0 it kun. allen ben auseinanderg Vol Almlsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Tã g 1 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM. einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Erſcheinungsweile: Bezugspre s: Ins Haus gebra durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 220 85 eiertagen. otenlohn, Miltwoch . iernheimer eilun Verkündigungsblatt der NS d AP. Mernheim eigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzei 9 da Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. den 21. Jeplember 1938 SK. L hafen 15101 14. Jahrgang Prags Mord politik führt zur Vernichtung Cudetendeulſche eingekerkert-Ungariſcher Kriegsteilnehmer ermordet-Der herr Oberleutnant Boneſth Roler Mob im Blutrauſch Wie die Iſchechen in Bilin wülen Bilin, 21. Sept. Am Montag zog der uniformierte Pöbel des Rolltommandos mit aufgepflanz⸗ tem Bajonett unter der Führung des Biliner Gendarmen Bubal durch den Ort und verhaf⸗ tete zunächſt den deutſchen Bürgermei⸗ ſter Stiel. Er wurde, ohne das geringſte verbrochen zu haben, von dem johlenden Hau⸗ fen gefeſſelt durch die Straßen geſchleift und auf der Gendarmerie blutig geſchlagen. Später wurde er auf einem Kraftwagen aus dem Ort geſchafft. Zur gleichen Zeit wurde der Amtswalter der Sdp. Hugo Fuchs gefeſſelt in den Keller der Gendarmerie gebracht und dort ſo viehiſch ge⸗ ſchlagen, daß man die Schläge und das Stoͤh⸗ nen des Gefolterten bis auf die Straße hören konnte. Die Menge, die ſich daraufhin vor der Gendarmerie anſammelte und unter der ſich 11 der greiſe Vater des Mißhandelten be⸗ fand, wurde vom Pöbel mit Kolbenhie⸗ ejagt. Das weitere Schickſal des Amtswalters iſt unbekannt. Kolbenhiebe gegen Deulſche Der Arbeiter Weiß, der dieſe Szene mit anſah, wurde von einem Gendarm bis vor ſein Haus verfolgt und dort mit den Worten geſtellt:„Weshalb trägſt du heute keine weißen Strümpfe. du Henlein⸗Hund?“ Dabei ſchlug er ihm mehrmals ins Geſicht. Der Arbeiter lüchtete in ſeinen Hausflur, und als der Gen⸗ arm ihm folgie, ſchlug er ihn in Notwehr zu Boden und konnte ſich durch den hinteren Aus- gang in Sicherheit bringen. Seine Frau mußte, mit dem kleinen Kind auf dem Arm, gleichfalls flüchten, um der Rache des uniformierten Pö⸗ bels zu entgehen. In Bilin hat das Militär Handgra⸗ naten und Sprengſtoffe an den orts⸗ kundigen Mob verteilt. Das Geſindel zieht von Haus zu Haus mit der Ankündigung:„Auch hier fliegt bald eine Bombe hinein!“ Anſchlag in Aumburg Elektrizitätswerk und Gasanſtalt in höchſter Gefahr Görlitz, 21. Sept. In Rumburg werden kommuniſtiſche Un⸗ ruhen erwartet. Die Kommuniſten, die bereits vor einigen Tagen ein Sägewerk mit Benzin übergoſſen und in Brand geſteckt hatten, und am Sonntag die ſtädtiſche Badeanſtalt ebenfalls in Flammen aufgehen ließen, wobei man die Feuerwehr zurückhielt, haben allem Anſchein nach die Abſicht, das Elektrizitätswerk und die Gasanſtalt in Brand zu ſtecken. Die Bewohnerſchaft wurde aufgefordert, ſobald wie möglich die Häuſer zu verlaſſen. Andere ſollen für Waſſer⸗ und Sandvorräte ſorgen. Prags Ankwork überreicht Prag, 21. September. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hat Diens⸗ tagnachmittag dem franzöſiſchen und britiſchen Geſandten in Prag ihre Antwortnote ſüber⸗ geben. Moskau winkl ab Kein Marſch durch Rumänien London, 21. Sept. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Evening Standard“ meldet, hat ſich die Tſche⸗ cho⸗Slowakei mit einem dringenden Hilfe⸗ ruf nach Moskau gewandt. Beneſch hat Moskau erklärt, daß die Tſchecho⸗Slowakei ſich jetzt fügen müſſe, falls Sowjetrußland nicht ſo⸗ fort bereit ſei, unabhängig von dem, was rankreich und England tun, mit dem ganzen ewicht ſeiner rieſigen bewaffneten Macht einem möglichen deutſchen Angriff entgegenzutreten. Prags Antwort auf den eng- liſch⸗franzöſiſchen Plan würde von dem low: jetruſſiſchen Entſcheid abhängen. Wie der Korreſpondent hierzu erfahren haben will— habe Sowjetrußland aber Prag ſeine Hilfe mit dem Hinweis verſagt, daß es keine Ar- mee durch Rumänien fenden könne. Deulſcher Proleſt wegen der tſchechiſchen Grenzverletzungen Berlin, 21. September. Die deutſche Geſandtſchaft in Prag iſt angewieſen worden, wegen des tſchechiſchen Feuerüberfalls auf das Grenzſtädtchen Sei⸗ denberg und die iſchechiſche Grenzverletzung bei Grenzbauden in der Nähe von Schmiede⸗ berg bei der dortigen Regierung ſchärſſten Proteſt zu erheben. Empfang auf dem Obersalzberg Adolf hiller empfing den ungariſchen Miniſlerpräſidenlen Berchtesgaden, 21. Sept. Der ungariſche Miniſterpräſident Imredy ſtattete am Dienstag in Begleitung des unga⸗ riſchen Außenminiſters von Kanya ſowie des ungariſchen Generalſtabschefs General Ke⸗ reſztes⸗Fiſcher und des Staatsſekretärs von Patalyg dem Führer und Reichskanz⸗ ler in Anweſenheit des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop auf dem Ober⸗ ſalzberg einen Beſuch ab. Der Beſuch diente der Ausſprache über die unhaltbaren Zuſtände in der Tſche⸗ cho Slowakei. Während der Führer und Reichskanzler die deutſchen Probleme behandelte. legten die un ⸗ gariſchen Miniſter eingehend die ebenſo unver⸗ rückbare Forderung des geſamten ungariſchen Voltes auf das Recht der Selbſtbeſtimmung ihrer unterdrückten Voltsgenoſſen in der Tſche⸗ cho⸗Slowakei dar. Der Führer und Reichskanzler empfing heute auf dem Oberſalzberg bei Berch⸗ tesgaden in Anweſenheit des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Ribbentrop, den polniſchen Botſchafter in Berlin, Exz. Lipfti. Morgen Godesberg Ausſprache Hitler— Chamberlain. Berlin. 21. September. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: „Der Führer und der britiſche Pre⸗ mierminiſter ſind übereingekommen, ihre auf dem Oberſalzberg begonnene Ausſprache am Donnerstag, dem 22. September, um 3.00 Uhr nachmittags in Godesberg wieder aufzu⸗ nehmen.“ Die Forderungen der anderen Volksgruppen Eiumülige Geſchloſſenheil der Polen und Ungarn gegenüber Prag Geſamflöjung Dr. E. K. Es erweiſt ſich in den letzten Ta⸗ gen immer dringender, daß das tſchecho-ſlowa⸗ kiſche Problem zu einer Geſamtlöſung drängt: Durch die ſich im Vollzug befindliche Bereini⸗ gung der ſudetendeutſchen Frage mußte natür⸗ licherweiſe auch der Anſpruch der übrigen Na⸗ tionalitäten des tſchechiſchen Vielvölkerſtaates auf ein Selbſtbeſtimmungsrecht, der niemals aufgegeben war, einen erneuten ſtarken Auf⸗ trieb erfahren. Die offiziellen Schritte, die geſtern Polen und Ungarn unternahmen, unterſtreichen aufs lebhafteſte dieſe Beſtrebun— gen. Das geſamte tſchechiſche Nationalitäten⸗ problem iſt damit in ſeiner ganzen Breite auf— gerollt, und es iſt völlig klar, daß in Europa erſt dann Ruhe einkehren wird, wenn ein vor zwanzig Jahren begangenes ſchreiendes Un— recht ein für allemal, und zwar grün d⸗ lich, beſeitigt wird. Es iſt ebenſo völlig klar, daß es ſinnlos wäre, die Wiedergutmachung dieſes Unrechtes anſtelle einer einfachen Ge⸗ bietsabtretung über den langwierigen Prozeß einer Volksabſtimmung vorzunehmen. Die Front ei ſind längſt geklärt, nicht zuletzt haben es die letzten Gemeindewahlen gezeigt, weſſen Willens die polniſchen und ungariſchen, aber auch die ſlowakiſchen und ukrai⸗ niſchen Volksgruppen in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei ſind. Die vorliegenden Preſſeſtimmen zeigen zudem im Zuſammenhang mit den offi⸗ ziellen Schritten der betroffenen Regierungen in aller Deutlichkeit, wie die Dinge liegen. Eine Diskuſſion des Langen und Breiten erübrigt ſich. Im Grunde iſt der Auflöſungsprozeß der Tſchecho⸗Slowakei, wie ſie vor zwanzig Jahren nach den Grundſätzen von Verrat, Heuchelei. Vergewaltigung und Betrug gegründet wurde, bereits in vollem Gange. Es iſt eine Unmög⸗ lichkeit, daß die ſeitherigen Grenzen der Tſche⸗; cho-Slowakei auch künftig das gleiche Bild ha⸗ ben. Die ganze Welt ſieht das ein, und nur der Prager ſture Fanatismus ſträubt ſich noch in letzter Minute gegen eine Regelung, die mit elementarer Gewalt zu einem organiſchen und gerechten Ausgleich drängt. Wenn ſelbſt Frank- reich als Bündnisſtaat von Prag die Berech— tigung ſolcher Forderungen einſieht, dann mag das immerhin ſehr viel bedeuten. denn Frank- reich begibt ſich ja mit der Aufgabe des tſche⸗ chiſchen Staates in ſeiner gegenwärtigen Form eines Bundesgenoſſen, der ein weſentlicher Rückhalt zu ſeiner ſeitherigen mitteleuropai⸗ ſchen Politik im Zuſammenhang mit Sowjet⸗ rußland war. In Paris klagt man darüber daß die Tſchecho⸗Slowakei mit den zur De⸗ batte ſtehenden Gebietsabtretungen dem Frie- Wann geht err Veneſch? Prag, 21. September. Wie dem„Deutſchen Dienſt“ aus beſtinfor⸗ mierten tſchechiſchen Kreiſen Prags berichtet wird, verſchärfen ſich von Stunde zu Stunde die Gegenſütze im Prager Regierungs⸗ lager. Die geſtrige Sitzung des Miniſterrates verlief ganz im Zuge einer tiefen Niederge⸗ ſchlagenheit. Die Diskuſſionen beſtanden nur noch in gegenſeitigen Vorwürfen über die ver⸗ fehlte Politik., die von Prag während der ganzen letzten Jahre gemacht wurde und die in den letzten Tagen geradezu ein kataſtro⸗ phales Ausmaß annahm. In weiten Kreiſen der tſchechiſchen nationalen Bevölkerung erlangt die Auffaſſung immer mehr die Oberhand, daß einzig der Rücktritt Beneſch' und der ge⸗ ſamten Regierung, deren ganze Politik in den letzten Wochen, wie ſich heute ganz eindeutig herausſtellt, nicht mehr vom Weſten, ſondern ausſchließlich von Moskau her diktiert war, eine Art tſchechiſchen Rumpfſtaat vielleicht noch retten könnte. Vor den Aushängekäſten der Prager tſchechi⸗ ſchen Zeitungen drängen ſich die Menſchenmaſ⸗ ſen, die heute ſchon ganz offen über den Rück ⸗ tritt Beneſch' ſprechen, der von Stunde zu Stunde erwartet wird. Das tſchechiſche Volk 25 die Erkenntnis gewonnen, daß es von ſeinen ührern all die Jahre hindurch belogen und betrogen, verkauft und verraten wurde. Reißk Beneſch aus? Das Flugzeug für die Flucht bereit Dresden, 21. Sept. Wie der Sonderberichterſtatter der„Dresde⸗ ner Nachrichten“ aus Prag meldet, wurde auf dem Militärflugplatz in Gebly bei Prag am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr ein aufſehen⸗ erregender Vorfall beobachtet. Ein höherer Fliegeroffizier wurde von einer Militärpa⸗ trouille verhaftet, weil er in angeheitertem Zuſtande in einem Lokal erklärt hatte, daß eine dreimotorige Maſchine ſtändig bereitgehalten werde, um den Staatspräſidenten Dr. Be⸗ neſch im Falle des Ausbruches von Unruhen ins Ausland zu bringen. den ein ſchmerzliches Opfer bringen müßte. Hat man aber dort jemals danach gefragt, wie ſchmerzlich und wie unendlich die Opfer waren, die die verſchiedenen Nationalitäten der Tſchecho- Slowakei gegenüber der vieljährigen Prager Willkür brachten und gegenüber dem Terror und der Schreckensherrſchaft der verei— nigten Tſchecho⸗Bolſchewiſten, eines Terrors, der in dieſen entſcheidenden Tagen nicht nur immer noch anhält, ſondern ſich eher noch ver⸗ ſtärkt? der Moſaikſtaal von Versailles Warſchau, 21. Sept Der heroiſche Kampf der Sude⸗ tendeutſchen um die Wiederver⸗ einigung mit dem Mutterland hat auch die anderen Volksgruppen in der Tſchecho⸗Slowakei auf den Plan gerufen, ſich dem Prager Terror entgegenzuſtellen. Die geſamte Oeffentlichkeit in Polen und in Ungarn verfolgt dieſen Kampf mit höchſtem Intereſſe. Die polniſche Regierung hat in Lon⸗ don und Paris Noten überreicht und die Rück⸗ gabe der polniſchen Gebiete in der Tſchecho⸗ Slowakei gefordert. Die polniſche Preſſe be⸗ ſchäftigt ſich eingehend mit dem zunehmenden Zerfall des Verſailler Moſaik⸗ ſtaates und ermutigt die dem tſchechiſchen Terror ausgelieferten Polen in Teſchen zum Ausharren. Heute fordern alle polniſchen Zeitungen ein⸗ ſtimmig und in ſchärfſter Tonart die Rü ck⸗ gabe des Teſchener Gebietes. In allen Zeitungen wird ohne Umſchweife hervor⸗ gehoben, daß die Tſchechen damals dem im Kampf gegen den vordringenden Bolſchewismus ſtehenden Polen feige in den Rücken gefallen ſind und das Gebiet an der Olſa ihrem Vielvölkerſtaat ohne Rückſicht auf die Wünſche der dort lebenden Bevölkerung einver⸗ leibten.„Expreß Poranny“ bezeichnete es als Ausdruck des entſchiedenen Willens des geſamten polniſchen Volkes, daß das Teſchener Land— wie auch verſchiedene große polniſche Organiſationen es in den letzten Tagen durch Entſchließungen gefordert haben— an Polen gegeben werde. Das Blatt knüpft daran die Erwartung, daß gerade Frankreich, der Bun⸗ desgenoſſe Polens, Verſtändnis für die polni⸗ ſchen Forderungen aufbringen werde. Zudapeſt forderl: Sofortige und umfaſſende Grenzberichtigung! Budapeſt, 21. Sept. Selbſtbeſtimmungsrecht und ge⸗ bietsmäßige Reviſion, das iſt die 0 RRC —.— 1 die Forderung der ganzen ungariſchen Nation zur Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Kriſe. Zur Be⸗ kräftigung dieſer Forderung nach außen hin wird am Mittwochnachmittag auf dem Bu da⸗ peſter Heldenplatz eine Maſſen⸗ kundgebung von 250 00 0 Menſchen ſtattfinden. Damit wird zugleich die Geſchloſ⸗ ſenheit des ungariſchen Volkes bezeugt, die Un⸗ garn ſeit Jahr und Tag mit ſeinen Reviſions⸗ wünſchen an den Tag legt. Während des gan⸗ zen Dienstags kreiſten Flugzeuge über der Stadt und warfen Zettel, in denen die Rück⸗ gabe Oberungarns gefordert wird, ab. Sämtliche Abendblätter befaſſen ſich ebenfalls in größter Aufmachung mit der Frage einer Löſung der tſchechiſchen Kriſe. Einmütig iſt die Auffaſſung, daß nur auf der Baſis des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts für alle Nationen in der Tſchecho⸗Slowakei die gebietsmäßige Reviſion durchgeführt werden kann. Polniſche Rechts anſprüche Prag, 21. Sept. „Kurjer Poranny“ ſchreibt zu dem polniſchen Schritt in Paris und London, die⸗ jenigen, die 1919 bis 1923 die Verträge über die mitteleuropäiſchen Staaten ausgearbeitet hätten, hätten damit den Beweis für eine un⸗ gewöhnliche Unkenntnis aller einſchlägigen Fra⸗ gen erbracht und dadurch die Anſatzpunkte für die ſchweren Konflikte geſchaffen, die heute müh⸗ ſam gelöſt werden müßten. In dem Augenblick, da die Grenzen der Tſchecho⸗Slowakei zuſam⸗ menbrächen, ſei klar, daß auch die Polen gegen⸗ über an der Olſa beſtehende Grenze völlig un⸗ aktuell geworden ſei. Das Militärblatt„Polſka Zbrofna“ warnt, nirgends ſollten Zweifel über Bereich und Richtung der polniſchen Forderungen ent⸗ ſtehen können, hinter denen die ganze Energie und volle Autorität des Staates ſtehe. Das 1919 Polen zugefügte Unrecht müſſe heute wie⸗ der gutgemacht werden. Mit voller Eindringlichkeit werden die For⸗ derungen Polens auf Berückſichtigung bei Lö⸗ ſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage gerade jetzt geltend gemacht, da eine Einigung zwi⸗ ſchen den maßgebenden engliſchen und franzöſiſchen Staatsmännern zuſtandegekommen iſt. Die polniſche Preſſe vom Dienstag erhebt einmütig ihre Stimme, um die Rückkehr des Teſche⸗ ner Gebiets zu Polen kategoriſch zu fordern. Die Einmütigkeit der Zeitungen in dieſer Beziehung iſt bemerkenswert.„Polſka 3Z3brojna“ ſchreibt heute, Polen ſei entſchloſ⸗ ſen, ſeiner Forderung zum Triumph zu verhel⸗ fen.—„Kurjer Poranny“ iſt der Mei⸗ nung, nichts werde den Zuſammenſchluß dieſes Gebietes mit dem Vaterland verhindern können. In dem Augenblick, da die alte Tſchecho⸗ Slowakei in ſich zuſammenſtürze und die Sudetendeutſchen ins Reich übergingen, müſſe auch das von Prag feige geraubte Land an der Olſa zu Polen zurückkehren. In einem vom Miniſterium des Aeußern inſpi⸗ rierten Artikel warnt das Blatt vor einer Wie⸗ derholung der Fehler und falſchen Methoden, die zu dem gegenwärtigen Zuſtand führten und die in der Zukunft genau die gleichen Folgen haben würden. In den Jahren 1919 und 1920 ſei Mitteleuropa wie ein Kolonialland behandelt worden. Die Folge davon ſei auch die unge⸗ rechte Behandlung Ungarns geweſen. Das Ver⸗ ſailler Syſtem 5 5 im Verlaufe von 20 Jahren bankrott gemacht. Einer Wiederholung dieſer unglückſeligen Methoden habe Polen durch ſei⸗ nen Schritt vorbeugen wollen. Eine Nation fordert Maſſenkundgebung in Kattowitz Warſchau, 21. Sept. In Kattowitz fand eine Maſſenkundge⸗ bung ſtatt, die die einmütigen Gefühle der ganzen polniſchen Nation zum Aus⸗ druck brachte. Die verſammelten Maſſen erho⸗ ben dringend die Forderung, daß das Teſchener Gebiet an Polen zurückgegeben werden müſſe. An der Kundgebung nahmen 50 000 Per⸗ ſonen teil, darunter mehrere tauſend Flücht⸗ linge der polniſchen Volksgruppe aus dem Te⸗ ſchener Gebiet. Die Verſammlung erklärte: Der Augenblick der Befreiung für das Teſchener Gebiet iſt gekommen und forderte entſprechende Schritte der Regierung. Schnellſte Löſung geſorderl! Polniſche Demarche beim Foreign Office London, 21. September. Wie verlautet, hat die polniſche Regie⸗ rung vor kurzem eine Demarche beim Foreign Office unternommen, in der ſie mit voller Ein⸗ dringlichkeit die Forderungen Polens auf Be⸗ rückſichtigung bei der Löſung der tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen Frage geltend machte. Die Rückkehr des Teſchener Gebietes zu Polen wurde energiſch ge⸗ fordert. Ungariſcher Schritt beim Foreign⸗Office London, 21. September. Wie in divplomatiſchen Kreiſen verlautet. hat der ungariſche Geſandte beim Foreign Office eine Demarche unternommen, in der auf gegenwärtig ſchwebenden Verhandlungen zur Neuregelung des tſchechiſchen Staatsgebietes hingewieſen und die ungariſchen Anſprüche auf die im Vertrag von Trianon gewaltſam von Ungarn abgetrennten und der Tſchecho⸗Slowakei zugewieſenen Gebietsteile angemeldet werden. Polniſcher Botſchafter bei Bonnet Paris, 21. September. Außenminiſter Bonnet empfing am Diens⸗ tagvormittag den volniſchen Botſchafter Luka⸗ ſiewicz. Man nimmt an, daß der Botſchaf⸗ ter der franzöſiſchen Regierung den pol⸗ niſchen Standpunkt hinſichtlich der Re⸗ gelung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage übermittelt hat, der bereits in verſchiedenen pol⸗ niſchen Kundgebungen für die Rechte der pol⸗ niſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowaket zum Ausdruck gekommen iſt. Aehnliche politiſche Mitteilungen ſollen am geſtrigen Dienstag auch i enderer Hauptſtädten erfolgt ſein. Seidenberg in Alarmbereitſchaft In Erwarkung eines neuen lſchechiſchen Jenerüberfalls Seidenberg, 21. Sept. Das ſchleſiſche Städtchen Seidenberg, das erſt in der vergangenen Nacht einem feigen Feuerüberfall tſchechiſcher Ban⸗ den ausgeliefert war, ſteht erneut, kaum 24 Stunden ſpäter, in höchſter Alarmbereitſchaft. Ein neuer Feuerüberfall wird erwartet, deſſen 3 für das Städtchen unabſehbar ſein müſ⸗ en. Auf tſchechiſcher Seite ſind im Laufe des heu⸗ tigen Nachmittags mehrere Tanks auf⸗ gefahren, und wurden im Buſchwerk in Deckung gebracht. Ebenſo wurde mittlere Ar⸗ tillerie in Stellung gebracht. 1000 Mann Trup⸗ penverſtärkungen wurden herangezogen und ge⸗ genüber dem Städtchen, etwa 500 Meter ent⸗ fernt, verteilt. Außerdem befindet ſich in Eber⸗ bach auf tſchechiſcher Seite ein weiterer großer Verſtärkungstrupp kommuniſtiſcher Horden. Auf deutſcher Seite hat man alle Maß⸗ nahmen getroffen, um den zu erwartenden Großangriff zurückzuſchlagen. Der geſamte Zoll⸗ Grenzſchutz wurde alarmiert, ſämtliche Beamte, Angeſtellte und Hilfsgrenzangeſtellte wurden be⸗ waffnet und an der Grenze verteilt. Die tſchechiſche Soldateska und ihre roten Helfer haben es ſelbſtverſtändlich wieder auf das ſudetendeutſche Flüchtlingslager abgeſehen. Auch dieſes Lager wurde von deut⸗ ſcher Seite geſichert. Die Stadt ſelbſt bietet einen troſtloſen Anblick. Die Straßen liegen wie tot da. Kein Hotel hat einen Gaſt. Durch die Straßen gehen le⸗ diglich die Doppelpoſten der deutſchen Grenz⸗ wache. Das Städtchen iſt den tſchechiſchen An⸗ griffen völlig ausgeliefert, da es im Schußfeld der aufgefahrenen Artillerie und der aufmar⸗ ſchierten Truppen liegt. Frontſtellungen an der Grenze Itärkſte kſchechiſche mililäriſche Formakionen ſlehen bereit Schmiedeberg, 21. Sept. Nach dem Feuerüberfall der Tſchechen auf ſudetendeutſche Flüchtlinge in den Nachtſtunden vom Montag zum Dienstag, bei dem ein tſche⸗ chiſches Zollhaus an der Grenze bei der Ort-⸗ ſchaft Ober⸗Klein⸗Aupa⸗Grenzbaude abgebrannt iſt, hat ſich die Spannung an dieſer Stelle der Grenze ſeit den Morgenſtunden immer mehr verſchärft. Da ſtändig von tſchechiſcher Seite her auf Deutſche, ſowie ſie in den Schußbereich der Maſchinengewehre kommen, geſchoſſen wurde, mußten aus taktiſchen Gründen die deut⸗ ſchen Grenzgebäude geräumt werden und der Grenzſchutz hinter den Gebäuden in Stellung gebracht werden. Noch rauchen die Trümmer des abgebrannten Zollhauſes. Rechts und links davon haben ſich tſchechiſche Gendarmen und in tſchechiſche Uni⸗ formen eingekleidete Männer der„Roten Wehr“ mit Maſchinengewehren eingeniſtet. Man rechnet im Laufe der kommenden Nacht mit neuen tſchechiſchen Ueberfällen. Flüchtlinge, die unweit dieſer Grenzſtelle über die grüne Grenze gekommen ſind, berichten, daß tſchechi⸗ ſches reguläres Militär, mindeſtens 2000 Mann mit Panzerwagen und Tanks, ſchweren Maſchi⸗ nengewehren und Artillerie, etwa 400 Meter hinter der Grenzſtelle am Waldesrand in Stel⸗ lung gebracht worden ſind. Das Grenzgebiet macht hier völlig den Gin ⸗ druck einer Frontſtellung. Es iſt unmöglich, ſich frei zu bewegen. Man kann nur in Sprüngen von einem Baum zum andern an der Grenze entlang kommen, da ſtändig die Tſchechen mit angeſchlagenem Gewehr jede Be⸗ wegung auf deutſcher Seite verfolgen und ſowie ſie die Möglichkeit haben zu ſchießen, auch tat⸗ ſächlich die Schüſſe auf deutſches Gebiet ab⸗ gebe Himmelſchreiende Uchechiſche Grauſamkeit Eltern verhaftel, fünf Kinder über die Grenze gejagt Rohrlach, 21. Sept. Im Durchgangslager für ſudetendeutſche Flüchtlinge in Rohrlach wurden fünf eltern⸗ loſe Kinder eingeliefert, die von einer geflüch⸗ teten Frau über die Grenze gebracht wurden. Der Vater dieſer Kinder iſt ſchon vor Wochen von den Tſchechen als Sudetendeut⸗ ſcher verhaftet worden. Jetzt drohte der kommuniſtiſch-tſchechiſche Mob der Mutter der fünf Kinder ſtändig, ſodaß die Mutter ſich ent⸗ ſchloß, mit den Kindern zu fliehen, obwohl ſie über das Schickſal ihres Mannes nichts wußte. In den frühen Morgenſtunden brach die Frau mit ihren fünf Kindern auf und kam auch bis an die Grenze. Ein einjähriger Säugling ſchrie, ſodaß ein tſchechiſcher Grenzer auf die Fliehenden auf⸗ merkſam wurde. Die Mutter der Kinder wurde ſofort verhaftet und die fünf Kinder mit Fußtritten über die Grenze gejagt. Nun irrten die Kinder in dem wal⸗ digen Gebiet des Grenzbezirkes herum und weinend ſchrien ſie nach ihrer Mutter, die von den tſchechiſchen Gendarmen abtransportiert worden war. Ein Flüchtling nahm ſich dann der Kinder an und führte ſie zu dem Durch⸗ gangslager Rohrlach, wo die fünf Kinder jetzt untergebracht ſind. Ueber das Schickſal der Eltern iſt nichts bekannt. Beim Grenzüberlrill beſchoſſen Neiße, 21. September. Sudetendeutſche Flüchtlinge aus der Gegend von Jauern und Johannesburg hatten die Nachricht erhalten, daß ihre Angehörigen wegen ihrer Flucht auf das brutalſte mißhandelt und mit Verhaftung bedroht würden. Sie hat⸗ ten ihnen daher Nachricht zukommen laſſen, ſie möchten in der Nacht zum Dienstag in der Nähe des Dorfes Weißwaſſer die Grenze zu über⸗ „ſchreiten verſuchen. da an dieſer Stelle der Grenzübertritt ſich einigermaßen leicht bewerk⸗ ſtelligen laſſe. In der Nacht zum Dienstag ge⸗ gen 2 Uhr überſchritten die Flüchtlinge in der Nähe der deutſchen Zollſtation die Grenze in Richtung auf das Dorf Weißwaſſer, um ihre Angehörigen abzuholen und ſicher über die Grenze zu geleiten. Nachdem es ihnen gelungen war, die Angehörigen an den verabredeten Platz zu bringen, wurden ſie plötzlich vom Dorfrand des Dorfes Weißwaſſer her von tſchechiſchen Gen⸗ darmen lebhaft beſchoſſen. Die Flücht⸗ linge erwiderten das Feuer, um den Rückzug ihrer Angehörigen zu decken und gelangten dann ungefährdet wieder auf deutſches Gebiet. Juden kürmen aus Teplitz Abfahrt in Richtung Prag Teplitz⸗Schönau, 21. September. In Teplitz herrſcht jene erdrückende unheil⸗ ſchwangere Ruhe. die Herr Beneſch in ſei⸗ nem Aufruf als„würdige Ruhe“ bezeichnete. Die Bevölkerung bleibt in ihren Häuſern, und nur bei den abziehenden Juden herrſcht rege Tätigkeit. Den letzten Tag haben die„Prominenteſten“ unter ihnen, und zwar der Handelskammerrat Tänzer und die Glasjuden Fiſchmann, Weingarten und Karpeles die Stadt mit Sack und Pack in Richtung Prag verlaſſen. Karpeles, der als Glasinduſtrieller ſeine eige⸗ nen deutſchen Arbeiter und Angeſtellten als deutſche Schweine und Schufte zu bezeichnen pflegte, hat ſein Haus den roten Bandenanfüh⸗ rern Pfeiffer und Alois Schmieder über⸗ laſſen, die es mit„Roter Wehr“ beſetzt und bis zum Dachboden mit Waffen und Munition an⸗ gefüllt haben. Weg mit dem Anrecht von Trianon Geſchloſſener Einſatz der Ungarn für die Befreiung Budapeſt, 21. Sept. Ungarn wurde durch den Vertrag von Trianon eine beſonders hohe Zahl von Volksangehörigen zugunſten der Tſche⸗ cho⸗Slowakei geraubt, eine Wunde, die die Magyaren niemals verſchmerzen konnten. Die Forderung auf Rückführung dieſes Volksteiles in das Heimatland iſt daher in allen Schichten der ungariſchen Bevölkerung zu einer Herzens⸗ ſache geworden. Sie fand beredten Ausdruck in den Kundgebungen nach der Rede des Duce in Trieſt, bei denen die demon⸗ ſtrierende Bevölkerung Reichsverweſer, Führer und Duce immer wieder hochleben ließ. Schon im Anſchluß an die Nürnberger Schlußrede des Führers hatte Graf Eſterhazy, der Vorſitzende der Vereinigten Ungariſchen Partei in der Tſchecho⸗Slowakei, dieſe Forderung auch zur eigenen gemacht und die geſamte ungariſche Preſſe hatte ſich lebhaft für die Belange ihrer Volksgenoſſen eingeſetzt. Immer wieder wird geltend gemacht, daß auch die Ungarn in der Tſchecho⸗Slowakei das ſeinerzeit von Wilſon verkündete Sel bſtbe⸗ ſtimmungsrecht niemals auszuüben die Möglichkeit gehabt hätten. Nach 20 Jahren ſeien ſie gezwungen feſtzuſtellen, daß die tſche⸗ chiſchen Machthaber niemals die Intereſſen der Volksgruppen, ſondern immer nur die Ziele des ſogenannten tſchechiſchen Natio⸗ nalſtaates im Auge gehabt hätten, deſſen verfehlte Politik die Tſchecho-Slowakei zu dem Krebsgeſchwür Europas gemacht habe. In größter Aufmachung und in ſchärfſten Kommentaren machen ſich die ungariſchen Zei⸗ tungen zu Wortführern der Belange ihrer Volksgruppe. Die ungariſche öffentliche Mei⸗ nung ſtehe geſchloſſen hinter dieſer. Der„Pe⸗ ſter Lloyd“ warnt die Prager, Verantwort⸗ lichen vor den Folgen eines leichtſinnigen und herausfordernden Vorgehens. 20 Jahre tſche⸗ chiſcher Unterdrückung hätten die Ungarn in der Tſchecho⸗Slowakei nicht zu zerbrechen vermocht. Sollte ihr Appell ungehört verhallen, dann wür⸗ den die Magyaren der Slowakei in dem unver⸗ meidlich werdenden Kampf um das Recht ihren Mann ſtellen. Die Huſfiten Im Jahre 1400 ſetzten die deutſchen Kur⸗ fürſten den Tſchechen Wenzel, den ſie einen „elendiglichen ſchediger des Reyches“ nannten, ab. Der energieloſe, rohe Burſche, ein Säufer, ein jähzorniger Praſſer und dazu ein ganz ge⸗ wöhnlicher Betrüger, der die Reichsſtädte er⸗ preßte und deutſche Lehen zu ſeinem perſön⸗ lichen Profit verkaufte, iſt als König Wenzel in die tſchechiſche Geſchichte eingegangen; er war der Schutzpatron des berüchtigten Jan Hus, der zwar unter wörtlicher Uebernahme des Predigtenwerkes und der theologiſchen Schriften des engliſchen Reformators Wieliff angeblich gegen die Verweltlichung des Prie⸗ ſtertums wetterte, in ſeinem fanatiſchen Tſche⸗ chentum aber die Laſter des Königs und des tſchechiſchen Adels großzügigerweiſe völlig überſah. Hus, den man fälſchlicherweiſe zu einem religiöſen Märtyrer geſtempelt hat, ſtarb zwar auf dem Scheiterhaufen in Konſtanz, aber der Widerruf ſeiner demagogiſchen For- derungen, die nur auf den deutſchen Klerus, auf die Enteignung des Deutſchtums in Böh⸗ men und auf die Beſeitigung der deutſchen Wiſſenſchaft im Tſchechenreich gerichtet waren, hätte ihm zwar das Todesurteil des Konzils erſpart, dafür aber die Raſerei des tſche⸗ chiſchen Pöbels, den er zur Siedehitze auf⸗ gepeitſcht hatte, eingetragen. Hus kam an der Maßloſigkeit ſeines Chauvinismus um, ſo wie heute die Tſchechen wiederum an ihrer eigenen Wut erſticken. Wenn ſich heute die Tſchechen als Huſſi⸗ ten ſelbſt bezeichnen, und mit Stolz der hohen Tradition frönen, die ihnen daraus angeblich erwachſen ſoll, ſo beſagt ein politiſcherx Ueber⸗ und Rückblick auf die damalige Zeit alles. Wir erfahren die Intimitäten und Elnzelheiten der wirklichen Vorgänge allerdings nicht, wenn wir die offizielle Geſchichtsſchreibung der Vortriegs⸗ zeit zu Rate ziehen; ſondern wir müſſen a die Quellen gehen, an die tſchechiſchen und aus ländiſchen, um nicht in den Verdacht der Wahr⸗ heitsbeugung zu kommen. Jan Hus predigte den Grundſatz, daß alle Deutſchen Be⸗ trüger, Unterdrücker und Lügner ſeien, und daß ſie zu haſſen, zu enteignen und zu vertreiben ſeien. Der tſchechiſche Hiſtoriker Laurenz von Brezowa beſchreibt die viehi⸗ ſche Grauſamkeit, mit der die Huſſiten abſichtlich und grundſätzlich gegen alles Deut⸗ ſche vorgingen. In der Schlacht bei Außig er⸗ gaben ſich einige hundert Reichsritter der dutzendfachen Uebermacht der Tſchechen auf Ehrenwort, worauf ſie reſtlos abge⸗ ſchlachtet wurden. Bei der Erſtürmung von Komotau wurden alle Männer der Stadt bis auf 30, die zum Grabſchaufeln kommandiert wurden, viehiſch umgebracht; mehr als 2500 Mann. Die Weiber aber führten die Frauen und Mädchen unter dem Vorwand zur Stadt hinaus, daß ſie freien Abzug erhalten ſollten, ſperrten ſie dann in Weinſchuppen ein und verbrannten ſie bei lebendigem Leibe. Das ge⸗ ſamte Eigentum aller dieſer beſtialiſch Ermor⸗ deten nahmen die Huſſiten an ſich. Der tſchechiſche Hiſtoriker Franz Balacki gibt an, daß der Zweck der huſſittiſchen alſo tſchechiſchen— Kriegszüge ausdrücklich und ausſchließlich ſchatzung der Dörfer und Städte geweſen iſt, um dadurch eine„huſſitiſche Macht⸗ ſphäre“ zu ſchaffen Auch der ſche Außenminiſter, Herr Krofta, hat ſich einmal hiſtoriographiſch betätigt und dabei be⸗ dauernd feſtgeſtellt, daß„freilich auch die Huſ⸗ ſitenkriege die Deutſchen nicht aus den böh⸗ miſchen Ländern und noch weniger aus der Tſchechoſlowakei zu vertreiben vermochten.“ Es iſt unmöglich, die ſchaudererregenden Be⸗ ſtialitäten auch nur anzudeuten, mit denen die Tſchechen damals faſt zwei Jahrzehnte den Umkreis ihres Einflußbereiches delinflich er Sie haben ſich ſchließlich blutige Köpfe geholt und waren ſehr erſtaunt, als ſie ſich eines Ta⸗ ges dem geballten Abwehrwillen des Deutſchtums gegenüberſahen. Ueber⸗ all in dieſem Bereiche wiſſen deutſche Land⸗ ſchaften von den viehiſchen Rohheiten der Tſche⸗ 1 chen zu berichten, noch heute, nach einem hal⸗ ben Jahrtauſend, ſind die tſchechiſch-huſſitiſchen Grauſamkeiten von einſt nicht vergeſſen. Wir finden ſie Zug um Zug wieder, wenn wir das Sudetenland ſehen; nur mit dem einen Unter⸗ ſchied, daß heute das Dritte Reich der Gegner iſt; ein Gegner, der den feigen Mördern und Mordbrennern Paroli bietet. Flowalen unbeſlechlich Autonomie auf der Grundlage des Pittsburger Vertrages Prag, 21. Sept. Entgegen den von tſchechiſcher Seite verbrei⸗ teten Nachrichten, daß die Slowakiſche Volkspartei unter Abſchwächung ihrer bisherigen Forderung in die Prager Regierung eintrete und dadurch die bisherige Politik Prags ſtärken wolle, wird jetzt bekannt, daß die Slo⸗ wakiſche Volkspartei unentwegt auf dem Boden des Pittsburger Vertrages ſteht und ſeine Er⸗ füllung fordert. Die Slowaken fordern: 1. Volle Berückſichtigung der Eigenart des ſlowakiſchen Volkes und der flowakiſchen Sprache. o wakiſchen Frage auf der Grundlage des Pittsburger Vertrages und des letzten parlamentariſchen Antrages der Sloß⸗ wakiſchen Volkspartei mit einem geſetz⸗ gebenden Landtag für die Slowakei. 1 die Plünderung und Brand — jetzige tſchechi⸗ . Sofortige und endgültige Löſung der ſlo⸗ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polt⸗ 5 tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim. Halle & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Marti Viernheim.— Druck:. Wormſer Berlagsdruckerei Ha kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gülti Aus mehte. lingen. und Nen! vitd. f at el 0 ende erb Schon hiſhe in geri. Nun beit hi Gegend aßen dille an dene konnten. 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Die Maſchinengewehrſchützen ſaßen ſchußbereit binter ihren Mordwaffen. Glücklicherweiſe konnten ſie keine Ziele finden, 25 560 ſie ihre Schießübungen durchführen onnten. Von rokem Mob geplündert Wehrloſe Kinder Krumaus in bolſchewiſtiſcher Gewalt Linz, 21. September. In Rohrbach in Oberdonau befindet ſich ein Flüchtlingslager, in dem ſich Amtswalter der SdP. aus Krumau befinden. Nach ihren Erzählungen werden in Krumau ſeit Samstag alle deutſchen Geſchäfte geplündert und Privat⸗ wohnungen ausgeraubt. Kommuniſtiſcher Mob beherrſcht die Stadt, unmenſchlich iſt die Schrek⸗ kensherrſchaft. Von vertierten Verbrechern wer⸗ den Kinder und Schulbuben zu Boden geſchla⸗ gen, dann an den Füßen wieder hochgeriſſen und wieder zu Boden geſchlagen, ſolange bis ſie ſich nicht mehr rühren konnten. Ein 13jähriges Mäd⸗ chen wurde in Krumau mit Gummiknüppeln traktiert, bis es liegen blieb. Den Schwerver⸗ letzten wird keine Hilfe zuteil, da die Aerzte zum größten Teil flüchten mußten. 5 Mit Cyrengladungen angefüllt der Jerſtörungswille der Iſchechen kennk leine Grenzen Linz, 21. September. Wie die Volksſtimme“ aus Oberplan im Böhmer Walde von verläßlicher Seite erfährt. wurden dort am Montag Schule. Sparkaſſe, Poſtgebäude. Bankgebäude und ſogar das Böh⸗ merwald⸗Muſeum und die Kirche mit Sprengladungen versehen. Wie die tſchechiſchen Terroriſten ganz öffentlich erklär⸗ ten, beabſichtigen ſie, falls ſie gezwungen ſein ſollten, den Ort zu vetlaſſen, alle dieſe Gebäu⸗ de in die Luft zu ſprengen und damit den gan⸗ zen Ort zu zerſtören Das Böhme rwald⸗Muſeum birgt neben wertvollen Etzeugniſſen ſudeten⸗ deutſcher Volkskunſt auch zahlreiche wertvolle Stifter⸗Erinnerungen. Rieſenbrennſtoffvorräte in den Grenzwäldern. Teplitz⸗Schönau. 21. September. Nacht für Nacht donnern die aue Inner⸗ böhmen kommenden Laſtwagenkolonnen mit Benzin⸗ und Teerfäſſern durch Teplitz⸗Schönau in die böhmiſchen Wälder. In allen deutſchen Orten ſind die beſchlagnahmten Schu⸗ len, die Turnhallen und die Sokol⸗Häuſer gleichfalls ſtarke Plätze für umfangreiche Brenn⸗ ſtoffvorräte. In vielen Orten wurden die re der Ortsfeuerwehlen beſchlag⸗ nahmt. 5 In Hunsdorf bei Siddenz veranſtal⸗ tete ein Brandſtiftungstrupp unter Führung des „Leutnants“ Stiskal, des tſchechiſchen Oberleh⸗ rers und des aus Brünn herbeigeeilten Wie⸗ ner Emigranten Kappler eine Generalpro⸗ be: Die Geſchäftsſtelle der Sdp. wurde aus einer Feuerſpritze mit Benzin übergoſſen und unter dem ungeheuren Gebrüll des tſchechiſchen Jan hagels angezündet. Sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Sie haben Angſt vor dem Freikorps Zoldal öchwejk schießt lieber auf Fliehende Zinnwald, 21. September. Die Aufſtellung und die Aktionsbereitſchaft des ſudetendeutſchen Freikorps hat den Mut und den Dienſteifer der tſchechiſchen Grenzwachen und des ihnen beigegebenen roten Geſindels auf den Nullpunkt ſinken laſſen. Sie fühlen ſich mit Recht auf verlorenem Poſten. Da man ihnen nicht wie dem tſchechiſchen Milt⸗ tär das Abhören von Rundfunkſendungen ver⸗ bieten kann, überſehen ſie ihre Lage mit einiger Klarheit. Zahlreiche Straßenzollämter, deren Lage wir aus begreiflichen Gründen verſchweigen, die aber den ortskundigen Sudetendeutſchen wohl⸗ vertraut ſind, haben ihre Dienſtverrichtungen praktiſch bereits eingeſtellt. Dort aber, wo das uniformierte Huſ⸗ ſiten pack noch die Vorſtellung aufrechter⸗ hält, daß es noch einen tſchechiſchen Staat zu verteidigen gäbe, häufen ſich die Beiſpiele, daß der brave Soldat Schweik lieber mit dem Maul kämpft und lieber auf Fliehende ſchießt, als auf Männer, die ihm entgegentreten. Am Sonntag haben 20 junge Sudetendeut⸗ ſche, die im geſchloſſenen Zug die Grenze über⸗ ſchritten, hier bis an die Zähne bewaffnete Gendarmen mit Fauſtſchlägen zur Ver⸗ nunft gebracht, ihnen die Gewehre abgenom⸗ men und ſie über die Grenze geſchafft. Tapfere deulſche Frau Eine junge deutſche Frau aus Sed⸗ denz, die von einem Zollbeamten feſtgenom⸗ men werden ſollte, weil ſie von einem Spitzel als die Schweſter eines von den Tſchechen eif⸗ rig geſuchten ſudetendeurſchen Frei⸗ beitskämpfers bezeichnet worden war, ſchlug den ſchwerbewaffneten Staatsverteidiger mit einem einzigen Hieb mit einer Stahlrute in die Flucht und gelangte ungeſchoren auf der Staatsſtraße über die Grenze. Die Diplomatie am Werk Neuer engliſch-franzöſiſcher Schritt bei der Prager Regierung Die Jeit dräng London, 21. Sept. Wie Reuter mitteilt, ſind dem britiſchen und dem franzöſiſchen Geſandten in Prag Anwei⸗ ſungen zugegangen, noch in der Nacht im Pra⸗ ger Außenamt vorzuſprechen, um der tſchechi⸗ ſchen Regierung den Rat zu erteilen, den eng— liſch⸗franzöſiſchen Plan anzunehmen, da die Zeit dränge.. In einem Schreiben an den Führer der Oppoſition, Attlee, hat Chamberlai n eine ſofortige Einberufung des Parlaments, die Attlee gefordert hatte, abgelehnt. Muß Hodza gehen? Prag, 21. September. Wie verlautet, beabſichtigt die Prager Re⸗ gierung einen amtlichen Bericht heraus⸗ zugeben, in dem beſtätigt wird, daß die eng⸗ Iiſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge hinſichtlich der Grenzreviſion als Verhandlungsgrundlage an- genommen würden. In eingeweihten Kreiſen befürchtet man, daß ſchon dieſe Annahme allein Aktionen auslöſen könnte. Man rechne auf Grund deſſen mit einem Rücktritt der Re⸗ gierung. Beratung in London London, 21. September. Das ſogenannte engere Kabinett, be⸗ ſtehend aus Miniſterpräſidenten Chamber⸗ lain, Außenminiſter Lord Halifar, Schatz⸗ kanzler Sir John Simon und Innenminiſter Sir Samuel Hoare, trat am Dienstagnach⸗ mittag in Downingſtreet Nr. 10 zu einer Sitzung zuſammen, an der der ſtändige diplo⸗ matiſche Berater der engliſchen Regierung Sir Robert Vanſittari teilnahm. Nächtliche Geſpräche 8s London, 211 Sept. Reuter meldet aus Prag, Beneſch habe heute früh um 2,15 Uhr die Geſandten Frank⸗ reichs und Englands empfangen. Beide hätten ihm geraten, den Londoner Friedensplan, ſo wie er ſei, anzunehmen. Nach der Un⸗ terredung mit den beiden Geſandten ſei eine Sitzung des Inneren Kabinetts einberufen wor⸗ den. Bonnet prüfte eingehend die Lage 88 Paris, 21. Sept. Außenminiſter Bonnet hatte heute gegen 1 Uhr früh mit ſeinen Mitarbeitern im Quai d'Orſay Beſprechungen, die der Prüfung der durch die Antwort der tſchecho-flowakiſchen Re⸗ gierung geſchaffenen Lage galten. Die Prager Antwort wurde eingehend geprüft. Zu dem Schritt des franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Geſandten in Prag bei der tſchechiſchen Regierung verlautet in diplomatiſchen Kreiſen, daß Prag auf die Gefahren einer negativen oder ausweichenden Haltung hingewieſen und ihm angeraten worden ſei, im eigenen Intereſſe die in London vorbereitete Regelung anzuneh⸗ „ Jlalſen einſaßbereil! Undine, 21. Sept. Bei einer am Dienstagabend veranſtalteten Maſſenkundgebung in Undine, von wo Muſſolini auf den Tag genau vor 16 Jah- ren erſtmals den Marſch auf Rom angekündigt hat, zog der Duce in ſeiner Rede eine Bilanz der erſten 16 Jahre des Faſchismus. 20 Jahre Kriſe, Kämpfe und Revolution hätten aus dem geiſtigen Weſen des ttalieni⸗ ſchen Volkes einen ſtahlharten Block ge⸗ macht und wenn morgen dieſes Volk zu ande⸗ ren Kraftproben aufgerufen werden ſollte, ſo würde es auch keine Minute zögern.(Zurufe aus der Menge:„Sofort, ſofort“, die ſich zu Sprechchören ſteigern.)„Damals“, ſo ſchloß er, „ſind wir nach Rom marſchiert. Der Marſch, der dann von Rom aus aufgenommen wurde, iſt noch nicht zu Ende, und niemand wird ihn aufhalten können.“ (55. Fortſetzung)⸗ Nach einem kurzen Beſuch bei der Hapag be⸗ gab ich mich wieder zu meiner Baſis zurück, um die dienſtliche Tätigkeit fortzuſetzen. Ich führte nun bald die eine, bald die andere mei⸗ ner Fallen, meiſtens aber den Motorſchoner „Belmonte“, mit dem ich außer der Oſtſee auch das deutſche Meer unſicher machte. Während der Wintermonate hatten wir oft ſchweres Wetter, und mehr als einmal muß⸗ ten wir hinter irgendwelchen, dem Feſtlande vorgelagerten Inſeln Schutz ſuchen. Ein U⸗ Boot bekamen wir in all den Wochen nicht. zu ſehen. Hin und wieder gerieten wir an ein engliſches Minenfeld und hielten ein kleines Zielſchießen auf die unheimlichen Dinger ab. In das Knattern der Maſchinengewehre miſchte ſich das donnernde Toſen, mit denen die getroffenen Minen hochgingen. Jedesmal wuchs dann eine gewaltige Waſſerſäule gen Himmel. Es war ein aufregender neuer Sport, aber wir ſchauderten beim Gedanken an das eigene Schickſal, das uns leicht eben⸗ falls auf ſo eine Höllenmaſchine führen konnte. Teufel, wenn eins dieſer Satanseier unter un⸗ ſekem Kiel losginge! Bis in den Sommer hinein erlebten wir nichts Nennenswertes Erfolglos ſuchten wir die Oſtſee nach feindlichen„Rittern der Tiefe“ ab. und häufiger wurden die Ausflüge in die weitaus gefährlichere Nordſee. Im Juli 1917 hätte man uns ums Haar erwiſcht. Eine Zer⸗ ſtörerhalbflottille dampfte in geringer Entfer⸗ nung an uns vorüber. Ich aber ſetzte ſchleu⸗ nigſt die ſchwediſche Flagge und ſie ließen uns in Ruhe. In den Häfen Schwedens und Finnlands lagen viele britiſche Schiffe und England ver⸗ ſuchte, ſie unter Führung ſchwediſcher Lotſen durch die neutralen Fahrtrinnen in die Nord- ſee zu bugſieren. Eine Zeitlang arbeitete ich in dem Beſtreben, dieſem neckiſchen Spiel ein Ende zu bereiten, mit einem unſerer U-Boote zuſammen. g Der Kommandant, Oberleutnant z. S. K., legte das Boot am vereinbarten Treffpunkt die Nacht über auf den ſeichten Meeresboden, während ich den Schoner langſam im Kreiſe bewegte Wie ſo häufig, ließ ich mein Schiff während der Dunkelheit neu anmalen. Im Frühdämmern tauchte das U-Boot auf. und ich bekam einen gehörigen Schrecken, als ich drohend die Geſchützmündung auf den „Belmonte“ gerichtet ſah. Es war außer⸗ ordentlich dieſig und ſchon auf hundert Meter verſchwammen die Umriſſe der Gegenſtände. Ich begriff zwar, was los war, vermochte aber doch nicht darüber zu lachen, ehe die Ge⸗ fahr beſeitigt ſchien. Schleunigſt zeigte ich die deutſche Flagge, und gleich darauf kam der Kamerad der Unterſeewaffe mit ſeinem Fahr⸗ zeug längsſeit. „Mein Gott!“ rief er.„Sie haben ſich ja ganz verändert. Ums Haar hätten wir Sie nicht erkannt und womöglich als Feind abge⸗ ſchoſſen.“ Wir arbeiteten alſo gemeinſchaftlich in der Hanö⸗Bucht. Gerade an jener Stelle mußten Schiffe auf dem Wege nach England zeitwei⸗ Berlin, 21. Sept. Das Tſchecho⸗-Slowakiſche Preß⸗ büro verſucht am Dienstag abend in einer reichlich gewundenen Erklärung, wie üblich, die brutalen tſchechiſchen Feuerüberfälle auf deut⸗ ſche Grenzorte und zahlreiche Frauen und Kin⸗ der abzuſtreiten und macht ſogar den fre⸗ chen Verſuch, die Angriffe der diſziplinloſen huſſitiſchen Horden zu deutſchen Angrif⸗ ſen auf die Tſchecho-Slowakei umzufälſchen. Man hat in Prag dabei nicht damit gerechnet, daß die Amſtände an Ort und Stelle eine ſo deutliche Sprache ſprechen, daß, wie üblich, dage⸗ gen die Ableugnungsverſuche Prags völlig zu⸗ ſammenbrechen. Wir erinnern in dieſem Zuſam⸗ enhang nur an die zahlreichen ſſchechiſchen Grenzverletzung durch Flugzeuge im Sommer dieſes Jahres, als man ebenfalls trotz tauſen⸗ der von Zeugen, darunter zahlreiche Ausländer, die Grenzverletzungen zunächſt abſtritt, ſie ſpä⸗ ter aber zugeben mußte; an die Vorfälle von ger, wo eine amtliche Erklärung der anderen widerſprach; an die Verſuche, den Muſſolini⸗ Brief an Lord Runciman als eine deutſche Fälſchung hinzuſtellen und anderes mehr. Bei⸗ ſpiele, die von der ganzen Welt deutlich und klar den Wert tſchechiſcher Erklärungen gezeigt haben. l * Die Reichsregierung hat in ag neueſten, ganz beſonders ſchweren Grenzverlet⸗ zungen durch tſchechiſche Bewaffnete Proteſt ein⸗ legen laſſen. Das war eine Selbſtverſtändlich⸗ keit. Aber gerade deshalb muß man darauf aufmerkſam machen, daß dieſer Proteſt nicht mit einem alltäglichen Schritt verwechſelt werden darf. Es muß deshalb nochmals davor gewarnt werden, die deutſche Bereitſchaft, abzuwarten, zu überſchätzen. Die deutſche Bereitſchaft iſt nach allem Vorangegangenen auch zeitlich beſtimmt und nur ſehr knapp begrenzt. gegen die Barrikaden gegen Einberufung Budapeſt, 21. September. Wie dem Ungariſchen Korreſpondenzbüro aus Preßburg gemeldet wird, ſind in der Slo- wakei drei Jahrgänge einberufen worden. Nach einer Meldung aus Munkacs hat die Nein Freund Juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Felix von Ludner Copyright by Koehler& Amelang. Leipzig lig die neutrale Zone verlaſſen, die ſie erſt mehrere Meilen weiter wieder erreichen konn⸗ ten. Während wir noch warteten, erſchienen richtig ſechs britiſche Schiffe an der„Ab- ſprungſtelle“ Die Sache kam ihnen aber offen⸗ bar nicht recht geheuer vor, denn ſie ankerten in ſicherer Entfernung. N Da wir nicht an ſie herankonnten, ſie ſich aber ihrerſeits hüteten, die neutralen Gewäſ⸗ ſer zu verlaſſen, ſolange wir in Sicht blieben, ſo ließen wir es darauf ankommen, wer die größte Ausdauer beſaß. Die Engländer ge⸗ wannen. Jedenfalls photographierte ich die Burſchen. um ſie bei beſſerer Gelegenheit wie⸗ derertennen zu können. Dann machten wir uns davon. Einmal verfolgte uns ſtundenlang ein deut⸗ ſcher Minenſucher. Es machte wirklich Spaß. Mühſam keuchte er hinter uns her, und wenn er uns beinahe hatte, liefen wir ihm mit äußerſter Kraft wieder davon. Endlich ließ ich ihn auf achthundert Meter herankommen. Drüben ging ein Signal hoch, das mir als guter Witz vorkam.„Stoppen Sie ſofort oder ich feuere.“ Darauf ging bei uns die Kriegs⸗ flagge hoch. „Holla— Lauterbach“, rief der Führer, den weile dicht herangekommen war,„ich hielt Sie für einen Engländer.“ f „„Das habe ich gemerkt“, lachte ich,„aber wiſſen Sie, wir wechſeln nun einmal täglich unſere Nationalität und unſer Ausſehen.“ Die Nordſee war zu dieſer Zeit durch eng⸗ liſche Minenfelder geradezu verpeſtet worden. Gewöhnlich fuhren wir daher durch den Sund und das Kattegatt nach Norden. Oft wurde ich in jene Gegenden geſchickt, um nach feind⸗ lichen Tauchboobten Umſchau zu halten. Es war übrigens durchaus nicht leicht, die feind⸗ lichen Fahrzeuge auf den erſten Blick als ſolche zu erkennen. Die geringſte Unſicherheit aber konnte mir Schiff und Leben koſten. Von erdrückender Uebermacht geſtellt. Ende Oktober liefen wir abermals aus, um die Nordſee nach engliſchen U-Booten abzu⸗ ſuchen und vielleicht den einen oder anderen Dampfer zu erwiſchen. Unter dem Schutze der Nacht gelangte die„Marie“ ſicher aus der Oſt⸗ ſee ins Kattegatt. Südlich von uns flimmer⸗ ten die Lchter Dänemarks. Im Norden lag Schweden. An der jütiſchen Küſte ſichteten wir das Sehrohr eines Unterſeeboots. Offenbar handelte es ſich um ein feindliches Fahrzeug. Während der Nacht meldete mir der Funker, daß ſich mehrere engliſche Zerſtörer in der Nähe befänden und eifrigſt Nachrichten aus⸗ tauſchten. Vor allem ihretwegen krochen wir völlig abgeblendet durch die Finſternis dahin. Es war unſer Glück, daß wir dieſe Vorſicht walten ließen, denn bald darauf brauſten in der Ferne neun Schiffe vorüber. Sie waren hell erleuchtet und leicht als die engliſchen Zerſtörer zu erkennen. Erfreulicherweiſe lie- fen ſie innerhalb weniger Minuten aus Sicht. Nun, das ging ja noch gerade gut, aber wir ſollten noch mehr von der Sorte zu ſehen be⸗ kommen; mehr als uns lieb ſein konnte. (Fortſetzung folgt) Mie immer: Prag leugnet ab Die deulſche Vereilſchaft iſt zeillich beſtimmt ukrainiſche Bevölkerung der umlie⸗ genden Dörfer auf den Landſtraßen Barrika⸗ den errichtet, um die von den tſchechiſchen Be⸗ hörden zur Abholung der Einrückenden entſand⸗ ten Kraftwagen aufzuhalten. Die tſchechiſchen Behörden ſchicken in dieſe Gemeinden ſtarke Gendarmerieabteilungen, um den Widerſtand der Bevölkerung zu brechen. Von Iſchechen verſchleppl Schönberg, 21. Sept. Aus Dreiborn im Bezirk Wekelsdorf wird berichtet, daß dort am Sonntag die ra- ſende tſchechiſche Soldateska und Gendarmerie mit brutaler Gewalt gegen die wehrloſe ſude⸗ tendeutſche Bevölkerung vorging. Der ganze Ort Dreiborn wurde am Sonntag plötzlich mit Maſchinengewehren und Geſchützen umſtellt. Darauf beſetzten die roten Schergen das Dorf und verhafteten ſämtliche Männer, unter ihnen auch Amtswalter der Sudetendeutſchen Partei. Die Verhafteten wurden mit Laſtautos von Dreiborn mit unbekanntem Ziel in das Lan⸗ desinnere gebracht. Es iſt anzunehmen, daß auch ſie in das Konzentrationslager von Joſephſtadt gekommen ſind. C ͤ df horlhy als Gaſt Görings Berlin, 21. Sept. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, deſſen Geſundheit wieder hergeſtellt iſt, traf heute in Alt⸗Sternberg mit dem ungari⸗ ſchen Reichsverweſer Admiral von Horthy zu⸗ ſammen und hatte mit ihm eine längere Aus⸗ ſprache. Admiral von Horthy hält ſich ſeit eini⸗ gen Tagen als Jagdgaſt des Feldmarſchalls in Sternberger Revieren auf. ich zufällig recht gut kannte, und der Mittler⸗ 16 * 9 —— Dimitroff in der Veneſch⸗Maske „Nicht Tage, ſondern Stunden ſind entſcheidend.“ Europas politiſche Welt ſteht unter dem ſtärkſten Druck der Blutgreuel und derjenigen Ereigniſſe, die der tſchechiſch⸗ſowjetruſſiſche Bol⸗ ſchewismus in den letzten vier Tagen verur⸗ ſacht hat. Gerade die Vorgänge der letzten 48 Stunden in der Tſchechei haben für die ganze Welt einſchließlich der bedingungsloſen Tſche⸗ chenfreunde eine letzte Aufklärung von abſolu⸗ ter Eindeutigkeit gebracht. In der„demokra⸗ tiſchen Republik“ des Urkundenfälſchers, Betrü⸗ 80 und notoriſchen Lügners Beneſch regiert r prominenteſte ſowjetruſſiſche Mordbrenner Dimitroff, der bereits Anfang der vergan⸗ genen Woche in Prag eintraf. Unter der Füh⸗ rung dieſes Beneſch ging die Tſchechei endgültig in das Lager der Staaten bolſchewiſtiſcher Hörigkeit über, nachdem ſie Zeit ihres Lebens niemals Anſpruch auf den Rang eines Kultur⸗ ſtaates gehabt und bereits ſeit dem Abſchluß des Paktes mit Moskau eine vorbereitende Zwiſchenſtellung unter der Maske eines Volks⸗ frontſtaates bezogen hatte. Unter der Führung des gleichen Beneſch auch werden die erklärten Feinde jedes Staates. die Kommuniſten, uſammen mit dem verächtlichſten Straßenge⸗ indel aller Schattierungen in eine Bekleidung geſteckt, die ſonſt überall auf der Welt, wenig⸗ ſtens in allen Kulturſtaaten. als ein Ehren- kleid hochgeachtet wird, in die Uniform des Soldaten. Nur ein einziges Merkmal, ein Letztes unter⸗ ſcheidet zur Stunde noch die Tschechei von einem rein bolſchewiſtiſchen Staatsweſen ſowjietruſſi⸗ ſcher Art: noch teilen ſich in die blutige Ver⸗ brecherherrſchaft der Straße Bolſchewiſten und Heer, nebſt den anderen tſchechiſchen Formatio⸗ nen uniformierter Staatsfunktionäre. Noch! Niemand, am allerwendigſten die Beneſch, Hodza, Krofta und Konſorten, vermögen zu ſagen wie lange Stalins Sondergeſandter Di⸗ mitroff die Mitherrſchaft des tſchechiſchen Hee⸗ res und der anderen Formationen noch duldet und wann er ihnen und den Popanzen auf dem Hradſchin eine genau ſo einflußloſe Rolle zu⸗ weiſt wie der„Regierung“ von Barcelona. Möglich, daß Stalin-Dimitroff die löcherige Stuckfaſſade der„demokratiſchen Republik“ zu Zwecken weiterer Irreführung der Tſchechen⸗ freunde in Weſteuropa noch einige Zeit auf⸗ rechterhalten wollen. Aber andererſeits gibt es ſehr zu denken, daß Moskau als oberſten Leiter der Aktionen in der Tſchechei nicht etwa einen hervorragenden Bolſchewiſten aus der erſten Moskauer Garnitur nach Prag entſandte, wie ſeinerzeit zu den Aktionen in Spanien den(in⸗ zwiſchen längſt erſchoſſenen)„Botſchafter“ Ro⸗ ſenholz, ſondern das für bolſchewiſtiſche Begriffe überhaupt beſte Pferd aus dem Mos⸗ kauer Stall. Nun kann man zwar von Prag aus über eine Entfernung von knapp 1200 Kilometern, alſo mit einem Spezialflugzeug in 2½ bis 3 Stun⸗ den ſich auf ſowjetruſſiſchen Boden retten, wenn es notwendig oder nützlich werden ſollte, und ſelbſtverſtändlich hat Herr Dimitroff für den Ernſtfall noch ganz andere Fluchtvorbereitungen getroffen als die tſchechiſchen Miniſter, die be⸗ reits ihr Vermögen in die Schweiz flüchteten und damit ihren Landsleuten ein überaus tſchechiſches Beiſpiel gaben. Aber das ändert nichts an der Tatſache, daß Stalin in Dimi⸗ troff ſeine rechte Hand nach Prag ſandte. Daraus geht auf jeden Fall hervor, daß Mos⸗ kau dort in ſchöner Uebereinſtimmung mit der bolſchewiſierten Prager Regierung mindeſtens ein zweites Spanien aufzuziehen gedenkt. Das einleitende Vorſpiel iſt bereits da. Die Tſchechei bietet mit allen ihren inneren und äu⸗ r und mit ihrer von rag amtlich betreuten Mörder⸗ und Pöbel⸗ herrſchaft ein Bild wie das Rußland vom Okto⸗ ber 1917 nach dem Zuſammenbruch des erſten Volksfront⸗Experimentes, der Kerenſky-Regie⸗ rung. Auf dem Hintergrund der zerſchoſſenen, ausgebrannten, geplünderten Häuſer im Sude⸗ tenland, auf dem Grunde der Blutlachen jener Ermordeten, die heute noch nicht einmal der Zahl nach feſtſtehen und ſich ſtündlich mehren, erſcheinen die Phraſen des verantwortlichen Mannes in Prag, Beneſchs, umſo ſchleimiger, umſo verlogener, die er zu allen Zeiten für die Umwelt zu Täuſchungszwecken bereit hielt. Die⸗ ſer Beneſch, der ſchon 1908, alſo vor 30 Jahren, in ſeinem in Paris erſchienenen Buch„Oeſterreich und die tſchechoſlowakiſche Frage“ den Satz ſchrieb:„Ein Verſtehen der beiden Raſſen in Do srbeilen dir Bolſchemiten und Schechen band in gan Die tſchechiſche Regierung greift jetzt zu den gemeinſten Mitteln, um der ihr immer mehr entgleitenden Situation noch Her: zu werden. Wie aus Briefen bolſchewiſtiſcher Funktionäre ungeheure Erregung. Böhmen iſt nur möglich, wenn beide Völker vollkommen autonom ſind. Sie müſſen ſich tren⸗ nen“. Jener Beneſch auch, der noch im Oktober 1935 den gequälten Sudetendeutſchen von dem „höheren Begriff der tſchechiſchen Vaterlands⸗ liebe“ ſchwatzte, der im Auguſt 36 in drei ſude⸗ tendeutſchken Städten verſicherte, daß„die ge⸗ machten Fehler ſich nicht wiederholen ſollen“, der einen Monat ſpäter in der Preßburger Rede die Deutſchen und die Ungarn mit unwahrhaf⸗ tigen Verſprechungen zu ködern verſuchte; der⸗ ſelbe auch, der im Oktober 36„für vernünftige nationale Zuſammenarbeit mit allen unſeren Minderheiten“ einzutreten vorgab, der an ſei⸗ nem Geburtstag im Mai dieſes Jahres gerade den zwangsweiſe vor ihm aufmarſchierten ſude⸗ tendeutſchen Kindern eine„glückliche Zukunft“ verhieß und der noch am 2. Juni Herrn Sauer⸗ wein in Prag verſicherte:„Die Tſchechoſlowakei wird alles tun, um die Forderungen der Volks⸗ gruppen zu befriedigen.“ Das iſt Beneſch und ſeine Tſchecho⸗Slowakei! Sie ſind der Schandfleck Europas nicht etwa erſt ſeit ihrer Anzettelung des bolſchewi⸗ ſtiſchen Bürgerkrieges, ſondern ſchon ſeit dem erſten Maſſenmord unter den Sudetendeutſchen vom März 1919. Und ſie blieben die Schande Europas, ſeitdem die Tſchechen in zwanzigjäh⸗ riger Sabotage gegen die einſt blühende und leiſtungsfähige ſudetendeutſche Induſtrie und Wirtſchaft das Sudetenland zu einem Hunger⸗ gebiet machten, das die höch ſte Selbſt⸗ mörderzahl in Europa aufwies. Europa kann nicht zuſehen, wie in ſeiner Mitte eine ehrloſe Bande von Maſſenmördern und Betrügern einen Bolſchewiſtenſtaat errich⸗ tet. Der Fall Spanien genügt vollauf als Warnung. Feuerkamyf am Zollhaus Foldal ungariſcher Nalionaliläl erſchoſſen Hollabrunn(Niederdonau), 21. Sept. Am 14. September wurde in einem Unter⸗ ſtand am Kreitheiler Berg, Kote 340, nördlich des auf tſchecho⸗flowakiſchem Staatsboden lie⸗ genden Dorfes Gnadlersdorf, gegen 17 Uhr ein tſchecho⸗flowakiſcher Soldat ungari⸗ ſcher Nationalität nach einem voränge⸗ gangenen Streit von einem tſchechiſchen Solda⸗ ten mit einem Militärgewehr er⸗ ſchoſſen. Der Ungar wurde in den Kopf ge⸗ troffen und war auf der Stelle tot. Die Leiche wurde mit einem Laſtauto nach Znaim gebracht, wo als Todesurſache Selbſt— mord angegeben wurde. Der Vorfall verurſachte bei den übrigen Slodaten ungariſcher und ſude⸗ tendeutſcher Nationalität der Grenzwache eine Als trotz der erſtatteten Anzeige keine Beſtrafung des Tä⸗ NR OAO Ss LD geh Aufiner-, Das rer gummelte Schechen oetschech c ανder rn Auf ner, Der uner- Aube des tschech Staates 7 N Ode tech lorſelder im M vor don u Suden 1 0 Folgen gezeitigt. den weiter verfolgen bis in die Nachkriegsjahre. So dachten ſich die Tſchechen im Jahre 1918 die Aufteilung Deutſchlands Schon immer hat der tſchechiſche Größenwahn Es beginnt mit den berüchtigten Huſſitenkriegen, und die Linie kann man Beſonders charakteriſtiſch für den tſchechiſchen ters erfolgte, beſchloſſen ſie am Montag, dem 19., in der Nacht zum Dienstag auf deut⸗ ſches Gebiet überzutreten. Bei die⸗ ſem Verſuch kam es ſüdlich von Gnadlersdorf in der Nähe der deutſchen Reichsgrenze, und zwar bei dem Dorf Mitterretzbach zu einem Feuerkampf zwiſchen den ſechs Soldaten und der Beſatzung des Zollhauſes von Gnad⸗ lersdorf. Der Feuerkampf zog ſich mehrere Stunden hin, bis ſchließlich vom Zollhaus aus das Feuer eingeſtellt wurde und die Soldaten ungefährdet die Reichsgrenze überſchreiten konnten. Zwei der Soldaten haben leichte Schußverletzungen davongetragen. Ob auf tſche⸗ chiſcher Seite Verletzte zu verzeichnen ſind, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Das Zollamt war in den letzten Tagen mit zwei Offizieren, 24 Mann und zwei Maſchinengewehren beſetzt. 1 2 5 2 in der Geſchichte die verhängnisvollſten Größenwahn iſt dieſe Karte mit den Verteilungsplänen des Herrn Hanuſch(Hans) Kuffner, die er im November 1918 in einer mit Karten illuſtrierten Schrift „Unſer Staat und der Weltfriede“ veröffentlichte. Nach der Art der nordamerikaniſchen Indianerreſervationen ſoll⸗ Nordſee und Oſtſee aber verdrängt werden. ten 758 Deutſchen auf einem Gebiet zwiſchen Münſter und München untergebracht, von der Die Karte iſt dem ausgezeichneten Buch von Rudolf Jung„Die Tſchechen“ entnommen(Volt und Reich, Verlag— Scherl-M.). Kampfbereit! Dresden, 21. September. Der Andrang zum„Sudetendeutſchen Frei⸗ korps“ hat derartige Formen angenommen, daß es unmöglich iſt, mit der Ausrüſtung der Mann⸗ ſchaft nachzukommen. Es wird daher ange⸗ ordnet: Sudetendeutſche, die im Reichsgebiet in Arbeit ſtehen, können ihre Anmeldung zum „Sudetendeutſchen Freikorps“ bei den örtlichen Gliederungen des Sudetendeutſchen Heimat⸗ bundes vornehmen, haben aber ſolange auf ihren Arbeitsplätzen zu verbleiben bzw. dahin wieder zurückzukehren, bis ihre Einberufung zum Freikorps erfolgt. Das Kommando des„Sudetendeutſchen Freikorps“. 50-60 Tole in Eger Eger, 21. September. Nachforſchungen haben ergeben, daß in Eger allein mindeſtens 50 bis 60 Sudeten⸗ deutſche erſchoſſen worden ſind, darunter hat ſich auch ein Junge von 12 Jahren befunden. Keinem ausländiſchen Journaliſten gelingt es, den Friedhof zu betreten. Ein Schreiner hat aber einem Ausländer vertraulich mitgeteilt, daß bei ihm am vergangenen Mittwoch allein 23 Särge beſtellt worden ſeien. Dieſe Tatſache ſtünde im Gegenſatz zu den Behauptungen Prags, das es in Eger lediglich zwei bis drei Tote gegeben haben ſolle. neue Provokalionen vorbereilel! . Karlsbad, 21. Sept. In Karlsbad und einer Reihe von ande⸗ ren ſudetendeutſchen Orten wurden von den Kommuniſten, die teilweiſe mit gefälſchten Aus⸗ weiſen der Sudetendeutſchen Partei verſehen worden ſind, die man mit den beſchlagnahmten Ausweisformularen und Stempeln herſtellte, Demonſtrationen mit Hakenkreuzfahnen vorbe⸗ reitet. Der Zweck der Demonſtratio⸗ nen ſoll ein, die Bevölkerung auf die Straßen zu locken, um dann unter Anwendung aller Machtmittel der tſchechiſchen Soldateska gegen ſie vorgehen zu können. kommune ſingl- Polizei grüßl Teolitz. 21 September. In Teplitz verſammelte ſich die rote Garde gegenüber dem Schulplatz und unterhielt ſich mit Heil⸗Moskau⸗Rufen und dem Geſang der Internationale. Als die Polizei erſchien, be⸗ gannen die Kommuniſten ſofort die tſchechiſche Staotshymne zu ſingen, worauf die Stgatspo⸗ lizei in„Hab Acht“⸗Stellung den Geſang an⸗ hörte. Danach wurden wieder Hoch⸗Kufe auf Moskau und Schimpfworte auf den Führer und Henlein ausgebraht. Berhaflet und verſchleppk Trauerzug unter ſchußfertigen Gewehren der Gendarmerie Außig, 21. September. Die Verhaftungen und Verſchleppungen der Amtswalter der Sudetendeutſchen Partei und FS.⸗Männer werden in ganz Nor dweſt⸗ böhmen fortgeſetzt. In Böhmiſch⸗Leipa wurde der Jungturner Fuerich von der Polizei verhaftet und mißhandelt. In Pur⸗ ſte in, einer kleinen Ortſchaft an der Eger, wurden 12 Amtswalter und FS.⸗Männer, dar⸗ unter der Ortsleiter, verhaftet und in rohe⸗ ſter Weiſe mißhandelt. Bei dem Begräbnis der am 13. September den tſchechiſchen Mör⸗ dern zum Opfer gefallenen Sudetendeutſchen aus Wartha wurde die Teilnahme nur den engſten Verwandten geſtattet, aber auch dieſe mußten in einem Abſtand von fünf Schritten unter ſtarker Bedeckung der Gendarmerie mit ſchußfertigem Gewehr hinter den Särgen her⸗ ſchreiten. Aus Joachimsthal und auch aus anderen Orten wird gemeldet, daß den Sudetendeutſchen das Radiogerät beſchlag⸗ nahmt wurde. Lesung 5 Len hervorgeht, werden die Gefängniswärter in verſchiedenen Städten aufgefordert, die Gefängnisinſaßen zu bewaffnen, um die Sudetendeutſchen Führer und Parteimitglieder zu er⸗ morden. Es iſt auch gelungen, außer den Inſtruktionen ſowjetruſſiſche Waffen, und zwar Karabiner allerneueſter Konſtruktion, ſicherzuſtellen. Ebenſo ſind die 8 abgefangenen Pakete, die in ſowjetruſſiſche Zeitungen eingehüllt und mit den Anſchriften der Gefüngniswärter verſehen ſind, überzeugende Beweiſe für das Hand⸗in⸗Hand⸗Ar Verbrecher mit den Bolſchewiſten. * eiten der tſchechiſchen Sämtliche Aufnahmen: Weltbild. 63 Ziegen ſtellte nit Oe Trat ſpülte Mit Stall b hinaus ſich an ein We „80 Fran Ac, geſunge Mari Hast ſchelmiſ „Gef „Jef „Ja, Friſt mit ſei guter! großen hinein dieſer ihm? K Schritte Haken Richtig dumme Schon feſt. Sie z Hemdsa den Sim flinten „Vas Unterm Er we nicht zu. 00 U Ja, U „Hier mir! „Rauf Sie ni ihren N. „Gema nach Ein 9 Herz ich ihr ins a Dassel ſummte e ber. in Eger deten iter hat inden, ſigt es, let hat lgeteilt, allein dulce plungen is dtei el Sept. f ande⸗ on den en Aus⸗ vetſehen lahmen eiſellte, votbe⸗ atio⸗ Sltaßen f aller gegen tember. Hatde ielt ſic g der en, be⸗ hechüche gatspo⸗ g c jeguf Fühtet 1 4 N penlias 2„ blmmeber-Rechtsschutz: Roman- Veilag Greiser- Rastatt 1 6 2 Tee 0 25 N* 7 (10. Fortſetzung) Wie ein Wieſel rannte er vom Fenſter fort. Auf einem Stuhl am Tiſch ſtand eine Waſchſchüſſel, baneben auf dem Boden eine große Kanne mit Waſſer, das er noch am Abend zuvor geholt hatte. Runter mit dem Hemd und Waſſer in die Schüſſel! Und munter planſchte Hein, während von drauß das Lied hereinſchallte: Ach, ſagt ſie, Mutt:e, der Rat dünkt mi. n15t gut! Ich hab den Landsknecht lieber, denn al“ mein Vaters Gut!“ Es war Marie, die im Stall ſang, ws end ſie die Ziegen melkte. Nun war ſie fertig damit. Vorſichtig ſtellte ſie den beiſeite und verſorgte die Tiere mit Heu. Dabei ſang ſie weiter: „Haſt du den Lanostnecht lieber, als all dein Vaters Gut, ſo mag ſich Gott erbarmen, daß ich dich ein nee trug!“ Draußen war Franz mit dem Raſieren fertig und ſpülte ſich unter der Prmpe den letzten Seifenſchaum ab. „Er nahm ſie bei den Händen, bei ihrer weißen Hand, und führt ſie weit von dannen, wohl in ein fernes Land!“ Mit dem letzten Vers hatte Marie ihre Arbeit im Stall beendet. Sie nahm ihren Milchtopf auf und trat hinaus auf den Hof. Dort ſtand Franz und betrachtete ſich angelegentlich im Spiegel. Marie beobachtete ihn ein Weilchen, dann ſagte ſie neckend: „So eitel, Herr Franz?“ Franz fuhr herum und grinſte. „Ach, die Marie! Du biſt die Nachtigall, die ſo ſchön geſungen hat?“ 2 Marie nickte und ging zu ihm heran. „Haſt dich aber mächtig ſchön gemacht!“ meinte ſie ſchelmiſch.„So fein raſiert!“ „Gefall ich dir?“ „Beſſer als geſtern ſchon!“ lachte ſie. „Ja, Mädel,: bin ich wieder in Schuß!“ Friſch und ſtramm ſtand er vor ihr und blitzte ſie mit ſeinen braunen Augen fröhlich an, wie ein großer guter Junge. Und das war nun ein Mann, der aus dem großen Morden kam und wieder in dieſes Morden hinein mußte... I Schmerzlich durchzuckte das Mädchen dieſer Gedanke. Vielleicht war der Tod ſchon hinter ihm? Wehmütig ſchaute ſie ihm nach, wie er leichten Schrittes vergnügt zum Haus ging und dort von einem Haken in der Mauer ſeinen Uniformrock herunternahm. Richtig ſchwer war ihr ums Herz, aber ſie ſchüttelte die dummen Gedanken ab. Sie folgte ihm. a ö Schon wollte er in den Rock fahren, da hielt ſie ihn eſt. „Aber ſo kannſt du doch nicht gehen!“ Sie zeigte auf ein großes Dreieck, das er ſich in den Hemdsärmel geriſſen hatte. Setzte ihren Milchtopf auf den Sims des nächſten Fenſters ab und unterſuchte mit flinken Fingern den Schaden. „Was iſt ſchon dabei?“ lachte Franz.„Ventilation! Unterm Rock ſieht man's nicht!“ Er wollte ſich den Rock anziehen, aber Marie ließ es nicht zu. „Ich werde dir's nähen!“ erbot ſie ſich. „Ja, wenn du das täteſt?“ ſagte Franz freudig. „Hier kann ich das aber nicht. Komm mit rauf zu mir!“ Kurzentſchloſſen nahm ihm Marie den Rock ab. „Rauf zu dir?“ fragte Franz. Sie nickte und ging ihm voran. Vergaß dabei ganz ihren Milchtopf auf dem Fenſterſims. „Gemacht!“ ſagte Franz und ſah ihr ſchmunzelnd nach. Ein Mädel war das, wirklich zum Anbeißen! Das Herz ſchlug ihm ſchneller. Vergnügt pfeifend folgte er ihr ins Haus. Wie ſchön konnte das Leben ſein! Dasſelbe dachte auch Hein. Während er ſich raſierte, ſummte er vor ſich hin: „Ach, wär ich doch bei dir, Antje! Wie wäre mir da warm! Da hätt ich Wurſt und Bier, 9 e, und auch ein Nachtquartier, Antje, in deinem weichen Arm!“ Verflixt, beinahe hätte er ſich geſchnitten! So— nun war er fertig! Hemd über und Hoſe ange⸗ zogen! Den Rock noch einmal ordentlich ausgebürſtet, daß er wenigſtens einigermaßen manierlich war! So, Antje! Nun kannſt du kommen! Sein Blick fiel auf Klaus. Der ſchlief immer noch wie ein Murmeltier. Der verpennte den ganzen Tag, wenn er nicht geweckt wurde! Doch er wollte ihn ſchon mobil machen! Er trat zum Bett, neigte ſich über Klaus und brüllte ihm ins Ohr: „Alarm!“ Mit zwei Schritten war er wieder am Tiſch und be⸗ gann mit Unſchuldsmiene ſeine Stiefel zu wichſen. Heimlich ſpähte er nach dem Erfolg ſeiner Attacke. Und der trat prompt ein. Erſchreckt fuhr Klaus im Bett hoch und ſtieß mit einem Bums gegen das obere Bett. „Au!“ ſchrie er und hielt ſich den Kopf. Noch halb abweſend, ſah er ſich erſtaunt im Zimmer um. 5 „Menſch, haſt du'nen Nerv!“ ſagte Hein.„Ich wollte dich grad mit nem Hebebaum aus der Drahtmolle holen.“ Klaus warf ſeine Decke ab und ſchwang ſeine Beine aus dem Bett. Er rieb ſich den Schädel und ſtöhnte: „Der ganze Detz iſt mir bald auseinandergegangen! Das gibt ſicher'ne dicke Beule!“ Er langte rn'em eitengewene das am Bett⸗ pfoſten hing, zog es heraus und hielt ſich den kalten Stahl auf die getroffene Stelle. „Wie kann man auch nur ſo unvernünftig hoch⸗ jumpen!“ meinte Hein ſcheinheilig. „Mir war grad ſo, als wenn einer Alarm öblöken tat, da wollte ich ſchnell hoch!“ „Menſch, haſt wohl geträumt!“ Nachdenklich nickte Klaus mit dem Kopf. „Ja, das habe ich!... Einen ſchönen Traum!... Der Krieg war aus und es war wieder Frieden! Und ich bin nach Hauſe marſchiert.. und ſehe ſchon meinen Hof liegen, mit den großen Birken davor. Und meine Frau und meine Kinder kommen mir entgegengelaufen und winken! Und wie ich mir ſo denke, jetzt haſte den ganzen Aaskram hinter dir... da brüllt plötzlich einer Alarm, 15 5 ſitze ich nun hier mit meiner angebumſten Kohl⸗ rübe!“ Hein wichſte aus Leibeskräften an ſeinen Stiefeln. Er fühlte ſich ein wenig ſchuldbewußt, Klaus in ſolch einem ſchönen Traum geſtört zu haben. „Tuſt mir leid!“ gab er ſeinem Mitgefühl Ausdruck. Klaus ſeufzte. „Ich hätte gern noch in büſchen weitergeträumt bis ich von meiner Frau den Kuß weghatta!“ Er ſtand auf und ſteckte ſein Seitengewehr wieder in die Scheide. 5 „Ja, ja, Mallör bumbum!“ ſeufzte auch Hein und ſah ſich im Zimmer um.„Während du dich feinmachſt für die Damen hier im Hauſe, werde ich mal einen Beſen ſuchen, um unſere Bude'n büſchen in Schwung zu bringen!“ Er ſchlakſte aus der Tür. Im Treppenflur war alles ſtill. Auch auf dem Hof hielt er vergeblich Umſchau, aber da erblickte er vor dem Torweg Antie, die vort ſtand und über den Marktplatz guckte. So vertieft war ſie in ihre Beobachtung, daß ſie nicht merkte, wie Hein ſich ihr leiſe näherte. * Vor der Bürgermeiſteret war ein leichter offener Jagdwagen vorgefahren. Auf dem Bock ſaß ſtolz mit einer langen Peilche Neier, die Ordonnanz des Herrn Major E sthe. Kläffend kam Soliman, der Dackel, aus dem Hauſe geſprungen, hopſte in den Wagen, hopfſte wieder heraus. i f Dann erſchien der Major in einem kurzen Pelz⸗ mantei, ein Jagdgewehr umgehängt. Hinter ihm kamen der Veterinär und der Proviantamtsſekretär, ebenfalls. in Mänteln und mit Jagdgewehren, und zum Schluß kam, ſtolz und ſteif wie immer, Ferdinand Haſenbein. Der Wagen bog ſich unter dem Gewicht des Herrn Majors, als er einſtieg und auf dem Rückſitz Platz nahm. Er füllte den Rückſitz ſo aus, daß neben ihm nur noch Raum war für einen Ruckſack, den Haſenbein dienſtbefliſſen ihm zureichte, und für den Dackel, der neben ſeinen Herrn hopſte. Der Veterinär und der Sekretär kletterten nun auch in den Wagen und ließen ſich auf dem ſchmalen Vorder⸗ ſitz nieder. Kaum konnten ſie ſich beide zwiſchen die Klappſtangen an den Seiten ſtemmen. „Wenn's Ihnen zu eng wird, Doktor“, lachte der Sekretär,„dann ſagen Sie's! Dann heb' ich ein bißchen meine linke Backe!“ „Kneifen Sie lieber beide Backen zuſammen, wie ich!“ riet der Veterinär. „Ein Glück, meine Herren, daß Sie nicht meine Statur haben“, meinte der Mafor gutgelaunt.„Dann können wir wohl?— Haſenbein!“ „Herr Major!“ Haſenbein knallte die Hacken zu⸗ ſammen. „Fragen Sie mir ja wieder heute bei der Feldpoſt nach meinem Kleinen Rock! Verſtanden?“ „fehl, Herr Major!“ ſchnarrte Ferdinand.„Kleiner Rock nachfragen!“ „Schrecklich, dieſe Bummelei!“ knurrte der Major. „Wenn der Rock nicht bald eintrifft, gibt's'n heiliges Donnerwetter! Tja, und dann, was ich noch jagen wollte, Haſenbein! Beſtellen Sie Herrn Leutnant Diert, daß ich heut abend zu einer Pulle Wein bitten laſſe, und äh... morgen doend zum Haſenbraten!“ 0 „fehl, Herr Major! Pulle Wein, Haſenbraten!“ „... und Kleiner Rock!“ mahnte der Major.„Los, Meier, fahren Sie!“ „Weidmannsheil, Herr Major!“ rief Haſenbein in ſtrammer Haltung dem Wagen nach. ** Hein hatte eben noch die Abfahrt der Kutſche miter⸗ lebt. Er ſchenkte ihr weniger Aufmerkſamkeit als Antje, um die er plötzlich den Arm legte. Erſchreckt drehte ſie ſich um. 5. „Was fällt dir ein?“ riß ſie ſich los.„Hier vor allen Leuten! Und da drüben ſteht der Ferdinand!“ „Ach, der Ferdinand! Der verſchwindet ja ſchon!“ Tatſächlich ſtieg Haſenbein eben würdevoll die Stufen zur Bürgermeiſterei empor. Hein angelte mit ſeinen langen Armen wiederum nach Antje. „Was denkſt du von mir?“ entrüſtete ſie ſich. Sie entwiſchte ihm in den Torweg. „Halt! So bleib doch mal hier!“ Hein lief ihr nach. „Ich will ja man bloß'nen Beſen von dir!“ „Bloß inen Beſen? Den hab ich doch nicht hier, ſon⸗ dern im Hauſel“ * EIN LUSTIGER MILTTAR- ROMAN voN BUNIE- CORTAN „Na ja“, grinſte Hein,„dann ſind wir ja wieder einig, nö?“ a Er folgte ihr ins Haus. Unterhalb der Treppe, die ins erſte Stockwerk führte, war ein Verſchlag, in dem Beſen, Schrubber, Eimer und allerlei Gerümpel aufbe⸗ wahrt wurden. Antje langte einen Beſen heraus. „Da haſt du! Sonſt noch Wünſche?“ Hein ſah ſich um. Nichts rührte ſich im Treppenhaus. „O bokuh, Mamſell! Hier ſind keine Leute!“ Er griff nach ihrer Hand und ſtreichelte mit ihr über ſeine Wange.„Heute kratze ich nicht mehr!“ Und ehe Antje es ſich verſah, hatte er ſie im Arm und küßte ſie, daß ihr der Atem verging. Sie ſträubte ſich nur ſchwach, und dann ergab ſie ſich und küßte ihn wieder und wieder. Oben klappte eine Tür, flinke Schritte kamen die Treppe herunter. Hein und Antje fuhren auseinander. „Da kommt jemand“, flüſterte ſie. Geiſtesgegenwärtig ſchob Hein ſie in den Verſchlag, zog hinter ſich die Tür zu. „Hier ſind wir ganz angtre nuh!“ flüſterte er ihr ins Ohr. Er ſetzte ſich auf eine Kiſte und zog ſie auf ſeinen Schoß. Ein ſchummriges Halbdunkel war in dem kleinen Raum, in den durch ein von Schmutz und Spinnweben blindes— erchen kaum Licht fiel. Draußen verklangen die Schritte. ** Es war Marie, die in den Hof hinauslief. 5 Oben in ihrem Zimmer hatte ſie den Franz ihrer Tante vorgeſtellt. Franz hatte die Anweſenheit ihrer Tante nicht gerade als notwendig empfunden, und es war ihm nicht unangenehm. als die Tante nach wenigen Worten die beiden allein ließ. Marie hatte ihren Nähkaſten geholt. Franz mußte ſich in den Armſeſſel ſetzen und ſeinen Arm mit dem zerriſſenen Armel ausſtrecken. Marie fädelte eine Näh⸗ nadel ein, dann ſetzte ſie ſich vor ihn auf einen Stuhl und begann zu nähen. Sie ſah nur auf ihre Arbeit. Franz ſah dicht vor ſich ihr feines, ſchönes Geſicht, ſah, wie ihr Mieder ſich hob und ſenkte. Bei jeder Be⸗ wegung ihrer zarten ſchlanken Finger durchprickelte es ihn wie ein elektriſcher Strom. Ein heißes tiefes Ge⸗ fühl für dieſes Mädel wallte in ihm auf. Stundenlang hätte er ſo ſitzen mögen und ſie anſchauen. Franz gab ſich einen Ruck. „Den Ferdinand, den kannſt wohl gut leiden, was?“ fragte er. Überraſcht blickte Marie zu ihm auf. „Wie kommſt du darauf? Hat er dir vielleicht ſo etwas geſagt?“ Ihre Augen blitzten ihn an. „Nein, nein!“ beſchwichtigte er.„Ich meine nur ſol“ „Das wollte ich ihm auch geraten haben!“ Marie wandte ſich wieder ihrer Arbeit zu.„Der iſt mir diel zu affig!“ „Dann bin ich ſchon zufrieden!“ entfuhr es Franz. Marie beugte ſich tiefer über ihre Arbeit und machte emſig Stiche. „Und du?“ fragte ſie nach einem Weilchen, ohne auf⸗ zublicken.„Haſt du keine Braut zu Hauſe?“ ö i „Ich,'ne Braut?“ Franz lachte auf. „Oder biſt du gar verheiratet?“ forſchte Marie weiter. „Nein!“ wehrte Franz ab.„Dazu hab ich keine Zeit mehr gehabt, weil der Krieg gekommen iſt!“ „So, ſo, der Krieg!“ Sie piekte ihn, ſcheinbar unbeabſichtigt, mit der Nadel. „Au!“ machte Franz. Sie lachte, und auch er ſtimmte in ihr Lachen ein. Plötzlich ſah ſie auf und deutete auf ein kleines goldenes Kreuz, das er neben der Erkennungsmarke und dem Bruſtbeutel an einem Kettchen um den Hals hängen hatte. „Und von wem iſt das da?“ Franz faßte nach dem Kreuzchen. „Von meiner Mutter!“ ſagte er ernſt mit leiſer Stimme.„Es ſoll mich vor allem Unglück beſchützen!“ Verlegen neigte ſich Marie nieder auf ſeinen Arm. Sie hatte den letzten Stich gemacht und biß nun den Faden ab. „So— jetzt iſt der Schaden repariert!“ Sie ſtand auf. Auch Franz erhob ſich, langte nach ſeiner Uniform und zog ſie an. ö „Dank' dir auch ſchön, Meisje!“ Er trat auf ſie zu. „Dafür bekommſt du auch etwas Schönes!“ „So— was denn?“ Erwartungsvoll ſah Marie ihn an. Mit beiden Händen faßte Franz Maries Kopf und wollte ihr einen Kuß geben. Aber im letzten Moment entwand ſie ſich ihm und rannte lachend davon, aus dem Zimmer. Schlug die Tür hinter ſich zu. „Dunnerkiel!“ fluchte Franz.„Aber wart, du Hex, du ſüße!“ f Er lief hinter ihr her, die Treppe hinunter. Auf dem Flur ſah er ſich um. War ſie aus dem Haus oder in eines der Zimmer verſchwunden...? Da bemerkte er, wie die Tür des Verſchlages, der unter der Treppe war, ſpaltbreit offen ſtand. Und nun bewegte ſie ſich, wurde vorſichtig zugezogen. Aha, dachte Franz. Dich haben wir! Er ſchlich ſich an den Verſchlag heran und verſuchte, mit einem Ruck die Tür aufzureißen. Aber ſie gab nicht nach. Sie wurde von innen feſtgehalten. (Fortſetzung folgt) 2 ——)——— 5 e * 1 10 3—T—T—T—T—TVT—— „FCC e 8 — — e 8 9 e — ä— 2 e — * Befanntmac n Drispcubbe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leltung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stod Jungmädelgruppe Alle JM.⸗Scharführerinnen, Beitrag noch nicht abgerechnet haben, nen pünktlich morgen 6 Uhr in der welche ihren erſchei⸗ Dienſt⸗ ſtelle, Bürſtädterſtraße. Ich hoffe, daß bei die⸗ ſem letzten Termin alle übrigen JM.⸗ Scharführerinnen reſtlos abrechnen. Die ⸗eldverwalterin. eolale Uachrichlen Viernheim, den 21. S. ber 1938 Anſer Tagesſpruch Du mußt jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich ſelbſt führen. Nietzſche. Henken dat H uickssacle Jeder kennt die Leute, die immer ſchon alles ganz genau im voraus wiſſen. Man kann ſich mit ihnen über alle möglichen Dinge unterhalten— ſie ſind immer im Bilde und wiſſen ſchon, wie alles kommt. Wenn irgend etwas geſchieht, ſo ſagen ſie triumphierend: „Ich habe es gleich gewußt!“ oder„Habe ich das nicht ſchon vorige Woche geſagt?“ Die an⸗ deren können ſich nicht mehr ſo recht daran er⸗ innern, ob er es wirklich ſchon vorige Woche geſagt hat oder ob er es gleich wußte— im⸗ merhin, die Sache iſt ſo, und unſer Freund, der weitſichtige, vorausſchauende, kommt ſich als Sieger vor. Natürlich klappt es mit dem Vorherwiſſen, Vorherſagen nicht immer. So manches Mal kommt es anders, und die triumphierende Behauptung„Ich habe es vor⸗ hergeſagt!“ iſt nicht am Platze. In ſolchen Fällen pflegen ſich die Ueberklugen ein bißchen zurückzuhalten— mit Ausnahme einiger ganz unverfrorener Fälle, wo auch dann noch geſagt wird, man hätte es gleich gewußt! Bei großen Weltereigniſſen, bei politiſchen Geſchehniſſen, die die ganze Welt bewegen, iſt es manchmal nicht anders. Auch hier gibt es natürlich eine Menge Leute, die ſich ſchon immer denken können, wie alles zuſammenhängt und wie alles kommt. Sie haben ihre Beziehungen, ihre „Quellen“, aus denen natürlich dieſe unum⸗ ſtößlichen Weisheiten ſtammen. Zum Beiſpiel iſt ja die Freundin von der Hausgehilfin ei⸗ ner Bekannten der Untermieterin ihrer Schwä⸗ gerin als Reinemachefrau„bei einem ganz Großen angeſtellt.“ Kein Wunder, wenn aus ſolcher Quelle intereſſante Nachrichten und 7 7 maßgebliches Urteil in Umlauf geſetzt wird Denken iſt bekanntlich Glücksſache. Und man ſollte es immer nur mit Vorſicht betrei⸗ ben, wenn man von einer Sache nichts ver⸗ ſteht oder doch zum mindeſten nur einen ſehr beſchränkten Einblick darein hat. Jeder weiß auch, was Nachrichten, Behauptungen, Ge⸗ rüchte, die von Mund zu Mund weitererzählt werden, unter Umſtänden für Unheil anrichten können. Im Grunde genommen iſt es ja immer eine kleine aufrichtige Freude, wenn man den Leuten,„die alles vorher wiſſen,“ nachweiſen kann, daß ſie wieder einmal falſch gedacht ha⸗ ben. Und man ſollte ſich auch die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, dieſe überaus Weiſen bei ſolcher Gelegenheit ein bißchen auszula⸗ chen— aber man ſollte ſich dabei doch wieder und immer, wieder ſagen, wie herzlich wenig man darauf geben kann, wenn dieſe Allzuklu⸗ gen uns immer ſchon im voraus klipp und klar beweiſen wollen, wie alles kommt. Erſtens kommt es anders, zweitens als man denkt, ſagt ein altes Sprichwort. Und das hat noch immer recht behalten! . E Keine unschönen Zäune Bei der Verſchönerung der deutſchen Dör⸗ fer und Städte hat die Viſitenkarte des Hau⸗ ſes, der Vorgartenzaun, beſondere Bedeutung. Mehr oder minder verworrene Schnörkel eiſer⸗ ner Zäune machen den Eindruck eines gepfleg⸗ ten Raſen⸗ oder Blumenſchmuckes völlig zu⸗ nichte. Kalt und drohend ſtarren eiſerne Lan⸗ zen den Beſucher an und betonen ſo das Tren⸗ nende zwiſchen den Menſchen. Der Reichskom⸗ miſſar für Altmaterialverwertung hat bereits mit dem Abbruch dieſer häßlichen Vorgarten⸗ zäune begonnen. Zunächſt ſind die Gemeinde⸗ verwaltungen und die Behörden beiſpielhaft vorgegangen. Nunmehr ſoll auch mit dem Ab⸗ Wann und wie it zu verdunkeln? In den nächſten Tagen werden Teil⸗ und Geſamtübungen des Luftſchutzes einſetzen. Bei„Aufruf des Luftſchutzes“ iſt für die Dauer des ſogenannten Bereitſchaftszuſtan⸗ des bei Einbruch der Dunkelheit(ohne weitere Signale, ohne Zeitbeſtimmung) ſofort zu verdunkeln. N Verdunkeln heißt, es darf kein Lichtſtrahl nach außen dringen. Praktiſch bedeutet das in der Herbſt⸗ und Winterszeit eine Verdunkelung ab 7 Uhr(und früher!) abends. In der Küche, der Wohnung kann bei vollem Licht weiter gearbeitet, ge⸗ lebt werden. Nur kein Licht darf nach außen zu ſehen ſein und, beim Oeffnen der Türen, fallen. 5 Das Gleiche gilt ohne Einſchränkung für die Stallungen, Nebengebäude und Scheunen. Die landesüblichen Tabakarbeiten brauchen für die Dauer des„Aufrufes des Luftſchutzes“ nicht unterbrochen zu werden. Nur darf im Hof, in der Scheune uſw. kein Lichtſtrahl nach außen dringen. Jeder Hauswart iſt verantwortlich, daß in ſeiner Gemeinſchaft dieſe Vorſchriften erfüllt werden. Will man die Lichtkörper nicht ſelbſt ab⸗ dunkeln, umhüllen, dann ſind die Fenſter⸗ läden gut zu ſchließen oder die Fenſter mit lichtundurchläſſigem Stoff oder Papier zu verhängen. Lichtreklamen, Schaufenſterreklamen ſind ebenfalls auszuſchalten. Der Verkehr der Kundſchaft oder Gäſte für Läden und Wirtſchaften kann ohne Beſchrän⸗ kung weitergehen. Nur muß durch Lichtſchleu⸗ ßen dem Ausfall der Lichtſtrahlen nach außen vorgebeugt werden. Die Verdunkelung während des„Aufrufes des Luftſchutzes“ bezieht die öffentliche Stra⸗ ßenbeleuchtung und Verkehrsmittel noch nicht mit ein. bruch derjenigen Vorgartenzäune begonnen werden, die ſich im Privatbeſitz befinden. Wie der Referent beim Reichskommiſſar, Diplom⸗ Volkswirt Kühn, in der„Deutſchen Wohn⸗ wirtſchaft“ mitteilt, ſind überall Einſatzſtäbe gebildet worden, deren Aufgabe es iſt, eine planmäßige Entfernung der Eiſenzäune und eine moderne und einheitliche Geſtaltung der Straßenfluchten vorzubereiten. Wo die Koſten der Entfernung für den Beſitzer ein Hindernis bilden, ſtellt der Einſatzſtab ehrenamtliche Ar⸗ beitsgruppen, die ſich aus SA., Techniſcher Nothilfe und Reichskriegerbund zuſammen⸗ ſetzen. Einfriedungen, die einem dringenden praktiſchen Zweck dienen, werden nicht in die Aktion einbezogen. Auch Zäune aus Draht- geflecht werden grundſätzlich von dieſer Aktion nicht erfaßt. Ebenſo ſollen ſchmiedeeiſerne Git⸗ ter, die beſonderen künſtleriſchen und hiſtori⸗ ſchen Wert beſitzen, nicht entfernt werden. Au⸗ ßer dieſen wenigen Ausnahmefällen ſoll es aber am Ende dieſes Jahres keine überflüſſigen Gitterzäune mehr geben. * Todesfälle. Geſtern vormittag iſt Frau Margareta Bugert geb. Helfrich, Steinſtraße 12, die Witwe des ſchon vor zwei Jahrzehnten verſtorbenen Altveteranen Niko⸗ laus Bugert 4., im gottbegnadeten Alter von 89½ Jahren in die Ewigkeit eingegangen. Bis in ihr hohes Alter hinein las Frau Bugert noch täglich ihre„Volkszeitung“ und nahm am Leben und allen Geſchehniſſen regen Anteil. Möge die Verewigte nun ruhen im Frieden Gottes!— Geſtern nachmittag ſtarb Frau Magdalena Ehrhardt, geb. Helbig, Kirſchenſtraße 6. Unerwartet wurde ſie in⸗ folge eines Schlaganfalles, im Alter von 72 Jahren, ihren Angehörigen entriſſen. Sie ruhe in Frieden! Hohe Zeit im Walve. Du kannſt, wenn du die Augen richtig öffneſt, den Herbſt im Walde entdecken, den Maler, der zwar noch vorſichtig an ſeinem Kunſtwerk taſtet und noch ganz ſparſam umgeht mit ſeinen Farben: da ein Tupfen... dort ein Lichtlein... im Schatten meiſt nah' dem Stamm. Später, wenn der ganze Wald im Herbſtbunt ſtrahlt, hat's den Reiz nicht mehr wie jetzt, wo er nur ab und zu— grad' ob's der Ausfluß über⸗ mutiger Laune wäre— ein Blatt gelb malt und eine Ranke im Rot aufleuchten läßt. Es iſt hohe Zeit im Herbſtwald. Er ſchenkt noch ſeine Gaben. Pilze gibt's in Fülle, und die Menſchen holen ſie heim. Aber abends, wenn der Wald einſam wird, wenn die Abendnebel ſich ſenken, dröhnt der Brunſtſchrei des Edel⸗ hirſches aus der Dickung. Wer den Ruf hört, vergißt ihn nimmer. Glücklich der, der als Freund eines Weidmannes vom Hochſitz aus dem„Röhren“„der Hochgeweihten lauſchen oder gar einen Kampf zweier Rivalen beobach⸗ ten kann. Der weiß: Jetzt iſt wahrlich hohe Zeit im deutſchen Wald! Eine Woche des Berufes. Im Hin⸗ blick auf die Wichtigkeit der Berufserziehung des Nachwuchſes und der Erwachſenen veran⸗ ſtaltet das Amt für Berufserziehung und Be⸗ triebsführung der Deutſchen Arbeitsfront in der Zeit vom 3. bis 9. Oktober eine Woche des Berufes. In allen Betrieben ſollen Betriebsappelle abgehalten werden, um den Gedanken der fördernden Berufserziehung mit Hilfe der Schulungseinrichtungen der DA. an den Arbeitsmenſchen heranzutragen. Festtag des Hej. Aej. Felbart.⸗ Regiments Ar. 25 Die große Wiederſehensfeier der 21. Feld⸗ artilleriebrigade am 8., 9. und 10. Oktober in Frankfurt am Main, verbunden mit der Weihe des Denkmals des F. A. R. 63 bringt auch für die heſſiſche Artillerie Feſttage von beſonderer Bedeutung. Zwei Batterien des Großh. Heſſ. R. F. A. R. 25 ſind aus dem F. A. R. 63„Frankfurt“ hervorgegangen, die 8. und 10.(ſpäter 1.) Batterie R. F. A. R. 25. Beide Batterien bildeten 1914 die 1. Er⸗ ſatzabteilung F. A. R. 63, die, als immobile Abteilung vorgeſehen, bereits am 27. Auguſt 1914 den Mobilmachungsbefehl erhielt und am Sedanstag des Jahres 1914 ins Feld pückte. Die Abteilung kam zunächſt als Be⸗ ſatzungstruppe nach Namur, wurde ober bald dem unter dem Befehl des Kommandeurs der 41. Landwehrinfanteriebrigade, Generalmajor Wahnſchaffe, ſtehenden„Streifkorps“ zuge⸗ teilt, das als Sicherungstruppe zwiſchen Na⸗ mur und Lille operierte. Im Verband des De⸗ tachements rückte die Abteilung in der Vorhut auf Lille vor, hatte erheblichen Anteil an der Sturmreifmachung und der Eroberung der Stadt und fühlte im Straßenkampf in Lille zum erſten Mal die ganze Härte des Krieges. Später war die Abteilung eingeſetzt in den Kämpfen bei Armentieres, wo ſie erſtmalig den Stellungskrieg kennen lernte, dem ſie bis zum Kriegsende ohne Unterbrechung verſchrieben blieb. In der Winter- und Herbſtſchlacht in der Champagne kämpfte ſie als Abwehrtruppe im Verband des VIII. R. K. und entwickelte ſich zu einer vorbildlichen Großkampfformation. Im Dezember 1915 wurde die Abteilung zu⸗ ſammen mit der ihr zugeteilten Großh. Heſſ. 2. Landſturmbatterie an die 25. R. D. an⸗ gegeben und trat als III. Abteilung zu dem aus Serbien zurückkehrenden R. F. A. 25, mit dem ſie zu einer für die Zukunft unzertrenn⸗ lichen Einheit zuſammenwuchs und ſich auf den Schlachtfeldern des Weſtens in den Ar⸗ gonnen, bei Verdun, in Lothringen, bei Reims, an der Avre bei Montdidier, an der Siegfriedfront, bei St. Quentin und Le Ca⸗ teau bis zum bitteren Ende bewährte. Muſtergültig wie ihr Verhalten an der Front war der kameradſchaftliche Zuſammen⸗ halt in der Nachkriegszeit. Wer ſich noch nicht zur Wiederſehensfeier gemeldet hat, richte un⸗ verzüglich ſeine Anmeldung an den Führer des Traditionsverbandes, Dr. W. Rodemer— Frankfurt a. M.—, Am Salzhaus 3, Jern⸗ ſprecher 21798, der jede weitere Auskunft erteilt. Gaubeauftragter für den Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. Zum Gaubeauf⸗ tragten für den Berufswettkampf aller ſchaf⸗ fenden Deutſchen wurde durch den Gauobmann der DAF. der Leiter der Sozialabteilung des Gebietes 13 Heſſen⸗Naſſau der J., Bannfüh⸗ rer Heinz Becker, ernannt. 0 Volksgenoſſen! Seid vorſichtig auf der Straße! Beachtet die Verkehrsvorſchriften! — (Probe) Alarm⸗Uebungen des Lufljchutzes „Alarm“ iſt Gefahrenzuſtand. Im Ernſt⸗ fall bedeutet„Flieger-Alarm“ die Möglichkeit des Anfluges feindlicher Flugzeuge. Es gilt alſo keine Zeit zu verlieren. Raſches Handeln und ſtrikte Befolgung der Befehle der Polizei und ihrer Hilfskräfte, der Luftſchutzwarte. Wer den Befehlen nicht nachkommt, wird beſtraft. Was iſt zu tun? Bei allgemeiner Uebung ertönt die Sirene. Bei Teilübungen wird der Alarm durch die Melder bzw. Luftſchutzwarte durchgegeben. Die bereits geltende Verdunklung der Woh⸗ nungen bei Aufruf des Luftſchutzes wird ver⸗ ſchärft, indem alle Geſchäftshäuſer ganz nach außen abdunkeln müſſen. Die Straßen⸗ lampen erlöſchen nur bei der Geſamt⸗Uebung. Die beſtimmten Selbſtſchutzkräfte beziehen ihre Poſten. Der Luftſchutzwart trifft die letz⸗ ten Weiſungen. Alle übrigen Bewohner müſ⸗ ſen ſofort in den bereits beſtimmten„Schutz⸗ raum.“ Kranke und kleine Kinder ſind der Aufſicht der Laienhelferinnen zu unterſtellen. Ihr Verbleib in der Wohnung iſt jedoch nur im Uebungsfalle geſtattet. Der Verkehr au der Straße iſt ſofort einzuſtellen. Wer dur den Fliegeralarm überraſcht wird, hat ſofort in den nächſtbeſten„Schutzraum“ zu gehen. Die Polizei-Organe werden die Uebungen überwachen. Die Alarm⸗Uebung gilt erſt dann als be⸗ endet, wenn der Hauswart das Zeichen dazu gibt. Dieſer erhält ſeine Weiſung durch die Blockwarte. Bei der allgemeinen Uebung wird die Enk⸗ warnung durch langgezogenen gleichbleibenden Heulton der Sirene bekannt gegeben. Dre Lanbarbeit it Ehrendienſt am Volk Freiſprechung von Landarbeits⸗ und Haus wirtſchafts⸗ lehrlingen durch Landesbauernführer Dr. Wagner. Darmſtadt. Im herrlich geſchmückten Oran⸗ geriegarten in Darmſtadt fand am Sonntag durch Landesbauernführer Dr. Wagner die Freiſprechung von 200 männlichen und 400 weiblichen Landarbeits⸗ und Hauswirtſchaftslehrlingen aus den Kreisbauern⸗ ſchaften Starkenburg⸗Nord ſtatt. Die feſtliche Kund⸗ gebung wurde mit AUnterſtützung der HJ. und des Reichsarbeitsdienſtes durchgeführt. Nach einem Marſch durch die Straßen der Stadt verſammelten ſich die beteiligten Jungbauern und Jungbäuerinnen in der Orangerie, von dereß großen Terraſſe ein ſtatt? licher Erntekranz und das Zeichen des Reichs⸗ nährſtandes grüßten. Unter den Ehrengäſten— man Kreisleiter Dr. Schilling und Bürgermeiſter Dr. Kopp. Nach muſikaliſcher und choriſcher Ein⸗ leitung ſprach zunächſt Hauptbannführer Lindenbur⸗ ger, worauf Landesbauernführer Dr. Wagner das Wort nahm. Ausgehend von dem Wort des Füh⸗ rers, daß Deutſchland ein Bauernreich ſein müſſe oder nicht ſein werde, leitete er über zu dem Work des Reichsbauernführers:„Ohne Landarbeit hun⸗ gert das Volk“, um dann auf die ereignisreichen letz⸗ ten Tage mit ihrer ſchickſalhaften Bedeutung einzu⸗ gehen. Oberſte Aufgabe müſſe es ſein, der Landflucht entgegenzutreten. Der Landesbauernführer begrüßte es deshalb, daß ſich die HJ. in ihrer Geſamtheit dem Landdienſt zur Verfügung geſtellt habe und in Zuſammenarbeit mit dem Reichsnährſtand dafür eintrete, daß der Landarbeiterberuf wieder als ein gelernter und vollgültiger Beruf zu gelten habe, wie jeder andere Berufszweig in der Stadt. Die Le⸗ bensbedingungen auf dem Lande müßten jedoch denen in der Stadt noch mehr angeglichen werden, und der Bauer müſſe in der Lage ſein, ſeine Ver⸗ pflichtungen dem Landarbeiter gegenüber ebenſo zu erfüllen, wie dies der Arbeitgeber in der Stadt tun müſſe. Wenn das verwirklicht ſei, werde ſich der deutſche Arbeiter genau ſo gern auf dem Lande anſiedeln wie in der Stadt. Abſchließend rief der Landesbauernführer den angetretenen Landarbeits⸗ und Sauswirtſchaftslehrlingen zu:„Haltet treu zur Scholle und ſorgt dafür, daß der Gedanke und Se⸗ gen der Landarbeit erhalten bleibt!“ 18 Nach weiteren Liedern des Reichsarbeitsdienſtes fanden ſich die Lehrlinge zu einem kameradſchaft⸗ lichen Zuſammenſein im großen Saal des Orangerie⸗ gartens zuſammen. f 2 Freundlich, aber nicht beſtändig Mit dem Zurückweichen des feſtländiſchen Hochdruckgebietes nach Oſteuropa konnte die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätigkeit wie⸗ der bis nach Deutſchland übergreifen. Dabei brachte eindringende kühlere Meeresluft am Montag vor allem den weſt- und ſüdwe ſchen Gebieten Gewittertätigkeit. Zur Zeit be⸗ finden wir uns an der Vorderſeite einer neuen — tdeut⸗ Störung, ſo daß ſich zunächſt wieder Aufhei⸗ terung durchſetzen konnte. Die Geſamtlage be⸗ dingt zwar auch für die Folge unzuverläſſiges Wetter, doch wird immer wieder freundlichen Charakter zum Durchbruch kommen. Mittwoch: Nach anfänglicher Unbeſtän⸗ digkeit mit Regenfällen wieder häufig auf heiternd, Temperaturen wenig geändert, Winde meiſt um Süd. Die Ausſichten für Donnerstag: Abge⸗ ſehen von Nebelbildung im weſentlichen freund⸗ liches, aber kein durchaus beſtändiges Wetter. bi b all 0 Zirlels Fefe berkünf gendſte en die chweize 55 a t de — 0 führung Trics, pom be mich de Zugten heimniſſ erlläten Sowol Feſporf bei dene 65 war lich, tigentlit Nach sol gericht den und erlannt. Wander liehen k dem Pre lünſtler chauet! 166 4 ſchen Za Jartenki. zweiten der Meiſ Preis, d Oberbürt furt am, niſchen! zuerkannt geheimni Ehrenutk Edlet⸗Al. wigshafet Vien, P El Neco⸗ Farchini⸗ Herford, Firnholz ter Zelle des Kon mann ur nungen Am Mo Feſtvorſt Hauſe w 1 Ftanlſt Reederei „tai neuen L hafen R den. Der Mainz Guſtavsbr wurde ein ſbäitigt ſhleudert. Nüdlenma Wilſtei Lerdwitts Jeuet aut Die in und eben. tet werder kern aue Nohnbaus Budi 1 Tiiet. 9 Nerrich n. id der ſterſtellen., ſboch mur 7 74 feht au der gur die Ele bleibenden . 2 dal nitlſchaftes Wagut, len On- ing duch tiptehng mdarbeits tisbauern ihe Aund⸗ „und des. zen Mar) klin) nien u n bak s Reichs- ten ſh tamiſet ſcher Ein, Uindenbut⸗ n Wok beit hun en ehe he und in 5 dafür t als ein der Kampf um den Magiſchen Ring Marvelli geht als Sieger hervor. „Frankfurt a. M. Der Höhepunkt des 28. Internationalen Kongreſſes des„Magiſchen Zirkels“ in Frankfurt am Main war die Feſtvorſtellung, in der die beſten Zau⸗ berkünſtler aus acht Ländern ihre hervorra⸗ gendſten Tricks zeigten. Reichen Beifall ernte⸗ ten die däniſchen, ſchwediſchen, holländiſchen, ſchweizeriſchen und engliſchen Zauberkünſtler. Den geheimnisvollſten Trick führte der deutſche Zauberkünſtler Röhl⸗Hamburg vor. Auch der Ungar Romek zeigte in Vor⸗ ührung und Kunſtfertigkeit hervorragende ricks Der Träger des„Magiſchen Ringes“ vom vergangenen Jahr, Marvelli⸗Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen zeigte ſeine verblüffenden Zigarettentricks. Es war ein Abend voller Ge⸗ heimniſſe und tauſend Wunder, die niemand erklären kann. Sowohl die Neuheiten⸗Vorſtellung wie die Feſtvorſtellung waren zugleich Wettbewerbe, bei denen die Preisträger ermittelt wurden. Es war gewiß nicht leicht für das Preisge⸗ richt, den beſten Magier zu finden, denn eigentlich hätten alle einen Preis verdient. Nach ſorgfältigſter Erwägung hat das Preis- gericht doch den beſten Zauberkünſtler gefun⸗ den und ihm den höchſten Preis der Magie zu⸗ erkannt. Der„Ring des Magiſchen Zirkes“, die höchſte Auszeichnung der Magie, iſt ein Wanderpreis, der jedes Jahr von neuem ver⸗ liehen wird. Er wurde in dieſem Jahre von dem Preisgericht, das ſich aus dem Berufs- künſtler Cortini, einem Amateur, einem Zu⸗ ſchauer und dem Vorſitzenden des Preisge⸗ richts Dr. Teumer zuſammenſetzte, dem deut⸗ ſchen Zauberkünſtler Marvelli- Garmiſch⸗ Partenkirchen auch in dieſem Jahre, alſo zum zweiten Mal, verliehen. Damit iſt Marvell der Meiſter der deutſchen Zauberkünſtler. Der Preis, den der Schirmherr des Kongreſſes, Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs-Frank⸗ furt am Main geſtiftet hatte, wurde dem dä⸗ niſchen Zauberkünſtler Edeling⸗Kopenhagen zuerkannt. Röhl⸗Hamburg erhielt den für den geheimnisvollſten Trick ausgeſetzten Preis. Ehrenurkunden erhielten die Zauberkünſtler Eckler⸗Altona, Seemann⸗Stuttgart, Ickas⸗Lud⸗ wigshafen, Mocoers-ten Haag, Siebenbrunner⸗ Wien, Perey Bee⸗England, Olai-Kopenhagen, El Neco-Malvö, Rolly⸗Genf, Romek-Budapeſt, Farchini⸗Nürnberg, Dr. Keck⸗Stuttgart, Witte⸗ Herford, Pausler⸗Dresden, Kopp⸗München, Firnholzer⸗München und die beiden Frankfur⸗ ter Zeller und Ferini. Auch die Veranſtalter des Kongreſſes, Rudol Rieth, Ludwig Hane⸗ mann und Ernſt Maier, wurden mit Auszeich- nungen geehrt und für ihre Mühe belohnt.— Am Montag abend wurde zum Abſchluß die Feſtvorſtellung wiederum bei ausverkauftem Hauſe wiederholt. 53. 127“ kann wieder beſichtigt werden Frankfurt a. M. Wie die Deutſche Zeppelin⸗ Reederei mitteilt, kann das Luftſchiff LZ. 127 „Graf Zeppelin“ ab 20. September in der neuen Luftſchiffhalle 2 im Flug⸗ und Luftſchiff⸗ hafen Rhein⸗Main wieder innenbeſichtigt wer⸗ den. Der Beſuch iſt von 8—17 Uhr freigegeben. Tödlich verunglückt. Mainz. Als eine Motorſpritze in Majnz⸗ Guſtavsburg in eine Fahrzeughalle einfuhr. wurde ein 42 Jahre alter Mann, der dort be⸗ ſchäftigt war, angefahren und zur Seite ge⸗ ſchleudert. An den Folgen der dabei erlittenen Rücken markverletzung ſtarb ver Verunglückte Eine Scheune abgebrannt Wöllſtein(Rheinh.) In dem Anweſen des Landwirts Fritz Wetzel brach nachmittags ein Feuer aus, dem eine Scheune zum Opfer fiel. Die in der Scheune ſtehende Dreſchmaſchine und ebenſo die Säcke mit Frucht konnten geret⸗ tet werden. Weiter gelang es den Wehrmän⸗ nern aus Wöllſtein und Gumbsheim, das Wohnhaus und andere Gebäude zu retten. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Laſtzug riß scheunenwand ein Ein Beifahrer getötet Trier. Auf einer abfallenden Straße zwiſchen Meurich und Traßem verſagten an einem Laſt⸗ wagen mit Anhänger die Bremſen und der ſchwer beladene Laſtzug ſauſte mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit in den Ort Traßem hinein. Beim Nehmen einer Kurve prallte er, nachdem eine Mauer umgeriſſen worden war, auf eine Scheune. Die Wand wurde gänzlich einge- riſſen, ſodaß der Motorwagen in der Scheune zu ſtehen kam. So wuchtig war der Anprall, daß ein an die Scheune angebauter Schuppen losgeriſſen und umgeworfen wurde. Von den drei Inſaſſen des Laſtzuges wurde ein Bei⸗ fahrer mit ſchweren Verletzungen aus den Trümmern gezogen. Er ſtarb einige Stun⸗ den ſpäter an den Folgen eines Schädelbruchs im Krankenhaus. Der Fahrer blieb faſt unver⸗ letzt, ein zweiter Beifahrer war mit dem Kopf in die Windſchutzſcheibe gefallen und hat ſich dabei ſchwere Schnittwunden zugezogen. Die Scheune mußte abgeſtützt werden. Erſchoſſen Ludwigshafen. Aus noch unbekannter Ar⸗ ſache ſchoß ſich ein 30jähriger verheirateter Mann im Stadtteil Süd eine Kugel durch den Kopf. Bald darauf iſt er ſeinen Ver⸗ letzungen im Krankenhaus erlegen. Ausbau der Rheinſtraße am Rolandsbogen Remagen. Im Zuge des Ausbaues der Reichs⸗ ſtraße 9 ſind jetzt auch die Pläne für den Aus⸗ bau im Ortsbereich Rolandswerth fertiggeſtellt Bunte Tagesthronik hardt aus Koblenz fiel worden, ſodaß im nächſten Monat mit den Bau⸗ arbeiten begonnen werden kann. Vorgeſehen iſt der Ausbau und die Verlegung vom Bahnhof Rolandseck bis zur Ortsgrenze Mehlem in einer Fahrbreite von 7,50 Meter mit beiderſeitigen Rad⸗ und Fußwegen. Ein Teil der Straße, und zwar von Rolandseck bis zur Fähre nach Non⸗ nenwerth, wird in das Vorgelände des Rhein⸗ bettes verlegt. Weiter wird bereits der Ausbau des Teilſtückes von Rolandseck bis Oberwinter vorbereitet, ſodaß in naher Zukunft die links⸗ rheiniſche Straße von Unkelſtein bis Mehlem tach modernen verkehrstechniſchen Geſichts⸗ punkten ausgebaut ſein wird. Boppard feiert ſein Winzerfeſt Boppard a. Rh. Alljährlich im Frühherbſt feiert Boppard ſein Winzerfeſt, bei dem ſtets fröhliche Stimmung zu herrſchen pflegt. Daß es dieſes Jahr bei dem ausgezeichneten Wetter am Samstag, Sonntag und Montag nicht anders war, iſt ſelbſtverſtändlich. Als am Samstagnach⸗ mittag die feierliche Eröffnung ſtattfand und der jahrhundertealte Brunnen am Rathaus den Rebenſaft zu ſpenden begann, hatten ſich ſchon viele Gäſte eingefunden. Am Abend erſtrahlte die Stadt und die umliegenden Höhen in ſchö⸗ ner Beleuchtung, während der Weingott Bac⸗ chus im Gefolge der Rheinnixen auf einem Weinſchiff ſeinen Einzug hielt. Im Mittelpunkt des Sonntags, an dem zahlreiche KdF.⸗Wochen⸗ endurlauber aus dem Gau Köln-Aachen anwe⸗ ſend waren, ſtand der Feſtzug:„Der Wein, der Sorgenbrecher!“ Originell war die Darſtellung, daß Wein die beſte Medizin iſt. 1600 Mark verloren Hermeskeil(Hochw.). Ein Handwerker aus dem Hochwaldort Losheim nahm in Trier 1600 Mark in Empfang, legte das Geld in ſeine Brieftaſche, die er in ſeine Geſäßtaſche ſteckte, und fuhr dann mit einem Motorrad nach Hauſe. Dort angekommen, ſtellte er mit gro⸗ zem Schrecken feſt, daß er unterwegs die Brief⸗ taſche mit dem Geld verloren hat. In der Brieftaſche befanden ſich auch wichtige Papiere. Bis jetzt hat ſich der Finder nicht gemeldet. Beim Spiel im Rhein ertrunken Koblenz. Der 11jährige Schüler Eber⸗ abends bei einbre⸗ chender Dunkelheit am„Deutſchen Eck“ in den Rhein und ertrank. Obwohl Hilfe ſofort zur Stelle war, konnte der Junge nur mebr als Leiche geborgen werden. Ein vierbeiniger Traubendieb Johannisberg(Rheingau). In der Weinlage Klingenberg wurde beobachtet, wie ein Wild⸗ ſchwein ſich gütlich tat an den reifenden Trauben. Schnell rief man einen Jäger herbei und dieſem gelang es mit wohlgezieltem Schuß Vlitk in den Ein merkwürdiger Jigenner Er trieb Blutſchande und bezichtigt die Tochter der Raſſenſchande. Darmſtadt. Vor kurzem ſtand der Zigeuner Karl Franz, wie berichtet, vor dem Schöf⸗ fengericht Darmſtadt wegen Blutſchande mit ſeiner Tochter und falſcher Anſchuldigung. Nachdem er nämlich jahrelang wie Mann u. Frau mit ihr zuſammengelebt hatte, bekam ſie dieſes Daſein ſatt, beſonders als ſie einen jüngeren Mann gefunden hatte, der ſie trotz allem heiraten will. Das aber will der Pater aus Eiferſucht mit allen Mitteln verhindern. Dabei ging er ſo weit, zu behaupten, er ſebſt habe einen jüdiſchen Vater gehabt, was nach usſage anderer Zigeuner bei dieſem Stamm kaum vorkommt, und ſeine Tochter habe ſich durch ihr Zuſammenſein mit ihrem Verlobten der Raſſenſchande ſchuldig gemacht. Der Ange— klagte war damals wegen beider Delikte zu insgeſamt anderthalb Jahren Zuchthaus ver- urteilt worden. Hinſichtlich der Blutſchande iſt das Urteil rechtskräftig, wegen der falſchen Anſchuldigung blieb er hartnäckig bei ſeinen Behauptungen und legte Berufung ein. Damit hatte er inſoweit Erfolg, daß die Große Strafkammer die Strafe um drei Monate her- abſetzte. Der Zigeuner iſt übrigens 27 mal vorbeſtraft. Raſſenſchande. Mannheim. Die Große Strafkammer ſchickte den Juden Joſef Prais für zweieinhalb Jahre ins Zuchthaus unter Ausſpruch von 3 Jahren Ehrverluſt. Die Verhandlung ergab. daß Prais noch nach Erlaß der Nürnberger Geſetze mit einem leichtfertigen deutſchblütigen Mädchen intime Beziehungen weitergeführt hat. „Privaldelekliv“ wandert ins Juchlhaus Trier. Vor der Trierer Großen Strafkam⸗ mer ſtand der 37jährige Peter Fuchs aus Trier. Die Anklage lautete auf verſuchte Er— preſſung, auf verſuchte Beſtechung, Amtsanma⸗ ßung, Betrug, Unterſchlagung, Mißbrauch der Rechtsberatung, Urkundenfälſchung, Hausfrie⸗ densbruch, Beleidigung und wiſſentlich falſche Anſchuldigung. Der Angeklagte, der bereits 17 Vorſtrafen hat, hatte ſich in verſchiedenen Fällen ſogar als Kriminalbeamter ausgege— ben und mit Verhaftung gedroht. Der jetzigen Verhandlung lag folgender Tatbeſtand zugrun⸗ de: Er hatte erfahren, daß ein Ehepaar ge⸗ trennt lebte und ſuchte eines Tages die Ehe⸗ frau in ihrer Wohnung auf und behauptete, ihr Mann habe ihn geſchickt, um die Angele⸗ genheit wieder in Ordnung zu bringen. Die Frau wies ihm die Tür, woraufhin er die Behauptung aufſtellte, er gehöre zur Sittenpo⸗ lizei. Die Frau verweigerte ihm aber trotzdem den Eintritt in die Wohnung, da er ihr vor⸗ her in gemeiner Weiſe zu nahe getreten war. Zwei Tage ſpäter, als die Frau nicht im Hauſe war, klopfte er an die Wohnungstür. den vierbeinigen Traubendieb, einen ſtakklichen Keilex von faſt 85 Kilo, zur Strecke zu bringen. Der ungeratene Sohn Rüdesheim(Rhein). Die Polizei griff einen jungen Mann auf, der ſich ſeit Wochen im Rheingau, beſonders in Rüdesheim, herum⸗ drückte. In verſchiedenen Gaſthäuſern hat er gewohnt, gegeſſen und getrunken, aber nicht be⸗ zahlt. Bei ſeiner Feſtnahme gab er an— der junge Mann ſtammt aus Thüringen— ſein Vater habe ihm das Haus verboten und daher treibe er ſich ruhelos in der Welt herum. Belgiſcher Reiſeomnibus ſchwer verunglückt Simmern(Hsr.). Aus der Richtung Argen⸗ thal kommend fuhr ein belgiſcher Reiſeom⸗ nibus, in dem ſich etwa 20 Perſonen befan⸗ den, in Simmern gegen eine Hauswand und ſchlug um. Da das Auto quer über die Fahr⸗ bahn zu liegen kam, war die Straße vorüber⸗ gehend geſperrt, es mußte eine Umleitung des Verkehrs durchgeführt werden. Mehrere Perſo⸗ nen wurden verletzt. Der Unfall ereignete ſich kurz vor einer Kurve. Jelsſturz im Fleinbruch Sieben Verſchüttete in Italien Rom, 20. September Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich am Montagnachmittag in einem der größten Stein⸗ brüche von Marino in der weiteren Umgebung Roms.— Unter donnerartigem Dröhnen und mit dichten Staubwolken ſtürzten Geſteinsmaſ⸗ ſen im Gewicht von Tauſenden von Tonnen in den Steinbruch hinab, wo ſie ſich 20 m hoch auf⸗ türmten. Die genaue Zahl der Toten iſt noch nicht bekannt. jedoch befürchtet man den Tod von ſieben oder acht Arbeitern, die unter den Geſteinstrümmern begraben wurden. Die Feuerwehren der umliegenden Ortſchaften ſind ſofort zur Hilfeleiſtung an Ort und Stelle ge⸗ rückt.. Durch Ohnmacht verhindert Ein zwanzigjähriger Bräutigam begab ſich kürzlich im Londoner Stadtteil Tottenham zur Kirche, um ſich dort trauen zu laſſen. Die Braut und die Hochzeitsgeſellſchaft warteten bereits in der Kirche. Groß war ihre Beſtürzung, als der Bräutigam nicht erſchien. Die Trauung mußte ausfallen, denn auch in ſeiner Wohnung fand man den Vermißten nicht. Niemand konn⸗ te von ihm Kunde geben. Die Braut war ſchon dem Verzweifeln nahe und mußte doch noch eine ſchreckliche Nacht über ſich ergehen laſſen, ehe ſie Gewißheit darüber bekam, daß ihr Bräuti⸗ gam ihr keineswegs untreu geworden war. Der junge Mann war nämlich auf dem Wege zur Kirche ohnmächtig geworden, wurde von Paſ⸗ ſanten ins Krankenhaus gebracht und wachte erſt am nächſten Tag wieder auf. Erſt jetzt 1 0 er ſein myſteriöſes Verſchwinden auf⸗ ären. 8 Gerichtssaal Das mit der Frau zuſammenlebende 11jährige Söhnchen frug, wer draußen ſei, worauf ſich der Verbrecher als ſein Vater ausgab. Der Jun⸗ ge hatte keinen Schlüſſel und öffnete das Fen⸗ ſter. Im ſelben Augenblick ſchwang ſich der Angeklagte auf die Brüſtung und drang in die Wohnung. Als die Frau bis abends noch nicht zurückkam, legte er ſich in ihr Bett. Die Frau kehrte am anderen Morgen von einer Fahrt nach auswärts zurück und war nicht wenig erſchrocken, den Mann in ihrem Bett vorzufinden. Auf ihre Hilferufe kam ihre Schweſter herbei. Erſt daraufhin machte ſich der Eindringling auf und davon. Die Straf⸗ kammer hielt eine ganz exemplariſche Strafe am Platze und erkannte auf eine ſolche von dreieinhalb Jahren Zuchthaus. Der falſche„Sippenforſcher“ Geriſſener Betrüger hinter Schloß und Riegel Koblenz. Ein verheirateter Mann aus Güls bei Koblenz machte die Bekanntſchaft eines Na⸗ mensvetters aus Berlin, der ſich ernſtlich mit der Familienforſchung befaßte. Der Betrüger aus Güls täuſchte nun den Sippenforſcher mit allerlei wichtig erſcheinenden Angaben, ließ ſich von ihm mehrere Tage bewirten und pum pte ihn ſchließlich um einen Geldbetrag an. Dann ging er in das nächſte Lokal, aß und trank gut und verſchwand, ohne ſeine Zeche zu bezahlen. Heimlich hatte er ſich in Berlin die Namen der weitverzweigten Familie notiert und reiſte nun von Stadt zu Stadt, um all den„lieben Ver⸗ wandten“ einen Beſuch abzuſtatten. Faſt über⸗ all wurde der„Onkel“, der nach ſeinen Anga⸗ ben viel Zeit und Geld für die Familienfor⸗ ſchung opferte, herzlich aufgenommen und gerne händigte man ihm in„momentaner Verlegen⸗ heit“ auf ſein Verlangen kleinere Darlehen aus, die er zur Weiterfahrt zu den anderen Vet⸗ tern und Baſen benötigte. Das ihm leichtfertig geſchenkte Vertrauen ermöglichte ihm, ein herr⸗ liches Leben zu führen. Als die Schwindel⸗ bombe platzte, liefen maſſenweiſe die Strafan⸗ zeigen ein. Ein Dutzend Hotelbeſitzer hatte An⸗ klage wegen Zechprellerei erhoben. Der„On⸗ kel“, dem die Betrügereien ſeitens der Na⸗ mensvettern bedauerlicherweiſe allzu leicht ge⸗ macht worden waren, wurde zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Wegen eines Paares Strümpfen ins Zuchthaus Das machen die Vorſtraſen. Ueberau. Paul Huſter aus Rebesgrün, ein Mann mit 27 Vorſtrafen, war zuletzt hier beſchäftigt geweſen. Diesmal ſtand er vor der Großen Straftammer Darmſtadt unter der Anklage, ſich unter ſchwindelhaften Angaben Darlehen erbettelt und Waren auf Kredit ver⸗ ſchafft, ferner von Arbeitskameraden geliehe— ne Kleider nicht oder nicht rechtzeitig zurück— gegeben zu haben. Wegen der Rückfällig⸗ keit des Angeklagten beantragte der Staats⸗ anwalt zweieinhalb Jahre Zucht- haus und Sicherungsverwahrung. Das Ge— richt ſah jedoch die Fälle weſentlich milder an, da die Straffälligkeit in faſt allen Fällen Sie hören im Rundfunk Donnerstag, 22. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter, Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der zwei⸗ ten Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtand, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 10.00 Volksliedſingen. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zur Unterhaltung. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Schallplatten. 18.00 Hausmuſikaliſche Koſtbarkeiten. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Schwäbiſcher Weinherbſt. 20.00 Nachrichten. 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00 Nachtkonzert 1. 2 00—8.00 Nachtmuſik 2 Reichsſender Frankfurt 5.00 Frübmuſik. 5.45 Ruf ins Land 6.00 Morgen⸗ lied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik 8.30 Bäderkonzert. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.35 Programmanſage, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Wetterbericht, Städt. Marktbericht. 11.45 Volk und Wirtſchaft. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeitangabe, Nachrichten. 14.15 Muſikaliſches Kurzweil; 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittagskonzert, 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröhl. Lautſprecher. 19.00 Allerlei vom Sport der Woche. 19.10 Heikere Begebenheiten. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenz⸗ echo 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten. 22.15 Wetter, Nachrich⸗ ten, Sport. 22.20 Unſere Kolonien. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00 — 3.00 Nachtmuſik 2. Landwirtſch. zweifelhaft erſchien. Selbſt da, wo Strafe eintreten mußte, handelte es ſich um ein Paar Strümpfe, die er nicht zurückgab, wobei ſich aber auch nicht nachweiſen läßt, ob er ſie dau⸗ ernd behalten wollte. Es blieb bei einem Jahr Zuchthaus und einer ſchon durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erachtenden Geldſtrafe von 30 Mark. Sicherungsverwah⸗ rung droht dem Mann das nächſtemal. Markllberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 81 Ochſen, 61 Bullen, 141 Kühe, 131 Fär⸗ ſen, 809 Kälber, 68 Schafe, 1181 Schweine, 1 Ziege. — Preiſe: Ochſen: 43—45, 40—41, 36; Bullen: 41 bis 43, 35—39; Kühe: 414g, 34—39, 29—33, 16—25; Färſen: 43—44, 38—40, 28—35; Kälber: a) 65, b) 59, c) 48—50, d) 40; Hammel: c) 41—43, d) 41-43; Schafe: a) 31—40; Schweine: a) 59, b1) 58, bs) 575 e) 55, d) 52, g1 56.— Marktperlauf: Großvieh, Schweine und Kälber zugeteilt, Schafe mittel. 1 Mannheimer Produkten Roggen: 70/72 kg z), Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts-Beſchaffenh. exkl Sack Preisgebiet R 15, per September 1938 18,90 RM., R 18 18,70, R 19 18,90, A 20 19,10; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,07 RM. per 100 kg, für 2 kg 0,15, für 3 kg 0,22 RM. Weizen; 75/77 ig x) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack. Preisgebiet Wi16 per September 1938, 20,10, W 17 20,20, Wü 19 20,50, W̃' 20 20,70, W 21 20,90; Ausgl. pl 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durch⸗ ſchnitt 0.15 RM., für 2 kg 0,30, für 3 kg 0,40 RM. per 100 kg. Abſchläge je 100 kg 20 Pfg. Futter⸗ Gerſte: 59/60 x) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet G7, per September 1938, 16,40 RM., G8 16,70, G9 16,90, G11 17,20; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag über 68 kg Hektolitergewicht bis zu 2 RM. per 100 kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20—22 RM. per 100 kg xx), Raps, inl. ab Station 32,00. Futter⸗ Hafer: 46/49 kg z) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗ Beſchaffenheit exkl Sach Preisgebiet 11, per Sep⸗ tember 1933 16,70 RM., H 14 17,20, 5 17 17,50; Ausgl. pl. 40 Pfg. In duſtriehafer: Zuläſſiger Preisaukſchlag bis zu 2 RM. per 100 kg. Ml hlen⸗ nachprodukte: Roggenkleie, Preisgebiet R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, R 20 10,60, Roggen⸗ vollkleie rius 1 RM., Weizenkleie, Preisgebiet Wẽ̃ 16 10,70. W'17 10,75, W' 19 10,90, W 20 11,00, W 21 11,10 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗ Gebühr Weizenvollkleie 0,50 R Gerſten⸗ futtermehl: Preisgebiet G7, per September 1938, 18,40 RM., G8 18,70, G9 18,90, G 11 19,20 RM. Weizenfuttermehl 13,50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14,00, Malzkeime, ab Fabrik, Höchſtpreis 3,40 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg. x) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung xx). Feine⸗ und Ausſtichware 0,70 RM. bis 1,50 RM. per 100 kg höher Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, Feſtpreis ab Fabrit, September 16,80 RM., Soyaſchrot, prompt, 15,50, Rapskuchen inl. 13,70, do. ausl. 14,20, Raps⸗ kuchenſchrot 13,70, Palmkuchen 13,90, Kokoskuchen 14,70, Seſamkuchen 15,00, Leinkuchen 16,30 RM. Trocken⸗ ſchnitzel Fabrikpreis, loſe, per September 1988 9.46 RM., Rohmelaſſe 6,54. Steffenſchnitzel 11,66, Zucker⸗ ſchnitzel, vollwW 12,66 RM., Ausgleich pl. 35 Pfg. Rauh futter. Wieſenheu; loſes. a) Wieſen⸗ heu, handelsüblich trocken, mit Befatz(bis ein Drittel) zan minderwertigen Gräſern 4.80 RM., b) Wieſen⸗ heu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräfern 5,80, e) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futter- heu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 6,60 RM. Luzerneheu: loſes. a) ge⸗ ſund, trocken, handelsüblich, mit bis etwa ein Drit⸗ tel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,00 RM., b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7,60 RM. Kleeheu: loſes. o) geſund, trocken, handelsüblich, mit bis zu etwa ein Drittel vollwertigem Gräſer⸗ durchwuchs 6,60, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerburch⸗ wuchs 7,00 RM. Dieſe Preiſe verſtehen ſich per 100 kg waggonfrei bad. Erzeugerſtation. Stroh: je 100 kg. Roggenſtrob Höchſtpreis 3,30 RM., Marktpreis 2,50 3,00 RM., Weizenſtroh 3,10 bzw. 2,50—3,00, Hafer⸗ ſtroh 3,00, Gerſtenſtroh 3,00 bzw 2,40— 2,60 RMI. Die Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handels- übliche, bindfadengepreßte oder gebündelte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimmungen über den Verkehr mit Stroh in Abſchnit VI der Anordnung vom 1. Juli 19388. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Type 812, 16. Auguſt bis 30. September unter Bei⸗ miſchung von Maismehl: Preisgebiet Baden 16 28,85, 17 28,85, 20 29,20, Saarpfalz 19 28,85, 20 29,20, 21 29,20 RM. unter Beimiſchung von Maismehl. Roggenmehl und Maismebl u ab Mühle: ab 1. Juli 1938: Preisgebiet Baden 15, Type 997, 22, 80, 18 23.35, 19 23 60, Saarpfalz 20 23.50, Type 1150 minus 50 Pfg. per 100 kg, Type 815 plus 50 Pfg. ab 1. Oktober 38 per 100 kg. Maismehl nach Bedin⸗ gungen der Rfcch. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Weizen 1,50 RM. per 100 kg. Bei 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkann⸗ tem Kleberweizen Aufſchl. 1,25 RM. je 100 kg. Zuzüglich 0,50 RM. Frachtausgleich frei Empfangs⸗ 9 ſtation gemäß Anordn. der H. W . — —— 1 0 Was iſt am Kraftfahrzeug zu ändern? Neue Verkehrsvorſchriften ab 1. Oktober Abgeſehen von dem Führerſcheinzwang für alle Kraftfahrzeuge treten am 1. Oktober ds. Is. eine Reihe wichtiger Beſtimmungen der Straßenverkehrs⸗Zulaſſungs⸗Ordnung(St.⸗ Vi.) in Kraſt. Im einzelnen iſt folgendes wichtig: 1. Windſchutzſcheiben und Scheibenwiſcher Bei allen Kraftfahrzeugen, die ſeit dem 1. Oktober 1938 erſtmals zugelaſſen werden, müſſen die Windſchutzſcheiben und Scheiben quer zur Fahrtrichtung im Innern der Fahr⸗ uge aus Sicherheitsglas beſtehen. Als Sicherheitsglas gilt Glas oder ein glasähn⸗ licher Stoff, deſſen Bruchſtücke keine ernſt⸗ lichen Verletzungen verurſachen können. Die Windſchutzſcheiben müſſen mit ſelbſttätig wir⸗ kenden Scheibenwiſchern verſehen ſein, deren Wirkungsbereich ſo zu bemeſſen iſt, daß ein ausreichendes Blickfeld für den Nahrzeugfüh⸗ rer geſchaffen wird(8 40 StV30.). 2. Zulaſſungszwang auch für Anhänger Ab 1. Oktober 1938 finden die Beſtimmun⸗ gen über das Zulaſſungsverfahren(88 18 ff. StVO.) auch auf alle Anhänger von Kraft⸗ fahrzeugen Anwendung, die erſtmals in Be⸗ trieb geſetzt werden. 3. Schlußzeichen und Bremslichter Die in§ 53 StVO. vorgeſchriebenen Neuerungen treten zunächſt am 1. Okt. 1998 für alle erſtmals zugelaſſenen Kraftfahrzeu⸗ ge und Anhänger in Kraft. Sämtliche be⸗ reis vor dieſem Zeitpunkt im Verkehr be⸗ findlichen Fahrzeuge müſſen aber bis zum 31. Dezember 1938 ebenfalls den Beſtimmungen des§ 53 StVO. entſprechen(Runderlaß des Reichsverkehrsminiſters vom 23. Juni 1938 — K 4. 6400— RVkBl. B. S. 134). Da die hierfür notwendigen Umänderungsarbeiten in der Regel erhebliche Zeit in Anſpruch neh⸗ men werden, empfiehlt es ſich, dieſe ſchon recht bald vornehmen zu laſſen. a) Schlußlichter Alle Kraftfahrzeuge müſſen an der Rück⸗ ſeite zwei rote, gleich ſtark wirkende Schluß⸗ lichter in gleicher Höhe und in gleichem Ab⸗ ſtand von der Mittellinie der Fahrzeugſpur führen(8 53 Abſ. 1 StVO.). Dieſe müßten in onen ABO n, ν ννν Hf Haut. eter über der Fahrbahn liegen und minde⸗ ſtens 35 Zentimeter unterhalb der Höhe des rtrichtungsanzeigers angebracht ſein. Ihr ſtand voneinander muß mindeſtens 110 entimeter und darf höchſtens 170 Zentimeter ragen. b) Bremslichter Alle Kraftfahrzeuge müſſen ein oder zwei Bremslichter führen, die nach rückwärts eine Bekanntmachung Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. Die Privat⸗Baumbeſitzer werden hiermit aufgefordert, ihre Bäume bis ſpäteſtens 5. Oktober 1938 mit Leimringen zu verſehen. Bei Nichteinhaltung dieſer Friſt erfolgt die Ausführung auf Koſten der Säumigen durch die Gemeinde. Viernheim, den 17. September 1938 Der Bürgermeiſter. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend punkt 8.30 Uhr Singſtunde. We⸗ gen dem bevorſtehenden Auftreten iſt es Pflicht, daß jeder Sänger zur Stelle iſt. Der Vorſitzende. ee 8 gerten⸗ und ae. aarſchuhe Knaben⸗Hemben[ Arbeits. kaufen Sie preiswert bei ſtiefel Ne Sg. Monti neben der Poſt Josel font Saarſtr. 31 Verminderung der Geſchwindigkeit oder ein bevorſtehendes Anhalten anzeigen. Ausge⸗ nommen ſind nur Zugmaſchinen in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben und Arbeits⸗ maſchinen, die eine Geſchwindigkeit von 20 km je Stunde nicht überſchreiten können, Kraft⸗ räder und Krankenfahrſtühle. Bei Verwen⸗ dung von zwei Bremslichtern müſſen dieſe unmittelbar bei den Schlußlichtern, ein ein⸗ zelnes Bremslicht muß bei dem linken Schlußlicht ooͤer in der Mitte zwiſchen den Schlußlichtern angebracht werden. Beim Mitführen von Anhängern müſſen die Schluß⸗ und Bremslichter, ſoweit ſie für das ziehende Kraftfahrzeug vorgeſchrieben ſind, auch am Ende des Zugs angebracht ſein. Das linke Schlußlicht muß dabei eine Licht⸗ quelle haben, die von derjenigen des ziehen⸗ den Fahrzeugs unabhängig iſt. Es iſt alſo eine eigene Batterie oder Lichtanlage im An⸗ hänger erforderlich. ce) Rückſtrahler Kraftfahrzeuge und Anhänger müſſen auf der Rückſeite einen roten Rückſtrahler mit einer wirkſamen Fläche von mindeſtens 20 Quadratzentimeter haben(8 53 Abſ. 4 St.⸗ VO.) Dieſer darf nicht höher als 50 Zen⸗ timeter über dem Erdboden und nicht weiter als 40 Zentimeter von der linken Außenkan⸗ te des Fahrzeugs angebracht weroͤen; er darf weder verdeckt noch verſchmutzt ſein. Bauart, Werkſtoff und Verarbeitung des Rückſtrah⸗ lers und der Faſſung müſſen ſo beſchaffen ſein, daß ſeine Wirkung nicht durch Witte⸗ rungseinflüſſe oder durch die übliche Be⸗ triebsbeanſpruchung beeinträchtigt wird. 4. Kilometerzähler u. Geſchwindigkeitsmeſſer Kraftfahrzeuge, die nach dem 30. Septem⸗ ber 1938 erſtmals zugelaſſen worden ſind, öür⸗ Fa N er 1 ee— oͤigkeitsmeſſern ausgerüſtet werden, deren An⸗ gaben höchſtens abweichen a) bei Kilometerzählern um 2 v. H. der wirk⸗ lich zurückgelegten Strecke. b) bei Geſchwindigkeitsmeſſern in den bei⸗ den letzten Dritteln des Mehrbereichs um 5 v. H. der wirklichen Geſchwindigkeit des Fahrzeugs(8 57 StVZ30.). 5. Geſamtgewicht von Anhängern Hinter Krafträdern und Kraftwagen mit Perſonenkraftwagenſahrgeſtellen dürfen An⸗ hänger nur mitgeführt werden, wenn das zie⸗ hende Kraftfahrzeug Allradbremſe hat und der Anhänger nicht mehr als 40 v. H. des zu⸗ läſſigen Geſamtgewichts des ziehenden Kraft⸗ fahrzeugs wiegt. Auf Grund des Gutachtens eines amtlich anerkannten Sachverſtändigen darf das Gewichtverhältnis bis auf 60 v. H. erhöhf werden? auf dem Kräſtfahrzeugſchein muß dann vermerkt ſein:„Zuläſſiges Geſamt⸗ gewicht des Anhängers.. kg“(8 42 StVO.). 6. Zugvorrichtungen an Laſtkraftwagen Ab 1. Oktober 1938 müſſen Laſtkraftwagen mit einer zuläſſigen Nutzlaſt von einer Tonne und mehr für die Anbringung einer Anhän⸗ gerkuppelung vorbereitet ſein und vorn eine ausreichend bemeſſene Vorrichtung zur Be⸗ feſtigung eines Abſchleppſeils oder einer Ab⸗ ſchleppſtange haben(8 43 StVO.). 7. Zeichen für das Mitführen von Anhängern Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen mit ge⸗ ſchloſſenem Führerhaus müſſen, wenn ſie am hänger mitführen, auf dem Führerhaus in der Mitte des Fahrzeugs das in 8 44 St.⸗ VO. vorgeſchriebene gelbe Zeichen in Drei⸗ ecksform tragen, das bei Dunkelheit leuchtet. Ausgenommen ſind Zugmaſchinen mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von 20 Stundenkilome⸗ tern, wenn ſie in geſchloſſen Ortsteilen nur einen Anhänger führen(Erlaß des Reichs⸗ verkehrsminiſters vom 3. Februar 1938— K 1. 228— BVkBl. S. 30). 8. Gelbe Rückſtrahler an Fahrrädern Ab 1. Oktober ds. Is. müſſen alle erſtmals in Verkehr gebrachten Fahrräder an beiden Seiten der Pedale Rückſtrahler von gelber Färbung führen(8 25 der Straßenverkehrs⸗ ordnung). Durch einen Runderlaß vom 29. Auguſt 1938 ſind Rennräder hiervon befreit worden, ſoweit ſie nicht während der Dunkel⸗ heit. aul. Een lisen Strosen benutzt werden. verwertung unreifer Tomalen Nicht alle Tomaten kommen im Herbſt voll zur Reife. Um die unreifen Früchte vor Ver⸗ derb zu ſchützen, müſſen ſie bei beginnendem Froſt geerntet werden. Will man rote Tomaten bis Weihnachten zur Verfügung haben, werden die grünen To⸗ maten vor Eintritt der erſten Fröſte abgenom⸗ men und ſehr ſorgfältig ſortiert. Es dürfen auf keinen Fall Beſchädigungen, Riſſe oder Flecke daran ſein. Mit einem ſauberen, Tuche abgewiſcht, werden ſie in Kiſten oder fla⸗ che Körbe geſchichtet, und zwar in höchſtens 6 bis 8 Lagen. In die Kiſten legt man abwech⸗ ſelnd eine Schicht Torfmull und eine Schicht Tomaten. Die Früchte dürfen ſich aber nicht ge⸗ genſeitig berühren: über das Ganze kommt eine Zeitung, dann wieder Torfmull uſw., bis die Kiſte voll iſt. Mit einem Deckel verſchloſſen wird die Kiſte dann in einen trockenen frolt⸗ freien Raum geſtellt. Will man die Tomaten ſchnell zur Reife bringen. ſtellt man ſie in einen etwas wärmeren Raum. Beliebt und bekannt iſt auch das Einmachen grüner Tomaten in Weineſſig. Die Tomaten werden genau wie Eſſiggurken behandelt und entſprechend verwertet. Nach ſorgfältigem Ab⸗ waſchen legt man die Früchte in große Gläſer Fiau empfiehlt ſich im Flicken und Stopfen. 0 Näh. Auskunfts⸗ taf. der Geſchäfts⸗ Empfehle bil⸗ ligſt alle Sorten friſche de muse beſonders ſchönen Blumenkohl jung. Spinat u. Bohnen, auch verſchiedene Sort. ſchöne Aepfel u. Bananen.— Ab Donnerstag abend u. Freitag friſche fische. Häuser Blauehuts r. 28 Schöne 2⸗Zimmee⸗ Wonnung mit Küche, Bad, wohnbarer Waſch⸗ ſodes- T Anzeige dach Gottes hl. Willen iſt unſere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Marpargia Bugert wwe. geb. Helfrich am Dienstag vormittag 8.45 Uhr, wohlvorbereitet, im gottbegnadeten Alter von 89 ½ Jahren in die Ewigkeit eingegangen. Viernheim, den 21. September 1938 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Valentin Weit ner Familie Haus Jäger Familie Edmund Träger Familie Johann Dewald Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 4.30 Uhr vom Trauerhauſe, Steinſtraße 12, aus ſtatt. trockenen öder Doſeſt, fügt Pfefferkörner und werlzwle⸗ bel binzu und gießt Weineſſig darüber. Nach einigen Tagen muß dann der Eſſig abgegoſſen. aufgekocht und von neuem über die Früchte ge⸗ goſſen werden. Die Gläſer oder Doſen werden nunmehr gut verſchloſſen. Auch genau wie Sals⸗ gurken können die Tomaten eingelegt werden. Beides, ſowohl die Weineſſig⸗ wie die Salzto⸗ maten, werden von Feinſchmeckern den Gurken im Geſchmack und Genußwert aleichgeſetzt. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Mannheim. Am Montag nachmittag fiel ein drei Jahre alter Junge, der am rechten Ufer des Neckars oberhalb der Adolf Hitler⸗ brücke ſpielte, in den Neckar. Der hinzukom⸗ mende verheiratete 30 Jahre alte Kaufmann Ernſt Falk, wohnhaft in Mannheim-Feuden⸗ heim, konnte das Kind noch rechtzeitig retten. Ohne ſich weiteren Schaden zugezogen zu ha⸗ ben, konnte der Junge nach der elterlichen Wohnung gebracht werden.—(Verkehrsun⸗ fälle). Auf der Schulſtraße in Neckarau wurde am Montag nachmittag ein ſieben Jahre alter Schüler beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Kraftrad angefahren und zu Boden ge— ſchleudert. Hierbei erlitt der Schüler eine Ge⸗ hirnerſchütterung, außerdem zog er ſich eine Platzwunde an der Stirn und Hautabſchürfun⸗ gen an beiden Knien zu. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verletzte nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Der Mannheimer Schlachthoſ⸗ Brand vor Gericht Am Dienstag vormittag begann vor der Mannheimer Großen Strafkammer, unter Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Mackert, die Hauptverhandlung gegen zwei der fahrläſ⸗ ſigen Brandſtiftung beſchuldigte Angeklagte in bezug auf den Schlachthofbrand in Mann⸗ heim. Auf der Anklagebank ſitzen der 39jäh⸗ rige Monteur Triemer aus Tannenberg, von der Maſchinenfabrik Chemnitz und der eben⸗ falls 39 Jahre alte bisherige Leiter der hei⸗ zungstechniſchen Abteilung des Städtiſchen Maſchinenamtes, Baurat Erwin Frölich aus Frankfurt a. M.⸗Fechenheim. Zu dieſer Hauptverhandlung mußte ein Aufgebot von 14 Zeugen und zwei Sachverſtändigen beſtellt werden. Als Sachverſtändige für Brandfragen war Baurat Kargl und ein Vertreter des Lan⸗ desgewerbeamtes in Karlsruhe geladen. Die Verhandlung dürfte vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmen. küche, Stallung zu vermieten. 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Schön wird da für dich der Morgen Deiner Auferſtehung ſein. geb. Helbig ein itaualialt o i im„Löwen“. Honnele fur Belten. Ernſt Ludwigſtraße 3 20 Holzhandlung Bernh. Brückmann Fernſprecher 26 e. G. m. b. H. . Kleine Anzeigen Die Zoltungsanzeige ist das Kernstück der Wernung! ſonſt ihr geſtellt iſt. müſſen ſofort bei Aufgabe auf unſerer Ge⸗ chäftsſtelle bezahlt werden, da Erſcheinen infrage ihrer Ie man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie lhre Drucksachen in der Buchdruckerei der 7 0 5 7 0 g Valkszeltung Friedrich Mertin— Bismarckstraße 13 . Zeitung Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Sie warnt, berät und hilft, unterhält und belehrt. 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