data anz ent⸗ 7 gang ing/ de zuſehen, Außer j har. worfen! 15 vn ö liebte, e Arme Augen am die aß ſie 0 id lug ihr gie ließ ll ut en, war — — b Volk Amlsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgeno 5 g 1 s: Ins Haus gebracht monallich 16 ane eine urch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. —————.—...— Bezugspre Nummer 225 Wir ſind entichloſſen-Beneſch muß wählen? ch 1.60 RM. einſchließlich eiertagen. otenlohn, Dienskag S — den 27. Seplember 1938 iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim neil für 1 mm Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ i Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. ur Zeit iſt Anzeigen baer Nr. 6 SK. L' hafen 15101 14. Jahrgang Ein entjcheidendes Wort des Führers in einer entitheidenden Stunde Die ganze Welt war zeuge Die Rede des Führers in der Volkskundgebung in Berlin Berlin, 26. September Wie oft ſchon war der Raum des Berliner Sportpalaſtes Schauplatz denkwürdiger Ereig⸗ nmiſſe im Kampf um das neue Reich in der Zeit ſeines Erſtarkens. Wer etwa eine oder zwei Stunden vor dem Beginn der Kundgebung den Raum betrat, blieb zunächſt einmal einen Augenblick atemlos und gebannt ſtehen, um das Bild und die Stim⸗ mung, die ſich ihm darboten, auf ſich wirken zu laſſen. Tauſende und Abertauſende füllten die weite Fläche der Halle, die rieſigen Tribünen, die Treppen und Galerien, und in dieſer Men⸗ ſchenmenge fieberte und glühte es vor innerer Erregung. Ununterbrochen klangen die alten Kampflieder der Bewegung in ſtürmiſchem Mhythmus von Kraft und Zuverſicht. Man kann ich nicht erinnern, ſie je mit ſolcher Leiden⸗ chaft und ſolcher Inbrunſt mitgeſungen zu ha⸗ ben wie am Abend dieſes 26. September 1988. Ernſt und eindrucksvoll war auch der äußere Rahmen, in dem ſich das weltgeſchichtliche Ereig⸗ nis der Botſchaft des Führers an ſein Volk und an die Welt abſpielte. Links vom Führerpult eine Reihe Männer in ſchlichtem Grau der Zivilkleidung: die ührer der Sudetendeutſchen artei mit Konrad Henlein. Als die Reichsminiſter und die Reichsleiter in der Halle erſcheinen, wurden ihnen ſtürmiſche Ovationen dargebracht, die beim Eintreffen des Generalfeldmarſchalls Göring beſonders herzliche Formen annahmen. Der Jubel, der Hermann Göring umbrauſte, wurde abgelöſt durch den Sprechchor:„Hermann, wir gratulieren Dir zur Geneſung!“ Mit den Menſchen in der Halle wartete in dieſen entſcheidungsvollen Minuten die ganze Welt auf das Kommen des Führers. der Führer kommt In dieſe fiebernde Verhaltenheit und Stille enen plötzlich die Klänge des Badenweiler arſches ein. Innerhalb des Bruchteiles einer Sekunde war alles aufgeſprungen, ein brodeln⸗ des, unbeſchreibliches Gewoge entſtand, und ſchon brauſte ein einziger Jubelſchrei: Der Führer hat die Halle betreten! Gefolgt von ſeinem Stellvertreter, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsführer h Himmler ſchritt er durch dieſes gewaltige Brauſen der erregten Stimmen. In faſt endloſer Reihe klan⸗ gen die Siegheilrufe auf, als er auf der Ehren⸗ tribüne Platz genommen hatte. Dr. Goebbels als Dolmetſch des Volkes Der Reichspropagandaleiter der Partei, Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnete dann die geſchichtliche Kundgebung mit folgenden orten: „Die Volkskundgebung vom 26. September im Berliner Sportpalaſt, der alten hiſtoriſchen Kampfſtätte der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, iſt eröffnet. Mein Führer! In einer geſchichtlichen Stunde, die Europa in atemloſer Spannung hält, ſprechen Sie vom Berliner Sportpalaſt aus zur deutſchen Nation und zur ganzen Welt. In dieſer ſchickſalsſchweren Stunde iſt Ihr Volk einmütig und geſchloſſen um ſie verſam⸗ melt. Die jubelnde Begeiſterung und die harte Entſchloſſenheit, mit der Sie hier im Sport⸗ balaſt empfangen worden ſind, erfüllt in die⸗ ſer Stunde die ganze deutſche Nation. Auf Ihr Volk können Sie ſich verlaſſen, ge⸗ nau ſo, wie dieſes Volk ſich auf Sie verläßt. Wie ein Mann ſteht es geſchloſſen hinter Ihnen. Keine Bedrohung und kein Druck, ſie mögen kommen woher auch immer, können Sie, das wiſſen wir, von Ihrem und unſerem unab⸗ dingbaren Rechtsanſpruch abbringen. In dieſer Geſinnung und felſenfeſten Ueberzeugungskraft iſt mit Ihnen das ganze deutſche Volk einig. Oft haben wir es in den großen Stunden der Nation geſagt und gelobt. Jetzt in der Stunde ernſteſter Entſcheidung wiederholen wir es vor Ihnen aus vollem und ſtarkem Herzen: Führer defiehl, wir folgen! Wir grüßen Sie, mein Führer, mit unſerem alten Kampfgruß: Adolf Hitler, Siegheill“ Nicht einen Satz konnte Dr. Goebbels zu Ende ſprechen, ohne daß er mehrmals von begei⸗ ſterten Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen worden wäre. Das Gelöbnis, das in dieſen Kundgebungen der Maſſen lag, bewies, daß Dr. Goebbels als Dolmetſch der ganzen Nation zum Führer geſprochen hatte. In dieſem Augen⸗ blick gab es wohl niemand unter den deutſchen Menſchen, wo ſie auch wohnen, der nicht in den Worten Dr. Goebbels' ſeinen eigenen Willen und ſein eigenes Denken empfunden hätte. der Führer ſpricht Als dann Adolf Hitler das Rednerpult betrat. lag atemloſe Stille im weiten Raum. Man fühlte den Ernſt und die Wucht dieſer Stunde. und man fühlte auch, wie alle dieſe viele Tau⸗ ſende von Menſchen zutiefſt im Banne dieſes ge⸗ waltigen Erlebniſſes ſtanden. Dieſe Ergriffenheit fand ihre Auslöſung, nach⸗ dem der Führer geendet hatte und ihm minuten⸗ lang ein Jubel zubrauſte. Immer wieder dankte der Führer nach allen Seiten hin für dieſes Gelöbnis und dieſes Treuebekenntnis in dieſer in der deutſchen Ge⸗ ſchichte denkwürdigen Stunde. Das Gelöbnis des Reichsminiſters Or. Goebbels Als dann Reichsminiſter Dr. Goebbels dieſes Gelöbnis und dieſes Treuebekenntnis in Worte formulierte. wurden dieſe getragen vom Weiter⸗ brauſen der Begeiſterung, des Dankes und des Kampfeswillens, die in dieſer Stunde über den Berliner Sportpalaſt binaus das ganze deutſche Volk um Adolf Hitler einigte. Dieſe Worte des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels, der ſo für das ganze Volk ſprach, lau⸗ teten: „Mein Führer! Ich mache mich in dieſer geſchichtlichen Stunde zum Sprecher des ganzen deutſchen Volkes, wenn ich feierlich erkläre: Die deutſche Nation ſteht wie ein Mann hinter Ihnen, um Ihre Befehle. treu. gehorſam und begeiſtert zu erfüllen. i Das deutſche Volk hat wieder ein Gefühl für nationale Ehre und Pflicht. Es wird dement⸗ ſprechend zu handeln wiſſen. CCCCCCCPPPPPPVPTPVPTVTVTVT Jührer-Rede im Jnnenblalt Niemals wird ſich bei uns ein November 1918 wiederholen. Wer in der Welt damit rechnet, rechnet falſch. Unſer Volk wird, wenn Sie es rufen, hart und entſchloſſen zum Kampfe antre⸗ ten und das Leben und die Ehre der Nation bis zum letzten Atemzuge verteidigen. Das geloben wir Ihnen, ſo wahr uns Gott helfe!“ 1 Dr. Goebbels ſchloß mit dem Siegheil auf den Führer und erklärte die Kundgebung für ge⸗ ſchloſſen. Noch einmal brandete der Jubel ungeſtüm und unendlich dem Führer entgegen, als er den Sportpalaſt verließ. Da ſprangen die Menſchen auf die Stühle und Bänke. und wie eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit erklang plötzlich aus ihrer Mitte das alte Kampflied auf:„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ der wollte keine Knechte.“ Während der Führer durch den Mittelgang der Halle ſchritt, ſtimmten die Zehntauſende in den feierlichen Schwurgeſang ein. Und noch nach dem Schluß der Kundgebung, als alles ins Freie ſtrömte, und erfüllt war vom Erlebnis dieſer Stunde, tönte die Melodie noch weiter. Auch die Engländer fliehen aus Prag Mit einer Sondermaſchine der Imperial Airways, die eigens zu dieſem Zweck nach Prag kam, trafen eine Anzahl engliſcher Frauen und Kinder, die aus werden mußten, in London ein. rag in Sicherheit gebracht (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Führer befiehl, wir folgen! Dr. E. K. Manchem wird wohl, als er ge⸗ ſtern abend am Rundfunk ſaß, und der An⸗ ſager verkündete, daß zahlloſe Sender der Welt ſich an die Uebertragung der Führer-Rede an⸗ ſchließen, in Sekundenſchnelle nochmals die ganze Nachkriegsentwicklung Deutſchlands vor Augen gekommen ſein. In dieſer entſcheiden⸗ den und wahrhaſt geſchichtlichen Stunde fühl⸗ te dieſer und jener vielleicht, daß er wohl zur Rechenſchaft ſich ſelber gegenüber verpflichtet iſt. Als Miterleber und Mitgeſtalter dieſer Zeit, in der wir leben, muß er wiſſen, welche Poſition er innerlich eingenommen hat, wie er ſich zu den Dingen ſtellt, die jetzt und künftig an ihn herangetragen werden. Denn möglicher⸗ weiſe mehr als früher gilt es, mit der ganzen und geballten Kraft der Perſönlichkeit und des Eigenbewußtſeins ſich nicht als ein willenlos mitgeführtes Mitglied der Gemeinſchaft zu fühlen, ſondern als ein Kerl, der wirklich aus eigenſtem, inneren Antrieb, aus eigenſter, aus tiefſter Ueberzeugung quellender Entſchloſſen⸗ heit, aus dem Willen, ſich mitten hinein in die Gegenwart zu ſtellen, mitzuarbeiten und mit⸗ zuwirken als der lebendige Teil eines lebendi⸗ gen Ganzen. Wir wollen damit ſagen, daß die Einmütigkeit und Geſchloſſenheit eines Vol⸗ kes, unſeres Volkes, ſich aus dem klaren Bewußtſein jedes Einzelnen um die Notwen⸗ digkeit der Gemeinſchaft ſummiert, und nicht etwa aus einem einfachen Mitläufertum. Die Größe des Augenblicks erfordert dieſe perſön— lichſte Stellungnahme, dieſe ureigenſte Ver⸗ pflichtung zu dem, was iſt. Wir ſagten, die ganze Entwicklung der Nach⸗ kriegszeit wurde lebendig in uns. Das Chaos des Zerfalls tauchte auf, die Gefahr vieler Jahre, in den Abgrund hinunterſteigen zu müſſen, die Gewißheit der Rettung und des Aufſtiegs, die dann Wirklichkeit wurden, als Adolf Hitler die Macht übernahm. Aus einem zertrümmerten Staat wurde in einem Zeit⸗ raum, der im Ablauf der Geſchichte ein Augen⸗ blick iſt, ein Reich gebaut, wieder gebaut, auf das wahrhaftig der Blick und das Ohr der Welt gerichtet ſind, wenn ſein leitender Staatsmann ſpricht. Sechstauſend Kilometer jenſeits des Ozeans ſchalten ſich 320 Sender eines Landes in die Rede dieſes Staatsman- nes ein. Wahrlich: man kann an Deutſchland nicht mehr vorbeiſehen! Und dieſer Welt, dieſer ganzen Welt, ſagt der Führer nicht in der Form der überliefer⸗ ten Diplomatenſprache, ſondern in den männ⸗ lichen Worten, die ſeiner Geſamterſcheinung entſprechen, die Dinge mit letzter Deutlichkeit ſo, wie er ſie ſieht. Mit völlig klarer Konſe⸗ quenz wurde der Schlußſtein auf ein Gebäude gelegt, das in den Jahren errichtet wurde, da das Dritte Reich beſteht. Wer, der auch nur ein wenig guten Willens iſt, mochte nicht er⸗ ſchüttert ſein, von den tauſendfältigen Bemüh⸗ ungen des Führers um Frieden und Eintracht, wie er ſie geſtern abend ſchilderte. Wir alle erinnern uns: es iſt wahr, was der Führer ſagtel Wir erinnern uns an jedes einzelne der vielen Angebote, die Adolf Hitler in feierlicher Form der Welt machte und die alle nur ein Ziel hatten: den Frieden die⸗ ſer Welt zu erhalten und die Wohl⸗ fahrt der Völker zu erhöhen. Wir erinnern uns, daß dieſe Vorſchläge auch dann immer wieder gemacht wurden, als vorerſt nur ein hämiſches Echo der internationalen Ju- denpreſſe die Antwort war. Wer ſo wie der Führer ſich mit letzter Ein⸗ dringlichkeit für den Frieden einſetzt, wer das jahrelang tat, hat ein Recht darauf, ſich ſelbſt auf die Wirklichkeit der Tatſachen zurückzube⸗ ſinnen und die einzig mögliche Folgerung zu ziehen: Deutſchland hat ſeinen guten Willen zum Frieden mehr als jeder andere Staat der Erde gezeigt. Als alles vergebens war, hat Deutſchland in einem Maß aufgerüſtet, wie es die Welt bisher nicht geſehen hat! So woll⸗ tees die Welt ſelber, und nicht anders! „Deutſchland iſt entſchloſſen!“ verkündete der Führer am Schluß ſeiner Rede. „Herr Beneſch mag jetzt wählen!“ S 8 2 * S r 25 2 7 725 755 25 9 8 —— = ——— 3 liche Wir glauben: jeder Einzelne der 75 Millionen Menſchen denkt auch in dieſen Tagen nur das Eine. Dies nämlich: Unſer Führer will keinen Krieg! Möge die vom Führer verkündete Entſchloſſenheit, hinter der ein gan⸗ zes Volk und hinter der die größte Militär⸗ macht der Welt ſteht, nicht zur Tat gezwungen werden. Wir alle hoffen es noch. Aber, das Schickſal iſt nicht in unſere Hand gegeben. Es iſt Herr Beneſch, der zu wählen hat. Denn Friedens liebe iſt kein Pa⸗ zifismus um jeden Preis! Denn ne⸗ ben der aufrichtigen Bereitſchaft zum Frieden gibt es auch noch eine Ehre der Nation! Und dieſe Ehre ſteht auf dem Spiel, wenn es um das Schickſal von Millionen von Menſchen geht, die ſeit Jahrzehnten von einer ſataniſchen Herrſchſucht unterdrückt und gequält werden und die ſeit vielen Monaten einem Terror⸗ Regiment ausgeſetzt ſind, das auch beim aller⸗ beſten Willen nicht mehr länger zu ertragen iſt. Es wäre feige! Und das Deutſch⸗ land Adolf Hitlers und feige, das iſt ein Widerſpruch in ſich ſelb ſt! Es iſt ſicher nicht angebracht, auf die ein⸗ zelnen Punkte des Berliner Appells näher ein⸗ zugehen. Die Rede des Führers iſt in jeder Hinſicht klar und unmißverſtändlich. Vor al⸗ lem auch Herrn Beneſch perſön⸗ lich gegenüber. Der deutſche Standpunkt in der Frage der Sudetendeutſchen iſt im Me⸗ morandum, das der Prager Regierung über⸗ reicht wurde, eindeutig feſtgelegt. In ſeiner Rede gab ihm der Führer noch die letzte Prä⸗ ziſierung des Geſamtproblems. Es kann nunmehr keine Diskuſſionen mehr geben! Die Antwort Prags kann nur eine ſo klare Antwort ſein, wie die Frage geſtellt iſt. Wir alle wünſchen und hoffen, daß nach den Ausgeburten des Wahnſinns, die in Prag ſo lange zuhauſe waren, nun im letzten Augenblick eine Sekunde die pure menſch⸗ Vernunft und Einſicht ſpricht. Iſt das nicht der Fall, dann hat Prag, dann hat vor allen andern Herr Beneſch, der Präſident der Tſchecho⸗Slowakei, die ganze ungeheure Verantwortung für die Folgen. Der Führer hat geſprochen. Und mit ihm Deutſch⸗ land. Und dieſe Sprache war der zwingende Abſchluß einer zwangsläufigen Entwicklung. Wie nun der Würfel des Weltſchickſals fallen möge: das Volk des Großdeutſchen Reiches ſteht wie ein Mann hinter dem Führer. Dok⸗ tor Goebbels manifeſtierte dieſen Ausdruck in ſeinem Schwur, der der Schwur des deut⸗ ſchen Volkes iſt:„Jührer befiehl, wir nr ——— Der Aſcher Bezirk Aſch, 26. September. Die Montagsausgabe der„Aſcher Zeitung“ veröffentlicht einen Appell Konrad Hen⸗ leins. In ihm dankt Konrad Henlein den Männern aus Acch, die ſeit vier Tagen an der Aſcher Bezirksgrenze gegenüber den Tſchechen Wache ſtehen. Die Sicherungslinie für den Aſcher Bezirk ver⸗ läuft von der tſchechiſchen Grenze bei Voiters⸗ reuth am Kavellenberg bis an die baveriſche Grenze bei Hohenberg. Ckürkſter Widerhall in der Welt Der erſle Eindruck der großen Führer-Rede Flärkſter Eindruck in Nalien Rom, 27. September Die weltgeſchichtliche Rede des Führers zur ſudetendeutſchen Frage iſt über den italieniſchen Rundfunk von allen Volksgenoſſen in Italien mit der gleichen jubelnden Begeiſte⸗ rung aufgenommen worden, wie im Reich. Auf Veranlaſſung der Landesgruppenleitung der AO. der NS DAP. hatten ſämtliche Orts⸗ gruppenleitungen Gemeinſchaftsempfänge ver⸗ anlaßt, zu denen die Volksgenoſſen geſchloſſen zuſammen mit zahlreichen italieniſchen Freun⸗ den erſchienen waren. Unter dem unmitelbaren Eindruck der wie⸗ derholten Stellungnahme des Duce haben die Worte des Führers über die von beiden Völ⸗ kern tiefempfundene deutſch⸗italieniſche Schick⸗ ſalsgemeinſchaft nicht nur bei allen Italien⸗ Deutſchen, ſondern auch bei unzähligen Ita⸗ lienern, die der deutſchen Uebertragung un⸗ mittelbar folgen konnten, den allerſtärk⸗ ſten Widerhall gefunden. Der Dank des Führers an den Duce und das italieniſche Volk für das volle Verſtändnis der deutſchen Not und für die Einſatzbereitſchaft Italiens, hat überall den ſtärkſten Eindruck gemacht. Der kurz darauf vom italieniſchen Rundfunk verbreitete ausführliche italieniſche Auszug der Führerrede iſt von allen italieniſchen Rund- funkhörern mit ſpontanen Beifallskundgebun⸗ gen aufgenommen worden. Gegen 23 Uhr ſind in allen italieniſchen Großſtädten Sonderausgaben mit ausführlichen Auszügen der Führerrede herausgekommen. die reißenden Abſatz fanden. Muſſolini ſelbſt hat, wie man vernimmt, auf der Rückreiſe von Ve⸗ rona nach Rom im Sonderzug die Rede des 0. unmittelbar in deutſcher Sprache ge⸗ ört. i gonderausgaben in London London, 27. September. Die Rede des Führers wurde in ganz Eng⸗ land mitgehört und mit großer Spannung ver⸗ folgt. Trotz der ſpäten Stunde brachten die Ta⸗ geszeitungen noch Sonderausgaben her⸗ aus, die die Rede des Führers wiedergaben. ohne ſie allerdings ausführlicher zu kommentie⸗ ren, Die Blätter nahmen in erſter Linie die 8 95 Stellen der Rede in die Schlag⸗ zeilen. Die Sonderausgabe der„Evening Standard“ hebt beſonders die Ausführungen über Cham⸗ berlain hervor, wobei es die Worte herausſtellt. daß der Führer dankbar für Chamberlains Be⸗ mühungen um den Frieden ſei, indem er erklärt, daß er zwar eine friedliche Löſung wünſche, ſeine Geduld aber am Ende ſei.„Daily Telegraph“ ſtellt u. a. feſt, die Erklärung, daß die Befrie⸗ digung der Forderung gegenüber den Tſchechen die letzte territoriale Forderung in Europa dar⸗ ſtelle, ſei beruhigend. Ganz Polen hörke mit Warſchau, 27. September. Noch niemals ſtand eine politiſche Rede eines Staatsmannes ſo ausſchließlich im Mittelpunkt des Intereſſes der polniſchen Oeffentlichkeit, wie die Rede des Führers. Die Zahl der Rundfunk- empfangsgeräte, die während der Führerrede nicht auf eine der vielen Stationen eingeſtellt waren, die ſie übertrugen, dürfte man in Polen an den Fingern abzählen können. Selbſt die Störſendungen ſowjetruſſiſcher Sender, die in Polen beſonders beim Deutſchlandſender bemerk— bar waren, haben die Hörer an den Empfangs⸗ geräten nicht entmutigen können Der Eindruck der Rede iſt ein gewaltiger. In politiſchen Kreiſen Warſchaus ſteht man den Erklärungen des Führers mit vollſtem Ver⸗ ſtändnis gegenüber. Auch die Feſtſtellungen über die deutſch⸗polniſchen Beziehungen haben größte Zuſtimmung gefunden. Größles Inlereſſe in Paris Paris, 27. September. Wie aus hieſigen politiſchen Kreiſen zur Rede des Führers verlautet, hebt man insbeſondere die Stellen über Frankreich hervor. Man iſt der Anſicht, daß aus ihnen ein verſöhn⸗ licher Geiſt herausklinge, und die Türe noch nicht geſchloſſen zu ſein ſcheine. Die Rede iſt in Paris mit außerordentlich großem Intereſſe gehört worden. Der„Paris Soir“ brachte um 23 Uhr eine Sonderausgabe heraus, die in den Straßen den Zeitungshänd⸗ lern aus den Händen geriſſen wurde. der Eindruck in Belgien Brüſſel, 27. Sept. Die Führerrede wurde von den belgiſchen Amtskreiſen mit größter Aufmerkſamkeit ver⸗ folgt, Mehrere Miniſter, unter ihnen Miniſter⸗ präſident Spaak, hörten die Rede am Rundfunk an. Von gutunterrichteter Seite wird mitge⸗ teilt, der erſte Eindruck gehe dahin, daß die Führerrede von Montagabend die Möglichkeit 3 friedlichen Löſung nach wie vor offen aſſe. i Sehr deutliche Worte aus Italien Es geht um die Durchführung bereſls anerkannlen Rechls Rom, 27. September Nach den neueſten Reden Muſſokinis, die eine letzte Warnung darſtellen, müſſen, ſo ſagt der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“, alle Regierungen Europas ihre Entſcheidung aenaueſtens abwägen, da ſie zugleich die größte Verantwortung gegenüber dem eigenen nationalen Schickſal wie dem der europäiſchen Kultur mit ſich bringe. Italien ſei in dem großen Spiel weder abweſend noch aleichgültig. Seine Stimme und ſein Gewicht müſſen in Betracht gezogen werden, da ſie für beide Möglichkeiten der Löſung dieſer Kriſe von entſcheidender Bedeutung ſeien. Beneſchs Ziel ſei ganz klar. Gegenüber dem deutſchen Memo⸗ randum, das die von Prag bereits angenom- Er konnte die Sperre nicht paſſieren Der engliſche Allache mil dem deulſchen Memorandum aufgehallen Zinnwald, 26. September Die Ankunft des engliſchen Attachés, der das deutſche Memorandum nach Prag brachte, verzögerte ſich infolge der Will⸗ kür der tſchechiſchen Grenzer um einige Stunden, ſo daß das Memorandum nicht zur vorgeſehenen Zeit der Prager Regierung zugeſtellt werden konnte. Wie dem„Dresdner Anzeiger“ gemeldet wird, konnte der Attaché, als er mit dem deut⸗ ſchen Memorandum in Zinnwald ankam, die Grenze nicht paſſieren. Die Tſche⸗ chen ließen ſeinen Wagen nicht durch, ſondern verwieſen ihn zunächſt trotz ſeiner beſonders hohen Miſſion nach Niklasberg, obwohl ſie wußten, daß dort ebenfalls Straßenſperren ge⸗ baut ſind. Die rote Wehr ſchickte den Engländer von Niklasberg dann wieder nach Zinnwald zurück. So blieb dem Engländer nichts weiter übrig, als ſeinen Kraftwagen, der über dem Nationalitätenſchild GB. deutlich das Zeichen des Diplomatiſchen Korps CD. und die Kennummer CMC. 802 führte, in Zinnwald unterzuſtellen. Er mußte ſich mit ſeiner Mappe unter dem Arm zu Fuß über die Zinnwald⸗ Paßhöhe begeben und auch den weiten Weg nach Eichwald zu Fuß antreten. Erſt von dort aus wurde von Prag ein Wagen herbeigerufen und die Reiſe nach Prag ſo beendet. Dabei hätten die Grenzwächter ſehr wohl dem Eng⸗ länder freie Fahrt mit ſeinem Kraftwagen ge— ben können auf Wegen, die ſich die Tſchechen für ihre Militärtansporte freigehalten haben. Dieſer Zwiſchenfall hat zweifellos die Ueber⸗ gabe des Memorandums einige Stunden verzögert. Der engliſche Attaché hat den⸗ ſellen Rückweg aus Prag nehmen müſſen. Selbſt Invalide und Kriegsbeſchüdigte Wie Prag die Mobiliſierung weilerkreibt Prag, 26. September In Prag wird die Mobiliſierung weiteſter Bebölkerungskreiſe fortgeſetzt. Um 16 Uhr for⸗ derte der tſchechiſche Sender Prag 1 alle In⸗ validen und Kriegsbeſchädigten auf, ſich für Hilfsdjenſte zu melden.“ Dann beſchwerte ſich der tſchechiſche Sender über die Nachrichten aus dem Deutſchen Reich von den ſtändigen Verfolgungen der deutſchen Bevölkerung und den Quälereien durch das tſchechiſche Militär. Dieſe Tatſachen ſind nicht allein durch die Ausſagen von vielen Zehntau⸗ ſenden ſudetendeutſcher Flüchtlinge, ſondern aus den zahlreichen Berichten ausländiſcher Journaliſten und einer Menge authentiſchen Beweismaterials erhärtet. Der Sender glaubt ſie durch eine Behauptung widerlegen zu kön⸗ nen, die nur darauf abgeſtellt iſt, die tſchechiſche Bevölkerung über die wahre Sachlage hinweg⸗ zutäuſchen. So wird als einziger Gegenbeweis ein Dorf Neutitſchein in Mähren angeführt, wo eine an⸗ geblich„deutſche“ Bevölkerung die tſchechiſchen Truppen bei ihrem Einzug„mit Jubel be⸗ grüßt habe!“ Leider wird nichts mitgeteilt über die Zahl dieſer,„Deutſchen“ und aus welchen Teilen der Bevölkerung ſie zuſammen— getrommelt waren. Angeſichts der innigen Verbrüderung des tſchechiſchen Militärs mit den Kommuniſten kann man keinen Zweifel haben, wer hier die Rolle vom„DTeutſchen“ übernommen habe. menen Grundſätze enthalte, weiche er zurück. Dabei wollte er den Anſchein erwecken, als ob man die Karten vertauſche, während er allein dieſe Methode anwende und verſuche, die be⸗ reits angenommenen Grundſätze wieder in vol⸗ lem Umfange zur Diskuſſion zu ſtellen. Dieſer Plan entſpreche der Taktik der europäiſchen Kriegshetzer. Beneſch, der Verteidiger des Moſaikſtattes Nr. 2. ſpiele alſo geradezu in ungeheuerlicher Weiſe mit dem Dynamit, das übrigens lo wietruſſiſcher Herkunft und die letzte Hoffnung Moskaus auf die rote Welt⸗ revolution ſei. Mit dieſem Dynamit ſolle Euro⸗ pa in die Luft geſprengt werden. Unter dieſen Umſtänden ſei es klar, daß der Schlüſſel der Lage heute nicht mehr in Prag, ſondern in Pa⸗ ris und London liege. Im übrigen betont das Blatt als weſent⸗ lichen Punkt für den augenblicklichen Stand der Verhandlungen, daß das Memorandum des Führers ſich ſachlich treu an die bereits angenommenen engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge halte und daß es ſich jetzt nur um ihre Durchführung handele. Zur Verhinde⸗ rung neuer Störungsverſuche fordere Hitler ra— ſche integrale und endgültige Löſung und daß dem bereits anerkannten Recht bis zum 1. Ok⸗ tober Genüge geleiſtet werde. Es wäre beim heutigen Stand der Dinge widerſinnig, wenn die aroßen Weltdemokratien, nachdem ſie die deutſchen Forderungen der Sache nach im Sinne einer entſchloſſenen Amputation des ſudeten⸗ deutſchen Gebietes annahmen, ſich jetzt in ihrer Haltung verſteifen und den europäſſchen Frie⸗ den wegen einer Prozedurfrage gefährden mollten. Nicht weniger widerſinnig wäre es, wenn nach Anerkennung des guten Rechtes der Sude— tendeutſchen man unter Drohung mit einem Kriege die gleich gerechte Sache der Magva— ren und Polen ablehnen wollte. Ein euro— väiſcher Krieg wäre eine kaum abwehrbare Ge⸗ fahr für den Beſtand der engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Weltreiche.„Iſt der tſchechoſlowakiſche Fall“, ſo fragt das halbamtliche italieniſche Blatt,„dieſes Riſiko wert? Soll ſich die Gerech⸗ tigkeit der Geſchichte um den Preis ſo großer und zweckloſer Zerſtörung vollziehen?“ Dieſe letzten Fragen müſſen London und Paris ihren Völkern zur ſofortigen Beantwortung und be⸗ vor es zu ſpät iſt, ſtellen. Italien hoffe immer noch auf die Vernunft, verfolgt aber mit gro⸗ ßer Wachſamkeit die Entwicklung. Sollten die unvorſichtigen und ziemlich provokatoriſchen Vorbereitungen anderer Staaten in Gebieten. die in keiner Weiſe den Fall der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei betreffen, weiter fortgeſetzt werden, ſo werde Italien ſeine Kriegsvorbereitungen in vollem Umfange durchführen. 0 Daladier wieder in Paris Paris, 26. September. Daladier und Außen⸗ miniſter Bonnet ſind mit ihrer Begleitung kurs nach 16 Uhr von London auf dem Flug⸗ hafen Le Bourget eingetroffen. Daladier und Bonnet, zu deſſen Empfang auf dem Pariſer Flughafen u. a. der engliſche Botſchafter erſchie⸗ nen war, begaben ſich ſofort im zum Miniſterium. Kurz vor 18 Uhr verließ der Miniſterpräſident Miniſterpräſident das Kriegsminiſterium und begab ſich ins Elyſéße, wo er den Staatsprä⸗ fidenten über die in London geführten Beſpre⸗ chungen unterrichten wird. Der Chef des franzöſiſchen Generalſtabes, Ge⸗ neral Gamelin, ſuchte am Montagnachmittag den Chef des engliſchen Generalſtabes auf, mit dem er eine längere Ausſprache hatte. Außerdem hatte General Gamelin längere Beſprechungen mit franzöſiſchen Militärſachverſtändigen in der franzöſiſchen Botſchaft. Gamelin hat in Beglei⸗ tung von Oberſt Petitbone und General Le⸗ long, des franzöſiſchen Militärhttachés in Lon⸗ don, um um 18.00 Uhr London im Flugzeug ver⸗ laſſen, um ſich nach Paris zurückzubegeben. Frankreich hamſlerk Banknolen Eine Gegenmaßnahme der Bank von Frankreich Paris, 26. September Der Kaſſenſturm auf Sparkaſſen und Bank⸗ inſtitute ſowie das Hamſtern von Banknoten ſcheint am Montag ein außerordentlich hohes Ausmaß erreicht zu haben. Das Generalſekre⸗ tariat der Bank von Frankreich ſieht ſich am Montag abend veranlaßt, eine Mitteilung he⸗ rauszugeben, die die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf die Sicherheit und Erleich⸗ terungen hinlenkt, die für jede Art von Geld⸗ und Wertpapierverkehr wie„Kreditbriefe“ und „Inhaberwechſel“ der Bank von Frankreich darſtellen. Die Bank von Frankreich hat in die⸗ ſem Zuſammenhang beſchloſſen, dieſe Art des Zahlungsverkehrs von jeglichen Gebühren zu befreien. keine klare Ankwork Prag verſucht Ungarn mit Zweideutigkeiten abzuſpeiſen Vudapeſt, 27. September Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Die ungariſche Regierung hat bekanntlich am 22. ds. Mts. bei der Prager Regierung einen diplomatiſchen Schritt unternommen und die Aufmerkſamkeit Prags darauf gelenkt, daß die ungariſche Regierung bei der Löſung des ſude⸗ tendeutſchen Problems die gleiche Löſung für die ungariſche Volksgruppe erwarte. Der tſchecho⸗ſlowakiſche Außenminiſter Krofta teilte am Montag dem ungariſchen Geſandten in Prag mit, daß„obwohl die jüngſten Ver⸗ handlungen mit der franzöſiſchen und britiſchen“ Regierung auf anderer Grundlage geführt wur⸗ den als ſeinerzeit mit den in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei lebenden Nationalitäten, er trotzdem ge⸗ neigt ſei, mit der ungariſchen Regierung freundſchaftliche Verhandlungen zu beginnen.“ An zuſtändgiger Stelle wird dazu erklärt, daß dieſe Mitteilung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ rung keine eindeutige Antwort auf die Note der ungariſchen Regierung ſei. hetzſchwindel in der Jchweiz Freiburg(Breisgau), 26. Sept. Linksgerichtete Schweizer Blätter berichten als Neueſtes, daß man in Freiburg im Breisgau Plakate mit folgendem Text angeſchlagen habe: „Zwei Millionen Schweizer war⸗ ten auf Erlöſung.“(]) Dieſe tolle Schwindelnachricht iſt prompt von franzöſiſchen Blättern aufgenommen worden und dient der fieberhaft gegen Deutſchland arbeitenden Welſt⸗ ſreimaurerei dazu, Deutſchlands gerechter Sache den Anſchein eines ländergierigen Im⸗ perialismus zu geben. Die Schweizeriſche De⸗ pveſchen-Agentur, die ſich mit Recht der unum⸗ ſlößlichen Erklärung Adolf Hitlers an die Schweiz erinnert haben dürfte, ging der Sache durch Nachfrage in Freiburg nach. Wie der Freiburger Polizeidirektor feſtſtellte, gehört die Meldung von den hier angeſchlagenen Plakaten in das Reich der Fabel. Ein Vergleich zwiſchen dem geſund und würdig aufgebauten Gemeinweſen der traditionsreichen Schweiz und der willkürlich vor zwei Jahrzehnten unter be⸗ denklichen Vorzeichen gebildeten Tſchecho-Slo⸗ wakei. wie ſie ſich im Augenblick zeigt, mit Hilfe ſolcher erfundenen Meldungen ziehen zu wollen, iſt mebr als abſurd. Jämlliche Brücken geſprengk Frauen ins Armierungskommando gepreßt Trautenau, 26. September Die Brückenſprengungen im Grenzgebiet dauerten auch am Sonntag und Montag an. Im Gebiet von Braunau, Trautenau bis Reichen⸗ berg und Gablenz ſind im Grenzgebiet faſt ämtliche Straßen- und Eiſenbahnbrücken ge⸗ prengt worden. Allein im Bezirk Braunau ſind 11 Brücken geſprengt, im Bezirk Trautenau 14 Brücken. Die Bevölkerung, auch zahlreiche Frauen, ſind zu Armierungskommandos zuſammengeſtellt und werden von Militärpoſten bei der Arbeit bewacht. Sie müſſen Schützengräben und Tankfallen ausheben. Dabei wurden ſelbſt ſchwangere Frauen nicht ausgenommen. J. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den poli⸗ tiſchen Teil: Dr Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller 8 Co., Worms Geſchäftsſtelle: 49 Martin, Viernheim.— Druck. Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cuyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Kraftwagen gebrach bon da Male über di Diese 5 nun vo den? Kampf bedet Es 115 ü Führet dhe Ve + died ber vie lich fef dieſes haltung a. et zl ret 5 len es 121 führt zi politi keine u a Fin allein d ſet Wel 1 Sie 255 deubſche ö. Anwend letzten! Vertrar binterge Bertrag . Nach gebot Lehnung bab ich den Eg haupt. beſehen: A dog ſehen wollen gegen. along ablehn 8 55 bin ont rufe bra fle Runrig ber tigleiten eptember bei mel. litt, da hen Regie⸗ e Nole det * 2 von damals tieren wird, wenn ſie tritt. Abrechnung mit den Machenschaften Beneſchs Der Wortlaut der Rede Adolf Hitlers im Berliner Sportpalaſt Berlin, 26. September ührers und Reichskanzlers im olgenden Wortlaut: Die Rede des Sportpalaſt hat Deutſche! Am 20. Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Februar habe ich vor den deutſchen Reichstagsabgeordneten zum erſtenmal eine grundſätzliche Forderung unabdingbarer Art ausgeſprochen. Damals 3 mich die ganze ation, und ſie hat mi verſtanden! Ein Staatsmann hat dieſes Verſtändnis nicht auf⸗ gebracht. Er iſt beſeitigt und mein Verſprechen iſt eingelöſt! Zum zweiten Male ſprach ich dann vor dem Reichsparteitag über dieſe ſelbe 3 Und wieder hörte dieſe Forderung ie Nation. Heute trete ich nun vor Sie hin und ſpreche zum erſtenmal vor dem Volt ſelbſt, ſo wie in unſerer großen Kampfzeit, und Sie wiſſen, was das bedeutet!(Stürmiſche Siegheil⸗Rufe.) Es darf nunmehr für die Welt kein Zweifel Fuhr übrig bleiben: Jetzt ſpricht nicht mehr ein Führer oder ein Mann, jetzt ſpricht das deut⸗ ſche Volk!(Toſender Beifall der Maſſen.) Wenn ich jetzt Sprecher dieſes deutſchen Vol⸗ kes bin, dann weiß ich: In dieſer Sekunde ſtimmt Wort für Wort das ganze Millionenvolk in meine Worte einl, bekräftigt ſie und macht ſie zu ſeinem eigenen Schwur!(Die Zehntau⸗ ſende jubeln dem Führer ſtürmiſch zu.) Mögen die anderen Staatsmänner ſich überprüfen, ob das auch bei ihnen der Fall iſt! Die Frage, die uns in dieſen letzten Monaten und Wochen auf das tiefſte bewegt, iſt alt⸗ bekannt: Sie heißt nicht ſo ſehr: Tſchecho⸗ Slowakei, ſie heißt: hert Beneſch! (Pfuirufe.) In dieſem Namen vereinigt ſich all das, was Millionen Menſchen heute bewegt, was ſie verzweifeln läßt oder mit einem fana⸗ tiſchen Entſchluß erfüllt. Warum aber konnte dieſe Frage au Bedeutung emporſteigen? Ich will Ihnen, meine Volksgenoſſen, ganz kurz noch einmal Weſen und Ziele der deutſchen Außenpolitik wiederholen. ſolcher Das Weſen der deutschen Außenpolitik Die deutſche Außenpolitik iſt zum Unterſchied der vielen demokratiſchen Staaten weltanſchau⸗ Iich feſtgelegt und bedingt. Die Weltanſchauung dieſes neuen Reiches iſt ausgerichtet auf Er⸗ haltung und Daſeinsſicherung unſeres deutſchen Volkes. Wir haben kein Intereſſe, andere Völ⸗ ker zu unterdrücken. Wir wollen nach unſe⸗ rer Faſſon ſelig werden; die anderen ſol⸗ len es nach der ihren! Dieſe in. Weltanſchauung raſſiſch bedingte Auffaſſung führt zu einer Begrenzung unſerer Außen⸗ politik, d. h. unſere außenpolitiſchen Ziele ſind keine e ſie ſind nicht vom Zufall beſtimmt, ſondern feſtgelegt in dem Entſchluß, allein dem deutſchen Volk zu dienen, es auf die⸗ ſer Welt zu erhalten und ſein Daſein zu ſichern. Wie iſt heuke die Lage? Sie wiſſen, daß man einſt unter dem Motto r der Völker“ auch das eutſche Volk mit einem Glauben an über⸗ ſtaatliche Hilfe erfüllte und es damit auf die Anwendung feiner eigenen Kraft bis zum aller⸗ Letzten verzichten ließ. Sie wiſſen, daß dieſes Vertrauen von damals auf das ſchmählichſte 1 wurde! Das Ergebnis war der Vertrag von Verſailles! Sie alle erinnern ſich noch, wie man unſerem Volk erſt die Waffen ſtahl und wie man das waffenloſe Volk ſpäter mißhandelte! Sie kennen das furchtbare Schick⸗ , das uns anderthalb Jahrzehnte lang be⸗ roffen und verfolgt hat. Und Sie wiſſen: wenn Deutſchland heute trotzdem wieder groß, frei und ſtark geworden iſt, dann hat es dies ausſchließlich ſeiner eige⸗ nen Kraft zu verdanken! Die Umwelt hat nichts dazu beigetragen. Sie hat im Gegenteil verſucht, uns zu erpreſ⸗ ſen und zu unterdrücken, ſolange es ging, bis endlich aus dem deutſchen Volke ſelbſt die Kraft erwuchs, dieſes unwürdige Daſein zu beenden und wieder den Weg zu gehen, der einer freien und großen Nation würdig iſt.(Die Menge be⸗ reitet dem Führer eine begeiſterte Ovation.) Obwohl wir nun heute aus eigener Kraft wieder frei und ſtark geworden ſind. bewegt uns doch kein Haß gegen andere Nationen. Wir wollen nichts nachtragen. Was auch war; wir wiſſen; die Völker ſind nicht dafür verantwort⸗ lich zu machen, ſondern nur ein kleiner gewiſ⸗ ſenloſer Klüngel internationaler Profit⸗ und Geſchäftemacher, die nicht davor zurückſchrecken, wenn notwendig, ganze Völker für ihre gemei⸗ nen Intereſſen zugrundegehen zu laſſen. Wir hegen deshalb keinen Haß gegen die Völker um uns und haben das auch bewieſen. Die deutſche Friedensliebe iſt durch Tatſachen erhärtet: Kaum hatten wir die Wiederherſtellung der deutſchen Gleichberechtigung begonnen, da ſchlug ich als ſichtbarſtes Zeichen des Verzichts auf „Revanche“ der anderen Welt eine Reihe von Abkommen vor, die in der Linie einer Begren⸗ zung der Rüſtungen lagen. ein erſter Vorſchlag war: Deutſchland verlangt unter allen Umſtänden die Gleichbe⸗ rechtigung, iſt aber bereit, auf jede weitere Wehr und Waffe zu verzichten, wenn die ande⸗ ren Völker dasſelbe tun, alſo allgemeine Ab⸗ rüſtung, wenn notwendig, bis zum letzten Ma⸗ ſchinengewehr! Dieſer Vorſchlag wurde nicht einmal zum Anlaß einer Diskuſſion genommen. Ich machte einen zweiten Vorſchlag: Deutſchland iſt bereit, ſeine Armee auf 200 000 Mann zu begrenzen, unter der Vorausſetzung,. daß auch die anderen Staaten auf den gleichen Stand abrüſten. Auch das wurde abge⸗ lehnt! Ich machte noch einen Vorſchlag: Deutſchland iſt bereit. wenn es die anderen wollen, auf alle ſchweren Waffen, auf die ſogen. Angriffswaffen, zu verzichten, auf Tanks, auf Bombenflugzeuge, ja, wenn notwendig über⸗ haupt auf Flugzeuge, auf ſchwere und ſchwerſte Artillerie. Man hat das wieder abgelehnt. Ich Su weiter und ſchlug nun für alle europäiſchen staaten eine internationale Regelung mit einem 300 000⸗Mann⸗Heer Auch dieſer Vorſchlag wurde abgelehnt. Ich machte noch weitere Vorſchläge: Beſchränkung der Luftflotten, Beſeitigung des Bombenabwurfes, abſolute Beſeitigung des Giftgaskrieges, Sicherung der nicht in der Kampflinie liegenden Gebiete, Beſeitigung wenigſtens der ſchwerſten Artillerie. Beſeiti⸗ ont ſchwerſter Tanks. Auch das wurde abge⸗ ehnt. vor. Es war alles umſonſt Nachdem ich ſo zwei Jahre lang der Welt Angebot um Angebot gemacht hatte, nur Ab⸗ lehnung und immer wieder Ablehnung erfuhr, gab ich den Befehl, die deutſche Wehrmacht auf den Stand zu bringen, der zu erreichen über⸗ haupt möglich wäre. Und jetzt kann ich es offen geſtehen: Wir haben dann allerdings eine Aufrüſtung vollzogen, mie ſie die Welt noch nicht ge⸗ ſehen hat.(Ein orkanartiger, nicht enden⸗ wollender Beifall brauſt dem Führer ent⸗ gegen.) Ich habe Waffenloſigkeit angeboten, ſolange es ging. Nachdem man das aber ablehnte, habe ich dann allerdings keinen halben Entſchluß mehr gefaßt. Ich bin Nationalſozialiſt und alter deutſcher Frontſoldat!(Begeiſterung und ſtürmiſche Heil⸗ rufe branden durch den Sportpalaſt.) Wenn ſie die Welt ohne Waffen nicht wollen, gut: dann deutſches Volk trage, auch Du jetzt eine Waffe!(Ein raſender Beifallsſturm bricht bei dieſen Worten los.) Ich habe in dieſen fünf Jahren tatſächlich aufgerüſtet. Ich habe Milliarden dafür verwen⸗ det, das muß das deutſche Volk jetzt wiſſen! (Wieder erſchüttern minutenlang die brauſen⸗ den Heilrufe der Maſſen die weite Halle.) Ich habe darfür geſorgt, daß ein neues Heer mit den modernſten Waffen ausgerüſtet wurde, die es gibt. Ich habe meinem Freund Göring den Befehl gegeben: Schaffen Sie mir jetzt eine Luftwaffe, die Deutſchland vor jedem denk⸗ baren Angriff ſchützt.(Kaum kann der Führer dieſen Satz beenden, ſo brauſen Jubel, Beifall und Zuſtimmung empor.) So haben wir eine Wehrmacht aufgebaut, auf die heute das deut⸗ ſche Volk ſtolz ſein kann und die die Welt reſpek⸗ jemals in Erſcheinung (Jeder dieſer Sätze findet in der Maſſe einen mächtigen Widerhall.) Wir haben uns die beſte Luftabwehr und die beſte Tankabwehr geſchaffen, die es auf der Erde gibt.(Wieder bricht der Beifallsſturm minuten⸗ lang los.) Es iſt in dieſen fünf Jahren nun Tag und Nacht gearbeitet worden. Auf einem einzi⸗ gen Gebiet iſt es mir gelungen, eine Verſtän⸗ digung herbeizuführen. Ich werde darauf noch zu ſprechen kommen. Trotzdem aber habe ich die Gedanken der Rüſtungsbeſchränkung und Ab⸗ rüſtungspolitik weiter verfolgt. Ich habe in dieſen Jahren wirklich eine praktiſche Friedenspolitik getrieben. Ich bin an alle ſcheinbar unmöglichen Probleme herangegangen mit dem feſten Willen, ſie fried⸗ lich zu löſen, ſelbſt auf die Gefahr mehr oder weniger ſchwerer deutſcher Verzichte hin. Ich bin ſelbſt Frontſoldat und weiß, wie ſchwer der Krieg iſt. Ich wollte ihn dem deutſchen Volke erſparen. Ich habe daher Problem um Problem angepackt mit dem feſten Vorſatz, alles zu verſuchen, um eine fried⸗ liche Löſung zu ermöglichen. Das ſchwierigſte Problem, war das deulſch-polniſche Berhällnis Es beſtand die Gefahr, daß die Vorſtellung einer „Erbfeindſchaft“ von unſerem wie auch vom polniſchen Volke Beſitz ergreiſen würde. Dem wollte ich vorbeugen. Ich weiß genau, daß es mir nicht gelungen wäre, wenn damals Polen eine demokratiſche Verfaſſung gehabt hätte. Denn dieſe Demokratien, die von Friedensphra⸗ ſen triefen, ſind die blutgierigſten Kriegshetzer. In Polen herrſchte nun keine Demokratie, ſon⸗ dern ein Mannl Mit dem gelang es in knapp einem Jahr ein Uebereinkommen zu erzielen, das zunächſt auf die Dauer von 10 Jahren grundſätzlich die Gefahr eines Zuſammenſtoßes beſeitigte. Wir alle ſind überzeugt, daß dieſes Abkommen eine dauernde Befriedung mit ſich bringen wird. Wir ſehen ein, daß hier zwei Völker ſind, die nebeneinander leben müſſen, und von denen keines das andere beſeitigen kann. Ein Staat von 33 Millionen Menſchen wird immer nach einem Zugang zum Meere ſtreben. Es mußte daher ein Weg der Verſtän⸗ das ich vorfand, digung gefunden werden.(Dieſe Worte des Führers finden ein ſtürmiſches Echo bei den Zehntauſenden). Er iſt gefunden worden und wird immer wei⸗ ter ausgebaut. Das Entſcheidende iſt, daß die beiden Staatsführungen und alle vernünftigen und einſichtigen Menſchen in beiden Völkern und Ländern den feſten Willen haben, das Ver⸗ hältnis immer mehr zu beſſern. Es war eine wirkliche Friedenstat, die mehr wert iſt als das ganze Geſchwätz im Genfer Völkerbundspalaſt.(Wieder brandet minuten⸗ langer Beifall zum Führer empor.) Ich habe in dieſer Zeit nun verſucht. auch mit den andren Nationen allmählich gute und dauerhafte Verhältniſſe herbeizuführen. Wir haben Garantien gegeben für die Staa⸗ ten im Weſten und allen unſeren Anrainern die Unverſehrtheit ihres Gebietes von Deutſch⸗ land aus zugeſichert. Das iſt keine Phraſe. Es iſt unſer heiliger Wille. Wir haben gar kein Intereſſe daran, den Frieden zu brechen. Dieſe deutſchen Angebote ſtießen auch auf wachſendes Verſtändnis. Allmählich löſten ſich immer mehr Völker von jener wahnſinnigen Genfer Verblendung, die — ich möchte ſagen— nicht einer Politik der Friedensverpflichtung, ſondern einer Politik der Kriegsverpflichtung dient. Sie löſen ſich und beginnen, die Probleme nüchtern zu ſehen, ſie ſind verſtändigungsbereit und friedenswillig. Ich bin weiter gegangen und habe England die hand gebolen! Ich habe freiwillig darauf verzichtet, jemals wieder in eine Flottenkonkurrenz einzutreten, um dem Britiſchen Reich das Gefühl der Sicher⸗ heit zu geben. Ich habe das nicht etwa getan, weil ich nicht mehr würde bauen können, darüber ſoll man ſich keiner Täuſchung hinge⸗ ben, ſondern ausſchließlich aus dem Grund, um zwiſchen den beiden Völkern einen dauerhaften Frieden zu ſichern. Freilich, eines iſt hier Vorausſetzung: Es geht nicht an, daß der eine Teil ſagt:„Ich will nie wieder Krieg führen, und zu dieſem Zwecke biete ich Dir eine frei⸗ willige Begrenzung meiner Waffen auf 35 v. H. an“— der andere Teil aber erklärt: „Wenn es mir paßt, werde ich von Zeit zu Zeit ſchon wieder Krieg führen.“ Das geht nicht! Lebhafte Pfuirufe.) Ein ſolches Abkommen iſt nur dann mora⸗ liſch berechtigt, wenn beide Völker ſich in die Hand verſprechen, niemals wieder mit⸗ einander Krieg führen zu wollen.(Begeiſterter Beifall bekräftigt dieſe Worte des Führers.) Deutſchland hat dieſen Willen! Wir alle wol⸗ len hoffen, daß im engliſchen Volk diejenigen die Ueberhand bekommen, die des gleichen Wil⸗ lens ſind!(Toſende Beifallsſtürme brauſen durch die weite Halle des Sportpalaſtes.) Das verhältnis zu Frankreich Ich bin weitergegangen. Ich habe Frank ⸗ reich ſofort nach der Rückgabe des Saarge⸗ bietes an Deutſchland, die durch eine Abſtim⸗ mung entſchieden wurde, erklärt, daß es nun überhaupt keine Differenzen mehr zwiſchen uns gebe. Ich ſagte, daß die elſaß⸗lothringiſche Frage für uns nicht mehr exiſtiert. Es iſt ein Grenzgebiet. Das Volk dieſes Landes iſt eigent⸗ lich in den letzten Jahrzehnten niemals um ſeine eigene Meinung gefragt worden. Wir ha⸗ ben die Empfindung, daß die Bewohner dieſer Provinz am glücklichſten ſind, wenn um ſie nicht wieder gekämpft wird. Wir alle wollen kei⸗ nen Krieg mit Frankreich. Wir wollen nichts von Frankreich! Gar nichts!(Bei dieſen Wor⸗ ten bereiten die Zehntauſende dem Führer eine minutenlange ſtürmiſche Ovation.) Und als das Saargebiet dank der loyalen Auslegung der Verträge durch Frankrei das muß ich hier beſtätigen— ins Reich zu⸗ rückgekehrt war, habe ich feierlich verſichert: Nunmehr ſind alle territorialen Differenzen zwiſchen Frankreich und Deutſchland beſeitigt. Ich ſehe heute überhaupt keine Differenzen mehr zwiſchen uns. Es ſind zwei große Völker, die beide arbeiten und leben wollen. Und ſie werden dann am beſten leben, wenn ſie zuſam⸗ men arbeiten!(Noch ſtärker wiederholt ſich der Beifall, die Worte des Führers löſen abermals minutenlange Kundgebungen aus.) Nach dieſem einmaligen und unwiderruf⸗ lichen Verzicht habe ich mich einem weiteren Problem zugewandt, das leichter zu löſen war als andere, weil hier die gemeinſame weltan⸗ ſchauliche Baſis die Vorausſetzung für ein leich⸗ teres gegenſeitiges Verſtehen bildet: dem Verhültnis Deukſchlands zu Italien Gewiß, die Löſung dieſes Problems iſt nur zu einem Teil mein Verdienſt, zum anderen Teil iſt es das Verdienſt des ſeltenen großen Mannes, den das italieniſche Volk das Glück hat als ſeinen Führer beſitzen zu können.(Ein orkanartiger Beifall unterſtreicht dieſen Satz des Führers.) Dieſes Verhältnis hat die Sphäre einer rein wirtſchaftlichen oder politiſchen Zweckmäßigkeit längſt verlaſſen und iſt über Verträge und Bündniſſe hinweg zu einem wirklichen ſtarken Herzensbund geworden.(Toſende Begeiſterungs⸗ kundgebungen ſchlagen dem Führer entgegen. Lange Zeit vermag er nicht fortzufahren, denn immer wieder erneuert ſich der Beifall). Es hat ſich auch hier eine Achſe gebildet, die durch zwei Völker dargeſtellt wird, die ſich beide weltanſchaulich und politiſch in einer engen, un⸗ lösbaren Freundſchaft gefunden haben.(Eine Welle tobender Begeiſterung begleitet die Worte des Führers). Auch hier habe ich einen endgül⸗ tigen und einmaligen Schnitt vollzogen— im Bewußtſein der Verantwortung vor meinen Volksgenoſſen. Ich habe ein Problem aus der Welt geſchafft, das für uns von jetzt ab über⸗ haupt nicht mehr exiſtiert. So bitter dies für den einzelnen ſein mag: über allem ſteht bei uns letzten Endes doch das Geſamtintereſſe un⸗ ſeres Volkes. Dieſes Intereſſe aber heißt: In Frieden arbeiten zu können! FJe⸗ der dieſer Sätze findet ein nachhaltiges Echo bei den Zehntauſenden, die faſt pauſenlos dem Füh⸗ rer zujubeln). Dieſe ganze Arbeit für den Frieden, meine Volksgenoſſen, iſt nicht eine leere Phraſe, ſon⸗ dern dieſes Werk wird erhärtet durch Tatſachen. die kein Lügenmaul beſeitigen kann! Abermals brauſt für Minuten Ovation auf Ovation dem Führer entgegen.) Hier mußtes ich einen Vorbehalt machen. Zehn Millionen Deutſche befanden ſich außerhalb der Reichsgrenze in zwei großen geſchloſſenen Sied⸗ lungsgebieten: Deutſche, die zum Reich als ihre Heimat zurück wollten!(Stürmiſcher Beifall beſtätigt dieſe Worte). Dieſe Zahl von zehn Millionen ſtellt keine Kleinigkeit dar. Es han⸗ delt ſich um ein Viertel jener Zahl, die Frank⸗ reich als Einwohner beſitzt. Und wenn Frankreich über 40 Jahre hindurch ſeinen Anſpruch auf die wenigen Millionen Franzoſen in Elſaß⸗Lothringn nie aufgegeben hat, dann hatten wir bei Gott und der Welt ein Recht, unſeren Anſpruch auf dieſe 10 Mil⸗ Abrechnung Dieſer tſchechiſche Staat begann mit einer einzigen Lüge. Der Vater dieſer dama⸗ Pha, Lüge hieß Beneſch.(Wieder gellen die Pfuirufe minutenlang.) Dieſer Herr Beneſch trat abermals in Verſailles auf und ver⸗ ſicherte zunächſt, daß es eine tſchecho⸗ſlowakiſche Nation gebe.(Mit Lachen quittiert der Sport⸗ palaſt dieſe Behauptung.) Er mußte dieſe Lüge erfinden, um der dürftigen Zahl ſeiner eigenen Volksgenoſſen einen etwas größeren und damit berechtigteren Umfang zu geben. Und die in ceographiſchen und volklichen Hin⸗ ſichten ſtets nicht ſehr ausreichend bewanderten nicht far elm Staatsmänner haben es damals nicht für notwendig befunden, dieſe Behauptun⸗ lionen Deutſche aufrecht zu erhalten.(Der bei dieſen Worten ſchlagartig aufs neue einſetzende Beifallsſturm zeigt, wie ſehr der Führer den Maſſen aus der Seele geſprochen hat.) Meine Volksgenoſſen! Es gibt eine Grenze, an der die Nachgiebigkeit aufhören muß, weil ſie ſonſt zur verderblichen Schwäche würde. Ich hätte kein Recht, vor der deutſchen Geſchichte zu beſtehen, wenn ich die 10 Millionen einfach gleichgültig preisgeben wollte. Ich hätte dann auch kein moraliſches Recht, der Führer dieſes Volkes zu ſein. Ich habe genug Opfer des Ver⸗ zichts auf mich genommen. Hier war die Grenze, über die ich nicht hinweg konnte! Wie richtig das war, iſt durch die Abſt im⸗ mung in Oeſterreich bewieſen worden. Damals wurde ein glühendes Bekenntnis abgelegt, ein Bekenntnis, wie die andere Welt ſich das ſicher nicht erhofft hatte. Allein wir haben es ja er⸗ lebt: Für Demokratien iſt eine Volksabſtimmung in dem Augenblick überflüſſig und ſogar verderb⸗ lich, in dem ſie nicht zu dem Reſultat führt, das ſie ſich ſelbſt erhoffen.(Brauſende Zuſtimmung.) Trotzdem wurde dieſes Problem gelöſt zum Glück des ganzen großen deutſchen Volkes. Und nun ſteht vor uns das letzte Pro⸗ blem, das gelöſt werden muß und gelöſt wer⸗ den wird!(Der Sportpalaſt erzittert unter dem Beifallsſturm, den dieſe Erklärung des Führers auslöst.) Es iſt die lehte lerrilorjiale Forderung, die ich in Europa zu ſtellen habe, aber es iſt die Forderung, von der ich nicht abgehe und die ich, ſo Gott will, erfüllen werde. (Atemlos ſind die Zuhörer den Worten des Führers gefolgt. Jetzt bricht wie eine Sturm⸗ flut die Begeiſterung los.) Die Geſchichte dieſes Problems: 1918 wurde unter dem Motto„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker“ Mitteleuropa zerriſſen und von einigen wahnwitzigen ſogenannten Staatsmännern neu geſtaltet. Ohne Rückſicht auf die Herkunft der Völker, auf ihr nationales Wollen, auf die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten, hat man da⸗ mals Mitteleuropa atomiſiert und willkürlich ſogenannte neue Staaten gebildet.(Minuten⸗ lang gellen die Pfutrufe durch den Sport⸗ palaſt.) Dieſem Vorgang verdankt die Tſchecho⸗Slowakei ihre Exiſtenz!(Die Ent⸗ rüſtung der Zehntauſende entlädt ſich in neuen ſtürmiſchen Entrüſtungsrufen.) mit Beneſch 945 des Herrn Beneſch nachzuprüfen. Denn ſonſt atten ſie gleich feſtſtellen können, daß es keine tſchechiſch⸗flowakiſche Nation gibt, ſondern nur Tſchechen und Slowaken, und daß die Slowa⸗ ken von den Tſchechen nichts wiſſen wollen, ſon⸗ dern...(Die Schlußworte dieſes Satzes ge⸗ hen in toſenden Beifallsdemonſtrationen der Zehntauſende verloren.) So haben nun dieſe Tſchechen zuletzt durch errn Beneſch die Slowakei annektiert. ha dieſer Staat nicht lebensfähig ſchien, nahm man kurzerhand 345 Millionen Deutſche ent⸗ Sade ihrem ee e srecht und ihrem elbſtbeſtimmungswil en.(BPuirufe) Da auch das nicht genügte, mußten noch über eine Mil⸗ 2 r dton Magyaren hinzukommen, dann Karpatho⸗ ruſſen und endlich noch mehrere hunterttauſend Polen. Das iſt dieſer Staat, der ſich ſpäter dann Tſchecho⸗Slowakei nannte— entgegen dem kla⸗ ren Wunſch und Willen der vergewaltigten Na⸗ tionen. Wenn ich hier zu Ihnen ſpreche, dann empfinde ich ſelbſtverſtändlich dag Schickſal aller dieſer Unterdrückten, ich empfinde mit dem Schickſal der Slowaken, der Polen, der Ungarn, der Ukrainer. Sprecher bin ich natürlich nur für das Schick⸗ ſal meiner Deutſchen.(Jubelnd, in toſender Be⸗ geiſterung bricht die Menge in minutenlange Heilrufe aus.) Als Herr Beneſch damals dieſen Staat zu— ſammenlog, da verſprach er feierlich, ihn nach Schweizer Syſtem in Kantone einzuteilen. denn es waren unter den demokratiſchen Staats⸗ männern einige, die doch Gewiſſensbiſſe empfan⸗ den. Wir alle wiſſen, wie Herr Beneſch dieſes Kantonalſyſtem gelöſt hat! Er begann ſein Terror⸗Regime! Schon damals verſuch— ten die Deutſchen, gegen dieſe willkürliche Ver⸗ gewaltigung zu proteſtieren. Sie wurden zu⸗ ſammengeſchoſſen.(Stürmiſche Pfui-Rufe.) Und ſeitdem ſetzte nun ein Ausrottungskrieg ein. In dieſen Jahren der„friedlichen“ Entwicklung der Tſchecho⸗-Slowakei mußten nahezu 600 000 Deut⸗ ſche die Tſchecho-Slowakei verlaſſen. Dies ge— ſchah aus einem ſehr einfachen Grunde: Sie hät⸗ ten ſonſt verhungern müſſen! Die geſamte Ent⸗ wicklung ſeit dem Jahre 1918 bis 1938 zeigte eines klar: Herr Beneſch war entſchloſſen, das Deutſchtum langſam auszurotten!(Immer ſtürmiſcher wer⸗ den die Pfui⸗Rufe der Zehntauſende.) Und er hat dies auch bis zu einem gewiſſen Grade er⸗ reicht(die Pfuirufe dauern minutenlang an!). Er hat unzählige Menſchen geſtürzt. Er hat es fertig gebracht, Millionen Menſchen ſcheu und ängſtlich zu machen. Unter der fortwährenden Anwendung ſeines Terrors iſt es ihm gelungen, dieſe Millionen mundtot zu machen und in der⸗ ſelben Zeit entſtand dann auch Klarheit über die„internationulen“ Aufgaben dieſes Staates. Man machte nun gar kein Hehl mehr daraus, daß dieſer Staat dazu beſtimmt war, wenn nol⸗ wendig, gegen Deutſchland eingeſetzt zu werden. Ein franzöſiſcher Luftfahrtminiſter. Pierre Cot, hat dieſen Wunſch nüchtern ausgeſprochen:„Den Staat brauchen wir“, ſagte er,„weil von die⸗ ſem Staat aus die deutſche Wirtſchaft, die deutſche Induſtrie am leichteſten mit Bomben zu zerſtören ſind.“ Und dieſes Staates bedient ſich nun der Bol⸗ ſchewismus als ſeiner Eingangspforte. Nicht wir haben die Berührung mit dem Bolſchewis⸗ mus geſucht, ſondern der Bolſchewismus benutzt dieſen Staat, um einen Kanal nach Mittel⸗ europa zu beſitzen. Nun ſetzt das Schamloſe ein. Dieſer Staat, der nur eine Minderheit als Regierung beſitzt, zwingt die Nationalitäten, eine Politik mitzu⸗ machen, die ſie eines Tages dazu verpflichtet, auf die eigenen Brüder zu ſchießen. (Wieder ertönen anhaltende Pfuirufe.) Herr Beneſch verlangt vom Deutſchen:„Wenn ich gegen Deutſchland Krieg führen, haſt Du gegen die Deutſchen zu ſchießen. Und wenn Du das nicht willſt, biſt Du ein Staatsverräter, dann laſſe ich Dich ſelbſt erſchießen.“ Und dasſelbe fordert er auch vom Ungarn, vom Polen. Er fordert vom Slowaken, daß er für die Ziele eintritt. die dem flowakiſchen Volk gänzlich gleichgültig ſind. Denn das flowakiſche Volk will Frieden ha⸗ ben und keine Abenteuer.(Jeder dieſer Sätze des Führers findet brauſenden Widerhall bei den Zehntauſenden.) Herr Beneſch aber bringt es fertig, dieſe Menſchen entweder zu Landes⸗ verrätern oder zu Volksverrätern zu machen. Entweder, ſie verraten ihr Volk, ſind bereit, gegen ihre Volksgenoſſen zu ſchießen, oder Herr Beneſch ſagt:„Ihr ſeid Landesverräter und Ihr werdet dafür von mir erſchoſſen.“ Gibt es eine größere Schamloſigkeit, als frem⸗ de Menſchen zu zwingen, unter Umſtänden gegen ihre eigenen Volksgenoſſen ſchießen zu müſſen. nur weil ein verderbliches, ſchlechtes und ver⸗ brecheriſches Staatsregime das ſo verlangt? Ich kann hier verſichern: Als wir Oeſterreich beſetzt hatten, war mein erſter Befehl: Kein Tſche⸗ ch e braucht, ja darf im deutſchen Heere Dienſt tun. Ich habe ihn nicht vor einen Gewiſſenskon⸗ flikt geſtellt. Wer ſich aber Herrn Beneſch widerſetzt, der wird vor allem auch wirtſchaftlich tot gemacht. Dieſe Tatſache können die demokratiſchen Welt⸗ apoſtel nicht weglügen. In dieſem Staat des Herrn Beneſch ſind die Folgen für die Natio⸗ nalitäten grauenhaft geweſen. Ich ſpreche nur für die Deutſchen. Sie haben die größte Sterb⸗ lichkeit aller deutſchen Volksſtämme, ihre Kin⸗ derarmut iſt die größte, ihre Arbeitsloſigkeit die furchtbarſte. Wie lange ſoll ſo etwas an⸗ dauern? 20 Jahre lang(Pfuirufe) haben die Deutſchen in der Tſchecho⸗Slowakei und hat das deutſche Volk im Reiche dem zuſehen müſſen, nicht weil es das jemals hinnahm, ſondern weil es einfach ohnmächtig war und ſich in der Welt der Demokratie nicht helfen konnte vor dieſen Peinigern(Toſende Pfuirufe). Ja, wenn irgendwo ein Landesverräter nur eingeſperrt wird, wenn ein Mann, der meinetwegen von der Kanzel herunterſchimpft, in Sicherheit ge⸗ nommen wird— dann gibt es Aufregung in England und Empörung in Amerika. Wenn aber Hunderttauſende von Menſchen vertrieben werden, wenn Zehntauſende ins Gefängnis kommen und Tauſende niedergemetzelt werden, dann rührt das dieſe Patentweltdemokraten nicht im geringſten.(Die toſenden Pfuirufe er⸗ neuern ſich). Wir haben in dieſen Jahren vie⸗ les gelernt. Wir empfinden tiefe Verachtung für ſie(Wieder machen ſich die Empörung und der Abſcheu der Menge in minutenlangen Pfui⸗ rufen Luft). Eine einzige Großmacht ſehen wir in Europa und einen Mann an ihrer Spitze, die Ver⸗ ſtändnis beſitzen für die Notlage unſeres Vol⸗ kes: Es iſt, ich darf es wohl ausſprechen, mein großer Freund: Benito Muſſolini (Ein donnernder Beifallsſturm bricht los, wie ihn ſelbſt dieſe hiſtoriſche Verſammlungsſtätte beſitzt, wir wir ſie ſelten erlebte). Was er in dieſer Zeit getan hat, und die Haltung, die das italieniſche Volk einnimmt, werden wir nicht vergeſſen! Und wenn einmal die Stunde einer gleichen Not für Italien kommt, dann werde ich vor dem deut⸗ ſchen Volk ſtehen und es auffordern, die gleiche Haltung einzunehmen! (Eine Kundgebung ungeheurer Begeiſterung ſchlägt dem Führer entgegen, die ſich in immer brauſenderen Heiltufen entlädt). Auch dann werden nicht zwei Staaten ſich verteidigen, ſon⸗ dern ein Block! Herr Beneſch und ſeine Schergen Ich habe am 20. Nen dieſes Jahres im Reichstag erklärt, daß im Leben der zehn Mil⸗ lionen Deutſchen außerhalb unſerer Grenzen eine Aenderung eintreten muß. Herr Beneſch hat es nun auch anders gemacht. Er ſetzte mit einer noch radikaleren Unterdrückung ein, es be⸗ gann ein noch größerer Terror, Es be⸗ gann die Zeit der Auflöſungen, von Verboten, Konfiskationen uſw. Es ging ſo fort, bis end⸗ lich der 21. Mai kam. Und ſte können es nicht beſtreiten, meine Volksgenoſſen, daß wir eine wirklich beiſpielloſe Geduld an den Tag gelegt haben.(Stürm. Zuſtimmung). Die⸗ ſer 21. Mai war unerträglich. Ich habe auf dem Reichsparteitag ſeine Geſchichte dargeſtellt. In der Tſchecho⸗Slowakei ſollte endlich eine Wahl ſtattfinden, die nicht mehr hinauszuſchie⸗ ben war. Da erfand Herr Beneſch ein Mittel, um die Deutſchen dort einzuſchüchtern: die militäriſche Beſetzung der Gebiete. (Entrüſtungsſchreie der Maſſen). Dieſe militäriſche Beſetzung will er auch jetzt weiter aufrechterhalten, in der Hoffnung, daß es keiner wagen wird, gegen ihn aufzutreten, ſolange ſeine Schergen im Lande ſind. Es war jene freche Lüge des 21. Mai, daß Deutſchland mobil gemacht hätte, die nun herhalten mußte, um die tſchechiſche Mobilmachung zu bemän⸗ teln, zu beſchönigen und zu motivieren. Was dann kam, wiſſen Sie: eine infame internationale Welthetze. Deutſch⸗ land hatte nicht einen Mann einberufen. Es dachte überhaupt nicht daran, dieſes Problem militäriſch zu löſen. Ich hatte immer noch die Hoffnung, die Tſchechen würden in letzter Mi⸗ nute einſehen, daß dieſe Tyrannei nicht länger aufrechtzuerhalten wäre. Aber Herr Beneſch ſtand auf dem Standpunkt, daß man ſich mit Deutſchland, gedeckt durch Frankreich und durch England alles erlauben könne! Es kann ihm ja nichts paſſieren.(Stürmiſche Pfuirufe). Und vor allem: Hinter ihm ſteht, wenn alle Stricke reißen, Sowjetrußland.(Erneute ſtür⸗ miſche Pfuirufe!. So war die e dieſes Mannes dann erſt recht wieder: Niederſchießen, verhaften, einker⸗ kern, für alle jene, die ihm irgendwie nicht paſ⸗ ſen. So kam dann meine Forderung in Nürnberg. Dieſe Forderung war ganz klar: Ich habe es dort zum erſtenmal ausgeſprochen, daß jetzt das Selbſtbeſtimmungsrecht für dieſe dreieinhalb Millionen endlich(— faſt 20 Jahre nach den Erklärungen des Präſidenten Wilſon —) in Kraft treten muß. Und wieder hat Herr Beneſch ſeine Antwort gegeben: Neue Tote, neue Eingekerkerte, neue Verhaf⸗ tungen! Die Deutſchen mußten zu fliehen be⸗ ginnen. And dann kam England Ich habe Herrn Chamberlain gegenüber eindeutig erklärt, was wir jetzt als einzige Mög⸗ nen. lichkeit einer Löſung anſehen. Es iſt die natür⸗ lichſte, die es überhaupt gibt. Ich weiß, daß alle Nationalitäten nicht mehr bei dieſem Herrn Beneſch bleiben wollen(ſtürmiſch ſtimmen die Maſſen zu), allein ich bin in erſter Linie Spre⸗ cher der Deutſchen, und für dieſe Deutſchen habe ich nun geredet und verſichert, daß ich nicht mehr gewillt bin, tatenlos und ruhig zuzuſehen, wie dieſer Wahnſinnige in Prag glaubt, 3% Millionen Menſchen einſach mißhandeln zu kön⸗ (Wieder löſen die Worte des Führers minutenlange ſtürmiſche Zuſtimmung aus.) Und ich habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß nunmehr die deutſche Geduld endlich doch ein Ende hat. Ich habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß es zwar eine Eigenart unſerer deutſchen Mentalität iſt, lange und immer wie⸗ der geduldig etwas hinzunehmen, daß aber ein⸗ mal der Augenblick kommt, in dem damit Schluß iſt!(Ein Beifallsſturm läßt den Sportpalaſt bei dieſer Erklärung des Führers erdröhnen.) Und nun haben endlich England und Frankreich an die Tſchecho⸗Slowakei die einzig mögliche Forderung gerichtet: das deutſche Gebiet freizu⸗ geben und an das Reich abzutreten.(Der Bei⸗ fall verdoppelt ſich, die ſtürmiſche Zuſtimmung der Zehntauſende hindert den Führer minuten⸗ lang am Weiterſprechen.) Heute ſind wir genau im Bilde über die Un⸗ terhaltungen, die damals Herr Dr. Beneſch ge⸗ führt hat. Angeſichts der Erklärung Englands und Frankreichs, ſich nicht mehr für die Tſchecho⸗ Slowakei einzuſetzen. wenn nicht endlich das Schickſal dieſer Völker anders geſtaltet würde die die Gebiete freigegeben würden, fand Herr Beneſch einen Ausweg. Er gab an, daß dieſe Ge⸗ biete abgetreten werden müſſen. Das war ſeine Erklärung! Aber was tat er? Nicht das deutſche Gebiet trat er ab, ſondern die Deutſchen treibt er jetzt aus!(Stürmiſche Pfuirufe). Und das iſt jetzt der Punkt, an dem das Spiel aufhört! i (Wieder brauſt der Beifall dröhnend empor). Herr Beneſch hatte kaum ausgeſprochen, da begann ſeine militäriſche Unterjochung— nur noch verſchärft— aufs neue. Wir ſehen die grauenhaften Ziffern: an einem Tag 10 000 Flüchtlinge, am nächſten 20 000, einen Tag ſpäter 37 000, wieder zwei Tage ſpäter 41 000, dann 62 000, dann 78 000, jetzt ſind es 90 000, 107 000, 137 000 u. heute 214 000. (Stürmiſche, immer wieder ſich wiederholende Pfuirufe.) Ganze Landſtriche werden entvöl— kert, Ortſchaften werden niedergebrannt, mit Granaten, und Gas verſucht man die Deutſchen cuszuräuchern.(Stürmiſche Pfuirufe.) Herr Beneſch aber ſitzt in Prag und iſt überzeugt: „Mir kann nichts paſſieren, am Ende ſtehen hinter mir England und Frankreich.“ Es muß endlich Fraktur geredet werden! Und nun, meine Volksgenoſſen, glaube ich, daß der Zeitpunkt gekommen iſt, an dem nun Fraktur geredet werden muß.(Eine Woge überſchäumender Begeiſterung begleitet dieſe Feſtſtellung des Führers.) Wenn jemand 20 Jahre Schande, eine ſolche Schmach und ſo ein Un⸗ glück erduldet, wie wir es getan haben, dann kann man wirklich nicht beſtreiten, daß er friedensliebend iſt. Wenn jemand dieſe Geduld 0 an den Tag gelegt haben, kann man wirklich nicht ſagen, daß er kriegs⸗ lüſtern ſei. Denn ſchließlich hat Herr Beneſch 7 Millionen Tſchechen, hier aber ſteht ein Volk von über 75 Millionen!(Wieder brauſt der Beifall durch die weite Halle.) Ich habe nunmehr ein Memorandum mit einem letzten und endgültigen deutſchen Vor⸗ ſchlag der britiſchen Regierung zur Verfügung geſtellt. Dieſes Memorandum enthält nichts anderes als die Realiſierung deſſen, was Herr Beneſch bereits verſprochen hat. Der Inhalt dieſes Vorſchlages iſt ſehr einfach: Jenes Gebiet, das dem Volke nach deutſch iſt und ſeinem Willen nach zu Deutſchland will, kommt zu Deutſchland 1 unterbricht der Beifallsruf der Maſſen den Führer für lange Zeit), und zwar nicht erſt dann, wenn es Herrn Beneſch gelungen ſein wird, vielleicht ein oder zwei Millionen Deutſche ausgetrieben zu haben, ſondern jetzt, und zwar ſo⸗ fort!(Jeder dieſer Sätze wird von der Menge mit ungeheurer Begeiſterung auf⸗ genommen. Sieg⸗Heil⸗Rufe und Sprechchöre miſchen ſich in den Beifall: Wir danken unſerem 97 7 ertönt es minutenlang.) Ich habe ier 4 Grenze gewählt, die auf Grund des ſeit Jahrzehnten vorhandenen Materials über die Volks⸗ und Sprachenaufteilung in der Tſchecho⸗Slowakei gerecht iſt. Trotzdem aber bin ich gerechter als Herr Beneſch und will nicht die Macht, die wir beſitzen, ausnützen. Ich 277 daher von vornherein feſtgelegt: Dies Ge⸗ iet wird unter die deutſche Oberhoheit geſtellt, weil es im weſentlichen von Deutſchen beſtedelt iſt. Die endgültige Grenzziehung jedoch über⸗ laſſe ich dann dem Votum der dort befindlichen Volksgenoſſen ſelbſt. Ich habe alſo feſtgelegt, daß in dieſem Gebiet dann eine Abſtimmung ſtattfinden ſoll. And damit niemand ſagen kann, es könnte nicht gerecht zugehen, habe ich das Statut der Saarabſtimmung als Grundlage für dieſe Abſtimmung gewählt.(Brauſender Beifall.) 5 5 Ich bin nun bereit und war bereit, meinet⸗ wegen im ganzen Gebiet abſtimmen zu laſſen. Allein dagegen wandten ſich Herr Beneſch und ſeine Freunde. Sie wollten nur in einzelnen Teilen abſtimmen laſſen. Gut, ich habe hier nachgegeben. Ich war ſofort einverſtanden, die lang eine ſolche Abſtimmung durch internationale Kontrollkom⸗ miſſionen überprüfen zu laſſen. Ich ging noch weiter und ſtimmte zu, die Grenzziehung einer deutſch⸗tſchechiſchen Kom⸗ miſſion zu überlaſſen. Herr Chamberlain meinte, ob es nicht eine internationale Kom⸗ miſſion ſein könnte. Ich war auch dazu bereit. Ich wollte ſogar während dieſer Abſtimmungs⸗ zeit die Truppen wieder zurückziehen, und. ich habe mich heute bereit erklärt, für dieſe Zeit die britiſche Legion einzuladen, die mir das Angebot machte, in dieſe Gebiete zu gehen und dort die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. (Vieder bekräftigt ſtärkſter Beifall der Maſſen die Porte des Führers.) Und ich war dann fernerhin bereit, die endgültige Grenze durch eine internationale Kommiſſion feſtſetzen zu laſſen und alle Modalitäten einer Kommiſſion zu übergeben, die ſich aus Deutſchen und Tſche⸗ chen zuſammenſetzt. Der Inhalt dieſes Memorandums iſt nichts anderes als die praktiſche Ausführung deſſen, was Herr Beneſch bereits verſprochen hat, und zwar unter größten internationalen Garantien. Herr Beneſch ſagt nun, dieſes Memorandum ſei eine„neue Lage“. Und worin beſteht in Wirklichkeit die„neue Lage“? Sie beſteht darin, daß das, was Herr Beneſch verſprochen hat, dieſes Mal ausnahmsweiſe auch gehalten werden ſoll!(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall bekräftigt die Worte des Führers.) Das iſt die meue Lage“ für Herrn Beneſch.(La⸗ chen.) Was hat der Mann in ſeinem Leben nicht alles verſprochen! Und nichts hat er ge⸗ halten!(Pfuirufe.) Jetzt ſoll zum erſten Male von ihm etwas gehalten werden. Herr Beneſch ſagt: Wir können aus dem Ge⸗ biet nicht zurück. Herr Beneſch hat alſo die Uebergabe dieſes Gebietes ſo verſtanden, daß es dem Deutſchen Reich als Rechtstitel gutgeſchrie⸗ ben, aber von den Tſchechen vergewaltigt wird. Zurufe: Das iſt jetzt vorbei!) (Brauſend bricht wieder der Beifall los und zeigt, wie ſehr der Führer den Maſſen aus der Seele ſpricht.) 5 Der 1. Oklober Ich habe jetzt verlangt, daß nun nach 20 Jah⸗ ren Herr Beneſch endlich zur Wahrheit gezwun⸗ gen wird. Er wird am 1. Oktober uns dieſes Gebiet übergeben müſſen. (Abermals brandet donnernd der Beifall zum Führer empor.) Herr Beneſch ſetzt ſeine Hoffnungen nun auf die Welt() und er und ſeine Diplomaten machen kein Hehl daraus. Sie erklären: Es iſt unſere Hoffnung daß Chamberlain geſtürzt wird, daß Daladier beſeitigt wird, daß überall * Umſtürze kommen. Sie ſetzen ihre Hoffnung auf Sowjietrußland. Er glaubt dann noch immer, ſich der Erfüllung ſeiner Verpflichtungen ent⸗ ziehen zu können. Und da kann ich jetzt nur eines ſagen: treten zwei Männer gegeneinander auf: Dort iſt Herr Beneſch! Und hier ſtehe ich! (Die Zehntauſende ſpringen von ihren Plätzen Nun auf und bereiten dem Führer eine großartige Kundgebung.) Wir ſind zwei Menſchen verſchie⸗ dener Art. Als Herr Beneſch ſich in dem gro⸗ ßen Völkerringen in der Welt herumdrückte, da habe ich als anſtändiger deutſcher Soldat meine Pflicht erfüllt.(Stürmiſche. ſchallen zum Führer empor.) Und heute ſtehe ich nun dieſem Manne gegenüber als der Sol⸗ dat meines Volkes!(Ein Jubel ohne⸗ gleichen folgt dieſen Worten des Führers, un⸗ aufhörlich danken ihm die Maſſen mit ſtürmi⸗ ſchen Heiltufen.) Ich habe nur weniges zu erklären: Ich bin Herrn Chamberlain dankbar für alle ſeine Bemühungen. Ich habe ihm verſichert, daß das deutſche Volk nichts anderes will als Frieden. Allein, ich habe ihm auch erklärt, daß ich nicht hinter die Grenzen unſerer Geduld zurückgehen kann. Ich habe ihm weiter verſichert und wieder⸗ hole es hier, daß es— wenn dieſes Problem gelöſt iſt— für Deutſchland in Europa kein territoriales Problem mehr gibt! Und ich habe ihm weiter verſichert, daß in dem Augenblick, in dem die Tſchecho⸗Slowakei ihre Probleme löſt, d. h. in dem die Tſchechen mit ihren anderen Minderheiten ſich auseinan⸗ dergeſetzt haben, und zwar friedlich und nicht durch Unterdrückung, daß ich dann am tſchechi⸗ ſchen Staat nicht mehr intereſſiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wol⸗ len gar keine Tſchechen!(Starker Bei⸗ fall). Allein, ebenſo will ich nun vor dem deut⸗ ſchen Volke erklären, daß in Bezug auf das ſu⸗ detendeutſche Problem meine Geduld jetzt zu Ende iſt!(Mit jubelnder Begeiſterung nehmen die Zehntauſende dieſe Worte des Führers auf). Ich habe Herrn Beneſch ein Angebot gemacht, das nichts anderes iſt als die Realiſierung deſ⸗ ſen, was er ſelbſt ſchon zugeſichert hat. Er hat jetzt die Entſcheidung in ſeiner Hand! Frie⸗ den oder Krieg!(Mit einem Schlage bricht wieder der raſende Jubelſturm bedingungsloſer Zuſtimmung zu den Sätzen des Führers bei den Maſſen los). f Er wird entweder dieſes Angebot akzeptieren und den Deutſchen jetzt endlich die Freiheit ge⸗ ben oder wir werden dieſe Freiheit uns ſelbſt holen! (Kaum kann der Führer dieſen Satz beenden, die Begeiſterung reißt die Menge zu immer neuen Stürmen des Beifalls hin, die kaum wieder abebben wollen). Das muß die Welt zur Kenntnis nehmen: In 4% Jahren Krieg und in den langen Jahren meines politiſchen Lebens hat man mir eines nie vorwerfen können: 5 Ich bin niemals feige geweſen! (Grenzenlos wird der Jubel. Der Svportvpalaſt iſt 5 einziges tobendes Meer der Begeiſtk⸗ rung. Ich gehe meinem Volk jetzt voran als ſein erſter Soldat, und hinter mir(ununterbrochen branden die jubelnden Heilrufe zum Führer empor), das mag die Welt wiſſen, marſchiert jetzt ein Volk, und zwar ein anderes als das vom Jahre 1918!(Jeder dieſer Sätze findet einen immer lauter und anhaltender werdenden Widerhall bei den begeiſterten Maſſen). Wenn es damals einem wandernden Scholaren ge⸗ lang, in unſer Volk das Gift demokratiſcher Phraſen hineinzuträufeln— das Volk von heu⸗ te iſt nicht mehr das Volk von damals! Solche Phraſen wirken auf uns wie Weſpenſtiche. Wir lind dagegen jetzt gefeit.(Beifall.) In dieſer Stunde wird ſich das ganze deutſche Volk mit mir verbinden! Es wird meinen Willen als ſeinen Willen empfinden, genau ſo wie ich ſeine Zukunft und ſein Schickſal als den Auftraggeber meines Han⸗ delns anſehe! 8 ö Und wir wollen dieſen gemeinſamen Willen jetzt ſo ſtärken(bei dieſen Worten erheben ſich die Zuhörer), wie wir ihn in der Kampfzeit beſaßen, in der Zeit, in der ich als einfacher, unbekannter Soldat auszog, ein Reich zu er⸗ obern, und niemals zweifelte an dem Erfolg und an dem endgültigen Sieg. 0 Da hat ſich um mich geſchloſſen eine Scha von tapferen Männern und tapferen Frauen. Und ſie ſind mit mir gegangen. Und ſo bitte ich Dich, mein deutſches Volk,: Tritt jetzt hinter mich, Mann für Mann, Frau um Frau.(Der Jubel ſteigert ſich zum Orkan. Die Maſſen ſpringen auf, ſie rufen minutenlang dem Führer zu). In dieſer Stunde wollen wir alle einen ge⸗ meinſamen Willen faſſen. Er ſoll ſtärker ſein als jede Not und jede Gefahr. f Und wenn dieſer Wille ſtärker iſt als Not und Gefahr, dann wird er Not und Gefahr einſt bre⸗ chen. Wir ſind entſchloſſen! Herr Beneſch mag jetzt wählen! * Ein unbeſchreiblicher Sturm äußerſter Be⸗ geiſterung dankt dem Führer für das Erlebnis dieſer Rede. Immer wieder erſticken die don⸗ nernden Heilrufe der Zehntauſende das Hände⸗ klatſchen, bis es wieder von neuen Begeiſte⸗ rungsſtürmen abgelöſt wird. Dann bilden ſich Sprechchöre, die immer wieder gewaltiger an⸗ ſchwellen: Führer befiehl, wir fol⸗ gen!— Führer befiehl, wir folgen! Die Kundgebung endet in unbeſchreiblichem Jubel. dem ſich ſtürmiſche Huldigungen an⸗ ſchließen, die nicht enden wollen.) ———— 9 N 0 dez b — 1 r da ſten Weit bebe 805 Karte das ——— wird. dert nähet mit zelhe mit iſchec Heere Geht 3 alle und ſamte mat. hegen en de in der teſtene mun Abſtin neuen gische ſfümm Dit Kon Di ſtchen Jer! un lich, gehö Fhär Alugh Da Lad; wirſch ind 1 fir Fr n Uſd.; n deiſcher, es nil ag erllätt daß etet Sehuld und wieder 5 Nohlen uten lein ert, daß br elneh f ie Thechen duseinan⸗ end ritt an ſchechi⸗ bin. 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Das in Godesberg am 23. 9. 38 dem engli⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain zur Weitergabe an die tſchechiſche Regierung über⸗ gebene Memorandum bat folgenden Wortlaut: Die von Stunde zu Stunde ſich mebrenden Nachrichten über Zwiſchenfälle im Su⸗ deten land beweiſen, daß die Lage für das Sudetendeutſchtum völlig unerträglich u. damit zu einer Gefahr für den europäiſchen Frieden geworden iſt. Es iſt daher unerläßlich, daß die von der tſchechiſchen Regierung aner⸗ kannte Abtrennung des Sudetenlands nunmehr ohne jede weitere Verzögerung erfolgt.. Auf beiliegender Karte(wird von der Delegation mitgebracht) iſt das abzutrennende Sudetengebiet rot ſchraffiert. Das Ge⸗ biet, in dem über die zu beſetzenden Gebiete hinaus ebenfalls abgeſtimmt werden muß, iſt Die endgültige Grenzziehung muß dem Willen der Betroffenen entſprechen. Um dieſen Willen feſtzuſtellen, iſt eine gewiſſe Zeit zur Vorbereitung der Wahl erſorderlich. während der Unruhen unter allen Umſtänden verhindert werden müſſen, um eine paritätiſche Situation zu erreichen. Das in der anliegenden Karte gezeichnete deutſche Gebiet wird von deutſchen Truppen beſetzt ohne Rückſicht darauf, ob ſich bei der Volksabſtimmung bei dieſem oder jenem Teil des Gebietes eine tſchechiſche Mehrheit heraus⸗ ſtellt. Andererſeits iſt das übrige Gebiete von iſchechiſchen Truppen beſetzt ohne Rückſicht da⸗ rauf, daß innerhalb des Gebietes große deut⸗ die bei der Volks⸗ abſtimmung ſich in der Mehrheit zum deutſchen Volkstum bekennen werden. Zur ſofortigen und endgültigen Bereinigung des ſudetendeutſchen Problems werden daher nunmehr von der deutſchen Regierung folgende Vorſchläge gemacht: 1. Zurückziehung der geſamten tſchechi⸗ ſchen Wehrmacht. der Polizei. der Gendarmerie, der Zollbeamten und der Grenzer aus dem auf der 7 5 Karte gezeichneten Räumungsgebiet, das am 1. Oktober an Deutſchland übergeben wird. g 2. Das geräumte Gebiet iſt in dem derzeitigen Zuſtand zu übergeben(ſiehe nähere Anlage). Die deutſche Regierung iſt da⸗ mit einverſtanden, daß zur Regelung der Ein⸗ zelheiten der Modalitäten der Räumung ein mit Vollmachten ausgeſtatteter Vertreter der tſchechiſchen Regierung oder des tſchechiſchen Heeres zum deutſchen Oberkommando der Wehrmacht tritt. 3. Die tſchechiſche Regierung entläßt ſofort alle ſudetendeutſchen Wehrmachts⸗ und Polizeiangehörigen aus dem ge⸗ ſamten tſchechiſchen Staatsgebiet in ihre Hei⸗ mat. 4. Die tſchechiſche Regierung entläßt alle wegen politiſcher Vergehen inhaftier⸗ ten deutſchſtämmigen Gefangenen. 5. Die deutſche Regierung iſt einverſtanden, in den näher zu bezeichnenden Gebieten bis ſpä⸗ teſtens 25. November eine Volksabſtim ⸗ mung ſtattfinden zu laſſen. Die aus dieſer Abſtimmung ſich ergebenden Korrekturen der neuen Grenze werden durch eine deutſch⸗tſche⸗ chiſche oder eine internationale Kommiſſion be⸗ ſtimmt. 5 Die Abſtimmung ſelbſt findet unter der Kontrolle einer internationalen Kommiſſion ſtatt.. 25 5 Abſtimmungsberechtigt ſind alle in den in Frage kommenden Gebieten am 28. Ok⸗ tober 1918 wohnhaften oder bis zum 28. Okto⸗ ber 1918 dort geborenen Perſonen. Als Aus⸗ druck des Wunſches der Zugehörigkeit der Be⸗ völkerung zum Deutſchen Reich oder tſchechiſchen Staat gilt die einfache Mehrheit aller männ⸗ lichen und weiblichen Abſtimmungsherechtigten. Zur Abſtimmung wird aus den näher zu be⸗ zeichnenden Gebieten auf beiden Seiten das Militär zurückgezogen. Zeitpunkt und Dauer beſtimmen die deutſche und tſchechiſche Regierung gemeinſam. a l b 6. Zur Regelung aller weiteren Einzelhei⸗ ten ſchlägt die deutſche Regierung die Bildung einer autoriſierten deutſch⸗tſche⸗ chiſchen Kommiſſion vor. Anlage Die Uebergabe des geräumten ſudetendeut⸗ ſchen Gebietes hat zu erfolgen ohne jede Zerſtörung oder Unbrauchbarma⸗ chung von militäriſchen, wirtſcha f t⸗ lichen und Verkehrsanlagen. Dazu gehören desgleichen die Bodenorganiſation des Flugweſens, ebenſo alle Funkanlagen. Das in den bezeichneten Gebieten befindliche wirtſchaftliche und Verkehrsmaterial, insbeſon⸗ dere das rollende Material des Eiſenbahnnetzes, ſind unbeſchädigt zu übergeben, Das Gleiche gilt für alle Verſorgungsmittel(Gasanſtalten, Kraftwerke uſw.). Endlich iſt jeder Abtransport von Lebensmitteln, Gütern, Vieh, Rohſtoffen uſw. zu unterlaſſen. Jeuergefecht gegen Polen Warſchau, 26. Sept. der polniſch⸗tſchechiſchen Grenze hat ſich de wieder ein blutiges Feuerge⸗ fecht entwickelt. Bei Zebrzodowice kam es zwi. ſchen einer Gruppe von Polen. die ſich auf der Flucht aus der Tſchechei befanden und einer tſchechiſchen Gendarmeriepatrouille zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Als die Tſchechen ohne jede Warnung mit Maſchinengewehren auf die Polen ſchoſſen, ſetzten ſich dieſe zur Wehr. Ein Teil der tſchechiſchen Gendarmen wurde ent, waffnet. Auf beiden Seiten gab es Tote u nd Verwundete, deren Zahl bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden konnte. Weitere ſchukre Zuſammenſtöße fanden in Freiſtadt ſtatt. Aus den Detonationen, die auf polniſchem Gebiet gehört wurden, iſt zu ſchlie⸗ ßen, daß die Tschechen hier ſogar Geſchütze ein⸗ geſetzt haben. Dieder zwei Erſchießungen Breslau, 26. September. In Liebau in Bremen wollte die tſchechiſche Polizei den ſudetendeutſchen Führer Tierarzt Dr. Hartl verhaften. Dr. Hartl befand ſich gerade auf einer Dienſtfahrt. Er wurde aus einer Entfernung von 300 Meter von einer Po⸗ lizeipatrouille beſchoſſen, ohne daß er vorher ge⸗ warnt worden wäre. Hartl brach am Steuer ſei⸗ * nes Wagens durch einen Kopfſchuß getroffen tot zuſammen. Ferner wurde in der letzten Nacht der Nacht⸗ wächter der Stadt Liebau erſchoſſen, weil er angeblich auf Anruf nicht ſtehen geblieben war. Flandrecht erweitert Prag, 26. Sept. Wie der Prager Rundfunk bekannt gibt, hat der Landespräſident von Böhmen das Stand⸗ recht auch auf den Bezirk Plan bei Marienbad ausgedehnt. Weiter teilt der Prager Sender mit, daß in Mähriſch⸗Oſtrau eine Verordnung der Polizeidirektion veröffentlicht worden iſt, wonach alle Kaufleute ihre Radlo⸗ geräte abzuliefern haben. Lu. n. d. 2. g hu Ag. Tolgendes bekannt: verboton. zündet. schossen. Armbände trägt. niemand zu der Stel xuhig Mer g gehen. mit sofortigen Frauen, Kindern und An die Bevölkerung von Tissa und Raiza! Jaut Fe isung des obersten Generalstabes geben war 1. Das Aushängen von Hakenkreuz- und S. d. P.-Fehnen ist Im Be tre tungsfal le wird das betreffende Haus ange- 2. Jer ein 8. d. P. Abzeichen trägt, vird auf der Stelle er- Das gleiche trifft denjenigen, der eine Hakenkreuz- 3. Nenn aus 5 Grunde ein Schuss fällt, so darf 2 e hinlaufen oder weglaufen, sondern soll weitergehen, auf Anruf jedoch sofört stehen bleiben. em zuwiderhandelt, wird èrschossen. 4. Juf der Strasse dürfen nicht nehr als zubei zusammen 5, Das draßen von Faffen, souyie der Besitz derselben, vird rschiessen bestraft. 5. Tal]ls aussergenöhnliche Ereignisse eintreten, ist den b u reisen, soweit Segen dieselben nichts vor- Iiegt, der CErenzübertritt gestattet. Tissa, den n 24. Septenber 1958. Der dene inde-Vorstehert Fbteeeit Ein Dokument der tſchechiſchen Gewaltherrſchaſt Die Bürgerm eiſter einer Reihe von ſudetendeutſchen Städten und Dörfern haben vom tſchechiſchen Generalſta b den Text dieſer Bekanntmachung erhalten und ſind gezwungen worden, ihn überall auszuhänge n. Sudetendeutſche ſind vogelfrei. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Nein Freund juli- Bumm Die Abenteuer des Kapitäns Lauferbach von der„Emden“ Hereusgegeben von Graf Fellx von Luder (59. Fortſetzung) Die„Möwe“ war noch immer ein neues Schiff. Sie war kurz vor dem Kriege als Ba⸗ nanendampfer gebaut worden und hieß urſprünglich„Pungo“. Bei einer Waſſerver⸗ drängung von annähernd dreitauſendfünfhun⸗ dert Tonnen betrug die Höchſtgeſchwindigkeit des Einſchraubenſchiffes ſechzehn Seemeilen in der Stunde, was man für dieſe Art von Fahr⸗ zeugen als Glanzleiſtung bezeichnen muß. Als Kriegsſchiff trug ſie eine verhältnismäßig ſehr ſtarke Armierung von vier 15⸗Ztm.⸗, drei 10.5⸗ Ztm.⸗ und zwei 8.8⸗Ztm.⸗Schnellfeuergeſchützen. Außerdem beſaß ſie zwei Torpedolancierrohre. Ich kannte den Grafen Dohna von früher her, als er in den Jahren 1911 bis 1914 Komman⸗ dant des Flußkanonenboots„Tſingtau“ war. Er hielt ſich damals meiſtens in den Gewäſſern von Kanton und im Gebiet des Pearl-⸗River auf. Wir alle waren ihm dankbar für die Ar⸗ beit, die er in der von Piraten wimmelnden Gegend leiſtete. Als ich am 1. Januar 1918 das Kommando der„Möwe“ übernahm, fand ich zu meiner großen Freude noch dieſelbe Beſatzung vor, die bereits jene beiden großen Fahrten mitgemacht hatte. Wahrlich, eine herzhaftere Geſell⸗ ſchaft hat ſich wohl nie auf den Planken eines Kriegsſchiffes zuſammengefunden. Ich wußte noch nichts Näheres über die uns zugedachte Tätigkeit, die uns in der Oſtſee feſthalten ſollte. Immer hoffte ich auf den Befehl zum Auslaufen in die Weite des Ozeans. Der Heimathafen der„Möwe war Kiel und unſer erſter Vorſtoß brachte und wieder ins Kattegatt. Nun. die Gegend kannte ich nach⸗ gerade beſſer als meine eigene Heimat. Wir hatten neunhundert Minen dabei und legten dieſe an den verſchiedenſten, dafür vorgeſehenen Stellen aus. Obwohl immer wieder engliſche Zerſtörer die von uns blockierte Oſtſee zu errei⸗ chen trachteten, bekamen wir doch nichts von ihnen zu ſehen. a Im März waren wir wieder in Kiel. Eines Tages ſaß ich mit mehreren Kameraden in der Meſſe beim Poker, als einer der Anweſenden — es war ein mir naheſtehender Unterſeeboots⸗ kommandant— plötzlich ſagte: g „Lauterbach, Sie müſſen wirklich Nerven wie Stricke haben.“ Copyright dy Koehler à Amelang, Lelpaig „Nun“, rief ein anderer lachend.„wenn er die nicht von der Wiege an gehabt hat. ſo beſitzt er ſie jetzt zum mindeſten. Er hat weiß Gott alles erlebt, was ſo ein Krieg dem Seemann zu bieten vermag. Du biſt ein Optimiſt. wenn du denkſt, daß du ihn mit deinen drei Aß ins Bockshorn jagen kannſt.“ „Laßt einmal ſehen“ begann ein dritter auf⸗ zuzählen.„Alſo was war er alles?— Segel⸗ ſchiffsmatroſe— Kapitän eines Poſtdampfers im fernen Oſten vom Boxeraufſtand über die Zeiten des Nuſſiſch⸗Japaniſchen Krieges bis zum Weltbrand von 1914. Dann kommt die Fahrt der Emden— Gefangenſchaft— Flucht — U-Bootfallen— Möwe— Was zum Kuckuck bleibt ihm' denn jetzt noch übrig? Er hat ja ſchon alles getan, was er tun konnte.“ Beſchwichtigend hob ich die Hand.„Sie irren ſich, meine Herren“, ſagte ich todernſt.„Alles habe ich denn doch noch nicht getan. Zwar manche Gelegenheit zur Mannestat boten mir die Götter und mit ihrer Hilfe nebſt einem Haufen Glück bin ich auch ſtets damit fertig ge⸗ worden, aber— niemals habe ich geheiratet! „Großartiger Gedanke!“ ſchrie mein Freund, der U⸗Bootskommandant.„Spielen wir eine Runde Poker aus, um zu ſehen, wer von uns zuerſt den Nacken unters Ehejoch beugen muß. „Nichts da!“ rief ich dazwiſchen.„Das wird jetzt ganz einfach ausgeknobelt.“ Der Vorſchlag wurde angenommen. Ich ver⸗ lor. Es gab natürlich ein großes Hallo.„Lauter⸗ bach“, rief die ausgelaſſene Runde.„Sie haben zu heiraten!“ „Schön“, antwortete ich mit unerſchütterlicher Gemütsruhe.„Und wann?“ „Innerhalb von drei Monaten“, entſchied der Unterſeemenſch mit breitem Grinſen. Ich hielt mein Wort. Ich heiratete. Es gab eine richtiggehende Hochzeit mit allem Drum und Dran. Wieviele Gläſer dabei geleert wur⸗ den, weiß ich nicht mehr Immerhin. ich löſte die Wette ein.„Und damit fertig ſein alles für langes Krieg“ wie ſich wohl meine chineſiſchen Boys ausgedrückt haben würden. Weit gefehlt! Ich habe meinen Schritt niemals bereut (Fortſetzung folgt) * Die iſchechiſche Angſt Das Mithören der Führer⸗Rede in Nordböhmen unmöglich gemacht Außig, 26. Sept. Die nordböhmiſchen Elektrizitätswerke melden aus 1 daß Montagabend von 19.30 bis 21.30 Uhr die Stromlieferung unter⸗ brochen war. Von dieſer Maßnahme waren betroffen: die Bezirke Warnsdorf, Numburg, Schluckenau. Böhmiſch⸗Leipa, Kötzſchen⸗Boden⸗ bach, Teplitz⸗Schönau und einige Teile anderer ſudetendeutſcher Bezirke. Damit war praktiſch der Bevölkerung von Nord⸗ und Nordweſtböhmen das Mithören der Führer⸗Rede unmöglich gemacht worden, ganz abgeſehen von der Tatſache, daß die meiſten Rundfunkempfänger ſchon vorher beſchlagnahmt wurden. Aushungern— ein neues Miſtel Lebensmittelſperre um das Rumburger Gebiet Sebnitz, 26. September Der ſudetendeutſche Grenzzipfel um Rum⸗ burg, der an dieſer Stelle tief in reichsdeutſches Gebiet hineinragt, iſt in den letzten 36 Stun⸗ den von ſudetendeutſchen Ordnern völlig in Be⸗ ſiz genommen worden. Nur ganz vereinzelt kommen in dieſem Abſchnitt noch Schießereien vor. Am Sonntagabend beſchoß in den Wäl⸗ dern um Wöhnsdorf ein kommuniſtiſcher Ter⸗ rortrupp eine Gruppe Sudetendeutſcher, die die Wege von Wöhnsdorf bewachten Die Tſchechen verſuchen nunmehr auf andere als bisher ausgeübte Weiſe dieſes ſudeten⸗ deutſche Gebiet in die Knie zu zwingen. Auf Anordnung der tſchechiſchen Militärbehörde werden ſeit 24 Stunden über die ſogenannte Schöberlinie, die tſchechiſche Feſtungsſtellung, keinerlei Lebensmittel in den Rum⸗ burger Zipfel hindurchgelaſſen. Die ſudeten⸗ deutſchen Orte Großſchönau, Schluckenau, Hain⸗ ſpach, Nixdorf und Zeidler ſollen ausgehungert werden. Die Großeinkaufsgeſellſchaft der Le⸗ bensmittelhandlungen dieſes Gebietes, die für etwa 50 000 Kronen Beſtellungen aufgegeben hatte und dieſe Beſtellungen bereits be⸗ zahlt hatte, erhält keine Lieferungen mehr. Die Bauern müſſen dazu übergehen, ihr Vieh d ſchlachten, um das Notwendigſte zum eben zu haben. Vieder Todesopfer des Terrors Zinnwald, 27. September Wie die„Dresdener Neueſten Nachrichten“ melden, verübten die Tſchechen in den Abend⸗ ſtunden des Samstag in dem ſudetendeutſchen Ort Müglitz eine furchtbare Bluttat. Dort waren ungefähr 30 Sudetendeutſche auf der Flucht nach Deutſchland in eine Menſchen⸗ falle der Tſchechen geraten und verſuch⸗ ten zu entkommen. Die iſchechiſchen Soldaten aber eröffneten auf die wehrloſen Flüchtlinge Gewehr⸗ und Handgranatenfeuer. Dabei wurden der Sudetendeutſche Krauß aus Hohenſtein bei Mariaſchein und ein weite⸗ ter Sudetendeutſcher getötet und mehrere Flüchtlinge verletzt. Einem von ihnen wur⸗ de ein Bein zerſchmettert. Er mußte in ſeinem Blut liegen bleiben. Erſt am Sonntagnachmit⸗ tag haben die Tſchechen den Schwerverletzten aufgehoben und abtransportiert. Kameraden, die dem Schwerverletzten auf ſeine verzweifelten Hilferufe zu Hilfe eilen wollten, wurden durch . Drohungen der Tſchechen daran ge⸗ indert. hehlüge zuſammengebrochen Kein jugoſlawiſcher und rumäniſcher Schritt in Budapeſt Budapeſt, 26. Sept. In unterrichteten Kreiſen wird mitgeteilt. daß die Meldung auswärtiger Blätter unzu⸗ treffend iſt, der zufolge Jugoſlawien und Ru⸗ mänien der ungariſchen Regierung erklärt hät⸗ ten, daß beide Staaten auf Grund der Kleinen⸗ Entente⸗Verträge gegebenenfalls der Tſchecho⸗ Slowakei zu Hilfe eilen wollten. Eiſenbahnunglück in Peſtfalen 15 Tote und fünf Schwerverletzte g Eſſen, 27. Sept. Die Reichsbahndirektion Eſſen teilt mit: Am Montagabend um 19,35 Uhr wurde im Bahnhof Borken in Weſtfalen der Perſonenzug 1026, der von Wanne⸗Eickel nach Burlo verkehrt, bei der Einfahrt von einer Rangierlokomotive geſtreift. Die Lokomotive des Perſonenzuges und die erſten beiden Wagen entgleiſten. Durch die Flankenfahrt wurden die erſten beiden Wagen ſeitlich⸗beſchädigt und aufgeriſſen. Hierbei wur⸗ den bedauerlicherweiſe 15 Reiſende getötet und fünf ſchwer verletzt. Die Verletzten fanden Auf⸗ nahme im Borkener Krankenhaus. Die Unter⸗ ſuchung über die Schuldfrage wurde ſofort auf⸗ genommen. Jugunglück bei Bartelong 30 Tote, 50 Verwundete Paris, 26. Sept. Bei Gelida, 30 Kilometer weſtlich von Bar⸗ celona, ereignete ſich ein folgenſchwerer Zuſam⸗ menſtoß zweier Perſonenzüge. Man zählt bis jetzt 30 Tote und 50 Verletzte. Eiſenbahnunglück in Neapel Vier Tote, 40 Verletzte Rom, 26. Sept. In Neapel ſtieß heute vormittag der aus Rom kommende Schnellzug mit einem ausfah⸗ renden Güterzug zuſammen. Der Schnellzug hatte ein Sperrſignal überfahren. Vier Reiſende kamen ums Leben. Weitere 40 wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die Liſte der Toten und Verletzten liegt bis zur Stunde noch nicht vor. — —— A KWFCFCCCCCCTCCT0TCT00 ͤ——....— ä— 5 penllase Urmeber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt (15. Fortſetzung) Kaum war Marie aus dem Zimmer gelaufen, da ſchlug auch Hein ſchon die Tür hinter ihr zu, wobei er den Haſen noch immer ſorgſam vor Franzens Blicken verbarg. A Den Haſen auf dem Rücken, trat er dann mit einem höhniſchen Feixen auf Franz zu: 8 „Was mußten meine ſchönen Augen erblicken? Ich hätte dir das wirklich nicht zugetraut!“ „Hör ſchon auf! Red was Vernünftiges!“ „Alſo der ſtille Franz hat Blut geleckt...“ „Was ſollen die Dummheiten?“ unterbrach Franz ihn ürgerlich. „Wer macht Dummheiten, du oder ich?“ Hein holte plötzlich den Haſen hinter ſeinem Rücken vor und hielt ihn Franz unter die Naſe.„Sieh mal, guck! Wat ſagſte nu?“ 5 5„Donnerwetter!“ ſtaunte Franz.„Wo haſt du den er? „Im Roſengarten iſt er mir zugelaufen!“ foppte Hein. Franz befühlte das Tier, begann daran zu ſchnuppern. „Der riecht aber eigentümlich!“ „Nee, nee, laß man, der Haſe iſt ganz friſch!“ „Ja, aber was ſtinkt denn dann ſo?“ fragte Franz ungläubig. Hein legte den Haſen auf den Tiſch und ſagte ſtolz: „Ich!... Wenn du in einen Miſthaufen fällſt, riechſte auch nicht nach Oh de Kolonje!“ Plötzlich durchfuhr ihn ein Schreck.„Menſch, Zeltbahn raus! Jeder kann ja hier in die Bude reingucken! Ob man dich mit deiner Hulda beim Wäſcheholen ſieht, iſt mir ja ſchnuppe, aber meinen Haſen braucht niemand zu ſehen!“ Ec warf den Haſen aufs Kanapee, wo er von draußen ſchwer zu erblicken war, und beide machten ſich daran, ie Fenſter mit Zeltbahnen zu verhängen. „Nu will ich aber wiſſen, wo du den Haſen her haſt!“ ſagte Franz. „Woher ſoll er ſchon ſein?“ tat Hein gleichgültig. Auf der Jagd bin ich geweſen, nöch! Gleichzeitig mit dem Herrn Major! Und da hab ich ihn geſchoſſen!“ „Iſt das auch wahr?“. „Großes Ehrenwort!“ Hein legte feierlich die Hand auf die Bruſt. „Ja, aber warum haſt ihn denn nicht gleich mitge⸗ bracht und koͤmmſt erſt jetzt damit an?“ fragte Franz argwöhniſch. N „Schlaumeier, du! Soll ich am hellen Tag damit durch das Kaff ſpäzieren? Was meinſte, wie raſch man den kaſſiert hätte! Und du möchteſt für mich brummen, wie?... Nee, der war ſicher aufbewahrt, und als es dunkel wurde, da hab ich ihn mir geholt!“ Er horchte auf. Draußen erklangen Schritte. Hein packte den Haſen, mit ein paar Sätzen war er beim Bett und warf ihn darunter. Dann ſteckte er die Hände in die Hoſentaſchen und ſchlenderte pfeifend durch die Stube. Die Tür ging auf, und es erſchien Klaus. „Dat hättſte man gleich ſagen ſollen, daß du Duſſel das nur biſt!“ empfing ihn Hein. „Warum denn, was iſt denn?“ Triumphierend holte Hein ſeinen Haſen wieder unter dem Bett hervor. Klaus ſperrte Augen und Mund auf. Bewundernd wog er den Haſen in der Hand. „Dunnerlittchen! Iſt das aber ein Mordsbengel! Der hat doch ſicher ſeine zehn Pfund! Und ordentlich fett iſt der!“ „Na klar, iſt der fett!“ grinſte Hein.„Iſt doch ein Etappenhaſe!“. „Wann ſoll denn das große Eſſen ſein?“ Klaus lief das Waſſer ſchon im Munde zuſammen. „Da mußte erſt mal'n Fettpaket von Muttern haben!“ meinte Hein.„Zum Braten gehört Butter!“ „Morgen kommt ſicher wieder Poſt aus der Heimat!“ warf Franz ein.„Da iſt vielleicht was dabei! Wo wir heute keine Poſt gekriegt haben!“ Alle drei horchten auf. Schritte und laute Stimmen ertönten im Hausflur. Hein riß Klaus den Haſen aus der Hand und ſchleuderte ihn abermals unter das Bett. Dann machte er ſich an ſeinem Bett zu ſchaffen, während ſich Franz und Klaus an den Tiſch ſetzten. 5 Die Tür flog auf, und es erſchien Ferdinand, der dienſteifrig brüllte: „Achtung...! Der Herr Major!“ Läſſig erhoben ſich Franz und Klaus, auch Hein nahm mit finſterem Geſicht Haltung an. Erwartungs⸗ voll blickten alle auf den Hausflur hinaus, ſtarr, mit todernſtem Geſicht Ferdinand. Aber anſtatt des Majors ſprang zunächſt Soliman, der Dackel, kläffend über die Schwelle. Schnupperte mit der Naſe auf dem Boden herum und fuhr— haſtenicht⸗ geſehn— unter das Bett auf den Haſen los. Und batte den Haſen ſchon unter dem Bett bervorgezerrt. Entſetzt ſtanden Franz und Klaus, der Schreck lähmte ihne faſt die Glieder. Nur Hein konnte eingreifen und er zögerte nicht. Noch war nichts verloren, noch war der Major nicht da! Er packte den Dackel im Genick, doch der hatte ſich in ſeine Beute verbiſſen und wollte ſie nicht hergeben. Aber Hein war ſtärker. Mit einem unſanften Griff zwang er Soliman, loszulaſſen, und warf ihn kurzerhand geiſtesgegenwärtig auf das oberſte Bett. Im Handumdrehen ſpielte ſich dieſes Drama im Rücken Ferdinands ab, der nur auf den Flur blickte und ſich um den kläffenden dummen Dackel gar nicht kümmerte. Er vernahm den Ruf des Schickſals nicht..! n Abend. Leutz!“ ee ee 1 Freundlich grüßend trat der Major ins Zimmer, ihm folgte Leutnant Dierk. „n Abend, Herr Major!“ antworteten Franz, Klaus und Hein. „Danke..! Rühren!“ winkte ihnen der Mafor ab. „Na...? Zufrieden mit eurem Quartier?“ „Woll, Herr Major!“ antworteten die drei wie aus einem Munde. ö Der Major ſah ſich ein wenig im Zimmer um und wollte ſchon wieder gehen, da kläffte der Dackel oben auf dem Bett. Er lief unruhig an der Bettkante hin und her und wollte herunter. Springen konnte er mit ſeinen kurzen Beinchen nicht. „Nanu, wie kommſt denn du da rauf?“ fragte der Major erftaunt. Er ging zum Bett und wollte ſeinem Soliman herunterhelfen, aber Hein kam ihm zuvor, nahm den Hund auf den Arm und behielt ihn dort feſt, obwohl er nach unten zappelte. „Schönes Hundchen, braves Hundchen!“ ſtreichelte er ihn.„Ei, ſo ein feiner Kerl!“ „Ah. Sie haben ihn da hinaufbugſiert! Haben Hunde gerne?“ fragte der Major leutſelig.„Sind wohl ein Tierfreund?“ Mit ſeinen großen blauen Augen ſah Hein den Major ſo treuherzig an, als ob er kein Wäſſerchen trüben könnte. „Woll, Herr Major! Ein ganz großer Tierfreund! Ich habe zu Hauſe auch ſo einen!“ „Was ſind Sie denn im Zivil?“ erkundigte ſich der Major. 1 Herr Major!“ „Koch „Er kocht ſogar ſehr gut, Herr Major!“ warf Leut⸗ nant Dierk ein.„Iſt als Koch auf großen überſee⸗ dampfern gefahren?“ „Wirklich?“ Der Major war freudig überraſcht.„Iſt ja glänzend! Paßt ja fabelhaft!“ Es wandte ſich zu Dierk. „Hören Sie, Kamerad! Den Mann bitte ich mir von Ihnen aus. Der muß morgen den Haſen braten!“ „Selbſtverſtändlich, gern!“ erklärte Leutnant Dierk. „Sie verſtehen doch, einen Haſen zu braten?“ fragte der Major dann Hein. „Oh, jawoll! Wenn der Herr Major einen Haſen haben...?“ antwortete Hein verſchmitzt zweideutig. „Und was für einen!“ lachte der Major ſelbſtgefällig. „Toller Burſche... neun Pfund! Heute ſelbſt geſchoſſen! Laſſen Sie ſich den Haſen morgen von Haſenbein geben!“ „Komm!“ nickte der Major ſeinem Dackel zu, den Hein aber wohlweislich noch im Arm behielt.„n Abend, Leute!“ 6 „in Abend, Herr Major!“ antworteten Franz, Klaus und Hein. Der Leutnant folgte dem Major, in ſteifer Haltung ſchloß ſich ihnen Haſenbein an. Hein gab ihm von hinten einen Schups, dann warf er den zappelnden Dackel auf den Flur und ſchloß raſch die Tür. Erleich⸗ tert aufatmend lehnte er ſich dagegen. „Da hätten wir noch mal Schwein gehabt, daß der Hund den Haſen nicht gekriegt hat, nöch?“ Ihn mißtrauiſch muſternd, trat Franz auf ihn zu. „Du, Hein! Der Major hat auch einen Haſen!“ „Wenn er es ſagt, wird es woll ſtimmen! Warum ſoll ſchließlich der olle Blindgänger keinen Haſen haben...? Es gibt ja ſo viele Haſen.. Jedenfalls hab' ich auch'nen Haſen, nöch?“ „Haſt du ihn auch wirklich nicht geklaut?“ fragte Franz eindringlich. „Ach Menſch!“ Hein ließ ihn ärgerlich ſtehen.„Kratz dich am Hintern, dann kriegſte keine Schrammen am Bauch!“ 10 Während Leutnant Dierk zum Abendeſſen und einer Pulle Wein beim Herrn Major war, während Franz, Klaus und Hein ſich in beſter Laune feinmachten, um ins Eſtaminet tanzen zu gehen, währenddem ſtand oben in Maries Zimmer Ferdinand entgeiſtert vor dem verſengten Kleinen Rock. Mit verheultem Geſicht ſaß Marie am Tiſch, auf dem das verhängnisvolle Uniformſtück lag. Aufgeregt begann Ferdinand im Zimmer auf und ab zu laufen. Solch ein Pech! Da war er ſchon froh geweſen, daß der Schaden behoben werden konnte, und nun ſaß er erſt recht in der Tinte. Warum mußte ihn auch der Hafer ſtechen und er ſich dieſen verdammten Rock anziehen! Wenn es auch Maries Schuld war, daß der Rock verbrannt war, er ſelber mit ſeinem Kaffeefleck war ſchuld daran, daß das überhaupt paſſieren konnte. Davon wuſch ihn nichts rein. „Furchtbar! Fürchterlich! Was mache ich nun?“ grü⸗ belte er laut.„Was tue ich nur?“ „Ich bin daran ſchuld!“ ſagte Marie verzweifelt.„Ich werde zum Major gehen und es ihm ſagen!“ Heimlich bei ſich hatte Ferdinand ſolch eine Löſung auch überlegt, aber verworfen. Denn eben dann kam die Geſchichte mit dem Kaffeefleck heraus, und er war um nichts gebeſſert. Im Gegenteil würde der Major es ihm übelnehmen, daß er ſich nicht vor Marit geſtellt haben würde. „Um Gottes willen, nur das nicht!“ lehnte er Maries Vorſchlag ab.„Du ſollſt keine Unannehmkichkeiten haben, Marie! Du nicht!“ Wie ein Kavalier und Ritter gebärdete er ſich, der unbedenklich ſein Leben für eine Frau einſetzt. Ordent⸗ lich nobel kam er ſich vor, obwohl er nur u Seloſt⸗ 5 LNITUs TIGER MIIIIIR- ROMAN WON BUNIE-C ORT ſucht und nicht aus Edelmut Maries Anerbieten von ſich wies. Aber warum ſollte er nicht den Anſchein opferbereiter Geſinnung erwecken, warum ſollte er die nicht ſehr ſchöne Wahrheit ſagen? So blöd müßte einer ſein, dachte Ferdinand. Je länger er über die Beſcherung nachdachte, deſto Harer wurde ihm, daß es nur einen Ausweg gab: der Rod mußte ſpurlos verſchwinden! Nur Marie und er wußten bisher von ſeinem Eintreffen. Wenn Marie ſchwieg, brauchte niemand etwas davon zu erfahren. Dem Major gegenüber würde er einfach behaupten, der Rock ſei noch nicht da. Mochte er ruhig reklamieren und ſich beſchweren! Der Rock war eben verlorenge⸗ gangen, wie auf der Feldpoſt öfters mal Pakete ver⸗ lorengingen, und der Herr Major würde ſich einen neuen Kleinen Rock beſtellen. „Gib das Ding her!“ ſagte alſo Ferdinand zu Marie und ſtopfte den Rock in den Karton.„Ich werde die Sache ſchon allein in Ordnung bringen.“ „Ja... aber wie willſt du denn das machen?“ „Das laß nur meine Sorge ſein! Du ſollſt nicht da hineingezogen werden! Du weißt von nichts!“ „Aber Ferdinand, ich will...“ „Du weißt gar nichts von dem Rock! Ich nehme alles auf meine Kappe!“ Marie ſtand auf und trat auf ihn zu. „Wirklich, Ferdinand, das iſt aber anſtändig von dir!“ Er lächelte geſchmeichelt.. „Iſt das nicht ein Küßchen wert?“ bat er. Sie zögerte, aber dann nickte ſie. Konnte ſie ihn ab⸗ weiſen, wo er alles auf ſich nahm? Nein, das konnte ſie nicht. Sie hob ihm das Geſicht entgegen. Überglücklich ſtrahlte er ſie an. „Marie!“ Er ſchloß ſie in die Arme und küßte ſie leidenſchafk⸗ lich. Doch mit einem Ruck machte ſie ſich frei und lief in das Nebenzimmer. „Marie!“ rief er ihr enttäuſcht nach. f Doch ohne ſich umzublicken, verſchwand ſie in der Tür, die ſie hinter ſich zumachte. Er folgte ihr und klopfte an die Tür. Keine Antwort. Als er auf die Klinke drückte, war die Tür verſchloſſen. „Marie! Kein Menſch darf etwas davon erfahren!“ mahnte er noch einmal, dann ging er daran, ſein Paket mit der Uniform zuzuſchnüren. * f Haſenbein ſah nicht, daß oben in einer dunklen Niſche des Flurs ein Menſch ſtand, der ſich am liebſten auf ihn geſtürzt hätte, Franz. 0 Franz war gekommen, Marie zum Tanzen abzuholen. Er wollte an die Glastür klopfen, da ſah er die dunklen Umriſſe zweier Menſchen, die dicht beieinander ſtanden. Er hörte Ferdinands Stimme„Marie!“ jauchzen und ſah die Umarmung, den Kuß. Wie vor den Kopf ge⸗ ſchlagen, hielt er vor der Tür. Er vernahm Ferdinands Mahnung:„Kein Menſch darf etwas davon erfahren!“ und konnte ſich eben noch in eine Ecke verdrücken, als Haſenbein das Zimmer verließ. a Alles Lug, alles Trug! Eben hatte ſie ihn geküßt, jetzt küßte ſie den Ferdinand. Deſſen Worte fielen ihm ein, daß er ſo gut wie verlobt mit ihr ſei. Sie hatte es zwar beſtritten, mit Ferdinand etwas zu haben, aber der Beweis dafür war ihm ſoeben geworden. Narr, der er war! Wie gern hatte er das Mädel ge⸗ habt, ſein ganzes Herz hatte er an ſie gehängt! Noch nie war er ſo verliebt geweſen, und nun bekam er dieſe Ohrfeige. N Geſchah ihm ganz recht! Wie konnte er nur glauben, daß ſich ein Mädel in einen fremden Soldaten von heut auf morgen verlieben würde, der in ein paar Tagen wieder an die Front mußte und wahrſcheinlich nie wiederkam! Der Ferdinand aber ſaß hier warm und ſicher. a Franz lachte häßlich auf, als er die Treppe hinunter⸗ ging. Was konnte er Marie ſein? Vielleicht ein Spiel⸗ zeug, ein Flirt, eine kleine Abwechflung, vielleicht auch ein Mittel, um Ferdinand eiferſüchtig zu machen! Wer kannte ſich in den Weibern aus? Alleſamt taugten ſie nichts! Waren gerade gut genug, um ſich mit ihnen zu amüſieren! Aber das Herz, das durfte man nicht dran⸗ hängen, dann war man verratzt und verkauft. Er wollte wieder zu den Kameraden ins Zimmer gehen, beſann ſich aber und ging weiter auf den Hof. Er war jetzt nicht in der Stimmung, mit ihnen zu ſchwatzen. Tat doch verdammt weh, dieſe Enttäuſchung! Man hätte ſie ihm an der Naſenſpitze angeſehen. Blöder Hammel!“ ſchimpfte er ſich ſelber. Er zündete ſich eine Zigarette an und erſchrak faſt, als plötzlich aus dem Dunkel vor ihm eine Geſtalt auftauchte. „Ah, Antje!“ Er betrachtete ſie im Lichtſchein des Hausflurs.„Und ſo fein?... Wohin denn?“ Antje hatte ſich in ihren Sonntagsſtaat geworfen. Kokett drehte ſie ſich am ſich ſelbſt. „Tanzen!“ ſagte ſie. Du willſt wobl den Hein abholen?“ fragte er. „Pah, den Hein“ Sie machte eine wegwerfende Hand⸗ ng.„Wenn ich darauf warten wollte, bis der mal Zeit hat!“ „Er wird ſchon kommen! Macht ſich noch elegant für dich!“ „Wenn er kommt, beſtell ihm einen Gruß, und ich wäre im Eſtaminet mit einem anderen tanzen!“ Gortſetung folgt 80 110 ein De W fri Jet 0¹ Ju dal Da 00 Natht leten ben e duſhen lle er de ute einer ite, deſt 5 bab: der de und er n Matie derfahven. upten, der ellanitten erlorenge⸗ nete bet, ſich enen du Nurze werde die * ſt 2 1 che al bon dirk“ ſe in d das bn werf a und l ſie in be e iht und er auf die erh a hein Pal bunden m Uebſten abzuholen, ie dunklen er standen. ichen und Kopf g. ſerdinandz erfuhren! rüden, all zn gelüft, fielen ihm ie hatte e aben, aber Nidel ge act! Noch 8 dieß . glauben, ö daten von ein paar ſcheinlic jet bm hummer. eh Epil leicht auch gen! Ber ihnen z icht dral⸗ . 10 daß chen z 125 chen. b ff ge kr. 5ꝶ6˖...—— 5— —— Bunte Tageschronik Neues Opfer der Warlbergbrücke Tödlicher Motorradunfall Alzey. Die geführliche Kurve an der Wartbergbrücke, die vor einigen Jahren zwei tödliche Unfälle verſchuldete, iſt wieder einmal einem Kraftfahrer zum Verhängnis geworden. Der 24jährige Wilhelm Mayer von der Würzmühle bei Weinheim kam am Montag früh um 6 Uhr mit ſeinem Motorrad den Wart⸗ berg herunter und wurde auf der Brücke ſo aus der Kurve herausgedrängt, daß er auf den Fußſteig geriet und das Brückengeländer ſtreifte, das leicht eingedrückt und beſchädigt wurde. Das Motorrad prallte ſchließlich gegen einen der Randſteine, und der Fahrer flog in hohem Bogen neben das etwa 15 Meter tiefer liegende Gleis der Bahnlinie Alzey Worms. Die da⸗ bei erlittenen Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Mayer kurz darauf ſtarb. Das Motorrad blieb, mit verhältnismäßig geringfügigen Verbeulungen, am Geländer liegen.— Allem Anſchein nach hat Mayer, der ſein Motorrad erſt eine Stunde vor dem Unfall in der väter⸗ lichen Mühle geholt hat, einen Bekannten von der Weinheimer Kirchweihe nach Hauſe gefah⸗ ren. Auf der Rückfahrt iſt dann das Unglück geſchehen. Für jeden fehlenden Zentimeter ein Maß Vier ſw Nieder⸗Modau. So lautete lautete Wette, die an einem Stammtiſch älterer Män⸗ ner E kam. Es handelte ſich um die dickſte Dickwurz. die einer von ihnen auf ſeinem Acker haben wollte. Er gab mit den Händen das Maß an, das mit 41 cm feſtgeſtellt wurde. Mit einer Sturmlaterne bewaffnet, holte der Beſitzer das. 25 um Mitternacht von ſeinem Grundſtück. Die Nachmeſſung ergab aber„nur“ 35 cm Durchmeſſer. Der Mann mit der dickſten Dickwurz hatte alſo 6 große Maß Bier zu zahlen. f 5 Er aß Schnepfendreck Ober⸗Ingelheim. In einer Gaſtwittſchaft wurde viel von allerlei leckeren Biſſen geſpro⸗ en. Dabei behauptete einer. mit Vorliebe chnepfendreck zu eſſen. Das war den biederen Tiſchgenoſſen doch zu toll und ſie ließen es auf eine Wette ankommen. Die Wette ging für ſie verloren, denn Schnepfendreck iſt in der Speiſen⸗ folge nicht etwa das, was der weiteres ſagt, ſondern ein feines Gericht aus feingehackten Mägen, Leber uſw. der Schnepfe, dazu in Butter gebraten. Alſo doch ein Lecker⸗ biſſen. Der Tod erntet Frankenthal. An der Kreuzung der Fernver⸗ kehrsſtraße mit der Gabelsbergerſtraße bog der von der Arbeit heimkehrende Nachtwächter Wil⸗ helm Hiller von hier, ein alter Mann, in eine Straße ein, ohne ein Zeichen zu geben, ſo daß der 30jährige Motorradfahrer Andreas Sänger aus Pfeddersheim mit dem Radfahrer zuſammenſtieß. Der auf dem Soziusſitz fahrende 26jährige Friedrich Raſ p aus Pfeddersheim flog auf die Straße und er⸗ litt einen tödlichen Schädelbruch. Sänger wurde unter einen daherkommenden Laſtzug geſchleu⸗ dert, der ihm eine Hand abfuhr; der ſchuldige Hiller kam mit einer leichten Gehirnerſchütte⸗ rung davon. Der Laſtzug wurde zum Glück raſch gebremſt, ſonſt würde es noch mehr Tote gege⸗ ben haben. Todesſturz aus dem Fenſter Hornbach(Pf.). Im benachbarten Rimſch⸗ weiler ſtürzte nachts ein Arbeiter aus dem Fen⸗ ſter ſeiner im zweiten Stock gelegenen Schlaf⸗ ſtelle und erlitt einen tödlichen Schädel ⸗ bruch. Erſt am Morgen fand man ihn tot auf. Schiffs-Aufall fordert fünf Tole Fähre bei Koblenz zertrümmert Koblenz. In der Nähe von Koblenz ereignete ſich am Sonntag ein ſchwerer Schiffsunfall. der fünf Todesopfer forderte. Ein Güter⸗Motor⸗ schiff, das mit einer größeren Ladung nach Frankfurt unterwegs war, rammte eine Rheinfähre und zertrümmerte ſie. Der Unfall geſchah nachmittags kurz nach 2 Uhr in unmittelbarer Nähe des Weſterwälder Rheinufers von Bendorf. Ein Fährboot ſtieß am Landungsſteg in Engers ab und wollte mit acht Inſaſſen das andere Ufer erreichen. Etwa 40 Meter vom Ufer entfernt, wurde die Fähre vom Bug eines bergwärts fabrenden Güter⸗ Motorſchiffs erfaßt und durch die Wucht des Zuſammenſtoßes vollkommen zertrümmert. Die acht Inſaſſen des Fährbootes ſtürzten in die Fluten des Rheins. Obgleich ſofort von allen Seiten Hilfe herbeigeholt wurde, konnten nur Fünf von ihnen gerettet werden. Die ſofort auf⸗ genommenen Wiederbelebungsverſuche waren nur bei dreien erfolgreich. Zwei der fünf Ge⸗ retteten waren bereits tot. Die Leichen der drei Inſaſſen des Fährbootes, die im Rhein verſan⸗ ken, konnten bisher noch nicht geborgen werden. Noch geſtern abend begab ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft an die Anfallſtelle. um die Urſache des Zuſammenſtoßes zu klären. Junahme der öchiffsunfälle Der Mheinwaſſerſtand ſinkt weiter ab Vom Mittelrhein. Als Folge des abſinkenden Waſſerſtandes kommt es auf dem Mittelrhein, beſonders in der Gebirgsſtrecke, in der jüngſten Zeit wieder zu vermehrten Schiffsunfällen. Beſonders gefahrvoll iſt der„Sog“, den vor allem die ſchnell zu Tal fahrenden Motorgüter⸗ ſchiffe verurſachen. Das Motor⸗Güterſchiff „Neptun“(Rotterdam), das unterwegs Lek⸗ kage erlitten hatte, fuhr in die oſelmün⸗ dung ein. Während der Fahrt bemerkte die Schiffsbeſatzung plötzlich. daß das Vorderſchiff erheblich tiefer lag als dies bei der Abfahrt der Fall war. Bei den näheren Feſtſtellungen ergab ſich, daß ſchon viele Säcke der uk ⸗ kerladung durchnäßt waren. Nach der Ankunft in Koblenz im Moſelhafen wurde der Laderaum 1, der ſchon reichlich Waſſer enthielt. geleichtert. Schon hatte ſich in dieſem ein Teil der wertvollen Zuckerladung in eine Art dick⸗ eine 8 Name ſo ohne flüſſigen Sirup verwandelt und die Süßigkeit lockte Schwärme von Weſpen an. Nach notdürftiger Abdichtung des Lecks wird die Ladung wieder übernommen und die Fahrt fortgeſetzt. Auf Grund geraten iſt auf der Höhe von Oberlahnſtein ein franzöſiſches Mo⸗ torſchiff, das mit einer Ladung Soda ſich auf der Talfahrt befand. Trotz mehrſtündiger Verſuche mit eigener Kraft wieder von der Sandbank loszukommen, blieb das Schiff über Nacht zum Feſtliegen verurteilt. Erſt am fol⸗ 1 15 Morgen konnte es durch ein anderes chleppboot losgeturnt werden. Gefährliches Brombeerſuchen Koblenz. Eine ältere Einwohnerin aus Kob⸗ lenz wurde beim Brombeerſuchen auf der Kart⸗ hauſe von einem eigenartigen Unfall betrof⸗ fen, der ſie nahe an den Tod brachte, wenn man die Unglückliche nicht noch im letzten Augenblick aufgefunden hätte. Im Brombeergeſtrüpp riß ſie ſich eine Krampfader auf und es war ihr nicht mehr möglich, von der Stelle zu kommen. Die Bedauernswerte wurde glücklicher⸗ weiſe nach einiger Zeit von einem Arbeiter be— merkt, der einen Verband anlegte und dafür ſorgte, daß die Frau, die durch ſtarken Blutver— luſt bereits ſehr geſchwächt war, dem Kranken⸗ haus zugeführt wurde. Eine ergötzliche Zaujagd Waldſee(Württemberg). Dieſer Tage brach ein junges Schweinchen aus ſeinem Stall aus und rannte, ſich der goldenen Freiheit freuend, kreuz und quer die Hauptſtraße hinab. Der ganze Verkehr drohte durch den Morgenausflug des fröhlich grunzenden Tierchens lahmgelegt zu werden. Während es ſeiner Beſitzerin nicht ge⸗ lang, des Borſtentieres habhaft zu werden, konnte es ein Vertreter des ſtärkeren Geſchlechts an den Ohren faſſen und ſo das Rennen ab⸗ : Mit einem Strick um den Hals wurde as Säulein in einen großen Korb geſteckt und auf ein Leiterwägelchen verfrachtet, mit dem unter dem Gelächter aller derjenigen, die die luſtige Saujagd mit angeſehen hatten, die Heim⸗ fahrt angetreten wurde. Blick in den Ein übler denunziank Der 52jährige frühere Lokomotivführer Adam Lameli aus Worms war durch Urteil der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts in Mainz vom 10. Juni 1938 wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in 8 Fällen in Tat⸗ einheit mit Betrug in einem Falle zu einer Geſamtſtraſe von 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 4 Mona⸗ ten der erlittenen Unterſuchungshaft verurteilt worden. Er hatte in den Jahren 1934—1937 mehrere Schreiben, die er unbeſugterweiſe mit dem Na⸗ men von Berufskameraden unterzeichnete, an vorgeſetzte Dienſtſtellen geſandt und darin Be⸗ rufskameraden dienſtlicher oder privater Ver⸗ fehlungen oder politiſcher Unzuverläſ⸗ ſigkeit bezichtigt. Dieſe Schreibereien. die nach Auffaſſung der Strafkammer geeignet waren, den Arbeitsfrieden ſeiner Betriebs- gemeinſchaft zu gefährden, ſollten nach ſeiner Anſicht den von ihm angegriffenen Perſonen dienſtliche Unannehmlichkeiten bereiten. Die von dem Angeklagten gegen das Urteil der Strafkammer eingelegte Reviſion iſt nunmehr durch Beſchluß des 1. Strafſenats des Reichsgericht als offenſichtlich unbegründet verworfen worden. Damit hat die ver⸗ werfliche Tat eines Denunzianten end⸗ gültig ihre gerechte Sühne gefunden. zchweres Verbrechen fordert ſeine zühne Memmingen. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht Memmingen am Mittwoch den 30 Jahre alten Lorenz Brachen wegen Mordes zum Tode und zum dau⸗ ernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Mitangeklagte 28jährige Frieda Lind⸗ ner aus München erhielt wegen zweier Ver⸗ gehen des Diebſtahls und eines Vergehens der unterlaſſenen Verbrechensanzeige eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr und drei Mona⸗ ten, worauf ſechs Monate Anterſuchungshaft angerechnet werden. 8 Wie erinnerlich, hat der Mörder Bracher das ſchwere Verbrechen an der Fremdenheimbeſitze⸗ rin Franziska Saller in Bad Woerishofen auf dem Gewiſſen, bei der die Geliebte des An⸗ eklagten, die Frieda Lindner, bedienſtet war. Bracher wollte durch die gewaltſame Beſeiti⸗ ung der Saller erreichen, daß ſeine Geliebte Miterbin der Hinterlaſſenſchaft würde. Zu dieſem Zweck fälſchte er ein Teſtament, das an⸗ geblich von der Saller ausgeſtellt worden iſt und führte am 12. Dezember 1937 ſeinem un⸗ lücklichen Opfer in deſſen Wohnung elektri⸗ chen Strom ins Geſicht zu. Da trotz des furchtbaren Mittels der Tod der Frau nicht eintrat und die Frau in ihrer Todesangſt hef⸗ tig zu ſchreien begann, nahm der Verbrecher einen Handſchuh und führte durch Zuhalten von Mund und Naſe den Erſtickungstod der Frau herbei. Die Lindner, ein ſchwachſinniges und ihrem Liebhaber willenlos ergebenes Mädchen, hatte es unterlaſſen. Anzeige zu erſtatten, obwohl es Kenntnis von dem Mordplan hatte. Frühe: ſchon hatte das Mädchen ſeiner Arbeitgeberin Pfandbriefe entwendet und ſie Bracher ausge⸗ liefert. In der Verhandlung widerrief der An⸗ geklagte ſein urſprünglich lückenloſes Geſtändnis und beſtritt mit einemmal die Tötungsabſichr, konnte aber durch die Beweisaufnahme voll und ganz überführt werden. Er empfand wäh⸗ rend der ganzen Verhandlungsdauer nicht die geringſte Reue über ſeine Tat. Huftritt gegen den Magen Breitbach(Ufr.). Der Landwirt Fuchs er⸗ hielt von ſeinem Gaul bei der Ausfahrt einen ſo heftigen Hufſchlag gegen den Magen, daß der Tod ſogleich eintrat. 6 50 Jahre Neroberg⸗Bahn Wiesbaden. Die weithin bekannte Berg⸗ bahn auf den Neroberg in Wiesbaden konnte am Sonntag 110 ihr 50 jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Sie wurde von dem Un⸗ ternehmer Rudolph in Baden-Baden erbaut; ſeit 1925 iſt ſie in ſtädtiſchem Beſitz. Die Nero⸗ berg⸗Bahn hat eine Geſamtſteigung von 83 Metern und eine Länge von 430 Metern. Seit Errichtung des Opel⸗Bades auf dem Neroberg hat ſie an Bedeutung ſtark gewonnen. Bei einer durchſchnittlichen Leiſtung von 9000 Kilometern im Betriebsjahr werden rund 225 000 Perſo⸗ nen jährlich befördert. Nächtliche Ueberfälle auf Liebespärchen aufgeklärt Heilbronn a. N. Im Laufe dieſes Jahres trat in Heilbronn verſchiedentlich ein Burſche in Erſcheinung, der zur 1 Liebespärchen in übler Weiſe auflauerte. Er ſchlich ſich jeweils an die Ahnungsloſen heran, tauchte plötzlich vor ihnen auf und ſchlug ſie in brutalſter Weiſe nie⸗ der, ſo daß ſie teilweiſe beſinnungslos liegen blieben. Den Bemühungen der Heilbronner Kri⸗ minalpolizei iſt es gelungen, einen dieſer üblen Taten Verdächtigen, mit Zuchthaus vorbeſtraf⸗ ten Mann aus Heilbronn feſtzunehmen. Die⸗ ſer leugnet zwar noch die ihm zur Laſt gelegten Verbrechen, dürfte jedoch auf Grund eines erſt in dieſen Tagen angezeigten neuen Vorkomm⸗ niſſes dieſer Art überführt ſein. In den Bergen verunglückt Klagenfurt, 27. September. Vorgeſtern geriet der 49 jährige Pelzwaren⸗ händler Anton Ländle aus Leutkirch in Württemberg auf dem Großglockner in Bergnot. An einſamer Stelle ſtürzte der Bergſteiger über ein ſteiles Schneefeld ab und blieb mit einem Beinbruch liegen. Unter größten Schwierigkeiten und bei ſtar⸗ ker Kälte gelang es ihm, ſich bis zur Paſterze zu ſchleppen, wo er ſich durch Hilferufe bemerk⸗ bar machen konnte. Eine Rettungsexpedition brachte den Verunglückten in Sicherheit. Gerichtssaal Das Aflloch in der Band Infolge Leibſchmerzen„ſeßhaft“ geworden ſw Offenbach. Es war unter gewiſſen jungen Leuten nicht unbekannt geblieben, daß ſich in der Wand eines beſtimmten Bedürfnishäuschens zwiſchen der Herren- und der Damenabteilung ein Aſtloch befand, das zwar wiederholt zu⸗ gemauert wurde, aber nach einiger Zeit immer wieder offen war. gen, wurde ſchließlich der Wilhelm Auguſt esler von hier ausfindig gemacht, der mit ſei⸗ nen 35 Jahren eigentlich andere Gedanken im Kopf haben ſollte. Er ſuchte ſich darauf hinaus⸗ zureden, er habe an dem Tage gerade„ſo arg Leibſchmerzen“ gehabt und deshalb ſo lange Zeit in dem Häuschen zugebracht. Vor dem Schöffengericht wurde ihm vom Staatsanwalt entgegengehalten, daß er anſcheinend immer wieder Leibweh bekommen habe, wenn er ge⸗ rade in die Nähe der Anſtalt gekommen ſei. Uebrigens hatte er bei ſeiner Feſtnahme einen falſchen Namen angegeben und war dann aus⸗ geriſſen, konnte aber mit Hilfe einiger junger Burſchen wieder erwiſcht werden. Er erhielt wegen groben Verſtoßes gegen das öffentliche Scham⸗ und Sittlichkeitsgefühl unter Zubilli⸗ gung mildernder Umſtände, da er nicht vor⸗ eſtraft iſt, einen Monat Gefängnis und wegen der falſchen Namensangabe zwei Wochen Haft. Landſtreicherin in Schweſternkracht ſw Froſchhauſen. Hier und in Klein⸗Krotzen⸗ burg trat eine 25jährige Perſon auf, die ſich als „Schweſter Marianne“ vom Städt. Krankenhaus in Frankfurt ausgab und auch Anſchluß an Fa⸗ milien fand. Da 15 ſich aber nicht wie eine Hel⸗ ferin von Kranken benahm, ſondern bald un⸗ angenehm auffiel, intereſſierte ſich die Polizei für ſie. Es ſtellte ſich heraus, daß ſie, die Ma⸗ rianne Welker aus Wieſelbach(Kreis Baum⸗ holder), ſchon mehrfach 5 0 Betrugs, Dieb⸗ ſtahls, Landſtreicherei und Unterſchlagung vor⸗ beſtraft iſt. Bei ihrer Siſtierung belegte fe den Beamten mit dem Schimpfwort„Lump“ und eiferte, ſie werde ihn dahin bringen, wohin er ſie bringen wolle. Sie ſtand ſogar unter Spionage⸗ verdacht und ihretwegen wurde die Schankwirt⸗ Hal in der ſie ſich aufhielt, geſchloſſen. Wegen eleidigung des Gendarmeriebeamten wurde ſie vom Schöffengericht Offenbach zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. 7 Jahre Zuchthaus wegen Raſſenſchande Hanau a. M. Sieben Jahre Zucht⸗ haus und zehn Jahre Ehrverluſt wegen Raſſenſchande in zwei Fällen verhängte die Große Strafkammer in Hanau gegen den 40jährigen Juden Moritz Gotthelf in Hanau. Der Jude hatte zwei 85 4 nach In; krafttreten der Nürnberger Geſetze mit zwei Frauen deutſchblſttiger Abſtammung Verkehr gepflogen und es verſtanden, ſich die Frauen in ſyſtematiſcher Weiſe gefügig zu machen. Aus dem Verkehr mit der einen Frau iſt ein Kind entſproſſen. Der Staatsanwalt, der ein bezeichnendes Bild über die Perſönlichkeit des Angeklagten entwarf und mitteilte, daß ſich Gotthelf in einem Eheſcheidungsprozeß auch erwieſenermaßen eines Meineides ſchuldig gemacht und deshalb noch eine weitere Strafe zu erwarten habe, hatte neun Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt bean⸗ tragt. Faule Ausrede eines Zechprellers Frankfurt a. M. In einer Sachſenhäuſer Aepfelweinwirtſchaft kehrte ein dreißigjähriger Gaſt am Nachmittag ein und zechte bis gegen Von den Leutchen, die dort ihre„Studien“ im Nachbarlokal zu machen pfle⸗ Sie hören im Rundfunk Mittwoch, den 28. September Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30: Freut euch des Lebens. 8.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe. 10: Nationallieder der nordiſchen Völker. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender 12: Mittagskonzert. 182 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14: Fröhliches Allerlei. 16: Nachmittagskonzert 18:„75 Jahre kleines Theater“ und„20 Jahre Schauspiele Baden⸗Baden“. 18.30: Griff ins Heute. 19: Leo Schützendorf ſingt. 19.15:„Bremsklötze weg!“ 19.45: r. Hippmann ſpielt. 20: Nachrichten 20.10: Aus Spiel wird Ernſt. 21: Unterhaltungskonzert. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Muſik aus Wien. 24: Nachtkonzert. Frankfurt 5: Frühmuſik. 5.45: Ruf ins Land. 6.30: Frühkon⸗ zert. 8.30: Bäderkonzert. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10: Schulfunk. 11.45: Volk und Wirtſchaft. Aus Holz wird Seide 12: Werkskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert, 14: Zeit, Nachrichten. 14.10:„100proz. Stimmung! 15: Bilderbuch der Woche 15.15: Politiſcher Schein⸗ werfer. 16: Nachmittagskonzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19: Fliegendes Deutſchland. 19.15: Unterhaltungskonzert 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15:„Schneider Wibbel“. Ko⸗ mödie. 21.30: Johannes Strauß ſpielt Chopin. 2²: Zeit, Nachrichten, Wetter. 22.30: Muſik aus Wien. 24: Nachtkonzert. 2—3: Nachtkonzert. Mitternacht. Als es ans Bezahlen ging, er⸗ klärte er dem Kellner kein Geld zu haben. Er zeigte ſeine Legitimationskarte und ver⸗ ſprach am nächſten Tag das Geld zu ſchicken. Als kein Geld kam, ſchrieb der Kellner an die be⸗ zeichnete Adreſſe, die Mahnkarte kam aber un⸗ beſtellbar zurück. Der Gaſt war mittlerweile verzogen. Es gelang, ihn zu ermitteln und er hat es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, daß er nun vor dem Einzelrichter wegen Betrugs erſcheinen mußte.„Ich habe beſtimmt nicht mehr daran ge⸗ dacht“, meinte der Angeklagte, der nicht hoffen konnte, daß man ein ſolches Vorbringen als Entſchuldigung gelten laſſen werde. Der ſchon erheblich vorbeſtrafte Angeklagte wurde zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Auf überkochenden Leim nicht aufgepaßt ſw Offenbach. Der 32 Jahre alte Schreiner Heinrich Euler von iher hatte ſich in einem alten Fabrikgebäude eine kleine Schreinerwerk⸗ ſtätte eingerichtet. Ende Juli an einem Sonn⸗ tagvormittag wollte er noch etwas leimen und ſtellte den Leimkeſſel auf das Feuer. Da wurde er abgerufen und als er zurückkam, ſtand die ganze Werkſtatt in Flammen. Da auch die Ein⸗ richtung mitverbrannte, entſtand ihm ein Scha⸗ den von etwa 1000 Mark, der nicht durch Ver⸗ ſicherung gedeckt iſt. Er hatte ſich nun wegen fahrläſſiger Brandſtiftung vor dem Schöffen⸗ gericht zu verantworten, da leicht noch mehr Schaden hätte entſtehen können. Unter weit⸗ ehender Zubilligung mildernder Umſtände er⸗ annte das Gericht auf eine Geldſtrafe von 50 Mark. Beſtrafung wegen Steuerhinterziehung Frankfurt a. M. Gegen den Sackaufkäufer Joſef Oſtermann früher in Dietzenbach, jetzt in Frankfurt am Main, Alte Gaſſe 26 wohnhaft, wurde vom Finanzamt Langen im Verwaltungsſtrafverfahren wegen fortgeſetzter Umſatzſteuerhinterziehung für die Kalender- jahre 1931-1937 eine Geldſtrafe von 1400 RM. feſtgeſetzt. Eine junge Mutter mißhandelt ſw Hechtsheim. Der 63 Jahre alte W. F. hatte einer jungen Einwohnerin gekündigt und ſuchte ſie möglichſt raſch loszuwerden. Ende Juni hatte ſie ihr fünf Monate altes Kind auf den Hof geſtellt. Als es ſchrie, fing er an zu ſchimpfen, worauf ſie es und ihr anderes Kind mit zu ihren Schwiegereltern nahm. Als ſie abends in der Küche das Abendeſſen für ihren von der Arbeit zurückerwarteten Mann machte, ſchrie das zahnende Kind wieder. Der Haus⸗ herr rief der Frau durch die offene Küchentür zu, ſie ſolle ihre„Stalltür“ zumachen. Als ſie erwiderte, ſie könne dem Kind den Mund nicht zuſtopfen, beſchimpfte er ſie unflätig, drohte ſte u ſchlagen,„daß ſie verrecke“ und packte ſie, als ie ihm den Rücken drehte, um das Feuer zu chüren, drückte ſie gegen den Waſſerſtein und chlug ihr mit den Fäuſten ins Geſicht, auf den Kopf und Arm, ſo daß ſie ſich nachher mehrere Blutergüſſe vom Arzt behandeln laſſen mußte. Der ſchon zweimal wegen Roheitsdelikten mit Geldstrafen belegte Mann wurde vom Schöffen⸗ . Mainz zu einem Monat Gefängnis ver⸗ urteilt. Ein Rauchverbot für Müller Manila, im September Nirgends iſt das Rauchen unter den Frauen ſo verbreitet wie auf den Philippinen. Deshalb gelten dieſe oſtaſiatiſchen Inſeln als das Land der rauchenden Frauen. Man ſieht dort kleine Mädchen Tabakpfeiſen und ſchwere Zigarren ebenſo häufig rauchen wie Greiſinnen. Bisher rauchten auch ſtillende Mütter. Jetzt ben die Regierungsbehörden für ſtillende Mütter ein ſtrenges Rauchverbot erlaſſen, das zunächſt für die Hauptinſel Luzon gilt. Denn die Aerzte ſind der Meinung, daß die hohe Kinderſterblichkeit größtenteils auf das Rauchen der ſtillenden Mütter und Ammen zurückzuführen ſei, und ha⸗ ben die Regierung zum Einſchreiten bewogen. Die Polizei hat Weiſung, ſtreng darüber zu wachen, daß das Rauchverbot nicht übertreten wird. Natürlich iſt trotz der Wachſamkeit der Polizei die Durchführung des Verbotes recht ſchwierig, da es ſich um eine eingewurzelte Ge⸗ wohnbeit handelt. An der Heilſamkeit der Vor⸗ ſchrift iſt aber nicht zu zweifeln. Die Regierung iſt entſchloſſen, das Verbot allmählich auf die anderen großen und kleinen Inſeln auszudeh⸗ nen. f Im Silberkranz Am heutigen Tag begehen die Eheleute Peter Schloſſer und n geb. Niicher A belungenſtraße das Feſt ihrer silbernen Hochzeit. Unſere herzlichſten Glückwün Glückauf zur Goldenen“ 8 1 5 1 5 8 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stod 22 2 5 N Filer Jugend Gefolgſchaft 21/249 Nach der Neueinteilung der Gefolgſchaft und der Aufteilung in Sportdienſtgruppen wird jedem Ig. eine Mitteilung zugeſtellt, aus der er genau erſieht, wann er zum Dienſt oder Sport anzutreten hat. g Schar 1: Montags 20 Uhr, Heim Schiller⸗ ſchule; Schar 2: Montags 20 Uhr, Heim Schiller⸗ ſchule; Schar 3: Donnerstags, een Spielmannszug: Donnerstag, 20 Uhr, am Waldheim; Motorſchar: Freitags, 20 Uhr am Waldheim. Der Sport findet vorläufig wie folgt ſtatt: Dienstags: Sportdienſtgruppe Fußball, Turn⸗ verein, 19.30 Uhr, Sporthalle; N 20 Uhr, Heim Dienstags: Sportdienſtgruppe Leichtathleten, Turnverein, 20 Uhr, Sporthalle; Dienstags: Sportdienſtgruppe Geräteturnen, Turnverein, 20 Uhr, Sporthalle; Dienstags: Sportdienſtgruppe Fechten, Fecht⸗ klub, 20 Uhr, Ratskeller; Dienstags: Sportdienſtgruppe Fußball, Ami⸗ citia, 19.30 Uhr, im Freiſchütz; Mittwochs: Sportdienſtgruppe Handball, Turnverein, 20 Uhr, Sporthalle; Soweit ſich die einzelnen Ig. zu dieſen Sportarten gemeldet haben, ſind ſie mit ſo⸗ fortiger Wirkung für dieſe Uebungsſtunden als Sportdienſt verpflichtet. Alle Ig., die ſich zu keiner dieſer Sportarten gemeldet haben, treten unter der Bezeichnung„Sam⸗ melgruppe“ Freitags um 20 Uhr zu ihrem Sportdienſt an der Sporthalle an. Die Regelung der angegebenen Zeiten des Sportdienſtes und des Antreteplatzes gelten nur vorübergehend, die Aenderung wird an dieſer Stelle bekanntgegeben. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. September 1938 Anſer Tagesſpr euch Wir bekennen uns zu dem Geſchlecht, das aus dem Dunkel ins Helle ſtrebt. Goethe. * 9 Ein schileclite Jag Nun war es Abend. der Mann war vom Geſchäft heimgekommen, verdroſſen, müde, ab⸗ geſpannt. Unwirſch gab er auf freundliche An⸗ rede Antwort und trug ſo auch in ſein Heim ſeine Unraſt und den Ton der Verſtimmung, der den ganzen Tag vergiftet hat. Jetzt ſaß er in ſeinem Zimmer, hatte ein Buch vor ſich, las aber nicht. Seine Gedanken liefen über das Buch hinweg und ſeine Blicke gingen durch die Dinge des Zimmers hindurch. Zurück gin⸗ gen ſie den Weg zu den Stunden, die er durch⸗ lebt hatte. Und er verſuchte, ſich ein wenig Rechenſchaft darüber zu geben. War der Tag gut geweſen? Nein. Es war ein ſchlechter Tag. Schon am frühen Morgen begann er mit einem Verdruß, mit einem Streit, der gar nicht nötig war, mit häßlichen, unbeherrſchten Worten. Nun ſie geſprochen waren, wirkten ſie ſich auch aus. Sie haben die Atmoſphäre vergiftet, Mißtrauen, Haß geſät. Es kamen aber noch immer neue Worte hinzu, die das Mißtrauen vermehrten. Und in der Verſtimmung darüber war man nervös ge⸗ worden, hatte dann weitere Unachtſamkeiten begangen. So war der Tag eine einzige Kette von Verdrießlichkeiten geweſen. Das war die Feſtſtellung am Abend. Ein Tag, der ebenſo auch anders gemacht werden konnte. Daß es nicht geſchehen war, bedeutete Schuld und Ver⸗ luſt. Wie wäre er geworden, wenn man ſtatt Mißtrauen das Vertrauen eingeſetzt hätte, lat Eigenſinns die freundliche Hifsbereitſchaft, ſtatt der Unbeherrſchtheit die wohlüberlegte menſchenfreundliche Begegnung? Der Mann geht jetzt im Zimmer auf und ab, ganz mit ſeinen Gedanken beſchäftigt. Es ſind keine frohen Gedanken. Da öffnet ſich die Tür und herein kommt ein kleines Mädchen, um„Gute Nacht“ zu ſagen. Gute Nacht? Wäre es nicht beſſer, man hätte alles getan, um den Tag gut zu machen? Gewiß, auch die andern, auch die Umſtände haben ihr Teil ſchuld daran, wenn der Tag nicht ſo wurde, wie man ſich ihn wünſchte. Aber dann hätte man es in der Hand gehabt, den eigenen Wil⸗ len entgegenzuſetzen, der auch aus dem, was nicht gut iſt, das Gute erzwingt. Es bleibt Schuld. Gute Nacht! Gute Nacht? Nein, auf zu einem neuen Tag, der mit der jungen Sonne aufſteigt! Und wenn ſchon das Schickſal erſpart, daß ein Schatten in die Tage fällt, dann ſoll erſt recht nicht von uns ſelbſt das Ungute heran⸗ gezogen werden. Viernheim hörte bie Führerrebe! In atemloſer Spannung waren geſtern abend auch die Viernheimer um die Rund⸗ funkapparate verſammelt. Wie ausgeſtorben ſchienen die Straßen während der Uebertra⸗ gung der Rede aus dem Berliner Sportpalaſt. Das ganze deutſche Volk hat ſo in dieſer voll Spannung geladenen Zeit an dieſer denkwür⸗ digen Kundgebung teilgenommen. Wieder hat die Welt ein Schauſpiel von einzigartiger Größe erlebt und ſie hat dabei erkennen müſ⸗ ſen, in welch unerſchütterlicher Geſchloſſenheit Führer und Volk im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland miteinander verbunden ſind. Während ſonſt in der Welt ſehr viel von De⸗ mokratie geſprochen wird, iſt ſie im Deutſch⸗ land Adolf Hitlers in ihrer edelſten Form zur Wirklichkeit geworden, das mußten geſtern abend alle wahrnehmen. Der Führer, deſſen ſtaatsmänniſches Wirken auf der ſeſten Grund⸗ lage des Vertrauens beruht, das ihm die Ge⸗ meinſchaft des deutſchen Volkes in vollſtem Maße entgegenbringt, hat geſtern zu dieſem Volke geſprochen, um es teilnehmen zu laſſen an den ſchickſalsſchweren Entſcheidungen, die er in dieſen Tagen für Volk und Reich treffen muß. Der Führer hat ſchon ſo oft ſeine Frie- densliebe bewieſen, hat aber auch geſtern allen geſagt, daß mit aller Geduld mal Schluß ge⸗ macht wird. Die Verſprechungen halten, rief er jenem Herrn Beneſch zu, deſſen Taten der letzten Wochen nur Empörung auslöſten. Nach dieſer Stunde, wo die Worte des Führers in alle deutſchen Gaue, in den letzten Winkel des Landes drangen, wird ihm eine Welle der Dankbarkeit entgegenſchlagen, einer Dankbarkeit, die in dem Willen ihren Aus⸗ druck findet, in unerſchütterlicher Gefolg⸗ ſchaftstreue zum Führer zu ſtehen, vor allem dann, wenn die Verantwortung für Volk und Reich von ihm ſchickſalhafte Tat fordert. Wie immer, ſo wird auch heute der millionenhafte Widerhall auf die Worte Adolf Hitlers die Parole ſein:„Führer, befiehl, wir folgen Dir!“ 0 Wenn ein Pferd durchgeht! 14jähriger Junge überfahren— Perſonen⸗ kraftwagen erheblich beſchädigt Aus unbekannter Urſache ſcheute am Frei⸗ tagabend nach 6 Uhr das Pferd des Land⸗ wirts Joh. Gg. Winkler 1., Waldſtraße 1, vor ſeiner Behauſung und raſte mit dem mit einigen Zentnern Heu beladenen Wagen um die Ecke, die Lorſcherſtraße entlang. Der 14⸗ jährige Sohn des Winkler, welcher das Pferd zu halten hatte, wurde mitgeſchleppt, geriet zu Fall, wobei er unter den Wagen zu liegen kam. Hierbei ging ein Rad über ein Bein, wo⸗ durch der bedauernswerte Junge einen Bein⸗ bruch davontrug, der ſeine Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machte. Das Pferd raſte mit dem Wagen die Lorſcherſtraße weiter und beſchädigte den an der Ecke der Lorſcher-Ludwigſtraße vorſchriftsmäßig par⸗ kenden Perſonenkraftwagen des Herrn Rechts⸗ beiſtandes Engel durch den ſchleudernden Wa⸗ gen, erheblich. Hierbei brach an dem Wagen die Deichſel ab und das Pferd kam zu Fall, wobei es ſich Verletzungen am Hinterteil zu⸗ zog. Ob das Pferd, das an ſich ein braves Tier iſt, durch eine Autohupe oder eine Stech⸗ fliege aus ſeiner Ruhe geſchreckt wurde, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Die Beerdigung des am Samstag töd⸗ lich verunglückten Franz Kamuff findet morgen Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Kiesſtraße 7, aus ſtatt. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen!— Deutsche Aänner und beutjche Frauen! Ueber die noch trennende Grenze flüchten in unaufhaltſamem Strom gequälte deutſche Brüder und Schweſtern zu uns ins Reich. Von der Arbeit weg müſſen die Männer ſich retten. Notdürftig gekleidet irren deutſche Frauen, Mütter und Kinder durch die Wälder und ſuchen das ſichere Reich. Alles, Hab und Gut, die Heimat und die Lieben, müſſen ſie hinter ſich laſſen, nur weil ſie Deutſche ſind. Ihnen gilt unſere Hilfe. Wir reichen ihnen unſere Hände und öffnen ihnen unſer Herz. Gebt Kleider, Schuhwaren und Lebensmittel für deutſche Frauen und Kinder, für deutſche Männer aus dem Sudetenland! Die Spenden werden von allen Dienſtſtellen der NS-Volkswohlfahrt entgegengenommen und ihrem Zwecke zugeführt. Helft unſeren Volksgenoſſen, ihr helft damit unſerem Führer! Heil Hitler! Brückmann, Kreisleiter. Das Herbſtſporffeſt der Biernheimer Volksſchulen Herrliches Wetter— Starke Auf dem Amicitia⸗Sportplatz fand geſtern nachmittag das Herbſtſportfeſt unſerer Volks⸗ ſchulen ſtatt. Seit Tagen ſchon, ſeit die Vor⸗ bereitungen begonnen haben, ſchlugen alle Kinderherzen ſchneller, denn ſie freuten ſich auf ihr Feſt. Nun hatten ſie noch ſchönes Wetter und war es ſchon ein herzerfriſchender Anblick, als die vielen Kinder unter Führung der Lehrperſonen gegen 2 Uhr auf den Wald⸗ ſportplatz marſchierten. Um es vorweg zu ſa⸗ gen, das ganze Feſt war glänzend aufgezogen und verlief reibungslos. Der Aufmarſch der nahezu 2 000 Kinder klappte ſehr gut, mit be⸗ merkenswerter Schnelligkeit ſtanden die vielen Kinder unſerer Volksſchule wohlgeordnet zur Flaggenhiſſung. Schulleiter Rektor Hart⸗ mann meldete dem Kreisſchulrat Siebert 1785 Kinder und 39 Lehrperſonen. Nach dem unter Leitung von Lehrer Möller wir⸗ kungsvoll geſungenen Liede„Soldaten, Ka⸗ meraden“ und der Flaggenhiſſung, unterdeſ⸗ ſen zwei Jungen feierlich mit kräftigen Stim⸗ men den Flaggenſpruch ſprachen, entbot Rek⸗ tor Hartmann all den Erſchienenen den Willkommengruß. Anweſend waren Kreis- ſchulrat Siebert, Kreisſportlehrer Wal⸗ ter, Bensheim, Bürgermeiſter Bechtel, Ortsgruppenleiter Braun, die Beigeordne⸗ ten Weitzel, Blaeß und mehrere Hunderte von Angehörigen der Kinder und Freunden der Jugend, unter ihnen auch Rektor i. R. Mayr. Der ſtarke Beſuch darf als beſonders erfreu⸗ lich bezeichnet werden. Die Eltern ſollten ſich mit der Jugend freuen und teilnehmen an dem Geiſt, der unſere Jugend beherrſcht. Herr Rektor Hartmann wußte in markanten Wor⸗ ten den Zweck des Herbſtſportfeſtes zu um⸗ reißen. Durch das Herbſtſportfeſt ſoll ein klei⸗ ner Beweis deſſen gegeben werden, was die Schule zur Verwirklichung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Erziehungsforderung getan hat. Hat doch gerade die Schule eine beſondere Aufgabe in der Erfüllung der großen Verpflichtung, den neuen deutſchen Menſchen zu ſchaffen. Er zeichnete dann noch ein Bild von der Form der Kämpfe, die nicht in Einzelkämpfen beſte⸗ hen, ſondern Gemeinſchaftskämpfe ſind, da ja das Volk hineinwachſen ſoll in die Gemein⸗ ſchaft. Nach einem Zitat aus des Führers Buch „Mein Kampf“, in markanter Weiſe von einem Jungen geſprochen, teilten ſich die Schul- gruppen und nahmen die Oberklaſſen Aufſtel⸗ lung zu den Freiübungen. Mehrere Hundert Jungen und Mädchen führten dann Freiübun⸗ gen vor, die in ihrer Geſtaltung ihre Wirkung nicht verfehlten. Es war ein wirklich großar⸗ tiger Anblick, dieſe Uebungen der Jugend. Vor der Zuſchauertribüne des Sportplatzes folgten nunmehr die einzelnen Spiele und Kämpfe der Schulgruppen. Zuerſt kamen die Kleinſten un⸗ ſerer Mädchen, die mit dem Spiel„Hänschen klein“ und„Runner mit dem Zylinder“ das muntere Treiben begannen. Ein wirklich groß⸗ artiger Anblick war nunmehr der Reigen der Mädchen. Schon der Auftakt in Gruppen wirkte wundervoll und der Tanz in vielen Kreiſen, in der Mitte Lehrer Devies mit dem Schifferklavier, war ein Bild von hinreißend ſchöner harmoniſcher Wirkung, die ſich in den bunten Farben der Dirndelkleider noch mehr ſteigerte. Dann kamen in Sportdreß die Jun⸗ gen am Barren, Mädchen mit Ballſpielen. Es wurden unter Leitung der Lehrperſonen von den einzelnen Klaſſen vielerlei Uebungen und Kämpfe der Körperſchule gezeigt. Und konnte man gar nicht Augen genug haben, um die quicklebendigen Gruppen in ihrer zielbewußten Arbeit zu verfolgen. Ein lebendiges Zwiſchenſpiel war das mehr⸗ malige Ueberfliegen des Platzes durch Gewerbe⸗ lehrer, Flugzeugführer Heim. In wendigem Beteiligung der Elternſchaft Flug ging es wenige Meter über dem Wald über das Spielfeld, nicht wenig Be⸗ geiſterung und Freude auslöſend, zumal die Zeitſchrift der NS.⸗Flieger herabgeworfen wurde. Dies Zwiſchenſpiel hat wohl ſeine Wirkung nicht verfehlt, hat manches Jungen⸗ herz für den ſchönen Flugſport begeiſtert. Kreisſchulrat Siebert wußte nach Schluß der Kämpfe wieder einmal in ſeiner von hohem Idealismus getragenen Art alle auf den Gro⸗ ßen der Deutſchen hinzulenken: Adolf Hitler. In einer Zeit, in der die Welt voll Uuruhe und Unfrieden iſt; in einer Zeit, in der Hun⸗ derttauſende deutſcher Menſchen im Oſten un⸗ ſeres Reiches Leid und Not erdulden müſſen, können bei uns Schulkinder friedlich bei Spiel und Sport zuſammenkommen. Mitten eines brandenden Europa dürfen wir froh ſein. Un⸗ ter Hinweis auf die am Abend folgende Füh⸗ rerrede gelte es, unſere Blicke zu unſerem Führer zu lenken, der uns aus Not und Schmach emporführte. Gerade jetzt wollen wir ihm gläubig und heißen Herzens vertrauen. Den Kleingläubigen gelte es entgegenzutreten. Nie und nimmer wird er unſere Brüder und Schweſtern vergeſſen und ſich ſelbſt überlaſ⸗ ſen. Er ermahnte die Jugend, nicht nur beim Sport, ſondern allezeit Kämpfer des Führers zu ſein und klangen ſeine Worte aus in dem „Sieg Heil“ auf den Mann, der uns wieder froh und ſtark gemacht hat. f Darauf folgten die Schlußworte von Rektor Hartmann, es wurden die Nationalhymnen geſungen und die Flaggen eingeholt. Damit war ein Feſt beendet, das einen gelungenen Querſchnitt durch die Aufgaben Körperertüch⸗ tigung in der Schule vorgeführt hat. Alle Beſucher waren von dem diſziplinierten Ge⸗ ſamtbild vollauf befriedigt. Schulleiter Rek⸗ tor Hartmann, Lehrkräfte und vor allem Leh⸗ rer Möller, der die Liedvorträge leitete, dürfen dieſe Veranſtaltung als ſehr gelungen bu⸗ chen, während die Kinder überglücklich waren, „ihren Tag“ gehabt zu haben, an dem die Eltern und die Behörden teilnahmen. Sie werden ihn ſo ſchnell nicht vergeſſen. * Sonderpoſtkarte zum Erntedanktag. Die Deutſche Reichspoſt gibt zum Erntedank eine Sonderpoſtkarte heraus, die als Wertſtempel die 6⸗Rpf.⸗Marke mit dem Bilde des Führers, jedoch neben den Wertziffern die Angabe „Erntedanktag 1938“ trägt. Auf der linken Seite der Anſchriftſeite befindet ſich eine Ab⸗ bildung nach einem Entwurf des Berliner Graphikers Erich Stahl. Die Poſtkarte wird bei allen Poſtämtern und Amtsſtellen vom 28. September an zum Preiſe von 25 Rpf. abge⸗ geben. Der Zuſchlag von 19 Rpf. fließt dem Kulturfonds des Führers zu. Dieſe Poſtkarten können auch nach dem Aus- land verſandt werden, dabei ſind die erforder⸗ lichen Zuſatzmarken nachzukleben. Vorerſt noch freundlich Noch immer iſt das oſteuropäiſche Hoch⸗ druckgebiet für den weitaus größten Teil Mit⸗ teleuropas wetterbeſtimmend. Sein allmäh⸗ licher Abbau läßt jedoch die unverändert über Weſteuropa anhaltende Störungstätigkeit im⸗ mer weiter oſtwärts ausbreiten, ſo daß am Montagmorgen Weſtdeutſchland bereits ein⸗ bezogen war und ſtrichweiſe Regen hatte. Der Uebergang zu unbeſtändigerem Wetter wird ſich aber nur ſehr langſam in weſtöſtlicher Richtung vollziehen. Dienstag: Morgens vielfach dieſig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und nur ſtrichweiſe, be⸗ ſonders weſtlich des Rheins, auch Regen, aus⸗ n Temperaturen, Winde meiſt um Süd. Die Ausſichten für Mittwoch: Unbe⸗ ſtändigeres und etwas kühleres Wetter, doch nicht durchweg unfreundlich. det 12 * 111 f lockle 5 zahlt port wart ſchm pie hatte lehie als laſſe ſuſe gant 7 felb. lerſd zun Epi Ebd Wei ge dche Fal ning Doch daß glück Mül rekt ins reich ler! keine vol Erft hal S0 nge lind Here engt d 68 f. bt zu k der hein mal jiud e zue l uche rr ſh Liber ſen ſie deulſch ummen ditt. — aft u dn g Be⸗ Amal die Neworfen hl ſeine Jungen, Iungen⸗ ſtett, Schluß on hohem den Gro⸗ Hiller. l Uuruhe der Hun⸗ en un⸗ müßen, bel Spiel ten eines ein. Un⸗ ſde Fih⸗ Unſerem Nut und ollen vi trauen. gulreten. iber nd. Ace, fur bein Fihters 3 mn dem 8 bieder on Reklot ahunnen . Damit elungenen gererlüch⸗ hut. Ale ten Ge⸗ ier Rel⸗ lem Leh⸗ te, Mrfn igen hu⸗ 0 wall, dum de el. Sie el. die dank eine erftenpel Fühtets, — An einer Nieberlage vorbei Amicitia Viernheim— 08 Hockenheim 3:3(0:8) Wieder herrſchte beinahe ſommerliches Wet⸗ ter an dieſem erſten Herbſtſonntag. Die Sonne lockte die Menſchen ins Freie und ſo ſchlugen zahlreiche Sportanhänger den Weg zum Wald⸗ ſportplatz ein. Schon vor Beginn des Spieles waren beide Seiten des Spielfeldes von Zu⸗ ſchauern umſäumt, die intereſſiert das Vor⸗ ſpiel der 2. Mannſchaften verfolgten. Hier hatten die Gäſte nichts zu beſtellen, mit 50 behielten die Hieſigen die Oberhand. Gerade als beide Mannſchaften das Spielfeld ver⸗ laſſen, hatten, zog ein Flugzeug, deſſen In⸗ ſaſſen grüßend winkten, in geringer Höhe ele⸗ gante Schleifen über dem Waldſportplatz. Da betraten beide Mannſchaften das Spiel⸗ feld. Voran die Gäſte mit einer jungen Spie⸗ lerſchar. Die Amicitia betrat das Feld mit zunächſt nur neun Mann, von den regulären Spielern war hier Krug durch Biſchler erſetzt. Sodann geſellten ſich noch Müller A. und Weiß dazu, welche für Koob und Martine ein⸗ geſprungen waren. Das Mannſchaftsbild hatte daher folgendes Ausſehen: Biſchler; Kiß 1. Faltermann; Müller A., Weiß, Hoock; Pfen⸗ ning, Müller J., Kiß 3, Kiß 4 und Kiß 2. Doch ſchon gleich zu Beginn ſtellte ſich heraus, daß mit dem Einfügen der Erſatzleute kein glücklicher Griff getan wurde. Vor allem Müller A. auf dem rechten Läufer wirkte di⸗ rekt als Statiſt, er kam überhaupt nicht dazu, ins Spiel einzugreifen. Auch Weiß ſpielte reichlich ſchlecht Mittelläufer und daß Biſch⸗ ler unſeren Krug nicht erſetzen kann, braucht keiner Debatte. Dieſer Mißſtand wurde auch von den flinken, eifrigen Gäſten prompt zu Erfolgen ausgenutzt. Müller A. zeigte über⸗ haupt kein Stellungsſpiel und ließ den jungen Hockenheimer Linksaußen hin wo er hinwollte. So war Kiß 1 überlaſtet und nur eine grobe Ungeſchicklichkeit des Gäſtemittelſtürmers ver⸗ hinderte den erſten Erfolg derſelben. Einer Hereingabe des Linksaußen ſpringt Biſchler entgegen, kann den Ball aber nicht erreichen und der Mittelſtürmer der Hockenheimer bringt es fertig, frei und unbehindert wenige Meter vor dem leeren Tor das Leder über die Latte zu heben. Aber nicht lange darnach fällt doch der erſte Treffer. Der Linksaußen Hocken⸗ heims kommt wieder an Kiß vorbei, aber dies⸗ mal vollendet er ſein Werk ſelbſt. Sein Schuß findet den richtigen Weg ins Netz. O1. Im Gegenſtoß erhält Viernheim einen Strafſtoß zuerkannt, aber Müllers ſaftiger Schuß geht daneben. Dagegen kommt Hockenheim bald dar⸗ auf, wieder durch ſeinen Linksaußen, zum 2. Tor. Müller A. hat noch immer nicht be⸗ griffen, um was es geht, befindet ſich dauernd auf verkehrtem Platz und ſo kommt es, daß „ſein Mann“ den dritten Erfolg für ſeine Farben einleiten kann. So ſieht es beinahe nach einer Kataſtrophe aus. Aber da wechſelt Hoock mit Müller A. den Platz. Und ſiehe da, der gefährliche Linksaußen war plötzlich aus- geſchaltet. Noch immer aber war Hoock der einzig ſpielende Läufer. Müller kam bis zur Pauſe nicht mehr in Schwung und Weiß ver⸗ ſuchte ſich nun in unfairer Spielweiſe. Doch der Schiedsrichter wußte das zu unterbinden. Viernheim erzielte vor der Pauſe kein Tor. Ein Schuß unter die Latte roch zwar ſehr nach Tor, aber der Schiedsrichter ließ weiter⸗ ſpielen. Die Gäſte verteidigen nun ſehr zahl- reich. Nach der Pauſe war das Bild aber anders. Viernheim nahm nun das Spiel in die Hand. Müller J. ging zurück in die Läuferreihe, Pfenning auf halbrechts und Weiß ſchickte man auf Rechtsaußen. Auch Müller A. hatte nun Tritt gefaßt und baute vorbildlich auf. Der Druck der Einheimiſchen wurde immer ſtärker und Hockenheim mußte ſich lediglich auf die Verteidigung(meiſtens mit der ganzen Mann⸗ ſchaft!) beſchränken. Das Tempo wurde von der Amicitia unheimlich verſchärft und bald konnte auch Kiß 3 den erſten Gegentreffer für ſich buchen. Hockenheim wehrt ſich verzweifelt, muß ſich vom Schiedsrichter ſogar verſchiedene Male zur Eile mahnen laſſen, als einzelne Spieler allzuſehr„auf Zeit“ ſpielen. Aber es nützt ihnen nichts; Viernheim läßt nicht locker und ſo gelingt noch durch Müller J. das zweite und durch den alten Routiner Kiß 2 der vielbejubelte Ausgleich. Die Hockenheimer hatten nicht mehr die Kraft, den Gegner aus Tornähe zu verdrängen. Ecke auf Ecke erzwingt die Amicitia und Weiß tritt ſie immer wun⸗ dervoll vor des Gegners Tor. Endlich ſcheint der Sieg noch zu winken, als ein ſcharfer Schuß von Kiß 4 aufs Gäſtetor kommt. Aber der Ball ſpritzt von der Latte ins Aus. We⸗ nige Minuten vor Schluß hat Weiß noch Ge⸗ legenheit, den Siegestreffer zu ſchießen— aber er bringt es fertig, frei daneben zu ſchießen. Seine Kraft war erſchöpft. So en⸗ dete dieſes Spiel mit einem Unentſchieden. — ube— Turnverein Viernheim bezwingt Jahn“ Weinheim Mit 12:7(773) Toren ſichern ſich unſere Handballer beide Punkte! Zu einem recht kampfbetonten Treffen ge⸗ ſtaltete ſich das Handball⸗Punkteſpiel auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz. Sowohl Weinheim als auch unſere Turner gingen nicht unberechtigt mit Siegeshoffnungen an den Start, denn beiderſeits hatte man die erſte Hürde der neuen Saiſon mit Erfolg genommen. Wenn nun die Viernheimer als Sieger das Feld verließen, ſo iſt dies weniger etwa glücklichen Umſtänden zuzuſchreiben, als vielmehr der Tatſache, daß man im Torwurf entſchloſſener und zielſicherer war. Im Gegenſatz hierzu zeig⸗ ten die Gäſte wohl ein ſchöneres, flüſſigeres Feldſpiel, ſcheiterten aber immer und immer wieder an ihrer eigenen Unentſchloſſenheit. Die Leiſtungen der Einheimiſchen ließen trotz dieſes prächtigen und vielſagenden Sieges zu wünſchen übrig. War es zu Beginn des Spiels die Abwehr, die nicht ganz bei der Sache war, ſo trat dies Uebel ſofort nach Seitenwechſel in der Fünferreihe auf. Fehler ſind ja ſchließ⸗ lich da, daß ſie gemacht werden, aber immer⸗ hin muß man ſich reſtlos bemühen, jegliche Mißſtände der Spielweiſe fernzuhalten. Wir wollen nicht ſagen, daß es am guten Willen mangelte. Nein durchweg war mat beſtrebt, das Beſte für ſeine Mannſchaft zu tun. Aber was dennoch fehlte, war manchmal die ruhige Ueberlegung, das ſichere Handeln auch in brenzlichen Situationen. Aber das ſind ja ſchließlich Dinge, die der Mannſchaft noch beigebracht werden können. Wir waren froh, eine Elf zu ſehen, die eine geſchloſſene Ein- heit bildete, wo ſich einer für den anderen ein⸗ etzte und dieſerhalb nicht einer, zwei oder 1 Spieler für den Erfolg verantwortlich zeichnen, ſondern eben die Gemeinſchaft! Die Mannſchaftsaufſtellung war annähernd die gleiche wie die des Vorſonntags: lediglich der rechte Läuferpoſten erfuhr eine Aenderung durch Beſetzung mit Beiner A., während der hierfür vorgeſehene Burkert P. anſtelle von Kühlwein Hch. auf Linksaußen wirkte. Das Spiel ſelbſt war ſo recht geeignet, die Zuſchauer in ſeinen Bann zu ziehen. Schnell wechſelten die Situationen; wurde eben noch Effler im Tor der Viernheimer gewaltig„un⸗ ter Feuer“ genommen, mußte auch ſchon wie⸗ der der Gäſtehüter rettend eingreifen. Bei⸗ derſeits ſchöne Stürmerleiſtungen erfreuten immer wieder die Herzen der Beſchauer, die mit öfterem Beifall nicht geizten. So muß es ſein und ſo muß es auch weiterhin bleiben, ſoll der Handballſport als ſolcher auf ſeiner jetzigen Höhe bleiben und beſonders hier in Viernheim ſich noch weiter ausbreiten. Der ſonntägliche Beſuch des Spiels war verhält⸗ nismäßig gut, doch werden für die Zukunft weitere Freunde des ſchnellen Leders ſich ein- ſtellen. Deſſen ſind wir gewiß. Noch kurz den Spielverlauf: Schon nach wenigen Minuten führt Weinheim durch ſei⸗ nen Mittelſtürmer 0:1. Im Gegenangriff ver- wandelt Beckenbach zum Ausgleich und wenig ſpäter wirft der gleiche Spieler zum 21 ein. Weinheims Linksaußen ſteht ſrei am Wurf⸗ kreis, doch knapp daneben geht der Vall. Alter trifft nur die Latte und dann meiſtert Effler hervorragend einen ſcharfen Wurf des Gäſte— linksaußen. Der ſich in guter Spiellaune be⸗ findliche Beckenbach verbeſſert auf Zuſpiel von Alter auf 3:1. Einen 20-Meterwurf des Weinheimer Mittelſtürmers muß Effler paſ⸗ ſieren laſſen. 312. Die Spannung wächſt, temperamentvoller wird das Geſchehen. Tho⸗ mas ſendet zum 4.2 ein und Veckenbach ſtellt das Reſultat nach glänzender Leiſtung und guter Kombination mit Burkert und Alter auf 5.2. Weinheim holt dann ein Tor auf, doch Thomas ſtellt wenig ſpäter die alte Tor⸗ differenz wieder her. Weinheim geht mächtig aus ſich heraus, bringt aber bis Seitenwechſel nichts Zählbares mehr zuwege, während an⸗ dererſeits Beckenbach bis zu dieſem Zeitpunkt zum 7. Mal ins Schwarze trifft. Nach Wiederanſpiel weht ein anderer Wind. Weinheim iſt tonangebend. Gar ſchnell muß Effler hinter ſich greifen und kurze Zeit ſpä⸗ ter holt Viernheims Hüter nochmals das Le⸗ der aus ſeinem Heiligtum. 7:5. Die Sache wird brenzlich. Viernheim ſpielt nervös. Zu⸗ ſpiel, Fangen, Torwurf, alles ſteht in graſ⸗ ſem Gegenſatz zur erſten Hälfte. Weinheim läßt eine gute Chance aus und dann fällt den ſichtlich mitgehenden Zuſchauern ein Stein vom Herzen. Beckenbach legt ein weiteres Tor vor. Nicht lange dauert die Freude. Schon antworten die Gäſte mit dem 6. Treffer. Jetzt ſind aber die Viernheimer wieder da. Durch Burkert heißts bald 9:6 und Herbert ſtellt die Partie auf 12:6, ehe Weinheim das 7. Tor erzielt. Der letzte Probegalopp TV. Viernheim— FV. Brühl 3:3(111) Wenige Tage vor Beginn der Plflichtſpiele hatten ſich die Turner-Fußballer nochmals einen ſtarken Gegner verpflichtet. Der F. Brühl, in der Mannheimer Kreisklaſſe 1 längſt kein Unbekannter mehr, gaſtierte erſt⸗ mals hier in Viernheim und wußte angenehm zu imponieren. Allerdings kam den Gäſten zu⸗ gut, daß Viernheim nicht komplett zur Stelle ſein konnte; drei der Etatsmäßigen mußten erſetzt werden. Selbſtverſtändlich lonnte der eingeſtellte Erſatz nicht Schritt halten und be⸗ einflußte weſentlich das Mannſchaftsganze in ſeiner Leiſtung. Immerhin lag Viernheim noch wenige Minuten vor Schluß in Führung, mußte ſich jedoch noch den Ausgleich der Gäſte gefallen laſſen. Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf. ö Das war alſo der letzte Probegalopp der Turner vor den Pflichtſpielen, die mit dem kommenden Sonntag beginnen. Als erſter Geg⸗ ner tritt die„Viktoria“ Wallſtadt an. Dieſe Mannſchaft bringt gleich eine gute Empfeh- lung mit, da ſie am letzten Sonntag den FV. Ladenburg(der übrigens durch ſeine vor der Sommerſperre erzielten Pokalſiege über Hei⸗ delberg, Käfertal, Friedrichsfeld von ſich re⸗ den machte!) mit 4:0 Toren klar aus dem Felde ſchlug. Wir ſind geſpannt, was Viern⸗ heim den Wallſtädtern entgegenzuſetzen hat. ——— Die Steigerungsbelräge jür Soldaten und Arbeitsmänner „Die Verordnung über die Steigerungsbe⸗ träge für Soldaten und Arbeitsmänner in der Inbvaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung wird von Miniſterialrat Heller im Reichsarbeits⸗ blatt erläutert. Die größte Schwierigkeit lag in der Bemeſſung der Höhe der Steigerungsbe⸗ träge. Es war einerſeits das Beſtreben vor⸗ handen, dem Soldaten und Arbeitsmann mög⸗ ichſt weit entgegenzukommen, andererſeits war Vorſicht geboten, weil bei der großen Zahl der Beteiligten die Aufbringung ganz gewaltiger Summen in Frage kam. Der Einfachheit halber iſt der Weg des einfachen Steigerungsbetrages gewählt. Hierbei wurde die zweite Klaſſe ge⸗ wählt. Die Steigerungsbeträge werden ſeit der Einführung der Wehr⸗ und Arbeitsdienſt⸗ pflicht auf die Erfüllung der aktiven Dienſtzeit gewährt. Sie gelten aber nicht für die Dienſt⸗ zeiten im alten Heer. Die weitere Frage war, welchen Kreiſen die Steigerungsbeträge Zu⸗ Füfe kommen ſöllen. Sie Ppürde dähin entſchie⸗ den, daß ſie nur für die Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht, alſo nicht für Uebungen und kurz⸗ friſtige Ausbildungen der Wehrmacht, auch nicht für die Zeit im Freiwilligen Arbeitsdienſt, gewährt werden. Ferner muß eine Verſicherung borher beſtanden haben. Hieraus ergibt ſich, daß die Leiſtung von Steigerungsbeträgen nur von der Tatſache abhängt, ob vor dem Eintritt in den Wehr⸗ oder Arbeitsdienſt ein Beitrag geleiſtet iſt, da der Geſetzgeber nichts darüber geſagt hat, daß die Anwartſchaft aus den vor⸗ her geleiſteten Beiträgen erhalten ſein muß oder daß die Gewährung von Steigerungs⸗ beträgen auf„Verſicherte“ beſchränkt iſt. Im Gegenſatz zur Angeſtellten⸗Verſicherung wurden bisher in der Invalidenverſicherung für die Teilnehmer am Weltkrieg keine Steige⸗ rungsbeträge gewährt. Dieſes Unrecht iſt jetzt ebenfalls beſeitigt worden. Auch hier kommen die Steigerungsbeträge der zweiten Klaſſe in Frage, Auch ſonſt gelten die gleichen Grund⸗ ſätze wie für die Arbeitsmänner und Soldaten. Zu beachten bleibt nur, daß Nachzahlungen für die Zeit vor dem 1. Januar 193 nicht ſtatt⸗ inden. Sofern aber an dieſem Zeitpunkt Ren⸗ zel laufen, werden die Erhöhungen von die⸗ em Zeitpunkt an geleiſtet. Bei Verſicherungs⸗ ällen, die vor dem 1. Januar 1938 eingetre⸗ en ſind, muß der Berechtigte den Antrag vor dem 1. Januar 1940 ſtellen. In der Angeſtell⸗ enverſicherung bleibt es hinſichtlich der Steige⸗ zungsbeträge für Kriegsdienſtzeiten bei der isherigen Regelung. Der wöchentliche Steige⸗ zungsbetrag beträgt in der Invalidenperſiche⸗ rung in der zweiten Klaſſe, die vor allem für die Durchführung der Verordnung von Bedeu⸗ tung iſt, 14 Pfg., der entſprechende monatliche Steigerungsbetrag der Angeſtelltenverſicherung 50 Pfg. Jeder kann milarbeilen Wie kann jeder Volksgenoſſe Spionage und Sabotage bekämpfen? 1. Er erfüllt ſeine Pflicht, aber ſpricht darüber nicht zu Fremden und läßt ſich niemals und von niemanden ausfragen. 2. Er beachtet mit peinlicher Sorgfalt alle be⸗ kanntgegebenen Geheimhaltungsbeſtimmungen. 70 8 Er belehrt ſeine Arbeitskameraden, wenn 105 fahrläſſig gegen dieſe Beſtimmungen han- eln. 4. Er läßt ſich auch nicht zum Schein oder in der Abſicht, einen Spion fangen zu wollen auf ein grundſätzliches verbotenes und ſtrafbares Spiel mit einem von ihm erkannten oder an ihn herantretenden Spion oder Sabotageagen: ten ein. 5. Er ſucht vielmehr durch eine harmloſe Ge⸗ ſprächsführung Zeit zur Anzeige zu gewinnen. 6. Er meldet jeden begründeten Spionage- oder Sabotageverdacht ſeinem Betriebsführer, ohne zu irgend jemanden darüber zu ſprechen. 7. Er weiß, daß ſich dieſe Anzeigepflicht auf alle, alſo auch auf ſeine Kameraden und ſelbſt auf ſeine Familienangehörigen, erſtreckt. 5 Harte Strafgeſetze hat der Führer im Jahre 1934 gegen die Verräter erlaſſen. Grundſatz iſt, daß derjenige, der es wagt, die Hand gegen ſein Vaterland zu erheben, dem Tode verfallen iſt. Der erſte Satz des Landesverratsgeſetzes lautet daher: Wer es unternimmt, ein Staatsgeheimnis zu verraten, wird mit dem Tode be⸗ ſtraft. Das gleiche Strafmaß wie den Ver⸗ räter, nämlich das Beil des Henkers, trifft auch den Saboteur. Ebenſo wird derjenige, der es unterläßt, rechtzeitig von einem geplan⸗ ten Landes- oder Hochverrat oder einer Sabo⸗ tage Anzeige zu erſtatten, mit hohen Frei⸗ heitsſtrafen, in ſchweren Fällen mit dem Tode beſtraft. Wer durch Fahrläſſigkeit in Worten und Werken dem Feinde Vorſchub leiſtet, hat hohe Gefängnisſtrafen zu erwarten. Manch eine unbedachte Aeußerung hat ſchon unüberſeh⸗ bares Unglück über bisher unbeſcholtene Volks⸗ genoſſen und ihre Familie gebracht. „Warum gerade ich?“ Grundſäßliches über den öinn der Reſerveübung Der Oberſt im Generalſtab Foertſch veröffent⸗ licht in der„Wehrmacht“ eine grundſätz⸗ liche Betrachtung über den Sinn der Reſerve⸗ übung. Er weiſt darauf hin, daß in einem ſeit Kriegsende nicht en Ausmaß in dieſen Wochen deutſche Reſerviſten zu ihren Stamm⸗ truppenteilen unnd zu eigens n ten Verbänden eingezogen ſind. Zum erſten Male ſeit der Neueinführung der Wehrpflicht ſtehe den breiteſten Schichten des deutſchen Vol⸗ kes die Bedeutung der allgemeinen Wehrpflicht vor 1 5 Sie liege nicht allein darin, daß jeder Wehrfähige n müſſe, ſondern auch darin, daß der Wehrpflich⸗ tige über ſeine aktive Dienſtzeit hinaus all⸗ zeit wehrpflichtig iſt, ſo lange das Geſetz es beſtimmt. Die perſonelle Wehrkraft eines Volkes liege vor allem in den ausgebildeten Reſerven. Foertſch betont, daß die allgemeine und dauernde Wehrpflicht eine hiſtoriſch folge⸗ richtige und unausweichliche Erſcheinung iſt. Man könne ihre Durchführung nicht fordern, ohne ſich ſelbſt ihren inneren Notwendigkeiten zu unterwerfen, und man könnne nicht im Be⸗ wußtſein des Opfers leben, ohne es zu bringen. Es möge manchen, als ihm der Einberufungs⸗ befehl zu den laufenden Uebungen erreichte, die Frage entſchlüpft ſein:„Warum gerade ich?“ Es möge manchem, an den die Aufforderung dieſer Pflicht nachkommen. zum Wiederholungsdienſt gelangte, der Gedanke des Opfers etwas zu perſönlich bewußt gewor⸗ den ſein. Das ſei menſchlich und deshalb ver⸗ ſtändlich, wenn es nicht mehr als eine Augen⸗ blicksſtimmung war. Sie werde ſchnell verflogen ſein, wenn die Erkenntnis ſich wieder eingeſtellt habe, die an jenem Heldengedenktag 1935 das ganze Volk einmütig aufatmen ließ, als es die Verkündung der Wehrpflicht vernahm, die Er⸗ kenntnis, daß das Sicherungsbedürfnis des Staates und Volkes und der Opferwille der Nation die beiden Pole ſind, zwiſchen denen das Ausmaß für die Durchführung der Sicherheit zu ſuchen iſt. Daß dieſes Sicherungsbedürfnis für uns als Volk der Mitte rieſengroß iſt, zeige jeder Tag. Wenn eine ganze Generation, ſo heißt es in dem Aufſatz weiter, vier Jahre einen unbeſchreiblichen Heldenkampf durchfüh⸗ ren konnte, dann nur deswegen, weil dieſer Ge⸗ neration vier Wochen Uebungszeit auch in der Reſerve nicht zu viel waren. Wenn wieder ein⸗ mal eine jüngere Schicht vier Wochen Dienſt am Vaterland leiſten muß, dann deshalb, da⸗ mit nicht wieder vier Jahre Krieg uns drohen, denn die beſte Sicherheit bietet nun einmal eine ſlarke Wehrmacht, und eine Wehrmacht iſt nur ſtark, wenn ſie im Waffenkampf geübt iſt. Das iſt ſie nur, wenn auch die Teile in Uebung blei⸗ ben, die einmal den Hauptteil bilden, die Re⸗ ſerven. Jahren? „Das Wunder von Niems“ Dirkſames Mikkel gegen Maul- und Klauenſeuche gefunden Seit etwa Jahresfrist wütet in großen Teilen des Reiches als einer der ſchlimmſten Feinde unſerer Viehwirtſchaft die Maul⸗ und Klauenſeuche. Zwar iſt die Seuche in einigen Gebieten— im Weſten, vor allem in Baden— erfreulicherweiſe ſeit einiger Zeit im Rückgang begriffen, aber noch immer ſind Ane e von Gehöf⸗ ten in anderen Reichsteilen verſeucht. Wohl haben unſere Wiſſenſchaftler ſich ſeit vielen Jahren bemüht, Mittel und Wege zu fin⸗ den, dieſer immer wieder in i Seu⸗ chengängen auftretenden Geißel der Vieh⸗ und damit der Volkswirtſchaft wirkſam entgegentre⸗ ten zu können. Aber erſt jetzt iſt es For 15jäh⸗ 5 Arbeiten der Staatlichen Forſchungs⸗ anſtalten auf der Oſtſee⸗Inſel Riems gelungen, sine wirklich brauchbare, erfolgverſprechende Be⸗ kämpfungsmethode auszuarbeiten. Darüber berichtete in einem öffentlichen Vortrag, der den Auftakt zu der bis 21. Sep⸗ tember in Stuttgart e 95. Ver⸗ ſammlung der Geſellſchaft der deutſchen Natur⸗ forſcher und Aerzte bildete, Prof. Dr. O. Wald⸗ mann⸗Riems. Der Vortragende gab einleitend en Zügen einen Ueberblick über die Ent⸗ wicklung der Seuchenbekämpfung. Die anſteckendſte Seuche neben der Influenza Gerade die Maul⸗ und Klauenſeuche wird in allen Kulturländern mit hochſtehender Rinder⸗ zucht als die wirtſchaftlich ſchädlichſte angeſehen. Sie iſt neben der Influenza des Menſchen die anſteckendſte Seuche, die wir überhaupt kennen; in den befallenen Beſtänden werden in der Regel alle Rinder, meiſt auch alle Klauentiere Schweine Schafe und Ziegen), von ihr ergrif⸗ en. Die Todesfälle mit 1—2 Prozent im Durch⸗ chnitt ſind in der Verlustrechnung nicht der Niobe, Poſten; vielmehr ſind die Maſtverluſte, ie Ausfälle an Milch, der Arbeitsausfall der Tiere und endlich die durch die Iſolierung be⸗ dingten anderen Nutzungshinderniſſe ſehr viel ſchwerwiegender. Der durch einen Seuchenzug hervorgerufene Schaden geht in die Hunderte von Millionen. Deshalb finden wir in allen Kulturländern eine umfaſſende Veterinärgeſetzgebung zur Bekämp⸗ fung der Seuche, die als mindeſtes die ſtrenge JIſo⸗ lierung, in vielen Ländern aber auch die Tö⸗ tung der kranken und der Anſteckung verdäch⸗ tigen Tiere vorſieht. Für zentralgelegene Staa⸗ ten wie Deutſchland mit langen, zum Teil un⸗ natürlichen Grenzen iſt die Anwendung der N in England und Nordamerika geübten ethode der vollſtändigen Ausmerzung kranker Tierbeſtände unmöglich. Deshalb machen wir von dieſer Methode nur im Anfang einer Epi⸗ demie und nur dann Gebrauch, wenn damit noch Ausſicht auf die Tilgung beſteht. Der gegen⸗ wärtige Seuchenzug ließ den Erfolg ſolcher Maß⸗ nahmen von vornherein problematiſch erſcheinen. Das bisherige Serum wirkte nur vierzehn Tage Auf der anderen Seite wiſſen wir, daß die Iſolierung allein in den großen Seuchengängen, die wir ſchon durchgemacht haben und jetzt wie⸗ der erleben, nicht ausreicht, um unſer Land frei⸗ zuhalten. Deshalb war es gerade Deutſchland, das ſeit der Jahrhundertwende die veterinär⸗ mediziniſche Forſchung in die Lage ſetzte, wiſſen⸗ ſchaftliche Methoden auszuarbeiten, die die rein veterinärpolizeilichen Maßnahmen ergänzen und zum Teil erſetzen konnten. Spezialinſtitute wurden errichtet und mit gro⸗ ßen Mitteln ausgeſtattet, um auch gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche eine ſichere Schutz⸗ impfung auszuarbeiten. Die Immunitäts⸗ bildung wurde genau erforſcht und dabei feſt⸗ geſtellt, daß das deuchſeuchte Tier in ſeinem Blut Schutzkörper bildet, die— in Geſtalt von Serum— geſunden Rindern eingeimpft, dieſen einen Schutz gegen die Erkrankung gewährt. Ein Verfahren wurde ausgebildet, um dieſe Schutzkörper durch geeignete Maßnahmen im Blute anzureichern und ein Serum herzuſtellen das die Rinder 10 bis 14 Tage gegen die Er krankung ſchützt. Dieſes Serum war wirkungs⸗ voll gegen kurzfriſtige Anſteckungsgefahr beim Transport von Rindern durch Gefahrenzoner auf großen Märkten, Ausſtellungen und ſonſti gen Veranſtaltungen, die eine Anſteckungsgefahr in ſich bergen. Bei Seuchenausbrüchen in dem Beſtand des Bauern hat man mit dem Serum die gefährdeten Nachbarbeſtände geimpft, um ſi⸗ vor der Anſteckung zu ſchützen. Hier hat ſich aber leider gezeigt, daß dieſer Schutz oft zu kur⸗ iſt, da die Seuchenquelle im erkrankten Beſtand ja meiſt länger floß, als dieſer Schutz dauerte. Die Serumimpfung hat wohl das Fortſchreiten der Seuche verlangſamt und viele Gehöfte ge⸗ ſchützt, nicht aber den Seuchengang aufhalten können. Rinder vier Monate immun Nun haben die 15jährigen Arbeiten der Staat⸗ lichen Forſchungsanſtalten auf der Oſtſee⸗Inſel Riems neuerdings zu einem Verfahren der ak⸗ tiven Immuniſierung geführt, das bis heute bei etwa 150 000 Rindern angewandt wurde. Die amtlichen Erhebungen haben ergeben, daß dieſes Verfahren Rindern einen Schutz von mindeſtens vier Monaten verleiht. PP Grüner hering— blau! Dieſen Titel trägt das vierte der„appetit⸗ lichen“ Rezeptheftchen. die im Laufe dieſes Jahres von der Reichsfiſchwerbung in Zuſam⸗ menarbeit mit der Reichsfrauenführung heraus⸗ gegeben wurden. Was iſt denn„grüner Hering“? Jedes Jahr in den Monaten des Spätſommers und Früh⸗ herbſtes, wenn die großen Heringsſchwärme von die deutſchen Fiſchdampfer die neue Fangzeit. Rieſige Mengen von ſilbernen Heringen wer⸗ den dann angelandet: ſoſort nach dem Fang auf Eis gelegt, kommen ſie auf den Markt und in den Handel, ſo friſch, daß ſie noch den herben Geruch von Meerwaſſer nicht verloren haben. Das ſind die grünen Heringe. Und nun gar„grüner Hering— blau“— das Aingt fast gebeimnisvoll und iſt doch keine große dexerei. Die friſchen grünen Heringe werden Norden her in die Nordſee kommen, beginnt für Die Beerdigung des tödlich verunglückten Franz Kamuff findet Mittwoch nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Kiesstr. 7, aus statt. Bekanntmachung 5 Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. Ich fordere die Privat⸗Baumbeſitzer noch⸗ mals dringend auf, ihre Bäume bis ſpäte⸗ ſtens 5. Oktober 19388 mit Leimringen zu verſehen und mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß bei Nichteinhaltung der ge⸗ ſetzten Friſt Ausführung auf Koſten der Säu⸗ migen durch die Gemeinde erfolgt. Viernheim, den 24. September 1938 Der Bürgermeiſter. Fereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, Hallentraining. Jeder Spieler muß erſcheinen! Der Sportleiter. auber zurechtgemacht, in einer Schüſſel mit ſie⸗ dendem Eſſigwaſſer übergoſſen, und ſchon wer⸗ den ſie blau. Man läßt ſie in Salzwaſſer mit Wurzelwerk garziehen, gibt ſpäter gedämpfte Kartoffeln und Kräutertunke dazu; verſuchen wir es einmal, es ſchmeckt vorzüglich. Viele ſol⸗ cher ſchmackhaften und einfachen und vor allem preiswerten Gerichte findet man in dem neuen Heftchen,— und nicht nur für den grünen He⸗ ring allein. Denn ein Teil der friſch gefangenen Heringe wird geräuchert und erſcheint als Räucherbück⸗ ling, goldgelb und lecker in Holzkiſtchen, zum Verkauf, ein anderer Teil wird gleich auf See zu Salzheringen verarbeitet und erſcheint in den verſchiedenen Formen von Matiesheringen, Vollheringen oder„Schotten“ auf dem Markt. Auch dafür bringt das Heftchen neue und leckere Vorſchläge. Da jedes Jahr ungeheure Mengen gefangen werden, iſt der niedrige Preis des Herings er⸗ klärlich, der der Wirtſchaftskaſſe jeder Hausfrau zugute kommt, zumal ſie dafür ein vollwertiges Nahrungsmittel mit beſonderen Vorzügen er⸗ bält: Gehalt an Eiweiß, Fett und Vitaminen 1170 000 Geburlen mehr Aber noch immer Geburtenfehlbetrag! Im Jahre 1933 hatte das deutſche Volk ſeinen bisher tiefſten Geburtenſtand erreicht. Zwar ſind in den Jahren 1914-1918 noch weniger Kinder geboren worden, als dies bei der Macht⸗ übernahme der Fall war: dieſe Erſcheinung müſſen wir jedoch den Folgen des Krieges zu⸗ ſchreiben. Die große Linie der Geburtenabnah⸗ me, die knapp nach der Jahrhundertwende ein⸗ etzte, iſt nach dem Kriege jedoch in gleicher ab⸗ ſteigender Linie fortgeſetzt worden. Der faſt 30 Jahre anhaltende Geburtenrückgong iſt nach der Machtübernahme erſtmalig entſcheidend a b⸗ gebremſt worden, ja, er mußte ſogar einem beachtſamen Anſtieg weichen. Dies iſt der bis⸗ her poſitivſte Erfolg nationalſozialiſtiſcher Be⸗ völkerungspolitik. Auf 1000 der Bevölkerung ge⸗ rechnet ſind 22 Geburten erforderlich. 1933 wa⸗ ren es nur 14,7 Geburten, 1936 jedoch 19, und 1937 waren es, bedingt durch das Zuſammen⸗ treffen verſchiedener Ereigniſſe, wie Grippe⸗ zpidemien ui 188. Die Gebärleiſtung des deutſchen Volkes iſt demnach geſtiegen. Während die Zahl der erſten Kinder ſeit 1935 wieder ab⸗ nimmt, ſteigt die der zweiten und weiteren Kin⸗ der immer mehr an Es kann ſogar erwartet merden. daß die Erſcheinung 1938 noch anhält. Darin erkennen wir einen der ſchönſten Be⸗ weiſe für den ſteigenden Lebenswillen unſeres Volkes.— Tatſache iſt, daß in den Jahren 1934 bis 1937 im deutſchen Reich(mit Saargebiet. ohne Oeſterreich) 1170 000 eheliche Kinder mehr geboren worden ſind, als wenn die Geburten⸗ zahl ſo niedrig geblieben wäre wie im Jahre 1933. Trotz dieſes erfreulichen Erfolges muß aber betont werden, daß das Ziel bei weitem noch nicht erreicht iſt. Es kann ja dem deutſchen Volk auch nicht gleichgültig ſein, wer Kinder bekommt, bezw. von welchen Eltern dieſe Kinder ſtammen. Bekanntlich wird über den Begriff„erbgeſund und erbkrank“ hinaus nach der Wertigkeit, alſo nach der Erbtauglich⸗ keit und der Erbuntauglichkeit, entſchieden. Tat⸗ ſächlich iſt es nun ſo, daß die erbtauglichen Volksgenoſſen, vor allem die beſonders lei⸗ ſtungsfähigen, bei weitem nicht die Kinderzahl Auch auf Alein-Anzelgen kann man /, ½ od. Jahres⸗ Abichlüſie machen, man hat eine billige Rekla⸗ me u. ſteht ſtändig mit den Verbraucherkreiſen in Verbindung, denn Anzeigen bringen Käujer! Der Sinn Dex ⁊aumamm u. Atancl/ex Re 5 Der beſte Derkehrslotſe spricht durch Anzeigen in der großen Heimatzeitung 2 urn 4200 Emümmbrrpanem nrirruen but Kimber ſchuſſuc Muurt. 40 43 Duurctinormunirn a Sn ſuman ſur nus drum Kin. MASGI g S, wos Sie auch kochen und braten! Auch zum verlängern, Verbessern, Abbinden, Kräftigen und Bräunen vorhandener Soßen. aüſfzüwerſeff haben, die ſſe Fü geben deff deur⸗ ſchen Volke eigentlich ſchuldig wären. Wir ba⸗ ben deshalb den Appell zu richten an jeden erb⸗ tauglichen Volksgenoſſen und müſſen von jeder wertvollen Familie, ſoweit dies nur irgend geht. eine Anzahl Kinder erwarten. Trotz ſtei⸗ gender Geburtenzahl iſt die bloße Beſtandserhal⸗ tung unſeres Volkes nicht gewährleiſtet. 22 Ge⸗ burten auf 1000 der Bevölkerung ſind erforder⸗ lich. Wir haben mit 18,8 Geburten alſo keinen Geburtenüberſchuß. ſondern haben tatſächlich noch einen gewaltigen Geburtenfehlbetrag. Urlaubsgelder an die NS. nicht lohnſteuer⸗ pflichtig. Vielfach wird in Tarifordnungen be⸗ ſtimmt, daß unter gewiſſen Vorausſetzungen der Urlaubsanſpruch des Gefolgſchaftsmit⸗ gliedes erliſcht oder das für bereits genom⸗ menen Urlaub gezahlte Urlaubsgeld zurücker⸗ ſtattet werden muß und dann die ſo vom Be⸗ triebsführer erſparten 3 an die NS.⸗ Volkswohlfahrt abzuführen ſind In ſolchen Fällen beſtimmt ein Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen, daß das ſo erſparte und nach der betr. Tarifordnung an die NSV. abzuführende Urlaubsgeld keinen Arbeitslohn darſtellt, alſo auch nicht der Lohnſteuerpflicht unterliegt. Der abgeführte Betrag gilt vielmehr als eine Spende des Betriebs, die zu den nicht ab⸗ zugsfähigen Betriebsausgaben gehört. Wenn aber ein Gefolgſchaftsmitglied das ihm bereits gezahlte Urlaubsgeld(etwa 5 tarifwidri⸗ er Verwendung ſeines Urlaubs, z. B. durch chwarzarbeit) zur Weiterleitung an die NS. zurückzahlen 1 ſo iſt das für ihn ein Abfluß bereits verſteuerter Einnahmen. Auch hier gilt die Zahlung an die NSV. als Spende des triebes. Im erſten Falle bekommt die NSV. alſo das erſparte Urlaubsgeld in vollem Um⸗ ange; im zweiten Falle nur den vom Gefolg⸗ Haftsmilglled erhaltenen und wieder zurſickge⸗ zahlten Nettobetrag. Mannheim.(Der Tod auf der Straße). Wie notwendig es iſt, die Verkehrsteilnehmer immer wieder auf die furchtbaren Folgen bei diſziplinloſem Verhalten auf der Straße hin⸗ zuweiſen, beweiſt wieder mit erſchreckender Klarheit der Polizeibericht am vergangenen Wochenende, der mit einer ſehr traurigen Bi⸗ lanz abſchließt. Wiederum forderte der Mo⸗ loch Verkehr zwei wertvolle Menſchenleben. Am Samstag wurde eine 15jährige Ausläu⸗ ferin auf der Seckenheimerſtraße beim Ab⸗ ſteigen von ihrem Fahrrad geſtreift. Sie ſtürzte zu Boden und geriet im gleichen Au⸗ genblick unter die Räder eines vorbeifahren⸗ den Laſtkraftzuges, deſſen Lenker außerſtande war, ſein Fahrzeug abzubremſen. Das be⸗ dauernswerte Mädchen wurde auf der Stelle getötet.— einem weiteren Verkehrsunfall fiel der verheiratete 24 Jahre alte Steinhauer Franz Kamuff aus Viernheim zum Opfer.— Bei drei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich am Samstag ereigneten, wurden zwei Per⸗ ſonen verletzt und fünf Fahrzeuge beſchädigt. Einer der Verletzten fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. * 8 Immer reichlich Soße iſt die Dorſicht! ein tauaolialt ci Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Sie warnt, bert und hilft, unterhalt und belehrt. Sie ist billig und pũnktli ch— kurz Unentbehrllen für Jeden! Hlennleime Hcllæsgzeltung Zeitung Frau Klages VIERNH EIMER eri e hat es leider nicht gewußt vorkSZEI Tun d chulentlaſſene een benen 2 2 ü 2 ſaduchen Sicher iſt ein alter gebrauchter Gegenſtand in dern auch vom weichen Waller! Heute ene eee ee für tagsüber E dt NUN eiue den meiſten Fällen keine große Wertſache weiß ſie Beſcheld: ſie verrühtt jedesmal tigen 61 raucherkreis. Da= mehr. Aber es gibt immer noch jemand, der a e elbe gucg, ue ee ee Näh. Auskunftst. 4 Eelt ſo etwas gebrauchen kann, und— waram nicht voll Henko-Bleichſoda im Waller. jeglicher Art. 3 e g 3 g Weſchwirtung und Schaumbraft ſiud für einige Pfennige eine Kleinanzeige aufge⸗ dann diel beſler.— Es in allerdings Wer glaubt, ohne Wer ben? Gebrauchte Gegenſtände bringen auch wich, dah mon Henko immer einige 8„ des Wonnung noch Geld ein. Kleinanzeigen in der„Viern⸗ et dumme in ken-n 1 2 od. 1 Zimmer heimer Volkszeitung“ ſind billig und erfolg⸗ beſten etwa 15 Min. vorher ins Waſſer u. Küche von älter. reich gibt. Dann hat Henkeo gen ⸗ 2 3¹— 25 1 0 1 dend öl, 8 eue Three 2 Nr 7² an die Wickung richlig aucuüben. Geſchäftsſt. erbe⸗ ö f a =S