i Amelung eellungslet, slulurmilte . an, Kal bufgeſotder, als au die aan hir, belen Nett melden und Ju 50 ammblalt uc⸗Geſell⸗ 15 fh Mligic ahn fibllet, unt undeuch f „er Deul⸗ en dies f inden einen augen in der imer, gedentt h der Fals ie Nodenſeie Minten. n denen , er bellelt ab berſpiich, n der M- 6 führlich iber lelcieben ge⸗ age auf der genden Le⸗ kuägen. Die ſchr belebte wich ſegtver⸗ meg geſchaſ⸗ us den Rad- V ihr Ar⸗ b ein We berkin get. l aftsfilm Vol Amlsblatt der Vürgermeiſterel Bernheim ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatli M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Erſcheinungsweile: Tägli Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 217 k eiertagen. ch 1.60 RM. einſchließlich otenlohn, Sams fag iernheimer . Verkündigungsblatt der NSd AR. Viernheim teil für den 17. Jeplember 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rypfg., im Text- mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 84. 8 baer gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. Nr. 6 SK. Lhafen 15101 14. Jahrgang Erſchütternde Ergebniſſe des Terrors Die Woltpreſſe sieht das judetendeutjche Elend= Auslandsjournaliſten im Fllchllingslager 23000 Flüchtlinge Der tſchechiſchen Hölle entflohen Reichenberg i. V., 16. September 32 Auslandsjournaliſten, u. a. aus England, Frankreich, Italien, Schweden, beſuchten am Freitag ſudetendeutſche Flüchtlingslager im Vogtland. Von Berlin aus trafen ſie am Nach⸗ mittag in Reichenberg ein, wo die Durchgangs⸗ lager im Ortsteil Cunsdorf ſeit Donnerstag eingerichtet ſind Hier ſind ſeit geſtern abend 480 männliche Flüchtlinge. ſowie rund 200 Frauen und Kinder aufgenommen und betreut worden. Die ausländiſchen Preſſevertreter erlebten aus eigener Anſchauung das grenzenloſe Elend der Geflüchteten. In eingehenden Ge⸗ ſprächen ließen ſie ſich die zum Teil erſchüt⸗ ternden Erlebniſſe der Flüchtlinge er⸗ zählen, die immer wieder darin ausklangen. daß die tſchechiſchen Soldaten und Poliziſten zu⸗ ſammen mit den ſeit langer Zeit ſyſtematiſch bewaffneten Kommuniſten eine wahre Schreckensherrſchaft angezettelt haben. In Reichenbach und und dem im Anſchluß be⸗ ſichtigten Lager in Plauen, wo zur Zeit 350 Frauen und Kinder, ſowie 800 Männer Auf⸗ nahme fanden, ſtammen die Flüchtlinge vor allem aus der Gegend von Schwaderbach(Aſch⸗ berg⸗Gebiet). Haberſpirk im Bezirk Reichenau und aus der Gegend von Eger, alſo aus Orten, wo der tſchechiſche Blutterror ſo viele beklagens⸗ werte Opfer an Leben und Gut deutſcher Men⸗ ſchen verurſachte. Beſonders bezeichnend, und von den ausländiſchen Journaliſten auch beſon⸗ ders beachtet waren die dramatiſchen Schilde⸗ rungen eines Ortsführers der SdP. aus einem nahen Grenzort, wo vor allem der ſchon ſattſam bekannte Gendarm Bartoſch eine furcht⸗ bare Gewaltherrſchaft ausübte. Allein in die⸗ ſem kleinen Ort wurden insgeſamt 5 Sdp.⸗ Männer erſchoſſen und vier erheblich verletzt. Von den Verletzten ſtarben zwei einige Stun⸗ den ſpäter. Aus dem Bericht eines Einwohners aus Gof⸗ ſengrün war ebenfalls die Schilderung über das blutrünſtige Vorgehen der Polizei und Kommu⸗ niſten gegen dieſen unbewaffneten Sudeten⸗ deutſchen bemerkenswert. Nach dieſem Bericht bat ein dortiger Gendarm und ſeine Frau(1) vom Fenſter des erſten Stockwerkes der Polizei⸗ wache aus auf die auf der Straße verſammelten Sudetendeutſchen geſchoſſen. Von dem ſchieß⸗ wütigen Poliziſten war vorher die Aeußerung getan worden, er habe von der Regierung den Befehl erhalten, zu ſchießen. ſo lange er könne. Nachdem es in Goſſengrün gelungen war, die tſchechiſche Gendarmerie in das Innere der Polizeiwache zurückzudrängen und einzu⸗ ſchließen, damit ſie kein weiteres Unheil anrich⸗ ten könne, erſchien auch hier Militär und Kom⸗ muniſten auf Laſtkraftwagen. ausgerüſtet mit Handgranaten, ſowie Panzerwagen, die wild⸗ ſchießend durch die inzwiſchen leeren Straßen fuhren. Anglaubliche Beſtialilälen Seifhennersdorf(Sachſen) 17. Sept. Die brutalen tſchechiſchen Terroraktionen in den ſudetendeutſchen Bezirken haben in den letz⸗ ten 24 Stunden einen neuen Höhepunkt erreicht. In allen ſudetendeutſchen Orten ſteht die Bevölkerung unter dem Schreckensregiment einer verwilderten Soldateska, die vom kommu⸗ niſtiſchen Mob eifrigſt unterſtützt wird. Eine telephoniſche Verbindung iſt in den meiſten Orten nicht möglich Immer mehr Sudetendeut⸗ ſche müſſen angeſichts der tſchechiſchen Blutherr⸗ ſchaft ihre Heimat verlaſſen. Am Freitagabend erreichte die Zahl der Flüchtlinge, die die Reichsgrenze überſchritten haben, bereits 23 000. Die aus ihrer Heimat vertriebenen Sudeten⸗ deutſchen berichten von unglaublichen Be⸗ ſtialitäten der tſchechiſchen Banden. Auf tſchechiſcher Seite iſt man jetzt dazu übergegan⸗ gen, ſich an den zurückgebliebenen Angehöri⸗ gen der ſich dem tſchechiſchen Militärdienſt ent⸗ zogenen Sudetendeutſchen in gemeinſter Weiſe zu rächen Man hat ſogar die Eltern junger geflüchteter Sudetendeutſcher erſchoſſen Nach Mitteilung der Flüchtlinge. die Freitag⸗ abend an der Further Senke über die Grenze gekommen ſind, haben im Laufe dieſes Tages mehrere ſolcher Erſchießungen ſtattgefunden. Viele Flüchtlinge die einen verſchüchterten und niedergeſchlagenen Eindruck machen. ſind daher in banger Sorge und Ungewißheit über das Schickſal ibrer Angehörigen. 7 Der britiſche Premierminiſter Sir Neville Chamberl Reichskanzler.— Links: Generaloberſt Keitel. Premierminister Chamberlain beim Führer auf dem Berghof ain bei ſeiner Ankunft auf dem Oberſalz berg zu ſeiner Beſprechung mit dem Führer und (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Prag, 16. September. Amtlich wird ſoeben verlautbart: „Auf Beſchluß der tſchecho⸗ſlowakiſchen Negie⸗ rung wird die Sudetendeutſche Par⸗ tei aufgelöſt. Gegen andere umſtürzleriſche Organiſationen wurde bereits früher durch die zuſtändigen Behörden vorgegangen.“ Soweit die amtliche Mitteilung. um welche anderen Organiſationen es ſich neben der be⸗ reits aufgelöſten F. S. noch handelt, iſt bisher unbekannt. Wie die klerikalen„Lidove Liſty“ melden, Prag, 17. September Welcher Wirrwarr bereits bei den leitenden Prager Amtsſtellen herrſcht, zeigt folgender Vorfall: Das amtliche Tſchecho⸗Slowaktiſche Preßbüro gab am Freitag um 19,05 Uhr die Meldung aus, daß die Sudetendeutſche Partei auf Beſchluß der Regierung aufgelöſt wor⸗ den ſei. Eine Stunde ſpäter hat der in Prag weilende ſudetendeutſche Abgeordnete Kundt in verſchiedenen Interviews mit Nachrichtenbüros und Zeitungen ausdrücklich feſtgeſtellt. daß die Regierung ſeit dem 31. Dezember 1937 gar keine verfaſſungsmäßige Handhabe mehr zur Auflöſung von Parteien beſitze, weil das ent⸗ ſprechende 700 mit dem Jahre 1937 abge⸗⸗ laufen und nicht verlängert worden ſei. Ba raufhin gab das amtliche Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro ſpätnachts eine Berichtigung der eigenen Meldung aus, nach der wurde in der Nacht zum Freitag vom Miniſter⸗ rat beſchloſſen, die Schutzorganiſation der Sudetendeutſchen Partei, die nach dem 21. Mai vom Innenminiſterium be⸗ willigt worden war, aufzulöſen. Die Staatsanwaltſchaft in Eger hat einen Steckbrief gegen Konrad Senlein erlaſſen und dieſen Steckbrief im Zirkularwege allen Kriminalzentralen der Welt zugefuhrt. Die Staatspolizei iſt beauftragt worden, die 58. (Ordnergruppe der Sdp.) überall, wo ſie noch ihre Tätigkeit entfaltet, zu liguidieren. Vollkommenes Durcheinander in Prag Vurde die Jop„aufgelöst“ oder„eingeſtelll“? die Sudetendeutſche Partei nicht aufge⸗ löſt, ſondern eingeſtellt wurde. Das bedeutet, daß ſie juriſtiſch fortbeſteht, aber ihr jede Tätigkeit unterſagt iſt. Fer⸗ ner verlieren die Abgeordneten einer aufgelöſten Partei ihre Mandate, während die Abgeordne⸗ ten einer eingeſtellten Partei in Beſitz bleiben. Die amtlichen tſchechiſchen Stellen haben ſich alſo noch nachts zu einem Rückzug bequemen und auf die zunächſt beſchloſſene Auflöſung verzichten müſſen. Genau ſo verhält es ſich mit dem Steck⸗ brief gegen Konrad Henlein. Während am frühen Abend die amtlichen Stel⸗ len den Erlaß eines Steckbriefes an alle inter⸗ nationalen Polizeizentren mitteilten, 9 7 5 in den ſpäten Nachtſtunden das Tſchecho⸗Slo⸗ wakiſche Preßbüro dieſe Darſtellung und er⸗ klärte, daß gegen Konrad Henlein das Ver⸗ Die Cudelendeulſche Parlei aufgelöſt Auch die schußorganiſakion der 5d B. liquidierk- Sleckbrief gegen Konrad henlein? fahren na geſetz im laſſen ſei. dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Schutz⸗ ang, aber noch kein Steckbrief 5 ——— henlein nicht verhaflel Eger, 16. September. Der von tſchechiſcher Seite im ſudetendeutſchen Gebiet begonnene Beunruhigungsfeldzug brachte das Gerücht auf, daß Konrad Henlein und ſeine Mitarbeiter auf Grund des gegen ſie er⸗ laſſenen Haftbefehls von den Tſchechen feſt⸗ genommen worden ſeien. Dieſes Gerücht iſt vollſtändig erfunden. Konrad Henlein iſt nicht verhaftet. Flandrechlliche Erſchießungen Eger, 17. Sept. In Eger fand am Freitag eine Sitzung des Standgerichts unter Vorſitz des Tſchechen Du⸗ ſanek ſtatt. Als zweiter Vorſitzender fungierte ein Tſcheche namens Dittel bach, als Beiſitzer u. a. der Gerichtsrat Zuber aus Eger. Den Verhafteten wurde nahegelegt. Aufrufe zu un⸗ terzeichnen. die angeblich zur Beruhigung der Bevölkerung im Grenzgebiet beitragen ſollen. Dafür wurden ihnen Haftvergünſtigungen, ge⸗ 6 ſogar Freilaſſung in Ausſicht ge⸗ Bei einbrechender Dämmerung wurde im Hof der Infanterie⸗Kaſerne in Eger eine Reihe von Salven gehört. Soldaten der Kaſerne flowakiſcher Nationalität teilten mit, daß vier Sudetendeutſche als Deſerteure erſchoſſen worden ſeien, nachdem das Militärgericht ſie zum Tode ver⸗ urteilt habe. Die Leichen würden noch nachts beigeſetzt. 0 . —... ,. 8—— 3 * N Co entſtand die Tichecho⸗Slowakei Aus ſchmählichem Verrat und Sabolage hervorgegangen Ein Charakterbild Beneſchs Berlin, 16. September „Den doppelten Reden der verrotteten tſche⸗ chiſchen Staatsmoral, die Frechheit eines Ver⸗ räterſtaates, im Namen des europäiſchen Frie⸗ dens handeln zu wollen, ſtellt ein Artikel der „Berliner Börſenzeitung“ in die rechte Beleuch⸗ tung. Unter der Ueberſchrift„Tſchechiſche Steckbriefe?“ ſchreibt das Blatt: b Die tſchechiſchen Staatsbehörden wollen ge⸗ gen Konrad Henlein wegen ſeines Aufrufes für die Selbſtbeſtimmung der Sudetendeutſchen und für die Heimkehr ins Reich, gerichtlich vorgehen als gegen einen, der verſucht habe, mit Gewalt einen Teil von der Republik los⸗ zulöſen. Nur wird zwar auch dieſe Frage nicht mehr durch Steckbriefe, ſondern auf andere Weiſe gelöſt werden. Selten iſt indeſſen die verrottete tſchechiſche Staats ⸗ moral, ſelten ihr doppelter Boden ſo ſichtbar geworden wie hier, wo der Staat Beneſchs das Recht in Anſpruch nimmt, von ſeinen Zwangsuntertanen Loyalität und Treue zu ver⸗ langen, ſie in die Armee einzureihen, gegen ihre Blutsbrüder zu ſchicken, Hab und Gut, Leben und Geſundheit für einen Staat zu opfern, der aus der Treuloſigkeit gegen die eigenen Grundſätze entſtanden iſt und ſchon in der Stunde der Geburt alles verriet, was er feierlich verſprochen hatte. An der Spitze dieſes Staates ſteht der gleiche Mann, der in ſeinen Lebenserinnerungen, den „Aufſtand der Nation“, mit ſelbſt⸗ gefälliger Ausführlichkeit beſchrieben hat, mit welchem Raffinement er das Handwerk des Verſchwörers, des Deſerteurs und Staatsfeindes betrieben, der in den Denkſchriften an die Alliierten den totalen Hoch⸗ und Landesverrat eines ganzen Volkes gegenüber der damaligen legitimen Gewalt verherrlicht und dafür ſogar Barzahlung in Form von Reparationen gefor⸗ dert hat. Schon in den erſten Tagen des Weltkrieges hat Beneſch nach ſeinen eigenen Worten an die Möglichkeit gedacht,„die Grenze überſchreiten zu können, wenn man mich zum Militärdienſt einziehen wollte oder wenn es zu einer revolu⸗ tionären Aktion käme, nach der es gefährlich wäre, in der Heimat zu bleiben“. Im Februar 1915 war er zur Muſterung vorgeladen und 62770 keine Erlaubnis zur Ausreiſe ins Aus⸗ nd. Mit Hilfe eines gefälligen tſchechiſchen Polizeibeamten beſchaffte er ſich eine Identi⸗ tätskarte und Land zu Maſaryk nach Zürich, um die weiteren Landesverratspläne zu beſprechen. „Der heutige Präſident der tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen Republik ſchildert dann, wie er ſeine Aufzeichnungen„hinter der Plüſchlehne“ ſei⸗ nes Abteils, verbotene Bücher„in der Toilette zwiſchen Gegenſtänden der Eiſenbahnangeſtell⸗ ten“ über die Grenze ſchmuggelte. Er erzählt, wie die tſchechiſchen Agenten ihre Nachrichten „in Büchern, Taſchen, Koffergriffen, Bleiſtif⸗ ten, Füllfedern und beſonders angefertigten Schlüſſeln, ſpäter in Koffern mit Doppelwän⸗ den“ transportiert und daß man„jenſeits der Grenze eine Revolutionswerk⸗ ſtatt, die ſyſtematiſch für uns arbeitete“, gehabt habe. Bei der zweiten Reiſe in die Schweiz und zu⸗ rück habe er ſeine Aufzeichnungen in den Schuhabſätzen verborgen, andere habe ihm Olga Maſaryk in den Rockkragen ein⸗ genäht. Auch das Handwerk eines Paßfäl⸗ ſchers hielt er im Intereſſe der tſchechiſchen Selbſtbeſtimmung und des Freiheitskampfes nicht für zu gering, wenn es den tſchechiſchen Zwecken diente. Was er für ſeine eigene Perſon für be⸗ rechtigt und vertretbar hielt, nimmt er für das ganze tſchechiſche Volk als höch ſte na⸗ tionale Tugend und internatio⸗ nales Verdienſt in Anſpruch, wenn er in ſeiner Denkſchrift an die Alliierten das Recht der Tſchechen auf einen Anteil an den Reparationen mit dem aktiven und paſ⸗ ſiven Hoch⸗ und Landesverrat gegen das alte Oeſterreich begründet und ſtolz aufzählt, was die Tſchechen an Deſertionen, Sa dotagen, Demoraliſation und Zerſetzung geleiſtet haben: Die tſchechiſchen Soldaten hätten in Maſſen gemeutert und ſeien vom erſten Augenblick des Krieges an mit Waffen und Gepäck in die Reihen der Alliierten übergegangen. Die Bevölkerung habe das geſamte wirtſchaftliche, politiſche Leben, alle Kriegsoperationen und militäriſchen Vorbereitungen und die Verpfle⸗ gung ſabotiert. Sie ſei zur Zerſtörung von militäriſchen Werken, Maſchinen, Militärge⸗ bäuden, Munitionslagern und Munitions⸗ fabriken übergegangen, habe wiſſentlich Sabo⸗ tage in der Landwirtſchaft und Induſtrie be⸗ trieben. Man habe die Soldaten demoraliſiert. Die tſchechiſchen Banken hätten einen Bogkott der öſterreichiſchen Werke und Kriegsanleihe⸗ zeichnungen organiſiert, kurzum, die ganze tſchechiſche Nation habe planmäßig auf den ſchließlichen Zuſammenbruch hingearbeitet. Nun, dieſes tſchechiſche Volk war einſt nicht durch Zwang dem Staatsverband der Doppel⸗ monarchie einverleibt worden. Es hat dort Jahrhunderte gelebt und iſt zu Wohlſtand und zum nationalen Selbſtbewußtſein gelangt. Als es zu dem Entſchluß gekommen war, aus die⸗ ſem Staate auszuſcheiden, hat es unter maß⸗ gebender Mitwirkung des heutigen Prä⸗ ſidenten kein Mittel geſcheut, zum Ziel zu kommen. Der damalige Dr. Beneſch war der Ueberzeugung, daß der nationale und völkiſche Zweck die Mittel heilige. Heute iſt er Präſident eines Staates, deſſen Bevölkerung zum großen Teil mit Zwang in den Staat hineingetrieben und mit Gewalt darin verhalten wird. Darf dieſer Mann und dieſer Staat es wagen, dem gleichen leidenſchaftlichen Recht nach nationa⸗ ler Freiheit und Selbſtbeſtimmung anderer Nationalitäten mit dem Belagerungszuſtand, lain beim mit Steckbrief und Maſchinengewehr entgegen⸗ zutreten und noch die Stirn haben, dies im Namen des europäiſchen Friedens, der Würde des Staates und der moraliſchen Autorität zu tun? Wer Beneſchs Vergangenheit kennt, wird ihm nicht erlauben, in einem geſchichtlichen zrozeß, bei dem es um ähnliche Probleme geht, die Sudetendeutſchen aber mit mehr Mut und Würde offen vor aller Welt ihren Kampf füh⸗ ren, als Ankläger, geſchweige als Richter auf⸗ zutreten. Untreue ſchlägt den eige⸗ nen Herrn. Wer ſich ſelbſt, ſeinem und an⸗ deren Völkern gegenüber ſo ſehr die eigenen Grundſätze verleugnet, feierliche Verſprechun⸗ gen gebrochen und binnen 20 Jahren einen Staat einem ſo brutalen politiſchen Bankerott ugeführt hat, der kann ſeinem Volk und dem Frieden nur noch einen Dienſt leiſten. Geiſelverſchleypung ins Landinnere Menſchenfang mit ſſchechiſchen Mililärlaſtwagen Chemnitz, 16. September. Die„Chemnitzer Neueſten Nachrichten“ ver⸗ öffentlichen heute einen längeren Bericht eines ihrer Schriftleiter über eine Grenzlandfahrt, in dem die furchtbaren Leiden der Sudetendeutſchen geſchildert werden, und dem folgendes zu ent⸗ nehmen iſt: Seit die Tſchechen die Maſſenflucht der Geſtel⸗ lungspflichtigen ſpürten, griffen ſie in verſchie⸗ denen Orten mit Militärlaſtkraftwagen ein und die Militärſtreiſen holen die Einberufenen gleich ab. In Graslitz wurden in zwei Stunden über 1600 Geſtellungsbeſehle durch alle möglichen be⸗ amteten Organe ausgetragen. In den meiſten Fällen blieb eine Stunde Zeit bis zur Meldung in der Kaſerne. Da dieſe Friſt nur in wenigen Fällen eingehalten werden konnte, Eudetendeulſche völlig wehrlos gemacht Einzug verroſleler Jagdflinten— Möb's für rolen Mob Eger, 16. September. Nach der Rechtlosmachung und Auslieferung der ſudetendeutſchen Bevölkerung an den randa⸗ lierenden marxiſtiſchen Mob und eine blinde tſchechiſche Soldateska ſollen die Sudetendeut⸗ ſchen nun auch völlig wehrlos gemacht werden. Eine Verordnung der Landesbehörde in Prag, die um 12 Uhr mittags im tſchechiſchen Rund⸗ funk mitgeteilt wurde, hat zum Ziel. die Su⸗ detendeutſchen völlig hilflos dem bewaffneten Mob zu üherantworten. Die Verordnung ver⸗ langt unter Androhung drakoniſcher Strafen, daß alle Waffen oder wafſenähnliche Inſtru⸗ mente einer Exekutive ausgeliefert werden, die ſchon längſt als Gefahr der öffentlichen Sicher⸗ heit anzuſehen iſt. Die Verordnung beſtätigt überdies, daß tſche⸗ chiſches und kommuniſtiſches Ge⸗ ſindel eben von jener Exekutive aufs ſchwerſte bewaffnet und mit Maſchinengewehren aus⸗ gerüſtet werden, denn dieſe Leute werden von der Waffenablieferung ausdrücklich befreit. Da⸗ gegen ſollen in allen ſudetendeutſchen Bezirken ſelbſt jene Sudetendeutſchen gemaßregelt wer⸗ den, die ſich im Beſitz verroſteter Jagdflinten be⸗ finden. Auf den ſudetendeutſchen Straßen und Plätzen tobt unter dem Schutz des tſchechiſchen Standrechts ein ſich in wilden Ausſchreitungen gebärdender Pöbel. Die Sudetendeutſchen eber ſollen ſelbſt in ihren Wohnungen ungeſchützt ein, wenn bewaffnetes Geſindel und tſchechiſche Soldateska Hausfriedensbrüche ohne Zahl und ſchändliche Greueltaten verüben. Dreiſte Lügentaktik des Tſchechenrundfunks Muſſolinis Brief an Aunciman„eine deulſche Erfindung“!! Berlin, 16. September. Der Nachrichtendienſt des Deutſchen Rund⸗ funks meldet: De tſchechiſche Rundfunk hat heute den hoff⸗ nungsloſen Verſuch gemacht, die wahrheits⸗ getreue Schilderung des deutſchen Rundfunk⸗ Nachrichtendienſtes über die Lage im ſudeten⸗ deutſchen Gebiet zu dementieren. Da er an den deutſchen Meldungen ſelbſt nichts richtigzuſtellen wagte, hat der tſchechiſche Rundfunk uns eine Falſchmeldung angedichtet, um dagegen zu vole⸗ miſieren. Der Prager Sender behauptete, daß der deutſche Rundfunk von Plünderungen in Prag geſprochen hätte und meinte dann, daß Plünderungen nicht ſtattgefunden hät⸗ ten. Die in Prag anweſenden Sonderkorreſpon⸗ denten der Auslandspreſſe hätten ſich davon überzeugen können, daß es zu Plünderungen in Prag noch nicht gekommen wäre. Um alſo die Berichterſtattung des deutſchen Rundfunks in den Augen des Auslandes zu diskreditieren, erfindet man eine angeblich vom deutſchen Rundfunk geſandte deren Unwahrheit leicht zu kontrollieren iſt, um dann an dieſem Beiſpiel die Wahrhaftigkeit ſei⸗ 10 geſamten Berichterſtattung in Zweifel zu ziehen. Meldung. Darüber hinaus verſucht der Rundfunk des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates den Eindruck zu erwecken, daß in der Republik und im ſudeten⸗ deutſchen Gebiet völlige Ruhe herrſche. Hierzu iſt feſtzuſtellen, daß da. wo im ſudeten⸗ deutſche Gebiet wirklich Ruhe herrſcht, dieſe Ruhe eine Friedhofsſtille iſt. Schon jetzt hat die Zahl der vor dem tſchechiſchen Terror in das Reich geflüchteten Sudetendeutſchen 23 000 erreicht. Bereits heute konnten zahlreiche Aus⸗ landskorreſpondenten weſentliche Teile dieſes Stromes von Flüchtlingen beſuchen, der ſich an den verſchiedenen Stellen über die Reichsgrenze ergoß. Das iſt das Bild der ſogenannten abſolu⸗ ten Ordnung die nach den Prager Meldun⸗ gen im ſudetendeutſchen Gebiet herrſcht. „Die Prager Agitation war dreiſt und un⸗ geſchickt genug, den Brief Muſſolinis an Lord Runciman noch als Fälſchung zu bezeichnen, als dieſer Brief ſchon längſt ſei⸗ nen Weg um die Welt genommen hatte. Der tſchechiſche Rundfunk kommt mit der plumpen Ableugnung um die Tatſache der Zer⸗ fallserſcheinungen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Re⸗ publik und um die furchtbare Wirklichkeit des gegen die Sudetendeutſchen entfeſſelten Terrors nicht herum. Prager Glücksspieler in der Politik Dahinter die Fratze des Bolſchewismus Berlin, 16. September Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht in ſeiner Morgenausgabe vom Samstag einen mit „Sagax“ bezeichneten Artikel„Warnung an Prag“, der folgenden Wortlaut hat: Schon die Ankündigung des Beſuches des eng⸗ liſchen Premierminiſters Neville Chamber⸗ Führer auf dem Oberſalzberg iſt in der ganzen Welt als eine Senſation empfunden worden. Wie ein Aufatmen ging es durch die Hauptſtädte des Kontinents Man 7 annehmen können, daß dieſe Zuſammen⸗ unft auch für die Prager Regierungsſtellen ein Stoppzeichen dargeſtellt hätte. Aber das Gegenteil war der Fall. Eben dieſe Gelegenheit nützten die Prager ſcharfmacheriſchen Kreiſe dazu aus, den Terror in den deutſchen Gebieten weiter zu verſtärken. Maßnahmen, die einer Mobiliſierung auf das Haar glei⸗ chen, einzuleiten und nach 2 5 hin ihre Hal⸗ tung zu demonſtrieren, die auf alles andere nur nicht auf Einſicht und Vernunft in dieſer für Prag ſo ausſichtsloſen Lage ſchließen läßt. Das Unverſchämteſte, was ſich die Pra⸗ ger Publiziſtit in dieſen Tagen leiſten konnte, war, daß ausgerechnet tſchechiſche Zeitungen und tſchechiſche Sender der deutſchen Nachrichtenüber⸗ mittelung Unwahrhaftigkeit und Lügenhaftigkeit vorwarfen. Wer im Glashaus ſitzt, ſoll be⸗ kanntlich nicht mit Steinen werfen. Und wenn es möglich war, daß tſchechiſche Zeitungen und Sender ſogar den bekannten Brief Muſ⸗ ſolinis an Lord Runciman als eine deutſche. bezeichneten, ſo kann man ſich ungefähr vorſtellen, wie weit ſich Prag bereits von der Wahrheit entfernt hat. In allen maßgebenden Kreiſen der europäi⸗ ſchen Politik wird dringender und kategoriſcher ein Plebiszit als Ausweg vorgeſchlagen. Es gibt faſt keinen ernſt zu nehmenden Staatsmann in Europa mehr, der ſich nicht auf das ſorgfältigſte mit dieſem Plan auseinandergeſetzt hätte. Grund genug für die tſchechiſchen Regierungs⸗ ſtellen. einen ſolchen Vorſchlag dreiſt zurückzuwei⸗ * und in aller Form zu erklären, das be⸗ eutet die Kataſtrophe!l Eine Frage am Rande: Die Kataſtrophe für wen? Denn das iſt nun allmählich der ganzen Welt klar geworden, daß die Prager Po⸗ litik dabei nicht ſo ſehr auf die Kataſtrophe ihrer Republik Tſchecho-Slowakei, ſondern viel⸗ mehr auf die Kataſtrophe Europas hin⸗ ſteuern will. Es iſt eine typiſche Vabanque⸗ Politik, von Haſardeuren betrieben, die nichts anderes planen, als Europa in ein tiefes und unabſehbares Unglück hineinzuſtürzen. In regelmäßigen Abſtänden wird vom amt⸗ lichen Nachrichtenbüro in Prag die Meldung verbreitet, daß das Miniſterkomitee in Perma⸗ nenz tage, um einen Ausweg aus der verzweifel⸗ ten Situation zu ſuchen, in die Herr Beneſch ſei⸗ nen Staat geführt hat. Und dann tun die Prager Amtsſtellen das Dümmſte, was man in ſolchen Situationen tun kann: ſie provo⸗ zieren weiter. Sie ſpielen mit dem Feuer. Sie ſchwenken die Lunte um das Pulverfaß und wollen nicht wahr haben, wie verbrecheriſch eine ſolche Politik iſt. Es bedarf kaum einer Be⸗ tonung, daß die Amokläufer in Prag von der Moskauer Komintern ermuntert wor⸗ den. Wie wohltuend hebt ſich die ſouveräne Ruhe ab. mit der Deutſchland, ſeine Führung und ſein Volk, dieſer kriſenhaften Zuſpitzung ge⸗ genüberſtehen. Von Nervoſität kann bei uns überhaupt nicht die Rede ſein, viel weniger noch von Angſt. In dieſen Tagen großer Entſcheidungen iſt das deutſche Volk der Ueberzeugung, daß ſein Schickſal in der ſicheren und feſten Hand des Führers in guter Hut liegt und er Deutſchland auf ſeinem Wege zu Macht und Größe weiter emporführen wird. Der Führer hat in ſeiner Schlußrede auf dem Parteikongreß in Nürnberg eine unmißver⸗ ſtändliche Warnung an Prag gerichtet. Wir wiederholen dieſe Warnung. Sie iſt keine Phraſe und keine eitle Drohung. Hinter dieſer Warung ſteht ein Volk, geeint im Geiſte, geſchloſſen im Willen und gepanzert in Waffen. beben das Militär eine große Razz ia, ei der wahllos alle die, die dem Alter nach überhaupt als militärpflichtig erſchienen, zu⸗ ſammengetrieben und abtransportiert wurden. Viele dieſer Männer. die keinen Geſtellungs⸗ befehl erhalten hatten, wurden trotzdem nicht wieder freigelaſſen. ſondern mit den Einberu⸗ fenen ins Landesinnere abtranspor⸗ tiert. Auf Anfragen nach ihrem Verbleib wurde höhniſch geantwortet: Es iſt beſſer, wir haben für alle Flüchtlinge Geiſeln in Händen. Als Geiſeln ins Landesinnere verſchleppt, das iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege zum Voll⸗ bolſchewismus, wie man ihn aus Spanien kennt. Gerade dieſe Geiſelverſchlevvung bildet die 2— Sorge um das Schickſal der Zurückgeblie⸗ enen. Auf Schwadersbach und Orte nördlich von Haberſpirk erfolgten ganz plötzlich Feuerüber⸗ fälle von Gendarmerie und bewaffneten Kom⸗ muniſtenhorden. Nach der Flucht der veräng⸗ ſtigten Bevölkerung wurden die Zurückgebliebe⸗ nen mißhandelt und verſchleppt, die Wohnungen durchwühlt und die Spuren der begangenen Plünderungen durch Brandlegung ver⸗ wiſcht. An anderen Orten wurden Haus⸗ ſuchungen im großen Stil durchgeführt. und beim Auffinden auch nur eines Parteiabzeichens beginne die Soldateska oder Kommuniſtenmob auf die wehrloſen Menſchen einzuſchlagen. Wer ſich zur Wehr ſetzt, wird mit dem Bajonett be⸗ arbeitet“: wer flüchtet, bekommt ein paar Ku⸗ geln nachgejagt. Ganze Städte und Dörfer ſind wie ausgeſtor⸗ ben, weil ſich niemand auf die Straße wagt. konrad henlein in Eger Eger, 17. September Konrad Henlein ſtattete geſtern in den frühen Nachmittagsſtunden inkognito der Stadt Ege reinen Beſuch ab. Er wurde dabei von zwei Abgeordneten der SdP. begleitet. Es ge⸗ lang Konrad Henlein trotz der ſcharfen Be⸗ wachung der Stadt, auf Nebenwegen unerkannt in das Stadtinnere zu gelangen. Er beſichtigte zunächſt von außen die noch von der Polizei be⸗ ſetzten Hotel Welzl und Viktoria, den letzten Hauptſitz der Sdp., beſuchte dann eine Reihe von Verletzten und hielt mit Amtswaltern der Sdp. aus Eger und dem Egerland Beſprechun⸗ gen ab. Am ſpäten Nachmittag verließ Konrad Hen⸗ lein die Stadt, Eger wieder in unbekannter Richtung. Bolſchaft an henlein 100 000 Sudetendeutſche in Amerika: „Vereinigt die alte Heimat mit dem Reich! Newyork, 16. September Der Bund der Sudetendeutſchen in Amerikc hat an Konrad Henlein nachſtehendes Tele⸗ gramm gerichtet: „100 000 Sudetendeutſche in Amerika hoffen auf die Vereinigung ihrer alten Heimat mit dem deutſchen Mutterland und erklären ſich für den Anſchluß an Großdeutſchland. Wir bekun⸗ den Ihnen als Leiter der Geſchicke unſerer alten Heimat das vollſte Vertrauen.“ Ein bezeichnender Kommenkar Prag, 16. Sept. Einen tiefen Einblick in die Gelaſſenheit, mit der die abſcheulichen Vorgänge im Sude⸗ tenland inſzeniert werden, geht aus Preſſe⸗ äußerungen hervor.„Pravo Lidu“ ſchreibt, niemals werde die Republik die ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete den Ordnern der Sudetendeut⸗ ſchen Partei als politiſchen Organen überlaſ⸗ ſen. Anſpielend auf die beginnende Ausrot⸗ tung der Sudetendeutſchen ſagt das Blatt dann zyniſch:„Die Tſchecho⸗Slowakei ſtelle Europa in dieſer Beziehung vor eine fertige Tatſache. Tſchechiſche eügen enllarvl Prag. 17. September Die marxiſtiſche und tſchechiſche Preſſe hat die unverſchämte Verleumdung verbreitet, daß die in Prag verbliebenen ſudetendeutſchen Abgeord⸗ neten Ernſt Kundt, Dr. Hans Neuwirth und Dr. Guſtav Peters geflohen ſeien. Der Vertreter eines deutſchen Blattes hatte Gelegenheit, den Abg. Kundt am Freitagabend zu ſprechen, der ihm ebenſo wie die Abgeordne⸗ ten Dr. Peters und Dr. Neuwirth erklärte, daß er unter gar keinen Umſtänden daran denke, Prag zu verlaſſen. Kleine poliliſche Nachrichten Der Führer und Reichskanzler hat in Ergän⸗ zung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 26. 6. 1935 folgenden Erlaß unterzeichnet:„Die Stärke des Arbeitsdienſtes für die weib⸗ liche Jugend iſt in der Zeit bis zum 1. April 1940 von 30 000 auf 50 000 Arbeitsmai⸗ den leinſchließlich Stammperſonal) zu erhöhen. An Bord des KdßF.⸗Schiffes„Wilhelm Guſtloff“ fand am Freitagnachmittag eine ſchlichte Feier ſtatt, bei der der britiſche General⸗ konſul Robinſon eine ſilberne Medaille der bri⸗ tiſchen Regierung als Anerkennung für Rettung der 19köpfigen Beſatzung des engliſchen Damp⸗ fers„Pegaway“ am 4. April überreichte. Ka⸗ pitän von Bertram dankte der britiſchen Regie⸗ rung im Namen der geſamten Beſatzung. g Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnorim Haller & Co. Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdrucke ren Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. tend auf der Cub Hal iche die nile dic en eletüber, eten Kon, kr beräng⸗ ithilthe Wohnungen unteren 1g per en Saus, ut 1d aber Initenmoß agen. Per Honett He daat Ku⸗ ausgeſtor⸗ t vagt. kt ptembet den frühen et Stadt Aubei von t. Es ges atfen Pe⸗ unerkannt beſchtigte Poltzei des en lezten ine Reihe altern der eprechun⸗ rad Hen⸗ ſhelannter ils: n Reichl ptembet T Amerikt des Tele⸗ ſenbeit, im Eude⸗ . Pteſe⸗ ſchteibt, Abdel! e Auskot⸗ ab Blatt fel file i fertige S *XXEFFFPEAEA — * 11 0— e 2 Kiommune in Milifäruniſorm »Sudetendeutſche Geſchäfte in Brand geſteckt 1 Prag. 17. September In den erſten Abendſtunden des Donnerstag und während der ganzen Nacht trafen auf den Prager Bahnhöfen unzählige Juden. Kommuni⸗ ſten, Sozialdemokraten, ſowie Frauen und Kin⸗ der tſchechiſcher Staatsbeamter ein, die das Grenzgebiet fluchtartig verlaſſen hatten. An⸗ dererſeits iſt die tcheſchiche Hauptſtadt von den meiſten volksbewußten deutſchen Familien geräumt worden, da die Atmoſphäre für ſie dort unerträglich geworden iſt. „In den ſudetendeutſchen Orten iſt das wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Leben vollkommen ſtillgelegt; dabei ſchreiten die Plünderungen der unter Duldung der ſtaatlichen Behörden be⸗ waffneten Kommuniſten und Sozialdemokraten fort, ohne daß ein Einſchreiten der ſtaatlichen Sicherheitsorgane erfolgt. Die amtlichen Ver⸗ lautbarungen der Prager Stellen, daß die Re⸗ gierung Herr der Lage ſei, iſt auch dadurch Lü⸗ gen geſtraft. In verſchiedenen Orten Böhmens hat die Kommune Gehöfte und Induſtriebetrie⸗ be ſtaatsbewußter Sudetendeutſcher in Brand geſteckt. Die Rettungsarbeiten werden natur⸗ gemäß durch das verhängte Standrecht ſehr be⸗ hindert, ſodaß wertvoller ſudetendeutſcher Beſitz den kommuniſtiſchen Brandfackeln ausgeliefert iſt. Berſichtigte Kommuniſtenführer wurden in die Uniform des tſchechiſchen Militärs eingeklei⸗ det() und„ſichern“ derart Leben und Eigen⸗ tum ſudetendeutſcher Bürger Ju Tode geprügell „So muß es allen deutſchen Schweinen ergehen“ Reichenberg, 16. September. Am Freitagmorgen wurden auf der Gendar⸗ meriewache des Ortes Karbitz bei Auſſig zwei Angehörige des freiwilligen Schutzdienſtes der Sdp. ſo brutal mißhandelt, daß man ihr Schreien und Wimmern über eine Stunde lang hörte, bis es langſam ver⸗ ſtummte. Der neu nach Karbitz kommandierte Gendarm Poſtalek rühmte ſich kurz darauf, daß man es den beiden Angehörigen des Frei willigen Schutzdienſtes ſo gegeben hätte, daß ſie nie wieder aufſtehen würden, und fügte hinzu:„Sh muß es allen deut⸗ ſchen Schweinen ergehen.“ Er habe ſo zugeſchlagen, daß ſein Lederkoppel davon ein⸗ geriſſen ſei. Miedergeſchoſſen Fürt im Wald, 16. Sept. Wie einer der hier eingetroffenen Flücht⸗ linge berichtet, wurde in Neumarkt in Eger⸗ land ein zum Militärdienſt gepreßter Sude⸗ tendeutſcher von der tſchechiſchen Soldateska auf der Stelle und ohne jeden Proteſt nie⸗ dergeſchoſſen, da er ein Abzeichen der Sudetendeutſchen Partei trug. Neue kolle Provokalion Hakenkreuzfahnen zu hinterliſtigen Manövern bereitgehalten. Laun, 16. Sept. Eine ſeltſame Feſtſtellung zeigt deutlich die hinterliſtige Taktik der Tſchechen, die ihren tollen Provokationen immer neue, immer gemeinere Machenſchaften folgen laſſen. Anders kann man ſich die folgende von zu⸗ verläſſiger Seite getroffene Feſtſtellung nicht erklären: „In verdeckten Schußpen in Poſtelberg ſind Militärautos aufgeſtellt, die mit Eichenlaub und Hakenkreuzfahnen ausgeſtattet ſind Ferner wurde an be— ſonderer Stelle eine Zuggarnitur geſehen, de⸗ ren Lokomotive ebenfalls mit Eichenlaub und Hakenkreuzfahnen verſehen iſt.“ Es iſt anzunehmen, daß die Bevölkerung durch eine in Vorbereitung befindliche, ganz W infame Teufelei getäuſcht werden ſoll. Hieraus geht klar hervor, was von den ge⸗ legentlich auftauchenden Meldungen zu halten iſt, daß die Tſchechen im Grenzgebiet Waffen vorgezeigt hätten, die angeblich den Sudeten⸗ deutſchen abgenommen worden ſein ſollen! Deulſche Jozialdemokralen Schergen und Denunzianten des Beneſch⸗ Syſtems. Warnsdorf, 16. Sept. In Warnsdorf, wo infolge des General- ſtreiks alle Betriebe ſtillgelegt ſind, nahm die Polizei auf Anſtiftung des Partei: ſekretärs der deutſchen Sozial ⸗ demokraten, die früher in dem Orte eine große Rolle ſpielten, bei der letzten Wahl aber nur noch 3 Prozent der deutſchen Stimmen erhielten, 30 deutſche Arbeiter fe ſt. Darauf ſammelte ſich die geſamte Arbeiter- ſchaft von Warnsdorf zu einem Demonſtra⸗ tionszug von mehr als 5000 Perſonen, um von der Polizei die Freilaſſung der Verhafte⸗ ten zu erzwingen. Auch in anderen ſudetendeutſchen Orten haben die Reſte der deutſchen Sozialdemokrg⸗ ten und ihrer ſogenannten Gewerkſchaften ſich als Schergen und Denunzianten dem Beneſch⸗Syſtem zur Verfügung geſtellt, viele Hunderte von ſudetendeutſchen Arbeitern ans Meſſer geliefert und daher von der Poli⸗ zei klingenden Lohn, zum Teil Beloh⸗ nungen bis zu 500 Tſchechenkronen erhalten. Die Empörung über das Verhalten der So⸗ zialdemokraten iſt unter den deutſchen Arbei⸗ tern ungeheuer. In zahlreichen Orten des Warnsdorfer Induſtriereviers wurden die ſo⸗ zialdemokratiſchen Funktionäre, die unter den deutſchen Arbeitern eine Flüſterpropaganda zu entfalten und ſie im Glauben an ihre Füh⸗ rung unſicher zu machen verſuchten, verprü⸗ elt. Die Arbeiterſchaft gab ihnen unmißver⸗ fländlich zu verſtehen, daß ſie ſich 20 Jahre von ihnen an der Naſe habe herumführen laſſen, daß dieſe 385 aber endgültig vorbei wäre und ihr Verhalten in dieſer Stunde des Sudetendeutſchtums am beſten beweiſe, weß Geiſteskind ſie ſeien 2 Die meiſten Vetriebe ſind geſchloſſen Generalſtreik in Eger und im nordböhmiſchen Revier Eger, 16. September Nachdem in Mähriſch⸗Schleſien und Oſt⸗ Böhmen ſchon am Donnerstag faſt die geſamte deutſche Arbeiterſchaft aus Proteſt gegen die tſchechiſchen Unterdrückungsmaßnahmen und ge⸗ gen die rigoroſen Reſerviſten⸗Einziehungen in den Generalſtreik getreten waren, iſt nunmehr am Freitag auch in Eger und in Nord⸗ und Weſt⸗Böhmen der Generalſtreik erklärt worden. In den meiſten Betrieben wird nicht gearbeitet. benſo ſind die meiſten Geſchäfte geſchloſſen. In Eger wird der Generalſtreik in erſter Linie damit begründet, daß trotz aller Zuſicherungen auch in der Nacht zum Freitag es wiederum zu wilden Schießereien des tſchechiſchen Militärs gekommen iſt, das offenbar auf dieſe Weiſe die Bevölkerung einſchüchtern und mürbe machen will. Weiterhin, daß in der geſamten Stadt Leibesviſitationen, Hausſuchungen und Verhaftungen vorgenommen wurden und das Militär mit aufgepflanztem Seitengewehr in der ganzen Stadt Streifendienſt verſieht. „Die Polizei hat einen Aufruf an die Be⸗ völkerung veröffentlicht, der in erſter Linie auf die nach Eger gekommenen Ausländer wirken ſoll, und der widerrechtlich mit der Un⸗ terſchrift des deutſchen Bürgermeiſters verſehen wurde. In dem Aufruf wird feſtgeſtellt, daß alles ruhig ſei und die Bevölkerung in erſter Linie die Geſchäfte wieder öffnen ſolle, denn es beſtehe kein Grund zu Befürchtungen. Es wirkt wie ein Hohn, daß dieſer Aufruf in den menſchenleeren Straßen klebt und lediglich Po⸗ lizei⸗ und Militärpatrouillen ſtehen oleiben, um ihn zu leſen. An einer Reihe von Stellen in der Stadt iſt der Aufruf von tſchechiſchem Militär mit dem Bajonett wieder entfernt worden, da die Soldaten der deutſchen Sprache nicht mächtig waren und annahmen, es handele ſich um einen Aufruf der Sudetendeutſchen. Die Lage in Eger weiterhin geſpannt, die Schulen ſind geſchloſſen. Die deutſchen Zeitungen im Sudetengebiet haben nunmehr faſt gänzlich ihr Erſcheinen ein⸗ ſtellen müſſen, weil einmal durch die verſchärfte Zenſur nur noch ein Bruchteil des Textes ge⸗ nehmigt und ſie zum anderen gegen ihre Ueber⸗ zeugung gezwungen werden ſollten, über die Vorgänge der letzten Tage Darſtellungen zu veröffentlichen, die in gar keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Auch in Falkenau, Cho⸗ dau und Brix und zahlreichen anderen böh⸗ miſchen Induſtrieorten liegen die meiſten Be⸗ triebe ſtill. Nach Fowjel-Muſter Zwangsweiſe Oeffnung der Ladengeſchäfte Eger, 17 September Auf die Meldung, daß aus Prag eine Gruppe von ausländiſchen Korreſpondenten nach Eger kommen werde, wurden am Freitag im Laufe des Tages plötzlich ſämtliche Militär⸗ poſten eingezogen. Auch die Maſchinen⸗ gewehre verſchwanden von den Straßen. Gleich⸗ zeitig gingen Gendarmerie⸗Patrouillen von La⸗ dengeſchäft zu Ladengeſchäft und erklärten den Beſitzern, daß ſie die Geſchäfte ſofort zu öff⸗ nen hätten. widrigenfalls ſie verhaftet wür⸗ den. Offenbar ſoll durch die verlogenen Maß⸗ nahmen nach dem Muſter der bekannten ſow⸗ jetruſſiſchen Fremdenführungen den ausländiſchen Korreſpondenten das Bild einer ruhigen Stadt vorgetäuſcht werden. Am Nachmittag bemerkte man zwei Journa⸗ liſten von ausländiſchem Typ, die von Gendar⸗ men begleitet wurden und die Schaufenſter von zwei jüdiſch⸗tſchechiſchen Geſchäften photogra⸗ phierten, die bei den Zuſammenſtößen zertrüm⸗ mert worden ſind. Am Nachmittag wurden zahl⸗ reiche Geſchäftsinhaber darauf aufmerkſam ge⸗ macht. daß das Schließen der Geſchäfte vor 19.00 verboten ſei und ſchwere Strafen im Gefolge haben würde. Mehrere Geſchäfte, deren Inhaber flüchten mußten, wurden von der Polizei er⸗ brochen, geöffnet und proviſoriſch tſchechiſche Verkäufer in die Geſchäfte geſtellt. Was geht auf dem Friedhof von Eger vor? Eger, 17. September. Hier hat es größtes Aufſehen erregt, daß der Friedhof von Eger und die Leichenhalle ſeit zwei Tagen militäriſch beſetzt ſind und jeder Zu⸗ tritt zum Friedhof und zur Leichenhalle ver⸗ boten iſt. Dieſe Tatſache ſcheint zu beſtätigen. daß es bei den ſchweren blutigen Zuſammen⸗ ſtüßen in Eger, bei der Zuſammenſchießung der Hotels Viktoria und Wetzl weit mehr als die ſechs Toten gegeben hat, die zunächſt von den Tſchechen zugegeben wurden. Aus Kreiſen der Bevölkerung von Eger wird glaub⸗ würdig berichtet. daß in Wirklichkeit in der Leichenhalle von Eger über 20 Tote lä⸗ gen, zumal auch bei den Sargfabrikanten der Stadt Eger am Donnerstag 24 Särge be⸗ ſtellt wurden und ihre Lieferung zur Leichen⸗ halle verlangt worden war. Auf dem Friedhof ſind ferner eine Reihe von friſchen Gräbern ausgehoben. Es ſcheint aber, daß hier ſtillſchwei⸗ gend und ohne daß die Oeffentlichkeit es merkt,. die Blutopfer von Eger verſcharrt werden ſol⸗ len, um die Blutſchuld der tſchechiſchen Sol⸗ dateska vor der Welt zu vertuſchen. Die Nachricht von der Beſetzung und der Ab⸗ weiſung aller Friedhofsbeſucher hat in der Be⸗ völkerung von Eger außerordentliche Erregung hervorgerufen. Es ſcheint, daß die Toten in der Nacht zum Samstag ſtillſchweigend beerdigt werden ſollen, ohne daß überhaupt die Angehörigen oder ſon⸗ ſtige Stellen benachrichtigt oder die Toten ein⸗ wandfrei identifiziert worden wären. „Eine offene, jreundſchaftliche Ausſprache“ Neville Chamberlain über ſeinen Beſuch beim Führer London, 16. Sept. Premierminiſter Chamberlain traf um 17.30 Uhr von ſeinem Beſuch beim Führer Groß deutſchlands auf dem Flugplatz Heſton ein. Bereits lange vor Ankunft des Flugzeuges hatte ſich eine vielhundertköpfige Menſchen⸗ menge auf dem Flugplatz verſammelt, um den zurückkehrenden Premierminiſter zu be— grüßen. Gegen 17.15 Uhr traf Lord Hali⸗ fax auf dem Flugplatz ein. Der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger Botſchaftsrat Dr. Kordt war ebenfalls zur Begrüßung anweſend. Während draußen in Heſton die Schauluſtigen geſpannt auf die Ankunft des Miniſterpräſidenten war⸗ teten, wuchs die Menſchenmenge im Regie- rungsviertel, in den Straßen Whitehall und Downing Street immer mehr. Tauſende wa⸗ ren zuſammengeſtrömt, um Chamberlain nach ſeiner Rückkehr von ſeinem hiſtoriſchen Flug nach Berchtesgaden zu begrüßen. Als der Miniſterpräſident das Flugzeug verließ, wurde er von den Hochrufen der Menge jubelnd begrüßt. Nach dem Verlaſſen des Flugzeuges erklärte er:„Ich bin ſchneller wieder zurückgekehrt als ich an⸗ genommen hatte. Ich hätte die Reiſe genie⸗ ßen können, wenn ich nicht zu beſchäftigt ge⸗ weſen wäre. Geſtern nachmittag habe ich eine lange Unterredung mit Herrn Hitler ge⸗ habt. Es war eine offene, aber freund⸗ ſchaftliche Ausſprache, und ich bin darüber zufrieden, daß jeder von uns jetzt voll verſteht, was der andere meint. Sie wer⸗ den natürlich nicht von mir erwarten, daß ich mich jetzt über das Ergebnis dieſer Unter- redung äußere. Alles, was ich jetzt zu tun habe, iſt, mit meinen Kollegen Rückſprache zu nehmen, und ich gebe den Rat, nicht voreilig einen unautoriſierten Bericht deſſen, was ſich in der Unterredung abgeſpielt hat, als wahr hinzunehmen. Ich wer heute abend mit meinen Kollegen und anderen, beſonders mit Lord Runciman, die Unterredung erör- tern. Später, vielleicht in einigen wenigen Tagen, werde ich eine weitere Ausſprache mit Herrn Hitler haben. Dieſes Mal aber, ſo hat er mir geſagt, beabſichtigt er, mir auf hal⸗ bem Wege entgegenzukommen. Herr Hitler wünſcht, einem alten Mann eine ſo lange Reiſe zu erſparen.“ Die kurze Anſprache Chamberlains wurde mit Bravorufen und Beifall aufgenommen. Der deutſche Geſchäftsträger Botſchaftsrat Dr. Kordt begrüßte darauf den heimgekehrten Miniſterpräſidenten, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß Chamberlain das Gefühl habe, eine erfolgreiche Reiſe hinter ſich zu haben. Chamberlain antwortete auf die Begrü⸗ ßungsworte des deutſchen Geſchäftsträgers: „Ich habe mich über die Aufnahme in Deutſch⸗ land ſehr gefreut und zwar ganz beſonders über den Empfang durch die Bevölkerung“ Als der Premierminiſter den Flugplatz ver⸗ ließ, brachte ihm die Menge nochmals begei— ſterte Kundgebungen dar. Immer wieder hörte man den Ruf:„Good old Neville!“ Unmittelbar nach ſeinem Eintreffen wurde dem Miniſterpräſidenten ein Brief des Kö⸗ nigs ausgehändigt, der durch einen Sonder⸗ boten zum Flugplatz geſchickt worden war. *. Premierminiſter Chamberlain, Außenmini⸗ ſter Lord Halifax und Lord Runciman nah⸗ men ſofort nach ihrer Ankunft in Downing Street 10 die vertraulichen Beſpre⸗ chungen über das Ergebnis der Zuſammen⸗ kunft Chamberlains mit dem Führer auf. An den Beratungen nahmen auch die Miniſter Sir John Simon und Sir Samuel Hoare, ſowie die Staatsſekretäre Vanſittart und Ca- dogan teil, die den Premierminiſter in ſeinen Amtsräumen erwartet hatten. Chamberlains Berichlerſtalfung Am Samstag Kabinettsſitzung London, 16. September Die Miniſterbeſprechung, die ſofort nach Rückkehr des Premierminiſters aufgenommen wurde, fand gegen Abend ihr Ende. Am Freitag abend werden keine weiteren Miniſterbeſprechungen ſtattfinden. Premiermi⸗ niſter Chamberlain wird aber um 21,30 Uhr noch vom König in Audienz empfangen werden. Für Samstagvormittag 11 Uhr iſt eine Kabi⸗ nettsſitzung einberufen worden. Nach der heutigen Miniſterbeſprechung wurde keinerlei amtliche Verlautbarung ausgegeben. Chamberlain beim König Fünfviertelſtündige Unterhaltung London, 17. September Premierminiſter Chamberlain ſuchte am Frei⸗ tagabend gegen 9.30 Uhr den engliſchen König auf. Sein Beſuch dauerte eineinviertel Stunde. Wie verlautet, hat er dem König über die Er⸗ 1 ſeines Beſuches beim Führer und den erlauf der Ereigniſſe unterrichtet. Nähere Einzelheiten über die Unterredung ſind nicht be⸗ kannt geworden. Auch bet ſeiner Rückfahrt vom Buckingham⸗ Palaſt war der Premierminiſter Gegenſtand lebhafter Kundgebungen der ihn erwartenden Menſchenmenge. Beſuch Daladiers in London? London, 16. September Reuter meldet aus Paris, es verlaute, daß aladier möglicherweiſe am Montag nach London kommen werde, um mit Chamber⸗ lain zu ſprechen. Allerdings werde die end⸗ 1 Entſcheidung darüber erſt nach dem eutigen Kabinettsrat in London fallen. den deulſchen Behörden geſtellt Wieder flowakiſche Soldaten auf reichsdeutſches Gebiet übergetreten Wien, 16. September In der Nähe der Dreiländergrenze im Gau Niederdonau ſind heute wieder 40 flowa⸗ kiſche Soldaten unter einem Rottmeiſter in Uniform und mit allen Waffen auf reichsdeutſches Gebiet übergetreten und 100 ſich den deutſchen Behörden geſtellt. Als Grund dafür geben ſie an, daß ſie nicht daran dächten, ihr Leben für die Tſchecho⸗Slowakei in die Schanze zu ſchlagen, denn eines Tages werde es doch eine freie Slowakei geben, für die es ſich allein zu kämpfen lohne. Sie ſeien außer⸗ ordentlich ſchlecht behandelt und von den tſchechiſchen Vorgeſetzten als unſichere Kantoni⸗ ſten bezeichnet worden. Sie gaben an, daß bei ihrem Truppenteil auch Sudetendeutſche dienten, die man am Mittwoch entwaffnet und in Baracken geſperrt habe. Ueber ihr weiteres Los ſei vorläufig nichts bekannt. Im Militär⸗ gefängnis in Preßburg befänden ſich ſchon über 200 ſudetendeutſche Soldaten, die wegen an⸗ geblicher Diſziplinloſigkeit zu ſchweren Arreſt⸗ ſtrafen verurteilt worden ſeien. Die Soldaten wurden entwaffnet und werden einem Inter⸗ nierungslager zugewieſen. Verſchleppungsmanöver? Eine Wanrnung aus Italien Nom, 17. September Der Pariſer Vertreter des„Popolo di Roma“ macht auf neue Manöver aufmerkſam, mit denen eine vielleicht ſich anbahnendee günſtige Ent⸗ wicklung der Lage geſtört werden ſoll. In Paris und London, wie auch im Genfer Völkerbunds⸗ ſekretariat werden bereits Verſuche unternom⸗ men, die Beſprechungen über das tſchecho⸗flowa⸗ kiſche Problem in eine Konferenz über alle ſchwebenden europäiſchen Pro⸗ bleme umzuwandeln. Dieſer Verſuch einer gleichzeitigen Löſung ſämtlicher europäiſcher Probleme ſei höchſt verdächtig, und man müſſe ſich fragen, ob es ſich dabei nicht vielmehr um einen Verſuch handele, die Durchführung der Volksabſtim⸗ mung im ſudetendeutſchen Gebiet dadurch zu umgehen, daß man die tſchecho⸗ſlowakiſche Streitfrage im Rahmen einer Erörterung an⸗ derer europäiſcher Probleme in aller Stille ver⸗ ſchwinden laſſe und überdies dabei in eine Dis⸗ kuſſion gerate. die nicht nur nicht zu löſen iſt. ſondern auch noch die wohltätige Wirkung der Initiative Chamberlains aufheben würde. Scharfer ungariſcher Prokeſt Tſchechiſche Mobilmachungsmaßnahmen durch nichts gerechtfertigt. a Budapeſt, 16. Sept. Amtlich wird mitgeteilt, daß die unga⸗ riſche Regierung wegen der rung eingelegt hat. Wie weiter dazu von maßgebender Stelle bekanntgegeben wird, ſeien die Maßnahmen an der ungariſchen Grenze durch nichts begründet und wenig geeignet, die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Ein amerikaniſches Arleil Botſchafter Schurman über ſeine Eindrücke Newyork, 16. September Der ehemalige Botſchafter der Vereinigten Staaten in Berlin, Jakob Schur man, der von einer längeren Erholungsreiſe durch Europa in die Vereinigte Staaten zurückkehrte, äußerte ſich einem Preſſevertreter gegenüber zu dem Problem Tſchecho⸗Slowakei. Der Botſchaf⸗ ter ſagte u. a., daß die Kriſe des tſchechiſchen Staates Amerika abſolut nichts an⸗ gehe. Die Grenzregulierungen, die hier not⸗ wendig ſeien, ſeien kein Grund, die Vereinig⸗ ten Staaten in irgendeine Auseinanderſetzung u verwickeln. Die Frage, die die Deutſchen in der ganzen Welt bewege, ſei die der Erhaltung ihrer Sprache und vor allem aber ihrer Kultur. Wolle man mit ihnen auskommen, ſo ſei die . dieſen Forderungen Rechnung zu tragen. Sollten die Forderungen der Sudeten⸗ deutſchen Erfüllung finden, ſo ſei es ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß auch ſämtlichen anderen Volks⸗ gruppen, ſofern ſie es wünſchten, das gleiche müſſe freier Entſcheidung zuerkannt werden müſſe. Es iſt der 7 der tſchechiſchen Regierung, es 20 Jahre hindurch verſäumt zu haben, in Sudetendeutſchland deutſche Beamte zu ernen⸗ nen, es iſt ihr Unglück, das ſich heute rächt, die deutſche Sprache im gleichen Zeitraum brutal unterdrückt zu haben. Selbſt in der klein⸗ ſten Poſtſtelle und der entlegenſten Eiſenbahn⸗ ſtation im ſudetendeutſchen Gebiet ſeien heute als Beamte Angehörige der tſchechiſchen Volks⸗ gruppe anzutreffen. Schurmann brachte ſeine Ueberzeugung klar zum Ausdruck, daß ſich bei der Volksabſtim⸗ mung die überwiegende Mehrzahl aller Sudeten⸗ deutſchen für die Heimkehr in das Reich ausſprechen werde. denn dieſe Deutſche ſeien nach ihrer Sprache, Kultur und Sitte Angehö⸗ rige des deutſchen Volkes. Skandal in Tanger als Diplomat— Sowijetſpaniſcher Konſul organiſert Verſchwörung Bilbao, 16. September. Die nationalſpaniſche Preſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit einigen Vorfällen in Tanger. wo die Polizei der internationalen Zone einem Komplott auf die Spur gekommen iſt, das unter Umſtänden geeignet ſein kann, einen inter⸗ nationalen Konflikt in der ſpaniſchen Marokko⸗ zone zu entfachen. Nach den Ausſagen von mehreren Verhafteten ſcheint es feſtzuſtehen, daß der ſowietſpaniſche Konſul in Tanger, Prieto Ries, der Urheber des Komplottes war. Bei einer Hausdurchſuchung im Konſulat wurde eine große Menge Waffen gefunden. Bandit tſchechiſchen, Mobiliſierung an Ungarns Gren⸗ zen ſcharfen Proteſt bei der Prager Regie⸗ Ctappenliase Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt 1 EIN LUSTIGER MILHTRR. ROMAN VvoN BUNIE- CORTAN 7. Fortſetzung „Tia, wie ich hierhergekommen bin? Du weißt doch, daß ich damals aus dem Feldrekrutendepot abkomman⸗ diert wurde. Das war hierher! Und nun ſitze ich ſchon die ganze Zeit hier!“ „Und da biſte wohl bannig traurig drüber?“ uzte Hein.„Haſt jedenfalls fein hier die Stellung gegen den Feind gehalten!“ Er ging zu den Betten. Ferdinand atmete auf, daß er aus ſeiner Nähe war. Mit ein paar Griffen ſchnallte Hein die Kochgeſchirre von den Torniſtern. „Will mal nach unſrer Gulaſchkanone ſpazieren! Hoffentlich hat der Küchenbulle nich zuviel Fleiſch in die Nudeln getan! Das könnte uns ſchlecht bekommen!“ Er hängte ſich zwei Feldflaſchen an den Koppelhaken. Dann machte er Front zum Tiſch und legte grüßend einen Finger an die Mütze: „Und dann will ich auch mal ſehen, wo unſer Leut⸗ nant geblieben iſt! Der weiß noch gar nich, was ich ihm für'n ſchniekes Budoahr requiriert habe!“ Er ſtakſte zur Tür. „Du, Hein!“ rief ihm Franz nach.„Vielleicht kannſt du in dem Neſt noch was Extras zum Futtern be⸗ ſorgen?“ Hein drehte ſich an der Tür noch einmal um. „Frag doch die elegante Steckrübe da! Der wird das eher wiſſen! Adſchüß!“ g Er knallte die Tür hinter ſich zu. „Gut, daß er raus iſt!“ ſagte Ferdinand.„Ich weiß gar nicht, was der gegen mich hat!“ „Der meint's nicht ſo!“ tröſtete Franz.„Is'n guter Kamerad! Mit dem kannſte Pferde ſtehlen, nicht, Klaus?“ Behäbig erhob ſich Klaus vom Kanapee und näherte ſich dem Tiſch. „Tja, vom Stehlen hält er viel, aber an Pferde hat er ſich noch nich'rangewagt!“ Mit Schrecken ſah Ferdinand, wie Klaus ſich ſchub⸗ derte und kratzte, und wie auch Franz ſeinem Beiſpiel folgte. Scheußlich, ihn kribbelte es auch ſchon am ganzen Leibe! „Ultkig!“ Er lachte gekünſtelt auf.„Ich glaube, ich muß jetzt gehen!“ „Nee, nee!“ ſagte Franz.„So raſch kommſt mir nicht fort! Ich muß dich noch ſo verſchiedenes fragen!“ „Tja. was is denn nun mit dem Quartier hier?“ fragte Klaus und ſetzte ſich ſo an den Tiſch, daß Haſen⸗ hein zwiſchen ihm und Franz ſaß.„Dat is nu woll in Ordnung, nöch?“ „Weil ihr es ſeid, dürft ihr bleiben!“ geſtand er zu. . Die Feldküche der Trainkolonne hatte aushilfsweiſe gekocht. Es gab dicke Graupen mit Kartoffeln. Dicke Graupen mit Kartoffeln können großartig ſchmecken, wenn ſie richtig weich, wenn ſie anſtändig mit Fleiſch gekocht ſind; aber das konnte man von dieſen dicken Graupen wahrhaftig nicht behaupten. Sie ſchmeckten jämmerlich. An der Gulaſchkanone trafen Hein und Jochen zu⸗ fammen. „Ein Quartier, Jochen.. ſoo! Mit allem Komfort! So eine richtige Dreizimmerwohnung... mit allen Schikanen. Bongforcionös, ſage ich dir! In was für einer Feldſcheune ſeid ihr denn untergebracht?“ Jochen lächelte mitleidig. Er kam ſich ganz groß vor und ſagte etwas von oben herab:„Ja, das haben wir man auch! Und ein Bad haben wir! Ein richtiges Bad mit weißen Kacheln! Und mit einem richtigen Bade⸗ ben!!! „Du lügſt, du Heide!“ entgegnete Hein mitleidig. Aber Jochen Bötters ging diesmal bei dem Wort Heide nicht hoch— Hein gebrauchte es, weil Jochen aus der Heide ſtammte—, ſondern grinſte niederträch⸗ tig über das ganze Geſicht. „Ja... und was ich dir noch ſagen wollte... wir haben ſchon geſpeiſt! Ja, das haben wir! Und ſo ein Eſſen... nee, nee, das hat keiner beſſer!“ „Habt ihr in Hund eingefangen?“ „Nö, du läufſt doch man noch frei rum, Hein!“ „Menſch, du reiſt auf meine Geduld!“ „Ach, red doch nich, die haſt du ja nie gehabt! Du biſt ein unruhiger Firlefanz, und ſo ein Menſch wie du wird niemals niſcht werden! Jawohl... dat ſegg ich!“ „Was habt ihr denn zu futtern gekriegt?“ „Bratkartoffeln mit Speck und... Cornedbeef! Und wie lecker, Hein! Alle zehn Finger hätt' ſte dir ab⸗ geleckt! Und wie das ſo ſchmeckt nach dem Bad! Nich, Pott?“ Und Hinnerk Pott nickte wichtig. „Menſch, was brauchſte dann noch für deine Futter⸗ luke! Was willſte dich noch mit dem angebrannten Zeug xumärgern?“ „Ich bin für Reſerve!“ „Ich auch, Jochen... aber in der Heimat!“ Der Koch, der das Eſſen ausgab, ſah Hein giftig an, als er ſich jetzt herandrängte. „Warum holſte denn das Eſſen, wenn es dir nicht 1743 W halt die Schnauze!“ fuhr ihn Hein grob an.„Lieber möcht' ich Pflaſterſteine kauen, aber meine Zähne ſind ſtumpf geworden! Da nehm' ich lieber deinen Fraß!“ „Halt den Rand und mach dich nich ſo maufſig!“ bra: te der dicke Koch von der Trainkolonne aut. „Ich meine, du ſollſt die Schnauze halten!“ ſagte Hein gemütlich.„Und wennſte denkſt, daß du für uns Frontſchweine ſchlechter kochen kannſt wie für euch Etappenhengſte, dann werden wir dir das nächſte Mal den Keſſel über den Kopp ſtülpen! Der blaue Heinrich iſt angebrannt!“ „Er iſt nicht angebrannt!“ „Und das Fleiſch iſt hart, daß man zehn ſolche Ochſen wie dich damit erſchlagen kann!“ Der dicke Trainſoldat, der wahrſcheinlich in ruhigen Zeitläuften nie eine Ahnung von Kochen gehabt hatte, ſchnaufte hörbar. „Schon deine Herzklappen“, rief Hein ungerührt,„ſetz das nächſte Mal zeitiger an, dann wirſt du dir unſer unverfälſchtes Wohlwollen zuziehen!“ „Ich habe ſofort angeſetzt, als es mir der Gefreite Haſenbein ſagte..!“ „Ach, wann hat dir's denn Haſenbein geſagt?“ „Vor einer Stunde!“ „Großartig! Und wir Frontſchweine können wegen der Bummligkeit dieſes Haſenfußes gekochten Schrot und Ledererſatz zu uns nehmen!“ „Gib's ihm, Hein!“ grinſte Jochen hinter ihm. Da drehte ſich Hein empört um und fauchte Jochen an: „Nee, jetzt hör' ich man auf, jetzt ſtreng du dich mal an!“ Hein und Jochen trollten dann gemeinſam die ſehr mager beleuchtete Straße entlang. „Du, Jochen... hier gibt's auch ein Proviantamt!“ „Das hab' ich mir wohl gedacht!“ „Ich hab' mich ſchon erkundigt! Schwerer Brocken! Der Proviantamtsfritze gibt niſcht raus!“ „Dann mußt du es dir eben rausholen! Du biſt ja ſo ein ſchlauer Kerl!“ ſpottete Jochen und zwinkerte ihm liſtig zu.„Haſte denn nich gehört, daß heute noch ſechs Geſpanne von der nächſten Bahnſtation kommen? Zwei Loren ſind ausgeladen worden. Da mußt du ſehen, daß du ſo ein paar Happen von ſo ein' Geſpann run⸗ terholſt!“ „Wird verdammt aufgepaßt!“ „Du, Hein... haſt du noch die Tabakspfeife, ich mein“ die aus Meerſchaum?“ „Ja“ „Verkauf mir die!“ „Nee, aber... wenn du es fertigbringſt, aus dem Proviantamt zehn Fleiſchbüchſen zu holen, denn ſchenk ich dir ſie! Und wenn ich's fertigbring', denn gibſt du mir den Ring!“ „Das ſoll ſo ſein! Kannſt ihn dann haben!“ ſtimmte Jochen ruhig zu.„Aber ich glaub', ich krieg“ deine Piep!“ * Währenddeſſen hatten Franz und Ferdinand ihre Erlebniſſe ſeit ihrer Trennung ausgetauſcht. „Hm! Alſo dir geht's ſoweit bong!“ ſagte Franz. „Das freut mich aber!“ f „Man kann nicht klagen!“ meinte Haſenbein.„Der Dienſt iſt nicht ſchlimm, und mit meinem Major ſtehe ich mich ſo!“ Er ballte zur Bekräftigung ſeiner Worte die Fauſt. Er war zufrieden mit ſich und ſeinem Los. Und war überzeugt von der Wichtigkeit ſeiner Perſönlichkeit und ſeiner Stellung. „Aber, wie ſchon geſagt, ſonſt iſt's ſtinklangweilig in dieſem Dorf“, fuhr er fort und holte dabei aus der Rocktaſche eine ſilberne Zigarettendoſe. „Bitte!“ g Er klappte ſie auf und ſchob ſie Franz zu. Franz nahm ſich eine Zigarette, betrachtete die Marke. „Sind rauchbar!“ Ferdinand ſchob die Silberdoſe Klaus zu: „Willſt du auch eine?— Sind beſſer als dein ſtänk⸗ riger Knaſter!“ Klaus ſah ihn an und puſtete ihm eine Wolke Qualm aus ſeiner Pfeife hinüber. Nahm dann die Doſe in die Hand und betrachtete ſie. „Danke ſchön, Haſenfuß!“ i Ferdinand wedelte mit der Hand den Qualm von ſich fort und verbeſſerte ihn: „Haſen bein, bitte!“ „Iſt doch Jacke wie Hoſe“, brummte Klaus. „Nicht übel, das Kraut?“ wandte ſich Ferdinand wie⸗ der Franz zu, der ſich eine Zigarette angezündet hatte. „Tja, wovon ſprachen wir doch noch?— Ach ſo, ja! Hier am Marktplatz, da iſt ein Eſtaminet. Da gibt's einen ganz trinkbaren Wein, und tanzen kann man da auch...“ „Tanzen kann man?“ unterbrach ihn Franz eifrig. „Du, ſag mal! Da iſt hier im Haus ſo'n Mädel, da bin ich direkt ſcharf drauf! Mit der möcht' ich mal tanzen!“ Ferdinand horchte auf. „Wie heißt ſie denn?“ fragte er mit erzwungener Ruhe. „Marie! So'ne hübſche Dunkle!“ ſchwärmte Franz ahnungslos. Ferdinand ſchluckte und druckſte. Das fehlte noch, daß ihm jemand bei der Marie in die Parade kam. „Was die Marie betrifft“, ſagte er und richtete ſich auf,„die iſt allerdings ſchon in feſter Hand!“ „Was du nicht ſagſt!“ bedauerte Franz.„Verlobt?“ „Das noch nicht! Aber ſo gut wie!“ Ferdinand griff nervös nach ſeiner Zigarettendoſe. „Schade! Cegen wen denn?“ wollte Franz wiſſen. „Mit mir!“ erklärte Ferdinand ſtolz.„Da iſt für dich nichts mehr zu holen!“ VVV Er klappte die Zigarettendoſe gef, um ſich eine Zigarette zu nehmen. Und ſtarrte mit großen Augen hinein: ſie war leer. Heimlich hatte Klaus alle Zigaretten herausgenom⸗ men und ſie in ſeiner Rocktaſche verſchwinden laſſen. Worauf er die leere Doſe zugeklappt und auf den Tiſch gelegt hatte. Ganz ernſt, mit unſchuldigem Geſicht, ſaß Klaus da, während Franz hell auflachte. Ferdinand blickte von 7 auf den anderen, er wußte nicht, was er ſagen ollte 1 Da griff Klaus in ſeine Rocktaſche, holte eine Ziga⸗ rette heraus und hielt ſie Haſenbein hin: „Willſte auch eine haz Mit einem verlegenen Lächeln nahm Ferdinand ſie. Er wollte ſie eben anzünden, da ging die Tür auf und ins Zimmer trat Leutnant Dierk. „n Abend!“ grüßte er freundlich. „n Abend, Herr Leutnant!“ Franz und Klaus erhoben ſich achtungsvoll, ſetzten ſich aber ſofort wieder, als Dierk ihnen abwinkte. Ferdinand dagegen ſteckte eiligſt Zigarette und Doſe fort, riß ſich die Mütze vom Kopf, trat mit feſten Schritten in ſteifer Haltung vor den Leutnant hin, ſchlug knallend die Hacken zuſammen und meldete: „Gefreiter Haſenbein, Schreiber bei der Ortskomman⸗ dantur!“ Etwas erſtaunt blickte ihn Dierk an: „Danke! Rühren!“ Ferdinand„rührte“, wie es ihm als Rekrut einge⸗ drillt worden war, dann nahm er ſofort wieder ſtramme Haltung an, machte eine zackige Kehrtwendung und ging ſteif, mit feſten Schritten zur Tür. Die Tür öffnete ſich in dieſem Augenblick, und Hein trat herein, in der linken Hand zwei volle Kochgeſchirre und unter den linken Arm eine Ziehharmonika ge⸗ klemmt. Ohne ihn zu beachten, marſchierte Haſenbein an ihm vorbei. Hein war etwas verdutzt, dann aber legte er ſpöttiſch die Rechte grüßend an die Mütze und ſtand ſtramm, als nehme er Ferdinands Vorbeimarſch ab. Franz und Klaus brachen in ein ſchallendes Ge⸗ lächter aus, in das auch Dierk und Hein mit einſtimm⸗ ten. Lammers ſchnitt eine Grimaſſe hinter Haſenbein her und ſchlug dann die Tür mit einem Fußtritt zu. „Was iſt denn das für ein ulkiger Zinnſoldat?“ fragte der Leutnant. „Ein biſſ'l reichlich eingebildet, aber ſonſt ein guter Junge“, trat Franz für Ferdinand ein.„Ich kenne ihn von der Ausbildung her, da litt er auch ſchon an der Einbildung.“ Hein ſtellte die Kochgeſchirre auf den Tiſch und legte die Ziehharmonika daneben. a „Ach was, Herr Leutnant!“ ereiferte er ſich.„ine Schande iſt's, daß ſo'n fixer Lümmel ſich hier in der Etappe herumdrückt, und ſo'n alter Familienvater wie der Klaus ſitzt immer noch an der Front!“ Dierk wurde ernſt. „Das verſtehe ich auch nicht!“ „Der iſt ſicher gevau'!“ erklärte Hein trocken. „Der und garniſonsverwendungsfähig!“ widerſprach ihm Franz.„Der is grad ſo gut„kavau' wie du und ich!“ „So meine ich das auch nicht!“ feixte Hein.„Gevau. gute Verbindungen!!“ Alle lachten. „Was heißt dann kavau“?“ fragte der Leutnant. „Keine Verbindungen!“ antwortete Hein. „Und ‚avau'?“ fragte Klaus. „Ausgezeichnete Verbindungen! Na klar!“ ſagte Hein und fügte in komiſcher Wut hinzu:„Dieſe Unabkömm⸗ lichen und die Etappenhengſte vermaſſeln uns noch den ganzen Krieg!“ „Aber wenn ſie nach Hauſe kommen, dann haben ſie die große Klappe und die ganze Bruſt voller Orden, nöch?“ ſtimmte Klaus ihm bei und ſchlug ſich auf die linke Bruſt. „Stimmt ſchon!“ ſpottete Franz.„Vorne is der Kugelregen— hinten gibt's den Ordensſegen!“ Leutnant Dierk blickte nachdenklich von einem zum anderen dieſer Männer, denen er nun ſchon ſeit Jahren Vorgeſetzter und Kamerad war. Wie oft war er mit ihnen in die Hölle hineinmarſchiert! Niemals hatten ſie ſich gedrückt, als ſelbſtverſtändlich hatten ſie Leben und Geſundheit eingeſetzt! Konnten ſie nicht mit Recht von allen anderen die gleiche ſelbſtloſe Pflichterfüllung verlangen? „Ganz unrecht habt ihr leider nicht!“ ſagte er ernſt. „Meiſtens hab' ich immer recht. Herr Leutnant!“ griente Hein.„Mir kommt das Ganze manchmal ſo vor, als ob ich im Kintop bin!“ Alle ſahen ihn neugieri, an. „Na ja!“ meinte er.„Vorne, da flimmert's. und hinten, da ſind die beſten Plätze!“ Wieder lachten alle. Hein aber trat ganz dicht an den Leutnant heran und ſah ihn treuherzig an: „Herr Leutnant!... Könnte man der Gerechtigkeit nich'n büſchen auf die Beine helfen?“ „Wie meinſt du das?“ „Ganz einfach, Herr Leutnant!“ „Na, dann ſchieß mal los!“ „Dieſer Haſenfuß iſt doch von unſerem Regiment!“ erklärte Hein liſtig.„Man müßte doch fertig kriegen, daß er gegen den Klaus ausgetauſcht wird..! Die Diviſion brauchte ihn doch bloß wieder zur Truppe anzufordern und könnte für ihn den Klaus als Erſatz⸗ mann ſtellen!“ — Fortſetzung folgt 8˙ ö Dien Katt Heth Gatt gelbe Blät Shi Schie füt dab kante Lebe it Be Tage zeit e des grüßt kern. mröhr ihn! mit b Etde hat! In 19 9 heraf Masa dee Nen als reiſe blickt über der U wehen blickte Sehnf feinen dinnnd e. 1 auf und doll, ſetten abdintte, und Doſe mit feſten unant hin, meldete: ctkomman⸗ rut einge⸗ der traum dung und „und Hein ochgeſchirre monika ge⸗ Haſenbein dann aber Mütze und marſch ab. lendes Ge⸗ t einſtimm⸗ Haſenbein tritt zu. innſoldat?“ ein guter 900 nne 9 Won an b und legte g ſich.„e ier in der nwatet wie cken. piderſprach u und ich „Gebau. 16 ſtnant. ſugte Hein Unabkömm⸗ i not den hben ſie ler Oden, ge il det 1 einem zun get dahten gar er m Nr. 38 Sonntag, den 18. September Schicksal am Schienenſtrang Die Geſchichte eines Bahnwärters Von Walter Perſich Seine Welt iſt klein. Ein Häuschen mit zwei Gemächern, der Küche und dem Dienſtraum, ringsum der Garten mit den Kartoffelbeeten und Erbſenranken, im Herbſt leuchten die Aſtern am grünen Gatter, im Frühling dehnen blaue und gelbe Stiefmütterchen die Samtflächen ihrer Blätter der frühen Sonne zu, und fünf Schritte ſeitlich glitzert der weiße Streif des e— in gerader Richtung führt er zwiſchen Feldern und Buſchwerk dahin, um ganz hinten an der Himmels⸗ kante zu verſchwinden, im Endloſen, im Leben. Das iſt Mumpels Welt, denn Mumpel iſt Bahnwärter, ſeit achtundzwanzig Jahren. Tagein, tagaus, zur Tages⸗ und zur Nacht⸗ zeit eilt er an ſeinen Platz neben der Tür des Häuschens, ſchultert den Stab und grüßt die Züge, die an ihm vorüberdon⸗ nern. Der wuchtige Wind, der an den dröhnenden Wagen vorübergleitet, will ihn mitreißen— aber Mumpel ſteht feſt mit beiden Beinen auf der Erde, auf ſeiner Erde, auf ſeinem Stück Heimat. Daraus hat ihn nichts entwurzeln können. Im Anfang iſt ihm immer ganz ſchwind⸗ lig geworden, wenn die herrlichen D⸗Züge heranbrauſten, ſchwarz und hochragend die Maſchine, mit blanken Fenſtern die lang⸗ 3 Wagen, in denen beneidenswerte enſchen ſaßen, plauderten, ſpeiſten, laſen, als ſei es gar nichts, ſo durch die Welt zu reiſen, frei und reich und königlich. Dann blickte Mumpel dem Zug wohl nach, bis er über den Berghang hinweg in der Leere der Unendlichkeit verſchwand und ſeine ver⸗ wehende Rauchfahne ſich in nichts auflöſte, blickte ihm nach mit einer ſchmerzhaften Sehnſucht im Herzen, dann fühlte er ſich an ſeinen Platz gefeſſelt. Aber das war nur zuerſt und kurze Zeit. Ella war eine gute Frau. Vielleicht ver⸗ ſtand ſie nicht einmal, was es heißt, wenn einen Mann die Lockung der Ferne ruft. Sie ſah wohl nur den hungrigen Glanz in . beſonnenen Augen und verſtand es, em Manne das Häuschen warm und lieb 1 machen und ihn mit ihrer jungen Müt⸗ erlichkeit zu umſorgen. Zum erſten und einzigen Male reiſte Mumpel im Frlege, aber war das über⸗ haupt ein Reiſen? Hineingeſtopft in die großen Viehwagen mit hundert Männern, deren Herz heiß begehrte, den Feind zu ſchlagen, es ihm ſchon zu zeigen, daß er ſeine Hand nicht nach der Heimat aus⸗ ſtrecken durfte? Es wurde Mumpel gar nicht bewußt, dieſes Reiſen. Er wußte nur, daß es ein das Häuschen, den Garten mit den Stiefmütterchen und Aſtern und den funkelnden Schienenſtrang zu verteidigen — und natürlich Ella und die vier Kinder, die inzwiſchen ſich eingeſtellt hatten und neben den Schwellen der Eiſenbahn im Sand ſpielten und Butterblumen pflückten, als er ins 225 zog. Drei Jahre ſtand Ella an Mumpels Platz. Dann kehrte er heim, ein anderer, ein noch ſtillerer Mann, als er geweſen war, bärtig und mit leidzerfurchtem Geſicht. Er mußte jetzt den Stock mit der linken ſchultern. Der rechte Arm war ihm irgend⸗ wo bei Verdun abhanden gekommen. Doch das war es weniger, was Mumpel bedrückte. Die Lokomotiven donnerten nicht mehr heran. Die älteſten Güter⸗ maſchinen waren den Eilzügen vorgeſpannt und kämpften ſich über den Schienenſtrang vorwärts, als es Friede geworden war, ein Friede, der niemandem gut bekommen wollte. Und es dauerte viele Jahre, bis die Schwellen neu geteert, bis Arbeiter die Schienen flickten und noch länger, bis das Wunder geſchah. 2 Es war in der Morgenfrühe, der erſte Eilzug ſollte kommen, und er kam. Mum⸗ pels Herz ging über— immer dunkler, wuchtiger, ſtampfender wuchs die ſich nähernde Maſchine heran, bis ſie an ihm vorüberbrauſte— funkelnd in ihrer ſchwar⸗ e 22 Ein stiller Winkel im Sonnengold des Herbstes 7 2 4 7 2 Foto Bilderdienst Kleßlich M eee eee zen, kraftvollen Herrlichkeit, und der Heizer lachte ihm zu und Mumpel winkte und winkte, und winkte ganz unvorſchrifts⸗ mäßig dem Zuge zu. Man baute wieder Lokomotiven! Mochten tauſende und aber⸗ tauſende der beſten Maſchinen jenem Frieden geopfert und dem einſtigen Feind ausgeliefert worden ſein, die Entwicklung ſtand nicht ſtill— es ging wieder voran! Leuchtenden Auges ſtand Mumpel an ſeinem Platz, wenn die Züge kamen, bald auch mit neuen Wagen und wieder ſauber und geputzt, wie es ſich für eine richtige Eiſenbahn gehört, wenn der Dienſt Spaß machen ſoll! Noch ſorgſamer als ſonſt ver⸗ richtete Mumpel ſeinen Streckendienſt, und jeden kleinſten Schaden an den Schwellen meldete er— aber dann ging es abermals bergab. Seine Dienſtzettel füllte er aus wie immer, doch Arbeiter kamen nicht mehr, um die Strecke zu überholen, und er ſelbſt machte ſich daran, Verſchraubungen nachzu⸗ ziehen, und zog mit dem Teertopf umher, um zwiſchen den Zügen das Seine zur Er⸗ haltung des Schienenſtranges zu tun. Auch die Züge wurden wieder ſeltener, und wenn er ins Dorf hinaufkam, lungerten dort die Männer ohne Arbeit und ſchimpften. Die Kinder wuchſen heran. Sie mußten hinaus in die Welt, der Reihe nach, alle ſechs. Mumpel gab ihnen mit, was er be⸗ ſaß: ſeine Treue, ſein bedachtſames Aus⸗ harren in der Pflicht, ſeine Geradheit, und ſo wild die Zeiten wurden, damit fanden ſie ihren Platz. Die Jungens ſteckten bald in der tollſten Wirklichkeit, und Mumpel, wenn ſie im Sommer auf einige Tage Be⸗ ſuch machten, nahm daran Anteil, und wieder bedrückte ihn die Wehmut, auf ſo engem Raume ſtehen und dem Leben aus der Ferne zuſehen zu müſſen. Ella jätete das Unkraut und ſtopfte ihm die Strümpfe und fand bei der Ernte immer etwas, was ſie zur Poſt tragen und den Kindern ſchicken konnte, und an einem Morgen ſah Mumpel, daß die Frau grau und alt geworden war, und als er ſich im Spiegel betrachtete, da er die Stoppeln vom Kinn kratzte, da fand er ſich ſelbſt ver⸗ wandelt wie einen Baum, deſſen Rinde langſam riſſig geworden iſt in den Stürmen und Gewittern des Daſeins. „Ja, ja, die Zeiten?“, ſeufzte er wohl, aber mochte geſchehen was wollte, er hielt aus an ſeinem Platz. Von ihm hing auf dieſer Strecke die Sicherheit der Züge ab, die Sicherheit der Güterzüge ebenſo ſehr wie die der Perſonenzüge und der D-Züge mit den immer größer werdenden Maſchinen. Wieder, Mumpel ſah es, wenn⸗ gleich er doch nach Meinung der meiſten Menſchen ein weltabgeſchiedenes Daſein führte, war ein Wandel geſchehen, ein Neues heraufgebrochen. Die Züge, deren Abteile während der letzten Jahre leerer und leerer geworden waren, füllten ſich wieder. Ein neuer Glaube ſtrahlte den Menſchen aus den Geſichtern, die ihm jetzt öfter als ſonſt einen Gruß im Vorbei⸗ ſauſen zuwinkten, und ſeine Jungen kamen zu Beſuch und trugen die Begeiſterung in die zwei Gemächer, in die Küche und in den Garten mit Stiefmütterchen, Aſtern, Kar⸗ toffelblüten. Die einſt nicht ſonderlich wichtige Strecke gewann an Bedeutung, und immer mehr Züge verkehrten auf dem Schienenſtrang. Mumpel hatte die Zeit ſchon geſehen, wo die Schienen hätten roſten müſſen und er von ſeinem Poſten abgerufen worden wäre — ietzt mußte er öfter als jemals vor die Türe treten und den Stock ſchultern: alles in Ordnung; auf Bahnwärterhaus X. 14h hält Mumpel die Wacht! Jetzt wird es wieder ſommerlich in der Welt ringsum um Mumpel, in ſeiner Welt, die ſo eng iſt, ein paar Fußbreit Boden mit einem Häuſerdach und dem Blick bis zum Verglimmen des Schienenweges in der Ferne unter dem flimmernden Licht. Das Korn wiegt ſich im Winde und bald wird der Mann kommen, der für die Zeit von Mumpels Ferientagen den Streckendienſt übernimmt. Eben iſt der Mittagsſchnellzug vorüber⸗ gebrauſt, da radelt der Land riefträger heran.„Hallo, Mumpel, ein Brief aus Berlin!“— Verlegen nimmt Mumpel das Schreiben und öffnet es vorſorglich mit einem mächtigen Taſchendolch. Mumpel lieſt, blinzelt gegen das Licht, ihm treten 3 in die Augen. Er läuft ins Haus und um armt Ella. So jugendlich abgeküßt hat er ſie ſeit zwanzig Jahren nicht. „Mutter!“ ſtammelt er,„wir ſollen reiſen! Ganz weit weg! Denk nur——.“ „Reiſen? Das iſt was für reiche Leute, Mumpel. Ja, wenn wir jung wären——.“ Nee, Mutter, ohne Geld! Hier iſt der Brief von der Reichsbahndirektion, jawoll, da kennen ſie michl Hör' zu: „Sehr geehrter Herr Mumpel!“ ſchreiben ſie an mich! In Anerkennung pflichttreuen Dienſtes erhalten in dieſem Jahre eine große Anzahl von älteren Beamten die Möglichkeit, mit ihren Frauen koſtenlos an einer KdF.⸗Reiſe teilzunehmen. Wir erſehen nun aus unſerem Urlaubsplan, daß Ihre Ferien im nächſten Monat beginnen und bitten Sie, nach beiliegendem Plan die Reiſe auszuwählen, an der Sie teilnehmen möchten. Iſt das nicht wunderbar, Mutter?“ „Denn muß ich gleich deinen Kirchgang⸗ anzug sauber machen und bügeln“, meint Ella eifrig. „Den Anzug? Mütze und Aniformrock mußt du ausbürſten, Mutter. Damit gehe ich auf die Reiſe. And ich ſtelle mich ganz dicht ans Fenſter und will alle Bahnwärter grüßen. Sie ſollen ſehen, daß ein Bahn⸗ wärter nicht nur die Züge vorbeiſauſen ſehen darf und die Sehnſucht in ihm bohrt und bohrt, einmal dabei zu ſein— ſie ſollen ſehen, daß ein Bahnwärter auf Ferienreiſe geht, wenn ſein Tag gekommen iſt!“ das Volkslied Wochenlang hatte Albin Lanz am Hafen geſtanden und mit ſehnſüchtigen Augen auf die großen Ueberſeedampfer ge⸗ ſchaut, die nach Deutſchland fuhren. Immer nuälender wurde die Not, die er litt. ängſt hatte er kein Geld mehr, nirgends konnte er eine Beſchäftigung finden, es gab keine Möglichkeit für ihn, in die ferne Heimat zurückzukehren. Einige Male war er beim deutſchen Konſul geweſen. Aber was war er, der einzelne unter hunderten, unter tauſenden, denen es genau ſo ging wie ihm, die mit Tränen im Herzen in dieſes fremde Land gekommen waren und nun ſtatt Erfüllung ihrer hohen Er⸗ wartungen nur bitterſte Enttäuſchungen bekommen hatten. Heute hatte der Konſul getagt, während 0 1 82 8 Zeilen auf ein Blatt Papier rieb: „Hier, gehen Sie hin zu Herrn Fabian — die Adreſſe habe ich Ihnen aufge⸗ ſchrieben—, Herr Fabian leitet die deutſche Kolonialarbeit im Innern— es iſt mög⸗ lic daß er etwas für Sie tun kann.“ bin Lanz war durch die Straßen der Stadt gegangen. Kolonialarbeit im Innern. Er lachte kurz und bitter auf: das hieß ſchuften und ſich abmühen, jahrelang, viel⸗ leicht jahrzehntelang— für ſo viel wie nichts. War er deshalb hierher gekommen? Nun, er konnte ja mal ſehen! In einer ſtillen Straße lag das bezeich⸗ nete Haus, ein breiter, dicht bewachſener Vorgarten lag davor. Ein leiſer Neid quoll in Albin Lanz empor. Als er ſeine Empfehlung vorzeigte, ließ man ihn eintreten. Martin Fabian bot ihm einen Stuhl an. Lanz ließ ſich neben dem großen Schreibtiſch nieder und ſah 55 um. Da führte eine breite Flügeltür au eine Terraſſe hinaus, ſchwere und breite Vorhänge hingen an den Fenſtern. Das alſo war der Mann, der ſicher nichts anderes tun würde, als ihn in das Innere ſchicken. „Sie haben Glück gehabt, Herr Lanz“, ſagte Fabian freundlich.„In drei Tagen geht ein Transport ab— wenn Sie wollen —. Sie ſind mit einem Sprung aus all den Nöten heraus.“ Albin Lanz verzog ſein Geſicht. „Ich dachte“, antwortete er,„man könnte etwas tun, damit ich zurück— nach Hauſe—“ Fabian ſchüttelte den Kopf. „Wieviele, glauben Sie, kommen zu uns mit demſelben Wunſch? Wir können und dürfen das nicht. Wir können auch keine Ausnahmen machen, Herr Lanz, das müſſen Sie einſehen. Ich will Ihnen offen ſagen, daß Sie jetzt die Gelegenheit haben, ins Innere kommen zu können, iſt ein Glücks⸗ fall, um den Sie viele andere beneiden, die dazu verdammt ſind, hier, in dieſer mörde⸗ riſchen Stadt, einem hoffnungsloſen Unter⸗ gange entgegenzugehen. Wir tun, was wir können, aber allen können wir nicht helfen. Die Arbeit im Innern iſt ſicher ſchwer und anſtrengend, einige Jahre werden Sie es nicht leicht haben, aber Sie wiſſen immer⸗ hin, wohin Sie gehören, Sie haben ein Ziel vor ſich, Sie brauchen nicht zu hungern und innerlich und äußerlich zu verkommen. Sie müſſen ſich entſcheiden, Herr Lanz, denn es gibt tauſende, die ſofort zugreifen!“ Albin Lanz nickte. „Ehe ich hier langſam verrecke—“, ſagte er bitter, und eine winzige Gehäſſigkeit ſchwang in ſeiner Stimme mit, daß Fabian betroffen aufblickte. „Schön“, ſagte er etwas kühler.„Ich werde Sie alſo in den Transport einreihen. Uebermorgen vormittag um zehn Uhr melden Sie ſich im Hafenamt, wo Sie alles andere erfahren.“ Er zögerte etwas und fragte dann: „Haben Sie bis dahin zu leben?— Nicht? Alſo— hier, nehmen Sie das!“ Er zog die Schreibtiſchſchublade auf und nahm eine Banknote heraus, die er Lanz reichte. Albin Lanz ſah, daß ein ganzes Bündel hoher Banknoten in der Schublade lag. Er preßte die Lippen ſchmal zuſam⸗ men— nur einige, nur vier, fünf davon — und er könnte nach Deutſchland zurück. Statt deſſen— ins Innere, harte Arbeit im Arwaldgebiet, Arbeit, von der er nichts oder doch viel zu ſpät wirklich etwas hatte. „Alſo, Herr Lanz— ich wünſche Ihnen alles Glück für Ihre Zukunft. Und halten Sie ſich, wenn Ihnen mitunter die ſchwere Arbeit zu hart ankommen will, das eine vor Augen: Sie leiſten dieſe Arbeit nicht für ſich allein, ſondern für die mit, die in ſpäteren Jahren einmal kommen werden; denen wird es dann beſſer gehen als Ihnen, weil Ihre Arbeit ſchon den Boden vor⸗ bereitet hat! Leben Sie wohl!“ Albin Lanz wurde durch die Wohnung geführt; im Nebenzimmer ſtand ein großer Radioapparat, eine junge Frau nickte ihm freundlich zu. Lanz grüßte verdroſſen zurück. Als ſich die Nacht herabſenkte, ſchlich Albin Lanz durch den ſchattigen, dunklen Garten. Vor ſeinen Augen er die Banknoten im Schreibtiſch. Es mußte ein Leichtes ſein, über die Terraſſe ins Zimmer 1 gelangen, der Schreibtiſch bot wohl auch eine Schwierigkeiten— und dann lag der Weg offen in die Heimat. Dann konnten andere im Urwald ſchuften und ſich ab⸗ rackern, damit einmal kommende Geſchlech⸗ ter vorbereiteten Boden fanden. Das Arbeitszimmer Fabians war dunkel, aber daneben war das 1 5 hell. Radiomuſik klang auf. Lanz lächelte zufrieden. Deſto beſſer— dann würde er ungeſtörter arbeiten können. Lautlos probierte er die Nachſchlüſſel aus. Lautlos öffnete ſich die Tür, die von der Terraſſe ins Zimmer hineinführte. Mit pochendem Herzen ſtand Lanz im Raume. Hell ſchien der Mond herein. Nebenan ſchmetterte eine Kapelle Blasmuſik aus dem Lautſprecher. Wenn jemand unvermutet kam, dann konnte Lanz hinter den langen, dicken Vorhang ſpringen. Vorſichtig trat er nun an den Schreibtiſch heran. Die Schub⸗ lade war abgeſchloſſen. Lanz nickte. In ſeinen Fingern klirrten ganz leiſe einige Dietriche auf. Da verſtummte nebenan die Muſik. Unbeweglich ſtand Lanz. Stimmen e auf. Ganz deutlich vernahm man ian: „So, dann wollen wir mal den Kurz⸗ wellenſender einſchalten.“ Lanz blieb lautlos ſtehen. Bis in den 75 inauf hämmerte ihm das Herz. Er iß die Zähne aufeinander, nur noch einige Minuten, dann hatte er das Geld, dann konnte er fahren, dann hielt ihn niemand mehr in dieſem Lande. Dann klang klar und deutlich eine Stimme: „Hier iſt der Deutſchlandſender, ange⸗ ſchloſſen der Ultrakurzwellenſender Witz⸗ leben mit Richtſtrahler nach Südamerika. Abenleuer Tobias Owen ſchritt gemächlich, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, den einſamen Waldweg am Ufer entlang. Ab und zu blieb er einen Augenblick ſtehen, dann ſchweifte ſein Blick über den ſchweigſamen, vom Mondlicht ſilbern übergoſſenen Strom. Die Nacht war warm und windſtill. Ueber der Landſchaft lag der tiefe, feier⸗ liche Frieden des heraufbrechenden Sonn⸗ tags. Jenſeits des Ufers blinkten vereinzelt die glitzernden Lichter des Nachbarſtaates. Von einer fernen Turmuhr hallten zwölf dumpfe, lang anhaltende Schläge über das leiſe rauſchende Waſſer. Tobias Owen, der Grenzwächter, ſtand wie ein Kind verſonnen ob der nächtlichen Schönheit, da tönten plötzlich matte Ruder⸗ ſchläge an ſein lauſchendes Ohr. Das Pflichtgefühl des Grenzbeamten war ge⸗ weckt, angeſtrengt horchte er dem fernen, ſeltſamen Geräuſch. Seine Augen durch⸗ bohrten die Nacht, aber zu ſeinem Er⸗ ſtaunen erblickte er nirgends das tauchende Ruder. Er lauſchte mit angehaltenem Atem der Richtung, aus der die laue Luft den Schall herübertrug und lief mit eiligen Schritten am Ufer entlang. Da ſah er in einer windgeſchützten Einbuchtung ein ſchmales Ruderboot verſchwinden. Sekunden ſpäter eilte er mit entſicherter Piſtole der Schilfmauer entgegen, verbarg ſich hinter dichtem Buſchwerk und lauſchte regungslos den Bewegungen der dunklen Geſtalt. Da ſchritt der Schatten geradewegs auf ihn zu. „Halt! Grenzbeamter!“ donnerte Owen. Er erſchrak faſt ſelbſt ob ſeiner Stimme. Drohend war die Mündung ſeiner Waffe auf das fremde Weſen gerichtet. „Nicht ſchießen“, zitterte eine ängſtliche Frauenſtimme,„bitte, nicht ſchießen, ich weiß nicht, wo ich bin.“ Tobias Owen trat aus ſeinem Verſteck hervor. Er ließ die Waffe ſinken. Seine Blendlaterne warf ein ſchneeweißes Licht. Vor ihm ſtand zu ſeiner großen Ueber⸗ raſchung ein braungelocktes, bildhübſches junges Mädchen, das ihn mit ängſtlichen Augen anſtarrte.„Wer ſind Sie?“ fragte er erſtaunt, erſchrocken faſt über ſoviel Schönheit.„Was ſuchen Sie zu dieſer Stunde hier? Haben Sie einen Paß?“ „Nein“, erwiderte das ſchlank gewachſene Mädchen,„ich bin geflüchtet von dort drüben. Wie konnte ich ahnen, daß—“ „— Sie fremdes Hoheitsgebiet über⸗ ſchritten, wollen Sie ſagen, kleines Fräu⸗ lein? Sie haben Glück gehabt. Gut, daß Sie gleich Antwort gaben. Ich hätte von der Schußwaffe Gebrauch machen müſſen.“ Owen bereute gleich wieder, was er da ſagte. Von dieſem jungen Weſen ihm gegenüber ging ein ſeltſamer Zauber aus. Wir bringen jetzt eine Stunde deutſche Volkslieder!“ Anbeweglich ſtand Lanz. Er begann aber jetzt leicht zu zittern. r das die Er⸗ regung über ſein Vorhaben, oder war daran die Stimme ſchuld, die über Länder und Meere hinweg aus Deutſchland an ſeine Ohren drang? Jetzt ſetzte nebenan ein Männerchor ein. „Nun ade du mein lieb Heimatland—.“ Lanz ſtand und hielt die Augen ge⸗ ſchloſſen. Ein wehes Gefühl zog durch ſein Herz. Er ließ die Arme ſinken. Dann aber riß er ſich gewaltſam zuſammen. Nein, er war ja nicht hierher gekommen, um Radio zu hören. Er hatte eine Tat zu tun. Seine Hände wurden wieder ruhig, lautlos han⸗ tierten ſie am Schreibtiſchſchloß herum, es gab einen leiſen Knacks— Lanz atmete tief und erlöſt auf. Was nun kam, war eine Kleinigkeit. Der Männerchor hatte ſein Lied beendet. Wieder wartete Lanz ohne P Seine Finger hatten den Griff der Schublade um⸗ ſpannt, ſowie der erſte Ton einſetzte, würde er das Fach aufziehen. Jetzt! Da lagen die Banknoten. Lanz ſtreckte die Hand aus— aber auf halbem Wege blieb dieſe Bewegung ſtecken. Lanz fühlte, wie alles Blut aus ſeinem Geſicht wich. Aus dem Lautſprecher quoll ſtark und gewaltig der Männerchor: „Ueb' immer Treu' und Redlichkeit, bis an dein kühles Grab——.“ Ueber Länder und Meere hinweg ſchwang ſich dieſes deutſche Volkslied und erreichte in fremder Ferne das Ohr und das Herz eines Mannes, der zuſammengeſunken, mit zitternden Schultern da ſtand und lauſchte. Fabian ſchüttelte den Kopf, als er ſpäter das Geld im Schreibtiſch nachzählte und noch alles vorhanden war. Er wußte be⸗ ſtimmt, daß er Tür und Schubfach ver⸗ ſchloſſen hatte, aber beides war fetzt auf⸗ geſchloſſen, aber das Geld war vollzählig vorhanden. Der Transport, der ins Innere des Landes ging, war vollſtändig, es fehlte keiner! orst Thieme am Slrom „Ich muß Ihr Boot unterſuchen“, ſagte er raſch.„Wenn Sie verbotene Waren mit ſich führen——.“ „Bemühen Sie ſich nicht, ich bin keine Schmugglerin. Wenn Sie aber Ihrer Pflicht obliegen wollen, bitte——.“ Owen tat, als hörte er nicht. Er griff nach der Kette des Bootes und zog es mit einem ſtarken Ruck auf das Ufer. Die Durchſuchung dauerte eine geraume Weile, doch zu ſeinem Erſtaunen fand er nicht den geringſten Gegenſtand. Als er ſeine Arbeit beendet hatte, löſchte er das Licht der Lampe und trat auf die nächtliche Kahnfahrerin zu. „Ich habe nichts in Ihrem Boot ge⸗ funden“, knurrte er befriedigt.„Da Sie ohne Paß die Grenze überſchritten haben, muß ich Sie auffordern, ſofort wieder um⸗ zukehren. Sie durften zu dieſer Stunde überhaupt nicht mehr anlegen.“ Das Mädchen blickte ihn erſchrocken an. Umkehren—? Ich ſoll zurückfahren? Nein— ich kann nicht mehr zurück— ich will nicht mehr zurück. Hören Sie! Ich flehe Sie an! Nehmen Sie mich mit— ſperren Sie mich ein— tun Sie mit mir, was Sie wollen— nie mehr werde ich das Land 8 Fruben betreten. Hören Sie! Nie mehr!“ Trotzig warf das Mädchen das Haupt in den Nacken. „Da Sie verbotene Waren nicht bei ſich führen, habe ich nicht das Recht, Sie feſt⸗ zunehmen. Sie müſſen ſofort wieder zurück.“ „Ich will nicht— haben Sie Erbarmen — dort— ſehen Sie— ſie kommen, mich zu holen.“ Angſtvoll ſtarrten die Augen des Mäd⸗ chens auf das e Ufer, und ihre Arme waren wie zur Abwehr hoch erhoben. „Sie kommen— helfen Sie mir—.“ Der Grenzwächter, der ſeine Jugend in dieſer Stunde wieder herbeiſehnte, wandte ſein Haupt. Drüben am andern Ufer wurden einige Geſtalten ſichtbar, die in den Händen brennende Fackeln hielten. Owen griff nach dem Fernglas und ſpähte hin⸗ über. Männer, mit dunklen Röcken, ſuchten drüben das Ufer ab. Es waren keine 8 beamten. Wer war die Frau, die bebend neben ihm ſtand? „Warum ſind Sie geflüchtet?“ fragte er mit dumpfer, monotoner Stimme. Der Vor⸗ fall war ihm peinlich, trotzdem konnte er ſich eines ſympathiſchen Gefühls für das Mädchen entwehren. „Man hat mich für wahnſinnig erklärt und in ein Irrenhaus gebracht“, ſtieß die Fremde hervor.„Dort, die mich ſuchen, ſind die Schufte, die mich um die Erbſchaft meines Vaters betrügen wollen. Sie ver⸗ ſuchten, mich mit Gewalt zum Erbverzi zu bewegen. Als es nichts half, fake man mich in das Irrenhaus.“ Atemlos berichtete das Mädchen von der abenteuerlichen Flucht. Drüben am andern Ufer liefen die Männer mit den Fackeln unruhig hin und her. Offenbar hatten ſie das Fehlen des Bootes bemerkt. Tobias Owen dachte einen Augenblick nach. Seine Mannesehre ſagte ihm, daß er das Mäd⸗ chen beſchützen müſſe. Er ſah dem braun⸗ gelockten Geſchöpf begütigend in die Augen und ſagte:„Warten Sie— dort hinter dem Gebüſch, verbergen Sie ſich, ich werde in ehn Minuten abgelöſt. Ich bringe Sie 2 in meinem Hauſe unter.“ Das fremde Mädchen gehorchte wie ein ſcheues Tier und ſchritt 1 die Halde hinauf. Der Mond warf breite, geſpenſtige Schatten. Owen verfolgte die ſchlanke Geſtalt mit brennenden Augen, bis ſie ver⸗ ſchwunden war. Während er auf den Kameraden wartete, der ihn ablöſen mußte, blickte er hinüber, auf das andere Ufer des Stromes, wo die Männer mit den Fackeln allmählich im Walde wieder verſchwanden. Was ſollte er mit dem Mädchen be⸗ ginnen? Er hatte verſprochen, ihm Obdach zu eben. Gewiß, eine Nacht konnte er be⸗ an die Fremde beherbergen, was aber ann? Der alternde Junggeſelle mußte lächeln über den verwirrten Gedanken, der ihm plötzlich durch den Kopf ſchoß. Eine Torheit, mit ſolchen Gedanken zu ſpielen, das Mädchen war viel zu jung. Da dröhn⸗ ten plötzlich laute Schritte an ſein Ohr— die Ablöſung nahte! Tobias Owen ſchritt raſch dem Kameraden entgegen. „Etwas Neues?“ fragte dieſer mit heiſerer Stimme. Er ſchien ſich erkältet zu haben. „Nichts von Bedeutung“, erwiderte Owen,„ein Boot iſt hier angeſchwemmt— mag irgendwo geſtohlen worden ſein.“ Der andere brummte etwas Unverſtänd⸗ liches vor ſich hin und ſchritt dann grüßend weiter. Tobias Owen fand das Mädchen oben auf der Halde im Gebüſch verborgen. „Kommen Sie“, ſagte er leiſe. Er half der Fremden beim Aufſtehen. Erſt als ſie ein großes Stück des Weges ge⸗ ſchritten waren, wagte der Schützling des Grenzwächters wieder zu ſprechen. „Wohin gehen wir?“ fragte ſie zaghaft. „Dort iſt mein Haus— meine Heimat“, entgegnete Owen, und er deutete ſtolz auf ein niederes Gebäude, das in einiger Ent⸗ fernung wie ein verwunſchenes Schlößchen einſam am Abhang des Waldes lag. „Ich habe ſoviel Ziegel über meinem Dache, daß ich Ihnen Obdach gewähren kann“, fügte er gutgelaunt hinzu.„Es iſt ſehr ſchön und einſam hier.“ Das Mädchen nickte ihm dankbar ent⸗ gegen. Es empfand vor dieſem Menſchen eine Furcht. Als ſie das Haus erreicht hatten, fragte er die Fremde, ob ſie hungrig ſei. Sie ver⸗ neinte. Er führte ſie in ſein blitzblankes Schlafzimmer, wünſchte ihr„gute Nacht“ und entfernte ſich. Noch nie hatte in ſeinem Hauſe eine Frau geſchlafen. Er legte ſich auf den kleinen Stube ſtand und ſchlief müde, wie er war, traumlos dem Morgengrauen ent⸗ gegen. ls der Grenzwächter in der Frühe des anderen Tages erwachte, galt ſein erſter Gedanke dem fremden Mädchen, das er in ſeinem Hauſe aufgenommen hatte. Erſt pochte er ein paarmal leiſe an die Schlaf⸗ zimmertür, und als er keine Antwort er⸗ hielt, begann er zu rufen. In dem Zimmer regte ſich kein Laut. Ganz leiſe öffnete er die unverſchloſſene Tür. Er erſchrak. Das Bett, wohl benutzt,— war leer. Ent⸗ täuſcht begann Owen im Hauſe zu ſuchen, vielleicht war ſein Schüßling ſchon im Garten. Aber wo er rief und ſuchte, tat er es vergebens— das Mädchen war ſpurlos verſchwunden. Er ſollte es nie wieder⸗ ſehen. Zwei Tage ſpäter las Owen an der Tür der Bereitſchaftsſtube folgenden Anſchlag: „Die gefährliche Geheimagentin des Nach⸗ barſtaates, Xenia Norion, die unſerem Lande wiederholt ſchon 1 Schaden zugefügt hat, iſt wieder an der Arbeit. Sie muß die Grenze in der Nacht vom 22. auf 23. Juni unbemerkt überſchritten haben. Diesbezüg⸗ geſe Wahrnehmungen ſollen ſofort der vor⸗ geſetzten Dienſtſtelle zur Kenntnis gebracht werden. Die Grenzkontrolle wird mit ſo⸗ fortiger Wirkung verſchärft. Der Kommandant.“ „Wo dieſer weibliche Teufel nur wieder durchgeſchlüpft iſt?“ fragte ein Grenz⸗ wächter, der neben Owen getreten war und eben den Anſchlag las.„Sie ſoll ſehr ſchön ſein, Owen. Was würdeſt du tun, wenn du ihr mitten in der Nacht begegnen würdeſt?“ „Was ich tun würde?“ antwortete Tobias mit vibrierender Stimme,„was ich tun würde—? Frage den Strom, wohin er fließt, frage den Sturm, wohin er brauſt— leb wohl, ich muß weg.“ Noch in derſelben Stunde erſtattete Tobias Owen ſeiner vorgeſetzten Dienſt⸗ behörde Bericht über die nächtliche Begeg⸗ nung am Strom. Carl Ewald Pogler bequemen Diwan, der in der — ͤA.. ˙ wꝛʃ̃—ͤV!m! JC n!. E lehr ni ſch eri“ „ ermdertz echwennt— en ein. Uuderſind, dann grüßend hen oben auf n. e. N Auſtehen. es Beges ge⸗ ſhützling des el. ine Heimat, bete ſtolz auf einiger Ent⸗ es Shlöſchen es lag. ber einem f gewähren du. Es it dankbar en⸗ m Menſchen aten, faßte fei. Sie ver⸗ blizblanles gute Ruhl fte in keinen Er legte ſich det in det i nüde, wie igtauen ent⸗ t Itühe des fein erſet „ das et 1 latte. bt d Scl Antwott er⸗ en Zinmet b ifnete e ital. dos n her fl 6 Auſclag⸗ in bes ut, leren Lan g 0 den digt ie muß bi 1 B. u, Diesbezg int ber vu fis gehn s itd nit 05 e de ghet. 4 Zur Jungtier⸗Ausſtellung bes Kleintierzuchtvereins Wer einen ſicheren Blick bekommen will für den Typ einer Hühnerraſſe, ſowie deren Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Einträglichkeit, laſſe ſich von erfahrenen Züchtern beraten. Der Grund- ſatz der heutigen Zeit, daß die Wirtſchaftlich⸗ keit unſerer Hühnerraſſen, auch bei der Zucht auf Schönheit, gewährleiſtet ſein müſſe, iſt ſo recht bei den ausgeſtellten Tieren in der dies⸗ jährigen Jungtierſchau im„Karpfen“ beobach⸗ tet worden. Es wurden dabei ſehr gute Züch⸗ 1 kererfolge erzielt. Untenſtehende Abbildungen zeigen: 8 75 gelb, Hahn nebſt Henne, 5 Monate alt. Beide mit Ehrenpreis ausgezeich⸗ nete Tiere ſind auf Schönheit und Leiſtung gezüchtet. Letztere wird erzielt durch vorſich⸗ tige Einkreuzung und durch unbedingte Ver⸗ meidung jeglicher Innzucht. Wir wollen deshalb für die Zukunft den Grundſatz aufnehmen:„Durch Raſſe zur Leiſtung!“ f Der Kleintierzuchtverein iſt beſtrebt, in die⸗ ſer Hinſicht der Allgemeinheit werwolle Dienſte zu leiſten und ſichert jedem Volksge⸗ noſſen beſte fachliche Beratung zu. K. Bugeri Aufn. 2) 5 J 2 Wolken ziehen Ein grauer Morgen war aufgewacht. Aber dann war der Wind gekommen und hatte das dunkle Gewölk gelichtet, daß der blaue Himmel! hindurchſchien und die Sonne für Augenblicke kam. Eben darum blickte man häufiger zum Himmel, denn man verlangte nach Wärme, nach dem hellen Sonnenblick, nach dem freundlichen Glanz des Tages. Und da mußte es auch ge⸗ ſchehen, daß man Acht hatte auf die ziehenden Wolken. Mit zerriſſenen Rändern eilten ſie. türmten ſich zu dichten Haufen empor⸗ und der Wind riß Fetzen von ihnen ab und jagte ſie über das Blau hin. Lohnt es ſich, dieſem Spiel zuzuſchauen? Denn was ſind ſchon ziehende Wolken! Aber nein. Wie war es damals, vor einigen Jahren, als zum erſtenmal im Theater der An⸗ blick ziehender Wolken geſchenkt wurde, ſtür⸗ mende Geſellen, die ſo recht zu der ſtürmenden Muſik paßten und zu der Handlung, die auf⸗ wühlend war? Hatte das damals nicht die Er⸗ innerung erweckt an Kindertage, in denen man im Graſe lag, die Hände unter dem Kopf ver⸗ ſchränkt, den Blick erhoben zu den Wolken und ganz perloren an die Stunde. Eben die zieben⸗ den Wolken, die man tetzt ſah, mochten ne runſt⸗ lich ſein, wurden erſt dadurch ſo wertvoll, daß ſich mit ihnen Erinnerungen verbanden. Aber es blieb ja nicht bei dieſen freundlichen Rück⸗ blicken! Auch jene Tage ſtiegen herauf, wo man bei Herbſtſturm rauhen Weg gegangen war, der nicht nur rauh war, weil Steine unter dem Fuß waren, ſondern auch rauh. weil er ins Un⸗ gewiſſe führte und auch eine Notzeit herauf⸗ brachte, in der man manchmal nach ein wenig mehr Lichtem verlangte. Auch damals waren die Wolken über die Berge hingeſtürmt. Aber ſie hatten keine freundlichen Eindrücke hinter⸗ laſſen, ſondern ſchenkten nur die Schwere der Landſchaft und die Herbheit alles deſſen, was um einen war und wohl auch in einem ſelbſt. Aber auch dieſe Zeit iſt vorübergegangen, und eine lichtere, eine freundliche iſt gekommen, die viel Gutes ſchenkte, für das man dankbar war. Auch über dieſem Tag war nicht immer blauer Himme lund nicht immer Sonne. So manchmal hat man wohl auch ſelbſt das Schwere herangeführt, weil ein ungeduldiges Herz ver⸗ langte, was das Schickſal nicht geben wollte und trotz aller Bemühung nicht gab. Wolken ziehen und Stunden ziehen. Was tut es, wenn die Sonne einmal verdunkelt wird! Sie rinat ſich doch wieder durch. Wie der Film„Der große Appell“ enijtand „Wir filmen das Leben“ Dieſer intereſſante deutſch-italieniſche Gemeinſchaftsfilm läuft Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Vater und Sohn— der Abenteurer und der Soldat Zwiſchen ihnen beiden entſteht der Konflikt, der dem Spitzenfilm der D J J U„Der große Appell“ die ſpannende Note oerleiht Am 26. März ds. Js. wurde der Spitzen⸗ film der DJ F U im Ufa⸗Palaſt in Berlin in deutſcher Sprache uraufgeführt. Der deat⸗ ſche Kinobeſucher wird hierdurch mit einem Film bekannt gemacht, der nicht nur die ſtarke Dramatik ſeines Inhalts, ſondern vor allen Dingen auch durch das wunderbare Spiel ſei⸗ ner Darſteller großes Intereſſe auslöſen wird. Aber noch etwas macht dieſen Film zu einem faſt einmaligen Bilddokument. Seine Atmosphäre iſt nicht das Atelier allein. Hier zogen Kameraleute, unter Verachtung aller Gefahren und Schwierigkeiten hinaus in das Leben, dort wo es am hitzigſten brodelt und ſiedet— nach Afrika. Und als ſie ſpäter ihr Material ſortierten, da konnten ſie mit Ge⸗ nugtuung feſtſtellen, daß ſie ein intereſſantes Stück wirklichen Lebens in ihre Kamecas ein⸗ gefangen hatten. Sie nannten ihren Film„Der große Appell,“ und unter dieſem Titel werden wir ihm in dieſer Woche im Central⸗Film⸗ Palaſt gegenüberſtehen. Wie er aber entſtand, darüber gibt uns ſein Schöpfer und Geſtalter, der italieniſche Re⸗ giſſeur Mario Camerini, einen intereſſanten Ueberblick. Rechnung Friedrichs des Großen „Wir behandelten zuletzt die Schlacht bei— Fleiſchmann?“ 5 „Fleiſchmann ſpringt verdattert auf:„Aeh— die Schlacht bei— äh äh—“ „Verkehrt! Gute Nacht!— Schmökel!“ Schmökel windet ſich langſam in der Schul⸗ bank hoch:„Die Schlacht bei Colin!“ „Gut. Wie kam es, daß die feindliche Ar⸗ tillerie ſo beſonderen Schaden anrichten konnte? Primus!“ „Durch die Angriffsform im Karree. Bei die⸗ ſer Zuſammenballung konnten die Kugeln gleich ſo viele Menſchen auf einmal treffen.“ „Sehr gut,. Primus, ſetzen. Daher alſo die ſtarken Verluſte; nicht zuletzt auch durch das kühne Draufgängertum der preußiſchen Armee.“ Das harte Aufſtoßen eines Krückſtockes unter⸗ bricht die Rede des Lehrers.„Will er damit ſagen, daß ich meine braven Kerls umſonſten habe in den Tod geſchickt?“— Leibhaftig ſteht der Alte Fritz im Klaſſenzimmer, mit Dreiſpitz, Stock und Schärpe. „O nein, Majeſtät!“ ſtammelte der erſchrok⸗ kene Lehrer. „Will ich ihm auch nicht geraten haben! Weiß er, daß in fünf Jahren meiner Kriege 23 120 Menſchen ihr Leben hingaben? Weiß er aber auch, daß Euer Straßenverkehr heut⸗ zutage in juſt derſelben Zeit 37 600 Menſchen⸗ leben koſtet! Meine Toten haben Preußen groß gemacht! Eure Toten belaſten ihr Vaterland!“ „Verzeihung. Majeſtät. ich.“ Schweißgebadet erwacht der Lehrer. Es war ein Traum.— Aber die Rechnung Friedrichs des Großen iſt leider bittere Wahrheit! Holzbock kann gefährlich werden In einem heſſiſchen Ort bemerkte ein junger Mann, durch einen plötzlichen Schmerz am Un⸗ terleib aufmerkſam geworden, daß ſich ein ſog. Holzbock in ſeine Haut eingebohrt hatte. In dem begreiflichen Wunſch, das läſtige Inſekt raſch zu entfernen, riß er an dem blutgeſchwol⸗ lenen Körper des Tieres, deſſen Kopf aber in der Haut ſtecken blieb. Da er dies nicht beachtet hatte, nagte ſich der Kopf durch die Bauchdecke weiter und verurſachte einen Bruch, der dazu führte, daß der junge Mann ins Krankenhaus gebracht werden mußte. f Der„Holzbock“. ſonſt auch Zecke oder Hunds⸗ zecke genannt, iſt ein bei uns häufig vorkom⸗ mende Zeckenart, die an Sträuchern. Büſchen und Unkraut hängt, einen lederartigen Körper mit hornigem Rückenſchild und Haftſcheiben an den Beinen hat und im gewöhnlichen Zuſtand nur 2 bis 3 Millimeter groß iſt. Gefährlich wird nur das Weibchen, das etwas größer iſt als das harmloſe Männchen. welches nach voller Entwicklung keine Nahrung mehr zu ſich nimmt. Das Weibchen ſaugt ſich an herum⸗ laufenden Hunden feſt. wie der Vorfall zeigt, u. d. auch an Menſchen. ſchwillt dann bis zur Größe einer Erbſe an und nimmt eine rötliche oder bläuliche Färbung durch das aufgeſaugte Blut an. Da ſein Saugrüſſel mit Widerhaken beſetzt iſt, bleibt der Kopf beim gewaltſamen Abreißen des Paraſiten leicht in der Haut ſtecken und verurſacht dann, ſelbſt wenn er ſich nicht wie hier weiterfrißt, ſchwer heilende „Immer wird ein Film, der Anſpruch dar⸗ auf erhebt, vom Herzen zu kommen und zu den Herzen zu führen“— meint Mario Ca⸗ merini—„als erſte Vorausſetzung eine an⸗ ſtändige Geſinnung als Grundgedanken in ſich tragen müſſen. Denn nur der Film erfüllt ſeinen Zweck, der nicht das Spiel um des Spieles willen zeigt, ſondern der durch ſeine ſpielſtarke Geſtaltung dem Beſchauer ſeine Ethik aufzwingt. Ich perſönlich halte nicht viel von Filmen, die einen rein deſtruktiven Charakter haben. Ein Film muß einen Weg nach oben zeigen. Er muß eine befreiende Lö⸗ ſung der ſeeliſchen Konflikte finden, denn nur dann hat er die Berechtigung, den Menſchen in ſeiner Not und ſeinem Irrtum darzuſtellen. Als wir uns zum erſten Mal mit dem Stoff des Filmes„Der große Appell“ beſchäftigten, da wütete in Afrika der Kolonialkrieg. Es war klar, daß hier Menſchenſchickſale in einem un⸗ geheueren Schmelztigel geformt wurden, daß viele an dieſem Schickſal zerbrachen, auf der anderen Seite aber der heiße Atem Afrikas manchen über ſich hinauswachſen ließ. Denn Wün den. Ein wirkſames Mikkel gecen einen ſolchen Unfall beſteht darin, daß man den Kör⸗ per des Inſekts mit Oel beſtreicht. worauf er ſich vollſtändig aus der Haut löſen läßt. Auch bei von dem Blutſauger befallenen ö un⸗ den ſoll man es nicht anders machen. da ſonſt die Wunde eitert und einer längeren Behand⸗ lung bedarf. 4 Wetterdienſtliche Sonderberatung Im Rahmen des Vierjahresplanes— für die Verhütung von Schäden und die möglichſte Produktionsſteigerung der Wirtſchaft— 5 winnen auch die wetterdienſtlichen Sonderbe⸗ ratungen der einzelnen Wirtſchaftszweige im⸗ mer mehr an Bedeutung. Um der Wirtſchaft die Inanſpruchnahme des Wetterdienſtes zu erleichtern, hat der Herr Reichsminiſter der Luftfahrt verſuchsweiſe einen Sonderbe⸗ ratungsdienſt zu verbilligten Gebühren ange⸗ ordnet. Als beſonders vom Wetter abhängig ſind Landwirtſchaft, Obſt⸗ und Gartenbau, Hoch- und Tiefbau, Verſand froſtempfindlicher Waren(wie Kartoffeln, 1 0 Mineralwaſſer, Chemikalien uſw.), Gerüſtbau,(Böen⸗ und Sturmwarnungen), Schiffahrt, Ueberlandzen⸗ tralen und Elektrizitätswerke, Eiſenbahn⸗ und Kraftverkehr, Sport, Fremden- und Ausflugs⸗ verkehr zu betrachten. Die Beratungen können einzeln, aber auch in Form von Abonnements angefordert werden und erfolgen je nach Dringlichkeit telefoniſch oder 1 Die Wetterwarte Frankfurt a. M., 2220 Rhein⸗Main(Fernſprecher Nr. 602 21 11 Tag und Nacht beſetzt und erteilt bereitwi willigſt weitere Auskunft.— Dieſe Einrich⸗ tung dürfte von vielen Volksgenoſſen freudig begrüßt werden. Denn wie oft hätte man ſchon Arbeiten in Angriff genommen, wenn man über die Wetterlage an den Tagen, an denen die Arbeiten ausgeführt werden ſollten, un⸗ terrichtet geweſen wäre. Ein telefoniſcher An⸗ ruf bei der Wetterwarte in Frankfurt a. M. genügt, und man erhält ſofort die richtige Auskunft. Alſo eine Einrichtung, die man nun begrüßen kann und die hoffentlich recht viel in Anſpruch genommen wird. Grüne Tomaten... Es gibt Grund⸗ ſtücke, wo evtl. die Sonne weniger hinkommt und viele Tomaten nicht ausreifen und grün bleiben. Es iſt dies kein Anlaß, die Tomaten einfach hängen und verderben zu laſſen. Falls man Fröſte befürchten ſollte, werden die grü⸗ nen Früchte abgenommen und reihenweiſe in Kiſten oder Kaſten gelegt und mit Torf dünn beſtreut. Jede Schicht wird noch mit einer Zeitung bedeckt, da ſich die Früchte nicht be⸗ rühren ſollen. Dann ſtellt man die Kiſten an einen ſauberen, trockenen und auch warmen Ort, wo ſie heranreifen. Auch das iſt Kampf dem Verderb! ſo viel war ſicher, dieſer große Appell mußte alle aufrütteln, in deren Adern unſer Blut floß. Wir haben ein Einzelſchickſal herausge⸗ wählt. Wir haben verſucht, es in einer mög⸗ lichſt ſchlichten Form zu geſtalten und dieſer Bertani, die Hauptfigur meines Films, iſtz ein unbekannter Soldat, uns aber doppelt lie⸗ benswert, da er im Sterben den Weg in die Arme ſeines Volkes zurückgefunden hat. Ich habe verſucht, die Höhepunkte meines Films in Gottes freier Natur zu formen. Ich habe mit meinem Arbeitstrupp die Wüſten und Steppen durchſchweift. Ich habe die Soldaten unſerer glorreichen Kolonial-Expedition auf ihren Opfergängen durch Tod und Hitze beglei⸗ tet— immer aber ſchwebte mir das eine Ziel vor: Geſtaltung der Menſchenſchickſale. Ich glaube, vor mir verantworten zu können, wenn ich ſage, daß ich die mir geſtellte Auf⸗ gabe bewältigt habe und einen Film geſchaffen habe, der Anſpruch darauf erheben kann, das Leben in ſeiner elementariſchen Form in ſich zu tragen. Aufn.: DIFU(2 Er will nicht mehr Waffen ſchmuggeln Eine lebhafte Auseinanderſetzung zwiſchen der ſchönen Lina de Coſta und Camiilo Pilotto, den Hauptdarſtellern des Films„Der große Appell“ Die deu 2 * Vekannimachungen Orisgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim N S.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Diüenſtſtelle Bürſtädterſtr. 16. 1. Stock Ausſchneiden! Aufheben! liche Arbeitsfront, Ortswallung Viernheim Ableilung Berufserziehung und Betriebsführung Innerhalb des Berufserziehungswerkes der DAßF., Ortswaltung Viernheim, beginnen folgende Lehrgemeinſchaften: Für kaufmänniſche Berufe: 19 H 1 Verkehrsſchrift— Einführung Einführung in die Grundbegriffe der Verkehrsſchrift. Geläufiges Leſen und Schreiben mit⸗ telſchwerer Texte in einer Geſchwindigkeit ron 40—60 Silben in der Minute. Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Montag und Donnerstag. Gebühr: RM. 8.— 1 2 Verkehrsſchrift— Praxis Wiederholung des Lehrſtoffes von K. 1. Schnellſchriftliche Uebungen. Anſage 60-100 Silben in der Minute. Uebertragungsaufgaben. Veh l 120 Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Dienstag und Freitag. Gebühr: RM. 8.— H 3 Eilſchrift— Einführung 8 Einführung in die Eilſchrift. Schnellſchriftliche Uebungen. Anſage bis zu 120 Silben in der Minute. Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Mittwwoch. Gebühr: RM. 8.— H 1 Gutes Deutſch(Auch für handwerkliche Berufe) Die deutſche Sprachlehre(Rechtſchreibung, Wort⸗ und Satzlehre) in Grundlage, Wieder⸗ holung und Uebungen. Einfache Uebungen zur Stilkunde.(Aufſätze, Berichte, Leſeſtücke, Wiedergaben).— Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: RM. 8.— H 2 Kaufmänniſches Nechnen Rechenvorteile und Kontrolle bei den Grundrechnungsarten. Bruchrechnen. Soctenver⸗ wandlung. Dreiſatz. Kettenſatz. Miſchungs⸗ und Verteilungsrechnen. Prozentrechnen. Reiner vermehrter und verminderter Wert. Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: RM. 8.— 1 Buchhaltung J— Einführung a Die Aufgaben der Buchhaltung im kaufmänniſchen Rechnungsweſen. Rechtliche Veſtim⸗ mungen. Inventur⸗ und Eröffnungsbilanz. Das Konto. Die Kontengruppen. Der Bu⸗ chungsſatz. Bearbeitung verſchiedener kleiner Geſchäftsgänge mit Abſchluß. Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: RM. 8.— H 4 Buchhaltung II— Aebungen in deutſcher und amerikaniſcher Form Durchführung von Geſchäftsgängen mit Abſchluß und eines großen Geſchäftsganges im Warengeſchäft. Behandlung der ſtillen Geſellſchaft und der offenen Handelsgeſellſchaft. Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: RM. 8.— Die Anmeldung muß müöglichſt verſönlich in der Ortswaltung der Daß, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtr., oder beim Ortsberufswalter Richard Jakob, Viernheim, Hindenburgring 24 p., während der üblichen Sprechſtunden ecfolgen. Gültig iſt die Anmeldung nur nach Lasfüllung der vorgeſchriebenen Anmeldekarte und Einzahlung der Gebühren. Außer den Teilnahmegebühren werden bei der Anmeldung 20 Rpf. als Einſchreibegebühr erhoben. Der Lehrſtoff für jedes Lehrfach liegt feſt und lann bei der Anmeldung eingeſehen werden. Der Beginn(Ort, Zeit, Tag) wird jedem Teilnehmer ſchriftlich rechtzeitig bekannt gegeben. Die Uebungszeit iſt von 20 bis 22 Uhr. Anmeldeſchluß: 15. Oktober 1938. FFF Achtung! SA⸗Sportabzeichen⸗ träger! Die vom Führer befohlene Wiederholungs- übung für das SA⸗Sportabzeichen ſindet nun⸗ mehr und zwar für alle SA-⸗Sportabzeichen⸗ träger, die nicht der SA angehören, am Sonntag, den 18. September ds. Js., vormittags 8 Uhr, ſtatt. Antreten 7.45 Uhr auf dem Platz vor der Goetheſchule in Viernheim. Mitzubringen iſt das Leiſtungsbuch. Fahrrad mitbein⸗ gen! Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F.b.: Schmitt, Obertruppfühcer NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft burch Fteube? Bau⸗ und Siedlungsausſtellung in Frankfurt a. M. Wir veranſtalten am 2. Oktober 1938 eine Omnibusfahrt zu obiger Ausſtellung. Der Fahrpreis beträgt ohne Eintritt RM. 3.30. Rückkunft etwa abends 21 Uhr. Anmeldungen werden bis Mittwoch, den 21. September, von Alf. Graff, Lamperthei⸗ merſtraße 33, entgegengenommen. Für die hieſigen Siedler und Baufreunde bietet dieſe Ausſtellung ſehr viel Intereſſan⸗ Hitler Jugend Am Sonntagvormittag 9 Uhr treten ſämtliche Schar- und Kameradſchaftsführer ſowie ſämtl. Jungvolkführer über 14 Jahren zum Unter⸗ führer⸗-Fünfkampf in Uniform und Sportzeug auf dem Sportfeld am Lorſcherweg an. Der Gefolgſchaftsführer. ccc Die Arbeit des Karloßfelkäjer⸗ Abwehrbdienſtes Zur Richtigſtellung falſcher Gerüchte Trotz dauernder Aufklärung in der Preſſe iber den Kartoffelkäſer und die Tätiakeit des Kartoffelkäfer⸗Abwehrdſienſtes, ſind in der Be⸗ völkerung immer noch die wildeſten Gerüchte im Umlauf. Zur Richtiaſtellung erklärt der Kartof⸗ felkäfer⸗Abwehrdlenſt des Reichs⸗ nährſtandes folgendes: 1. Die Landwirte haben im allgemeinen keiner⸗ let Koſten zu den Bekämpfungsmaßnahmen beizutragen. 3 2. Eine Schädiauna der Kartoffelpflanzen durch das Syrftzen tritt ebenſowenig ein, wie bei einer ſachgemäß durchgeführten Schädlings⸗ bekämpfung in Obſt⸗ und Weinbau. Das Spritzen bat keinerlei Einfluß auf die unterirdiſchen Teile der Kartoffelpflanzen. Insbeſondere beſteht bet Genuß der Kartof⸗ ſeln von geſpritzten Aeckern nicht die ge⸗ rinaſte Möglichkeit einer geſundͤheitlichen Schädianng. Es werden im Verlauf der Bekämpfungs⸗ maßnahmen keine Kartoffelfelder zerſtört. Vei Bodenfunden werden ledialich jeweils einige Qnadratmeter entfernt, um den Boden deſinfizieren zu können. . Ein Verbot, in einem beſtimmten Gebiet Kartoffeln anzußauen, kommt keinesfalls in Betracht; im Gegenteil müſſen Kartoffeln als Fangpflanzen angebaut werden, um etwa überwinterte Käfer zu veranlaſſen, an Ort und Stelle zu verbleiben, damit ſie bei der erſten Kontrolle gefunden werden. Alle anderslautenden Gerüchte ſind rnwahr. Gegen die Verbreiter kann wegen Beunruhi⸗ gung der Bevölkerung, aufgrund der Beſtim⸗ 158 des Staatsſchutzgeſetzes, vorgegangen werden. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. September 1938 Anſer Tagesſpruch Gleichlaufend mit der Erziehung des Kör⸗ pers hat der Kampf gegen die Vergiſtung der Seele einzuſetzen. Adolf Hitler. AA ccc. oammex Der Sommer iſt müde. Mit ſchweren ſchlep⸗ penden Schritten durchſchreitet er das Land und ſchaut zum letzten Mal auf die Felder, Wälder. Wieſen, Bäche, Seen und Berge. Sein Werk iſt nun vollendet. Er ließ das Korn unter der ſengenden Glut der Sonne reifen und die Früchte langſam ſich röten und ſchwellen. Noch ſtehen die Wieſen und Felder in ſaftigem Grün, aber ſchon treibt der Wind hin und wie⸗ der ein vergilbtes Blatt vor ſich her. Schil⸗ lernde Tauperlen tanzen an den Gräſern und zartgraue Nebelſchleier hangen an den Sohlen des Sommers. Da reißt er mit weitausholen⸗ der Gebärde die dunkle Wolkenwand, die dro⸗ hend über dem Land liegt, auf und läßt noch einmal einen leuchtenden Tag erſtehen. Am glasblauen Himmel flammt das goldene Son⸗ nenrad, und das warme, koſende Licht reift die Blumen zur letzten, tiefſten Schönheit. Doch hinter all dem Glanz und Leuchten, hinter dem ſüß⸗ſchweren Duften der Blumen ahnen wir den Abſchied. Wehmut ſteigt in uns auf. Rück⸗ blickend erleben wir dankbar noch einmal die köſtlichen Stunden in Sonne, Waſſer, Wind und Blüten, die dieſer Sommer uns ſchenkte. Vorwärtsſchauend ſehen wir den ewigen Kreis— lauf in der Natur langſam ſich vollenden: Werden und Vergehen, Blühen und Ernten. Und wir denken an unſer eigenes kleines TDa⸗ ſein und fragen uns plötzlich— leicht er⸗ ſchreckend: Wie wird es mit der Ernte unſeres Lebens ſein? f Kühl iſt der Abend. Schweigend wandern wir durch den Wald und atmen beglückt die feuchte würzige Luft. Zu keiner Zeit des Jah⸗ res iſt der Wald ſo ſchön wie jetzt, wenn die⸗ ſer köſtliche Geruch nach Tannen, Moos und friſchen Pilzen zwiſchen den Bäumen hangt. So wie jedes Alter unſeres Lebens ſeine eige⸗ nen Aufgaben und ſein Glück bringt, ſo hat auch jede Zeit des Jahres ihren beſonderen Reiz und eigene Schönheit. Dies Wiſſen macht uns den Abſchied vom Sommer leichter. Und hoffnungsfrohen Herzens ſchreiten wir dem Herbſt und Winter entgegen. * Parteibeiträge und Wehrdienſt Demnächſt Ergänzung der Beitragsordnung Wie der Reichsſchatzmeiſter mitteilt, hat ſich das Oberkommando der Wehrmacht damit einverſtanden erklärt, daß Angehörige der Re⸗ erve, Erſatzreſerve und Landwehr bei Ablei⸗ tung des aktiven Wehrdienſtes ihre Beiträge weiterbezahlen. Demzufolge hat der Reichs- ſchatzmeiſter der NS DAP. beſtimmt, daß Par⸗ teigenoſſen, deren Mitgliedſchaft nach Punkt III Ziffer 1 ſeiner Anordnung vom 27. März 1936 ruht, grundſätzlich keine Mit⸗ gliedsbeiträge ſowie keine Beiträge zur Hilfs⸗ kaſſe der NS DAP. zu entrichten haben. Ange⸗ hörigen der Reſerve, Erſatzreſerve und Jand⸗ wehr haben jedoch bei aktivem Wehrdienſt bis zu acht Wochen ihre Mitgliedsbeiträge und Hilfskaſſenbeiträge weiterzuzahlen. Die achtwöchige Friſt iſt neuerdings auf einen Zeitraum von 4 Monaten erſtreckt, da die Ableiſtung des Wehrdienſtes bei der Luft⸗ waffe und bei der Kriegsmarine für Ange⸗ hörige der Reſerve dieſen längeren Zeitraum bedingt. Es wird jedoch, wie der Reichsſchatzmeiſter mitteilt, demnächſt eine ergänzende Anordnung zu der Beitragsordnung vom 29. Oktober 1935 veröffentlicht werden, in der beſtimmt wird, daß Parteigenoſſen und Parteianwärter, deren Familien bei Ableiſtung des Wehrdien⸗ ſtes Familienunterſtützung beziehen, grund⸗ ſätzlich von der Beitragsleiſtung während die⸗ ſer Zeit zu befreien ſind. Dieſe Befreiung wird jedoch nur auf Antrag gewährt werden und ſich ſchließlich auf den Perſonenkreis er— ſtrecken, die Familienunterſtützung bezieht. Das Landvolk ſpart wieder. Am 30. Juni 1938 betrug nach den vom Ländlichen Genoſſenſchaftsverband Rhein-Main⸗Neckar e. V. in Frankfurt am Main vorgenommenen Erhebungen der Stand der Einlagen der länd⸗ lichen Kreditgenoſſenſchaften Heſſen⸗Naſſzus insgeſamt 151,3 Millionen RM. Damit ſind ſeit dem 30. Juni 1937 die Einlagen um 19,1 Millionen RM. 14,4 Prozent geſtiegen. In der gleichen Zeit iſt die Zahl der Einleger von insgeſamt 334127 auf 334 480, d. h. um 10 353 oder 3,2 Prozent geſtiegen. Dieſe Zah⸗ len beweiſen eindeutig den e e Spar⸗ willen der Bevölkerung Heſſen⸗Naſſaus. Die Soldaten der alten und neuen Wehrmacht ſchließen ſich zuſammen. Im„Schützenhof“ findet morgen Sonntag ein Appell der Krie⸗ ger- und Soldatenkameradſchaft ſtatt. Außer der Ehrung verſchiedener Kameraden wird un⸗ ter Anweſenheit des Kreisführers Becker die Ueberführung des Soldatenbundes erfolgen. Lehrgemeinſchaften der Deutſchen Arbeitsfront Die Deutſche Arbeitsfront, Ortswaltung Viernheim— Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung— veröffentlicht in heutiger Ausgabe eine Bekanntmachung, wonach inutr⸗ halb des Berufserziehungswerkes eine Reihe von Lehrgemeinſchaften für daufmänniſche Be⸗ rufe beginnen. Die einzelnen Kurſe dauern insgeſamt 20 Doppelſtunden und ſieht der Lehrſtoff u. a. vor: Verkehrsſchrjft in Ein⸗ führung und Praxis, Eilſchrift, Gutes Deutſch (auch für handwerkliche Berufe), Kaufmän⸗ niſches Rechnen, Buchhaltung 1— Einfüh- rung—, Buchhaltung 2— Uebungen in deutſcher und amerikaniſcher Form. Für jeden vorwärtsſtrebenden Menſchen ſind dieſe Lehr⸗ gemeinſchaften ein Mittel, mit welchem er ſein Wiſſen weſentlich bereichern kann. Ge⸗ rade die Vielſeitigkeit der einzelnen Berufe erfordert ſtändiges Lernen und ſich-weiter⸗ bilden. Es iſt deshalb mit einer zahlreichen Beteiligung an dieſen Lehrgemeinſchaften der DAF. zu rechnen. Anmeldungen ſind möglichſt perſönlich und ſofort zu richten an die Orts⸗ waltung der DAF. Viernheim, oder an den Ortsberufswalter Richard Jakob, Hindenburg⸗ ring. Der Beginn der Lehrgemeinſchaften wird jedem Teilnehmer ſchriftlich mitgeteilt. Man wolle die heutige diesbezügliche Bekanntma⸗ chung beachten. Die Schulungsarbeit des Deut⸗ ſchen Frauenwerkes. Wir gehen in den Herbſt, die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Da beginnt für die Frauenwelt das Arbeiten, wie Nähen, Sticken, Flicken uſw. bei trautem Lichterſchein. Beſonders auf dem Lande wird dies nach Erledigung der letzten Feldarbeiten als notwendige zuſätzliche Arbeit gepflegt. Da ſitzen die weiblichen Familien⸗ mitglieder des Abends in engſtem Kreiſe und erfüllen getreulich ihre häuslichen Pflichten. Iſt es da nicht ſelbſtverſtändlich, wenn das Deutſche Frauenwerk gerade die Spätherbſt⸗ und Winterszeit dazu benutzt, um die deut⸗ ſchen Frauen und Mädchen in Kurſen zu ſchulen? Das Deutſche Frauenwerk hat ſich zum Ziele geſetzt, durch einheitliche Zaſam⸗ menfaſſung der Unterweiſung in Hauswirt⸗ ſchaft, Geſundheitspflege, Kinderbeſchäfrigung und Heimgeſtaltung den angehenden Haus⸗ frauen und Müttern, deren ſie für ihren ver⸗ antwortungsvollen Pflichtenkreis in ſtaats⸗ politiſchem Intereſſe bedürfen. Auch in un⸗ ſerem Kreisgebiet werden nun in Kürze ſolche Kurſe von den einzelnen Ortsgruppen des Deutſchen Frauenwerks durchgeführt werden. Pflicht der deutſchen Frauen und Mädchen iſt es, ſich an den Kurſen, die bekannt gegeben werden, recht zahlreich zu beteiligen, zumal dies in ihrem eigenen Intereſſe liegt. Sehr friſch war es auchheute früh. Das Thermometer verzeichnete nur 7 Grad Wärme bei kühlem Wind und keilweiſe Reif. Unbeſtändiges Weſtwetter in Ausſicht Die am Donnerstag auf das Feſtland ein⸗ gedrungenen arktiſchen Kaltluftmaſſen haben zum Aufbau eines Hochdruckgebietes geführt. In ſeinem Bereich ſetzte Aufheiterung ein, die in der Nacht zum Donnerstag die Tempera⸗ ren bis in Gefrierpunktnähe abſinken ließ. Samstag: Nach meiſt noch klarer und kalter Nacht wieder Uebergang zu unbeſtän⸗ digem Wetter. Die Ausſichten für Sonntag: Zebhaftes und unbeſtändiges Weſtwetter, doch häufig aufheiternd. EIn 2 EIN I. Man erlebt die vielen Sender in aller fülle der Musik oder in höchster Trennschärfe und hot immer die nötige Empfangsempfindlichkeit die Konstruktion ist in Preis und leistung ein Muorlestein in der Geschichte der Rundfunktechnik. für Wechselstrom RM 214,25, für Allstrom RM 233, TEIFHUNTEN- Bft BFEUTSC HFH WF TM ANKE. FI FFUNEFN-· Ost DEU SCHEWWEUIMARKE= IEFIHFUNC EN, DOIHEDOEUTISCHHWEHAUIMARKE- ELIEfFUNKEHN- OIE DHUTSCHEHWWELIIMARKE- TELEFUNKEN · Oſt OFEOUTs CEEWHH MARKT AeiEfUNACEN- Oft DECT SCH VNL NNMANNT 0 k fa unt Hin übel ein Jah 515 gli vert eine 58 7 Aile⸗ . Außer bird un⸗ ale die age chen walung ng und heller im e die ſche Ve⸗ dauern cht der 1 Ein⸗ 8 1 Lchr⸗ hen er . Ge⸗ Baue Heiter leichen len der üglichſt e Orts⸗ an den fuhng⸗ en witd Man Anima⸗ 8 18 1 1 1 1 4 * verbrecheriſcher Anſchlag Frankfurt a. M. Am Mittwoch abend bemerk⸗ te ein Omnibusſchaffner, der die Strecke Flug⸗ hafen Rhein⸗Main— Hauptbahnhof fährt, als er den Flughafen verlaſſen wollte, daß die Ausf a rt an der Rehbockſchneiſe ver bar⸗ rikadiert war. Die Täter hatten eine Bank auf die Fahrbahn geſtellt den Schlagbaum her⸗ untergelaſſen und eine zwei Zentner ſchwere Hinweistafel aus dem Boden geriſſen und quer über den Schlagbaum gelegt. Etwas weiter lag ein 6 Meter langer Baumſtamm quer über die Fahrbahn. Nur der Aufmerkſamkeit des Omni⸗ busſchaffners iſt es zu verdanken, daß ein Un⸗ glück verhütet wurde. Von der Flughafen⸗ verwaltung iſt für die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 100 Mk. ausgeſetzt. Iwei Brandſtifter gefaßt Frankfurt a M. Im September 1935 brannte in Kirber(Kreis Limburg) die Scheune des Erbhofbauern Richard Knapp vollſtändig nie⸗ der. Im Laufe der Jahre entſtand in der Be⸗ völkerung das Gerücht, daß der Sohn des Knapp, der inzwiſchen den Erbhof übernommen hat. die Scheune vorſätzlich in Brand geſteckt hätte. Die Staatsanwaltſchaft in Limburg, die ſich die Aufklärung älterer Brandfſachen beſon⸗ ders angelegen ſein läßt, beauftragte Spezial⸗ beamte der Kriminalvpolizeiſtelle Frankfurt mit den Ermittlungen. Die entſandten Beamten konnten in kurzer Zeit feſtſtellen. daß der Erb⸗ hofbauer Knapp dieſen Brand nicht angelegt hat. Knapp. der ſeine Landwirtſchaft muſter⸗ gültig betreibt, hatte in den letzten Jahren Rückſchläge dadurch erlitten, daß ihm Pferde durch Krankheit verendeten und ihm auch im Jahre 1933 eine Strobdieme auf dem Felde, die gegen Feuer nicht verſichert war, verbrann⸗ te. Die eingehenden Ermittlungen, die ſich in⸗ folge der verſtrichenen Zeit ſehr ſchwierig geſtal⸗ teten, führten zu dem Ergebnis, daß ein jun⸗ ger Mann aus Kirberg in Gemeinſchaft mit einem damals in Kirberg beſchäftigten Mann aus Leipzig, der Kirberg lange ſchon wieder verlaſſen hat, die Scheune des Knapp vorſätzlich in Brand geſteckt hatte. Schließlich wurde der junge Mann aus Kirberg noch über⸗ führt, auch im Jahre 1933 die Strohdieme des Bauern Knapp vorſätzlich in Brand geſteckt zu haben. Das Amtsgericht in Limburg hat gegen beide Täter Haftbefehl erlaſſen; ſie befinden ſich in Unterſuchungshaft und ſehen demnächſt ihrer Beſtrafung entgegen. Neues vom Wellflughafen Frankfurt a. M. Das neue Luftſchiff„LZ. 130“, das den Namen„Graf Zeppelin“ erhalten hat. iſt von ſeiner erſten Werkſtättenfahrt am Mitt⸗ wochnachmittag 17.30 Uhr in Friedrichshafen wieder gelandet. In wenigen Tagen wird es die Fahrt zu ſeinem neuen Heimathafen Frank⸗ furt am Main antreten. Auf dem Luftſchiffhafen Rhein⸗Main wurden in dieſen Tagen verſchiede⸗ ne Neu⸗ und Umbauarbeiten fertiggeſtellt, die einer weiteren Sicherung des Fahrbetriebes dienen. Die Halle II iſt nach 16monatiger Bau⸗ zeit zur Aufnahme des Luftſchiffes bereit. In dieſe Halle wird das alte Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ zu Beſichtigungszwecken gebracht wer⸗ den. Vor dieſer neuen Halle wurden Parkplätze für 3000 Wagen angelegt. Das Lager für die Gasflaſchen iſt an das Ende des Flugyplatzge⸗ ländes gelegt worden. Hier können auf gemau⸗ erten Geſtellen 360 Gasflaſchen gelagert wer⸗ den. Die Flaſchen haben eine Länge von 10 bis 14 Meter und beſtehen aus hochwertigem Ma⸗ terial. Neben dem Lagerhaus iſt das Hochdruck- haus, in dem das Gas komprimiert und in die Flaſchen gefüllt wird. Neue Straßen. Radfahr⸗ wege und Fußwege ſind bis zur neuen Halle angelegt, der neue Ankermaſt iſt ausgefahren, damit„Graf Zeppelin“ daran feſtgemacht wer⸗ den und von Halle 1(die der Aufnahme des neuen Luftſchiffes dienen ſoll) im Halle II ein⸗ gefahren werden kann. Hier wird er an Fla⸗ ſchenzügen aufgehängt und alsbald wieder zur Beſichtigung freigegeben. gie hauflen wie die Wilden Hermeskeil. In zwei bekannten Hermeskeiler Gaſtſtätten wurden nachts Einbruchsdie b⸗ ſtähle verübt und dabei allerlei Beſchädigun⸗ gen angerichtet. Durch das große Eingangstor waren die Diebe in den„Posthof“ gelangt und hauſten hier wie die Wilden. Zunächſt wurde die Fernſprechleitung durchſchnit⸗ ten. An einer Schreibmaſchine riß man das Farbband ab und verbog faſt ſämtliche Typen. Im Vorführungsraum des Kinos wurde der Olympiafilm weggenommen und im Hof aufgerollt und teilweiſe zerriſſen. In der Bauernſtube des„Poſthofes“ fand das Wechſel⸗ gad etwa 30 RM., das Intereſſe der Diebe, ie ſich dann noch an einer Flaſche„Stein- häger“ gütlich taten. In der Autogarage mach⸗ te man ſich an dem dort untergeſtellten Perſo⸗ nenwagen eines Gaſtes zu ſchaffen. Man ſtreute Gips über den ganzen Motor, ſchnitt ſämtliche Kabel des Wagens ab und richtete auch Zer⸗ ſtörungen im Wageninnern, ſo am Schaltbrert, an. In der zweiken Gaſtſtätte, im„Hochwald⸗ Hof“ waren die angerichteten Schäden nicht ſo bedeutend. Die Kaſſe fand man leer, ſodaß hier der Beutezug gewiſſermaßen geringer ausfiel. Aber auch hier entſchädigte man ſich an einer laſche Rotwein, die an Ort und Stelle den Weg aller edlen Flüſſigkeiten fand. In der Autogarage machte man ſich ebenfalls an einem fremden Perſonenauto zu ſchaffen und richtete kleinere Beſchädigungen an. Die Hermeskeiler Polizei hat ſich ſofort der Sache angenommen und führt die Ermittlungen zur Feſtſtellung der Diebe durch. Ein eigenartiger Unfal. Bitburg(Eifel). Auf einem Bauplatz in Bau⸗ ler war ein 35 Jahre alter Mann damit be⸗ ſchäftigt, mit einer Zugmaſchine Baumaterial in einem Kaſten in die oberen Stockwerke zu Bunte Tageschronil befördern. Plötzlich zer riß das Seil und der Kaſten ſtürzte aus beträchtlicher Höhe ab. Der Mann ſprang noch zur Seite, wurde aber dennoch geſtreift und ſchwer am Fuß und Ober⸗ ſchenkel verletzt. Dunkel um einen Todesfall. Bad Kreuznach. Ein Mann von hier, der plötzlich über Unwohlſein klagte, ſtarb kurz da⸗ nach, als er ins Krankenhaus gebracht worden war. Da der Mann keines natürlichen Todes geſtorben ſein ſoll, hat die Kriminalpolizei Er⸗ mittlungen angeſtellt. Fürſorgezöglinge aufgegriffen. Andernach(Rhein). Zwei Burſchen im Alter von 14 Jahren kamen ins hieſige Krankenhaus und bettelten ſich ein Eſſen. Da ſie einen ver⸗ dächtigen Eindruck machten, wurde die Polizei verſtändigt, die ſie fe ſtn ah m. Es ſtellte ſich dann heraus, daß es ſich um zwei Fürſorgezög⸗ linge handelt, die am 6. September aus einer Anſtalt in Neunkirchen(Saar) entwichen Na Sie wurden nach Neunkirchen zurückge⸗ racht. Damenkegelklub kam ohne Geld an. Königswinter(Rhein) Kam da ein Damen⸗ kegelklub von auswärts nach Königswinter, um einige gemütliche Stunden zu verleben. Aber, o Schreck, das geſparte Geld leine Kaſſe mit 250 RM.) war verſchwunden. Tiefbetrübt wollte man ſich wieder auf den Heimweg ma⸗ chen, da kam die erfreuliche Nachricht. daß das Geld wieder aufgetaucht ſei. Die Kaſſenverwal⸗ terin hatte die Kaſſe in der Siebengebirgsbahn verloren oder vergeſſen. Sie wurde von dem Schaffner gefunden, der ſie auf dem Fundbüro abgab. wo man ſie freudig in Empfang nahm. Vom Zug erfaßt. Montabaur(Weſterwald). Ein Mann. der auf der Strecke Eiſenbahnſchienen reinigte, überhörte infolge eines in der Nähe arbeiten⸗ den Baggers einen herankommenden Zug. Er wurde erfaßt und ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm ein Bein abgefahren wurde. Schwerver⸗ letzt brachten ihn Arbeitskameraden ins Kran⸗ kenhaus. An der gleichen Stelle hat ſich vorher noch ein Unfall zugetragen. Mehrere beladene Loren waren ins Rollen gekommen. Ein Strek⸗ kenwärter konnte die Wagen rechtzeitig auf ein Nebengleis umleiten. mo ſie umſtürzten. Dadurch wurde vermieden, daß ſie in eine Ar⸗ beitergruppe rannten. Tödlicher Unfall. Rohrbach. Der 46jährige Hilfsarbeiter Fritz Knopp verſuchte von der Seite auf einen fah⸗ renden Wagen aufzuſpringen, wobei er ausglitt und unter die Hinterräder geriet. Er war auf der Stelle tot. Belohnte Ehrlichkeit. Kaſtel(Hochw.) Auf dem Kirmesplatz fanden zwei junge Burſchen eine Brieftaſche mit 100 Mark Inhalt. die ſie bei der Polizei abliefer⸗ ten. Als Verlierer wurde ein Mann aus Lock⸗ weiler ermittelt, der die Ehrlichkeit der jungen Leute gut belohnte. Junger Mann tot aufgefunden. Wittlich(Bez. Trier). Ein junger Mann, der nach Lüxem geheiratet hatte, verließ mit⸗ tags ſeine Wohnung und gab an, nach Flus⸗ hach. wo er berſtammt, zu gehen. In etwa vier Stunden wollte er wieder zurück ſein. Es wur⸗ de Abend und noch ſpäter und der Mann kam nicht mehr. Als man ſich in Flusbach nach ihm erkundigte. war er überhaupt nicht dort ge⸗ weſen. Die Gegend wurde nun abgeſucht. Man fand ihn dann im Wald erhängt auf. Der iunge Mann. der längere Zeit krank war und über Kopfleiden klagte, dürfte in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit Hand an ſich gelegt haben. 16jähriges Mädchen beging Selbſtmord. Meiſenheim(Glan). Die 16 Jahre alte Lieſel Hoffmann aus Desloch ſchied freiwillig aus dem Leben Einige Tage war das Mädchen ver⸗ ſchwunden und man ſuchte nach ihm. Jetzt konn⸗ te die Leiche aus dem Glan geborgen werden. Von der Dreſchmaſchine totgedrückt. Dauborn(Lahn). Der 33 Jahre alte Arbei⸗ ter Leitzbach, der mithalf. eine Dreſchmaſchine zu befördern, wurde dabei gegen eine Mauer gedrückt und ſo verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Mein Freund juli- Bumm Die Abenfeuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Ludner (58. Fortſetzung) Die Nacht war mondhell. Wir ſtanden et⸗ was entfernt von den übrigen Schiffen und liefen parallelen Kurs, als mich ein milchiger Streifen, der ſich auf unſeren dickſten Erzdamp⸗ fer zuzog, darauf aufmerkſam machte, daß da etwas nicht ſtimmte. Einen Moment hielt ich es allerdings für möglich, daß es ſich ange⸗ ſichts der unſicheren Beleuchtung um eine Sin⸗ licher elf handele, dann aber ſchwand jeg⸗ licher Zweifel— es war die Blaſenbahn eines Torpedo. 3 „Unterſeeboot an Backbord!“ meldete der Ausguck. 35 ſtarrte durchs Nachtglas in die e ne Richtung und im ſelben Augenblick begann dort das Waſſer ſcheinbar zu kochen und zu brodeln. Das konnte nur eins bedeuten: ein Unterſeeboot befand ſich im Auftauchen; und zwar zwiſchen uns und dem Geleitzug. Ob man uns geſehen hatte?— Jedenfalls waren wir einander viel zu nahe, um noch zu zögern. „Hart Backbord!“ Noch während ich dem Rudergänger den Be⸗ fehl zuſchrie, durchbrach der Rücken des Fein⸗ des die Meeresoberfläche und nun ſchlingerte der langgeſtreckte Schiffskörper leicht in den nächtlichen See. Mit äußerſter Kraft rannte mein Dampfer darauf zu. Die Entfernung war kurz und wir liefen mindeſtens unſere vierzehn Knoten. Immer noch blickte ich durchs Glas. Ich ſah alles zum Greifen deutlich. Das Seh⸗ rohr des Angreifers war auf den Geleitzug ge⸗ richtet und— unwillkürlich hielt ich den Atem an. Mit einem nervenaufpeitſchenden Krachen traf der Bug der„Marie“ ſein Opfer. Das Vorſchiff bäumte ſich auf, während wir über die ſtählerne Haut des todgeweihten Bootes . Darauf legte ich unſer Damp⸗ er wieder auf ebenen Kiel. Wir hatten den Gegner mitſchiffs getroffen und ſo groß war die Gewalt des Zuſammenpralls, daß ich der Länge nach hinfiel. Auftaumelnd rief ich dem Aus⸗ uck eine Frage hinauf. Er deutete mit der and zurück und wir kreiſten dementſprechend ein paarmal über der Stelle, an der jenes Tauchboot zuletzt geſehen worden war. Nichts. Nur ein ſich ſchnell ausbreitender Oelfleck ſchillerte märchenhaft im Mondenſchein und rings auf der Oberfläche trieben Trümmer. Um meiner Sache ganz ſicher zu ſein, warf ich noch einige Waſſerbomben, ehe ich wieder zum Geleitzug ſtieß. Später entnahmen wir einer finniſchen Zeitung, daß wir in jener Nacht das tuſſiſche Unterſeeboot„Newa“ vernichtet hat⸗ en. Wir ſetzten unſeren Weg fort. Meine San linge fuhren entſetzlich langſam— ihre Dur ſchnittsgeſchwindigkeit mochte ſechs Knoten be⸗ tragen— und gede Morgen befanden wir uns noch ſüdlich von Oeland. Der Funker kam mit einer Meldung zu mir. „Dampfer unter däniſcher Flagge glaubt in der Nähe von Bornholm mit U-Boot zuſam⸗ mengeſtoßen zu ſein.“ Die Inſel Bornholm lag ſüdweſtlich von uns und ſofort hielt ich mit der„Marie“ darauf u. In gehobener Stimmung gingen meine eute ihren verſchiedenen Tagesarbeiten nach. Erſt gegen abend hatten wir eine ſo erfolgrei⸗ che Begegnung, und jetzt ſtand womögli die nächſte bevor. 8 0 ae 19 9 * Copyright by Koehler& Amelang,. Leipzig Um elf Uhr nachts— wir waren nicht mehr weit von Bornholm entfernt— ſichteten wir in der Tat einen ſtilliegenden Dampfer. Ich nä⸗ 15 mich ihm, ohne die Flagge zu zeigen. ie Nacht war ſehr klar und ſo vermochte ich drüben alle Einzelheiten zu erkennen. Der Däne führte eine aus Holz beſtehende Decksladung. Die Manſchaft drängte ſich an der Backbordſeite und ſchien 7 etwas auszu⸗ ſchauen, was von Bord der„Marie“ aus nicht u ſehen war. Höchſtens noch drei Minuten biellen wir unſeren Kurs und hatten uns dem Fremden 9 9 955 bis auf fünfhundert Meter enähert, als plötzlich unter ſeinem Heck ein Boot hervorglitt und uns einen Torpedo entgegenſchickte. Es ſtand eine grobe See. Das däniſche Fahr⸗ zeug hatte ſich wieder in Bewegung geſetzt. Es gelang mir, die„Marie“ herumzureißen, ſodaß der uns zugedachte Torpedo fehlging. Das feindliche Tauchboot hielt direkt auf uns zu, aber 5 75 hatte ich das Feuer eröffnet. Das harte Bellen unſerer Geſchütze zerriß die Stille der Nacht. Fünfhundert Meter ſind eine ſehr geringe Gefechtsentfernung und ſo faßten wir das Ziel mit wenigen Schüſſen. Das alles ſpielte ſich in außerordentlich kurzer Zeit ab. Wir hatten ein engliſches U-Boot vor uns. Auf dem Turm befanden ſich zwei Perſonen und einige Leute eilten zur Bedienung des Ge⸗ ſchützes an Deck. Zum Tauchen war es zu ſpät. Schon legte ſich das mehrfach getroffene Fahr⸗ deng auf die Seite. Unſere Granaten zerfetzten en Schwimmkörper— helle Stichflammen be⸗ zeichneten die Einſchläge und dann verſchwand das Ziel im wirbelnden Giſcht. Als die„Marie“ die Stelle des Untergangs erreichte, war nichts mehr zu ſehen. Der däni⸗ ſche Dampfer lag noch immer zwei Seemeilen von uns entfernt, hatte ſich jedoch in die neu⸗ trale Zone zurückgezogen. Natürlich herrſchte bei uns helle Begeiſterung an Bord, als wir nun wieder Kurs auf unſeren Geleitzug nahmen. Außer der Ehre des Erfol⸗ ges erfreute die Leute die Ausſicht auf die Krupp⸗Spende. Bald aber trat bei ihnen eine eigentümliche Nervenreaktion ein. Bei kurzer See und friſchem Wind bilden ſich immer mehr oder weniger lange Schaumſtreifen, die einem bei einiger Aufregung als Torpedoblaufbahn er⸗ ſcheinen können. Daher gab es alsbald dauernd Alarm.„Torpedo an Backbord— Torpedo an Steuerbord!“ Dabei handelte es ſich in der Tat um die geſchilderten Schaumfetzen. Ich ließ die Beſatzung antreten.„Was iſt denn bloß in euch gefahren, Kerls?“ fragte ich ſpottend.„Ihr ſeid ſa mit einemmal empfind⸗ lich wie alte Weiber. Zwei feindliche U-Boote habt ihr erledigt und braucht euch nun wirklich nicht aufzuregen. Vorläufig jedenfalls liegt nicht die geringſte Grund dazu vor. Vielleicht haben einige von euch weiße Mäuſe geſehen. Alſo der Unfug hört auf!“ „Das half für eine Weile. Immerhin machte einen das Leben auf den U-Bootsfallen mit der Zeit nervös. Selbſt meinen Offizieren ging es ſo. Bald nach dem Treffen von Bornholm wurde ich in aller Herrgottsfrühe vom Erſten Offizier aus der Koje getrommelt. „Herr Kapitän“, meldete er„wir haben ein feindliches U⸗Boot geſichtet.“ (JFortſetzung folgt.) Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 18. September 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Frühkonzert. 8.00 Wetter, Bauer hör' zul, Gymnaſtik. 8.30 Evang. Morgenfeier. 9.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Land und Volk. 10.30 Neue Lieder und Chöre. 10.50 Frohe Weiſen. 11.30 Mittagskonzert. 12.30 Blas⸗ muſik. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Kaſperle unter Seepiraten. 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.20 Chorgeſang. 15.50 Fußball⸗Länderkampf Deutſchland—Polen. 16.40 Nach⸗ mittagskonzert 18.00„Wolbgnien“. 19.00 Sport am Sonntag. 20.00 Nachrichten. 20.10 Wie es euch gefällt. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00 —3.00 Nachtkonzert 2. Reichsſender Frankfurt Waſſerſtandsmeldungen, 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetter. 8 10 Evang. Morgenfeier. 8.45 Um den Glauben der Jugend. 9.00 Deutſche Meiſter. 9.45 10 00 Wie ſchön iſt ſo ein Feier⸗ 1100 Bergbauern in Oſt⸗ 13.00 Sportereigniſſe Dichter unſerer Zeit. tag. 10.30 Chorgeſang. tirol. 12.00 Muſik am Mittag' des Tages 1315 Muſik am Mtiitag. 14.00 Kinder⸗ ſtunde 1430 Uns gehör; der Sonniag! 15.30 Das Lied vom großen Vaterland. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Abends unterm Weitzenkranz— iſt im Wirts⸗ baus Erntetanz. 18 30 Ein Jungaeſaelle ſchüttet ſein Herz aus. 19.30 Sportſpiegel des Sonntags. 19.45 Erſte Leichrathletik-Europameiſterſchaften der Frauen. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 20 10 Unterhaltungs- konzert. 2115 O kommer doch o kommt. ihr Ball- ſtrenen 22 00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetterbericht, Nachrichten. 22.15 Sporibericht. 22.30 Tanzmuſik. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00—3.00 Nachtmuſik 2. Montag, den 19. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der zwei⸗ ten Abendnachrichten. 6.30 Frhkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 10.00 Die geſcheite Königstochter. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittags- konzert(Fortſetzung). 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 30 bunte Mi⸗ nuten. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Peter, der Schmied. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stuttgart ſpielt auf. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00—3.00 Nacht⸗ muſik 2. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land, 6.00 Marſch, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nach⸗ richten. 9.40 Kleine Ratſchläge für den Garten. und was ſagt der Mann dazu? 10.00 Schulfunk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.45 Volk und Wirtſchaft. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13 15 Schloßkonzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.15 Muſikaliſche Kurzweil. 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Die Chemie im Dienſte der Nation. 18 30 Der fröhl. Lautſprecher. 19.15 Wer die Heimat liebt wie dn 20.00 Zeit, Nachr., Wetter, Grenzecho. 20.15 Stutt⸗ gart ſpiel auf. 22.00 Zeit, Nachrichten 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24.00 Nachtmuſik 1. 2.00 — 3.00 Nachtmuſik 2. Gerichtszeitung Raſſenſchande aus„dummheil“ Sieben Jahre Zuchthaus für einen Juden Frankfurt a. M. Mit einem ungemein hart⸗ näckigen Raſſeſchänder hatte ſich die große Strafkammer des Landgerichts Nürnberg zu be⸗ faſſen. Angeklagt iſt der 47 Jahre alte Jude Iſidor Hirſch aus Frankfurt a. M. Seit dem Jahre 1932 bis zum April 1938 unter⸗ hielt der Jude ein Liebesverhältnis mit einer Arierin aus Nürnberg. Der Jude, der 18 Geliebte vollſtändig aushielt, beſuchte dieſe regelmäßig in Nürnberg. Nach dem Jahre 1933 und nach dem Erlaß der Nürnberger Geſetze wurden ſeine Beſuche in Nürnberg ſeltener, da⸗ für ließ er ſeine Geliebte in andere Städte kom⸗ men, um dort Raſſenſchande zu treiben. Der Jude Hirſch, der verheiratet iſt, legte vor Ge⸗ richt ein Geſtändnis ab. Er bezeichnete ſeine bodenloſe Frechheit als Dumm⸗ heit. Das Gericht ſorgte dafür, daß dieſer unverſchämte Jude für längere Zeit keine ſol⸗ chen„Dummheiten“ mehr machen kann. Hirſch wurde wegen Raſſenſchande zu ſieben Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. 222 Ein jüdiſcher Großbelrüger Strafantrag: 4 Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Frankfurt a. M. In der Verhandlung gegen den jüdiſchen Lebensmittel⸗ und Weinagenten Alfred Reinach, der, wie gemeldet, auf gro⸗ ßem Fuße lebte, aber ſeiner Aufwärterin keinen Lohn zahlte und ſich auf Kredit raſie⸗ ren ließ(1), beantragte der Staatsanwalt wegen der von dem Angeklagten begangenen vollendeten und verſuchten Betrugsfälle eine Zu chthausſtrafe von vier Jahren, fünf Jahre Ehrverluſt und Sicherungswerwahrung. Das Urteil wird am Freitag verkündet werden. Heiratsſchwindler Ludwigshafen. Das Schöffengericht verur⸗ teilte den 33jährigen Robert Bredebröcker wegen Rückfallbetruges, Anſtiftung zum Dieb⸗ ſtahl und Entführung einer Minderjährigen zu Jweieinhalb Jahren Zuchthaus u. 200 RM. Geldbuße, aushilflich weiteren hun⸗ dert Tagen Zuchthaus. Der oft Vorbeſtrafte hatte einem ſiebzehnjährigen Mädchen verſchwie⸗ gen, daß er ſchon verheiratet iſt, vielmehr die Heirat in Ausſicht geſtellt, die im Auslande voll⸗ zogen werden ſollte, und die Unerfahrene dann angeſtiftet, ihren Eltern und auch einer Anzahl ihrer Bekannten Geld zu ſtehlen. Man griff das Mädel auf und brachte auch B. in Haft. In zwei anderen Fällen hat er Heiratsluſtige in anderer Weiſe beſchwindelt. Eine Witwe in Neuſtadt a. d. W. prellte er unter Vorſpiegelun⸗ gen um 2100 Mark, ein Mädchen aus Knielin⸗ gen bei Karlsruhe um 2500 Mark. Beiden hatte er allerdings ſeine Verheiratung geſtan⸗ den, jedoch die Scheidung in Ausſicht geſtellt, 0 1 Selbſtbeſinnung auf der Straße ö Zelbſtverſtändlichleit wird zur Pflicht— Ruhige Minute für jedermann Einmal im Jahre ſtehen für wenige Sekun⸗ den alle Räder im Reiche ſtill: wenn das Dritte Reich ſeiner Toten gedenkt! Wieviel Tiefe und wieviel Selbſtbeſinnung kann in ſolch kurzer Zeitſpanne liegen, wenn ſie richtig genutzt wird. Das Beiſpiel der Mitmenſchen, die er⸗ griffen ſind von der Größe des Augenblicks, iſt imſtande, auch härtere, auch weniger emp⸗ findſame Gemüter in ihren Bann zu ziehen. Das Wochenende in neuer Bedeutung „Die allmählich heranreifende Verkehrskame⸗ radſchaft wird demnächſt ebenfalls durch die Einſchaltung einer Friſt der Selbſtbeſinnung vertieft und verlebendigt werden. Man weiß aus Erfahrung, daß gerade das Wochenende, in dem alles hinausſtrebt ins Freie, zur Er⸗ holung, von einer beſonderen Unraſt erfüllt iſt. Der Menſch iſt abgeſpannt, abgeſtumpft, müde; er iſt obendrein eilig, gereizt, vielleicht auch ein wenig aufgeregt: eine weite Skala von Ge⸗ fühlen, die ſich beſonders da bemerkbar macht, wo die meiſten Menſchen miteinander in Be⸗ rührung kommen: auf der Straße! Es iſt eigenartig, wie wenig ergiebig die Tünche der Höflichkeit und der guten Kinder⸗ ſtube auf der Straße iſt; wie ſchnell da unter einem nur dünnen Ueberzuge von gutem„Be⸗ nimm“ das nicht immer ſehr echte Metall des „guten Kerns“ zum Vorſchein kommt, der an⸗ eblich in jedem darin ſteckt. So liebenswür⸗ ig, ſo ſtrahlend und freundlich lächelnd viele Leute im geſellſchaftlichen Umgangston ſind, ſo grantig, verbiſſen und unangenehm werden ſie, wenn der Straßenverkehr die zarten Bande frommer Scheu löſt; Salontiger werden zu ſchimpfenden Wüterichen und gute Ehemänner raunzen ihresgleichen, ja, ſogar das andere Ge⸗ ſchlecht mit einer Schnoddrigkeit an, die Er ſtaunen erregen könnte Wenn, ja wenn! „Wenn nicht eine Kleinigkeit ehlte: die Selbſtbeſinnung! Jedermann, f der zuerſt ein⸗ mal tief Luft holen würde, bevor er losballert; jedermann, der ſich einmal den Fall eine Nacht lang überlegt, bevor er die Polizei holt, um irgendwen aufſchreiben zu laſſen: er wird ſei⸗ ner eigenen Untugend gewiß, er merkt, daß da etwas nicht mit ihm ſelbſt ſtimmt, daß er ein anderer iſt als ſonſt. Selbſtbeſinnung, das iſt die Weisheit, die Berge verſetzt; Selbſtbeſin⸗ nung, das iſt das Geheimnis. Die Verkehrserziehung wird ſich in Zukunft dieſer uralten eisheit bedienen. Sie wird vom 17. ds. Mts. ab jeden Sonnabend zum Tage der Selbſtbeſinnung proklamieren. Sie wird alle Verkehrsteilnehmer, alle Straßen- paſſanten, alle Autofahrer, Fußgänger, alle Radfahrer und Kutſcher, alt und jung, groß und klein, dazu aufrufen, Sonnabends bei ſich ſelbſt Einkehr zu halten. Das probate Mittel Nicht umſonſt hat ſich die alte preußiſche Kommißregel in der Praxis ſo ſehr bewährt, daß jede Beſchwerde erſt einmal vierundzwan⸗ zig Stunden bedacht werden muß. Viele Dinge ſehen ſich am anderen Tage, bei anderem Wet⸗ ter und in anderer Geiſtesverfaſſung ganz an⸗ ders an als es zuerſt wohl ſchien. Und auch wenn auf der Straße Jener Grund zu haben glaubt, um über den Kraftfahrer zu ſchimpfen, während dieſer wieder den zweirädrigen Volks- genoſſen„auf dem Kieker hat“, dann fehlt bei allen nur die Ueberlegung, daß die Straße für jeden da iſt und daß die Kameradſchaft der Betriebe, die gute Kinderſtube und die Galan- terie nicht nur Gelegenheitsware iſt, ſondern eine Geiſtesausrichtung von bleibendem Wert und unveräußerlicher„ Es kommt darauf an, auch im Straßenverkehr, ja, gerade da. Kamerad zu ſein: denn nur die Zuſam⸗ menarbeit aller ermöglicht ja erſt den külturel⸗ len Fortſchritt, als den der Großverkehr unſe⸗ rer Tage bezeichnet werden muß, obwohl er es durch des Menſchen Schuld manchmal nicht zu ſein ſcheint. FFF Kleines Kapſtel von Klingel, Licht und Bremje „Ein wirklich vorſchriftsmäßig ausgerüſte⸗ tes Fahrrad findet man ſelten— beinahe nie!“ ſagte mir dieſer Tage ein Beamter der motoriſierten Verkehrspolizei und maß ſorg⸗ fältig die Höhe meines Rückſtrahlers. Er konnte aber nichts beanſtanden und ſetzte ſeine gründliche Unterſuchung fort. So, was gehört denn alles zu einem vor⸗ ſchriftsmäßig ausgerüſteten Fahrrad? „Das iſt bald aufgezählt— außerdem ſteht es in der Straßenverkehrsordnung— die jeder ſowieſo einmal leſen ſollte, um ſich und an⸗ dere vor Schaden zu bewahren. Der Rad⸗ fahrer muß— wie jeder andere Fahrzeuglen⸗ ker— Signal geben können. Dazu bedient er ſich einer helltönenden Glocke. Verroſtete Klin⸗ geln, die nur noch hilflos und zaghaft bim⸗ meln knönen und die doch kein Menſch mehr hört, ſowie„Lärmanlagen“ und Sirenen, die durch Umdrehung des Rades angetrieben wer⸗ den und grelle, erſchreckende Heultöne erzeu⸗ gen, ſind unzuläſſig. Ein Kapitel für ſich iſt die Beleuchtung der Fahrräder bei Nebel und Dunkelheit. Entweder haben die Herren Rad⸗ fahrer überhaupt keine Lampe mit und rollen vollkommen unbeleuchtet durch die Nacht— zum Schrecken der Kraftfahrer— oder ihr Scheinwerfer ſteht derart ſchief, daß Entgegen⸗ kommende vom Lichtſtrahl geblendet werden. Im erſten Fall haben ſie die Lampe„zufällig heute vergeſſen“ oder ſie wollten ſparen, weil „der Mond ja hell genug ſcheine.“ Darauf fallen wir natürlich ſchon lange nicht mehr herein. Die Beleuchtung eines Fahrrades muß von vorn mindeſtens auf fünfzig Meter ſicht⸗ bar ſein. Die Lampe darf nicht blenden und nicht während der Fahrt verſtellt werden. Die Lampenmitte mißt 90 Zentimeter vom Erd⸗ boden aus. Die nach dem 1. Juli 1938 in den Verkehr kommenden Räder ſind mit den neuen Rückſtrahlern, die ſich an den Tret⸗ teilen— Pedalen, ſagt der Radfahrer— befinden, ausgerüſtet. Dieſe Räder benötigen keinen Rückſtrahler auf dem Schutzblech. Die Bremſen des Fahrrades— auch ſo ein Schmerzenskind— müſſen voneinander un- abhängig wirkſam ſein. Der Rücktritt allein genügt nicht, es muß noch eine Felgenbremſe oder eine Handbremſe vorhanden ſein.“ Da überlief es mich kalt, denn ich hatte meine Handbremſe ſchon vor grauen Zeiten entfernt. „Das iſt ſo ungefähr alles,“ fuhr der Be⸗ amte unbeirrt fort,„und dies hier iſt für Sie.“ Damit überreichte er mir eine Quit⸗ tung; die fehlende Handbremſe war ſeinem Auge nicht entgangen und ich gab ihm mein letztes kleines Geld. „Wenn die Polizei es für notwendig hält“, ſagte der Beamte noch im Abgehen,„kann ſie das Rad auf der Wache ſicherſtellen, bis die beanſtandeten Mängel behoben ſind.“ „Ich weiß, entgegnete ich, und rollte ſchnell davon. E. H. * Keine Eingemeindungen mehr. Be⸗ völkerungs⸗ wie wehrpolitiſch, aber ebenſo vom Standpunkt der Ernährungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik iſt eine ſtärkere Förderung der Kleinſiedlungen dringend geboten. Es muß verſucht werden, die Frage der Bevölkerungs- verteilung vom Lande her anzufaſſen. In⸗ duſtrielle Neuanlagen ſollten möglichſt, ſo äußern ſich Fachleute über die raumpolitiſche Bedeutung der Siedlung, in mittlere Ge⸗ meinden und Kleinſtädte gelegt werden. Es geht nicht an, die Großſtädte durch Einge⸗ meindungen noch zu vergrößern. Die recht⸗ liche e für eine großzügige Sied⸗ lung iſt die Raumhoheit des Reiches. Um die Anpaſſung an die künftige Planung vorzube⸗ reiten, hat die Reichsregierung eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die die Willkür auch in der Bautätigkeit beſeitigen. Oertlich, zeit⸗ lich und ſachlich iſt eine bewußte Lenkung der Siedlung geboten. Der Weg ins Krankenhaus iſt kurz— der zur Geneſung manchmal ſehr lang! Darum Vorſicht auf der Straßel bekömmlichen, zu fetten oder ſcharf gewürzten Speiſen. Dann überlaſten Sie wahrſcheinlich Ihre Verdauungsorgane z. B. mit ſchwer⸗ Leiden Sie an Verdauungsſtörungen? Sie rauchen zuviel und muten ſich mehr zu, als Sie auf die Dauer vertragen können. Bei geſtörter Verdauung aber wird allmählich der Organismus immer un⸗ zureichender ernährt und dadurch das Geſamtbefinden ungünſtig beeinflußt: Die Eßluſt verliert ſich, man iſt abgeſpannt, ermüdet leicht. kurzum, man fühlt ſich nur noch als halber Menſch. Es iſt alſo richtig, den erſten leichten Unpäßlichkeiten ſofort zu begegnen. Nehmen Sie doch regelmäßig nach ſchweren Mahlzeiten einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt auf einen Eßlöffel Waſſer, dann kommen Ver⸗ dauungsſtörungen meiſt gar nicht auf! Das wertvolle Heilkräuterdeſtillat Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſtärkt die Verdauungskräfte und behebt ſo Ver⸗ dauungsſtörungen auf natürliche Weiſe. Leſen Sie bikte, wie Verbraucher urteilen! So At Herr Richard Pilz Gild nebenſtehend), Inſtallateur, Wurzen i. Sa., rothſtr. 19, am 2. 8. 37: „Schon ſeit Jahren leide ich an Darmbeſchwerden und Verdauungsſtörungen. Da las ich vor 11— Zeit von Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Schon nach der 6. Flaſche trat eine merkliche Beſſerung ein. Ich ne me ihn jeden Tag ein und fühle mich jetzt viel wohler. Bin mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſehr zufrieden und werde ihn allen meinen Bekannten empfehlen.“ Weiter Herr Ludwig Mölter, Kaufmann i, Fa. Joh. Mölter, Kronach „am 21. 2. 37:„Ich kann nur immer wieder betonen, daß die Wirkung des Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſtes erſtklaſſig iſt bel Einnahme lt. Vor⸗ ſchrift bei verdorbenem Magen.“ Ein Verſuch mit Kloſterfrau-Meliſſengeiſt wird auch Sie Re eiſt in Apotheken, Drogerien und Reformhäuſern in Flaſchen a 0.90 RM. ackung mit den drei Nonnen; niemals loſe. Ausführliche Druckſchrift No. 373 n. Sie erhalten Kloſterfrau⸗Meliſſen⸗ Nur echt in der blauen koſtenlos von der plleinigen Herſtellerin, der Firma M. C. M. Kloſterfrau, Köln a/ Rh., Gereonsmühlengaſſe 5—9. Die Amicitia jpielt in Heöbesheim Zum zweiten Verbandswettſpiel müſſen un⸗ ſere Grünen, die am Sonntag den SpCl. Kä⸗ fertal in einem feſſelnden Kampfe 6:2 abfer⸗ tigten, nach Heddesheim.„Fortuna“ Heddes⸗ heim verlor am vergangenen Sonntag in Friedrichsfeld 0:2 und wird durch dieſes knappe Reſultat keineswegs entmutigt ſein, vielmehr werden die Fortunen auf heimiſchem Gelände in dem morgigen Kampfe an Punkt⸗ gewinn denken. Eine Tatſache, die verſtänd⸗ lich erſcheint, zumal man in erſter Linie auf eigenem Gelände an Spielgewinn denken muß, um nicht ſchon von vornherein ils Abſtiegs⸗ kandidat gelten zu wollen. Das Spiel wied an Kampf und Einſatz nichts zu wünſchen üb⸗ rig laſſen und unſere Zuſchauer weeden, da ſie ſolche packenden und ſpannenden Auseinan⸗ derſetzungen lieben, auf ihre Rechnung kom⸗ men. Daß unſere Elf zu kämpfen verſteht, hat ſie in vielen Spielen bewieſen. Auch in dem mor⸗ gigen Kampfe ſchenken wir ihr unſer ganzes Vertrauen. Es wird einen erbitterten Punkte- kampf geben, den unſere Amicitia letztenendes doch für ſich entſcheiden ſollte. Ihr Stürmer, ſchießt Tore, ſo viel ihr ſchießen könnt, denn wir haben ſchon erlebt, daß einer Mannſchaft auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes der Meiſtertitel zuerkannt wurde. Wir ſehen ru⸗ hig dem Kampfe entgegen und hoffen, daß unſere Mannſchaft weitere 2 Punkte mit nach Hauſe bringt. Unſere Sportanhänger bitten wir jedoch, recht zahlreich mit von der Partie zu ſein, um der Mannſchaft den einmal not⸗ wendigen Rückhalt zu geben. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Faltermann; Hoock Bale Müller. Martine; Pfenning M., Koob, Kiß J., Bei Kiß K. Erſ.: Kiß 4, Weiß, Martin H. g 2. Mſchft:: Rüth; Burkert W., Dewald; Reinhard, Rohrbacher, Mandel K.; Man⸗ del Hch., Faltermann H., Wunder, Krug, Knapp. Erſ. Pfenning Jak. 3. Mſchft.: Schmitt H.; Alex, Weidner Jak.; Hoock Emil, Ehrhardt Jak., Ehrhardt Mth. Faltermann Alex, Glaab W., Grammig Frz., Hoock Ernſt, Wörner Peter. Erſ.: Kiß Walter. 1 A⸗Jugend: Bergmann; Burkert Gg., Alter H., Hoock L., Alter W., Unkelbach, Köhler, ugert K., Rhein, Bähr, Friedel. Erſatz: Hönig, Kiß W. B⸗Jugend: Wohlfahrt; Winkenbach, Martin a K.; Mandel H., Hofmann W., Ringhof E., Kühlwein, Weidner H., Burkert Gg., Nieb⸗ ler, Haas R.— Erſatz: Kiß H., Helmeck, Seiberling, Rall. Turner Jußball Die Spiele der 1. und 2. e gen Oftersheim fallen aus. Die beiden Jugend⸗Mannſchaften treffen in Wallſtadt auf die Jugend von Viktoria Wallſtadt.— Aufſtellungen: 4 1. Jug.: Jakob; Adler, Georgi; Schneider, Roos, Winkenbach; Jäger, Kempf, Keck, Müller, Lamberth. 1 2. Jug.: Faber; Benz, Hofmann; Beikerk, Friedel, Bauer, Schmitt, Sander, Kamuff, Martin, Stumpf. Erſatz: Bergmann. Auch bei den Hand ballern geht's jetzt um Punkte Badens Bezirksklaſſe ſtartbereit— TV. Viernheim trifft gleich auf einen großen Gegner Nun ſind die umfangreichen Vorarbeiten zu den diesjährigen Punktekämpfen auch in der Handball-Bezirksklaſſe getätigt. Wie im ver⸗ gangenen Jahr iſt die Klaſſe auch diesmal wieder in zwei Staffeln eingeteilt, die ſich wie folgt zuſammenſetzen: Staffel 1: Reichsbahn⸗TuSpV. Mannheim, Poſtſport⸗ verein Mannheim, TV. 1846 Maunheim, TV. Viernheim, Tſchft. Käfertal, Kur⸗ pfalz Neckarau, Jahn Weinheim. Hier kom⸗ men noch drei Vereine hinzu, die noch nicht feſtſtehen. Staffel 2: Schwetzingen, St. Leon, Hocken⸗ heim, Rot, Ziegelhauſen, Friedrichsfeld, Neulußheim, Handſchuhsheim, Doſſenheim. Gegenüber dem Vorjahre ſind dies⸗ mal der Reichsb. TuSpß. Mannheim, der Poſtſportverein Mannheim, Kurpfalz Neckar⸗ au und Jahn Weinheim erſtmals in der Staffel 1, wie auch die drei noch fehlenden Vereine meiſtens Neulinge in dieſer Staffel ſein werden. Unſere hieſigen Handballer befin⸗ den ſich alſo in einer neuen Umgebung, das nicht nur der Mannſchaft, ſondern auch ſicher⸗ lich den Viernheimer Handballanhängern, zur Freude gereicht. Denn mit anderen Namen erſcheinen andere Mannſchaften, deren Spiel⸗ weiſe hier zwar noch unbekannt iſt, über deren große Spielſtärke ſich jedoch jedes Wort erüb⸗ rigt. Wir erwähnen nur Reichsbahn Mann- heim als vorzährigen Meiſter der Staffel 2. Hier wirken Spieler mit, die ſchon mehrmals in der Baden⸗Mannſchaft geſtanden, deren gu⸗ tes Können ſchon ſoundſooft die oolle Aner⸗ kennung höherer Stellen gefunden hat. Und ſo wie bei Reichsbahn Mannheim, iſt es auch bei den übrigen Teilnehmern; durchweg weiſen die Mannſchaften gutes Spielermaterial auf. Werden im übrigen die Spiele in echt kame⸗ radſchaftlicher Weiſe ausgetragen, wird fair, aber trotzdem mit dem Einſatz der letzten Krafte (woran beſtimmt nicht zu zweifeln iſt!) ge⸗ ſpielt, dann wird der Handballſport ſich auch dieſes Jahr ein weiteres Stück aufwärts ſchwingen; und dann werden ſich zu den un⸗ entwegten Freunden noch mehrere geſellen, die Freude an dieſer herrlichen, lerndeutſchen Sportart empfinden und deren Intereſſe hier⸗ für unweigerlich geweckt wird. Die hieſigen Handballer ſtehen dieſes Jahr vor einer großen Aufgabe, der größten viel⸗ leicht ſeit der Bezirksklaſſenzugehörigkeit. Doch wollen wir hoffen, daß es dem rührigen Sportleiter, Herrn T. Galm, gelingt, ſeine Mannen auf dem Damm zu halten und zu einem ſchönen Erfolg zu führen. Der Errei⸗ chung dieſes Zieles wird auch die baldige ak⸗ tive Mitwirkung von Gg. Lang dienen, deſſen ſpieleriſche Fähigkeiten und die in großen Spielen geſammelten reichen Erfahrungen der einheimiſchen Mannſchaft zugute kommen und ihr einen gewaltigen Auftrieb verleihen wer⸗ den. 5 Volksgenoſſen! Seid vorſichtig auf der Straße! Beachtet die Verkehrsvorſchriften! Für morgen Sonntag, 18. September, ſind in der Staffel 1 folgende Begegnungen an⸗ geſetzt: 5 l TV. 1846 Mannheim— TV. Viernheim Jahn Weinheim— Tſchft. Käfertal Reichsb. Mannheim— Kurpfalz Neckarau Viernheim bekommt es gleich zu Beginn wieder mit einem alten Bekannten zu tun. Der TV. 1846 Mannheim gilt als ein großer Gegner und gleich den Vorjahren als eine der gefährlichſten und ausſichtsreichſten Mann⸗ ſchaften. Wie werden ſich hier die Einheimi⸗ ſchen halten? Werden ſie ſiegen und damit der neuen Saiſon einen verheißungsvollen Auf⸗ takt geben? Wir wiſſens nicht. Eines aber glauben wir behaupten zu können: iſt Viern⸗ heim ganz bei der Sache und iſt jeder Spieler durchdrungen von dem Gedanken, daß nicht die Arbeit einzelner, ſondern nur die Ge⸗ meinſchaftsarbeit zum Erfolg verhilft, iſt in der Frage des Sieges noch nicht das letzte Wort geſprochen. Es iſt zwar ſchwer, auf dem 46er⸗Platz in Mannheim zu ſiegen, doch—— gibt es etwas Unmögliches? Nachſtehend die Mannſchaftsaufſtellung: Effler; Schmitt, Sander; Burkert, Herbert, Martin; Martin P., Thomas, Alter, Bek⸗ kenbach, Kühlwein Hch. Vorher, um 9.45 Uhr, ſpielt die zwelte Mannſchaft ebenfalls gegen 1846 Mannheim in folgender Beſetzung: Sander; Alter A., Haas J.; Hoock K., Hagenburger, Unrath; Hanf N., Effler Ad. Kühlwein H., Weiß K., Ludwig Jof. ——— Bürſtadt. In der Gemeinde, die erſt im Vorſommer eine faſt vier Monate dauernde Diphtherie-Epidemie durchgemacht hat, von der ſich bis in die letzte Zeit noch einzelne Fälle zeigten, mußten nun wieder die Schu⸗ len ſchließen, da die heimtückiſche Krantheit, die ſchon genug Opfer gefordert hatte, erneut heftiger auftritt und außerdem drei Fälle von 1 7 Kinderlähmung hinzugekommen 55 uch alle Verſammlungen ſind unter⸗ agt. det Vollswagen in Frankfurk NSG. Der für die Deutſche Bau⸗ und Sied⸗ lungsausſtellung in Frankfurt am Main vor⸗ geſebene Volkswagen iſt nunmehr am Mittwoch in der Gauhauptſtadt eingetroffen. Donnerstag früh wird er auf dem Dorfplatz der Siedlungs⸗ ſtraße an einem erböbten und ſichtbaren Platz aufgeſtellt, ſodaß die vielen Beſucher dieſer Son⸗ derſchau des Rhein⸗Mainiſchen Siedlungswerkes ihn eingehend beſichtigen können. Bei einigen Siedlungshäuſern der Muſterſted⸗ lungsſtraße iſt bereits eine Garage vorgeſehen. ſo beim„Haus Rodgau“, wo der Volkswagen jeweils über Nacht eingeſtellt wird. Daß der Volkswagen gerade in der Siedlungsſtraße, die ihren Beſuchern die vorbildliche national ſozia⸗ liſtiſche Wohngemeinſchaft vor Augen führen will. Aufſtellung findet, hat ſeine tiefſte Bedeu⸗ tung. Der werktätige Volksgenoſſe ſoll nicht nur ein ſchönes Heim ſein eigen nennen, ſondern auch noch die Möglichkeit haben, ſein Leben und leinen Feiertag ſchöner zu geſtalten. 5 41 —— k HL W—WA U Ver de 1 dehr Bau; — Schla in al danlehe 90 Schrein Mob. u ehre We fun. 3 An schaft g, die beiden Nulſſatt Uabt. Echeber, cup, Ke n eker, u, nuf, dunn. ile Gegner enber, find ungen ar⸗ Viernheim aatal J Negra zu Beginn N zu tun. en get la eine det I Monn⸗ Guei ) damit der den Nu ines aber iſt Viern⸗ t Spieler daß nicht die Ge⸗ g ncht lich daz ur ſchwet, zu ſiepe, liches? die zweit Mannheim Hoock 5 fler W. 30 U J j ert in dalernde hat, bol 5 Kinzel d Schl llheit, aun Seplembermorgen Ich war früh erwacht. dem fremden Ort begann, Weile Zeit. Das Stäztchen ſchlief. Die Straße, die zum See führte, beſtand aus Villen, über deren Vorgarten⸗Zäune überall Milchkännchen bingen, ſäuberlich eingehakt, eine nette Art, die mir gut gefiel. Dann war ich am See; und allein. Ehe meine Arbeit in hatte ich noch eine Es war ſonnig und ungewöhnlich warm für einen Septembermorgen. Eine Schloßterraſſe lief beinahe bis zum See, bis in die See hin⸗ ein aber wagte ſich eine ſteinerne Pergola, ſie hatte etwas, das an Rokoko gemahnte Sie brach ſo unvermittelt im See ab, als ſei es ihr plötzlich zu gefährlich geworden, weiterzulaufen. Ein vergoldeter Hirſchkopf, ein ebenſolches Lö⸗ wenbaupt ſchauten ſtarr von der Längsſeite der Pergola in das Waſſer. Dieſes Waſſer war ſanft, ſehr ſanſt, weiße Seide auf Frauenſchul⸗ tern glänzt manchmal ſo, mit einem leiſen Hauch ins Grünliche. Das Schönſte an dieſer Stelle Erde aber war die Schloßmauer, die eine ganze Weile den See begleitete, und nur einen ſchmalen Pfad frei⸗ lies— Kies, Sand und dann das eiſerne Git⸗ Das heißt: Wer dieſes Zeichen führt, dient bewußt der Volksgemeinſchaft; alſo: Dieses Zeichen verpflichtet den Geschäftsmann zu Qualität und Preiswürdigkeit! Mitglied Wer dieses Zeichen führt, der Deutſchen verdient Vertrauen! Arbeitsfront Volksgenossen! Achtet auf ter, das Betrunkene ſchützte, daß ſie in einen wäſſrigen Tod liefen. Die Mauer, von der ich eben ſprach, war nicht deshalb ſo ſchön, weil ſich keine Spuren von blättrigem Verputz zeigten, ſondern weil rotgefärbtes Laub in ganzen Kas⸗ kaden von ihr herunterhing. Zwiſchen dieſem herbſtrotem Laub aber hingen Zweige mit quit⸗ tengelbem Blattwerk. Dies alles aber, ſanftgrü⸗ ner See, Pergola, Herbſtlaub und ſchmaler Weg zwiſchen Schloß und weitem Waſſer war ſchön, daß es das Herz eines Malers zerriſſen hätte im bitteren Gefühl, ſoviel Harmonie niemals auf eine Landwand bringen zu können. Am Ende des ſchmalen Weges lief ſeitwärts ein kleiner Seeſteg ins Waſſer. Auf ihm ſaßen in einer langen Reihe fette Möven, regungslos und ausgerichtet wie nach einem beſtimmten Be⸗ jebl. Nur zwei davon ſonderten ſich ab und ſchrieen wie Säuglinge, es gab keinen anderen Vergleich. Das mißtönige Geräuſch zerſtörte aber ſeltſamerweiſe die Stimmung des feier lichen Einsſeins der Natur nicht. Der Schrei der Kreatur, ſo unverſtändlich er auch war. und Verliebte der Dunkelheit in davor paßte in die ein wenig abwegige und unwirk⸗ liche Landſchaft. Schreiner- Glaser Bekleidung Tenn Dächerel und Ronaltorel Ent odαν Laufe Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraße 15 billig und vorteil- teilhaft bei Elssbein schunmacher Ac. Jagen Feinstes Gebäck Verschiedene Brotsorten Textilwaren, Adolf Hitlerstr30 l Spezialität: Milcheiweißbrot 0 Fleur Ales 1 Kleider- und Anzugstoffe Lebensmittel . 1 Brautausstattungen Lorscherstraßle 31 R 1 ˖ St* ˖ Es hat seinen Grund Möbel aller Art J bei 0 er eier wenn die Hausfrau bei Grund Weinheimerstraßze kauft! Schlafzimmer Georg Grund Rüchen Das altbekannte Lebensmittel- geschäft, gegr. 1896 von Gg. Mich. Wohnzimmer Winkenbach, Lampertheimerstr. 1 in all Preislagen. Eheſtands⸗ darlehen und Vinderbeihilfen VIE SUI II Goe decke Nachf. Schreinerei Heinrich Adler Textil-, Mode- und Kurzwaren Inh. 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Jahres- Abſchlüße machen, man hat eine billige Rekla⸗ me u. ſteht ſtändig mit den Verbraucherkreiſen in Verbindung, denn Anzeigen bringen Käufer! 2 * 7 20 2* 22 ace, 4 E bee Sui 0% 4 een, Finſriſtspre die Mannheimer Merbegemeinschaſt, Veranstaſtef im Rosengarten 20 Mannheim i ber 938 5 J. Horner, in sen Cechaſpen d PoSn,̈ñeſe eee Kirchliche Anzeigen Zeichenerklärung: So.= Sonntag; Mo Montag; Di.— Lienstag; Mi.— Mittwoch; Do.— Donnerstag; Fr= Freitag; Sa.= Sams⸗ tag.— M.— Meſſe; HA.- Hochamt; Pr.— Pre⸗ digt; A. Amt; EA.= Engelamt; SA.= See⸗ jenamt. Gd.— Gottesdienſt; Abom. Abendmahl. Katholiſche Kirche: 15. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 2. hl. M.; 9.30 HA.; 1.30 Chriſtenl. f. d. Jungfr.; 2 Uhr Sakram. And.; Verflg. für alle kath. Mütter u. Frauen. Marienkirche: 8 Uhr hl. M.; 10 Uhr Kin⸗ der⸗M.; 1 Uhr Andacht für die Kinder. Mo. beſt. A. f. d. verungl. Hans Burkert; geſt. hl. M. f. Joh. Hofmann 9., Ehefr. Suſanna gb. Babylon, Tocht. Marg. u. Caſ⸗ par Adler; 1. SA. für Katharina Müller. Di. 2. u. 3. SA. f. Katharina Müller. Mi. Segens⸗M. f. Nikl. Mandel, Ehefr. Anna M. gb. Winkenbach, Tocht. Anna; beſt. EA. f. d. in Oppau verungl. Georg Rößling, Kaſpar Adler, Adam Burkert, Jak. Helmeck. Do. Seg.⸗M. f. Jak. Butſch, Ehefr. Apol⸗ lonia gb. Hoock, Eltern; beſt. EA. f. Franz Sax, Ehefr. Sofia geb. Gutperle, Tocht. Cäc. Fr. Requiem f. d. in Käfertal verſt. Marg. Schweikert gb. Gutperle; beſt. A. für Seba⸗ ſtian Müller, Eltern, Schwiegereltern. Sa. 1. SA. für Joh. Buſalt 3.; beſt. EA. f. Kath. Müller, beſt. v. d. Altersgen. Mo. iſt bei den Engl. Frl., Sa. bei den Barmh. Schweſtern hl. M. Nächſt. So. ge⸗ meinſame hl. Kommunion für die Erſtkom⸗ munikanten 1937. Nächſten So.— nicht am heutigen— Collekte für d. kirchl. Caritas. Mo. abend religiöſer Vortrag für die 3 Abtlg. der Jungfrauen. Evangeliſche Kirche: So. vorm. 9.45 Gottesd.; anſchl. Kind.⸗ Gottesd. u. Chriſtenlehre. Di. Frauenabend, Do. Singſtunde. Winterurlaub in Sicht! Während die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ihr Sommerfahrtenprogramm zu Ende führt, wer⸗ den ſchon die Winterfahrten bekannt gegeben. Wie es nicht anders zu erwarten war, führen die meiſten Winterfahrten in die Oſtmark, de⸗ ren Skigebiete zur Genüge bekannt ſind. Die Oktober⸗Ausgabe der Ko F.⸗Zeitſchrift„Die Gemeinſchaft“ bringt Einzelheiten über Fahr⸗ preis und Zielgebiet der Winterurlauberfahr⸗ ten, die diesmal auch für unſere älteren Volks- genoſſen eine willkommene Abwechſlung ſein werden, da Winterfußwanderungen durchge- führt werden. — Pereins⸗Anzeſger Männergeſangverein 1846 a Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute abend Singſtunde im Lokal. In Anbe⸗ tracht des öffentlichen Auftretens des Ver⸗ eins, wollen alle Sänger zur Stelle ſein. Be⸗ ginn der Singſtunde: 8.30 Uhr. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Geſtern nacht entſchlief unerwartet unſer treues Mitglied Hans Buſalt. Alle Sanges⸗ brüder treffen ſich heute 4 Uhr im Lokal zur Beteiligung bei ſeinem letzten Gange. Voll⸗ zählige Beteiligung iſt Ehrenſache. Heute abend treffen ſich die Sänger punkt 8 Uhr im Lokal zwecks Darbringung eines Ständchens. Anſchließend Singſtunde. Bitte vollzählig! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend Singſtunde. Alle Sänger reſtlos zur Stelle! Wichtige 8 Der Vorſitzende. Kleintierzuchtverein Viernheim Abtlg. Geflügelzüchter! Diejenigen Mitglie⸗ der, die unterſchrieben haben, erſcheinen heute abend 8.30 Uhr, im„Löwen“ zur Abſchieds⸗ feier unſeres Züchterfreundes Karl Eiberle. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Samstagabend 5 Uhr Trainingsſpiele der A⸗ und B-Jugend mit Erſatzſpielern. Sonntag, 10 Uhr vorm. 3. Mſchft. in Hed⸗ desheim. 9 Uhr Abfahrt mit dem Rad am „Anker.“ Reiſebegleiter: Müller K. 1.15 Uhr 2. Mſchft. in Heddesheim; 12.30 Uhr Abf. am„Anker“ mit dem Rad. Reiſebegleiter: Valendor. 3 Uhr 1. Mſchft. in Heddesheim. Abfahrt am OCG.-Bahnhof. Es haben ſich einige Autobeſitzer bereit erklärt, die Mann⸗ ſchaft zu befördern. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 5 Abtlg. Handball: Sonntag, 18. Septbr., Pflichtſpiele in Mannheim gegen TV. 1846. Beginn: 1. Mſchft. vorm. 11 Uhr, 2. Mſchft. 9.45 Uhr. Gemeinſame Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe; bei ſchlechtem Wetter 9.18 Uhr OCG. Abtlg. Fußball: 1. und 2. Mſchft, ſpiel⸗ frei. A 1. und A 2⸗Jugend gegen Wallſtadt in Wallſtadt. 1. Jugend um 9.30 Uhr, Abf. 8.30 Uhr, 2. Jug. 10.30 Uhr, Abf. 9.30 Uhr, jeweils per Rad ab Drehſcheibe. 13 Die neuen Nerhbst-SFioſfe sind du! Beachten swerle Scan fenster! AAN EM- AN EN LAN T ENT ee Freiwillige Feuerwehr Sonntag, den 18. September 1938, Ihre Verlobung zeigen an vorm. um 6 Uhr findet eine A 2 0 uebuns S 1 Jodes- nzeige e ee 0 90 2 NN chne To 2 Liebe, Arbeit und Fleiß, das war n 1 Signal um ½8 Uhr vorm. Wer du dachteſt nie an Dich, nur für die Deinen ſtreben unentſchuldigt und leichtfertig fehlt wird 2 Kreisamt 5 6 2 o'! hielſt Du für Deine Pflicht. —— 8— G 7 Nach Gottes hl. Willen verſchied geſtern abend 118 eee, e een eorg rer. Er 3712 Uhr mein lieber Gatte, unſer 9 140 J 2 7 Großvater, Schwiegervater, Bruder, wager 4 8 Mirischaits-uenernanme Scharbach 18. September 1938 Viernheim und Onkel, Herr— Einer werten Nachbarſchaft, Freunden“ Jun 8 Verwandten u. Bekannten die erg. Mit⸗ 5 90 oha n 1 Busa It 3. 2 J eilung, daß wir die Gaſtwirtſchaft 7 Zu vermlelen. g J 7 lhre Vermählung beehren sich anzuzeigen nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem J Zum Eichbaum 9 2 Zimmer Leiden, verſehen 5 5 hl. Sterbeſakrumenten J 2 Ita 15 tali 0 im Alter von 65 Jahren. 8 9 und Küche Viernheim, den 16. September 1938 J übernommen haben. Einer zuvorkom⸗ 4. 2 e. J denden und zufriedenſtellenden Bebie. Annel ald geb. Weidner bree. ble trauernden Hinter buenenen J nung werden wir uns ſtets befleißigen.? 0 J 7;; e eee Die Beerdigung findet heute nachm. 5 Uhr vom 8 Joh Jal dae und Frau 0 Wenn, an ie Beptepder 1938 Cupfehle: Trauerhauſe, Friedrichſtraße 54, aus ſtatt. 5 8 J 23 bdetſchen, SS CUUE˙8nIꝓꝓ 5.—— 5 „un— 4 2 7 T.— Fur die mir aus Anlaß meines jilbernen 458 15 0 Drofeßjubiläums erwieſenen feeundlichen fluf⸗ 9 N 5 merbſamkeiten danke ich mit einem herzlichen Zwiebeln Danksagung 17 1 Mandel Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim allzu⸗* im„Deutſchen n Heimgange unſerer lieben Tochter, Schweſter, 0. Bergelt 5 Hoft f Ntchel ice teln und Baſe bannt Diernheim, 16. September 1938 eee e, 7 5 Wegzug, billig, ſehr in Schweſter Nogerius e Natharina üer dann e e ne 8 2 5 1 5 ſowie für die Begleitung beim Gange Nr letzten Ruhe⸗ N* AttEIN VERKAUF—ů Hühnerſtall ſtätte ſagen wir unſeren innigſten Dank. 2155 a für 15⸗20 Hühner Beſonderen Dank den Barmh. Schweſtern für die Es bew 2 O O K Für die uns anläßlich unſerer Silberhoch⸗ 1 ſich 2 re. vr Pflege, der 3—— 2 der We 2 Ur Kaninchenſta t tand, ulkameradinnen, ſow ie den 5 zeit eweſenen Rußmsehſanm gelten i Eiberle ee, fir die ae 9 an b waer 1 l A d n umen⸗ g 5 danben herd lichſt baue beer unk he Siber vi.., Wee. dan eee Nikolaus Martin und Frau Großes, ſchönes Viernheim, den 17. September 1938.— Anna geb. Brechtel Zimmer Die trauernden Hinterbliebenen. ſowal Ac-⸗Aeichskriegerbund— l—äðv.* V. bei Hier: Krieger- und Soldaten⸗ 8 Hübe en— DDr rr rer eee. N e Wah l 0 eee ee W. Das ſc E eee ee N dadran Ieberiram bum . kauft man gut r- 15 hefe N und preiswert fl IU—U w 8 rers Becker ein Appell der Kameradſchaft ſtatt. bei Hagen N EINLADUNG i 5 e Bei dieſer Gelegenheit wird außer der Ehrung Josef Rönl Zu den am 24. und 25. ee ee Annik Saarſtr. 31 u verkaufen. findenden Fest veranstaltungen anläßl. unseres verſchiedener Kameraden die Ueberführung des z 50 jährigen Bestehens beehren wir uns, die Ein- 3 Soldatenbundes(Kameradſchaft Viernheim) in Noi. Austunftst. Wohnen e N00 f den NS.⸗Reichskriegerbund E. V. durch den PROGRAMM: dewür Kreisverbandsführer vorgenommen. 5 8 Ich erwarte, daß hierzu die Kameraden der, n enn ee 3 Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft ſowie die 8 5 ec Kameraden des ſeitherigen Soldatenbundes 3 8 Jubiläums-Felerstunde. pünktlich und reſtlos antreten. e. Sonntag, 1 25. e nachmittags 3.30 Uhr Feder Der Kameradſchaftsführer: Roos. e. + EST er K 0 N 2 E N 1 2 N*. a 8 2 97 daß de Soldalenbund e. B... 1 1 f unter Mitwirkung des Orchesters des Turnvereins Soldatenkameradſchaft Viernheim 0 2— 5 5 5 von 1846 Mannheim. 5 Durch mein Rundſchreiben vom 10. Septbr. N.. Abends 8 Ahr im»„Ratskeller⸗Saal“ 1938 iſt den Kameraden bereits bekannt, daß. Fest- Ball 4 der Soldatenbund(Kameradſchaft 1 55 DER V E R RAT ber vorstanu in den neuen NS-⸗Reichskriegerbund überführt 7 5 5 werden ſoll. An ſämtliche Kameraden ergeht VON TSCHIBU F 4 ufa 17 entig daher die Aufforderung, zu dem morgen Sonn⸗ uueind! 5 va Z et des tag, 18. Septbr., angeſetzten Appell der Krie⸗ autrutein 9 5 Mob. da a 1 Solde ft Vi ei Spannend! 7 Wir sind so donkbor, a0 2 und Soldatenkameradſchaft Viernheim Wenn man uns gut be- 4 mit 2 Betten auf 14 Tage bis 4 9 wühnlic vollzählig zu erſcheinen. 2 nliltreisend! 9 hondelt- besonders beim Wochen ſofort von 2 Herren geſucht. Hahen Und Ficken erfahren Der Kameradſchaftsführer: Roßmann. Ein fm von ungeheurer bramaux Waschen! Vor allem nicht 4 Angebote mit Preis unter Nr. 140 g kulſhen Eis Flask. el tech in aisrace. e: Se eie en Stopfen und Sticken 3 0. das man gesehen haben muß! 4 nenden kolten Persil- 4 ö J en Ge Wenig Geld damen ene- mee, T Wenne. enügt bei da eee, eee e eee. d A len in Tũ 5 9 91 0* eee eee. Enorme Auswahl u. preis⸗ krat 7 7 5 ur 9 1 wert nur im Fachgeſchäft ber in rhaltung empfindlicher 5 d eee de, J Le. Meld— DRMENMO DEN e e en. MANN ME UA, m Deradeht, 2 i 2 imme ö modernen Aäischge weben-,, e, ſer 5 n 8 7 freuen sich, Wenn sie J 17 7 berlaſt ö Aerigi uteclec ic. nale nimmt. persligepflegt sind! d. 9 75 ulm d Scfacls in Bililen 8— J 7 05 6 „„ 8 tauschen bu Laufen? J 15 8 4 7 a entſand 8 5 0 eee e e eee 1 5 Felilt e ci unclacllaęt. 2 72 5 Aal N. e N 7 wird Ihnen zur Freude auf der as he Vllaßi Stun Geicieg, 1 1% 71. J finden Sie bei mir am Lager 7 3 dann muß man werben— Kleine Anzeigen 8 2 a Aunummeenmenneunenmenmnmmenmenmunmuumunn 75 N müſſen ſofort bei ihrer 8 99. Matin 7 N 1 Die Zeitungsanzeige ist der best e 3 5 Aufgabe auf unſerer Ge- J neben der Post 7* b i Angebot und 5. 1 ä•s“«s mc m Mittler zwischen gebot un e ſchäftsſtelle bezahlt werden, d ulm Nachfrage i e eee In 77 Martin Decker b U Ela vorzugliches Werbeorgan ist dle erbt e 4 ernheimer Gn* Viernhelmer Volkszeitung“ Ortsgruppe der NS V.!— Volkszeitung 10 ſtren 0