helm, Patronen, Schanzzeug! Ich ſage dir, wenn du da fünfzig Kilometer marſchiert biſt, das ſpürſt du!“ Marie wandte ſich zu ihm um. „Wo haſt du denn das ſchon geſpürt?“ fragte ſie ſpöttiſch. „Erlaube mal... im Feldrekrutendepot!“ „Feldrekrutendepot! Weiter biſt du ja auch nie ge⸗ kommen!“ „Hatte ich auch nicht nötig! Und offen geſagt.. da hatte ich ſchon die Naſe geſtrichen voll!“ grinſte Fer⸗ dinand. „Du meinſt wohl die Hoſe?“ fuhr es Marie gering⸗ ſchätzig heraus. „Aan Marie! Wie kann man nur!“ verwies er ſie. Aber Marie drehte ihm lachend den Rücken zu und ſah wieder aus dem Fenſter.. tet, die Augen Unts. Der Leutnant machte Mafor Grothe ſeine Meldung und wurde von ihm darauf freundlichſt begrüßt. Dann ließ Dierk die Truppe rühren uch der Feldwebel berief die Korporalſchaftsführer zu „Die armen Kerle! Was mögen die mitgemacht haben!“ ſagte Marie mitfühlend. „Ach, die ſind das ſchon gewöhnt!“ meinte Haſenbein. Er ſah ſich um. Die Luft war rein. Die Tante war nicht im Zimmer, ſondern in der Küche. Verlockend lehnte Maries ſchlanke Geſtalt vor ihm. Er legte den Arm von hinten um ſie und zog ſie an ſich. „Marie!“ flüſterte er. Sie fuhr herum. „Loslaſſen!“ befahl ſie und ſtieß ihn kräftig von ſich. Schon war ſie frei. „Du Stehkragenſoldat!“ ſagte ſie zornig. „Aber Marie!“ bat er. Doch ſie muſterte ihn ſpöttiſch von oben bis unten in ſeiner Eleganz und lief dann zur Tür hinaus. Achſelzuckend folgte ihr Haſenbein. Er war ärgerlich über ſich ſelber. Da war er mal wieder ſchön abgeblitzt! Aber das ſollte ihm das letztemal paſſiert ſein! Bei der nächſten Gelegenheit würde er zupacken und nicht wieder loslaſſen! Viel zu zag war er, und damit konnte man den Weibern nicht imponieren! Er mußte Marie gegenüber andere Saiten aufziehen! Mit dieſem Vorſatz begab er ſich auf ſeine Schreibſtube. 2* Währenddeſſen trat Marie vor den Torweg, wo ſie bereits Antje vorfand, die neugierig zu den Soldaten hinübergaffte. „Sieh mal, Marie!“ ſagte ſie.„So'ne Menge Männer!“ Die Kompanie ſtand da und wartete auf die Befehle des Feldwebels. Der Leutnant war bereits einer Ein⸗ ladung des Majors gefolgt und mit dieſem in der Bürgermeiſterei verſchwunden, nachdem er Hein ange⸗ wieſen hatte, ſich um ſeine Sachen und ſein Quartier zu kümmern. Denn des Leutnants Burſche war in der letzten Stellung verwundet worden, und Dierk hatte Lammers zu ſeinem Nachfolger erwählt. Hein war es, der die beiden Mädels am Torweg zuerſt er e.„ Franz an: „Du, guck mal! Wär dat wohl nix für uns?“ „Blitzſaubere Mädel!“ meinte Franz beifällig.„So hätt“ ſie mir der Arzt verſchrieben!“ 8 „Na, dann werd' ich mich mal'n büſchen drum kümmern, nöch?“ Er winkte mit der Hand, um die Aufmerkſamkeit der Mädels zu erregen, und als ihm das gelungen war, zeigte er mit einem Augenzwinkern erſt auf ſich, dann auf die Mädels, eine Geſte, die nicht mißzuverſtehen war. Marie machte eine abwehrende Handbewegung, aber 5 nickte ſofort und gab Hein Zeichen, daß ſie hier wo ne, 8 Antje, was fällt dir ein? Schäm dich!“ verwies arie. Sie wiederholte ihre abweiſende Gebärde, mußte aber doch lachen, als Hein nun biitend wie ein Kind die Hände zuſammenſchlug. Sie ſchüttelte den Kopf. „Alles mal herhören!“ unterbrach der Feldwebel dieſes Zeichenſpiel, als ſich eben auch Franz einmiſchen wollte.„Es iſt jetzt acht Uhr zwanzig! Alarmplatz iſt hier vor der Ortskomr antur! Die Korporalſchafts⸗ führer bringen euch jetzt in eure Quartiere! In einer Stunde drüben auf dem Hof, wo ich wohne, antreten zum Eſſenempfang! Die Feldküche hatte unterwegs einen Achſenbruch, muß aber jede Minute eintreffen.. Mor⸗ gen iſt dienst ei! Ich erwarte aber, daß ihr den Tag benutzt, eure Sachen zu ſäubern.“ Er klappte ſein Notizbuch zuſammen und ſteckte es vorn in die Uniform. Dann kommandierte er: „Wegtreten!“ 5 Die Kompanie machte eine halbe Kehrtwendung und löſte ſich in einzelne Gruppen auf, die nach verſchiede⸗ nen Seiten abrückten. Franz und Klaus wollten ſich ihrer Gruppe anſchließen, aber Hein hielt ſie zurück. „Kinners, bleibt mal'n Moment hier! Unſer Quar⸗ tier beſorge ich! Bin gleich wieder da!“ Er ging auf den Torweg zu, die beiden Mädel an⸗ ſtrahlend. Da nahm Marie Antje an der Hand und zog ſie mit ſich fort, in den dunklen Torweg hinein. Aber Hein folgte ihnen.. „Was will er denn dort?“ fragte Klaus.„Das iſt doch die Ortskommandantur!“ „Warten wir ruhig!“ meinte Franz.„Der Hein weiß ſchon, was er will! Haſt du das eine Mädel geſehen, das größere? Ein Bild von Weib! Ganz anders iſt mir geword'n!“ f „Laß mich mit den Mädels zufrieden!“ knurrte Klaus. „Ich bin müde zum Umfallen!“ „Nu wart ſchon wenigſtens, bis der Hein zurück iſt.“ Hein ſah ſich in dem Torweg um. Wo waren die beiden Mädels geblieben? Links war ein Hauseingang und rechts war einer. Rechts ſah er in dem erleuchteten Hausflur etwas huſchen. Alſo nach rechts. Aber da bewegte ſich auch links im Hausflur etwas. Hein ver⸗ harrte noch unſchlüſſig, da trat links aus dem Hauſe jemand heraus. Donnerwetter, ein Offizier! Unverkennbar durch die hohe Schirmmütze und den Regenmantel! Hein ſuchte ſich zu verdrücken, aber es war zu ſpät. Mit langen Schwitzen dem der beumeintliche Oifizier aut Hein an. . ü * 9 1 EIN LUSTIGER MILITRR.- ROMAN voN BUNIIE- CORTAN Es war Haſenbein, der ſich im Eſtaminet Zigaretten kaufen wollte. „Wo wollen Sie denn hin?“ ſchnarrte er Hein an, der in der Dunkelheit ſeinen Irrtum nicht bemerkte. Er ſah nur unter der hohen Mütze ein hochmütiges Geſicht, ſah den hohen Kragen und den eleganten Mantel. Er nahm Haltung an und ſuchte nach einer Ausrede. „Ich... ich muß bloß mal ſchnell austreten... Herr Leutnant!“ f Haſenbein fühlte ſich. Es ſchmeichelte ihm, für einen Offizier gehalten zu werden, und darum ſagte er, herablaſſend zwei Finger an die Mütze legend: „So?... Aber'n bißchen dalli! Und dann ſcheren Sie ſich ſofort zu Ihrer Korporalſchaft!“ „Woll, Herr Leutnant!“ ſagte Hein brav. Ohne ſich umzublicken, ſtolzierte Ferdinand durch den Torweg auf den Marktplatz. Hein ſah ihm grinſend nach, dann eilte er rechts in den Hauseingang. In dem Hausflur ſtanden die beiden Mädels, die nicht erwartet hatten, daß Hein ihnen bis hierher folgen würde. Als er in die Haustür trat, wollten ſie die Treppe hinaufflüchten. „Halt!... Halt!... Ein Momang!“ rief Hein bittend. Beide blieben unten an der Treppe ſtehen und ſahen ihm erwartungsvoll entgegen. Schrecklich dreckig und unraſiert war der große fremde Soldat, aber er hatte gutherzige luſtige blaue Augen. „Pardong Mamſells!“ ſagte er nähertretend: mühſam kramte er ſeinen franzöſiſchen Sprachſchatz hervor.„Ich parleh mit wuh!... Träh importang!“ Als er ſah, daß die Mädels ſtehenblieben, wandte er ſich um und machte die Haustür zu. In Maries Augen blitzte der Schalk auf, ſie gab Antje ein Zeichen, zu ſchweigen und ſie ſprechen zu laſſen. „Bong ſchuhr, bong ſchuhr!“ trat jetzt Hein wieder auf die Mädels zu. Etwas verlegen ſuchte er nach Worten. Verflixt, war dieſe franzöſiſche Sprache ſchwer! „Bon ſoir, monſieur!“ grüßte Marie. „Bon ſoir, monſieur!“ ſagte auch Antje und bemühte ſich, ein Lachen zu verbeißen. „Oue deſirez⸗vous, monſieur?“ fragte Marie. „Verflucht noch mal!“ Hein kratzte ſich unterm Helm. Er überlegte, dann begann er mit lebhaften Geſten Wort für Wort zuſammenzuſtellen: b „Sche... moa.. er zeigte auf ſich„... und Kame⸗ raden meine.. hier... woala Quartier!“ So, nun war es heraus! Er legte eine Hand an die Wange und neigte den Kopf, ſchloß die Augen. „Kuſcheh... bei wuh!“ Antie wollte lospruſten, aber Marie kniff ſie in den Arm. auf die Türen, die in den Flur mündeten. „Non, monſieur! En haut!“ lachte Marie und deutete die Treppe hinauf. Hein nickte zufrieden. „Bong, bong!“. Er ſchritt auf die hintere Tür zu und öffnete ſie. „Da werden wir gleich mal ſehen!“ Er knipſte ſeine Taſchenlampe an, die er vorn an einem Mantelknopf hängen hatte. Schickte ihren Strahl durch das Zimmer. „Momang mal! Scheint ja ganz bongforzionös zu ein!“ g Er fand den Lichtſchalter und drehte die elektriſche Lampe an, die in der Mitte der Stube von der Decke hing. Trat ins Zimmer. Marie und Antje folgten ihm. Hein ſah ſich genauer um. Zwei hölzerne Betten, eine Kommode, ein Tiſch, ein Armſeſſel und ein paar Stühle bildeten das Mobiliar. „Gerade ichtig für meinen Leutnant!“ meinte Hein und wandte ſich an Marie.„Bong, bong, das ſchamber! Den Daumen drauf, das nehmen wir!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er auf die Tür zu, die ins Nachbarzimmer führte. Die Mädels eilten hinter ihm her. „Monſieur! Monſieur!“ rief Marie. Aber Hein hörte nicht. Er hatte bereits in dem anderen Zimmer die Glühbirne angeknipſt, die unter einem Papier em er dem Tiſch in der Mitte hing. Der Raum war größer als der andere, aber in einem wett ſchlechteren Zuſtand. An einer Wand ſtanden zwei roh zuſammengeſchlagene, übereinanderliegende Betten der Art, wie ſie in Kaſernen üblich iſt. Zwiſchen den beiden Fenſtern, die auf den Hof hinausgingen, prunkte ein arg mitgenommenes altes Kanapee. Ein paar wacke⸗ lige Stühle und ein Kanonenofen in der Ecke vervoll⸗ ſtändigten die Einrichtung. Inſchriften an den Wänden zeugten davon, dar hier ſchon öfters Soldaten einquar⸗ tiert geweſen waren. Außer der Tür, durch die Hein gekommen war, hatte das Zimmer noch zwei Türen. Hein ging mit langen Schritten zu der einen und ſah hinqus: „Da wären wir wieder auf dem Flur!“ Dann durchquerte er das Zimmer und ging zu der anderen und ſah hinaus: „Ein Küche! Gar nicht ſchlecht!“ Aber nun trat ihm Marie entgegen: „Monſieur“ Er bemerkte ihre Erregung und ließ ſie nicht weite ſprechen. ö „Immer mit der Ruhe.. awek la rü, Mamſell! Mog bana Kamerad!“ 4 Gortſetzung folgt) 1 „Wer kuſcheh woala? Wuh?“ fragte Hein und zeigte 1 Fer tut arh Lin dus bild den alſo Gef doc mei dat, ige ber ſelte mög Ihn daß den ſeßt ſchm Rin ſud. Lor 3 ler. datt n ſcheren Sig 15 durch den hm grinſerd gang. Mädels, die bis hierher 0 wollten ſie hein bittend, n und ſahen dreckig und ber er hatte nd: mühſam hervor. 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Ein Künſtler muß immer in der Welt ſeines Motivs aufgehen und es in allen ſeinen Wurzeln zu erleben verſuchen, ganz gleich, ob es ſich um den Frie⸗ den einer Landſchaft, um die Reinheit des Kinderantlitzes oder um die Größe eines Kriegsbildes handelt. Erſt wenn er dieſe Grundbedingung reſtlos erfüllt, wird ſich ſein Schaffen zur Kunſt erheben.— Ein ſolches Thema wurde den beteiligten Künſtlern des Wettbewerbs um das gute 8 Rechts: Das beſte Bild des Wettbewerbs, geſchaffen von Haus Schmitz. turgemeinde hatte in Zuſammen⸗ arbeit mit dem Reichsbund der Kinderreichen dieſen Wettbewerb ausgeſchrieben und forderte die bildliche Darſtellung der erbgeſun⸗ alſo eine Aufgabe, die unbegrenzte Geſtaltungsmöglichkeiten bot, ſtellt tiger nicht ſein kann. Gleichzeitig aber fordert dieſes Thema auch ein ſeltenes Maß an Einfühlungsver⸗ mögen, Liebe und Verſtändnis. Ihm kann nicht damit gedient ſein, daß die zu dieſer Familie gehören⸗ den Perſonen um einen Tiſch ge⸗ ſetzt werden, der Vater die Pfeife Kinder über einem Buch gebeugt ſind. Solche Darſtellungen ſchaffen unſere Lichtbildner weit beſſer und lebendiger, ohne daß dabei das Wort Kunſt fällt. Der hier erwähnte Wettbewerb erbrachte 16 eingeſandte Bilder in z. T. gewaltigen Größen. Schon der flüchtige Anblick, der dem Mo⸗ tiv galt, zeigte, daß die Aufgabe Links: Das Bild von Bern⸗ hard Dörreis, das die Mutter im Mittelpunkt der Familie zeigt, erhielt einen 3. Preis. Unten:„Die Siedlerfamilie“ zeigt das Gemälde von Profeſ⸗ ſor Georg Siebert; es wurde mit einem Troſtpreis ausge⸗ zeichnet. Photo(4): Schleinitz⸗ Bavaria— M. den Künſtlern außerordentlich ſchwergefallen war. Viele von ihnen zeigten die Familie, indem ſie lediglich darauf bedacht waren, keines der Familienmitglieder zu vergeſſen, und ſo ergaben dieſe Bildniſſe nicht mehr als den Hinweis, daß alſo dies der Vater, dies die Mutter und dies die Kinder ſind. Ein Teil der Künſtler behandelte das Thema rein genremäßig, ein anderer wieder betonte ſtark geſchminkt das Symbol„Familie“. Und hier erging es den Bildern wie vielen anderen Kunſtverſuchen auch: ſie blieben inner⸗ lich leer! Nicht ein Mann in f SA.⸗Uniform, nicht eine in Uniform geſteckte Kolonne Maler ſehen die deutſche Familie Das Ergebnis eines Wettbewerbs 5 Rahmen von Ausſtellungen und Wettbewerben wird unſern Künſtlern immer wieder elegenheit gegeben. zu beweiſen, daß ihnen der Inbegriff einer reinen Kunſt in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, daß ſi eren. rufen ſind, einer ſolchen Kunſt und n dem Volke zu dienen. Prächtige Leiſtungen durften wir in den letzten Jahren bewun 5 fens kündeten und uns zeigten. was unter einer ſauberen Kunſt zu verſtehen iſt. e mit ihrem inneren Fühlen und äußeren Können be⸗ ern, Arbeiten, die den Aufbau eines neuen Schaf⸗ demonſtriert unſere Zeit, ſondern die innere Haltung dieſer Menſchen. Und ſo iſt es auch in der Familie. Es genügt nicht, daß man die Familie blondköpfig und blauäugig darſtellt und ihr ein halbes Dutzend Kinder gibt, ſondern es muß vor allem der ethiſche Wert dieſer ſchönſten aller Gemeinſchaften deutlich zu ſpüren ſein. Nach einer gewiſſenhaften Prüfung der eingegangenen Bildniſſe war ſich das Preisgericht dahingehend einig, daß nicht ein einziges Bild die Aufgabe reſtlos erfüllte. Es konnte aus dieſem Grunde auch kein 1. Preis verteilt wer⸗ den. Aber es waren einige beachtliche Leiſtungen darunter, deren Schöpfer den Sinn des geſtellten Themas zweifellos begriffen und verſucht hatten, ihm nahezukommen. 5 Das Ergebnis des Wettbewerbs muß dennoch als zu⸗ friedenſtellend bezeichnet werden, denn wir müſſen berück⸗ ſichtigen, daß der verfloſſene Staat dem„Thema“„Fa⸗ milie“ nicht das geringſte Intereſſe und Verſtändnis ent⸗ gegenbrachte und die Künſtlerſchaft demzufolge auch keinen Anlaß ſah, ſich mit ihm zu befaſſen, wenngleich es dem einen oder anderen auch am Herzen lag. So hat der Wett⸗ bewerb der Oeffentlichkeit gezeigt, daß in dieſer Richtung Ebenfalls einen 3. Preis erhielt Conſtantin Gerhardinger für ſein Bildnis„Nach Feierabend“, noch viel zu leiſten notwendig iſt. Die Familie als Zuſammenſchluß blutsverwandter Menſchen zu einer Lebens- und Schickſalsgemeinſchaft kann bildlich nur geſtaltet werden von Künſtlern, die entweder die myſtiſche Kraft der Familie durch eigenes Erleben in ſich ſpüren oder aber ein ſelten feines Einfühlungs⸗ vermögen und Verſtändnis beſitzen. Nicht auf die photographiſch ge⸗ treue Wiedergabe der vereinigten Familienmitglieder kommt es da⸗ bei an, ſondern daß das Bild den Familiengeiſt atmet, die fördernde Kraft der Familie ſpüren läßt, den Halt der Familienbande fühlbar macht, alſo das Unſichtbare ſichtbar und eindringlich werden läßt. Das ſind Aufgaben, in die der Künſtler von heute erſt noch hineinwachſen muß. Der Wettbewerb führte ihnen die Bedeutung der Aufgabe in ihrer ganzen Größe vor Augen. Er über⸗ zeugte die Künſtler davon, in welchem Maße ſie ſich innerlich zu ſtärken und auch ihr techniſches Können zu vervollſtändigen haben. Möge dieſem Beginn ein voller Erfolg beſchieden ſein! Egon Schleinitz. Bekanntmachungen Orisgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde eden Montagabend von 20—21 Uhr. dtenſtſtun den der Pol. Lettung nur Donnerztags 20—21 Uhr— Diemſiſtelle Bürſtͤdterſte. 16. 1. Stod Gefolgſchaft 21/249 Achtung, Gejolgſchaftsappell! Die geſamte Gefolgſchaft tritt Mitt⸗ wochabend 8 Uhr zur Uebergabe der Gefolg⸗ ſchaft durch den Bannführer an meinen Nach⸗ folger an der Goetheſchule(Schulſtraße) an. Ich erwarte von jedem Ig., daß er zu dieſem meinem letzten Appell in tadelloſer Uniform und pünktlich antritt. Der Dienſt der Scharen fällt heute abend aus. Der Gefolgſchaftsführer. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EW kiſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. September 1938 Anſer Tagesſpruch Wahre Nächſtenliebe hilft und heilt, ver⸗ ſcheucht Not und Leid mit warmem Herzen, mit liebreich dienender Hand und dem Auge voll Sonnenglanz. A. Donders. . 5 gel. uncl Es ſoll hier einmal die Frage aufgeworfen werden, was dieſe beiden Begriffsworte etwa gemein haben könnten. Im erſten Augenblick iſt vielleicht der Leſer verſucht zu ſagen, daß Heimatliebe und Lokalpatriotismus bergleichs⸗ weiſe dasſelbe bedeuteten wie ein weißer Schimmel, alſo ein Ding mit doppeltem Na⸗ men. Es iſt nicht kühn, zu behaupten, daß das Wort Lokalpatriotismus in vergangenen Jahren manchmal zu allen möglichen und un⸗ möglichen Begründungen zu irgendeinem Er⸗ fordernis, das oftmals keines war, herhalten mußte. Patriotismus war immer eine fremde Umſchreibung für Vaterlandsliebe, ſür vater⸗ ländiſche Geſinnung ſchlechthin. Und nun ſollte es wirklich noch einen lokalen Patriotismus geben? Ein Abſchneiden und ſorgſames Auf⸗ bewahren dieſer Geſinnung und dieſer Liebe zum angeſtammten Vaterland zu Teilen ver⸗ ſchiedener Größe und Art! Zugegeben, nicht wenige verſtanden richtig den Sinn des unzu⸗ länglichen Wortes Heimatliebe. Und nur das etwas unglücklich gewählte Wort brachte den Sinn in falſche Richtung und Anwendung. Gar nicht ausgeſchloſſen, daß immer dort, wo das Wort Lokalpatriotismus ohne Bercchti⸗ gung angewandt wurde, dieſer Mißbrauch nur deshalb geſchehen konnte, weil wahrſcheinlich das tiefere Wort beim beſten Willen nicht ohne Gefahr der Lächerlichkeit hätte in An⸗ ſpruch genommen werden können, cben das Wort von der Heimatliebe. Dieſes Wort ſoll beſtimmend ſein für jede Tat, die wahrer Vaterlandsliebe Ausdruck ge⸗ ben ſoll in der Form eines Dienſtes oder Ver⸗ dienſtes im engeren Heimatbezirk. Der Begriff „Lokalpatriotismus“ hatte darin immer et⸗ was Verſchloſſenes, etwas Abgegrenztes an ſich, weil ſchon allein„Lokal“ und„Patriotis⸗ mus“ auch bei engſter Wortfügung direkt Ent⸗ gegengeſetztes ausſprechen. Heimatliebe dage⸗ gen iſt etwas, das immer für ſich beſtehen kann. Heimatliebe kann auch nie beſtehen ohne Zuſammenhang mit der großen Heimat des ganzen Vaterlandes, da ihr ſonſt gleich wieder ein„lokalpatriotiſchen“ Hauch anhaf⸗ tet. Jene werden immer ſchönſte Heimatliebe pflegen, die ſie nicht nennen, ſondern im Her⸗ zen tragen und ſie üben in Tat und Vorbild. 4. Grummetzeit. Wenn Spätſommer⸗ und Frühherbſtwinde wehen, wenn die weißen Wol⸗ ken des Septembers über den blauen, allmäh⸗ lich verblaſſenden Sonnenhimmel dahinziehen, wenn die Vögel zum Abſchied rüſten, dann zieht aus allen Weiten noch einmal ein ſom⸗ merliches Duften herbei: das Heu des zweiten Schnitts, das Grummet, dörrt auf den Wie⸗ ſen. Wir träumen uns in Frühſommertage zu⸗ rück, in die Zeit der hellen Nächte und der Sommerſonnenwende, die uns dieſes Duften ſchon einmal brachte! Wärmer und ſaufter wehrte damals der Wind, heißer ſengte die Sonne vom Himmel, größer war die Mittags⸗ ſtille und flirrender der hohe Tag. Nun wehen die Winde hexriſcher durch die Welt. Die Glut der Sonne iſt milder, erträglicher geworden. Sehnſüchtig atmen wir den ſchweren, vollen, herbſüßen Duft des trocknenden Graſes und des kniſternden, raſchelnden Heus. Wir möch⸗ ten uns hinwerfen über das weiche, duflende Heu und mit ihm den enteilenden Sommer in unſeren Armen halten und bewahren. Wir möchten die jetzigen Tage, die wir ſo rechl ge⸗ nießen, weil ſie vielleicht ſchon bald die letzten, ſommerlich⸗ſchönen Tage des Jahres ſind, mit allen unſeren heißen Wünſchen an die Erde bannen, ſie niemals davonziehen laſſen. Wir träumen zur Grummetzeit von Wärme und * Launen der Natur. An der Wein⸗ heimer Straße in der Nähe des OEG.⸗Vahn⸗ hofs zeigt ein Apfelbaum an allen Aeſten chöne ſchneeweiße Blüten. Das gleiche Natar⸗ chauſpiel wird auch aus einem Garten in der Jahnſtraße gemeldet. Zum Blühen hat es zwar nochmals gereicht, aber reifen werden die Blüten nicht mehr. Jedenfalls ſind die erſten Blüten erfroren und die Bäume haben es noch einmal gewagt, ein Blütenkleid anzulegen. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Alirnberg gab Weg und Ziel Die marſchierenden Kolonnen der Bewe⸗ gung haben Nürnberg wieder verlaſſen, Tage jubelnder Begeiſterung und ſtolzer Freude lie⸗ gen hinter ihnen, ſie ſind zurückgelaſſen, mit ihnen aber zieht das Bewußtſein, daß ſie ſich unter den Augen des Führers wiederum be⸗ währt haben. Sie alle, ob SA, SS, NS, NSeK⸗Männer oder politiſche Leiter, haben in Nürnberg den Beweis ‚rer Einſatzbereit⸗ ſchaft gebracht und darüber hinaus gezeigt, daß ſie zwar dem Zweck entſprechend derſchdene Aufgabenſtellungen haben, daß darüber hin⸗ aus ihre Einheit unter den Sturmfahnen der Bewegung jedoch unverrückbar iſt. In Nürnberg marſchierte die zuſammenge⸗ faßte Kraft der Bewegung, ſie zeigte ſich jen⸗ ſeits jeder Organiſationsform in ihrem eigent⸗ lichen Urgrund eben in der Idee des National- ſozialismus. Die Fahne, die den Kolonnen voranflatterte, iſt es, die allen Formationen gemeinſam iſt, ihr iſt jeder Mann verpflich⸗ tet. Alle ſpezielle Arbeit auf dieſem oder je⸗ nem Aufgabengebiet dient damit der großen Gemeinſamkeit in der Gefolgſchaft dieſer Fahne und nichts anderem. Noch jeder Reichsparteitag hat dem deut⸗ ſchen Volke dieſe Erkenntnis vermittelt, leiner jedoch in ſo überdeutlicher Weiſe wie die jetzt vergangenen Tage in Nürnberg. Sie erhielten ihre mitreißenden Impulſe durch die erſtmalig öffentliche Teilnahme unſerer Brüder aus der deutſchen Oſtmark, deren Fahnen und Stan⸗ darten die Opferbereitſchaft des Einzelnen für das große Gemeinſame kündeten. Dieſes Ge⸗ meinſame aber heißt Deutſchland! Davon ſprachen die Tage des Parteitages Groß⸗Deutſchlands in Nürnberg. Sie zeigten ein Volk, gekommen aus allen ſeinen Gauen, vertreten aus allen Berufsſtänden, geeint m Erjter Obenwaͤlber Schäjertag und Kreisleiſtungshülten Am 18. September in Beerſelden Die Kreisfachſchaftsgruppe Schäfer in der Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Sud veran⸗ ſtaltet am Sonntag, 18. September, erſtmalig den Odenwälder Schäfertag in Beerfelden im Odenwald. Bei dieſem Schäfertag wird ein Kreisleiſtungshüten durchgeführt, an dem ſich alle Berufsſchäfer des Odenwaldes beteiligen können. Es ſind zwei wertvolle Preiſe geſtiftet, die den beiden beſten Schäfern zufallen. Der Odenwälder Schäfertag wird am Samstag, 17. September, um 20 Uhr im Gaſthaus„Zum Schwanen“ in Beerſelden mit einem Kameradſchaftsabend eröffnet. An die⸗ em Kameradſchaftsabend nehmen alle Schä⸗ er teil, die ſich am Leiſtungshüten beteiligen. Das Leiſtungshüten ſelbſt beginnt am Sonn⸗ tagvormittag um 9 Uhr. Nachmittags 14 Uhr findet, ebenfalls im Gaſthaus„Zum Schwa⸗ nen“ eine Fachſchaftstagung ſtatt. Hierbei ſprechen u. a. der Vorſitzende Schuſter vom Landesverband der Schafzüchter Heſſen⸗Naſ⸗ ſau und Kreisbauernführer Reinheimer. Außer den beiden Preiſen für das Lei⸗ ſtungshüten kommt noch der Preis der Stadt Beerfelden i. Odw. für Schäferbrauchtum zum Austrag. Der Preis wird demjenigen Schäfer zuerkannt, der zum Schäfertag in der beſten altüberlieferten, bodenſtändigen Schäferklei⸗ dung(Tracht) erſcheint. Die Preiſe ſind in Beerfelden im Kaufhaus Ihrig ausgeſtellt. Anſchließend an die Fachſchaftstagung ſindet in der Turnhalle ein Volksfeſt mit Tanz ſtatt. Meldungen zu dieſem Leiſtungshüten ſind, auch über den Ortsbauernführer, an die Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Süd, Heppen⸗ heim a. d. B., Straße der SA 11, einzu⸗ reichen. (Bilderdienſt der Landesbauernſchaft) dem feſten Willen, der Idee des Führers zu dienen zur Ehre und Größe der deutſchen Na⸗ tion. Ein unvergeßliches Bild, der Vorbei⸗ marſch von Sä, SS, NSKK, NSF Die Vielzahl der deutſchen Stämme zieht unter den Klängen der Marſchlieder ihrer Heimat am Führer vorbei. Der Kaiſerjägermarſch erklingt, Schleswig⸗Holſtein meerumſchlungen, das Niederſachſen⸗ und das Märkerlied ziehen mit den marſchierenden Kolonnen der Oſtmärker und Nordmärker, der Weſtfalen und Branden⸗ burger und geben ſtolz Kunde vom Beitrag der Heimat für das große Vaterland. In ſeinen Dienſt haben ſich die Beſten unſeres Volkes in den Kolonnen Adolf Hitlers vereint. Ihcem eigenen Willen folgend bilden ſie die unerſchuͤt⸗ terliche Front des politiſchen Soldatentums unſerer Bewegung. Daß dies ſo iſt, hat Nürn⸗ berg wieder unter Beweis geſtellt. Damit wurde dieſer Reichsparteitag wieder ein Kraftquell für jeden Einzelnen. Seine Stun⸗ den ließen kleine Sorgen und Reibungen im Alltag unweſentlich erſcheinen und flärkten den Blick für das große Ganze. In dieſem Be⸗ wußtſein trägt die Mannſchaft ihre Standar⸗ ten und Fahnen wieder hinaus in die Orte ih⸗ rer Heimat. Dort, wo ſie einſt antrat im Kampf für den Sieg, dort, wo ſie in den gro⸗ ßen Arbeiten des Aufbruchs ſtand und ſteht, wird wiederum angetreten. Nürnberg war die Beſtätigung des bisherigen Handelns, Nürn⸗ berg gab Weg und Ziel! Wie wird der„Neue“ heißen? Es iſt eine alte Sitte, auf dem Pfälziſchen Wein⸗ leſefeſt, das am 8. und 9. Oktober in Neu⸗ ſtadt an der Weinſtraße gefeiert wird, dem neuen Wein ſeinen Namen zu geben. Die ſtarke Anteilnahme an dieſem fröhlichen Geſchehen kommt in Tauſenden von Einſendungen aus allen deutſchen Gauen ſichtbar zum Ausdruck. Charakteriſtiſche Namensvorſchläge, die ein hervorſtechendes Merkmal des Zeitgeſchehens berückſichtigen, ſind an das Städtiſche Ver⸗ kehrsamt in Neuſtadt an der Weinſtraße zu zu richten. Beurlaubung für 4. der Leibesübungen. Zur Teilnahme an Lehrgängen der Reichsaka⸗ demie für Leibesübungen und der vom Reichs⸗ ſportamt 288 Sportſchulen kann, wie in einem vom Reichsminiſter des Innern her⸗ ausgegebenen Erlaß hervorgeht, Beamten, Be⸗ örden⸗Angeſtellten und ⸗Arbeitern Urlaub mit ortzahlung der Dienſtbezüge bis zur Dauer von 10 Tagen gewährt werden. Es kommen Ausbildungs⸗Lehrgänge für Lehrwarte und Uebungsleiter aller Sportarten in Frage. Den Teilnehmern an dieſen Lehrgängen iſt der Er⸗ holungsurlaub um ein Drittel, ſedoch nicht um mehr als 10 Tage zu kürzen. Urlaub kann je⸗ doch nur gewährt werden, wenn die dienſtlichen und perſönlichen Verhältniſſe es geſtatten. An⸗ träge und Beurlaubung von Beamten, Ange⸗ ſtellten und Arbeitern ind möglichſt vier Wo⸗ chen vor Beginn des Lehrgangs an die Beſchäf⸗ tigungsbehörde zu richten. g Zahl der Rundfunkteilnehmer am 1. Septem⸗ ber. Am 1. September 1938 betrug die Zahl der Rundfunkempfangsanlagen im Deutſchen Reich(Altreich) 9 552 444 gegenüber 9 513 989 am 1. Auguſt. Im Laufe des Monats Auguſt iſt mithin eine Zunahme von 38 455(0,4 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl vom 1. Sep⸗ tember befanden ſich 640 260 gebührenfreie An⸗ lagen. 1 Einſpruch gegen ſchriftlichen Strafbefehl. Die Juſtizpreſſeſtelle Frankfurt am Main teilt mit: Bei Uebertretungen und Vergehen kann die Strafe durch ſchriftlichen Strafbefehl des Amts⸗ richters ohne mündliche Verhandlung feſtgeſetzt werden, falls die Staatsanwaltſchaft dies be⸗ antragt. Wenn der Beſchuldigte gegen den Strafbefehl nicht binnen einer Woche nach Zu⸗ ſtellung bn hat, erlangt der Strafbefehl die Wirkung eines rechtskräftigen Arteils. Bei rechtzeitigem Einſpruch jedoch wird zur Verhandlung geſchritten. Vielfach glauben nun die Beſchuldigten, daß ſie im Falle eines Einſpruches gegen den Strafbefehl unter keinen Umſtänden härter beſtraft werden könnten. Das iſt aber nicht richtig. In der auf den Ein⸗ ſpruch hin ſtattfindenden Hauptverhandlung iſt der erkennende Richter an den Strafbefehl nicht gebunden. Es kann daher auch auf eine höhere Strafe erkannt werden. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Im allgemeinen freundlich Noch immer liegen wir auf der Grenze zwi⸗ ſeh Hochdruck- und Tieſdruckeinfluß, doch hat ich die über Nordeuropa hinwegführende Wir⸗ beltätigkeit erheblich geſteigert. Dabei herrſcht bis in die deutſchen Küſtengebiete hinein ſtür⸗ miſches Wetter, auch kommt es beſonders in den nördlicheren Teilen des Reiches vielfach zu Regen. Auch bei uns wird ſich das Wetter jetzt etwas lebhafter geſtalten. Mittwoch: Veränderlich mit häufigen Aufheiterungen und nur vereinzelten Regen⸗ fällen, bei lebhafteren Winden um Weſt Tem⸗ peraturen wenig geändert. Die Ausſichten für Donnerstag: Wech⸗ ſelhaftes und unbeſtändiges, aber veitweiſe freundliches Wetter, etwas kühler. in Hilferuf. wens ei im Erſch Fkunge Keiſende pate, We etlaufte, lte, Aut Aung 8, eilen au 1 daub Rauh, don 10 wait vicht beiße win den dien für ſor bchgefil ene groß aß noch! Tljäh Vaumhe ber Straß beg be 1 dlich ſahrwerk,! data da 17 6 Vein⸗ 1 Nuu⸗ d, den e fare ſcehen en aus druck. ie ein chens e Uer⸗ ige zu Agel. Hsala⸗ Reih V vie Ein dreiſles Ichwindlerpaar „Koblenz. Ein dreiſtes Schwindlerpaar gab in Koblenz⸗Horchheim ein Gaſtſpiel. Es mietete ch unter falſchem Namen in einem Hotel ein. Als am anderen Morgen bezahlt werden ſollte, ſtellte ſich heraus, daß beide kein Gelb hatten. Die Polizei nahm den Mann feſt, die Frau konnte unbemerkt flüchtig gehen. Sie iſt bis etzt nicht ermittelt.— Ein gemeiner Buben⸗ ſtreich wurde in Koblenz⸗Ehrenbreitſtein verübt, indem noch unbekannte Burſchen einen großen Stein 15 d i Dabei wurde eine alte Frau am Hinterkopf getroffen und ſchwer verletzt. 1 * 3 Raubüberfall auf eine 65 Jährige 3 öln. Am Sonntagmorgen gegen 9,30 Uhr 1 berſuchte ein 33jähriger Mann in der Weiden gaſſe einen Raubüberfall auf eine allein⸗ ſtehende Geſchäftsfrau auszuführen. Er betrat den Milchladen der Frau und beſtellte ein Glas Milch und ein Stück Kuchen. Nachdem die übri⸗ gen im Laden anweſenden Perſonen gegangen waren und er mit der Frau allein war, verrie⸗ J gelte er in einem unbeobachteten Augenblick die Tür. Hierauf nahm er ein ſchweres Henkelglas und näherte ſich der Frau mit den Worten: Paßt in dieſes Glas der Inhalt von zwei Bechern Milch?“ Im gleichen Augenblick ſchlug der Rohling mit dem Glas auf den Kopf der pehrloſen Frau ſo lange ein, bis ſie blut⸗ überſtrömt zuſammenbrach. Zwei 1 zufällig vorübergehende Soldaten hörten die 1 Frau. Sie traten die Tür des * adens ein und ergriffen den Täter, den ſie bis . Neun Erſcheinen der Polizei feſthielten. Die Ver⸗ letzungen der überfallenen 65jährigen Frau wa⸗ ren ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus geſchafft fverden mußte. n Hauſierwucher Bad Kreuznach. Die Polizei ſtellte einen „Reiſenden“ und beſchlagnahmte ſeine Hauſier⸗ ware, weil er Putzmittel für 40 und 70 Pfg. verkaufte, die er für 8 bezw. 18 Pfg. eingekauft hatte. Auch hatte er keine Papiere bei ſich. Waghalſige Kletterpartie Martinſtein(Nahe). An der ſteilen Fels⸗ bwand gegenüber dem Bahnhof Martinſtein woll⸗ ten vier junge Leute aus Berlin, die zur Zeit in Merxheim weilen, ihre Kletterkunſt zeigen. Das gefährliche Unternehmen verlief für den einen Kletterer ſchlimm. Plötzlich ſaß er feſt und konnte weder vorwärts noch rück⸗ wärts. Erſt nachdem Hilfe geholt war, ge⸗ 1 Pn es, den waghalſigen jungen Mann mit Seilen aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien. Felsſturz an der Rheinuferſtraße Kaub(Rhein). An der Rheinuferſtraße bei Kaub, dort, wo die Einfahrt zum Roßſtein⸗ Tunnel liegt, ereignete ſich zur frühen Morgen⸗ unde ein ſchwerer Felsſturz. Die Ge⸗ einsmaſſen überſchütteten die Straße, ſodaß ieſe nicht mehr paſſierbar war. Glücklicher⸗ 7 2 beiſe wurde der Vorfall kurze Zeit ſpäter von dem dienſttuenden Straßenwärter bemerkt, der dafür ſorgte, daß ſofort Aufräumungsarbeiten urchgeführt wurden. Der Verkehr erlitt daher keine große Einſchränkung. Es beſteht Gefahr, daß noch weitere Felsſtücke abſtürzen. 71jähriger Landwirt tödlich verunglückt 2 Baumholder. Bei einem Verkehrsunfall auf der Straße von Baumholder nach Thallichten⸗ berg verunglückte der 71 Jahre alte Landwirt Fakob Morgenſtern aus Thallichtenberg tödlich. Er ſtand hinten auf einem Pferde⸗ 3 a das Grummet geladen hatte. Als ein Laſtzug das Fuhrwerk überholte und plötzlich wegen eines Hinderniſſes ſcharf abbremſen mußte, ſodaß er ins Schleudern geriet, fiel N Morgenſtern zwiſchen den Motopwagen und den Anhänger. Er wurde ein Stück mitgeſchleift und ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Minuten ſpäter tot war. Ein zweiter Landwict, der auf dem Fuhrwerk ſaß, ſtürzte auf die Straße, blieb aber unverletzt. Kuh von einem Felſen abgeſtürzt Tawern(Bez. Trier). Auf einer Wieſe in der Gemarkung Tawern ließ ein Landwirt ſein N Vieh unbeaufſichtigt weiden. Die Wieſe iſt an einer Stelle von einer hohen Felswand begrenzt. Eine Kuh hatte nun von der Seite den ſteilen Felſen erklettert. Als das Tier in ſeiner ge⸗ fährlichen Lage geſehen wurde, eilte man ſofort zu Hilfe. Es war aber ſchon zu ſpät. Noch ehe die Männer an die Wieſe kamen, ſtürzte die Kuh den hohen Felſen hinunter. Sie er⸗ litt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ſofort ab⸗ geſchlachtet werden mußte. f Kampf zwiſchen Fiſch und Vogel Kamp(Rhein). Bei Kamp wurde zur frühen orgenſtunde ein eigenartiger Kampf auf dem Rhein beobachtet. Ein großer Vogel ſchnellte plötzlich aus der Luft ins Waſſer und holte ſich einen Fiſch. Dieſer muß aber zu ſchwer für den Vogel geweſen ſein, denn er kam damit nicht hoch. Man ſah noch, wie der Vogel ein zweites Mal mit ſeinen breiten Schwingen auf das Waſſer ſchlug. Dann verſchwan 3 in den Fluten und kam nicht mehr hoch. Sehr wahrſcheinlich dürfte er ſich in dem ſchwe⸗ ren Fiſch verfangen haben. Getreideernte durch Feuer vernichtet Mayen(Eifel). Auf dem Dreſchplatz des Dorfes Mettloch brach frühmorgens ein großes Schadenfeuer aus. Ehe der Brand be⸗ erkt wurde, hatte er bereits verheerend ge⸗ wirkt. Das Getreide von 13,5 Morgen Land wurde vernichtet. Es gelang ledig⸗ lich, einige Wagen, die Getreide geladen hatten, u retten. Die Brandurfache iſt noch unbekannt. . Mord aus Rache Völklingen. Aus Rache erſchoß hier am Samstag der 40 jährige Arbeiter Chutzinſki den 6jährigen Meiſter Jörg aus dem nahen Geis⸗ lautern. Ohne jeden vorherigen Wortwechſel trat der in den Röchlingwerken tätige Mann auf ſeinen Vorgeſetzten zu und jagte ihm drei Kugeln in die Bruſt, flüchtete danach und er⸗ Ichoß fich ſelber binter einem Dampfkeſſel. 4 Bunte Tagesthronil Alles wegen eines„ſauberen“ Hemdes Ludwigshafen. Der 33jährige Karl Nider⸗ öfer aus Ludwigshafen wurde zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er nach Beendigung des Lud⸗ wigshafener Kolonialfeſtzuges, an dem er auch beteiligt war, in der Turnhalle der Rhein⸗ ſchule ſich ein faſt neues Sporthemd angeeignet batte, da ſein Hemd nicht mebr in beſter Ver⸗ faſſung war. Der Eigentümer des Hemdes hatte den Mann ſofort angezeigt. Es handelt ſich um einen vielfach vorbeſtraften Menſchen, der erſt am 22. Juni nach Verbüßung einer langen Freiheitsſtrafe aus dem Gefängnis ent⸗ laſſen worden war. Kind totgefahren. Kaiserslautern. In der Friedensſtraße wurde das fünfjährige Mädchen der Eheleute Vol l⸗ mer durch einen Kraftwagen überfahren und tödlich verletzt. Totgefahren. 5 Dahn(Pf.) Im benachbarten Bundenthal glitt der 57jährige Reichsbahnſekretär Her⸗ kesmüller beim Aufſpringen auf einen rangierenden Wagen aus und kam unter die Räde, die ihn totfuhren. „Prima italieniſche Stoffe aus Wolle“ Im Hintergrund ein Jude Gießen. Seit einigen Tagen tauchten in Gie⸗ ßen und in einigen Nachbarorten Stoffhändler auf, die Ausländer und im Beſitz von italieni⸗ ſchen Ausweispapieren waren. Sie boten„echt italieniſche Stoffe mit prima Wolle“ an, die nach ihren Angaben„Reſte von der Leipziger Meſſe“ ſein ſollten. Entſprechend ihrem Ange⸗ bot waren natürlich auch die Preiſe, jedoch fan⸗ den die Stoffe in zahlreichen Fällen willige Käufer. Bei einer Nachprüfung der Stoffe durch 7 1 ſtellte ſich heraus, daß die Ware in einer Weiſe prima war, ſondern im Gegenteil minderwertigen Schund darſtellte, deſſen Kaufpreis weit über der angemeſſenen Grenze liegt. Die weiteren Ermittlungen er⸗ gaben, daß es ſich auch nicht um„Reſte von der Leipziger Meſſe“ handelte, ſondern die Stoffe aus den Beſtänden einer jüdiſchen Firma in Frankfurt a. M. ſtammten, die die auslän⸗ diſchen Verkäufer für ſich eingeſpannt hatte. Die Händler beſaßen keinen Wandergewerbe⸗ ſchein und auch keinen Hauſiererlaubnisſchein. Die Stoffe wurden deshalb beſchlagnahmt und ſichergeſtellt. 50 Strohdächer in einem Weſterwälder Dorf Offdilln(Dillkreis), Wohl ſelten hat ſich in einer Weſterwälder Gemeinde das alte, früher dem Weſterwälder Bauernhauſe eigentümliche Strohdach ſo zahlreich erhalten wie in dem Blitk in den Die Schlinge um den hals der Gelieblen Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt Frankfurt a. M. Das Frankfurter Schwurge⸗ richt verhandelt am Montag gegen einen 28⸗ jährigen Angeklagten. Er hatte jahrelang Beziehungen zu einer acht Jahre älteren Frau unterhalten. Nach dem Tode ſeiner Mutter zog er mit der Zeugin zu⸗ ſammen und man wirtſchaftete gemeinſchaftlich, wobei die Frau den Löwenanteil der Haus⸗ haltskoſten beſtritten haben mag. Nach längerem Zuſammenwohnen hatte ſich die Zeugin am 30. April von ihm getrennt und ſich eine Manſar⸗ de gemietet. Es hatte wiederholt Streitigkeiten zwiſchen dem Angeklagten und der Zeugin ge⸗ geben, die mehrfach auch mißhandelt wurde. Er glaubte, daß er von ihr hintergangen werde, obwohl er hierzu vielleicht gar keinen Anlaß hatte. Am 1. Mai fand ſich die Zeugin in der Wohnung des Angeklagten ein. Er erkundigte ſich, wo ſie herkomme, fragte, mit wem ſie ver⸗ abredet war und es gab ein Wort das andere bis er ihr ſchließlich an die Kehle griff und ſie zu Boden warf. Vorübergehend ließ er von ihr ab, als ſie um Hilfe rief. Sie lief zu einem Fenſter im Treppenhaus und machte es auf. Er ſtieß ſie mit Gewalt in die Küche zurück, ſchloß die Vorplatztür ab, ſteckte den Schlüſſel ein, begab ſich ins Schlafzimmer und holte einen mit einer Schlinge verſehenen Strick, Als die Zeugin die Küche verlaſſen wollte, warf er ihr von hinten die Schlinge um den Hals, ſtieß ſie ins Wohnzimmer, warf ſie auf den Boden und zerrte mit aller Gewalt an der Schlinge. Es gelang ihr, die rechte Hand in die Schlinge zu ſtecken, ſodaß ihr die Kehle nicht zugedrückt wurde. Durch die Hilferufe waren Nachbarn aufmerkſam geworden, und es klopfte an der Wohnungstür. Darauf ließ der Ange⸗ klagte von der Zeugin ab, machte ſich von ih⸗ rem Manſardenſchlüſſel einen Wachsabdruck und drohte, es werde etwas geſchehen, wenn ſie wieder etwas gegen ihn unternehme, ſelbſt wenn er ins Zuchthaus komme. Er begleitete dann die Zeugin zu ihrer Wohnung. Die Zeu⸗ gin, die keine Anzeige machte, fiel durch die Strangulierungsmerkmale am nächſten Tage auf ihrer Arbeitsſtelle auf, und es wurde von dort aus Anzeige gegen den Angeklagten ge⸗ macht. In der Verhandlung gab die Zeugin zu. daß, wenn ſie nicht die Hand in die Schlinge gelegt hätte, der Angeklagte ſie erwürgt hätte. Nach der Vernehmung einiger Zeugen wurde Ge⸗ richtsarzt Dr. Hey als Sachverſtändiger über den Geiſteszuſtand des Angeklagten vornom⸗ men. Danach gehört der Angeklagte zu den leicht erregbaren Schwachſinnigen. Für die Beurtei⸗ lung der Tat ſei von beſonderer Wichtigkeit. daß er gewohnt war, verhältnismäßig viel Al⸗ kohol zu ſich zu nehmen, und daß keine anderen geiſtigen Störungen bei ihm vorliegen. Die Ueberlegungsfähigkeit des Angeklagten war Dorfe Offdilln am Fuße der Haincher Höhe. Etwa die Hälfte aller Dächer iſt dort noch mit Stroh gedeckt. Im ganzen ſind es etwa 50 Häuſer und Scheunen, die noch ein Strohdach tragen, wie man es früher überall fand. Nur langſam hat ſich das Schieferdach in Offdilln durchgeſetzt, während es ſich in den übrigen Ge⸗ meinden des Dillkreiſes und des Weſterwaldge⸗ bietes bis auf verſchwindend wenige Ausnah⸗ men ae gebrochen hat. Eine Hilfsſtellung für die Einführung des Schieferdaches boten Bauverordnungen und behördliche Verbote ſowie die Verſicherungsbedingungen der Feuerver⸗ ſicherungen, die das Strohdach wegen der damit verbundenen erhöhten Feuersgefahr im Laufe der Zeit unpopulär machten. Da der Brand⸗ ſchutz in Offdilln gerade wegen der vielen Stroh⸗ dächer nicht genügend war, hat die Gemeinde im Sommer dieſes Jahres eine Motorſpritze et für deren Beſchaffung die Provin⸗ zial⸗Feuerverſicherung einen erheblichen Zuſchuß leiſtete. Die letzte Fahrt Mannheim. Ein auf der Fahrt nach Mann⸗ heim befindliches Frankfurter Ehepaar wurde auf ſeinem Motorrad in der Nähe von Heidel⸗ berg durch einen überholenden Perſonenkraft⸗ wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Mann war ſofort tot, die Frau wurde ſchwer verletzt ins Heidelberger Krankenhaus geſchafft. Der Motorradfahrer hatte ohne ein Zeichen zu geben, plötzlich die Richtung gewechſelt, was der überholende Wagen nicht vorausſehen konnte. Sein letzter Ausflug Mannheim. Bei einem Betriebsausflug nach Mainz wurde der 36jährige verheiratete Oskar Thiergärtner auf dem Schiff von einem Un⸗ wohlſein befallen. Um die fröhlichen Mitfahrer nicht zu genieren, legte er ſich auf eine an der Reeling ſtehende Bank. Von dieſer aus iſt er dann ins Waſſer gef allen. Es iſt nicht geklärt, ob Th. ſchon vor dem Fall ins Waſſer durch einen Herzſchlag überraſcht wurde oder dieſen erſt im Waſſer erlitt. Die Leiche wurde erſt am Samstag bei Mainz aus dem Strom geländet. Schuljungen als Diebesbande Mannheim. Im nahegelegenen Ilvesheim wurde eine Diebesbande überführt, die— aus einer Reihe 11—13jähriger beſtehend— unter Anführung eines Neunjährigen(!) im Sep⸗ tember Einbrüche und Einſtiege zur Erlangung von Geld verübte, das ſie in Vorbereitung von „Großtaten“ in Schußwaffen und Munition anlegten. Einem kleinen Mädchen wurde durch den Anführer das Einkaufsgeld abgezwungen. Am Herzen vorbei Pforzheim(Bd.) Ein hieſiger Einwohner wollte ſich durch einen Schuß ins Herz erſchie⸗ ßen, war aber über den Sitz des Herzens ſo we⸗ nig im klaren, daß er ſich unterhalb in den Leib ſchoß. f Gerichtssaal nicht durch etwas Krankhaftes beeinträchtigt, aber man könne ſich als Arzt vorſtellen, daß er in dem Augenblick, wo er den Strick zuzog, nicht im Vollbeſitz der Ueberlegung war. Der Sachverſtändige bezeichnete es als möglich, daß Affektzuſtand vorſag, der Ueberlegung ausſchloß. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklag⸗ ten wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung zu einem Jahr Gefängnis. Das Gericht hat den Tatbeſtand des Totſchlagsverſuchs bejaht, da der Angeklagte jedoch von dieſem Verſuch frei⸗ willig Abſtand nahm, mußte er in dieſer Hin⸗ ſicht ſtraflos bleiben. Freiſpruch nach 8 51 ſw. Klein⸗Zimmern. Im Rahmen einer Reihe von teilweiſe ſchon abgeurteilten Verfahren wegen wider natürlicher Unzucht gegen Angehörige einer hieſigen Anſtalt ver⸗ handelte die Große Strafkammer Darmſtadt neuerdings gegen den Ludw. G., der jedoch auf⸗ grund§ 51.1 Str. G. B. freigeſprochen wurde. Auch der gegen ihn erlaſſene Haftbefehl wurde aufgehoben. Sittlichkeitsverbrechen an einem Schulmädchen ſw. Nieder⸗Ramſtadt. Die Große Strafkum⸗ mer Darmſtadt verurteilte den 39 Jahre alten Einwohner Chr. Sch. zu einem Jahr Ge⸗ fängnis, weil er ſich zweimal an einem 13 jährigen Mädchen vergangen hatte. Dem Angeklagten wurden wegen ſeiner bisher durch⸗ aus einwandfreien Führung und beſonders auch deshalb, weil das Mädchen geiſtig und körper⸗ lich außerordentlich frühreif iſt, mildernde Um⸗ ſtände zugebilligt, doch wurde in Anbetracht der Höhe der Straſe Haftbefehl erlaſſen. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem An- geklagten auf die Dauer von einem Jahr ab⸗ erkannt. Die Blultat in der Mainzer Alkſtadt Mainz. Wie ſeinerzeit gemeldet, wurde in der Nacht auf den 5. Auguſt bei einem Streit in der Mainzer Altſtadt ein junger Mann aus Weſtdeutſchland durch einen Piſtolenſchuß ſchwer verletzt. Der Verletzte, dem eine Kugel durch das Herz gegangen war, wurde im Mainzer Krankenhaus ſofort operiert. Durch Blutgerinn⸗ ſel hatte ſich der Wundkanal von ſelbſt geſchloſ⸗ ſen, ſodaß bei der Operation eine Ausblutung des Herzens unterblieb. Die Overation am Herzen glückte, aber durch eine Darmlähmung als Folge des Schocks, den der Schuß und die ſpätere Operation zur Folge hatte, iſt der Ver⸗ letzte dennoch geſtorben. Der Täter, ein 24 jähriger Mann aus Mainz. hat ſich nun vor dem Mainzer Schwurgericht zu verantworten. Er hat ſeinerzeit. als er feſt⸗ genommen werden ſollte, auch noch auf Ver⸗ 60 geſchoſſen und einen davon am Arm ver⸗ et. Am heutigen erſten Verhandlungstage wurde als mediziniſcher Gutachter Obermedizinalrat * Sie hören im Rundfunk Donnerstag, den 15. September Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten u. Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachr. 6.30: Frühkonzert. 7.00 Frühnachr. 8.00: Waſſer⸗ ſtände, Wetter, Marktberichte u. Gymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 10.00: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik u. Bauernkalender. 12.00: Mittags⸗ konzert. 18.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittags⸗ konzert(Fortſetzung). 14.00: Muſikal. Allerlei. 15.00: Kinderſtunde. 16.00: Nachmittagskonzert 17.00: Zum 5⸗Uhr⸗Tee. 18.00: Gefunde Jugend— geſundes Volk. 18.90: Griff ins Heute. 19.00: Fidel und bunt. 20.00: Nachr. 20.15: Adolf Hitler:„Mein Kampf“. 20.30: Unfer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.90: Volks⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik. 24.00: Nachtkonzert. 2.00—3.00: Nacht- muſik. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Ada⸗ gio, Morgenſpruch u. Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Bäderkonzert. 9.40: Kleine Rat⸗ ſchläge für Küche u. Haus. 10.00: Schulfunk. 11.35: Progr., Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, ſtädt. Markt⸗ bericht. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: Tip— Top. 15.00: Für unſere Kinder. 16.00: Nachmittagskonzert. 17.00: England — Teutſchland. Spielende Dorfkinder dort und hier. 17.30: Nachmittagskonzert(Fortſetzung). 18.00. Zeit⸗ geſchehen. 18.30: Der fröbl. Lautſprecher. 19.00: Naau⸗ derei vom Sport der Woche. 19.10: O belle Frau Muſica. 20.00: Zeit, Nachr., Wetter. 20.15: Adolf Hitler:„Mein Kampf“. 20.30: Unſer ſingendes, kliu⸗ gendes Frankfurt. 92.00: Zeit, Nachr., Wetter. Nachr. aus d. Sendebezirk, Sport. 22.20: Unſere Kolonien. 22.30: Volks- und Unterhaltungsmuſik. 24.00: Nacht⸗ konzert 1. 2.00—3 00: Nachtkonzert 2. Welcker vom Staatlichen Geſundheitsamt in Mainz vernommen. Der Sachverſtändige be⸗ zeichnete die Operation an ſich als geglückt, das Herz hatte wieder normal zu funktionieren an⸗ gefangen. Der trotzdem eingetrtene Tod ſei aber dennoch eine indirekte Folge der Schußverlet⸗ zung. Für die Verhandlung ſind mehrere Tage vor⸗ geſehen, da eine größere Menge Zeugen ver⸗ nommen werden muß. Marklberichle Mannheimer Produkten Roggen: 70/72 kg 7), Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl Sack Preisgebiet R 15, per September 1938 18,30 RM., Rü 18 18,70, R 19 18,90, R 20 19,10; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,07 RM. per 100 kg, für 2 kg 0,15, für 3 kg 0,22 RM. Weizen: 75/77 kg 9 Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack. Preisgebiet W16 per September 1938, 20,10, Wᷣ17 20,20, W' 19 20,50, W 20 20,70, W 21 20,90; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durch⸗ ſchnitt 0,15 RM., für 2 kg 0,30, für 3 kg 0,40 RM. per 100 kg. Abſchläge je 100 kg 20 Pfg. Futter ⸗ Gerſte: 59/60 f) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet G7, per September 1938, 16,40 RM., G8 16,70, G9 16,90, G 11 17,20: Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag über 68 kg Hektolitergewicht bis zu 2 RM. per 100 kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20—22 RM. per 100 kg rr), Raps, inl. ab Station 32,00. Futter ⸗ Hafer: 46/49 kg 3) Feſtpreiſe, 11 tr. Durchſchn.⸗ Beſchaffenheit exkkl Sach Preisgebiet 11, per Sep⸗ tember 1933 16,70 RM.,§ 14 17,20,§ 17 17,50; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrriehafer: Zuläſſiger Preisaukſchlag bis zu 2 RM. per 100 kg. Müh len⸗ nachprodukte: Roggenkleie, Preisgebiet R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, R 20 10,60, Roggen⸗ vollkleie pius 1 RM., Weizenkleie, Preisgebiet Wi 16 10,70. W' 17 10,75, W' 19 10,90, W 20 11,00, W̃ 21 11,10 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗ Gebühr Weizenvollkleie 0,50 RM. Gerſten⸗ futtermehl: Preisgebiet G7, per September 1938, 18,40 RM., G8 18,70, G9 18,90, G 11 19,20 RM. Weizenfuttermehl 13,50, Biertreber, ab, Fabrik, Höchſtpreis 14,00, Malzkeime, ab Fabrik, Höchſtpreis 13,40 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg. x) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung xx). Feine⸗ und Ausſtichware 0,70 RM. bis 1,50 RM per 100 kg höher Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, Feſtpreis ab Fabrik, September 15,80 RM., Soyaſchrot, prompt, 15,50, Rapskuchen inl. 13,70, do. ausl. 14,20, Raps⸗ kuchenſchrot 13,70, Palmkuchen 13,90, Kokoskuchen 14,70, Seſamkuchen 15,00, Leinkuchen 16,30 RM. Trocken⸗ ſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, ver September 1938 9.46 RM., Rohmelaſſe 6,54. Steffenſchnitzel 11,86, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw 12,66 RM., Ausgleich pl. 35 Pfg. Raubhfutter. Wieſenheu; loſes. a) Wieſen⸗ heu, handelsüblich, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 4,80 RM., b) Wieſen⸗ heu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 5,80, c) Acker⸗ und Feldheu(Süßbheu), angeſätes Futter- heu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 6,60 RM. Luzerneheu: loſes. a) ge⸗ ſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,00 RM., b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,60 RM. Kleeheu: loſes. o) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis zu etwa ein Drittel vollwertigem Gräſer⸗ durchwuchs 6,60, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs 7,00 RM. Dieſe Preiſe verſtehen ſich per 100 kg waggonfrei bad. Erzeugerſtation Stroh: je 100 kg. Roggenſtroh Höchſtpreis 3,30 RM., Marktpreis 2,50 — 3,00 RM., Weizenſtroh 3,10 bzw. 2,50—3,00, Hafer⸗ ſtroh 3,00, Gerſtenſtroh 3,00 ozw 2,40—2,60 RM. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handels- übliche, bindfadengepreßte oder gebündelte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnit VI der Anordnung vom 1. Juli 19388. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Type 812 16. 8. bis 30. 9.: Preisgebiet Baden 16 28,85, 17 28,85, 20 29,20, Saarpfalz 19 28,85, 20 29,20, 21 29,20 RM. unter Beimiſchung von Maismehl. Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab 1. Juli 1938: Preisgebiet Baden 15, Type 997, 22,80, 18 23,35, 19 23.60, Saarpfalz 20 23,50, Type 1150 minus 50 Pfg. per 100 kg. Maismehl nach Bedin⸗ gungen der RfG. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Wetzen 1,50 RM. per 100 kg. Bei 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkann⸗ tem Kleberweizen Aufſchl. 1,25 RM. je 100 kg. Zuzüglich 0,50 RM. Frachtausgleich frei Empfangs- ſtation gemäß Anordn. der HV. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 109 Ochſen, 119 Bullen, 152 Kühe, 147 Färſen, 793 Kälber, 13 Schafe, 1022 Schafe.— Preiſe: Ochſen: 43—45, 41—43, 36; Bullen: 41—43, 37—39, 33; Kühe: 41—43, 36—39, 29—33, 21—25; Färſen: 41—44, 39—40, 35; Kälber: 63—65, 55—59, 45—50, 35—40; Schafe: 35—40; Schweine: a) 59, bi) 58, be) 57, c) 55, d) 52, g1) 56.— Marktverlauf: N und Schweine zugeteilt, Kälber flott, Schafe mittel. „Sthoͤn rotlich die Kartoffel ſind“ Wenn Andankbarkeit eine Tugend wäre und Gleichgültigkeit ein Verdienſt, dann wären wir wohl alle miteinander Heilige, wenigſtens in Bezug auf unſere moraliſche Beziehung zur Kar⸗ toffel. Kühne Eroberer und Forſchungsreiſende haben uns dieſe köſtliche Hackfrucht gebracht, Kaiſer und Könige haben ſich um ihre Einfüh⸗ rung bemüht, und furchtbare Hungerjahre von 1770, 1772. 1816 und 1817 haben uns mit aller * Kartoffelernte! Auch in dieſem Jahre helfen die Männer vom Reichsarbeitsdienſt den Bauern wieder bei der Einbringung des unerſetzlichen Volksnahrungs⸗ mittels.(Weltbild.) Deutlichkeit gezeigt, wohin wir kämen, wenn wir die Kartoffel nicht hätten. Ihre Einführung in den Landwirtſchaftsbetrieb war eines der wich⸗ tigſten Ereigniſſe in der Volkswirtſchaft. Tag um Tag, Jahr aus, Jahr ein kommt die beſcheidene Knolle in den verſchiedenſten ſchmack⸗ haften Zubereitungsarten auf unſeren Tiſch. Wir eſſen ſie gekocht, gedünſtet, gebraten, als Salskartoffel, als Mus, als Klöße und Puffer, als Salat und Pellkartoffel. Die deutſche Wiſ⸗ ſenſchaft iſt ununterbrochen bemüht, uns wei⸗ tere, winterharte und gegen den Kartoffelkrebs immune Sorten zu ſchenken. Der Bauer ſetzt ſei⸗ nen ganzen Fleiß daran, dieſe unerſetzliche Feld⸗ irucht in ausreichender Menge zu liefern— FT K Der Prüßſtein jür bie Kameradichaft Es gibt keine verſchiedenen Verkehrsteilnehmer⸗ Klaſſen „Tragiſcher Tod eines Radfahrers! Die Unſitte, die Türen parkender Kraftwagen ohne genügende Vorſicht nach der Fahrbahuſeite zu öffnen, hat heute Mittag ein Menſchenleben gekoſtet. In der Mühlenſtraße in der Innen⸗ ſtadt ſtieß der 31jährige Arbeiter Willi Schmidt beim Vorbeifahren an einem patlen⸗ den Lieferauto mit ſeinem Fahrrad gegen die plötzlich aufgeriſſene Tür und wurde zu Bo⸗ den geworfen. Die Räder eines unmitlelbar Itelwillige Feuerwehr Sonntag, den 18 September 1938, vorm. um 6 Uhr findet eine N Uebung mannſchaft, Jahrgang 1913, ſtatt. Signal um ½8 Uhr vorm. unentſchuldigt und leichtfertig fehlt wird dem Kreisamt Achtung! Heute Mittwoch ab 8 iwi it Pflicht⸗ T Ferkel u. Läuferſchweine. der Freiwilligen Feuerwehr mit Pflicht 421 8— Wer Gaorg Helrien, monnestr. 8 und wir? Uns fällt es gar nicht einmal ein. über alles das ein wenig nachzudenken. Und das ſollten wir doch einmal tun. Gerade jetzt, wo die Tage der Kartoffelernte eingeſetzt haben und ſchwielige Hände von früh bis ſpät bemüht ſind. den Segen der Erde zu bergen und auf den Markt zu bringen, oder in Mieten zu lagern. In den Kordilleren Perus und Chiles liegt die Heimat dieſes mit der Tomate verwandten Nachtſchattengewächſes, das bei uns Erdbirne, Grundbirne, Erdapfel, Erdtoffel oder Herdtoffel heißt, in Italien den Namen„tartufulo“— Trüffel führt, bei uns bis ins 18. Jahrhundert ebenſo hieß, und dann endgültig den daraus ab⸗ geleiteten Namen Kartoffel erhielt. Die Spa⸗ nier brachten die Knollen, deren Nährwert bauptſächlich in dem hohen Stärkegehalt von durchſchnittlich 18 bis 20 Prozent liegt, nach Eu⸗ ropa, 1565 führte Hawkins ſie in Irland, 1585 Drake ſie in England ein. Seit 1717 finden wir ſie in Sachſen, und vor rund 200 Jahren gab ſich Friedrich der Große alle Mühe, ſie in Preu⸗ zen zum Anbau zu bringen. Er wußte, wes⸗ halb! Und wenn uns das und vieles andere, was noch hierher gehört, zu hiſtoriſch und langweilig iſt, ſo ſollte man einmal in aller Muße die Worte leſen, die einſt der wackere Wandsbecker Bote, der liebe, gute, alte Mathias Claudius ſchrieb: ſein„Kartoffel⸗Lied“! Der Bauer Paul Erdmann ſitzt fünfzig Jahre auf der Scholle ſeiner Väter, und das Jubiläum wird vom gan⸗ zen Dorfe gefeiert. Auf eben dieſer Feier fingt der junge Bauer Hans Weſten das Kartoffel⸗ lied. Da aber nicht jeder— leider!— den Claudius im Bücherſchrank hat und nachleſen kann, ſei das Lied, das gerade gegenwärtig volle Beachtung verdient, hierher geſetzt: „Paſteten hin, Paſteten her, Was kümmern uns Paſteten? Die Kumme hier iſt auch nicht leer. Und ſchmeckt es gut als bonne chere. Von Fröſchen und von Kröten. Und viel Paſtet und Leckerbrot, Verdirbt nur Blut und Magen. Die Köche kochen lauter Not, Sie kochen uns viel eher tot: Ihr Herren laßt euch ſagen Schön rötlich die Kartoffel ſind. Und weiß wie Alabaſter! Sie däu'n ſich lieblich und geſchwind, Und ſind für Mann und Weib und Kind Ein rechtes Magenpflaſter!“ Daß ſie auch Deviſen ſparen können, das wußte der gute Wandsbecker Bote noch nicht. Sonſt hätte er's gewiß den Leckermäulern und Feinſchmeckern auch unter die Naſe gerieben! hinter ihm kommenden Laſtzugs gingen über den Unglücklichen hinweg, ſodaß er ſofort tot war.“ Dieſe Meldung ging vor einigen Tagen durch die Preſſe. Sie iſt beliebig herausge⸗ griffen unter vielen gleichen oder ähnlichen, die jeden Tag auftauchen.„Die verdammten Autofahrer,“ ſchelten dann die Radfahrer,„da ſieht man wieder, wer Schuld hat, wenn ein Menſch auf der Straße überfahren wird!“ In dieſem Fall iſt wohl der Fahrer eines Wagens ganz ruhig, weil die Schuld eindeutig fe ſteht. Sonſt wird er ſich aber bemühen nach⸗ zuweiſen, daß immer und in jedem Fall der Radfahrer allein die Schuld habe. So geht es nicht. Wir können die Ver⸗ 2 Zimmer mit Küche gegen 1 Zimmer ſof. oder ſpäter zu tauſch. geſucht Näh. Auskunfts- emeldet. Kempf, Wehrleiter. taf. d. Geſchäftsſt. Reije Milch⸗VBackermeiſter Neiße jchweine dla flacher] Alllch⸗ 1 0 empfiehlt 1 n ae ein beſtbekanntes jchweine bohnen ei B ll b U zu verkaufen Kempf 0 ornt ro Ant. Schneider Hügelſtraße 12 Bäckerei Saarſtraße 48 — K Ernſt Ludwigſtr. 2 Werbt neue Leſerſam Staatsbahnhof] Reife erde üpllet der ö. Milch⸗ jchweme Erleichtern Sie ſich die haͤusliche Arbeit! meint er- und er hat recht! Warum rackert ſich Frau Sonderlich auch am Waſchtag noch immer mit Reiben und Buͤrſten ab. Sie haͤtte es viel leichter und bliebe geſünder, wenn ſie die Waͤſche einfach abends vor dem Waſchtag mit Zenko ein weich en wurde. Senko beſorgt uͤber Nacht die halbe Waſcharbelt durch gründliches Schmutzloͤſen. Senko ſchont die Waͤſche und er bat die Geſundheirl Und W 1 1258/58 Der Weg ins Krankenhaus iſt kurz— der zur Geneſung manchmal ſehr lang! Darum Vorſicht auf der Straße! zu verkaufen 925 Blauehut⸗ 14 Lage koſtenlos kraße 21 CCC( N gegen Einsendung dieser Auch auf Anzelge erhalten Sie die Hleln-Anzelgen kann man 4, ½ od. Jahres⸗ Abſchlüße machen, man hat eine billige Rekla⸗ me u. ſteht ſtändig mit den Verbraucherkreiſen in Verbindung, denn Anzeigen bringen Käufer! eee 2 güdweſtdentſcde Rund fund- Jeitung dle groge bodenständige Raclo-Zeltung der Relchs- zonder Frankfurt, Nungart une ihrer Nebensender Im fibonnement monatl. 80 Pl. Verlag der S · R- Z Hurt am Main. Blocheretr. 20 kehrsteilnehmer nicht in verſchiedene Klaſſen teilen, die ſich dann untereinander bekriegen. Welch ein unſinniges Unternehmen wäre es, hier Klüfte aufzureißen. Das Verhalten im Verkehr auf der Straße iſt der beſte Prüfſtein dafür, ob der Betreffende kameradſchaftlich denken kann oder nicht. Von jedem Mann, der ein Fahrzeug— gleich welcher Art— führt, muß verlangt werden, daß er in jedem Augenblick weiß, was er zu tun hat. Wenn er noch irgend welche Zweifel hegen ſollte, hat er jetzt die beſte Ge⸗ legenheit, ſeine Kenntniſſe aufzufriſchen. Das während der Verkehrsunfall⸗Verhütungsaktion in einer Millionenauflage verteilte Merkblatt ſagt ihm, welche zehn Pflichten er immer un⸗ bedingt zu befolgen hat. Ein beſonderes Kapitel iſt allerdings immer noch die Trunkenheit am Steuer. Es muß jeder ſelbſt wiſſen, daß er zur Führung eines Autos oder Motorrades unfähig iſt, wenn er unter Alkohol ſteht, auch wenn er ſich noch ſo ſtark und unternehmungsluſtig fühlt. Wer das nicht begreift, dem wird es mit harten Strafen klargemacht werden, nicht erſt, wenn es ein Unglück gegeben hat, ſondern ſchon wenn er angetrunken am Steuer angetroffen wird. Wer mit dem Leben ſeiner Volksgenoſſen leicht⸗ ſinnig ſpielt, iſt ein Verbrecher, den die ganze Schwere des Geſetzes treffen muß. F. G. * Der Hering iſt eines ber gejündeſten Nahrungsmittel Wenn jetzt in der Heringsſaiſon in den deutſchen Städten und Dörfern Heringe in großen Mengen zu billigen Preiſen angeboten werden, ſollten die Hausfrauen daran denten, daß der Hering in den mannigfaltigen Arten der Zubereitung, in denen er auf dem Markt erſcheint, nicht nur ein preiswertes, ſondern auch ein ſehr geſundheitsförderndes Nahrungs⸗ mittel iſt. Auf keinen Fall darf die Hausfrau, die für die Ernährung und Geſundheit ihrer Familie verantwortlich iſt, in dem Hering et⸗ wa deshalb etwas Minderwertiges ſehen, weil er in großen Mengen auf den Markt lommt. Bei den Nahrungsmitteln ſpielt die Sellenheit durchaus keine ausſchlaggebende Rolle. Der grüne Hering liefert, gleich in welcher Zubereitung er auf dem Tiſch erſcheint, ein vollwertiges Eiweiß. Nicht zu unlerſchätzen iſt aber auch der Hering als Fettquelle. Und auch der vollfette Bückling, der geräucherte grüne Hering, kann ohne jeden Aufſtrich zum Brot gegeſſen werden. Der Hering iſt aber auch in bedeutendem Maße Träger von Vita⸗ minen. Beſonders an den wichtigen Vitaminen A und D ſind Milch und Roggen der Heringe ſehr reich. Weiteſte Volkskreiſe können ſo im Winter und im Vorfrühling durch den Ge⸗ nuß von Heringen ihren Körper mit den zur Geſunderhaltung unbedingt notwendigen Vita⸗ minen verſorgen. Erleichtert wird ihnen dieſe geſunde Lebensweiſe noch durch die Preiswür⸗ digkeit des Herings. Einen bedeutenden Auf⸗ bauſtoff für die menſchliche Knochen⸗, Nerven⸗ und Gehirnſubſtanz liefert der Hering durch die in ihm enthaltenen Mineralſtoffe. Kalk, Dulbo Heine Zer made Der Macht der Seitungs⸗ anzeige verdanben ſo viele Firmen ihren großen Run- denbreis.— Ohne Der⸗ bung ſtocht der Ubſatz! Darum werben— ob Kauf- mann oder Handwerber Phosphor und Eiſen, das muß jede Hausfrau wiſſen, enthält dieſer Fiſch in beſonderem Maße. Durch ſeinen hohen Jodgehalt, der im übrigen allen Seefiſchen eigen iſt, hilft der Hering den vor allem in ländlichen Gegenden durch die einſeitige Ernährung häufig auſtre⸗ tenden Jodmangel im menſchlichen Körper be⸗ heben. Jodmangel kann aber bekanntlich zu Kropfbildung führen. So iſt der Hering ſozu⸗ ſagen ein billiges Vorbeugungsmittel gegen allerlei dem menſchlichen Körper durch ein⸗ ſeitige Ernährung drohende Schäden. Und nicht vergeſſen: die im Hering reichlich vorhandene Mineralien tragen nicht unweſentlich zu Blut⸗ bildung bei. Der Hering iſt alſo im wahrſten Sinne des Wortes ein geſundheitsförderndes Nahrungs⸗ mittel. Der glückliche Umſtand, daß die Natur uns den Hering in verſchwenderiſcher Fülle beſchert, darf auf keinen Fall dahingehend mißdeutet werden, daß man ſeine ernähr angs⸗ hyſiologiſche und ernährungswirtſchaftliche edeutung wegen ſeines häufigen Auftcetens gering achtet. Wäre der Hering ein ſeltener Fiſch, ſo würden gewiß Tauſende nach ihm rufen, die ihn heute wegen ſeines häufigen Vorhandenſeins, trotz ſeiner vielen geſund⸗ heitlichen Vorzüge, kaum beachten. Wißſenswerles Allerlei In einigen Sternen iſt der Stoff, aus dem ſie beſtehen, ſo dicht zuſammengepreßt, ſo kompakt, daß ein Würfel von 2½ cem Höhe über 1000 Kilo wiegt. Altratonwellen liegen über der Gehörs⸗ grenze, da ſie eine Schwingungszahl von mehr als 20 000 in der Sekunde haben. Sie haben in den letzten Jahren ſehr große tech⸗ niſche und wiſſenſchaftliche Bedeutung ge⸗ wonnen. * Der Eßtiſch iſt ein unbekannter Begriff für mehr als ½ der Bevölkerung der Erde, das die Mahlzeiten am Boden kauernd ein⸗ nimmt. * Nirgends ſind die Ehen weniger dauer⸗ haft als bei den ſerbiſchen Zigeunern, wo 50 Prozent der Verbindungen nur zwiſchen 4 Wochen und 4 Monaten währen. Polyga⸗ mie gibt es dort noch immer. In einem La⸗ ger fand man einen Zigeuner, der 3 Frauen hatte, von denen die eine die Hausarbeit beſorgte. während die beiden andern aus⸗ geſchickt wurden, um zu betteln. Der Ehe⸗ mann ſelber tat nichts. 0* In London werden durchſchnittlich in je⸗ dem Jahr 56 000 Menſchen geboren und 51 000 ſterben. 2 749 000 Menſchen gehen täglich aus, um für ſich und die Ihren den Unterhalt zu verdienen. 120 Londoner hei⸗ raten täglich. Auf je 893 Einwohner von London kommt ein Gaſthaus. * In den Vereinigten Staaten gibt es 5 865 296 Klaviere, die durchſchnittlich 18 Jahre alt ſind. ** In Brisbane in Auſtralien haben 8000 Mädchen einen Schwur getan, nicht zu rau⸗ chen, während eine große Zahl von jungen Männern das Gelübde abgelegt hat, bis zum Alter von 25 Jahren keinen Likör zu trin⸗ en. * Ein Kanadier raucht in jedem Jahr durch⸗ ſchnittlich 700 Zigaretten und 14 Zigarren. Im Jahr 1938 wurden in Kanada insgeſamt 6 848 693 442 Zigaretten geraucht, was ge⸗ gen das Vorjahr eine Steigerung um 1 Mil⸗ liarde Zigaretten bedeutet. Mannheim.(Verkehrsunfälle). In der Nacht auf Dienstag wurde in der Reichsſtraße 44 zwiſchen Lampertheim und Kirſchgartshau⸗ ſen ein Fußgänger von einem Kleinkraftcad angefahren. Der Fußgänger ſowie der Kraſt⸗ radfahrer kamen zu Fall und wurden erheblich verletzt. Beide Verletzte fanden Aufuahme im Krankenhaus. Das Kraftrad wurde ſtark be⸗ ſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebun⸗ gen im Gange.— Bei drei weiteren Verkehrs⸗ unfällen, die ſich ereigneten, wurden zwei Per⸗ ſonen leicht verletzt und drei Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt.—(Verkehrs⸗ überwachung). Wegen verſchiedener Uebertre⸗ tungen der Straßenverkehrsordnung wurden 29 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 7 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Die letzte Fahrt Ein auf der Fahrt nach Mannheim befind⸗ liches Frankfurter Ehepaar wurde auf ſeinem Motorrad in der Nähe von Heidelberg durch einen überholenden Perſonenkraftwagen erſaßt und zu Boden geſchleudert. Der Mann war ſo⸗ fort tot, die Frau wurde ſchwer verletzt ins Heidelberger Krankenhaus geſchafft. Der Mo⸗ torradfahrer hatte ohne ein Zeichen zu geben, plötzlich die Richtung gewechſelt, was der über⸗ holende Wagen nicht vorausſehen konnte. 2 n det 1 f 10 70 die ſind, det de! unt nen te! den 15 ot den ſer kern nat etle wu 11 eſe e nun Vor date geb des ind gan Bev Sud letzt. die nen bun nen ich hatt befel geſch nen dee iche bers die! lage Tert nun 2 ſchen zer ere Ott gen