Lenulkz⸗ bil der lam ſch betettng welligen he der t d de duft wuebeſger eppenhauz lich he, dünn; in im en alge⸗ Lettre. in den en fat Kinos e zu er als die iftſhut Publi- erdunke⸗ e Vor⸗ lendung e Ver⸗ lendung ud den die An ud Ab⸗ „5 ohne ücht ge⸗ em ju⸗ n Luft⸗ denen Das ie In⸗ ließ, erſten r oder ſchnitz über mit — — —— iſch⸗ jehött, 0 5 aufer, Milch⸗ —— 4 — — — * W Vol S Amlsblatt der Bürgermeisterei Biernheim Erſcheinungsweile: Täglt Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 231 M ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einf M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. ließlich Botenloͤhn, Dienskag ternheimer Verkündigungsblatt der NS DAR. Vlernheim veil S Der Führer im befreiten Eudetenland den 4. Offober 1938 A 9 0 igenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ eil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur geit iſt Anzei 8 0 bf Nr. 6. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L hafen 15101 J Jahrgang denkwürdige Fahrt unter endloſem Jubel der erlöſten Deulſchen— Der Führer ſpritht Frohe Volſchaft für die Egerlünder hiſtoriſche Fahrk durch uralles deulſches Land §§ Hof, 3. Oktober Der Führer trat heute vormittag 10,15 Uhr von Hof aus im Kraftwagen die Fahrt ins Egerland an, um zuſammen mit den in die dritte Zone einmarſchierenden Truppen den Sudetendeutſchen die Befreiung zu bringen. So eilte der Führer auch diesmal wie vor ſieben Monaten bei der Befreiung der Oſtmark gleichzeitig mit den deutſchen Truppen in die befreiten deutſchen Lande, um perſönlich die Sudetendeutſchen aufzunehmen in die Gemeinſchaft des grö ⸗ ßeren deutſchen Reiches. Um 9,48 Uhr lief der Sonderzug des Führers, von Berlin kommend, in den Hauptbahnhof in Hof ein. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe IV, General der Artillerie von Rei⸗ chena u, meldete ſich in Hof mit dem Reichskommiſſar der Sudetendeutſchen, Konrad Henlein, dem Kommandanden des Führer⸗ Hauptquartiers, Oberſt Rom ⸗ mel, und dem Gauleiter der bayriſchen Oſtmark, Wächtler, beim Führer. Nach einer kurzen Beſprechung im Befehlswagen des Führer⸗Sonderzuges verließ der Führer um 10,15 Uhr den Sonderzug. Unter dem begeiſterten Jubel der Bevölkerung von Hof, die das VBahn⸗ hofsgebüude ſeit den frühen Morgenſtunden umlagert hatte, beſtieg nunmehr der Führer mit ſeiner Begleitung die Wagenkolonne zur Fahrt in Richtung auf die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ flowakiſche Reichsgrenze über Rehau und Selb. Mit dem Führer nahmen an dieſer denkwürdigen Fahrt u. a. teil der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe IV, General der Artillerie von Reichenau, der Reichskommiſſar für die ſudetendeutſchen Gebiete Konrad Henlein, der Chef des Oberkommandos des Heeres, Ge⸗ neral der Artillerie Keitel, Reichsführer y Himmler, Reichsleiter Bormann, Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich, die Reichsminiſter v. Ribbentrop und Dr. Lammers. Fer⸗ ner waren zugegen: die militäriſchen Adjutanten des Führers, Oberſtleutnant Schmundt, Hauptmann Engel und Hauptmann v. Below, ſowie die perſönlichen Adjutanten des Führers Gruppenführer Schaub, Brigadeführer Wiedemann und Brigadeführer Bor ⸗ mann, außerdem der Stab des Führerhauptquartiers unter Oberſt Rommel und Reichs⸗ bildberichterſtatter Profeſſor Heinrich Hoffmann. Der Befreier des Egerlandes Ein viellauſend facher Jubel grüßt Adolf hitler Eger, 3. Oktober. Nach dem begeiſterten Empfang in Hof, deſſen ganze Bevölkerung zu Ehren des Befreiers des Sudetenlandes auf den Beinen war, ging es in ſchneller Fahrt über Rehau und Selb an die ehemalige Reichsgrenze. 5 Schon die Fahrt dorthin ſchloß mit den ju⸗ belnden Kundgebungen der Stadt⸗ und Land⸗ bevölkerung jenen unermeßlichen Dank in ſich ein, den mit der ganzen Nation vor allem die Männer und Frauen dieſes Grenzlandes, das die Notlage der Sudetendeutſchen aus eigener Anſchauung am beſten kennt, bis in die letzte Faſer ihres Herzens empfinden. Einen gran⸗ dioſen Empfang bereitete nun die bayeriſche Grenzlandbevölkerung dem Führer. Wie die Mauern ſtanden die Menſchen unter Fahnen, Transparenten und Hakenkreuzwimpeln in dem Städtchen Rehau; ihr Willkommensgruß an den Führer war ein einziger, nichtendenwollen⸗ der Jubelſchrei. Ganze Schulklaſſen hatten ſich, wie in den anderen Ortſchaften, am Straßen⸗ rand aufgebaut und wetteiferten im Gruß an den Führer mit den Erwachſenen, denen Tränen der Freude und Rührung in den Augen ſtanden. Auf den Feldern und Aeckern, auf Bahndäm⸗ men und Brücken, von den Hügeln und Bergen, aus Fenſtern, von den Dächern klingt aus be⸗ geiſterten Herzen der Dank an den Befreier des Sudetenlandes. Flugzeuge der deutſchen Luftwaffe brauſen über der Wagenkolonne des Führers hinaus ins deutſche Sudetenland. Die weitgedehnte Stadt Selb ſcheint vollends aus dem Häuschen zu ſein. Ein Orkan von Heilrufen klingt aus den Menſchenmaſſen beiderſeits der von Soldaten freigehaltenen Fahrſtraßen zum Führer. Bei Erkersreuth fehlen nur noch 3 Kilometer bis zur Grenze. In fieberhafter Spannung fah⸗ ren wir ihr entgegen. Einige Minuten ſpäter: der Grenzort Wilden au iſt erreicht! In der Mitte der Ortſchaft kündet noch ein Schild die bisherige Reichsgrenze an. Noch einmal ſenkt ſich inmitten der vor Freude jauchzenden Män⸗ ner und Frauen der Schlagbaum. Dem Führer wird Meldung erſtattet. Glühenden und klop⸗ fenden Herzens erleben wir zuſammen mit der Bevölkerung des Grenzortes dieſe hiſtoriſchen Augenblicke. Es iſt 11,20 Uhr. Der Führer hat ſich— mühſam iſt ihm der Weg gebahnt wor⸗ den— zum Wagen zurückbegeben, und nun paſ⸗ ſiert der Befreier des Sudetenlandes die Grenze, die auszulöſchen es ſeiner genialen Politik ge⸗ lungen iſt, um inmitten ſeiner ſtolzen Wehr⸗ macht ſelbſt zu den Sudetendeutſchen zu kom⸗ men. Der Muſikzug eines SA.⸗Sturmes ſpielt die Nationalhymnen, und langſam gleitet der mit Blumen üherſchüttete Wagen des Führers ins freie deutſche Egerland. Einzug in die Stadt Konrad henleins Die Einwohnerſchaft aller Flecken und Dör⸗ fer, die Adolf Hitler zunächſt paſſiert, iſt zur Stelle und jubelt dem Führer mit grenzenloſer Begeiſterung zu. Wenige Minuten ſpäter trifft Adolf Hitler in A ſch ein. Es iſt ein unvorſtellbarer mit Worten nicht wiederzugebender Freudenſtrom, mit dem die Aſcher Bevölkerung den Befreier des Egerlan⸗ des in ihren Mauern willkommen heißt. Am Marktplatz wird halt gemacht. Ein einziger geradezu ohrenbetäubender Jubelſchrei, der überhaupt nicht wieder aufhören will. Es iſt ergreifend zu ſehen. wie Männer und Frauen tränenden Auges winken und jubeln und ihre Fähnchen ſchwenken. Sie haben in 20 leidvol⸗ len Jahren ihr Deutſchtum verbergen müſſen und nun heute können ſie ſich wieder frei und offen zu ihrem Mutterland bekennen. Auf dem Marktplatz läßt ſich der Führer zu⸗ nächſt die Mitglieder der Bezirks⸗ leitung vorſtellen, die er einzeln mit Hand⸗ ſchlag begrüßt. Auch viele Freikorpsmänner haben hier Aufſtellung genommen. Einer von ihnen tritt vor und berichtet dem Führer. der ihm darauf mit Worten des Dankes für den reſtloſen Einſatz die Hand reicht. Die Heilrufe der Aſcher Bevölkerung beglei⸗ ten alles. was ſich in dieſen hiſtoriſchen Mi⸗ nuten wie in einem Wirbel der Ereigniſſe hier vollzieht. Der Führer geht auch zu den Män⸗ nern und Frauen, die in Maſſen ihm unaufhörlich ihr„Heil!“ zurufen, ſteht vor ihnen und dankt, dankt immer wieder. zuſammengeballten. den Soldaten ihren Gruß entbot. Deulſche Truppen marſchieren ins Zudelenland Infanterie beim Paſſieren des Zollhauſes Klein⸗Philippsreuth, wo die jubelnde Bevölkerung »Scherl⸗Bilderdienſt, Zandex⸗Multiplex⸗K.) Die Menſchen wiſſen ſich vor Freude und Rüh⸗ rung nicht zu faſſen, überglücklich. den Befreier ihrer Heimat ſelbſt vor ſich zu haben. a Dann wendet ſich die Wagenkolonne wieder. Langſam fährt der Führer durch das erneut von toſendem Jubel und jauchzendem Dank er⸗ füllte Aſch. In Franzensbad Um 12.30 Uhr trifft der Führer in dem be⸗ kannten Franzensbad ein. wo inmitten der jubelnden Maſſen beſonders zahlreiche Egerländer Männer und Frauen in ihren Trachten aufmarſchiert ſind. Auch hier will der Dank an den Führer ſchier kein Ende nehmen. Wieder donnert über unſere Köpfe hinweg eine Staffel der Luftwaffe. Der Wagen des Füh⸗ rers iſt über und über mit bunten Blumen in allen leuchtenden Farben des Herbſtes ge⸗ Es iſt 13.25 Uhr. Da toſt das Brauſen der Heilrufe durch die Straßen Egers: der Führer iſt da. Die Menſchen ſind faſſungslos vor Freude. Sie rufen und ſchreten und grüßen und winken. Ein wahrer Blumenregen geht auf die Straßen nieder, die der Führer ganz langſam und nach allen Seiten dankend durch- fährt. Vor dem vielhundertjährigen Stadthaus Egers verläßt der Führer den Wagen. Kreis- leiter Wollner empfängt ihn am Portal. Zwei Kinder in Egerländer Tracht überreichen dem Führer Blumen. Dann ſteigt er die alte Treppe hinauf zum Rathausſaal Hier ſind auf einem großen Tiſche die Urkunden der Stadt Eger ausgebreitet Kreisleiter Wollner gibt aus übervollem Herzen der Freude des ſudetendeutſchen Landes in ſchlichten Worten Ausdruck und dankt dem Führer dafür, daß er den Glanz alter deutſcher Kaiſerzeit in dieſer Stunde und in dieſer Stadt zu neuem Leben erweckt habe. Der Führer dankt ihm für den Willkom⸗ mensgruß und betont, daß er ſich an die Spitze ſeines Kampfes den Satz geſtellt habe, die zehn Millionen Deutſche, die vom Reiche getrennt waren, wieder zurückzuführen in das Reich. An dieſem Tage werde dieſer Entſchluß von ihm verwirklicht. Hinter dem Deutſchtum im Sudetenland ſtehe von jetzt ab die ganze deut⸗ ſche Nation. Dann wendet ſich Konrad Henlein an den Führer. Er weiſt darauf hin, daß Eger urſprünglich reichsunmittelbares Gebiet war, das während des Kronſtreites zwiſchen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen als Pfand an den Böhmenkönig übergeben wurde, ſchmückt. Der Führer bleibt in einem fort im Wagen ſtehen und grüßt dankend. Alte Leut⸗ chen ſtehen vor Rührung weinend am Wegrand. „Daß wir das noch erleben können.“ Mitten im Kurviertel von Franzensbad, am Franzquell, kredenzen Egerländer Mädchen in ihrer Tracht dem Führer einen Schluck Fran⸗ zensbader Quellwaſſer. Hier trug ſich der Füh⸗ rer auch in das Goldene Buch dieſes bekannten Badeortes ein. Auf der Weiterfahrt nahm der Führer auf freiem Felde inmitten ſeiner führenden Wehr⸗ machtsoffiziere ein militäriſches Mittagsmahl ein. Wenige Minuten ſpäter konnte dann auch die Hauptſtadt des Egerlandes ihrem dank⸗ erfüllten Herzen Luft machen. (Fortſetzung des Berichts mit der Rede des Führers auf Seite 2) Nach 600 Jahren ins Reich zurſick Konrad henlein begrüßt den Führer Großdeulſchlands der wertvolle Kriegs⸗ und Geldhilfe geleiſtet habe. Noch vor der Verpfändung übergab Ludwig dem Rate der Stadt Eger eine Urkunde, in der es heißt:„Wiſſet, gewinnen wir die Gewalt, die wir zu Recht haben ſollen, daß wir immer danach trachten wollen, wie wir Euch zu 5 Staaten wiederbringen und Euch er⸗ öſen.“ Dieſes Königswort iſt, 8. Konrad Hen⸗ lein, durch mehr als 600 Jahre nicht einge⸗ löſt worden. Sie, mein Führer, haben es nun auch ermöglicht, daß Eger wieder ins Reich zu⸗ rückkehren darf. Mit dieſen Worten übergab Konrad Henlein dem Führer eine Urkunde aus dem Jahre 1315. in der dem Bürgermeiſter von Eger die Verpfändung der reichsun⸗ mittelbaren Stadt Eger an die Krone von Böhmen angekündigt und der Stadt die Reichsunmittelbarkeit garantiert wird. In dieſem Augenblick von höchſter ſymboliſcher Bedeutung iſt die Ein⸗ gliederung der Reichsſtadt Eger in das Reich vollzogen worden. Der Führer verläßt das Stadthaus. Auf dem Hof lieſt der Führer an der dem Sterbezimmer Wallenſteins gegenüberliegenden Wand das Wort, das Felix Dahn 1897 an Badeni als Proteſt gegen die Sprachverordnung ſchrieb: Das höchſte Gut des Mannes iſt ſein Volk; das höchſte Gut des Volkes iſt ſein Recht. Des Volkes Seele lebt in ſeiner Sprache, dem Volke, dem Recht und ſeiner Sprache treu fand uns der Tag, wird lab Tag uns finden.“ Dann verließ der Führer das Stadthaus, und als er vor dem Portal ſichtbar wurde, ſchlug ihm erneut der unbeſchreibliche Beifallsſturm entgegen, der ihn auf dem Wege hierher ge⸗ leitet hatte. * Deutſche Truppen überſchreiten die Moldau Beim Vormarſch der deulſchen Truppen— Ohnmächlige Wul der Tschechen Schwarzes Kreuz, 3. Oktober. Ein bezeichnendes Beiſpiel für die tſchechiſche Zerſtörungswut iſt die Bahnlinie zwi⸗ ſchen den Stationen Tuſſet und Schwar⸗ des Kreuz, die 1800 Meter lang von den Tſchechen vollſtändigunbefahrbar gemacht wurde. Aber dieſe Zerſtörung konnte den Vor⸗ marſch der deutſchen Truppen nicht aufhalten. Pioniere begannen ſofort mit den Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten und bis Sonntagabend war die Strecke wieder befahrbar. „Beim Vormarſch der deutſchen Truppen kam ihnen geſtern mittag ein Trupp von 15 Eger⸗ länder Soldaten in tſchechiſchen Uniformen ent⸗ G en. Dieſe Deutſchen hatten unter ſchwerſten chikanen ihrer tſchechiſchen Führer ſtrengen Dienſt tun müſſen, bekamen faſt nichts zu eſſen, und man wollte ſie zwingen, auf Deutſche zu ſchießen. Geſtern früh wurden ſie ä entwaff⸗ net und zu Schanzarbeiten genö⸗ tigt. Als die Tſchechen in der Nacht zurück⸗ gingen, konnten ſie entkommen und gingen über die Moldau den vorrückenden deutſchen Truppen entgegen. Nun ſtrahlen ſie vor Freude, daß ſie endlich bei ihren deutſchen Brüdern ſind und verſichern, wie gern ſie jetzt deutſche Soldaten ſein wollen. An der Holzbrücke über die Moldau erwar⸗ keten Kinder, Männer und Frauen mit Blumen in den Händen die deutſchen Soldaten und rie⸗ fen ihnen immer wieder„Sieg⸗Heil“ und„Wir danken unſerem Führer“ zu. Endlos war der 2 und viele Freudentränen floſſen in dieſer Stunde der Befreiung vom tſchechiſchen Joch. Hinter der Moldau beginnk die von den Tſche⸗ chen ab Mai fieberhaft ausgebaute Befeſtigungs⸗ linie, die den deutſchen Einmarſch verhindern 5 05 Wie es mit dem Mut der Tſchechen be⸗ tellt iſt, beweiſt folgendes Ereignis. Am Sams⸗ tagfrüh waren vier Mann des ſudetendeutſchen Si eitsdienſtes mit einer Maſchinenpiſtole bis zur Moldau⸗Brücke vorgeſtoßen und hatten dieſe beſetzt, obwohl der nächſte von den Tſche⸗ chen beſetzte Unterſtand nur 100 Meter entfernt war. Im Laufe des Nachmittags kamen einige tſchechiſche Soldaten an die Brücke, mit der Ab⸗ ſicht, ſie in Brand zu ſtecken. Aber auf einige Schüſſe der Sudetendeutſchen zogen ſie ſich ſo⸗ fort wieder in ihre Befeſtigungen zurück und hißten die weiße Fahne. In der Nacht zogen ſie dann ganz ab. Am Sonntag um 15,30 Uhr kamen zwei iſchechiſche Soldaten unter Führung eines Offi⸗ ziers zur Brücke zurück, die die zweite Zone den deutſchen Truppen übergeben ſollten. Eine deutſche Abordnung holte die Tſchechen herüber. Der tſchechiſche Offizier ſprach die Uebergabe in tſchechiſcher Sprache, ein Dolmetſcher überſetzte ſie und der deutſche Offizier übernahm darauf die Befeſtigungslinie, eine bloße Formalität, denn die Sudetendeutſchen haben den Truppen längſt ihr rein deutſches Land in treue Obhut gegeben. Für das unweit des linken Ufers der Moldau liegende Schönau hatte die Befreiungsſtunde um 16,30 Uhr geſchlagen. Noch am Tage vorher hatten ſich die Tſche⸗ chen hier wie die Wahnſinnigen benommen und die Deutſchen beläſtigt und bedroht, wo es nur immer ging. Im Forſthaus war am Mor⸗ gen noch die ganze Einrichtung zerſchlagen. Auch die Bauern mußten am Samstag noch Fuhrlei⸗ ſtungen für den Bau der Befeſtigungslinie ver⸗ richten. Wer ſich weigerte, dem wurde das Ge⸗ wehr auf die Bruſt geſetzt. In Uhligstal wurden die Männer am Sonntagfrüh noch gezwungen, Munition zu ver⸗ laden und wegzuſchaffen. Zu Eſſen bekamen ſie nichts. Wer ſich der Zwangsarheit entziehen wollte, wurde herbeigeſchleppt und mußte vor den ſchußbereiten MGs. Schanzarbeiten ver⸗ richten. Es iſt begreiflich, welche Freude unter den Sudetendeutſchen nun herrſcht. Endlich ſind ſie freie Deutſche und können zufrieden und in Sicherheit ihrer Arbeit nachgehen. 1 Worte können die Stimmung der Bevölke⸗ rung und ihre Freudengusbrüche nicht wieder⸗ geben. Man muß es. erlebt haben. Vormarſch in Jone II gehl weiter Berlin, 3. Oktober Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Truppen des Generaloberſten von Bock(Gebietsabſchnitt II) haben heute(3. 10.) 14 Uhr die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze zwiſchen Elbe und Wolfsberg, ſüdlich Zittau, und im Iſergebirge überſchritten und ſind gleichzeitig aus dem geſtern beſetzten Rum⸗ burger und Friedländer Zipfel wieder zum Vormarſch angetreten. Weſtlich der Elbe gehen Truppen des Gene⸗ rals der Artillerie von Reichenau aus Gegend oſtwärts Lauenſtein auf Königswald vor. Abſchnitte 1 und II beſett Berlin, 3. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: „Die Truppen des Generaloberſten Ritter pon Leeb haben nunmehr den Gebietsab⸗ ſchnitt 1 vollſtändig beſetzt. Die Truppen des Generals der Artillerie von Reichenau haben ihr Tagesziel, die Linie Roßfhaupt— Tachau— Plan— Marien⸗ bad— Unterſandan— Königsberg— Falkenau und(bis weſtlich der Elbe) die Linie Strecken⸗ wald— Riegersdorf— Vodenbach erreicht und damit dem erſten Teil des Egerlandes die er⸗ ſehnte Befreiung gebracht. Die Truppen des Generals von Bock haben den Gebietsabſchnitt II beſetzt. g Gleichzeitig ſind Teile der Luftwaffe in Eger eingerückt.“ Telegrammwechſel zwiſchen dem Jührer und Admiral horlhy Berlin, 3. Oktober Seine Durchlaucht der Reichsverweſer des Königreiches Ungarn, von Horthy, ſowie der ungariſche Miniſterpräſident Imredy, haben dem Führer und Reichskanzler zu der in Mün- chen erzielten Einigung ihre Glückwünſche übermittelt und gleichzeitig ihren herz⸗ lichen Dank für die verſtändnisvolle und tat⸗ kräftige Unterſtützung ausgeſprochen, die der Führer hierbei der ungariſchen Volksgruppe zuteil werden ließ. Der Führer und Reichskanzler hat in ſei⸗ nen Antworttelegrammen an den Reichsverwe⸗ ſer Admiral von Horthy und den Miniſter⸗ präſidenten von Imredy ſeiner Hoffnung auf eine baldige gerechte Löſung der Frage des ungariſchen Volkstums in der Tſchecho-Slowa⸗ kei Ausdruck gegeben. Reichswirtſchaftsminiſter Funk nach Iſtanbul weitergereiſt Belgrad, 4. Oktober. Reichswirtſchaftsminiſter Funk verließ am Montagabend 23.40 Uhr nach dreitägigem Aufenthalt die jugofſlawiſche Hauptſtadt, um ſeine ſüdoſteuropäiſche Studienreiſe n a ch Iſt anbul fortzuſetzen, wo er Mittwochvor⸗ mittag eintreffen wird. Zu ſeiner Verabſchie⸗ dung hatten ſich auf dem Belgrader Haupt⸗ bahnhof der jugoſlawiſche Induſtrie⸗ und Han⸗ delsminiſter Ingenieur Kabalin ſowie Finanz⸗ miniſter Letica mit mehreren höheren Beamten ihrer Miniſterien eingefunden. Freiſtalt und Karwin beſeßt Ueberall großer Jubel der Bevölkerung Teſchen, 3 Oktober Die polniſchen Truppen ſetzen die Be“ ſetzung des Teſchener Gebietes planmäßig fort. — Am Montag marſchierten ſie in den bedeu— tenden Induſtrieſtädten Freiſtatt und Karwin ein.— Die vorgeſehene Linie wurde überall erreicht. Bekanntlich wird die Beſetzung der beiden ſofort an Polen abzutretenden Gebiete von Teſchen und Freiſtatt bis zum 12. Oktober vol⸗ lendet ſein. Ueberall werden die Truppen mit unbeſchreiblichem Jubel begrüßt. Die Haupt⸗ ſtraße von Teſchen wurde in Marſchall-Pil⸗ ſudſti-Straße umbenannt. Teſchen iſt bereits wieder geöffnet Ein vom Finanzminiſter nach Teſchen ent- ſandter Sonderausſchuß wird die Währungs⸗ fragen regeln. vorläufig bleibt die Tſchechiſche Krone neben dem polniſchen Zloty in Kraft. Grandiose Kundgebung in Eger „Durch mich grüßt Euch jetzt das ganze deulſche Volk“ Eger, 4. Oktober. Der erſte Tag des Führerbeſuches im befreiten Egerland erreichte ſeinen Höhenpunkt mit der grandioſen Kundgebung auf dem hiſtoriſchen Marktplatz von Eger. Zum erſtenmal ſprach der Führer hier von ſudetendeutſchem Boden aus zu den befreiten Volksgenoſſen des Egerlandes. Worte ſind zu ſchwach, um das Erlebnis dieſer unvergeßlichen Augenblicke wiederzugeben, da die Egerländer zum erſtenmal Auge in Auge dem Führer gegenüberſtanden und ſeine Worte hörten. Man kann dieſe geſchichtliche Stunde vielleicht nur noch mit der nächtlichen Kund⸗ gebung in Linz vor kaum ſechs Monaten ver⸗ gleichen. N Zehntauſende füllten den herrlichen mittelal⸗ terlichen Marktplatz von Eger und die anlie⸗ genden Straßen. Als der Führer, vom Rathaus kommend, auf dem Marktplatz eintraf, ſchollen ihm minutenlang unaufhörlich die brauſenden Siegheil⸗Kufe entgegen. Immer wieder verei— nigten ſich die überwältigenden Kundgebungen der Egerländer in dem einzigen Ruf: danken dem Führer!“ Der Führer ſchreitet ſodann die Front der Eh⸗ renkompanien der-Leibſtandaxte„Adolf Hit⸗ ler“ und der Wehrmacht ab. Unter dem Jubel der Sudetendeutſchen werden dem Führer ſo⸗ dann von Frauen und Mädchen in der ſchmucken Egerländer Tracht Blumenſträuße überreicht. Als der Führer die Tribüne betritt, und die Zehntauſende vor ihm grüßt, da brauſt ihm erneut ein ungeheurer Begeiſterungsſturm ent⸗ gegen. Erſt nach vielen Minuten gelingt es Konrad Henlein ſich Gehör zu verſchaffen und den Führer zu grüßen. Satz für Satz unterbrechen die begei⸗ ſterten Egerländer die Worte Henleins. Mein Führer! Meine Egerländer! Wohl ſelten hat unſer Egerland, das reich iſt an geſchichtlicher Vergangenheit, einen ſolchen Tag „Wir erlebt wie den heutigen, und ich darf wohl ſa⸗ gen: Es iſt der ſchönſte und der heiligſte Tag, den wir heute erleben.(Begeiſterte Heil⸗Rufe und zee Wir danken unſerem Füh⸗ rer!“ Denn unſer Führer iſt zu uns gekommen und hat uns heimgeholt ins Reich. 20 Jahre waren wir gezwungen, in einem Staat zu leben, in den wir nicht wollten, in den wir nicht hinein⸗ gehörten, und der ſeine einzige Tätigkeit darin geſehen hat, unſer Volkstum zu bedrängen. All das Leid, die Not, das Elend, der Kummer, die Tränen— ſie laſſen ſich nicht in Worten aus⸗ drücken. Das, was wir 20 Jahre erdulden muß⸗ ten— es läßt ſich nicht ausſprechen. Aber um ſo glücklicher iſt das Herz. daß wir endlich, end⸗ lich frei wurden.(Wieder erklingen die Sprech⸗ chöre.) Und ſo gilt unſer Gruß und unſer Dank dem Manne, der Deutſchland aus dieſer Not emporgeführt hat zu Freiheit, emporgeführt hat zu Kraft und Stärke, dem Manne, von dem die Welt ſpricht und dem jeder Deutſche mit der letzten Faſer ſeines Herzens angehört und ver⸗ ſchworen iſt.(Erneute Heil⸗Rufe). Und wir kön⸗ nen ihm nicht ſchöner danken, ihm, der uns und unſere Kinder vor dem ſicheren Verderben ge⸗ ſchützt hat, als daß wir den Schwur ablegen, zu ihm zu ſtehen in guten und böſen Tagen. Er kann ſich jederzeit auf uns Egerländer verlaſſen(Brauſende Heilrufe). So grüßen wir den Führer, ſo danken wir dem Führer, und ſo gehören wir unſerem Führer(Brauſende Heil⸗ rufe und begeiſterte Zuſtimmungskundgebungen bekräftigen dieſen Schwur des deutſchen Eger⸗ landes). Nach den letzten Worten Henleins erhebt ſich aufs neue ein Orkan jubelnder Begeiſterung, der alle bisher gekannten Vorſtellungen und Erlebniſſe dieſer gewaltigen Volkskundgebungen übertrifft und minutenlang dem Führer entge- genbrauſt, der nunmehr das Wort nimmt zu einer kurzen Anſprache. Der Führer an stine Egerländer Aber es dauert lange, bis der Führer zu Worte kommen kann, denn die ganze leiden- ſchaftliche Freude, die unendlich innere Beglük⸗ kung über die endliche Befreiung vom tſchechi⸗ ſchen Joch äußern ſich in dieſem Augenblick er⸗ neut in unbeſchreiblichen Kundgebungen. Der Führer ſpricht in kurzen, mitreißenden Worten von der feſten und unlösbaren Gemeinſchaft, die das ganze große Deutſchland und damit auch die Sudetendeutſchen miteinander verbindet; er ſpricht von dem ſtarken Schwert. das dieſes Großdeutſche Reich ſchützt. Und er gibt in tieſ⸗ bewegten Worten den Gefühlen aller Ausdruck, die dieſen unvergeßlichen Augenblick miterleben: Egerländer! Ich kann Euch heute zum erſten Mal als meine Egerländer begrüßen! Durch mich grüßt Euch jetzt das ganze deutſche Volk! Es grüßt aber in dieſem Augenblick nicht nur Euch, ſon⸗ dern das geſamte Sudetendeutſchland, das in wenigen Tagen reſtlos zum Deutſchen Reich ge⸗ hören wird. a Dieſer Gruß iſt zugleich ein Gelöbnis: Niemals mehr wird dieſes Land dem Reich entriſſen! Ueber dieſem Großdeutſchen Reich liegt ſchützend der deutſche Schild und ſchirmend das deutſche Schwert. Ihr ſelbſt ſeid ein Teil dieſes Schut⸗ zes. Ihr werdet von jetzt ab wie alle anderen Deutſchen Euren Teil zu tragen haben. Denn es iſt unſer aller Stolz. daß jeder deutſche Sohn ſeinen Anteil nicht nur an der Freude, ſondern auch an unſeren Pflichten und. wenn notwen⸗ dig, an unſeren Opfern nimmt. Für Euch war die Nation bereit, das Schwert zu ziehen. Ihr werdet genau ſo dazu bereit ſein. wenn jemals irgendwo deutſches Land und deutſches Volk bedroht iſt. In dieſer Schickſals- und Willensge⸗ meinſchaft wird das deutſche Volk von jetzt ab ſeine Zukunft geſtalten, und keine Macht der Welt wird ſie mehr bedrohen können. So ſteht heute das deutſche Volk in einer geſchloſſenen Einheit von Nord nach Süd und Oſt nach Weſt, alle miteinander bereit, füreinander einzuſte⸗ hen. Ganz Deutſchland iſt glücklich über dieſe Tage. Nicht Ihr allein erlebt ſie: die ganze Nation fühlt mit Euch und freut ſich mit Euch! Euer Glück iſt das Glück von den 75 Millionen des bisherigen Reiches, ſo wie Euer Leid bis vor 3 Tagen das Leid von allen gewe⸗ ſen iſt. Damit tretet Ihr nun den Gang in die große deutſche Zukunft an! Wir wollen in dieſer Stun⸗ de dem Allmächtigen danken, daß er uns auf dem Wege in der Vergangenheit geſegnet hat. und ihn bitten. daß er auch in Zukunft unſern Weg zum Guten geleiten möge. Deutſchland Sieg⸗Heil! Satz für Satz dieſer kurzen Anſprache des Führers wird von den Zehntauſenden mit nicht⸗ endenwollenden Heil- Rufen beantwortet.— Nach dem letzten Ruf des Führers:.„Deutſch⸗ land Sieg⸗Heil!“ erklingen über den Markt⸗ platz von Eger das Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied, und kaum jemals ſind die deut⸗ ſchen Nationalhymnen inbrünſtiger und be⸗ wegter geſungen worden als in dieſem Augen⸗ blick, da Eger den größten Tag ſeiner vielhun⸗ dertjährigen Geſchichte erlebte. Der Bahnhof von In befreitem Land Dr. E. K. Noch ebben in uns allen die Er⸗ eigniſſe einer unmittelbar zurückliegenden dra⸗ matiſchen Woche nach. Noch ſind die Tage, da die Welt zwiſchen Krieg und Frieden ſchwebte, nicht ausgeklungen, da iſt die Geſchichte mit der Sicherheit und Unmittelbarkeit, die ein beſon⸗ deres Zeichen unſerer Zeit iſt, einen Schritt weitergegangen: Deutſche Truppen ſind ſchon vor drei Tagen in das endgültig von der Tyran⸗ nei befreite Gebiet eingedrungen, ſtürmiſch und mit nicht endenwollendem Jubel von der bisher ſo ſchamlos unterdrückten Bevölkerung begrüßt, haben deutſche Soldaten, durch einen Regen von Blumen der Begrüßung marſchierend, Beſitz er—⸗ griffen von uraltem deutſchen Bodem, der jetzt wieder dem Vaterland zurückgegeben und dem Reich einverleibt wurde. 5 Es mag für die Bevölkerung des Eger ⸗ landes eine begeiſternde Feſtesbotſchaft ge⸗ weſen ſein, als ſie hörte, daß der Führer kommen werde. Wir können es auch aus der weiten Entfernung begreifen, daß dieſe Bot⸗ ſchaft die Herzen der wackeren Egerländer höher ſchlagen ließ, und wir verſtehen es auch, daß ſie den Führer mit einer Begeiſterung und einer Hingabe ohnegleichen begrüßen. Denn er iſt. ja der Befreier aus Not und Qual, er iſt ja der Mann, der der Knechtſchaft ein Ende machte, die in vielen, vielen Jahren ewig zu werden ſchien. Dieſes Land, das ſchon immer deutſch war, iſt nun wieder deutſch geworden, und nie- mand in der Welt wird es je wieder von ſeinem Platz verdrängen, wie der Führer ſelbſt in der Stunde der endgültigen Befreiung feierlich be⸗ ſtätigte. Leid und Elend zweier Jahrzehnte ha⸗ ben ein Ende genommen. Die unerträgliche Spannung, die deutſche Menſchen, die bisher unter dem Prager Machtbereich ſtanden, erfüllte, iſt gelöſt und hat der freudigen Gewißheit auf ein beſſeres Daſein in der großen Gemeinſchaft aller Deutſchen Platz gemacht. Die Welt iſt Zeuge, mit welcher Inbrunſt dreieinhalb Millio⸗ nen in geſchichtlicher Stunde und um ihren Füh⸗ rer geſchart, die feſtliche Heimkehr ins Reich be⸗ gehen. Vor allem aber nimmt heute ganz Deutſchland aus innerſtem Herzen heraus An⸗ teil an der Freude der Sudetendeutſchen, denen der Beſuch des Führers der große und feſtliche Auftakt eines neuen Lebens iſt. 9 4 2* 46 „Gefährlicher Opfimismus“ Rom, 3. Oktober Unter der Ueberſchrift„Gefährlicher Opti⸗ mismus“ warnt„Tribuna“ vor allen über⸗ eiferten Schlußfolgerungen jener Optimiſten, die in der Tatſache, den Krieg vermieden zu haben, bereits die Möglichkeit einer allgemei⸗ nen Abrüſtung erblicken. Ohne die politiſche Tragweite oder die entſpannende Wirkung des Münchener Abkommens irgendwie ſchmälern zu wollen, könne man doch noch nicht fol⸗ gern, daß der dauerhafte Friede be⸗ reits zuſtande gekommen und die Stunde einer mehr oder weniger allgemeinen Abrüſtung geſchlagen habe. Ganz abgeſehen davon, daß die im Keime vorhandenen Anſätze zu einer Befrie— dung erſt ausreifen müßten, beſtünden, wie das angeſehene römiſche Blatt betont, in Eu⸗ ropa heute noch weitere Brandherde, die gelöſcht, und anderes Unrecht, das wieder- gutgemacht werden müſſe. Man brauche nur von der Tſchecho-Slowakei den Blick nach Spa⸗ nien zu richten. um einen höchſtgefährlichen Fall vor Augen zu haben. Denn man könne nicht an den Frieden für Europa denken, ſo⸗ lange der ſowjetruſſiſche e nicht ein für allemal aus Europa ausgeſchaltet ſei. Zwar ſei Moskau in München ausgeſchloſſen worden, aber eben gerade deshalb müſſe man mit einer neuerlichen Offenſive des Bolſchewismus rech⸗ nen. Angeſichts derartiger Ausſichten ſei es, wie„Tribuna“ abſchließend erklärt, wohl über⸗ flüſſig, von einer Abrüſtung zu reden oder auch nur daran zu denken. Es ſei vielmehr notwendig, ſich noch beſſer zu rüſten, um für alle Fälle bereit zu ſein. Francois Pancels zeſuch bei Bonnet Berichterſtattung über die Münchener Vereinbarungen Paris, 4. Oktober. Zu dem Wochenend-Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin. Francois Poncet, bei Außenminiſter Bonnet verlautet in gut⸗ unterrichteten Kreiſen, der Botſchafter habe über das Funktionieren der Durchführungsbe⸗ ſtimmungen des Münchener Planes bzw. über die Arbeit der internationalen Kommiſſion Be⸗ richt erſtattet. Man unterſttreicht in Paris, daß die Arbeit der internationalen Kommiſſion in Berlin ſich in einer durchaus herzlichen At⸗ moſphäre abwickele. Francois Poncet iſt bereits wieder nach Ber⸗ lin abgereiſt. Der zweite Sohn des Duce, Fliegerhauptmann Bruno Muſſolini, hat ſich mit einer Nichte des erſten ſaſchiſtiſchen Finanzminiſters Tangorra verlobt. Hauptſchrifiletten und verantwortlich für den poli- tiſchen Teil Di Eduard Kuben, Worms, für den übrigen Teil Frredeiich Martin. Viernheim. Vetlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: 8 Mar tn, Viernheim— Druck Wormſer Verlagsdruckexei Hal⸗ kenhäuſer, Cuvrim& Co. Worms— Da VIII. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. f Straße det N In? auf den Konrad telbar ken Si Laus 9. deutſche Belaget beben 1 dusgepl Lief das mit der Echt lmpfes pri. gebliebe Einſchuß und zer 0 haut, a kann. brochen I bc pexomme dsh die! Rechen de dutden, alan 0 D “Halben lange bungen bree bur zur miſioßen Eröttemn ti el en, 9 wicklung der Rohrbach, 4. Oktober. Am 11 Uhr fahren wir los. Sonntäglicher Friede liegt über den Tälern des Böhmerwal⸗ des. Nun die Grenze. Noch ſteht der alte Grenz⸗ pfahl. Rot⸗weiß⸗rot ſind ſeine Farben. die Far⸗ ben der Oſtmark des Reiches. Gegenüber der tſchechiſche Pfahl, das Wappenbild. der Löwe mit dem aufgeriſſenen Rachen, die zwieſpältige Zunge vorgeſtreckt, mit dem doppelten Schweif wedelnd, alles Sinnbilder des tſchechiſchen Gei⸗ ſtes. großmäulig, verlogen und angriffsluſtig. Schon am erſten Haus werden uns die erho⸗ benen Hände entgegengeſtreckt. Ein kleiner Junge, barfuß, rennt unſerem Wagen nach, um uns die erſten Blumen zu reichen, die rühren⸗ de Beweiſe des Empfanges deutſcher Soldaten ſind. Ueberall Menſchen, die vom Kirchgang kommen. Sicher haben ſie aus inbrünſtigem Her⸗ zen gebetet, endlich frei zu werden vom huſſiti⸗ ſchen Mordterror. Dort kommen die Böhmer⸗ wäldler, alt und gebeugt von der Zahl der Jah⸗ re und der mühevollen Arbeit auf dem kargen Boden ihrer Heimat. Ein Mädel ſteht an der Straße und winkt von weitem ſchon, und als der Wagen vorbeifährt, da ſpringt es vor Freu⸗ Frei vom hufſitiſchen Mordterror Mit dem Kraflwagen ins befreile Land de in die Höhe und lange hören wir noch ſein glückliches Heil erſchallen. Aus einem Hauſe purzeln ſie heraus, vier, fünf, ſechs, nein, ſieben kleire Blondköpfe, lau⸗ ter Buben. zukünftige Soldaten des Führers. und jubeln uns mit ihren dünnen Stimmen ihr „Siegheil“ zu. Mit großen Augen ſchauen ſie auf die fremden grauen und vom erſten Augen⸗ blick vertrauten Uniformen, die ſie einſt ſelbſt tragen werden. Ein altes Weiblein winkt, über ſeine faltigen Wangen rollen die ränen, aber aus den Augen leuchtet das ſtille Glückeiner endlich erfüllten Sehn⸗ ſuch t. Mit beiden Händen greift ein alter Mann nach unſeren Händen. Aus der Truhe hat er ſeine Auszeichnungen des Weltkrieges geholt, die er 20 Jahre vor den Tchechen ver⸗ bergen mußte. Für Deutſchland hat er gekämpit im großen Völkerringen. Er war Zugführer beim 91. öſterreichiſchen Infanterie- Regiment, und als er zurückkam, da hatten die Tſchechen ſeine Heimat beſetzt, um ſie 20 Jahre zu ver⸗ gewaltigen. Heute trägt er ſeine Orden und iſt ſtolz darauf, einſt ſeine Pflicht getan zu haben, für Deutſchland und damit für Adolf Hitler, der heute ſeiner Heimat die Freiheit gab. Im verwüſteten Hotel„Vikloria“ der Führer beſichligt die Geſchäftsſtelle der ö p. Eger. 3. Oktober. Im Anſchluß an die erhebende Kundgebung auf dem Marktplatz begab ſich der Führer mit Konrad Henlein und ſeiner Begleitung unmit⸗ telbar ins„Hotel Viktoria“. dem frühe⸗ ren Sitz der Geſchäftsſtelle der SdP. in Eger. Das Hotel wurde bekanntlich von den Sudeten⸗ deutſchen heldenmütig gegen die tſcchechiſchen Belagerer verteidigt, mußte aber dann aufge⸗ geben werden und wurde von den Tſchechen ausgeplündert und ſtark zerſtört. Tief bewegt betrat der Führer dieſes Haus. s mit ſeinen zahlreichen Kampfſpuren von der Schwere und der Dramatik des Volkstums⸗ kampfes der letzten Monate und Wochen Bände ſpricht. Kein Fenſter dieſes Hauſes iſt heil geblieben; überall ſehen wir in den Wänden Einſchußlöcher, die Inneneinrichtung iſt zerſtört und zertrümmert. Hier wurde ſchlimmer ge⸗ hauſt, als es ſich unſere Phantaſie vorſtellen kann. Jeder Schrank, jedes Möbelſtück iſt er⸗ brochen und ausgeplündert worden. Von roher Hand iſt das geſamte Mobiliar zerſchlagen und vernichtet worden. Das war die Rache dafür, daß die heldenhaften ſudetendeutſchen Amts⸗ walter von dieſem Hauſe aus ſo lange Wider⸗ ſtand geleiſtet hatten. Erſchütternd iſt der Gang durch die Räume dieſes Hauſes. Hier liegt die Telephonzentrale vollkommen zertrümmert, herausgeriſſen aus der Wand, dort ſehen wir zerſchlagene Porzel⸗ lanſtücke, hier wieder begegnen wir Bruch⸗ ſtücken aus der Mitgliederkarthothek. die das beſondere Ziel der Zerſtörungswut der tſchechi⸗ ſchen Plünderer war. Voll Empörung ſehen wir, daß die Tſchechen ſelbſt vor Bildern des Führers nicht Halt gemacht haben und ſie eben falls zu zerſchneiden und zu zerreißen verſucht hatten. Mit Hackbeilen haben ſie in ſinnloſer Wut auf das Mobiliar eingeſchlagen, um nichts als einen Trümmerhaufen zu hinterlaſſen. Der Führer geht mit Konrad Henlein durch die ver⸗ wüſteten Räume und ſieht mit ſeinen Beglei⸗ tern unmittelbar die Zeugniſſe dieſer ſinnloſen Zerſtörungswut. Gegen die franzöſiſche Hehyreſſe „Giornale d' Jalia“ weiſt niederkrächlige Enlſtellungen zurück Nom. 3. Oktober. Mit bisher ungewohnter Schärfe wendet ſich der Direktor des„Giornale d'Italia“ gegen den Teil der franzöſiſchen Preſſe. der den entſchei⸗ denden Beitrag Muſſolinis an dem Abkommen des 29. September totſchweigen oder ſchmälern will. Niederträchtige Entſtellungen, wie die der„Epoque“, des„Figaro“ und des„Oeuvre“ würden Muſſolini und das italieniſche Volk nie vergeſſen können. Mit dem Hinweis auf die unmißverſtändliche klare und entſchloſſene Haltung, die Muſſolini von Anfang an in der tſchecho⸗ſlowakiſchen und europäiſchen Kriſe ein⸗ genommen hat, erklärt das halbamtliche Blatt, daß die begeiſterten Ovationen, mit denen die Reden des Duce in Venetien aufgenommen wurden, bewieſen hätten, daß die italieniſche Mation ſich vollkommen ihrer Haltung bewußt und entſchloſſen war, alle ſich daraus ergeben⸗ den Möglichkeiten auf ſich zu nehmen:„Ent⸗ ſchloſſen und bereit, mit vollem Einſatz für den Frieden einzutreten.“ Muſſolini, und das italieniſche Volk, ſo be⸗ tont das halbamtliche Blatt abſchließend, hät⸗ ten den Frieden erſt dann angenommen, als dabei die Gerechtigkeit geſichert war, d. h. nach Erfüllung aller von Italien egenüber den Regierungen von Prag und Paris unterſtützten Rechte.„Italien hat“, ſo ſchreibt das Blatt,„den Frieden nicht gefordert, denn es war. wenn nötig, zum Kriege bereit. Italien— es ſind ſchwerwiegende, aber wohl⸗ erwogene Worte, weil ſie dem von den feind⸗ ſeligen franzöſiſchen Strömungen geſchaffenen Stand der Dinge entſprechen— wird. wenn es ſein muß, auch gegen Frankreich kämpfen.“ Kein Intereſſe mehr am Völkerbund Japan iſt enkſchloſſen, endgüllig mit der Genfer Liga zu brechen Tokio, 4. Okt.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Halbamtlich wird ein Beſchluß Japans be⸗ kanntgegeben, auch die letzten Bezie⸗ hungen mit der Genfer Liga abzu⸗ brechen. Japan will demzufolge ſeine Vertre⸗ ter zurückrufen, die es noch in einzelnen Kom⸗ miſſionen der Genfer Liga hatte, wo ſie an der Erörterung verſchiedener Fachfragen teilnah⸗ men. Dieſer Beſchluß der japaniſchen Regierung ſteht im Zuſammenhang mit der Beratung der Sanktionsfrage durch die Genfer Liga. Die Preſſe beſpricht lebhaft die möglichen Ge⸗ genmaßnahmen Japans gegen alle Staaten, die Sanktionen verhängen wollen. Die Blätter un⸗ terſuchen in ausführlichen Leitartikeln auch den ſchweren Schaden, den vor allem jene Staaten erleiden müßten. die, wie z. B Amerika, zu den Hauptlieferanten Japans gehören. Die Preſſe weiſt auch auf die befreundeten Großmächte in Europa, Deutſchland und Italien, hin, die ſicherlich bereit ſein werden. die Wirkſamkeit von Wirtſchaftsſanktionen ge⸗ gen Japan aufzuheben oder zu vermindern. Eine bedeulſame Unlerredung Der engliſche Botſchafter bei Graf Ciano Rom, 3. Oktober Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciando at am Montagnachmittag den engliſchen Bot⸗ chafter Lord Perth zu einer langen Unter ⸗ redung empfangen. Obwohl eine amtliche Aeu⸗ ßerung über den Gegenſtand der Beſprechungen noch nicht vorliegt, wird in politiſchen Kreiſen Roms allgemein angenommen, daß dle Ent⸗ italieniſch⸗engliſchen Beziehungen einer eingehenden Ausſprache unterzogen worden iſt. Man ſchenkt der Unterredung umſomehr Be⸗ achtung, als faſt zur gleichen Zeit der engliſche Premierminiſter vor dem Unterhaus den be⸗ deutſamen Einfluß Muſſolinis bei den Vierer⸗ beſprechungen in München vorbehaltlos aner- kannt hat. die Angſt vor Neuwahlen Labourpartei billigt die Außenpolitik der Regierung London, 3. Oktober Der Vollzugsausſchuß der Labourpartei hat am Montag in einer Sitzung eine Entſchlie⸗ ßung gefaßt, in der die Außenpolitik der Re; gierung in der letzten Kriſe gebilligt und Chamberlain für die von ihm geleiſteten„gro⸗ ßen Verdienſte“ Anerkennung gezollt wird. Die Sitzung fand unter dem Vorſitz des Parteifüh⸗ rers Attlee ſtatt. Aus dieſer Entſchließung der Labourpartei geht hervor, daß die Oppoſition keinen Miß' trauensantrag im Unterhaus einbringen will. Die Regierung würde in dieſem Falle ſofor⸗ tige Wahlen verlangen, was der Oppoſition im Augenblick ſehr ungelegen kommen würde. Neue ungariſche Nole an Prag Baldiger Verhandlungsbeginn gefordert Budapeſt. 4. Oktober. Der Kgl. ungariſche Geſandte in Prag über⸗ reichte am Montag der tſchecho⸗ſlowakiſchen Re⸗ gierung eine neue Note, in der verlangt wird, daß die Verhandlungen zwiſchen beiden Regie⸗ rungen in den nächſten Tagen beginnen. Gleich⸗ zeitig fordert die Note ernſte Garantien dafür, daß die Verhandlungen in entſprechender At⸗ moſphäre glatt und raſch abgewickelt können. werden Deutſche Truppen der Einzug ein einziger, §§ Rumburg, 3. Oktober Der Einzug unſerer Truppen in die von der Tſchechenherrſchaft erlöſten Gebiete gleicht einem Triumphzug. Das jubelt und ruft in freudiger Begeiſterung. Und als Gruß für die Befreier werfen die glücklichen Sudetendeut⸗ ſchen den einziehenden Truppen Blumen zu. Aſtern, Dahlien und Nelken ergießen ſich wie ein bunter Regen über die Soldaten, die fröh⸗ lich nach jedem dieſer Zeichen gegenſeitiger Freundſchaft greifen. Bald ſind die Fahrzeuge geſchmückt. An allen Stahlhelmen ſieht man Blumen, an den Maſchinengewehren Blumen, in den Knopflöchern Blumen.„Deutſch muß zu Deutſch!“ leuchtet ein Spruch⸗ band über der Straße. Deutſch kam zu Deutſch, das zeigt dieſe Fahrt. Die unbändige Freude der Sudetendeutſchen hallt von den Bergen der Lauſitz hinüber ins Altreich und ruft immer wieder:„Nun ſind die 20 Jahre der Entrechtung und Unterdrückung ein für allemal vorbei. Zum zweitenmale ließ die Staatskunſt Adolf Hitlers den Frieden und das Recht ſiegen, und es gibt nur noch Deutſche in einem einzigen deutſchen Reich.“ Alles drängt ſich um die Truppen, lacht und weint in einem und wirft immer wieder Blumen auf die Fahrzeuge. Man umarmt ſich im Vlumenrtgen umjubelter Ttiumphzug gegenſeitig. Ein Lied klingt aus allen Herzen, das nicht in Worte zu faſſen iſt, das aber ſtets in dem gleichen atemberaubenden Rhythmus dahinſtürmt:„Wir danken unſerem Führer!“ Und überall das gleiche von überſtrömender Freude bewegte Bild. Schluckenau, Nixdorf, Zeidler, in allen Orten erwarteten dichte Rei⸗ hen glückerfüllter Menſchen die einrückenden Ko⸗ lonnen der deutſchen Wehrmacht. Ueber den Marktplatz von Rumburg mar⸗ ſchiert deutſche Infanterie. Hart knallt der Paradeſchritt über das Kopfſteinpflaſter, und die Menſchen wiſſen nicht, wohin mit ihrer Freude. a Die Kapelle ſchwenkt ein, zackig, genau aus⸗ gerichtet, wie wir im Altreich es hundertfach erlebten. Aber hier iſt das etwas Unbekanntes. Als dann gar ein Flieger ganz niedrig ein paar Kurven über dem Städtchen dreht, iſt es aus mit der Faſſung. Ein einziges Rufen, mit dem ſich Kummer und Qual von Jahrzehnten. entladen, durchzittert minutenlang die Luft. Weit entfernt ſieht man die weiterziehen⸗ den Soldaten. Andere Dörfer warten. Das große, ſchöne Sudetenland wartet, um den Waffenträgern Deutſchlands und dem geliebten Führer für die Befreiungstat zu danken. Der Marſch ins befreite Land Anſere Truppen im Jubelſturm der Bevölkerung 8s Schwarzbach, 3. Oktober Das ganze Dorf iſt nun auf den Beinen, um die deutſchen Soldaten zu begrüßen. Ein bra u⸗ ſendes„Sieg Heil!“ empfängt uns. Die Begeiſterung kennt keine Grenzen. Männer und Frauen jubeln und weinen zugleich. Man ſchmückt unſere Autos und ſteckt uns Blumen an Ein Mütterchen drückt mich an ſich. Ihr Sohn iſt in Osnabrück. Er hatte ſchon im Mai fliehen müſſen. Eine arme, verhärmte Frau. deren Tränen ſchon ihr Kleid genäßt haben, fragt uns:„Kommt mein Mann bald?“ Er hat erſt in der vergangenen Woche fliehen müſſen Sie hat gehört, daß er in Rohrbach iſt. Sie weint immerzu und ſtreichelt ihrem blonden Buben das Haupt.„Karl, der Vater kommt wieder“, ſpricht ſie zu ihm. Während ſie es ſagt, erklingen die Glocken und brauſen die Rufe:„Wir danken unſerem Führer!“ und„Wir grüßen die Befreier!“ Ich wende mich einem neben mir ſtehenden Mann zu. Er iſt der Oberverwalter der Brauerei. Er macht ſeinem vollen Herzen Luft und erzählt mir unaufgefordert, wir wurden unſagbar un⸗ terdrückt und gepeinigt, mehr noch von der Ro⸗ ten Wehr als von dem tſchechiſchen Militür. Wir wurden ſo gequält, daß wir ſchier verzwei⸗ feln wollten. Am 26. September hat man uns die Rundfunkgeräte geſtohlen. Sie wurden auf Der Sonntag das Wallenftein-Städlchen §§ Reichenau, 3. Oktober Wie ſoll man Worte finden, um die endloſe Freude und Begeiſterung zu beſchreiben, mit der die nun endlich befreite Sudetenbevölkerung die deutſchen Truppen begrüßte. Der am Sonn- tagnachmittag in Friedland erfolgte Ein⸗ marſch. über den wir bereits kurz berichteten. verſetzte das ſonſt ſo ruhige Städtchen in einen wahren Freudentaumel. Dort liegt der Bahnhof von Friedland. Stra⸗ ßengewirr und ſpitze Giebel. Namen an den Häuſern. wie in jeder anderen deutſchen Stadt. Aber heute kreiſen deutſche Beobachtungsflieger hoch oben in der Luft, und auf dem Marktplatz dieſer etwa 6000 Einwohner zählenden Stadt zu Füßen des Wallenſtein⸗Schloſſes. jubeln Menſchen, wie ſie noch nie geiubelt haben. Je⸗ dem Soldat, jedem Fahrzeug und jedem Reichs⸗ deutſchen brauſt es entgegen. Aus dem Boden, aus den Quadern des Pfla— ſters und von den Giebeln der alten ſchönen Häuſer grüßte deutſche Geſchichte. Dieſe Häuſer ließen ja Jahrhunderte an ſich vorüberziehen, ſie ſahen Truppen aller Herren Länder, ſie er⸗ lebten den deutſchen Einigungskrieg, aber eines erlebten ſie noch nie: Den Friedensmarſch die⸗ ſer wahrhaft deutſchen Jugend in das Großdeut⸗ ſche Reich, von dem ganze Geſchlechter faſt nicht zu träumen wagten, und das nun Adolf Hitler doch in noch nicht einem Jahr geſchaffen hat. Friedland, wie klingt an einem ſolchen Tage dieſer Name. Das ganze große Sudetenland iſt ja frei und ſoll nun ein Friedland für im⸗ mer ſein. Der Tag hat auch die grauen Wolken am Himmel zerriſſen, und froh und bunt ſtrahlt auf einmal die helle Herbſtſonne auf die ſchöne alte Stadt. Aufs neue brauſen Fahrzeuge der Wehr⸗ macht heran. Wieder Blumen, Dahlien, Aſtern. geſchwungene Fähnchen, und Lachen und Tränen in einem. Im Nu ſitzen ein paar Buben auf den Fahr⸗ zeugen und werden von den Soldaten auf den Schoß genommen. Am Rathaus flammt das Ha⸗ kenkreuz, aus elektriſchen Lampen, am hellen Tage auf, dann wieder Fliegerbrauſen über den Dächern. Ein Eindecker zeigte eine ſteile, kühne Kurve. Auf dem Parkplatz lieſt man tſche⸗ chiſche Wörter„een pro autobuſy“ und darun⸗ ter„Nur für Autobuſſe“. Auch von der alten Apotheke werden die Buchſtaben„Lekarna“ ver⸗ ſchwinden. Spuk der Vergangenheit! Ueber das Pflaſter des Friedländer Markt⸗ platzes traben deutſche Reiter. Da weiß ein Ver⸗ treter des Friedländer Magiſtrats von einer Zeit zu berichten, die nur um Stunden zurück⸗ liegt und doch ſo unendlich weit verſunken ſcheint. dem Poſtamt verſtaut. Wir haben ſie uns aber wieder herausgeholt.“ Faſt kann man ihn nicht verſtehen, denn das „Sieg Heil“ und„Heil-Hitler“⸗Rufe wachſen immer mehr an. Er deutet dann auf einen rechts einmündenden Nebenweg und ſagt:„Dort liegen die Wagen, mit denen die Tſchechen die Straße verſperrt haben. Wir haben alles weg⸗ geräumt. Am Donnerstag, Freitag und Sams⸗ tagnacht haben die Tſchechen eine vollkommene Verdunkelung durchgeführt. Dieſe Verdunkelung haben ſie am Samstagabend benutzt, um aus⸗ zureißen. Am 25. September haben ſie uns ſämt⸗ liche Pferde und Autos geraubt. Sie wurden nicht dem tſchechiſchen Militär zugeführt, ſon⸗ dern tſchechiſchen Bauern und Händlern im In⸗ nern des tſchechiſchen„Moſaikſtaates“ geſchenkt. Meine Brauerei hat keine Beförderungsmög⸗ lichkeiten mehr. Wir können nur liefern, wenn die Wirte ſelbſt das Bier holen. Aber nun wird es beſſer. Unſer Führer hilft uns.“ Beim letzten Satz dieſes Mannes begreift man, daß es keine leeren Worte ſind. Man fühlt, daß es ein tiefer Glaube iſt, der alle dieſe Menſchen hier beſeelt. Es ſind deutſche Brüder, die ihr Deutſchtum verteidigt haben. und heute für ihr ſtummes, verbiſſenes Aushar⸗ ren und für ihren heldenhaften Einſatz belohnt werden. in Friedland im Flurm der Begeiſterung Erſt am Samstag zogen ja die Tſchechen von Friedland ab. Sie nahmen die Schreibmaſchi⸗ nen aus den Amtsräumen. auch die Bezirks⸗ ſparkaſſe und die Krankenkaſſe blieben nicht ver⸗ ſchont. Krafträder und Fahrräder, die man der Bevölkerung fortnahm, wurden in ganzen Wa⸗ genladungen in das Landesinnere geſchafft. N„requirierte“ man auf gleiche Wei⸗ e. Ausklang und Ausblick! Nein, die⸗ ſer Tag ſoll doch dem Jubel und der Freude ge⸗ hören. Brauſend grüßt neuer Jubel. Kraftfahr⸗ abteilungen der Wehrmacht ſind angekommen. Am Rathaus wird die Botſchaft des General⸗ oberſten von Bock verleſen. Als die Worte: „Es lebe der Führer!“ verklnugen ſind, brauſt neuer Jubel zum Himmel. Und dann blicken die Augen immer mehr zur Reichenberger Straße hinüber, auf der deut⸗ ſche Infanterie bald einmarſchieren ſoll. Die Zeiger der Friedländer Rathausuhr weiſen ſchon auf die fünfte Stunde. Da. Trommeln und Querpfeifen auf der Reichenberger Straße, dann der Tambourmajor, die Svielleute und das Muſikkorps. Und jetzt übertönt der Jubel ſogar die Militärmuſik, ſo unbändig brauſt es im Takt des Gleichſchritte:„Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heill“ Das will kein Ende nehmen, genau wie die Truppen kein Ende nehmen wollen. Mann an Mann, Gewehr an Gewehr, blumengeſchmückt. Es dröhnt und marſchiert und rollt heran, Fahrzeuge, Geſchütze, Maſchinengewehre. Das große Deutſche Reich hat ſeine Sudetendeutſchen für immer unter ſeinen mächtigen Schutz genom⸗ men. Wie ſtolz und ſchön iſt unſer deutſches Land. dieſes Land, in dem heute 80 Millionen Deutſche leben, das von den Sudeten bis zur Flensburger Förde reicht, vom Rhein bis zu den Seen Maſurens und von der Nordſee bis zu den Alpen. Einmarſch in die III. Jonc 88 Berlin, 3. Oktober a 501 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Deutſche Truppen unter der Führung des Ge⸗ nerals der Artillerie von Reiche nau haben heute, 3. Oktober, um 8 Uhr die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗flowakiſche Grenze beiderſeits des Aſcher Zipfels zwiſchen Selb und Markneukir⸗ chen überſchritten und mit der Beſetzung des im Abkommen vom 29. September feſtgelegten Ge⸗ bietsabſchnittes III begonnen. —— 8 . Chamberlain vor dem Unterhaus Duff Coopers Rücklrilisgründe- Ch amberlain begründet ſeine hallung London, 4. Oktober. „In der Unterhausausſprache am Montagmit⸗ ag gab zunächſt der zurückgetretene Marinemi⸗ niſter Duff Cooper eine Erklärung ab, in der er ſeinen Rücktritt damit zu begründen ſuchte, daß die britiſche Regierung gegenüber den„Diktatoren“ nicht die klare Sprache an⸗ wende, die erforderlich ſei. Weiter beſchwerte er ſich über das Vorgehen Chamber⸗ lains bei den Verhandlungen, der ohne Konſultierung ſeiner Miniſterkollegen, ohne Beihilfe der diplomatiſchen Bera⸗ ter, Sachverſtändigen uſw. das Mün⸗ chener Abkommen unterzeichnet habe, ebenſo wie er ſich zur Erklärung ſeines Schrittes da⸗ gegen wandte, daß England eine Garantie in Mitteleuropa übernommen habe. Wenn das der Fall ſei, dann ſolle England jetzt auch ein Heer auf dem Feſtland unterhalten und das Aufrüſtungsprogramm beſchleunigen. Nach einigen ausfälligen Bemerkungen gegen Deutſchland ſchloß er mit der Erklärung, viel⸗ leicht habe Chamberlain Recht, er hoffe es und bete dafür, aber er könne nicht daran glauben. Chamberlain ſpricht Ueberwältigender Beifall überſchüttete Chamberlain, als er ſich unmittelbar nach den Ausführungen Duff Coopers erhob, ein Bei⸗ fall, der ihm bewies, daß er nicht weiter auf die ſtark tendenziöſen Aeußerungen Duff Coo⸗ pers eingehen müſſe. Chamberlain behandelte gleich die Entwicklung der letzten Tage. Als das Haus am vergangenen Mittwoch zu⸗ ſammengetreten ſei, ſo ſagte er u. a., habe man unter dem Schatten einer großen unmittelbaren Drohung getagt. Einem Krieg und zwar in ſtärkerer und ſchrecklicherer Form, als man ihn je vorher gekannt habe, habe man anſcheinend entgegenſehen müſſen. Bevor er, Chamberlain, aber damals habe ſchließen kön- nen, ſei eine Botſchaft eingetroffen, die zu der Hoffnung Anlaß gegeben habe, daß der Friede noch gerettet werden könne. Heute müßten alle dafür dankbar ſein, daß Gebete von Millionen erhört worden ſeien. Auf den Männern des Kabinetts habe in dieſen letzten Wochen eine Beanſpruchung und Verantwortung gelegen, die faſt überwältigend geweſen ſeien. Der Mini⸗ ſterpräſident zollte dabei dem Mut, der Geduld und Klugheit des Außenminiſters Lord Ha⸗ lifax beſondere Anerkennung. Chamberlain fuhr dann fort, bevor er das Abkommen von München beſchreiben wolle, wolle er das Haus an zwei Dinge erinnern, die man nicht vergeſ⸗ ſen dürfe, wenn man neue Bedingungen prüfe. Zunächſt einmal ſei er nicht nach München gegangen, um zu beſtimmen, daß die vorwie⸗ gend deutſchen Gebiete des Sudetenlandes dem Deutſchen Reich übergeben werden ſollten, da dies bereits beſchloſſen geweſen wäre. Nachdem die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung die engliſch⸗ franzöſiſchen Vorſchläge angenommen habe, ha— be man die hiervon verſchiedenen Fragen der Bedingungen und des Zeitpunktes der Ueber— gabe zu prüfen gehabt. Der zweite Punkt, an den man ſich erinnern müſſe, beſtehe darin, daß die Zeit einer der weſentlichſten Faktoren ge⸗ weſen ſei. Es hatten alle Elemente für den augenblicklichen Ausbruch eines Konfliktes vor⸗ gelegen, der vielleicht überſtürzt, eine Kata⸗ ſtrophe herbeiführen hätte können. Es iſt weſentlich geweſen, daß wir ſchnell zu einer Schlußfolgerung kamen, damit dieſe ſchmerzliche und ſchwierige Operation einer Uebergabe durchgeführt werden konnte, und zwar zum früheſtmöglichen Zeitpunkt, und damit ſie ſobald abgeſchloſſen werden konnte, als dies mit einem ordnungsmäßigen Verfahren zu verein ⸗ baren war, um die Möglichkeit zu vermeiden, die alle unſere Bemühungen an eine friedliche Lö⸗ ſung nutzlos gemacht haben würde.“ Chamberlain ſetzte ſich ſodann mit den Bedingungen des Abkommens von München auseinander. Er ſchilderte hierauf die ſeiner Anſicht nach beſtehenden Unterſchiede zwiſchen der Münchener Löſung und den Godesberger Vorſchlägen im einzelnen und fuhr dann fort: „Die gemeinſame Garantie“, ſo ſagte er u. a., „die gemäß dem Münchener Uebereinkommen dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Staate von der briti⸗ ſchen und franzöſiſchen Regierung gegen einen unprovozierten Angriff auf ihre Grenze gewährt wird, gibt der Tſchecho⸗Slowakei einen weſent⸗ lichen Ausgleich. Auch iſt nicht ganz unbe⸗ kannt, daß Deutſchland und Italien ſich ver⸗ pflichtet haben, ihrerſeits eine Garantie zu ge⸗ währen(Gelächter bei der Arbeiterpartei), ſo⸗ bald die ungariſchen und polniſchen Minderhei⸗ tenfragen geregelt ſind. Endlich enthält das Ab⸗ kommen eine Erklärung der vier Mächte, wonach, wenn die Fragen der polniſchen und ungariſchen Minderheiten nicht innerhalb drei Monaten durch ein Abkommen zwiſchen den in Frage kommenden Regierungen geregelt ſind, eine andere Viermächtekonferenz abgehalten wird, um dieſe Fragen zu beraten.“ Chamberlain wandte ſich ſodann gegen die Einwände der Oppoſition gegen das Münchener Abkommen und erklärte: „Wenn man ein Urteil über dieſen Ausgang fälle, täte man gut daran, zu vermeiden, ihn als einen perſönlichen oder nationalen Triumph für irgendjemanden zu beſchreiben.“ Der wahre Triumph beſtehe darin, das ge⸗ zeigt worden ſei, daß die Vertreter von vier gro⸗ ßen Mächten es für möglich gefunden hätten, eine Uebereinſtimmung über einen Weg zu fin⸗ den, um eine ſchwierige Operation durchzufüh⸗ ren, und zwar durch Erörterung an ſtatt durch den Verluſt von Men⸗ ſchenleben. Man habe ſo eine Kataſtrophe vermieden, die der Ziviliſgtion ein Ende bereitet haben würde!(Stürmiſcher Beifall.) Chamberlain zollte dann der Haltung der Tſchecho⸗Slowakei volle Anerkennung und teilte mit, daß die britiſche Regierung auf das Er⸗ ſuchen der tſchechiſchen Regierung um eine An⸗ leihe in Höhe von 30 Millionen Pfund einen Vorſchuſz von 10 Millionen Pfund für den dringenden Bedarf gewährt habe. Di endgültige Höhe der gewährten Anleihe müſſe allerdings ſpäter beſtimmt werden. Das hänge von Faktoren ab, die noch feſtzuſetzen ſeien. Chamberlain behandelte darauf die Haltung der verſchiedenen Staatsmänner in München und erkannte den wertvollen Beitrag des deutſchen Reichskanzlers für das Zuſtandekommen des Abkommens vorbehaltlos an. Dann würdigte er die großen Verdienſte Muſſolinis und Daladiers, denen Europa und die Welt dankbar ſein müßten. Der Premierminiſter ſprach an dieſer Stelle ſeiner Rede auch den Vereinigten Staaten von Amerika und den Dominien ſeinen beſonderen Dank für das Intereſſe aus, bei der Erhaltung des Friedens mitzuwirken. Der Premierminiſter kam dann auf die deutſch⸗engliſche Erklärung von München zu ſprechen. Er führte hierzu aus:„Von jeher, ſeitdem ich meinen jetzigen Poſten übernommen habe, iſt es mein Ziel ge⸗ weſen, für die Befriedung Europas zu arbei⸗ ten(ſtürmiſcher Beifall) und jenen Verdacht und jene Feindſeligkeit zu beſeitigen, die ſeit langem die Luft vergiftet hat. Der Weg, der zur Befriedung führt, iſt über⸗ voll von Schwierigkeiten. Dieſe tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſche Frage iſt die letzte und vielleicht die ge⸗ fährlichſte von ihnen. Nunmehr, nachdem wir ſie überwunden haben, bin ich der Anſicht, daß es möglich ſein kann, einen weiteren Fort⸗ ſchritt auf dem Weg zur Geſundung zu machen. Duff Cooper hat ſich in etwas bitteren Worten auf meine Unterredung vom letzten Freitag mit Adolf Hitler bezogen. Ich habe keinen Pakt abgeſchloſſen, ich habe keine Verpflichtun⸗ gen übernommen, es gibt keine Geheimabkom— men. Unſere Unterredung richtete ſich nicht ge⸗ gen irgendein anderes Volk. Das Ziel dieſer Unterredung, um die ich erſucht hatte(Beifall), beſtand darin, den perſönlichen Kontakt, den ich mit Adolf Hitler gehabt hatte, zu vertiefen, wobei ich glaube, daß ein ſolcher für die mo⸗ derne Diplomatie weſentlich iſt Aber ein ſol⸗ cher wurde durch mich weitergeführt hauptſäch⸗ lich um feſtzuſtellen, ob es gemeinſame Punkte zwiſchen dem Haupt einer demokratiſchen Re- gierung und dem Führer eines totalitären Staates geben könnte. Das Ergebnis ſehen wir in der Erklärung, die veröffentlicht wor⸗ den iſt, und in der Duff Cooper ſeinen Anlaß zu Verdacht findet. „Der Premierminiſter verlas mit erhobener Stimme unter dem Beifall des Hauſes die deutſch⸗engliſche Erklärung noch einmal im Wortlaut, um dieſen Eindruck zu widerlegen und erklärte dann:„Ich glaube, es gibt viele, die mit mir der Anſicht ſind, daß dieſe vom deutſchen Reichskanzler und mir unterzeichnete Erklärung etwas mehr iſt als nur eine fromme Aeußerung der Anſichten. In unſeren Beziehungen zu anderen Ländern hängt alles davon ab, daß Aufrichtigkeit und guter Wille auf beiden Seiten vorhanden ſind. Ich glaube, daß hier Aufrichtigkeit und guter Wille auf beiden Seiten bei dieſem Dokument vor⸗ handen ſind. Das iſt der Grund, warum für mich ſeine Bedeutung weit über die in ihm vorhandenen tatſächlichen Worte hinausgeht. Wenn es eine Lehre gibt, die wir aus den Ereigniſſen dieſer letzten Wochen ziehen können, ſo beſteht ſie darin, daß ein dauernder Friede nicht dadurch erreicht werden kann, daß wir ſtillſitzen und auf ihn warten. Er verlangt vielmehr aktive und poſi⸗ tive Anſtrengungen.“ Chamberlain wandte ſich zum Schluß endlich und daß es beſſer ſei, wenn man jedem Work mißtraue, das von den Herrſchern der anderen großen Länder Europas geſagt werde. Er— Chamberlain— ſei ein zu großer Realiſt, um zu glauben, daß ſich das Paradies an einem Ta verwirklichen laſſe. Man habe nur den Grun d⸗ ſtein zum Frieden gelegt. Das Gebäude ſei jedoch noch nicht einmal begonnen worden. Niemand würde glauben, daß, weil dieſes Ab⸗ kommen zwiſchen den vier Mächten in München erzielt worden ſei, Großbritannien es ſich nun⸗ mehr leiſten könne, in ſeinen Rüſtungsanſtren⸗ gungen nachzulaſſen, oder der Aufrüſtung Ein⸗ halt zu tun. Chamberlain ſchloß. daß Groß⸗ britannien, während es Lücken in ſeiner Rü⸗ ſtung füllen müſſe, damit es in der Lage ſei, ſich zu verteidigen und ſeine Diplomatie wirk⸗ ſam zu geſtalten, neue Möglichkeiten einer Be⸗ handlung in der Abrüſtungsfrage ſehe. Dieſen Aufgaben der Zurückgewinnung des Vertrauens und der allmähilchen Beſeitigung der Feind⸗ ſchaften zwiſchen den Nationen, bis dieſe emp⸗ finden, daß ſie mit der Sicherheit auf ihre Waf⸗ fen verzichten könnten— wünſche er die Energie und Zeit, die ihm verblieben ſei, zu widmen, bevor er ſein Amt an einen jüngeren Mann abtrete. Die Ausführungen wurden zu wiederholten Malen durch Gelächter und Zwiſchenrufe der gegen ſeine Kritiker. Dieſe behaupteten. Oppoſition und Beifallskundgebungen der Re⸗ daß er ſich einem leichten Optimismus hingebe gierungsparteien unterbrochen. Der Widerhall der Ehamberlain⸗Rede Plumpe hetze Atllees— Eden ſehl ſich für Jowjelrußland ein London, 4. Oktober Die Rede Chamberlains im Unterhaus wurde zunächſt mit ſichtlicher Kühle, dann mit einer gewiſſen Beklommenheit aufgenommen— Angeſichts der klaren und überzeugenden Aus— führungen des Premierminiſters wandelte ſich die Stimmung aber ſichtlich, und bei Schluß ſeiner Rede war deutlich, daß Chamberlain das Haus für ſich gewonnen hatte. Der weitere Redekampf im Unterhaus wurde daher von der großen Maſſe der Regierungsanhänger von da ab nur noch als eine der üblichen inner- politiſchen Auseinanderſetzungen bewertet. Wie unſicher ſich die Oppoſition trotz der ſcharfen Angriffe hielt, geht ſchon daraus hervor, daß die Labour-Partei keinen Miß⸗ trauensantrag gegen die Regierung einbrin— gen wird, ſondern ſich darauf beſchränken wird, einen Antrag einzubringen, der„Bedenken“ gegen die Politik der Regierung äußert. Im Namen der Oppoſition ſprach zunächſt Attleee, der in ſeinen durch Europe. Burope. ee 05 fe, Ein weltpeſchichtliches Dokument de, the Gernen Führer and Ohencellor and the Sri tish Prins Minister, have had a further meeting tods and sre es reed in recogulsing that tue auestfon of Angio-deruen reis tf ens 1 the First inpoptence for the tuo sountries end for N resäard ne Arenen Signed lsst night Ari the angle gernen Naval Agreenent as Sv bold 0 knie desive of our too peoples never to 80 e ver vl th one another sg bn. 8 i de are resolved that the method of. Sons tatlen S2 4 ve the us thod ep tea to Aal! iti are other questions that nay consern our tvo ecuntr les, and we ate de ternined to gontimie our error ts to renove possible sourass of di rerenes and thus to contribute to assure the Pesos of 7 . 8 Die Friedensprollumalion Adolf hillers und Neville Chamberlains Der deutſche Wortlaut heißt: Wir haben heute eine weitere Beſprechung gehabt und ſind uns in der Erkenntnis einig. daß die Frage der deutſch⸗engliſchen Beziehungen von allererſter Bedeutung für beide Länder und für Europa iſt. Wir ſeben das geſtern abend untetzeichnete Abkommen und das deutſch⸗engliſche Flotten⸗ abkommen als ſymboliſch für den Wunſch unſerer beiden Völker an, niemals wieder gegenein⸗ ander Krieg zu führen. Wir ſind entſchloſſen, auch andere Fragen. Methode der Konſultation zu behandeln un die unſere beiden Länder angehen, d uns weiter zu bemühen, etwaige Urſachen von nach der Meinungsverſchiedenheiten aus dem Wege zu räumen, um auf, dieſe Weile zur Sicherung des Friedens Europas beizutragen. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) größten Anteil hatten, wurde und durch unſachlichen Ausführungen Chamber⸗ lain wegen ſeiner Friedenspolitik ſcharf angriff und den Führer Großdeutſchlands mit nicht wie⸗ derzugebenden Worten ſchmähte. Er meinte u. a., die Ereigniſſe der letzten Tage ſtellten eine der größten Niederlagen für England und Frankreich dar. Der Premierminiſter habe ſich „von den Diktatoren hereinlegen laſſen“(9). Attlee verlangte in echt marxiſtiſcher Verbohrt⸗ heit Wiederherſtellung der lollektiven Sicherheit im Rahmen der Liga und Beteiligung Sowjet⸗ rußlands an den weiteren Verhandlungen 40 Die Rede des Oppoſitionsliberalen Sir Archibald Zinclair bewegte ſich auf ähn⸗ licher Linie. a Als nächſter Redner ſprach der frühere Außen⸗ miniſter Eden, der einerſeits den Bemühungen Chamberlains Anerkennung zollte, andererſeits aber alle möglichen Einwände gegen die Ergeb⸗ niſſe der Münchener Beſprechungen vorbrachte. In ſeiner bekannten Vorliebe für den Bolſche⸗ wismus wandte er ſich ebenfalls gegen die Aus⸗ ſchaltung„aroßer Mächte“ bei der Neuorgani⸗ ſierung Europas und glaubte ſich im übrigen wegen der politiſchen und wirtſchaftlichen Le⸗ bensfähigkeit der verkleinerten Tſchechei Sorgen machen zu müſſen, Jir Famuel hoare ſchloß die Unkerhausdeballe Die Unterhausdebatte wurde am Montag durch Innenminiſter Sir Samuel Hoa re abgeſchloſſen, der die wichtigſten Gedankengänge der Ausführungen des Premierminiſters noch⸗ mals unterſtrich. Den Kriegshetzern, die eine Verſtändigung mit den„Diktatoren“ von vorn⸗ herein ablehnen, ohne ſich die Mühe zu machen, jeden Standpunkt ernſthaft zu begründen, ant⸗ wortete der Innenminiſter, Chamberlain habe als der Vertreter von Milliongg Männern und Frauen gehandelt. Bemerkenswert war ſeine Feſtſtellung, daß auch ein neuer Krieg die nach dem Weltkrieg gezo⸗ genen Grenzen der Tſchecho-Slowakei nicht hätte aufrecht erhalten können. Die Garantien jedoch, die der Tſchecho⸗Slowakei nach Regelung aller Fragen in Ausſicht geſtellt ſeien, würden wirkſamer ſein als die bisherigen Verträge. Hoare gab auch zum Schluß ſeiner Rede der Ueberzeugung Ausdruck, daß Demokratien und autoritäre Staaten friedlich nebeneinander le⸗ ben könnten. 8 Wieder Kämpfe in Paläſtina Jeruſalem, 3. Oktober. Die Unruhen in Paläſtina waren in den letz⸗ ten 24 Stunden beſonders blutig. Insgeſamt werden aus den verſchiedenen Teilen des Lan⸗ des über 80 Tote und zahlreiche Ver⸗ wundete gemeldet. Nachdem bei den meiſten Zuſammenſtößen die Araber an den Todesopfern den weitaus in der Nacht zum Montag durch einen Angriff auf das Judenviertel von Tiberias auch eine größere Anzahl von Juden getötet. Die Araber griffen das Viertel von zwei Seiten an, nachdem ſie die Telefonleitungen vorher zerſtört hatten. Sie richteten ihr Feuer zunächſt gegen das Gebäude des Bezirkskom⸗ miſſars, die Polizeiſtation, die Polizeikaſerne und beſtimmte Häuſer in deren Nähe. Wäh⸗ rend das Gefecht tobte, gingen die Synagoge und ſechs Häuſer in Flammen auf. Die Polizei erhielt Verſtärkung durch Truppen. die den aufſtändiſchen Arabern ein zweiſtündiges Ge⸗ fecht lieferten. Bis jetzt wurde bekannt, daß in Tiberias insgeſamt 19 Juden getötet wurden. Unter den Freiſchärlern ſoll es ſechs Todesopfer gegeben haben. Bei den anderen Zuſammenſtößen handelt es ſich meiſt um meuchleriſche Ueberfälle auf ein⸗ zelne Araber, die in den Morgenſtunden in den verſchiedenſten Teilen des Landes ermordet aufgefunden wurden. In Haifa und Jaffa gab es außerdem in den letzten Tagen große Brände. ö Arabiſches Wohnhaus geſprengt— Sechs Tote In Jaffa. an der Grenze von Telaviv, iſt in der Nacht zum Montag ein arabiſches Haus durch Bombenanſchlag in die Luft geſprengt worden. Alle ſechs Bewohner des Hauſes, unter 5755 Frauen und Kinder, ſind getötet wor⸗ en. f 5 hatte: 1 len g Anfo Auel den Vorg Fteu beſee der! ſo ſc burg dalle 8 lui gtünd weiſe die le als legt! aus lerien kegim jede? ſchen lomm dier; ment Oder! zu t werde ſtande Offizi Eolln ſchule, De kuft, bpralti ſchenkt fon lafit loch h bot d Leffen Hat, 5 wendie dflicht chile fetz ei nd de un mem T7 n brut, * Hebände en norden dieſes Ab, u Munten i ſich gug⸗ dasanſtren⸗ ung Ein, J daß Gtoj⸗ elner Rü⸗ Lage ei, ſatie wirk⸗ einer Be⸗ be. Dieſen ertrauens det Feind, dige emp⸗ ihte Maſ⸗ ie Energie u widmen. den Mann iederhollen ntuſe der der Re⸗ Chamber⸗ rf angriff nicht wie⸗ inte u. ten eine land und habe ſich ſen“(). Verbohtt⸗ Sicherheit g Sowjet⸗ ungen() alen Sit auf ähn⸗ di U horbrachte. n Bolſche⸗ die Aus⸗ euotgani⸗ übrigen chen Le⸗ erte nüſſei, lle ſühen die i eitaus der Naht af 2 „ gröber 4 zwei o i, 7 * Y 777 N er Krieg fordert vom Reiter die ſichere Beherrſchung des Pferdes im Gelände, vom Pferd Gehorſam, Gewandtheit und Ausdauer. Dieſe Anforderungen zu erfüllen, iſt das Ziel der Ausbildung von Reiter und Pferd. Dauern⸗ den Erfolg wird ſie nur haben, wenn alle 1 Vorgeſetzten und Untergebenen von der Freude am Reiten und der Liebe zum Pferd beſeelt ſind.“ So umreißen die erſten Sätze der Reitvorſchrift das Weſen der Reitkunſt, ſo ſchwingt es durch die Arbeit auf der Hoch⸗ burg der deutſchen Reiterei, auf der Ka⸗ vallerieſchule in Hannover. Sie ſieht auf eine lange, ehrenvolle Ge⸗ ſchichte zurück. Ihre Wurzel iſt die 1812 ge⸗ gründete preußiſche Militärreitſchule, zeit⸗ weiſe„Lehreskadron“ genannt, in Berlin, die 1849 nach Schwedt an der Oder und 1867 als Militärreitinſtitut nach Hannover ver— legt wurde. Das Militärreitinſtitut beſtand aus der Offizierreitſchule und der Kaval⸗ lerieunteroffizierſchule. Jedes Kavallerie⸗ regiment, jedes Feldartillerieregiment und jede Trainabteilung der preußiſchen, ſächſi⸗ ſchen und württembergiſchen Kontingente kommandierte alljährlich zu ihm einen Offi⸗ zier für zwei Jahre, jedes Kavallerieregi— ment außerdem einen Mann(Unteroffizier oder Kapitulanten) für ein Jahr. Sie ſollten zu tüchtigen Reitlehrern herangebildet werden. Außer dem Militärreitinſtitut be⸗ ſtanden für das preußiſche Heer noch die Offizierreitſchulen in Paderborn und Soltau, Bayern beſaß eine eigene Reit⸗ ſchule, die Equitationsanſtalt in München. Das Militärreitinſtitut war ſich ſtets be⸗ wußt, daß es nicht Reitkünſtler, ſondern praktiſche Soldaten heranzubilden hatte. Es ſchenkte dem Heer in der„Militärreitinſtruk⸗ tion“, der ſpäteren„Reitvorſchrift“, das klaſſiſche Lehrbuch der Militärreiterei. Den⸗ noch hat das Militärreitinſtitut, wenn es vor dem Kriege vielleicht für die große Oeffentlichkeit auch nicht ſo in Erſcheinung trat, niemals über den militäriſchen Not⸗ wendigkeiten die höheren reiterlichen Ver⸗ pflichtungen vergeſſen, die es als führende Schule der deutſchen Reiterei zu erfüllen hatte: die Pflege und Förderung der höhe— ren Reitkunſt, der Schulreiterei. Es hat ſtets einen beſonderen Schulſtall unterhalten und den zu ihm kommandierten Offizieren Oben: Junge Kavallerie⸗Offiziere, die ſpäter als Reitlehrer zur Truppe gehen, beim Reit⸗ unterricht.— Rechts: Der Kommandeur der Kavallerieſchule(links am Tiſch) bei der Prü⸗ fung von Turnierreitern. Photos(5): Weltbild— M. Gelegenheit gegeben, auf ſchulmäßig durch⸗ gerittenen Pferden wenigſtens die Anfangs⸗ gründe dieſer hohen Kunſt zu erfaſſen. Es hat beſonders veranlagte Reiter in ihm wei— ter, ja zu Meiſtern im Sattel ausgebildet. Es hat auch die Augen nicht vor den neuen Wegen der Reiterei verſchloſſen, hat den Renn⸗ und Turnierſport gepflegt. Tüchtige Reiter und Offiziere haben an ſeiner Spitze geſtanden; der Generalmajor Seiffert iſt es geweſen, der die Schule nach dem Kriege wiederaufgebaut hat. In der Reichswehr hatte die Kavallerie— ſchule, wie das Militärreitinſtitut nunmehr Reiterdienſt iſt Hlännerdienſt Die Kavallerieſchule— Mlittelpunft deutſcher Mlilitärreiterei ie Kavallerieſchule heute noch in Hannover. iſt der Mittelpunkt der deutſchen Militär- e In 7 0 J Abteilungen— der Kavallerielehr⸗ und zverſuchsabteilung, der Reitſchule, der Fahrſchule, dem Schulſtall, dem Springſtall, dem Rennſtall und Jagd⸗ ſtall— werden die Erfahrungen und Kenntniſſe gewonnen. die notwendig ſind, um eine einheitliche reiterliche Ausbildung im geſamten deutſchen Heer zu ermöglichen. Für den hohen Stand von Ausbildung und Können zeugen die zahlreichen Erfolge der Turnier⸗ und Springreiter der Kavallerieſchule hieß, vornehmlich der Aus⸗ Ihm gehören unſere bekannteſten Turnier- bildung der Fähnriche der Kavollerie zu Offizieren ge— dient. Außerdem hat ihr ſchon damals eine Anzahl reiterlich beſonders veranlagter Offi— ziere angehört. Heute iſt die Kavallerieſchule wieder ihrem alten Zweck zurückgegeben. Sie nimmt ſich der Förde— rung der Reitfähigkeit von Offizieren und Unteroffizie⸗ ren. der Ausbildung von Reitlehrern an. Zu ihren Schülern zählen Angehörige aller jener Waffengattungen, die noch über Pferde ver— fügen. Die beſten Reiter des Heeres ſind unter ihrem Kommandeur als Lehrer tätig. Eingedenk der Mahnung des Generals von Roſenberg, des Lehrmeiſters der preußiſchen Kavallerie, daß„in einer lan⸗ gen Friedenszeit die Kavallerie ohne Sport nicht beſtehen kann, will ſie nicht vergeſſen, daß Siegen Zweck iſt“, iſt der Kavallerieſchule eine Turnier— abteilung angegliedert. Sie beſteht aus dem Spring-, Military⸗, Schul⸗ Renn- und Jagdſtall Unter ihnen iſt der „ Springſtall der Oeffentlichkeit reiter an. Sie ſchulen ihre eigenen und die Stammpferde der Schule für die großen Er⸗ eigniſſe des In- und Auslandes. Eifrig wird jederzeit nach Nachwuchs unter den Reitern und Pferden des Heeres Umſchau gehalten. Unzählig die Reihe der Erfolge, die gipfelten in dem dreimaligen Sieg im Preis der Nationen in Rom, der den koſt⸗ baren Goldpokal Muſſolinis endgültig der Kavallerieſchule brachte. Auch die Erfolge des die Arbeit der Schule im berühmt gemacht. Der Militaryſtall war lange ein Veilchen, das im Verborgenen blühte, bis er dann ſeit der Olympiade vie verdiente Aufmerkſamkeit fand. Stand doch die Military im Mittelpunkt der Vielſeitig⸗ keitsprüfung der Militärprüfung auf der Olympiade. Sie ſetzt ſich aus einer Dreſſur⸗ prüfung, einem Geländeritt und einem Jagdſpringen zuſammen. Noch vor wenigen Jahren ſah es um Deutſchlands Ausſichten in dieſer Prüfung nicht gut aus, bis dann 1934 die ſchönen Erfolge einſetzten mit ihrer Krönung bei den Olympiſchen Spielen. Daß ſich in den letzten Jahren die deutſche Herrenreiterei nach den ſchweren, durch den Krieg geſchlagenen Wunden wieder erholen konnte, iſt nicht zuletzt dem Rennſtall der Ka⸗ vallerieſchule zu verdanken. Scharf wird Dienſt getan auf den Höfen und Reitbahnen der Kavallerieſchule. Man— cher Schweißtropfen rinnt, und manches derbe Wort fällt. Aber Reiterdienſt iſt Schulſtalles haben In⸗ und Ausland Oben: Von der gewiſſenhaften Pflege der Springpferde hängt ihre Lei⸗ ſtungsfähigkeit ab. Die Auf⸗ nahme zeigt das Anbringen von Bandagen und Gummi⸗ glocken zur Vermeidung von Beinver⸗ letzungen.— Links: Auch Fahren wird auf der Kaval⸗ lerieſchule ge⸗ übt. Ein pracht⸗ voller Oſt⸗ frieſen⸗Sechſer⸗ zug.— Rechts: Bei den mor⸗ gendlichen Uebungen des Springſtalls. Rittmeiſter Momm begut⸗ achtet einen Sprung von Oberleutnant von dem Bon⸗ gart auf „De do“. am vertrauteſten geworden. Männerdienſt. penliase Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt (21. Fortſetzung.) Er war in Hemosarmern und harre ſich eine Lange Schürze vorgebunden. Die Türen und Fenſter ſeines Amtsbereichs waren längſt wieder offen, trotz⸗ dem aber ließ er niemanden allein in die Küche und wachte wie ein Zerberus darüber, daß keiner an den Herd ging. Hein war in beſter Laune. Bisher verlief ihm alles mach Wunſch. Vergnügt pfeifend begab er ſich mit ſeinem Löffel zum Herd. In den waren neben der eigentlichen Kochſtelle zwei übereinanderliegende Brat⸗ röhren eingebaut. Hein öffnete die obere. „Der Haſe des Waldes!“ ſchmunzelte er. Er zog die dampfende und brutzelnde Bratſchüſſel hervor, kippte ſie und übergoß den ſich bräunenden Braten ſorgſam mit der Soße. Dann ſchob er die Schüſſel wieder hinein und ſchloß die obere Röhre, um die untere zu öffnen. „Der Haſe des Daches!“ lachte er in ſich hinein. Der zweite Braten war genau ſo geſpickt und zube⸗ reitet wie der erſte, und duftete ebenſo verlockend. Hein betreute ihn genau ſo liebevoll. O ja, Hein ver⸗ ſtand ſeinen Beruf, und er übte ihn gern aus. Da dachte Hein an Jochen Bötters und ſeine Freunde. Die Bruſt dehnte ſich vor Stolz! Die hatten heute abend ihren trockenen Gulaſch, und er.. ſpeiſte mit den Kameraden zuſammen den leckeren Haſen. Es zog ihn zu Jochen, ihn ein bißchen zu necken. Er öffnete die beiden Bratröhren noch einmal, goß noch einmal an, dann ſchloß er die Küche ab, damit niemand herein konnte, und lief über die Straße nach dem kleinen ſchmucken Lehrerhauſe. Jochen Bötters kam eben aus dem Hauſe, ſein Ge⸗ wehr in der Hand. Die Kompanie trat zum Gewehr⸗ appell an. Jochen war ernſter denn je. Den Tod ſeines Bauern hatte er noch nicht verwunden, aber trotzdem huſchte ein verſchmitztes Lachen über ſeine Züge, als Hein plötzlich vor ihm ſtand. „Da biſt du ja, mein Jung! Und ſo gute Laune! Ja, ja, das macht der Gulaſch! Du.. iſt der nicht ganz famos?“ „Mein Gulaſch war Kriegsſeife. Das weißt du ja!“ „Tſcha... das tut mir ja leid, Hein, aber... was unſere Büchſen ſind, die haben wir all' aufgegeſſen!“ „Gulaſch! Reizt mich nich mehr! Das is'n Aller⸗ weltsgericht! Nee, da mußt du mir ſchon mit was Beſſerm kommen!“„ Jochen blinzelte ihm zu.„Haſt wohl.. einen Hund än der Pfanne!“ „Einen Haſen!“ Jochen ſah ihn einen Augenblick erſtaunt an, wie er ſo ſtolz vor ihm ſtand, dann dachte er an den ſtattlichen Kater, den er im Torweg von Heins Quartier geſehen hatte, und wußte ſofort Beſcheid. Er wollte laut auflachen, aber er unterdrückte es. Seine Auglein funkelten freundlich, ſie waren eitel Wohlwollen:„nen Haſen! Das iſt mne ſchöne Sache! Den laß dir man gut ſchmecken, Hein! Ich gönn' dir deinen Haſen!“ Hein war überraſcht, keine Spur von Neid in Jochens Geſicht zu ſehen, und er ſagte gönnerhaft:„Wenn er nicht ganz alle wird, dann bring' ich dir inen Happen!“ „Nee, nee“, wehrte Jochen ab,„ich eß kein! Haſen nich! Nee, nee, wirklich nich, Hein! Ich hab mal als Jung' auf ein Schrotkorn gebiſſen und da is mich der halbe Zahn rausgeflogen! Un' drum mag ich keinen Haſen nich!“ N „Bekämſt auch nix!“ lachte nun Hein.„Den Haſen brat' ich für den ollen Blindgänger, den Major!“ Er machte ein ganz wehmütiges Geſicht und zog ab. Daß er jetzt feixte, ſah Jochen nicht mehr. f Lachend verkündete er den Kameraden, die ſich nach und nach zum Appell einfanden:„Der Hein is ein Kerl! Der Hein... hat einen Haſen in der Pfanne! Aber er darf ihn nur braten. Eſſen tut ihn der Herr Major!“ Und die Kameraden lachten aus vollem Halſe mit. Währenddeſſen war Hein wieder in der Küche und fand in den beiden Bratröhren alles in ſchönſter Ordnung. Ganz beſonders liebevoll war er bemüht, den in der Farbe des Fleiſches etwas helleren„Dachhaſen“ zu bräunen und begoß ihn unabläſſig.. Hein gab ſich ehrlich Mühe, einen Unterſchied im Geruch des Dachhaſen und des Feldhaſen herauszu⸗ finden, aber es war ihm einfach nicht möglich. Die vorzügliche Zubereitung glich es einfach aus. Und als er das feſtgeſtellt hatte, da wurde er ſehr vergnügt und ſein Gewiſſen war rein wie ein friſch⸗ ewaſchenes Handtuch.. 5 e hörte er ſchwere Schritte. Flugs ſchob er die Schüſſel in die Röhre und ſchloß ſie. Mit unſchuldsvollem Geſicht ſtellte er ſich vor den Herd. Die Tür ging auf und Klaus ſchaute neugierig in die Küche.* „Dat riecht hier ja bannig appetitlich! a Schnuppernd trat er näher. Hinter ihm erſchien Franz. Die Kompanie hatte Gewehrappell gehabt und beide kamen nun vom Dienſt. „Na, wollt ihr ine Nabe voll nehmen?“ fragte Hein. Es machte ihm einen diebiſchen Spaß, Franz zu reizen. Rache iſt ſüß! Hein öffnete die obere Braten⸗ röhre ein wenig und fächelte den beiden mit der Hand den Duft zu.. Sie atmeten ien mit Wonne ein. Aber 5 L eiNroösffeER MITIHHN- ROMAN VON SUNIE-CORrAN dann verzog ſich das Gesicht von Franz und er mernre ärgerlich: ö „Was hab' ich davon, wenn mich der Braten in der Naſe kitzelt, und ich krieg doch nichts davon ab!“ Hein ſchlug die Ofenklappe zu. „Wer uns den Braten vermaſſelt hat, dat weißte ja ſelbſt am beſten!“ „Fängſte ſchon wieder an zu ſtänkern?“ verwies ihn Klaus.„Müßt ihr euch denn die paar Tage Ruhe, die wir haben, fortwährend krachen? Wer weiß, wie lange wir noch hier ſind.“ „Wieſo? Habt ihr was gehört?“ fragte Hein. „Man munkelt ſo allerlei. Vorn iſt dicke Luft. Der Tommy trommelt wie ein Irrer, er will partuh durch. Wir haben ſchwere Verluſte gehabt, und nu wird alles nach vorne geworfen, was Beine hat...“ „Aber Menſch, wir ſind doch man grad zurückgezogen und haben noch nicht mal Erſatz bekommen! Geh mir mit den Latrinenparolen! Die verderben nur die Stim⸗ mung!“ wehrte Hein ab. „Etwas iſt gewöhnlich immer dran!“ beharrte Klaus. „Dann können wir's auch nicht ändern! Wat kommen ſoll, kommt doch! Wennſte nur daran denken willſt, dann ſchießte dich am beſten gleich tot! Vorläufig bin ich hier und bleibe hier! Und euch beide ſetze ich raus! Kann euch hier nich gebrauchen! Ihr könnt ſpäter noch mal ſchnuppern kommen!“ Hein ſchob die beiden zur Zimmertür. „Nee, nee!“ Klaus wandte ſich zu der Tür, die auf den Hof führte.„Ich geh' lieber noch in büſchen an die friſche Luft!“ „Und du? Willſt du nich auch mit?“ wandte ſich Hein an Franz.„Oder w eſt du mit deiner Marie etwas beſprechen? Haſt du e vielleicht ſchon ausgeladen zum Haſeneſſen?“ „Geht dich'n Dreck an!“ brummte Franz grob. „Sollte dir die Kuraſche fehlen, ſo will ich gern mit ihr reden und ihr klarmachen, daß Kommißbrot ge⸗ ſünder iſt als Haſenbraten!“ frozzelte Hein. Franz ſchlug ihm die Tür vor der Naſe zu. Hein grinſte Klaus an: „Warum hat er den ſchönen Haſen an den ollen Blindgänger ausgeliefert?“ Ehe Klaus etwas erwidern konnte, öffnete ſich die Tür vom Hofe und herein trat... der Major. „Achtung!“ rief Klaus und nahm Haltung an. Auch Hein folgte ſeinem Beiſpiel. „Weitermachen! Weitermachen!“ grüßte der Major. Klaus verſchwand auf den Hof hinaus. Der Major zog den Bratenduft durch die Naſe ein und näherte ſich dem Herd. „Hm! Riecht ja ganz manierlich! Laſſen Sie mal ſehen, den Braten!“ Eifrig öffnete Hein die obere Röhre und zog die Schüſſel hervor. Major Grothe beugte ſich darüber und betrachtete den ſich bräunenden, brutzelnden Haſen. „Wunderbar lecker!“ lobte er.„Man ſieht doch gleich, was ein Fachmann iſt!“ Er ſah zu, wie Hein den Braten mit Soße übergoß. Wohlwollend gab er Hein einen freundſchaftlichen Klaps auf die Schulter: g „Wenn der Haſe ſchmeckt, gibt's'ne anſtändige Be⸗ lohnung!“ „fehl, Herr Major!“ „Hm! Und wenn Sie vielleicht noch was dazu brauchen, dann ſagen Sie's nur.“ Hein überlegte nicht lange. a „woll, Herr Major!“ ſagte er frei weg.„Zwei Flaſchen Rotwein, wenn es ginge!“ „Gleich zwei?“ fragte der Major ein wenig über⸗ raſcht. Hein machte ein dummes Geſicht. „Wenn der Haſe ſchmecken ſoll, Herr Major!“ Grothe warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Alter Freund!“ drohte er lächelnd.„Na ja, ich ſchicke Sie Ihnen durch Haſenbein. Aber wehe Ihnen, wenn der Haſe nicht ſchmeckt!“ r verließ die Küche und Hein war wieder eine Zeit⸗ lang allein mit ſeinem 27 9 Es begann zu dämmern. Außerhalb des Städtchens ſaß unter einem Gebüſch am Kanal Klaus und ſpielte gedankenverloren mit einem abgebrochenen Zweig. Blutrot ſank im Weſten die Sonne. Dort lag die Front. Dort brüllten unaufhörlich die Geſchütze, dort ratterten die Maſchinengewehre, krachten Minen und Handgranaten. Dort ſtarben in dieſer Stunde Hunderte von Män⸗ nern, aus tauſend Wunden ſtrömte rotes Blut und ver⸗ ſickerte im flandriſchen Boden! Wann kam der Befehl, der auch ihn wieder in dieſe Hölle ſchickte? Würde er es noch einmal erleben, daß die Sonne im Frieden unterging? Wenn er daheim müde von des Tages Arbeit unter den Birken vor ſeinem Hauſe ſaß und über fruchttragende Felder ſchaute? In der Küche ſchaltete die Frau und fröhlich lachten die Kinder. Im Stall ſtampften die Pferde und brüllten die Kühe. Im Abendwind wogten weithin die Ahren, golden ſchimmer⸗ ten ſie in den letzten Strahlen der Sonne. Wie fern war das alles! Die Heimat, die Lieben, das Land, das unter ſeinen Händen keimte, wuchs und Ernte brachte! Das Land, deſſen Scholle ſeine Väter ſchon ernährt hatte, in dem er jung und glücklich ge⸗ weſen war und das ihm nun fehlte, wie ſeine ſchaffende Hand ihm fehlen würde.. Der Sonnenball tauchte am Horizont unter. Bren⸗ nende Glut verlohte im Weſten. Im Schatten der Erde wuchs das Dunkel der Nacht. Es fröſtelte Klaus. Er wollte aufſtehen, um ſich auf den Rückweg zu begeben, aber da ſtutzte er, blieb ſtill unter dem Gebüſch ſitzen. Am Kanal entlang kam Ferdinand Haſenbein. Unter dem Arm trug er ein Paket. Nicht weit von Klaus hielt er, blickte ſich verſtohlen nach allen Seiten um. Er ſah Klaus nicht. N Jetzt nahm er das Paket und warf es ins Waſſer. Es gab einen Plumps, ein Plätſchern, und das Paket verſank ſofort. i Noch einmal blickte ſich Ferdinand nach allen Seiten N um, dann ging er mit ſchnellen Schritten davon. f Nanu, dachte Klaus. Was mochte Haſenbein ſo heim⸗ lich da verſenkt haben? Klaus trat an das ſtille Waſſer des Kanals. Es verriet nichts. Aber ſchließlich, was ging es ihn an? Achſelzuckend ſpazierte Klaus zum Städtchen zurück. Ferdinand und ſein Paket hatte er bald vergeſſen. Seine Gedanken wanderten in weiter Ferne. 0 Im Städtchen blinkten die Lichter auf. 9 Hein hatte in der Küche das Licht noch nicht ange⸗ dreht. Er ſtand in der halboffenen Tür zum Hof und lauſchte vergnügt den Brutzelgeräuſchen, die vom Herd kamen. Bisher war ihm alles nach Wunſch gegangen, niemand ahnte das Geheimnis ſeines Bratofens. Hein freute ſich ſchon auf die Geſichter der Kame⸗ raden, wenn er ſie zum Haſeneſſen einladen würde, beſonders auf das Geſicht von Franz. Der hatte es immer noch nicht fertiggebracht, ſeine Marie auszu⸗ laden. Dieſen Spaß mußte Hein noch miterleben, bevor er mit ſeiner Überraſchung herausrückte. i Er lauſchte auf den Hof hinaus. Da kam jemand im Dunkeln. Hein trat noch etwas weiter in die Küche zurück. Leiſe Schritte näherten ſich. Jetzt ſtand jemand an der Küchentür. Nee A Unverſehens packte Hein zu. Der leiſe Aufſchrei einen weiblichen Stimme ertönte. Hein hatte einen Arm er⸗ 0 5 griffen und zog mit einem Ruck die ſich ſträubende 0 heimliche Beſucherin in die Küche. Ein Taſten zum Lichtſchalter, und die Glühbirne flammte auf. Hein 0 grinſte freudig. Es war Antje, die er erwiſcht hatte. 5 Ganz aroße erſchrockene Augen machte ſie. N Hein ſagte nichts, aber pliotzuch riß er ſie in ſeine e Arme, und eh' ſie ſich's verſah, hatte er ſeinen Mund 9 auf ihre Lippen gepreßt. Nur ein wenig wehrte ſich 9 Antje, das war ſie ſich ſchließlich ſchuldig. Dann hielt ö ſie ſtill, denn ſie wußte die Reize eines Kuſſes zu 50 ſchätzen. Aber langſam begann ſie doch wieder zu 6 zappeln. Nahm denn dieſer Kuß gar kein Ende? Dex 90 Atem ging ihr aus. d. Endlich gab ſie Hein frei. Ganz erſchöpft holte ſie 1 tief Luft. Hein aber lachte ſie an und ſagte ſtolz: 1 „Tja! Dat war'n Dauerbrenner, Marke Hein!“ „Ach, riecht das hier ſo gut!“ ſchnupperte Antje. 1 „Nöch? Delikat! Schnippeldebong!“ ö 60 „Ich freu' mich ſo auf heute abend!“ geſtand Antje. 8 „Ich auch, Meisje! So angtre nanuh— intim! Nöch?“ P. Er ſpitzte den Mund und klapperte mit den Augen. al Dann wollte er ſie wieder an ſich ziehen. b „Mein, nicht! Wenn jemand rommtr' wehrte ſie ab.. „Noch einen lütten Süßen!“ bettelte er.„Sonſt kriegſt 0 mn du keinen Haſenbraten!“ 1 „Nicht hier!“ bat ſie. 1 „Wenn du ſonſt keine Sorgen haſt!“ griente er. ö 9 Er zog ſie aus dem Licht der Küche in das Dunkel N be des Hofes. An eine Stelle, von wo er einen Einblick in un die Küche hatte. Aus einem lütten Süßen wurden dort ein Dutzend und es wären noch mehr geworden, wenn Hein nicht aus der Zimmertür Ferdinand und Franz 10 hätte in die Küche treten ſehen. 5 i Er ließ die verdutzte Antje einfach ſtehen und ſchoß wie ein Habicht über den Hof in die Küche. Dort hatte Ferdinand zwei Flaſchen Rotwein auf 8 dem Tiſch abgeſtellt. Genießeriſch zog er den Braten⸗ duft ein. Der Herd übte eine gewaltige Anziehungs⸗ kraft auf ihn aus. Er ging auf die Bratenröhre zu und wollte die obere öffnen. In dieſem Augenblick kam Hein in die Küche geſtürzt. „Pfoten weg!“ brüllte er. „Was wollt ihr hier?“ Hein blickte herausfordernd von Ferdinand auf Franz.„Ihr ſtreicht ja alle wie die G 1 r. Küche!“ erdinan eutete entſchuldigend auf die bei Weinflaſchen. 5 999 en -Die ſchickt der Herr Major für den Haſen.“ ö Hein zog ein Taſchenmeſſer hervor und machte ſich 1 1 Flaſche zu entkorken. „Hm! Es riecht ja hier ganz famos!“ b. We cht ja hier ganz f bemerkte Fer⸗ „Waſte nich ſagſt!“ ſpöttelte Hein. ine ordentliche Naſe voll mit! dir nachher doch nix ab!“ „Ha!“ machte Ferdinand überlegen. auf, daß ich nicht zu kurz komme! euch!“: Halt! Hallo, Haſenfuß!“ hielt ihn Hein zu 8 1 blieb in—* 5. „Du wonmeſt dich doch heut früh freiwillig für den Klaus an die Front melden! Wie iſt's 7 fen n. Ferdinand tippte ſich an die Stirn. Gortſetzung folgt) * „Nimm dir man Der Blindgänger gibt „Ich paſſe ſchn Den Duft laſſe ich aa 4— 7 unn, Rada 2 . r. Oren⸗ der Erde 1 Aus. Er begeben, c ſizen. . Unter dus hielt c Auſeer. as Palet n Seiten . ſo heim⸗ e WBaſſer ih, was 18 zum hatte er weiter t ange⸗ dof und m Herd gangen, ns. Kame⸗ würde, hatte ez auszu⸗ n, bevor tand im e Küche jemand ei einer Irm er⸗ ubende n zum Hein hatte. t ſeine Mund te ſich n hielt ſes zu der zu 9 Der 7 Der lte ſis e. ntje. Nöch?“ Augen. ſie ab. kriegſt Dunkel blic in en dort wenn Franz o ſchoß in auf praten⸗ hungs⸗ u und url. wernd vie die beiden te ſich g ger⸗ ma ho 0 ich den ragte ———— r D eee Grauenhafle Tat eines Geiſtesgeſtörlen Die Schweſter erſchoſſen, die Wohnung in Brand geſteckt und dann Selbſtmord begangen Frankfurt a. M. In dem Haus Speyerer⸗ ſtraße 19 ereignete ſich in der Nacht zum Mon⸗ tag ein grauenhafter Vorfall. Im 1. Stock lebte das in den 70er Jahren ſtehende Geſchwiſter⸗ paar G. Beide Leute waren bereits wegen ihres Geiſteszuſtandes längere Zeit in einer Heilan⸗ ſtalt, von dort aber als geheilt wieder entlaſſen worden. Gegen Mitternacht erſchoß nun der 68jährige Emil G. ſeine 71jährige Schweſter Anna, dann richtete er die Waffe gegen ſich und brachte ſich einen ſofort tödlich wirkenden Schuß in den Kopf bei. Vorher hatten die beiden Leute Abſchiedsbriefe recht verworrenen Inhalts ge⸗ ſchrieben; einige Briefe flatterten auch auf der Straße umher. Außerdem hatte G. in den bei⸗ den Zimmern Feuer angelegt, ſodaß die Räume faſt völlig ausbrannten. Als das Feuer bemerkt wurde, fand man die beiden alten Leute und entdeckte die furchtbare Tat, die nach den poli⸗ zeilichen Feſtſtellungen zweifellos in geiſtiger Umnachtung begangen wurde. Jahrläſſigkeit am Steuer Kaſſel. Auf der Autobahn zwiſchen Kaſſel und Homberg ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall, deſſen Urſache in einer groben Fahr⸗ läſſigkeit des Fahrers eines Perſonen⸗ autos zu ſuchen iſt. Der aus Hannover ſtam⸗ mende Karl Klänker raſte in großer Ge⸗ ſchwindigkeit mit ſeinem Perſonenwagen gegen ein Sperrgerät, das vorſchriftsmäßig wegen Ausführung von Betonarbeiten dort aufgeſtellt worden war. Außerdem kennzeichneten Warn⸗ ſchilder in Abſtänden von 500 und 200 Meter vor der Bauſtelle die Gefahrenſtelle. Das Auto überfuhr das Sperrgerät und geriet auf den Grünſtreifen der Bahn, wo es ſich mehrmals überſchlug. Es landete vollſtändig zer⸗ trümmert im Entwäſſerungsgraben der Autobahn. Die Inſaſſen des Wagens wurden herausgeſchleudert und blieben mit ſchweren Verletzungen auf der Fahrbahn liegen. Während die Frau des Fahrers alsbald ſtarb, wurde der Mann ſchwerverletzt einem Krankenhaus zu⸗ geführt. Schiff auseinandergebrochen Kehl. Im Rheinhafen geriet ein mit Briketts beladenes Schiff auf Grund und brach unter der ſchweren Laſt auseinander. Die Be⸗ ſatzung konnte ſich retten. — Ein herrenloſes Schwein Landau(Pfalz). Schwein im wahrſten Sinne hat die Nachbargemeinde Insheim. Einem dor⸗ tigen Metzgermeiſter lief von der Straße aus ein fettgemäſtetes Schwein zu, das offenbar not⸗ geſchlachtet werden wollte, denn es hatte ein gebrochenes Bein, herrührend von einem „Fehltritt“. Wohin mit dem Schwein? Dem Ge⸗ ſetz mußte Genüge getan werden, alſo ſchellte der Ortsdiener den Fund aus. Da aber ein Eigentümer ſich nicht meldete, mußte dem Tier der Gnadenſtoß gegeben werden. Es ſcheint, daß der Dickhäuter einem Transportgefährt ent⸗ ſprungen iſt. Singen und Sprechen als Kongreßthema Frankfurt a. M. Zum erſtenmal werden Künſt⸗ ler, Forſcher, Muſiker, Geſangspädagogen und Sänger, Biologen und Sprachwiſſenſchaftler, Schauspieler und Rundfunkſprecher, Redner und Phyſiker vom 9.—16. Oktober in Frankfurt a. M. aus vielen Ländern zu einem Internationalen Kongreß für Singen und Sprechen zuſammen⸗ kommen. Der Kongreß, der unter der Schirm⸗ herrſchaft des Reichsminiſters für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda ſteht, will zum erſten Male in großzügigſter Weiſe alle diejenigen zu gemeinſamer Arbeit zuſammenfaſſen, die in irgendeiner Form an den Problemen des Sin⸗ gens und Sprechens beteiligt ſind. In 16 Ar⸗ beitsgruppen werden alle Gebiete des Singens und Sprechens auf dem Kongreß behandelt. Erhängt Pirmaſens. Hier erhängte ſich in ſeiner Wohnung nachts aus unbekanntem Grunde ein 36jähriger Arbeiter. Sie hören im Rundfunk Mittwoch, den 5. Oktober Reichsſender Frankfurt 6: Morgenſpruch, Gymnaſtik, 6 30: Frühkonzert, 7: Nachrichten, Zeit, Waſſerſtand, 8.95: Wetter, 8,10: Gymnaſtik, 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe, 9.30: Gaunachrichten, 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus, 10: Schulfunk, 10.30: Sendepauſe, 11,45: Ruf ins Land, 12: Werkkonzert, 13: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15: Werkkonzert, 14: Zeit, Nachr., 14.10: Jeder hört zul, 15: Bilderbuch der Woche, 15.15: Nachtigall fährt nach Togo und Kamerun, 15,30: Sen⸗ depauſe, 16: Kaffee verkehrt aus Wien, 17: Der Schieferhammer, 18: Ein Wort an alle, 18.10: 300 Meter bergauf— bergab, 18.30: Pflege deutſcher Hausmuſik durch den BdM., 19: Tagesſpfegel, 19.15. Der fröhliche Lautſprecher, 19.45: Schaltpauſe, 20: Reichsſendung: Eröffnung des Winterhilfswerks 1938 39, 22: Zeit und Nachrichten, 22 15: Wetter, Nachr. aus dem Sendebezirk, Sport, 22 40:„Henry⸗Wood⸗Ju⸗ biläumskonzert“, 23.30: Muſik aus Wien, 24: Nacht⸗ konzert, 2: Sendeſchluß. Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter Landw Nachrichten, Gymnaſtik. 6 15 Nachrichten. 630 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Unterbaltungsmuſik. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Muſikaliſche Hörfolge 11.30 Volksmuſik, Bauernkalen⸗ der. 12.00 Mittagskonzert. 13 00 Zeit, Nachrichten. Wetter, 13 15 Miktagskonzert. 14.00 Fröhliches Aller- lei. 16.00 Kaffee verkehrt aus Wien. 18.00 Beliebte Melodien. 18.30 Aus Zeit und Leben. 19.00 Virtuoſe Muſik. 19.15 Bremsklötze weg! 20.00 Erb fnung des Winterhilfswerks 1938/39. 23.00 Zeit, achrichten, 22.30 Muſik aus Wien. 24.00 Nachtkonzert 1. 2.00 Bunte Tageschronik Tödlicher Hufſchlag Schöllkrippen. Der 63jährige Schmiedemeiſter Nikolaus Roſenberger aus Geiſelba wollte ein Pferd beſchlagen. Er wurde dabei von dem Tier ſo ſchwer an der Bruſt getroffen. daß er mit ſchweren Verletzungen in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. Dort iſt er nach kurzer Zeit geſtorben. Die letle Woche der Deutſchen Bau⸗ und Siedlungsausſtellung Frankfurt a. M. Die Deutſche Bau⸗ und iedlungsausſtellung auf dem geſam⸗ ten Frankfurter Ausſtellungsgelände an der Feſthalle wird kommenden Sonntag, den 9. Oktober, geſchloſſen. Eine Verlängerung iſt nicht möglich, da der Abbau dieſer ſo muſter⸗ gültig aufgebauten und mit vielen techniſchen Einrichtungen verſehenen Ausſtellung längere Zeit in Anſpruch nehmen wird und dann die Ausſtellungshallen für andere Zwecke benötigt werden. Das Wochenende und vor allem der Sonntag brachten der Ausſtellung wieder einen überaus ſtarken Beſuch. Scheunenbrand ſw. Heppenheim. Die Zwillungsſcheunen der Brüder Steinbruchbeſitzer Anton und Bauer Jakob Schmitt wurden, wie angenommen wird, durch Kurzſchluß, ein Raub der Flammen. Das eingelagerte Heu und Stroh verbrannte oder wurde durch Rauch und Waſſer vernichtet. Unglücklicherweiſe war noch nicht allgemein be⸗ kannt geweſen, daß die Feuerſirene künftig aus⸗ ſchließlich für Luftſchutzalarm verwendet werden und Feueralarm wie früher durch Läuten der Sturmglocke angekündigt werden ſoll, ſodaß die Einwohner und auch die Mitglieder der Freiw. Feuerwehr auf das Läuten nicht achteten. Man hat ihn leider nicht erwiſcht Bad Kreuznach. Durch die Rüchſichtsloſigkeit eines Laſtzugfahrers ereignete ſich auf der Boſenheimerlandſtraße ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Einem Perſonenauto, das auf dem An⸗ hänger Traubenmaiſche geladen hatte, kam in einer Kurve ein Laſtzug entgegen, der nicht abblendete Der Laſtwagen erfaßte den Anhänger des Perſonenautos und warf ihn mit der Ladung um, der Perſonenwägen wurde in den Straßengraben geſchleudert und ſchwer be⸗ Karpfen ißt man durchaus nicht nur zu Weih⸗ nachten oder zu Silveſter— ihre„Saiſon“ je⸗ denfalls beginnt jetzt in Kürze, ſobald es näm⸗ lich kalt wird. Die Tatſache, daß die Karpfen⸗ ernte in den hauptſächlichſten Zuchtgebieten, insbeſondere in Schleſien, ſehr reichlich auszu⸗ fallen verſpricht, kam dieſer Tage in Kottbus zur Sprache, wo alljährlich eine Zuſammenkunft der Teichwirte, früher„Karpfenbörſe“ genannt, ſtattfindet. Der Karpfen iſt für jeden Feinſchmecker einer der begehrteſten Süßwaſſerfiſche. Man züchtet ihn, wie auch den Schlei, in großen, zum Teil künſtlich und ſehr flach angelegten Teichen, die alljährlich im Frühjahr durch beſondere Einrich⸗ tungen bewäſſert und im Herbſt zur Abfiſchung wieder abgelaſſen werden. Ueber drei bis vier volle Sommer gebraucht der Karpfen, ehe er ſeine normale Größe und ein Gewicht von durchſchnittlich drei Pfund erreicht hat. Schon wenige Tage nach dem Ablaichen wird die dem Auge kaum erkennbare Karpfenfiſch⸗ brut aus den Laichteichen in die Brutſtreckteiche geſetzt, wo die Tiere bis zum Herbſt eine Länge von 5—15 em erreichen. Während des Winters nehmen die Karpfen keinerlei Nahrung zu ſich, man bringt ſie deshalb in ſogenannte Ueber⸗ winterungsteiche, wo ſie zu Tauſenden und Abertauſenden friedlich und unbeweglich neben⸗ einander ihren Winterſchlaf halten. N Wenn im Herbſt die Abfiſchung beendet iſt. die Teiche trocken gelegt ſind, beginnt der Teich⸗ wirt mit einer intenſiven landwirtſchaftlichen Bodenbearbeitung, damit ſeine Schützlinge im kommenden Sommer friſche und reichliche Nah⸗ rung vorfinden. Daneben werden die Tiere allerdings in den Hochſommermonaten zuſätzlich gefüttert, wodurch ſie das ſo geſchätzte ſeſte und volle weiße Fleiſch erhalten. Nach vier Jahren hat der Karpfen, wie geſagt, ſeine durchſchnitt⸗ liche Größe erreicht. Einige Exemplare behält aber der Teichwirt meiſtens noch zurück, um ſie zu den beſonderen Prachteremplaren von ſechs acht und zehn Pfund heranwachſen zu laſſen, einige werden auch als Zuchtfiſche verwendet. Nicht jeder weiß, daß Karpfen außerordent⸗ lich intelligente Tiere ſind. In den Teichen ge⸗ wöhnen ſie ſich zum Beiſpiel daran. auf das Läuten einer Glocke oder auch nur auf einen Pfiff des Teichwirts zur Futterſtelle zu kom⸗ men. Wenn der Karpfen nicht nach vier Jah⸗ ren gefangen und geſchlachtet wird, kann er ein außerordentlich hohes Alter erreichen. Angeb⸗ lich ſoll er zweihundert Jahre werden können! Der Fiſch, den wir heute ſo hoch ſchätzen. war ſchon den Griechen und Römern bekannt, ſtand indeſſen im Altertum noch nicht im Rufe einer beſonderen Delikateſſe. Dagegen war er das Sinnbild der Fruchtbarkeit und der Venus ge⸗ heiligt. Im Gegenſatz zum ſeligen Lukull gilt bei uns der Karpfen als einer der feinſten Fiſche Noch ſeinem Aeußeren wird er als Schuppen Sypie⸗ gel⸗ oder Lederkarpfen bezeichnet Jedoch un⸗ terſcheiden ſich die Karpfen nur rein äußerlich durch die verſchiedene Beſchuppung Qualität und Geſchmack dagegen ſind bei allen Arten gleich. Die beſondere Zählebigkeit des Karpfens macht ihn für den Handel beſonders wertvoll: in feuchtes Moos verpackt, kann man ihn lebend Nachtmuſik 2. weithin verſenden. ſchädigt. Glücklicherweiſe wurden Perſonen nicht verletzt. Nach dem Unfall raſte der Laſtzugfahrer davon; eine Verfolgung mit einem anderen Auto blieb erfolglos, da der Vorſprung ſchon zu groß war. Ichwere Juſammenſlöße im hafen von Lyon Streikende beſetzen Bauſtellen— Steinhagel gegen Polizei und Mobile Garde Paris, 3. Oktober. In Lyon kam es am Montag zu heftigen Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen ſtreikenden Bauarbeitern und der Mobilen Garde. Rund 400 Strei⸗ kende hatten in den frühen Morgenſtunden Bauſtellen im Bereich des Lyoner Hafens be⸗ ſetzt, um die Fortſetzung der Arbeiten durch Arbeitswillige zu verhindern. Beim Erſcheinen der Mobilen Garde und Gendarmerieabteilun⸗ en zogen die Streikenden zunächſt mit Wider⸗ tand ab, beſetzten kurz darauf aber die Bau⸗ ſtelle einer Gendarmeriekaſerne. Als hier die Polizei und Abteilungen der Mobilen Garde zur Räumung übergingen, wurden ſie von den Streikenden mit einem Steinhagel empfangen. Es kam zu einem regelrechten Handgemenge, bei dem es auf beiden Seiten Schwerverletzte gab. Zahlreiche Streikende wurden verhaftet und abgeführt. Gerichtszeitung Er war nicht ehrlich ſw. Offenbach. Der 26 Jahre alte Offenbacher K. W. hatte von einem ihm bekannten Buch⸗ drucker Altpapier zum Verkauf an einen Alt⸗ händler erhalten. Den Erlös wollten ſie teilen und damit die Koſten einer Motorradfahrt zum Nürburgring beſtreiten. W. behauptete dann, er habe ſtatt des tatſächlichen Erlöſes von 16.25 RM. nur 7.80 RM. erhalten und ließ ſich noch 6 RM. für Benzin dazugeben. Er wurde vom Amtsgericht zu 50 RM. Geldſtrafe verur⸗ teilt. Wegen Steuerhinterziehung beſtraft Gießen. Das Finanzamt Gießen hat den Metzgermeiſter und Wirt 177 Rathenow in Klein⸗Linden wegen fortgeſetzter Hinterziehung der Umſatzſteuer für 1935 und 1936, ſowie der Einkommen- Gewerbe⸗, Bürger⸗ und Kirchen⸗ ſteuer für 1935/6 mit einer Steuerſtrafe von 2200 Mark belegt. Ich pfeije meinem Karpfen! Im Oktober beginnt die Karpfen⸗Saiſon Die Anfänge der Karpfenzucht in Deutſchland reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Schon 1259 läßt ſich in alten Urkunden die Karpfen⸗ zucht nachweiſen. Sie ſpielt volkswirtſchaftlich deshalb eine beſondere Rolle. weil durch ſie auch landwirtſchaftlich wertloſe Gebiete nutzbar ge⸗ macht werden können. Die wichtigſten Teich⸗ gebiete Deutſchlands liegen in Ober⸗ und Nie⸗ derſchleſien, in der Lauſitz. in Sachſen, Bayern und Schleswig⸗Holſtein. In der Jahrhunderte⸗ alten mübſamen und ſorgfältigen Zucht iſt der Karpfen allmählich immer mehr verfeinert wor⸗ den, bis er ſeinen vorzüglichen Geſchmack er⸗ hielt. Auch in den anderen Ländern weiß man die⸗ ſen Fiſch beſonders zu ſchätzen. und beinahe je⸗ des Land hat ſeine beſonderen Zubereitungs- arten. In Deutſchland ſchätzt man am meiſten den„Karpfen blau“, daneben aber auch gebak⸗ kenen Karpfen, und wenn er nach fränkiſcher Art gebacken wird, ſo nennt man dies Gericht „Luftſprung— Nürnberg“. Uebrigens hat auch dle polniſche Zubereitungsart in Deutſchland viele Freunde gefunden. In dieſen Wochen, da die Karpfen⸗Saiſon beginnt, wäre es noch ein beſonderes Schlemmermahl., den Karpfen mit Champignons zu kochen, umſomehr. als wir ein gutes Pilziahr haben und die Champignons „wie Pilze aus det Erde ſchießen““ Und wie wäre es mit Karpfen in Rotwein? Oder mit Karpfen in Weißbier? Ungeahnte Möglichkei⸗ NU. In Ungarn gibt es„Paprika⸗Karpfen“, be⸗ ſtimmt eine gepfefferte Sache. Oder auch Sar⸗ dellenkarpfen, nicht minder pikant. Eins iſt ſichet: wie man dieſen„prominenten“ Fiſch ouch auf den Tiſch bringt— er wird jedesmal ein ganz beſonderes Feſtmahl! J. S. Dielſagende Aufklärung Der Dr. Vauſellen, ein ſeinerzeit berühmter r 10 ging eines Tages in London ber einen belebten Platz und ſah, wie ein rede⸗ gewandter Quackſalber mit einer Univerſalmedi⸗ zin außerordentlich gute Geſchäfte machte Da er in ihm einen früheren Lakai det Lady Walter, die er 4 A4 behandelte, erkannte, blieb er ſtehen, bis jener Schluß machte. Dann ging er zu ihm und fragte ihn— der den Arzt ebenfalls ſofort wiedererkannte— wie es eigent⸗ lich komme, daß er ohne alle mediziniſche Kennt⸗ nis ſo viel Geld verdiene, während ihm ſelbſt, der doch die Heil⸗ und Arzneikunſt ſchon vierzig re— und nicht ohne einigen Ruhm— aus⸗ 15 das nicht entfernt im gleichen Maße glücken wolle. „Das will ich Ihnen ſagen,“ antwortete der ehemalige Lakai höflich. Wieviel Menſchen, glauben Sie, gehen hier wohl täglich vorbei?“ „Nun, das iſt ſchwer zu ſagen. Vielleicht 10 000.“ „Und wieviel intelligente Leute mag es dar⸗ unter geben?“ „Vielleicht 1000.“ „Weit überſchätzt! Aber. ſehen Sie: dieſe leine Minderheit, das iſt Ihre, die große Majo⸗ rität der Dummköpfe abet, das iſt meine Klientel.“ Marklberichle Mannheimer Produkten 0 Roggen: 70/72 Kg.“), Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenheit exkl. Sack Preisgebiet R 15, per Oktober 1938 RM. 18.50, R 18 18.90, R 19 19.10, R 20 19.30; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchnitt 0.07 RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 RM We igen: 75/7 Kg.) Feſtpreiſe, geſ. tr Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. W 16, per Okt. 1938 RM. 20.30, W 17 20.40, Wü 19 20.70, W' 20 20.90, W 21 21.10; Au gl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kg über Durchſchn. 0.15 RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.30, für 3 Kg. 0.40 RM., Abſchläge je 100 Kg. 20 Pfg. F utter⸗Gerſte: 59/560 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7, per Okt. 38 RM. 16.60, G 8.16.90. G 9 17.10, G 11 17.40; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriegerſte: 100 Kg. ab Erzeugerſtation, Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preis⸗ gebiet RM. 20/22 p. 100 Kg.), Raps, inl. ab Station 32.00 RM., Mars mit Sack—.—. Fut⸗ ter⸗Hafer: 46/49 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. H 11, per Okt. 1938 RM. 16.80, H 14 17.30, H 17 17.80; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag bis zu 2.00 RM p. 100 Kg. Mühlen⸗ nachprodukte: Roggenkleie Preisgeb. R 15 10.50, R 18 10.45, R 19 10.50, R 20 10 60; Roggenvollkleie RM. 0.50; Weizenkleie, Preisgeb. W 16 10.70, W 17 10.75, Wü 19 10.90, W 20 11.00, W 21 11.10, Weizen⸗ vollkleie pl. 0.50 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗Gebühr. Gerſtenfuttermehl: Preis⸗ gebiet G 7, per Oktober 1938 RM. 18.60, G 8 18.90, G. 9 19.10, G 11 19.40 RM. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg. ) Zu⸗ und Abſch'äge auf Grund der wude a. lichen Regelung.— Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70—1.50 per 100 Kg. höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Oktober RM. 15.80, Soyaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13 70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15 00, Leinkuchen 16.30 RM. Trockenſchnitzel Fabrikp, loſe, per 1. 10.31. 12. 1938 8.20, Rohmelaſſe 6.00, Steffenſchnitzel 10.40, Zuckerſchnitzel, vollw. 11.40 RM., Ausgl. plus 35 Pfg. Rauhfutter: Wieſenheu: loſes. a) Wiefen⸗ heu, handelsüblich, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 5.10, b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 6.10, c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 6.90 RM. Luzerneheu: loſes. a) esu trocken, handelsübl., mit bis etwa ein Dritte vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.30, b) gut, geſund, trocken, ſchöne 25 mit bis zu etwa ein, Zehntel vollwertigem räſerdurchwuchs 7.90 RM. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kg. waggonfrei bad. Erzeugerſtation. Stroh: je 100 Kg. Roggenſtroh: Höchſtpreis 3.30, Markt⸗ preis 2 50—3.00 RM., Weizenſtrob 3.10 bezw. 2.50 bis 3.00, Haferſtroh 3.00 bezw. 2.50—2.70, Gerſtenſtroh „00 bezw. 2.40—2.60 RM. Die Preife gelten als Erzeugerpreiſe für geſunde, handelsübl. bindfadenge⸗ preßte oder gebündelte Ware. Im übrigen gelten die Beſtimungen über den Verkehr mit Stroh in Ab⸗ ſchnitt VI der Anordnung vom 1. Juli 1938. 92507 ſpreu ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM Mehlnotier ungen: Weizen⸗ mehl: Type 812. Preisgebiet Baden 16, per Okt., 29.25, 17 29.25, 20 29.60, Saarpfalz 19 29.25, 20 29.60 21 29.60(unter 3 von 4 pCt. Kar⸗ toffelſtärkemehl). Roggen meh und Mais⸗ mehl ab Mühle: ab 1. Juli 1938: Preisgeb. Baden 15, Type 997, 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Saarpfalz 20 23.50, Type 1150 minus 50 Pfg. p. 100 Kg., Type 815 pl. 50 Pfg. per 100 Kg. Maismehl nach Bedingungen der RfG.— Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 pCt ausl. Weizen RM. 1.50 p. 100 Kg.— Bei 20 pCt. Beimiſchung von deutſchem anerkanntem Kleberweizen Aufſchlag RM. 1.25 je 100 Kg. zuzügl. Anordnung der HV.—Für alle Geſchäfte ſind die Be⸗ 0.50 RM. Frachtausgl. frei Empfangsſtation gemäß dingungen der HV. bezw. der neue Reichsmühlen⸗ ſchlußſchein maßgebend. Frankfurter Getreidegroßmarkt. Frankfurt a. M., 3. Okt. Das große Angebot an Weizen aus Heſſen⸗Naſſau und Franken findet infolge der zeitigen Voreindeckungen der Mühlen nicht ge⸗ nügend Aufnahme. Die angelieferten Partien ſind nur teilweiſe feucht. Hafer war aus Norddeutſchland angeboten, ebenſo wurde hieſiger Induſtriehafer um⸗ geſetzt. Braugerſte wird nur in beſten Qualitäten gefragt. Futtergerſte war nur wenig erhältlich. Fut⸗ termittel ſind allgemein genügend vorhanden. In Rauhfutter bleiben die Umſätze ohne Bedeutung. Weizenmehl hat gutes Geſchäft, auch Roggenmehl wird flott verkauft im Zuſammenhang mit der vor⸗ geſchriebenen Vorratshaltung. Es notierten(Ge⸗ treide je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in RM.: Weizen W 9 200(letzte Notierung 1988), W 11 202 (200), W 12 203(200, W' 13 204(202), W' 16 207(205), W'e 18 209(207), W 19 211(209), W 20 213(211). Roggen R 11 185(183), R 12 186(184), R 14 188 (186), R 15 189(187), R 16 191(189), R 17 192 (190), R 18 193(191), R 19 195(193). Futtergerſte— (—, Futterhafer—(—). Weizenmehl Type 812 Wᷣ 13 29,25(28,85), W 16 29,25(28,85), W 18 29,25(28,85), W' 19 29,25(28,85), W 20(Kreis Alzey) 29,25(28,85), W' 20(Kreis Worms) 29,60(29,20), plus 0,50 RM. Frachtausgleich. Die Preiſe für Weizenmehl Type 812 mit Beimiſchung von Maisbackmehl find 30 Pfg. niedriger als die Notierungen. Roggenmehl, Type 999, R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50, plus 0,50 RM. Frachtausgleich. Weizenfutter⸗ mehl 13,60. Weizenkleie W 13 10,75, W 16 10,90, W'e 18 11,00, Wü 19 11,10, W 20 11,20 Mühlenfeſt⸗ preiſe ab Mühlenſtation. Roggenfuttermehl R 19 12,50 (), Roggenvollkleie R 19 11,00(). Roggenkleie K 12 9% K 15 10,15, R 16 10,25, K 18 10,40, 2 19 e Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation. Tre⸗ er getr Durch ein Inſerat ward mancher Kaufwunſch— Tat! Todes-Anzeige Jott der Allmächtige hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Ur- großmutter und Tante frau nam Hhiwen l. lb. geb. Schalk im Alter von 80 Jahren zu sich in die Ewigkeit abberufen. Viernheim, den 4. Oktober 1938. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch nach. 5 mittag 5 Uhr vom Krankenhaus aus statt 1—— 8 8. — Bekanntmachungen Ortsgruppe bet A. S. O. A. B. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dunmſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stod Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch „Nach der Weisheit unſerer Vorfahren iſt irren menſchlich, aber auf dem Fehler behar⸗ ren, das iſt teufliſch. Muſſolini. 0 Geduld und Duldſamkeit, zwei Lebens⸗ grundſätze, die nicht aus wilder Wurzel ge⸗ deihen. Sie können Tugenden ſein und in rechter Bewährung dem Leben viele Härten nehmen. Sie entſtehen nicht dort, wo unbe⸗ herrſchte Wünſche mit brutaler Kraft vor⸗ wärts drängen; ſie ſind nur dort zu finden, wo der Wunſch wohl ſeine Rechte fordert, aber das gütige Herz am Steuer iſt. Sie iſt nicht immer leicht zu üben, die Geduld, denn wo Wünſche ſprechen, ſoll die Erfüllung nahe ſein. Aber die große Lehrmeiſterin Natur kann uns auch in dieſer Hinſicht gute Weiſung geben. Ihrem ewigen Geſetz gehorchend, fügt ſie ruhig und bedächtig eins zum anderen, Zelle zu Zelle. Sie kennt kein Haſten, ſie treibt nicht ungeſtüm vorwärts, ſondern ſie iſt immer die Beruhigte und Bedächtige, die unabläſſig wirkt und im Kleinſten das Große ſchafft. Ge⸗ duld kann viel mehr ſein als ſtürmiſches Drängen; ſie fordert auch viel mehr, denn ſie fordert, daß der Wunſch zurückgeſtellt wird. Und ſie fordert es aus Liebe für das, was ſie wünſcht. Wir Menſchen tragen alle unſere Wünſche und Hoffnungen, und es iſt verſtänd⸗ lich, wenn in unſer Herz auch die Ungeduld tritt. Aber es iſt nicht das Beſſere, in Un⸗ geduld der Stunde abzutrotzen, was ſie nicht geben will und vielleicht nicht geben kann. So kann die Ungeduld Zerſtörerin ſein. Die Ge⸗ duld wird immer bauend wirken, denn ſie hat den Blick in die Ferne gerichtet. Sie will den Weg bereiten, daß es ein guter Weg ſei, ſie will Steine entfernen und Dornen unſchädlich machen. Sie will es aus dem Drange, liebend zu ordnen, und hat zur Vorausſetzung das Gütigſein. Wenn das Wort zu uns kommt: Hab' Geduldl, wir ſollten es ſorglich be⸗ achten, denn es iſt ein ſchönes Wort, das Bitte und Verheißung einſchließt. Und wenn wir dieſes Wort uns ſelbſt als Richtung vor⸗ ſtellen, wir ſollen treu dabei bleiben, denn die Geduld wird vieles zum Guten fügen, was Ungeduld ungut machen kann. Herbſtmübigkeit So oft vom Herbſt geſchrieben wird, immer wieder lieſt man die Gedanken vom Abſchied⸗ nehmen, Vergehen, von der ſchönen Zeit, die nun vorbei ſei, und das Blätterbunt, die Blü⸗ tenfreude des Herbſtes in Dahlien und Aſtern und all den ſpätblühenden Stauden nennt man wohl das„Sterben in Schönheit.“ Iſt's ein Wunder, wenn ſich ſolche Stimmung dem Menſchen mitteilt, daß er ſo etwas wie Herbſt⸗ müdigkeit fühlt, wenn die erſten Blätter 190 len? Als ob es nur im Herbſt ſolchen Ab⸗ ſchied gäbe? Verblühen nicht ſchon im Früh⸗ ling die Maiglöckchen, wohin ſind ſie alle, die Blumenkinder, die zwiſchen Schneeglöckchen und Winterchryſanthemen uns das Jahr hin- durch erfreuten? Nur, weil immer neue Knoſ⸗ pen ſich öffneten, ewiger Wechſel war im Blu⸗ menjahr, ward uns der Abſchied leicht. Ja, aber nun erblühen eben doch bald die letzten Sträuße im Garten, nun iſt's eben doch ſo weit, daß alles vergeht. Sieh nur genau hin! Dort, wo der Mohn erblühte im Glutrot ſei⸗ nes Sommerglücks, drängen ſchon wieder junge grüne Blätter hervor, dort, wo der Phlox und der Ritterſporn ſich farbenfroh dem Licht er⸗ ſchloß, um nach hundert lachenden Sonnen⸗ 4 zu verblühen und zu welken, quillt ſchon das neue Leben hervor, dicht am Boden. Brich nur da und dort die welken Blätter, ſtreife das unanſehnlich gewordene Laub zu⸗ rück, und ſchon ſiehſt du die neuen Triebe, jung und zart, die nichts von Herbſt und Winter wiſſen wollen und keine Angſt vor Kälte und Froſt haben, weil ſie den neuen Lenz ſchon in ſich fühlen. Sturm wühlt in Baumkronen. Blätter fallen. Sieh nur genau hin! Des kommenden Frühlings Knoſpen eg 5 da. Das iſt nicht Tod, das iſt Leben. Das iſt kein Vergehen, ſondern Wille zum Jungſein und Auferſtehen. Du mußt nur Augen haben, es zu ſehen. 7 Uhr⸗Ladenſchluß beachten. Mit dem 1. Oktober trat wieder der 7 Uhr⸗-Laden⸗ ſchluß in Kraft. Desgleichen dürſen die Ge⸗ ſchäfte, gleich welcher Art, vor 7 Uhr morgens nicht geöffnet werden. Wir machen die Ge⸗ ſchäftsinhaber ſowohl, als auch die kaufenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen auf dieſe Vorſchrift aufmerkſam und empfehlen deren ſtrikte Einhaltung. Durch die Ortspolizeibe⸗ hörde wird die ſtrengſte Ueberwachung erfol⸗ gen und werden Verſtöße durch Strafanzeigen geahndet werden. Insbeſondere machen wir noch darauf aufmerkſam, daß an Sonntagen jeder Verkauf von Waren nicht ſtatthaft iſt und bitten wir die Hausfrauen, ihre Eintäufe in den Verkaufszeiten des Samstag zu tätigen. Haltet die Verkaufszeiten ein und ſetzt den Geſchäftsmann und auch euch ſelbſt nicht der Beſtrafung aus! Todesfall. Im Altersheim des hieſigen Krankenhauſes ſtarb Frau Adam Kühl⸗ wein Witwe geb. Schalk. Winterfahrplan. Unſerer heutigen Ausgabe iſt der Winterfahrplan, gültig ab 2. Oktober 1938 bis 14. Mai 1939, beige⸗ druckt. Unſere Leſer tun gut daran, denſelben auszuſchneiden und an greifbarer Stelle auf⸗ zubewahren. Am beſten iſt jedoch, man be⸗ feſtigt den neuen Fahrplan in der Küche an der Wand und gibt ſo jedem Familiengliede Gelegenheit, ſich über Abfahrt und Ankunft der Züge ſchnellſtens zu überzeugen. Tuberkuloſenberatung. Die nächſte Tuberkuloſenberatung findet am Mitwoch, 5. Oktober, nachmittags von 2—4 Uhr, im hieſigen Krankenhaus ſtatt. Zur Kartoffelernte Unſere Kartoffelſorten ſind A ihrer Reife recht unterſchiedlich. Das hat aber den Vorteil, daß beim Anbau verſchiedener Sorten eine Verteilung der Erntearbeit möglich iſt. Weiter ſtirbt bei einem Teil der Kartoffelſor⸗ ten das Kraut bei dem Eintritt der Reife völlig ab und vergeht, ſo daß das Feld bei der Ernte ziemlich kahl ausſieht und dann leicht von neuem verunkrautet, während andere Sorten wieder ſehr langes grünes Kraut aufweiſen und bei ihnen auch nach der Reife die Stengel erhalten bleiben und das Feld decken, das wirkt allerdings auf die Ernte recht erſchwe⸗ rend. Im allgemeinen ſollte mit der Ernte erſt begonnen werden, wenn das Kraut vollſtändig abgeſtorben iſt; denn die Knollen ſind dann beſſer ausgereift, ſtärkereicher und haltbarer. Treten jedoch Abbaukrankheiten und Kraut⸗ fäule auf, dann empfiehlt es ſich, falls man Pflanzgut gewinnen will, mit dem Roden ſchon zeitiger zu beginnen. Dieſe Maßnahme hat ſich jedenfalls beſonders bei Frühkartof⸗ feln recht gut bewährt. Iſt der Beſtand jedoch geſund, dann iſt es entſchieden beſſer, wenn die Knollen vollſtändig ausreifen. Nun ſetzt uns die Froſtgefahr zwar eine gewiſſe Grenze. Aber allzu ängſtlich braucht man deshalb nicht zu ſein. Leichte Nachtfröſte ſchädigen zunächſt noch nicht; ein Schaden tritt erſt dann ein, wenn der Boben ſelbſt erſt oberflächlich froſt⸗ hart wird. Solche Fröſte ſind vor allen Din⸗ gen dem Pflanzgute ſehr nachteilig. Das Ausroden mit der Grabgabel oder dem Karſt liefert uns eine ſehr ſaubere Arbeit ohne Knollenverluſte, der Zeitaufwand iſt hingegen doch recht groß. Aus dieſem Grunde hält man ſich auch vielfach an beſondere Rodepflüge, die ſich auf mildem Boden ſehr gut bewährt haben. Allerdings macht ſich ein Nachkrümmern nötig, weil andernfalls zu viel Knollen im Boden bleiben. Ganz weſentlich können wir die Ernte mit den Kartoffelerntemaſchinen beſchleunigen, die in erſter Linie für leichte und milde Böden in Frage kommen. Neue Freimarkenheftchen. Die Deut⸗ ſche Reichspoſt gibt in nächſter Zeit neue Frei⸗ markenheftchen in derſelben Form und Zuſam⸗ menſtellung wie die bisherigen heraus. Die Ueberſicht der Gebührenſätze auf dem Um⸗ ſchlag iſt auf den neueſten Stand berichtigt worden. Warnung vor Schwindel in ber landwirtjchaftlichen Arbeits vermittlung In amtlichen Kundgebungen führender Männer des Staates und der Partei konnte wiederholt darauf hingewieſen werden, daß die deutſche Wirtſchaft dank der Willenskraft der verantwortlichen Männer und der geſtei⸗ gerten Arbeitsenergie der Volksgemeinſchaft durch ſtändig zunehmende Verbraucherbedürf⸗ niſſe voll beanſprucht wird. Im Gegenſatz zu vielgeſtaltigen Zerfallserſcheinungen auslän- diſcher Wirtſchaftsſyſteme und der damit zu⸗ ſammenhängenden Arbeitsloſigkeit und Ver⸗ elendung der werktätigen Bevölkerung iſt bei uns der letzte arbeitsfähige Mann eingeſetzt und ſogar ein Mangel an Arbeitskräften ein⸗ getreten. Das tritt u. a. beſonders in der Landwirt⸗ ſchaft zutage. Maßnahmen und Vorkehrungen des Reichsnährſtandes, der Arbeitsämter und anderer Dienſtſtellen und Organiſationen ſi⸗ chern die Lenkung des Arbeitseinſatzes und die Bereitſtellung der Erntehilfe auf dem Lande. Hier und da haben aber volksſchädigende Ele⸗ mente den Landarbeitermangel zu gewiſſen⸗ loſen Schädigungen der Bauern ausgebeutet. Unter der Maske des freundlichen Helfers zie⸗ hen ſie über das Land und erbieten ſich zur Vermittlung von Arbeitskräften, obwohl ſie dazu gar nicht in der Lage ſind. Manche Bau⸗ ern gehen im Vertrauen auf die Ehrlichkeit des Angebots auf die Vermittlung ein und entrichten in der Hoffnung auf die baldige dringend benötigte Arbeitshilfe auch die von dem angeblichen Agenten unter mannigfachen Vorwänden geforderte Vorauszahlung in meiſt beachtlicher Höhe. Die Erkenntnis des Herein⸗ falls auf betrügeriſche Vortäuſchungen kommt zu ſpät und erſt dann, wenn der„Freund“ und„Helfer“ des Bauern nach Mitnahme des Geldes auf Nimmerwiederſehen verſchwunden iſt. Zu ſpät erfährt der Geſchädigte infolge ſeiner Leichtgläubigkeit, daß die gewerbs⸗ mäßige, alſo entgeltliche private Arbeits⸗ und Dienſtſtellenver⸗ mittlung geſetzlich verboten iſt und daß die Vorſpiegelung einer ſolchen Tätigkeit in der Regel den Verdacht betrügeriſcher Ab⸗ ſichten begründet. Zu ſpät merkt der Geprellte, daß er, wenn er nicht in der Lage war, einen ohne Vermittlung gefundenen Erntehelfer ein⸗ zuſtellen, nur mit dem Arbeitsamt oder dem immer hinreichend durch Ausweiſe kenntlich ge⸗ machten Außenbeamten dieſer Behörde hätte verhandeln dürfen. Meiſt gelingt es der Po⸗ lizei und den Staatsanwaltſchaften, ſolche Be⸗ trüger ſchon nach kurzer Zeit dingfeſt zu ma⸗ chen, nicht ſelten aber iſt auch ſchon erheblicher Schaden eingetreten, bis einer der Geſchädigten dieſe Behörden durch eine Anzeige von dem frevelhaften Treiben ſolcher Schwindler in Kenntnis ſetzt. Die Täuſchungsmittel der Betrüger ſind vielgeſtaltig und den Umſtänden des Einzel⸗ falles angepaßt. Einzelne Beiſpiele mögen dies belegen: f Ein inzwiſchen verhafteter und verurteilter Händler hat im Laufe der letzten Monate Bauern und Landwirte, von denen er wußte, daß ſie landwirtſchaftliche Arbeitskräfte brauchten, aufgeſucht und verſprach, gegen Vorauszahlung von 8—15 RM. Arbeitskräfte zu vermitteln, obwohl er dazu nicht imſtande und zur Stellenvermittlung nicht befugt war. Zahlreiche Bauern ſind dieſem Betrug zum Opfer gefallen. Ein anderer Schwindler gleicher Art konnte kürzlich durch die Aufmerkſamkeit eines Orts⸗ bürgermeiſters feſtgenommen werden, nachdem er einen Bauern durch den betrügeriſchen Ab⸗ ſchluß eines Arbeitsvermittlungsvertrages für landwirtſchaftliche Arbeiter zu einer Scheck⸗ zahlung von nahezu 40 RM. veranlaßt hatte. Ein z. Zt. noch geſuchter Volksſchädling hat unter falſcher Namensangabe zahlreiche bäuerliche Betriebe aufgeſucht, ſich als Beam⸗ ter eines Arbeitsamts ausgegeben und erklärt, daß durch Regierungsmaßnahmen aus Land- arbeitsdienſtſtellen Arbeitskräfte zugewieſen würden. Außer einem Taſchengeld ſeien ledig⸗ lich Krankenkaſſen⸗ und Invalidenbeiträge für ein Jahr im voraus zu zahlen. Das ſichere Auftreten des Betrügers hatte zur Folge, daß zahlreiche Bauern verſäumten, die Legitima⸗ tion des angeblichen Beamten zu prüfen. Sie ſind infolgedeſſen in den Einzelfällen um Be⸗ träge von 30—68 RM. geſchädigt worden. Durch die Bekanntgabe dieſer Vorkommniſſe wird die bäuerliche Bevölkerung gewarnt, auf ſolche oder ähnliche Arbeitsvermittlungsvor⸗ ſchläge unbekannter Perſonen einzugehen. Nur bei der ausſchließlichen Inanſpruchnahme der allgemein bekannten Dienſtſtellen der Arbeits⸗ ämter oder des Reichsnährſtandes kann der Verluſt des eee Geldes durch das leichtfertige Eingehen auf Betrügereien gewiſ⸗ eue Menſchen vermieden werden. Vis jetzt 190000 auf der Bau- und Siedlungsausſtellung Die 1. Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗ ausſtellung auf dem Feſthallengelände in Frankfurt am Main hatte am Sonntag wieder einen ſtarken Beſuch zu verzeichnen. Ueber 35 000 Beſucher wurden gezählt, die aus al⸗ len Gauen des Reiches ſtammten und die be⸗ deutende Ausſtellung beſichtigten. Auch viele Ausländer waren gekommen, um das Auf⸗ bauwerk des Nationalſozialismus im Sied- lungs⸗ und Wohnungsweſen kennen zu lernen. Damit hat ſich die Zahl der Beſucher auf über 190 000 erhöht. Die Ausſtellung geht nunmehr ihrem Ende entgegen. Am 9. Okto⸗ ber ſchließt ſich ihre Pforte. Einkommenſteuer und kurzlebige Wirtſchaftsgüter. Für beſtimmte kurz⸗ lebige Wirtſchaftsgüter kann die Bewertungs⸗ freiheit ohne Rückſicht auf den Zeitpunkt der Beſtellung oder der Herſtellung in Anſprach genommen werden. Die Veranlagungsricht⸗ linien, in denen ſich dieſe Vorſchriften befin⸗ den, bezeichnen ſich ſelbſt als„für 1937“ be⸗ ſtimmt. Hierdurch ſind Zweifel entſtanden, ob die Bewertungsfreiheit auch in ſpäteren Zeit⸗ räumen, vor allem im Jahre 1938, in An⸗ ſpruch genommen werden kann. Dieſe Zweifel ſind dadurch verſtärkt worden, daß ein Erlaß vom 6. Auguſt 1938, der ebenfalls die Be⸗ wertungsfreiheit für kurzlebige Wirtſchafts⸗ güter betrifft, ausdrücklich auf die Veranla⸗ gungsrichtlinien 1937 Bezug nimmt. Dazu hat der Reichsminiſter der Finanzen der Reichs⸗ wirtſchaftskammer auf deren Wunſch mit Schreiben vom 1. September 1938 beſtätigt, daß er der von der Reichswirtſchaftskammer vertretenen Auffaſſung zuſtimme, wonach dieſe Zweifel nicht berechtigt ſind. Es beſteht des⸗ halb keine Veranlaſſung, davon auszugehen, daß die erwähnte Beſtimmung deshalb, weil ſie erſtmalig in den Veranlagungsrichtlinien 1937 erſchienen iſt, nur für dieſe Veranlagung Gültigkeit haben ſoll. Die Bewertungsfreiheit kann vielmehr auch für Neuanſchaffungen des Jahres 1938 in Anſpruch genommen werden, ſoweit die übrigen Vorausſetzungen gegeben ſind. Entrichtung von Beiträgen zur Rentenverſicherung bei Uebungen. In der An⸗ geſtellten⸗ und Invalidenverſicherung ſind auch während militäriſcher Uebungen Beiträge zu entrichten, wenn das die Verſicherungspflicht begründende Beſchäftigungsverhältnis weiter⸗ beſteht. Vorausſetzung für die Verſicherungs⸗ pflicht iſt aber, daß für die Beſchäftigung Entgelt gewährt wird. Hiernach ſind für Ge⸗ folgſchaftsmitglieder, die klein Entgelt erhal⸗ ten, auch keine Beiträge zur Rentenverſiche⸗ rung zu entrichten.(Schr. d. RAM. vom 13. 7. 38.) Sonderzulagen zur Eheſchließung ſind unpfändbar. Ueber die Unpfänd⸗ barkeit von Kinderzulagen und Weihnachts- geldern ſowie anderen zweckgebundenen Zu- wendungen an Gefolgſchaftsmitglieder beſteht jetzt eine einheitliche Rechtſprechung der Ge- richte, wonach dieſe Sonderzulagen dem Schuldner belaſſen werden müſſen. Das gilt auch, wie aus einem in der Juriſtiſchen Wo⸗ chenſchrift(Seite 2417/38) veröffentlichten Beſchluß des Amtsgerichts Berlin hervorgeht, für Sonderzulagen, die der Arbeitgeber ſeinem Gefolgſchaftsmitglied aus Anlaß der Ehe— ſchließung gewährt. Zwei große Pferdeſportveranſtal⸗ tungen in Darmſtadt. Am 19. und 20. Oktober wird in Darmſtadt der große Korps⸗ dauerritt des XII. Armeekorps ausgetragen, zu dem die Ausſcheidungen in den einzelnen Regimentern und Diviſionen des Korps bereits durchgeführt wurden. Es ſind zwei Zeitreiten über eine glatte Wegſtrecke, eine Gelände⸗ ſtrecke mit Hinderniſſen und eine Findigkeits⸗ ſtrecke mit Orientierungsaufgaben ausgeſchrie⸗ ben. Auch ein Piſtolenſchießen iſt in den Wett⸗ bewerb eingebaut, bei dem ſich die beſten Reiter unſeres Armeekorps ein Treffen geben. — Ein weiteres Ereignis im Pferdeſport ver⸗ ſpricht das Reit⸗ und Springturnier vom 21. bis 23. Oktober zu werden. Drei Eignungs⸗ prüfungen, ſechs Dreſſurprüfungen und ſechs Jagdſpringen in den verſchiedenen Klaſſen bil⸗ den den Hauptteil des reichen Programms. Unbeſtändiges Weſtwetter Die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätig⸗ keit hat ſich außerordentlich verſtärkt. Dem⸗ gemäß hat ſich auch in Deutſchland unruhi⸗ geres und auch kühleres Wetter eingeſtellt, das zeitweiſe auch zu Niederſchlägen Anlaß gibt. Mit der Fortdauer des zwar wechſelhaften, aber im ganzen recht unbeſtändigen Weſtwet⸗ ters iſt zu rechnen. Dienstag: Veränderlich. doch zeitweiſe auch ſtärker bewölkt und Regen, bei lebhaften Winden aus Süd bis Weſt Temperaturen wenig geändert. Die Ausſichten für Mittwoch: Fork⸗ dauer des unruhigen und unbeſtändigen Weſt⸗ wetters. ö * ö We 0 ann Lit Viet Vein Wei Weinh Viern Fäfertn n Muh Son Mum Käfern Vier Vurhe donn dar Ni ern Müſrul u Nane da Vun Luhe eſe 4 ö —̃— 1 ö 1 —— Viernheimer Fernjprecher 153 Vismarchir. 13 Volkszeitung geljt mit an der Verbreitung Euerer Keſmatzeitung! Winterfahrplan ab 2. Oktober 1938 bis 14. Aal 1939 Ohne Gewähr! W Werktags, S Sonntags, D Schnellzug, E Eilzug Ohne Gewähr! —r.....]ĩ1x ꝰV!. ñðƷi ð d ꝛ rr p p ̃ p p Werktags Mannheim—Biernheim— Weinheim Mor Sa Sa Sa ab Hptbhf. 533 615 631 720 800 900 1000 1100 1215 1230 12⁵²³ 1300 1407 1415ä 1515 1537 1615 1630 1700 1730 1800 1830 Mannheim IParadepl. f 539 621 637 746 806 9os 1008 1106 1221 1236 12⁵ö 1306 1418 1421 1521 1543 1621 1636 1706 1736 1806 1836 N.⸗St. 547 610 629 645 710 734 814 914 1014 1114 1229 1244 1256 1306 1314 1344 1421 1429 1529 1551 1618 1629 1644 1714 1744 1814 1844 Käfertal 601 624 643 700 724 748 828 928 1028 1128 1243 1258 1310 1320 1328 1358 1435 1443 1543 1606 1632 1643 1658 1728 1758 1828 1858 Viernheim Bhf. ab 442 5⁰⁰ 51554 557 6ʃ5 630 638 657715 738 802 842 942 1042 1142 1257 1311 1324 1384 1342 1412 1448 1457 1557 1621 1646 1657 1712 1742 1812 1842 1912 Weinheim an 188 514 525588 611 625 64 577 7il 775 757 870 858 958 JU58 JI 55 Igti— 1888 1978 1300 14— I5IT Icti 18 TTc Tri 7775 7750 1820 L880 1925 1900 1930 2000 2080 2100 2130 2200 2300 000 1906 1936 2006 2036 2106 2136 2208 2808 006 1914 1944 2014 2044 2114 2144 2214 2 7 7 7 7 162 500 30e fu le. 5 e l Buchdruckerei friedrich martin 7 e 2242 2342 042 127 ———— 1956 3025 70568— 2186— 2256 2350 58 gümtliche Uruckſachen für Induſtrie, Behörden, Seſchäfte, Dereine und Private Werktags Weinheim— Viernheim— Mannheim Mia Mo Fr Weinheim ab— bes 518 558— 6 628 6486 688 703 727 74 83 905 1008 1115 121—— 1318— 14 14%— 15186— 1616 170 1718 1758 1808 1852 1905 Viernheim ab 45 5158 55s 580 618 628 638 658 708 718 74 750 8is 918 1018 1155 12186 1258 1 Kafertal an 55 57 5 dn gn dn u ir 7 Ii 75 g/ J0n 107 III. 127 127 167 17 1877 I47 T4 1577 155 1507 Jon 107 17d 177 107 187 107 107 an Hb 517 54s 600 6417 645 6858 705 725 735 745 80 826 918 10486 1045 110 1245 1300 1330 1352 1300 1417 14486 151 1532 1600 1652 1600 1745 1800 1818 18485 19158 1948 Mannheim 303 1325 1335s 13⁵⁰ 141¹⁸ 148 15 15³8⁸ 16⁰ 163⸗⁸ 171¹1¹⸗⁸ 17³⁸ 17⁴0 1818 1848 191 Paradepl. 5— 608 62s—— 7 7% 74 758 817 884 925 1055 1058 1208 125 13s— 1400 1408 1425 14 152— 1608 16 1708 1756— 182 1885 1928 1955 Hauptbhf. 551— 614 661—— 71 73 749 759 828 8⁴0 92 1059 105 124 1251314— 1408 144 14% 15859 152»— 1614 1646 1714 17— 1829 1850 192 1958 Sa 1958 2008 2058 210 220 2808 008 003 110 1952018 2042118 2218 2318 017 018 124 20 20 217 55 2 2— 0. 20 20452116 2148⁵ 2245 2346— 045 205 2055 21221572255 2366— 20²⁰ 205⁵ 2120 2158 2259 23589— Uie Diernheimer Dolkszeitung nat einen großen beſerkreis, der alltäglich auch die Anzeigen de- achtet und ſich gerne don den eſchäftsleuten deim Kauf betraten läßt.— Deshald faufmann Deine Hnzeige in die isrnnelmer Velkszeltung Sonn- und Feiertags Mannheim—iernheim— Weinheim ab Hptbhf.—— 630 700—, 800 900— 1000 1100 1200— 1246 1300— 134% 1400— 1446 1500— 1600— 1700.— 1800—. 1900 1951 2000 Mannheim 1—— 636 706— 808 906— 10.6 11086 1206— 1252 1306—. 1352 1406— 1452 1506— 1606— 1706— 18086— 1906 1937 2006 N.⸗St.—— 610 644 714 800 814 914 1000 1014 1114 1214 1230 1300 1314 1330 1400 144 1430 1500 1514 1530 1614 1630 1714 1730 1844 1845 1914 1945 2014 Käfertal—— 624 658 728 825 928 1028 4128 1228 1214[ 1328 1344— 1428 1444— 1528 1544 1628 1644 1728 1741 1828 1928 2028 Viernheim Bhf. ab e 82 942 104% 114 184—] 134—— 142—— 1542— 1642— 174 177 1841[ 19% 2042 Weinheim an 556 617 652 726 756 8360 855 958 1056 1056 1156 Ib— 1956 1356— Te IT— 1556 1056— Ie— IJ— 1850 1022 1950 2022 2056 202² 2043 2100 2181 2200 2245 2300 2320 000— 2028 2049 2106 2187 2206 2251 2306 2326 606— 2036 2057 2114 2145 2214 2259 2314 2334 014 100 2050 2228 2150 2228 23132328 2848 028 114 2104 2142 2212 2242 2326 2342 001 042 127 2118⁸ 217 2156— 2855— 2355— 656— Sonn- und Feiertags Weinheim— Viernheim— Mannheim Weinheim ab—— 603 633 708 803 8⁴⁰ 908 1008 11s—— 1203— 1303 1350 1408 1503 16% 1708 174 1808 140 1908 1928 1945 2008 2040 3108 21 220— 2308 008 110 —————————äü—— Käfertal an 58 6016317171881 95110311151 1201 1217 125111317 1331 14⁵¹ 155¹ 46117351 185¹ 1951 1958. 20¹ 21⁰¹ 22 1 225¹ 2331 031 an 1 5 55618 645 7¹⁵ 7486 845 9179⁴⁵ 10 115121 1231 12485 1351 13485 1427 1445 1516 1646 175 1817 185 ⁰ 1917 1945 2907 2022 2045 2117 215 2217 23 2305 2346 045 Mannheim Worms— Lampertheim— Viernheim— Weinheim Paradepl.— 6, 65— 8— 9,10 11%— 12% 12% 137 13% 14 14% 15% 160 17— 1875 192 1978 2016 209.208 2122222522234 233— Hptbhf.— 6 659— 7 880— 9 1054 11°.— 1248 128 1346 1359 1441 1450 1555 16 1759— 18591951195 2021 2036215218218 22812289 2310 2389— Siernhein ab B 84 9, J 9101111 12, 12 13,13% 4% 15 16 17%[ 18 J 190 190 L 20 21% 225 222 232 01 12 ————————— EE Weinheim— Viernheim— Lampertheim— Worms n 7 F e ee Worms ab 4/516 67 82¼ 1208 135 154% 15% 170% 194¹ Weinheim ab 4 67 741 10% 13 15% 16 18 214 Lampertheim 1 5⁴⁰ 5 ˙⁰ 65⁵ 8⁴⁸ 122⁶ 1357 16⁰ 161¹⁸ 172 20⁰ Viernheim N 4⁵⁸ 65. 7⁵⁴ 9⁰⁴ 10⁵⁸ 13·¹⁰ 157 17⁰ 181 21* Viernheim„ bes 5˙8 7 90 12% 14 16 163 17 2024 Lampertheim„ be 700 816 9% 11 135ʃ 1606 17 18% 21% Weinheim an 6˙⁰ 6 7 9 1258 14% 16%/ 16% 17 2055 Worms an 57 7u 8e 951 11 14 16s 180 1806 22001 Weinheim— Alörlenbach— Wahlen— Fürth Fürth Wahlen— Mörlenbach— Weinheim 8 e„ W. V/„ Weinheim ab 70ë 74 751 107 13201327 1400 1691657 1758 1808 21 2205 2212 Fürth ab— 5%— 657 925— 121 14%— 15— 1710 1900 ae Mörlenbach„ 7% gu 8 11 13,— 1/% 1825 1876 21, 22% Wahlen, Wahlen e, J. 18 19% 19¼ 22% 23% Mörlenbach„ 5 5˙6 665 94 12“ 12114“ 158 158 1721 1/28 1928 1916 190 20% Fürth„ I et— 11, 14%— 14“ 17%—— 18 21 22% Weinheim an 69K 61 71 716 10% 1246 125 14“ 16˙ 154 17 170 194 19862 19% 21118 Weinheim—Frankjurt 5 D 2 15 1 D D W N io E 10 D * Weinheim ab 1441852 530 62¹ 65 7³⁰ 82² 921 101¹ 102 11 12²⁰ 12* 131 135 15⁰ 1522 16 16⁵⁰ 17¹1⁵ 17³⁰ 8 18⁰⁰ 18˙⁰⁸ 18858 191 192 20⁰ 2924 2102132 2208 2316 1 5 Heppenheim„— 428 532 586 639 708 7.7 832 931 1021 1058 115 128 1814 1408 1521 165 17086 1752 17410— 187 1900 1848 201% 204% 210 2222— Bensheim„ I. 4% 55 6, 6% Zu u gn 9 1016 10%, 11 1252 130 137 14 15% 18% an 17¼ an 177 18 182: 1908 18%- 19 20 2042198— 22“ 2350 8 Darmſtadt an 214 5⁰⁹ 556644 72⁸ 7³⁰ 82 85⁵⁴ 10 10 1121 12¹⁸ 1327 an 13. 15 1628 15⁵⁸ 17 18⁰⁸ 1851 19⁰⁸ 191 191¹ 19.7 19˙⁸ 21 2122 215² 220⁰² 225⁵⁵ 2347 Frankfurt an 24 607 628 739 836 75⁸ 9⁰⁸ 91 10⁵⁹ 1112 12¹˙⸗⁸ 41 14⁰ 141¹⁰ 155 16¹⁰ 162⁸ 19⁰⁷ 184 19⁰ 208. 19⁰ 2016 2027 21³⁸ 221¹1⁵⁸ 2222 2231 2334 01 Frunkjur.—Weinheim D W. N P 3 W D E D N D* D D Frankfurt ab 8 50 543 62⁸ 6¹ 7¹⁰ 7²⁰ 82⁴ 908 984 9⁴⁴ 11˙² 11⁰⁵ 12⁰ 12²⁰ 131 13·⁶ 14˙¹ 155⁸ 16⁰⁰. 17⁵⁸ 1828 192 195² 21⁰⁰ 21⁵⁵ 22 22⁰ 2353 Darmſtadt 5 8¹⁸ 41⸗⁶ 5¹⁰ 615610 701 756 738 75⁵¹ 8⁴⁰ 10⁰ 10⁰ 10¹⁸ 11 115⁶ 12⁰ 138 14 141 154 15³² 161¹˙⁸ 16 1 18¹⁸ 18 2027 20156 21 22¹⸗⁵ 2256 2351 02¹ 3 Bensheim 3 508 57 65¹ 72¹ 84 757 8²² 90⁰ 105⁵⁸ 10²⁰ 11. 1258 1328 125⁵⁴ 1410 15⁰⁸ 145¹ 155˙¹ 16 17⁰⁸ 18⁴⁰ 195² 191⸗ 210 20 210 23³⁰ 2314 6⁴7 0˙¹ Heppenheim een enen e ee 15 16%[ 17 18% Ide in 20% 27% 2% 05 . Weinheim an 8 5 6¹⁰ 17136⁴⁰ 77 858 8¹⁰ 858 921 11⁰ 10³⁸ 10. 12⁰¹ 1254 135¹ 13⁰8⁸ 14˙ 15˙⁰ 14. 161¹⁰ 16 16. 18⁰⁰ 19⁰² 195⁰ 1928 21 20⁵² 21 235¹ 2326 1⁰⁷ 0⁵³ * —— 0 9 1 1 ö Danksagung N 8 Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim ful!. 1 1 2 15 8 88 Heimgange meines nun in Gott ruhenden lieben, unver⸗ Much 4 ö 75 7 52 2 geßlichen Gatten, unſeres guten Vaters, Schwiegervaters, 0 ganz. 12 l 3 97 5 Großvaters, Urgroßvaters, Schwagers und Onkels, Herrn tin 7 8 2 8 N eit der c ö 5 Jnannes Dewald ö.% ſowie für die Begleitung beim Gange zur letzten Ruhe⸗ 5—— f ſtätte ſagen wir innigen Dank. Beſonderen Dank der 5 A 1 0 9 Hochw. Geiſtlichkeit und den Barmh. Schweſtern, ſowie 1 enen, 2 1 für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von 8 Seelenmeſſen. 6 i Vi N 1 7 er könnte das Viernheim, den 4. Oktober 1938 wenn fs nicht en 8 r e Ole trauernden Hinterblebenen. das bei aller Billigkeit Außerordentliches leiſteti Is pfennig beim Einweichen der Waͤſche richtig angelegt- ſpart Ihnen das Vielfache an Geld und Arbeitskraft: wenn Sie die Waͤſche mit Benko einweichen, brauchen Sie ſich nicht mehr mit Reiben und Buͤrſten ab⸗ 8 uquaͤlen. 5enko nimmt 0 bnen die groͤbſte O 8 Waſcharbeit ab und Nec 5 068 5 f„ ereins⸗Anzeiger Herzinnigen Dan i l 5 5 Turnverein von 1893 1 allen, die unſere treue Verſtorbene, Frau Turner und Turner innenl Unſer dies⸗ 0 f 50 1 1 1 jähriges Schauturnen findet am 30. Oktober et! ha In I 89 ſtatt. Nur noch wenige Tage verbleiben zur 5 geb. Schweinsberger Vorbereitung. Erſcheint deshalb vollzählig 9 auf ihrem letzten Wege begleiteten. Ganz be⸗ und regelmäßig zu den Uebungsſtunden!— dn ſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit, den ehrw. Heute Dienstagabend Männer⸗Turnſtunde. 1 Barmh. Schweſtern, für die liebe aufopfernde Handball: Mittwoch abend Hallentraining: 10 Pflege und für die Kranz⸗ und Blumenſpenden.. Uhr Jugend, ab 8.30 Uhr Aktive. w Viernheim, den 3. Oktober 1938 10 Faſt neue, moderne U Ammer 0 1 i tratze, Die trauernden Hinterailebenen. Belistelle de n e 1 Schoner, ſowie eine Kinderbett f iſctelle 1.80 m groß zu verkaufen. Zimmer 10 GBertholdus Pfenninghſtr. 30 Und Ruehe ful bee d de zu vermieten. 1 u N 3 1 8 1 J Ueber 7 Nat. Auskunftst. f nien ur 33 N 7 OO Paear 4 de! Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils um J 9 Heu Ind. 3, 5 und 8 Uhr, im„Nebſtock“, K. Lamberth, zeigen wir den J 11 0 8 8 N 7 9 fh ſelbſtſchneidernden Hausfrauen und Töchtern, denen das J 2 1 dar 5 3 ee 2 ſſie da J finden Sie bei mir am Lager 7 0 J I 8 6 u verlaufen.* d 949. a 9 Saarſtraße 23 0 t 1 Schwierigkeit t, wie ſie ſich ſpielend leicht und billig gut- J neben der don Empfehle biligſt: d. e eee ee 2 50 DN et, Bananen 8 bea Umarbeitung r F. ee Zeitungs- Fllllbſ- 500 g. 35 Herren-Ulster aus schwe- Ulster-Paletots aus guten 2 arderoben. aſſend au r ſtärkere Figuren wie Eß- und 3 g 2 2 1 i Einmaliger Beach e Kein Kurſus, kein Unterricht. Inſerat[lbb PUben e apfel, ren Ulsterstoffen, in vie · Shetland. Stoffen in soli n Unkostenbeitrag 20 Jig. e eee e e 5 laufend geen Trauben, Ein⸗ len neuen Formen, mit Rük- den grauen Farbtönen, ge-— 8:P.. geben. Daſe 8 8 eee eee, 6 Futterkartoff.—— ken- oder Rundgurt, z. TI. diegene Innenausstattung. h g zu kaufen geſucht.“ Einſchneiden mit Abseite oder ganz auf Die Mäntel sind ganz auf 5 L i b 1 F enn Kunstseide Kunstseide ö 0 ⁊u uh E Uh! ſesfolgei Werdt neue Lefer! im Deutſch Michel itet 75. 59. itet 65. 49. lui 5 gearbeitet 8 8 gearbeitet 00.* u ö uu, 2 Ufter Sicher iſt ein alter gebrauchter Gegenſtand in eee e 7 72 4 4 7 Den Es ct u elne den meiſten Fällen keine große Wertſache 8* mehr. Aber es gibt immer noch jemand, der. lil * 1 ſo etwas gebrauchen kann, und— waram nicht 8 i 0 5 für einige Pfennige eine Kleinanzeige aufge⸗ Tu Wunde 725 a A8 8 die bekannte Zah: 5 Sie, ben? Gebrauchte Gegenſtände bringen auch been 1 10 noch Geld ein. Kleinanzeigen in der„Viern⸗ 1 1 eee 10 heimer Volkszeitung“ ſind billig und erfolg⸗ 10 reich. ö Mannheim. FP 5. 1-4 an den Planken anruf: 233 5446 i Ulku Großes und Neues, ſo können wir ſie uns aus batte Das natürlich nur bei der erſten 950 h⸗ Ange Sen e a nen Fahrt. Bei der zweiten ſchon fühlte man 0 8 ſich bedeutend wohler. Wollte man ganz vor⸗] 100 Jahre Eiſenbahn Potsdam— Berlin deut 2 ex nehm ſein 3 zweite.. mul 155 Ein Feſtſpiel feiert das denkwürdige Jubiläum. at das Doppelte berappen, für die hochſeudale erſte 1 ö in N Klaſſe das Dreifache. dor Am 22. September 100 Jahre Slretle Berlin Bolsdam Her decide dane ee wagen via die Familien-Kurzchronil. 1 2 22 4 umi* 8 Als Stephenſon im Jahre 1814 in England J groſchen konnte man ſich das Abenteuer einer. e 3 5* 2 1 die erſte Lokomotive baute, kam für die Poſtil⸗] Eiſenbahnfahrt leiſten, nachdem man 3 nen Equipagen und ſechs Lokomotiven.. 5. Ergänzung zum Abnenvaß 10 lone der Reiſekutſchen, die gerade jetzt fröhliche[ gefeiert und womöglich ſein Teſtament gema Dieſe Lokomotiven, der ungeheure Stolz da⸗ Der Reichsverband der Standesbeamten dude Auferstehung in Deutſchland feiern. eine bböſe maliger Maſchinenbaukunſt. hatten natürlich] Deutſchlands, der den Abnenvaß zum erſten wen Zeit. Denn die neue Erfindung brach ſich ver⸗ Namen. Blättern wir in der Geſchichte der er⸗ J Male geſchaſſen bat. iſt beſtrebt. dieſe Idee wei⸗ ale dältnismäßig ſchnell Bahn. und ſchon 1826 ſten Eiſenbahnen, dann begegnen uns Lokomo-] ter auszubilden. So entſtand der Abnenſpiegel, a —— die erſte Eiſenbahn zwiſchen Liverpool tiven als„Greiſ“,„Pegaſus“,„Adler“,„Vul⸗ die große Aufgabe des Familienſtammbuches re d Mancheſter gebaut. Im 40 Km. tunden⸗ kan“,„Herkules“, Pruſſia“,„Amerika“,„Mi- wurde mit einem Ahnenpaß vereinigt, und das dn 57 F nerva“,„Jupiter“ und viele andere mehr. Alle] Arbeitsheft für Familienforſchung wurde ber⸗ 10 U eee, Wagen mit 30 Perſonen. Das verhieß dieſe Maſchinen waren gewiß ſolide und vorſich⸗ ausgebracht. Jetzt wurde als Ergänzung zum. 1 en Sortſchritt trotz aller Widerſtände! tig gebaut. Sie müſſen aber doch ziemlich ſtra. J Abnenvaß eine Familien⸗Kurzchronik vorge⸗ grad, 1835 wurde die Verbindung Nürnberg--Fürtb paziert worden ſein bei den Jabrten. denn in 1 legt. Die Eintragungen im Abnenpaß beſitzen* 1 N einem Bericht der Berlin⸗Magdeburger Eiſen⸗ lediglich die Bedeutung einer Zuſammenſtel⸗ 155 80 in Betrieb genommen, 1837.39, wagte man ſich bahngeſellſchaft vom Jahre 1847(man ſiebt. die] lung der urkundlichen Nachweiſe über die Ab⸗ ils, an die 116 Km. lange Strecke Leinzig Dresden Unternehmen ſind immer noch privat) wird er⸗ſtammung. Die Familien⸗Kurschronik geht wei⸗ due und 1838 erhielt Preußen in der Strecke Berlin wähnt, daß der„Adler“, der übrigens erſt ter und will den Ahnenpaß durch erbbiologiſche⸗ L. ee —Potsdam eine erſte Eiſenbabn. 33 Nürnberg—Fürtb und dann Potsdam—Berlin J bevölkerungspolitiſche oder andere Aufzeichnun⸗ 0 0 Freilich. Vater Staat ließ zunächſt ſeine Fin⸗ fuhr, und der„Merkur“ bereits gänzlich er⸗ gen ergänzen. Dadurch ſoll. wie es in dem Vor⸗ en ger von dem„ Teufelskarren Er war vorſichtig neuert werden muß, und daß ſieben Maschinen.] wort beißt, eine Vertiefung des im Ahnenpaß z genug. den Rubm und das Nikko einen Titten, darunter„Pruſſia“ und„Pegaſus“, ſoweit wie⸗ urkundlich ſeſtgelegten ſivppenkundlichen deih geſellſchaft zu überlaſſen. Mit 700000 Talern der hergeſtellt worden ſind, daß ſie als ſteben⸗] Materials erfolgen. Genaue Kenntniſſe and hatte man gerechnet. Kam aber damit nicht aus. de Dampfmaſchinen bei den Brüdenbauten zum von Namen und Daten ſei Grundlage für alle Jae g Es wurden deshalb 5000 Aktien zu 5*. Waſſerſchöpfen zu gebrauchen ſind. Sippenforſchung, niemals aber dürfe der wirk⸗ fü 65g prend, Bellen und deren daß kebevan en er bee e eee e e,, a 1 N i uſtige Eiſenbahn rſonen auf einma er nten. kunde. 5 ö 10„ Lehrlinge des Eiſenbahnausbeſſerungswerkes Anfangsleiſtungen, die ſich unbedingt ſehen ten Familien⸗ und Volkstumspflege. Pflegen 8 u Zehlendorf, Steglitz und Schöneberg na 70 Potsdam, das auch 100 Jahre alt ist, bauen laſſen konnten. Und was aus ihnen geworden könne man aber nur, was man kennt. Aller 115 hörhe lin. Am 22. September 1938 wurde der 5 in bumsriſtiſches Modell des erſten Zuges für iſt, das wiſſen wir alle. War die Eiſenbabn] milienpflege müſſe darum die Familienkun Bauabſchnitt ee fertig un 5 288 2(Weltbild 1 a 255; Peranlteben. 9 E Tür iüni ganze.“ Seſts— 1