Seiden, den Luft gibt die 1 1 bon ken ges 0 und rüucen. anzung Ide Sei⸗ D Scher Sträucher . B lis Much t 15 000 kt Auf⸗ perbrut leichlei⸗ er Laub⸗ 5 Jhten ter min⸗ lte, find fin Septen 1 7 —ů—— Auslunſt dgtuppe ue Ans; ten be material migung ſuulbeen- ige un, — N durdes, inbeiz iſen⸗ n b. g, fen mit Hai ⸗ beten 1 f Mr 13 D 2 N . E. 2 15 55 a e weile ulhrle⸗ iet keine in eine h nicht El it apern⸗ db. Newöl⸗ mlchn ur 4 l piloa 7 uch der t n der lil h U weil fan, ephet 1 d 0 mit wohl⸗ f ich nüt du titug 3 n*. fa, gan 1 el. 7 1 4 Almlsblatt der Bezugspreis: Ins Haus durch die 1 8 Nummer 219 Bor Blulhunden entflohen Mit vier Monate altem Kind nachts durch den Grenzfluß Das iſt die Anklage, die Elſe Krziwa⸗ nowſki aus Obergrund erhebt: „Den letzten Dienstag werde ich in meinem nanzen Leben nicht vergeſſen, denn an dieſem Tage wurde unſere Wohnung von tſchechiſchen Gendarmen geſtürmt, um meinen Mann zum Militärdienſt zu verſchlep⸗ pen. Als er ſich weigerte, wurde er mit Ge⸗ wehrkolben niedergeſchlagen, ge⸗ feſſelt und dann weggeſchleift. Als meine Kinder wegen dieſer rohen und unmenſchlichen Situation aufſchrien, wurden ſie von den Blut⸗ hunden in den Keller getrieben. Erſt zehn oder zwölf Stunden ſpäter befreiten uns Nachbarn und ſo haben wir noch in der gleichen Nacht unſere Flucht angetreten, nur mit ein paar Stück Brot und etwas Milch für mein Jüngſtes, das erſt vier Monate alt iſt. Mit dieſem, meinem jüngſten Kind, bin ich, bis un die Bruſt im Waſſer, durch den Grenzfluß gewatet, um mein Kind in Sicherheit zu bringen und dieſen Weg durch das Waſſer und durch Nacht bin ich noch drei⸗ mal gegangen.“ Niedergeknüppell! Mit Gummiknüppeln und Eiſenſtangen! Graslitz, 20. Sept. In Bogelsdorf bei Rothau wurde der Führer des Freiwilligen Schutzdienſtes Adolf Rickert, deſſen Bruder in Silberhach von Marxiſten erſchoſſen worden war, verhaftet und in Gegenwart einer zahlreichen Menſchenmenge nuf das unmenſchlichſte miß handelt. Es wurden ihm Arme und Beine zuſammenge⸗ bunden. Er wurde auf einen Laſtkraftwagen geworfen und in unbekannter Richtung ver⸗ ſchleppt. Als aus der erregten Menge eine Reihe von Perſonen ſich gegen die ſchwerbewaffneten Gen⸗ darmen und die Mitglieder der Roten Wehr wandten, um ſie zu veranlaſſen, dieſer brutalen Mißhandlung doch ein Ende zu ſetzen, ging die Rote Wehr mit Gummiknüppeln und Eiſenſtangen gegen die Bevölkerung vor. Dabei wurde eine Reihe von Perſonen durch brutale Mißhandlungen verletzt. (Siehe auch Innenblatt) Auſſchrei der Gequällen Dr. E. K. Am geſtrigen Abend übertrug der Rundfunk einige Unterredungen mit Sudeten— deutſchen, die in Flüchtlingslagern in Deutſch—⸗ land untergebracht ſind. Es iſt gut, daß die Deutſchen im Reich auf dieſe Weiſe durch die ſchlichten Tatſachenſchilderungen von Flüchtlin⸗ gen auf unmittelbare Weiſe hören, mit welcher geradezu ſataniſchen Grauſamkeit dieſe von den tſchechiſchen Bluthelden gequält wurden. Einer dieſer Flüchtlinge erzählte mit einfachen Worten, wie es ihm erging. Er hat nichts anderes getan, als früher ſich durch Rückſprachen mit den Prager Regierungsſtel⸗ len für die Beſſerung der unhaltbaren Zu— ſtände in den Reihen ſeiner Landsleute einzu— ſetzen, die vom Hungertod bedroht wurden. Weil er im Beſitze von Material war, das die⸗ ſes Elend ſchwarz auf weiß bezeugte, wurde er kurzweg verhaftet und die Qual einer lan- gen Unterſuchungshaft über ihn verhängt. Neun Wochen ſaß er gefangen, dann wurde er durch die Vermittlung von Lord Runciman freigelaſſen, an den ſeine Frau ſich gewandt hatte. Der Flüchtling konnte nicht zu Ende er⸗ zählen. Tränenerſtickt konnte er nur in Bruch⸗ ſtücken der Rede ſein Schickſal andeuten. Wer dieſe Schilderung hörte, mußte aufs Tiefſte er⸗ ſchüttert ſein. Eine furchtbare Anklage gegen ein Syſtem, das im 20. Jahrhundert noch einmal die geſchichtlichen Methoden ſeiner Huſſitenherrſchaft praktiſch heraufbeſchwört. Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswetſe: Täglich, ausgenommen an Sonnta en und gebracht monatlich 1.60 RM. ei ießli oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließli 90 al eiertagen. 1 otenlohn, ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC ͤͤ ˙· Dienslag Ueber hunderttauſend Sudeten deutſche ſind inzwiſchen aus ihrer Heimat geflüchtet. Man muß ſich ganz nüchtern über⸗ legen, was das heißt. Was es heißt, in einem aus dem Grauen des Augenblicks gefaßten Entſchluß, Haus und Hof zu verlaſſen, das Heim aufzugeben, in dem man jahrelang ge⸗ wohnt und gelebt hat, wegzugehen in das Un⸗ gewiſſe, wenn freilich auch das größere Vater⸗ land in der Ferne wartet. Hunderttau⸗ ſend Menſchen flüchten nicht, wenn 88S Görlitz, 20. September. Bei Seidenberg, das unmittelbar an der Grenze liegt, kam es heute nacht zu einem un⸗ erhörten tſchechiſchen Feuerüberfall auf das friedliche Grenzſtädtchen, bei dem zwei Perſonen ſchwer verletzt und 15 leicht verletzt wurden. Schon am Montag abend wurde in Seiden⸗ berg bekannt, daß in Bersdorf eine größere Ab⸗ teilung Rote Wehr in Uniformen des tſchechi⸗ ſchen Militärs eingetroffen war mit der Abſicht, das Flüchtlingslager in Seidenberg auf deut⸗ ſcher Seite nachts auszuheben, und eine Reihe von Flüchtlingen zu entführen, deren Entkommen offenbar den Tſchichen außerordent⸗ lich unangenehm war. Unter dieſen Flüchtlingen befand ſich auch ein tſchechiſcherdendarm. Wegen der eingegangenen Nachrichten wurde die Grenzwache bei Seidenberg noch in der Nacht verſtärkt. Gegen 3 Uhr morgens bemerkte die Grenz⸗ §§ London, 20. September. Für die Londoner Blätter iſt es jetzt durch⸗ weg ein offenes Geheimnis was die engliſch⸗ franzöſiſchen Vorſchläge zur Löſung der tſchechi⸗ ſchen Frage vorſehen, nämlich: 1. Abtretung der überwiegend ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete an Deutſchland. den 20. Jeplember 1938 Chronik namenloſen ſudetendeutſchen Das Wülen der Soldateska— Mord und Lolfchlag ſind die Kennzeichen des iichetho⸗ſlowakiſthen Slaales nicht alleräußerſte Not ſie zwingt! Der Terror und die Verfolgungen der Tſche⸗ chen nach Moskauer Inſtruktionen müſſen entſetz⸗ lich geweſen ſein, wenn eine ſolche Menge ſich zur Flucht entſchließt. Und dieſe Schreckens herrſchaft wütet noch ungehemmt weiter, wie der immer noch ununterbrochene Strom der Flüchtlinge beweiſt. Die Welt erlebt zum zwei⸗ tenmal die furchtbaren Zuſtände von Spanien! Hier und dort ſteckt der Moskauer Draht⸗ zieher dahinter! Wird man draußen in die⸗ wache plötzlich, daß aus der Gegend Tſchern⸗ hauſen ſichmilitäriſche Abteilungen in Stärke von mehreren hundert Mann in verſchiedenen Trupps kriegsmäßig der Grenze näherten. Als ſie ſich in der Höhe des tſchechiſchen Zollamtes befanden, das etwa 150 Meter von der Grenze entfernt liegt, er⸗ öffnete eine kleine Gruppe Gewehr feuer auf die deutſche Paßbude und das deutſche Zollgebäude. Im gleichen Augen⸗ blick ging die zweite Gruppe der Roten Wehr direkt gegen Seidenberg vor und über ⸗ ſchritt gegen 3.30 Uhr die Reichs ⸗ grenze. Sie verſuchte in den Ort Seidenberg einzu⸗ dringen, wurde aber daran von den deutſchen Grenzwachen, die durch Leuchtkugeln eilig an die gefährliche Stelle gerufen wurden, gehin⸗ dert. Sie beſchoſſen dann etwa eine Stunde lang aus Gewehren und Maſchinengewehren den Ort Seidenberg. Der Marktplatz von Sei⸗ 2. Volksentſcheid für die übrigen ſudeten⸗ deutſchen Gebiete. 3. Neutraliſterung des neuen tſchechiſchen Staates durch internationale Garantien der europäiſchen Hauptgroßmächte. Kein Londoner Blatt zweifelt mehr daran daß ſich die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge auf N„Auch die Frauen Tſchechiſche Flintenweiber werden nach ſowjetſpaniſchem Vorbild von Mord zu Mord an Sudetendeutſchen ausgebildet. Nach der Bewaffnung von tſchechiſchen Zuchthäuslern und Unter⸗ weltlern ſtellt das in„Ceſke Slovo“ veröffentlichte Bild einen weiteren Beitrag zu dem ver⸗ brecheriſchen Vernichtungswillen der huſſitiſchen Machthaber dar, die nicht einmal davor zurück- ſchrecken, mordgierige Megären auf die friedliche ſudetendeutſche Bevölkerung zu hetzen.„Auch die Frauen zu den Waffen!“ heißt die Ueberſchrift. zu den Waffen!“ Verkündigungabiatt det 26 An. iernbelm Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PSK L'hafen 15101 14. Jahrgang Leides ſer Welt dieſe tſchechiſche Schmach des Jahrhunderts erkennen, die Prag auf ſich geladen hat, indem man nun auch in der Tſchecho⸗Slowakei den bolſchewiſtiſchen Unter⸗ menſchentum-Methoden Tür und Tor geöffnet hat? Die Tſchecho-Slowakei hat ſelbſt ihr Schickſal beſiegelt. Ein ſolcher Verbrecherſtaat hat ſeine Exiſtenzberechtigung verwirkt. Es gibt nur eine Möglichkeit: Weg damit! N Ein Feuerüberjall auf deutschen Grenzort Jerſuch, ein Flüchklingslager zu ſlürmen- Iwei Ichwerverlehle und 15 Leichlverletzle denberg, deſſen friedliche Bevölkerung durch den Vorfall in größte Erregung verſetzt wurde, weiſt eine ganze Reihe von Einſchüſſen auf. Desgleichen ſind das Gebäude des deutſchen Zollamtes und die Paßbude mit Kugeleinſchlä⸗ gen überſät. Bei dem Vorfall wurden leider zwei Ange⸗ hörige der Grenzwache ſchwer und 15 leicht ver⸗ letzt. Gegen 4.30 Uhr zogen ſich die tſchechiſchen Abteilungen langſam wieder auf tſchechi⸗ ſches Staatsgebiet zurück. Aus einer Reihe von Blutlachen geht hervor, daß ſie offenbar ebenfalls Verletzte gehabt haben, deren Zahl jedoch nicht feſtſteht, da ſie ihre Verletzten auf tſchechiſches Gebiet mit⸗ nahmen. Erſt gegen Morgen trat in dem Grenzabſchnitt wieder Ruhe ein. Es wurde ſofort eine umfangreiche Unterſuchung wegen des brutalen tſchechiſchen Friedensbruches und des Ueberfalls auf eine reichsdeutſche Grenz⸗ ſtadt eingeleitet. Der engliſch⸗franzöſiſche Tichechen⸗Plan Vas die Londoner Blälter berichten— Ein großer Teil der engliſchen Preſſe rät Prag zur Annahme dieſer Linie bewegen. Die meiſten Blätter er⸗ warten die. dieſes Planes durch die Tschechen. da ihnen nichts anderes übrig bleibe. Mit Spannung wartet man jetzt auf die Antwort Prags. Mit 1 8 der Oppoſitionsblätter, die jetzt ihr politiſches Ge⸗ plänkel wieder aufnehmen, hat im Grunde ge⸗ nommen kein Londoner Blat gegen dieſen Plan etwas einzuwenden. Im Gegenteil, ein großer Teil der Preſſe ſetzt ſich für ſeine Annahme durch Prag ein. So redet die„Times“ den Tſchechen zu, den Plan an zuneh⸗ men. Sie ſchildert dann, wie ſchwer es für die Tſchechen und insbeſondere für Beneſch ſein würde, einem derartigen Plan zuzuſtimmen und weiſt dann aber auf die ehemalig religiö⸗ ſen und ſpäteren raſſiſchen und politiſchen Strei⸗ tigkeiten zwiſchen Tſchechen und Deutſchen hin, wobei ſie erklärt, die erſte Sorge der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Republik hätte es ſein ſollen, ſeine Nationalitäten zufrieden zu ſtellen. Das habe ſie aher nicht fertiggebracht. Jetzt, 20 Jahre nach dem Friedensvertrag, ſeien die Volksgrup⸗ pen mit der tſchechiſchen Herrſchaft weniger verſöhnt als noch vor einigen Jahren. So habe man die Deutſchen mit Nadelſtichen be⸗ arbeitet, z. B. durch öffentliche Bekannt⸗ machungen in tſchechiſcher Sprache in rein deut⸗ ſchen Gebieten. Ferner habe man ihnen ihren Anteil in den Gemeindeverwaltungen vorent⸗ halten. Es könne alſo wirklich nicht das Intereſſe Prags ſein. Sudetendeutſche als Untertanen eines Staates zu behalten, den die meiſten von ihnen im Herzen verabſcheuen. T— ³ ·wmꝛAA ⁵ͤWQAAA ⁰—ů)pee Das Krebsgeſchwür Europas Eine Unterredung mit dem Führer über die Tſchecho⸗Slowakei Ausführlicher Bericht im Innern des Blattes in ihrem Leitartikel (Weltbild, M.) C. ĩͤ v 8 . 7 e 8 — . e — 8 eee Die„Times“ kommt dann in ihren weiteren Ausführungen zu dem Ergebnis, daß nach dem Ausſcheiden der Sudetendeutſchen Prag immer noch über ein wohlorganiſiertes und gut ausge⸗ richtetes Land verfügen würde. Das Blatt wünſcht, die tſchechiſche Regierung möge zu der Anſicht kommen, daß das augenblickliche Opfer ein Gewinn ſei, insbeſondere wenn die Neuver⸗ teilung in Mitteleuropa der Vorläufer für weitere Bereinigungen und das Muſter für ein umfaſſenderes Syſtem werden könne, deſſen Hauptziel die Verbannung des Krieges zwiſchen ziviliſierten Nationen ſei. Die beiden Abendblätter„Daily Ex⸗ preß“ und„Daily Mail“ melden in ihren Spätausgaben in größter Aufmachung, daß die Tſchechen bereits grundſätzlich den fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Plan angenommen hät⸗ ten.„Daily Expreß“ meldet außerdem aus Prag, daß Beneſch ſeinen Rücktritt einrei⸗ chen werde. „Der politiſche Korreſpondent des Blattes er⸗ klärt, in London erwarte man mit Zuverſicht eine baldige zuſtimmende Antwort Prags. „Daily Mail“ ſchreibt, Frankreich und Eng⸗ land hätten ſich zuſammengetan, um den Frie⸗ den zu retten. Den Staatsmännern, die dieſes ſchafften, komme größte Ehre zu. Noch ſei die Kriſe nicht vorbei. Der Friede Europas werde aber nur möglich ſein, wenn die Volksgruppen alle Rechte erhielten. Man könne der Tſchecho⸗ Slowakei nur raten, den Realitäten ins Auge zu ſchauen und die Vorſchläge Englands und Frankreichs anzunehmen. Prag ſtehe vor der Wahl der Annahme dieſer Vorſchläge oder eines Krieges ohne jegliche Hilfe gegen einen über⸗ mächtigen Feind. Selbſtverſtändlich würden die Tſchechen nicht gern Gebiete abtreten, die die Zeichner der Karte von Verſailles ihnen zuge⸗ teilt hätten. Man habe aber eingeſehen, daß die fünſtliche Schaffung der Tſchecho⸗Slowakei ein Fehler geweſen ſei. Es würde aber wahnſinnig ſein, wollte man verſuchen, dieſen Fehler durch einen Krieg zu verewigen. „News Chronicle“ iſt natürlich über den eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Plan ſichtlich erboſt und zwar beſonders, da„die Tſchecho⸗Slowakei bisher die Zelle der Demokratie“ geweſen ſei. Sleuerſtreik gegen Prag Prag, 20. Sept. Die ſudetendeutſche Bevölkerung hat als Proteſt gegen den Tſchechenterror alle Steuerzahlungen eingeſtellt und iſt in den Steuerſtreik getreten. Aus Prag wird weiter gemeldet: Beim Finanzminiſterium in Prag laufen von den Steuerämtern des ganzen Staatsge⸗ bietes Meldungen ein, wonach auch im tſche⸗ chiſchen Gebiet die Steuerzahlungen ein⸗ geſtellt ſind. Geſtern fand deswegen in Prag eine Konferenz der Landesfinanzdirektoren un⸗ ter Vorſitz des Finanzminiſters ſtatt. Die Kon⸗ ferenz verlief jedoch ergebnislos. Haus Waglik floh ins Reich Köln, 20. Sept. Wie der„Weſtdeutſche Beobachter“ meldet, hat auch der bekannte ſudetendeutſche Dichter Hans Watzlik die Grenze der Tſchechei überſchritten und Zuflucht im Reich geſucht. Watzlik, der auf dem Gang über die Grenze von ſeiner Frau begleitet wurde, mußte ebenfalls dem Terror der Huſſiten weichen. Schon als er nach ſeiner letzten Vortragsreiſe durch das Reich nach Böhmen zurückkehrte, war er eingehenden und beleidigenden Unterſuchungen durch tſche⸗ chiſche Gendarmen ausgeſetzt. Als ſich am Sams⸗ tag Horden tſchechiſcher Soldaten dem Heimat⸗ ort des Dichters näherten, mußte er die Flucht antreten. Bom Jug geſtürzt Erſchütterndes Schickſal eines Flüchtlings Bodenbach, 20. Sept. Wie ein Alpdruck liegt es über dem freund⸗ lichen Städtchen Bodenbach, kaum können es die Menſchen faſſen, was ſich hier an Blut⸗ vergießen, Mord und Greueln tſchechiſcher Henkersknechte abgeſpielt hat. Erſchüttert ſind ie über das Schickſal eines jungen Deutſchen, der am Samstag das Opfer der Tschechen wurde. Zwiſchen Bodenbach und Mittelſtadt dicht an der Grenze verſuchte der Flüchtling, der verfolgt wurde, auf einen nach Deutſchland fahrenden Güterzug aufzuſpringen und ſich ſo dem Zugriff tſchechiſcher Schergen zu ent⸗ ziehen. Unglücklicherweiſe kam er dabei zu Fall und geriet auf die Gleiſe. Beide Beine ſind ihm abgefahren worden. Von tſchechiſchen Beamten wurde der Unglückliche dann abtransportiert. Ueber ſein Schickſal iſt leider nichts in Erfah⸗ rung zu bringen. Maulkorbverordnung für die geſamle Prager Preſſe Man dokumentiert die eigene Unſicherheit Prag, 20. September In Prag erregt eine Abbehe Bekanntmachung großes Aufſehen und Mißbehagen, die das ge⸗ ſamte Prager Preſſeweſen unter eine rigoroſe Vorzenſur ſtellt. Danach wird den Tageszeitungen die Pflicht auferlegt, jeweils zwei Stunden vor dem Erſcheinen Pflichtexem⸗ lare bei der Polizeidirektion F Von iuſic amtlichen Bevormundung, die nur für die Unſicherheit der Prager Regierung ſprechen kann, wird auch das Kenſtige geſamte Zeitſchriften⸗ weſen er aß. m dieſem Angſterlaß den ge⸗ wünſchten Nachdruck zu verleihen, ſind für Nichtbefolgung dieſer Maulkorbverordnung äußerſt harte Geld⸗ und Freiheitsſtrafen ange⸗ kündigt worden, ſo u. a. Geldſtrafen bis zu 10 000 Kronen. Das kichechiſche uebel muß abgestellt werden! des Führers Ankerredung mit Ward Prite über Europas Krebsgeſchwür London, 20. Sept. In der„Daily Mail“ veröffentlicht Ward Price eine Unterredung mit dem Führer, der den engliſchen Journaliſten auf dem Oberſalzberg in Berchtesgaden emp' fangen hat. Das Blatt gibt das Interview in ſeiner Montagmorgenausgabe in größter Aufmachung unter der ſiebenſpaltigen Ueber- ſchrift„Hitler über die Aufrichtigkeit des Pre- n und ſeinen guten Willen“ wie- er. Wie Ward Priee berichtet, erklärte der Füh⸗ rer u. a.: „Die Tſchechen ſagen, ſie könnten Volksabſtimmung abhalten, weil ſolche Maßnahme in ihrer Verfaſſung nicht vorgeſehen ſei. Mir aber ſcheint, daß ihre Verfaſſung nur eines vorſieht, daß ſie ben Millionen Tſchechen acht Millio⸗ nen Minderheitenvölker unter⸗ drücken ſollen. Dieſes tſchechiſche Uebel muß ein für alle⸗ mal abgeſtellt werden, und zwar jetzt. Das iſt ein Krebsgeſchwür, das den ganzen Or⸗ ganismus Europas vergiftet. Wenn man es ſich weiter entwickeln läßt, würde es die internationalen Beziehungen infizieren, bis ſie endgültig zuſammengebrochen ſind. Dieſer Zuſtand hat 20 Jahre lang gedauert. Niemand kann ermeſſen, was er die Völker Europas in dieſer Zeit gekoſtet hat. Die Tſchecho⸗Slowakei, die als Verbündeter Sow⸗ jetrußlands mitten ins Herz Deutſchlands vor⸗ ſtößt, hat mich beſtärkt, eine große deut⸗ ſche Luftwaffe zu ſchaffen. Dies wieder⸗ um führte Frankreich und Großbritannien da⸗— zu, ihre eigene Luftflotte zu vergrößern. Ich habe in letzter Zeit die deutſche Luftwaffe we⸗ gen der jetzt in der Tſchecho-Slowakei herr⸗ ſchenden Lage verdoppelt. Sollte es uns jetzt nicht gelingen, dieſe Kriſe zu beheben, würde Generalfeldmarſchall Göring mich bald bit⸗ ten, die deutſche Luftwaffe aufs neue zu ver⸗ doppeln, und dann würden die Engländer und die Franzoſen wieder ihrerſeits ihre Luftflot⸗ ten verdoppeln, und ſo ginge das wahnſinnige Wettrennen immer weiter. Glauben Sie, fährt der Führer fort, es machte mir Freude, meine großen Bau- und Arbeitsbeſchaffungspläne im ganzen Land ſtop⸗ pen zu müſſen, um eine halbe Million Arbei— ter an die Weſtfront zu ſchicken, um dort im Rekordtempo eine ungeheure ſtungsanlage bauen zu laſſen? Es wäre mir lieber, wenn ich ſie zum Bau von Arbei⸗ ter- und Siedlerwohnungen, großzügigen Auto— ſtraßen, neuen Schulen und ſozialen Einrich— tungen einſetzen könnte, als für den Bau von unproduktiven Feſtungsanlagen. Aber ſolange die tſchechiſche Unterdrückung einer deutſchen Minderheit Europa in Fie⸗ keine eine FJe⸗ ber hält, muß ich auf alles, was kommen kann, gefaßt ſein. Ich habe die Maginot⸗ Linie ſtudiert und viel davon gelernt; aber wir haben etwas nach unſeren eigenen Ideen erbaut, was noch beſſer iſt, und was jeder Macht der Welt ſtandhalten würde, wenn wir, angegriffen, wirklich in der De⸗ fenſive bleiben ſollten. Wir wollen leinen Krieg! Alles dies iſt aber Wahnſinn, denn niemand in Deutſchland denkt daran, Frankreich anzu⸗ greifen. Wir hegen keine Reſſentiments gegen Frankreich: Im Gegenteil in Deutſchland herrſcht ein ſtarkes Gefühl der Sympathie für Frankreich. Ebenſo wenig will Deutſchland Krieg mit England. „Herrgott!“ rief der Führer aus, was könnte ich alles in Deutſchland und für Deutſchland tun, wenn dieſe tſchechiſche Unterdrückung von einigen Millionen Deutſcher nicht wäre. Aber ſie muß aufhören. Und ſie wird auf⸗ hören!“ Daß franzöſiſche Miniſter bisher verſprochen haben, der Tſchecho-Slowakei beizuſtehen, führte Herr Hitler aus, ſtehe im Widerſpruch zu ihren eigenen früheren Taten. Frankreich habe zugelaſſen, daß das Saargebiet ſich von der franzöſiſchen Kontrolle losgeſagt habe. Ob— wohl das Saargebiet für Frankreich von gro— ßer wirtſchaftlicher, politiſcher und ſtrategiſcher Bedeutung war. Jetzt aber reden manche Leute in Frankreich davon. einen Weltkrieg zu entfeſſeln für ein Land, obwohl für ſie keine wirtſchaftlichen oder andere unmittel- bare Intereſſen auf dem Spiel ſtehen. 1 Und ſie tun das einzig und allein, um den Tſchechen zu ermöglichen, den Sudetendeutſchen zu verweigern, was die Franzoſen den Saar- ländern gewährt haben. Auf gleiche Weiſe ließ England Südirland ſeine vollſtändige Autonomie, und gab vor 100 Jahren Hol⸗ land den Belgiern ihre Unabhängigkeit Die Tſchechen waren nie ein ſelbſtändiges Volk, bis die Friedensverträge ſie zu einer unver⸗ dienten und künſtlichen Herrſchaft über Min⸗ derheiten erhoben, die zahlreicher als ſie ſelbſt ſind. Im Mittelalter war Böhmen ein deut- ſches Kurfürſtentum. Schon 200 Jahre vor der Zeit der Königin Eliſabeth entſtand in Prag die erſte Univerſität. Das moderne Deutſch wurde durch die Diplomatenſprache geſchaffen, die in Regierungsbüros des deutſchen Kaiſers in dieſer Stadt, die er zeitweilig zu ſeiner Hauptſtadt machte, geſprochen wurde. Während der Huſſitenkriege allerdings waren die Tſchechen einmal vorübergehend ſelbſtändig. Sie machten davon Gebrauch wie die Bolſche⸗ wiſten, brandſchatzten und plünderten, bis die Deutſchen ſich erhoben und ſie zurückſchlugen. Ein paar geiſtig unterlegene Tſchechen N. Beneſch iſt ein Politiker, kein Ilaatlsmann „Die Schaffung dieſer heterogenen tſchechſo⸗ ſlowakiſchen Republik nach dem Krie⸗ ge war Wahnſinn“, rief der Führer aus. „Sie hat keinerlei Merkmale einer Nation, weder vom Geſichtspunkt der Ethnologie noch der Strategie, Wirtſchaft oder Sprache. Einer handvoll geiſtig unterlegener Tſchechen die Herrſchaft über Minderheiten zu geben, die zu Völkern, wie dem deutſchen, dem polniſchen oder ungariſchen gehören, mit einer tauſendjährigen Kultur hinter ſich, war ein Werk des Wahnſinns und der Ignoranz. Die Sudetendeutſchen haben vor den Tſchechen keinerlei Reſpekt und werden ihre Herrſchaft nie akzeptieren. Nach dem Kriege erklärten die Alliierten, die Deutſchen ſeien nicht würdig, über Schwarze zu herrſchen und ſetzten doch zur gleichen Zeit ein zweitrangiges Volk wie die Tſchechen über 3% Millionen Deutſcher von beſtem Charakter und höchſter Kultur. Wenn damals ein mächtiges Deutſchland exiſtiert hätte wäre das unmöglich geweſen, und ſeit Deutſchland wieder erſtarkte, begannen die Sudetendeutſchen ſich zu behaupten. Die tſchechiſche Regierung verſucht verzweifelt, die europäiſchen Großmächte gegen- einander auszuſpielen, denn ſonſt könnte der tſchechiſche Staat nicht weiter be⸗ ſtehen— aber es iſt unmöglich, ein ſo unna⸗ türliches Gebilde durch politiſche und diploma⸗ tiſche Tricks aufrechtzuerhalten!“ Herr Hitler ſprach mit bitterer Entrüſtung von dem Haßgefühl der tſchechiſchen Regierung gegen Herrn Henlein. „Wenn Henlein verhaftet wird, bin ich der Führer der Sudetendeutſchen“, rief er aus, „und ich will dann ſehen, wie lange Dr. Be⸗ neſch noch ſeine Dekrete herausgeben kann. Hoffentlich erläßt er keinen Haftbefehl gegen mich. Wenn die Tſchechen einen großen Staats⸗ mann gehabt hätten, hätte er längſt die Sude⸗ tendeutſchen ſich ans Reich anſchließen laſſen, und wäre froh geweſen, ſo die Fortdauer der Autonomie für die Tſchechen ſelber ſicherzu⸗ ſtellen. Aber Dr. Beneſch iſt ein Politiker, kein Staatsmann.“ Auf die Frage, ob der Beſuch des Premier- miniſters die Ausſichten einer friedlichen Rege⸗ lung des Tſchechen-Problems verbeſſert hätte, antwortete der Führer:„Ich bin von Miſter Chamberlains Aufrichtigkeit und gutem Willen überzeugt.“ 5 Erauſame Menſcheniagd in Eger Die Skadk wird zur Vernichtung vorbereilel Arzberg, 20. September Frauen, die aus der unter dem Tſchechen⸗ terror ſtehenden Stadt Eger flüchteten, be⸗ ſtätigen die furchtbaren Greueltaten der ent⸗ menſchten Horden in dieſer kern⸗ deutſchen Stadt. Sie berichten von den grauenvollen Vorbereitungen, die von der tſche⸗ chiſchen Soldateska zur Vernichtung der ganzen Stadt getroffen worden ſind. Die Kaſerne der 33er in Eger iſt auf der rückwärtigen Seite mit Sprengkapfſeln verſehen worden, daß bei der Sprengung die Hauptſtraße von den Trümmern bedeckt wird. Die Rote Wehr beherrſcht in Eger eindeutig die Stadt. Sie iſt zwar am Tage kaſerniert, wird aber bei Dunkelheit auf die wehrloſen Menſchen los⸗ gelaſſen. Die nach Eger kommenden Flücht⸗ linge werden zunächſt in die Stadt hinein⸗ late am Markt aber werden ſie am hel⸗ en Tage feſtgehalten und die cher gen freuen ſich des Entſetzens, das ſie heraufbeſchwö⸗ ren. Alle Radiogeräte in der Stadt ſind be⸗ ſchlagnahmt worden, in den Gaſthäuſern iſt bei ſchwerer Strafe verboten, deutſche oder italie⸗ niſche Sender einzuſtellen. So wird alles ge⸗ tan, damit die Bevölkerung in peinigender An⸗ ſicherheit über ihr Schickſal bleibt. Niemand wagt es, ſelbſt am hellen Tage, über die Straßen zu gehen, die von Patrouillen durch⸗ zogen werden, deren ganze Tätigkeit darin be⸗ ſteht, die Menſchen zu beläſtigen. Nach Eintritt der Dunkelheit darf in keinem der Häuſer Licht gebrannt werden, geſchweige denn, daß jemand die Straßen betreten darf. Wie es bei den dauernden Schießereien, dem Gegröhle der beſoffenen und entfeſ⸗ ſelten Soldateska um die Nachtruhe der Menſchen beſtellt iſt, bedarf keiner Beſchreibung. Die zuletzt aus Eger kommenden 1 be⸗ richten, daß bereits ein drückender Nahrungs⸗ mangel eingetreten iſt. Vor den Lebensmittel⸗ geſchäften ſtehen Polizeimannſchaften, die mei⸗ ſten Geſchäfte werden ſchon am frühen Nachmit⸗ tag geſchloſſen, weil ſie nichts mehr zu verkaufen haben. / Moskau hilft Prag! Sowietſender ſtört Uebertragung der ſudetendeutſchen Kundgebung Die Uebertragung der großen ſudeten⸗ deutſchen Kundgebung in Dresden auf alle deutſchen Sender hat die Gewalthaber in Prag veranlaßt, ſich flehend an ihre Moskauer Auftraggeber und Drahtzieher mit einem dringend en Hilferuf zu wenden. Dieſer Hilferuf hat den Erfolg ge⸗ habt, daß einwandfrei am Montagabend in der Zeit von 20.30 bis 22.30 Uhr ſich bemühten, den Empfang deutſcher Rundfunkſender mit allen Mitteln 3u ſtören und unmöglich zu machen. In Oſtpreußen waren faſt ſämtliche deutſchen Sender beſchränkt oder gar nicht hörbar. Die Störungen dehnten ſich aber auch auf Polen und den ganzen öſtlichen Teil des Reiches aus. Fer⸗ ner wurden auch die Kurzwellenſender DJ und DC ſo geſtört, daß ſie nur zu 75 Prozent empfangen werden konnten. Die Brandfackel ſoll leuchlen! Emigrant plant Gastod für Sudetendeutſche Hohenberg, 20. Sept. In Liebenſtein hat der vielfach vorbe⸗ ſtrafte Emigrant Kirſchnik aus Eger das Kommando über die„Rote Wehr“ übernommen. Seinem ſadiſtiſchen Gehirn iſt der grauenhafte Plan entſprungen, die Sudeten⸗ deutſchen in der Turnhalle zuſammenzutreiben und mit Gas auszu räuchern. Das gehört nach ſeiner Auffaſſung zu den„Vertei⸗ digungsmaßnahmen“ des über 2400 Einwoh⸗ ner zählenden Dorfes. Am Freitag wurden auf das Kommando die⸗ ſes Burſchen hin die beiden Dorfteiche abgelaſſen, aus denen die Feuerlöſchgeräte geſpeiſt werden, und in der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde dann auch prompt in den Häuſern der Sudetendeutſchen in der Nähe des Marktes Feuer angelegt, das jedoch durch die Einwohner rechtzeitig bemerkt und abgelöſcht werden konnte. In einem anderen Ort auf der Straße nach Eger wurde nach der gleichen Methode verfah⸗ ren und Petroleum⸗ und Benzin ⸗ kannen über die Scheunen der Sudetendent⸗ ſchen ausgegoſſen. Auch hier konnte nur durch das geſchloſſene Eingreifen der Einwohnerſchaft unabſehbares Unglück verhindert werden. Auf dem Trilffbrelt abgeknallt Das iſt die Anklage, die Martin Eilers aus Mittelgrund erhebt: So furchtbar auch die Schreckensherrſchaft der Tſchechen geweſen und die Bluthunde mich faſt zu Tode geſchunden haben, ich kann nicht mehr lange hier bleiben. Eine innere Stimme befiehlt mir, ſo ſchnell wie möglich mich beim Freikorps zu melden. Das bin ich ſchun meinen beiden Brü⸗ dern ſchuldig, die auf beſtialiſche Weiſe ermordet worden ſind. Beide mußten Schanzarbeiten verrichten, und da ſie das Erniedrigende dieſer gegen die groß⸗ deutſche Heimat gerichteten Arbeiten nicht län⸗ ger ertragen konnten ergriffen ſie die Flucht. Nach einer aufregenden Verfolgung über die Dächer wurden ſie an der Eiſenbahnſtrecke Bo⸗ denbach— Reichsgrenze geſtellt. Im gleichen Augenblick rollte ein Güterzug über die Schienen. Meine Brüder ſchwangen ſich auf die Trittbretter eines Wagens und hoff⸗ ten ſo zu entkommen. Die Tſchechen eröffneten aber ſofort das Feuer und ſchoſſen beide herun⸗ ter. Sie waren beide tot!“ Tſchechiſche Brandleger Sudetendeutſche Höſe ſollen in Flammen aufgehen Sebnitz, 20. September Sudetendeutſche Flüchtlinge in dem Durchgangslager Sebnitz und Felſenmühle berichten übereinſtimmend über offene Brand⸗ vorbereitungen des kommuniſtiſchen Geſindels im Grenzgebiet. Die„Rote Wehr“ iſt unauf⸗ hörlich an der Arbeit, Benzinfäſſer und Holz⸗ wolle über das Land zu verteilen, um in einem beſtimmten Augenblick die Höfe der deutſchen Kleinbauern und die Häuſer deutſcher Bürger in Flammen aufgehen zu laſſen. Die tſchechiſche Gendarmerie hilft den Kommuniſten eifrigſt bei ihrer furchtbaren Arbeit, ein Beweis, daß dieſes jeden menſchlichen Tuns hohnſprechende Verfah⸗ ren von oben gewünſcht und unterſtützt wird. In den Grenzwäldern wird dieſes rote Geſindel, wie die Flüchtlinge es oft genug verſpüren mußten, zum Wachdienſt eingeſetzt, wo es ſeine Mord⸗ gelüſte an umherirrenden Frauen und Kindern ausläßt. Für dieſes blutige Treiben werden die Kommuniſten auf den Gendarmerieſtationen und Militärſtellen mit Waffen verſehen und ein⸗ gekleidet. a * * Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil! Dr Eduard übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim. Hall & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: a Marti Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckeref Hale kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. VIII. 19e über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gülti ſowjetruſſiſche Sender Kuhn, Worms; für den Fin gegen ö tieſige lingen Landes ite S 10 Au 112 en Süd — 5 Proteſt Terror kenntnie legten. die gros ein Reis leitet d. Telſchen ken kon. Höller! Abgeotd Bei d der Sr fer Aus der Pref Abgeordn 0 Meine chen heut deulſche i Valtzgen zen Be Unser! und Fra Vrüder i leben. J die Gewi A. 56 aus ſager laſſen, uf Aenderun Ihnen der, und waten, se mat, und ſiegen m Immer Wal. Syre Führer Ifr al tet au Die Knet Wir ſin tenden 2 Jahre ſen Tage Höhepunkt Uns leucht fertigt die Hußte. 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Eine unbe⸗ ſchreibliche Stimmung herrſchte in dem übervol⸗ len Saal, in dem mit Tauſenden von Flüchtlin⸗ gen Abertauſende Dresdner einen flammenden Proteſt gegen den unmenſchlichen tſchechiſchen Terror erhoben und zugleich ein begeiſtertes Be⸗ kenntnis zu Deutſchland und ſeinem Führer ab⸗ legten. Immer und immer wieder hallten durch die große Halle ſpontane Sprechchöre„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“, ſodaß der Ortsgruppen⸗ leiter der Sudetendeutſchen Partei Hans Man⸗ Tetſchen die gewaltige Kundgebung kaum eröff⸗ nen konnte. Die Begrüßung nahm Abgeordneter Höller vor, der beſonders die ſudetendeutſchen Abgeordneten Dr. Sebekowſki und Bruno Vir ſprethen zur ganzen Welt: Dresden, 20. September. Bei der gewaltigen Kundgebung der Sudetendeutſchen in dem Dresde· ner Ausſtellungspalaſt am Montagabend führte der Preſſeleiter der Sudetendeutſchen Partei Abgeordneter Sebekowſky aus: b Deutſche Männer und Frauen! Meine Kameraden! Zum erſten Male ſpre⸗ chen heute über alle deutſchen Sender Sudeten⸗ deutſche in einer politiſchen Kundgebung zu den Volksgenoſſen in Heimat und Reich, zur gan⸗ zen Welt. i Unſer aller Gruß gilt zuerſt jenen Männern und Frauen, die dieſe Kundgebung unſerer Brüder in der ſudetendeutſchen Heimat miter⸗ leben. Ihnen ſoll dieſe Kundgebung vor allem die Gewißheit geben, daß ſie nicht vergeſſen ſind. Ihnen wollen wir auch von dieſer Stelle aus ſagen: Wir haben deshalb die Heimat ver⸗ laſſen, um nicht untätig zu warten, bis eine Aenderung eingetreten iſt. Ihnen wollen wir zurufen: Wir kommen wie⸗ der, und zwar nicht wehrlos, wie wir bisher waren, ſondern mit den Waffen in unſere Hei⸗ mat, und wir werden ſiegen, weil Adolf Sitler ſiegen muß. Immer wieder branden begeiſterte Heilrufe auf! Sprechchöre erſchallen: Ein Volk! Ein Führer! Ein Reichl Ihr aber, Kameraden in der Heimat: Hal⸗ tet aus! Die Stunde der Befreiung naht! Die Knechtſchaft dauert nur noch kurze Zeit! Wir ſind in die letzte Etappe des ſude⸗ tendeutſchen Endkampfes eingetreten. 20 Jahre der Pein und der Qual. die in die⸗ ſen Tagen und Stunden einen erſchütternden Höhepunkt erreicht haben, gehen zu Ende. Vor uns leuchtet das Ziel der Freiheit. Es recht⸗ fertigt die Opfer, die jeder von uns erbringen mußte. Und die Toten und Blutzeugen unſerer Sandner, den Abgeordneten Dr. Roſche u. die Ehrengäſte willkommen hieß. Während das Lied vom guten Kameraden er⸗ tönt, ſpricht Abgeordneter Höller:„Wir geden⸗ ken in dieſer Stunde aller jener Kameraden u. Kameradinnen, denen nicht die Möglichkeit ge⸗ geben war, zu entfliehen und die jenſeits der Grenze dem Terror der Tſchechen ausgeſetzt ſind Wir gedenken aber auch im beſonderen der vie⸗ len verwundeten und toten Männern und Frauen, die im Kampf um unſere Freiheit und um unſer Recht und im Glauben an unſeren großen Führer Adolf Hitler ihr Leben freudig und mutig aufs Spiel geſetzt haben.“ Anter unbeſchreiblichem Jubel überbrachte der Abgeordnete Höller dann die Grüße von Kon⸗ rad Henlein und auch die Grüße der Füh⸗ rung der geſamten ſudetendeutſchen Partei. Weiter verlas er eine Telegramm, das der Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt der Auslandsdeutſchen ſchickte, der darin die enge Verbundenheit Stuttgarts mit den Sudetendeutſchen betonte u mitteilte, daß er 20000 RM. für das Hilswerk für die ſudetendeutſchen Flüchtlinge zur Verfü⸗ gung geſtellt habe. Sodann betrat, mit ſtürmiſchen Siegheilrufen begrüßt, Dr. Sebekowſki das Rednerpult. Es iſt nicht unſere Schul d. daß über Sudetendeutſchland, das bei ſeiner kulturellen Erſchließung bis vor einem Jahrhundert deut⸗ ſches Reichsland war, unſagbares Leid gekom⸗ men iſt. Es iſt die Schuld jener, die ſich 1918 und 19 anmaßten, das lebendige Mit tel⸗ europa wie ein Stück Fleiſch zer⸗ legen zu können(Pfuirufe). Noch nie ſtand von vornherein das Recht ſo eindeutig auf der Seite, die es ſich erſt erkämpfen muß. Das Recht eines jeden Volkes, ſein Schickſal ſelbſt zu be⸗ ſtimmen, iſt ein göttliches und natürliches. Die Tſchechen und Soldknechte des Syſtems Beneſch(Pfuirufe) haben dieſes Recht mit Füßen getreten. Aber die Stunde der Vergel⸗ tung iſt gekommen. Und wenn unſer Recht bei den Sternen hinge, wir würden es auf unſere ſudetendeutſche Heimaterde herunterholen(er⸗ neuter Veifall). „Zelbſtbeſtimmung“ Als es 1914 bis 1918 den Weſtmächten darum 1992 ein Kriegsideal für ihre Völker aufzu⸗ ſtellen, da erhoben ſie das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker feierlich zu jenem Ziele. das die blutigen Opfer rechtfer⸗ tigen ſollte. Vier Jahre lang war das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht gut genug, die öſterreichiſche Monarchie zertrümmern zu helfen. Als es dann aber dieſer Idee des Selbſtbeſtimmungsrechtes zum Opfer gefallen war. da dachten die Frie⸗ densmacher nicht etwa daran. nun eine dauer⸗ hafte und natürliche Ordnung in Mitteleuropa herzuſtellen. Sie übernahmen vielmehr das rinzip der Un natur eines Staa⸗ tes, deſſen Leichnam noch warm war. und ſchu⸗ fen als Element der Unordnung in Mittel- europa und als Operationsbaſis für alle deutſchfeindlichen Strömungen der Welt die Bewegung ſind ſicherſte Bürgen des Sieges. Feierliche Erklärungen wurden gebrothen Und als Herr Beneſch namens der ſieben Millionen Tſchechen noch einmal ſieben Millio- nen Menſchen als hilfloſe Beute beanſpruchte, da wurden feierliche Erklärungen gebrochen, Ideale verraten, Vernunftsgründe beiſeite ge⸗ ſchoben, und es geſchah das Unfaßbare: 37 Millionen Deutſche. 2% Millionen Slowaken, 700 000 Ungarn, eine halbe Million Ruthenen und über 80 000 Polen wurden in einen Staat gepreßt, der es von allem Anfang an nur auf die Ausgliederung dieſer Völker und Volks⸗ gruppen abgeſehen hatte. Und mit zyniſcher Offenheit konnte Beneſch in den Denkſchriften an die Friedensmacher als hervorragendſten Zweck des neuen Staatsgebildes ſeine deutſch⸗ feindliche Aufgabe proklamieren.(Rufe: Auf⸗ hängen!). Und als die ſudetendeutſchen Vertreter in Verſailles ihren Anſpruch auf die Selbſt⸗ beſtimmung anmelden wollten, da wurden ſie wie läſtige Bettler von der Tür gewieſen. Und als das Volk ſelbſt, geführt vom Glauben an jene 14 Punkte Wilſons, ſpontan ſeinen An⸗ ſpruch anmeldete, da ſchoß am 4. März 1919 iſchechiſches Militär wehrloſe Menſchen, Frauen und Kinder nieder, und 54 Blutzeugen eines infamen Rechtsbruches bedeckten das Pflaſter unſerer deutſchen Städte und Dörfer. 5 Unnachgiebig aber hat trotz allem blutigen Terror das Sudetendeutſchtum ſeinen Anſpruch auf Selbſkbeſtimmung aufrechterhalten In der erſten Sitzung des Prager Parla⸗ mente haben die gewählten Vertreter unſerer Volksgruppe jene feierliche Erklärung abge⸗ eben, in der feſtgeſtellt wurde, daß das eutſchtum der Sudetenländer gewaltſam in dieſen Staat gezwungen wurde und daß das Sudetendeutſchtum nie aufhören wird. für das Recht der freien Selbſtbeſtimmung ſeines Schick⸗ ſals einzutreten. Alle Schichten und Parteien waren in dieſem Wunſche nach Selbſtbeſtim⸗ mung einig. Herr Beneſch fürchtet heute die Selbſtbeſtimmung mit Recht. Aber wir wol⸗ len ihm ſagen: Die Zeit des demokratiſchen Wegdiskutierens iſt vorbei. und deshalb iſt das Ende des Syſtems Beneſch angebrochen. Wir waren eine billig erworbene Beute für die Tſchechen. Eine Beute, die ſie nicht mit ihrem eigenen Blute, ſondern mit dem Blute von Tſchecho⸗Slowakei. Millionen Franzoſen, Engländern, Amerikanern errungen hatten. Anſere Wehrloſigkeit reizte ihren Appetit ins Maßloſe, und ihre Beute⸗ züge auf unſer Hab und Gut wurden von Jahr zu Jahr frecher. Mit beiſpielloſer Geduld bemühten ſich die ſudetendeutſchen Vertreter, auf ihre tſchechiſchen Unterdrücker einzuwirken, ſie zu einem ver⸗ nünftigen Einlenken zu bewegen. Spott und Hohn war die Antwort von tſchechiſcher Seite. Wir können heute vor aller Welt erklären: Nichts wurde von deutſcher Seite unverſucht gelaſſen, um eine friedliche Beſeitigung des Un⸗ rechtes zu erzielen. Aber nichts wurde von tſchechiſcher Seite unverſucht gelaſſen, um den Zuſtand der Unterjochung unter fremde Ge⸗ walt zu verewigen und einen friedlichen Aus⸗ weg zu verſperren. Die ſudetendeutſchen Par⸗ teien machten im Jahre 1926 ſogar den Ver⸗ ſuch, durch den Eintritt in die tſchechiſche Re⸗ gierung und damit durch die Unterwerfung unter das Syſtem eine Milderung der deutſchen Leiden zu erzielen. Und ihr Schickſal war das gleiche wie das jener Unterhändler von Ver⸗ ſailles, ſie wurden als läſtige Bettler behan⸗ delt und dazu mißbraucht, dem leichtgläubigen Ausland einen angeblichen Zuſtand der Befrie⸗ dung vorzutäuſchen. Mit der politiſchen Almo⸗ ſenbettelei, die man in Prag Aktivismus nannte, hat Konrad Henlein endgültig aufge⸗ räumt. Das letzte Prachtexemplar dieſer orga⸗ niſierten Volksverräterei, den ſozialdemokrati⸗ ſchen Abgeordneten Wenzel Jakſch(Empö⸗ rungsrufel), der jetzt noch für 500 000 iſchechi⸗ ſche Kronen Judasgeld herumſchächert, dieſen Herrn wollen wir gerne als Kurioſum(und wenn es ſein muß in Spiritus im Muſeum) an die demokratiſche Tſchechei aufbewahren. Während damals die Parteipolitiker noch un⸗ eins waren, welcher Weg aus dem Elend ein⸗ zuſchlagen ſei, wuchs im Volke die Ueberzeu⸗ gung, daß die erſte Vorausſetzung für eine Schickſalswende ein einiges und entſchloſſenes Sudetendeutſchtum iſt Hier ſetzte die National- ſozialiſtiſche Partei Sudetendeutſchlands ein. Die funde der Befreiung naht? Eine überwältigende Kundgebung der Zudeiendeulſchen in Dresden Jie löſte: je löſlen die Nafionalſozialiftiſche Partei auf und glaubten, das Sudetendeutſchtum damit endgültig eingeſchüchtert zu haben. Aber die Tſchechen hatten ſich getäuſcht. Man hatte eine Form brutal zerſchlagen, man hatte verdiente Männer eingekerkert, Vermögen der Verbände geraubt. Arbeitsloſe um ihre letzte Unter⸗ ſtützung gebracht, Arbeitern und Angeſtellten ihr Brot genommen. Keine Möglichkeit der Enteignung und Vergewaltigung wurde über- ſehen. Ueberſehen hatte man nur eines: zwar eine Führung eine Organiſation daß ſich jedoch niemals eine Idee vernichten läßt! Und die Entſchloſſenheit des Sudeten⸗ deutſchtums, ſeinen Lebenskampf mit allen Mitteln zu Ende zu führen, iſt 1933 nicht aus; gerottet worden. Die tſchechiſche Gewaltmaß⸗ nahme fand ihre Antwort durch Konrad Hen⸗ lein, der am 1. Oktober 1933 in die Breſche ſprang und aufrief zur Bildung der Deutſchen Einheitsfront, der Kampfgemeinſchaft aller daß man einkerkern und auflöſen kann, Stärker als gewiſſe Warnungen des Weſtens waren die Einflüſterungen des Oſtens. Die planmäßige Kriegshetze des Bolſchewismus und der jüdiſch⸗kapitaliſtiſchen Geheimbünde hatte längſt dieſen Staat im Herzen Europas zur Operationsbaſis für ihre Zerſetzungsarbeit beſtimmt. Man wollte den Ausgleich mit dem Deutſchtum nicht. Herr Sta⸗ lin wollte den Ausgleich nicht, und Herr Be⸗ neſch wollte den Ausgleich nicht.(Stürmiſche Zurufe.) Das Sudetendeutſchtum aber brauchte Brot und Frieden. Während das Sudeten deutſchtum hungerte, wollte Herr Beneſch mit den Wimmernden diskutieren. Heute können wir der Prager Burg ein peinliches Ergebnis ſervieren. Herr Beneſch, Sie haben Ihren Staat zu Tode gelogen und zu Tode diskutiert. Man log dem Sudetendeutſchtum und der Welt vor, daß die Tſchecho-Slowakei ein demokrati⸗ ſcher Staat ſei, der kein Volk unterdrücken wolle. Unter dem Deckmantel humanitärer Phraſen peinigte und quälte man deutſche Menſchen, vertrieb ſie von ihren Arbeitsplätzen, warf ſie in die Kerker und mißhandelte ſie dort zu Tode. Es paßte in dieſes. Konzept, unter dem Vorwande reichsdeutſcher Angriffs— abſichten am 21. Mai eine ganze Armee gegen die deutſche Bevölkerung! des Staates aufzu⸗ bieten, um, ſie davon abzuhalten, bei den Ge⸗ meindewahlen ihre Stimme für die Liſte Kon⸗ rad Henleins abzugeben. 7 5 5 7 Ne huſſilen ſind wieder da! Das deutſche Gebiet wurde in ein Krie gs ⸗ lager verwandelt, Brücken, Straßen und Häuſer demoliert, Sprengkörper gelegt, Men⸗ ſchen eingeterkert, mißhandelt und aus dem Hinterhalt ermordet.(Stürmiſche Pfuirufe.) Ich frage, wen in der ganzen Welt kann es Wunder neh wenn dieſes ſyſtemattiſch be⸗ nehmen, 8 raubte, betrogene und mißhandelte Volk in ſei⸗ Welt hinausſchrie: ner Verzweiflung in die ö „Wir wollen Freiheit, wir wollen Selbſtbeſtim⸗ mung!“ * Und gerade dieſer Verzweiflungsruf ſteigerte die Brutalität det Tſchechen zu einem Höhe⸗ punkt, wie ihn Mitteleuropa ſeit den Greuel⸗ taten der huſſitiſchen Horden im Mittelalter nicht erlebt hat. Das, was heute in unſerer Hei⸗ mat vor ſich geht, das Niederſchla gen, das Niedermetzeln, das Zubodenbrechen wehrloſer Frauen, das Niederſtechen unſchuldi⸗ ger Kinder, das, was heute in unſerer Heimat vor ſich geht— in Eger, in Graslitz, in Ha⸗ bersbirk, in Falkenau— das iſt nur zu ver⸗ gleichen mit jener Deutſchen me tzelei in Komotau, die ſeinerzeit im 15. Jahrhundert tſchechiſche huſſitiſche Horden angerichtet Deutſchen gegen Terror und Unterdrückung. Ein einiges Sudetendeutſchtum ſollte Leben und Gut gegen den tſchechiſchen Imperialismus ſichern. Aller Welt aber mußte es klar ſein, daß dieſer Verſuch Konrad Henleins, auf dem Wege der Vereinbarung mit dem tſchechiſchen Volk die ſudetendeutſche Frage zu löſen, der letzte Verſuch ſein mußte. Ich ſtehe vom erſten Tage an in der politiſchen Einheitsbewegung und habe auch als Mitglied der Sudetendeut⸗ ſchen Verhandlungsdelegation die Entwicklung bis zur letzten Phaſe miterlebt; ich glaube ein Recht zu der Feſtſtellung zu beſitzen, daß kein anderes Volk in der Welt auch dann noch den Verſuch fortgeſetzt hätte, ſich mit einem Gegner zu einigen, der weiterhin Tag für Tag jedem einzelnen Sudetendeutſchen vor Augen führte. daß es ihm nicht um Friede und Ausgleich, ſondern um Vernichtung ach Bis zur Selbſtverleugnung hat das Sudetendeutſchtum ſeinen Friedens⸗ willen kundgetan. Es hat ſein Schickſal der Welt vor Augen geführt, es hat die Welt auf⸗ merkſam gemacht und gewarnt, um auch das Druckmittel der öffentlichen Meinung des Aus⸗ landes nicht unverſucht zu laſſen. Es war ver- gebens. Stärker als Vernunftgründe, die auch von einigen ausländiſchen Beratern Herrn Be⸗ neſch gegenüber geltend gemacht wurden, war der huſſitiſche Haß gegen alles Deutſche, die Gier nach fremdem Gut, die ſadiſtiſche Freude am Quälen wehrloſer Menſchen. 9 Die Einflüſterungen des Ostens rung der Verſammelten über dieſe tſchechiſchen Greuel Ausdruck.) Mit Panzerwagen und Tanks, ſo fuhr Sebe⸗ kowſkti fort, fuhr die Soldateska des Herrn Be⸗ neſch in unſere Städte und Dörfer und Hun⸗ derte von Toten und Verwundeten zeichneten thren Weg. Und als ſich einzelne in ihrer Ver⸗ zweiflung da und dort ihren Peinigern zur Wehr ſetzten und ſie niederſchlugen, da wurde wieder gelogen und der Welt der Schwindel aufge⸗ tiſcht, daß es die böſen Deutſchen waren, die die ſchwerbewaffneten Horden der tſchechiſchen Tyrannei angegriffen hätten! Wie die Hunde verſcharrte man insgeheim die deutſchen Opfer, ſtellte die Leichen ihrer uniformierten Mörder zur Schau. Man hatte die Stirn, zu lügen, daß es mehr Tote auf tſchechiſcher als auf deutſcher Seite gebe. Mit dieſen Lügen will man eine Schuld des Sudetendeutſchtums dafür konſtru⸗ ieren, daß die Auseinanderſetzung in unſerer Heimat blutige Formen angenommen hat. Dieſer neueſten Kriegsſchuldlüge gegenüber iſt jedoch mit aller Eindeutigkeit und vor aller Welt feſtzuſtellen: In nahezu 20 Jahren ſudetendeutſcher Unterdrückung bis zu dem denkwürdigen 13. September konnte nicht einmal die tſchechiſche Agitation die Be⸗ hauptung wagen, daß auch nur ein einziger Tſcheche das Todesopfer einer deutſchen Gewalt⸗ tat geworden wäre. Das Sudetendeutſchtum je⸗ doch kann den traurigen Nachweis führen, daß bis zum 13. September 1938 Hunderte, ja Tauſende Volksgenoſſen Blu tzeugen tſche⸗ chiſcher Gewalttaten geworden ſind.(Erneute ſtürmiſche Pfuirufe.) Nicht genug von dem: Noch am 14. September 1938 erklärte ſich Kon⸗ rad Henlein bereit, nach Wiederherſtellung nor⸗ maler Zuſtände im ſudetendeutſchen Gebiet mit der tſchechiſchen Regierung in Verhandlungen einzutreten, um auf der Grundlage des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes eine friedliche Löſung her⸗ beizuführen. tſchechiſche Antwort 5 5 war am Abend des 14. September die Beſchie⸗ ßung der Hauptſtelle der Sudetendeutſchen Par⸗ tei durch Tankkanonen und Maſchinengewehre. (Erneute Kundgebungen der Empörung.) Das Maß für die Tſchecho⸗Slowakei war vol Unſere Forderung: Freiheil! In einer feierlichen Proklamation ſtellte Konrad Henlein als der Verantwortungsträger und Sprecher des geſamten Sudetendeutſchtums die Forderung: Wir wollen als freie deutſche Menſchen leben! Wir wollen Frieden und Arbeit in unſerer Heimat! Wir wollen heim ins Reich! Eind Jubel ohnegleichen bricht bei dieſen Worten Jos. Minutenlange Siegheilrufe und Sprechchöre:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Die haben.(Stürmiſche Pfuirufe geben der Empö⸗ Meine Kameraden in der Heimat. Sebekowſki fort, die Ihr an den Rundfunkap⸗ varaten ſitzt, wie hier in dieſer Verſammlung der Jubel der Reichsdeutſchen und Sudetendeut⸗ ſchen zuſammenklingt, ſo wiſſen wir alle hier, daß auch Euer Herz mitjubelt, wenngleich der Mund ſchweigen muß. Herr Beneſch aber hat auf das erlöſende Wort Konrad Henleins mit der Auflöſung der Sudetendeutſchen Partei ge⸗ geantwortet.(Pfuirufe.) Er kann wiederum eine juriſtiſche Organi⸗ ſation auflöſen. Aber gegen die Einheit des Willens und des Blutes iſt er machtlos. Und Serr Veneſch hat bereits unſere Ant⸗ wort auf ſeine neueſte Gewaltmaßnahme zur Kenntnis nehmen müſſen: Unſere Ant⸗ wort beſteht in der Bildung der Sudeten⸗ deutſchen Freikorps(Jubelnde Zuſtim⸗ mung), dag mit der Waffe in der Hand zum Kampf für die Heimat angetreten iſt. Es iſt nur ein neuerlicher Beweis der tſche— chiſchen Lüge und Heuchelei, wenn Herr Hodza in einer Rundfunkanſprache von einer neuerli⸗ chen Bereitſchaft zu Verhandlungen ſpricht (Zurufe), im gleichen Satz aber eine Volksab⸗ ſtimmung ablehnte. Dieſen Betrug macht das Sudetendeutſchtum nicht mehr mit(Begeiſtern⸗ ſo fuhr Und um die Erreichung dieſes Zieles zu ver⸗ hindern, unternahmen die Tſchechen einen neuen Gewaltakt: de Zuſtimmung). Es iſt zu ſpät. Wir würden wünſchen, daß die demokratiſchen Politiker des Weſtens die Möglichkeit hätten, Euch, die Ihr brauſen auf. Die Slimme des Blutes ſiegt vor der tſchechiſchen Vernichtungswut flüchten mußtet, zu ſprechen, daß ſie von Euch hören, was Ihr erlebt und erduldet habt. Ich würde mir dabei auch wünſchen. daß ſie die Möglich⸗ keit hätten, mit jenen zu ſprechen, die einge⸗ gliedert ſind, in die Reihen unſerer ſudeten⸗ deutſchen Kampforganiſation. Sie würden erkennen, daß unſere Freikorps · männer von dem unbeugſamen Willen be⸗ ſeelt ſind, nicht nachzugeben und keinen Einſatz zu ſcheuen, bevor nicht unſer Su⸗ detendeutſchtum und unſere Heimat einge⸗ gliedert ſind in das große Deutſche Reichl) (Lauteſte Zuſtimmungsrufe ertönen;„Wir wollen heim ins Reich!“) Meine Kameraden und Kameradinnen! In dieſer Stunde habe ich aber die ehrenvolle Aufgabe und das Glück, im Namen aller Sude⸗ tendeutſchen, im Namen der notdurchfurchten u. jetzt kämpfenden Heimat ein Wort zum erſten⸗ mal öffentlich ausrufen zu können. was uns ſeit Jahren auf dem Herzen brennt: Wir danken dem Führer! Anſäglicher Jubel erfüllt den Saal bei dieſer Worten. Die Begeiſterung iſt nun nicht mehr zu überbieten. Die ſtürmiſchen Zuſtimmungs⸗ und Siegheil-Rufe wollen kein Ende nehmen. Sebekowſki fährt fort: Man hat uns unter⸗ drückt und geſchunden, man hat uns einge⸗ kerkert und gemartert. Man hat uns hun⸗ gern laſſen. Man hat uns wie Freiwild ge⸗ — 1 eee ee eee— — 8 jagt. Niemand aber ſoll uns mehr bemit⸗ leiden, denn, gibt es ein größeres Glück als das unſere: Vir lehren heim ins Reich! (Jubelnde Zuſtimmung. Wieder ſtürmiſche Siegheil⸗Rufe.) Ein Jahrtauſendtraum iſt in Erfüllung ge⸗ gangen. Was germaniſche Kaiſer vor tauſend ahren begannen, wird Adolf Hitler vollenden. Jubelnde Zuſtimmungskundgebungen.) Für dieſen Glauben haben wir gelitten und gekämpft, für dieſen Glauben ſind während der vergange— nen Tage viele unſerer Kameraden in den Tod ee Denn es gab und gibt für uns Su⸗ etendeutſche keinen größeren Glauben als dieſe zwei Worte Adolf Hitler((Neue, ſtürmiſche Beifallskundgebung) Meine Volksgenoſſen aus dem Altreich! Wir brauchen kein Mitleid mehr Seid glücklich mit uns, denn wir haben es als Soldaten Adolf Hitlers tauſendmal erfahren, daß es heute kein größeres Glück auf Erden gibt als dieſes eine: ein Deutſcher zu ſein!(Wieder brauſt ſtürmiſcher Jubel auf.) Die Fronten unſeres Kampfes ſind endlich klar und eindeutig. Wir haben den Tſchechen einen ehrenvollen Frieden angeboten. Sie ha- ben ihn nicht gewollt. Jetzt werden wir den Frieden unſerer Heimat mit der Waffe in der Hand erkämpfen(Stürmiſche Heilrufe.) Wo immer wir aber auch heute ſtehen und kämpfen ſteht über uns der Satz aus dem jahr- hundertealten Prager deutſchen Recht: Wiſſet. daß die Deutſchen freie Menſchen ſind! Und dieſe Freibeit danken wir dem Führer und deshalb heißt unſer Kampfruf: Adolf Hitler! Sieg Heil! Mit unendlicher Begeiſterung ſtimmen die Tauſende und Abertauſende in die Heilrufe Abgeordneler ander führte u. a. aus: Der wahnwitzige Herrſchaftsanſpruch des tſche⸗ chiſchen Volkes und die nicht minder wahnwitzige Zielſetzung ſeiner Politik, aus dem Vielvölker⸗ ſtaat Tſchecho⸗Slowakei mit Gewalt einen tſche⸗ chiſchen Nationalſtaat zu machen, hat jeden ehr⸗ lichen Verſtändigungsverſuch zerſchlagen. Ihr, die Ihr aus der Hölle unſerer Heimat ge⸗ flohen ſeid, die Ihr die ungeheuerliche Tragö⸗ die unſeres ſudetendeutſchen Schickſals miterlebt habt, ſteht nun vor der Geſchichte als die Kron⸗ zeugen nicht nur unſeres Rechtes, ſondern ebenſo als Kronzeugen der verbrecheriſchen und unab⸗ büßbaren Schuld eines Volkes, das niemals würdig war, die Führung eines Vielvölkerſtaa⸗ tes zu übernehmen. Wir kennen die tſchechiſche Politik und ihre Me⸗ thoden. Wenn irgend je auf dieſer Welt, dann haben wir ein Recht, Europa davor zu warnen, noch einmal den Worten aus Prag zu glauben. Was aus Prag kommt, aus dem Munde eines Hodza oder Beneſch iſt Lüge und Betrug. Heute, nach den Erlebniſſen der letzten Jahre müſſen wir unſere Stimme warnend und be⸗ ſchwörend erheben vor ganz Europa und vor aller Welt: Glaubt dieſem Volke nicht mehr! Sie haben nur ein politiſches Ziel, die Ver⸗ nichtung des Deutſchtums, nur ein politiſches Glaubensbekenntnis, den Haß gegen uns, und nur eine ſittliche Ueberzeugung, daß es menſch⸗ lich ſei, 3 Millionen Deutſche auszurotten. Iſt der Betrug der flowakiſchen Volkes und die Nichterfüllung des feierlich geſchworenen Pittsburger Vertrages nicht der gleiche Verrat, der gleiche Betrug am eigenen Freund und Verbündeten, den Herr Beneſch Frankreich und England gegenüber heute begeht, weil es drüben im tſchechiſchen Gebiet heute nur ein Gefühl gibt, die paniſche Angſt vor uns und dem Deutſchland Adolf Hitlers. Gubelnde Zuſtimmung.) Das iſt nicht Verantwortungsloſigkeit, ſon⸗ dern nur Bekenntnis: der einzige und allein beſte Weg iſt, wenn wir heute für alle Sudeten⸗ deutſche erklären: Es gibt nur eine Löſung: heim ins Reich! (Stürmiſche Beifallskundgebungen und nichten⸗ denwollende Siegheil⸗Rufe der Zehntauſende unterſtreichen die Parole.) l Gewiß, der Druck, der auf unſerer Heimat laſtet, iſt grauenvoll, und doch meine Kamera⸗ den, die Ihr in dieſer Kundgebung verſammelt ſeid, und die Ihr drüben in der Heimat mit geballten Fäuſten an Euren Apparaten ſitt, wiſſet, wir geben nicht nach! Man hat uns gegen Geſetz und Verfaſſung unſere politiſche Organiſation zerſchlagen. Ich erkläre Ihnen heute:„Wir brauchen diefe Organiſation nicht mehr. Wir haben uns eine neue Organiſation gebaut, eine Organiſa⸗ tion, die nicht verhandeln und diskutieren wird. Eine Organiſation, die nicht mehr ein Inſtrn⸗ ment für die Herbeiſchaffung friedlicher Lö⸗ ſungsmöglichkeiten ſein wird, nein, eine Orga⸗ niſation, deren Aufgabe es ſein wird, jeden Tropfen ſudetendeutſchen Blutes, das in dieſen Tagen vergoſſen wurde, hundertfach bezahlt zu machen.(Stürmiſcher Beifall.) Sudetendeutſche! Nach wie vor ſtehen wir mitten im Kampfe, nach wie vor ſtehen wir aber auch mitten im Sieg. Denn Stunde für Stunde wendet ſich unſer Schickſal zum Guten. Neben uns ſteht das Deutſchland des Führers.(Begeiſterte Heilrufe.) Neben uns ſteht de Wille des Führers, nie mehr deutſche Menſchen, wo immer ſie auf dieſer Welt leben, ſchutzos preiszugeben einem Schickſal, wie es das unſere iſt. Die letzte Stunde unſeres Kamp⸗ ſes wird uns ſtärker und entſchloſſener finden als je, und wenn wir hinter den leuchtenden Fahnen unſeres Sieges in die Heimat ein⸗ ziehen, dann werden wir wiſſen, daß dieſe un⸗ erſchütterliche Stärke unſeres Herzens auch un⸗ ſere beſte Waffe war. Hal Prag noch eine reguläre Armee? Die Tschechen ſind die Vorpoſlen Moskaus— Juchlhäusler zum Militärdienſt„beurlaubl“ Schmiedeberg, 20. September Die Erſcheinungen der Zerſetzung im tſchechiſchen Heer nehmen den allſeits und nicht zuletzt von kundigen Tſchechen erwarteten 50 an. Die Tſchechen ſelbſt zertrümmern dieſes nſtrument, wenn ſie, voll des ſchlechten Gewiſſens, alle nichttſchechiſchen Soldaten ent⸗ waffnen, aus den aktiven Truppenkörpern ent⸗ fernen und die entſtehenden Lücken— es han⸗ delt ſich immerhin um die Hälfte des Geſamt⸗ beſtandes— mit in aller Eile zuſammengetrom⸗ meltemroten Geſindel auffüllen. Die Fol⸗ gen dieſer„Umorganiſation“ machen ſich be⸗ reits außerordentlich bemerkbar, was aus fol⸗ genden Meldungen hervorgeht: „hier wird nicht kommandierl!“ „Es lebe die Rote Armee!“ Außig, 20. September Am Sonntagabend rotteten ſich vor der Ka⸗ ſerne des in Außig liegenden tſchechiſchen In⸗ fanterieregiments große Maſſen betrun⸗ kener und brüllender Soldaten zu⸗ ſammen, die die Internationale ſangen und Be⸗ neſch und Stalin gemeinſam hochleben ließen. Als der dienſthabende Leutnant Zapletal vor dem Kaſernentor erſchien und die Soldaten auf⸗ forderte, in die Kaſerne zu gehen, wurde er mit den Worten niedergebrüllt:„Hier wird nicht kommandiert!“„Es lebe die Rote Armee!“ Bezeichnenderweiſe wußte ſich der Offizier nicht anders zu helfen, als daß er einen Ziviliſten— offenbar einen roten Funktionär— herbeiholte, der, nachdem er gleichfalls ein Hoch auf die Rote 1 ausgebracht hatte, die Soldaten beſich⸗ igte.. Role Wehr geſchloſſen übernommen Roſenthal, 20. September Der Privatbeamte Walter B. aus Tyſſa bei Bodenbach, der im tſchechiſchen Infanterieregi⸗ ment 1 in Kaplitz eingezogen war, gelangte in der Nacht über die ſogenannte grüne Grenze bei a„ er ſich auskenne. Roſenthal. Er konnte über die Zuſtände beim tſchechiſchen Heer ſehr aufſchlußreiche Angaben machen. Das erſte Bataillon des Infanterie⸗ regiments 1 in Taplitz war halb tſchechiſch und halb deutſch. Die deutſchen Soldaten wur⸗ den bereits vor mehr als einer Woche entwaff⸗ net und bis auf wenige, die folgen ſollten nach Budweis transportiert, wo die Bataillone II und III des Regimentes ſtehen. Das Taplitzer I. Bataillon wurde indeſſen aufgefüllt, und zwar mit marxiſtiſchem Mob, unter dem ſich bezeich⸗ nenderweiſe auch Zuchthäusler befanden, die offen damit prahlten, daß ſie eigens zum Mili⸗ tärdienſt„beurlaubt“ worden ſeien. Aus den Geſprächen, die die Offiziere mit die⸗ ſem Janhagel führen, ergab ſich, daß man be⸗ ſonderen Wert auf die Ortskenntnis des Pöbels legt. Jeder mußte genaue Angaben darüber machen, in welchen Ortſchaften und in welchen Beſonders be⸗ gehrt ſcheinen bei dem tſchechiſchen Militär „Marxiſten“ zu ſein, die im ſudetendeutſchen Gebiet anſäſſig ſind. Der Sinn dieſer Vorliebe iſt deutlich. Man will in jeder Abteilung Fach⸗ leute haben, die zur 8 Zeit die Truppen gegen die wehrloſe Bevölkerung führen können. In Tyſſa, wohin ſich Walter B. zunächſt wandte, als er am Freitag aus Paplitz geflüch⸗ tet war, iſt die geſamte kommuniſtiſche Rote Wehr, die von„deutſchen“ Emi⸗ * anten geführt wird, geſchloſſen in den Ver⸗ and des Infanterieregiments 42 übernommen, uniformiert und bewaffnet worden. Um den roten Mob nun nicht etwa durch militäriſche Diſziplin zu verſtimmen, wurde ihm geſtattet,. der Kaſerne zu hauſen. Wie alle aus den tſchechiſchen Garniſonen flüchtenden und zum ſudetendeutſchen Freikorps ſtrömenden Kameraden, berichtet der aus Thereſienſtadt geflüchtete Korporal Nenetz übrigens über die fortſchreitende Bolſchewiſierung der tſchechiſchen Armee, die durch die Hereinnahme großer Bürgerkriegsgar⸗ den nun nicht nur im Geiſte ſondern auch organi⸗ ſatoriſch den rotſpaniſchen Mordbrennern an⸗ geglichen iſt. Frau und Kind zermalmt Ralkblülig von iſchechiſchen schergen überfahren Dies iſt die Anklage, die Paul Beiterle aus Mähriſch-Rothwaſſer erhebt: „Es ſind jetzt gerade drei Tage her, daß ich auf grauenhafte Weiſe meine Frau und mein einziges Kind verloren habe. Beide befanden ſich am Freitagnachmittag auf der Straße, als durch unſere Stadt plötzlich Panzerwagen ſauſten und alles von den Straßen jagten. Meine Frau war gerade beim Kaufmann geweſen und hatte etwas Milch für den erſt ſieben Monate alten Jungen beſorgt; dieſen ſelbſt trug ſie auf dem Arm. Als nun die Panzerwagen in unſere Straße einbogen, wollte ſie ſich noch ſchnell in Sicher⸗ heit bringen und lief über den Damm. Zu ſpät! Meine Frau, deren Aufſchreien ich noch hören konnte, und mein lieber kleiner Junge, wurden buchſtäblich zermalmt. Eine blutige Maſſe war das einzige, was ich noch ſah, ehe ich bewußtlos wurde. a Als ich wieder zu mir kam, hatten die Blut ⸗ hunde die Leichen bereits fortgeſchafft, und ich weiß bis heute noch nicht, wohin ſie gekommen ſind.“ Abgeknallt wie Freiwild Flüchtlinge werden niedergeſchoſſen und liegengelaſſen Annaberg, 20. Sept. In Satzungen traf am Sonntag aus Ul m⸗ bach ein Flüchtling ein, der folgendes mit⸗ teilte: Am Sonntagnachmittag kurz vor ſechs Uhr erhielt von der Gendarmerie ein in Ulm⸗ bach anſäſſiger ſudetendeutſcher Bauer den Be⸗ fehl, mit Pferd und Wagen eine weibliche Flüchtlingsleiche zu transportieren. Auf dem Weg zu der Stelle, wo die Leiche lie⸗ gen ſollte, mußte er plötzlich halten, weil in der Nähe Männer beobachtet wurden, die über die Grenze zu gelangen verſuchten. Es ſprangen ſofort zwei Gendarmen vom Wagen und feuerten auf die Flüchtlinge fünf Schüſſe ab, ohne ſie irgendwie anzurufen und zum Stehenbleiben aufgefordert zu haben. Von den Flüchtlingen warf der eine beide Arme in die Luft und fiel dann vornüber, während der zweite offenbar angeſchoſſen war und ſich hin⸗ kend zur Grenze weiterſchleppte. Ohne ſich wei⸗ ter um den Verwundeten zu kümmern, beſtie⸗ gen ſie wieder den Wagen und befahlen dem Bauern, weiterzufahren. In der Forſtrevier⸗ abteilung L 7, im ſog. Dobrauer Brunnen, wurde angehalten. Die Soldaten brachten aus dem Dickicht die Leiche einer Frau, deren Ge⸗ ſicht blutüberſtrömt war und deren Kleider vollkommen zerriſſen und mit Blut getränkt waren. Die Frau war offenbar niedergeſchoſ⸗ ſen und mit harten Gegenſtänden furchtbar mißhandelt worden. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle in Sebaſtiansberg gebracht. Geſtellte Photographie fürs Ausland Role Banditen„füllern“ ſudelendeulſche Kinder Graslitz, 20. September In Graslitz trug ſich am Sonntag in Ge⸗ genwart zahlreicher Penn darunter auch einiger Ausländer, ein bezeichnender Vorfall zu. An der Kirche ſaßen auf den Bänken eine Reihe von in militäriſche Uniformen ge⸗ kleideten Angehörigen der Roten Wehr die noch kurz vorher an der Grenze gegen Flücht⸗ linge in der brutalſten Weiſe vorgegangen wa⸗ ren. Plötzlich erſchien ein tſchech auh e r Photograph, wandte ſich an den Anführer des Trupps und verhandelte mit ihm. Die Soldaten holten einigen Frauen ihre Kinder aus den Armen und ließen ſich nun vor der Kirche in einer bezeichnenden Szene photographieren: Während ein Soldat eine rote Fahne mit dem Sowjetſtern enthüllte, holten die anderen Brot aus ihren Brot⸗ beuteln und fütterten damit die Kinder. Der Photograph ſtellte von dieſer Szene einige Aufnahmen her. Als er ſeine Arbeit beendet hatte, erklärte ein roter Soldat: „So, ihr Dreckterle, und nun nach Hauſe“, wobei er einem dreijährigen Jungen einen derartigen Fußtritt gegen den Leib gab, daß er ſofort zuſammenbrach und bewegungs los liegen blieb. Als die Mutter des Kindes ſich ſchreiend auf ihr Kind ſtürzte, um es ins Haus zu tra⸗ gen, wurde auf ſie eingeſchlagen. Die zufſammenarbeit Prag-Moskau Iſchechiſche Waffenlager unker kommuniſtiſcher Bewachung Glatz, 20. Sept. Aus den Schilderungen ſudetendeut⸗ ſcher Flüchtlinge, die nach Glatz ka⸗ men, geht mit erſchreckender Klarheit hervor, in welch enger Zuſammenarbeit amtliche iſche⸗ chiſche Stellen mit den Kommuniſten ſtehen, um die ſudetendeutſche Bevölkerung zur Ver⸗ zweiflung zu treiben. Kommuniſten ſind es. die die Bevölkerung beſpitzeln, drangſalieren und die Verhaftung heimattreuer Sudetendeutſcher veranlaſſen. In den kommuniſtiſchen Zentralen wurden Liſten jener Männer, die als Sudeten⸗ deutſche an die Wand geſtellt und deren Häuſer angezündet werden ſollen, aufgeſtellt. In Grulich hat man ſowohl in Häuſern wie auf dem Bahnhof Waffenlager errichtet, die von ſchwer bewaffneten Kommu⸗ niſten bewacht werden. Während die Sude⸗ tendeutſchen zur Ablieferung von Jagdgeweh⸗ ren und Kleinkaliberbürchſen gezwungen wur⸗ den, ſind die Kommuniſten überall mit Geweh⸗ ren und Handgranaten ausgerüſtet worden. In Grulich ſieht man ſelbſt Kommuniſten mit umgehängtem Gewehr durch die Straßen gehen und Sudetendeutſche terroriſieren. Bolſche⸗ wiſtenweiber halten in Schildberg Schieß⸗ übungen ab. In Herrnsdorf, hart an der Grenze, iſt eine„Nachrichtenzentrale“ im Hauſe des Kommuniſten Krittich eingerichtet wor⸗ den, deren heimtückiſche und hinterhältige Be⸗ tätigung ſchon manchen treuen Sudetendeutſchen in die Hand der tſchechiſchen Schergen geführt hat. Der Leiter dieſer Angeberzentrale läßt ſich nur mit einer Piſtole bewaffnet und in Be⸗ fehlen s eines ortsfremden Agenten im Dorf ehen. Ein Flüchtling aus Landskron be⸗ richtet, Kommuniſten hätten geäußert, der Ort werde völlig niedergebrannt. Auf ein verab⸗ redetes Zeichen würden überall Benzinkaniſter gegen die Häuſer geworfen. Daß ſich die Tſche⸗ chen bei der Feſtnahme der Sudetendeutſchen nur von ihren niedrigen Haßinſtinkten leiten laſſen, zeigt der Bericht eines anderen Flücht⸗ lings. Tſchechiſche Gendarmen drangen in eine Gaſtwirtſchaft ſeines Heimatortes ein, indem ſie die Türen aufbrachen und die Bewohner durch Schüſſe gegen die Decke des Zimmers ein⸗ ſchüchterten. Bei der Hausſuchung fanden ſi zwei Gewehre, die ein dort ſtationierter Gen⸗ darmeriebeamter als Pfand für Zechſchulden hinterlaſſen hatte. Obwohl der Gaſtwirt dieſe Tatſache ſchriftlich nachweiſen konnte, wurde er verhaftet und nach unbekanntem Ziel ver⸗ ſchleppt. 5 Ichwere Artillerie aufgefahren Neue tſchechiſche Herausforderungen Freiſtadt, 20. Sept. Ein Sonderberichterſtatter des Zeitungsdien⸗ ſtes Graf Reiſchach, dem es gelang, über die tſchechiſche Grenze bis in die Nähe von Bu d⸗ weis vorzudringen, berichtet auffehenerregende Einzelheiten über den Einſatz ſchwerer tſchechi⸗ ſcher Artillerie entlang der Grenze. So wurden auf dem Pflanzenberg bei Kaplitz ſchwere Batterien eingebaut, und auch bei Wello⸗ chin vor Budweis wurden ſchwere Gebirgs⸗ haubitzen in Stellung gebracht. Selbſt unmit⸗ telbar bis an die deutſche Grenze, bei Hohen⸗ furt. wurden Artillerie⸗Abteilungen vorgetra⸗ gen. In Wellochin wurden dreifache Drahthin⸗ derniſſe errichtet, die elektriſch geladen ſind. Hunderte von Arbeitern ſind dort ſeit drei Tagen mit der Betonierung von Anterſtänden beſchäftigt. Chamberlain-Strohpuppen! Widerliche Verhöhnung des engliſchen Regierungschefs Moskau, 19. September. Die Moskauer Regierung und die Kominternleitung hetzen die Sowjetbevölkerung immer von neuem in Maſſenkundgebun⸗ gen gegen England auf. Die Straßen⸗ demonſtrationen haben ſo große Formen ange⸗ nommen, daß die engliſche Botſchaft durch be⸗ rittene GP.⸗Abteilungen vor dem Mob ge⸗ ſchützt werden muß. In großer Zahl werden. wie der Zeitungsdienſt Graf Reiſchach meldet, Chamberlain⸗Strohpuppen()) an⸗ gefertigt und, an einem Galgen baumelnd, durch die Straßen getragen. Auch die ſchamloſe⸗ ſten Verhöhnungen von Frau Chamber⸗ lain werden fortgeſetzt. Frau Chamberlain wird in der Weſtminſterabtei. für den betend, in widerlichen Karikaturen in Pla⸗ katen dargeſtellt. Die Gottloſenbewegung hat den Kirchgang der Frau Chamberlain als Agi⸗ tationsmittel aufgegriffen.„Wer zu Gott betet, meint den Faſchismus“, ver⸗ künden die neueſten Schlagworte. Marſchall Budjenny, der Garniſonchef von Moskau. hat in Kiew eine kriegeriſche Hetzrede gegen Frankreich und Eng⸗ land gehalten. Frankreich und England hätten die Rechte gebrochen, behauptet der rote Marſchall. Moskau werde dieſe beiden im Grunde eben kapitaliſtiſchen Staaten fallen laſ⸗ ſen und ſeinen Kampf für die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei allein kämpfen. Moskau ſei ſtark genug. die ganze kapitaliſtiſche Welt zu vernichten und in ihrem Blut zu erſticken. Pifisburg einlöſen Die Forderung der Slowaken Prag, 20. September. Nach einer gemeinſamen Beratung des Abge⸗ ordneten⸗ und Senatorenklubs der flowakiſchen Volkspartei wurde ein Kommuniqus verleſen, das die Forderung auf Selbſtändigkeit des flo⸗ wakiſchen Volkes und Einlöſung des Pittsbur⸗ ger Vertrages erhebt. Jelbſthilfe der Karpalho-Ukraine Uzhorod. 20. September. Wie berichtet wird, haben die ukrainiſchen Parteien die Verhandlungen mit der Prager Regierung abgebrochen, da ſie keine Ausſicht auf irgendeinen Erfolg bie⸗ ten. Im Land werden Flugblätter der nationa⸗ len ukraniſchen Parteien verbreitet. die Selbſtbeſtimmungsrecht für die Karpathen⸗Ukrainer fordern. Die tſchechiſchen Maßnahmen führen zu Un⸗ ruhen in der Karpatho⸗Ukraine und die Be⸗ñ⁶ völkerung greift zur Selbſthilfe, um eine Bol? ſchewiſierung ihres Landes zu verhindern. 1 den Frie⸗ das 1 herbe. schaft 0 wenigen Mnmten der ot 200 fi Zuberſch Zeit auf Heine! 0 Wie de Montag u wald 0 über Zinn gebiet. ohe iber Ab Meter Nochden Altenberg ſcwand e⸗ eithte n über reit GBtenze üb L det Sa Außig übe jährigen mühle die 0 Sonnaben alten Säu fuhr, daß Sohn ber Aug 50 fächſt den dort vor ſchet wat Bach verl. Gebiet w Frenzer ein Grupp Vuuerinnef AUunge Köh. 0 Senttot ußenausſc ſuag in e 5 Wood aus il über di pe 1 eiten 1 Flücgt⸗ indem anbet“ mberſail Itie⸗ Eng Eigland der ill — n in ene In 3 1 uhr, daß die Tſchechenhorden hinter Sohn her Keiner denkt an Ergebung Gauleifer a. D. Krebs über ſeinen Beſuch in den Flüchllingslagern g Berlin, 20. Sept. Gauleiter a. D 1 85 7. hat, ſchilderte leine Eindrücke von dieſer Fahrt. Er ſchreibt u. a.: 9 1 eee Die Abteilungen, die überall zu meinen An⸗ ſprachen in geſchloſſenen Formationen aufmar⸗ aher ſind ünd die faſt ausſchließlich aus wehr⸗ fähigen jungen Männern beſtehen, machen in ihrer ſtramm⸗militäriſchen Haltung den denk⸗ bar beſten Eindruck. Sie alle haben gelobt, ſich überall dort mit allen ihren Kräf⸗ ten einzuſetzen, wo immer das Reich ſie brauchen werde. Die Idee der Volksgemein⸗ ſch aft hat ſich unter den Grenzlandeutſchen ſo reſtlos durchgeſetzt, daß ſie ſich als eine einzige Familie fühlen. 55 Unter den Männern habe ich auch zahreiche alte Nationalſozialiſten ſprechen können. Ich habe dieſe Männer, die ich vor fünf Jahren zum letztenmal ſah, als blühende Männer gekannt. Viele von ihnen ſind in den wenigen Jahren der Not und den letzten Mo⸗ naten der Verfolgung und des Kampfes grau geworden auch in ihren Augen leuchtet die Dankbarkeit und Zuverſicht, und ſie ſind glücklich, nur noch kurze Zeit auf die endgültige Be freiung der Heimat warten zu müſſen. ö r a. D. Krebs, der am Sonntag kobeteſcdeutſch⸗ Flüchtlingslager an der ſächſiſch⸗ dem und erſchreckend gealtert. Aber Herzzerreißend waren die Klagen der Frauen und Kinder, deren Männer und Väter verſchleppt oder erſchlagen ſind. Aber auch aus ihren Tränen ſchimmert Entſchloſſen⸗ heit und der Troſt eines ganzen. Volkes. Die Männer erzählen, weinend vor Wut, über ihr Los, als ſie wehrlos und ohne Waffen den tſche⸗ chiſchen Tanks und Maſchinengewehren gegen⸗ überſtanden. „Dieſe landesfremden Terroriſten haben ja nur Mut, wenn ſie mit Tanks und Maſchinen⸗ gewehren gegen wehrloſe Menſchen vorgehen können. Hätten wir nur ein paar Revolver ge⸗ habt, ſo wird immer wieder geſagt— wir hät⸗ ten die tſchechiſchen Unterdrücker davongejagt.“ So und ähnlich ſprachen ſie alle. Keiner denkt an Ergebun god er gar Verzucht. Aus allen Reden erhält man im⸗ mer wieder die Gewißheit:„Zwiſchen den Su⸗ detendeutſchen und den Tſchechen gibt es keine Vereinigung. Eine unüberbrückbare Kluft hat ſich aufgetan. Es iſt vorbei mit dem Zu⸗ ſammenleben der beiden Völker. Die Sudeten⸗ deutſchen denken nicht daran, jemals noch mit den Tſchechen eine Gemeinſamkeit zu bilden. Sie allen danken dem Führer für ſeine Nürn⸗ berger Rede. Sie alle erſehnen den Augenblick, in dem ſie das Selbſtbeſtimmungsrecht aus⸗ üben und in ihre befreite Heimat wieder zu⸗ rückkehren können. Für ſie gibt es keine Grenze Gtenzverlezungen durch lſchechiſche Flieger und Grenzbeamlc Zinnwald, 20. September. Wie der„Freiheitskampf“ erfährt, überflog Montag um 14.46 Uhr ein aus Richtung Eich⸗ wald ko ndes tſchechiſches Militärflugzeug über Zinnwald reichsdeutſches Hoheits⸗ gebiet. Es kreuzte in etwa 300 bis 400 Meter Höhe über dem Ort und befand ſich ungefähr 200 Meter von der tſchechiſchen Grenze entfernt. Nachdem es einen Bogen bis zu den Orten Altenberg und Geiſing gezogen hatte, ver⸗ ſchwand es in Richtung Georgenfeld und er⸗ reichte nach einer zehn minutigen Flugdauer über reichsdeutſchem Gebiet die tſchechiſche Grenze über dem Georgenfelder Hochmoor. Grenzer beſchießt Flüchlling Roſenthal, 20. September. Der Sattlermeiſter Walter Köhler aus Außig überſchritt am Sonntag mit ſeinem 18⸗ jährigen Sohn Walter unweit von Otto⸗ mühle die Reichsgrenze. Köhler, der bereits am Sonnabend ſeine Frau und ſeinen 1 Jahren alten Säugling in Sicherheit gebracht hatte, er⸗ ſeinem ſeien. Er holte dieſen daher aus Außig ab und benutzte mit ihm zuſammen zu⸗ nächſt den Mühlbach auf der Flucht, weil ſie dort vor der Beobachtung durch die Tſchechen icher waren. Als die beiden Flüchtlinge den ach verließen und bereits auf reichsdeutſchem Gebiet waren, ſchoß ein tſchechiſcher Grenzer, der die Flüchtenden bemerkte, durch ein Gruppe von bei der Heuernte beſchäftigten Bäuerinnen hindurch auf die Deutſchen. Der zunge Köhler ſtürzte bei dem Bemühen, Dek⸗ kung zu ſuchen, von einem Felſen ab und blieb mit einer ſchweren Verletzung liegen. Nur ein herbeieilender deutſcher Zollbeamter konnte den mordwütenden Tſchechen, der die Mordbüchſe abermals in Anſchlag brachte, an ſeinem Vorhaben hindern. Jagd auf Flüchtlinge Grenzbeobachtung durch Flieger Neurode, 20. September. Seit Samstag laſſen die Tſchechen keine männlichen Perſonen aus dem Brau⸗ nauer Ländchen mehr über die Grenze. Nur noch Frauen und Kinder treffen in Neurode auf reichsdeutſchem Boden ein. Täglich, ſo auch am Sonntag, fliegt ein Gendarmerie⸗ flieger aus Königgrätz über Braunau und Umgebung in etwa 50 Meter Höhe, um einmal Flüchtlinge zu beobachten und zum anderen den tſchechiſchen Beamten, deren Frauen bereits reſtlos in das Landesinnere abgereiſt ſind, Hin⸗ weiſe zu geben. „Das Artillerieregiment Nr. 301 liegt noch immer in der ſonſt garniſonfreien Stadt Braunau. Es handelt ſich um ſch were Ar⸗ tillerie. die jedoch noch keine Geſchütze, ſon⸗ dern nur drei Panzerwagen mitführt. In Barzdorf und Merzdorf ſind die deut⸗ ſchen Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten in Militäruniformen ge⸗ ſteckt worden Sie tun ſich dadurch hervor, daß ſie der tſchechiſchen Soldateska und der Gendar⸗ merie unter Ausnutzung ihrer Kenntniſſe der . der Sudetendeutſchen Hilfe eiſten. Amerika ſcheut einen neuen Krieg Erklärung des Jenalors Pillman zur Außenpolilif New Vork, 20. September. Senator Pittman, der Vorſitzende des Außenausſchuſſes des amerikaniſchen Senates ſprach in einer Rundfunkrede, die von Holly⸗ wood aus über ganz Amerika verbreitet wurde, über die politiſche Lage. Er behandelte dabei die europäiſchen Ereigniſſe und die ſudeten⸗ deutſche Frage. Abſchließend rühmte Senator Pittman den erteidigungswillen der Vereinigten Staaten, die ſich gegen jeden Angriff von außen verteidigen könnten, und ſchloß: Unter dieſen Umſtänden wird der amerikaniſche Senat— und ich ſpreche beſonders für den Senat, weil ich ſicher bin, deſſen Außenpolitik zu ken · nen und weil ich glaube, daß dieſe Politik im Falle eines neuen Weltkrieges aufrechterhalten wird— nach meiner Ueber⸗ eugung für keinen Vertrag, Entſchluß oder * Maßnahme ſtimmen, die uns zum Eintritt in irgendeinen fremden Krieg oder irgendein Bündnis oder gemeinſame Aktion mit irgendeiner fremden Regierung oder RNegierun⸗ gen zugunſten eines fremden Staates ermäch⸗ tigen würde. Vor einer Inkervenlion Gemeinſamer engliſch⸗franzöſiſcher Schritt? London, 20. September. Aus unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der engliſche und franzöſiſche Geſandte in Prag nach Abſchluß der heutigen Kabinetts⸗ ſitzung bei der tſchechiſchen Regierung einen ge⸗ meinſamen Schritt unternehmen werden, um dieſe von dem neuen engliſch⸗franzöſiſchen Plan an Kenntnis zu ſetzen. f Miniſterrat einſtimmig für das Londoner Abkommen J Paris, 20. September. Der franzöſiſche Miniſterrat tagte unter dem Vorſitz des Präſidenten Lebrun von 10.30 bis 12 Uhr. Anſchließend verlas der In⸗ nenminiſter folgende Verlautbarung vor den Preſſevertretern:: „Miniſterpräſident Daladier und Außen⸗ miniſter Bonnet haben Bericht erſtattet über die in London von ihnen gepflogenen Verhand⸗ lungen und über die Bedingungen, unter denen ein Abkommen mit der Regierung von Großbritannien zuſtandegekommen iſt. Der Mi⸗ niſterrat hat einſtimmig ſeine Zuſtim⸗ mung zu den Erklärungen und der Haltung des Miniſterpräſidenten und zu den im Einver⸗ nehmen mit der britiſchen Regierung vorge⸗ ſchlagenen Löſungen gegeben.“ Ausſprache mit Geſandlen Paris, 20. September. Wie Havas aus Prag meldet, hatte der fran⸗ öſi am Montagmorgen bereits eine Unterredung mit dem tſchechiſchen Außen— miniſter Krofta. Außenminiſter Bonnet hat am Montagvormittag den tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Geſandten in Paris, Oſuſky, empfan⸗ gen. Wie hierzu aus unterrichteten Kreiſen verlautet, hat Oſuſky nach ſeiner Unterredung den Quai d' Orſay in ſichtlicher Erregung ver— laſſen und den anweſenden Journaliſten, die ihn befragen wollten, erklärt:„Sie wollen den Verurteilten ſehen, über den man geurteilt hat, ohne ihn anzuhören.“ Kleine poliliſche Nachrichlen Im Zentralverlag der NS Da. Franz Eher Nachf. erſchien ein neues Buch von Alfred⸗Inge⸗ mar Berndt, dem Verfaſſer des erfolgreichen Buches„Gib mir vier Jahre Zeit“. Das neue Buch trägt den Titel„Meilenſteine des Dritten Reiches. Erlebnisſchilderungen großer Tage“. Es iſt der deutſchen Preſſe gewidmet. Unter Führung von Stabsführer Hans Lau⸗ terbacher hat ſich am Montag eine Anzahl höhe- rer Führer der HF. nach England begeben. In der Krolloper wurde Montagvormittag der 5. Internationale Prüfungs⸗ und Treu⸗ handkongreß durch den Präſidenten Dr. Mönck⸗ meier in dem feſtlich mit den Fahnen ſämtlicher teilnehmenden 34 Nationen ausgeſchmückten Erste Muſterung Dresden 20. September. Das Kommando des Sudetendeut⸗ ſchen Freikorps teilt mit: Am Montagvormittag fanden in zahlreichen Flüchtlingslagern entlang der Grenze die erſten Muſterungen für das ſudeten⸗ deutſche Freikorps ſtatt. Die Mitte ilun⸗ gen, daß nunmehr die Vorarbeiten be endet ſeien, und ihr Einſatz beginnen könne, löſte unter den Sudetendeutſchen, die eben erſt dem Terror des huſſitiſchen Mobs entgangen waren, unbeſchreiblichen Jubel aus. Bei der bezirksweiſen Einteilung der Mann⸗ ſchaften kam es immer wieder zu Szenen herzlicher Wiederſehensfreude. Ka⸗ meraden, die jahrelang in der Heimat zuſam⸗ menweilten und ſich in den letzten Zeiten des Kampfes aus den Augen verloren hatten, fan⸗ den ſich nun wieder in einer gemeinſamen Front zuſammen. In allen Lagern bereiteten die Sudetendeutſchen ihren Führern, die ihnen die Grüße Konrad Henleins überbrachten, be⸗ Warſchau, 20. Sept. Die Polniſche Telegraphenagen⸗ tur berichtet über den am Samstag in Paris und London unternommenen Schritt, durch den die polniſche Regierung die Aufmerkſamkeit Frankreichs und Englands auf die pol niſche Minderheit in der Tſecho⸗Slowakei lenkt. Wie hierzu in Warſchau aus guter Quelle verlautet, hat Polen in ſeiner Note darauf hin⸗ gewieſen, daß die Angelegenheit der volniſchen Minderheit den gleichen Charakter trage wie die der Sudetendeutſchen. Sie müſſe darum auch mit derſelben Eile erledigt werden. * 2* Muſſolini in Jugoſlawien Eindrucksvolle Freundſchaftskundgebung der an der Adria benachbarten Nationen Trieſt, 20. Sept. Den zweiten Tag ſeines Trieſter Aufenthal⸗ tes benutzte Muſſolini u. a. zu einer über⸗ raſchenden Fahrt an die italieniſch⸗jugoſlawi⸗ ſche Grenze bei Poſtumia, wo ſich eine ein⸗ drucksvolle Freundſchaftskundgebung der beiden Nachbarnationen an der Adria abſpielte. Unter dem Schmettern der Fanfaren traf der Duce an der Grenzſtation ein. Sein Wagen hielt wenige Schritte vor der italieniſchen Ehrenkom⸗ pagnie. Der Duce wandte ſich ſogleich den Bom Mokorrad angefahren Nach 8 Tagen geſtorben Bingen a. Nh. Im Binger Krankenhaus ver⸗ chied Sonntagfrüh der 74jährige Klein⸗Rentner eter Griebling aus Münſter⸗Sarmsheim (Nahe). Griebling war am Münſter⸗Sarms⸗ heimer Kirmesſonntag(11. September) bei einem Spaziergang mit ſeiner Frau und einem zu Beſuch weilenden Mädchen außerhalb des eigentlichen Kirmestrubels angefahren worden. Die drei Perſonen befanden ſich auf der rechten Straßenſeite, als der von Rümmelsheim bei Bingen her kommende Motorradfahrer, ein jun⸗ ger Reichsbahnangeſtellter aus Ockenheim bei Bingen, in ſie hineinfuhr. Die beiden Eheleute mußten mit beträchtlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Während das Befinden der 76 Jahre alten Frau Griebling den Umſtänden entſprechend gut iſt, iſt der Ehemann nach einwöchentlichem Krankenlager ge— ſtor ben. Iwei Tole durch Pilzvergiftung Speyer a. Rh. Zuſammen mit Angehörigen der Familie Karn hatten die Schweſter der Frau Karn, die 37jährige Ww. Katharina Weil, und der 35 Jahre alte Albert Spieß, der die junge Witwe in nächſter Zeit zu heiraten ge⸗ dachte, auf einem Spaziergang in den nahe⸗ gelegenen Wald Pilze geſammelt. Spieß erklärte, daß er eßbare Pilze von giftigen gut zu unterſcheiden wiſſe. Für den Abendtiſch wurde das Pilzgericht zubereitet. Um ganz ſicher zu gehen, gab man den Pilzen eine Zwiebel beim Kochen bei und als dieſe weiß blieb, hatte man keine Bedenken mehr. Der Ehemann Karn und auch einige Kinder aßen trotzdem von dem Pilz⸗ gericht nicht. Bei den fünf Perſonen, die von den Pilzen genoſſen haben, ſtellten ſich noch in der gleichen Nacht ſtarke Leibſchmerzen ein. Als erſtes Opfer ſtarb der Albert Spieß, der bei der Einlieferung ins Krankenhaus bereits bewußt⸗ los geweſen iſt. Das 9jährige Töchterchen Ma⸗ rianne der Familie Kern iſt dann ſpäter nach unausſprechlichen Schmerzen durch den Tod er⸗ löſt worden. Die Ehefrau Karn, ihre 13jährige Tochter Hilde und ihre Schweſter, Frau Weil, geht es den Umſtänden entſprechend gut; Lebens⸗ gefahr ſoll bei ihnen nicht mehr beſtehen. Ein Schwätzchen und ein Brand Weinheim. Für ein Swätzchen lief eine hie⸗ ſige Einwohnerin abends von der Bügelarbeit fort, vergaß aber, das elektriſche Bügel⸗ eiſen abzuſchalten. Dies rächte ſich da⸗ durch, daß es ſich in die Tiſchplatte hinein⸗ brannte, wobei auch Wäſche zu Kohle wurde. Den verſchütteten Arbeitskameraden gerettet Wetzlar. In einem Schacht der Grube„Otti⸗ lie“ in der Gemarkung Greifenſtein wurde der Bergmann Ruß aus Philippſtein don Ge⸗ ſteinsmaſſen verſchüttet. Sein Arbeits⸗ kamerad Heil aus Braunfels machte ſich ſo⸗ großen Sitzungsſaal eröffnet. für das Freikorvs geiſterte Vertrauenskundgebungen und erklärten immer wieder, daß ſie auf den Augenblick drän⸗ gen, ihre in der Heimat zurückgebliebenen Voltsgenoſſen von dem Gewaltregime des tſchechiſch⸗bolſche wiſtiſchen Mobs befreien zu können. Jubelnd eingereiht Kopenhagen, 20. September. Der Berliner Korreſpondent der däniſchen Zeitung„Politiken“ ſagt in ſeinem Bericht aus dem ſudetendeutſchen Gebiet. das Sudeten⸗ deutſche Freikorps wachſe buchſtäb⸗ lich aus der Erde. In ganz Sudeten⸗ deutſchland kenne man Henleins Aufruf. Bis zum Samstag habe es im Erzgebirge, in den Sudeten und im Böhmerwald von jungen Leu⸗ ten gewimmelt, die ſo ſchnell wie möglich unter die Fahne des Freikorps einrücken Unter den vielen Flüchtlingen in Plauen habe die Rundfunkmeldung über die Bildung des fort unter Einſatz ſeines Lebens an die Ret⸗ Freikorps ſtürmiſchen Jubel hervorgerufen. Die volniſche Minderheit rührt ſich Ein amllicher ſchrill in London und Paris Grenzpfählen zu, wo ihn der jugoflawiſche Ge. neral Lukic und der Ban des Draugebtetes mit ihren Begleitern zu einer denkwürdigen Begegnung erwarteten. Unter den Klängen der von der jugoſlawi⸗ ſchen Muſikkapelle angeſtimmten italien i⸗ ſchen Nationalhymne begab ſich Muſ⸗ ſolini auf jugoſlawiſchen Boden und ſchritt in Begleitung der hohen jugoſlawiſchen Perfönlich⸗ keiten die dort aufgeſtellte Ehrenkompagnie ab. während die Volksmenge ſtürmiſche Hochrufe auf ihn ausbrachte. Dann trat der Ban des Draugebietes vor den italieniſchen Regie⸗ rungschef und richtete an ihn eine kurze herz⸗ liche Begrüßungsanſprache im Namen der jugo⸗ ſlawiſchen Regierung, die in dem Wunſche aus⸗ klang, daß der Beſuch Muſſolinis an der jugo⸗ ſlawiſchen Grenze die gute Nachbarſchaft und herzliche Freundſchaft noch enger geſtalten möge. General Lukic begrüßte Muſſolini im Namen des jugoſlawiſchen Heeres. Muſſolini— es iſt das erſtemal, daß er auf jugoſlawiſchem Voden ſpricht— lobt die Tüchtigkeit des jugoflawiſchen Heeres und fin⸗ det warme Worte der Freundſchaft. Unter Fan⸗ farenklängen fährt Muſſolini nach Poſtumia und anſchließend nach Trieſt zurück. Der über⸗ aus herzliche Empfang Muſſolinis während ſei⸗ nes kurzen Verweilens auf jugoſlawiſchem Bo⸗ den wird von den römiſchen Abendblättern ſtark beachtet. g Bunte Tageschronik tung des Verſchütteten und es gelang ih m auch, den Verunglückten lebend aus den Geſteinsmaſſen herauszuholen. Auf der Straße vor Schreck geſtorben Grünberg. In dem Nachbarorte Queckborn lief das 175jährige Enkelſöhnchen des 68 Jahre alten Landwirts Johannes Herzberger vor den Augen des Großvaters in ein langſam her⸗ ankommendes Auto, wurde dabei erfaßt und am Kopf leicht verletzt. Der alte Mann war dar⸗ über ſo erſchrocken und aufgeregt, daß er einen Herzſchlag erlitt und tot zuſammenbrach. Ein gekitzeltes Pferd Saarlautern. Einige Burſchen, die zu tief ins Glas geſehen hatten, banden ein am Han⸗ delshof angebundenes Pferd los, einer von ihnen beſtieg es mit ſchlechter Haltung und machte Reitverſuche. Die Roſinante ging gut⸗ mütig darauf ein, bis einer der Burſchen ſie in der Weiche kitzelte und dazu noch ein Laſtzug vorbeiraſte, wobei ſie die Nerven verlor. Sie begann zu tanzen und drückte mit dem Hinter⸗ teil das große Schaufenſter eines Schuhladens ein. Sie hören im Rundfunk Mittwoch, 21. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Land— wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wieder⸗ holung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Freut euch des Lebens. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Gymnaſtik 8.30 Unterhaltungsmuſik. 10.00 Deutſche Raumnot im Spiegel deutſcher Dichtung. 11.30 Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten. Wetter. 13.15 Mittagskon⸗ zert. 14.00 Fröhliches Allerlei. 16.00 Nachmittags⸗ konzert. 18.00 Im ſonnigen Süden. 18.80 Griff ins Heute 19.00 Unter der Reichskriegsflagge. 19.15 „Bremsklötze weg!“ 19.45 Erna Sack ſingt. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stunde der jungen Nation. 21.00 Altweiber-Sommer. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Kammermuſik. 22.50 Muſik aus Wien. 24.00 Nachikonzert. 2.00.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Gebet, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Gaunachrichten. 9.40 Kl. Ratſchläge für Küche und Haus 1135 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht Städt. Marktbericht. 11.45 Volk und Wirtſchaft 1200 Werkskonzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert angabe, Nachrichten 1410 Wenn ein Mädel efnen Herrn hat 15.00 Bilderbuch der Woche. 15.15 Die politiſche Führung eines Dorfes. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18 30 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Fliegendes Deutſchland. 19.15 14.00 Zeit- Volksmuſit aus Schweden 19.40 Schöne deutſche Volkslieder 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15 Stunde der jungen Nation. 21.15 Kammermuſik. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.15 Wetter, Sport. 22.30 Muſik aus Wien. 84.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik. 21.00 Kleines Konzert. wollten. 2 e — N SS —— 55 e Ctapp Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt (9. Fortſetzung) „Ja, Herr Wachtmeiſter... das ſchon, aber die Grau⸗ pen waren angebrannt und das Fleiſch war wie Leder. Und im Graben hatten wir auch nix Geſcheits zu freſſen. Die Verpflegung kam nich ran! Nich wahr, Hinnerk?“ Hinnerk Pott nickt:„Kam nich ran!“ „Und der Engländer hat immer rübergefunkt. und und, Der Herr Proviantamtsſekretär ſchien ein menſch⸗ liches Rühren zu ſpüren. „Arme Kerle! Kann mir's ſchon vorſtellen! Aber ich habe meine Vorſchriften! Seid ja ſelber Soldaten, wißt „über die Vorſchriften kann man nicht! Na alſo!“ Er dachte daran, daß die Geſchirre von der Bahn immer noch nicht zurück wären, weil ſie auch den zweiten Waggon noch ausladen mußten. Und plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Alſo... jetzt fällt mir ein... wenn ihr euch jeder ne Fleiſchbüchſe verdienen wollt... wäre eine Möglich⸗ keit jetzt! Kommen ſechs Geſchirre! Könnt mit abladen helfen! Das verſteht ihr doch!“ Jochen Bötters Geſicht war eitel Dankbarkeit, es ſtrahlte förmlich, daß der Proviantamtsſekretär ganz gerührt war. Mit viel Wohlwollen in der Stimme ſagte er:„Das könnt ihr doch, was?“ „Ja, das Laufen fällt mir ja bannig ſchwer, aber. ſtapeln kann ich... voch, gut ſtapeln!“ „Ich kann gut laufen!“ ſagte Hinnerk Pott. „In Ordnung! Wie heißen Sie?“ „Jochen Bötters!“ „Und Sie?“ „Hinnerk Pott!“ „Schön! Alſo Sie, Jochen Bötters, werden drin ſtapeln, und Sie, Hinnerk Pott, werden die Vorräte mit hinein⸗ ſchaffen! Jeder von Ihnen erhält eine Konſerve! Aber geklaut wird nichts! Jeder wird nachher unterſucht, ver⸗ ſtanden? Könnt auch nichts wegſchaffen. Unſer Amt iſt ſtändig unter ſchärfſter Bewachung, da kommt keine Maus rein oder raus!“ Jochen Bötters machte ein Geſicht, als wenn er den Proviantamtsſekretär darob förmlich bewunderte, und ſagte treuherzig:„Ooch... wo wir ſo ehrliche Leute ſind, Herr Wachtmeiſter!“ * Die Geſchirre kamen kurz darauf ſchleppte Sack um Sack, Kiſte um Kiſte. Einen großen Stapel Fleiſchkiſten, immer zwanzig Stück in einer Kiſte, baute Jochen auf. Er ſtand in dem halbdunklen Raume und tat, als wenn er ſich halbtot arbeitete. Das paßte dem Gefreiten Schmidtke, und er ließ Jochen allein ſchaffen. Darauf hatte Jochen nur gewartet. Er frohlockte innerlich. Plötzlich fiel ihm das Laufen nicht mehr ſchwer, und wie der Viig war er am Fenſter und öffnete es. Rief leiſe hinaus:„Otto!“ And im nächſten Augenblick war eine Kiſte draußen. * Hein hatte das Proviantamt auch von der Seiten⸗ Front beſchlichen. Es war ſchwaches Licht, nur wenige Geſtirne lugten verſchlafen hinter den Wolken hindurch. Aber Hein Lammers hatte verdammt ſcharfe Augen und dd ſah deutlich, wie eben Keſſel durchs Feuſteß de Kiſte in Empfang nahm und ſchleunigſt darzit in Ner Dunkelheit verſchwand. Hein hatte alles begriffen. Verdammt ſchlau hatte es der Jochen angefangen! Er war drin, machte ſich nützlich und klaute gleich eine ganze Kiſte. Wie der Blitz war Hein über das in Schollen liegende Feld. Der friſche Erdgeruch drang auf ihn ein und im Laufen kam ihm die Erinnerung an das kleine Gärt⸗ chen des Vaters hinter dem Hauſe an der Elbe. Als er am Fenſter war, da lugte er vorſichtig hinein. Er ſah, wie ſich eben Jochen Bötters entfernte. Jochen machte noch eine Bewegung zum Fenſter zu, als wollte er es feſt ſchließen, aber ſchließlich unterließ er es und ging ab. Hein wartete noch ein Weilchen. Jetzt wurde es dunkel im Raume. Seine Zeit war gekommen, und er drückte den Fen⸗ ſterflügel zurück, ſchwang ſich mit einem kühnen Schwunge hinein in den Raum. Er tappte im Dunkeln, taſtete ſich zurecht. Ah... die Fleiſchbüchſen! Sicher waren das die Kiſten mit den Fleiſchbüchſen. Hein nahm eine vom Stapel und würgte ſie in den mitgebrachten Sack, dann ſuchte er weiter, faßte ein kleines Eimerchen, erwiſchte noch zwei einzelne Büchſen und dann ſteckte er auch das alles in den Sack. Vorſichtig lugte er hinaus. Zog ſchnell den Kopf zurück, denn der Poſten kam eben die Front entlang geſchritten. Er wartete eine Weile. Als er wieder hinausſchaute, da entfuhr ihm ein Fluch. Der Poſten ſchien dauernd dieſe Seitenfront ab⸗ zugehen So mußte er warten. Hoffentlich überraſchte ihn nie⸗ mand im Lager. * Jochen Bötters hatte ſein treuherzigſtes Geſicht auf⸗ geſetzt, als er jetzt von dem Proviantamtsſekretär ge⸗ lobt wurde, Hinnerk Pott „Freut mich! Seid tüchtige Kerls! Halte mein Wort! Alſo... eine Fleiſchbüchſe habe ich euch verſprochen! Sollt ſie haben!“ a„Doch, Hur Wachtmeiſter vielleicht könnten wir lieber'n paar Kartoffeln und in Kanten Brot kriegen“, ſagte Bötters.„Ich hab mir's überlegt, ſo'ne Fleiſch⸗ — 1 iſt mal ſchnell alle... und dann hat man nix mehr!“ „Na ſchön! Schorn, geben Sie mal jedem einen halben Zentner Kartoffeln. Sie können einen kleinen Wagen mitnehmen. Und jetzt ein Brot Hat man ſie durchſucht?“ „Jawohl, Herr Wachtmeiſter! Nichts gefunden!“ „Das gefällt mir, die anderen haben immer verſucht, noch was durchzuſchmuggeln! Alſo dann ſoll jeder noch eine Fleiſchbüchſe extra haben! Weil ihr ſo ehrliche Kerls ſeid! Aber Maul halten!“ „Jawohl, Herr Wachtmeiſter.., wir ſind ſo ſtumm. und ſo ehrlich!“ f „Ilt recht ſor“' Formlich gerührt vor Wohlwollen war der Sekretär.„Alſo, Schorn, jetzt ſchreiben Sie den Leuten net, einen Paſſierſchein aus, damit ſie unter⸗ 8 nicht etwa vom Feldgendarmen angehalten wer⸗ n!“ Bötters ſtrahlte nur ſo und er bedankte ſich zehnmal, den Frainſoldaten drückte er ſchwer die Hand und ver⸗ ſicherte ihnen, daß ſie fixe Kerle ſeien, die ein Herz für'n alten Frontſoldaten hätten. Und dann zogen die beiden mit ihrem Wagen ab. Sie waren vielleicht hundert Meter vom Proviantamt 1 als ſeitlich Keſſel ſchnaufend mit der Kiſte er⸗ en. Es wurden nicht viel Worte gewechſelt, die Kiſte wurde ganz unten in den Wagen praktiziert, und ſchleu⸗ nigſt ging's nach dem Quartier.. * Inzwiſchen war es auch Hein gelungen, ſich davonzu⸗ machen. Sehr vorſichtig hatte er das Fenſter nach⸗ gezogen, ſo feſt wie es ging, damit auch auf Jochen kein Verdacht fiel. Dann hatte er ſich mit ſeinem Sack davongemacht und verſucht, ungeſehen das Quartier zu erreichen. Aber er hatte Pech. Ausgerechnet auf den Herrn Major, der zuſammen mit dem Veterinär kam, ſtieß er kurz vor dem Quartier. „Na, mein Sohn, was ſchleppſt du da?“ Hein war einen Augenblick verdutzt, dann aber riß er die Kno en zuſammen und ſagte ſchneidig:„Befehl, Di ate, Fourage für das Pferd des Herrn Leut⸗ nant!“ Nun hätte ja der Major ſtutzen müſſen, denn die Fourage ſah verdammt eckig und kantig aus, aber ent⸗ weder war er kurzſichtig oder wollte es nicht ſehen, oder er war von dem zackigen Auftreten Heins ſo ge⸗ ſchmeichelt, jedenfalls nickte er wohlwollend. „In Ordnung, mein Sohn!“ Mit einem tiefen Atemzuge verſchwand Hein in dem Torweg. * Vandamme und ſeine kleine zarte Frau ſchlugen die Hände über dem Kopf zuſammen, als die drei Kame⸗ raden ihre Herrlichkeiten auspackten. Zwanzig Büchſen Rindfleiſchkonſerven waren es, dazu ein Zentner Kartoffeln und zwei friſche Brote. „Des iſt aber eine gute Verpflegung!“ ſagte Frau Geſche.„der... habt ihr das?. „Geklaut, Mutter Geſche!“ lachte Jochen Bötters.„Ja, ja, das iſt nun mal nich anders! So reichlich kriegen wir's nich! Un' verdient haben wir's uns ſchon! Menſch, Menſch, was die aufgeſtapelt haben! Als wenn der Krieg hundert Jahre dauern ſollt! Tſchä, Mutter Geſche. das will nu nich ſo in Ihren Kopp, aber... das is nu mal nich anders! Wenn ich wieder bei meinem Bauer bin, denn iſt das auch anders! Ja! Der iſt gut, aber ſtreng, und da muß ich ganz ehrlich ſein. Aber da fällt's auch nich ſchwer!“ Vandamme nickte ihm zu, dann lächelte er. Waren doch tolle Kerls. Zogen einfach aus und brachten eine ſo reiche Beute mit, ausgerechnet aus dem Proviantamt, wo keiner hinein konnte. Wie hatten ſie das nur angedreht? Die Fleiſchbüchſen wurden gut verſteckt. Aber vier Stück gaben erſt einmal ihren Inhalt her, Kartoffeln wurder ge“ it und ſpät in der Nacht gab es noch ein⸗ mal ein ganz delikates Mahl, an dem auch das Lehrer⸗ ehepaar teilnahm. g Und bei dieſer Gelegenheit holte Vandamme die letzten Flaſchen Wein aus dem Keller. * Und Hein? Armer Hein! Der war ſtolz wie ein Spanier, als er endlich ſein Zimmer erreicht hatte. Er wollte Klaus wecken und ihm ſtolz verkünden, daß er eine ganze Kiſte mit Fleiſch⸗ konſerven herbeigeſchafft hatte, aber er ſchlief zu feſt und jo ſehr er ihn auch rüttelte, er wachte nicht auf. Da ließ ihn Hein ſchlafen und ging daran, ſeine Kiſte zu öffnen. f Und.. erlebte ſeines Lebens ſchlimmſte Enttäuſchung. Denn: die Kiſte barg keine Fleiſchbüchſen, ſondern. iene einſt ſo berüchtigte Kriegsſeife. Hein ſtand wie erſchlagen. Die Wut packte ihn und am liebſten hätte er die ganze Kiſte zum Fenſter hinaus⸗ gefeuert. Daß ihm das paſſieren mußte! . 4* EIN LU STI GER MILITAR- ROMAN voN BUNIE- CORTAN 2 CCC ²ĩ˙ mA 5 Und der Jochen Bötters mit ſeinen Freunden, die hatten ſicher eine ganze Kiſte der ſchönſten Fleiſchkon⸗ ſerven und ließen es ſich jetzt ſchmecken. Da ſah er die anderen Büchſen an, die er einzeln in den Sack geſte kt hatte. Und abermals packte ihn die helle Wut, daß er laut fluchte. So'n Pech! In dem Eimerchen war.. Schmier⸗ ſeife! Und in einer Büchſe... Bohnerwachs. ö „Schöne Schweinerei!“ ſchimpfte er.„Mitten unter den Lebensmitteln haben die ſolche Sachen!“ Aber die beiden letzten Büchſen waren gottlob Fleiſch⸗ büchſen und Hein konnte ſich nicht zurückhalten. Das Waſſer lief ihm im Munde zuſammen. Er öffnete eine der Büchſen. Sſſſſſ... ging es und ein infernaliſcher Geſtank er⸗ füllte das Zimmer. Die Büchſe war verdorben. Hein fluchte wie ein alter Landsknecht, öffnete das Fenſter und warf die Büchſe auf den Miſthaufen. Dann ging er an die letzte Büchſe heran. Und die war gottlob gut! Hein atmete auf. Kalt wie er war, aß er den Inhalt. Er wollte nur einen Teil eſſen und den Kameraden den anderen Teil morgen früh überlaſſen, aber... der Geiſt war willig und das Fleiſch war ſchwach... Hein fraß den Inhalt ratzekahl auf und warf die Büchſe leer auf den Miſt. Dann legte er ſich nieder. Er konnte nicht gleich einſchlafen. Sein Pech wurmte ihn. Bötters war heute ſchlauer geweſen als er. Das kränkte ihn und mit dem Gedanken:„Dem will ich's noch beweiſen, wer ſchlauer iſt!“ ſchlief er endlich ein. Fünf Minuten ſpäter ſchnarchte er mit Klaus um die Wette. Im Dunkel der Nacht träumte das Etappenſtädtchen friedlich einem neue. Tag entgegen. 1. Hein erwachte. Er gähnte und dehnte die Arme. Dann rieb er ſich die Augen, ſchaute um ſich. Wo war er doch nur?— Ach ſo, ja, in dem Etappenneſt, in Ruhe! Und heute hatte man den ganzen Tag dienſtfrei! Welch herrliches Gefühl! Faul reckte und ſtreckte er ſich. Verdammt noch mal, ſämtliche Muskeln und Knochen ſchmerzten! Man war es nicht mehr gewöhnt, ſo weich auf einer Matratze zu ſchlafen. ö Zum Fenſter herein ſchien die Sonne. Da warf Hein ſeine Decke ab und richtete ſich auf. In Hemd, Hoſe und Strümpfen ſaß er da. Er ſchwang die langen Beins über die Bettkante und beugte ſich ein wenig vor. Im unteren Bett lag, in ſeine Decke eingemummelt, friede lich ſchlafend, Klaus. „Los, Klaus! Raus aus der Flohkiſte!“ rief Hein. Aber Klaus rührte ſich nicht. Hein langte mit einem Fuß hinunter und kitzelte ie in der Rippengegend. f „Kläuslein... Kläuslein... Knuſper, knuſper. knäuschen! Wer knuſpert an meinem Häuschen?“ 1 ö ö Klaus drehte ſich auf die andere Seite und ſchlief weiter. „Meine Freſſe! Iſt der weit weg!“ brummte Hein. Er ſprang von ſeinem Bett herunter und ſuchte nach ſeinen Stiefeln. Die verdienten auch, gewichſt zu werden. Aber alles zu ſeiner Zeit! Er faßte in die Laſchen des linken Langſchäfters und wollte mit dem Fuß hinein⸗ fahren. Da entdeckte er, daß ſeine große Zehe aus dem Strumpf herausſah. „Ei gucke an!“ Er bewegte ſie auf und ab.„Darf man ſo neugierig ſein?“ Dann zog er, kurz entſchloſſen, den Strumpf darüber. „Rin mit der Kartoffel!“ Nun fuhr er erſt in den einen und dann in den anderen Stiefel. Trat kräftig auf und reckte ſich noch einmal ächzend. Sah nach Klaus hinüber. Sollte er ihn aus ſeinem Kahn holen? Nein, er mochte noch ein Viertelſtündchen liegenbleiben. 0 Hein begab ſich zum Fenſter und öffnete es. Der Hof lag im Sonnenſchein. Drüben an der Pumpe ſtand der Franz mit nacktem Körper und rieb ſich mit einem Handtuch Bruſt und Arme trocken. Griff nach ſeinem Hemd, um es ſich überzuziehen, hielt aber plötzlich inne und lauſchte. Aus dem Stallgebäude hinten auf dem Hof kam der getragene Geſang einer melodiſchen auſtimme. g „Ach Mutter, ſagt ſie, Mutter, f nun gib mir guten Rat: mich freit ein Landsknecht ſehre, er folgt mir früh und ſpat!“ Wie gebannt lauſchte Franz eine Weile dem uralten flämiſchen Volkslied, dann fuhr er ſchnell in ſein Hemd. An der Pumpe hatte er einen kleinen Spiegel aufge⸗ hängt, den richtete er jetzt, ſah hinein. Und mit Seife und Pinſel begann er ſich den Stoppelbart einzuſeifen, während der zweite Vers des Liedes erklang: „Freit dich ein Landsknecht ſehre, wo er dich auch mag ſehn, ſchlag deine Augen nieder und laſſ' ihn weitergehn!““ Franz kratzte ſich mit ſeinem Raſiermeſſer den Schaum ab. Am Fenſter ſtrich ſich Hein über ſein borſtiges Kinn und lächelte: ö AAntiel“ 0(Fortſetzung folgt) ge 2 A „ Die! ſch ic eher da Kreiſe üben, Cie dutch ti beten a len ſic f ſind in Conne ſi keuch eu Sch lieket ſi beͤchtet Ind dar enzählen. ſtadt, au Leben m den Ber bolt, l Replänkel ur nich überfahr Ihnen uu 0 dus in zehnten! Mt leid Lache, und ſan für die mals de Volken bar und Natur e „either v wie fü heute ft war es ruhigere ter Hand wenn m heit enpf ren darg tl nicht. einholen! in N 9 gehen? 0 heute wir lust, den buriberge 5 Tag! „Ut Lag des zogen we te d de einiay Anzug g zu ſe lichen g 1 Malta den, dy Flei Gleiſchton, fine in i er laut Lönier⸗ ten unter 0 glei. ten. Daz eint er; ben. nete daß fen. u Irhalt. aden den der Geiſt dein ftaß leer auf h wurnte er. Das vil ich lich ein, i um die ſtädtchen ie Arme. Vo wor nneſt, in ienſtfreil e er ſih. Knochen ſo peich af Heiz I, Hohe en Being bor. 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Waldige Berge ſchie⸗ ben ſich ineinander, ein kleiner Fluß zieht ſich durch ein windungsreiches Tal, Mühlen ſind in den Gründen verborgen. Die helle Sonne flutet über die Baumſpitzen hin, daß ſie leuchten und ſich wie Funken von den blau⸗ en Schatten abheben. Und noch vieles andere bietet ſich dem Blick an Schönheit dar, das beachtet ſein möchte. Die beiden ſind jung, und darum haben ſie einander wohl viel zu erzählen. Indeſſen, ſie ſprechen von der Groß⸗ ſtadt, aus der ſie kommen, von dem hetzenden Leben mit den vielen kleinen Nichtigkeiten, von dem Beruf, der im Grund hinter ihnen liegen ſollte, laſſen auch ein kleines witziges Wort⸗ geplänkel einfließen. Von allem ſprechen ſie, nur nicht von der Schönheit, an der ſie vor⸗ überfahren. Ihnen gegenüber ſitzt ein Mann, der ſchon graue Haare trägt. Er blickt ſchweigend hin⸗ aus in die Landſchaft. Vor wieviel Jahr⸗ zehnten war er durch dieſe Welt gewandert? Mit leichtem Gepäck, mit wenig Geld in der Taſche, aber mit einem Herzen, das jubelte und ſang und das ganz aufgeſchloſſen war für die Schönheit rings umher. Wie hatte da⸗ mals der Wald, der Fluß, wie hatten die Wolken zu ihm geſprochen! Wie hatte er dank⸗ bar und froh das köſtliche Leuchten in der Natur entgegengenommen! So viel Zeit iſt ſeither vergangen, ſo viele Jahre, und doch wie ſchnell waren ſie dahingegangen! Auch heute freute er ſich dieſer Landſchaft. Aber war es nicht auffällig, daß ſein Herz ſo viel ruhigeren Schlag tat, daß alles wie aus zwei⸗ ter Hand zu ihm kam? Man muß jung ſein, wenn man die Welt in ihrer ganzen Schön⸗ heit empfangen will. Und dieſe beiden hier fah⸗ ren daran vorüber, ſehen es nicht, beachten es nicht. Wiſſen ſie, daß ſie es niemals mehr einholen können? Was iſt es für ſie, wenn ſie in 20 Jahren einmal durch dieſe Schönheit gehen? Es kann niemals das ſein, was es heute wäre. Und iſt es nicht der größte Ver⸗ luſt, den man ſich zufügt, wenn man an dem vorübergeht, was man doch nicht wieder be⸗ kommen kann? Tag des deutſchen Volkstums Feſt der deutſchen Schule Urſprünglich ſollte in dieſem Jahr der Tag des deutſchen Volkstums groß aufge⸗ zogen werden. Galt es doch, die lang erſehn⸗ te und doch ſo plötzlich vollzogene Wiederver⸗ einigung der Oſtmark mit dem Reich wür⸗ dig zu feiern. Aber wegen der augenblick⸗ lichen Lage unſerer ſudetendeutſchen Brüder, deren umbrandetes Schickſal wir mit heißem Herzen verfolgen, ſollen alle öffentlichen Kundgebungen ausfallen. So wird denn nur in den Schulen der Jugend ein Bild des ge⸗ ſamten Deutſchtums entworfen. Durch Karte und Skizze, Lied und Wort, Vortrag und Weiheſpruch wird den Schülern deutſche Art und deutſches Weſen in aller Welt erläutert. Im Elternhaus erlebt ja unſere Jugend durch Zeitung und Radio den Ernſt des gegenwärtigen Weltgeſchehens mit. Und was ſich an Spannung und Freude, an Hoffnung und Sehnſucht im kindlichen Hirn und Her⸗ zen anſammelt, wird in ſeinen Zuſammen⸗ hängen geſchichtlich begründet und volks⸗ und raſſenmäßig geläutert und geklärt. Hoffen wir, daß wir im nächſten Jahr, wenn wir den Tag des deutſchen Volkstums und das Feſt der deutſchen Schule feiern, in heiliger Freude erfüllte Sehnſüchte deutſcher Einheit ſchauen dürfen! Gehwege ſind keine Parkplätze. Die Gehwege als Parkplätze für Fahrräder, Mo⸗ torräder und Handwagen zu benützen, verſtößt gegen die Verkehrsvorſchriften; das Abſtellen dieſer Fahrzeuge iſt als rückſichtslos der Juß⸗ gänger gegenüber zu bezeichnen. Die Gehwege ſind nicht ſo breit, daß ſie noch als Zark⸗ plätze benutzt werden können. Die Straße den Fahrzeugen, die Gehwege den Fußgängern! Was it bei der probeweiſen Aufrujung bes Luftjchutzes zu tun? Der Speicher muß entrümpelt ſein. Geſetzliche Vorſchrift. Im Treppenaufgang, einzelnen Stockwerken muß in Behältern(Wannen, Kannen, Ei⸗ mer) Waſſer gefüllt ſein. Bei der Probe⸗ übung genügt ein Liter Waſſer je Gefäß. Eine(oder zwei) Feuerpatſcheln) iſt be⸗ reit zu halten. Der geeignete Keller⸗Raum als geplanter Schutzraum iſt vom Luftſchutzwart ſofort zu beſtimmen und allen Bewohnern der Luftſchutzgemeinſchaft bekannt zu geben. Im Keller ſelbſt iſt für Beleuchtung(Taſchen⸗ lampe, elektr. Lampe) zu ſorgen. Sitzgele⸗ Feuer für die Inſaſſen. Abdichtung der enſter gegen Gas und Splitter.(Bei der Probeübung genügt die Andeutung durch Bereitlegen von Säcken).— Im Ernſtfall werden Sandſäcke gefüllt. Bei einbrechender Dunkelheit iſt ohne weiteres zu verdunkeln. Die Zeit bleibt unbe⸗ ſtimmt. Dem„Aufruf des Luftſchutzes“ haben alle Hauswarte zu folgen. Geſetzlicher Zwang. Strafrechtliches Verfahren wird gegen jeden Säumigen eingeleitet. Der Hauswart hat in Erfüllung ſeiner Auf⸗ gabe geſetzliche Rechte. Seine Weiſungen ſind von jedem Bewohner, gleich welchen Alters und Geſchlechtes, zu erfüllen. Der„Aufruf des Luftſchutzes“ iſt die Er⸗ klärung einer Gefahr. Er erfolgt für Viernheim in drei räumlichen Abſchnitten. Spätere Uebungen erſtrecken ſich über den ganzen Ort. —— ꝙ VVV Der Beſuch der Bau⸗ und Sied⸗ lungsausſtellung in Fraukſurt a. M., die bis 9. Oktober geöffnet iſt, war auch in der zweiten Woche wieder cecht gut. Bis Sonntagabend wurden insgeſamt 36 900 Be⸗ ſucher gezählt. Das Wochenende und vor allem der Sonntag brachten der Ausſtellung einen ſehr ſtarken Beſuch, vor allem aus Frankfurt und dem Rhein⸗Main⸗Gebiet, der mit rund 30 000 Beſuchern an dieſen beiden Tagen auch die beträchtlichen Ziffern der beiden erſten Sonntage übertrifft. Der KdF.⸗Wagen, der ſeit Mittwoch in der Siedlungsſtraße aufge⸗ ſtellt iſt, wird natürlich ſtändig von Zeſuchern belagert und beſtaunt. Verkehrsunfall auf der Weinheimer Landſtraße Motorradfahrer fährt Radfahrer an Am Sonntagabend gegen 7 Uhr, ereignete ſich auf der Weinheimer Landſtraße, am Bahnübergang, ein Verkehrsunfall. Ein Rad⸗ fahrer aus Heppenheim, der gerade von ſeinem Fahrrad abgeſtiegen war, wurde von einem Motorradfahrer aus Weinheim angefahren. Hierbei gerieten beide zu Fall. Der Motor⸗ radfahrer erlitt eine Kopfverletzung und war längere Zeit bewußtlos. Der Radfahrer kam mit leichten Beinverletzungen davon. Wie ein Wunder blieb ein dreijähriges Kind, das der Radfahrer auf ſeinem Rad ſitzend bei ſich atte, unverletzt. Aerztliche Hilfe leiſtete der 55 herbeigerufene Arzt Dr. Kraus. Beide am Unfall Beteiligten konnten nach einiger Zeit ihre Fahrt fortſetzen. Die Schuldfrage wird durch die polizeiliche Unterſuchung zu klären ſein. Ehrung. Die Abteilung Geflügelzüchter unſeres Kleintierzuchtvereins hielt am Sams⸗ tagabend im„Löwen“ eine Abſchiedsfeier ab zu Ehren des mit dem 1. Oktober 1938 in⸗ folge ſeiner Zuruheſetzung aus Viernheim ſcheidenden Zollſekretärs Karl Eiberle. Das aus den Reihen der Zuchtkollegen ſchei⸗ dende Mitglied Eiberle war beſter Kenner der Hühnerzucht und gab ſeinen Kollegen und al⸗ len, die ſeinen Rat in Anſpruch nahmen, all die 15 Jahre ſeines Hierſeins Aufklärung in Wort, Tat und Schrift. Nie ließ er das volks⸗ wirtſchaftliche Ziel aus dem Auge: größte Lei- ſtungsfähigkeit der Hühner im Eierlegen zu er⸗ reichen, damit die Geflügelhaltung den ihr gebührenden Platz erhält. So war die Ehrung eine kleine Dankabſtattung und wurde ihm mit Dankesworten ſeitens des Vorſitzenden 1 Michael Reinhardt ein Ehrendiplom überreicht mit der Widmung:„Der Kleinkierzuchkverein Viernheim überreicht hiermit ſeinem lang⸗ jährigen treuen Vorſtandsmitgliede Herrn Karl Eiberle, als Zeichen der Erinnerung und des Dankes für ſeine verdienſtvolle Tätigkeit im Verein dieſe Ehrenurkunde, unter gleich- zeitiger Ernennung zum Ehrenmitgliede.“— Der Ehefrau des Geehrten wurde gleichfalls ein kleines Geſchenk überreicht und wünſchte der Vorſitzende den Scheidenden noch viele ſonnige Lebenstage in ihrer neuen Heimat, dem Allgäu. In kameradſchaftlicher Weiſe unter⸗ hielten ſich die Zuchtfreunde mit ihren Frauen bei beſter Stimmung. Die Erzieherſchaft tagt. Der NS.⸗ Lehrerbund des Kreiſes Bergſtraße hält am Mittwoch nachmittag in Heppenheim 4. d. B. eine Kreistagung ab. Eidesleiſtung ein ehrenvoller Dienſt in der Rechtspflege. Der Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner weiſt in ei⸗ ner allgemeinen Verfügung auf die Bedenken hin, die einer zu weitgehenden Lockerung des Grundſatzes eidlicher Zeugenvernehmungen im Zivilprozeß entgegenſtehen. Zeugen ſeien nicht nur dann zu beeidigen, wenn dies zur Herbei⸗ führung einer wahrheitsgemäßen Ausſage er⸗ 1 forderlich ſei, ſondern vor allem auch dann, wenn dies mit Rückſicht auf die Bedeutung der Ausſage geboten erſcheine. Der Umſtand, daß das Gericht eine Ausſage für glaubwürdig erachte, könne es danach allein nicht rechtfer⸗ tigen, von der Beeidigung abzuſehen. Hier ſei es vielmehr grundſätzlich der freien Ent⸗ ſcheidung der Parteien überlaſſen, ob ſie da, wo es zuläſſig ſei, auf die Beeidigung verzich⸗ ten wollten. Der Zeuge werde, wenn richtig verfahren werde, ſeine Beeidigung niemals als den Ausdruck irgendwelchen Mißtrauens emp⸗ finden. Ein Verfahren dagegen, das die Frage der Beeidigung auf die Glaubwürdigkeit des Zeugen abſtelle, könne unter Umſtänden ſolche Empfindungen in dem Zeugen wachrufen. Das aber wäre der Rechtspflege in hohem Maße abträglich; denn der Zeuge ſolle ſich bewußt ſein, daß ihm durch die Eidesleiſtung ein ehrenvoller und verantwortlicher Dienſt in der Rechtspflege anvertraut würde. Der Obſtausfall in Heſſen und im Reich. Das Jahr 1938 iſt bekanntlich, ver⸗ urſacht durch die Frühjahrsfröſte, für den deutſchen wie auch für den heſſiſchen Obſtbau ein Kataſtrophenjahr geworden, das uns einen fühlbaren Ausfall an dem für unſere Verſor⸗ gung ſo wichtigen Obſt bringen wird. Von dem Umfang des Obſtausfalls können wir uns einen Begriff machen, wenn wir uns vergegen⸗ wärtigen, daß in Deutſchland im Jahre 1937 18 Millionen Doppelzentner aus eigener Ernte — * zur Verfügung ſtanden, während wir dieſes Jahr ſchätzungsweiſe nur 2,5 Millionen Dop⸗ elzentner Aepfel bekommen werden. Der Aus⸗ fal allein an Aepfeln beträgt alſo für das ganze Reich ungefähr 12—13 Millionen Dop⸗ pelzentner. Im Vorjahr wurden zuſätzlich wei⸗ tere 1,5 Millionen Doppelzentner Aepfel aus dem Auslande eingeführt; in dieſem Jahr ſind jedoch die Einfuhrmöglichkeiten nicht größer geworden. ö Modenſchau der Mannheimer Werbege⸗ meinſchaft. Am Mittwoch und Donnerstag wird die ſeit einem Jahr beſtehende Mann⸗ heimer Werbegemeinſchaft, Mannheim, zum erſten Male in Erſcheinung treten, und zwar mit einer großen Modenſchau im Nibelun⸗ genſaal des Mannheimer Roſengartens. Dieſe Schau ſoll damit ſtändig in das Jahrespro⸗ gramm der Mannheimer Veranſtaltungen ein⸗ rücken. Was in ihr gezeigt wird, iſt nichts Alltägliches; man wird noch lange davon ſprechen. Leiſtungsfähige Firmen, die hier un⸗ genannt bleiben, führen 120 Modelle vor, darunter natürlich auch Hüte, Schirme, Handſchuhe, Schuhwaren, Lederwaren. Ein erſtklaſſiges Rahmenprogramm iſt vorgeſehen. So wurde die durch Unterhaltungsfunk und zahlreiche Gaſtſpielreiſen bekannte Humoriſtin Cläre Schlichtung verpflichtet, weiter die ſechs frohen Sänger und das Ballett des Mannheimer Nationaltheaters. Die Vorfüh⸗ rungen ſind an beiden Tagen um 16 und um 20.30 Uhr. In der Geldlotterie für das Deut⸗ ſche Rote Kreuz werden 116 636 Ge⸗ winne von zuſammen 275000 Mark ausge⸗ ſpielt. Wer ein Doppellos für 1 Mark erſtan⸗ den hat, kann— Glück vorausgeſetzt— bei der Ziehung am 20.— 22. September einen der Haupttreffer von 40000, 20 000 oder 10000 Mark erzielen. — Im weſentlichen freundlich Die Großwetterlage iſt durch ein ſtarkes Hochdruckgebiet über Oſt⸗ und Südoſteuropa und lebhafte, vom Atlantik ausgehende Wir⸗ beltätigkeit gekennzeichnet. Die Neigung zu Nebelbildung wird ſich verſtärken. Auch ſind gelegentliche Störungen, die im ganzen aber meiſt freundliches Wetter nicht ausgeſchloſſen erſcheinen laſſen, zu erwarten. Dienstag: Bewölkt, vielfach neblig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und im allge⸗ meinen trocken, etwas ausgeglichenere Tem⸗ peraturen, Winde aus Sud, Südweſt. Die Ausſichten für Mittwoch: Abge⸗ ſehen von Nebelbildung im weſentlichen lreundlich, doch nicht durchaus beſtändig. Binder bei CTiſch Ein wichtiges Kapitel Erziehung— Das gutk Beiſpiel der Erwachſenen— Allerlei Winke Es iſt für jeden Menſchen ein Vorteil, wenn er von klein auf gutes Benehmen lernt, und bei Tiſch ſind gute Manieren be⸗ ſonders wünſchenswert. Leider gibt es im⸗ mer noch viele Menſchen, die ſich beim Eſſen gehen laſſen. Man kann das beobachten, wenn man in einem Reſtaurant ſitzt. Die einen ſchlürfen die Suppe laut und hörbar, die anderen ſchmatzen wohlbehaglich, wenn ihnen etwas gut ſchmeckt, die dritten flegeln ſich mit den Ellbogen breit auf den Tiſch, und was dergleichen Unſitten mehr ſind. Und wenn ſie ſich ſchon in öffentlichen Gaſtſtätten, wo ſie vor aller Leute Augen eſſen, ſo auf⸗ führen,— wie erſt zu Hauſe, wo ſie unter ſich ſind und ſich alſo wirklich gehen laſſen? Wer Kinder hat, muß auf ſeine eigenen Manieren ſtreng achten, damit die Kinder ſich nicht erſt an ſchlechte Tiſchſitten gewöh⸗ nen, die ihnen ſpäter überall im Leben hin⸗ derlich ſind. Manche Eltern ſind dagegen, die Kinder daran zu gewöhnen, ſich beim Eſſen nett und gerade zu halten und manierlich und zierlich zu eſſen: ſie denken, es ſchmeckt den Kindern beſſer, wenn ſie ſich alle mög⸗ lichen Nachläſſigkeiten erlauben dürfen. Das iſt aber ein Irrtum. Gute Manieren ſind nur dann hinderlich, wenn ſie einem nicht zur Gewohnheit geworden ſind, wenn man ſie gewiſſermaßen nur am Sonntag anwendet, für gewöhnlich aber in ſeinem alten Trott der ſchlechten Manieren bleibt. Falſch iſt es, den Kindern zu erlauben, während des Eſ⸗ ſens zu ſpielen. Daran, daß die Kinder über⸗ haupt auf dieſen Gedanken kommen, iſt wahrſcheinlich der Herr des Hauſes ſchuld, der beim Eſſen lieſt. Das gehört ſich nicht. Wenn andere Perſonen mit am Tiſch ſitzen, muß er mit dem Leſen warten, bis die Mahl⸗ zeit beendet iſt. Auch für den allein Eſſenden iſt es richtig, erſt zu eſſen und dann zu leſen, er hat ſonſt von beidem nur den halben Ge⸗ nuß. Man ſagt mit Recht, daß die Erziehung, die ein Kind in ſeinen erſten Lebensjahren bekommt, für das ganze Leben entſcheidend iſt. So früh wie möglich muß man ſie alſo daran gewöhnen, artig und in guter Hal⸗ tung bei Tiſch zu ſitzen und Löffel, Gabel und Meſſer richtig zu gebrauchen. Mit Strenge muß vor allem darauf ge⸗ halten werden, daß die Kinder ſich niemals mit ungewaſchenen Händen zu Tiſch ſetzen. Wenn ſie ſehen, daß die Eltern das auch nie⸗ mals tun, wird ihnen dieſe Gewohnheit bald ganz ſelbſtverſtändlich ſein. Sie müſſen be⸗ greifen lernen, daß es unappetitlich und un⸗ geſund iſt, das Eſſen mit ungewaſchenen Händen zu berühren. Kinder dürfen nicht am Eſſen mäkeln. Wenn ihnen etwas nicht ſchmeckt, ſo ſollen ſte nicht darüber reden, ſondern ſollen trotz⸗ dem eſſen. Man ſoll ſie nicht zwingen, viel von einem Gericht zu eſſen, von dem man weiß, daß ſie es nicht mögen, aber ein wenig müſſen ſie davon genießen,— ſie kommen oft in ihrem Leben in die Lage, daß ihnen et⸗ was vorgeſetzt wird, was ihnen nicht ſchmeckt, und es wirkt ſehr unerzogen, wenn jemand dann ſeine Abneigung kund tut. Wenn ſie aus Geſundheitsgründen beſtimmte Dinge nicht eſſen dürfen, ſo muß man natürlich da⸗ für ſorgen, daß ſie anderes bekommen, aber ſolche Ausnahmen dürfen nur aus Geſund⸗ heitsrückſichten gemacht werden. Bei linkshändigen Kindern muß man be⸗ ſonders achtſam ſein, daß ſie Meſſer, Gabel und Löffel richtig benutzen lernen; es ſieht allzu linkiſch aus, wenn ſie auch ſpäter im Leben vorwiegend mit der linken Hand eſ⸗ ſen. Man muß aufpaſſen, daß Kinder den Löffel nicht ſo voll nehmen, daß ſie Flecke aufs Tiſchtuch machen. Ueberhaupt müſſen ſie en eſſen, damit nichts verſchüttet wird. So früh wie möglich ſoll man die Kin⸗ der mit den Erwachſenen zuſammen am Tiſch eſſen laſſen. Denn je früher ſie das richtige Verhalten bei Tiſch lernen, umſo beſſer iſt es für ſie. Was die Unterhaltung bei Tiſch betrifft, ſo ſoll man die Kinder nicht einſchüchtern, ſo daß im Beiſein der Eltern nicht den Mund aufzutun wagen. Allerdings dürfen ſie auch nicht vorlaut ſein. Wenn beiſpielsweiſe die Erwachſenen ſich unterhalten, ſo dürfen die Kinder nicht naſeweis dazwiſchen reden. Im übrigen aber können und ſollen ſie von ihren Uhle Leiden und Freuden offenherzig er⸗ zählen. * . , e ee Ausschneiden! Aufbewahren! Zehn Gebole für die behelfsmäßige herrichlung von Luffſchutzräumen 1. Notwendigkeit der Luftſchutzräume Zum Schutz gegen die Wirkungen von Luft⸗ angriffen müſſen für alle Volksgenoſſen in näch⸗ ſter Nähe der Wohnungen und Arbeitsſtätten uftſchutzräume geſchaffen werden. Die Luft⸗ ſchutzräume ſind ſo ſchnell wie möglich herzu⸗ richten. 2. Wer muß bei der Herrichtung der Luftſchutz⸗ räume mithelfen? Jeder Volksgenoſſe hat bei der Herrichtung des für ihn beſtimmten Luftſchutzraumes durch ſeine eigene Arbeitskraft, Bereitſtellung von Baumitteln, Einrichtungsgegenſtänden, Geld⸗ ſpenden uſw. nach ſeinen Kräften beizutragen. 3. Wie groß müſſen die Luftſchutzräume ſein? Die Luftſchutzräume müſſen ſo groß ſein, daß die in dem Gebäude wohnenden oder arbeiten⸗ den Menſchen vollzählig untergebracht werden können. Für jede Perſon iſt ein Luftraum von 3 Kubikmeter vorzuſehen. 4. Auswahl geeigneter Räume im Keller- oder Erdgeſchoß. Luftſchutzräume werden im Keller angelegt. 1 7 keine Kellerräume vorhanden ſind, müſſen ie Luftſchutzräume im Erdgeſchoß, beſonders in den Mittelfluren, hergerichtet werden. Erdge⸗ ſchoßräume, die an den Außenwänden des Ge⸗ bäudes liegen, ſind weniger geeignet.— Luft⸗ ſchutzräume ſollen möglichſt wenig Fenſter und Türen haben. Räume, in denen ſich Gas-, Dampf⸗ und Heißwaſſerleitungen befinden, ſind zu vermeiden. Ungeeignet ſind Räume, in denen Dampfkeſſel, Heizkeſſel uſw. aufgeſtellt ſind oder exploſions⸗ oder feuergefährliche Stoffe gelagert werden. 5. Gasſchleuſe Dem Zugang zum Luftſchutzraum ſoll ein Raum als Gasſchleuſe vorgelagert ſein. Dieſe kann durch einen Vorhang, der in 1 Meter Ent⸗ fernung von der Eingangstür angebracht wird und am Boden und ſeitlich der Tür gut anliegt, erſetzt werden. 6. Notausgänge Die Luftſchutzräume müſſen außer dem Zu⸗ gang entweder einen Notausgang durch anſchlie⸗ 3 Räume in das Freie oder Notausſtiege durch ein Fenſter haben. 7. Leerung der ausgewählten Räume Die ausgewählten Räume ſind völlig zu entleeren. Nur Gegenſtände, die zur Benutzung der Luftſchutzräume verwendet werden können, 3. B. Kiſten als Sitzgelegenheiten, können im Raum belaſſen werden. 8. Herrichtung der Luftſchutzräume a) Zum Schutz gegen Bombenſplitter ſind die Fenſteröffnungen und die an den Außenwänden des Gebäudes liegenden Tür⸗ öffnungen der Luftſchutzräume und Gasſchleu⸗ ſen 17 ſichern. Dies kann durch Anſchütten und Feſtſtampfen von Erde, Sandſackpackungen, Steinpackungen oder Holzbalken geſchehen. Dieſe Schutzvorrichtungen ſind durch Befeſtigen mit Draht, Bretterwänden oder anderen Hilfsmit⸗ teln zu ſichern. b) Die Türen der Gasſchleuſe, die Notaus⸗ gänge und Fenſter ſind gasdicht aussabilden. Zu dieſem Zweck ſind alle Löcher, Ritzen, Schlüſ⸗ ſellöcher uſw. der Türen und Fenſter zu ver⸗ kitten oder zu verſtopfen und mit Papier zu überkleben. Die Glasſcheiben von Fenſtern und Türen ſind mit Holz oder Pappe zu benageln und mit Papier zu überkleben. Die Fugen zwi⸗ ſchen Türen, Fenſtern und ihren Anſchlagflächen ſind mit Papierſtreifen zu überkleben. Die An⸗ ſchlagflächen der für das Betreten der Luft⸗ ſchutzräume beſtimmten Türen ſind mit Stoff-, Filz- oder Gummiſtreifen oder Streifen aus zuſammengefaltetem Zeitungspapier zu bena⸗ geln oder zu bekleben. Alle ſonſtigen Oeffnun⸗ gen und Undichtigkeiten Gamin⸗- u. Luftſchacht⸗ öffnungen, Durchführungsſtellen von Rohrlei⸗ tungen durch das Mauerwerk, Undichtigkeiten im Mauerwerk) ſind gleichfalls zu verſtopfen und mit Papier zu überkleben. c) Die Decken der Luftſchutzräume und der Gasſchleuſen ſind nach Möglichkeit zum Schutz gegen Bautrümmer mit Holz abzuſteifen. Dabei ſollen vor allem die in der Decke vorhan⸗ denen eiſernen Träger, Deckenbalken, Unterzüge durch einen oder mehrere Stiele geſtützt werden. Die Stiele werden auf je zwei breite Holzkeile geſetzt und mit den Holzkeilen gegen die Decke getrieben, bis ſie feſtſtehen. 9. Innere Einrichtung der Luftſchutzräume a) Für jeden Inſaſſen muß eine Sitzgelegen⸗ heit vorhanden ſein. Nach Möglichkeit ſind auch Liegegelegenheiten und ein Tiſch vorzu⸗ ſehen. b) Die Luftſchutzräume ſind durch Taſchen⸗ lampen zu beleuchten. Beleuchtung durch Petro⸗ leumlampen, Kerzen oder ſonſtiges offenes Licht iſt verboten! c) Trinkwaſſer, Lebensmittel, Verbandszeug uſw. ſind in ausreichender Menge beim Auf⸗ ſuchen der Luftſchutzräume mitzubringen. d) Für etwa je 20 Inſaſſen iſt ein Notabort vorzuſehen. Hierfür können Eimer bereitgeſtellt werden. Sand oder Erde iſt zum Einſchütten in den Eimer zur Vermeidung von Geruchbelä⸗ ſtigung bereitzuhalten. Der Notabort iſt gegen den übrigen Raum abzutrennen. Hierfür kön⸗ nen Vorhänge, Tücher, Papptafeln verwendet werden. e) Abdichtungsmittel wie Papier, Pappe, Stoffſtreifen, Iſolierband, Kitt, Leim, Brett⸗ ſtücke ſowie Werkzeuge(Hammer, Beil, Zange, Brechſtange, Nägel uſw.) müſſen im Luftſchutz⸗ raum zu Ausbeſſerungszwecken vorhanden ſein. 10. Durchlüftung der Luftſchutzräume Nach jeder Benutzung des Luftſchutzraumes iſt für eine ſchnelle Durchlüftung durch Oeffnen der Türen oder Fenſter zu ſorgen. Herbſt: Neue Bedingungen für den Körper Macht die Aebergangszeil zu ſchaffen?— Innere neſerven erforderlich nbruch des Winters: ſchon färben ſich die Blät⸗ r herbſtlich, ſchon kann man beobachten, wie die Tageslichtdauer faſt täglich merkbar kürzer wird. Bald werden die Sonnenſtrahlen nur noch durch eine graue Atmoſphäre zu uns drin⸗ en, und es naht die Zeit, in der viele von uns en Wechſel der klimatiſchen Bedingungen mehr oder minder ſtark am eigenen Leibe verſpüren. Zunehmende Müdigkeit. Arbeitsunluſt, ge⸗ drückte Stimmung und andere Symptome mehr find die Anzeichen der„Uebergangszeit“, der Vorbereitung des Organismus auf die verän⸗ derten Lebensbedingungen, die der Herbſt und Winter mit ſich bringen. Das vermehrte Schlafbedürfnis, das ſo viele Menſchen in dieſer Zeit befällt, iſt im Grunde der Verſuch des Körpers, ſich den veränderten Bedingungen anzupaſſen, den ungünſtigeren Le⸗ bensverhältniſſen mit ihren tieferen Tempera⸗ fuel wenige Wochen noch trennen uns vom e Bekanntmachung Betr.: Die Ausführung des Reichsimpfge⸗ ſetzes. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß der Reviſionstermin für die Erſtimpflinge am Donnerstag, den 22. September 1938, von vormittags 7.30— 9.30 Uhr und für die Wiederimpflinge am gleichen Tage ab 9.30 Uhr in der Schillerſchule ſtattfindet. Viernheim, den 19. September 1938 Der Bürgermeiſter. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute abend 7—8 Uhr für Jugend, ab 8 Uhr 5 für aktive Mannſchaften im„Freiſchütz“ Trai⸗ ning. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Handball: Morgen Mittwoch, abends 6 Uhr, Platz⸗, anſchließend Hallentraining. die kuge wäſchern empfiehlt daß man mite Sil die wache ſpült/ 546 76 turen und ihrer geringeren Lichtſtrahlung durch Schaffung„i‚nnerer Reſerven“ auszuwei⸗ chen. Es iſt kein Zweifel. daß dieſe Umſtellung zur Mobiliſierung von Kräften führt, die vieles dazu beitragen, daß gerade der Menſch der gemäßigten Zonen des Erdballes, der zwiſchen den rhythmiſchen Extremen des hei⸗ zen Sommers und des kalten Winters lebt, zu beſonderen Leiſtungen befähigt iſt. Indeſſen überfallen die Uebergangszeit und der ſich anſchließende Winter ihn zunächſt mit Beſchwerden. Sie werden am deutlichſten da, wo der Organismus noch nicht die erfor⸗ derliche Widerſtands⸗ und Anpaſſungsfähigkeit aufweiſt: beim Kleinkind, bei dem im Sommer oder Herbſt Geborenen, deſſen erſte Lebens⸗ monate in die lichtarme Jahreszeit fallen. Man weiß, wie groß gerade bei ihm die Gefahr der Rachitis iſt, jener formenreichen Erkrankung. die in ganz verſchiedener Schwere auftreten kann ufd dis in kde Fall eifſe beſondere Bekeft⸗ ſchaft zu einem der im Säuglingsalter ſo häu⸗ figen Infekte und damit zu anderen Erkrankun⸗ gen darſtellt. 0 Die Rachitis iſt eine ausgeſprochene Man⸗ gelkrankheit und hat damit grundſätzlich die gleiche Urſache wie die Beſchwerden, von denen oben die Rede war. Wir kennen dieſe Urſache und überblicken die Beziehungen, die zwiſchen den auf den Körper einwirkenden Son⸗ nenſtrahlen und der Vitaminbildung im Orga⸗ nismus durch Vermittlung der Haut beſtehen. Und da uns auch die Bedeutung der Vi⸗ tamine als der Regulatoren des Stoffwechſels geläufig iſt, ſo wird uns verſtändlich, warum das„abnehmende Licht“ Stoffwechſel⸗Störungen im Gefolge hat. Stö⸗ rungen nicht ſo ſehr des normalen Stoffwechſels. als vielmehr jener höheren Stoffwechſel⸗Vor⸗ gänge, in die auch die Aufbauelemente des Kör⸗ pers einbezogen ſind. Im Falle der Rachitis iſt es der Kalkſtoffwechſel. der geſtört wird und 15 Symptome der Mangelkrankbeit nach ſich zieht. Umgekehrt iſt damit zugleich der Weg vor⸗ gezeichnet, auf dem man die Abwehr⸗ und An⸗ paſſungskräfte des Körpers unterſtützen und da⸗ durch den Beſchwerden und Erkrankungsgefab⸗ ren vorbeugen kann. Man hat hier früher einen Umweg eingeſchlagen., indem man die Störung der Knochenverkalkung, die für die Rachitis kennzeichnend iſt, durch Darreichung von Kalkpräparaten zu beſeitigen ſuchte. Heute faßt man das Uebel an der Wurzel: man er⸗ gänzt durch zuſätzliche Beſtrahlung das an Licht, was dem Organismus in unſeren Breiten zur lichtärmeren Jahreszeit fehlt, man ſetzt den Kör⸗ per ſo inſtand, jene Wirtſchaftsſtoffe ſelber zu bilden, deren er bedarf, um die Schäden der kommenden Wintermonate zu überwinden. Die künſtliche Höhenſonne iſt daher in unſeren Brei⸗ ten im Herbſt und Winter zu einem Hilfsmit⸗ tel vorbeugender Krankheitsbekämpfung gewor⸗ den, das in keinem Säuglingsheim mehr wegzu⸗ denken iſt. Aber auch der Erwachſene cht in zunehmendem Maße von ihr Gebrauch, um der Beſchwerden der Uebergangs⸗ und Winterszeit Herr zu werden, zumal ihm dieſer„Sonnen⸗ erſatz für den Gebrauch in Haus und Heim in bequemer und zuverläſſiger Weiſe zur Ver⸗ fügung ſteht. Es iſt alſo. deſſen ſollte man ſich immer be⸗ wüßt bleibe. beim Menſchen keineswegs ſo, wie beim Winterſchlaf⸗Tier, das ſich den ungün⸗ tigeren Lebensbedingungen durch äußerſt ver⸗ ringerte Lebenstätigkeit anvaßt. Herbſt und Winter bringen dem ſchaffenden Menſchen nack der Erholungspauſe der Sommerferien erneute Anſtrengungen körperlicher und geiſtiger Art. Sie erfordern eine erneute Mobiliſierung der Kräfte, zu der naturgemäß die Umſtellung des Organismus im Gegenſatz ſteht. Jeder Weg. der dieſe Umſtellung erleichtert, wird daher als Entlaſtung nicht nur ſeeliſcher, ſondern auch kör⸗ perlicher Art empfunden. Volksgenoſſenl Seid vorſichtig auf der Straße! Beachtet die Verkehrsvorſchriften! 400 franzöſiſche Arbeitskameraden beſuchen Deutſchland. In dieſen Ta⸗ gen treffen in Frankfurt am Main über 400 franzöſiſche Arbeitskameraden ein, um eine 10tägige Deutſchlandfahrt zu unternehmen. Mit dieſer Fahrt ſoll der Beginn einer Reihe von Auslandsfahrten deutſcher und franzö⸗ ſiſcher Arbeitskameraden gemacht werden. Der Zweck dieſer Fahrt iſt, die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung und das gegenſeitige Kennenler⸗ nen der Berufe und ihre Arbeit zu fördern. Es liegt ſchon jetzt feſt, daß die gleiche An⸗ zahl deutſcher Arbeitskameraden im April nächſten Jahres einen Gegenbeſuch in Frank⸗ reich abſtatten wird. Schwerer Unfall beim Mähen Die Wade bis auf den Knochen durchſchnitten Bürſtadt. Einen ſchweren Unfall erlitt am Samstag der 34 Jahre alte B. Kilian beim Grasmähen. Er rutſchte, während die Senſe neben ihm im Gras lag, aus, ſo daß ihm die Wade des rechten Beines bis auf den Knochen durchſchnitten wurde. Dem ſtark vom Blutverluſt geſchwächten jungen Mann wurde durch zwei Sanitäter vom Roten Kreuz erſte Hilfe zuteil. Danach kam er ins Krantenhaas nach Worms. Kantinenköchinnen geſucht! Ichulung durch die dug.- Keine Angſt vor Rieſenlöpfen Die Männer, die Frauen, die in den deutſchen Betrieben ſchaffen, brauchen gute, kräftige Koſt. Sie müſſen ihr Mittagbrot in Ruhe verzehren können. Wie aber war es bisher? Da behalfen ſich die meiſten mit Butterbroten, die ſie ir⸗ gendwo, irgendwann mit einer Taſſe Kaffee herunterſchluckten. Butterbrote erſetzen jedoch niemals ein Mittageſſen, mögen ſie noch ſo reichlich belegt ſein: außerdem koſten ſie in die⸗ ſem Fall beſtimmt' genau ſo viel. Heute hat das Amt„Schönheit der Arbeit“ die Parole verkündet:„Jedem Arbeiter ſein warmes Mittageſſen in der Werkskantine!“ Schon ſind 1400 Betriebe dieſem Ruf gefolgt. An ſauberen Tiſchen eſſen bereits Hundert⸗ tauſende von Arbeitern behaglich zu Mittag. Noch viel mehr warten darauf. daß auch in ihrem Betrieb demnächſt eine Kantine einge⸗ richtet wird. Solch eine Werkskantine iſt nicht denkbar ohne eine tüchtige Köchin. Einſtweilen fehlt es an geſchulten Arbeitskräften. Hier finden tüchtige Wirtſchafterinnen eine lohnende Arbeit, und Tauſenden von Hausgehilfinnen eröffnet ſich eine neue Berufs⸗ und Aufſtiegs⸗ möglichkeit. Es iſt gar nicht ſo einfach, eine Kantine zu führen. Der Arbeiter, der Angeſtellte möchte ſo zu Mittag eſſen, wie er's zu Hauſe gern hat, alſo: Suppe, Fleiſch. Gemüſe, Kartoffeln, und alles nett und ſauber hergerichtet. Wenn auch das Eſſen aus großen Keſſeln kommt; eine Maſſenabfütterung darf es nicht ſein! Gut und abwechſlungsreich ſoll der Tiſch beſtellt werden. Trotzdem muß er ſich dem kleinen Geldbeutel der Tiſchgäſte anpaſſen. Im allgemeinen bezahlt der Arbeiter für ſein Mittageſſen den Gegen⸗ wert von dreiviertel Arbeitsſtunden. 60 Pfen⸗ nige etwa. Dazu will er ſein Eſſen flink und pünktlich haben, denn die Mittagspauſe iſt kurz, und die Arbeit wartet. ö Unſere Kantinenköchin muß ſich vor allem aufs Einkaufen verſtehen. Gerade weil ſie ſo große Mengen von Lebensmitteln verbraucht, muß ſie ſich der Marktlage anpaſſen und ſtets das auf den Tiſch bringen, was die Jahreszeit liefert. Wie iſt nun die Ausbildung zu dieſem Beruf? Was wird verlangt? Einmal ein Min⸗ deſtalter von dreißig Jahren. Weiter muß eine Haushaltspraris von zehn bis zwölf Jahren nachgewieſen werden. Mindeſtens drei Jahre lang muß die künftige Kantinenköchin ſelbſtändig einen Haushalt geleitet haben. Hat ſie die Hausgehilfinnenprüfung abgelegt, ſo genügen acht Jahre Praxis. Wer glaubt, daß er das Zeug zur Kantinen⸗ köchin hat, meldet ſich bei der DAF., Fachgruppe Hausgehilfinnen. Von dort aus werden die An⸗ wärterinnen beſonderen Schulungskurſen zuge⸗ wieſen. So ein Kurſus findet in der Werks⸗ kantine ſtatt. Die künftigen Köchinnen lernen hier alles, was zum Beruf gehört: ſie hören von Kalorien und Vitaminen, ſie kaufen gemeinſam ein, ſie führen Buch; dazu lernen ſie, die Koſt der Tätigkeit ihrer Tiſchgäſte entſprechend zu geſtalten: ſo braucht der Schwerarbeiter mehr Fleiſch, und wer bei der Arbeit ſitzt, braucht reichlich Gemüſe. i Die meiſten„Schülerinnen“ ſind zuerſt ein wenig erſchrocken ob der Rieſentöpfe und Rie⸗ ſenküchen: ſie, die bisher für eine kleine Fami⸗ lie gekocht haben, ſollen nun plötzlich eine Werksfamilie verſorgen. zu der tauſend und mehr Mann gehören! Nun, die Angſt legt ſich. Bald findet ſich unſere Köchin in ihrer hellen, modernen Großküche mit den vielen zeitſparen⸗ den und müheſparenden Einrichtungen ſo gut Y x Ueber Danksagung Für die vielen Beweife herzlicher Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte meines treubeſorgten Mannes, unſeres unvergeßlichen guten Vaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Joh. Busalt 3. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir hier⸗ durch herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, dem Geſangverein Sängerbund-Flora und ſeinen Arbeits⸗ kameraden für die troſtreichen Worte und Kranznieder⸗ legung ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 20. September 1938 Die tieftrauernden Hinterbliebenen 7 O00 Paar finden Sie bei mir am Lager g. 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