* 4 1 — —— r — e e — 2 52 Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswetſe: 18 ausgenommen an Sonntagen und eiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 234 M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Freilag 8 tiernheimer Seilu Ver kündigungsblatt der NS d Am. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ für Im Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzetgenpreſsliſte Nr. 6 gültig. Geſchäfktsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PS L hafen 15101 eil CCC ͤͥͥ ³Ü¹ · A den 7. oklober 1938 F. Jahraang Friedlands denkwürdigſter Tag „Jahre der Anethlichajt liegen wie ein Traum hinter uns“ „Jetzt aber ſind wir frei!“ Unſere Fahne wird des deulſchen Volkes ewige Jahne ſein Friedland. 6. Oktober. Den Höhepunkt des dritten Führertages im Sudetenland bildete die große Kundgebung auf dem Marktplatz vor dem Rathaus in Friedland. Die Stadt Wallenſteins die ſeit Jahr⸗ hunderten im Brennpunkt des Volkstumskamp⸗ es ſtand, erlebte am Donnerstagnachmittag hre größte Stunde: Der Führer zog in das befreite deutſche Friedland ein, empfangen als Triumphator und Retter des Vaterlandes. Die Friedländer, die ſich der ſtolzen Tradition ihrer Vaterſtadt bewußt ſind, bereiteten dem Führer einen beiſpiel los begeiſterten Empfang, aus dem ihre ganze tiefe Beglük⸗ kung über die Schickſalswende ſprach. Nach Jahrhunderten wechſelvoller Geſchichte iſt nun ihre Stadt, die immer deutſch war und deutſch 13 iſt, für ewig mit dem Großdeutſchen eich verbunden. Das Opfer ſo vieler namen loſer Sudetendeutſcher in Friedland in früheren Jahrhunderten und in den letzten Tagen und Monaten hat ſeine Erfüllung gefunden durch die Tat des Führers. So wird der 6. Oktober 1938 für alle Zeiten der denkwürdigſte Tag in der Geſchichte dieſer tradi⸗ tionsreichen Stadt bleiben. Von Kratzau kommend, traf der Führer gen 16.30 Uhr in Friedland ein. Der weite arktplatz vor dem Rathaus war ebenſo wie die Straßen der Stadt bis zum letzten Platz überfüllt von einer unüberſehbaren Menſchen⸗ menge. die dichtgedrängt, Kopf an Kopf den Führer erwartete. Als ſich die graue Wagen⸗ kolonne dem Marktplatz näherte, verſtärkte ſich der Begeiſterungsſturm. Nur mit Mühe konnte und dann ſpricht der Führer! Sein Blick geht über die Menge, die ſich vor ihm auf dem Rathausplatz zuſammengeballt hat, die ihm ununterbrochen in unbeſchreib⸗ lichen und überwältigenden Kundgebungen zu⸗ jubelt und dann mit einer geradezu ſpürbaren Spannung und Aufmerkſamkeit ſeine Worte er⸗ wartet a Der Führer ſpricht von dem großen Wunder, von dem Wunder der Vereinigung des Sude⸗ tenlandes mit dem Reiche, die nach vielen, vie⸗ len Jahrhunderten und Jahrzehnten voll Kampf und Opfern endlich erreicht werden konnte. „Die Fahne, die heute über ganz Deutſchland weht“, ſo ruft er, begleitet von dem toſenden Beifall der Friedländer, aus,„ſoll des deutſchen Volkes ewige Fahne und die Nation ihr ewiger Träger ſein! Das Reich der Deutſchen, das wir nun endlich im nationalſozialiſtiſchen Staat auf⸗ gerichtet haben, iſt für uns das höchſte Glück In weitere Gebiete Vöhmens der Beſetzungsplan bis zum 10. Oktober Berlin, 7. Oktober Auf Grund des Münchener Abkommens und der daraufhin erfolgten Feſtſtellungen des In- ternationalen Ausſchuſſes werden die deutſchen Truppen bis zum 10. Oktober folgende weitere Gebiete in Böhmen und Mähren beſetzen: 1 An der Grenze des Gaues Niederdon au: am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Ni- kolsburg und zwiſchen Frain und Neu Biſtritz, am 9 Oktober ab 10 Uhr das Gebiet um Znaim und Mähriſch-Kromau, am 10. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet weſtlich 8 und den Brückenkopf ſüdlich Preß⸗ urg. 1 An der Grenze des Gaues Oberdonan und im Böhmerwald: am 8 Oktober ab 12 Uhr das Gebiet bis zur Linie Steinbach— Böhmiſch⸗Krumau— Win- terberg— Waldmünchen, die genannten Orte eingeſchloſſen. 3. An der nordbayeriſchen und ſächſi⸗ das Spalier der Wehrmacht und des Freikorps die Maſſen zurückhalten. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Führer die Front der Ehrenkompanie ab. Der Führer be⸗ grüßte ſodann vor dem Rathaus eine Reihe von lten Kämpfern der Nationalſozialiſtiſchen Partei im Sudetenland. Im Rathaus drückte der Führer einigen Hinterbliebenen von im Kampf für ihr Deutſchtum Gefallenen die Hand. Als der Führer dann mit Konrad Henlein auf den Balkon des Rathauſes hinaustrat, klang ihm wie ein einziger Aufſchrei der braufende Begeiſterungsſturm der Maſſen entgegen. Mi⸗ nutenlang vereinigten ſich die jubelnden Kund⸗ gebungen und die Sieg⸗Heilrufe der Menge zu einem einzigen Orkan. Tauſende von Händen reckten ſich zum Führer empor. Erſt nach Mi⸗ nuten trat wieder Stille ein. Der Ortsleiter von Friedland. Fritſche, begrüßte den Führer auf dem Balkon des RNat⸗ hauſes.„Jahre der Knechtſchaft und Unter⸗ drückung liegen wie ein Traum hinter uns“, ſo rief er aus.„Jetzt aber ſind wir frei! Frei durch Sie, mein Führer!“ Der Bezirksleiter von Friedland. Sittig, der darauf das Wort ergreift, gedachte Konrad Henleins. des Wegbereiters und Einigers des Sudetendeutſchtums nach jahrelanger Zwietracht und verhängnisvollem Hader. In bewegten Worten gab er unter dem jubelnden Beifall der Tauſende deren Gefühle des Dankes für den Führer Ausdruck.„Unſer beſter Dank bleibt das Beſtreben, die Fahne des Reiches in Würde ſchen Grenze: und Ehre auf den Boden der Heimat zu ſetzen und ewig zu ſchützen.“ auf dieſer Welt, und wir ſind jederzeit zum höchſten und letzten Einſatz dafür bereit!“ Wieder antworten die Tauſende mit über⸗ wältigenden, beiſpielloſen Heilrufen auf dieſe Worte des Führers, und ſie legen damit zu⸗ gleich das Gelöbnis der Treue ab. Der Führer ſchließt ſeine kurze Anſprache mit den Worten:„Ich weiß, das Reich. das aus dem Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung entſtand, wird, ſolange es Deutſche gibt, nim⸗ mermehr vergehen! Deutſchland Sieg⸗Heil!“ Das Sieg⸗Heil des Führers auf die groß⸗ deutſche Heimat der Sudetendeutſchen wird von den Friedländern wiederum mit einem unge⸗ heuren, alle bisherigen Vorſtellungen ſprengen⸗ den Begeiſterungsſturm aufgenommen, der ſich noch verſtärkt, als der Führer das Rathaus ver⸗ läßt, ſeinen Wagen beſteigt und langſam durch die Menge fährt und die Stadt in Richtung auf Neuſtadt verläßt. am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Rei- chenberg und Gablonz, am 9. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet bis zur Linie Biſchofſteinitz— Wacherau, oſtwärts Lu⸗ ditz— Poderſam— Saaz— Brüx— Außig — Auſchau— Böhmiſch⸗Leipa— Wartenberg, am 10. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet ſüdweſt⸗ lich Pilſen und das Gebiet bis zur Linie ſüd⸗ lich Jechnitz— Poſtelberg— Leitmeritz— Li- boſch— Böhmiſch⸗Aiche. 4 An der ſchleſiſchen Grenze: am 8. Oktober ab 12 uhr das Gebiet um 8 und Trautenau. das Braunauer sand, das Gebiet um Mähriſch⸗Schönberg ſüd⸗ lich Freudenthal und Troppau, einſchließlich des Hultſchiner Ländchens, am 9 Oktober ab 12 Uhr das Gebiet ſüdlich und oſtwärts von Trautenau, um Schildberg, um Mähriſch⸗Neuſtadt. Bärn und ſüdlich Trop⸗ pau. am 10 Oktober ab 10 Uhr bezw. 12 Uhr das Schneider, Gärtner und Pförtner, beigeſetzt wurden, ſoll ein Die Opfer von Eger An dieſer Stelle des Friedhofes von Eger, wo die Opfer der Tſchechenhorden, das Ehepaar hrenmal entſtehen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Preßburg, 6. Oktober Am Donnerstag wurde die erſte ſlowakiſche Regierun niſterpräſidenten an der Spitze ins Leben ge rufen. Die ſlowakiſche Regierung hat ein Manifeſt erlaſſen, das ſich gegen den jüdiſchen Marxis⸗ mus und für eine friedliche Löſung aller ſtritti⸗ gen Probleme im Rahmen des Münchener Abkommens ausſpricht. Das Manifeſt enthält auch einen Proteſt gegen die Aende⸗ rung der Grenzen der Slowakei ohne Hinzuziehung eines bevoll⸗ mächtigten Vertreters der ſlowaki⸗ ſchen Nation. Ferner wird ein internatio⸗ naler Schutz für die im Ausland wohnenden Minderheitsangehörigen und ſchnellſte Demo⸗ biliſierung des tſchecho⸗ſlowakiſchen Heeres ge⸗ fordert. Um 17 Uhr begann der feierliche Ein⸗ zug der ſlowakiſchen Regierung in Preßburg. Die Slowakiſche Autonomiſtiſche Volkspartei hat bekanntlich im Zuge der Nationalitätenver⸗ handlungen der Prager Regierung ein Memo⸗ randum unterbreitet, in welchem die ſlowaki⸗ ſchen Forderungen feſtgelegt ſind. 88 Prag, 7. Oktober. Dem flowakiſchen Kabinett. das aus fünf Mitgliedern einſchließlich des Vorſitzenden Tiſo beſteht, gehören zwei weitere Mitglieder der Slowakiſchen Volkspartei an, ferner ie eines der Agrarier und der Nationalpartei. Das Manifeſt der neuen Regierung wurde von der ganzen flowakiſchen Bevölkerung mit Begeiſterung entgegengenommen. In dem Ma⸗ nifeſt heißt es u. a.::„Die Münchener Verein- barungen der vier Weltmächte haben die ſtaat⸗ lichen und politiſchen Verhältniſſe in Mittel⸗ europa grundlegend geändert. Wir Slowaken als ſelbſtändige Nation, die wir ſeit alters her auf dem Gebiete der Slowakei leben, machen für uns das Selbſtbeſtimmungsrecht gel⸗ tend und berufen uns deshalb auf die inter⸗ national garantierte Unteilbarkeit unſerer ſlo⸗ wakiſchen nationalen Einheit und des Gebietes, das wir bewohnen. Wir wollen frei nach eige⸗ nem Willen unſer zukünftiges Leben in vollem Gebiet des Adlergebirges, um Zwittau, Mäh⸗ riſch⸗Trübau, Bodenſtadt und Neu⸗Titſchein. Umfange beſtimmen, einſchließlich des ſtaatlichen Apparates. mit Abgeordneten Tiſo als Mi⸗ Sulbſtändige Slowake Erſie ſlowaliſche Regierung in Preßburg gebildel Nach dieſer Denkſchrift ſoll der Slowakei im Rahmen des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates volle Selbſtändigkeit zugeſtanden werden. Es handelt ſich dabei um einen Dua lismus wie ſeinerzeit bei der ö ſt er⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie. Als Kennzeichen des gemeinſamen Staatsver⸗ bandes ſollten nur erhalten bleiben: ö 1. Der Staatspräſident ſames Staatsoberhaupt, 2. die gemeinſame Außenpolitik, und 3. das Finanz ⸗ weſen. Einem gemeinſamen Parlament ſoll⸗ ten nur die Entſcheidungen über die gemein⸗ ſamen Angelegenheiten, wie ſie oben genannt wurden, vorbehalten ſein. Hinſichtlich der Ar⸗ mee verlangten die Slowaken die Aufſtellung von eigenen flowakiſchen Truppen mit ſlowaki⸗ ſchen Offizieren und ſlowakiſcher Kommando⸗ ſprache. Der erſte flowakiſche Miniſterpräſident Tiſo gehört dem geiſtlichen Stande an und war ſeit Jahren ſtellvertretender Vorſitzender der Slo⸗ wakiſchen Volkspartei. während noch Pater Hlinka den Vorſitz führte. als gemein- Die Politik der ſelbſtändigen Slowakei Nach den Grundſähen des Jelbſtbeſtimmungsrechles Wir wollen in Freundſchaft mit allen uns umgebenden Nationen leben und ſo zur Rege— lung der Verhältniſſe in Mitteleuropa beitra⸗ gen. Wir harren aus an der Seite der Natio⸗ nen, die gegen die marxiſtiſch⸗jüdiſche Ideologie der Zerſtörung und der Gewalt kämpfen. Wir ſind für die friedliche Löſung aller ſtrittigen Pro⸗ bleme im Geiſte der Münchener Vereinbarun— gen. Wir proteſtieren energiſch, daß die Gren⸗ zen der Slowakei ohne uns als die vollberech⸗ tigten Vertreter der Nation beſtimmt werden. Wir fordern internationalen Schutz der flo⸗ wakiſchen Minderheit im Auslande. Wir for⸗ dern raſche Demobiliſierung im Geiſte des Selbſtbeſtimmungsrechts. Wir fordern ſofortige Uebernahme der Vollzugsgewalt in der Slo⸗ wakei durch Slowaken. Der Sieg des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts bedeutet auch für die flowa⸗ kiſche Nation die ſiegreiche Beendigung unſeres? langjährigen Kampfes.“ — Slarke Mehrheit für Neville Chamberlain Mit 366 gegen 144 stimmen ſpricht das Ankerhaus der Chamberlain-Regierung das Verkrauen aus London, 7. Oktober. Im Unterhaus kam es bei der Ausſprache über die Vertagung des an des bis zum 1. November zu einer heftigen Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen der Regierung u. der Oppoſition. Die Vorſitzenden der Oppoſition Attlee und Sinclair forderten die Regierung auf, ihren Antrag auf Vertagung des Hauſes bis zum 1. November zurückzuziehen. Die gegen⸗ wärtige internationale Lage ſei derartig ge⸗ ſpannt, daß die Regierung die Verpflichtung habe, dem Hauſe jeden Tag zur Verfügung zu ſtehen. Das geſamte Volk fordere. ſo erklärten beide, daß in ſo kritiſchen Zeiten das Parla⸗ 22 als das ſouveräne Organ des Staates age. Als Winſton Churchill den Antrag unterſtützte, ertönten von den Regierungsbän⸗ ken minutenlange ſtürmiſche Proteſtrufe. Es war offenſichtlich, daß Churchill in ſeiner Par⸗ tei allein ſtand und die Regierungspartei das Vorgehen Churchills offen mißbilligte. Die Sitzung nahm weiter einen ſtürmiſchen Ver⸗ lauf, als Churchill dem Miniſterpräſidenten perſönliche Vorwürfe machte und be⸗ hauptete, die Regierung wünſche die Vertagung des Parlaments. um ohne Befragen des Hauſes ihre außenvolitiſchen Plä⸗ ne verfolgen zu können und um perſön⸗ lich Zeit zur Erholung zu gewin⸗ nen. Chamberlain lehnte in höflicher Form, je⸗ doch auffallend ſcharf im Ton dieſe vperſön⸗ liche Verdächtigung ab und erklärte, die Regie⸗ rung werde nach wie vor ihre Pflicht erfüllen. Er ſelbſt erhebe keinerlei Anſpruch auf Urlaub und werde weiter die Verantwor⸗ tung tragen. Die Abſtimmung über den Antrag der Regierung, das Unter⸗ haus bis zum 1. November zu vertagen, wur⸗ de ſodann mit 313 gegen 150 Stimmen vorgenommen. Nach der Abſtimmung über die Verta des Unterhauſes fand noch eine kurze ö Ausſprache i über den Berkrauens antrag für die Regierung ſtatt. Danach nahm Premierminiſter Chamberlain das Wort. Im Verlaufe ſeiner Rede erklärte er, daß es keine Neuwahlen geben würde, weil er kein Kapital aus dem Gefühl des Landes zu ſchlagen wünſche. Eine Neuwahl würde nur die vorhandenen Meinungsverſchiedenheiten vergrößern. Er ha⸗ be nicht die Abſicht, ſo erklärte er weiter, ſich auf Polemik einzulaſſen. Wenn ein Mann in ſein Alter komme und ſeine Stellung inne⸗ habe, ſo empfinde er, daß ihm Kritik, ja auch Beſchimpfungen wenig ausmachten. Nur ſein Gewiſſen zähle bei ihm. Wenn er nunmehr auf jene Ereigniſſe zurückblicke, ſei er überzeugt, daß er durch ſein Tun den Krieg vermieden habe. Er verlange keinerlei Anerkennung für ſein Tun, da er nur getan habe, was jeder in ſeiner Lage— deſſen ſei er ſicher— für das Richtige zu tun gehalten haben würde.(Beifall). Ein Krieg ſei heute etwas ſeiner ganzen Art nach anderes als früher, da heute im Falle eines Kriegsbeginnes noch vor dem Berufsſoldaten die Zivilbevölkerung den Krieg zu ſpüren be⸗ komme. Als er nach Berchtesgaden ging, ſeien über 20000 Briefe und Telegramme in 10 Dow⸗ ning Street eingegangen. Eine genügende An⸗ zahl dieſer Briefe habe er geleſen. Die Schrei⸗ ber dieſer Briefe ſeien nicht der Anſicht gewe⸗ ſent, daß die tſchechiſche Frage für England ſo lebenswichtig geweſen ſei, daß man für ſie hät⸗ te kämpfen ſollen. Chamberlain ſtellte dann Betrachtungen über die damalige Lage an, wo⸗ bei er weitere Vorwürfe der Oppoſition zu⸗ rückwies. Alles, was Großbritannien getan habe, be⸗ ſtehe darin, daß es die Tſchech⸗Slowakei vor der Vernichtung bewahrt und ihr damit die Chance gegeben habe, ein neues Leben als ein neuer Staat zu beginnen. Der zukünftige außenpolitijſche Kurs Englands Im weiteren Verlauf ſeiner Unterhausrede auf die Frage der zukünftigen Außenpolitik Englands eingehend erklärte Chamberlain, er 1 nur zwei Möglichkeiten. Die eine beſtehe arin, man ſich der Anſicht anſchließe, daß es freundſchaftliche Beziehungen oder Beziehun⸗ gen, die auf Vertrauen beruhten, mit totali⸗ tären Staaten nicht geben könne. Eine derartige Annahme bedeute natürlich, daß der Krieg kommen müſſe. Das bedeute ferner, daß ſich England nicht nur bis an die Zähne be⸗ waffnen, ſondern auch militäriſche Bündniſſe und Allianzen abſchließen müſſe mit jeder an⸗ deren Macht, die man dazu bekommen könne. Man müſſe dann hoffen, den Krieg in dem Augenblick zu beginnen, der einem ſelber paßt, und nicht in dem Augenblick, der der anderen Seite paßt.„Das iſt das“, ſo rief Chamber⸗ lain aus,„was einige Mitglieder des Unter⸗ hauſes kollektive Sicherheit nennen. In dieſe Falle gehen die Mitglieder der Oppo⸗ ſition, wenn ſie nur mit einem derartigen Schlagwort geſpickt wird.“ Der Premierminiſter fuhr dann fort, wenn er dieſe Anſicht ablehne, ſo geſchehe das darum, weil das ſeiner Anſicht nach eine Politik äußer⸗ ſter Verzweiflung iſt. Wenn das wirklich die Ueberzeugung der Oppoſition ſei, dann gebe es keine weitere Hoffnung für die Ziviliſation oder auf irgendwelche Dinge, die das Leben lebens⸗ wert machen!. J Chamberlain wandte ſich leidenſchaftlich ge⸗ gen die Anſicht, daß der Krieg unvermeidlich ſei, und betonte, daß das ſtärkſte Argument gegen die Unvermeidlichkeit des Krieges in der all⸗ gemeinen bneigung gegen den Krieg im Volke liege.(Beifall.). Dann behandelte der Premierminiſter die andere Möglichkeit:„Was iſt“, ſo fragte er, „die Alternative dieſer finſteren und fruchtloſen Politik einer Unvermeidlichkeit des Krieges? Meine Anſicht geht dahin, daß wir mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Kräften verſuchen müßten, einen Krieg zu vermeiden, indem wir eine möglichen Urſachen ſehen und verſuchen, ie zu beſeitigen dadurch, daß wir dieſe in einem Geiſte der Zuſammenarbeit und des auten Wil⸗ lens erörtern. Ich kann nicht glauben, daß eine ſolche Politik vom Volke dieſes Landes abge⸗ wieſen würde, ſelbſt wenn das die Herſtellung perſönlicher Beziehungen bedeutet, Unterredun⸗ gen von Mann zu Mann auf der Grundlage, daß jeder frei die inneren Vorſtellungen über die Regierungsform ſeines eigenen Landes be⸗ halte und es zugeſteht, daß andere Syſteme an⸗ deren Ländern beſſer zuſagen mögen.(Beifall.) Chamberlain wandte ſich dann gegen das Verlangen der Oppoſition, eine Weltkonferenz abzuhalten, da eine ſolche Konferenz nur, Sinn haben könne, wenn bereits vorher eine Klärung der Standpunkte erfolgt ſei. Weiter heſtritt er, daß es mit ſeinen Anſichten unvereinbar ſei, wenn das gegenwärtige Rüſtung programm der Regierung vermehrt und beſchleunigt würde. Nach ſeinem Dank an die Bevölkerung des Landes für ihre Haltung wies der Miniſter⸗ präſident zum Schluß auf die enge Zuſammen⸗ arbeit mit Frankreich hin. Beide Regierungen verfolgten das gleiche Ziel. Sie wollten die Zu⸗ ſammenarbeit aller Völker erreichen, wobei ſie die„Proletarierſtaaten“ nicht, ausſchlöſſen, um einen dauernden Frieden zu ſchaffen.. Als Chamberlain geendet hatte, ſpendete ihm das geſamte Unterhaus minutenlangen Beifall. Es folgten hierauf die Abſtimmungen. Abänderungsantrag der unterhausoppoſition abgelehnt Das Unterhaus lehnte den Abänderungsan⸗ trag der Oppoſition mit 369 gegen 150 Stim⸗ men ab. Das Haus ging ſodann zur Abſtim⸗ mung über den Vertrauensantrag für die Re⸗ gierung über. Annahme des Verkrauensvolums Bei der Abſtimmung über das von der Re⸗ gierung geſtellte Vertrauensvotum ſprach das Unterhaus der Chamberlain⸗Regierung mit 366 ᷣ gegen 144 Stimmen ſein Vertrauen aus. Churchill und Cooper enthielten ſich der Stimme London, 7. Oktober Bei der Abſtimmung im Unterhaus hat, wie jetzt feſtſteht, kein Mitglied der Regierungspar⸗ teien direkt gegen die Regierung oder für den Antrag der Labour⸗Party geſtimmt. 18 Met. lieder der Regierungsparteien 85 ſich jedoch der Stimme enthalten. Zu ihnen zählen u. a. Churchill, Eden, Duff Cooper, Adams, Harold Nicol⸗ ſon(National⸗Labour), Admiral Sir Roger Keyes und wahrſcheinlich auch der frühere Unterſtaatsſekretär Edens, Lord Cran borne. Andererſeits haben ſich auch einige der Labour⸗ Abgeordneten der Stimme gegen die Regie rung enthalten, und zwar die ausgeſprochenen Pazifiſten der Labour⸗Fraktion. unter ihnen vermutlich auch Lansbury. Ebenfalls der Stimme enthalten haben ſich die wenigen Ab⸗ geordneten der Unabhängigen Arbeiterpartei. Chamberlain Ehrenbürger von London London, 7. Oktober Der Magiſtrat der Stadt London beſchloß am Donnerstag, Chamberlain die Ehrenbür⸗ gerſchaft der Stadt London im Hinblick auf ſeine hervorragenden Verdienſte während der letzten drei oder vier Wochen anzutragen. Japan zur Verſländigung bereit Tokio, 6. Oktober. Konteradmiral Noda, der Sprecher des Ma⸗ rineminiſteriums. antwortete heute auf eine Anfrage verſchiedener ausländiſcher Preſſever⸗ treter. Er erklärte, daß die Flottenfrage im Fernen Oſten durch die veränderte politiſche Lage in Europa unberührt geblieben ſe i. Der Sprecher gab zu verſtehen, daß man nicht daran glaube, daß„irgendeine Verände⸗ rung der Flottenſtärke der verſchiedenen Natio⸗ nen im Fernen Oſten nach Beilegung der ſude⸗ tendeutſchen Frage, der Ordnung der Mittel⸗ meerfrage oder der engliſch⸗deutſchen Annähe⸗ rung ſtattfinden werde“. Zur Abrüſtungsfrage erklärte Noda, daß Japan zu wiederholtem Male ſeine Verſtändigungsbereitſchaft auf dem Gebiet der Flottenſtärke betont habe, ſofern eine gerechte Löſung beabſichtigt ſei. Japan ſei auch ferner bereit, ſich unter dieſen Bedingun⸗ gen an neuen Flottenbeſprechungen zu beteiligen. ——— Reichswirtſchaftsminiſter Funk wurde in Ankara herzlich empfangen. heute Das Tagesziel im Abſchnitt lu erreicht Berlin, 6. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Truppen des Generaloberſten von Rundſtedt haben im Gebietsabſchnitt IV ihr Ta⸗ gesziel, die Linie Ober⸗Lindewieſe—Freiwaldau — Olbersdorf, erreicht. Feſtliche Rückkehr in die befreile heimal Triumphaler Einzug des Sudetendeutſchen Freikorps in Karlsbad Karlsbad, 7. Oktober Die Männer, die als erſte den aktiven Kampf gegen tſchechiſche Unterdrückung und bolſchewi⸗ ſtiſchen Terror aufgenommen haben, die Män- ner des Sudetendeutſchen Frei korps, ſind am Donnerstag in Karls⸗ bad einmarſchiert Sie ſind eingezogen in die Heimat, die ihnen der Führer wieder⸗ 25 und für die ſie ſich mit ihrem Blut ein⸗ etzten. Ungarn nimmt Rückſicht Beginn der Verhandlungen erſt am 8. Oktober Prag, 6. Oktober. Die ungariſche Regierung ließ am Donners⸗ tag durch ihren Geſandten in Prag der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung eine Note überreichen, in der ſie ſich mit Rückſicht auf die tſchecho⸗ ſlowakiſche Regierungskriſe mit einem ſpä⸗ teren Beginn der Verhandlungen, Dämmerung unter den Tſchechen Vas Auslandsberichlerſlalter in Prag erleblen Ein jäher Stimmungsumſchwung hat in der Geſinnung des tſchechiſchen Volkes Platz gegrif⸗ fen. Die Kriegsbegeiſterung, die noch vor Ta⸗ gen als— einer hemmungsloſen Hetze die Oeffentlichkeit beherrſchte, iſt einer tiefen Niedergeſchlagenheit gewichen. Eine Ernüchte⸗ rung hat ſich aller Vernünftigen bemächtigt. Die klare Erkenntnis von der wirklichen 0 und der natürlichen Aufgabe des tſchechiſchen Volkes bricht ſich Bahn. Unter dieſen Anzeichen ſteht ſelbſt nach der Meinung ausländiſcher Bericht⸗ erſtatter die Entwicklung im tſchecho⸗ſlowakiſchen Rumpfſtaate. Was fremde Berichterſtatter während des Rückzuges der tſchechiſchen Armee aus der ſude⸗ tendeutſchen Befeſtigungslinie erlebten, was ſie aus Geſprächen mit tſchechiſchen Offizieren und tſchechiſchen Geſchäftsleuten nach London kabel⸗ ten, was ſie im größten Teil der tſchechiſchen Preſſe laſen, das ſpricht eine deutliche Sprache. Sie klingt für britiſche und fransöſiſche Ohren nicht immer angenehm. So berichtet ein eng⸗ liſcher Korreſpondent aus Prag, wie die allge⸗ meine Stimmung dahingehe, daß der tſchecho⸗ ſlowakiſche Rumpfſtaat keinerlei Möglichkeiten zur Verfolgung einer eigenwilligen ſelbſtändi⸗ gen Außenpolitik mehr beſitze. Vollſtändi von ſeinen Alliierten und Freunden preis eben, ohne Grenzbefeſtigungen, umgeben von Deutſch⸗ land und deutſchfreundlichen Staaten, bleibe keine andere Möglichkeit, als eine Verſtän⸗ digung mit Deutſchland zu ſuchen. So groß ſei die Bitterkeit gegen Frankreich und England, daß viele führende Perſönlichkeiten dieſe Schwenkungen ſogar leichten Herzens vor⸗ genommen hätten. Die geſamte Prager Preſſe, ſo ſchreibt der gleiche Korreſpondent, biete ein Bild dieſes Stimmungsumſchwunges. Nicht Deutſchland, ſondern Frankreich und England werden für den Zuſammenbruch der großtſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Politik verantwortlich gemacht. Ein Blatt wie„Ceſke Slovo“ ſchreibt beiſpielsweiſe, da die Tſchechoflowakei kein Ultimatum von Adol Hitler, ſondern von ſeinen ſogenannten Freun den erhalten habe, die drohten, den Staat Deutſchland vollſtändig auszuliefern, wenn er nicht alle deutſchen Forderungen annehme. Die britiſche Unterſtützungs⸗Millionen⸗Anleihe kom⸗ mentiert dieſes Blatt folgendermaßen: Allein in die Befeſtigungen, deren Verzicht uns Eng⸗ land und Frankreich aufgezwungen haben, inve⸗ ſtierten wir 80 Millionen Pfund, ſodaß ſelbſt, wenn wir unſexe ungeheuren induſtriellen Ver⸗ luſte außer Acht laſſen, das britiſche Angebot keinesfalls die Grenzen der Großzügigkeit über⸗ ſchreitet.. Die tſchechiſche Preſſe hatte noch bis vor weni⸗ gen Tagen in Zuſammenarbeit mit Beneſch und ſeinen Geſinnungsfreunden den„ſtarken Mann“ markiert, ſodaß der Mann auf der Straße un⸗ ter allen Umſtänden den Gedanken an eine kampfloſe Uebergabe des Sudetenlandes von ſich weiſen mußte. Umſo größer iſt nun die Ent⸗ täuſchung und Verbitterung. Umſo geringer auch das Vertrauen in die bisherige Staats⸗ führung! Auf den Geſichtern der rückmarſchie⸗ renden Soldaten malen ſich Enttäuſchung, Bit⸗ terkeit und Reſignation. Die kampfloſe Preis⸗ gabe will manchen Offizieren und Mannſchaf⸗ ten nicht einleuchten. Sie halten ſie nach den Kraftäußerungen der Vergangenheit für unver⸗ einbar mit ſoldatiſcher Ehre. Auf der anderen Seite, ſo ſtellen zahlreiche Auslandsberichter⸗ ſtatter übereinſtimmend feſt, richten ſich die Vor⸗ würfe mehr und mehr unter den Soldaten wie unter den Ziviliſten gegen die Führung, die zu⸗ erſt eine ſolche Aufputſchung nationaler Leiden⸗ ſchaften zuließ, ja förderte und nun einen dop⸗ pelt beſchämenden Rückzug befiehlt. Die Niedergeſchlagenheit hat nach Berichten eines Korreſpondenten der„Times“ ſich an mancher Stelle zu vollſtändiger Apathie geſtei⸗ gert. Er ſchreibt: Alles hat ſich ſo ſchnell ereig⸗ net und die Niederlage iſt nach tſchechiſcher An⸗ ſicht ſo vollſtändig, daß die Nachrichten ſchon faſt keinerlei Wirkung mehr auf die Bevölkerung ausüben. Als beiſpielsweiſe bekannt wurde, daß Adolf Hitler bereits in Aſch ſei, erzeugte dieſe Neuigkeit kaum noch eine Reaktion.„Was können wir dagegen machen“, ſo fragte ſich je⸗ der auf der Straße. In den verantwortlichen Kreiſen haben ſich indes geſundere politiſche Auffaſſungen durch⸗ geſetzt. Man verſucht jetzt zu retten, was zu retten iſt, geſteht die Niederlage ein und geht über ſie zur Tagesordnung, das heißt zum Neu⸗ bau des Staates in ſeinen neuen Formen über. Dieſe Tendzenz findet in der Behandlung der marxiſtiſchen, kommuniſtiſchen und jüdiſchen Flüchtlinge aus den deutſchſprachigen Gebieten einen erſten Niederſchlag. Wer in den Eiſen⸗ bahnzügen, die aus den abgetretenen Land⸗ ſtrecken ins Innere führen, nicht nachweiſen kann, daß er aktiv gegen die Sudetendeutſche Partei gekämpft hat, wird trotz allen Wider⸗ ſpruchs zurückbefördert. Jetzt erſt handeln die Tſchechen nach dem Grundſatz einer reinlichen Scheidung zwiſchen Deutſchen und tſchechiſchen Elementen, jenem Grundſatz, den ſie zum eige⸗ nen Schaden 20 Jahre lang mit Füßen getreten. und zwar am 8. Oktober 12 Uhr mit⸗ tags, einverſtanden erklärt. Die ungariſche Regierung hält jedoch unver⸗ ändert an ihren Forderungen feſt, die in ihrer Note vom 3. Oktober aufgeſtellt wurden. Im Hinblick darauf, daß die Situation der Angarn in der Tſchecho-Slowakei immer geworden iſt, machte die ungariſche Regierung in ihrer heutigen Note erneut darauf aufmerk⸗ ſam, daß dieſer Umſtand einen äußerſt ſchnellen Verhandlungsablauf erfordert. Die Tragweite der Preßburger Regierungsbildung Prag, 6. Okotber Im Augenblick liegen in Prag noch zu wenig Nachrichten aus Preßburg vor, um über den Inhalt des Beſchluſſes der ſlowakiſchen auto- nomiſtiſchen Parteien, die ſich unter der Füh⸗ rung der Slowakiſchen Volkspartei zuſammen⸗ geſchloſſen haben, volle Klarheit zu ſchaffen. Man ſtützt ſich daher vor allem auf den Auto⸗ nomieentwurf, den die Partei Hlinkas der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung im Juni dieſes Jahres vorgelegt hat. Speiſekarle für den 9. Oktober Vier Eintopfgerichte in Gaſtſtätten Berlin, 6. Okt. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe teilt der NS. mit, daß am erſten Eintopfſonntag dieſes Jahres, dem 9. Oktober, vier verſchiedene Eintopfgerichte in den Gaſtſtätten gereicht werden: 1. Erbenſuppe mit Einlage, 2. Weißkohl mit Rindfleiſch, 3. Feiceteh 4. Gemüſetopf nach Wahl. 70 000 Juden in Italien Rom, 6. Oktober Die Zahl der italieniſchen und ausländiſchen Juden in Italien iſt einer amtlichen Verlaut⸗ barung zufolge auf Grund der Ende Auguſt durchgeführten Zählung mit ungefähr 70 000 feſtgeſtellt worden. leine poliliſche Nachrichlen Um die Wirtſchaftlichkeit der bäuerlichen Viehhaltung, die dringend einer Verbeſſerung bedarf, zu heben, hat Miniſterpräſident Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring angeordnet, daß der Milcherzeuger künftig für die an die Molkerei abgelieferte Milch im Reichsdurchſchnitt et wa 2 Rpf. je Liter mehr erhält als bisher. Dieſe notwendige Preisaufbeſſerung wird nur in einigen Teilen des Reiches geringfügige Er⸗ höhungen der Trinkmilch⸗ und Butterpreiſe zur Folge haben. Auch bei dem Schlachtvieh ſollen für die bäuerliche Veredelungswirtſchaft beſſere Erlösmöglichkeiten geſchaffen werden. Vor dem Parlament von Neuſüdwales in Sydney gab der Arbeitsminiſter heute bekannt, daß der ſeit dem 13. September andauernde Streik im auſtraliſchen Kohlenbergbau vor der Beendigung ſtehe. Mit der Wiederinbetrieb⸗ nahme der Gruben iſt für nächſte Woche zu rech⸗ nen. An dem Streik waren 24000 Bergleute beteiligt. Der ſeit Mittwoch in Warſchau weilende Ka⸗ binettschef des ungariſchen Außenminiſteriums Graf Czaky wurde in Begleitung des ungari⸗ ſchen Geſandten in Warſchau de Hory vom Vize⸗ außenminiſter Graf Szembek und von Außen⸗ miniſter Beck empfangen. Anſchließend begab ſich der polniſche Außenminiſter zum Staats⸗ präſidenten. „Der langjährige tſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte in Rom, Dr Chyvalkopſty iſt nach ſeinem Ab⸗ ſchiedsbeſuch bei Duce nach Prag abgereiſt. Seine Berufung zur Leitung des dortigen Außenminiſteriums findet in politiſchen Kreiſen Roms umſo größere Beachtung, als der Rück⸗ tritt des Staatspräſidenten Beneſch hier als das Ende der bisherigen Außenpolitik betrachtet wird. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil! Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cuyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. unhaltbarer ( 22 0 eine eder e in itiſhe 1 en man ände⸗ atio, ſude⸗ ittel⸗ lähe⸗ frage tem dem eine ſei gun⸗ gen heute mit⸗ ber ihtet In gan batet erung merk jellen bet penig den auto⸗ Jüh⸗ men⸗ iffen. luto⸗ det ieſes — — r 5 — * 23 8 — Mit dem Führer durch Nordböhmen Bei den Angehörigen der Opfer des Freiheilskampfes Rumburg, 6. Oktober. f In Schluckenau Von Löbau 2 die Fahrt des Führers über Oppach zum Grenzort Fugau, wo ſudeten⸗ deutſcher Boden betreten wurde. Es war eine Jubelfahrt ohnegleichen, die zu beſchreiben Worte zu arm ſind. Der erſte kurze Aufenthalt war in Schluckenau auf dem Markt, wo ſich wie in den anderen Orten Tauſende von Menſchen drängten. Der Führer fuhr im Wagen ſtehend einmal um das Rund des Marktplatzes, ſchritt die Front des Freikorps ab und trug ſich dann in das Stadtbuch ein. Auf den Landſtraßen eilten von den entlege⸗ nen Gehöften die Menſchen herbei. Der Bauer, der auf dem Feld den Pflug führte, ließ Ge⸗ ſpann und Pflug ſtehen und geſellte ſich zu den freudig wartenden Menſchen. Ueberall grüßten rieſige Transparente, in denen die Freude der Sudetendeutſchen über den Beſuch ihres Retters und Befreiers zum Ausdruck kam. Groß, weit⸗ 55 leuchtete ein Schild, das ein Gebet von Mil⸗ ionen 15 ſich ſchließt: Gott ſchütze unſeren Führer 1 Rumburg in Erwartung In 3 ſind die Menſchen ſchon heute um 4 Uhr auf den Beinen. Alle Anmarſchſtra⸗ Pen ſind in einen Wald von Fahnen gehüllt; eſonders reich geſchmückt iſt der Marktplatz. Von den Dächern herab wallen lange Fahnen⸗ tücher. Wo nur ein Brunnen, eine Laterne oder ein kleiner Mauervorſprung iſt, alles iſt vollbe⸗ ſetzt mit Menſchen. Inmitten des Blumentep⸗ pichs liegt auf einem kleinen Tiſchchen aufge⸗ ſchlagen das Ehrenbuch der Stadt Rumburg. Die aus dem Altreich einmarſchierte SA. mit ichen. Muſikzug unterhält die wartenden Men⸗ en. Die erſten Spenden für das Winterhilfswerk a in Rumburg Durch Lautſprecher, die in den Fenſtern des Rathauſes aufgeſtellt ſind, wird bekanntgegeben, daß geſtern abend unmittelbar im Anſchluß an die Führerrede im Sportpalaſt Privatleute, Ge⸗ een der Betriebe, kleine und kleinſte eſchäfte mit wenigen Angeſtellten auf das Mat⸗ haus kamen und ihr Scherflein abgaben. Sie waren die erſten die dem Aufruf des Führers zu dem großen Opferwerk der deutſchen Nation folgten. Bei dieſer Mitteilung brach die war⸗ tende Menge in laute Heilrufe aus. der Führer kommt Kurz nach 11 Uhr fahren aus der Richtung von Schluckenau her mehrere Panzerſpähwagen in die Stadt. Sie künden der Bevölkerung, daß nun der Führer kommt. Als dann der Kraft⸗ fahrer mit der gelben Flagge auf dem Markt 758 empfindet man in dieſem Augenblick die örgriffenheit der Menſchen. Es iſt im Augen⸗ blick ſtill. Die Köpfe recken ſich in der Richtung, aus der der Befreier kommen muß. Kein Menſch bewegt ſich. Die Menſchen, die Jahre hindurch eiſerne Diſziplin hielten, ſtehen wie die Mauern. ie Abſperrmannſchaften haben keine Not; es dab alles reibungslos. Alle beſeelt nur ein Ge⸗ anke, den Führer, unſeren Retter, zu ſehen. Unter dem Geläut der Glocken naht dann kurz nach 11 Uhr endlich der erſte Wagen, in dem aufrecht, ernſten Blickes, Adolf Hitler ſteht. Wie ein Schrei der Erlöſung, wie eine bran⸗ dende Meereswelle geht es nun über Gaſſen und Straßen, ſchallen über das Städtchen die Rufe „Heil Hitler!“—„Heil unſerem Retter!“— „Gott ſchütze unſeren Führer!“ Es iſt ein überwältigender Augenblick. Worte ſind zu arm, de nur im geringſten wiederzu⸗ geben, was in dieſen Augenblicken ſich unter den Menſchen vollzieht, die nach 20 Jahren ſchwer⸗ ſter Knechtſchaft nun wiſſen: Wir ſind heimge⸗ führt ins Reich, wir ſtehen unter dem Schutz einer großen ſtarken Nation. Frauen und Män⸗ ner, ſie alle ſchämen ſich nicht ihrer Tränen, die ihnen unaufhaltſam über die Wangen rinnen. Sie halten dem Führer ihre Kinder entgegen, als wollten ſie ſagen: Du haſt ſie uns gerettet, Du haſt ſie uns erhalten. Und über all dem Jubel klingt immer wieder durch das Läuten der Kirchenglocken und das Brummen der Motore der Luftwaffe, die hier ebenfalls als Künder des Friedens in deutſches Land einzog. Die Vegrüßung des Führers Am Eingang zum Markt begrüßen der Bü r⸗ germeiſter und die Vertreter der Sudeten⸗ deutſchen Partei den Führer. Der Bürgermeiſter bringt, nachdem er ſich durch den Jubel der Menſchen hindurch nur ſchwer hat Gehör ver⸗ ſchaffen können, zum Ausdruck. daß Rumburg. die immerdeutſche Stadt unſagbar glücklich ſei, ihren Befreier aus ſchwerſter Not in ihren Mauern zu wiſſen. In ſeinem Ruf:„Unſer vielgeliebte Führer, der Führer aller Deut⸗ ſchen— Siegheil!“ ſtimmten die Tauſende in⸗ brünſtig ein. der Führer ſpricht Als dann der Führer das Podium beſteigt. dauert es wieder Minuten, ehe ſich der Jubel⸗ ſturm der Maſſen legt. Es ſei ein langer Weg zur Freiheit geweſen, ſo ſagt er. Dieſe wunder⸗ bare Entwicklung möge uns zeigen, was ein unbeugſamer Wille vermag. Heute ſtehe das Reich im Begriff, mehr als 3 Millio⸗ nen Menſchen ſich anzuſchließen.(Immer wie⸗ der unterbricht unendlicher Jubel den Führer). In dieſer Stunde möge unſer aller Gelöbnis ſein, der Wille, dieſes Reich zu halten, ſolle nicht geringer ſein, als der geweſen ſei, dieſes Reich aufzubauen. Von neuem brandet der Jubel und die tiefe Freude der Menſchen auf, als der Führer dann mit erhobener Stimme ſagt, unſer Ge⸗ löbnis ſei auch in dieſer Stunde. daß jeder Fußbreit deutſcher Erde, auf dem erſt einmal die Flagge des Deutſchen Reiches eingerammt ſei, ewig deutſch bleibe. Anſchließend trägt ſich der Führer in das Buch der Stadt Rumburg ein. And Ihr habt doch geſiegt! Nun ſchreitet der Führer auf die vorne in der erſten Reihe ſitzenden Angehörigen der Gefallenen aus dem Rumburger Bezirk zu. Er drückt den weinenden Frauen die Hand, ſie ſchauen ihm tief in die Augen; den Kindern legt er die Hand auf die Wange, allen ſpricht er tiefergriffen ein Wort des Troſtes zu. Es iſt ein tieſerſchütternder Anblick, wie der Mann, der das Geſchick einer ganzen Na⸗ tion in ſeinen ſtarken Händen hält, vor dieſen Menſchen ſteht, vor den Angehörigen der Män⸗ ner und Söhne, über deren Tod auch jenes Wort ſteht, das auf den Sarkophagen in der Ewigen Wache in München am Königlichen Platz eingemeißelt iſt: And Ihr habt doch ge⸗ ſiegt! Ein Angehöriger zeigt dem Führer das Bild des Gefallenen, auf das Adolf Hitler ſei⸗ nen Namen ſchreibt. Die Menſchen treten in tiefem Schweigen zurück und laſſen den Führer mit den Trauern⸗ den eine Minute allein. Freudenſturm bei der Abfahrt des Führers Als er dann zum Wagen zurückſchreitet, um die Weiterfahrt nach Schönlinde anzutreten, da kommt noch einmal die ganze Liebe und der tiefe Dank dieſer Menſchen in einem ungeheu⸗ ren Freundenſturm zum Ausdruck. Fahnen werden geſchwenkt, der Jubel kennt keine Gren⸗ zen. Un dals der Führer dann langſam aus dem Städtchen fährt, die Menſchen mit blan⸗ ken Augen ihm lange nachſchauen, immer noch die Arme erhoben, da wird einem ſo recht die⸗ ſe unzerſtörbare Gemeinſchaft zwiſchen Führer und Nation, der Sinn der Führerworte klar: „Was ich geworden bin, wurde ich durch Euch, was Ihr ſeid, ſeid Ihr durch mich geworden.“ Oer sellsame Fall des Unbekannten von Vollegno/ Acharu Hunte (2. Fortſetzung) Ein entſcheidender Verſuch Da entſchließt ſich Doktor Marietto zu einem beſtimmten Verſuch. Noch jeder Simulant iſt bisher an dieſer Probe geſcheitert. Hier hilft keine Schläue, kein Verſtand und keine Intelli⸗ genz, hier muß der Mann ſich verraten, wenn er lügt. Der Fremde wird chlorofor miert. Im Hinüberſchlummern des Bewußtſeins, dicht an der Grenze, da das Gehirn nur noch mecha⸗ niſch arbeitet, der Wille, die Nerven ausgeſchal⸗ tet ſind, fragt der Doktor den Unbekannten aus. Er fragt eindringlich, fragt immer wieder, nach Namen, Wohnung, Adreſſe, nach Dingen der Vergangenheit, ſelbſt nach der Schule, Kindheit. ltern. Aber die Antworten. die er bekommt ſind alle gleich:„Ich weiß es nicht.“ Da fragt Marietto nach dem Diebſtahl auf dem Friedhof. Den weiß der Fremde ſofort. Von dem berichtet er. Jetzt iſt Marietto endlich überzeugt. Es iſt nicht möglich. daß ein Menſch im Chloroformrauſch Gewalt über ſein Ge⸗ dächtnis hat. Es iſt nicht möglich, daß er ſimu⸗ liert. Es ſteht jetzt feſt, mit unfehlbarer Si⸗ cherheit: Der Mann iſt krank! Er hat ſein Gedächtnis verloren! Noch am gleichen Tag ordnet Doktor Ma⸗ rietto die Ueberführung des Kranken in die Irrenanſtalt in Collegno an. Vorher läßt er von ihm Lichtbilder herſtellen und die Fin⸗ gerabdrücke nehmen. Sie ſollen zur Indentifi⸗ zierung an alle Polizeiſtationen Italiens gehen. In der Aufnahmeabteilung des Irrenhauſes iſt man in arger Verlegenheit. Wie ſoll man die Aufnahme tätigen? Der Mann muß doch ſchließlich irgendwie in den Büchern geführt Fahrt durch deutſches Land Begeiſterungsſfürme um den Führer auf ſeinem Beg nach neuſtadt Nach der großen Kundgebung in Friedland öffnet ſich auf der Fahrt nach Neuſtadt groß und eindrucksvoll die Landſchaft des Iſerge⸗ birges. Die Dörfer treten zurück. Nach Stunden unabläſſigen Jubels tritt jetzt für kurze Zeit Stille ein. Obwohl noch immer an den Straßen⸗ kreuzungen die Menſchen ſtehen und auf den Fübrer warten, um wenigſtens im Vorbeifah⸗ ren einen Blick von ihm zu erhaſchen, ſo liegen doch dazwiſchen längere Strecken, in denen nicht die Menſchen zu uns ſprechen, ſondern die ge⸗ waltige Stimme der Landſchaft. Auch dieſe Landſchaft iſt ein Zeichen dafür, wie deutſch dieſes Land iſt, denn nur deutſche Menſchen ge⸗ hören in eine urdeutſche Landſchaft. Auf dieſer Fahrt in den ſinkenden Abend hin⸗ ein bleibt etwas Zeit, über den Tag nachzu⸗ denken. Und wie zur Beſtätigung dafür, daß auch dieſer Tag die Welt und das deutſche Volk des Sudetenlandes dem endlichen Frieden wie⸗ der einen Schritt nähergebracht hat, erhebt ſich mit einem Male vor uns ein Regenbogen über der Landſchaft.. In der beginnenden Dunkelheit leuchten hier und dort in den Höfen und Häuſern, die die Kolonne des Führers paſſiert, Lichter auf. Wir ſehen, daß die Bewohner ihre letzten Ker⸗ zen angezündet und ſie ins Fenſter geſtellt ha⸗ ben. Dort leuchten ſie nun dem Führer entge⸗ gen, ein freudiger, tiefergreifender Gruß an ihn aus der Dunkelheit heraus. Hinter den Kerzen ſind Blumen aufgebaut, grüßen die Bilder des Führers und Konrad Henleins. Die⸗ ſe beſcheidene aber ungeheuer ſchöne Illumi⸗ nation gibt einen ergreifenden Beweis für die Liebe, Zuneigung und das Vertrauen der Su⸗ detendeutſchen zum Führer. Der ganze Tag hat nicht nur ihre Begeiſte⸗ rung und ihre Freude gezeigt, er hat uns auch ihre Diſziplin bewundern laſſen. Noch am frü⸗ hen Morgen war die Aufforderung an ſie er⸗ gangen, nicht mehr Blumen in den Wagen des Führers hineinzuwerfen und nicht immer zu dem Wagen des Führers hinzulaufen. Nun ſtandenſt ſie da, mit den Blumen in den Hän⸗ den. Aber wie ihre Begeiſterung auch aufſtieg und ſich in ungeheuren Jubelrufen auch Luft machte, ſo flog doch heute nicht ein einziger Strauß zu dem Wagen herüber. Wenn die Wagenkolonne ſich näherte, dann ſtreuten die ſudetendeutſchen Volksgenoſſen ihre Blumen auf die Straße ſelbſt, ſodaß der Führer wie auf einem Blumenteppich dahinfuhr. In den Städten und Dörfern ſäumten die Blumen die Straßen ein. Sie waren eine blü⸗ hende, lebendige, farbige und ſchöne Begren⸗ zung des Weges, den der Führer durch ſein wiedergewonnenes Land nahm. Auch die Grenz⸗ bevölkerung im Altreich, deren Dörfer und Häuſer nochmals auf kurze Strecken von dem Weg des Führers berührt wurden, zeigte die gleiche Begeiſterung und den gleichen Jubel wie die deutſchen Volksgenoſſen im bisher tſche⸗ chiſchen Staatsgebiet. Auch hier konnten ſich die Menſchen vor Begeiſterung kaum faſſen. Auch hier ſah man vor Freude tränenüber⸗ ſtrömte Geſichter. Denn dieſe Bergbauern der Grenze, wann hatten ſie ſchon einmal Gele⸗ genheit gehabt, den Führer ſo nahe zu ſehen. Für viele von ihnen, ja faſt für alle, war es überhaupt das erſte Mal, daß ſie den Führer zu ſehen bekamen. Und ſo drängten ſie ihm mit dem gleichen Jubel und der gleichen Hin⸗ gabe entgegen wie ihre befreiten Brüder ſüd⸗ lich der bisherigen Grenze. Noch ein Eindruck dieſes Tages muß feſtge⸗ ſtellt werden, das iſt der der grenzenloſen Not, die das reiche und ſchöne Gebiet der Sudeten⸗ deutſchen bisher erleben mußte. Ueberall ſehen wir ſtilltegende Fabriken, überall hören wir, daß die Tſchechen auch das vetzte weggeſchleppt und weggeſtohlen haben. Aber ſchon kleben an den Straßenecken die gelben Plakate der NSV. Das Sudetendeutſchtum weiß und ſieht, daß der Führer nicht nur ſeine Truppe mit ſich führt. um das wiedergewonnene Land zu ſchützen. ſondern daß gleichzeitig mit ihm auch die brüderliche Hilfe des ganzen deutſchen Volkes kommt und in kurzer Zeit ihrer Not ein Ende machen wird. Vorbeimarſch vor dem Führer Kratzau, 6. Oktober. Bei Lückendorf paſſteren wir wieder die ehe⸗ malige Reichsgrenze und erreichen das Fried⸗ länder Becken. Wir paſſieren die Orte Klein⸗ Herrndorf, Lamberg, Ringelshain und Weiß⸗ kirchen an der Neiße. In allen Orten wird dem Führer bei ſeiner Durchfahrt von der Bevöl⸗ kerung ein gewaltiger Empfang zuteil. Gegen 15 Uhr erreicht dann die kolonne Kratzau. Der Marktplatz im Mittelpunkt der Stadt iſt das Ziel der Tauſende. Gegen 13 Uhr hört man auf der Zufahrts⸗ ſtraße von Weißkirchen ſtürmiſche Heilrufe. Sie künden den Menſchen an, daß nun die Stunden des Wartens beendet ſind und nun der Führer kommt, ihr Befreier, ihr Retter. Das Muſikkorps eines Infanterieregimentes ſpielt den Präſentiermarſch, der aber faſt unter⸗ geht in den Jubelrufen der Menge. Der Führer verläßt den Wagen. Man ſieht über den Köp⸗ fen der Tauſende nur noch kleine Fähnchen. Die Jugend ſchreit ſich heiſer. Unter den Klängen der deutſchen Hymnen ſchreitet dann nach der Meldung des Kommandeurs der Führer die Front der in Paradeaufſtellung aufmarſchierten Truppen ab. Dann begrüßt der Führer die Offiziere, um anſchließend den Vorbeimarſch der Truppen abzunehmen. Führer⸗ werden. Da malt die Aufnahmeſchweſter in die Rubriken, wo ſonſt die Perſonalien der Patien⸗ ten ſtehen. lauter Fragezeichen hin und ſchreibt die nächſte fortlaufende Nummer dazu. Es iſt die Nummer 44170 Die Schweſter ahnt in dieſem Augenblick nicht, daß dieſe Zahl in einiger Zeit in ganz Italien und darüber hinaus in den Kulturſtaa⸗ ten der ganzen Welt bekannt ſein wird. Sie ahnt auch nicht, daß um dieſe Ziffern bei allen beteiligten und unbeteiligten Italienern ein hitziges Für und Wider entbrennen wird, ahnt nicht die große Tragödie, die dahinter ſteht. Und erſt recht ahnt ſie nicht das große Rätſel, das ungelöſt, wie ſo viele in der Welt. beſtehen bleiben wird, trotzdem die menſchliche Vernunft und das Empfinden für Recht und Geſetz ihre ehrlichſte Ueberzeugung ausgeſprochen haben und noch ſprechen werden. Der Mann mit Nummer 44170 macht den Aerzten Kopfzerbrechen. Nichts wird unverſucht gelaſſen, ſein Geheimnis aufzudecken. Jede ge⸗ ringſte Möglichkeit wird verfolgt. jeder An⸗ haltspunkt kontrolliert, beſprochen. verſucht. Sorgfältig werden die Fragen an den Patien⸗ ten erwogen und vorbereitet, geſchickte Fallen ausgeklügelt, unſichtbare Fäden geſpannt, in die ex ſich verſtricken ſoll. Keinen Augenblick iſt er allein. Immer iſt jemand da. ſogar in der Nacht wird ſein Schlaf überwacht. Jedes Wort. das er ſpricht, wird notiert und Doktor Orſi, dem Oberarzt der Anſtalt, hinterbracht. Aber alle Mühe und Sorgfalt bleiben unbelohnt. Nicht der kleinſte Schritt nach vorne, nicht der allergeringſte Erfolg. Nur eines wird mit Sicherheit feſtgeſtellt: Zwei bis drei Tage hält das Gedächtnis des Unbekannten die Eindrücke feſt, dann hat er alles wieder vergeſſen und kann ſich nicht erin⸗ nern. Er weiß ſchon lange nicht mehr, daß er geſtohlen hat, weiß nichts vom Friedhof, nichts von Urnen, nichts von der Polizei. Es läßt ſich nicht leugnen, vom Oberarzt Dok⸗ tor Orſi bis zum jüngſten Aſſiſtenten herab ſteht man dem Fall vollkommen ratlos gegen⸗ über. Er gibt zu viele Rätſel auf. Man kennt aus dem Leben des Patienten nichts. Man weiß nicht, ob eine Krankheit an ſeinem Zuſtand ſchuld iſt. ein Unglücksfall, ein Verbrechen, eine Kataſtrophe. Aber das will 7 Orſi wiſſen. Das braucht er zu aller⸗ erſt. 8 Ein halbes dutzendmal hat er auf der Polizei ſchon angefragt, ob ſich noch keine Station in Italien gemeldet habe: Jawohl. wir kennen den Mann. Es iſt der und es iſt jener. Nichts. Die Antworten, die bis jetzt gekommen ſind. ſind alle gleich: Lichtbild und Fingerabdrücke hierorts unbekannt. Der Polizeichef, mit dem Doktor Orſi tele⸗ phoniſch ſpricht. läßt keinen Zweifel offen:„Wir können den Mann nur dann ohne Hilfe der Oeffentlichkeit feſtſtellen. wenn er ſchon ein⸗ 05 mit einer Polizeibehörde zu tun gehabt 1 NN „Und wenn nicht?“ „Dann müſſen wir doch in die Oeffent⸗ lichkeit. Das haben wir bisher geſcheut.“ Doktor Orſi regt ſich auf: „Aber da muß es doch in ganz Italien ir⸗ gendwo ein paar Menſchen geben, die mit dem Patienten ſchon einmal in Berührung gekom⸗ men ſind. So allein iſt niemand auf der Welt. daß er nicht wenigſtens einen Bekannten hat.“ „Gut, dann fragen wir beim Publikum an.“ „Wie lange dauert das?“ „Wahrſcheinlich ſo lange, erkennt.“ Da bängt Dr. Orſi wütend ein. (Fortſetzung folgt) bis ihn jemand Marschall Blücher nicht mehr in Fern⸗Oſt Umfangreiche Amorganſſation der fernöſtlichen Front Moskau, 6. Okt. Die heute in Moskau eingetroffene Chaba⸗ rowſker Zeitung„Tichockeanſkajſa Swesda“ vom 26. September enthält einen Bericht über eine Parteikonferenz der fernöſtlichen Roten Armee, aus dem etliche Tatſachen zu entnehmen ſind, die nunmehr über die in letzter Zeit bereits mehrfach berührte Umgliederung der fernöſt⸗ lichen Streitkräfte der Sowjetunion neue Aufklärung bringen. So wird zunächſt die von uns bereits früher gemeldete Verſion beſtä⸗ tigt, daß die bisher als„beſondere fernöſtliche Armee“ und zuletzt als„fernöſtliche Front“ be⸗ zeichneten Einheiten der verſchiedenen, im fern⸗ öſtlichen Sowjetgebiet ſtationierten Streitkräfte der Roten Armee nunmehr aufgelöſt worden iſt. In dem erwähnten Bericht wird nämlich an mehreren Stellen von der„früheren fernöſt⸗ lichen Front“ geſprochen, ſodaß oh nie⸗ mals eine amtliche Bekanntmachung über deren Liquidierung erfolgte— gar kein Zweifel mehr darüber beſtehen kann, daß die Sonderſtellung der 1 7 Roten Armee, wie ſie unter dem Oberbefehl des Marſchalls Blücher ſeit 1928 be⸗ ſtand, aufgehört hat. An die Stelle der„beſonderen fernöſtlichen Roten Armee“, bezw. der„fernöſtlichen Front“, treten nunmehr zwei Armeen, welche als„erſte unabhängige rote Bannerarmee“ und als„zweite unabhängige rote Bannerarmee“ bezeichnet werden. Die erſte unabhängige rote Bannerarmee hat das ſogenannte Küſtengebiet am Uſſuri zu ver⸗ teidigen mit dem Sitz des Oberkommandos in der Stadt Woroſchilowſk und ſteht, wie die „Kraßnaja Swesda“ vom 2. Oktober bereits meldet, unter dem Befehl des Korpskomman⸗ danten Stern. Die zweite unabhängige rote Bannerarmee hat ihren Sitz in Chabarowſk und ſteht, wie das eingangs erwähnte Chabarowſ⸗ ker Blatt jetzt berichtet, unter dem Kommando des Korpskommandanten Kon ew, der bisher noch nicht bekannt geworden und auch noch nicht hervorgetreten iſt. Beiden Armeen iſt das Prä⸗ dikat„unabhängig“ offenbar beigelegt worden, um hervorzuheben, daß ſie keiner Heeresgruppe mehr anden en ſondern direkt unter dem Be⸗ fehl des Moskauer Kriegskommiſſars ſtehen. Das politiſch wichtigſte Ergebnis dieſer Neue⸗ rungen iſt die daraus abzuleitende Entfer⸗ nung des Marſchalls Blücher vom Oberbefehl über die im Fernen Oſten ſtatio⸗ nierten Streitkräfte, den er jahrelang innege⸗ habt hatte. Ueber das Schickſal Blüchers iſt— von gewiſſen fatalen Gerüchten abgeſehen— nichts Genaues bekannt. Jedenfalls ſteht feſt, Na nicht mehr im Fernen Oſten weilt. „Die wahrſcheinliche Bedeutung dieſer plötz⸗ lichen Veränderungen dürfte wohl in verſchiede⸗ nen Kolliſſionen zu ſuchen I welche während oder nach dem Schangfeng⸗ wiſchenfall zwiſchen Auge als dem Oberkommandierenden der fern⸗ öſtlichen Front und der Moskauer Zentrale ent⸗ ſtanden ſein könnten. Jedenfalls ſind gegen⸗ 8 die intenſiven Bemühungen Moskaus darau gerichtet, hinſichtlich der Streitkräfte des Fernen Oſtens und ihrer Führung eine neue Lage zu ſchaffen. In den Standorten der beiden neugeſchaffenen Armeen wurden gerade in den letzten Tagen längere Parteikonferenzen ab ſehalten. Ende September iſt der Kriegskom⸗ miſſar Woroſchilo w perſönlich im Fernen Oſten geweſen, während der politiſche Armee⸗ kommiſſar Mechlis bereits einige Monate lang ſeit der ſenſationellen Flucht des GPU. ⸗ Kommiſſars Ljuſchkow mehrere Male im Fernen Oſten weilte. Oer Mann Ar. 2 70 — ———„—-— b — penlase Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Grelser · Rastatt (24. Fortſetzung) Endlich erſchien Haſenbein mit der großen Schüſſel, die er mit ſteifer Eleganz auf den Tiſch ſtellte. Der Major perſönlich nahm den Deckel ab. Appetitliche Düfte ſtiegen auf. In verlockender knuſpriger Pracht bot ſich der Braten den lüſternen Blicken. Schmunzelnd griff der Major zu Meſſer und Gabel. Leicht ſchnitt das Meſſer das zarte Fleiſch, von aller Augen verfolgt. Der Major packte eine Keule auf den Teller. „Bitte, meine Herren, bedienen Sie ſich ſelbſt!“ Die beiden ließen ſich nicht zweimal bitten. „Meier, wo bleiben die Kartoffeln?“ rief Grothe. Meier kam mit einem großen Kump Kartoffeln an⸗ gebrauſt. Haſenbein ſtellte eine Schüſſel Kompott dazu, dann entkorkte er die erſte Flaſche Wein und ſchenkte ein. Dabei fuhr ihm plötzlich Soliman, der Dackel, zwiſchen die Beine, der in der Zimmerecke geſchlafen hatte und durch den Bratenduft erwacht war. „Meier,'nen Stuhl für Soliman!“ befahl der Major. „Er ſoll auch was von dem Haſen haben, denn er hat mitgeholfen, ihn zur Strecke zu bringen!“ Er packte den Dackel im Genick und half ihm nach auf ſeinen Stuhl, wo er ſofort Hübſch machte. Aber ſein Herr beobachtete ihn vorerſt nicht, ſondern widmete ſich andächtig ſeiner Keule. Die beiden anderen Herren warteten, bis er den erſten Biſſen in den Mund geſteckt hatte. Geſpannt ſahen ſie ihn an, während er ſchmeckte. Zuſtimmend nickte er mit dem Kopf, worauf auch ſie ſich jetzt ihrem Braten widmeten. Man hörte eine Weile nur das Klappern der Meſſer und Gabeln. „Na, iſt das ein Häschen, meine Herren?“ brach dann der Major das Schweigen. „Einfach delikat, Herr Major!“ ſchwärmte der Sekre⸗ tär.„Das Fleiſch ſo zart, das zergeht einem direkt auf der Zunge!“ „Wenn ich mir die Bemerkung geſctatten darf, ſo war meine Idee lohnend, einen Haſen aufzuſ— püren und piffpaff zu machen!“ erinnerte der Veterinär an ſeine Verdienſte um den Braten. Worauf der Major ſelbſtgefällig meinte: „Wenn man ſolch ein Prachtſtück eigenhändig erlegt hat, dann ſchmeckt's noch mal ſo gut!“ „Ich bekenne, ich habe ſelten einen ſo vorzüglich zu⸗ bereiteten Haſen gegeſſen!“ lobte der Sekretär. „Beſonders pikant finde ich den Wildgeſchmack!“ ſtimmte der Veterinär zu. 5* Auch jenſeits des Marktplatzes war man voll des Lobes von Heins Kochkunſt. Dort ſaßen oben im Wohn⸗ zimmer in fröhlicher Runde um den Tiſch: die Tante zwiſchen den beiden Mädels auf der einen Seite, ihnen gegenüber auf der anderen Seite Franz und Klaus, und an den Schmalſeiten der Leutnant und Hein. „So inen feinen Haſen haben wir im Krieg nicht mehr gehabt!“ ſagte die Tante. „Der Hein iſt ein richtiger Kochkünſtler“, bekannte Marie. „O ja, was der Hein anfaßt, das ſchmeckt!“ ließ ſich auch Antje hören. „Träh wräh, Mamſell! Ich habe'nen beſonderen Blick für das, was mir ſchmeckt, und was anderes faſſe ich gar nich an, nöch?“ meinte Hein anzüglich. Antje errötete, die übrigen lachten. „Sag mal, Hein“, fragte Leutnant Dierk,„du haſt noch gar nicht verraten, woher du eigentlich den Haſen⸗ braten beſorgt haſt!“ Hein warf ſich ſtolz in die Bruſt. „Den habe ich eigenhändig geſchoſſen, Herr Leut⸗ mant!“ 0 „Iſt das auch wahr?“ 0 „Großes Ehrenwort, Herr Leutnant!“ „Weißt du auch, daß das ſtreng verboten iſt?“ „Ach nee, Herr Leutnant!“ Hein ſtellte ſich dumm. „Vorne iſt das Schießen doch auch nicht verboten!“ „Sei froh, daß dich der Gendarm nicht erwiſcht hat!“ Hein grinſte. „Der hat mich erwiſcht. Aber der Herr Major war gleichzeitig auf der Jagd, und da hab ich geſagt, ich wäre zum Herrn Major abkommandiert!“ Der Leutnant lachte und alles ſtimmte ein. „Menſch, du machſt auch die tollſten Zicken“, ſagte Franz. „Wenn's dir nich paßt, dann brauchſte den Haſen nich zu eſſen!“ feixte Hein.„Wär dir woll lieber geweſen, wenn den der Herr Major bekommen bätte?“ Franz wollte etwas erwidern, aver Dierk ſtieß ihn an und machte ihn mit einem Kopfnicken auf Klaus aufmerkſam. Der hatte ſich, unbekümmert um die Unter⸗ haltung, ein mächtiges Stück Braten und einen Berg Kartoffeln aufgepackt und hieb gewaltig ein. Er hatte alles um ſich vergeſſen und nur Augen für ſeinen Teller. Franz zwinkerte Marie zu, dieſe flüſterte ihrer Tante etwas zu, dieſe ſtieß Antje an und Antje puffte Hein mit dem Knie. Still vergnügt ſchauten alle Klaus zu, wie er Biſſen um Biſſen in den Mund ſchob. Endlich wurde er durch die Stille um ihn doch auf⸗ merkſam und ſah auf, ſah aller Blicke auf ſich gerichtet. „Dir ſchmeckt's wohl gar nich?“ fragte Hein. Klaus war tber die allgemeine Aufmerkſamkeit erſt ein wenig überraſcht, aber er faßte ſich ſchnell und brummte, mit vollen Backen kauend, zufrieden: „Nee, mir ſchmeckt's gar nich!“ Hein langte nach der Bratenſchüſſel: „Na, dann wollen wir uns man auch ranhalten, 2 40. Antje knuffte ihn unterm Tiſch mit dem Knie. Hein verſtand. „Meine Damen, nach Ihnen ſelbſtverſtändlich!“ Er reichte die Schüſſel Maries Tante.„Schenieren Sie ſich nich! Wir ſind hier ganz angtre nanuh! Der Herr Leutnant gehört mit zu uns!“ 4 5 Drüben im erſten Stock der Bürgermeiſterei erhob der Veterinär ſein Glas: „Ich geſ—tatte mir, Herr Major, ganz gehorſamſt auf das Wohl des Meiſterſchützen zu trinken, der uns mit einem einzigen ſ—-taunenswerten Schuß dieſes Feſtmahl erlegt hat!“ „Proſt, meine Herren!“ dankte gutgelaunt der Major. „Vivat ſequens!“ Die Gläſer klangen aneinander. Der Major warf Soliman einen Knochen zu, den dieſer geſchickt abfing. „Sollſt auch nicht leben wie ein Hund! Soliman weiß auch einen Haſenbraten zu ſchätzen. Sind ſchlaue Viecher, dieſe Dackel. Kann Ihnen davon eine Geſchichte er⸗ zählen, meine Herren!“ Der Major nahm einen tüchtigen Happen, erwar⸗ tungsvoll ſahen ihn die beiden anderen an. „Vor einigen Jahren war ich mit mehreren Herren bei einem Freunde zur Jagd eingeladen“, erzählte der Major, nachdem er den Biſſen mit einem Schluck Wein heruntergeſpült hatte.„Dieſer Freund hatte auf ſeinem Gut einen Oberinſpektor, der für ſein Leben gern Haſenbraten aß. Er wettete, daß er einen ganzen Haſen allein vertilgen könne. Wir nahmen die Wette an. Um zehn Goldfüchſe. Nun hatte mein Freund einen Dackel, der hieß Pompejus. Das Bieſt mochte keine Katze leiden und zerriß jede, die ihm zu nahe kam. Gerade als wir zur Jagd aufbrachen, erwiſchte er wieder ſo'nen armen Kater und brachte ihn um. Das brachte uns auf eine fabelhafte Idee. Unſer Oberinſpektor war bereits vor uns zur Jagdhütte aufgebrochen, ſo daß er von dem Katzenmord nichts wußte. Und wenn wir ſchon unſere Goldfüchſe verloren, dann wollten wir doch wenigſtens unſern Spaß dabei haben. Während wir auf dem Wett⸗ eſſen uns an unſeren Waldhaſen gütlich taten, wurde unſerm Oberinſpektor der Dachhaſe ſerviert.“ In der Erinnerung an dieſen Scherz lachte der Major und ſeine Gäſte lachten pflichtſchuldigſt mit. „Und glauben Sie, meine Herren“, fragte der Major, „der Trottel hat etwas gemerkt? J bewahre! Es hat ihm großartig geſchmeckt! Er hat ſich bloß gewun⸗ dert, daß er keine Schrotkörner fand! Pompejus aber, der Dackel, war ſchlauer als er. Der hat von ſeinem Kater nichts gefreſſen, ſondern nur von uns was haben wollen!“ Der Major lachte herzlich. „Meine Herren! Die Goldfüchſe haben wir gern ver⸗ loren! Alſo mir könnte das ja nicht paſſieren... eine Katze freſſen!“ Plötzlich kicherte der Veterinär vor ſich hin. Er ſtocherte mit der Gabel an ſeinem Fleiſch herum. „A propos Schrotkörner!“ ſagte er.„Ich habe ſ—tau⸗ nenswerterweiſe heute abend auch noch kein Schrot⸗ korn gefunden.“ „Hahaha!“ lachte der Veterinär.„Guter Witz!“ Auch der Major lachte. „Wenn wir nur öfters ſolch einen, Dachhaſen“ hätten!“ wünſchte er. „Solch'nen Haſen täten wir öfters brauchen!“ wünſchte auch jenſeits des Marktplatzes Franz. Bis auf die Knochen waren alle Schüſſeln und Teller ratzekahl leergegeſſen. Klaus machte die unteren Knöpfe ſeiner Uniform auf. „So läßt ſich der Krieg aushalten!“ ſtellte er feſt und wiſchte ſich den Mund ab. „Für dich iſt die Parole ſowieſo: la gähr finih!“ rief ihm Hein zu.„Für dich kommt jetzt der Haſenfuß dran! Was hat man denn heute bei der Diviſion geſagt, Herr Leutnant?“ „Tja, da iſt leider nicht viel zu machen“, bedauerte Dierk.„Er wurde ſchon mehrmals eingefordert, aber der Major läßt ihn nicht fort. Wenn er ſich nicht frei⸗ willig meldet..“ a „Darauf können wir lange warten!“ meinte Franz ironiſch.„Haſenbein vertritt auch den Standpunkt: lieber fünf Minuten feig, als das ganze Leben tot!“ Alle lachten, nur Hein nicht. „Ich bleibe trotzdem dabei: der Haſenfuß meldet ſich noch heute abend freiwillig zur Front!“ behauptete er. Neugierig blickten alle auf ihn. „Wie willſt du denn das fertigkriegen?“ fragte Franz. „Strategiſches Geheimnis!“ grinſte Hein.„Ich werde ihm was flüſtern, und die Sache iſt geritzt!“ „Aber keine Dummheiten machen, Hein!“ mahnte Dierk. „Nee, Herr Leutnant!“ lachte Hein.„Dat geht allens ſeinen geregelten Gang.“. Er ſtellte ſich ſchon das Geſicht Ferdinands vor, wenn er ihm ſein Ultimatum ſtellen würde: entweder Meldung zur Front oder Bericht an den Major, daß Ferdinand ihm eine Katze ſerviert habe. * f Haſenbein hatte von dieſem neuen Unwetter, das ſich um ihn zuſammenzog, keine Ahnung. Nachdem ſich die Herren ſattgegeſſen hatten, durften Meier und er ſich auch ein Stück Braten zu Gemüte führen. Der Major tat jedem ein Stück auf ſeinen Teller, mit dem ſie an⸗ treten mußten. Ferdinand bekam zu ſeinem Stück den Haien am. N LUS TIGER MILITRR. ROMAN VvoN BUNIE- CORTAN „Den Haſenkopf für Haſenbein!“ ſcherzte der Major ovial. f Wie es ſich gehörte, lachte Haſenbein, obwohl er auf den Kopf gar tein beſonderes Gewicht legte, ſondern lieber noch ein Stück vom Rücken gehabt hätte. Meier mußte noch eine neue Pulle Wein ſowie die Zigarrenkiſte auf den Tiſch ſtellen, dann durften ſich die beiden in die Küche zurückziehen.. Als ſie eben mit Eſſen fertig waren, rief auch ſchon der Major: i „Haſenbein! Kommen Sie mal her!“ „Herr Major! Sofort!“ Er eilte ins Zimmer. Meier hinter ihm her. wollte den Tiſch abräumen. Er „Nee, nee, laſſen Sie noch!“ winkte der Mafor ab. „Haſenbein, gehen Sie mal rüber und ſchicken Sie mir den Koch, der uns den Braten fabriziert hat! Sie ſelber brauche ich dann heute nicht mehr!“ „fehl, Herr Major! Rübergehn! Koch ſchicken!“ Mit einer ſtrammen Kehrtwendung ſtelzte Ferdinand aus dem Zimmer. Mit ſchnellen Schritten ging er über den Marktplatz, der ihm ſchon faſt heimatlich vertraut geworden war. Dem Hein würde er jetzt auch einen kleinen Streich ſpielen. Er ſollte glauben, der Major ließe ihn holen, weil er mit ſeinem Braten nicht zufrieden geweſen ſei. Er hatte zwar ein dickes Fell, der Hein, und würde nicht ſoviel Angſt ausſtehen wie er im umgekehrten Fall, aber vielleicht bekam er doch einen kleinen Schreck. ** Als Ferdinand in den Hof einbog, hörte er laute Muſik. Da ging es ja luſtig zu in dem Quartier. Er trat zum Fenſter und ſchaute hinein. Der Tiſch war in eine Ecke gerückt. Auf ihm ſaß Franz und ſpielte auf ſeiner Klampfe. Neben ihm ſtand Klaus, ſtrich auf ſeiner Teufelsgeige und ſtampfte mit ihr im Rhythmus der Muſik auf den Boden. Mitten im Zimmer tanzte Leutnant Dierk mit Marie. Hein aber ſpielte munter auf ſeiner Ziehharmonika und marſchierte dabei, mit Antje ſchäkernd, durchs Zimmer. Alles lachte und vergnügte ſich köſtlich. „Mädel, ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite, i hab de gar ſo gern, i kann de leide!“ So fidelte und bumſte und quietſchte es. Und die Füße ſcharrten auf dem Boden. Auch Ferdinand juckte es in den Beinen. Ach, warum konnte er da nicht mit⸗ machen? Zu dumm, daß er ſtändig mit dem Hein an⸗ einander geraten mußte! Zu gern wäre er einmal ſo richtig luſtig geweſen, wie dieſe Kameraden von der Front. Ja, wirkliche Kameraden, das waren ſie. Das fühlte er heraus, wie ſich da einer auf den anderen verlaſſen konnte. Etwas wie Neid überkam ihn, daß er nicht dazugehörte, daß er abſeits ſtand. Du brauchſt ja gar nicht abſeits zu ſtehen, du kannſt dazugehören, flüſterte es in ihm. Mußt dich ſowieſo ſchämen, daß du noch nicht an der Front warſt. Der Hein hat ganz recht! Melde dich und du biſt einer von ihnen! Sie werden dich mit offenen Armen aufnehmen, denn das war ehrlich gemeint von Hein am Morgen. Doch dann flüſterte eine andere Stimme ſeines Innern. Schön dumm wärſt du, deinen ruhigen ſicheren Poſten hier aufzugeben! Ihn einzutauſchen mit dem Dreck und Jammer da vorne an der Front! Dich zum Krüppel oder totſchießen zu laſſen! Das war eine Gemeinheit von Hein, dir den Haſen zu klauen, um dich ſo zu be⸗ tölpeln. So ſchwankte Ferdinand hin und her und kam zu keiner Entſcheidung. Stärker als das Drängen mann⸗ haften Mutes und das Verlangen nach wahrer Kame⸗ radſchaft war noch die Furcht vor dem ungewiſſen Grauen der Todesgefahr. Und plötzlich erinnerte er ſich, daß er ja verſprochen hatte, fünf Flaſchen Wein mitzubringen. Froh, ſeinen Gedanken entriſſen zu ſein, rannte er zurück über den Marktplatz und ſtieg hinab in den Weinkeller des Majors, zu dem er einen Schlüſſel hatte. Fünf Minuten ſpäter ſtand er ſchwerbeladen in der Tür zum Zimmer der Kameraden. Die Frontkapelle hatte Pauſe, ſie ſcherzte mit den beiden Mädels. Der Leutnant ſaß auf dem Kanapee und rauchte eine Ziga⸗ rette. Maries Tante, die nach dem Haſeneſſen eben⸗ falls ſich ein Weilchen hier unten aufgehalten hatte, war wieder nach oben verſchwunden. Klaus bemertte Ferdinand zuerſt und machte die beiden anderen auf ihn aufmerkſam. g „Haſenbein!“ rief er. „Mit dem Wein!“ rief Franz. i „Komm herein!“ rief Hein. Hein war der erſte bei Ferdinand und nahm ihm eine Flaſche ab, um ſie zu beſehen. „Die Marke iſt richtig!“ ſtellte er feſt. Ferdinand ſetzte die übrigen Flaſchen auf den Tiſch ab, dann ſchlug er zunächſt einmal vor Leutnant Dierk knallend die Hacken zuſammen. 1 „Befehl vom Herrn Major: der Koch ſo ihm rüberkommen!“ f 9 9 8 5 winkte Ferdinand ab: C „Rühren!'s iſt gut!... Hein du ehört? 8 Wg Leutnant!“. e g n, eben noch überlegt hatte, ob er jetzt Ferdinand das Ultimatum verkünden ſollte, 8 unangenehmes Gefühl. Was mochte der Blindgänger en 1 3— nicht etwa Verdacht geſchöpft? mmt n ns, das würde ſei wieder völlia umwer fen!“ ee Jortſetzung folgt) . . 1 — .—- N —2 2. ſein.— Offenburg hat aus drei Spielen be 7—————— Erſte Jührungslämpfe im Jußball Dormatia bei den Offenbacher Kickers— Großtreffen um den Tſchammerpokal Vor der Offenbacher Klippe Vormalia bei den„Kickers“ Einkracht fährt nach Ludwigshafen Kickers Offenbach— Wormatia Worms TS. 61 Ludwigshafen— Eintr. Frankfurt Boruſſia Neunkirchen— Reichsb. Frankfurt SV. Wiesbaden— F. 03 Pirmaſens Da eine ganze Reihe der führenden ſüddeut⸗ ſchen Fufbee annſchaften im Pokalwettbe⸗ werb beſchäftigt iſt, und die wichtigſten dieſer Pokalſpiele im Süden ſtattfinden, treten diesmal die Gauligameiſterſchaftsſpiele etwas in den Hintergrund. Aber wenn auch Begegnungen von anz großem Format fehlen, ſo haben doch alle piele des Sonntags ihre Bedeutung und des⸗ wegen werden ſie auch die notwendige Beach⸗ tung finden. Bleibt Vormalia an der Spitze Das iſt die Frage, die uns alle bewegt. Gerade in Worms 3 man, wie ſchwer dieſer Gang der Wormaten nach Offenbach iſt. Die Begegnungen mit Offenbach brachten im Vorjahre zwei Nie⸗ derlagen, dabei die letzte in Offenbach in einem Ausmaß, das man nie erwartet hatte. Die Wor⸗ maten haben ſich gegen die ſchnellen, unberechen⸗ baren ffenbacher immer hart getan, und das wird auch am Sonntag der Fall ſein. Die Kickers haben in Wiesbaden und daheim gegen Ludwigshafen mit je 2:1 gewonnen, dagegen am Riederwald mit 0:2 und gegen Reichsbahn Nol⸗ weiß 1:2 verloren Alle Reſultate ſind alſo ſo 3 wie nur möglich und laſſen jede Deutung u. Gegen die Eintracht wurden die Offenbacher rotz 2 Niederlage als„beſſere Elf“ geſchil⸗ derk. Wenn es ſo etwas wie einen„Troſt“ für die Wormaten gibt, ſo wäre es das, daß die Kickers gegen Ludwigshafen nur mit 2:1 gewan⸗ nen, wobei Ludwigshafen aber eine weit ſchwä⸗ chere Mannſchaft zur Stelle hatte als gegen Wor⸗ matia. Aber das ſind alles Wortklaubereien Wenn es darauf ankommt, kann man ſich darauf verlaſſen, daß die Kickers gerade gegen Worma⸗ tig wieder mit aller Energie kämpfen und dabei über ſich ſelbſt hinauswachſen. And deshalb gibt es für die Wormaten nur die Parole: gegen Offenbach die beſte Elf ſtellen! Erfreulicherweiſe ſcheint am Sonntag Stahl wieder mit von der Partie zu ſein, und damit wäre vor allem im Angriff ſchon viel gewonnen. Wichtig iſt aber, daß der Poſten des linken Läu⸗ fers beſſer beſetzt wird als gegen Wiesbaden. Von hier kam das Unheil, das die Wormatenelf auseinanderriß. Man muß natürlich abwarten, ob Herbert oder Leiſt zur Verfügung ſtehen. Wenn nicht, ſollte man Zimmermann nach links und Selbert nach rechts ſtellen. Aber man wird bei den Verantwortlichen ſelbſt wiſ⸗ ſen, worauf es gegen Offenbach ankommt. Wir möchten nur betonen, daß auf dem Bieberer Berg nur mit beſter 1 und mit Einſatz aller Energie zu gewinnen iſt. Einen Typ möchten wir nicht wagen, hoffen aber wenigſtens auf Gewinn eines Punktes. Eine Baes Auseinanderſetzung iſt zwiſchen Ludwigshafen und der Eintracht zu erwarten. Die Frankfurter haben im Lokalkampf gegen den 7 gut geſpielt, aber nicht das Glück auf ihrer Seite gehabt. Wenn es in dieſer Hinſicht am Sonntag bei ihnen beſſer beſtellt iſt, könnte die Fahrt nach Luwigshafen zu einem Erfolg werden. Die TSG. wird ſchon in Anbetracht ihres keinerswegs günſtigen Tabellenplatzes zweifellos mit einer beſonderen Leiſtung auf⸗ warten. 1 Boruſſia Neunkirchen wird wohl die Frank⸗ furter Reichsbahn⸗Elf nach Kampf bezwingen, völlig offen iſt dagegen der Kampf zwiſchen den beiden bisher punkteloſen Tabellelenletzten. Wenn Pirmaſens ſo gut ſpielt wie zuletzt in Frankfurt, hat es gute Erfolgsausſichten. Das Programm der anderen Gaue Gau Baden 1. FC. Pforzheim— Phönix Karlsruhe Freiburger Fc.— Pf. Neckarau FV. Offenburg— Karlsruher FV. Gau Württemberg SpVgg. Cannſtatt— Ulmer FV. 94 Stuttgarter SC.— SV. Feuerbach Sportfr. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen. Gau Bayern Bayern München— 1. FC. 05 Schweinfurt Jahn Regensburg— BC. Augsburg SpVgg. Fürth— Neumeyer Nürnberg Schwaben Augsburg— VfB. Coburg. Gau Heſſen Kewa Wachenbuchen— FC. Hanau 93 Kurheſſen Kaſſel— VfB. Großauheim Sport Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld VfB. Friedberg— Sc. 03 Kaſſel. Während VfR., Waldhof und Mühlburg ihre Ausſichten im Tſchammerpokal wahren wollen, wird der Pforzheimer„Club“ ſich in der Mei⸗ ae einen ſchönen Punktvorſprung ver⸗ chaffen. Nach den letzten mäßigen Vorſtellun⸗ gen, die der Karlsruher Phönix gab, iſt nicht anzunehmen, daß er ausgerechnet im Brötzinger Tal zu einem Erfolg kommt.— Der Freibur⸗ er FC. muß auch langſam daran denken, Pate u ſammeln. Neckarau iſt zwar kein eichter Gegner, aber der Platzvorteil wird wohl für einen knappen Freiburger Sieg ausſchlag⸗ reits vier Punkte heimgebracht, und wenn wir auch gefühlsmäßig den KFV. als ſtärker an⸗ Es ſieht ſo aus, als ob es am Sonntag in Württemberg erneut zu einem Füthrungs⸗ wechſel kommen würde. Der Ulmer FV. 94, der augenblicklich mit 4:2 Punkten obenan ſteht, hat den ſchweren Kampf„auf der Steig“ in Cannſtatt vor ſich, wo er wahrſcheinlich Federn laſſen muß.— Den Stuttgarter SC. darf man wohl gegen„Feuerbach in Front erwarten und ein Sieg würde ihm, falls Ulm 94 gleichzeitig verliert, den erſten Platz einbringen. Die Stutt⸗ garter Sportfreunde ſind beſtrebt, ihre Stellung durch einen Erfolg über Zuffenhauſen zu ver⸗ beſſern. Da Zuffenhauſenes Torhüter geſperrt bien wohl die Punkte beim Gaſtgeber eiben. Im Mittelpunkt der fußballſportlichen Ereig⸗ niſſe des kommenden Sonntags ſtehen zweifel⸗ los die acht Kämpfe um den Ti hammer⸗Pokal. Beſondere Beachtung werden dieſe Spiele in den a Gauen finden, weil fc unter den 16 kannſchaften, die am Sonntag auf den Plan treten, noch ſieben ſüddeutſche befinden und fünf von den acht Spielen in Süddeutſchland ausge⸗ tragen werden. Der Kampfplan lautet wie folgt 8— Fortuna Düſſeldorf V. aldhof— Weſtfalia Herne BVB. Mühlburg— Pf. Stuttgart TSB. 1860 München— Dresdner SC. 1. FC. Nürnberg— VfR. Mannheim Rotweiß Eſſen— Hertha/ BSC. Berlin Phönix Lübeck— Blauweiß Berlin Brandenburger Sc 05— N/N Gleiwitz Der Schwerpunkt der Pokalkämpfe liegt dies⸗ mal, wie ſchon einleitend geſagt, in Süddeutſch⸗ land. Das Frankfurter Sportfeld, das erſt am letzten Sonntag einen Großkampf hatte, wird ſicher auch beim Treffen zwiſchen FSV. Frankfurt und Fortuna Düſſeldorf einen Maſſenbeſuch verzeichnen. Der vorjährige Pokalfinaliſt geht als Aeg in den Kampf, aber die Bornheimer, deren Leiſtungskurve ſich in aufſteigender Linie bewegt, werden ihre Haut ſo teuer wie möglich verkaufen. Mit Weſtfalia Herne iſt eine ſehr in⸗ tereſſante und vor allem überaus ſtarke Mann⸗ chaft beim SV. Waldhof zu Gaſt. Die Weſt⸗ alen ſtehen in ihrem Gau in der Meiſterſchaft an der Spitze. In der letzten Pokalrunde ſchlu⸗ gen die Herner die Viktoria Hamburg recht überzeugend alſo jene Elf, die vorher den Pokal⸗ verteidiger Schalke 04 mit 4:3 aus dem Nennen warf. Die Mannſchaft wird auch auf dem Wald⸗ hofplatz eine gute Rolle ſpielen, wenn auch anzu⸗ 9 iſt, daß ſie dieſe Runde nicht überſtehen wird. Zu aufſehenerregenden Erfolgen kam in dieſer e bisher der VfB. Mühlburg, der es am Sonntag zuhauſe mit dem VfB. Stutt⸗ Die neue Fußball⸗Meiſterſchafts⸗Spielzeit iſt über die erſten„Taſtverſuche“ hinweg, und jetzt kommt bereits der Zeitpunkt, wo jeder Punkt von ausſchlaggebender Bedeutung ſein kann. Mit beſonderem Intereſſe verfolgen die Fußball⸗ freunde das Abſchneiden der Neulinge. Man ſpricht zwar bei den erſten Meiſterſchaftsſpielen der Neulinge in den Gauligen meiſt von einem „Strohfeuer“, das bald zu erlöſchen pflegt. Aber die Erfahrung hat doch ſchon gelehrt, daß dieſe Einſchätzung der Erfolge der Neulinge in den erſten Punktſpielen nicht gerecht iſt. Heute, wo die Gauligen nur aus je zehn Vereinen beſtehen. wird auch ſchon in den Bezirksligen(der zwei⸗ ten Klaſſe) meiſt ſehr guter Fußball geſpielt. und die Mannſchaften, die ſich nach ſchweren Kämpfen den Aufſtieg zur Gauliga erkämpfen. können beſtimmt etwas. Ein Streifzug durch den gegenwärtigen Stand der deutſchen Gauligen beſtätigt einmal mehr die gute Rolle der Neulinge, die dieſe zu ſpie⸗ len verſtehen. In Oſtpreußen konnte ſich die Danziger Polizei den dritten Tabellenplatz erobern, und nur Raſenſport /Preußen Königs⸗ berg erfüllte die Anſprüche nicht, die in einer Gauliga geſtellt werden. Im Gau Pom⸗ mern hat der eine Neuling, der LSV. Püßgnitz. bisher keine Gelegenheit gehabt, ſein Können zu beweiſen, während ſein Aufſtiegsgefährte Nordring Stettin im Mittelfelde der Tabelle plaziert iſt. Eine ſehr gute Rolle ſpielt der Neuling Blau⸗Weiß Berlin im Gau Bran⸗ denburg, denn er liegt mit Altmeiſter Hertha/ BSC. an der Spitze! Minerva 9g ſteht an fünfter Stelle auch ſehr günſtig. Nun han⸗ delt es ſich bei dieſen„Neulingen“ um alte erfolgreiche Vereine der Reichshauptſtadt, die nur ein Jahr lang zur Bezirksliga„degradiert“ waren. Nur im Gau Schleſien brachten ſich die aufgeſtiegenen Vereine 1. FC. Breslau und Ratibor 03 noch nicht zur Geltung und lie⸗ gen am Ende der Tabelle. In Sachſen vermochte ſich Konkordia Plauen den zweiten Platz zu ſichern, während ſehen, ſo iſt es gar nicht ausgeſchloſſen, daß ein Punkt in Offenburg bleibt. Auch in Bayern wird wohl nach den Spie⸗ len des Sonntags die Spitzengruppe ein etwas anderes Bild bieten. Schweinfurt iſt zwar in beſter Beſetzung etwas höher einzuſchaätzen als die in ihren Leiſtungen zu ſchwankenden Bayern, doch wenn die Rothoſen einen guten Tag erwi⸗ ſchen, dann ſind ſie unwiderſtehlich. Jahn Re⸗ gensburg ziert mit 1:7 Punkten das Tabellen⸗ ende, hat aber einige unglückliche Kämpfe hin⸗ ter ſich. Wahrſcheinlich wird ſich am Sonntag der erſte Sieg einſtellen, obwohl der BCA. auch auswärts zu kämpfen verſteht.— In Fürth wird es zu einer harten Auseinanderſetzung kommen. Die BSG. Neumeyer hat auch ohne ihren Mittelläufer Wiesner, der für viele Wo⸗ chen außer Gefecht geſetzt iſt, gezeigt, daß ſie als ein gleichberechtigtes Mitglied des„Oberhauſes“ anzuſehen iſt, und man darf erwarten, daß ſie auch im Ronhof nicht kampflos die Segel ſtrei⸗ chen wird.— Im Treffen zwiſchen Schwaben Augsburg und Coburg erwarten wir einen Augsburger Sieg. uche nach den„letzten Achl“ Die 3. hauplrunde um den Tſchammerpokal gart, Württembergs Meiſter, zu tun haben wird, Mühlburg hat die beſten Ausſichten, eine Runde weiter zu kommen. In der Hauptſtadt der Bewegung treffen ſich 1860 München und der Dresdner S. Die„Löwen“ haben in ihren letzten Meiſter⸗ ſchaftskämpfen nicht zu überzeugen gewußt, ob⸗ wohl ſie, wie kaum ein anderer bayeriſcher Ver⸗ ein, über erſtklaſſiges Spielermaterial verfügen. Vielleicht findet die Manſchaft am Sonntag im Pokalkampf gegen den DS., deſſen Auftreten man in München mit beſonderer Spannung ent⸗ gegenſieht, endlich jene Form, die man bisher vergeblich bei ihr ſuchte. Und ſchließlich darf man auch in der ehemali⸗ gen„Hochburg“ zwiſchen dem 1. Fc. Nürn⸗ berg und dem VfR. Mannheim einen Groß⸗ 1 erwurten. Zu Beginn der Spielzeit ga⸗ ſtierte der„Club“ in Mannheim an den Braue⸗ reien und verlor in einem trefferreichen Spiel mit 3:5. nachdem er 2:0 geführt hatte. Ob Ba⸗ dens Meiſter auch diesmal das beſſere Ende für ſich hat, muß abgewartet werden. Glück und Ta⸗ gesform werden von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung ſein. l Von den drei reſtlichen Spielen ſei das zwi⸗ ſchen Rotweiß Eſſen und Hertha Bec. Berlin an erſter Stelle genannt. Die Eſſener ſind Gauliga⸗Neulinge, aber ſie haben im „Oberhaus“ gleich mit großen Taten aufgewar⸗ tet und auch im Pokalwettbewerb vollbrachten ſie überzeugende Leiſtungen. Man darf 3 ſein, ob es auch gegen die erfahrene Hertha BSc. u einem Erfolg reichen wird. Im Treffen zwi⸗ ber Phönix Lübeck und Blauweiß erlin iſt ein Erfolg der Reichshauptſtäter zu erwarten und der Branden burger S. 05 wird wohl die Ueberlegenheit von V/R Gleiwitz, des ſchleſiſchen Meiſters, anerkennen müſſen. Die acht Sieger des Sonntags treten am 6. November zur nächſten Runde an, in der die vier Mannſchaften ermittelt werden, die dann die Sportfreunde 01 Dresden im Mittelfelde am 27. November zuſammen mit den vier Ver⸗ tretern des Gaues Oſtmark die 5. Schlußrunde beſtreiten werden. Die„Neulinge“ halten ſich wacker Ein Streifzug durch die deulſchen Jußballgaue liegen. Auch im Gau Mitte haben die Neulinge Steinach 08 und Fortuna Magdeburg bereits achtbare Erfolge erzielen können, ſodaß ſie vorerſt von dem bedrohlichen Tabellenende entfernt ſind. Im Gau Nordmark hat der eine Neuling Schweriner SV. für einige kräf⸗ tige Ueberraſchungen geſorgt und in 5 Spielen 5 wertvolle Punkte erobert. Weniger günſtig iſt der Tabellenſtand von Raſenſport Harburg. In Niederſachſen ſtiegen zwei Soldaten⸗ mannſchaften, der MSV. Lüneburg und der MSV. Jäger 7 Bückeburg, auf. Beide konnten ſich bereits durch Siege bemerkbar machen. Die Neulinge in Weſtfalen, Arminia in Bielefeld und Preußen Münſter, behaupten ſich im Mittelfeld. Im Gau Niederrhein iſt der eine Neuling, Rot⸗Weiß Eſſen, ſogar eine Senſationsmannſchaft geworden, der feine bei⸗ den Spiele zu imponierenden Siegen geſtaltete. Sein Aufſtiegsgefährte Weſtende Hamborn zeich⸗ nete ſich auch ſchon aus. Ebenfalls die Tabel⸗ lenführung hat ein Neuling im Gau Mittel⸗ rhein inne, denn der SV Troisdorf iſt hier der einzige Verein, der noch keinen Punktver⸗ luſt hat. Tus Neuendorf, der Verein unſeres Nationalmittelſtürmers Gauchel, behauptet ſich im Mittelfeld der Tabelle. Im Gau Heſſen ſind die Spiele noch rück⸗ ſtändig. Die BSc Dunlop Hanau hat ihre bei⸗ den Spiele unentſchieden geſtaltet, während der andere Neuling, Altmeiſter Kurheſſen Kaſſel, erſt ein Spiel austrug, das verloren ging. In der ſtarken Konkurrenz des Gaues Südweſt vermochte Reichsbahn Rot⸗Weiß Frankfurt den vierten Platz zu erobern, während TS 61 Lud⸗ wigshafen noch nicht groß hervorgetreten iſt. Zu den Neulingen im Gau Baden gehört der ruhmreiche Karlsruher F V., dem das Glück in den erſten Gauligakämpfen nicht zur Seite ſtand. 1 ſchnitt der andere Neuling FV Offenburg a Wenig erfolgreich waren die aufgeſtiegenen Vereine im Gau Württemberg, denn die SPVg. Cannſtatt und SV. Feuerbach bilden, ob⸗ wohl ſie Pluspunkte auf ihrem Konto haben, das Schwanzende der Tabelle. Anders ſieht es in Bayern aus, wo ſich die Neulinge ſehr tap⸗ fer ſchlugen. Die BSG. Neumeyer Nürnberg, der frühere bekannte ASV Nürnberg, zählt nach Verluſtpunkten ſogar zur Spitzengruppe, und auch der VfB Cobur dat bewieſen, daß er ſich gegen die große Konkurrenz zu behaupten ge⸗ denkt. Unſer neuer Gau Oſt mark enthält nach der Amorganiſation des dortigen Fußball⸗ gebietes gleich vier Neulinge. Von dieſen konnte ich Auſtro⸗Fiat Wien zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung ſogar den erſten Tabellenplatz ſichern! Weniger erfolgreich waren jedoch der Grazer SK, . Wien und Wacker Wiener Neu⸗ adt. Auf jeden Fall haben in allen Gauen die Neulinge weſentlich zur Belebung des Punkte⸗ kampfes beigetragen und ſo kann man dem wei⸗ teren Verlauf des Meiſterſchaftsrennens mit Spannung entgegenſehen. Vor einem deulſchen Sieg! 5. Hockeyländerkampf Deutſchland— Dänemark Die erſte internationale Kraftprobe der deut⸗ ſchen Hockeyſpieler in der neuen Spielzeit ſteigt am kommenden Sonntag in Hamburg mit dem fünften Länderkampf gegen Dänemark. Deutſch⸗ land hat diesmal eine Mannſchaft aufgeboten, in der man einige altbewährte Kräfte wie Weiß, Keller, Mehlitz uſw. vermißt. Aber da man ja auch im Fachamt Hockey auf lange Sicht arbeitet, muß man es durchaus begrü⸗ ßen, wenn der Sturm der Nationalſpieler durch Heranziehung talentierter Nachwuchskräfte er⸗ weitert wird. Die Elf, wie ſie in Hamburg ſteht, iſt ſtark genug, um die Dänen eindeutig zu ſchlagen. Nachſtehend das deutſche Aufgebot: Lichtenfeld(Berliner SC.): Dr. Bleßmann (Rotweiß Köln), Preuß(Berliner SC.): Schmalix, Gerdes(beide Berliner SC.), Raack(Berliner SC.): Huffmann 1(Etuf Eſſen), Baum(Jahn München), Käßmann (Rotweiß Köln), Lange(Harveſtehuder THC. Hamburg), Meßner 92). Erſatz: Baudendiſtel(Club zur Vahr Bremen). In den vier vorausgegangenen deutſch⸗däni⸗ ſchen Begegnungen gab es jedesmal hohe deutſche Siege, ganz gleich, ob in Deutſchland oder in Dänemark geſpielt wurde 1928 ſiegte Deutſchland in Kopenhagen mit 5:2. ein Jahr ſpäter gab es ein 5:0. und 1930 ſogar ein b:0. Nach ſechsjähriger Pauſe trafen ſich die beiden Länder dann erſt wieder beim Berliner Olym⸗ piaturnier 1936, wo wiederum ein 610-Sieg er⸗ kämpft wurde. Man darf geſpannt ſein, ob die däniſchen Hockeyſpieler in den beiden letzten Jahren Fortſchritte gemacht haben. und ob ſie in der Lage ſein werden, ein günſtiges Ergebnis zu erzielen. Um Walter Bäumers Slrecenrekord Der ſcharfe Aufſtieg des Albrandes bei Spai⸗ chingen reizte ſchon immer die ſüddeutſchen Motorſportler, ihre Krafträder und Wagen am Berg bis„auf Herz und Nieren“ auszuprobie⸗ ren. So nimmt es nicht wunder, daß für das 5. Dreifaltigkeits-Bergrennen am kommenden Sonntag ſich über hundert Lizenz⸗ und Aus⸗ weisfahrer aus dem Bereich der ſüddeutſchen Motorgruppen anmeldeten. Die Strecke führt in einer Länge von 4,2 km in mehreren Spitz⸗ kehren von dem Stadtrand Spaichingens zu der berühmten Wallfahrtskirche auf den Oſtrand der Schwäbiſchen Alb hinauf: die zwar ſchmale, aber gut ausgebaute Straße geſtattet es, die neuzeitlichen Rennmaſchinen weitgehend auszu⸗ fahren. Den Streckenrekord hält ſeit dem letzten Fahr der Weſtfale Walter Bäumer mit 70,7 m./ ſtd. auf einem kleinen Auſtin, man darf ge⸗ wiß ſein, daß er nicht länger Beſtand hat. Wie ſehr das Rennen beliebt iſt, beweiſt die große Auswahl der Nennungen auch in dieſem Jahr. Mit Ausnahme von Bäumer und Hame⸗ lehle, die ja für die Rennſtälle von Daimler⸗ Benz bzw. DW. verpflichtet wurden, ſind die guten ſüddeutſchen Privatfahrer vollzählig zur Stelle. Bei den Motorradſportlern haben ſich neben rund 50 Auszweisfahrern 44 Lizenzfahrer angemeldet. In der Klaſſe bis 250 cem iſt mit dem Karlsruher Gablenz, der auch im Vorjahre ſiegte, der große Favorit un⸗ ter insgeſamt 12 Bewerbern gegeben. Mit ſeiner ſchnellen DW. mißte er Häußler(Cott⸗ bus), Kohfink(Bietigheim), Amann(Isny) und die Münchener Faiſtenhammer und Anderl auf die Plätze verweiſen können. Mit 18 Fahrern iſt die Klaſſe bis 350 cem am ſtärkſten beſchickt. In dem ausgeglichen er⸗ ſcheinenden Feld iſt vor allem mit Pokora (Freiburg), Schaible(Stuttgart), Ziegler(Ha⸗ nau), Schnell(Karlsruhe) und Kohfink(Bietig⸗ heim) zu rechnen.— Nitſchky(Karlsruhe) fuhr im vergangenen Jahr in der 50Oer-Klaſſe die beſte Zeit der Motorräder mit 68,6 km/ ſtd. heraus. Er iſt auch diesmal wieder dabei und wird ſich insbeſondere der beiden Mannheimer Nortonfahrer Meier und Bock, der Stuttgarter Schmid, Scheunig und Jörger, des Ulmers Munz und des Breslauers Lommel zu erweh⸗ ren haben. 14 Nennungen wurden abgegeben. In den verſchiedenen Klaſſen der Sport⸗ wagen ſtarten 25 Fahrer, unter denen Dr. Werneck(Garmiſch⸗ Partenkirchen), Reichenwall⸗ ner(München), Glöckler(Frankfurt as Main), Aſſenheimer(Heilbronn) und Hummel(Frei⸗ burg) als die ausſichtsreichſten Bewerber anzu⸗ ſprechen ſind.— Im Rennwagen verſuchen ſich Roth(München), Joa(Pirmaſens), Brütſch und Dipper(Stuttgart). Der Pfäl zer ſcheint mit ſeinem Bugatti in erſter Linie fähig, dem Rekord Bäumers das Lebenslicht auszublaſen. Kurze Jußball-Nolizen Der Teplitzer Kugler, der als einziger Sude— tendeutſcher Eingang in die tſchecho⸗ſlowakiſche Fußballelf gefunden hatte, trägt ſich mit der Abſicht, nach Dresden zu verziehen, wo er künf⸗ tig wahrſcheinlich für den D. ſpielen wird. Nationaltorhüter Buchloh, deſſen Ueberſied⸗ lung nach Eſſen bereits vor einigen Wochen ge⸗ meldet wurde, hat bereits ab 16. Oktober Spielgenehmigung für Schwarzweiß Eſſen er⸗ halten. (Berliner SV. 5 I Zekannlmachunzen Drisgruppe ber N. S. O. A. J. Viernheim NS.⸗Betatungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stoch SA. Sturm 24/171 S A⸗Sportabzeichenträger! Für alle SA⸗-Sportabzeichenträger, welche die 2. Wiederholungsübung noch nicht abge⸗ legt haben, iſt am Sonntag, den 9. Oktober ds. Js., letztmalig Gelegenheit gegeben, die vorgeſchriebenen Uebungen abzulegen. Für die SA iſt die Ablegung der Uebungen Pflicht. Antreten hierzu vormittags 8 Uhr auf dem Sportplatz am Wieſenweg. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. Schmitt, Obertruppführer. Deutiche Arbeitsfront Die Sprechſtunden der Arbeitsfront finden ab kommender Woche Dienstags und Freitags, jeweils ab 7 Uhr ſtatt. Ich verweiſe ſämtliche DAF.⸗Walter und KdF.⸗Warte auf den am Dienstag, den 11. Oktober, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“ ſtatt⸗ findenden Amtswalter⸗ Appell und er⸗ warte vollzähliges Erſcheinen. . Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Oltober 1938 Anſer Tagesſpruch Es iſt nichts reizender, als eine Mutter zu ſehen mit einem Kinde auf dem Arm und nichts ehrwürdiger als eine Mutter un⸗ ter vielen Kindern. Goethe. Mit der am Mittwochabend erfolgten Er⸗ öffnung des Winterhilfswerkes 1938/39 be⸗ ginnt ein neuer Abſchnitt in dem einzig in der Welt daſtehenden Kampf Deutſchlands um die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft. Dieſes neue Winterhilfswerk iſt das erſte des Groß⸗ deutſchen Reiches. Es umfaßt einen weitaus größeren Teil von Volksgenoſſen und wird gerade in den Gebieten des Sudetenlandes und der Oſtmark als das empfunden werden, was es iſt: Als das eindringlichſte Beiſpiel prak⸗ tiſchen Nationalſozialismus. Der Tradition entſprechend wird zu Beginn des neuen Winterhilfswerkes der veiſtungsbe⸗ richt des vergangenen vorgelegt. Daß ihm ein Sonderbericht über die Leiſtungen des WSW und der NE in der deutſchen Oſtmark bei⸗ gefügt wurde, macht die Zuſammenſtellung der Leiſtungsziffern im Augenblick beſonders wert⸗ voll. 76,5 Millionen RM. ſind in der Zeit vom März bis September für die Oſtmark aufgebracht und für ſie eingeſetzt worden. Aus Mitteln des WSW ſtammten davon unmittel⸗ bar rund 21 Millionen RM. Die Volksſpende und der Opfertag der Oſtmark im Mai er⸗ brachten rund 7½ Millionen RM. Dieſe ge⸗ waltigen Millionenbeträge wurden für Spen⸗ den(rund 25 Millionen RM.), für Erho⸗ lungspflege(22,5 Millionen RM.), insbeſon⸗ dere Kinderverſchickung(rund 17 Millionen RM.) ſowie für Einrichtung und Erhaltung von wichtigen Maßnahmen der praktiſchen So⸗ zialpflege in der Oſtmark verwandt. Was in früherer Zeit in dieſem Ausmaße nur mit ſchaffen werden konnte, war der nationalſozia⸗ liſtiſchen Sozialarbeit durch die Opferbereit⸗ ſchaft des deutſchen Volkes möglich. Faſt 2 Milliarden RM.(im Jahre 1937⸗ 38 allein 417 Millionen) hat das deutſche Volk in den bisher fünf Winterhilfswerken für die deutſche Oſtmark aufgebracht. Von böswil⸗ ligen Kritikern des Auslandes iſt oft die Be⸗ hauptung aufgeſtellt worden, daß dieſe Mil⸗ liarden Opferbeträge nur der Erfolg einer „organiſierten Bettelei“ wären. Das konnten nur Menſchen ſchreiben, die niemals an einem der Opfertage wirklich durch die Dörfer und Städte Deutſchlands gegangen ſind. Wer z. B. die letzte Straßenſammlung, bei der Kunſt⸗ harzblumen verkauft wurden, und die über 22 Millionen RM. erbrackte, miterlebt hat, der weiß, daß das nationalſozialiſtiſche Win⸗ terhilfswerk und ſeine einzigartige Ergebniſſe einer freudigen Bereitſchaft des deutſchen Volkes zu verdanken ſind. Hier gibt ein jeder. Und wie bei der ſchönen Einrichtung des Ein⸗ topfſonntags ſich die in der gemeinſamen Mahlzeit ausdrückende Gemeinſchaftsverbun⸗ denheit des ganzen Volkes erweiſt, ſo zeigt ſich in allen Einrichtungen des Winterhilfs- werkes jene Gebefreudigkeit, zu der eben nur ein Volk fähig iſt, das von neuer Kraft ge⸗ ſtärkt, wieder zu geben vermag. Am Beginn des neuen Winterhilfswerkes ſteht eine neue große Aufgabe; das um die heimgekehrten Brüder größer gewordene na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland wird ſich ganz beſonders in dieſer Einrichtung zuſammen⸗ finden, um auch hier die Schäden auszuglei⸗ chen, die eine oft ſo bittere Vergangenheit ge⸗ ſchlagen hat. 5 Späte Fahnen. Wenn zu einem natio⸗ nalen Ereignis oder zu einem Feiertag des Volkes in kurzer Zeit von den Häuſern die Fahnen wehen, ſo iſt uns das immer ein feſt⸗ liches Bild, das Hochſtimmung erzeugt. Bleibt aber da oder dort nachher eine Fahne zu lange draußen, dann können wir uns darüber nicht mehr freuen. Man ſollte aber immer rechtzeitig an das Einholen denken. Alles zu ſeiner Zeit. Die 2. Wiederholungsübung füc das SA⸗Sportabzeichen findet am Sonntag, den 9. Oktober ſtatt. Für alle SA⸗Sportabzeichen⸗ träger, die die vorgeſchriebenen Uebungen noch nicht abgelegt haben, iſt dies die letzte Ge⸗ legenheit. Es iſt zu erwarten, daß ſich die betreffenden Volksgenoſſen deſſen bewußt ſind und am Sonntag vormittag pünktlich 8 Uhr auf dem Sportplatz am Wieſenweg antreten. Sorgfältig ausfüllen! Am Montag veröffentlichte der Bürgermeiſter eine Be⸗ kanntmachung über die Durchführung einer Perſonenſtands⸗ und Betriebsaufnahme, deren auszufüllende Liſten geſtern und vorgeſtern verteilt wurden. Die Liſten müſſen bis zum 11. Oktober richtig ausgefüllt zur Einſamm⸗ lung bereit liegen. Um Mehrarbeit, Irrtümer und Rückfragen zu erſparen, iſt es gut, ſich an die auf den Liſten abgedruckten Beiſpiele zu halten. Dann bereitet die Ausfüllung keine Sckwierigkeiten. Stromunterbrechung. Dringende Re⸗ paraturarbeiten am Ortsnetz erfordern morgen Samstag, 8. Oktober, von vormittags 7.30 Uhr bis nachmittags 1 Uhr, ſowie am Mon⸗ tag, 10. Oktober, von vormittags 7.30 Uhr bis nachmittags 4 Uhr, eine Stromunterbre⸗ chung. Von derſelben werden betroffen die Schulſtraße, Adolf Hitlerſtraße links, von Val. Hofmann 6. bis Gaſthaus„Zur Star⸗ benburg“, ferner Adolf Hitlerſtraße rechts, von der Kirche bis zum Gaſthaus„Zum Lö⸗ wen“. Die Stromverbraucher werden auch an dieſer Stelle hierauf aufmerkſam gemacht und um Beachtung der heutigen amtlichen Bekannt⸗ machung gebeten. Nacherhebung zur Bodenbenut⸗ zungsaufnahme 1938. In den nächſten Tagen findet in hieſiger Gemeinde die Nach⸗ erhebung für Bodenbenutzungsaufnahme 1938 ſtatt. Die Erhebung erſtreckt ſich auf den An⸗ bau von landwirtſchaftlichen Zwiſchenfrüchten, Futterpflanzen zur Samengewinnung, Spät⸗ ſaaten des Flachſes und die im Laufe des Jahres 1938 als Vorfrucht, Zwiſchenfrucht, ſowie Nachfrucht angebauten Flächen und Gar⸗ tengewächſen in Freilandkulturen. Jeder Be⸗ triebsleiter eines land⸗ und forſtwirtſchaftli⸗ chen oder gärtneriſchen Betriebes iſt verpflich⸗ tet, die von ihm gewünſchten Angaben über e Betrieb gewiſſenhaft zu machen. Die uskunftspflicht erſtreckt ſich insbeſondere 5 die Benutzung der Betriebsflächen innerhal und außerhalb der Gemarkung. Wer die Aus⸗ kunft ganz oder teilweiſe verweigert oder un⸗ richtige Angaben macht, wird auf Grund der Verordnung über Auskunftspflicht vom 13. Juli 1923 mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Die Unterſtützungsanträge zum Win⸗ terhilfswerk können am Montag, 10., Diens⸗ tag, 11. und Mittwoch, 12. Oktober, auf der Dienſtſtelle des WHW., Bismarckſtraße 24, abgegeben werden. Die genauen Zeiten ſind aus der heutigen WSW⸗ Bekanntmachung er⸗ ſichtlich, woſelbſt auch die mitzubringenden Unterlagen angegeben ſind. Beſonders wird betont, daß alle zu machenden Angaben der Wahrheit entſprechen müſſen, andernfalls der Betreffende vom Winterhilfswerk ausgeſchloſ⸗ ſen und wegen Betrugs veranzeigt wird. Selbſtverſtändlich dürfen ſich nur ſolche Volks⸗ genoſſen zur Betreuung melden, die Unter⸗ ſtützung dringend notwendig haben. Die Gaukulturwoche verſchoben. Die Gaukulturwoche, die im Gau Heſſen⸗Naſſau unter dem Leitwort„Raſſe und Kultur“ am 22. bis 29. Oktober ſtattfinden ſollte, wird im Hinblick auf die gewaltigen geſchichtlichen Ereigniſſe, auf die der Blick des geſamten deut⸗ ſchen Volkes auch in den nächſten Wochen ge⸗ richtet iſt, verſchoben. Der neue Termin wird noch bekannt gegeben. Kinderzuſchläge werden höher Im Reichsgeſetzblatt wird die Aenderung des Beamtenbeſoldungsgeſetzes veröffentlicht, die neben einer Erhöhung des Wohnungsgeld⸗ zuſchuſſes und einer Verbeſſerung der Gehäl⸗ ter der Beamten des unteren Dienſtes vor allem eine Erhöhung des Kinderzuſchlags für das vierte und weitere Kind bringt. Der Kinderzuſchlag für das vierte und jedes weitere Kind wird von 25 auf 30 Mark erhöht. Außerdem wird der Kinderzuſchlag jetzt ſo lange gewährt, bis das Kind das 24. Lebensjahr vollendet hat.(Bisher nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres). Die Kin⸗ derzuſchläge betragen jetzt 10 Mark für das erſte Kind, 20 Mark für das zweite Kind, 25 Mark für das dritte Kind und 30 Mark für das vierte und jedes weitere Kind. Vor⸗ ausſetzung für die Zahlung der Kinderzuſchläge bleibt, wie bisher, der Umſtand, daß die Kin⸗ der ſich entweder noch in der Schulausbildung (Studium uſw.) oder in der Berufsausbildung befinden und daß ihr eigenes Einkommen den Betrag von 40 Mark nicht überſteigt. Wich⸗ tig iſt noch die Beſtimmung, daß jetzt nicht mehr der höchſte, ſondern der niedrigſte Kin⸗ derzuſchlag wegfällt, wenn für ein Kind die Vorausſetzungen für die Gewährung der Kin⸗ derzuſchläge nicht mehr gegeben ſind. WINTERHILFSTWERK DF5 bkEUTScHEN VOLKES Die Unterſtützungsanträge zum Winter⸗ hilfswerk werden in nachſtehender Reihenfolge in unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24, entgegengenommen: Montag, den 10. Oktober,. vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe A B Cachm. v. 1— 5 Uhr Buchſtabe C— Dienstag, den 11. Oktober, vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe GK nachm. v. 1— 5 Uhr Buchſtabe L P Mittwoch, den 12. Oktober, vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe R— Sch nachm. v. 1— 4 Uhr Buchſtabe St— 3 Bei der Antragſtellung ſind vorzulegen: Mietquittungsbuch, ine alunpeſen, Rentenbeſcheid, Geburtsdaten und evtl. Lohn⸗ nachweiſe ſämtlicher Familienangehöriger ſo⸗ wie Stempelkarte ab 1. 4. 1938. N Wer verſucht, die Unterſtützung des Winterhilfswerkes durch un⸗ wahre und unvollſtändige Anga⸗ ben über Einnahmen und Vermö⸗ gen irgend welcher Art zu erlan⸗ gen, wird vom Winterhilfswerk ausgeſchloſſen und der Staatsan⸗ waltſchaft wegen Betrug gemeldet. Es wird erwartet, daß ſich nur ſolche Volks⸗ genoſſen zur Betreuung melden, die es drin⸗ gend notwendig haben. Heil Hitler! Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 38/39 Ortsgruppe Viernheim Dee Der Schatz im Walde Eine äußerſt merkwürdige„Volksſitte“ Es gab Zeiten, da warf man Dinge, die nichts mehr wert waren, zum„alten Eiſen.“ Heute iſt dieſes alte Eiſen eine recht wertvolle Sache, und man ſoll ſie ja nicht zu weit weg⸗ werfen. Vor allen Dingen nicht ſo weit, daß man ſie nicht mehr holen kann. Denn das war früher eine merkwürdige und recht häß⸗ liche Sitte, daß man ſeine alten Eimer, Töpfe, Blechwaren und alle möglichen Metallſachen, die unbrauchbar waren, irgendwo in unſeren ſchönen Wald warf. Beſonders beliebt für dieſe Ablagerung waren Tannenſchonungen und kleine Bodenvertiefungen, alte Sandkauten und ſonſtige ſtille Plätzchen. An vielen Stellen im Wald findet man trotz wiederholter Altmaterialſammlungen der Schuljugend, immer noch dieſen Niederſchlag und man muß ſich wundern, daß ſelbſt ein weiter Weg nicht geſcheut wurde, um ſo ein läſtiges, abgebrauchtes Ding loszuwerden. Ab⸗ geſehen davon, daß dies die Natur verſchandelt, iſt es heute geradezu ſträflich, altes Metall der Weiterverarbeitung zu entziehen. So hat eine der nüchternen Praxis dienende Maßnah⸗ me auch ihre ideale, die Schönheit unſerer Wälder fördernde Seite, und wir wollen hof⸗ fen, daß nun keiner mehr auf den merkwür⸗ digen Gedanken kommt, ſeine alten„Kroppen“ in die Wälder zu tragen. Wir haben beſſere Verwendung dafür. Veränderlich mit Aufheiterungen Der vor Norwegen gelegene Sturmwirbel verlagert ſich unter langſamer Auffüllun nordoſtwärts. Demgemäß läßt ſein Einfluß auf die Witterung Deutſchlands nach, doch iſt bei anhaltender Weſtſtrömung bzw. der Zufuhr feuchter Meeresluft noch keineswegs beſtändiges Wetter zu erwarten. Freitag: Veränderlich mit Aufheiterun⸗ gen und einzelnen Niederſchlägen, immer noch lebhafte Winde um Weſt. Die Ausſichten für Samstag: Zeitweiſe aufheiternd, doch immer noch unbeſtändig und zu Regenfällen geneigt. außerordentlichen Mitteln des Staates ge⸗ und doc ſein? Leig: 150 f Weizenmehl. Igeſtt. Teel.(3 g Dt. Oether's., Backhin 65 g Zucker Ipächchen It. Oetker's Uanillinzucket 1 Eigelb. 1 El. Milch 65 g Buttet oder Schmalz Zelgg: 1 geh. Effl. Marmelade odet 2-3 geh. Effl. feſtes Preiſelbeeckompott eil des geſchnittene Buttet det litte aus alle 1 Päckchen Dr. Oetker's Fruttina- Puddingpuldet Zitrone- Geſchmack 1 Waſſet odet/ Maſſet und % Rpfel- oder Weißwein 100-125 g Zucket. 1 Eiweiß eee 7 cietugg: einige fjaſelnuſſherne odet abgezogene Mandeln. in dünne Scheiben ge⸗ 7 E utt Ia Lo K U 2 ſchnitten. d da dec Sgtiagfocm: etwa 25-28 cm. ſHehl und Bech werden gemiſcht und auf ein Backbtett geſſebt. Ja die ſllitte wird eine Vertiefung emacht. zucker. Oanillinzucket. Eigelb und Milch werden hineingegeben und mit einem ehles zu einem feſten Brei dettũhct. Dang giot man die halte in Stücke Schmalz) datauf. beſtteut ſie mit etwas ſſlehl und vecknetet don 5 utaten ſchnell zu einem glatten Leig. 2 des Leiges collt man auf dem Boden einer Springfotm aus. Don dem geſt fotmi man eine Rolle, die man als Rand auf den Boden legt und an die form deüchl. Gack leit 15˙ 20 fllinuten bei gutet Mittelhie. Den etwas aus gekühlten Goden beſtreicht man mit det ſflatmelade oder mit dem Pceiſelbeetkompott. Dann wird der ftuttina · Pudding nach det Hnweiſung auf der Packung hergeſtellt. dei Detwendung don Wein nimmt man jedoch die Hntüht⸗ flüſſigzeit hietdon und bringt den Reſt des eins mit/ 1 Waſſer und 125 g Zucket zum fochen. Das ſteif geſchlagene kiweifſ ſchlägt man mit dem Schneebeſen untet den beiſten Pudding und gibt dieſen auf den Toctenboden. Zur Verzierung ſtreut man die fiaſelnuſtkerge oder Handeln auf den Band der Te cte. Man teilt die Tocte mit einem in kaltes Waſlec getauchten Meſſet. Bitte ausſchneiden! — k ——— 0 K 12 Mörder Ernſt Auch in Frankfurl? Frankfurt a. M. Am 19. g. 38 wurde in Ham⸗ burg die Wwe. Katharina Hoffmann ermordet und beraubt. Der Täter Ernſt Auch nennt ſich auch Ernſt Bergmann und Stecker. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich Auch bier oder in der näheren Umgebung bei Privatperſonen ein⸗ gemietet hat. Es wird gebeten, bei Verdacht der Kriminalpolizei oder der nächſten Polizeidienſt⸗ ſtelle Mitteilung zu machen. Auf die Ergreifung des Täters iſt bekanntlich eine Belohnung von 1000 RM. ausgeſetzt, die nur für Privatperſo⸗ nen beſtimmt iſt. Es ſteht feſt, daß Auch zwei Briefe, die in Frankfurt a. M. aufgegeben ſind. verſandt hat. Lehrling und Schornſtein ſtürzten in die Tieſe Frankfurt a. M. In der Allerheiligenſtraße in Frankfurt war am Dienstagabend ein 18⸗ jähriger Lehrling auf ein Dach geſtiegen, um die Antenne nachzuſehen. Hierbei ſtürzte der Junge ab und riß den ſchadhaften Schornſtein mit in die Tiefe. Der mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus ein⸗ gelieferte Junge ſtarb eine Stunde ſpäter. Betrügers Erdenwallen. Kirchheimbolanden. Der 32jährige Bernh. Adler, ein mehrfach vorbeſtrafter Nichtstuer aus Maudach, wurde durch das hieſige Amts- gericht wegen einer Anzahl Betrügereien zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte hier u. in der Umgegend Bier- und ſonſtige Wirt⸗ ſchaften durch große Zechprellereien geſchädigt, auch ſonſtige Betrügereien be⸗ gangen. Das ergaunerte Geld gab er an ſeine Geliebte und andere Leute mit vollen Händen aus nach dem Grundſatz„Der Taler muß rol⸗ len.“ 30 ſelber rollt nun auf dieſe Weiſe durchs Zuchthaustor. * Feuer fiel in die Pulverflaſche Dienheim(Rhb.). Durch Leichtſinn hat ſich ein Weinbergsſchütze von hier bald eine ſchöne Sache eingebrockt. Als er bei ſeinem Rundgang ſein Pfeiſchen anfachte, fiel Feuer in die Pulverflaſche, die er bei ſich führte, was natürlich eine Exploſion zur Folge hatte. Es tat einen lauten Knall, der Mann ſtürzte bewußtlos zuſammen. Verletzt wurde er weiter nicht, und ſeine Bewußtloſigkeit war auch bald vorüber. Drei Gaſtwirte geſtorben Bingen. Innerhalb von einer Woche ſind drei bekannte Binger Gaſtwirte geſtorben. Vor eini⸗ gen Tagen ſegnete der Gaſtwirt Weil das Zeitliche. Jetzt ſind ihm die Berufskameraden Heinrich Reiſchmann und Joh. Baptiſt Herwig gefolgt. Alle drei waren noch jung, Reiſchmann erſt 45. Herwig und Weil 54 Jahre alt. Im Binger Gaſtwirtsgewerbe waren ſie be⸗ liebt und geſchätzt. Ein rückſichtsloſer Autofahrer Bingerbrück. Die Ehefrau des Anton Müller aus B.⸗Büdesheim wurde, als ſie mit ihrem Fahrrad von Bingerbrück über die Herterbrücke in Richtung Bingen fuhr, von einem Kraft⸗ wagen von hinten angefahren, ſodaß die Radfahrerin ſtürzte und ſich Verletzungen am Kopf, der rechten Körperſeite und der Hand zu⸗ zog. Der rückſichtsloſe Autofahrer fuhr, ohne ſich um ſein Opfer zukümmern, davon. Die verletzte Frau mußte ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen und iſt ſpäter im Auto nach Hauſe gebracht worden. Ihr Fahrrad iſt un⸗ brauchbar geworden. Gute Bucheckern⸗ und Eichelerträge Vom Hunsrück. Die Hunsrückwaldungen lie⸗ fern heuer reiche Erträge. Einmal hat die Pilz⸗ ernte bei dem ausgezeichneten Wachstumswetter in jeder Beziehung befriedigende Ergebniſſe ge⸗ bracht. In den luftigen Kronen der Laubwäl⸗ der reifen gegenwärtig die Eicheln, die für die Schweinezucht ein hochwillkommenes Maſt⸗ futter bieten. Weiter ſind es die Bucheckern, die für die Oelgewinnung bekannt und beliebt ſind. Erhängt Kirn(Nahe). Schon ſeit mehreren Wochen legte ein hieſiger Reiſevertreter ein verſtörtes Weſen an den Tag. Der Mann hat jetzt offen⸗ bar in einem Anfall von Schwermut ſeinem Le⸗ ben durch Erhängen ein Ziel geſetzt. Vom Hausfreund beſtohlen Idar⸗Oberſtein a. d. Nahe. Im Haus einer hieſigen Familie wurden 50 RM. geſtohlen. Die Polizei ſtellte feſt, daß der Dieb ein junger Mann iſt, der als Freund des Hauſes in der Familie aus⸗ und einging. Er wußte auch, wo die Familie ihr Geld aufbewahrte. Das in ihn geſetzte Vertrauen hat er aber ſchnöde mißbraucht. Laſtauto fuhr in ein Haus Büchenbeuren(Hunsrück). Der Führer eines Laſtkraftwagens verlor die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, das mit aller Wucht gegen ein Wohnhaus rannte. Dabei wurde die Mauer des Hauſes durchbrochen Der Fahrer iſt leichter verletzt worden, der Beifahrer bekam etwas mehr ab. Grubenunfall Frankenholz. Beim Ausräumen der Schacht⸗ ſohle kam durch einen unglücklichen Zufall ein Sprengſtoffreſt zur Entzündung. Dabei wurden zwei Mann ſchwer und fünf leicht ver⸗ letzt. Ländliches Schadenfeuer Mosbach i. B. Im benachharten Lohrbach fielen die beiden zuſammengebauten und bis unter das Dach mit Ernte gefüllten Scheunen des Landwirts Schnörr und eines benachbarten Schafzüchters den Flammen zum Opfer. Auch die Stallungen und ein Perſonenauto wurden vernichtet. Großer Scheunenbrand Urnau(Bd.) Ein nächtliches Schadenfeuer äſcherte die große Scheune des Mühlen⸗ und Bunte Tabrschront Sägewerksbeſitzers Karl Steiner„Zur Schönen⸗ mühle“ mit raſender Geſchwindigkeit ein Da⸗ bei wurden die ganzen Heu⸗ und Oehmd⸗ vorräte des 140 Morgen großes Gutes und meh⸗ rere hundert Garben Hafer vernichtet, ebenſo eine Anzahl Maſchinen und Fahrzeuge. Die 30 Stück Vieh und vier Pferde konnten noch mit knapper Not gerettet werden. Der Schaden be⸗ läuft ſich auf mindeſtens 40 000 RM. Die Ent ⸗ ſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht er⸗ aründet. a 1 Großfeuer im Sägewerk Betzdorf(Sieg). Vom Roten Hahn wurde das ägewerk Wertmann in Alsdorf heim⸗ geſucht. Die Flammen fanden in den großen Lagervorräten reiche Nahrung und verbreiteten ſich mit Windeseile. Trotz der ſchnellen und tat⸗ kräftigen Brandbekämpfung der Feuerwehren gelang es nicht, das Sägewerk zu retten: Die Gebäude. wie auch die Vorräte an geſchnittenem Holz, wurden ein Raub der Flammen. Dank dem entſchloſſenen Einſatz der Wehrleute konnten die ſtark gefährdeten Nachbar⸗Wohn⸗ häuſer vor dem Uebergreifen bewahrt bleiben. Der Brandſchaden iſt bedeutend; über die Brandurſache iſt noch nichts bekannt. Kind verbrannt Gardelegen Srg. Das vierjährige Söhnchen der Familie Hartmann ſpielte in einem Holz⸗ ſchuppen mit Streichhölzern. Erſt als der gan⸗ ze Schuppen brannte, wurde es von den Ein⸗ wohnern bemerkt. Das Kind. das ſich in den Schuppen verkrochen hatte, kam in den Flammen um. Opfer der„Eiſernen Hand“ Bad Orb. An der Kurve„Eiſerne Hand“, auf dem Wege nach Wirtheim, ſtieß der auf einer Dienſtfahrt befindliche Revierförſter Wei⸗ bert aus Lehrhaupten auf ſeinem Motorrad mit einem Perſonenwagen ſo heftig zuſammen, daß Weibert auf der Stelle ſeinen Tod fand, ſein Soziusführer, ein Gaſtwirt aus dem gleichen Ort, ſchwer verletzt wurde. Die Auto⸗ inſaſſen. zwei Frauen und ein Mann, kamen mit leichteren Beſchädigungen davon. Blick in den Schafweide auf der Aulobahn Er geht nicht vom alten Weideplatz ab. Gießen. Ein Schäfer trieb vor einiger Zeit ſeine Herde von etwa 250 Tieren auf die Reichsautobahn und ließ ſie auf dem Grün⸗ ſtreifen und an den Böſchungen weiden. Er ſah munter zu und kümmerte ſich nicht im mindeſten um die verdutzten Geſichter der Autofahrer, obwohl durch die Tiere nicht nur direkt ſondern auch indirekt große Gefahren entſtanden, weil der von ihnen mitgebrachte Lehm und ſonſtige„Abfälle“, die auf weniger hartem Boden gern geſehen ſind, die Bahn ſchlüpfrig machten. Auch auf die Ermahnungen eines Straßenwärters hörte der Schäfer nicht. Er wurde daher angezeigt und mit der ge⸗ linden Geldſtrafe von 15 Mark belegt. Aber damit war er keineswegs zufrieden. Er erhob Einſpruch mit der Begründung, er könne die Strafe nicht zahlen, die Autobahn habe ihm ſeine beſten Weideplätze weggenommen und es ſeij ſein gutes Recht, auf den Grünflächen der Strecke zu weiden. Nun, das Gericht konn⸗ te ihm die Geldſtrafe nicht ſchenken, aber mit Rückſicht auf ſeine erwieſene wirtſchaftliche Notlage wurde ſie auch nicht erhöht. Ein rabiater Burſche. Rüdesheim(Rhein). Das Amtsgericht Rü⸗ desheim verurteilte am Mittwoch einen Mann aus Rückershauſen im Kreis Ziegenhain we⸗ gen Widerſtands gegen die Staats- gewalt zu einer Gefängnisſtrafe von einer Woche und wegen groben Unfugs zu einer Geldſtrafe von 20 Mark. Außerdem hat er die Koſten des Verfahrens zu tragen. Im Juni dieſes Jahres machte er von Wiesbaden nach Rüdesheim eine Rheinfahrt. In Rüdesheim kehrte er ein, dabei wurde er in einer Gaſt⸗ wirtſchaft frech und gemein, warf mit leeren Weinflaſchen und machte noch allerlei ſonſti⸗ gen Unfug. Als die Polizei ihn zur Einſicht bringen wollte, wurde er gegen die Beamten ebenfalls frech. Schließlich ging er tätlich ge⸗ gen ſie vor, ſodaß er mit Gewalt auf die Wa⸗ che gebracht werden mußte. Da er auch dort keine Ruhe hielt, mußte er eingeſperrt wer— den. Er wollte ſich nun damit aus der Pat⸗ ſche ziehen, daß er angab, er ſei ſinnlos be⸗ trunken geweſen. Nach Zeugenausſagen hat er wohl Wein getrunken, war aber nicht ſo be⸗ trunken, daß er nicht mehr wußte, was er tat. Im übrigen iſt er ſchon wiederholt vorbeſtraft, ſodaß ihm im Hinblick auf ſein ſchlechtes Vor⸗ leben nicht einmal mildernde Umſtände zuge⸗ billigt werden konnten. Ein Raſſenſchänder. Mannheim. Die Große Strafkammer verur- teilte den 50jährigen Richard Kümmlig aus Edersleben unter Verſagung mildernder Um⸗ ſtände wegen fortgeſetzter Raſſenſchande zu 2 Jahren Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Sieben Wochen Unterſuchungs⸗ haft wurden angerechnet. Obwohl erſt Anfang dieſes Jahres nach Verbüßung von 19 Mona- ten Gefängnis entlaſſen, nahm er die alten engen Beziehungen zu einer 41jährigen Jüdin wieder auf. Ehepaare ſchlugen ſich. Rüſſelsheim. Ein hieſiges junges Ehepaar lag mit einem älteren im gleichen Haus in Streit. Die Beweisaufnahme vor dem Groß Gerauer Gericht ergab, daß die Schuld auf beiden Seiten liegt, da aber die jungen Ehe— leute einer alten Frau ernſtliche Verletzungen beibrachten, wurden ſie zu e 20 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Vater Schlageter erhielt die Ehrenbürgerkunde Schönau Wieſent. In ſchlichter Feier wurde jetzt dem Vater Leo Schlageters die durch den alemanniſchen Maler Glattacker geſchaffene Ehrenbürgerkunde überreicht, die die Gemeinde dem alten Herrn im Auguſt vetliehen hatte. Gegen einen Telegraphenmaſt geraſt Emmingen. Der 60jährige Schloſſer Bolz aus Teningen raſte mit ſeinem Motorrad in einer Kurve gegen eine Telegraphenſtange und fand dabei ſeinen Tod. Hundertiährige Schwäbin. Oberndorf. Hier feiert am heutigen Donners⸗ tag die Einwohnerin Frau Eva Luiſe Ahles ibr hundertſtes Lebensjahr bei auffallender Rü⸗ ſtigkeit. Sie macht ihren Haushalt noch ohne Hilfe und ſteigt die Treppen auf und ab. Nur daß ſie wegen beginnender Taubheit den Füh⸗ ter im Unterhaltungsrundfunk nicht mehr hö⸗ ren kann, das bedauert ſie. Ueber 200 Bergleute verſchüllel Schweres Grubenunglück in Japan 88 Tokio, 6. Oktober In dem Kohlenbergwerk Puhbari auf Hokaido, im Nordoſten der Hauptſtadt Sapporo, ereignete ſich Donnerstagvormittag um 10 Uhr eine ſchwere Gasexploſion, durch die mehr als 200 Bergleute verſchüttet wurden. Bisher konnten nur zehn Mann geretet werden. Trotz ſofortigen Einſatzes aller zur Verfügung ſtehenden Ret⸗ tungsmittel beſteht wenig Hoffnung, die übrigen Verſchütteten noch lebend zu bergen. Ueber das Grubenunglück auf Hokkaido wurde ein amtlicher Bericht veröffentlicht, der beſagt, daß im Zeitpunkt der Exploſion 319 Ar⸗ beiter an der Unglücksſtelle beſchäftigt waren. 101 Arbeiter ſeien gerettet worden. Fünf ſeien tot geborgen worden. Die Rettungsmaßnah' men für die übrigen 213 eingeſchloſſenen Ar- beiter ſeien bisher erfolglos geblieben. Gerichtssaal Vergehen gegen das Opiumgeſetz. Frankfurt a. M. Von einer jüdiſchen Aerztin waren zahlreiche Opiatrezepte ausgeſtellt wor⸗ den. In einem Strafverfahren gegen ſie wur— de behauptet, ſie habe Betäubungsmittel ver⸗ ſchrieben. ohne daß dies vom ärztlichen Stand⸗ punkt aus begründet geweſen ſei. Ein 33jäh⸗ riger ſüchtiger Mann hatte von ihr mehrere Rezepte erhalten und ſpäter andere Perſonen zu ihr geſchickt, um ſich Opium zu verſchaf⸗ fen. Das Schöffengericht verurteilte die Aerz⸗ tin zu 6 Monaten, den Mitangeklagten zu 5 Monaten Gefängnis. Der Fall beſchäftigte jetzt auch die Große Strafkammer. Der Ge⸗ richtsarzt bekundete, daß man Rauſchgiftſüchti⸗ ge nicht in der Sprechſtunde behandeln dürfe, ſondern in eine Anſtalt überweiſen müſſe. Auch die Opiumtinktur zähle zu den Rauſch⸗ mitteln. Die Aerzte machten heute von der Verordnung von Opiaten einen ſehr ſparſa⸗ men Gebrauch, Ein Arzt, der ohne ausreichen⸗ de Unterſuchung Opiate verſchreibe, mache ſich ſtrafbar. Nach eingehender Prüfung verurteilte das Gericht die Aerztin lediglich in zwei Fäl⸗ len zu 300 Mark Geldſtrafe, die übrigen Fälle waren verjährt Der Mitangeſchuldigte erbielt 6 Monate Gefängnis und wird einer Heilan⸗ ſtalt überwieſen. Nachſpiel einer Ausbrecheraffäre. Seligenſtadt. Eine Diebesbande von fünf jungen Leuten hatte im Frühjahr die Gegend von Offenbach und Seligenſtadt unſicher ge⸗ macht. Im Mai wurden alle fünf hinter Schloß und Riegel gebracht. Wie erinnerlich, elang es den drei Haupttätern, Kropp, Stenger und einem dritten, auszubrechen, nachdem ſie einen Wärter niedergeſchlagen und ihm ſeine Schußwaffe abgenommen hatten. Stenger wurde wieder gefaßt. Krepp auf der Flucht erſchoſſen. Während Stenger ſich dem⸗ nächſt vor dem Sondergericht zu verantworten haben wird, ſtanden die beiden 18jährigen Seligenſtädter Konrad Höfling und Johann Ruhland vor der Großen Strafkammer Darm⸗ ſtadt wegen ſchweren Diebſtahls, Hehlerei in je einem Fall und wegen Vergehens gegen die Verordnung über den unbefugten Ge— brauch von Kraftfahrzeugen. Das Urteil lau⸗ tete gegen Höfling auf ein Jahr vier Mo- nate, gegen Ruhland auf ſieben Monate Ge— fängnis Die Unterſuchungshaft wird beiden mit 4 Monaten 2 Wochen in Anrechnung ge⸗ bracht. Sie hatten bei den Einbrüchen meiſtens nur Schmiere geſtanden. Die Hehlerei bezog ſich auf Waffen, die von Diebſtählen herrühr— ten. Ruhland hatte zuſammen mit Krepp auch ein fremdes Motorrad unberechtigt in Ge— brauch genommen. Ehepaar beinahe im Bett erſtickt. Trier. Als hier zur gewohnten Stunde morgens ein älteres Ehepaar ſich nicht ſehen ließ, ahnte man nichts Gutes und ließ die Wohnung gewaltſam aufbrechen. Man fand die alten Leute bewußtlos im Bett liegen. Sanitätern gelang es mit Hilfe von Apparaten beide wieder zum Leben zurückzurufen Kurze Zei ſpäter wären die Leute erſtickt geweſen. Nach den Feſtſtellungen haben ſich in dem Schlafzimmer Kohlenoxydgaſe gebildet, weil abends der Ofen abgeſtellt worden war. Gerichtsſaal iſt keine Frühſtücksſtube. Darmſtadt. Während einer hieſigen Gerichts- verhandlung fing ein als Zeuge geladener, im Zuſchauerraum ſitzender junger Mann in aller Gemütsruhe zu frühſtücken an. Der Vor- ſitzende rief ihn vor die Schranken, machte ihm das Ungebührliche ſeines Verhaltens Sie hören im Rundfunk Samstag, den 8. Oktober 1938: Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter 8 10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Gaunachrichten. 9.40 Deutſchland— Kinderland. 10.00 Schulſunk. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Mittags⸗Konzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 14.00 Zeit und Nachrichten. 14.10 Was alle Spatzen pfeifen. 15.00 Bilderbuch der Woche 15.15 Sorgen um den Main. 15.30 Aus Meiſter Lampes Tagebuch. 16 00 Der frohe Samstag⸗-Nachmittag. 16.00 Bühne und Film im Rundfunk. 18.30 Alte und neue Blasmuſik. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 Der fröhl. Lautſprecher. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenz⸗ echo. 20.15 Das Dorf ohne Glocke. 22.00 Zeit, Nach- richten. 22.15 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.80 Wir tanzen in den Sonntag. 24 00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Nachrichten. 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Wohl bekomm's! 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Der junge Blücher. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.00 Bunte Volksmuſik. 15.00 Das Neueſte aus un⸗ ſerer Schallkiſte. 16.00„Wie es euch gefällt“! 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00 Hörſzenen. 20.00 Nach⸗ richten. 20.10 Unterhaltungskonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. 24.00 Nachtkonzert. 2.00 Nachtmuſik. energiſch klar und verurteilte ihn zu einer Ordnungsſtrafe von 10 Mark oder einem Tag Haft. Das war ein teures Frühſtück. Sie wollten nicht nach dem Kartoffelkäfer ſuchen. Neckarſulm. Zehn hieſige Landwirte hatten ſich geweigert, ſich am Kartoffelkäferdienſt zu beteiligen und deshalb je 10 RM. Strafe er⸗ halten, gegen die ſie Einſpruch erhoben. Sie brachten alle mögilchen Gründe und Entſchul⸗ digungen vor, die aber nur in drei Fällen als ſtichhaltig anerkannt wurden. Die„böſe Sieben“ wurde zu fünf Mark Geldbuße und in die Gerichtskoſten verurteilt mit dem Hinweis, daß jeder ſich an der Kartoffelkäferſuche betei⸗ ligen müſſe. Totſchlag nach 18 Jahren geſühnt Würzburg. Am 28. Januar 1920 wurde in einem Wald in der Nähe von Gmünd der Kauf⸗ mann Willi Rubenſtein erſchlagen aufgefunden. Der Tat dringend verdächtig er⸗ ſchien der dortige Einwohner Anton Maiber⸗ er, der zuſammen mit einem inzwiſchen im Januar 1921 vom Volksgerichtshof rechtskräf⸗ tig abgeurteilten Hartung zuletzt in Beglei⸗ tung des Getöteten geſehen worden war. Mai⸗ berger war damals ins Ausland gegangen und kehrte nach etwa 17 Jahren unter einem ande⸗ ren Namen wieder zurück. Er wurde aber er⸗ kannt und wegen des damaligen Verbrechens zur Verantwortung gezogen. Im Verlauf der Unterſuchung gab er auch zu, den Rubenſtein mit zwei Axtſchlägen auf den Kopf nieder⸗ geſtreckt zu haben. Eine Tötungsabſicht habe ihm aber fern gelegen, vielmehr ſeien die zum Tode des Rubenſtein führenden Meſſerſtiche von ſeinem damaligen Tatgenoſſen Hartung geführt worden, der ihn auch zu dem Ueberfall überredet habe, um gemeinſam den reichen Kaufmann berauben zu können. Vom Schwurgericht Würzburg wurde darauf am 20. Juni dieſes Jahres der Angeklagte Maiberger wegen Totſchlag in Tateinheit mit beſonders ſchwerem Raub zu fünfzehn Jahren Zuchthaus bei Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren verurteilt. Gleichzeitig hatte das Gericht Stellung unter Polizeiaufſicht angeord⸗ net. Dieſes Urteil hat nunmehr Rechtskraft erlangt, da— wie aus Leipzig gemeldet wird — das von der örtlichen Anklagebehörde an⸗ gerufene Reichsgericht die Reviſion als un⸗ begründet verworfen hat. Reiſende Betrüger unſchädlich gemacht Wegen Betrügereien am laufenden Band hatte ſich der Ernſt Sch. vor der Großen Straf⸗ kammer Wiesbaden zu verantworten. Bei ihren letzten Fahrten durch Deutſchland betrogen ſie zahlreiche Geſchäftsleute mit faulen Wechſeln und begingen Miet⸗ ſchwindeleien. Auch eine Anzahl Pfarrer hat das Paar beſchwindelt. Die Angeklagte V. die im Kloſter großgezogen wurde, ſpielte hier die Hauptrolle Beide begaben ſich zu Pfarrern u. erzählten, daß ſie eine Autopanne gehabt hät⸗ ten und nach einer Jugendfreundin der V. ſuchten, die in der Pfarrei wohnen müſſe. Bei der Unterhaltung ließen ſie durchblicken, daß ſie durch die Panne in Geldverlegenheit geraten ſeien. In faſt allen Fällen erhielten ſie dann gegen Ausſtellung einer Quittung Geldbeträge. So beſuchten ſie u. a. Pfarrhäu⸗ ſer in Heidesheim, Worms, Laubenheim. Schierſtein, Idſtein uſw Ihr Geld ſahen die Pfarrer ebenſowenig wieder, wie die zahlrei⸗ chen anderen Betrogenen. Im Februar 3 wurden ſie auf der Landſtraße bei Wehen von einem Gendarmeriewachtmeiſter feſtgenommen. Die Angeklagten die ſich in 62 Fällen zu ver⸗ antworten hatten, waren geſtändig. Unter Ab⸗ rechnung der Unterſuchungshaft erhielten ſie wegen fortgeſetzten Betrugs teilweiſe in Tat⸗ einheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung je eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren ſechs Mon. und eine Woche Haft. Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt. Zufuhr: 205 Ferkel und 100 Läufer Preſſe: Ferkel dis 5 Wochen 13.—18, über ſechs e 19—30, Läufer 31—40 RM. Verlauf: mittel. Mannheimer Produkten. Alles unverändert. r N 9 — — rr rr n Iilor de Howa u. Gus hob Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Arbeiten am Ortsnetz muß am Samstag, den 8. ds. Mts., von vormittags 7.30 Uhr bis nachm. 1 Uhr, und am Montag, den 10. ds. Mts., von vormittags 7.30 Uhr bis nachmittags 4 Uhr in der Schulſtraße, Adolf Hitlerſtraße links, von Valentin Hofmann 6. bis Gaſthaus„Zur Starkenburg“, ferner Adolf Hitlerſtraße rechts von der Kirche bis zum Gaſthaus„Zum Lö— wen“ die Stromlieferung unterbrochen wer⸗ den. DAN KSAGUNG Zurückgekehrt vom Grabe unseres in- nigstgeliebten Vaters sagen wir für die herz- liche Anteilnahme und die Begleitung beim Gange zur letzten Ruhestätte unseren besten Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geist- lichkeit sowie den ehrwürdigen Schwestern für die liebevolle Pflege, ferner für die Kranz- und Blumenspenden und den Stiftern Die Stromverbraucher werden hierauf auf⸗ merkſam gemacht. Viernheim, den 6. Oktober 1938 Der Bürgermeiſter. Ich erinnere an die Zahlung der 1.—5. 25 Rate Grundſteuer für 1938(roter Be⸗ ſcheid) mit dem Bemerten, daß nach dem 12. ds. Mts. Mahnkoſten und gegebenenfalls. von hl. Messen. Viernheim, den 6. In tiefer Trauer: L Oktober 1938 Ham Runzweln 2. Säumniszuſchläge in werden. Viernheim, den 6. Oktober 1938 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter 2 51E SIEHT ES SCHON VvoN WEITEx vnd gleich auf den ersten Blick: Aha,. 8097 sie- modern und wirklich elegant gekleidet So gefallen ihr die Herren, so sollten auch Sie sich zum Herbst bei uns kleiden. Unsere guten Ouolitöten mochen es Ihnen bei unseren vorteilhaft niedrigen Preisen ja zo leicht. Ubergangs-Mäntel 28.—, 36.-, 45.—, 52.-, 58.-, 65.- U. höher Winter-Mäntel 24.-, 32.-, 38. 45.-, 55.-, 68.- u. höher Sacco- und Sport-Anzüge 28.—, 36.—, 45.-, 52.-, 58.-, 65.- u. höher Knaben u. Junglingtkleidung Anrechnung gebracht g Flaſchen davon in den Keller Rotweine 72 in Literflaſchen: iosꝛer Bockenheimer 1. 109g 7er Dürkheimer 1.4 1 1937er Kaiſerſtühler 1937er Nierſteiner Wermutwein Ltr.. 90 1938er Pfalzrotwein 1934er Chile Burgunder 1937er Weine sind inr geld wert Herrliche Weine aus dem Son- nenfahr. Es lohnt ſich, einige zu legen. 10 35 1937er Ungſteiner 50 Spätburgunder 1.80 Weißweine in Literfla ſchen: 1937er Hainfelder Kaſtanienberg 1937er Burrweiler Schloßberg 1.35 1937er Hambacher Feuer 1.50 1937er Moſel Riesling 1.60 1.10 Domtal 1.80 Deutſcher Ltr. 95 Ltr. 1.60 3% Rabatt in vielen Formen u. Fetben 39.— 48.— 36.— 69.— Mannheim H 1. 6 Sreltestr. ————— ee, Ueber 7 0 O0 Paaꝓar finden Sie bei mir am Lager g. Matin J neben der Post Es in doch o wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publikum teine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ie, ,, NN N bnche ante 28e 39; bringt die neuen Formen, die neuen Farben— alles kleidsam und 30 preiswert: en., f. 35, f . Jugendl. Mäntel 2ü⁰⁰ 20˙ in allen Farben Früuen-Mäntel 27⁰ 30˙⁰ in jeder Ausführung Früuen-Mantel 117 5 63 5 eleg. i. reich Biesei v.** Mäntel mit kleinem 29* 92— Pelbes., mod. 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Hauptpreislagen: Meter RM. 9.80, 7.90, 5.90, 3 90 bel 130/140 em Breite 9 Neueſte Mantelftuffe 8 h für Herbst und Winter ö ne, vielseitige Auswahl 7 QD Der Lampertheimer Moorſturm der ſich durch großen Fleiß und zähe, zielbe⸗ wußte Arbeit, geſtützt auf eine vorbildliche Kameradſchaft, in den beiden letzten Jahren beim Reichswettkampf überlegen den Sieg holte und von Korpsführer Hühnlein durch die Genehmigung zum Tragen des Siegerſturm⸗ Abzeichens für weitere drei Jahre beſonders geehrt wurde, hat wiederum den Beweis ge⸗ liefert, daß er mit Recht Siegerſturm gewor⸗ den iſt. Die wackeren Männer des Sturmes haben unter ſich eine Sammlung veranſtaltet, zur Unterſtützung der durch den Führer vom Joch der tſchechiſchen Fremdherrſchaft befreiten ſu⸗ detendeutſchen Brüder und Schweſtern, die fol⸗ gendes Ergebnis hatte: 2 Pakete mit nagel⸗ neuer kompletter NSKK⸗Uniform einſchließ⸗ lich Stiefel, 1 Paket Uniformteile, 7 Pakete Kleider und Wäſche, eine große Anzahl Pa⸗ kete mit insgeſamt 6¼ Zentner wertvolle Le⸗ lade, Kakao. Dieſe wertvolle Spende des Lam⸗ pertheimer Motorſturmes 14)/ M 50 wurde am Dienstag nachmittag unter Leitung des Sturmführers Karl Sacherer bei der Motor⸗ ſtandarte M 50 Darmſtadt abgeliefert und von da mit einem größeren Sammeltransport am gleichen Tag noch nach dem befreiten Su⸗ detendeutſchland weitergeleitet. Der Sturm hat damit wieder eine vorbild⸗ liche Leiſtung vollbracht, die lobens anerkannt werden muß. So hat ein Angehöriger des Sturmes, ein kleiner Beamter mit kleinem Ge⸗ halt, RM. 20.— geopfert, ein Arbeiter, deſ⸗ ſen Frau krank im Krankenhaus liegt, hat trotz ſeiner Not RM. 5.— geopfert. Cs muß dies beſonders hervorgehoben werden, da es auch Volksgenoſſen gibt, die in den ſchweren Tagen der letzten Woche eilig ihr Bankkonto in Sicherheit brachten, um„dringende An⸗ ſchaffungen“ zu machen. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Sammlung innerhalb 24 Stunden durchge⸗ bensmittel, wie Fett, Mehl, Zucker, Schoko⸗ führt wurde. e ee Salzhering erhält geſund Die außerordentlich wertvollen Nährſtoffe, die der Salzhering enthält, dienen in gün⸗ ſtiger Weiſe dem Aufbau des menſchlichen Organismus ſowie zur Blutbildung. Neben dem vollwertigen Eiweiß und dem Fett, das der Hering in hohem Maße liefert, iſt ſein Gehalt an Vitaminen A und D beſonders groß. Außerdem enthält er an Mineralſtoffen in der Hauptſache Kalk, Phosphor und Eiſen wie auch einen ſtarken Prozentſatz Jod. Vornehmlich die Mineralſtoffe ſind in her⸗ vorragender Weiſe geeignet, dem im Wachs- tum befindlichen menſchlichen Körper die nö⸗ tigen Aufbauſtoffe zuzuführen und dabei er⸗ wieſener Maßen die Knochen⸗, Nerven⸗ und Gehirnſubſtanz günſtig zu beeinfluſſen. Wenn daher in dieſen Wochen der Anlandungen gro⸗ ßer Mengen von nahrhaften deutſchen Fett⸗ heringen der Ruf an die Mütter ergeht, ihren Kindern regelmäßig Salzheringe zu verab⸗ reichen, ſo dienen ſie mit der Beachtung die⸗ jer Mahnung in erſter Linie der Gefundheit Südweſtoeurſche Rundfuntausſtellung Ende November in Mannheim Im Rahmen der Gaukulturwoche des Gaues Baden wird die Südweſtdeutſche Rund⸗ funkausſtellung„Rundfunk iſt Freude“ durch⸗ geführt. Die Eröffnung der Südweſtdeutſchen Rundfunkausſtellung, die unter der Schirm⸗ herrſchaft von Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſteht, erfolgt am 26. November. Die Ausſtellung, die auch die Fernſehhalle enthalten wird, bleibt bis zum 4. Dezember geöffnet. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Mittwoch mittag ſtieß auf den Planken zwi⸗ ſchen O und P 2 ein Radfahrer mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Der Radfahrer wurde hierbei zu Boden geworfen und zog ſich eine Prellung am linken Bein zu. Das Fahr⸗ rad wurde ſtark beſchädigt. Die Schuld trifft den Radfahrer, weil er kurz vor dem heran⸗ nahenden Straßenbahnzug wendete und dabei in deſſen Fahrbahn geriet. 2