8 ———— C —— ———————— 5 2 rend der Generalfeldmarſchall in einer macht⸗ 1 651 dem Führer bei ſeiner Durchfahrt aus über⸗ Volks Amlsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Erſcheinun s wetſe: Na ausgenommen an Sonntagen und eiertagen. Bezugs reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 235 Fahrt durch die Ih. zone Adolf Hitler und Hermann Göring werden ſtürmiſch gefeiert Jägerndorf, 7. Oktober. Wenige Minuten nach der erhebenden Kund⸗ gebung auf dem Marktplatz verläßt der Führer wieder Jägerndorf, noch einmal umtoſt von der unbeſchreiblichen Begeiſterung der überglück⸗ lichen Menſchen. die ihm ununterbrochen für ſeine Worte danken. Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring verabschiedet ſich hier von dem Führer, um ſpäter in Freudenthal erneut mit ihm zuſam⸗ menzutreffen. Auch ihm gilt der herzliche Gruß der Jägerndorfer. Gegen 13 Uhr macht der Führer auf dem Burgplatz bei Jägerndorf eine kurze Naſt, wo er im Freien mit ſeiner Begleitung aus der Fel d⸗ küche das Eintopfeſſen, einen Schlag Gemüſeſuppe, einnimmt. Dann beſichtigt wenige Kilometer hinter Jägerndorf der Fuh⸗ rer bei dem Ort Neuerbersdorf, im Tal der Oppa, einige tſchechiſche Bunker, die erſt heute morgen von den Tſchechen verlaſſen worden ſind. Gerade in dieſem kleinen Dorf wurde dem Fübrer ein beſonders freudiger Empfang von der Bevölkerung zuteil. denn dieſe Menſchen mußten lange Zeit im Schatten der tſchechiſchen Befeſtigungsanlagen leben. Sie ſind nun über⸗ glücklich, daß dieſe drohende Zwingburg von ihnen genommen iſt, und ſie wieder frei gewor⸗ den ſind. 0 Durch das reizvolle Hügelland und die Aus⸗ läufer der Glatzer Berge geht die Fahrt an dieſem herrlichen ſonnigen Herbſttag nach Freudenthal. Hier erwartet wieder Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring den Führer, und minutenlang werden Adolf Hitler und Hermann Göring von den zu vielen tauſenden auf dem Marktplatz von Freudenthal verſammelten Su⸗ detendeutſchen ſtürmiſch gefeiert. Alle Fenſter und Dächer der maleriſchen Häuſer um den Marktplatz ſind dicht beſetzt. Ein einziger Sturm der Begeiſterung umtoſt den Führer und ſeinen Feldmarſchall. Der Führer ſchreitet mit Hermann Göring die Front der angetretenen Ehrenkompanie der Luftwaffe ab. Dann ſetzt der Führer ſeine Fahrt ſort, wäh⸗ vollen Kundgebung auf dem Marktplatz zur Be⸗ völkerung ſpricht. Für lange Zeit wird nun die Fahrt des Füh⸗ rers begleitet von Flugzeugſtaffeln der deutſchen Luftwaffe. Die Her⸗ zen der Sudetendeutſchen ſchlagen höher, als ſie das donnernde Dröhnen der pfeilſchnellen Flug⸗ zeuge hören, die im Tiefflug dicht über die Maſ⸗ ſen hinwegbrauſen. Sie alle wiſſen, daß nun auch ſie, die ſie bisher der tſchechiſchen Willkür preisgegeben waren. von der deutſchen Luft⸗ waffe beſchirmt und beſchützt werden. In die ſiedende Begeiſterung der Menſchen auf den Straßen der Dörfer und Flecken miſcht ſich das dumpfe Donnern der Flugzeuge und der eherne Klang der Glocken zu einem herrlichen Akkord der Freiheit. An vielen Stellen der Fahrt haben die Trup⸗ pen, die die IV. Zone beſetzten, am Wege des Führers Auſſtellung genommen. Im Schritt fährt unſere Kolonne an ihnen vorbei. Aufrecht ſtehend grüßt der Führer ſeine Soldaten und blickt prüfend auf ihre Waffen. Ueber Würbenthal. Einſiedel und Hermann⸗ ſtadt nähert ſich die Kolonne des Führers der ehemaligen Grenze. In allen Dörfern, die wir vaſſieren, iſt die Straße in einen Blu⸗ menteppich verwandelt, und jedes Haus tit mit Hakenkreuzfähnchen und Girlanden feſtlich geſchmückt. Die Einwohner haben ſich zumeiſt in der Mitte des Ortes verſammelt und brin⸗ ollen, dankerfüllten Herzen immer und immer wieder begeiſterte Huldigungen dar. In Zucmantel wird der Magen des Füb⸗ rers minutenlang aufgehalten. Von allen Sei⸗ ten recken ſich dem Führer die Hände entgegen. Unzählige Hände drückt der Führer. und immer wieder grüßt er vom Wagen aus die ihm von allen Seiten zujubelnde Menge. Nach wenigen Minuten iſt die alte Reichs⸗ grenze bei Arnoldsdorf gegen 16.25 Uhr erreicht und gegen 17 Uhr trifft der Führer wieder in dem obeſchleſiſchen Grenzſtädtchen, dem Aus⸗ Jamskag S Deulſche Luftwaffe über d Der Führer im Feldbiwak bei Jägerndorf— Der Führer ſchreitet bei ſeinem Eintreffen in Jäger iernheimer Zeil Lerkündigungsbiatt der Ned An. Biernhelm Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ zeil für[mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzei gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS CCCCCCC((( den 8. Mlober 1938 des Jührers zeſuch in der Jone y dorf die Front des Ehrenbataillons der Wehrmacht ab. en 2 0 fe Nr. 6 L'hafen 15101 1A. Jahegang eim Sudetenland VBeſubugung lurz vorher verlaßzener lehethiſcher Bunter (Scherl) Berlin, 8. Oktober. Das Abkommen von München, durch das dank dem Friedenswunſch und dem Verantwortungs⸗ bewußtſein der leitenden Staatsmänner der europäiſchen Großmächte ein Schlußſtrich unter eines der ſchmachvollſten Kapitel der Nachkriegs⸗ zeit gezogen wurde, liegt gerade eine Woche zu⸗ rück und ſchon hat wieder eine jener üblen Preſſekampagnen eingeſetzt, mit der die bekannten internationalen Drahtzieher die von den Völkern der ganzen Welt mit freudi⸗ ger Genugtuung begrüßte Entſcheidung hinter⸗ treiben wollen. Mit aufgelegten Lügen und plumpen Ver⸗ drehungen wird verſucht, Deutſchland bei der friedlichen Durchſetzung ſeiner durch ein inter⸗ nationales Abkommen garantierten Rechte zu verdächtigen und Mißtrauen unter den Partnern des Friedenswerkes zu ſäen. Daß daneben wieder große Greuelmel⸗ dungen nach dem Muſter der berühmten abge⸗ hackten Kinderbände auftauchen. nimmt nicht Wunder So veröffentlichen ſchweizeriſche Zeitungen„Pro⸗ teſtkundgebungen“ des Preſſebüros der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Delegation in Genf gegen die von der Berliner Kommiſſion getroffene Feſtſetzung der letzten Beſetzungszone. Dieſe Entſcheidung, ſo wagen die Tſchechen zu behaupten, ſtehe im Widerſpruch zu den Buchſtaben und dem Geiſt des Münchener Abkommens. Es ſeien völlig tſchechiſche Gebiete von den Deutſchen annektiert worden, ohne Abſtimmung und ohne daß die Bevölkerung irgend eine Möglichkeit habe, ſich gegen den Mißbrauch von Gewalt zu ſchützen. Dieſe Annektion erfolge gegen jedes Recht und gegen das Recht der freien Selbſtbeſtimmung. auf das ſich Deutſchland berufen habe, um das von den Sudetendeutſchen bewohnte Gebiet für ſich in Anſpruch zu nehmen. Mit der Beſetzung von Troppau, Hohenſtadt, Lundenburg und Ge⸗ gangspunkt ſeiner heutigen Fahrt, ein. bieten von Nordmähren ſowie der Sprachinſel Sabotage am Münchener Friedenswerk Giftmiſcher versuchen Mißtrauen unler die Partner zu ſäen von Zwittau würden rein ſtrategiſche Zie⸗ le verfolgt und verſchiedene Hauptlinien zwi⸗ ſchen Böhmen und Mähren unterbrochen, ſodaß das Wirtſchaftsleben und die künftige Entwick⸗ lung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Wirtſchaft in Ge⸗ fahr kämen. In einer anderen Verlautbarung wird er— klärt. das, was über die Arbeiten der Berliner Kommiſſion durchgeſickert ſei, verdiene die Aufmerkſamkeit Weſteuropas. Die Delegierten und die Sachverſtändigen des Reiches hätten neuerdings territoriale Forder⸗ ungen gegen die Tſchecho⸗Slowakei erhoben, die über den rein ethniſchen Rahmen hinaus⸗ gingen und lediglich dem deutſchen Wunſche entſprängen, ein möglichſt großes Gebiet mit reichen Städten und mit Induſtriezentren und mit wichtigen Verkehrswegen dem Reiche anzu⸗ gliedern Dieſe Städte und Zentren ſeien nach ihrem Volkstum rein tſchechiſch oder hätten eine ſtarke tſchechiſche Mehrheit. Das Reich verlange eine Volksabſtimmung in Bezirken, wo die deutſche Bevölkerung nur 0,2 bis 6,5 v H, betrage. Es ſtütze ſich dabei auf die öſterreichiſchen Vor⸗ kriegsſtatiſtiken, die nicht von der Mutter⸗ ſprache, ſondern der im Verkehr mit den Be⸗ hörden üblichen Umgangsſprache ausgingen. Auch im Leitartikel des Kopenhagener„Ber— lingſke Aftenavis“ beſchäftigt ſich der durch ſeine deutſch⸗feindliche Einſtellung ſatt⸗ ſam bekannte Herr Blädel mit der Beſetzung der V, Zone Sudetendeutſchlands durch deut⸗ ſche Truppen. Blädel behauptet, nach Prager Meldungen bedeute die Eingliederung der V. Zone in Deutſchland, daß eine große Zahl von Tſchechen ans Reich käme. Ihre Lage werde nicht leicht ſein. Weiter behauptet dieſer üble Hetzer nach einem Bericht der„Times“ habe in der Mittwochſitzung des Unterhauſes der liberale Politiker Acland. der gerade im Flug- zeug aus Prag gekommen ſei, mitgeteilt, hätte eine junge tſchechiſche Frau geſehen, der das Hakenkreuz mit glühendem Eiſen auf der Bruſt eingebrannt ſei, und ein iſchechiſcher Arzt hätte ihm erzählt, daß er ein acht Monate altes Kind behandelt hätte, auf deſſen Stirn n ein Hakenkreuz eingebrannt geweſen ei()). Natürlich kann in dieſem mißtönenden Chor auch die durch ihre bösartige Deutſchenhetze be⸗ rüchtigte„New York Herald Tribune“ nicht fehlen. Dieſes New Porker Judenblatt ver⸗ öffentlicht auf der erſten Seite in großer Auf⸗ machung einen durch und durch verlogenen Be- richt ſeines Londoner Korreſpondenten, in dem u. a. behauptet wird, Deutſchland habe durch neue Kriegsdrohungen die Münchener Ab⸗ machungen zerriſſen und beſetze jetzt viel mehr Land, als urſprünglich vorgeſehen und zuge⸗ billigt worden ſei. Der Reichsaußenminiſter habe am Dienstagabend dem britiſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin ein „Semi⸗Ultimatum“ geſtellt und Frankreich und England zu einer neuen Kapitulation gezwun⸗ gen. Die neue Grenze werde jetzt von der deutſchen Armee und nicht von der Internatio- nalen Kommiſſion gezogen. Das ganze deutſche Volk weiſt im Bewußt ſein ſeines guten Rechts und im Hochgefühl dieſer Freudentage derartige plumpe Störungs⸗ manöver mit überlegener Ruhe zurück und erwartet, daß auch die anderen Völker den verbrecheriſchen Einflüſterungen dieſer Sabo⸗ teure am wiedergewonnenen Frieden mit Ent⸗ ſchiedenheit entgegentreten. — der König der Belgier beſucht Boris Paris, 8. Okt. Zur Einweihung eines Denkmals für König Albert J. von Belgien werden König Leopold und Königin⸗Mutter Eliſabeth in Begleitung des Grafen von Flandern und des belgiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Spaak am Mittwoch, den 12. Oktober, in Paris eintreffen. Noch am gleichen Abend kebrt Könja Leonold wieder nach Brüſſel er] zurück. Das Gift geht um Dr. E. K. Dieſes iſt noch neu in den tauſend Variationen der internationalen Greuelfabri— kation, daß die bitterböſen Nazis nun auch noch harmloſen tſchechiſchen Frauen auf die nackten Brüſte das Hakenkreuz einbrennen und daß dieſes Zeichen ſelbſt den Säuglingen auf dem Arm der ſtillenden Mütter mit glühenden Eiſen auf die Stirn aufgetragen wird. Selbſt der, der reichlich abgebrüht iſt gegen ſolche Er⸗ zeugniſſe einer wahrhaft blühenden Phantaſie, muß lächeln über eine derartige Abwandlung der bisherigen Giftmiſcherei. Das Niveau je⸗ ner Journaliſtik, die während des Weltkrieges von den abgehackten Kinderhänden zu berich— ten wußte, iſt alſo wieder einmal erreicht, ja es iſt noch zu einer Groteske geſteigert worden. Man braucht ſich nicht weiter über ſolche Er⸗ findungen aufzuregen, die dem Hirn von Men⸗ ſchen entſtammen, die von Geburt auf offenbar ſpeiende Giftkröten ſind. Die Reichweite der Giftſpritzen iſt nicht ſo groß, daß das deutſche Vote: davon betroffen werden könnte. Und wenn Lächerlichkeit töten könnte, dann würde der Tod längſt ſchon in die Redaktionsſtuben jener Herren eingezogen ſein, die ſich dem laſterhaften Gewerbe der Völkerverhetzung er⸗ geben haben. Auch der Kreis der deutſchen Politik wird durch ſolche Tartarenjournaliſtik nicht geſtört, das, ſo ſollte man meinen, hätte eigentlich jeder der zehntauſend Knickerbockers in der Welt im Laufe der vergangenen Jahre ſchon merken müſſen. Der Friedenserſolg von Mü nchen hat ihnen nur vorübergehend einen Schock geben können. Daß ein neuer Weltenbrand in letzter Stunde vermieden werden konnte, daß ein ſchreiendes Unrecht in Recht verwandelt wurde, wo es ſich um Deutſchland drehte, das kann man an gewiſſen Plätzen diesſeits und jenſeits des Ozeans nicht ſo einfach überwinden und gänzlich widerſpruchslos über ſich hinweg⸗ gehen laſſen. Was nützen da alle ſchönen Worte des Präſidenten Rooſevelt, der vor der Mün⸗ chener Beſprechung dem deutſchen Reichskanz⸗ ler verſicherte, er würde ſich ein geſchichtliches Verdienſt erwerben, wenn er ſeine Hand zur Erhaltung des Friedens reichen würde. Für manche Hetzer von Berufs wegen ſcheint es einfach unerbittliche Pflicht zu ſein, ſelbſt über ſolche offiziellen friedlichen Verſicherungen hin⸗ auszugehen. Sollen ſie es! Die Geſchichte wird auch über dieſes Gekläff einer wütenden Meute von Bluthunden hinausgehen. Die Linie der deutſchen Politik iſt ſo eindeutig und klar, daß wir mit abſoluter Ruhe uns dieſes Gekläff anhören können. Selbſt für ein Gefühl der Verachtung ſind uns dieſe Schreiber um den klingenden Lohn der jüdiſchen Silberlinge noch zu gering! Der andere Vorwurf freilich, daß deutſche Truppen über die getroffenen Vereinbarungen hinaus tſchechiſche Geblete beſetzen, trifft nicht in erſter Linie Deutſchland, ſondern die In⸗ ternationale Kommiſſion, in der bekanntlich neben dem deutſchen Delegierten italieniſche, engliſche, franzöſiſche und tſchechi⸗ ſche Abgeſandte vertreten ſind. Selbſt vor einer internationalen Kommiſſion macht alſo die Giftmiſcherei nicht Halt, ganz abgeſehen davon, daß durch die üblen Angriffe letztlich auch die leitenden Staatsmänner, die ſich in München verſammelt hatten, betroffen werden. Es war zu unwahrſcheinlich, daß ſich die Welt nun plötzlich umſtellen würde, nachdem ſich die vier größten Nationen Europas zu friedlichen Verhandlungen zuſammengeſunden hatten. Der Jubel der Völker Europas iſt noch nicht verhallt, die Beifallsſtürme im engliſchen und franzöſiſchen Parlament, mit denen die begeiſterte Zuſtimmung zu der Haltung Cham berlains und Daladiers beſtätigt wurden, ſind noch nicht verebbt, da melden ſich ſchon dieſe erbärmlichen Wichte wieder, um die begin⸗ nende Neuorientierung eines Erdteiles zu ſtö⸗ ren. Vielleicht merkt man diesmal in London und Paris, nachdem man ſelber von dem Fa⸗ brikat dieſer internationalen Giftküchen betrof- ſen wird, eher, wie notwendig es iſt, gewiſſen Hetzern für immer einen Maulkorb anzulegen. Sie wollen keinen Frieden, der ihre zerſetzende Macht ausſchaltet, ſie wollen das Chaos und die Zerſtörung, um wieder im Trüben fiſchen zu können. Ihnen paßt es nicht, daß das wahrhaft grandioſe Werk der Einigung und Befriedung Europas im Gange iſt. Sie wer⸗ den erſt dann ruhig ſein, wenn die Völker ſelbſt ſie, die ewigen und elenden Schmarotzer, ſo binweagefegt haben, wie es Deutſchland vermochte! Wieder zwei Araber zum Tode verurleill Erneute Zerſtörungen der Oelleitung und Telephonlinie Jeruſalem, 7. Oktober Vom Militärgericht zu Haifa wurden zwei Araber zum Tode verurteilt, drei an⸗ dere zu langjährigen Gefängnisſtrafen. Sämt⸗ liche arabiſchen Eiſenbahnangeſtellten von Haifa ſind daraufhin in den Streik getreten, ſodaß der Zugverkehr nur noch durch Englän⸗ der und Juden aufrechterhalten wird Die Bahnſtation Lydda wurde von Freiſchärlern angegriffen, wobei zwei Engländer Verletzun⸗ gen davontrugen Auch heute wieder wurde die Oelleitung beſchädigt und in Brand geſteckt. Die Te⸗ Freudenthal, 7. Oktober. Generalfeldmarſchall Hermann Göring. der ſich in Jägerndorf vom Führer verabſchiedet hatte, war dieſem in Begleitung von Staats⸗ ſekretär Milch, dem Chef des Generalſtabes der Luftwaffe Stumpf. Staatsſekretär Kör⸗ ner, Staatsrat Gritzbach und Generalmajor Bodenſchatz nach Freudenthal vorausgefab⸗ ren. ö Freudenthal war zuerſt von Abteilungen der Luftwaffe beſetzt worden. die von der Bevöl⸗ kerung mit ungeheuerem Jubel begrüßt worden waren. Der Jubel hatte ſeinen Höhepunkt er⸗ reicht, als nach der Ankunft Hermann Görings auch die Durchfahrt des Führers durch den Ort erfolgte. Nach ſeiner Durchfahrt richtete der Ge⸗ neralfeldmarſchall an die Bevölkerung eine kurze und kernige Anſprache, in der er den Göring begtiſtert umjubelt Die Truppen der Luftwaffe beim Vorbeimarſch Verſammelten auch die Grüße des Führers über⸗ Reichenberg, 7. Oktober. Noch eine Nacht des Standrechtes, und Rei⸗ chenberg, die größte Stadt des Sudetenlandes, wird den Einmarſch der deutſchen Truppen er⸗ leben. Sie liegt knapp jenſeits der Linie des bereits beſetzten Abſchnittes II.. Es war ein unvergeßliches Erlebnis, ſchon heute. 24 Stun⸗ den vor der Stunde der Befreiung, in den Mauern dieſer kerndeutſchen. dem großen Augenblick entgegenfiebernden Stadt zu weilen. Bis dicht vor der Stadtgrenze von Reichen⸗ berg fuhren wir durch ein einziges Meer von Fahnen, durch Zehntauſende froher, überglück⸗ licher Menſchen, die alle ſchon die großdeutſchen Truppen in ihren Dörfern und Städten begrü⸗ ßen konnten. Es bietet ſich auf dieſen Fahrten durch das befreite deutſche Land ſtets das gleiche ſtolze und bezwingende Bild neuerwachter, ſtar⸗ ker Lebensfreude. dier werden Wagen der Wehrmacht gewaſchen. Ein Dutzend Jungen ſtehen herum und helfen. Dort werden Kar⸗ toffeln für die Gulaſchkanonen geſchält. Ein halbes Dutzend lachender ſudetendeutſcher Mäd⸗ chen hilft. Die Lieder des Sudetenlandes wer⸗ den geſungen. Auf den Marktplätzen der Städte ſind Muſikkorps aufmarſchiert, die Stunde um Stunde Platzkonzerte geben. von Tauſenden von Zuhörern umringt. Ein deutſcher Militär⸗ marſch bedeutet ja für die Ohren der befreiten Bevölkerung unendlich viel. Er iſt die klin⸗ gende Beſtätigung all des plötzlichen Glückes, das in den letzten Tagen die ſo lange geknech⸗ tete Bevölkerung erlöſte. „Morgen kommen ſie 8 Die große Ueberraſchung für uns war die Einfahrt in Reichenberg. Kurz vor der Stadt: Hohe Steinbarrikaden auf der Straße, die nur einen ſchmalen Spalt für die Durch⸗ fahrt laſſen. Tſchechiſche Soldaten prüfen die Päſſe, treten ſchweigend zurück, und wir fahren hinein in eine Stadt. die von kaum zu ſchildern⸗ der Freude beſeelt iſt. Heute morgen ging die Nachricht von Mund zu Mund. wurden den Zeitungshändlern die Blätter aus den Händen geriſſen.„Morgen kommen ſie, morgen rücken die Truppen ein.“ Und da gab es kein Halten mehr. Da wurden die ſolange verſteckt gehaltenen Fahnen ſpontan vom Boden, aus dem Keller und anderen Ver⸗ ſtecken geholt und hinausgeſteckt. In wenigen Stunden bot die Stadt ein Bild. wie ſie es in ihrer Geſchichte noch nicht erlebt hat. Girlan⸗ den, die ſchon in den letzten Tagen von fleißi⸗ gen Händen hinter verſchloſſenen Türen an den langen bangen Abenden des Standrechtes ge⸗ wunden wurden, ziehen ſich nun plötzlich von Fenſter zu Fenſter. winden ſich um die ſchlanken Fahnenmaſten in den Straßen der ſchönen Stadt Im Jubel der Vorfreude Reichenberg vor dem Einzug der deulſchen Truppen und auf dem prächtigen weiten Marktplatz. Eger, 7. Oktober. Mit einem Sonderzug der Deutſchen Reichs⸗ bahn ſind am Donnerstagabend in Eger etwa 300 Volksgenoſſen eingetroffen. die zum Teil von den Tſchechen als Geiſeln verſchleppt worden waren. Es handelt ſich um etwa 170 der in Weſtböhmen am 24. und 25. Sept. ver⸗ hafteten Geiſeln. Der Reſt ſind militärpflich⸗ tige Perſonen. Unter den Heimgekehrten be⸗ finden ſich auch zwei Reichsdeutſche. der Zöllner Anton Lutz und der Privatbeamte Jo⸗ hann Neumeier, beide aus München. Die 170 Geiſeln waren bis zu ihrer Freilaſ⸗ ſung im Interniertenlager in Südmähren untergebracht geweſen. Der Lagerkommandant. ein Gendarmeriehauptmann, ließ dann die Gei⸗ ſeln, von denen er bereits wußte daß ſie frei⸗ zulaſſen waren. unter ſchärfſter Gendarmeriebe⸗ deckung nach Gayda bringen. Er drohte ihnen mit Kerkerſtrafen und Erſchießen. wenn ſie einen Fluchtverſuch unternehmen würden. Die Verantwortung für den Transport der Geiſeln nach ihrer Heimat hatte der ehemalige Abgeordnete Ingenieur Kallina aus Karls⸗ bad übernommen. Sofort nach Betreten des befreiten Heimatbodens richtete Kallina an den Führer folgendes Danktelegramm: „Mein Führer! Nach Ueberſchreiten der neuen lephonleitung Lydda—Jaffa iſt ebenfalls un⸗ terbrochen. Grenze Übermittle ich namens der ſoeben ins 170 Geiſeln nach Eger zurückgekehrt Danktelegramm der Befreilen an den Führer mittelte und unter toſendem Beifall ſeiner Freude darüber Ausdruck gab. im befreiten Su⸗ detenland weilen zu können. Nach der Kund⸗ gebung nahm Hermann Göring den Vorbei⸗ marſch der Truppen der Luftwaffe a b. Sodann ſetzte der Generalfeldmarſchall ſeine Neiſe nach Neiße fort. Auch dort waren zabl⸗ reiche Abteilungen der Luftwafſe vertreten. Die Bevölkerung umdrängte jubelnd den Wagen Görings, der nach kurzer Zeit in den Menſchen⸗ mauern eingekeilt war. Der Generalfeldmar⸗ ſchall konnte ſeine Fahrt erſt fortſetzen, nach⸗ dem er an die Bevölkerung eine Anſprache ge⸗ halten hatte, die von brauſenden Heilrufen begleitet worden war. Am Samstag trifft Hermann Göring um 10 Uhr in Eger ein, um von dort ſeine Fahrt nach Karlsbad fortzuſetzen. Die Tſchechen ſagen kein Wort mehr Die Vorfreude hat nun alle gepackt, aller Kummer iſt vergeſſen. Froh und ſelbſtbewußt gehen die Deutſchen an den tſchechiſchen Solda⸗ ten, an den tſchechiſchen Poliziſten vorüber. Man grüßt ſich mit„Heil Hitler“ und keiner iſt ſomit in dieſer Stadt zu ſehen, der nicht ein Hakenkreuz am Anzug oder am Kleid trägt. Die Tſchechen ſagen kein Wort mehr. Sie ſind ſchon zu wenige; die meiſten haben ſchon das Feld ge⸗ räumt. Stunden noch, und auch ſie werden aus dem Stadtbild verſchwinden. Es iſt eine Freude, hier in den Straßen umherzugehen. Die Geſichter ſind alle ſo unſagbar froh. Alles iſt ſo beſchwingt, ſo voller Vorfreude. Scheinwer⸗ fer werden gegenüber dem ſchönen Rathaus montiert. Blumen über Blumen ſchmücken die Front des Bauwerks. Ich gehe in einen Blumenladen und frage. Nein, Blumen ſind ausverkauft. ſelbſt die teuer⸗ ſten Roſen. In weiteren Geſchäften geht es mir gerade ſo. Aber ich kann die Blumen und No⸗ ſen ſchon finden. Sie liegen in den Körben der vielen Frauen, die an den Straßenrändern ſtehen, und ſchon jetzt hoffen, ein paar deutſche Soldaten erblicken zu können. Gewiß. morgen, da werden wir die Blumen alle ſehen. Reichen⸗ berg wird den Segen ſeiner bekannten großen Gärtnereien ganz über die einziehenden deut⸗ ſchen Truppen ausſchütten. Es wird der ſchönſte und ſtolzeſte Tag aller je erlebten Tage ſein. Führerbilder ſchmücken alle Fenſter Ich betrete eine Buchhandlung. Führerbilder ausverkauft. Ich beſuche die großen Reichenber⸗ ger Stofflager: Fahnen ausverkauft! Sie hän⸗ gen ja überall an den Häuſern. Die Bilder des Führers und Konrad Henleins ſchmücken ja jedes Fenſter. Mit unendlicher Liebe werden ſie mit blühenden Noſen umwunden. werden ſie geſchmückt und anſtelle der Auslagen in den Schaufenſtern eingebaut. Noch einen weiteren intereſſanten Verſuch mache ich. Ich verſuche, mir einen Fenſterplatz zu mieten, um den Ein⸗ zug der Truppen morgen gut ſehen zu können. Ein vergebliches Bemühen. Alle Fenſter der Anmarſchſtraßen, alle Fenſter des Marktplatzes ſind ſchon lange vergeben. Als ich mir etwas Obſt kaufe, erzählt mir die Verkäuferin, daß ſie für morgen früh ſchon ſo viel Obſtbeſtellungen hat, daß ihr ganzes Lager ausverkauft iſt. Alles als eine Gabe der glücklichen Reichenberger für ihre Truppen. Mit Zigaretten ſieht es ähn⸗ lich aus. Es ſind zwar alles nur kleine Be⸗ obachtungen und Feſtſtellungen. die man macht; aber ſie kennzeichnen vielleicht am beſten die echte, durch nichts zu übertreffende Freude der bisher unterdrückten Menſchen. Für ſie beginnt ein neues Leben. befreite Egerland aus dem tſchechiſchen Kon⸗ zentrationslager zurückgekehrten erſten 170 Geiſeln Ihnen als dem Befreier unſerer Hei⸗ mat vom tſchechiſchen Joch tiefgefühlten Dank und die Verſicherung ewiger Treue. Heil Hitler!“ Zugverkehr im Karlsbader Bezirk aufgenommen f Eger, 7. Oktober. Das Reichs bahnbetriebsamt Karlsbad hat am Freitag bekanntgegeben. daß der Zugver⸗ kehr in dem von den Tſchechen gänzlich ausge⸗ plünderten Karlsbader Amtsbezirk, in dem nicht einmal eine einzige Verſchiebelokomotive zurückgelaſſen wurde, wieder begonnen hat. Auf der Hauptſtrecke Eger— Karlsbad— Komotau verkehren durchweg alle drei Stun⸗ den Perſonenzüge. außerdem Flüchtlingszüge. Auch auf der Strecke Karlsbad— Platten und Breitenbach— Johanngeordenſtadt iſt der Be⸗ trieb aufgenommen. Am 8. Oktober beſteht wie⸗ der durchgehender Verkehr Karlsbad— Jo⸗ hanngeorgenſtadt. Drei Gleisunterbrechungen mußten auf dieſer Strecke behoben werden. Der Güterverkehr iſt in der Weiſe auf⸗ genommen worden, daß zunächſt die vorgefunde⸗ nen Güterſendungen nach ihren Beſtimmungs⸗ orten gebracht werden. Allerdings ſind alle Be⸗ Einmarſch in die reſklichen Gebiele . Berlin, 8. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutſchen Truppen beginnen heute (8.10 Uhr) mit dem Einmarſch in die reſtlichen bis zum 10. 10. zu beſetzenden ſudetendeutſchen Gebiete. Hierzu gehen ab 12 Uhr vor: a) Truppen unter Führung des Generals Liſt aus dem Gau Niederdonau über die ehe⸗ malige deutſch⸗tſchecho⸗flowakiſche Grenze zwi⸗ ſchen Lundenburg und Laa an der Taya ſowie zwiſchen Droſendorf und Neubiſtritz. b) Truppen unter Führung des Generaloberſt Rittervon Leeb aus dem Gebietsabſchnitt J. ſowie über die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗lo⸗ wakiſche Grenze zwiſchen Gmünd und Ober— hald und zwiſchen Eiſenſtein und Furth. c) Truppen unter Führung von Generaloberſt von Bock aus dem Oſtteil des Gebietsabſchnit⸗ tes II zwiſchen Machendorm und Hoffnungstal. ferner über die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſche Grenze zwiſchen Hoffnungsthal und Schatzlar, ſowie zwiſchen Friedland und Wün⸗ ſchelburg. d) Truppen unter Führung des Generaloberſt von Rundſtedt aus dem Gebietsabſchnitt IV zwiſchen Mähriſch⸗Schönberg und Brauns⸗ dorf, ferner über die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſche Grenze zwiſchen Braunsdorf und weſtlich Oderberg. Rarpalho-Alraine verlangt Aufonomie „Die gleiche Regelung wie für die Slowakei“ Prag, 7. Oktober. Zu der entſcheidenden Sitzung der Slowaki⸗ ſchen Partei am 6. Oktobet hatten ſich auch die Vertreter der Karpatho-Ukraine eingefunden. Abgeordnete und Senatoren ſowie die anweſen⸗ den Mitglieder des Nationalrates überreichten dem flowakiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Tiſo eine ſchriftliche Erklärung mit der Bitte, dieſe Erklärung an die Prager Zentral⸗ regierung weiterzuleiten. In der Erklärung wird der Wunſch zum Ausdruck ge⸗ bracht, für die Karpatho⸗ÜAkraine die gleiche Regelung wie für die Slowakei zu erlangen. Am Samstagnachmittag wird in Ungvar, der Hauptſtadt der Karpatho⸗Ukraine. eine Verſammlung der bevollmächtigten Vertreter dieſer Provinz ſtattfinden, um die notwendigen Beſchlüſſe zur Errichtung der vollen Atonomie, wie ſie in der tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Verfaſſung vorgeſehen und verankert iſt, zu faſſen. Eine karpatho⸗ukrainiſche Abordnung ſoll den Prager Miniſterpräſidenten Sirovy von den gefaßten Beſchlüſſen in Kenntnis ſetzen und die Zuſtimmung der Prager Regierung verlan⸗ gen. Wie verlaute, iſt die Prager Regierung berit, den Autonomieforderungen der Karpa⸗ tho⸗Ukraine Rechnung zu tragen und ihre Zuſtimmung zu allen diesbezüglichen Be⸗ ſchlüſſen der bevollmächtigten Vertreter nicht zu verweigern. Kleine poliliſche Nachrichlen Die diesjährigen Reichstheatertage der 5 finden vom 23. bis 30. Oktober 1938 unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters Dr. Joſeph Goebbels und des Reichsjugendführers Baldur von Schirach in Hamburg ſtatt. Der Stabsleiter des Stellvertreters des Füh⸗ rers. Reichsleiter Martin Bormann, gab auf Befehl des Führers eine Anordnung bekannt, die nochmals das Werfen von Blumen und an⸗ deren Gegenſtänden in den Wagen des Führers oder ſeiner Begleitung unbedingt verbietet. Der Führer ſei heute von einem Blumenſtrauß im Geſicht leicht verletzt worden. Alle Führer der Partei und ihrer Gliederungen ſeien verpflich⸗ tet, vor einer Durchfahrt des Führers ſämtlichen Perſonen. die Blumen in der Hand halten. dieſe abzunehmen. 4 Das Hauptquartier der Britiſchen Legion gab am Freitagabend bekannt, daß das für die Tſchecho⸗Slowakei beſtimmte Kontingent der Bri⸗ tiſchen Legion nicht,. wie urſprünglich erwartet. am Samstag abfahren wird. ſondern voraus⸗ ſichtlich erſt am Montag. den 10. Oktober. Graf Cſaly, der Kabinettsdirektor des un⸗ gariſchen Außenminiſteriums, iſt geſtern abend um Flugzeug von ſeinem zweitägigen Beſuch in Warſchau, wo er mehrere längere Unterredun⸗ gen mit dem volniſchen Außenminiſter Oberſt Beck hatte, zurückgekehrt. „Vreme“ läßt ſich aus Iſtanbul melden, daß die Türkei nach dem Vorbild anderer Länder eine Judengeſetzaebung plane. die alle Juden von der Wirtſchaft und dem öffent⸗ lichen Leben ausſchließen würde. Außerdem ſollen alle ausländiſchen und friſch eingebürger⸗ ten Juden wieder zum Verlaſſen der Türkei ge⸗ zwungen werden. da ibnen die Arbeitserlaubnis entzogen würde Zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano und dem engliſchen Botſchafter Lord Pertb wurden am Freitag die ſeit Anfang dieſer Woche im Gang befindlichen Be⸗ ſprechungen fortgeſetzt. Wie Havas meldet, ſoll die Entlaſſung ſämt⸗ licher franzöſiſcher Reſerviſten. die kürzlich unter die Fahne gerufen wurden, am 11. Oktober be⸗ endet ſein. Wie bereits mitgeteilt, wird am 192 1 au n 1 9 905 des augenblick⸗ ich unter den Fahnen ſtehenden Jahr ſtattfinden. f Jahrgangs Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. E du ard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil! Friedrich Martin, Viernheim. Verlag Vereinigte Zeitungsveclage Cnyrim, Haller 5 Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Mar Mn, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ gleitpapiere der Sendungen durch die Tſchechen beſeitigt worden. kenbäuſer. Cuyrim& Co, Worms.— DA. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 3 ccc r 8 r e SSS; — 2 S.* 1 5 1 f. . 25 . ſtimmte Zeit verlängert wurde. Wirtithaftsabkommen mit der Türkei Erfolgreicher Abſchluß der Reiſe des Reichswirkſchaftsminiſters a Ankara, 7. Oktober. Ueber die Verhandlungen. die Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk in Ankara mit dem tür⸗ kiſchen Wirtſchatfsminiſter Keſebir geführt hat, wurde folgendes abſchließendes Kommuniqus ausgegeben: Bei den Beſprechungen, die in den letzten Ta⸗ gen zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem türkiſchen Wirtſchaftsminiſter geführt wur⸗ den, ſind die Grundlagen für einen von Deutſch⸗ land an die Türkei einzuräumenden Kredit in Höhe von 150 Millionen Reichsmark ſeſtgelegt worden. Dieſer Kredit ſoll zur Bezahlung von Aufträ⸗ gen induſtrieller und militäriſcher Natur, ſowie von Beſtellungen auf den Gebieten der öffent⸗ lichen Arbeiten und anderes mehr Verwendung finden. Die für die Durchführung eines ſolchen Abkommens erforderlichen Einzelbeſtimmungen werden im Einvernehmen zwiſchen den beiden Regierungen feſtgeſetzt werden. Am Freitagmittag gab der türkiſche Außen⸗ miniſter Rüſchtü Aras ein Frühſtück zu Ehren von Reichsminiſter Funk, an dem u. a. der türkiſche Wirtſchaftsminiſter Keſebir und der deutſche Botſchafter von Keller teilnahmen. Am Abend ſand im Hotel Ankara⸗Palace ein vom deutſchen Botſchafter von Keller veranſtalteter Empfang ſtatt. Die wirtſchaftliche Fühlungnahme zwiſchen Deutſchland und der Türkei wird natürlich in beiden Ländern lebhaft begrüßt werden. Die türkiſche Preſſe unterſtreicht ſehr ſtark die Be⸗ deutung des Beſuchs des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters und betont, daß freundſchaftliche Gefühle und eine gegenſeitige Wertſchätzung auch die Beziehungen zwiſchen den beiden Staatsober⸗ häuptern wie auch zwiſchen den beiden Völkern kennzeichneten. Die Türkei wolle mit Deutſch⸗ land wie mit allen friedliebenden Völkern im⸗ mer beſſere und engere Beziehun⸗ gen unterhalten. Der wichtigſte Teil der in⸗ ternationalen Beziehungen liege bei beiden Sei⸗ ten auf dem Gebiete der Wirtſchaft. Die türkiſch ⸗ deutſchen Wirtſchaftsbeziehungen be⸗ ruhten auf gegenſeitigem guten Willen. Deutſch⸗ land ſei einer der wichtigſten Abſatzmärkte der Türkei und die Deutſchen brauchten anderer⸗ ſeits die türkiſchen Erzeugniſſe. Daher beziehe die Türkei diejenigen Erzeugniſſe. die ſie aus dem Ausland brauche, zum großen Teil aus Deutſchland. und es gebe Möglichkeiten für einen weiteren Ausbau der wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen in freier Vereinbarung. M. Ley in Belgrad Belgrad, 7. Oktober Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley traf am Freitagnachmittag in Begleitung von Haupi- amtsleiter Selzner und anderen Mitarbeitern auf dem hieſigen Flugplatz zu einem kurzen Privatbeſuch ein. Gleich nach der Landung begab ſich Dr. Ley mit ſeiner Begleitung zum Denkmal des Unbekannten Soldaten auf dem Berge Avala, 1 Dr. Ley wird am Samstagmittag nach Sofia weiterfliegen, wo er die Wanderausſtellung des„Internationalen Büros für Freude und Arbeit“ eröffnen wird. Neuer japaniſcher Bolſchafler in Berlin Generalleutnant Hiroſchoima ernannt. 85 Tokio, 8. Oktober. In einer amtlichen Meldung der japaniſchen Regierung wird die Ernennung des General⸗ leutnants Hiroſchoima, des bisherigen Militär⸗ attachés in Berlin. zum japaniſchen Botſchafter in Berlin bekanntgegeben. Gleichzeitig wird die Ernennung von Major Toraſhi Kawabe zum Militärattaché bei der japaniſchen Botſchaft in Berlin mitgeteilt. „Kammer der Faſzi und der Korporationen“ Das neue Geſetzgebungsorgan Italiens 88 Rom, 8. Oktober Der Große Rat des Faſchismus hat in der zweiten Sitzung ſeiner diesjährigen Herbſttagung zwei Geſetzentwürfe über die Bildung der Kammer der Faſci und der Korporationen und über die Re⸗ form des Nationalrats der Korporationen an- genommen Die neue Kammer der Faſei und der Korporationen tritt an die Stelle der bis⸗ herigen Abgeordnetenkammer, deren Legisla⸗ turperiode im vergangenen Jahr auf unbe⸗ Wie in poli⸗ tiſchen Kreiſen verlautet. wird die Kammer der Faſci und Korporationen. am 21. April des nächſten Jahres, am legendären Gründungstag der Stadt Rom, zum erſtenmal zuſammentreten. Der Geſetzentwurf über die Bildung der Kammer der Faſei und der Korporationen be⸗ ſteht aus 21 Artikeln Danach führen die Mit- glieder dieſer Kammer deny Titel„National- rat“ und müſſen das 25. Lebensjahr erreicht haben. Der Große Rat des Faſchismus tritt am Samstag um 22 Uhr zu einer neuen Sitzung zuſammen. Ein Brieflaubengeſeß Berlin, 7 Okotber Die Reichsregierung hat ein Brieftaubengeſetz beſchloſſen, das im Reichsgeſetzblatt verkündet worden iſt. Danach bedarf der Erlaubnis, wer Brieftauben halten oder Handel mit Brieftau⸗ ben betreiben will. Die näheren Anweiſungen über die Anmeldepflicht uſw werden von der zuſtändigen Stelle noch ergehen. Neukralikälsgeſetz in Eſtland Nach dem Vorbild der nordiſchen Staaten Reval, 8. Okt. Nach dem Vorbild Finnlands, Schwedens, Dänemarks und Norwegens hat die eſtniſche Re⸗ terung ein Neutralitätsgeſetz ausgearbeitet, as der am 11. Okt. zu ihrer zweiten Sitzungs⸗ periode zuſammentretenden Staatsverſammlung N 3 ges G ie Vorlage dieſes Geſetzes wird mit dem un⸗ erſchütterlichen Willen des 3 Eſtland begründet, bei allen bewaffneten Konflikten zwiſchen den Staaten Neutralität zu bewahren mit der Notwendigkeit, die allgemein gültigen . den Verhältniſſen Eſtlands anzu⸗ en. Verlobung im Hauſe des Dute Der zweite Sohn Muſſolinis wird heiraten Rom, 6. Oktober. Bruno Muſſolini, der zweite, jetzt 21jährige Sohn des Duce, der ſich durch ſeine Mittelmeer⸗ und Ozeanrekordflüge in der in⸗ ternationalen Fliegerwelt einen großen Namen gemacht hat, hat ſich mit Fräulein Gina Ruberti verlobt. Die Verlobte iſt die Nichte des erſten faſchiſtiſchen Miniſters im Schatzamt. Die ſchweren Zuſammenſtöße, zu denen es im Laufe des Donnerstag und der vorausgegange⸗ nen Nacht in Paläſtina gekommen iſt, haben, zu⸗ ſammen mit den gewohnten Bluttaten insgeſamt rund 140 Tote gefordert. Die flowakiſche Regierung gebildet Miniſterpräſident Dr. Tiſo von Prag vereidigt Preßburg, 7. Okt. Die erſte ſlowakiſche 1 mit Miniſter⸗ präſident Abgeordneten iſo an der Spitze, ſetzt ſich zuſammen: Profeſſor Cernak(Schulweſen), Dr. Ferdinand Durcanſky(Inneres), Ingenieur Peter Zatko(Landwirtſchaft) und Abg. Teplianſkz(Poſten noch unbekannt). Miniſterpräſident Dr. Tiſo iſt vorläufig von Prag vereidigt worden. Die Uebernahme der Regierung erfolgt in legaler Form. In Preßburg hat ſich ein Nationalrat gebil⸗ det, der zur Stunde noch tagt.. Der größte Teil der Häuſer Preßburgs trägt — Empfang der ſlowakiſchen Regierung, der eute abend erfolgen wird, Feſtſchmu Die neuen ſlowakiſchen Fahnen wehen von allen Dä⸗ chern, die Fronten der Häuſer ſind mit Grün ge⸗ ſchmückt. Die ee einer eigenen Regierung wurde vom ganzen flowakiſchen Volk mit unge⸗ heurem Jubel aufgenommen. Die Fahne der Slowakei iſt dem flowakiſchen Wappen nachgebildet; ſie beſteht aus einem blauen Grundtuch mit einem weißen, runden Mittelfeld, das ein rotes Doppelkreuz trägt. Slowakliſche Miniſter bei Sirovn Der Umbau des tſchecho⸗flowakiſchen Staates Prag, 7. Okt. Der Vorſitzende der Regierung, General Sirovy empfing Freitag eine Abordnung der ſlowakiſchen Parteien, die geſtern das Abkom⸗ men von Sillein abgeſchloſſen haben, das die endgültige Löſung der Stellung der Slowakei im Rahmen des tſchechiſchen Staates zum Inhalt hat. Der Führer der Delegation, Jozef Tiſo, Climmungswandel in 8A. Aooſevelt ſoll Moralpredigken gegen aulorifäre slaalen unkerlaſſen Waſhington, 7. Okt. Die Preſſe der amerikaniſchen Bundeshaupt⸗ ſtadt, ſowie auch die Zeitungen in allen größeren Städten des Landes, beſchäftigen ſich auch in die⸗ ſer Woche in Meldungen und ausführlichen Be⸗ trachtungen faſt ausſchließlich mit der glück⸗ lich beigelegten europäiſchen Kriſe der letzten Woche und den möglichen Folgen des Münchener Abkommens. Dabei iſt ganz allge⸗ mein ein bemerkenswerter Wandel in der Ein⸗ ſtellung zu dieſen Problemen feſtzuſtellen. Im⸗ mer deutlicher wird allmählich in allen wirklich amerikaniſchen Kreiſen die Erkenntnis, daß die hyſteriſchen Wutausbrüche der jüdi⸗ chen Hetzpreſſe in New Pork nichts an der Lage in Europa ändern kön⸗ nen. Man erkennt, daß die europäiſchen Groß⸗ mächte die dortige Lage ſicherlich beſſer beurtei⸗ len können als die auf vielfach tendenziöſe Mel⸗ dungen angewieſene amerikaniſche Oeffentlichkeit. Damit hat auch die anfänglich verſchiedentlich feſtzuſtellende Zuſtimmung zu Nooſe⸗ velts Friedensappell erheblich nachge⸗ laſſen. Es mehren ſich die Aeußerungen, die der Bundesregierung den Rat erteilen, fortan Mo⸗ ralpredigten gegen die autoritä⸗ ren Staaten in Europa zu unterlaſſen, denn ſie nützten nichts, ſondern ſie erregen nur Miß⸗ ſtimmung. Die führende Zeitung der Bundeshauptſtadt, die„Washington Poſt“, druckt jetzt ſogar Zu⸗ ſchriften aus England ab, die bib empört gegen die Vorwürfe wenden, die amerikaniſche Blätter anläßlich des Münchener Abkommens gegen das „perfide Albion“ richten zu können glaubten. In dieſen engliſchen Zuschriften werden die Ameri⸗ kaner in dürren Worten darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Amerika, von Präſident Wilſon ange⸗ fangen, ſtets von hoher moraliſcher Warte ſpreche aber jede konkrete Mitarbeit oder Verantwortung ablehne. Beſonders bemerkenswert und kennzeichnend für die beginnende Umſtellung der hieſigen An⸗ ſichten iſt auch ein Leitartikel der„Waſhington Poſt“, in dem die amerikaniſche Preſſe aufge⸗ fordert wird, ſich endlich ihrer Verant⸗ wortung bewußt zu werden und die amerikaniſche Oeffentlichkeit nicht weiterhin durch falſche oder tendenziöſe Berichte irre zu führen. So ſei es beiſpielsweiſe falſch, wenn die „New⸗York Times“ behauptet, daß der neue tſchechiſche Außenminiſter bisher lediglich in den „autoritären“ Hauptſtädten tätig geweſen ſei, denn Waſhington erinnere ſich noch ſeiner hieſi⸗ gen mehrjährigen Tätigkeit. Ferner ſei es falſch und unverantwortlich, wenn ge⸗ wiſſe Korreſpondenten aus London, Prag und anderen Städten behaupteten, daß Deutſch⸗ land jetzt mehr verlange, als in München verabredet worden wäre. Jeder objektive und ſorgfältige Beobachter müſſe ſich klar ſein, daß alle deutſchen Forderun⸗ gen territorialer Art ſichge nau im Rah⸗ men des Münchener Abkommens halten. Dieſe Einſtellung eines amerikaniſchen Jour⸗ naliſten iſt übrigens keine vereinzelte Erſchei⸗ nung, denn die am Freitag in der amerikaniſchen Preſſe veröffentlichten Meldungen aus Europa ſtellten faſt übereinſtimmend feſt, daß die Ver⸗ handlungen des Internationalen Ausſchuſſes in Berlin in durchaus harmoniſchem Geiſte durchgeführt werden und daß Deutſch⸗ land keine neuen Forderungen geſtellt hat. Schweizer Bundesrat gegen die Letzer „Journal des Nalions“ wegen wüſter Beſchimpfungen verbolen Bern, 8. Oktober. Der Bundesrat hat beute die jüdiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſche Tageszeitung„Journal des Na⸗ tions“, die ſich als das offiziöſe Organ des Genfer Ligaſekretariats aufſpielte, ſowie jedes Erſatzblatt auf drei Monate verboten. Die Veranlaſſung zu dieſer Maßnahme gab ein am 30. September erſchienener Artikel, in dem mit Bezug auf die Beſprechung der vier Regierungschefs in München der Ausdruck „Club des Charcutiers“ verwandt worden war Von maßgebender Seite wird erklärt, die beleidigende Schreibweiſe des Blattes ſtelle eine ſchwere Preſſeausſchreitung dar und ſei im höchſten Maße dazu geeignet, die guten Beziehungen der Schweiz zum Aus⸗ lande zu gefährden. Bei der gemaßregelten Zeitung handele es ſich, ſo wird weiter betont, um ein ausländiſches Preſſeerzeugnis, das finanziell vom Auslande abhän⸗ gig iſt und von jeher das Gaſtrecht dazu miß⸗ brauchte, um von der Schweiz aus ohne jede Rückſichtnahme auf die internationalen Bezie⸗ hungen des Gaſtlandes den antifaſchiſtiſchen Kampf gegen die totalitären Staaten zu führen. Japaniſcher Vormarsch in Mittelchinn nach vorübergehender Ruhe wieder ſlärkere Kampftäligkeit Schanghai, 7. Oktober Auf dem Südflügel der japaniſchen Front in Mittelchina trat eine neue Entwick- lung ein, die zur Räumung von Teian an der Kiuklangbahn durch die Chineſen führte. Die Hauptmacht der fapaniſchen Kolonne, die aus ihren Stellungen nördlich Teians in ſüd⸗ weſtlicher Richtung vorgeſtoßen war und den Ort Loki beſetzt hatte, bog plötzlich von der allgemeinen Marſchrichtung ab und gelangte überraſchend in den Rücken der chineſiſchen Stellungen. Da ſeitens der Cbineſen eine Sicherung dieſes Anmarſchweges nicht vorge⸗ ſehen war, ſo konnte den überraſchend auf tauchenden Japanern keinerlei ernſthafter Wi derſtand entgegengeſtellt werden. Nach Mel⸗ dungen aus japaniſcher Quelle mußten ſich mehrere ſtarke chineſiſche Verbände ergeben. Auf dem Nordflügel der Front gelang einer fliegenden Kolonne der Japaner ein Handſtreich gegen eine Eiſenbahnſtation der Bahnverbindung nach Hankau. Hierdurch er fuhr die Ausladetätigkeit der chineſiſchen Ver- bände eine empfindliche Störung. Auch auf dem Jangtſe konnten die Japaner einige Vor⸗ teile erreichen, ſo ſtießen u. a. ſapaniſche Mi⸗ nenräumverbände bis acht Kilometer oberhalb Tientiachen vor. Es herrſcht allgemein der Eindruck, daß nach vorübergehender Ruhe nun wieder in die Ope⸗ rationen ſtärkere Bewegung kommt. J verlangte, daß das Silleiner Abkommen mög⸗ lichſt bald voll verwirklicht werde. Der Vorſitzende der Regierung verſicherte, daß alle Fragen zwiſchen den Tſchechen und Slowa⸗ ken im Rahmen der techniſchen Möglichkeiten möglichſt ſchnell und definitiv geregelt werden. Die Prager Regierung erwarte„Verſtändnis für die ſchweren Verhältniſſe, Geduld, Ueberle⸗ gung und wieder Geduld“, die allein imſtande 150 das Gedeihen eines ſo großen Werkes, wie es Staatsumbaues zu ermöglichen. Der Obmann der tſchecho⸗ſlowakiſchen Arbei⸗ terpartei, Abgeordneter Hampl, teilte dem Vorſitzenden der Regierung mit, daß ſich die Partei dem Stilleiner Abkommen anſchließe. Beſetzung des Abſchnilles IV beendel Berlin, 7. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Truppen des Generaloberſten von Ru n⸗ ſtedt haben heute(7. 10.) die Beſetzung des Gebietsabſchnittes IV beendet. CFFFFFCCbCCTTbTbTbTbTbTTTbTbT Die Bergwerkskalaſtrophe auf Hokkaido 5 47 Tote, 104 Vermißte— Bange Ungewißgheit der Angehörigen Tokio, 7. Oktober Nach dem Polizeibericht, der das Innenmi⸗ niſterium heute morgen erreichte, forderte die Exploſion von Grubengas in der Nubari⸗Gru⸗ be auf Hokkaido zahlreiche Opfer. 47 Tote ſind bereits geborgen worden. 149 Bergleute konnten ſich in Sicherheit bringen, während 104 noch vermißt werden. Das Rettungswerk geſtaltete ſich wegen der außerordentlichen Tiefe ſehr ſchwierig. 16 Rettungsmannſchaften von je 20 Mann be⸗ mühen ſich unter den größten Anſtrengungen die Verſchütteten zu bergen. Die Hoffnung, ſie noch am Leben zu finden, iſt jedoch gering, da bereits längere Zeit ſeit dem Ausbruch der Kataſtrophe verfloſſen iſt. Der Grubeneingang wird von den Familien⸗ angehörigen umlagert, die das Vorwärtsſchreiten der abwarten. Maria Paudler gehörte der Wagen Drei jugendliche„Afrika-Fahrer“ feſtgenommen Berlin, 6. Oktober. Auf der Chauſſee nach Plauen unweit von Schleiz wurde in der vergangenen Woche ein ſchwer beſchädigtes Perſonenauto aufgefunden, deſſen ſämtliche Kennzeichen entfernt worden waren. Wie die polizeilichen Ermittlungen er⸗ geben haben, handelt es ſich um das Auto der Filmſchauſpielerin Maria Paudler, das kürzlich von drei Jungen im Alter von 15 bis 16 Jah⸗ ren in Berlin geſtohlen worden war. Die drei Taugenichtſe hatten die Abſicht gehabt, über die Schweiz nach Spanien und dann nach Nord⸗ afrika zu fahren. Bei der Ortſchaft Zollgrün hinter Schleiz geriet der Wagen in einer ſchar⸗ fen Kurve aus der Fahrbahn und prallte gegen einen Baum. Damit das ſchwer beſchädigte Auto ihnen nicht zum Verräter wurde, hatten die Jungen verſucht, es in einen nahegelegenen Teich zu ſchieben und dort zu verſenken. Dies gelang ihnen jedoch nicht, und ſo entfernten ſie ſämtliche Kennzeichen, um die Nachforſchungen zu erſchweren. Der füngſte der drei Ausreißer war bei dem Zuſammenprall verletzt und in das Schleizer Krankenhaus eingeliefert worden, wo er dann von der Polizei aufgeſucht wurde. Seine beiden Kumpane waren weitergezogen und hat⸗ ten ſich zunächſt ihrer Feſtſtellung entzogen. In Vorarlberg an der deutſch⸗liechtenſteinſchen Grenze wurden ſie aber jetzt geſehen und feſt⸗ genommen. in höchſter Sorge Rettungsverſuche Wir biflen um ſlilles Beileid für die Schriftleitung und die politiſchen Hin- termänner des engliſchen Blattes„News Chronicle“. Dieſe bedauernswerten Men- ſchen ſind anſcheinend das Opfer einer plötz⸗ lichen geiſtigen Erkrankung geworden, nachdem ſie ja ſchon im Sommer politiſche Sonnenſtich⸗ erſcheinungen gezeigt hatten. In der ganzen Welt ſind die Schilderungen über den phan⸗ taſtiſchen Jubel und Dank des befreiten Sude⸗ tenlandes zu leſen. Was ſteht dagegen im „News Chronicle“? Daß in Hunderten(!) von ſudetendeutſchen Familien die Väter ihre Kin- der, dann ihre Frauen und ſchließlich ſich ſelbſt morden, weil— halten Sie ſich feſt!— dieſe unglücklichen Sudetendeutſchen nicht aus der liebevollen Betreuung der Beneſch, Sirovy und Genoſſen heraus— und nicht unter das Joch der„Nazis“ wollen. Ob wohl die ſo dumm angelogenen Leſer des Blattes jenen Schmier⸗ finken gegenüber es ſich auf handfeſte Weiſe verbitten werden, daß man ſie für völlig be⸗ griffsſtutzig hält? Aber vielleicht tun die Be⸗ zieher des„News Chronicle“ am beſten, wenn ſie eine größere Geldſammlung veranſtalten und jene bedauernswerten Irren in eine emp- fehlenswerte Heilanſtalt auf längere Zeit ein⸗ quartieren f 23 E e —— ˖ Italiens Erklärung zur Raſſenfrage Weitgehende Beſchlüſſe des Großen Rales des Faſchismus Welljudenkum faſchiſtenfeindlich SS Nom, 7. Oktober. Der Große Faſchiſtiſche Rat trat am Donners⸗ tag um 22 Uhr zu ſeiner außenpolitiſch wie innenpolitiſch gleich wichtigen Herbſttagung zu⸗ ſammen. Nach dem amtlichen Bericht wurde zu Beginn der 4,ſtündigen Nachtſitzung zunächſt eine Ta⸗ gesordnung angenommen, in der der Große Rat des Faſchismus dem italieniſchen Volk ſeine Anerkennung für die Haltung ausſpricht, mit der es in der letzten Zeit„einen neuen Beweis für den tiefgreifenden Wandel gegeben hat, der durch die Revolution der Schwarzhemden im Geiſt und im Charakter der Italiener vollzogen worden iſt. Der Große Rat des Faſchismus iſt ebenſo wie alle Italiener ſtolz darauf, mit dem Glauben, den Werken und den Waffen dem Duce dienen zu können, deſſen entſchloſſenes Eingrei— fen in die Ereigniſſe, deren abſchließende Ent⸗ wicklung noch im Gange iſt. den Sieg des Frie⸗ dens auf der Grundlage der Gerechtigkeit und den Anbruch jenes neuen Europa gekennzeichnet hat, das dem Duce ſelbſt vor Augen ſchwebt. * ihm ſeheriſch verlangt und gefordert wir Nach einer Ehrung des anweſenden Zuadrum⸗ virn General de Bono, der vor drei Jahren auf Befehl des Duce Adua eingenom⸗ men und damit die Eroberung des Imperiums begonnen hat, behandelte der Große Rat des Faſchismus die Raſſenfrage, zu der nach eingehender Ausſprache und wieder⸗ holter Intervention des Duce folgende Erklä⸗ rung genehmigt wurde: Der Große Rat des Faſchismus betont als Folge der Eroberung des Imperiums die ak⸗ tuelle Dringlichkeit der Raſſenfrage und die Notwendigkeit eines Raſſenbewußtſeins. Er er⸗ innert daran, daß der Faſchismus ſeit 16 Jah⸗ ren ſtets eine poſitive Tätigkeit entfaltet hat, die auf die quantitative Hebung der italieniſchen Raſſe abzielt, eine Hebung. die durch Kreuzun⸗ gen und Baſtardbildungen mit unberechenbaren 1 Folgen ernſthaft gefährdet werden önnte. Die Judenfrage iſt nur die für das Mutterland geltende Seite eines Problems all⸗ gemeinen Charakters. Der Große Rat des Faſchismus ordnet an: a) das Verbot der Eheſchließung von Ita⸗ lienern und Italienerinnen mit Angehörigen der hamitiſchen, ſemitiſchen und anderen nicht⸗ ariſchen Raſſen, b) das für Zivil⸗ und Militärperſonen, die im Dienſte des Staates und öffentlicher Körper⸗ ſchaften ſtehen, geltende Verbot der Eheſchlie⸗ hung mit Ausländerinnen jedweder Raſſe, c) die Ehe von Italienern und Italienerin⸗ nen mit Ausländern ſelbſt ariſcher Raſſe bedarf der vorherigen Zuſtimmung des In⸗ nenminiſteriums, d) die Maßnahmen gegen Perſonen, die das Anſehen der Raſſe in den Gebieten des Im⸗ periums ſchädigen, müſſen verſchärft werden.“ Weiter erinnert der Große Rat des Faſchis⸗ mus daran, daß„das Weltjudentum ins⸗ beſondere nach der Aufhebung der Freimaurerei, die treibende Kraft des Anti⸗ faſchismus auf allen Gebieten iſt, und daß das ausländiſche oder abtrünnige italieniſche Judentum in einigen entſcheidenden Zeitabſchnit⸗ ten, wie in den Jahren 1924 und 1925. und während des abeſſiniſchen Krieges, einmütig faſchiſten feindlich war. Die Einwan⸗ derung fremder Elemente, die ſeit 1923 ſtark zu⸗ genommen hat, hat die Stimmung der italie⸗ niſchen Juden, die nicht ehrlich genommen wird. gegenüber dem Regime verſchlechtert, da dieſes im Gegenſatz zu der Pſychologie, der Politik und der internationaliſtiſchen Einſtellung ſteht. Sämtliche antifaſchiſtiſchen Kräfte werden von jüdiſchen Elementen angeführt. Das Welt⸗ judentum ſteht in Spanien auf der Seite der Bolſchewiſten von Barcelona. Zum Verbot der Einwanderung und zur Aus⸗ weiſung ausländiſcher Juden erklärt der Faſchis⸗ mus,„daß das Geſetz über das Verbot der Einwanderung fremder Juden nicht länger ver⸗ zögert werden konnte, und daß die Ausweiſung der unerwünſchten— um das Wort zu gebrau⸗ chen, das von den großen Demokratien zum Schlagwort gemacht und zur Anwendung ge⸗ bracht wird— unerläßlich iſt.“ Die Richtlinien für die Zugehörigkeit zur jüdiſchen Raſſe ſehen u. a. vor, daß das Kind zweier jüdiſcher Elternteile ſowie das Kind eines jüdiſchen Vaters und einer ausländiſchen Mutter und weiter derjenige, der ſich zur jü⸗ diſchen Religion bekennt, obwohl er aus einer Miſchehe ſtammt, als zur jüdiſchen Raſſe ge⸗ hörend gelten. Es folgen dann Beſtimmungen über Ausnahmen für beſtimmte Gruppen von Juden italieniſcher Staatsangehörigkeit, wie zum Beiſpiel Kriegsteilnehmer mit Auszeich⸗ nung. In Erwartung eines neuen Geſetzes über die Erwerbung der italieniſchen Staatsangehörigkeit ſind für alle übrigen italieniſchen Staats⸗ angehörigen jüdiſcher Raſſe beſondere Grundſätze aufgeſte Lt. Danach können ſie nicht in die fa⸗ ſchiſtiſche Partei aufgenommen werden, ſie kön⸗ nen keine Betriebe irgendwelcher Art beſitzen oder leiten, die 100 oder mehr Perſonen beſchäf⸗ tigen, ſie können nicht mehr als 50 Hektar Land beſitzen, ſie können weder in Friedens⸗ noch Kriegszeiten militäriſche Dienſte lei⸗ ſten. Für die Ausübung von Berufen ſind wei⸗ tere Beſtimmungen vorgeſehen. 1 Die weiteren Beſchlüſſe ſehen u. a. vor, daß in Bezug auf Ausübung des Kultes nichts geändert werden ſoll, und daß neben den Grundſchulen die Einrichtung mittlerer Lehranſtalten für Juden zugeſtanden werden ſoll. Zu der Frage der Einwanderung von Juden nach Aethiopien ſchließt der Große Rat des Faſchismus die Möglichkeit nicht aus, in einigen äthiopiſchen Gebieten eine kon⸗ trollierte Einwanderung europäiſcher Juden zu⸗ zulaſſen, auch um die jüdiſche Einwanderung von Paläſtina abzulenken. Abſchließend wird feſt⸗ geſtellt, daß ſich die Handhabung der Maßnah⸗ men immer nach der jeweiligen Hal⸗ tung des Judentums richten werde. Mit Genugtuung nehme der Große Rat davon Kenntnis. daß der Anterrichtsminiſter an den Hauptuniverſitäten Italiens Lehrſtühle zum Studium der Raſſenfrage eingerichtet habe. Schließlich erklärt der Große Rat des Fa⸗ ſchismus, daß das geſamte Raſſenproblem im italieniſchen Volk außerordentliches Intereſſe gefunden hat, daß die Richtlinien der Partei in dieſer Frage für alle als grundlegend und ver⸗ pflichtend anzuſehen ſind, und daß die Richt⸗ linien des Großen Rates den Geſetzen zugrunde liegen müſſen, die von den einzelnen Miniſte⸗ rien beſchleunigt ausgearbeitet werden ſollen. Der Große Rat des Faſchismus vertagte ſich ſodann auf Freitag, 22 Uhr. Jügerndorf grüßt ſeinen Vefreier Ein Orkan unſagbarer Begeiſlerung Jägerndorf, 7. Oktober Ueber Schönwieſe und Kohlbach erreichen wir um 11.45 Uhr Jägerndorf. den erſten grö⸗ zeren Ort im öſtlichen Teil der Zone IV. Am Eingang von Jägerndorf haben die Tſchechen noch in der letzten Woche Straßenſperren und Drahtverhaue aufgebaut, aber niemand achtet nunmehr ihrer. Der DTchechenſpuk iſt vorüber, reſtlos verflogen, und am Eingang des Ortes grüßt weithin leuchtend ein rieſiges Spruch⸗ band:„Jägerndorf arüßt ſeinen Be⸗ fteier!“ Die Bevölkerung von Jägerndort hat ſich im inneren Teil der Stadt zuſammengeballt, wo ſie dem Führer einen beiſpielloſen triumpbalen Empfang bereitet. Kundgebung auf dem Marktplatz Auf dem Marktplatz. mitten in der Stadt, erreicht die unermeßliche Begeiſterung der J ä⸗ gerndorfer ihren Höhepunkt. Bis zum letz⸗ ten Winkel iſt der herrliche Platz dicht ge⸗ drängt von der Bevölkerung beſetzt. Unter dem toſenden Jubel der Tauſende ſchreitet der Führer mit Generalfeldmarſchall Göring und Generaloberſt von Rundſtedt die Front der Ehrenkompagnie vor dem Rathaus ab. Als der Führer dann mit Hermann Göting und Konrad Henlein auf dem Balkon des Rathauſes erſcheint, und die gewaltige Men⸗ ſchenmenge überblickt, ſchlägt ihm ein ungeheu⸗ rer Orkan unſagbarer Begeiſterung entgegen. Der Bezirksleiter Garwig macht ſich zum Dolmetſch der Gefühle ſeiner Landsleute und heißt den Führer im Namen der Bevölkerung aus übervollem Herzen willkommen. Konrad henlein ſpricht Dann ſpricht Konrad Henlein, dem eben⸗ falls eine herrliche Begrüßung zuteil wird: „Mein Führer! Als vor 20 Jahren hier 3% Millionen Deutſche gegen ihren Willen und gegen jedes Recht einem Staat einverletot wurden, da wurde dieſes große Verbrechen von der Welt gutgeheißen.(Stürmiſche Pfuirufe gellen über den weiten Platz.) In dieſen 20 Jahren hat man uns unſere Schulen, unſeren Arbeitsplatz und unſer Brot genommen. Aber eins konnte man nicht: aus unſeren Herzen die tiefe Liebe zu Deutſchland reißen! Minuten- lange ſtürmiſche Heilruſe brauſen auf, als Kon⸗ rad Henlein feſtſtellt, daß die Sudetendeutſchen alle Jahre der Knechtſchaft hindurch nur auf dieſen einzigen Tag gewartet haben, daß der Führer ſie heimhole ins Reich. Als Konrad Henlein dann für die Sudetendeutſchen gelobt. daß ſie alle in guten und ſchlechten Tagen zum Führer ſtehen werden wie ein Mann, da gibt erneut ein einziger Orkan des Jubels und der Begeiſterung die Beſtätigung der Sudetendeut⸗ ſchen auf dieſen Schwur. Und wieder ſtimmen die Jägerndorfer Kon⸗ rad Henlein begeiſtert zu. als er mit den Wor⸗ ten ſchließt:„Wir ſind bereit, mein Führer, für Sie unſer Leben einzuſetzen.“ Der Führer dankt erneut den Sudetendeutſchen Der Führer dankt Konrad Henlein mit einem feſten Händedruck für das Gelöbnis der Sudetendeutſchen. Wieder ſchlägt ihm dann mi⸗ nutenlanger Jubel und eine unvorſtellbare Be⸗ geiſterung endgegen, als er ſelbſt nun das Wort ergreift. In mitreißenden, packenden Worten ſpricht der Führer von der neuen deutſchen Volksge⸗ meinſchaft, die alle Deutſchen umfaßt und von der ſtarken neuen deutſchen Wehrmacht, der Vollſtreckerin des Willens dieſer Volksgemein⸗ ſchaft. Toſender Jubel ſchlägt dem Führer entgegen, als er erklärt, daß man vielleicht drei oder ſechs Millionen Deutſche entrechten. und unterdrücken kann, daß aber 80 Millionen Deutſche niemand in dieſer Welt beugen kann. Zum Abſchluß dieſer ſeiner erſten Reiſe durch das Sudetenland dankt der Führer ſodann den Sudetendeutſchen noch einmal für die langjäh⸗ rige Treue, die ſie unter ſchwerſten Umſtänden ihrem Volkstum gehalten haben. Er ſchließt mit den Worten, daß am 10. Oktober nun auch der letzte Reſt des Sudetenlandes unter dem Ban⸗ ner des Hakenkreuzes ſtehen werde. Dann ſei dieſes Gebiet endgültig frei und für alle Zei⸗ 0 unwiderruflich ein Reichsgau der deutſchen ation. Beneſch nach der schweiz abgereiſt Präſidentenwahl einſtweilen verſchoben Prag, 8. Okt. Der ehemalige tſchecho ſlowakiſche Staatsprä⸗ ſident, Dr. Beneſch, iſt Freitag nachmittag nach der Schweiz abgereiſt, wo ſich bekanntlich ſeit Jahren bereits ein großer Teil ſeines Vermögens befindet. Nach dem Verlaſſen Prags am Donnerstag begab er ſich zuerſt nach ſeinem Landſitz bei Ta⸗ bor, von wo er die Reiſe in die Schweiz antrat. Die Präſidentenwahl wird bis zur Feſtlegung der neuen Grenze verſchoben. In einer amtlichen Mitteilung wird dazu unter anderem erklärt, es ſei Sache der Regierung, zu beſchließen, wann es nach Beſtimmung der neuen Grenzen möglich ſein werde, die Nationalverſammlung zur Wahl des Präſidenten und das Abgeordnetenhaus und den Senat zur Herbſtſeſſion einzuberufen. OHkerscmhgs Chemmitæ grenzen J Eye 9 ˙ο 0 Sache eiii „ — 9 Die Karte zeigt das 0 5 von deutschen Truppen bis zum 10. Oktober zu beſetzende ſudetendeutſche Gebiet. Alte Reichsgrenze 5 Grenze des bis zum 10. Oktober zu beſetzenden eee** * 5 2 223 3 .* ian, 2. 28 74 5 1725 1 9 0 enen 0 Terra 1 Fresbung 4 4 * 9 5 CN SAN 2 * * 1 jep,:* Orc, 4 7* 1 7 1 2 +* 1283—24 * U 4 U 1 ö 25 8 .„ 22522 9 Die aantge Karte von dem bis zum 10. Oktober von deutſchen Truppen zu beſetzenden Ge biet. (Kartendienſt E. Zander⸗Mz 4 nn ˖ r r e U U 1 doh fuhr Nit Jahr I kaun legt kene del deln ach eit es ———— e C * — — — Ifräflicher Leichtſinn Hanau. Junge Burſchen aus Michelbach bezw. Alzenau Kanter auf der Heimfahrt von ihren Arbeitsplätzen im Zug zwiſchen Hanau und Groß⸗Auheim mit einem geladenen Revolver. Plötzlich ging ein Schuß los und drang dem gegenüberſitzenden Arbeitskamera⸗ den oberhalb des rechten Oberſchenkels in den Körper, wo die Kugel an einem Knochen ſtecken blieb. Im Hanauer Krankenhaus wurde die Kugel entfernt. In den Tod geſchleift Idar⸗Oberſtein(Nahe). In den Nachmittags⸗ ſtunden wurde in einer Kurve die 38 Jahre alte Frau Klara Mirz aus Algenrodt von einem Auto aus Trier erfaßt und eine größere Strecke mitgeſchleift. Mit ſchweren Verletzungen brachte man die Frau ins Krankenhaus, wo ſie während der ärztlichen Unterſuchung ſtarb. Die Frau ging mit ihrer Schweſter auf der rechten Stratzenſeite. Das Auto fuhr in der gleichen Richtung. Der umfallende Stuhl rettete ihm das Leben Frankfurt a. M. Ein junger Mann in Höchſt glaubte wegen familiärer Angelegenheiten ſei⸗ nem Leben durch Erhängen ein Ende ma⸗ chen zu müſſen. Er hatte ſich auch bereits auf⸗ geknüpft, doch als er den Stuhl umtrat, auf den er ſich geſtellt hatte, wurden durch das Ge⸗ polter die Hausbewohner aufmerkſam und ſahen einmal nach. was geſchehen ſei. Eine be⸗ herszte Frau ſchnitt noch rechtzeitig den Strick durch, ſodaß der junge Mann ins Leben zu⸗ rückgerufen werden konnte. Blitz zündet Scheune an. Pfafſen⸗Schwabenheim. Bei einem Gewit⸗ ter, das vorgeſtern kurz nach der Mittagsſtun⸗ de über unſere Gegend zog. ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Joh. Eckweiler, als man dort gerade mit Schlachtarbeiten be⸗ ſchäftigt war. Die Scheune ging in Flammen auf und brannte vollſtändig nieder, wobei das Feuer auch die Stallungen in Mit⸗ leidenſchaft zog. Das Vieh konnte bis auf eini⸗ ge Hühner gerettet werden. Die Ortsfeuerwehr vollzog tatkräftig die Löſcharbeiten, während die ebenfalls erſchienenen Wehren von Sprend⸗ lingen und St. Johann nicht mehr einzugreifen brauchten. Zu dritt in den Straßengraben. Pirmaſens. Nahe der Stadtgrenze parkte an der Unfallſtelle ein Laſtzug. Aus Richtung Zweibrücken kamen einige Laſtzüge, denen ſich aus entgegengeſetzter Richtung ein Lieferwagen nahte. Die Fahrzeuge trafen in Höhe des par⸗ kenden Wagens zuſammen. Statt anzuhalten fuhr nun die kleine Kraftwagenkolonne zwi⸗ ſchen den beiden Fahrzeugen durch. Die Wagen ſtreiften ſich und prallten zuſammen. Zwei Fahrzeuge landeten im Straßengraben. Ein drittes geriet ſogar noch über den Graben ins Ackerfeld hinaus. Zwei Laſtwagenführer wur⸗ den leicht verletzt. Und wieder ein Todesopfer. Bad Dürkheim. Die 68jährige Frau Wegener, die die Bremſe eines Kuhfuhrwerkes bediente, lief hinter dem Fuhrwerk her. Im Abſtand folgte hinter dem Fuhrwerk ein Laſtzug. Gleich⸗ zeitig kam ein Omnibus dem Fuhrwerk entge⸗ en. Der Laſtwagenführer, der nicht mehr über⸗ olen konnte, verſuchte zu bremſen, dabei brach ihm der Bremsknebel ab, ſo daß der Wagen nicht zum Stehen gebracht werden konnte. Die Frau wurde durch den Laſtkraftwagen erdrückt. Nach Einlieferung ins Krankenhaus iſt ſie ge⸗ ſt or ben.. Das war Pech und Glück Tier. Auf dem Trierer Hauptmarkt ſtand längere Zeit ein Koffer. Es kümmerte ſich nie⸗ mand um ihn— wenigſtens ſchien es ſo. In Wirklichkeit war eine ganze Familie in Auf⸗ regung deswegen, denn in dem Koffer befand ſich eine Auswahl Schmuckſachen. Der Koffer hatte alſo einen wertvollen Inhalt. Die Fami⸗ lie, die ihn vermißte, war mit ihm außerhalb der Stadt geweſen, wo ein Geſchäft zuſtande⸗ kam. Auf der Heimfahrt blieb der Koffer im Gedränge beim Umſteigen in eine andere Straßenbahn auf dem Hauptmarkt ſtehen. Erſt zu Hauſe vermißte man ihn und nun wußte niemand. wo er ſteckte. Die Straßenbahnwagen wurden angehalten, die Straßenbahnſchaffner befragt, alles umſonſt. Man fuhr ſelbſt die Strecke nochmals ab. ſtieg auf dem Hauptmarkt um— und ſah zur größten Freude den Koffer an der Halteſte'lle ſtehen. Schiffsunfall an der Pfalz Vom Rhein. Auf der Bergfahrt geriet an der Pfalz bei Kaub ein Motorſchiff auf einen Felſen und erhielt ein Leck. Es gelang, das Schiff über Waſſer zu halten, doch mußte es umgeladen werden, und es dauerte mehrere Tage, ehe es ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Leichtfertiges Spiel mit dem Leben Saarburg(Saar). In leichtſinniger Weiſe hat ein Mann aus Freudenburg einen töd⸗ lichen Unfall verurſacht. Er machte, ob⸗ wohl er betrunken war, eine Motorrad⸗ fahrt und nahm noch einen 45jährigen Mann mit. Daß die Fahrt nicht gut ausging, war bei dem Zuſtand des Fahrers vorauszuſehen. Das Fahrzeug landete mit Wucht an einem Garten⸗ zaun. Dabei wurde der Mitfahrer ſchwer ver⸗ letzt und ſtarb kurze Zeit ſpäter. Der betrun⸗ kene Führer hat durch ſein leichtfertiges Han⸗ deln großes Leid über eine Familie gebracht Mit dem Motorrad in den Tod Ramsbach. Der Kraftfahrer Franz Schmie⸗ derer aus Bad Griesbach verlor in der Kur⸗ Bunte Tageschronik ve beim Gaſthaus„Zur Roſe“ über ſein Fahrzeug und wurde auf einen Holsſtapel geſchleudert. Er ſtarb in⸗ folge ſchwerer Kopfverletzungen im Oppenauer Krankenhaus. Der Verunglückte, der vor eini⸗ ger Zeit ſeine Frau durch den Tod verloren hat und Vater von ſechs unmündigen Kindern iſt, ſtand vor ſeiner Wiederverheiratung. Er wollte gerade nach Feſſenbach, um das Auf⸗ gebot zu beſtellen. Ein Dieb ſchnell erwiſcht. Bad Kreuznach. Aus einer Wohnung wur⸗ den einer Frau zwei Uhren. zwei Ringe und ein Geldbetrag geſtohle n. Die Polizei konn⸗ te den Dieb bereits einige Stunden ſpäter ſal⸗ ſen. Er hatte die Beute bis auf eine Uhr, die er an einen Mann in Bad Münſter verkauft hat, noch bei ſich. Tod durch Kaktusſtachel Marktheidenfeld(Unterfr.). An den Folgen einer Blutvergiftung. die ſich die Einwohnerin Schürger durch Verletzung an einem Kak— tusſtachel zugezogen hatte, iſt ſie geſtorben. die Herrſchaft Von der Kreisſäge zerriſſen Melſungen. Der 24jährige Paul Walter war an einer kleinen Säge mit dem Schneiden von Brettern beſchäftigt, wobei er mit den durchſchnittenen Teilen rückwärts ging. Plötz⸗ lich ſtürzte er in eine ſechs Meter ent⸗ fernte und in Gang befindliche große Kreis⸗ ſäge. die ihn im Rücken erfaßte und förmlich zerriß. Der Tod iſt auf der Stelle eingette⸗ Brlit in den Manfred iſt ihr Augapfel Mutterliebe am unrechten Ort. Offenbach. Der 13jährige Sohn Manfred der 32 Jahre alten Offenbacherin F. M. hatte noch 20 Pfg. Lehrmittelbeitrag zu zahlen, verſäumte es aber unter vielen Ausreden immer wieder, bis ihn der Lehrer eines Tages heimſchickte, das Geld zu holen. Er kam zurück mit ſeiner Mutter, die dem Lehrer zuerſt vor dem Klaſſen⸗ zimmer Vorhalte machte, ihm aber dann in das Zimmer folgte, mit einem Schlüſſel nach ihm warf und ihm mit der Handtaſche ins Ge⸗ ſicht ſchlug, worauf er ſie zurückſtieß, ſodaß ſie auf den Kohlenkaſten fiel. Sie erſtattete Anzei⸗ ge gegen den Lehrer, die aber niedergeſchlagen wurde. Dafür ſtand ſie wegen falſcher Anſchul⸗ digung jetzt vor Gericht. Sie will von dem Lehrer zuerſt tätlich angegriffen worden ſein, aber faſt alle Schülerausſagen ſprechen durchaus gegen ſie. Das Urteil lautete anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Tagen auf Geldſtrafen von 50 RM. wegen falſcher An⸗ ſchuldigung, 20 RM. wegen Körperverletzung u. 10 RM. wegen Hausfriedensbruch. Am Tod des Freundes ſchuld. Bingerbrück. Zwiſchen Bingerbrück und Trech⸗ tingshauſen rannte am zweiten Oſtertag 1938 ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad ge— gen einen Bordſtein und dann gegen ein eiſer⸗ nes Geländer. Der Beifahrer, der beſte Freund des Fahrers, ſchlug mit dem Kopf auf das Ge⸗ länder und war ſofort tot. Der Fahrer hatte ſich ſpäter vor Gericht zu verantworten, das zu der Ueberzeugung kam, daß er die Schuld an dem Tod ſeines Freundes trage. Er hatte an dem Unglückstag einen Liter Wein getrunken. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefäng⸗ nis. Dagegen legte er Berufung ein, und nun beließ es die Große Strafkammer zu Koblenz bei einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. In der Begründung heißt es, daß der genoſſene Alkohol nicht in dem Umfang für den Unfall ausſchlaggebend war, wie es die erſte Inſtanz angenommen hatte. Eine Ober-öchweinerei Trier. Bei verſchiedenen Kontrollen durch die Gewerbepolizei wurde feſtgeſtellt, daß es in dem Betrieb des Metzgermeiſters Grundhöfer zu Trier recht unſauber zugeht. Als es nach der erſten Verwarnung nicht beſſer, ſondern noch ſchlechter wurde u. ſelbſt verdorbene Fleiſch⸗ u. Wurſtwaren verkauft wurden, ſodaß ſich die Kunden beſchwerten, wurde das Geſchäft ge⸗ ſchloſſen. Grundhöfer ſtand nun nor Gericht. Durch die Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt. daß in ſeinem Betrieb faſt unglaubliche Zu⸗ ſtände herrſchten. Er verſuchte ſich zwar heraus⸗ zureden, doch konnte er die Unordnung in ſei⸗ nem Betrieb nicht in Abrede ſtellen. Er ver⸗ kaufte Waren, die für den menſchlichen Genuß ſchädlich waren. Wegen der 1 91 in ſei⸗ nem Betrieb wurde er zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Außerdem darf er ein Jahr lang das Metzgerhandwerk. das er ſeit 35 Jahren ausübt, nicht mehr ausüben. Vergehen gegen das Lebensmittelgeſetz Karlsruhe. Vor dem Schöffengericht ſtand der 54 Jahre alte verheiratete Metzgermeiſter Georg Pleiſteiner aus Karlsruhe, der ſich we⸗ gen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz zu verantworten hatte. Der wiederholt einſchlägig vorbeſtrafte Angeklagte hatte, wie bei einer Kontrolle am 20. Mai feſtgeſtellt wurde, im Kühlraum ſeiner Metzgerei in Karlsruhe in der Wilhelmſtraße 28 eine Rinderbruſt von 9 Kilo, ſowie mehrere Fleiſch⸗ und Griebenwürſte zum Verkauf vorrätig gehalten, die ſchmierig und mit Schimmel bedeckt waren. Das Schöf⸗ fengericht erkannte wegen vorſätzlicher Zuwider⸗ handlung gegen das Lebensmittelgeſetz auf drei Monate Gefängnis. Dem Angeklagten wurde der Gewerbebetrieß auf drei Jahre unterſagt, außerdem die Veröffentlichung des Urteils an⸗ geordnet. Deviſenſchieber abgeurteilt Lörrach. Eine in Grenzach wohnende Fabrik⸗ arbeiterin, die gegen 9000 Reichsmark deutſches Großfeuer Würzburg. Zum zweiten Male innerhalb weniger Jahre wurde die Gemeinde Oberlei⸗ nach von einer ſchweren Brandkataſtrophe heim⸗ geſucht. Aus noch unbekannter Urſache brach in der Scheune des Landwirts Amrhein Feuer aus, das ſich infolge des Windes überaus raſch ausbreitete und auf zwei Wohnhäuſer mit Scheunen, ſowie auf eine weitere Scheune mit Nebengebäuden ausdehnte. Die Löſcharbeiten waren durch die ſchwierige Waſſerbeſchaffung— Oberleinach beſitzt keine Waſſerleitung— ſehr behindert. Trotzdem gelang es den Feuerweh⸗ ren, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Dem Feuer ſind vier Wohnhäuſer und ebenſo viele Scheunen und Stallungen zum Opfer gefallen. Das ganze Dorf bei der Brandbekämpfung. Saulgau(Wtbg.) Nachts brach in dem ſtatt⸗ lichen Müllereianweſen der Witwe Schmid in Beizkofen Feuer aus. Unter faſt übermenſch⸗ licher Anſtrengung gelang es den Bewohnern des Ortes, die geſamten Vorräte, mehrere 100 Zentner Frucht, ſowie das Mobiliar den Flam⸗ meſt zu entreißen. Zur Unterſtützung der Feuer⸗ wehr von Beizkofen waren die Feuerwehren von Hohentengen und Mengen herbeigerufen worden. Durch die gemeinſamen Bemühungen konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt und eingedämmt werden. Trotzdem iſt der Schaden ſehr erheblich. Als Brandurſache wird Kurzſchluß vermutet. Memmingen. Auf ſchreckliche Weiſe ging ein Memminger in den Tod. Er brachte ſich vier Schüſſe in den Kopf bei. Trotz der ſchweren Verletzungen lebte er noch mehrere Stunden u. wurde dann durch den Tod erlöſt. Gerichtssaal Notengeld nach Deutſchland und gegen 8400 Reichsmark Silbergeld wieder in die Heimat ſchaffte, wurde zu zehn Monaten Gefängnis u. 1000 Reichsmark Geldſtrafe verurteilt. Die Geldſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft abge⸗ golten.— Eine 66jährige Witwe, die des glei⸗ chen Delikts angeklagt war, wurde zuſammen mit ihrer ebenfalls angeklagten Schwiegertoch— ter zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Nachts links gefahren Ein Mädchen vom Arm des Liebhabers geriſſen Froſchhauſen. An einem ſpäten Juniabend ging ein junges Mädchen mit einem jungen Mann über die Friedhof⸗ und Hauptſtraße ſpa⸗ zieren. Von Seligenſtadt her kam in raſcher Fahrt ein Lieferwagen einer Würzburger Groß⸗ ſchlächterei auf der linken Seite die abſchüſ⸗ ſige Straße daher, erfaßte das Mädchen und ſchleifte es ein Stück mit. Erſt 75 Meter weiter kam er an der Abzweigung des Hain⸗ ſtädter Weges am Spritzenhaus zum Halten. Das Mädchen erhielt eine Rißwunde am Hin⸗ terkopf und Prellungen an Bruſt und Beinen. Der Fahrer Heinrich Th. iſt ſchon ſeit fünf Jahren in ſeinem Beruf tätig und kennt die Strecke ſehr genau. Wahrſcheinlich war er über⸗ Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 9. Oktober 1938: Reichs ſender Stuttgart 6.00 Sonntags⸗Frühkonzert. 8.0) Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Bauer hör' zul, Gymnaſtik. 8.30 Kathol. Morgenfeier. 9.00 Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen. 10.00 Nicht dem Leben aus dem Wege gehen! Keinen Tag! Keiner Frage! 10.30 Heitere Klaſſik. 11.00 Frohe Weiſen. 12.00 Blasmuſik. 13.00 Kleines Ka⸗ pitel der Zeit. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Seid ihr alle da! 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 16.00 Mu⸗ ſik zum Sonntagnachmitag. 18.00 Das deutſche Lied. 18.30„Die Mühle im Schwarzwald“. 19.00 Sport am Sonntag. 20 00 Nachrichten. 20.10 Wie es euch ge⸗ fällt. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport. 22.30 Unterhalt.-⸗ u. Tanzmuſik 24.00— 2.00: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldun⸗ gen. 8.05 Wetterberichte. 8.10 Römiſch⸗katholiſche Morgenfeier. 8.45 Wahrheit ſuchen und Wahrheit fin⸗ den. 9.00 Deutſche Meiſter. 9.40 Meiſter unſerer Zeit. 10.00 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag. 10.30 Chorgeſang. 11.00 Lebenswege deutſcher Künſtler. 11.30 Denkmals⸗ weihe des eh⸗maligen Naſſauiſchen Feldartillerie-Regi⸗ ments Nr. 63„Frankfurt“. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Das Mikrofon unterwegs 13.15 Muſik am Mit⸗ tag. 14.00 Für unſere Kinder. 14.30 Strengt Euren Scharfſinn an! 15.15 Heimat und Volkstum. 16.00 Sport und Unterhaltung. 18.00 Fidele Hühner. 18.30 „Oeſtliche Roſen“. 19.30 Sportſpiegel. 20.00 Zeit, Nachrichten. Wetter. 20.10 Froher Klang von Koog und Hallig. 22.00 Zeit, Nachrichten. Nachrichten aus dem Sendebezirk. 22.15 Sport. Unterhaltung und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. * Montag, den 10. Oktober 1938: Reichs ſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der zwei⸗ 22.30 ten Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 WHW. 11.30 Volksmuſik und Bauern⸗ kalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Melodie und Rhythmus. 18.00 Aus Zeit und Leben. 19.00 Fröhlich Pfalz— Gott erhalts! 20.00 Nachrichten. 20.15 Stuttgart ſpielt auf 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Nachtmufik und Tanz. 24.00—2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetterberichte. 8.1 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Rat⸗ ſchläge für den Garten. 10.00 Schulfunk. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter. 13.15 Schloßkonzert. 14.00 Zeit, Nach⸗ richten. 14 10... darauf haben wir gewartet! 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Wir blättern zurück. 18.10 Bronzene Muſikanten. 18.30 Hörſpiel. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 Der fröhl. Lautſprecher. 20 00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15 Drum laßt uns wandern heut am Weſerlauf... 21.15 Italieniſche Unterhaltungsmuſik. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.15 Ka⸗ merad, wo biſt du? 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. müdet und ließ ſich durch die ungünſtige Stra⸗ ßenbeleuchtung, die Kurve und die irreführende Breite der Straße täuſchen. Er ſelbſt wußte vor dem Schöffengericht Offenbach nicht anzugeben, wie er plötzlich auf die linke Straßenſeite kam. Das Gericht beließ es bei einer Geldſtrafe von 75 Reichsmark. Cudetenland Inbegriff der Arbeit Habsburger Sünden— Prag und die Sudetendeutſchen— Was man den Egerländern nachrühmt Als ſich die Habsburger Monarchie noch ihres Daſeins erfreute, hat Hermann Bahr einmal den Ausſpruch getan:„Wenn jemand in Oeſterreich etwas leiſtet, ſo ſtammt er meiſten⸗ teils aus Eger, Reichenberg oder Troppau!“ Die Oeſterreicher und namentlich die Wiener waren über dieſe Feſtſtellung nicht ſonderlich erbaut. Und wenn ſie in künſtleriſchen Dingen auch gewiß nicht immer zutraf, aber in allem, wo es auf Tüchtigkeit und reale Feſtigkeit an⸗ kam, ſtanden die Sudetendeutſchen ſchon im alten Oeſterreich an erſter Stelle. Namentlich auf dem Gebiete der Politik waren ſie pfiffig und beſchlagen und trugen ihren Teil zur Stär- kung und Berückſichtigung ihres Volkstums bei, ſoweit das in der alten Monarchie eben möglich war. Die politiſche Vergewaltigung der Sudeten⸗ deutſchen durch die Tſchechen hat in ihrer gei⸗ ſtigen Haltung nichts änen können. Aber etwas anderes iſt vor zwanzig Jahren offenbar geworden, was ſchon vor dem Kriege die Real- politiker im deutſchen Sprachgebiet gefordert haben; der Plan einer Verlegung der deutſchen Univerſität in das deutſch⸗ſprachige Gebiet. Es wäre in den zwanzig Jahren ein ungeheuer großer Vorteil für das Sudetendeutſchtum ge⸗ weſen, wäre ſeine geiſtige Pflegeſtätte in Rei⸗ chenberg, Außig oder Eger geweſen. Die deutſche Provinz. die in Prag das Sinnbild ihres Volkstums ſah, hat dieſe Stadt nie ganz als ihren heimatlichen Mittelpunkt betrachtet. Auch die literariſchen und künſtleriſchen Kräfte, die den Sudetendeutſchen aus der Pro⸗ vinz erwuchſen haben Prag wohl ſtets die ſchuldige Reverenz erwieſen. Der ſtarke Genius Loci der berühmten Stadt hat ihre Werke be⸗ fruchtet, wie etwa die Strobels. aber keiner iſt in Prag dauernd heimiſch geworden. Man kann auch nicht ſagen, es hätte unter den Su⸗ detendeutſchen unſterbliche Maler oder Archi⸗ tekten gegeben. Vielleicht, daß das ſchöne Land. von dem in dieſen Wochen Lord Runciman ſagte, es ſei vielleicht eines der ſchönſten der Erde, den Geiſt zur großen Dichtung inſpirierte, wie es bei Adalbert Stifter der Fall war. Schriftſteller wie Machalet und Martellmus haben die Schönheit ihrer Heimat in romanti⸗ ſchen Schilderungen für immer feſtgehalten. Aber im übrigen hatte man im monarchiſchen Oeſterreich und erſt recht unter den Tſchechen kein Intereſſe daran, die Sudetendeutſchen all⸗ zu„groß“ werden zu laſſen. Es bewahrheitete ſich, daß Kaiſer Franz Joſeph nicht eben allzuviel für die Sudetendeutſchen übrig hatte. Unvergeſſen bleibt ſein böſes Wort:„Auf meine Slawen kann ich mich ver⸗ laſſen.“ Die Tſchechen wurden immer wieder trotz aller Abtrünnigkeit in Gnaden als reha⸗ bilitierte Patrioten aufgenommen. Aber die Sudetendeutſchen wurden wie die Sünder be⸗ handelt, und wenn man bei ihnen etwa ſchwarz⸗ rotgoldene Bleiſtifte, damals die Farben All⸗ deutſchlands, fand, ſo genügten dieſe Corpora delicti, um im alten Kaiſerreich Oeſterreich die Auffaſſung zu beſtärken, daß dieſer Menſchen⸗ ſchlag dort unten im Mähriſchen, im Egerland doch nicht ganz verläßlich ſei! Wenn man das Ganze aber einmal von der leiſtungsmäßigen Seite her betrachtet, dann kann es niemand auf der Erde leugnen, daß die Sudetendeutſchen der Inbegriff der Leiſtung waren und ſind. Ob ſie in den nordweſtböhmi⸗ ſchen Braunkohlengebieten von Eger in Dur oder Brür als Kumpels arbeiteten, ob ſie im Egertal bei Krondorf ihrer Weidewirtſchaft nachgingen, oder ob ſie in der induſtriellen Produktion ſchafften, ſie haben immer ihren Mann geſtanden und haben damit auch in den Jahren der Tſchechenherrſchaft durch ihre Arbeit die nichtſudetendeutſchen Gebiete der Tſchechei miterhalten. Eine ausgedehnte Waldwirtſchaft, fruchtbringender Ackerbau, der im Sudetenland zu 51 Prozent anfällt, und eine ergiebige Vieh⸗ zucht hätten die Bewohner zufrieden und glück⸗ lich gemacht, wenn nicht die Tſchechen⸗Politik darauf bedacht geweſen wäre, dieſes Volk ſyſte⸗ matiſch auszuhungern und an den Bettelſtab zu bringen. Namentlich dem Egerländer. der nun ſeinen Befreier Adolf Sitler begrüßt, rühmt man ſoviel Arbeitskraft und Fleiß, ſoviel perſönliche Initiative und ſoviel Schönheitsſinn nach, daß er erſt nun im freien Deutſchen Reich ſeine Fähigkeiten wird voll und ganz entfalten können. Das eine dürfen wir heute abſchlie⸗ ßend feſtſtellen: Wenn der Tſcheche dieſes arbeit⸗ ſame Sudetenvolk durch zwanzig Jahre hin⸗ durch unterdrückt und geknechtet hat, ſo hatte auch zuvor die Politik der Habsburger nicht da— zu beigetragen, das Selbſtbewußtſein dieſer Menſchen zu ſtärken und ſie in ihren Leiſtungen herauszuſtellen. 21 22.10 Wetter, —— — c 1 1 1 r ä— e 1 22 —— penliase Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Greiser · Rastatt v5. Fortſetzung) „Was will er denn fragte er Ferdinand, während er zu ſeiner Mütze griff.„Hat ihm vielleicht mein Braten nich geſchmeckt?“ „Ich bin nicht befugt, darüber zu ſprechen!“ antwor⸗ tete Ferdinand achſelzuckend. Er machte ein abweiſendes, hochmütiges Geſicht. Hein ſchielte ihn von der Seite an. „Puſte dich nur nich ſo auf wiein Feſſelballon!“ Es prickelte Ferdinand, ihm noch eine kleine Spritze zu geben. „Beim Herrn Major wirſt du nicht ſo⸗ frech ſein!“ Mit einem etwas langen Geſicht zog Hein ab. Daß der Major ihn zu ſich befahl, lag ihm ſchwer im Magen. Und Ferdinands Benehmen verhieß ihm nichts Gutes. Ebenſo beklommen und unſicher ſah ſich Haſenbein im Zimmer um. Franz klimperte auf ſeiner Laute. Klaus machte ſich daran, eine Weinflaſche zu entkorken. „Ich hole von oben Gläſer!“ rief Marie. „Ich komme mit!“ rief Antje. Die beiden Mädels liefen aus dem Zimmer. Wie ein Eindringling kam Haſenbein ſich vor. Wie einer, der nicht in dieſen Kreis gehörte. Warum eigent⸗ lich nicht? Sie waren doch Kameraden ſeines Regi⸗ ments. Er nahm ſich ein Herz und trat vor Dierk: „Darf ich auch etwas hierbleiben, Herr Leutnant?“ „Meinetwegen gern!“ erklärte Dierk leutſelig. Mit einer ſtrammen Kehrtwendung wandte Ferdi⸗ nand ſich um und geſellte ſich zu Franz und Klaus, der ihn beluſtigt anblinzelte. „Na, Haſenfuß, wie war der Haſenbraten des Herrn Maior?“ fragte Klaus.„Haſt du auch was abbekom⸗ men?“ „Oh, ein großes Stück, hat fabelhaft geſchmeckt!“ Klaus ſtopfte ſich ſeine Stummelpfeife. Er unter⸗ drückte einen leichten Rülpſer. „Na, ſo lecker wie unſer Haſenbraten war er be⸗ ſtimmt nich!“ „Ihr? Ihr habt hier auch'nen Haſenbraten ſtaunte Ferdinand. 8„Und was für'n zünftigen Haſenbraten!“ ſchwärmte Franz. Ferdinand ſah von einem zum andern, nicht ſicher, ob man ihn nicht verulken wollte. „Glaubſt du's nicht?“ meinte Franz.„Frag doch den Herrn Leutnant!“ „Allerdings!“ beſtätigte Dierk.„Einen Haſenbraten, wie man ihn ſo leicht nicht vergißt!“ 5 Klaus ſetzte ſeine Pfeife in Brand. 1 „Da ſtaunſte, wie?... Tja, den hat uns der Hein noch im letzten Moment beſorgt!“ Ferdinand konnte nur den Kopf ſchütteln. Dieſer Hein ſchien wirklich ein Zauberer zu ſein! Wie hatte er das nur fertiggebracht?“ 5 Die Mädels kamen mit den Gläſern, die Marie lachend vollſchenkte. Antje reichte das erſte Glas dem Leutnant. Noch ganz in Gedanken empfing auch Ferdi⸗ nand ein Glas und ſtieß mit den anderen auf das Wohl der Mädels an. Ein toller Gedanke ging ihm im Kopfe herum. Ja, es konnte nur ſo ſein! Hein hatte Maries Katze geſchlachtet und gebraten! Und hatte ſie ſeinen Kameraden als Haſen vorgeſetzt! a Er ſetzte ſein Glas auf den Tiſch. „Hein... euch.'nen Haſenbraten beſorgt?“ Er pruſtete los. Jetzt war die Reihe, erſtaunt zu ſein, an den anderen. Sie konnten ſich dieſen Heiterkeitsausbruch nicht er⸗ klären. „Was lachſt du ſo dämlich?“ fragte Franz ſchließlich ärgerlich. Ferdinand konnte ſich nicht beruhigen. „Dann... dann habt ihr die Katze gegeſſen!“ brachte er, noch immer lachend, ſchadenfroh hervor. „Die Katze? Was für eine Katze?“ fragte Franz. Ferdinand zeigte lachend auf Marie. „Na, der Marie ihre Katze!“ „Aber die haſt du doch im Kanal erſäuft!“ hielt ihm Marie verwundert vor. Erſchreckt fuhr ſich Ferdinand mit der Hand vor den Mund. „Ach ſo, iſt ja wahr!“ gab er kleinlaut zu. Um Gottes willen, da hatte er ſich ja ſchön in die Patſche geſetzt! Wenn bloß nicht die Geſchichte mit dem Paket jetzt wieder angerührt wurde! Hätte er doch nur geſchwiegen! Aber der Stein war ins Rollen gekommen, er war nicht mehr aufzuhalten. 9 „Was iſt das mit der Katze?“ fragte Dierk und ſtand vom Kanapee auf. „Es war nur ein Scherz!“ ſtammelte Ferdinand. Er konnte dem ourchoringenden Blic des Leutnants nicht ſtandhalten. „Ich glaube, der Scherz war ſehr ernſt gemeint!“ ſagte Dierk ſcharf.„Der Hein wird uns doch nicht...?“ Es war ihm nicht ganz wohl bei dem Gedanken, eine Katze gegeſſen zu haben. Fragend ſah er Franz und Klaus an. Die beiden trauten Hein viel zu, aber das doch nicht. „Nein, Herr Leutnant!“ ſagte Franz überzeugt.„So was macht der Hein nicht!“ E Hein ſtand inzwiſchen, nicht ganz reinen Gewiſſens, vor der Tür zur Wohnung des Majors. Das Herz puckerte ihm doch etwas. 215 Die Ordonnanz Meier ließ ihn ein. U EIN LUSTI GER MILTHTKR.- ROMAN VON BUNIE-CONMAN In der Tur zum Woynzimmer ſchlug Hein die Hacken zuſammen und meldete: „Musketier Lammers zum Herrn Major befohlen!“ „Da iſt ja der Kerl!“ polterte der Major.„Kommen Sie näher!“ Hein machte ſich auf das Schlimmſte gefaßt. Der Plan, den er ſo ſchön gegen Ferdinand geſchmiedet hatte, ſchien ſich nun alſo doch gegen ihn zu wenden. Er trat vor den Major, der in ſeinem Seſſel ſaß und nahm ſtramme Haltung ein. -Das iſt der Kerl, der uns den Haſen gebraten hat“. ſagte der Major in ſtrengem Ton zu ſeinen beiden Gäſten, die Hein neugierig muſterten.„Schiffskoch in Zivil, nicht wahr?“ b „Zu Befehl, Herr Major!“ druckſte Hein heraus. Gab das nun ein Donnerwetter oder nicht? Er wurde nicht recht ſchlau aus dieſem Empfang. Doch da erhob ſich der Major aus ſeinem Seſſel und ſchlug Hein derb auf die Schulter. „Bravo, Mann! Ich muß Ihnen mein höchſtes Lob ausſprechen!“ Hein grinſte. Um hundert Prozent wurde ihm leichter. Aber dem Ferdinand, dem wollte er es anſtreichen, daß er ihn ſo an der Naſe herumgeführt hatte. Der ſollte ſeine überraſchung noch erleben! Sein Plan ging ja nun wieder in Ordnung! a „So einen Haſen habe ich mein ganzes Leben noch nicht gegeſſen!“ erklärte jovial der Major. Hein hatte ſeine alte Dreiſtigkeit wiedergewonnen. „Davon bin ich überzeugt, Herr Major!“ ſagte er zweideutig. a Grothe wandte ſich zum Tiſch, auf dem noch die Schüſſel mit dem Reſt des Bratens ſtand. Er hob den Deckel ab und griff zu Meſſer und Gabel. „Als Belohnung ſollen Sie auch ein Stück von Ihrem Meiſterwerk haben!“ Er ſäbelte ein tüchtiges Stück von dem Braten ab und legte es auf einen bereitſtehenden, unbenutzten Teller. Hein ſah mit großen Augen zu. Das war das letzte, was er erwartet hatte! Er war durchaus nicht penibel im Eſſen und frei von Vorurteilen. Das Fleiſch eines jungen, von einer Granate getöteten Pferdes hatte er mit großem Genuß gegeſſen. Auch Katzen waren gewiß viel reinlicher als Schweine, aber daß er nun Maries Pieter, den er ſelber ſo ſchnöde umgebracht hatte, verzehren ſollte, dagegen ſträubte er ſich doch. Der Major ſchob ihm den gefüllten Teller hin und ließ ſich wieder in ſeinen Seſſel fallen. „Hoffentlich ſchmeckt's Ihnen ebenſo gut wie uns!“ Hein ſtand unſchlüſſig vor dem Teller. Wie konnte er ſich nur aus dieſer Schlinge ziehen? „Verzeihung, Herr Major! Aber ich... ich kann mit dem beſten Willen nichts mehr eſſen! Ich bin ſatt!“ Grothe lachte. „Aber das wäre ja neu! Ein Soldat kann immer futtern!“ 8 „Beim Train hier iſt ein Fahrer, der verdrückt ein ganzes Kommißbrot auf einmal!“ ſtimmte ihm der Se⸗ kretär zu. „Ja, es iſt ſ—taunenswert, welche S-peiſemengen ſo ein Soldatenmagen zu faſſen vermag!“ bemerkte auch der Veterinär. f Hein verſuchte es auf einem anderen Ausweg. „Zu gütig! Aber wenn der Herr Major geſtatten, nehme ich die Portion mit und teile mit meinen Kame⸗ raden! Die eſſen auch gern mal Haſenbraten!“ Er nahm den Teller, aber der Major ließ ihn nicht ort. f„Ihr Kameradſchaftsgeiſt in Ehren! Aber diesmal ſollen Sie allein eine Sonderzulage haben! Alſo los, gefuttert!“ Hein machte den letzten Verſuch, ſich zu drücken. „Danke ſehr, Herr Major! Ich werde dann draußen in der Küche inhalieren!“* Er hatte die ſtille Hoffnung, dort draußen den Braten verſchwinden laſſen zu können. Aber der Major ließ ihn nicht gehen. „Nee, mein Lieber! Ehre, wem Ehre gebührt! Wir wollen auch ſehen, wie es Ihnen ſchmeckt! Sie eſſen hier am Tiſch! Los, ſetzen!“ f Gegen dieſen beſtimmten Befehl gab es keinen Wider⸗ ſpruch mehr. Hein ſetzte ſich. Zögernd nahm er ſich ein paar Kartoffeln. „Na los! Genieren Sie ſich nicht!“ ermunterte ihn der Major.„Meier! Ein Glas Wein für unſeren Koch⸗ künſtler! Und nehmen Sie ſich in Zukunft ein Beiſpiel, an ihm!“ Hein ſaß vor ſeinem Katzenbraten wie ein armer Sünder vor dem Schierlingsbecher. Ein ganz kleines Stückchen von dem Fleiſch ſchnitt er ſich ab und ſteckte es mit heldenhafter Überwindung in den Mund. Mit geſchloſſenen Augen. Langſam kaute er und ſchmeckte. Staunen malte ſich in ſeinen Zügen. Er öffnete die Augen und ſah auf ſeinen Teller. Das ſchmeckte ia wirklich genau ſo wie der echte Haſe! Da war tatſächlich kein Unterſchied zu merken. Und vergnügt ſchnitt er ſich ein großes Stück ab. a 7 Grinſend trank er einen Schluck Wein. Dann häufte er ſich noch einen Berg Kartoffeln auf den Teller und legte mit beſtem Appetit los. . Auf der anderen Seite des Marktplatzes war die Geſellſchaft, die mit größtem Appetit den wirklichen Haſen verſpeiſt hatte, in niedergedrückter Stimmung. Die beiden Mädels ſaßen ſtill auf dem Kanapee, Leut⸗ nant Dierk ging im Zimmer unruhig auf und ab, Franz ſtarrte durch das Fenſter auf den Hoi. Der Gedante, vielleicht die Katze gegeſſen zu haben, lag ihnen ſchwer im Magen. Nur Ferdinand hatte eine andere, noch weit größere Sorge. Der Leutnant, der Gewißheit haben wollte über das geheimnisvolle Ver⸗ ſchwinden von Maries Kater, hatte Klaus fortgeſchickt, Ferdinands ominöſes Paket aus dem Kanal zu fiſchen. Mit einer langen Stange war Klaus abgezogen, und nun ſandte Ferdinand ein Stoßgebet nach dem andern zum Himmel, daß er doch bloß das Paket nicht mehr finden möchte. „Mir wird ganz übel, wenn ich nur dran denke, daß ich vielleicht meine eigene Katze gegeſſen habe!“ ſtöhnte Marie. 8 Dierk trat an den Tiſch, ſchenkte ſich ein Glas Wein ein und trank es in einem Zuge aus. „Der Hein ſoll mir nur kommen! Wo bleibt er nur ſo lange?“ „Ich mag das mit der Katze nicht glauben“, ſagte Franz.„Er ſelber hat doch auch von dem Braten ge⸗ eſſen!“ N 1 leer Hein frißt alles, wenn's drauf ankommt!“ ent⸗ gegnete Dierk abfällig. „Ich trau dem Hein auch vieles zu“, verteidigte ihn Franz.„Aber das glaub ich doch nicht, Herr Leutnant, daß er Ihnen die Katz vorgeſetzt hat!“ 5 var ie oer Major vetrommen!“ behauptete ntje. „Mein armer Pieter!“ jammerte Marie. „Nein, der Braten des Herrn Major hatte einen Haſenkopf!“ widerſprach Ferdinand.„Den habe ich ſelber gegeſſen!“ „Mir iſt verdächtig, daß der Hein nicht wiederkommt!“ erklärte der Leutnant.„Der hat ein ſchlechtes Gewiſſen und traut ſich nicht zurück. Beim Major kann er doch unmöglich ſo lange ſein!“ In beſter Laune verließ Hein die Wohnung des Majors. Prächtig hatte bisher alles geklappt, nun hieß es nur noch, dem Ferdinand auf den Leib rücken. Hoffentlich machte der keine Sperenzchen, ſondern gab unter der Wucht der Tatſachen gleich klein bei. Als Hein die Treppe der Bürgermeiſterei herunter⸗ ſtieg, bog eben Klaus mit dem Paket in den Hof ein. Mit einiger Mühe hatte er es aus dem Kanal gefiſcht. Franz ſah ihn bereits vom Fenſter aus. „Da kommt Klaus! Er hat das Paket!“ verkündete er. Schreckensbleich lehnte ſich Ferdinand gegen die Wand. Nun war er verloren! Die Mädels ſprangen auf. Alle ſahen auf die Tür, durch die gleich darauf Klaus mit dem triefendnaſſen Paket hereinkam. Er warf es auf den Tiſch, um den ſich alle drängten. Nur Ferdinand hielt ſich abſeits. „Jetzt wird ſich's gleich rausſtellen!“ ſagte Franz und zerſchnitt mit ſeinem Dolch die Schnüre, die um den Karton gewickelt waren. Klaus hob den Deckel ab. Alle ſtarrten in das Paket, in dem neben einem ſchweren Stein ein Uniformroch lag. Klaus hob den Rock heraus und breitete ihn aus⸗ einander. 7 5 iſt ja eine Uniform des Herrn Major!“ ſtaunte ierk. „Und ganz verſchmort!“ rief Klaus und zeigte auf das herausgebrannte Rückenſtück. „O Gott, o Gott!“ flüſterte Marie für ſich. Sie hatte gefürchtet, ihren toten Pieter zu finden, aber an die Uniform, die durch ihre Schuld verbrannt war, hatte ſie wahrhaftig nicht gedacht. Jetzt verſtand ſie auch Ferdinand, warum er ſo ſchnell zugegeben hatte, daß er ihre Katze in dem Paket erſäuft habe. Er hatte die Uniform beſeitigen wollen! Und nun kam alles heraus. „Gefreiter Haſenbein!“ befahl Dierk. Ein Bild des Jammers, kam Ferdinand und ſtand ſtramm. „Sie haben den Rock des Herrn Majors verbrannt und wollten ihn dann auf dieſe Weiſe verſchwinden laſſen?...“ fragte Dierk. Doch da fiel ihm Marie ins Wort. „Nein, Herr Leutnant! Der Rock iſt mir geſtern abend beim Reinigen verbrannt. Ich wollte es dem Herrn Major melden, doch Ferdinand ließ das nicht zu, weil ich keine Unannehmlichkeiten haben ſollte. Er werde das alles in Ordnung bringen, ſagte er mir.“ „Das nennen Sie alſo in Ordnung bringen?“ wandte ſich Dierk wieder an Haſenbein.„Glauben Sie denn, der Herr Major hätte ſeinen Rock nicht vermißt?“ „Er war erſt geſtern mit der Feldpoſt gerommen“, geſtand Ferdinand kleinlaut.„Der Herr Major weiß noch nichts davon.“ a „Ah ſo, verſtehe!“ ſagte Dierk.„und warum haben Sie zuerſt gelogen, die Katze wäre in dem Paket?“ „Ich dachte, das mit der Katze wäre nicht ſo ſchlimm, wie wenn der Herr Major dahinterkäme, daß ſein Rock verbrannt wäre.“ „Dann hat der Hein alſo doch die Katze umgebracht!“ rief Klaus. „Und wir haben die Katze gefreſſen!“ brummte Franz. „Mein armer Pieter!“ ſchluchzte Marie auf.„Ich hab meinen Pieter gegeſſen!“ „Mir wird auch ganz ſchlecht!“ ſtöhnte Antje. In dieſem Augenblick erſchien Hein in der Tür. Quietſchfidel, die Zigarre im Mund. Alle blickten an. Das Schweigen, das ihn empfing, berührte etwas ſonderbar. Er nahm die Zigarre aus dem Mur! und trat näber. 1 (Fortſetzung folgt) . Ä 15 nt 1 9 ——— Nr. 41 Sonntag, den 9. Oktober 1938 Finale nd was willſt du morge i i 0 A 1885 75 fi rgen um dieſe Zeit „An dich denken, Liebes. Und du?“ „Mich zurückſehnen nach dir und dem ſchönen Stück Erde, das in den letzten Tagen unſere Füße trug. Sind jemals ſchönere Träume gen Himmel geſandt wor⸗ den, als die unſeren?“ „Beſtimmt nicht! Aber auch Ferientage gehen vorüber. Nun ſtehen wir beide wieder auf dem Erdboden, im Augenblick aller⸗ dings auf hartem Bahnſteigaſphalt, um Abſchied voneinander zu nehmen. Bleib' tapfer, kleine Fee— und nicht weinen, be⸗ denke: was der Himmel uns ſchenkte, das ſoll mit keiner Träne beſiegelt werden— und dann: wir ſehen uns doch wieder!“ „Oh, wäre das ſchön! Aber ich weiß nicht, aus welchem Grunde du ſo beharrlich mir deine Anſchrift verſchweigſt.“ „Sagen möchte ich dir das auch jetzt noch nicht. Aber ich werde baldmöglichſt dir brieflich alles darlegen.“ „Im—, dann wird mir alſo ein Ehe⸗ mann, ein Bankräuber oder ein ſagenhafter Prinz ſchriftlich einen ſchönen Sommer⸗ traum zerſtören.“ Er ſah ſie ernſthaft an:„Glaubſt du ſo etwas wirklich von mir?“ Da ſchüttelte ſie ihre blonde Lockenfülle in den Nacken und blickte ihm ſtrahlend in die Augen:„Nein, glaubte ich das wirklich, dann ſtünde ich nicht hier.“ „Und doch— haſt du— es beinahe— erraten“, erwiderte er in gedehnten Worten. Sie konnte dem Sinn dieſer Bemerkung nicht mehr auf den Grund gehen, denn der herandonnernde Zug brachte alles auf dem we in Bewegung. Sie ſtülpte ihren weißen, breitrandigen Hut, den ſie bisher in der Hand gehalten hatte, auf den Kopf, gab ihm beide Hände und ließ mit tiefſter Innigkeit zwei Worte über die Lippen gleiten:„Auf Wiederſehen!“ Er neigte ſich über die Hände, um ſie noch einmal zu küſſen. Dann reichte er ihren Koffer ins Abteil, ſagte zum Fenſter empor noch ein paar zärtliche Worte, trat zurück—, winkte—, aus. E Aus? Die junge Felizitas Bohriſch konnte es nicht glauben, daß die Erinnerung an ſonnenſchöne Tage mit dem üblen Bei⸗ geſchmack einer Unwahrhaftigkeit durchwirkt ſein ſollte. Und doch war ſchon ein ganzer Monat vorübergegangen, ohne daß der ver⸗ ſprochene Brief eingetroffen wäre. Jeden Tag war ſie in haſtender Eile vom Büro nach Hauſe gelaufen und im Sturmſchritt die Treppen emporgeeilt. Aber die linke Ecke der Kommode, auf der die Mutter immer ihre Poſtſachen legte, blieb unerbitt⸗ 5 leer. ls aber nach fünf Wochen doch ein Brief dalag, da hatte ſie faſt ein wenig Furcht, ihn zu öffnen. Der große Umſchlag mit dem Poſtſtempel Hamburg barg irgendeine Entſcheidung für ihr Leben, das fühlte ſie. Sie ging auf ihr Zimmerchen, um ganz allein damit zu ſein. Mit großen Schrift⸗ zügen war der Bogen anßefünt: „Guten Tag, liebſte Fee! Biſt Du klein⸗ gläubig geworden? Das wäre ſchade! Jene Umſtände, die uns in dem kleinen Kurort entgegenführten, mögen ſich als ſo kraftvoll erweiſen, daß keine Zeitſpanne ſich tren⸗ nend zwiſchen uns einfügen kann. Glaube mir, es war mir nicht leicht, Dich bis heute ohne Antwort zu laſſen. Aber ich mußte Dir Zeit zum Ueberprüfen geben. Und dann iſt auch ein wenig Diſtanz zwiſchen Sonnenrauſch und Wirklichkeit einem Ge⸗ ſtändnis zuträglicher: ich habe Dich nämlich belogen, wofür ich Dich herzlichſt um Ent⸗ ſchuldigung bitte. Als wir uns damals im Schwimmbaſſin gegenſeitig den Ball zuwarfen, da wußten wir nichts voneinander; waren beide fröh⸗ liche, junge Menſchen. Das genügte ſoweit auch vollkommen. Liebe aber muß wiſſen, wem ſie ſich ſchenkt, und da habe ich Dich belogen. Auch meinem eigenen Ich mußte ich ein⸗ mal Urlaub geben. Nichts anderes, als ein kleiner Angeſtellter wollte ich ſein, der Dir von ſeinen Alltagsnöten und kleinen Freu⸗ den erzählen durfte. Prachtvoll, mit welcher Teilnahme Du auf dieſe Dinge eingehen Verklungenes Lied Foto Tobis-Dlana M konnteſt; wie in Dir ſich ein Lebenskamerad offenbarte, der durch keine Schilderung von materiellen Sorgen ae ließ, mi dennoch zu lieben. nk Dir für ſol tapfere Geſinnung, die den Menſchen über alles ſtellt. Es iſt nicht immer leicht, ſolche Menſchen zu finden, oder wenigſtens: ſie zu erkennen. Darum ſchlug ich dieſen Weg ein. Zu langwierigem Suchen einer Lebens⸗ gefährtin ſehlte mir ſeither und auch künftighin die Zeit. Ich mußte meine Wahl auf wenige Tage und einer Lüge be⸗ ſchränken, um mir das Glück zu ſichern, nach dem ich mich ſehne. Verzeihe mir alſo und ſchenke Deine Liebe dem Sohne und Erben eines Reede⸗ reibeſitzers in Hamburg ebenſo, wie dem kleinen Angeſtellten in dem ſchönen Schwarz⸗ waldkurort. Ich bin alſo nicht gerade ein Prinz, den Du damals auf dem Bahnſteig neben einem Bankräuber und einem Ehe⸗ mann ſtellteſt, aber immerhin ein Mann, der gewillt iſt, ſeiner Fee das zu ſein, was ſie ſich erträumte. Willſt Du? Statt einer Briefmarke nimm Dir eine Fahrkarte und überbringe mir die Ant⸗ wort perſönlich. Nächſte Woche haſt Du ja Deinen 22. Geburtstag(ja, ich hab' mir's gut gemerkt!), und da erwartet Dich Dein Heinz.“ 41 Bohriſch hatte ſich während des Leſens ſetzen müſſen. War denn ſo etwas überhaupt noch möglich? Dann war ſie jubelnd zu ihrer Mutter gelaufen, berauſcht von einer geſunden Lebensfreude. Und zu ihrem Geburtstag fuhr ſie nach Hamburg. Die Stadt war eine herrliche Kuliſſe für ihr junges Glück: der Hafen und die Schiffe; Plätze und Straßen, Paläſte und ein Zimmer mit einem runden Tiſch, darauf glutrote Roſen und darunter:— — zwei goldene Ringe. Pflugbeil Die Kette c Hun weiß zwar ſelbſt nicht, was ihn in den Augen Lieſelottes ſo begehrlich macht. Er hat ſie um 7 Uhr kennengelernt, um 7 Uhr 30 Min. ſitzt er in einem Kaffee⸗ haus neben ihr, das beide, weil es ihnen dort zu langweilig iſt, um 9 Uhr 30 Min. mit einer Weinſtube vertauſchen. Dort iſt es zu einem Kuſſe gekommen, dem eine tiefe Traurigkeit Lieſelottes folgt. Harald fragt:„Weshalb biſt du ſo traurig?“ Lieſelotte erwidert:„Ich weiß— morgen um dieſe Zeit haſt du mich ſchon längſt wieder vergeſſen.“ „Wer ſagt das?“ entrüſtet er ſich. „Das fühle 6 „Aber ich denke gar nicht daran.“ „Dann gib mir ein Pfand.“ „Wie meinſt du das?“ „Irgendeinen Gegenſtand, der dir lieb iſt.“ Harald weiſt auf ſeine unberingten Hände.„Was ſoll ich dir geben?“ Da ſieht Lieſelotte, daß er eine ſchmal⸗ gliedrige, lange Damenuhrkette trägt. „Gib mir die Kette“, ſagt Lieſelotte. „Nein.“ „Weshalb nicht?“ Harald zögert.—„Sie iſt mir eine ſehr liebe Erinnerung.“ „Um ſo beſſer.“ „Ich will aber nicht.“ „Dann biſt du eben—.“ Sie ſieht hilf⸗ los aus. And wenn ich dir die Kette gebe?“ Sie küßt ihn.— Da gibt er ihr die Kette. Am nächſten Tage treffen ſie ſich wieder. Sie hat verſprochen, die Kette mitzu⸗ bringen. Als er ſie danach fragt, entgegnet ſte verlegen: aste dumm, ich habe ſie zu Hauſe liegen laſſen.“. Harald ſann und ſann, wie er wieder in den Beſitz der Kette gelangen könnte. Und ſchließlich fällt ihm auch etwas ein. Als er Lieſelotte am folgenden Abend begrüßt, zieht er ein trauriges Geſicht. „Du biſt verſtimmt?“ flötet ſie. „Ich habe mich ſo auf den Abend ge⸗ freut“, ſagt er ſtockend—.„Da kommt heute nachmittag eine unerwartet dringende Zahlung— und nun habe ich keinen Pfennig Geld mehr—.“ Sie ſchaut ihn ungläubig an. „So leid es mir tut, es iſt ſo—.“ Sie glaubt es aber immer noch nicht. Erſt als er ſagt:„Wenn wir heute zu⸗ ſammen ſein wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als ein Stückchen ſpazieren⸗ zugehen—“, wurde ſie unſicher. „Du— mich friert.“ „Mich auch, aber du weißt ja, wie's mir eht.“ l„Was ſollen wir machen?“ fragt ſie un⸗ icher. „Das wüßte ich ſchon— ich kenne hier in der Nähe einen Wirt, bei dem ich des öfteren verkehre— ja, wenn ich nur irgend⸗ einen Wertgegenſtand hätte—. Meine Uhr habe ich heute morgen zum Uhrmacher tragen müſſen—. Du, Lieſelotte, haſt du die Kette wirklich nicht bei dir?“ „Nein, die habe ich zu Hauſe—.“ „Dann müſſen wir halt weiter ſpazieren⸗ gehen oder uns für heute verabſchieden.“ Davon will Lieſelotte auch nichts wiſſen. Sie kommen an die nächſte Straßenecke. W bleibt Lieſelotte ſtehen.„Du, mich riert—.“ „Was denn—? Uebrigens, dort drüben iſt das Kaffeehaus, von dem ich vorhin ſprach er 5 Sie ſchweigt und überlegt. Dann ſucht ſie ſeine Hand und findet ſie, und da fühlt Harald etwas Kaltes und Hartes in ſeiner Linken— die Kette. „Du hatteſt ſie alſo doch bei dir. So groß iſt deine Sehnſucht nach Kaffee und Kuchen?“ „Nein“, ſie ſchmiegt ſich dicht an ihn, „nach dir.“ Lachend macht er die Tür des Lokals auf. Sie bleibt aber ſtehen.„Ich warte hier. Geh' du erſt hinein und verſuch', ob der Wirt dir etwas leiht.“ Das kommt Harald ſehr zu paſſe. Ein paar Schritte hinter der Tür zieht er ſeine Geldtaſche heraus nimmt ein Fünfmark⸗ ſtück heraus und ſteckt haſtig die Kette in irgendeine Taſche. Dann kommt er zurück. Sie ſteht bereits in der Tür. Dann ſitzen ſie zuſammen. „Was hat dir der Wirt gegeben?“ „Nicht viel, fünf Mark.“ „Wenig genug für die ſchöne Kette.“ „Um ſo beſſer, dann brauche ich ihm auch nicht mehr zurückzugeben.“ „Du Guter“, ſagt ſie zärtlich. Sie ſind den ganzen Abend zuſammen. Dann bringt er ſie nach Hauſe. Als er in ſeinem Zimmer iſt, denkt er:„Na, Gott ſei Dank, die Kette habe ich wenigſtens wieder—.“ Er greift in die Taſche und ſucht— wühlt in allen ſeinen Taſchen und ſucht— vergeblich. Er konnte ſich beim beſten Willen nicht erklären, wo die Kette geblieben iſt und geht mit dem mißmutigen Gedanken zur Ruhe, er müſſe ſie verloren haben. Am nächſten Tage kommt ein Brief Lieſelottes. „Liebſter! Die Kette habe ich. Ich ſah von der Tür aus, weißt Du, ich ſtand hinter der Gardine und wartete auf Dich, wie Du ſie in die Taſche ſteckteſt. Ich hatte Angſt, Du könnteſt die Kette verlieren, deshalb nahm ich ſie heimlich aus Deiner Taſche. c Du natürlich in Geldverlegenheit iſt, ſteht ſie Dir zur Verfügung. Gelt, Du biſt nicht böſe? Im übrigen grüßt Dich, küßt Dich und erwartet Dich heute abend um halb acht an der bewußten Ecke, ohne Kette, Deine Lieſelotte.“ Abends war er pünktlich an der bewuß⸗ ten Ecke. Sie kommt auch. Vier Wochen ſpäter haben ſie ſich verlobt. Jetzt ſind ſie längſt verheiratet. Aber die Kette trägt immer noch— ſie. Hanns Lerch Das Bild in der Kajüle Eine Seemannsgeſchichte aus der alten Zeit/ Von Chriſtoph Walter Drey Auf der Schonerbrigg„Mary“, die ſeit vierzehn Tagen im Hafen lag, fiel mir in der Kapitänskajüte bei einem Beſuch, den ich dem alten Kapitän Slide abſtattete, ein merkwürdiges Bild auf. Das Bild zeigte keine beſtimmte Farbe. Wenn es früher bunt geweſen ſein mochte, ſo erſchien es jetzt gelbbraun, mit Stockflecken durchſetzt. Was es darſtellte, konnte man trotzdem noch deutlich erkennen. Es war ein Schiff auf wogender See, nach der Takelung zu ſchließen ebenfalls eine Brigg. Das Abſonderlichſte war eine Perſon, die oben auf dem Großmaſt ſtand. Die ausgebreiteten Arme, die ganze Hal⸗ tung des Mannes ließen darauf ſchließen, daß er im Begriff war, ſich ins Meer zu ſtürzen. Kapitän Slide nickte, als ich laut den Namen las, der unter dem Aquarell ſtand: „Mary.“ „Jawohl, Mary“, ſagte er zuſtimmend. „Es iſt unſer guter, alter Kahn hier, den Sie da abkonterfeit ſehen. War damals noch ein junges, ſchmuckes Ding, die „Mary, jetzt iſt ſie mürbe und morſch. Man merkt gar nicht, wie man alt wird, bis man's plötzlich iſt. Ich würde Ihnen ſagen, was es mit dem Bilde für eine Bewandtnis hat, aber vielleicht machen Sie's auch ſo wie der Clerk, der kürzlich hier an Bord war und mich ſo lange drang⸗ ſalierte, bis ich ihm die Geſchichte erzählt hatte: Er lachte mich aus und meinte, ich Nel ihm wohl eine Lektion in Seemanns⸗ atein erteilt.“ „Ohne Sorge, Mr. Slide, ich lache Sie nicht aus.“ 153 „Iſt auch gar nicht zum Lachen für'n Menſchen, dern bißchen Gefühl hat. Mein orgänger, der das Bild gemalt hat, hat als junger Maat hier auf der„Mary“ ge⸗ fahren, und das war ein glaubwürdiger Kerl— hm— iſt nun auch ſchon längſt da unten.“. Der Kapitän zeigte bedeutungsvoll in die Tiefe. „Die„Mary wurde in Liverpool vom Stapel gelaſſen, und ihr Herr war einer der reichſten Reeder Englands. Es war ſein zwölftes Schiff und wurde auf den Namen ſeiner einzigen Tochter getauft. Der Kapitän der neuerbauten Mary, war ein junger Seemann, wie er ſein ſoll — recht was für das Weibsvolk! Nun, der Käppen und die Tochter ſeines Herrn ſahen ſich mal zu tief in die Augen. Wer nichts davon wiſſen wollte, war natürlich der Vater, denn der Kapitän war ein armer Burſche. Er ſagte alſo ganz gelaſſen No“, als der junge Mann ohne viel Umſchweife ums Jawort bat. Mary würde den Sohn eines alten Geſchäfts⸗ freundes heiraten, und um ihr die Liebelei recht raſch auszutreiben, ſollte die Hochzeit ſchon in ein paar Wochen ſtattfinden. Eines ſchönen Tages wurde Mary getraut. Der arme Junge, der Käpp'n, hätte ſich am liebſten eine Kugel vor den Schädel gebrannt. 5 Er ſtellte ſich gleichgültig. Anfangs wunderte das den Reeder, dann freute er ſich darüber und nannte den Käppen einen Menſchen, der es in der Welt mit ſeiner Kaltblütigkeit ſchon noch zu etwas bringen werde— wenn auch nicht zum Schwieger⸗ ſohn eines reichen Reeders. Etwas vernagelt muß der Alte aber doch geweſen ſein, denn er beauftragte unſeren Kapitän, das junge Ehepaar auf der „Mary nach Spanien zu ſteuern. Sie kön⸗ nen ſich denken, was der Kapitän für Höllenqualen ausſtand, wenn er beob⸗ achtete, wie ſein glücklicher Nebenbuhler mit ſeinem Weibchen ſchön tat. Der Ehe⸗ mann hatte ſich des Mittags zum Schlaf in einer Kabine niedergelegt, und Mary ſaß allein in der großen Kabine, als der Kapitän ihr plötzlich zu Füßen lag und ſie beſchwor, ihm anzugehören, ihm zu folgen; viel weiter kam er nicht, denn die Lady ſtand gemeſſen auf und nannte ihn un⸗ verſchämt. Das war ein eiſigkaltes Sturzbad, aber unſern Kapitän erhitzte es nur noch mehr. Er packte die junge Frau mit dem Un⸗ geſtüm der Leidenſchaft, ſie ſchrie, und der Herr Gemahl erſchien. 1 Der Zweikampf, der nun folgte, währte nicht lange. Der Kapitän war dem ſchmächtigen Kaufmann zu ſehr überlegen. Er hob ihn auf, ſchleppte ihn hinauf auf Deck, und ehe es noch jemand hatte hindern können, flog der Mann wie ein Bündel in die hochgehende See. An Rettung war nicht zu denken. Die Mannſchaft war ſtarr. Dann machte ſie Miene, über den Kapitän herzufallen, aber der ſprang raſch in ſeine Kabine und war gleich darauf, mit einem Revolver be⸗ waffnet, wieder da. Sie wären vielleicht 7 ners Ibrahim Ali trotz der Waffe auf ihn losgegangen, aber ſie waren ihrem Kapitän nicht gram; ſie bemitleideten ihn. Die Lady, die in Ohnmacht geſunken war, trug der Kapitän in ihre Koje Dann änderte er den Kurs der Brigg, von Süd⸗ weſt ging es nach Nordweſt— hinaus aus dem Golf in den Atlantiſchen Ozean. Die Bemannung rechnete darauf, daß der Käppen vor Erſchöpfung einſchlafen werde; dann wollten ſie ihn, auf Anſchlag des Steuermannes, feſtnehmen, ohne daß weiter Blut floß, aber der Kapitän ſchien keine Müdigkeit mehr zu kennen. Tag und Nacht war er an Deck und, immer ſchußbereit, vereitelte er mit ſeiner Wach⸗ ſamkeit jede Ueberrumpelung. Von der Lady ſah und hörte man nichts. Vor acht Tagen war man in den Ozean blindlings hineingeſteuert, als ein Matroſe oben auf dem Großmaſt in der Ferne ein Schiff gewahrte, das nach der Takelung eine Fregatte ſein mochte. Raſch hißte er ein Notſignal. Der Kapitän war nicht zugegen, und als er das Signal bemerkte, war es zu ſpät, da das Kriegsſchiff bereits ſeinen Kurs auf die Mary“ nahm. Jetzt kam der Wahnſinn bei dem Kapitän zum vollen Ausbruch. Er feuerte einen Schuß auf den„Verräter ab, wie er ihn nannte, aber die Kugel verfehlte ihr Ziel. Dann ſtürzte er unter Verwünſchungen unter Deck. Eine verzweifelte Tat fürchtend, ſchlichen einige der Leute ihm nach. Sie ſahen ihn mit einem Feuerſcheit hantieren und wuß⸗ ten nun, daß er das an Bord befindliche Pulver entzünden und das Schiff in die Luft ſprengen wollte. Die entſetzliche Lage duldete kein weiteres Zögern. Der Steuermann war der erſte, der auf den Wahnſinnigen losſprang und ihm das Scheit entriß, nun griffen auch die anderen zu, und jetzt hatten ſie ihn in ihrer Gewalt. Es folgte ein wütendes Ringen, aber plötzlich hatte der Kapitän die ihn Halten⸗ den abgeſchüttelt. Unter dem Rufe:„Wo iſt der Verräter?“ enterte er mit katzen⸗ artiger Geſchwindigkeit an den Wanten zum Großmaſt hinauf, aber der Geſuchte war längſt unten. Und nun ſtand der erſte Käppen der „Mary in ſchwindelnder Höhe. Die Fre⸗ gatte war ſo nahe, daß man ſah, wie ſie beidrehte, um ein Boot auszuſetzen. Ein ſchauerlicher Schrei— und ein ſchwerer Körper flog weit hinweg über Bord in das aufſpritzende Waſſer——.“ Der Erzähler zeigte nach dem Bilde: „Wie Sie's da ſehen.“ „Und die Frau?“ fragte ich. „Man fand ſie lebend. Aber ihr Geiſt war verwirrt und iſt es bis zu ihrem Tode geblieben.“ „Mit ſolchem großen Unglück hat die „Mary“! ihr Daſein begonnen“, ſchloß Kapitän Slide nach kurzer Pauſe.„Aber⸗ gläubiſch, wie wir Seeleute nun mal ſind, ſoll's in früheren Jahren ſchwergehalten haben, Leute dafür zu heuern. Aber über alles wächſt Gras, und jetzt gilt die Mary⸗ ſogar als Glücksſchiff. Sie iſt in Ehren grau geworden und iſt eine kluge Alte, die allen Klippen und Sandbänken bisher immer geſchickt aus dem Wege zu gehen wußte.“ gchüſſe in der Wüſte Nach Tagebuchblättern eines Schützen und Jägers/ Von Dr. Hans Walter Schmidt Es war im Herbſt vor zehn Jahren, da beſtieg ich in Trieſt das ſtolze Schiff „Carnifolia“ und dampfte, die Bruſt voll Hoffnungen des Sammlers und Wiſſen⸗ ſchaftlers geſchwellt, der Küſte Aſiens zu. Aufatmend ſetzte ich meinen Fuß an das palmengeſchmückte Geſtade Paläſtinas. In Begleitung meines treuen arabiſchen Die⸗ Ben Kara Chadid Hamed en Barut, eines Vollbluteduaners aus der Müſte, der das Packmaultier mit dem Zelt und dem wiſſenſchaftlichen Gerät⸗ ſchaften führte, durch das Heilige Land en Jeruſalem und von da durch die furcht⸗ re Steinwüſte Juda nach Jericho, über den Jordanfluß und das Moabgebirge, durch Transjordanien in das Herz des Beduinenlandes, in Richtung nach dem Tigris, wo die Teufelsanbeter hauſen. Da ſtieg ungefähr fünfhundert Meter vor uns eine ſchwache Rauchſäule auf, ein Zeichen, daß dort Beduinen lagerten. Ihnen aus⸗ zuweichen, war bereits zu ſpät. Denn ſchon brachen gegen ein Dutzend der braunen, ſehnigen Wüſtenſöhne hervor, das Geſicht mit dem Turban vermummt— ein ſchlechtes Zeichen. Ich entbot den Friedens⸗ gruß. Er wurde nicht beantwortet.„Ich bin der große Saiad Gugerz,. meiner Treffſicherheit genannt der Emir des Gewehres“, Ich bin es gewöhnt, daß man mir ehrerbietig entgegenkommt! Allah alam(Gott weiß es am beſten!).“ Dann gab ich meinem Diener einen Wink und flüſterte ihm etwas ins Ohr. Er ging dreißig Schritte in die Wüſte hinaus und trug dier nebeneinander fünfzehn maul⸗ wurfsgroße Sandhäufchen zuſammen. Dann zog ich meine achtſchüſſige Mauſerpiſtole und ſprach feierlich:„Alla akbar(Gott iſt groß)! Dies iſt eine Zauber⸗Tabentſchal (Piſtole). Ich kann damit ſchießen, ſo oft ich will. Paßt auf!“ Ich zielte auf den erſten Sandhaufen und gab Feuer. Back! knackte der Schuß. Der Haufen ſtob ausein⸗ ander. Back! Der zweite Haufen ſprühte auseinander. Und dann praſſelten die Schüſſe nacheinander durch die Wüſte: Back, back, back, back! und weiter: back und back! Acht Haufen waren erledigt. Mein Lade⸗ ſtreifen war auch zu Ende. Ich hatte aber ſchon einen Reſerveſtreifen unbemerkt in die Hand genommen.„Soll ich die anderen Sandhaufen auch noch töten?“ fragte ich die ſtarr vor Staunen auf ihren Pferden haltenden Beduinen. Dabei fuchtelte ich ge⸗ heimnisvoll mit der Piſtole in der Luft herum. In Wirklichkeit aber lud ich den neuen Kugelſtreifen und dann ging es über die reſtlichen ſieben Sandhaufen her. Back! Dſchib— fuhr die Kugel in den erſten Haufen. Back! der zweite wurde zertrüm⸗ mert, back! Die Kugel ſaß im dritten Haufen. Back, der vierte ſtob auseinander. Back, back, der fünfte und ſechſte und back! der ſiebente. Für den Notfall hatte ich nun noch eine Kugel im Lauf. Ich ſteckte aber wegen gemütlich die Piſtole in den Gürtel und meinte:„Es iſt genug! Inſchallah(Wie Gott will)! Lablaika(Hier bin ich)! Der Emir des Gewehres! Führt mich zu eurem Scheich: Salam aleikum!“—„E uramet ſalam lund auch mit dir ſei der Friede)!“ antworteten ſie jetzt fromm und ehrerbietig, indem ſie die verhüllenden Tücher von den Geſichtern nahmen.„Folge uns, Fremd⸗ lind, aus Belat er Rumi(Europäer), unſer großer Scheich Muſtafa Ali Ben Bekr wird ſich freuen, den großen weißen Saiad zu begrüßen. Allah akbar(Gott iſt groß)!“— „So kam ich, halb Gefangener, halb Ge⸗ fürchteter in das Duar, das Zeltlager des Scheichs Muſtafa der Hadſcheuas in der Oaſe Haddah in der Nähe von Dſchida in der Route der Karawanenſtraße nach der Stadt Mekka, und ich wurde der Freund Scheich Muſtafas. Er nannte mich„agadir (Freund)“. Ich hatte alles, was mein Herz begehrte, konnte jagen und ſammeln, konnte über die Mannen des Scheichs ge⸗ bieten wie ein Fürſt. Aber eines fehlte mir: die Freiheit. Denn der mächtige Scheich Muſtafa wünſchte, daß ich bei ihm bliebe und die heranwachſenden Männer im Schießen unterrichtete. Ich ſagte mit ſüßſaurer Miene„ja“ dazu. Denn hätte ich„nein“ geſagt, dann hätte mir Freund Muſtafa den krummen Handſchar(Dolch) in die Bruſt gerannt. Die Leute im Lager fürchteten mich. Aber ſie verehrten mich ob meiner Schießkunſt. Muſtafa nannte mich Freund, aber er verfolgte nur ſeine eigennützigen Pläne mit mir. Nur ein ein⸗ ziges Weſen im Lager gab es, das mich uneigennützig liebte. Und das war Güzela, die liebreizende Tochter des Scheichs. Gertenbiegſam war ihr ſchlanker, brauner Körper, ihr ſchwebender Gang glich dem der Gazelle, ihre Augen glühten in edlem Feuer) wie des Vollblutchails(Araber⸗ pferd), des köſtlichſten Gutes des beduini⸗ ſchen Jägers. Ihr Mund lächelte— ich hatte noch nie ſo einen Mädchenmund lächeln ſehen. Das war Güzela, und ſie vergaß, daß ſie eine Hadſcheua war und ich ein Europäer. Sie dachte nicht daran, daß ſie eine Gläubige Mohammeds und des Propheten war und ich ein Giaur, ein un⸗ gläubiger Chriſtenhund, ſie wollte es nicht glauben, daß ich ein Feind ihres Stammes r, denn ſie liebte!— Eine unwider⸗ tehliche, urige Kraft zog mich hin zu dem Naturkinde ohne Falſch, hin zu dem Men⸗ ſchen, mit dem ich plaudern durfte ohne Hintergedanken, hin zu der lieblichen Mädchenblume der Wüſte, zu der gerten⸗ ſchlanken Güzela, der glutäugigen Tochter Scheich Muſtafas, des Gebieters der Had⸗ ſcheuas. Das tat mir unendlich wohl und ich dankte ihr es täglich, wenn ich mit ihr zuſammenſein durfte. So lebte ich bis Weihnachten unter den Hadſcheuas als ihr Schützenmeiſter. Die Jugend hatte ich um mich geſchart wie in einem Schützenverein. Und ich hatte ge⸗ lehrige Schüler. Das mußte der Neid ihnen laſſen. Aber gerade dieſe Schießkunſt war es, die mir zum Verderben gereichen ſollte. Als wieder einmal der Abend— in den Tropen gibt es keine Dämmerung— her⸗ einbrach, ſaß ich ſinnend in meinem Zelt und dachte an die Heimat. Ich wußte nicht, daß durch meine geliebte Schießkunſt mir an dieſem Abend eitel Glück lächeln ſollte. Es ſollte mir auch ein brennender Schmerz widerfahren. Die Hadſcheuas hatten vor einigen Tagen einer Karawane etliche Kamele geſtohlen. Einen Ueberfall hatten ſie nicht gewagt, weil die Weißen ſtark an Zahl und ſchwer bewaffnet waren. Dieſe Weißen, engliſche Kaufleute, näherten ſich im Schutze der Dunkelheit dem Duar der Hadſcheuas, um ihr Eigentum zurückzu⸗ fordern. Als die erſten Schüſſe des ent⸗ brennenden Kampfes krachten, trat ich, die Repetierbüchſe in der Hand, erregt vor mein Zelt, um zu forſchen, was es gäbe. Eben verließ Scheich Muſtapha ſein Zelt, das meinem benachbart lag; ſein Atem ging fliegend, aus ſeinen Augen ſprühte Feuer.„Weißer Mann“, rief er barſch zu mir herüber,„du ſiehſt, daß Feinde uns nach dem Leben trachten. Auf, ſtelle dich an die Spitze deiner Schützen und führe ſie gegen den Feind!“ Ein kerniges Feld⸗ geſchrei aus Europäerkehlen belehrte mich im ſelben Augenblick, daß es Weiße waren, die die Braunen überfielen.„Ich habe euch gelehrt, trefflich mit der Büchſe zu ſchießen!“ entgegnete ich kalt.„Meine jungen Leute, o Scheich, ſollen ihre Kunſt im Kampfe be⸗ zeugen. Ich aber werde niemals meine Hand gegen weiße Brüder erheben!“ Da riß, Scheich Muſtapha zornbebend die Reiterpiſtole aus dem Gürtel und brüllte mit vor Wut überſchnappender Stimme: „So ſtirb, Giaur, Chriſtenhund, dreimal verfluchter! Allah akbar!“ Darauf war ich nicht gefaßt geweſen. Schon hob er zielend die Hand. Da ſah ich, wie eine dunkle Geſtalt aus dem Zelte des Häupt⸗ lings hervorbrach, und dann hing ſich mit der ganzen Schwere ihres gertenſchlanken Körpers eine liebliche Mädchengeſtalt an den Arm des Vaters. Bang! krachte ein Schuß. Die Kugel, die mir zugedacht, traf mich nicht. Aber Güzela, die liebliche Blume der Wüſte, ſank, mit einem gellenden Auf⸗ ſchrei zu Boden. Dann krachten Schüſſe aus engliſchen Repetiergewehren. Scheich Mu⸗ ſtapha warf die Arme hoch und ſtürzte ent⸗ ſeelt neben der Tochter nieder. Die Landsleute hatten Dank ihrer beſſeren Gewehre und ihrer Schießkunſt ge⸗ ſtegt. Ich war frei. Ich war aber traurig. Wohl war Güzela nicht tot, wie ich zuerſt dachte, aber die Kugel hatte die Lunge durchbohrt. Ich war ſo viel Arzt, um zu ſehen, daß hier wohl alles verloren ſei. Ich nahm ſie mit mir, die treue Blume der Oaſe Haddah. Ich pflegte ſie ſo gut ich konnte. Aber im neuen deutſchen Hoſpital zu Jeruſalem iſt ſie geſtorben. Friede ihrer Seele, die der Liebe fähig war, wie wohl ſelten ein brauner Menſch in der Wüſte lieben kann. Eine Kugel hatte ihr Leben und mir die 32 meiner Augen ent⸗ riſſen. Lange Zeit rührte ich keine Büchſe an. Und jetzt—, wenn ich das Einſchlagen einer Kugel vernehme, dann denke ich an den letzten Seufzer, den jenes wunderbare Mädchen in der Wüſte in meinen Armen aushauchte!“ Aus früheren Tagen Friedrich der Große beſuchte einſt eines ſeiner Güter. Als er wieder wegritt, be⸗ gleitete ihn der Verwalter noch ein Stück Wegs und begann nun allerlei Klagen vor⸗ zubringen. „Reit' Er doch auf die andere Seite!“ ſagte der König.„Auf dem linken Ohr höre ich nicht gut.“ Der Verwalter tat es und fing noch⸗ mals an. „Wend“ Er ſich doch an den Miniſter!“ ſagte da der König, nachdem er eine Weile zugehört hatte. „Ach, der hört auf beiden Ohren nicht“, entgegnete der Verwalter. Da kümmerte ſich Friedrich ſelbſt um die Sache und brachte ſie in 2 15 75 * Als Zar Nikolaus J. einſt zu Beſuch in Berlin weilte, gefiel ihm ein Schauſpieler ſehr. Er ſuchte deshalb bei einem Juwelier eine wertvolle goldene Uhr aus und be⸗ fahl, ſie dem Künſtler als Dank für ſeine Leiſtung überreichen zu laſſen. Ein preußiſcher Prinz, der von dem Ge⸗ ſchenk wußte, fragte etwas ſpäter den Künſtler nach der Uhr. Dieſer zeigte ſie ihm. Sie war ganz ſchön, aber nur von Silber. Da lieh ſie ſich der Prinz aus und wies ſie dem Zaren vor. „Das iſt ganz in Ordnung“, ſagte dieſer ohne weiteres Erſtaunen.„Sie hat ſich auf dem Weg über mein Gefolge zum Künſtler verwandelt. Hätte ich gleich eine ſilberne ekauft, dann hätte er eine aus Blech be⸗ ommen.“ 9 ol E Nl Eu. 0 vir Du. auf An dieses ſchn, Ein li, ze nehr e zur de uh, den Li das ſi ganzen kehren enge“ tiande fir ing dire h ſondem ſind al des glei der uud Ans 90 eien Som den di m die fal ni parte liefern paoſſe ſihrung acht lc 0 ini, auf daz d geg pers naht. 9 ſhict! meinst leſer g Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.-Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. otenſtſtunder der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stock SA.⸗Sturm 24/171 S A-Sportabzeichenträger! Für alle SA-⸗Sportabzeichenträger, welche die 2. Wiederholungsübung noch nicht abge⸗ legt haben, iſt am Sonn tag, den 9. Oktober ds. Is., letztmalig Gelegenheit gegeben, die vorgeſchriebenen Uebungen abzulegen. Für die SA iſt die Ablegung der Uebungen Pflicht. Antreten hierzu vormittags 8 Uhr auf dem Sportplatz am Wieſenweg. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. Schmitt, Obertruppführer. 93.⸗Jührerbefehl! Heute abend pünktlich 8 Uhr treten ſämt⸗ liche Führer in Uniform an der Dienſtſtelle, Bürſtädterſtraße 16, an. Nichterſcheinen zieht Strafe nach ſich. Die Motorſchar tritt am Montagabend 8 Uhr in tadelloſer Uniform am Waldheim an. * Sportdienſt der 53 Für das Winterhalbjahr 1938/39 wurde folgende Regelung getroffen: Fußballgruppe, Amicitia, Dienstags, 19.30 Uhr im„Freiſchütz“; Fußball, Turnverein, Dienstags, 19.00 Uhr, Sporthalle; Handball, Turnverein, Mittwocks, 19.00 Uhr Sporthalle; Geräteturnen, Turnverein, Dienstags, 20.00 Uhr, Sporthalle; Leichtathletik, Turnverein, Sonntags vorm. 9.30 Uhr Sportplatz Lorſcherſtraße; Fechten, Fechtklub, Dienstags, 20.00 Uhr, „Ratskeller“; Allgemeines Training ſämtlicher Sportarten Sonntags vormittags 9.30 Uhr Sportplatz Lorſcherſtraße. Jeder Hitlerjunge iſt verpflichtet, einer der obigen Sportdienſtgruppen beizutreten. Der Gefolgſchaftsführer. Deutliche Arbeitsfront Die Sprechſtunden der Arbeitsfront finden ab kommender Woche Dienstags und Freitags, jeweils ab 7 Uhr ſtatt. Ich verweiſe ſämtliche DAF.⸗Walter und KdF.⸗Warte auf den am Dienstag, den 11. Oktober, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“ ſtatt⸗ findenden Amtswalter⸗Appell und er⸗ warte vollzähliges Erſcheinen. Mögelin, Ortsobmann. Die Rohſtoffſparbüchſe der Hitler-Jugend iſt in ſämtlichen Gaſtwirtſchaften aufgeſtellt Werft daher kein Silberpapier uſw. weg. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Volk, wenn du deine Ehre vergißt, dann wirſt du in kurzer Zeit dein Leben verlieren. Du kannſt nicht das eine preisgeben, ohne auch auf das andere verzichten zu müſſen. N Adolf Hitler. Bex exste 9 Cntopęscnntag Am Eingang der Winterarbeit der NS, dieſes großen Sinnbildes der Volksgemein⸗ ſchaft, ſteht der erſte„Eintopfſonntag“. Dieſer Eintopf auf dem Tiſche jeder deutſchen Fami⸗ lie, jedes Gaſthauſes und Speiſewagens iſt mehr als eine Gelegenheit zur Erſparnis oder zur Bequemlichkeit für Hausfrau, Köchin und Koch, mehr auch als eine Freundlichkeit für den Liebhaber kräftigen Männereſſens, er iſt das ſichtbare Zeichen des Opferwillens eines ganzen Volkes. An dieſem allmonatlich wieder⸗ kehrenden Sonntag beſinnt es ſich auf die enge Verbundenheit aller Volksgenoſſen mit⸗ einander, die ja nicht darin beſteht, daß man für irgend etwas einen Betrag zahlt— das wäre billig, für manchen ſogar ſehr billig—, ondern daß einem jeden bewußt wird: wir ind alle Kinder des gleichen Volkes, Träger des gleichen Geſchickes, Deutſche alle miteinan⸗ der und über alle Grenzen hinweg und wollen uns voneinander nicht überheben. Nur in einem dürfen wir das: wer an ein feſtliches Sonntagsmahl gewöhnt iſt, der ſoll ſich vor dem Eintopfſonntag genau ausrechnen, was er an dieſem Tage ſpart— in manchem Haus⸗ halt wird das erheblich ſein—, und das er⸗ ſparte Geld, die ganze Summe, ſoll er ab⸗ liefern. Gewiß, der Tiſch der meiſten Volks⸗ genoſſen iſt, das liegt in der neuen Lebens⸗ führung, auch ſonntags nicht übermäßig reich beſetzt; aber auch in dieſem Falle wird ſicher⸗ lich jede Hausf rau gerne noch einige Zehner drauflegen auf das, was ſie im vergangenen Win⸗ ter gegeben hat. Der Eintopf ſoll ja ein Opferſonntag ſein, und das von Jahr zu Jahr mehr. Aber im gleichen Maße, wie das ge⸗ ſchieht und wie der einzelne in die Volksge⸗ meinſchaft hineinwächſt, wie ihm das Ideal dieſer Gemeinſchaft und ihres Wohlergehens zur Richtſchnur alles Handelns wird, wird ihm der Eintopfſonntag immer mehr zur feſt⸗ lichen Freude werden. * Auf einſamem Weg Wir gehen gerne auch im Herbſt die ein⸗ amen Wege durch Feld und Wald. Dann ind wir beſinnlich, wir brauchen im lebendigen Treiben des Tages auch einmal eine Stunde ſolcher Beſinnlichkeit. Doch wenn der Herbſt im Lande iſt, iſt auf einſamen Wegen mit der Beſinnlichkeit auch ein feierlicher Ernſt uns im Herzen. Aber auch dieſer Ernſt der herbſt⸗ lichen Schwere macht den neuen Menſchen nicht ſchwermütig, traurig und lebensfremd. Es gab eine Zeit, in der der Menſch ſolche Schwermut liebte und ſuchte. Das ganze 18. Jahrhundert war von dieſem Suchen erfüllt. Noch heute erinnern uns mancherorts alte Gärten mit ihren Hecken,„verſchwiegenen Bosketts“ und Labyrinthen an jenes Jahr⸗ hundert des ſentimentalen Menſchen, dem die Lebensferne ein Bedürfnis war. Wir ſind heute die Menſchen eines jungen, aufſtrebenden Volkes auch dann, wenn der Ernſt eines einſamen Herbſtweges uns um⸗ fängt. Wir wollen und glauben! Aber all un⸗ ſa Wollen und Glauben würde nur Ober⸗ läche ſein ohne den tieferen Halt unſerer Seele, wenn wir nicht immer auch einmal erleben würden den Ernſt. Frohſinn und Ernſt vereint bedeuten das Leben. Aus dem Erlebnis des Ernſtes holt der Lebensglaube die heilige Kraft. 4 Achtung, Krajtjahrer! Alle diejenigen, die die Prüfung zur Füh⸗ rung eines Kraftfahrzeuges, Klaſſe 4, abge⸗ legt haben, und noch nicht im Beſitze eines Führerſcheines ſind, können ab Montag, den 10. Oktober 1938, bei der Ortspolizeibehörde eine vorläufige Beſcheinigung, die zum Führen eines Kraftfahrzeuges berechtigt, in Empfang nehmen. Achtung Gaſtwirte! Die Hitlerjugend wird heute abend jedem Gaſtwirt eine kleine aus Pappe beſtehende Rohſtoffſparbüchſe zu⸗ ſtellen. Die Gaſtwirte werden gebeten, dieſe Sammelbüchſe an gut ſichtbarer Stelle aufzu⸗ ſtellen, damit kein Silberpapier, Staniol uſw. verloren geht. In der erſten Woche eines jeden Monats wird die Sparbüchſe von der Hitler⸗ jugend abgeholt werden. Wichtige Mahnung an die Bauern. Es verbreitet ſich hier immer mehr und mehr die Unſitte, daß Schulbuben unter 14 Jahren allein ein mit Pferden beſpanntes Fuhrwerk fahren. Es iſt verboten, den Schulbuben Pfer⸗ de und Fuhrwerk in die Hand zu geben, da ſie nicht richtig fahren können, bei estl. Zwi⸗ 5 auch nicht Herr über Pferde und uhrwerk ſind und ſo den Verkehr ia ſtarkem Maße gefährden. Solches verantwortungsloſes Treiben iſt eine große Rückſichtsloſigkeit ge⸗ genüber den anderen Verkehrsteilnehmern und wird, wie die Ortspolizeibehörde mitteilt, in Hinkunft ohne Rückſicht geahndet. Die Polizei⸗ beamten ſind angewieſen, gegen derartige Ver⸗ ſtöße unnachſichtlich einzuſchreiten und die El⸗ tern zur Anzeige zu bringen. Bauern, beachtet während die andere Frau ſchon an der Haus⸗ die Jahre hindurch eingetrichterten Satz„mein auch ihr Leben hierdurch gefährdet wird. der Bub oder das den Kindern von den Fahrrädern und heraus aus dem Verkehr, bevor es zu ſpät und das der Aus bildung. Bei einer Vorprüfung eines Lehrlings reichten Kenntniſſe und Fer⸗ hilfenprüfung zu beſtehen. Vor dem Chrenge⸗ mangelhaft war. Der Lehrling legte ſeine Prü⸗ überwieſen worden war, mit Verſpätung ab. Der Klage des Vormundes auf Zahlung des Gehilfenlohnes über die Dauer der Verſpatung wurde von dem Landesarbeitsgericht Altona dungspflicht ſchuldhaft verletzt habe. Der Dank des beutjchen Volkes morgen Sonntag ber 1. Tag des WSW 1938.39 Der Führer ſagte bei der Cröff⸗ nung des Winterhilfswerkes 38/39: „Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1938 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht!“ Oeſterreich kehrte im März ins Reich zurück— ſudetendeutſche Volksgenoſſ ſind in dieſen Tagen nach Gro deutſchland heimgekehrt— mitten im Frieden iſt Deutſf land durch die Tat Adolf Hitler ein 80-Millionen-Volk gewor den! Deutſches Volk, zeige dich im Winterhilfs werk 1938/39 dieſer geſchichtlichen Größe be wußt! Wäge nicht ab, wenn morgen am 1. Ein⸗ topfſonntag der Sammler mit der Liſte zu dir kommt an dem, was dein Nachbar gab oder was du im vorigen Jahre gegeben haſt, ſon⸗ dern gebe freudig und gebe mehr und gebe noch freudiger, denn deine 10 und 20 und 50 Pfennig mehr ſtillen die Tränen der vielen hunderttauſend armen und troſtloſen Frauen, Mütter und Kinder in den deutſchen Landen der Oſtmark und der Sudeten, bei jenen ſtil⸗ len und unverzagten Kämpfern für ihre deut⸗ ſche Heimat! Denke daran ein jeder, daß es ihm durch Adolf Hitler und ſeine Bewegung in den letzten ſechs Jahren, wo er wieder in Arbeit und Brot gekommen iſt, gut geht, daß er und ſeine Familie ſich wieder freuen können und daß ein jeder wieder das hat, was er braucht! Und denke ein jeder an die grauenhafte Not bei den Sudetendeutſchen! Not, Jammer, Kummer und Elend, unterernährte, kranke Kinder und Erwachſene hat der Führer bei ſeinen Fahrten in dieſes von ſchechiſcher Will⸗ kürherrſchaft gebrandſchatzte Gebiet angetrof⸗ fen. In tiefer Erſchütterung ſah der Führer dieſes Elend und das große Leid der deut⸗ ſchen Bevölkerung. Unſer aller Chrenpflicht iſt es, hier zu helfen, was in unſeren Kräften ſteht! Die Opfer, die ein jeder Deutſcher ſür das WoW gibt, ſind freiwillige, niemand wurde jemals gezwungen, mehr zu geben, trotzdem ſehr oft bei der Nachprüfung feſtgeſtellt wur⸗ de, daß gerade gutſituierte Leute, die ſich hier immer zu den ſogenannten„Reichen“ zählen, bei den Spenden am meiſten verſagt haben. daß oft ſehr gut bezahlte Angeſtellte und Be⸗ 1 amte, auch aus den Mannheimer Betrieben in der Eintopfliſte ſtanden mit einem gerin⸗ geren Betrag als ihr Nachbar, der als Arbei⸗ ter im gleichen Betrieb ſteht und im Monat halb ſo viel verdient wie der Mann auf dem Büro! So war es auch meiſt beim Kauf der WHW⸗ Abzeichen. So manchen„Beſſerſituierten“ ko⸗ ſtet es innere Ueberwindung, wenn er 20 Pfg. hergeben ſoll für eine Plakette, während die Arbeiterfamilie meiſt 2 Stück kauft, weil auch die Frau ihr WHWAbzeichen mit Stolz trägt, 1 5 ch Fo u 8 türe den Sammler abſpeiſt mit dem ſich alle Mann hat ſchon von Mannheim gebracht und im Geſchäft müſſen ſie auch immer kaufen!“ So hilft man nicht ſeinen deutſchen Bruͤdern und Schweſtern aus ihrer Not!„Es muß un⸗ ſer Stolz ſein, in kürzeſter Zeit dieſe Not reſtlos zu beſeitigen“, ſo rief der Führer dem ganzen deutſchen Volke zu und forderte es auf, ihm tatkräftig zu helfen! Adolf Hitler ſagte weiter:„Ich erwarte aber, daß jeder einzelne ſein Opfer nach ſeinem Können beſtimmt, und daß der Reichtum hier mit glänzendem Beiſpiel voran geht!“ Wer es beſſer kann, der ſoll auch mehr geben und ſoll ſich nicht immer darnach richten, was ein anderer gegeben hat und ob der andere hätte mehr geben können! Richte ſich niemand nach dem anderen, ſondern denke er einzig und allein darnach, wie er nach ſeiner Kraft und ſeiner Erkenntnis ſich zu der großen deutſchen Not⸗ und Volksgemeinſchaft ſtellt und wie er ſelbſt dabei helfen will. Deutſcher Sozialismus der Tat— das iſt praktiſche Nächſtenliebe! So muß und ſoll morgen Sonntag der 1. Eintopfſonntag auch in Viernheim ein erſtes und großes Bekenntnis zu unſeren deutſchen Volksgenoſſen im Sudetengebiet werden, in⸗ dem ein jeder, eine jede Familie durch ein ver⸗ mehrtes Geben als in all den Vorjahren mit dazu beiträgt, deren große Sorgen, Leid und Elend zu lindern und zu beſeitigen! Es war daran gedacht, dieſen erſten Ein⸗ topfſonntag im Kreiſe unſerer Soldaten an der Feldküche zu erleben, aber durch die inzwiſchen eingetretene Aenderung ließ ſich dieſer Ge⸗ danke leider nicht verwirklichen, was das Kommando der hieſigen Bereitſchaft ſehr be⸗ dauert hat, denn es war der Wunſch der Sol⸗ datenführung, mit der geſamten Bevölkerung einmal zuſammen ſein zu können. Wie im vorigen Jahre, ſo werden wir aber uns doch an einem der nächſten Cintopfſonntage zu⸗ ſammenfinden. Kein Opfer darf uns in dieſem Winterhilfs⸗ jahr zu groß ſein! Deutſchland iſt größer, ſchöner und mäch⸗ n tiger geworden! Eine ſtarke Wehrmacht ſicherte den Frie⸗ den, um den viele Menſchen bangten! Adolf Hitler gab der ganzen Welt den Frieden— und wir— ſein deutſches Volk, geben dem Führer jetzt an Opfer, was in unſerer Kraft ſteht! Volk von Viernheim— trete mit deinem Op⸗ fer vor den Führer und bekenne dich zu ſeinen Worten: „Sie haben jetzt eine große Ehrenpflicht zu erfüllen. Wir müſſen dieſe Menſchen in den Kreis unſerer Volksgemeinſchaft auf⸗ nehmen und ihnen helfen. Jetzt tut Hilfe Not! Das iſt der kleine Dank, den nun jeder Deutſche abſtatten kann, der im ſi⸗ cheren Hafen des Reiches leben durfte. Ein kleines Opfer wird nur von jedem einzelnen gefordert!“ pw. deshalb unbedingt dieſe Vorſchrift, gebt euren Kindern kein Fuhrwerk in die Hand, zumal Unſichere Radfahrer findet man im Straßenverkehr recht häufig. Hauptſächlich ſind es Kinder, die noch ſo klein ſind, daß ſie ein Fahrrad nicht richtig beherrſchen können und ſo im Straßenverkehr recht oft unliebſam auf⸗ lallen Die Eltern ſollten ſich doch hier mehr ihres Pflicht⸗ und Verantwortungsbewußt⸗ ſeins ihren Kindern gegenüber erinnern und den Kindern ſtrikte das Benützen des Fahr⸗ rades verbieten. Nicht ſtolz darauf ſein, daß Mädel ſchon radfahren kann, ſondern erſt abwarten, bis das Kind alt und groß genug iſt, um den Anforderungen, die der heutige Verkehr an einen Teilnehmer ſtellt, gerecht zu werden. Alſo herunter mit Unglück da iſt. Schadenerſatz wegen ungenügen⸗ tigkeiten nicht aus, um die bevorſtehende Ge⸗ richt wurde feſtgeſtellt, daß ſeine Ausbildung fung, nachdem er einem anderen Ausbllder ſtattgegeben, da der Beklagte ſeine Ausbil⸗ Eröffnung des WH w. im Gau heſſen-Naſſau durch den Ganleiler Am kommenden Son n tag, vormittags um 11 Ahr, wird das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1938/39 für den Gau Heſſen⸗Naſſau durch Gauleiter und Reichsſtatthalten Sprenger eröffnet. Die Feier findet in Anweſenheit von Vertretern der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und des Staates im großen Saal der Stadthalle in Mainz statt. Im Nheingoldſaal der Stadthalle iſt gleichzei⸗ tig eine Leiſtungsſchau aufgebaut, die über den Stand der Arbeit des Winterhilfswerkes und der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt im Gau Heſſen⸗Naſſau bis zum AN 1938 einen um⸗ ſaſſenden Ueberblick gibt. Der Beſuch dieſer in⸗ tereſſanten Schau, die am Sonntag ab 15 Uhr Jagt jedermann zugänglich iſt, iſt sehr zu emp⸗ ehlen. eee eee eee Wehrmacht fördert Hammelfleiſch⸗ verbrauch. Die Beſtrebungen zur Förde⸗ rung der heimiſchen Schafzucht ſind nach einem Crlaß des Oberkommandos des Heeres aus volkswirtſchaftlichen Gründen auch durch das Heer nach Möglichkeit zu unterſtützen. Zu dieſem Zwecke iſt in den Truppentüchen all⸗ jährlich während der Monate Oktober bis Feb⸗ ruar drei⸗ bis viermal monatlich Hammel⸗ fleiſch zu verabreichen. Wenn bei der halbjähri⸗ gen Fleiſchverdingung die Lieferung von Ham⸗ melfleiſch bei einzelnen Truppenteilen aus⸗ nahmsweiſe nicht berückſichtigt ſein ſollte, iſt Hammelfleiſch freihändig zu beſchaffen. Es iſt an einem Tage zu verabreichen, an dem ſonſt die Ausgabe von Rind⸗, Kalb⸗ oder Schweinefleiſch vorgeſehen iſt. 8 Winterarbeit des Deuljchen Volksbilbungswerkes im Gau erjaßt das entlegenſte Dorf Das Deutſche Volksbildungswerk hat auch in dieſem Jahre im Gau Heſſen⸗Naſſau wieder ein reichhaltiges Programm für ſeine Winter⸗ arbeit, die Anfang Oktober begonnen hat, auf⸗ geſtellt. Es will durch zahlreiche Veranſtal⸗ tungen und Vortragsreihen jedem Volksgenoſ⸗ ſen ermöglichen, ſein fachliches Wiſſen zu be⸗ reichern und an dem Kulturleben Anteil zu cer g In leicht verſtändlicher, volkstüm⸗ licher Form können ſich alle Volksgenoſſen mit den intereſſanteſten Dingen des Lebens ver⸗ traut machen. Von Männern der Praxis wer⸗ den die Errungenſchaften der deutſchen Arbeit, die Tätigkeit unſerer Forſcher, Aerzte, Sport⸗ ler und Künſtler vermittelt. An den Abenden wird kein trockenes Wiſſen vermittelt, bei dem man nach der anſtrengenden Arbeit des Tages einſchlafen würde, und es wird auch nichts gebracht, das für den weiter Gebildeten ohne Intereſſe iſt und nichts Neues bietet. Das Volksbildungswerk trägt mit ſeinen Rednern allen Bedürfniſſen Rechnung. Aus der Fülle der Redner, die bei den Veranſtaltungen des Volksbildungswerkes ſpre⸗ chen, ſeien einige kurz erwähnt. Der Oberſt von Belli, ein Offizier des Reichskriegsmini⸗ ſteriums, wird die Frage behandeln:„Warum rüſten wir?“, Der Rennfahrer der Auto⸗ Union, Rudolf Haſſe, wird in einem Vortrag „Kampf der Motoren“ von den Leiſtungen un⸗ ſeres Kraftfahrweſens ſprechen. Der Konſtruk⸗ teur des Zeppelins wird mit Hilfe eines Trick⸗ filmes Bau und Konſtruktion eines Luftrieſen erklären und Wiſſenswertes über die Unter⸗ haltung und den Betrieb eines Zeppelin⸗Luft⸗ ſchiffes berichten. Ueber die Themen:„Der Raſſegedanken an der Technik“—„Kunſt und Raſſe“—„Baukunſt im Dritten Reich“ wird Miniſterialrat Dr. Nonn ſprechen. Von ſeinen mühevollen und erfolgreichen Reiſen in In⸗ dien wird der Dozent für Völkerkunde an der Univerſität Graz, Dr. H. A. Bernatzik, in ſeinem Lichtbildervortrag„Auf der Suche nach unbekannten Völkern in Hinterindien“ erzäh⸗ len. Reges Intereſſe werden weiter der Tier⸗ film des bekannten Tonfilm⸗Regiſſeurs Toni Altenberger und die Lichtbildervorträge des Reiſeſchriftſtellers Kurt Hielſcher finden. Auch die Kunſt wird zu Wort kommen. Generalmu⸗ ſikdirektor Schulz⸗Dornburg, Köln, behandelt das Thema„Nietzſche und Wagner im Kampf um das 20. Jahrhundert“. Von den Dichter⸗ leſungen ſeien nur erwähnt Hans Zöberlein, Hans Chr. Kaergel, Heinz Stegweit, Ludwig Finckh, der ſudetendeutſche Bruno Brehm und der Arbeiterdichter M. L. Schröder. Neben dieſen Reichsvortragsrednern ſtehen im Gau Heſſen⸗Naſſau in dieſem Winterhalb⸗ jahr noch 80 Gauvortragsredner mit insge⸗ ſamt 190 Themen zur Verfügung. Darüber hinaus hat jeder Kreis einen eigenen Kreis— vortragsdienſt ausgebaut. Dadurch iſt es dem Volksbildungswerk möglich, ſeine Arbeit nicht nur auf die Städte zu beſchränken, ſondern mit ihr bis in das kleinſte Dorf zu dringen und ſomit weite Kreiſe von Volksgenoſſen zu erfaſſen. n-m Jetzt Kartoffeln einlagern Es iſt eine gute, alte Gewohnheit, daß ſelbſt die Hausfrau, die wenig oder gar nichts einkocht, Kartoffeln für den Winter einlagert. Die Kartoffeln wollen nicht zu warm und hell gelagert ſein, aber auch nicht frieren. Die richtige Temperatur liegt etwa bei 4 Grad Celſius. Keller, durch die Centralheizungsrohre laufen, eignen ſich alſo nicht zur Aufbewah⸗ rung, der Helligkeit und Wärme wegen auch keine Zimmerräume. In anderen Kellern muß man die Kartoffeln vor gelegentlichem Froſt dadurch ſchützen, daß man ſie auf Stroh und Bretter ſchüttet und evtl. zeitweiſe zudeckt. Hat man nicht zu große Mengen Kartoffeln, kann man ſie auch in eine kleine Kiſte ſchütten, die aber hohl ſtehen und mit Löchern verſehen ſein muß, damit genug friſche Luft heran⸗ kommt. Daß der Keller trocken ſein muß, ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt. Auch ſauber muß er ſein, trotzdem darf man im gleichen Raum ruhig Kohlen aufbewahren, da der Kohleaſtaub die Luft faſt keimfrei hält. Noch eins iſt zu be⸗ achten, die Kartoffeln dürfen nicht zu hoch aufgeſchichtet werden, jedenfalls nicht höher als 60 em, da die Kartoffeln ſonſt mangels Luftzufuhr leicht faulen. Aufpaſſen muß man auch, daß die Kartoffeln auf dem Transport nicht feucht geworden ſind und ſie notfalls zu⸗ nächſt ausgebreitet vollſtändig trocken werden laſſen. Daß die Kartoffelvorräte den ganzen Winter hindurch regelmäßig überprüft und faulige Kartoffeln ſchnellſtens entfernt werden müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Starker Spareinlagenanſtieg auch bei den Volksbanken Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 30. Juni 1938 zuſammengeſtellte Zweimo⸗ natsbilanz⸗Statiſtik von 1333 genoſſenſchaft⸗ lichen Volksbanken zeigt einen außerordentlich hohen Einlagenanſtieg in der erſten Hälfte dieſes Jahres. Die Geſamteinlagen haben um nicht weniger als 127 Millionen RM. zuge⸗ nommen gegenüber 103 Millionen RM. im erſten Halbjahr 1937 und 68 Millionen RM. im erſten Halbjahr 1936. Allein die Spar⸗ einlagen und Depoſiten ſind um 95 Millionen RM. gegenüber 63 Millionen RM. im erſten Halbjahr 1937 geſtiegen. Infolge der Ver⸗ ſchiedenartigkeit des Status der genoſſenſchaft⸗ lichen Kreditinſtitute haben ſich trotz deer außerordentlichen Einlagenſteigerung die No⸗ ſtroverpflichtungen wieder um 5,8 Millionen RM. auf 43 Millionen RM. erhöht. Ande⸗ rerſeits ſtiegen die Noſtroguthaben um 33 Millionen RM.(im erſten Halbjahr 1937 auch 33 Millionen RM.) auf 317 Millionen RM. Während ſich die Geſchäftswechſel um 22 Millionen RM. auf 183 Millionen RM. verminderten, ſtiegen die Anleihen und Schatz⸗ anweiſungen des Reiches und der Länder um rund 68 Millionen RM. auf 144 Millionen RM. Auch die Debitoren haben wiederum eine ſtarke Steigerung aufzuweiſen. Kontokorrent⸗ kredite, Darlehen gegen Schuldſchein ſowie Vorſchußwechſel ſtiegen um 52 Millionen RM. auf 1224 Millionen RM. Das Eigen- kapital(Geſchäftsguthaben und Reſerven) hat um 8,7 Millionen RM. zugenommen, ſo daß nunmehr die 300 Millionen-Grenze über⸗ ſchritten worden iſt. Kinberreich“ ſit ein Ehrentitel ner wieder hört man gedankenloſe Aeuße⸗ rungen, die von aſozialen oder erbkranken Kin- derreichen ſprechen. Man lieſt zuweilen, daß „kinderreiche“ Familien nicht immer die ſozial geordneten ſeien uſw. Es iſt richtig, daß unter den Familien mit hoher Kinderzahl ſich eine große Menge von ſolchen befindet, deren hohe Kinderzahl keinen Wert, ſondern eine ſtarke Belaſtung für die Zukunft des Volkes darſtellt. Dieſe Familien mit hoher Kinderzahl ſind eben nicht als„kinderreich“ zu bezeichnen, ſondern höchſtens als„aſoziale Großfamilien“. Wenn wir den Kinderreichtum als die notwendige Vorausſetzung für die Zukunft unſeres Voltes bejahen und propagieren, ſoll dann eben nur derjenige als„kinderreich“ bezeichnet werden, der dieſen Ehrennamen verdient. Tatſächlich verhält es ſich nun ſo, daß zwiſchen den Kin⸗ derreichen Familien und den aſozialen Groß familien ſo gut wie keine Gemeinſamkeit be⸗ ſteht. Während der Kinderreiche ein Menſch iſt, der aus einer geſunden Lebensbejahung her- aus durch eigene Arbeit das Leben meiſtert und ſich ſeine Kinder erhält, iſt der Vater der aſozialen Großfamilie von vornherein darauf eingeſtellt Kinder in die Welt zu ſetzen, die die Geſamtheit erhalten ſoll. Wiſſenſchaftliche Unterſuchungen haben ergeben, daß der tüchtige Kinderreiche faſt immer aus einer erbtüchtigen Familie ſtammt und eine Frau hat, die eben⸗ falls aus einer erbtüchtigen Familie kommt. während der andere nicht nur aſozial iſt, ſon⸗ dern auch eine Frau hat, die aus einer Familie ſtammt, die ihm entſpricht. Daraus ergibt ſich nun, daß dieſe beiden Gruppen von Familien in ihrer ganzen Lebenshaltung ein völlig ver ſchiedenes Bild darſtellen. Jeder, der ſich ein⸗ mal mit der kinderreichen Familie einerſeits und der aſozialen Großfamilie andererſeits be⸗ ſchäftigt hat, wird feſtſtellen, wie grundverſchie⸗ den dieſe beiden Familien ſind. Die kinder⸗ reiche Familie iſt aber in jedem Falle eine ſolche, die außer einer guten Lebensleiſtung außerdem noch eine große Leiſtung für die Zu⸗ kunft unſeres Volkes ſchafft. Wir wollen uns hüten, durch Gedankenloſigkeit dieſe Familien zu beleidigen, indem wir ſie in einem Atemzug mit den aſozialen Großfamilien nennen, mit denen ſie nicht das geringſte zu tun haben. ö Oberfeld... und glabs feld. Oberfeldwebel wird Hauptfeldwebel Stabsfeldwebel ein neuer Dienſtgrad Durch Verfügung des Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht wird als neue Dienſtgradbezeich⸗ nung und damit weitere Verbeſſerung der Be⸗ förderungsmöglichkeiten der Unteroffiziere des Heeres der„Stabsfeldwebel“ bzw.„Stabswacht⸗ meiſter“ uſw. eingeführt. Wie das Oberkom⸗ mando des Heeres bekannt gibt, können zu die⸗ ſem Dienſtgrad Portepee⸗Unteroffiziere, die über 12jährige Dienſtverpflichtung hinaus wei⸗ terverpflichet werden, von Beginn des 13. Dienſtjahres ab befördert werden. Portepee⸗ Unteroffiziere, die bereits über 2 Jahre die⸗ nen, können ebenfalls zum Stabsfeldwebel uſw. befördert werden. Die Stabsfeldwebel erhalten die Dienſtbezüge, die bisher für Oberfeldwebel nach zwölfjähriger Dienſtzeit vorgeſehen ſind. Sie tragen einen dritten Stern auf der Schul⸗ terplatte. Die Portepee⸗Unteroffiziere der Son⸗ derlaufbahn, die über zwölf Jahre dienen, füh⸗ ren bei der entſprechenden Beförderung die Dienſtgradbezeichnung„Stabsfeuerwerker“ uſw. Der Stabsfeldwebel gehört zur Rangklaſſe der Unteroffiziere mit Portepee. Er iſt der rang⸗ älteſte Unteroffizier. Für den bisherigen Ober⸗ feldwebel wird die Dienſtſtellenbezeichnung und Anrede„Hauptfeldwebel“ bzw.„Hauptwacht⸗ meiſter“ eingeführt. Der Hauptfeldwebel iſt Vorgeſetzter der Stabsfeldwebel uſw. ſeiner Kompanie. Die zuſtändigen Stellen haben dafür Wos ſoll unser Junge werden? heute kann jeder Jugendliche einen Beruf erlernen NS. Jetzt iſt wieder die Zeit gekommen, in der ſich die Eltern Sorgen um den zukünftigen Beruf ihrer Jungen machen, die Oſtern aus der Schule entlaſſen werden. Dieſe Sorgen ſind aber heute grundlos. Jeder Junge kann im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reich einen Beruf erlernen. Da wir uns heute eine Fehlleitung der Arbeitskräfte nicht mehr leiſten können, ſind überall Berufs ⸗ beratungsſtellen eingerichtet, die den Jugend- lichen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen und ſie zu den Berufen hinleiten, die ihnen Freude machen und in denen ſie ihre beſonderen Fähig⸗ keiten entwickeln können. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat die For⸗ derung des„Rechts 15 rbeit“ verwirklicht und ſtellt dem den Grundſatz der„Pflicht der Lei⸗ tung“ gegenüber. Es war ein entſcheidender Fehler der Nachkriegszeit, daß ſich der Staat nur wenig um ſeine 8 kümmerte. Wir müſſen nun Daft ſorgen, daß die Jugendlichen, ganz gleich, an welchem Platz ſie ſtehen, wieder ein inneres e zur Arbeit finden. Jeder Schaffende ſoll den richtigen finden, der ihm nicht nur den Lebensunterhalt ſichert, ſondern ihm— Befriedigung in der Arbeit bringt. Der deutſche Arbeiter ſoll Freude an ſeiner Arbeit haben, die 195 in der Hingabe an das gemeinſame Werk gipfelt. Die Verknappung des beruflichen Nachwuchſes verbietet den verantwortlichen Stellen in erſter Linie jede Fehlleitung von Arbeitskräften. Es muß ein planmäßiger Arbeitseinſatz herbeige⸗ führt werden, wobei jedem Schulentlaſſenen der richtige Berufs⸗ und Ausbildungsplatz zu verſchaffen iſt. Jeder überſteigerte Zudrang zu einzelnen Berufen muß verhindert werden. Selbſtverſtändlich ſind für den Arbeitseinſatz nur Volksgenoſſen zu berückſichtigen, die geeig⸗ net erſcheinen, Tüchtiges zu leiſten. Es wird nicht immer möglich ſein, daß der Berufswunſch cines jeden Jugendlichen in den Berufsentſchluß e nmündet, denn es gibt jedes Jahr beſtimmte Berufe, die, bedingt durch äußere Einflüſſe verſchiedenſter Art, beſonders beliebt find. Außerdem herrſchen oftmals ganz falſche Vor⸗ Arbeitsplatz ſtellungen von beſtimmten Berufen, die ausge⸗ ſprochene Modeberufe ſind. Andererſeits gibt es Berufe, die von den Schulentlaſſenen möglichſt 2 werden; ſogenannte Mangelberufe. n erſter Stelle ſind hier die landwirtſchaft⸗ lichen Berufe zu nennen. Der Berufsſtand der Landarbeiter war jahrzehntelang als minder⸗ wertig verſchrien. Durch die Maßnahmen des Reichsbauernführers iſt die Landarbeit wieder zum Lehrberuf geworden. Trotz Aufblühens der Bauwirtſchaft iſt auch hier merkwürdigerweiſe ein ſtarker Mangel an Nachwuchskräften zu ver⸗ zeichnen, obwohl die Lehre der Maurer. Zimme⸗ rer, Betonfacharbeiter und Pflaſterer im Gegen⸗ ſatz zu den allermeiſten Berufen des Metollge⸗ werbes nur drei Jahre beträgt. Auf dem Gebiet der Berufslenkung ſetzt nun die Aufgabe der Berufsberatung und Lehrſtel⸗ len vermittlung ein. Das Geſetz vom 5. No⸗ vember 1935 beſtimmt. daß die Berufsberatung die ausſchließliche Aufgabe der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung iſt. Die Berufswahl darf keinesfalls aus irgendwelchen Zufälligkeiten heraus geſchehen, die zum Teil durch falſche Vorurteile der Er⸗ ziehungsberechtigten bedingt ſind. Der Be⸗ rufsberater hat durch ſeine laufende Fortbil⸗ dung die Möglichkeit, alle Arbeitsgebiete zu überſchauen und kann ſo den Jugendlichen ein wahrer Berater ſein. Durch die Anordnung der Genehmigungspflicht ſämtlicher Lehrſtellen vom 4. April 1938 iſt dem Berufsberater die Möglichkeit gegeben, eine richtige Berufsnach⸗ wuchs lenkung vorzunehmen. Die Probezeit von mehreren Wochen ſchaltet berufliche Fehlleitun⸗ gen von vornherein aus. Heute iſt die Sorge der Eltern überflüſſig, daß ihre Kinder, wenn ſie die Schule verlaſſen, keine Lehrſtelle erhal⸗ ten können. Für dieienigen, die aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen glauben, keine Lehre durch⸗ führen können, beſteht die Möglichkeit, in einen Unlernberuf einzutreten. So ſind alle Vorausſetzungen gegeben. daß jeder Jugendliche eine Berufsausbildung durchläuft. 6 NH! 2* 14 0 CH 2 Die Unterſtützungsanträge zum Winter⸗ hilfswerk werden in nachſtehender Reihenfolge in unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24, entgegengenommen: Montag, den 10. Oktober, vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe A— nachm. v. 1— 5 Uhr Buchſtabe C— Dienstag, den 11. Oktober, f vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe GK nachm. v. 1— 5 Uhr Buckſtabe LP Mittwoch, den 12. Oktober, vorm. von 9—12 Uhr Buchſtabe R— S nachm. v. 1— 4 Uhr Buchſtabe St— Bei der Antragſtellung ſind vorzulegen: Mietquittungsbuch, Unterſtützungsbeſcheid, Rentenbeſcheid, Geburtsdaten und evtl. Lohn⸗ nachweiſe ſämtlicher Familienangehöriger ſo⸗ wie Stempelkarte ab 1. 4. 1938. Wer verſucht, die Unterſtützung des Winterhilfswerkes durch un⸗ wahre und unvollſtändige Anga⸗ ben über Einnahmen und Vermö⸗ gen irgend welcher Art zu erlan⸗ gen, wird vom Winkerhltfswert ausgeſchloſſen und der Staatsan⸗ waltſchaft wegen Betrug gemeldet. Es wird erwartet, daß ſich nur ſolche Volks⸗ genoſſen zur Betreuung melden, die es drin⸗ gend notwendig haben. Heil Hitler! Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 38/39 Ortsgruppe Viernheim ee zu ſorgen, daß die Stabsfeldwebel ute nach Be⸗ endigung ihres aktiven Wehrdienſtes in das Wehrmachtsbeamtenverhältnis bevorzugt über⸗ geführt werden, ſoweit ſie dazu bereit und ge⸗ eignet ſind. Vom Beginn des 13. Dienſtjahres ab können auch Hauptfeldwebel und Haupt⸗ wachtmeiſter zum Stabsfeldwebel uſw. befördert werden. Der Erlaß des Oberkommandos des Heeres tritt mit dem 1. Oktober 1938 in Kraft. der Gepäckverkehr der Reichsbahn Die neue, am 1. Oktober in Kraft tretende Eiſenbahnverkehrsordnung bringt auch für den Reiſeverkehr— und zwar für die Gepäckbeför⸗ 1—. bemerkenswerte Neuerungen. Als Reiſegepäck können nunmehr Gegenſtände aller Axt, alſo auch Waren, aufgegeben werden, ſofern ſie vorſchriftsmäßig verpackt ſind. Der allgemeine Entſchädigungshöchſtbetrag für gänz⸗ lichen oder teilweiſen Verluſt und für Beſchädi⸗ gung iſt für Reiſegepäck ebenſo wie für Güter, Expreßgüter und Tiere auf 100 NM. für jedes fehlende Kilogramm des Rohgewichts der Sen⸗ dung feſtgeſetzt worden. Dieſe Neuerung bringt den Reiſenden den Vorteil, daß auch im inner⸗ deutſchen Verkehr Koſtbarkeiten ohne 1 Beſchränkung und ohne beſon⸗ ere Kennzeichnung im Güter⸗ und Ge⸗ päckverkehr angenommen werden. Außerdem iſt in der neuen Eiſenbahnverkehrsordnung das Höchſtgewicht der Traglaſten, die in die beſonderen Abteile 3. Klaſſe„Für Reiſende mit Traglaſten“ mitgenommen werden können, von 50 auf 75 Kg. erhöht worden. f Hauslöchler in der Verſicherung Beſcheid des Reichs verſicherungsamtes Das Reichsverſicherungsamt hat ſich in einem Beſcheid zur Frage der Verſicherungspflicht der, ſogenannten Hauskinder oder Haustöchter ge⸗ äußert. Es wird feſtgeſtellt, daß ein verſiche⸗ rungspflichtiges Lehrverhältnis nicht beſteht, wenn die fragliche Tätigkeit nur zur dem⸗ nächſtigen Verwendung in der eigenen Familie erlernt wird. Es ſei daher die Krankenverſiche⸗ rungspflicht und damit auch die Arbeitsloſen⸗ verſicherungspflicht der ſogenannten Hauskin⸗ der in gemeinnützigen Anſtalten ſtets zu ver⸗ neinen, wenn dieſe Mädchen die erworbenen hauswirtſchaftlichen Kenntniſſe ſpäter lediglich im eigenen Haushalt oder dem ihrer Eltern verwerten wollen. Ein eigentliches Arbeits⸗ verhältnis liege hier nicht vor. Das Vorliegen eines verſicherungspflichtigen Beſchäftigungs⸗ verhältniſſes ſei auch nicht daraus zu entneh⸗ men, daß die Hauskinder in der Anſtalt Unter⸗ kunft und Verpflegung erhalten. — „Euer Hochwohlgeboren“— nicht mehr zeit⸗ gemäß. In Fortſetzung der Beſeitigung überleb⸗ ter Formen hat der Reichsinnenminiſter einen Erlaß an die nachgeordneten Behörden gerich⸗ tet, in dem er Veranlaſſung nimmt, darauf hin⸗ zuweiſen, daß die Anreden„Euer Hochwobl⸗ geboren“ uſw. im Dienſtverkehr nicht mehr zeit⸗ gemäße Höflichkeitsformen darſtellen. Sie ſind deshalb im dienſtlichen Schriftverkehr zu ver⸗ meiden. Stattdeſſen iſt das Wort„Sie“ uſw. bei perſönlichen Schreiben als dienſtliche Anrede zu gebrauchen. Auch im Schriftverkehr der Behör⸗ den untereinander iſt ohne beſondere Anrede das einfache„Sie“ bezw.„Ihr Schreiben“ uſw. zu verwenden. Eicheln als Hühnerfutter. Die fetzt von den Bäumen fallenden Eicheln ſollten von den Ge⸗ flügelzüchtern geſammelt werden, denn ſie bil⸗ den ein erprobtes, auf die Eierzeugung günſtig einwirkendes Futter. Die Eicheln werden ge⸗ dörrt, zerſtampft und gemahlen. Dieſes Mehl kommt. in kleinen Gaben ins Weichfutter. Zu⸗ viel Eichelmehl färbt allerdings den Eidotter zu dunkel, denn die Eicheln enthalten Tannin. Solche dunkel, manchmal ſchwarz gefärbten Eier ſchmecken zwar genau wie andere, haben auch nichts von ihrem Nährwert verloren, aber ſie machen den Ein druck, als wären ſie verdor⸗ D ſind 175 Eier 2 gnet. Der Züchter muß dann mit der Ei mehlbeigabe zurück ⸗ben Rue 4 N ittig wenn ih legte in da legen Sicher J Ur aberm dieses duvonk . zu for dul al Hocke full m. hbac the Hier! Cine Nun beheute ofen, liches e lich ſin beſſre geehl. Nach Fläche Fußball Hemebe fad ei die obe ſich rede zeichnet Zumer⸗ beseelt! Get u bun volt die Got with di De! Vellett; Bern Habit Il 0 Den p Handball lingsſpi elle fi Spiel ei ahm flir ein Lehen; ſh nie am Um; emal d il etörter u bringe ud fit wetden 1 bre he fl for 0 Beikert; Kühlwein, Schmitt; Müller, Jakob, B⸗Mannſchaft: Sander E.; Alter A., Effler Phönir Mannheim auf dem Walbiportplatz Mit obigem Verein tritt ein alter hart⸗ näckiger Gegner zum Punktekampf an. Immer, wenn es gegen„Phönix“ ging, gab es ein zähes Ringen. Obwohl dieſe Mannſchaft im letzten Spieljahr als ſicherer Abſtiegskandidat in der Tabelle ſtand, führt ſie dieſe ſeit dem letzten Sonntag. Und nach ihren bisherigen Siegen, z. B. gegen das ſtarke Seckenheim, zu urteilen, hat J dieſes Jahr keine Luſt, abermals das Tabellenende zu zieren, denn dieſes Mal dürften ſie nicht ſo glimpflich davonkommen. An unſeren„Grünen“ liegt es nun, dafür zu ſorgen, daß der Tabellenführer wechſelt. Es darf allerdings nicht ſo weitergehen, wie gegen Hockenheim und Weinheim. Aus Niederlagen ſoll man lernen. Und es war nicht ſchwer, zu beobachten, daß in beiden Spielen der Haupt⸗ fehler in der Beſetzung der Läuferpoſten lag. Hier darf nicht mehr experimentiert werden. Eine ſtabile Läuferreihe iſt die Seele einer Mannſchaft. Müller J. iſt als Mittelläufer bedeutend beſſer wie als Stürmer, auf Läufer⸗ poſten zeigt ſich ſein hartes und unermüd⸗ liches Schaffen viel erfolgreicher. Und hoffent⸗ lich ſind am Sonntag auch die Halbſtürmer beſſer auf dem Damm, denn hier hat es auch gefehlt. Pfenning wäre im Innenſturm ſicher Das zweite Pflichtjpiel Nach dem wenig erfreulichen Auftakt der Pflichtſpiel⸗Saiſon, beſtreiten die Turner⸗ Fußballer morgen ihr zweites Punkteſpiel in Hemsbach. Der Gaſtgeber ſtellt gleich Wall⸗ ſtadt eine junge, eifrige Mannſchaft ins Feld, die ob eines 2:0⸗Sieges in Leutershauſen von ſich reden machte. Dieſer Umſtand allein ſchon zeichnet die Schwere des Kampfes, dem die Turner⸗Fußballer entgegenſehen. Hoffentlich beſeelt die Viernheimer morgen ein anderer Geiſt und ein beſſerer Wille, dann iſt ſchon von vornherein viel gewonnen. Iſt dann noch die Göttin„Fortuna“ ein wenig hold, dann wird die Sache ſchon recht werden. Die Aufſtellung: Bergmann; Winkenbach, Stumpf, Alter, Helbig, Pfenning. Erſatz: Mandel. * A⸗Michjt. gegen B⸗Michſt. Uebungsſpiel der Turner⸗ Handballer Den pflichtſpielfreien Sonntag benützen die Handballer des Turnvereins zu einem Trai⸗ ningsſpiel. Eine A- und eine B⸗Mannſchaft ſtellen ſich zum Kampf. Man will durch dieſes Spiel einerſeits die Spieler im richtigen Fahrwaſſer halten, andererſeits aber auch die für ein gutes Vorwärtskommen notwendigen Lehren ziehen.— Die Mannſchaften ſtehen ſich wie folgt gegenüber: A⸗Mannſchaft: Effler; Schmitt, Sander; Burkert, Herbert, Martin; Weiß K., Kühlwein H., Helbig J., Schneider M., Kühlwein Hch. Ad.; Hoock K., Hagenburger W., Unrath J., Thomas, Alter Gg., Lang Gg., Beckenbach Ad., Martin P. 4 8 Die Jugenb⸗Mannſchaſten des T. im Kampf um Punkte Von Zeit zu Zeit iſt es angebracht, auch einmal die Tätigkeit der Jugendmannſchaften zu erörtern und ihre Arbeit dem Lichte näher zu bringen. Denn gerade die Jugend iſt es, der man ſich mit beſonderem Intereſſe widmen und für deren Vorwärtskommen alles getan werden muß. Sie ſoll dereinſt einmal das Erbe ihrer Vorgänger antreten und deren Ar- beit fortſetzen und zu vollenden verſuchen. Wichtig, überaus wichtig iſt deshalb die Frage des Nachwuchſes; es gibt keinen Verein, der dieſe Angelegenheit nicht von ihrer ernſteſten Seite erfaßt und die Sportdienſtgruppen der Hitlerjugend, welchen die Jugendlichen durch⸗ weg angehören, mit allen Kräften unterſtützen. Was den Erfolg der Jugendarbeit im Turn⸗ verein anbetrifft, kann nur Gutes berichtet werden. Turnen und Leichtathletik verzeichnen guten Zuſpruch, wenn auch die Fuß⸗ und Handball⸗Abteilungen das größere Intereſſe vonſeiten der Jugendlichen finden. In beiden Abteilungen wirken je zwei Mannſchaften, die zum Teil ſchon in die Pflichtſpiele eingegrif⸗ fen, zum Teil morgen damit beginnen. Die 1. Fußballjugend des Vereins ſteht dieſes Jahr vor einer beſonders großen, für ſie aber freudigen Arbeit und Aufgabe. Sie iſt der 1. Klaſſe zugeteilt und ſteht Mann- ſchaften wie Waldhof, Sandhofen, BfR Mana⸗ heim, Weinheim, Käfertal, Ilvesheim uſw. gegenüber. Verſtändlich, daß für die Jungen, die zum Teil größere Erfahrungen entbehren, vieles auf dem Spiele ſteht und Großes von beſſer zur Geltung gekommen. Doch gibt es auch noch andere Löſungen. Man würde es gern ſehen, wenn der eine oder andere Nach⸗ wuchsſpieler mal ausprobiert würde; denn in einer ſo harten Verbandsſpielrunde, wie ſie ſich gerade in Unterbaden⸗Weſt geliefert wird, hat man nie zu viel Erſatzleute. Doch wir hoffen, daß die Schwächen der beiden letzten Sonntage nur vorübergehend waren und wir am Montag von einem Sieg der„Grünen“ berichten können. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Rüth; Kiß Jean, Faltermann Ph., Müller A., Müller J., Martine; Pfenning, Koob, Kiß Jak., Kiß 4, Kiß 2. Erſatz⸗Liga: Biſchler; Dewald, Kempf; Rein⸗ hardt, Faltermann, Weidner Jak.; Mandel, Alter, Burkert, Wunder, Kempf Konr. Erſatz: Ehrhardt Jak. A-Jugend: Bergmann; Burkert, Alter; Hoock Leo, Schmidt, Unkelbach; Friedel, Bähr, Rhein, Bugert, Köhler. Erſaß: Kiß, Hönig. B⸗Jugend: Wohlfahrt; Seiberling, Hofmann W.; Hofmann V., Mandel, Ringhof; Win⸗ kenbach, Martin K., Burkert H., Kühlwein, Weidner, Haas. Begleiter: Babylon. der Turner⸗Jußballer ihnen verlangt wird. Mit welchem Geiſt man aber ans Werk ging, das zeigt das erſte Pflichtſpiel gegen Käfertal, das mit 1:0 ge⸗ wonnen wurde. Der morgige Sonntag ſieht die Turnerjugend gegen Waldhof kämpfen. Es folgen dann: 23. 10.: Phönix Mannheim — Viernheim; 13. 11.: Viernheim— Sand⸗ hofen, 27. 11.: Ilvesheim— Viernheim; 11. 12.: Viernheim— VfR., 26. 12.: J Weinheim— Viernheim. Die 2. Jugend ſpielt in Abteilung 4 und bekommt es zu tun mit Waldhof 3, Weinheim Gahn 1, Amic. Viernheim 1, Hemsbach 1, FV Weinheim 2, Lütelfe TV. Viernheim 2— Hemsbach 1; 23. 10.: Sulzbach 1— TV. Viernheim 2; 13. 11.: TV Viernheim 2— Jahn Weinheim 1; 27. 11.: FV Weinheim 2— TV Viernheim 2; 11. 12.: Turnverein 2— Amieitia 1; 26. 12.: TV. Viernheim 2— Waldhof 3. Mannſchaftsaufſtellungen: Jugend 1: Jakob; Adler, Georgi; Schneider, Roos, Winkenbach; Jäger, Kempf, Keck, Hanf, Lamberth. Erſatz: Knapp J. A 2⸗Jugend: Beikert; Benz, Flößer; Heck⸗ mann, Thomas, Bauer; Winkler, Schmitt, Sander, Kamuff, Stumpf. Erſ.: Friedel. Ebenfalls mit dem morgigen Sonntag be⸗ ginnen auch die Jugend-Pflichtſpiele im Handball. Die A-Jugend hat folgende Vereine als Gegner: TV. 62 und„Jahn“ Weinheim, Lau⸗ denbach, Hohenſachſen und Großſachſen. Das erſte Spiel läuft morgen gegen Jahn Wein⸗ heim in Viernheim von Stapel. Die Staffel der B-Jugend ſetzt ſich aus folgenden Vereinen zuſammen: Hockenheim, Oftersheim, Friedrichsfeld, Reichsbahn und 95 2. 2 Kirchliche Anzeigen Kalholiſche Kirche: 18. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 2. hl. M.; 9.30 HA.; 2 Uhr Andacht. Marienkirche: 8 Uhr hl. M.; 10 Uhr Kin⸗ der⸗M.; 1 Uhr Andacht für die Kinder. Mo. 3. SA für Franz Kamuff; 3. SͤA f. Johannes Dewald. Di. 3. SA. f. Anna Vonderheid; Seg.⸗M. anſtelle eines Jahres-Ged. f. Mich. Lahres 2. Mi. 1. und 2. SA für Adam Kühlwein 2. Do. 1. SA f. A. M. Kühlwein gb. Schalk; Seg.⸗M. anſt. d. 3. SA für Eliſabeth Man⸗ del gb. Gutperle; Fr. 3. Sa f. Adam Kühlwein; geſt. hl. M. f. led. 7 Barb. Hanf; 2. SA für Anna Maria Kühlwein geb. Schalk. Sa. beſt. EA f. Adam Gutperle, Ehefrau Marg. gb. Winkenbach u. Kath. Haas gb. De⸗ wald; geſt. hl. M. f. Fam. Matth. Heckmann, Cäc. Knapp u. Pet. Englert u. Pet. Knapp. Mo. u. Mi. bei den Engl. Frl., Di. und Do. bei den Barmh. Schweſtern hl. M.— Nächſten So. gemeinſ. hl. Kommunion für die Erſtkommunikanten(Jahrgang 1935). Kollekte heute f. d. Bonifatiusverein. Nächſt. So. ge⸗ achſen 1 und Sulz⸗ bach 1. Die Termine ſind folgende: 9. 10. Poſt Mannheim. Zum erſten Spiel müſſen die Viernheimer Jungens zum Poſtſportverein. Mannſchaftsaufſtellungen: A⸗Jugend: Wiegand; Hanf, Effler; Werle E., Buſalt Jak., Lammer E., Reinhardt Karl, Winkler, Martin, H., Faltermann, Kühl⸗ wein Ed. B⸗Jugend: Schalk Hugo; Adler, Brechtel; Buſalt O., Hofmann W., Knapp E.; Rihm, Werle K., Martin J., Wunder, Ditſch H. Erſ.: Haas W. der Deulſche Aund junk Funk Poſt Die Rundfunkprogramme der kommenden Woche ſtehen vielfach im Zeichen Verdis, der am 10. Oktober vor 125 Jahren geboren K S der Deutſchen Arbeitsfront Das heißt: Schreiner- Glaser Sunst ode Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraße 15 Kaufe Wer dieſes Zeichen führt, dient bewußt der Volks gemeinſchaft; alſo: Dieses Zeichen verpflichtet den Geschäftsmann zu Qualität und Preis würdigkeit! Wer dieses Zeichen führt, verdient Vertrauen! Volksgenossen! Achtet auf Bekleidung Tenn Mp e b r billig und vorteil- teilhaft bei Eissbeln schunmacher Textilwaren, Adolf Hitlerstr30 wurde. Das Titelbild der Programmzeitſchrift „Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ bringt Verdi, wie er in dem vielgeſpielten Film „Drei Frauen um Verdi“ gezeigt wird. Au⸗ ßerdem iſt ein intereſſanter bebilderter Artikel über die Entſtehung des„Rigoletto“ im Heft abgedruckt.— Im Anſchluß an die im vorigen Heft veröffentlichten Künſtlerinnen, die„ein⸗ zig in ihrer Art“ ſind, finden wir diesmal einen Beitrag über„Meiſterinnen des Hand⸗ werks“, die ebenfalls einzig in ihrer Art ſind, vor. Für die Frau und die junge Dame ent⸗ hält eine Modenſeite Ratſchläge für leichte Hauskleidung und warme Wäſche.— Die beachtenswerte techniſche Rubrik der Zeit⸗ ſchrift behandelt neue Einzelteile für den Baſt⸗ ler und Funkfreund. T eee Hñäckerel und Honultorel Ac. Jagen Feinstes Gebäck Verschiedene Brotsorten Spezialität: Milcheiweißbrot Schlafzimmer Küchen Wohnzimmer in all Preislagen. Sheſtands⸗ darlehen und Ninderbeigilfen Lenensmittel — Alle Lebensmittel, friſch u. geſund kauft die Hausfrau Grund Schreinerei Textil-, Mode- und Kurzwaren deim Fachmann Lebensmittel Georg Grund Geinkoſt Lampertheimerſtraße 1 Heinrich Adler Schreinermſtr.— Drebſcheibe. MOBEL ALLER ART Raaarleg gab cler! ehreiner meister ſlloderne Kleldersioe Schotten und einfarbig finden Sie gut und preiswert bei Nik. Brechtel Der Fachmann im Fachgeſchäft Goe decke Nachf. Inh. Max Schaul bekannt durch Qualität und Weinheimerstraße 20 Bau- und Möbelschreinerei bernhard bewald! Seegartenstraße 30 Die billige, gute Sinkaufsquelle Nöſel Hoock Rurz⸗, Weiß und Wollwaren CTuiſenſtraße 4 niedrige Preise Elektro- Rundtunn E00 Elektro, Radio, Haus- und Küchengeräte, Glas, Porzellan Empfehle mich für saubere und gute Arbeiten l. Ffler. Ales: Lorscherstraße 31 Modewaren Johanna Jöſt Damen-, Herren- u. Pinder⸗ Nutz-, Weiß · und Wollwaren in guten Qualitäten Matth. Faber Elektomstr.- Lorscherstr. 29 Helteſtes Fachgeſchäft Möbel aller Art Unren- Goldwaren- nl Herren- und Knaben-Be- kleidungs-Spezialgeschäft eon Mann neben der Post M. Hanf Eisenwaren- Haus- und Aug. Specht Ahrmacherm eiſter Aol Billerſtraße 68 fahrräder- Nähmaschinen Ersalzlele Billig und gut bei 3 Adam Bugert 6. Fahrradhandlung Ecke Saar- u. Friedrichstr. Karl Steiert Damen-, Herren-, Kinderbekleidg. Hücnengerate Baldur-Oefen Roeder- Herde Kessel Oefen Jean Wunderle am Marktplatz Schlossermeister Haushaltwaren Weinheimerstraße In sämtl. Schuhinstandsetzungs- arbeiten empfiehlt sich bornenus Olen Schuhmachermstr.-Annastr. 34 Damenmäntel T cnunmechor At talent Manufaktur- und Modewaren Ein- und mehrfarbige Drucksachen Weinheimerstraße 53 ſtraße 14 f Oswald Dewald““ Eisenwaren, Werkzeuge, Bau- u. Möbelbeschläge- Glas, Porzellan Geschenkartikel- Spielwaren Maler- füncher e ee eee eee Schilder- Transparente meinſ. hl. Kommunion für die Jungmänner. 8 50 10 e eee e deere Buchstaben Epangelijche Kirche e eee Fare a dert de 10 Holmann 1 en ee anſchl. Kinder d.] Anlon Noe wan e„ Mernhehmer olnszöllung en. e Oe Bahnhof Sonnlag Es ladet herzlichſt ein „Deuljcher Kaijer Fernſprecher 10 ab 5 Uhr Tanz Familie Weſchmann . —— ͤ— Stukka⸗ Bekanntmachung Bekr.: Lieferungen und Arbeiten für die Gemeinde. 5 Neueste, Modernste leure Ich mache die hieſigen Geſchäftsleute wie⸗ ſucht derholt darauf aufmerkſam, daß Rechnungen luneimm lein für Lieferungen und Arbeiten für die Ge⸗ Er— meinde ſpäteſtens nach Quartalſchluß in zwei⸗ 3 facher Ausfertigung einzureichen ſind.. Die Rechnungen für die Zeit vom 1. Juli Herborra eld b Dla er bis 30. September 1938 ſind ſpäteſtens bis 0 Il Un 0 5 Au. den Dee 15. Oktober 1938 a 5 FFF N d e e Viernheim, den 6. Oktober 1938. bieten wir an! II H 2 WA— I 16 Ar, 0 Der Bürgermeiſter 3 zu verpachten. a Mantelstoffe, schwarz und farbig NR Hh dt e Boucle 140 em breit, solide Qualität 4 75 E b* 2 r e eee N f Vitr. 7.25, 6.20, 4 Mannheim 7 2, 2 Kamen, g Fabrikneue, bill. Mantelstoff, mod. Noppengewebe RHuchen f für den Sportmantel, 140 em breit lew. beſteh, aus enten d erte. 78, 6.90, 4.50 7 u eee ahl. 100. f ö 5 geehrten Einwohnerschaft von Viern- 1 19 55 1 Werefamalferensfoffe bei Mantelstoffe, schwarz u. dunkelblau heim zur Kenntnis, daß ich mich als 0 1 1 Tuc 75. ee Ferl-Boucle für elegante Mäntel, 11 0 9 9.50 0(17.20 gahre alt) 1 ne 1 en! 1 rC lte t für Haushalt 8 8 1 1 3 geſucht. wir in Stichelhaar mit Seideneffekt 1 95 hier niedergelassen habe. Dackerel Haas 90 285 92%em brenn Mtr. 2.18, 1. Uebernehme: Hau- und Umbauten jeder Art,——. Baumann Cottle uni in allen mod ä FFF e 5 eim 5 f 27 e 88. A N 7905 men 2 95 Fachm. Beratung u. Bedienung zugesichert Obſt und Vertausbänſer „ e peter. Sonnell, arena Gemüje Woll-Spitzen-Relief C FFC. für elegante Kleider 130 em breit Mtr. 3.95 ride eee 0 doo 1 18 Mandel Hen 3 umorvpolle. 5 0 Crep-Relief, neue Herbstfarben lebendigkeit von An⸗ F für Kleider und Komples 25 e W ar Blauehut⸗ Sport- Anzugs stoffe, 150 brelt a che—* 28 Straparler-Oual., Mtr. 6.33, 4.78, 3.25 130 em breit. MIr. 6.— 4.70 Luſtſpielfilm, 1— ſtraße K 1 hö N N 0 Komik en fübhoden Einen faſt neuen 1. Satzes, lf,, 38 8038 be urzelba um n 75 5 8. schonen ustern anbeten ſchlagt Mit Dpoller weißen eee f für Kinder und, Peg, 1.35. iter de Hou o ane Hl W e. * 0 0* 9* E 1 U Aust Huber 085 e en umzugshalber 5 n 8 a es, zu verkaufen 1 2 erf Aupust Hans see, 2 0 e Gebr. Tl. N ANL ANNE te d e ken Fereins⸗Anzeiget owie 7 21 11255 15 in kenfen in bestanfen geg 5 0 en N geſucht. 2 l Männergeſangverein 1846 Gbe Textil-, Mode- und Kurzwaren Angeb. u Nr 64a. Seb. Woll Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. 2 2 o Geſchäftsſt. d. B Mannheimerſtr.35 Der Vorſitzende. bn Beachten Sie bitte unsere Auslagen! 25 i Süngereinheit 1 5 8 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde 10 * 6 Moderne im Lokal. Bitte alles erſcheinen. 31 1 6= f. i. Der Vorſitzende. ſürt f 8 5 bn AMillen- Beſangverein Süngerbund⸗ Flora. dun Lachen, Stimmung, Heiterkeit u. Laune 5 7 1 „Zum Frelschlliz Saftladen 9 1 rr vom„kleinen Drucksachen Die Sänger treffen ſich morgen Sonntag 4 ö 15 Morgen Sonntag Jeden Sonntag]] Mann“, den Viktor de Kowa mit han reißen⸗ Uhr in Käfertal zum ee Adler, zur dete K dem Humor darſtellt.— Dazu E Beteiligung an dem Jubelfeſt des Geſangver⸗ 8 TANZ Janz Tkchdnes Bepropramm und ula-Tunwoche Venebanzskertes At tent 19 5 dal be ugrber wit N 90 a ngehörigen ſind herzlich eingeladen. ummummmummmnaumnunmnmn 24 Es ladet ein Jom 10 eichspapteflag 1930. NB. Dis 85 15 10 J 0 beute geb m* Es ladet freundlichſt ein Jam. Heſch 1; Feſtbankett beteiligen, Abfahrt 7.48 Uhr OEG dunn Samstag, Sonntag und Monta Teezanssiges 8 8 Vorſi. diu Die Kapelle P. Jochim 9, 9 9 Trauerkarten Der Vorſitzende. 90 in Viern⸗[ Megrere Dundert Im CENTRAL.-FILM-PALAS J Treuer bild en Geſangverein Sängertreue- Harmonie. u Ackerjeld heim u. e uh dien— 8.20, Sonntag 7 u. 9.15 2. Vorſtellung. us wW. Heute Samstagabend 8.30 Uhr Singſtunde. 1 zu verpachten: preist, feiſch eingetroffen. Alle Sänger pünktlich und vollzählig! 1 Acker, die Schafläger, Flur XVIII Abel Miele Der Vorſitzende. bae Nr. 152, 2813 qm; Acker, die Sand⸗ Loler-Werle Hitlerſtr. 36 6 die Druckerei der Nadfahrervereinigung Viernheim 07 an n gabe, Flur XIX, Nr. 108, 4706 qm. Näh. Hans Bergmann, Repsgaſſe 3 Groß⸗ und Kleinhandel l Offenbacher Lederwaren mit hoh. Rädern, leicht laufend Große Auswahl b. dean Wunderie am Marktplatz E Samstag, 8. Oktober, Abendausfahrt nach Weinheim. Dort Treffpunkt mit den Bruder⸗ vereinen von Weinheim und Hemsbach im Lokal Bienhaus. Für gemütliche Unterhaltung iſt Sorge getragen. Abfahrt mit Rad um 8 Uhr vom Lokal, Abfahrt mit OEG. 20.12 Uhr wenne en Um recht zahlreiche Be⸗ wird das II teiligung unſerer Mitglieder mit Familien⸗ 8. e be angehörigen bittet der Vorſtand. welt auch mit derunzeigen⸗ Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 9. Oktober 1938. Mernneimervolkszenung eee e J ekauft Attenmappen Einkaufstaſchen Geldbeutel Enorme Auswahl u preis⸗ wert nur im Fachgeſchäft Lodler-Werie: Hitlerſtr. 36 Welch eine Frage? Aber ſicher! Natürlich umſonſt fliegt der Geldſack I nt zu Ihnen. Ste müſſen ſich bei Ileiner der hieſigen Mittelſtellen ein Los V e e J Werbung nicht ausſetzen, 0 8 Iſtaufen— dann ſind Sie Anwärter Auf dem Waldſportp latz: 1. Mſchft. J Anzug-Slolle Jeospreſſe 3.5 6. e, 12.4, 24. N Der Rabatt fur gegen„Phönix Mannheim. Beginn: 3 Uhr. 8 Igiehungsbeginn am 19. Oktober 8 2 i Erſatzliga gegen Phönix Erſ⸗ Liga. Beginn: FJ kaufen Sie vorteilhaft J Verkaufsſtellen hier: esc akts Anzelgen 1.15 Uhr. A-Jugend gegen Jahn Weinheim U bel J 8 Jol. Hofmann beträgt: A-Jugend. Beginn: 10.15 Uhr. Auf frem⸗ 8 g J 8 2858 Aude Palerſr 25 Bei g.aaliger Aufgabe 3 Proz. 85 5„ gegen 4 3b 1. U 2 Maat J 0 5 0 5. eim B-Jugend, Herzogenriedpar e. J 9. l 1 8 Emil Aichier N 245 2918 Beginn: 11.15 Uhr. Abfahrt: 10.15 Uhr am 8 neben der Poſt 8 Flora-Drogerie, udolf Hitlerſtr. 13 7 73 Tivoli per Rad. Amicitia Priv.⸗Mannſchaft S Kenn Wasser 5„ „Schwarz-Weiß“ gegen VfR. Mannheim Pro. Herzogenriedpark(Feld 3). Beginn 10.30. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflicht ſpiele: 1. Mſchft. in Hemsbach. Abfahrt 12.40 OEch. A 1⸗Jugend in Waldhof gegen S. A-Jugend um 1.30, Abfahrt 11.48 Uhr mit OCG. A 2⸗Jugend in Viernheim geg. Hems⸗ bach A 1⸗Jugend um 10.15 Uhr. Die 1. M. und Begleiter in 5e zehn Minuten früher am Bahnhof ſein Fahrpreisermäßigung!). Abtlg. Handball: Sonntag, vorm. 10.45 Uhr, Uebungsſpiel: A⸗Mſchft. gegen B-Mſch. A-Jugend in Viernheim geg. Jahn Weinheim. Beginn 10 Uhr. B-Jugend in Mannheim geg. er ben weren Beginn 10.30 Uhr, Abfahrt per Rad 9.15 Uhr ab Drehſcheibe, bei ſchlech⸗ tem Wetter mit OCG. 9.18 Uhr. Wäsche gefährden? Jauof- die schädlichen Kalkablagerungen des harten Wassers setzen sich als feiner Niederschlag im Wäschegewebe fest, das Hnkauęt dadurch hart und spröde wird und seine wird ſtets mehr durch eine schwelßaufsaugende Fähigkeit verllertl achgemäße praktiſche Wer Früher hat man dlesen Nachteſl wenig 958 in 10 ſo 5 der⸗ breiteten Heimatzeitung Vlernneimer Volkszellung HA ler dic Ca be, Jage- 8 55 beachtet; erst durch die immer genauer arbeſtenden Forschungsmethoden ist es möglich geworden, diesen Schäden zu begegnen. Wäsche von blütenrelnet Weiße, wunder. voller Weichheit und großer Saugfähig · keit erzielen Sie durch Persil, wenn Sie es allein, d. h. ohne Zusätze, nach Vor- schrift gebrauchen! Persii ist Bürge füt die Erhaltung ihres Wäschegutes. sehen, darquf kommt es an! Dou hilfl die Zeitung! Kleine Anzeigen müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ cäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen infrage geſtellt iſt. Nicht nur gewaschen. nicht nur rein a penll. gepflegt soll Wäsche seln)