oſ⸗ or det unet gte in Mann- h; 9 bol eben⸗ e hei fſchet 0 ds diefer on 14 beseelt gen 9 1 1 aht? Amlsblatt der Erlcheinun s wetiſe: 1 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 221 Blürgermeiſterei Viernheim Donnersfag S teil den 22. Jeplember 1938 Verkündigungsblatt der Nd A. Niernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ für Imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 7 5055 Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. Bes Ebaſen 15101 14. Jahrgang Forlithreitender Zerfall in der Scheche! Prag nimmt an „Mit deutlich fühlbarer Niedergeſchlagenheit“ Prag, 22. September. Um 19.20 Uhr verkündete der Prager Rundfunk in tſchechiſcher Sprache, daß die Prager Regierung die engli ſch⸗ franzöſiſchen Vorſchläge angenom⸗ men hat. Der Sprecher betonte mit deutlich fühl⸗ barer Niedergeſchlagenheit, daß ſich die Regierung zur Annahme gezwungen ſah, nachdem ihr Vorſchlag, das Problem einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten, abgelehnt worden war und die engliſche und franzöſiſche Regierung kategorisch erklärt hätten, ſie könnten keinen Krieg führen. Der Regierungsſprecher forderte dann die ganze Bevölkerung zur Ruhe und Ordnung 1 auf, weil ſie andernfalls den Staat bloß ſchwer „ I ſchädigen würde. Die Regierung und der Prä⸗ die. ſident ſeien entſchloſſen, den Staat unter den Tac Ne 0 — neuen Lebensbedingungen zu führen. Wie nunmehr auch in London amtlich beſtä⸗ tigt wird, iſt die Note der tſchechiſchen Regie⸗ rung an Frankreich und Groß⸗Britannien, in der ſie die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge an⸗ nimmt, heute abend in London eingetroffen. Gchmerzerfüllt. Der Prager Text Prag, 22. September. Gleich nach der Bekanntgabe, daß die Prager Regierung den Vorſchlag der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung angenommen hatte, wird folgender Text des Kommuniqués der iſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung bekannt: „Die tſchecho⸗flowakiſche Regierung hat ſich unter demunwiderſtehlichen Druck der britiſchen und der franzöſiſchen Die roten Terroriſten wollen ein zweites Spanien Regierung gezwungen geſehen, ſchmerz⸗ erfüllt die in London ausgearbeiteten Vor⸗ ſchläge anzunehmen.“— Eine offizielle Be⸗ ſtätigung durch das Außenamt in Prag war bis⸗ her nicht zu erhalten. zu ſpät, herr Beneſth! Dr. E. K. Es iſt eine zwingende aber logi⸗ ſche Konſequenz der Prager Politik der Win- kelzüge, daß ſie hinter den entſcheidenden Er⸗ eigniſſen immer um einen Meilenſchritt zu ſpät daherſchreitet. Auf die ſeinerzeitigen Vor⸗ ſchläge Konrad Henleins wußte ſie immer wie⸗ der von neuem Ausflüchte, genau ſo wie ge⸗ genüber den Vermittlungsverſuchen Lord Runeimans. Die Ereigniſſe ſchritten mit der Wucht der harten Tatſachen über dieſe Phaſe der Verhandlungen hinweg, und die Tſchecho⸗ Slowakei glaubte, mit einer unerhörten Ver⸗ ſtärkung des Terrors ihr Unrecht verewigen zu können. Die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge, die ihrem Weſen nach nur ein ſofortiges und vorbehaltloſes„Ja“ zur Vorausſetzung haben konnten, wollte man urſprünglich durch die alte Taktik der Verzögerung ſabotieren, und erſt nach vielen neuen Demarchen von London und Paris bequemte man ſich in einer Zeit von Prag aus zu einer Zuſtimmung, da die Ereigniſſe wieder weitergeeilt waren. Auch dieſe jetzige Zuſtimmung kommt zu ſpät. In der Lage, in die ſich die Tſchecho⸗Slowakei ſelbſt hineinmanövriert hat, gibt es keine Dis- kuſſionen mehr. Wiederum hat Prag den An⸗ ſchluß an die Ereigniſſe verpaßt, denn inzwi⸗ ſchen haben Polen und Ungarn in völlig unmißverſtändlicher Form ihre Anſprüche an- gemeldet, und auch die übrigen Volksgruppen ſtehen dabei nicht zurück, Eine neue Lage iſt entſtanden: es gibt, wie wir geſtern ſchon be— tonten, nur noch eine radikale Ge⸗ ſamtlöſung! Prag machtlos gegen den Terror Jüdiſch-kommuniſtiſche Rädelsführer geben Weiſungen Regen, 22. September Im geſamten ſudetendeutſchen Ge⸗ biet von Aſch bis herunter an die tſchechiſche Sprachgrenze bei Kuſchwarda herrſcht der rote Mob. Die ſogenannte Staatsverteidigungs⸗ wache, die eine Miſchung aus wehrfähigen tſche⸗ chiſchen Beamten und den„ſauberen Helden“ der ſogenannten„Roten Weh r“, dem kom⸗ muniſtiſchen Pöbel, ſowie dem ſonſtigen Unter⸗ menſchentum der tſchechiſchen Städte bildet, hat ch zum 1 der Lage gemacht und nimmt eine Weiſungen nur noch von den meiſt jüdiſch⸗ kommuniſtiſchen Nädelsführern entgegen. Die Staatsorgane und ſelbſt die Soldaten ſind gegenüber den Terrorhorden machtlos oder ſehen mit zyniſcher Gelaſſenheit zu. Trotz der verſtärkten Grenzpolizei und den dauernden Pa⸗ trouillen der Gendarmen und der Roten Wehr iſt es auch in der Nacht zum Mittwoch noch zahlreichen Sudetendeutſchen gelungen, ſich vor ihren Verfolgern auf das Reichsgebiet zu ret⸗ ten. 5 iſt das ausſchließlich nur durch die dichten Wälder des Böhmer⸗Waldes mög⸗ lich, alle Lichtungen, Wege und Straßen wer⸗ den dauernd überwacht und von getarnten MG-⸗Neſtern beherrſcht. Alle freien Höhen ſind ebenfalls von MG⸗Poſten beſetzt, die ſich hier eingegraben haben und durch ein über⸗ ſchneidendes Feuer die ganzen Abſchnitte be⸗ ſtreichen können. Tcchechiſche Wiriſchaft bricht zufammen Börſe geſchloſſen— Sturm auf die Sparkaſſen Zu der amtlichen tſchechiſchen Mitteilung von der Schließung der Prager Börſe berichtet der Sonderberichterſtatter des„Deut⸗ ſchen Dienſtes“: N N Die Nachricht von der Schließung der Börſe hat in Prag wie eine Bombe einge⸗ ſchlagen. Obwohl ſeit einer Woche die wirt⸗ cafe Lage außerordentlich unter der all⸗ gemeinen Unſicherheit litt, war doch in den letzten Tagen dadurch eine gewiſſe Be⸗ ruhigung eingetreten, daß nach einer Pauſe die Naenaſant Staatspapiere wieder rediskon⸗ tierte und trotz des ungeheuren Angebotes den Kurs der Stagtspapiere an der Börſe durch um⸗ fangreiche Stützungskäufe aufrechterhielt. Wie tzt verlautet, ſind dieſe Stützungskäufe nur e— 7* g ard möglich geweſen, daß die Nationalbank den Notenumlauf ohne An führung im Ausweis der Nationalbank iſchweigend erböhbte in der Ho 0 in ſpäteren Zeiten ihn auf die gleiche Weiſe wieder verringern zu können, ohne daß durch die zeitweiſe Vermehrung des Notenumlaufs der Kronenkurs Schaden litte. Die tſchechi⸗ ſche Krone hat aber trotzdem nur formell noch einige Tage ihren Kurs aufrechterhalten können, während ſie frei nur noch mit 50 bis 60 v. H. des Kurswertes gehandelt wurde. Da man auch die Notenpreſſe nicht mehr weiter ſtrapazieren kann und ſomit dem Staate jede Möglichkeit fehlte, auch am Mittwoch das Syſtem der Stützungskäufe fortzuſetzen, blieb nichts anderes übrig, als die Börſe zu ſchließen. Die Banken ſind ſelbſt beladen, beſonders die Ziwnobank und die Sopovobank. Die Zentral- ſtelle der tſchechiſchen Sparkaſſe hat durchſchnitt⸗ lich ein Drittel der ihnen anvertrauten Einlagen in Staatspapieren angelegt. Die olge iſt nun, daß auf die Sparkaſſen turm gelaufen wird. im Geſpräch mit ſeinen Gäſten. Links: Imredy. ſters von Kanva ſowie des ungariſchen Generalſtabschefs General Keresztes⸗Fiſcher Staatsſekretärs von Pataky dem Führer und Reichskanzler in Anweſenheit des Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen von Ribbentrop auf dem Oberſalzberg einen Beſuch ab.— Der Führer Außen miniſter von Kanya, Mitte: Miniſterpräſident — Das Untermenſchentum beherrſcht die Lage Die ungarischen Flaalsmänner beim Führer Der ungariſche Miniſterpräſident Imredy ſtattete in Begleitung des ungarischen Außenmini⸗ und des (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Prag, 22. September. In Prag kam es am Mittwochabend zu großen Demonſtrationszügen von vielen tauſend Menſchen. Der eine Demonſtra⸗ tionszug, der ſich zum Parlament bewegte, ſetzte ſich vorwiegend aus Kommuniſten zuſammen. Sie brachten Hochrufe auf die Rote Ar⸗ mee() und auf den berüchtigten Armeeinſpek⸗ teur General Firovy aus, der bekanntlich bei den tſchechiſchen Legionen in Sibirien, die durch ihre Grauſamkeiten beſonders berüchtigt waren, eine große Rolle ſpielte und einen weſentlichen Teil ſeiner Ausbildung bei der Noten Armee genoſſen hat. Aus dem anderen Demonſtrations⸗ zug, der ſich über die Karlsbrücke bewegte, wur⸗ den ſtändig Rufe ausgebracht: „Wir wollen eine neue Regierungl Wir wollen Militärdiktatur!“ Prag wimmelt am Mittwochabend von Po⸗ lizei, die in Gruppen bis zu 50 Mann an allen wichtigen Kreuzungen konzentriert ſind. Die Abreiſepanik aus Prag hält an. Alle Züge ſind überfüllt, Flugplätze ſeit Tagen trotz Verſtär⸗ Albendorf(Landeshut), 22. Sept. Auf der Grenzſtation Albendorf, die nur 200 Meter von der tſchechiſchen Grenze entfernt liegt, ſpürt man deutlich die Nervoſität der Tſchechen, die ſich durch eine beſonders rege militäriſche Tätigkeit auf ſu⸗ detendeutſchem Gebiet bemerkbar macht. Von einem Ausſichtspunkt unmittelbar an der Grenze kann man in einem Umkreis von etwa 40 bis 50 Kilometer unmittelbar hinter der Grenze auf ſudetendeutſchem Gebiet Betontur m an Betonturm erblicken, dazwiſchen ſind Maſchinengewehrneſter eingeſtreut. Soweit das Auge reicht, ſieht man dieſe Bauten, die in fieberhafter Eile ausgeführt werden. Tſchechiſches Militär patrouilliert mit Tanks und dreiachſigen Schnellaſtwagen an der Grenze dauernd auf und ab, um Flüchtlinge aufzuhalten. Pöbel bor der deutſchen Geſandiſchaft Der role Mob feiert die Role Armee kung der Fluglinien nicht mehr zu haben. In der ſechſten Abendſtunde verſammelten ſich kom⸗ muniſtiſche Demonſtranten mit roten Fah⸗ nen vor der deutſchen Geſandtſchaft an und brachten drohende Rufe gegen die deutſche Geſandtſchaft aus. Sie wurden jedoch von Polizei zurückgedrängt und zerſtreut. Ichechen wollen Maſſenmord Die Burg von Komotau ſoll mit Gefangenen in die Luft geſprengt werden Reichenberg, 22. Sept. In Komotau ſind in der Burg mehrere hundert Sudetendeutſche, darunter zahl⸗ reiche Ordner und FS.⸗Männer, in Haft. Am Mittwochvormittag wurde beobachtet, daß in die Mauern der Burg Sprenglöcher gebohrt wurden. Ebenſo wurden in den Kellern eine Reihe von Mauern eingeſchlagen und mit Sprengla dungen verſehen. Es wird da⸗ her befürchtet, daß die Tſchechen planen, die Burg mit den Gefangenen in die Luft zu ſprengen. Oſchechen schießen wieder über die Grenze Maſchinengewehre gegen Flüchllinge eingeſetzl In der Nacht zum Mittwoch kam es unmit⸗ telbar vor dem Dorfeingang von Albendo rf zu einer heftigen Schie ßer ei. Drei ſude⸗ tendeutſche Flüchtlinge, die hier über die grüne Grenze gehen wollten, wurden von tſchechiſchen Finanzern, die bis an die Zähne bewaffnet waren, und hier den Grenzdienſt verſehen, auf⸗ zuhalten verſucht. Einer der tſchechiſchen Finan⸗ zer ſchlug einen der Flüchtlinge mit dem Kolben zu Boden. Daraufhin ſetzte ſich dieſer zur Wehr und ſchoß den Grenzer nieder. Unmittelbar da⸗ rauf ratterten von zwei Seiten her Maſchinen⸗ gewehre gegen die Flüchtlinge. Auch als dieſe bereits reichsdeutſches Gebiet erreicht hatten, ließ die Schießerei nicht nach, im Ge⸗ genteil, ſogar das Dorf Albendorf wurde unter Feuer genommen, ebenſo die ganze Grenzlinie, die von deutſchen Beamten beſetzt iſt. „ neue Demonſtralionen Roter Mob verlangt Militärdiktatur Prag, 22. September. : Am ſpäten Mittwochabend ſpitzt ſich die Lage in Prag immer mehr zu. Während am ſpäten Nachmittag in erſter Linie Nationaliſten gegen Beneſch demonſtrierten und in ſtürmiſchen Sprechchören die Ausrufung einer Militärdiktatur verlangten, tritt am ſpäten Abend immer ſtärker das ko m mu⸗ niſtiſche Element in Erſcheinung. Immer wieder werden Sprechchöre laut: „Fort mit Beneſch!“„Beneſch hat uns ver⸗ raten!“„Beneſch iſt beſtochen und bezahlt!“ „Es lebe die Sowiet⸗Moldaurepublik!“ Große Polizeiabteilungen haben den Zugang zum Wenzelsplat Doch iſt es der Menge gelungen, die Polizei⸗ ſperren zu durchbrechen und dennoch vor die Burg zu gelangen, wo ſich die Sprechchöre im⸗ mer mehr verſtärkten. Während 10 000 Kom⸗ muſten die Internationale ſangen, drangen von der Gegenſeite mit tſchechiſchen Nationalfahnen Tauſende von Legionäre gegen den Wenzels⸗ platz vor und antworteten mit der tſchechi⸗ chen Nationalhymne. Sie trugen Transparente mit ſich, auf denen die Ausrufung einer Militärdiktatur unter dem tſche⸗ chiſchen Generalſtabscheß Krejoy gefordert wurde, während die Kommuniſten eine Note Armee unter dem General Sorovy verlan⸗ gen. Auch am ſpäten Abend iſt es erneut zu Demonſtrationen vor der deutſchen Geſandtſchaft gekommen, bei denen ſi diesmal in erſter Linie Sowjethetzer her⸗ vortaten. Wird auch Braunau geſprengl? Wolpersdorf, 22. Sept. Bis Mittwochabend waren durch das Sam⸗ mellager Wolpersdorf insgeſamt 386 Flücht⸗ linge aus dem Braunauer Land und ſei⸗ nen Grenzgebieten gegangen. Wie die Flüchtlinge berichten, kamen am Dienstagabend mehrere Laſtkraftwagen mit Militär durch Braunau. Es handelt ſich um Angehörige des Regiments aus Königsgrätz, 1 auch Flugzeugabwehrgeſchütze bei ſich führ⸗ en Ein Teil der Soldaten blieb in Braunau, die anderen fuhren in Richtung Schönau und Roſenthal weiter. Die uniformierte tſche⸗ chiſche Soldateska drohte, Braunau am Sams⸗ tag in die Luft fliegen zu laſſen, wenn die Situation ſich am Donnerstag nicht zugunſten der Tſchecho⸗Slowakei ändere. Alle Brücken und die öffentlichen Gebäude ſind mit ſtarken Sprengladungen verſehen worden. Tſchechiſche Hausſuchungen und Leibesviſitationen an der Olſa 88 Warſchau, 21. September Die Verhängung des Ausnahmezuſtandes in der Tſchecho⸗Slowakei hat ſich auch an der Olſa ſofort in der Form von Zwangsmaßnahmen ausgewirkt. Tſchechiſche Gendarmerie und Po⸗ lizei führte zahlreiche Hausſuchungen und Leibesviſitationen durch. Die Poſtämter und Babnböfe ſind von Militär beſetzt worden. Die Prager wollen ihr Geld zurück Prag, 22. September. In Prag ſtehen die Leute vor den Poſtäm⸗ tern Schlange, um ihre Einlagen aus der Volksſparkaſſe zu beheben. Auch vor der Böhmiſchen Diskontbank ſtehen große Anſammlungen von Einlegern. Nach dem offiziellen tſchechiſchen Preßbüro haben die Nachrichten der Prager Produktenbörſe in der tſchechiſchen Oeffentlichkeit eine Panikſtimmung hervorgerufen. In öffentlichen Berichten wird nämlich bekanntgegeben, daß den Anforderungen für Hafer, Heu und Klee nicht nachgekommen werden kann, da keine Vorräte mehr vorhan⸗ den ſeien. Die Verteuerung dieſer Produkte ſo⸗ wie der Kartoffeln habe weiterhin zur Beunru⸗ higung der Bevölkerung beigetragen. und zur Burg abgeriegelt. Der Anarthie ausgeliefert Ichechiſches Geſindel ſchießt wahllos um ſich Regen, 22. Sept. Auch am hellen Tage wird rückſichtslos ohne Anruf auf alle geſchoſſen, die ſich der Grenze nähern, und es ſind nicht nur die Soldaten, Gendarmen, Finanzer und die kommuniſtiſche Staatsverteidigungswache, ſondern auch tſche⸗ chiſche Zivilperſonen, die ſich im Grenz⸗ gebiet herumtreiben, ſchießen wahllos auf alle Menſchen, Männer, Frauen und Kinder, die ſich der Grenze nähern. Die im Reichsgebiet beſchäftigten ſu deten ⸗ deutſchen Arbeiter wagen bei dieſen Zu⸗ ſtänden natürlich nicht, an ihre Arbeitsplätze oder in ihre Heimat zurückzukehren. Die Aus⸗ ſagen dieſer Grenzgänger von Hof herunter bis zur tſchechiſchen Sprachgrenze beſtätigen über⸗ einſtimmend, daß der tſchechiſche Jan⸗ hagel, der im Grenzgebiet ſein alleiniges blutiges Terrorregiment errichtet hat, planmäßig und mit ſpyſtematiſchen bolſchewiſtiſchen Methoden alle an Wahnſinn grenzenden Vorbereitungen zur Vernich⸗ tung der ſudetendeutſchen Gebiete getroffen hat. „Alle Straßen und Wege, die Brücken und Stege, die größeren Gebäude in Stadt und Land, die Elektrizitätswerke, Schulen, Kaſer⸗ nen, Rathäuſer und Kirchen, alle Eiſenbahn⸗ hrücken und Tunnels, die Deiche und Waſſer⸗ läufe ſollen mit zur Entzündung vorbereiteten Sprengungen oder Brandſtiftungen vernich⸗ tet werden. Tſchechiſche Pioniere arbeiten mit Hochdruck Tag und Nacht. Durch das geſamte Waldgebiet an der Grenze entlang iſt eine ununterbrochene Kette von hochexploſiven Flüſſigkeiten gelagert, die durch Strom- und Holzſtreifen miteinander verbunden, den ungeheueren Waldbeſitz in Flam⸗ men aufgehen laſſen ſollen. Grenzverletzungen ohne Ende Reichsdeulſches Jollhaus beſchoſſen Kämpfe mit Jlüchllingen Linz, 22. Sept. In der Nähe des deutſchen Zollamtes Gugl⸗ berg in der Nähe von Helferberg im Gau Oberdonau verſuchten in der letzten Nacht zwei⸗ mal Trupps von ſudetendeutſchen Flüchtlingen, darunter mehrere Soldaten, aus der Richtung Dobring auf reichsdeutſches Gebiet zu gelan⸗ en. Sie wurden dabei ſowohl aus dem Ban⸗ erwald als auch aus dem tſchechiſchen Zollhaus beſchoſſen. Die Flüchtlinge erwiderten das Feuer, konnten jedoch erſt nach Mitternacht, nachdem die Tſchechen ihr Zollgebäude geräumt hatten, ungefährdet die Grenze überſchreiten. Sie wurden dabei erneut aus dem Bankerwald beſchoſſen. Eine Reihe von Geſchoſſen ſchlug gegen das deutſche Zollamt, in die Zollſtraße und die Bäume der Zollſtraße auf reichsdeut⸗ ſchem Gebiet. Glatz, 22. Sept. In der letzten Nacht iſt es erneut zu ſchweren Zwiſchenfällen an der Grenze gekommen. In der Maſaryk⸗Baude an der Hohen Menſe hatte ſich in den letzten Tagen ein tſchechiſcher Maſchinengewehrtrupp mit Scharfſchützen ein⸗ gerichtet, da man von der Baude aus einen aus⸗ gezeichneten Einblick in die deutſchen Grenz⸗ ſtraßen hat. Mehrfach wurden Flüchtlingsgrup⸗ pen, die dieſe Straßen paſſierten, von der Ma⸗ ſaryk⸗Baude aus beſchoſſen. In der letzten Nacht beſchloß daher ein Trupp von 14 Flüchtlingen, darunter ſechs ſudetendeutſche Soldaten, deren Angehörige am frühen Abend beſchoſſen worden waren, als ſie verſucht hatten, die Reichsgrenze nach Grünwald zu überſchreiten und umkehren mußten, den Weg über die Maſaryk⸗Baude zu nehmen und dem Treiben dort ein Ende zu machen. Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem ein Teil der Baude und die Garage mit zwei Wagen in Flammen aufgingen. Ichechiſche Jinanzbeamle ſchießen Neiße, 22. Sept. In der Nähe von Paktſchau, wo es bei Weißwaſſer und Grenztal in der letzten Nacht bereits einmal zu einer ſchweren Grenzver⸗ letzung durch Tſchechen bei dem Verſuch gekom⸗ men war, Flüchtlingen mit der Waffe den Weg abzuſchneiden, eröffneten in der letzten Nacht tſchechiſche Finanzbeamte auf Flücht⸗ linge das Feuer, die ſich etwa 100 m auf reichs⸗ deutſchem Gebiet bewegten. Dabei wurden zwei deutſche Zollbeamte verletzt. Die Tſchechen er⸗ griffen dann die Flucht. Cie lligen unaufhörlich Iſchechiſche Verſuche, die Zudekendeulſchen mürbe zu machen Prag, 22. Sept. Die Prager tſchechiſch⸗jüdiſch⸗marxiſtiſchen Zeitungen haben eine neue Schändlich⸗ keit erfunden, um die aufrechte und volks- treue Geſinnung der Sudetendeutſchen und ihre Zuverſicht in die Dienſte Großdeutſchlands zu erſchüttern. Sie bringen Berichte, denen zufolge in Zittau in Sachſen und in an⸗ deren Orten die ankommenden ſudetendeutſchen Flüchtlinge mit Vorwürfen darüber empfan⸗ gen worden ſeien, daß ſie das ſudetendeutſche Gebiet verlaſſen haben und in das Reich ge— flüchtet ſind. Dieſe Meldungen ſind von einer ſolchen dummen Frechheit, daß ſie nicht unwider⸗ ſprochen bleiben können. Wer in Sachſen, Bayern oder Schleſien, ebenſo wie in Ober⸗ donau und Niederdonau die Opferwilligkeit und Gaſtfreundſchaft der ganzen Bevölkerung miterlebt hat, die den Flüchtlingen in jeder Hinſicht beiſteht und in ihrer Not hilft, und wer das umfaſſende und großzügige ſudeten⸗ deutſche Flüchtlingshilfswerk auch nur einiger ⸗ maßen kennt, oder wer Gelegenheit hatte, eines der unzähligen Flüchtlingslager(es be⸗ Prager Rundfunk vollig verwirrt Vorfälle von eidenberg einmal demenkierk, einmal zugegeben Berlin, 22. Sept. Der„Deutſche Dienſt“ ſchreibt: Ein bezeich⸗ nendes Beiſpiel für das volle Chaos und den Wirrwarr, der bereits in Prag herrſcht, iſt der Prager Rundfunkſen⸗ der. Er widerſpricht ſich täglich ſo oft, daß er ſchon dadurch den Reſt der Glaubwürdigkeit längſt eing⸗büßt hat, den er etwa hier und da noch beſeſſenr haben ſollte. Denn mit der Wahr⸗ heit hat er es nie genau genommen. Ein typiſches Beiſpiel dafür iſt der brutale tſchechiſche Angriff auf das deutſche Grenzſtädt⸗ chen Seidenberg in der Nacht vom Mon⸗ tag zum Dienstag. Tauſende von Perſonen haben am Dienstag den Kampfplatz beſichtigt, die kugelüberſäten Straßen und Häuſer geſehen und die 15 Leichtverletzten beſucht und drüben auf der tſchechiſchen Seite die lebhaften Spuren der deutſchen Abwehr feſtgeſtellt, Große Blut⸗ lachen ſind auf deutſchem Gebiet zu ſehen und blutige Schleifbahnen führen von dieſen Spuren über die ſſcherb ae Grenze hinüber. Mehrere hundert Meter lange Blutſpuren, das. ſene Zollhaus und die Paßbude, die von Kugeln durchſiebt iſt, ſind ſo deutliche Beweiſe für den tſchechiſchen Angriff, den immerhin die Einwohnerſchaft des ganzen Städt⸗ chens erlebt hat, daß ſchon eine außerordentliche Portion Frechheit dazu gehört, dieſen ganzen Vorfall einfach abſtreiten zu wollen. Am Dienstagvormittag ſtritt der Pra⸗ ger Sender zunächſt die deutſchen Meldun⸗ gen überhaupt ab und erklärte, es habe völlige Ruhe geherrſcht. Mittags mußte er ſich dazu bequemen, eine Reihe von Ueberfällen zuzugeben, und zwar führte er auch ausdrücklich die Um⸗ ſtände des Vorfalles von Seidenberg an, ver⸗ ſuchte allerdings, den Vorfall in einen deutſchen Angriff umzufälſchen. Im übrigen möchten wir den Prager Sender nur an ſeine Nachrichtenſendungen allein im Februar dieſes Jahres erinnern. Seine ſo außerordentlich betonte „Wahrheitsliebe“ erſchöpfte ſich damals darin, die tollſten Senſationsmeldungen über Deutſchland zu verbreiten. So meldete er am 4. Februar, Generaloberſt Freiherr von Fritſch ſei erſchoſſen worden; am 9. Februar, in Stolp und Allenſtein hätten Regimenter gemeutert, am gleichen Tage, der ehemalige Kronprinz habe die Flucht nach Italien ergriffen, am 12. Februar, fünf deutſche Generäle ſeien nach Oeſterreich geflohen, am 13. Februar Unruhe und Straßenkämpfe in Berlin, Polizei und 1 ſei gegen die Wehrmacht eingeſetzt, am 15. Fe⸗ bruar gab er das Gerücht weiter, Botſchafter von Papen ſei ermordet worden. Das iſt nur eine ganz kleine Auswahl aus den Nachrichten⸗ ſendungen des Prager Senders von einem hal⸗ ben Monat, eine Auswahl, die ſich beliebig bis zum Umfang eines Buches erweitern läßt. Der Prager Sender hat in den letzten Mo⸗ naten ſo oft und ſo dreiſt gelogen, daß das Werturteil über ſeine Wahrheits⸗ liebe längſt geſprochen iſt. ſtehen gegenwärtig ſchon hunderte ſolcher Flüchtlings⸗Hilfsſtellen) zu beſichtigen, der muß über ſolche Lügenhaftigkeit der Prager Agitation geradezu lachen. Das Deutſche Reich hat den Sudetendeut⸗ ſchen nicht nur alle Gaſtrechte gewährt, ſondern nimmt dieſe Opfer der tſchechiſchen Beſtialität und Verfolgungsſucht, die vor den eee e Räuberbanden die Sicherheit des Reiches aufſuchen, mit offe⸗ nen Armen auf. Es gibt ihnen nicht nur den Schutz des Reiches, ſondern wertet ſie als gleichberechtigte deutſche Volksgenoſſen und be⸗ weiſt damit, daß der Geiſt der nationalſozia⸗ liſtiſchen Volksgemeinſchaft bis in die letzten Gliederungen der Bewegung durchdrang und alle deutſchen Menſchen erfaßt hat. Allein die Tatſache, daß ein Sohn Sudetendeutſchlands, Gauleiter Krebs, das geſamte ſudetendeutſche Flüchtlings-Hilfswerk betreut, ſollte den Pra- ger Hetzern die Lächerlichkeit ihrer lügenhaften Agitation aufzeigen. Sie können keine Ruhe geben Eine neue unverſchämte Grenzverletung der Iſchechen 88 Sabelſchwerdt, 22. Sept. In der Nacht zum Donnerstag ereignete ſich an dem Grenzübergang zwiſchen dem ſudeten⸗ deutſchen Ort Batzdorf und dem deutſchen Grenzort Marienthal ein ſchwerer tſchechiſcher Feuerüberfall auf deutſches Gebiet. Bereits in den Abendſtunden des Mittwoch beſchoß tſchechiſche Soldateska die deutſchen Grenzſtreifen aus den betonierten Maſchinen⸗ gewehrbunkern, die längſt der Grenze auf tſche⸗ chiſchem Gebiet in den letzten Monaten errich⸗ tet worden ſind. Um 0,15 Uhr verſuchten, durch die tſchechiſche Schießerei beunruhigt. ein 66 Jahre alter Handwerker aus Batzdorf und ſeine 70jährige Frau, deutſches Gebiet zu erreichen. Daraufhin eröffneten die Tſchechen auf die bei⸗ den alten Leute eine wilde Schießerei, und verfolgten ſie auf deutſches Gebiet. Im Verlaufe dieſer neuerlichen un verſchämten Grenzverletzung wurde von den Tſchechen auch eine Handgranate auf die Brücke gewor⸗ fen, die zwiſchen dem tſchechiſchen und dem deutſchen Zollhaus den Grenzbach überquert. Wie durch Zufall wurden die beiden alten Leu⸗ te nicht verletzt. Einige ſudetendeutſche Freikorpsmänner, die zur Unterſtützung der deutſchen Zollbeamten auf deutſchem Gebiet ſtationiert waren, erwiderten tſchechiſchen Beamten auf ihr Gebiet zurück. Terror in deulſchen Sprachinſeln Iglau, 22. Sept. Die tſchechiſche Staatspolizei unter Führung des durch ſeinen Sadismus berüchtigten Poli⸗ zeidirektors Wiedemann, eines Tſchechen mit deutſchem Namen, übt ſeit einigen Tagen allen in Georgswalde auch ein Laſtauto mit Militär, Bisher 113 600 Flüchtlinge Berlin, 22. September. Eine neue Zählung der ſudetendeutſchen Flüchtlinge im Laufe des Mittwoch ergab am Mittwochabend eine Flüchtlingszahl von 113600. Brücken-öprengung vorbereitel Tſchechen räumen ein Zollamt Georgswalde, 22. September. In dem ſudetendeutſchen Grenzort Georgs⸗ walde mußten Dienstag abend und Mittwoch früh die Bewohner der in der Nähe der Eiſenbahnbrücke im Zuge der Straße Georgswalde⸗Philippsdorf gelegenen Häuſer die Wohnungen räumen, da mit einer Spren⸗ gung der Brücke gerechnet wird. Auch die Aloisburger Eiſenbahnbrücke auf der Staatsſtraße Rumburg⸗Neugersdorf iſt völlig unterminiert worden. Mit Wagen darf ſie nicht mehr befahren werden. i Das Zollamt Georgswalde iſt Mitt⸗ woch früh von den tſchechiſchen Zollbeamten und den in letzter Zeit hier liegenden tſchechiſchen Soldaten geräumt worden. Nur ein Anterbe⸗ amter iſt zurückgeblieben. In der Nacht erſchien das die Aufgabe hatte, die tſchechiſche Grenz⸗ ſtation zu räumen. Sämtliche Akten wurden auf dem Laſtauto mit fortgeſchleppt. Auch tſchechiſche Gendarmeriebeamte ſind kaum mehr in Georgswalde wahrzunehmen. Paraſilen flüchlen Karlsbad, 22. September. Zahlreiche Reſtgutsbeſitzer, die durch Die b⸗ ſtahl deutſchen Bodens Land er⸗ worben hatten und als Paraſiten und Spitzel ins deutſche Gebiet geſchickt wurden, ſind ins Landesinnere geflohen. Sie wiſſen, welche Gaunereien ſie auf dem Gewiſſen haben, und der Boden iſt ihnen zu heiß geworden. Auch die Gutsbeamten und die Wirtſchaftsleute ſind ihren Herren auf dem Fuße gefolgt. Vorher haben ſie geplündert, was zu plündern war, und das Raubgut auf Wagen hinter ſich hergefahren. Auch der Sohn des Stellvertretenden Miniſterpräſidenten Be⸗ chyne hat ſein Gut in Preleß in der Saazer Gegend verlaſſen und iſt mit bekanntem Ziel abgereiſt. Er iſt der bekannteſte marxiſtiſ Millionär. Prag iſt den Tſchechen nicht mehr ſicher genug. Nach der Zeitung„Ceſke Slowo“ ſind tſchechiſche Flüchtlinge aus den Grenzgebie⸗ ten nur vorübergehend bis Prag gekommen, um ſofort ihre Flucht ins Landesinnere fortzuſetzen. Nach dieſer Zeitung wurden bei Sedee. Vlaſim und Sedlean große Flüchtlingslager eingerichtet. Auch die Frauen höherer Offiziere haben einen„verſpäteten Sommerurlaub“ angetreten. Milifärmaßnahmen bei seidenberg Tſchechiſche Schützengräben längs der Grenze Görlitz, 22. Sept. Gegenüber von 1 jenem Grenzſtädtchen, auf das ſich in der Nacht zum Dienstag ein ſchwerer tſchechiſcher Feuerüber⸗ fall ereignete, 10 nunmehr reguläres Mi⸗ litär in Stellung gegangen. Die Straße von Göhe nach Tſchernhau⸗ ſen iſt durch das Bataillon des Infanterieregi⸗ ments 44 in Reichenberg beſetzt worden. Der Antransport erfolgte mit Laſtkraftwagen, die in Tſchernhauſen geblieben ſind. Längs der Straße von Göhe nach Tſchernhauſen werden Schützengräben ausgehoben. In Ebersdorf, ge⸗ genüber von Seidenberg, räumen die ſſchechi⸗ ſchen Beamten ihre Wohnungen und transpor⸗ tieren die Möbel in das Landesinnere ab, da Ebersdorf ſehr weit vorgeſchoben liegt und offenbar aufgegeben werden ſoll. Deutſchen gegenüber ein furchtbares Ter⸗ rorregiment aus. Es werden Haus“ ſuchungen bei den deutſchen Einwohnern vorgenommen, bei denen die Polizei wie Ein⸗ brecher hauſt. Alles, was den Beamten wert⸗ voll ſcheint, wird beſchlagnahmt und mitge⸗ nommen. In erſter Linie haben ſie es auf Gold⸗ und Silbergegenſtände und auf Klei⸗ dung abgeſehen. Die Bezirksſtelle der Sudetendeutſchen Par⸗ tei iſt volllommen demoliert worden. Das übriggebliebene Mobiliar wurde geſtohlen. Ein Teil der Möbelſtücke wurde in die Pri- vatwohnungen von Staatspolizeibeamten 8 bracht. Auch das Privateigentum des Perſo⸗ nals, darunter Mäntel und Kleider, wurde mitgenommen Eine ähnliche Meldung kommt aus Lands⸗ kron, wo die tſchechiſche Polizei ſich in den Häuſern der Deutſchen einquartiert hat. Die Polizeibeamten ſtoßen die Drohung aus, daß kein Deutſcher die Sprachinſel von Iglau le- bend verlaſſen werde, wenn erſt einmal der Augenblick des Aufſtandes gekommen ſei. Donnerstag früh ſtartete das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf dem Flugplatz Löwental zu eineß mehrſtündigen Probefahrt. Haupiſchriftletter und veranwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr. Eduard Kuben, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim. Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnvrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig Die lreten 1 K. geant Ertegt Kampf be. D die B. 1a allen i 1 führ Der nome! in Ung fame naltat der Vi. die Jul I Wie i den Ve N Ganz einer m in Ung Kundgeb geiſterte ſeit 20 ſchmacht Schot in der Gange,! 250 00 würdiger auf dem Großun, eingeſäu ungariſe Hauptfta fülle ſic eine S Den dabeſt, d ſehl eit Mitt kaſtten ung „chechichen in Untetbe⸗ aht egen q 0 nit Milt. ice Gren en Durden tpt Aug lun nehz eotenbe. uch Diele and et⸗ und Spitel 1. ſind ins iſen, velche haben, und wen. Auth tsleute nd gt. Vothet detn war, t hilter Sohn des ten Be det Saazer intem Ziel matriſtiſche ficht nehr le Slow“ Gtenzgebies omen un sinnete zurden bei an stoße de Frauen detſpäteten . — beg er Grenze 2. Sept. 9, Jene Nacht zum Feuerübere ites Nie jeh antetieregit atden. Der vagen, die Langs det en betden tödolf, ges 1 1 d natspor. ere ab, da liegt 150 füllte ſich ſchon Stunden vor Beginn der Kund⸗ J Ukraine zum Kampf bereit . r Budapeſt, 22. September Die Nachricht von der Feſtnahme des ſtellver⸗ tretenden Führers der ukrainiſchen Volksgrup⸗ pe, Rohac, in der Tſchecho⸗Slowakei hat in der geſamten ukrainiſchen Bevölkerung ungeheure Erregung ausgelöſt. Die Erbitterung und die Kampfbereitſchaft wächſt von Stunde zu Stun⸗ de. Die Ukrainer ſind entſchloſſen, ſo ſchreiben die Budapeſter Blätter, ihren Freiheits⸗ kampf gegen die tſchechiſchen Bolſchewiſten mit allen ihnen zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu führen. Der Nationalrat der Ukraine und die auto⸗ nome Bauernverwaltung waren am Dienstag in Ungvar zu einer entſcheidenden Sitzung ver⸗ ſammelt. Auf dieſer Zuſammenkunft wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Angeſichts der Tatſache, daß die Tſchechen inner⸗ halb von 18 Jahren dem ukrainiſchen Volk die Autonomie nicht gewährt haben, und ſomit die in dem Vertrag von St. Germain und in der tſchechiſchen Verfaſſung übernommenen Verpflichtungen nicht erfüllt haben, ſieht ſich der Zentralrat der Ukrainer in dieſen ſchickſals⸗ ſchweren Stunden veranlaßt, für das Recht und für die Freiheit des ukrainiſchen Volkes einzutreten. Der ukrainiſche Zen⸗ tralrat fordert die Selbſtbeſtimmung im Sinne der Wilſonſchen Grundſätze als Sicherung für die Zukunft des Volkes. Unabhängige Karpalhenukraine gefordert Wie in Uzherod erſt jetzt bekannt wird, hat in den Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika bereits eine große Manifeſtation der dor⸗ tigen Ukrainer ſtattgefunden, auf welcher auch die Schaffung einer unabhän gigen Karpathenukraine gefordert wurde. Das geſamte Ukrainertum ſteht geſchloſſen hin⸗ ter dieſer Forderung. N N 640 „kußl uns handeln! Aufruf des Polenführers Mähriſch⸗Oſtrau, 22. September Der Vorſitzendes Verbandes der Polen in der Tſchecho⸗Slowakei, Dr. Wolf, richtete einen Aufruf an ſeine Landsleute. in dem er erklärt: „Mehr als einmal haben wir deutlich unſeren Willen kundgetan, daß wir ins Mutter⸗ land zurückkehren wollen und dieſes Ziel war gebieteriſch für alle im Teſchener Gebiet wohnenden Polen. Die geſpannte Lage verhin⸗ dert uns, uns zu verſammeln und zu beratſchla⸗ gen, deshalb müßt ihr jetzt beweiſen, was ihr von euren Organiſationen und durch die natio nale Bewegung ſeit 1920 gelernt habt. Ih müßt ſelbſt empfinden, was zu tun iſt, um der polniſchen Sache zu nützen und zum Wohle un⸗ ſerer ganzen polniſchen Bevölkerung. Laßt uns handeln— mit Beſtimmtheit und in Einigkeit.“ Polniſche Kundgebungen gegen Prag Warſchau, 22. September In Polen ſteigt die Welle von Proteſtdemon⸗ ſtrationen gegen Prag von Tag zu Tag. So kam es geſtern in vielen Städten zu gewaltigen Volkskundgebungen in deren Verlauf durch einſtimmige Entſchließungen in energiſchſter Weiſe die Forderungen der polniſchen Volks⸗ Faen in der Tſchecho⸗Slowakei auf Rückkehr zu olen unterſtrichen und von der Regierung ent⸗ ſchiedenes Handeln verlangt wird. Maſſenkundgebung von 250 000 Ungarn Für Rückgabe der ungariſchen Gebiele in der Tſchechei Budapeſt, 21. Sept. Ganz Ungarn erhebt am Mittwochabend mit einer mächtigen, in dieſem gewaltigen Ausmaß in Ungarn noch nicht gekannten nationalen Kundgebung ſeine Stimme und forderte in be⸗ eiſterter Entſchloſſenheit die Rückgliederung der eit 20 Jahren in tſchechiſcher Knechtſchaft ſchmachtenden ehemals oberungariſchen Gebiete. Schon ſeit den frühen Morgenſtunden waren in der Hauptſtadt eifrige Vorbereitungen im Gange, um der Maſſenkundgebung, an der etwa 250 000 Menſchen teilnahmen, einen würdigen Rahmen zu geben. Der Heldenplatz, auf dem das Tauſendjahrdenkmal des einſtigen Großungarn ſtolz in den Himmel ragt, war eingeſäumt von Fahnenmaſten, von denen die ungariſche Nationalflagge und die Flagge der Hauptſtadt wehten. Das weite Rund des Platzes gebung. Die Fabriken und ſonſtigen Betriebe atten um 16 Uhr, die Läden und Kaufhäuſer eine Stunde ſpäter ihre Pforten geſchloſſen. Den Anmarſchweg, die Prachtſtraße von Bu⸗ dapeſt, die Andraſſy⸗Straße, ſäumten unüber⸗ ſehbare Menſchenmaſſen. Begeiſterter Jubel be⸗ grüßte die Bilder des Reichsverweſers von Horthy, des Führers und Reichskanzlers, des Duce und des polniſchen Staatspräſidenten, die im Zuge mitgeführt wurden. Feldbi Zadravetz, der die Eröff⸗ m 1 die Schlußanſprache hielt, forderte, von toſendem Jubel der Maſſen dauernd unter- brochen, in mitreißenden Worten der Vater⸗ landsliebe die Rückgabe der an die Tſchecho⸗ Slowakei angeſchloſſenen ehemals ungariſchen Gebiete.. Unter der großen Zahl der Redner ſeien be⸗ ſonders erwähnt die Sprecher der Frontkämpfer, der ungariſchen Jugendverbände, der Arbeiter⸗ ſchaft, ferner die Redner der Ungarn in der Tſchecho⸗Slowakei und die Sprecher der Slolva⸗ ken und der Ruthenen, die einen Teil ihrer Rede in ihrer Mutterſprache hielten. Der Spre⸗ cher der Jugendverbände ſagte, die Welt möge zur Kenntnis nehmen, daß Ungarns Jugend zum Handeln bereit ſei und den Befehl erwarte. Bemerkenswert war ſeine Warnung an jene Elemente innerhalb der heutigen Grenzen Un⸗ garns, die etwa erhofften, im Falle einer krie⸗ geriſchen Entwicklung der Ereigniſſe genau ſo ihr auf Verrat iu de gewinnbringendes Geſchäft zum Abſchluß bringen zu können, wie im Jahre 1918. Die Sprecher der Slo wa⸗ ken und Ruthenen forderten auch für ihre Völker das volle Selbſtbeſtimmungsrecht. Nach der Anſprache des Redners der Front⸗ kämpfer legten die alten Frontſoldaten das feierliche Gelöbnis ab, dem Vaterland und dem Reichsverweſer, ee immer auch kommen möge, ie Treue zu halten. 35 oft ee der Redner die Namen Hitler, Muſſolini oder Chamber⸗ lain erwähnte, antwortete ihm die vieltau⸗ ſendköpfige Menge mit nicht endenwol⸗ lendem Beifall. 8 Nach Schluß der Kundgebung marſchierten die Verbände in geſchloſſenem Zuge ab, erneut jubelnd begrüßt von der vieltauſendköpfigen Menge. Ungarns hallung unerſchülferk Budapeſt, 22. September Unter dem Eindruck der Reiſe des N präſidenten Imredy und des Außenminiſters von Kanya nach dem Oberſalzberg unter⸗ treicht die Morgenpreſſe die ungariſchen orderungen bei der Löſung des tſchecho⸗ lowakiſchen Konflikts mit beſonderer Energie. — Allgemein kommt in den Blättern die Zuverſicht zum Ausdruck, daß die Reiſe der ungariſchen Staatsmänner zum Führer und Reichskanzler einen greifbaren Erfolg bringen werde. Der dem Außenminiſtekcium naheſtehende „Peſter Lloyd“ ſchreibt, das geſamte Un⸗ gartum werde an der Verwirklichung der For⸗ derung nach vollkommen gleicher Behandlung bei der Löſung des tſchecho⸗ſlowakiſchen Prob⸗ lems unerſchütterlich ausharren. Es werde dieſer Forderung mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln Geltung verſchaf⸗ fen. Eine Diskriminierung zuungunſten des Un⸗ garntums wäre einfach unerträglich. Abſchlie⸗ end betont das Blatt, die Aufnahme, die die Forderung der Ungarn, ausgelöſt durch den Ruf, den die durch die tſchechiſche Soldateska geknechteten magyariſchen Brüder erſchallen laſ⸗ ſen, bei dem deutſchen Volk findet, iſt für uns in dieſer ernſten Stunde nicht allein wohltuend, ſondern auch von grundlegender Wichtigkeit. Das Deutſche Reich, Italien und Polen ſind in der Verteidigung der Rechte der grauſam unterdrückten kleinen Völker vollkommen einig. Im reviſtoniſtiſchen„Peſti Hirlap“ heißt es: Jener Staat, der ſeine Geburt einem Be⸗ trug verdankt, und in dem die Tſchechen, die ein Terrorregiment führen, in der Minderheit ge⸗ gegenüber den von ihnen unterdrückten Volks⸗ gruppen ſind, jenes Land, das für Europa eine dauernde Lebensgefahr bedeutet, liegt nunmehr zur Aufteilung verurteilt als mitteleuro⸗ päiſche Konkursmaſſe da. Der nationalvölkſſche„uj Magyarſag“ bringt ſeine Aeberzeugung zum Ausdruck, daß das Treffen zwiſchen Adolf Hitler und Cham⸗ berlain in Godesberg auch für die ungari⸗ ſchen Belange von entſcheidender Bedeutung ſein werde. Die Forderungen der Volksgruppen werden dringlicher hne Konzeſſion wird die koslöſung von der Iſchecho⸗ Slowakei geforderl der Slowaken Prag, 22. Sept. „Keine Rede von einem Regie⸗ rungseintritt“, ſo meldet am Mittwoch über drei Spalten das Blatt der Slowaki⸗ ſchen Volkspartei. Wir ſind, ſo ſchreibt die Zeitung weiter, beauftragt, feſtzuſtellen, daß weder beim Geſpräch mit dem Miniſter⸗ Die Stellungnahme präſidenten noch mit dem Staatspräſidenten die Rede von einem Eintritt in die Regierung war. Treviſo, 22. September Zum Abſchluß des erſten Teiles ſeiner Beſichti⸗ gungsreiſe in Venetien hat der Duce am Mittwochnachmittag vor einer Maſſenverſamm⸗ lung in Treviſo noch einmal das Wort er⸗ griffen. Er betonte, daß die ganze Bevölkerung dieſer teilweiſe ſlawiſch durchſetzten Grenz⸗ gebiete ſtolz darauf ſei, am nationalen Leben des imperialen Italien teilzunehmen. Der Grund für dieſe Erſcheinung ſei, wie gegen⸗ über gewiſſen giftigen und böswilligen Politi⸗ kaſtern von jenſeits der Alpen erklärt werden müſſe, vor allem in der ſelbſtändigen Politik Italiens und ſodann darin zu ſehen, daß für die Löſung gewiſſer Probleme beſondere geſchicht— liche Umſtände erforderlich wären und daß dieſe Probleme klargeſtellt ſeien. „Wenn heute die Tſchecho⸗Slowakei, ſo erklär⸗ te Muſſolini, einem Augenblick gegenüberſteht, den man delikat nennen könnte, ſo deshalb. weil ſie nicht nur die Tſchecho⸗Slowakei war— ſondern ein tſchechiſch⸗deutſch⸗magyariſch⸗rumä⸗ niſch⸗polniſch⸗ukrainiſch⸗ſlowakiſches Staatsgebil⸗ de war. In dem Augenblick, in dem dieſes Prob⸗ lem zur Löſung gebracht wird, wiederhole ich meine dringende Forderung, daß es voll ſt ä n⸗ dig gelöſt wird. Eger, 22. Sept. Die Räumung der Stadt Eger durch die tſchechiſchen Behörden wird fortgeſetzt. Nach- dem gegen Ende der vorigen Woche aus dem La⸗ gerhaus in Eger ſämtliches Getreide fortge- ſchafft wurde, begann man am Dienstag, alle ſtaatlichen Aemter in der Stadt zu evakuieren. Auch das Mobiliar des Gendarmeriekommandos in der Egerer Grabenſtraße ſowie des Polizei— kommiſſariats und des Steueramtes wurde her⸗ ausgetragen und fortgebracht. Rieſige Laſtwa⸗ gen ſchleppten die Akten ſämtlicher Aemter mit ſich. Was mit den Beamten geſchehen iſt, iſt zur Stunde noch nicht aufgeklärt. Auch einge⸗ kleidete Kommuniſten wurden am geſt⸗ rigen Nachmittag in Güterwagen verladen und in Richtung Karlsbad abtransportiert. Die Verhafteten ſind Gaſtwirt Schöner und ein Kamerad der SdP. mit Namen Hermann. Auch ſchleppten die roten Horden auf Grund von Denunziationen der jüdiſchen Firma Rabe einen Angeſtellten weg, der in der FS. tätig war. Das Schickſal aller dieſer Verhafteten iſt unbekannt. Da Eger gegenwärtig einen voll- kommen von Tſchechen entblößten Eindruck macht, haben 120 Ordner der Sdp. und FS.⸗ Leute ſich bereitgeſtellt, die Ordnung aufrecht“ zuerhalten. 5 Hier ſieht man f übertritt in Freiberg in Sachſen. Auch die ſſowalſſchen Holdalen eulfliehen dem Iſchechenlertot Das Blutregiment der tſchechiſchen Soldateska hat auch die anderen Nationalitäten dieſes Mo⸗ ſaikſtaates nicht verſchont. Zahlreiche flowakiſche Soldaten haben mit größter Empörung die deutſche Reichsgrenze überſchritten, weil ſie den Tſchechenterror nicht mehr mitmachen wollten. lowakiſche Soldaten in der Uniform des tſchechiſchen Heeres nach ihrem Grenz⸗ Abgeordneter Dr. Sokol, der gerade aus Prag zurückkehrte, habe das Blatt beauftragt, in dieſem Zuſammenhang folgendes zu erklä⸗ ren: Die Gerüchte über einen Eintritt der Slowakiſchen Volkspartei in die Regierung ent⸗ ſprechen nicht der Wahrheit. Darüber wird nicht verhandelt. Es geht uns um die grundſätzliche Löſung der ſlowakiſchen Frage und das im Sinne des Pittsburger Vertrages wie auch im Sinne des von uns eingebrachten parlamentaxi⸗ ſchen Antrages auf Autonomie. 5 Heute, ſo fährt das Blatt fort, tritt der engere Vorſtand der Hlin ka⸗Par⸗ tei zuſammen. Es iſt natürlich, daß er nicht über die Frage eines Regierungseintritts ver⸗ handeln wird, da dieſe Angelegenheit, wie aus der Erklärung des Abg. Sokol hervorgeht, ge⸗ genſtandslos iſt. Der Vorſtand der Partei hat auch tatſächlich nichts Derartiges beſchloſſen. Endgültige Löfung it nötig! Der Jute hält an ſeiner Meinung über Prag feſt Nalien mißlraul Prag Rom, 22. September Wie ſehr man in Rom den Tſchechen miß⸗ traut, beweiſt am beſten die Tatſache, daß die Meldung über die angebliche Annahme der engliſch-franzöſiſchen Vorſchläge durch die Pra⸗ ger Regierung von den Mittagsblättern noch mit einem großen Fragezeichen ver⸗ ehen wird. Umſo poſitiver werden dagegen die Forderungen Angarns und Polens für ihre Volksgruppen bewertet. Krofla empfing Prag, 22. September. Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro teilt mit: Heute um 12. Uhr nachmittags empfing der Miniſter für Auswärtige Angelegenheiten Dr. Krofta den franzöſiſchen und britiſchen Ge⸗ ſandten und erteilte ihnen im Namen der Re⸗ gierung die Antwort auf deren gemeinſame heute um 2 Uhr früh beim Präſidenten der Re- gierung unternommene Demarche. Wie das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro dieſer Meldung beifügt, werden mit dieſer Antwort die Ver⸗ handlungen über den formalen Vorgang bei der ſachlichen Durchführung der Vorſchläge aufge⸗ nommen, welche die franzöſiſche und die briti⸗ ſche Regierung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ rung am 19. September 1938 zu machen für notwendig gefunden haben. Das Sthickſal Egers völlig ungewiß Beſchießung der Sladk nach erſolgler Näumung? Es iſt völlig ungewiß, was die tſchechiſchen Behörden mit der Evakuierung in dieſen Be⸗ zirten bezwecken. Gerüchte wollen wiſſen, daß die Tſchechen beabſichtigen, Eger nach Abreiſe aller Tſchechen mit Artillerie zu be⸗ ſchießen. Dieſe Meldung wurde jedoch noch nicht beſtätigt. In der Umgebung von Eger, insbeſondere in Richtung Falkenau, ſind Trup⸗ penanſammlungen zu bemerken, ſodaß man annehmen kann, daß Eger entweder eine rein militäriſche Diktatur erhalten wird oder aber doch beſchoſſen werden ſoll. Spionage bei Skoda Pilſen, 22. Sept. In den Skoda⸗Werken in Pilſen ſind in den letzten Tagen in großer Heimlichkeit me hrere Ingenieure wegen Spionage ver⸗ haftet und in das Gefängnis des Kreisge⸗ richtes Pilſen eingeliefert worden. Die Maß⸗ nahmen ſcheinen damit zuſammenzuhängen, daß am Mittwochfrüh zwei Ingenieure der Abtei⸗ lung A im Konſtruktionsbüro ihren Dienſt nicht antraten und eine Kanzleireviſion das Feh⸗ len wichtiger Pläne und Skizzen feſtſtellte. Chamberlain beim König London, 22. Sept. Nach der Kabinettsſitzung wurde Miniſter⸗ präſident Chamberlain in Audienz beim Kön ig empfangen. Chamberlain erſtattete dem König Bericht über die Verhandlungen der letzten Tage und unterrichtete ihn über ſeinen Beſuch beim Führer. heule Abflug Chamberlains London, 22. September. Wie bier verlautet, wird Miniſterpräſident Chamberlain den Flugplatz Heſton heute früh gegen 10 Uhr in einer Maſchine der Britiſh⸗Airway verlaſſen, um ſich zu ſeiner Be⸗ ſprechung mit dem Führer nach Godesberg zu begeben. Im Falle ſchlechten Wetters ſind kleine Abänderungen des Reiſeprogramms mög⸗ lich. Der Miniſterpräſident wird von Sir Horace Wilſon, Sir William Malkin. Berater des Foreign Office, und Miſter Strang ſowie Mr. Humphreys-Davies, einem Privatſekretär Chamberlains, begleitet werden. Gaskriegspſychoſe Bevölkerung beſtürzt über Mangel an Gasmasken Berlin, 21. September Wie dem„Deutſchen Dienſt“ aus Prag ge⸗ meldet wird, hat es in der Bevölkerung größte Beſtürzung hervorgerufen, daß die Verſorgung der Zivilbevölkerung mit Gasmas⸗ ken völlig ausgeſetzt hat, weil die Fabriken den Lieferungsverpflichtungen nicht (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) mehr nachkommen können. Der größte Teil der Bevölkerung ſei daher ohne Gasmasken. — 653 Die Welt fordert Antwort hert Beneſch, wo ſind die zchwerverlezlen von Eger? §§ Eger, 21. September Zu der ungeheuerlichen Lüge des Herrn Be⸗ neſch, daß im Sudetendeutſchen Gebiet Ruhe und Friede berrſche, und daß insbeſondere in Eger überhaupt nur ein einziger Deutſcher ver⸗ haftet worden ſei, iſt ergänzend heute folgen⸗ des feſtzuſtellen: „Abgeſehen davon, daß in Eger eine nicht zu überſehende Anzahl Sudetendeutſcher verhaftet verſchleppt oder ſtandrechtlich ermordet worden iſt, iſt die tſchechiſche Mordgier nicht einmal da⸗ vor zurückgeſchreckt, ſich an den verwunde⸗ ten Deutſchen zu vergreifen. Bekanntlich haben die Tſchechen nach ihren Feuerüberfällen auf wehrlose Deutſche. die mit Panzerwagen und Geſchützen ausgeführt wur⸗ den, die Kameraden und Angehörigen durch Sperrfeuer aus MGs. daran gehindert, wenig⸗ ſtens die Verletzten in Sicherheit zu bringen. Bis zum heutigen Tage iſt aber keiner dieſer Schwerverletzten in ein Egerer Krankenhaus oder in ein anderes ſudetendeutſches Kranken⸗ baus der Umgebung eingeliefert worden. Auch iſt kein einziger Arzt, wie bekannt wird. zu ihrer Behandlung herangezogen worden. Wenn die huſſitiſchen Mordbrenner ihre Opfer nicht nachträglich noch niedergemetzelt und irgendwo verſcharrt haben, ſo haben ſie dieſe im günſtig⸗ ſten Fall nach Innerböhmen verſchleppt, um ſie dort als Geiſeln zu behalten. Auch in dieſem Fall hätten die Tſchechen da⸗ nach eine Methode des volitiſchen Kampfes an⸗ gewandt. wie ſie in Europa ſeit den Zeiten des blutigen Ziska nicht mehr erlebt wurde. Das geqauälte Sudetendeutſchland fordert die ganze Welt auf, an den nicht minder blutigen Nachfolger Ziskas die Frage zu richten: Herr Beneſch, wo ſind die Schwerverletzten von Eger! Der zuſtand der Prager Garniſon Frrohlagerſtällen voll von Klumpen hungriger Flöhe Jung⸗Bunzlau, 22. Sept. Die zur tſchechiſchen Armee überall in der Tſchecho⸗Slowakei in großer Zahl zu Uebun⸗ en(1) einberufenen Reſerbviſten treffen in den tſchechiſchen Garniſonen derart grau⸗ enhafte Verhältniſſe an, daß man den Kopf darüber ſchütteln muß, in welch verant⸗ wortungsloſer Weiſe hier Schindluder mit Men⸗ ſchen, gleichgültig, welcher Nationalität ſie auch angehören mögen, getrieben wird. Nach Prag einberufene Reſerviſten ſchildern übereinſtim⸗ mend dieſe Verhältniſſe und ihr Urteil lautet dabei kurz und draſtiſch: Ein Sauſtall! Der Zuſtand in der Prager Garniſon z. B., ſo berichten Reſerviſten, ſei einfach grau⸗ enhaft. Bei Antritt der Uebung hätten die Reſerviſten überhaupt keine Uniform erhalten, ſondern erſt nach tagelangem Warten ſeien ſie einzelſtückweiſe damit lückenhaft verfſehen wor⸗ den. Als Unterkünfte wurden ihnen total ver⸗ wanzte und ungenügende Strohlagerſtätten voll von Klumpen hungriger Flöhe geboten. Erſt nach Tagen erhielten ſie ihren Sold, und es ging in der Hauptſache darum, daß ſie über⸗ aupt da waren, denn Dienſt ſei ſo gut wie überhaupt keiner geweſen. Ebenſo berichten die Reſerviſten über die ſchwere Verſeuchung der Tſchechen⸗Soldateska mit bolſchewiſti⸗ ſchem Haß und Ideengut. henlein bei den Flüchklingen 2 8 Annaberg, 22. Sept. Auf einer Beſichtigungsfahrt ſtattete Kon⸗ rad Henlein ſächſiſchen Flüchtlingslagern in Begleitung verſchiedener führender Männer der Sudetendeutſchen Partei am Mittwoch nach⸗ mittag einen Beſuch ab. „Der Führer der Sudetendeutſchen beſuchte zu⸗ nächſt auf dem Schillerplatz die dort aufmar⸗ ſchierten ſudetendeutſchen Flüchtlinge und un⸗ terhielt ſich mit ihnen herzlich. Dann begab er ſich in das Annaberger Rathaus, wo er ſich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Vom Balkon des Rathauſes aus richtete Konrad Hen⸗ lein an die etwa 10 000 Volksgenoſſen aus dem oberen Erzgebirge einige Worte, die mit großer Begeiſterung aufgenommen wurden. „Im Namen der Männer des ſudetendeutſchen Freikorps“, ſo ſagte er„und des geſamten Su⸗ detendeutſchtums danke ich Euch allen, daß ihr uns ſo herzlich und ſo gaſtlich aufgenommen habt. Wir ſind von drüben zu Euch herüberge⸗ kommen, nicht weil wir Sorgen um unſer Leben hätten, ſondern weil wir entſchloſſen ſind, mit der Waffe in der Hand die Frei⸗ heit unſerer Heimat zu erkämp⸗ fen. Die Freikorpsmänner kennen nur eins: Siegen oder ſter ben. Daß wir ſiegen werden, iſt mein unerſchütterlicher Glaube. Polen verſlärkt Grenzwachen Uebertritte tſchechiſchen Militärs halten an Kattowitz. 22. September. An zahlreichen Stellen der polniſchen Grenze ſind Soldaten der tſchecho⸗flowakiſchen Armee auf polniſches Gebiet übergetreten. Ins⸗ geſamt ſind es bisher weit über 1000 Mann, unter denen ſich außer Polen. Ukrainern und Ungarn auch viele Sudetendeutſche befinden. Sie wurden in beſonderen Lagern unterge⸗ bracht. Dienstag hat Polen ſeine Grenzwachen entlang der polniſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Grenze weiter verſtärkt. Die halbamtliche pol⸗ niſche Iſkra betont, daß Polen der polniſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei ſelbſt mit Gewalt, wenn es ſein muß, den Weg ins Va⸗ terland bahnen werde. Das iſt Herrn Beneſchs Mordſtaat Karlsbad, Marienbad und Franzensbad ſollen in die Luft fliegen 88 Graslitz, 21. September. In Außig hat, wie bereits berichtet wurde, die Scharfmacherpartei der tſchechiſchen Armee an den roten Mob Sprengſtoffe und Chlorgas⸗ flaſchen verteilt und nach rotſpaniſchem Muſter Giftgastrupvs und Dynamiteros ausgebildet, die die Stadt im geeigneten Augenblick in einen Trümmerhaufen und ein Leichenfeld verwandeln ſollen. Dieſe unbezweifelbare Tatſache hat in der ganzen Welt Entſetzen erregt und einiges dazu beigetragen, daß der Stab der Weltmei⸗ nung über den Raub⸗ und Mordſtaat des Herrn Beneſch gebrochen iſt. Giftgastransporte in die Volkshäuſer Leider beſchränkt ſich das grauenvollen Vor⸗ haben der huſſitiſchen Kataſtrophenpolitiker aber nicht auf die Stadt Außig. Es handelt ſich keinesfalls etwa um ein eigenmächtiges Vor⸗ gehen der Außiger Militärbehörde. Nachrich⸗ ten, die aus vielen deutſchen Städten einlaufen, melden übereinſtimmend von geheimnis⸗ vollen nächtlichen Transporten, die in den ſogen. Volkshäuſern der Roten ein; treffen. Laſtwagenführer, die gezwungen wor⸗ den ſind, derartige Transporte unter ſchärfſter Bewachung zu übernehmen, erzählen, daß den Kiſten, die ſie fuhren, ein unerklärlicher Geruch ausſtrömte. Sie wurden regelmäßig von Kopfſchmerzen und Uebelkeit befallen, ſo⸗ bald ſie mithelfen mußten, dieſe Kiſten in die Lagerräume der Roten Wehr zu tragen. In Graslitz wurden mehrere Laſtwagenſen⸗ dungen dieſer Kiſten in die Kellerräume des der Adele Neugebauer gehörenden Hauſes in der Richard⸗Wagner⸗Straße und im Nachbarhauſe untergebracht, das der Frau Gindely gehört. Die Bewohner dieſer beiden Häuſer, aber auch Per⸗ ſonen, die ſich nur für kurze Zeit darin aufhiel⸗ ten. wurden alsbald von Beſchwerden befallen. die für leichte Gasvergiftungen ganz typiſch ſind. Nacht für Nacht herrſcht in den beiden Häu⸗ ſer ein reges Kommen und Gehen der in Mi⸗ litäruniformen geſteckten roten Banditen. die die Kellerräume dann mit ſchweren Koffern und Paketen verlaſſen. Am Dienstag traf in Gras⸗ litz aus Prag ein Transport mit Gasmasken ein, die ſofort an die Rote Webr verteilt wurden. Damit iſt auch der Mangel an Gasmasken er⸗ klärlich. der die Prager Zivilbevölkerung in die⸗ ſen Tagen ſo ſtark beunruhigte. Die Gasmasken werden zur Ausrüſt ung der roten Ver⸗ brecher benötigt, die nur darauf warten, Giftgasflaſchen in die Häuſer der Deutſchen und nach bolſchewiſtiſch. Muſter in die Folterkammer ihrer Geiſelgefängniſſe zu werfen. Die roten Mordbrenner, die an den Abenden in breiter Front hinter einem ſichernden Panzerwagen durch die Straßen ziehen, um die Deutſchen in die Häuſer zu treiben, rühmen ſich offen,. daß ſie nur noch die Zündſchnüren ihrer Spreng⸗ ladungen anzuzünden hätten. In den weltberühmten Kurorten Karls⸗ bad. Marienbad und Franzensbad haben die Tſchechen in nächtelanger Arbeit rie⸗ ſige Ekraſitladungen in den Kellern der großen Hotelpaläſte und Kurhäuſer an⸗ gebracht. Ein nach Graslitz zurückgekehrter Unterhäuptling der Roten Wehr erklärte ganz offen, daß die Deutſchen in den berühmten Bä⸗ 0005 keinen Stein auf dem anderen finden wür⸗ en. „Auch die engliſchen und franzöſiſchen Schweine dürften dann ſehen, wo ſie ihre fetten Bürger⸗ bäuche ſpazierentragen wollten.“ In Silberbach bei Graslitz wurden am Diens⸗ tag mehrere Laſtautos mit Benzinfäſſern zur Poſt und zum Hofgaſthaus gebracht und von uniformierter Roter Wehr unter Anführung eines aktiven Feldwebels namens Vondracek entladen. Es handelt ſich hier um die gleichen Vorbereitungen zur Maſſenbrandſtif⸗ tung. die nun bereits in den meiſten ſudeten⸗ deutſchen Orten getroffen worden ſind. Zur gleichen Zeit ſchaffen die Tschechen ihre eigene Zivilbevölkerung aus dem von ihnen ſelbſt mit Mord, Brand. Giftgas und Spren⸗ gungen bedrohten Gebiet. Während die deutſche Bevölkerung mit Gewalt an der Flucht gehin⸗ dert wird, ſind am Dienstag in Eiſenberg die Frauen und Kinder der tſchechiſchen Reamten aus der ganzen Umgebung im roten Volkshaus verſammelt und eilig in Laſtwagen nach Inner⸗ böhmen geſchafft worden. Das britiſche Kabinett trat geſtern nachmit⸗ tag um 3 Uhr zu ſeiner angekündigten Sonder⸗ ſitzung zuſammen. Mein Freund juli- Bumm Die Abenteuer des Kapifäns Lauferbach von der„Emden“ Heræusgegeben von Graf Fellx von Luckner G56. Fortſetzung) Inzwiſchen wandte ich den Bug der„Marie“ der norwegiſchen Küſte und dem Skagerrak zu, ohne auch nur die Spur eines U-Boots zu fin⸗ den. Zwar lief ich innerhalb der neutralen Zone an zwei britiſchen Dampfern vorbei. mußte ſie aber leider ungeſchoren laſſen. Im Laufe des Tages wurde es nebelig. In der Nähe von Gothenburg wären wir faſt in einen ſchwediſchen Segler hineingerannt. Wir ſchoren ſo nahe daran längs, daß ich den Gold- ſtreifen an der Mütze des Kapitäns erkennen konnte. Es ſplitterte und krachte auch Ver⸗ ſchiedenes, aber im großen und ganzen kamen wir glimpflich davon. 5 Die ganze Nacht hindurch verfolgten wir äußerſt behutſam unſeren Kurs und auch als es heller wurde, hüllten uns immer noch ringsum Nebelſchwaden ein. Es war ein niederträchtiges Wetter, aber unſertwegen hätte der Nebel noch einmal ſo dicht ſein dürfen. Vor uns im Dunſt lag eine merkwürdige Rauchfahne. „Sieht nach Torpedobooten aus.“ „Wahrſcheinlich eine deutſche Flottille“, meinte mein Wachoffizier.„Eigentlich könnte die uns weiterlotſen.“ „Deutſche?“ zweifelte ich.„Jetzt. wo faſt alle verfügbaren Kräfte vor Oeſel zuſammengezogen ſind?“ Und bedenklich ſchüttelte ich den Kopf. An dieſem Vormittag des 2. November ſtan⸗ den wir etwa zwölf Seemeilen nordweſtlich vom ſchwediſchen Kap Kullen. Ich ſah zu dem Rauch hinüber, der ſich zuſehends verſtärkte. Kein Zweifel, es herrſchte„dicke Luft“. Feindliche Zerſtörer würden uns natürlich zwecks Anter⸗ ſuchung anhalten. Ich ließ daher„Klarſchiff“ durchſagen. Inzwiſchen traten die Boote— es waren ihrer ſechs— nach und nach aus dem Nebel. Sie näherten ſich mit großer Fahrt und umſtellten die„Marie“. Wie ich befürchtet hatte, waren es Engländer. Schon machte das Führerſchiff Signal.„Zeigen Sie Ihre Flagge, ſonſt wird gefeuert.“ Da ſaßen wir alſo richtig in der Falle! Kein Ausweg. Nun, wenigſtens wollten wir in Ehren untergehen, und ſollte ein widriges Ge⸗ ſchick mich das Gefecht überleben laſſen, ſo— Unwillkürlich krampfte ſich die Rechte um den Griff der Piſtole. Die Leute wären einfach als Kriegsgefangene interniert worden, mir aber blühte Schlimmeres. Der Meuterei von Singapur wegen würden die Engländer ſehr kurzen Prozeß mit mir gemacht haben. Mein Schäferhund„Luchs“ rannte auf Deck umher und bellte die Mannſchaften an, die auf ihre Gefechtsſtationen eilten. Ich rief ihn zu mir und ſtreichelte ſeinen zottigen Kopf. Meine getreue Freundin, die Pfeife, ſteckte erkaltet zwi⸗ ſchen meinen Zähnen.. g „Hoch mit der Kriegsflagge!“ Sie wehte aus. Die Geſchützpforten klappten nieder und dann donnerte es überall los. Von einem Gefecht im eigentlichen Sinne konnte kaum die Rede ſein. Dazu waren die Kräfte zu ungleich verteilt. Die Backbordſeite unſeres Dampfers litt beſonders ſtark. Die feindlichen Granaten durchſchlagen die Bordwand, raſierten Aufbauten und Decks. und detonierten mit ohrenbetäubendem Krachen. Innerhalb weniger Minuten ging alles in Trümmer. Zerreißendes Metall. ſplitterndes Holz mähte die Beſatzung nieder. Wir taten, was wir konnten. Obwohl Copyright by Koehler à Amelang. Leipric ſie die Ausſichtsloſigkeit unſeres Widerſtandes erkannten, ſchlugen ſich meine Braven pracht⸗ voll. Von der gänzlich zerſchoſſenen Brücke eilte ich an Oberdeck hinunter, um von dort aus das Feuer zu leiten. Noch waren die meiſten Ge⸗ ſchütze intakt. Zwei der feindlichen Boote zogen ſich getroffen zurück. Gerade als ich an Deck ſprang, erhielten wir einen Volltreffer in den Heizraum. Mit einem ſcheußlichen Brüllen und Ziſchen gingen die Keſſel hoch. Die Gewalt der Exploſion 1 mich der Länge nach nieder, aber ſofort war i wieder auf den Beinen und ſtürzte von Leut⸗ nant z. S. Chriſtianſen begleitet, zur vorderen Artilleriegruppe. Da ſchlug eine Granate zwi⸗ ſchen uns ein. Ein Splitter traf mich an der Schulter, ein anderer am Bein. aber zunächſt ſpürte ich keinerlei Schmerz. 8 Chriſtianſen lag ſeltſam zuſammengekrümmt auf den blutbeſudelten Planken. Zwar ver⸗ ſuchte ich ihn aufzurichten, mußte aber die Nutz⸗ loſigkeit meiner Bemühungen einſehen. Er vermochte nicht mehr zu ſprechen und die Augen wurden bereits glaſig. Er winkte nur ſchwach mit der Hand, ich ſolle ihn liegen laſſen. Dicht neben ihm lag mein Hund„Luchs“. Tot. Mit zerſchmetterten Keſſeln trieb die„Marie“ ſteuerlos auf den Wellen. Rings um die Reſte der Brücke raſten die Flammen. aber noch im⸗ mer ſchoſſen die 10,5⸗Ztm.⸗Kanonen aus heißen Rohren. Die Beſatzung hielt ſich heldenhaft. Noch ſtanden die Maſten und der von Spreng⸗ ſtücken durchſiebte Schornſtein. Und noch immer ergoß ſich der Hagel feindlicher Geſchoſſe über uns. Dann erfolgte ein dumpfer Schlag— der erſte Torpedo! Er hob das Vorſchiff und ſchleuderte die dortſtehenden Geſchütze in die Luft. Nun hatten wir zur Maskierung eine derartige Holz⸗ ladung an Bord, daß wir nur ſehr ſchwer ſinken konnten. Der Torpedo riß indeſſen ein ungeheures Loch in unſere Seite, ſo daß die Ladung teilweiſe hindurchrutſchte und die See alsbald mit Balken bedeckt war.. Da traf uns der zweite Torpedo am Heck und damit war es aus. Er brachte die dort aufge⸗ ſtapelten Waſſerbomben zur Exploſion und ſetzte das Achterſchiff in Brand. Auch vorne lohte die Glut, und der Laderaum glich einer flammenden Hölle. Einige der Leute ſuchten das Feuer zu bekämpfen, aber ich erkannte nur zu gut, daß nichts mehr zu retten war. 5 Durch den uns umgebenden Dunſt und Qualm, der uns nahezu jegliche Ausſicht raubte, bemerkte ich plötzlich den einen unſerer Geg⸗ ner, der kaum dreißig Meter von uns entfernt vorüberglitt. Im erſten Augenblick dachte ich, er wolle längsſeit kommen, um den Reſt von uns an Bord zu nehmen. Die Marie“ lag faſt bis zum Oberdeck im Waſſer und zeigte ſchwere Schlagſeite nach Steuerbord. Ich lehnte an einem der von Granaten zerfetzten Beiboote auf dem Vordeck. Alles war jetzt in Rauch und Flammen gehüllt. „Dies iſt nun das Ende“, ging es mir dumpf durch den Sinn. Meine Schulter begann uner⸗ träglich zu ſchmerzen und meine Gedanken ver⸗ wirrten ſich. Ich warf mein Glas über Bord und griff zur Piſtole. (Fortſetzung folgt) Sturmverwüftungen in Amerika der geſamke Schiffsverkehr stillgelegt— Bisher 37 Tole New Vork, 22. September. Nach fünftägigen ununterbrochenen Regen⸗ ſtürmen fegte ein tropiſcher Hurrikan mit 100 Stundenkilometer Geſchwindigkeit, vom Golf von Mexiko kommend, über die At⸗ lantikküſte von Nordkarolina bis Maine. Der geſamte Schiffsverkehr wurde stillgelegt. Zahl⸗ reiche Städte und Dörfer, beſonders in den Neuengland ⸗Staaten, ſtehen unter Waſſer. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen New Vork und den nördlichen Städten wurde unterbrochen, da die Dämme zerſtört, die Schienen unterſpült und die Brücken eingeſtürzt ſind. In den Waldgebieten verurſachte der Sturm rieſigen Windbruchſchaden. Auf freiem Lande wurden die Telephon⸗ und Kraftſtromleitungen unterbrochen. Bisher konnten 37 Tote geborgen werden. Der Schaden beziffert ſich bereits auf 10 Millionen Dollar. anadas Fünflinge unlerm Meſſer Die Mandeln ſollen ihnen entfernt werden Callander(Ontario), 21. Sept. Die vier Jahre alten Fünflinge der Familie Dionne ſollen noch in dieſem Monat operiert werden. Sie haben vor einiger Zeit, infolge gegenſeitiger Anſteckung, eine mehrwöchige Er⸗ kältung durchmachen müſſen, in deren Verlauf die behandelnden Aerzte für eine Entfernung der Mandeln plädierten. Der Leibarzt der Fünflinge, Dr. Dafoe, war zunächſt gegen dieſen chirurgiſchen Eingriff, weil er auch den gering⸗ ſten Anſchein einer Gefahr von den Kindern fernhalten wollte. Inzwiſchen hat er ſich aber überzeugen laſſen. Somit werden die fünf Schweſtern demnächſt gemeinſam und zum erſten Male vom Chirurgen behandelt werden. Kleines Kind ſtarb vor hunger Zwei Frauen vernachläſſigten Zwillinge abſichtlich Neu⸗Nupin, 21. Sept. Das Neu⸗Ruppiner Schwurgericht verurteilte eine 52jährige Frau Eliſe Lahn und deren 22⸗ jährige Tochter Hilde Lahn zu dreieinhalb Jah⸗ ren Gefängnis, weil ſie zwei kleine Kinder, die ihrer Obhut anvertraut waren, derartig ver⸗ nachläſſigt hatten, daß eines der Kinder, ein Junge, buchſtäblich vor Hunger ſtarb, während das kleine Mädchen im letzten Au⸗ genblick 3 und am Leben erhalten werden konnte. Die beiden Kinder, ein Zwillingspaar, waren den Frauen, wie ſie ausſagten, nur eine Laſt, zumal es ſich um unehelich geborene Kin⸗ der handelte, um die ſich der Vater nicht küm⸗ merte. Als die Kinder nun krank wurden, hol⸗ ten die Frauen keinen Arzt, bis es zu ſpät war. Grabrede in Genf Genf, 22. September. Litwinow⸗Finkelſtein trat in der heutigen Genfer Schwatzverſammlung auf und produzierte ſich in der Form äußerſt wortreich als Anwalt Beneſchs. Seine Rede glich inhaltlich trotz einiger ſcharfer Worte einer Grabrede aufs Haar. Reſignierte Feſtſtellungen wechſelten ſich ab mit bitteren indirekten Ankla⸗ gen gegen England und Frankreich, denen er „ſchwächliche Haltung“ vorwarf Schließlich er⸗ klärte Litwinow⸗Finkelſtein achſelzuckend, es ſei nicht die Schuld der Sowjetunion, wenn man den diplomatiſchen Bemühungen Moskaus zu⸗ ade der Tſchecho⸗Slowakei nicht das nötige ntereſſe entgegengebracht habe. Leider aber, ſo ſchloß er pathetiſch, ſeien dann Schritte unter⸗ nommen worden,„die zu einer Kapitulation geführt haben und führen mußten“. Aus techniſchen Gründen hat ſich der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein. im Einvernehmen mit dem Präſi⸗ denten des Königlich Italieniſchen Automobil⸗ clubs Graf Bonacoſſa entſchloſſen, die Gemein⸗ ſchaftsveranſtaltung des deutſchen und italieni⸗ ſchen Kraftfahrſports die Fahrt„Berlin Nom“ auf das Frühjahr 1939 zu verlegen. Pieter ſie au Verbr. Ein! war. „ Erwif den K „De Stim Es n Leute dorderen nate zwi⸗ an det unächt ektünnt War ber⸗ die Nutz hen. Et le Augen r ſcwach en. Dicht dot „Marie“ die Rette koch im⸗ 6 heißen Mdenhaft. Spteng⸗ ch immer oſſe über der erſte hleudette ft. Nun ige holz⸗ ſchwer eden ein daß die die See Held und tt aufge⸗ o und vorne ich einet ſuchten inte nut it und t Uubte, er Geg⸗ aulſernt die ich, et von ne“ lag eſchwete inte an eiboote jut und t dumpf m mer⸗ len ver⸗ et Both 0 penllas E Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt N (11. Fortſetzung) Hein, der noch nicht wußte, wer draußen an der Tür zerrte, hielt ſie mit allen Kräften zu. Antje ſaß un⸗ ruhig auf der Kiſte, ihr war recht unbehaglich zumute. W Franz an die Tür. „Mach doch auf, Marie! Sei nicht ſo.. will dir doch bloß was Wichtiges ſagen!“ 1 5 er. 15 Hein atmete erleichtert auf, als er die Stimme ſeines Kameraden erkannte. Ein ſpitzbübiſches Grinſen ging über ſein Geſicht. Ganz plötzlich öffnete er die Tür ſpaltbreit und ſteckte ſeinen Kopf heraus. „Na.., ſprich doch, Schatzi!“ griente er. Franz prallte zurück. „Du biſt's, du Halunke?“ a f Wütend riß er die Tür ganz auf. Antje ſprang auf und lief an den beiden vorbei, aus dem Hauſe heraus. „Ah! Darum!“ meinte Franz vorwurfsvoll zu Hein. „Solche Sachen machſt du!“ 5 Treuherzig ſah ihn Hein mit ſeinen großen blauen i Augen an. „Fehlt dir was? Du biſt ſo gelb im Geſicht! Sollte das vielleicht der Neid des Erfolgloſen ſein?“ frozzelte er weiter. „Leck mich doch... „Nee! Ich will mir das Naſchen nicht angewöhnen!“ rief Hein ihm nach. Mit einem Knall ſchlug Franz die Tür hinter ſich zu. Achſelzuckend holte ſich Hein einen Beſen aus dem Verſchlag und begab ſich damit in ſein Zimmer. „Was kann ich dafür, wenn deine Marie nich ſo will, wie du möchteſt!“ brummte er. K Argerlich wandte ſich Franz zur Tür des Zimmers, in dem er mit dem Leutnant ſchlief. Marie hatte inzwiſchen auf dem Hof ihren Kater Vieter entdeckt, wie er an dem Milchtopf naſchte, den ſie auf dem Fenſterſims abgeſtellt hatte. Sie packte den Verbrecher im Genick und nahm ihn auf den Arm. Ein Blick überzeugte ſie, daß der Milchtopf halbleer war. 0 „Warte, du Bieſt!“ drohte ſie.„Schon wieder naſchen! Erwiſche ich dich noch einmal, dann ſchmeiße ich dich in den Kanal!“ „Daß ich nicht lache!“ ertönte da hinter ihr eine Stimme. Es war Ferdinand, der eben auf den Hof kam. „Gib den Kater her!“ forderte er ſie auf.„Ich werde ihn für dich in den Kanal ſchmeißen!“ „Das möchteſt du wohl?“ gab Marie ſpöttiſch zurück. „Nein, ſeine Krallen brauche ich noch!“ i Mit der Katze auf dem Arm wandte ſie ſich zum Hauſe. Haſenbein folgte ihr. „Für die Brüder da drin, was?“ fragte er und zeigte nach dem Zimmer Heins. „Nicht nur für die!“ erklärte Marie, ohne ſtehenzu⸗ bleiben. „Aber Marie, einen Augenblick!“ wollte er ſie zu⸗ rückhalten. „Hab' keine Zeit!“ Eilfüßig lief ſie die Treppe hinauf. Mit einem Blick des Bedauerns ſah ihr Haſenbein nach, dann drehte er ſich um und aing auf Heins Zimmer zu. Dort war Hein am Wirren. Er hatte friſches Waſſer in die Schüſſel gegoſſen und ſpazierte nun mit dieſer in der Stube umher. Alle Augenblicke ſchlürfte er den Mund voll Waſſer und ſpritzte dieſes in großem Bogen auf den Boden. Nach dieſer Spritztour griff er zu ſeinem Beſen und begann zu kehren. Papier und alle möglichen Abfälle holte er unter den Betten und aus den Ecken hervor. Vergnügt pfeifend fegte er ſie zu⸗ ſammen. Da trat Ferdinand Haſenbein ins Zimmer „Euer Leutnant nicht hier?“ fragte er. Hein ſah kaum auf und kehrte weiter. „Das ſiehſte doch, nöch?“ „Wo iſt er denn?“ Ferdinand kam näher. „Frag ihn ſelber!“ „Kommt er bald?“ „Weiß ich nich!“ Ferdinand lehnte ſich in erhabener Poſe an den Tiſch und ſah naſerümpfend der Fegerei Heins zu. Dann werde ich warten!“ Oein erwiderte nichts. Aber mit großem Schwung begann er jetzt, den Dreck auf Ferdinand zu zu kehren. Dann fuchtelte er ihm mit dem Beſenſtiel vor der Naſe u mal a 5 g A doch Platz genug hier!“ proteſtierte Ferdinand ich zurück. * machte ſich einen Spaß daraus, ihn weiter treiben. n 03, partih! Nimm deine Hammelbeine aus der Jabrbabhn! Du ſtörſt den ganzen Betrieb! Ferdinand war zu feige, mit dem großen krüftigen Burſchen anzubinden. Er zog es vor, Tätlichteiten zu vermeiden, ohne ſich dabei allzuviel von ſeiner Würde zu vergeben. Als ihm Hein nun aber mit dem Beſen über die Beine fuhr, da wurde ihm die Geſchichte doch u bunt und wütend ſchrie er los. 0„Ich verbitte mir das! Nehmen Sie ſich in acht, Sie!“ „Wiehere mich nicht ſo dämlich an, du geſchniegelter Etappenhengſt!“ ſagte Hein gleichmütig. Den Dreck, den er unter den Betten und aus den Ecken hervorgeholt hatte, fegte er unter das Kanapee. „So! Schnippeldebong!“ Befriedigt ſchaute er, auf ſeinen Beſen geſtützt, auf ſein Werk. Dabei fiel ſein Blick auch auf das zweite Zimmerfenſter, das noch immer geſchloſſen war. Er ſtellte den Beſen ab und ging, es zu öffnen. „Laßt Sonne herein!“ Er beugte ſich zum Fenſter hinaus. „Ei, et! Was haben wir denn da?“ Draußen auf dem Sims ſtand der vergeſſene Milch⸗ topf. Hein nahm ihn herein, ſah hinein und roch daran. „Oh!“ machte er entzückt.„Friſche Milch! Haben wir lange nich gehabt!“ Er hob den Topf zu Ferdinand, der ihn geſpannt beobachtete. „Proſt Milch!“ Er ſetzte an und tat einen kräftigen Schluck. f Schadenfroh lachte Haſenbein auf. „Guten Avvetit!“ Hein ſetzte den Topf ab. „Gönnſt ſie mir wohl nich? Willſt woll was ab⸗ haben?“ „Nee! Brrrr!“ übertrieben ſchüttelte ſich Ferdinand. „Die gönn' ich dir gern!“ Hein ſtutzte, ſah in den Milchtapf, roch daran. Sah wieder auf Ferdinand und fragte mißtrauiſch: „Warum?“ Ferdinand feixte höhniſch. „Weil Maries Kater drin geweſen iſt!“ „Das lügſt du!“ f „Ich hab's ſelber geſehen, wie das Bieſt aus dem Topf geſoffen hat! Deshalb hat die Marie ja auch die Milch ſtehenlaſſen!“ erklärte Ferdinand überlegen. Jetzt war es an Hein, wütend zu ſein. „So...! Und da läßt du mich erſt trinken...? Da! Du Ekel!“ Mit einer ſchnellen Handbewegung ſchüttete er Fer⸗ dinand den Inhalt des Topfes ins Geſicht. Wie ein begoſſener Pudel ſtand Haſenbein da. In Augen, Naſe und Mund war ihm die Milch gedrungen. Sie tropfte ihm vom Geſicht herab, lief ihm in den Kragen. Seine aanze Uniform war beſudelt. Er ſchnappte nach Luft. W rſcheinlich ware es zwiſchen den veiden jetzt voch noch zu einer Keilerei gekommen, wenn nicht in dieſem Augenblick von der Tür her eine Stimme„Achtung!“ gebrüllt hätte. f Es war Klaus, der ſchwer bepackt für Leutnant Dierk die Tür geöffnet hatte, und dieſem nun den Vortritt ließ. Hein und Ferdinand fuhren nach der Tür herum. Ferdinand verſuchte mit Mühe, in ſeiner jammervollen Verfaſſung Haltung anzunehmen. Hein ſchob den Milch⸗ topf aufs Fenſterbrett und ſtand in der läſſigen Art des Frontſoldaten ſtramm, wobei er eine möglichſt un⸗ ſchuldsvolle Miene zur Schau trug. Langſam kam der Leutnant näher, ſah forſchend von einem zum andern. Klaus legte inzwiſchen auf dem Tiſch ab, was er von der Bagage geholt hatte. Dar⸗ unter die Laute von Franz und ſeine Teufelsgeige. Dierk blieb vor Haſenbein ſtehen. Er konnte ſich ein Lächeln kaum verbeißen. „Menſch, wie ſehen Sie denn aus? Geradezu be⸗ lämmert! Baden Sie morgens in Milch, um ſchön zu bleiben? Oder was iſt los?“ Ferdinand verdrehte hilflos die Augen nach allen Seiten und ſuchte nach einer Antwort. „Reden Sie doch, Mann!“ „Verzeihung, Herr Leutnant!“ ſtammelte Haſenbein. „Dieſer Hein Lammers“ „ iſt unſchuldig, Herr Leutnant!“ fiel ihm Hein ins Wort.„Die Sache iſt nämlich ſo: ich fege gerade die Stube aus, da kommt plötzlich der Haſenfuß zur Tür herein. Dabei ſtolpert er über meinen Beſen und ich ſchlage den Milchtopf da herunter!“ Er ging zum Fenſter und zeigte den Topf vor. So kaltblütig und keck log er, daß Ferdinand Mund und Naſe aufriß und ſich gar nicht traute, ihm zu wider⸗ ſprechen. Der Leutnant ſagte nichts, ſondern hielt nur die beiden ſcharf im Auge. „Tia“, fuhr Hein fort.„Und da brachte der Haſenfuß unglücklicherweiſe ſeinen Nuſchel dazwiſchen, und da war das Mallör auf einmal paſſiert! So war's doch, nicht wahr?“ Er knuffte Ferdinand in die Seite. „Jawoll! So ähnlich, Herr Leutnant!“ beſtätigte Fer⸗ dinand. „So, ſo?“ fragte Dierk.„Und der Topf iſt dabei heil geblieben?“ Er kannte ſeinen Pappenheimer und glaubte ihm kein Wort. Hein ſtarrte ganz dumm auf den Topf. „Ja, allerdings! Der Topf iſt heil geblieben!“ Er hielt ihn Ferdinand hin.„Da haben wir noch Glück gehabt, nicht wahr, Haſenfuß?“ Gegenüber ſolcher Frechheit verſtummte ſelbſt Fer⸗ dinand, der ſonſt gewiß nicht auf den Mund gefallen war. Er konnte nur nicken. Das Armeſündergeſicht und das Lausbubengeſicht— es war zuviel für Leutnant Dierk. Er drehte ſich um, um ſein Lachen nicht zu zeigen. Vergnügt zwinkerte ihm Klaus zu. Dierk zwang ſich zum Ernſt. „Schön! Dann iſt die Sache in Ordnung?“ fragte er Ferdinand. „Jawoll, Herr Leutnant!“ Ich dachte ſchon, du willſt mich belügen, Hein!“ wandte ſich Dierk nun an dieſen. Lirusffeex MikfAN ROMAN VON UNE CONTAN 1 Hein ſetzte eine ganz erſtaunte und beinahe beleidigte Miene auf. „Aber Herr Leutnant kennen mich doch!“ „Ja... eben deshalb!“ ſagte Dierk trocken. Haſenbein machte einen Schritt auf ihn zu und nahm wieder Haltung ein. „Haben Sie noh vas für mich?“ fragte Dierk. „Jawoll, Herr Leutnant!“ „Dann ſchießen Sie los, Mann! Und dann verſchwin⸗ den Sie und putzen Sie ſich ab! So können Sie ooch nicht herumlaufen!“ „Jawoll, Herr Leutnant!“ Ferdinand riß die Hacken zuſammen.„Beſtellung vom Herrn Major für den Herrn Leutnant! Der Herr Major läßt Herrn Leutnant fragen, ob Herr Leutnant mit Herrn Major heute abend eine Pulle Wein trinken möchte... Außerdem lädt der Herr Major Herrn Leutnant für morgen abend zum Haſenbraten ein!“ „Donnerwetter!“ ſagte Dierk angenehm überraſcht. „Natürlich komme ich! Heute abend und morgen erſt recht! Haſenbraten! Wie lange haben wir den nicht ge⸗ ſehen! Woher hat denn der Herr Major den Haſen?“ „Der Herr Major hat ihn noch nicht, aber der Herr Major iſt heute auf der Haſenjagd!“ „Iſt gut! Danke ſchön!“ Grüßend ging Dierk auf ſein Zimmer. N Hein aber ſchlug Ferdinand auf die Schulter. „Haſenjagd!... Menſch, Haſenfuß, daß mich da dein Name nich ſchon eher drauf gebracht hat!“ Ferdinand verſtand nicht recht, was er meinte, und ſah ihn mißtrauiſch an. „Alleh hop! Haſt du nicht gehört, was dir der Leut⸗ nant geſagt hat?“ fragte Hein.„Verſchwinde, wie die Wurſcht im Spinde!“ Ferdinand ließ ſich das nicht zweimal ſagen. „Du, Hein! Was für Dönekens haſte wieder im Brä⸗ gen?“ forſchte Klaus. „Fronterinnerungen plagen mich!“ erklärte Hein pathetiſch.„Daß ich nur dieſen Wink des Schickſals vergeſſen konnte! Aber noch iſt es nicht zu ſpät... 4 Allong ſangfang terribel!“ 8. Langſam ſchaukelte der Wagen mit der Jagdgeſell⸗ ſchaft einen wenig befahrenen, holprigen Feldweg ent⸗ lang. Die Herbſtſonne ſchien freundlich auf die kahlen Fluren. Der Veterinär hob ſich etwas von ſeinem Sitz und deutete auf ein nicht zu fernes dunkles Wäldchen. „Dort drüben, Herr Major, rechts bei dem Wald⸗ ſtück, habe ich die Haſen geſehen!“ „Da ſind wir ja mit der Zuckelkutſche hier ſchön im Bogen gefahren!“ meinte Grothe. „Leider, Herr Major! Ich reite ſonſt ſ—tets quer⸗ feldein und ſ-pare damit eine S-tunde Weg!“ „Da wären wir deſſer zu Fuß gegangen!“ warf der Sekretär ein.„Warum haben Sie das nicht gleich eſagt?“ 5 Na, meine Herren, jetzt ſind wir hier“, erklärte der Major.„Beſſer ſchlecht gefahren, als gut im Schmutz gewatet! Hauptſache... Ah...! Es kommt mir einer vor die Flinte!“ ** Querfeldein ſtampfte um dieſe Zeit Hein, in Mantel und Feldmütze, ſein achtundneunziger Gewehr umge⸗ hängt. Unauffällig war er aus dem Städtchen entwiſcht. Nach der Richtung, in der der Wagen des Majors davongefahren war, hatte er ſich ebenſo unauffällig er⸗ kundigt. Das wäre ſo ein Spaß geweſen, wenn er un⸗ bedacht dem dicken Major, dieſem ollen Blindgänger, in ſein Revier gelaufen wäre! Jagen war ſtreng ber⸗ boten, und er hatte keine Luſt, die Tage der Ruhe im Kahn zu verbringen. Darum marſchierte er in einem rechten Winkel von dem Feldweg ab, auf dem die friſchen Spuren des Wagens zu ſehen waren. In der Ferne winkte ein Wäldchen. Dorthin ſtrebte er. Das ſchützte einigermaßen vor Sicht und Überraſchung, und dort gab es gewiß auch Haſen. Ein Bächlein, das glitzernd in einem Gelände⸗ einſchnitt dahinplätſcherte und von Buſchwerk und alten Weiden umſäumt war, ſchien Hein eine willkommene Deckung. So marſchierte er an ihm entlang, ſchon jetzt eifrig nach einem Mümmelmann ausſpähend. Er ahnte nicht, daß er ſich dem gleichen Ziel wie der Major näherte. N Die Räder des Wagens knirſchten im Sand. „Brrr!“ machte Meier, und die Pferde hielten. Die drei Herren erhoben ſich und dehnten die etwas ſteif gewordenen Glieder. Kläffend umſprang ſie Soli⸗ man, der Dackel. Dann raſte er bellend davon, dem Weg nach, der in einer Biegung hinter dem Wald verſchwand. „Beſ—timmt hat er ſchon etwas entdeckt!“ ſagte auf⸗ geregt der Veterinär. Die Herren nahmen ihre Flinten unter den Arm und folgten dem Weg. Doch da kam auch Soliman mit flatternden Ohren ſchon wieder herangepreſcht und hinter ihm tauchte, hoch zu Roß, ein Feldgendarm auf. Das Meſſingſchild auf ſeiner Bruſt glänzte im Sonnen⸗ ſchein. „Ein komiſcher Feldhaſe!“ bemerkte der Sekretär und bekan. dafür einen böſen Blick des Veterinärs. Grüßend hielt der Feldgendarm vor den Herren und meldete: „Poſten Feldgendarmerie Station neun— auf Pa⸗ trnuille l“(Fortſetzung folgt) 1 1 — r —.—Uñ——n . 8 e 10 30 — 2 — Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Monkagabend von 20—21 Uhr. Stenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtäͤdterſtr. 18, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. September 1938 Anſer Tagesſpruch Die Wahrheit zu nennen, iſt Spiel; Die Wahrheit erkennen, iſt viel; Die Wahrheit zu ſagen, iſt ſchwer, Die Wahrheit ertragen, iſt mehr. 8 Bohs. 2 Cpataommen In dem Augenblick, wo kalendermäßig der Herbſt ins Land zieht, ſcheint es, als ſei der Sommer noch einmal zurückgekehrt. Auf ein⸗ mal ziehen ſo leuchtende Tage über die Welt, wie viele ſie ſich im Sommer für ihre Arbeit, ihre Ferien, vergeblich gewünſcht haben. Fröh⸗ lich haben die meiſten den warmen Herbſt- oder Wintermantel, den ſie ſchon hervorgeholt hat⸗ ten, wieder in den Schrank gehängt und noch einmal zu leichten Sommerſachen gegriffen. Es kann ſein, daß der Sommerhut ſchon ein bißchen mitgenommen ausſieht aber was tut das? Er kommt an dieſen letzten ſommer⸗ lich warmen Tagen noch einmal zu Ehren! Draußen vor dem Dorfe liegt das Land in weichen Duft eingehüllt. Schon liegt der erſte Hauch des Herbſtes über dem Land, ſchon wehen früh am Morgen und wenn der Abend ſinkt, leichte Nebelſchleier über Feld und Wald. In den höchſten Tagesſtunden aber brennt die Sonne noch mit ſommerlicher Kraft, und der Himmel lacht in einer ſtrahlenden Bläue, daß man die Arme ausbreiten und die Welt in ihrer Schönheit umarmen möchte. Doppelt raſcher wie bei ſchlechtem Wetter ging das Tabakbrechen vonſtatten. Schon fahren die erſten Wagen mit duftendem Ohmet in die Scheune. In unſeren Gärten glüht alle Fülle herbſtlichen Blühens. Immer tiefer, immer leuchtender werden die Farben, und aus dem Boden ſteigt ſchon jener ſeltſam herbe Duft, wie er nur dem Spätſommer eigen iſt. Manch⸗ mal fliegen durch die Luft jene leichten, ſei⸗ digen Geſpinſte, die die Menſchen„Sommer⸗ fäden“ oder„Altweiberſommer“ oder„Herbſt⸗ fäden“ nennen. Morgens in der Frühe hängen ſie manchmal am Strauchwerk, während die Tautropfen an ihnen funkeln— bis ein Wind ſie auf die Flügel nimmt und fortträgt über das Land— niemand weiß wohin. Man ſchaut den leichten luftigen Sommerfäden nach und meint, ſo flöge der Sommer davon! Aber es iſt noch nicht ſoweit. Freund Herbſt meint es gut, und vielleicht werden uns noch ein paar ſchöne milde Herbſtwochen geſchenkt. Keine Zeit des Jahres iſt ſchöner als dieſe. Kein Eindruck tiefer, als wenn die Natur all⸗ mählich ihr farbenprächtigſtes Kleid anzieht und ein reineres Licht alles in eine tiefe Har⸗ monie einhüllt. Es iſt eine Zeit, in der das Wandern zum beſonderen Erleben wird. Noch lacht der ſpäte Sommer, und doch miſcht ſich ſchon der erſte Ton einer leiſe klagenden Ab⸗ ſchiedsweiſe in dies leuchtende Glück. Schon ſpüren wir, wie die Tage raſcher vorüber⸗ gleiten, wie ſich die Sonne Tag für Tag ein wenig früher zum Scheiden rüſtet. Faſt ſcheint es, als wolle ſie die kürzere Zeit ihres Ver⸗ weilens durch um ſo reinere und verklären⸗ dere Strahlen erſetzen. Septemberſonne! Wir wollen ihre Wärme und dieſe leuchtenden Herbſttage genießen, ehe uns der Herbſt ſeine unfreundliche Seite zukehrt. N* Richtlinien zur Bekämpfung des Froſtſpanners an Obſtbäumen Zur Verhütung von Fraßſchäden durch Froſtſpannerraupen müſſen nach der Verord⸗ nung zur Bekämpfung der Froſtſpanner an Obſtbäumen vom 16. September 1938 Klebe⸗ gürtel(Raupenleimgürtel) angelegt werden, welche die Flugunfähigen Falterweibchen hin⸗ dern, zur Eiablage in die Baumkrone zu klet⸗ tern. Beim Anlegen und Behandeln der Klebe⸗ gürtel nach 8 1 Abſ. 1 der Verordnung ſind folgende Richtlinien zu beachten: 1. Die Klebegürtel müſſen bis zum 5. Ok⸗ kober angelegt werden. 2. Die Klebegürtel müſſen in richtiger Höhe angebracht werden und auch die Baumpfähle und Baumſtützen umſchließen. Bei Hoch⸗ und Halbſtämmen ſind die Klebegürtel etwa in Bruſthöhe, bei Niederſtämmen(Zwergobſtbäu⸗ men) unterhalb des unterſten Kronenaſtes an⸗ zulegen. Soweit dies nicht möglich iſt, ſind die Klebegürtel an den einzelnen Hauptäſten anzu⸗ bringen. 3. Es darf nur gut klebfähiger, von der Biologiſchen Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft geprüfter Raupenleim verwen⸗ det werden. 4. Der Raupenleim darf nur auf Gürtel aus öldichtem Papier(Raupenleimpapier) auf⸗ getragen werden. Unmittelbares Auffſtreichen des Leimes auf den Stamm ſchadet beſonders jungen Bäumen. Das wenigſtens 15 Zentime⸗ ter breite Raupenleimpapier iſt auf der vor⸗ her geglätteten Rinde mittels Bindfaden 5 feſt anzulegen, daß Froſtſpanner nicht dur kriechen können. Der Leim iſt in einem wenig⸗ ſtens 12 Zentimeter breiten Streifen auf das Papier aufzutragen. 5. Um die Klebegürtel wenigſtens drei Mo⸗ nate lang klebefähig zu erhalten, ſind die in größerer Zahl an den Klebegürtel haftenden Blätter und Falter zu entfernen, damit ſie den Froſtſpannerweibchen nicht das Ueberſchreiten des Klebegürtels, ermöglichen. Bei beſonders ſtarkem Froſtſpafmerauftreten ſind die Klebe⸗ gürtel nötigenfalls abzukratzen und erneut mit friſchem Raupenleim zu beſtreichen. 6. Die Klebegürtel dürfen während des Sommers nicht an den Bäumen bleiben, ſon⸗ dern müſſen bis ſpäteſtens 15. März abge⸗ nommen und verbrannt werden. Damit die an Stämmen unterhalb der Leimringe abgelegten Froſtſpannereier unſchädlich gemacht werden, ſind dieſe Stammteile mit einer 10prozentigen Obſtbaumkarbolineumlöſung zu beſtreichen. * 7 h⸗ Entfernt die Schoßrüben auf den 0 Zuckerrübenäckern Wiederholt wurde ſchon in den letzten Wo⸗ chen auf die Entfernung der Schoßrüben auf Zuckerrübenäckern hingewieſen, was aber nur teilweiſe befolgt wurde. Zahlreiche Säumige ließen alle Aufforderungen unbeachtet, ſetzten ſich gleichgültig darüber hinweg. Und an dieſe Säumigen wendet ſich heute nochmals der Vorſitzende des Zuckerrübenbauvereins mit einer letzten Mahnung: bis Samstag, 2 4. September, ſind die Schoßrü⸗ ben auf Zuckerrübenäckern zu ent⸗ fernen! Nach Ablauf dieſer allerletzten Friſt werden dann die ſäumigen Rübenbauern feſt⸗ geſtellt und auf deren Koſten die notwendigen Arbeiten vornehmen laſſen; evtl. bleiben ſie von einer Lieferung ausgeſchloſſen. Es iſt jedoch zu erwarten, daß ſich die betreffenden Volksgenoſſen vor ſolchen Unannehmlichkeiten bewahren. Jetzt heißt's dieſe letzte Gelegenheit wahrzunehmen und der Aufforderung nachzu⸗ kommen! Sei bereit lerne helfen im DAK! Das Deutſche Rote Kreuz ſteht nach ſeiner Neuordnung, die durch Reichsgeſetz vom 9. Dezember 1937 und die Satzungen vom 24. Dezember 1937 im einzelnen feſtgelegt und in ſeinen Aufgaben feſt umriſſen wurde, heute als große freiwillige Hilfsorganiſation neben der Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Wehrmacht und den Gliederungen der Bewegung. Die Be⸗ rufung maßgebender Männer aus Partei und Staat in die führenden Stellen des DRK. kennzeichnen ſeine Stellung im nationalſo⸗ zialiſtiſchen Staat. Die ritterliche und opfer⸗ freudige Hingabe ſeiner Männer und Frauen für das Werk der Hilfsbereitſchaft in Zei⸗ ten der Not erheben es über jeden Verdacht eines weichlichen Pazifismus. In den Gliederungen des DR., den männ⸗ lichen und weiblichen Bereitſchaften, den Schweſternſchaften und in den Gemeinſchaften, 5 8 Männer und Frauen zuſammen, um nach dem Wunſche des Führers, des Schirm⸗ herrn des Dt., ihrem Volke mit Taten zu dienen. Die Aufgaben des Deutſchen Roten Kreuzes ſind: mitzuwirken im amtlichen Sa⸗ nitätsdienſt des Luftſchutzes. Mitzuwirken bei der Hilfeleiſtung bei öffentlichen Notſtänden und bei Unglücksfällen zu Lande und zu Waſ⸗ ſer, im Dienſt an der Geſundheitspflege des Deutſchen Volkes und bei der Fürſorge für Kriegsgefangene und Kriegsgeſchädigte. Die in allen Orten des Reiches beſtehenden männlichen unnd weiblichen Bereitſchaf⸗ ten des DRK. rufen zur Mitarbeit und zur Ausbildung in Erſter Hilfe auf. Den Bereit⸗ ſchaften liegt die Ausübung des regelmäßigen und vorbeugenden Bereitſchaftsdienſtes ob. Das neue Geſetz hat für die Mitglieder des DRK große Vergünſtigungen geſchaffen. Auch die wirtſchaftlich ſchwachen Volksgenoſſen kön⸗ nen ihre Kräfte zur Verfügung ſtellen. Es iſt eine Beurlaubung mit Fortzahlung der Be⸗ züge bis zu ſechs Wochen für die Mitglieder vorgeſehen, die zu Lehrgängen des DRK ein⸗ berufen werden. Ferner wird Unterſtützung für die Angehörigen dieſer Teilnehmer nach Maßgabe des für die Wehrmacht geltenden Familienunterſtützungsrechts ſowie Kranken⸗ hilfe und weitere Vergünſtigungen gewährt. Die Grundausbildung der oktiven Kräfte beträgt 20 Doppelſtunden und ſchließt mit einer Grundprüfung ab. Lehrſtoff u. a.: Charakterliche und weltanſchauliche Erziehung, Ordnungsdienſt und Sport, theoretiſche und praktiſche Unterweiſung in Erſter Hilfe, Krau⸗ kenbeförderung und Herſtellung behelfsmäßiger Krankenbeförderungsmittel. Nach beſtandener Grundprüfung erfolgt die Fortbildung zum DRK⸗Helfer(Helferin). Geeignete DRK⸗ Helfer und⸗Helferinnen können zu Gruppen- führerern(innen) und weiter durch Beſuch der 1938 ein Neboròtabahjahr Viernheim beſitzt 39,6 Prozent der heſſiſchen Tabakanbaufläche Die Tabakernte, die ſeit einigen Wochen hier viele fleißige Hände erforderte, neigt ſich ihrem Ende zu. Noch herrſcht frohes Treiben in den Scheunen, wo unter Lachen und Singen von alten Volksliedern, das koſtbare Gut ein⸗ gefädelt wird, damit es in Gehängen unterm Dache zum Trocknen aufgehängt werden kann. Hier und da lebt auch der alte Brauch wieder auf, daß die jungen Burſchen mit dem Schif⸗ ferklavier von Scheune zu Scheune ziehen, um mit luſtigen Weiſen zur fröhlichen Unterhal⸗ tung beizutragen, getreu dem Schillerworte: Wo frohe Weiſen ſie begleiten, da fließt die Arbeit munter fort! An allen Scheunen, Nebengebäuden, ja ſelbſt an den Dächern der Wohngebäude, ſieht man hochgeſtellte Ziegel, ein Beweis, daß dort der Tabak aufgehängt iſt und dieſer durch gute Luftzufuhr beſſer trocknen kann. Da und dort haben die einzelnen Tabakbauern noch zuſätz⸗ lich kleinere Tabaktrockenſchuppen errichtet, um ſich gute Hänge⸗ und Trockenmöglichkeiten zu verſchaffen. Trotzdem in Viernheim zahlreiche Scheunen zur Verfügung ſtehen, macht ſich. bei einer Rekordernte, wie dies in dieſem Jahre der Fall iſt, Raummangel bemerkbar, weshalb die Tabakfachſchaft wohl doch dazu übergehen wird, den ſchon läng ſtgeplanten ge⸗ meinſchaftlichen Tabaktrockenſchuppen zu er⸗ richten.* Das Jahr 1938 iſt ein gutes Tabakjahr. Trotzdem der Hagelſchlag in einzelnen Ge⸗ markungen Schaden dee kann man doch von einem Rekordjahr ſprechen, zumal die Ernte etwa 10 Prozent höher iſt als im Vor⸗ jahre. Auf Grund der von den Landesverbänden abgegebenen Erntevorſchätzungen iſt bei einer Ernteanbaufläche von rund 13 138 Hektar mit einer Geſamternte von rund 700 000 Zentner zu rechnen. Für Heſſen mit einer Anbau⸗ fläche von 435 Hektar beträgt die Schätzung 20 800 Zentner. Viernheim hat eine An⸗ baufläche von rund 168 Hektar, das ſind 38,6 Prozent von Heſſen allein und iſt auch mit ei⸗ ner entſprechenden Anteilmenge an der heſ⸗ ſiſchen Schätzung, etwa 7500 Zentner, zu rech⸗ nen. Im Vorjahre betrug der Geſamtanfall 6765 Zentner. Dieſe Anbaufläche verteilt ſich hier unter 450 Tabakpflanzer, die wieder in 16 Tabakfachgruppen aufgeteilt ſind, die ihr Gut gruppenweiſe verkauft. Durch den ge⸗ meinſchaftlichen Bezug des U⸗ſtamm⸗Samens iſt auch wieder mit einer beſonders guten Qualität zu rechnen. Doch wird die diesjährige Ernte qualitativ zu den guten, wertvollen Jahrgängen gerechnet werden können, da viel leichtes, edles blattiges Material anfällt. Wie in den übrigen tabakbautreibenden Orten, ſo iſt durch den Landesverband auch hier vorge⸗ ſehen, Qualitätsgruppen zu bilden, damit durch dieſe alle Möglichkeit zur Erzielung ei⸗ ner hervorragenden Qualität erſchöpft wer⸗ den, was ſich dann auch im Preis vorteilhaft auswirken wird. Gerade iſt die Ernte des Hauptgutes been⸗ det, da beginnen auch ſchon die Verkäufe. So werden die Viernheimer Grumpen bereits bei einer Einſchreibung am 27. September an⸗ geboten und verkauft. An loſen Grumpen ſind angeboten 350 Zentner und gebüſchelte Grum⸗ en 220 Zentner. Der Tabak wird nicht nach eſtpreiſen verkauft, was bei der Verſchieden⸗ artigkeit der Ware und vor allem der ver⸗ ſchiedenartigſten Verwendungsmöglichkeiten nicht durchführbar ſein würde, ſondern auf einer ſogenannten Einſchreibung verſteigert. Allerdings ſind auch hier beſtimmte Richtli⸗ nien vorgeſehen. So kann auf den erzielten Grundpreis je nach Güte der Ware ein Zu⸗ oder Abſchlag erfolgen. Dieſe Regelung dürfte wohl allen Teilen Rechnung tragen. Denn wer ſeine Ware beſonders gepflegt und eine gute Qualität erzielt hat, ſoll gewiß auch einen hö⸗ heren Preis erhalten, als derjenige, der da, und dort etwas verſäumte. DRͤ⸗Landesführerſchule zu Zugführern(in⸗ nen) befördert werden. Die DRK⸗Helferin kann außerdem als DR K⸗Schweſternhelferin ausgebil⸗ det werden. Dieſe Ausbildung umfaßt eine praktiſch⸗kliniſche Ausbildung von drei Mo⸗ naten(oder zweimal ſechs Wochen innerhalb 18 Monaten) und eine theoretiſche Ausbildung von 20 Doppelſtunden. Der Unterricht umfaßt u. a. Krankenpflege, Hilfeleiſtung bei ärzt⸗ lichen Maßnahmen, Grundregeln der Aſepſis und Antiſepſis, anſteckende Krankheiten, All⸗ gemeinerkrankungen, Ernährung des Kranken uſw. Beſonders hierfür geeignete Helfer und Hel⸗ ferinnen können zuſätzlich auf berſchiedenen Sondergebieten ausgebildet werden, z. B. in Hilfskrankenpflege, Desinfektion, Kraftfahrzeug⸗ und Motorbootfahren (Prüfung), Waſſer- und Gebirgsrettungsdienſt, Maſſenſpeiſung und Verpflegungstechnik, Verwaltungsdienſt. In jedem Kreisſtellenbereich beſteht eine DR K⸗Gemeinſchaft. In dieſer ſind alle männlichen und weiblichen Mitglieder des DRK(ſoweit ſie nicht einer m. oder w. DRa⸗ Bereitſchaft, einer Schweſternſchaft oder einer vorgeſetzten Dienſtſtelle angehören) zuſammen⸗ efaßt. 5 Die DRkK⸗Kreisgemeinſchaften ſind in DRͤK⸗Ortsgemeinſchaften aufgeteilt. Ihre Auf⸗ gaben ſind: Werbungen von Mitgliedern für alle Gliederungen des DRK durch Verbreitung des Rotkreuzgedankens, Mithilfe bei der Er⸗ richtung, dem Ausbau und Betrieb der An⸗ ſtalten und Einrichtungen des DRK, Mit⸗ arbeit auf allem dem Bereitſchaftsdienſt die⸗ nenden Arbeitsgebieten, insbeſondere Beſchaf⸗ fung, Anfertigung und Lagerung von Bereit⸗ ſchaftsmaterial und Gerät, ſowie aktive Un⸗ terſtützung der Arbeit der DRK⸗Bereitſchaften. Die DRK-Schweſtern ſind in Mut⸗ terhäuſern zuſammengefaßt. Das Mutterhaus gibt ſeinen Schweſtern die Möglichkeit beſter Ausbildung und befriedigenden Schaffens, macht ſie frei von den Sorgen um das tägliche Leben und ſtellt ſie ſicher für Zeiten der Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und des Alters. Die Aufgaben ſind: Einſatz im Sanitäts⸗ dienſt der Wehrmacht im Frieden und Krieg, im zivilen, behördlichen Luftſchutz und im Amtlichen Sanitätsdienſt bei befonderen Not⸗ ſtänden, allgemeine Krankenpflege, Mitarbeit an der Volksgeſundheit und ferner Ausbildung und Fortbildung der Helferinnen und Schwe⸗ ſternhelferinnen. f Ausbildung und Wirkungskreis der DRͤ⸗ Schweſter: Zweijährige Lernzeit in ſtaatlich anerkannter Krankenpflegeſchule, ſtaatliche Ab⸗ ſchlußprüfung. Wirkungskreis in Lazaretten, Univerſitätskliniken, Krankenhäuſern, Kinder⸗ kliniken uſw. Fachausbildung und Arbeit in: Operationsſaal, Röntgenlaboratorium, Apo⸗ theke, Maſſage, Wochen- und Säuglingspflege, Gymnaſtik, Küche und Diätküche, Wirtſchafts⸗ betrieb, Verwaltung. Jeder deutſche Mann und Frau kann im DRK. an der Stelle und in dem Maß mithel⸗ fen, die ſeinen Kräften entſprechen. * Todesfall. Geſtern vormittag 11 Uhr ſtarb Georg Bergmann 1., Bismarck⸗ ſtraße 67. Nach jahrelangem Leiden wurde er in die Ewigkeit abgerufen. Bergmann erreichte ein Alter von 72 Jahren. Ein trauriger Gedenktag. Geſtern vor 17 Ihren— am 21. September 1921— war das furchtbare Exploſionsunglück bei Op⸗ pau. Ueber 500 Tote und tauſende Verletzte forderte die ſchwere Kataſtrophe. Es war mor⸗ gens früh gegen halb 8 Uhr, als man einen furchtbaren Knall hörte. Die Fenſterſcheiben der Häuſer, darunter viele Schaufenſterſchei⸗ ben, gingen in Trümmer, ja ſogar Riſſe an Häuſern und Mauern konnte man nachher feſtſtellen. Bei dem Unglück mußten auch vier brade Viernheimer Arbeiter, die in Oppau ihr Brot verdienten, ihr Leben laſſen. Deutſchland liegt zwiſchen dem ſtarken nord⸗ oſteuropäiſchen Hochdruckgebiet und der vom Atlantik ausgehenden Wirbeltätigkeit. Da letz⸗ tere nachgelaſſen hat und die über England 1 nach Frankreich eindringenden Störungen von hier aus eine ſcharf nordwärts gerichtete Bahn einſchlagen, iſt eine ſtarke Einflußnahme bei uns nicht wahrſcheinlich. Immerhin ſind leichte Störungen bei dem ſonſt herbſtlich freundlichen Witterungscharakter nicht ausgeſchloſſen, zu⸗ mal auch am Mittwochfrüh eine Störungs⸗ front ihr Regengebiet bis nach Nordweſt⸗ deutſchland vorſchieben konnte. Donnerstag: Vielfach Frühnebel, ſonſt wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, Temperaturen wenig geändert, Winde um Süd. Die Ausſichten für Freitag: Leicht un⸗ beſtändig, doch im ganzen herbſtlich freundlich. — g det Da Dod fietetz Menf det an aber ergriff a1 leichtſit halte giftu. gelang retlen · Hl. 0 3 Triet. Marien sch in wickelte NM. Scheune den ell ſevie 1 weht al erſchleh Feuer mangel mußte liegende nelle gl wor erf Brandur Croßbra II Sd Wiſſen gewittet heimgeſu de es dr auf. Um ging nie tet in Abendſtu Kaltau Bald dat men, die übergt Scheunen voträte! konnten Der g. alls vie ſich ein! Dabei r völlig 5 ſtehen. Raub d mit fün gen Bau r urch ren. Morb⸗ es geſtet borſtehen ank das punkt un brei gen hen Nor den Bäum flieg die Giad üb. 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Sofortiger ärztlicher Hilfe 1 es, das Leben des jungen Mannes zu nicht genügend Waſſer zum Löſchen Großfeuer im Gutshof vernichtet 3500 Zentner Getreide und Stroh. Trier. Auf dem bei Trier gelegenen Gut Marienhof brach mittags ein Feuer aus, das ſich in kurzer Zeit zu einem Großfeuer ent⸗ wickelte und einen Schaden von etwa 50000 AM. anrichtete. In einem neu errichteten Scheunengebäude, das völlig abbrannte, wur; den etwa 8500 Zentner Getreide und Stroh ſowie 1000 Zentner Heu vernichtet. Die Feuer⸗ wehr aus Trier gelang es unter Hinzuziehung verſchiedener Waldbrand- Löſchapparate das Feuer vom Wohnhaus fernzuhalten Waſſer⸗ mangel hemmte die Löſcharbeit Das Waſſer mußte aus einem vierhundert Meter entfernt liegenden Teich herangepumpt werden. Das neue große Scheunengebäude, das abbrannte, war erſt vor Jahresfriſt ein Opfer einer Brandurſache geworden. Die Urſache des Großbrandes iſt noch unbekannt. Blitz äſcherk drei Scheunen ein Schlimme Folgen eines Spätgewitters Wiſſen(Sieg). Von einem heftigen Spät⸗ gewitter wurde die Sieger und Bonner Gegend beimgeſucht. Schon in den Mittagsſtunden wur⸗ de es drückend ſchwül und zogen dunkle Wolken auf. Um 4 Uhr donnerte es. und ein Platzregen ging nieder. Schlimme Folgen hatte das Gewit⸗ ter in der Umgebung von Wiſſen In den Abendſtunden ſchlug ein Blitz im Nachbardorf Kaltau in eine Scheune und zündete. Bald darauf ſtand die Scheune in hellen Flam⸗ men, die auf zwei weitere Scheunen übergriffen. Es gelang nicht mehr, die Scheunen zu retten. Samt ihrem Inhalt(Ernte⸗ vorräte uſw.) brannten ſie ab. Die Wohnhäuſer konnten gerettet werden. Der gleiche Tag vor 150 Jahren brachte eben⸗ falls viel Unheil über Wiſſen. Damals dehnte ſich ein Backhausbrand auf das ganze Dorf aus. Dabei wurde der Beſitz von 70 Einwohnern völlig zerſtört, nur neun Häuſer blieben noch ſtehen. Auch die Kirche wurde ſeinerzeit ein Raub der Flammen, ihr Turm ſtürzte krachend mit fünf Glocken in ſich zuſammen. Bei heuti⸗ gen Bauarbeiten ſtößt man oft auf Zeugen die⸗ ſer furchtbaren Brandkataſtrophe vor 150 Jah⸗ ren. Nachtfröſte im Hochwald. Morbach(Hochwald). Im Hochwaldgebiet hat es geſtern die erſten Nachtfröſte des be⸗ vorſtehenden Winters gegeben. Zur Nachtzeit ſank das Queckſilber bis unter den Gefrier punkt und ſtellenweiſe war der Boden bis zu drei Zentimeter tief gefroren. In den frü⸗ hen Morgenſtunden herrſchte dichter Nebel, auf den Bäumen bildetete ſich Reif. Tagsüber aber ſtieg die Temperatur wieder bis auf zwanzig Grad über Null. WöHW.«⸗Auftrag für die Achatſchleifer. Idar⸗Oberſtein(Nahe). Den Bemühungen des Gauleiters des Gaues Koblenz⸗Trier, G. Simon(Koblenz) iſt es gelungen, auch für das diesjährige WHW. einen großen Auftrag für die Edelſteininduſtrie in Idar⸗Oberſtein zu erhalten. Durch die Ausführung des Auf⸗ trages wird es möglich, tauſend bis zwölfhun⸗ dert Achatſchleifer zu beſchäftigen. Für das heimiſche Gewerbe bedeutet das eine erfreuliche Tatſache und eine ſtarke Belebung. Auf der Fahrt zum ſterbenden Vater verunglückt Baumholder. Im Perſonenauto fuhren Pfarrer Thomas und ſeine Schweſter nach Losheim, wo ſie ihren ſter benden Va⸗ ter beſuchen wollten. Als das Auto nach Selbach kam, ſtieß es mit einem Laſtauto zu; ſammen und wurde ſtark beſchädigt. Der Pfar⸗ rer und ſeine Schweſter erlitten ſchwere Ver- letzungen und mußten ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Der Fahrer ſowie ein mit ⸗ fahrender kleiner Junge wurden leicht verletzt. Franzöſiſcher Kriegsgefangener zu Gaſt. Oberlahnſtein(Rhein). Bei einer Familie in Oberlahnſtein traf ein ehemaliger Kriegsgefangener aus Frankreich ein. Er befindet ſich auf einer Fahrt den Rhein entlang und hat ſeine vier Kinder und einen Neffen bei ſich. Der Franzoſe, Karl Michel aus Beacherx(Frankreich), arbeitete als Kriegsgefangener in Oberlahnſtein. Es war ein ſchönes Wiederſehen, als er jetzt die Leute. bei denen er früher arbettete, beſuchte Wie er ſagte, wollte er die Stätte noch ee an wolle er ſeinen Kindern den Rhein zeigen. . Tabakſchuppen eingeſtürzt Ein Mann hatte viel Glück by. Lampertheim. Geſtern abend ſtürzte der Tabakſchuppen des Landwirts Philipp Strauß in der Römerſtraße mit einem ge⸗ waltigen Krach zuſammen. Eine große Menge in dem Schuppen zum Trocknen aufgehängten Tabaks ward dabei vernichtet. Unter den Trüm⸗ mern entdeckte man auch einen landwirtſchaft⸗ lichen Arbeiter, der ins Krankenhaus eingelie⸗ fert werden mußte Der Mann batte bei dem Unglück inſofern großes Glück, als er unter nie⸗ derſtürzende Balken zu liegen kam, die einen kleinen Hohlraum bildeten und ihn vor dem Zerdrücktwerden bewahrten. Bel den Arbeitern im Weſten Nach den Reden des Führers und Hermann Görings in Nürnberg weiß die ganze Welt, daß im Weſten des Reiches mit dem Einſatz Hunderttauſender von Arbeitskameraden ein gigantiſches Bollwerk als Schutz und Wehr des Reiches errichtet wird. Dieſes„Bauvor⸗ haben Weſt“, wie es kurz genannt iſt, hat vor allem auch in den Fragen der Unterbringung und Verpflegung und der kulturellen Betreu⸗ ung des Heeres unſerer ſchaffenden Volksge⸗ noſſen Probleme aufgeworfen, die mit deut⸗ ſcher Gründlichkeit gelöſt worden ſind. Ein Beſuch bei den Arbeitern im Weſten, in den Lagern und Maſſenquartieren zeigte uns, welche Betreuung den Männern zuteil wird, die„zur Pflicht für die Sicherheit der Nation aufgerufen“ wurden. Die Familien, deren Väter und Söhne an der Weſtgrenze den Hort des Vaterlandes ſchmieden, dürfen den der⸗ antwortlichen Stellen voll vertrauen, ſie dür⸗ fen verſichert ſein, daß der aufopfernde Dienſt in ſeinem ganzen Umfang gewürdigt und be⸗ lohnt wird. Alle Sorge für das Wohl des einzelnen Menſchen iſt der Deutſchen Arbeits⸗ front übertragen worden. Sie iſt mit ju⸗ gendlicher Spannkraft und einer geradezu un⸗ geheuren organiſatoriſchen Leiſtung an die Probleme herangegangen. Zunächſt brauchte die mächtige Arbeiterarmee Obdach. In den dicht beſiedelten Bezirken halfen Privat- quartiere und Maſſenquartiere in öffentlichen Gebäuden, vor allem in Schulen. Wo das Gebiet wenig Siedlungen aufwies, wurden Lager gebaut, Lager mit tadelloſen Mannſchaftshäuſern auf maſſiven Sockeln, ſauber gehaltenen Wegen, großen lichten Stu⸗ ben mit viel Raum, mit Waſchgelegenheiten und Duſchräumen, Trockenräumen und Ge⸗ meinſchaftshallen. Alles iſt freundlich ge— ſtrichen und traulich eingerichtet. Köche und ihre Hilfskräfte ſorgen an modernen Herden für ein abwechſlungsreiches Eſſen, das im Laufe der Woche dem Geſchmack der verſchie⸗ denſten in den Lagern untergebrachten Lands⸗ mannſchaften gerecht wird. „Die Küchen wurden von der DAF. geſtellt. die Köche und das übrige Perſonal, wie die Hilfskräfte zur Sauberhaltung der Stuben, ſtellt der Unternehmer. Im Auftrag der DA. walten auch der Lagerführer, ſein Stellver⸗ treter und der Verwalter ihres Amtes. Die Feldküchen, aus denen die Einlieger der Maſ—⸗ ſenquartiere verpflegt werden, beſchafft und verwaltet ebenfalls die DAF. Hunderte ſind es, und allein dieſes Teilgebiet gibt einen een von der Energieleiſtung der Amts— ellen. Die„Pflicht“ Arbeiter fühlen ſich gut auf⸗ gehobenz das zeigte die Fahrt in die Weſt⸗ mark, das erwieſen zahlreiche Geſpräche mit dieſen Männern. Die Art der Entlohnung ermöglicht es jedem, der nur etwas Sinn für Sparſamkeit hat, recht ſchöne Summen nach Hauſe zu ſchicken. Der Stundenlohn beträgt 60 Pfg. Wer als Facharbeiter eingeſetzt wird, bekommt Tarif. Sonſt zahlt das zuftändige Arbeitsamt die Differenz für 48 Wochenſtun⸗ den, die zwiſchen dem 60-Pfg.⸗Stundenlohn und der Entlohnung am zeitweiſe aufgegebe— nen früheren Arbeitsplatz entſtanden iſt. Ar⸗ beiter aus einer Stadt unter 100 000 Einwoh⸗ nern erhalten eine Zulage von 1,50 Mk. täg⸗ lich, über 100 000 Einwohnern 2 Mk. Für Privatquartiere werden pro Nacht 50 Pfg. vergütet. Das Eſſen koſtet täglich 1,20 Mk. Kaffee und Tee gibt es in beliebigen Men⸗ gen, ebenſo Brot. 83 Gramm Butter werden verabfolgt. Die warmen Speiſen könnten in keinem Gaſthaus beſſer bereitet werden. Eine Zuſatznahrung von warmer Suppe oder Keks oder Schokolade im Werte von 30 Pfg. gibt die DAF. ohne Bezahlung an der Bauſtelle. „Die Organiſation„Kraft durch Freude“ übernahm die kulturelle Betreuung. Alle Ton⸗ filmwagen des zuſtändigen Gaues ſind ſtän⸗ dig unterwegs. Varietés und Kabaretts wan⸗ dern durch die Gemeinſchaftsräume. Ein gro⸗ ßes Kd F.⸗Zelt, das 2000 Perſonen faßt, iſt zur Verfügung. Das Landestheater Saarpfalz ſpielt ſeit einiger Zeit für die Ar- beiter im Weſten, und ſogar die berühmte Exlbühne wurde engagiert Zeitungen liegen auf, die der Heimatgaue beſonders, und über- fal wurde für guten Rundfunkempfang ge— orgt. Wenn wir hier vor allem die Leiſtungen der Organiſation ſchilderten, ſo wollen wir die Leiſtungen des einzelnen Menſchen an der Bauſtelle darüber nicht vergeſſen. In welchem Sinne ſie geſchieht, das drückte ein Arbeiter mit den Worten aus:„Wir ſchaffen ja nicht für den Unternehmer, ſon⸗ dern für die Sicherheit des Vater⸗ landes.“ Die Deutſche Arbeitsfront als Trägerin der Betreuung der Menſchen hat weitgehende Sicherungen eingeſchaltet, um jeg⸗ licher Ausnutzung vorzubeugen. Fünf Gau⸗ Fachabteilungsleiter Bau mit den Befugniſſen eines Reichstreuhänders wachen über die Ein⸗ haltung ſämtlicher Rechte der Männer, von denen der Führer in ſeiner großen Nürnber⸗ ger Rede geſagt hat, daß ſie willig und freu⸗ dig gefolgt ſind, als es galt, im Weſten eine unüberwindliche Barriere aufzubauen. * Blick in den Vilddiebsmuſeum im Gerichtssaal Marburg. Zu Beginn der Strafverhandlung gegen den 63jährigen Heinrich H. aus Ren⸗ nertehauſen an der Eder, der ſeit 4. Juni ds. Is. wegen Verdachts der Wilddieberei in Un⸗ terſuchungshaft ſitzt, verwandelte ſich der Ver⸗ handlungsraum des Schöffengerichts in ein Wilddiebsmuſeum. Aus Säcken und Kiſten kamen etwa ein halbes Dutzend Jagd⸗ gewehre verſchiedener Kaliber, teilweiſe aus Militärgewehren umgearbeitet, Gewehrläufe, Gewehrſchäfte, Reinigungsſtöcke in allen Grö⸗ ßen, Piſtolen verſchiedenſter Art, Seitenge⸗ wehre, ein Iltisfalle, ein aufgeſpanntes Mar⸗ derfell, Drahtſchlingen, Fiiſchernetze, Spreng⸗ kapſeln mit Zündſchnüren, Fiſchräubergabeln, Munition zu Militär⸗ und Jagdgewehren in großen Mengen, teilweiſe mit abgezwickter Ge⸗ ſchoßſpitze, Kabeldrahtrollen, Wertzeuge und Material zum Selbſtherſtellen von Munition uſw. zum Vorſchein, ſodaß die Gerichtstiſche zum Ausbreiten der Gegenſtände nicht aus⸗ reichten. Sie wurden gelegentlich einer bei dem Angeklagten vorgenommenen Hausſuchung im Rahmen der Aktion gegen Wilddiebe vorgefun⸗ den. Nach Angabe des Kriminalbeamten, der die Hausſuchung durchführte, ſtarrte die Woh⸗ nung des kinderreichen Angeklagten buchſtäblich in Schmutz. Der Angeklagte, der nach ſeiner Angabe vor etwa zehn Jahren einmal Mitbe⸗ ſitzer einer Jagd war, konnte über die Herkunft der meiſten bei ihm vorgefundenen Sachen keine genügende Auskunft geben. Die Militär⸗ ſachen ſind angeblich beim Durchzug der Trup⸗ pen Ende 1918 im Anweſen liegen geblieben oder von ſeinen Kindern herbeigeſchafft worden. Nach Angabe des zuſtändigen Forſtbeamten iſt in dem Bezirk Rennertehauſen in früheren Jah⸗ ren öfters, in letzter Zeit verſchiedentlich, ge⸗ wildert worden. Ein Wilderer konnte nicht er⸗ mittelt werden, doch wurde dem Forſtbeamten der Name des Angeklagten genannt. Der An⸗ geklagte konnte die Herkunft verſchiedener in den letzten Jahren erworbener Waffen nach⸗ weiſen. Eine Wilddieberei war ihm jedoch trotz vieler Verdachtsgründe nicht nachzuweiſen. Das Gericht erkannte wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz, das Schußwaffengeſetz ſowie wegen Beſitzes von Heeresgut auf insgeſamt elf Monate Gefängnis und Ein⸗ ziehung der beſchlagnahmten Gegenſtände. das eingezogene hirſchgeweih Eine wichtige Entſcheidung für Jägerkreiſe Frankfurt a. M. Eine Entſcheidung von prin⸗ zipieller Bedeutung fällte der Strafſenat des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in einem Jagdfall aus dem Limburger Bezirk. Im verfloſſenen Oktober hatte dort ein Jäger einen Zwölferkronenhirſch geſchoſſen, der nach dem aufgeſtellten Abſchußplan nicht hätte geſchoſſen werden dürfen. Wie ſich he⸗ rausſtellte, traf den Jäger kein Verſchulden, er handelte weder vorſätzlich noch fahrläſſig. Es lag ein Verſehen vor. Die Frage entſtand nun, ob in einem ſolchen Fall das Hirſchgeweih eingezogen werden kann oder nicht. Das Amts⸗ gericht Camberg erkannte auf Einziehung, in⸗ Gerichtssaal dem es ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß es ſich bei dieſer Maßnahme nicht um eine Neben⸗ ſtrafe, ſondern um eine polizeiliche Maß⸗ nahme handele. Der Strafſenat des Ober⸗ landesgerichts iſt dieſer Auffaſſung jetzt beige⸗ treten und hat die gegen das Camberger Ur⸗ teil eingelegte Reviſion verworfen. Das Arbeitsbuch iſt eine Urkunde und kein Legitimationspapier Frankfurt a. M. Das Schöffengericht hatte einen Angeklagten, der in ſeinem Arbeitsbuch den Entlaſſungstag aus ſeiner letzten Stelle ge⸗ ändert hatte, wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Auf die Berufung des Angeklagten gelangte die Straf⸗ kammer zu der Annahme, daß im vorliegenden Falle im Hinblick auf die beſonderen Umſtände das Arbeitsbuch nur als Legitimationspapier im Sinne des 8 363 Str. anzuſehen ſei. Da es ſich hierbei nur um eine Uebertretung drehte und die Strafverfolgung ſchon verjährt war, ſtellte die Strafkammer das Verfahren ein. Die Staatsanwaltſchaft legte gegen dieſe Entſchei⸗ dung Reviſton ein. Sie vertrat die Auffaſſung, daß das Arbeitsbuch in jedem Falle eine Ur⸗ kunde im Sinne des§ 267 Str. ſei und der⸗ jenige, der in unzuläſſiger Weiſe eine Aende⸗ Sie hören im Rundfunk Freitag, den 23. September 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter, Landwirt⸗ ſchaftliche Nachrichten. Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſ⸗ lerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 10.00 Die ſieghafte Straße. 1.30 Der erſte Flieger über Paris. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Vom Sommer zum Herbſt. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Konzert. 20.00 Nachrichten. 20.10„Friſcher Morgen, friſches Herz“. 21.10 Kon⸗ zert. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 Nachtkonzert. 2.00 —3.00 Nachtmuſik. 5 Reichsſender Frankfurt 5.00 Frühmuſik. 5.45 Ruf ins Land. 6.00 Marſch, Morgenſpruch Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nach⸗ richten. 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10.00 Schulfunk. 10.30 Der erſte Flieger über Paris. 11.45 Programmanſage Wirtſchafktsme dungen, Wet⸗ terbericht 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeitangabe Nachrichten. 1410 Das Stündchen nach Tiſch. 15.00 Klavier⸗Muſik. 16.00 Nachmittagskon⸗ zert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröhl. Laut⸗ ſprecher. 19.20 Soldaten und ihre Lieder. 20.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Herbſt⸗ liche Muſik. 21.15 Unterhaltungskonzert. 22.0 Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 22.10 Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nachtmuſik. rung an dem Buch vornehme, ſich der Urkunden⸗ fälſchung ſchuldig mache. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts Frankfurt a. M. trat dieſer Auffaſſung bei, hob das Urteil der Strafkammer auf und verwies den Fall zur nochmaligen Ver⸗ handlung an die Strafkammer zurück. Ein ordensſüchliger Jude „Frankfurt a. M. Ein 43jähriger Jude wurde im Juni mit einer Ordensſpange betroffen, wonach er das Ehrenkreuz, die Rettungsme⸗ daille, das Ritterkreuz vom Zähringer Löwen beſaß. Außerdem erweckte er den Anſchein, daß er das goldene Verwundetenabzeichen beſaß. Es ſtellte ſich heraus, daß er keinen die ⸗ ſer Orden verliehen erhalten hatte und daß in ſeinen Perſonalien von einer Ver⸗ wundung nichts bekannt war. Als ſich der 9 jetzt vor dem Schöffengericht wegen Vergehens gegen das Titel- und Ordensgeſetz zu verant⸗ worten hatte, kam zur Sprache, daß er früher einmal eine Feldwebeluniform unberech⸗ tigt getragen hat. Antragsgemäß wurde der Angeklagte zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis unter Anrechnung der Unterſuchungshaft verurteilt. Wellmeiſler im Einfädeln Wir haben noch nicht gewußt, daß ꝛuch dig Schneidermeiſter ihre Weltrekorde aufſtellen. Die Vermutung liegt nahe, daß es hier darum geht, in der kürzeſten Zeit einen Rock fertigzu⸗ ſtellen oder eine Hoſe. Falſch gedacht! Die Sache iſt viel knifflicher, und um Weltmeiſter zu wer⸗ den, muß man noch geſchicktere Finger haben. Herr James Serelli aus Amſterdam hat es fertig gebracht, genau 211 Baumwoll⸗ fäden durch das Oehr einer Stopfnadel zu füh⸗ ren. Er war ſehr ſtolz auf dieſe Leiſtung und ließ ſie in den Zeitungen bekanntmachen. Aber kurze Zeit darauf meldete ſich ein Fräulein Szanne Meifſters, ebenfalls aus A m⸗ ſterdam, die 216 Baumwollfäden in das Nadelöhr zwängte. Der Weltrekord war um fünf Fäden geſchlagen worden! Herr Serelli kratzte ſich hinterm Ohr und beſchloß, ſich nicht lumpen zu laſſen. Genau zwei Wochen brauchte er, um Fräulein Meijſters mit 250 Baumwoll⸗ fäden zu übertrumpfen. Nun iſt er wieder un⸗ beſtrittener Weltmeiſter im Einfädeln und kümmert ſich wenig darum, daß es eine alte Weisheit gibt, die das Nadelöhr mit einem Kamel in Verbindung bringt. Ein geriebener heiratsſchwindler Vom Lokomotivführer zum Geheimen Militärbaumeiſter Frankfurt a. M. Der des Heiratsſchwindels angeklagte 45jährige Otto Schmidt beſitzt eine beſondere Fähigkeit, Mädchen einzulullen und um ihre Erſparniſſe zu bringen. Schon vier⸗ mal iſt er wegen Heiratsſchwindels belangt wor⸗ den und hat empfindliche Strafen bekommen. Jetzt wurde ihm das Handwerk von der Gro⸗ ßen Strafkammer gründlich gelegt, denn er gilt als Gewohnheits verbrecher und wird nach verbüßter Strafe in Sicherungsverwahrung kommen. Der Angeklagte trat zunächſt als Lokomotiv⸗ ührer auf, ſpielte dann den höheren Beamten und tauſchte dieſen Beruf mit dem eines Erfin⸗ ders, der ein Patent für einen Rohölmotor be⸗ ſitzt. In dem nun zur Verhandlung ſtehenden Fall war er gar Geheimer Militärbaumeiſter und Hauptmann der techniſchen Luftwaffe, der im Begriff ſtand, an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt noch eben ſeine Ingenieurprüfung zu machen, um in Bälde im Luftfahrtminiſte⸗ rium in Berlin zu ſitzen. Augenblicklich war er noch, ſo verſicherte er ſeinem Opfer, das er auf einer Bank in der Anlage kennengelernt hatte, Maſchinenbautechniker im Flughafen Rhein⸗ Main mit 390 RM. Gehalt. er Angeklagte, der Frau und mehrere Kinder hat, klagte der geſchädigten Zeugin ſein Leid, allein in der Welt herumlaufen zu müſſen, und berichtete ihr mit wehmutsvoller Stimme, daß ſeine Frau 1932 in Friedrichshafen tödlich verunglückt ſei. Er be⸗ richtete weiter, daß er eine Tochter in Berlin 8 die Medizin ſtudiere, und daß er über ein Vermögen von etwa 10 000 RM. verfüge. Wenn er das Examen beſtehe, werde er 600 bis 700 RM. 3 erhalten. Die Zeugin mochte in dem Angeklagten den beſten und edel⸗ ſten Menſchen erkennen und ſie half ihm, als er in Geldverlegenheit war, willig. Er wollte dadurch in die Klemme gekommen ſein, daß er einen Teil ſeines Gehaltes zum Neubau eines Luftſchiffes abgetreten hatte. Die Zeugin wurde bald am laufenden Band angepumpt. Er erzählte, daß die Hochſchule zur Beſichtigung von Maſchinenfabriken eine Reiſe nach Süd⸗ deutſchland mache. Wenn er nicht mitfahre, ſo könne ihm das bei der Prüfung ſchaden. Die Zeugin gab, um die Studienreiſe zu ermöglichen, 200 RM., weitere 500 RM. behändigte fle ihm zur Mobiliaranſchaffung für den zu gründenden Haushalt und nahm ihn in den Weſterwald mit, um ihn den Eltern vorzuſtellen, wo er den zu⸗ künftigen Schwiegervater gleich um hundert RM. anging und ſechs Zentner Kartoffeln ge⸗ ſchenkt erhielt. Heute 125 die betrogene Braut mit der Ehe⸗ frau des Angeklagten auf der Zeugenbank. Der Angeklagte entlockte der Zeugin insgeſamt 1300 bis 1400 RM. Dieſes Geld hat er in der Haupt⸗ ſache zum Unterhalt ſeiner Familie und Schul⸗ dendeckung verwandt, wie dies von ihm auch in früheren Fällen ſchon geſchah. Das Gericht verurteilte den Rückfälligen zu drei Jahren Zuchthaus, 100 RM. Geldſtrafe, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. 4 Müller und Schulze dürfen einen Inſatnamen führen Wer Familienforſchung treibt, weiß, wie wert⸗ voll es iſt, einen nicht alltäglichen Namen zu tragen. Im Gegenſatz dazu läßt bei den Mül⸗ lers und Schulzes der Name keinerlei Zuſam⸗ menhängigkeitsgefühl aufkommen. Verwechſes lungen ſind an der Tagesordnung, und für die Liſtenführung aller Art, für die ehörde n ſind ſolche Namen eine Geißel. Es iſt noch zu wenig bekannt, daß das neue Reichsgeſetz über Fa⸗ miliennamen eine Erlöſung von dieſen Nach⸗ teilen gebracht hat. Die Zeitſchrift für Standes⸗ amtsweſen weiſt deshalb nochmals ausführlich darauf bin und empfiehlt den Standesbeamten, dieſe Tatſache bei jeder Gelegenheit den Trägern eines Sammelnamens bekanntzugeben. 23 Na⸗ men ſind in dem Reichsgeſetz als notleidend an⸗ erkannt worden, darunter die Braun, Becker, Fiſcher, Hoffmann. Krauſe, Krüger, Lange. Leb⸗ mann. Meyer. Müller, Neumann, Schmidt. Schulze. Schröder uſw. Sie haben das Vorrecht erhalten, daß ihre Aenderung durch Zu⸗ fügung eines Zuſatzes als ſowohl im öffentlichen Intereſſe wie im Intereſſe der Trä⸗ ger liegend anerkannt iſt. Die Menſchen mit dieſen Namen ſollen ſich von ihren bisherigen Namen nicht etwa trennen, ſie ſollen wie ihre Ahnen heißen, aber einen unterſcheidenden Zu⸗ ſatz bekommen. und zwar für die Dauer, alſo auch für alle Nachkommen. Brüder können den⸗ ſelben Zuſatz wählen oder verſchiedene Zuſätze, je nachdem ſie ſich mehr als eine Familie füh⸗ len oder als Anfang verſchiedener Stämme. So werden ſich die Müller in verſchiedene Gruppen 5495 wie Müller⸗Koch. Müller⸗Jobannſen uſw. Der zugeſetzte Namen ſoll ſtets der Name der Mutter oder eine der beiden Großmütter deſſen ſein, der ſich den Zuſatz behördlich geben läßt. Das kann ſich auf die Familienforſchung för⸗ dernd auswirken, denn die mütterlichen Ahnen find vom Standpunkt der Vererbung und der Ahnenforſchung ebenſoviel wert wie die väter⸗ tion ausgerichtet ſei. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Steuerſprechta z. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamtes findet am Donnerstag, 6. Oktober 1938, hier im Gemeindehaus Bürſtädterſtr. 16 ſtatt Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 3 Oktober 1938 mitiags 12 Uhr, bier— Zimmer 17— melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗ wünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 20. September 1938. Der Bürgermeiſter Zuckerrübenbauern! Es ergeht hiermit die letzte Aufforderung, die Schoßrüben auf den Zuckerrübenäckern bis Samstag, den 24. ds. Mts., zu entfernen. Nach dieſem Termin werden die ſäumigen Rü⸗ benbauern feſtgeſtellt und die Rüben auf ihre Koſten entfernt und von einer evtl. Lieferung ausgeſchloſſen. Das Rundſchreiben des Landes⸗ verbandes iſt im Kaſten der Bau⸗ ernſchaft ausgehängt und genau zu beachten. Der Vorſitzende des Zuckerrübenbauvereins. Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute abend 7.30 bis 8.30 Uhr Jugendtrai⸗ ning mit Mannſchaftsaufſtellung. Die Ju⸗ Sonn⸗ gendverbandswettſpiele beginnen am tag.— Ab 8.30 Uhr Training der Aktiven. 8.30 Uhr Spielausſchußſitzung. Der Vereinsführer. Deutichland driitgrößtes Bull er⸗ erzeugungsland ger Welt. Ungefähr die Hälfte der geſamten Butter, die in der Welt erzeugt wird, liefert Europa. Trotzdem iſt Europa noch gezwungen, etwa ein Fünftel ſeines Bedarfes an Butter durch Einfuhr aus Ueberſee zu decken. Nach ſtatiſtiſchen Unterlagen hat ſich die Welterzeugung von Butter im letzten Jahrzehnt ſtändig vergrößert. Den ſtärkſten Produktionsanſtieg in Europa weiſen Schweden, Lettland, das ehemalige Oeſterreich und die Niederlande auf. Dänemark. das früher den europäiſchen Buttexmarkt geradezu be⸗ herrſchte, hat heute ſeine ala einge; büßt. Deutſchland ſteht jetzt an dritter Stelle unter den Butter erzeugenden Ländern der Welt. Frank- reich erzeugt etwa nur die Hälfte. Großbritannien ſogar nur ein Zehntel der in Deutſchland erzeugten Buttermenge. Der deutſche Butterverbrauch betrug im Jahre 1937 600 Millionen kg gegenüber 489 Millionen ig im Jahre 1932. Neben dieſer abſoluten Zunahme des Butterverbrauchs iſt auch eine Zunahme im Butterkonſum pro Kopf und Jahr feſtzuſtellen. Während im Jahre 1932 im Durchſchnitt nur 7,5 kg Butter pro Kopf der Bevölkerung in Deutſch⸗ land verbraucht wurden, waren es im Jahre 1937 faſt 9 kg, die auf die einzelne Perſon im gleichen Zeitraum entfielen. Dieſe Tatſache hat ihre Er⸗ klärung in der ſeit der Machtergreifung ermöglichten Beſſerſtellung weiter Bevölkerungsſchichten. Die Mil; lionen Volksgenoſſen, die in den Jahren des Wirt- ſchaftsverfalls nur auf Margarine und billigere Fette zurückgreifen mußten, ſind heute wieder in der Lage, Butter einzukaufen. Alle deutſche Haus- frauen, die mitunter noch nicht das notwendige Ver ⸗ ſtändnis für die Butterzuteilung, wie ſie ſich aus der Verſorgungslage zwangsläufig ergibt, aufzu⸗ bringen vermögen, ſollten dies bedenken, Wenn auch die zugeteilten Buttermengen nicht dem über⸗ höhten Bedarf einzelner Außenſeiter gerecht werden, ſo wird doch die große Mehrheit unſeres Volkes ſich glücklich wiſſen, daß heute jeder einzelne Volks · genoſſen wieder in der Lage iſt, neben Margarine und Schmalz auch ſeinen Anteil Butter zu er⸗ ehen. lichen. ſie kommen äber leicht zu kurz. Die empfohlene Namensänderung mindert, wenig⸗ ſtens für eine der Mütter, dieſe Zurückſetzung. Auch ihr Name bleibt bei der Nachkommenſchaft wacherhalten. Welcher der drei Namen gewählt werden ſoll, beſtimmt der Antragſteller. Im Zweifel wird er den kürzeren wählen. Ein adliger Name eignet ſich nicht als Zuſatz, wird auch nicht bewilligt. Auch der Name der Ehe⸗ frau, an den ein Verheirateter denken wird. iſt als Zuſatz abzulehnen. Ortsnamen als Zu⸗ ſatznamen ſind nur ausnahmsweiſe zugelaſſen. wenn der Menſch für den Ort von beſonderer Bedeutung iſt oder war. Das gilt auch für Hofnamen und Zuſätze, die von Orts⸗ oder Hof⸗ namen abgeleitet ſind. Hochtrabende Fantaſie⸗ namen ſind ausgeſchloſſen. Andere als die 23 Namen haben keine Sonderſtellung. Der Regel nach werden Doppelnamen nicht gewährt, weil ſie häufig aus Eitelkeit angeſtrebt werden. Kein allgemeiner höchſtlohn Einſatz des ſtaatlichen Apparates. Grundſätze der Lohngeſtaltung erörtert im „Vierjahresplan“ Miniſterial-Direktor Dr. Mansfeld vom Reichsarbeitsminiſterium in Zuſammenhang mit der füngſten Vierjahres- plan⸗Lerordnung über die Lohngeſtaltung. Oberſtes Geſetz ſtaatlicher Lohngeſtaltung ſei in den vergangenen Jahren die Feſthaltung des Lohnſtandes geweſen. Leiſtungs⸗ grundſatz und Stabilitätsgebot ſeien aber kleine Gegenſätze. Gegen Löhne, die etwa 50 oder gar 100 Prozent über dem tarif⸗ lich feſtgeſetzten Mindeſtentgelt liegen, ſei nicht das geringſte einzuwenden, ſofern ſie nur die Folge einer ebenſo großen Leiſtungsſteigerung und damit einer Produktionsvermehrung ſind. Leiſtungslöhne verletzten niemals die Lohn— ſtabilität, ſondern entſprächen vielmehr den Geboten der heutigen Lohnpolitik, die ſelbſt⸗ verſtändlich auf eine Steigerung der Produk- Andererſeits ſei es aber eine ſchwere volkswirtſchaftliche Sünde, die Löhne ohne entſprechende Leiſtung— vielleicht Senwelon⸗- Späne Feinſte Delikateß⸗ Friſch urken St.„06 Grune halbe Viktoria⸗ wald Viernheim Anfragen bei Erbpſen 7 kg 28 [Grüne ganze Mittel⸗ a Viernheim erbſen 72 kg 34 f Gelbe halbe Viktoria 172 7 2 ee es ub Freitag Seefriſche erbſen Große Chile⸗Linſen garantiert käferfrei 488 imm akg 38,5 mm /akg⸗ 32 Braune Bohnen i handverleſen ½ kg 24 Weiße Bohnen 5 handverleſen ½ kg. 24 und Gemüſe, Sa atgurken KE HF F Hügelſtraße Friſche fische la Kabliau Kabliau⸗ und Go dbarſchfilet Häuger Blauehutſtraße 28 Gemüſe⸗Nudeln ½ ka-. 38,. 48,. 55, 75 Makkaroni 5 172 kg 5. 40, 48,. 60, 3.75 Schüle Eierſpätzle 5 5 J kg P. 40 Wieder friſch eingetroffen Billige neue Die guten Marme⸗ Scr laden in der ſchö⸗ Schränke 40 nen Puddingform eintürt„ Vierfrucht, Pflaumen, Schrüänte 45, 50 Johannisbeer, Himbeer, Itüri 55 65 Aprikoſen, Erdbeer Schrünbe 10³ 55 1% kg Glas. 63, 75, stürig 125.— 8 Schränte, Eiche gebeizt, 65.— 30% Rabatt g. Hun Das gute Lebensmittel- und Feinkoſtgeſchäft H. Baumann & Co Mannheim Verkaufshäuſer Lampertheimerſtr. 1 Werdet Mitglied der NSV 5 5 *. Welche friſche iſt jetzt in der Putkammerl 5. 6e de muffigen Gerüche! Wie ſauber ſind die ſtark ver · fetteten Mopfranſen und Bohnertud r wieder ge · worden Selbſt der alte Staubpinſel iſt vor Sriſche raum wiederzuerkennen. Solch eine I · Er · neuerung hat die Putzkammer oͤfter nötig. Wie bewaͤhrt ſich da Il, das Mad chen fuͤr alles! Und was ſagt die Bausfrau, wenn ſie in's Sau; berungsarbeit bewundert: .. ein guter 671/ iNi Grund's blüten meißes Delikateß⸗ ſind laufend abzu Sauerkraut ½ 1,16 geben im Staats-. Jakob Bugert i Blauehutſtraße 8 Fische Tägl. friſches Oft Einmach⸗ und i 95.—, 125.- uſw. 1, 78 nut infolge eines Mangels än Arbeitskräften — ſteigen und damit wieder zu reinen Kon⸗ junkturlöhnen werden zu laſſen, oder umge⸗ kehrt Leiſtungsakkorde trotz geſtiegener Leiſtung zu beſchneiden. Wenn auch die tariflichen Mindeſtentgelte im allgemeinen unverändert blieben, ſo habe doch die weſentlich geſtiegene Leiſtung zu erfreulichen Verbeſſerungen des geſamten Einkommens geführt. Denjenigen Berufsgruppen, deren Angehörige bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, durch größere Lei⸗ ſtungen ihr Einkommen zu ſteigern und ihren Lebensſtand zu verbeſſern, weil die Rück⸗ ſichtnahme auf ausländiſche Rohſtoffe zur Zeit noch eine volle Entfaltung ihrer Kräfte hinderte, werde in der nächſten Zeit beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet werden müſſen. Die Lohngeſtaltungs verordnung ſolle einer Verletzung der Grundſätze der Lohn- tabilität und des Leiſtungslohnes vorbeugen. Dabei ſei nicht beabſichtigt, etwa durch allge⸗ meine Höchſtlohnfeſtſetzungen jede Betriebs- udividualität zu beſeitigen. Der ſtaatliche Apparat werde zunächſt nur dann eingeſetzt, wenn es gelte, Auswüchſe zu verhindern oder die vom Führer verkündete Lohnſtabilität und damit das geſunde Verhältnis von Lohn und Leiſtung wiederherzuſtellen. Der Urlaubsanſpruch bei Erkrankung. Die „Juriſtiſche Wochenſchrift“ veröffentlicht auf Seite 2427 ein Urteil des Reichsarbeitsgerichis, das für die Frage des Urlaubsanſpruchs einen bedeutenden Fortſchritt darſtellt. Das Reichs⸗ arbeitsgericht hat folgenden Grundſatz aufge⸗ ſtellt: Erkrankt der Gefolgsmann vor Urlaubs⸗ antritt oder während des Urlaubs, ſo geht der Urlaubsanſpruch nicht ohne weiteres verloren; vielmehr iſt entſprechend dem Rechtsgedanken der gegenſeitigen Treupflicht im Einzelfall unter Abwägung der bei⸗ derſeitigen Belange abzuwägen, ob eine Verſchiebung des Urlaubs ohne unerträg⸗ liche Betriebsſtörung angängig iſt. Damit hat das Reichsarbeitsgericht ſeine ältere Auffaſ⸗ ſung, die dieſen Grundſatz noch nicht kannte, cſceſfeden Und def Wen für eine fra x liſtiſche Löſung der Frage frei⸗ gemacht. 5 Gefrierfleiſch als Hackfleiſch. Nach einer neuen Vorſchrift des Reichsminiſters des Innern kann auf ausdrücklichen Wundech des Käufers und nur in deſſen Gegen⸗ wart auch Gefrierfleiſch in den Metzgereien zu Hackfleiſch verarbeitet werden. Das Wetter in den nächſten 10 Tagen Herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes in Bad⸗Homburg v. d. H. Witterungsvorausſage für die Zeit vom 22. September bis 1. Oktober In den nächſten Tagen in faſt ganz Deutſch⸗ land freundliche, vielfach ſonnige und trockene, tagsüber warme, frühherbſtliche Witterung. Nur im Weſten des Reiches werden zeitweiſe ſtärkere Bewölkung, vereinzelt auch Nieder- ſchläge auftreten. Auch in der nächſten Woche wird dieſes Witterungsgepräge im großen und ganzen fortbeſtehen, jedoch werden jetzt nicht nur im Weſten, ſondern auch in Süd⸗ und Mittel⸗ deutſchland, ſowie im mittleren Norddeutſch⸗ land Tage mit ſtärkerer Bewölkung und Nie⸗ derſchlägen vorkommen. Nur in Oſtpreußen, in Schleſien und in der Oſtmark iſt faſt bis zum Ende der nächſten Woche mit Fortdauer der vorwiegend heiteren und trockenen Wit⸗ terung zu rechnen. Die Temperaturen werden vorausſichtlich im Durchſchnitt der zehn Tage den Regelwert überſchreiten. nahrhaft und gesund! Delikateſß-Limburger o.. 20 9% F. i. J. 1725 gr 15 0 Münsterkäse, 45 0% U i. T. 125 Kr 253 Edamerkäse, 40 0% F. i. T. 125 gr 30 4 Allgäuer Emmenthaler- Schmelzkäse o. R., 45% F. i. T. 125 gr 300 Schweizerkäse. 450% F. i. T. 125 gr 32 3 Speisequark 500-gr-Becher 250 Speisequark mit Sahne- zusatz, 20 0% F. i. T. 7 250-gr-Becher 25 0 Allgiuer Streichkäse 5 20% F. i. T. Stück 100 Romadourkäse 20 0% F. i. J Stück 24 0 Elite vollf. Schmelzkäse 45 0 F. i. T. Schachtel 20 3 Elite vollf. Schmelzkäse Nach Gottes Willen verschied heute früh 11 Uhr mein guter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwa ger und Onkel, Herr f Aeorg Beromann l wohlvorbereitet durch die Tröstungen un- serer hl. Kirche, nach jahrelangem Leiden im Alter von 72 Jahren. Viernheim, Bad Cannstadt, Duttenberg, Mannheim, den 21. September 1938 Die Beerdigung findet Freitag nachm. 4 Uhr vom Trauerhause, Bismarckstraße 67, aus statt. ſodes· T Anzeige In tiefer Trauer: Frau Gg. Bergmann WwWe. und Kinder 45 0% F. i. T./ Schacht. 800 Camembertkäse 5 50 0% F. i. T. Schacht. ab 20 4 Allgäuer Weichkäse 1 20 0% F. i. T./ Schacht. 400 Velveta-Käse 45 0% F. i. T. /- Schacht. 804 Velveta-Käse, 45 0% F. i. T. Fam.-Pack., Schacht. 55 0 Apfelwein, offen N a Liter 33 3 Apfelsaft, naturrein, mit Kohlensäure Literflasche o. Gl. 75 0 Traubensaft. weiß, natur- rein Litr.-Fl. o. Gl. 1.30 3 Prozent Rabatt! 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Sie muß aus den Not⸗ wendigkeiten eines Unternehmens heraus ge⸗ boren ſein und genau ſo paſſen, wie ein Maß⸗ anzug ſeinem Inhaber. Ausſchlaggebend für die Ceſtaltung guter Werbung iſt die Auswir⸗ kung auf das Publikum, und weil Werbung eine Kapitalanlage auf lange Sicht iſt, ſo muß ſie auch ſtetig wirken. Es genügt darum nicht, ſich ein⸗ oder zweimal im Jahr bemerk⸗ bar zu machen, wenn man gerade aus eigenem Intereſſe den Kontakt mit dem Konſumenten ſucht, um ihm plötzlich etwas verkaufen zu wollen, das er vielleicht momentan gar nicht braucht. Jeder Menſch ſpäter einmal doch Intereſſent, und darum wäre es auch falſch, die Wirkſamkeit einer planmäßigen Werbung nach Augenblickserfol⸗ n eu beurteilen, die auch Scheinerfolge ſein en. wird aber früher oder J Nach a die iſchech Es ſind gietung diehung h Wie Ne Sito nt, Auftrag z gierung a Die ne lich belar des Kabi ralinſpelt tragt wo denten u. nun 30 ierlum. be nut A nanzmini Miniſteri. auch ein ſind durch leitenden beſetzt wor bektich ſin bürgermeif Eololgemei te Geſandt aptetf mit der Le des Preſſe Es fillt ſliezlich 9 Stattspriff Slonal. der neue 9 ein Miniſt Hunt wer Ran Dr. E. N. hen bor! ben dez ge einer begin mochten, 19 gende und i Nach ſeſen zu uffenſchtli eiſungen b