ter Lemif det Etde, mernd ein ger dauer, nern, wo i zwichen J l. Polqga⸗ einem La⸗ 9 Ftauen Hausatbeit dern aus⸗ Der Ehe⸗ lich in ze⸗ nen und en gehen ren den doner hei; net von gibt es nilch 8. ben 000 t zu tau⸗ n jungen „ bis zun u tn, iht duth⸗ a Zigarten. negeſant g n Nil“ 9 8 Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiert Bezugs 45 Ins Haus 1 monatlich 1.60 RM. einſchließlich ten ihn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. D Nummer 215 Donners fag Viernheimer iszeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ L den 15. Jeplember 1938 teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 daft Zur Zeit iſt Anzei 9 f Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarck tr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang Geſtern über 30 Sudetendeutſche getötet Neue blulige zufammenſtöße in der Gegend von Falkenau— Militär und Panzerwagen eingeſetzt Deutſcher Ort unter MG.⸗Feuer die Kämpfe dauerken geſtern abend noch an Karlsbad, 14. September In dem Ort Haberſpirk bei Falkenau an der Eger iſt es am Dienstag und Mittwoch zu außerordentlich blutigen Vorgän⸗ Raich gekommen, die nach tſchechiſchen und eng⸗ iſchen Meldungen eine große Anzahl von Todesopfern gefordert haben Malen Da die Verbindungen mit Falkenau unterbrochen — war es bisher unmöglich, die genaue Zahl er Opfer feſtzuſtellen. Die tſchechiſche Gendarmeriewache des rein deutſchen Ortes hatte ſchon ſeit Wochen unter der Anführung des tſchechiſchen Gendar⸗ men Bartoſch ein blutiges Terror⸗ regiment aufgerichtet. Nacht für Nacht wur⸗ den zahlreiche Sudetendeutſche aus ihren Häu⸗ . in das Gendarmeriegebäude geſchleppt und ort brutal mißhandelt und geprü⸗ K Die Bevölkerung war völlig eingeſchüch⸗ ert, und es war allmählich unmöglich gewor⸗ den, überhaupt noch in der Dunkelheit die Häu⸗ ſer zu verlaſſen. Als am Dienstag die Bevöl⸗ kerung des Ortes mit Frauen und Kindern nach der Führerrede, von einem ſchweren Druck erleichtert, einen Freudenumzug veranſtaltete, wurden ſie von bewaffneten Kommu⸗ niſten, die mit Gendarmerieautos herbei⸗ eſchafft worden waren, angegriffen. Die enge ſetzte ſich zur Wehr und zwang die Kom⸗ muniſten zum Rückzug. Die Gendarmen, die den Vorfällen untätig zugeſehen hatten, zogen ſich daraufhin ebenfalls in das Gendarmerie⸗ gebäude zurück. Als der Umzug in der Höhe des Gendarmeriegebäudes angelangt war, fiel in dem Haus ein Schuß, gleich darauf praſſelten anze Salven von Gewehrkugeln mitten in die evölkerung. Dabei wurde eine Reihe von . darunter auch Frauen ver⸗ etz 8 Die empörte Bevölkerung ſtürmte nunmehr die Gendarmeriewache, wobei mehrere Gendar⸗ men verletzt und der Gendarm Bartoſch im Kampfe getötet wurden. Ausſagen der ver⸗ wundeten Gendarmen ergaben, daß Bartoſch ſei⸗ nen Oberwachtmeiſter, einen Slowaken, der ſich ſeinem Treiben ſchon ſeit Wochen widerſetzt hatte, wegen der Verweigerung des Schieß⸗ befehls in Gegenwart ſeiner Kameraden nieder⸗ geſchoſſen und dann das Signal zu der allgemei⸗ nen Schießerei gegeben hatte. Der ſlowakiſche Oberwachtmeiſter war ſofort tot. Da kurz darauf erneut mit Laſtkraftwagen tſchechiſch⸗kommuniſtiſcher Pöbel in den Ort Ha⸗ berſpirk einzudringen verſuchte, bemächtigte ſich die Bevölkerung der in der Gendarmerieſtation lagernden Waffen, um ſich gegen die weitere Terroriſierung zur Wehr zu ſetzen. Die Kom⸗ muniſten zogen daraufhin ab. Am Mittwoch wurde Haberſpirk von tſchechi⸗ ſchen Polizei⸗ und Militärkräften mit Pan ⸗ zerwagen eingeſchloſſen und aus grö⸗ ßerer Entfernung von verſchiedenen Seiten der Ort unter Maſchinengewehrfeuer genommen. Die Sudetendeutſchen erwider⸗ ten daraufhin das Feuer. Bei den ſich ent⸗ ſpinnenden Kämpfen find nach noch nicht be⸗ ſtätigten Meldungen bisher auf tſchechiſcher Seite etwa 15, auf ſudetendeutſcher Seite be⸗ reits über 30 Perſonen getötet worden. In den Abendſtunden dauerten die Kämpfe noch an. Die Bevölkerung iſt völlig verzweifelt, da ſie von außen keine Hilfe bekommen kann und die Führer der tſchechiſchen Polizeikräfte die Dro⸗ hung ausgeſprochen haben, daß die geſamte Be⸗ völkerung von Haberſpirk bis auf den letzten Mann niedergemacht werden würde.(1) Der Bevölkerung der ganzen Umgebung von Falkenau hat ſich auf Grund dieſer Vorgänge eine ungeheure Erregung bemächtigt. Dieſer Bericht, der von ſudetendeutſcher Seite ſtammt, wird von zahlreichen Augenzeugen aus⸗ drücklich beſtätigt, und auch von mehreren aus⸗ ländiſchen Nachrichtenbüros liegen entſprechende Meldungen vor. Von tſchechiſcher Seite werden die blutigen Vorfälle am Mittwoch mit dreiſter Stirn glatt abgeleugnet. Man behaup⸗ tet Ad es handele ſich um die Zuſaemnnen⸗ ſtöße vom Dienstag, bei denen es bekaantlich ebenfalls mehrere Tote gegeben hat. Es hat den Anſchein, als ob Prag mit derartigen Ta⸗ chenſpielerkunſtſtücken die ſchwere Blutſchuld von ich abwälzen will, in die es ſich immer mehr verſtrickt. geult Ausſprathe Killers mit Chamberlain ſer Bild zeigt das neue Rieſenluftſchiff, Taufe des neuen Zeppelin„LZ“ 130“ Deutſchlands neueſtes Luftſchiff„LZ 130“ ſtieg am Mittwoch, nachdem Dr. Ecener es auf den Namen„Graf Zeppelin“ A fach zu ſeiner erſten Probe- und Werkſtättenfahrt auf. Un⸗ der engliſche Miniſterpräfident kommt auf den Oberſalzberg Um eine friedliche Löſung Berlin, 14. Sept. Der britiſche Premierminiſter, Sir Neville Chamberlain, hat heute dem Führer und Reichskanzler durch Vermittlung des britiſchen Botſchafters in Berlin folgende Mitteilung zugehen laſſen: Im Hinblick auf die zunehmend kritiſche Lage ſchlage ich vor, ſofort zu Ihnen her⸗ über zu kommen, um zu verſuchen, eine friedliche Löſung zu finden. Ich ſchlage vor, auf dem Luftwege zu kommen und bin morgen zur Abreiſe bereit. Teilen Sie mir bitte den früheſten Zeit ⸗ punkt mit, zu dem Sie mich empfangen können und geben Sie mir den Ort der Zuſammenkunft bekannt. Ich wäre für eine ſehr baldige Antwort dankbar. gez.: Neville Chamberlain. Festgenommen und vors Skandgericht zefürchlungen um ſudekendeulſche Abgeordnele Karlsbad, 14. September. Nach Mitteilung von amtlicher tſchechiſcher Seite ſind eine Reihe von ſudeten⸗ deutſchen Abgeordneten und Amts⸗ waltern von der tſchechiſchen Staatspolizet feſtgenommen und dem Standger i ch t überstellt worden, das gegen ſie auf Grund der Aus nahmegeſetze vorgehen werde. Von ſudetendeutſcher Seite verlautet dazu. daß ſich unter den Verhafteten auch der Abgeord⸗ nete Künzel befinde, der verſucht habe, in Görkau im weſtböhmiſchen Braunkohlenrevier zu vermitteln und dabei von der Staatspolizei. der an der Beruhigung der Bevölkerung nichts lag, rückſichtslos feſtgenommen wurde. Da die Standgerichtsbeſtim mungen ſehr ſcharf ſind. be⸗ ſtehen für das Schickſal der ſudetendeutſchen Führer die ſchlimmſten Befürchtun⸗ gen. . Hunderte Amlswaller verſchleppl Eger, 15. September Im geſamten ſudetendeutſchen Gebiet hat am Mittwoch nachmittag eine Verhaf⸗ tungswelle von ſudetendeutſchen Amtswaltern begonnen. Zur Verhaftung wurde nicht nur Gendar⸗ merie, ſondern auch bewaffnete Rote Wehr ein⸗ geſetzt, die von der Gendarmerie als Hilfs⸗ polizei aufgeboten wurde. Die Amtswalter wurden dabei in zahlreichen Fällen den beſtia⸗ lichſten Mißhandlungen ausgeſetzt. Ebenſo iſt eine große Anzahl von Sudetendeutſchen durch Anwendung von Polizeigewalt zwangs⸗ weiſe zum Militär eingezogen, ſofort eingekleidet und dann ins tſchechiſche Ge⸗ biet abtransportiert worden. Für den Fall von Fluchtverſuchen wurde ihnen mit. gem Erſchießen eden Der Führer und Reichskanzler hat auf die vorſtehende Mitteilung geantwortet, daß er gern bereit ſei, ſich mit dem britiſchen Pre⸗ mierminiſter am 15. ds. Mts. zu treffen. Herr Neville Chamberlain wird morgen, Don⸗ nerstag nachmittag, auf dem Ober ⸗ ſalzberg erwartet. ö Abflug Chamberlains um 8% Uhr Die Begleiter des Miniſterpräſidenten London, 14. September Der britiſche Premierminiſter Chamber⸗ lain wird Donnerstagfrüh 8.30 Uhr von Lon⸗ don ſtarten und gegen 13 Uhr in München ein⸗ treffen. Er wird dann mit der Bahn nach Berch⸗ tesgaden weiterfahren. Auf ſeinem Deutſchlandflug wird Premier⸗ miniſter Chamberlain von Sir Horace Wil⸗ liam begleitet, dem langjährigen Wirtſchafts⸗ berater der britiſchen Regierung. Sir Horace William gehört zu den engſten Mitarbeitern und Beratern des Miniſterpräſidenten und als ſolcher hat er auch in der tſchechiſchen Frage be⸗ reits mehrfach beratend gewirkt. Ferner findet ſich in Begleitung des Premierminiſters Wil⸗ liam Strang, der Leiter der mitteleuropä⸗ iſchen Abteilung im engliſchen Außenamt. Strang hat kürzlich Berlin. Prag und Paris beſucht, um mit den dortigen britiſchen Vertre⸗ tern die Fühlung aufzunehmen. Premiermini⸗ ſter Chamberlain wird mit dem Flug nach Deutſchland den erſten Flug ſeines Le ⸗ bens machen. Auf Anregung Daladiers Paris, 15. September Von der Agentur Havas über die Abreiſe Chamberlains nach Deutſchland befragt, erklär⸗ te Miniſterpräſident Daladier wörtlich: „In Anbetracht der ſchnellen Entwicklung der Ereigniſſe in der Tſchecho⸗Slowakei durch die lokale Verhandlungen ſehr ſchwierig geſtaltet wurden, habe ich gegen Ende des geſt⸗ rigen Nachmittags(Dienstag) die Initiative ergriffen, eine perſönliche und direkte Fühlung⸗ nahme mit dem britiſchen Miniſterpräſidenten aufzunehmen, um mit ihm zuſammen die Mög⸗ lichkeit eines außerordentlichen Vorgehens ins Auge zu faſſen, das gemeinſam mit Deutſchland die Ueberprüfung der wirkſamſten Mittel für die Sicherung einer freundſchaftlichen Löſung des Streitfalles zwiſchen den Sudetendeutſchen und der Prager Regierung und damit die Er⸗ haltung des Friedens in Europa erlaubt. Ich bin beſonders glücklich, über das Uebereinſtim⸗ men der Anſichten der beiden befreundeten Re⸗ gierungen.“ Kundgebungen in London London, 15. September Der Entſchluß Chamberlains, mit dem Führer perſönlich die durch die tſchechiſchen Greueltaten ſchwierig gewordene Lage zu beſprechen. hat in London größtes Auf⸗ ſehen verurſacht. Wie ein Lauffeuer durch⸗ eilte die Nachricht die große Menſchenmenge, die ſich im Laufe des Tages im Regierungsviertel unter der Wohnung Chamberlains angeſammelt hatte. Man verlangte Chamberlain zu ſehen und gab ihm durch lebhafte Kundgebungen Wünſche mit auf die Reiſe. Prag hält den Alem an In Erwartung der Ausſprache Adolf Hitlers mit Chamberlain Prag, 15. September. Die Meldung von der bevorſtehenden Zuſam⸗ menkunft zwiſchen dem Führer und Neville Chamberlain hat in Prager volitiſchen Kreiſen außerordentlichen Eindruck gemacht. Als einziges Blatt veröffentlicht das„Prager Tagblatt“ die Nachricht, und zwar obne Kom⸗ mentar. Prager Miniſterkomilee diskufierle Prag, 15. September Am Mittwoch fand um 18 15 Uhr eine Sit⸗ zung des politiſchen Miniſterkomitees ſtatt, das unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Dr. Milan Hodza alle Maßnahmen„zur Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung“ disku⸗ tierte. (Siehe auch Innenblatt.) — —— —— ee —— 0 5 r — ————— r FF 27 — —— Veneſch droht! Das Unvorſtellbare, das niemand in der Welt für möglich gehalten hat, iſt kaum zwölf Stunden nach der gewaltigen Schlußrede des Führers in Nürnberg Wirklichkeit geworden. Als Antwort auf Nürnberg hat der tſchechiſche Staatspräſident Beneſch in ſude⸗ tendeutſchen Gebieten das Standrecht pro⸗ klamiert. Eine neue Terrorwelle raſt durch das ſchwer gequälte Land. Todesopfer liegen auf den Straßen. Schwerverletzte kämpfen in den Krankenhäuſern unter der Hand der Chirurgen um ihr Leben. Deutſche Männer werden in tſchechiſchen Polizeiſtuben mit dem Gummiknüp⸗ pel zuſammengeſchlagen. Tſchechiſche Truppen beſetzen rein ſudetendeutſche Städte. Maſchinen⸗ gewehre ſind an allen Straßenecken poſtiert. Panzerwagen mit ſchußbereiten ſchweren M. G.s zeigen ſich auf den Hauptplätzen. Die ſudeten⸗ deutſche Bevölkerung aber, die noch eben in einem Jubel und Hoffen ohnegleichen das freie Recht der Selbſtbeſtimmung begrüßte, das ihr der Führer im Namen der ganzen deutſchen Nation garantierte, dieſe gequälte, von jahre⸗ langer Arbeitsloſigkeit zermürbte und vom Tſchechenhaß auf das Infamſte bedrohte Bevöl⸗ kerung muß ſi als Freiwild eines neuen Unrechtes in ihre Häuſer zurück⸗ ziehen. Weil Herr Beneſch es ſo will und weil die„Demokratie“ ſeines glorreichen Ter⸗ rorſtaates anders Denkenden gegenüber kein 4 nationaler Gerechtigkeit mehr aner⸗ ennt! Mit tiefſter Bitterkeit müſſen wir fragen: Wer hat es eigentlich anders erwartet? Lieſt man nach den empörenden Vorfällen des Diens⸗ tag noch einmal die Rundfunkrede des tſchechi⸗ ſchen Staatspräſidenten, ſo ſieht man deutlich: all das Furchtbare, was ſich jetzt in der Tſchechei vollzieht, war darin ſchon zwiſchen öligen Be⸗ kundungen eines heuchleriſchen und falſchen, den Ernſt der Lage grauſam verhöhnenden „Optimismus“ angedeutet. Wie ſagte Herr Beneſch?„Wir ändern das Tempo, nicht aber den Geiſt, in dem dieſer Staat ſeine aktuellen Fragen zu löſen trachtet.“ Und ferner: weiß, daß die Staatsgewalt in unſerer Repu⸗ blik genügend Kraft beſitzt, um mit den ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln Ordnung und Difzi⸗ plin unter der Bevölkerung und für die Bevöl⸗ kerung garantieren zu können.“ Wie ſieht nun dieſe Ordnung, dieſe Kraft und dieſer„Geiſt“ der tſchechiſchen Staatsmehrheit aus? Die Toten und Schwerverletzten der letzten Stunden ſind eine blutige Illuſtration dafür. Das Tempo der Unterdrückung wurde gewiß geändert. Aber es wurde nicht verlangſamt, ſondern beſchleu⸗ nigt. Ein Staat, der zu den kleinſten und ſchlecht organiſierteſten von ganz Europa ge⸗ hört, deſſen Minderheiten, ganz gleich, ob es Sudetendeutſche. Slowaken. Polen oder Tſche⸗ chen ſind, die Befreiung von jahrzehntelangem Unrecht fordern, dieſer Staat beantwortet die unendlich ernſte, durchaus letzte Warnung des großdeutſchen Nachbarſtaates mit einer Ver⸗ chärfung und Wiederholung altet Sünden. Er wirft mit heuchleriſchem Eifer die Fackel in das Pulverfaß der Weltpolitik. Er ſucht auf Zuflüſtern ſeiner bolſchewiſtiſchen Paktgenoſſen einen Weltkrieg zu entfeſſeln, um das alte Blut ſeiner Antertanen mit neuem Blut zu überſtrömen. Was aber ſagt die Weltpreſſe, was ſa⸗ gen die ausländiſchen, ſogenannten demokra⸗ tiſchen Staatsmänner? Ein Blick in ihre Zei⸗ tungen genügt, um das Fiasko jeder internatio⸗ nalen Moral feſtzuſtellen. Gewiß, man be⸗ grüßt, daß durch die klare Rede des Führers die Wege für weitere Verhandlungen nicht ab⸗ geſchnitten ſind. Aber im gleichen Atemzug häuft man Beſchuldigungen gegen Deutſchland. Man glaubt, daß das Reich eine neuerliche Kriegsdrohung des Tſchechen⸗ ſtaates und den verkündigten Einſatz der Sow⸗ jethilfe hinnehmen kann. Man verſchweigt, was das kriegeriſche Herumtram⸗ peln von Beneſch mit ſeinen Sowjet⸗ kanonenſtiefeln auf mitteleuropäiſchem Boden bedeutet. Die in Nürnberg gekennzeich⸗ nete Zuſammenarbeit zwiſchen den Demokra⸗ tien und dem Bolſchewismus tritt noch einmal in Erſcheinung. Herr Beneſch und Herr Finkel⸗ ſtein werden Arm in Arm reif für den Frie⸗ densnobelpreis. Die Worte des Führers aber werden von einem Blatte wie die„Times“ zu einem„jämmerlichen Unſinn“ geſtempelt. Der verantwortliche Staatsmann der ſtärkſten Großmacht der Welt wird von ſtaatlich inſpi⸗ rierten Leitartikelſchreibern im Stile eines Schulaufſatzes gerügt, weil er die Ehre und Freiheit des deutſchen Volkes verteidigt. Schon in dieſem Augenblick iſt die praktiſche Arbeit der Diplomaten und Staatsmänner weit über die Erregung und Empörung, die Be⸗ ſorgniſſe und die Hoffnungen ihrer Völker hinausgeſchritten. Schon iſt ein Augenblick er⸗ reicht, wo neue Mißhandlungen, neue Greuel⸗ taten, aber auch neue Lügengerüchte jedes Ge⸗ bäude zuſammenwerfen können, auf dem die Fahne einer wirklichen europäiſchen Solidari⸗ tät aufgezogen ſein ſollte. Die Verantwortung iſt rieſengroß. Jeder ſpürt ſie, jeder erlebt die Rückwirkung der großen Weltfragen in ſeinem eigenen Herzen. Nur einer ſonnt ſich in ſeinem „demokratiſchen“ Mut. Er läßt die Panzer⸗ wagen fahren und verhängt das Standrecht ge⸗ gen Wehrloſe. Ausgerechnet Herr Be⸗ neſch! Wie lange wird die Welt das in 30 Jahren immer neu ſpürbar werdende Ränke⸗ ſpiel dieſes Mannes noch ertragen? Wann wird ſie den Kurs der Politik aus dem Kataſtrophen⸗ bereich zurückreißen? Dieſe Fragen ſtehen am Ausgang des 18. und 14. September. Sie gehen mit hinein in den neuen Tag. Von ihrer Beantwortung hängt das Wohl und Wehr der nächſten Wochen und Monate ab. In der Nacht zum Mittwoch drangen in Bethlehem arabiſche Freiheitskämp⸗ fer ein. Sie griffen die Polizeiſtation an, die ſie ebenſo wie das Poſtgebäude vor ihrem Ab⸗ zug in Brand ſteckten. Um den ſchnellen Ein⸗ ſatz von Militär zu verhindern, hatten ſie auf den Zufahrtsſtraßen große Barrikaden errich⸗ tet, die ihren Zweck erfüllten. Beim Eintreffen des Militärs waren die Freiſchärler bereits abgezogen. „Ich „Prag ſoll die Eudelendeutſchen freigeben!“ Veilere Preſſeſtimmen des Auslandes über das ſudelendeulſche Selbſtbeſtimmungsrecht Ein nalürliches Recht Italieniſche Preſſeſtimmen Nom, 14. September. Die letzten Vorgänge in der Tſchecho⸗Slowakei finden in der römiſchen Preſſe außerordentlich ſtarke Beachtung. Die Rede des Führers, die eine glänzende Polemik gegen Beneſch und die Koryphäen der ſogen. Demokratien bildete, war — o unterſtreicht„Giornale d'Italia“ in ſeiner Mittagsausgabe, in ihrem Weſen klar, ruhig und freimütig. Die Achtung vor den grund- legenden Rechten jedes Volkes einerſeits und das Wiſſen um die Stärke des neuen Deutſch⸗ 1155 zum anderen verliehen ihr ihre Gelaſſen⸗ eit. Mit welchem Recht, ſo fragt das Blatt, wei⸗ gere man ſich, den Sudetendeutſchen das zu ge⸗ währen. was man im demokratiſchen Lager ſtets als oberſtes Geſetz für alle anderen hinſtelle? Die Verantwortung falle auf die Mächte zurück, die die Tſchechen zu ihrer Unnachgiebigkeit ver⸗ leiten oder ſogar ermutigen. Die Unterdtük⸗ kung der Volksgruppen ſei keine Angelegenheit interner Verwaltung wie die tſchecho⸗flowakiſche Regierung glauben machen wolle. Unter der Ueberſchrift„Der Ausweg“ er⸗ klärt„Tevere“, daß der auf eine Grundlage unnachgiebigen demokratiſchen Starrſinns ge⸗ ſtellte Konflikt wegen der Sudetendeutſchen die europäiſche Lage ſtöre. Es ſei die Schuld der Demokratien, die glaubten, einen lebens⸗ fähigen Staat geſchaffen zu haben, als ſie ſei⸗ nerzeit gemäß den Forderungen der Freimau⸗ rerei auf dem Friedenskongreß die Tſchecho⸗ Slowakei ins Leben riefen. Die Demokratie weigere ſich heute, ihren Irrtum einzuſehen. Eine Volksabſtimmung ſei das ge⸗ rechteſt e, was man ſich denken könne, um ſo mehr als ſie den gleichen Prinzipien entſpreche, die zur Bildung der Tſchecho⸗Slowakei führten. Weiter heißt es, die Tſchecho⸗Slowakei werde an der gleichen Erbſün de ſter ben, aus der ſie geboren wurde. Die demokratiſche Lüge habe ſie erzeugt und durchgeſetzt, und die gleiche Lüge werde ſie wieder auseinander⸗ reißen, Es handelt ſich um ein Geſchick, das ohne Auflehnung hingenommen werden muß. Europa will raſch und endgültig und um jeden Preis von dem Alpdruck befreit ſein, unter dem die „Bolſchewiſten von Oſt und Weſt“ es ſeit lan⸗ gem wegen ihrer heute offenkundigen Ziele leiden laſſen. Heute ſei Selbſtbeſtimmung, die die Demo⸗ kratien einſtmals ſelbſt als höchſte Gerechtigkeit predigten. der geſetzmäßige Ausweg, den Deutſchland fordere und den die Sudeten⸗ deutſchen der Welt weiſen möchten. Niemand könne ihnen dieſes Recht ſtreitig machen, es ſei denn, man mache den vergeblichen Verſuch, die Straße der Gerechtigkeit zu verſperren. Pariſer Juſlimmung Paris, 14. September. Die Pariſer Preſſe verfolgt die Entwicklung in der Tſchecho⸗Slowakei mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit. Die Blätter ſind über den Gedanken einer Volksabſtimmung nicht ſonderlich überraſcht. Die Möglichkeit einer ſolchen Lö— ſung wird mit Ruhe und Objektivität aufge⸗ nommen, und man verſucht das Für und Wider einer ſolchen Regelung herauszuſchälen. Hier und da greift man auf das Beiſpiel der Saar⸗ abſtimmung zurück und erinnert an die Möglichkeit einer internationalen Kontrolle im Sudetendeutſchen Gebiet. Im übrigen geben die Blättet zu, daß Prag gegenüber den Su⸗ detendeutſchen ſich nicht immer verhalten habe. wie man dies hätte erwarten können. Der„Temps“ veröffentlicht dann einen Kom⸗ mentar des in Nizza erſcheinenden„Eclaireur de Nice“, in dem es u. a. heißt, daß Beneſch ſeine in Verſailles übernommenen Verpflich⸗ tungen nicht gehalten habe. Er gebe dies ſelbſt in einem der neuen Vorſchläge zu, den er den Sudetendeutſchen gemacht habe und in dem von Wiedergutmachung für die Vergangenheit die Rede ſei. Der, Leitartikler des„Intranſigeant“ kommt zu der Feſtſtellung, daß man den Sudetendeut⸗ ſchen aufgrund des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker keinen Volksentſcheid ver⸗ weigern könne. Weder Frankreich noch England könnten ſich auf irgend einen Vertrag ſtützen, um der Prager Regierung Beiſtand zu leiſten. Heute handle es ſich um die Frage, ob die Sudetendeutſchen ermächtigt würden, eine Abſtimmung durchzuführn und ſich gegebenen⸗ falls von der Tſchecho-Slowakei zu trennen. Und F 0 DRESDEN 2 27 0 T ren. KNkes, — 5 b RESIL AU e, U 1 B UOAHEST min 2 OEUT SCE TSCHECHEN SLOWAKEN UNGARN . pOLE N KARPAHH O- RUNMANEN OKRANER AK AU 5 O . Eine Karte, die das Völkergemiſch in der Tſchecho⸗Slowakei veranſchaulicht. (Scherl⸗M.) Withlige Erklärung der Eudetendeutſchen Die Prager schuld an der Jerſchlagung der Verhandlungen Prag, 14. September. Von führender ſudetendeutſcher Seite wird mitgeteilt: Am Anſchluß an die Antwort des Miniſter⸗ präſidenten auf die Aufforderung der Sudeten⸗ deutſchen Partei hatte Miniſterpräſident Dr. Hodza privat dem Abgeordneten Karl Her⸗ mann Frank gegenüber die Forderungen der Sdp. als vernünftig und erfüllbar bezeichnet, jedoch hinzugefügt, er müſſe in Prag mit ihm verhandeln. Trotz dieſer Aeußerung des Vorſitzenden der Regierung hielt es die tſchecho⸗ ſlowakiſche Regierung nicht für notwendig, dem in Aſch auf eine Aeußerung der Regierung war⸗ tenden Politiſchen Ausſchuß der SdP. überhaupt auch nur eine Antwort auf ibre Forderungen zu geben. Konrad Henlein ſah ſich angeſichts dieſer Tat⸗ ſache gezwungen, die von ihm ernannte Ver⸗ handlungsgelegation von ihrem Auftrag zu ent⸗ binden und feſtzuſtellen, daß für weitere Ver⸗ handlungen keine Möglichkeiten gegeben ſind. Am 18.30 Uhr verſtändigte Aſhton⸗Gwatkin die Kanzlei Konrad Henleins in Aſch und teilte ſein Erſuchen mit, von Konrad Henlein empfangen zu werden. Aſhton⸗Gwatkin traf in Begleitung der beiden Mitglieder der Kommiſ⸗ ſion Peto und Henderſon um 1.30 Uhr nachts in Aſch ein. In der Kanzlei Konrad Henleins wur⸗ den die Herren auftragsgemäß vom Abgeord⸗ neten Ing. Franz Künzel, Dr. Ernſt Tſcherne und Dr. Walter Brand erwartet und ihnen mit⸗ geteilt, daß Konrad Henlein zur Zeit unterwegs ſei, während ſein Stellvertreter Karl Hermann Frank in Eger zu einer Unterredung zur Ver⸗ fügung ſtehe. Die Herren der Miſſion Lord Runcimans fuhren daraufhin nach Eger, wo um 2.10 Uhr nachts ein Geſpräch mit dem Ab⸗ geordneten Karl Hermann Frank ſtattfand, bei welchem dieſer nochmals die Notwendigkeit der Forderungen der Parteiführung begründete und die Verantwortlichkeit der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung dafür herausſtellte, daß durch die Nichtbeantwortung der Forderungen die Ver⸗ handlungsgrundlage endgültig zerſchlagen ſei. Abgeordneter Karl Hermann Frank erklärte ſich auf neuerliches Erſuchen Aſhton⸗Gwatkins be⸗ reit, eine Unterredung mit Konrad Henlein im Laufe des Vormittags zu vermitteln. Dieſe Un⸗ terredung fand am Mittwoch um 11.45 Uhr in Aſch ſtatt. Bei dieſer waren außer Konrad Henlein und den Herren der Miſſion Lord Run⸗ cimans Aſhton Ghwatkin, Peto und Henderſon, die Abgeordneten Karl Hermann Frank und Ing. Franz Künzel anweſend. Konrad Henlein kennzeichnete unter Hinweis auf die ſtändig wachſende Zahl der Todesopfer und die bru⸗ talen Maßnahmen gegen die Sudetendeutſchen die Entwicklung der Lage in den letzten Stun⸗ den und gab nunmehr ſelbſt den Mitgliedern der Miſſion Lord Runcimans bekannt, daß er die Verhandlungsdelegation ihres Auftrages entbunden habe, weil die durch das Verhalten der Regierung allein verſchuldeten Ereigniſſe im ſudetendeutſchen Gebiet jede Verhandlungs⸗ grundlage zerſtört haben. Konrad Henlein erklärte jedoch, daß eine tat⸗ ſächliche und ſofortige Verwirklichung der For⸗ derungen der Partei immer noch die Möglichkeit geben würde, in Verhandlungen mit der Regie⸗ rung einzutreten, wobei jedoch keinesfalls die Karlsbader acht Punkte die Grundlage abgeben könnten, ſondern dem Selbſtbeſtimmungsrecht des Sudetendeutſchtums Rechnung getragen wer⸗ den müſſe. J Konrad Henlein dankte den Vertretern der Miſſion Lord Runcimans für ihre Arbeit, deren Ziel die Regelung der Nationalitätenverhält⸗ niſſe geweſen iſt und begründete abſchließend die Schuld der tſchechoſlowakiſchen Re⸗ gierung daran, daß auch die Arbeit dieſer Miſſion erfolglos bleiben mußte. Die Kanzlei des Parlamentariſchen Klubs der Abgeordneten und Senatoren der Sudetendeutſchen Partei und Karpatho⸗Deutſchen Partei bleibe in Tätigkeit. Der Vorſitzende des Parlamentariſchen Klubs, Abgeordneter Ernſt Kundt, iſt zur Erteilung der notwendigen Weiſungen in Prag eingetroffen. Ferner weilen in Prag der Abgeordnete Dr. Guſtav Peters und der Prager Senator Rektor Dr. Braß ſowie ſchließlich der in Prag wohn⸗ bafte Rechtsanwalt Dr. Hans Neuwirth. dies ſei eine rein innere Angelegenheit der Tſchecho⸗Slowakei. Gerade England und Frankreich, ſo heißt es weiter, hätten ſchon im⸗ mer auf den Grundſatz des Selbſtbeſtimmungs⸗ rechts der Völker gepocht und man frage ſich nun, im Namen welcher Grundſätze man jetzt ein 3% ⸗Millionen⸗Volk daran hindern wolle, ſich frei zu entſcheiden. Eine Ichweizer Ilimme Zürich, 14. September. Angeſichts der neuen Zwiſchenfälle im ſude⸗ tendeutſchen Gebiet wiederholt die„Suiſſe“ heute nachdrücklich, daß nur ein raſches und radikales Einlenken der Tſchechen die Lage retten könne. Das Blatt ſchreibt dann: Wenn man, um den Krieg zu verhüten, bis zum Anſchluß der Sudetendeutſchen an das Dritte Reich gehen müßte, ſo würde ſich daraus noch keine deutſche Hegemoniegefahr auf dem Kontinent ergeben. Man rechnet ſehr ſtark vor⸗ bei, wenn man behauptet, daß Deutſchland nach auf Rumänien werfen würde. Die beiden Län⸗ der haben zwar bedeutende deutſche Siedlungen auf ihrem Gebiet, weiſen aber nicht die bunte Zuſammenſetzung ihres Volkstums auf, die heute die Schwäche der Tſchecho⸗Slowakei be⸗ deutet. Ein Krieg für die Erhaltung der gegen⸗ wärtigen Tſchecho⸗Slowakei hätte keine vernünf⸗ tige Rechtfertigung. Er würde auch gewiſſen elementaren Huma⸗ nitätsgrundſätzen zuwiderlaufen; denn ſein Ziel wäre es. Volksſtämme unter tſchechiſcher Vor⸗ herrſchaft zu halten, die mit den Tſchechen nach ihrer Sprache, Kultur, Religion und in vielen Fällen auch nach ihrer politiſchen Weltanſchau⸗ ung nichts zu tun haben. Es wäre der fin n⸗ loſeſte aller Kriege. Deshalb muß alles unternommen werden und verſucht werden, um ihn zu vermeiden. Das iſt die ungeheure Aufgabe Lord Runcimans: den Tſchechen begreiflich zu machen, daß es un⸗ erhörte Verwegenheit wäre, ſelbſt um den Preis eines blutigen Krieges ihre Herr⸗ ſchaft über Volksgruppen behaupten zu wollen, die ſie 20 Jahre nicht mit ſich haben ausſöhnen können und die heute von der Herrſchaft Prags befreit ſein wollen. Sache der tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Regierung iſt es, Europa das Schlimme zu erſparen und den Sudetendeutſchen ſowie den anderen nationalen Minderheiten die erſtrebte Freiheit zu gewähren. Japan auf Seiten Deutſchlands Tokio, 14. September. Die Erklärung des Sprechers des Auswär⸗ tigen Amtes, der die vollſte Anerkennung und Zuſtimmung Japans zu den Forderungen des Führers in der ſudetendeutſchen Frage zum Aus⸗ druck gebracht hatte, hat in der japaniſched Preſſe ſtärkſten Widerhall gefunden. Alle Blät⸗ ter unterſtreichen die große Bedeutung dieſer Erklärung und machen ſich die Stellungnahme des offiziellen Japan ausdrücklich zu eigen. Sie heben ſämtlich ohne Ausnahme hervor, daß Ja⸗ pan dem befreundeten Deutſchen Reich bei ſei⸗ nem Kampfe für das Lebensrecht der Sudeten⸗ deutſchen vollſten Erfolg wünſcht und allen mög⸗ lichen Machenſchaften. woher ſie auch immer kommen werden, energiſch entgegentreten wird. Die Haltung der Amerikaner Paris, 14. September. Die„New Pork Herald Tribune“(Pariſer Ausgabe) ſchreibt in ihrem Leitartikel vom 12. September im Zuſammenhang mit der ſu⸗ detendeutſchen Kriſe: „Selbſt wenn es eine Angelegenheit der weſt⸗ lichen Demokratien wäre, die gegen gewiſſe to⸗ talitäre Staaten verbunden ſind, iſt der Wunſch, ſich aus jedem Kriege in Europa berauszuhalten, der beherrſchende Faktor in den Herzen des amerikaniſchen Volkes, ſelbſt trotz der moraliſchen Sympathie, die es für die Demokratien in Europa haben mag. Für den amerikaniſchen Durchſchnittsbürger, der an die Vergangenheit zurückdenkt, war das einzige Mal in der Geſchichte ſeines Landes, daß ſein Land aktiv an einem Konflikt in Europa teilnahm, eine ſehr koſtſpielige Erfahrung. Er hat keine Spur Konſequenz vergeſſen. So feh⸗ lerhaft auch das Neutralitätsgeſetz ſein mag, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß die Haltung der breiten Maſſe der Vereinigten Staaten feſt und beharrlich gegen eine Teilnahme an irgend- einem europäiſchen Konflikt bleibt.“ Milifärferror im Sudelenland Standrecht in 12 Bezirken Prag, 14. September Amtlich wurde verlautbart, daß das Stand⸗ recht auch auf die Bezirke Graslitz u. Joachims⸗ thal ausgedehnt wurde. Damit iſt das Stand⸗ recht nur über folgende Bezirke verhängt: Eger, Graslitz, Neudeck, Jvachimsthal, Elbogen, Karlsbad, Kaaden, Preßnitz, Krumau, Ta chau und Biſchofteinitz. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ iſchen Teil: Dr Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedr. ch Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte eitungsverlage Cnyrim. Haller . Co, Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer erlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnvrim& Co., Worms.— Da. III. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr 7 gültig. der Tſchecho⸗Slowakei ſich auf Ungarn und dann ole ju d. 121. denen zwei den ſeien,! Arſache ung Im übti⸗ getelt! ah elt un! Otten ſich 50 als At attionen de Stationen! kit worde die* er Seite 75 Teil ſefährli ſerung det Reihe von nung würd Ewdetendeul um kunft hir. Lie Au Eger uu ſchwer Etaatspoliz jetwage geit der. befindet, ei men, um n der Sudete das geſamt machen. enbet. n ſlhe⸗ „Suiſſe⸗ nd hehe t hann: len, lis n das daraus uf den ark dor: d nach ib dann 1 Län- fungen bunte i die ei be⸗ gegen⸗ emnünf Humn⸗ in Ziel b Lor⸗ en nach bielen ſchau⸗ inn verden l. Des imans: es Uf⸗ bt un Herr⸗ wollen, ohnen Prags lowali⸗ me zu e den ſttebte bet. Aswät⸗ und des 1 Aus⸗ iich und- im and⸗ et el. I dur Nationalität zulaſſe und 1 Giso Fee Eger, 14. September Der tſchecho⸗ſlowakiſche Rundfunk hat am [Mittwoch abend eine Erklärung zu den ſchweren Zwiſchenfällen ausgegeben, in der er behaup⸗ tet, daß bisher 283 Todesopfer zu ver⸗ aer ſeien, davon 13 Tſchechen und 10 Su⸗ etendeutſche. Ferner ſeien 75 Perſonen verletzt worden, davon nur 14 Sudeten⸗ Ideutſche. Von ſudetendeutſcher Seite wird dazu er⸗ Härt, daß es ſich hier um eine geriſſene und geradezu empörende Fäl⸗ ſchung handele, indem von tſchechiſcher Seite eine ganze Reihe mit Mitgliedern der Sude⸗ tendeutſchen Partei, die erſchoſſen worden ſeien, einfach als Tſchechen reklamiert würden, weil ſie tſchechiſche Namen trügen. Es ſei aber bekannt, daß im Gebiet der Tſchecho⸗ Slowakei der Name keinen Rückſchluß auf die es auch führende Tſchechen gebe, die rein deutſche Namen tragen. In Wirklichkeit habe das Sudetendeutſchtum ohne die Vorfälle von Haberspirk bereits 16 Tote zu verzeichnen, während auf Seiten der Tſchechen bisher 7 Tote zu verzeichnen ſeien, von denen zwei vom tſchechiſchen Pöbel getötet wor⸗ den ſeien, während bei fünf Toten die Todes⸗ furſache ungeklärt ſei. Im übrigen müſſe noch einmal ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß die Bevölkerung infolge der ſtrengen Waffenbeſtimmungen gar nicht im Beſitz von Waffen ſein konnte und nur in den Orten ſich in den Beſitz von Waffen geſetzt hat, wo als Akt der Notwehr nach ſchweren Terror⸗ aktionen der Gendarmerie die Gendarmerie⸗ Stationen von der empörten Bevölkerung be⸗ ſetzt worden ſeien. Die Zahl der Verletzten auf ſudetendeut⸗ ſcher Seite betrüge über 200, von denen ein großer Teil ſehr ſchwer, zum Teil lebens⸗ efährlich verletzt worden ſei. Die Terrori⸗ ſierung der Bevölkerung, insbeſondere einer Reihe von Grenzorten, halte an Die Stim⸗ mung würde durch rückſichtsloſe Einziehung der Sudetendeutſchen zum tſchechiſchen Militär mit ganz kurzfriſtigen Geſtellungsbefehlen noch ver⸗ ſchärft. 5 Wieder zwei Tole in Eger Eger, 14. Sept. In Eger kam es am Mittwochabend erneut 1 ſchweren Zuſammenſtößen. Tſchechiſche Staatspolizei erſuchte unter Einſatz von Pan- zerwagen im Hotel Viktoria, wo ſich zur Zeit der Hauptſitz der Sudetendeutſchen Partei befindet, eine große Durchſuchung vorzuneh · men, um nun auch noch die reſtliche Tätigkeit der Sudetendeutſchen Partei lahmzulegen und das geſamte Sudetendeutſchtum führerlos zu machen. Klingenthal(Erzgebirge), 14. September Der größte Teil der Bevölkerung des ſude⸗ kendeutſchen Ortes Schwaderbach, das unmittelbar an der Grenze liegt, iſt heute vor anrückendem tſchechiſchen Militär über die Grenze auf reichsdeutſches Gebiet geflüchtet und befindet ſich in Sachſenberg⸗Georgenthal. Am Dienstag hat bekanntlich in Schwaber⸗ bach vor dem Zollamt die Gendarmerie von der Arbeit heimkehrende Arbeiter beſchoſſen. Dabei wurde ein Zollbeamter durch eine verirrte Ku⸗ el getötet. Bei der Erwiderung des Feuers die Zollwache erhielt ein Gendarm einen tödlichen Schuß. Der Vorfall hat dazu geführt, daß tſche⸗ und tſchechiſches Militär den rt von drei Seiten eingeſchloſſen und angekündigt haben, daß die Bevölkerung mit Tränengas ausgeräuchert würde. Daraufhin ſind die meiſten Familien auf deut⸗ men, damit dem flowakiſchen Volke wakiſchen waken, mit der Ueberſchrift . * 4 en Beneſch, was ſind wir gelaufen un⸗ Svehlas. n Sache unſeter Nation iſt auch unter Miniſter⸗ en Udrzal nicht geſunken. ſches Gebiet geflüchtet. In Breitenbach, einem ſudetendeutſchen Dorf, das in der Nähe der deutſchen Grenze bei Johanngeorgenſtadt liegt, iſt es am Diens⸗ tag ebenfalls zu ſchweren Auseinanderſetzungen 1 wiſchen Polizei und Bevölkerung gekommen, Auth unſert Geduld iſt zu Ende!“ die Slowaken melden energiſch ihre Forderungen an Prag, 14. September Das Zentralorgan der autonomiſtiſchen Slo⸗ olkspartei veröffentlicht auf der erſten Seite einen Aufruf an die Slo⸗ g„Auch unſere Geduld iſt zu Ende!“ Das Blatt geht von den fortwährenden Be⸗ mühungen der ſlowakiſchen Führer aus, die 16 in Prag während der 0 20 Jahre unterng gegeben würde, was ihm dauernd verſprochen worden iſt. Es heißt in dem Artikel u. a.:„Wir haben ſchon ſehr zeitig auf die ſlowakiſche Frage auf⸗ merkſam gemacht. ir waren bei dem erſten Miniſterpräſidenten Kramar, dann bei Tuſar, danach bei Cerny; wir waren auch bei Mini⸗ dreimaligen Miniſterpräſidentſchaft der 3 er Unſer intenſives Intereſſe an Wir haben ie Schmerzen der Slowakei dem Miniſterpräſi⸗ denten Malypetr zum Ausdruck gebracht. Wie oft ſind unſere Paxtei und ihre Repräſentan⸗ ten bisher bei dem heutigen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza vorſtellig geworden! Wir kön⸗ nen das gar nicht genau angeben.“ Volke, unſerer Slowakei ſchaden, ſie würde ns alle beſchämen.“ „Weitere Geduld hätte keinen Sinn mehr, ſo ſtellt der„Slowak“ feſt, ſie würde nur uns, unſe⸗ rem — Ueber 200 Verletzte udetendeutſche Erklärungen von ſudelendeulſcher eile Da zu befürchten war, daß durch Beſchlag⸗ nahme der Mitgliederliſten Zehntauſende von Sudetendeutſchen dem ſchärfſten Terror ſeitens der Tſchechenpolizei ausgeſetzt werden würden, widerſetzte ſich die Hauswache zunächſt dem Eindringen der Polizei. Die Polizei eröff⸗ nete darauf das Feuer auf das Gebäude. Da⸗ bei wurde durch einen Querſchläger ein tſche⸗ chiſcher Poliziſt getötet. Die Polizei drang dann in das Haus ein und beſetzte alle Räu⸗ me. Sie nahm auch eine Durchſuchung nach Waffen vor, bei der lediglich ein altes Jagd- gewehr gefunden wurde. Den Angeſtellten der Hauptleitung der Sudetendeutſchen Partei iſt ſeitens der Parteileitung der Waffenbeſitz und die Mitnahme von Waffen in das Büro ſchon ſeit einiger Zeit unterſagt geweſen, ſo daß ſich keinerlei Waffen im Haus befinden konnten. Anſchließend drang die Polizei auch unter Anwendung von Gewalt in das Hotel Welzel gegenüber dem Bahnhof ein, wo ſich ebenfalls Büros der Sudetendeutſchen Partei befinden. Sie feuerte ohne Grund in die Räume hinein und tötete dabei einen Mitarbeiter der Sudetendeutſchen Partei. In den Abendſtunden waren die Büros der Sudetendeutſchen Partei immer noch von Po⸗ lizei beſetzt. Somit iſt jede Tätigkeit der Par⸗ tei lahmgelegt. das Echo des Chamberlainbeſuchs London, 15. September Nicht nur in England, ſondern auch in den Dominien des britiſchen Weltreichs hat die Nachricht von Chamberlains Zuſammentreffen mit dem Führer ein tiefes Aufatmen zur Folge gehabt. So erklärte der kanadiſche Miniſterpräſident, die ganze kanadiſche Nation begrüße das Vorgehen Chamberlains und heiße es gut. Unmittelbare verſönliche Fühlungsnah⸗ men ſeien die wirkſamſten Mittel. um Span⸗ nungen und Mißverſtändniſſe zu beſeitigen. Auch der augenblicklich in Genf weilende iri⸗ ſche Miniſterpräſident erklärte Reuter gegen⸗ über, TChamberlains Methode ſei die richtige. Nur aus Prag wird anders gemeldet. Dort wird der Schritt Chamberlains alles andere als begrüßt. vielmehr mit Mißtrauen und Ver⸗ legenheit aufgenommen, fürchtet man doch. daß die unmittelbare Fühlungnahme einen Strich ziehen könnte durch die finſteren Pläne Prags. Die Londoner Morgenypreſſe ſpricht im übrigen die Vermutung aus, daß Chamberlain am Don⸗ nerstag unmittelbar vor ſeiner Abreiſe noch eine kurze Beſprechung mit dem engliſchen Kö⸗ nig hatte, der in den frühen Morgenſtunden von ſeinem Schloß Balmoral nach London zu⸗ rückgekehrt war. Von hchechiſchem Militär eingeſchloſſen Schon 3000 Sudelendeulſche nach Deulſchland geflüchtet bei denen die Polizei ſchließlich den Ort ver⸗ laſſen mußte. Als ſie heute mit großer Ver⸗ ſtärkung zurückkam und ſofort eine wilde Schie⸗ ßerei eröffnete, flüchtete faſt die geſamte Be⸗ völkerung auf deutſches Gebiet. 5 Nach den bisherigen Meldungen ſchätzt man die Zahl der nach dem Reichsgebiet übergetre⸗ tenen Sudetendeutſchen auf insgeſamt etwa 3000. Schüſſe auf engliſches Flugzeug Sutton⸗Pratt 8 erneut das Ziel eines tſchechiſchen Schützen London, 14. September Wie der Prager Sonderkorreſpondent der „Times“ meldet, iſt das Flugzeug des briti⸗ ſchen Beobachters Major Sutton⸗ Pratt, als dieſer von Eger nach Prag zurück⸗ flug, über tſchechiſchem Gebiet beſchoſſen worden. Eine Kugel hat dabei die Aktentaſche Sutton⸗Pratts getroffen. Er ſelbſt wurde nicht verletzt. Von uſtändiger engliſcher Stelle liegt über dieſen Vorfall der aufs neue die Skrupelloſig⸗ keit des tſchechiſchen Vorgehens beweiſt, noch keine Mitteilung vor. Der Artikel verweiſt dann auf die gegenwär⸗ tigen Stunden und ruft das flowakiſche Volk auf:„Gerade jetzt kommt die Zeit der Befriedi⸗ Besch der Forderungen und der Erledigung der eſchwerden aller in der Republik lebenden Nationalitäten. Wenn der große völkiſche Streit der Slowaken mit den Tschechen heute nicht liquidiert wird, wird es nicht mehr dazu kommen. Wenn das flowakiſche Problem nicht jetzt gelöſt wird, dann wird es niemals gelöſt werden! Mit Reden und Verſprechungen, auch wenn ſie noch ſo verlockend und ſchön ſind, kann man die Slowaken nicht mehr an der Naſe herumführen“. Geſtellungsbefehle für gudelendeulſche Man leiſtet keine Folge Eger, 14. September Im ſudetendeutſchen Gebiet haben viele Tau⸗ ſende von Sudetendeutſchen heute vom tſche⸗ chiſchen Militär auf wenige Stunden befriſtete Geſtellungsbefehle erhalten. Wie dazu berichtet wird, leiſten die Sude⸗ tendeutſchen den an ſie ergangenen Einrük⸗ kungsbefehlen der tſchechiſchen Regierung kei⸗ ne Folge, i Mein Freund juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauterbach von der„Emden“ Herausgegeben von Graf Felix von Ludner (52. Fortſetzung) Meine kleine Streitmacht ſtützte ſich auf Swinemünde. Die Beſatzungen beſtanden aus ausgeſuchten Leuten, die ſich durchweg aus ſtämmigen Seeleuten der Handelsmarine rekru— tierten. Ungeachtet des aufteibenden und ge— fahrvollen Dienſtes herrſchte an Bord doch ſtets eine vorzügliche. lebensfrohe Stimmung. Nur ein einziger Mann machte eine Ausnahme, wie wir gleich ſehen werden. Er hieß A. und war ein großer, dicker und witziger Kerl; dazu Schneider ſeines Zeichens und ein Angſthaſe wie ich keinem ärgeren je⸗ mal begegnet bin. Komiſcherweiſe konnte man ihm ſeines Weſens wegen faſt nie ernſtlich böſe ſein. Er blieb allerdings nur ganz kurz bei uns, denn für die Art unſerer Tätigkeit erwies er ſich abſolut unbrauchbar. Er beſaß nämlich eine Heidenangſt vor allen Feuerwaf⸗ fen und wagte kaum ein Gewehr in die Hand zu nehmen. 5 Dabei lag im Auftreten des guten A. etwas, das an Sir John Falſtaff denken ließ. Er trank und ſchwadronierte gerne. Schon bei der erſten Ausfahrt wurde er fürchterlich ſeekrank. Ich verſtehe auch heute noch nicht, wie ſich der Mann zur Marine verirren konnte. Zufällig ſtand ich an Oberdeck, als ihn das Elend über- wältigte. Mit grünem Geſicht taumelte der verſoffene, dicke A. daher und beugte ſich neben mir über die Reling. Seine Fettmaſſen wurden eruptiv. Unglücklicherweiſe für mich hatten wir eine er⸗ hebliche Windſtärke, und ſo bekam ich Verſchie⸗ denes ab. „Verdammte Schweinerei!“ wetterte ich und ſuchte mir das Geſicht abzuwiſchen, während ich entrüſtet auf ihn losfuhr. Aber ſein ver⸗ zweifelter Ausdruck entwaffnete mich, ſodaß ich ſchließlich wider Willen lachen mußte. Dennoch, ich war heilfroh, als er ſich endgültig von Bord meldete. Wie bereits erwähnt, trugen meine Schiffe eine unverhältnismäßig große Beſatzung. Die Mehrzahl der Leute blieb allerdings für ge⸗ wöhnlich unter Deck und unſichtbar. Oben be⸗ hielt ich nur ſo viele, als zur ſeenzänniſchen Handhabung des Fahrzeuges unerläßlich ſchien. Unter ihren Zivilanzügen trugen die Matroſen Uniform. Bei jeder kriegsmäßigen Handlung wurden die erſteren abgeſtreift. Die ſich alle vier Stunden ablöſenden Ge⸗ ſchützbedienungen befanden ſich in ſteter Alarm⸗ bereitſchaft. Auf das von mir gegebene Klin⸗ gelzeichen ſtürzte alles auf die Gefechtsſtatio— nen. die neutrale Flagge verſchwand und un⸗ ſere Kriegsflagge rauſchte am Maſt empor. Die Mannszucht war vorzüglich, und nie⸗ mals hatte ich in dieſer Hinſicht zu klagen. Wir kamen glänzend miteinander aus und hielten durch dick und dünn zuſammen. Soweit es ſich machen ließ, ſchickte ich die Verheirateten ge⸗ legentlich auf Urlaub. Starkes Trinken war an Bord für jedermann unterſagt. Für die beiden erſten im öſtlichen Teil der Oſtſee verjenkten U⸗Noote hatten die Krupp⸗ Copyrlaht dy Kochler& Amelang, Leto Werke eine Belohnung von zweihunderfünfzig⸗ tauſend Mark ausgeſetzt Natürlich ſtach meinen Leuten dieſe Prämie gewaltig in die Augen, und wirklich ſollten wir unter meinem Kom⸗ mando die glücklichen Gewinner ſein. Die Of⸗ fiziere verzichteten dabei zugunſten der Mann⸗ ſchaft auf ihren Anteil, ſo daß dieſe den ſafti⸗ en Biſſen ganz allein verſchlingen konnte. Auf 925 Kopf trafen zweitauſend Mark; für einen Seemann ein ſchönes Stück Geld. Allerdings bekamen ſie die Summe nicht ohne weiteres in die Hand, denn wahrſcheinlich wäre das Geld bald verfubelt geweſen. Tau⸗ ſend Mark erhielten die Angehörigen: Mütter, Frauen und Kinder. Den Reſt verwaltete ich perſönlich. Im Hafen durften die Leute nur ganz be⸗ ſtimmte Wirtſchaften auffuchen, in denen ſie icher nor dem Zuſammentreffen mit Spionen waren Vor allem war es ſtreng verboten, ſich mit Frauensperſonen einzulaſſen. Namentlich in den erſten Kriegsjahren wurde Deutſchland von feindlichen Agenten geradezu über⸗ 1 Sogar hochgeborene Frauen befan⸗ en ſich darunter, die den Belangen ihres Lan⸗ des alles, aber auch alles opferten. Sie be⸗ ſonders legten es darauf an die Bekanntſchaft von Offizreren zu machen. Die Neuigkeiten, die lie von ihren leichtſinnigen Freunden emp⸗ fingen— und wer von uns iſt nicht leichtſin⸗ 0 nig, wenn eine ſchöne Frau im Spiele iſt?— — wurden dem Feinde mitgeteilt. Daher die ſtrengen Weiſungen der vorgeſetzten Behörden. Unſere ganze Tätigkeit erheiſchte weitgehende Geheimhaltung. Sagar meinen Offizieren gab ich ſtets nur das Notwendigſte bekannt. Die Schiffe ſelbſt lagen in abgelegenen Hafenwin⸗ keln und wurden ſcharf bewacht, daß ſich nie⸗ mand in ihre Nähe ſchleichen konnte. 5 Wir verſenken drei feindliche„Ritter der Tiefe“ Unterſeeboote! Zwei Fahrten machten wir, ehe wir eins zu ſehen bekamen. Die berühmten Erzaruben von Lulia erwieſen ſich für Deutſchlands Waffen⸗ und Munitions⸗ herſtellung von größter Bedeutung, ſo daß dauernd Dampfer unterwegs waren. Auf ſie aber richteten die engliſchen Tauchboote mit Vorliebe ihr Augenmerk. Ende Mai erhielt ich den Befehl, eine Grup⸗ pe von ſechs Erzdampfern zu geleiten, die ich bei Landsort treffen ſollte. Schon hatte ich die verabredete Stelle beinahe erreicht, als mir ein Telegramm überreicht wurde. „Ruſſiſches Unterſeeboot verließ den Hafen von Abo in Finnland.“ In der Nacht zum 26. vereinigte ich mich mit meinen Schützlingen und wir dampften los. Auch einige Fiſchdampfer ſchloſſen ſich uns an. Ich ließ die„Marie“ in ihrer Mitte fahren, wo ſie am wenigſten auffallen konnte. Nur hin und wieder verließ ich meinen Platz und ſtrich wie ein treuer Schäferhund um die mir anvertraute Herde herum. (Fortſetzung folgt) Das neue Luftichiff„Graf Zeppelin“ Die Tauſe des 23. 130— Ein giganliſches Werl deulſcher Technik §s Friedrichshafen, 14. Sept. Am Mittwochfrüh um 7 Uhr 15 fand die Taufe des neuen Luftſchiffes LZ. 130 ſtatt. Es erhielt den Namen„Graf Zeppelin“. Dazu hatten ſich in der Halle neben der Ge⸗ folgſchaft ein kleiner Kreis geladener Gäſte, da⸗ runter Graf v. Bran denſtein⸗Zeppe⸗ lin und der Luftſchiffreferent im Luftfahrt⸗ miniſterium, Oberſt Breithaupt, eingefun⸗ den. Dr. Gckener hielt eine kurze Anſprache. Es ſei Sitte, jedem Luftſchiff, bevor es auf⸗ ſteige, einen Namen zu geben. Ein altes Sprichwort laute:„Nomen eſt omen“. Des⸗ halb ſoll das neue Luftſchiff im Jahre des 100. Geburtstages des Grafen Zeppelin deſſen Na⸗ men erhalten als Erſatz für das alte e en„Graf Zeppelin“, das ſich ſo glänzend bewährt habe. Während dann die Hülle, die den Namen „Graf Zeppelin“ bisher verdeckt hatte, wegge⸗ zogen wurde, nahm Dr. Eckener die Taufe, wie es üblich iſt, mit flüſſiger Luft, als dem Element, in dem das Luftſchiff ſich bewegt, vor. Nachdem ſodann die Beſatzung von 35 Mann von der Werft ſich an Bord begeben hatte, wurde das Luftſchiff um 7 Uhr 40 zum Oſttor hinausgezogen. 7 Uhr 52 fielen die Haltetaue und langſam ſtieg das Schiff un⸗ ter dem Jubel der Anweſenden empor. Es nahm Richtung gegen Weſten, wo es alsbald im Morgendunſt verſchwand. Am Dienstagnachmittag hatten die Vertre⸗ ter der deutſchen Preſſe Gelegenheit, den Luftrieſen eingehend zu beſichtigen. An der Beſichtigung nahm auch Reichsamtsleiter Dresler teil. Direktor Dr. Eckener wies nach herzlichen Willkommensworten auf die hauptſächlichen Neuerungen des„LZ. 130“ ge⸗ genüber dem Luftſchiff„Hindenburg“ hin. Die Führung durch Offiziere und Fahringenieure vermittelte dann ein eindrucksvolles Bild von dem neuen Luftſchiff und zugleich der Geniali⸗ tät deutſcher Erfinder und Ingenieure. Die Länge des Schiſſes beträgt 245 Meter, ſein größter Durchmeſſer 41.2 Meter, der Gasinhalt 200000 ebm und die Geſamttragkraft rund 200 000 kg. Man kann ſich einen Begriff von der Weitläufigkeit der Konſtruktion machen, wenn man erfährt. daß die Geſamtlänge der Gerippeträger etwa 22 km umfaßt, die Geſamt⸗ länge des verwendeten Stahldrahtes rund 135 km und die Zahl der verwendeten Nieten etwa 5.5 Millionen beträgt. Die Außenhaut des Schiffes beſteht aus einem ſtarken unzerreißba⸗ ren Stoffgewebe, das durch mehrere Lackanſtriche wetterfeſt gemacht wurde. Die Geſamtlänge die⸗ ſer Außenhaut mißt nicht weniger als rund 28000 Quadratmeter. Die Fahrgaſträume ſind— wie beim „Hindenburg“— in den eigentlichen Schiffs⸗ körper eingebaut. Die Geſellſchafts⸗ und Spei⸗ ſeräume ſind von vornehmer Gediegenheit und verbinden in vorbildlicher Weiſe das Angeneh⸗ me mit dem Nützlichen. Der mittſchiffs erhöht liegende Speiſeſaal iſt in grauem und lindgrü⸗ nem Ton gehalten und mit bequemen Lederſo⸗ fas ausgeſtattet. Die neuartige Anordnung der 20 Kabinen, die für 40 Fahrgäſte beſtimmt ſind, ermöglicht es, den größeren Teil der Schlaf⸗ kammern durch Außenfenſter direktes Tageslicht zuzuführen. Alle Schlafräume ſind mit elektri⸗ ſchem Licht und fließendem Waſſer ausgeſtattet: neu iſt auch, daß ſie nicht mehr Nummern, ſon⸗ dern Namen deutſcher Städte tragen, die mit dem Zeppelin- Gedanken irgendwie beſonders verbunden ſind. Zum Vortrieb des Luftſchiffe wer⸗ den vier Daimler⸗Benz⸗Dieſel⸗Motoren von je 800 bis 850 PS. Dauerleiſtung(1200 PS. Höchſtleiſtung) benutzt. Die größte Geſchwindig⸗ keit des Schiffes beläuft ſich auf 135 Stunden⸗ kilometer die Marſchgeſchwindigkeit durchſchnitt⸗ lich auf 125 Stundenkilometer. Eine Neuerung iſt der Einbau von Ballaſtwaſſergewinnern: durch ſie wird aus den Abgaſen der Motoren Waſſer niedergeſchlagen. das als Ballaſt zum Erſatz des Gewichts des verbrauchten Brenn⸗ ſtoffes dient. Dieſe Neuerung trägt weſentlich 71 Erhöhung der Sicherheit des Fahrbetriebes ei. „Graf Jeppelins“ erſte Jahrl Das neue Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das auf ſeiner erſten Werkſtättenfahrt gegen 13.30 Uhr über Nürnberg erſchien, hatte vorher von Friedrichshafen aus das Bodenſeegebiet, das Allgäu und das Schwäbiſch-Bayeriſche Ober⸗ land überflogen Gegen Mittag hatte es Mün⸗ chen erreicht, über dem es in 150 Meter Höhe eine große Schleiſe zog und etwa 20 Minuten kreuzte. Die Bevölkerung verfolgte mit Be⸗ wunderung, Ueberraſchung und Freude das ma⸗ jeſtätiſche Schauſpiel. Ueberall fiel das geringe Motorengeräuſch des„Graf Zeppelin“ auf, das im Lärm des Großſtadtverkehrs faſt unterging. „Graf Zeppelin“ iſt am Mittwoch 16.40 Uhr von ſeiner erſten Werkſtättenfahrt über Fried⸗ richshafen zurückgekehrt und iſt um 17.30 Uhr 8 dem Flugplatz Löwenthalgglatt gelan⸗ 115 eee e eee eee. eee eee e —— 15 penlase Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt N 3 LiusfieEg MITA ROMAN VON BUNIE CORTAN (5. Fortſetzung) Marie überlegte, ob ſie dem Mann au t ſollte, daß er hier nicht bleiben könne, 4 1 noch 3 8 ſollte. Antje ſtieß ſie an, ſie verbar it ü f f W e g mit Mühe ihre Heiterkeit. „Monſieur!“ ſagte ſie ernſt.„Cette maiſo 5 eee la commandantur!“ 1 „Knubbel de wubbel de wuh.. nix kom rih!“ la Hein und zuckte die Achſeln.„Mallör la 1 1 Er wandte ſich zu den Betten, ſtellte ſein Gewehr ab, 5 ſeinen Torniſter los und warf ihn auf das obere ett: „Meine Freſſe! Oben ich und unten Klaus! Paßt großartig!“ Er löſte ſein Koppel und hängte es mit allem Zeug an den Bettpfoſten. Marie legte ihm die Hand auf den Arm: „Non, non, monſieur! Ce n'eſt pas poſſible! Vous n'avez pas le droit...“ Hein hängte auch den Stahlhelm am Bettpfoſten auf und ſetzte ſich ſeine Feldmütze auf. In liebenswürdiger Frechheit unterbrach er Marie, indem er ihr mit der Hand vor der Nafſc herumfuchtelte. „Quatſch nich, Mäuschen!... Dieſe Stellung wird gegen alle feindlichen Angriffe gehalten! Komprih!“ Er ſpazierte auf das Kanapee zu, prüfte mit der Hand die Polſterung und ſetzte ſich dann darauf. Be⸗ haglich ſtreckte er die langen Beine von ſich und fläzte ſich „Fabelhaft! Wie bei Muttern! Quartier okkupiert! Verſtandewuh?“ Er begann auf dem Kanapee auf und ab zu wippen. Dann klopfte er mit der Hand auf den Platz neben ich „Komm, mein Schnuteken! Setz dich her zu mir!“ Marie wußte ſich nicht mehr recht zu helfen. „Antje!“ befahl ſie.„Hate⸗toi! Va chercher Ferdi⸗ mand!“ Kichernd lief Antje hinaus: „Oui, oui, Marie! Tout de ſuite!“ „Oh!“ machte Hein.„Wuh Marie?“ Er ſtand auf und kam auf ſie zu. „Moa Hein!“ Er zeigte auf ſich.„Hein Lammers aus Hamburg!“ Etwas ängſtlich wich Marie vor ihm zurück, ſuchte den Tiſch zwiſchen ſich und Hein zu bringen. Mit langen Schritten folgte ihr Hein. „Biſt du eine lecker Deern!“ ſagte er.„Aber tu mir den Gefallen und bleib ſtehen! Sonſt wird meinen Kameraden die Zeit zu lang!“ Mit einem Satz ſprang er auf ſie zu, aber ſchon war ſie um den Tiſch entwiſcht. Draußen ſtanden Franz und Klaus allein auf dem Marktplatz. Ihre Geduld war zu Ende. Der Affe drückte und die Beine ſchmerzten. „Na, jetzt wird's mir aber zu bunt!“ erklärte Klaus. „Wo bleibt denn der Hein?“ „Der Windhund amüſiert ſich mit den Mädels! Und wir Idioten ſtehen uns hier die Beine in'n Bauch! Los, komm! Wir ſuchen ihn!“ Er ging auf den Torweg zu und Klaus gab ſich einen Ruck und ſtapfte hinter Franz her. „Laß doch die Mädchens laufen!“ ſchimpfte er.„Ich möchte ſchlafen!“ „Aber wir können Hein doch nicht im Stich laſſen!“ brummte Franz.„Komm ſchon!“ Als ſie durch den Torweg ſchritten, ſahen ſie eines der Mädchen an ſich vorbei in das Haus links huſchen. Es war Antje, die Ferdinand holen wollte. Franz wollte ihr nach, aber Klaus hielt ihn zurück. „Nee, nee! Wo die herkommt, da wird's richtig ſein!“ „Wenn du meinſt! Na, ſchön!“ Beide wandten ſich nach rechts in das Haus. N Hein hatte inzwiſchen Marie umſonſt zu fangen ge⸗ ſucht. Sie verſtand es, immer den Tiſch zwiſchen ſich und Hein zu halten. So ſtanden ſie ſich gegenüber. „Wuh träh ſcholih!“ ſchmeichelte Hein und fügte in der Meinung, daß ſie kein Deutſch verſtände, hinzu: „Renn doch nich immer weg, du doofe Nuß!“ Marie biß ſich auf die Lippen. Hein ſteckte die rechte Hand in ſeinen Uniformrock und beutelte ihn in der Herzgegend aus. Bewegte die Hand heftig hin und her. „Mong köhr ſo ſchlägt pur wuh!“ „Oh— mon dieu!“ lachte Marie. „Siehſte, jetzt haſte mich verſtanden! Dann ſind wir ja einig. Komm und laß dir einen Süßen auf's Ge⸗ ſimſe quetſchen!“ Plötzlich machte er mit ſeinen langen Beinen einen Satz auf ſie zu und ſchon hatte er ſie gepackt. Er ſuchte ſie an ſich zu ziehen. „Wir zwei beide— grang pläſir! Wiw lamuhr!“ triumphierte er. Bis hierher hatte Marie den Spaß mitgemacht, aber nun wurde ihr die Geſchichte brenzlig. „So! Jetzt hab' ich aber genug!“ ſagte ſie energiſch. „Finger weg, ſonſt gibt's was!“ Hein war platt. So platt, daß er gehorchte und ſie losließ. Lachend über ſein dämliches Geſicht rannte Marie zur Flurtür, wo ſie ſtehenblieb und ihm nek⸗ kend zuwinkte. Hein ſtand noch immer auf demſelben Neck. „Haſte Töne! So'ne Krötel“ ſtieß er hervor.„Snackt 1 0 und ich parleh⸗wuh⸗frangzäſe mir die Zunge ußlig!“ Er machte Miene, hinter Marie dreinzulaufen. Aber ſchon hatte Marie die Tür aufgeriſſen. Sie wandte ſich lachend um und rannte Franz in die Arme, der ſie vergnügt ſchmunzelnd feſthielt. „So mag ich's, Meisje von Flandern! Komm an mein Herz!“ Jetzt konnte Marie vor Verblüffung kein Wort her⸗ vorbringen. Dicht vor ſich unter dem Stahlhelm ſah ſie ein gutmütig grinſendes, ſtoppelbärtiges Geſicht und zwei blitzende braune Augen. Und Kräfte hatte der Burſche, ſie konnte ſich kaum rühren. Das ſchadenfrohe Gelächter von Hein brachte ſie zur Beſinnung. Sie ſtemmte ſich mit beiden Händen gegen die Bruſt des Mannes: „Nicht doch! Loslaſſen!“ Er ſah ſie nur an. „Aber warum denn, Meisje?... Ich beiß' doch nicht!“ „Bitte, bitte!“ ſagte Marie, etwas verwirrt, leiſe. Ganz eigentümlich blickte er ſie an, langſam ließ er ſie los und ſagte, ſich entſchuldigend: „Na... nichts für ungut! War ja nicht bös ge⸗ meint, Meisje!“ Verlegen blieben beide an der Türe ſtehen. An ihnen vorbei ſchob ſich Klaus, ſah ſich in dem Raum um und begann ſogleich ſeine Sachen auf dem unteren Bett abzulegen. Hein aber ſchimpfte entrüſtet: „Dat is' ja allerhand!... Ich requiriere mir die Deern, und da kommt er und ſchnappt ſie mir vor der Naſe weg! Is das Kameradſchaft?“ „Mich requirieren?“ erhob Marie Einſpruch.„Dafür ſuch dir'ne andere!“ Franz ſtellte grinſend ſein Gewehr ab. „Ausgerutſcht!“ lachte er Hein an.„Kannſt nicht alle Mädel über einen Kamm ſcheren! Fatal, was, wenn man ſo abblitzt!“ Wütend ſtichelte Hein zurück: „So? Aber du biſt richtig bei ihr, nöch?“ „Kinners, ſeid friedlich!“ miſchte ſich Klaus ein. Er hatte ſeine Sachen abgelegt und ſteuerte auf das Kanapee zu. Mit einem zufriedenen Grunzen ſetzte er ſich auf das weiche Polſter, wippte auf und ab, wie kurz zuvor Hein, und reckte und dehnte die müden Glieder. 5 g i „Dunnerlittchen!“ ſagte er.„Jetzt noch ine Piep Tobak,'ne Taſſe heißen Kaffee und vom ganzen Krieg nichts hören und wiſſen!“ Hein brummelte etwas vor ſich hin. „Gute Nacht, Soldaten!“ ſagte Marie und wandte ſich zur Tür. f Franz drehte ſich nach ihr um und ſtreckte ihr die Hand entgegen. „Gut Nacht, Meisje! Ich bin der Franz.. 1 und wie heißt du?“ i f Marie reichte ihm die Hand. „Marie...! Ich war drei Jahre in Hamburg. Mein Vater war Schiffer und fuhr zwiſchen Hamburg und Antwerpen hin und her. Der hat mich damals nach Hamburg gebracht.“ Er hielt ihre Hand feſt. „Ah. darum ſprichſt du ſo gut deutſch!“ Sie entzog ihm ihre Hand. „Für uns hier iſt das nicht ſchwer. Iſt nicht viel Unterſchied mit dem Flämiſchen.“ „Na, warte, Mamſell!“ knurrte Hein. „Ich bin aus Bremen“, erklärte Franz, der ſich an dem netten Mädel nicht ſattſehen konnte und ſie noch ein wenig zurückhalten wollte. 5 „Du, Marie, nimm dich in acht!“ warnte Hein mit erhobenem Zeigefinger.„Der iſt gar nich ſo harmlos wie er tut!“ Und ſingend ſchlenderte er in wohlgemeſſener Ent⸗ fernung von Franz durch das Zimmer: „Marie, Marie, nimm dich in acht, daß man dich nicht zum Tambour macht.. Franz wollte wütend auf ihn los, aber mit einem Satz war Hein hinter dem Tiſch. „Halt die Schnauze, altes Frontſchwein!“ drohte ranz. 0 Aber unbekümmert ſang Hein das derbe Soldaten⸗ lied weiter, die nächſte Strophe durch eine eindeutige Geſte unterſtreichend: „Dann hängt man dir'ne Trommel an“ Marie hatte den beiden lachend zugeſehen, aber nun wurde ihr die Sache doch etwas zu bunt, und ſie benutzte die Gelegenheit, aus dem Zimmer zu verſchwin⸗ den. Franz wollte ſie zurückholen, aber er beſann ſich und fuhr ärgerlich auf Hein los, der unbekümmert weitergeſungen hatte: „Marie, dann kriegſt du keinen Mann!“ „Verdammt Kerl!“ brüllte Franz.„Jetz' haſte ſie verjagt mit deinen unflätigen Reden!“ „Reg dich bloß nich künſtlich auf!“ höhnte Hein und ſchnitt ihm über den Tiſch eine Grimaſſe. Krach, warf Franz einen Stuhl um, der ihm im Wege war. Draußen an der Tür ſtand Marie mit klopfendem Herzen und lauſchte. „Das iſt'n anſtändiges Mädel!“ hörte ſie Franzens Stimme. „Ich weiß ſchon, was mit dir los is'! Du brennſt ja wie Zunder!“ neckte Hein. Boltern und Trampeln! Dann wollen wir erſt mal Dann die Stimme von Klaus: „Schäm! euch was! Nun aber Schluß! Hat man ſo was ſchon erlebt!“ Mit geröteten Wangen eilte Marie lächelnd zur Treppe. Dort aber beſann ſie ſich und lief zur Haus⸗ tür hinaus. Vor ſich ſah ſie das gutmütige Geſicht mit den blitzenden braunen Augen und ſie hörte die Stimme Heins:„Du brennſt ja wie Zunder!“ Ae Drinnen im Zimmer war Klaus zwiſchen die beiden Streithähne getreten und hatte ſie auseinandergebracht. „Kaum ſeid ihr aus dem Graben raus, da haut ihr euch um eine Schürze!“ „Dem Hein werd' ich's noch zeigen!“ grollte Franz. „Das is der Dank für das ſchöne Quartier, das ich beſorgt habe, nöch?“ knurrte Hein. „Seid vernünftig und vertragt euch!“ mahnte Klaus. „Er hat ja kein Herz!“ erklärte Franz. „Das ſagt er mir— ausgerechnet mir, ſeinem Nähr⸗ vater!“ klagte Hein vorwurfsvoll. 0 „Wo ſchlafe ich denn überhaupt?“ fragte Franz und ſah ſich um.„Hier ſind doch nur zwei Betten!“ Hein zeigte auf die Tür des Nebenzimmers. „Drüben beim Leutnant!... Noch bongforzionöſer!“ Er reichte Franz ſein Gewehr. „Alleh, hopp! Verſchwinde in deine Bude!“ „Warte, ich komme mit!“ ſagte Klaus. Hein ſchob beide zur Tür hinaus, ſchlug dieſe hinter ihnen zu. Er ſetzte ſich auf den Bettrand und zog aus ſeiner Rocktaſche eine alte blecherne Zigarettenſchachtel. „So, nun wollen wir erſt mal eine ſchmöken!“ Der Inhalt der Schachtel beſtand aus mehr oder cuelgel geotzen Bigarettenſtummeln. Er ſuchte ſich einen aus und zündete ihn an. „Undank iſt der Welt Lohn!“ ſinnierte er paffend. ine ſchmucke Deern, Hein! Alles was recht is! Aber mach dir nix vor! Für dich perdüh! Was ſie ihm für Augen gemacht hat, und er ihr! Doch die andere, die da bei ihr war, die is auch nich übel! Nuh werrong! Doch hoffentlich verſteht ſie auch Deutſch, die Verſtän⸗ digung is doch leichter!“ * Franz und Klaus ſahen ſich in dem anderen Zim⸗ mer um. „Om, hm! Eine dufte Bude!“ ſtellte Franz aner⸗ kennend feſt.„Is doch ein Prachtkerl, der Hein!“ „Fein was?“ meinte Klaus.„Wieder ſo'n richtiges Dach überm Kopf!“ 4 Franz warf Torniſter und Koppel auf das Bett, an deſſen Pfoſten er bereits ſein Gewehr aufgehängt hatte. Knöpfte ſeinen Mantel auf, holte aus dem Torniſter ſeine Schnürſchuhe und pflanzte ſich in den Armſeſſel. „Wollen uns erſt mal bequem machen!“ Er ſtreckte Klaus das eine Bein entgegen. „Komm, b air die Knobelbecher ausziehn!“ Bereitwillig ſtellte ſich Klaus vor ihm auf, daß er ihm die Kehrſeite zuwandte, und bückte ſich. „Los, gib her!“ Franz hielt ihm das eine Bein hin. Bevor aber Klaus den Stiefel faſſen konnte, zog Franz das Bein wieder zurück und fragte: 5 „Haſt du den Mündungsdeckel zu?“ „Wieſo?“ Klaus verſtand ihn nicht ſofort. 5„Ich möchte keine Gasvergiftung kriegen!“ grinſte ranz. „Quatſch nich'! Los, gib her oder zieh dir deine Elbkähne allein aus!“ ſchimpfte Klaus. Franz ſtreckte ihm das Bein wieder hin. Klaus packte den Stiefel an der Spitze und dem Abſatz und klemmte ihn zwiſchen die Knie. . Zieh, Schimmel, zieh!“ forderte ihn Franz auf Er ſtemmte den anderen Fuß gegen das pralle Hin⸗ terteil des Kameraden, und dieſer zog aus Leibes⸗ kräften. „Hau ruck!“ Endlich lockerte ſich der Stiefel, und plötzlich hielt ihn Klaus in der Hand. Bald wäre er vornüber ge⸗ kippt. Er puſtete vor Anſtrengung. „Los, der nächſte!“ Franz hielt ihm das andere Bein hin.„Nur keine Müdigkeit vorſchützen!“ 77 Bald lag der zweite Stiefel neben dem erſten. Mit Wohlbehagen rieb ſich Franz ſeine Füße. Fuhr dann in die Schnürſchuhe. Klaus hatte ſich auf dem Bettrand niedergelaſſen. „Ganz komiſch, dieſe Ruhe hier!“ meinte er nachdenk⸗ lich.„Möchte wiſſen, wo wir eigentlich ſind! Wie mag das Kaff hier heißen?“ „Hab' keine Ahnung!“ Franz reckte die Arme.„Aber an einer Straßenecke hab' ich einen Wegweiſer geſehn, da ſtand drauf: Beverloo ſoundſo viele Kilometer. Und in Beverloo war ich doch im Feldrekrutendepot.“ N „Menſch, dann ſind wir ja nur'n paar Schritt von der deutſchen Grenze weg!“ ſagte Klaus freudig erregt. „Von Beverloo ſind's keine drei Stunden, dann biſt du in Deutſchland!“ beſtätigte Franz. „Man bloß drei Stunden und dann auf deutſchem Boden! Kann man ſich gar nich vorſtellen!“ 1 Verſonnen blickte Klaus vor ſich hin. „Menſch, krieg nur kein Heimweh!“ ſagte Franz grob, um ihn ſeiner gefährlichen Stimmung zu entreißen. „Weiß du, was ich hab'. 7 Kohldampf!“ 4 „Tak“ Klaus raffte ſich zuſammen.„Dann man zu! bokuh manaſcheb!“ (Fortſetzung folgt) ä 8 die beiden begebe, a haut ihr te runz. ler, das 10 jute Klug nen ght, Franz und en!“ ö erz.. rzionbſer le el diese hinter ad zog auß enſchachtel, en!“ mehr oder ſuchte ſic r paffend. isl Aber ie ihm für dete, die perrongl e Verſüän⸗ eren Zim⸗ anz aner⸗ in“ 1 tichtiges Bett, 1 nt hatte.] Torniſter Arnſeſel. * 1 „ daß er vor aber das Bein grinſte ir deins „ Klaus Jah und U Franz lle Hin⸗ Neibes⸗ ich hielt über ge⸗ r ben. en. Mit hr dan aſſen. aden zie nag ſauber Die erſte Halbzeit des Lebens iſt abgepfiffen. Haſt du den Pfiff gehört? Er hält deinen Schritt nach vorwärts auf, läßt dich zur Seite treten, gibt dir einige Minuten zum Nachdenken, wie alles war, wie alles kam. Und eine Minute zum Entſchluß, wie alles ſein wird, wie alles kommen ſoll. 8 Du biſt ein Menſch, wie alle Du haſt deinen Broterwerb, vielleicht ſogar deinen Beruf. Du haſt eine Frau, du haſt Kinder. Du haſt Nach⸗ barn, Freunde, Feinde. Du haſt deine Lieb⸗ haberei, die dir Freude macht, und Unſicher⸗ heiten, die dir Sorge bereiten. Du biſt den Weg geradeaus gegangen, zwiſchen vielen Dahin⸗ chreitenden. 9 7 plötzlich ſtockt der Schritt. ie weit noch? ie lange noch? Du biſt ja ſchon ſo lange gegangen, du kommſt ja ſchon von o weit her, das halbe Leben iſt vorbei. War es ſo, wie du es dir als Kind geträumt haſt? 4 * Deine Ehe, Freund, iſt eine gute Ehe. Du gibſt deiner Frau den Zehnten, Sonntags gehſt du mit ihr ſpazieren, ihr geht immer nebenein⸗ ander her, die Worte fließen euch nicht ſo vom Munde, es iſt wenig in euch, das geſagt werden muß. Euer Tag hat vierundzwanzig Stunden und jede Stunde hat ihre ehrlichen ſechzig Minu⸗ ten. Aber damals, als du dein Mädchen zum erſten Male ſahſt, damals, als du zum erſten Male mit ihr allein warſt, da waren es keine ehrlichen Minuten, da verflog die Zeit, da konn⸗ ten die Lippen nicht nachkommen, alle die Worte auszusprechen, die das Herz überfluten ließen. Es iſt immer noch dieſelbe Frau, die an deiner Seite ſteht, es iſt immer noch dieſelbe Hand, die dich einſt liebkoſte, es iſt immer noch dasſelbe Herz, für das du einſt lieber ſterben wollteſt, als es zu verlieren. Denk an die Berge, die du im Ueberſchwang verſetzteſt, denk an dein Leid, was dir die Liebe und die Sehnſucht brachte, jetzt iſt ſie dein, immer noch dein, und jeder Tag mit ihr hat vierundzwanzig Stunden und jede Stunde ihre ehrlichen ſechzig Minuten. Jetzt ſprich die Worte aus, die Famals im Herzen zurückgeblieben ſind, jetzt erfülle die Stunden, die damals zu ſchnell verrannen. Denn nur noch kurz und immer kürzer wird die Zeit, wo ihr nebeneinander geht, ihr habt euch ja auch noch viel zu ſagen— ihr zwei Menſchen, die ihr unter Millionen Lebeweſen nur euch habt— ihr wißt es nur nicht. * 150 b 5 N fg in Te e fel utem Boden heran. Du ſorgſt für ſie, ſie ſind 8 kleidet, ihr Teller nahrhaft gefüllt. Du tadelſt ſie, wenn ſie ungezogen ſind, du lobſt ſie, wenn ſie brav waren. Und ſo wurden ſie größer und groß, ſie lernten gehen, ſprechen, dann rech⸗ nen und ſchreiben, jetzt ſchon ſich vertragen und ſich einer Gemeinſchaft einfügen. Dein Stolz auf ſie iſt groß, aber wie klein iſt— wenn du es recht betrachteſt— der Beutel Freuden, den du dir mit ihnen geſammelt haſt. Wäre es nicht ſchöner geweſen, damals in der Stube zu ſitzen, als ſie ihre erſten Gehverſuche machten, mit ausgeſtreckten Aermchen und hell krähend, ſtatt am Himmelfahrtstage die Herrenpartie zu machen? Möchteſt du heute nicht gern die tau⸗ end nie endenwollenden Fragen„Warum, Papa r- und„Wieſo, Papa?“ des Kleinen be⸗ antworten, wenn dein vierzehnjähriger Junge, chon ein wenig verſchloſſen, ſich ſchweigend an n Mittagstiſch ſetzt? Jetzt fragſt du ihn, aber er hat ſchon gelernt zu ſchweigen. Seine Ge⸗ danken kreiſen jetzt ſchon um Dinge, die dir fremd ſind, du ſtudierſt in ſeinem Geſicht viel länger als du einſt gebraucht hätteſt, das ganze kleine Herz zu erforſchen. Hier war die Zeit, als dein großer Gegenſpieler ſchneller war, ſei du in der zweiten Halbzeit deines Lebens gewandter. Denn die Kinder wachſen heran und was ſie einſt an Zärtlichkeit und Liebe und Vertrauen mit hilfloſen Händen überreich verſchenkten, mußt du dir ſpäter ſchwer erkämpfen. Aber noch iſt es Zeit, noch liegt ein letztes Kind in der ziege, noch ſind die Kinder im Haus und ſind nicht in die Welt gezogen, ein neues Heim zu gründen. Noch kannſt Du dein Herz mit Freude an ihnen zum Ueberfluß füllen, daß es für die kalten Tage des einſamen Lebens reicht. 0 Deine Umwelt, Freund, achtet dich und findet dich nett und umgänglich, du hat mit keinem Streit, man ſetzt ſich gern mit dir zuſammen und weiß, wenn du aufgeſtanden biſt, kein böſes Wort über dich zu ſagen. Vielleicht hat einer ſogar ein gutes Vort über dich im Herzen, denn du haſt ihm einmal geholfen, als er in Not war. Zur Unſethallungꝗ und Belehrung Die Halbzeit des Lebens/ va 3 8 an Aber ex ſagt es nicht. Es würde auch unter⸗ ehen in den vielen Bitterniſſen, wo du nicht halfeſt Nicht mit Geld geholfen, von dem du meinſt, es reiche kaum für dein nacktes Leben trotzdem es die ſo vielen Menſchen unbekannte Kraft beſitzt, ſich dehnen und ſtrecken zu können, wenn du von ihm etwas für die Not des Näch⸗ ſten nimmſt. Hilfe, Freund, iſt nicht von deiner Taſche abhängig. Bring den Verzweifelten in den Frieden deines Hauſes geh mit ihm ein paar Schritte, wo er ſich allein zu gehen fürchtet, laß ihn dort nicht im Stich, wo er über eine Grube, die er nicht ſah oder die man ihm heim⸗ tückiſch ſchaufelte und verbarg, ſtrauchelte. Denk immer daran, daß jeder Menſch du ſelbſt biſt, und wenn er dir noch ſo unähnlich dünkt. Es gibt kein Unrecht, das begangen wurde, das man nicht wieder gutmachen kann. Darum nütze die wenigen Minuten, die vor der letzten Halbzeit deines Lebens liegen, gut zu machen, was ſchlecht war. Und wenn du dann wieder auf das Spiel⸗ feld des Lebens hinaustrittſt und deinen dir zugewieſenen Platz zwiſchen den Mitſpielern eingenommen haſt, dann ſteh deinen Mann und vergiß nie, wie kurz die Zeit iſt, die dir noch zum vollendeten Leben zur Verfügung ſteht. Gefährliches Rendezvous/ dan e& chr Wenn man die Taſche voll Geld hat, wenn zinem das Blut freudig durch die Adern fließt, wenn man ſich fühlt, als könne man die ganze Welt umarmen, dann paſſiert nie etwas. Wenn einen aber die Gallenſteine ſozuſagen ſchmerzen, wenn man nicht raſiert iſt oder laufen muß, weil einem das Geld für die Straßenbahn fehlt, dann kann man Gift darauf nehmen, daß einen ein ſchönes Mädchen verführeriſch und ver⸗ heißungsvoll anlächelt. a So ging es mir geſtern. Ich verfluchte mich und mein leeres Portemonnaie zu allen unanſtän⸗ digen Göttern der Unterwelt, denn ich kam mit einem Kind ins Geſpräch, mit einem Kind, ſage ich Ihnen, das war mindeſtens einundzwanzig Jahre alt, weiblichen Geſchlechts und ſo bildſchön, daß ſich die anderen Männer in der Straßenbahn ſämtliche Hälſe nach ihr ausreckten. Ich aber, ausgerechnet ich, ſaß neben ihr und wollte meinen Fahrſchein bezahlen, den mir der Schaffner reichte. Ich wollte, ſagte ich, und beim Wollen blieb es, denn ich konnte nicht. Ich konnte nicht, weil ich meine letzten paar Groſchen zu Hauſe auf dem Nachttiſch liegengelaſſen hatte. Eiſern biß ich mir auf meine Goldplombe, faßte den Entſchluß auszuſteigen und zu laufen, da zieht ſie ihre Börſe und ſagt:„Ich werde das Geld für den Herrn bezahlen.“ „Oh“, ſage ich und errötete wie ein Schul⸗ oder Milchmädchen,„oh, das iſt zu lieb von Ihnen!“ Sie zahlt für mich und ich ſehe mich ſieges⸗ gewiß nach den anderen Herren um. Die grinſten erſt, aber dann zogen ſie die mehr oder weniger behaarten Köpfe ein, denn ich hatte geſiegt. ü Oder iſt das etwa kein Sieg, wenn ein bild⸗ ſchönes, junges Mädchen einem unvermögenden Herrn in der Straßenbahn trotz Anweſenheit von einem halben Dutzend Herren mit geſchwollenen Börſen den Fahrſchein bezahlt? Az warf mich in die Männerbruſt und begann eine Unterhaltung. Bat um ihre Adreſſe, um ihr erſtens das Geld abzugeben und ſie zweitens zu beſuchen. N Sie war nicht ſchüchtern und gab ſie mir. Ich befand mich im ſiebenten Himmel. „Wann darf ich Ihnen meine Aufwartung machen?“ fragte ich. a „Nun“, erwiderte ſie,„mit iſt das ganz gleich. Ich bin übrigens verheiratet.“ „Sehr angenehm“, ſage ich, was ſollte ich vor Schreck auch ſchließlich dazu ſagen. Doch ſie beruhigte mich.„Sie konnen trotz⸗ dem kommen“, flüſterte ſie,„mein Mann gibt Unterricht.“ 8 Ah, denke ich, und es ſchießt mir ſiedendheiß über den Rücken, er gibt Unterricht! Iſt ein welt⸗ fremder Gelehtter ſozuſagen, läßt ſeine Frau allein. Sitzt den ganzen Tag in einem grauen Büro. Dann ſtieg ſie aus. Bald ſtieg auch ich aus. Schon am nächſten Tage ſchlich ich mich mit einem rieſigen Blumenſtrauß vor ihr Haus. Blickte zu ihren Fenſtern empor und erblickte ein Schild: Borſchule von K. O. Mann. Unter perſön⸗ licher Leitung. Gewiſſenhafter Unterricht bis zum techniſchen k. o. Tag und Nacht geöffnet. Wären Sie vielleicht raufgegangen? Der Schatz des Johan von der Lohe Das war vor Jahresfriſt eine nicht geringe Aufregung unter den Trägern des Namens Lohe, als durch die Preſſe die Nachricht ging. daß in einem Keller der Stockholmer Altſtadt ein unermeßlicher Silberſchatz entdeckt wor⸗ den ſet, der als der Nachlaß des im Jahre 1741 in Wernigerode verſtorbenen deutſchen Kauf⸗ manns Johan Frederic von der Lohe feſtge⸗ ſtellt werden konnte. Millionenerben wurden geſucht, und es waren nicht wenige, die ihr großes Glück gekommen ſahen. Aber ſchon da⸗ mals befürchtete man, daß alle ihre Mühen um⸗ ſonſt ſein könnten, denn die ſchwediſchen Genea⸗ logen hatten bald herausgefunden, daß Johan Lohe, der einer weſtfäliſchen Familie ent⸗ ſtammte, ſich anfangs des 18. Jahrhunderts in Stockholm angeſiedelt hatte, unverheiratet ge⸗ blieben und die männliche Linie der Familie ſeit Generationen ausgeſtorben war. Ueberdies zeigte der ſchwediſche Staat ſelbſt das größte Intereſſe an dem unvergleichlich ſchönen Silber⸗ ſchatz, deſſen kunſthiſtoriſcher Wert den der be⸗ rühmten königlichen Silberſammlung bei wei⸗ tem übertrifft. Die Ausſichten für die bunderte angeblich erbberechtigten Lohes ſtanden alſo ſchoß von Anfang an ſehr ſchlecht. Faſt ein ganzes Jahr hindurch tobte der Streit um den Silberſchatz, der inzwiſchen in gutbeſuchten Wande rausſtellungen in ganz Schweden gezeigt worden iſt. Als dann der Spruch gefallen war, daß von verwandtſchaft⸗ licher Seite niemand als Beſitzer der Loheſchen Erbſchaft in Frage käme, trat der Baumeiſter, deſſen Arbeiter die Entdeckung in dem baufälli⸗ gen Haus in der Lilla Nogatan gemacht hatten. in Aktion. Das Gericht hat aber nun auch ſeine Anſprüche prompt abgewieſen. Die Stadt Stock⸗ holm als Eigentümerin des Hauſes, in deſſen Kellergewölben die vergrabenen großen Keſſel, bis zum Rand vollgefüllt mit Silbermünzen und prachtvollen Silbergeräten, gefunden wur⸗ den, überließ daraufhin den Schatz dem Staat⸗ lichen Muſeum. Die fünf Arbeiter aber, die den Fund zutage förderten, ſollten dafür den ihnen geſetzlich zuſtehenden Lohn erhalten. Jedem von ihnen wurden bare 3000 Kronen auf die Hand gezählt. Der Nachlaß des Toten von Wernige⸗ rode hat alſo doch noch ein Gutes getan un! fünf arme Menſchen überglücklich gemacht. In Wernigerode, dem alten Städtchen am Rande des Harzes, hat man den Ausgang des Erbſchaftsſtreites mit großem Intereſſe verfolgt Denn hier liegt ja der Mann, der dem ſchwe⸗ diſchen Staat unbewußt ein ſo wertvolles Kul⸗ turgut hinterlaſſen hat, begraben. Johan Fre⸗ deric von der Lobe hatte ſich im Jahre 1741 einer Brunnenkur in Bad Pyrmont unterzogen und machte auf ſeiner Rückreiſe nach Stockholm in einem Gaſthaus in Wernigerode Station. Am nächſten Morgen fanden ihn Bedienſtete tot im Bett, ein Schlaganfall hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. Im vergilbten Sterberegiſter der evangeliſchen Pfarrkirche St. Sylveſtri fin⸗ den wir darüber folgenden Eintrag:„Den 5ten July ward ein reiſender Paſſagier/ gebür⸗ tig aus Schweden/ ſo von der Lohe ſich geſchrie⸗ ben und im Schieß⸗Hauſe geſtorben war, allhier des Abends/ ohne das jemand mitging/ mit 30 Laternen beygeſetzet, ſoll etl. 60 Jahre ge⸗ weſen ſeyn.“ In einer Anmerkung heißt es dann noch, daß von dem im Beſitz des Toten gefundenen Geld⸗ betrag 51 Taler für die Beerdigung verwendet wurden, während die übrige Summe ſeinem aus Stockholm herbeigeruſenen Bruder ausgehändigt wurde. Dieſer war es übrigens, der den Silber⸗ ſchatz vergraben hatte, um dieſen koſtbaren Nach⸗ laß vor ſeinen Geſchwiſtern zu verbergen. Er nahm ſein Geheimnis mit ins Grab, denn eines Tages wurde er ermordet aufgefunden. Eines ſeiner Geſchwiſter hatte dieſe Bluttat begangen. um ſich für ſeinen Geiz und ſeine Habſucht zu rächen. Wiſſenswertes Allerlei Manche Hindu⸗Asketen legen ſich, wenn ſie ſich in Schau verſenken, auf einen Stahldraht, der zwiſchen zwei Bäumen aus⸗ geſpannt wird. Obwohl die Milch vieler Säugetiere einen großen Fettgehalt hat, wie zum Beiſpiel Ka⸗ melmilch, kann man doch keine Butter daraus herſtellen, weil die Fettkugeln zu klein ſind, ſo daß ſie aus der Milch nicht ausgeſchie⸗ den werden können. In Dresden führte Auguſt der Starke die Sitte ein, daß in den Kirchen Opern aufgeführt wurden und Symphoniekon⸗ erte ſtattfanden, was damals ſehr großen Wi⸗ derſpruch erregte und von vielen als unpaſſend bezeichnet wurde. Die ſogen feuerſpeienden Berge, wie man die Vulkane oft nennt, ſpeien in Wirk⸗ lichkeit kein Feuer. Der Flammenſchein, den man über ihnen ſieht, wie zum Beiſpiel über der Inſel Stromboli nördlich von Sizilien, iſt nur der Widerſchein der glühenden Lava un⸗ ten im Krater. 2...—;—.—.—..ę ä— Kleine Geſchichten von großen Leuten Eine handvoll Anekdoten am Rande der Politik. Immerhin etwas! An der Wiener Univerſität dozierte in der Vorkriegszeit als Lehrer für Staatsrecht der Profeſſor Bernatzik, der wegen ſeiner Schärfe und Unerbittlichkeit ſehr gefürchtet war. Kan- didaten aus erlauchten Häuſern nahm er noch ſtrenger heran als„bürgerliche“ Kandidaten. Einſt ſtand ein junger Erzherzog vor dem Geſtrengen, der ſich nicht durch beſonderes Wiſ⸗ ſen auszeichnete. Die Prüfung ſchleppte ſich in einem quälenden Tempo dahin, und als ſo gar nichts aus dem hohen Prüfling herauszu- holen war, meinte Bernatzik mit beißender Ironie:„Ich kann zwar nicht verhindern, Herr Kandidat, daß Sie einmal Statthalter von Oberöſterreich werden, aber ich kann es — verzögern!“ Der unglückliche Liebhaber. Ferdinand Raimund war oft verliebt, und unglücklich dazu. Einmal klagte er einem ſei⸗ ner Freunde ſein Leid,„Na, Raimund ſo arg wird's ſchon net ſein“, meinte der,„fonſt wärſt ja nimmer am Leben!“ Worauf Raimund losdonnerte:„Ja, Him, melkruzitürken, i kann mi doch net alle Stund umbringen!“ Die unnützen Fremdwörter. Als Jean Paul, der ſich im bürgerlichen Leben den Behörden gegenüber als N Friedrich Richter auswies, einmal die Wache mam Potsdamer Tor in Berlin paſſierte, hatte er auch Auskunft über ſeinen Beruf zu geben. Auf die Frage des wackeren Unterofftziers. was er denn ſei, antwortete der Dichter freundlich, er ſei Autor. Das verſtand der Soldat nicht, fragte noch einmal, und als noch einmal die gleiche Antwort kam, brauſte er auf:„Menſch, ſprechen Sie deutſch! Autor? Was heißt das: Autor??“— Darauf Jean Paul:„Ich mache Bücher!“—„Na, alſo“, beruhigte ſich der treue Wächter des Tores, „warum denn nicht gleich gut deutſch, warum denn immer erſt dieſe verflixten Fremdwör⸗ ter? Alſo: Sie ſind der Buchbinder Richter.“ Naheliegend. König Ludwig J. von Bayern ging im ſchlichten Bürgerrock durch den Engliſchen Gar; ten in München. Da begegnete ihm ein Sol- dat, der den König ohne Uniform nicht er⸗ kannte und deshalb auch nicht grüßte. Es entwickelte ſich folgendes Zwiegeſpräch: „He, warum grüßt du mich nicht?“ „J kenn di gar net!“ „Du kennſt mich wirklich nicht?“ „Naa, wenn l dir's ſag!“ „Dann will ich dir einmal das Raten leich- ter machen. Von wem bekommſt du denn eigentlich dein Brot?“ „So, du biſt alſo der Malefizbäcker, der wo uns immer die kloane Weckerln ſchickt? La di du nur net amal erwiſchen, du Lump, du ſchlechta!“ Der Schmied. Als Caruſo einſt auf ſeiner Amerikareiſe auch in einem kleinen Städtchen ein Konzert gab, ſtand auf dem Programm das Brahms'⸗ ſche Lied„Der Schmied“. Kurz vor Beginn wurde dem Sänger ein Mann gemeldet, der ſich nicht abweiſen laſſen wolle, weil er den Künſtler unter allen Um⸗ ſtänden noch vor dem Konzert in einer äußerſt wichtigen Angelegenheit ſprechen müſſe, Caruſo empfing den Mann. „Wie ich im Programm geleſen habe“, ſtrahlte der Biedere,„ſingen Sie heute Abend auch ein Lied vom Schmied. Ich bin der Schmied dieſes Städtchens— und da möchte ich Sie doch herzlichſt bitten, und ich wäre Ihnen ſehr dankbar, wenn Sie in das Lied ein paar Worte einfügen möchten, daß ich auch Kinderwagenräder repariere.“ Der unerwünſchte Gaſt. Eine Brahms⸗Verehrerin wollte einmal dem Meiſter zu Ehren eine große Geſellſchaft ge⸗ ben, und das noch dazu am Ende einer für den großen Muſiker ſehr anſtrengenden Sai⸗ ſon. Da die Dame die Eigenheiten des Mei⸗ ſters kannte und achtete, hielt ſie es für rich tig, ihm vor den endgültigen Einladungen erſt eine Liſte der beabſichtigten Gäſte vorzu⸗ legen. Brahms ſollte die Namen derer ſtrei⸗ ö chen, die ihm unerwünſcht ſeien. Brahms fand dieſen Einfall großartig und ſtrich auch. Aber nur einen einzigen Namen, und zwar— ſeinen eigenen. Die Wiſſenſchaft! Ein ob ſeiner geiſtreichen Einfälle berühm⸗ ter Duodezfürſt vergangener Zeiten, Prinz Heinrich der.. te, beſuchte das neu erbaute Obſervatorium ſeines Reſidenzſtädtchen.„Aeh“, meinte er zum Aſtronomen, habe ja gar nicht gewußt, daß ſoviele Sterne über meinem Lande ſtehen. Was iſt denn das für ein hel“ ler Stern?“ „Der Aldebaran.“ „Intereſſant, intereſſant! Können Sie mir ſagen, wie weit dieſer Stern von mir ent- fernt iſt?“ „Gewiß, Hoheit, der Stern iſt 400 Billionen Kilometer von der Erde entfernt.“ „So, ſo! Mächtige Strecke! Wiſſen Sie, daß Sie auf dieſe Entfernung den Namen des Sterns herausbekommen haben, das impo⸗ niert mir!“ Die Bierjäger Der heftige Bierkrieg, der da und dort vor Ausbruch des Weltkriegs im ſchönen Bayern⸗ lande, wie älteren Leuten noch erinnerlich, tobte, erinnert an ein wahres heiteres Vor⸗ kommnis bei einer Muſterung in Kirchheim⸗ bolanden. Die Burſchen waren meiſt von Don⸗ nersberg. Der erſte, ein wohlgebauter Jüngling, tritt ein, wird gemuſtert und iſt tauglich. Der Offi⸗ „„„Achtes Infanterieregiment etz!“ „Erlauben Sie“, ſagt der Mann,„ich möchte lieber zu den Jägern nach Zweibrücken.“ Gut, alſo Jäger!“... Der Rekrut geht freudeſtrahlend ab. Der zweite tritt ein...„Tauglich zum ach⸗ ten Infanterieregiment Metz!“„Herr Oberſt, ich möchte lieber zu den Jägern!“ „Warum?“„Eich hun mei Bläfeer dra(ich hab' mein Pläſier dran)“,„Meinetwegen, alſo Jäger!“ Der dritte tritt ein..„Tauglich, achtes Infanterieregiment Metz!“...„Ach, Herr Oberſt, lieber zu den Jägern!“ Als aber auch das nächſte Dutzend Donners⸗ berger Ausleſe der männlichen Jugend zu den Jägern will, ſtutzt der Herr Oberſt und fragt verblüfft:„Warum wollt ihr denn alle aus⸗ gerechnet bei den Jägern dienen?“ Tiefes Schweigen! Er fragt noch einmal. Wieder Stille! 1 Da nimmt der Gendarm das Wort für die Burſchen und erklärt:„Entſchuldigen Sie, Herr Oberſt, der Grund iſt einfach: in Metz koſtet das Bier fünfundzwanzig Pfennige, in Zweibrücken aber nur elf Pfennige!“ Von dieſer Zeit an hieß man die Donners- berger Rekruten die„Bierjäger“ * — — A — —— 4 4 3 — —. * Bekanntmachungen Orisgruppe ber A. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stod Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. September 1938 Anſer Tagesſpruch Machen wir unſer Herz weit für alle Art Verſtehen, Begreifen, Gutheißen. Verneinen wir nicht leicht, ſuchen wir unſere Ehre darin, Bejahende zu ſein. Nietzſche. Die Saat bes Leichliinns. ber Allckjichtsloſigkeit, ber Najerei Einen Schnitter gibt es, der erntet, ohne zu ſäen. Der Schnitter pflügt auch nicht. Sein Acker iſt ſowohl die Straße des Ortes wie auch die Landſtraße. Und doch geht auf dieſem ſteinernen Acker eine blutige Saat auf, die Saat des Leichtſinns, der Rückſichtsloſigkeit, der Raſerei. Kein Tag, an dem nicht von ſchweren Unglücksfällen im Strudel des Ver⸗ kehrs berichtet werden muß. Gewiß, nicht alle Unglücksfälle werden zu vermeiden ſein, denn ein Motor, ein Steuer kann verſagen, ein Rei⸗ fen kann platzen und was dergleichen Zufälle mehr ſind. Die Häufung der Zuſammenſtöße, Menſchenverluſte und Materialſchäden aber, wie wir ſie in neueſter Zeit erleben, ſie geht über das Maß des Erträglichen hinaus. Soll es ſo bleiben? Wollen wir nicht— jeder zu ſeinem Teil— durch ſtrikte Beachtung der Verkehrsregeln beitragen, unſer Volksgut beiſammenzuhalten? Vor allem achtet auf die Kinder! Das Herz möchte einem brechen, wenn man ein ſchlecht behütetes Kindchen verſtümmelt unter einem Fahrzeug hervorziehen ſieht, ein erloſchenes Lichtlein, ehe es noch richtig leuch⸗ ten durfte. Darum, ihr Kraftfahrer, die ihr durch volkreiche Städte, durch kinderbelebte Straßen, durch die Straßen der Dörfer fahrt, fahrt doppelt vorſichtig! Unerbittlich fordernd geht der Senſenmann durch die Gaſſen und über die Landſteaßen. Nicht alle werden ihm entgehen können. Müſ⸗ ſen wir aber noch Zutreiber des Todes ſein? Und wir ſind es, wenn wir uns ſelbſt und das Leben anderer gefährden durch Gedankenloſig⸗ keit, Leichtfertigkeit und Alkohol. * Heimgekehrt von Nürnberg. Am geſtrigen Mittwoch ſind wieder die Kämpfer Adolf Hitlers in ihre Heimat zu⸗ rückgekehrt. Herrliche Tage in der großen deutſchen Gemeinſchaft des Nationalſozialis⸗ mus unter den Augen ihres Führers haben ſie alle, SA⸗, SS⸗ und NSͤK⸗Männer ſo⸗ wie die Politiſchen Leiter, erlebt und mit freudeſtrahlenden Augen ſahen wir ſie wieder zu uns heimkehren. Nach der erſten Begrüßung am OCG⸗Bahnhof zogen unſere Politiſchen Leiter mit Blumen geſchmückt, mit dem Sym⸗ bol des Dritten Reiches in den Abendſtunden zum Rathausplatz hin, ein friſches Lied auf den Lippen, freudig begrüßt von der Bevöl⸗ kerung und den vielen Kameraden und Be⸗ kannten, die ſich zu ihrer Heimkehr einge⸗ funden hatten. Im Nebenzimmer des„Rats⸗ keller“ vereinigte man ſich nochmals zu einer kurzen Raſt, wobei Ortsgruppenleiter Braun, der dieſe zehn Tage mit in Nürn⸗ berg erlebte, den Dank an alle ausſprach, die den heimkehrenden Kameraden das Geleit zu ihrer Heimkehr gaben. Beſonders erwähnte er nochmals die herrlichen Tage des Erlebens in Nürnberg, die ſo gewaltig in dieſem Jahre ge⸗ weſen ſind, daß es ſchwer fällt, all das Große und Gewaltige in Worten auszudrücken, was ſie alle dort erlebt haben, von jenem macht⸗ vollen Bekenntnis der Politiſchen Leiter zu ihrem Führer, den glanzvollen Aufmärſchen, dem gewaltigen Feuerwerk und jenen ein⸗ drucksvollen Vorführungen unſerer Soldaten vor ihrem oberſten Befehlshaber. Er faßte alle dieſe Gedanken in dem Bekenntnis der Treue an den Führer zuſammen durch ein dreifaches„Sieg Heil“ und dem Gelöbnis, auch weiterhin im Dienſte für Deutſchland und den Führer zuſammen zu ſtehen, zu kämp⸗ fen und zu arbeiten für die Größe des herr⸗ lichen und ſchönen deutſchen Vaterlandes. 4 Schulſammlung des VDA. vom 17. bis 30. September. Ueberall ſtehen deutſche Schulen und kämpfen um ihre Exi⸗ ſtenz. Ueberall in der Welt lebt bedrohtes deutſches Volkstum. Wo deutſche Menſchen wohnen, müſſen ſie auch um ihr Volkstum kämpfen. Dieſer bewußte Angriff auf deut⸗ ſches Volkstum iſt nur mit einer ebenſo be⸗ wußten Abwehr zu ſtoppen. Hinter jedem ein⸗ zelnen Deutſchen draußen muß das geſamte deutſche Volk ſtehen, dann wird dieſer Ein⸗ zelne unüberwindlich ſein. Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland(VDA.) veran⸗ ſtaltet vom 17. bis 30. September 1938 eine Schulſammlung. Geben wir alle für den Kampfſchatz der volksdeutſchen Abwehrſchlacht. * Die Entichäbigung bei Enteignung Die Frage der Entſchädigung im Enteig⸗ nungsrecht intereſſiert heute weiteſte Kreiſe. Ueber den Begriff der angemeſſenen Entſchä⸗ digung, die auch im kommenden Reichsenteig⸗ nungsgeſetz wiederkehren wird, veröffentlicht Miniſterialdirektor Dr. Knoll vom Reichsar⸗ beitsminiſterium in der„Deutſchen Verwal⸗ tung“ eine grundſätzliche Betrachtung. Die „angemeſſene Entſchädigung“ habe ſich in der Praxis durchaus bewährt und werde all⸗ gemein als gerecht und billig empfunden. Aber darüber, was ſie iſt, beſtehe noch weitgehend Unklarheit. Einig ſei man ſich darin, daß es heute nicht mehr angehe, die Wertbemeſſung lediglich vom Standpunkt des Enteigneten aus vorzunehmen. Einen rechten Standpunkt ge⸗ winne man auch in dieſer Frage erſt, wenn man von der Gemeinſchaft ausgehe und erſt in ihrem Rahmen die Belange des einzelnen berückſichtigt. Vom Standpunkt der Gemein⸗ ſchaft ſei aber der deutſche Boden nicht nur ein Wertgegenſtand, ſondern die heilige Grund⸗ lage des ganzen Volkslebens, die Ernährungs⸗ grundlage, die Wohn⸗ und Werkſtätte des deutſchen Volkes. Erreiche der Bodenwert im Marktverkehr nur eine ſolche Höhe, daß damit die volksnotwendige Art ſeiner Nutzung ge— fährdet werde, ſo könne dieſer Wert dom Standpunkt der Allgemeinheit nicht als an⸗ gemeſſen anerkannt werden. Die planende Volksordnung beſtimme gewiſſermaßen ſür je⸗ den Quadratmeter deutſchen Volksbodens, in welcher Weiſe er dem Volkswohl dienen ſolle. Der Referent äußert ſich weiter über die Art der Entſchädigung. Kapitalentſchädigung ſei da am Platze, wo auch das Grundſtück für ſeinen Eigentümer in der Hauptſache eine Kapitals⸗ anlage war. Handle es ſich dagegen um eine enge Verwurzelung von Blut und Boden, ſo könne ſich die Volksgemeinſchaft nicht damit begnügen, eine Familie zu entwurzeln. Ta⸗ rum werde Wert darauf gelegt, daß der Bauer wieder einen Erbhof bekommt bzw. in Land entſchädigt wird. Das müſſe ſinngemäß auch für Heimſtätten gelten, nach Möglichkeit aber auch in all den Fällen, in denen ohne be⸗ die neuen Stabikreije und Kreije Kejjens nach dem Gebſetsſtand am 1. Oktober Darmſtadt. Wenn mit dem T. Oktober 1938 die neue Kreiseinteilung und die Errichtung der fünf ſelbſtändigen Stadtkreiſe in Kraft tritt, wird die Gebietsgliederung des Landes Heſſen folgender- maßen ausſehen: Es beſtehen anſtelle von bisher 18 Kreiſen unter Auflöſung der Kreiſe Bensheim, „Schotten und Oppenheim und Neubildung der Stadtkreiſe Darmſtadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms 20 Kreiſe. Nach der letzten Volks⸗ zählung vom 16. Juni 1933 zählte Heſſen eine Wohnbevölkerung von 1429 048 Seelen, wovon der Berufsgliederung nach 21,50% auf Land- und Forſtwirtſchaft, 41,1 auf Induſtrie und Hand⸗ werk, 15,3% auf Handel und Verkehr, 7,5% auf öffentliche Dienſte und private Dienſtleiſtungen, 1,69% auf häusliche Dienſte entfielen, während der Reſt von 1300 als ohne Beruf gemeldet war. In den letzten elf Jahren wurden an gemeindlichen Ge⸗ bietsänderungen vorgenommen: 7 Eingemeindungen und zwar Büdesheim nach Bingen(1929), Bi⸗ ſchofsheim und Ginsheim mit Guſtavburg nach Mainz(1930 aus dem Kreis Groß⸗Gerau), Bret⸗ zenheim und Weiſenau nach Mainz(1930), Aſ⸗ ſelbrunn nach Steinbach(1936), Arheilgen und Eberſtadt nach Darmſtadt(1937), Bieber nach Offenbach(1938), Gonſenheim nach Mainz(1938), ferner drei Vereinigungen von Gemeinden und zwar: Groß⸗ und Klein⸗Hauſen zu Einhausen(1937), Groß⸗ und Klein⸗Steinheim zu Steinheim a. M. (Stadt 1938), Nösberts und Weid⸗Moos zu Nös⸗ berts⸗Weidmoos(1938), ſchließlich 4 Neugründun⸗ gen von Gemeinden, und zwar Erbhöfedorf Ried⸗ rode(1936), Erbhöfedorf Allmendfeld(1937), Zep⸗ pelinheim(1938), Erbhöfedorf Heſſenaue(193g). Seit Juli 1934 wurden für benachbarte Gemein⸗ den 18 gemeinſchaftliche Bürgermeiſtereien gebildet. Ortsnamen wurden ſeit 1930 geändert: Wimpfen in Bad Wimpfen, Wald⸗Uelversheim in Uelversheim Eichloch in Rommersheim, Hirſchhorn in Hirſch⸗ horn(Neckar). Nach alledem zählt Heſſen 975 Ge⸗ meinden, von denen 850(mit zuſammen 495 567 Einwohnern) unter 2000 und 125(mit 185 men 933 481 Einwohnern) über 2000 Seele ſtark ſind. Es wohnen alſo rund 35% in„kleinen“ und 65% in„großen“ Gemeinden. Für die neuen Stadtkreiſe ergibt ſich nach der letzten Volkszählung eine Geſamtbewohnerſchaft von rund 436 000; da⸗ von entfallen auf Mainz 150 800, Darmſtadt 110 740, Offenbach 87050, Worms 51 430, Gie⸗ zen 35 910. Den größten Flächeninhalt hat Darm⸗ ſtadt, mit 116,3 qkm; es folgen Mainz mit 93,12, Gießen mit 41,76, Offenbach mit 41,68 u. Worms mit 30,59 qkm. Der Fläche nach iſt der Landkreis Büdingen mit 730,34 qkm der größte, der Kreis Bingen mit 264,8 qkm der kleinſte Kreis. Dazwiſchen liegen der Größe nach die Landkreiſe Alsfeld(694), Gießen(853), Lauterbach(594), Erbach(593), Bergſtraße(592), Friedberg(573), Dieburg 458,5), Worms(440), Groß⸗Gerau(426), Alzey(418), Of⸗ fenbach(335), Mainz(313) und Darmſtadt(280), Anders ſieht es bei den Landkreiſen der Zahl der kreiszugehörigen Gemeinden nach aus; dann iſt die Reihenfolge: Kreis Büdingen mit 102 Gemeinden, Bergſtraße 101; Erbach 98, Alsfeld 97, Gießen 86, Lauterbach 74, Friedberg 71, Alzey 60, Dieburg 57, Worms 44, Darmſtadt, Mainz und Bingen je 39, Offenbach 32 und Groß⸗Gerau 31. Und wieder anders ſtellt ſich die Verteilung nach den zuletzt ge⸗ zählten Einwohnerziffern dar: Landkreis Offenbach 97 990, Bergſtraße 96 095, Friedberg 83 481, Worms 81646, Gießen 74 420, Groß⸗Gerau 69 957, Die⸗ burg 63 964, Büdingen 60 707, Bingen 58 218, Darmſtadt 57 745, Alzey 55 577, Mainz 55 238, Erbach 49 968, Alsfeld 44 140, Lauterbach 33 959, Der Bevölkerungsdichte nach kommen Einwohner auf den qkm: in den Stadtkreiſen: Offenbach 2089, Worms 1681, Mainz 1619, Darmſtadt 952, Gie⸗ ßen 860, in den Landkreiſen Offenbach 293, Bin⸗ gen 220, Darmſtadt 207, Worms 185, Mainz 178, Groß-Gerau 164, Friedberg 163, Bergſtraße 182, Dieburg 140, Alzey 133, Gießen 114, Erbach 84, Büdingen 83, Alsfeld 64. Lauterbach 57. ſondere rechtliche Form eine tatſächliche Vin⸗ dung der Familie mit dem Boden eingetreten iſt, wie bei Eigenheimen. Arbeitstagung des Handwerks. Am Mittwoch, 21. September, findet im„Deut⸗ ſchen Haus“ in Bensheim eine Arbeitstagung des Handwerks für die Kreiſe Bensheim und Heppenheim ſtatt. An ihr werden ſämtliche Obermeiſter der beiden Kreiſe und die In⸗ nungsbeiräte teilnehmen. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach wird der Landeshandwerksmeiſter Gamer der Tagung einen Beſuch abſtatten und das Wort ergreifen. Die Geprüfte Wirtſchafterin. Der Beruf der Geprüften Wirtſchafterin baut ſich auf der Ausbildung der Hauswirtſchaftsge⸗ hilfin auf. Es handelt ſich bei der Geprüften Wirtſchafterin um eine fachlich durchgebildete Kraft, die in Praxis und Prüfung als geeignet befunden wurde, ſelbſtändige Hilfskraft zu ſein, die in der Lage iſt, die Bäuerin und Landfrau in ihrem vielſeitigen Aufgabenkreis in Haus und Hof zu vertreten, d. h. den ländlichen Haushalt ſelbſtändig zu leiten. Zur Wirt⸗ ſchafterinnenprüfung wird die ländliche Haus⸗ wirtſchaftsgehilfin zugelaſſen, die drei Jahre Gehilfinnenzeit hinter ſich hat. Der Beſuch Jungen unb Mädel meüen ihre Kräfte Das Herbſtſportfeſt der Schulen ſteht bevor Seit dem Jahre 1933 hat ſich die deutſche Schule in vielerlei Hinſicht grundſätzlich ge⸗ wandelt. Nach außen hin dürfte aber als Kenn⸗ zeichen heute keine andere Tatſache ſo in die Augen fallen wie die ſtarke Betonung ber kör⸗ perlichen Ertüchtigung unſerer Jugend durch die Schulen. Hier wird eine wertvolle Breiten⸗ arbeit geleiſtet, die jeden Knaben und jedes Mädchen erfaßt. Gewiß iſt die Schule nicht die einzige Gelegenheit zur turneriſchen und ſportlichen Ausbildung der Jugend. Aber das iſt doch klar, daß die Schule, die die geſamte Jugend ohne eine Ausnahme erfaßt, die Grundlage für die körperliche Ertüchtigung geben muß. Die Schule iſt ſich ihrer Aufgabe bewußt, und ſie hat ihr Rechnung getragen durch eine bedeutende Vermehrung der Stun⸗ denzahl für die Leibesübungen. Plauvoll be⸗ ginnt ſie hier ſchon mit den Sechsjährigen, für die eine Spielſtunde zunächſt nichts an⸗ deres bedeutet als ein luſtbetontes Tummeln im Freien. Ganz bald aber ſpürt auch der kleinſte Knirps ſchon, daß hiermit eine Be⸗ herrſchung des Körpers und des Geiſtes ver⸗ bunden iſt. So werden die Spiel⸗, Sport⸗ und Turnſtunden der Schule immer bewußter und ergiebiger in den Dienſt der geſundheitlichen Entwicklung der Kinder geſtellt und gleichzeitig in den großen Rahmen der Willens- und Cha⸗ rakterbildung. Welche Bedeutung die Schulbehörden heute der Leibeserziehung beimeſſen, beweiſt ſchon der Stundenplan, denn für Buben und Mädel ſind auf der Oberſtufe wöchentlich bis zu funf Unterrichtsſtunden vorgeſchrieben. Selbſtverſtändlich wird dabei der Jahres⸗ zeit Rechnung getragen. Während des Som⸗ mers kann viel ausgiebiger im Freien geac⸗ beitet werden als im Winter. In den dunk⸗ len, kalten und naſſen Monaten wird alſo mehr die Arbeit im gedeckten Raum bevorzugt, in den Sommermonaten dagegen naturgemäß Spiel und Sport im Freien getrieben. Nun ſtehen wir am Ende der guten Jahreszeit, die mit dem baldigen Beginn der Herbſtferien zu Ende ſein dürfte. Und ſo ſoll der Jugend noch einmal Gelegenheit gegeben werden, zu zeigen, zu welchem Grade der Geſchicklichkeit ſie ge⸗ kommen iſt. Dazu ſind ſeither ſchon zwiſchen den Schulen der einzelnen Orte unſeres Krei⸗ ſes„Rundenſpiele“ ausgetragen worden. Den Abſchluß dieſer ſportlichen Kämpfe aber ſol⸗ len nun die allgemeinen Sportfeſte der Schulen bilden, die an allen größeren Or⸗ ten des Kreiſes Bergſtraße veranſtaltet wer⸗ den. Das wird ein frohes Ereignis für alle Knaben und Mädchen. Sämtliche Schularten, höhere Schulen und Volksſchulen werden ſich beteiligen, vom 3. und 4. Schuljahr ab bis zur Prima der Oberſchulen. Und der geſamten Bevölkerung, vor allem aber den Elteen, iſt Gelegenheit gegeben, an dem Tage des „Herbſtſportfeſtes der Schulen“ einen Blick zu tun in die ſportliche Erziehungsarbeit an der Jugend und ſich mit den Kindern zu freuen. Wo finden nun die Schulſportfeſte ſtatt? An folgenden Orten des Kreiſes Bergſtraße werden die Spiele durchgeführt: in Wald⸗ Michelbach am 16. September, für Bensheim und Heppenheim am 19., Birkenau am 22., Fürth am 22., Rimbach am 23., Affolterbach am 24., Viernheim am 26., Hirſchhorn am 27. und Gorxheim am 29. September. Wir hoffen und wünſchen, daß das Wetter in dieſer 5 überall recht günſtig ſein möge, und ſo wird das Herbſtſportfeſt der Schulen überall zu einem großen Tag der Freude werden für die Jugend und ihre Eltern. der Mädchenabteilung einer Landwirtſchafts⸗ chule oder der Unterklaſſe einer Landfrauen⸗ chule, der für die Wirtſchafterinnenprüfung Vorausſetzung iſt, wird auf die Gehilfinnen⸗ zeit angerechnet. Der Beruf der Geprüften Wirtſchafterin darf nicht verwechſelt werden mit dem der zahlreichen übrigen Hilfskräfte, die heute noch, teils ohne Vorbildung, her⸗ kömmlich als Wirtſchafterin bezeichnet wer⸗ den. Der Ton liegt auf dem Prädikat„Ge⸗ prüft.“ Wetterdienſtliche Sonderberatung Im Rahmen des Vierjahresplanes— für die Verhütung von Schäden und die möglichſte Produktionsſteigerung der Wirtſchaft— ge⸗ winnen auch die wetterdienſtlichen Sonderbe⸗ ratungen der einzelnen Wirtſchaftszweige im⸗ mer mehr an Bedeutung. Um der Wirtſchaft die Inanſpruchnahme des Wetterdienſtes zu erleichtern, hat der Herr Reichsminiſter der Luftfahrt verſuchsweiſe einen Sonderbe⸗ ratungsdienſt zu verbilligten Gebühren ange⸗ ordnet. Als beſonders vom Wetter abhängig ſind Landwirtſchaft, Obſt⸗ und Gartenbau, Hoch- und Tiefbau, Verſand froſtempfindlicher Waren(wie Kartoffeln, Obſt, Mineralwaſſer, Chemikalien uſw.), Gerüſtbau,(Böen⸗ und Sturmwarnungen), Schiffahrt, Ueberlandzen⸗ tralen und Elektrizitätswerke, Eiſenbahn⸗ und Kraftverkehr, Sport, Fremden- und Ausflugs⸗ verkehr zu betrachten. Die Beratungen können einzeln, aber auch in Form von Abonnements angefordert werden und erfolgen je nach Dringlichkeit telefoniſch oder ſchriftlich. Die Wetterwarte Frankfurt a. M., Flughafen Rhein⸗Main(Fernſprecher Nr. 602 21) iſt Tag und Nacht beſetzt und erteilt bereitwil⸗ willigſt weitere Auskunft. Das Wetter in den nächſten 10 Tagen a Witterungsvorausſage für die Zeit vom 15. bis 24. September 1938 In den nächſten 10 Tagen bei ſchwanken⸗ den Temperaturen unbeſtändige, im ganzen aber nicht unfreundliche Witterung. Zwiſchen den meiſt von Weſten nach Oſten fortſchreiten⸗ den Störungen mit Abkühlung, ſtärkerer Be⸗ wölkung und Niederſchlägen, vielfach auch 2 ſchen Winden, werden immer wieder einige beſ⸗ ſere Tage auftreten, an welchen aufgeheiter⸗ tes, meiſt trockenes, morgens ſtellenweiſe neb⸗ liges, tagsüber wärmeres Wetter vorherrſcht. Die Niederſchlagsmengen können zum Teil, vor allem am Nordrand der Gebirge, größere Ausmaße annehmen, doch iſt insbeſondere für Schleſien die Gefahr anhaltender Stackregen vorüber. Im ganzen wird, von gelegentlichen Stau⸗ regen am Nordrande der Alpen abgeſehen, das Wetter in Süddeutſchland freundlicher ſein als in Norddeutſchland. Vor allem wird die Oſt⸗ mark überwiegend trockenes und aufgeheitertes Wetter haben. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Ausgabe iſt eine Beilage der Firma Defaka, Deutſches Fami⸗ lienkaufhaus, Mannheim, P5, 1 bis 4 an den Planken(Anruf 233 5456) bei⸗ egeben, die der geſchätzten Beachtung unſerer eſer empfohlen wird. —* 2 —— 9 fſihrend Aufgabe weilen ug bnutobf neten, ds M5 bibungz das zel Spulunt perden. day drunk gallſt. — un nner, N chen den ö 1 * 0 ſam⸗ fa den laden 15 10 Jaählun, 0 W. 8855 het auf . 200d, 2 Gie⸗ 00, Dn⸗ dig Lid, che 165, ah dl, liften werden hüfte, 9 her⸗ ib wer⸗ w Ge⸗ ung — flit öglichte — 9⸗ ſherke⸗ * in⸗ irſchaſt tes zu ter den derbe⸗ U Und Alags⸗ können ments N fach 5. Die kahafen 20 it atul⸗ Tagen 115 ale ant“ 10 e 558 bewußtlos wurde. 5 Die Ftiſenre in Frankfurt a. M. Die Bezirks telle Heſſen im Reichsinnungs⸗ verband des Friſeurhandwerks hielt eine Ta⸗ i— der Fachratsleiter und Fachlehrer in f rankfurt am Main ab, die von den 50 Innun⸗ gen des— 5 gut beſchickt war, Der Bezirks⸗ innungsmeiſter und kommiſſariſche Bezirks⸗ fachbetratsleiter Weidner ⸗ Frankfurt a. M. 5 erſtattete das Hauptreferat und gab die Richt⸗ 1 linien für die künftige Arbeit bekannt, die ohne Eigennützigkeit allen Berufskameraden zugute kommen ſoll. um das fachliche Leben aufs ſtärkſte zu aktivieren ſtellte er hauptſächlich fol⸗ gende Punkte auf: Genaueſte Prüfung al⸗ ler modiſ 7 75 2 55 2 949 5 1 chen Neuheiten auf ihre nutzbringende Verwendung im Friſeurhand⸗ werk, jedwede Förderung 5 Nachwuchſes und 5 nn der beſten Lehrlinge zu einem Lehrlings⸗Städtewettkampf der im Frühjahr in Frankfurt am Main ſtattfin⸗ 1 det, zweckmäßige Vorbereitung aller Berufs⸗ 53 Pichelde bis für ihre Meiſterprüfung, ſoweit ſie dieſelbe bis zum Schlußtermin im Jahre 1939 noch nachholen müſſen. Zur praktiſchen Nutz⸗ anwendung führten Fachbeiratsmitglieder der N fh Innung eine Reihe modiſcher und hiſtoriſcher Friſuren vor in denen Frankfurt führend und vorbildlich iſt. Ferner wurde über Aufgaben des Friſeurberufs im Rahmen des 5 0 Vierjahresplanes geſprochen und allen Innungen zur Pflicht gemacht, ſich für die Haarabfallſammlungen uſw. nachdrücklich ein⸗ zuſetzen. Im Anſchluß an die Beratungen fand das Abſchlußfriſieren der Teilnehmer der Fort⸗ bildungskurſe der Frankfurter Innung ſtatt, das zeigte, welch hohe Leiſtungen durch die 5. der Innungen erzielt werden. Japaniſche Journaliſten in Frankfurt Frankfurt a. M. Die japaniſche Jour⸗ naliſtenabordnung, die auf Einladung der Reichsregierung Deutſchland einen mehr⸗ wöchigen Beſuch abſtattet, traf am Den nachmittag, von Nürnberg kommend, in Frank⸗ furt a. M. ein, wo ſie von Bürgermeiſter Krem⸗ mer begrüßt wurde. Die Abordnung ſteht voll⸗ kommen unter dem Eindruck der Nürnberger Tagung, was ſowohl in der Anſprache des Füh⸗ rers der Reiſegeſellſchaft, als auch in einzelnen Geſprächen ſehr ſtark zum Ausdruck kam. Am ſtärkſten iſt den japaniſchen Journaliſten die enge Verbundenheit zwiſchen Führer und Volk in Deutſchland zum Bewußtſein gekommen. Die Abordnung iſt in allen deutſchen Städten über⸗ aus herzlich aufgenommen worden. In Nürn⸗ berg habe ſie etwas Gewaltiges erlebt.„Wir haben geſehen, daß das ganze deutſche Volk einig iſt.“ Das deutſch⸗japaniſche Abkommen von 1936 ſei nicht nur eine Sache der Staats⸗ männer, ſondern weit darüber hinaus auch zwi⸗ ſchen den beiden Völkern. Die japaniſchen Gäſte unterzogen am Nach⸗ mittag die Sehenswürdigkeiten der Stadt Frankfurt einer gründlichen Beſichtigung, waren am Abend Gäſte der Deutſch⸗Japaniſchen Ge⸗ ſellſchaft und fuhren Mittwochfrüh den Rhein entlang in das Ruhrgebiet. Entgegen dem ur⸗ prünglichen Reiſeprogramm werden ſie auch noch einer Einladung der italieniſchen Regie⸗ rung Folge leiſten. 1 44 Durch Weſpenſtiche bewußtlos geworden Frankfurt a. M. Ein Mann aus dem Stadt⸗ teil Sachſenhauſen, der im Stadtwald bei Schwanheim nach Pilzen ſuchte, entdeckte ein Weſpenneſt und ſtach mit einem Stock hin⸗ ein. Die Weſpen fielen über den Mann her und ſtachen ihn derart, daß er vor Schmer⸗ Spaziergänger rachten ihm ſchließlich Hilfe. 5 Motorradfahrer flog über ein Auto Winkel(Rhg.) Als hier mittags eig Perſo⸗ nenauto in einer Seitenſtraße einbiegen wollte, rannte ein Motorradfahrer aus Preßburg mit N großer Wucht auf das Fahrzeug, daß er ber die Motorhaube des Autos 13 auf die Straße geſchleudert wurde. Er erlitt ſchwere Verletzungen. Der Beifah⸗ rer blieb unverletzt.— Am Rheinufer wurde eine weibliche Leiche geländet. Die Tote iſt Frau Hedwig Waibel aus München. Beim Ballſpiel in der Regentonne ertrunken Koblenz. Wenige Tage vor der e. 3 3 2. Lebensjahres am 15. September fan er Junge einer Familie in Güls auf eine tra⸗ giſche Weiſe den Tod, Das Kind ſpielte im Garten mit einem Ball, der dabei in eine Re⸗ gentonne fiel. Es nahm darauf ein Fußbänk⸗ chen und ſtellte ſich darauf, um nach dem Ball zu greifen. Hierbei verlor das Bübchen das Gleichgewicht und ſtürzte kopfüber in die 385 Zentimeter hoch mit Regen waſſer ge⸗ füllte Tonne. Als die Mutter, die in der Küche beſchäftigt war, ſpäter nach dem Kinde ah, entdeckte ſie es tot in der Regentonne. Den Vater traf die traurige Nachricht in Nürn⸗ berg, wo er ſich gerade aufhielt. Entwichener Lehrling als Traubendieb Braubach a. Rh. In den erſten September⸗ tagen hatte ein unbekannter junger Mann im Weinberg eines hieſigen Winzers Trauben ent⸗ wendet. Als der Beſitzer nahte, flüchtete er un⸗ ter Zurücklaſſung eines Ruckſackes. 1 5 wärts ziehend kam er nach Mainz, wo er auf, gegriffen und nach ſeiner Heimat(Ratenow) zurückgebracht wurde. Es handelt ſich bei dem Traubendieb um einen 16jährigen Metzgerlehr⸗ ng, der aus ſeiner Stelle, angeblich wegen ißhandlung, ausgerückt war und ſich zu⸗ nächſt nach Köln wandte. Der Ruckſack enthtelt gute, ſaubere Wäſche; um zu den Habſeligkeiten ihres Sohnes zu kommen, geſtand die Mutter deſſen Schuld. 9 Erntewagen vom Zug erfaßt 5 Limburg. Als am Montag nachmittag ein leerer Erntewagen bei Niederhadamar den un⸗ beſchrankten Bahnübergang am Ahlbacher Weg befuhr, wurde er, ohne daß die heiden Frauen, je auf dem Wagen ſaßen, die Gefahr bemerk⸗ Bunte Tageschronit ten, von einem herannahenden Jun erfaßt. Die eine Frau konnte ſich noch ſchne durch Abſpringen in Sicherheit bringen, die an⸗ dere wur e vom Wagen geſchleudert und fiel zwiſchen die Zugtiere. Mit erheblichen Kopf⸗ verletzungen wurde ſie in das Limburger Kran⸗ kenhaus gebracht. Blutiges Kirchweihnachſpiel. Alzey. Auf dem nächtlichen Heimweg von der Kettenheimer Kerb kam es zwiſchen zwei jun⸗ gen Männern zu einem Streit, der ſchließlich o ausartete, daß auch das Meſſer eine Rolle ſpielte. Mit einem Stich in die Herzgegend,. wobei die Lunge verletzt wurde, kam der eine ins Krankenhaus. während der Täter, ein Mann ohne Beſchäftigung und feſten Wohnſitz. dem Amtsgericht vorgeführt und in Haft genom⸗ men wurde. Dachſtuhl in Flammen Speyer. Ein Kaminbrand in der Heyden⸗ reichſtraße fand durch umherliegende Gegen⸗ ſtände wie Spankörbe und dergl. reichlich Nah⸗ Sind 580 km/ ſtd. rung und ſetzte den Dachſtuhl in Brand. Die Feuerwehr lokaliſierte den Brand. Aus dem fahrenden Zug geſtürzt u. heil geblieben Saarbrücken. Auf der Heimfahrt von Darm⸗ ſtadt ſtürzte zwiſchen Zeilhard und Reinheim ein hieſiger Junge, der ſich in Begleitung ſei⸗ nes Vaters befand, aus dem fahtenden Zug. Der entſetzte Vater mußte von Mitreiſendn am Nachſpringen verhindert werden. Da man ſich ſchon in der Nähe der Station Reinheim be⸗ fand, wurde auch die Notbremſe nicht gezogen. Voll ſchlimmſter Befürchtungen eilte dann der Vater die Strecke zurück und ſah zu ſeiner freu⸗ digen Ueberraſchung den kleinen Burſchen, der nur geringe Schrammen am Kopfe aufwies., an⸗ marſchieren. Mit 80 Kilometer gegen einen Laſtwagen Pforzheim. Auf der Reichsſtraße 10 bei Wil⸗ ferdingen raſte der 32 Jahre alte Xaver Fel⸗ der aus Unterboihingen(Württbg.) gegen das Hinterrad eines Laſtkraftwagens, den er über⸗ holen wollte. Dabei erlitt er einen Oberſchen⸗ kelbruch, ſchwere Geſichtsverletzungen und einen Schädelbruch. Im Städtiſchen Krankenhaus Pforzheim wird an ſeinem Aufkommen ge⸗ zweifelt. die Höchſigrenze? Capl. Eyſton erzählt von ſeiner Rekordfahrk Einige Zeit nach ſeiner ſagenhaft anmuten⸗ den Weltrekordfahrt von 536 km td. plauderte Capt. George Eyſton mit dem Vertreter des in- For in New Pork. Ein Lächeln lag um ſeinen und, als er beim Erzählen bemerkte, wie in dem kleinen Kreis ſein mit ruhiger Ge⸗ laſſenheit vorgetragener Bericht über die unge⸗ heuren Schwierigkeiten einer ſolchen Fahrt auf⸗ genommen wurde. Für den Zuſchauer iſt es unmöglich, ſich auch nur einen annähernden Be⸗ griff von der gefahrenen Geſchwindigkeit zu machen. Ihr zahlenmäßiger Ausdruck hilft da auch nicht weiter. Deshalb greift Eyſton er⸗ läuternd zur Schilderung einer an ſich gering⸗ fügigen Begleiterſcheinung. Die Rekordſtrecke befindet ſich auf der harten und vollkommen flachen Kruſte eines ſeit Jahr⸗ millionen ausgetrockneten Salzſees. Die von zwei Zwölfzylinder⸗Motoren mit 3250 PS. an⸗ 1 Räder wirbeln durch die Reibung odenbeſtandteile in die Höhe. Dieſe Salzkör⸗ ner treffen mit einer derartigen Wucht auf die drei Millimeter ſtarken Aluminiumhauben, daß ſie wie eine Kreisſäge wirken und ſcharfe Schnitte einreißen! Atmen iſt unmöglich Die Luft prallt in voller Fahrt mit ſo unge⸗ heurer Wucht auf das Geſicht, daß es unmög⸗ lich iſt zu atmen Eyſton ſtattet ſich daher mit einer Sauerſtoffmaske aus. Der Wagen ent⸗ wickelt eine ſolche Hitze, daß der Fahrer in dem nach Maß gefertigten Sitz eingeklemmt iſt, weil ſein Körper derart ſtark anſchwillt. Nur mit Mühe haben die Monteure Eyſton aus dem Wagen herausheben können.„Ich ſelbſt hatte den Eindruck“, erzählt Eyſton,„als würde ſich die weiße Salzkruſte krümmen und nach vorn von mir wegfallen. Es erforderte neben der rein fahrtechniſchen Erfahrung ein gerüttelt Maß Blick in den Die Ichüſſe in der Mainzer Allſladl Ende der Beweisaufnahme im Mainzer i Totſchlagsprozeß Mainz. In dem Mainzer Totſchlagsprozeß iſt am Dienstag die Beweisaufnahme geſchloſſen worden. Die umfangreiche Zeugenvernehmung hat nichts für die Darſtellung des Angeklagten ergeben, nach der er in Notwehr gehandelt ha⸗ ben will. Der Staatsanwalt hat das Gericht gebeten, den Angeklagten darauf hinzuweiſen, daß er in dem weiteren Fall, in dem der An⸗ geklagte auf der Flucht auf einen ſeiner Ver⸗ folger geſchoſſen hat, ſtatt der im Eröffnungs⸗ beſchluß vorgeſehenen Körperverletzung auf ver⸗ ſuchten Totſchlag plädieren werde. Der Zeuge. der dem Angeklagten die Tatwaffe überlaſſen hat, und von dem der Angeklagte behauptet, daß er in der fraglichen Nacht eine Dirne geſucht hat, um mit der Waffe in der Hand früher über⸗ laſſene Gelder wieder zurückzufordern, wurde auf ſeine Behauptung. er 1 den Revolver lediglich zu ſeinem perſönlichen Schutz bei be⸗ ruflichen Autofahrten getragen, mangels Glaub⸗ würdigkeit nicht vereidigt. Der Vorſitzende betonte, daß in die Hände junger Leute, wie des 24jährigen Angeklagten und des gleichaltrigen Zeugen, im Privatleben überhaupt keine Schuß⸗ waffe gehöre. Das großſprecheriſche Hantieren mit ſolchen überflüſſig getragenen Waffen habe hier ein Menſchenleben gekoſtet und ein zweites aufs gefährlichſte bedroht. Dem Erſchoſſenen wurde übereinſtimmend das Zeugnis eines tu⸗ higen, verträglichen jungen Mannes ausgeſtellt. Für Mittwoch ſind die Plädoyers und das Ur⸗ teil zu erwarten. Die undichte Gasleilung im Holel Heidelberg. Vom Landgericht Heidelberg wurde am 29. April ds. Is. der Angeklagte An⸗ ton Wilhelm Grimm aus Heidelberg von der Anklage der fahrläſſigen Tötung und der fahr⸗ läſſigen Körperverletzung freigeſprochen. Dieſes Urteil wurde von der örtlichen Anklage⸗ behörde mit dem Ziele einer Beſtrafung des Grimm vor dem Reichsgericht angefochten. Die⸗ ſes hob antragsgemäß das Urteil auf und wies die Sache zu neuer Verhandlung und Entſchei⸗ dung an die Vorinſtanz zurück. Im Winter 1935/36 wurden in einem Heidel⸗ berger Hotel die Gasleitungen umgelegt. Die Ausführende waren zwei Inſtallateure, die in⸗ zwiſchen rechtskräftig verurteilt worden ſind. Der Angeklagte Grimm hatte in ſeiner Eigenſchaft als ſtädtiſcher Gasableſer die Pflicht, die Lei⸗ tung nach Entfernung der Plombe freizugeben. von Konzentration und Selbſtbeherrſchung, um Spur zu halten.“ Die wohlweislich in ausrei⸗ chender Entfernung ſtehenden Zuſchauer haben nicht viel geſehen. Es ile als ob eine Air garbe vorbeiſchießt, hinter der ſich eine dichte, weiße Salzwolke erhebt. Ein teurer Spaß Schon eine einzige Verſuchsfahrt iſt ein ſehr teurer Spaß. Sie verſchlingt allein an Reifen über viertauſend Dollar! Die Reifen ſind natür⸗ lich Sonderkonſtruktionen, die gerade eine ſolche Meilenfahrt aushalten und dann gewechſelt werden müſſen. Doch das ſind ja Kleinigkeiten; denn es iſt bekannt, daß der Weltrekord Millio⸗ nen verſchlungen hat vom Konſtruktionsplan des Wagens bis zur vollendeten Höchſtleiſtung. Große Sorge hat die Zeitnahme bereitet. Der ſchneeweiße Salzboden ſtrahlt das Sonnenlicht derart zurück, daß ſich der helle Wagen in dieſer gleißenden Umgebung ſelbſt für die photoelek⸗ triſche Zelle zu wenig abhebt. Doch Eyſton hat einen verblüffenden Ausweg gefunden, indem er den Wagen ſchwarz anſtreichen läßt. Allein jener Verſuch, in dem er auf der Rückfahrt etwa 580 km/ſtd. erreicht hat, war mit dem weißen 7 vergebens geweſen, die Zeitmeſſer ver⸗ agten. a Mit Schallgeſchwindigkeit Eyſton glaubt, daß mit dieſen 580 km/ ſtd vorerſt die Höchſtgrenze für Landfahrzeuge er⸗ reicht iſt. Einfach deswegen, weil Reifen, die größeren Geſchwindigkeiten ſtandhalten, heute nicht hergeſtellt werden können. Die Auflage⸗ fläche der Reifen bewegt ſich nämlich bei 580 km/ſtd. annähernd mit der Schallgeſchwindigkeit von über eintauſendeinhundert(J) Klometer⸗ ſtunden. Gerichtssaal Das tat er auch, als ihm die beiden Inſtalla⸗ teure die Beendigung ihrer Arbeit meldeten. Dieſe hatten aber dabei überſehen, daß die neue Leitung noch in Verbindung mit der alten ſtand und an dieſer kein vorſchriftsmäßiger Ver⸗ ſchluß war. Infolgedeſſen konnte aus der alten Leitung Gas ausſtrömen, das in das Schlafzim⸗ mer des Küchenmeiſterehepaares drang und beide betäubte. Während die bei der Ehefrau angeſtellten Wiederbelebungsverſuche von Er⸗ folg waren, konnte der Mann nicht mehr ge⸗ rettet werden. Gefährliche hänſelei Fürth i. O. Am Pfingſtſonntag ſollte auf dem Gumpener Kreuz ein Tanzvergnügen ſein, das aber durch ein Gewitter zu Waſſer wurde. Als ſich alle Gäſte in das Innere der Wirtſchaft zu⸗ rückgezogen hatten, ſah und hörte ſich der 50 Jabre alte Kriegsbeſchädigte G. K. eine Sie hören im Rundfunk Freitag, den 16. September Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr. und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachr. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Frühnachr. 8.00; Waſſer⸗ ſtände, Wetter, Marktberichte und Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe. 10.00:„Johann Ni⸗ lolaus Dreyſe⸗ 10.90: Reichsſendung: Kampfſpiele vom Reichsparteitag. 11.90: Volksmuſik und Bauern⸗ kalender. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Weber— Wagner. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Es war in Schöneberg im Monat Mai„d: Griff ins Heute. 19.00:„Schön iſt das Soldaten⸗ leben“. 20.00: Nachr. 20.10: 1.„Fidelio“, 22.15: Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Tanz u. Unterhaltung. 24.00: Nachtkonzert 1. 2.00—3.00: Nachtmuſik 2. Reichsſender Frankfurt 5.00: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.00: Mor⸗ genlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8 Gymnaſtik. 8.30, Bäderkonzert. 9.40: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10.00: Schulfunk. 10.30: Reichsſendung: Kamfpſpiele. 11.45: Progr., Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter, ſtädt. Marktbericht. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Zeit, Nachrichten. 14.10: Caruſo— Giali. 15.00: Kleines Klavier⸗Kon⸗ zert. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Meiſterwerke der Chormuſik. 19.00: Der Garn⸗ macher Crompton. 19.15: Unterhaltungskonzert. 20.00: Zeit, Nachr., Wetter. 20.15: Unterhaltungskonzert. 21.18: Ich will leben und kämpfen, lieben und haſſen. Hörfolge um Herm. Löns. 22.00: Zeit, Nachr., Wet⸗ ter, Nachr. aus d. Sendebezirk. 22.80: Unterhaltung 5* 24.00: Nachtkonzert 1. 2.00—3.00: Nacht⸗ onzert 2. Weile das Treiben eines jungen Ellenbacher Burſchen mit an, der im Uebermut die an⸗ deren Gäſte ſtändig beläſtigte. Obwohl ver⸗ warnt, rief dieſer auch den K., der im Felde eine Gehirnverletzung erlitten hatte, wiederholt bei deſſen Spitznamen. Schließlich verlor K. die Geduld, ſchlug dem Burſchen eine Waſſer⸗ flaſche über das Geſicht und warf ihm dann noch ein Bierglas an den Kopf. Der Getroffene wurde bewußtlos davongetragen, und da anſcheinend das Gehirn verletzt war, ſtellte ſich eine Lähmung bei ihm ein. Nach dem vor dem Schöffengericht Darmſtadt abgegebenen Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen iſt der angeklagte K. durch ſeine Gehirnverletzung alkoholintolerant, und dann für ſeine Handlun⸗ gen nicht voll verantwortlich zu machen. Er wurde daher nur zu einer Geldſtrafe von 30.00 RM. verurteilt. Tragiſches Verſehen eines Vaters „ſw. Crumſtadt. Fr. H. nahm ſein drei⸗ jäbriges Söhnchen mit in die Waſch⸗ küche einer Verwandten, wo er dieſem die Waſchmaſchine erklären wollte Dabei 2 er das Kind ſo unglücklich an, daß es in einen danebenſtehenden Eimer mit kochender Waſchbrühe fiel und ſpäter an den erlitte⸗ nen Verbrennungen ſtar b. Der unglückliche Pater ſtand jetzt vor dem Schöffengericht Darm⸗ ſtadt wegen fahrläſſiger Tötung. In Anbe⸗ tracht des ſchweren Verluſtes, den der 49 Jahre ulte Mann ſchon durch den verſehentlich ver⸗ urſachten Tod ſeines Kindes erlitten hat, be⸗ ließ es das Gericht bei einer Geldſtrafe von 20 Mark. Betrunken auf dem Motorrad ſw. Rimbach. Der 32 Jahre alte Ph. D. von hier trinkt manchmal mehr, als er vertragen kann, und neigt dann zu Handlungen, die er nicht verantworten kann. Das fiel erſchwerend ins Gewicht, als er ſich jetzt doch verantworten mußte, weil er in betrunkenem Zuſtand auf ſeinem Motorrad gefahren war. Da indeſſen kein Unglück paſſiert iſt, hielt das Schöffengericht Darmſtadt eine Geldſtrafe von 200 Mark für ausreichend, die im 3— der Uneinbringlichkeit mit 20 Tagen Haft zu verbüßen iſt. Durch Abtreibung ſchwer leidend geworden ſw. Rimbach. Die Eheleute Adam und Marg. P. von hier ſtanden vor dem Schöffengericht Darmſtadt wegen einer Abtreibung, die die Ehefrau an ſich ſelbſt vorgenommen hat und wodurch ſie ſich ein ſchweres Leiden IN In Anbetracht deſſen, daß ſie damit chon recht hart beſtraft iſt, blieb es bei zwei Monaten Gefängnis für ſie, während 575 n mangels Beweiſes freigeſprochen urde. f Verdiente Strafe für Wilderer das Urleil im Prozeß gegen Dinges und Spießgeſellen Mainz, 14. September Seit Jahren treibt eine gefährliche Wilderer⸗ bande in den Jagdgebieten Worms, Gimbs⸗ heim, Oſthofen, Mettenheim, Alsheim, Eich und Gernsheim ihr Untpeſen, die alles Wild erlegt, das ihr vor die Büchſe kommt, und weder auf die Schonzeit noch auf das Mutterwild und junge Tiere Rückſicht nimmt. Unüberſehbaren Schaden am Beſtand von Rehen, Haſen und Faſanen rich⸗ teten die Wilddiebe an, und eine große Anzahl verluderter, jämmerlich verendeter Tiere wurden jährlich gefunden, die zweifellos von den Wilderern angeſchoſſen wurden. Nunmehr hatten ſich 7 Angeklagte wegen ſolcher Seaſ⸗ taten zu verantworten, und zwar der 32jährige Emil Dinges in Gimbsheim, als Haupt derſelben. Ihm wird zur Laſt gelegt, von 1930—37, teils allein, teils gemeinſam mit anderen unter Verletzung fremden Jagdrechts dem Wilde nach⸗ geſtellt, es verletzt und an ſich gebracht zu ha⸗ ben, zum Teil während der Schonzeit, und zwar gewerbs⸗ und gewohnheitsmäßig. Es wird ihm auch Hehlerei zum Vorwurf gemacht. An ſeinen Straftaten mehr oder minder mit⸗ beteiligt waren von 1933—1937 der 38jährige Chriſtian Doerr, Worms, der 35jährige Jo⸗ hannes Fettel in Worms und der 34fährige Gg. Eiſenhauer in Worms, ferner im Jahre 1936 der 3g9jährige Franz Märthesheimer, Worms und 1937 noch der 37jährige Hch. Ki⸗ lian V. und der 32jährige Johann Brück⸗ mann, beide in Bürſtadt, wohnhaft. Die An⸗ e leugneten zunächſt beharrlich, und ga⸗ en nur ſchrittweiſe zu was ihnen effektiv nach⸗ 2 0 werden konnte, und es handelt ſich je⸗ enfalls um weitaus mehr Wild, als feſtgeſtellt wurde(6 Stück Rehwild, 40—50 Haſen und eine große Anzahl von Faſanen), In Rückſicht auf die a der Fälle des Jagdfrevels in den genannten Gebieten und der Gefähren und Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Täter, ſowie wegen der häufig mit den Straf⸗ taten verbundenen Tierauälerei wurden die Angeklagten, die zum Teil erheblich ein⸗ ſchlägig vorbeſtraft ſind. mit ſtrengen Strafen belegt, nicht zuletzt auch zur Warnung und Ab⸗ ſchreckung noch nicht ermittelter Täter. Es wur⸗ den verurteilt: Dinges zu 2 Jahren Zucht⸗ baus, Fettel zu 1 Jahr 9 Monaten Gefäng⸗ nis, Brückmann zu 1 Jahr Gefängnis. Eiſenhauer zu 11 Monaten Gefängnis, Dörr und Märthe'sbeimer zu je 9 Mo⸗ naten Gefängnis und Kilian zu 7 Monaten Gefängnis. Fünf Angeklagten wurden je 2 Mo⸗ nate, den beiden anderen je 1 Monat verbüß⸗ ter Haft in Anrechnung gebracht. Die Verur⸗ teilten nahmen ihre Strafen reſtlos an. Noe ſteht eſſens vieh: [Das Land Heſſen zählte nach der hae von Ende 1937 insgeſamt 156619 Viehhal⸗ tungen mit rund 54 480 Pferden, 319 500 Stück Rindvieh, 69 500 Schafen, 392 640 Schwei⸗ men, 90 100 Ziegen, 164 900 Kaninchen, 1793 500 Stück Federvieh und 32 250 Bienenſtöcken. Da⸗ von entfielen auf die 5 neuen Stadtkreiſe 11727, auf die 15 ländlichen Kreiſe nach ihrem dem⸗ nächſtigen Gebietsſtand 144892 Viehhaltungen, alſo nur knapp 7,5 Prozent auf die fünf großen Städte. Die„ländlichſte“ dieſer Städte iſt aber nicht etwa die kleinſte, Gießen, ſondern Worms, wo auf jeden 27. Einwohner eine Viehhaltung kommt. Auch in Darmſtadt kann man ſich dank ſeiner Vorſtädte Arheilgen und Eberſtadt wie auf dem flachen Lande vorkommen, denn hier kommt auf jeden 33. Einwohner eine Vieh⸗ haltung, in Mainz auf jeden 37., in Offenbach auf jeden 48. und in Gießen erſt auf jeden 62. Bewohner eine. Weitaus die meiſten Pferde und das meiſte Rindvieh hält Mainz(über 900 bzw. 1870 Stück), die meiſten Schafe, dop⸗ pelt ſoviel als die 4 anderen Städte zuſammen, nämlich 290 zählt Worms, die meiſten Schweine und„Federviecher“ Mainz(4780 bzw. 41 500), ebenſo weitaus die meiſten Bienenſtöcke (725), während Darmſtadt mit 1460 Ziegen über Doppelt ſoviele„Kühe des kleinen Mannes“ ver⸗ fügt als die 4 anderen Städte zuſammen und auch die meiſten Karnikel hat(9575 gegen 9410 in Offenbach und 8520 in Mainz).— Von den Landkreiſen beſitzen Worms(12 900), Gie⸗ zen(12 550), Bergſtraße(12 315), Friedberg (11915), Offenbach(11725) und Büdingen (10 160) über, die anderen Kreiſe unter 10 000 Viehaltungen, die wenigſten Lauterbach(5730). Die meiſten Pferde beſitzen die Kreiſe Friedberg (5715), Büdingen(4854) und Worms 4670), das meiſte Rindvieh Alsfeld(38 345), Gießen — 200) und Büdingen(13 565), die meiſten chweine Büdingen(42 250) und Friedberg (40 765), weitaus die meiſten Ziegen der Kreis Bergſtraße(10 355) und Kreis 180 0(9140), das meiſte Federvieh Gießen(159 390) und Friedberg(148 365), die meiſten Kaninchen Bü⸗ dingen(17 070), Friedberg(15 985), Offenbach (15 160) und Gießen(14 270), die meiſten Bie⸗ nenſtöcke der Kreis Bergſtraße(3200) und Kreis Erbach(2910). Denkt an die Hufe eurer Pferde! Im Sommer, wo die Arbeit drängt, wird ſo manches, das ebenfalls wichtig iſt, leicht als ne⸗ benſächlich angeſehen und 55 ſpäter aufgeſcho⸗ ben. Zu dieſen gerne verſchobenen Notwendig⸗ keiten gehört auch leider noch allzuoft die recht⸗ zeitige Beſchlagserneuerung bei den Pferden. Faſt Tag für Tag ſind dieſe Tiere im Zug, auf guten und ſchlechten Wegen, wodurch die Huf⸗ eiſen ganz weſentlich beanſprucht werden. Je länger mit der Erneuerung des Beſchlags ge⸗ wartet wird, deſto größeren Gefahren wird das Tier ausgeſetzt. Alſo, Bauern und Landwirte, denkt an eure treuen Helfer und erneuert re⸗ gelmäßig die Beſchläge der Tiere! Ach nee auluste, Was us doch nit alles IInl, U dere Welt, da glaek bloss man her—— hältlich. Bestimmt bei ohann Bähr lise Faltermann Alois Walter Fr. Johanna Schneider Keine Fußlabdrücke und keine gefährliche Glätte mehr, kein un- angenehmer Petroleumgeruch und keine hellen Flecken durch Wassertropfen. Ueberall strahlender Hochglanz bei größter Spar- samkeit. Und alles dies nur durch Hg Häriglanzwaens Ago Hartglanzwacns ist in allen einschlägigen Geschäften er- Jakob Winkenbach Fr. Sophie Kempf Joh. Ad. Martin Nik. Martin Die neueſten finden Sie in großer Aus- wahl bei Nik. Brechtel Lorscherstraße 11 Z.... Frijcher Transport Nane und nder melkend, reſp. flott, Bürstadt Ernſt Ludwigſtraße 32 ab Freitag. 16. September bei Nutzviehbeſchaffung e. G. m. b. H. EEE Moderne Familien— Drucksachen Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbildchen us W. lie fert die Druckerei der Ulerngelmerbolkszenlung Seburtstag in der Familie? Dann zu rund! Grund führt all die ſüßen Sachen, die ein Kinderherz u. auch den Erwachſ. erfreuen. Sonbon: Orangen- u. Citronen- ſchnitten 125 g 20 Sekunda⸗Miſchung 125 g..20 Honigbienen„„25 Frühlingsmiſchung„ Große Himbeeren„ Rahm⸗Caramellen„„80 Goldkrokantmiſchung,„30 Prallnen: Eſſenzbohnen Cremehütchen 1 Pralinen⸗Miſchung„„35 Karton⸗Pralinen von Trumpf u. Mauxion 5.50, 75, 1.25, 1.50 Schokolade: Walobaur 100g Taf.. 30 Harry Trüllerl„„„ 85 Mauxion„„ Hillers„„ Blockſchokolade 200„„„60 Vita⸗Reis⸗Schokolade Gteilig 2.30 B-Plennig-arukel: Studentenfutter, Süße Zigaretten, Vivil Pfefferminz Puſtenſtiller 10-Plennig-artikel: Duro⸗Waffeln, Eiswaffeln, Milch⸗Keks, Tra ubenzucker, Vita⸗Reis, Drops i. Rollen, Schokolade 25 gr Tafeln, Zwieback u. ſ. w. 3% A BAT T Geſchenke? Dann zu g. Mund Das Haus der ſüßen Sachen Lamperiheimerſtr. 1 eee, In der Adolf⸗ Hit erſtr. 94a 2 St ſind 3 Zimmer Alkoven, Kloſſet in der Wohnung, per ſof. od. ſpäter zu vermieten. au erfr. b. Weik, Kriemhildenſtraße links 5. Haus. 3 Zimmer und Küche mit Abſchluß zu vermieten. Angebote unt. Nr. 300 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle erbet. 2 Zimmer mit Küche geg.! Zimmer mit Küche ſof od. ſpäter zu tauſchen geſ. Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt Ab Freitag Seefriſche Fische Tägl. friſches Obſt und Gemüſe, Einmach⸗ und Salatgurken K E HH F Hügelſtraße 8 bill. fabrikneue Schlalzimmer Ztürig m. Friſier⸗ kommode 245. ztürig m. Friſier- kommode 180 breit 295. Ztürig m. Friſier⸗ kommode m. ge⸗ ſchweifter Mittel. türe 320.— H. Baumann & Co Mannheim Verkaufshäuſer T 1. 78 Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Auch auf Aleln- Anzeigen kann man ½¼4, ½¼ od. Jahres⸗ Abjchlüſe machen, man hat eine billige Rekla⸗ me u. ſteht ſtändig mit den Verbraucherkreiſen in Verbindung, denn Anzeigen bringen Käufer! e 8888 Je jrüher Sie uns Ihren Anzeigen auf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, heſto beer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. muumunummaummmum Ohne Seitung mmm lebt man auf dem Mond! Volkszeitung Mulan mmm mann. ALA erlraleln doppelſlaſche: 30 — AA Hormalflaſche: L pf.: Ala pahel. Up.. S& Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Dienstag ereigneten ſich drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 4 Perſonen leicht verletzt und ein Kraftfahrzeug und ein Fahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbe⸗ achtung der Verkehrsvorſchriften zurückzufüh⸗ ren.—(Verkehrsüberwachung). Bei im Laufe des Dienstag vorgenommenen Verkehrskon⸗ trollen wurden wegen verſchiedener Uebectre⸗ tungen der Straßenverkehrsordnung 16 Per⸗ ſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 4 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahets⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Vorſicht bei ſchienengleichen Uebergängen der OEG. Der Mannheimer Polizeipräſident gibt be⸗ kannt: Die ſchienengleichen Uebergänge der OCG. an der Ladenburger Straße am weſt⸗ lichen Ortsausgang in Käfertal(Nebenbahn Mannheim— Weinheim) und an der Land⸗ ſtraße Mannheim— Heidelberg in Secken⸗ heim(Straßenauffahrt zur Ilvesheimer Brük⸗ ke) waren bisher durch beſondere Warnzeichen nämlich große Schilder„Achtung Bahn“, die nachts beim Herannahen des Zuges ſelbſt⸗ tätig beleuchtet waren, geſichert. Nach den jetzt geltenden Vorſchriften mußten dieſe zu⸗ ſätzlichen Sicherungen aus Gründen der Ver⸗ einheitlichung entfernt werden. Die beiden ge⸗ nannten Bahnübergänge der OCG. ſind des⸗ Grone Fänge — große Anlandungen! Frllch wie aus dem ffelz. arüne hHeringe golunarsch o. K. 5 Hanliau o. K. 4 Seslachs o. K.. Schelllisch o. K. g fllet von Hanllau fllet von Seelachs 5 fllet von doldnarsch ö Saarſtraße 47 500 g 23 „ 39 /. 48 „ 85%. 38 „ 34%=37 „ 748 500 g 48 „ 48 „ 7 Sus-Bucklinge 250 g.20 Fijchhalle Breiling halb künftig nur noch wie jeder andere Bahn⸗ er einiger Entfernung davon angebrachten Drei⸗ eckstafel mit Lokomotive(Warnzeichen ſür un⸗ bewachte Bahnübergänge) geſichert. Nach den allgemeinen Erfahrungen genügen dieſe inter⸗ national eingeführten Sicherungen bei ent⸗ ſprechender Aufmerkſamkeit der Fahrzeuglenker mit einem Warnkreuz und der in vollſtändig. Da jedoch viele Kraftfahrzeug⸗ führer noch daran gewöhnt ſein werden, ſich ———5ðr— auf die bei Annäherung eines Zuges aufleuch⸗ tenden beſonderen Warnungstafeln zu verlaſ⸗ ſen, wird hiermit auf die eingetretene Aen⸗ derung aufmerkſam gemacht Rückgang der Temperaturen Von der Rückſeite des zur Zeit über Nord⸗ oſteuropa 0 aus arktiſchen Gebieten kommende Kaltlaft⸗ maſſen gegen das europäiſche Feſtland vor. liegenden Sturmwirbels dringen Ihr Eindringen in die vorgelagerte Warm⸗ luft wird auch uns zunächſt wieder Unbeſtän⸗ digkeit beſcheren, die vorausſichtlich aber keine nachhaltige Verſchlechterung zur Folge haben wird. Die Temperaturen gehen zurück. Donnerstag: Zunächſt wieder unbeſtän⸗ dig und zeitweiſe auch Regen, dann wechſelnde Bewölkung mit vereinzelten Schauern. Die Ausſichten für Freitag: Kühles Wetter mit häufiger Aufheiterung, aber leicht unbeſtändig. herrlichen Farben von KINESSA-Holzbalsam l(eichengelb, mahagoni oder nußbraun). Der Balsam wird wie Bohnerwachs auige⸗ Böden erhalten Nahrung, Hochglanz und Anstrich mit KINE SSA HOLZBALS AM Emil Riel t r. Flora-Drogerie nommen, Lit.-D. 62 u. 7 Bismarekheringe Literdose 75 q Rollmops Literdose 75 0 Heringe in Gelee Literdose 82 0 Neue Vollheringe Bratheringe o. K. u.. 3 gerren⸗ und Knaben⸗Hemben kaufen Sie preiswert bei g. Matin neben der Poſt 10 Stück 78 3 Neue Fettheringe 1 10 Stack 58 3 Matjesheringe Stück 10 0 Fettherings-Filet Dose 25 u. 45 c Bratheringe in Burgun- dertunke Dose 40 3 Heringshappen in Toma- tensoſʒe Dose 35 Fettheringe in Tomaten- soſde 3 Dosen 1.5 Kleine Heringe nach Hol- steiner Art Dose 25 0 Pikandetten Dose 25 0 Neues Sauerkraut ½ kg 14 maſchine, 1 Zwangsverſteigerung. Morgen Freitag, den 16. September 1938, nachm. 2 Uhr, verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangs⸗ weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung: 1 Kautſch, 1 Vitrine, 1 Schreibtiſch, 1 Klavier, 1 Schreibmaſchine, 1 Näh⸗ Zuſammenkunft haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 15. September 1938 Hillgärtner, Juſt.⸗Aſſ. kr. A. Ger.⸗Vollz. artie Wäſche. der Steiglieb⸗ Unterklelder, chermeuse hübsehe Ausführungen Stüen 2.63 2.33 1.90 Unterklelder, cnarmeuse mit eleganten Spitzenmotiven Stack 8.30 3.90 4.33 Neue Grünkern, ganz Neue Grünkern, gemahl. ½ Kg 42 u. 38 3 Apfelwein, offen Liter 88 q Apfelsaft, naturrein, mit Kohlensäure Literflasche o. Gl. 75 0 Traubensaft, weiß, natur- rein Lir.-Fl. o. Gl. 1.30 3 Proz. Rabatt, mit Aus- nahme der mit“ bezeich- neten Artikel leine müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen in Frage geſtellt iſt. Brieflichenuſendungenmuß der entſprechende Betrag in Briefmarken beigefügtwerden Hemdchen oder Schlüpfer mod. Kunstseidengewebe stuex 1.30 1.10 90 Hemdchen und Schlüpfer elegante Verarbeitung U Stück 4.30 3.93 3. Jarnkuren 3 teilig Unterkleld, Memd und Schlüpfer neueste Ausführung stuck 9.80 7.30 6.73 122 Den Tag verſtehen- die FJukunft erkennen: Jeitung leſen MA tragen. Dann glänzen u. Ihre lt un ſät weit den, lane 9 che tis ind Nat Mot 5 In wd gilt gen bei,! kan Auf Strec abend wagen dus n ſces teile b Nufit Nager