56N ö 0 9 0 4 F ˙ 1 13 1— 5 N *I — ꝓꝑ—p 77 Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſchetnungsweiſe: Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 233 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einf ließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Donnerslag G tiernheimer Verkündigungsblatt der RSD AP. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. 9 den 6. Oktober 1938 0 1 SK L hafen 15101 14. Jahrgang Der Führer eröffnet das Winterhiljswerk Ein 80⸗Millionen⸗Volk bekennt ſich zum Cozialismus der Tat Große Kundgebung im Gportpalaſt Veihevolle Stunde nakionalſozialiſtiſcher Einſatbereilſchaft Berlin, 5. Oktober In einer gewaltigen Großkundgebung im Berliner Sportpalaſt eröffnete der Führer am Mittwochabend das Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes, das erſte im neuen Groß ⸗ deutſchland, und dokumentierte damit die überragende Bedeutung dieſes ohne Beiſpiel in der Welt daſtehenden Gemeinſchaftsfeld⸗ zuges einer geeinten Nation gegen Hunger und Kälte. Nach den unvergleichlichen Triumphfahrten durch die befreiten ſudetendeutſchen Gebiete ſchlug ihm nun wieder die überſtrömende Be⸗ geiſterung, glühende Dankbarkeit und Liebe ſei⸗ ner Berliner entgegen, mit denen zuſammen das geſamte 80⸗Millionen⸗Volk der Deutſchen dieſe weihevolle Stunde nationalſozialiſtiſcher Einſatzbereitſchaft erlebte. Hatte der Führer hier an der alten hiſtoriſchen Kampfſtätte der Bewegung vor knapp zwei Wochen erſt unter Unbeſchreiblichen Jubelſtürmen ſein weltge⸗ ſchichtliches Bekenntnis zum Frieden und ſeine unbedingte Entſchloſſenheit zur Rettung der ſudetendeutſchen Brüder offenbart, ſo richtete er jetzt nach der triumphalen Verwirklichung dieſer Worte den aufrüttelnden Appell an ſein Volk, nunmehr auch im Geiſte derſelben unver⸗ brüchlichen Gefolgſchaftstreue mitzuhelfen an dem großen Opferwerk der Ge⸗ meinſchaft, das diesmal in beſonderem Maße den 1d Millionen ins Reich heimgekehr⸗ ten deutſchen Menſchen der Oſtmark und des Sudetenlandes zugute kommen ſoll. Und wieder bekundete ihm die einmütige, leidenſchaftliche Zuſtimmung der mehr als 20 000, die klopfenden Herzens der erhebenden Kundgebung beiwohnen durften, die vorbehalt- loſe Bereitſchaft der dankbaren und glücklichen Nation. So geſtaltete ſich die feſtliche, ernſte Stunde im Sportpalaſt, die Gauleiter Reichs- miniſter Dr. Goebbels mit ſeinem großen Rechenſchaftsbericht über die bewundernswer⸗ ten Leiſtungen der vergangenen Winterhilfs- Wird vom 7. bis 10. Oktober beſetzt Die Beſchlüſſe der Inkernalionalen Kommiſſion Berlin, 5. Okt. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro zu den heu⸗ tigen Beſchlüſſen der Internationalen Kommiſ⸗ ion von unterrichteter Seite erfährt, ſchließt ie Linie, die die deutſche Armee nunmehr zwi⸗ chen dem 7. und dem 10. Oktober zu beſetzen aben wird, u. a. folgende ſudetendeutſchen Ge⸗ biete ein: 2 1 das ſogenannte Kuhländchen mit Neutitſchein, Troppau, Hultſchin(während Mähriſch⸗Oſtrau au 7 dieſer Linie bleibt), den geſamten Schönhengſtguam mit Mähriſch⸗Trübau und wittau, den Weſthang des Adlergebirges mit okitnitz und Gießhübel, das Braunauer Länd⸗ chen, den Streifen ſüdlich des Rieſengebirges mit Trautenau, Gablonz a. N. und Reichenberg, Böh⸗ miſch⸗Leipa, Leitmeritz und Loboſitz, das Kohlen⸗ ebiet von Dux und Brüx, das Saazer Hopfen⸗ and, das Gebiet weſtlich von Pilſen, ohne jedoch die Stadt Pilſen ſelbſt und die Stadt Biſchof⸗ teinitz. eee dem in tſchechiſchem Beſitz verbleibenden Taus gehören zu der in den näch⸗ en Tagen von deutſchen Truppen zu beſetztenden one die folgenden Städte: Bergreichenſtein, interberg, Prachatitz, Bömiſch⸗Krumau; öftlich Gratzen wird die alte Reichsgrenze im Gau Nie⸗ der⸗Donau erreicht. a Nördlich vom Gau Nieder-⸗Donau fallen in das für die deutſche Beſetzung beſtimmte Gebiet u. a.: Neubiſtritz, die Stadt Znaim, die Stadt Mähriſch⸗Krumau, Auſpitz, Nikolsburg und 1. ö Von deutſchen Truppen wird endlich auch am Oſtrand des Nieder⸗Donau⸗Gaues der Ort Engerau auf dem ſüdlichen Donau⸗Ufer gegen⸗ über von Preßburg beſetzt werden. werke eingeleitet hatte, zu einem feierlichen Ge⸗ löbnis, zu einem einzigen gläubigen Treue⸗ ſchwur an den Führer und damit wieder zu einem überwältigenden Bekenntnis zum Natio- nalſozialismus der Tat. Inzwiſchen verſammeln ſich die Ehrengäſte, neben faſt allen Reichsminiſtern das Führer⸗ korps der Partei, die hohe Generalität und die ſonſtigen führenden Perſönlichkeiten des Staates, der Behörden und der Wirtſchaft. Kurz vor 20 Uhr hallen ſchneidige Komman⸗ dos durch das gewaltige Oval der Verſamm⸗ lungsſtätte:„Standarten und Fahnen hoch!“ Schmetternd ſetzt der Badenweiler Marſch ein, und unter ſeinen Klängen marſchieren die ge⸗ heiligten Banner der Bewegung, die heiligen Fahnen des Großdeutſchen Reiches ein, ehr⸗ fürchtig von den Maſſen begrüßt, Und dann kündet von draußen brauſender Jubel das Eintreffen des Führers. Er betritt den Saal, und die Begeiſterung der 20 000 kennt keine Grenzen mehr. Die Hände fliegen empor, die Menſchen ſtehen auf, rufen und winken. Die Herzen fliegen dem Führer entgegen, und der Jubelſchrei wird zu einem brandenden Orkan. In Begleitung des Führers ſieht man neben Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goebbels den von ſeiner Erkrankung wieder geneſenen SA. Obergruppenführer Wilhelm Brückner. Reichsführer) Himmler und den ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Staatsrat Görlitzer. Kaum hat der Führer Platz genommen, da tönt die Halle wider von begeiſterten Sprech— chören„Führer wir danken Dir. Führer wir danken Dir“. Und die Maſſen kennen kein Aufhören, bis ſich ſchließlich der Führer erhebt und mit alücklich leuchtendem Antlitz nach allen Seiten dankt. Einige Sekunden atemloſer Stille. dann be⸗ tritt, von erneutem Jubel empfangen, Reichs miniſter Gauleiter Dr Goebbels das Redner⸗ podium, um ſeinen großen Rechenſchaftsbericht über die Leiſtungen der vergangenen Winter- hilfswerke abzulegen. (Siehe im Innern des Blattes.) Die Beſetzung der II. Zone des ſudentendeutſchen Gebietes iſt nicht ohne Hinderniſſe vollzogen worden, weil meh⸗ rere innerhalb der Zone J liegende Ortſchaften von den Tſchechen nicht pünktlich geräumt wor⸗ den find. Urſache für die Verzögerung iſt die völlige Desorganiſation unter den tſchechiſchen Truppenteilen. Da die tſchechiſchen Soldaten ſeit Tagen keine Verpflegung erhalten haben, neh⸗ men ſie ſie, wo ſie dieſelbe finden. Die Folge iſt ein völlige Ausraubung der deutſchen Ort⸗ ſchaften um Reichenberg. Sie beſchränken ſich dabei nicht auf Lebensmittel, ſondern laſſen auch Wertſachen ſowie Wäſche und Einrich⸗ tungsgegenſtände mitgehen. Auch die Bedro⸗ hungen des Lebens Sudetendeutſcher haben in den noch nicht beſetzten Gebieten nicht aufgehört, Ebenſo werden immer noch Brückenſpren⸗ gungen und andere Zerſtörungen von den undiſziplinierten und teilweiſe führerloſen tſchechiſchen Soldaten durchgeführt. Etſler Miniſterrat in Prag 88 Prag, 6. Okt. Die We neue Prager Re⸗ gierung hielt am Mittwoch ihren erſten Mini⸗ ſterrat ab. Der Miniſterrat wählte Innnen⸗ miniſter Cerny zum Stellvertreter des Vor⸗ ſitzenden der Regierung und genehmigte die Re⸗ den fünf Bataillonen gehört, die nach dert werden ſollen. Schottiſche Garde trifft Vorbereitungen für Beorderung ins Sudetenland In Pribright, London, wurde das 2. Bataillon der Schottiſchen Garde inſpiziert, das zu dem Abkommen von München ins Sudetenland beor⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Prag, 5. Oktober. Staatspräſident Dr. Beneſch iſt, wie amt⸗ lich mitgeteilt wird, am Mittwoch von ſeinem Poſten zurückgetreten. Die Geſchäfte führt in ſeiner Vertretung der Miniſterpräſident, Gene⸗ ral Sirovy. * v. Der Name Beneſch war ebenſo untrenn⸗ bar mit dem Begriff des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates Verſailler Prägung verbunden, wie der des verſtorbenen Präſidenten Maſary!. Es iſt ſeltſam, daß Beneſch, den Maſaryk am Tage ſeines 80. Geburtstages zu ſeinem Nach⸗ folger als Präſident beſtimmte, von großen Teilen des tſchechiſchen Volkes inſtinktiv abge⸗ lehnt wurde, und das, obwohl er durch ſieb⸗ zehn Jahre hindurch als Außenminiſter ſein Land mit der Verbiſſenheit des Politikers Ver⸗ ſailler Prägung vor dem Genfer Forum ver— treten hatte. Der Inſtinkt des tſchechiſchen Vol⸗ kes hatte Recht. Noch nicht drei Jahre vergin⸗ gen, da hatte Herr Beneſch durch eine bru⸗ tale Unterdrückung der nichttſche— chiſchen Volksgruppen, vor allem der Sudetendeutſchen, ſeinen Zwitterſtaat an den London, 5. Okt. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, haben err dem italieniſchen Außenmini⸗ ſter Graf Ciano und dem britiſchen Botſchafter in Rom, Lord Perth, geführten Verhandlun⸗ gen ſich mit der Frage der italieniſchen Teil⸗ nahme an der Regelung des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges und mit der Ratifizierung des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens befaßt. Die Verhand⸗ lungen trügen, wird weiter bekannt, einen vor⸗ bereitenden Charakter und würden weiter fort⸗ 2 Es beſtehe kein Zweifel, daß die freund⸗ chaftliche Atmoſphäre, die durch die Münchener Viermächtevereinbarung gelcaffen ſei, eine große Erleichterung für die Verhandlungen bedeute. Die franzöſiſche Regierung nehme an den Ver⸗ erde deer kidrung über das neue Programm der egierung. handlungen vorläufig nicht teil, werde jedoch Dr. Beneſch verlüßt ſein Amt General Sirovy zu ſeinem Verlreler beſtimmt Rand des Abgrundes geführt. Herr Beneſch war eben ein Politiker und kein Staats- mann. An Stelle weitſchauender Vorausſicht, die den wahren Staatsmann kennzeichnet, trat bei Beneſch Geriſſenheit und Gewiſſenloſigkeit in der Durchführung der von ihm verfochtenen Prinzipien. Beneſch hatte mit ſeiner Annahme, das deutſche Volk werde ſich nie mehr aus den Feſſeln von Verſailles befreien können, Schiff- bruch erlitten. Verſailles ward durch den Mut und die Entſchloſſenheit Adolf Hitlers beſiegt, und Herr Beneſch, der letzte Vater des Verſail⸗ ler Vertrages, mußte fallen. Deutſchland weint dem gefallenen Staatspräſidenten keine Träne nach. Deutſchland iſt aber auch zu ſtolz, in die⸗ ſer Stunde, da das befreite Sudetendeutſchland ins Reich heimkehrt, dem ſcheidenden Präſiden⸗ ten einen gehäſſigen Nachruf zu widmen. Für uns iſt der Abgang des Herrn Beneſch ein Symptom. Mit ihm verſchwindet Verſailles von der Bildfläche, und für die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei wird der Weg frei, ſich eines beſſeren zu beſinnen und Orientierung nach Europa ſtatt nach Sowjetrußland zu ſuchen. Wir hoffen, daß die Tſchecho⸗Slowakei dieſen Weg findet. Engliſch⸗Atalieniſche Einigung Londoner Oplimismus über die derzeifigen Verhandlungen über den Fortgang der Veſpre ungen auf de Laufenden gehalten 1 1 Es ſei möglich, erklärt man hier weiter, daß die Verhandlungen bereits in nächſter Zeit zu einer Einigung führen wür⸗ den. In der letzten Unterredun zwiſchen Graf Ciano und Lord Perth ſeien je enfalls bedeu⸗ tende Fortſchritte zu verzeichnen, ſodaß die Lage optimiſtiſch beurteilt werden könnte. — Die franzöſiſche Kammer iſt am Mittwochabend um 21 Uhr zuſammengetreten, um die Mittei⸗ lung von dem Schluß der außerordentlichen Parlamentsſitzung aus dem Munde des Kom⸗ merpräſidenten Herriot entgegenzunehmen. Einige Minuten darauf hat ſich die Kammer bis zur nächſten Sitzung im November vertagt. Nationale Einatzbereitſchaft Von Ph. Obenauer Es iſt erſt wenige Tage her, da hat das deut⸗ ſche Volk der Welt ein Beiſpiel für die deutſche Einſatzbereitſchaft nach Außen gegeben. Hin⸗ ter dem Wort des Führers ſtand in jeder Stunde der ernſten Tage, die jetzt überwunden ſind, der entſchloſſene Wille der ganzen Nation, dem Füh⸗ rer zu folgen, wohin er ſie auch befehlen möge. Dieſe heroiſche Haltung hat den Führer in ſei⸗ nem Willen und Wirken für Deutſchland derart geſtärkt, daß er die ſudetendeutſchen Volksge⸗ noſſen ohne jegliches Blutvergießen in die große deutſche Heimat zurückführen konnte. War dieſe Haltung der ganzen Nation in einer großen außenpolitiſchen Angelegenheit überaus ruhmvoll, ſo iſt ſie es in einer der wichtigſten innenpolitiſchen Angelegen⸗ heit nicht minder. Wir meinen die Verwirk⸗ lichung des deutſchen Sozialismus, meinen den Gemeinſchaftsfeldzug gegen alle Not, die je einen Volksgenoſſen bedrohen kann, meinen den beiſpielloſen Opfergeiſt und die veſtloſe Einſatz⸗ bereitſchaft der ganzen Nation für das deutſche Winterhilfswerk. Der Führer hat am geſtrigen Abend im Ber⸗ liner Sportpalaſt das Winterhilfswerk für das Jahr 1938/89 mit einem gewaltigen Appell an das ganze deutſche Volk eröffnet. Dr. Goebbels gab, wie in den vorhergehenden Jahren, einen umfaſſenden Rechenſchaftsbericht, aus dem die gewaltigen Leiſtungen dieſes größten ſozialen Hilfswerks der Welt überzeugend hervorgehen. Wiederum iſt es ein gigantiſches Bild geweſen, das Dr. Goebbels vor dem deutſchen Volk er⸗ ſtehen ließ. Die Millionenziffern der Geld⸗ und Sachſpenden geben einen Ueberblick von der rie⸗ ſigen Anſtrengung, die das ganze Volk gegen die Not unternommen hat. Sie ſagen uns aber auch mit klarer Sprache, wie tief die national⸗ ſozialiſtiſche Auffaſſung vom deutſchen Sozia⸗ lismus bereits in die Herzen der ganzen Na⸗ tion eingedrungen iſt. Es iſt nicht notwendig, hier noch einmal auf das gewaltige Zahlenmate⸗ rial einzugehen, das Dr. Goebbels uns gegeben hat. Aber es iſt notwendig, zu betonen, daß oberſtes Prinzip dieſer gewaltigen Leiſtungen die Freiwilligkeit iſt. Solche freiwilligen Taten können nur vollbracht werden, wenn das Volk mit dem Herzen hilft und wenn es ſich der Größe der nationalen Aufgabe, die bewältigt werden ſoll, bewußt iſt. Fünf große Winterſchlachten hat das deutſche Volk auf dieſem Gebiet ſozialer Hilfe ſiegreich geſchlagen und jedes Jahr wird der Kampf mit dem erſten Oktober erneut aufgenommen. Es iſt ein Gemeinſchaftsfeldzug, wie ihn die Welt ein zweitesmal nicht mehr aufzuweiſen hat. Mit jedem Jahr haben ſich uns neue Aufgaben entgegengeſtellt und jedes Jahr wurden ſie im Sturm von der Nation bewältigt. In dieſem Jahr ſind es unſere Volksgenoſſen aus den in die alte Heimat, ins große Vaterland, zurück⸗ gekehrten deutſchen Gebieten— aus Oeſter⸗ reich und aus dem Sudetenland, denen in erſter Linie unſere Jelfende Hand entgegen⸗ geſtreckt wird. Wir wiſſen, wie groß dort die Not geweſen iſt und wiſſen, welche Anforderun⸗ gen an uns geſtellt werden. Unſere Brüder und Schweſtern aus dieſen Gebieten werden ſich im alten Reich geborgen und betreut fühlen. So will es der Führer und deshalb wird ſich die ganze Nation für dieſes Werk einſetzen. Der Appell des Führers, den er am geſtrigen Abend an die ganze Nation richtete, wird begeiſterte Aufnahme und reſtloſe Einſatzbereitſchaft finden. Für den Frieden der Welt, für Ehre und Ruhm des Vaterlandes nach Außen und für die Wohlfahrt des ganzen Volkes nach Innen, ar⸗ beitet der Führer unermüdlich, ſetzt ſich das Volk ein. Führer und Volk leihen einander die Kraft, um ſolche Taten zu vollbringen. Das neue Winterhilfswerk wird deshalb das deutſche Volk wieder auf dem Plan finden. Jedem iſt Gelegenheit gegeben, ſich für die Gemeinſchaft aller Deutſchen zu betätigen. Nur auf dieſem Wege kann jeder Volksgenoſſe einen Teil des Dankes an den Führer abtragen, den wir die⸗ ſem Manne in ſo überaus reichem Maße ſchul⸗ dig ſind. f —äẽ—t—————— Kleine poliliſche Nachrichten Die erſten Kommentare der Pariſer Mit⸗ tagspreſſe ſtellen als das wichtigſte Ergebnis der Abſtimmung in der Kammer den Bruch der Volksfront heraus.— Die Kammer hat ſich auf heute 21 Uhr vertagt. Inzwiſchen iſt auch der Senat heute vormittag wieder zuſammenge⸗ treten. Die Preſſe verzeichnet mit Genugtuung die Bedingungen, die die ungariſche Regierung an Prag geſtellt hat. Reichswirtſchaftsminiſter Funk iſt am Mitt⸗ woch in Iſtanbul eingetroffen. Wie in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen ver⸗ lautet, ſoll die Frage der Ernennung eines neuen Botſchafters in Rom im nächſten Mini⸗ ſtertat erörtert werden, der wahrſcheinlich am kommenden Freitag oder Dienstag der nächſten Woche zuſammentreten wird. In zuſtändigen italieniſchen Kreiſen zeigt man gegenüber der Pariſer Ankündigung einer Beſetzung des franzöſiſchen Botſchafterpoſtens in Rom eine bemerkenswerte Zurückhaltung. Der „Tevere“ ſpricht in dieſem Zuſammenhang von gewiſſen dunklen Kräften in Frankreich, die ſich aus taktiſchen Gründen vorläufig ruhig ver⸗ halten würden, um eine beſſere Gelegenheit ab⸗ zuwarten. Prag ſucht Anſchluß an die Nachbarn Eine Erklärung der neuen Prager Regierung 88 Prag, 6. Oktober. Der Vorſitzende der neuen tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Regierung, General Sirovy, trug am Mittwochabend im Rundfunk eine Regierungs⸗ erklärung vor, in der vor allem die Notwendig⸗ keit eines völligen Umbaues des Staates betont wurde. In außenpolitiſcher Beziehung werde der neue Staat danach ſtre⸗ ben, ein freundſchaftliches Verhält⸗ nis zu allen, beſonders zu den Nachbarſtaaten, herzuſtellen. Im Innern werde die Regierung für eine neue zweckmäßige Organiſation der öffentlichen Verwaltung Sorge tragen, die ſich auf alle ſchöpferiſchen Kräfte des Landes ſtützen könne. Dieſe Organiſation werde im Geiſte einer breiten Dezentraliſation ver⸗ wirklicht werden„die auf der Zuſammenarbeit der zentralen Selbſtverwaltung mit den auto⸗ nomen Landesorganen beruhen werde. Belgrad begrüßt Beneſchs Rücktritt Belgrad, 5. Oktober. „Die Nachricht vom Rücktritt Veneſchs wurde in den maßgebenden politiſchen Kreiſen der ju⸗ goſlawiſchen Hauptſtadt ſchon ſeit Dienstag er⸗ wartet. Sie hat deshalb keinerlei Ueberraſchung ausgelöſt. Als bekannt wurde, daß in der neuen Regierung Krofta durch Chvalkovſky auf dem Poſten des Außenminiſters abgelöſt wor⸗ den war, betrachtete man dies allgemein als ſicherſtes Anzeichen für einen Rücktritt Beneſchs; denn es war bekannt, daß Krofta nur das Werkzeug von Beneſch war. Andererſeits iſt Chvalkovſty in maßgebenden jugoſlawiſchen Kreiſen als ein ſehr ruhiger Mann bekannt, der das deutſche Volk während ſeiner Tätigkeit in Berlin als tſchecho⸗ſlowakiſcher Geſandter achten gelernt habe. Man hofft, daß es ihm ge⸗ lingen wird, die neue Politik einer Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Berlin und Prag durchzuführen, wie ſie früher vergeblich von Belgrad aus immer wieder angeregt wurde. Dem zurückgetretenen Präſidenten Beneſch weint man in Jugoſlawien keine Träne nach. In maßgebenden, der Regierung nahe⸗ ſtehenden Kreiſen kann man es ihm nicht ver⸗ zeihen, daß er bei ſeinem letzten Staatsbeſuch in Belgrad Demonſtrationen gegen die Regie⸗ rung Stojadinowitſch hatte inſzenieren laſſen. Auch weiß man, daß er der geheime Urheber und Unterſtützer der gegen die unabhängige jugoſlawiſche Friedenspolitik gerichteten Angriffe in Paris und vor allem in Genf war. Weiter erinnert man ſich ſehr unliebſam an das an⸗ maßende Auftreten des Herrn Beneſchs im Rah⸗ men der Kleinen Entente, wo er in früheren Jahren die jugoſlawiſchen Vertreter ſtets zu ſchulmeiſtern verſuchte. Die Beſetzung des Abſchnilles III beendel Weiterer Einſatz der Luftwaffe Berlin, 5. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Truppen des Generals der Artillerie von Reichenau haben heute(5. 10.) die Beſetzung des Gebietsabſchnittes Ul beendet. Gleichzeitig ſind weitere Teile der Luftwaffe in die ſudetendeutſchen Gebiete eingerückt. Tſchechen haben Rüäumungsſchwierigkeiten Große Kolonnen ohne Benzin und ohne Verpflegung Eſſen, 6. Oktober. Ein, äußerſt bezeichnender Vorfall, der ſich— von der Menſchenmenge unbeobachtet— am Dienstag während der Feier auf dem Theater⸗ platz in Karlsbad abſpielte, wird der„Natio⸗ nalzeitung“ berichtet. Während der großen Kundgebung erſchien, geleitet von der Feldpo⸗ lizei, ein tſchechiſcher Offizier als Palamantär in einem der Hotels, in dem ein Kommando⸗ ſtab der Wehrmacht untergebracht war. Der Offizier hatte den Auftrag, die deutſche Heeres⸗ leitung um eine Verzögerung des deutſchen Vormarſches zu bitten. da die tſchechiſche Truppe infolge völliger Des⸗ organiſation ihrer Leitung nicht in der Lage ſei, das Gebiet zu räumen. Große Kolonnen lägen ohne Benzin feſt, und die Mannſchaften hätten ſeit Tagen keine Verpflegung mehr. Der Offzier wurde, wie die„Nationalzeitung“ weiter meldet, im Hotelzimmer unfreiwilliger Zeuge der gewaltigen Volkskundgebungen auf dem Karlsbader Theaterplatz, denn vom Fenſter dieſes Zimmer aus konnte er die jubelnden Menſchen ſehen, die dem Führer für ſein Er⸗ ſcheinen und ſeine Worte dankten. Wieder einige ungariſche Ortſchaften geräumt. Budapeſt, 6. Oktober. Sämtliche Nachmittagsblätter berichten in großer Aufmachung von den Freudenkundgebun— gen, die die ungariſche Bevölkerung in dem auf tſchecho⸗ſlowakiſchen Gebiet gelegenen Teil der Donaugrenzſtadt Komorn am Dienstag veran⸗ ſtaltete. Sämtliche Häuſer von Komorn haben nationalen ungariſchen Feſtſchmuck angelegt, und von allen Kirchtürmen weht die ungariſche Trikolore. Zuverläſſigen Meldungen von der Grenze zu⸗ folge ſetzen die Tschechen mit erhöhter Beſchleu⸗ nigung die Räumung der von Ungarn beſiedel⸗ ten Gebiete fort. Die im Tal des Fluſſes Rima gelegenen Ortſchaften ſind vom tſchechiſchen Mi⸗ litär und tſchechiſchen Beamten bereits frei. Nachrichten aus den flowakiſchen und karpa⸗ tho⸗ukrainiſchen Gebieten zufolge herrſcht dort vielerorts große Lebensmittelknappheit. Beſon⸗ ders Zucker und Salz fehlen. Das tſchechiſche Geld will niemand mehr als Zahlungsmittel annehmen. „Dillkommen in Großdeukſchland“ Telegrammwechſel zwiſchen Seyß⸗Inquart und Konrad Henlein. q Wien, 6. Oktober. Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart richtete an Konrad Henlein folgendes Telegramm: „Herzliche Willkommgrüße in Großdeutſchland Ihnen und allen ſudetendeutſchen Landsleuten. Ihr Seyß⸗Inquart.“ Konrad Henlein antwortete mit folgender Depeſche: „Ihre Glückwünſche, lieber Kamerad Seyß⸗ Inquart, haben mich erfreut und ich danke Ih⸗ nen aufrichtig dafür. Heil Hitler! Ihr Konrad Henlein.“ Die nüchſten Aufgaben Europas Münchener Abkommen als Fchickſalswende Je länger je mehr greift in der ganzen Welt die Ueberzeugung Platz, daß die Bedeutung des Friedenswerks von München weit über die Rückführung der Sudetendeutſchen ins Reich hinausgreift. Die gemeinſame Erklä⸗ rung des Führers und Chamberlains über das deutſch⸗engliſche Verhältnis war der erſte Schritt auf dem Wege, der eine europäiſche Wende einleiten kann. Die mutmaßlichen wei⸗ teren Folgen nehmen in der Londoner, Pariſer und italieniſchen Preſſe einen beträchtlichen Raum ein. Die Bereinigung der Spanien⸗ frage, die Ratifizierung des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens. die offiziel⸗ le Anerkennung des italieniſchen Im⸗ veriums durch Frankreich und England, die Wiederaufnahme der deutſch⸗ engliſchen Beſprechungen mit ihrem letzten Ziel, der Regelung der Kolonialfrage, ein Rü⸗ ſtungsübe reinkommen und eine allge⸗ meine europäiſche Wirtſchaftskonferenz ſind die Hauptpunkte dieſer Erörterungen. Aus den Mitteilungen engliſcher und italie⸗ niſcher Blätter läßt ſich erſehen, daß der Duce in München während einer Verhandlungsvpauſe in einem Geſpräch unter vier Augen bei Cham⸗ berlain die Spanienfrage angeſchnitten hat. Muſſolini hat ſeinem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß das bereits zu Oſtern dieſes Jabres abgeſchloſſene engliſch ita⸗ lieniſche Abkommen wegen der unberei⸗ nigten Spanienfrage noch immer nicht in Kraft getreten iſt. Nach denſelben Quellen haben Muſſolini und Chamberlain ihre grundſätzliche Uebereinſtimmung darüber feſtgeſtellt, daß eine möglichſt baldige Beendigung des Spanienkrieges erreicht werden mülſſe. wenn auch die Art und Weiſe der Erreichung dieſes Zieles naturgemäß von. den beiden Staatsmännern nicht ſchon in München näher erörtert werden konnte. In Paris hat zum erſtenmal eine offiziöſe Stellungnahme vertrauenvollere Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſo⸗ wie zwiſchen dem franzöſiſch⸗engliſchen Block u. Italien gefordert. Dies letztere läßt darauf ſchlie⸗ ßen, daß Frankreich mit Italien, am liebſten zu⸗ ſammen mit England, verhandeln, und ſich an das engliſch-italieniſche Oſterabkommen anhän⸗ gen möchte. Im übrigen ſcheint die Wiederbeſet⸗ zung des franzöſiſchen Botſchafter⸗ poſtens in Rom jetzt in die Nähe gerückt. Damit würde ein Zuſtand beſeitigt, der ſchon ſeit bald zwei Jahren die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſtark belaſtet, weil Frankreich im⸗ mer noch ſich nicht dazu bereit finden wollte, in der Beglaubigung für den zu beſtellenden Bot⸗ ſchafter dem König von Italien auch das Prädi⸗ kat„Kaiſer von Aethiopien“ zuzuerkennen, wo⸗ rauf Muſſolini naturgemäß beſtehen muß. Wenn aber Frankreich einen neuen Botſchafter nach Rom entſendet, dann iſt es nicht nur möglich. ſondern auch wahrſcheinlich, daß dieſer verſuchen wird, dem Laval⸗Muſſolin i⸗Abkom⸗ den, das vor dem Abeſſinienkrieg ein enges franzöſiſch-italieniſcheskinvernehmen verbürgen ſollte, eine neue und ſehr ernſthafte Bedeutung zu geben. Die gegenwärtige Anweſenheit des franzöſi⸗ ſchen Botſchafters in Berlin. Francois⸗Pon⸗ cet, in Paris wird in franzöſiſchen Meldungen dahin gedeutet, daß ſie wohl nicht nur mit der weiteren Liquidierung der Sudetenfrage zuſam⸗ menhänge, daß vielmehr allgemein die Mög⸗ lichkeit einer franzöſiſch⸗ deutſchen Vetſtändigung geprüft werde. München ſcheint alſo der Anlaß für eine Umſtellung der franzöſiſchen Außenpolitik werden zu können. Man lieſt in Pariſer Blättern Betrachtungen, die daran anknüpfen, daß eine Neutrali⸗ ſierung des tſchecho ⸗ ſlowakiſchen Staates wahrſcheinlich ſei, daß damit das franzöſiſch ⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Bündnis hinfäk⸗ lig werde, daß auf jeden Fall der geſchwächte tſchecho⸗ſlowakiſche Staat Frankreich keine Hilſe mehr im Angriffsfall bringen könne. Da hier⸗ durch auch der tſchechiſch⸗ ſowjetiſche Pakt zuſammenbrechen würde, deſſen Inkrafttreten ausdrücklich an die Wirkſamkeit des franzöſiſch⸗techniſchen Vertrages gebunden iſt, verlieren dann auch der franzöſiſch⸗ ſowjetiſche Pakt an Bedeutung. Mit der Aufrollung all dieſer Fragen werde auch das franzöſiſch⸗ polniſche Vertragsſy⸗ ſtem einer Ueberprüfung zu unterziehen ſein. — Was liegt bei dieſer ganzen Sachlage näher, als daß Frankreich ſeine politiſchen Kreiſe en⸗ ger ſtatt weiter zieht, indem es ſich mit Deutſchland verſtändigt, deſſen Feſtungs⸗ gürtel es ohnehin nicht mehr zu überſchreiten vermag. So iſt alſo unverkennbar, daß von der Mün⸗ chener Vereinbarung Wirkungen ausgehen kön⸗ nen, die weit über das eigentliche Münchener Geſprächsthema hinausreichen. Der engliſche Premierminiſter hat in einem Geſpräch mit einem Schriftleiter des„Völkiſchen Beobachters“ ſeine Auffaſſung in die Worte gekleidet:„Ich hatte das Gefühl, daß das Sudetenproblem das letzte Hindernis auf dem Wege zu größeren Dingen war.“ Möge er trotz aller beſtehenden und ſicher nicht geringen Schwierigkeiten recht behalten, möge München nicht ein Ende, ſon⸗ dern ein Anfang ſein! Großdeulſchland hilft den zudelendeulſchen Umfangreiche Sofortmaßnahmen des Winter⸗ hilfswerkes— 173 Feldküchen eingeſetzt Berlin, 5. Okt. Von den Sofortmaßnahmen, die das Winter⸗ hilfswerk zur Behebung der erſten Not im ſude⸗ tendeutſchen Gebiet durchführt, geben die nach⸗ folgenden Zahlen eine ungefähre Vorſtellung. Zur Betreuung der Bevölkerung ſind allein 173 Feldküchen und der Hilfszug„Bayern“ ein⸗ geſetzt. An Lebensmitteln verſchiedenſter Art wird ſo⸗ fort die gewaltige Menge von 5 760 00 Kilogramm verteilt, außerdem allein an Kartoffeln 180 000 Kilogramm. An Bekleidungsſtücken werden zunächſt fol⸗ gende Mengen in das Notſtandsgebiet geſandt: Anzüge u. Anzugsteile für Männer 511730 Unterwäſche für Männer 708 000 Socken und Schuhe je 384 000 Bekleidungsſtücke für Frauen 609 000 Anterwäſche für Frauen 1226 000 Schuhe und Strümpfe 857 000 Bekleidungsſtücke für Knaben 379 014 Strümpfe und Schuhe für Knaben 292 028 Bekleidungsſtücke für Mädchen 172 500 Unterwäſche für Mädchen 301 000 Strümpfe und Schuhe je 142 000 Erſter Einkopſſonnkag: 9. oklober Termine für die diesjährigen Eintopfſonntage Berlin, 5. Okt. Der 9. Oktober wird in dieſem Jahre laut Meldung der NSK. zum erſten Male wieder die ganze deutſche Nation um den Eintopf ver⸗ ſammeln. In dieſem Jahre gerade gilt es ganz beſonders, den Millionen Volksgenoſſen Hilfe zu bringen, die nach langen Jahren der Tren⸗ nung und der Anterdrückung, der Not und des Elends zurückgekehrt ſind in die deutſche Volks⸗ gemeinſchaſt. Der harte und erfolgreiche Kampf der Oſtmark⸗ und Sudetendeutſchen wird allen Volksgenoſſen Anſporn und Mahnung ſein, ihnen durch ihr kleines Opfer am Eintopfſonn⸗ tag Hilfe zu bringen und ſie vor Hunger und Kälte zu beſchützen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat folgende Sonntage des Winters 1938/39 als Eintopfſonntage feſtgeſetzt: 9. Oktober, 13. November, 11. Dezember, 8. Ja⸗ nuar, 12. Februar, 12. März. Unmißverſtändliche Nole an Prag Budapeſt will unverzüglich Klarheit haben. Prag, 6. Oktober. Die ungariſche Regierung hat am Mittwoch durch ihren Geſandten in Prag der tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſchen Regierung eine Note überrei⸗ chen laſſen, in der ſie ihrem Erſtaunen darüber Ausdruck gibt, daß ſie die vom Außenminiſter Krofta für den 4. Oktober verſprochene Ant ⸗ wortnote auf ihre Note vom 3. Oktober noch nicht erhalten hat. Die ungariſche Regierung verlangt nunmehr eine unverzügliche Antwort. Weiter wird in der heutigen Note der ungariſchen Re⸗ gierung energiſcher Proteſt gegen die Behand⸗ lung u. die Verfolgungen, denen die Ungarn in der Tſchecho⸗Slowakei ausgeſetzt ſind, eingelegt. In der Note wird darauf hingewieſen, daß ſich die in der Tſchecho⸗Slowakei lebenden Ungarn in Kenntnis der Münchener Beſchlüſſe in einem Zuſtand der Erregung befinden. weil ſie eine Anwendung dieſer Regelung auch auf ihre La⸗ ge erwarten. Unter dieſen Umſtänden wird die ſofortige Einleitung der nötigen Schritte mit allem Nachdruck gefordert. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil! Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1988 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. —— ———— 1 24 ä 1 n Sr p p p p——————————————————— ͤ—ͤ—́ün]é ** r — — SDS Se 22 . Nün⸗ lnchener englische mt atters“ et:„Ich len das größeren ehenden en techt de, ſon⸗ ſt fol⸗ .* gesandt. 179 8 000 1000 9 000 0 000 7000 9014 12 028 72500 1000 2000 let untage Okt. L laut der die A ber⸗ es ganz f Hilſe r Tten⸗ ind des Volks. Kampf d allen 0 eil, pfſonſi⸗ et und 10 und ge des gesetzt: d. N. 2 gabel. bet. littwoch cc ſlo⸗ tte i. detiber nile fe An 1 10 unmebt Weiter en Ke daha 1 in wall 1b f Uigatl eiten ſe eile 1 d ird die * 1 „77 Gigantische Leiſtungsſchau des WSW. dr. Goebbels gibt ſeinen Rechenſchafts bericht— Appell des Führers an das deulſche Voll Dr. Goebbels führte, faſt nach jedem Satz von ſtürmiſcher Zuſtimmung unterbrochen, folgendes aus: „Mein Führer! Sie kommen ſoeben aus dem ſudetendeutſchen Gebiet zurück. Sie haben das befreite deutſche Volk dort begrüßt, und wir ſind am Rundfunk Zeuge dieſes hiſtoriſchen Vorganges geweſen. Unſere Herzen ſind mit Ihnen auf die Reiſe gegangen, umſomehr, als wir in den vergange⸗ nen Wochen und Monaten auf das innigſte An⸗ teil genommen haben an Ihren Laſten, an Ihrer Verantwortung und an Ihren Sorgen. Dr. Goebbels erinnerte an den geſchichtlichen Montagabend vor erſt anderthalb Wochen, da der Führer vom Sportpalaſt aus zur Welt ſprach und ganz kategoriſche Forderungen auf⸗ ſtellte. Er erinnerte daran, wie ſich der Führer damals mit dem Staatspräſidenten Beneſch aus⸗ einanderſetzte, und fuhr fort: „Wenn wir uns heute vor Augen halten, daß Beneſch ſoeben zurückgetreten iſt, dann können wir wohl ohne Uebertreibung ſagen: Selten hat ſich in der Geſchichte in ſo kurzer Zeit eine ſolche Wandlung vollzogen. Sie wiſſen, mein Führer, daß in dieſen Wochen und Monaten das ganze deutſche Volk hinter Ihnen geſtanden hat. Wenn es im Lande noch irgendwo Kritiker gab, ſo ſind ſie in den letzten Wochen zu Ihren glühendſten Bewunderern ge⸗ worden. Das Wort, das zum erſtenmal im Kampf um Oeſterreich im Lande aufflammte, das iſt nun Wirklichkeit: Ein Volk, ein Reich, ein Führer.“ Wie groß muß eine politiſche Idee ſein, die ſolche Wunder vollbringt! Man könnte vielleicht auf den Gedanken kom⸗ men, daß das Winterhilfswerk mit all dieſen Dingen nichts zu tun hätte. Und trotzdem ſteht es mit den politiſchen Vorgängen in innigſtem Zufam m enhang, denn das Winterhilfswerk iſt der Tat gewordene So⸗ zialismus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Hinter den Kanonen unſerer Wehrmacht ſind die Gulaſchkanonen unſeres WSW. ſowohl in Oeſterreich als auch im Sudetenland eingezogen.(Begeiſterte Zuſtimmung.) Die groß⸗ zügige volksſorgeriſche Arbeit, die wir nicht nur in Oeſterreich, ſondern auch im Sudetenland ſo⸗ fort haben einſetzen laſſen, iſt Zeugnis dafür, wie ernſtes uns um den Sozialis⸗ mus unſerer Bewegung und unſeres Reiches zu tun iſt. Rlickjchau auf fünf Jahre Winterhiljsarbeit Wenn wir auf die vergangenen fünf Jahre unſerer Winterhilfsarbeit zurückſchauen, ſo kön⸗ nen wir das mit ſtolzer Befriedigung tun. Ich habe heute wiederum die ehrenvolle Aufgabe, in zwar nüchternen, aber umſo bemerkenswerteren Zahlen Rechenſchaft abzulegen über die Leiſtun⸗ gen des Winterhilfswerkes im vergangenen 5 die Geſamtleiſtung dieſes Vinkerhilfswerkes 1937/38 beträgt 417 169 177,11 Reichsmark, das ſind über 67 Millionen mehr, als das erſte Winterhilfswerk im Jahre 1933/84 erbrachte, und immer noch faſt 9 Millionen Reichsmark mehr als das vorjährige Winterhilfswerk, alſo das von 1936/37 ergab. Damit beträgt der Geſamtertrag ſämtlicher bisher durchgeführten Winterhilfswerke faſt zwei Milliarden Reichsmark. Gigantiſche Zahlen Allein für Nahrungs⸗ und Genußmittel wur⸗ den im Rahmen des Winterhilfswerkes 1937/88 etwa 120 Millionen Reichsmark aufgewandt. In den Sachleiſtungen ſind dabei rund 5% Millionen Doppelzentner Kartoffeln enthal⸗ ten. Das iſt eine Menge, mit der man das ge⸗ ſamte Olympiaſtadion von ſeinen Grundmauern bis zu ſeiner höchſten Umrandung vollſtändig zuſchütten könnte. Die ganze Millionenſtadt Berlin hätte ein Jahr nötig, um dieſe gewaltige Kartoffelmenge zu verzehren. An ſonſtigen Lebensmitteln wurden faſt eine Million Doppelzentner verteilt. Für Kohlen, Holz und Torf für Heizungs⸗ zwecke wurden rund 47 Millionen Reichsmark ausgegeben. Das entſpricht einer Kohlenmenge von 17½ Millionen Doppelzentnern. Wollte man dieſe Menge geſammelt abtransportieren, ſo wären dazu 116 000 Waggons, das ſind rund 2300 Eiſenbahngüterzüge, erforderlich. Wenn dieſe Zugreihe an uns vorbeiführe, ſo müßten wir zehn Tage vor der geſchloſſenen Schranke warten, bis dieſer Transport vorüber⸗ gerollt wäre. 3000 Güterzüge befördern 22,5 Millionen Doppelzentner Insgeſamt hat die Deutſche Reichsbahn ein⸗ ſchließlich der Privat⸗ und Kleinbahnen während des Winterhilfswerkes 1937/38 an Sachgütern des Winterhilfswerkes die gewaltige Menge von 22% Millionen Doppelzentnern frachtfrei be⸗ fördert. Dazu waren 150 000 Waggons oder 3900 Güterzüge notwendig. Die geſamte Menge aber, die die Deutſche Reichsbahn bisher in den Winterhilfswerken 1933/38 frachtfrei befördert hat, beträgt ſogar 188 Millionen Doppelzent⸗ ner. Um dieſe Menge auf einmal zu transpor⸗ tieren, würde man das 1½ fache des geſamten Güterwagenparks von Großdeutſchland benöti⸗ gen. Allein 3,3 Millionen Paar Schuhe wurden ausgegeben Für Bekleidung hat das Winterhilfswerk 1937/38 67. Millionen Reichsmark aufge⸗ wandt, für Gutſcheine und ſonſtige weitere 40 Millionen. In Haushaltungsgegenſtänden und ſonſtigen Sachſpenden wurden mehr als 14½ Mill. RM. angelegt. Was dieſe Zahlen bedeuten, konumt uns erſt richtig zum Bewußtſein, wenn wir uns vorſtellen, daß allein an Mänteln, Anzügen, Kleidern und Wäſcheſtücken mehr als 6 Millio⸗ nen Stück verausgabt wurden, daß mehr als 3,3 Millionen Paar Schuhe, mehr als 200 000 Stück Betten, Matratzen, Möbel, Hausgeräte und über 430 000 Stück Decken und Bettwäſche an bedürftige Volksgenoſſen ausgegeben wurden. Für Theater, Konzerte und Kinos konnten 3137 178 Karten koſtenlos zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Die Zahl der Bücher, Muſikinſtru⸗ mente, Spielſachen, Weihnachtsbäume, Liebes⸗ ſaben und Weihnachtspakete, die verteilt wer⸗ den konnten, beträgt 3 098 767 Stück. In den einzigartigen Feiern unſerer Volksweihnacht konnten faſt 3 Millionen Kinder Anſerer ärm⸗ ſten Volksgenoſſen beſchert werden. 78,5 Millionen für„Mutter und Kind“ Dem Deutſchen„Roten Kreuz“, dem Deut⸗ ſchen Frauenwerk und den Verbänden und Or⸗ 8 der Wohlfahrtspflege wurden aus interhilfswerksmitteln nicht weniger als 17 Millionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ konnten ſo⸗ gar 78½ Millionen RM. zugeſteuert werden. Leiſtungen Für das Tuberkuloſe⸗Hilfswerk wurden 8 Millionen Reichsmark, für die Durchführung der Schulzahnpflege 2,5 Millionen Reichsmark aufgewandt. Anſer Dank an die vielen helfer Am Winterhilfswerk mitgearbeitet und damit den beſonderen Dank der Nation verdient haben ſich 1030 228 Partei- und Volksgenoſſen. Von ihnen war nur der geringfügige Hundertſatz von 0,97 Prozent gegen Gehalt oder Entſchädigung tätig. So konnten die Unkoſten Winter⸗ hilfswerkes auf den niedrigen Stand von nur 8 Prozent der Geſamtſumme gehalten wer⸗ en. f Immer weiteres Sinken der Betreutenzahl Erfreulicherweiſe ſinkt von Jahr zu Jahr die Zahl der Volksgenoſſen, die einer Betreuung durch das Winterhilfswerk bedürfen. Im Winterhilfswerk 1933/34 fielen auf 1000 Einwohner 253 Betreute. Von Jahr zu Jahr wurden es weniger. 1934/35 waren es noch 211. 1935/36 194, 1936/37 161, und im WH W. 1937/38 kamen nur noch 34 Betreute auf je 1000 Ein⸗ wohner. Der Tag der Nationalen Solida⸗ rität 1937 hat 2 422 655.93 RM. mehr er⸗ bracht als der entſprechende Tag des Vorjahres. d. h. alſo 42.79 Prozent mehr. Auch die Eintopfſpenden haben wiederum zu⸗ genommen und zwar gegenüber dem Vorjahr um 1 004 502.38 RM. Bei den Reichsſtraßen⸗ ſammlungen wurden in dem verfloſſenen Win⸗ terbilfswerk über 30 Mill. RM. erzielt. Für die Gebefreudigkeit der deutſchen Volksgenoſſen zeugen ferner 116 141976 verkaufte Abzeichen. Die Maſſenaufträge für dieſe Abzeichen gingen auch diesmal in Notſtandsgebiete und in die typiſchen Gebiete der Heimarbeit. Die im Ausland lebenden Deutſchen haben für das Winterhilfswerk 1937/38 faſt 3 Mill. RM. geopfert das bedeutet eine Erhöhung um 14.78 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Starke Inanſpruchnahme des WoW. durch unſere Volksgenoſſen aus der Oſtmark Die Wieder vereinigung O eſter⸗ reichs mit dem Reich ſtellte uns kurz vor Ab⸗ des ſchluß des vorigen Winterhilfswerkes vor rieſige neue Aufgaben. Aber auch ſie wurden gelöſt. Allein in Oeſterreich wurden ledig⸗ lich in den Monaten von März bis Mai 1938 für Leiſtungen verſchiedener Art 76.5 Mill. RM. aufgewandt. Hier wurden Spenden an Nahrungsmitteln und Kleidung im Werte von mehr als 25 Mill. RM. verteilt. Gutſcheine wurden für mehr als 7 Mill. RM. ausgegeben. Für Speiſungen wurden faſt 6 Mill. RM. an⸗ gewandt. Für die Land⸗ und Heimverſchickung kranker und pflegebedürftiger Kinder konnten faſt 17 Mill. RM. hergegeben werden, für Müt⸗ terverſchickung, für Adolf⸗Hitler⸗Freiplatz⸗Spen⸗ n, ſowie für die Betreuung ehemaliger illega⸗ ler Kämpfer wurde die Summe von 6 Mill. RM. freigemacht. Der Wohnungshilfe, der Schwangeren⸗ und Säuglingsfürſorge, der Ein⸗ richtung von Heimen, Hilfs⸗ und Beratungsſtel⸗ len, ſowie Sondermaßnahmen im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ kamen mehr als 10 Mill. RM. zugute, wobei das vorbild⸗ liche Tuberkuloſe⸗Hilfswerk der NSV. in erheb⸗ lichem Umfang in Erſcheinung trat. Für Ein⸗ zelleiſtungen verſchiedenſter Art endlich wurden weitere 37 Mill. RM. aufgewandt. Auch hier wieder kann ich die erfreuliche Feſt⸗ ſtellung machen, daß die Unkoſten auf außer⸗ ordentlich niedrigem Stand gehalten werden konnten, denn nur etwa 1 v. 5. der geſam⸗ ten aufgewandten Summe wurden von Un⸗ koſten verzehrt. Die erſte gorge gilt nun dem Zudelenlande Vor ganz neue Aufgaben ſtellt uns nun neben der Oſtmark das heimgekehrte Sudeten⸗ land. Hier haben allein im Altreich die Son⸗ deraktionen der NS. bisher ſchon Werte von mehr als 10 Mill. RM. eingebracht, und das Winterhilfswerk hat ſoeben weitere 45 Mill. RM. für das Sudetenland bereitgeſtellt.“ „Das meine Volksgenoſſen, iſt zwar nur ein nüchterner Zahlenbericht, aber welch eine Un⸗ ſumme von Arbeit und Leiſtung verbirgt ſich in dieſen Zahlen! Mit. Stolz können wir behaupten, daß das Winterhilfswerk die größte ſoziale Organiſation der Welt iſt. Als wir dieſes Winterhilfswerk im Jahre 1933 auf Befehl des Führers gründeten, da wußten auch wir noch nicht, welche Ausmaße es binnen eines halben Jahrzehnts annehmen würde. Es erfüllte uns aber mit Stolz. daß Sie mein Führer, uns dieſe Aufgabe anvertraut haben.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Die Männer und Frauen, die hier vor Ihnen ſitzen, ſind Vertreter jener faſt 1 Millionen Helfer im Lande, die während des Winters und vielfach auch während des Sommers Tag für Tag im Dienſte des WH W. und der national⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt tätig ſind. Sie verlangen dafür von Ihnen keinen Dank, ſondern ſie ſind Ihnen dankbar, daß Sie ihnen dieſe Aufgabe übertragen haben.(Stürmiſche Kundgebungen der Zuſtimmung.) Wie in jedem Jahre einmal, ſo ſind ſie auch am heutigen Abend um Sie verſammelt, bereit zum letzten großen Einſatz Sie warten auf die Parole; ſie wollen in Ihrem Auftrage, mein Führer, Sozialiſten der Tat ſein. Geben Sie uns nun Ziel und Weg für die kommende Arbeit. Immer wieder werden ſeine Ausführungen von den Freudenkundgebungen der Maſſen unterbrochen, bis er ſchließlich unter den toſen⸗ den Sieg⸗Heil⸗Rufen ſeine Rede mit den Wor⸗ ten beendet: „Es ſpricht der Führer!“ Als Adolf Hitler an das Rednerpodium tritt, grüßt ihn der zehntauſendſtimmige Chor der Heilrufe. Es iſt der ſtürmiſche Gruß für den Mann, der in dieſen Tagen im Kampf für den Frieden und die Freiheit dieſes Volkes einen gewaltigen Sieg errungen hat. Vor 10 Tagen erſt richtete er von dieſer Tribüne einen letzten Appell an ſeine Nation und die Welt. heute ruft er ſein Volk wieder von hier aus zu einer 7 Bereitſchaft für eine große Friedenstat auf. Nur 30 Minuten ſprach der Führer. Mit hinreißenden Worten gab Adolf Hitler dem ſchönſten und größten Gemeinſchaftswerk, dem WS W. Großdeutſchlands, den Auftakt. Zu Beginn ſeiner Rede gab der Führer jene Pro⸗ phezeiungen dem Gelächter preis, die der Macht⸗ übernahme des Nationalſozialismus vorausgin⸗ gen. Mit Stolz wies der Führer auf die gewal⸗ tige Entwicklung der vergangenen ſechs Jahre hin und betonte, daß das Gelingen dieſes gro⸗ ßen Werkes nur der Geſchloſſenheit des ganzen deutſchen Volkes zu verdanken iſt. Man brauche, ſo erklärte der Führer, nur an die Lage vor ſechs Jahren zu rückzudenken, um zu ermeſſen, was gerade in den letzten entſchei⸗ dungsreichen Tagen erreicht worden ſei. Unter dem Jubel der Tauſende betonte Adolf Hitler, daß er an das Gelingen ſeiner Politik nur glauben konnte, weil er wußte, daß hinter ihm das ganze deutſche Volk ſteht. Ohne dieſe deutſche Volksgemeinſchaft wären alle dieſe Probleme nicht zu löſen geweſen. Mit ernſten und treffenden Worten erteilte der Führer un⸗ ter der ſtürmiſchen Zuſtimmung der Zuhörer allen denen eine Abfuhr, die in Deutſchland noch immer nicht verſtehen wollen und können, welche Kraft zur Löſung dieſer Probleme gehört. Als Adolf Hitler Bento Muſſolini, dem treuen Freund Deutſchlands, für ſeine Hil⸗ ſe in dieſen Tagen dankt, finden ſeine Worte begeiſterten Widerhall, ebenſo als er der bei⸗ den anderen Staatsmänner. gedenkt, die den Ernſt der Stunde erkannt und den Willen zur Verſtändigung bewieſen haben. Ein Sturm der Freude bricht ſich an den Wänden des Sportpalaſtes, als der Führer nun feſtſtellt, daß der größte Dank aber allein dem deutſchen Volk gebühre, und mit Genugtuung darauf verweiſen kann, welche Beſonnenbeit das ganze Volk in dieſen Bei der Triumphſahrt des FP. wollten den Führers durch die ſudetendeutſchen Gebiete elbſt die verwundeten der 30 ernſten Tagen der Bewährung gezeigt habe, in denen es in Deutſchland weder eine Ban⸗ kenkriſe noch Angſtkäufe und ähnliches gegeben habe. Die Stimmung im Sportpalaſt erreicht ihren Höhepunkt, als der Führer verkündet, daß bis zum 10. Oktober alle ſudetendeutſche Gebiete, die uns zugeſichert ſind, beſetzt ſein werden, um dann zu erklären, daß damit eine der lch werſten Kriſen Europas beendet ſe i. Kundgebungen der Freude und der Dank⸗ barkeit ſchlagen ihm entgegen, als der Führer davon ſpricht, daß das kommende Weihnachts⸗ feſt, auf das wir uns alle freuen könnten, zu einem wirklichen Feſt des Friedens werden ſoll. Wieder unterbrechen den Führer Rufe der Zuſtimmung, als er feſtſtellt, daß wir zu der großen Volksgemeinſchaft aber nicht durch einen Zufall gekommen ſeien, ſondern daß ſie, in den Reihen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei geboren, allmählich erſt alle Rei⸗ ben des Volkes erobert habe. Dieſe Volksgemeinſchaft ſei, ſo erklärte der Führer, und der Beifall der Menge beſtätigte ſeine Worte, prakliſch verwirklichler Jozialismus. Worte tiefſten Dankes fand dann der Führer für diejenigen, die im Sudetendeutſchland 20 Jahre lang in ſcheinbar ausſichtsloſer Lage trotz Terror und Unterdrückung zäh an ihrem Glau- ben an Deutſchland feſtgehalten haben. Als der Führer ſeine Eindrücke von ſeiner Fahrt ins befreite Gebiet ſchildert und von der Not und dem Elend der ſudetendeutſchen Bruͤ⸗ der ſpricht, ſpürt man das Mitgefühl der Tau⸗ ſende, die mit Schweigen dieſen Bericht aufneh⸗ men. Und als der Führer davon ſpricht, daß in dieſem Jahre die Hilfe in beſonderem Maße dieſem Gebiet zufließen ſolle, kündet der ſtür⸗ miſche Beifall der Tauſende, daß fein Wille auch der Wille des ganzen deutſchen Volkes iſt. Dann dankt, wieder von dem Beifall der Tauſende unterbrochen, der Führer allen denen, die als namenloſe Helfer im Dienſt des WSW. ſtehen. Es ſei, ſo ſagte der Führer, und die Tau⸗ ſende ſtimmen ihm zu, vielleicht die ſchwerere Aufgabe, den Spender zu mahnen. als einmal zu dieſem Opfer beizutragen. Allen den namen⸗ loſen Helfern gebühre der Dank des ganzen Vol⸗ kes. Wuchtig fallen die Worte des Führers, als er am Schluß ſeine Rede mit hinreißenden Wor⸗ ten an die Opferbereitſchaft des ganzen Volkes appelliert. Während deer weite Raum des Sportpalaſtes und ſeiner Ränge von begeiſterter Zuſtimmung widerhallt, ſpricht der Führer die Erwartung aus, daß das Jahr 1938, das in der deutſchen Geſchichte als ein unvergleichlich ſtolzes verzeich⸗ net werden würde, auch ein Winterhilfs⸗ ergebnis in entſprechender Größe bringen werde. Es müſſe der Ehrgeiz aller ſein, ein monumentales Ergebnis zu erzielen und zu zeigen, daß die Volksgemeinſchaft kein leerer Wahn ſei. Mit dieſem Opfer müſſe ſich das ganze deut⸗ ſche Volk der Vorſehung gegenüber dankbar zei⸗ gen. Nun hat der Führer ſeinen leidenſchaftli⸗ chen Appell an das deutſche Volk beendet; das Winterhilfswerk 1938—39 Großdeutſchlands iſt eröffnet. Ein Begeiſterungstaumel der 20000, die dem Führer immer wieder ihre Liebe und Dankbar⸗ keit entgegenrufen, bricht los und erreicht ſeinen unbeſchreiblichen Höhepunkt, als der Beauftrag⸗ te des WoW., Reichsamtsleiter Silgen⸗ ſeldt, das Siegheil auf den Führer, den Ret⸗ ter der Nation und Begründer des Großdeut⸗ ſchen Reiches, ausbringt. Die Nationalhymnen, mit inbrünſtiger Be⸗ geiſterung von den Maſſen geſungen, bilden den machtvollen Ausklang der gewaltigen Kundge⸗ bung. Doch die ſtürmiſchen Ovationen, die dem Führer beim Verlaſſen des Sportpalaſtes be⸗ gleiten, nehmen noch lange kein Ende. Sie wer⸗ den aufgenommen von den Zebhntauſenden vor den Toren der Kundgebungshalle und pflanzen ſich ſort während ſeiner ganzen Fahrt durch die jubelnde Innenſtadt Berlins bis zum Wil⸗ belmsplatz. Jührer ſehen ließen ſich trotz ſtrö⸗ menden Regens von Tſchechen verwundete Sudetendeutſche an die Straße tragen, damit ſie den Führer begrüßen konnten. (Weltbild Zander⸗Multiplex⸗K.) Ermächligungsgeſeh vom Sena angenommen Auherordentliche Sitzungsperiode beendet Paris, 5. Okt. Der franzöſiſche Senat hat nach kurzer Aus⸗ ſprache und einigen erläuternden Erklärungen des Finanzminiſters das Ermächtigungsgeſetz der Regierung mit 286 gegen 4 Stimmen angenommen. Dieſes Ergebnis wurde von den Senatoren mit langanhaltendem Beifall be⸗ grüßt. Der ſtellvertretende Miniſterpräſident Chau⸗ temps erklärte ſodann die außerordentliche Sitzungsperiode für beendet. Muſſolinis Rolle Was tat der Duce am 28. September? Von unſerer Berliner Schriftleitung Nach einem Bericht des römiſchen Vertreters der DA faßt der Direktor des offiziöſen „Giornale d' Italia“ in einem Leit⸗ artikel noch einmal die Ereigniſſe des 28. Sep⸗ tembers zuſammen, um den beſonderen Anteil des Duce an dem Friedenswerk herauszuarbei⸗ ten. Trotz Chamberlains Bemühungen einer⸗ ſeits und trotz der drohenden Haltung der Kriegsparteien anderſeits habe der Entſchluß Deutſchlands unverrückbar feſtgeſtanden, von 14 Uhr ab Maßnahmen zu einer un⸗ mittelbaren Klärung der ſudetendeut⸗ ſchen Frage zu treffen. Lord Perth habe ſich um 10.30 Uhr im Palazzo Chigi eingefunden, um dem Grafen Ciano mitzuteilen, die Bri⸗ tiſche Regierung lade Muſſolini offiziell ein, ſich perſönlich beim Führer und Reichskanzler um eine Verhinderung der„Excurſion“ zu bemühen. Muſſolini habe von Berlin die Zu⸗ ſage eines Zeitaufſchubes um 24 Stunden er⸗ halten. Lord Perth ſei ein zweites Mal beim Außenminiſter Grafen Ciano erſchienen, um ihm zwei Dokumente zu überreichen; ſie haben eine Botſchaft Chamberlains an Muſſolini mit einem formellen Vorſchlag für eine gemeinſame Beſprechung zwiſchen Muſſo⸗ lini, Adolf Hitler, Daladier und ihm ſelbſt ent⸗ halten, und Muſſolini wurde gebeten, dieſen Vorſchlag zu unterſtützen. Der Duce habe dem entſprochen und Adolf Hitler habe in freundſchaftlichem Geiſte zugeſtimmt. So ſei die Münchener Zuſammenkunft zuſtande⸗ gekommen. Auch hier habe allein Muſſolini ein Dokument vorgelegt, daß die Löſung aller Probleme vorſah und den Weg dazu vor⸗ ſchlug. Dieſes Dokument ſei ſofort als Beſpre⸗ chungsgrundlage angenommen worden. Gayda bemerkt, dieſe„wahre und vollſtändige Ge⸗ ſchichte der Tatſachen“ rücke Muſſolini in das Zentrum des großen Friedenswerkes. Dank für die wellgeſchichkliche Tal Ein Telegramm der Deutſchen Evangeliſchen Kirche an den Führer Berlin, 5. Okt. Die Deutſche Evangelische Kirche hat folgendes Telegramm an den Führer und Reichskanzler gerichtet: „Mit dem ganzen deutſchen Volk dankt die Deutſche Evangeliſche Kirche dem Führer und Reichskanzler für die weltgeſchichtliche Tat der Befreiung der deutſchen Brüder im Sudetenland unter Wahrung des Friedens. Sie grüßte den Führer in unwandelbarer Treue und erfleht den Segen des allmächti⸗ gen Gottes auch fernerhin für S 0er Volk und Reich.“ Präſident Dr. Werner 19 Jahre Lechniſche nolhilfe 54 000 eingeſetzte Nothelfer und 340 000 gelei⸗ ſtete Arbeitsſtunden im Jahre 193738. Berlin, 6. Oktober. In dieſen Tagen blickt die Techniſche Nothil⸗ ſe auf eine 19 jährige Tätigkeit zurück— Aus dieſem Anlaß hat der Chef der Techniſchen Not⸗ hilfe, y⸗ Gruppenführer Weinreich, den Führern und Nothelfern für die geſteigerte Einſatzbe⸗ reitſchaft und insbeſondere denjenigen, die bei großen Hochwaſſerkataſtrophen ihre Einſatz⸗ bereitſchaft wieder unter Beweis ſtellten, ſeinen Dank und ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Nach dem vorläufigen Jahresergebnis ge⸗ langten allein im 19. Tätigkeitsjahr 54000 Not⸗ helſer an 3360 Einſatz⸗ bezw. Arbeitsſtellen zum Einſatz. Die Zahl der geleiſteten Arbeitsſtunden beträgt rund 340000. Der Jahresbericht ſtell! abſchließend feſt, daß die Einſatzbereitſchaft der Techniſchen Nothilfe weiter geſteigert werden konnte. Weiteres Forlſchreilen der Ebro-Afenſive Bilbao, 5. Okt. Die Offenſive der nationalſpaniſchen Truppen an der Ebro⸗Front macht trotz ſchlechten Wetters weitere Fortſchritte. Artillerie und Luftwaffe haben ſeit den frühen Morgenſtunden die feindlichen Stellungen ſtark unter Feuer ge⸗ nommen. Infanterie gelang es, mehrere Stel⸗ lungen der Noten zu erſtürmen. Die Operationen dauern an. Oer Mann Ar 5 227 70 Der selisame Fall des Unbekannten von Vollegno/ Achara unte (1. Fortſetzung) Die Unterſuchung Auf der Hauptpolizei hat man einen tüchtigen Arzt. Dr. Marietto iſt ſein Name. Dem macht man ſo ſchnell nichts vor. Von dem ſagt der Polizeichef ſelbſt, es ſei ein tüchtiger Kri⸗ minaliſt an ihm verloren. Am Morgen des nächſten Tages, es iſt der 23. März 1926, wird der Häftling zur Haupt⸗ Queſtura gebracht. Bereits am Nachmittag läßt ihn Marietto in ſein Zimmer holen. Erſt unterſucht er ihn. Der Mann iſt geſund, zwar ein wenig unterernährt, aber ſonſt iſt alles in Ordnung. „Sie haben am Rücken eine Narbe.“ Der Unbekannte ſchaut den Doktor ratlos an. Marietto ſcheint das gar nicht zu bemerken. „Krank geweſen? Operiert? Was hat denn da gefehlt?“ „Ich weiß es nicht.“ „Na, na, mein Freund; das müßten Sie eigentlich wiſſen.— So ein tüchtiger Schnitt. Gut vernarbt. Gute Arbeit auch. Rippenfell⸗ Entzündung. Was? Erinnern Sie ſich nich!?“ „Ich kann mich nicht beſinnen.“ „Na, ſchön. Dann ziehen Sie ſich an.“ Der Doktor Marietto kneift die Augen zu einem ſchmalen Spalt zuſammen. Das macht er immer dann, wenn er die Menſchen, ihr Ge⸗ baren, ihre Geſten muſtert. Aber er entdeckt bei dem Fremden nichts, das ihn ſtutzig macht; das ihm verrät, daß der Mann da eine Komödie ſpielt. Trotzdem wird er zunächſt den Gedanken nicht los:„Sie wollen alſo nicht wiſſen, wie Sie heißen?“ Der Mann macht eine hilfloſe Geſte. Ma⸗ rietto ſchiebt ihm Papier und Bleiſtift hin: „Wie ſchreiben Sie, wenn Sie Ihren Namen ſchreiben müſſen?“ Das iſt eine plumpe Falle. Ein Mann, der ſolches Theater ſpielt, fällt darauf nicht herein. Das weiß natürlich Marietto auch, aber er ver⸗ folgt damit einen ganz anderen Zweck. Schiebt jetzt der Mann das Papier und den Bleiſtift ſo⸗ fort zurück und macht nicht den geringſten Ver⸗ ſuch, ſeinen Namen niederzuſchreiben, dann weiß der Doktor, daß hier der Verſtand des Mannes arbeitet, daß er wohl ſchreiben könnte, aber daß er nicht will, weil ſeine Logik ſofort entdeckt: Das iſt eine Falle! In die tappſt du nicht! Haſt ihn vergeſſens Erinnerſt dich nicht! Du kannſt ihn folglich nicht ſchreiben. So muß der Mann jetzt handeln, wenn er ſimuliert. Aber er handelt nicht ſo. Er ſchiebt den Block und den Bleiſtift nicht fort. Es iſt, als ob er plötzlich begreift, was man von ihm will. Die Hand ſoll eine Bewegung ausführen, bei der das Gehirn nicht kontrolliert, eine Be⸗ wegung, die die Hand von ſelber ausführt, weil ſie ihr geläufig iſt. Geſpannt ſieht Doktor Ma⸗ rietto zu, wie der Fremde ſich müht, den Rhyth⸗ mus der Hand zu ſeiner eigenen Unterſchrift zu finden. Er läßt ihm lange Zeit. Doch alle Mühe iſt umſonſt. Das iſt die erſte Breſche, die der Unbekannte in das Mißtrauen des Arztes geſchlagen hat! Trotzdem iſt Marietto nicht überzeugt. Wie, wenn der Mann das Experiment des Arztes und ſeine wahre Abſicht ſofort durchſchaut, wenn er das lange Suchen nach dem„Gedächtnis der Hand“ bloß geſchauſpielert hätte? Dann wäre er raffiniert, noch mehr als das, dann wäre er mit allen Waſſern gewaſchen. Das ſetzt wie⸗ derum Intelligenz voraus, ſehr hohe ſogar. Aber die Probe davon iſt jämmerlich. Das Verhör Nun verſucht es Marietto von einer anderen Seite:„Wollen Sie nicht lieber vernünftig ſein? Es iſt doch der Polizei ein Leichtes, her⸗ auszubekommen, wer Sie ſind.“ 5 Der Unbekannte hört aufmerkſam zu, ſcheint einzuſehen, willig zu ſein. Marietto redet ihm weiter zu: N „Warum verſchweigen Sie uns Ihren Na⸗ men? Haben Sie denn ſo viel Angſt vor Strafe?“ Der Fremde ſchüttelt den Kopf. „Mir ſcheint aber doch. Gewiß, es iſt immer eine verwerfliche Sache, zu ſtehlen, ſchon gar eine Urne vom Friedhof. Aber ſo ſchlimm wird die Beſtrafung nicht ausfallen, daß Sie uns deswegen ſolche Geſchichten vormachen.“ „Ich mache Ihnen nichts vor.“ Marietto lehnt ſich zurück und ſagt plötzlich beſtimmt:„Sie fürchten etwas anderes! Sie fürchten, wenn wir Ihren Namen erfahren, daß wir dann hinter andere, ſchwere Verbre⸗ chen kommen, die Sie begangen haben!“ Der Unbekannte bleibt ungerührt. Verſtänd⸗ nislos ſieht er den Doktor an. Marietto gibt nicht nach:„Sie müſſen doch irgendwo wohnen, Verwandte haben, Bekannte. Wo waren Sie zuletzt?“ „I ch Der Mann ſtudiert in ſich hinein: kann mich nicht erinnern.“ „Irgend etwas muß Ihnen doch geläufig 25 Wiſſen Sie denn wenigſtens, wo Sie jetzt ſind?“ „Auf der Queſtura.“ „Warum?“ „Weil ich geſtohlen habe.“ ä „Was?“ „Eine Urne.“ „Wo?“ „Auf dem Friedhof.“ „Was wollten Sie damit?“ „Ich weiß es nicht.“ Der Diebſtahl der Urne war geſtern. Daran alſo kann der Mann ſich erinnern. Wenn aber ſein Gedächtnis ſo verſagt, daß er nicht einmal den eigenen Namen weiß, kann er dann wiſſen, was geſtern war? N Wo beginnt bei ihm der Gedächtnisſchwund? Wo hört er auf? Die Wiſſenſchaft kennt keinen Fall, den ſie gegenüherſtellen kann, aber das beſagt noch nichts. Wo ſteht geſchrieben, daß ſie jede Krankheit kennt? Kann der Fall des Fremdlings nicht etwas Neues ſein? Es kann, es kann aber auch nicht. Dabei iſt noch nicht einmal erwieſen, ob der Fremde eie Kranker oder ein Verbrecher iſt und ein raffinierter Schauſpieler dazu. (Fortſetzung folgt) Ein beiſpielhaftes Schickſal Bie der Freikorpsmann Willi Liebel für die Freiheit der heimat fiel Wallern, 5. Oktober. Nicht alle, die von Haus und Hof, von Frau und Kind, aus ihren ſudetendeutſchen Dörfern und Städten vertrieben wurden, werden die Berge der Heimat wiederſehen. Noch vermag niemand zu ſagen, wie viele es ſind, die ihr Le⸗ ben für die Freiheit der Heimat gaben. Noch weiß es die Mutter Lie hels aus der klei⸗ nen Stadt Wallern im Moldaulande nicht, daß ſie ihren Sohn nicht wiederſehen wird. Es iſt ein verdammt ſchwerer Weg, den ſein Kame⸗ rad, der Freikorpsmann Franz Bubl heute gehen muß, um der Mutter die Schreckensnach⸗ richt zu überbringen und ihr vom Schickſal ihres einzigen Sohnes zu erzählen. Die Flucht über die Moldau Es war am 18. September, als ſie vor den tſchechiſchen Gendarmen aus Wallern fliehen mußten, der Bubl Frans, der Liebel Willi und der Sitter Thomas, weil ſie beim Diviſionsge⸗ richt in Pilſen wegen„Hitler⸗-Provokation“ an⸗ geklagt waren und nun abgeurteilt werden ſoll⸗ ten. Abends, kurz nach 19 Uhr, als die erſte Dämmerung ins Tal fiel, trafen ſie ſich außer⸗ halb der Stadt und nahmen die Flucht in Rich⸗ tung Heidmühl, nach der deutſchen Grenzſtation auf. Dazu mußten ſie aber über die Moldau hinwegkommen. Kurz vor Mitternacht hatten ſie auf einſamen Waldwegen die Flußniederung erreicht, doch eine Ueberquerung der tſchechiſchen Befeſtigungszone, die mit ſtarken Baum⸗ und Drahtbinderniſſen durchſetzt war, erwies ſich als unmöglich, weil die tſchechiſchen Poſten außer⸗ ordenklich eng ſtanden und daher jedes Geräuſch in der totenſtillen Nacht gehört hätten. Es ging alſo wieder zurück. Mit tiefer Niedergeſchlagenheit traten ſie den Rückweg an und verbargen ſich am Tage in den Wäldern. Da kam doch der Steinmetz⸗Bubl auf den Einfall einer geſchickten Täuſchung. Es ge⸗ lang ihm, in der folgenden Nacht noch einmal ſeine Wohnung und ſeine Werkſtatt in Wallern zu erreichen und ſein Steinmetzhandwerkszeug zu holen. Damit ausgerüſtet gingen die drei nun am nächſten Tage über die Seumer⸗Brücke und gaben bei der Kontrolle durch die tſchechi⸗ ſchen Poſten vor, in Böhmiſch⸗Röhren einige Steinmetzarbeiten verrichten zu müſſen. Die Liſt 055 die weitere Flucht Nan ang. Sie wurden im Reich nun in das Flücht⸗ lingslager 120 nach Langquaid in der Nähe von Regen gebracht. Kämpfer für die Heimat Hier verblieben ſie, bis einige Tage darauf das Sudetendeutſche Freikorps aufgeſtellt wurde. Da war es für die drei Kameraden aus Wal⸗ lern höchſte vaterländiſche Pflicht, in die Reihen der aktiven Kämpfer zu treten. In der Nacht vom 22. auf den 23. September traf das Korps, dem Bubl, Liebel und Sitter angehör⸗ ten, in Bayriſch⸗Eiſenſtein am Fuße des Arber ein. Hier lagen ſie als bewaffneter Wall an der Grenze, bis wenige Tage darauf, am Abend vor dem Einmarſch der deutſchen Truppen in die erſte Beſetzungszone, ein raſendes Maſchinen⸗ gewehrfeuer der Tſchechen von jenſeits der renze auf ſie eröffnet wurde. Die Tſchechen hatten wohl in Erfahrung gebracht, daß ſude⸗ tendeutſche Freikorpsmänner ihnen gegenüber⸗ lagen. Das hatte ihre ganze Wut herausgefor⸗ dert, die ſich nun in blindem Maſchinengewehr⸗ feuer austobte. Aber die Männer des Freikorps waren die letzten, die ſich dieſe Herausforderung hätten ge⸗ fallen laſſen. Sogleich ſetzte man zum Gegen⸗ ſtoß gegen Böhmiſch⸗Eiſenſtein an, und es ge⸗ lang den ſudetendeutſchen Freikorpsmännern, das Zollamt, den Bahnhof, die Poſt und die Gendarmerieſtation in ihren Beſitz zu bringen. Als aber am Nachmittag reguläres tſchechiſches Militär, mit allen Waffen ausgerüſtet und ſo⸗ gar von einem Flieger unterſtützt, gegen die Freikorpsmänner vorging, da mußten ſie ſich nach tapferer Gegenwehr zurückziehen. Eine Gruppe, darunter die drei Wallerer, wurde in einem Haus umſtellt. Bubl und Liebel retteten ſich durch einen Sprung aus dem Fenſter und wandten ſich, ſchwer verfolgt, der Reichsgrenze zu. Da fiel aus nächſter Nähe ein Schuß. Willi Liebel ſank mit einem Aufſchrei in ſich zuſam⸗ men, am anderen Morgen fanden ihn ſeine Ka⸗ meraden, vollkommen ausgeraubt, an einem Heuſchober tot liegen. Ein weiterer Kamerad, der einen Knieſchuß erhalten hatte, war beim Verbinden aus unmittelbarer Nähe erſchoſſen worden. Man ſah an der Einſchußſtelle deutlich Zeichen der Verbrennung. So dicht war ihm das Gewehr an den Kopf geſetzt worden. Die Freikorpsmänner trugen ihre toten Kameraden nach Bayriſch⸗Eiſenſtein hinunter, wo ſie am Samstagnachmittag feierlich beigeſetzt wurden. Es iſt ſymbolhaft, daß Willi Liebel in dem gleichen Augenblick erſchoſſen wurde, in dem die erſten deutſchen Truppen zur Befreiung ſeiner Heimatſtadt Wallern über die Grenze gingen. So wuchs zur gleichen Stunde aus dem für Heimat und Vaterland geopferten Leben der Sieg. Das Blut der Freikorpsmänner iſt nicht vergeblich gefloſſen. Die Heimat iſt frei. Der Name Liebel aber wird fortleben, in⸗ dem der Heimatfrontſturm Wallern in Zukunft „Sturm Liebel“ heißen wird. An der Bahre des Freiheilshelden Liebel Tauſende Sudetendeutſcher ehrten den Kämpfer Friedberg, 5. Oktober. Ueber dem Böhmer ⸗Wald⸗Horſt Friedberg wehen die Trauerfahnen. Die Bebölkerun nimmt Abſchied von dem Freikorpsmann Liebel, der von den Tſchechen am 27. September in Kugl⸗Wald erſchoſſen wurde. „Kameraden haben den Toten am Morgen in die befreite Heimat übergeführt. Liebel hat an der Befreiung ſeines Landes mithelfen dürfen. Darum iſt es nicht nur eine tiefe, ſondern auch ſtolze Trauer, die die vieltauſendköpfige Menge auf dem Marktplatz in Friedberg erfüllt. In⸗ mitten der Grauhemden ſteht der Sarg mit dem Leichnam des erſchoſſenen Freiheitskämpfers. Das Hakenkreuz und der Stahlhelm bedecken den Sarg. Dann ſetzt ſich der Trauerzug in Bewegung. Freikorpsmänner, Jungturner im Grauhemd und SA.⸗Männer aus dem benachbarten Gau Ober⸗Donau geben dem ſudetendeutſchen Blut⸗ zeugen das letzte Geleit. Tauſende von Volks⸗ genoſſen, die aus den entfernteſten Walddörfern herbeigekommen ſind. ſäumen die Straßen. durch die der Sarg getragen wird, und grüßen den Toten mit dem Deutſchen Gruß. Dann wird der Sarg herabgelaſſen. Vor dem Grabhügel, der über und über mit Kränzen und Blumen geſchmückt iſt und vor dem die Freiheitsfahnen des Großdeutſchen Reiches auf⸗ geſtellt ſind, bringen ſudetendeutſche Männer die letzten Grüße Konrad Henleins. Das Lied vom guten Kameraden und die Lieder der Deutſchen wurden ſelten mit ſolcher Inbrunſt geſungen wie an dieſem Tage. Orkanarliger herbſiſturm Unzählige Fiſchernetze zerſtört— Mehrere Schiffe geſtrandet Kopenhagen, 6. Oktober. Der erſte Herbſtſturm, der ſeit zwei Tagen mit kurzen Pauſen über Jütland wütet, hat überall beträchtlichen Schaden angerichtet. Beſonders heimgeſucht wurde die däniſche Fiſche⸗ rei in allen Gewäſſern vom Oereſund bis zur Nordſee. Auf der Strecke von Frederikshaven nach Skagen ſind durch den Orkan ſo gut wie alle ausgelegten Netze zerſtört worden, ſo daß die Netzfiſcherei hier für dieſes Jahr praktiſch unmöglich gemacht wurde. Auch die Fiſcher von ngeland wurden ſchwer betroffen. Der Wert der verloren gegangenen Netze an der Oſtküſte dieſer Inſel iſt ebenfalls ſehr hoch, und hierzu kommt die Ausſchaltung vom Herbſtfang. 4 5 Staatshilfe wird als unumgänglich ange⸗ n. f In dem Sturm ſind in den Gewäſſern um Dänemark auch mehrere Schiffe verſchiedener Nationalität geſtrandet und einige kleinere Fahrzeuge untergegangen. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Aus verſchie⸗ denen Häfen, ſo aus Fredericia und Sonder⸗ burg, wird gemeldet, daß die ganze Flotte der noch nicht an Land gebrachten Segel⸗ und Mo⸗ torboote durch die Sturmflut der beiden letzten Tage in Trümmer geſchlagen wurde. Auch an der ſchwediſchen Küſte des Oereſun⸗ des hat der Sturm heftig gewütet, ſo vor allem in Helſingborg, wo der große Brücken⸗ kran umgeworfen wurde. Spyort vom Tage Nafionalmannſchaft gab 3 Pl. ab Oſtmarks Amateurboxer verloren 3:13 in Wien Auf der Rückreiſe vom Budapeſter Länder⸗ kampf machte die deutſche Nationalſtaffel am Dienstag in Wien halt und trat im ausge⸗ zeichnet beſuchten Zirkus Renz der Oſtmark⸗ Staffel gegenüber. Es gab mitreißende Kämp⸗ ſe, die im Geſamt mit einem eindeutigen Sieg der Nationalmannſchaft mit 13:3 Punkten en⸗ deten. Lediglich im Weltergewicht gab der Wuppertaler Herchenbach eine mäßige Vor⸗ ſtellung und überließ dem Wiener Bedrich die Punktentſcheidung, bei der noch eine Verwar⸗ nung des Wuppertalers mitſpielte. Schöneber⸗ ger trat im Federgewicht wegen ſeiner Ver⸗ letzung nicht an, weshalb der Wiener Jaro für ihn einſprang, aber ſeinem Landsmann Mathä einen Punkt überließ. Sonſt ſiegten die„Natio⸗ nalen“ auf der ganzen Linie. Erila Junghanns ſpringk 6,07 m! Mit einer ganz hervorragenden Leiſtung wartete die Naumburgerin Erika Junghanns auf der Hamburger Frieſenkampfbahn auf. Sie ſprang 6.07 Meter weit und überbot damit den Weltrekord der Japanerin Hitomi mit 5.98 Me⸗ ter und auch die noch nicht anerkannten Weiten der Polin Walaſiewicz von 6.05 Meter und 6,04 Meter. Der Sprung von Erika Junghanns, die mit 5,68 Meter bisher an achter Stelle der deutſchen Rangliſte ſteht, war völlig einwand⸗ frei, doch war kein vollſtändiges Kampfgericht zur Stelle. Die Naumburgerin ſprang am Dienstag nacheinander 5.69, 5,90 und 6,07 Mtr. Zporkneuigkeilen in Kürze Wiens Kunſtturner haben auf eine Beteili⸗ gung an dem Dreiſtädtekampf Berlin—Ham⸗ e eee verzichtet, da ſie ſich noch nicht ſtark genug fühlen, um in einen auf ſo hoher Stufe ſtehenden Kampf eingreifen zu können. Es bleibt alſo bei Berlin Hamburg- Leipzig. Dem MSV. Darmſtadt wurden jetzt auch die in der Handball⸗Gauklaſſe Südweſt erzielten Punkte aberkannt. Tura Ludwigshafen und SV. 98 Darmſtadt konnten dafür ihrem Punktkonto je zwei Punkte gutſchreiben. r 2 0 D . — Etappen liase Urheber- Rechtsschutz: Roman- Verlag Greiser · Rastatt (23. Fortſetzung) Oder ſollte ihr das aues gleich ſein, wenn nur er geſchädigt wurde? Woher plötzlich dieſer Haß in ihren Augen? Angſtvoll ſtarrte er ſie an. „Du gräßlicher Mörder!“ klagte ſie ihn an.„Meinen armen Pieter haſt du erſäuft!“ Erleichtert atmete Ferdinand auf. Das alſo glaubte ſie, darum ging es. Sie wußten alſo nicht, was in dem Paket geweſen war. „Haſt du das getan oder nicht?“ fragte Hein lauernd. Er wußte, daß Ferdinand leugnen würde. Und mit Recht! Aber er war gewillt, ihn trotzdem für überführt zu erklären. Ferdinand aber dachte gar nicht daran, zu leugnen. Von zwei Übeln wählte er das kleinere. Mochten ſie ruhig glauben, daß er den Kater beſeitigt hatte! „Ja, das habe ich getan!“ geſtand er alſo. Mit offenem Mund ſtarrte ihn Hein an. „Da bin ich aber platt!“ entfuhr es ihm, aber ſchnell beſann er ſich und griff zum Trinkbecher.„Klingelinge⸗ ling! Der Mörder hat geſtanden! Der hohe Gerichtshof zieht ſich einen Moment zur Beratung zurück.“ Ec verzog ſich ſchleunigſt in die Küche. Ferdinand aber ließ mit Gleichmut die Pfuirufe und Vorwürfe Maries über ſich ergehen. * Sorgfältig ſchloß Hein die Küchentür hinter ſich. Es war höchſte Zeit, daß er wieder einmal nach ſeinen Braten ſah. Er öffnete die obere Röhre. Der Haſen⸗ braten war gut. Er begoß ihn noch einmal und ſchob ihn zurück. Dann holte er den Braten aus der anderen Röhre hervor. Auch der war gut! „Na alſo! Da biſt du ja“, brummte der Hein.„Da hat der Haſenbein ſicher einen Bruder von dir er⸗ wiſcht!“ Er tat den Braten in die Schüſſel, die für den Herrn Major bereitſtand und ſchloß dieſe mit dem dazuge⸗ hörigen Deckel. So, nun konnte der Ferdinand gleich ſeinen Braten mitnehmen! Aber zunächſt mußte die Gerichtsverhandlung be⸗ endigt werden. Im Zimmer war es inzwiſchen heiß hergegangen. Marie hatte ſich über Ferdinands vermeintliche Schand⸗ tat noch nicht beruhigt. „Klingelingelingeling!“ machte Hein mit dem Trink⸗ becher.„Ruhe im Saal! Sonſt laſſe ich räumen!“ Er wartete ein Weilchen, bis Ruhe eingetreten war. Dann ſtellte er ſich in Poſe und verkündete feierlich: „Der hohe Gerichtshof erklärt den Angeklagten auf Grund ſeines Geſtändniſſes für ſchuldig!“ 5 Abermals machte er eine Pauſe, dann wandte er ſich an Ferdinand: „Gefreiter Haſenfuß! Die Strafe kannſte wählen: willſte'ne ordentliche Abreibung beziehn oder willſt⸗ lieber'in paar Buddel Wein ausgeben?“ Die Wahl war Ferdinand nicht ſchwer. „Dann ſchon lieber Wein!“ erklärte er.„Wieviel ſoll's denn ſein?“ „Für jeden eine Pulle!“ beſtimmte Hein und begann zu zählen:„Eins... zwei... drei... vier.. fünf!“ Er zeigte dabei zuerſt auf ſich, dann auf Marie, auf Franz, auf Klaus und zuletzt wieder auf ſich. Fervi⸗ nand wollte gegen dieſe Zählweiſe ſchon Einſpruch er⸗ heben, aber er beſann ſich eines Beſſeren. „Fünf Flaſchen!“ wiederholte Hein.„Und zwar von derſelben Sorte, die uns der Major geſchickt hat! Die iſt nämlich nich ohne!“ a g „Stimmt, die iſt nicht ohne!“ nickte Franz beifällig. Hein krempelte ſeine Mütze wieder um und band ſeine Schürze wieder richtig vor. „Der Gerichtshof iſt geſchloſſen!“ Ferdinand fiel ein Stein vom Herzen. Er ſtand auf. „Alſo gemacht! Den Wein bekommt ihr!“ verſprach er und füate hinzu: Er koſtet mich nicht viel!“ „Verſtehe!“ nickte Hein ſachverſtandig und machte eine nicht mißzuverſtehende Handbewegung.„Fünf Minuten Angſt und ein Griff!“ Ferdinand grinſte und wollte ſich verziehen, aber Hein winkte ihm. f „Bleib mal, halt! Komm mit in die Küche! Kannſt gleich für deinen Major den Haſenbraten mitnehmen!“ Die beiden verſchwanden in der Küche. Hein nahm den Deckel von der Bratenſchüſſel und ließ Ferdinand einen Blick hineintun. „Mir läuft das Waſſer im Munde zuſammen!“ Ferdi⸗ nand ſchmatzte begierig. „Gib mir ja acht, daß du nich erſäufſt!“ ſpottete Hein, und fügte anzüglich hinzu:„Ich meine, wie die Katze im Kanal!“ Er deckte die Schüſſel wieder zu, die Ferdinand nun vorſichtig aufnahm. a „Tut mir nur leid, daß ich nich'n Stück für uns dabehalten habe!“ heuchelte Hein.„Aber man iſt ja immer zu ehrlich. nöch?“ „Mahlzeit wunſchte Ferdinand froniſch und wandte ſich zur Tür. „Hau ab, Menſch! Aber'n büſchen dalli!“ brüllte Hein ihm nach, daß er beinahe die Schüſſel hätte fallen laſſen. Mit einer gewiſſen Genugtuung trug Ferdinand ſtolz den Braten durch das Zimmer, den Braten, der ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre! Er kam ſich vor wie ein Sieger. Höhniſch blickte ihm Hein nach. Da zog er hin, der Kruttel. ſpasierte blind in die Falle, nachdem er ſelber durch ſeine vuge die letzte Gefahr, die Heins Plan drohte, beſeitigt hatte! Franz und Klaus ſahen mit neidiſchen Blicken Ferdi⸗ nand kommen. Ihren Haſenbraten, auf den ſie ſich geſtern abend ſo gefreut hatten, trug er davon! „Na, Franz!“ rief Hein.„Wennſte noch mal dran riechen willſt!“ Ferdinand ging mit der Schüſſel auf Franz zu. „Verſchwinde!“ fuhr Franz ihn ärgerlich an. „Da geht er hin, unſer Braten!“ ſeufzte Klaus. Ferdinand machte, daß er aus dem Zimmer kam. „Grüß den ollen Blindgänger von mir!“ rief Hein ihm noch in der Tür nach.„Er ſoll ſich den Haſen gut ſchmecken laſſen!“ „Der wird ihm wohl ſchmecken!“ rief Ferdinand zurück. Hein ſchloß die Tür hinter ihm. Vergnügt muſterte er Franz und Klaus, die mit verdroſſenen Geſichtern beim Tiſch herumſtanden. Marie hatte ſich mit dem Schickſal ihres Pieter ſcheinbar abgefunden, denn ſie fragte Franz lachend, warum Hein eigentlich den Major immer Blindgänger nenne. „Weil er ein ſo ſchwerer Brocken iſt und nicht kre⸗ pieren will!“ gab Hein ſelber die Erklärung. Nur Marie lachte. Klaus ſetzte ſich mit einem Achzen auf das Kanapee. Franz ſchluckte und ſuchte nach Worten, wie er Marie nun endlich am beſten den ent⸗ ſchwundenen Haſenbraten beibringen könnte. „Und nu frißt der dicke Blindgänger auch noch den ſchönen Haſenbraten!“ ſagte Klaus mißgünſtig und ſchlug das Thema an, das Franz ſoviel Kopfzerbrechen machte. l „Laß ihn doch!“ meinte die ahnungsloſe Marie.„Wir haben ja auch nen Braten!“ „Wir?“ ſtaunte Klaus.„Nee!“ „Aber der Franz hat mich doch eingeladen, und Tante hat oben ſchon alles zum Eſſen vorbereitet!“ widerſprach Marie. f a Franz wurde feuerrot. Das waren glühende Kohlen auf ſein ſchuldiges Haupt! Warum hatte er auch nicht früher den Mund aufgetan! Er fühlte die ſchadenfrohen Blicke Heins, der, die Hände in den Hoſentaſchen, munter pfeifend durchs Zimmer ſchlenderte. „Ja, ja, eingeladen hab' ich dich!“ brachte Franz zögernd heraus, und ſchrie dann plötzlich Hein an: „Menſch, hör doch mit dem Gepfeife auf!“ Auch Klaus knurrte Hein an: -Du biſt woll noch ſebr veranüat!“ Einigermußen erstaunt blickte Marie von einem zum andern. Sie verſtand die Situation nicht, die Hein voll auskoſtete. „Warum auch nich?“ foppte Hein. Braten ſo fein gelungen iſt!“ „Jetzt iſt's aber genug!“ brauſte Franz auf. Mit zwei Sprüngen brachte ſich Hein vor ihm in Sicherheit. Franz aber nahm ſich nun ein Herz und wandte ſich an Marie: „Alſo... Meisje... das mit dem Haſenbraten das iſt alles nur Schwindel geweſen!“ So— uun war es heraus! Marie machte ein enttäuſchtes Geſicht:„Schwindel?“ Mit dunkelrotem Kopf ſtand Franz hilflos vor ihr. „Das finde ich aber nicht nett von dir! Die Tante und ich, wir hatten uns ſo gefreut!“ „Wo mir der Dieſer leiſe Vorwurf traf Franz meyr ais ein lautes, böſes Wort. „Hör mich an, Marie!“ bat er, aber weiter kam er nicht. Hein brach in ein ſchallendes Gelächter aus. „Siehſte, das iſt die gerechte Strafe für deine An⸗ geberei!“ ſchrie er.„Darauf habe ich mich ſchon den ganzen Tag gefreut!“ Er wollte ſich ausſchütten vor Lachen über die dum⸗ men Geſichter von Franz und Klaus, die langſam in Wut über ihn gerieten. Er hüpfte vor ihnen auf und ab und klatſchte ſich auf die Schenkel. „Na, ihr ſeid ja machtig fidel, Kinder!“ erſcholl da hinter ihm eine Stimme, die wie eine kalte Duſche auf ihn wirkte. Erſchreckt drehte er ſich um. Da ſtand lächelnd Leut⸗ nant Dierk, der eben von der Diviſion zurückkam. Er winkte den Kameraden ab, als ſie Haltung einnehmen wollten. „Schon zurück, Herr Leutnant?“ Hein fand ſeine Faſſung wieder.„Das hat aber ſchnell gegangen!“ Daß der Leutnant ſo früh zurück war, paßte ihm gar nicht in ſeinen Plan. Wie zog er ſich nur aus dieſer unerwarteten Klemme? „Habe mich ein bißchen beeilt, um noch das Haſen⸗ eſſen beim Herrn Major mitzumachen!“ erklärte Dierk. Hein kratzte ſich am Kopf. Ei wey! Das war es, was er um jeden Preis verhindern mußte! Dem dicken Etappenmajor eine Katze vorzuſetzen, daraus machte er ſich nicht das geringſte Gewiſſen. Aber ſeinem Leut⸗ nant? Nie und nimmer! Um keinen Preis durfte der zum Major hinüber. Schon wollte Hein drauflos ſchwin⸗ deln, leider ſei der Herr Leutnant zu ſpät gekommen, da kam ihm der Klaus zuvor und ſagte: „Da kommen Sie gerade noch zurecht, Herr Leutnant! Der Haſenfuß hat den Braten ſoeben geholt!“ „Das iſt ja glänzend!“ Dierk wandte ſich wieder zur Tür. Dann will ich nur aleich hinübergeben!“ . EIN LU STI GER MILITAR- ROMAN voN BUNIE-· CORTAN Frechheit verlaß mich nicht— flehte Hein. Die Ge⸗ danken in ſeinem Kopf fuhren Karuſſell. Wie konnte er ſeinen Plan retten? Wie konnte er den Leutnant zurückhalten? Verzwickte Klemme! Er trat Dierk in den Weg. „Herr Leutnant! Ich... wir...“ ſtotterte er. Dierk blieb ſtehen und ſah ihn erwartungsvoll an. Im letzten Moment glaubte Hein den richtigen Ge⸗ danken zu haben und er ſchoß los: „Das heißt, eigentlich Fräulein Marie hat eine Bitte an Herrn Leutnant.“ Er zwinkerte der ganz erſtaunten Marie zu.„Sie hat uns nämlich alle zu einer kleinen Feier eingeladen! Ihre Tante hat oben ſchon für uns gedeckt, und ſie würde ſich beſonders freuen, wenn der Herr Leutnant mit dabei wäre! Wir haben extra auf Herrn Leutnant gewartet, nicht wahr, Marie?“ Franz und Klaus ſperrten Mund und Naſe auf und Marie wußte vor Verlegenheit nicht, wo ſie dran war. Dierk lächelte. Er deutete ihre Verlegenheit falſch, als Schüchternheit, und ſagte artig: „Das iſt ſehr nett von Ihnen, Fräulein Marie! Wenn eine ſo hübſche junge Dame bittet, dann kann ich nicht nein ſagen!“ Marie wurde purpurrot. Hein triumphierte, er hatte ſeine alte Sicherheit wiedergefunden. Er lief zu Marie hin und überrumpelte ſie: „Los, Meisje! Sag raſch bitte, daß der Herr Leutnant bei uns bleibt!“ „Bitte, Herr Leutnant!“ hauchte Marie. Klaus ſtieß Franz in die Seite, tippte ſich an den Kopf und zeigte auf Hein. „Schönſten Dank, Fräulein Marie!“ ſagte Dierk freundlich.„Ich nehme gern Ihre Einladung an. Aber wären Sie mir ſehr böſe, wenn ich vorher den Haſen⸗ braten beim Herrn Major noch mitnehmen würde? So was kriegt man ſchließlich nicht alle Tage.“ Ehe Marie etwas erwidern konnte, miſchte ſich Hein ein. „Um den alten Braten brauchen Sie erſt gar nicht dahin zu gehen!“ Er verzog ſein Geſicht ſo abfällig, daß Dierk auf⸗ lachte. „Na, erlaube mal! Das war ein feiſter junger Haſe!“ „Der Hein hat woll'nen Knall im Detz!“ flüſterte Klaus dem Franz zu. Wie mit Engelszungen redete Hein auf Dierk ein. „Sie kommen auch bei uns nicht zu kurz, Herr Leut⸗ nant!... Bei der Marie, da gibt's auch'nen Braten! Der ſoll Ihnen noch viel beſſer ſchmecken als dem Herrn Major ſeiner! Ich habe ihn auch eigenhändig gebraten!“ Marie, Franz und Klaus kamen aus dem Staunen gar nicht heraus. f „Doch'nen Braten! Und das ſagt er uns erſt jetzt!“ brummte Klaus. N Noch hatte Dierk ſich nicht entſchloſſen, aber Hein bettelte weiter: „Alſo, Herr Leutnant, ſagen Sie ja! Fräulein Marie und uns zuliebe! Der Herr Major rechnet ja auch gar nicht mehr mit Ihnen, weil Haſenfuß ihm beſtellt hat, Sie kämen nich. Gehen Sie nich zum Herrn Major, ich rate Ihnen gut!“ „Na, denn man zu!“ lachte Dierk.„Bin ja bei euch auch viel lieber!“ ö Hein hätte am liebſten einen Luftſprung gemacht. Das Ding hatte er mal wieder richtig geſchaukelt. Verdammt noch mal, ganz heiß war ihm dabei geworden! Er half Dierk den Mantel ablegen. „Nun ſagen Sie aber mal, Fräulein Marie“, wandte ſich dieſer an das Mädchen,„was gibt's denn bei Ihnen Gutes?“ „Da müſſen Sie den Hein fragen, Herr Leutnant!“ lachte Marie. Aller Augen richteten ſich auf Hein. Pfiffig grinſend ſah er von einem zum andern. Ganz ſtill war es in der Stube. Und dann ſagte Hein langſam mit Be⸗ tonung: „Haſenbraten!“ Wie aus einem Munde kam erſtaunt die Gegen⸗ frage:„Haſenbraten?“ Es klang recht ungläubig, aber Hein beſtätigte grinſend: g „Tja! Auch Haſenbraten!“ Triumphierend zog er in die Küche ab. Der Leutnant ging auf ſein Zimmer. Franz legte den Arm um Marie. Sie drohte ihm lächelnd mit dem Finger, und ſeine Augen verſprachen, ihr in Zukunft immer gleich die Wahrheit zu ſagen. Klaus aber ſtrich ſich in Erwartung des Genuſſes über ſein Bäuchlein, das im Kriege ſeinen früheren Umfang eingebüßt hatte. 13. „Nun, Meier, ſind die Kartoffeln denn noch immer nicht gar?“ „fehl, Herr Major! Sofort!“ „Na, denn mal los! Fahren Sie auf!“ rief der Major, dann wandte er ſich zu ſeinen Gäſten:„Kommen Sie, meine Herren, nehmen wir Platz!“ Der Veterinär und der Proviantamtsſekretär ver⸗ beugten ſich knapp militäriſch. Nach dem Major ſetzten auch ſie ſich an den runden gedeckten Tiſch. Feierliches Schweigen lag über dem kleinen Raum, man war voll Erwartung Gortſezung folgt) ——ů ů—ů — . —— diener Weiſe auch der Eintopfſonntag mit vor⸗ bereitete, gewachſen iſt, ſehen wir nun: ein Velanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Bernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Olenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſte. 18. 1. Stod Gefolgſchaft 21, Schar 3 Sämtliche Ig. der Schar 3(früher Schar 5, 14jährige), treten am Donnerstag, 6. Oktober, pünktlich 8 Uhr im Heim Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Jungvolk Fähnlein 53/O249 Ueber die Herbſtferien fällt der Jungvolk⸗ dienſt bis Samstag, den 22. Oktober 1938 aus. Der Dienſt wird an dieſer Stelle wieder bekanntgegeben. Der Fähnleinführer. Achtung! Sportdienſtgruppen! Der Sportdienſt fällt für alle Uebungs⸗ gruppen über die Herbſtferien aus. Der nächſte Dienſt wird an dieſer Stelle wieder bekannt⸗ gegeben. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Nur der iſt zur Kritik berechtigt, der eine Aufgabe beſſer löſen kann. Adolf Hitler. Eröffnung des Winterhilfswerkes! Milekommen Celle Cintcpę Zum Sonntag, 9. Oktober Der erſte Eintopfſonntag im großdeutſchen Jahr. Als einſt dieſe Sonntage des Eintopfes innerhalb des Winterhilfswerkes eingerichtet wurden, hatte mancher wohl ein Lächeln. Man ſah nur die Aeußerlichkeit, wußte, daß damit Mittel aufgebracht werden ſollten zur Unter⸗ ſtützung Armer und Schwacher, daß Not ge⸗ lindert werden ſollte. Den viel tieferen Sinn in Richtung auf die Gemeinſchaft unſeres Volkes, den erkannte man in dieſer Einrichtung nicht ſofort. Aber je mehr wir hineinwuchſen in den Staat, dem die Zuſammenfaſſung aller Volkskräfte zu größtem Einſatz für das Ganze ſchon von Anbeginn an vorſchwebte, umſo mehr erkannten wir wohl, daß es hier bei der einfachen Einrichtung des Eintopfes um mehr ging als um Geld. Es ging um dieſe Einheit innerhalb des deutſchen Volkes. Was aus der Erziehung aller. Menſchen zum Ge⸗ danken der deutſchen Einigkeit, wie ſie in ſei⸗ großdeutſches Reich, an deſſen Tiſch nun alle Deutſchen ſitzen, die an unſeren Grenzen deutſch dachten und deutſch N Wie ſchön iſt das zu wiſſen, daß in deutſcher Oſtmark, im deutſchen Raume der Sudeten und Kar⸗ pathen unſere Brüder heute mit an demſelben Tiſch ſitzen, an dem wir— das erſte Mal in dieſem Jahre— den Eintopf eſſen. Gewaltig ſoll dieſer Sonntag auch in ſeinem wirtſchaft⸗ lichen Ergebnis ſein. Es ſoll ein Dank⸗ und Opfertag ſein aus Freude über die Rückkehr unſerer deutſchen Brüder, in deren Reihen viele Not litten und Not leiden, bei denen viele Wunden geheilt werden müſſen, die der Kampf um Deutſchland ihnen ſchlug. Bringen wir alle die Hilfe, zu der uns der Führer ge⸗ ſtern abend aufrief, damit das Winterhilfs⸗ werk 1938⸗39 ſich angleicht an die geſchicht⸗ liche Größe des Jahres 1988. * Das Deulſche Volksbilbungswerk Die im Spätfrühjahr unterbrochene Vor⸗ tragsreihe des Deutſchen Volksbildungswerkes wird in den kommenden Monaten wieder fort⸗ geſetzt. Es iſt vorgeſehen, daß noch auf die ſeinerzeit ausgegebenen Hörerkarten zwei Vor⸗ träge im Laufe dieſes Monats durchgeführt werden und zwar ſo, daß die Inhaber dieſer Hörerkarten freien Eintritt haben. Der erſte dieſer Vorträge 1 am kom⸗ menden Samstag, den 8. Oktober ds. Js., ſtatt unter dem Thema:„Aberglaube und Ueberſinnliches“. Pg. Polſter, ein guter Kenner dieſer Gebiete, wird uns anhand zahlreicher intereſſanter Experimente in die Welt des Aberglaubens und des Geiſterſpukes einführen. 3 Volksgenoſſen! Beſucht zahlreich dieſe Ver⸗ anſtaltungen! Es iſt nur euer Vorteil, wenn ihr auf billige Weiſe euer Wiſſen um die Ge⸗ ſchehniſſe in der Welt erweitern und bereichern könnt! * Eiſerne Vorgartengitter verſchandeln die Straßen Als Zeichen einer überlebten Anſchauung ragen ſie hinein in unſere Zeit, jene unſchönen, verroſteten Staketen vor den Vorgärten von Straßenzügen. Wie hinter Gefängnismauern — — ſchämtes Daſein. Als wollten die Hausbe⸗ ſitzer ſich allein an dem wenigen Grün erfreu⸗ en, ſo iſt es eingegittert. Wie unſchön wirken ſie, und wie ſinnlos ſind ſie, dieſe Eiſenzäune, die alle paar Jahre wieder vom Roſt befreit und neu geſtrichen werden müſſen. Die Haus⸗ beſitzer könnten ſich dieſe Ausgabe ſparen und zur Verſchönerung des Ortsbildes weſentlich beitragen, wenn ſie ſich mit der Entfernung dieſer Gitter bereit erklären würden. In den meiſten Fällen wird ihr Beſitz ja ſowieſo noch durch eine kleine Steinmauer abgegrenzt. Sie genugt zur Abgrenzung des Grundſtücks voll⸗ ommen. Aber ſogar, wo dieſe Mauer nicht da iſt, wird es keinem Menſchen einfallen, etwa auf einem Raſen vor einem Hauſe herumzu⸗ trampeln. Darum ſollte ſich jeder Hausbe⸗ ſitzer entſchließen, dieſe Eiſenzäune zu beſei⸗ tigen. Die SA, die in dieſen Wochen überall in den Orten und Städten unſeres Gaues zum Sammeln von Schrott und Alteiſen eingeſetzt wird, hilft bei dieſer Arbeit gern und führt das Eiſen dann wieder der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft zu, wo es einer beſſeren Verwen⸗ dung dient. Die Stadt- und Gemeindeverwaltungen ge⸗ hen der Bevölkerung ſchon mit gutem Bei⸗ piel voran, und mancher wird über die Ver⸗ chönerung ſo manch öffentlichen Gebäudes erſtaunt ſein, das nun den Blicken frei ſich im Schmucke einer kleinen Grünfläche dem Be⸗ ſchauer zeigt. 4 Die heſſiſchen Grumpen ſind verkauft Viernheim verkauft 490, Lampert⸗ 5 heim 355 Zentner Nicht mehr in den ſeit einigen Jahren üb⸗ lichen Einſchreibſitzungen wurden die Grumpen abgeſetzt, ſondern ſie wurden vergeben. Dieſe Vergebung der im heſſiſchen Tabakanbaugebiet geernteten 1938er Grumpen erfolgte am 29. September in Heidelberg. Der Anfall aus der Die in der Zeit ſchlimmſten deutſchen Nie⸗ dergangs zum Zweck der„Arbeitsbeſchaffung“ im Jahre 1931/&32 von der Stadtverwaltung Hockenheim geſchaffene Rundſtrecke für motor⸗ berg Geſchwindigkeitswettbewerbe, der an er Rheintalbahnſtrecke Karlsruhe— Schwet⸗ zingen— Mannheim gelegene„Hockenheim⸗ Ring“, ſeit ſeiner Einweihung im Mai 1932 der ſchnellſte Straßenrennkurs Europas, iſt während des letzten Halbjahres 1938 einem grundlegenden Um⸗ und Ausbau unterzogen worden, wofür auch das Land Baden beträcht⸗ liche finanzielle Mittel zur Verfügung geſtellt at. 5 Das Hauptmerkmal dieſer neuen Strecken⸗ umgeſtaltung iſt die Verkürzung der Runden⸗ länge von ehemals 12 auf nunmehr 7,725 km. Dieſe Rundenabkürzung, die künftige Rennen, für die Zuſchauer bedeutend ſpannender und abwechslungsreicher als bisher geſtalten wird, konnte nur dadurch erzielt werden, daß man unter Verzicht auf die bisherige Cinbeziehung der Reichsſtraße Bruchſal-⸗Schwetzingen nun⸗ mehr bei Kilometer 2,7 nach dem Startplatz den ſogenannten„Radbuckel“ durchſtach und bereits hier die Strecke in einer ſanft geſchwun⸗ genen Linkskurve in nord⸗öſtlicher Richtung weiterführte. 18000 Kubikmeter Erdreich mußten bewegt werden, um dieſe neue Kurve — die 150 Meter Radius, 8 Prozent Ueber⸗ höhung und eine Fahrbahnbreite von 9 Me⸗ tern aufweiſt— ſowie eine an ihrem Außen⸗ rand ſich teraſſenförmig entlangziehende Na⸗ turtribüne(mit Platz für ſaſt 2000 Zu⸗ ſchauer) zu erſtellen. Dem Verlauf des Hardt⸗ bachgrabens folgend geht die„Radbuckelkurve“ in eine noch weiter geſchwungene Flachkehre (mit 1500 Meter Radius und 2 Prozent Ueberhöhung) über, die dann nach weiteren 2 km am Oftersheimer Weg ſchließlich wieder führen ein paar Blumen oder Büſche ein ver⸗ in die alte Streckenführung einmündet. Auch heſſiſchen Tabakanbaufläche 1938 bekrug 845 Zentner loſe Grumpen, 654 Zentner gebü⸗ ſchelte Grumpen, zuſammen 1299 Zentner. Davon entfielen auf: Viernheim: 290 Zentner loſe und 200 Zentner gebüſchelte Grumpen, auf Lampertheim 140 Zentner loſe und 212 Zentner gebüſchelte Grumpen. Die Zentnerzahl und Zentnerpreiſe der heſſiſchen Gemeinden lautet wie folgt: Viernheim: Gruppe 1—3: 53 Ztr. loſe, 48 Mark, 38 Ztr. gebüſchelte, 63 Mark; Gruppe 4—8: 82 Ztr. loſe, 42 Mark, 67 Ztr. gebüſchelte 54 Mark; Gruppe 9—12: 75 Ztr. loſe, 42 Mark, 45 Ztr. gebüſchelte, 54 Mark; Gruppe 13-16: 80 Ztr. loſe, 42 Mark, 50 Ztr. gebüſchelte, 54 Mark. Lampertheim: Gruppe 1 und 2: 70 Ztr. loſe, 48 Mark, 100 Ztr. gebüſchelte 63 Mark; Gruppe 3—6: 38 Ztr. loſe, 42 Mark, 60 Ztr. gebüſchelte, 54 Mark; Gruppe 7—10: 35 Ztr. loſe, 42 Mark, 52 Ztr. gebüſchelte, 54 Mark. Hüt⸗ tenfeld: Gruppe 1 und 2: 80 Ztr. loſe 56 Mark, 60 Ztr. gebüſchelte 70 Mark. Lorſch: Gruppe 1—6: 74 Ztr., loſe, 56 Mark, 122 Ztr. gebüſchelte, 70 Mark. Ein⸗ hauſen: Gruppe 1 und 2: 30 Ztr. loſe, 56 Mark, 40 Ztr. gebüſchelte, 70 Mark. Bad Wimpfen: Gruppe 1—4: 25 Ztr. loſe, 40 Mark, 20 Ztr. gebüſchelte, 55 Mark. 22 220 Obſtbäume in Viernheim 10 421 Beerenſträucher werden gezählt Bei der ſtattgehabten Obſtbaumzählung in unſerer Gemeinde, den dazugehörigen Gemar⸗ kungen, Straßen und Plätzen, wurden insge- ſamt 22 220 Obſtbäume gezählt. Davon er⸗ tragsfähig 15582, noch nicht ertragsfähig 6 247, abgängige 391. Ferner ſind 10 421 Beerenſträucher zu verzeichnen. Die Obſtbäume und Beerenſträucher unter⸗ teilen ſich wie folgt: Apfelbäume: er⸗ tragsfähig 970, noch nicht ertragsfähig 553, abgängige 30. Birnbäume: ertragsfähig 1897, noch nicht ertragsfähig 854, abgäagige 50. Quittenbäume: ertragsfähig 73, noch nicht ertragsfähig 17. Süßkirſchen⸗ bäume: ertragsfähig 719, noch nicht ertrags⸗ fähig 257, abgängige 15. Sauerkirſchen⸗ bäume: ertragsfähig 253, noch nicht er⸗ tragsfähig 132. Pflaumen⸗ und Zwet⸗ ſchenbäume: ertragsfähig 6883, noch nicht ertragsfähig 2 783, abgängige 180. Mirabellen⸗ und Reineklauden⸗ bäume: ertragsfähig 546, noch nicht er⸗ tragsfähig 18, abgängige 9. Aprikoſen⸗ bäume, ertragsfähig 211, noch nicht ertrags⸗ fähig 42, abgängige 7. Pfirſichbäume: ertragsfähig 3877, noch nicht ertragsfähig 1539, abgängige 97. Mandelbäume: er⸗ tragsfähig 6, noch nicht ertragsfähig 1. Walnußbäume: ertragsfähig 147, noch nicht ertragsfähig 51, abgängig 3. Johan⸗ nisbeerſträucher: 6826, Stachel⸗ beerſträucher 2667, Himbeerſträu⸗ cher 928. Aeuausbau bes„Hockenheim⸗Aings“ vollenbet Europas ſchnellſte Straßen⸗Rennſtrecke wurde weiter verbeſſert— Am 16. Oktober 1938 Feuertaufe durch das„Kurpfalzrennen“ für Motorräder und Sportwagen längs dieſer Kurve, auf der Uferböſchung des Hardtbachs, der die Strecke nun nach Nord⸗ oſten hin hermetiſch abgrenzt, ſind Standplätze für weitere Tauſende von Zuſchauern mit einer geradezu einzigartigen Fahrbahnüberſicht zu⸗ ſtande gekommen. Mit dieſer Streckenkürzung Hand in Hand ging die Verbeſſerung der geſamten Fahrbahn. Zu drei Viertel in griffigem„Teerbeton“ ausgeführt, wurde dieſe nun durchgehend von 5,5 auf 7,5 Meter, ja in den Kurven ſowie am Start⸗ und Zielplatz ſogar auf 9 Meter verbreitert. Dazu iſt außerdem eine beider⸗ ſeitige Einfaſſung durch 2—3 Meter breite, niveaugleiche Grünſtreifen gekommen. Durch weitgehende Auflichtung des Baumbeſtandes und einige weitere„Begradigungen“(bei⸗ ſpielsweiſe wurde auch die Kurve bei km 6 vor Hockenheim weiter abgeflacht), iſt jetzt erreicht worden, daß Zuſchauer, Funktionäre und Fah⸗ rer praktiſch an jedem Punkt der Strecke eine kilometerweite„Durchſicht“ haben, und daß dieſer einzigartige Ueberblick über die Fahr⸗ bahn auch jede Fahrgeſchwindigkeit geſtattet. So iſt nun endlich die Möglichkeit gegeben, auf dem neugeſtalteten Hockenheim-Ring künf⸗ tig neben Motorradrennen auch Sport⸗ und Rennwagen⸗Konkurrenzen auszutragen. Be⸗ reits am 16. Oktober wird Hockenheim beim „Kurpfalzrennen 1938“ mit dem Schlußlauf um die deutſche Kraftradmeiſterſchaft 1938 ſein erſtes Sportwagenrennen erleben. Ueber⸗ dies aber beſitzt die deutſche Kraftfahrzeug induſtrie hier nun eine neue Verſuchsbahn für die Erprobung ihrer Neukonſtruktionen auf reine Geſchwindigkeitsleiſtung und Motoren- Standfeſtigkeit, wie ſie ſonſt im ganzen Reich nicht ähnlich zur Verfügung ſteht, denn dieſe Rundſtrecke kann jederzeit und für jede Dauer in Anſpruch genommen werden, weil ſie keine öffentlichen Hauptverkehrsſtraßen benützt. Herbſtgedanken. Beglinnk das große Feiern in der Natur— dann iſt es Herbſt. Ihr Werk hat die Erde vollendet, und die Natur hält den Atem an. Sie hat eine Pauſe zum Sammeln neuer Kräfte für den ewigen Kreislauf der Schepfung. Der Herbſt gibt Reife und bringt Klarheit. Die große Stille beginnt ſich über das Land zu breiten, nach dem ewigen Rythmus des Werdens und Ver⸗ gehens. Herb, aber erfriſchend iſt die herbſt⸗ liche Luft und von unendlicher Klarheit. In der Ferne zeichnet ſich die Silhuette der Berge. Feſt und klar heben ſie ſich ab vom Himmel, als behüteten ſie das Land. Aus den Wäldern klingt der Schlag der Holzfäller in das ſtille Land, Krähen folgen den friſchen Spuren des Pfluges. An den Landſtraßen leuchten die roten Beeren der Ebereſche. Im Buchenwald beginnt ein Flammen und Gluten und in der Nähe ſtehende Ahornbäume ſcheinen zu lohen. Dort aber, zwiſchen den dunkelgrünen Kiefern und Fichten, leuchten goldgelbe Birken. In den Gärten verblühen in wenigen Wochen Aſtern und Dahlien, der letzte Blumenſchmuck. Am Morgen breitet ſich Nebel über die Fel⸗ der. Die Mittagszeit hat 0 noch den Glanz ſpäter ſommerlicher Tage. Am frühen Abend aber legt ſich die Dämmerung geheimnisvoll und weich über das Land. Dann iſt die ſchönſte Zeit des Herbſtes. Am Himmel leuchten die Sterne wie Zeichen der Erfüllung. Fällige Steuer. Die Zahlung der 1.—5. Rate Grundſteuer für 1938(roter Beſcheid) muß bis zum 12. ds. Mts. geſchehen. Nach dieſem Termin entſtehen Mahnkoſten und ge⸗ gebenenfalls Arat aher Vorſicht Kraftfahrer! iſt gefährlich. Alljährlich, wenn das Laub zu fallen beginnt, mehren ſich die Unfälle. Das Laub, das in der Nacht vom Tau oder auch durch Regenfälle feucht wird, bringt durch ſeine Glätte Autos und Motorräder ins Schleudern, wenn ſie raſch fahren oder durch e Bremſen zum Stehen gebracht wer⸗ en ſollen. Die Straßenmeiſtereien ſorgen zwar auf den großen Durchgangsſtraßen für Beſeitigung des gefallenen Laubes, ebenſo wie auf den Autobahnen Reinigungskolonnen tä⸗ tig ſind, aber reſtlos laſſen ſich die Straßen nicht von dem gefallenen Laub ſäubern, das von den Bäumen geweht wird. Die Kraftfah⸗ rer müſſen eben, wenn ſie Straßen benutzen, die durch Wald führen oder durch Laub ver⸗ weht ſind, mit beſonderer Vorſicht fahren. Das Reifezeugnis für den höhe⸗ ren Beamtendienſt. In den Laufbahnen des höheren Dienſtes wird wie bisher grund⸗ ſätzlich das Reifezeugnis einer höheren Lehr⸗ anſtalt und eine abgeſchloſſene Univerſitäts⸗ oder Hochſchulbildung gefordert werden. So⸗ weit keine geſetzliche Naigelung beſteht, be⸗ ſtimmen die oberſten Dienſtbehörden für ihren Geſchäftsbereich oder einzelne ſeiner Zweige, welche Prüfungen für die Uebernahme in den höheren Dienſt abgelegt werden müſſen. Sie können beſondere Prüfungen einrichten, ſoweit durch das Beſtehen der allgemeinen Prüfungen dem Bedürfnis ihres Geſchäftsbereiches nicht völlig genügt wird. Alle Schüler ſchaffen ſich Ahnentafeln Auf Anregung und in Zuſammenarbeit des Raſſenpolitiſchen Amtes der NS DA mit dem Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung wird ein Erlaß veröffent⸗ licht, nach dem die Schule im Dienſte natio⸗ nalpolitiſcher Erziehung mit dafür Sorge zu tragen hat, daß ihre Schüler im Laufe der Schulzeit ſich ſo weit wie möglich als Glieder der Sippe fühlen lernen, der ſie zugehören. Sie ſind daher anzuhalten, ihre Ahnentafeln ſelbſtändig auszufüllen, und zwar in den Volks⸗ und Mittelſchulen ſpäteſtens in den Abſchlußklaſſen, in den höheren Schulen ſpä⸗ teſtens in Klaſſe 5. Wichtig iſt bei dieſem Erlaß, daß aus erzieheriſchen Gründen Wert auf die Angabe des Geſunden und Tüchtigen, nicht aber auf die Darlegung des Kraakhaften gelegt werden ſoll. Was iſt hartnäckige Arbeitsverweigerung? Hartnäckig im Sinne des§ 123 Gewd iſt eine Arbeitsverweigerung dann, wenn ſie ent⸗ weder wiederholt begangen wird oder wenn ſie zwar einmalig erfolgt, aber infolge ihrer Schwere als Ausdruck der Hartnäckigkeit er⸗ ſcheint. 8 ſollen von dem Betriebs⸗ führer ſo rechtzeitig angekündigt werden, daß es dem Gefolgſchaftsmitgliede möglich iſt, ſich auf die verlängerte Arbeitszeit einzurichten. Wird eine rechtzeitige und ausreichend be⸗ ſtimmte Ankündigung von Ueberſtunden unter⸗ laſſen und lehnt in einem ſolchen Falle ein Gefolgſchaftsmitglied aus triftigen Gründen die Leiſtung der Ueberſtunden ab, ſo kann trotz der Verpflichtung des Gefolgſchaftsmitgliedes, unter Umſtänden auch plötzlich notwendig ge⸗ wordene Ueberſtunden zu leiſten, nicht von ei⸗ ner hartnäckigen, eine friſtloſe Entlaſſung rechtfertigende Arbeitsverweigerung geſprochen werden.(Urteil des Arbeitsgerichts Berlin vom 24. Februar 1936, 28 Ca 117/37.) Laubfall e . 0 . ei Jum Unglück bei Rol-Malſch Wiesloch. Wie verlautet, hat der Schranken⸗ wärter die bereits geſchloſſen geweſene Bahn⸗ ſchranke nochmals gehoben, um den mit Arbei⸗ tern aus den umliegenden Ortſchaften beſetzten großen Poſtautobus vor dem um dieſe Zeit paſ⸗ ſierenden Eilgüterzug hinüberzulaſſen. Der Omnibus wurde durch die Lokomotive erfaßt und völlig zertümmert. Die meiſten der Verunglückten ſind verheiratete Männer. Der von Heidelberg entſandte Hilfszug überführte die Verletzten ſchnellſtens nach Heidelberg. Die verunglückten Arbeiter ſtammen aus Nußloch, Heidelberg⸗Kirchheim und Heidelberg⸗Rohrbach. Die amtliche Meldung Am Dienstag, 4. Oktober um 18,45 Uhr wurde auf dem ſchienengleichen Uebergang beim Wärterpoſten 89 der Strecke 1 Karlsruhe zwiſchen Wiesloch und Rot⸗Malſch ein Reichspoſtautobus durch einen Eilgüterzug erfaßt, etwa 200 Meter weit geſchleift und völlig zertrümmert. Bisher ſind elf Tote, drei Schwer⸗ und mehrere Leichtverletzte feſt⸗ geſtellt. Die Schwerverletzten wurden ins Hei⸗ delberger Akademiſche Krankenhaus überge⸗ führt. Die Schuldfrage iſt noch nicht endgültig geklärt. Beide Hauptgleiſe ſind vorausſichtlich auf drei Stunden geſperrt. Die Züge werden während dieſer Zeit umgeleitet. Die Namen der erſten elf Toten Wiesloch. Die Namen der gleich nach dem großen Verkehrsunglück in die hieſige Leichen⸗ halle geſchafften Toten ſind: Adam Gerold aus Ae Ludwig Kies aus Wiesloch, Karl eckeſſer aus Wiesloch, Wipfler aus Nußloch. Bernhard Füg aus Rauenberg, A. Fiſcher aus Rauenberg. Erwin Lutz aus Rauenberg, Röder aus Leimen, Mack aus Dielheim, Kocher aus Heidelberg⸗Kirchheim, Sterzenbach aus St. Ilgen. Ein zwölftes Todesopfer Heidelberg. Insgeſamt neun bei dem furcht⸗ baren Verkehrsunglück bei Roth⸗Malſch verletzte Leute waren ins Heidelberger Akademiſche Krankenhaus eingeliefert worden. Einer der Schwerverletzten namens Feininger aus Hils⸗ bach iſt im Laufe der letzten Nacht geſtorben. gelöſcheuer in Flammen Getreideernte von 42 Morgen vernichtet Bad Kreuznach. Das weitab vom Nachbar⸗ dorfſe Winzenheim gelegene Gut Neuhof wurde mittags von einem Schadenfeuer betrof- ſen, das bedeutende Erntevorräte vernichtete. Es brannte die Feldſcheune reſtlos nieder. In ihr war die Ernte von 42 Morgen Ge⸗ treide(Korn und Weizen) untergebracht, die ebenfalls ein Raub der Flammen wurde. Von den weiter dort untergebrachten landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen konnte ein Teil, und zwar die neueren, in Sicherheit gebracht werden. Als ein Glück iſt es zu bezeichnen, daß die Feld⸗ ſcheune vom Gehöft getrennt lag, im anderen Falle hätte ſich bei einer engen Bauweiſe das Feuer verhängnisvoll auswirken können, da kein eigener Feuerteich und auch kein Anſchluß an die Waſſerleitung vorhanden iſt. Die Kreaz⸗ nacher Feuerwehr ſtellte in kurzer Zeit in einer Länge von 550 Metern vom Dorfe Winzenheim bis zum Gut zwei Schlauchleitungen her. Auch die Winzenheimer Feuerwehr beteiligte ſich an der Brandbekämpfung und beſchränkte ſich vor⸗ nehmlich auf den Schutz der nur wenige Meter vom Brandherd befindlichen Scheune, an die unter dem gleichen Dach Stallungen und Wohnhaus ſich anſchließen. Bodenloſe Gemeinheit Einen tödlich Verunglückten beraubt Fulda. Der an der Reichsautobahn beſchäftig⸗ te 27 Jahre alte Emil Heller aus Michels⸗ rombach, der am Wochenende mit ſeinem Motor- rad nach Hauſe fahren wollte, verunglück⸗ te in der Nähe von Niederaula, Er wurde am anderen Morgen von Arbeitern mit einer ſchwe⸗ ren Schädelverletzung auf einer Wieſe neben der Straße tot aufgefunden. Die polizeilichen Feſtſtellungen ergaben. daß Helker, der ſeinen Wochenlohn bei ſich trug, ſeiner Barſchaft beraubt worden war; auch ſeine Uhr fehlte. Von den gewiſſenloſen Dieben, die nicht davor zurückſchreckten, einen Toten zu be⸗ ſtehlen, fehlt noch jede Spur. Nach den bisherigen Ermittlungen iſt der Unglücksfall auf einen Defekt an der Lenkſtang⸗ des Motorrades zurückzuführen. Helker iſt da⸗ durch aus der Fahrbahn geraten und gegen einen Baum geſchleudert worden. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene junge Mann war erſt vier Wochen verheiratet. Berg wandert wieder Weſterburg. Im benachbarten Willenenrod iſt der Bergrutſch am Abhang in der Nähe des Steinbruchs Saxonia erneut in Tätigkeit getreten. Nachdem eine Zeitlang Ruhe herrſchte, glaubte man, daß die dortigen kräftigen Obſt⸗ häume den Erdmaſſen genügend Widerſtand leiſten würden und damit das Ende der Wan⸗ derung des Erdreichs brächten. Seither war ſchon die Verbindung Berzhahn— Willmenrod verſchüttet und der Verkehr wird über einen 4 1 Weg aufrecht erhalten, an dem ſich an ehr unüberſichtlicher Stelle ein unbeſchrankter Bahnübergang befindet. Nun wandert der Berg erneut und iſt über die erwähnte Verbindungs⸗ traße auf das gegenüberliegende Feld vorge⸗ rungen. Die am Abhang ſtehenden Obſthäume ſind zum großen Teil von den Erdmaſſen ver⸗ ſchüttet. ter überholen wollte, Bunte Tagtschrout Waldmann verzehrte die Jagdbeute Eltville. Es klingt faſt wie Jägerlatein, aber die Geſchichte ſoll wahr ſein. Von der Jagd kommend kehrten drei Jäger in Eltpflle ein. Man ſaß gemütlich beim Rheingauwein und war guter Dinge. So vergingen einige Stun⸗ den. Während dieſer Zeit hatte der eine Jäger ſeinen Ruckſack mit drei friſch geſchoſſenen Feld⸗ hühnern unter den Tiſch geſtellt. Daneben lag der Hühnerhund Waldmann. Ihm muß der Magen bei der langen Wartezeit geknurrt ha⸗ ben. Und da ja ein köſtlicher Braten vor ſeiner Naſe ſtand, machte er ſich gemächlich daran und verzehrte nach und nach die drei Hühner. Was übrig blieb, waren Federn und die Köpfe. Liebespaar verunglückt Heidelsheim bei Bruchſal. Nahe vor dem Ortseingang wurde abends ein junges Paar von hier, der Arbeiter K. und die ledige L 5. auf der Landſtraße durch einen Perſonenkraft⸗“ wagen angefahren und zur Seite geſchleudert. Der junge Mann wurde mit einem ſchweren Schädelbruch und Beinbrüchen. das Mädchen mit Knochenbrüchen vom Platze getragen. In ewiger Nacht Seckbach(Baden). Die Frau eines hieſigen Geſchäftsmannes wunderte ſich, daß es gar nicht Tag werden wollte, obwohl ſie ſchon völlig aus⸗ geſchlafen batte. Mit Entſetzen ſtellte ſie beim Lichtanzünden feſt. daß ſie nichts mehr ſah. Sie war über Nacht erblindet. In der Hei⸗ delberger Klinik, wohin man die Frau ſoſort ſchaffte, bofft man, der Frau das Augenlicht wieder zurückzugewinnen. Vom Baum geſtürzt Aſchaffenburg. In Pflochsbach ſtürzte beim Pflücken von Nüſſen der 52 Jahre alte Tüncher Rudolf Völker vom Baum und erlitt fo ſchwere Verletzungen, daß er tot liegen blieb. Doppelter Schädelbruch Königſtein(Taunus), Auf der Limburger Straße zwiſchen Glashütten und dem„Eſels⸗ eck“ ſtieß der 27jährige Alfred Platt aus Frankfurt am Main auf ſeinem Motorrad mit einem älteren Mann zuſammen und rannte gegen einen Baum. Platt erlitt einen doppelten Schädelbruch und ſtarb kurz darauf im Höchſter Krankenhaus. Der Fußgänger, der, wie Zeugen bekunden, ſtark betrunken geweſen ſein ſoll, erlitt eine Gehirnerſchütterung und mußte ins Krankenhaus bracht werden. Zwei Schwerverletzte Ladenburg bei Mannheim. Entgegen dem Verbot ſauſte ein Schüler mit ſeinem Fahrrad nach Königſtein ge⸗ den ſteilen Weg von der Neckarbrücke herunter. Ein aus Ilvesheim kommender Kraftwagen ſuchte in letzter Sekunde noch auszuweichen. Trotzdem wurde der Knabe erfaßt und gegen eine Hauswand geſchleudert. Der Kraftwagen rannte gegen einen Baum. Die beiden Schwerverletzten wurden in die Heidel⸗ berger Klinik geſchafft. 400 Bierflaſchen im Acker Andernach. Auf der Reichsſtraße Andernach⸗ Maven kam ein Laſtwagen, der einen Radfab⸗ von der Fahrbahn und geriet in einen Acker. Der ganze Oberbau des Laſtautos wurde dabei abgeriſſen. Die Ladung, gefüllte Bierflaſchen, kollerte in das weiche Ackerſeld. Rund 400 Flaſchen gingen jn Trümmer, und der Gerſtenſaft ergoß ſich über die Furchen. Schafherde geſprengt Andernach. Nachts brachen wildernde Hunde in die 300 Tiere zählende, vor der Stadt lagernde Schafherde der Ander⸗ nacher Schafgenoſſenſchaft ein und richteten un⸗ ter den Schafen eine verheerende Panik an. Die Herde wurde völlig geſprengt. Die geängſtigten Tiere ſtoben im Dunkeln nach allen Richtungen auseinander und verliefen ſich zum Teil in be⸗ nachbarte Gemarkungen. Mehrere Tiere wur— den von den wildernden Hunden totgebiſ⸗ ſen oder ſo zugerichtet, daß ſie notgeſchlachtet werden mußten. Der Schaden iſt groß. Sprung aus dem Fenſter Durlach. Eine ältere geſchiedene Frau ſprang in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem Fenſter ihrer Wohnung im dritten Stock und blieb hoffnungslos ſchwer verletzt auf dem Straßen⸗ pflaſter liegen. Hyänen der Wohltätigkeit Ludwigshafen a. Rh. Unbekannte Langfin⸗ ger erbrachen zwei auf einer Bank innerhalb dez katholiſchen Kirche in Rheingönheim auf⸗ geſtellte Sammelbüchſen der NS. ⸗ Volkswohlfahrt und ſtahlen den klingen⸗ den Inhalt. Die an den Büchſen befindlichen Hängeſchlöſſer nahmen ſie mit. Entfeſſelter Anhänger Ludwigshafen a. Rh. An der Unterfüh⸗ rung in der Frankenthaler Straße machte ſich als Folge unzulänglicher Kopplung der Anhän⸗ ger eines Laſtzuges ſelbſtändig, lief auf der ab⸗ ſchüſſigen Straße zurück und ſauſte gegen einen Perſonenkraftwagen, der zertrümmert wurde. Der Lenker des Perſonenwagens kam zum Glück mit leichten Verletzungen davon. Gegen Langholzwagen gerannt und getötet Mainz. Am Montag abend mußte eine Zug⸗ maſchine, die einen mit Langholz beladenen Anhänger ſchleppte, auf der Landſtraße zwiſchen Budenheim und Heidesheim wegen eines Mo⸗ torſchadens halten. Ein aus Bad Kreuznach ſtammender Motorradfahrer, der die gleiche Fahrtrichtung hatte, kam mit dem Langholz in Berſührung und ſtürzte derart ſchwer, daß er ſofort tot war. Beim Traubenleſen erſchlagen Haßloch(Pfalz). Die 16jährige Toni Müller in Haßloch wurde während des Traubenleſens im Hofe des väterlichen Anweſens, wo ſich, wie das vielfach üblich iſt. ein Haustraubenſtock be⸗ findet, von einem nicht alltäglichen Unglück er⸗ eilt, durch das ſie ihr junges Leben ein⸗ büßte. Ein größerer Omnibus konnte die dort befindliche ſcharfe S-Kurve nicht nehmen und ſtieß an die Toreinfahrt des Anweſe na Müller. Das Hoftor wurde abgeriſſen und erſchlug im Umfallen das 16jährige Mäd- chen, das an innerer Verblutung geſtorben iſt Die Omnibus⸗Inſaſſen blieben ſämtlich unver⸗ letzt. Kinder auf der Straße Pirmaſens. Das 12jährige Töchterchen der Familie Auer lief beim Ueberqueren der Stra⸗ ze direkt in einen Kraftwagen. Mit ſchweren Verletzungen wurde es ins Krankenhaus ein⸗ geliefert.— Nahe dem Schloßplatz wollten zwei Kinder die Straße überqueren, wo⸗ bei ſie durch einen Laſtkraftwagen angefahren und ſchwer verletzt wurden. Auch ſie wurden ins Krankenhaus geſchafft. Elf Kinder werden Waiſen St. Ingbert. Auf der Straße nach Oberwürz⸗ bach wurde bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Laſtautos ein Wagenkaſten zur Seite ge⸗ ſchleudert und traf die auf dem Gehweg befind⸗ liche Frau Georg Hauck aus Oberwürzbach, die ihren Jungen an der Hand hielt und auf dem Heimweg war. Die Frau wurde auf der Stelle getötet, der Junge ſchwer verletzt. Elf Kinder ſind durch den tragiſchen Un⸗ glücksfallmutterlos geworden. Proviantboot beraubt ſw. Gernsheim. Das im Hafen ſtationierte Motor⸗Proviantboot wurde morgens vermißt. Später fand man es bei Nierſtein auf dem Waſſer treibend und der Lebensmittel beraubt. Die Diebe, die mit dem Motor vertraut gewe⸗ ſen ſein müſſen, konnten noch nicht ermittelt werden.— Gegenüber der Zuckerfabrik geriet von einem zu Tal fahrenden Sand⸗Schleppzug ein Schiff auf Grund und konnte erſt nach län⸗ gerer Zeit durch Abhängen und Entladen flott gemacht werden. Größerer Sachſchaden ent⸗ ſtand nicht. Was ſpenden wir dem WoW. Auch die zpenden müſſen der Markllage angepaßt werden NS. Geſtern abend wurde das diesjährige Winterhilfswerk eröffnet. Damit tritt zum ſechſten Male ein Werk in Kraft, das von der vorbildlichen ſozialiſtiſchen Haltung des ganzen deutſchen Volkes kündet. Wie ſehr ſich dieſe Einſtellung von einer gön⸗ nerhaften Geberlaune, die dem Bedürftigen vom eigenen Ueberfluß das Unbrauchbare uſchenkt“, unterſcheidet, iſt alljährlich dargelegt worden. Heute wird kein Spender mehr zer⸗ ſchliſſene Seidenkleider oder durchgetretene Tansſchuhe geben, ſondern jeder bemüht ſich, wirklich Brauchbares zu liefern. Wer es ſich leiſten kann, trennt ſich von einem guten Stück. Die ſparſame Hausfrau weiß wobl. was alles noch Verwendung finden kann. Ueberlegt ſpenden, darauf kommt es alſo an! Mit der Opſerbereitſchaft muß auch die Einſicht wachſen, daß eine wirkſame Betei⸗ ligung am WH W. nur möglich iſt, wenn die Naturalienſpenden auch zweckmäßig ſind. Mit dem einſetzenden WSW. werden die Haus⸗ frauen aufgerufen, Nahrungsmittel zu ſpenden Gerade bei Lebensmitteln, die doch verderben können, muß ſich die Hausfrau genau bedenken, was ſie geben will und kann. Hier iſt das Landvolk vorbildlich. Es ſpendet Kartoffeln. Roggen. Gemüſe oder Vieh, es ſpendet ſtets aus dem eigenen Vorrat, was jeder zur Ernährung brauchen kann. Aber auch für die ſtädtiſche Hausfrau ſollte das Ueberlegen nicht ſchwer ſein. Gewiß, ſie muß die Pfundſpenden erſt ſelber kaufen. Aber gerade dadurch kann ſie dafür ſorgen, daß nicht einförmig immer dasſelbe gegeben wird. Kauft die Hausfrau vielſeitig ein, ſo ſorgt ſie auf dieſe Weiſe mit dafür, daß die Koſt der vom H Ws. betreuten Menſchen nicht eintönig wird. Wer wollte jeden Tag Grütze eſſen? Und ſchon einige Büchſen Gemüſe, ein paar Pfund Zucker oder Sago ſind eine angenehme Abwechflung. Was brauche ich alles im Laufe einer Woche im Haushalt— ſo ſollte die Frage lauten, ehe een ihre Pfundſpenden zuſammen⸗ ſtellt. Die Frage nach dem. was wir ſpenden, heißt aber nicht nur: Was wird gebraucht?, ſondern auch, was iſt da, was haben wir in Deutſchland an Vorräten? Welche Nahrungsmittel uns in Deutſchland ausreichend zur Verfügung ſtehen. weiß heute jede Hausfrau. Was gerade auf dem Markt zu bekommen iſt, iſt jahreszeitlichen und landſchaftlichen Schwankungen unterworfen Darum können keinerlei Richtlinien für das ganze Reich oder den ganzen Winter gegeben werden, nach denen nun alle Hausfrauen, ohne ſich ſelber Gedanken darüber zu machen, ihre Pfundſpenden beſorgen. Aber ſchließlich iſt jede Hausfrau heute bereits ſo weitgehend auf⸗ geklärt, um ſich in der eigenen Haushaltführung der Marktlage anpaſſen zu können. Wa rum ſollte das nicht auch für Fremde möglich ſein? Nicht zuletzt gewinnt ja auch jedes Geſchenk, das mit Liebe und Bedacht angeſchafft wurde. an Wert. Mit etwas Ueberlegung würde alſo die Hausfrau wiſſen, was ſie dem WoW in die⸗ ſem Winter ſpenden ſoll. J. Karwehl. Sie hören im Rundfunk Freitag, den 7. Oktober 1938: Reichsſender Frankfurt 2. 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wet⸗ ter 8.1 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werk- pauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10.00 Schulfunk. 10.30 Der Zehn⸗ kämpfer. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.10 Dem Opern⸗ freund. 15 00 Klavierkonzert. 16.00 Nachmittagskon⸗ zert. 17.00 Heitere Plauderei. 18.00 Sport der Woche. 18.15 Bücher, von denen man ſpricht. 18.80 Kleine Abendmuſik. 19.15 Der Tagesſpiegel. 19.30 Der fröhl. Lautſprecher. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sonder⸗ wetter, Grenzecho. 20 15 Unterhaltungsmuſik. 21.15 „Du biſt, Orplid, mein Land..“ 22.00 Zeit, Nach⸗ richten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30 Tanz und Unterhaltung. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Nachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte und Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Schiff ohne Hafen. 10.30 Der Zehn⸗ kämpfer. 11.30 Volksmuſit, Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.00 „Eine Stund' ſchön und bunt“. 15.30 Mit Laute und Schreibmaſchine durch Südafrika 16.00 Muſik am Nachmittag 17.00 Das fruchtbare Jahr. 18.00 Volks⸗ muſik. 18.30 Aus Zeit und Leben 19.00 Die Bäcke⸗ rin von Winſtein. 20.00 Nachrichten. 20.10 Die Pflicht. 21.00 Muſik alter deutſcher Meiſter. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Tanz und Unterhaltung. 24.00 Nachtkonzert. 2.00 Nachtmuſik. rr Gerichts zeitung Jüdiſcher Schmutzfink wandert ins Zuchthaus Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer verurteilte den 50jährigen Juden Sieg⸗ fried Marx wegen Vornahme unzüchti⸗ ger Handlungen mit einem Mädchen un⸗ ter 14 Jahren zu 15 Monaten Zuchthaus. Der Angeklagte war der Raſſenſchande an⸗ geklagt, doch ließ ſich der Beweis hierfür nicht führen. Er verging ſich vor Jahren an der heute 17j̃ährigen ariſchen Zeugin, die erſt heute im Gerichtsſaal ihre Mutter kennenlernte. Die Mutter war zur Feſtſtellung der Herkunft und Perſonalien des Mädchens als Zeugin geladen worden und kam aus einem mainfränkiſchen Ort. Bald nach der Geburt wurde das Mädchen in der Stadt in Pflege gegeben, weil man im Dorf nichts von der unehelichen Geburt erfahren ſollte. Es beſtand damals der Verdacht, daß das Mädchen einem blutſchänderiſchen Verhältnis entſproſſen ſei. Als Mutter und Tochter heute den Gerichtsſaal betraten, kannten ſie ſich nicht. Flolles Leben auf Koſlen anderer Mannheim. Die Große Mannheimer Straf⸗ kammer verurteilte wegen Vertrauensbruchs und Unterſchlagung den 51jährigen Ludwig Jahren aus Mannheim⸗Neckarau zu zwei Jahren und ſechs Monaten Zucht⸗ haus und zu drei Jahren Ehrverluſt. Außer⸗ dem wurde eine Geldſtrafe in Höhe von 1000 RM. ausgeſprochen. Der anhin hatte eine gehobene Stellung im Staatsdienſt. Er genoß das Vertrauen der vorgeſetzten Dienſtbehörde in hohem Maße. K. bezog zuletzt ein Gehalt von 400 RM. netto. Sei⸗ ner Frau gab er davon 350 RM. und machte ihr vor, er habe verſchiedene Vertretungen, die ihm einen zuſätlichen Verdienſt“ gewährten. Durch einen Wechſel in der Perſonalabteilung wurde der neue Beamte bald auf verſchiedene Mängel aufmerkſam und ſuchte nach den Urſachen. Man entdeckte dann, daß Keßler Geldbeträge in Emp⸗ fang egg und quittiert hatte, wozu er nicht berechtigt war und die ihm von den Zah⸗ lern ohne Bedenken laufend ausgezahlt worden waren. So hatte er ſich im Lauſe zweier Jahre 15 000 RM. unbefugt angeeignet. Als Keßler auf einer Arlaubsreiſe in Italien war, wurde er beim Grenzübertritt am Brenner durch die Polizei feſtgehalten und nach Mann⸗ heim abtransportiert. Er gab zunächſt 10 000 RM. der unterſchlagenen Gelder zu. Auf dieſe Weiſe hatte ſich der Angeklagte eine zuſätzliche Einnahme von 500 RM. monatlich verſchafft. Sie wollten in die Schweiz ausrücken Kaſſel. Zwei Kaſſeler Freunde, der eine 18, der andere 20 Jahre alt, ließen ihre Arbeit im Stich, verſchafften ſich im Juli durch einen Ein⸗ bruch 17 RM. Reiſegeld und fuhren dann in einem Auto, das ſie auf der Straße ſtehen ſahen, über Frankfurt a. M. nach dem Süden; ſie woll⸗ ten in die Schweiz. Da ſie aber ein tolles Tempo hielten und unterwegs anderen Kraft⸗ wagen ein wahres Wettrennen lieferten, kamen ſie nur bis Freiburg i. Br., wo ſich„ihr“ Auto überſchlug. Der jüngere der beiden war ſchon früher ein⸗ mal wegen widerrechtlicher Benutzung eines Kraftwagens zu einem Monat Gefängnis ver⸗ urteilt worden, hatte aber damals Bewährungs⸗ friſt erhalten. Am 27, Juli ds. Is, ſollte er ſich erneut wegen einer ähnlichen Geſchichte vor Ge⸗ richt verantworten; vor dieſer Verhandlung wollte er ſich offenbar durch die Fahrt in die Schweiz drücken. Dieſer jüngere der beiden leicht⸗ ſinnigen Burſchen hatte außerdem einen Koffer, in den ſie beide ihr Reiſegepäck verſtauten, einem Untermieter ſeiner Mutter entwendet. Und end⸗ lich wurde beiden auch zur Laſt gelegt, zunächſt verſucht zu haben, ein anderes Auto zu tehlen, das aber geſichert war. Der ſchon vorbeſtrafte jüngere Angeklagte wurde zu 1 Jahr und ſechs Monaten Gefängnis, der ältere zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Jude wegen Steuerhinterziehung beſtraft Gelnhauſen. Das Finanzamt Gelnhauſen ver⸗ urteilte den bis vor kurzem in Gelnhauſen wohnhaften jüdiſchen Rechtsanwalt Elkan Sondheimer wegen Hinterziehung von Umſatz⸗, Einkommen- und Vermögensſteuer in den Jahren 1927 bis 1937 zu einer Geldſtrafa von insgeſamt 34 000 RM. —— Fuyennuer fur dus Sudttendrum qt Hilfswerk die NS. Volkswohlfahrt hat die Se⸗ treuung der ſudetendeutſchen Flüchtlinge, insbeſondere der Mütter und Kinder, übernommen. Bei allen Dienſtſtellen der NS. und bei allen Banken und öffentlichen Geld⸗ anſtalten werden Spenden auf das Sonderkonto„Sudetendeutſches hilfs⸗ werk“ entgegengenommen Jablungen können auch mit Jahlkarte oder Doſtüberweiſung unmittelbar auf das poſtſcheckkonto Berlin Nr. 307 6s der RNationalſozialiſtiſchen volkswohlfahrt e. V., Reichs führung, Berlin SO 36, mit dem hinweis„für das Sudetendeutſche fswerk“ gelelſtet werden. Amiliche Vetanntmachungen Am Freitag, den 7. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, wird im Saale des„Ratskeller“ ein größeres Quantum Eichen⸗ Brennholz verſteigert. Anſchließend werden folgende Grundſtücke auf die Reſtpachtzeit(bis 1944) an den Meiſt⸗ bietenden verpachtet: Die lange Teilung, Fl. XIV, Nr. 1 2500 qm [Los 73 Die lange Teilung, Fl. XIV, Nr. 1 2500 qm [Los 98 Die neuen Gärten, Fl. XV, Nr. 252 3025 qm Die Krottenwieſen, Fl. XXI Nr. 86 2500 qm Los 2 Die Krottenwieſen, Fl. XXIII Nr. 34 2500 qm [Los 9 Die Krottenwieſen, Fl. XXIII Nr. 34 2500 qm [Los 15 Viernheim, den 5. Oktober 1938 Der Bürgermeiſter. Bekanntmachung Ich erinnere an die Zahlung der 1.—5. Rate Grundſteuer für 1938(roter Be⸗ ſcheid); mit dem Bemerken, daß nach dem 12. ds. Mts. Mahnkoſten und gegebenenfalls Säumniszuſchläge in Anrechnung gebracht werden. Viernheim, den 6. Oktober 1938 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter Pereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute abend 19.30 Uhr Training der Jugend⸗ Mannſchaften. 20.30 Uhr Training der 1., 2., 3. und Privatmannſchaft unter Leitung von Franz Bugert. Nachher Spielerverſamm⸗ lung. Um 20.30 Uhr Vorſtands⸗ und Spiel⸗ ausſchutzſitzung. Vollzähliges Erſcheinen im „Freiſchütz“ erwartet der Vereinsführer. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, 8. Oktober, Abendausfahrt nach Weinheim. Dort Treffpunkt mit den Bruder⸗ vereinen von Weinheim und Hemsbach Lokal Bienhaus. Für gemütliche Unterhaltung iſt Sorge getragen. Abfahrt mit Rad um 1 8 Uhr vom Lokal, Abfahrt mit OEG. 20.12 Uhr(Sonntagskarte). Um recht zahlreiche Be⸗ teiligung unſerer Mitglieder mit Familien⸗„ angehörigen bittet der Vorſtand. Gebe meine Angora-Hasenzucht ab. und Kiefern⸗ im Dieſelbe beſteht aus reinraſſigen, tätowierten mit Stammbaum verſehenen Tieren. 3⸗6 Monate alt. 20 RHaäsinen u. 20 Rammle Koſtenpunkt pro Monat 1 Rinn. Anzufragen bei offaun Schorr, Wallstadt Tauberbiſchofsheimerſtraße 1 RaFFEE 7 Dann zu GRUND Grund's Miſchungen ſind auf Grund langfähriger fach⸗ männiſcher Erfahrungen zu⸗ ſammengeſtellt und in der glücklichſten Weiſe den Waſſer⸗ verhältniſſen angepaßt. Beſter Santos 1259.55 Columbia⸗Miſchung a 125 g 60 Reklame⸗Miſchung 125 g 70 Edelmiſchung 125 9.80 Miſchkaffee, 20% beſter Santos 125 g 2.20 Kaffee Haag 5 g kl. P.. 73, gr. P. 1.46 Janka⸗Kaffee Fängen! und gut! Marinaden aus neuen deutſchen Preiswert Bratheringe o. 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Eine Schülerin war vor dem Schlag ausgewichen, der in⸗ folgedeſſen die vordere Hälfte des Geſichts traf, ſo daß ein leichtes Naſenbluten ein⸗ trat. Auf Anzeige der Eltern erhob der Staatsanwalt Anklage. Er vertrat die Auf⸗ faſſung, daß die körperliche Beſtrafung von Mädchen nach dem Erlaß über die Ein⸗ ſchränkung der körperlichen Züchtigung vom 29. März 1938 unſtatthaft ſei. Demgegen⸗ über ſagte die Jugendſchutzkammer in ihrem Urteil, daß für Lehrperſonen an den Volks⸗ ſchulen auch Mädchen gegenüber kein Verbot der körperlichen Züchtigung beſtehe. Von den beiden als Sachverſtändige vernommenen Schulräten hielt der eine die Züchtigung aus pädagogiſchen Gründen und im Hinblick auf oͤen Erlatz nicht fur angebracht. Ver zweite ſchloß ſich dem in der Hauptſache an, räum⸗ Schule in keiner Weiſe unterſtützen) die Lehrerin frei. Der Kommentar aus dem N SOB. bemerkt hierzu u. a., die Ohrfeige ſei ein Strafmittel, das leicht zu Schädi⸗ gungen führen könne und deshalb am beſten ganz vermieden werde. Wenn ſie einmal ausnahmsweiſe angewendet werde, ſo dürfe es ſich nur um einen leichteren Schlag han⸗ deln, der weder das Ohr(Verletzung des Trommelfells) noch die Naſe trifft. te aber ein, daß die Lehrerin ſich aus den beſonderen Gründen des Falls zur Züchti⸗ gung berechtigt halten konnte. Die Jugend⸗ ſchutzktammer ſprach, mit ausführlichem Hin⸗ weis auf die beſonderen Verhältniſſe des vorliegenden Falls(es handelte ſich um ein ſehr ſchwieriges und eigenſinniges Kind, delſen Eltern die Erziebunasarbeit der Auch weiterhin unbeſtändig Ein außerordentlich mächtiger, mit ſeinem Zentrum vor Norwegen liegender Sturmwir⸗ bel beherrſcht die Witterung faſt ganz Euro- pas. Auch bei uns kam es unter zeitweiſe ſtürmiſch auffriſchenden Weſtwinden am Dienstag zu anfänglich landregen⸗, dann E Niederſchlägen. Außerordentlich chwere Stürme traten im Nordſeegebiet auf. Die Entwicklung neuer Randſtörungen der ſich nordwärts verlagernden Sturmwirbel läßt 1 keine Beſtändigkeit aufkommen. onnerstag: Wechſelnde Bewölkung und wiederholte, meiſt ſchauerartige Nieder⸗ ſchläge, bei zeitweiſe auffriſchenden Winden aus Süd bis Weſt Temperaturen wenig ge⸗ ändert. Die Ausſichten für Freitag: Bei Luft⸗ zufuhr aus Weſt wechſelhaftes und unbeſtän⸗ diges Weſtwetter. jube Epn datt N don knie len 5 veht Veit Volt Rig un Reiß