— 221 U — g call · unteres de Lin- 8 Ur ide * Ur 1 RT mereins 84aʃ“ * Volks Amlsblatt der Vuͤrgermeiſterei Viernheim Erſcheinun Bezugs durch die swetſe: Tägli oſt monatlich 1.60 Nummer 218 „ausgenommen an Sonntagen und reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.80 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlöhn, Montag S iernheimer qeilung Verkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim teil für den 19. Jeplember 1938 An, ee Grundpreis für 1 mm mm Höhe und 67 mm Breite 15 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 1 öhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ fg. Fuß Zeit iſt Anzei 82 B baer Nr. 6 . Fernſpr. 153. PSK. L' hafen 15101 14. Jahrgang Tſcheths⸗Slowakei- eine Schande für Europa Dieſer Baſtard⸗Staat von Verfailles muß von der Vildfläthe verjchwinden Vor der Entscheidung Dr. E. K. Der ſicherlich nicht als deutſch⸗ freundlich bekannte Pariſer Journaliſt Sauerwein ſchreibt in einer Meldung aus London, die Tſchecho⸗Slowakei werde in ihrem gegenwärtigen Zuſtand nicht fortbeſtehen kön⸗ nen. Dieſe Art von Staaten, deren Minderhei⸗ ten in keinem Verhältnis zur Stärke der regie⸗ renden Nationalität ſtehen, könne nicht wieder hergeſtellt werden. Dieſes Urteil trifft den Nagel auf den Kopf. Es beweiſt auch, wie das Einſehen darüber in der Welt immer mehr wächſt, daß die Prager Regierung die Dinge ſo weit treiben ließ, daß nur eine entſcheidende Wendung die notwen⸗ dige Klarheit bringen kann. Es gibt heute kein iſoliertes ſudetendeutſches Problem mehr. Viel⸗ mehr hat der unerhörte Terror des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staates gegen ſeine in dieſem merkwürdigen Staatenverband gewaltſam zuſammengefaßten nationalen Volksgruppen einen Zuſtand herbeigeführt, der ſich mehr und mehr zu einer Staatskriſe ſchlechtweg zuſpitzt. Das ſchamloſe Verhalten der Prager Regierung des Herrn Beneſch gegen die Sudetendeutſchen, das Spiel der Tſchecho⸗Slowakei mit dem Feuer, ſchärft in der Welt die Erkenntnis, daß die heutige Tſchecho⸗ Slowakei eine Schande für Europa ge⸗ worden iſt. Lohnt es ſich für eine ziviliſierte Welt, ſich durch dieſes aus einer grauenvollen Verwirrung unſeliger Geiſter entſtandene Staa⸗ tengebilde, das in zwanzig Jahren bewies, daß es keine Exiſtenzberechtigung beſitzt, fort⸗ geſetzt in einer Kriſe halten zu laſſen, die die ſchlimmſte Gefahr für den geſamteuropäiſchen Frieden iſt und bleibt? Es iſt ganz klar und ohne jeden Zweifel, daß die ſudetendeutſche Frage unmittelbar vor Sübelraſſeln in Prag Man will Europa in einen Krieg hineinziehen Prag, 19. Sept. Die Betrachtungen der tſchechiſchen Preſſe zur augenblicklichen Situation ſind außerge⸗ wöhnlich entſchloſſen und ſelbſtſicher. Durchweg erfahren die Pläne zur Löſung der ſudeten⸗ deutſchen Frage durch eine Volksabſtim⸗ mung oder durch eine Abtrennung der deut⸗ ſchen Gebiete eine ſcharfe Ablehnung. Das„Pravo Lidu“ vom 18. September . ſchreibt: „Es gibt in den weſtlichen Demo⸗ kratien Leute, die glauben, daß ſie hier in den deutſchen Gebieten eine Volks⸗ abſtimmung zulaſſen könnten. Sie wiſſen allerdings auch, daß die tſchecho⸗flowaki⸗ ſche Armee dieſes Gebiet mie freiwillig verlaſſen würde und verſuchen daher vor⸗ zuſchlagen, es moge in das ſudetendeut⸗ ſche Gebiet eine internationale Polizei entſandt werden. Jeder weiß aber, was das bedeuten würde: den Anſchluß an das Deutſche Reich, ein verſtümmeltes Böhmen und früher oder ſpäter einen Krieg und das Ende der tſchecho⸗flowakiſchen Selb⸗ ſtändigkeit. Wir laſſen aber keine inter⸗ nationale Polizei in die Republik. Wir geſtatten keinen Anſchluß und keine Volks⸗ abſtimmung. Darüber werden wir weder verhandeln noch überhaupt daran denken. Und wenn wir unerſchütterlich hinter un⸗ ſeren Grenzen ſtehen und auf unſerem Recht beharren werden, wird uns die ganze ihrer entſcheidenden Löſung ſteht, und zwar in einer Zielſetzung, über die in der Welt heute keine Unklarheit mehr beſteht. Die Prager Schreckensherrſchaft, die wieder auflebenden Huſſitengreuel machen dieſe Löſung zu einer zwangsweiſen und gebieteriſchen Notwendig⸗ keit. Die gewiſſenloſen Provokationen aber, die Prag ganz Europa und der Welt gegen⸗ über durch ſein Spiel mit dem Feuer, durch ſein freventliches Heraufbeſchwören von Kriegs ⸗ gefahren unternimmt, erweitern das tſchechiſche Problem. Nicht nur die ſudetendeutſche„Min⸗ derheit“ iſt ein drängendes Problem gewor⸗ den, ſondern auch die übrigen Nationalitäten dieſes unter gänzlich falſchen Vorausſetzungen konſtruierten Staatengebildes melden ſich im; mer ſtärker zu Wort. Auch wenn in abſehbarer Zeit das ſudetendeutſche Problem gelöſt iſt, würde die Tſchecho⸗Slowakei ein ſtändiger Herd der Unruhe für den europäiſchen Frieden bleiben. Es iſt auch für die übrigen „Minderheiten“ zu einer Unmöglichkeit ge⸗ worden, ſich weiterhin von der Prager Will⸗ kür beherrſchen zu laſſen. Europa darf ſich die⸗ ſe fortgeſetzte Gefahr unter keinen Umſtänden gefallen laſſen, denn der Frieden und die Aufbaumöglichkeit für die Völker Europas iſt wahrhaft wichtiger als das Daſein eines Staa⸗ tes, deſſen Exiſtenz durch die harte Wucht der Tatſachen längſt der Boden entzogen iſt. Die Tſchecho⸗Slowakei wird heute und immer, ſo lange ſie als Staat beſteht, ein Hindernis für den Frieden Europas ſein, und deshalb muß ſie von der Landkar⸗ te unſeres Erdteils verſchwinden! Das iſt die einzige Löſung, die möglich iſt, um ein unorganiſches und allen Vernunftgeſetzen widerſprechendes Gebilde zu beſeitigen. Welt helfen. Vielleicht ſind wir nicht ſtark genug, Deutſchland zu ſchlagen, aber wir ſtnd ſtark genug, um ganz Europa in einen Krieg hineinzuziehen.“ * Mit dieſem Bekenntnis läßt die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei die Maske fallen. Es wird jetzt offen zu⸗ gegeben, daß man es darauf abgeſehen hat, einen allgemeinen europäiſchen Konflikt herauf⸗ zubeſchwören und ſkrupellos Europa in Brand zu ſtecken. Dieſe öffentliche Feſtſtellung des Willens,„ganz Europa in einen Krieg hinein⸗ zuziehen“, muß gerade in dem Augenblick, in dem alle Staatsmänner bemüht ſind, die Lö⸗ ſung der unhaltbar gewordenen Lage in der Tſchecho⸗Slowakei zur Erhaltung des Friedens auf dem einzig möglichen Wege zu ſuchen, wie eine Brandfackel wirken. Panzerwagen eingeſetzi Außig, 19. September. Nach Aufhebung der bürgerlichen Rechte in der Tſchecho⸗Slowakei hat am Sonn⸗ tagfrüh eine ungeheure Welle von Hausſuchun⸗ gen neu eingeſetzt, bei der in erſter Linie Mili⸗ tär verwendet wird. Die Hausſuchungen wer⸗ den unter größtem Bewaffnetenaufgebot und meiſt unter Verwendung von Panzerwagen vorgenommen. Es wurde dabei wiederum eine Reihe von Sudetendeutſchen verhaftet. darunter der Amtswalter Teichel aus Bodenbach. Das iſt ein Krieg, wie er oldal öchweftk gefällt Geichnung: Walter Schröder— Scherl⸗M.) Muſſolini verlangt Volksabstimmung Abrechnung mil dem„Moſailſtaat Nr. 2“ Trieſt, 19. Sept. Muſſolini hielt am Sonntag in Trieſt eine große Rede, in der er mit dem Moſaik ⸗ ſtaat Tſchecho⸗Slowakei abrechnete, die Notwendigkeit der Volksabſtimmungen betonte und feſtſtellte, daß die europäiſchen Er⸗ forderniſſe die radikalſte Löſung forder⸗ ten. Er betonte weiter, Italien wünſche, daß eine friedliche Löſung erreicht werde. Es wünſche, daß, wenn ſie nicht möglich iſt, der eventuelle Konflikt begrenzt und lokaliſiert werde. Wenn das aber nicht eintreten ſollte und für oder wider Prag ein Aufmarſch univerſellen Charakters kommen ſollte, dann müſſe man wiſſen, daß der Platz Italiens bereits gewählt ſei. Die Löſung: Volksabſtimmungen! Wörtlich ſagte der Duce zum Problem der Tſchecho⸗Slowakei: Es gibt im Leben der Völker Augenblicke, in denen die Männer, die ſie leiten, vor ihrer Ver⸗ antwortung nicht zurückſchrecken dürfen, ſondern ſie in vollem Umfang überneh⸗ men müſſen. Das, was ich Euch jetzt ſage, iſt nicht nur von der Politik der Achſe Rom⸗ Berlin, noch mir von den Freundſchaftsge⸗ fühlen diktiert, die uns mit den Ungarn, mit den Polen und anderen Nationalitäten in dem Staat, den man den Moſaikſtaat Num⸗ mer 2 heißen könnte, verbinden. Was ich Euch ſage, iſt diktiert von einem Verantwortungsge fühl, das ich mehr als italieniſch, das iche uropäiſch nennen möchte. Wenn die von der Ge⸗ ſchichte geſtellten Probleme einen Grad ſtürmiſcher Komplikationen erreicht haben, dann drängt ſich die einfachſte, logiſchſte und radikalſte Löſung auf, die Löſung, die wir Faſchiſten die totalitäre heißen. Ge⸗ genüber dem Problem, das in dieſen Ta⸗ gen die Welt in Atem hält, hat die Löſung nur einen Namen: Volksabſtimmungen! (Stärkſter Beifall, anhaltende„Duce⸗, Duce“⸗ und Sieg⸗Heil⸗Rufe.) Volksabſtimmungen für alle Nationalitäten, die ſie verlangen, für die Nationalitäten, die in jenen Staat hin⸗ eingezwungen wurden, der die große Tſchecho⸗Slowakei ſein wollte und ſich heute in 2 755 ganzen organiſchen Haltloſigkeit offen⸗ art. Aber es iſt noch etwas anderes zu ſagen: nämlich, daß in einem beſtimmten Augenblick die Ereigniſſe den raſenden Lauf einer Lawine annehmen, weshalb man ſchnell handeln muß, wenn man Unordnungen und Komplikationen vermeiden will. Daß man ſchnell handeln muß, muß vom engli⸗ chen Premierminiſter verſtanden worden ſein, er ſich von London nach München begab, da jede Verzögerung der Löſung nicht nützt, ſon⸗ ern den fatalen Zuſammenſtoß beſtimmt her⸗ beiführt. Dieſe Löſung beginnt bereits trotz der Kam⸗ pagne Moskaus in den Herzen der europäiſchen Völker Raum zu gewinnen. Naliens Plat ſtehl feſt Wir wünſchen ebenſo in dieſen letzten Stun⸗ den, daß eine friedliche Löſung erreicht werde. Wir wünſchen, daß, wenn ſie nicht möglich iſt, der eventuelle Konflikt begrenzt und lokaliſiert werde. Wenn das aber nicht eintreten ſollte und für oder wider ein Aufmarſch univerſellen Charakters kommen ſollte, dann muß man wiſ⸗ ſen, daß der Platz Italiens bereits gewählt iſt. (Den ſonſtigen Inhalt der Rede Muſſolinis bringen wir im Innern des Blattes.) CEATCCCTTCCCTGTTTfTTbTTe heute ſudelendeulſche Kundgebung Uebertragung im Rundfunk 20.30 Uhr Dresden, 19. September Die Sudetendeutſche Partei veranſtaltet für die auf reichsdeutſchem Boden befindlichen Flüchtlinge am Montag, den 19. September, um 20.30 Uhr, im Ausſtellungspalaſt zu Dresden eine Maſſenkundgebung. Auf dieſer Kund⸗ gebung werden die Abgeordneten der Sudeten⸗ deutſchen Partei, Sandner und Dr. Sebe⸗ kowſki ſprechen. Die Maſſenkundgebung ſteht unter der Parole: Unſer Kampfum Frei⸗ heit und Recht! Sie wird von den Reichsſendern Breslau, Leipzig, München, Wien und dem Deutſchlandſender übertragen werden. E. NN 82. 1 9 3 2 5 1 — = e Die ede des Venito Muſſolini in Trieſt der überſchwengliche Jubel ſeines Volles umbrandel Muſſolini Trieſt, 19. September. i 1 2 1„ ein on u! 6 ubel des Volkes empfing Muſſolini bei ſeinem gro⸗ zen Staatsbeſuch in Trieſt. Schon in den früh ſten Morgenstunden ſchob ſich eine ungeheure Muſſolini in Trieſt! Ein Tag von ſtrahlendſtem Glanze, Tag voll von überſchwenglichem Menſchenmenge durch die mit Fahnen bändern reichmückte 5 1 und Standarten, mit Prunkteppichen und Spruch⸗ — Stadt. Alles drängt dem„Platz der Einigkeit“ zu, erſammlungsplatz, wo zwiſchen zwei mächtigen Pylonen die hohe Rednertribüne in dem großen Form einer Schiffskommandobrücke aufgebaut iſt, von welcher Muſſolini ſeine große Rede halten wird. In rieſengroßen Vuchſtaben ſteht das Wort Dux, dieſes Wort, das von allen Häuſern, von den Bergen der Umgebung der Stadt, vom Kaſtell hoch über der Stadt und g fenmolen hundertfach Muſſolini entgegengrüßt. r nd von den Sa Die 50 Mann ſtarke Abordnung der Trieſter deutſchen Nationalſozialiſten, an der Spitze der deutſche Konſul, Legationsrat Dr. Da uk wort. und der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Straſſer, erſcheinen und wer⸗ den auf die Ehrenplätze ganz vorn links von der Rednertribüne geleitet. Ein Sturm der Begei⸗ 7 der Volksmenge empfängt ſie. Heil Hit⸗ er⸗ und Evviva⸗Rufe erſchallen zu ihrer Be⸗ grüßung über den weiten Platz. Auch die mandſchuriſche Kommiſſion, die ſich gerade auf einer Studienreiſe in Italien auf⸗ hält, wird mit Evviva⸗Rufen begrüßt. Drüben an der anderen Seite ſieht man die leuchtenden Mützen der nationalſpaniſchen Kolo⸗ nie, die ausländiſchen Diplomaten ſowie die Vertreter der Kolonien der verſchiedenen Staa⸗ ten. „Camicia Nera“ legt an Plötzlich wird die Maſſe von lebhafter Be⸗ wegung ergriffen. Die von aufgeregter Erwar⸗ „Die Geographie it Wenige Minuten ſpäter verkünden Jubelrufe, daß Muſſolini auf dem Wege zum„Platz der Einigkeit“ iſt. Nun kennt der Jubel der Men⸗ ge auf dem rieſigen Platz keine Grenzen mehr. Brauſende Duce⸗, Duce⸗Rufe und Evviva⸗Rufe dringen ihm entgegen, der hoch aufgerichtet auf der Tribüne ſteht und ſein Volk mit erhobener Rechten grüßt. Lange dauert es. bis ſich der Jubelſturm löſt und Muſſolini das Wort zu ſei⸗ ner großen Anſprache ergreiſen kann. Der Duce führte folgendes aus: Trieſtiner! 2 Zum vierten Male wende ich mich an Euch. Das erſtemal kam ich 1918, als in der At⸗ moſphäre Eurer Stadt und in Eurem Herzen noch ſichtbar und fühlbar das große, mit dem Sieg vollendete Ereignis mitklang. Zweimgl kehrte ich— 1920 und 1921— zurück, als wir unter den Fragen eines mittelmäßigen und un⸗ ter einigen Geſichtspunkten ſchiefen Frieden lit⸗ ten, während die faſchiſtiſchen Kampfbünde von Trieſt tatkräftig und heldenhaft Eure Stadt von den allzu vielen Ueberreſten des alten Regimes fäuberten. Nach vielen Jahren komme ich nun wieder, und ſchon mit dem erſten Blick konnte ich den großen, gewaltigen Sprung nach vor⸗ wärts feſtſtellen und würdigen, den Euer und unſer Trieſt getan hat. Ich bin nicht zu Euch ge⸗ kommen, um Eure Stimmung wieder zu heben, wie dies feindſelige Federfuchſer unſinnigerwei⸗ ſe drucken ließen. Das habt Ihr nicht nötig. denn Ihr ſeid immer hochgeſtimmt. Ge⸗ kommen bin ich, um zu ſehen, was Ihr getan habt, und mir darüber ein Bild zu machen, wie der Weg zur Erreichung des Zieles beſchleunigt werden kann. Ich bin gekommen, um Euch zu bören und Euch zu ſprechen. 5 In der Geſchichte Trieſts gibt es keine beſonderen Wendepunkte, die nicht auch Wen⸗ depunkte in der Geſchichte des gemeinſamen Va⸗ terlandes geweſen wären. Als 1866, das junge italieniſche Königreich, mit tung geſpannte Volksmenge wird lebendig. Weit draußen auf der blauen Flut des herrlich leuchtenden Meeres iſt ein Kriegsſchiff erſchienen, das ſich raſch dem Lande nähert. Es iſt der Torpedobootszerſtörer„Camicia Ne⸗ ra“ mit dem Duce an Bord. Immer näher kommt das ſchnittige graue Schiff, das ebenſo wie die im Hafen liegenden Schiffe über die Toppen geflaggt hat. Die Sirenen heulen. Salutſchüſſe der Landbatterien ertönen. Nach einer ſchneidigen Kurve ein kurzes Landungs⸗ manöver und der Zerſtörer wirft Anker. Der Jubel der Menſchenmaſſen ſteigert ſich, ein gewaltiges Brauſen von Duce-⸗, Duce-Rufen aus mehr als 150000 Kehlen erfüllt die Luft. Die Fahnen werden geſchwenkt, die faſchiſtiſchen Jungmädel ſchwenken Tücher in roten, weißen und grünen Farben. Die Fahnen ſenken ſich. Unter dem Donner der Geſchütze des„Camicia Nera“ betritt Muſſolini den Boden der Stadt Trieſt. nicht eine Meinung“ Preußen militäriſch verbündet, ſeine Grenzen am Iſonzo zog, konnten oberflächliche Be⸗ obachter das Geſchick von Trieſt als beſiegelt halten. Schon 16 Jahre ſpäter hat Trieſt mit der Geſte von Oberdan geantwortet, in einer Zeit, in der zugleich der Irredentismus die ganze italieniſche Jugend entflammte. 1914 warf die Doppelmonarchie die Würfel, verſuchte den höchſten Wurf und verlor. Das waren für Euch vier Jahre des Wartens, in ihrer Bedeu⸗ tung länger als 50 lange Jahre. Es kam der Sieg und mit ihm für Euch die politiſche Wie⸗ dervereinigung mit Italien. Ich ſage, die vo⸗ litiſche Wiedervereinigung, weil Ihr geiſtig im⸗ mer mit uns eins wart. Nachdem dieſe geſchicht⸗ liche Poſition erledigt war, lag Euer kaiſerliches Hinterland in Trümmern. Trieſt aber hat be⸗ herzt mit ſeiner geiſtigen Initiative. ſeinen Traditionen zur See und ſeiner langen Vorbe⸗ reitung den Weg zum Aufſtieg wieder aufge⸗ ee in dieſen 20 Jahren von Euch geleiſtet worden iſt, können die Italiener und die Ausländer feſtſtellen und müſſen ſie bewun⸗ dern. Wieder 20 Jahre ſpäter, im März 1938, voll⸗ zog ſich jenes unaufhaltſame Ereig⸗ m is, das ſich ſchon ſeit 1878, wie Ihr alle wißt, abgezeichnet hat. Millionen von Men⸗ ſchen haben es gewollt. Niemand hat ſich ihm widerſetzt. Für Trieſt iſt damit eine neue Lage entſtanden. Es iſt bereit, die da⸗ mit geſtellten neuen Aufgaben anzupacken und zu meiſtern. Trieſt weiß, daß die Geographie nicht eine Meinung iſt und ſich auf lange Sicht an jenen rächt, die ſie dafür halten. Trieſt zählt auf ſeine Kraft, Trieſt kann vor den neuen Aufgaben nicht kneiſen, kneift nicht und wird niemals kneifen. Hier nahm der Duce zum Problem der Tſchecho⸗Slowakei Stellung. Wir bringen dieſen Abſchnitt ſeiner Rede, der ſich für Volksab⸗ ſtimmung einſetzt, geſondert auf der 1. Seite. Raſſenfrage von brennender Aktualität Was die innere Politik anbelangt, ſo iſt die Raſſenfrage das Problem der brennen⸗ den Aktualität. Auch auf dieſem Gebiet werden wir die nötigen Löſungen ſchaffen. Jene die glauben machen wollen, daß wir in dieſer Frage einem Nachahmungstrieb oder. ſchlim⸗ mer noch, fremden Einflüſterungen folgten, ſind arme Narren, von denen wir nicht wiſſen, ob wir ſie verachten oder bemitleiden ſollen. Hie Raſſenfrage iſt nicht urplötzlich aufgetaucht, wie jene glauben, die nach ihrem Faulenzer⸗ träumen immer wieder aus dem Schlaf gerüt⸗ telt werden. Das Raſſenproblem ſteht mit der Eroberung des Imperiums im Zuſammenhang. Die Geſchichte lehrt uns, daß Imperien mit den Waffen er⸗ o bert, aber mit dem Preſtige erhalten wer⸗ dieſes Preſtige iſt ein klares, Raſſenbewußtſein erforder- ſondern auch mit aller den. Für ſcharfes vu lich, das nicht nur Unterſchiede, die Ueberlegenheit(Superiorität) Deutlichkeit bejaht. Das Judenproblem iſt alſo nichts anderes, als ein Teil dieſer Er⸗ ſcheinungen Unſere Stellung iſt durch dieſe un⸗ beſtreitbaren Tatſachen beſtimmt worden. Trotz unſerer Politik der letzten 16 Jahre iſt das Judentum der unverſöhnliche Geg⸗ ner des Faſchismus. In Italien hat unſere Politik, bei den Ju⸗ den zu dem geführt, was man heute als einen Wettlauf zur gewaltſamen Inbe⸗ ſitznahme nennen kann oder vielmehr be⸗ zeichnen könnte. Immerhin werden die Ju- den, die italieniſche Staatsangehörige ſind, ſoſern ſie unbeſtreitbare' militäriſche oder bür⸗ gerliche Dienſte gegenüber Italien und dem Regime haben, Verſtändnis und Gerechtigkeit finden. Für die anderen wird eine LTren⸗ nungspolitit durchgeführt werden. Die Welt wird ſich ſchließlich vielleicht mehr über unſeren Edelmut, als über unſere Strenge wundern, es ſei denn, daß die Juden jenſeits und diesſeits der Grenzen und vor allem ihre plötzlich u. unerwartet auftauchenden Freunde, die ſie von allzu vielen Kanzeln herunter ver⸗ teidigen, uns zwingen, unſere Wege radikal zu ändern.„ g Was ſchließlich Euch Trieſter insbeſondere angeht, ſo wird alles getan werden, um Euren Handelsplatz, den zweiten Italiens, zu ſpeiſen und zu heben. Eure Betriebe und Eure Werften, die verdientermaßen Weltruf genie. ßen, werden zu arbeiten haben. Aber für uns Faſchiſten liegt die Quelle aller Dinge in der ewigen Kraft des Geiſtes. und deshalb bin ich ſtolz auf das Vorrecht, den zwei Jahr- hunderte alten Traum Eurer Stadt wahrzu⸗ machen, die in wenigen Jahren ihre Univerſi⸗ tät haben ſoll. Nach dieſen meinen Worten frage ich Euch, iſt auch nur ein einziger italieniſchen Bluts und italieniſchen Sinnes unter Euch, der auch nur einen einzigen flüchtigen Augenblick an der Zukunft Eurer Stadt zweifeln könnte?(Begeiſterte Zurufe.) Dieſer Stadt, die unter dem Symbol des Liktorenbündels ſteht, die Kühnheit, Zähigkeit, Expanſion und Macht bedeuten?(Neue ſtürmiſche Nein-Rufe.) Trotz räumlicher Ferne iſt Rom Euch nahe, iſt auf Euren Bergen, auf Eurem Meer, iſt hier in allen Jahrhunderten, den verfloſſenen und den zukünftigen, mit ſeinem Geſetz, ſeinen Waffen und ſeinem König.“ Immer wieder wird der Duce von den Beſfallsrufen unterbrochen. Während Muſſo⸗ linti ſpricht, entrollt ſich vor ihm auf dem Meere ein prachtvolles Bild. Langſam kommt ein grauer Stahlkoloß nach dem anderen über die blaue Fläche heran Es ſind die Torpe⸗ dobootsgeſchwader, die an der Mole anlegen. Als Muſſolini von der Forderung nach Volksabſtimmungen ſpricht, dröhnt ein neuer Beifallsſturm auf, Der Satz Muſſolinis, daß Italien ſelbſtver⸗ ſtändlich auf Seiten jener ſtehe, die gegen Prag Stellung nehmen, wird von einem brauſenden Jubel der Zuſtimmung begleitet. Die Deutſchen rufen Muſſolini in dieſem Augenblick Duee⸗ Heil-, Duce⸗Heil⸗Ruſe zu. Muſſolini merkt es, er blickt zu der deutſchen Gruppe herüber und grüßt ſie beſonders. Nachdem der Duce ſeine Rede beendet hat, dauert es minutenlang, bis die Jubelrufe ſich legen. Immer wieder muß Muſſolint auf der Rednertribüne erſcheinen, keiner weicht vor ſeinem Platz. Immer wieder wollen die Menſchen ihren Duce ſehen. Endlich legt ſich der Begeiſterungsſturm, nachdem Muſſolini ſich zurückgezogen hat. In langen Kolonnen mit Muſikkapellen durchziehen die Menſchen in ge⸗ ſchloſſenen Zügen die Straßen. Ungarn feierl den Jute Budapeſt, 19. September. Unter dem Eindruck der großen Rede des Duce, in der Benito Muſſolini ſich of⸗ ſen zur Sache der von den Tſchechen unterdrück⸗ ten Volksgruppen bekannte, formierten ſich heute in verſchiedenen Gegenden der ungariſchen Hauptſtadt ſpontane Demonſtrationszüge der Bevölkerung, die unter lauten Rufen den Reichs verweſer, den Führer und den Duce hochleben ließen. Starke Züge der Kund⸗ geber ſammelten ſich vor der Königlichen Burg, der deutſchen und der italieniſchen Geſandt⸗ ſchaft und brachten überall Eljenrufe aus. 84 000 Flüchtlinge im Reich Berlin, 19. September Der Flüchtlingsſtrom aus Sude⸗ tendeutſchland iſt auch am Sonntag nicht abgeebbt. Immer wieder treffen in faſt allen Grenzorten lange Züge von verzwei⸗ felten Menſchen ein, meiſt Frauen, Kin⸗ der und Greiſe, während die Männer, bru⸗ tal von ihren Familien geriſſen⸗ in Gefangenentransporten in das Innere des Landes geſchafft werden. Durch das Anhalten des Flüchtlingsſtromes war es in den letzten Tagen notwendig, die in den Grenzorten eingetroffenen Flüchtlinge, nachdem man ſie dort verſorgt hatte, weiter in das Reich zu transportieren, wo ſie in von der NS.⸗Volkswohlfahrt ſchnell hergerichteten La⸗ gern von ihr und der geſamten Bevölkerung herzlich aufgenommen und betreut werden. Dabei ergab ſich auch in den letzten Tagen keine Möglichkeit, eine unbedingt zuverläſſige Zählung der Flüchtlinge vorzunehmen. Dieſe iſt nunmehr am Samstag durchgeführt worden. Sie hat ergeben, daß ſich bis Samstagabend in den endgültigen Lagern, durchgangslager, bereits über 84000 Mitglie⸗ der befinden, eine Zahl, die ſich infolge des Zugangs am Sonntag noch erhöhen wird. Das ſudetendeutſche Flüchtlings⸗ hilfswerk und die NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt haben Vorſorge getroffen, daß auch den noch jetzt ins Reich ſtrömenden flüchtenden Sudetendeutſchen der herzlichſte Beiſtand des ganzen deutſchen Volkes zuteil wird. Cyerre der kichechiſchen Grenze Ausreiſeſperre für alle Männer im Aller bis zu 50 Jahren Prag, 19. September Obwohl die von Paris gemeldete allgemeine Mobiliſierung der Tſchecho⸗Slowakei demen⸗ tiert wurde, iſt doch die Tatſache feſtzuſtellen, daß ſeit heute früh nach Mitternacht die Aus⸗ reiſe aus der Tſchecho⸗Slowakei für alle Män⸗ ner im Alter bis zu 50 Jahren geſperrt iſt, ohne daß dieſe Verfügung verlautbart worden wäre. Aus den Zügen wurden ſämtliche Reiſenden im Alter unter 50 Jahren entfernt bezw. beim Uebertreten der Grenze angehalten. ſchüſſe auf teichsdeulſches Gebiel d Hof, 19. September In der Nacht auf Sonntag überfiel eine grö⸗ ßere tſchechiſche Seda ene en lung eine Gruppe von ſudetendeutſchen Amts. waltern, die ſich auf deutſches Gebiet durchzu⸗ ſchlagen verſuchte. Die Tſchechen eröffneten das Feuer aus Maſchinenpiſtolen und ſchoſſen auch drei Leuchtkugeln ab, offenbar um eine zweite Abteilung auf die Gruppe der Amtswalter auf⸗ merkſam zu machen und ſie zwiſchen zwei Feuer u nehmen. Den Amtswaltern gelang es trotz⸗ em, ſich nach einem kurzen Feuerkampf auf reichsdeutſches Gebiet durchzuſchlagen. Die Tſchechen beſchoſſen die Amtswalter auch noch, als ſie ſich ſchon auf deutſchem Gebiet befanden. So weiſt u. a. das Gebäude des deut⸗ 1 50 1 4 5. Einſchüſſen auf, n den Amtswaltern erlitten 5 mehrere Ver⸗ Jenſor wülel weiler 3 Warſchau, 19. September. Wie die Polniſche Telegraphen⸗Agentur au Mähriſch„ſtrau meldet, wurden Sue ſämtliche Zeitungen und Zeitſchriften der polniſchen Minderheit beſchlagnahmt. In den Zeitungen Dziennik Polſti und Naſz Lud verfielen Berichte über die gegenwärtige Lage der Beſchlagnahme. Sogar eine Jugend⸗ zeitſchrift und eine literariſch⸗ſatiriſche Monats⸗ ſchrift blieben von dieſen Zwangsmaßnahmen der tſchechiſchen Behörden nicht verſchont. Prager Verfaſſung außer Kraft Außerordenlliche Maßnahmen für den Jwillerſiaal Prag, 19. September In der Sitzung der Regierung am Samstag wurden für das Gebiet des ganzen Staates auf die Dauer von drei Monaten außerordentliche Maßnahmen beſchloſſen. Mit dieſem Beſchluß werden zeitweilig ge⸗ wiſſe bürgerliche Rechte, die durch die Verfaſ⸗ ſungsurkunde garantiert ſind, aufgehoben, bezw. beſchränkt. Dies ſind insbeſondere Ein⸗ griffe in die Freiheit der Perſon, des Hauſes und des Briefgeheimniſſes, weiter in das Koa⸗ litions⸗ und Verſammlungsrecht, gegebenen⸗ falls Beſchränkungen der Preſſe⸗Zulaſſung. Wei⸗ tere Maßnahmen können die Landespräſidenten auf Grund des Geſetzes über außerordentliche Maßnahmen treffen. Die Verordnung trat am Tage ihrer Kundmachung, am 17. September, ſofort in Kraft. Während eines Krieges oder wenn im In⸗ nern des Staates oder an deſſen Grenzen Ereig⸗ niſſe eintreten, die in erhöhtem Maße die Inte⸗ grität des Staates, ſeine demokratiſch⸗republika⸗ niſche Form, die Verfaſſung oder die öffent⸗ liche Ruhe und Ordnung bedrohen, können außerordentliche Verfügungen getroffen werden. Es werden vier Paragraphen der Verfaſſungs⸗ urkunde außer Kraft geſetzt, und zwar die Paragraphen: Die Freiheit der Perſon iſt gewährleiſtet, das Hausrecht iſt unverletzlich, die Freiheit der Preſſe ſowie das Recht, ſich ruhig und ohne Waffen zu verſammeln und Vereine zu bilden, ſind gewährleiſtet, das Briefgeheimnis iſt gewährleiſtet. Die durch das Geſetz zuläſſigen außerordent⸗ lichen Verfügungen könnens längſtens auf die Dauer von drei Monaten angeordnet werden und nur ſoweit als ſie zum Schutze der Integrität 10 Staates, ſeine republikaniſche Form, der Verfaſſung und zur Erhaltung oder Wiederherſtellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung unumgänglich notwendig ſind. Zu den außerordentlichen Verfügungen iſt ein vom Präſidenten der Republik e Be⸗ luß der Regierung notwendig. Durch ch bie außerordentlichen Verfügungen werden auch gewiſſe Beſtimmungen des Verfaſſungsgeſetzes über den Schutz der Freiheit der Perſon, des Hauſes, ſowie des Briefgeheimniſſes abgeändert. außerordentliche Werden Ver⸗ fügungen verhängt, ſo kann die ſtaatliche Sicherheflsbehörde in beſtimmten Gebieten 105 außer den im Geſetz vorgeſchriebenen Fällen Maßnahmen treffen. Bei einer⸗Reihe von Straftaten kann die ſtaatliche Sicherheitsbehörde jederzeit auch ohne gerichtlichen Auftrag Hausdurchſuchun⸗ gen vornehmen. Die ſtaatliche Sicherheits⸗ behörde kann die Beſchlagnahme und Oeff⸗ nung von Briefen ſowie anderer Sen⸗ dungen ohne richterlichen Antrag anordnen. Vereine können einer beſonderen behördlichen Aufſicht und beſonderen Bedingungen unter⸗ worfen werden. Im Zuſtand der Ausnahme⸗ verfügungen können die ſtaatlichen Sicherheits behörden Verſammlungsverbote erlaſſen, die Herausgabe und Verbreitung von Zeitſchriften kann eingeſchränkt, beſonderen Bedingungen un⸗ terworfen und im Falle äußerſter Notwendig⸗ keit eingeſtellt werden. Den Zeitungen kann Vorzenſur auferlegt werden. Im Zuſtande der Ausnahmeverfügungen können von der Re⸗ gierung Ausnahmevorſchriften über das Tra⸗ gen von Waffen und Munition verordnet wer⸗ 5 Dasſelbe betrifft Preſſe- und Meldungs⸗ Damit wird zum erſten Mal ſeit dem Be⸗ ſtehen des Staats bzw. Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes von der Verhängung außerordentlicher Verfügungen Gebrauch gemacht. In Prag iſt eine tſchechiſche Fälſcherzentrale eingerichtet worden, in der belaſtende Doku⸗ mente gegen die Sudetendeutſche Partei herge⸗ ſtellt werden ſollen. Zu dieſem Zweck wurden 515 nb eldogen und Stempel der Sdp. beſchlag⸗ nahmt. Die 100 Ballila⸗Offiziere, die auf Einladung der Reichsjugendführung ſeit Donnerstagabend in Berlin weilten, ſind am Sonntagvormittag über München in die Heimat abgereiſt. f 6 Hauptſchriftleiter und vekantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr Eduard Kuben, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Dana et Cnyrim. Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck. Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ keuhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. ohne die Grenz 2 e i, eiket vol Platt ſcht die— gtoßer 2 — kein leitet da tellul. ea Neale nicht nut, vor det 4 Hitilben! völis be ſunlen wa genonnten neht als ordneten konnte un allen Gen 1nd in b ewigen dieſe ſo nur auf als eine dentume d Der g zum„ Eud ö daß Kon! beben muß bet, in die weiteres at daß die Ge 40 000 Dazu er Männer z Flüchtl überſchritt ſche Freilt den Flü lang der f Kont ruf: 2 E og laſ der huſſt Pg. 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Konrad Henlein habe ganz allein die Verantwortung für dieſen Aufruf und ein großer Teil des Sudetendeutſchtums habe ihm dazu kein Recht gegeben. Das Judenblatt leiſtet damit der Beneſchpolitik Hilfe⸗ ſtellung. Dazu iſt zu bemerken. daß die„Bo⸗ bemia“ das Organ der ſogenannten Deutſchdemoratiſchen Partei iſt, die nicht nur bei den letzten Wahlen, ſondern ſchon vor der Auflöſung der Deutſchen Nationalſozia⸗ liſtiſchen Arbeiter⸗Partei im Jahre 1933 zu einer wöllig bedeutungsloſen Splittergruppe herabge⸗ ſunken war. Ein Beweis der bedeutungsloſen ſo⸗ genannten Partei iſt die Tatſache. daß ſie ſeit mehr als einem Jahrzehnt kein einziges Abge⸗ ordnetenmandat aus eigener Kraft erhalten konnte und daß ſie bei den Gemeindewahlen aus allen Gemeindeſtuben herausgefegt worden iſt und in keiner Gemeindeſtube ebenfalls einen einzigen Vertreter erringen konnte. Dieſe ſogenannte Partei beſteht überhaupt nur auf dem Papier und iſt nichts anderes als eine Scheinorganiſation des Prager Ju⸗ dentums, die immer dann auftritt, wenn Herr Dr. Beneſch irgendeinen„deutſchen“ Kronzeugen gegen das Sudetendeutſchtum braucht. Die„Bohemia“, die gemeinſam mit dem„Pra⸗ ger Tagblatt“ im Beſitz jüdiſcher Kapita⸗ liſten iſt, glaubt auf dieſem Wege im Sude⸗ tendeutſchtum irgendeinen Einfluß zu gewin⸗ nen. Da dies nicht gelungen iſt und das Su⸗ detendeutſchtum das Judentum ſeit Jahren als Feind des deutſchen Volkes erkannt hat, betä⸗ tigen ſich dieſe freimaueriſchen Judenzeitungen in der Weiſe, daß ſie ſich als die ſogenannten Kronzeugen Herrn Dr. Beneſch zur Verfügung ſtellen. 5 Dieſer Betrug iſt im Jahre 1918/19 ein⸗ mal gelungen. Dr. Beneſch hat in Paris bei der Friedenskonferenz mit dieſen Organen beſon⸗ ders mit Zitaten aus dem„Prager Tageblatt“ ſeine verbrecheriſchen Forderungen nach Ein⸗ gliederung Deutſch⸗Böhmens und des Sudeten⸗ landes ohne Volksabſtimmung begründet. Dieſer Betrug wird ein zweitesmal nicht gelingen, denn die Weltöffentlichkeit weiß längſt, daß die Forderung nach einem Selbſtbeſtimmungsrecht der Sudetendeut⸗ ſchen, das der Führer eindeutig in ſeiner Nürnberger Rede gefordert hat, die Forde⸗ derung des geſamten Sudetendeutſchtums iſt. Dies wird die kommende Abſtimmung in den ſudetendeutſchen Bezirken, Gemeinden und Dör⸗ fern eindeutig zeigen. Dann aber werden die Verbrecher und Hintermänner der„Bohemia“, des„Prager Tagblatts“ und alle Helfershelfer der Verbrecherpolitik des Dr. Beneſch vor Ge⸗ richt ſtehen. Das Freikorps wüchſt gewaltig Immer flärkerer Juſtrom von Judelendeutſchen Der Zuſtrom von Sudetendeutſchen um„Sudetendeutſchen Freikorps“ iſt ſo groß, ß Konrad Henlein den Befehl heraus⸗ geben mußte, die Stärke jeder der vier Grup⸗ pen, in die das Freikorps gegliedert iſt, bis auf weiteres auf 10 000 Mann zu beſchränken, ſo⸗ daß die Geſamtzahl des Freikorps vorläufig 40 000 Mann beträgt. Dazu erfahren wir: Alle jene ſudetendeutſchen Männer zwiſchen 18 und 50 Jahren, die als Flüchtlinge die ſudetendeutſche Grenze überſchritten haben und in das„Sudetendeut⸗ ſche Freikorps“ eintreten wollen, haben ſich bei den Flüchtlingsſammelſtellen ent⸗ lang der Grenze zu melden. Ein Aufruf henleins 5 Eger, 19. Sept. Konrad Henlein erläßt folgenden Auf⸗ 5 15 Sudetendeutſche! [Noch laſtet auf Euch die Schreckensherrſchaft der huſſitiſch⸗bolſchewiſtiſchen Verbrecher in Prag. Mit Maſchinengewehren, Tanks und Ka⸗ nonen verſuchen die tſchechiſchen Machthaber, die Freiheit der Sudetendeutſchen zu unterdrücken. Unſägliches Leid iſt die Folge. Allein, die Stunde der Befreiung naht! Verzagt daher nicht, ſon⸗ dern haltet aus! Leiſtet Widerſtand über Wi⸗ derſtand! Hunderttauſende ſudetendeutſcher Volksgenoſſen ſtrömen in die Reihen der Frei⸗ korps. Sie ſind bereit, ihr Blut und ihr Leben für die Befreiung der Heimat vom tſchechiſchen Joch einzuſetzen. Das Kommando des Sudetendeutſchen Freikorps. Polen fordert Abkrennung des Teſchener Gebietes Kattowitz, 19. September In Kattowitz hat ſich ein Kampfausſchuß für die Rechte der Polen in der Tſche cho⸗Slowatei gebildet. Seit Sonntag⸗ abend gibt der polniſche Rundfunk in Katto⸗ witz ſpezielle Nachrichten und Anweiſungen für die polniſche Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei durch, durch die Polen weſt⸗ lich des Olſafluſſes zum Ausharren aufgefor⸗ der werde, da ihnen bald die Erlöſungsſtunde ſchlagen werde.. Der Kampfausſchuß wird am Montag im Kattowitzer Stadttheater eine große Kundgebung für die polniſchen Minderheiten in der Tſchecho⸗ Slowakei veranſtalten. Die polniſche öffentliche Meinung verlangt, daß zuſammen mit der Ent⸗ ſcheidung der ſudetendeutſchen Frage auch die Entſcheidung über das Teſchener Schleſien fallen müſſe, und zwar müſſe die⸗ ſes an Polen abgetreten werden. Prager Verfügungen illegal! . 88 Aſch, 17. Sept. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Die Prager Regierung hat Freitag nachts die Einſtellung der Tätigkeit der Sudetendeutſchen Partei ver⸗ kündet. Hierzu ſtellt die Sudetendeutſche Partei feſt:. 15 Die Prager Verfügung iſt illegal. Kein Geſetz bietet auch nur den Schein einer Hand⸗ habe dazu, die Tätigkeit der Sudetendeutſchen Partei einzuſtellen. Man könnte daher in Prag auch nicht den Schein der Legalität dadurch wahren, daß man irgendeine Geſetzesſtelle zur Begründung der Maßnahme angeführt hätte. Die Illegalität der Prager Regierungsmaß⸗ nahme erſcheint damit zugegeben. 2. Da die Einſtellung illegal iſt, iſt ſie auch unwirkſam. Jede Verfolgung eines Par⸗ teimitgliedes wegen weiterer Betätigung in die⸗ ſer Partei kann daher nur ebenfalls illegal ſein. 3. Die Einſtellung der Parteitätigkeit iſt auch faktiſch unwirkſam, weil ſich die poli⸗ tiſche Organiſation des Sudetendeutſchtums keine Vorſchriften von einer Regierung machen läßt, die ſich ſelbſt längſt außerhalb der Geſetze geſtellt hat. Alle Amtswalter und Mitglieder der Sudetendeutſchen Partei befolgen weiter die Weiſungen, die ihnen durch Rundfunk zugehen. 55 Bl.-Dieuſtſtellen ausgeplünderk Neugersdorf, 19. September In Warnsdorf wurde am Freitag der ſudeten⸗ deutſche Amtswalter Otto Hermann beim Verſuch, die Grenze zu überſchreiten, angeſchoſ⸗ 77 und ſchwer verletzt. Er ſoll aber noch am eben ſein. Wie weiter bekannt wird, iſt Samstagfrüh, ſieben Uhr, die Bezirksſtelle der ſudetendeutſchen Partei in Warnsdorf unter Führung des Staatspolizei⸗ kommiſſars ausgehoben worden. Die Ta⸗ fel der Partei wurde entfernt. Die rote Wehr hat hierbei mitgewirkt. An dem Gebäude wur⸗ den große Plakate von der 8 chen Partei, gezeichnet von dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Jakſch, angebracht. Gummiknippel gegen Kinder Tſchechen bedrohen Ausländer mit dem Bajonelt Johanngeorgenſtadt, 19. September. Da die Tſchecho⸗Slowakei angeblich ein„nach den demokratiſchen Prinzipien der perſönlichen Freiheit und der Menſchheitswürde“ regiertes Staatengebilde iſt, müßte man annehmen, daß es nicht nur für die eigenen Staatsangehöri⸗ gen, ſondern mehr noch für Ausländer bei ſeinem Reichtum an landſchaftlichen Schönhei⸗ ten das reinſte Paradies darſtellt. Was es da⸗ mit in Wirklichkeit auf ſich hat, zeigt erneut und mit erſchreckender Deutlichkeit der Fall des eſtländiſchen Staatsangehörigen Ein o Loo⸗ rits, deſſen Ausſagen bei der Gendarmerie⸗ ſtation Johanngeorgenſtadt zur Weiterleitung an den Amtshauptmann von Schwarzenberg amtlich zu Protokoll gegeben worden ſind. Der„V. B.“ berichtet hierüber: „Loorits, ein Mann von etwa 30 Jahren, iſt Student für germaniſche Sprachen und wohnt zurzeit in Kokemäki in Finn⸗ land. Seit Monaten iſt er als Vortragslehrer für Olympiafilme des Landes Finnland durch viele Staaten unterwegs. In der Tſchecho⸗ Slowakei hielt er ſich vom 15. Auguſt bis 17. September auf und führte u. a. in Komotau, Pilſen und Prag ſeine Schmalfilme vor, bis ihn, einen friedlichen Ausländer, die Bajonettſpitzen einer wildgewordenen Soldateska aus dem ſchö⸗ nen Kurort Karlsbad vertrieben und er es vor⸗ zog, Zuflucht im Ordnungsſtaat des Deutſchen Reiches zu ſuchen. 5 Loorits war Zeuge der Vorgänge, die ſich am 12. September in Tetſchen⸗Bodenbach Sie rauben wie Außerdem konnte ich nach Abhören des Deut⸗ ſchen Rundfunks feſtſtellen. daß der tſche⸗ chiſche Sender Prag II vollkommen entſtellte Nachrichten über die Vor⸗ gänge, die ſich am Vormittag abgeſpielt hatten, verbreitete. Am 17. September befand ſich Loo⸗ rits gegen 21 Uhr auf dem Bahnhof in Karls⸗ bad, um eine Fahrkarte nach Deutſchland zu löſen. Die Zornesröte ſtieg ihm ins Geſicht, als er von der unwürdigen Behandlung berichtete, der er dort ausgeſetzt war. Mit tiefſter Em⸗ pörung kennzeichnete er das unglaubliche Ver⸗ halten der tſchechiſchen Bahnbeamten. die nach Durchwühlung ſeines Gepäcks nicht davor zurückſchreckten, ſich an ſeinem Eigentum zu vergreifen und ihn wie Wegelagerer auszurauben. „Als ich nach der Fahrkarte fragte, verſtän⸗ digten die tſchechiſchen Bahnbeamten die Poli⸗ 55 und ich wurde zur Wache gebracht. ort wurde ich abſichtlich ſolange feſtgehalten, bis mein Zug weggefahren war. Die tſchechiſchen Beamten durchſuchten und prüften meine piere und nahmen mir meine Briefmarkenſammlung weg mit dem höhniſchen Bemerken, daß die Tſchecho⸗Slowakei ſolche Briefmarken ſelber gut gebrauchen könne. Der gleiche Beamte, der mich in der unhöflich⸗ ſten Form kontrollierte, zwang eine ſudeten⸗ deutſche Familie, auf dem Bahnhof zurückzublei⸗ Cudetendeutſches Freikorps errichtel Aufruf Konrad henleins zur Ausübung des Rechls der Nolwehr Aſch, 18. September. Konrad Henlein hat angeordnet, daß am heutigen Tage entlang der Grenze der Heimat das„Sudetendeutſche Freikorps“ aufgeſtellt wird. Die Führung der Sudetendeutſchen Partei erläßt hierzu folgenden Aufruf: Sudetendeutſche! Am 1. Oktober 1933 wurde das Sudetendeutſchtum von Konrad Henlein zur Sude⸗ tendeutſchen Heimatfront aufgerufen aus der ehrlichen Abſicht, die Lebensrechte des Deutſchtums im tſchechiſchen Staate durch einen gerechten Ausgleich mit dem tſchechiſchen Volk ſicherzuſtellen. Fünf Jahre lang hat das Sudetendeutſchtum dieſe Abſicht unter Beweis ge⸗ ſtellt. Heute muß feſtgeſtellt werden, daß alle Bemühungen, dieſen Ausgleich in friedlicher Arbeit zu finden, an dem unverſöhnlichen Vernichtungswillen der tſche⸗ chiſchen Machthaber geſcheitert ſind. 5 Während wir bemüht waren, dem Sudetendeutſchtum die Bereitſchaft zum Zu⸗ ſammenleben zu ſtärken, wurde auf der tſchechiſchen Seite gegen alles Deutſche plan⸗ mäßig geſchürt. Während weiter die Prager Regierung in Reden, Verſprechungen und Ver⸗ handlungen in ſcheinheiligſter Weiſe eine Verſtändigungsbereitſchaft vortäuſchte, ſteigerten die tſchechiſchen Parteien den Chauvinismus des tſchechiſchen Volkes ins Maßloſe. Während die Prager Regierung, durch Reden, Verſprechungen und belangloſe Zugeſtänd⸗ niſſe die Weltöffentlichkeit planmäßig irrezuführen verſuchte, wurde gleichzeitig der rückſichtsloſeſte Vernichtungskampf gegen die Nichttſchechen unter Einſatz aller Mittel des Staates und der Organe der gleichen Regierung und den zielbewußt unter⸗ ſtützten und von ihr geförderten tſchechiſchen Kampfperbänden weitergetragen. Allein, in den letzten Wochen haben die tſchechiſchen Machthaber ihre Maske fal⸗ len laſſen. Die Prager Regierung iſt gegenüber den bolſchewiſtiſch⸗huſſitiſchen Elementen des tſchechiſchen Volkes nicht mehr Herr der Lage. Herr Beneſch belügt und betrügt auch in dieſem Augenblick noch ſein Volk über die wahre Situation. Er iſt zu feige, vor dem tſchechiſchen Bauern und Arbeiter einen Zuſammenbruch ſeiner Politik einzugeſtehen. Er ſieht ſeine letzte Hoffnung in einer europäiſchen Kataſtrophe. In vollem Bewußtſein der Folgen läßt er bolſchewiſtiſch⸗huſſitiſche Horden in den Formen und in Geſtalt der haßerfüllten tſchechiſchen Soldateska auf das wehrloſe Sudetendeutſchtum los. deutſchtum los. Namenloſes Leid iſt über unſere ſudetendeutſche Heimat gekommen. Vieltauſende von Volksgenoſſen, die nichts anderes gemacht haben, als für ihr Volkstum einzuſtehen, muß⸗ ten, um Vernichtung ihres Lebens oder der Verſchleppung als wehrloſe Geiſeln zu entgehen, über die Grenze flüchten. Millionen aber bleiben der fremden Gewalt ausgeliefert. Der äußerſte Notſtand iſt gegeben. Wir nehmen daher das zu allen Zeiten geübte Notrecht der Völker für uns in Auſpruch, wenn wir zu den Waffen greifen und das„Sudetendeutſche Freikorps“ errichten.“ abſpielten. Er war gerade im Begriff, in ſein Hotel zu gehen, als plötzlich Gendarmerie und Polizei auftauchten, um mit aufgepflanztem Seitengewehr die Straßen zu ſäubern. Loorits berichtet:„Plötzlich fiel ein Schuß. Ich hörte Schreie und ſprang in das mir am näch⸗ ſten gelegene Haus. Es war ein Kino. Kurz vor dem Eingang wurde ich von einem Polizei⸗ beamten mit gefälltem Bajonett zum Halten aufgefordert. Er verlangte meine Ausweispapiere. Nachdem ich mich legitimiert hatte, ging ich ins Kino und hörte mir dort den Filmvortrag zweimal an, um weiteren Beläſtigungen zu entgehen, da vor. dem Kino die Straßen mit Menſchen gefüllt waren. In den Filmpauſen hörte ich Maſch i⸗ nengewehrfeuer auf der Straße.“ Loorits erzählte weiter:„Am Tage der Ver⸗ hängung des Standrechtes befand ich mich Vormittag gegen 9.45 Uhr in Komotau. Hier ſah ich, wie die Polizei und Gendarmerie mit aufgepflanztem Seitengewehr die Straße ſäuberte. Mein Weg führte an einer Schule vorbei. Dort mußte ich Augenzeuge werden, wie tſche⸗ chiſche Polizei und Gendarmerie mit Gummi⸗ knüppeln auf die vor der Schule wartenden Kinder einſchlug. Am gleichen Abend erzählte mir ein Lehrer, daß durch dieſen Terror am Morgen zwei Schulkinder ſchwer verletzt wurden und es frag⸗ 85 ſei, ob ſie am Leben erhalten werden könn⸗ en. die Wegelagerer ben, und hinderte ſie an der Weiterfahrt, indem er dem Manne die Fahrkarten weg⸗ nahm. Während der Beamte mit mir deutſch ſprach, ſagte er zu der ſudetendeutſchen Familie. er ſpreche nur tſchechiſch. Das 12jährige Mäd⸗ chen mußte den Eltern überſetzen. Beſonders verletzend war für mich als Nordländer die Körperviſitation. Als ich den Schalterbeamten nach dem Ab⸗ gang des Zuges nach Deutſchland fragte, ant⸗ wortete er:„Das müſſen Sie ſelbſt wiſſen.“ Auf meine zweite Frage bekam ich überhaupt keine Antwort. Bezeichnend iſt auch der Vorfall. der ſich am 23. Auguſt ereignete. An dieſem Tage wollte Loorits in einem Geſchäft Filme kau⸗ fen. Als er auf deutſch einen Film verlangte, kam der Verkäufer wie ein Wilder auf ihn zu. packte ihn und ſchlug ihm ins Geſicht mit den Worten:„Du verfluchter deutſcher Verräter!“ 0 Loorits iſt froh, einem Lande entronnen zu ſein, das nicht einmal die einfachſten Geſetze der Ziviliſation und der Gaſtfreundſchaft beherrſcht. Seine Ausſagen, die er bei ſeinem Konſulat in Leipzig wiederholte, beſtätigen, gerade weil ſie aus dem un verdächtigen Munde eines Ausländers ſtammen, welche himmelſchreienden Zuſtände in der Tſchecho⸗ Slowakei herrſchen und welchen unglaublichen Schikanen vor allem das völkiſche Sudeten⸗ deutſchtum durch die tſchechiſchen Mord⸗ ſchützen täglich ausgeſetzt iſt. Loorits äußerte ſich mit herzlichſten Dankes⸗ worten über die Gaſtfreundſchaft. die ihm im Flüchtlingslager Johanngeor⸗ genſtadt durch die deutſche Hilfsorganiſation zu teil wurde. Unweit Rittersarün im ſogenannten Hegerhaus auf tſchechiſchem Gebiet werden Erd⸗ befeſtigungen ausgeworfen und Maſchinenge⸗ wehre in Stellung gebracht, die auf die reichs⸗ deutſche Straße nach Tellerhäuſer gerichtet ſind. Hinkerliſtig ermordel Aufklärung des Falles Pfortner. Eger, 18. September. Wie auf Grund einer amtlichen Prager Meldung bereits verzeichnet, mußte der ſu⸗ detendeutſche Muſiker Pfortner im Feuer einer Tſchechenpatrouille ſein Le⸗ ben laſſen. Man erfährt jetzt authentiſche Einzelheiten. Der ſudetendeutſche Ordner Johann Pfortner aus Schlappenhof bei Eger wurde in der Nacht zum Samstag von einer tſchechiſchen Patrouille aus ſeinem Hauſe geholt mit der Angabe, er werde als Amtswalter der Sdp. in das Gefängnis nach Prag transportiert werden. Kurz nach Verlaſſen der Ortſchaft wurde Pfort⸗ ner aufgefordert, einige Schritte vorzugehen. Im nächſten Augenblick krachten mehrere Schüſſe und Pfortner brach tot zuſam⸗ men. Er wurde von der tſchechiſchen Militärpa⸗ trouille von hinten erſchoſſen. Juden und Marxiſten fürmen Panikartige Flucht aus dem Sudetenland Prag, 19. Sept. Die panikartige Flucht der Juden aus den ſudetendeutſchen Gebieten hält ununterbrochen an. Sämtliche Züge, die aus den ſudetendeutſchen Randgebieten nach Prag und dem inneren Böhmen verkehren, ſind mit jüdiſchen, aber auch marxiſtiſchen Flüchtlin⸗ gen überfüllt. In faſt allen ſudetendeutſchen Städten ſind zahlreiche jüdiſche Geſchäfte be⸗ reits ſeit Tagen geſperrt und täglich ſchließen andere Geſchäfte ihre Läden. So berichtet die Prager Zeitung„Bohemia“ u. a., daß auch das größte Damenmodenhaus in Karlsbad, das nicht weniger als 26 Schaufenſter beſitzt, ge⸗ ſchloſſen und das geſamte Warenlager nach Prag abtransportiert wurde. e 3 7 4 4 1 8 6 1 104 Deulſche Btamte werden erpteßt Wiederholung des Dienſteides verlangt Prag, 19. September. Die tſchechiſche Regierung hat allen unmittel⸗ aren und mittelbaren Staatsbedienſteten deutſcher Nationalität geſtern und heute eine Erklärung zur Anterſchrift vorgelegt, in der es heißt: 9 f„Ich Unterzeichneter, als Staatsbürger der tſchechiſch⸗flowakiſchen Republik, deutſcher Natio⸗ nalität und Staatsangeſtellter, bewußt meiner Pflichten, lehne nachdrücklich die höchſt hochver⸗ räteriſche Proklamation Konrad Henleins ab, in welcher er die Treue zur Sudetendeutſchen Partei und die Angliederung der von Angehöri⸗ gen deutſcher Nationalität bewohnten Gebiete zum Deutſchen Reich verlangt hat. Gleichfalls lehne ich die in demſelben Sinne erlaſſene Er⸗ klärung der Sudetendeutſchen Partei ab.“ Im Anſchluß daran wird Wiederholung des Dienſteides verlangt. Die Staatsbedienſteten werden ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ſie im Falle der Ver⸗ weigerung der Unterzeichnung dieſer Erklärung wegen Hochverrats zu ſchweren Strafen verurteilt würden. Eine Reihe von Beamten und Staatsbedienſteten haben die Erklärung nicht unterſchrieben, ſich Bedenkzeit erbeten und ſind ſofort über die Grenze ins Reich geflüchtet. Alle anderen ſind gezwungen worden, um ihrer Familien willen die Erklärung zu unterzeich⸗ nen. Bisher ſind mehr als 100 Beamte und Staatsangeſtellte in Haft genommen wor⸗ den, die die Unterzeichnung verweigert haben. Es iſt ganz offenbar beabſichtigt, am Montag oder Dienstag mit dieſen Unterſchriften ein politiſches Geſchäft zu machen und die Namen der Beamten und Staatsangeſtellten ſowohl zu außenpolitiſchen als auch zu innen⸗ politiſchen Zwecken zu mißbrauchen. Aus die⸗ ſem Grunde haben in einer außerordentlich großen Zahl Beamte und Staatsange⸗ ſtellte Exemplare dieſer Erklärung ins Reich geſchafft, und die Stellen der Sudetendeutſchen Partei auf reichsdeutſchem Gebiet darauf hinge⸗ wieſen, daß ſie die Erklärung nur unter ſchwerſtem perſönlichen Druck und, um der Verhaftung zu entgehen. unterſchrieben hätten. Sie erklärten gleichzeitig ihre unbe⸗ dingte Treue zur Sudetendeutſchen Partei und ihrem Führer Henlein. Die Partei hilft den Flüchtlingen Umfaſſender Einſatz in allen Gauen an der iſchechiſchen Grenze Berlin, 18. September. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet: Die NSDAP. hat in den letzten Tagen um⸗ faſſende Vorkehrungen zur Betreuung der vor dem tſchechiſchen Terror geflüchte⸗ ten Volksgenoſſen getroffen. In den Gauen Schleſien, Sachſen, Baveriſche Oſtmark, Oberdonau, Niederdonau und Wien ſind von der NS.⸗Volkswohlfahrt Hunderte von Flücht⸗ lingsſammellagern errichtet worden. Bereits in der Nacht vom Freitag auf Samstag ſind von der Partei insgeſamt über 13000 Flüchtlinge betreut worden.(Der übrige Teil der Flücht⸗ linge hat ſich mit Hilfe von Verwandten und Bekannten ſelbſt verſorgt.) Reichsärzteführer Hauptdienſtleiter Dr. Wag⸗ ner hat die zuſtändigen Gauämter für Volks⸗ geſundheit angewieſen, die ſofortige ärztliche Betreuung der Lager vorzunehmen. Hauptamts⸗ leiter Hilgenfeldt, der den geſamten Ein⸗ ſatz der NSV. leitet, hat dafür Sorge getragen, daß die Frauen und Kinder umgehend in NSW. Mütterheimen untergebracht werden. Der Leiter des Hauptamtes für Beamte der NSDAP., Reichsbeamtenführer Neef, hat der NSV. ein großes Beamtenerholungsheim zur Belegung mit Flüchtlingen zur Verfügung geſtellt. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt und Reichs⸗ frauenführerin ScholtzKlink werden am Sonntag zahlreiche Lagerbeſichtigungen vorneh⸗ men und weitere Diſpoſitionen für die Betreu⸗ ung der Flüchtlinge durch die Partei treſſen. Geauälte Menſchen klagen an Uubeſchreibliches Elend im ſudekendeulſchen Induſtriegebiel Reichenberg, 19. September Das Sudetenland iſt in Blo und Feuer getaucht, grenzenlos das Leid er deut⸗ ſchen Volksgenoſſen. Il: Net ſtammt aber nicht erſt aus dieſen Tagen in denen ſich der tſchechiſche Terrorwahnſinn in einen wah⸗ ren Blutrauſch verwandelt hat. Lunzet, Ar- beitsloſigkeit und Elend aller Art ſind bereits ſeit langem die gewollten Folgeerſcheinungen der tſchechiſchen Unterdrückungspolitik. Am erſchütterndſten aber iſt die Elendslage in den ſudetendeutſchen Induſtrieorten, wo die meiſten deutſchen Fabriken ihre Tore ſchließen mußten, da ihnen die Tſchechen ſyſtematiſch alle Aufträge fortnahmen. In Erdlöchern und verfallenen Nothütten friſten hier deutſche Vollsgenoſſen ein unbeſchreibliches Elends⸗ daſein. Und auch diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz haben, ſtehen unter der Gewalt der Not, die alle drückt. Denn der Lohn, den ſie für ihre ſchwere Arbeit erhalten, iſt ſo er⸗ bärmlich klein, daß ſie davon einfach nicht exi⸗ ſtieren können. dem Daher ſind ſie gezwungen, ſich aus wilden Kohlenabbau unter ſtändiger Lebensgefahr zuſätzliche Einnahmen zu ver— ſchaffen, um überhaupt leben zu können. Wie ſollten wohl auch dieſe armen, gequälten Men⸗ ſchen von einem Arbeitsverdienſt auch nur vegetieren können, der nach unſerem Geld auch noch nicht einmal die Höhe von 40 Mark im Monat erreicht! Krankheit, Hunger und Troſtloſigkeit macht ſich überall breit. Die Besprechungen in London „Im Inlereſſe des europäiſchen Friedens“ London, 19. September Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier und der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet trafen programmäßig um 9.20 Uhr auf dem Flugplatz Croydon bei London ein. Sie begaben ſich anſchließend nach Downing Street Nr. 10, wo um 11 Uhr die Beſprechungen mit Chamberlain und Lord Halifax über die tſchechiſche Frage begann. Während der Miniſterbeſprechungen in Dow⸗ ning Street machte eine Anzahl von Kom⸗ muniſten, die auf dem Trafalgar⸗-Platz ge⸗ lärmt hatte, den Verſuch, vor dem Gebäude des Premierminiſters zu demonſtrieren. Mit ge⸗ ballten Fäuſten zogen ſie durch Whitehall und riefen:„Steht den Tſchechen bei!“ Die Polizei riegelte jedoch die Kommuniſtenhorde ab und verhinderte eine Störung der Miniſter⸗ beſprechungen. Londoner Beſprechungen abgeſchloſfen London, 19. Sept. Die engliſch-franzöſiſchen Beratungen in Downingſtreet gingen kurz nach Mitternacht zu Ende. Sie haben insgeſamt über Nacht acht Stunden gedauert, nachdem ſie um 11 Uhr vor⸗ mittags begonnen hatten. Nach der Sitzung wurde folgendes muniqusé ausgegeben: Nach voller Erörterung der gegenwärtigen internationalen Lage befinden ſich die Vertreter der britiſchen und franzöſiſchen Regierung in voller Uebereinſtimmung über die Politik, die einzuſchlagen iſt, um eine friedliche L ⸗ fung dex tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage herbeizuführen. Die beiden Regierun⸗ Com⸗ gen hoffen, daß es hiernach möglich ſein wird, die Frage nach einer allgemeinen Bereinigung im Intereſſe des europäiſchen Friedens zu prüfen. Im Verlauf des Abends waren auch Lord Runeiman und Aſhton⸗Gwatkin zu den Beratungen zugezogen worden. Heute Kabinettsſitzungen in London und Paris London, 19. September. Die franzöſiſchen Miniſter kehrten erſt um 22.15 Uhr, d. h. alſo dreiviertel Stunden ſpäter als urſprünglich angekündigt wax, nach Dow⸗ ningſtreet 10 zurück. Nach Abſchluß der Be⸗ ratungen werden ſie ſich ſofort nach Paris zurückbegeben, wo dann morgen eine Kabinetts⸗ ſitzung ſtattfinden wird. Wie amtlich bekannt⸗ gegeben wird, tritt das britiſche Kabinett heute vormittag zur Beſprechung des Ereig⸗ niſſes der Beratungen zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Miniſtern am Sonntag zu⸗ ſammen. Londons Meinung: Volksabſtimmung! Die gegenwärtige Tſchechei ein Korridor Sowjetrußlands London, 19. September Die geſamte Londoner Sonntagspreſſe beſchäf⸗ tigt ſich nur mit der einen Frage:„Volks⸗ abſtimmung in der Tſchecho⸗Slowakei oder nicht?“ Selbſt die wenigen Blätter, die bisher noch ſchwankend waren, bejahen dieſe Frage heute eindeutig, und man kann zum erſtenmal feſtſtellen, daß der Volksabſtim⸗ mungsgedanke ſich ſo gut wie Anon durch⸗ eſetzt hat, obwohl noch keine Stellungnahme des beitſſchen Kabinetts vorliegt. Die Nerven behalten! Aufruf der Zudetendeulſchen und Karpalhodeulſchen Parlei Prag, 18. September. Der Vorſitzende der Fraktionen der Sude⸗ tendeutſchen und Karpathodeutſchen Partei hat einen Aufruf an das geſamte Sudetendeutſchtum erlaſſen. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: „Unter politiſchem Druck kurzſichtiger Ele⸗ mente, die immer noch nicht begreifen, vor welch ſchwer wiegenden Entſcheidun⸗ en in dieſen ernſten Kriſentagen uropa ſteht, hat es die Regierung für 1 01 77 erachtet, die Tätigkeit der politiſchen olksorganiſation des Sudetendeutſchtums ein⸗ zuſtellen. Vorbehaltlich zeitgerechter Schritte, in meiner Eigenſchaft als Führer Eurer Par⸗ Aufruf 85 Außig, 17. September. In den Bezirken Außig, Brüx, Rei⸗ chen berg, Gablonz und Warnsdorf haben heute große Teile der deutſchen Sozial⸗ demokraten und ihrer Jugendorganiſation fol⸗ Fri gefaßt, die als verviel⸗ ältigtes Flugblatt von Hand zu Hand ging und größtes Aufſehen hervorgerufen hat. Genoſſen! Wir Funktionäre und Mitglieder der Deut⸗ ſchen Sozialdemokratiſchen Partei in der Tſchecho⸗Slowakei erklären in dieſer Stunde höchſter Not unſerer Heimat, daß wir unſeren deutſchen Volksgenoſſen über alle bisherigen Gegenſätze hinweg die Hand reichen wollen in dem feſten Willen, uns in der Stunde der Gefahr der Stimme des Blutes nicht zu verſagen und mit ihnen ge⸗ meinſein um die Freiheit unſerer Heimat und unſer Selbſtbeſtimmungsrecht zu kämpfen. Wir ſind als Deutſche geboren, und ſchon das erſte Wort, das an unſerer Wiege die Mutter zu uns ſprach, war deutſch. Wir haben als deutſche Soldaten in der Armee Oeſterreich-Ungarns Schulter an Schulter mit unſeren Kameraden aus dem Reich im Felde geſtanden und wiſſen, daß in ihrer Bruſt das gleiche Herz ſchlägt wie in der unſrigen, daß ihr Leid das unſere war und ihre Freude die unſrige. Mit deutſchem Herzen haben wir deut⸗ ſchen Sozialdemokraten uns deshalb im Jahre 1919 mit Oeſterreich freudig für den An⸗ ſchluß an das deutſche Reich bekannt. Das Schickſal hat es damals anders gewollt. Wir haben dann 20 Jahre lang unſer Ideal darin geſehen, dem werktätigen deutſchen Men⸗ ſchen in der Tſchecho-Slowakei ſein Lebens⸗ recht und ſeinen Lebensraum zu ſichern, und ehrlich darum gerungen, im Sinne der Völkerverſöhnung eine Gemeinſchaft aller Schaffenden in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Repu⸗ blik zum Wohle des Landes herzuſtellen. Genoſſen! Ihr wißt alle, wie ſchwer uns die Erfüllung dieſer Aufgabe gemacht worden iſt und wie ge⸗ ring aufſeiten der tſchechiſchen Chauvi⸗ niſten aber auch aufſeiten unſerer tſchechiſchen Genoſſen das Verſtändnis für unſer Volkstum und unſere Sprache war. Zu der gleichen Zeit, zu der immer wieder auf unſeren Parteitagen die tſchechiſchen Genoſſen von der Solidari⸗ tät aller Werktätigen ſprachen und uns ihrer brüderlichen Gefühle verſicherten, lamentsfraktion ſage ich Euch: Laßt Euch durch die Parteieneinſtellung nicht beirren. Bleibt innerlich was Ihr ſeid und wartet ab, bis Adolf Hitler und Chamberlain ihr ſchickſalhaftes Geſpräch beendet haben. Ob Partei und Organiſation in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei beſteht oder nicht, iſt heute nicht mehr entſcheidend. Entſcheidend iſt für uns nur noch das weitere Schickſal des Sudetendeutſchtums in unſerer Heimat. Bis zur Entſcheidung über die⸗ ſes Schickſal bleibt ſtark und bewahrt Eure Nerven. Gott iſt mit uns! gez. Abgeordneter Bernd Kundt, Vorſitzender des Parlamentariſchen Klubs der Abgeordneten und Senatoren der Sudetendeut⸗ ſchen Partei und Karpathodeutſchen Partei. noroboͤhmiſcher Sozialdemokraten In höchſter Nol zur deulſchen heimal gefunden nahm uns das Tſchechentum Arbeitsplatz um Arbeitsplatz, mußte Werktor um Werktor geſchloſſen werden, weil man es in Prag ſo wollte, weil wir durch Hunger auf die Knie und zur Aufgabe unſeres Volkstumes gezwungen werden ſollten. Man behandelte uns nicht als gleichberechtigte Bürger der Republik, die auch wir mit unſerem Blute zu verteidigen bereit waren, ſondern als geduldete 8 dlinge auf unſerem eigenen Heimat⸗ oden. Einige von uns wurden nach Jahren des Elends und der Not ſchwach. Die Mehrzahl der deutſchen Werktätigen blieb Heimat und Sprache treu. Als das Jahr 1933 mit dem Sieg des Nationalſozialismus in Deutſchland kam, wurden wir als Anti⸗ faſchiſten zu ſchärfſten Gegnern dieſes Rei⸗ ches. Inzwiſchen iſt viel Waſſer die Moldau und die Elbe hinuntergefloſſen. Drüben im Reich vollzog ſich eine Entwicklung, die wir zwar nur aus der Ferne beobachten konnten, die aber viele von uns nachdenklich machte. Ihr wißt, daß wir oft darüber geſprochen haben und es manchen heißen Meinungsſtreit darüber gab. Als ehrliche deutſche Arbeiter müſſen wir aber heute zugeben, daß im deutſchen Reich zumindeſt die Arbeitsloſigkeit beſei⸗ tigt iſt und die ſoziale Lage der Werktätigen einen Stand erreicht hat, den auch wir hoch an⸗ erkennen müſſen. ö Heute iſt unſere Heimat in höchſten Not. Ein Kampf iſt entbrannt, den wir ſchon lange kommen ſahen, und der heute alle Völ⸗ ker unſerer Republik erfaßt hat. In dieſem Kampf kann heute keiner von uns mehr abſeits ſtehen. Jetzt heißt es ſich zu entſcheiden, Stel⸗ lung zu beziehen. a f Genoſſen! Wir ſind der Meinung, daß in die⸗ ſem Augenblick die Entſcheidung für jeden deutſchen Arbeiter gefallen iſt. Folgt darum nicht mehr den falſchen Parolen ehrgeiziger Streber, die für einen Miniſterſeſſel in Prag unſer aller Zukunft aufs Spiel zu ſetzen bereit ſind. Bekennt euch mit uns um un⸗ ſeres Landes und unſerer Kinder Zukunft wil⸗ len als werktätige Deutſche feierlich zu Volk und Heimat und— wie vor 20 Jahren— zum großen gemeinſamen Reich aller Deutſchen mit unſerer alten Parole: „Für Frieden. Arbeit und Brot! Es lebe unſer deutſches Volk!“ Wieder gutes Roggenbrot für allt Aufhebung aller einſchränkenden Beſtimmungen Berlin, 18. Sept. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat in der Rede, die er auf dem Reichs⸗ parteitag vor der Deutſchen Arbeitsfront gehal⸗ ten hat, die Auflockerung verſchie⸗ dener Anordnungen auf getreidewirt⸗ ſchaftlichem Gebiet, die im vergangenen Wirt⸗ ſchaftsſahr durch die damals beſtehende Ver⸗ ſorgungslage bedingt waren, angekündigt. In Durchführung dieſes Entſchluſſes hat der Reichs⸗ nährſtand durch die Hauptvereinigung der Deut⸗ ſchen Getreide- und Futtermittelwirtſchaft am 16. September die erforderlichen Anordnungen erlaſſen.. Die ausgezeichnete diesjährige Roggenernte macht es in Verbindung mit den im Vorjahr angeſammelten Vorräten mög⸗ lich, ein helleres Roggenmehl(Type 815) auf den Markt zu bringen. Daneben blei⸗ ben die alten Roggenmehltypen be⸗ ſtehen, ſodaß den verſchiedenen Geſchmacksrich⸗ tungen nach hellerem oder dunklerem Roggen⸗ brot in vollem Umfange Rechnung getragen werden kann. Durch die geringere Ausmahlung des Roggens wird der Anfall an Kleie er⸗ heblich geſteigert, und hierdurch die Futtermit⸗ telverſorgung gebeſſert. Beim Roggenmehl fällt ferner erſtens die bisherige 3⸗prozen⸗ tige Beimiſchung von Kartoffel⸗ ſtärkemehl fort; zweitens wird die Bei⸗ miſchung von Aufſchlußmitteln, die auch früher ſchon üblich war, von 8 auf 2 Prozent ermä⸗ ßigt. Da auch das Verbot, Friſchhrot zu ver⸗ kaufen, aufgehoben werden wird, fallen für das Roggen 15 o t, das ſtets die hauptſächlichſte brotnahrung für das deutſche Volk darſtellt, alle einſchränkenden Beſtimmungen wieder fork. Dieſe Berückſichtigung der Verbraucheranſprüche iſt voll vertretbar, ohne daß damit gegen die vom Führer ausgeſprochene der auch weiterhin ſparſam mit dem Volksgut„Brot ⸗ getreide“ umzugehen, verſtoßen wäre. Bei Weizenmehl fällt von nun ab die bisherige Beimiſchung von 7 Prozent Maismehl fort mit der Maßgabe, daß vom 1. Oktober ab 4 Prozent Kartoffelſtärkemehl beigemiſcht wer⸗ den. Hierdurch wird die Beſchaffenheit eines echten Weizengebäcks, insbeſondere ſeine helle Farbe, nicht beeinträchtigt, aber für die Ver⸗ wertung der großen Vorräte von Stärkemehl aus der letzten Rekordernte an Kartoffeln die volkswirtſchaftlich notwendige Abſatzmöglichkeit geſchaffen. Die Brotpreiſe erfahren, wie von Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring verkündet, trotz beſ⸗ ſerer Beſchaffenheit keine Aenderung. Durch eine weitere Anordnung werden dige Mühlen verpflichtet, den vierten Teil ihres Ge⸗ treidepflichtlagers in Form von Mehl zu unter⸗ halten, um damit eine Entlaſtung der Getreide⸗ ſilos zu erzielen. Die Mühlen können dieſes Mehlpflichtlager außerhalb der feſtgeſetzten Ver⸗ mahlungsquoten herſtellen. Aus den gleichen Lagergründen werden auch die Backbetriebe ver⸗ pflichtet, einen Mehlvorrat von 4 Wochen zu unterhalten— eine Vorratshaltung, die bei der Mehrzahl der Betriebe von jeher üblich war. Um die durch das Mehlpflichtlager der Backbe⸗ triebe entſtehende geſteigerte Nachfrage zu be⸗ friedigen, iſt die Weizenvermahlungsquote im Monat September um 1 Prozent erhöht wor⸗ den; der Roggenmehlmarkt iſt zur Zeit ſo hin⸗ reichend beſchickt, daß eine gleiche Maßnahme in der Roggenmüllerei nicht erforderlich iſt. Unter Aber Gelegenheit und Gottes Hülfe, ſiegen Folge mit Binzu geben. Weit Furcht und Zagen fing ich meinen und einen edlen Zweck erreichen. — Bun denen Dienſt, Fleiß Halfen mir in der daß ich denſelben dieſes Anerbfeten nahm er 1bο Ah. Ns ib bamit fertig war, fragte er NMeiſe; aber ſo wenig hatte elbſt vertrauen geſtärrt, Nicht einmal an fſnnen wand S. Fre Um bfeſelſbe zu fertigen t ert um den Swed unferer ſich mein ee ene wsd ie Bin pucpfelß ue pu unullvmoqszjag zureuehe ene eeeen ben eee eee eee e eg aung ohne a T„usbuzq ne uslle zeug aun neuebeesuvjpuchozg bp a Bunze aeg aun Bunneg did ui mene c dun eee eee ee edu ud zn udzuvgoch ad Spinvisnzz d use ne zuuvzeq z% ubule nu beuge een ee hug en uneboch a use sn ah n 10 ple ana a ahbe dd ena Brune Jangz uu ug sn auugfg aun jsp ling Alecccog) z eee que sno uefa dun uunueluvg usgneach sno:uequn] obus cpi ung ueguuvzeg snulszvaeqig ueibigvul rob uleule ne sjvuuvg pi 210 eee een dee e. umuu pzc ud g νh%eeq zog“ ua Bunnumudſzeg aue roadlebsno zule ab s) un u ungaozg aun usan S pu oqune a 10 ug wpezg-u% dong ufig dig sid Jelena uebumvgz 10 bv d uu un uss eeebusuuuvlne„qua usw“ ꝛuuequeddeg un adh er ee been ee eee eee 1026 use uam objoine Jpeg ue ung did ang ene eee e ene ꝛ00lelaaqß 106209 eee wee ehen e eee ee eee ed u eee ee eee ebenen weed eee s a uva sv sib ung un zcchia Lanz ab„Bunz e eee ee eee seen neuen; plaiuavg sio age een eech ee eu; a 10 nun eiche eee ine usbunz eib ee ee ee e eee eee neee ed zause ne flunzuzunuving did nm obo Uebe ia „bung une“ a Jpeg ud Sin ehe eu ad dalia voi sv Ae Nn a5 dave uuf u ee eie eecubu an Ag ne Muerq aeg svg hp dunzunuvfzeg zune quack 20 ane n uemepleg a0 Beg us an pu Soppojg using 800 Bunppieobsnzz oöonimsaue d in neo un a cm̃pi zva uvul es sls ua sigen so pu ine ue! e ee e ehe ene an nein ue u ie dpi eva neon o Abbes se on rad 944vO e e eee ie e en lee ur! pine u unf 581 Sage S nenne ee Bunzan d a1 moi wiun zwa gun uvm uslloiplesusunuvine isa mog usnsg um erg ue 0 110 Bun puh dcplnnad i ee ehen ape ee et Bunjuuup e eee wen eee ee e eng Anf! dune due lee ene ec e ned eng did deer eee een ee n o aun ul een eee eee e eee 0 ulld Seeeee e neee eee eee Keie Se eee ee enen bene db'snv 102 dane e en be eee ie lee dene uolleg ne eien eee ee ee enn T en ehe e eee ung ͤ neuen u ane enge ee eee ee i va dune eee end eee e dem J e eee; 2 Lol aun 9881 eng ne u bunſgfus ling neee ee e eee eee e ee e aesn pu nee eee e een pf ec anog öingsq oc e eu ele ue e aun Anebeeine e en ee eee et eee ae nc eee bene da ie wee e epa eine e eee eee ee nenne ee e enen FFF Seolckuuvzsbungegſogz s Gunten eee ee ee wee a0 pine zaupzeandf szuqunez sphere sezepof ue u, nee bun eee et een eue adueigß ul I nee wee e ee ee bee ugejo dvs weh ee ien bungen eig id usbunulla g 18. nm uebuvb ue nbi dee eee ee eee eee e S eee eee wenne eee enen use Se lech ed in e eee 19 les M e ee ee een een ee eee beet; aaangunze sog une eee e e e Bunzunud e ee eg dene er ue iu ieee u! „quo zh ueqloc ung“ snocloch u ueqog gene iv nan ee eben een en e eee ng eee wee b 24% sog 3 oe neee nr wache eee ie en eee wee eg ae ee ee een bee ee e eee eee m enen eee en eee emuezuv asc ebe e eee ee ene een eee en oui! e cee eee ene q unjuuulp la uad ene eee dee eso a0 u bz u ngurb ze u d de eee e bu eie ieunezg EI 0%% SI un„euouh uaqiug“ un Bunſuuuw ned zaunaquaddag o? 8861 buvbagqof as quez doc e 21 2 Suazubgabionas gun ⸗unisſag 830 bunlamnag int zone . — —— Fꝙd——,, e, e N 1 1 10 eue Sl C sn ud ub„gung zzzlun“ zn usgyllnzz uoa usbunquelng (Asie bungeſa0) us eub nahen been eee we ee an de; onen ee eee eee ue n noi e ben we ihnen enen eee ee eee zee ee we een eee eee een nn ien gung usa nd dun mein 09 and ufs qun neun ne ebene ben ehen ee: no vn, On di nen e e eee ee e onze nene ee 8 dee eg ieee eg pi a0 Hog beg Sung ueftef usd 1 C ueunuzsqn në Musen ee ee e eee e ee e e 248 ur fbr de ee eee ed ei edu en ee e ee ieee e une a usenalne 4600 8222621 eden ee een ee en lee Spec in och ee ene eee e e e ie epi 0 rusqe aun pl eiue safe zd us nu eig uu! 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N 8 9—— 7272 G 2— l 1 1 FF So r— ee„ N 3 Err 3 s, d Sd F D...„ S5 ß 4 3283 2*= 2 SR N 2 3 S— 2 S 1 8 2 1 12— 2 2 2 2 SS S2 8 SAG! 8 SS 8 SSS SSS SGW SS GS S S&S SSS SSA SSSS SA SSH SSS* S. S r.*—— Das einzige Band gemeinſamer deutſcher Intereſſen, der Zollverein, wurde nicht vom Bunde, ſondern außer⸗ lb desſelben, durch Verträge zwiſchen den einzelnen Staaten geſchaffen; auch die Verhandlungen über ein deutſches Wechſelrecht und einen Poſtverein werden nicht vom Bunde, ſondern von Bevollmächtigten der Cuzel⸗ 8 gepflogen“. Da man nicht erwarten könne, aß der deutſche Bund eine Nationalregierung ſchaffe, ſolle man die Organiſation des Zollvereins benützen, um eine Vereinheitlichung herbeizuführen.„Jetzt ſchon habe r Zollverein die Leitung einer Reihe wichtiger gemein⸗ chaftlichen Intereſſen in Händen und ſtehe auch in Ver⸗ agsverhältniſſen zu auswärtigen Staaten. Hier liege ſonach der Keim einer Vereinspolitik, durch keine fremden Glieder geſtört, und den Zoll- und Handelsverhältniſſen würden ſich andere verwandte Intereſſen einreihen, z. B. das Transportſyſtem von Land- und Waſſerſtraßen, gleiche Beſteuerung, beſonders für Verbrauchsſteuern, Gewerbe⸗ verfaſſung, Marine, Konſulate, Handelsgeſetz und dergl. Durch ſolche Ausbildung zur Macht geworden, werde der deutſche Verein eine unwiderſtehliche Anziehungskraft für den Beitritt der übrigen deutſchen Länder üben, endlich auch den Anſchluß der öſterreichiſchen Bundesländer herbei⸗ ühren und ſomit eine wahre deutſche Macht begründen.“ aneben begegnen uns Forderungen, die uns in dieſer Zeit immer begegnen: öffentliches und mündliches Ge⸗ richtsverfahren mit Schwurgerichten, Trennung der Ver⸗ waltung von der Rechtspflege, Befreiung des Bodens und ſeiner Bearbeiter von mittelalterlichen Laſten, Linderung der Not der Armen und gerechte Beſteuerung, vor allem ein Nationalparlament. Die Forderungen im Sinne der kleindeutſchen Löſung werden noch nicht ſo deutlich, ſie ſind aber in dem Programm inſofern enthalten, als Preußen im deutſchen Zollverein die Führung hatte. Natürlich dürfen wir der Heppenheimer Verſammlung keine größere Bedeutung beimeſſen, als ihr wirklich zu⸗ kommt. Es gingen von ihr lediglich Anregungen aus, die für die Haltung der Kleindeutſchen im folgenden Jahr von Bedeutung werden ſollten. Immerhin läßt es ſich nicht leugnen, daß Heppenheim und der„Halbe Mond“ damals im Mittelpunkt des politiſchen Intereſſes geſtanden haben. „Eine politiſche Richtung wird um 1848 mit die„Heppen⸗ heimer“ bezeichnet. Wir wiſſen heute, daß alle die poli⸗ tiſchen Kongreſſe und Gelehrtenverſammlungen in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine Geſtaltungs⸗ fähigkeit hatten. Dies gilt natürlich auch dann von den Abgeordneten der Paulskirche, denn es waren dieſelben Männer wie in Heppenheim und auf den anderen Ta⸗ gangen. Ohne die Reſonanz, die durch dieſe Propaganda der Gedanke der deutſchen Einheit erhielt, wäre die Reichsgründung nicht möglich geweſen. Gewiß fehlte den „Heppenheimern“ der Sinn für die Realitäten der poli⸗ tiſchen Macht. Aber wir würdigen mit Recht heute die einzelnen Etappen bis zur Verwirklichung des Gedankens der deutſchen Einheit und Großdeutſchlands, die wir heute als Zeitgenoſſen erleben konnten. (Archivbild). Marktbrunnen und Liebig⸗Apothele ——————— e 1 1 1 1 1 5 oldat, aglöhner, Schulmeiſter Ein Beitrag zur Schulgeſchichte der Heimat von Anton Falter. J. Fr. Stelz wurde am 16. Mai 1782 zu Stamm⸗ heim in der Wetterau geboren, er war der Sohn einer mit 12 Kindern geſegneten Feldmeſſerfamilie. So wie das Schickſal vieler Menſchen dem Treiben eines Mahlſteins gleicht, der ſich ohne Ruh bewegt, ſo ging es auch J. Fr. Stelz, der in ſeiner Selbſtbiographie uns von ſeinem Heimatdorf über Frankfurt zu allen Kriegsſchauplätzen, zuletzt in unſere Heimat, nach Oberlaudenbach, Reiſen, Mumbach, Schimbach, nach Hüttenfeld und endlich nach Pfungſtadt führt. Seltſam ſpielte oft das Leben auf dieſen Wegen. f Kaum hatten ihn widrige Schickſalsſchläge verlaſſen, kaum ſchien ihm die Sonne des Glücks verheißungsvoll zu werden, wurde er wieder vor neues Unglück, neue Gefahren und Enttäuſchungen geſtellt. Mit 15 Jahren verließ er Eltern und Geſchwiſter und ſchritt kecken Muts gen Frankfurt zu. Auf der Mainbrücke lehnte er ſich über⸗ müde an das Geländer und ſchaute dem Spiel der Wellen und der Schiffe zu, ohne jedoch Luſt zu bekommen, ſich etwa um Arbeit bei den Schiffsleuten zu bewerben. Wäh⸗ rend er ſo da ſtand und ſich über das Ungewiſſe ſeines Lebens Gedanken machte, ſprach ihn ein öſterreichiſcher Soldat von der Seite her an:„Wo biſt Du her, mein Sohn?“„Aus Stammheim“, antwortete der Junge, ſah dem Fremden ins Geſicht und ahnte nichts Böſes.„Ei da ſind wir ja Landsleute“, erwiderte der Soldat. „Komm mit mir ins Wirtshaus, wir wollen ein Glas Bier trinken, das bezahl ich aus Landsmannſchaft“. Sie tranken Bier, aber der Fremdling hatte ihm Schnaps darunter gießen laſſen, ſodaß der Junge bald ſeinen Ver⸗ ſtand verlor. Er war einem Werber ins Garn gegangen. Als er aus ſeinem Taumel erwachte, war er mit zehn Gul⸗ den Handgeld geworben, war mit ſeinen 15 Jahren kaiſerlicher Rekrut geworden. Tränen rannen ihm die Backen herab, als er an Vater und Mutter dachte, die er wohl 10 Jahre— ſolange dauerte ſeine Verpflichtungs⸗ zeit— nicht mehr ſehen durfte. Er ſchrieb einen Brief nach Hauſe, um ſeine Angehörigen von ſeinem Schritt zu unterrichten. Seine Familie wollte ihn nun um jeden Preis loskaufen, es war zu ſpät. Der Mutter ging dies ſo zu Herzen, daß ihr jüngſtes, ihr zwölftes Kind, ihr genommen wurde. Sie fing an zu kränkeln und ſtarb vor Kummer. Auf dem Marſch zur Garniſon nach Oeſterreich über⸗ kam ihn in Linz unſagbares Heimweh, das ihm ſo zu⸗ ſetzte, daß er der Auszehrung nahe war. Der Stabsarzt, der ihn behandelte, redete ihm zu, daß er nach ſeiner Ge⸗ fundung wieder heimgeſchickt würde. Das beſtärkte ihn. Aber ſtatt nach Hauſe gings weiter in die Garniſonſtadt Troppau. Der Regimentskommandeur fand den jungen Stelz aber zu ſchwach, um ein Gewehr tragen zu können, nahm ſich ſeiner in väterlicher Weiſe an und ſchickte ihn fort in eine Militärſchule. Hier vervollkommnete er ſeine ſchwa⸗ chen Kenntniſſe im Leſen, Schreiben und Rechnen, wurde groß und kräftiger. Nun gings zurück zum Regiment nach Troppau. Der Oberſt ernannte ihn ſofort zum Korporal, eine Ehre, die nur drei Jahre dauerte. Er kam nämlich ungewollt in eine Schlägerei, wurde degradiert und erhielt obendrein ſechs Monate Gefängnis. Er meldete ſich dann bei einer Muſterung zur Kavallerie nach Reichenau in Böhmen, kam nach kurzer Zeit nach Braunau und war bald wieder Unteroffizier. In dem erſten Gefecht bei Weilers, erkannte er, daß nur Verachtung des Todes den Soldaten zu dem macht, was er ſein ſoll. Nach helden⸗ mütiger Attacke gegen die Franzoſen mußten die Feinde viele Gefallene zurücklaſſen.— In der Schweiz und in den Tiroler Bergen focht er wieder gegen die Franzoſen, lein Regiment hatte wiederum hervorragenden Anteil an der Vernichtung des Feindes. Nicht immer war ſpäter das Kriegsglück hold. Ein Verräter, im Schoß des Vater⸗ landes geboren, verriet vor der Feſtung Stockach die deutſche Stellung. Ein Verräter vernichtet immer den Sieg zu des Vaterlandes Schande, immer koſtet der Ver⸗ rat das Leben von vielen Soldaten. Erſchütternd ſind ſeine Berichte aus ſeinen Feldzügen, ſeinen Gefangenſchaften, ſeinen Fluchten. Es gibt kaum einen Staat in Europa, den er nicht als Soldat oder Gefangener paſſiert hat. War er einmal von Franzoſen gefangen, war er auch bald ins franzöſiſche Heer eingereiht. Ein ewiges Auf und Ab begleitete den Kriegsmann, immer die Heimat vor Augen, die teuere Heimat, gegen die er auch zeitweiſe fechten mußte, bis ihm die Flucht zu ſeinem alten Regiment wie⸗ der glückte. Er wurde ſchwer verwundet. Unter wenig Naſt und Ruhe vergingen ſo 14 Jahre bis er arm und ohne die geringſte Ausſicht in die Zukunft mit einer treuen Lebensgefährtin über Frankreich— Italien in ſeiner Heimat anlangte. Er war froh, daß er ein kümmerliches Stück Brot als Tagelöhner bei einem edlen Mann eſſen durfte. Ein reiſender Hutfärber aus dem Odenwald war nun die Urſache, daß er zum zweiten Male ſeine oberheſſiſche Heimat verließ, den kühnen Entſchluß faßte, den Beruf eines Soldaten und Taglöhners mit einem Schullehrer zu verwechſeln. In ſeinem Heimatdorf Stammheim wurde er von ſeinem Bruder, der eine Wirtſchaft hatte, aufgenom⸗ men. Zwei Jahre arbeitete er mit lahmgeſchoſſener Hand als halbe Arbeitskraft auf einem Hofgut, bis er die Bekanntſchaft des Odenwälder Hutfärbers machte, der bei ſeinem Bruder in der Wirtſchaft übernachtete, und der merkte, daß das Verhältnis der beiden Geſchwiſter nicht ſo herzlich war, wie es ſein ſollte. Dieſem Hutfärber hat Stelz ſeine Lebensgeſchichte erzählt und von dieſem den Rat bekommen, im Odenwald Winterſchullehrer zu wer⸗ den. Dort hätte er wenigſtens Koſt und Wohnung und noch etwas Geld dazu. Das wollte dem Kriegsmann Stelz nicht in den Sinn, hatte er doch am allerwenigſten ans Schulfach gedacht. Doch der Hutfärber ließ nicht locker, er drang in den Verzweifelten ein und redete ihm zu, daß im Odenwald manche Lehrer angeſtellt ſeien, die nicht ein Zehntel von ſeinem Wiſſen beſäſſen und nicht über eine ſolche Welt⸗ erfahrung verfügten, wie er. Der Mangel an Lehrern ſei überdies ſehr groß. Stelz und ſeine Frau packten die wenigen Habſelig⸗ keiten und traten unter den ärmlichſten Umſtänden die Reiſe in den Odenwald an. Er hatte den Mut, ſich in den Dörfern des Odenwaldes anzubieten. In Oberlaudenbach langten beide eines Abends ſpät an. In ſeiner Biographie ſchreibt Stelz auf Seite 173 folgendes: „Das Dorf iſt ſehr lang, und das Wirtshaus be⸗ fand ſich am äußerſten Ende desſelben. Ein Mann rieth mir, zu dem Branntweinbrenner Beck zu gehen; dieſer würde uns ohne Zweifel über Nacht behalten. Ich folgte dem Rath, und wir wurden ſehr freund⸗ ſchaftlich aufgenommen. Der Mann hatte gerade Met⸗ zelſuppe, wozu er uns beide gaſtfreundlich einlud. Daß es uns vortrefflich mundete, läßt ſich leicht denken. Beck war gerade um dieſe Zeit Gemeinderechner; am anderen Morgen merkte ich, daß es ihm mit ſeiner Rechnung nicht recht gehen wollte; ich erbot mich alſo, e 4 Da. 2. unf 1 19921 and no 11 ο—/πƷᷓiin sana 272 1 SD dunn a hε¹ Aο⁰ιννναανz!⸗ ius gun j= S ODU 10 Snognv 14280 n O 400 401 2 E — E 8 2 3 2 2 — 8 EN 2 N ad 8 2 8 4 1 8 * 2 8 8 5 8 2 a — bvnoljbzg cti 211418 11 Hanieh u Alegavegs oihbeaes aun usſog 1 inne en een den dene Bunaeneinlegg dung un usbunaesd ao 2 Bunas quis aaa r —* a. aud won dodo r — 4 TSV. Oftersheim— Freiburger Fe, Tſchft. Durlach— VfR. Mannheim 1 Deulſcher Jußballſieg über Polen Mit 4:1 gewann die famos ſpielende deulſche Elf Das war ein Sieg! Polen im 6. FJußball⸗änderkampf 4:1 geſchlagen Gauchel ſchießt drei, Schön ein Tor Fünhall in Zahlen Um den Tſchammer-Pokal VfB. Mühlburg— VfB. Peine 6: BiB Stuttg.— BSG. Neumeyer Nürnbg. 2: 1.§C. Nürnberg— 1. SSV. Ulm 2: züddeulſche Meiſterſchaflsſpiele Gau Südweſt Eintracht Frankfurt— Reichsbahn Frankf. 2 TSG. 61 Ludwigsh.— FSV. Frankfurt 1 SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach 1 5 2 222 0 15 1 ü 22 Boruſſia Neunkirchen— FK. 03 Pirmaſens 511 Wormatia Worms— FV. Saarbrücken 20 Gau Baden VfR. Mannheim— Karlsruher JV. 3:2 V Offenburg— SpVg. Sandhofen 2•1 Phönix Karlsruhe— SV. Waldhof 23 1. FC. Pforzheim— Freiburger FC. 72¹ Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— JV. Feuerbach 52 Sog. Bad Cannſtatt— Stuttgarter Sc. 22 Union Böckingen— Sportfr. Stuttgart 2:0 Ulmer JV. 94— 8. Zuffenhauſen 170 Gau Bayern Jahn Regensburg— TSV. 1860 München 11 Schwaben Augsburg— Bayern München 41 SpVg. Fürth— BC. Augsburg 41 Gau Heſſen FC. Hanau 93— PB. Friedberg VfB. Groß⸗Auheim— SC. 03 Kaſſel Sp. Kaſſel— Dunlop SV. Hanau BC. Sport Kaſſel— Kewa Wachenbuchen Heſſen Bad Hersfeld— Kurheſſen Kaſtel Bezirksklaſſe im Punklelampf Gruppe Rheinpfalz = 7 8888 VfR. Frankenthal— Blau⸗Weiß Worms 6:1 VfR. Bürſtadt— Olympia Lampertheim 0:0 Spielvgg. Mundenheim— Syypgg. Oggersh. 312 FV. Speyer— Olympia Lorſch 7·3 Norm. Pfiffligb.— Reichsbahn Ludwigsh. 411 TScö. Oppau— Tura Ludwigshafen 0·1 08 Mutterſtadt— Vfe. Frieſenheim 21 Gruppe Rheinheſſen TSG. Abenheim— FV. Hofheim 1 Fontana Finthen— 03 Mombach 21 SV. Flörsheim— FV. 02 Biebrich 3:5 SV. Koſtheim— S. Opel Rüſſelsheim 11 FSV. Mainz 05— Viktoria Walldorf 11 Haſſia Bingen— Spielvgg. Weiſenau 91 Bezirk Unterbaden⸗Weſt Phönix Mannheim— 98 Seckenheim 2:0 Olympia Neulußheim— FV. Brühl 1:0 Alem. Ilvesheim— VfTR. Feudenheim 21 SC. Käfertal— 07 Mannheim 3˙2 Fortuna Heddesheim— Amicitia Viernh. 013 08 Hockenheim— Germ. Friedrichsfeld 1 Gruppe Main Vie. Germ. 94— SpVg. 02 Griesheim 1·2 FV. Sprendlingen— VfB. Unterliederbach 00 SpVg. 03 Fechenheim— JG. Frankfurt 12 VfL. 47 Rödelh.— SpVg. 03 Neu⸗Iſenburg 02 Sportfr. Frankfurt— Union Niederrad 1:6 Vikt. Eckenbeim— SpVg. Bergen /Enkheim 3:1 Gruppe Südheſſen VfB. Offenbach— MSV. Darmſtadt 5 FC. 03 Egelsbach— Kick. Vikt. Mülheim 3 Kickers Obertshauſen— Germania Bieber 2 DL. Darmſtadt— SpVg. 04 Arheilgen 2: Haſſia Dieburg— FSV. Heuſenſtamm 2 Germ. Oberroden— SV. 98 Darmſtadt 3 abgebrochen Blau⸗Weiß Bürgel— BSC. 99 Offenbach 42 Gruppe Mittelpfalz SV. Niederauerbach— TSG. 61 Kaiſersl. 2: SC. 05 Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern 1 VfR. Kaiſerslautern— TS. Neuſtadt 1 VfL. Homburg— VB. Zweibrücken 0 0 FC. Rodalben— TuS. Landſtuhl Kammgarn Kaiſersl.— Reichsb. Kaiſersl. die handball-Gauklaſſe Gau Südweſt DR. Darmſtadt— Pf. Haßloch 14:10 Germ. Pfungſtadt— TSG. 61 Ludwigsh. 7:10 TSV. Herrnsheim— SV. 98 Darmſtadt 25 Tura Ludwigshafen— Efe. Griesheim 9 Polizei SV. Frankf.— MSV. Darmſtadt 12:6 Gau Baden TV. Weinheim— TV. Leutershauſen 7: SV. Waldhof— TV. Seckenheim 9 8 2 Belennknis zum Fudelendeulfſchlum N. Menzel ſpielt nicht für die Tſchecho⸗Slowakei Beim Internationalen Tennis⸗Turnier in Meran, das alljährlich die Sommerſpielzeit ab⸗ zuſchließen pflegt, und das von jeher eine aus⸗ gezeichnete internationale Beſetzung aufzuweiſen hat, kam es am vorletzten Tage zu einem bemer⸗ kenswerten Zwiſchenfall. Roderich Menzel, der bekannte ſudetendeutſche Tennisſpieler, der als vielfacher tſchecho⸗ſlowakiſcher Meiſter dieſem Lande ſchon ſo oft zu Davispokal⸗Erfolgen ver⸗ holfen hat, weigerte ſich, im Nationalen Doppel um den Muſſolini⸗Pokal mit dem Tſchecho⸗Slo⸗ waken CTeinar zuſammenzuſpielen und erklärte. die Farben der CSR. nicht vertreten zu können. da er ſich nicht mehr als Angehöriger dieſes Lan⸗ des füble. Chemnitz, 18. September Als der polniſche Mannſchaftsführer nach dem großen Spiel in der neuen Chemnitzer Kampfbahn auf den deutſchen„Kapitän“ Rein⸗ hold Münzenberg zuſchritt, um dem ſiegreichen Gegner die Hand zu ſchütteln, da hatte Deutſch⸗ lands Fußball⸗Nattonalelf einen Erfolg errun⸗ gen, wie ihn wohl ſelbſt die kühnſten Optimi⸗ ſten nicht erhofft hatten. Gegen Polen, das in den voraufgegangenen fünf Länderſpielen im⸗ mer wieder ſeine Stärke und Gefährlichkeit be⸗ wieſen hatte und darüber hinaus gerade in letzter Zeit nach Anſicht aller Fachleute zu einem gefürchteten Gegner herangewachſen war, erſtritt die deutſche Elf einen unantaſtbaren 4:1⸗(1:0)-Sieg. Wieviel Zuverſicht und Hoff⸗ nung ruft doch dieſer Triumph am Anfang einer langen Spielzeit wach! Und wie wohl“ tuend wirkt er nach all den ſchweren Sorgen, die den deutſchen Fußball in dieſen Tagen der endgültigen Verſchmelzung von Spielern der Oſtmark mit denen des Altreiches plagen. bo 900 begeiſterte Menſchen freuten ſich in der herrlichen Chemnitzer Groß⸗ kampfbahn am ſchwungvollen, techniſch und taktiſch famoſen Spiel der deutſchen Mann- ſchaft, die in der zweiten Halbzeit zu ſtrahlen⸗ der Form auflief und in einem überlegen ge⸗ führten Kampf ſchließlich verdient und klar ge⸗ wann. Schon vor der Pauſe ſpielte unſer Sturm ſchön zuſammen, aber es fehlte vorerſt die Schußkraft und Sicherheit. Nach dem Wech⸗ ſel wurde dann Gauchel zwiſchen Schön und Stroh richtig„warm“ und bewies ſein Können durch drei famoſe Treffer. Nach ihm gefielen in der deutſchen Elf vor allem Kupfer und Kitzinger, Jakob und der rechte Flügel. Dem Länderkampf voraus ging die offizielle Weihe der neuen Chemnitzer Großkampfſtätte durch den Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten und den Oberbürgermeiſter SA.⸗Oberführer Schmidt, die in kurzen An⸗ ſprachen auf den Neubau und den Wert des herrlichen Stadions für den ſächſiſchen Sport eingingen. Kurz bevor der Reichsſportführer⸗ das Wort ergriffen hatte, ſpendeten die 60 000 dem Spielmanns⸗ und Ane der SA.⸗Stan⸗ darte Feldherrnhalle München begeiſterten Bei⸗ fall für ihre flotten Marſchrhythmen. Beide Mannſchaften wie gemeldel Die beiden Ländermannſchaften nahmen das Treffen in den angekündigten Aufſtellungen auf. Es ſpielten alſo: Deutſchland: Jakob; Janes, Münzen⸗ berg; Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger; Hahne mann, Stroh, Gauchel, Schön, Peſſer. Polen: Madeiſki; Gora, Sytz, Dytko; Piec, Piontec. Willimowſki, Wodarz. Zuerſt betraten die Polen, die mit großen Siegeshoffnungen in die ſächſiſche Induſtrie⸗ ſtadt gekommen waren, herzlich begrüßt den Raſen. Die deutſche Mannſchaft folgte gleich hinterher. Die Nationalhymnen erklangen und dann rief der Schweizer Unparteiiſche Wüth⸗ rich die Spielführer Münzenberg und Willi⸗ mowſki zur Wahl. Deutſchland verlor und mußte die erſte Halbzeit gegen eine ſtarke und wärmende Sonne ſpielen. halbzeit 1:0 durch Gauchel Beide Mannſchaften überraſchen durch einen Szezepaniak, Galeiki; Peterek, guten und ſchnellen Start. Ein deutſcher Vor⸗ ſtoß endet bei dem Wiener Halbrechten Stroh. der aber vorbeiköpft. Wenig ſpäter nur ver⸗ wirkt Kupfer einen Freiſtoß, den die Polen aus 25 Mtr. Entfernung unheimlich ſcharf auf Ja⸗ kobs Tor feuern. Der lange Regensburger ſtreckt ſich, kann aber nur zur erſten polniſchen Ecke abwehren. Aus ihr entwickelt ſich zwar eine recht ernſte Situation, die aber für uns mit leiſem Erſchrecken vorübergeht. In der achten Minute hat der Dresdener Schön den Wiener Stroh fein freigeſpielt; Stroh ſteht völlig frei, ſchießt aber vorbei. Münzenberg verſchuldet die zweite Ecke, die aber ebenfalls den Polen nichts einbringt. Dann wird eine 25⸗Mtr.⸗Bombe von Stroh gehalten. Unſere Elf erkämpft mehr und mehr eine leichte Ueber⸗ legenheit, kann aber mit den ſchönſten Gelegen heiten vor dem gegneriſchen Tor zunächſt nichts anfangen. da die Stürmer zu ungenau ſchie⸗ ßen. In der 26. Minute führt ein ſchönes Zu⸗ ſammenſpiel zwiſchen Stroh und Gauchel zur erſten deutſchen Ecke, die Schön vorbeiſchießt. Zwei Minuten ſpäter brennt der polniſche Halblinke Willimowſki durch, aber auf Jakob im deutſchen Tor iſt wieder Verlaß Zwar mit äußerſter Mühe, aber dennoch ſicher, lenkt der lange Regensburger zur dritten polniſchen Ecke ab, aus der ſich gleich die vierte entwickelt. Die Polen legen einen kurzen Zwiſchenſpurt ein, hintereinander retten die Schweinfurter Läu⸗ fer in brenzligen Situationen. Großes Glück hat Jakob in der 31. Minute, als der polniſche Rechtsaußen Piec haarſcharf vorbeiknallt, wäh⸗ rend der Regensburger ſchlecht ſtand. Dann heißt es plötzlich 1:0 für Deutſchland. In der 35. Minute iſt es, als Schön und Gau⸗ chel zum Zuge kommen. Der Neuendorfer wird zwar behindert, kann aber im Fallen noch an Madeiſki vorbei zum erſten Treffer einſenden. Rauſchender Beifall! Wenig ſpäter landet ein rächfiger Schuß Kitzingers an der Lake. Die 2 Elf iſt 17 überlegen, findet aber das polniſche Tor nicht. Aus 1:1 wird ein 4:1 Nach dem Wechſel tragen die Polen ſtürmi⸗ ſche Angriffe vor. Sie wollen den Ausgleich erzwingen. Zunächſt müſſen ſie ſich allerdings mit einer weiteren Ecke begnügen. Dann aber, in der 50. Minute, können ſie den Ausgleichs⸗ treffer anbringen. Goldbrunner erreicht einen Paßball nicht, Peterek, der ſchnelle polniſche Mittelſtürmer, ſchiebt ſich blitzſchnell dazwiſchen und ſchießt an Jakob vorbei zum 11 ein. Aber es dauerte nur zwei Minuten, bis ſich die deut⸗ ſche Mannſchaft erneut die Führung erkämpft hatte. Nach einer Flanke von rechts hat ſich der techniſch vorbildliche Dresdener Schön durchgeſpielt und ſein kraftvoller 20⸗Mtr.⸗Schuß führt zum 2:1. Die Polen ſind von dem ſchnellen Wandel überraſcht. Sie finden vorerſt keinen Kontakt miteinander und wirken nun vorübergehend etwas matt. Kitzinger, der wieder einen mächtigen Drang nach vorne verſpürt, und Schön haben gerade vorbeigeſchoſſen, da heißt es durch Gauchel auf Vorlage von Schön in der 59. Minute etwas überraſchend 3:1 für Deutſchland. Der Wiener Hahnemann erzielt die erſte deut⸗ ſche Ecke nach dem Wechſel. Stroh trifft nur die Latte. Und dann iſt die Zeit wieder für den Neuendorfer Gauchel gekommen. In der 63. Minute trifft er mit langem, balbhohen Schuß zum vierten Male ins Schwarze. Drei Tore hat der Neuendorfer nun in dieſem Län⸗ derkampf geſchoſſen und der Beifall der begei⸗ ſtert mitgehenden Zuſchauer iſt verſtändlicher⸗ weiſe ſtark. Die Polen ſind nun endgültig ge⸗ ſchlagen. Sie verteidigen zwar ſtark und ge⸗ ſchickt, verlieren vorübergehend(für fünf Mi⸗ nuten) ihren rechten Läufer durch eine Kopf⸗ verletzung, aber ihre Stürmer ſind nicht ent⸗ ſchloſſen genug, um ſelbſt gute Torchancen aus⸗ zunutzen, In der 78. Minute erarbeitet ſich der gefährliche Halblinke Willimowſki eine gute Schußſtellung und es ſieht ſo aus, als ſollten die Polen jetzt zu ihrem zweiten Treffer kom⸗ men. Aber Jakob läuft heraus wirft ſich mutig in den Schuß und bannt die Gefahr. Eine fa⸗ belhafte Leiſtung des deutſchen Torwarts! In den letzten Minuten flackert noch einmal das Angriffsfeuer der Polen auf, aber es gelingt ihnen nicht, den zahlenmäßig hohen Sieg der Deutſchen zum Schluß noch abzuſchwächen. Krifit in wenigen Vorlen Die deutſche Elf hat den Sieg leichter errun⸗ gen, als man es nach den bisherigen Länder⸗ kämpfen gegen die Polen, die uns ja nie ſon⸗ derlich lagen, erwarten konnte. Anſicherheiten zeigten eigentlich nur die beiden Verteidiger Janes und Münzenberg, von denen vor allem der Aachener etwas langſam wirkte. Janes ließ ſich von dem ſtarken linken polniſchen Flügel Wodarz⸗Willimowſki oftmals überſpielen. In der Läuferreihe erreichte Goldbrunner nicht die Leiſtungen ſeiner Nebenleute Kupfer und Kitzinger, die ein gewaltiges Arbeitspenſum verrichteten, hinten aushalfen und auch den Sturm ausgezeichnet zu bedienen wußten. Die Polen enttäuſchten etwas. Vor allem von ihrer Schußkraft hatte man ſich mehr ver⸗ ſprochen. Madejſki im Tor, Sytz als Mittel- läufer und der gefährliche linke Flügel Wodarz⸗ Willimowſki waren ihre ſtärkſten Waffen. 12000 beim Jrankfurler Lolalkampf Eintracht Frankfurt— Reichsbahn Frankfurk 2:0(1:0 Der erſte Lokalkampf in Frankfurt brachte dem Meiſter Eintracht einen klaren und ver⸗ dienten Sieg über den Neuling Reichsbahn⸗ Rotweiß ein. Die 12 000 Zuſchauer, die ſich am „Riederwald“ eingefunden hatten, ſahen ein gutes Spiel, in dem die Eintracht durch ihre größere techniſche Reife und ihr flüſſigeres und ideenreicheres Zuſammenſpiel auffiel. Die Rotweißen kämpften mit großer Hingabe, er⸗ reichten aber in der Geſamtleiſtung den Gegner nicht. Die Beſten bei der Eintracht waren Fiſcher, Lindemann und Adam Schmitt, bet den Gäſten zeichnete ſich vor allem Torhüter Remmert aus, der eine höhere Niederlage ver hütete. Gut waren auch die Verteidiger Eufin⸗ ger und Herchenhahn, und im Sturm tat ſich Theiß hervor. Schon in den erſten zehn Minuten hatten beide Torhüter wiederholt Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Die Eintracht, die im Feld den Ton angab, ſchoß in der 18. Minute durch Röll nach guter Vorarbeit von Heyl das Füh⸗ rungstor und dabei blieb es bis zur Pauſe. Die zweite Halbzeit ſtand ebenfalls mehr oder minder im Zeichen der Eintracht, die auch nach 13 Minuten durch einen direkten Schuß von Schmitt zum zweiten Treffer kam, der das Spiel endgültig entſchied. Schiedsrichter war Fritz(Oggersheim). harkerkümpfer Frankfurler Sieg TSG. 61 Ludwigshafen— FSV. Frankfurt 1:2(0:2) Der Fußballſportverein Frankfurt wartete in Ludwigshafen mit einer prächtigen Geſamtlei⸗ ſtung auf und kam zu einem knappen, wenn auch glücklichen Sieg. Der Kampf verlief überaus temperamentvoll und ſtand in der erſten Hälfte im Zeichen ſtürmiſcher Frankfurter Angriffe. Schon nach einer Viertelſtunde ſchoß Schuchardt das Führungstor, und zehn Minuten vor der Pauſe erhöhte Doſedzal auf 2:0. Das war ein klarer Vorſprung, von dem die Bornheimer bis zum Schluß„lebten“. Nach der Pauſe hatten die Einheimiſchen mehr vom Kampf. Als der gefährliche Flügelſtürmer Rühm in der 10. Mi⸗ nute durch Kopfball einen Treffer aufholte. glaubte man an einen Umſchwung, aber in der Folge zeigten die Frankfurter ihre wirklichen Qualitäten. Sie waren in der Verteidigung eiſern, ſchlugen alle Angriſſe zurück und über⸗ ſtanden auch vier gefährliche Freiſtöße der ſtän⸗ dig ſtürmenden Pfälzer. So hieß es am Schluß 2:1 für den FSV., der damit einen wertvollen Sieg errungen hatte. Die Beſten bei den Frankfurtern waren Ver⸗ teidiger May und die Stürmer Schuchardt und Doſedzal. Bei Ludwigshafen taten ſich Tor⸗ hüter Zettl. Mittelläufer Ulrich und der Stür⸗ mer Rühm hervor. 3000 Beſucher: Schiedsrichter Fuchs ⸗Saar⸗ brücken. Kräflige Pirmaſenſer Niederlage Boruſſia Neunkirchen— FK. 03 Pirmaſens 5:1(1:1 Mit einem eindrucksvollen Sieg über den FK. Pirmaſens warteten die Neunkirchener Bo⸗ ruſſen auf, bei denen man erſtmals wieder Lei⸗ benguth im Innenſturm ſah. Die Pfälzer hat⸗ ten dagegen Erſatz für ihren Torhüter Schaum⸗ burger. Aber während ſich der Erſatzmann Heinz zwiſchen den Pfoſten recht achtbar ſchlug, kam die Verteidigung nach der Pauſe ſtark ins Wanken. Recht gut gefiel die Pirmaſenſer Läu⸗ ferreihe und im Sturm zeichnete ſich Bille aus. Die Boruſſen waren nicht nur in den Abwehr⸗ reihen ſtark, ſondern auch im Sturm wurden verbeſſerte Leiſtungen geboten. Der Sieg war jedenfalls in dieſer Höhe verdient. Kiefer brachte die Boruſſen in Front und Bille glich mit einem direkt verwandelten Eck⸗ ball aus. Nach Seitenwechſel kam Neunkirchen durch zwei Treffer von Petry 3:1 in Führung. und in der Schlußphaſe des Kampfes gab es 3 zwei weitere Erfolge durch Schmidt und ry. 3 000 Beſucher. Schiedsrichter Piroth. Frankfurt a. M. Wertvoller Offenbacher Erfolg SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach 1:2(1:1) Kickers Offenbach konnten in Wiesbaden mit verſtärkter Elf antreten. Durch die Herein⸗ nahme von Frühwach in die Verteidigung war Keck für den Sturm frei geworden, und das machte ſich ſehr vorteilhaft bemerkbar. Wenn man nun noch berückſichtigt, daß die Kickers von der 25. Minute an ohne ihren aus⸗ gezeichneten Läufer Fleck ſpielen mußten, der ſich eine Verletzung zuzog, dann iſt der Erfolg doppelt hoch einzuſchätzen. Die Kickers boten eine ſehr gute Geſamtleiſtung und ſiegten ver⸗ dient. Neben den Abwehrſpielern zeichneten ſich im Sturm Emrich und Keck aus. Bei Wiesbaden war Torhüter Wolf der über⸗ rogende Spieler; in der Läuferreihe und vor allem im Sturm ging nicht alles nach Wunſch, aber ſchlecht hat die Mannſchaft auf keinen Fall geſpielt. Die Kickers erzielten durch Emrich in der 10. Minute das Führungstor; Wiesbaden glich in der 20. Minute durch Gundlich aus. In der zweiten Hälfte war der Kampf ziemlich ausge- glichen. Offenbach erzielte eine Viertelſtunde vor Schluß aus einem Eckballgedränge heraus durch Emrich das ſiegbringende Tor. 3000 Beſucher; Schiedsrichter Groß(Lud⸗ wigshafen). Ueberlegene Vormalia Wormatia Worms— FV. Saarbrücken 2:0(1:0) Die Wormſer mußten auch im Kampf gegen den FV. Saarbrücken auf ihren Nationalſpieler Fath verzichten, während auf der Gegenſeite Sold vermißt wurde. Die Gaſtgeber diktierten jederzeit das Spielgeſchehen und ſiegten durch⸗ aus verdient. Mit etwas weniger Schußvech wäre der Sieg weſentlich höher ausgefallen. Auf Wormſer Seite taten ſich beſonders Vertei⸗ diger Hartmann, Läufer Kiefer, und im Sturm Eckert hervor. Die Gäſte ſpielten nicht ſchlecht. aber den jungen Spielern fehlte doch die Erfah⸗ rung. Sehr gut ſchlug ſich die meiſtens ſehr zahlreiche Verteidigung: der Sturm wurde erſt gegen Schluß mit einigen Vorſtößen gefährlich, aber zu Torerfolgen reichte es nicht. Bei deutlicher Ueberlegenheit ſckoß Eckert eine Minute vor der Pauſe das Führungstor. 30 Minuten nach Seitenwechſel ſchoß Kiefer einen 20 Meter⸗Freiſtoß zum 2:0 ein, und damit war der Kamyf entſchieden. 2000 Zuſchauer. Schiedsrichter Fink, Frankfurt a. M. . e —— ö 2 — gechs von neun Tileln fielen an Deulſchland! hervorragende Erfolge der deulſchen Frauen bei den Europa-Leichlalhlelſt--Meiſterſchaften Deutſchlands Leichtathletinnen haben bei den erſten Europameiſterſchaften am Wochenende in Wien erneut bewieſen, daß ſie gleich den deutſchen Männern führend in der alten Welt ſind. Nicht weniger als ſechs non neun Titeln fielen an Deutſchland. Nachdem am erſten Tage Her⸗ mine Schröder im Kugelſtoßen und Irmgard Praetz im Weitſprung für die deutſchen Farben ſiegreich waren, wurde die Erfolgsserie am Sonntag in überwältigender Form fortgeſetzt. Den Auftakt bildete ein neuer Weltrekord Dora Natiens im Höhe von 1,70 Meter. werfen mit 44,80 Meter. Dann holte ſich Giſela Mauermayer erwartungsgemäß unglaublichen das Diskus⸗ Hochſprung mit der Durchbrochen wurde die deutſche Front durch die überragende Polin Stanislawa Walaſiewicz, die nach den, 100 Metern auch die 200 Meter in 23,8 Sekunden ge⸗ wann. Das Speerwerfen endete mit einem dreifachen deutſchen Erfolge: den erſten Platz be⸗ legte Liſa Gelius mit 45,58 Meter. Gekrönt wurde die deutſche Siegesſerie durch einen Sieg in der 4 mal 100 Meter⸗Stafſel, den Kohl, Krauß, Albus und Kühnel in 46,8 Sekunden er⸗ kämpften. Mit 96 Punkten belegte Deutſchland in der Nationenwertung überlegen den erſten Platz vor Polen(29), Holland(18), England(15) und Italien(11). Iwei deulſche siege am Samslag hermine schröder und Jemgard Praeß Europa- Meiſterinnen Im feſtlich geſchmückten Wiener Prater-Sia⸗ ion wurden am Samstag die erſten Leicht- athletik-Europameiſterſchaften der Frauen ge— tartet. Die feierliche Eröffnung erfolgte mit em Einmarſch der Teilnehmerinnen aus vier- zehn Nationen, den 300 Turnerinnen das Ge⸗ leit gaben. Nach der Aufſtellung vor der Ehren⸗ tribüne begrüßte der Präſident des Europa⸗ Komitees, Stankovits(Ungarn), die Ath⸗ letinnen und gab ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß die erſten Europameiſterſchaften der Frauen gerade in Wien ausgetragen werden, und ſprach den Wunſch aus, daß die zu erwar⸗ tenden Kämpfe zum Verſtehen der Völker un⸗ texeinander beitragen mögen, Anſchließend er⸗ klärte Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗In⸗ quart nach herzlichen Begrüßungsworten die Kämpfe für eröffnet. Deutſcher Doppelſieg im Kugelſtoßen Sofort nach dem Aufmarſch begannen die Titelkämpfe mit den ſechs Vorläufen der 100 Mtr. Die erſte Entſcheidung fiel im Kugel⸗ ſtoßen. Hermine Schröder(Mundenheim) erreichte im Vorkampf bereits 13.29 Mtr. und konnte dieſe Leiſtung ſpäter nicht mehr ſteigern. Giſela Mauermayer, die zuerſt 13.20 Mtr. ge⸗ ſtoßen hatte, kam dann auf 13,27 Mtr., blieb alſo nur zwei Zentimeter hinter ihrer Kame⸗ radin, die mit ihrer Leiſtung den erſten Euro⸗ pameiſtertitel errungen hatte. Mit je 12,55 Mtr. belegten die Polin Flakovic und die Deutſche Helma Weſſel den dritten bzw. vierten Rang. Teſtoni vor Gelius Einen prachtvollen Kampf gab es im 80 Mtr.⸗ Hürdenlauf, in deſſen Endkampf die drei Deutſchen Spitzweg, Gelius und Weſt⸗ hal gekommen waren. Die Holländerinnen ter rake und Dorgeeſt, ſowie die Olympia-Vierte Teſtoni(Italien), waren ihre Gegnerinnen. Liſa Gelius hatte einen guten Start und führte bis zur vorletzten Hürde. Doch kam Claudia Teſtoni auf den letzten Metern noch gut auf und ſchlug die Münchnerin um einen Meter. Allerdings mußte die Italienerin mit 11,6 Sek. den Weltrekord einſtellen. Hinter der Hollän⸗ derin ter Brake belegte Weſtphal den vierten Platz, während die Münchnerin Spitzweg über den letzten Rang nicht hinauskam. Irmgard Praetz ſchlägt Walaſiewiez Mit einem ſicheren Siege der Weltrekord— lerin Stanislawa Walaſiewiez hatte man im Weitſprung gerechnet. Ueberraſchend ſetzte ſich aber die deutſche Meiſterin Irmgard Praetz erfolgreich durch Im Vorkampf hatte ſie 5,73 Mtr., die Polin nur 5,67 Mtr. erreicht. Dann ſteigerte ſich die Polin auf 5,78 Mtr. und ſchließlich auf 5,81 Mtr. Mit einem präch⸗ Die„Allen“ bleiben Vorbild! Alters⸗Ausgleichskämpfe der Leichtathleten Geradezu herzerfriſchend wirkten die„alten Herren“ am Samstagnachmittag bei den zweiten reichsoffenen Alters⸗Ausgleichkämpfen auf dem Sportplatz des SC. Charlottenburg. Die Hun⸗ derte von ſachverſtändigen Zuſchauern zollten den wirklich bewundernswerten Leiſtungen dieſer alten Sportler begeiſterte Anerkennung, Der Altersunterſchied bei den Teilnehmern wurde durch Vorgaben ausgeglichen, ſodaß in allen Wettbewerben ſpannende Kämpfe zur Tagesord⸗ nung gehörten. Nicht der Sieg des einzelnen war das Entſcheidende bei dieſem Sportfeſt, ſon⸗ dern der Geiſt der„Alten“, die— wie Dörr⸗ Frankfurt— bis an die 60 Jahre alt und in ihrer Einſatzbereitſchaft wieder Vorbilder der Jugend waren. Der Fußballkampf der beiden Altherren⸗-Mann⸗ ſchaften von Berlin und Hamburg brachte der alten Garde der Reichshauptſtadt mit 3:2(171) Toren den Sieg. Die Gäſte mußten allerdings auf Jäger verzichten. Ergebniſſe der Leichtathleten: 100 Meter: 1. Senftleben(SC. Charl.) 10.8 (9,43 Meter Vorgabe), 2. Dr. Reinhardt(Ham⸗ burg) 10,9(12 Meter), 3. Füllgrube(SCC.) 10,9(6 Meter): Hochſprung: 1. Wieſel(Berl. Tſchft.) 1.774 (34,4 em. Vorgabe), 2. Zain(Neukölln) 1.756 (16,7 cm.), 3. Dr. Mallwitz(BSC.) 1.754(45,4): Diskuswerfen: 1. Dörr(Frankfurt) 46,87 (11,97 cm. Vorg.), 2. Hähnchen(PSV.) 46,40 (4.52), 3. Thöniſſen(Bewag) 40.85(1,55); 800 Meter: 1. Platzwahl(Hamburg) 1151.7 (34,60 Meter Vorgabe), 2. Ernſt(DS.) 1:52. (114.80 Meter), 3. Lulies(SCC.) 2:01(72 Me⸗ ter). 4 mal 100 Meter: 1. Hamburg 42,8, 2. SCC. 42,8, 9. PSV. 43,1. tigen Sprung von 5,88 Mtr. blieb die Deutſche aber doch Siegerin. Dafür Walaſiewiez über 100 Mtr.! Für ihre Niederlage im Weitſprung entſchä⸗ digte ſich die vielſeitige Polin Walaſie⸗ wicez durch einen einwandfreien Sieg im 100 Mtr. Lauf. In den Vorläufen hatte ſie bereits die beſten Zeiten erzielt. Im End⸗ lauf ſtellte ſie ſich den Deutſchen Krauß, Albus und Kühnel, der Holländerin Koen und der Engländerin Saunders zum Kampf. Käthe Krauß war am ſchnellſten aus den Startlöchern und lag über zwei Drittel der Strecke in Front. Dann ſchloß die Polin auf und rang auf den letzten zwanzig Metern die Dresdnerin nieder. Mit 11,9 Sek. ſiegte die Polin vor Krauß und Koen mit je 12 Sekunden. Ergebniſſe der Entſcheidungen Kugelſtoßen: 1. und Europameiſterin: Schrö⸗ der(Deutſchland) 13,29 Mtr., 24 Mauermeyer (Deutſchland) 13,27 Mtr., 3. Flakovic(Polen) 12,55 Mtr., 4. Weſſel(Deutſchland) 12,55 Mtr., 5, Reid(England) 12,10 Mtr., 6. Lavice(Lett- land) 11,70 Mtr. 8⸗Mtr.⸗Hürden: 1, und Europameiſterin: Teſtoni(Italien) 11,6(Weltrekord eingeſtellt); 2. Gelius(Deutſchland) 11.7; 3. ter Brake(Hol' land) 11,8; 4. Weſtphal(Deutſchland) 12,0; 5. Dorgeeſt(Holland) 12,0; 6. Spitzweg(Deutſch⸗ land) 12,1 Sek. 100⸗Mtr.⸗Lauf: 1. und Europameiſterin: Wa⸗ laſiewiez(Polen) 11,9; 2. Krauß(Deutſchland) 12,0; 3. Koen(Holland) 12,0; 4. Saunders (England) 12,1; 5. Kühnel(Deutſchland) 12,3; 6. Albus(Deutſchland) 12,4. Weitſprung: 1. und Europameiſterin: Praetz(Deutſchland) 5,88 Mtr.; 2. Walaſie⸗ wicz(Polen) 5,81 Mtr.; 3. Voß(Deutſchland) 5,47 Mtr.: 4. Raby(England) 5,44 Mtr.; 5. Kolbach(Deutſchland) 5,41 Mtr.; 6. Schenk (England) 5,34 Mtr. Die Länderwertung am Samstag: 1. Deutſchland 43 Punkte, 2. Polen 15 P., 3. Holland 10 P., 4. England 9 P., 5. Italien 6 P., 6. Lettland 1 P. Dora Raljen ſpringk Weltrekord! Der öchlußlag der Europa-Meiſterſchaflen „Einen würdigen Rahmen für die Schluß⸗ kämpfe im Wiener Prater-Stadion bildeten am Sonntag die 15000 Zuſchauer, die vor allem durch die deutſchen Siege immer wieder in Be⸗ geiſterung gerieten. Mit den Vorläufen über 200. Mtr. wurde dex letzte Tag eingeleitet. Bereits hier zeigte ſich, daß die ſchnelle Polin Walaſiewiez keine Gegnerin zu fürchten hatte. Im Endlauf ging Polens Meiſterin ausgangs der Kurve in unwiderſtehlichem Spurt davon und ſiegte überlegen in 23,8 Sek.; Käthe Krauß lief als Zweite durchs Ziel und verbeſſerte mit 24,4 Sek. ihren eigenen deutſchen Rekord um „ 0 0 Sek. Die Wienerin Nowak ſchied im Vorkampf des Hochſprunges ſchon bei 1,55 Mtr., aus. Dora Ratjen überſprang 1,64 Mtr. beim zweiten Verſuch, kam dann aber gleich über 1,67 Mtr, Schon hier hatte ſie ihren Sieg ſicher. Als dann die Latte auf 1,70 Mtr. gelegt war, überquerte ſie auch dieſe Höhe einwandfrei. Der neue Weltrekord wurde mit ohrenbetäu⸗ bendem Jubel aufgenommen. Im Diskuswerfen war mit dem Start der Münchnerin Giſela Mauermayer auch dis Siegerin gegeben. Schon im Vorkampf erzielte 1 f ſie mit 44,80 Mtr. die beſte Leiſtung, während ſie in der Entſcheidung„nur“ auf 43,58 Mtr. kam, was ebenfalls zum erſten Platz glatt ge⸗ langt hätte. Mit Sommer(40,05 Mtr.) und Mollenhauer(39,81 Mtr.) landeten zwei wei⸗ tere Deutſche auf den nächſten Plätzen.— Das gleiche Bild bot ſich beim Speerwerfen. Auch hier drei Deutſche in Front. Den Sieg errang die Münchnerin Liſa Geßzus mit 45,58 Mtr., während die Berlinerin Paſtoors auf 44,14 Mtr. und die Dresdnerin Krüger auf 42,49 Mtr. kamen. Ganz hervorragend lief zum Schluß die deut⸗ ſche 4K 100-Mtr.⸗ Staffel. Die Frank⸗ furterin Kohl hatte am Start die Innenbahn. Nach glänzendem Wechſel erhielt die Dresdne— rin Käthe Krauß den Stab, die in prächtiger Fahrt am Grünſtreifen entlang raſte und ſämt⸗ liche Kurvenvorſprünge aufholte. Wieder Läuferin unterwegs in die konnte unſerer Schlußläuferin Ida Kühnel (München) bereits vier Meter Vorſprung mit auf den Weg geben. In mächtigem Spurt über- holte Polens große Läuferin Walaſiewiez zum' Schluß eine Gegnerin nach der anderen, aber die Deutſche, die nach 46,8 Sek. das Zielband zerriß, konnte ſie nicht mehr gefährden. Die engliſche Staffel, die als Dritte durchs Ziel ge- gangen war, mußte diſtanziert werden, da eine falſche Bahn ge⸗ raten war, Die Ergebniſſe vom Sonntag: Hochſprung: 1. und Europameiſterin Ratjen (Deutſchland) 1,70 Meter(neuer Weltrekord!) 2. Cſak(Ungarn) 1.64 Meter: 3. van Balen⸗ Planken(Holland) 1.64 Meter; 4. Gräfin Solms (Deutſchland) 1.64 Meter: 5. Kosnett(England) 1.58 Meter: 6. Gardner(England) 1.58 Meter. Diskuswerfen: 1. und Europameiſterin Mauer⸗ mayer(Deutſchland) 44.80 Meter: 2. Sommer (Deutſchland) 40,95 Meter; 3. Mollenhauer (Deutſchland) 39,81 Meter: 4. Lundſtröm (Schweden) 38,11 Meter; 5. Ceiczikowa(Polen) 36,51 Meter: 6. Gabrich(Italien) 35,53 Meter. 200 Meter: 1. und Europameiſterin Walaſie⸗ wicz(Polen) 23,8; 2. Krauß(Deutſchland) 24.4. 3. Koen(Holland) 24,9; 4. Ehrl(Deutſchland) 25,0: 5. Saunders(England) 25,0; 6. Chalmers (England) 25,0. Speerwerfen 1. und Europameiſterin Gelius (Deutſchland) 45,58 Meter, 2. Paſtoors(Deutſch⸗ land) 44.14 Meter: 3. Krüger(Deutſchland) 42,49 Meter; 4. Stiefel(Schweiz) 40,50 Meter: 5. Lavice(Lettland) 40.20 Meter; 6. Walaſie⸗ wiecz(Polen) 33,33 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland (Kohl, Krauß, Albus, Kühnel) 46.8 Sekunden: 5. Norwegen 51.1: England in 48,3 diſtanziert. Nationen⸗Wertung 1. Deutſchland 96 Punkte; 2. Polen 29 Punkte: 3. Holland 18 Punkte; 4. England 15 Punkte: 5. Italien 11 Punkte: 6. Ungarn 8 Punkte: 7. Schweden 3 Punkte; Schweiz 3 Punkte; Lett⸗ 2. Polen 48,3: f Italien 49,4: 4. Ungarn 50,8: 51 klappte der Wechſel, und die Berlinerin Albus land 3 Punkte: 10. Norwegen 2 Punkte, Radaumacher auf den Sporlplätzen I Berlin Selbſthilfe durch„Aoll⸗Kommandos“ Sportliche Erziehung gehört zu den wichtig⸗ ſten, bedeutungsvollſten Aufgaben, die der Sport Überhaupt zu leiſten hat. Es wird nun von manchen Sportanhängern— vor allem von denen, die es angeht— leicht überſehen, daß dieſe ſportliche Erziehung nicht nur den Aktiven gilt. In gleichem Maße, wie von den Aktiven ſnortliche Geſinnung und Ritterlichkeit im Kampf gefordert wird, in gleichem Maße gilt dieſe Forderung auch für die Zuſchauer. Man⸗ cher Zuſchauer hat jedoch ſich im Bewußtſein, daß man ihn ja doch nicht erwiſchen und feſtſtellen werde, um ſportliche Geſinnung noch wenig ge⸗ kümmert. Sein Verein und ſeine Mannſchaft geht ihm über alles, und dabei ſind gerade ſolche Leute meiſtens nicht Mitglieder eines Vereins, ſie ſind Anhänger, die ihr Vergnügen, ihre Un⸗ terhaltung und ihre„Senſation“ auf dem Sport⸗ platz ſuchen, Solchen Zuſchauern iſt vor allem der Fuß⸗ hallſport ausgeſetzt, der als der populärſte Volks⸗ ſport alle Kreiſe der Bevölkerung erobert hat. Der Kampf gegen unfaires Verhalten auf dem Spielfeld wird ſeit Jahren mit Energie geführt, und man darf dies feſtſtellen, iſt auch gewonnen worden, von ſeltenen Ausnahmen abgeſehen. Der aktive deutſche Sportsmann iſt ein ritter⸗ licher Kämpfer. Hingegen tauchen auf den Sportplätzen noch immer„Radaumacher“ und Schreier auf, die durch ihre Handlungen den Sport in Mißkredit bringen. So ſind die Ver⸗ hältniſſe bei manchen Entſcheidungen unliebſam und wenig erfreulich. Nunmehr beſchreitet man in Berlin einen neuen Weg in der Bekämpfung der Radaumacher, der die weiteſte Beachtung verdient, Nach einer Preſſeerklärung des Gau⸗ fachwarts Dr. Vialon wird Berlin ſich nicht mehr mit einem bloßen Appell an die Zuſchauer begnügen. ſondern wird alle Wege beſchreiten. um die Zuſchauermaſſen zu erziehen. Nicht der ſportlichen Anteilnahme, wie der Begeiſterung, der Enttäuſchung und dem Jubel ſollen Zügel angelegt werden, ſondern allein den unſport⸗ lichen Auswüchſen. Darüber wird von Dr. Via⸗ lon geſagt:„Schlimmes Pfeifen zum Beiſpiel iſt eine Gemeinheit, Beleidigungen des Schiedsrich⸗ ters ſind feige und der Verachtung wert, ſtän⸗ diges Proteſtieren verdirbt nur das Spiel, macht nervös und zermürbt Schiedsrichter und Mann⸗ ſchaften. Ein Allheilmittel gibt es nicht. Die politiſche Erziehung wird ſicherlich allmählich gewiſſe Unſitten ausmerzen. Aber was wir jetzt tun können, ſoll und muß geſchehen. Bei allen Spielen ſtehen künftig kleine„Roll-Komman⸗ dos“ im Hintergrund, die unſere beſonderen Freunde bei irgendwelchen Ausſchreitungen mit blitzartiger Geſchwindiskeit an die Luft ſetzen. Der Name wird jeweils feſtgeſtellt und das Weitere veranlaßt. Veröffentlichung beſonders impertinenter Schreihälſe bleibt vorbehalten. Der Fußballſport kann es jedenfalls nicht dul⸗ Vas ſich Juſchauer und andere Perſonen merken ſollten, wenn ſie einem Fußballſpiel beiwohnen Wenn ein Spieler ernſtlich verletzt iſt, ſoll das Spiel von dem Schiedsrichter unterbrochen und der Spieler ſofort von Spiel⸗ feld geſchafft und das Spiel wieder fortgeſetzt werden. Iſt dagegen aber ein Spieler nur leicht verletzt, ſoll das Spiel erſt dann unter brochen werden, wenn der Ball aus dem Spiel iſt. 44 Dieſe neue internationale Regeländerung ſoll man ſich einprägen, weil man oft Zurufe dem Schiedsrichter gegenüber auf den Plätzen hört, wenn einmal eine Verletzung eines Spie- lers eintritt. Meiſtens kommen dieſe Bemer⸗ kungen von den Anhängern, deren Mann⸗ ſchaft in dieſem Augenblick benachteiligt iſt. Ein Spieler, der in der Lage iſt, zur Seiten⸗ oder Torlinie zu gehen, um ſich irgendwie be— handeln zu laſſen, ſoll nicht auf dem Spielfeld gepflegt werden. Weiterhin ſoll man beachten, daß nach den neuen Aenderungen, ein Spieler auch ohne Verwarnung jetzt des Feldes verwieſen wer⸗ den kann, wenn er ſich eines grob unſport⸗ lichen Betragens ſchuldig gemacht hat. Schließ⸗ lich noch eine Neuregelung: Ohne Genehmigung des Schiedsrichters iſt es keiner Perſon außer den Linienrichtern und Spielern geſtattet, wäh⸗ rend des Spiels das Spielfeld zu betreten. Es ſoll damit verhindert werden, daß wegen jeder Kleinigkeit Perſonen in das Spielfeld gelaufen kommen, um bei irgend welchen Ver- letzungen den Spielern zu helfen. Sie ſtören den Verlauf des Spiels und ſind überflüſſig, nachdem die oben angegebenen Beſtimmungen erlaſſen ſind, die die Pflicht des Schiedsrichters umſchreiben. Er hat zu ſagen, was gemacht wird! Schindel, Kreisfachwart den, daß ſeine unerhörte Popularität durch ein⸗ zelne Leute beeinträchtigt wird, Berlin geht damit beiſpielgebend einen neuen Weg voran in der Bekämpfung der sportlichen Unſitten der Zuschauer. Die Schreier, die ihre dann in der Maſſe Unterſchlupf zu ſuchen, wer⸗ den bei einem energiſchen Vorgehen ſicherlich bald verſchwinden. Von der Handball-Gaullaſſe TSP. Herrnsheim— 98 Darmſtadt 9:5(572) DR. Darmſtadt— Tfd, Haßloch 1410(714) Pol. Frankfurt— MSP. Darmſtadt 1276(8:2) Germ. Pfungſt.— TS, Ludwigsh. 7:10(2:7) Tura Ludwigsh.— Gf. Griesheim 819(47) Wie ausgeglichen die Spielſtärke der Hand⸗ ball⸗Gauklaſſe in unſerem Gau iſt, bewies der geſtrige zweite Sonntag und die Tatſache, daß heute nur noch drei Mannſchaften ohne Punkt⸗ perluſt ſind, während alle anderen, darunter der Gaumeiſter, übermindeſtens zwei Verluſtpunkte verfügen. Man kann ſich aus dieſer Entwicklung die weitere Tabellenfolge ſelbſt ausmalen. Nach wie vor wird man dem Neuling DR. Darmſtadt die größte Beachtung ſchenken müſ⸗ ſen, denn hier hat man es mit einer Mannſchaft zu tun, die den beſten Angriff beſitzt, und die vom Verein aus auch die denkbar beſte Unter⸗ ſtützung genießt, Es hat nicht überraſcht, daß unſer Gaumeiſter in Darmſtadt die erſte Nieder⸗ lage hinnehmen mußte; aber wir ſind auch da⸗ von überzeugt, daß keine andere Mannſchaft dort gewinnen wird. Eine Ueberraſchung iſt jedoch der erneute Sieg von TSG. Ludwigshafen auf dem heißen Pfungſtädter Platz. Wer dort ge⸗ winnt— und die Pfungſtädter ſollen ganz vor⸗ züglich ſein— muß etwas können. Die zweite Ueberraſchung kommt aus Frankfurt, denn der MSV. Darmſtadt als Favorit wurde ſang⸗ und klanglos überfahren, und dazu noch zweiſtellig. Entweder waren die Poliziſten wiederum gut auf dem Damm. oder die Darmſtädter Soldaten konnten nicht in ſtärkſter Beſetzung antreten. Die anderen Ergebniſſe ſind normal und wur⸗ den erwartet. Herrnsheim hatte zwar ſein „Kerweſpiel“, aber es wurden doch annehmbare Leiſtungen geboten, die allerdings noch beſſer werden müſſen, wenn die Herrnsheimer ein Wörtlein mitreden wollen. Griesheim holte ſich in Ludwigshafen beim anderen Neuling die erſten Punkte. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir Tura als ſchwächſte Elf des Feldes be⸗ zeichnen. Der jetzige Stand: DR., Darmſtadt 2 30:22 4:0 TSG. Ludwigshafen 2 20.11 410 Polizei Frankſurt 2 1811 4:0 TSV. Herrnsheim 2 14:11 222 MSV. Darmſtadt 2 18:18 2:2 VfL. Haßloch 2 19:17 33 Gf, Griesheim 2 21:24 212 Germ. Pfungſtadt 2 10:15 074 Tura Ludwigshafen 2 14121 04 Sp. V. 98 Darmſtadt 2 9119 074 Bezirksklaſſe um Worms Worm. Worms— Ty, Lampertheim 1576(474) Ty. Piffligheim— Ty, Ofſſtein 6:6(512) Die auf 7 Teilnehmer zuſammengeſchrumpfte Bezirksklaſſe hatte geſtern wiederum nur zwei Spiele, weil der MSV. Worms noch nicht in die Runde eingreifen kann. Der Bezirksbeſte aus dem Vorjahre, Pormatia, hatte einen mä⸗ ßigen Start erwiſcht, fand ſich jedoch nach der Pauſe, und ſo kamen die dann enttäuſchenden Gäſte aus Lampertheim zu einer zweiſtelligen Niederlage. Nach dem Geſamteindruck und dem anderen Vormittagsſpiel in Pfiffligheim kann man ſich nicht des Eindrucks erwehren, als wür⸗ den die Wormaten auch diesmal wieder die erſte Geige ſpielen. Wir wollen jedoch einmal ab⸗ warten, bis alle Vereine im Kampf ſind. Bei dem Treffen in Pfiffligheim wurden keine be⸗ ſonderen Leiſtungen geboten. denn in beiden Mannſchaften ſtanden junge und noch ſehr un⸗ erfahrene Leute, die ſich erſt einſpielen müſſen. Neben Wormatia wird nach wie vor, trotz der bohen Niederlage, Lampertheim zu beachten ſein. ind! „Das von ſeiſ n was de Diviſios nüpfe. dampf? „Nee, nie, llt r 9555 nich et mein 5 Dierk zinmer⸗ „Hier beide! e „Ja ernſtem Vohnur Komfort Etage!“ Lache! „Das der Bat „Erſt „Voll Hein dem Kle öffnen. taſche ur „Kinn ganze 6 kel.„De ſein Gef Es w geweſen, innerlich gehegnei ſein de Das einer g einmal das zu n Ein B Er lie liebte. 9 kein verd des Baue 9 5 N plitter i zumute, ſeiner ſe tropften Und gualvol! Denn! waren vo 0 in Lied 1 fungen lichter gemacht wan — ich ein⸗ i deen illichen ie ihte den, un U, wer⸗ ſcherlich U 1 10 010) 7 0070 Hafd⸗ ies det he, daß Punkt tel det tpunkte lung M. 1 icht N die Untet⸗ lt, daß fieder⸗ uch da⸗ it dott leboch 4 guf bit ke⸗ 1 bor⸗ ſpeite in det g und ſtellig. 1 gut Male een. 1 N Kin bare beſſet ei holte I die penn be. ee Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Greiser · Rastatt EIN LU STI GER MILITRR- ROMAN voN BUNIE- CORTAN Uw! ² A (8. Fortſetzung.) „Hm!“ machte der Leutnant. „Ach nee! Laß das mal!“ brummelte Klaus. „Tät' dem Haſenbein ganz gut, wenn er mal den Wind von vorne kriegte!“ ſagte Franz eifrig. „Das eiſenhaltige Grabenklima würde ihn recht fix von ſeiner Einbildung kurieren!“ ſetzte Hein hinzu. „Nun gut!“ entſchied Dierk.„Ich will mir überlegen, was da zu tun iſt. Muß dieſer Tage ſowieſo zur Diviſion! Aber jetzt, Kinders, ran an eure Futter⸗ näpfe: Wird ja alles kalt! Oder habt ihr keinen Kohl⸗ dampf?“ „Nee, Herr Leutnant!“ grinſte Hein.„Haben wir nie, bloß dreimal am Tage! Aber, haben denn der Herr Leutnant ſchon gegeſſen?“ „Habe ich! Der Herr Major war ſo freundlich, für mich etwas machen zu laſſen! Aber wo iſt denn nun mein Paradiesbett?“ Dierk ſah ſich um. Franz ſprang zur Tür des Neben⸗ zimmers und riß ſie auf: „Hier, gleich nebenan, Herr Leutnant... 1 Für uns beide! So ſchön haben wir's ſchon lange nicht gehabt!“ „Jawoll, Herr Leutnant!“ rief Hein und meldete mit ernſtem Geſicht in ſtrammer Haltung:„Dreiräumige Wohnung: Küche, Salon und Schlafſtube...! Aller Komfort der Neuzeit! Sogar Tante Meyer auf der Etage!“ Lachend ging Dierk in ſein Zimmer. „Das Gepäck des Herrn Leutnant hole ich ſofort von der Bagage!“ verſprach Hein. „Erſt wird gegeſſen!“ „Woll, Herr Leutnant!“ Hein ſchloß die Tür und wandte ſich zum Tiſch, an dem Klaus ſchon dabei war, die Kochgeſchirrdeckel zu öffnen. Franz zog ſich ſein Eßpbeſteck aus der Hoſen⸗ taſche und klappte es auf. „Kinners, ich lach' mir'n Aſt!“ Hein ſtrahlte übers ganze Geſicht und ſchlug ſich klatſchend auf den Schen⸗ kel.„Der Etappenhengſt als Frontſchwein! Auf dem ſein Geſicht freu' ich mich heut' ſchon!“ 6. Es war bei der Kompanie ein ſtiller feiner Menſch geweſen, den alle geliebt hatten, der von einer ſo tief⸗ innerlichen Liebe und Hilfsbereitſchaft zur Kreatur geſegnet war, daß ihn jeder lieben mußte, und wenn ſein Herz noch ſo hart geworden war. Das war der kleine Thon. Ein junger Menſch aus einer großen Stadt, der nur eine Sehnſucht hatte, einmal der Stadt Valet ſagen zu können, um wieder das zu werden, was ſeine Vorfahren geweſen waren. Ein Bauer! Er liebte die Erde ſo innig wie er die Menſchen liebte. Alle ſeine Sehnſucht galt der Scholle. Er war kein verdrehter Idealiſt, er kannte den harten Beruf des Bauern und auch den Bauern ſelber, wußte, daß der Bauer war wie die Erde. Als Martin Thon den Tod erlitt, von einem Granat⸗ ſplitter ihm die Bruſt aufgefetzt wurde, da war jedem zumute, als begrabe er mit dem kleinen Thon ein Stück ſeiner ſelbſt. über manches hartgewordene Geſicht tropften Tränen. Und heute noch zuckte manches Kameraden Herz qualvoll auf, wenn es an den kleinen Tron dachte. Denn Martin Thon war ein Dichter, und ſeine Verſe waren von vornherein Muſik, ſo daß ſie die Kameraden ſangen. Eines hatte ſich in aller Herzen eingegraben: das Lied ven Bauern, eine nabare, innige Weiſe. „Über das ſtille Feld ging ich den Rain entlang. Über der ſtillen Welt jubelnd die Lerche ſang. Da ward die Seele froh, ward mir das Herz ſo weit, daß aller Gram entfloh und alles Leid.“ Klaus ſtimmte es immer wehmütig, aber er war Hein dankbar, wenn er es ſpielte und dazu ſang. Dann fiel er mit ſeinem Baß ein, bis er vor Rührung kaun weiterſingen konnte. Und heute harte Hein das Bedürfnis, die Freude ſeines Herzens durch Muſik zum Ausdruck zu bringen, und er ſpielte Klaus“ Lieblingslied: „An manchem grauen Tag ſchalt ich das Schickſal aus, daß es nur Müh und Plag' ſchickt mir ins Haus! Daß es auf dieſer Welt ungleich die Gaben ſchenkt, zur Armut mich geſtellt, mich nicht bedenkt.“ Mit ſtiller Inbrunſt ſangen Hein und Klaus dieſes Lied, das Hein auf ſeiner Ziehharmonika begleitete. Sie ſaßen nebeneinander auf dem Kanapee und waren weit weg in ihren Gedanken. Klaus bei ſeiner Familie, bei Frau und Kindern, die jetzt daheim um den Tiſch ſaßen und an den fernen Vater dachten, und Hein bei den ruppigen Streichen ſeiner frechfrohen Jungenszeit! Und ihr Sang und Spiel zogen durch das ganze Haus. „Doch jetzt nach Wintersgrau lacht wieder Sonne licht. Über mir Himmelsblau, und meine Seele ſpricht: Was du im Herbſt geſät, ſpriezt jetzt als junge Saat, alles Müh'n, früh und ſpät, gelohnt ſich hat!“ Schweigend lauſchten Leutnant Dierk und Franz Feldmann in ihrem Zimmer nebenan. Plötzlich erhob ſich Dierk aus dem Armſeſſel, reckte und dehnte die Arme und knöpfte ſich den Uniformrock auf. „Bin doch verflucht müde! Kann mich kaum mehr auf den Beinen halten!“ f „Kein Wunder!“ meinte Franz. Dierk ſetzte ſich Franz gegenüber an den Tiſch. „Na... nun haben wir ja ein paar Tage Ruhe richtige Ruhe!“ 5 „Wer weiß, wie lange das dauert!“ bemerkte Franz ſkeptiſch.„F chtig zur Ruh kommt man erſt im Maſſen⸗ grab...! Dann hat die Plag' ein End'!“ „Oder wen mit einmal Frieden wäre!“ ſagte Dierk leiſe.„Ob wir das wohl noch erleben?“ „Ach was!— Vielleicht kommt der Friede eher als man denkt!“— „Das wünſcht wohl jeder, der den Dreck da vorne mit⸗ gemacht hat! Rer... er darf bloß kommen, wenn der Krieg Zut für uns endet!“ Kaum vernehmbar wurde des Leutnants Stimme:„Zuweilen bin ich bange, daß uns der Atem ausgeht!“ „Aber Walter, ſo haſt du ja noch nie geſprochen: W. iſt denn los?“ fragte Franz erſtaunt. Wenn die beiden ehemaligen Schulkameraden nicht im Dienſt und unter ſich waren, dann duzten ſie ſich. Dierk ſtand auf, ging zum Fenſter und ſchaute hinaus in die Nacht. Erſt nach einer Weile ſagte er faſt tonlos: „Wieder ſind zwei Drittel meiner Kompanie tot verwundet! Der Krieg frißt Menſchen, und es ſind immer die Beſten, die er faßt.“ Franz zuckte mit den Achſeln. „Man darf nicht dran denken!“ Nicht dran denken! Ein bitteres Lächeln umſpielte Dierks jungen Mund. Ja, man durfte nicht dran denken! Das war gefährlich, das drohte die zermürbten Nerven vollends zu zerreißen. Aber zuweilen überkam's einen doch, wie ein Schrei aus der Tiefe kam die Frage: warum das alles, dieſer Krieg, dieſes Leid, dieſes Leben überhaupt? Die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens, alt wie die Menſchheit! Die zum Aufruhr gegen Gott führte oder zur demütigen Hingabe an das Unerforſchliche. Eine Gewißheit gab es: dieſes Leben wäre ein Unſinn, wenn es nur Fleiſch und Blut wäre, vielleicht morgen ſchon zerſchmettert zu formloſen Klumpen und ſicher einmal zerfallen zu Staub! Es war nicht nur Materie! Und dieſe Gewißheit, erkannt in der Hölle des Todes, mußte die Kraft geben zum Durch⸗ halten. Leutnant Dierk wandte ſich um. „Du haſt recht, Franz!“ ſagte er.„Nicht dran denken! Wir ſind keine Philoſophen, wir ſind Soldaten!“ Er zog ſeinen Uniformrock aus. „So, und jetzt hauen wir uns in die Falle! Ich ge⸗ denke einen langen Schlaf zu tun!“ Im Nebenzimmer verklang das Lied: „Du biſt kein armer Mann, biſt wahrhaft reich: biſt wie ein König doch in ſeinem Reich! Denn deine Segenshand ſteuert der grimmen Not, ſpendet dem ganzen Land das täglich Brot!“ K Oben im erſten Stock hatten Marie und ihre Tante den Abendbrottiſch abgeräumt. Marie ſetzte ſich auf das Sofa und ſtreichelte Pieter, den Kater, der ſich in ihren Schoß kuſchelte. Leiſe ſummte ſie die Melodie mit. Leiſe ſchnurrte der Kater. „Soldaten.. Immer neue Soldaten!“ ſagte die Tante und legte ein gehäkeltes Deckchen über die rot⸗ ſamtene Tiſchdecke. Unten verſtummten Muſik und Geſang. „Wie viele waren in den drei Jahren ſchon hier!“ ſprach Marie nachdenklich. „Und die wenigſten kamen noch einmal wieder!“ Die Tante ſeufzte.„Wenn ich ſie ſo ſehe, dann muß ich immer an meine beiden Jungens denken... drüben auf der anderen Seite! Auch Soldaten!“ Sie trat zum Vertikow, auf dem zwei eingerahmte Fotografien ſtanden: friſche Jungengeſichter, die fröh⸗ lich in die Welt lachten. Drückender wurde die Stille, doch da zogen neue Klänge durch das Haus, leicht und luſtig: „Hamburg iſt ein ſchönes Städtchen, ſiehſte wohl, weil es an der Elbe liegt, ſiehſte wohl! Drinnen gibt's viel ſchöne Mädchen, ſiehſte wohl, doch die eine iſt es nicht, ſiehſte wohl! Ach drum fällt es mir ſo ſchwer, aus der Heimat zu gehn, wenn die Hoffnung nicht wär' auf ein Wieder⸗, Wiederſehn! Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl auf Wiederſehn!“ Während des Spiels erhob ſich Hein und ſchlenderte ſingend zum Fenſter. Unwillkürlich warf er einen Blick auf den Hof hinaus. Seine Augen weiteten ſich. Er hörte auf zu ſingen, ſo ſehr feſſelte ihn das, was er ſah. Drüben an der anderen Seite, Hofes war Antjies Zimmer erleuchtet. Antje löſte ſich die Knöpfe. Dann legte ſie ihr Mieder ab, aber da fiel ihr Blick aus dem Fenſter und ſie bemerkte drüben den Beobachter. Sie ſchnit. ihm ein Zrimaſſe und zog den Vorhang vor. Jäh brach Hein ſein Spiel ab. Die Ziehharmonika gab einen langgezogenen ſeufzenden Mißton von ſich. Klaus reckte die Arme und gähnte herzhaft. „Ich krieche in meine Baba. Mach, daß du auch rein⸗ kommst!“ ſagte e und begab ſich zu ſeinem Bett. Hein ſpielte auf ſeiner Harmonika:„Verlaſſen, ver⸗ laſſen bin ich...“ und wollte ſich ſchon vom Fenſter abwenden, da blieb er wie gebannt ſtehen. Auf dem hellen Vorhang drüben zeichneten ſich klar die Schattenriſſe An. e- ab, tte ſich entkleidete. Ahnungs⸗ los ſtreifte ſie das Hemd über den Kopf und ſtand da, wie Suſanne im Bade. „Das Herz tut mir ſo weh, Antje, nack dir ſteht all mein Sinn! Weil ich am Fenſter ſteh, Antje, und ſo alleinig bin!“ Singend ſaß Hein auf dem Fenſterbrett. Drüben zog ſich Antje das Nachthemd über, dann knipſte ſie das Licht aus. „Ach wenn ich bei dir wär'“, Antje!“ flötete Hein. Da kam von Klaus, der ſchon im Bette lag, ein Stiefel geflogen. „Roll dich endlich in die Falle! Ich will ſchlafen!“ ſchimpfte Klaus.„Hör auf mit dem Gegröle!“ „Gegröle!“ grollte Hein.„Das ſagſte, wo ich meine ganzen Gefühle da hineingelegt habe! Du haſt'ne Ahnung von Poeſie!“ Er warf noch einen ſehnſüchtigen Blick nach dem dunklen Fenſter hinüber, dann ſah er zu Klaus hin. Klaus ſchlief den Schlaf des Gerechten. * Hein war todmüde an dieſem erſten Ruhetag. Aber er wußte genau, daß er doch nicht zum Schlafen kam, er kannte die Reaktion von früheren Ruhetagen her, die leider immer nur zu kurz waren. Und darum beſchloß er, noch einmal dem Proviant⸗ amt einen Beſuch abzuſtatten. Etwe zur gleichen Zeit, als Jochen Bötters mit ſeinen beiden Kameraden Hinnerk und Otto das behag⸗ liche Häuschen der alten Vandammes verließ, da machte ſich auch Hein auf. Das Proviantamt lag ziemlich am Ausgang der Stadt. Es war urſprünglich eine kleine Fabrik der Textilbranche, die von der Militärverwaltung zum Proviantamt beſtimmt wurde. Das Gebäude war ein nüchterner Zweckbau mit vielen Fenſtern. Ständig wurde es von zwei Soldaten, die von der Trainkolonne geſtellt wurden, bewacht. Einer der Soldaten lag als Wache in dem kleinen Pförtner⸗ haus, während der zweite ſtändig um das Gelände kreiſte. Jochen Bötters und Hinnerk Pott machten ſich an den Wachhabenden heran, während ſich Otto Keſſel ſeit⸗ wärts ins Gebüſch ſchlug und die Seitenfront des Proviantamts in den Augen behielt. Die drei hatten ihren Plan ſchon fertig. Der Soldat, der die Wache im Pförtnerhäuschen hatte, hieß Willi Großmann und war ein Sachſe, ein ge⸗ mütlicher, intelligenter Burſche. Er ſtutzte zwar, als plötzlich die beiden Frontſol⸗ daten auftauchten, aber er erwiderte den Gruß ſehr freundlich. „Na, was wollt ihr denn?“ fragte er und muſterte ſie neugierig.„Ihr kommt wohl von vorne?“ Bötters dachte, was Hein wohl antworten, ſtellte ſich vor, wie er hochgehen würde; er hatte eine andere Taktik. „Ja, das iſt man ſo... du ſitzt hier im Warmen, un' wir haben uns vorn mit'n Ingliſchmänn rum⸗ tobaken müſſen. Is nich ſo ſchön, vorn im Graben!“ „Ich war noch nich vorne“, gab der Sachſe zurück. „Aber zwee Brüder von mir, die ſin' bei Hundertſieben! Ja, ganz vorne! Aber was wollt'rn?“ Jochen Bötters antwortete nicht gleich, er ſuchte nach dem richtigen Wort. „Das kann ich euch gleich ſagen, zu machen iſt hier niſcht! Abſolutemang niſcht!“ „Ich mein', wo wir neulich waren, da ſind wir zum Proviantamt gekommen und da hat man uns'n paar Fleiſchbüchſen verkauft! Für gutes Geld!“ Der Sachſe lachte breit auf.„Nee, da iſt hier niſcht zu machen! Nich in Pfund Brot! Was denkt'r, wie ſtrenge es hier zugeht! Unſer Proviantamtsſekretär, der paßt ſcharf uff! is Geſcheiteſte iſt, daß ihr macht, daß ir weiterkommt! Jawoll! Der Alte kann gleich komm'!“ Und er hatte das Wort kaum heraus, da ſtand auch ſchon der Proviantamtsſekretär Merzig bei ihnen und ſchnauzte:„Was wollen die Leute hier, Poſten?“ Großmann ſtand ſtramm:„Zwei Kameraden von der Front haben nachgefragt, ob ſie nich'n paar Fleiſch⸗ büchſen kaufen könn', Herr Wachtmeiſter!“ Proviantamtsſekretär Merzig, früher Wachtmeiſter bei dem Train— drum ließ er ſich noch ſo anreden—, zog die Stirne kraus in Falten. „Ausgeſchloſſen! Verſtehe ich nicht! Ihr werdet doch verpflegt! Habt doch eure Verpflegung von der Gu⸗ laſchkanone geholt?“ (Fortſetzung folgt) Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. H. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Durnſtſtelle Bürſtädterſtr. 16. 1. Sto Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. September 1938 Anſer Tagesſpruch Güte iſt eine Macht gleich der leuchtenden Sonne am Firmament und offenbart ſich nicht in ſchönen leeren Worten, ſondern im Han⸗ deln und Opfern. A. Donders. Nati b icfkeit Da redet einer davon, wie ſehr es ihn drängt, der Natur nahe zu ſein. Jede freie Stunde verbringt er in ihr, er hängt ihr ſozu⸗ ſagen am Buſen und läßt ſich von ahr ſeeliſch nähren und geſund pflegen, wenn ihm der un— geſunde Beruf die Lungen verkümmert und den Sinn ſtaubig gemacht hat. Ich bin mit ihm einen Sonntag in die Na⸗ tur gegangen. Nie wieder. Nein, ſo ſtelle ich es mir wirklich nicht vor, in der Natur zu ſein. Zunächſt einmöl ſtand ſeine Sprechmaſchine nicht einen Augenblick ſtill. Als der tiefe Wald um uns war und das große Schweigen des Mittags, plätſcherte das dünne Wäſſerlein ſeiner Rede genau ſo wie am Abend, als wir müde heimwärts zogen und die Sterne über uns leuchteten. Er nannte mir tauſend Blu- men und die Pilze mit Namen. Er kennt Weg und Steg und weiß auch in der Geſchichte Be⸗ ſcheid. Aber zu meiner Sonntagsfreude brauche ich dieſe Namen und Daten nicht. Und für andere Zwecke auch nicht. Ich bin kein Bota⸗ niker. Aber dafür weiß ich in einigen Dingen Beſcheid, von denen mancher Botaniker nichts verſteht und auch mancher Pilzkenner nichts weiß. Um der Natur nahe zu ſein, ihre Schön⸗ heit zu empfangen, mich von ihren feinen Stimmungen umfangen zu laſſen und eine tiefe Sonntagsfreude heimzutragen, dazu brauche ich keine Namen und erſt recht nicht das Ge⸗ ſchwätz, das die Stunden ſo leer macht und ſie zerſchlägt. Ich werde es dem Mann nicht ſagen, ob⸗ wohl ich mir auf dem Weg wiederholt vorge- nommen habe, ihm meine Anſicht nicht zu ver⸗ ſchweigen. Er würde mich wohl nicht recht verſtehen, er würde mich vielmehr ſragen: Was willſt du denn? Das iſt doch das Beſte, wenn man ſo durch die Natur geht und von ihr Be⸗ ſcheid weiß! Nun, ich glaube eben nicht daran, daß er Beſcheid weiß. Denn man hat doch noch nicht viel, wenn man von den Dingen nur die Schale hat. Und den Kern, den kann man nicht mit Worten deutlich machen, ſondern man kommt ihm am nächſten, wenn man chweigend das ganze Herz öffnet. Um der Natur nahe zu kommen, brauche ich nicht mit einem Schein⸗ wiſſen zu prunken. Da kann ich ganz unweſ⸗ ſend ſein. Dazu genügt ein ganz fleines Kin⸗ derherz und ein ganz ſchlichtes Kindergemüt. 2. Luftjchiß Graf Zeppelin“ über uns Am Samstagmittag 1 Uhr kreuzte das neu⸗ erbaute Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über un⸗ ſerem Ort. Es kam aus Richtung Heidelberg⸗ Mannheim und flog in majeſtätiſchem Fluge gegen Norden. Schon eine Stunde vocher war⸗ tete man auf das erſte Eintreffen des Luft⸗ rieſen, da ſeine Fahrt durch den Rundfunk bekannt geworden war. Jeder wollte ihn ſe⸗ hen, jeder wollte Zeuge ſein dieſer bedeu⸗ tungsvollen Fahrt, der erſten großen Reiſe eines deutſchen Luftſchiffes ſeit dem Unglücks⸗ tag von Lakehurſt. Dann endlich um 1 Uhr ſchallten Rufe:„Der Zeppelin, der Zeppe⸗ lin“, nachdem gerade ein Flieger den Ort überflogen hatte. Es war ein freudiges Erle⸗ ben, dieſen Rieſenvogel mit ſchlankem Silber⸗ leib in der gleißenden Herbſtſonne ſeine Bahn ziehen zu ſehen. Schöner und erhabener als wir es uns vorgeſtellt hatten. Ein Bild, das jedem unvergeßlich ſein wird. Was allen auf⸗ fiel, man horte nicht mehr das ſtarke Moto⸗ rengebrumm, das wir von den Vorgängern des„L Z. 130“ her kannten. Trotz ſeiner großen Höhe, in der er unſeren Ort überflog, konnte man am Bug in ſchwarzen Lettern den Namen„Graf Zeppelin“ erkennen. Alle waren ſtolz und voller Zuverſicht, hatten ſie doch das Schiff geſehen, das die deutſchen Farben, das ſchwarze Hakenkreuz im weißen Feld hinaus⸗ tragen wird in alle Welt, zum Ruhm und zur Ehre unſeres Vaterlandes. Das Luftſchiff befand ſich auf ſeiner erſten großen 26ſtündigen Fahrt, bei der es auch die Reichshauptſtadt und verſchiedene deutſche Gaue überflog, nachdem am Anfang der Woche die erſte Werkſtättenfahrt erfolgt war. Es ſtand unter Führung des Grafen Eckener. An Bord befanden ſich insgeſamt 85 Perſonen, darunter auch die Abnahmekommiſſion. * Der geſtrige Sonntag zeigte ſich von der ſchönſten Seite, nachdem auch der Samstag ein ſtrahlender Sonnen- tag war. Es war deshalb geſtern eine wahre Wohltat, endlich wieder einmal bei hellem Sonnenſchein durch die Fluren, durch den Wald gehen zu können. Wen hätte es da zu Hauſe gehalten! War dieſer herrliche Spät⸗ ſommertag doch für Jeden Signal, die heuer ſo ſeltene Gelegenheit eines Spazierganges in dieſen herbſtſonnenüberglänzten Stunden aus⸗ zunutzen. In den Gärten, all den ſchönen An⸗ lagen unſerer Siedler in der Nibelungenſied⸗ lung blühen die Aſtern und die Dahlien in verſchwenderiſcher Fülle. Die ſonnigen Sep⸗ tembertage raffen noch einmal alle die prun⸗ kenden Farben des Sommers zuſammen, ehe ſie hinübergleiten in die milchweißen Herbſt⸗ nebel. Noch ſteht der Sommer im Kalender, aber ſchon kündigt ſich der Herbſt an, wenn in der Morgenkühle die feuchten Schwaden auf den Feldern liegen. Das größte Ausflugsziel war geſtern wohl unſer Nachbarort Heddesheim, woſelbſt das zweite Punkteſpiel im Fußball ausgetragen wurde. Zu Hunderten ging es hinüber, zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem Auto. Einen 0:3⸗Sieg errang unſere Amicitia gegen die Fortunen.— Das erſte Pflichtſpiel unſerer Handballer brachte Letzteren auch gleich die erſten Punkte, obwohl der Gegner lein Ge⸗ ringerer als der TV. 1846 Mannheim war und das Spiel auf deſſen Gelände ſtattfand. Mit 5:6(2:3) Toren blieb Viernheim ver⸗ dienter Sieger. An lokalen Veranſtaltungen ſand geſtern nachmittag im„Schützenhof“ ein Appell der 9 hut Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 ſtatt. Es erfolgte die Ueberführung des Sol⸗ datenbundes in den NS.⸗Reichskriegerbund. So werden von nun an die Kyffhänſermän⸗ ner mit den ausſcheidenden Soldaten der Wehrmacht, den Männern des Soldatenbun⸗ des, unter einer Fahne und einer Führung ſtehen. Alle werden ſie das gleiche Abzeichen tragen— das Eiſerne Kriegskreuz mit dem Sonnenzeichen des nationalſozlaliſtiſchen Sle⸗ ges, wie ſie eines Geiſtes ſind als Kameraden des großen Krieges und der neuen Wehrmacht. Vom 1. Oktober 1938 an iſt der NS⸗Reichs⸗ kriegerbund die einzige Organiſation aller ge⸗ dienten Soldaten. Unterſchiedlos in Rang und Waffe, werden ſeine Mitglieder von nun an in alle Zukunft hinein gemeinſam marſchieren, immer wieder werden ſich ſeine Reihen mit den Jüngeren füllen, werden Väter und Söhne hier nebeneinander ſtehen mit dem gleichen Gelöbnis der Treue zur Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Ohne die Alterserſcheinun⸗ gen aller früheren Organiſationen wird der NS⸗Reichskriegerbund nie neben der Zeit ſte⸗ hen, ſondern in ſeiner Zeit wirken. Er wird das nationalſozialiſtiſche Gedankengut immer mehr vertieft von einer Soldatengeneration zur anderen geben und durch die Familienkrerſe ſeiner Mitglieder zum gewaltigen Volksbund des ſoldatiſchen Glaubens an das ewige deut⸗ ſche Volk werden. Der geſtrige Appell nahm bei gutem Beſuch einen würdigen Verlauf. Mögen ſich nunmehr auch alle ehemaligen Soldaten von Viernheim in der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft, dem NS. Reichskcie⸗ gerbund, zuſammenfinden. In Mannheim, am Adolf Hitler⸗Ufer, be⸗ gann das große KdF.-Herbſtfeſt. Viele Viern⸗ heimer, die die tagelangen Vorbereitungsar⸗ beiten beobachteten, beſuchten geſtern das im Zeichen der Volksgemeinſchaft ſtehende Herbſt⸗ feſt und pilgerten mit den Tauſenden von Be⸗ ſuchern durch die Gaſſen der Zauberwelt der großen Feſtſtätte, die in den nächſten Tagen noch viele Viernheimer Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen aufſuchen werden. * Nacherhebung zur Bodenbenutzungs⸗ aufnahme im Ottober 1938 Im Oktober dieſes Jahres wird auf Anord- nung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft im geſamten Reichsgebiet eine eingehende Erhebung über den Anbau von landwirtſchaftlichen Zwiſchenfrüchten, von Futterpflanzen zur Samengewinnung und von Spätſaaten des Flachſes, ſowie über den Nach⸗ bau der Gartengewächſe in Freilandkliltar durchgeführt. Die unmittelbare Durchführung der Erhebung liegt in den Händen der Ober— bürgermeiſter und Bürgermeiſter. Nach 8 23 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. Ja⸗ nuar 1935 iſt jeder Bürger verpflichtet, bei der Durchführung einzelner Gemeindeangele⸗ genheiten ehrenamtlich mitzuwirken. Die Ergebniſſe der Erhebung dienen volls— wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Zwecken, na⸗ mentlich der Beurteilung der Lage der Futter⸗ Saatgut⸗ und Nahrungsmittelverſorgang. Es iſt daher dringend notwendig, daß die Be⸗ triebsinhaber auf Befragung der ehrenamt⸗ lichen Zähler bereitwillig und wahcheitsge— mäß Auskunft geben, wozu ſie auch geſetzlich verpflichtet ſind. Die mit der Durchführung der Erhebung betrauten Perſonen ſind nach der Deutſchen Gemeindeordnung oerpflichtet, über die betriebsweiſen Angaben das Amts⸗ geheimnis zu wahren. Unwahrſcheinliche An- gaben werden durch amtlich verpflichtete Sach— verſtändige an Ort und Stelle nachgeprüft. Gegen jaljchen Sozialaufwand Die Deutſche Arbeitsfront richtet einen Appell an die Betriebsführer und die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder, in dem ſie vor einer Fehl⸗ leitung von Mitteln für ſoziale Fürſorge warnt. Nicht alle Aufwendungen ſind er⸗ wünſcht und auf die Dauer nützlich. Ins be⸗ ſondere iſt ein ſolcher Aufwand unangebracht, der eine verſteckte Bereicherung der betreffen den in ſich ſchließt. So etwas iſt nur kleinen oder mittleren Betrieben möglich, die beſon— ders reichlich verdienen. Sie ſetzen ſich damit in einen betonten Gegenſatz zu ſolchen Unter- nehmungen, die ohne eigenes Verſchulden we⸗ niger verdienen und daher ſolche Zuwendun⸗ gen nicht vornehmen können. Als Beiſpiel iſt etwa anzuſehen, wenn ein mittlerer Betrieb ein umfangreiches Schwimmbad mit hohen Springtürmen errichtet, das von der Beleg⸗ ſchaft auch nicht annähernd ausgenutzt wer- den kann. Im Leiſtungswettkampf, an dem ſich in dieſem Jahr 150 000 Betriebe(gegen- über 84000 im Vorjahr) beteiligen, werden ſolche falſchen ſozialen Fürſorgemaßnagmen nicht gewertet werden. Der Aufruf der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront zeichnet folgende Ziele vor: Zweckmäßige und ſaubere Arbeitsplätze, Ge⸗ ſundheitspflege durch Vermehrung der Werk— verpflegung in Kantinen, Errichtung guter und erſchwinglicher Heimſtätten ſowie Unter⸗ ſtützung der auf Erholung abzielenden Errich⸗ tung„Kraft durch Freude.“ Der Aufruf der Deutſchen Arbeitsfront ſchließt mit der Auf⸗ forderung an alle Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder, die geſtellten Fordecungen zu erfüllen und ſich nicht auf Gewährung von Konjunktur⸗ und Locklöhnen einzulaſſen. Im Staub ſind Werte verborgen Kampf dem Staub iſt ein der Volksgeſund⸗ heit dienendes Schlagwort. Es darf dabei aber nicht vergeſſen werden, daß in dem Staub, wie er in vielen Induſtrien anfällt, nicht unbe⸗ trächtliche Werte enthalten ſind, die durch be⸗ geljt bie jubetendeuljche Not bannen! Tauſende aus dem ſudetendeutſchen Gebiet geflücktete deutſche Volksgenoſſen ſtehen ohne Hab und Gut bereits im deutſchen Reichsge⸗ biet. ö Erneute große Aufgaben erwachſen der NS⸗ Volkswohlfahrt durch die Betreuung der ſu⸗ detendeutſchen Flüchtlinge. Die deutſche Volks⸗ gemeinſchaft muß daher die erforderlichen Mit⸗ tel in ſelbſtverſtändlicher Pflichterfüllung ſo⸗ fort aufbringen. Opfert daher alle für dieſes erneute, große nationalſozialiſtiſche Hilfswerk echter Tatge⸗ meinſchaft!. f Spenden nehmen alle Dienſtſtellen der NS⸗ Volkswohlfahrt entgegen, insbeſondere die Konten der Gauamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt: Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 23000, Girokonto 6 800 Bank der Deutſchen Arbeit, Frankfurt a. M., Giro⸗ konto 7300 Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt. Haug, Gauamtsleiter der NSDAP. Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt im Gau Heſſen⸗Naſſau. eee eee ee eee ſondere Einrichtungen nutzbar gemacht werden können. In dem Elektrofilter iſt ein ſolches Gerät geſchaffen worden. Es arbeitet mit vie⸗ len tauſenden Volt Spannung, die erforder⸗ lich ſind, um die feinen Staubteilchen elek⸗ triſch aufzuladen, und zuſammenzͤflocken. In dieſer Form bilden ſich unter Preßdruck feſte, aus Staubteilchen zuſammengefügte Körper, die je nach der Natur des Staubes nutzbrin⸗ gende Verwertung finden. So werden große Mengen Kali aus dem Staub der Zementfab⸗ riken gewonnen. Der ſrüher als wertlos an⸗ geſehene Flachsſtaub liefert wertvolles Wachs. Die durch Elektrofilter ſtaubfrei gemachten Wollkämmereien, wie überhaupt Textilfabri⸗ ken, in denen Wolle verarbeitet wird, gewin⸗ nen das koſtbare Wollfett. Geſammelter Me⸗ tallſtaub iſt ſelbſtverſtändlich unmittelbar in Metall umzuwandeln. Wie bedeutſam die Staubverwertung iſt, geht daraus hervor, daß durch die elektriſche Entſtaubung allein in Metallhütten annä⸗ hernd 150 000 Tonnen Flugſtaub mit hohem Metallgehalt gefiltert werden konnten, und daß in einem einzigen großen Preßkohlemwerk im Jahre annähernd 100 000 Tonnen an Koh⸗ lenſtaub zurückgewonnen werden konnten, der ſich zu Preßkohlen verwenden ließ. Aehnlich günſtige Ergebniſſe liefern die im⸗ mer mehr aufkommenden Elektrofilter für Rauchgaße, die einmal die in Betracht kom⸗ menden Gaſe völlig entſtauben, alſo damit wertvoller machen, und zum anderen in dem Staub wichtige und verwendungsfähige Roh⸗ ſtoffe für die weitere Aufbereitung liefern. Marktbericht der Landesbauernſchaft Leichte Beſſerung der Speiſe⸗ kartoffelgeſchäfte Das Geſchäft in Speiſekartoffeln iſt wie⸗ der beſſer geworden. Die Verladungen nach dem Gebiet Saar⸗Pfalz und dem» heiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriegebiet ſind umfangreich und regelmäßig. Die Ernte in Mittelfcühen iſt recht gut. Futterkartoffeln werden noch nicht gehandelt. Unverändert große Anlieferungen in Getreide Die Anlieferungen von Weizen und Roggen ſind ſehr ſtark. Durch die Aufnahmeanfähig⸗ keit der Mühlen ſind gewiſſe Schwierigkeiten in der Unterbringung entſtanden. Die nord⸗ deutſchen Angebote wurden 5 die Haupt⸗ vereinigung abgeſtoppt, um vie Unterbringung des hieſigen Getreides zu ermöglichen. Das Mehlgeſchäft iſt nach wie vor lebhaft. Das Braugerſtegeſchäft iſt nun auch etwas flotter geworden, jedoch werden nur die beſten Qua⸗ litäten gekauft. In Induſtriegetreide iſt das Geſchäft ſehr ruhig, da die Bezugsſcheine feh⸗ len und die Beſtände der Fabriken noch groß ind.— Am Futtermittelmarkt ſind Schnitzel. Kartoffelflocken, Biertreber und Blut⸗ und Fleiſchmehl reichlich vorhanden. Malzkeime ſind etwas knapper geworden. Die zweite Oelkuchenzuteilung iſt noch in der Abwicklung begriffen. Die Zuteilungen in Kleie werden et⸗ was größer. 5 fie iſt laufend angeboten. In Stroh ſind die Zufuhren beſſer geworden. Verſorgung mit Fleiſch aus- reichend Die Rinderauftriebe haben wieder etwas angezogen. Die Auftriebe von Kälbern ſowie Schafen ſind gleich geblieben. Die Schweine⸗ anlieferungen ſind etwas knapper geworden. Zum Ausgleich wurden Gefrierſchweine zuge⸗ teilt. Die Beſchaffenheit ſämtlicher Tiere war mittel bis gut. Leichter Anſtieg der Milch⸗ und Butterer zeugung Die Milcherzeugung iſt wieder etwas ge⸗ ſtiegen, dagegen iſt der Trinkmilchverbrauch wieder gefallen. Die Buttererzeugung nahm wieder eine Kleinigkeit zu.— Das Käſege⸗ ſchäft war etwas langſamer. Edamer und Lim⸗ burger fehlen faſt ganz auf dem Markt. In Speiſequarg und Rahmkäſe war das Geſchäft mäßig. Leichte Beſſerung der Eierver⸗ ſorgung An Auslandseiern kommen weitere Anlie⸗ ferungen aus Südoſteuropa herein. Infolge der fortſchreitenden Auskühlung und der lau⸗ fenden Zuteilungen wird ſich die Verſorgang etwas beſſern. Obſtverſorgung etwas gebefſert 2 Die Heraus puch ge beſohlen, lille 65. de lich A ahet! deihund Leuten der Krieg Joſem Ne fiche Ut gatt. 2 mein geh Gewäſſer ten ſehen, Mußt du ein belan Es 0 zung fe in Dien Vun chvierig ee malter S anmenſte Getvöh! zehn Tag eke, in d Der Verli jkdoc für gerbüſteter bel ich wi lein Dam fete wa Aulus“ Die ele es nicht fünf een ſollte ſedſ eerfpendet auch Vor, klagte der Strecke b. Velt mac ſich b. f. d den terbaſſech ernd hon auf dieſe ber h gen Paſſe Immer Wr zuſam einen Get ſpruch zu Mit zu heſ Nfi, Er. Seſſſchen Die Verſorgung in Obſt hat ſich etwas ge⸗ beſſert, da jetzt wieder mehr deutſches Obſt herankommt. Hauptſächlich Aepfel und Bir⸗ nen. Auch ſind zur Zeit reichlich ausländiſche Trauben angeboten. Große Mengen italieni⸗ ſcher Pfirſiche wurden zur Konſervenherſtel⸗ lung verwendet. Weiter kommen Aepfel aus der Oſtmark und aus Bulgarien heran. Bei; gutem Wetter wird auch noch eine gute Brom⸗ beerernte erwartet.— Am Gemüſemarkt ſind Rot⸗, Weiß⸗ und Wirſingkohl ſowie Indivien⸗ alat und Karotten reichlich angeboten. Elen⸗ alls ſind große Anfuhren von Tomaten her⸗ angekommen. Die Gurken- und Stangenboh⸗ nenernte geht dem Ende zu. Zwiebeln ſind zur Zeit ſehr knapp. er lei * lei Dal We bunepel 95 ingen and ve Ie en Git n ahne Nite, erg N J der u⸗ che Volke⸗ Ilg bo lt, ſeoße r Auge bet Ne⸗ here die Intes für fart g. Vant der * Giro; Mumfibt, Sp. wohſſahrt ht pethen in uulches t nit vie⸗ etforder⸗ cen elel⸗ rußhrin⸗ u große ementfab⸗ atlas du i Dachs. chen abri⸗ ect d, genin⸗ ming it, lettisch „ anni⸗ . Hohen kel, und olemverk an Koh⸗ lten, her f die in⸗ er für it kon⸗ e bunt f in dem * Nh Hrn. 100 Hache und A tl. Ju Ga — 5 5 ö Nein Freund Juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauterbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Ludner f(54. Fortſetzung.) . Ein Blick durchs Glas genügte. Der angeb⸗ liche Feind war ein kleiner ſchwediſcher Zerſtö⸗ re, der die Küſte abpatrouillierte. Kaum aber befand ſich der uns anvertraute Geleitzug ſicher im deutſchen Hafen, da verflog der ganze Ner⸗ venſpuk. Unſere Rückkehr erfolgte im Triumph. Ich hatte unſere Erfolge bereits durch Funk⸗ ſpruch gemeldet, und wurde nun zum Admiral e dem ich mündlichen Bericht erſtatten e. Es gab eine ganze Anzahl eiſerner Kreuze— die Richtkanoniere erhielten die erſte Klaſſe, — aber am meiſten Freude machte es mir, jene zweihundertfünfzigtauſend Mark unter meinen Leuten zu verteilen. Allmählich gewöhnten wir uns an dieſe Art der Kriegführung. Meiſt erhielt ich auf draht⸗ loſem Wege die Meldung vom Auftreten feind⸗ licher Unterſeehoote in der Oſtſee oder im Katte⸗ gatt. Die Befehle waren durchweg ſehr allge⸗ mein gehalten. Ich mußte eben die erwähnten Gewäſſer aufſuchen und ſelber nach dem Rech⸗ ten ſehen.„Wie du dich wirſt verhalten müſſen, mußt du als Seemann ſelber wiſſen“, lautet ein bekannter Spruch. Es war von größter Wichtigkeit, die Beſat⸗ zun ſtets zu beſchäftigen, denn Müßiggang un Dienſt iſt die Wurzel allen Uebels. Zum Glück habe ich niemals Schwvieri keiten an Bord gehabt. Vor allem mit den Malerarbeiten gab es viel zu tun, denn alle Augenblicke erhielt die„Marie“ einen an⸗ deren Anſtrich. So erſchien der Dampfer eines Tages z. B. mit ſchwarzem Rumpf unter däni⸗ ſcher Flagge; ein anderesmal aber als weißge⸗ malter Schwede uſw. in allen erdenklichen Zu⸗ ſammenſtellungen. Gewöhnlich dauerten unſere Fahrten acht bis zehn Tage und ich ſteckte meine Naſe in jede Ecke, in der ich ein U⸗Boot vermuten konnte. Der Verluſt zweier Fahrzeuge hatte den Feind jedoch für ein Weilchen ſtutzig gemacht und ſo⸗ viel ich weiß, wurde in jener Gegend überhaupt kein Dampfer mehr angegriffen. In der Oſtſee begegnete ich häufig dem Kor⸗ vettenkapitän v. R. mit ſeiner Flottille. Sie beſtand aus einigen alten Torpedobooten und einem Sammelſurium mit Hilfsmotoren aus⸗ gerüſteter Fiſchereifahrzeuge. In der deutſchen Flotte war das Ganze als„der ſchwimmende Zirkus bekannt. Die elend langſamen Motorſchiffe brachten es nicht über eine Dauergeſchwindigkeit von fünf Seemeilen in der Stunde. Die Flottille ſollte ſedoch eigentlich nur zum Minenſuchen verwendet werden und leiſtete in dieſer Hinſicht ernſtliche auch Vorzügliches. Aber den Korvettenfapitän plagte der Ehrgeiz. Er wollte ein U-Boot zur Strecke bringen. Wir wußten das, und alle Welt machte ſich ein wenig luſtig. Dadurch ließ ſich v. R, jedoch nicht einſchüchtern. So hatte er in einem ſeiner Boote einen Un⸗ terwaſſerhorchapparat einbauen laſſen, der dau⸗ ernd von einem Poſten beſetzt blieb, Man hoffte auf dieſe Weiſe die Geräuſche eines am Mee⸗ resgrund ausruhenden U-Bootes hören zu kön⸗ nen, Hei— das wäre eine Sache! Man würde darüber hin⸗ und herfahren und ihm mit eini⸗ gen Waſſerboſnben den Reſt geben. N Immer legte es der Kapitän darauf ab, mit mir zuſammen zu arbeiten. Kaum geriet ich in ſeinen Geſichtskreis, ſo lud er mich durch Wink⸗ ſpruch zu ſich an Bord ein, um das Nähere mit mir zu beſprechen. Ich aber hatte keinen Sinn dafür. Er war ein herzensguter Kerl, aber ſeine Schiffchen konnten wir ihrer Langſamkeit wegen beim beſten Willen nicht brauchen. Wenn ich ſie in auseinandergezogener Linie minenſuchend am Horizont erſcheinen ſah, pflegte ich meinen Ru⸗ dergänger zu fragen: „Was iſt das?“ „Der Zirkus“, lautete die prompte Antwort. „Hart Backbord!“ rief ich entſetzt.„Nichts wie los! Der Zirkus kommt!“ 5 Etwa dreißig Fahrten machte ich in der Oſt⸗ ſee, und bei einer Gelegenheit führte ich ſogar meinen Seeſchlepper ſamt dem angehängten Leichter bis in den Finniſchen Meerbuſen. Anfang Auguſt 1916 erhielt ich den Befehl, durch den Kleinen Belt und das Kattegat die Gegend von Oslo aufzuſuchen, weil ſich dort in der Regel ein engliſche Tauchboot zeige, das es auf unſere von Norwegen kommenden Dampfer abgeſehen hatte. Unſer Kurs führte nicht weit von der kleinen däniſchen Inſel Anholt vorüber. Das Wetter am Nachmittag des 12. war wundervoll. Warm, windſtill und ſonnig⸗ Aus irgendeinem Grunde fiel es mir ein, die Gegend von Anholt einer eingehenden Beſich⸗ tigung zu unterziehen, Ich gab die nötigen Befehle. Wir mochten noch zweitauſend Me⸗ ter von der Inſel entfernt ſein, als mein Offtzier oben im Krähenneſt rief: „Herr Kapitän, da iſt ein U-Boot.“ „Schön“, lautete meine Antwort.„Halten Sie nur die Augen offen. Ich werde näher herangehen.“ 2 Mit ſchwindender Entfernung wurde das andere Fahrzeug auch von Deck aus ſichtbar Die Bucht von Munholt iſt ſehr geräumig und das U⸗Boot ankerte faſt vier Meilen vom Ufer entfernt. Im Hafen lagen viele däniſche Ilcherboole und ungefähr eine Meile voraus bemerkte ich einen ſtilliegenden größeren Sea⸗ ler. Die Beſatzung des U-Boots ſchien ſich an Deck zu befinden Offenbar badeten die Leute. Auf achthundert Meter wurde drüben ein Signal ſichtbar.„Zeigen Sie Ihre Flagge. Ich tat, als ginge mich das gar nichts an, be⸗ fahl aber meinem Rudergänger, vorſichtig auf as Kriegsſchiff zuzudrehen. So kamen wir 1 1055 näher. Wieder ſtiegen bunte Wimpel empor.„Zei⸗ gen Sie Ihre Landesfarben.“ Es war völlig windſtill und die Signalflaggen hingen ſchlaff an den Leinen, wodurch das Erkennen er⸗ ſchwert wurde. Allerdings wußte ich ganz genau, was man von mir wollte. Ich durfte g die Aufforderung nicht länger mißachten, wäre Copyright by Koehler 4 Amelang, Lelbrg indeſſen gerne noch ein wenig näher gekom⸗ men, bevor ich die Maske fallen ließ.. „Ich ſehe Ihr Signal, kann es aber nicht erkennen“, gab ich hinüber, um Zeit zu gewin⸗ nen. Die Briten— denn ſolche waren es 55 ſchüttelten nun die Flaggleinen, ſo daß die Wimpel beſſer ſichtbar wurden. „Verſtanden“, antwortete ich und ſchon ſtieg unſere Kriegsflagge am Maſt hoch. Zwar war ſie ſo verſchmutzt, daß die Engländer ſich ver⸗— geblich bemühten, ſie zu erkennen, aber Flagge iſt Flagge und während ſie noch immer rätſel— ratend zu dem dreckig ausſehenden Tramp⸗ ſechshundert Meter heran. Nunmehr eröffnete ich das Feuer. Es be⸗ fanden ſich ungefähr zwanzig Leute an Deck des Unterſeeboots, die nun von Panik ergrif⸗ ſen zum Turmluk ſtürzten. Einige tapfere Kerle wollten ans Geſchütz ſpringen, aber ſchon unſere zweite Salve traf es und ver⸗ wandelte es in einen Haufen zerfetzten Stahls. Andere Geſchoſſe ſchlugen in den Schwimm⸗ körper. Im Heck und im Turm klafften der alle„Graf Zeppelin“ umgezogen Frankfurt a. M. Das Luftſchiff LZ 127„Graf Zeppelin“ iſt Freitag früh zwiſchen 6 und 7 Uhr von der Luftſchiffhalle 1 in die neue Luft⸗ ſchiffhalle 2 auf dem Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main übergeführt worden. Mit der Wiederauf⸗ nahme der Innenbeſichtigung dieſes Luftſchiffes in der neuen Halle 2 iſt in den erſten Tagen der kommenden Woche zu rechnen. Plötzlicher Tod auf der Slraße Folge eines Betriebsunfalls Bad Kreuznach. Auf der Straße in Bad Kreuznach war, wie gemeldet, plötzlich ein Ar⸗ beiter zuſammengebroͤchen. Man brachte den Mann ſofort in ein Krankenhaus, wo er kurz darauf ſtarb. Der geheimnisvolle Todesfall ließ zunächſt auf keine natürliche Urſache ſchlie⸗ ßen, ſo daß die Leiche von der Kriminalpolizei beſchlagnahmt wurde. Die Unterſuchung ergab dann aber, daß der Mann wahrſcheinlich beim Rangieren in einem Kreuznacher Werk zwi⸗ ſchen die Puffer zweier Waggons geriet und eine leichte Quetſchung erlitt, von der er zunächſt weiter gar nichts ſoürte. Innere Blu⸗ tungen müſſen dann plötzlich den Tod herbei⸗ geführt haben. Kraftwagen gegen Bauzug der Reichsautobahn Limburg. Auf der Fahrt zwiſchen Limburg und Lindenholzhauſen rannte nachts der Lim⸗ burger Kraftfahrer Schneider an der Reichs⸗ autobahnbauſtelle Hammerberg gegen einen dort die Straße kreuzenden Feldbahnzug, Der Kraftwagen ſtieß gegen die Lokomotive. Bei dem Zuſammenſtoß erlitt der Fahrer einen Schädelbruch, ſodaß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Kraftwagen wurde Lokomotipe, nicht mehr fahrfähig. Ein tödlicher Fall Teningen(Bd.) Als der Schreinermeiſter Gebhardt den geernteten Tabak hochzog, ſtürzte ein Querbalken ab und der Schreiner meiſter kam zu Fall. Dabei ſchlug er mit dem Kopfe ſo hart auf einen Stein auf, daß er der Verletzung ſchon auf dem Transport ins Kran⸗ kenhaus erlag. Sprung in den Tod Karlsruhe. Beim Linkenheimer Tor ſprang ein etwa achtjähriger Junge durch eine mar⸗ ſchierende Infanteriekolonne über die Straße, geriet unter einen Kraftwagen, der die Ko⸗ lonne überholte, und wurde auf der Stelle ge⸗ Pöet, Neues vom Lahntalbrückenbau Limburg. Die Arbeiten an der Reichsauto⸗ bahn⸗Lahntalbrücke ſind jetzt in ein neues Bauſtadium getreten. Zu den ſeit einiger Zeit errichteten ſechs Lehrbogengerüſten iſt zur⸗ zeit das ſiebente, die Pfeiler J und K verbin⸗ dende errichtet worden. Damit kann nunmehr mit dem Mauern der Rundbogen, das wegen des mit der Zeit durch das enorme Gewicht des Gewölbemauerwerks verurſachten großen Sei⸗ tendrucks auf die Pfeiler gleichzeitig an allen ſieben Bogenbrücken geſchehen muß, be⸗ gonnen werden. Die mächtigen Gerüſte, die einen imponierenden Eindruck von dem allmäh⸗ lich immer mehr ſeiner Vollendung entgegen⸗ ſchreitenden Brückenbau vermitteln, tragen bis zur Schließung der Gewölbelücke das ungeheure Gewicht des auf ihnen ruhenden Mauerwerks zwiſchen den acht Pfeilern E bis M. Die 1 5 D auf dem linken und N auf dem rechten Lahn⸗ ufer 000 inzwiſchen ebenfalls hochgemauert bis zum Anſatz der Gewölbe, während für den Pfei⸗ ler C, gegenwärtig das Fundament durch einen Greifbagger ausgehoben wird. Todesſprung in einen Brunnen Gieſſen. In dem Kreisort Lumda ſprang ein Mann in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in einen tiefen Brunnen. Als man den vermißten Mann bald danach auffand, war er bereits ertrun⸗ ken. Nur mit Hilfe der Feuerwehr war es möglich, die Leiche zu bergen, Schwermut wird als Grund zu der Tat vermutet. — Feuer im Bauernhof Alsfeld. Ein verheerendes Feuer aſcherte in dem Gehöft des Bürgermeiſters und Orts⸗ bauernführers Linker in Haarhauſen eine dampfer hinüberſtarrten, krochen wir bis auf erheblich demoliert und war, ebenſo wie die Löcher. ſank. Das Waſſer war ſeicht; zwiſchen zehn und zwanzig Meter. Viele Leute der feindlichen Beſatzung ſchwammen im Waſſer herum. Da ſchon von allen Seiten die Fiſcherboote herbei⸗ eilten, konnten wir dieſen die Rettung über⸗ laſſen. Auf Befehl des Admirals unterbrachen wir unſere Reiſe nach Oslo und drehten um. Es hätte keinen Sinn gehabt, weiterzufahren und eine Gegend aufzuſüchen, in der uns der nun- mehr ſicherlich gewarnte Feind eine Falle ge⸗ ſtellt hätte. Was würde John Bull nicht ge⸗ geben haben, um den alten Lauterbach zu er⸗ wiſchen?!! Die Belohnung von Singapur wollte noch ſtets verdient ſein. Nein, ſo leicht wollte ich es ihnen nicht machen. Bald nach dem Verlaſſen der Anholt Bucht ſtieß ich auf einen Geleitzug deutſcher und ſchwediſcher Handelsſchiffe Sie liefen unter dem Schutz ſchwediſcher Torpedoboote der Küſte entlang nach Süden. Ich benutzte die Gelegenheit zur ungehinderten Heimfahrt, in— dem ich die Handelsflagge ſetzte und mich kur⸗ zerhand anſchloß. Von Swinemünde wurde ich zum Prinzen Heinrich nach Kiel befohlen, der mir im Auf- trage des Kaiſers eigenhändig den Hohenzol— lernorden anheftete. Hah!— wie impontierend ſieht doch gerade ein dicker Kerl aus, wenn er viele Orden und Ehrenzeichen trägt! (Fortſetzung folgt) Noch ein paar Lagen und der Feind Bunte Tageschronſk große Scheune mit ſämtlichen Erntevorräten, ſowie mit landwirtſchaftlichen Maſchinen und Wagen, ferner die Stallungen ein. Das Vieh und die übrigen Gebäude des Gehöftes konnten gerettet werden. Mehrere Feuerwehren hatten lange Zeit mit der Niederkämpfung des Bran⸗ ds zu tun. Beſonders bemerkenswert iſt noch. daß bei der Brandbekämpfung auch die aus dem Jahre 1781 ſtammende Gemeindefeuerſprit⸗ ze noch mit in Tätigkeit geſetzt wurde. Erſt den Koffer, dann die Zigaretten Andernach(Rhein). Ein dreiſter Einbruch wurde hier verübt. Ein noch unbekannter Mann brach nachts in ein Ledergeſchäft ein, nahm zwei Brieftaſchen und einen Autokoffer mit und begab ſich nebenan in ein Zigaretten⸗ geſchäft, wo er den Koffer mit etwa 1500 Zi⸗ garetten, Zigarren und anderem Rauchmate⸗ rial füllte. Er verſchwand auf einem Rad und lonnte bisher nicht ermittelt werden. Der Tä⸗ ter iſt vom Hinterhof her in das Gebäude ein⸗ gedrungen und durch ein Fenſter eingeſtiegen. Es ſoll ſich um einen Burſchen handeln, der tags zuvor als Straßenſänger auftrat. Das Genick gebrochen Aſchaffenburg. Auf der Würzburger Straße unweit des Touriſtenheims fuhr der 18jährige Schneider Bernhard Stein aus Obernau mit ſeinem Motorrad die Böſchung hinab. Stein brach dabei das Genick, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat, Aus dem fahrenden Zug geſprungen Lohr. In der Nähe von Hain bei Heigen⸗ brücken ſprang ein Mann aus dem fah⸗ Blick in den Der Aulofahrer war nichl ſchuld ſw. Darmſtadt. Auf der Nieder⸗Ramſtädter Straße war vor einiger Zeit in Höhe des Hein⸗ rich⸗Wingertsweges ein Radfahrer von einem überholenden Perſonenwagen erfaßt und tödlich verletzt worden. Die Schöffengerichtsverhand⸗ lung ergab einwandfrei, daß der Autofahrer, Albert G. aus Rüſſelsheim ſich durchaus vorſichtig und den Verkehrsvorſchriften entſpre⸗ chend verhalten hatte und daß der Unfall durch den getöteten Radfahrer ſelbſt verſchuldet worden war. Das Gericht kam daher zu einem Freiſpruch in vollem Umfang. Zwei junge Taugenichtſe Darmſtadt. Vor dem Schöffengericht ſtanden kurz nacheinander zwei junge Angeklagte, von denen der ältere, der 7jährige Jakob Grö ſch⸗ ner aus Köln⸗Mülheim es bereits zu 15 Vor⸗ ſtrafen gebracht hat, während der zweite, der 1gjährige Peter Nedchen aus Eſſen„erſt“ el hinter ſich hat, aber auf gleich ſchlechten egen iſt, wenn ex nicht noch umkehrt. Gröſch⸗ ner kam ſchon früh in Fürſorgeerziehung und fing gleich nach ſeiner Entlaſſung i. J. 1035 an, ſich ſtrafbar zu machen, Zuletzt hatte er aus dem Gefängnis heraus bei einem Bauern in der Umgebung Darmſtadts Arbeit gefunden, verſchwand aber bald mit einem faſt neuen Fahrrad ſeines Dienſtherrn und etwas Geld, das er ſich tags zuvor geliehen hatte. Milde erſcheint bei ihm nicht mehr angebracht. Unter Einbeziehung einer Gefängnisſtrafe von 2 Jah⸗ ren 6 Monaten von den beiden vorletzten Fäl⸗ len her wurde er wegen Betrugs und Dieb⸗ ſtahls im wiederholten Rückfall zu dreiein⸗ halb Jahren Zuchthaus verurteilt und außerdem Sicherungsverwahrung an⸗ geordnet.— Nedchen hatte ſich unter Mit⸗ nahme eines einem anderen Hausbewohner ge⸗ hörigen Fahrrades von zuhauſe entfernt und wurde in Kelſterbach in vollkommen verwahr⸗ loſtem Zuſtand von der Polizei aufgegriffen. Ihm wurden jn Anbetracht ſeiner Jugend und ſeines rückhaltloſen Geſtändniſſes mildernde Umſtände zugebilligt. Das Urteil lautete wegen Rückfalldiebſtahls auf ein Jahr Gefäng⸗ nis und wegen Landſtreicheref auf vier Wo- chen Haft. Da hört die Schulkameradſchaft auf Groß⸗Gerau. Der 51 Jahre alte Einwohner Karl M. wurde nachts von einem Gendarmerie— beamten, den er als früheren Schulkameraden kannte, betroffen, wie er vollkommen be⸗ Sie hören im Rundfunk Dienstag, den 20. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgentied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6,15 Wiederholung der 2. Abendnachrich⸗ ten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Morgenmuſik. 10,00 Der Rattenfänger von Hameln. 1130 Volksmuſik und Bauernkalender. 1200 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Mu⸗ ſikaliſches Allerlei. 16,00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Aus der Arbeit der Frauen. 18.30 Griff ins Heute. 19,00 Olympialand 1940, 20.00 Nachrichten. 20.10 Unterhaltungskonzert. 21.40 Kammermuſik. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport 22.30 Unterhaltungs⸗ konzert. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00—3.00 Nachtmuſik 2 Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. genlied, Morgenſpruch. Gymnaſtik. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Gymnaſttk 6.00 Mor⸗ 6.30 Frühkonzert. 8.05 Wetter. 8.10 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haushalt 10.00 Schulfunk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.45 Caſa⸗d italia (Aufnahme,, 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 14.10 O holde Frau Muſica, 15.00 Kleines Konzert. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Zeitgeſchehen 18.30 Der fröhl. Lautſprecher. 19.15 Klang der Landſchaft. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 20,15 Orcheſter⸗ und Chorkonzert. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten. 22 10 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Po⸗ litiſche Zeitungsſchau. 22,35 Alles tanzt mit! 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtkonzert., 9 renden Zug. Er erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er alsbald verſchied. Ziege fraß Führerſchein Türkismühle. Ein Mann aus Heſſen, der zur Zeit hier arbeitet erlebte eine böſe Ueber⸗ raſchung. Beim Frühſtück hing er ſeine Jacke an einen Gartenzaun. Eine Ziege, die in der Nähe graſte, machte ſich uber die Jacke her, zog die Brieftaſche heraus und tat ſich an den darin befindlichen Briefen und Papieren güt⸗ lich. Dabei nahmen der Führerſchein für ein Motorrad und andere wertvolle Papiere den Weg in den Ziegenmagen. Im übrigen ſind Ziegen dafür bekannt, daß ſie gern Papier freſſen— allerdings können ſie nicht davon leben. 1200 RM. für Sudetendeutſche Idar⸗Oberſtein(Nahe). Die Arbeiter in den einzelnen Lagergemeinſchaften des Kreiſes Virkenfeld-Bauholder haben bisher einen Be⸗ trag von 1200 RM. geſammelt für die notleidenden Sudetendeutſchen, die un⸗ ter dem tſchechiſchen Haß und Terror Furcht⸗ bares auszuſtehen haben. Der Betrag wurde dem Gauobmann der DA F., Gau Weſtmark, überwieſen, der das Geld dem Führer zur Ver⸗ wendung für die Sudetendeutſchen weiterleitet, Gibt es einen kalten Winter? Limburg. Aus den großen Forſten des We⸗ ſterwaldes kommen Meldungen über maſſen⸗ haftes Vorkommen der Eicheln. Nach alter Bauernregel deuten viel Eicheln auf einen beporſtehenden ſeſt wie früher ſtehen ja die alten Regeln nicht mehr im Kurs und es iſt daher zu hoffen, daß der alte Spruch ſich nicht in vollem Maß be⸗ wahrheitet. Winter muß ſein— aber er muß nicht gerade allzu ſtreng ſein. Gerichtsſaal trunken auf ſeinem Fahrrad durch die Stadt fuhr und dem Beamten beinahe zu Füßen fiel, ohne wieder auf das Fahrrad kom⸗ men zu können. Als der Beamte ihm empfahl, das Rad nachhauſe zu ſchieben, geriet M. in Wut und fing laut zu ſchimpfen an, und als ihm Ruhe geboten wurde, wurde er ſogar hand⸗ greiflich, wobei er ſich aber infolge ſeiner Bein⸗ ſchwäche noch mehrmals auf den Boden ſetzte. Schließlich nahm ihm der Beamte das Rad ab und ſchickte ihn heim. Das Schöffengericht Darmſtadt verurteilte den Angeklagten, der ſchon einmal in der Trunkenheit Beamte belei⸗ digt hatte, zu vier Monaten Gefäng⸗ nis und ſprach dem Beamten Publikationsbe⸗ fugnis zu. Jdiſcher Varenkredilſchwindler Frankfurt a. M. Die Verhandlung gegen den betrügeriſchen jüdiſchen Wein⸗ und Lebensmit⸗ telagenten Alfred Reinach aus Bad Homburg ging Freitag zu Ende. Der Angeklagte wurde wegen verſuchten und vollendeten Betrugs, zum Teil im Rückfall begangen, zu zwejein⸗ 49.10 Jahren Zuchthaus. fünf Jahren Ehrverluſt, 550.— RM. Geldſtrafe und Sſche⸗ rungsverwahrung verurteilt. Während der Urteilsperkündung wachte ſich der Ange⸗ klagte Notizen. Da er bis zuletzt eleugnet hatte, wurde ihm die Auer un bes nicht angerechnet, insbeſondere aber aus dem Grunde nicht, weil er ausdrücklich erklärt hatte, er werde in dieſer Verhandlung ſein Pulver noch nicht verſchießen. Faulenzer vor dem Schnellrichter Trier, Der Schnellrichterx des Trier Schöffen ⸗ gerichts verurteilte zwei junge Leute wegen Arbeitsperweigerung zu je 2 Wo⸗ chen Gefängnis und weitere 2 junge Leu⸗ te zu je 20 RM. Geldſtrafe. Die Verur⸗ teilten, zwei aus dem Moſelgebiet und zwei vom Hochwald, meldeten ſich beim Arbeitsamt Triex. Als ſie aber hörten, daß ſie in der Land⸗ wirtſchaft arbeiten ſollten, verweigerten ſie die Arbeit. Nun handelt es ſich aber bei dieſen jungen Leuten um landwirtſchaftliche Arbeiter, die zur Zeit ſehr geſucht ſind. Da ſie trotz Auf⸗ klärung des Arbeitsamtes nicht Folge leiſteten, wurden ſie feſtgenommen und vor den Schnellrichter gebracht, der ſſe ins Gefängnis ſchickte bezw. mit einer Geldſtrafe belegte. Die jungen Leute weigerten ſich in der Landwirt ſchaft zu arbeiten, eine andere Arbeit hätten ſie angenommen, Sie ſcheinen ſich der Tragweite der neuen Verordnung wegen Arbeitsverwei⸗ gerung noch nicht bewußt zu ſein. ſtrengen Winter hin, So e — — — Es war nicht zu erwarten, daß die zahl⸗ reichen Anhänger unſerer Amicitia im Nach⸗ hardorf Heddesheim ein beſonders ſchönes Spiel zu ſehen bekämen. Punkteſpiele ſind Kämpfe. Da gibt es keine Gnade. Ueber⸗ haupt in dieſem Spieljahr, wo evtl. ſogar funf Vereine den„Wag nach unten“ gehen müſſen. Da müſſen ſich Vereine wie Heddes⸗ heim von vornherein ihrer Haut wehren, wol⸗ len ſie nicht ausſichtslos ins Hintertreffen ge⸗ raten. Und ſo war auch das geſtrige Spiel ein Kampfſpiel. Beſonders Heddesheim ſuchte mit Eifer und Wucht das Schickſal zu mei⸗ ſtern, aber an der Ruhe und Reife der Viern⸗ heimer Spielweiſe wurden ihre Anſtrengungen zunichte. Zudem mußten die Platzherren noch auf ihren jungen ausgezeichneten Verteidiger Schmitt verzichten, der in früheren Spielen immer der Turm in der Schlacht war. Dafür hatten ſie im Tor wieder Gallei zur Ver⸗ ügung, der zwar ein guter Hüter iſt, aber durch ſeine waghalſigen Paraden und Spa⸗ ziergänge öfters das eigene Tor in Gefahr brachte. Viernheim trat bis auf Fetſch, für den Kiß 4 ſtürmte, mit der gemeldeten Mann⸗ ſchaft an. Und man kann ſagen, daß die Mannſchaft in dieſer Aufſtellung zu Hoff⸗ nungen berechtigt. 5 Trotzdem Viernheim gegen die Sonne ſpielte, war der Anfang vielverſprechend. Im⸗ mer wieder griffen die Grünen an und bei den erſten Spielminuten war manch bange für die Platzherren. Tollkühne Paraden ihres Schlußmannes verhinderten vorerſt Erfolge. Aber dann fiel doch das erſte Tor. Gallei ſtürzte verwegen einem Flankenball nach, be⸗ kam dieſen auch zu faſſen, jedoch feſthalten konnte er ihn nicht. Pfenning auf Rechtsau⸗ ßen war zur Stelle und mit dem Körper bug⸗ ſierte er an dem am Boden liegenden Gallei vorbei den Ball ins Netz. 0:1 für die Gäſte. Nicht lange hielt das Reſultat vor. Bald dar⸗ auf war es Kiß 3, der eine präziſe Herein⸗ gabe von Pfenning überlegt einlenkte. Mit dieſem Stand ſchienen die Grünen einigerma⸗ ßen zufrieden zu ſein. Denn von Torhunger war plötzlich nichts mehr zu ſpüren. Die Ein⸗ heimiſchen kamen mehr auf, die Hintermann⸗ ſchaft hatte dauernd zu tun. Die Abwehr war durch die Sonne ſehr erſchwert, aber ernſtlich in Gefahr brachten ſie das Tor nicht. Im Amicitiaſturm waren nur noch Kiß 2 und Kiß 3 aktiv. Koob war wohl dauernd am Ball, aber ſeine ſchlechten Abgaben landeten reſtlos beim Gegner. Dadurch wurde Pfen⸗ Sp. gew. un. verl. Tore Pkt Amicitia Viernheim 2 2 0 0 92 Phönix M' heim Friedrichsfeld Neulußheim 07 Mannheim Ilvesheim Seckenheim Käfertal Hockenheim . N rühl 09 Weinheim Heddesheim — 5 82288882208 89 89002228080 S 8 8 S een do= r d d d o S882 Der Punktekampj in Seböesheim Fortuna Heddesheim— Amicitia Viernheim 0:3(0:2) ning überhaupt nicht eingeſetzt. Kiß 4 war durch irgend einen Mißſtand am Schuh ſicht⸗ lich behindert, nach deſſen Behebung er bedeu⸗ tend beſſer zur Geltung kam. Nach der Pauſe ſtellte Kiß 3 durch einen Alleingang das Endergebnis her. Am Geſamt⸗ bild war gegenüber der erſten Spielhälfte kein großer Unterſchied. Nur konnte die Hin⸗ termannſchaft mit der Sonne im Rücken viel ſicherer abwehren als vor der Pauſe. So blieb Heddesheim ohne das Ehrentor. Das Re⸗ ſultat, gemeint iſt das zu Null, geht in Ord⸗ nung. Man darf jedoch behaupten, wenn Koob im Sturm der Grünen beſſer zugeſpielt hätte, wären noch Erfolge ſicher geweſen. Aber der hohe Graswuchs auf dem Spielfeld trug auch viel zum Mißlingen mancher gutgemeinten Ak⸗ tion bei. Das Vorſpiel beſtritten die beiden Erſatz⸗ ligamannſchaften und konnten die Viernheimer ihren Gegner mit 1:2 beſiegen.— ube— 8 Die Ergebniſſe der weiteren Spiele: Phönix Mannheim— Seckenheim Neulußheim— Brühl Ilvesheim— Feudenheim Käfertal— 07 Mannheim 08 Hockenheim— Friedrichsfeld — 00 i 0 D Alt einem Sieg in bie neue Pflichtjpiel⸗Saſjon TV. 1846 Mannheim— WV. Viernheim 5:6(2:8) Wenn wir in unſerer Samstag⸗Vorſchau den erſten Pflichtſpielgegner der Turner⸗Hand⸗ baller, den TV. 1846 Mannheim, als eine gefährliche und auf eigenem Gelände nur ſchwerlich zu beſiegende Mannſchaft bezeich- neten, ſo hat ſich dieſe Feſtſtellung geſtern beſtätigt. Und wenn die Viernheimer nun trotzdem die Oberhand behielten, wenn ſie das kleine Kunſtſtück fertig brachten, ſo iſt dies zu einem guten Teil dem übergroßen Eifer und der Unermüblichkeit zuzuſchreiben. Nicht zuletzt trug aber auch die alle Spieler beherr⸗ ſchende Uneigennützigkeit, der Wille, in ge⸗ meinſamer Arbeit das Ziel zu erreichen, we⸗ ſentlich zu dieſem herrlichen Erfolg bei. Viernheim erſchien in der derzeit ſtärkſten Beſetzung, allerdings noch ohne Lang Gg., der erſt in vierzehn Tagen Spielberechtigung erhalten wird. Effler im Tor zeigte ſich wie⸗ der von ſeiner beſten Seite und gab zu erken⸗ nen, daß die in den letzten Spielen zutage ge⸗ tretene Unſicherheit nun endgültig von ihm ge⸗ wichen iſt. In prächtigen Paraden meiſterte Viernheims Torwart oftmals die ſchwierigſten Sachen. Die Verteidigung mit dem ſachlichen und ruhigen, aber jederzeit durchaus ſicher arbeitenden Sander Ad., ſowie dem noch jun⸗ 90 wuchtig und hart kämpfenden Schmitt machte dem Gegner das Toreſchießen recht ſchwer. Die Läuferreihe, in der erſtmals Bur⸗ kert P. mitwirkte, war zu Beginn nicht ganz auf der Höhe, fand ſich dann aber immer mehr zurecht. In der Fünferreihe war der ſchnelle Halbſpieler Beckenbach die treibende Kraft, ließ es allerdings im Uebereifer an der nötigen Ueberſicht fehlen. Dieſer Mangel trat auch beim Halbrechten Thomas zutage, der ſich jedoch auf ſeinem neuen Poſten ſehr gut zu⸗ recht fand. Von den beiden Außen war der kleine, wurfkräftige Martin P. der beſſere. Kühlwein Hch. auf Linksaußen zeigte des öf⸗ teren ebenfalls gute Leiſtungen. Ueberlegt, in überſichtlicher Weiſe leitete Alter Gg. die Fünferreihe, die zeitweiſe ein Spiel hinlegte, an dem man ſeine helle Freude haben konnte. Beſonders die erſte Halbzeit wußte in dieſer Hinſicht viel zu bieten. Ausgeſprochenes Wurf⸗ pech(wohl 8—10 Latten- und Pfoſtenſchüſſe) verhinderte jedoch eine klare Führung. Die erſten Spielminuten ſehen die 46er klar im Vorteil, was einerſeits auf die erwähnte Unſicherheit der hieſigen Läuferreihe, anderer- ſeits auch auf das zuſammenhangloſe Spiel der Fünferreihe zurückzuführen iſt. Nach und nach wird die Sache beſſer und mit geſchloſ— ſenen Angriffen wird des Gegners Hinter- mannſchaft gewaltig unter Druck geſetzt. Ueberraſchend kommt dann Mannheim durch den Halblinken zur Führung, der einen 20⸗ Meterwurf erfolgreich anbringt. Anentwegt kämpfen die Viernheimer, kein noch ſo großes Wurfpech kann ſie entmutigen. Und dann wird es doch geſchafft. Eine Kombination Alter— Thomas— Beckenbach beendet letzterer nach Ueberwindung der Verteidigung mit prächti⸗ gem Torwurf. Viernheim drängt gewaltig, wieder eine vorbildliche Kombination, Alter ſteht frei am Wurfkreis, doch lnapp daneben geht das Geſchoß. Dann iſt es Beckenbach der mehrere Male nicht das Ziel erreichen kann; er will es zu genau machen, trifft nur die Querlatte oder die Pfoſten. Erſt als die 46er ſich etwas freimachten und durch uͤber⸗ raſchenden Vorſtoß wiederum in Führung gin⸗ gen, gelingt Thomas das zweite Tor durch Strafwurf. Bis zur Halbzeit kann dann Bek⸗ kenbach mit feiner Leiſtung zum 2:3 für Viernheim verwandeln. Die zweite Hälfte war noch kampfbetonter als die erſte. Die Mannheimer Turner woll⸗ ten ſich in eine Niederlage nicht ſchicken. Sie kämpften verzweifelt, fanden jedoch in der Viernheimer Verteidigung im berein mit der Läuferreihe ihren Meiſter. Thomas legt durch Strafwurf ein weiteres Tor vor, dann ver⸗ beſſert Mannheim auf 3:4. Wieder iſt es Thomas, der auf 5:3 erhöht. Kurze Zeit, dann heißts wieder 4:5. Ein Kampf auf Bie⸗ gen und Brechen entſpinnt ſich. Martin P. ſendet mit prächtigem langgezogeuem Wurf zum 4:6 ein. Noch 8—10 Minuten. Mann⸗ heim ſtürmt mit 7 und 8 Mann, doch un⸗ ſere Abwehr hält ſtand. Nur noch einmal läßt ſich Effler ſchlagen und zwar zwei Minuten vor Schluß. Zum Ausgleich reicht es dem Gaſtgeber nicht mehr. Als vollauf verdienter Sieger verläßt Viernheim das Spielfeld, im erſten Spiel die erſten Punkte ſicher ſtellend. Das Treffen hatte in Schiedsrichter Schu⸗ macher, Käfertal, einen vorzüglichen Leiter. Treibt Seibenraupenzucht Beihilfen für den Bezug von Maulbeerſträuchern Ein Erwerbszweig, den man früher kaum be⸗ achtete, iſt in den letzten Jahren gewaltig im Aufſtieg begriffen: die Seidenraupenzucht. Für viele Landwirte, aber auch für manchen Arbei⸗ ter, hat ſich dieſer deviſenſparende Erwerbs⸗ zweig zu einer leichten und angenehmen Neben⸗ beſchäftigung entwickelt. Wie nützlich wäre es beiſpielsweiſe dieſes Jahr für manchen Land⸗ wirt, wenn er an Stelle der ſchwachen Obſt⸗ ernte einige hundert Mark aus der Seiden⸗ raupenzucht ziehen könnte: denn die Aufzucht von nur 40 bis 50 Gramm Seidenſpinnerbrut bringt durch den Kokonverkauf eine Einnahme von 200 bis 250 Mark. 0 Um nun einen größeren Anreiz zur Seiden⸗ raupenzucht zu ſchaffen, aber auch, um den Auf⸗ bau der Zuchtgrundlage zu erleichtern, gibt die Reichsregierung im Etatsjahr 1938/9 bekanntlich Beihilfen zum Anbau von Maulbeerſträuchern. Sie werden ge⸗ währt beim Bezug von wenigſtens 500 und höchſtens 2000 einjährigen Maulbeerſträuchern. Vorausſetzung iſt weiter, daß die Anpflanzung nach den Richtlinien der Reichsfachgruppe Sei⸗ denbauer und auf eigenem Grund und Boden vorgenommen wird. 1000 zweijährige Sträucher koſten je nach Entwicklung und Stärke 25 bis 60 Mark. Die Beihilfe beträgt, ohne Rückſicht auf die bezogene Sortierung 15 Mark je 1000 Stück. Man muß dabei bedenken, daß zur Auf⸗ zucht von 40 bis 50 Gramm Seidenſpinnerbrut 1000 Maulbeerſträucher mit einem gleichblei⸗ benden Laubertrag nötig ſind. Dieſer Laub⸗ ertrag tritt aber erſt nach fünf bis ſechs Jahren ein. Tauſend Sträucher, die jeder Züchter min⸗ deſtens als Futtergrundlage beſitzen ſollte, ſind leicht unterzubringen. Die Zucht ſelbſt fällt in die Monate Juni, Juli. Auguſt und Septem⸗ ber. Wer Seidenzüchter werden will und Auskunft benötigt, wende ſich an die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V., Berlin W. 50, Neue Ans⸗ bacher Straße 9. die jedem Intereſſenten bo⸗ ſtenlos Beſcheid gibt und auch Druckmaterial verſendet.— Die Anträge auf Genehmigung von Beihilfen für den Bezug von Maulbeer⸗ ſträuchern ſind an die jeweils zuſtändige Lan⸗ desbauernſchaft zu richten. Zechſer an Peihnachlen Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landes⸗ regierung— Abt. VII ordnet unter Hinweis auf den Erlaß des Reichsminiſters für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung bom 6. 8. 4938 an, daß die neuen Leiſtungsſtufen mit Wiederbeginn des Unterrichts nach den Herbſt⸗ ferien 1938 allgemein angewendet werden. Demnach werden auch die Noten in den Weih⸗ nachtszeugniſſen 1938 zum erſtenmal auf dieſer Grundlage erteilt. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 55 Milchſchweine, 172 Läufer. Milchſchweine das Stück von 13 bis 18.— RM., Läufer das Stück von 20 bis 60 RM.— Marktverlauf: mittel. Das Wetter über Deutſchland ſteht weiter⸗ hin unter dem Einfluß eines Hochdruckgebie⸗ tes über Polen. Da das Hochdruckgebiet keine Anzeichen ſtarken Abbaues zeigt, wird eine weſentliche Aenderung des Wetters noch nicht eintreten. Montag: Nach örtlichem Frühnebel meiſt heiter, trocken, nach kühler Nacht Tempera⸗ turen bis über 20 Grad, Winde um Süd. Die Ausſichten für Dienstag: Bewöl⸗ kungszunahme, doch noch keine weſentlichen Niederſchläge. Aehlang! Heute Montag das snannende Fümwerk„Der große apnell“(er berral von Ischlhulb delzmals Im Central Das Omeigras von 11 Morgen je 36 Ar zu 25.— Mk. je Morg. zu verkaufen Näh. bei Phll. ad. nnein, Hutenteid. Leupin-Creme u. Seife selt 25 dahren bewährt bel Pickel eee, DD Aang solle kaufen Sie vorteilhaft g. Matin neben der Poſt S Abgeſchl. 2 Zimmer und Küche zum 1. Okt. an ruhige Familie zu vermieten. Mannheimerſtr. 11 2 Zimmer I mm., esichtsausschlag Haullucken. Ekzem. Wundseln us w. Rathaus- Drogerie georg Splegel Helfer! Die Seitungs⸗Huzeige iſt Ihr beſter Derkaufs⸗ und Küche zu mieten geſucht. Näh. 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Deshalb wird er ſich mit einer entſprechenden Anzeige an ſeine Käufer wenden. Der Anzeigenteil der Heimatzeitung „Viernheimer Volkszeitung“ wird gern ge⸗ leſen. Das wiſſen die großen Firmen genau, die für ihre Erzeugniſſe gerade recht gern in den vielgeleſenen Heimatzeitungen werben.— Sollte es der Kaufmann am Ort es ſich nicht auch zu Herzen nehmen? Eile Bezug dutch di UI E 1 Mit Das iſt epfki „Den le danzen Le Lage wurk Wendarmer zun Mi pen. Ae wehrkol 1 feſelt und Kinder wet Eitnation hunden in Fehn oder Nachbarn! Nacht unſe paar Stüc Jüngſtes, dieſem, m un die! Grenzf Eicherheit das Waſſer Hal gegan Mit c Ju V0 Jihrer des Rickert, ö Namiſen 0 in Gegenwa cf das 11 Es vurden unden. Er beworfen 1. ſaleypt, Als aus ertſonen ſit armen und wandten, un Mäsberdlen ote Pe! Liſenſe „Dabei wur! brunule Ni